Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald, Band 1: Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden 1456–1648 3515096558, 9783515096553

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber
Einleitung
Editorische Vorbemerkungen
1. Papst Calixt III. gestattet auf Bitte Herzog Wartislaws IX. vonPommern-Stettin die Einrichtung einer Universität in Greifswaldund trifft Anordnungen über deren Ausstattung, innereEinrichtungen und obrigkeitliche Aufsicht
2. Bischof Henning von Kammin macht die päpstliche Stiftungsbullebekannt und beauftragt Heinrich Rubenow, den er als Vizekanzlerder Universität einsetzt, ein Konzil einzurichten, mit dem Recht,den Rektor zu wählen und Statuten zu setzen
3. Herzog Wartislaw IX. setzt Heinrich Rubenow als seinenVizedominus an der Universität ein und gestattet ihm, ein Konzileinzuberufen, das den Rektor wählen, Statuten setzen, ein Siegelund Szepter anfertigen lassen sowie die Magister und Lektorenannehmen oder entlassen soll
4. Die Universität, das Domkapitel von St. Nikolai und der Rat derStadt Greifswald schließen einen Vertrag über gegenseitigenBeistand, Gerichtsbarkeit, Verwaltung der Lehrämter undVerwendung der Einkünfte
5. Kaiser Friedrich III. bestimmt, dass die Angehörigen derUniversität Greifswald keiner anderen als der kaiserlichen undherzoglichen Gerichtsbarkeit unterworfen sind und dass die dortPromovierten dieselben Rechte wie die Absolventen derUniversitäten Bologna, Siena, Padua, Pavia, Perugia, Paris undLeipzig genießen sollen
6. Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät
7. Statuten der Philosophischen Fakultät
8. Bischof Benedikt von Cammin befreit die Universität von jederfremden Jurisdiktion und ordnet an, dass die Scholaren nur vor demRektor oder dem Bischof bzw. seinen Beauftragten in der StadtGreifswald belangt werden dürfen
9. Statuten der Universität
10. Amtspflichten und Vorrechte des Dekans der Artistenfakultät
11. Herzog Philipp I. bestätigt die Statuten der Universität, bekräftigtinsbesondere die Bestimmungen über Wahl und Amtszeiten derRektoren und ermahnt die Universitätsangehörigen zur Einhaltungder Disziplin
12. Einigung zwischen dem Rat der Stadt Greifswald und derUniversität über Jurisdiktionsfragen
13. Herzog Philipp I. bestätigt gegenüber der Stadt Greifswald dieBefreiung aller Universitätsangehörigen von Türkensteuer undbürgerlichen Anpflichten
14. Herzog Philipp I. erklärt, der Universität Greifswald neben denbereits bestehenden Hebungen 1200 Gulden jährlich aus derherzoglichen Kammer zuwenden zu wollen und künftig vierKuratoren für die Universität einzusetzen
15. Im Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen legt HerzogPhilipp I. fest, dass die drei theologischen Professuren künftig mitden Greifswalder Stadtpfarreien verbunden werden und trifftAnordnungen über deren Besoldung
16. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir ermahnen die Professoren unter Strafandrohung,ihren Vorlesungsverpflichtungen nachzukommen, undkündigen die Neuordnung der Vorlesungen an
17. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir bestellen zwei neue Professoren ermahnendie Professoren dazu, regelmäßig Vorlesungen und Disputationenabzuhalten und ordnen den vierteljährlichen schriftlichen Nachweisüber gehaltene Vorlesungen an
18. Ordnung der Vorlesungen an der Universität
19. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir regeln die Rechnungslegung des Universitätsprokurators
20. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir bestätigen sämtliche Privilegien, Rechteund die Jurisdiktionsgewalt der Universität, insbesondere die vonPhilipp I. vorgenommene Dotation der Universität und erweiterndieselbe auf 1500 Gulden jährlich
21. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir ermahnen die Universität, Knaben aus derPartikularschule nur mit Zustimmung der Schulaufseher zurDeposition zuzulassen
22. Herzog Bogislaw XIII. befiehlt der Universität, Vorschläge zurReform der Disziplinarordnung auszuarbeiten und ordnet einebesondere Aufsicht über die Ordnung der Vorlesungen und dieDisziplin an der Philosophischen Fakultät an
23. Instruktion der Universität für den Oeconomus
24. Visitationsabschied der Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII.,Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir für die Universität
25. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig,Barnim X. und Kasimir übersenden der Universität den Visitationsabschied,fordern dessen unbedingte Befolgung und drohen Strafenbei Zuwiderhandlung an
26. Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität
27. Entwurf einer forma disciplinae der Oeconomie
28. Statuten der Universität
29. Herzog Ernst Ludwigs Renovierte Ordnung für die Universität
30. Herzog Ernst Ludwig gestattet die Eröffnung der neuen Regentieund fordert die Abstellung verschiedener Visitationsmängel
31. Herzog Ernst Ludwig trägt Christoph Gruel und Thomas Meviusdie Bauaufsicht bei der Oeconomie (cura aedilitia ) auf und ermahntdie Universität zur Einhaltung der Festlegungen des Visitationsabschiedes,insbesondere der Registerführung, der monatlichenNachweisung der Lehrveranstaltungen und der Verwaltung derOeconomie
32. Herzog Ernst Ludwig trifft Anordnungen über die Bauaufsichtsowie Inspektion und Disziplin in der Oeconomie
33. Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität
34. Herzog Ernst Ludwig ermahnt die Universität, ihre Jurisdiktionsgewaltstrenger wahrzunehmen
35. Instruktion der Universität für den Oeconomus
36. Statuten der Philosophischen Fakultät
37. Ordnung der Depositionen
38. Ordnung des actus dispensationis
39. Ordnung der Oeconomie
40. Statuten der Medizinischen Fakultät
41. Herzog Philipp Julius ermahnt die Universität, ihre Pflichten ausder eigenen Gerichtsbarkeit wahrzunehmen und die Disziplin derStudierenden mit größerer Strenge zu führen
42. Herzog Philipp Julius untersagt dem Rat zu Greifswald, sich dieStrafgewalt über Studenten anzumaßen und die Universität in derAusübung ihrer Kriminaljurisdiktion zu behindern
43. Statuten der Philosophischen Fakultät
44. Resolution Herzog Philipp Julius’ auf die Vorstellungen derUniversität wegen der Besoldung der Professoren und derFinanzierung der Bauangelegenheiten
45. Statuten der Theologischen Fakultät
46. Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der TheologischenFakultät
47. Herzog Bogislaw XIV. bestätigt die Privilegien und verleiht derUniversität das Nominations- und Präsentationsrecht
48. Herzog Bogislaw XIV. übergibt der Universität Greifswald dasKloster Eldena mit allen dazugehörigen Besitzungen und Höfen,Ackerwerken und Dörfern zu dauerndem Eigentum
49. Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena alsInspektoren beigeordneten Professoren
50. Königin Christina von Schweden unterrichtet die Universität, dassderen Angelegenheiten künftig durch den Generalgouverneurvertreten werden
51. Rektor und Konzil verbieten bei Strafe der Relegation dieTeilnahme an einer studentischen res publica oder societas
52. Statuten der Juristenfakultät
53. Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der Juristenfakultät
54. Johan Oxenstiernas Resolution über die Privilegien der Universität
55. Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena alsInspektoren beigeordneten Professoren
56. Königlich-Schwedischer Visitationsrezess für die Universität
57. Instruktion der Universität für den Hauptmann auf Eldena JoachimEdling
58. Ordnung der Oeconomie
59. Rektor und Konzil verbieten schoristische Praktiken unter denStudenten bei Androhung der Relegation
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister
Sachregister
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Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald, Band 1: Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden 1456–1648
 3515096558, 9783515096553

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QUELLEN ZUR VERFASSUNGSGESCHICHTE DER UNIVERSITÄT GREIFSWALD BAND 1

BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER UNIVERSITÄT GREIFSWALD HERAUSGEGEBEN VON DIRK ALVERMANN, MARIACARLA GADEBUSCH-BONDIO, THOMAS K. KUHN, KONRAD OTT, JÜRGEN REGGE UND KARL-HEINZ SPIESS MITBEGRÜNDET VON CHRISTOPH FRIEDRICH, JÖRG OHLEMACHER UND HEINZ-PETER SCHMIEDEBACH

BAND 10.1

FRANZ STEINER VERLAG STUTTGART 2011

QUELLEN ZUR VERFASSUNGSGESCHICHTE DER UNIVERSITÄT GREIFSWALD HERAUSGEGEBEN VON DIRK ALVERMANN UND KARL-HEINZ SPIESS BEARBEITET VON BENJAMIN MÜSEGADES UND SABINE-MARIA WEITZEL

Band 1 Von der Universitätsgründung bis zum Westfälischen Frieden 1456–1648

FRANZ STEINER VERLAG STUTTGART 2011

Das Projekt wurde mit den Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert

Umschlagbild: Liber Statutorum – Statutenbuch der Universität Greifswald, angelegt 1557 (Universitätsarchiv Greifswald)

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN 978-3-515-09655-3 Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikroverfilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. © 2011 Franz Steiner Verlag, Stuttgart Druck: Printservice Decker & Bokor, München Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis Vorwort der Herausgeber Einleitung Editorische Vorbemerkungen

VII XI LIX

Quellen 1.

2.

3.

4.

5.

Papst Calixt III. gestattet auf Bitte Herzog Wartislaws IX. von Pommern-Stettin die Einrichtung einer Universität in Greifswald und trifft Anordnungen über deren Ausstattung, innere Einrichtungen und obrigkeitliche Aufsicht (1456)

1

Bischof Henning von Cammin macht die päpstliche Stiftungsbulle bekannt und beauftragt Heinrich Rubenow, den er als Vizekanzler der Universität einsetzt, ein Konzil einzurichten, mit dem Recht, den Rektor zu wählen und Statuten zu setzen (1456)

5

Herzog Wartislaw IX. setzt Heinrich Rubenow als seinen Vizedominus an der Universität ein und gestattet ihm, ein Konzil einzuberufen, das den Rektor wählen, Statuten setzen, ein Siegel und Szepter anfertigen lassen sowie die Magister und Lektoren annehmen oder entlassen soll (1456)

7

Die Universität, das Domkapitel von St. Nikolai und der Rat der Stadt Greifswald schließen einen Vertrag über gegenseitigen Beistand, Gerichtsbarkeit, Verwaltung der Lehrämter und Verwendung der Einkünfte (1456)

8

Kaiser Friedrich III. bestimmt, dass die Angehörigen der Universität Greifswald keiner anderen als der kaiserlichen und herzoglichen Gerichtsbarkeit unterworfen sind und dass die dort Promovierten dieselben Rechte wie die Absolventen der Universitäten Bologna, Siena, Padua, Pavia, Perugia, Paris und Leipzig genießen sollen (1456)

17

II

Inhaltsverzeichnis

6.

Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät (1456–59)

19

7.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1459)

49

8.

Bischof Benedikt von Cammin befreit die Universität von jeder fremden Jurisdiktion und ordnet an, dass die Scholaren nur von dem Rektor oder dem Bischof bzw. seinen Beauftragten in der Stadt Greifswald belangt werden dürfen (1488)

86

Statuten der Universität (1545)

91

9.

10. Amtspflichten und Vorrechte des Dekans der Artistenfakultät (1546)

151

11. Herzog Philipp I. bestätigt die Statuten der Universität, bekräftigt insbesondere die Bestimmungen über Wahl und Amtszeiten der Rektoren und ermahnt die Universitätsangehörigen zur Einhaltung der Disziplin (1547)

153

12. Einigung zwischen dem Rat der Stadt Greifswald und der Universität über Jurisdiktionsfragen (1555)

159

13. Herzog Philipp I. bestätigt gegenüber der Stadt Greifswald die Befreiung aller Universitätsangehörigen von Türkensteuer und bürgerlichen Anpflichten (1557)

166

14. Herzog Philipp I. erklärt, der Universität Greifswald neben den bereits bestehenden Hebungen 1200 Gulden jährlich aus der herzoglichen Kammer zuwenden zu wollen und künftig vier Kuratoren für die Universität einzusetzen (1558)

168

15. Im Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen legt Herzog Philipp I. fest, dass die drei theologischen Professuren künftig mit den Greifswalder Stadtpfarreien verbunden werden und trifft Anordnungen über deren Besoldung (1558)

174

16. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir ermahnen die Professoren unter Strafandrohung, ihren Vorlesungsverpflichtungen nachzukommen, und kündigen die Neuordnung der Vorlesungen an (1561)

179

Inhaltsverzeichnis

III

17. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir bestellen zwei neue Professoren und ermahnen die Professoren dazu, regelmäßig Vorlesungen und Disputationen abzuhalten und ordnen den vierteljährlichen schriftlichen Nachweis über gehaltene Vorlesungen an (1562)

181

18. Ordnung der Vorlesungen an der Universität (1562)

183

19. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir regeln die Rechnungslegung des Universitätsprokurators (1563)

186

20. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir bestätigen sämtliche Privilegien, Rechte und die Jurisdiktionsgewalt der Universität, insbesondere die von Philipp I. vorgenommene Dotation der Universität und erweitern dieselbe auf 1500 Gulden jährlich (1563)

188

21. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir ermahnen die Universität, Knaben aus der Partikularschule nur mit Zustimmung der Schulaufseher zur Deposition zuzulassen (1564) 199 22. Herzog Bogislaw XIII. befiehlt der Universität, Vorschläge zur Reform der Disziplinarordnung auszuarbeiten und ordnet eine besondere Aufsicht über die Ordnung der Vorlesungen und die Disziplin an der Philosophischen Fakultät an (1566)

201

23. Instruktion der Universität für den Oeconomus (1567)

204

24. Visitationsabschied der Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir für die Universität (1568)

207

25. Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII, Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir übersenden der Universität den Visitationsabschied, fordern dessen unbedingte Befolgung und drohen Strafen bei Zuwiderhandlungen an (1568)

222

26. Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität (1570)

223

IV

Inhaltsverzeichnis

27. Entwurf einer forma disciplinae der Oeconomie (1570)

231

28. Statuten der Universität (1570)

234

29. Herzog Ernst Ludwigs Renovierte Ordnung für die Universität (1571)

291

30. Herzog Ernst Ludwig gestattet die Eröffnung der neuen Regentie und fordert die Abstellung verschiedener Visitationsmängel (1573)

308

31. Herzog Ernst Ludwig trägt Christoph Gruel und Thomas Mevius die Bauaufsicht bei der Oeconomie (cura aedilitia) auf und ermahnt die Universität zur Einhaltung der Festlegungen des Visitationsabschiedes, insbesondere der Registerführung, der monatlichen Nachweisung der Lehrveranstaltungen und der Verwaltung der Oeconomie (1574) 311 32. Herzog Ernst Ludwig trifft Anordnungen über die Bauaufsicht sowie Inspektion und Disziplin in der Oeconomie (1576)

313

33. Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität (1578)

316

34. Herzog Ernst Ludwig ermahnt die Universität, ihre Jurisdiktionsgewalt strenger wahrzunehmen (1582)

324

35. Instruktion der Universität für den Oeconomus (1583)

326

36. Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

332

37. Ordnung der Depositionen (1592)

353

38. Ordnung des actus dispensationis (1592)

355

39. Ordnung der Oeconomie (1593)

360

40. Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

364

Inhaltsverzeichnis

V

41. Herzog Philipp Julius ermahnt die Universität, ihre Pflichten aus der eigenen Gerichtsbarkeit wahrzunehmen und die Disziplin der Studierenden mit größerer Strenge zu führen (1606)

369

42. Herzog Philipp Julius untersagt dem Rat zu Greifswald sich die Strafgewalt über Studenten anzumaßen und die Universität der Ausübung ihrer Kriminaljurisdiktion zu behindern (1606)

371

43. Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

373

44. Resolution Herzog Philipp Julius’ auf die Vorstellungen der Universität wegen der Besoldung der Professoren und der Finanzierung der Bauangelegenheiten (1614)

397

45. Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

400

46. Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

413

47. Herzog Bogislaw XIV. bestätigt die Privilegien und verleiht der Universität das Nominationsrecht (1627)

415

48. Herzog Bogislaw XIV. übergibt der Universität Greifswald das Kloster Eldena mit allen dazugehörigen Besitzungen und Höfen, Ackerwerken und Dörfern zu dauerndem Eigentum (1634)

417

49. Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena als Inspektoren beigeordneten Professoren (1634)

430

50. Königin Christina von Schweden unterrichtet die Universität, dass deren Angelegenheiten künftig durch den Generalgouverneur vertreten werden (1639)

436

51. Rektor und Konzil verbieten bei Strafe der Relegation die Teilnahme an einer studentischen res publica oder societas (1641)

438

52. Statuten der Juristenfakultät (1642)

442

53. Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der Juristenfakultät (1642)

465

VI

Inhaltsverzeichnis

54. Johan Oxenstiernas Resolution über die Privilegien der Universität (1643)

468

55. Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena als Inspektoren beigeordneten Professoren (1643)

472

56. Königlich-Schwedischer Visitationsrezess für die Universität (1646)

478

57. Instruktion der Universität für den Hauptmann auf Eldena Joachim Edling (1647)

490

58. Ordnung der Oeconomie (1647)

494

59. Rektor und Konzil verbieten schoristische Praktiken unter den Studenten bei Androhung der Relegation (1648)

499

Anhang Quellen- und Literaturverzeichnis

503

Personenregister

533

Sachregister

544

Vorwort der Herausgeber Universitätsgeschichte, sei sie sozialgeschichtlich, kulturgeschichtlich oder wissenschaftsgeschichtlich orientiert, benötigt zur Interpretation und Einordnung ihrer Ergebnisse grundlegende Kenntnisse der Institutionenund Verfassungsgeschichte der deutschen Universität. Der Zugang zu diesem Gebiet der Universitätsgeschichte wird aber durch mehrere Faktoren erschwert. Es liegen nur wenige normative Quellen kritisch ediert vor. Die in ihrer Mehrzahl aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Drucke verdanken ihre Existenz einem traditionellen rechtsgeschichtlichen Interesse. Erst die jüngere Forschung hat erkannt, dass die ohnehin mühsame Rekonstruktion der normativen Entwicklung für die Erforschung des Gesamtphänomens der deutschen Universität vor allem dann fruchtbar gemacht werden kann, wenn die Normen auch mit der Praxis konfrontiert werden. Diese Einsicht verlangt nach einem Editionskonzept, welches nicht allein die Statuten der Universität in den Fokus stellt, sondern den Versuch unternimmt, das gesamte Ordnungs- und Normengefüge einer Universität darzustellen. Dazu müssen neben den General- und Fakultätsstatuten der Universität auch Visitationsrezesse, Edikte und Reskripte, Ordnungen und Consuetudines berücksichtigt und ins Verhältnis zueinander gesetzt werden. Erst so werden Praktiken und Strategien der Normenfindung und Normsetzung in und für die Universität im Spannungsfeld von akademischer Autonomie und herrschaftlicher Kontrolle sichtbar. Divergierende Normvorstellungen treten so in den Blick und spiegeln ihrerseits die Entwicklung bildungspolitischer Konzepte, institutioneller, sozialgeschichtlicher und wirtschaftsgeschichtlicher Rahmenbedingungen der Wissenschaftsentwicklung. In der Entwicklung der Normen offenbart sich nicht zuletzt das Spannungsverhältnis zwischen Beharrung und Reform als wesentliches Merkmal der Universität. Die vorliegende Edition will das Normen- und Ordnungsgefüge der Universität Greifswald vom Zeitpunkt ihrer Gründung (1456) bis zum Übergang Schwedisch-Pommerns an Preußen (1815) möglichst umfassend darstellen. Es wurde daher angestrebt, die archivalische Gesamtüberlieferung normativer Quellen zur Geschichte der Universität Greifswald in deutschen, polnischen, dänischen und schwedischen Archiven für die Edition heranzuziehen. Bei der Auswahl der zu edierenden Quellen galt hinsichtlich der Statuten, Visitationsrezesse und landesherrlichen Resolutionen das Prinzip der Vollständigkeit. Instruktionen, Edikte, Reskripte, Mandate und Ordnungen wurden in einer repräsentativen Auswahl berücksichtigt. Wich-

VIII

Vorwort der Herausgeber

tigstes Kriterium für diese Auswahl war die Frage, in welchem Grad und auf welche Art die entsprechenden Dokumente Wirkungen auf die Entwicklung des gesamten Normengefüges der Universität entfalteten oder von diesem selbst geprägt waren. Massenhaft auftretende oder wiederholte und nahezu identische Normsetzungen, bspw. durch Edikte, sind zur Vermeidung von Redundanzen lediglich repräsentativ vertreten. Nicht berücksichtigt wurden die zahlreichen Texte zur Wirtschaftsführung des akademischen Amtes Eldena, sofern sie sich ausschließlich mit den Fragen der Wirtschaftsführung befassen und innerakademische Verhältnisse unberührt lassen. Dass der erste Band der geplanten dreibändigen Quellenedition schon vor Ablauf der ersten Projektphase vorgelegt werden kann, ist vor allem den Bearbeitern zu verdanken. Dr. Sabine-Maria Weitzel übernahm die Bearbeitung der lateinischen, Benjamin Müsegades die der deutschen Texte. Die Einleitungen zu den einzelnen Dokumenten verfassten Dr. Sabine-Maria Weitzel, Benjamin Müsegades und Dr. Dirk Alvermann. Unterstützt wurde ihre Arbeit bei der Kollationierung und Redaktion der Texte von Hans Holler, Nina Grossmann und Michael Czolkoß, der auch die gesamten Satz- und Registerarbeiten übernahm. Den zahlreichen Bibliothekaren und Archivaren, ohne deren Unterstützung und Wohlwollen diese Arbeit nicht so schnelle Fortschritte gemacht hätte, gilt unser besonderer Dank. An erster Stelle sind hier die Mitarbeiterinnen des Universitätsarchivs Greifswald (Barbara Peters und Marianne Schumann) zu nennen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtarchive in Greifswald (Petra Sockolowsky und Regine Neitzel) und Stralsund (Dr. Hans-Joachim Hacker, Dr. Regina Nehmzow und Dr. Andreas Neumerckel) danken wir für die oft unkomplizierte Hilfe. Der Abteilung Altes Buch der Universitätsbibliothek Greifswald (insbesondere Ivo Asmus) danken wir für das Auffinden mancher Einblattdrucke und dem Landesarchiv Greifswald (vor allem Kirsten Schäffner) für die guten Arbeitsbedingungen. Unser besonderer Dank gilt Dr. Pawe Gut und Witold Mijal vom Staatsarchiv Stettin, die uns bei Recherchen an ihren Beständen unterstützten und eine angenehme Benutzung des Archivs ermöglichten. Dr. Helmut Backhaus danken wir für wichtige Hinweise zu den Beständen des Reichsarchivs Stockholm. Der Dank der Herausgeber gilt darüber hinaus Dr. Ulrich Rasche (Wien) für manchen wichtigen Hinweis und interessante Diskussionen. Dr. Dirk Hansen (Greifswald) danken wir für das Kollationieren, Emendieren und Nachweisen griechischer Autorenzitate und Dr. Immanuel Musäus

Vorwort der Herausgeber

IX

(Greifswald) für die Hilfe bei den Nachweisen lateinischer Autorenzitate. Dr. Irmfried Garbe (Greifswald) und Prof. Dr. Thomas Willi (Hamburg/ Greifswald) halfen bei der Bestimmung einiger Lehrbücher. Die Verwirklichung des Projekts ist der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu verdanken, die seit dem 1. Februar 2009 die beiden Bearbeiter finanziert. Schließlich sei der Historischen Kommission für Pommern und den Dekanen der Philosophischen, der Medizinischen, der Rechts- und Staatswissenschaftlichen sowie der Theologischen Fakultät sehr herzlich für die Gewährung von Druckkostenzuschüssen gedankt.

Greifswald 2010

Dirk Alvermann und Karl-Heinz Spieß

Einleitung Dirk Alvermann

1. Abriss der verfassungsgeschichtlichen Forschung zur Universität Greifswald Als die „Patriotischen Beyträge“ des Kammerrats von Reichenbach1 1787 in für damalige Verhältnisse geradezu unerhörter Weise die Rückständigkeit der Greifswalder Universität geißelten und ihre Reform einforderten, hob Christian Ehrenfried Weigel zu einer umständlichen Ehrenrettung und Rechtfertigung seiner Alma Mater an. „Eine vollständige Erörterung der Verfassung dieser Academie“, meinte er „und eine umständliche Darstellung, wie solche gehandhabet und die Absicht der Vorschriften ausgeführet wird, nach einem geordneten Entwurfe wäre freylich wohl das beste Mittel, hierin den gewünschten Endzweck zu erreichen; allein, wer kann sich einer so ausgebreiteten Kenntniß rühmen, und darf nicht dabey oft zu stolpern befürchten?“2 Tatsächlich waren die beiden Männer, die sich auf diese Frage hin bedenkenlos hätten melden können, Augustin von Balthasar (1701–1786) und Johann Carl Dähnert (1719–1785), kurz zuvor verstorben und mit ihnen hatten die Bemühungen um eine umfassende und systematische Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald ihren Scheitel- und gewissermaßen auch Endpunkt erreicht. Den Beginn der historischen Erforschung der Rechts- und Verfassungsverhältnisse der Universität Greifswald kann man am ehesten im Plan Johann Friedrich Mayers3 von 1702 ausmachen, eine Geschichte oder Chronik der Universität zu verfassen, deren sechs Abschnitte ihre Gründung und ersten Jahre, die Schicksale der Universität im Zusammenhang mit der Reformation, sodann die Würdigung ihrer Wohltäter und Stifter, einen Katalog der Rektoren mit den Inskriptionszahlen sowie einen Katalog der Professoren aller Fakultäten und schließlich die Nachweisung der durchgeführten Promotionen enthalten sollte.4 Er ließ noch im gleichen Jahr mehrere Rektorats- und Einladungsprogramme folgen, die dem Andenken des Universitätsgründers Herzog Wartislaw IX., der Schenkung des Amtes Eldena durch Herzog Bogislaw XIV. und dem ersten Rektor der Universität, Heinrich Rubenow, gewidmet waren.5 1

Reichenbach 1785. 2 Weigel 1787, S. 17. 3 Zu Mayer vgl. zuletzt Gummelt 2006, S. 45–56. 4 Mayer 1702a. 5 Mayer 1702b. Ders. 1702c. Ders. 1702d.

XII

Einleitung

Letzteres hatte, wie die frühe Beschäftigung mit den akademischen Verfassungsverhältnissen häufig, einen sehr aktuellen Bezug. Mayer bekleidete nämlich seinerzeit gleichzeitig die Ämter des ständigen Prokanzlers, des Generalsuperintendenten und des Rektors und befand sich angesichts dieser Ämterhäufung in einer vergleichbar mächtigen, nichtsdestotrotz heftig angefeindeten Stellung, wie einst der Universitätsgründer Rubenow, den er nun zu seiner Verteidigung aufrief.6 Mayer veröffentlichte in seinen Programmen bereits die Stiftungsbulle Papst Calixts III. von 1456 und Auszüge aus dem Dotationsinstrument Herzog Bogislaws XIV. von 1634, allein das geplante große Werk – die fasti academiae – blieb ungeschrieben. Einem Schüler Mayers, Johann Philipp Palthen (1672–1710),7 war es vorbehalten, einen gewichtigen Grundstein für alle folgenden Arbeiten auf dem Gebiet der Greifswalder Universitätsgeschichte zu legen. Er entfaltete eine unermüdliche Aktivität im Sammeln und Abschreiben von Quellen zur pommerschen Geschichte in allen ihm zugänglichen Archiven und Bibliotheken. Einige wenige Bände dieser Sammlung, die den pommerschen Juristen und Historikern des 18. Jahrhunderts als willkommenes historisches Kompendium dienten, haben sich bis heute erhalten. Darunter befindet sich auch sein 1706 zusammengestellter und bis zum Jahr 1538 reichender Codex diplomaticus Academiae Gryphiswaldensis, der für das 15. Jahrhundert wahrscheinlich größtenteils das mit den Annalen der Universität verbundene Kopiar wiedergibt.8 Seine 1704 veröffentlichte Historia ecclesiae collegiatae S. Nicolai Gryphiswaldensis, die wesentliche Erkenntnisse zur Gründungszeit der Universität formuliert, machte ihn zum ersten Greifswalder Vertreter einer historischwissenschaftlichen Universitätsgeschichtsforschung im modernen Sinne.9 1708 folgte seine Oratio de coenobio Hildensi, in der auch die Dotation von 1634 untersucht wurde.10 Ein früher Tod verhinderte weitere Forschungen, ebenso wie die geplanten umfänglichen Darstellungen zur pommerschen Landesgeschichte. In den folgenden zwei Jahrzehnten fristete die Universitätsgeschichte wieder ihr Schattendasein in akademischen Programmen, die immerhin 6

Seth 1956, S. 101f. 7 Hofmeister 1933, S. 174–226. 8 Er ist noch zweifach erhalten – Codex diplomaticus Academiae Gryphiswaldensis, quo vetustissima illius ut et coniunctae olim cum eadem Ecclesiae Collegiatae Nicolaitanae monumenta ... exhiventur. Cura et opera Joh. Phil. Paltheni. Anno 1706 in: UB Greifswald, Manuscripta Pomeranica 147 und 405. Der Codex umfasst Urkunden der Jahre 1451/55 bis 1538. Zum Kopiar vgl. Herling 1969, S. 335–360. 9 Palthen 1704. Vgl. für das Urteil auch Hofmeister 1933, S. 177. 10 Diese Rede ist erst erst lange nach seinem Tod im Druck anlässlich des Universitätsjubiläums 1756 erschienen: Palthen 1756.

Einleitung

XIII

einzelne Privilegien, wie etwa das ius patronatus der Universität über die Greifswalder Stadtkirchen, aufgriffen.11 Zwei Schüler von Mayer und Palthen, Andreas Westphal (1685–1747) und Albert Georg Schwartz (1687–1755), waren es, die deren Bemühungen fortsetzten. Obwohl Schwartzens eigentliches Arbeitsgebiet die Lehnsund Landesgeschichte damaliger Prägung war, interessierte ihn auch die populärer werdende historia literaria.12 Auch er legte einen Codex diplomaticus Academiae Gryphiswaldensis an, der allerdings den Zeitraum von 1392 bis 1754 umfasste und damit weit ausführlicher war als der von Palthen.13 Er war als Arbeitsinstrument gedacht und blieb ebenso unveröffentlicht wie Schwartzens Commentarii, rerum gestarum ad historiam academiae et urbis Gryphica pertinentium.14 Westphal wiederum legte eine Sammlung zur Historia literaria Pomeraniae an, die allerdings nicht allein auf die Universität bezogen war.15 Er hat mehrmals die Gründung der Universität 1456 und ihre Wiederaufrichtung 1539 in akademischen Gelegenheitsschriften quellenkritisch dargestellt.16 Unter Westphals Präsidium disputierte 1723 auch der junge Augustin Balthasar über die Verdienste der Pommernherzöge um die Wissenschaften.17 Der später geadelte Augustin von Balthasar darf ohne weiteres als die Schlüsselfigur für die weitere Entwicklung der Greifswalder Universitätsgeschichtsschreibung insgesamt namhaft gemacht werden. Es gibt kaum ein Gebiet der akademischen Rechts-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, zu dem er keine Darstellung oder wenigstens verstreute Bemerkungen hinterlassen hätte. Balthasar war 1727 Adjunkt der Greifswalder Juristenfakultät und zugleich Universitätssyndikus geworden, d.h. er vertrat die hohe Schule in allen gerichtlichen und außergerichtlichen Streitigkeiten. Dementsprechend galten der Jurisdiktion des akademischen Konzils und der Gerichtsbarkeit des akademischen Amtsgerichts Eldena, wie auch der Exemtion der Universitätsverwandten von der Jurisdiktion des königlichen Hofgerichts, sein frühes Interesse und

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Würffel 1724. 12 Sein 1725 unternommener Versuch eines pommerschen Gelehrtenlexikons, in welchem die Universität natürlich eine bedeutende Rolle spielte, blieb unvollendet. Vgl. Albert Georg Schwartz, Lexicon gelehrter wie auch anderer berühmter und merkwürdiger Pommern und Rügianer (Manuskript) UB Greifswald, Manuscripta Pomeranica 400, heute verschollen. 13 Die beiden Bände dieses Kodex haben sich in den Mansuscripta Pomeranica der UB Greifswald (Nr. 148 und 149) erhalten, wobei von den ursprünglich 557 Blatt des zweiten Bandes lediglich noch 30 Papierfragmente existieren. 14 UB Greifswald Manuscripta Pomeranica 406, nur noch in Fragmenten erhalten. 15 UB Greifswald Manuscripta Pomeranica 399. 16 Westphal 1732. 17 Westphal 1723. Diese Schrift ist ist 1737 nochmals gedruckt worden. Zu Balthasar vgl. Alvermann 2003, hier S. 46.

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seine ersten Veröffentlichungen.18 Dabei arbeitete er mit historischen Vergleichen und Herleitungen, auch wenn die Entstehung der Schriften ganz der juristischen Praxis geschuldet war. Bereits 1737 legte er eine knappe, auf die Auswertung zahlreicher Quellen gegründete Verfassungsgeschichte der Universität vor, die der Anlage nach bereits eine vergleichende Darstellung ist.19 Ihr ließ er 1739 ein in mehrere Klassen eingeteiltes Verzeichnis der historischen Rechtsquellen der Universität folgen, welches 183 Nummern umfasst und sämtliche ihm bekannten Statuten, Visitationsabschiede, Rezesse, Privilegien, königliche Resolutionen und Reskripte, Verträge und Einungen mit Dritten wie auch Mandate von Rektor und Konzil enthält, deren Inhalt er knapp skizzierte.20 Zusammengefasst, systematisiert und mit historischen Exkursen aufbereitet, hat er dieses Thema am Ende seiner akademischen Karriere 1760 in seinem Ius ecclesiasticum pastorale, ein letztes Mal – ergänzt um einen Exkurs über die Steuerfreiheit der Universitätsverwandten – umfassend behandelt.21 Neben den Versuchen einer systematischen Darstellung – die selbstverständlich immer im Zusammenhang mit der Rechts- und Verfassungsgeschichte Schwedisch-Pommerns insgesamt standen – verdanken wir Balthasar eine große Zahl von Detailuntersuchungen. Darunter findet sich eine historische Darstellung zur Kriminalgerichtsbarkeit der Universität, ebenso wie zur verfassungsrechtlichen Stellung des Rektors, zu den Privilegien der Studierenden oder zum ius praesentandi, insbesondere an der Theologischen Fakultät.22 Darüber hinaus hat Balthasar auch dem Kloster Eldena und den Rechten der Universität an ihrem Dotationsgut, den Universitätshäusern und dem nachreformatorischen Neuanfang der Universität teils umfangreiche historische Abhandlungen gewidmet, die immer wieder rechts- und verfassungsgeschichtlich relevante Ausführungen enthalten.23 Ähnlich wie Balthasar, widmete auch Hermann Heinrich Engelbrecht (1709–1760) der Rechtsstellung der Universität in seiner Delineatio status Pomeraniae suethicae von 1741 besondere Aufmerksamkeit. Sie erhielt ein eigenes Kapitel, welches er in der zweiten Auflage des Werkes von 1760

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A. Balthasar 1736–37, hier Bd. 1, S. 36–40 und S. 62–72. Ders. 1735, S. 377–432. 19 A. Balthasar 1737, S. 150–188. 20 A. Balthasar 1740, S. 129–151. In chronologischer Reihung hat er eine solche Liste abermals 1754 veröffentlicht, in: A. Balthasar 1754, 21 A. Balthasar 1760–63, hier Bd. 1, S. 769–802, S. 939–950. 22 Zur S. 94–105. Kriminalgerichtsbarkeit vgl. A. Balthasar 1742a, mit der Darstellung zahlreicher historischer Fälle aus den Akten. Zum Rektorwahlrecht und zum Amt überhaupt Ders. 1737a, bzw. Ders. 1738. Zur Rechtsstellung der Studenten, Ders. 1747. Zum Nominationsrecht, Ders. 1741. 23 A. Balthasar 1739a. Ders. 1750. Ders. 1756.

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noch erweiterte und um Dokumentenanhänge ergänzte.24 Neben dem besonderen Status der Universität, des Lehrpersonals und der Studierenden, ging er auch ausführlicher auf die Rechtsstellung und Aufgaben der übrigen Universitätsverwandten und ihrer Ämter ein.25 Insgesamt sind Engelbrechts Herangehen und Darstellungsabsicht aber eher staatskundlich motiviert. Auf die historische Erklärung oder gar Herleitung der beschriebenen Zustände legte er weniger Wert als Balthasar. Eine Zusammenfassung der von Balthasar gemachten historischen Beobachtungen unter besonderer Berücksichtigung der jüngeren Entwicklungen und statistischen Materials lieferte dann 1788 die Schwedischpommersche Staatskunde Thomas Heinrich Gadebuschs (1736–1804).26 Inhaltlich hatte sie, mit Ausnahme der Berücksichtigung neuerer Entwicklungen, ebenso wie Engelbrecht, dem historischen Werk Balthasars kaum noch etwas hinzuzufügen. Seit 1765 wurden die Voraussetzungen für die Forschungen zur pommerschen Geschichte durch die Quellensammlung Johann Carl Dähnerts erheblich verbessert.27 Der 1767 erschienene zweite Band der „Landes-Urkunden“ führte in einer eigenen Abteilung 107 Privilegien und Verordnungen für die Universität und auch den Statutentext von 1545 sowie zahlreiche Visitationsabschiede auf. Damit lag erstmals ein gedrucktes, in den folgenden Bänden noch ergänztes Quellencorpus vor, auf welches einschlägige Darstellungen zur Greifswalder Universitätsgeschichte zurückgreifen konnten. Im gleichen Jahr erschienen Johann Carl Conrad Oelrichs (1722–1799) Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, in denen er auch einige Statuten der Greifswalder Universität und ihrer Fakultäten abdruckte.28 Bei diesem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erreichten Stand der Forschung sollte es vorläufig bleiben. Die Kompilationsarbeit Johann Friedrich Wilhelm Kochs zu den Verfassungsurkunden der preußischen Universitäten hatte dem bereits erreichten Kenntnisstand nichts hinzuzufügen.29 Die politischen Turbulenzen der napoleonischen Kriege, verbunden mit den staatsrechtlichen Änderungen und politischen Brüchen, die Schwedisch-Pommern ab 1806 trafen, und schließlich der

24 Engelbrecht 1741, S. 321ff. und in der zweiten Auflage von 1760, S. 323–366 und Quellenanhang. 25 Engelbrecht 1760, S. 355ff. 26 Gadebusch 1788, S. 108–173. Das Werk und auch die Abschnitte über die Universität sind von H. C. F. von Pachelbel 27 Dähnert 1765–1802. Zum 1802, insbesondere S. 167–182 ergänzt worden. 28 Oelrichs 1767, S. 135–228. Zur biographischen Überblick vgl. Höchel 1986. Biographie Oelrichs siehe Döhn 1990, S. VIIf. 29 Koch 1839–40.

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Übergang an Preußen 1815 schwächten das bis dahin motivierend wirkende praktische Interesse an der Verfassungsgeschichte. Erst im Vorfeld des Gründungsjubiläums der Universität 1856 wandte sich mit Johann Gottfried Ludwig Kosegarten (1792–1860) ein an der historisch-kritischen Methode geschulter Gelehrter der Universitätsgeschichte und ihren historischen Quellen zu. Seine zweibändige Universitätsgeschichte zählt neben Dähnerts Quellencorpus bis heute zu den unverzichtbaren und meistgenutzten Referenzen für die Greifswalder Universitätsgeschichte.30 Kosegarten hat nicht nur die erste in sich geschlossene Darstellung der Greifswalder Universitätsgeschichte vorgelegt, sondern darin auch zahlreiche rechts- und verfassungsgeschichtliche Beobachtungen notiert. Sein besonderes Verdienst liegt aber in der kritischen Edition der Urkunden der Universität aus dem 15. Jahrhundert, der Annalen der Universität bis 1487, der bis dahin unbekannten Statuten der Artistenfakultät von 1456 sowie von Auszügen aus Rektoratsmatrikeln und Dekanatsbüchern und nicht zuletzt einer Sammlung von fast 200 Regesten, die bis zum Jahr 1815 reicht. Seine gründliche Kenntnis und die Auswertung der Memorabilientexte aus den Matrikeln und Dekanatsbüchern gestatteten ihm dabei manche Einblicke, die seinen Vorgängern verwehrt geblieben waren. Die Edition dieser letztgenannten Quellen besorgte nach fast achtjähriger Vorarbeit 1893/94 Ernst Friedländer (1841–1903).31 Ebenfalls 1894 veröffentlichte Konrad Gesterding seine historische Darstellung zu den Stiftungen, Stipendien und Benefizien der Universität und ließ ihr zwei Jahre später seine Beschreibung der Amtspflichten des Rektors und Universitätsrichters mit historischen Exkursen folgen.32 Die Editionsarbeit Friedländers sollte nach dem Willen des akademischen Senats anlässlich des Gründungsjubiläums 1906 bis zum Jahr 1815 fortgeführt werden, doch schon ein kurzer Blick auf die Fülle des Materials ließ den mit den Planungen beauftragten Theologen Johannes Haußleiter (1851–1928) zurückschrecken.33 Er schlug stattdessen vor, die „Sammlung der Greifswalder Universitäts- und Fakultätsstatuten“ zum Inhalt der geplanten Festschrift zu machen. Sie stellten seiner Meinung nach das „Rückgrat der inneren Universitätsgeschichte“ dar und lägen als ein „sich selbst erläuterndes Ganzes“ noch nicht gedruckt vor.34 Haußleiters Plan kam nicht zur Ausführung, so dass Adolf Hofmeister (1883–1956) 30

Kosegarten 1856–57. Zur Biographie vgl. den Nachruf von Schäfer 1865. 1893–94. 32 Gesterding 1894 und Ders. 1896. 33 Die entsprechende Edition erfolgte nach einem gescheiterten Versuch durch die Hofmeisterschüler Scheil und Schroeder erst in Schmidt/Spieß 2004. 34 Haußleiters ausführlicher Entwurf zur Statutenedition findet sich in UAG Altes Rektorat R 68, fol. 31r–34r. 31 Friedländer

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anlässlich seiner Festrede zum 475. Gründungsjubiläum unter den Desiderata der Universitätsgeschichtsforschung neben der Fortsetzung der Matrikeledition auch die „vollständige Ausgabe aller Universitäts- und Fakultäts-Statuten und Visitationsrezesse“ aufführte.35 Lediglich das Greifswalder Universitätsrecht im preußischen Staat hat im 20. Jahrhundert noch eine zusammenfassende Darstellung durch Eduard Hubrich (1864–1921) erfahren.36

2. Die Verfassungsentwicklung im Rahmen der allgemeinen Geschichte bis 1648 Die Greifswalder Universitätsgründung von 1456 wird allgemein als der Beginn einer zweiten Gründungswelle von Universitäten im Alten Reich bezeichnet.37 Allerdings hat die Greifswalder Gründung eine längere Vorgeschichte, zu welcher auch der zeitweilige Aufenthalt der Rostocker Universität in Greifswald (1437–1443) – als Folge von Bann und Interdikt, mit welchen das Baseler Konzil und Papst Eugen IV. Rostock belegt hatten – gezählt wird.38 Dieses Greifswalder Intermezzo der Rostocker Universität wird man als einen der Anstöße betrachten dürfen, die 1455 Herzog Wartislaw IX. von Pommern-Wolgast bewegten, sich mit seinen Gründungsabsichten für eine Universität in Greifswald an den Papst zu wenden. Die Geistlichkeit, allen voran der Bischof von Cammin und die Äbte der großen Feldklöster, aber auch der Greifswalder Rat unterstützten das Vorhaben. Eine besondere Rolle wuchs dabei dem Greifswalder Bürgermeister Heinrich Rubenow zu, der für die Ausstattung der neuen Universität erhebliche eigene Mittel beisteuern sollte. Gegen den Widerstand des Herzogs von Mecklenburg und des Kurfürsten von Brandenburg sowie der Universität Rostock wurde der Plan vorangetrieben. Am 29. Mai 1456 stellte Papst Calixt III. die Stiftungsbulle für die Universität Greifswald aus und ernannte die Bischöfe von Brandenburg und Cammin zu Konservatoren der Universität.39 Sie hatten vor allem die ausreichende Dotation der neuen Gründung zu überwachen, die im August 1456 durch Herzog

35 Hofmeister 1933, S. 27. 36 Hubrich 1917. 37 Zur Gründungsgeschichte noch immer R. Schmidt 1956 und zuletzt Ders. 2008. Zur Frage der Gründungswellen und dem Verhältnis zur Rostocker Gründung R. Schmidt 1981a. 38 So schon Gadebusch 1788, S. 110 und ihm folgend die spätere Literatur, dabei am ausführlichsten Kosegarten II/1857, S. 27–39. 39 Vgl. Nr. 1.

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Wartislaw IX. urkundlich zugesichert wurde.40 Die Erhebung der ehemaligen Parochialkirche St. Nikolai zum Kollegiatstift mit zwanzig Präbenden zur Ausstattung der künftigen Lecturen vollendete die Bemühungen um eine ausreichende Dotation.41 Daraufhin ordnete Bischof Henning Iven von Cammin,42 der gemäß den Bestimmungen der Stiftungsbulle als Kanzler der künftigen Universität fungieren sollte, die Bildung eines Konzils, die Festsetzung der Statuten und die Wahl eines Rektors an. Heinrich Rubenow wurde von ihm zugleich zum Vizekanzler ernannt.43 Von den ältesten Universitätsstatuten, die von Johann Parleberg niedergeschrieben wurden, hat sich nur ein abschriftlich überliefertes Fragment erhalten.44 Am 29. September 1456 folgte der landesherrliche Stiftungsbrief, in welchem Rubenow als vicedominus eingesetzt wurde.45 Am 17. Oktober 1456 konnte die Universität schließlich feierlich durch Herzog und Kanzler eröffnet werden.46 Für die Einrichtung der neuen Universität hat neben der häufig angeführten Rostocker47 vor allem die Erfurter Universität als Vorbild gedient. Der hohe Anteil von ehemaligen Erfurter Universitätsangehörigen im Gründungspersonal der Greifswalder Universität und auch ihre Stellung innerhalb desselben,48 lassen das schon vermuten. Die ältesten Statuten der Artistenfakultät, mithin der älteste erhaltene Statutentext an der Greifswalder Universität überhaupt, lassen die Berührungspunkte vielfach deutlich hervortreten.49 Die von Rubenow selbst entworfenen Statuten der Juristenfakultät von 1460 haben sich leider nicht erhalten.50 In frequenzieller Hinsicht war die Entwicklung der Greifswalder Universität mit der ihres Rostocker Gegenstücks, aus dessen Schatten sie sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts nicht lösen konnte, vielfach verbunden.51 Das statistische Tief, welches die Besucherzahlen der Universität kurz nach der Ermordung Heinrich Rubenows52 1462 dauerhaft ausweisen deutet darauf hin, dass die Hoffnungen, die man mit der Gründung verbunden hatte, nicht in Erfüllung gingen. Verschärft wurde diese Krise noch durch wiederkehrende Pestwellen 1474 und 1485, 40 Die Urkunde bei Kosegarten I/1856, S. 20ff.; zu ihrer Datierung R. Schmidt 1956, S. 35 Anm. 15; zur Dotation Kosegarten II/1857, S. 61 und R. Schmidt 1956, S. 23ff.; R. Schmidt 1981b; Bulach 2008. 41 R. Schmidt 1956, S. 26f.; Hoogeweg 1924, S. 591–607; zur Besetzung der Kanonikate Pyl 1886, S. 802–915; Kaufmann 1896, S. 40f. 42 zu ihm vgl. R. Schmidt 1967. 43 Vgl. Nr. 2 und Kaufmann 1896, S. 26f. 44 Vgl. Nr. 9, S. 145. 45 Vgl. Nr. 3. Zur Bedeutung auch Kaufmann 1896, S. 27ff. 46 Kosegarten II/1857, S. 63f.; R.Schmidt 1956, hier S. 20f. 47 R. Schmidt 1981a, S. 23–28. 48 Kleineidam 1964, S. 163–168. Zum Gründungspersonal vgl. auch Irrgang 2002, S. 53ff. 49 Vgl. Nr. 6, S. 23. Dazu schon Kaufmann 1896, S. 158f. 50 Vgl. Nr. 52, S. 442f. 51 Asche 2007. 52 Für die Hintergründe R. Schmidt 2003.

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aber auch durch die Zerwürfnisse, welche die Artistenfakultät und schließlich die gesamte Universität in der Folge des Zwei-Wege-Streites seit 1480 zerrütteten.53 Aus dem Besuchertief rettete die Universität schließlich die Rostocker Domfehde (1484–91). Während dieser Zeit musste die Universität Rostock zeitweise nach Lübeck ausweichen, wovon Greifswald profitierte.54 Unter Bogislaw X., der seit 1478 erstmals wieder alle pommerschen Teilherzogtümer unter einer Regierung vereinte, wurden Verdichtungsprozesse der Territorialherrschaft initiiert,55 die sich auch auf die Rolle der Universität auswirkten. Herzog Bogislaw X., der schon 1483 in den Greifswalder Zwei-Wege-Streit eingegriffen hatte,56 ordnete 1493 eine Visitation mit dem Ziel einer Reform der Artistenfakultät an57 und bemühte sich, auch die übrigen Fakultäten – welche seit den 1460er Jahren nicht mehr erkennbar hervorgetreten waren58 – durch gezielte Berufungen attraktiver zu gestalten und auszubauen. Das galt insbesondere für die Juristenfakultät, welche ein neues Statut erhielt und an die er die italienischen Gelehrten Petrus und Vincentius von Ravenna berief.59 Neben der Rezeption des römischen Rechts wurden nun auch Einflüsse des Humanismus im Greifswalder Lehrprogramm deutlicher greifbar. Schon 1481 war die Artistenfakultät mit dem Humanisten Johannes Sartoris verstärkt worden, 1493 gesellte sich Nicolaus Lowe dazu, 1502 bis 1504 Hermann v. d. Busche und 1514 lehrte Johannes Hadus kurz an der Artistenfakultät.60 Sie hinterließen sicher auch hier und da Spuren, aber bei weitem weniger eindrücklich als sie an anderen deutschen Universitäten der Zeit beobachtet werden können.61 53

Thümmel 2008a, S. 30ff. 54 Link 2000, S. 24ff. 55 Schoebel 2004. 56 Friedländer I/1893, S. 87f., S. 90. Wenn Thümmel 2008a an der Stelle fragt, warum nicht der Bischof von Cammin als Kanzler der Universität das Schlichtungsverfahren übernahm, dann mag die Antwort lauten, weil Bischof Marinus de Fregeno 1482 in Rom gestorben war und das Bistum von einem Administrator verwaltet wurde. Marinus war 1481 – auf dem Höhepunkt des Zwei-Wege-Streites – in Greifswald beinahe gesteinigt worden, vgl. Kosegarten I/1857, S. 131f. 57 R. Schmidt 2000, S. 189; Kosegarten II/1857, S. 138. 58 Hofmeister 1932, S. 12. Zumindest für die Juristenfakultät muss in den 1460er Jahren, auch im Zusammenhang mit dem Stettiner Erbfolgestreit, eine gewisse Bedeutung konstatiert werden. Dafür sprechen auch die baulichen Befunde. Immerhin wurde 1472 noch das kleine juristische Kollegium errichtet. Vgl. Irrgang 2002, S. 95f. und Schönrock 2006, S. 16. 59 Das besagte Statut hat sich nicht erhalten, vgl. Nr. 52, S. 443. Zu den Berufungen: Kosegarten I/1857, S. 154–162; Pyl 1864; Wehrmann 1900; Muther 1866a. Bogislaws Interesse an italienischen oder in Italien ausgebildeten und am römischen Recht geschulten Rechtsgelehrten ist öfter belegt und war nicht auf akademische Zwecke beschränkt, vgl. Konow 2003a. 60 Zu Sartoris vgl. Uckeley 1903, S. 43f. Zu Lowe, vgl. Kosegarten I/1857, S. 138f. Zu Hadus, vgl. Kosegarten I/1857, S. 139, S. 167. 61 Uckeley 1903, S. 43–47.

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Die sich wiederholenden Pestepidemien 1485, 1501/02, 1514 und 1516 ließen ein Aufblühen der Universität kaum zu. Zudem erwuchs mit der Universitätsgründung in Frankfurt an der Oder eine, neben Rostock, weitere Konkurrenz für die hohe Schule. Die Krise der alten kirchlichen Ordnung, die mit der Ausbreitung der Reformation nach Pommern 1524 und 1525 Stralsund erreichte, zeigte auch Auswirkungen auf die Universität.62 Mit dem Jahr 1524 bricht die regelmäßige Aufzeichnung der Rektoratsmemorabilien und der Inskriptionen in der Matrikel der Universität ab und hebt erst 1539 wieder an. Fast die gleiche Lücke (1525–1539) weist das Dekanatsbuch der Artistenfakultät auf. Es gibt aber genügend Belege dafür, dass weiterhin Inskriptionen erfolgten und der Lehrbetrieb im kleineren Kollegium der Artisten fortgesetzt wurde. Auch in Verhandlungen, Testamenten und Rentenverkäufen traten die Universität und einzelne ihrer Glieder bis 1538 weiter in Erscheinung.63 Offenbar standen die Professoren der Reformation fast geschlossen ablehnend gegenüber.64 Ein Indiz für den geringen Stellenwert der verbliebenen Restuniversität war der Vorschlag der Städte auf dem Landtag zu Treptow an der Rega 1534, die Universität neu zu errichten – und zwar in Stettin. Dem widersetzten sich die Herzöge und der von ihnen beauftragte Reformator Johannes Bugenhagen.65 In den Vorverhandlungen des Landtages wurden bereits Einrichtung und Ausstattung der Universität in Greifswald besprochen und später in der pommerschen Kirchenordnung von 1535 fixiert.66 Da der Camminer Bischof und Kanzler der Universität, Erasmus von Manteufel, 1535 die Annahme der Kirchenordnung und die Reformation abgelehnt hatte, war Herzog Philipp I. sowohl im Sinne des weltlichen, als auch des geistlichen Regiments gefordert, die Reform der Universität zu verfolgen. Den Umfang des Unterrichts, der damals noch erteilt wurde, mag man daran ablesen, dass Johannes Bugenhagen im Greifswalder Visitationsrezess von 1535 vorschlug, eine städtische Schule mit den verbliebenen fünf Lehrern der Universität zu etablieren, aus der dann in absehbarer Zeit wieder eine Universität hervorgehen könnte.67 Der Umsetzung dieses Vorhabens standen vorerst noch die Fragen der Ausstattung entgegen. Dieses Problem blieb auch virulent als die Universität 1539 feierlich neu 62

Zu den Auswirkungen der Reformation auf die Universität vgl. Kosegarten I/1857, S. 176ff.; Uckeley 1903, S. 64ff.; Heyden 1956b; Koch 1917, besonders S. 139ff.; zuletzt Thümmel, 2008a, S. 37ff. 63 Die Belege zusammengetragen bei Kosegarten I/1857, S. 179ff., vgl. auch Heyden 1956b, S. 20. 64 Ueckeley 1903, S. 64ff. 65 Buchholz 2000, S. 172. 66 Kosegarten I/1857, S. 185ff., Heyden 1956b, S. 21f. Wehrmann 1931, S. 156f. 67 Ueckeley 1903, S. 87f.

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eröffnet wurde. Die Einkünfte der Greifswalder Kanonikate waren fortgefallen und die vergleichsweise geringen Hebungen aus Dörfern und Renten reichten für die angemessene Besoldung der Professoren nicht aus. Das schwächte den Prozess der personellen Erneuerung oder verhinderte zumindest, dass er sich stetig vollzog. Nur zwei der früheren Professoren lehrten auch nach 1539 in Greifswald. Für den Zustrom neuer Professoren griff man vorwiegend auf Wittenberger Magister zurück. Im 16. Jahrhundert kamen insgesamt etwa 25 von dort – viele auf direkte Empfehlung Melanchthons.68 Überhaupt hat die Universität Wittenberg den Greifswalder Neuanfang vielfach geprägt.69 Nicht nur das Lehrprogramm, wie man es besonders ausführlich für die acht Professuren der Philosophischen Fakultät in den Generalstatuten von 1545 festgelegt findet, sondern auch der akademische Ritus wurde an diesem Vorbild ausgerichtet.70 Für die Konsolidierung der wiederaufgerichteten Universität erwiesen sich neben der Gestaltung des Lehrprogramms in den folgenden Jahren zwei Aspekte als vordringlich – die Ausweitung der landesherrlichen Aufsicht über die Hochschule und ihre belastbare wirtschaftliche Ausstattung.71 Mit der Berufung des Superintendenten des Wolgaster Landes, Johann Knipstro,72 auf eine Professur der Theologischen Fakultät und der später (ab 1553) üblich gewordenen Verbindung dieser Professur mit dem Amt des Stadtsuperintendenten bzw. Generalsuperintendenten, der qua Amt ja die Aufsicht über alle Kirchen und Schulen des Landes führte, war die engere Einbindung der Universität in das landesherrliche Regiment vorbereitet. Insbesondere Generalsuperintendent Jacob Runge73 hat die Möglichkeiten dieses Amtes zum Nutzen der Universität anzuwenden gewusst. Die Errichtung des Geistlichen Konsistoriums erfolgte beinahe folgerichtig 1563 in Greifswald, da es unter dem Vorsitz des Generalsuperintendenten mit jeweils zwei Greifswalder Professoren der Theologie und der Rechte besetzt war.74 Einen wesentlichen Durchbruch erreichten die Bemühungen um eine ausreichende wirtschaftliche Versorgung der Universität 1558, als Philipp I. auf Vorschlag Jacob Runges den bestehenden Hebungen der Universität 1200 Gulden jährlich aus der herzoglichen Kammer hinzuzufügen versprach. Diese Hebungen sollten aus Einkünften des Klosteramts Neuenkamp und aus Abgaben von rügischen Pfarreien (canon 68

Heyden 1956b, S. 29. 69 Siehe zuletzt Lück 2008. 70 Vgl. Nr. 9, S. 118–128, S. 137. Heyden 1956b, S. 29. Zum Lehrprogramm auch Kosegarten I/1857, S. 193 und Thümmel 2008a, S. 41. 71 Vgl. auch Herling 2000. 72 Bahlow 1898, besonders S. 34ff. 73 Harms 1961, besonders S. 35f., 101ff. 74 Vgl. Buske 1990.

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rugianus) fließen. Obgleich die Dotation im Rahmen der Visitation der Greifswalder Kirchen im gleichen Jahr verkündet wurde, zog sich ihre Umsetzung bis 1563 hin, als die Söhne des inzwischen verstorbenen Herzogs dieselbe bestätigten und erweiterten.75 Mit der Dotation war allerdings auch die Einsetzung ständiger Kuratoren verbunden, einem Institut, das in dieser Art eine Neuerung darstellte. Dazu passte, dass mit der Dotation die Forderung nach unbedingter Anerkennung des fürstlichen Patronats und Berufungsrechts verbunden wurde.76 Flankierend zur Dotation ordneten die Herzöge 1562 die Einrichtung eines Konvikts an, das in Greifswald seit jeher Oeconomie genannt wurde. Erst 1565 konnte das Haus auf dem ehemaligen Dominikanerkloster bezogen werden.77 Der Grund für die Verzögerungen bei der Einrichtung des Konvikts ist symptomatisch für einen grundsätzlichen Mangel der herzoglichen Universitätspolitik dieser Jahre. Weder Philipp I. noch seinem Nachfolger Ernst Ludwig gelang es, die Unterstützung der Landstände, die sich steuerlich zur Genüge belastet fühlten, für ihre Vorhaben in Greifswald zu gewinnen. Und das sollte im Grunde bis zum Ende der Herzogszeit (1637) so bleiben.78 Die Einrichtung des Konviktoriums ist nur ein Beispiel für die rege Bautätigkeit, welche die Universität und die Landesherren entfalteten. Insgesamt ist in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem unter der Regierung Herzog Ernst Ludwigs von Pommern-Wolgast, eine gesteigerte Akquisition von Grundstücken und Gebäuden und auch die Errichtung von Neubauten zu verzeichnen.79 Dabei ist der Neubau des im italienischen Stil errichteten, dreigeschossigen Kollegiengebäudes, des Ernesto-Ludovicianums hervorzuheben. Schon aufgrund seiner Größe nimmt dieses Gebäude, das – neben dem Juleum in Helmstedt und dem Altdorfer Kollegiengebäude – zu den schönsten seiner Zeit zählte, eine Sonderstellung unter den Greifswalder Universitätsbauten auch der späteren Jahrhunderte ein.80 Konflikte mit dem städtischen Magistrat81 resultierten seit der Wiedereinrichtung der Universität aus Verteilungskämpfen um säkularisiertes Kirchengut. Sie lassen sich besonders am Ringen um das sogenannte „Schwarze Kloster“ – das neue Konviktorium – ablesen. Hinzu kamen 75

Vgl. Nr. 14, 15 und 20. Im Jasenitzer Erbvergleich 1569 wurden die Zahlungen dann auf das Klosteramt Eldena angewiesen, vgl. auch Einleitung zu Nr. 48. 76 Nr. 20, S. 196. 77 Vgl. Nr. 23. Zur wechselvollen Entstehungsgeschichte des Konvikts vgl. Balthasar I/1760, S. 789–792. 78 So auf den Landtagen v. 10. Februar 1560, vom 27. Mai 1585, vom 12. April 1595, vom 25. Januar 1605 und vom 7. März 1606. Vgl. Gadebusch 1788, S. 110f. und S. 115f. 79 Schönrock 2006, S. 17–20, S. 32f. und Rütz 2006, S. 34–38. 80 Fait 1956, S. 158–161; Bernegger 1619 hebt die Schönheit des Gebäudes hervor. 81 Den Versuch einer Annäherung an den Problemkreis bei Kiel 2001.

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noch konkurrierende Jurisdiktionsansprüche. Die alte Eintracht von 1456 hatte das Verhältnis von Universität und Stadt, auch die jurisdiktionellen Zuständigkeiten, umfassend geregelt,82 war aber nicht ohne weiteres auf die neuen Verhältnisse anzuwenden. Der Rat hatte durch die Eintracht gewisse Patronatsrechte über die Universität übernommen, welche die Bau- und Finanzverwaltung, die Aufsicht über den Fleiß der Professoren, deren Berufung und Entlassung und selbst ein begrenztes Vetorecht gegen Beschlüsse des Konzils einschloss.83 Den daraus abgeleiteten Anspruch wollte die Universität nach der Reformation nicht mehr anerkennen – ob er zuvor überhaupt geltend gemacht wurde, ist unsicher. Hinsichtlich der Gerichtsbarkeit hatte das Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin aus dem Jahr 1488, welches die Universitätsangehörigen unter Hinweis auf die Habita Kaiser Friedrichs I. von 1158 von allen fremden Gerichtsbarkeiten ausnahm, ohnehin neue Fakten geschaffen.84 Unter der Vermittlung des Generalsuperintendenten und der Herzöge rangen Stadt und Universität 1555 und 1563 erfolglos und zur Frustration aller Beteiligten um eine „neue Eintracht“.85 Die Verletzung der akademischen Jurisdiktion durch den Magistrat blieb gegenwärtig und machte das wiederholte Eingreifen des Landesherrn nötig.86 Nicht weniger heftig umstritten als die umfassende akademische Gerichtsbarkeit war die Befreiung der Universitätsangehörigen von bürgerlichen Anpflichten – Steuer, Akzise, Einquartierungen, Schanzarbeiten u. Ä. Diese Freiheiten wurden nicht nur vom Greifswalder Magistrat, sondern auch von den Landständen wiederholt bestritten und ebenso oft durch die Landesherren bestätigt.87 Die umfassende Einigung über die widerstreitenden Ansprüche blieb dem Einigungswerk von 1676 vorbehalten.88 Herzog Philipp I. wird zu Recht eine besondere Bedeutung in der Greifswalder Universitätsgeschichte eingeräumt. Unter seiner Regentschaft war nicht nur die Wiedererrichtung der Universität 1539 ins Werk gesetzt (1531–1560) worden, sondern ihm verdankt sie auch die Bestätigung der neuen Statuten 1547, die Sicherung ihrer wirtschaftlichen Grundlagen mit der Dotation von 1558 und schließlich auch die Errichtung des Konvikts. Das Interesse der Söhne Herzog Philipps I., Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir – alle vier hatten in Greifswald studiert89 –, für die Universität, war auch nach dem Tode des Vaters ungebrochen. 82 Vgl. Nr. 4 und Kosegarten I/1857, S. 66. 83 Kaufmann 1896, S. 66, S. 123f. Dieser Aspekt ist in der Forschung sonst kaum thematisiert. 84 Vgl. Nr. 8 und Kaufmann 1896, S. 97; Stein 1891, S. 63. 85 Vgl. Nr. 12 und Einleitung zu Nr. 20. Besonders auch Friedländer I/1893, S. 279. 86 Vgl. Nr. 41 und 42 sowie A. Balthasar 1739b, der zahlreiche weitere Beispiele anführt. 87 Vgl. bspw. Nr. 13 und 20. 88 Siehe dazu Band 2. 89 Wehrmann 1906 und Ders. 1903.

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Hatten ihre ersten Handlungen noch der Fortsetzung seiner Bemühungen um die Einrichtung von Konvikt und Regentie, die Ordnung der Vorlesungen und die Dotation der Universität gegolten, so ließen sie es dabei nicht bewenden. Schon 1560 hatte ein consistorium generale die Statuten der Universität hinsichtlich der Ordnung der Vorlesungen, Disputationen und Deklamationen und der Disziplin reformiert. Das gleiche geschah 1563 im Rahmen einer gemeinsamen Versammlung mit den Fürsten und Ständen und abermals 1564 hinsichtlich der Amtspflichten von Rektor und Dekanen.90 Ein Jahr später wurde eine forma privatae disciplinae verabschiedet.91 Von diesen Bemühungen berichten lediglich die Rektoratsmemorabilien, die genauen Texte der Statutenrevisionen haben sich nicht erhalten. Die jungen Herzöge ließen 1568 erstmals eine umfassende Visitation der Universität durchführen.92 Der daraus folgende Abschied schrieb in erster Linie den seit 1558 erreichten Zustand der Universität fest und formulierte umfassende Regelungen hinsichtlich der Disziplin. Förmliche Visitationen wurden von nun das wichtigste Instrument obrigkeitlicher Aufsicht. Die Jasenitzer Erbteilung verpflichtete Herzog Ernst Ludwig, der mit diesem Vertrag zur Alleinherrschaft im Wolgaster Landesteil gelangte, zu regelmäßigen Visitationen der Universität und ordnete die Einsetzung von vier Kuratoren an – zwei aus jedem Landesteil.93 Unter der Regierung Ernst Ludwigs (1560–1592) wandte der Wolgaster Hof der Universität eine ungewöhnlich intensive und langandauernde Aufmerksamkeit zu, der ein Gestaltungswille anzumerken ist, wie er seinen Nachfolgern fehlte.94 Hinter dieser Universitätspolitik standen der Großhofmeister Ulrich von Schwerin und der Hofkanzler Valentin von Eickstedt. Beide hatten schon die Einrichtung von Konvikt und Regentie energisch betrieben und unterstützt und wurden vom Herzog regelmäßig mit den Visitationen der Universität beauftragt. Schon in den Visitationsabschieden von 1568 und 1570 hatten die Herzöge die Ausarbeitung neuer Statuten von der Universität gefordert.95 Ein entsprechender Entwurf, der wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 1570 vorgelegt wurde, erhielt jedoch nie eine herzogliche Bestätigung.96 Stattdessen wurde im Gefolge der 1571 durchgeführten Visitation ein Abschied erarbeitet, der die Festlegungen der vorangegangenen Visitationsabschiede zusammenfasste und erweiterte sowie auch die Vorschläge der Universität berücksichtigte. Er ist als „Renovierte

90

Friedländer I/1893, S. 259, S. 274, S. 283. 91 Friedländer I/1893, S. 288. 92 Vgl. Nr. 24 und Kosegarten I/1857, S. 212f. 93 Dähnert I/1765, S. 308. 94 Kosegarten I/1857, S. 207–225. 95 Nr. 24 und Nr. 26. 96 Nr. 28 und Alvermann 2004.

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Ordnung“ in die Literatur eingegangen.97 Tatsächlich vertritt dieser Visitationsabschied, anders als seine Vorgänger, einen umfassenden Regelungsanspruch und rekurriert ausdrücklich auf die einzelnen Artikel der Statuten von 1545, die mehr zur vollenkommenheit, alss iegenwertiger muglichen gelgenheit gerichtet waren.98 Gegenüber letzteren wurde die Zahl der Professoren der Philosophischen Fakultät auf sechs verringert, die der Medizinischen Fakultät auf zwei. Daneben wurden die Ordnung der Vorlesungen und das Lehrprogramm angepasst. Die Vermögensverwaltung und die Disziplinaraufsicht wurden hier erstmals ausführlich geregelt. 1578 wurde die vorläufig letzte Visitation der Universität durchgeführt, obgleich gerade im dazugehörigen Abschied eine regelmäßige vierjährige Visitation festgeschrieben war.99 Die Visitationsabschiede von 1568 und 1570 hatten die Stellung des Generalsuperintendenten gegenüber Rektor und Konzil erheblich gestärkt. Ohne sein Vorwissen, seinen Rat oder seine Zustimmung konnte im Grunde kaum etwas geschehen. Schließlich wurde er, nicht das Konzil, 1570 mit der Abfassung der Statuten beauftragt. Dank dieser Stellung war bereits eine strenge landesherrliche Aufsicht etabliert, die zumindest von einigen Mitgliedern der Universität auch kritisiert wurde.100 Im Verlauf der 1570er Jahre wurde die obrigkeitliche Aufsicht noch straffer. Mit dem Prokurator war ein Beamter mit der Vermögensverwaltung der Universität beauftragt, der dem Herzog und den Kuratoren stärker als der Universität verpflichtet war, und der dem Hof nicht nur über wirtschaftliche Aspekte, sondern auch über den Fleiß der Professoren berichtete.101 Das Amt der Aedilen, die die Bauaufsicht führten, wurde den Universitätsverwandten entzogen.102 Und als 1582 eine Studentenrotte das Kollegiengebäude erstürmte und herzogliche Hoheitszeichen schändete, kamen auch am Hof Zweifel an der Fähigkeit der Universität auf, die ihr zugestandene Jurisdiktionsgewalt wirklich wahrzunehmen.103 Beim Tode Herzog Ernst Ludwigs (1592) befand sich die Universität in einem sehr guten Zustand. Die Vormundschaftsregierung für seinen Sohn Philipp Julius griff kaum in die Angelegenheiten der Universität ein und auch Philipp Julius selbst ist zu Beginn seiner Herrschaft wenig in Angelegenheiten der Universität hervorgetreten. Während die Zahl der Immatrikulationen seit den Reformen der 1560er und 1570er Jahre bescheiden, aber stetig gewachsen war, begann sie, einem allgemeinen Trend im Reich folgend, ab 1613 rasant anzusteigen. Der gute Besuch der Universität, die zunehmende Anzahl der Promo97

Nr. 29. 98 Nr. 29, S. 295. 99 Nr. 33. 100 Vgl. Alvermann 2004, S. 38f. S. 182. 102 Nr. 30–32, 33. 103 Vgl. Nr. 34.

101 Vgl.

Nr. 17,

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tionen, all dies mag auch ein Grund sein, warum wir seit dem Ende des 16. Jahrhunderts eine wachsende Zahl von Statutenrevisionen der Fakultäten beobachten können, die vielfach um Promotionsordnungen kreisen. Das ist an den zum Ende der Regierungszeit Ernst Ludwigs verfassten neuen Statuten der Philosophischen Fakultät abzulesen und wird in den Statuten der Medizinischen Fakultät von 1596 ganz explizit als Anlass bezeichnet.104 Auch die empfundene Notwendigkeit, den akademischen Ritus festzulegen, und z. B. eine Ordnung der Depositionen und des actus dispensationis zu fixieren, dürfte mit dieser Entwicklung im Zusammenhang stehen.105 Nachdem die Statuten der Philosophischen Fakultät 1613 abermals erneuert wurden, folgten 1623 die Theologische und 1642 die Juristische Fakultät.106 Die beiden letzten Fälle sind aufschlussreich, weil sie belegen, dass das Konzil das ius statuendi für die Fakultäten eigenständig wahrnahm und eine herzogliche Bestätigung der Fakultätsstatuten – im Gegensatz zu den Generalstatuten – offenbar für überflüssig hielt.107 Das änderte sich bereits 1649, als die Medizinische Fakultät ihre erneuerten Statuten dem neuen schwedischen Kanzler Axel Lillieström zur Bestätigung einreichte.108 Der Dreißigjährige Krieg stellte für ganz Pommern und auch die Universität Greifswald eine tiefe Zäsur dar. Mit dem Tod Philipp Julius’ erlosch 1625 die Wolgaster Linie des Greifenhauses und Bogislaw XIV. übernahm die Herrschaft in allen pommerschen Landesteilen. Bevor er im November 1627 gezwungen war, die Franzburger Kapitulation zu unterzeichnen und damit Pommern den kaiserlichen Truppen zu öffnen, bestätigte er der Universität alle Privilegien und verlieh ihr förmlich das Präsentationsrecht.109 Das hatte vorerst keine praktischen Auswirkungen, denn als der Krieg Pommern erreichte, war an Berufungen kaum zu denken. Auf dieser Urkunde fußt aber seitdem die Verteidigung des Selbstergänzungsrechts der Universität. Die Franzburger Kapitulation befreite die Professoren zwar von Einquartierungen, lud ihnen aber einen Teil der Kontributionslasten auf.110 Die Realität war jedoch – trotz zahlreicher Schutzbriefe der kaiserlichen Heerführer – noch bedrückender. Professoren wurden misshandelt oder sogar getötet und die Immatrikulationszahlen gingen rapide zurück.111 Erst nach der Stettiner Allianz von 1630 und dem auf ihr gegründeten Eingreifen Schwedens auf dem pommerschen Kriegsschauplatz nahm der Besuch der Universität wieder zu, ja erreichte sogar schnell wieder Höchstwerte. 104

Vgl. Nr. 36 und 40. 105 Vgl. Nr. 37 und 38. 106 Vgl. Nr. 45 und 52. 107 Vgl. die Bestätigungen von Rektor und Konzil für diese Statuten Nr. 46 und 53. 108 Vgl. 109 Vgl. Nr. 47. Dazu Hofmeister 1932, S. 14f. Thümmel 2002, Anhang o. S. 110 Kosegarten I/1857, S. 240. 111 Kosegarten I/1857, S. 241ff.

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Im Gegensatz zu den Immatrikulationszahlen hatte sich die Besoldung der Professoren seit 1539 gar nicht oder kaum verändert. In der Folge nahmen die Fluktuation und die Unzufriedenheit unter den Professoren zu. Seit etwa 1610 gingen die in der Dotation von 1563 versprochenen Zuweisungen aus dem nach der Reformation 1535 in ein Domanialamt umgewandelten Kloster Eldena nicht mehr regelmäßig ein. Die Besoldungsrückstände beliefen sich 1614 bereits auf 2677 Gulden, was auf den Einzelfall bezogen auch mehrere Jahreseinkommen bedeuten konnte.112 Zwar versuchte Herzog Philipp Julius, diesem Übel entgegenzusteuern,113 aber der Erfolg blieb aus. Ein weiterer Schwund unter den Professoren war die Folge. Im Jahr 1640 endlich war kein einziger Professor der Theologie und der Medizin mehr vorhanden.114 Bis 1620 stiegen die Forderungen der Universität auf 4000 Gulden an und ab 1621 blieben die Zahlungen aus dem Amt Eldena schließlich ganz aus.115 Nachdem die Landstände den Herzog 1626 aufgefordert hatten, der Universität zur Verbesserung ihrer Lage die Einkünfte aus einigen fürstlichen Gütern zu überlassen, und die Universität 1629 die gemeinsame Verwaltung des Amtes Eldena vorgeschlagen hatte, entschloss sich Herzog Bogislaw XIV. 1632, dieses Amt ganz an diese abzutreten. Da das Amt hoch verschuldet war und die Universität neben ihren eigenen Forderungen – immerhin schon 30.000 Gulden – auch weitere Schulden daraus zu tilgen hatte, zögerte das Konzil mit der Annahme der Schenkung, die dann aber 1634 erfolgte.116 Damit war die Versorgung der Universität keineswegs gesichert, aber auf ein grundsätzlich neues Finanzierungsmodell umgestellt. Es sollte noch ein Jahrhundert dauern, bis das Amt seine wirtschaftliche Leistungskraft wieder erlangte. Die Ausstattung mit eigentlichen Dotationsgütern zog auch einen Wandel in der Verwaltung der neuen Ertragsquellen nach sich, die sich jetzt als umfangreiche Kassen- und Vermögensverwaltung präsentierte. Die neue, naturalwirtschaftlich geprägte Ertragsquelle der Universität war einerseits mit hohen konjunkturellen Risiken behaftet, garantierte andererseits aber auf lange Zeit die Autonomie der Korporation. Mit der Schenkung des Amtes Eldena hatte die Universität auch zu den bereits bestehenden weitere Patronatsrechte und entsprechende Aufsichtspflichten übernommen.117 Die Universität verwaltete das Amt Eldena fortan eigenständig durch einen Amtmann, der zwar im Auftrag des Herzogs zugleich die fürstlichen Reservatrechte 112

Vgl. die bildreiche Klage des Dekans der Philosophischen Fakultät Johannes Trygophorus in einem Brief an Herzog Philipp Julius 1612, in Friedländer II/1894, S. 251f. 113 Vgl. Nr. 44. 114 Friedländer I/1893, S. 587. 115 Kosegarten I/1857, S. 235f.; Engelbrecht 1926, S. 21f. 116 Vgl. Nr. 48 und Asmus 2006, S. 66ff.; Asmus 2003, S. 168. 117 Schleinert 2006, S. 105.

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wahrnahm, aber unter der Aufsicht des Konzils stand.118 Ihm oblagen nicht nur die Administration, sondern auch die Defension der Amtsuntertanen und die Jurisdiktion, wobei er sich im Falle höherer Strafen mit dem Rektor beraten sollte. Es ist offensichtlich, dass diese Aufgabenverteilung genug Potential für weitere Konflikte enthielt.119 Die Verwendung der Erträge unterlag weiterhin obrigkeitlicher Kontrolle. Die seit 1637 – auf der Grundlage des Stettiner Allianzvertrages von 1630 – etablierte schwedische Herrschaft in Pommern hat sich, sofern es die Universität betrifft, in den ersten Jahren fast ausschließlich um deren wirtschaftliche Grundlagen zu sorgen gehabt. Die Schulden, die auf dem Amt Eldena lasteten, dessen durch den Dreißigjährigen Krieg endgültig vernichtete Wirtschaftskraft und die Weigerung der Landstände, sich am Wiederaufbau der Universität mit nennenswerten Mitteln zu beteiligen, standen den ehrgeizigen Plänen, die insbesondere unter der Regierung Königin Christinas für Greifswald entwickelt wurden, im Wege.120 Das erste Problem wurde mit dem Visitationsrezess von 1646 teilweise gelöst, indem die Professoren ihr Einverständnis erklären mussten, auf ihre vor 1643 aufgelaufenen Forderungen zu verzichten und die übrigen nicht zu verzinsen.121 Alle weiteren sollten erst nach dem Friedensschluss von 1648 einer Lösung zugeführt werden.

3. Elemente und Grundzüge in Verfassung und Verwaltung der Universität Greifswald bis 1648 a) Patronat Das Patronatsrecht über die Universität wurde seit der Gründung 1456 von den pommerschen Herzögen, und zwar als gemeinschaftliches Recht aller regierenden Herzöge beider Linien des Greifenhauses, ausgeübt.122 Als gemeinschaftliches Recht wird das Patronat auch in der Bestätigung der Dotation Herzog Philipps I. von 1558 sowie in der Wollinschen und der Jasenitzer Erbteilung von 1569 formuliert.123 De facto aber übernahmen die jeweiligen Herzöge von Pommern-Wolgast die Aufsicht und überwiegend auch die Aufwendungen für die Universität. Folgerichtig beanspruchte Herzog Philipp Julius spätestens seit dem Wolgaster Landtag von 1614 das ius patronatus als alleiniges Recht der Wolgaster 118

Vgl. Nr. 49 und 55. 119 Asmus 2006, S. 76f. Ders., 2003. 120 Vgl. Seth 1956, S. 35ff. Nr. 56. 122 Vgl. dazu die Bestätigungen der Rechte und Privilegien der Universität 1459 durch die Herzöge Otto III. und Erich II., Kosegarten II/1856, S. 89f. 123 Vgl. Nr. 20, S. 195f. und Dähnert I/1765, S. 262 und S. 300f.

121 Vgl.

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Linie, ohne dass darüber jedoch eine Einigung erzielt worden wäre.124 In der Pommerschen Regimentsverfassung von 1634 wurde die Oberaufsicht über die Universität schließlich an das Kollegium der Regierungsräte delegiert.125 b) Kanzler, Prokanzler Das Amt des Kanzlers wurde in der päpstlichen Stiftungsbulle für die Universität 1456 dem Bischof von Cammin übertragen und dementsprechend von ihm selbst oder während der Sedisvakanzen vom Camminer Domkapitel wahrgenommen.126 Der Kanzler fungierte als oberster Richter für die Universitätsverwandten, führte die Aufsicht über Rektor und Konzil und erteilte die Genehmigung (licentia) zu Promotionen vom Magistergrad aufwärts. Üblicherweise ernannte der Bischof einen Prokanzler, der ihn, sofern er nicht selbst anwesend war, bei den Promotionen nach jeweils erhaltener Vollmacht vertrat. Bereits 1456 ernannte Bischof Henning von Cammin Heinrich Rubenow zum Vizekanzler und darauf zum vicecancellarius perpetuus.127 Nach dem Tod Rubenows 1462 wurde kein ständiger Prokanzler mehr bestellt, sondern das Amt vielmehr wechselnd einzelnen Professoren der oberen drei Fakultäten übertragen. 1464 wurde dieser Personenkreis auf die magistri artium actu regentes, also die tatsächlich unterrichtenden Magister der Artistenfakultät, ausgedehnt.128 Die Ernennung der jeweiligen Prokanzler erfolgte wahrscheinlich auf Vorschlag des Konzils, später wohl der Fakultäten.129 Auch nach der Säkularisierung des Bistums Cammin blieben Bischof bzw. Kapitel für die Erteilung von Genehmigungen zur Promotion zuständig.130 Noch 1545 legte das Konzil Bischof Bartholomäus Suave den Entwurf der Universitätsstatuten vor, welchen dieser billigend an den Herzog zur Bestätigung sandte. Seit 1556 wurden die bischöflichen Würden und Rechte immer von einem der Herzöge beansprucht. Die Jurisdiktion über das Konzil und die Appellation von dort verhandelten Sachen, die vor der 124

Dähnert I/1765, S. 628. 125 Dähnert I/1765, S. 347. 126 Vgl. Nr. 1, S. 3. So selbst noch 1639, vgl. Friedländer I/1893, S. 582 und APS AKW 1803 (Betr. das sede vacante Recht des Domkapitels zu Cammin, bei Promotionen an der Universität zu Greifswald die vices cancellarii zu verwalten, 1636–38). 127 Vgl. Nr. 2 sowie Kosegarten II/1856, S. 28f. Das Camminer Domkapitel bestätigte die Stellung Rubenows 1460, vgl. Kosegarten II/1856 S. 95. 128 Kosegarten II/1856, S. 209 und Ders. I/1857, S. 72. 129 Vgl. Kosegarten I/1857, S. 72, aber zu 1639 auch Friedländer I/1893, S. 582. In den Statuten der Philosophischen Fakultät von 1613 und denen der Juristenfakultät von 1642 ist schließlich festgeschrieben, dass der Dekan das Kapitel um die Ernennung bittet, vgl. Nr. 43, S. 373 und Nr. 52, S. 457. 130 Heyden 1956b, S. 23.

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Reformation dem Kanzler zustanden bzw. immediat an ihn gerichtet wurden und von dort an den Hof gelangten, wurden nun direkt vom Landesherrn wahrgenommen, wobei einzelne Fälle auch an die Hofräte und später das Hofgericht delegiert werden konnten.131 c) Konservatoren, Kuratoren In der Stiftungsbulle für die Universität hatte Calixt III. die Bischöfe von Brandenburg und Cammin zu Konservatoren der Universität bestimmt. Sie sollten den Schutz der Privilegien der Hochschule ebenso wahrnehmen, wie darauf achten, dass dieselben tatsächlich zur Ausführung kamen und im Sinne der Stiftung angewandt wurden. Dazu waren sie mit besonderen Jurisdiktionsrechten ausgestattet.132 Schon 1457 ernannte der Camminer Bischof, mit Zustimmung des Brandenburger Bischofs, den Thesaurar des Camminer Stifts und bischöflichen Generaloffizial diesseits von Swine und Oder, Hermann Slupwachter, zum Subkonservator, von dessen Jurisdiktion Herzog Wartislaw IX. im gleichen Jahr die eigenen Vasallen und die Bürger der Stadt ausdrücklich ausgenommen wissen wollte.133 Slupwachter war zugleich Lehrer für kanonisches Recht an der Universität und auch später wurden Professoren der Universität – vorzugsweise der Juristenfakultät – zu Subkonservatoren ernannt.134 In nachreformatorischer Zeit werden die Herzöge als patrones et conservatores bezeichnet.135 Bereits 1558 beabsichtigte Herzog Philipp I. im Zusammenhang mit der Dotation der Universität vier censores und inspectores für die Akademie mit recht weitgehenden Vollmachten einzusetzen, und zwar einen aus den Landständen, einen herzoglichen Amtmann, den Hofkanzler und einen Greifswalder Bürgermeister. Sie sollten nicht nur die Universität visitieren, Rechnungen abhören und auch die Disziplinaraufsicht führen, sondern auch – mit Vorwissen des Herzogs – Lehrer beurlauben und berufen können.136 Bei der Bestätigung der Dotation 1563 wurde dieser Personenkreis als Kuratoren bezeichnet und seine Voll131

Balthasar 1735 und Ders. I/1736, S. 66f. sowie Gerdes 1729, S. 600–606. 132 Vgl. Nr. 1, S. 5, auch Nr. 8, S. 86f. Er musste auch – neben dem Rektor – der Ausfertigung von Urkunden unter dem Siegel der Universität zustimmen, vgl. Nr. 9 , S. 139. 133 Vgl. Kosegarten II/1856, S. 52–54 und S. 57f. sowie Schwartz 1740, S. 563f. 134 Vgl. zu ihm Kosegarten I/1857, S. 94f. Slupwachter hat bereits im Vorfeld der Universitätsgründung wichtige Missionen zwischen Brandenburg und Cammin wahrgenommen. Balthasar I/1760, S. 775. Als weitere Professoren der Juristenfakultät, die das Amt des Subkonservators bekleideten, werden Johann Parleberg 1483 und Laurenz Bokholt 1484 135 Vgl. Nr. 28, S. 267. Ob hier genannt, vgl. Kosegarten II/1856, S. 95, S. 98. tatsächlich das Amt im o.g. Sinne gemeint ist, sei dahingestellt – de facto wurde es durch die Landesherrschaft ausgefüllt. 136 Vgl. Nr. 14, S. 73.

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machten noch hinsichtlich der leges und der Ordnung der Vorlesungen erweitert.137 Letztere scheint auch wahrgenommen worden zu sein, denn nach der renovierten Ordnung der Universität von 1571 mussten die Kuratoren die Abhaltung der Vorlesungen durch Substituten ausdrücklich genehmigen.138 Nach den Festlegungen des Jasenitzer Erbvergleichs von 1569 sollte sich die Zusammensetzung der Kuratoren noch einmal ändern und zwar dahingehend, dass vier Kuratoren – zwei aus jedem Teilherzogtum – bestellt würden, jeweils einer von den Räten oder Amtleuten und einer von den Landständen.139 Diese Bestimmungen sind aber wohl nicht wirksam geworden, denn die bekannten Visitationen der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden ausschließlich durch den Wolgaster Hofkanzler und den Großhofmeister durchgeführt. Die Visitationen wurden nun für zwei Jahrzehnte das wichtigste Instrument obrigkeitlicher Aufsicht und Normsetzung für die Universität. Ihre regelmäßige Durchführung war im Zusammenhang mit der Dotation 1558 und 1563 und eben auch im Jasenitzer Erbvergleich 1569 gefordert worden.140 1578 wurde schließlich sogar eine jährliche Visitation der Universität angeordnet.141 Allerdings haben sich nach dieser Zeit bis 1646 keine Visitationsabschiede mehr erhalten.142 Anders als die Dotation von 1558/63 erwähnt das Dotationsinstrument von 1634 keine Kuratel, sondern überlässt die Administration des Amtes Eldena der Universität und dem von ihr zu bestellenden Amtmann. Erst im Visitationsrezess von 1646 werden wieder curatores oder visitatores im Zusammenhang mit der Rechnungslegung der Universität erwähnt.143 Die tatsächliche Bestellung von Kuratoren ist dann aber erst wieder 1651 bzw. 1653 erfolgt. d) Rektor Der Rektor ist das Oberhaupt der Universität und ihr höchster Repräsentant. Er rangierte, spätestens seit 1545, hinter dem Landesherrn selbst und dem Kanzler.144 Seit ihrer Gründung besaß die Universität das Recht, sich mit dem Rektor ein eigenes Oberhaupt zu wählen.145 Anfänglich wurden die Rektoren 137

Vgl. Nr. 20, S. 193. 138 Vgl. Nr. 29, S. 297. 139 Dähnert I/1765, S. 300f. 140 Dähnert I/1765, S. 308. 141 Vgl. Nr. 33, S. 317. 142 1619 erklärt Hzg. Philipp Julius eine Visitation anordnen zu wollen, es scheint aber nicht dazu gekommen zu sein, vgl. UAG Urkunden Nr. 116a. 1631 wurde eine Visitation der akademischen Gebäude durch herzogliche Beamte vorgenommen, vgl. Friedländer I/1893, S. 516. 143 Vgl. Nr. 56, S. 486. 144 Vgl. Nr. 9, S. 136. 145 Vgl. Nr. 2, S. 6 und Nr. 3, S. 8.

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halbjährlich gewählt, jeweils am 3. Mai (inventionis crucis) und am 18. Oktober (S. Lucae). Gewählt wurde der Rektor zu dieser Zeit von Wahlmännern, die aus der Zahl der Lehrer ausgelost wurden, bis das Wahlrecht 1460 auf die Mitglieder des consilium secretum überging.146 Über die Wählbarkeit schweigen die frühen Quellen. Tatsächlich gewählt wurden Angehörige des Konzils147 und hohe Adlige bzw. Angehörige des Herzogshauses.148 1545 wurde die Wählbarkeit auf die ordentlichen Professoren, Angehörige des Herzogshauses sowie herausragende Kirchenmänner und Adlige eingeschränkt.149 Im letzteren Falle übernahm, wie auch wenn ein amtierender Rektor während seiner Amtszeit starb, ein Pro- oder Vizerektor, nicht selten der Amtsvorgänger, das Amt bis zur nächsten Wahl.150 Eine Ordnung der Fakultäten sollte ab 1545 bei der Rektorwahl berücksichtigt werden, ist aber dann tatsächlich häufig durchbrochen worden.151 Ämterhäufungen, wie sie in der Gründungsphase der Universität zu beobachten waren, als Heinrich Rubenow als vicedominus Wartislaws IX., als vicecancellarius Bischof Hennings von Cammin und schließlich als Rektor gleichzeitig alle Gewalt über die Universität in einer Hand vereinte, hat es später nicht mehr gegeben. Erst Johann Friedrich Mayer sollte 1702 als ständiger Prokanzler, Generalsuperintendent und Rektor wieder eine ähnliche Machtfülle erhalten. Die Verbindung des Rektorats mit einem Dekanat ist hingegen mehrmals vorgekommen und 1623 und 1642 ausdrücklich gestattet worden.152 Den ursprünglich halbjährlichen Wahlturnus wollten die Professoren bereits 1545 in einen jährlichen umwandeln, fanden aber nicht die Zustimmung des Herzogs.153 Lediglich die Wahltermine wurden auf den 1. Mai bzw. den 14. November verlegt. Erstmals wich man 1554, der Not gehorchend, vom halbjährlichen Turnus ab, kehrte aber 1563 wieder dazu zurück. Erst 1571 wurde festgelegt, dass jährlich nur ein Rektor am 9. Oktober (S. Dionisii) zu wählen und am 18. Oktober (S. Lucae) zu

146

Kosegarten I/1857, S. 73 und Ders. II/1856, S. 175. In einem Nachtrag zum Dekanatsbuch der Artisten zum Jahr 1460, vgl. Friedländer I/1893, S. 18, ist dieser 147 Kosegarten I/1857, S. 73 äußert, gestützt auf Modus falsch wiedergegeben. Balthasar, die Vermutung, dass zuweilen auch Rektoren gewählt wurden, die nicht dem 148 Swantibor, Herzog von Pommern 1462, Wolfgang v. Lehrkörper angehörten. Eberstein 1507, Johann Friedrich, Herzog von Pommern 1558, Bogislaw XIII., Herzog von Pommern 1559, Ernst Ludwig, Herzog von Pommern 1560, Ernst Bogislaw v. Croy 1634. 149 Vgl. Nr. 9, S. 98. 150 Der Amtsvorgänger übernahm als Vizerektor auch regelmäßig die Amtsgeschäfte bei Abwesenheit des Rektors, vgl. Nr. 28, S. 16f. 151 Vgl. Nr. 9, S. 98. 152 Vgl. Friedländer I/1893, S. 468f., S. 600, dort mit weiteren Beispielen. 153 Vgl. Nr. 11, S. 157.

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proklamieren wäre.154 Bei dieser Regelung ist es – abgesehen von den Terminen – bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts geblieben.155 Die Amtspflichten des Rektors galten fast allen Gebieten der Verwaltung.156 Er leitete das Konzil und hatte in erster Linie Fürsorge für die Einhaltung der Statuten und der Disziplin zu tragen. Kleinere Entscheidungen, die nicht die Universität als Ganzes betrafen, durfte er selbständig oder mit dem Rat der vier Dekane fällen. Zu den Dekanen gesellten sich ab 1568 die eltisten oder seniores, die noch vor den Dekanen konsultiert wurden und schließlich wurde dieser Kreis 1570 um die aediles erweitert.157 Für alle übrigen Entscheidungen musste der Rektor den Rat des Konzils bzw. Senats hören und dessen Entscheidung akzeptieren, wobei er pari voto zwei Stimmen hatte. Eine besondere Aufgabe hatte der Rektor hinsichtlich der Vermögensverwaltung, zu der sowohl die Geldhebungen aus den Dotationen, als auch Gebühren aus Immatrikulationen gehörten. Allerdings konnte er Kapitalausleihen nicht selbstständig vornehmen und musste über die Ausgaben regelmäßig den Fakultäten und dem Domkapitel Rechnung legen.158 Auch der vicedominus erhielt 1459 das Recht, die Rechnung abzuhören.159 Diese Aufgaben übernahmen nach der Reformation dann die Kuratoren bzw. auch der Generalsuperintendent. e) Konzil Bischof Henning von Cammin beauftragte 1456 die Lehrer der Universität, ein consilium zu errichten.160 Vier Jahre später wird ein consilium secretum erwähnt, welches den Rektor wählt.161 Welcher Personenkreis dem Konzil angehörte und ob und inwiefern der Zugang dazu beschränkt war, ist für die frühen Jahre der Universität ungewiss. Sicher ist lediglich, dass es sich aus Angehörigen aller Fakultäten zusammensetzte.162 Erst in den Universitätsstatuten von 1545 wird der senatus als ein Kollegium der Professoren bezeichnet.163 Alle Entscheidungen, welche die Universität als Ganzes betrafen, gehörten in die Entscheidungsbefugnisse des Konzils. Das waren der Schutz von Privilegien und Vorrechten, Abfassung und Änderung der Statuten (ius statuendi), Berufungsangelegenheiten (ius praesentandi), die Annahme 154

Vgl. Nr. 29, S. 293f. 1638/39 kehrte man noch einmal kurz zum halbjährlichen Turnus zurück. 155 Zum Überblick auch Gesterding 1896. 156 Vgl. Nr. 9, S. 95ff. und Nr. 28, S. 235ff. 157 Vgl. Nr. 9, S. 103f., Nr. 24, S. 209 und Nr. 28, S. 242 und S. 269f. 158 Vgl. Nr. 4, S. 13, S. 14f. 159 Vgl. Kosegarten I/1857, S. 75. 160 Vgl. Nr. 2, S. 6. 161 Kosegarten I/1857, S. 73 und Ders. II/1856, S. 175. 162 Kosegarten I/1857, S. 73. 163 Vgl. Nr. 9, S. 103, auch Nr. 28, S. 241f.

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von akademischen Beamten, Patronatsangelegenheiten, die akademische Gerichtsbarkeit, die Ordnung der Vorlesungen und alle Angelegenheiten des Konviktoriums. Die Sitzungen des Konzils sollten spätestens ab 1545 monatlich stattfinden.164 1570 wurde neben den nötigen Einberufungen des Konzils eine vierteljährliche Zusammenkunft vorgesehen, zu der das Konzil einen umfassenden Bericht des Rektors entgegennehmen sollte.165 Die erhaltenen Konzilsprotokolle aus dem frühen 17. Jahrhundert zeigen, dass die Sitzungen in der Regel monatlich, eher aber häufiger stattfanden.166 Wichtigstes Recht des Konzils war das ius statuendi. Es wurde der Universität 1456 im Zuge der Bekanntmachung der päpstlichen Stiftungsbulle zugebilligt und vom Herzog bestätigt.167 Beinahe gleichzeitig ist dieses Recht aber in der sogenannten Eintracht mit Domkapitel und Stadt 1456 eingeschränkt worden, da sich der Rat hier das Recht zusichern ließ, ungelegene Statuten einvernehmlich mit dem Konzil zu ändern.168 Die Universitätsstatuten der Gründungszeit, die von Johann Parleberg niedergeschrieben wurden, haben sich nicht erhalten.169 Die ersten überlieferten Universitätsstatuten von 1545 bedurften der Zustimmung des Kanzlers und der Bestätigung des Patrons.170 Zugleich mit der Bestätigung wurde aber wiederum das Recht bekräftigt, diese – unter Mitwirkung des Kanzlers – nach gelegenheidt unnd umbstenden zu endernn, zu vermheren unnd zu verbessernn.171 In der folgenden Zeit wurden zwar beschränkte Statutenrevisionen ohne erkennbare Beteiligung des Kanzlers oder Landesherrn durchgeführt, doch für die seit spätestens 1568 geforderte große Statutenrevision forderte der Herzog die Beteiligung des Generalsuperintendenten und die Einsendung des Entwurfs in die Kanzlei.172 Dieser Entwurf hat nicht die Bestätigung durch den Landesherrn erhalten.173 Dennoch hat die Universität offenbar weiterhin das ius statuendi beansprucht und im Dezember 1618 abermals über neue Statuten beraten.174 Der daraus hervorgegangene Entwurf, der nach dem Exempel etliger benachbahrten hohenn Schulenn eingerichtet war, wurde 1619 an die herzogliche Kanzlei eingesandt, wo sich seine Spur leider verliert – über eine etwaige Bestätigung ist nichts bekannt.175 An die Stelle der Statuten traten herzogliche Visitationsabschiede, die wie 1571 den Charakter statuarischer Ordnungen trugen.176 Neben den Statuten kam auch den leges sumptuarias eine übergreifende, die gesamte 164

Vgl. Nr. 9, S. 104. 165 Vgl. Nr. 28, S. 242. 166 UAG Altes Rektorat, St. 621–623. Nr. 2, S. 6. sowie Nr. 3, S. 8. 168 Vgl. Nr. 4, S. 16. 169 Vgl. Nr. 9, S. 145. 170 Vgl. Einleitung zu Nr. 9 und 10. 171 Vgl. Nr. 10, S. 157. 172 Vgl. Nr. 24, S. 220 und Nr. 26, S. 228f. 173 Vgl. Einleitung zu Nr. 28. 174 Friedländer I/1893, S. 439. 175 UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 247–259, hier pag. 248. 176 Vgl. Nr. 29. 167 Vgl.

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Universität betreffende Bedeutung zu. Das waren „Luxusgesetze“, die den gestatteten Aufwand bei Hochzeiten, Promotionen und Begräbnissen festsetzten und erstmals 1622, vi iurisdictionis, also wohl ohne Placet des Landesherrn, beschlossen wurden.177 Für die Fakultätsstatuten liegen in den wenigsten Fällen Bestätigungen vor.178 Wo das der Fall ist, erfolgte die Bestätigung durch das Konzil.179 Auf diesem Gebiet, wie auch in Bezug auf die Disziplinarordnung für die Studierenden oder leges bzw. Ordnungen für einzelne Ämter und Einrichtungen, machte das Konzil von seinem ius statuendi erfolgreich Gebrauch.180 Wie das oben besprochene Recht, den Rektor zu wählen, ist auch das Selbstergänzungsrecht grundlegend für die Autonomie der akademischen Korporation. Dieses Recht ist dem Konzil mit der landesherrlichen Bestätigung der Gründung 1456 verliehen worden.181 Aber auch dieses Recht scheint nicht ganz ungeschmälert, machte doch der Rat in der Eintrachtsurkunde vom selben Jahr bereits ein allgemeines Präsentationsrecht für strittige ledige Lecturen geltend.182 Schon 1457 ließ sich Heinrich Rubenow für seine Person von Wartislaw IX. gestatten, Statuten zu ändern und Lehrer zu entlassen oder anzunehmen. 1459 wurde ihm von Herzog Wartislaw X. bestätigt, dass he allene unde nemant anders dieses Recht besäße – und davon hat er auch Gebrauch gemacht.183 In den ersten Jahren scheint das Berufungsrecht auch von den Fakultäten wahrgenommen worden zu sein.184 Allerdings musste die Artistenfakultät die von ihr gewählten Kollegiaten noch vom Konzil bestätigen lassen und, sofern sie Präbenden genießen sollten, dem Kanzler präsentieren.185 Später haben die Herzöge gelegentlich in die Besetzung von Professuren eingegriffen.186 Nach der Wiedereinrichtung der Universität 1539 kommen häufiger Berufungen von Ordinarien durch den Landesherrn ohne erkennbare Absprache mit dem Konzil vor. Den 1558 bzw. 1563 eingesetzten Kuratoren wird ebenfalls ein gewisses Recht bei der Entlassung und Berufung von Professoren eingeräumt.187 Allerdings erfolgten die meisten Berufungen wohl auf vorherige Präsentation der Universität, 177

Vgl. Friedländer I/1893, S. 453, S. 458. Es hat sich von diesen leges nur eine jüngere Fassung als Der Universität zu Greifswald Renovierte Ordnung von 1673 erhalten, vgl. Band 2. 178 Sie sind häufig nur von den Dekanen oder sämtlichen Ordinarien der Fakultät unterzeichnet. 179 Vgl. Nr. 46 und Nr. 53. 180 Vgl. bspw. Nr. 23, 35, 37, 58. 181 Vgl. Nr. 3, S. 8. 182 Vgl. Nr. 4, S. 14 und Hofmeister 1932, S. 41, Anm. 32. 183 Vgl. Hofmeister 1932, S. 14 und S. 39 mit Anm. 28. 184 Für die Juristenfakultät vgl. Hofmeister 1932, S. 14, für die Artistenfakultät ist die Bestätigung der Wahl von Kollegiaten durch das Konzil bekannt, Kosegarten I/1857, S. 77. 185 Kosegarten I/1857, S. 73, S. 81. 186 Das ist vor allem von Bogislaw X. bekannt, so 1491, 1493 und 1497, vgl. Kosegarten I/1857, S. 82, S. 149. 187 Vgl. Nr. 14, S. 73 und Nr. 20, S. 194.

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was seit etwa 1580 auch zur Regel wird.188 Tatsächlich verbrieft wurden das ius nominandi und das ius praesentandi erst 1627.189 Die Präsentationen sollten in der Art erfolgen, dass dem Herzog jeweils eine einzige Person präsentiert wurde, die er dann berief oder ablehnte. Damit besaß die Universität im Grunde ein bindendes Vorschlagsrecht. Dieses Privileg ist dann auch 1643 durch die neue schwedische Herrschaft erstmals ausdrücklich bestätigt worden.190 Ab 1578 lassen sich Berufungen von Extraordinarien durch den Herzog feststellen, die ohne Mitwirkung des Konzils erfolgen konnten.191 Von dieser Möglichkeit hat insbesondere die schwedische Krone nach 1638 regen Gebrauch gemacht.192 Ob die Nominationen ursprünglich immer von den Fakultäten ausgingen, muss dahingestellt bleiben.193 Erst 1642 lässt sich die Juristische Fakultät das ius nominandi in ihren vom Konzil bestätigten Statuten ausdrücklich verbriefen.194 Einen Sonderfall stellen die Berufungen auf Professuren der Theologischen Fakultät ab 1558 dar. Die damals erfolgte Verbindung der Stadtpfarreien und dem Amt des Stadtsuperintendenten mit den theologischen Professuren195 erforderte die besondere Berücksichtigung der Wünsche des Magistrats und der Kirche und schloss ein alleiniges Präsentationsrecht der Universität per se aus. Nach der im gleichen Jahr zwischen Herzog Philipp I. und dem Magistrat geschlossenen Einigung hatten Rat und Konzil für die erste theologische Professur, die mit dem Pastorat an St. Nikolai und der Stadtsuperintendentur verbunden war, einen gemeinsamen Vorschlag zu präsentieren, während es dem Stadtsuperintendenten und Professor primarius der Fakultät oblag, nach Beratung mit Konzil, Rat und ältesten Pastoren, dem Herzog die Professoren und Pastoren an St. Marien und St. Jakobi zu präsentieren.196 In gewisser Weise waren damit die älteren Präsentationsrechte, welche die Universität 1456 durch den Abt von Eldena über die drei Greifswalder Pfarrkirchen erhalten hatte, unterlaufen worden.197 Weitere Nominationsund Präsentationsrechte erhielt die Universität im Zuge ihrer Gründung an den Kirchen in Demmin, Grimmen, Tribohm und Tribsees sowie Görmin, Gristow und Reinberg. Während die Rechte in Demmin, 188

Vgl. Hofmeister 1932, S. 15 und S. 40 mit Anm. 30. 189 Vgl. Nr. 47. 190 Vgl. Nr. 54, 191 Muther 1866b, S. 45; Friedländer I/1893, S. 315 (Frobesius), S. 329 S. 469. (Wackenitz), S. 389 (Stephani, Gerschow, Mevius), S. 404 (Maskow, Gerschow, Stephani, Mevius). 192 Vgl. Giese 2006. 193 So Giese 2006, S. 215. 194 Vgl. Nr. 52, S. 448f. 195 Vgl. Nr. 15. 196 Vgl. Dähnert II/1767, S. 256–258. Diese Regelung ist dann 1568 und öfter bekräftigt worden, vgl. Nr. 22, S. 202. 197 Vgl. Kosegarten II/1856, S. 52f. und Balthasar I/1760, S. 778f.

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Tribohm und Tribsees im Verlaufe des 16. Jahrhunderts verlorengingen, erwarb die Universität durch die Dotation von 1634 auch das ius patronatus der zum Grundbesitz des Amtes gehörenden Pfarrkirchen.198 Das Ernennungsrecht für die Bediensteten der Universität nahm die Universität mit zwei Ausnahmen wahr. Den Prokurator, der das Rechnungswesen der Universität führte, wählte das Konzil, während er aber ohne Bestätigung durch den Landesherren nicht angenommen werden durfte.199 Die Aedilen, denen die Prüfung der Vermögensverwaltung und die Bauaufsicht oblagen, wurden in den meisten überlieferten Fällen direkt durch den Landesherrn ernannt.200 Der Amtmann von Eldena nahm ab 1634 eine gewisse Sonderstellung ein, da er zwar vom Konzil bestellt wurde, in Anbetracht der landesherrlichen Reservatrechte im Amt, die er ebenfalls verwaltete, aber auch dem Landesherrn eidlich verbunden war. Die Gerichtsbarkeit über ihre Angehörigen hat die Universität seit ihrer Gründung ausgeübt. Bereits in der Bekanntmachung der päpstlichen Stiftungsbulle 1456 gab ihr der Kanzler das Recht, einen Karzer einzurichten und in den Statuten der Artistenfakultät von 1459 wird festgelegt, dass Missetäter dem Rektor und seinen assessores zur Bestrafung zu übergeben seien.201 In einem Fragment der ältesten Universitätsstatuten, die zwischen 1456 und 1483 entstanden sein müssen, war ebenfalls das Strafrecht des Rektors formuliert.202 Der Landesherr hat sich aber bei schweren Fällen in die akademische Gerichtsbarkeit eingeschaltet, so 1477 in einem Mordfall und 1483 bei den Auseinandersetzungen im Zwei-Wege-Streit.203 Schließlich stellte das Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin von 1488 fest, dass die Universitätsangehörigen dem Gericht des Bischofs unterstehen und demzufolge nur vor dem Rektor und der Gesamtheit der Lehrer oder dem Bischof bzw. seinen Beauftragten belangt werden dürfen.204 Dieses Jurisdiktionsrecht wurde schließlich in den Statuten von 1545, der Dotation von 1563 und dem Visitationsabschied von 1568 ausdrücklich bestätigt.205 Die akademische Jurisdiktion wurde auch zu Beginn der schwedischen Verwaltung ohne Einschränkung anerkannt.206 198

Vgl. zur gesamten Erwerbsgeschichte der Patronate Schleinert 2006. 199 Vgl. Nr. 28, S. 270. 200 Vgl. Nr. 9, S. 217f.; Nr. 31, S. 312; Nr. 33, S. 323. 201 Vgl. Nr. 2, S. 6 und Kosegarten II/1856, S. 162 sowie Nr. 7, S. 71. 202 Vgl. Nr. 9, S. 145 und Kosegarten I/1857, S. 107. Das entsprechende Textfragment taucht in einer Prozessakte von 1490 und später in den Statuten von 1545 auf. Nach Aussage der jüngeren Quelle stammt der Statutentext von Johann Parleberg, der bis 1483, zuletzt als Subkonservator, in Greifswald wirkte. 203 Vgl. Kosegarten II/1856, S. 188 und Friedländer I/1893, S. 67, S. 87f., S. 90. 204 Vgl. Nr. 8. 205 Vgl. Nr. 9, S. 141; Nr. 20, S. 192; Nr. 24, S. 218. 206 Vgl. Nr. 54, S. 469f.; Nr. 56, S. 498 – Zur Gerichtspraxis mit Anführung zahlreicher Fälle vgl. Balthasar 1739b.

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Der Greifswalder Rat hatte 1456 der Einrichtung des Karzers zugestimmt und der Universität damit eine eigene Gerichtsbarkeit, jedenfalls eine Strafexekution, zugebilligt.207 Nach der Reformation bestätigten 1550 drei Greifswalder consules im Beisein Herzog Philipps I. auf der Grundlage der Eintracht von 1456 und der ältesten Universitätsstatuten die Exemtion von der städtischen Gerichtsbarkeit.208 Nur kurze Zeit später jedoch wurde dieses Privileg vom Rat in Frage gestellt, der nun insbesondere die Kriminalgerichtsbarkeit über die Universitätsangehörigen beanspruchte. Eine Einigung versuchte man unter Vermittlung des Hofkanzlers und des Generalsuperintendenten 1555 herbeizuführen, jedoch ohne dauerhaften Erfolg.209 Weitere Verhandlungen folgten 1563 und 1587, aber noch 1606 musste Herzog Philipp Julius dem Rat alle Eingriffe in die akademische Jurisdiktion streng untersagen.210 Mit der Dotation von 1634 wurde der Universität auch die Hand- und Halsgerichtsbarkeit über die Amtsuntertanen im Amt Eldena übergeben – ausgenommen war die Kriminalgerichtsbarkeit über amtsfremde Personen.211 Der von der Universität zu bestellende Amtmann hat anfangs in ihrem Auftrag auch die Jurisdiktion über die Untertanen wahrgenommen. Dabei wurde er aber von den ihm beigeordneten akademischen Inspektoren, von denen einer immer der Juristenfakultät angehörte, beraten.212 Späterhin durfte der Amtmann geringere Vergehen eigenständig richten, zu allen übrigen hatte er einen Inquisitionsprozess anzustrengen, in dem die beiden ältesten Professoren der Juristischen Fakultät präsidierten und in welchem die Universität das Urteil fällte. Ein vollständiges und regelmäßiges akademisches Amtsgericht wurde erst 1702 eingerichtet.213 f) Fakultäten Die Stiftung der Universität Greifswald durch Calixt III. erfolgte mit der Erlaubnis, ein studium generale [...] tam in theologia ac iure canonico et civili, quam in quavis alia licita facultate, einzurichten.214 Der Lehrbetrieb wurde auch 1456 in allen vier Fakultäten aufgenommen, bald darauf sind die ersten Promotionen belegt. Unter den Fakultäten nahm die Theologische den ersten Rang ein, gefolgt von der Juristischen, der Medizinischen und der Philosophischen oder auch Artistenfakultät. Gegenüber der Theologischen und Medizinischen Fakultät treten die Artistenfakultät und die Juristenfakultät in der Überlieferung der ersten Jahre der Universität 207

Vgl. Nr. 4, S. 16. 208 Vgl. Friedländer I/1893, S. 231f. 209 Vgl. Nr. 12, auch S. 190. Friedländer I/1893, S. 274f, S. 279 und Nr. 20, S. 190, Anm. 3, desweiteren Friedländer I/1893, S. 334 sowie Nr. 34, 41 und 42. 211 Vgl. Nr. 47, S. 422, 424. 212 Vgl. Nr. 57, S. 491f. und Nr. 55, S. 474. 213 Balthasar I/1736, S. 36–40. 214 Vgl. Nr. 1, S. 3. 210 Vgl.

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stärker hervor. Beide Fakultäten haben 1456/59 bzw. 1460 eigene Statuten erhalten, wenn sich auch nur die für die Artistenfakultät erhalten haben.215 Beide verfügten im Unterschied zu den übrigen Fakultäten auch über eigene Kollegienhäuser. Die ersten Statuten der Medizinischen Fakultät sind für 1596, die der Theologischen Fakultät für 1623 überliefert.216 Die Fakultäten besaßen das Recht, sich ein eigenes Oberhaupt – den Dekan –, zu wählen. Die Dekane der Fakultäten bildeten – in nachreformatorischer Zeit ergänzt durch die Senioren, also die dienstältesten Professoren jeder Fakultät, die Aedilen und den Generalsuperintendenten – den engeren Beraterkreis um den Rektor, in welchem Angelegenheiten, die dem Konzil nicht unbedingt vorgelegt werden mussten, beschlossen wurden. Zum Kern ihrer Aufgaben gehörte die Aufsicht über das Promotionswesen. Die Fakultäten nahmen darüber hinaus, das Vorschlagsrecht (ius nominationis) gegenüber dem Konzil bei Berufungen, das ius recipiendi gegenüber dem Berufenen, das Promotionsrecht und damit verbunden auch das Recht der Zensur wahr. Spätestens seit 1545 durften der Senat oder das Konzil der Universität nicht mehr in Angelegenheiten der Fakultäten urteilen, sofern diese nicht gegen die Statuten verstießen.217 Lediglich, wenn eine Fakultät erlosch, trat das Konzil in ihre Rechte und nahm die Statuten und Insignien in Verwahrung.218 Theologische Fakultät Über das erste Jahrhundert der Theologischen Fakultät ist wenig bekannt, was ihre innere Organisation und Verwaltung betrifft. Die Anzahl der gleichzeitig anwesenden Lehrer schwankt, aber die Fakultät verfügte von Anfang an über einen Dekan.219 Nach den Statuten von 1545 sollte sie aus drei Professoren bestehen, von denen der erste der Superintendent von Rügen, der zweite Archidiakon von Demmin, der dritte schließlich Stadtsuperintendent in Greifswald sein sollte.220 Diese Regelung ist aber nie umgesetzt worden und wäre wohl auch aufgrund der widerstreitenden Verpflichtungen der beiden auswärtigen Professoren nicht durchführbar gewesen. Erst mit dem Kirchenvisitationsrezess von 1558 gewann die Theologische Fakultät ihre eigentliche Gestalt, die sie bis ins 19. Jahr215

Vgl. Nr. 6 und 7 und Einleitung zu Nr. 52, S. 442f.; Thümmel 2008a, S. 20 bezeichnet die Theologische und Medizinische Fakultät sogar als „eher virtuelle Größen“. 216 Vgl. Nr. 40, S. 364ff. und Nr. 45, S. 400ff. 217 Vgl. Nr. 9, S. 129. 218 Das ist für die Theologische Fakultät 1642 belegt, vgl. J. H. Balthasar 1725, S. 681. 219 Kosegarten I/1857, S. 99ff. 220 Vgl. Nr. 9, S. 111 und Heyden 1956b, S. 25f.

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hundert behalten sollte. Nunmehr wurden die theologischen Professuren fest mit den Stadtpfarreien (St. Jakobi, St. Nikolai, St. Marien) verbunden, wobei der Pfarrer an St. Nikolai zugleich Stadtsuperintendent, bzw. später Generalsuperintendent war.221 Im Visitationsabschied von 1578 wurde schließlich eine vierte Professur für die Theologische Fakultät eingerichtet.222 1609 wird erstmals ein Extraordinarius an der Theologischen Fakultät genannt, der nach den Fakultätsstatuten 1623 zwar durch die Ordinarien in die Fakultät kooptiert werden konnte, aber nicht zum Konzil zugelassen wurde.223 Der Generalsuperintendent fungierte seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als decanus perpetuus.224 Erst mit den Fakultätsstatuten von 1623 wurden die übrigen Mitglieder der Fakultät dekanabel, wobei dem Generalsuperintendenten, wenn er an die Reihe kam, aber eine zweijährige Amtszeit zustand.225 Die übliche Amtszeit betrug hier wie in allen Fakultäten ein Jahr. Der Generalsuperintendent nahm nicht nur in der Theologischen Fakultät, sondern im Rahmen der gesamten Universität eine besondere Stellung ein. Im Zuge der Einrichtung des Konviktoriums wurde 1561 seine besondere Verantwortung für den Bau betont und nach dessen Eröffnung wurde ihm 1568 die entscheidende Stimme bei der Annahme von Tischgängern zugewiesen, die keine Benefiziaten der Stifter waren.226 Diese Vollmacht teilte er erst seit 1583 mit dem Rektor.227 Zudem kam ihm seit 1564 eine besondere Funktion in der Disziplinaraufsicht sowohl über die Studierenden, als auch über die Professoren zu.228 Die weitreichendsten Befugnisse wurden ihm 1568 zuteil, indem er eine besondere Stellung in den Beratungen von Rektor und Konzil einnahm, auch neben Rektor und Dekanen zu den Streitschlichtungen verordnet wurde sowie eine besondere und schließlich maßgebliche Vollmacht bei der Ausarbeitung und Beratung neuer Universitätsstatuten übernahm.229 Seine Rolle im engeren Kreis von Rektor und Dekanen wurde noch gestärkt, da er ab 1578 mit ihnen gemeinsam die jährliche Ordnung der Vorlesungen zu beschließen hatte.230 Seine besondere Vertrauensstellung untermauerte der Landesherr, als er ihm ab 1568 die regelmäßige Abhörung der Pro221 Vgl. Nr. 15 und Heyden 1956b, S. 25f. 222 Vgl. Nr. 29, S. 295. Diese vierte Professur war in der Realität eher hypothetisch, weil ihre Besetzung voraussetzte, dass Stadtsuperintendentur und Generalsuperintendentur nicht von der gleichen Person wahrgenommen wurden. Tatsächlich blieben beide Ämter aber nach 1553 in Personalunion vereinigt, vgl. Heyden 1956b, S. 25. 223 Vgl. Nr. 45, S. 403ff. 224 Vgl. Balthasar I/1760, S. 794. 225 Vgl. Nr. 45, S. 406f. 226 Vgl. Nr. 16, S. 179; Nr. 24, S. 215ff.; Nr. 29, S. 307. 227 Vgl. Nr. 35, S. 327; Nr. 39, S. 360; Nr. 58, S. 494. 228 Vgl. Nr. 21, S. 200; Nr. 22, S. 203; Nr. 26, S. 225 und S. 229. 229 Vgl. Nr. 22, S. 202; Nr. 24, S. 219f.; Nr. 26, S. 228f. In der besonderen Stellung im Zuge von Statutenrevisionen erscheint er noch 1646, vgl. Nr. 56, S. 489. 230 Vgl. Nr. 29, S. 300.

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kuraturrechnungen der Universität auftrug, eine Regelung, die 1646 nochmals bestätigt wurde.231 Ganz treffend bezeichnete der Statutenentwurf der Universität von 1570 den Generalsuperintendenten als perpetuus inspector academiae.232 Mit der Einrichtung des Konsistoriums in Greifswald 1563 übernahm der Generalsuperintendent regelmäßig dessen Vorsitz, während zwei weitere Professoren der Theologischen Fakultät als Assessoren berufen wurden. Juristische Fakultät An der Juristenfakultät wurden im Gründungsjahr der Universität fünf Lehrer genannt und dieser Status wurde in der Regel bis 1524 beibehalten. Erst mit den Statuten von 1545 wurde die Zahl der juristischen Professuren auf drei verringert.233 Da sich weder die 1460 von Heinrich Rubenow verfassten, noch die um 1500 von Herzog Bogislaw X. bestätigten Statuten der Fakultät erhalten haben,234 ist die innere Organisation der Fakultät für die ersten Jahrzehnte schwer greifbar.235 Kosegarten vermutet, dass dem ordinarius in antiquis iuribus in der Fakultät eine besondere Stellung zukam, da er bis in die 70er Jahre des 15. Jahrhunderts regelmäßig facultas iuridice ordinarius genannt wird und diese Bezeichnung mit niemand anderem teilt.236 Von Anbeginn waren die Juristen am stärksten von allen Universitätsangehörigen mit Nebenämtern versehen. So wurden die Subkonservatoren durch den Bischof von Cammin wohl regelmäßig aus ihren Reihen bestellt und zahlreiche Lehrer als Hofräte bzw. in politischen Gesandtschaften verwendet. Die Stadt wählte aus den Doktoren und Lizentiaten der Juristenfakultät den Syndikus des Rates, wie es in der Eintracht von 1456 festgelegt war. Diese Regelung wurde in der Renovierten Ordnung der Universität von 1571 auch bestätigt.237 Ein weiterer Ordinarius der Fakultät sollte spätestens seit 1570 als Syndikus der Universität fungieren.238 Erst mit den Universitätsstatuten von 1545 erfahren wir, dass der Herzog künftig nicht mehr als zwei der drei Professoren gleichzeitig zur Wahrnehmung der Nebenämter und Legationen abziehen wollte.239 Diese beiden fungierten dann aber regelmäßig 231

Vgl. Nr. 24, S. 220 und Nr. 56, S. 486. 232 Vgl. Nr. 28, S. 268f. Bei dieser Gelegenheit wurde auch festgelegt, dass der Generalsuperintendent anstelle des Kanzlers regelmäßig die licentia zu Promotionen zu erteilen hätte. Das wurde aber erst ab 1704 zur Regel. 233 Vgl. Nr. 9, S. 113f. 234 Vgl. Einleitung zu Nr. 52, S. 442f. 235 Vgl. das Wenige, was die Quellen hergeben bei Kosegarten I/1857, S. 78 und S. 91ff. 236 Kosegarten I/1857, S. 78. 237 Vgl. Nr. 4, S. 11f. und Nr. 29, S. 296. 238 Vgl. Nr. 28, S. 269, später wurde dieses Amt vom Senior oder den beiden ältesten Professoren der Fakultät wahrgenommen, vgl. Nr. 52, S. 460. 239 Vgl. Nr. 9, S. 113.

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als herzogliche Räte.240 Ab 1563 wurden zwei Assessorate des Greifswalder Konsistoriums mit Professoren der Juristischen Fakultät besetzt.241 Über die Ordnung der Vorlesungen und die Lehrverpflichtungen der Professoren hinaus erfahren wir aus den Universitätsstatuten von 1545, dass die alte, von Bogislaw X. bestätigte Promotionsordnung in Kraft blieb und im Übrigen die Wittenberger Statuten anzuwenden waren.242 Inwiefern aber die Wittenberger Statuten von 1508 auf die innere Verwaltung der Fakultät Einfluss gewannen, ist völlig unsicher. Die ältere Promotionsordnung der Fakultät scheint im Verlaufe des 16. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten zu sein. Jedenfalls wurde die Fakultät im Statutenentwurf der Universität von 1570 ausdrücklich aufgefordert, diese vorzulegen.243 Die Statuten von 1642, die vorgeben, ältere Observanzen und Praktiken zu fixieren, legen eine jährliche Wahl des Dekans und die Stellvertretung desselben durch einen Prodekan fest.244 Eine Konsolidierung der Verhältnisse der Juristischen Fakultät setzte erst 1560 ein, als erstmals die geplante Zahl von drei ordentlichen Professoren erreicht wurde. Als Spruchkollegium tritt die Fakultät erst ab 1582 deutlich in Erscheinung.245 Zu dieser Zeit wurde auch die Zahl der ordentlichen Professoren, wie schon 1570 erwogen, auf vier erhöht.246 Für diese vierte Professur ist seit 1619 erstmals ein Substitut nachweisbar, wobei die Möglichkeit der Substitution erst in den Fakultätsstatuten von 1642 ausdrücklich eingeräumt wurde.247 In der Juristischen Fakultät tauchen seit 1578 vereinzelt Extraordinarien auf. Im Jahr 1604 sind es schließlich drei, womit sich die Zahl der Lehrer auf insgesamt sieben erhöhte.248 Die Fakultätsstatuten von 1642 schafften hier insofern Klarheit, als sie die Zahl der ordentlichen Professuren auf drei beschränkten, wobei die Ordinarien über die Erweiterung der Fakultät um einen vierten Ordinarius zu entscheiden hätten. Die Extraordinarien waren dagegen – anders als bei den Theologen – nicht Mitglieder der Fakultät.249 Der Notar oder Secretarius der Universität war zugleich Sekretär der Juristenfakultät, wobei seine Tätig240

Vgl. Nr. 29, S. 296. 241 Vgl. Nr. 29, S. 296 und Nr. 52, S. 460. 242 Vgl. Nr. 9, S. 116. Nr. 28, S. 247f. Die Passage über die Juristenfakultät ist in Form und Stil recht auffällig und könnte darauf hindeuten, dass die Fakultät sich an der Ausarbeitung des Statutenentwurfes nicht beteiligte. 244 Vgl. Nr. 52, S. 446ff. 245 Vgl. Lorenz 1982, S. 218ff. 246 Die Einrichtung einer vierten juristischen Professur wurde dabei zumindest erwogen, vgl. Nr. 9, S. 115. 247 Vgl. Nr. 52, S. 460f. Der Inhaber der Professur, Daniel Runge, hatte 1607 das Amt des Wolgaster Hofkanzlers übernommen. Sein Sohn wird 1617 professor ordinarius und ist ab 1619 als Substitut des Vaters nachweisbar, vgl. Kosegarten I/1857, S. 219 und S. 232 sowie Lorenz 1982, S. 227. 248 1578 wird Frobesius iussu et stipendio extraordinario illustrissimi principis ... in numerum professorum cooptatus, 1585 wird Wackentiz extraordinarius iuridicae facultatis professor, Friedländer I/1893, S. 315, S. 329. 1604/05 sind schließlich ausdrücklich M. Stephani, Gerschow und Fr. Mevius als extraordinarii bezeichnet, Friedländer I/1893, S. 389. 249 Vgl. Nr. 52, S. 445. 243 Vgl.

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keit hier im wesentlichen in der Ausfertigung der Rechtsauskünfte bestand.250 Die Nebenämter der Angehörigen der Juristischen Fakultät nahmen im 17. Jahrhundert noch zu. So musste sich in der Folge der Dotation von 1634 jährlich einer von ihnen als dem Amtmann beigeordneter Inspektor der Universität zur Verfügung stellen.251 Die ältesten beiden Professoren präsidierten zudem dem akademischen Amtsgericht. Medizinische Fakultät Die Medizinische Fakultät hatte seit Gründung der Universität mit einem Mangel an Lehrern und Studierenden zu kämpfen. Als der einzige Mediziner, Vitalis Fleck, 1460 drei Bakkalaren promovieren wollte, musste er – aus Mangel an Fachkollegen – Juristen zu Examinatoren bestellen.252 Nach dem Tode Flecks 1477 kam die Fakultät fast ganz zum Erliegen. Von 1493 bis zur Wiedereinrichtung der Universität 1539 ist kein Ordinarius der Medizin mehr sicher nachweisbar. Auch nach der Wiedereröffnung der Universität blieb die Fakultät schwach besetzt. Zwar sollten an ihr nach den Bestimmungen der Universitätsstatuten von 1545 drei Professoren lehren, aber diese Zahl wurde nie erreicht.253 Die Skepsis, die dem Erfolg einer Medizinischen Fakultät gegenüber selbst in den Statuten zum Ausdruck gebracht wurde,254 war nicht unberechtigt. Erst 1561 konnte die Medizinische Fakultät dauerhaft mit einem Lehrer besetzt werden, der aber zugleich an der Philosophischen Fakultät unterrichten musste.255 Der Statutenentwurf von 1570 sah schließlich nur noch zwei Lehrer der Medizin vor, von denen einer zugleich Stadtphysicus, der andere aber fürstlicher Hofarzt sein sollte und die sich jährlich im Dekanat abwechselten.256 Diese Regelung wurde in der Renovierten Ordnung von 1571 auch bestätigt, wobei die Lehrverpflichtungen bzw. das Lehrprogramm der Mediziner auf Kosten der Philosophischen Fakultät erweitert wurden.257 Nachdem annähernd ein Jahrhundert hindurch keine medizinische Promotion mehr durchgeführt worden war, wurde der Promotionsantrag zweier Kandidaten 1596 zum Anlass für den Entwurf von Fakultätsstatuten genommen. Sie sind ganz am Rostocker Vorbild orientiert und regeln im Wesentlichen die Promotionsordnung.258 250

Vgl. zum Notar weiter unten und Lorenz 1982, S. 238f. 251 Vgl. Nr. 49, S. 432; Nr. 55, S. 474. 252 Kosegarten II/1856, S. 175. 253 Vgl. Nr. 9, S. 116f. 254 Vgl. Nr. 9, S. 116, die Präambel zu caput 9. 255 Vgl. Kosegarten I/1857, S. 219f. 256 Vgl. Nr. 28, S. 249f. 257 Vgl. Nr. 29, S. 296f. 258 Vgl. Nr. 40, S. 364ff. Die Abschrift der Rostocker Fakultätsstatuten, die dem Greifswalder Statut von 1596 zugrundeliegt, ist umfangreicher als die aus dem Abdruck von Eschenbach 1792 bekannte Fassung. Solange keine kritische Edition der Rostocker Statuten vorliegt, ist es schwer zu entscheiden, welcher Fassung der Vorzug zu geben ist.

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Philosophische Fakultät Die Artistenfakultät bildete den Kern der Universität und zählte die meisten Studenten. Über sie sind wir – da wir nicht nur ihre Statuten kennen, sondern die Dekane seit 1456 auch regelmäßig Memorabilien aufzeichneten – in den ersten hundert Jahren ihres Bestehens weitaus besser informiert als über die andern Fakultäten. Sie verfügte seit der Gründung 1456 über ein collegium minus und ein collegium maius. Das kleinere Kollegium war für vier, das größere für sechs Lehrer ausgelegt. Diese waren actu regentes, also tatsächlich unterrichtende Magister (im Unterschied zu den non actu regentes), die auch im Kollegium wohnten, von den Hebungen der Universität oder Fakultät besoldet wurden und gewöhnlich die Mitglieder des consilium facultatis stellten. Ihr Zahl sollte im consilium zwölf nicht übersteigen und sie mussten vor Erreichen der Wählbarkeit wenigstens vier Jahre Magister sein. Dieser Fakultätsrat wählte jeweils aus allen Magistern der Fakultät die Kollegiaten und ließ die Wahl vom Konzil bestätigen.259 Aufnahme in die Fakultät konnte im Grunde jeder Magister erlangen, soweit seine Lebensführung den Vorschriften entsprach.260 Das consilium facultatis wählte halbjährlich den Dekan der Artistenfakultät.261 Nach der Reformation ging man zu einem jährlichen Wahlturnus über, dessen Termine bis 1589 variierten.262 Dem Dekan der Philosophischen Fakultät kam nicht erst nach der Reformation, dann aber in hohem Maße, eine wichtige Rolle in der Disziplinaraufsicht über die Studenten zu. 1546 wurden seine Amtspflichten neu formuliert, wobei er gemeinsam mit dem Rektor treffend als custos legum, ordinis et disciplinae in academia bezeichnet wurde.263 Er hatte nun den Depositionen zu präsidieren, die Zulassung der Privatpräzeptoren in philosophia et theologia zu überwachen sowie Bursen, Konvikt bzw. Oeconomie und Kollegien zu visitieren.264 Die Inspektion der Kollegien wurde seit 1566 allerdings, zur Entlastung des Dekans, einem ständigen inspector übertragen.265 Erstmals hört man nun auch vom Zensurrecht über

259

Vgl. Kosegarten I/1857, S. 76f., S. 81 und Nr. 6 , S. 36; Nr. 7, S. 60. 260 Vgl. zur vita honesta Nr. 7, S. 68f. 261 Vgl. Nr. 7, S. 56f. Sofern die Wahl zwiespältig ausfiel, konnte das Konzil eingreifen und selbst einen Dekan bestimmen, vgl. Kosegarten I/1857, S. 77, S. 87 und Friedländer I/1893, S. 118. 262 1545 wurde festgelegt, dass die Wahl circa diem s. lucae zu erfolgen hätte, vgl. Nr. 10, S. 152. Tatsächlich wählte man dann aber ab 1559 mehr oder weniger regelmäßig am alten Termin (Sonnabend oder Sonntag vor St. Georg, vgl. auch Nr. 28, S. 251), um 1589 den Wahltermin endgültig auf St. Lukas festzusetzen, vgl. Einleitung zu Nr. 36, S. 332. 263 Vgl. Nr. 10, S. 151, dieselbe Formulierung taucht in den Fakultätsstatuten von 1613 wieder auf, vgl. Nr. 43, S. 377. 264 Vgl. Nr. 10, S. 151f. und Nr. 28, S. 254f.; Nr. 24, S. 211, S. 214. 265 Vgl. Nr. 22, S. 203; Nr. 28, S. 251. Nominell blieb der Dekan inspector collegii, vgl. Nr. 24, S. 212f.

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Druckschriften.266 Neben dem Rektor besaß der Dekan den Schlüssel zum Universitätsfiskus.267 In den Statuten von 1545 war die Philosophische Fakultät mit acht Professuren und einem von Grund auf neuen Lehrprogramm nach Wittenberger Vorbild eingerichtet worden.268 Doch diese Zahl von Lehrern hat die Fakultät nie erreichen können und sie wurde auch bald als unnötig angesehen,269 sodass bereits im Statutenentwurf der Universität von 1570 nur noch vier ordentliche und zwei weitere (die beiden Prediger an St. Nikolai) Professoren sowie ein paedagogus vorgesehen wurden, dessen Aufgabe vornehmlich in der Betreuung von Oeconomie und Regentie bestand, wo er auch wohnte. Alle sieben machten das collegium facultatis artium aus, aber nur die Ordinarien waren dekanabel und wurden zum Konzil der Universität zugelassen.270 Diese Regelung wurde bis auf den paedagogus und mit Ausnahme der letzten Beschränkung in der erneuerten Ordnung der Universität von 1571 durch den Herzog bestätigt.271 Damit war die Zahl der Professuren vorläufig auf sechs festgelegt. In den Fakultätsstatuten von 1613 ist die Zahl der Professoren dann auf fünf gesunken, wobei es während des 17. Jahrhunderts auch bleiben sollte.272 g) Lehrer Die Bezeichnung Professor benennt in den Quellen des 15. Jahrhunderts nicht das Lehramt, sondern eher den Grad des Doktors oder Magisters. Geläufiger werden die Lehrämter als lecturae bezeichnet. Die Lehrenden sind in der Regel regentes oder actu regentes, also tatsächlich unterrichtende.273 Ordinarius ist solch ein Lehrer, der eine lectura für ein bestimmtes Fach wahrnimmt, die mit einer Kanonikalpräbende verknüpft oder auf andere Art besoldet ist. Die Bezeichnung kommt nur für Lehrer der oberen drei Fakultäten vor, während sie bei den Artisten Kollegiaten genannt werden.274 In nachreformatorischer Zeit ist die Bezeichnung professor für den Lehrenden dann vollständig durchgesetzt. Der extraordinarius kommt als Abgrenzung im Lehramt zum ordinarius in Greifswald erst am Ende des 266 Vgl. Nr. 10, S. 152; Nr. 43, S. 377. 267 Vgl. Nr. 10, S. 151ff. 268 Vgl. Nr. 9, S. 118– 128. 269 Vgl. Nr. Nr. 29, S. 297. 270 Vgl. Nr. 28, S. 250ff. 271 Vgl. Nr. 29, S. 297ff. Die Ordnung geht davon aus, dass es laut älteren Statuten neun Professoren und einen paedagogus geben sollte, was nur möglich ist, wenn der Unterricht in musica in den Statuten von 1545 von einer vollen Professur gesichert worden wäre. Die beiden Prediger an St. Nikolai werden zwar von den übrigen vier Professoren abgesetzt, aber ausdrücklich als dekanabel bezeichnet. 272 Vgl. Nr. 43, S. 385. 273 Vgl. Nr. 6, S. 33 und Nr. 7, S. 66 wo der Inhalt der actu regentia beschrieben ist. 274 Mit manchen Nachweisen im Detail Kosegarten I/1857, S. 76ff.

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16. Jahrhunderts auf. Davor meinen die Begriffe lediglich den Charakter der Vorlesungen. Über die Rangverhältnisse der Lehrer innerhalb der Fakultäten ist oben schon einiges bemerkt worden. Insgesamt gilt, dass die Lehrer der oberen Fakultäten im Rang über denen der Philosophischen Fakultät standen. Doch erst die Universitätsstatuten von 1545 treffen klare Festlegungen hinsichtlich des Rangs der Lehrenden. Demnach nehmen die Doktoren der Theologischen Fakultät, gefolgt von den Juristen und Medizinern die Ränge hinter dem Rektor ein, wobei in jeder Fakultät der Dekan vor den übrigen rangiert. Erst dann folgt der Dekan der Philosophischen Fakultät und nach ihm wiederum die Lizentiaten der oberen Fakultäten im bekannten Schema. Als letzte folgen die Magister der Philosophischen Fakultät mit ihren Professoren an der Spitze.275 1570 wurde diese Rangordnung noch etwas verfeinert, indem die Lizentiaten nun direkt hinter den Doktoren ihrer Fakultäten rangierten. Ein ausgefeiltes Rangschema für die Professoren und Magister der Philosophischen Fakultät kam hinzu, in welchem auch die Bakkalaren Berücksichtigung fanden.276 Die Vorlesungen wurden an der Artistenfakultät im 15. Jahrhundert zweimal jährlich eingeteilt, jeweils für das Sommer- und das Winterhalbjahr. In den Ferien durften keine ordentlichen Disputationen, die für die magistri actu regentes zwingend vorgeschrieben waren, gehalten werden. Stattdessen sollten Disputierübungen stattfinden.277 Erst mit den Universitätsstatuten von 1545 erhalten wir ein vollständiges Bild von der Einteilung der Vorlesungen.278 Die Stundeneinteilung für die Professoren der Philosophischen Fakultät, die im Kollegium und Pädagogium lasen, gibt dabei tägliche Vorlesungen an.279 Eine erneuerte Ordnung der Vorlesungen wurde nach längeren Verhandlungen 1562 erlassen. Demnach wurde nun montags und dienstags sowie donnerstags und freitags öffentlich nach einem festen Schema gelesen.280 Das bereits 1545 festgelegte Schema der Disputationen und Deklamationen hingegen wurde beibehalten. Die Magister hatten demnach monatlich, jeweils am Sonnabend, einmal zu disputieren und zu deklamieren; die Doktoren der oberen Fakultäten sollten viermal im Jahr, allerdings mittwochs, umlaufend disputieren.281 Diese Regelung wurde 1571 nochmals bestätigt, obgleich zu vermuten ist, dass sie den Möglichkeiten der Professoren

275 Vgl. Nr. 9, S. 136. 276 Vgl. Nr. 28, S. 267f. 277 Kosegarten I/1857, S. 84, vgl. Nr. 6, S. 35f. und Nr. 7, S. 63ff. Die halbjährliche gemeinschaftliche Austeilung der Vorlesungen war noch am Ende des 16. Jahrhunderts die Regel, vgl. Nr. 43, S. 377. 278 Vgl. Nr. 9, S. 111–129. 279 Vgl. Nr. 9, S. 128f. 280 Vgl. Nr. 18. 281 Vgl. Nr. 9, S. 131–135.

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nicht Rechnung trug.282 Außerordentliche Disputationen und Deklamationen waren möglich, durften aber die Ordnung nicht stören und bedurften der Genehmigung durch Rektor und Dekan.283 In der Folgezeit ist die Ordnung der Vorlesungen in den Statuten der Fakultäten geregelt worden.284 Die Landesherren verschärften seit 1562 die Aufsicht über die Einhaltung dieser Ordnung, indem sie einen vierteljährlichen schriftlichen Nachweis über die gehaltenen Vorlesungen forderten (welchen der Prokurator zu erstellen hatte) und 1568 den Rektor aufforderten, regelmäßig ein Vorlesungsverzeichnis (catalogus praelectionum, disputationum, declamationum) in die Kanzlei zu schicken.285 Bei Nichteinhaltung der Vorlesungsverpflichtungen drohten den Professoren empfindliche Geldstrafen, bis hin zur Entziehung des Wahlrechtes in Fakultäten und Konzil.286 Der erste gedruckte Vorlesungskatalog stammt vom Jahr 1610. 1621 bestätigt das Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät, dass solch ein catalogus jährlich erscheine.287 Neben den ordentlichen Vorlesungen der Professoren wurden auch lectiones privatas und ebensolche Übungen durch die Privatpräzeptoren angeboten, die allerdings nur mittwochs, sowie sonnabends und sonntags stattfinden durften.288 Daneben wurden die Professoren der Philosophischen Fakultät in der Revidierten Ordnung von 1571 ermuntert, auch extraordinarie zu lesen, was in der Folgezeit von vielen Professoren auch wahrgenommen wurde und woraus sich schließlich das privatim lesen ergab.289 Die Statuten der Philosophischen Fakultät von 1613 kennen bereits die extraordinarie docentes, die entweder bereits graduiert waren oder sich bald zu promovieren versprachen und mit besonderer Genehmigung des Dekans lesen und disputieren durften.290 Ihre Stellung kann nicht mit der der bestallten Extraordinarien der oberen Fakultäten verglichen werden. Diese tauchen erst ab 1578, zuerst in der Juristischen, dann auch in der Theologischen Fakultät, auf, in deren Statuten ihre Stellung später eingehend beschrieben ist.291 Ihre Berufung erfolgte in der Regel direkt 282

Vgl. Nr. 29, S. 300f. Im Statutenentwurf von 1570 hatte die Universität die Zahl der öffentlichen Disputationen auf sechs jährlich reduziert, die abwechselnd mit ebensovielen öffentlichen Deklamationen gehalten wurden. Wahrscheinlich entsprach dies auch eher der Wirklichkeit. Vgl. Nr. 28, S. 259, S. 261. 283 Vgl. Nr. 9, S. 132 und Nr. 28, S. 262. 284 Vgl. für die Philosophische Fakultät Nr. 43, S. 385, für die Juristische Fakultät Nr. 52, S. 458f. 285 Vgl. Nr. 17, S. 182 und Nr. 24, S. 209. 286 Vgl. Nr. 16, Nr. 17 und öfter. 287 Friedländer I/1893, S. 456 und Rasche 2009, besonders S. 459 mit Anm. 57. 288 Vgl. Nr. 28, S. 257 und Nr. 36, S. 352. 289 Vgl. Nr. 29, S. 298ff.; Nr. 33, S. 319. Zu den lectiones privatas treffen schließlich die Statuten der Philosphischen Fakultät von 1613 besondere Anordnungen, vgl. Nr. 43, S. 386f. 290 Vgl. Nr. 43, S. 378, S. 383ff. Zur Stellung der Privatpräzeptoren vgl. allg. Horn 1901 und Horn 1897, S. 78f. 291 Friedländer I/1893, S. 315, S. 329, S. 389. Vgl. Nr. 45, S. 403f.; Nr. 52, S. 447, S. 449, S. 460.

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durch den Landesherren und sie wurden auch von diesem gesondert alimentiert. Bis zur Reformation bestand die Besoldung der Lehrer im Wesentlichen in den Kanonikalpräbenden, die je nach Stiftung unterschiedlich hoch dotiert waren, und dem Wohnrecht in den dazugehörigen Häusern. Daneben konnte die Versorgung – insbesondere für die Kollegiaten der Artistenfakultät, die die Wohnung in den Kollegien und den gemeinsamen Tisch genossen – aus Pfarren oder über regelrechte stipendia bzw. provisiones erfolgen.292 Es war durchaus möglich, dass die Erträge aus Präbenden und Pfarren durch Zulagen aus der Fakultätskasse aufgestockt wurden.293 Für die Lehrer der Artistenfakultät kam der pastus, auch merces genannt, hinzu, eine Vorlesungsgebühr, die von jedem Studenten zu entrichten war und einen wesentlichen Teil der Einnahmen ausgemacht haben dürfte. Diese Gebühr musste von den Studenten – auch wenn die Vorlesungen zuvor nicht besucht wurden – spätestens dann erlegt werden, wenn sie vor der Promotion um Dispensation baten.294 Erst 1563, nachdem die Dotation eine verlässliche Grundlage für die Kalkulation geschaffen hatte, wurden die Einkünfte der Professoren neu fixiert und beliefen sich nun auf 240 bis 600 Mark.295 Da die Professoren der Philosophischen Fakultät am wenigsten Gelegenheit hatten, ihre im Vergleich mit den Professoren der höheren Fakultäten geringen Einkünfte durch Nebenerwerbe aufzubessern, erhielten sie bei der Verteilung der Einkünfte aus dem 1630 vom Herzog geschenkten Dorf Grubenhagen die höheren Anteile.296 1634 schließlich wurden die Gehälter aller Professoren auf 200 Gulden angeglichen und festgesetzt.297 Der scheinbare Rückgang war eher eine Grundsicherung, die auf der völlig veränderten Ausgangslage der Dotation von 1634 vereinbart wurde und zumindest das völlige Ausbleiben der Besoldung, wie man es aus den Jahren seit 1620 kannte, beendete. Wichtigstes Attribut eines Lehrers war die vita honesta, die anständige Lebensführung, zu der auch eine feste Kleiderordnung gehörte. Der Umstand, dass beide regelmäßig wiederkehrend eingeschärft wurden, lässt an ihrer allgemeinen Beachtung zweifeln. Schon die ersten Statuten der Artistenfakultät machen die Wählbarkeit eines Magisters für das consilium facultatis von seinen Sitten abhängig und noch die Fakultätsstatuten von 1613 verweigern demjenigen, der die Kleiderordnung nicht befolgt, die 292

Kosegarten I/1857, S. 79f. 293 Kosegarten I/1857, S. 80f. 294 Vgl. Nr. 6, S. 42–47; Nr. 7, S. 78ff. und Friedländer I/1893, S. 69. 295 Friedländer I/1893, S. 282. Die Höhe der Einkünfte ist seit 1566 in den Prokuraturregistern festgehalten und in einem Prokuraturregister von 1574/75 etatmäßig fixiert, UAG Kurator St. 865, fol. 26v–31r und St. 870, fol. 49r–53v. 296 Friedländer I/1893, S. 506. 297 Friedländer I/1893, S. 542f.

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Teilnahme an der Dekanatswahl.298 Die Magister sollten im 15. Jahrhundert, sobald sie auf der Straße, in der Kirche oder in akademischen Handlungen auftraten, decenter habituatus sein, d.h. einen geschlossenen Talar, keinesfalls zweiteilige Kleidung, tragen. Die Bakkalaren sollten in der Öffentlichkeit in einen caputium cucullatum, einen Kapuzenmantel, gekleidet sein.299 Die Magister waren darüber hinaus verpflichtet, sich einen Diener zu halten, der sie in der Öffentlichkeit begleiten musste. Sie sollten sich aller unwürdigen Betätigungen enthalten und wurden der Fakultät verwiesen und aller Einkünfte entblößt, wenn sie ertappt wurden, dass sie Konkubinen oder gar Huren besuchten.300 Die Kleiderordnung wurde in den Universitätsstatuten von 1545 zwar gelockert, aber die Forderung nach angemessener Kleidung blieb bestehen.301 Wie alle Universitätsangehörigen, genossen die Lehrer eine Reihe besonderer Vorrechte, von denen die Exemtion von weltlicher Gerichtsbarkeit und die Wahlrechte innerhalb der Korporation schon oben skizziert wurden. Ein weiteres, oft umstrittenes Privileg der Professoren war die Befreiung von allgemeinen Landessteuern, Akzise und Einquartierungen. Es ist nicht immer respektiert worden. So hat Bogislaw X. 1496 die Hälfte der Einkünfte der Universität eingezogen, weil er erwartete, dass sie, ebenso wie die übrigen Stände, die Hälfte ihrer Einkünfte als Beisteuer zu seiner Jerusalemreise aufbrächte.302 Der Greifswalder Magistrat forderte öfter die Beteiligung der Professoren an Schanzarbeiten und noch 1557 musste die Steuerfreiheit der Universität durch den Herzog gegenüber der Stadt verteidigt werden.303 Eine endgültige Einigung über die Besteuerung der akademischen Häuser und der Universitätsangehörigen wurde erst 1676 erreicht. h) Studenten Die Studenten wohnten im 15. Jahrhundert noch überwiegend in den Kollegien der Artistenfakultät. Nur sporadisch ist die Existenz von Bursen oder Regentien außerhalb der Fakultät belegt, es muss sie aber beständig gegeben haben, denn ein Großteil der Disziplinarvorschriften für die Studenten widmete sich ihrem Verhalten in den Bursen. Promoviert 298

Vgl. Nr. 6, S. 27 und Nr. 36, S. 335. 299 Vgl. Nr. 6, S. 33, S. 47 und Nr. 7, S. 68, S. 78. Nr. 7, S. 68f. Diese Diener waren mitunter Studenten, die dann von ihren Herren auch promoviert wurden, vgl. Kosegarten I/1857, S. 107. 301 Vgl. Nr. 9, S. 150, so wiederholt 1570 in Nr. 28, S. 289. 302 Vgl. Kosegarten I/1857, S. 140 und Friedländer I/1893, S. 133. 303 1522 forderte der Rat die Universität erstmals zu Schanzarbeiten auf, Friedländer I/1893, S. 196. Vgl. für die Befreiung von bürgerlichen Anpflichten Nr. 13, S. 166ff. und Balthasar I/1760, der auf S. 939–951 ausführlich mit zahlreichen Belegen darüber handelt. 300 Vgl.

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werden konnte nur, wer wenigstens anderthalb Jahre in einem der Kollegien der Artistenfakultät gewohnt hatte, so dass die Lehrer in der Lage waren, seinen Lebenswandel zu beurteilen.304 Dazu gehörte auch wieder eine Kleiderordnung, die es den Studenten 1465 verbot, Wämser, statt der geschlossenen Talare zu tragen.305 1555 einigten sich Universität und Magistrat der Stadt, Länge und Fütterung der studentischen Kleider zu reglementieren und auch den Schneidern zu verbieten, andere, als die erlaubten, zu nähen.306 Die Universität sollte den Studenten vor allem den kriegerischen Habit und Hüte verbieten.307 Die Bursenrektoren, welche die Lebensführung der Studenten in den Bursen beaufsichtigten, mussten sich dem gleichen Sittenkodex unterwerfen wie die Magister, ihre Tätigkeit vom Dekan der Artistenfakultät bestätigen lassen und sich diesem eidlich verpflichten.308 Über die Vorbildung der Studenten, die sich an der Universität immatrikulieren ließen, ist in Ermangelung weniger direkter Quellen kaum Verlässliches zu sagen. Einzelne Beispiele, wie Michael Bornfelt, der sich 1647 unüblicher Weise eigenhändig in die Matrikel einschreiben durfte und dort angab er sei Johannis Bornefelt cifis Treptowgensis et Annae Hons filigus, honoris kesa gratis inschriptus, bilden vielleicht die Ausnahme, mahnen aber dazu, die Vorbildung nicht allzu hoch anzusetzen.309 Für die weniger gut vorgebildeten oder jüngeren Studenten sollte 1456 am collegium maius der Artistenfakultät ein paedagogium eingerichtet werden.310 Schon 1467 wurde diese Aufgabe von der Fakultät an das collegium minus verlegt, wo nun nach dem Rostocker Beispiel ein Pädagogium pro rudibus et minus fundatis gehalten werden sollte, für das auch ein eigener Lehrer angenommen wurde.311 Noch in den Statuten von 1545 wird das Pädagogium ubi rudiores veluti inter certa quaedam repagula tantisper detinendi sunt, donec iudicio praeceptorum ad altiora admittantur erwähnt, welches nunmehr dem Lehrer der Grammatik untersteht.312 Im Statutenentwurf von 1570 ist schließlich ein eigener Pädagogus für diese Aufgabe vorgesehen.313 Leider verzichten die Statuten der Philosophischen Fakultät vom Ende des 16. Jahrhunderts auf Ausführungen zum Pädagogium314 und auch später taucht es nicht mehr in den Statuten auf. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren die Landesherren bestrebt, den Zuzug von sehr jungen und ungenügend vorgebildeten Studenten auf die Universität einzudämmen. So war dem Dekan der Artistenfakultät 1564 ausdrücklich untersagt, Knaben der Partikularschule ohne Zustimmung der Schulaufseher zu deponieren.315 304

Kosegarten I/1857, S. 106. 305 Friedländer I/1893, S. 30. 306 Vgl. Nr. 12, S. 165. Nr. 26, S. 228. 308 Vgl. Nr. 6, S. 33f. 309 Friedländer II/1894, S. 4. 310 Kosegarten II/1856, S. 20. 311 Friedländer I/1893, S. 34; Kosegarten I/1857, S. 85. 312 Vgl. Nr. 9, S. 119. 313 Vgl. Nr. 28, S. 252. 314 Vgl. Nr. 36, S. 353. 315 Vgl. Nr. 21, S. 199f. 307 Vgl.

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Die Deposition stellte, neben der Immatrikulation, einen Akt der Aufnahme der Studenten in die akademische Korporation dar, der ursprünglich von den Bursenrektoren in den Bursen gegen eine besondere Gebühr vorgenommen wurde.316 Söhne von Greifswalder Bürgern oder andere Studenten, die eine besondere Genehmigung des Dekans erhielten, durften öffentlich deponiert werden.317 Auch nach der Reformation wurde der Brauch in den Universitätsstatuten von 1545 bestätigt und neu begründet. Die Deposition bestand nun aus den festen Elementen einer Befragung über die Vorkenntnisse, einer Belehrung über die Vorschriften für Studierende und schließlich den symbolischen Handlungen. Bei letzteren war übertriebene Schikane ebenso untersagt wie die Verballhornung kirchlicher Riten. Bei all dem präsidierte der Dekan der Philosophischen Fakultät. An den Ort waren keine weiteren Bedingungen geknüpft, als dass er honestus sei – das heißt, die Deposition konnte jederzeit öffentlich stattfinden.318 1558 änderte man den Ritus dann derart, dass die öffentliche Deposition zum Regelfall wurde.319 Nun scheinen auch die vorher noch untersagten Festschmäuse gestattet worden zu sein.320 1592 erhielten die Depositoren, das waren ab 1570 die Pedellen, eine eigene Instruktion.321 Seine letzte Ausformung erhielt der Ritus in den Statuten der Philosophischen Fakultät von 1613.322 Vor der Deposition hatte die Inskription zu erfolgen. Dies geschah zum einen durch den Rektor in der Matrikel und für die Studenten der Artistenfakultät zusätzlich durch den Dekan im album facultatis. Die Inskription vollzog die Aufnahme des Inskribierten in die Korporation, die ihn an ihren Freiheiten, Privilegien und Immunitäten teilhaben ließ, verpflichtete ihn dafür zum Gehorsam gegenüber der akademischen Obrigkeit und den Gesetzen und war die Voraussetzung zum Erwerb akademischer Grade.323 Bei wiederholten schweren Vergehen oder Verstößen gegen die Disziplinarordnung wurde der Betreffende für non inscriptus erklärt und aus der Matrikel getilgt.324 Für die Aufnahme war eine Gebühr zu erlegen, die ab 1457 24 Schillinge betrug (für Greifswalder nur die Hälfte) und noch um das Entgelt für Notar und Pedell von jeweils 3 Schillingen ergänzt wurde. Gemeinsam mit Rostock und Erfurt lagen die Greifswalder Immatrikulationsgebühren damit reichsweit an der Spitze.325 316

Vgl. Nr. 6, S. 48f., wo Sinn und Charakter der Deposition eigens begründet wird. Zur Rolle der Bursenrektoren und den Gebühren vgl. Nr. 6, S. 33 und Nr. 7, S. 68. 317 Vgl. Nr. 7, S. 68. 318 Vgl. Nr. 9, S. 110f.; Nr. 10, S. 151, S. 153; Nr. 12, S. 160. Die Regelungen von 1545 sind fast wörtlich in die späteren Fakultätsstatuten übernommen worden, vgl. Nr. 36, S. 347. 319 Friedländer I/1893, S. 249. 320 Vgl. Nr. 28, S. 244. 321 Vgl. Nr. 28, S. 244, S. 275; Nr. 37, S. 353f. 322 Vgl. Nr. 43, S. 393f. 323 Vgl. Nr. 9, S. 96, S. 109; Nr. 28, S. 254; Nr. 43, S. 388; Nr. 38, S. 358. 324 Vgl Nr. 9, S. 143. 325 Link 2000, S. 55f.

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Nur etwa zwei Drittel der Greifswalder Studenten konnten bis zur Reformation die volle Gebühr zahlen, jeweils die Hälfte des verbleibenden Drittels entrichtete eine reduzierte Gebühr oder wurde gratis immatrikuliert, wie es die Statuten auch im Falle der Deposition und von Prüfungen für Arme (pauperes) und Kinder von Universitätsverwandten vorsahen.326 Nach der Wiedereröffnung der Universität wurden die Inskriptionsgebühren 1545 neu, diesmal an der sozialen Stellung orientiert, festgelegt. Lediglich das Privileg der Greifswalder Bürgerkinder, nur die Hälfte zu zahlen, blieb erhalten.327 Die Inskription musste innerhalb von 14 Tagen nach der Ankunft erfolgen und wurde anschließend durch den Rektor auch dem Magistrat der Stadt bekannt gemacht.328 Über das tatsächliche Eintrittsalter der Studenten lässt sich allerdings nur spekulieren. Der Umstand, dass der Immatrikulationseid 1570 den unter 14jährigen erlassen wurde,329 weist nicht gerade auf eine zahlenmäßige Ausnahmestellung sehr junger Studenten hin.330 Auch am Ende des 16. Jahrhunderts befanden sich an der Philosophischen Fakultät noch viele Studenten in tenera autem et imperita aetate, die der besonderen Aufsicht von Privatpräzeptoren unterstanden.331 Diesen Privatpräzeptoren widmen die akademischen Gesetze, ebenso wie in vorreformatorischer Zeit den Bursenrektoren, besondere Aufmerksamkeit. Die Bursenrektoren mussten gegenüber dem Rektor und dem Dekan der Artistenfakultät beeiden, dass sie die Statuten der Universität durchsetzen, keine Scholaren ohne Zustimmung der Universität aufnehmen, die Sitten und Kleiderordnung wahren und ihre Schüler zum Lateinsprechen anhalten wollten.332 1522 wurde die Regel, dass jeder Student der Philosophischen Fakultät sich einen besonderen Präzeptor zu wählen hätte, von der Fakultät beschlossen und vom Rektor genehmigt.333 Die Statuten von 1545 bestätigten diese Vorschrift ausdrücklich334 und im Visitationsabschied von 1568 sowie im Statutenentwurf der Universität von 1570 wurde sie nochmals bekräftigt, wobei der Student nun auch aus der Zahl der Professoren aliquem quasi patronum et amicum fidelem wählen konnte, der dieselbe Aufgabe übernahm wie ein Privatpräzeptor.335 Erst 1578 wurden diese Bestimmungen gelockert und die Notwendigkeit, einen Privatpräzeptor anzunehmen, von der Geschicklichkeit oder dem Alter der Studenten

326 Link 2000, S. 56–64; Nr. 37, S. 354; Nr. 43, S. 393; Nr. 52, S. 456. 327 Vgl. Nr. 9, S. 108; Nr. 28, S. 245. 328 Vgl. Nr. 9, S. 107; Nr. 28, S. 245. 329 Vgl. Nr. 28, S. 244. 330 Anders Liebe 1895, S. 375. 331 Vgl. Nr. 36, S. 349. 332 Vgl. Nr. 6, S. 33f.; Nr. 7, 333 334 Friedländer I/1893, S. 193. Vgl. Nr. 9, S. 108, S. 110, S. 146. 335 Vgl. Nr. S. 67f. 24, S. 210 und Nr. 28, S. 253.

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abhängig gemacht.336 Noch 1664 und 1672 führen die Matrikeln zu einigen Studenten die Namen solcher zum inspector studiorum et morum erwählten Professoren auf.337 Die Privatpräzeptoren sollten aber nicht lediglich Sittenwächter sein, sondern dem Studenten auch regelrechten Unterricht in den Grundlagenfächern – Katechismus, Grammatik, lateinische Rede und Stil – erteilen und repetieren, seinen Vorlesungsplan aufstellen und diesen auch den Professoren übergeben.338 Ihre Pflichten wurden den Präzeptoren anfangs monatlich, später alle Vierteljahr vom Rektor verlesen und deren Erfüllung ebenso überwacht.339 Nach dem Willen des Statutenentwurfs von 1570 – der die Pflichten der Privatpräzeptoren erstmals ausführlich beschrieb – sollten sich diejenigen Magister, die als Privatpräzeptoren unterrichten wollten, einer förmlichen Prüfung durch die Philosophische Fakultät unterziehen. Ihren Unterricht hatten sie mittwochs, sonnabends und sonntags zu erteilen, damit sie nicht die öffentlichen oder außerordentlichen Vorlesungen behinderten.340 Die Aufsicht über die Privatpräzeptoren wurde in den 1570er Jahren ganz der Philosophischen Fakultät übertragen, die dementsprechend die privata disciplina in ihren Fakultätsstatuten reglementierte.341 Studenten, die herzogliche Alumnate oder Benefizien in der Oeconomie genossen, waren darüber hinaus besonderen Disziplinarvorschriften unterworfen. Sie unterstanden der Aufsicht älterer Studenten, der so genannten praetores.342 i) Universitätsbedienstete Die Bediensteten der Universität, die insbesondere zur Durchsetzung der Disziplinarordnung, zur Vermögens- und Bauverwaltung und für den schriftlichen Geschäftsbetrieb eingesetzt wurden, stellen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts eine überschaubare Gruppe dar. Sie bestand zum einen aus den akademischen Dienern (famulus, bedellus, minister, cursor), aus dem Notar, dem Prokurator, dem Syndikus sowie den Aedilen, dem Oeconomus und dem Amtmann auf Eldena. Von den beiden Pedellen der Universität – ihre Zahl bleibt über die Zeit konstant – erfahren wir bereits 1456.343 Die Inhaber dieses Amtes waren 336

Vgl. Nr. 33, S. 320. Die grundsätzliche Forderung nach der Annahme eines Präzeptors blieb aber bestehen, wie die späteren Statuten der Philosophischen Fakultät zeigen, vgl. Nr. 36, S. 348. 337 Friedländer II/1894, S. 105f., S. 135ff. 338 Vgl. Nr. 9, S. 146; Nr. 24, S. 210f.; Nr. 26, S. 227. 339 Vgl. Nr. 24, S. 210f.; Nr. 26, S. 228. 340 Vgl. Nr. 29, S. 256–259. 341 Vgl. Nr. 36, S. 349–353. 342 Vgl. Nr. 28, S. 280; Nr. 39, S. 361ff.; Nr. 58, S. 496f. 343 Die Matrikel führt Petrus Massow und Gherardus Molner als primi cursores universitatis auf, vgl. Friedländer I/1893, S. 3.

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nicht nur angesehene, sondern auch gebildete Leute, häufig ältere Studenten. Man findet ihre Namen daher auch in den Listen der zu Bakkalaren Promovierten.344 Mitunter sind beachtliche Nachkarrieren an der Universität oder im Kirchenamt zu beobachten.345 Versorgt wurden die Pedellen durch Gebühren, welche die Studenten bei der Inskription oder in regelmäßigen Abständen zu entrichten hatten, aber auch durch Depositionsgelder und Promotionsgebühren.346 Ab 1545 stand ihnen darüber hinaus ein festes Gehalt aus dem Universitätsfiskus zu.347 Die Aufgaben des Pedells bestanden darin, das Konzil bzw. den Senat im Auftrag des Rektors einzuberufen, den Rektor bei allen öffentlichen Anlässen zu begleiten und ihm für die täglichen Geschäfte zur Verfügung zu stehen. Er hatte die Einhaltung der Ordnung der Vorlesungen zu überwachen, den Beginn der Vorlesungen durch Glockenschlag anzuzeigen und für den angemessenen Zustand der Kollegien zu sorgen sowie diese zu festgesetzten Zeiten zu verschließen. 1613 führte er auch die Aufsicht über die Bibliothek.348 Darüber hinaus erfolgten die meisten Eidesleistungen bei Amtseinführungen und Promotionen in seiner Gegenwart. Da das wichtigste Aufgabenfeld der Pedellen im Bereich der Kollegien – seit 1613 auch der neuen Regentie bzw. Oeconomie – lag, war seit 1545 immer einer von ihnen dem Dekan der Philosophischen Fakultät zugeordnet.349 Während in den ersten Jahrzehnten der Universität die Bursenrektoren für die Deposition zuständig waren, scheint in nachreformatorischer Zeit regelmäßig der Pedell das Amt des Depositors übernommen zu haben.350 1592 machten Missbräuche in der Amtsführung eine eigene Depositionsordnung notwendig, die in den Statuten der Philosophischen Fakultät von 1613 abermals erneuert wurde.351 344

So Olavus de Dacia (1482), Bartolus Olavi und Cristiernus Petri (1498), Hermannus Wendt und Albertus Laurentii (1499), Vgl. Friedländer I/1893, S. 86, S. 138, S. 141. 345 So bei Dionysius Marquardi, der 1547 als famulus communis inskribiert wird, 1555 Pastor an St. Jakobi ist, 1557 seine Magisterpromotion erhält, grammatices lector wird und schließlich 1562 in ein Pastorat nach Treptow wechselt, vgl. Friedländer I/1893, S. 218, S. 248, S. 250, S. 256f., S. 278. Ein anderes Beispiel ist Hermann Vrigge, der 1487 noch Pedell ist und ein Jahr später bereits das Amt des Universitätsnotars bekleidet, vgl. Nr. 8, 346 Zu den Inskriptionsgebühren vgl. Nr. 9, S. 108, für die S. 90 mit Anm. 3. vierteljährlich von den Studenten zu zahlende Gebühr Nr. 6, S. 38; Nr. 7, S. 74; Nr. 28, S. 274. Zu den Anteilen der Pedellen an Promotionsgebühren vgl. unten Nr. 28, S. 265f.; Nr. 40, S. 368. 347 Vgl. Nr. 9, S. 139. 348 Die Obliegenheiten der Pedellen werden in den Universitätsstatuten von 1545 und im Statutenentwurf für die Universität von 1570 sowie in den Statuten der Philosophischen Fakultät vom Ende des 16. Jahrhunderts sowie von 1613 beschrieben. Vgl. Nr. 9, S. 138f; Nr. 28, S. 274ff.; Nr. 36, S. 344 und Nr. 43, S. 394f. 349 Vgl. Nr. 9, S. 138, auch Nr. 36, S. 344 und Nr. 43, S. 394f. 350 Vgl. Nr. 28, S. 244, S. 275. 351 Vgl. Nr. 37, S. 353ff.; Nr. 43, S. 393f.

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Ebenso alt wie das Amt des Pedellen ist das des Notars der Universität. Der erste bekannte Amtsträger, Johannes Dörink, verkaufte der Juristenfakultät 1460 ein Haus.352 In nachreformatorischer Zeit ist das Amt dann wiederholt von Akademikern besetzt worden, die später Professoren der Universität wurden. Einer von ihnen beendete seine Karriere als Wolgaster Hofkanzler.353 Wie die Pedellen, erhielten die Notare neben den Gebühren aus Inskriptionen und Promotionen ab 1545 ein festes Gehalt.354 Aufgabe der Notare war es, amtliche Dokumente für Rektor und Konzil zu verfassen, testimonia auszustellen, etc.355 Dabei sollte dies nach den Statuten von 1545 mit dem Konsens des Konservators erfolgen.356 Seit 1582 ist die Beteiligung des Notars bei der Bearbeitung der Akten durch das Spruchkollegium der Juristischen Fakultät nachgewiesen.357 Diese Übung blieb seitdem erhalten und wurde 1642 statuarisch fixiert.358 Der Notar unterstand in allen seinen Tätigkeiten der Aufsicht des Universitätssyndikus, über dessen Amtspflichten uns zuerst der Statutenentwurf von 1570 ausführlicher unterrichtet. Demnach sollte das Syndikat von einem Professor der Juristischen Fakultät, der ein Ordinarienhaus bewohnte, wahrgenommen werden und zwar von dem, welcher nicht als Syndikus der Stadt fungierte.359 Die traditionelle Wahrnehmung des Syndikats durch die Juristische Fakultät wurde in deren Statuten von 1642 bestätigt, wobei das Amt nun auch, wenn es nicht der Senior der Fakultät alleine führte, unter den beiden ältesten Professoren der Fakultät geteilt werden konnte.360 Der Syndikus hatte die Universität in allen Rechtsangelegenheiten zu vertreten und den offiziellen Schriftverkehr, insbesondere an den Hof und an auswärtige Herrschaften, zu beaufsichtigen und letztlich zu siegeln, wobei er nicht ohne Konsens des Konzils handeln durfte. Daneben führte er auch das Archiv und war für dessen Ordnung verantwortlich.361 352

Kosegarten II/1856, S. 176, es handelt sich um das heutige Haus Domstraße 27, vgl. Schönrock 2006, S. 16 und Anm. 23. 353 Der seit 1550 an der Universität nachweisbare Matthäus Lemke, wurde 1557 Professor an der Philosophischen Fakultät und war noch gleichzeitig notarius nostre universitatis, vgl. Friedländer I/1893, S. 248. Einer seiner Nachfolger, Joachim Schinkel, wurde 1581 als Notar angenommen und drei Jahre später zum Professor an der Juristenfakultät berufen, vgl. Friedländer I/1893, S. 320 und Kosegarten I/1857, S. 219. Ihm folgte 1582 Daniel Runge, der 1588 eine philosophische und 1592 eine juristische Professur erhielt und 1607 zum Wolgaster Hofkanzler berufen wurde, vgl. Kosegarten I/1856, S. 219. 354 Vgl. Nr. 9, S. 139. 355 Vgl. Nr. 7, S. 83, die Beglaubigung eines Nachtrags zum Statut der Artistenfakultät von 1467/68 durch den Notar der Universität, Ipolitus Vorsenow. 356 Vgl. Nr. 9, S. 139. Im Sprachgebrauch der Zeit wird unter dem conservator der Kanzler zu verstehen sein. 357 Vgl. Lorenz 1982, S. 238f. 358 Vgl. Nr. 52, S. 463. 359 Vgl. Nr. 28, S. 248, S. 269, S. 278. 360 Vgl. Nr. 52, S. 460. 361 Vgl. Nr. 28, S. 269.

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Seit 1557 wurde angestrebt, das Amt des Notars mit dem des Prokurators – der für die Vermögensverwaltung der Universität zuständig war – aus einer Hand verwalten zu lassen. 1564 wurde diese Personalunion verwirklicht und bis ins 17. Jahrhundert beibehalten.362 In der erneuerten Ordnung der Universität von 1571 wurde die Zusammenlegung der Ämter durch den Landesherren nochmals ausdrücklich gefordert. Da die Wahl des Prokurators durch das Konzil vom Herzog bestätigt werden musste, traf dies fortan gewissermaßen auch auf den Notar zu.363 Nur 1578 wurden die Ämter für kurze Zeit umständehalber wieder getrennt, indem nun der Amtsprokurator von Eldena die Universitätsprokuratur übernahm.364 Der erste eigens mit der Vermögensverwaltung betraute Beamte der Universität ist 1546 als collector redituum academiae nachweisbar.365 Seitdem tauchen die Prokuratoren regelmäßig in den Quellen auf. Die Prokuratoren waren zwar vom Konzil gewählte, aber vom Landesherrn bestätigte und diesem auch verpflichtete Beamte. Die Bedeutung des Amtes nahm mit der Dotation von 1563 zu, da die Dotationssumme ausdrücklich vom Prokurator, nicht vom Konzil verwaltet werden sollte. Schon im gleichen Jahr kam es zu ersten Konflikten, als das Konzil die Rechnungslegung des Prokurators vor der Universität einforderte.366 Mit dem Visitationsabschied von 1568 wurden die Befugnisse des Prokurators abermals ausgeweitet. Er hatte nun nicht nur die Rechnungen zu führen, sondern sollte auch die Kollegien inspizieren, die Bursenmieten überwachen sowie das Inventar der Bursen und Universitätshäuser führen.367 Die Verantwortung für die regelmäßigen Berichte über den Fleiß der Professoren, die der Prokurator seit 1562 an den Hof zu richten hatte, wurden nun allerdings dem Rektor übertragen.368 Damit blieben die Aufgaben des Prokurators auf die Vermögensverwaltung im weitesten Sinne beschränkt. Seine Amtspflichten sind 1570 im Statutenentwurf der Universität noch einmal ausführlich formuliert worden.369 Die erste überlieferte schriftliche Bestallung eines Prokurators stammt aus dem Jahr 1573, enthielt aber noch keine regelrechte Instruktion.370 Für das Jahr 1629 ist dann eine Schwurformel überliefert, während die erste er362 Vgl. Einleitung zu Nr. 19, S. 186. Jakob Bliseke wird 1564 als notarius et procurator noster bezeichnet, vgl. Friedländer I/1893, S. 283. 363 Vgl. Nr. 29, S. 301. 364 Das geschah abermals auf Anregung des Herzogs, vgl. Nr. 33, S. 324. Doch schon 1588 wurden die Ämter wieder vereinigt, um dann über drei Jahrzehnte in der Hand einer Familie zu bleiben. Nach Angabe der Prokuraturregister waren es Martin und Christoph Ribow, Vater und Sohn, die bis 1614 bzw. 1619 die Prokuratur und das Notariat führten. 365 Friedländer I/1893, S. 228. 366 Vgl. Nr. 19, S. 186f. 367 Vgl. Nr. 24, S. 212f., S. 217f. 368 Vgl. Nr. 17, S. 182 und Nr. 23, S. 209. 369 Vgl. Nr. 28, S. 270ff. 370 UAG Altes Rektorat, St. 198, fol. 1–4.

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haltene Instruktion für einen Prokurator erst aus der Zeit der schwedischen Herrschaft stammt. Der Prokurator sollte, zumindest nach dem Entwurf der Universitätsstatuten von 1570, unter Aufsicht der Aedilen stehen und wurde dort auch als deren ammanuensis bezeichnet.371 Die Aedilen tauchen erstmals im Visitationsabschied von 1568 auf, scheinen aber schon in früherer Zeit existiert zu haben. Sie gehörten, neben den Dekanen, zum engsten Beraterkreis des Rektors und legten mit diesem und dem Prokurator jährlich die Prokuraturregister zur Rechnungsabhörung dem Generalsuperintendenten vor, während sie selbst gemeinsam mit den Dekanen die Rechnungen der scheidenden Rektoren abhörten.372 Sie wurden vom Rektor ernannt und verfügten neben ihm über die Schlüssel zum Universitätsfiskus, dessen richtige Verwaltung sie gemeinschaftlich bezeugen mussten. Gemeinsam mit dem Prokurator verwahrten sie die Bauinventare und gaben ihm auch an, welche Bauten zu fertigen wären.373 Die Bauverwaltung, die cura aedilitia, war die wesentliche Aufgabe der Aedilen. Ihnen stand die Aufsicht über alle Bauvorhaben der Universität und der Oeconomie zu, wobei sie über die Aufwendungen für beide Bereiche getrennte Register zu führen hatten. Bei größeren Bauvorhaben sollten sie den Hof bzw. den herzoglichen Amtmann von Eldena oder auch die Senioren und Dekane der Fakultäten zu Rate ziehen.374 Erst im Statutenentwurf von 1570 wird ausgesprochen, wem die Ausübung des Amtes im Regelfall zu übertragen sei. Einer der beiden Aedilen sollte jeweils derjenige Professor der Juristischen Fakultät sein, der auch als Syndikus der Universität fungierte, der andere der Propst von St. Nikolai, also der erste Professor der Theologischen Fakultät, was im Regelfall der Stadt- bzw. Generalsuperintendent war.375 Inwieweit der Superintendent tatsächlich die cura aedilitia ausübte, ist jedoch fraglich. Schon 1574 übertrug der Herzog die Bauaufsicht für die Oeconomie zwei Professoren der Juristischen Fakultät und 1578 ernannte er seinen Amtmann auf Eldena und einen Greifswalder Bürgermeister zu Aedilen der Universität.376 Damit war das Ernennungsrecht des Rektors offenbar ebenso hinfällig geworden, wie der Grundsatz, dass es sich bei Aedilen um Universitätsverwandte handeln sollte. Das Amt an sich scheint noch 1646 bestanden zu haben, als der erste schwedische Visitationsrezess die Aedilen, wie gewohnt, zur Abhörung der Prokuraturregister verordnete.377 371 Vgl. Nr. 28, S. 271. 372 Vgl. Nr. 24, S. 219f. und Nr. 28, S. 239. 373 Vgl. Nr. 24, S. 217f. und Nr. 28, S. 270f. 374 Vgl. Nr. 28, S. 270. 375 Vgl. Nr. 28, S. 248 und S. 269. Die Regelung bezieht sich auf ein herzogliches Reskript, welches heute nicht mehr erhalten ist, verdient daher wohl Beachtung. 376 Vgl. Nr. 31, S. 312 und Nr. 33, S. 323. 377 Vgl. Nr. 56, S. 486.

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Nach der Einrichtung eines Konviktoriums zur Speisung der Studenten, die sich von 1558 bis 1565 hingezogen hatte, wurde dasselbe 1567 einem Oeconomus mit besonderer Instruktion zur Verwaltung übergeben. Sein Amt bestand in der Unterhaltung der beiden Freitische, die 1583 schließlich um einen dritten erweitert wurden. Dazu genoss er einige Hebungen aus dem Amt Eldena, sowie Gewerbegerechtigkeiten, bspw. das Braurecht, unterhielt eine Backstube und durfte eigenes Vieh vor der Stadt halten. Darüber hinaus genoss er Zollfreiheit hinsichtlich aller Warenkäufe für die Oeconomie.378 Seine Rechte und Pflichten erstreckten sich nur ausnahmsweise auf die Disziplinaraufsicht über die Studenten, wie sie in den 1593 und 1647 überlieferten Statuten der Oeconomie fixiert sind, die nunmehr an die Stelle der Amtsinstruktionen traten.379 Der Oeconomus wurde durch einen Vertrag verpflichtet, der in der Regel über acht Jahre laufen sollte und nur in einem Fall darüber hinaus ausgedehnt wurde.380 In zwei Fällen übernahmen auch Frauen das Amt. So führte, wie die Statuten das auch vorsahen 1617–18 Marten Hartmanns Witwe das Haus weiter, während 1625–27, eventuell sogar bis 1630 anstelle eines Oeconomus eine oeconomissa – die Hannemasche – die Oeconomie verwaltete.381 Zu den Bediensteten der Universität gehörte im weitesten Sinne auch der Amtmann von Eldena, der von Rektor und Konzil bestellt wurde und seit der Schenkung des Amtes Eldena durch Herzog Bogislaw XIV. 1634 das Dotationsgut im Auftrag der Universität verwaltete.382 Neben der umfangreichen Wirtschaftsführung oblagen dem Amtmann in beschränktem Maße auch die Jurisdiktion und Defension der Amtsuntertanen.383 Dem Amtmann waren zugleich zwei Inspektoren aus dem Kreis der Professoren zur Seite gestellt, die seine Amtsführung beaufsichtigten, das Konzil darüber informierten und besondere Interessen der Universität in der Wirtschaftsführung wahrnehmen sollten.384

378

Vgl. Nr. 23, S. 204f. 379 Vgl. Nr. 39, S. 360ff. und Nr. 58, S. 494ff. 380 Das Amt führte nach Angabe der Prokuraturregister 1566–1573 Mathias Moritz, 1574–82 Joachim Vester, 1583–88 Otto Grave, 1591–1598 Jacob Miritz, 1605–1618 Marten Hartmann, 1620–1624 Paul Diethner. 381 So wird sie in den Prokuraturregistern genannt, vgl. UAG Kurator, St. 912, St. 913, St. 915. 382 Vgl. Nr. 48, S. 422. 383 Vgl. seine Instruktion von 1647, Nr. 57. 384 Vgl. deren Instruktionen von 1634 und 1643, Nr. 49 und 55.

Editorische Vorbemerkungen Textgrundlage für die Edition waren in der Regel die originalen Ausfertigungen der Dokumente. Waren diese nicht überliefert, wurde auf die jeweils jüngste Konzeptstufe bzw. auf die kopiale Überlieferung zurückgegriffen. Originale bzw. Ausfertigungen sind mit einem A, Konzepte mit A’ und Abschriften mit B bezeichnet. Auch Abdrucke und frühere Editionen (D) wurden nachgewiesen. Auf eine möglichst umfassende Berücksichtigung der Mehrfachüberlieferung – zumindest der Konzepte und der zeitnah zur Ausfertigung entstandenen kopialen Überlieferung – wurde auch dann Wert gelegt, wenn Originale oder Ausfertigungen der Dokumente vorlagen. Ihre Berücksichtigung sollte die Textgenese in der Edition transparent machen. Daher wurden relevante inhaltliche Abweichungen der Ausfertigung von den Konzepten bzw. von der kopialen Überlieferung entsprechend kommentiert. Da die älteren Abdrucke in Quellensammlungen, die bis heute Grundlage wissenschaftlicher Forschung sind, ihre Vorlagen nicht zu erkennen geben, erwies es sich als sinnvoll, auch hier nach Möglichkeit Aufklärung zu schaffen und ggf. sachliche Abweichungen in älteren Abdrucken von der kritisch gesicherten Quelle namhaft zu machen. Hinsichtlich der in kurzen Zeitabständen wiederkehrenden und erneuerten Ordnungen bzw. Instruktionen für bestimmte Einrichtungen und Angehörige der Universität, wurde auf den wiederholten vollständigen Abdruck verzichtet. Stattdessen wurden inhaltliche bzw. sachliche Abweichungen im kritischen Apparat mitgeführt. Auf diese Art sollen Kontinuität und Diskontinuität der jeweiligen Normen innerhalb begrenzter Zeitabschnitte erkennbar und nachvollziehbar bleiben. Jedem der Dokumente ist eine Einleitung beigegeben, die neben der üblichen Beschreibung der äußeren und inneren Merkmale des Dokuments auch auf dessen historische Entstehungszusammenhänge eingehen. Da zahlreiche Textsorten, insbesondere aber die Reskripte und Resolutionen, ohne Wiedergabe der ihnen vorausgehenden Verhandlungen wenig verständlich sind, wurden diese in den Einleitungen referiert und mit Hinweisen auf archivalische Überlieferungszusammenhänge versehen. Hier wurden auch, soweit möglich, die Ableitungen der kopialen Überlieferung aufgeklärt. Die Edition ist streng chronologisch aufgebaut. Diese Anordnung soll die bessere Nachvollziehbarkeit von Kausalitäten in der Entwicklung des Normengefüges ermöglichen und trägt seinem komplementären Charakter Rechnung. Der systematische Zugriff auf einzelne verfassungs- und rechtsgeschichtlich relevante Phänomene wird durch ein Sachregister und

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Editorische Vorbemerkungen

eine ausführliche Einleitung ermöglicht. Die Einteilung der Bände wurde nach korrespondierenden Zäsuren der politischen und der Universitätsgeschichte vorgenommen: 1. Herzogszeit 1456–1648; 2. schwedische Großmachtzeit 1649–1720; 3. Freiheitszeit und Gustavianische Epoche bis zum Übergang an Preußen 1721–1815. In der Textgestaltung folgt die Edition den „Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte“ des Arbeitskreises „Editionsprobleme der Frühen Neuzeit“,1 wobei geringfügige Änderungen vorgenommen wurden. In den deutschsprachigen Texten wurde der Zeichenbestand konsequent gewahrt, d.h. auch wiederkehrende Konsonantenverdoppelungen, wie bspw. in Endsilben, wurden nicht reduziert. Übergesetzte Vokale in Umlauten wurden dem betroffenen Zeichen jeweils nachgestellt. Da eine sinnvolle Verwendung der Groß- und Kleinschreibung bei den Dokumenten unterschiedlichster Provenienz und über einen langen Zeitraum nicht durchgängig erkennbar war, wurde mit Ausnahme von Eigennamen, Satzanfängen und Titeln Kleinschreibung gewählt. Die Getrennt- und Zusammenschreibung folgt der Vorlage, mit Ausnahme der Infinitive mit zu, die, wenn es das bessere Verständnis erforderte, getrennt wurden. Für die lateinischsprachigen Texte wurden folgende Änderungen gegenüber den „Empfehlungen“ vorgenommen: Die orthographischen Varianten der jeweils zeitgenössischen Schreibweisen wurden vereinheitlicht und dem klassischen Gebrauch angeglichen. Die Schreibweise y anstelle i bzw. ie wird mit i bzw. ie wiedergegeben (hibernus, hiems, stilus), wie auch der Gebrauch bei Verbformen von ii statt ie bzw. i angeglichen wurde (eieciendus, subieciendus, subicere). Der Gebrauch von n vor qu bzw. p,d,t, – wie vor allem bei den Präfixen – wurde geändert zu m (quicumque, imprimis, importunas, dumtaxat). Bei der Reduzierung der Konsonanten wurde der Gebrauch von mt angeglichen zu mpt (sumptus). Ebenso wurde die Schreibweise von einfachem t, m und l anstatt des Doppelkonsonanten angepasst (littera und alle Ableitungen, sollemnis, immo, opportunus). Beim Gebrauch von ads-, adsc- und adf- wird die assimilierte Präfixbildung ass-, asc- und aff- wiedergegeben. Die Kürzung bei der Präfigierung von exszu ex- wurde reguliert zu exs- (exsistere, exstare, exspectare, exstirpare). Die Lautfolge -cio und -cia, die für -tia und -tio steht, wurde angeglichen. Auch die umgekehrte Variante des c/t- Wechsels, die vor allem in Dokumenten des 16. Jahrhunderts (Nr. 9) auftrat, wurde vereinheitlicht (officium, iudicium, convicium, perniciosus, contio). 1

http://www.ahf-muenchen.de/Arbeitskreise/empfehlungen.shtml.

Editorische Vorbemerkungen

LXI

Die Vokalkürzung e für ae und oe wurde aufgelöst (poena, oboedentia, prae-, aestivus, paedagogus). Wiederum wurde der umgekehrte e/ae Wechsel normalisiert (ceterus, cena, heres; vor allem im 16. Jahrhundert interpretatio, plerum; vgl. Nr. 9), ebenso der umgekehrte e/oe-Wechsel (felix, femina; vgl. Nr. 9, 28, 36). Die Lautfolge von sco- anstatt scho- bzw. ch- statt c- wurde angepasst (schola, scholasticus, schoristicus und carissimus). Außerdem wurde bei folgenden Wörtern die klassische Schreibweise gewählt: auctor statt autor, multa/multare statt mulcta/mulctare , cum statt quum, quicquam bevorzugt anstatt quidquam. Der Gebrauch von th statt t wurde vereinheitlicht (catalogum, talerum, rhetorica). Die Trennung und Zusammenschreibung wurde vereinheitlicht (etiamsi, imprimis), aber bei in posterum die Getrenntschreibung gebraucht. Bei Komposita werden evtl. vorkommende Kuppelungen durch Zusammenschreibung wiedergegeben. Die Interpunktion erfolgte für deutsche und lateinische Texte durchgängig nach grammatikalischen Gesichtspunkten und dem heutigen Verständnis.

1. 1456 Mai 29, Rom Papst Calixt III. gestattet auf Bitte Herzog Wartislaws IX. von Pommern-Stettin die Einrichtung einer Universität in Greifswald und trifft Anordnungen über deren Ausstattung, innere Einrichtungen und obrigkeitliche Aufsicht A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 22. Urkunde, Pergament; Ausfertigung, ein angehängtes Siegel des Ausstellers; Format 341x 622 mm, Umbug 60 mm. B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität, pag. 182–188; 2 Bogen, S. 1–7 mit Text; Format 272x195 mm. B 2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 2r–5r; 7 Seiten; Format 326x207 mm. D1 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Bd. 2, Stralsund 1767, S. 742–745. D2 – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 14–18. D3 – Fritz Curschmann, Die Stiftungsurkunde der Universität Greifswald, in: Pommersche Jahrbücher 7, 1906, S. 4–9. A weist auf dem Umbug rechts von der Hand des Ingrossators die Notiz pro amici fl. X residuum pro B. de prat. A. de Magio solvit auf. Unter dem Umbug CL P. de Legendorff Jo. De Cam M. Ferrarii. Auf der Rückseite Corrige annuatim Hermannus R apud me A. Ferrarii. Neben diesen Vermerken der päpstlichen Kanzlei findet sich auf der Rückseite der Vermerk Bulla erectionis universitatis et confirmacionis Gripeswaldensis, darunter nuo A I, eine ältere Signatur mit dem Verweis auf B1. Neben den üblichen Bestimmungen über die Einrichtung aller vier Fakultäten, die Durchführung der Magisterpromotionen durch den Diözesanbischof und der Verleihung der licentia ubique docendi für die Greifswalder Magister bestellt Papst Calixt III. die Bischöfe von Brandenburg und Cammin zu Konservatoren der Universität und legt fest, dass die Stiftungsurkunde erst zu publizieren sei, wenn Herzog Wartislaw IX. die Universität ausreichend dotiert habe. Die Stiftungsurkunde ist zuletzt von Curschmann (1907) ausführlich untersucht worden, der auch auf die Abhängigkeit derselben vom Text der Bulle Papst Nikolaus’ V. vom 7. Januar 1450 für die Universität Glasgow aufmerksam macht.

2

Päpstliche Stiftungsurkunde für die Universität Greifswald (1456)

Calistus episcopus, servus servorum dei. Ad perpetuam rei memoriam. Inter ceteras felicitates, quas mortalis homo in hac labili vita ex dono dei nancisci potest, ea non in ultimis computatur, quod per assiduum studium adipisci possit scientie margaritam, que bene beateque vivendi viam praebet, ac peritum ab imperito sui praecisiositate longe facit excellere et similem deo reddit, hec praeterea illum ad mundi archana cognoscenda dilucide introducit, suffragatur indoctis, et in infimo loco natos evehit in sublimes. Unde sedes apostolica, rerum spiritualium et etiam temporalium provida ministratrix, ac liberlitatis honeste circunspectaa distributrix, et cuiusuis commendabilis exercitii perpetua et constans adiutrix, ut eo facilius homines ad tam excelsum humane conditionis fastigium acquirendum, et acquisitum in alios refundendum semper cum augmento quesiti inducantur, cum aliarum rerum distributio massam minuat, scientie vero communicatio quanto in plures diffunditur, tanto semper magis augeatur et crescat, continue hortatur, eis loca praeparat, et ipsos iuvat ac fovet, et ea que pro ipsorum commodo et utilitate praesertim per catholicos principes gesta, et ab eis processisse comperit, apostolico consuevit munimine roborari. Dudum siquidem pro parte dilecti filii, nobilis viri, Wratislai, ducis Stetinensis et principis Rugie1, fuit nobis expositum, quod opidum Gripeswaldense, Caminensis diocesis, valde insigne et notabile exsistebat, ac ibidem aeris vigebat temperies, et rerum ad usum vite humane necessariarum gratia domini affluebat habundantia, et in tali loco situm fuerat, quod pluribus partium circunvicinarumb habitatoribus accomodum fore dinoscebatur et propterea praefatus dux, qui dicti loci dominusc exsistebat, prout exsistit, praemissa considerans, ad honorem omnipotentis dei, ac utilitatem rei publice et augmentum fidei orthodoxe, cupiebat, prout cupit impraesentiarum, unum generale studium, quod ibidem perpetuo vigeret et vigeat et in quo theologia, philosophia, ius canonicum et ius civile, ac cetere artes et scientie legerentur, institui et ordinari, ac ipse dux de bonis suis sibi a deo collatis taliter providere intendebat, quod doctores et magistri in dicto studio exsistentes sufficienter et competenter possent sustentari. Nos, de expositis et assertis per eundem ducem certam notitiam non habentes, suis in ea parte supplicationibus inclinati, venerabili fratri nostro, episcopo Brandenburgensi2, eius proprio nomine non expresso, per alias nostras litteras dedimus in mandatis, quatinus per scriptum de expositis et assertis huiusmodi se diligenter informaret et visis videndis in similibus oportunis consuleret sedem apostolicam, et provideretur. Postmodum vero venerabilis frater noster, Stephanus, episcopus Brandenburgensis, habita a

1

circumspecta D2.

b circumuicinarum

D2.

c circumuicinarum

Herzog Wartislaw von Pommern († 1457). von Brandenburg.

2

D2.

Stephan Bodeker (1384–1459): Bischof

Päpstliche Stiftungsurkunde für die Universität Greifswald (1456)

3

super praemissis informatione et examinatis desuper pluribus testibus fidedignis, quidquid per huiusmodi informationem repperit veritate fulciri, simul cum dictis testium huiusmodi in autentica forma nobis transmisit, nosque venerabili fratri nostro, Johanni, episcopo Papiensi1, in Romana curia residenti, vive vocis oraculo commisimus, ut dicta testium huiusmodi videret et examinaret diligenter, ac etiam ex superhabundanti cautela nonnullos alios testes omni exceptione maiores in dicta curia super praemissis reciperet et personaliter examinaret, nobis que in huiusmodi negotio vera esse reperiret relaturus. Et subsequenter praefatus Johannes, episcopus Papiensis, examinatis per eum testibus praedicits, et visis attestationibus et dictis aliorum testium, per episcopum Brandenburgensem ut praefertur examinatorum, nobis retulit, omnia et singula per ipsum ducem nobis exposita et asserta vera fore unde nos de praemissis omnibus plenarie informati, eximiam fidei et devotionis sinceritatem, quam ipse dux ad nos et Romanam ecclesiam gerere comprobatur, attente considerantes, ferventi desiderio ducimur, quod opidum praedictum scientiarum ornetur muneribus, ita ut viros producat consilii maturitate conspicuos, virtutum redimitos ornatibus, et diversarum facultatum dignitatibus eruditos, sitque ibi scientiarum fons et origo, de cuius plenitudine hauriant universi litterarum cupientes imbui documentis. Hiis igitur omnibus et praesertim ydoneitate dicti opidi, quod ut accepimus ad multiplicanda sane doctrine semina et germina salutaria producenda magis congruum ac accommodum inter alia opida et loca dicioni subdita ducis eiusdem fore dicitur, diligenti examinatione pensatis, non solum ad ipsius opidi, sed etiam habitatorum et incolarum regionum circuniacentium, commodum atque profectum paternis affectibus excitati, ac huiusmodi ducis in hac parte supplicationibus inclinati, ad laudem divini nominis et eiusdem fidei propagationem omnia et singula per ipsum ducem circa negotium dicti studii acta, facta et gesta confirmantes et approbantes, auctoritate apostolica statuimus et etiam ordinamus, ut in eodem opido de cetero sit studium generale, illudque inibi perpetuis temporibus vigeat, tam in theologia ac iure canonico et civili, quam in quavis alia licita facultate, ac venerabilis frater noster, nunc et pro tempore exsistens episcopus Caminensi praefati studii cancellarius exsistat, quodque legentes et studentes ibidem omnibus et singulis privilegiis, libertatibus, honoribus, exemptionibus et immunitatibus concessis magistris, doctoribus ac studentibus, commorantibus sive residentibus in aliis studiis generalibus quibuslibet, gaudeant et utantur, ac illi, qui successu temporis bravium meruerinta in facultate illa qua studuerint obtinere, ac licentiam ut alios erudire valeant, necnon magisterii seu doctoratus honorem petierint eis a

meruerunt D2.

1 Giovanni

Castiglioni (1420–1460): Bischof von Pavia.

4

Päpstliche Stiftungsurkunde für die Universität Greifswald (1456)

elargiri, per doctorem seu doctores, magistrum seu magistros, facultatis eiusdem in qua examinatio facienda fuerit, episcopo Caminensi pro tempore exsistenti, et Caminensi ecclesia pastoris solatio destituta vicedomino ipsius ecclesie, nunc et pro tempore exsistenti, praesentetur; qui quidem episcopus vel vicedominus, aliis doctoribus et magistris ibidem tunc legentibus convocatis, promovendos eosdem in hiis, que magisterii seu doctoratus honorem quomodolibet requirunt, per se vel alium iuxta morem seu consuetudinem in talibus et in aliis studiis praefatis observari solitos examinare studeant diligenter, eisque, si ad hoc sufficientes et ydonei reperti fuerint, huiusmodi licentiam tribuat, et doctoratus sive magisterii impendat honorem. Illi vero qui in eodem studio opidi eiusdem examinati et approbati fuerint, ac docendi licentiam et honorem huiusmodi obtinuerint ut praefertur, extunc absque aliis examinatione et approbatione deinceps regendi et docendi tam in opido, quam singulis aliis studiis praefatis, in quibus regere vel docere voluerint, plenam et liberam habeant facultatem. Et nichilominus Brandeburgensi et Caminensi episcopis praefatis, et pro tempore exsistentibus, per apostolica scripta mandamus, quatinus ipsi vel eorum alter postquam eis, quod praefatus dux studium ipsum in mille ducatis annuatim super bonis immobilibus dotaverit, super quo ipsorum episcoporum conscientias oneramus, constiterit, statutum et ordinationem huiusmodi, ac praesentes nostras litteras, ubi et quando expedire videbitur, sollemniter publicantes, ac ipsis doctoribus et magistris, ac scholaribus efficacis defensionis auxilio assistentes, non permittant eos vel aliquem eorum per quemquam quomodolibet molestari, aut eis iniurias vel offensas irrogari, molestatores huiusmodi ac contradictores et rebelles, cuiuscumque dignitatis etiam pontificalis aut status praeeminentie vel conditionis fuerint, auctoritate nostra per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo, invocato ad hoc si opus fuerit, auxilio brachii secularis, non obstantibus felicis recordationis Bonifatiia pape viii praedecessoris nostri, quibus cavetur ne quis extra suam civitatem vel diocessimb nisi in certis exceptis casibus, et in illis ultra unam dietam a fine sue diocesis ad iudicium evocetur, seu ne iudices a sede deputati praedicta extra civitatem et diocesimc, in quibus deputati fuerint, contra quoscumque procedere, seu alii vel aliis vices suas committere praesumant, ac de duabus dietis in concilio generali, necnon de personis ultra certum numerum ad iudicium non vocandis, et aliis apostolicis constitutionibus, necnon statutis et consuetudinibus iuramento, confirmatione apostolica, vel quavis alia firmitate roboratis contrariis quibuscumque; aut si aliquibus communiter vel divisim ab eadem sit sede indultum, quod interdici, suspendi vel excommunicari, aut extra vel ultra certa loca ad iudicium evocari non possint, per litteras apostolicas non facientes plenam et expressam ac de a

Bonifacii D2.

b diocesin

D2.

c diocesin

D2.

Bekanntmachung der Stiftungsbulle (1456)

5

verbo ad verbum de indulto huiusmodi mentionem. Volumus autem et auctoritate apostolica decernimus, quod quilibet ipsorum episcoporum Brandenburgensis et Caminensis prosequi valeat articulum etiam per alium inchoatum, quanvisa idem inchoans nullo fuerit impedimento legitimo praepeditus, quodque a dato praesentium sit eis et cuilibet eorum in praemissis omnibus et singulis, ceptis et non ceptis, praesentibus et futuris, perpetuata potestas et iurisdictio attributa, ut eo vigore eaque firmitate possint in praemissis omnibus et singulis, ceptis et non ceptis, praesentibus et futuris, ac pro praemissis procedere, ac si praemissa omnia et singula coram eis cepta fuissent, eorumque iurisdictio per citationem vel modum alium perpetuata legitimum extitisset, constitutione super conservatoribus et alia qualibet in contrarium edita non obstante. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostrorum confirmationis, approbationis, statuti, ordinationis, mandati, voluntatis et constitutionis infringere, vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare praesumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli, apostolorum eius, se noverit incursurum. Datum Rome apud sanctum petrum. Anno incarnationis dominice millesimo quadringentesimo quinquagesimo sexto. Quarto kalendas junii pontificatus nostri anno secundo. 2. 1456 September 21, Cörlin Bischof Henning von Kammin macht die päpstliche Stiftungsbulle bekannt und beauftragt Heinrich Rubenow, den er als Vizekanzler der Universität einsetzt, ein Konzil einzurichten, mit dem Recht, den Rektor zu wählen und Statuten zu setzen A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 25. Urkunde, Pergament; Ausfertigung, ein angehängtes Siegel des Ausstellers; Format 253x 133 mm, Umbug 29 mm. B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität Nr. 66, fol. 380–382; 3 Seiten; Format 272x195 mm. B2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 6r–6v; 1 Bogen, S. 1–2 mit Text; Format 330x209 mm. D – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 24–25. a

quamuis D2.

6

Bekanntmachung der Stiftungsbulle (1456)

In A findet sich zweimal der Dorsualvermerk prima erectio domini Caminiensis et constitutio vicecancellarii nu 66. Die zeitnahe Abschrift B1 geht auf A zurück, wie die korrespondierende Nummerierung zeigt. B2 aus dem herzoglich Wolgaster Archiv ist eine Abschrift des 16. Jh. Nachdem die Dotation der Universität durch Herzog Wartislaw IX. erfolgt war, machte der Bischof von Kammin die Stiftungsbulle Papst Calixt III. entsprechend den darin enthaltenen Festlegungen bekannt. Neben den Regelungen zur Ordnung der Korporation und der Übertragung der Oberaufsicht über Rektor und Konzil auf Heinrich Rubenow, gestattete der Bischof der Universität, die Gerichtsbarkeit, auch über Geistliche, zu handhaben1 und einen Karzer einzurichten. Die Wahrnehmung des Vizekanzellariats in allen vier Fakultäten auf Lebenszeit wurde Rubenow durch den Bischof am 18. Oktober 1456, dem Tage nach der feierlichen Eröffnung der Universität, nochmals ausdrücklich bestätigt.2

Heningus, dei et apostolicae sedis gratia episcopus Caminensis, universis et singulis dominis doctoribus et magistris et scholaribus, praesentibus et futuris, in nostra nova alma universitate studii Gripeswaldensis commorantibus, salutem in domino. Ex speciali commissione sanctissimi in Christo patris et domini nostri, domini Calisti, divina providentia papae, tertii, litteratoriam et sufficientem super provisione dictae universitatis ab illustri duce nostro, Wartislao seniore, recepimus cautionem, quam vobis transmittimus, ideoque privilegium per dictum dominum nostrum papam super dictam universitate concessum publicantes, per praesentes nostras litteras pronuntiamusa, ibi nunc et perpetuo esse studium generale in omnibus licitis facultatibus. Et quia autem merito alios antecedere debeat quem labor prolixior et stupendiab longiora fecerunt anteire, ideoque vobis, venerabilic egregioque viro, domino Henrico Rubenowen, legum doctori eximio, ac proconsuli Gripeswaldensi, quia ad erectionem huiusmodi sanctae rei ultra omnes alios non modicos labores fecistis et expensas, in praemium vestri certaminis ut mox visis praesentibus vice nostra consilium universitatis erigere per viros providos et ad hoc utiles, ac consilio erecto ex vobis unum eligere, qui tamquam caput universitati praesit, rectoremd possitis et valeatis, plenam licenciam vobis concedimus per praesentes; quique etiam rector et sui successores pro tempore de consilio dictae universitatis possint statuta condere ipsi universitati proficua, et condita quotiens expedire videbitur corrigere et emendare. Necnon habere carcerem, in quo suos poterit tenere et custodire sine metu excommunicationis aut nostra indignatione. Insuper vos dominum a

pronunctiamus A, B1.

1 Kaufmann

b stipendia

1896, S. 26.

B1, D.

2 Kosegarten

c presentihus

D.

d fehlt

II/1856, Nr. 15, S. 28f.

B1.

Einsetzung von Heinrich Rubenow als vicedominus (1456)

7

et magistrum Henricum quia hac vice nobis commissa pro dicta universitate a sede apostolica personaliter, aliis ecclesiae nostrae negotiis legitime praepediti, adimplere et exequi non possumus, in vicecancellarium nostrum praesentibus constituimus, deputamus in omnibus facultatibus et ordinamus, in vos omnem auctoritatem nobis in privilegio dictae universitatis tamquam supremo cancellario concessam transferentes, donec eam ad nos duximus revocandam, cum potestate plenaria alium vel alios loco vestri dum opus habueritis surrogandi damusque vobis locum, stallum et praerogativam nomine et vice nostris semper immediate dictae universitatis post rectorem habendi, sedendi, transeundi et locandi, ita etiam quod omnia in dicta universitate agitata et agitanda ad vestra tamquam ad superintendentem, rectorema, consilia ac vicecancellarium nostrum fieri debeant pariter et agitari. In cuius rei testimonium praesentes nostras litteras secreti nostri appensione fecimus communiri. Datum Corlin vicesima prima Septembrisb anno domini mcccc quinquagesimo sexto. 3. 1456 September 28, Eldena Herzog Wartislaw IX. setzt Heinrich Rubenow als seinen Vizedominus an der Universität ein und gestattet ihm, ein Konzil einzuberufen, das den Rektor wählen, Statuten setzen, ein Siegel und Szepter anfertigen lassen sowie die Magister und Lektoren annehmen oder entlassen soll A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 27. Urkunde, Pergament; Ausfertigung, ein angehängtes Siegel des Ausstellers; Format 94x341 mm, Umbug 18 mm. B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität, Nr. 64, fol. 377–378; 2 Seiten; Format 272x195 mm. D – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundlichen Beilagen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 27–28. Auf der Rückseite von A finden sich die Vermerke Constitutio vicedomini facta a principe in persona doctoris Rubenowen und prima erectio principis. Die Notiz nuo 64 ist ein Verweis auf die Nummerierung in den Annalen der Universität. Die Vermerke D 4/45 und C. D. n. 14 verweisen wohl auf ältere Registraturen. a

rectores B1.

b semptembris

B1.

8

Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

Die Urkunde Herzog Wartislaws IX. vollzieht aus landesherrlicher Sicht, was zuvor der Bischof von Cammin aus päpstlicher Vollmacht getan hatte,1 und stellt die entscheidende Verfügung zur tatsächlichen Begründung der Universität dar.

In gades namen amen. Wy Wartslaff de oldere, van gades gnaden to Stetin und Pameren etc. Hertogke und Furste to Rughen, entbeden ju ehrwerdighen unsemm leven ghetruwen Her Hinrik Rubenowen lerere des hilgen keyser rechtes und borgermeistere tomm Gripeswolde, unsea gunst und sundelikenb guden willen. Leve ghetruw, so wy nuc an der anheveninge unses nygend studii tomm Gripeswolde behoven vorwesere, so bevele wy ju an unser stede alse enemm vicedomino to kesende enen rad van erliken luden de ju dar to denen de uth sik moghen kesen en hovet, ofte enen rectorem, unde denne statuta setten, en inghezegel graven laten, ceptra maken, lesere und meistere entfanghen, en orlof gheven, anderee wedder nemen, wen des not is und allent dat don dat wy hir sulven auc doen mochten und willen ok dat mef ju an der anhevingheg und regimente an allen reddelken dinghen schole horsam sin an unsere stede unwedderroblikenh der wile ghy leven und des to tueghe is unse ingesieghels hir an ghehenget. Datum in Hilda in sancta vigilia Michaelisi anno domini mcccclvio. 4. 1456 Oktober 21, Greifswald Die Universität, das Domkapitel von St. Nikolai und der Rat der Stadt Greifswald schließen einen Vertrag über gegenseitigen Beistand, Gerichtsbarkeit, Verwaltung der Lehrämter und Verwendung der Einkünfte A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 30, Urkunde, Pergament; Ausfertigung mit anhängenden, teilweise beschädigten Siegeln der Universität, des Domkapitels St. Nikolai und der Stadt Greifswald; Format 565x429 mm, Umbug 50 mm. B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität, Nr. 2, pag. 188–201; 14 Seiten; Format 272x195 mm. a

verderbt, ergänzt nach B. b teilweise verderbt, ergänzt nach B. c verderbt, ergänzt nach B. d teilweise verderbt, ergänzt nach B. e teilweise verderbt, ergänzt nach B. f verderbt, ergänzt nach B. g teilweise verderbt, ergänzt nach B. h zum Teil verderbt, ergänzt nach B. i verderbt, scheint sancta vigilia Michaelis zu heißen; vigilia Michaelis B. 1 Kaufmann

1896, S. 27f., S. 118. Schmidt 1956, S. 21.

Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

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B2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 8r–14v; 4 Bogen, S. 1–14 mit Text; Format 324x211 mm. B3 – Stadtarchiv Greifswald, Sign. StAG Rep. 5 Nr. 7191, fol. 1r–9r; 3 Bogen, 3 Blätter, S. 1–17 mit Text; Format 325x203 mm. D1 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Bd. 2, Stralsund 1767, S. 754–760. D2 – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Beilagen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 29–36. Auf der Rückseite von A befindet sich der Vermerk concordia universitatis consulatus et eciam capitula perpetua servanda. Abweichend von den eingangs dargelegten Editionsgrundsätzen wurden diakritische Zeichen über Buchstaben hinter dem jeweiligen Vokal wiedergegeben (z.B. hochgestelltes e oder o). Kürzungszeichen über und wurden, wie schon in D2 als unde widergegeben. Ausschlaggebend für die Entscheidung war die entsprechende Auflösung dieser Abbreviaturen in der zeitgenössischen Abschrift B1. D1 geht, berücksichtigt man die größtenteils identischen Auslassungen und von A abweichenden Varianten, wohl auf B1 zurück. In gewissem Sinne bildet die sogenannte „Concordia“ oder Eintrachtsurkunde, die im 16. Jh. dann häufig als „alte Union“ bezeichnet wurde, den letzten in einer Reihe von Akten, mit denen die Gründung der Universität vollzogen wurde.1 Für die rechtlichen Beziehungen zwischen Universität und Stadt bildete sie, insbesondere unmittelbar nach der Reformation und dann wieder in der Mitte des 17. Jh. Grundlage und Ausgangspunkt aller weiteren Verhandlungen und Vereinbarungen. Die Regelungen des Vertrages umfassen die Gerichtsbarkeit über Bürger und Universitätsverwandte, die Beratung der Stadt durch die Juristenfakultät und einen aus ihren Reihen zu wählenden Syndikus, die Verwaltung der Universitätsdörfer, die Beiträge der Stadt zu Baulasten der Universität, die Mitwirkung des Rats an der Finanzverwaltung der Universität, das Recht des Bierausschanks, die Anrufung und Zuständigkeit der Gerichte, die Einrichtung der Bursen, der Wechsel von Scholaren in höhere Fakultäten, strittige Berufungsfragen, das Rechnungswesen der Fakultäten, Erwerb von Häusern durch die Universität in der Stadt, Rückfall der geistlichen Lehen der Professoren, Aufbewahrung der Urkunden von Domkapitel und Universität, Verwendung des städtischen Anteils an der Dotation bei Aufhebung der Universität, Einrichtung eines Karzers, Aufsicht über die Vorlesungen der Professoren, Entlassung von Professoren, Behandlung von dem Rat und der Stadt oder aber der Universität gegenüber schädlichen Verordnungen der jeweiligen Seite, Ausschluss von Mitgliedern aus der Universität und ihre Verweisung aus der Stadt sowie Schlichtung von Streitfällen unter den Scholaren durch einen Ratsausschuss. Mit dem Vertrag übernahm der Rat eine Reihe von Pflichten gegenüber der Universität, sicherte sich aber auch wesentliche Patronatsrechte über die Universität, 1

Kaufmann 1896, S. 30f., S. 123f. Schmidt 1956, S. 27ff.

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Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

unbeschadet der Ansprüche, die der Landesherr stellen mochte.1 Wartislaw IX. hat in einer Urkunde vom 1. März 1457 wesentliche Bestimmungen dieses Vertrages bestätigt.2

In gades namen amena. Na gades bort dusent verhundert unde sos unde vestich, an deme daghe der hilghenb elvendusent iuncvrouwen, an der jeghenwardycheyt des erewerdyghen in god vaders unde heren, heren Henningi, Bisscoppes to Cammyn, unses leven gnedigen heren, unde myt syner gnade wyllen und vulbord, ward van deme erewerdighen heren, Hinrico Rubenouwen, lerere der hilghen rechte, Rectori und Vicecancellario des studii unde Borghermeystere tome Grypeszwolde, beramet desse nascreven vruntlyke endracht unde tohopesate tuschen uns rederen des studii, Hinrico Bukouwen, Praveste3, unde Hermanno Slupwachter, Thezaurario tho Cammyn4, an deme namen der ganzen tokamenden doemkerken tome Gripeszwolde, lyk eneme vullenkamen capitulo, unde uns, Borghermeysterenc unde Radmannen der stad Grypeszwold, vor uns unde unse alle gheystlyke unde werlyke nakomelinghe, welkere wy alle unghebrekelyken hebben endrachtlyken annamet to holdende an desser nascreven wyse. An dat erste so scholen unde wyllen wy myt desser endracht nicht entyeghen streven der hilghen romesschen kerken, Pawese unde Keysere, unde Heren van Stetin unde vand Cammin, men stedes yo an erlykeme horsamme blyven. Item desse dre, alse studium, capitel unde rad, scholen wesen samentlyke ledemate enes lychammes, alze alles ghemeentes gheystlyk unde werlyk tome Grypeszwolde, unde alle samentlyken staen na bestentlycheyt des hilghen menen besten, unde en schal stedes des anderen beste vorderen, unde zyn ergheste keren, wor me kan unde mach. En yslyk we ok to rade werd, werde ghekaren an dat studium, dei schal sweren des studii unde der stad bestef unde wedder umme en yslyk raedman der stad unde des studiummes beste unde en yslyk doemhere syner kerken, des studii unde der stad beste umme ewycklyker bestentlycheyt wyllen. Nemant schal ok den zynen vordeghedinghen yeghen des anderen wedder recht, men yo stedes deme rechten byvallen, he zy gheystlyk edder werlyk. a

die letzten vier Wörter fehlen B1, D1. b die letzten zwei Wörter fehlen B1, D1. Borgemeistere D1. d fehlt D1. e fehlt B1, D1, D2. f danach gestrichen umme ewycklyker bestentlyckeyt wyllen B1; umme ewichlycker Bestentlicheyt willen D1. c

1

Kaufmann 1896, S. 31; Schmidt 1956, S. 28. 2 Kosegarten II/1856, Nr. 28, S. 57f. Heinrich Bukow († 1473): Präpositus bei der Kirche Sankt Nikolai in Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 98f. 4 Hermann Slupwachter († vor Februar 1491): Thesaurus des Camminer Kapitels, siehe Kosegarten I/1857, S. 94f. 3

Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

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Item soa schal de rad to voren an des studii, der domkerken unde alle gheytslyke inwaenre, personen, baden unde ghudere beweghelyk unde unbeweghelyk, bynnen edder buten der stad, wor ze erer to eren unde to rechte mechtich syn, flytigen helpen bescutten unde beschermen vor unrechte ghewaldt jeghen alle de jenen, de ze vorwalden, lyk eren egenen borgeren unde eren ghuderen, unde alle privilegia, de de raed jewerlde worvenb heft vor ere ynwaenre gheystlyk unde werlyk, de scholen en samentlyken truwelyken denen to erer noed unde beschermynghe. De rad en ok schal ghunnen ere lantghudere uth unde yn desse stad to pandende, dar ze beseghelde breve up hebben, ofte de se yn weren unde vredesalyker besyttinghe hebben, wo vakene en des not ys, unde en dar ok gherne, oft des nod were, flytighen laten to helpen, unde ze dar to sterken unde oft ok de rad, borghere edder ynwaenre, van ichtesweme unrichtighen an gheystlyker acht besward wurden, des se syk myt rechte weren wolden, dar schal en de rad truwelyken na erem vormoghe ane byligghen myt rade unde myt dade beth an dat ende der sake, so verne dat collegium juristarum ere were unde sake rychtich achtet. Item schelt eneme borghere edder werlykeme ynwaenre wes to eneme studentenc edder clerike, dar ze rechtes aver mechtich syn, de schal syk sulfweldigen myt worden edder werken jegen den nicht vorhalen, sunder syne sake to rechte uthbracht vor deme Rectore, Praveste edder Officiale, bynnen desser mure unde nicht buten vorderen. Unde wedder umme des ghelyken schal ok neen studente oft clerik jeghen enen borgher wes vorderen amme gheystlyken rechte sunder he hebbe zyne sake to dren dynghedaghen oft rechtdaghen vorsocht vor deme rade edder den kemmereren an fruntlyker vorsokinghe, unde kan he denne nenen ende kryghen, zo mach he den citeren vor den Pravest edder Official bynnen desser muren unde dar zyn recht beth to ende vorderen. Men buten desse mure scholet de borghere van den gheystlyken to nemened rechte taghen werden, ane de rad behinderde se bewyslyken, dat en hyr bynnen neen recht weddervaren konde, so mochten ze buten eres rechtes bruken. Item de facultas der jurysten, dar vor dat se vame rade herlyken unde wol stipendieret ys, schal dar to vorplychtet zyn, dat se deme rade gherne truwelyken myt rade an eren saken, wen se dar to esschet werden, scholen behulplyk unde trostlyk zyn; unde de rad, upp dat de alle tiid alle doctores nicht darf tosamende vorbaden, schal enen kesen van den doctoribus oft licenciaten, de en dunket, dat he meyst to der werlyken acht gheneghet zy, de der Stad Sindicus heten schal, unde desse schale sunderlyken der stad beswaren zyn. Desseme scholen ze to ener bekantnisse eren des yares a

fehlt D1. D1.

b wonnen

D1.

c studentem.

d neneme

D2.

e die

letzten drei Wörter fehlen B1,

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Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

twye, alle martini unde wynachten, myt gheschenke, wyn unde bere, unde to paschen unde michahelis myt krude, unde ok van den nyen Radluden myt krude lyk eneme Radmanne. Unde weret dat zodane en to rade sulven karen wurde, zo schal he dat dubbeld hebben lyk eneme Borghermeyster unde zyne levedaghe schot unde denst vryg zyn. Men wurde he Borghermeyster, so schalme enen anderen Sindicum kesen van den doctoribus an zyne stede. Unde desse Sindicus, wen de vame rad gheesschet werd, schal ghuetlyken horen ere werff, unde bringhen dat denne vurder vor dat collegium doctorum juristarum. Unde weres denne noet, dat he wor butena de stadb der stad werff theen scholde, so schal dat de rad an zyner vruntschop maken. Scholdeme ok, oft des noet were, appelleren, so scolde he denne ene appellacie beramen unde laten ze deme collegio doctorum in jure corrigeren unde maken zo dat se reddelyk unde bestantlyk zyn mothe. Unde welkere appellacie dat collegium juristarum myt ripeme rade reddelyk achtet, der schal dat Capittel unde de clerisia oft se dar to esschet werden, ok gherne umme guder endracht willen adhereren unde byligghen, unde en deme anderen also vlytighen yo helpen, alzo oft yt en sulven ghulde, an rechten truwen, eren unde loven, ane alle gheverde, also yo dat ze alle samentlyken by rechte unde unvorunrechtet moghen blyven. Item an den dorperen, de dat studium oft capittel nu heft, oft noch tokamen moghe an tokamender tiid, alze ze nu jeghenwardych Leczenitze, Wampen unde Henekenhaghen hebben, dar scal me dat aldus mede holden, alze de bure de scholen alle der rechticheyt bruken unde der vryheyt, de der stad eghen bure hebben. Unde oft ze an welken dorpen der stad zo beleghen dat ze de stad beschermen konde, alse bynnen der pene edder sus uppe twe edder dre mile weghes na der stad al umme, richte edder denst hadden, dar schalme dat umme dat richte aldus holden. De rad schal dar enen knapen to voghen dar de heren van deme studio umme bydden, unde de en recht ys unde de schal dar by blyven de wyle he en behaghet, unde nicht lenk. Desse schal ere ghudere beryden, en dat ere uthpanden wen des noed ys, hyr vor schal he hebben alle kathen ghunst up unde aff to theende, alle pandinghe, men he schal nicht panden sunder heeth alle weddegheld unde allen broke benedden dre pund, unde anders altes nicht. Ok schal he yn de ghudere richt ryden sunder yt werde em gheheten unde de bure to neneme denste to zyner behof beswaren, ok nerghene mede beschatten by zyneme denste unde alle dre punt brokes scholen ze sulven hebben to erer behoff. Men broke baven dre punt unde

a

fehlt B1.

b die

letzten zwei Wörter unterstrichen B1; die letzten drei Wörter fehlen D1.

Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

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ghunst up unde aff to theende schal de vaghet africhten, wyssenena laten unde utvorderen na moghelcheyt sunder der bure vorderff, na rade der herren de dene de borynghe vorstan unde darvan scholet ze hebben de helfte unde de helfte schal kamen uppe den stadhoff unde kemeryge. Unde we van des weghen an ere veste kumpt, de schal an der ghantzen stad veste zyn. Item umme denstb schalme yd aldus holden. Ere bure alle scholen to allen stad orlyghen unde kryghen vor eren denst waghene unde lude na reddelyker dracht, sunder vordarflyke beswaringhe erer bure waghene unde lude, to der stad nod uthmaken lyke der stad buren unde anders aldus sunder orlych, oft dat studium oft Capittel vor ere ghemene buwete des denstes drostenc, zo scholet ze des bruken. Men welkes jares ze nicht buwen laten, zo scholet de bure der stad denen to des menen besten behoff unde nenes sunderlyken personen, twe edder dre dachdenste an deme iare, yo buten der sadeltiid unde deme oweste unde nicht mer. Bedarff er ok denne de stad nicht, zo schalme ze nenen personen lenen, men za scholen vrig zytten unde zyk vorhalen. Unde dyt schal anstan na Her Hinrich Rubenouwen dode. Wente de wyle he levet, mach he des denstes bruken oft he des bedarff. Item wen ok das studium welke nyge buwet na des rades rade wyl buwen laten, edder ere collegia, de deme ghemeente horen, wylle beteren, so schal en de stad gherne myt ereme waghen voren laten vryg na ereme vormoghe umme czyrynghe wyllen der stad. Wenne ze ok nygen tegheldake legghen wyllen wor voere nene weset, zo schal en de stad to hulpe kamend mit rade unde vordernisse zo ze alderbeste kan unde mache. Unde wyl ok de Pravest oft de doemheren wes buwen an der provestye edder den domhoven, de ewych by den provenen blyven, dar schal en dat gades hus zodane hulpe to doen, alze deme rade dünket nüttef. Item wert deme studio edder deme capittele welk gheld aff gheloset van dorpen edder anderen ghuderen, dat scholet ze nicht anlegghen oft uthdoen, sunder yo na rade der Borghermeystere unde twyer uthe deme rade, de deme studio sunderlyken beswaren zyn. Item den wyn unde beres tappen alles vromeden beres schal de rad to noth des menen besten slychteswech unde unbehyndert van jemande, by syk beholden unde an nenen collegien edder regencien, ofte bursen, schalme vromet beer tappen. Sunder Grypeswoldes scholet ze vryg hebben zo vele ze wyllen. Men umme ere wyllen heft de rad ghunt welken a

wyls enne D1. b denst denst; den denst B1; den Denst D1; den dênst D2. c dorften D1. d fehlt B1, D1. e die letzten elf Wörter über Rasur nachgetragen. f ab -me von deme die letzten vier Wörter über Rasur nachgetragen.

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Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

personen hyr na screven welke vryheyt, dar schal neen ander doch exempel aff nemen, an desser wyse. We Pravest ys to der tiid, umme des wyllen dat he erlyke heren moghe myt syk hebben an zyner collacien, de schal hebben alle yar vryg des wynters twe vathe Pasewalkes, unde des samers twe Bernouwes beers. Unde ok zo vele schalme gheven den heren, dena juristen, an ere collegium unde yn dat grote collegium der artisten. Item want hyr de sufffraganeus, zo schal he hebben alle yarb dat halff, alse des winters en vat Pasewalkes, unde des somers en Bernouwes, des ghelyken de officialis unde de kerkhere van unser leven vrouwen unde dat lutke collegium artistarum. Dyt beer moghen ze zyk vryg brynghen laten van wenden ze wyllen. Men wen dat vor der stad ys, zo scholet ze dar en teken upp nemen van der berheren; de scholet en dat gherne gheven. Item bedroften ze denne yo noch mer, zo mochten ze an yslyke van dessen vorbenomeden steden noch en vat uth deme kelre kopen unde nicht mer, zo dure alzeme yd tappen kan. Unde to allen promocien schalmen en uthe deme kelre ghunnen des besten beers dat dars ys zo vele alze se bedarven na reddelyker mathe umme dat gheld alzeme dat tappen kan. Sunder wurden dar an welken tyden aule doctorales, dar scholdeme alle tiid yo dre vate edder vere vate vryg to yn ghunnen unde nicht mer. Baven desse endracht schal nemant beer laten ynbrynghen by vorlust des ghudes sunder der beerheren wylle. Item ze scholet ok dat waren an eren statuten, dat nen studente, wen he van hiir tut, ychesweme citere buten der stad, sunder em hedde hyr wyklyken van des rades behindernisse weghen nen recht wedder varen kont. Ze scholet ok de borgherkyndere nicht to rugghe holden ofte vortogheren myt vorsate, sunder ze eren unde vorderen wor ze konen unde moghen. Neen meyster schal ok van den artisten ene regencie edder burse huren edder kopen, ok nen doemhere enen domhoff an der hundestratec edder herwert uppe der olden stad nenerleyewys, men allene uppe der nyenstad unde schal zyk des ok to ghunnende van nemande bydden. Unde ok scholet ze ere junghen dar nicht aff holden dat ze an den hoghesten faculteten mede studeren oft en des lustet. Wurde da ok ene lecture los, dar twe umme entwey stunden, en yntoghelink unde en van buten tho, dar schal de rad enen tho presenteren, de en best behaghet unde den scholet de anderen ghutlyken upnemen unde entfanghen yn allen faculteten, yt zy yn lecturen edder allen collegiaturend. Item eyn islyk meyster schal bruken zynes stipendii unde wes he van zynen scholren vordenen kan. Men dat gheld des studii unde der a

fehlt D1. b fehlt D1. Rasur nachgetragen.

c die

letzten drei Wörter fehlen D1.

d die

letzten 25 Wörter über

Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

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faculteten scalme vorbuwen edder ghudere oft buken to des studii behoff mede kopen unde alle halve jaer edder enes tome jare to deme mynsten, rekenschopp aff doen vor den rederen der facultetena, unde aver den rekenschoppen scolet yo de Dompravest unde de Deken mede zyn, uppe dat yo zodane gheld an nemendes peronlyke nuth, sunder to deme menen besten kame. De vorsreven heren van der universiteten, capittulo, edder der clerisien, scolen ok neen gheld doen uppe erven edder huse in der stad uppe weddeschat. Men willen ze welke huse kopen to erer eghen behoff, dar scholen ze dat umme holden na des rades rade. Ok scholet ze deme rade sulven uppe erer stad busse neen gheld doen, umme unwyllen to vormydende. Wor ok de rad vor en wes vorsegheld an schult, weddeschatte, edder lyfghedinghe, to der universiteten edder domkerken behoff, zo ze nu upp Wampen al rede daen hebben, dar scholet ze ze truwelyken schadeloes aff holden ane alle gheverde. Item se scolen dat ok waren an eren statuten, dat alle de jenen, dede gheystlyke lene van deme studio hebben, dat sweren, dat ze van hiir nicht theen wyllen, sunder ze hebben de lene resigneret. Item alle privilegia unde breve der universiteten unde capittuli scholen an deme spynde an deme radstole to sunte Nicolawese ligghen myt ereme fisco unde dar schal de Rector, de Pravest unde de oldeste Borghermeyster, islik enen slotel to hebben to vorwarynghe. Item weret ok sake, dat god vorbede, dat an tokamender tiid de universitas vorghinge edder nedderlecht wurde, zo scholet de dreundevertighestehalve mark gheldes unde hundert, de Her Rubenouw dar tho gheven heft an der orbar tho deme sünde kamen tho dren Domproven, dar zine erven de lenware aver beholden scholenb. Unde de hundert mark gheldes, de an der stad busse zyn, edder ofte de aff ghekoft wurden de ghudere de dar mede koft zyn unde collegia juristarum unde artistarum, wedder to der stad komen myt eren kerklenen unde viccarien, de de stad dar to vorseghelt heft, qwyt unde vryg. Unde ere anderen huse, de ze buwen, oft ghudere de ze tokopen, scholen denne werden lecht to ewyghen viccarien ofte domprovenen unde dar schal de stad de lenware aver beholden, uppe dat sodane ghudere yo an gheystlyker acht blyven to ewygher tiid to Gades denste unbehyndert. Unde weret sake, dat de stad krych kreghe myt eneme gheystlyken personen, dat god afkere, deme ze umme nod willen eyn gheystlyk len laven mosten, dat erste dat en los wurde, des scolet ze mechtich zyn van a

ab -r von der die letzten zwei Wörter über Rasur nachgetragen. über Rasur nachgetragen.

b die

letzten 27 Wörter

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Eintracht zwischen Universität, Domkapitel und Stadt (1456)

teynen slychten lenen, de ze der universiteten vorseghelt hebben, zo verne yd sunder arch togheyt, unde wen zodane leen wedder los wird, zo schal yd wedder kamen to deme studio unbehindert. Ok ghunt de rad en dat ze an ereme juristen collegio edder anders wor se wyllen, moghen, ene venknysse edder torne hebben, dar ze de eren moghen yna setten unde hoersam maken. Men ze scholet dar to zeen, dat wen ze de uth laten, dat ze vorwaringhe nemen van en, alzo dat de stad edder ere denere de ze gripen, dar to nenen schaden edder ansegghende aff kamen, ane gheverde. Item de redere der universiteten scolen dar to zeen, dat de stipendiaten lezen to rechten tyden unde erer lexen waren unde weret dar wellyk vorsumelyk edder de der lecture nicht raden konde, deme scolen ze upsegghen unde enen anderen nochaftighen wedder entfanghen an de stede. Se scholet ok nemende affwerpen van zyner lecture, sunder ze segghen em en halff yar to voren thob, des ghelykes schal ok nemant upsegghen sunder he vorkundighe dat ok en halff yar to voren. Unde we aldus upsecht, edder weme upghesecht werd, de scal van stund van deme rade der universiteten beslatenc zyn, unde doch zyn halve yar uth lezen. Item neen doctor ofte ander byrretatus schal van hyr then, sunder he promovere enen anderen yn de stede, zo verne he eynen heft, dede iewe meetlyken formalis ys. Item oft de universitas wat ghesettet hadde edder settede, dat jeghen den rad edder de stad were, edder wedder umme de rad wat jeghend de universiteten, dat schalme wandelen na rade der redere des studii unde der Borghermeystere unde twyer radmanne, deme studio sunderlykest beswaren. Item de rad schal ok dat alzo voghen, dat neen borgher schal enen heghen, husen edder haven, de van deme studio excluderet ys, unde wurde wole excluderet, de uthe der stad nicht wolde, den scholde de rad dar uth brynghen laten, wen de redere des studii dar umme bidden. Item oft dar welke twedracht upstunde tusschen den Lereren ofte Meysteren van deme rade der universiteten, de syk aldus nicht ringhe wolde vlyen oft wechlegghen laten, zo schal en islyk van den raderen des studii des vryg zyn, de twedracht den Borghermeysteren unde beswarnen Radmannen to apenbarende, up dat me de yo wechlegghen meghe. Item wes deme studio ghegheven werd an renthe, ghelde edder boken, dat schal en slychtes denen to der universiteten behoff, unde de rad schal zyk des nicht underwynden myt alle. Ok scholet ze sulven zyk des a

hebben edder B1, D1.

b up

D1.

c uthslaten

D1.

d jeghen

B1, D1, D2.

e en

D1.

Kaiserliches Stiftungsprivileg (1456)

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personelyken nicht underwynden, sunder der universiteten to nutticheyt. Ok scholet ze ere collegia unde regencien nicht ergherena, men under verdighen buwete yo stedelyken holden. En yslyk Domhere we de nyge karen werd, schal ok gheven eyne kappe unde twyntich rinsche ghulden vor zyne statuta. Unde wen he stervet, zo schal de kerke vor allen schulden ok hebben to deme mynsten ok twyntich ghulden uth zyneme redesten ghude. Dyt scholet de Domheren nicht delen, men me schal yt vort keren, unde meer proevenen edder bona comunia mede kopen. Se scholet dar ok alentlyken up ramen, dat ze hoeve vryg kopen, de stede by den provenen blyven. Wyl ok wol enen hoff kopen, den he by zyner provene laten wyl na zyneme dode, de mach desse vertych ghuldene dar tho to hulpe beholden zo verne de hoff beter ys. Hyr schal de rad ok truwelyken to helpen. Des to grotereme loven zynt der universiteten unde des capittels unde der stad groteste ingheseghel endrachtlyken henghet vor dessen breff. 5. 1456 Kaiser Friedrich III. bestimmt, dass die Angehörigen der Universität Greifswald keiner anderen als der kaiserlichen und herzoglichen Gerichtsbarkeit unterworfen sind und dass die dort Promovierten dieselben Rechte wie die Absolventen der Universitäten Bologna, Siena, Padua, Pavia, Perugia, Paris und Leipzig genießen sollen D 1 – Christoph Philipp Richter, Consilia et Responsa in casibus intricatissimis, atque utilissimis, a diversis Collegiis et Ictis celeberrimis maxima industria et labore indefesso, prolata et exhibita, In Sex Partes Divisa. Band 1. Partis Primae Jena 1665, S. 15–16. D 2 – Auszugsweiser Druck vom 18. Oktober 1706 im Landesarchiv Greifswald auf Grundlage von D1, Sign. LAGw Rep. 40 VI 74, Universität Greifswald, fol. 36r. D 3 – Augustin Balthasar, Apparatus diplomatico-historicus oder Verzeichniss allerhand zur pommerschen und rugianischen Historie dienlichen Landesgesetzen, 2. Auflage, Greifswald 1735, S. 44. D 4 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 745–755. a

vergheren D1.

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Kaiserliches Stiftungsprivileg (1456)

D 5 – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Beilagen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 48–51. Regest 1 – Aus dem 18. Jahrhundert auf Grundlage von D3 im Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 52, fol. 206r. Regest 2 – Elfie-Marita Eibl (Bearb.), Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Heft 20. Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie des Archiwum Pastwowe w Szczecinie/Staatsarchivs Stettin für die historische Provinz Pommern, Wien, Weimar, Köln 2004, Nr. 87 S. 90–91. Von der Urkunde Friedrichs III. für die Universität Greifswald existieren weder Original noch Abschrift oder Konzept. Sie taucht weder in den Wiener Kanzleiregistern, noch in den frühesten Kopialbüchern oder Inventaren der Universität auf. Auch in den herzoglich pommerschen Archiven hat sich bislang keine Spur des Privilegs finden lassen.1 Der pommersche Chronist Thomas Kantzow erwähnt, Friedrich III. habe die Gründung der Universität konfirmiert. Erstmals erwähnt wird das Fragment der Urkunde in einem Rechtsstreit zwischen Johann Bolrose, der als Professor der Universität Greifswald bezeichnet wird, und dem hessischen Rat Hans von der Suse auf Wickerode 1630–34. Bei dieser Auseinandersetzung vor den pommerschen Hofgerichten in Stettin und Wolgast und dem Spruchkollegium der Juristischen Fakultät der Universität Jena reichte Bolrose einen Auszug aus dem Privileg als Beilage ein. Diese Beilage hat sich in den Akten nicht erhalten, sondern ist nur durch einen Abdruck von 1665 bekannt, auf den alle weiteren Abdrucke zurückgehen. Zu Bolrose selbst findet sich in der Greifswalder Universitätsüberlieferung und auch in den Akten der pommerschen Hofgerichte kein Hinweis. Grundlegend zu diesem Privileg ist nach wie vor die eingehende Untersuchung von Roderich Schmidt.2 Eine kurze Zusammenfassung der Forschungskontroverse und des Urkundeninhalts liefert Elfie-Marita Eibl im Rahmen der Regesten Kaiser Friedrichs III.3 Im Gegensatz zu Kosegarten4 vertritt Schmidt die Auffassung, dass es sich bei dem Privileg Kaiser Friedrichs nicht um eine Fälschung Bolroses handelte und dieser auch tatsächlich Professor an der Universität war. Das Privileg wird im Folgenden nach dem ältesten bekannten Abdruck des Fragments von Richter (D1) widergegeben.

Eximentes nihilominus doctores et scholares universitatis praenominatae a iurisdictione et superioritate cuiuscumque, potestatis aut iudicis ordinarii, sive cuiuscumque, alterius, praeterquam a nostra et praefatorum ducum ac successorum eorundem. Praeterea ut ipsa universitas dignis fulcita praerogativis, nulli alteri, quantumvis vetustae et celebrarae universitatis 1

insbesondere Archivum Pastwowe w Szczecinie AKW; auch Landesarchiv Greifswald Rep. 1 Urkunden. 2 Schmidt 1964. 3 Eibl 2004, S. 90f. 4 Kosegarten I/1857, S. 68f.

Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät (1456–59)

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postponatur, volumus et decernimus per praesentes quod praenominata universitas, nec non doctores et scholastici ibidem, aliquam dignitatem seu gradum assumentes, gaudeant et potiantur, uti frui, gaudere et potiri possint et valeant omnibus et quibuscumque gratiis, honoribus, dignitatibus, praeeminentiis, praerogativis, privilegiis, concessionibus ac immunitatibus, favoribus ac indultis et aliis quibuslibet, quibus universitas Bononiensie, Senensis, Patavina, Papiensis, Perusina, Parisiensis et Lipsiensis ac alia studia privilegiata ac doctores et scholastici, sive promoti aut aliqua dignitate sive gradu insigniti, gaudent ac potiuntur, quomodolibet consuetudine vel de iure non obstantibus aliquibus privilegiis, indultis, praerogativis, gratiis, statutis, ordinationibus, legibus, constitutionibus, reformationibus, exemtionibus aut aliis quibuscumque in contrarium facientibus, quibus omnibus et singulis ex certa nostra praefata, animo deliberato et motu proprio derogamus et derogatum volumus per praesentes. Nulli ergo omnino hominum liceat, hanc nostrae creationis, institutionis, fundationis, erectionis, indulti, gratiae, derogationis, constitutionis, concessionis et privilegii, gratiam refringere aut ei quovis ausu temerario contrariare, sive quomodolibet violare et infringere. Si quis autem hoc attentare praesumpserit, nostram et imperii sacri indignationem gravissimam et poenam centum marcharum auri puri, toties quoties contra factum fuerit, se noverit irremissibiliter incursum, quarum medietatem imperialis fisci nostril sive aerarii, reliquam vero partem iniuriam passorum usibus decernimus applicari, harum testimonio litterarum manu nostra subscriptarum et sigilli nostri regii appositione munitarum. 6. 1456–59 Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Phil. Fak. 1, fol. 16–22; Format 290x205 mm. Die Papierhandschrift (A) mit dem Statutenentwurf der Artistenfakultät aus der Gründungszeit der Universität befindet sich in der Akte der philosophischen Fakultät, die ihre heutige Zusammenstellung und innere Ordnung einer Zusammenführung von Dokumenten durch Wilhelm Ahlwardt 1883 verdankt. Es gibt darüber hinaus aber zahlreiche Hinweise, dass sie mit weiteren drei Statutenhandschriften, die in derselben Akte enthalten sind, bereits in einem älteren Ordnungszusammenhang stand. Im einzelnen handelt es sich dabei um die

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Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät (1456–59)

Pergamenthandschrift mit dem Statut der Artistenfakultät von 1459 aus der Gründungszeit der Universität, die Statuten der Philosophischen Fakultät aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. und deren neuen Statuten von 1613. Das Statut von 1459 bildet den ersten Teil, wie auf dem Einband der Pergamenthandschrift mit der nachträglichen Aufschrift Der Erste von [...] angegeben wird. Die originale Paginierung dieser Pergamenthandschrift ist später in eine Foliierung umgeändert worden. Vermutlich erfolgte die Änderung zu dem Zeitpunkt, als A angefügt worden ist.1 A ist wohl als zweiter Teil dieser alten Ordnung anzusehen, trägt aber keine derartige Bezeichnung. Als dritter Teil fungieren die Statuten aus der zweiten Hälfte des 16. Jh., wie aus der Bezeichnung am Fußsteg zu entnehmen ist: der dritter von 24 paginis. Diese angegebene Seitenzahl stimmt mit der Paginierung der Lagen überein, jedoch endet der Statutentext auf pag. 20. Das Statut von 1613 ist der vierte Teil, dessen Paginierung der Lagen (pag. 25–48) direkt an den dritten Teil anschließt. Dieser fortlaufenden Paginierung entsprechend trägt der vierte Teil den Vermerk: der vierter mit dem dritten von 48 paginis. Das letzte ursprünglich unbeschriebene Blatt pag. 47/48 ist jetzt dem vierten Statutentext vorangestellt2 und trägt den Titel: statuta vetera et revisa facultatis philosophicae. Um die Reihenfolge der Statutentexte zu markieren, wurden zwei Reklamanten gesetzt: am Ende von A (fol. 22v) und vor dem Statut von 1613 (pag. 24/fol. 34v). Für die Zusammenstellung der vier Handschriften sind noch zwei Einträge aus dem Dekanatsbuch aufschlussreich. So nimmt Johannes Trygophorus bei der Erwähnung des Beschlusses über Vorlesungen der magistri privati auf die betreffenden Artikel in dem Statut von 1459 (Nr. 7/42 u. 43) und den neuen Statuten von 1613 Bezug und gibt in beiden Fällen die damals gültigen Seitenzahlen an.3 Für das Statut von 1459 bedeutet dies, dass dessen Paginierung zu dem Zeitpunkt noch nicht in eine Foliierung geändert worden ist. Weiterhin ist aufgrund der Erwähnung der Seitenzahlen des neuen Statuts von 1613 davon auszugehen, dass zu dieser Zeit auch das vorangehende Statut aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. bereits paginiert war. So lagen der dritte und vierte Teil bereits in dieser Reihenfolge vor. 1658 verweist Johannes Michaelis im Dekanatsbuch auf den liber statutorum.4 Möglichweise verbirgt sich hinter diesem Statutenbuch diese Sammlung der vier Handschriften mit den bereits genannten Bezeichnungen der einzelnen Teile. Ebenfalls einem frühen Ordnungsprinzip sind die Planetenzeichen zuzuordnen, mit denen die vier Statutentexte jeweils auf dem ersten Blatt links oben bezeichnet werden. Das Statut von 1459 trägt das Planentenzeichen für den Saturn (Samstag, feria septima),5 A für die Sonne (Sonntag, feria prima), die Statuten der zweiten Hälfte des 16. Jh. für den Jupiter (Donnerstag, feria quinta) und das Statut von 1613

1

Die Statutenentwürfe setzen die Foliierung der Pergamenthandschrift fort mit fol. 15 auf Blatt 1. Die Zählung ist nachträglich nochmals geändert worden. 2 Der Statutentext endet auf pag. 46. Von der ersten Lage mit dem Vorderblatt pag. 25/26 wurde das 3 Friedländer rückwärtige Blatt pag. 47/48 nachträglich andersherum geschlagen. I/1893, S. 419,55ff. 4 Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 316r. Friedländer II/1894, S. 76,53. 5 Bei der Pergamenthandschrift befindet sich das Planetenzeichen abweichend erst auf Blatt 2, da in diesem Fall der Statutentext an dieser Stelle beginnt.

Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät (1456–59)

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für den Merkur (Mittwoch, feria quarta). In der vorliegenden Zusammenstellung der vier Teile stellen die Planetenzeichen keine überzeugende Ordnung dar. Welches ursprüngliche Ordnungsprinzip dem zugrunde liegt, lässt sich kaum ermitteln.1 Ebenso kann keine zeitliche Einordnung vorgenommen werden. Mit der Neuformierung der Dokumente und der Erstellung der vorliegenden Akte durch Ahlwardt änderte man die Paginierung des dritten und vierten Teils in eine Foliierung, ausgeführt mit Bleistift. Aus dieser Zeit stammen auch die Bleistiftmarkierungen der Foliierung im Statut von 1459 und in A. A ist nicht datiert, unterzeichnet oder besiegelt. In der vorliegenden Akte folgt A auf das Statut von 1459. Wohl aufgrund dessen meint Kosegarten, dass A „Wiederholungen und Ergänzungen“ zu dem Statut von 1459 enthält.2 Im Textvergleich ist jedoch festzustellen, dass A nicht als ergänzende Statutenschrift zu interpretieren ist, sondern es sprechen mehrere Indizien dafür, die Abfassung von A zeitlich vor der des Statuts von 1459 einzuordnen. Die sieben Einzelblätter sind durch Heftfäden mit dem dritten Statutentext verbunden. Der Schriftspiegel ist ungeteilt einspaltig. Die Seiten weisen weder Zeilenlinien noch Rändermarkierungen auf. Der Kopfsteg beträgt ca. 20 mm, der Fußsteg 25–30 mm, der Bundsteg 15–20 mm und der Seitensteg variiert je nach Schreiber zwischen 10–30 mm. A ist offensichtlich nachträglich foliiert worden. Blatt 1 trägt die Folionummer 16, die aus einer Nr. 15 verbessert worden ist, welche an fol. 14 des vorhergehenden Statuts von 1459 anschloss. Die folgenden Blätter 2–6 zeigen wieder eine korrigierte Zählung: fol. 16 geändert in fol. 17 usw. Auf Blatt 6, nun fol. 21, folgt das letzte Blatt 7, welches entsprechend die Folionummer 22 trägt, die aber unverändert ist. Ausgehend von der ursprünglichen Zählung der Blätter 1–6 (fol. 15–20) und Blatt 7 als Folionummer 22 ist zu beobachten, dass fol. 21 verlorengegangen ist, nachdem die Blätter foliiert worden sind. Später wird die Foliierung der Blätter 1–6 entsprechend der Folionummer 22 des Blattes 7 geändert in fol. 16–21. Der Text ist in gotischer Kursive aufgezeichnet. Es lassen sich zwei Schreiberhände unterscheiden, die jeweils vollständige Kapitel niederschreiben, aber sich mehrmals abwechseln. Schreiber A zeichnet sich durch ein flüchtiges Schriftbild mit starken Kürzungen aus (Nr. 6/ 1–11,17–20, 56–84, fol. 16r, 19r–21v, 22r). Schreiber B hat eine deutlich lesbare Handschrift und benutzt gängige Abbreviaturen (Nr. 6/ 12–16, 1

Angenommen die ältesten Texte werden vorangestellt, lässt sich nur eine schlüssige Ordnung rekonstruieren, wenn die Wochentage rückwärts gezählt werden (So, Sa, Do, Mi.): der Statutenentwurf 1456–59 – Sonntag (feria prima), die Pergamenthandschrift 1459 – Samstag (feria septima), die Statuten der 2. H. 16. Jh. – Donnerstag (feria quinta), die Statuten von 1613 – Mittwoch (feria quarta). Wurden die jüngst entstandenen Statutentexte zuoberst abgelegt, ergibt sich entsprechend der Zählung der Wochentage eine ansteigende Ordnung, aber nur wenn der Sonntag als letzter Wochentag gezählt worden ist: die Statuten von 1613 – Mittwoch (feria quarta), die Statuten der 2. H. 16. Jh. – Donnerstag (feria quinta), die Pergamenthandschrift – Samstag (feria septima) und der Statutenentwurf – Sonntag (feria prima). 2 Vgl. Kosegarten II/1856, S. 311. Kosegarten druckt die Kapitelüberschriften unvollständig ab, vom Statutentext gibt er die beiden Artikel des Kapitels 10 wieder (Nr. 6/54 und 55).

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21–53, 84–92, fol. 16–18r, 21v, 22v). Im Kapitel 10 Decreta universitatis de consilio facultatis et de pecunia proveniente a promovendis ist nochmals ein anderes Schriftbild zu beobachten (Nr. 6/54 u. 55, fol. 18r). Möglicherweise ist daraus keine dritte Schreiberhand abzuleiten, sondern der Bearbeiter ist mit Schreiber B identisch, der eine andere Feder benutzt. Die in A nachgetragenen Ergänzungen bei Passagen, die mit dem Statut von 1459 übereinstimmen und dort im laufenden Text vorkommen,1 lassen erkennen, dass A als ein Entwurf für die Abfassung des Statuts von 1459 zu gelten hat. Für diese These spricht auch, dass einzelne im Statut von 1459 ergänzte Wörter, wie z.B. die Zeitangabe primo bzw. secundo medio anno (Nr. 7/ 110, Ausführungen zu in logica), sich im Entwurf nicht finden. Außerdem kommen die in A gestrichenen Artikel im Statut von 1459 nicht an entsprechender Stelle vor.2 Demnach muss A zeitlich vor dem Statut von 1459 abgefasst worden sein. Als Entstehungszeit von A ist der Zeitraum von der Gründung der Universität 1456 bis zur Ausführung des Vorhabens, die Statuten der Artistenfakultät im Sommersemester 1459 festzuhalten,3 anzusehen. Die heutige Textreihenfolge von A, die spätestens mit der Foliierung bestanden haben muss, entspricht nicht dem Statut von 1459. Besonders auffällig ist, dass ein Teil des zweiten Kapitels sowie das darauffolgende dritte Kapitel des Statuts von 1459 (Statuta decani et eius officium concernentia und Statuta circa missam facultatis observanda per decanum) in A erst am Ende zu finden ist, beginnend auf dem letzten Blatt (fol. 22r), und dort nicht an den vorhergehenden Text (fol. 21v) anschließt. Da das letzte Blatt offenbar nicht dorthin gehört, wäre es denkbar, dass dieses letzte Blatt ursprünglich dem ersten Blatt in A voranging. Dann würde die Reihenfolge des Textes in A derjenigen im Statut von 1459 entsprechen und das Kapitel Statuta circa missam facultatis observanda (fol. 22v) vor dem Kapitel Statuta concernentia electionem magistrorum ad consilium facultatis (fol.16r) angeordnet sein. Da jedoch in A die ersten 16 Artikel des Statuts von 1459 überhaupt nicht vorkommen,4 ist zu vermuten, dass am Anfang von A noch ein weiteres Blatt fehlt. Diese rekonstruierte Reihenfolge wurde der Edition von A zugrundegelegt. Weiterhin könnten außerdem Blätter zwischen fol. 18 und 19 fehlen, da der Text nicht direkt anschließt. Nach der ursprünglich leeren Rückseite von fol. 18 beginnt das folgende Blatt (fol. 19r) mit einem neuen Kapitel Statuta scholares et supposita facultatis artium concernentia, das dem gleichlautenden Kapitel 13 des Statuts von 1459 entspricht. Die dort vorhergehenden Kapitel 11 und 12 Statuta collegiorum ac bursarum rectores concernentiae und Statuta circa examen observanda sind in A nicht zu finden. Das Kapitel 13 Statuta scholares et supposita facultatis artium concernentia des Statuts von 1459 stimmt im Wortlaut mit dem eben genannten Kapitel 11 in A überein. Während das Statut von 1459 mit diesem Kapitel 13 schließt, folgt jedoch in A noch ein weiteres

1

Vgl. Nr. 6/Kapitel 13 De quantitate temporis et pastus lectionum et exercitiorum. Nr. 7/ab Nr. 110ff. 2 Vgl. Nr. 6/Kapitel 2. Nr. 7/Kapitel 5. 3 Zur Datierung: Vgl. Einleitung zu Nr. 7. 4 So beginnt A mit Artikel 17, also mitten im Kapitel 2 Statuta decani et eius officium concernentia des Statuts von 1459.

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Kapitel 14 Statuta baccalaureos et eorum statum concernentia, welches im Statut von 1459 nicht vorkommt. Ebenso sind das Kapitel 8 Statuta circa promotos in aliis universitatibus observanda, das Kapitel 9 Sequuntur festa collegii et statuta concernentia und das Kapitel 10 Decreta universitatis de consilio facultatis et de pecunia proveniente a promovendis nicht im Statut von 1459 enthalten, jedoch regeln dort teilweise andere Artikel diese Belange. Im Hinblick auf die Textdifferenzen zwischen A und dem Statut von 1459 ist ein Vergleich mit den älteren Statuten der Artistenfakultät von 1412 und 1449 der Erfurter Universität aufschlussreich.1 Zunächst lässt die nahezu wortwörtliche Entsprechung zahlreicher Artikel erkennen, dass die Greifswalder Statuten der Artistenfakultät von denen der Erfurter Artistenfakultät abhängig sind.2 Dies erklärt sich vor allem aus der Tatsache, dass das Gründerpersonal der Greifswalder Universität zuvor in Erfurt studiert, an der dortigen Universität akademische Grade absolviert bzw. gelehrt hatte.3 Obwohl die Greifswalder Statuten der Artistenfakultät wesentliche Anlehnungen an die Erfurter Regelungen zeigen, stellen sie eine Weiterentwicklung dar. So zeichnet sich das Lehrprogramm in A, wie dann im Statut von 1459, dadurch aus, dass in einer Aufstellung die jeweilige Vorlesungszeit für den Unterrichtsstoff gleich mit den Vorlesungsgebühren kombiniert ist, während dies das Erfurter Statut in zwei getrennten Kapiteln aufführt.4 Darüber hinaus ermöglicht der Vergleich mit den Erfurter Statuten, in A einen Zwischenstand für die Abfassung des Statuts von 1459 zu erkennen, der den Arbeitssprozess und die schrittweise Adaption des Erfurter Statutentextes widerspiegelt. Bei den gleichlautenden Artikeln von A und dem Statut von 1459, die geringfügige Abweichungen in A aufweisen, ist zu beobachten, dass A dann jeweils in wortwörtlicher Übereinstimmung mit den Erfurter Statuten steht.5 Außerdem sind diejenigen Artikel des Greifswalder Statuts von 1459, die im Erfurter nicht enthalten sind, oftmals in A nur als Ergänzungen bzw. Nachträge festgehalten.6 Weiterhin ist auffällig, dass das Kapitel 11 Statuta de vita et honestate magistrorum sowie das Kapitel 12 Statuta circa examen observanda des Statuts von 1459, welche beide in A nicht enthalten sind, auch im Erfurter Statut nicht nachweisbar sind. Hingegen haben die nur in A vorkommenden Kapitel 8 Statuta circa promotos in aliis universitatibus observanda und Kapitel 14 Statuta baccalaureos et eorum statum concernentia im Erfurter Statut ihre nahezu wortgetreue Vorlage.7 A kann also mit Einschränkungen als Entwurf für die ab 1459 abgefassten Statuten gelten, wenn man unterstellt, dass hier ältere, bereits bestehende Regelungen sowie 1

3 Das Vgl. Weissenborn 1884, S. 123–161. 2 Dazu bereits: Kaufmann 1896, S. 158f. betrifft Heinrich Rubenow und für die philosophische Fakultät seien die Dekane Johannes Lamside und Konrad Hensel von Cassel genannt. Vgl. Kleineidam 1964, S. 163–168. 4 Vgl. Nr. 7/110,111 und Nr. 6/77,78. Weissenborn 1884, S. 132, § 51–59 und S. 134 § 60, 61. 5 Vgl. Nr. 7/63 u. 64. Nr. 6/44–47. Weissenborn 1884, S. 131 nach §38 bis § 40. Ebenso: Nr. 7/60. Nr. 7/43. Weissenborn 1884, S. 124 nach §1. Ferner: Nr. 7/56 u. 57. Nr. 6/41 u. 40. Weissenborn 1884, S. 129,27–36. Und: Nr. 7/52. Nr. 6/29. Weissenborn 1884, S. 129,37–131,2. 6 Vgl. Nr. 7/58 und Nr. 6/40 Nachtrag. 7 Vgl. Nr. 6/48–52 und Weissenborn 1884, S. 146 § 123–127. Ebenso Nr. 6/84–92 und Weissenborn 1884, S. 141 §103, S. 142,2–8, S. 141,98–100.

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Entlehnungen aus älteren Vorlagen, wie den Erfurter Statuten, in eine gewisse Folge und in entsprechenden Zusammenhang gebracht wurden. Da die Unterschiede mithin so zahlreich sind und Textstufen möglichst nicht verwischt werden sollen, wird der vorliegende Statutenentwurf separat ediert.

[I. Statuta decanum et eius officium concernentia] 1 [Item in qualibet schedula convocationis facultatis et magistrorum exprimat] decanus ad minus sub poena non contradicendi.a 2 Itemb decanus sub poena praestiti iuramenti concludet secundum pluralitatem vocum in consilio facultatis.c 3 Itemd decanus debet publicare circa initium studii in primo mense [...] baccalaureise, studentibus et scholaribus facultatis artium statuta eos et eorum statum concernentia et hoc tempore decanatus sui [faciat]f vel bis ad maximumg. 4 Itemh decanus nullum permittat laborare publice in facultate, nisi sit graduatus in eadem et facultati artium hic incorporatus. 5 Itemi decanus laborantes contra statuta facultatis debet monere, ut statim cessent sub poena unius floreni. Qui si non oboedierint, citentur per decanum ad facultatem, ut artius puniantur. 6 Itemj decanus facultatis artium singulos defectus atque negligentias contingentes in lectionibus et exercitiis collegiatorum aliorumque a Vgl. Nr. 7/17. b Vgl. Nr. 7/18. c danach ergänzt [...] in praeiudicium facultatis et statutorum eius. d Vgl. Nr. 7/19. e backalariis, davor Wort verderbt. f verderbt. g die letzten zwei Wörter nachträglich gestrichen, danach Ergänzung durch Abrieb verderbt. h Vgl. Nr. 7/20. i Vgl. Nr. 7/21. j Vgl. Nr. 7/22.

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magistrorum de facultate artiuma corrigere debet cum effectu. Quod si facere non possitb tunc huiusmodi, cum consilio facultatis praedictoc dominisd de secreto consilio proponere debet eorum auxilium implorando. 7 Iteme decanus circa initium novi studii exercitium sibis eligat, quod sine concurrentia artius alicuius magistri continuabit in finem. Ceteris vero autem magistris salvum sit in exercitiis concurrere. 8 Itemf ad cavendum dispensationes nimis exorbitantes circa promovendos decanus pro tempore teneatur quocumque examine appropinquante magistros de consilio prius avisare et eosdem exhortari, quod in hoc bonum facultatis attendant, quod omnes iuraverunt procurare, ut non ita faciliter dispensent in gravibus defectibus et precipue non dispensetur contra statuta facultatis de stando in bursis sine causa rationabili.g 9 Itemh decanus pro tempore debet diligenter sollicitare collegiatos et bursarum rectores, ut exhortentur conbursales suos sub poena ad visitandum disputationem ordinariam magistrorum et baccalaureorum etc. 10 Itemi decanus pro tempore ante apertionem examinis magistrandorum aut baccalaureandorum praeavisare debet singulos collegiorum et bursarum sive regentiarum rectores, ut dissuadeant quantum possint, ne quisj inhabilisk pro gradu examen intret autl de quo timetur aliqua confusio ex reiectione vel limitatione.

a

über der Zeile nachgetragen et quoscumque excedentes in facultate artium statuta. b am Rand nachgetragen primo requirat magistros seniores sibi condeputatos pro assistentia. [In quo etiam] totum consilium facultatis se assistere tenetur cum effectu. [Si autem] proficere non possit. c praedicte. d danach gestrichen consulibus, die folgenden drei Wörter am Rand nachgetragen. e Vgl. Nr. 7/23. f Vgl. Nr. 7/24. g am Rand nachgetragen de illi, qui non satisfecerunt magistris ante finem lectionum et exercitiorum. h Vgl. Nr. 7/28. i Vgl. Nr. 7/25. j ne aliquis. k inabilis. l über der Zeile nachgetragen.

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11 Itema ad cavendum dispensationes nimis exorbitantes quandoque factas per facultatem circa promovendos quilibet decanus pro tempore teneatur quocumque examine appropinquante magistros de consilio prius avisare et eosdem exhortari, quod in hoc bonum facultatis attendant, quod omnes iuraverunt procurare et non ita faciliter dispensent in gravibus defectibus et praecipue non dispensetur contra statuta facultatis de stando in bursis sine rationabili causa.b II. Statuta circa missam facultatis observanda 12 Per decanum perpetuis mediis annisc ordinari debet celebratio missae facultatis alias fraternitatis artium pro defunctis. In principio decanatus cuiuslibet scilicet in primo mense, nisi alias notabilis necessitas illam ad sequentem mensem postposuerit, in parochia collegii facultatis artiumd et pro tunc decanus dabit in missa servientibus campanatori ac portantibus candelas, sic tamen quod ultra florenum non exponat. 13 Iteme forma convocationis pro intimatione scilicet ad collegiaf affigenda est: Notificat decanus facultatis artium omnibus suppositis facultatis euisdem, quod hodie finitis vesperis erunt vigiliae novem lectionum et cras hora tertiarum scilicet post missam parochialem missa pro defunctis pro suppositis facultatis euisdem similiter pro suis fundatoribus ac benefactoribus librariae communis et promotoribus euiusdem, unde exhortatur decanus omnes praedictos, ut pro tunc conveniant graduati et alia supposita in vestibus decentibus ad offerendum ibidem. Datum anno domini et cetera decanatus subsignatog. 14 Itemh illa intimatio debet poni ad collegiai artistarum puta ad ianuasj et ad valvam ecclesiaek sancti nicolai.

a

bereits drei Artikel vorher aufgeführt. Am Rand ergänzt ante[…]. b danach ergänzt et de (gestrichen non satisfecerint) illi, qui non satisfecerint. c Vgl. Nr. 7/30. d danach gestrichen vel alias in propinqua secundum bene placitum facultatis. e Vgl. Nr. 7/31. f verbessert. g sub signeto. h Vgl. Nr. 7/32. i verbessert aus collegium, danach gestrichen maius. j Endung verbessert. k Wort doppelt.

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15 Itema quilibet magistrorum atque baccalaureorum tenetur esse in vigiliis et missa facultatis sub poena quatuor solidorum irremissibiliter decano persolvendorum. 16 Itemb decanus dabit praedicanti inscriptis commemorationem defunctorum magistrorum, baccalaureorum, studentium et aliorum benefactorum et ordinabit, quod ibidem fiatc sermo brevis in teutonico. III. Statuta concernentia electionem magistrorum ad consilium facultatis 17 Ad consilium facultatisd vocentur et eligantur magistri consiliatim bene morigerati pulchree a principio suae promotionis secundum status suos se regentes in vestitu et conversatione et etiam, quod sint tales, quod fama bona sit de eisdem. 18 Item decanus, qui ad recipiendos ad consilium servabit infrascripta, primo convocabit omnes magistros de consilio facultatis et omnium steterunt vota secundum formam expressam supra de electione decani et secundum pluralitatem vocum electum teneatur per iuramentum pronuntiare.f 19 Itemg quando recipitur, quis ad consilium facultatis sic iurare teneatur: Ego N. iuro et promitto, quod velim vocem dare in consilio facultatis artium pro bono facultatis euisdem, secundum quod mihi videtur expedire in conscientia mea et quod non velim votum alicuius revelare, cum facultas duxerit et decreverit celandum, et quod bonam unitatem, pacem et honorem facultatis, ubi convenienter potero, secundum meum iudicium

a

Vgl. Nr. 7/33. b Vgl. Nr. 7/34. c fiet. d Vgl. Nr. 7/35. e pulcre. f am Rand nachgetragen Item in consilio facultatis debent esse duodecim magistri seniores et ad minus debet esse quatuor annorum magister, sic tamen quod suum complevit biennium legendo disputando hic vel alibi. Collegiati vero debent esse de essentia consilii. Vgl. Nr. 7/36. Darunter Marginalie Item de c[onvoca]tione examinandorum [...]. g Vgl. Nr. 7/37.

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procurabo, ad quemcumque etiam statum pervenero. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliaa. 20 Itemb quilibet magister vocatus ad consilium facultatis sub poena non contradicendi, non comparens non habeat auctoritatem seu potestatem contradicendi conclusis in convocatione magistrorum. IV. Statuta magistros quo ad actus, scilicet lectiones et exercitia, concernentia 21 Quilibetc volens exercitium tenere hiemale vel aestivale vel legere iurabit sic: Ego N. iuro, quod non induxi vel inducam, attraxi vel attraham, detraxi vel detraham per me vel per alium, aliquem mihi non singulariter commissum, quamquam etiam bursalis vel commensalis meus exsistat, ut mecum aut cum alio stet vel non stet in exercitiis vel in lectionibus directe vel oblique. 22 Itemd quod nullum pactum de pastu citra statutum aut statuendum dando cum aliquo feci vel faciam, omni dolo et fraude penitus seclusae nec minus quam integrum pastum capiam, nisi de consensu decani facultatis artium et duorum magistrorum sibi condeputatorum. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliaf. 23 Itemg nullus magistrorum habeat simul et semel duo vel plura exercitia in hiis materiis, scilicet in parvis logicalibus,1 in logica Aristotelis,2 in

a

ewangelia.

f ewangelia, 1

b

Vgl. Nr. 7/39. c Vgl. Nr. 7/40. d Vgl. Nr. 7/41. am Rand item. danach item. Marginalie ne [...] coniunctis. g Vgl. Nr. 7/42.

e seclusis.

Der Begiff parva logicalia wird seit dem 15. Jh. für eine Gruppe von kleineren Traktaten zu logischen Themen verwendet, analog zu den parva naturalia des Aristoteles. Vgl. Hoenen 1999, S. 68. 2 Das bezieht sich auf folgende drei Werke des Aristoteles: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi (Vgl. Nr. 7/110).

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physicoruma, in de anima.1 Salvum tamen est magistro exercitium ethicorum2 cum alio exercitio disputare.b 24 Item de cetero nullus magistrorum legere debetc duas lectiones sub una hora sic, quod ad certos dies legat in una, aliam suspendendo et post hoc vice versa.d 25 Iteme nullus magistrorum disputet in exercitiis aut leget publice illa die, qua disputatur ordinarie, nec alium actum scholasticum in artibus publice faciatf. Idem servetur de baccalaureis.g 26 Itemh nullus magistrorum leget diebus festivis pro pastu nec sine pastu aliquem librum ad gradum pertinentem. Idem servetur de baccalaureis. 27 Itemi nullus magistrorum incipiet legere aliquem librum post dies caniculares, nisi possit ipsum ante proximum initium finire. 28 Item recipiens ordinarium leget eum per se aut resignabit ipsum facultati.

a

b am Rand nachgetragen und wieder gestrichen Item magister incipiens phisicorum. exercitiam aut lectiones debet esse diligenter in legendo et exercitendo, quod si non fuerit salvum scilicet audiendi. Am Rand nachgetragen Item magister volens legere aliquem librum finita sua lectione ordinaria iuxta statutum non incipiat sine consensu decani et suorum assessorum. Vgl. Nr. 7/49. c habet. d am Rand Absatz mit einem vertikalen Strich markiert. e Vgl. Nr. 7/43. f facietis. Danach über der Zeile unleserliches Wort nachgetragen. g danach ergänzt und wieder gestrichen praeterquam in actibus paedagogii. h Vgl. Nr. 7/44. i Artikel gestrichen. 1

Die letzten zwei Schriften von Aristoteles: Physica, De anima. Ethica Eudemica von Aristoteles.

2

Ethica Nicomachia und

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29 Itema magistri et licentiati in artibus debent servare vacantias secundum modum infrascriptum videlicet, quod a festo Margarete usque ad festum assumptionisb ordinarie non disputetur nec aliquem actum legent.c 30 Itemd magister non continuans labores scholasticos secundum determinatum tempus statutorum recipiet de pastu solum secundum ratam temporis.e 31 Itemf nullus magistrorum legendo vel disputando vel baccalaureorum debet materiam, quam legit vel disputat ad pennam pronuntiare sub poena duorum florenorum facultati persolvendorum, de quibus habebit decanus pro tempore tertiam partem. Sed tamen non inhibetur exercitantibus vel lectiones audientibus, quin colligere possint notabiliora et argumenta magistrorum, dummodo fiat sine pronuntiatura. 32 Item nullus magistrorum in disputatione ordinaria baccalaureorum debetg iuvare aliquem respondentem, arguentem vel etiam praesidentem, nisi dumtaxat dominus decanus vel tempore absentiae suae senior magister in ordine sedens et hoc maxime propter rixas aut displicentias ibidem tollendas. 33 Item decanus facultatis artium in eligendo lectorium pro suo exercitio disputandoh singulis magistris quemadmodum et in aliis in ordine est praeferendus.

a

b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen Bartholomei. Vgl. Nr. 7/52. nachgetragen sed exercitia debent continuari, am Rand hoc ad examen facultatis, darüber unleserlicher Nachtrag. d Vgl. Nr. 7/45. e am Rand Artikel mit einem vertikalen Strich markiert. f Vgl. Nr. 7/46. g danach gestrichen aliquem vel. h danach gestrichen in (ersetzt durch et) similiter in promovendo.

c

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34 Itema nullus magistrorum in die beati Augustini vel Gregoriib ad electionem et quotam tunc dandam admittatur, nisi secundum statuta facultatis fuerit actu regens. 35 Itemc quilibet magister in electione comparens ipsod die beati Augustini ad eligendam lectioneme pro studio hiemali et ipso die beati Gregorii pro studio aestivali sit obligatus. V. Statuta disputationem ordinariam concernentia 36 Ordinarie disputaturusf intrare debet hora VI in aestate, scilicet a festo paschae usque ad festum Michaelis, et in hieme hora septima sub poena quatuorg solidorum decano facultatis solvendorum.h 37 Itemi magistri actu regentesj tenentur ordinarie disputare sub poena 8 solidorum, et non regentes actu, postquam decanus eis tempestive per bedellum disputationem ordinariam intimaverit et, si acceptaverit, tenentur sub poena praefata disputare. Si vero non possent nec vellent, intiment per cursorem decano tempestive, ut decanus de alio disputante provideat, ne facultas taliter in actibus suis impediatur.k 1 a Artikel gestrichen. Vgl. Nr. 7/47. b über der Zeile nachgetragen, gestrichen und wieder nachgetragen. c Vgl. Nr. 7/47, am Rand unleserlicher Nachtrag. d über der Zeile nachgetragen. e danach gestrichen sit obligatus. f Vgl. Nr. 7/53. g danach gestrichen quatuor. h danach ergänzt ita ut praesidens (über der Zeile, gestrichen decanus) expediat se ante oc[ta]vam, ut dom[in]us pincipium habeat locum. i Vgl. Nr. 7/54. j die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. k am Rand Nachtrag, verblichen und durch Abrieb verderbt Item conclusum scilicet in decanatu magistri Conradi Hensel de Cassel (siehe Anm. 1 auf dieser Seite) facultatis (gestrichen qui) de ceteris magistris lectionem, si [magister] actu regens debet continue cum sex lectiones suas, scilicet scholares cum octo (gestrichen si autem collegiatus [...]), scilicet scholares cum 8 salutem solventibus sub poena unius floreni (danach gestrichen solventibus sub poena unius floreni facultati). 1 (zu Anm. k) Conrad Hensel aus Kassel ist 1458 Dekan der Artistenfakultät (Vgl. Friedländer I/1893, S. 12,16) und nochmals 1460 anstelle des verstorbenen Dekans Lamside (Vgl. Friedländer I/1893, S. 18,3). Der Nachtrag wird sich auf die erste Amtszeit beziehen.

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38 Itema quilibet magister praesidens in huiusmodi disputatione congregatis quatuor magistris habituatis tenetur se statim expedire ad cessandumb. 39 Itemc quilibet magister censeri volens actu regens debet esse ad minus in secunda disputatione ordinaria sub poena duorum solidorum, quam incidit, quotiens huiusmodi disputationem secundam neglexerit visitare argumenta ibidem deducendo. Quam poenam, si magister non dederit, cum per decanum ad dandum requisitus fuerit, non habeatur pro regente actuali, cuius poenae medietas cedet decano, alia fisco facultatis, de qua decanus faciet computum suo successori.d 40 Iteme quilibet rector bursae seu magister habens secum in bursa socios in nostra facultate studentes tenetur cum suis conbursalibus seu sociis disputationem infrascriptam honeste visitare exhortando eosdem ad poenam infrascriptam, scilicet, quotienscumque disputationem huiusmodi non visitaverit, det quilibet eorum unum album, qui cedat communitati ad usum suorum conbursalium seu commorantium sociorum. Quos magistros et rectores bursarum decanus, si invenerit in istis negligentes, tenetur ad praescripta exhortari et istud statutum volumus in futurum inviolabiliter observari. 41 Itemf nullus magistrorum in praefata diputatione debet plura argumenta proponere quam tria sine confirmationibus tamen duo deducendo, nisi aliud viderit praesidens fieri posse propter paucitatem magistrorum.g

a

Artikel gestrichen. b danach gestrichen Item magister. c Vgl. Nr. 7/55. d danach unleserlicher Nachtrag. e Vgl. Nr. 7/57. Über der Zeile ergänzt Item omnibus Sabbatis consuetis, si non fuerit festum, debet fieri disputatio. Si autem fuerit festum aut aliud rationabile impedimentum, debet anticipare in sextam feriam. Vgl. Nr. 7/58. Am Rand ergänzt Item in Sabbato palmarum non sit disputatio scilicet in sextam feriam (gestrichen in vigilio) p[aschae], f Vgl. Nr. 7/56. pentecostis, nativitatis domini, in canicularibus et in mutationibus [anni]. g danach ergänzt Item magister in legendo debet esse decenter habituatus (nachgetragen habitu magistrali) sub poena non computandi actis et […] similiter et in disputatione ordinaria, sub poena quatuor solidorum […].

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VI. Statuta de actu regentia 42 Itema magister censetur actu regens, qui legitb per quemlibet medium annum ad minus per duos menses in facultate artium.c 43 Itemd moderatum est illud statutum de actu regentia iuxta hunc modum, quod non obstante praedicto statuto magistri seniores infirmitatibus praeventi vel prae senio debiles ac magistri actu laborantes in superiori facultate, ut in facultate theologica, legentes cursum bibliae vel sententias eo tempore, quo huiusmodi laboribus insistunt, actu regentes debent censeri. Etiam dato, quod nullum actum scholasticum in artibus legendo vel disputando exerceant ordinariarum disputationum visitationibus ac earundem praesidentiis tantum exceptis. VII. Statuta pro rectores bursarum et bursales observandae 44 Quilibetf rector bursae debet sic promittere rectori universitatis, decano facultatis artium ceterisque magistris ad hoc deputatis in visitatione bursae aut regentiae: Ego N. promitto, quod meis bursalibus volo fideliter in moribus et doctrina praeesse, ipsos ad latinizandum inducere, bursam meam horis statutis ab universitate firmitate non ficte claudere clausamque temporibus congruis per posse et nosseg tenere, dyscolumh aut vagabundum incorrigibilem mecum non sustinere, quin illum domino rectori vel eius substituto per me vel per alium denuntiare emendandum, a beano pro ipsius beanii depositione non plus tertia parte floreni exigere aut exigi permittere licentia ad magis exponendum a rectore universitatis et suis consiliariisi non obtenta, strepitus aut incommoditates, quibus vicini vexentur, aut commissationesj frequentes cum effectu prohibere, alterius bursalem non colligere sine eius aut rectoris universitatis vel eius a

Vgl. Nr. 7/59, am Rand item. b danach gestrichen per tres menses in annum, die folgenden neun Wörter über der Zeile. c danach ergänzt Item magister actu regens in nostra facultate debet in plateiis et ecclesiis et publicis actibus esse decenter habituatus ad minus habeat pallium talare undique clausum demptis duobus foraminibus, sub poena quatuor solidorum, quotiens excesserit etc. Vgl. Nr. 7/68. d Vgl. Nr. 7/60. Am Rand unleserlicher Nachtrag. e Darüber nachgetragen [Statuta] de completione biennii. Vgl. Nr. 7/Kapitel IX. f Vgl. Nr. 7/63. g nosce. h discolum. i suorum consiliariorum. j commessationes.

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substituti consensua sub poena quatuor florenorum Renensium dictis rectoribus dandorum totiens, quotiens contrarium fecerob. Etiam promitto curare, quantum valeo, ut mei conbursales in plateis et in scholis honeste togis vel tunicis iuxta statuta universitatis incedant. 45 Itemc quilibet receptus et ad bursam recipiendus debet sic promittere in praesentia bursalium: Ego promitto bona fide contra magistrum meum rectorem bursae non insurgere, eius informationem et directionem patienter audire, nullas conspirationes aut ligas contra ipsum aut in praeiudicium universitatis facere aut faciendis interesse. 46 Item quilibet regens bursam ordinet, ut domus sua claudatur circa primum pulsum campanae vigiliumd, quod est hora nona alias, si domus tempore noctis aperta inveniatur ex neglegentia eius, solvat facultati medium florenum, sed si quis ibidem mulierem sucpectam introducat vel domum tempore noctis violenter aperiat, solvat integrum censum et facultati unum florenum et cum hoc de bursa expellatur.e 47 Item rectores bursarum, quorum quilibet ex parte suorum bursalium integram bursam sublevaverint, sint ad disputationem bursalem fructuosam ferialibus diebus per se vel alios obligati. Quod si non fecerint bursales bursam integram, potuerint eis denegare.f VIII. Statuta circa promotos in aliis universitatibus observanda 48 Quilibet promotus ad aliquem gradum in artibus in alia universitate solvet hoc loco ad fiscum facultatis artium tantum, quantum aliquis hic promotus solvit, videlicet si est baccalaureus, solvat duos florenos Renensium in auro, si magister quatuor quam pecuniam preasentare debet

a unter der Zeile hinzugefügt extra tempus. b danach non colligere. c Vgl. Nr. 7/64, siehe auch weiter unten Nr. 6/74. d vigilum. e danach ergänzt sive sit rector bursae sive studentes, si autem mulierem suspectam vocaverit in domo sua aut alio loco, si magister suspendatatur, a facultate si simul artius puniatur. f am Rand de examine.

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decano facultatis artium pro tempore exsistentibus ante receptionem suam ad facultatem. 49 Item quod det tantum cursoribus, quantum aliquis hic promotus eis secundum statuta dare tenetur.a 50 Item iurabit in receptione sua iuramentum recipiendorum ad facultatem de quo supra. 51 Item quod doceat per evidens testimonium suam promotionem et quod bene et honeste se rexerit, ubi prius conversatus erat, vel stet hic in universitate per tantum tempus, quod facultas poterit de moribus conversatione et conditionibus ipsius informari sufficienter et nisi hoc sic factum fuerit, non admittetur ad facultatem.b 52 Item cuilibet magistrorum alibi promoto admittendo ad facultatem artium assignetur locus competens et honestus per facultatem habendo respectum ad conditiones personae et ad utilitatem et honorem facultatis, quo loco eis assignato debent et teneantur publice in scholis respondere magistro aliquo praesidente per decanum deputando loco et tempore congruis et opportunis.c IX. Sequuntur festa collegii et statuta concernentiad 53 Item volumus et statuimus, ut nullus magistrorum vel baccalaureorum aliquem actum ordinarium exerceat in diebus festivitatume infrascriptarum et hac festa pro collegiorum festis hiemalibusf volumus reputari sub poena correctionis decani. Salvum tamen est unicuique in vigiliis eorundem suum ordinarium ante prandium et etiam post exercere, imprimis occurrit a

danach ergänzt si baccalaureus X solidi, si magister XX solidi. b am Rand ut intra statutos e danach comprehensisti. c am Rand de scholares domino decano. d danach ergänzt per [...]. f gestrichen praedictis. am Rand ergänzt.

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festum Ieronimi confessoris, item festum Elisabetaea, item festum Barbarae, item festum Anthonii, item Gertrudis, item Ambrosii, in aliis autem festis celebribus eodem tempore hiemali occurrentibus non erit salvum in vigilia post prand[ium] suum exercitium ordinarium hiemale vel etiam lectionem continuare hac enim festa, scilicet festum Michaelis archangeli, item festum Lucae, item festum Ottonius, item Symonis et Judaei, item omnium sanctorum commemorationes animarumb, item Martini, item Katherinae, item Andreae, item Nicolai et festum conceptionis, item festum Thomae, item festum beati Pauli, item purificationis, item festum Petri, item Mathiae, item Gregorii, item annuntiationem Mariae, item Georgiic, item Marci.d X. Decreta universitatis de consilio facultatis et de pecunia proveniente a promovendis 54 Imprimis decretum est, quod magistri de consilio facultatis iam ibidem exsistentes manere debent de consilio, si sint actu regentes laborantes in facultate artium, quod si non laborent, non oportet eos ad consilium vocari. Ex post autem sint in consilio facultatis duodecim magistri seniores. Salvum tamen erit universitati aut facultati alicui ultra numerum praedictum honorem exhiberi per deputationem eiusdem ad consilium facultatis. Nullus tamen deputetur ex post ad consilium praedictum, nisi magister sit quatuor annorum. 55 Insuper conclusum est, quod pecunia proveniens de promovendis admissis in facultate artium qu[a]e ad distributionem magistris cedere debet, debet partiri sic, quod quisque recipiat de suis, collegiati de secum stantibus et rectores bursarum de secum stantibus, sic, quod magistri collegiati amborum collegiorum in huiusmodi divisionem pecuniae

a

elisabetus. b am Rand ergänzt. c georri. d danach Ergänzung ausradiert. Am Rand ergänzt Item pro regula teneatur,qui festum collegi non habeat pro festo [...] licet ergo lectiones et exercitia in ipso festo collegii suspendare, in ipso tamen die proxime praesenti fieri et continuari debet usque ad exitium mensis, quod 8 [hora] vespere post cenam sit inclusive. Vor dem nächsten Blatt 18 ist ein Handzettel geheftet.

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provenientis de secum stantibus sint indivisi, ita quod in ipsis aequaliter pecuniam dividatur.a 1 XI. Statuta scholares et supposita facultatis artium concernentia 56 Itemb decanus publicet scholaribus statuta eorum statum concernentia, prout tenetur ex uno statuto concernente suum officium. Forma autemc intimationis pro convocatione scholarium ad audiendum legi et publicari statuta est ista: 57 Decanusd facultatis artium notificat omnibus et singulis scholaribus eiusdem facultatis, quatenus cras mane hora septima ad disputationem ordinariam conveniant ad audiendum legi et publicari statuta facultatis praedictae scholares ipsos et statum eorum concernentia sub poena non excusationis ignorantiae temporibus in futuris datum et cetera. 58 Iteme infrascripta sunt per decanum studentibus intimanda in disputatione ordinaria circa principium sui decanatus. Primo exhortandi sunt ad mores et scientias, ut habeant se honeste in conversatione et vestitu, et suis superioribus, doctoribus puta et magistris aliisque reverendis personis oboedientiam et reverentiam exhibeant, et cum aliis pacifice et quiete a danach von anderer Hand Absatz nachgetragen und wieder gestrichen Item materia deliberationem praehabita rationabilibus ex causis et motivis dominorum doctorum atque magistrorum nostrae universitatis [...] manentibus in hanc finaliter deven[imus] conclusionem et [...], qui in exercitiis quibuslibet et disputionibus in facultate artium scholastice et doctrinale habendis et continuandis observari debet publice et assidue moderna videlicet via Buridani, [Ockham], Marsilii (siehe Anm. 1 auf dieser Seite). Salvum tamen [est] scilicet magistris in lectionibus convenient[ibus] uti [quorsus] sine [...] derogatione, detractione aut praeiudicio moderno. Insuper sed et de ordinatione episcopi caminensis cancellari huius almae universitatis et in suo petitur mandato, quod habetur apud universitatem et copia habetur in praesenti etc. b Vgl. Nr. 7/89. c danach gestrichen convocatione. d Vgl. Nr. 7/90. e Vgl. Nr. 7/91. 1 (zu Anm. a) Johannes Buridanus (gest. nach 1358, Rektor der Universität in Paris 1327/28 und 1340), gilt wie Wilhelm von Ockham (gest. nach 1347) als Verteter der nominalistischen Universallehre. In dieser Tradition stand auch Marsilius von Inghen (gest. 1396, Gründungsrektor der Universität Heidelberg). Alle drei sind Vetreter der „via moderna“ im 14. Jh. Vgl. Hoenen 2007, S. 71.

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vivant, neminem ledendo in bonis exterioribus corpore aut fama et hoc signo, verbo vel facto, sed omnes tales se exhibeant, ut ex hoc crescat fama bona universitatis nostrae et facultatis, et ipsismet honor, qui praemium est virtutis. 59 Secundoa exhortandi sunt ad scientias videlicet, ut studium in artibus inchoatum perficiant et quod immob sint intitulati, quod etiam sint re non solum studentes nomine. Item quod intimationes magistrorumc affixas non vicient neque deponant,d item quod in exercitiis, lectionibus aut disputationibus strepitus non faciant aut incommoditates sive abusiones habeant ceterorum audientium offensivas. 60 Iteme non sint scholares nostrae facultatis dyscolif, immorigerati aut vagabundi, non spatientur temporibus lectionum et exercitiorum nec temporibus nocturnis.g Non sint fornicarii sub poena non promotionis. 61 Itemh scholares facultatis nostrae debent et tenentur dare cursoribus salariumi quatuor temporibus annij, scilicet singulis quatuor temporibus I album ad minus. 62 Item volumusk, quod diligenter debent visitare disputationes ordinariasl tam baccalaureorum quam magistrorum in hiis complendo ad minus 30m sessiones pro baccalaureatus gradun sessionem per II horas continuando in una ordinaria disputatione, quia nullius aut minimi fructus est disputationem adire et statim recedere ab eadem.o

a

Vgl. Nr. 7/92. b ymmo. c über der Zeile. d über der Zeile nachgetragen poena 8 solidorum. e Vgl. Nr. 7/93. f discoli. g die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. h Vgl. Nr. 7/94. i sallarium. j am Rand nachgetragen. k am Rand nachgetragen. Vgl. Nr. 7/95. l danach gestrichen ibidem, über der Zeile gestrichen in hiis, die folgenden sechs Wörter über der Zeile nachgetragen. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen 16. n die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen. o danach gestrichen responsio debet pro sessione computari.

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63 Itema quilibet scholarum nostrae facultatis debet pro gradu baccalaureatus obtinendo octiesb respondere magistris et octiesc baccalaureisd sive in ordinaria sive extraordinaria disputatione et haec responsio pro sessione, de qua supra debet sibi computari. 64 Iteme volumus et statuimus, quod scholares nostrae facultatis artium suas debent diligenterf lectiones audire, ex textibus ut [m]aiorem possint fructum reportare. 65 Itemg diligentiam debent debitam in suish lectionibus et exercitiis formalibusi adhibere itaj, quod minime negligant ter post invicem continuek lectioni aut exercitio studiosius interesse. Quod si contrarium quis fecerit et terl se continue a lectione vel exercitio negligenter absentaverit, postquam intitulatus ad registrum magistri legentis aut exercentis fuerit, debet eandem lectionem etm idem exercitium pro forma reiterare et nihilominus utriquen integrum dare pastum, nisi secum per facultatem fuerit gratiose dispensatum. 66 Itemo volens audire lectiones vel exercitia secundum statuta nostrae facultatis pro gradu omni tempore actuum scholasticorum pro posse suo diligens exsistet. Si vero ex causa rationabili ab unop actu vel pluribus defuerit tractatum capitulum, vel aliam partem non notabilemq omittendor petat resumptionem in cathedras a magistro legente vel disputante, in cuius beneplacito sit resumere vel non resumere materiam ab audiente sic neglectam. Si autem quis ad mensem defueritt aut tractatum partialem notabilem aut librum partialem, sicut est tractatus Porphirii1 vel alius liber a

Vgl. Nr. 7/96. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen quatuor. c unter der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen sexies. d backalauriis. e Vgl. Nr. 7/97. f über der Zeile. g Vgl. Nr. 7/98. h danach gestrichen in. i danach gestrichen diligentiam. j über der Zeile. k verbessert. l gestrichen et ter und unter der Zeile wieder nachgetragen. m über der Zeile. n Wort noch einmal über der Zeile. o Vgl. Nr. 7/99. p über der Zeile. q über der Zeile nachgetragen. r über der Zeile nachgetragen, davor gestrichen defuerit. s kathedra. t über der Zeile nachgetragen. 1

Die Einleitung in die Aristotelischen Kategorien von Porphyrius († 305), von Boethius († 524) ins Lateinische übersetzt (Isagoge), bildete eine wesentliche Grundlage für den Logikunterricht. Vgl. Hoenen 1999, S. 66.

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partialis in logica vel physicaa, neglexerit, solvat pro aliis libris restantibus, quibus interfuit, secundum ratam temporisb et taxam communem, et non auditum a novo legente velc disputante audiat tempore opportuno. Alias tales actus pro forma minime computentur. 67 Itemd nulli baccalaureandorum computentur pro forma ad gradum plures lectiones de libris Aristotilis simul audite quam duae, sed libri mathematicales rhetoricales et grammaticales possunt pro tertia lectione computari pro forma.e XII. De obligatione studentium ad standum in bursis 68 Quiaf studentes non commorantes magistris in domibus et regentiis sive bursis communiter habitant in angulis aut locis, ubi mores eorum et studii diligentia minime per magistros cognosci possunt, ne magistri ergo ignari reperiantur de vita moribus conversatione et studiis volentium promoveri, et cum rationale sit, quod studens quisque volens ad altiora promoveri in vita moribus scientia et conversatione laudabili per illos, qui eum promovere habent, sit approbatus. Ideo volumus et statuimus, quod nullus studens in artibus ad aliquem gradum debeat promoveri, nisi adg annum cum medio ad minush ante suam promotionem steterit in aliquo collegiorum aut bursa aut regentia per universitatem approbata in eo aut ea onera tenendo regentialia videlicet, quod si fortunae fuerit pinguiorisi scilicet benej habens, mensam communem teneat cum magistro regente aut cum magistris regentibus, quod si non bene habens fuerit, ita quod plene mensam tenere non possitk ad medietatem bursae sit astrictus vel ad dandum album hebdomadaleml pro manutenentia magistri praesidentis aut praesidentium magistrorum.

a

b über der Zeile nachgetragen. c danach nochmals vel. d Vgl. Nr. 7/100. ergänzt Nec una hora habeantur plures actus quam i. Vgl. Nr. 7/101. f Vgl. Nr. 7/102. g danach gestrichen medium. h vorher gestrichen minus. i verderbt. j verbessert aus beneficiis. k danach gestrichen capiat. l ebdomedalem.

phisica.

e danach

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69 Itema statuimus et ordinamus, quod studentibus praedicto statuto se non conformantibus lectiones et exercitia pro forma non debent computari, et nihilominus eosdem volumusb ad solutionem pastus obligari. 70 Itemc volumus, quod ad praedictum statutum filii incolae civitatis et habentes consanguineos ministrantes eis expensas et cum magistris et doctoribus extra bursam commorantes non sint obligati honestate eorum supposita vitae, scientiae atque morum. 71 Itemd ad praedictum statutum paedagogi filiorum incolarume, de quorum paupertate sufficienter et plene constat magistris, non restringantur. 72 Itemf cuilibet promovendo in baccalaureum in artibus sufficere debet tempus praedictum, si toto tempore in bursa aut cum magistro regente in eadem steterit, alioqin etiam licentia habita ad alibi standum, si per annum in bursa steteritg, debeth residui temporisi habere duplum, nisi secum fuerit dispensatum, et si ante promotionem toto tempore extra bursam steterit, etiam licentia habita rectoris debet totum tempus duplare, sic quod, ubi sufficent, annus cum medio in bursa debet tribus stetisse annis extra bursam, regentiam, aut collegium, diligentia studii vitae ac morum honestate supra praesuppositis. 73 Item nullus magister de gremio facultatis artium pro promotione alicuius contra praedictam statutam sub poena exclusionis a facultate debet laborare, quam poenam si non curaret sub poenaj iuramenti eundem statuimus ad praedictam esse obligatum.k

a

Vgl. Nr. 7/103. Vor dem nächsten Blatt 20 ist ein Handzettel geheftet. b verderbt. d Vgl. Nr. 7/105. e die letzten zwei Wörter über der Zeile Vgl. Nr. 7/104. nachgetragen. f Vgl. Nr. 7/106. g über der Zeile nachgetragen. h danach gestrichen medium annum. i danach gestrichen d. j danach gestrichen f. k Randbemerkung Illud statutum concernit magistros. c

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74 Itema quilibet receptus ad collegium aut aliaquam bursam seu regentiam debet sic promittere in praesentia bursalium et rectoris aut rectoris collegii aut bursae: Ego promitto bona fide contra magistrum meumb rectorem bursae aut rectorem non insurgere, eius aut eorum informationem et directionem patienter audire, nullas conspirationes aut ligas contra ipsum aut ipsos aut in praeiudicium universitatis autc facultatis facere aut faciendis interesse. 75 Itemd si quis mulierem suspectam introducat vel domum tempore noctis violenter aperiat aut non per hostium, sed per fenestras post clausuram domus introeat aut insultus faciat aut exorbitantias magistrorum bursalium aut vicinorum offensivas, de bursa expellatur et nihilominus integrum solvat censum et facultati unum florenum, et qui sic expulsus fuerit a nullo magistrorum recipiatur, nisi priori magistro, cume quo stetit, aut magistris sit reconciliatusf sub poena I floreni. 76 Itemg quilibet bursalis in disputationeh bursae se praesentem exhibeat suo in ordine respondendo et arguendo honeste, etiam se in eadem quisque habeat contrafacienti stantia bursalis pro forma minime debet computari. XIII. De quantitate temporis et pastus lectionum et exercitiorum 77 Itemi volens formalis haberij pro gradu baccalaureatus in artibusk tenetur infrascriptas habuisse lectiones. In logical: veterem artem1 et legetur per 3m menses ad minus pro quolibet dabuntur 6 solidi, priorum et legetur per 3 menses – dabuntur 6 solidi, a Vgl. Nr. 6/45 und Nr. 7/64. b danach gestrichen insurgere. c über der Zeile d Vgl. Nr. 7/107. e danach ein s. f reconsiliatus, über der Zeile nachgetragen. nachgetragen die Vorsilbe re. g Vgl. Nr. 7/108. h über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen ad disputationem. i Vgl. Nr. 7/110. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen effig. k die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. l loyca. m Im Folgenden werden die römischen oder arabischen Zahlzeichen entsprechend der Textvorlage wiedergegeben, aber nicht die eventuellen Deklinationsendungen. 1

Als logica vetus bzw. ars vetus betrachtete man die logischen Schriften, die vor der Rezeption des corpus aristotelicum im 12. Jh. im Lateinischen Westen bekannt waren. Vgl. Hoenen 1999, S. 66.

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posteriorum et legetur per tres menses – dabuntur sex solidi, elenchoruma 1 et legetur per 2b menses – dabuntur 4 solidi. In rhetorica: laborynthumc 2 per mensem cum medio et dabuntur 3 solidi.d In philosophia: physicorume et legetur per 6 menses dabuntur pro pastu 12 solidi, de anima3 et legetur per menses 3f dabuntur 6 solidi. In astronomia: spheramg materialem4 et legetur per mensem cum medio dabuntur 3 solidi.h Item volens ad gradum promoveri baccalaureatus debet subscriptis interfuisse diligenter exercitiis ordine subscripto. In primo medio annoi exercitium habeat veteris artis5 hora 9, qui disputabitur per medium annum per amplius pro duabus marcisj. Etiam eadem medio anno exercitium parvorum logicaliumk 6 hora 3 per medium annum pro duabus marcisl. In secundo medio anno: novam logicamm 7 hora nona per medium annum pro duabus marcisn, et exercitium Petri Hispani8 cum sophismatibus Alberti9 hora 12 per medium annum pro duabus marciso.

a

elencorum. b verbessert aus 3. c laborinctum. d am Rand [...] paedagogii. e phisicorum. gestrichen sex. g speram. h am Rand actum in paedagogio. i am Rand Nota bene. j die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen, gestrichen pro I floreno. k loycalium. l die letzten zwei Wörter ergänzt, gestrichen I floreno. m loycam. n nachgetragen, davor gestrichen I floreno. o nachgetragen, davor gestrichen I floreno.

f davor

1

Die letzten drei Werke sind von Aristoteles: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi. 2 Das Werk Laborynthus wurde Ebrard von Béthune (gest. um 1212), dem Verfasser des Graecismus, zugeschrieben. Vgl. Lohmeyer 1901. 3 Die letzten zwei Werke von Aristoteles sind: Physica, De anima. 4 De Sphaera des Johannes de Sacrobosco (gest.um 1250). 5 Siehe oben, Anm. 1 auf Seite 42. 6 Siehe oben, Anm. 1 auf Seite 28. 7 Neben der logica vetus (siehe oben, Anm. 1 auf Seite 42) bildeten die logica nova die zweite Gruppe logischer Schriften. Dabei handelt es sich um die Werke des Aristoteles, die seit dem 12. Jh. bekannt waren: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi, Topica. 8 Der Tractatus des Petrus Hispanus (gest. 1277) war das Hauptwerk der mittelalterlichen Logik und spiegelt das Wissen des mittelalterlichen logischen Wissens wider. Die Schrift erörtert die Themen der logica vetus und logica nova und schließt mit der Abhandlung der logica modernorum. Vgl. Hoenen 1999, S. 69. 9 Albertus Magnus (gest. 1280) kommentierte alle aristotelischen Schriften (v. a. De anima, Physica und Metaphysica).

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In tertio medio anno: de anima et parva naturalia in toto vel in parte pro posse disputantis hora 12 per medium annum pro duabus marcisa, et exercitium physicorumb 1 hora 3 per medium annum pro I floreno.c 78 Itemd volens formalis haberi pro magisterio gradu has debet lectiones habuisse:e In logicaf: topicorum2 pro 10 solidis. In naturali philosophia: de caelo et mundo pro 6 solidis, de generatione pro 4 solidis, meteororumg pro 8 solidis, parva naturalia3 pro 6 solidis. In morali philosophia: ethicorum pro 18 solidis, politicorum pro 12 solidis, oeconomicorumh 4 pro 2 solidis.

a

über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen I floreno. b phisicorum. c danach zwei Artikel von Schreiber B ergänzt (1) Ut autem supposita nostrae facultatis ad debitum studium exercitium et ad maiorem diligentiam in eorum proprium commodum et salutem rigorosius coherceantur, volumus et statuimus, ut quilibet promoveri volens in artibus debet singulis mediis annis habere ad minus duas lectiones et duo exercitia pro forma secundum ordinem supratactum aut habere actus in paedagogio, nisi in alia universitate sua formalia compleverit. Alioquin tempus, quo steterit, sibi non computabitur in locationem nec pro forma nec cum tali tempore exami[ni]s per facultatem debet dispensari praeter tamen exercitia duo et duas lectiones potest quivis habere actus in paedagog[io], qui sibi visum fuerit pro se expedire.(2) Item non habens actus pro forma in lectorio habeat omnes actus in paedagogio vel ad minus quatuor, duos ante prandium et duos post [prandium]. Alioquin pro studente teneri, haberi et reputari minime hab[ebit] nec privilegiis universitatis gaudere debebit, iuxta unum statutum universitatis desuper editum. Vgl. Nr. 7/112 und 113. d Vgl. Nr. 7/111. e Randbemerkung Pro magisterio lectiones et exercitia. f loyca. g metheororum. h yconomicorum. 1 Die letzten drei Werke sind von Aristoteles: De anima, Parva naturalia, Physica. 2 Topica 3 Die letzten vier Werke von Aristoteles: De caelo, De mundo (im des Aristoteles. Mittelalter ihm zugeschrieben), De generatione et de corruptione, Meteorologica, Parva naturalia. 4 Ethica Nicomachia und Ethica Eudemica sowie Politica des Aristoteles. Das Werk Oeconomica wurde im Mittelalter Aristoteles zugeschrieben.

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In mathematica: theoricam [planetarum] 1 pro 8 solidis, perspectivam2 pro 8 solidis, arithmeticam3 6 solidis, musicam4 4 solidis, geometriam5 pro 12 solidis. Item metaphysicama Aristotilis6 pro 12 solidis. Debet etiam ad gradum magisterii promoveri volens subscriptisb interfuisse exercitiis. In exercitio physicorumc hora tertiad, quod pro magisterio debet reiterari per medium annum pro I floreno, in exercitio de caelo hora 9 pro I florenoe, in exercitio de generatione hora 12 pro I florenof et in exercitio metheororum hora nona pro I florenog. In exercitio ethicorum hora 3 per annum pro II florenis. In exercitio metaphysicaeh hora nona peri medium annum pro I floreno. 79 Itemj quilibet intrans ter lectorium aut exercitium alicuius magistri legentis aut disputantisk circa principium ille sit obligatus ad totum pastum illius exercitii vel libri, nisi talis legitime fuerit impeditus et tunc solvat secundum ratam temporis. Si vero ter intraret non circa principium, sed post veniret, solvet iterum secundum ratam temporis. Et si legens aut disputans non est continuans usque ad determinatum tempus, recipiat ab audientibus pastum tantum pro rata temporis.l

a

metaphisicam. b suprascriptis geändert in supscriptis. c phisicorum. d die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen. e die letzten drei Wörter gestrichen. f die letzten drei Wörter gestrichen. g die letzten drei Wörter gestrichen. h metaphisicae. i pro. j Vgl. Nr. 7/114. k die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. l Randbemerkung Illa statuta eorum concernit [...] et baccalaureos simul. 1

Theorica planetarum wurde sowohl nach dem fälschlich Gerhard von Cremona zugeschriebenen Traktat gelesen als auch nach dem des Campanus de Novara. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 2 In diesem Fach wurde meist die Perspectiva communis nach Johannes Pecham gelehrt. Vgl. Schöner 1999, S. 87. 3 Der arithmetische Stoff war auch in dem Werk Elemente (Bücher VII–IX, siehe Anm. 5 auf dieser Seite) enthalten, wurde aber meist nach der Institutio arithmetica des Boethius gelesen. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 4 Der Musikvorlesung lag das Buch Musica speculativa des Johannes de Muris zugrunde. Vgl. Staehelin 1999, S. 132. 5 Die Geometrie wurde nach den Elementen von Euklid in der Redaktion von Campanus de Novara gelehrt. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 6 Metaphysica des Aristoteles.

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80 Item quilibeta exercitium vel lectionem audiens debet magistro suo satisfacere infra tempus laboris ante finem exercitii et lectionis alias magister habet posse et est ei salvum illum tempore promotionis impedire sic, quod ad examen non admittatur et in casu, quo admissus ad examen fuerit, quod ulterius promoveri non possit. 81 Item quilibet studentium facultatis artium satisfacere debet et tenetur infra tempus laboris seu lectionum seu exercitiorum vel solvendo pecunialiter aut ponendo valida pignora et sufficientia ita tamen, quod infra mensem satisficiat pignus aut pignora redimendo, quod si non fecerit huiusmodi lectiones et exercitia, extunc pro forma nullius gradus acceptandi debet computari. 82 Itemb examinandi pro gradu baccalaureatus aut magisteriic, antequam intrabunt examen, iurabunt sic decano et examinatoribus: Ego N. iuro et promitto vobis domino decano et examinatoribus, quod si propter defectum morum aut scientiarum reiectus vel minus bene locatus fuerod, quod hoc non volo vindicare in aliquo, per me aut per alium seu alios directe vel indirecte, verbo aut facto. Neque volo pro promotione mea vexare facultatem aut examinatores per preces importunas praelatorum vel aliorum dominorum. 83 Item iuroe, quod steti in studiis privilegiarisf in bursis servando […] ad minus per annum cum medio completumg, et quod audivi studiose infrascriptas lectiones pro forma in logicah veterum artium, priorum et posteriorum, elenchorum, in rhethorica laborynthumi, in astronomia spheramj, in philosophia de anima et physicorumk. Et qui steti in exercitiis infrascriptis in exercitio veteris artis et parvorum logicaliuml pro primo, in exercitiis novae logicaem et Petri Hispani pro secundis. In exercitiis de anima et parvorum naturalium et physicorumn pro tertiis. Et quod

a

danach gestrichen visitans. b Vgl. Nr. 7/Nachtrag 4. c die letzten zwei Wörter über der Zeile. d am Rand nachgetragen aut ad examen vel [...] non admittar. e am Rand unleserlicher Nachtrag. f privilegiatis. g complete. h loyca. i retorica laborinctum. j speram. k physicorum. l loycalium. m loyce. n physicorum.

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[omnes]a huiusmodi lectiones audivi secundum statutum facultatis artium. Nec non quod omnibus satisfeci in pastu lectionum et exercitiorum et quod respondi ordinarie et extraordinarie, sessiones complevi secundum statutum facultatis artium. Et si admissus fuero, non determinabo, praesentatus fuero facultati et acceptus ad eandem nec determinabo sub aliquo magistro, nisi talis sit de gremio huius facultatis artium et quod non sum limitatus nec fui ad aliquem magistrum per pactum illicitum nec ante examen nec post. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliab. XIV. Statuta baccalaureos et eorum statum concernentia 84 Infrascriptac sunt baccalaureis in eorum convocatione dicenda. Primo sunt exhortandi ad mores videlicet, ut regant se honeste in conversatione et vestitu et suis superioribus, scilicet magistris et aliis, debitam oboedientiam et reverentiam exhibeant, et cum aliis pacifice vivant, neminem ledendo in bonis exterioribus corpore aut fama, et hoc verbo, signo aut facto, sed omnes tales se exhibeant, ut ex hoc crescat fama bona universitatis nostrae et facultatis et honor eorum proprius, qui est praemium virtutis. 85 Item ut autem debita decentia et honestas in vestitu ab eiusdemd observetur, volumus et statuimus, ut de cetero nullus baccalauriorume nostrae facultatis in ecclesia aut in plateis publice incedat sine caputio cucullato sub poena quatuor solidorum, decano facultatis artium irremissibiliter persolvendorum totiens, quotiens hinc statuto contraveniunt, idem de magistris.f 86 Item secundo exhortandi sunt ad scientiam videlicet, ut studium inchoatum in artibus perficiant. Nam baccalaureatus gradus solum est praedispositio ad magisterium, et specialiter inducendi sunt, ut legant et disputent extraordinarie diebus festivis salva tamen disputatione ordinaria secundum ordinem suum, qui eis per decanum intimabitur aut per cursorem universitatis, et ut visitent disputationem ordinariam magistrorum et respondent iuxta statutum desuper editum, quod tangetur infinitum. a

verderbt. b ewangelia. c bereits Nr. 6/58. d über der Zeile nachgetragen. 7/109. f die letzten drei Wörter nachgetragen.

e

Vgl. Nr.

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Statutenentwurf der Philosophischen Fakultät (1456–59)

87 Tertio intimandi sunt eis libri, quos licite possent legere et modus utendi libris facultatis et forma danda in scripto continens protestationem sui gradus. 88 Item nullus debet laborare in artibus, quo ad materiam tempus et locum excedendo statuta facultatis intimando publice sub poena unius medii floreni. 89 Item ut iniuncta eis tempore promotionis compleant scilicet ea, quae eis examinatores iniunxerunt, et ut servitoribus universitatis salariuma solvant. 90 Item nulli baccalaureo liceat legere vel disputare aliis horis et diebus, quam in quibus magistro licitum est legere seu lectiones et sua exercitia habere. 91 Item baccalaureib possent legere grammaticalia, rethoricaliac et parva logicalia, nec debent cum magistris concurrere, quia non licet magistris simul concurrere. 92 Item nullus baccalaureorumd debet legere libros Aristotelis, sed hic libri magistris solum legendi et disputandi reservabuntur. Nachtrag: De beanii origine seu beanorum depositionee Optimi quique viri in litteris cum latinis tum graecis olim iam, ut litteris proditum est athenis, claruerunt, qui omnium aliarum fertur esse mater universitatum, ubi hic mos observabatur sedulo, ut verum quemdam senem doctum et expertum ad portam domus sapentiae collocarent ad tentandum probandum vexamen domini scholares studium universitatae a

sallarium. b Vgl. Nr. 7/100. c gramaticalia rethoricalia. d Vgl. Nr. 7/100. ursprünglich leeren Rückseite von anderer Hand nachgetragen, fol. 18v.

e

auf der

Statuten der Philosophischen Fakultät (1459)

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ingredi cupientes. Orum cum vero si in illis patientiae signa notabantur, illico admittebat. Sin autem inoboedientiae argumenta apparebant, procul ab ingressu domus sapientiae abigebat necnon perinde atque inutila membra consecabat. Porro ex illo fortasse fundamento, quod etiam propemodum verisimile sit, beanorum in universitatibus depositio radices traxit primum. Proinde ne nos videamur iam ruditer laudatum spernere morem athenensium, usque adhuc in hac qualicumque academiaa Griphesvaldiana irrefragabiliter senatus opere praetium quam duximus, priusquam in nostrum admittamini gregem, vos paulisque saltem pro patientia experiunda molestatos atque adeo vexatos paucis ad modum tentare. 7. 1459, Greifswald Statuten der Philosophischen Fakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Phil. Fak. 1, fol. 2–14; Format 305–312x207–212 mm. D – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 297–312, bis auf einzelne Ausnahmen ohne Nachträge und Ergänzungen. Die Pergamenthandschrift (A) mit dem originalen Einband aus dünnem Schweinsleder ist Bestandteil der durch Wilhelm Ahlwardt 1883 angelegten Akte der Philosophischen Fakultät.1 Der Einband (350 x 250 mm) enthält eine Lage aus sechs Doppelbogen Pergament (Sexternio). Die Doppelbogen sind so übereinander gelegt, dass jeweils die Haarseite nach unten weist. Damit ergibt sich ein steter Wechsel von Haar- und Fleischseite, in der Mitte stehen sich entsprechend zwei Fleischseiten gegenüber (HF-FH). Die originale Heftung ist nicht erkennbar, sondern lediglich die spätere Einbindung in die vorliegende Akte mittels weiterer Heftfäden. Mit dem Anfang des Statutentextes sind die Seiten nummeriert worden, beginnend mit pag. 2 auf der Rückseite des Blattes 2 bis pag. 22 auf der Rückseite des letzten Blattes. Später wurde A foliiert, beginnend auf Blatt 1 mit fol. 2.2 Die Foliierung endet auf dem rückwärtigen Einband mit fol. 14. Diese Nummerierung setzte sich wohl ursprünglich mit fol. 15 auf dem sich anschließenden Statutenentwurf von a

achademia.

1 Vgl. Aktenbeschreibung Nr. 6 Statutenentwurf von 1456–59. 2 Die ungeraden Seitenzahlen auf der recto-Seite sind gestrichen, S. 3–9 mit Tinte und ab S.11 jeweils mit Bleistift. Die Bleistiftstreichung steht wohl im Zusammenhang mit der Aktenerstellung, ebenso die Markierung der Foliierung ab fol. 7 sowie die Verbesserung der Folienzahl 6 mit Bleistift.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1459)

1456–1459 fort.1 Insofern ist anzunehmen, dass die Foliierung von A mit der Anfügung des Statutenentwurfs im Zusammenhang steht. Das Pergament ist überwiegend ebenmäßig bearbeitet. Ein Abweichung stellt die unregelmäßige Seitenkante von Blatt 10 dar, die nur 190 mm breit ist. Im Bereich des Fußstegs zeigt das Pergament von der Herstellung her einige Fehlstellen auf (Blatt 2, 4, 10, 12). Auf Blatt 4 befindet sich eine runde Fehlstelle im Satzspiegel rechts oben, auf die der Schreiber Rücksicht nimmt. Bei Blatt 12 ist eine im Bereich des Seitenstegs befindliche Rissbildung genäht worden, die Fäden sind abgängig. Insgesamt weist A Abnutzungserscheinungen durch den Gebrauch auf. Besonders zu nennen sind Rissbildungen an den äußeren Kanten auf Blatt 2, 5, 10. Durch den schadhaften Einband sind besonders Blatt 1 und in immer geringerem Ausmaß Blatt 2–4 in der Mitte im Bereich des Bundsteges beschädigt. Der Schriftspiegel ist ungeteilt einspaltig und nicht liniert, aber jeweils auf allen vier Seiten mit Begrenzungslinien markiert (teilweise doppelt auf fol. 6v, 7r, 7v, 8r.) Der Bundsteg misst 25 mm, der Seitensteg etwa 35 mm, der Fußsteg 40–45 mm und der Kopfsteg 27 bis 30 mm, abweichend je nach Seitenbreite bzw. – höhe. Die Zeilenzahl variiert von 24 (fol. 7v) bis 42 (fol. 11v), je nach Zahl der Kapitelüberschriften. Die Seiten werden in der Regel voll ausgeführt, teilweise beginnt ein neues Kapitel auf einer neuen Seite (Vgl. fol. 5v, 6v, 8v). Die Rückseite von Blatt 1 war ursprünglich nicht beschrieben, so beginnt der Statutentext auf die Schwurformeln folgend (Blatt 1) wieder auf einer rechten Seite (Blatt 2). Außerdem war die Rückseite von Blatt 9 (fol. 10v) ursprünglich frei gelassen. Das ist möglicherweise darin begründet, dass die äußere Seitenkante unregelmäßig gearbeitet ist und die Seite insgesamt eine geringere Breite aufweist. Auf den leeren Seiten bzw. den unbeschriebenen unteren Seitenhälften wurden später Ergänzungen nachgetragen. Als Schrift fand eine spätgotische Minuskel in Form der Rotunda Verwendung. Die Überschriften wurden im Unterschied dazu in Textura ausgeführt. Sämtliche Kapitelüberschriften des Statutentextes – abgesehen von den späteren Ergänzungen – sind rubriziert worden. Für den Rubrikator wurden von Kapitel 5 bis 11 (fol. 6r– fol. 8v) die Überschriften in sehr kleiner Schriftgröße am Rand notiert. Ab fol. 9v kamen andere Schreibstoffe zur Anwendung. So zeigt die Tinte eine dunklere Färbung und ebenso fällt der Rotton der letzten Kapitelüberschrift dunkler aus. Diese dunklere Tinte weist Verluste durch Abrieb auf. Außer den Überschriften wurden auch andere Satz- bzw. Wortanfänge durch Rubrizierung ausgezeichnet.2

1 Später wurde beim Statutenentwurf von 1456–59 die Zählung des ersten Blattes geändert in fol. 16. Vgl. Nr. 6. 2 So sind Einzelbuchstaben mit einem roten Begleitstrich verziert worden. In der Regel betrifft dies den Anfangsbuchstaben eines jeden Artikels sowie die Satzmajuskeln, aber vereinzelt auch andere Wortanfänge (Nr. 7/27). Diese Verzierungsweise tritt erst im Laufe des zweiten Kapitels auf (ab Nr. 7/20) und kommt dann mit dem Wechsel der Tintenart nicht mehr vor (ab fol. 9v). Weiterhin wurden bei den Überschriften der vorangestellten Schwurformeln die als Majuskel geschriebenen Anfangsbuchstaben mit einem roten Begleitstrich versehen, der die Überschrift im rechten Winkel unterstreicht. Eine Rotunterstreichung kommt noch einmal bei der Zeitangabe quasimodogeneti in Nr. 8/52 vor.

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Einen wichtigen Datierungshinweis für die Abfassung von A liefert ein Eintrag des Sommersemesters 1459 im Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät. Demnach wurde am 23. Juni vom Fakultätsrat beschlossen, die Statuten der Artistenfakultät zu prüfen. Dabei seien die einzuhaltenden Statuten ad librum pergameneum einzuschreiben.1 Die Ausführung oblag drei Magistern – jeweils einem von jedem Kollegium und einem weiteren. Diese drei Magister sollten zusammen mit dem Dekan die betreffenden Statuten überprüfen und sie mit den Erweiterungen und Änderungen im Buch der Fakultät eintragen, sofern die Magister des Fakultätsrats zugestimmt hatten. Wahrscheinlich ist der genannte liber pergameneus mit A zu identifizieren und damit das Eintragsdatum, der 23. Juni 1459, als terminus post quem für dessen Abfassung anzunehmen. Da das geschilderte Vorhaben später keine Erwähnung mehr findet, wird es auch zeitnah umgesetzt worden sein. Die einheitliche Textausführung – abgesehen von den wenigen genannten Einzelheiten – lässt vermuten, dass die Niederschrift des Statutentextes ohne Unterbrechung erfolgte. Einen weiteren Anhaltspunkt gibt die Erwähnung Heinrich Rubenows als Amtsträger (Nr. 7/26). So ist davon auszugehen, dass A vor seinem Tod 1462 fertiggestellt worden ist. Außer dem Statutentext (fol. 3–fol. 13) enthält A Nachträge, die von mehreren Schreibern stammen, sich aber überwiegend in die 2. Hälfte des 15. Jh. datieren lassen. Dabei handelt es sich einerseits um formale Texte, wie Schwurformeln und Einladungen, bzw. um eine Festlegung im Rahmen des Zwei-Wege-Streits. Die Ergänzungen sind entsprechend ihrer Priorität bzw. des Regelungsgegenstandes in A eingefügt worden. Außerdem wurden einige wenige Statutenartikel nachgetragen, einzelne Artikel geringfügig ergänzt und Vorlesungszeiten bzw. -gebühren im Lehrprogramm (Vgl. Nr. 7/ 110 u. 111) aktualisiert. Die späteren Nachträge werden in der Edition im Sachkommentar erläutert. Einige Nachträge, inbesondere diejenigen, die sich auf den Mantelseiten befinden, weisen Abrieb durch Gebrauch auf. Die dadurch verderbten Texte haben eine sinnvolle Transkription teilweise nicht zugelassen. Außer den Textnachträgen bzw. Artikelergänzungen des 15. Jh zeigt A spätere Bearbeitungsspuren. Die Artikel des Statutentexts wurden von einer Schreiberhand mit römischen Ziffern durchnummeriert.2 Außerdem fügte der gleiche Bearbeiter zu den einzelnen Artikeln Marginalien hinzu, die den jeweiligen Inhalt stichpunktartig wiedergeben. Der graphologische Vergleich mit dem Dekanatsbuch der Artistenfakultät lässt erkennen, dass der Schreiber mit dem Dekan Johannes Trygophorus zu identifizieren ist.3 Die Nummerierung der Statutenartikel und die Marginalbemerkungen muss er vor bzw. während seines ersten Dekanats ausgeführt haben, 1

Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 4r. Friedländer I/1893, S. 15,12f. Außerdem wird dort festgehalten, dass Beschlüsse und die übrigen Aktivitäten im Amte des Dekanats zur Erinnerung ad librum papireum einzutragen sind. Vgl. Nr. 7/27. 2 Das betrifft in der Regel, die mit item eingeleiteten Absätze. Nur im letzten Kapitel gibt es größere Textpassagen, die als ein Absatz aufgefasst werden. Auch die Artikel der letzten Seite sind nicht nummeriert, obwohl sie mit item beginnen. 3 Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 225–227. Trygophorus ist 1613 erstmals Dekan, 1626 ist er gestorben. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 235.

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da er selbst bei dem Eintrag vom 22. Februar 1613 im Dekanatsbuch auf A Bezug nimmt und die entsprechende Seitenzahl und Artikelnummer angibt.1 Dabei führt er auch die betreffenden Artikel des neuen Statuts von 1613 an. So ist davon auszugehen, dass Trygophorus im Zuge der Erarbeitung der statuta nova von 1613 die Marginalien hinzufügte, wie auch schon die auf Blatt 2 angegebene Jahreszahl von 1612 vermuten lässt.2 Neben den Unterstreichungen und Marginalien begegnen am Rand stellenweise Markierungen (Nr. 7/37, 42–46, 52, 104) bzw. Ankreuzungen (Nr. 7/54, 55, 67), die als Lesespuren den Gebrauch der Statuten bezeugen. Außerdem wurden mehrmals durch verschiedenartig gezeichnete Hände mit Zeigefinger Artikel gekennzeichnet (Nr. 7/64, 66, 67,69, 85, 102, 103, 106–109). Diese „Fingerzeige“ sind ebenso als Lesespuren zu werten und gehören nicht zur ursprünglichen Textgestaltung.

Ihesus I. Statuta electionem decani et tempus electionis eius concernentiaa 1 Facultas artium in anno habere debet duos decanos, quorum unus eligi debet Sabbato ante festum Georgiib, reliquus vero Sabbato ante festum sancti Lucae et novus decanus de initio novi studii providebit cum consensu magistrorum de consilio facultatis desuper convocandorum prima aut secunda die post electionem.c Qualis persona eligi debet 2 Itemd nullus magistrorum eligatur in decanum, qui in proximo anno fuit in officio decanatus, nisi in casu necessitatis incumbentis.e a

am Rand Planetenzeichen für Saturn (Samstag). Marginalie eine Zeile gestrichen, dann Per annum 1612 in publicum conventum, quod iuravi et fide, quo [...] marginalia. b georrii. c Marginalie Duo decani constituendi. d Dieser Artikel steht an zweiter Stelle unter der nächsten Überschrift Qui in electione decani vocem habent und trägt am Rand den zeitgenössischen Vermerk a, so dass er hier anzuführen ist. Der folgende Artikel weist den zeitgenössischen Vermerk b auf, so dass er dem mit a gekennzeichneten Artikel nachzuordnen ist. Die Artikel wurden durch die Edition fortlaufend nummeriert. e am Rand Nota bene. Marginalie Nullus eligitur in decanum, qui in proximo anno fuerit decanus, nisi casus necessitatis aliud iubeamus. 1

Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 226r. Friedländer I/1893, S. 419,59. Rand rechts oben, nur mit UV-Licht sichtbar. Siehe Anm. a auf dieser Seite.

2

am

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3 Nullus in decanum facultatis artium eligi debet, nisi sit de consilio facultatis et in eadem facultate actu regens.a Qui in electione decani vocem habent 4 Nullus in electione decani vocem habet, nisi sit de consilio facultatis et actu regens. De modo eligendi decanum 5 Decanus per vota eligatur et decanus antiquus magistrorum vota colligat cum uno sibi per consilium facultatis deputando, qui una cum decano scrutabitur vota eligentium, et ipse votum dabit in suo ordine decano et decanus sibi et electus in decanum per voces ultra medium totius congregationis magistrorum de consilio facultatis obtinebit decanatum solum per medium annum.b 6 Item decanus ante electionem tenetur et debet magistris de consilio publicare, quod quilibet magistrorum tenetur in eligendo et consiliando dare vocem suam secundum dictamen conscientiae suae et ideo pro bono facultatis, ad quod promovendum quilibet eorum per iuramentum suum tenetur in eligendo decanum, dare debet vocem suam pro eligendo, prout pro bono facultatis sibi in conscientia sua videbitur expedire et decanus pro tempore, qui vocum scrutator fuerit sub poena praestiti iuramenti nullum eligere volenter movere debet aut inclinare ante electionem vel in electione ad eligendum magistrum unum quam alium, cum electio debeat esse libera ex conscientia eligentis. Sub eadem poena tenetur scrutator singulorum fideliter colligere voces et nullius eligentis vocemc manifestare, sed ex vocum pluralitate electum pronuntiare. Quod si voces pro duobusd vel pluribus fuerint aequales in numero, pro tunc innovabitur scrutinium

a

am Rand Nota bene. Marginalie Nemo in decan[um] eligi debet, nisi qui[…] sit in facultate. Marginalie Plurimis votis […] electus decanus est et annum medium cum dimidium anni. c die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. d die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen.

b

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super electis, dumtaxat donec per pluralitatem vocum alteri eorum iusa ad decanatus officium ius acquiratur.b De iuramento decani 7 Item decanus electus iurabit antiquo decano praesente consilio facultatis infrascriptum statutum: Ego N. iuro etc promitto facultati artium et vobis N. decano antiquo nomine facultatis, quod fideliter velim agere pro facultate in officio mei decanatus, in quantum me et officium meum concernit et servare statuta ac statuenda sine dolo et fraude pro posse et nosse. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliad.e 8 Item novus decanus mox celebrata eius electione iurabit coram consilio facultatis sibi velle comparare habitum magistralem et decentem infra mensem, si de facto non habuerit habitum proprium, ut de cetero magistri non habeant allegare eum fore culpabilem et per se non servare statuta.f De executoribus statutorum 9 Item cum decanatus pro tempore sustinetur, devolvi ad iuniores magistrosg propter maiorem caritatem servandam in facultate artium et concordiam et ut maiorem faciant diligentiam, ne facultas ergo ex hoc succumbat et vacilleth in suis statutis placet, quod seniores quatuor magistri aut ad hoc deputati, quorum duo sunt, de uno collegio alii duo de alio collegioi una cum decano sint et debeant esse directores et manutentores statutorum facultatis et quarumcumque ordinationum in facultate artium peragendarum in consiliis et auxiliis et maxime in secretis negotiis consilii, ut singula in facultate artium regulariter fiant et mature. Insuper placet, quod de istis quatuor magistris duo scilicet de quolibet a nachträglich unterstrichen. b Marginalie In eligendo decano quicumque ad conscientiam dictamen vocatus publicum bonum respiciet tenore eo observato observatur hodie in electione rectori novi ita ut [...] vota eorum ut e[ligi]tur. Weiter unten: Quod si vota fuerit in duobus aut pluribus aequalia innovabitur scrutinium super [elect]is. c die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. d ewangelia. e danach vom Marginalienschreiber ergänzt Utinam omnes id egissent ... [folgendes gestrichen, nicht leserlich]. Marginalie am Rand Decanus electus novus iurabit decano antiquo in bonum publicum iuramentum. f Marginalie Iurat decanus se comparaturum sibi g die letzten neun Wörter nachträglich habitum decentem, quicumque ille fuerit olim. h unterstrichen. die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. i danach gestrichen qui.

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collegio unus cum decano pro tempore per istum medium annum sint executoresa statutorum sollicitam adhibendo diligentiam prae aliis pro incremento et honore facultatis, ut lectiones et exercitia debite fiant necnon alia statuta facultatis serventur cum effectu aut maneant omnesb quatuor simul, si videbitur eis expedire.c De forma convocationis in electione decani et modo 10 Item tempore statuto pro electione decani vocari debent omnes magistri de consilio facultatis actu regentesd sub hac forma, ut sequitur.e 11 Decanus facultatis artium: Reverende magister sitis hodie hora prima in stuba facultatis ad eligendum novum decanum aut examinatores sub poena, qua diligitis bonum facultatis et non contradicendi. Item si opus fuerit, potest aproponi poena suspensionis a facultate per medium annum aut alias maiorari. Detur magistris de consilio facultatis artium.f II. Statuta decanum et eius officium concernentia 12 Officium decani est convocare magistros, quando necessitas et utilitas illud exposcit materiam convocationis exprimendo et providere, ut statuta facultatis rite et utiliter observentur.g 13 Item decanus infra octo dies post eius officium de loco Gripeszwaldensis non recedat, nisi cum consensu facultatis artium aut ponat cautionem fide dignam.h

a

die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. b omes. c Marginalie Decanatus etiam ad minores magistros ob valorem iam maiorem debet. Observetur hic concordiae studium. Weiter unten [Ex]ecutores statutorum a decano decernendi. Notetur facultatis auctoritas ut hic, ita in plurimis aliis. d die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen, am Rand nota bene. e Marginalie Omnes in electione novi decani convocentur facultatis actu magistri. f Marginalie Tenor convocandi g Marginalie Convocare potest decanus, ubi magistros ad electionem decani sub certa poena. h Marginalie Decanus non discedat Gryphiswaldo ultra dies 8, nisi ad commodum publicum subest. consensum facultatis.

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14 Item in quolibet actu sollemni facultatis artium et in convocationibus magistrorum decanus comparebit habituatus habitu magistrali decenti.a 15 Item nullus ratione decanatus sine consensu facultatis aliquam propinam faciat de fisco facultatis neque alicui det sigillum facultatis.b 16 Item decanus mandet bedellis, quatenus ad minus unus eorum singulis diebus eum visitetc et, si quidd fuerit intimandum, ei committat.e 17 Item in qualibet schedulaf convocationis facultatis et magistrorum exprimat decanusg ad minus sub poena non contradicendi. 18 Itemh decanus sub poena praestiti iuramenti concludat secundum pluralitatem vocum exceptis hiis, quae vergunti in praeiudicium facultatis et statutorum eius.j 19 Itemk decanus debet publicare circa initium studii in primo mense baccalaureis, studentibus et scholaribus facultatis artium statuta eos et eorum honestatem et statum concernentia et idem etiam faciat circa finem decanatus sui, si visum fuerit oportunum.l 20 Itemm decanus nullum permittat laborare publice in facultate, nisi sit graduatus in eademn et facultati artium hic incorporatus.o a

Marginalie Decanus in quolibet actu comparebit habitu decenti, item in qualibet convocatione publica. Marginalie Fiscum facultatis […] hic notetur. c die letzten sechs Wörter nachträglich unterstrichen. d si aliquid. e Marginalie Famulos quotidie preastolatos decanum. Danach vier Zeilen gestrichen. f cedula. g Vgl. Nr. 6/1. h Vgl. Nr. 6/2. i die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. j Marginalie Concludatur iuxta pluralitatem votorum sub poena, exceptis etc. k Vgl. Nr. 6/3. l Marginalie Decanus bis de anno publicabit statuta studentium primo m Vgl. Nr. 6/4. n unter der Zeile von decanatus mense et circa finem decanatus. Marginalienschreiber in eadem. o die letzten neun Wörter nachträglich unterstrichen, am Rand nota bene. Marginalie Nemini liceat laborare publice nisi, qui sit in facultate eadem graduatus, et incorporatus facultati huic artium. b

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21 Itema decanus laborantes contrab statuta facultatis debet monere, ut statim cessent sub poena unius floreni. Qui si non oboedierint, citentur per decanum ad facultatem, ut artius puniantur. 22 Itemc decanus facultatis artium singulos defectus atque negligentias contingentes in lectionibus et exercitiisd collegiatorum aliorumque magistrorum de facultate artium et quoscumque scholares facultatis artium excedentes contra facultatis statuta corrigere debet cum effectu. Quod si facere non possit primo requirat magistrose seniores sibi condeputatos pro assistentia. In quo etiam totum consilium facultatis assistere tenetur cum effectu. Si autem tunc proficere non possitf, cum consilio facultatis praedictog dominis de secreto consilio proponere debet eorum auxilium implorando.h 23 Itemi decanus circa initiumj novi studii exercitium sibi eligat, quod sine concurrentiak alicuius magistri continuabit in finem. Ceteris autem magistris salvum sit in exercitiis concurrere.l 24 Itemm ad cavendum dispensationes nimis exorbitantesn circa promovendos decanus pro tempore teneatur quocumque examine appropinquanteo magistros de consilio prius avisare et eosdem exhortari, quod in hoc bonum facultatis attendant, quod omnes iuraverunt procurare, ut non ita faciliter dispensent in gravibus defectibus et praecipue non dispensetur contra statuta facultatis de stando in bursis sine

a

Vgl. Nr. 6/5. b die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. c Vgl. Nr. 6/6. e die letzten zwei Wörter die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. f die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. nachträglich unterstrichen. g praedicte. h Marginalie Decanus ius habet vocandi eos (danach gestrichen qu) et pariendi, qui contra statuta egerint et qui negligentes fuerint in officio et lectionibus. Magistris senioribus requisitis in subsidium ubi necessitas postularit, qui si parum profecerint vocandi omnes philosophi. i Vgl. Nr. 6/7. j über der Zeile von Marginalienschreiber dicundim. k nachträglich unterstrichen, über der Zeile von Marginalienschreiber conviventia. l Marginalie Decano, quod legere velet, sit integrum m Vgl. Nr. 6/8 und 11. n über der Zeile von sine permissione aliorium. o Marginalienschreiber or. am Rand von Marginalienschreiber appropin. d

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causa rationabili et de hiis, qui non satisfecerunt magistris ante finem lectionum.a 25 Itemb decanus pro tempore ante apertionem examinis magistrandorum aut baccalaureandorum praeavisare debet singulos collegiorum et bursarum sive regentiarum rectores, ut dissuadeant quantum possint, ne quisc inhabilis pro gradu examen intret aut de quo timetur aliqua confusio ex reiectione vel limitatione. 26 Item decanus antiquus faciat novo decano rationem infra mensem sub suo iuramento de singulis sublevatis et expositis de libris, clenodiis ac aliis donatisd et legatis facultati coram praefatis quatour magistris senioribus et in praesentia domini doctoris Hinricie Rubenowii tamquam manutentoris universitatis ista vice.f 27 Item decanus pro tempore debet singula statuta conclusa et actitata sub sui decanatus officio conscribere statuta ad librum pergameneum, conclusa et actitata ad librum papyrumg facultatis convocatish ad haec quatuor magistris senioribus sibi condeputatis.1 28 Itemi decanus pro tempore debet diligenter sollicitare collegiatos et bursarum rectores, ut exhortentur conbursales suos sub poena ad visitandum disputationem ordinariam magistrorum et baccalaureorum.j

a

Marginalie Hae leges concernunt promovendos. Von Marginalienschreiber die zwei folgenden Artikel mit römischen Ziffern nummeriert. b Vgl. Nr. 6/10. c ne aliquis. d die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. e nachträglich unterstrichen, danach Rubenow. f Marginalie Novus decanus subetur rationem reddere in praesentia quatuor seniorum et praesentia Rubenowii, de facultatis clenodiis et aliis legates. g papiirum. h Marginalie Decanus statuta ad annales referat praesentibus senioribus. i Vgl. Nr. 6/9. j Marginalie Ordinarias ad disputationes magistrorum excitandi studiosi per decanum sub poena absentiae. 1 Vgl.

UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 4r. Friedländer I/1893, S. 15,12ff.

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29 Item decanus pro tempore disputationes ordinarias baccalaureorum quemadmodum et magistrorum maturis temporibus visitare sit obligatus.a III. Statuta circa missam facultatis observanda per decanum 30 Itemb perpetuis mediis annis ordinari debet celebratio missae facultatis alias fraternitatis artium pro defunctis.1 In principio decanatus cuiuslibet scilicet in primo mense, nisi alias notabilis necessitas illam ad sequentem mensem postposuerit, in parochia collegii facultatis artium et pro tunc decanus dabit in missa servientibus campanatori ac portantibus candelas, sic tamen quod ultra florenum non exponat.c 31 Itemd forma convocationis pro intimatione scilicet ad collegia affigenda est: Notificat decanus facultatis artium omnibus suppositis facultatis euisdem, quatenus hodie finitis vesperis erunt vigiliae novem lectionum et cras hora tertiarum scilicet post missam parochialem in ecclesia sancti Iacobie missa pro defunctis pro suppositis facultatis euisdem similiter pro suis fundatoribus ac benefactoribus librariae communis et promotoribus euiusdem, unde exhortatur decanus omnes praedictos, ut pro tunc conveniant graduati et alia supposita in vestibus decentibus ad offerendum ibidem. Datum anno domini et cetera decanatus subsignatof.g 32 Itemh illa intimatio debet poni ad collegia artistarum puta ad ianuas et ad valvam ecclesiae sancti nicolai.i

a

Marginalie Decanus interesse disputationibus sit obligatus. b Vgl. Nr. 6/12. c Marginalie Quolibet anni medio repetita mis[sa] in parochia facultatis artium seu in templo Iacobeo pro fundatoribus facultatis. d Vgl. Nr. 6/13. e die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. f sub signeto. g Marginalie Forma convocationis publicae. h Vgl. Nr. 6/14. i Marginalie Affixa templo nicolaitane. 1

Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 7. Friedländer I/1893, S. 25,20f. Der im SS 1463 erfolgte Eintrag zur Einhaltung der Fakultätsmesse erwähnt auch die Seelenmesse für den verstorbenen H. Rubenow, für die die Fakultät gleichermaßen verantwortlich ist.

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33 Itema quilibet magistrorum atque baccalaureorum tenetur esse in vigiliis et missa facultatis sub poena quatuor solidorumb irremissibiliter decano persolvendorum.c 34 Itemd decanus dabit praedicanti inscriptis commemorationem defunctorum magistrorum, baccalaureorum, studentium et aliorum benefactorum et ordinabit, quod ibidem fiat sermo brevis in teutonico.e IV. Statuta electionem magistrorum ad consilium facultatis concernentia. 35 Ad consilium facultatisf vocentur et eligantur viri consiliatim bene morigeratig pulchreh a principio suae promotionis secundum status suos se regentes in vestitu et conversatione et etiam, quod sint tales, quod fama bona sit de eisdem.i 36 Item in consilioj facultatis debent esse duodecim magistri seniores et intrans consiliumk debet esse ad minus magister quatuor annorum, sic tamen quod suum complevit bienniuml realiter cum effectu hic vel alibi. Collegiati vero sunt de essentia consilii. 37 Itemm quando recipitur, quis ad consilium facultatis sic iurare teneatur: Ego N. iuro et promitto, quod velim vocem dare in consilio facultatis artium pro bono facultatis euisdem, secundum quod mihin videtur expedire in conscientia mea et quod non velim votum alicuius revelare, cum facultas duxerit et decreverit celandum, et quod bonam unitatem, a

Vgl. Nr. 6/15. b die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. c Marginalie Quilibet magister et baccalaureus [tene]batur interesse sub poena a decano imponenda. d Vgl. Nr. 6/16. e Marginalie Decanus ordinavit, ut sermo ess[e]t brevis praedicantis in teutonico. f Vgl. Nr. 6/17. g morierati. h pulcre. i Marginalie Ad facultatis consilium vocandi, qui se bene gesserunt et quorum fama bona. j die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. k die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. l nachträglich unterstrichen. m Vgl. Nr. 6/19. n michi.

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pacem et honorem facultatis, ubi convenienter potero, secundum meum iudicium procurabo, ad quemcumque etiam statum pervenero. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliaa.b 38 Item nullus in consilio facultatis artium ponat in suo voto aliquod verbum punctum vel verba mordicativa vel alleget similitudines impertinentes et mordicantes vel convicia dicat. Si quis aliquid talium fecerit, ex tunc mandet sibi decanus, quod talia sileat sub poena medii floreni. Quod si non oboediverit, ex tunc capta opportunitate decanus convocet alios magistros de consilio facultatis ipso dumtaxat excluso, qui iuxta delicti quantitatem dictam sibi poenam iuxta arbitrium facultatis quam irremissibiliter debet persolvere.c 39 Itemd quilibet magister vocatus ad consilium facultatis sub poena non contradicendi, [non comparens]1 non habeat auctoritatem seu potestatem contradicendi conclusis in convocatione magistrorum, ad quae concludenda est convocatio facta.e V. Statuta magistros quo ad actus concernentiaf 40 Itemg quilibet volens exercitium tenere hiemale vel aestivale vel legere sic iurabit: Ego N. iuro, quod non induxi vel inducam, attraxi vel attraham, detraxi vel detraham per me vel per alium, aliquem mihih non singulariter commissum, quamquam etiam bursalis vel commensalis meus exsistat, ut

a

ewangelia, die letzten vier Wörter gestrichen. b Marginalie [H]oc iuramen[t]um praestatur ab iis, qui communi consensu recipiuntur in facultatem artium. c Marginalie Verba mordicativa et scommata prohibentur in consiliis a decano sub poena medii floreni, si renuerit sub poena exclusionis. d Vgl. Nr. 6/20. e Marginalie Nullos magister convocatus (formae emanens) habet potestatem contradicendi conclusis. f am Rand Statuta magistros quo ad actus concernentia. g Vgl. Nr. 6/21. Zu diesem und folgenden Artikel Marginalie Iuramentum, quod praestiterunt lectio[nem]. h michi. 1

Die fehlenden Worte lassen sich aus dem Statutenentwurf ergänzen (Nr. 6/20). Georg Kaufmann schlussfolgerte dies bereits im Vergleich mit dem entsprechenden Artikel des Erfurter Statuts der Artistenfakultät (Weissenborn 1884, S. 147, § 133). Vgl. Kaufmann 1896, S. 158 Anm. 2.

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mecum aut cum alio stet vel non stet in exercitiis seu lectionibus directe vel oblique. 41 Itema quod nullumb pactum de pastu citra statutum aut statuendum dando cum aliquo feci vel faciam, omni dolo et fraude penitus seclusac nec minus quam integrum pastum capiam, nisi de consensu decani et magistrorum sibi condeputatorum. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliad. 42 Iteme nullus magistrorum habeat simul et semel duo vel plura exercitia in hiis materiis, scilicet in parvis logicalibusf 1, in logica Aristotelis,g 2 in physicorumh, in de anima.3 Salvum tamen est magistro exercitium ethicorum4 cum alio exercitio disputare.i 43 Itemj nullus magistrorum disputet in exercitiis aut legat publice illa die, qua disputatur ordinarie, nec alium actum scholasticum in artibus publice faciat. Idem servetur de baccalaureis praeterquam in actibus paedagogii. Post prandium tamen possunt fieri disputationes extraordinariae a magistris et baccalaureis.k 44 Iteml nullus magistrorum legat diebus festivis pro pastu nec sine pastu aliquem librum ad gradum pertinentem. Idem servetur de baccalaureis.

a

Vgl. Nr. 6/22. b danach gestrichen quod. c seclusis. d ewangelia. e Vgl. Nr. 6/23. loycalibus. g loyca aristotilis. h phisicorum. i Marginalie Nota bene de exerciti[is] in una materia j Vgl. Nr. 6/25. k Marginalie Lectiones et disputationes privatae simul non habend[is]. suspendantur post disputationes publicos. l Vgl. Nr. 6/26. f

1

Der Begiff parva logicalia wird seit dem 15. Jh. für eine Gruppe von kleineren Traktaten zu logischen Themen verwendet, analog zu den parva naturalia des Aristoteles. Vgl. Hoenen 1999, S. 68. 2 Das bezieht sich auf folgende drei Werke des Aristoteles: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi (Vgl. Nr. 7/110). 3 Die letzten zwei Schriften sind von Aristoteles: Physica, De anima. 4 Ethica Nicomachia und Ethica Eudemica von Aristoteles.

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45 Itema magister non continuans labores scholasticos secundum determinatum tempus statutorum recipiat solum de pastu secundum ratam temporis.b 46 Itemc nullus magistrorum legendo vel disputando vel baccalaureorum debet materiam, quam legit vel disputat ad pennam pronuntiare sub poena duorum florenorum facultati persolvendorum, de quibus habebit decanus pro tempore tertiam partem. Sed tamen non inhibetur exercitantibus vel lectiones audientibus, quin colligere possint notabiliora et argumenta magistrorum, dummodo fiat sine pronuntiatura.d VI. Statuta de distributione lectionum et modo legendie 47 Itemf distributio lectionum debet bis fieri in anno, in die beati Gregorii pro studio aestivali, in die beati Augustini pro hiemali, et debet fieri illa electio lectionum secundum quotam dandam.g 48 Item recipiens ordinarium debet ipsum continuare cum tribus, et incipere in principio novi studii, scilicet ante festum sancti Iohannis ante portam latinam ad aestatem, ad hiemem vero ante festum omni sanctorum, absens vero ante festum Iohannis baptistae et ante festum nativitatis domini.h 1 49 Item magister volens legere aliquem librum finita sua lectione ordinaria iuxta statutum non incipiat alium sine consensu decani et suorum assessorum.i a

Vgl. Nr. 6/30. b Marginalie Lectionem statuto tempore non absolventi detrahitur. c Vgl. Nr. 6/31. d Marginalie Nota bene. Nihil dictandum ad calamum. e am Rand de distributione ordinem et modo legendi. f Vgl. Nr. 6/34, 35. g Marginalie Distributio lectionum bis anno reiteranda. h Marginalie Lectio publice suscripta, quando continuanda. i Marginalie [Si]ne consensu deca[n]i nulli magistri licet novam lectionem inchoare. 1

Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 5v (Eintrag WS 1460/61). Friedländer I/1893, S. 19,24f.

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50 Item quilibet magister legens aliquam lectionem pro aliquo gradu in artibus primo et ante omnia tempore receptionis librorum promittat decano sub sua conscientia, quod sine dolo et fraude librum, quem leget cum diligentia, velit continuare et textum, ubi opus fuerit, exponerea et per notabilia et dubia fideliter, si tempus patitur, declarare, sine suspensione legendo absque rationabili causa, pro qua velit respondere facultati. Ita etiam intellegib debet de exercitiis, si quodc disputaverit et tunc iuste potest exigere pastum iuxta statuta facultatis.d 51 Item volens legere aliquam lectionem pro gradu debet esse habituatus vel ad minus habere alas, et lectio pro gradu debet legi in loco publico. Salvum est exercitium in privato disputare.e 52 Itemf magistri et licentiati in artibus debent servare vacantias secundum modum infrascriptum videlicet a festo Margarete usque ad festum assumptionis ordinarie non disputetur nec aliquem actum legent, sed exercitia debent continuari, et a vigilia palmarum usque in crastinum Dominicae quasimodogenetig, et a vigilia beati Thomae usque in crastinum epiphaniae, in mutationibus anni non fiet disputatio ordinaria.h VII. Statuta de disputatione ordinariai 53 Itemj ordinarie disputaturus intrare debet hora sexta in aestate, scilicet a festo paschaek usque ad festum Michaelis, et in hieme hora septima sub poenal quatuor solidorum, ita ut praesidens se expediat ante octavam,m ut magistri habeant locum arguendi.n

a

die letzten sechs Wörter nachträglich unterstrichen. b intelligi. c si aliquod. d Marginalie Magister lecturus sine dolo se docturu(m) promittet decano et ubi opus fuerit textum explicaturum. e Marginalie Singulari vestitu con[decor]ari oportuit magist[rum] disputationem. Nota bene [...] pro gradu publica. f Vgl. Nr. 6/29. g rot unterstrichen. h Marginalie Disputationes quo tempore habendae et quando vacari liceat ab officiis. i am Rand de disputatione ordinaria. j Vgl. Nr. 6/36. k pasce. l die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. m die letzten sechs Wörter nachträglich unterstrichen. n Marginalie Disputaturus tempus certum observet sub poena certa 4 solidi.

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54 Itema magistri actu regentes tenentur ordinarie disputare sub poena decemb solidorum, et non actu regentes postquam decanus eis tempestive per bedellumc disputationem ordinariam intimaverit et, si acceptaverit, tenentur sub poena praefata disputare. Si vero non possent nec vellent, intiment per cursorem, ut decanus de alio disputante provideat, ne facultas taliter in actibus suis impediatur.d 55 Iteme quilibet magister censeri volens actu regens debet esse ad minus in secunda disputatione ordinaria sub poena duorum solidorum, quam incidit, quotiens huiusmodi disputationem secundam neglexerit visitare argumenta ibidem deducendo. Quam poenam, si magister non dederit, cum per decanum ad dandum requisitus fuerit, non habeatur pro regente actuali, cuius poenae medietas cedat decano. 56 Itemf nullus magistrorum in praefata disputatione debet plura argumenta proponere quam tria sine confirmationibus tamen duo deducendo, nisi aliud viderit praesidens fieri posse propter paucitatem magistrorum.g 57 Itemh quilibet rector bursae seu magister habens secum in bursa socios in nostra facultate studentes tenetur cum suis conbursalibus seu sociis disputationem honeste visitare exhortando eosdem ad poenam, scilicet, quotienscumque disputationem huiusmodi non visitaverit, det quilibet eorum unum album, qui cedat communitati ad usum suorum conbursalium. Quos rectores bursarum decanus, si invenerit in istis negligentes, tenetur ad praescripta exhortari et illud statutum volumus in futurum inviolabiliter observari.i

a

Vgl. Nr. 6/37. b die letzten sechs Wörter nachträglich unterstrichen. c über der Zeile von Marginalienschreiber cursorem. d Marginalie Magistri ordinarie tenentur disp[u]tare sub poena 10 solidi et re, qui sub eadem poena si fueri[nt] (danach gestrichen [...] ad a decani et receperint [...]) iussi tempestive et receperint. e Vgl. Nr. 6/39. f Vgl. Nr. 6/41. g Marginalie Numerus argumentorum opponendorum a magistris. h Vgl. Nr. 6/40. i Marginalie Non accedentes disputationes punientur.

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58 Itema omnibus Sabbatis consuetisb, si non fuerit festum, debet fieri disputatio. Si autem fuerit festum aut aliud rationabile impedimentum, debet anticipari in sextam feriam, nisi fuerit in vacantiis.c VIII. Statuta de actu regentiad 59 Iteme magister censeturf actu regens, qui leget ordinarium quem accepit tempore statuto a facultate et publice in scholis iuxta unum statutum ad minus per duos menses, nisi constet decano, quod lectorum habere non potuit ac decenterg habituatus, veste talari incessit et in ordine suo ordinarie disputabith. 60 Itemi non obstante praedicto statuto magistri seniores infirmitatibus praeventi vel prae senio debiles ac magistri laborantes actu in facultate theologica cursum bibliae vel sententias eo tempore, quo huiusmodi laboribus insistunt, actu regentes debent censeri. Etiam dato, quod nullum actum scholasticum in artibus legendo vel disputando exerceant ordinariarum disputationum visitationibus ac earundem praesidentiis tantum exceptis. IX. Statuta de completione bienniij 61 Item complere biennium pro magisterio est per duos annos legere in facultate artium quolibet medio anno per duos menses aliquem librum ad gradum baccalaureatus aut magisterii pertinentemk et octies disputarel extraordinarie et ordinarie praesiderem, quando eum ordo tangit, etiamsi alterius facultatis scholaris exstiterit.

a

b die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. Vgl. Nr. 6/40 Nachtrag. Omnibus Sabbatis (Sabbathis A) consuetis fiat disputatio. d am Rand de actu regentia. e Vgl. Nr. 6/42. f die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen, Marginalie Nota bene. g nachträglich unterstrichen. h Endung verbessert. i Vgl. Nr. 6/43. j am Rand de k l completione bienii. die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. m die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. c Marginalie

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62 Item complere biennium pro baccalaureatu est octies extraordinarie disputare et ordinare, quando ordo eum tangit, et legere ad minus per dies caniculares, etiamsi alterius facultatis scholaris exstiterit. X. Statuta collegiorum ac bursarum rectores concernentiaa 63 Quilibetb collegiatorum seu rector alicuius bursae debet sic promittere rectori universitatis, decano facultatis artium ceterisque magistris ad hoc deputatis in visitatione collegiorum aut regentiarum: Ego N. promitto, quod meis bursalibus fideliter volo in moribus et doctrina praeesse, ipsos ad latinizandumc inducere, collegium aut regentiam horis statutis ab universitate firmitate non ficted claudere clausamque temporibus congruis pro posse et nosse tenere, dyscolume aut vagabundum incorrigibilem mecum non sustinere, quin illum domino rectori per me vel per alium denuntiare emendandum, strepitus aut incommoditates, quibus vicini vexentur, aut commissationesf frequentes cum effectu prohibere, alterius bursalem non colligere sine consensu magistri, cum quo steterit, nisi extra tempus, sic tamen quod ante mutationem nec directe nec indirecte pro aliquo sollicitaverog, ut tempore mutationis mecumh stet, sub poena quatuor florenorum Renensium dictis rectoribus dandorum totiens, quotiens contrarium fecero. Etiam promitto curare, quantum valeo, ut mei conbursales in plateis et in scholis honeste togis vel tunicis iuxta statuta universitatis incedant. 64 Itemi quilibet receptus ad collegium vel ad regentiam debet sic promittere: Ego promitto bona fide contra magistrum meum rectorem non insurgere, eius informationem et directionem patienter audire, nullas conspirationesj aut ligas contra ipsum aut in praeiudicium collegii aut regentiae facere aut faciendis interesse.k

a

am Rand Statuta de rectoribus collegiorum. b Vgl. Nr. 6/44. c verbessert in latinisandum. ficta. e discolum. f commessationes. g verbessert aus sollicitaverit. h verbessert aus ecum. i Vgl. Nr. 6/45. j nachträglich unterstrichen. k Marginalie De conspirationibus et ligiis adversus collegium. d

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65 Item rectores debent providere bursalibus ferialibus diebus per se vel alios de declaratione aut disputatione fructuosa.a 66 Item a beano pro ipsius beanii depositione non plus tertia parte floreni exigere aut exigi permittere debent bursarum rectores.b 67 Item depositioc beanii fieri debet in collegiis aut regentiis, nisi deponens filius fuerit alicuius incolae huius civitatis, vel saltem licentiam habuerit decani et suorum assessorum specialem.d XI. Statuta de vita et honestate magistrorume 68 Itemf magister nostrae facultatis artium debet in plateis et eclessiis et publicis actibus decenter esse habituatus ad minus habeat pallium talare undique clausum demptis duobus foraminibus sub poena quatuor solidorumg, quotiens excesserit, etiamsi alterius facultatis scholaris extiterit, si bienniumh non compleverit.i 69 Item ex quo magister unum habet liberare famulum statuimus, quod nullus sine famulo incedat publice in plateis ecclesiis aut actibus publicis.j 70 Item nullus magistrorum debet accedere choreask publicas, nisi specialiter fuerit invitatus nec miscere se ludis honestis vel inhonestis, quibus facultas potest derideri, nec veste bipartita incedat vel inconsuetum modum in vestitu habeat sub poena quam facultas dictaveritl infligendam.m a

Marginalie Bursalis rectoris officium, hodie famuli. b Marginalie Pretium a beanis petendum quale c die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. d Marginalie Locus famulis. depositionis. e am Rand de vita et honestate magistrorum. f Vgl. Nr. 6/42 Nachtrag. g die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. h danach gestrichen co. i Marginalie j danach zeitnahe Ergänzung von anderer Hand Magister artium honeste sit vestitus. unleserlich. Marginalie Ne videatur publice sine famulo. k coreas. l die letzten fünf Wörter nachträglich unterstrichen. m Marginalie Ne accedat cor[r]eas nisi specialiter invitatus.

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71 Item si de aliquo magistro compertum fuerit, qui in commodo suo meretricem habuerit aut in collegio aut sua stantia aut domum meretricis publice visitaverit aut conversatus fuerit in collationibus aut prandiis, ubi tales esse sciverit auta talem locum frequantaverit aut concubinam extra collegium vel habitationem foverit, de hoc suspectus se expurgare nequiverit vel convictus fuerit, sit inhabilis ad actus scholasticos exercendis, et suspensus a facultate artium et ab omnibus emolumentis eiusdem ad integrum annum, nec reservantur, nisi se correxerit et facultati super hoc sufficientem emendamb fecerit.c 1 72 Item nullus magistrorum in prandiis facultatis aut aliis ubi tota facultas invitatur, bibat ad equales sub poena quatuor florenorumd, nec rixas inter se et alium faciat.e XII. Statuta circa examen observanda 73 Item duo debent fieri examina in anno pro baccalaureatu, unum in ieiunio, quod debet inchoari ante Dominicam reminiscere, secundum Sabbato prope festum sanctae crucis ante Michaelis, pro magisterio prope epiphaniae domini.f 74 Item decanus non debet aperire examen pro baccalaureatu, nec salutare vicecancellarium pro apertione examinis pro magisterio sine scitu facultatis et consensu suorum assessorum, qui secum ibunt.g

a

verbessert aus erat. b die letzten neun Wörter nachträglich unterstrichen. c Marginalie Ne scortu mala aut loca suspecta visitet, executio huius statuti videatur in libro decanatus pag.115b. (Siehe Anm. 1 auf dieser Seite). d die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. e Marginalie Ne ad aequales bibat in conviviis publicis. f Marginalie Duo examina [pro] baccalaureatu, 1. circa reminiscere (danach zwei Wörter gestrichen), 2. ad festum sanctae crucis, examen pro magisterio prope epihaniae. g Marginalie Decanus non petit apertionem examinis sine consensu collegarum neque etiam salutare vicecancell[arium]. 1 (zu

Anm. c) Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 115v (Eintrag vom 14. 08. 1546) mit Marginalie von Trygophorus, in der er auf die entsprechenden Seiten (pag. 12 und 14) in A verweist.

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75 Itema volens se submittere examini pro aliquo gradu debet prius visitare decanum et petere pro apertione, cui habet informare prius magistros de conditionibus personarum, quantum sibi constat. Debet tamen audire ab ipsis, an steterint ad tempus suum et compleverint omnia pro isto gradu et satisfecerint magistris secundum statuta, similiter an sit de legitimo thoro natus.b Nam talis non admittetur pro magisterio, sed pro baccalaureatu, si vita bona et scientia in ipso reperiturc.d 76 Item cum nullo dispensetur, qui non compleverit tempus suum scilicet annum cum medio quasi, et hoc quasi non minuit non sex hebdomadas.e 77 Item cum nullo dispensetur, qui deficit in aliqua responsione magistrorum vel in sessionibus, et cum nullo dispensetur, qui non satisfecerit magistris ante finem exercitiorum et lectionum. 78 Item si quis ad gradum baccalaureatus promovendus indiguerit dispensatione in lectionibus non poterunt dispensatores cum eo latius dispensare nisi cum uno libro partiali et tribus tractatibus. Idem intelligitur de promovendo ad magisterium, nisi talis sufficienti diligentia adhibita non potuerit lectiones habuisse, de quo decanum et magistros in sua conscientia plene informabit. Tunc poterint cum toto libro vel duobus ad maximum dispensare, sic tamen quod textus metaphysicaef vel ethicorum non fuerit. 79 Item nullus admittatur ad examen, nisi attigerit decimum septimum annum et hoc pro baccalaureatu,g nec pro gradu magisterii non attigerit annum vicesimum primum, et de legitimo matrimonioh natus sit et alias moribus commendabilis exsistat, sic quod in nullo excessu notabili et a

Marginalie infra 79. Vgl. Nr. 7/79. b die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. die letzten acht Wörter nachträglich unterstrichen. d Marginalie Candidati futuri officium. e ebdomadas. Marginalie Cum quibus dispensandum. f metaphisice. g Marginalie Ad gradus admittendi non nisi baccalaurei 17 annorum, magistri 20 annoru[m], ex legitimo matrimonio nati supra 75. Vgl. Nr. 7/75. Weiter unten vita honestae. h die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. c

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notorio deprehensus fuerit, et de quolibet scorsum scilicet de aestate et legitimitate ante admissionem ad examen vel temptamen per decanum inquiratur diligentera. Quos etiam et quemlibet in aliquo, ut praemittitur excessu notabili et notorio culpabilem quilibet magistrorum sciens denuntiare et impedire potest et tenetur, nec etiam talis in posterum admittatur, nisi adeo laudabiliter et virtuose se rexerit, quod ex transacta virtuosa eius vita de subsequenti eius conversatione laudabiliter praesumatur.b Et talem excessum facultas nunc reputat notabilem et notorium, pro quo per rectorem et assessores eius, quis incarceratus fuerit vel si publicus meretricarius fuerit, videlicet quod in domo habitationis suae mulierem suspectam publice tenuerit vel ad commodum bursae suae talem introduxerit et de hoc convictus vel confessus vel per magistrum regentialem propter hunc et quemlibet alium excessum de bursa sua expulsus fuerit vel in prostibulo vel extra publice cum aliquo se percusseritc vel ibi vulneratus ex culpa sua fuerit captus vel deprehensus vel qui ad taxillos in tabernis publice luserit vel hastiludia in foro publice exercuerit vel qui verbis iniuriosis aliquem magistrorum publice leserit vel ipsum iniuriose percusserit vel furtum vel alios excessus, quos comitatur infamia vel scandalum commiserit vel perpetraverit. Quorum nullus etiamsi de aliquo praedictorum excessuum suspectus vel famatus fuerit, nisi se de tali per suum iuramentum expurgaveritd, ad examen vel temptamen, ut praemissum est, aliquo modo admittatur.e 80 Item nullus veniens de alia universitate hic admittatur, nisi ad medium annum hic steterit et aliquos actus habuerit et sufficiens testimonium de sua completione alibi ostenderit.f 81 Item examinandi ante introitum iurabunt decano et examinatoribus ut supra.g 82 Item examinatores similiter cum decano iurabunt ut supra. a

die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. b die letzten 15 Wörter nachträglich unterstrichen. c die letzten neun Wörter nachträglich unterstrichen. d die letzten acht Wörter nachträglich unterstrichen. e Marginalie Vitae et suspectae per iuramentum se vindicabit aut purgabit. f Marginalie Ad minimum per anni dimidium hic perstiterit. Am Rand von anderer Hand Nota bene. g Marginalie iurent examinatoribus.

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83 Item illos facultas reputat gradibus dignos, quibus non solum litterarum scientia, verum etiam vitae meritum suffragatur. In scientia autem hos reputat dignos pro baccalaureatu, qui bene fundati sunt in trivio, in aliis competenter. Pro magisterio autem dignos reputat, qui bene sunt fundati in logica, naturali philosophia et metaphysicaa, in aliis competenter.b 84 Item decanus cum senioribus sibi deputatis disponere debet de prandio promovendorum et invitandorum, nec aliquis invitari debet sine consensu illorum. Si oppositum factum fuerit, solvet pro isto vel istis, qui eos invitavit, iiii solidos.c 85 Item tempore admissionis pro baccalaureatu, antequam admittendus censum habeat, tres dabit florenos, quorum unus cedit universitati, alter facultati, tertius magistro vel magistris, cum quibus stat, sic tamen quod collegiati sint indivisi in huiusmodi pecuniae provenientis distributione, nec a quoquam tempore admissionis examinatores pignora vel fideiussores recipiant. Admittendus autem pro magisterio sex dabit florenos, quorum duo cedunt universitati, duo facultati et duo magistris modo praemisso.d 86 Item placet, quod baccalaureandi pro loco dent unam marcam, magistrandi vero dua marcas.e 87 Item post admissionem promovendi ante promotionem debent locari secundum senium, quod steterint in universitate sic tamen quod, qui diutius tenuit mensam cum magistris et onera collegii praeferatur. Et qui tenuerunt mensam, praeferri debent illis, qui dederunt albos hebdomadalesf, nisi sit incola siveg presbiter secus in magisterio.h

a

loyca. metaphisica. b Marginalie non tam docti atque vitae honestae. c Marginalie Decanus et seniores disponant de prandio. d Marginalie Haec lex immutata omnino. e Marginalie p[... ] pro loco. Von anderer Hand Nota bene. f ebdomadales. g die folgenden fünf Wörter von anderer Hand ergänzt. h Marginalie Locatio ab [...] quam vixerint in academia hoc.

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88 Itema volens promoveri in magisterium dabit viii florenos Renensium ad prandium, in baccalaureum vero iii aliqua sine defalcatione.b XIII. Statuta scholares et supposita facultatis artium concernentia 89 Decanusc publicet scholaribus statuta eorum statum concernentia, prout tenetur ex uno statuto concernente suum officium. Forma autem intimationis pro convocatione scholarium ad audiendum legi et publicari statuta est ista:d 90 Decanuse facultatis artium notificat omnibus et singulis scholaribus eiusdem facultatis, quatenus cras mane hora septima ad disputationem ordinariam conveniant ad audiendum legi et publicari statuta facultatis praedictae scholares ipsos et statum eorum concernentia sub poena non excusationis ignorantiae temporibus in futurisf datum et cetera. 91 Itemg infrascripta sunt per decanum studentibus intimanda in disputatione ordinaria circa principium sui decanatus. Primo exhortandi sunt ad mores et scientias, ut habeant se honeste in conversatione et vestitu, et suis superioribus, doctoribus puta et magistris aliisque reverendis personis oboedientiam et reverentiam exhibeant, et cum aliis pacifice et quiete vivant, neminem ledendo in bonis exterioribus corpore aut fama et hoc signo, verbo vel facto, sed omnes tales se exhibeant, ut ex hoc crescat fama bona universitatis nostrae et facultatis et ipsismet honor, qui praemium est virtutis. 92 Secundoh exhortandi sunt ad scientias videlicet, ut studium in artibus inchoatum perficiant et quod immo sint intitulati, quod etiam sint re non a dieser Artikel von anderer Hand ergänzt und wieder gestrichen. b Marginalie 8 floreni pro convivio. c Vgl. Nr. 6/56. d Marginalie Convocatio ad proponenda statuta facultatis per decanum. e Vgl. Nr. 6/57. f die letzten zehn Wörter nachträglich unterstrichen, danach am Rand von anderer Hand nachgetragen et nihilominus sub poena duorum solidorum fisco facultatis irremissi[biliter] persolvendorum. g Vgl. Nr. 6/58. h Vgl. Nr. 6/59.

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solum studentes nomine.a Item quod intimationes magistrorumb affixas non vicient neque deponant sub poena octo solidorum,c item quod in exercitiis, lectionibus aut disputationibus strepitus non faciantd aut incommoditates sive abusiones habeant ceterorum audientium offensivas.e 93 Itemf non sint scholares nostrae facultatis dyscolig, immorigeratih aut vagabundi, non spatientur temporibus lectionum et exercitiorum nec temporibus nocturnis. Non sint fornicarii sub poena non promotionis.i 1 94 Itemj scholares facultatis nostrae debent et tenentur dare cursoribus salariumk quatuor temporibus anni, scilicet singulis quatuor temporibus unum album ad minusl.m 95 Itemn volumus, quod diligenter debent visitare disputationes ordinariaso tam baccalaureorum quam magistrorum in hiis complendo ad minus triginta sessionesp pro baccalaureatus gradu sessionem per duas horas continuando in una ordinaria disputatione, quia nullius aut minimi fructus est disputationem adire et statim recedere ab eadem. 96 Itemq quilibet scholarum nostrae facultatis debet pro gradu baccalaureatus obtinendo octies respondere magistris et octies baccalaureis in ordinaria disputatione et haec responsio pro sessione, de qua supra sibi debet

a

b die letzten zwei Wörter die letzten acht Wörter nachträglich unterstrichen. c die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. nachträglich unterstrichen. d Marginalie strepitus in disputationibus ne fiant. e Marginalie Sint re non nomine solum studentes. Intimationae affixae non refigendae. f Vgl. Nr. 6/60. g discoli. h immorierati. i danach von anderer Hand ergänzt et unius floreni, si gravitas delicti in praemissis postulavit. Marginalie Studiosi sint modesti, casti, seduli vide liber decanatus pag.102. (Siehe Anm. 1 auf dieser Seite). j Vgl. Nr. 6/61. k sallarium. l danach von gleicher Hand wie Nachtrag des vorhergehenden Artikels ergänzt et hoc intelligi debet de non promotis. m Marginalie Studiosi non promoti dederunt salarium facultati. n Vgl. Nr. 6/62. o Marginalie tenentur sedulo adesse disputationibus. p die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. q Vgl. Nr. 6/63. 1

(zu Anm. i) Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 102v (Eintrag 1522 mit Verweis von Trygophorus auf Nr. 7/93). Friedländer I/1893, S. 193,5–13.

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computari et quater debet respondere magistris et quater baccalaureis in extraordinaria disputatione.a 97 Itemb volumus et statuimus, quod scholares nostrae facultatis artium suas debent diligenter lectiones audire, ex textibus ut maiorem possint fructum reportare.c 98 Itemd diligentiam debent debitam in suis lectionibus et exercitiis formalibus adhibere ita, quod minime negligant ter post inviceme continue lectioni aut exercitio studiosius interesse. Quod si contrarium quis fecerit et ter se continue a lectione vel exercitio negligenter absentaverit, postquam intitulatus ad registrum magistri legentis aut exercentis fuerit, debet eandem lectionem et idem exercitium pro forma reiterare et nihilominusf utrique integrum dare pastum, nisi secum per facultatem fuerit gratiose dispensatum.g 99 Itemh volens audire lectiones vel exercitia secundum statuta nostrae facultatis pro gradu omni tempore actuum scholasticorum pro posse suo diligens exsistat. Si vero ex causa rationabili ab uno actu vel pluribus defuerit tractatum capitulum, vel aliam partem non notabilem omittendo, petat resumptionem in cathedrai a magistro legente vel disputante, in cuius beneplacito sit resumere vel non resumere materiam ab audiente sic neglectam. Si autem quis ad mensem defuerit aut tractatum partialem notabilem aut librum partialem, sicut est tractatus Porphirii1 vel alius liber partialis in logicaj vel physicak, neglexerit, solvat pro aliis libris restantibus quibus interfuit, secundum ratam temporis et taxam communem, et non auditum a novo legente vel disputante audiat tempore opportuno. Alias tales actus pro forma minime computentur.l

a

Marginalie Disputationes pro gradu utroque. b Vgl. Nr. 6/64. c Marginalie Nota bene. Praelegendi et audiendi textus. d Vgl. Nr. 6/65. e verderbt. f nichilominus. g Marginalie Auditores iubentur interesse lectionibus sub poena arbitraria facultatis. h Vgl. Nr. 6/66. i kathedra. j loyca. k phisica. l Marginalie [Pro] lectione neglecta solvat auditor aeque, si interfuisset etc. 1

Die Einleitung in die Aristotelischen Kategorien von Porphyrius († 305), von Boethius († 524) ins Lateinische übersetzt (Isagoge), bildete eine wesentliche Grundlage für den Logikunterricht.

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100 Itema nulli baccalaureandorum computentur pro forma ad gradum plures lectiones de libris Aristotelisb simul audite quam duae, sed libri mathematicales rhetoricalesc et grammaticales possunt pro tertia lectione computari pro forma. 101 Necd una hora habeantur plures actus quam unus. 102 Quiae studentes non commorantes magistris in domibus et regentiis sive bursis communiter habitant in angulis aut locis, ubi mores eorum et studii diligentia minime per magistros cognosci possunt, ne magistri ergo ignari reperiantur de vita moribus conversatione et studiis volentium promoveri, et cum rationale sit, quod studens quisque volens ad altiora promoveri in vita moribus scientia et conversatione laudabili per illos, qui eum promovere habent, sit approbatus. Ideo volumus et statutimus, quod nullus studens in artibus ad aliquem gradum debeat promoveri, nisi ad annum cum medio ad minus ante suam promotionemf steterit in aliquo collegiorum aut bursa sive regentia per universitatem approbata in eo aut ea onera tenendo regentialia videlicet, quod si fortunae fuerit pinguiorisg scilicet bene habens, mensam communem teneat cum magistro regente aut cum magistris regentibus, quod si non bene habens fuerit, ita quod plene mensam tenere non possit ad medietatem bursae sit astrictus vel ad dandumh album hebdomadalemi pro manutenentia magistri praesidentis aut praesidentium magistrorum.j 103 Itemk statuimus et ordinamus, quod studentibus praedicto statuto se non conformantibus lectiones et exercitia pro forma non debent computari, et nihilominusl eosdem volumus ad solutionem pastusm obligari.

a

Vgl. Nr. 6/67. b aristotilis. c rethoricales. d Vgl. Nr. 6/67 Nachtrag. e Vgl. Nr. 6/68. letzten neun Wörter nachträglich unterstrichen. g pingwioris. h die letzten drei Wörter nachträglich markiert. i ebdomadalem. j am Rand Buchstabe G. Marginalie Nota bene, quam sedu[lo] et accurate stu[d]iores inquisi[erit] in mores. Nemo promot[us] ad gradum nisi, qui k nachträglich unterstrichen. per annum cum [me]dio steterit [ma]gistrorum rege[ntium]. l nichilominus. m die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. Marginalie solutio pastus. f die

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104 Itema volumus, quod ad praedictum statutum filii incolae civitatis et habentes consanguineos gratis ministrantes eis expensas et cum magistris et doctoribus extra bursam commorantes non sint obligati honestate eorum supposita vitae, scientiae atque morum.b 105 Itemc ad praedictum statutum paedagogi filiorum incolarum, de quorum paupertate sufficienter et plene constat magistris, non restringantur.d 106. Iteme cuilibet promovendo in baccalaureum in artibus sufficere debet tempus praedictum, si toto tempore in bursa aut cum magistro regente in eadem steterit, alioquin etiamf licentia habita ad alibi standum, si per annum in bursa steterit, debet residui temporis habere duplum, nisi secum fuerit dispensatum, et si ante promotionem toto tempore extra bursam steterit, etiam licentia habita rectoris debet totum tempus duplare, sic quod, ubi sufficient, annus cum medio in bursa debet tribus annis stetisse extra bursam, regentiam aut collegium, diligentia studii vitae ac morum honestate supra praesuppositis. 107 Itemg si quis mulierem suspectam introducat vel domum tempore noctis violenter aperiat aut non per hostiumh, sed per fenestras post clausuram domus introeat aut insultus faciat aut exorbitantias magistrorum bursalium aut vicinorum offensivas, de bursa expellatur et nihilominusi integrum solvat censum et facultati unum florenum, et qui sic expulsus fuerit a nullo magistrorum recipiatur, nisi priori magistro, cum quo stetit, aut magistris sit reconcialitus sub poena unius floreni.j 108 Itemk quilibet bursalis in disputatione bursae se praesentem exhibeat suo in ordine respondendo et arguendo honeste, etiam se in eadem quisque habeat contrafacienti stantia bursalis pro forma minime debet computaril.m a

b Marginalie Incolae a su[pe]riori statutum voti. c Vgl. Nr. 6/71. Vgl. Nr. 6/70. Incolarum pae[da]gogi pauperes etc. e Vgl. Nr. 6/72. f ex. g Vgl. Nr. 6/75. h die letzten elf Wörter nachträglich unterstrichen. i nichilominus. j Marginalie Exclusus propter notabile vitium non recipiatur extra consensum magistri excludentis sub poena certa. k Vgl. Nr. 6/76. l verderbt. m Marginalie In disputationibus sint praesentes et modestia seduli in opponendo. d Marginalie

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109 Itema nullus baccalaureorum incedat publice in plateis in actis publicis vel in ecclesiis sine caputio cucullato sub poena quatuor solidorum. Item nullus baccalaureorum praetermittet ordinarias disputationes magistrorum et baccalaureorum sub poena duorum solidorum. 110 Itemb volens formalis haberi pro gradu baccalaureatus in artibus tenetur infrascriptas habuisse lectiones ordine subscripto observato sub poena non computandi tempore promotionisc.d In logicae: primo medio anno veterem artem1 per tres menses ad minus pro sex solidis, priorum per tres menses et dabuntur pro quolibet sex solidi, secundo medio annof posteriorum per tres menses et dabuntur pro quolibet sex solidis, elenchorumg 2 per duos menses pro quatuor solidis,h parva logicaliai 3 per quatuor menses pro octo solidis.j In rhetorica: laborynthumk 4 per mensem cum medio pro tribus solidis. In philosophia: in primo medio annol physicorumm per sex menses pro duodecim solidis, de anima per tres menses pro sex solidis.5 In astronomia: spheramn materialem6 per mensem cum medio pro tribus solidis. Item volens ad gradum promoveri baccalaureatus debet subscriptis interfuisse diligenter exercitiis ordine subscripto.

a von anderer Hand nachgetragen. Vgl. Nr. 6/85. b Vgl. Nr. 6/77. c die letzten neun Wörter von anderer Hand ergänzt. d Marginalie Lectiones pro baccalaureus gradu et pro lectione pretium. e loyca, darüber die folgenden drei Wörter von anderer Hand nachgetragen. f von anderer Hand nachgetragen. g elencorum. h von anderer Hand nachgetragen hora i j von anderer Hand loycalia. Unter der Zeile nachgetragen vergilium. septima. nachgetragen potest quemcumque audiri. k laborinctum. l von anderer Hand nachgetragen. m phisicorum. n speram. 1

Als logica vetus bzw. ars vetus betrachtete man die logischen Schriften, die vor der Rezeption des corpus aristotelicum im 12. Jh. im lateinischen Westen bekannt waren. Vgl. Hoenen 1999, S.66. 2 Die letzten drei Werke sind von Aristoteles: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi. 3 Siehe Anm. 1 auf S. 62. 4 Das Werk Laborynthus wurde Ebrard von Béthune († um 1212), dem Verfasser des Graecismus, zugeschrieben. Vgl. Lohmeyer 1901. 5 Die letzten zwei Werke sind von Aristoteles: Physica, De anima. 6 De Sphaera des Johannes de Sacrobosco († um 1250).

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In primo medio anno habeat: exercitium veteris artis1 hora nona per medium annum pro duabus marcis, exercitium parvorum logicaliuma 2 hora tertia per medium annum pro duabus marcis. In secundo medio anno: exercitium novae logicaeb 3 hora nona per medium annum pro duabus marcis, exercitium Petri Hispani4 cum sophismatibus aut exercitium sophisticaec hora duodecima per medium annum pro duabus marcis. In tertio medio anno: exercitium de anima et parvorum naturalium in toto vel in parte pro posse disputantis hora XII per medium annum pro duabus marcis, exercitium physicorumd 5 hora tertia per medium annum pro floreno. 111 Iteme volens formalis haberi pro magisterio has debet lectiones habuisse videlicet:f In logica:g topicorum6 pro decem solidis. In philosophia naturali: de caelo et mundo pro sex solidis, de generatione pro quatuor solidis, meteororumh pro octo solidis, parva naturalia7 pro sex solidis.i In philosophia morali: ethicorum pro decem et octo solidis, oeconomicorumj pro duobus solidis, politicorum8 pro duodecim solidis.

a loycalium. b loyce. magistrandis destinatae. j iconomicorum.

c

sophistrie. d phisicorum. e Vgl. Nr. 6/78. f Marginalie Lectiones loyca. h metheororum. i von anderer Hand ergänzt libros de anima.

g

Anm. 1 auf S. 78. 2 Siehe Anm. 1 auf S. 62. 3 Neben der logica vetus (siehe Anm. 1 auf S. 78.) bildeten die logica nova die zweite Gruppe logischer Schriften. Dabei handelt es sich um die Werke des Aristoteles, die seit dem 12. Jh. bekannt waren: Analytica priora, Analytica posteriora, Sophistici elenchi, Topica. 4 Der Tractatus des Petrus Hispanus (gest. 1277) war das Hauptwerk der mittelalterlichen Logik und spiegelt den Stand des mittelalterlichen logischen Wissens wider. Die Schrift erörtert die Themen der logica vetus und logica nova und schließt mit der Abhandlung der logica modernorum. Vgl. Hoenen 1999, S. 69. 5 Die letzten drei Werke sind von Aristoteles: De anima, Parva naturalia, Physica. 6 Topica des Aristoteles. 7 Die letzten vier Werke von Aristoteles: De caelo, De mundo (im Mittelalter ihm zugeschrieben), De generatione et de corruptione, Meteorologica, Parva naturalia. 8 Ethica Nicomachia (aber auch Ethica Eudemica) und Politica von Aristoteles, Oeconomica wurde im Mittelalter Aristoteles zugeschrieben. 1 Siehe

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In mathematica: theoricam planetarum1 pro octo solidis, perspectivam2 pro octo solidis, arithmeticama 3 pro sex solidis, musicam4 pro quatuor solidis, geometriam5 pro duodecim solidis. Item metaphysicamb Aristotilis6 pro duodecim solidis. Debet etiam ad gradum magisterii promoveri volens subscriptis interfuisse exercitiis. In exercitio: physicorumc, quod pro magisterio debet reiterari hora tertia pro uno floreno, novae logicaed quod similiter debet pro magisterio reiterari pro duabus marcis, de caelo hora duodecima pro una marca,e de generatione hora duodecima pro una marca,f meteororumg hora nona pro una marca, ethicorum hora tertia per annum pro duobus florenis, metaphysicaeh hora nona per medium annum pro I floreno. 112i Utj autem supposita nostrae facultatis ad debitum studium exercitium et maiorem diligentiam in eorum proprium commodum et salutem rigorosius coherceantur, volumus et statuimus, ut quilibet promoveri volens in artibus debet singulis mediis annis habere ad minus duas lectiones et duo exercitia pro forma secundum ordinem supratactum aut haberek actus in paedagogio, nisi in alia universitate sua formalia compleverit. Alioquin tempus, quo steterit, sibi non computabitur in locationem nec pro forma nec cum tali tempore examinis per facultatem debet dispensari.l

a arismeticam. b metaphisica. c phisicorum. d loyce. e von anderer Hand ergänzt pro medio floreno. f von anderer Hand ergänzt pro dimidio floreno. g metheororum. h metaphisice. i Nummerierung fortgesetzt nach D. j Vgl. Nr. 6/77 Nachtrag. k über der Zeile l unleserliches Wort nachgetragen. nachgetragen praeter. Vgl. Nr. 6/77 Nachtrag. 1

Theorica planetarum wurde sowohl nach dem fälschlich Gerhard von Cremona zugeschriebenen Traktat gelesen als auch nach dem des Campanus de Novara. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 2 In diesem Fach wurde meist die Perspectiva communis nach Johannes Pecham gelehrt. Vgl. Schöner 1999, S. 87. 3 Der arithmetische Stoff war auch in dem Werk Elemente (Bücher VII–IX, siehe Anm. 5 auf dieser Seite) enthalten, wurde aber meist nach der Institutio arithmetica des Boethius gelesen. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 4 Der Musikvorlesung lag das Buch Musica speculativa des Johannes de Muris zugrunde. Vgl. Staehelin 1999, S. 132. 5 Die Geometrie wurde nach den Elementen von Euklid in der Redaktion von Campanus de Novara gelehrt. Vgl. Schöner 1999, S. 86. 6 Metaphysica des Aristoteles.

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113 Itema non habens actus pro forma in lectorio habeat omnes actus in paedagogio vel ad minus quatuor, duos ante prandium et duos post prandium. Alioquin pro studente teneri, haberi et reputari minime habebit nec privilegiis universitatis gaudere debebit, iuxta unum statutum universitatis desuper editum. 114 Itemb quilibet intrans ter lectorium aut exercitium alicuius magistri legentis aut disputantis circa principiumc ille sit obligatus ad totum pastum illius exercitii vel libri,d nisi talis legitime fuerit impeditus et tunc solvat secundum ratam temporis. Si vero ter intraret non circa principium, sed post veniret, solvet iterum secundum ratam temporis. Et si legens aut disputans non est continuans usque ad determinatum tempus, recipiat ab audientibus pastum tantum pro rata temporis. 115 Iteme statuimus et ordinamus, quod unusquisque debito tempore sit in sua bursa, quia ianuae collegiorum seu bursarum iuxta unum statutum universitatis debent claudi et clause retineri, in aestate in puncto none hora, hiemali vero tempore post tertiam horam noctis, quae est hora octava sub poena medii floreni fisco universitatis persolvendi. Claves vero apudf decanum aut collegiatos vel eorum commissarios reponi debebunt. 116 Item quod bursales loquantur latina sub certa poena ad arbitrium magistrorum regentium extorquenda, quodque debeant festivis diebus et praesertim in die sancto Dominico prout etiam ex praecepto dei obligantur, cultum dei personali interessentia in sua parochiali ecclesia, quae est ecclesia facultatis sancti Iacobig, decorare.h a

Vgl. Nr. 6/77 Nachtrag. b Vgl. Nr. 6/79. c danach der gesamte Absatz nachträglich unterstrichen, am Rand von anderer Hand ergänzt Ut si ociosus contra nostrae universitatis statuta tam quam dyscolus infra cepta collegiorum nihilominus ad octo diem post huiusmodi publicatione(m) statutorum per annos se pro membro et scholam nostrae facultatis gesseret et reputari fecerit. d am Rand von anderer Hand ergänzt Ista [...] non legetur publice, quod fuit conclusum propter dyscolos et imbellos, qui occassionem pro [...] ex illa traxerunt, sed debent relinqui discretione magistri legere. e die folgenden zwei Artikel von anderer Hand ergänzt. f aput. g am Rand Nota bene. Templum Iacobeum. h die letzten fünf Wörter linksbündig und zweizeilig geschrieben. Damit nimmt der Schreiber dieses ergänzten Artikels vermutlich Rücksicht auf den daneben beginnenden Nachtrag, der stark verblichen ist, allein die Jahreszahl 1468 lässt sich bestimmen. Darunter folgt noch ein ergänzter Artikel (von gleicher Hand wie Artikel 115 und 116), der ebenfalls durch Abrieb verderbt ist. So sind diese drei nachgetragenen Artikel wohl zeitlich später als der Text von 1468 aufgezeichnet worden.

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Iuramentum admittendoruma Ego N. iuro et promitto debitam oboedientiam et reverentiam vobis domino decano vestrisque in hoc officio successoribus et facultati artium in licitis et honestis et statuta ac statuenda atque ordinationes ipsius facultatis artium fideliter et firmiter pro posse et nosse observare, et quod bonam unitatem, pacem ac honorem debitum facultatis artium procurabo, ad quemcumque statum pervenero. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliab. Iuramentum promovendorum Ego N. iuro et promitto, quod illum gradum in nulla alia universitate resumabam et statuta ac statuenda, quae sunt pro bono facultatis artium, firmiter observabo, et quod bonam unitatem, pacem ac honorem facultatis artium procurabo, ad quemcumque statum pervenero. Sic me deus adiuvet et sancta dei evangeliac. Insuper ego iuro, quod per biennium in ista universitate in facultate artium legam, nisi super hoc mecum per facultatem fuerit dispensatum. Nachträge: 1) Beschluss vom Wintersemester 1467/68 bezüglich des Wegestreitsd Statutum editum in rectoratu domini licentiati Hoveners.1 Ad tollendam omnem haesitationem, dissensionem et controversiam in facultate artium statuimus irrefragabiliter, et firmiter [observandum]e conclusimus plena adhoc specialiter totius universitatis facta congregationef licitum esse cuilibet magistrorum in artibus disputantium a

die folgenden zwei Schwurformeln dem Statutentext vorausgehend auf Blatt 1 mit b ewangelia, die letzten vier Wörter Schwurkreuz am unteren Seitenrand, fol. 2r. c d nachträglich markiert. ewangelia. von anderer Hand unter den zwei vorhergehenden Schwurformeln auf Blatt 1, fol. 2r. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. e verderbt; observandum D. f conggregatione. 1

(zu Anm. d) Der Eintrag lässt sich dem ersten Rektorat Hoveners im WS 1467/68 zuordnen. Zur Zeit des zweiten Rektorats Hoveners im Sommersemester 1478 war der erwähnte Theodoricus Stephani wohl bereits verstorben, da dann 1476 Johannes Parleberg Vizekanzler ist, vermutlich als Stephanis Nachfolger. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 89. Friedländer I/1893, S. 63b,45. Der zweite genannte Magister Jakob Stake hatte schon 1469 die Universität verlassen. Vgl. Friedländer I/1893, S. 44,18. Kosegarten I/1857, S. 90. (Forts.)

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disputare, doctrinare, exercitare et philosophice concludere in quacumque via probabili, salva semper publica sollemni protestatione ortodoxe fidei catholicae, ita quod si philosophica certa contra veritatem theologicama conclusio versetur, extunc disputans magister vel baccalaureus in philosophia ludens teneatur de fide catholicae veritate sollemnem facere protestationem, quoniam pro principali conclusione et ultima firmiter tenere debebit argumentationibus inde factis et faciendi gratia exercitationis illorum, in quibus solita de novo oritur, pro et contra [questiones]b philosophicae positas, ipsam conclusionem cum protestatione de christi fide data manutenenda integra omnino et illaesa, ut concordiac maneat solita inter theologorum et artistarum facultatesd. Et in hoc ortodoxae fidei catholicae, cum aliud sit credere et aliud philosophari, in nullo volumus penitus derogari, praesentibus commendabilibus viris dominis Theoderico Stephani, Iacobo Staken et Hinrico de Dammis, artium liberalium magistris.e 1 2) Einladung des Vizekanzlers Bartholomäus Barnekow, 1486f Notetur forma, qualiter scribat vicecancellarius, venerabilis artium et medicini doctor, vicecancellarius2 almae universitatis studii Gripeswaldensis Notificat universis et singulis dominis baccalaureis facultatis artium universitatis eiusdem volentibus se submittere pro temptamine licentiatorum ad gradum magisterii in artibus suscipiendum, quatenus dominis magistris proxima futura ad stubam facultatis […] hora septima ad conspiciendum ipsorum personas, nec non ad dispensandum super a

theoloycam. b durch Abrieb verderbt; [questiones] D. c unleserlich; concordia D. d facultates. darunter Beglaubigung von Ipolitus Vorscenouw notarius universitatis. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. f im Zusammenhang der Prüfungsordnung (Statuta circa examen observanda) unterhalb des letzten Artikels (Nr. 7/88) von anderer Hand in spätgotischer Kursive ergänzt. e

(Forts.) Hinricus Wardenberch de Dammis übernimmt im Herbst 1467 das Amt des Vizekanzlers. Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 12v. Friedländer I/1893, S. 38, 38. So wurde der 1467/68 gefasste Beschluss gemäß dem Eintrag des Dekanatsbuches in [libro] pergameneo, also in A, festgehalten. Vgl. Friedländer I/1893, S. 38,44; Thümmel 2008b, S. 44f.; Kosegarten II/1856, S. 311 ohne Quellenbeleg. Damit begegnet die Universalienfrage an der Artistenfakultät, lange bevor die Kontroverse zwischen der via antiqua und der via moderna die Fakultät in den Jahren 1480–1484 spalten wird. Vgl. Thümmel 2008a, S. 31. 1 (zu Anm. e) Ipolitus Vorscenouw, der als notarius universitarius den Text beglaubigt, ist bereits im Jahr 1464 an der Universität bezeugt. Vgl. Friedländer I/1893, S. 26,28, im Jahre 1464. 2 Im 15. Jh. gibt es nur einen Vizekanzler der als artium et medicine doctor geführt ist: im Sommersemester 1486 Bartholomäus Barnekow. Vgl. Friedländer I/1893, S. 95,11; Kosegarten I/1857, S. 154. (Forts.)

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1459)

defectibus lectionum tam generalibus quam specialibus, si quibus opus fuerit, decenter habituati compareant, alioquin post hac ad huiusmodi temptamen nullus eorum pro hac ... admittetur. Datum Gripeswaldensis anno domini mcccc[l]xxxvito, die vero solis decima septima mensis Septembris suo ipso sub sigillo [...]. 3) Einladungstext und zwei Schwurformeln für die Aufnahme von Magistranden bzw. Bakkalaurena Forma intimandi simplex Decanus facultatis artium mandat omnibus et singulis suppositis tam graduatis quam non graduatis facultatis eiusdem, quatenus pro gloria et laude dei omnipotentis, cras mane et deinceps aliis rogationum diebus proximo instantes in ecclesia sancti Jacobi moreb consueto decenter habituata compareant ad interessendum sollemnitatibus processionum sub poena octo solidorum irremissibiliter persolvendorum. Iuramentum admittendorum magistrandorum Ego N. iuro vobis domino decano vestrisquoque in decanatus officio successoribus et facultati artium oboedientiam in licitis et honestis ordinationes et honorem facultatis euisdem fideliter pro posse et nosse observare, ad quemcumque statum pervenerim. Et si me posteriorem in collegiatum eligi contigerit, illi ante me locum dabo, discrimina viarum pertinariter non defendam et per biennium continuaturus ter extraordinarie et totiens, quotiens me ordo tetigerit ordinarie presidebo. Sic me deus adiuvet et haec sacrosancta dei evangelia. Iuramentum admittendorum baccalaureandorum Ego N. promitto, polliceorc et iuro vobis domino decano vestrisquoque in hoc officio successoribus et facultati artium debitam oboedientiam et a

die folgenden drei Texte jeweils von anderer Hand auf der ursprünglich leeren Rückseite von Blatt 9 ergänzt, darunter Schwurkreuz, fol. 10v. Damit folgen die beiden Schwurformeln der Prüfungsordnung Statuta circa examen observanda (Vgl. Nr. 7/73–88). b danach gestrichen tempore. c pollitior. (Forts.) Dieser Amtszeit Barnekows entspricht auch die Datumsangabe im Einladungstext. Bei der Begutachtung der Magistranden sollte geprüft werden, ob die Voraussetzungen für die Erteilung des Lizentiats zur Magisterpromotion gegeben sind. Für nicht erbrachte Leistungen wurden die zulässigen dispensationes erteilt. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 64 und Kosegarten II/1856, S. 306. Ein vergleichbarer Einladungstext findet sich im Dekanatsbuch 1475. Vgl. Friedländer I/1893, S. 60,18ff. Kosegarten II/1856, S. 306.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1459)

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reverentiam in licitis et honestis ordinationes et honorem facultatis eiusdem fideliter pro posse et nosse observare, ad quemcumque statum pervenero, habitum occassione gradus puta caputum cucullatum pro insigni cum ordine mihi datum publice in plateis et in scholis deferam, non velut apostataa sine scitu decani deponendo per biennium in hac facultate artium lectiones meas continuaturus ter ante gradum magisterii extraordinarie et totiens, quotiens me ordo tetigent ordinarie praesidebo. Sic me deus adiuvet et sanctorum evangeliorum conditores. 4) Schwurformel für Examenskandidatenb Examinandi pro gradu baccalaureatus aut magisterii, antequam intrabunt examen, iurabunt sic decano et examinatoribus: Ego N. iuro et promitto vobis domino decano et examinatoribusc, etiamsi propter defectum morum aut scientiarum reiectus vel non sic, ut mihi placeat, locatus fuero aut post examen sine certa conditione non admittar, quod hoc non volo vindicare in aliquo verbo vel facto directe vel indirecte per me aut per alium seu alios. Neque volo propter promotionem adipiscendam vexare facultatem aut examinatores per preces importunas praelatorum vel praemissorum occasione ipsis aliquam displicentiam quovis quaesito colore movere. Sic me deus adiuvet et haec sacrosancta dei evangelid. In principio erat verbum et verbum erat apud deum etc.e 1 5) Schwurformelf Ego N. promitto et sollemni stipulatione polliceorg vobis domino decano vestrisque in hoc officio successoribus me de cetero fore honestum et oboedientem studentium habitui infra triduum conformenus et quod volo in quolibet […] ad minus audire quatuor actus, ad quos ante tertium […] in scribam incolatum meum in aliquo collegiorum habeam pro lectionibus [...] meis audiendis in aestate ante festum pentecostes et in hieme [ante festum] nativi[tatis] […] domicilium habitationes [...] sed pro posse emendandum promitto cum [...] clave [...]. a

apostota. b auf der ursprünglich leeren Rückseite von Blatt 1 von anderer Hand ergänzt, darunter Schwurkreuz, fol. 2v. Darunter neuzeitliche Transkription mit neuem Schwurkreuz. Vgl. Nr. 6/82. c über der Zeile Buchstabe r nachgetragen. d die letzten fünf Wörter gestrichen. e danach ergänzt Mimus Publii: Bene perdit nummos iudici cum dat nocens. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. Folgendes neben dem Schwurkreuz nachgetragen Item alia que examinandi iurabunt de non [rev]elando defectus consociorum, et qui debeant celare facta gestus aut mores examinatorum, habentur satis de consuetudine tamquam nota sine ulteriori scriptura. f ergänzt von anderer Hand auf Innenseite des vorderen Einbands, durch dessen Beschädigungen verderbt. g pollitior. 1 (zu

Anm. e) Vgl. Publilius Syrus (auch genannt Publius Syrus Mimus), Sententiae B 29.

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Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin (1488)

8. 1488 Februar 15, Stettin Bischof Benedikt von Cammin befreit die Universität von jeder fremden Jurisdiktion und ordnet an, dass die Scholaren nur vor dem Rektor oder dem Bischof bzw. seinen Beauftragten in der Stadt Greifswald belangt werden dürfen B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität Greifswald, pag. 435–437; 3 Seiten; Format 270x196 mm. B2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 16r–17v; 1 Bogen, S. 1–4 mit Text; Format 330x206 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 767–770. Regest – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 115–116. Über dem Text von B1 steht der Vermerk Littera exemptionis dominorum doctorum magistrorum singulorumque suppositorum almae universitatis Gripeswaldensis ab omni iurisdictione etiam quocumque tam Camminensi diocesis ordinariorum. B2 ist eine spätere Abschrift des 16. Jh., die wohl auf B1 zurückgeht. Neben der Eintrachtsurkunde von 1456 ist die Urkunde Bischof Benedikts von Kammin die zweite grundsätzliche Regelung der akademischen Gerichtsbarkeit in Greifswald. Sein Vorrecht der Gerichtsbarkeit in Kapitalsachen, wie es ihm die Stiftungsbulle Calixt III. gewährte, wandelte der Bischof, mit ausdrücklichem Bezug auf die Habita Friedrichs I. von 1158, indem er die Scholaren als Genossenschaft von Fremden betrachtet,1 in ein subsidiäres Recht um.2 Damit wäre nach Stein Greifswald die einzige deutsche Universität, in der die Habita praktisch wirksam wurde. Die hier ausgesprochene Exemtion ist in der zweiten Hälfte des 16. Jh. insbesondere durch den Greifswalder Magistrat immer wieder in Frage gestellt worden, so dass der Urkunde und der darin formulierten Rechtsableitung ein besonderer Beweiswert bei der Verteidigung der akademischen Kriminalgerichtsbarkeit zukam.

Benedictus dei et apostolicae sedis gratia, ecclesiae Camminensis episcopus, iudex quoque et conservator iurium, bonorum, privilegiorum, rerum ac libertatum venerabilium virorum dominorum doctorum, magistrorum singulorumque suppositorum et membrorum almae 1

Kaufmann 1896, S. 97.

2 Stein

1891, S. 63.

Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin (1488)

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universitatis studii Gripeswaldensis, nostrae dioecesisa Camminensis, a sancta sede apostolica una cum nostro in hac parte collegae specialiter deputatus, universib et singulis dominis abbatibus, prioribus, praepositis, decanis, magistris, scholasticis, cantoribus, custodibus, thesauriis, sacristis tam cathedraliumc quam collegiatorum canonicorum parrochialiumque ecclesiarum rectoribus ac loca tenentibus eorundemd ceterisque praesbiteris, clericis, notariis ac tabellionibus publicis, quibuscumque per dioecesin nostram Caminensem ac alias ubilibet constitutis praesentibus requisitis, ac illi vel illis ad quem vel ad quos praesentes nostrae litterae pervenerint, salutem et sinceram in domino caritatem, et nostris huiusmodi immo verius apostolicis firmiter oboedire mandatis. Inter ceteros quidem sollicitudines, quibus afficimur, illam in sancto nobis officio reputamus praecipuam, ut huic rei maximae intendamus, unde subditorum uberiorem utilitatem et in republica decus et augmentum summamque nominis laudem gloriam et honorem eo amplius et accuratius perspicimuse emergere atquef resultare, quod tunc potissime arbitramur exequi, iuxta sanctorum patrum et canonum sacrorum salutaria instituta, quando videlicet omnino curam et diligentiam habemus ut magistri et doctores debite quiete et secure, tam ipsi quam eorum nuntii, habitent et constituantur qui studia litterarum liberaliumque artium dogmata assidue doceant, in quibus maxime divina manifestantur atque declarantur mandata. At vero quia nedum, prout saluberrimeg sanxit atque iniunxit locorum rectoribus imperialis clementia, quatenus hi speciali dilectione ab omni iniuria defensentur, qui amorae scientiae facti sunt exules, de divitibus pauperes et multis periculis se exponentes, quodque ea de re ipsis sit optio data coramh quibus inter alios velint conveniri iudicibus, verum etiam et nobis per apostolica scripta (quorum tenorem de verbo ad verbum hic volumus haberi pro inserto quem inseri hic omisimus propteri eius prolixitatem, hesitantantibus nihilominus debite requisiti fidem faciemus oculatam) a sede apostolica emanataj tamquamk, iudici et conservatori principali principaliter extitit mandatum quatenus ipsis doctoribus, magistris et eorum scholaribus almae universitatis studii Gripeswaldensis nostrae Camminensis diocesisl efficacies defensionis assistentes auxilio, ne permittamus eos vel aliquem eorum per quemquam molestari aut eis iniurias et offensas irrogari. Volentes itaque apostolicum mandatum nobis in hac parte commissum reverenter, ut tenemur, exequi, tum etiam sanctorum patrum atque imperialibus saluberrimis inherentes a

b

e

f

dioceseos D. perspicimis D. l dioceseos D.

c verbessert aus cathedralis. universis D. g ac D. Saluberme. h eorum D. i proprer D.

d

eorundem tenentibus D. amanata. k fehlt D.

j

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Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin (1488)

sanctionibusa, litterarum cultoribus huiusmodi similibus et dictis doctoribus, magistris et scholaribus amore scientiae et doctrinae amplexandae peregrinantibus datis et concessis statuimus et decrevimus praememoratos dominos doctores et magistros cum eorum scholaribus praefatae almae universitatis nostrae Gripeswaldensis, ad eandem ex diversib mundi partibus per viarum discrimina et rerum ac corporum varia pericula laboriose confluentibus, solitis et oportunis prosequendos libertatibus, praerogativis et privilegiis, habendosque recipiendos et amplexandos tamquam exemptos et privilegiatos sub speciali nostra defensione, quos et sub speciali nostra protectione, tuitione et defensatione cum singulis libertatibus, privilegiis et praerogativis quomodolibet et iure communi, et signantur vigore privilegiorum per Romanum pontificem piae recordacionis Calistumc tertium optimod indultorum, datorum et concessorum et per nos auctoritate apostolica manu tenendos conservandos et defensandose. Eximentes eosdem doctores, magistros et scholares ab omnium iudicum ordinariorum, commissariorum, delegatorum aut quibuscumque nominibus censeantur, nostrae diocesisf Camminensis ac aliis ubilibet aliorum ordinariis iurisdictionibus, auctoritate quag fungimur in hac parte apostolica dei nomine per praesentes. Inhibentes nihilominus vobis omnibus dominis supra dictis, in virtute sanctae oboedientiae, et nihilominus sub excommunicationis severissimae poena, quam de facto volumus contrarium his nostris inhibitionibus facientem incurrere, ne quovis quaesito colore per vos vel alium, directe vel indirecte, in causis quibuscumque sive spiritualibus sive profanis, coram quocumque in auth extra oppidum Gripeswaldense ad instantiam cuiuscumquei, aliquem velj aliquos de praememoratis doctoribus, magistris aut eorum scholaribus, sic ut praemittitur, per nos exemptis, huiusmodi nostram universitatem Gripeswaldensem constituentibus et in eadem pro eiusdem universitatis decore et ornamento ac litterarum studio residentibus, aliqua auctoritate ordinaria quomodolibet vobis de iure vel consuetudine per nos vel per alium concessa et data aut in posterum per nos danda et concedenda, procuretis aut sollicitetis in aut ultra muros, ut praemittitur, oppidi Gripeswaldensis in ius evocarik aut per vos vel alium in ius evocetisl neque etiam aliqua talia, si que fuerint, quavis auctoritate ordinaria fulminata mandata exequi vel etiam ad exequendum procurare aut sollicitare a

sauxtionibus. b diversis D. c Calixtum D. d optime D. e Marginalie Nota bene et maxime. D. g die letzten 28 Wörter unterstrichen. h & D. i cuiuncusque D. j die letzten zwei Wörter fehlen D. k die letzten fünf Wörter unterstrichen. l von späterer Hand aus evocate verbessert, die letzten fünf Wörter unterstrichen. f dioceseos

Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin (1488)

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debeatis poena sub praemissa et si quid in contrarium praemissorum attemptatus fuerit, illud totum decernimus irritum et inane ipso facto per praesentesa. Sed si quispiam sub aliquo negotio, alicui vel aliquibus de praefatis doctoribus, magistris aut eorum scholaribus litem movere voluerit, ex tunc optione ipsis de iure communi data semper salva, aut coram ipsorum rectoreb, doctoribus seu magistris aut denique coram nobis aut nostro in hac parte commissario, auctoritate apostolica speciali, in oppido Gripeswaldensi, et nequaquam alibi constituto debeant convenire, constitutionibus sinodalibus, consuetudinibus, aut commissionibus a nobis datis aut sub quavis forma et modo quocumque in posterum dandis, non facientibus plenam et expressam de verbo ad verbum de huiusmodi nostris litteris exemptionis et inhibitionis mentionemc, non obstantibus quibuscumque. Ceterum quia privilegium meretur amittere qui privilegii sibi concessi abutitur potestate, seu id voluit ad exorbitantiam, quod alias ad legaliorem honestatem debeat retorquere. Ne igitur quisquam praememoratorum dominorum, sic ut praemittitur, per nos exemptorum, praetextu huius nostrae constitutionis et decreti privilegiati ipsis dati et concessi, ad mala absque formidine poena prosilire attemptet, volumus igitur et statuentes decernimus, quod si aliquis vel aliqui de praememoratis dominis doctoribus, magistris aut scholaribus taliter, ut praemittitur, exemptisd et privilegiatise, in futuris diebus in sensum reprobum ductus vel ducti deliquerit seu deliquerint, aut male agere non formidaverit seu formidaverint, ipsorum cuiuscumque status conditionibus etiam ordinis clericalisf non obstantibus, debeant ac possint eo ipso per saepe dictos ipsorumg consignatos iudices, rectorem, doctores aut magistros, coram quibush debeant convenirii, iuxta excessum qualitatem et delicti exigentiam, condigna poena ad eorundem arbitrium, seu poena extraordinaria aut etiam iuxta ipsorum iurata universitatis statuta et decreta puniri et coherceri, etiamsi id criminis quantitasj postulaverit, vinculari et carceribus artiusk manciparil dantes praememoratis dominibus rectori, doctoribus et magistris desuper plenam auctoritatem pariter et decretum dei nomine per praesentesm. In cuius rei testimonium robur et fidem omnium et singulorum praemissorum iussimus et fecimus has nostras litteras sigilli nostri appensione communiri et per notarium publicum scribamque nostrum infrascriptum subscribi et publicari. Datum Stetin, in curia nostra solita residentia, sub anno domini millesimoquadringentesimo a

die letzten elf Wörter unterstrichen. b rectoribus D. c mentione. d exemptus D. privilegatus D. f die letzten zwei Wörter unterstrichen. g am Rand nachgetragen de iurisdictione academiae. h die letzten zehn Wörter unterstrichen. i convenire D. j qualitas D. k fehlt D. l die letzten fünf Wörter unterstrichen. m die letzten zehn Wörter unterstrichen. e

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Exemtionsprivileg Bischof Benedikts von Cammin (1488)

octuagesimo octavo indictione sexta pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Innocentii divina providentia papae octavi anno quartoa, die vero Sabbati decimaquinta mensis Februarii hora vesperorum, vel quasi praesentibus ibidem commendabilibus viris dominob Henningo Steffani1, supradictae collegiatae ecclesiae sancti Nicolai, Gripeswaldensis canonico, et Matheo Wolterstorp2, artium liberalium magistris, facultatis artium in alma universitatec Gripeswaldensi, collegiatis testibus ad praemissa specialiter vocatis pariterque rogatis. Et ego Iodocus Bekeman clericus Swerinensi diocesis publicus sacra imperiali auctoritate notarius quia huiusmodi privilegiis, dationi, concessioni, inhibitionid pariter et decreto, ceterisque omnibus et singulis, dum sic ut praemittitur fierent et agerentur, una cum praenominatis testibus praesens interfui, eaque omnia et singula sic fieri vidi ete audivi ac in notam sumpsi ideoque hoc praesens publicum instrumentum manu alterius fidelis me aliis occupatisf negotiis conscriptisg subscripsi, publicavi et in hanc publicam formam redegi quod signo nomine et cognomine meis solitis et consuetis signavi et roboravi. In fidem et evidens testimonium omnium et singulorum praemissorum rogatus et requisitus. Auscultata est praesens copia per me Hermannum Vrige3, clericum Osnaburgensis diocesis publicish sacra imperiali auctoritate ac almae universitatis Gripeswaldensis notarium, et concordat cum suo vero originali quod protestor manu mea propria.

a

tertio D.

h publicum

b fehlt

D.

c universitati

D.

d inbibitioni

D.

e ac

D.

f occupato

D.

g conscriptum

D.

D.

1 Henning Stephani: Dozent an der Artistenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 144. 2 Matthäus Wolterstorp: Dozent an der Artistenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 145. 3 Hermann Vrige: 1487 als Pedell der Universität Greifswald genannt; wurde in Greifswald 1487 Baccalaureus und 1491 Magister, siehe Friedländer I/1893, S. 101,10f., S. 120,25f.

Statuten der Universität (1545)

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9. 1545 Statuten der Universität B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Liber Statutorum, fol. 1r–63v; Format 315x210 mm. B2 – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 155, pag. 5–118 (unvollständig); Format 335x210 mm. B3 – Stadtarchiv Stralsund, Sign. StAS Rep. 29 Nr. 2129, fol. 1–55; Format 197x330 mm. B4 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 75, fol. 1–46; Format 350x250 mm. B5 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 94, fol. 1–4; Format 320x190 mm. B6 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 33, pag. 9–112; Format 335x205 mm. D1 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Stralsund 1767, Bd. 2, S. 770–807. D2 – Johann Carl Conrad Oelrichs, Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767, S. 136–187. D3 – Johann Friedrich Wilhelm Koch, Die Preussischen Universitäten, Berlin 1839, Bd. 1, S. 358–393. In den zwanziger Jahren des 16. Jh. erlebte die Universität Greifswald, bedingt durch die Reformation und Pestepidemien einen Niedergang. Nach 1525 kam der Lehrbetrieb insgesamt zum Erliegen auch wenn die Rechtsverhältnisse der Universität weiter bestanden. Seit 1534 entwickelten die Stände und die herzoglichen Räte Pläne für die Wiedereinrichtung einer Universität, wobei neben Greifswald zunächst auch Stettin als Standort in Betracht gezogen wurde. Im November 1539 erfolgte schließlich die feierliche Wiedereröffnung der Universität in Greifswald durch Herzog Philipp I.1 Ab Mai 1545 beriet das akademische Konzil über die Reformierung der älteren Statuten. Diese älteren Generalstatuten der Universität müssen als verloren gelten. Einen Hinweis auf ihre Existenz bietet der Statutentext von 1545 (XXVI) der eine Regelung aufgreift, die bereits Johannes Parleberg († 1483) in antiquo libro statutorum 1

Kosegarten II/1856, S. 185–215. Wehrmann 1931, S. 154–157. Uckeley 1903, S. 63ff. Heyden 1956b. Herling 2000. Thümmel 2008a, S. 38ff.

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Statuten der Universität (1545)

eingetragen habe. Der Statutenentwurf wurde noch vor November 1545 dem Bischof von Cammin Bartholomäus Suave (1494–1566, Bischof 1545–49) als Kanzler der Universität übersandt, der ihn dem pommerschen Herzog zur Bestätigung vorlegen sollte.1 Die Bestätigung der Privilegien sollte dann erst Ende 1547 unter dem Rektorat Johann Knipstros (1497–1556) stattfinden (Vgl. Nr. 11).2 Die originale Handschrift der Universitätsstatuten von 1545 ist nicht erhalten, sondern die Abschrift (B1), die unter dem Rektorat von Bernhard Bere (1556–1558) angefertigt worden ist.3 Diese Papierhandschrift B1 ist in einem Ledereinband (auf Holz, 335 x 210 mm) gebunden. An B1 (fol. 1r–63v) schließt sich die Bestätigung dieser Statuten des Jahres 1547 an (fol. 65r–69r, Vgl. Nr. 11). Dann folgt die Abschrift des Rechtsgutachtens consilium de publicarum scholarum iurisdictione, das 1550 von Joachim Moertz4 verfasst worden ist (neufoliiert, fol. 1–16). Die übrigen Blätter des Buches sind leer. Der Ledereinband ist mit Blindstempelung verziert.5 Der Vorder- und Rückendeckel ist jeweils durch zwei Rahmungen gegliedert. Der äußere Rahmen wird durch einen umlaufenden Palmettenfries gebildet. Die Füllung des inneren Rahmens zeigt im Wechsel vier Halbfiguren und darunter jeweils eine Inschrift in Majuskeln. Links oben ist Christus als Salvator mundi dargestellt (data est mihi carnis), darunter König David mit der Harfe (de fructu ventris), dann folgt der inschriftlich bezeichnete Prophet Iesaias (super solium david). Die vierte Figur ist mit den Initialen P T bezeichnet, jedoch der Zeigegestus wie die Inschrift lässt vermuten, dass Johannes der Täufer dargestellt ist (ecce agnus dei). Die Fläche innerhalb des zweiten Rahmens ist mit zwei senkrecht gespiegelten Palmettenfriesbändern gefüllt. Zwischen ihnen verläuft ein Band mit übereinander stehenden Lilien. Oben und unten ist diese mittlere Fläche von einem mit drei Rosetten geschmückten Streifen begrenzt, vergleichbar dem inneren Rahmen, an dem sich oben und unten jeweils ein Streifen

1 Vgl. Friedländer I/1893, S. 211. Hier findet sich unter dem Rektorat des Juristen und herzoglichen Rates Johannes von Usedom (1521–1550), welches von Mai bis November 1545 dauerte, folgender Eintrag: Sub hoc rectore initum consilium fuit de universo scholae statu reformando. Statuta maiorum, quia partim temporibus presentibus non conveniebant, partim ita barbare conscripta erant, ut intelligi a docta posteritate vix possent, summo studio ac matura deliberatione emendata atque latinitati donata fuerunt ac deinceps per eundem rectorem reverendissimo in Christo patri domino Bartholomeo Suavenio, d. Camminensis antistiti dignissimo atque academiae huius cancellario, ut haec suo suffragio comprobaret ac principi, scholae patrono, confimanda exhiberet, Wolgasti oblata sunt. 2 Vgl. Friedländer I/1893, S. 221: Sub hius magistratu leges et statuta correcta et communi consilio ac opera omnium professorum de integro descripta, ab illustrissimo principe confirmata et obsignata sunt. 3 Vgl. Friedländer I/1893, S. 249,49f. 4 Joachim Moertz war seit 1549 professor iuris, 1550 Rektor und Rat Herzog Philipps. Er ist Verfasser eines viel rezipierten Consiliums über die Kriminalgerichtsbarkeit der Universität Greifswald. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 196. 5 Für den Dekor des Ledereinbands der Annalen der Universität (UAG) wurden die gleichen Ornamentstempel verwendet.

Statuten der Universität (1545)

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mit dem Buchtitel Statuta Academiae bzw. der Jahreszahl 1557 anschließt. Der Einband hat zwei Metallbeschläge, deren Schließen nicht erhalten sind. Der Buchblock (315 x 210 x 40 mm) mit den originalen Kapitalbändern ist auf drei Doppelbünde geheftet. Die Blätter bestehen aus einheitlichem Papier, das einen Bär als Wasserzeichen aufweist. Eine Ausnahme bildet die Bestätigung von 1547, die auf einem Ternio von anderem Papier geschrieben ist. B1 beginnt und endet mit einem Ternio, gefolgt von einem Quinternio mit einem fehlenden Blatt. Dazwischen sind vier Quaternionen. Vor B1 ist ein Ternio vorangestellt, was wohl als Inhaltsverzeichnis für das gesamte Buch dienen sollte: Index omnium Titulorum in hoc libro comprehensorum (Blatt 2). Heute findet sich unter dieser Überschrift nur das Inhaltsverzeichnis von B1, geschrieben von der Hand, die auch das 1550 erstellte Rechtsgutachten in das vorliegende Buch überträgt. Der Schriftraum ist ungeteilt und enthält keine Zeilenlinien. Lediglich der äußere Rand ist mittels eines Falzes markiert und beträgt ca. 50 mm. Der Kopfsteg variiert zwischen 15–20 mm, der Fußsteg zwischen 70–80 mm, der Bundsteg zwischen 15– 20 mm. Der Text füllt den Schriftspiegel voll aus. Auf Blatt 1 trägt B1 die römische Ziffer I, ab Blatt 2 beginnt eine Foliierung mit Folionummer 2 von der Schreiberhand, die den Index zu B1 einträgt. B1 ist von einer Hand geschrieben (Renaissance Antiqua-Kursive). Der Textanfang eines jeden Kapitels ist in der Regel durch eine Initiale hervorgehoben. Die Überschriften sind in Majuskeln geschrieben, die bei Überschriften zweiter Ordnung von geringerer Größe sind. In der Regel sind die Überschriften zentriert. Nachträglich wurden diese Überschriften erster wie zweiter Ordnung fortlaufend durchnummeriert als Tituli mit römischen Ziffern. Diese Titulinummern wurden auch beim Index ergänzt. In diesem Zusammenhang wurde eine dort fehlende Überschrift nachgetragen. Außerdem wurden vom Tituli-Schreiber jeweils die einzelnen Artikel nun mit Paragraphennummern gezählt. In dieser Edition bleibt dies unberücksichtigt. Statt dessen wurden nur die Kapitelüberschriften erster Ordnung nummeriert. Die vom Titulischreiber ergänzte Paragraphennummerierung wurde beibehalten. Am Seitensteg befinden sich von unterschiedlichen späteren Schreiberhänden Marginalien, die auch Unterstreichungen im Text vorgenommen haben. Außerdem sind am Rand teilweise die jeweils aktuellen Bezeichnungen oder die Gültigkeit eines Statutenartikels vermerkt (Kapitel I). Bei den Schwurformeln (Kapitel II und III) ist jeweils von unterschiedlicher Schreiberhand eine spätere Ergänzung am Rand notiert worden. Die durch den häufigen Gebrauch stark beschädigten Blätter mit den Schwurformeln (fol. 11 und 12) sind am Bund- und Fußsteg verstärkt worden. Auf den Gebrauch der Statuten weist auch die Einarbeitung phonetischer Zeichen in den Text des letzten Kapitels hin, das die Disziplinarordnung für die Studenten enthält und vom Rektor regelmäßig öffentlich verlesen worden ist. Von B1 exisitieren fünf weitere Abschriften (B2–B6), die alle in der ersten Hälfte des 18. Jh. angefertigt worden sind.

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Statuten der Universität (1545)

Die in der Universitätsbibliothek befindliche Papierhandschrift (B2) resultiert aus einer vollständigen Abschrift des Buches, in dem sich B1 befindet. So übernimmt B2 im Titel Statuta academiae Gryphiswaldensis, Anno 1557 die Jahreszahl des Einbands von B1. B2 (210 x 335 mm) besteht aus fünf paginierten Sexternionen (pag. 1–118), wobei von der zweiten Lage der dritte Doppelbogen, also pag. 31/32 und pag. 37/38, fehlt. Außerdem ist das letzte Kapitel nicht vollständig erhalten, sondern hört mitten im sechsten Artikel auf. Demnach endete B2 ursprünglich auf einen der ersten Blätter der sechsten Lage (pag. 119–142), die jedoch vollständig verloren ist.1 Die später ergänzte Nummerierung der Kapitel (Tit. I–XLIII) und den Index übernimmt B2 von B1. Abgesehen von einigen Abschreibefehlern zeigt B2 von B1 zwei entscheidende Abweichungen. In B2 werden die bei B1 am Rand notierten Nachträge der Schwurformeln (siehe Kapitel II und III) in den laufenden Statutentext übernommen. Für den Abruck bei Dähnert (D1) diente B2 als Vorlage, denn hier finden sich dieselben fehlerhaften Abweichungen.2 Auch stimmen die Kursivierungen in D1 größtenteils mit den Unterstreichungen in B2 überein. In einem Fall hat es den Anschein, dass für D1 auch B1 herangezogen worden ist. So läßt D1 den späteren Nachtrag in der Schwurformel der Studenten (Kapitel III) unberücksichtigt, der in B2 direkt in den laufenden Text übernommen wurde. Die im Stadtarchiv Stralsund erhaltene Abschrift (B3) ist von dem Universitätssekretär Friedrich Jacob Gerdes angefertigt, der seit 1697 bis zu seinem Tod 1713 im Amt war.3 B3 trägt den Titel Statuta Generalia Academiae Gryphiswaldensis und übernimmt nahezu sämtliche Marginalien aus B1. Der Nachtrag bei der Schwurformel für die Studenten (Kapitel III) wird wie in B1 am Rand nachgetragen, jedoch die Ergänzung der Schwurformel für die Senatoren (Kapitel II) ist nicht enthalten. Darüber hinaus befinden sich im Landesarchiv Greifswald drei weitere Abschriften (B4, B5 und B6), die in mehrerer Hinsicht von B2 sowie B3 differieren. B4 war im Besitz des Juristen Augustin von Balthasar (1701–1786)4, wie das Wappen auf dem Rückdeckel des Einbands zu erkennen gibt.

1

Daraus ist abzuleiten, dass neben dem Schluss des Statuts auch die Abschrift der Bestätigung von 1547 sowie der Anfang des Rechtsgutachtens von Moertz fehlen. Die sich anschließende siebente Lage (Sexternio, pag. 143–166) und achte Lage (pag. 167– 178), von der nur drei Doppelbogen erhalten sind (pag. 171/172 und 177/178 fehlen), enthält dann den übrigen Text des Rechtsgutachten von Moertz. 2 D2 ist der Wiederabdruck von D1, ohne Quellenangabe. 3 Friedrich Jakob Gerdes, der aus Stockholm stammt und seit 1692 in der Bibliothek der Universität tätig war (Vgl. Friedländer II/1894, S. 195,50), übernimmt 1697 das Amt des Universitätssekretärs in der Nachfolge von Moevius Völschow. Zu dieser Zeit war Gerdes bereits Sekretär des Konsistoriums. Vgl. Friedländer II/1894, S. 223,29–34. Er stirbt am 16.01.1713. Vgl. Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät: Schmidt/Spieß II/2004, S. 731. 4 Vgl. Alvermann 2003.

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B4 ist mit der Jahreszahl 1729 auf dem Deckblatt datiert und war im Besitz der Bibliothek des Wismarer Tribunals.1 Für die Provenienz von B6 gibt es keinerlei Hinweise. Diesen drei Abschriften ist gemeinsam, dass sie die Nachträge bei beiden Schwurformeln (Kapitel II und III) nicht übernehmen, identische Abschreibefehler enthalten und wohl auch daher den Artikel 9 des Kapitels II De senatu academico irrtümlich verkürzt wiedergeben. Diese auffälligen Gemeinsamkeiten lassen vermuten, daß B4–B6 auf einer bereits fehlerhaften Abschrift von B1 basieren, die nicht erhalten ist. Jedoch unterscheidet sich B4 von den anderen beiden Abschriften in erheblichem Maße insofern, als dass B4 mit B1 später abgeglichen worden ist. Daher sind bei B4 mehrere Abschreibefehler korrigiert worden. Außerdem wurde die genannte fehlende Passage (Kapitel II, 9) ergänzt sowie der Nachtrag bei der Schwurformel der Studenten (Kapitel III) in gleicher Weise wie bei B1 am Rand notiert, jedoch nicht die Ergänzung der anderen Schwurformel (Kapitel II). Diese Korrekturen bei B4 rühren von der gleichen Schreiberhand her wie die Marginalien. Dieser Marginalienschreiber von B4 ist als Augustin von Balthasar zu identifizieren. Während B6 überhaupt keine Randbemerkungen enthält, lässt sich bei B5 beobachten, dass die Marginalien in weiten Teilen mit B4 identisch sind. Da bei B5 der Haupttext wie die Marginalien von gleicher Schreiberhand stammen, diente B4 für B5 wohl samt den Marginalien als Vorlage. Jedoch fand die Übertragung vor dem bei B4 vorgenommenen Abgleich mit B1 statt, denn bei B5 finden sich diese Korrekturen nicht. Ein näherer Vergleich der Marginalien von B4 und B5 unterstreicht diese Vermutung: Insgesamt stimmen die Marginalien von B4 und B5 wortwörtlich überein, jedoch fehlen in B5 einige Marginalien von B4. Die dann in B4 vorkommenden Randbemerkungen sind mit denen von B1 nahezu identisch. Offensichtlich übernahm Augustin Balthasar bei seinem Abgleich von B4 mit B1 auch einige Marginalien von B1. Dieser Edition liegt die Papierhandschrift B1 zugrunde, erhebliche Abweichungen in B2 werden im Textkommentar vermerkt.

I. De rectore et eius officio 1 Quemadmodum in omni republica opus est certa quaedam disciplina, quae ex bene constitutis legibus per bonos viros ad gloriam dei illustrandam hominumque in hac vita societatem conservandam diligentera custodiatur. Ita in republica scholastica, ubi imperitae iuventutis vita, studia, et mores informari debent, praecipue videtur huiuscemodi a

fehlt B2.

1 Vgl.

Besitzvermerk auf Deckblatt: Ex Bibliothecae S.R. Tribunalis.

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disciplina necessaria vel ob eam causam, quod inde, velut ex semente, omnes respublicas succrescere videamus. Quia vero non potest illa iuventutis regendaea ratio, citra legum quamb optime conditarum auctoritatem, leges vero multo minus possunt sine magistratu custodiri et conservari; operae pretium nos facturos speravimus, si huic nostrae scholae magistratum praeficeremus, gubernatorem sive rectorem, qui leges simul et disciplinam bonorum virorum sibi coniunctorum, unanimi auxilio consilioque concordi tueretur.c Deus enim ipse passim suo verbo testatur. Nullam politiam neque constitui neque conservari commode posse, nisi legum et magistratus auctoritate confirmetur. Quapropter a Paulo merito dicitur magistratus dei ordinatio, quae videlicet ab ipso deo, ad res divinas, pacem, iustitiam et disciplinam, conservandas, instituta sit et approbata, quamque perennem et immutatam in hac hominum societate eadem velit ratione, qua corporum caelestium certos motusd eorumque perpetuas vicissitudines nobis ob oculos positas, admirabili consilio et nulli mortalium satis explorata sapientia gubernat, inque officio conservat ac tuetur. Possent innumera commemorari praeclara testimonia, cum ex philosophorum, tum etiam ex sacrarum litterarum monumentis, quae plane affirment et evidenter declarent, rerumpublicarum gubernatores, perinde esse necessarios, atque aquam et ignem et esse quasi nervum, quo omnes politiae conserventur et coaugmententur, sed fortassis supervacaneum et ab instituto alienum fuerit encomiume rerumpublicarum hoc loco prolixius prosequi. 2 Quod igitur ad nostram academiam Gryphiswaldensem attinet, statuimus et sancimus, ut recepto aliarum scholarum publicarum more rector aliquis electus summo magistratusf munere fungatur, cui omnes, quorum nomina in album academiae relata sunt, debitam oboedientiam praestare in omnibus piis et honestis rebus debent.

a am Rand von anderer Hand Magistratus neccessitas. b fehlt B2. c die letzten 14 Wörter unterstrichen. Am Rand von anderer Hand Rector magistratus est. d modus B2. e encomion. f am Rand von anderer Hand Rector summo magistratus officio fungitur, qui omnes oboedientiam debent.

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Videmus enim commodius plerumque respublicas gubernari per monarcham, qui tamen non ex suo unius arbitrio tyrannorum more, sed bonorum virorum iudiciis et consiliis delegatum munus administret.a Cuius rei nos admonere possunt, gubernata hac ratione per multa saecula in hanc usque aetatem totius mundi longe potentissima regna, quae mutuo quodam monarchiae imperio divinitus instituto sibi ordine successerunt, quemadmodum id historiae non tantum ethnicorum, verum etiam sacrarum litterarum mysteria, cum in multis aliis, tum propheticis praecipue libris declarant. Nec vero pulchrius aut utilius usquam monarchia bene constituta reperiri potest, nimirum quae ad divinum et caeleste regnum, quam proxime accedat. Atque hanc reipublice formam vel in brutis animantibus deus propositam nobis esse voluit, sicuti videmus apes unum agnoscere regem, greges et armenta unum habere ducem, grues unam solam sequi litterato, unde non minus prudenter, quam graviter ab Homero dictum est oujk ajgaqo;n polukoiranivh, ei|~ koivrano~b e\stw ei|~ basileuv~1 sententia gravissimus et plane divinus auctor dicere voluit felicissimam esse reipublice administrationem, quae uni dumtaxat committatur. 3 Sicut autem veterum respublicae, ut quaeque quam optime fuerunt constitutaec, propter multas et illas quidem gravissimas causas summi magistratus officium perpetuo ab uno administrari minus commodum censuerunt, ita et nos huic nostrae academiae consultum fore existimamus, si honor et officium rectoratus inter collegas professores suo quodam ordine communicetur, sicut et ipsorum operae mutuo inter se traduntur. 4 Statuimus igitur quotannis duos eligendos esse rectores, quorum alter designabitur XIIII. Calendae Novembri alter vero Calendae Maii, et haec electio fiet in aedibus collegii, convocatis eo per affixum rectoris mandatum omnibus academiae alumnis, professoribus et studiosis, ut ibi exspectent rectoris designati denuntiationem.d a am Rand von anderer Hand limitatio. b koivranw. c verbessert aus institutae. d am Rand von anderer Hand Tempus designandi rectoris. In visitatione divi Ernesti Ludoici placuit, ut singulis annis unicus tantum sit rector, non duo rectores, fol. 25; folgendes von anderer Hand des anderen Buches der Recesse. Mit Bleistift 1571. 1 Homer,

Ilias 2,204–205.

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5 Eligantur autem ex numero professorum II, qui ad publice profitendum constituti sunt, atque ita, ut habeatur ratio ordinis, qui observari solet inter facultates,a nisi ex senatus consulto decretum fuerit exemplis pristinis huius et aliarum academiarum creare aliquem ex prosapia principum, comitum aut baronumb, qui in nostra academia politiori humanitati operam navant, quorum industria vel auctoritate rei litterariae commodum plurimum iuvari ac promoveri posse iudicabitur. 6 Si vero res postulat, integrum permittimus, ut alius quispiam ecclesiastici vel equestris ordinis huic rectoratus officio praeficiatur, modo is sit, qui doctrina, prudentia et multa rerum experientia ceteris praestantior aestimetur.c 7 Porro in electione hunc ordinem servari volumus,d ut invocato primum auxilio dei rector, qui officio resignaturus est adiuncto sibi antecessore una cum notario colligat a singulis professoribus suffragiae, quae quisque bona fide, prout huius scholae commodum inde promotum iri speraverit, proferre debet, primas partes habeat, quif in numero votorum fuerit superior, si vero fuerint paria, colligentium intercedat arbitrium.g Nam rector in tali casu duo habet vota.h Hinc totus senatus philosophicus in conspectum studiosorum prodeat ibique recens designatus rector ab antecessore in hunc modum denuntietur. Quod faustum felixquei sit, Gryphiswaldensis academiae rector et professores eligimus et electum pronuntiamus in hoc officio successorem, virum clarissimum, dominum N. etiam ad omnipotentis dei gloriam et communem reipublicae litterariae utilitatem.j Quod si quis unanimi senatus consensu munus rectoratus sine probabili et evidenti ratione detrectaverit inque sua sententia in tertium usque diemk

a

die letzten zehn Wörter nachträglich unterstrichen. am Rand In electionibus habenda ratio facultatum. In visitatione. b unterstrichen. c existimetur B2. d am Rand Electionis ordo. e verbessert aus suffragria. f die letzten vier Wörter unterstrichen. g die letzten zwölf Wörter unterstrichen, am Rand Nota bene. h die letzten acht Wörter unterstrichen, am Rand Rector duo habet vota, si paritas sit votorum, alias tamen unicum habet votum. i faelixque. j am Rand von anderer Hand Renuntiatio[num] verba. k die letzten vier Wörter unterstrichen.

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perstiterit, trium aureorum Rhenensium multam incurret et nihilominus rector erit sub poena amissionisa privilegiorum omnium huius academiae.b 8 His ita peractis, octavo post electionem die sub eandem horam honorificam publice declarationem fieri volumus. Et quia nonnihil scholasticis congressibus addit, sive splendoris sive maioris auctoritatis, certa aliqua rituum forma, censemus huius actus talem observari commode posse rationem, ut primum ab eo rectore, qui suo munere perfunctus est, in superiore cathedrae loco habeatur oratio de oboedientia, de officio magistratus, aut quicquid tale est, quod ad praesens institutum facere videatur, qua finita conscendat in sedilia iuxta cathedram ibique iamc declarando rectori iusso conscendere cathedram et consistenti in superiore loco tradat ordine magistratus huius insignia, quidque per singula significetur, breviter exponat. Exhibeat autem primo sceptra, deinde sigilla, tertio libros catalogi, videlicetd statutorume et privilegiorum, quarto pateras et crateras et, si quae alia sunt academiae ornamenta, quinto claves, sexto paludamentum. Postea hoc modo declaratus per antecessorem admoneatur, ut pro ea, qua universae scholae obligatus est religione ac fide, diligenter suas in hoc officio partes agat easque ita tueatur, ut inde reipublicae litterariae in hoc nostro gymnasio, eruditionis et omnis generis virtutum officina, commodum et emolumentum feliciter possit promanare. Forma iuramenti per antecessorem proponendi.f Magnifice domine rector, reliquum est, ut tua magnificentia iuramento confirmet se in servandis statutis, defendendis privilegiis et in universum omnibus inclitae huius academiae commodis quaerendis et augendis bona fide omnia curareg velle. Hic rector declaratus respondeat: Ego iuro etc. 9 Post haec declaratus rector, ubi habuerit brevem et ad hoc negotium accommodatam orationem, ad aedesh, qua decet reverentia, deducatur a

die letzten sieben Wörter unterstrichen. b am Rand Electi rectoris tergiversantis poena. davor gestrichen dec. d iurium B2, danach über den Schriftspiegel hinaus ergänzt annualium. e fehlt, dafür annualium B2. f am Rand von anderer Hand Hodie fit per pedellum. g fehlt B2. h die letzten zwei Wörter unterstrichen. Am Rand wie von voriger Hand Hodie in locum concilii. c

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Statuten der Universität (1545)

praelatis sceptris et aliis insigniis comitante coetu professorum ac studiosorum, ibi liberum illi permittimus,a velit nec ne professores comites excipere convivio.b 10 Dabit autem operam, ut quamprimum fieri queat, convocato senatu deliberationem suscipiat de statutis scholae augendis, aut pro ratione circumstantiarum minuendis, quae quidem in die crucis et Lucae, sub poena aurei Rhenani, nisi allatis evidentibus causis, se impeditum fuisse planum fecerit, promulgare debet.c Ante tamen, quam id fiat, publico edicto rector mandabit, professoribus et studiosis omnibus, ut sub horam octavam antemeridianam ad suas aedes conveniant ac ipsum inde deducant in locum collegii, publicis actibus celebrandis destinatum. Ibi e cathedra de disciplinae, oboedientiae legumve dignitate perorabit. Hinc per notarium recitatis legibus et statutis, in aedem sacram, ut ante stipatus deducetur, ut ibi deo optimo, maximo totius scholae negotia piis precibus commendentur ac simul pro immensis in nos collatis beneficiis gratiae agantur. Siquidem hunc cultum maxime exercendum deoque gratissimum esse divus Paulus in Tessalonice 2 locuples est testis, semper inquit gaudete, incessanter orate, in omnibus gratias agite, haec enim est voluntas dei in Christo Iesu erga vos.1 Et alibi iubet, aperte nos orare pro regibus et omnibus, qui cum imperio sunt, ut placidam et quietam vitam cum omni pietate et honestate degamus.2 Proinde nostrarum etiam partium esse meminerimus sedulo vota facere, ut deus optimus maximus nostri gymnasiarchae et aliorum, qui a consiliis sunt, animos gubernet ac pios conatus in iuvandis virtutum et ingenuarumd artium studiis, in reprimendis audacium sceleribus et levanda innocentium calamitate ad sui nominis gloriam humanaeque societatis emolumentum clementer prosperare dignetur. 11 E templo domum reductus rector convivium more aliarum academiarum, sed moderatis sumptibus, instruendum meminerit, ad quod non solum a die letzten drei Wörter unterstrichen. b am Rand Convivia abrogata sunt, detur saccarum confectum cum vino. Darunter von anderer Hand Convivia nunc rursus restituta sunt sublato saccaro sed non vino. c am Rand wie von Hand bei Überschrift Haec § tota recessit ab usu. d bonarum B2; am Rand Obsoletum hoc est. 11

Thess 5,16–18.

22

Tim 2,2.

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professores collegasa, sed etiam consules, et quos volet praecipuos senatores invitandos curaverit, licebit et alios necessitudine quadam sibi coniunctos amicos adhibere. 12 Nec incommodum fuerit, si eodem die rector, qui se ab officio proxime abdicaverit,b praesentibus quatuor facultatum decanis, rectori novo accepti et expensi nomine academiae rationem reddat. Quicquid enim ex inscriptionibus, confirmatis testimoniis, multis punitorum et id genus aliis rebus acceperit, dimidium ad ipsum redibit,c residuum in fiscum reponetur. 13 Praeterea statuimus, et propter gravissimas et imprimis necessarias causas ordinamus,d ne quis summum in nostro gymnasio gerens magistratum in alium concedat locum, priusquam suae discessionis iustas rationes certaque consilia suis collegis vel saltem antecessorie communicarit, qui absenti vicariam operam eadem fide et integritate, qua suo ante functus est munere, naviter supponat. Quod si et is praestof esse certis de causis nequeat, sustineat rectoris vices, qui proxime et illum in officio praecessit. 14 Quod vero attinet ad commissorum ornamentorumg aliarumque rerum asservationem, volumus non solum ullam alienandi eorumh culpami, verum etiam qualemcumque huiusmodi suspicionis occasionem praecidi et plane evitari, nam a boni viri officio alienissimum fuerit in privatum usum illa quocumque modo convertere, quae sunt publica et a maioribus in hunc finem donata, ut huic academiae honorifica essent, in quibuscumque publicis congressibus aut aliis actibus scholasticis, tum vero maxime in peregrinis hospitibus, bonis viris excipiendis humaniter etj ornandis, sicuti vel praecipua humanitatis pars est et imprimis digna iis, qui in litteris humanioribus et virtutis doctrina versantur liberalem et benignum declarare animum erga hospitesk praesertim eos, qui vel umquam de republica bene meriti sunt aut bene mereri posse creduntur. Quemadmodum pulchre monet Cicero valde decorum esse patere domos a

fehlt B2. b am Rand Ratio[nem] administrationis statim depositio officio reddatis. c die letzten vier Wörter unterstrichen. d am Rand vicerector. e unterstrichen. f fehlt B2. g am Rand Ornamenta academiae. h über der Zeile. i curam B2. j fehlt B2. k am Rand Hospitalitas, quibus praestanda.

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hominum illustrium illustribus hospitibus, esse quoque vehementer utile iis, qui honesta multa posse volunt per hospites amicos, apud externos populos valere opibus et gratia.1 Hinc et Ethnici veteres passima ius hospitii reverenter coluerunt, adeo etiam ut Iovi et diis hospites curae esse censerent, sicut apud Homerum regia puella Nausicaae egeno et omni ope destituto Ulyssi egregie respondet pro;~ ga;r diov~ eijsin a{pante~ xei`noiv te ptwcoiv te.2 Nec vero ethnicorum dumtaxat hospitalitatem commendant scripta, cum id multo ardentius requirant sacrae litterae. Paulus enim apostolus, tam vitae, quam officii admoniturus episcopum inter ceteras virtutes, quibus ministros ecclesiarum prae ceteris conspicuos esse voluit, hospitales etiam esse iussit. Sed huius forte loci non est omnia hospitalitatis testimonia et exempla commemorare. 15 Hoc tantum addidisse satis fuerit, ut si quis ad hanc nostram Gryphiswaldensem scholam appulerit hospes peregrinus vir bonus nec obscuri nominis sive sublimiorum graduum scholasticorum insigniis sit exornatus sive alias alicuius boni principis sit legatus,b litterario ordini addictus a rectore munere aliquo viri optimic nomine totiusd academiae per cursores honoretur. 16 Porro cum non sine magnis sumptibus et instaurentur et conserventur academiae aedificiae minimeque deceat privatorum malitiam ac petulantiam publicis alis sumptibus, pertinebit ad rectoris officium singulis annis quartis cum decano facultatis artium assumpto simul uno atque altero e magistris collegii, habitationes studiosis locatas perlustraref et mandare sub gravi poena, ut si quid ibi inhabitantium culpa ac petulantia fractum aut destructum sit, eorundem impensisg reparetur. Aequissimum enim est eum, qui publici damni efficacem causam dederit, dati publici damni compensationem praestare, admonebit tum etiam rector una cum iis, quos secum habebit, studiosos coram pietatis, honestatis, modestiae, reverentiae et oboedientiae erga praeceptores, diligentiae in litterarum

a

partim B2. b am Rand Legatos principum et alios hospites excipiendos munere viri etc. c die letzten zwei Wörter unterstrichen. d fehlt B2, davor nimine B2. e am Rand Visitatio aedificiorum. f die letzten vier Wörter unterstrichen. g expensis B2.

1 Cicero,

De officiis II (18,64).

2 Homer

Odyssea 6,207–208.

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studiis et omnium officiorum, quae honestissimarum disciplinarum alumnos decent. II. De senatu academico. 1 Gravissimo consilio nostri maiores conventus senatorios apellarunt sunevdria~ id est sapientum consessus. Quippe observabant viri prudentissimi singulari quodam ingenii acumine neminem per se solum satis sapere nec esse quenquam ita circumspectum, sagacem ita lynceum, ut non aliquando caecutiat et hallucinetur, sed plurium bonorum consultationes in unum conspirantes, salutares esse rebus etiam amplissimis administrandis. Quapropter candido bonoquea viro dignum sensisse videtur Marcus Antonius imperator, qui aequius esse iudicabat multorum se amicorum sequi fida consilia, quam eos suam unius voluntatem minus libere comprobare. Simili haud dubie motus ratione Homericus Agamemnon decem sibi optabat a diis immortalibus dari Nestoras sive sapientissimos consiliarios, quorum prudentia et industria respublica graecorum rite et utiliter posset administrari, sic enim ait ai] ga;r Zeu` te pavter kai; jAqhnaivh kai; sumfravdmone~ ei\en jAcaiw`n.1

vjApollon toiou`toib devka moi

Ergo et nos horum exemplo statuimus, ut in nostro gymnasio non ex suo arbitrio negotia quaeque monarcha transigat, sed ut suorum consiliorum et actionumc conscios et participes habeat collegas professores, quorum omnium de rebus seriis, ut de exclusionibus sive proscriptionibus et id genus aliis gravibus negotiis sententias eliciat, conferat et collatas, si ex re fuerint, sequatur.d Sic namque navium nonnumquam gubernatores vel remigum voces et consilia in periculosis tempestatibus audire non recusant. 2 Si vero res vel controversiae occurrant leviores, poterit eas ipse componere, aut si per se solum hoc commode fieri non posse, vereatur, adiungat sibi quatuor facultatum decanos. Et quantumvis nihil in a verbessert aus bonoquam; bono viro B2. b toi`outi. c gestrichen socios. d die letzten 16 Wörter nachträglich unterstrichen, am Rand von anderer Hand In rebus gravibus omnium consilia esse petenda, petita von anderer Hand et collata, si ex refuerint, sequi debet. 1 Homer,

Ilias 2,371f.

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controversiam veniat, quare totum senatum cogendum esse arbitretur, tamen singulis mensibus semel ad minimum haberi senatum volumusa, ut de communi scholae statu consilium in tempore capi possit. 3 Cum in administratione rerumpublicarum multa in deliberationem veniant, multa inter deliberandum dicantur, multa statuantur, quorum quaedam nullo modo, quaedam vero non nisi certo tempore enuntiari utile est, statuimus et ordinamus, ut qui consiliis academiae intersunt, si quid inter deliberandum secreti, quod enuntiatum, vel uni vel multis periculum creare possit, audierint, id plane supprimant, neminique referant.b Reliqua vero, quae statuuntur, non prius in vulgus proferant, quam senatus, publice enuntianda iudicaverit, sub poena praestiti iuramenti.c 4 Cum ordo in omnibus rebus plurimum commendationis habeat et praecipue homines deceat, statuimus et ordinamus, ut in consiliis ordine sententiae dicantur neque aliquis dicendi locum alteri praeripiat aut in dicendo temere interpellet.d Quod si quis contra hoc fecerit, debet a rectore castigari et puniri, cuius officium est illam ajtaxivan et ordinis perturbationem, quae plurima mala secum trahit, nullo modo ferre. 5 Cum verissimum sit, quod dici solet, quales in republica consules sunt, tales reliquos esse solere cives. Rectoris est operam dare, ut in omnibus rebus exemplum bonum aliis praebeat; itaque statuimus, ut rector singulos suos consiliarios ordine dicentes aequo animo et summa cum modestia audiate neque sua consilia proponentes ludibrio habeat aut ullo modo

a

die letzten neun Wörter unterstrichen, am Rand Singulis mensibus habendum consistorium. die letzten drei Wörter unterstrichen. c am Rand Fides et taciturnitas. d die letzten fünf Wörter unterstrichen, davor die letzten zwölf Wörter teilweise unterstrichen, am Rand Ordine dicendas sententias non interpellatis aliis. Darunter von anderer Hand ergänzt und wieder gestrichen Illud iam antiquatum et sublatum. Nam qui senioribus sapientiores haberi volunt, illorum [...], sua ipsorum anticipant et praecipitant suffragia. Danach von anderer Hand Procul sine calumniae aculeique. e die letzten 13 Wörter unterstrichen, am Rand Rector modeste audiat sententias aliorum. b

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exagitet. Quodsi contra fecerit, incurrat poenam dimidii aureia fisco universitatis applicandib, qui exegetur per decanos facultatum.c 6 Quantum mali pariant dissensiones et discordiae eorum, qui communi consilio rectius praeesse et consulere debent, quivis facile aestimare potest.d Nam ad alia plurima incommoda, quae inde sequuntur, hoc etiam accedit, ut dum animi illorum commoventur, quid ex usu maxime sit, aut videre non possint aut ut videant, tamen studio dissentiendie, ut aegre adversariis faciant, contrariam sententiam defendant. Itaque ut his malis, quantum in nobis est, occurramus, statuimus, ut quoties aliquid in deliberationem venit,f singuli sibi iuramentum datum ob oculos ponant et in memoriam redigant, sedulo pectore, quid faciendum et maxime ex usu academiae sit, summa diligentia considerent et ex animo, quod sentiunt, prout ab ipsis iuramentum exigit, dicant idque modeste, nemini convitia faciant, a rixis abstineant,g hinc enim dissensiones, odiah et simultates (pestes rerumpublicarum) exsistere solent. Quod si quis contra hoc nostrumi statutum deliquerit, quocumque etiam modo a consiliis removeatur nec in posterum adhibeatur, priusquam universitati satisfecerit.j 7 Eorum, qui universitati praesunt, officium est, operam dare, ne qua in re iuventutis studia impediantur aut desidiae occasio praebeatur. Itaque communi consilio decrevimusk, ne eo tempore a rectore senatus cogatur, quo lectiones aut actus publicil haberi solent, nisi necessitasm vel evidens aliqua utilitas illud exposcat.n 8 Statuimus etiam, ne quis a rectore ad consilia vocetur, cui per leges nostras interesse non licet. Quodsi talis intersit consiliis, statuta eo tempore et decreta irrita sunto.

a die letzten sieben Wörter unterstrichen. b verbessert. c die letzten fünf Wörter unterstrichen. d am Rand In dicendis sententiis quisque sit memor iuramenti. e differendi B2. f die letzten sieben Wörter unterstrichen. g die letzten elf Wörter unterstrichen, am Rand Zeilen markiert und Poena exclusionis a consiliis, si quis convicia fecerit. h fehlt B2. i fehlt B2. j der letzte Satz unterstrichen. k decernimus B2. l unterstrichen. m davor gestrichen n tempus. am Rand Tempore lectionum non sunt habenda consistoria.

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9 Usu venire potest, ut gravis aliqua causa in deliberationem veniat, ad quam prosit consulturos non temere nec nisi causa antea diligenter perpensa et deliberata accedere et utile sit ex domo consilium prudens et diligenter cogitatum secum afferre.a Si igitur talis causa incidit, consultum nobis videtur, ut consiliariis suis rector vel per schedulam vel per cursorem causam senatus cogendi significet, quo instructiores ad consilium veniant. 10 Cum multi, etiamsi nullam iustam absentiae suae causam habeant, tamen vocati ad consilia venire recusent vel quod levissima negotia privata publicis anteferant vel quod in certis quibusdam, et odiosis fortasse causis, pronuntiare et malam gratiam inire nolint, rectoris officium erit senatum convocandum curare per cursoremb sub poena vel pecuniaria, vel nonc contradicendi iis, quae in senatu decreta fuerintd, hoc est, ut absens rata habeat ea, quae ab aliis praesentibus statuta sunt. 11 Plato in epistola quadam ad Dyonisium probaturus sensum aliquem mortuis inesse certissimi signi et demonstrationis loco ponit, quod optimi quique id ita esse sentiant et inter reliqua ait kuriwvtera de; ta;e tw`n qeivwn ajndrw`n manteuvmata.f 1 Itaque nos sicuti Platonis et prudentissimorum quorumque sententiam statuimus et ordinamus, ut quod maior et sanior pars nostri senatus concluserit, pro sententia et decreto habeatur.g Iuramentum senatorum academiae. Ego N. vobis magnifice domine rector et omnibus in hoc officio vestris successoribus iuro oboedientiam in omnibus rebus licitis et honestish et,

a

am Rand In rebus arduis significandum esse consiliariis, antequam conveniunt, de quibus rebus sit deliberandum, ut instructiores accedant. b die letzten zwei Wörter fehlen B2. c die letzten sechs Wörter unterstrichen. d verbessert. e die letzten zwei Wörter fehlen. f Zitat fehlt B2. g die letzten 14 Wörter unterstrichen und am Rand Zeilen markiert. Am Rand Maioris et sanioris partis suffragia, danach von anderer Hand faciunt sententiam et decretum. h die letzten sieben Wörter unterstrichen. 1

Platon Epistola 311d.

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quod velim servare statuta ac per universitatem statuendaa nec non pro meab virili parte ipsius bona et commoda procurare. Item quod vocatus a rectore universitatis ad consilium veniam, nisi legitima causa impeditus fuero, quam magnifici domini rectori significabo, deinde quod omnia mea consilia ad commodum universitatis referam, de omnibusquec rebus bona conscientia sententiam dicam aliorumque sententias aequo animo feram. Postremo quod secreta consilia et decreta ante publicationem non evulgabo. Sic me deus adiuvet. III. De inscriptione Cum non satis tutum sit, sicuti nec honestum, in aliena versari republica sine certo magistratu, ad quem tamquam ad asylum in rebus dubiis confugere liceat quemque in cavendis delictis ceu iudicem et ultorem improbitatis et scelerum reformidet, putavimus omnino esse necessarium et salutare nostrae reipublicae, si omnes ii, qui excolendi ingenii gratia se huc conferunt, nomina sua apud rectorem intra quatuordecim dies post adventumd profiteantur et in ea iurent, quae tume illis a rectore proponentur, si modo velint huius gymnasii litterarii privilegiorum et libertatum immunitate frui atque gaudere. Iuramentum. Cum nullum imperium sine subditorum oboedientia consistere aut conservari possit et quo facilius subditi in officio retineantur, receptum sit eos magistratui suo iuramento ad oboedientiam astringi, statuimus et ordinamus, ne quis in nostra academia versetur, qui non antea rectori nostrae academiae iuramentum de praestanda oboedientia dederit. Hac etenim ratione studiosi magis ad oboedientiam colendam excitabuntur, cum intelligentf deum punire periurosg et propterea gravem iram deih et graves poenas sibi accersere eos, qui per contumaciam magistratui suo rebelles sunt. Iurent igitur studiosi in hunc modum:

a die letzten vier Wörter fehlen B2. danach spätere Einfügung am Rand Imprimis novissimum regiae majestatis visitationis recessum de anno millesimo septigentesimo secundo. Letzeres im laufenden Text B2. b promta B2. c et omnibus B2. d die letzten fünf Wörter unterstrichen, am Rand Studiosos nomina sua apud rectorem profiteri debere intra 14 dies post adventum. e cum B2. f cum deum punire periuros intelligent B2. g unterstrichen. h die letzten fünf Wörter fehlen B2.

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Egoa N. iuro vobis magnificob domino rectori et vestris in hoc officio successoribus oboedientiam debitam in omnibus rebus. Statuta aut statuenda per universitatemc sciens et prudens nond violabo et totam hanc academiam, quantum in me est, iuvabo et promovebo fraude et dolo exclusis. Ita me deus adiuvet, et sanctum evangelium. Deinde cum scholae omnis doctrinae honestae et virtutum officinae esse debeant, et praecipue opera danda sit, ut iuventus ad pietatem assuefiat et doctrina christiana instruatur neque rectori tantum, sed et omnibus reliquis academiae nostrae professoribuse studiosi oboedientiam debeant, statuimus et ordinamus, ut, qui in album studiosorum referendus est, post ius iurandum datum rectori stipulata manu promittat se contionibus sacris diligenter interfuturum et ad eas vitam suam accomodaturum esse, professoribus vero omnibus oboedientiam debitam et iustum honorem exhibiturum. Quod si nondum se certo praeceptori, qui studiis et moribus eius privatim praesit, in disciplinam tradidit, promittat quoque rectori se id quamprimum facturum, rectoris autem fuerit ei hac in re esse auxilio eumque, si ita videbitur alicui magistrorum ad se accersito commendare. Et haec omnia praecedant depositionem. Quantum inscribendi numerare debeant Numerabunt pro inscribendi officio alii plus aliis iuxta rationem ordinis et conditionum superioris enim ordinis comites aut barones exponent aureum Hungaricum, equites vero dabunt dimidium aureum, municipales et plebei marcam, nisi omnino fuerint inopes, quibus vel tota vel pars aliqua pensionis remitti potest. Quare etiam commodius fore iudicamus, si in catalogum evitandae suspicionis causa accepti summa diligenter adnotato mense ac die referatur, si quid enim inopiae causa fuerit condonatum, sit illud persolvendum, si quando fortuna benignius aspirarit. Nec iniquum fuerit, si de singulorum inscriptorum numerata pecunia cedat cursoribus unus solidusf tantundem et notario.g a

am Rand Formula iuramenti studiosorum. b über der Zeile. c danach Ergänzung am Rand Hodie hic inserta sunt verba: imprimis leges publicatas et inter illas edictum de profligato pennalismo omnibusque schoristicis actionibus vetitis neque directo neque per indirectum. Nachtrag im laufenden Text ab imprimis B2, nicht in D1. d nachträglich eingeklammert; fehlt B2. e proceribus B2. f die letzten zwei Wörter unterstrichen. g danach von anderer Hand praeterea dimidium ad fiscum reponatur vide supra fol. 5b.m. (Vgl. Kapitel I/12); am Rand Notario et famulo comuni, quid debeatur ex pecunia singulorum inscriptorum.

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Qui sunt habendi pro non inscriptis. Mandamus etiam, ne in quemquam gradus cuiuscumque insignia conferantur,a nisi nomen eius apud rectorem academiae scriptum in tabulis extet, alioqui qualiscumque istius fuerit acceptatio, irrita sit et inanis. Quare decanorum in hac re munus esse volumus, ut eorum nomina, qui ad graduum dignitates aspirant, prius ad rectorem deferant et quo quisque tempore inscriptus sit, explorent quantumque numerarit, sedulo inquirant, non tam ut ea, quae forte exponenda pro inscriptione restent, benigne persolvantur, quam ut istac ratione constare certo possit, nulli contra legum nostrarum auctoritatem, honorum et privilegiorum scholasticorum ornamenta temere a nobis communicari. Ideoque ne in scribendis, aut etiam investigandis nominibus aliqua fiat ordinis perturbatio, non absurdum fore putamus, si quisquam summus magistratus sui officii tempore inscriptos seorsumb in certas tabulas referat nec cum alterius antiquioris cuiuscumque antecessoris catalogo commisceat. Porro nemo professorum quemquam in suam fidem aut ad publicas lectiones recipere vel in ullam publici collegii habitationem admittere debet, qui non prius suum nomen dederit inscribendum. Et ut summatim dicamus, eos dumtaxat in clientulorum nostrorum numerum recipimus, qui morum, vitaeque honestate et probitate commendantur suamque in colendis musis id est, pietatis et virtutis doctrina stationem strenue tuentur. Expungimus veroc et in proscriptorum tabulas referimus omnes, quotquot dolo malo nomina sua albo huius academiae insinuarunt, quique sacra privilegia iuramenta religiose praestita vel praestanda impie et nequiter contemnunt, denique quicumque animi excolendi causa huic missi, non tantum litteris operam non navant, sed lites et id genus alias turpitudines ad communem reipublicae tranquilitatem perturbandam fovent aut suo exemplo stabilire conantur. IV. De depositionibus Depositiones, quas vocant ex veterum consuetudine introductas certis de causis, in nostra etiam universitate retinendas decrevimus. Sunt enim

a

die letzten sieben Wörter unterstrichen. unterstrichen.

b

seorsim.

c

die letzten zwei Wörter

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institutae vexationes istae,a ut adolescentes ad patientiam assuefiant et admoneantur hoc velut ludicro spectaculo ad doctrinae et virtutis excellentiam consequendam variarum molestiarum et laborum multique sudoris tolerantia opus esse, ne statim, ubi ad publicas scholas devenerunt, in quibus aliquid plus libertatis esse arbitrantur, quam in trivialibus fuit intermissa discendi assiduitate omnibus iam laboribus se perfunctos esse existement et eruditionis inani persuasione intumescentes, iam ad doctrinae summum fastigium se pervenisse magno suo ac studiorum malo opinentur. Ideoque in examine depositionis etiam suae inscitiae ipsos severius paulo admonendos arbitramur, ut intelligant omnino eorumb aut nihil esse, quod sciunt et quamplurima adhuc discenda superesse. Verum exagitationes istas et ludos volumus, cum quadam modestiac fieri sine religionis et sacrorum rituum irrisioned et sine verbi divini, cuius venerationi academias imprimis studere decet, abusu. V. De ritu depositionum Statim a vexatione, quae inter cenandum aut prandendum fieri debet, depositor offerat adolescentem decano aut eo absente alii magistro. Is eum examinet imprimis artium fundamentis et iis auctoribus, quos eum audivisse deprehendet, praeterea in religionis ac doctrinae christianae rudimentis, quorum sane neminem honestissimis artium disciplinis addictum, si ad verum studiorum frugem pervenire volet, ignarum esse oportet vel ideo, quod verae religionis studium, scopus omnium in vita actionum exsistere debeat et unicum omnis sapientiae (ut sacrae litterae docent) initium sit vera pietas et dei timor. Porro explorata doctrina decanus adolescenti breviter det quaedam praecepta de studiis ac moribus formandis et conducenda magistri, quo praeceptore utatur, opera admonens academiae leges non ferre quemquam vagari sine praeceptore,e qui ipsius studia et mores privatos gubernet. Tandem accepta stipulatione praestandae oboedientiae rectori et praeceptoribus, decanus vel magister salemf sapientiae symbolum linguae adolescentis aspergat et vino capiti suffuso a beanii, ut vocant, sordibus eum abluat subiecens, memorem esse debere vitae imposterum degendae, quae digna sit homine liberali et ingenuarum artium ac bonorum morum studioso.

a

die letzten fünf Wörter unterstrichen. b verbessert aus earum. c die letzten drei Wörter d danach gestrichen n. e die letzten acht Wörter unterstrichen. unterstrichen. f unterstrichen.

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His rite peractis adolescens in studiosorum ordinem iam admissus faciem et manus lavet mundiorque revertens decano et aliis, qui aderunt, gratias agat. Poterit autem talis depositio fieri, ubicumque adolescenti in studiosorum ordinem acceptando eiusve parentibus, amicis aut iis, quorum in potestate erit, commodum videbitur, modo locus sit honestus minimeque suspectus invitatis decano aut aliquo magistro et aliis, prout libitum erit, et cuiusque facultates ferent. Non enim volumus praesertim eos, qui tenuioris fortunae sunt, in nostra academia immoderatis sumptibus gravari.a Depositoris merces erunt 8 solidi, nisi sint plane pauperes. Tunc enim poterunt pacisci cum depositore. Nobiles vero numerabunt quadrantem aurei. De quatuor facultatibus, numero professorum et lectionum VI. De facultate theologica Cum studium sacrae theologiae praecipue in omnibus academiis florere debeat, ut quod ad gloriam dei illustrandam et animae nostrae salutem pertineat, nullo modo in hac nostra academia negligendum est. Itaque existimamus tres theologiae professores promotos vel promovendos in hac nostra academia esse oportere, cum non solum eorum in academia usus futurus sit, sed et simul in provincia religioni praeesse debeant. Nam unus illorum futurus est superintendens rugiae, alter in episcopatu Caminensi archidiaconus Deminensis, tertius civitatis Gryphiswaldensis praepositus,b duo provinciales singuli bis septimanis singulis hora nona legant, unus diebus Lunae et Martis in veteri, alter diebus Iovis et Veneris in novo testamentis. Hi propter negotia provinciae, quibus in dies obruuntur, plures lectiones praelegere non possunt.c Tertiusd autem, quia a turbis aliis alienior erit, quater legat hora tertia postmeridianae, bis in psalterio, bis in haebraicis, si haebraice noverit,f vel poterunt has lectiones aliter inter sese partiri, ut commodum ipsis visum fuerit. Praeterea diebus Mercurii et Saturni hora 9 repetant locos communes1, quos ea septimana inter legendum tractarunt. Nam ita lectiones a professoribus sunt

a

am Rand Depositio, quibus praesentibus fieri, debeat aut possit. b die letzten vier Wörter unterstrichen. c am Rand Horae et lectiones theologorum. Duo provinciales. d am Rand (von gleicher Hand wie letzte) tertius. e pomeridiana. f die letzten drei Wörter unterstrichen.

1 Philipp

Melanchthon, Loci communes rerum theologicarum, Wittenberg 1521.

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instituendae, ut ex illis omnia in certos locos communes redigantur idque breviter sine otiosis ambagibus, quae auditoribus nauseam pariunt. Neque vero studiosis theologiae recentioribus prodest longius uni loco inhaerere ingenii ostentandi gratia, sed simpliciter candide et pure sensum scripturae reddere indicata textus, qui exponitur, dispositione, quis sit scopus, quae propositio, quae argumenta, quae partes orationis, quae circumstantiae, ex quibus loci communes1 sunt colligendi et explicandi, ut auditores hoc pacto ad litteras sacras, certa methodo tractandas assuefiant, iustam rationem docendia in ecclesia discant. Atque ita novi theologi citius et rectius ad ministerium praeparentur. Poterunt quoque sacris lectionibus addere doctorum libros eosque breviter percurrere, ne commentariis commentaria subiungere videantur, ut sunt Augustini de spiritu et littera,2 loci communes Philippi Melanthonis3 et commentaria quaedam Martini Lutheri. Sed statim redeundum est ad sacras litteras, ut ad fontes. Hi theologi quater quotannis disputabunt de rebus et scripturis ex verbo dei pro academiab necessariis et utilibus a variis et novitatibus ut abstineant, monet divus Paulus apostolus. VII. De promotionibus facultatis theologicae Tres gradus in theologia retinendos eosque ordine conferendos esse arbitramur, nisi propter iustas causas dispensatione utendum videatur. Baccalaureatus in theologia varii erant olim gradus, nos uno contenti erimus. Nemo autem ad hunc gradum admitti debet, nisi constet eum probe versatum esse in sacris bibliis et locis communibus, praecipue de iustificatione. Postea historiam aliquam ex bibliis sumptam et a decano sibi assignatam publice interpretetur. Tertio respondebit publice praesidente suo promotore. Absoluta autem disputatione fiat promotio. Licentiam petituri examinandi sunt in mysteriis bibliorum, de testimoniis et promissionibus Christi, et in praecipuis doctrinae christianae articulis de trinitate, de naturisc Christi, de sacramentis, de praedestinatione, de servo arbitrio, de spiritu et litterad, de abrogationee legis, de sacrificiof missae etc. Postea eximium locum de Christo ex Moseg unum, ex psalmis unum, ex prophetis unum publice interpretabitur et unam epistolam divi Pauli a

davor gestrichen dise. b über der Zeile, darunter gestrichen ecclesia. B2; fehlt B5. e derogatione B2. f sacraficio. g verbessert aus Moyse.

c

nativitate B2.

d gratia 1

siehe Anm. 1 auf Seite 111. Seite 111.

2

Augustinus, De spiritu et littera.

3

siehe Anm. 1 auf

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integram, quae omnia assignentur ei a decano theologiae. His absolutis respondebit pro licentia publice praesidente suo promotore. Finita disputatione fiat promotio. Doctoratum petiturus neque examinabitur neque disputabit, si ante suscepto baccalaureatu et licentia examinatus sit et publice responderit. Quod si neque baccalaureus neque licentiatus promotus est et per dispensationem ad summum gradum propter rationabiles causas aspirat, tum prius examinandus est in historiis et mysteriis nec non legat et respondeat publice, ut antea dictum est. Ritum autem promovendi in iam dictis tribus gradibus ex Wittemberga huc transferendum esse existimamus.1 VIII. De facultate iuridica Quando quidem nulla respublica, nulla civitas carere iurisconsultis potest, cum humanae societatis conservatio et communis tranquilitatis salus praecipue a legum auctoritate dependeat, proinde necessario tres in academia requiruntur, qui iura publice profiteantur,a quorum opera ac studio iuventus non solum in legibus erudietur, ut omnes deinde civitates Pomeraniae iure aequabili regantur, verum etiam princeps in consistoriis, legationibus et aliis negotiis publicis uti poterit. Permagnaeb etiam patriae interest causarum forensium patronos, viros doctos et in iure versatos esse. Quae enim incommoda sequantur, cum imperiti iuris causas in foro tractant, ipsa docet rerum experientia. Poterunt etiam hi theologis in causis matrimonialibus adesse et consistorium principis multarum litium onere levare.c Quia vero in confesso est legendi assiduitate plurimum ad iuvari adolescentum studia et e contra interruptionibus atque interstitiis lectionum eadem non parum retardari. Ideo e re scholae nostrae et iuventutis erit non plures quam duos simul avocari, ut illis munera publica obeuntibus, tertius saltem iuris studiosos in assiduitate et amore discendi contineat.d Ex his autem tribus unus legat libros institutionum, cum hi libri brevi compendio totius iuris civilis summam complectantur. Legat autem ita, ut a

die letzten vier Wörter fehlen B2. b permagni. c am Rand Nota de consistorio ecclesiastico. Rand Unus ex iurisconsultis assidue domi maneat et praelegat.

d am

1 Die Unterscheidung der drei theologischen Grade findet sich bereits in den ältesten Statuten der Theologischen Fakultät in Wittenberg von 1508 und blieb auch 1533 und 1545 bestehen. Vgl. Friedensburg 1926, Nr. 23 (S. 34 cap. 6), Nr. 171 (S. 156, Kap. VII), Nr. 272 (S. 263, Kap.VII). Köpf 2002.

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studiosorum captui se accomodet et ostentatione ingenii potiorem ducat utilitatem adolescentum. Quia vero inter omnes doctos et cordatos constat, perfectissimam atque expeditissimam docendi rationem methodum esse, hanc ipse in tradendo sequatur reiectis atque explosis omnibus peregrinis disputationibus, quas veteres interpretes extra propositum accersunt. Hae enim cum parum aut nihil ad rem faciant, et per se sint perplexae, intricatae atque obscurae, plus caliginis offundunta ingeniis tyronum, quam afferant utilitatis. Quaecumque autem ex glossisb atque interpretibus in hanc methodum commode referri possunt, non esse omittenda censemus, ne nimis ieiune omnia tradantur. Huic primo lectori decernimus horam septimam ante meridiem.c Secundus lector praelegat codicem divi Iustiniani imperatoris.1 Leges, quam poterit, diligentissime explicet et supervacanea summo studio evitet. Eliget autem titulos utilissimos iuvenibus et ad practicam accommodatissimos, discussis breviter his, quae ad textum et Accursii glossasd 2 veterumque interpretum commentarios pertinent, quaecumque confuse et prolixe per doctores tradita sunt in paucas conclusiones sive themata, rediget, ut constare studiosis possit et summa legis, et ea, quae late per doctores super illa lege tractantur. Cum enim in omnes leges veteres interpretes commentarios non scripserint, prodest plurimum exploratum habere, quo in loco tractata ea sint, quae ad negotium praesens faciunt. Ab hoc quoque sicut a primo exigimus, ut iuventutis rationem habeat. Quod ad praesentem scholae statum attinet, prudenter nobis facturus videtur, et e re adolescentium, si primum omnes titulos codicis breviter ac summatim percurret, deinde ad exactiorem interpretationem singulorum se recipiat, id quod in multis scholis prudentissime institutum est. Huic professori assignamus horam nonam ante prandium.e Tertius lector suscipiat explicationem pandectarum3, ac titulos utilissimos, sicut de secundo dictum fuit, eliget.f Nec temere facturus nobis videtur, si a

affundunt B2. b glosis. c am Rand Primus lector in iure hora septima. d glosas. Secundus, codicis professor, hora nona. f am Rand Tertius pandectarum enarrator.

1

e

am Rand

Codex iustiniani, Sammlung römischer Kaisergesetze von Hadrian bis Justinian, 533 n. Chr. erstmals publiziert. 2 Accursius, Glossa ordinaria. Accursius überarbeitete seine Glossenapparate zu allen Teilen der justinianischen Rechtssammlung ab 1220 laufend. 3 Die Glossatoren bezeichneten die justinianische Vgl. HRG I ²2008, Sp. 58f. Kompilation als Corpus iuris civilis und verteilten sie auf fünf Bände. Die Digesten bzw. die Pandekten bilden die ersten drei Bände dieser Gesetzessammlung.

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ab ultimo titulo, qui regulas iuris complectitur, lectiones suae sumet initium. Prodest enim studiosis iuris has regulas statim et intelligere et memoriter tenere, cum ad iudicium de omnibusa legibus et casibus dubiis formandum pertineant. Praestant enim hae regulae rationesb dubitandi ac decidendi ad omnes legesc, sine quibus nulla lex vel perfecte discitur vel facilius menti atque memoriae inhaeret. Quo titulo enarrato recurret ad digestum vetus1 et titulos utilissimos in eo comprehensos eo anno explicabit. Sequenti anno eodem modo facta electione praecipuos titulos infortiati2 enarrabit. Tertio anno digesti novi.3 Si qui superstites manebunt tituli enarratione digni, eos quarto anno explicandosd suscipiet. Quinto ad ordinem supra scriptum redebit utile etiam vehementer esse et propter practicam librum secundum et sextum decretalium legi publice.e Sed cum paucitas professorum id non permittat, dabit operam lector codicis, ut iuris pontificii constitutiones suo loco legibus civilibus adiungat et de vero ac recepto illarum intellectu obiter edisserat, donec academiae nostrae successus etiam quartum lectorem adiiciat.f Hi tres professores quaestionibus ac disputationibus discipulos iuris tum publice tumg privatim diligenter exerceant, proponant illis facti species et iudicia illorum explorent. Cumh autem quater secundum scholae nostrae statuta illis disputandum publice sit, unus illorum, qui negotiis aulicis implicitusi non erit, sed perpetuo leget, bis publicej in anno disputabit, reliqui duo singuli semel. Legent autem ac disputabunt iuris professores in domo huic professioni destinata,k quam collegium iuristarum appellant, quae coemiterio sancti Nicolail adhaeret. De promotionum vero ritu atque ordine, cum facultas iuridica peculiaria habeat statutam ab inclito et illustrissimo principe ac domino, domino Bugislao pomeranorum duce,n 4 piae ac gloriosae memoriae confirmata nihil impraesentiarum immutandum duximus. Sed offeretur liber ille principi et cancellario universitatis episcopo Caminensi, quibus si probata

a

davor gestrichen rebus. b communes B2. c danach rationes B2. d enarrandos B2. e die letzten zwölf Wörter unterstrichen. f die letzten acht Wörter unterstrichen. g cum B2. h am Rand Quater in anno disputabunt iurisconsulti. i die letzten vier Wörter unterstrichen, am Rand iurisconsulti negotiis aulicis adhibiti sunt. j fehlt B2. k am Rand ubi legere debeant. l die letzten drei Wörter unterstrichen. m davor gestrichen in. n am Rand Facultatis iuridica statuta a bogislao duce confirmata sunt. 1 Digestum vetus heißt der erste Band der Digestensammlung des „Corpus iuris civilis“. Siehe Anm. 1 und Anm. 3 auf S. 114. 2 Infortiatum ist der zweite Band der Digesten. 3 Digestum novi ist der dritte Band der Digesten. 4 Bogislaw X. von Pommern (1454– 1523); dieses genannte Statut ist nicht bekannt, auch keine älteren Abschriften.

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fuerint decreta maiorum nostrorum, retinebitur in schola mos vetus. Sin minus constitutum est, academiae Wittenbergensis statuta asciscenda.a 1 IX. De professoribus et lectionibus in facultate medica Non putamus huius loci esse studium rei medices iustis laudibus vehere, sed in aliud tempus, quo commodius fieri potest, id differendum esse. Itaque breviter, qui professores, et quae lectiones in arte medica requirantur, hoc loco dicemus. Cum fieri non possit, ut in tanto optimorum librorum copia, omnia quae utilia sunt, in scholis praelegantur, ea tantum praelegenda esse existimamus, quae praecipua sunt, et in quibus cardo rei medicae vertitur. Haec et enim fere nonnihil quoque difficultatis habent et explicationem diligentem requirunt. Quamquam autem non libenter hac de re pronuntiamusb, tamen cum id a nobis nuncc res ipsa et officii ratio exigat, brevibus sententiam nostram subiecimus. Existimamus itaque hos sequentes libros in hac nostra academia praelegendos esse. Galenus:d de morbis et symptomatibus, de locis affectis, artem parvam, methodum curandi, de crisibus, de differentiis febriume.2 Hippocrates: aphorismos, prognostica, regimen acutorum.3 Avicennam de febribus et earum curatione,4 cum quibusdam eius aliis utilibus libris. Tractatum nonum Almansoris de curatione morborum secundum omnes partes.5 Et cum prosit diligenter in schola praelegi anatomica multaeque hodie anatomiaef extent, optimam eligendam putamus.

a

adipiscenda B1. Am Rand Wittenbergensium iurisconsultorum adhibenda. b pronunctiamus. über der Zeile. d am Rand Qui libri in medicina sint praelegendi. e verbessert aus febricum. f fehlt B1. c

1 Die Juristische Fakultät der Universität in Wittenberg erhielt erst 1560 neue Statuten. Vgl. Statuten von 1508: Friedensburg 1926, Nr. 24 (S. 42 cap. 6). 2 Galenus, De morbis et symptomatis libri VI. Ders., De locis affectis libri VI. Ders., Ars parva (mittelalterlicher Titel für Ars medica). Ders., Methodi medendi libri XIV. Ders., De crisibus libri III. Ders., De differentiis febrium libri II. Vgl. Fichtner 1997a. 3 Hippokrates, Aphorismi. Ders., Prognosticon. Ders., De regimene acutorum (mittelalterlicher Titel für De diaeta acutorum). Vgl. Fichtner 1997b. 4 Avicenna, Liber IV Fen. I, in: Liber canonis, Venedig 1517. 5 Rhazes, Liber medicinalis ad Almansorem, I–X, ed. Mailand 1481. Der Liber nonus beinhaltet De curatione aegritudinem, quae accidunt a capite usque ad pedes. Vgl. In nonum tractatum libri Rhasis ad regem Almansorem de curatione morborum particularium, ed. Galeazzo de Santa Sofia, Hagenau 1533.

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Et cum in academia bene constituta tres medicinae professores requirantur, existimamus primum, quae ad practicam pertinent hora octava ante meridiem, secundum anatomica hora secunda, tertium reliqua, quae ad theoriama spectant, quarta profiteri debere.b Quod si vero auditores iam dictis libris audiendis nondum satis apti sunt, legendus est Galenus de temperamentis, de naturalibus facultatibus,1 Hippocratesc de natura humana, de aere, aqua etc.2 Avicennae libri primi, fen. prima3 et alia eiusdem, quae tyronibus usui sunt. Philippus de anima4 nam hic libellus utilis est, si quis alius, medicinae tyronibus nec explicari satis commode potest, nisi a rei medicae peritis. X. De promotionibus medicorum Ad gradus in facultate medica neminem existamus admittendum, nisi antea saepe argumentatus fuerit et aliquoties responderit doctoribus, praesidentibus in disputationibus medicis publicis. Item nemini in arte medica gradum conferendum censemus, nisi antea sit artium et philosophiae magister promotus.d Absurdum enim est gradum in arte medica ei conferri, qui non antea egregium specimen sui in physicis profectus exhibuerit. Quod ad examina, ritum promovendi et reliqua de promotionibus attinet, consultum videtur, ut Wittembergensium mos et consuetudoe in hanc nostram academiam transferatur,5 quam ubi acceperimus, dabimus operam, ut nihil eorum, quae ad facultatem medicam attinet et hic desiderari possunt, praetermittatur, sed omnia speciatim et copiose in

a

nachträglich verbessert aus theoricam, über der Zeile -ti. b am Rand Tres medicinae professores requiruntur. Darunter von anderer Hand horae medicorum. c die letzen vier Wörter fehlen in B1. d die letzten acht Wörter unterstrichen, am Rand Nemini gradus in medicina conferendus, nisi qui ante magister promotus. e die letzten fünf Wörter unterstrichen. am Rand Wittenbergensium statuta asciscenda. 1

Galenus, De temperamentis libri III; Ders., De facultatibus naturalibus libri III. Vgl. Fichtner 1997a. 2 Hippokrates, De natura humana (mittelalterlicher Titel für De natura hominis). Ders., De aere, aquis, locis. Vgl. Fichtner 1997b. 3 Avicenna, Liber I Fen I: De diffinitione medicinae et subiectis eius et rebus naturalibus, in : Liber canonis, Venedig 1517. 4 Philipp Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540. 5 Die Medizinische Fakultät erhielt erst 1572 neue Statuten. Vgl. Statuten von 1508: Friedensburg 1926, Nr. 25 (S. 48f., cap. 6).

118

Statuten der Universität (1545)

peculiarem libellum consuetudinem.

referantur

secundum

omnium

academiarum

XI. De facultate artium et philosophiae Etsi potissimus nostrorum studiorum finis esse plerisquea credatur perfecta aliqua rerum cognitio, tamen nisi divinius quiddam accedat, in quo omnes virtutes suas veluti vires exerant, certe aut parum aut nihil utilitatis habebit elegans et liberalis institutio. Ideo enim deus optimus maximus nos beneficio rationis a ceteris brutis animantibus distareb voluit, ut eius gloriam, quibuscumque possemus rationibus, illustraremus et ad posteros religiose propagaremus. Verum hoc quomodo fiet sine singulari munere sapientiae atquec haec quomodo haec vigebit sine eloquentia flexanima et potentissima rerum regina, cuius tanta vis est, ut non tantum animid iudicium formare et prudenter cogitata explicare, verum etiam ut inclinantem animum erigere, stantem inclinare, denique vel adversantem et repugnantem velut imperator bonus ac fortis capere possit? Scilicet haec est (ut ait Cicero) rerumpublicarum alumna et pacis comes este,1 quae etiam commode, graviter et sapienter quascumque res explanat et illustrat, sive enim de caeli terraeque natura tractet sive de divina et humana sapientia aliisvef quibuscumque rebus, ita sane disserit, ut nullag earum rerum partem inexplicatam reliquisse videatur. Ad huius vero cognitionem mediocrem vel saltem umbram consequendam necessaria certe imprimis sunt sapientiae studia, siquidem inter sese itah veluti gordii nodus connexis cohaerent vinculis, sapientia et eloquentia, ut altera sine altera neque excoli neque rebus gravibus accommodari queat. Sed quia neque praecepta nec usus tantarum rerum percipi et intelligi citra graeci sermonis studium et cognitionem possunt, cum latinae linguae nullus splendor, nullus ornatus, nisi inde tamquam ex primo fonte derivetur, accedat. Iudicamus adolescentum studiis, postquam prima illa litterarum fundamenta mediocriter iecerint, quam optime consultum fore, si ad tam praeclarae linguae studium sedulo incitenturi et in eo strenue exerceantur, sic ut tandem ad partemj utriusque facultatis consuetudinem perveniant.

a

über der Zeile. b davor gestrichen can, und darüber gestrichen di. c aeque B2. d animis B2. e fehlt B2. f aliisque B2. g nullam B2. h nachgetragen. i invidentur B2. j nachträglich geändert in parem.

1 Cicero,

Brutus (12,45).

Statuten der Universität (1545)

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Nos igitur, cum nihil perindea in hac nostra schola constituenda spectemus, quam ut dei optimi maximi aeterni patris, domini nostri Iesu Christi gloria, tam propagetur quam illustretur maximi sane referreb putavimus, et nostrorum nos votorum compotes fore speravimus, si sapientiae studia, quae honestiores vitae actus complectuntur, et occultas rerum naturas eruunt, ita fideliter tradantur, ne interim ea, quae inferiora putantur, sine quibus tamen ad altiora perveniendi nulla spes ostensa est, negligentius praetereantur. Grammatices professor. Itaquec decernimus haec per nostrae scholae professores cum in paedagogio (ubi rudiores veluti inter certa quaedam repagula tantisper detinendid sunt, donec iudicio praeceptorume ad altiora admittantur) tumf etiam in academia graviorum disciplinarum officina diligenter esse conservandag et explicanda. Habet enim, ut in omnibus actionibus, ita maxime in humanitatis studiis operarum distributio necessariam utilitatem et non contemnendam oblectationem. Quippe quod omnia a singulis nec doceri simul nec disci queant et nisi certus contestatusque consensus ineatur, plerumque accedere solet, ut a vera docendi discendique via non solum ignoratione, sed etiam ambitionis morbo et cupiditate longissime aberremus. Et quamquam nemo in publicas scholas, nisi grammaticis praeceptis mediocriter instructus, admitti debebath, tamen operae pretiumi duximus, ut si qui forte minus integram eorum cognitionem afferant, habere possint, a quibus imprimis illis bonarum artium fulcris plenius et uberius instituantur, quo verum ad sublimiora aditum habeant faciliorem. Quam quidem causam evidentem satis essej confidimus, cur principio grammatices professorem, ingenuarum artium magistrum, sedulum paedagogio praefectum velimus, ne quis iure ad philosophiae solidam doctrinam comparandam in nostra Gryphiswaldensi academia quicquam desiderare possit. Cum autem imprimis expediat ad pauca et quidem unius formae praecepta assuefieri iuventutem (ne varietate magis perturbentur, quam erudiantur) censemus clarissimi domini Philippi Melanthonis communis nostri praeceptoris summa fide et reverentia observandi, ut brevissimam, ita absolutissimam grammatices, sicut et aliarum artium et philosophiae methodum in hac schola candide proponi debere. a

über der Zeile. b inferre B2. c Initiale gesetzt, aber Wort extra ausgeführt. d retinendi B2. e professorum B2. f cum B2. g observanda B2. h debeat B2. i verbessert aus praetium. j fehlt B2.

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Statuten der Universität (1545)

Nam si cui usquam mortalium, certe huic praecipue omnium bonarum artium verum usum, dilucide magnaque cum perspicuitate commonstratum, acceptum ferre merito debemus. Sed quia praecepta, teste Gellio, tetrica per sese sunt, et parum habent gratiae et utilitatis, volumus eorum usum in classicorum auctorum scriptis, ut Terentii, Ciceronis aut aliorum, qui puritate dictionis simul ac rerum doctrina linguam et animum tenerae iuventutis formarea et expolire possint, bona fide demonstrari. Nec omnino abs re fuerit aliorum etiam vel recentiorum de praesenti rerum statu in formandis studiis et moribus utiles libellos enarrari, quales sunt de morum civilitate Erasmi Roterodamib, Huteni arminius, Philippi Melanthonis aliqua oratio,1 et si qui sunt similes libelli. Quod si rerum grammaticarum absolutius aliquid addendum fuerit in academia, Thomae Linacri de emendatac latini sermonis structura2 libri explicentur. Dialectices professor. Porro sicut in grammaticis brevis et plana docendi ratio servanda est. Ita in dialecticisd nec prolixam nec obscuram expositionem requirimus. Idcirco ete Philippi Melanthonis dialectica3 imprimis ab ingenuarum artium magistro ad eam professionem destinato tradenda putamus, cum propter gratissimamf praeceptorum brevitatemg, cum etiam propter varia rerum exempla, quae ipsis regulis plurimum lucis et perspicuitates addunt. His finitis non omnino incommode subiungi poterunt vel Ioannis Caesarii, vel Ioannis Sturmii de dialectica libelli,4 ut ea ratione adolescentes faciliorem sibi viam ad ea, quae hac de re ab Aristotele vel aliis subtilius tractata sunt, sternere possint. Hisce omnibus locupletioris interpretis loco nonnumquam adhibeantur Rodolphi Agricolae de inventione dialectica libri5 absolutissimi ac dignissimi, in quibus plurimum studii ac operae collocetur, ut quibus omnia, quae ab Aristotele, Cicerone, Quintiliano et Boetio subtilius interdum tractata sunt, planius docentur. a

verbessert. b Erasmus Roterodamus. B2. g gravitatem B2.

c emendanda

B2.

d verbessert

aus dialecticii.

e ex

B2.

f gravissimam 1

Erasmus von Rotterdam, De morum civilitate puerilium, Basel 1530. Ulrich von Hutten, Arminius, ca. 1516, Hagenau 1529. Philipp Melanchthon, Wittenberger Antrittsrede von 1518: De corrigendis adolescentiae studiis. Ders., Oratio de vita Aristotelis, 1537. Ders., Oratio de Platone, 1537. 2 Thomas Linacre, De emendata structura latini sermonis, 1524. 3 Philipp Melanchthon, Dialectices libri IV, 1528. 4 Johann Caesarius, Dialectica, 1520. Johann Sturm, Partitionum dialecticae, libri II, Paris 1539 (libri III. 1543). 5 Rudolph Agricola, De inventione dialectica libri tres, (entstanden 1479) Löwen 1515, Köln 1528, 1539.

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Statuten der Universität (1545)

Rhetorices et ethices professor. Rhetorices professioni, quae disserendi rationem propter communem verum inventionem et dispositionem proxime comitatur, destinamus iterum magistrum artium, qui hanc ut brevissime, ita planissime ab eodem Philippo editam ad formandum studiosorum iudicium ornateque dicendi facultatem fideliter accomodet eorumque auctorum scripta adiungat, qui ad bene dicendi usum comparandum aptissimi fuerint, cuiusmodi sunt Ciceronianae et Livianae orationes, in quibus praeceptorum haud difficulter usus ostendi potest. Nec excludimus iactis primum huius artis rudimentis partitiones oratorias Ciceronis, quas docti plerique ab omnibus studiosis iuvenibus ad unguem ediscendas et numquam e manibus deponendas existimant item libros de oratore1 omnium iudicio propter verborum et rerum uberrimam cognitionem maximi faciendas, altiusque in animum recondendas.a Addantur et Quintiliani libri aliquot selectiores et huic negotio convenientiores. Si cui placuerit propter graecae linguae usum et varietatem, quae discendi taedium nonnihil levat, Aphtonii progymnasmata,2 aut Demostenis aliquam orationem inter alia praelegere per nos utique licebit. Et cum satis perspicuum sit praeceptorum explicationem et scriptorum probatissimorum quamtumvis frequentem lectionem parum admodum conducere, nisi eo sedula dicendi, scribendique consuetudo accesserit. Iuxta illud Anaxagorae hJ th`~ sofiva~ aijtiva ceivrb ejsti3 censemus a iuventute stili exercitium adeo non esse negligendum, ut a praeceptoribus ad id praesertim in scribendo tardiores omnibus modis sint adigendi. Sicut enim videmus corporum robur frequenti exercitatione augeri et confirmari, ita nec linguam expoliri nec iudicium aliquod integrum acquiri posse certum est, nisi tam scribendi, quam dicendi exercitium summa cum diligentia conservetur. Professori rhetoricorum aut si commodius fuerit alii, delegabitur munus profitendi ethica, ut utramque professionem alternis vicibus tractet.c Aestimamus autem inter eos, qui iuventuti in hac philosophiae parte proponi debeant commodissimos esse auctores Philippum Melanthonem, qui brevi et plane perspicua epitome explicatis utilissimis ac simul a recolendas B2. tractabit ethicen. 1

b

die letzten zwei Wörter andersherum.

c

am Rand Rhetorices professor

Cicero, De oratore. 2 Aphtonius, Progymnasmata, lat. ed. Rudolf Agricola, Marburg 1542. 3 Diels/Kranz 1951, Anaxagoras, A 102.

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gravissimis quaestionibus totius ethices summam doctissime comprehendit. His adiungantur Marci Ciceronis libri de officiis1, in quibus pleraque omnia graphice conscribuntur, quae a Platone gravissimo philosopho non minus diligenter, quam sapienter praescriptaa exstant. Poterit idem professor interdum enarrare Plutarchi aliquod opusculum graece, cuius in formanda vitae honestate non levis usus esse possit. Imprimis autem dabit operam, ut Aristotelis ethicab ad nicomachum2 graece scriptac diligenter explicet, cum eo opere in tota hac philosophiae parte vix aliquid praestantius aut absolutius habeatur.d Graecae linguae professor. Sicut omnes res, quae in caelesti natura positae sunt, quaeque ortum et occasum habent, sempiterno inter se societatis vinculo coniunctae sunt. Ita latina lingua cum graeca Cicerone teste perenni necessitudine devincta est, adeo etiam, ut rectius ambas simul, quam seorsume alterutram percipi posse arbitretur. Proinde huius docendae perito artium magistro laborem imponimus nec inutile adolescentium profectui fore explorate iudicamus, si initio Philippi grammaticam3, vel primum Theodori Gazae librum, per Erasmum latinitate donatum,4 deinde syntaxin Varennii5 explicandam suscipiat,f in quibus, quoniam multa cum latinis communia, eademque sunt, facilis est cognitio, et non ita magni laboris memoria, si, ut in aliis disciplinis fieri prodest, apposite planeque omnia explicentur, quod satis apparet vel in verborum coniugationibus, quae tametsi videantur in speciem habere multum difficultatis, tamen si unius, probe cognita formandorum temporum ratione, inflexionemg memoria tenueris, omnem discendi difficultatem superaris modo praeceptiones reddantur illustriores, interpositis bonorum auctorum exemplis, quae et dei cultum et vitae probitatem pariter comprehendunt.

a

prae fehlt B2. b opera B2. c die letzten zwei Wörter fehlen B2. d am Rand Professori ethices imprimis commendatur lectio ethicorum Aristotelis. e seorsim. f am Rand Quae professori graeco initio sint legenda. g infectionem B2.

1

2 Aristoteles, Ethica nicomachia. 3 Philipp Melanchthon, Cicero, De officiis. Institutiones graecae grammaticae, Hagenau 1518 (erweitert 1525 und 1542). 4 Theodor Gaza, Grammaticae institutionis liber primus, translatus per Erasmus Roterodamum, Basel 1516. 5 Ioannis Varennius, Syntaxis linguae graecae, Löwen 1532.

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Qualis est Paulus in epistolis ad Romanos, Galatas aut Colossenses, tabula Cebetis Thebani, Lucianus et Plutarchus in plerisque, Hesiodus etiam, qui cum primis legendus est, in quo siderum ortus et occasus poeticia, quorum ibi mentio fit, summa fide monstrare debet.b Postea graviorum et difficiliorum auctorum interpretationem facile permittimus, ut Homeri, Sophoclis, Euripidis, Aristophanis, Theocriti. In quibus omnibus singulorum thematum origo et dialectorum variorum discrimen ac proprietas indicari debet.c Poetices et historices professor Quam necessarium sit poetices studium et doctrina, cum facile omnibus constet, malumus in praesentia eius encomiumd tacite praeterire, quam levius ac decebat attingere. Hoc tamen monendum praecipue duximus, eos esse poetas eligendos et tradendos, qui doctissimorum omnium iudicio probatissimi censentur. Quales sunt, Vergilius, cuius tanta est in carmine maiestas, ut Quintiliano iuveni de eo interroganti ab Aphroe Domitio responsum sit,1 secundum illum ab Homero esse, propiorem tamen primo quam tertio. Praeterea Ovidii libros, praesertim metamorphosesf 2 et fastorum in schola nostra etg retinendos et inculcandos arbitramur, siquidem ex his non tantum multiplicem historiarum cognitionem, ortuum quoque et occasuum poeticorum absolutissimae descriptiones, verum etiam ex illis fabularum omnis generis ex graecorum antiquitatibus erutarum notitiam consequi possint. Legatur et Lucanus cum propter historiae, quam describit, ordinem tum vero gravissimos mathematicos locos eleganter insertos. Nec Horatius erit negligendus praesertim provectioribus. Nam praeterquam quod artem poeticam non minus artificiose quam breviter tradidit, satis etiam proprius et in verbis argutus est. Si cui placuerit interdum et Hieronimi Vidae de arte poetica3 libros doctissimos quidem illos aut Eobani Hessi heroidum epistolas4 vel simile quiddam praelegere non plane refragabimur. Porro cum historicae aliquo modo sit affinis poetica, putamus duas hasce professiones ab uno professore alternis diebus administrari posse. Est a

poetii B2. b am Rand Primus ordo auctorum post tradira elementa linguae graeca. Secundus ordo. d encomion. e Affro B2. f metamorphoseos. g über der Zeile.

1

c

am Rand

2 Ovid, Metamorphoseon libri. Quintilian, Institutiones oratoriae Lib. X, 1,85f. Hieronymus Vida, De arte poetica libri III, ca. 1517, Rom 1527. 4 Helius Eobanus Hessus, Heroides christianae, 1514, erweitert Hagenau 1532. 3 Marcus

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autem historiarum studium adeo in scholis necessarium, ut ad solidam rerum cognitionem nemo unquam pervenire potuerit, nisi in eo probe fuerit versatus. Testis enim temporum est historia lux veritatis magistra vitae, quae omnium humanorum consiliorum exempla tamquam in illustri monumento ob oculos ponit. Volumus igitur proponi ac legi eos, qui in scribendis utriusque linguae historiis hominum vitae et societati melius consultum voluerunt. Inter quos praecipui sunt, Titus Livius, Gaiusa Caesar, Quintus Curtius, forte et iustinus percurri breviter, commode queat, praesertim si auditores iam stili aliquod robur fecerint. In illo enim omnium historiarum methodus brevissima proponitur, quam cum aliis earundem rerum scriptoribus in temporum praesertim supputationibus diligenter conferri convenit. Ex graecis potissimi habentur Thucydides et Herodotus, quos Fabius virtute diversa, parem pene laudem consecutos esse confirmat. Nam ille (ait) densus est brevis et sibi semper instans, hic vero dulcis, candidus et fusus. Ille contionibus, hic sermonibus, ille concitatis, hic remissis affectibus, ille vi, hic voluptate melior.1 Poterit his addi et Xenophon, qui simul et philosophus et historicus est, item Polybius, Arrianus et si qui his sunt conferendi. Physices professor Necessarium erit huic nostrae scholae, sicut aliis omnibus, physices sive naturalis philosophiae intentius studium. Quippe cum eiusmodi sit, quod non ad medicam dumtaxat, ut inepte quidam fabulantur, sed ad theologicam quoque et poeticam aliasque professiones feliciter et cum fruge tradendas et percipiendas maximopere pertineat. Quis enim theologus ipsa bibliorum mysteria eorumque gravissimos interpretes, Augustinum, Ambrosium, Basilium et plerosque id genus alios intellectu assequetur, nisi amoenissimos ac saluberrimos naturae fontes probe degustarit ac imbiberit. Quis poetarum scripta feliciter aut ipse intelliget, aut aliis interpretabitur, nisi tantum non diligentissime vel in intimis naturae rerum penetralibus inquirendis sollicitus fuerit. Sed ut alia omittamus, statuimus iuventutem in philosophiae naturalis inquisitione non negligenter informandam esse, ut aliquando ista ad publicum usum necessaria rite accommodare discant. Quare in hanc nostram scholam recipi ac in ea prelegi imprimis debent, quae de physicarum rerum elementis diserte et perspicue tradita sunt a a

für Vornamen Initiale C.

1 Marcus

Fabius Quintilian, Institutiones oratoriae Lib. X, 1,73.

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doctissimo et prudentissimo doctore Philippo Melanthone.a 1 Nam haec prae ceteris multorum scriptis facillime iuventutem veluti manu porrecta, ad saniorem Aristotelicorum intellectionem perducent. Unde et convenientissimus fuerit perceptis ita mediocriter huius philosophici studii principiis adiungi, graecam ipsius eadem de re Aristotelis tractationem,b scilicet satius est ex ipsis aquam haurire fontibus, quam scaenic colluvie perturbatos rivulos anxie et inutiliter sectari. Addatur etiam secundus Plinii liberd 2, qui una cum physicis multa mathematica graviter et diserte docet. Nec obliviscamur Ciceronis librorume, praesertim quos Tusculanas quaestiones et de finibus inscripsit.3 Interdum et Pontani meteora4 luculento carmine et multis in locis omnino poetice descripta, excutienda sunt.f Albertum, qui ob multarum rerum studium et experientiam magni cognomentum sortitus est, non explodimus, sed retineri tuto posse putamus, et quidem magis propter appositissima praeceptis subiecta exempla, quam quod inde filum dictionis apte possit formari. Mathematum professores Cum et in sacris et philosophicis litteris praeclara ubique testimonia exstent, de rerum caelestium inquisitione et cognitione, utilissimum certe fuerit in scholis omnibusg studiores tantas tamque divinas interpretari ac conservare. Nec audiendi sunt, qui insulsissimo, vanissimoque rerum omnium iudicio praediti, totum hoc doctrinae caelestis genus superbissime derident. Quod profecto facilime deprehendent, quicumque in philosophiae studiis mediocrem industriam posuerunt, quibus vero illius magna et dignitas et in omnes partes fusa utilitas nonnihil perspecta est. Quid enim admiratione laudeque dignius usquam reperitur, quam aspicere et considerare tot pulcherrima in aethere lumina, tam varios cursus, qui miras quasdam vices motus et spatiorum certissimis legibus absolvunt? Unde facile a sanae mentis hominibus intelligi potest, hanc totam caeli machinam, et perpetuam omnium motuum certitudinem singulari dei consilio nobis ob oculos positam esse, non tantum ut temporum spatia et vices, universaque rerum temperamenta diiudicaremus, verum etiam, ut pulcherrimus ille sibique consentiens tantarum rerum ordo nos de opificis a am Rand I. Physica Philippi. b am Rand II. Aristoteles. c scoeni; coeni B2. d am Rand III. Secundus plinii. e am Rand IIII. Ciceronis aliqui libri. f am Rand V. Pontani meteora. g omni.

Philipp Melanchthon, Initia doctrinae physicae, Wittenberg 1549. 2 Gaius Plinius Secundus, Historia naturalis, libri XXXVII. 3 Cicero, Tusculanae disputationes. Ders., De finibus. 4 Giovano Pontano, Meteorum liber, 1490. 1

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et summi creatoris in his conservandis magna potentia et benevolentia commoneret, quo et intelligeremus illa nec casu exstitisse nec in hunc usque diem suo in officio conservata sine aliqua aeterna mente, quod non solum sacrae scripturae demonstrationes, verum huius etiam facultatis ethnici scriptores plane affirmant. Quae cum ita sint, quis dubitet iuventutis fore studia longe feliciora, si non parum operae in divinis mathematum praeceptionibus perdiscendis insumant. Ideoque ut omnes earum partes commodius tradi queant, credimus in hac schola duos mathematices peritos professores mirum in modum esse necessarios,a quorum alteri ea committantur, quae huius disciplinae tyrones ad altiora tandem consequenda instruant. Cuiusmodi sunt arithmetica vel de supputandi arte praecepta, quae sane, quantum in hac vitae hominum societate usum habeant, nemini forsan obscurum est, cum id in omnibus contractibus, aliisque negotiis, quotidiana sedulo testetur experientia. Tradet autem artis rudimenta dumtaxat verumb species et radicum, ut ipsi vocant, extractiones quadratas et cubicas, additis una atque altera regulis usitatioribus. Sufficient enim haec tantum non plane ignavis ad alia altiora tam in mathematicis (quorum haec potissimum nomine traduntur) quam in ea ipsa supputandi arte. Absolutis arithmeticis subiungat enarrationem sphaerae Ioannis de Sacroboscoc 1, auctoris profecto, ut tum fuerunt tempora, diligentissimi, in qua per exempla accomodiatissima fideliter ac perspicue imprimis declaret ascensiones signorum, ortus et occasus poeticos, qua ratione libentius et uberiore cum fructu, iuvenes in poetarum et historicorum quoque scriptis versabuntur. Quodsi ita visum fuerit, enarrabit prodictid graeci auctorise praecepta sphaerica, quae brevitatem multiplici, qua composita sunt eruditione, facile compensatura certum est. Praeterea utilissimum fecerit idem mathematum professor, si cosmographiam et geographiam, quarum in omnibus poeticis et historicis studiis maxime necessarius usus est, doceat. Sed unde commodius, nisi ex Ptolomeo aut iis, qui Ptolomeum in iis studiis sequendum et plane exprimendum censuerunt. Atque iis praeceptionibus addat velut interpretes Pomponium Melam aut Dyonisii Afri2 de ea re graeco carmine luculenter conscriptum libellum. Postremo et propter phaenomena amoenissimam illam astronomiae partem interdum proponat Iulium Higinium, apud quem antiquissimae poetarum a am Rand Duo mathematices professores necessarii. Zeile ergänzt Silbe -cli; prodicti B2. e fehlt B2.

b rerum

B2.

c Sacrobusto.

d prodi,

unter der

Johannes de Sacrobosco, De Sphaera. 2 Pomponius Mela, De chorographia (bzw. De situ orbis) libri tres. Dionysius Periegeta (Afri), De situ orbis.

1

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fabulae, summa cum delectatione traduntur aut si maluerit Aratum,1 quo nec apud graecos nec etiam latinos absolutius quicquam reperitur. Alter mathematicus Alter vero mathematices professor meminerit, summopere ad artis perfectionem percipiendam requiri geometriam, sed quia subtilioribus contemplationibus, quarum in Euclidis opere2 permulta sunt, auditores, qui forsana et aliis studiis occupantur, immorari non possunt, conveniens fuerit, selectiores ex eo libros seorsumb explicari, si tamen ante brevis aliqua geometriae methodus sive Epitome praecesserit. Alias enim parum admodum ex Euclide ipso percipient utilitatis, cum ibi demonstrationes plurimae sint, quae subtilius, quam ut adolescentibus peculiarem aliquam delectationem afferant, tractatae deprehenduntur. Sed hincc etiam varietas et alternatae vices, ut in aliis, si quid insit offensionis, leniant, et voluptatem afferent. Quamobrem iniungimus eidem, ut theoricas planetarum a Georgio Peuerbachio3 mathematicarum rerum olim in Viennensi pannoniae celeberrimae scholae exercitatissimo doctore compositas declaret. Quibus succedant tabulae astronomicae, quae propter insignem perspicuitatem et facilitatem resolutae dicuntur, quas non ita multis ante annis Ioannes Schonerus Carolostadius4, vir harum peritissimus ac simul studiosissimus, illustratiores in lucem edidit. Harum usum, qua decet fide, demonstrare committatur, postremo, si qua detur occasio, a probatissimorum auctorum astrologicis praeceptis nequaquam abstinendum esse sentimus.d Prodest enim istiusmodi praedictiones ex astrorum constitutione reverenter perdiscere et observare, siquidem non solum in arte medica, sed etiam quibuscumque aliis fortunae casibus et eventibus mirifice praevidendis plurimum habent momenti quemadmodum eleganter a Ptolomeo dictum est. Sapientem animam caelestes adiuvare operationes perinde ac diligens agricola soli naturam arando et expurgandoe mollire et subigere censueveritf.

a

forsant.

b seorsim.

e expungendo

B2.

c verbessert

f consuerit

aus haec.

d am

Rand Astrologiam iuventuti etiam proponendam.

B2.

1 Julius Hyginus, Fabulae, latein. ed. von Jacob Micyllus, Basel 1535, darin beigefügt: Poeticon astronomicon (Hyginus zugeschrieben, Autorschaft umstritten), ebenfalls beigefügt: Aratus, Phaenomena. 2 Euklid, Elemente, Erstdruck lat.Venedig 1482, griech. Basel 1533. 3 Georg von Peuerbach, Theoricae novae planetarum, Nürnberg ca. 1473. 4 Johann Schöner, Horarii cylindri canones, Bamberg 1515.

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Statuten der Universität (1545)

De musica Musicam in academiae nostrae paedagogio tempestive doceri simul et exerceri volumus, ut adolescentes de tanta tamque praeclara arte honorifice sentire discant. Idque exemplo Socratis, sapientissimi philosophi, qui iam senex institui lyra non erubescebat.1 Tanta enim in aestimatione apud veteres musices studium semper fuit, ut qui diligentius ei operam navassent, pro vatibus ac sapientibus haberentur, pro stupidis autem eta indoctis, qui segnius eandem colluissentb. Quod tantam in hac arte virtutem reconditam esse putarint, ut nullum tam durum tamque immanitate barbarum pectus inveniri queat, quod non suavissima eius harmonia flectatur. Rerum variis et admirandis huius partis effectibus, qui a Fabio et aliis honorifice praedicantur omissis, hoc unum dumtaxat philosophiae amatores admonendos esse rati sumus, ne parum sana quorundam iudicia pro oraculis plane habeant, qui hanc humanitatis altricem artem inter nulla, nedum ullam philosophiae partem referendam esse magno cum supercilio pronuntiantc. De horis. Ordo praelegendi in facultate artium hic servabitur. Quotidie omnes docebunt, sed ita, ut nec horas nec scriptores simul eosdem occupent. Sextad legat rector paedagogii in grammatica, bis in etimologia, toties in syntaxi, qua finita auspicetur prosodiam. Eadem hora legat physicus lector in collegio. Octava rhetor in collegio, dialecticus in paedagogioe, terentium bis in septimana profiteatur. Reliquae horae singulari consilio a meridie sunt concessae studiosis, ut lectiones auditas repetere possint. Neque enim ex usu est singulis horis lectiones a studiosis audiri, ne multitudine obruantur.

a nachträglich eingefügt. b coluissent; ediscerent B2. c pronunctiant. d davor Artikel gestrichen Sexta legat rector paedagogii (darunter gestrichen in collegio), dialecticus in paedagogio, terentium bis in septimana profiteatur. Darunter begonnen Sexta. e unterstrichen. 1 Quintilian,

Institutiones oratoriae Lib. I, 10,13.

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Duodecima ludimagister S. Nicolaia in paedagogio musicam bis doceat, bis exerceat. Vitam enim e medio tollunt, qui musicam tollunt. I. Poeta et historicus in collegio rector paedagogiib bucolica, vel schemata mosellani in paedagogio tradat. II. Dialecticus in collegio. III. Mathematicus in collegio rhetor in paedagogio bis in septimana epistolas Ciceronis explicet. IIII. Graecus. Ne quis desideret horas, quibus in singulis facultatibus praelegatur, invenientur suo loco, ubi agitur de facultatibus. XII. De quatuor decanis quatuor facultatum et eorum officioc 1 Sicut in corpore humano omnes partes sibi consentiunt et mutuo serviunt, id quod quotidie experiuntur, qui haec diligentius intuentur, ita in republica utilissimum immod necessarium etiam est nullam partem ab alia dissidere. Dissidia enim perturbant et evertunt respublicas, id quod omnium aetatum historiae testantur. 2 Cum itaque academiae in certas facultates doctrinarum, tamquam in partes distinctae sint, quo facilius concordia in academia nostra conservetur, statuimus et ordinamus, ne qua facultas quocumque modo vel contra universitatis leges vel aliquam aliarum facultatum suscipiat, agat aut statuat, sed facultates ipsae mutuam inter se concordiam alant, mutuo se iuvent et ornent et communi consilio totam academiam promoveant. Quod si qua facultas contra hoc nostrum mandatum deliquerit, senatus huius academiae est auctoritate sua interposita, quod statutum factumve est, rescindere. 3 De causis peculiariter ad facultates pertinentibus, senatus universitatis iudicium sibi sumere non debet, sed singulis facultatibus de propriis causis iudicium liberum relinquere, nisi vel contra leges vel negligenter agant neque satis officium suum faciant.e Quod si est, a senatu officii suif a

unterstrichen. b unterstrichen. c nach B1; officiorum. d imo. e Satz unterstrichen, am Rand Facultatum auctoritas. f die letzten drei Wörter unterstrichen.

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admoneantur et, si dicto audientes non fuerint, det senatus operam, ne quid detrimenti academia capiat.a 4 Decanorum in singulis facultatibus officium est dare operam, ut disputationes, lectiones et declamationes rite et iusto ordine instituantur et habeantur. 5 Decani singularum facultatum diligenter candidatorum, qui ad gradus aspirant, eruditionem explorare neque ulla ratione adduci debent, ut indignos promoveant. Nam id et academiae ignominiosum est, cum tituli et gradusb doctrinae et virtutis testimonia esse debeant, et rebuspublicisc perniciosum exsistit, cum indocti titulis splendidis ornati fucum hominibus faciunt, ut summos in ecclesiis et rebuspublicis magistratus assequantur atque ita ecclesias et respublicas, totamque societatem humanam perturbent atque evertant. Si quis hoc mandatum violarit ad actus et congressus publicos universitatis non admittendus est, donec universitati satis factum fuerit. 6 Decanorum officium est, ut vocati a rectore, ei adsint in certis quibusdam negotiis transigendis, ad quae totius senatus convocatione non opus est. XIII. De officio decani facultatis artium et studiosorum in collegio habitantium Verissima est sententia medicorum pueros et adolescentes plurimum valere virtutibus naturali et vitali, verum animali virtute longe relinquid ab iis, qui profectioris aetatis sunt, et luce meridiana clarius est eos non satis iudicio et ratione valere, in praesentia tantum intueri, non prospicere futura, in multis rebus omnino esse ineptos et fere affectus in iis ratione esse potentiores, denique ad pessima quaeque esse pronos et in omnia vitia facillime prolabi, nisi eis semper a latere sit morum et studiorum moderator et gubernator. Cum igitur a parentibus suis adolescentes in academias ut in doctrinae et virtutum domicilia ablegentur, nostrum est eos ut fidei nostrae commissos a

die letzten neun Wörter unterstrichen.

b über

der Zeile.

c repuspublicis.

d remitti

B2.

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observare, eorum mores et studia quotidie inspicere, ad studia et virtutem cohortari et assuefacere neque concedere, ut doctrinae honestae et virtutum studiis relictis, vitiis operam dent et tandem domum redeant non doctrina aut virtutibus ornati, sed omni vitiorum genere contaminati. Itaque ut adolescentes in officioa facilius retineantur, statuimus et ordinamus, primo ut decanus facultatis artium operam det, quo collegium tempore hiberno hora nona, aestate vero hora decima claudatur. Deinde ut idem decanus diligenter omnium studiosorum in collegio habitantium, vitam, mores et studia observet, ad vitia non conviveatb, prohibeat clamores et vociferationes, quibus aliorum studia interpellantur, prohibeat symposia, praesertim illa barbarica, quae hodie agitari solent et corpora corrumpunt ingeniique vires exstinguunt. Extra collegium pernoctantes non ferat, negligentes officii sui admoneat, denique in omnibus rebus det operam, ut in collegio disciplina severe conservetur. Studiosis vero mandamus primo ut quotiescumque aliquis in collegio habitationem conducere cupit, id faciat praesente suo praeceptore et decano facultatis artium, eidemque decano fidem det, se extra collegium non pernoctaturum et omnia facturum, quae adolescentem modestum et studiosum decent nec sua studia neglecturum nec aliorum interturbaturum. Deinde ut in omnibus rebus decano oboedientiam debitam praestent. Quod si quis monitus a decano vitam suam non correxerit aut alias parere recusaverit, a senatu nostrae academiae gravissime puniendus est. De pensione annua pro habitatione conducta certo tempore solvenda fidem det decano praeceptor conducentis. XIV. De disputationibus Multae et magnae sunt publicarum disputatationum utilitates. Fit enim in eiusmodi eruditorum congressibus velut in synodo certitudinis artium et disciplinarum ac veritatis inquisitio, qua nihil praeclarius etc utilius dici aut excogitari potest, discutiuntur in omni genere doctrinae et quo affieri potest, explicantur gravissimae et utilissimae quaestiones, acuuntur ingenia, iudicia de rebus formantur et assuefit etiam adolescentia ad extemporalem facundiam. Quae omnia cum plurimum momenti ad solidae eruditionis perfectionemd conferant, nos etiam volumus in academia nostra disputandi morem institui, et accurate servari.

a

verbessert.

b conniveat.

c conniveat.

d perfestionis

eruditionem B2.

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Disputent autem magistri singulis mensibusa semel et, quod postea etiam dicetur, declament alternis, ut quaedam exercitiorum iucunda varietas delectet animos et studia iuventutis excitet. Sitque dies Saturni istis exercitiis dicatus. Nam hunc quia septimanam claudit et a lectionibus vacat, commodissimum fore iudicamus. Doctores vero aliarum facultatum quater singulis annis exemplo aliarum scholarum circulariter, ut dici soletb, disputabunt, ut res et materias eius facultatis, quam profitentur, inter praelegendumc aliquot menses, explicatas, disputationis exercitio auditoribus in memoriam redigant et confirment. Interim tamen nihilominus etiam iis, quibus pro gradu consequendo publice respondendum erit, quotiescumque res postulabit, praesidere debebunt. Nec volumus ullo modo propter extraordinarias disputationes intermitti circulares. Sumant autem doctores superiorum facultatum diem Mercurid, ne philosophiae disputationes, quibus Saturnie dies destinatus est, impediantur. Eligantur materiae disputationum tum utiles, tum etiam iucundae, et illae quidem clare et perspicue proponantur atque explicentur, ne pro publica illa collatione, quam et eruditam et planam et auditorum utilitati accomodatam esse oportebit, habeantur inanes et sophisticae logomachiae indignae litteratorum hominum coetibus. Quod ut facilius caveri possit, statuimus, ut themata disputanda primum omnium decano eius facultatis, ad quam materia disputationis pertinebit, exhibeantur.f Nam ipsius officii erit cavere, ne perplexae neve sophisticae cavillationes et ex ostentatione vel odio profectae contentiones disputationibus immisceantur.g Sed simpliciter et bona fide rei veritas argumentis inquiratur, et inquisita assidentibus clare ostendatur. E re litteraria erit utilissimo disputationum exercitio doctores et magistros omnes, si quoquo modo fieri possit, interesse,h quo iuventus exemplo illorum et frequenti conspectu excitata amet et magnifaciat eiusmodi scholastica exercitia, sine quibus nec solida doctrina comparari nec certum de magnis et gravibus rebus iudicium informari potest. Praesidens cum respondente adsiti in loco disputationi destinato hora VIII antemeridiana. Ibi respondens habita praefatiuncula vel de disputationum usu vel de materia proposita statim adolescentes, si qui volent disputare, a

danach gestrichen bis. b solent B2. c verbessert aus perlegendum. d Zeichen für Merkur. für Saturn. f am Rand Materia disputationis decano primum exhibenda eius facultatis. g die letzten sechs Wörter unterstrichen, am Rand Nota bene. h am Rand Disputationibus omnes professores intersint. i adsint. e Zeichen

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audiat nec quemquam absentem exspectet, ne tempus audiendis argumentis praefinitum inutiliter elabatur. Magistri autem meminerint officii sui esse discipulis iniungere, ut disputent imperitiores instruere argumentis edocere et informare, ut sciant, cum in publicum ventum fuerit, qua ratione sua argumenta proponere, proposita confirmare, confirmata urgere debeant. XV. De ordine disputantium 1 In omnibus disputationibus primi argumentura studiosi, quorum causa praecipue haec exercitia instituta sunt. Hos sequantur magistri, si sit disputatio philosophica, postremo doctores singuli pro suae facultatis ordine, quoties est in aliqua superiore facultate proposita disputatio. Hunc ordinem eo commodiorem fore arbitrati sumus, quod, si qua allata in medium ab adolescentibus argumenta, non satis explicata esse a respondenteb videbuntur, ea repeti a magistris et doctoribus ac diligentius perpendi, examinari et explicari poterunt. 2 Ceterum decanus gubernet disputationes et provideat, ne plura singuli argumenta, quam duo vel ad summum tria eaque utilia et ad rem facientia proponant. Necesse enim pluribus sese exercendi et locum et tempus concedi. Nec vero patiatur decanus, ut semel agitata et explicata satis, ambitiose retractentur. Nam hoc praeterquam quod inutile est, taedium quoque assidentibus parit. Solutiones tamen argumentorum intricatiores nec satis intellectas impugnare cuivis cum modestiae quadam et humanitatis significatione omnino permissum erit. 3 Compescantur etiam inepte vociferantes et incondito sermone obstrepentes sine aliquo bono argumento. Nam hi scholam non erudiunt, sed alios melioribus instructos rebus perturbant saltem atque impediunt, denique ipsam disputationem dehonestant.

a

argumententur.

b verbessert.

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4 Non ferat etiam decanus rixas, contentiones et iurgantium certamina inter disputandum. Nam litteratos homines non decet w{sper ajrtopwvlida~ loidorei`sqai, ut Aristophanesa inquit. Et disputationes non sunt hostiles congressus, sed doctorum amica et familiaria colloquia ad eliciendam veritatem et exercendam iuventutem potissimum instituta. 5 Cum signum decimae horae auditum fuerit, disputatio cesset,b nisi quis pro gradu respondeat. Tum enim tantisper durabit disputatio, donec aderunt, qui argumentari et respondentem exercere volent. XVI. De declamationibus Declamationes apud veteres certaminum forensium quaedam simulacra fuerunt, cum meditarentur domi et intra parietes tentarent, quae foris, et in multitudine acturi dicturique erant. Postea similitudinis ratione translatum est nomen ad scholastica exercitia, quibus ad graviter et apte dicendum ac scribendum de rebus magnis et necessariis adolescentia solet informari. Estc vero declamandi consuetudo, gravissimo scriptore Quintiliano teste, longe utilissima et in omnibus bene institutis scholis non sine prudenti consilio et gravibus causis diligentissime semper observata. Nam elegantis et puri sermonis et eloquentiae studia, haec vel sola, si eidem Quintiliano credimus, alit atque conservat. Deinde miris modis doctrinae et virtutis amorem excitant crebro decantata artium virtutumque encomia. Adde, quod hoc velut umbratili exercitio apta et decora pronuntiatio formatur et metus, qui solet adolescentium animis obversarid, quoties publice dicendum est, sensim evanescit. Denique non satis dici potest, quantum perfectioni studiorum conferat, et audire saepe alios et interdum optimorum scripta clare et distincte recitare. Quapropter ne quid ad summam rei litterariae utilitatem et excellentiam assequendam academiae nostrae deesse videatur, etiam declamandi morem retinendum et accurate servandum de communi sententia statuimus et iudicamus. Habeantur autem declamationum et disputationum exercitia alternis, ita ut singulis mensibus semel declametur et semel disputetur, ut hac gratae

a

Aristophanes, Frösche 857–858: loidorei`sqai dVouj prevpei a[ndra~ pohta;~ w{sper b folgendes unterstrichen. c verbessert. d observari. e hoc rata B2.

ajrtopwvlida~.

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vicissitudine semper ad nova exercitia surgat maior animorum alacritas, sicut et de disputationibus antea dictum est.a Declament ipsi magistri interdum et praesertim quoties novum auctorem, quem enarrare susceperint, auspicabuntur. Alias id muneris adolescentibus iniungant,b quibus argumenta utilia vel ipsi praescribant, vel ab adolescentibus electa et oratione elaborata disponant et emendent emendata autem decano eius facultatis, ad quam argumentum eius declamationis praecipue pertinebit, offerric curent, ut is pro ratione officii et sua auctoritate caveat, ne aliquid forte sit insertum declamationibus, quod in publico recitari non expediat quodve absurdis opinionibus aut discordiis, simultatibus vel aliis incommodis occasionem praebere possit. Illud autem declamationum genus, quo vel animi vel exercitii causa ad eloquentiam et plenius iudicium consequendum, pro vitiis, morbis aut aliis nocivis rebus, ut pro stultitia, ebrietate, muribus, cicadis, febri quartana et similibus perorari a festivis ingeniis aut de eadem re in diversam sententiam declamaturi, cum quadam modestia interdum solet, minime vetamus. Nam illud ipsum exercitium, suam quandam utilitatem atque adeo exempla virtute et doctrina celeberrimorum virorum habet et certe quosdam ludos suos ingeniis concedi oportet. Verum tamen in omnibus declamationibus, sicut et disputationibus diligenter provideat decanus, ut absint seditionum et simultatum seminaria,d opinionum rixosae ostentationes, calumniae, scommata, et quaecumque in alios cum ipsorum contumelia odiose vel mordaciter dici possunt. Porro declamationibus, quemadmodum omnibus aliis publicis exercitiis, universam scholam honoris causa interesse volumus,e nisi quis morbo aut necessariis occupationibus impediatur. Nam iuventus non modo praeceptis, verum etiam exemplis instituenda, informanda et assuefacienda est, ut scholasticos conventus amet ac de publicis exercitiis praeclare sentiat eaque reverenter et lubenti animo frequentet. Hora declamationum sit nona diei Saturni ante prandium. XVII. De promotionibus consule et videf singularum facultatum titulos.

a

am Rand id fiat sub poena. b am Rand Nota. c afferi B2. unterstrichen. e am Rand Universa schola intersit declamationibus.

d

die letzten fünf Wörter B2.

f lege

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XVIII. De locatione professorum Ordo professorum idem retinebitur, qui in aliis academiis receptus est. Primo loco collocentur doctores Theologiae. Secundo doctores Iurisperiti. Tertio doctores Medici. Et in qualibeta facultate decanus reliquos suae facultatis doctores praecedat. Primum tamen locum omnium (quod notum est satis) rector occupabit. Quarto loco collocetur decanus facultatis artium.b Quinto licentiati singularum facultatum suo ordine, ut de doctoribus iam dictum est. Sexto magistri artium, inter quos tamen professores magistri praecedant. Septimo baccalaurei singularum facultatum suo ordine. XIX. De collocatione principis, episcopi et legatorum, vel consiliariorum eorundem Cum non dubitemus, quin illustrissimus et clementissimus noster princeps etc. reverendus episcopus Camminensis, legati eorum et consiliarii pro sua erga studia et doctos clementia et benevolentia singulari, ut decus et ornamentum nostrae academiae addant tum in aliis actibus publicis tum in promotionibus deo dante futuris, aliquando interfuturi sint, putavimus etiam hoc loco subieciendum, quo quisque loco collocari debeat. Princeps igitur patronus, vel legatus eius principemc locum habeat.d Secundum episcopus Camminensis vel legatus eius. Tertium rector. Rectoreme sequantur consiliariif iuncti professoribus, ita ut singulis consiliariis unus professorum a latere iunctus sit. XX. De locatione consulum, senatorum et reliquorum, qui actibus publicis intersunt In actibus et promotionibus publicis consules senatores et cives occupent latus sinistrum, doctores vero et magistri latus dexterumg. a

c

d

quavis B2. b am Rand Decanus facultatis artium praecedat dominos licentiatos. am Rand Legati principis ac episcopi Camminensis praecedant rectorem. f unterstrichen. g dextrum, unterstrichen.

e

verbessert. fehlt B2.

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Superattendentes provinciales locum habeant inter theologiae doctores. Doctores vel magistri hospites collocentur inter doctores vel magistros huius academiae professores, singuli pro ordine facultatum. Contionatores, nisi sint magistri collocentur post professores, sin aliquo gradu insigniti fuerint, pro aetate promotionis et facultatum ordine professoribus iuncti collocabuntur. In eundo reliqui omnes suum locum retineant. In consulibus vero et senatoribus hic ordo observetur, ut singulis doctoribus vel magistris sit a latere iunctus vel consulum vel senatorum unus, sicut supra de consiliariis principum dictum est. XXI. De contionibus universitatis Cum omnes humani conatus, omnia studia, quantumvis vehementia, irrita plane sint, nec successum ullum sortiri queant, nisi deus sua clementia nobis adsit et studia nostra bene fortunet, plane sibi persuasum habeant omnes perire omnem operam et studium in litteras collatum, nisi iuxta Christi praeceptum, primo omnium regnuma dei qaeratur. Itaque statuimus, ut et professores et studiosi huius nostrae academiae Dominicis diebus sacris caeremoniis et contionibus diligenter intersint. Tum ut aliis exemplo praebito dei gloriam promoveant tum ut suae saluti consulant. Quisque igitur professorum in templo suo loco, studiosi etiam suo adsint sacras contiones audituri tum diebus Dominicis, ut iam dictum est, tum etiam reliquis per septimanam diebus, praesertim vero Mercurii et Saturni. Nam ad imitationem academiae Vitebergensis1 curabimus et statuimus, ut in posterum propter nostrae academiae alumnos, quibus reliquis diebus non satis licet per lectiones templo et sacris interesse, die Mercurii hora octava antemeridiana, die vero Saturni hora secunda vel tertia postmeridianab in aede divi Nicolai sacra contio habeatur. Hoc exemplum et in reliquis, qui ex nostro iudicio pendetc, divini verbi amorem magis accendet et ad sacras contiones diligentius audiendas excitabit.

a

1

fehlt B2.

b pomeridiana.

c pendent

B2.

Dazu ist keine gleichlautende Regel auffindbar. Vgl. Friedensburg 1926, Nr. 271 De moribus, prima lex, S. 258.

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XXII. De famulis academiae 1 Ministros, quorum opera in negotiis expediendis nostra academia opus habet, diligentes, fideles, et in officio sedulos esse volumus, ne per eorum negligentiam nostrae reipublicae quicquam creetur incommodi aut detrimenti. Quod si minus fideliter officii sui rationem habuerint, singulis semestribusa a novo rectore poterunt suis stipendiis privari,b bonos vero et vigilantes non temere mutandos esse iudicamus, siquidem tenvioris fortunae studiosis ideo conferuntur haec ministeria, ut quoque modo sua studia auxilio nostri gymnasii sustentare aliquantisper possint. 2 Cursores igitur duosc constituimus, quorum officiad ordine commemoramus: I. Convocato senatu adsinte in aedibus consistoriif, ut iussu rectoris negotia, si qua tum expedienda fuerint, exequantur. II. Rectoremg in templum vel ad alios honestosh actus prodeuntem modeste comitentur.i III. Eorum alteruter quotidie frequentet aedes rectorisj et inquirat, an aliquid negotii nomine academiae sit expediendumk. Eadem ratione in dies et decanum facultatis artium accedat. Aliarum vero facultatum decanos sub tempora promotionum. IIII. Proinde poterunt et famuli communes officia alternatim in collegio ita distribuere, ut dum alter ista obeat, alter ut dictum est, rectorem observet et reliqua officia, quae nomine academiae delegabuntur, expediat. V. Praeterea diligenter debent observarel tempora et horasm, ut omnia suo ordine in collegiis agantur. Pulsabuntn autem aestate hora quarta matutina, decima vespertina. Hiberno vero tempore, mane hora quinta, nocte nona. Insuper etiam pulsu designent singularum lectionum temporao in collegiis, prandii, quoque cenae.

a die letzten zwei Wörter unterstrichen. b die letzten vier Wörter unterstrichen. c dieses d unterstrichen. e die letzten drei Wörter und vorletztes Wort unterstrichen. unterstrichen. f verbessert aus oro(a)tiorii. g unterstrichen. h verbessert. i unterstrichen. j die letzten fünf Wörter unterstrichen. k darunter gestrichen inquire. l unterstrichen. m unterstrichen. n unterstrichen. o die letzten fünf Wörter unterstrichen.

Statuten der Universität (1545)

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VI. Pertinebit item ad eorum officium animadvertere, ut si quid forte in collegio petulantera destruatur, id ad magistratum deferant.b VII. Nec debent esse ignari ordinisc, qui in collocandis professoribus et hospitibusd in omnibus actibus scholasticis observari solet. Pro his laboribuse et curis numerabuntur illis nominef totius academiae quini aureig, deinde singulis anni quadrantibush exigent a quolibeti plebei ordinis studiosoj solidum unum sundensem, a nobilibus et baccalaureis artium grossumk marchicum, a magistris et superiorum facultatum baccalaureis duos solidosl, a licentiatis et doctoribus tresm. Accipient etiam tempore promotionum a singulisn artium baccalaureis promovendis sextantem uniuso aureip, a baccalaureis vero aliarum facultatum quadrantemq, a magistris artium trientemr, a licentiato semissems, a doctore integrum aureumt, a quolibetu studioso inscriptov solidum. XXIII. De notario Notarii partes erunt describere mandata rectoris et senatus consulti instrumenta, et quaecumque ad academiam spectantia fuerint agitata tam in rectoris, quam conservatoris consessuw litteras etiam et diplomata nostrae scholae. Laboris praemium accipiet ab academia sex aureos quotannis, et a quolibet inscripto solidum. Deinde pro describendis testimoniis promotionum dabitur illi a baccalaureo artium drachma, ab aliarum facultatum baccalaureo sequidrachma, a magistro artium didrachma, a licentiato semissis aurei, a doctore quinque drachmae. XXIV. De oeconomica supellectile universitatis Cum academia maiorum beneficio et liberalitate certam vasorum ex aere argentoque supellectilem, qua in prandiis et publicis promotionum, ali-

a

verbessert aus petulantur, unterstrichen. b die letzten vier Wörter unterstrichen. c die d die letzten vier Wörter unterstrichen. letzten zwei Wörter unterstrichen. e unterstrichen. f unterstrichen. g die letzten drei Wörter unterstrichen, am Rand Nota h die letzten drei Wörter unterstrichen. i unterstrichen. j unterstrichen. bene. k unterstrichen. l die letzten zwei Wörter unterstrichen. m unterstrichen. n die letzten vier Wörter unterstrichen, am Rand Nota bene. o verbessert aus unicus. p die letzten drei Wörter unterstrichen. q unterstrichen. r unterstrichen. s unterstrichen. t die letzten u unterstrichen. v unterstrichen, am Rand Nota bene. zwei Wörter unterstrichen. w verbessert aus concessu.

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Statuten der Universität (1545)

orumque actuum conviviis utatur, collectam habeat, statuimus cuma bona fide et cura diligenti non modo asservandam et custodiendam, sed etiam aliquo modo augendam esse. Nam et eam gratitudinem antiquitati debemus, ut quae ex liberalitate illius ad usum posteritatis collata sunt, religiose conservemus et academiae tum honorificum, tum etiam commodum erit propriam habere supellectilem, qua in promotionibus, congressibus conviviisque publicis uti possit, ne opus sit, vel vasa vel alia ad usum necessaria semper a vicinis utenda rogare. Reponentur autem omnia, quae sic vocant utensiliab academiae ut olim etiam fieri consuevit, in armarium, quod situm est in domo, quam ordinarii solent appellare. Id armarium duabus occludetur seris, ad quarum alteram rector, ad alteram decanus facultatis artium suam uterque clavim, quamdiu in istius sui magistratus functione constituti fuerint, asservabunt, postea subinde suis in officio successoribus eam bona fide tradituri. Ut autem haec academiae supellex, si, ut facilis est coniectura, frequenti usu attrita deteriorc fiat et attenuetur, non modo instaurari, sed etiam augeri et amplificari possit, decernimus et statuimus, ut singuli gradum aliquem publicum in academia nostra petituri ad conservandam supellectilem et keimhvlia universitatis conferant, alii plus, alii minus, pro tituli et gradus, quo ornabuntur, dignitate, ut sequitur: Candidati primi illius gradus in artibus, quem baccalaureatum vocant: 4 solidos, nisi ob inopiam eis indultum fuerit, ut duos talum numerent. Candidati baccalaureatus in aliqua superiore facultate 8 solidos numerabunt, candidati magisterii 12 solidos, candidati licentiae 24 solidos, candidati doctoratus aureum Rhenensem. Ea vero pecunia, postquam ad examen publicum candidati fuerint admissi, a praefectis, rectore et decano facultatis artium, aut per universitatis notarium, aut aliquem cursorum exigi statim debebit. Nomina autem eorum, qui debitam pecuniam contulerunt, praedicti rector et decanus seorsumd in librum quendam reponendum ad supellectileme academiae in eodem armario scribent ac deinde suo magistratu perfuncti, rationem accepti et expensi, senatui universitatis liquidam reddent. Ceterum supellectilisf academiae usus erit in omnibus rectoratus, promotionum et aliorum actuum conviviis, quae honoris academiae causa celebrabuntur.

a

cam.

b verbessert.

c verbessert.

d seorsim.

e suppellectilem.

f suppellectilis.

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XXV. De poenis deliquentium Sanctissime docet divus Paulus apostolus in sua longe absolutissima christianae fidei methodo ad Romanos scripta magistratus in terris a deo optimo maximo singulari consilio constitutos, ut non solum bonos virtutis merito constanter defendant, honere praemiisque afficiant; verum etiam ut impios, rebelles et contumaces poenis quam atrocissimis severissime coerceant. Quia vero in hac misera, corruptissimaque mortalium natura sic comparatum est, ut cum omnium aetatum, tum praecipue tenerae adolescentiae et iuventutis ingenia, quae tamen teste Horatio, ut in vitium flectantura, certa sunt, facillime a recta honestaque disciplina ad luxum, voluptates et taeterrimab quaeque vitia delabantur, adeo etiam ut non tam virtutum praemiis, quam flagitiorum propositis poenis in officio contineantur, operae pretium nos facturos plane speramus, si pro magistratus officio et auctoritate in legum et statutorum nostrae reipublicae praevaricatoresc, pro delictorum magnitudine certas easque iustas, poenas constituamus. Cum ab imperatoribus academiis sua certa iurisdictio concessa sit, statuimus iuxta communem omnium academiarum consuetudinem, ut studiosi controversiasd, quas habent, quacumque de causa, ad rectorem senatumque huius academiae deferant, eorum iudicio subieciant et sententia ab ipsis lata acquiescant, qui contra fecerit, severe punietur pro senatus arbitrio. Statuimus etiam et mandamus, ne quis studiosorum habitatione sua, publicae tabernae loco, ad quam bibuli confluunt, abutatur vel cerevisiam vinumve vendendo quaestum faciat.e Primo enim id non licet per transactionem inter senatum urbanum et academiam olim initam. Secundo praeter quod studia, quae animum liberum, et ab aliis rebus vacuum requirunt, hoc genere quaestus impediuntur, inhonestum omnino et indecorum est studiosum et litteratum fieri cauponem. Quod si quis contra hoc nostrum mandatum deliquerit, graves senatus poenae dabunturf. Quam non deceat studiosos aleae lususg, quantumque impedimenti eorum studiis afferat, quantum denique mali secum trahat, cuivis facile perspectum est, primo enim haec lucri faciendi cupido, per se turpis et illiberalis est, deinde saepe numero inter ludentes gravissimae dissensiones a

sectantur B2. b deterrima B2. c verbessert aus praevaritatores. d am Rand Studiosorum controversiae, ubi dirimendae. e am Rand Studiosus non debet esse caupo. f senatui poenas dabit. g am Rand Aleae lusus prohibitus.

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Statuten der Universität (1545)

et rixae oriuntur, nonnumquam etiam ad homicidia pervenitur. Tertio animi studiosorum ludendi consuetudine paulatim a studiis avocantur. Nam insignisa est ludendi pruritus nec facile remedium afferri potest, si quem semel invasit. Postremo tempus, quo nihil pretiosius et cuius maxima ratio habenda est, ludendo sine fruge consumitur. Haec cum ita se habeant, mandamus studiosis, ut cum semel animum ad studia applicaverintb, quibus nulla, quantumvis longa vita satis est, iuxta illud Hippocratis, vita brevis, ars vero longa, tum alia, quae a studiis retrahunt, tum aleae lusum, tamquam pestem studiorum maximam fugiant eumque non exerceant, praesertim in sua habitatione. Quod si quis mandatum hoc violasse deprehensus fuerit, puniatur duobus florenis et lucri pars dimidia applicetur fisco universitatis, reliqua vero restituatur ei, qui in ludendo victus est, siquidem lucrum excedit praescriptum a legibus civilibus modum.c Mandamus etiam, ut studiosi tabernas publicasd et quaevis loca suspecta devitent. Nam cum academiae virtutum domicilia esse debeant, quid absurdius est aut quid magis omnium litteratorum existimationem laedere potest, quam eos ipsos, in quibus tum aliarum virtutum tum temperantiae exempla exstare debebant vel in locis suspectis turpi amori deditos vel in tabernis publicis inter illitteratos potantes conspici? Quod si quis contra fecerit XVI solidis multabitur et, si in praesentia solvendo none est vel pignore vel fideiussore dato rectori de multa quamprimum persolvenda cavebit.f Nolumus etiam quemquam eorum, qui sub tutela nostrae reipublicae sunt, conviciis esse dicacem in alios,g praesertim nullius culpae affines, quod si quis contempta legis huius auctoritate suam inferenda iniuria infrenatam libidinem explere connitatur, octo grossorum marchicorum poena multabitur, qui in publicum usum conferentur. Si quis vero hac petulantia non satiatus malevoli animi cupiditatem atrocioribus factis prosequi tentaverit alteriusque saluti cuiuscumque generis telo ad nocendum comparatoh damnum inferre conatus fuerit, etiamsi animo laedendi eventus non responderit, eius auctoris tamen voluntas aureo punietur et armis, quibus usus est, privabitur. Quae si defuerint, ita ut pugnis, proturbationibus aut alio quocumquei tandem simili modo iniurius sit, sesquidrachmatisj multam sustinebit.k

a

die letzten zwei Wörter unterstrichen. b verändert in applicuerint. c am Rand lusus multa. am Rand Studiosis tabernae vitandae. e davor gestrichen no. f am Rand Multa tabernas visitantium. g am Rand convicii multa. h comparatis; comparato B2. i verbessert. j unter der Zeile a. k am Rand Ad arma provocantium multa.

d

Statuten der Universität (1545)

143

Qui autem fuste ferro aut aliis armis alium, quantumvis leviter laeserit, modo non obscuram doloris et iniuriae notam inusserit, etiam citraa corporis cruentam offensionemb duorum aureorum poena irrogabitur.c Ceterum si vulnus aliquod inflixerit, in hunc nostri senatus arbitraria poena decerneturd et quidem ea lege et conditione, ut adversarioe laeso satisfaciat. Nec tamen per hoc quicquam aliarum legum auctoritati, quae ab armis gerendis abstinendum praecipiunt, derogabitur. At si quis eo impotentiae et cyclopiaef petulantiae deveniat, ut doctorem, magistrum aut professorem, sive etiam alios, quos decebat summa reverentia officiis et honore prosequi, contumeliose offendat, is iustam et aequam improbitatis exploratae poenam a senatu academico exspectet.g Et quia nullo modo decet homines, quos deus optimus maximus ad illustrandam nominis sui gloriam creavit indulgere turpissimis et plane monstrosis libidinibus, quas in omnibus historiis tam ethnicorum, quam sacrarum litterarum atrocissime a deo punitas legimus, certe minime omnium convenit christianis, et quidem iis, a quibus pietatis et honestatis exempla alii capere debeant.h Vetamus itaque, ne nostri gregis quisquam se in societatem alicuius feminae de nota mala suspectae turpiter offerat aut talem intra suos parietes accersitam detineat, cuius criminis quotiescumque aliquis reus factus et convictus fuerit, duorum aureorum iacturam in fisci nostri conservationem faciet. Hoc autem modo semel atque iterum punitus a tam foeda vitae turpitudine nihil remiserit, sed ad ingenium subinde redierit, eum ex nostro bonorumque omnium albo expungendum et ad hyperboreas scythas ablegandum censemus. Sed si mulieres de vitae infamia laborantes quisquam etiam alibi foverit in scholae nostrae (quae colendis virtutibus consecrata est) ignominiam et pernitiem, puniatur is pro senatus arbitrio et delicti atrocitate. Plane enim confidimus deum optimum maximum rempublicam litterariam in nostra academia successibus laetissimis exornaturum, ubi pietatis honestatisque defensio ita nobis curae fuerit, ut in divinarum legum transgressores, maxime eos, qui vagos exercent concubitus, gravissime animadvertamus. Scilicet certissimum est argumentum impendentis exitii reipublicae, quando ad vicia turpissima ex magistratus incuria et negligentia accedit impunitas et contemptus peccati, cum vero turpia in honestis habentur. Huiusmodi autem peccandi nefariam libertatem a deo horrendis poenis semper esse punitam testantur innumera omnium historiarum exempla, totus mundus diluvio submersus et consumptus est, vix paucis piis a

sine B2. b verbessert aus lasionem. c am Rand Armis laedentium multa. d am Rand vulnerantium poena. e animadverso B2. f cyclopicae. g am Rand Praeceptores contumelia afficientium poena. h am Rand In venereis libidinibus deprehensorum poena.

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Statuten der Universität (1545)

conservatis, conflagrarunt flammis caelitus delapsis, Sodoma cum vicinis urbibus, cuius rei etiam hodie vestigia apparent. Deleta est tota fere beniamitarum gens propter unius sacerdotis levitae stupratam coniugem. Eversa et plane exstirpata sunt propter similia scelera totius terrarum orbis potentissima et florentissima regna Troianorum, Assyriorum, Aegyptiorum addamus et Romanorum. Semper enim horribilium mutationum causae in imperiis fuerunt libidines. Quare non tam his exemplis, quam ipsius spiritus sancti voce, qui fornicatores et adulteros regni dei heredes futuros esse negat, permoti recipimus nos pro talibus flagitiis, divinae legis contemptoribus non minus graves, quam iustas poenas irrogaturos. Postremo, etsi non possint omnia flagitiorum genera in certum decaloguma redigi, quae ex cacodaemonis consilio et instinctu subinde nova prodire solent, nihilominus tamen, si quod palam fiat, quantumvis in hisce legibus nominatim non sit expressum, pro rectoris et senatus academici arbitrio puniri debet. Qui solvendo non est aere, in carcere pro delicti magnitudine aliquamdiu detinebitur. XXVI. De scholaribus, qui noctu in plateis deprehenduntur Statuimus, si quis studiosorum hiemis tempore post nonam, aestate post decimam, horas, in plateis eat, ut is, si cum lucerna et sine armis modeste incedat, sine vociferationibus et importunis clamoribus, a publicis urbis ministris aut non compelletur aut saltem modeste, si vero sine aut cum lucerna, armatus gladio vel telo aliisve armis, quibuscumque instructus deprehendatur aut si cyclopiisb clamoribus petulantior fuerit, ut a ministris conveniatur, quibus nomen suum confiteatur deferendum postridie ad rectorem. Quod si non tantum recusaverit, verum etiam conviciis et armis certare conatus fuerit, comprehendatur et in honesta custodia detineatur dieque postero mature una cum armis rectori offeratur, ut is diiudicet, numc contra legis nostrae voluntatem deliquerit; si enim pronuntiatum fuerit eum iuste comprehensum esse, punietur a rectore ex sententia legis et vigilibus, quod iustum et aequum erit, persolvat.

a

darunter von späterer Hand catalogum.

b cyclopicis.

c verbessert.

Statuten der Universität (1545)

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In antiquo libro statutorum exstat sequens contractus scriptus a doctore Iohanne Parleberch, qui introductioni academiaea interfuit.1 Statuimus et irrefragabiliter ordinamus, quod nullus studentium post decimam horam tempore aestatis et nonam tempore hiemis debet ire cum armis offensibilibus in plateis aut constitui in aliquo loco inhonesto aut in taberna aliqua, qui si repertus fuerit, debet per vigiles seu custodes capi et custodiam communem honestam civitatis per eosdem reponi et die sequenti, si arma habuit, cum armis rectori praesentari et puniri secundum modum excessus, ut est in statuto in rubrica de poenis delinquentium. Et antequam dimittetur de carceribus seu custodia, debet vigilibus dare quatuor solidos et custodi carceris octo. Si vero fuerit repertus post dictam horam in plateis cum lumine vel sine lumine, sine tamen armis offensibilibus, tunc debet dicere nomen suum vigilibus et praestare fidem, quod se velit in mane praesentare rectori et allegare causam rationabilem, quare contra statuta post dictam horam in plateis transierit. Et si vigiles nomen eius in mane manifestaverint rectori, solidum unum Sundensem in praemium habebunt et tunc rector sic denuntiatum vel sponte comparentemb ad arbitrium suum puniet, salvo semper statuto loquente de visitantibus tabernas et loca inhonesta, quod volumus intelligi de die et intelligimus tabernam quamcumque, ubi propinatur cerevisia. XXVII. Statuta universitatis Gryphiswaldensis publice a singulis rectoribus promulganda 1c Quisquis se in hanc scholam contulerit, primum omnium sciat se intra dies quatuordecim nomen suum apud rectorem profiteri debere. Quia neque honestum neque tutum est reipublicae quemquam in aliena urbe sine certo magistratu et sine legibus vivere et habet quandam malevolentiae ac proditionis speciem, nomen suum legitimumd magistratum celare velle, a quibus vitiis cum longissime abesse debeant, qui destinati sunt philosophiae et bonarum litterarum studiis, mandamus, ut singuli referri nomen suum in catalogume scholasticorum curent. Quod a

fehlt B2. b über der Zeile com-, darunter gestrichen ap-. c die folgenden Artikel überschrieben: beginnend mit Primum statutum, dann nur secundum etc. d legittimum. e über der Zeile in cata-, darunter gestrichen curent. 1

Die hier genannten und wohl von Johannes Parleberg (WS 1457 Dekan der Artistenfakultät, WS 1466 Rektor. Vgl. Friedländer I/1893, S. 11 und S. 33) erstellten älteren Generalstatuten sind nicht erhalten. Dieser Artikel gleichlautend auch im Generalstatut von 1570. Siehe Nr. 28, S. 284.

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Statuten der Universität (1545)

si quis honestissimae huic legi parere noluerit, is neque in publicis lectionibus ferendus erit neque gaudebit concessis ab imperatoribus et principibus academiae nostrae privilegiis. 2 Mandamus etiam, ut, qui professus est rectori nomen, statim si opus erit, alicuius privati praeceptoris opera in discendo utatur. Quia isti, qui per aetatem nondum iudicare possunt, quid praecipue et quo ordine prosit discere, sine domesticis praeceptoribus parum proficiunt et mores sunt in periculo, si non adhibeatur custos et moderator idoneus, quare rector neminem imperitorum iuvenum hic sine certo praeceptore errare patietur. Ac si quis scholasticus artium, cuius aetas peculiari gubernatore opus habet, deprehensus fuerit, qui non voluerit uti familiaritate alicuius certi praeceptoris, is ex schola et ex urbe eieciendus erit,a quia contra mandatum dei est permittere, ut illa aetas sine certo custode libero suo vivat arbitrio. 3 Studia privata committimus iudicio ac fidei domesticorum praeceptorum, sed quia in scholis gradus bono atque utili consilio constituti sunt propter ordinem discendi, ut scholastici ordine per gradusb traducerentur ad superiores disciplinas iudicio praeceptorum, ideo proponemus, quas artes in singulis gradibus requiramus. Qua ex re intelligetur, quae artes maxime necessariae sint adolescentibus et in quibus praecipue elaborare debeant. In infimo gradu grammaticam, dialecticam et elementa rhetorices requirimus. Qui vero in hac puerili doctrina, quantum satis est,c versati, expetent magisterii titulum, his mandamus, ut audiant, quaecumque praelecta fuerint in mathematicis, physicis et philosophia morali, quia turpissimum est ignaros horum elementorum philosophiae appellari tamen philosophiae magistros. Ceterum adhortamur omnes scholasticos, ne haec studia primarum artium et philosophiae negligant, quia non satis idonei sunt ad superiores facultates tutandas isti, qui non afferunt ad eas mediocrem harum artium notitiam atque usum. 4 Ut autem habeant scholastici exercendae dialectices occasionem, quae ad parandum iudicium de gravibus controversiis vel imprimis necessaria est,

a

die letzten sieben Wörter unterstrichen.

b über

der Zeile.

c fehlt

B2.

Statuten der Universität (1545)

147

constituimus, ut saepiusa singulis mensibusb habeatur publica in philosophiac disputatio; disputent autem ordine magistri omnes de facultate artium.d Si quis autem detrectabit auctoritatem rectoris aut praeceptoris sui et recusabit vel disputare vel in disputationibus respondendi munus subire, severe puniatur, quod in re non solum privatim utilie, sed etiam publice necessaria ad conservandumf morem, ex quo plurimum utilitatis ad omnes studiosos redit, hoc officium reipublicae praestare recuset. Mandamus autem, ut omnes publicis disputationibus ac declamationibus ac reliquis publicis actibus academiae intersint sub poena, quae in legibus praescripta est. 5 Quamquam autem de religione et moribus quotidie traduntur gravissima et sanctissima praecepta in schola, tamen quia deus non tantum doctrina, sed etiam metu poenarum coercerig homines a magistratibus voluit, pertinet ad officium rectoris de moribus etiam proponere leges et exempla poenasque constituere in eos, qui leges violant. Cum autem initium sapientiae sit timor domini, mandamus omnibus scholasticis omnium disciplinarumh, ut dent operam, ut aliquid studii ponant in cognoscendo verbo dei et summa doctrinae christianae, ut discant timere deum et credere deo, publicas caeremonias pie venerentur. Imprimis autem mandamus, ut diebus Dominicis accedant ad sacra officia ad audiendas contiones; haec officia ad cognoscendam et exercendam pietatem instituta deo placent et exempli causa praestanda sunt. Decet enim nos et nostram iuventutem assuefacere ad pietatem et invitare illitteratos, qui e nostro iudicio pendent, ut pie venerentur religionem. Ac magistris, qui domesticas habent scholas, mandamus, ut pueritiam suae fidei commissam diligenter assuefaciant ad pietatem et domi tradant eis elementa doctrinae de Christo necessaria illi aetati. Si quem autem deprehenderimus contumelia afficientem evangelium ac publicas caeremonias aut per contemptum negligentem aut superbe fastidientem contiones et alia sacra officia pro modo delicti aut poena carceris punietur aut cum ignominia ex hac schola dimittetur.i Mandamus etiam, ut scholastici iustum honorem habeant omnibus, qui praestant dignitate aut doctrina, hoc enim virtuti debetur.

a

über der Zeile, danach gestrichen. b die letzten zwei Wörter unterstrichen. c die letzten zwei Wörter unterstrichen. d die letzten acht Wörter unterstrichen. e verbessert. f verbessert. g coherceri. h davor gestrichen ut. i die letzten elf Wörter unterstrichen.

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Statuten der Universität (1545)

Imprimis autem mandamus, ut discipuli magistratus suos et praeceptores honore afficiant et in summis feriis iuxta morem academiae magistratum suum ad templum comitentur ac una simul munuscula ad altare offeranta, suamb pietatem erga ministerium declarent, deinde etiam magistratum et praeceptores finitis sacris caeremoniis domum e templo reducant.c Et sciant deum ulciscid contemptum ministerii et magistratuum ete punire ingratitudinem erga praeceptores; sic enim scriptum est si reddiderisf malum pro bono, non discedet malum a domo tua. 6 Prohibemus et libellos famosos, maledica scripta, calumnias, detrectationes, convicia aut quascumque rationes, quibus bonorum et innocentium hominum fama aut existimatio laedi potest. Debet enim proculg abesse ab honestarum disciplinarum studiosis haec petulantia et cum in legibus civilibus graviter puniatur, non debet in nostra republica, quae omnis iustitiae et humanitatis exemplum esse debet, impunita relinqui. 7 Prohibemus et tumultus nocturnos in plateis, quibus praecipue publica tranquillitas et pax urbis perturbari solet, item furta, scortationes, stupra, adulteria, effringere fores, depopulari hortos collegii et hortos civium et similia. Quae si quis designasse deprehensus fuerit, pro conditione facti aut ex urbe eieciendus erit aut grandi pecunia vel carcere multandus. Errant enim, si qui praetextu scholasticae libertatis existimant se impunitatem huiusmodi scelerum vel facinorum habere. Quamquam autem optimi ac sapientissimi imperatores multis ac non contemnendis privilegiis ornaverunt litteras, ut his honoribus invitarent homines ad studia litterarum, tamen non voluerunt confirmare improborum licentiam, sed tueri bonos ac tranquillos nec voluerunt latrociniis locum in scholis concedere, quae debent esse officinae omnium virtutum atque honestorum officiorum. Nam in his scholis doctrina virtutis ac religionis traditur.

a

die letzten 19 Wörter unterstrichen. b danach gestrichen que. c die letzten zwölf Wörter unterstrichen. d ulcissi, ulcisci B2. e über der Zeile. f redderis B2. g folgender Text Verlust bei B2.

Statuten der Universität (1545)

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8 Ut autem minus occasionis sit nocturnorum tumultuum, constituimus, ut quilibet vespertino tempore mature domum adeat neque hieme post nonam, aestate vero post decimam horam usquam in publico urbis loco conspiciatur tumque campanae signo dato fores collegii occludi debent. Quod si quis post id tempus domum rediens collegii muros ac septa conscenderit floreno, aut si saepiusa patrasse convictus fuerit, grandiori pecunia multabitur.b Mandamus etiam, ut iuxta vetus edictum nostrae academiae studiosi omnes migrent in collegium aut habitent cum privatis praeceptoribus vel cum suis parentibus. Sunt enim mores adolescentulorum in periculo, cum inspectores desunt. 9 Prohibemus etiam, ne quis studiosus, nisi rite invitatus, publicis choreis se admisceat. Id enim cum levitatis et protervitatis certissimum indicium sit, tum facile alicuius tumultus occasionem praebere posset. Cum autem et periculo iuventutis nobis commissae commoveri nos deceat et dissensionum et turbarum, quantum fieri potest, occasiones praecavere debeamus, lata publice lege constituimus, ut scholastici a publicis choreis aut similibus vulgi congressibus, nisi legitime invitentur, in totum abstineant. Qua in re etsi bene institutos adolescentes, quid ipsorum modestiae conveniat, sedulo et ultro facturos non dubitamus, tamen gravissime in eos animadvertemus, qui contumacia aut temeritate aliqua in hanc legem delinquent. 10 Quemadmodum autem a magistratu urbano lege lata cautum est arma gerere civibus et universae urbanae multitudini ita et nos, quo pauciores occasiones sint tumultuum, eandem legem cum primis observandam inter studiosos volumus. Itaque prohibemus omnino gladiosc, pugiones, hastas, malleos, discos, aut globos ferreos aut plumbeos aut cuiuscumque generis arma ad nocendum comparata vel clam vel palam gerere,d et, ut haec lex, qua communis tranquilitas munita est, quam diligentissime observetur, committimus privatis praeceptoribus, ut eius rei curame gerant et suos ad huius legis observationem adhortentur. Quod si quis vel praeceptorum a

b die letzten drei Wörter unterstrichen. die letzten vier Wörter unterstrichen. d am Rand als Einfügung et provocationes hisce armis (gestrichen faciendas) fieri. e verbessert. c unterstrichen.

150

Statuten der Universität (1545)

monitis acquiescere noluerit vel contumaciter adversus aequissimam legem deliquerit, graves pro rectoris ac professorum arbitratu poenas luet. 11 Quamquam autem nulla certa vestitus forma praescribi potest, tamen mandamus, ut scholastici verecundiam ac modestiam praestent ut in aliis rebus, ita etiam in vestitu ac incessu, in quibus rebus affectatio novitatis signum est levitatis animorum et poenam meretur, quia per haec levia vitia, ut videntur, gradus fit ad deteriora. 12 Prohibemus inhonestos ac lucri causa susceptos ludos, nam et ea res multarum contentionum et tumultuum causa saepe exsistit et praeterquam, quod incautos facile exhaurit, tum etiam ipsa ludendi consuetudo per se illiberalis est et moribus perniciosa. 13 Cum vero nulla nocentior pestis sit cum omni honestati tum praecipue bonarum litterarum studiis crapula et ebrietate et nullum tamen vitium hoc tama miserando saeculo vulgatius sit et latius grassetur, admonitos bonae spei adolescentes volumus, ut hancb potandi helluandique foedam consuetudinem quam maxime fugiant. Ideoque prohibemus, ne quisquam oenopolia aut alias tabernas frequentet, quo minor possit esse potandi occasio, atque haec tabernarum frequentatio moribusc etiam et famae (qua nihil antiquius optimi quique habere debent) labem aspergit et ipsum exemplum per se nocet, quo alii ad vitia incitantur et deteriores fiunt.

a

über der Zeile.

b die

letzten zwei Wörter unterstrichen.

c verbessert.

Pflichten und Vorrechte des Dekans der Artistenfakultät (1546)

151

10. 1546 Amtspflichten und Vorrechte des Dekans der Artistenfakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät, Bd. 1, fol. 114r –114v; Format 213x313 mm. D – Ernst Friedländer, Aeltere Universitäts-Matrikeln. Universität Greifswald. Erster Band (1456–1645) (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 52), Leipzig 1893, S. 213. Die Amtspflichten und Vorrechte des Dekans schreiben Regelungen fest, die im konkreten Wortlaut keine Entsprechung im Generalstatut von 1545 (siehe Nr. 9) finden. Sie greifen aber sowohl die dort, als auch in den älteren Fakultätsstatuten (vgl. Nr. 7) getroffenen Regelungen auf und fassen diese zusammen. Darüber hinaus enthalten sie gegenüber beiden zahlreiche Neuerung, wie die Erwähnung des Zensurrechts, die Aufsichtspflicht in der Ökonomie u.a. Die vorliegenden Aufzeichnungen (A) sind im Dekanatsbuch der Artistenfakultät enthalten.1 Sie finden sich nach den Einträgen des Dekanats von Michael Beuther vom SS 1545 bis SS 1546, die mit Einträgen vom Oktober 1546 schließen.2 Danach ist eine Seite herausgetrennt. Im Anschluss folgen Einträge des Dekans Ambrosius Willich vom WS 1546. A umfasst die Vorder- und Rückseite eines Blattes und ist von anderer Hand als die vorhergehenden bzw. nachfolgenden Einträge geschrieben (Renaissance AntiquaKursive). Die einzelnen Regelungen sind mit arabischen Ziffern nummeriert. Im ersten Teil, den Amtspflichten, kommen Unterstreichungen mit roter Tinte vor.

Officia decani artium in academia Gryphisvaldensi 1. Decanus facultatis philosophicae una cum magnifico domino rectore sit custos legum, ordinis et disciplinae in academia; provideat igitur, ut studia philosophica diligenter tractentur, collegae fideliter officium faciant et in collegio artium pax et coniunctio conserventur.

1

2 Michael Beuther wird im Handschriftenbeschreibung bei Geiß 2009, S. 265. September 1546 zum Rektor gewählt. Er tritt sein Amt im November 1546 an, nachdem er das Dekanat am 25. Oktober an Ambrosius Willich übergeben hat. Vgl. Friedländer I/1893, S. 215f. Es ist zu vermuten, dass die Fixierung der Amtspflichten und Vorrecht auf Beuther zurückgeht, der auch in seinem folgenden Dekanat 1547 (nach der Absetzung Willichs) die Ordnung der Disputationen und Vorlesungen reformierte. Vgl. Friedländer I/1893, S. 216f.

152

Pflichten und Vorrechte des Dekans der Artistenfakultät (1546)

2. Praesit depositioni et absolutioni adolescentum, qui accedunt ad academiam. 3. Attendat, quid publice aut privatim quando et a quibus legatur; curet, ne quis ex studiosis privatim legat sine consensu collegii neve sub publicis lectionibus simul habeantur privatae praesertim in philosophia et theologia.a 4. Visitationi habitationum una cum magnifico domino rectore singulis anni quadrantibus intersit; rationem studiorum a studiosis exigat et ignavos aut immodestos serio admoneat.b 5. Singulis mensibus circiter cum magistro regentiae oeconomiam1 inspiciat, lites convictorum dirimat, disciplinam et pacem tueatur. 6. Si quod negotium pertinens ad facultatem artium communem requirat deliberationem, per famulum publicum ceteros collegas convocet, placide eorum iudicia audiat et quod utile est statuat.c Ita circa diem Lucae praesit electioni novi decani. 7. Curetd quanta potest diligentia, ut promotionem baccalaureorum vel magistrorum instituat; studiosos invitet et ad suscipiendos honores hortabitur. 8. Ut frequentia sint declamationum exercitia, sollicite prospiciat. Ipse ut aliis exemplo praeeat, orationem aliquam publice recitet. 9. Typographiae quoque rationem habeat, ne quid in philosophia exeat, quod ad despectum academiae aut aliorum ignominiam vergat.2 10. Postremo in domos publicas academiae, hortum collegii, in famulorum vitam et studia animadvertat et quaecumque ad augendam dignitatem et commoda collegii philosophici facere videbuntur, ad ea summa animi intentione et cura legitime annitatur.

a

die letzten 22 Wörter mit roter Tinte unterstrichen. b die letzten fünf Wörter mit roter Tinte unterstrichen. c die letzten 25 Wörter mit roter Tinte unterstrichen. d danach gestrichen ut.

1

Die Oeconomie oder das Konviktorium sind hier erstmals in der Überlieferung erwähnt. Auf welche konkrete Einrichtung die Erwähnung sich bezieht, lässt sich nicht feststellen. Noch 1551 forderte die Greifswalder Generalsynode die Einrichtung von Freitischen für ärmere Studenten. Die Einrichtung einer Oeconomie wurde erst ab 1562 verwirklicht. Heyden 1956b, S. 28. 2 Hier wird erstmals das Zensurrecht für gedruckte Schriften erwähnt. Die erste, anhand erhaltener Drucke nachgewiesene, Greifswalder Universitätsbuchdruckerei wurde von Augustin Ferber aus Rostock 1581 eingerichtet. Bake 1934, S. 185; Kosegarten I/1857, S. 215.

Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

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Privilegia et beneficia decani artiuma 1. Decanus artium in omnibus publicis congressibus locum superiorem supra omnes magistros universitatis tenet. 2. Clavem ad fiscum habet, ut una cum magnifico domino rectore ad patrimonalia academiaeb adhibeatur. 3. Sigilla habet ad obsignanda diplomata et testimonia. 4. Habet ius convocandi senatum collegii philosophicic ubi opus est. 5. In promotionibus et aliis sollemnitatibus epomidem vestem antiquam et sacram usurpat. 6. Quicquid ex promotionibus aut depositionibus facultati philosophicae debetur, eius dimidium redit ad decanum, altera pars inter collegas distribuitur. Quod autem pro scribendis testimoniis datur, id solus decanus percipit. 7. Fructus collegii dividi solent in duas partes, quarum altera rursum in duas distribuitur; harum unam decanus, alteram magister, qui habitat in collegio et hortum colit, percipit.d Reliqua vero pars dimidia universorum fructuum ex aequo ceteris collegis in facultate dividitur.e 11. 1547 August 31, Wolgast Herzog Philipp I. bestätigt die Statuten der Universität, bekräftigt insbesondere die Bestimmungen über Wahl und Amtszeiten der Rektoren und ermahnt die Universitätsangehörigen zur Einhaltung der Disziplin A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Liber statutorum, fol. 65r–69r. Ausfertigung, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers; 9 Seiten; Format 318x204 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 807–810. Die herzogliche Bestätigung bezieht sich auf den Statutenentwurf von 1545 (vgl. Nr. 9). Mit der Einsendung der Statuten Ende 1545 hatten Rektor und Konzil auch heute verlorene Desideria übermittelt, die insbesondere den Wunsch nach einer

a die letzten fünf Wörter unterstrichen. b davor gestrichen un. c über der Zeile nachgetragen. d danach gestrichen Altera v. e am Rand von der späteren Hand des Johannes Trygophorus die Bemerkung Immitatus hic est mos vide primam faciem, die wohl im Zuge der Erarbeitung der neuen Fakultätsstatuten von 1613 entstand. Siehe Nr. 43, S. 373.

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Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

Verlängerung der halbjährigen Amtszeiten des Rektors enthielten und Fragen der Disziplin der Studenten behandelten. Letztere wurde durch die Entsendung von herzoglichen Räten mit Untersuchungsvollmachten einer stärkeren Kontrolle unterworfen, während der Herzog hinsichtlich der Amtszeiten der Rektoren an dem gewohnten halbjährlichen Turnus festhielt und lediglich die Wahltermine gegenüber den Statuten von 1545 präzisierte. Von 1554 bis 1563 wurde dann doch – aufgrund der geringen Zahl der Professoren – ein jährlicher Amtsturnus eingeführt. Danach kehrte man aber wieder zu einem halbjährlichen Turnus zurück.1 A ist im Liber Statutorum unmittelbar hinter den Statuten von 1545 eingebunden worden.2 Das herzogliche Siegel ist am Ende von A abgefallen und mit einer Nadel am Papier befestigt.

Vonn Gotts gnadenn wir Philips, Hertzogk zu Stettin, Pommernn, der Cassubenn unnd Wendena, Furst zu Rugenn unnd Graff zu Gutzkowb bekennenn unnd betzeugenn himit offendtlich. Nachdem wir innc anfang unnser regierung bei unns bedacht unnd erwhogenn, das zu erhaltung der reinenn lher, unnser christlichenn religionn eins bestendigenn unnd gluckseligenn regiments unnd furderung der algemeinenn wolfardt radtsam unnd hochnodtwendig, das einn jede oberigkeidt darahnn sei, damit die iugendt dadurch kunftiglich die empter, beide des geistlichenn unnd weltlichenn regiments, sollenn bedient unnd besteldt werdenn, inn guetenn kunstenn unterwiesenn, unnd also durch dieselbe der whare verstandt unnsers christlichen glaubens unnd die gabenn aller guetenn kunstenn, damit der almechtig gutig Godt diß gegenwertig alther uberreichlich begnadet, uff die nachkommende posteritet propagieret, ehrweitert unnd gehandtreichet werde. Alß habenn wir dem almechtigenn zu ehrenn, zu nutz, aufnhemenn, gedeienn unnd wolfardt unnser landenn unnd underthanenn, die universitet inn unnser stadt Gripswaldt, so hievor auß infallend[em] unradte inn abnhemenn kommenn whar, mith nicht geringenn kostenn widerumb auff unnd angericht, dartzu gelerte unnd namhaffte leute auß frembdenn unnd unnsernn lendern vorschriebenn, unnd alle das jenige gnediglich verfugt, das wir zu volbringung solchs wercks nach gelegenheidt nodtwendig unnd erfurderlichd angesehenn und ermessenn, wie wir dhann auch nochmalenn des gnedigenn gemuts, solchs fernere zu befurdernn. So wir aber bei unns bedacht, das wo benhandte unnsere universitet inn eine guete unnd gewisse ordenung nicht verfast, das sie gleich andernn a

Wende. b etc. D. c im D. d verbessert aus unleserlichem Wort. nachgetragen, darunter gestrichen -rer.

1 Friedländer

I/1893, S. 281.

2 Für

e

-ner über der Zeile

die detaillierte Handschriftenbeschreibung vgl. Nr. 9.

Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

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ubell constituirten regimenten unbestendig unnd vonn deßwegenn unnser derhalb angewhandtenn kostenn unverfenglich, ohne frucht unnd unerstadtlich seinn wurde. So habenn wir denn wirdigenna, hoch unnd wolgelartenn, unnsernn liebenn getreuenn Rectorn, Dechand unnd Professorn angeregter unnser universitet gnediglich auferlegt unnd befholenn, das sie sich furderlich einer guetenn gewissenn unnd außtreglichen ordenung unnd reformation gedachter schuelenn einhelliglich entschliessenn, dieselbe schrifftlich verfassenn unnd unnß fernner zu erwegenn zu stellen solten. Alßdann woltenn wir dieselbe bestetigenn unnd mith unnser authoritet gnediglich befurdernn unnd fordtsetzenn. Welchem dhann gemelte unnsere Professorn allenthalben also getreulich unnd gehorsamlich nachkommenn unnd unns ire bedenckenn unnd reformation inn schrifftenn gesteldt, undertheniglich behandigen lassenn, welche wir unnsernn Hoffrhetenn zu verlesenn unnd mith allem vleis zu erwegenn inn befhell gebenn. So wir dhann auß derselbenn unnser Rheten underthenigem bericht unnd relation vermerckt, das die angetzogene reformation zum theill auß unnser, zum theill auß anderer nhamhaften universiteten loblichenn statutenn unnd gebreuchenn getzogen unnd zu hauff getragenn, zu einfuerung unnd erhaltung einer guetenn loblichenn bestendigenn unnd heilsamenn ordnung, disciplin unnd regiment furstendig, ersprieslich unnd zutreglichb sein wurde. So habenn wir unns dieselbe allenthalben wol gefallen lassenn, seinn auch unnser hievor gethanenn vertrostung nach durch unnser zuthuenn unnd authoritet dieselbe zu befurdernn gnediglich bewogen wordenn. Bestetigenn, bekreftigenn unnd confirmirenn demnach inn krafft diesses unnsers brieffs mherberurte reformation unnd wollenn, das dieselbe also verbindtlich unnd inn irer volkommenn wirckung unnd ansehen sei, alß were sie vonn anfang vielgemelter unnser schuelenn auffgerichtet, bestetigt unnd angenhommenn wordenn, darauf von itzigenn unnd kunfftigenn Professornn unnd studenten gnediglich unnd ernstlich begherendtc, derselbend inn allenn irenn punctenn stadt zu thuen, zu gelebenn unnd wircklich nachzusetzenn. Alß unns auch gedachte unnsere Professornn im eingange unnd vorrhede obberurter irer reformation unter andereme irem bedenckenn auch etlicher mengell, so nochmaln zu dester stadtlicherm ansehenn angeregter unnser scholenn vonn unns zu erfullenn werenn, underthenige erinnerung a

über der Zeile von späterer Hand nachgetragen ernvesten. b zureichlich D. c von späterer Hand verbessert aus unleserlichem Wort. d verbessert aus unleserlichem Wort. e am Rand nachgetragen.

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Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

gethanna. Wiewoll wir dartzu auß furfallendenn obliggenn ehaftb unnd verhinderung bishero nitt kommenn konnen, auch der itzt schwebendenn leufft halbenn, unnd ehe dann wir das auffnhemenn unnser scholenn vermercken, dartzu nochmalnn schwerlich kommenn mugenn. So habenn wir sie dochc vertrostenn lassenn, das wir zu erster unnser gelegenheidt die gnedige verordenung einsehend, unnd verfugung thunn wollen, damit es ahnn unns deshalber auch nicht erwinden solte. Darauff gnediglich begeret, das sie inn mitler zeitt gleichwoll irem ampthe obseinn, ire ordnung gegewertiger zeitt unnd gelegenheidt accommodiernne unnd also ire hievor gedachte bedenkenn unnd reformation, so viell dessenn immer thunlich, mithf der thadt inß werg setzenn soltenn. Darauff unns kurtz verruckter tage einn extract auss gedachter reformation getzogenn, wie, durch wem, unnd welchergestaldt inn mitler zeitt zu lesenn, zu disputirn unnd zu declamirenn were, undertheniglich durch unnsernn Rectornn verreichet wordenn, denn wir auch verlesenn, erwogenn unnd unnß gnediglich gefallenn lassenng. Hiemit ernstlich gepietendt, das alle unnd jede unnser Professornn bei denn pflichten, damit sie unnß unnd unnser scholenn verwhandt unnd zugethann, derselben begriffnen ordnung allenthalben wirckliche volge thunn unnd nachkommen. Wollenn auch zu furderung desselbenn denn Decanis aller faculteten auferlegt unnd inn ire pflicht gebunden habenn, das sie daran seinn, damit solchs allenthalben durch die Professorn volntzogenn werde. Und da imants sich desselbenn widernn, unnd auß frevell oder muthwilliger verseumnus disse verordenung nitt halten wurde, das sie wider den uberfarer mith geburlicher straf procedirn oder unns davonn bericht thunn, damit wir wissenn mugenn, wie wir unns jegen denselben mith verkurtzung seiner besoldung unnd sonsten verhaltenn sollen. Were aber, das imants unter inenn seiner bestellung nach inn unnsernn anliggendenn geschefftenn verhindert were, denselbenn soll seyn ehaft von berurter straf enthebenn unnd gleichwoll durch die andernn, so nitt

a Marginalie videlicet de rite constituendis et complendis facultatibus, de stipendiis, de aedificiis, de oeconomia, de paedagogio et aliis. Von späterer Hand unter der Zeile nachgetragen Ego Iacobus Rungius vidi anno 1547 , professorum illud postularum [danach eine unleserliche Streichung, Kommentar von anderer späterer Hand male fecisti quod haec eminentissimi Rungii   delevisti] sed postea periit nec amplius exstat. b ehehaft D. c dabey D. d ersehen D. e von späterer Hand die letzten acht Wörter unterstrichen. f von späterer Hand die letzten fünf Wörter unterstrichen. g von der Hand Jacob Runges am Rand nachgetragen Hoc extractum etiam vidi anno 1547 cum lector musicae conduceret sed postea etiam periit, quia professores statim propterea accenderunt rixas et lites nolentes id iugum ferre et fuit secuta [...] dissipatio anno 1549.

Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

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verhindert, merangeregtea ordnung inn irem stracken lauffe behaltenn unnd nitt zerruttet werdenn. Unnd soll derjenig, so also verhindert gewesenn, gleichwoll vleis habenn, damit was dann verseumet, zu anderer gelegenheidt unnd zeitt widerbracht unnd erstatet werdeb. Auch soll mith disser ordnung, welche auf jegenwertige zeitt unnd gelegenheidt gerichtet, gedachten unnsernnc Rector, Dechandt unnd anderenn, so der erwirdige unnser obrister Prelat, Radtd und lieber getreuer, der Bischof vonn Camin, alß der universitet Cancellarius ahnn sein stadt verordenen wirdt, nitt benhomen, sondernn furbehalten seinn, deselben nach gelegenheidt unnd umbstenden zu endernn, zu vermheren unnd zu verbessernne. Wir seinn auch undertheniglich berichtet worden, das wiewoll das Rectorat ampt allein sechs monat wehre unnd dem verwalter ghar wenig trage unnd inbrenge, das dennoch der jenig, so zuf ider zeitt Rector, dem alten unnd neulicher zeitt eingefurtem gebrauch nach trefliche beschwerung unnd unkostenn tragenn mussenn. Also das radtsam sein solte, das die sechs monat auff ein gantz jar erstreckt wurdenn. So habenn wir zu handthabung des altenn herkommens unnd erledigung berurter obligendenn beschwerung fur gudt angesehenn, das zwen Rectores nach einander, der einn auf osternn, der ander auff michaelis alleg jar erwhelt unnd mith derselben ampt unnd regierung die lectiones, so uf ein ider halb jar inhalts obberurter verfassung verordent, anfahenh und geendigt, hinwiderumb aber die angezogne Rectorat unnd andere ublichei kostenn entweder ghar abgethann oder jedermassenn gemessigt werden, das daraus kein beschwerung dem Amptsverwalter ehrwachsse. Nachdem auch die scholenn irer stifftung nach einn brunn unnd wergstette aller tugendt, erbarlicher sitten unnd disciplin sein sollen, so habenn wir verflossener zeitt ungerne vermerckt, das die jugendt, so inn gedachter unnser universitet von iren eltern unnd freundenn geschickt, allerlei ungehorsam, muthwillenn, frevel und unrichtigkeidt furnheme unnd ube, dadurch dann nicht alleinn gemeiner stadtfriedt verunruhet, die friedsamenn vergewaltigt, die frommenn geergert, die elternn unnd freunde zu unwiderbringlichen unstatenn unnd betrubnus gefurtt, sonder auch die gotliche almechtigkeit zu schwerer ungnad, zornn unnd straff wider die menschenn bewogenn wird. So unns dann unnser vonn Godt befolenenn oberigkeidt halbenn solchs zu verstattenn und zu gedulden in keinem wege geburenn wollenn. Habenn wir zu abstellung solcher laster, a vorangeregte D. b von späterer Hand des 18. Jh. am Rand nachgetragen […]. c von späterer Hand die letzten sechs Wörter unterstrichen. d fehlt D. e von späterer Hand am Rand nachgetragen statuendi ius [...] academiae [...] 66 et […] confirmatur. f unleserlicher Nachtrag von späterer Hand unter der Zeile. g verbessert aus aller. h angefangen D. i anderweitige D.

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Bestätigung der Universitätsstatuten (1547)

zuverkommung daher rurhendenna unradts unnd letztlich zu erclerung unnsers gemuts unnd misfallens, unnsere furnheme unnd stadtliche Rhete zu der zeitt abgefertigt unnd verordent, fleissig inquisition unnd die verfugung zu thun, damit die jenigen, so schuldig befundenn, inn geburliche straff genhommen unnd durch ire exempel die andernn vonn gleicher verwirckung unnd handlung abgescheuettb, unnd in summa die hievor angeregte laster unnd unwesenheidt abgethann und inn anderung gebracht wurde. Habenn auch inenn inn befelch gebenn inn gemeiner versamblung aller glider gedachter unnser scholenn offentlich antzutzeigenn, das wir viel lieber funff oder sechs fleissige, zuchtige, unnd eines gottlichenc unnd friedlichenn wandels inn unnser scholenn wissenn wolten alß eine grosse antzall der jennigenn, die inn ungehorsam irer elternn unnd preceptornn ire studia vorseumenn, das ire unnutzlich vertzerenn unnd daruber alle unrichtigkeidt unnd unlust anrichten thetenn. Whann wir nhun auf demselben gemuete noch stracks unnd unverruckt beharrenn unnd solche unordnung eintzureumen oder zu verhengennd inn keine wege bedacht. So gepeten unnd wollenn wir hiemit ernstlich, das gemelte unnser Rector, Dechandt unnd Professornn die ernste zucht unnd disciplin vermoge unnd inhalts irer statuta, mith hogster vermugligkeidt handthabenn, die jugendt inn einem godtseligen lebenn aufftziehenn, inn stetter ubung mith schreibenn, disputirnn unnd andernn exercitiis haltenn unnd zu einem rohenn, wildenn unnd verwerflichene lebenn nicht rhaum noch stadt gebenn, wider die ungehorsamenn, unangesehenn imants personn oder freundtschafft mith geburlicher straff durch ordentliche mittel unnd wege volnfarenn unnd sie also dermassenn aufertziehenn, das sie unns, irem vaterlandt unnd verwhandtenn dienenn unnd unser kostenn, so wir auff gedachte unnsre schule wendenn unnd noch mher wendenn werdenn, ersprieslich unnd fruchtbarlich sei. Das meinenn wir ernstlich. Damit aber das jenig, davonn diesser unnser brieff meldet, dester mher ansehenn, krafft unnd wirckung habenn muge, wollenn wir, das diesser unnser brieff zusampt dem extract derf ordenung, so unns, wie obstehet, neulichst durch denn Rector zugestaldt, so offt die statuta publicirt, offentlich verlesenn werde. Daran geschicht unnser zuverlaß unnd meinung inn gnadenn zu erkennenn. Datum Wolgast, mithwochens nach bartholomei anno mvc unnd xlvii. Urkundtlich mith unnserm auffgedrucktenn signete besiegelt. a

b von späterer Hand verbessert zu von späterer Hand verbessert zu rurendenn. c d sittlichen D. von späterer Hand die letzten zwei Wörter unterstrichen. abgescheut. e unchristlichem D. f über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen und.

Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

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Hirbey ahnn unnd uber seinn gewesenn die hochgelartenn unnd erbarnn, unnsere Rhete unnd liebenn getreuenn, Hans Bone1, unnser Hoffmarschalch, Jochim Moltzann2, Baltzer vom Walde3, der rechtenn Doctor, Niclas vonn Klemptzenn4, Johan vonn Ußedomem5 unnd Martinus Weiera 6. Henricus Oldenkercke7, secretarius von der Lowenburgk propria manub. 12. 1555 August 7, Greifswald Einigung zwischen dem Rat der Stadt Greifswald und der Universität über Jurisdiktionsfragen A‘1 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.116r–119v; 2 Bogen, S. 1–8 mit Text; Format 334x213 mm. A’2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.120r–125r; 3 Bogen, S. 1–11 mit Text; 328x209 mm. A’3 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 126r–131r; 3 Bogen, S. 1–11 mit Text; 333x207 mm. Die Frage der akademischen Jurisdiktion, insbesondere der Kriminalgerichtsbarkeit, hat die Universität und den Landesherren über die gesamte Phase der Wiedereröffnung der Universität seit 1539 beschäftigt, nicht zuletzt, weil auch die Stadt jetzt Jurisdiktionsrechte über Universitätsverwandte praktisch geltend machte. Aus Sicht der Universität wurde die Frage in Joachim Moertz’ consilium publicarum scholarum iurisdictione behandelt, von dem sich auch im Liber Statutorum der Universität und im herzoglich-Wolgaster Archiv eine Abschrift findet.8

a

eigenhändige Unterschrift.

b eigenhändige

Unterschrift.

1 Hans Bone: Herzoglicher Hofmarschall, siehe Gollmert/Schwerin/Schwerin 1878, S. 152. 2 Joachim Molzan (1480 oder 1481–1565): Herzoglicher Erblandmarschall des Landes Stettin, Landvogt zu Greifenberg, Hauptmann zu Wolgast, siehe Schmidt 1913, S. 7–13. 3 Balthasar vom Wolde: Herzoglicher Kanzler, siehe Friedländer I/1893, S. 221. 4 Niclas von Klemptzen: Hauptmann von Stolpe, siehe Schleinert 2001, S. 288. 5 Johann von Usedom: Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald und herzoglicher Hofrat, siehe Kosegarten I/1857, S. 196; Friedländer I/1893, S. 220–221. 6 Martin Weiher (1512–1556): Herzoglicher Rat und Vizekanzler des Bischofs von 7 Heinrich Oldenkerck: Herzoglicher Cammin, siehe Friedländer I/1893, S. 217. Sekretär, siehe Friedländer I/1893, S. 211, S. 236. 8 Vgl. Nr. 9, S. 92 und APS AKW 1788, fol. 36r–63v.

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Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

Zur Vorgeschichte der vorliegenden Einigung gehören konkrete Streitfälle zwischen Stadt und Universität. So hatte der Magistrat bereits im Jahr 1548 von den Angehörigen der Universität Abgaben wie von den übrigen Einwohnern der Stadt gefordert und damit die alte Eintracht von 1456 verletzt.1 Als der Student Moritz Grapen im Oktober 1550 einen Bürger erschlagen hatte, versuchte die Stadt, der Jurisdiktion über diesen Fall habhaft zu werden, was ebenfalls zu Widerständen von Seiten der Universität führte.2 Der Vater des flüchtigen Studenten, Heinrich Grapen, verglich sich nun mit den Angehörigen des Erschlagenen. Die entsprechende Sühne (zehen gulden bruch) sollte er jedoch an den Rat und nicht die Universität zahlen.3 Unmittelbarer Anlass für die Verhandlungen, die zu vorliegender Einigung führten, war schließlich die Verhaftung und Anschlagung zweier Studenten an den Pranger durch den Rat im Jahr 1554 oder 1555.4 Die wegen des Vorfalls nach Greifswald verordneten herzoglichen Unterhändler untersagten dem Rat ein solches Verhalten und verfügten auch, dass die zehn Gulden, die der Vater des Moritz Grapen zahlen sollte, der Universität zu Gute kommen sollten.5 Über die Verhandlungen wurde die hier vorliegende, von beiden Seiten gebilligte Einigung aufgesetzt.6 Über den Fortgang der damals angestrebten umfassenderen Einigung ist wenig bekannt. Am 17. Februar 1556 schrieb die Universität noch einmal in der Sache an den Herzog,7 ebenso vigilia Martini 1556,8 wobei sie die in der Verhandlung genannten Gebrechen einreichte.9 Danach endet die Überlieferung. Es scheint, als hätten diese Fragen in einer Visitation geklärt werden sollen, allerdings ist ein entsprechender Abschied oder eine fürstliche Resolution nicht überliefert. Immerhin stellt die Vereinbarung auch bis dahin eine Bekräftigung und in gewisser Weise auch Ausweitung der Concordia von 1456 dar. Auch nach der Einung endeten die Streitigkeiten zwischen Universität und Rat über die Jurisdiktion nicht. Von Seiten der Stadt wurde immer wieder versucht, die bügerlichen Anpflichten und Schatzungen auch auf die Mitglieder der Universität auszuweiten. 1562 kam es zu einer weiteren Festsetzung eines Studenten im städtischen Gefängnis sowie zu öffentlichen Misshandlungen desselben, was zu Protesten der pommerschen Herzöge und der Universität führte.10 Ein weiteres Konzept für eine Einung zwischen Rat und Universität ist für das Jahr 1566 oder später nachweisbar.11 In diesem finden sich weitläufige Forderungen der Stadt, etwa ein Schwur des Rektors, dass dieser auch den guten Nutzen der Stadt beachten sollte.12 Ein später angefertigtes Extrakt13 vermerkt jedoch, dass es sich nur um eine projectirte Einung handelte und diese wohl nie zu Stande kam. 1 UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 46r–46v; Abschrift des gesamten Dokuments ebd., fol. 160r–167v. 2 Friedländer I/1893, S. 230; UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 46v. 3 UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 46v–47r. 4 In universitären Dokumenten werden beide Jahre genannt, siehe UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 47r; APS AKW 1788, fol. 140r–140v. 5 UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 47r–47v. 6 J. H. Balthasar 1725, S. 395, gibt als einzige Quelle an, dass die Verkündungen im Beisein des Kanzlers Jakob Zitzewitz und des Generalsuperintendenten Knipstro durch Christoph Gruel für die Stadt und Joachim Moertz für die Universität geführt wurden. 7 APS AKW 1788, 132r– 139r. 8 ebd., 140r–142v. 9 ebd., 143r–146v. 10 UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 48r– 52vr; edb., fol. 194r–209r; StA Hgw, Rep. 5, Nr. 7288, fol. 5r–7v. 11 StA Hgw, Rep. 5, Nr. 7191, fol. 24r–31r. 12 ebd., fol. 27r. 13 StA Hgw, Rep. 5, Nr. 7291, fol. 33r–33v.

Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

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Nach der Aufsetzung der von beiden Seiten gebilligten Einigung von 1555 wurden noch zwei Überarbeitungen derselben erstellt, die der herzoglichen Kanzlei vorlagen. Sie weichen nur gering von A’1 ab, welches als älteste Textform daher der Edition zugrunde gelegt wurde. In A‘1 finden sich zwei Schreiberhände. Von der ersten Hand stammen der Text des Dokuments bis auf die letzte Seite und einige Streichungen und Einfügungen. Die zweite Hand nahm ebenfalls einige Streichungen und Einfügungen vor und schrieb zudem den Text auf der letzten Seite. Abweichend von den allgemeinen Editionsgrundsätzen wurde im vorliegenden Text die Schreibergewohnheit, „c“ vor „ch“ zu verdoppeln, stillschweigend emendiert.

Zu wissen nachdem zwisschen dem Rectori und Professorn der universitet zum Gripeßwolde und dem erbaren rath darselbst sich irrung und geschaen daher zugetragen, das etzlichea studenten, so in der nacht in tumulten auff der gasse botreten, in die henkereie gesetztb, etzliche sich vor den rath zu stellen und der excesse halbenc sich mit demselben zu vortragen anloben musstend, die genommene weren, ahn den pranger geschlagen und letzlich das der Rector und universitet der jurisdiction uber diee Professorn und studenten, so ingeschrieben, in allen peinlichen sachenf, sog in der stadt von den studenten und derh universitet vorwanteni ider zeit begangenj, befuegt zu sein vormeinten, ein erbar rath aber der jurisdiction in criminalibus der universitet nit zugestanden, sunder sich derselben angemassetk etc., so habe wir hiernachbeschriebene von beiden theilen zu disser sachen gebetene und bewilligte underhandeler die irrungen und geschen der jurisdiction mit beider theill vorwilligung darhen guetlich abgeredet. Erstlich sollen die angezogene actus der incarcerationl genommener caution und anschlahen, desm der weren ahn den pranger von dem Herrn Rectori und universitet nit meher geandet, sunder dem rathe zum erhenn in vorgessen gestellet werden. Doch sollen solche actus und handelungen obengedachto der universiteten ahn irenp privilegienq, legibus und statuten kein praeiuditium geberen, sunderr kunfftiglich in dergleichen vhellen, wan studenten oder der universitet vorwanten personens wider die leges und statuta auff der gassen botretten, und inhalt derselben durch des rats a

verbessert aus etzlichen. b danach gestrichen ire u. c danach gestrichen mit. d danach gestrichen und dan auch. e danach gestrichen stude. f danach gestrichen befuegt zu sein vormeinten. g danach gestrichen sich. h über der Zeile nachgetragen. i danach gestrichen sich. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen zutruegen. k die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen. l danach gestrichen gegebener caution. m danach gestrichen pranger. n danach gestrichen dann. o über der Zeile nachgetragen. p danach gestrichen rechten und der universiteten. q am Rand nachgetragen. r an dieser Stelle ein überflüssiges in. s danach gestrichen ausserhalb zeits.

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Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

dienera fengklich angenommen werden, sollen dieselben auff dem stadthofe in gefencknuß bewaret und des folgenden tags dem Rectori und universitet uberandtwordett und von denselbenb nach gelegenheit des begangenen muetwillens und excessesc unnachleßlich gestrafet und die strafe keins wegs inend erlassene werden und soll der so auß pilligen straffbaren ursachen eingezogen, den wechtern iiii gulden und dem, der die gefengknuß auff dem stathofe bewaret, viii gulden, wan ehr dem Rectori vorandtwurdet wirdt, zustellen. Und sol sunsten mit denen, sof uber die zeit in den statutis bestimmet, auff der gassen in krugen, wein oder bier heuseren botretteng, allenthalben, wie in den statutis begriffen, gehalten werden. Die studenten und universitet vorwanten sollen auch keine wheren bey vorlust derselben und ii gulden pene ahn die universitet zu vorfallen, inh der stadt wider bey tage oder nacht tragen, es were dan, das sie uber feldti ausserhalb der stadt gewesen, so sollen sie doch die weren, wan siej in ire gemach kommen, ableggen und sich bey foriger pene darinnenk nit finden lassenl. Und dasm umb so viele meher allem ubel und unglucke vorgebauet werde, soll der rath ernstlich ob dem vorbott keinen weren zu trageno, halten und die ubertreter irer jurisdiction unterworpffen strafen. Auch die wacht mit bescheidenen vornunfftigen leutten bostellen, die one affection und neigung sich in vorfallenden tumulten gegen der universitet vorwanten, auch anderen, schiedtlich wissen zu vorhalten. Auch darauff zu sehen, das niemandts wider die pilligkeit in heusern oder auff der gasse beschveret werde. Und sollp keiner der universitet vorwanter imandts des ratsgerichten underworpffen und henwiderumb niemandts des rats oder irerq angewanten, der universiteten vorwanten, vor frembde gerichte ziehen oder beschuldigen, sunder es damit inhalt der union oder concordier, anno 1456s auffgerichtet, gehalten werden.1

a

die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. b danach gestrichen auch unnachlesslich. letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. d über der Zeile nachgetragen. e verbessert aus unterlassen. f danach gestrichen we. g danach gestrichen werden. h davor gestrichen tragen. i danach gestrichen ode. j danach gestrichen inko. k verbessert aus darto. l danach gestrichen darmit umb so viele meher. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen darmit. n über der Zeile nachgetragen. o danach gestrichen gegen. p verbessert aus solle. q danach gestrichen vor. r danach gestrichen ahn. s die letzten zwei Zahlen über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen 56. c die

1 Siehe

Nr. 4.

Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

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Es sollen auch die heren der universitet einen gueten sicheren carceren, darinnea ire vorwanten ider zeit nach gelegenheitt der ubertrettung sicher und wol vorwaret muegen werden, mit ersten zurichten lasssen. Und, dar sich das Got lange mit gnaden vorhueten wolle, je zutruege, das einer der universitet vorwanter imandts erschluege oder sonst ichts thatlichs ubete, darumb ehr inhalt des heiligen romyschen reichs rechts und ordenunge ahn leib und leben zu strafen were, demselben soll ider zeit, wen sich solcher vhall zutregt, durch den Rector und universitet, auch den rath, mit ernstem fleisse nachgetrachtetb, wan ime der rathc auff den stathoff gesetzt und in xxiiii stunden darnachd dem Rector praesentirete, in der universitetf neuwe zugerichte, sicchereg oder andere gefengknuß, die der Rector und universitet nach gelegenheit beim rate sich zu leihen in mangel des iren erbittenh oder des siei sich einhelliglich vorgleichen wurdenj, vorwaret und ordentlich rechten inhalt des heiligen romyschen reichs rechten und ordenungen zu ime vorstatet und was gesprochen. Auch ordentlich mit vorgehendem rath undk hulffe der universiteten cantzelariil und des rats zuthunm exequeret und hirin gar kein gefher von imandtse gesuecht noch gebraucht werde. Wurde aber imandts, der obengedachter gestalt eine mißhandelung begangen, uber des Rectors, universitet und des rades angewanten fleiß entkommen und nicht zu hafften gebracht, der oder dieselben sollen durch den Rector und universiteten ordentlich relegeret, auch durch den Superattendenten und cleresei darauffn excommuniceret, und solche relegation und excommunication dem Bischoffe zu Cammin alß dem Cancellario universitatiso vormeldet und gebeten werden, dieselbe excommunication so weit sich Seiner Gnaden iurisdiction erstreckt, zu extenderen. Auch nach gelegenheit der Landesfursten hulffe zu imploreren, damit der so eine ubelthat begangen, zu geburlicher strafe eingenommen oder zur abtragh gebracht werde. Und was in solchen vhellen vor geltstrafe fallen mochtep, dieselben sollen zu besserung des collegii und universiteten gebeuweten angewandt und vorrechent werden.

a

danach gestrichen nach. b danach gestrichen und. c danach ein Wort unleserlich A’1, fehlt dann in A’2 und A’3. d die letzten 14 Wörter am Rand nachgetragen. e die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen. f danach gestrichen gefeng. g danach gestrichen gefengknuß. h danach gestrichen wurden. i die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. j die letzten 29 Wörter am Rand nachgetragen. k die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen. l über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen oberkeit. m über der Zeile nachgetragen. n über der Zeile nachgetragen. o die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen. p am Rand nachgetragen, daneben gestrichen werden.

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Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

Weill auch der durch einen erbaren rath bey Grapen behandelter bruch des begangenen totschlags wegen noch ausstehet1, hatt ein erbar rath auff unsere underhandelung gewilligt und nachgegeben, das der Rector und universitet denselben bruch von Grapen anfforderen und zu erbauwung eines sicheren gefengknusses anwenden muge. Es ist auch vor noetwendig angesehen, weill die welt je lengk je boeser wirdt, das zua dempffung solcher boeßheitt und erhaltung geburlichs gehorßams ob den legibus und statutis universitatis und der auffgerichteden unionb ehrnstlich gehalten und dasc dieselbend des jhars zwier, wen der Rector erwhelet und angezeigt wirdt, vorlesen und dieselbene ider zeitt nach gelegenen vhellen und vorfallendenf unrichtigkeitteng vormheret und gebessert werden, das auch iderzeit bey solcher publication iiih ratspersonen zum weinigsten sein mugen, dereri rath auch, was ider zeit ferner zu statueren noetig sein mochtej, von Rector und universitet soll gebeten werden. Wan auch ein erbar rathk ordenungen und satzungen nach gelegenen zeitten und vhellen machen und publicerenl lassen willm zu erhaltung gemeiner zucht und fridens, solln der ratho durch iii personenp auß irem mittelq ire vorhabende berathschlagte ordenung dem Rectori und Professoribus anzeigen und mittheilen lassen zu erwegen und sich mit inen zu entschliessen, was darvon zu ider zeit auch durch den Rector neben dem rade oder sunderlich nach gelegenheitr publiceret und manderet solle werden. Und was alßos mit gemeinem rath bedachtt, in gemein oder von einem theill sunderlich publiceret, manderet und gebotten wirdt, darob soll von inen allerseits mit getreuem ernste und fleisse one alle gefher gehalten und a

danach gestrichen ider zeit wan. b die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. gestrichen zu. d danach gestrichen zwie. e über der Zeile nachgetragen. f über der Zeile nachgetragen. g danach gestrichen dieselben. h danach gestrichen des r. i davor gestrichen mit. j danach gestrichen soll. k über der Zeile nachgetragen. l danach gestrichen wollen. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen z. n verbessert aus sollen. o die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen sie. p danach gestrichen der ir. q danach gestrichen die. r danach gestrichen fort. s danach unleserlich gestrichen. t über der Zeile nachgetragen. c danach

1 Der

Student Moritz Grapen, laut der Matrikel ein Adliger, hatte 1550 einen Bürger erschlagen. Grapens Vater Heinrich verglich sich hierauf finanziell mit dem Rat über zehn Gulden und leistete Urfehde, was jedoch zu Protesten der Universität führte, die das Geld für sich beanspruchte, siehe UAG Altes Rektorat R 1649, fol. 46v–47r; Friedländer I/1893, S. 229–230. Die Möglichkeit der Urfehde war in der Eintrachtsurkunde von 1456 zwischen der Stadt, der Universität und dem Domkapitel von St. Nikolai vereinbart worden, siehe Nr. 4.

Einigung über die Jurisdiktion zwischen Rat und Universität (1555)

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zu handthabung desselben ein, dem anderem rhethlich und bestendig sein, sonsten auch ein ider theill des anderen beste inhalt der altena union wissen und beforderen und sich unternander christlich lieben, erhen und vorhalten, zu forderung Gots erhe und des gemeinen besten. Damit auch alle gebrechen und irrungen, so sich ausserhalb vorgeschriebener puncteb zwischen der universitet und rathe enthalten sollenc, mochten guetlich vorrichtet zu gueter einigkeit gebracht und alßod rechtschaffen whar vortrauwen unnd zuvorsicht gemheret werden, haben sie beiderseits auff unsere underhandelung und bitt gewilligt und angenommen, dase ein ider theill dem anderen seine gebrechen auff dem tagk Michaelis schirstf, sampt seinen bedencken wie den sachen zu helffeng schrifftlich zustellen will, darauff sie in monatsfrist, darnach von iderm theill iii personen zußamen ordenen sollen, sich guetlich zu unterreden wie beiderseits gebrechen mochte zu helffen sein und wo sie sich darin nit voreinigen oder vorgleichen kundten, das sie alßdan auff i, 2 oder iii guetliche underhandeler gewilligt hatten, die in einer bestimpten zeit neben den vi vorher benanten personen guetliche vorgleichung und handelung der ubergebenenh unvorglichenen gebrechen vorzunhemen und damit die bewilligten underhendeler soviel gefaster zu den sachen kommen mochten, solten die puncte denselben 4 vor dem handelstage zugeschickt werden.1 Weill man auch bofundet, dat sich die studenten mit kledern sere vorunstellen, is beredet, das Rector und der rath sich voreinigen solten, das niemandts irer jurisdiction unterworpffeni innigen uberzugk oder fueterj uber oder biß auff die knie dragen noch machen und nit uber [...]k elen unter die hosen solte fuetern lassen bey vorlust des kleidts und eins guldens ahn seine oberkeit darzu zu vorfallen. Das auch den schneidern bey einer namhafften pene gebotten wurde, solche vorbottene kleider nit zu machen. Item, das nach einer bestimpten stunde kein bier geschencket wurde. Item die gemeinen losen weibspersonen soviel muglich auß der stadt zu vorweisen und darzu nicht zu gedulden. a

über der Zeile nachgetragen. b danach gestrichen noch. c über der Zeile nachgetragen. der Zeile nachgetragen. e danach gestrichen ein ider theill dem an. f schierist A’2, A’3. g die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen. h danach gestrichen gebre nicht. i danach gestrichen uber noth grosse. j die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. k Stelle freigelassen A’1, A’2, A’3. d über

1 Ein

Vorschlag zu einer solchen Ordnung könnte die 1566 oder später entworfene, aber wohl nicht realisierte Einung zwischen Rat und Universität sein, siehe StA Hgw, Rep. 5, Nr. 7191, fol. 24r–31r.

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Befreiung der Universität von Steuern (1557)

Es ist auch beredet, das die depositionesa altem hergebrachten brauche nach publiceb auff eine gewisse stunde one collation und unkosten geschehn sollen und die deponendi dem depositori alleine xii gulden zu geben vorpflichtet sein sollec. Es soll auch der Rector und universitet ider zeit, wan imandts ingezogend, denselben nit außlassen, sundere ehr habe vorsiecherung gethaen, der gefengknuß nit alleine kegen die universitet, sunder auch der stadt derselben inwanern, vorwanten und dienern mit oder one recht nicht zu anden inhalt der alten union1. Und letzlich sollen alle der universitet briefe durch etzliche von der universitet und rath darzu vorordenten bosichtiget, inventeretf und darnach inhalt der uniong in gemeine vorwarung genommenh, behalten werden und ein one des andern beisein dar nit zugehen2. Nota biß zur visitation. Handelung zwischen der universitet und rathe zum Gripeßwolde den 7ten Augusti gepflogen anno 1555. 13. 1557 Juni 10, Eldena Herzog Philipp I. bestätigt gegenüber der Stadt Greifswald die Befreiung aller Universitätsangehörigen von Türkensteuer und bürgerlichen Anpflichten B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat R 232, fol. 1r–v; 2 Seiten; Format 330x202 mm. Zwei Tage vor der Ausfertigung des vorliegenden Dokuments hatte Herzog Philipp eine Gesandtschaft der Universität empfangen, die umfangreiche Desideria einreichte.3 In diesen wurde auch der Fall des unten genannten Pedells geschildert.

a

danach gestrichen pu. b danach gestrichen umb i. c an dieser Stelle beginnt eine andere Hand, die im Text einen Großteil der Korrekturen ausgeführt hat. d danach gestrichen durch des. e davor gestrichen e. f am Rand nachgetragen. g danach gestrichen vortragen. h danach gestrichen werden und. 1 Siehe zur Möglichkeit der Urfehde in der Eintrachtsurkunde von 1456 Nr. 4. 2 Die Privilegien und Briefe der Universität wurden an der Südseite der Greifswalder Kirche St. Nikolai in einem Schrank aufbewahrt, siehe Nr. 4, S. 15 item alle privilegia unde breve …; Simon 1956/1957, S. 105. 3 APS AKW 1788, fol. 168r–172v.

Befreiung der Universität von Steuern (1557)

167

Zur Vorgeschichte der ausdrücklichen Befreiung aller Universitätsangehörigen von den sogenannten bürgerlichen Anpflichten gehören auch die 1555 geschlichteten Streitigkeiten zwischen Stadt und Universität (vgl. Nr. 12). Seitdem hatte der Magistrat seine Bemühungen, v. a. Universitätsverwandte, die weder den Studenten, noch dem Lehrkörper im engeren Sinne zugerechnet wurden, zu Abgaben heranzuziehen, fortgesetzt. Über dem Text findet sich der Vermerk Copia rescripti Ducis Philippi piae memoriae de immunitate membrorum universitatis Gryphiswaldensis. Am Ende von fol. 1r ist als Adressat Ahn Burgermeister und rath unser stadt Greiffswaldt etc angegeben. Auf fol. 1v findet sich der Text Vivat in aeternum anima Friderici imperatoris qui erga scholas in quibus traduntur artes, salutares et necessariae ecclesiae et reipublicae optimae adfectus fuit, piae voluntatis ac beneficentiae, tuae suae testificationem publicam in iuvandis et potissimum conservandis literarum studiis et privilegiis ad omnem posteritatem exstare voluit, est enim virtus digna heroicis viris qua in versiculo membrabilita dicitur. Conservasse decit, perdere quisque potest. In leichter Abweichung ist dieser Text auch in einem Gutachten von Moertz zu finden.1

Von Gotts gnaden Philipsa etc. Unsern grus zuvor ersame liebe getreue. Es berichtet unß unser universitet cursor oder botte Hanß Doeltzow, daß von ihme die itzige contribution zur turkensteur durch euch wolle gefodert werden, welches ihme, dieweil ehr die zeit seines dienstes alwege alles landtschoßes und burgerlichen anpflicht frei gewesen, die wonunge auch unser universitet zustendigk und ihme die zeit seines lebens quitt undt frei verschrieben, beschwerlich. Begheren derwegen gnediglich, wollet ihme seiner vorschreibunge und unser darauff erfolgeter confirmation gemeßen laß[en] und von ihme die bemelte steure und andere burgerliche anpflicht nicht fodern. So werdet ihr auch alle andere der universiteten membra zugehorige und vorwanten mit der gelich foderu[ng] der steuren und andern burgerlichen anpflichten nicht bemuhen noch beschweren, sondern friedtsam und frei, altem herkommen nach sein und bleiben laßen. Dran geschehe unser gefallen in gnaden zuerkennen. Datum Eldena ahm donnerstage nach exaudi anno 57b.

a

Philps.

1 APS

b von

späterer Hand unterhalb der Zeile nachgetragen 57.

AKW 1788, fol. 32r–64v, hier fol. 63r. Die Stelle bezieht sich auf die sogenannte Habita Kaiser Friedrichs I. und der daraus abgeleiteten Exemtion der Universitätsverwandten von fremder Jurisdiktion. Vgl. Nr. 8, S. 86.

168

Dotation Herzog Philipps I. (1558)

14. 1558 April 24, Wolgast Herzog Philipp I. erklärt, der Universität Greifswald neben den bereits bestehenden Hebungen 1200 Gulden jährlich aus der herzoglichen Kammer zuwenden zu wollen und künftig vier Kuratoren für die Universität einzusetzen A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 148r–151v; 2 Bogen, S. 1–8 mit Text; Format 326x207 mm. Die Erklärung des Herzogs im Rat erfolgte im Zusammenhang mit der Visitation der Greifswalder Kirchen und Schulen (vgl. Nr. 15) und nimmt auch Bezug darauf. Ihr waren unmittelbar Gespräche zwischen dem Herzog und Jacob Runge bzw. Georg Holsten vorausgegangen, in deren Mittelpunkt eine Bestandsaufnahme der Einkünfte der Universität stand.1 Die herzoglichen Absichtserklärungen waren Teil der Bemühungen, den Wiederaufbau der Universität voranzutreiben und ihre Ausstattung auf eine verlässliche Grundlage zu stellen. Die hinreichende Dotation der Universität war dem Herzog von den Landständen als Vorbedingung für die geplante Auflösung des Zisterzienserinnenklosters Krummin gestellt worden;2 daher wurden beide Vorgänge im Rat gemeinsam behandelt. Eine kleinere Teilsumme der Dotation sollte der Universität durch Abgaben aus den rügischen Pfarreien, dem sogenannten canon rugianus, zufließen.3 Verbunden mit der Dotation war die beabsichtigte Einsetzung von vier Kuratoren, einem adeligen Vertreter der Landstände, einem fürstlichen Amtmann, dem Hofkanzler und dem Bürgermeister von Greifswald. Die Erklärung wurde am 1. oder 2. Mai 1558 in Greifswald auf einer Versammlung des akademischen Senats und des Magistrats der Stadt im Beisein der Söhne Philipps I. und des Hofes öffentlich abgegeben.4 Letztlich kam die Ausfertigung zu Lebzeiten Philipps I. (1515–1560) nicht mehr zustande. Erst seine Söhne und sein Onkel

1 Friedländer I/1893, S. 251. 2 vgl. Hoogeweg 1924, S. 439. 3 Der canon war zu entrichten von den Pfarreien Altenkirchen, Bobbin, Casnevitz, Gartz, Gingst, Patzig, Poseritz, Rambin, Sagard, Schaprode, Schwantow, Trent und Wieck. Er wurde, bis zu seiner Ablösung Ende des 19. Jh., regelmäßig entrichtet. Vgl. UAG Altes Rektorat R 1688c, R 1702–1704 und UAG Kurator K1198. 4 Die Tagesangabe 2. Mai 1558 bei Friedländer I/1893, S. 251: Eodem die [secundo Maii] a meridie ad horam quartam mandavit illustrissimus, ut senatus acedemicus et civitatis in curia comparerent ibique et ipsemet accedens cum iunioribus princibpibus, consiliariis ac reliquis nobilibus primo databat annuatim universitati 1200 florenos, deinde confirmabat omnia nostra privilegia, mandabatque severissime senatui civitatis, ne quovis pretexto privilegia universitatis infringeret. Die Narratio der Bestätigungsurkunde von 1563 (vgl. Nr. 20) gibt hingegen den 1. Mai 1558 an.

Dotation Herzog Philipps I. (1558)

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Barnim von Pommern-Stettin griffen das Vorhaben wieder auf und nahmen 1563 endgültig die Dotation der Universität vor (Vgl. dazu Nr. 20). Die Dotation war verbunden mit der Schenkung des westlichen Teils des ehemaligen Greifswalder Franziskanerklosters, des sogenannten „schwarzen Klosters“, in welchem zukünftig die Ökonomie zur Speisung bedürftiger Studenten an Freitischen eingerichtet werden sollte, zu der zugleich Getreidedeputate gestiftet wurden.1

Nachdem der durchlauchtiger hochgeborner Furst und Her, Her Philips zu Stettin, Pomren, der Cassuben unnd Wenden Hertzogk, Furst zu Rugen unnd Grave zu Gutzkow, mein gnediger Her nicht hohers von dem almechtigena auß grundt des hertzenb wunschet, alß das Seine Furstlichen Gnaden derselben erben und nachkomen mit dem hailigen David in des Herren hauße alzeitt wonen, der wahren christlichen kirchen glidmaß sein unnd bleiben, auchc zu befurderingd, außbreitung und erhaltung rainer gottlichen lahre und christlicher regierung (drin alwege die kirch und gotselige vorsamblungf, trost und herberg findet) treulich helffen und demg unwandelbahrenh willen gotlicher maiestat (von dero almechtigen vaterlichen gnade und gute Ire Furstliche Durchlauchtigkeit alles haben) miti muglichem fleiße durch Gottis gnade und geiste, gehorsamen und die ainige, ewige, wahrhafftige empfangenej lahr des hailigen evangelii wider bebstliche abgotterei, misbreuch und andere irtumb, so Ire Furstlichen Gnaden in derselben landen, Got habe lob, abgethan, mit ehrerbietung behaltenk, auf die posteritet transmittierenl und an dem angebornen sohn des allerhochsten freude und wonne ewiglichm gewinnen und bewahren muge und dann allen vorstendigen leuten kunt und offenbahr, das nicht allein kinderschulen, besonderso auchp lobliche universitetenq, drin die erwachsene jugent zu Gottis erkentnuß, rechter anrichtungr, guter zuchts, sprachen, vornunftigen gewissen rechtent und kunsten, so beide der kirchen und weltlichem regiment nutzlich und

a

über der Zeile gestrichen […] hertzen. b die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. gestrichen was. d danach gestrichen auß. e danach gestrichen dienlich, erschießlich und nutzlich ist, treulich helffen. f danach gestrichen herberg, über der Zeile gestrichen herb. g danach gestrichen unwal. h danach gestrichen go. i danach gestrichen allem. j am Rand k danach gestrichen muge. l die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. nachgetragen. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen haben. n danach gestrichen offenbahr. o verbessert aus besondere. p danach gestrichen vor die erwachsene. q danach gestrichen hochnotig. r danach gestrichen erzogen. s danach gestrichen und t kunsten. die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. c danach

1 Alvermann

2004, S. 42–48.

170

Dotation Herzog Philipps I. (1558)

trostlich muge erzogen werdena, zu stifften und zu erhalten hoch notig, damit man auß sollichen loblichenb schulen alwege an der abgestandenen stath vornunftige, geschickte, gelahrte menner zum predigampt und zu anderen ehrlichen notigen emptern gaistlicher unnd weltlicher regierung erwehlen und nutzlich gebrauchenc, die auch mit bestande den unruhigen, so spaltung erregen, widersprechen, iren irtumb vorlegen und rechte wahre rained lahr von ungesunder und gefelter underscheiden unde durch gotliche vorleihung vortetigen undf erhalteng helffen. Wie dan solliche scholen alzeit bei den fuhrnembsten kirchen gewessen, welches dash collegium, soi dem tabernacul in Ißrael zugeordent, auch der propheten und aposteln exempellj (des coelii scholastici, von unserm ainigem heilande gehalten zu schweigen)k gnugsam bezeugen etc. Derhalben ist hochgedachtem meins gnedigen Fursten und Herrn entliche gemuthe unnd meinung, Gott dem almechtigen zu lobe und gantzer Irer Furstlichen Gnaden landschafte zu hail und wolfarth, die universitet zum Grypsswalde zu conservieren und mit tuglichen qualificierten personen, ordnung der lection und studien, gewissem stetes bleibendem noturftigeml einkommen durch Gottes hilff bestendiglich zu vorsorgen und bei wolerlangten privilegien, freiheiten und statuten zu schutzen zu hanthaben und zu erhalten, sollichs auch bei Seiner Furstlichen Gnadenm underthanen, Burgermeister, rath und gemeine zu Grypsswalde zu geschehn vorfugenn. Dieweile aber tegliche erfahrung augenscheinlich bewehret, das angeregter scholen mit pechten und gulten bei pauren und hindersassen weinig gedienet. Sintemahle sie mehrenteil abloslich undo durch hinlessigkeit und unfleiß den jenigen, welchen die außmahnunge bevolen, zum offtermale viele vorseumet und depolieret, wollen geschweigen, dasp in alten jahrenq gahr viele gantzr untreulichen der universiteten entzogen und in privat oder anderen brauch gefahrliger weißes vorrucket und dermaßen die jerligen gefelle geschmelert und veringert worden, das itzo von viele hundert ducaten (domit anfenglich disse schola dotieret) nicht in alles a

die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen, danach am Rand gestrichen educieret werden und den unruhigen, so in christlicher lehre spaltung erregen, durch vorstendige menner b danach gestrichen ehrlichen. eindrechtiglich aus unser munde muge widersprochen werden. c danach gestrichen muge. d die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen. e die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. f die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. g danach gestrichen mugen. h über der Zeile nachgetragen, darunter i danach gestrichen bei. j danach gestrichen wol. gestrichen das collegium mit dem. k danach gestrichen wol zu bewehren. l am Rand nachgetragen. m danach gestrichen und. n die letzten 16 Wörter am Rand nachgetragen. o die letzten vier Wörter am Rand p q nachgetragen. danach gestrichen etliche jahr her. danach gestrichen wies […] zu weilen gemangelt. r über der Zeile nachgetragen. s danach gestrichen vorrucket.

Dotation Herzog Philipps I. (1558)

171

zweihundert gulden muntzen an gelde und korne jerlichen einkomens uberligen und vorhandena. Alß hath hochermelter mein gnediger Herb rathsam erachtetc, fernern vorderbd, zerringerung und vorruckunge der universiteten guter vohrzukommenf, das geringe und weinige so noch an gefell darzug jerlichen pensionenh von den kirchen im furstentumb Rugen und anderni uberlich in Irer Furstlichen Gnaden ampt vor nemen zu lassen. Und widerumbj dieselbig mit zwolff hundert guldenk jerlicher gewissen hebung auß Irer Furstlichen Gnaden camer halb auff ostern und die andere helfte auff michaelisl ohne abganck oder jennigen vorzugk zu entrichten, vaterlichen und miltiglichen zu dotieren und zu begaben, auch zu anrichtung undm erhaltung einer oeconomie, drin arme studentenn zu speißeno, zwei last mehl und ii last gersten oder maltz jerlich vonp gewißen muhlenpechten, der campischen und eldenowischen muhlen zu vohrgemelte behuff vielgedachter universiteten zu vorschreibenq, zuvorsichtiglich gemeine landschafte zu dissem notigem, nutzlichem loblichem werck ferner hilffe zu thunder sich nicht weigern werden, wie dan auch Ire Furstlichen Gnaden auf gemeinem landtage darumb anzuhalten und dasselbigs zu befurdern keinen fleiß spahren wollen. Zum anfange aber hoffen Ire Furstlichen Gnaden, das mit abgeschribenen und was sonsten in der negst gehaltenen grypßwaldischen visitation, den theologen einem Iurisconsulto und Medico auch zuvor dem rujanischen Superintendenten, der neben andern zum Grypßwalde in theologia so viele ime obligends ampteshalben mherlich profiteren wirdtt, zugeordent, der universiteten gehulffen und wollen Ire Furstlichen Gnaden ferner die außteilung der Professor stipendien auch ordnung der oeconomeiu und was jerlich zur bauetv und besserung derselben zu behaltenw, vorderlich vorfertigen und aufrichten laßen. Domit auch an richtiger zalung obgesatzter summen zu keinen zeiten mangel erscheine, seind Ire Furstlichen Gnaden gnediglich geneigt auf a

danach gestrichen sein. b danach gestrichen in. c über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen befunden. d danach gestrichen und. e die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen. f danach gestrichen umb. g die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen pechten und. h danach gestrichen im f. i die letzten 13 Wörter am Rand nachgetragen. j danach gestrichen vaterlichen und miltiglichen. k danach gestrichen halb auf. l über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen martini zu entrichten. m danach gestrichen und. n über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen gesellen. o über der Zeile gestrichen und. p über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen auß. q die letzten 36 Wörter am Rand nachgetragen. r danach gestrichen auff gemeine landtage. s über der Zeile nachgetragen. t die letzen 20 Wörter am Rand nachgetragen. u die v w danach gestrichen und. danach letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. gestrichen auch vom uberligen armen scholaren zuzuwenden.

172

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allesa angeregter universiteten donationis instrumentum vor Seiner Furstlichen Gnaden derselben erben und nachkommenden herschafften in bester form mitzuteilenb, sollichs durch Ire Furstlichen Gnadenc drei eltiste sohned underschreiben, auch durch etliche Irer Furstlichen Gnaden fuhrneme lehnleutte und stette zu ewiger vester haltunge bekreftigenf, besigeleng und demselbigen außdrucklich einvorleiben zu lassen, das von obgeschriebenen der universiteten zu keinenh zeiteni, ehe dan derselbige die beruhrte summa an anderej gewisse doch nit pfluckweiße sonder an zwei, drei oder vierk orter ubermacht und uberwießen (das Seine Furstlichen Gnaden und derselbigen erbenl zu thunde mechtig bleibenm), das geringste nit sol entzogen nochn geweigert werdeno. Truge sichs aber zu, das Ire Furstlichen Gnaden oder derselben erbenp gelegenheit fuhrstunden, sich dißer burden auß Irer Gnaden camerq zu erledigen und das collegium an andere, doch nit uber drei oder vierr orters seines inkommens gewiße zu machen, sol doch dasselbig alwege mit der maße und condition geschen, das den collegiaten oder vorwandten der universiteten keine hauptsummen, sonder allein die reten und gefellen darvon (gleiche unrichtigkeiten als oben angezogen zuvorhuten) in die hende gestattet noch vorschriben werden und im fal (welchs der almechtige langet gnediglichenu vorhuten und wenden wolle), die vielgesatzte universitetv in abnemen kommen und wie zuvohr geschen widerumb vorfallen solte, dasw keine hoffnung der instauration vorhandenx wurde, wil hochgedachter mein gnediger Her dennoch die vorsehung iny vielgemelter dotation schrift zu thunde vorordenen, das angeregtez jerlige gefel und wieaa dieselben konftig gebessert, in keinen anderen gebrauch, alß zu anrichtung und erhaltung einer guten universiteten an orth und ende, da dieselbig in Irer Furstlichen Gnaden a die letzten acht Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wollen Ire Furstlichen Gnaden darauff. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen mitteilen. c danach gestrichen studierende soh. d danach gestrichen mit belieben und. e danach f g h danach gestrichen laßen. über der Zeile gestrichen mit. danach gestrichen und. nachgetragen. i danach gestrichen eher. j verbessert aus anderes. k die letzten neun l danach eine offene Klammer, die jedoch im Wörter am Rand nachgetragen. nachfolgenden Text nicht schließt, danach gestrichen sich. m die letzten zwei Wörter n über der Zeile über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen vorbehalten. o danach gestrichen oder im fal es geschege. p die nachgetragen, darunter gestrichen oder. letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. q danach gestrichen sich. r die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen. s danach gestrichen irer. t danach gestrichen vorhuten wil. u danach gestrichen abwenden wolle). v verbessert aus universiteten. w über der Zeile x über der Zeile nachgetragen, darunter nachgetragen, darunter gestrichen auch. gestrichen […] bessere gelegenheit zu anrichtung einer guten universiteten an anderem ordte sein und sich […] wurde. y danach gestrichen vielgedach. z über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen solliche. aa über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen womit.

Dotation Herzog Philipps I. (1558)

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furstentumb und landen am besten gelegen, gewendet und dadurch die glori des allerhochsten gefurdert und in dißen guten landen gaistlich und weltlich regime durch geschickte leutte umb soviel mehr jeder zeitt fuhr und fuhra muge bestellet, auch frielich und gotseliglich behalten werden. Und wanb letzlich in dißem menschlichem schwachen leben keine vorsamblung ohne gebrechen zu finden, auch lobliche, christliche, wolgemeinte ordnung gahr liderlichen in misbrauch gerathen, so haben Ire Furstlichen Gnadenc demselbigend alßviel menschlig und muglich fuhrzubauen notig erachtet, einene der fuhrnembsten landsassenen vom adel, darnach den Hauptman auf Wolgast oder anderen, Irer Furstlichen Gnaden nach gelegenheit gefelligen Amptmanf und dan deng Cantzler amh hoffe alß censores und inspectores academiae zu setzen und zuvorordenen, die jerlich neben dem eltisteni Burgermeister zum Grypswaldej die schola samptlich besichtigenk, aller einname und außgabe rechnung nemen, diel disciplin ernstlich, so wol bei Professoren alß den studentenm, befurdern, das unkraut und reudige schaffe hinwecht thun undn an der removierten Professoren stath mit Furstlichen Gnadeno consens und fuhrwißen andere gotfurchtige, gelahrte, sittige menner eindrechtigklichen beruffen. Auf das auch hochermeldter mein gnediger Her und Seiner Furstlichen Gnaden erben disser donation umb so viel geringern schadenp empfinden und ohne das die closterjunfern zu Crummyn teglich den Landsfursten das closterq durch Ire Furstlichen Gnaden Amptleute zu bestellen und sie hinwider in andere wege zu vorsorgen demutiglichen unauffhorlich flehen und pitten. Alß ist gesloßen, das Seine Furstlichen Gnaden sollich closterr, drin dies junckfrouen des geringen einkomens halber nit konen erhalten werden, an sich nemen, zu dem wolgastischen amptet Ire Furstlichen Gnaden gefallens und gelegenheit nach gebrauchen und die closterjunfern widerumb nach der Verchen zu schicken vorordnen wollenu.

a

die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen. b danach gestrichen dan. c danach gestrichen dasselbig. d danach gestrichen so. e danach gestrichen des adel landsassen. f die letzten acht Wörter am Rand nachgetragen. g die letzten zwei Wörter über der Zeile h danach gestrichen zu. i über der Zeile nachgetragen, darunter nachgetragen. j die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen, danach gestrichen worthabenden. gestrichen […]. k danach gestrichen fle. l danach gestrichen disp uf. m die letzten sieben Wörter am Rand nachgetragen. n danach gestrichen […] und. o danach gestrichen fuhrn. p danach gestrichen haben. q die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, r danach gestrichen an sich nemen. s über der Zeile darunter gestrichen desselbig. t nachgetragen, darunter gestrichen keine. danach gestrichen gebrauchen. u ab hier beginnt eine andere Hand.

174

Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen (1558)

Es ist auch von den Rethen erachtet, da allein die beiden closter Verchen und Bergen in irem itzigena stande gelaßen wurden, das es vor dißen orth landes genugk und man sich des crumminischen closters wol hette zu begeben. Actum Wolgast am sontag misericordias domini anno 1558. In beiseinde meines gnedigen Hern, Ulrich von Schwerin zu Spantkow1, Reimar vom Walde, Hauptmanb zur Clempeno2, Jacob Citvitz, Hauptman auf Wolgast zu Muttrin3, Jacob Kuszow zu Megow, Hoffmahrschalck4, Valtin von Eickstet, Cantzler5, Erasmus Haußen6 und Alexander von Eickstedt, Landrentmeister7. 15. 1558 Mai 2, Greifswald Im Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen legt Herzog Philipp I. fest, dass die drei theologischen Professuren künftig mit den Greifswalder Stadtpfarreien verbunden werden und trifft Anordnungen über deren Besoldung A – Stadtarchiv Greifswald, Sign. StAG Rep. 2 Nr. 336, fol. 1r–19r; Ausfertigung, ein angehängtes Siegel des Ausstellers; 37 Seiten; Format 325x213 mm. A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1454, fol. 100r–129r; 57 Seiten; Format 316x205 mm. B1 – Stadtarchiv Greifswald, Sign. StAG Rep. 3 Nr. 8, fol. 85–177; 93 Seiten; Format 335x200 mm. B2 – Stadtarchiv Greifswald, Sign. StAG Rep. 3 Nr. 91, Vol. III, fol. 373–432; 58 Seiten; Format 315x205 mm. D – Carl Gesterding, Erste Fortsetzung des Beitrages zur Geschichte der Stadt Greifswald, Greifswald 1829, S. 62–93. a

über der Zeile nachgetragen.

1 Ulrich

b danach

gestrichen auß.

von Schwerin (1523–1575): Herzoglicher Rat, siehe Gollmert/Schwerin/ 2 Reimer vom Wolde: Hauptmann von Treptow und Schwerin 1878, S. 152. 3 Jacob von Zitzewitz (1507–1572): Klempenow, siehe Schleinert 2001, S. 284. Hauptmann von Wolgast, siehe Schleinert 2001, S. 285. 4 Jakob von Küssow († 1586): Herzoglicher Hofmarschall, siehe Gesterding 1842, S. 264. 5 Valentin von Eickstedt (1527–1579): Herzoglicher Kanzler, siehe Eickstedt 1860, S. 123. 6 Erasmus Husen 7 Alexander von († 1572): Herzoglicher Rat, siehe Hofmeister 1940, S. 100–101. Eickstedt († 1586): Herzoglicher Landrentmeister, siehe Eickstedt 1860, S. 123; Steinbrueck 1801, S. 12–13.

Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen (1558)

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Regest 1 – Carl Gesterding, Beitrag zur Geschichte der Stadt Greifswald, Greifswald 1827, S. 173–183. Regest 2 – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 128. Nach der Wiedereröffnung der Universität 1539 war der Unterricht an der Theologischen Fakultät durch Johann Knipstro (1497–1556) und Nicolaus Glossenius, nach 1543 nur noch durch den jeweiligen Generalsuperintendenten gesichert worden. Die Universitätsstatuten von 1545 (vgl. Nr. 9, Cap. VI) schrieben schließlich die Einrichtung von drei theologischen Professuren vor, die durch den Stadtsuperintendenten von Greifswald, den Archidiakon von Demmin und den Superintendenten von Rügen wahrgenommen werden sollten. Diese Anordnung ist jedoch nie durchgeführt worden, weil – wie auch schon zuvor – die regelmäßige Lehrtätigkeit mit den kirchlichen Amtspflichten zeitlich und räumlich kaum vereinbar waren. Bereits Johann Knipstro hatte daher eine engere Verbindung der Stadtpfarren mit der Universität, wie sie hinsichtlich des Physikats und des Syndikats bereits in der Eintracht von 1456 (Vgl. Nr. 4) angelegt war, erwogen.1 Die Bestimmungen des Visitationsrezesses für die Greifswalder Kirchen von 15582 regelte nun die Besetzung und Ausstattung der Professuren der Theologischen Fakultät auf völlig neuer Grundlage. Die Pastoren an St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi in Greifswald wurden verpflichtet, wöchentlich theologische Vorlesungen an der Universität zu halten. Damit wurden die theologischen Professuren fest mit den städtischen Pfarrämtern verbunden, was der Lehre an der Theologischen Fakultät eine höhere Beständigkeit sicherte und den Professoren wirtschaftliche Sicherheit gewährte. Hinsichtlich der Berufungen kam dem bereits 1553 zwischen Herzog und Rat geschlossenen Vertrag über die Bestellung der Superintendenten und Pastoren an den Stadtkrichen eine besondere Bedeutung zu.3 Die Verbindung der drei Greifswalder Pfarren mit den jeweiligen Professuren der Theologischen Fakultät hat bis weit in das 19. Jahrhundert bestanden (bis 1824 mit St. Nikolai, bis 1887 mit St. Jakobi, bis 1890 mit St. Marien).4 A umfasst insgesamt 30 Blatt und ist in einen jüngeren Pergamenteinband gebunden. Vor dem Rezess befinden sich vier, danach sieben unbeschriebene und unfoliierte Blätter. Der Deckel des Umschlags von A trägt die Aufschrift Visitations Reces de 1558. Am Fuß der ersten Seite findet sich der Vermerk von einer Hand des frühen 18. Jh. original visitationsrecess de anno 1558. Das beschädigte Siegel Herzog Philipps I. ist am Seidenfaden angehängt. Im Folgenden werden auf Grundlage von A Auszüge des Visitationsrezesses wiedergegeben, die die Einrichtung der Professuren und der Vorlesungen an der Theologischen Fakultät betreffen (fol. 1r–3v, 19r).

1

Vgl. Schreiben Jacob Runges an Herzog Philipp I. v. 31. Januar 1557, APS AKW 1454, fol. 38r–39v. 2 Heyden 1965, S. 116ff. 3 Dähnert II/1767, S. 256–258. 4 Heyden 1956b, S. 25f.

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Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen (1558)

Vonn Gotts gnadenn wir Philips, Hertzogk zuu Stetin, Pomern, der Cassuben unnd Wenden, Furst zuu Rugen unnd Graffe zuu Gutzkow thuen kundt unnd bekennen hiemit vor unns, unnser erben unnd sonst mennigklich. Nachdem der hochgeborne Furst Here Barnim, Hertzogk zuu Stettin Pomern etc., unser freuntlicher lieber vetter, unnd wir unns mith sampt beiderseits unnser gemainen landtschaft auff negst gehaltenem landtage zuu Altenstettin, sontags letare, anno eintausent funfhundert unnd sieben unnd funftzigk verainigt, bewilliget unnd ainhelliglich entschlossenn, eine christliche visitation unnd besuchunge der kirchen, schulen, hospitaln unnd armen heuser inn baiderseits unnsern landen mith ersten zu vorordenena, so haben wir, Gott dem almechtigen zum lobe unnd unnsern underthanen zuu guete, domit die reine lhar des heiligen evangelii, auch darneben rechter gottesdienst, erbarkait, zuchtb unnd christlige ordenunge inn diesen landen erhalten, gepflantzet unnd das heilige ministerium gefordert unnd mith notturfftiger underhaltunge vorsehen, der armen auch nicht vergessen werde, solch hochnodtwendiges werck durch etzlige unnser dartzuu geordente Rate erstlich in unnser stadt Gripswolt zum andermhal antzufangen und furtzunemenc, die sich in dem allen unns zuu underthenigem gefallen gehorsamlich ertzaigt, den hievormaln aufgerichteten visitation receß anno eintausend funfhundert unnd funfunnddreissig, mithwochs nach bonifatii datieret, sampt denn registeren von den kirchen, hospitaln unnd closter einkommen fur die handt genhommenn, jegen die vorsiegelten briefe mith fleis gehalten, ersehen, erkundet unnd befraget, auch wes darinn zuviel, wenig oder unrichtigk befunden unnd angeschlagennd. Das haben sie neben den, so inen vom radt unnd gemaine vorberurter unnser stat Gripßwoldt zugegebene, geendert, corrigieret unnd soviel ummet muglich unnd dismhal thunlich gewesenn, richtich gemacht unnd wes sie also von unnserentwegen verendert unnd in diesen nachfolgen receß unnd register gebracht unnd vortzaichentf. Solliges wollen wir, als der Landesfurstg, der ohne das amptshalbenh dartzuu genaigt, hiemit unnd in krafft dieses unnsers briefs bewilligt, ratificieret, perpetuiret unnd bekreftiget habenn, also das alle einkommen, summen unnd anders stets unvorruckt bei den kirchen pleiben unnd darvon in kainem wege oder schein, wie die auch nhamen haben, verendert, sondern, wen ichts abgeloset, widerumb an gewisse orther ausgethan und widerumb angeleget sollen werdenn. Und sein iglicher kirchenn zinse unnd ierlich einkommen ditzmals befunden

a

Marginalie 1557, die letzten 19 Wörter unterstrichen. b zeucht. c die letzten neun Wörter unterstrichen. d Marginalie 1535. e die letzten zwölf Wörter unterstrichen. f Marginalie nota bene nota bene. g die letzten drei Wörter unterstrichen. h unterstrichen.

Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen (1558)

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wordenn, wie folgt unnd die register, hirbei vorsiegelt, nacha lenges weisenn. [...] Zuu der bauet der drei kirchenn gehoret vc xi gulden xviii schillingb. Hirvonn soll widerumb jerlich aufgerichtet und gegeben werden iiiic marc dem Pastori zuu Sanct Niclas der auch Superintendens der kirchenc inn der statt zum Gripswolde unnd in den negst umbliggenden dorfferen sein soll, zuu jerliger besoldunge. So lange man aber zuu solliger person unnd Superintendenten nicht kommen magk unnd der itzige Generalis Superintendens berurtes ampt verwaltenn wirdt, sollen ime allain jerlich dreihundert marck gegeben werdenn. Do auch der almachtige gnaded gebe, das ain furneme geschickte persone zuu diesem ampte zu wege zu brengen unnd aber auff diese besoldunge nicht zu behandelen sein wolte, wirdt mann funftzigk marck zuu dem vorigen zulegenn sich nicht beschwaren. So hatt er auch freie behausunge, die ime die Castenvorwesere mith nodtwendiger bauet zu unterhalten schuldigke. Unnd dieweil itziger Pastor, Magister Clemens Timme1, den kirchenf unnd der stadt lange jar treulich gedienet, auch mith lesunge des examinis unnd sonst der kirchenn unnd scholen noch ferner nutzlich dienen kan, were demselben die besoldunge zu raichenn unnd die wonunge, so ime sonsten zuu seinem unnd seiner frauen lebenn vorwilliget, von den fursteheren antzunemeng, biß das ehr oder seine fraue derselben wonunge benotigt. Ob auch der radt unnd casten ime die zeit seins lebens, wes ime sonst zugeaigent, als ungeverlich die jerligen zinse von drei oder viertehalb hundert marcken, so vonn etzligen gueten leutenn, der Vicke Boleschenn2, Jochim Engelbrechteschen3 unnd andern seliger gedechtnus zuu dem predigtstuele gegebenn, lassen oder in denn casten dargegenn widerumb nemen oder in die einhundert gulden mith anschlaen wolten, soll zu derselben gefallen stehenn. iiic marck sollenn dem Pastori zuu Sanct Jacob nebenn der behausunge zuu jerliger besoldunge geraicht werdenn.

a

noch D. b 512 fl. 19 sl. 4 pf. D. c die letzten zwei Wörter fehlen D. d jemals D. e es folgt die Seitensummierung Summa lateris per se iiic marck dem Pastori zuu Sanct Marien nebenst freier behausunge zu jerliger besoldunge. f der Kirche D. g anzuweisen D. 1 Clemens

Timme († 1562): Prediger an der Kirche St. Marien in Greifswald, siehe Heyden 1973, S. 99. 2 Vicco Bole († 1539): wurde 1525 in den Rat der Stadt Greifswald gewählt und erhielt zudekm die Würde des Bürgermeisters, siehe Pyl 1896, S. 336f. 3 Joachim Engelbrecht (1503–1544): Ehemaliger Stadtkämmerer von Greifswald, siehe Pyl 1896, S. 321–322.

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Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen (1558)

Und sollen vorgeschriebene drei Pastores in theologia in der universitet wochentlich, nach radt des consistorii und inspectoris universitatis, zu lesen vorpflichtet unnd der zuu Sanct Jacob sol ain geschickter mhan sein, der den Superattendenten der stadt in nodtfellen mith predigen unnd sonst vortretten, unnd wen zuu Marien kainer vorhanden, so zum lesen geschickt ist, drei lectiones wochentlich thuen, auch, wen es nott, beide oder einer im consistorio gebraucht werden kan. Wo aber vorgemelte beide Pastoren zuu Marien unnd Sanct Jacob die lectiones zu thuende unnd zu profitieren nicht geschickt wieren, so sol einem idern nicht mehr als zweihundert viertzig marck zur besoldung jerlich geraicht werdena. Dar auch das Gott gnediglich abwenden wolte, die universitet, wie etwa vormals gewesenn, gar in abnhemen kommen solte, so sollen die burden der lection auff den Superintendenten der statt unnd die Pastores nicht weiter als in theologica facultate geschlagenn werdenn unnd solige lection, wo kain ander gelegenhait, in der particular scholen gelesenn werdenn, in betrachtunge, das das examen unnd consistorium bei denn kirchen dieser stadt, lauth der treptowischen ordenunge, pleiben wirdt. Und sollen die hebunge unnd jerligen einkommen, so zu der lectur theologiae von alters geordent, Doctor Wichmannus Kruse1 die zeitt seins lebens gehapt unnd nun itziger zeitt Her Johan Schonefelt2 in besitz hatt, bei der castenn nach absterben gemelts Johan Schonefelts bleibenn unnd derselben zugeaigent sein, wie dieselben auch, domit sie nicht vorkommen oder desolieret, durch die Castenverwesere zuu register genhommen unnd jerlich Johan Schonefelde zuu seinem leben widerumb aus der casten geraicht werden. Und bis ein Pastor, wie vorgemelt, zu Sanct Jacob bestellet unnd angenhomen wirdt, soll dem itzigen predicanten daselbs hinferner gegeben werden einhundert achtzigk marck zu besoldunge. […] Urkundtlich mith unnserem anhangenden ingesiegel besiegelt unnd gegebenn zum Gripßwolde am montage nach jubilate nach Christi unnsers lieben herrn geburtt eintausendt funffhundert und darnach in dem acht unnd funfftzigstenn jhare. a

es folgt die Seitensummierung Summa lateris vic marc; Latus 700 mark D.

1 Wichman

Kruse: Bis 1534 Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, ehemaliger Pleban der Kirchen St. Marien in Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 168. 2 Johann Schönefelt († 1558): Ehemaliger Leiter des Ratsnotariats und Provisor des Heiliggeisthospitals in Greifswald, siehe Pyl 1896, S. 355.

Einhaltung der Vorlesungsverpflichtungen (1561)

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16. 1561 Februar 8, Wolgast Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir ermahnen die Professoren unter Strafandrohung, ihren Vorlesungsverpflichtungen nachzukommen, und kündigen die Neuordnung der Vorlesungen an A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 9–12. Ausfertigung, behändigt, Verschlusssiegel verloren; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse und Bearbeitungsvermerken; Format 325x205 mm. Mit den Statuten von 1545 war die Einteilung der Vorlesungen erstmals verbindlich durch die Landesherren vorgenommen worden. Seitdem waren aber immer wieder Klagen über die Einhaltung dieser Ordnung laut geworden. Gründe dafür waren nicht zuletzt die Belastung der Professoren der oberen Fakultäten mit Nebenämtern am herzoglichen Hof. Die Neueinteilung der Vorlesungen erfolgte schließlich 1562 (vgl. Nr. 18) und ging mit einer verschärften Aufsicht über ihre Einhaltung einher, die sich auch in der Forderung nach einer schriftlichen Nachweisführung (vgl. Nr. 17) niederschlug. Die bereits in der Dotation Herzog Philipps I. von 1558 geplante Einrichtung einer Oeconomie oder eines Konviktoriums hatte, nicht zuletzt wegen der ausgebliebenen Umsetzung der Dotation, bis 1561 keine Fortschritte gemacht. Die hier zugesagte Versorgung der Oeconomie mit Getreide sollte die ins Stocken geratene Einrichtung der Freitische wieder in Gang bringen. A trägt die Außenadresse Denn wirdigenn erbarnn hoch und wolgelartenn unsernn liebenn andechtigenn und getreuen Rectori, Decano und andernn Professori unser universitet zum Gripswoldt. Es findet sich neben der Außenadresse die Rubrizierung Recept. den 11 Februarii anno lxi. Hinzu kommt der Vermerk Adhortatio ad diligentiam.

Vonn Gots gnadenn Johans Fridrich, Bugslaff, Ernstludwig, Barnim und Casemir gebroder, Hertzogenn zuu Stettinn, Pomern etc., Furstenn zu Rugen etc. Unsernn grus zuvor wirdige, erbar, hoch- unnd wolgelarte, liebe andechtige unnd getreuenn. Als wir dann gnediglich geneigt unsers liebenn hernn vaters hochseliger unnd lobliger gedechtnus testament unnd donationn unser universitet zu vollentziehende, wollenn wir auff entfangene euere supplicationn solchs zum furderlichstenn inn des hochgebornnenn Furstenn, unsers liebenn vetternn unnd vaters Hertzog Barnims, unnd dero zu der regierung vorordentenn radt stellen unnd

180

Einhaltung der Vorlesungsverpflichtungen (1561)

darauff inn gnadenn vorabscheidenn. Wir habenn auch unserm Superintendentenn1 bevelich gethann denn anfangk der oeconomienn, welchs durch euch selbst bisher uber unser zuvorsicht unnd geschehene gnedige erklerung vorseumet wordenn, mit jemants unter denn inwonernn unser stadt Gripswoldt so datzu duglich innewernn, beiseinn auff unser ratificationn zu bohandlenn. Dartzu wir die legirte zwei last roggenn, zwei last gerstenn, als dann jarlich wollenn folgen lassenn unnd mit der zeit darann seinn das gemelte oeconomia bostendiglich angericht werde. Mit Magistro Friderichenn Wenner2 wieder ankumpt, wollenn wir der professionn mathematum halbenn redenn lassenn, auch denn viertenn Professorem artium boruffenn, ordnung unnd austeilung der lectionn machenn unnd euch dieselb alsdann zustellenn. Wir erfarenn aber, das die lectiones publicae nachleslich sampt der disciplin unter der jugent sollenn gewartet, auch die disputationes unnd declamationes zum teil unterlassenn werdenn. Bogerenn dero wegenn ernstlich, das ir sampt unnd sonderlich euerer professionn treulich obseit, die Professores artium sich des ausreisens ahnna unser furwissenn gentzlich enthaltenn. Die Theologi aber, Juristenn und Medici, wann sie nit durch unser bovohlene gescheffte vorhindert, fleissig lesenn. Da sie aber inn irenn eigenn sachenn zu schaffenn, ire lectiones oder durch andere mitlerweile bostellenn oder hernach wiederholenn. Dem Lectori grammatices auch aufferlegt, seiner bovholenn stundenn ahnn unterlas zu wartenn, darmit wir nit vorursacht andere vorordenung zu thunde unnd in gemein auff die seumigen straff zu legenn unnd dieselb ann der bosoldung zu kurtzenn. Wollenn auch, das ir die jugendt inn christlicher erbarheit disciplinn ernstlich haltet unnd inn keinem wege vorseumnus der lectionn, studienn noch einich ungehorsam oder untugendt gestadet. Auch inn diesem allenn vormuge der universitet statuta wie auch euer ampt unnd gethane pflicht erheischen botzeiget. Darann geschieht unser ernste zuvorlessige meinung und wille, inn gnadenn zu erkennenn. Datum Wolgast denn viii Februarii anno etc. lxi Johanni Fridericus manu propriab

a

ahmn.

1 Jacob

b eigenhändige

Unterschrift.

Runge (1527–1595): Pommerscher Generalsuperintendent und Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Heyden 1964, S. 132f.; Kosegarten I/1857, S. 215–216. 2 Friedrich Wenner: Wohl der in den Wittenberger Matrikeln 1553 als Famulus Johannes Bugenhagens eingetragene Vuernerus Herfordiensis ex Vuestualia, siehe Foerstemann 1841, S. 291.

Ordnung und Nachweis der Vorlesungen (1562)

181

17. 1562 August 7, Wolgast Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir bestellen zwei neue Professoren ermahnen die Professoren dazu, regelmäßig Vorlesungen und Disputationen abzuhalten und ordnen den vierteljährlichen schriftlichen Nachweis über gehaltene Vorlesungen an A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 29–32. Ausfertigung, behändigt, Verschlusssiegel verloren; 1 Bogen, S. 1–2 mit Text, S. 4 mit Außenadresse; Format 325x211 mm. Das herzogliche Reskript geht auf eine Eingabe der Universität vom 9. April 1562 zurück, in der u.a. die Besetzung dreier vakanter Professuren der Artistenfakultät gefordert wurde.1 Etwa gleichzeitig muss die zuvor angekündigte Ordnung über die Vorlesungen von den Herzögen erlassen worden sein (vgl. Nr. 18), auf welche sich die geforderten Berichte beziehen sollen. Leider ist die Umsetzung des Reskripts nicht nachweisbar. Schon am 15. August 1562 baten die Professoren, sie mit derart detaillierter Nachweisführung ihrer Tätigkeit zu verschonen.2 Ob dieser Berichtspflicht regelmäßig nachgekommen wurde ist unsicher. Im herzoglich-Wolgaster Archiv hat sich lediglich für das Jahr 1570 eine detaillierte Auflistung der gehaltenen Vorlesungen, Reden und Disputationen erhalten.3 Das Dekanatsbuch hält eine solche, weniger detailliert, für 1571 fest.4 Im Visitationsrezess Herzog Ernst Ludwigs für die Universität von 1578 (vgl. Nr. 33) wurde anstelle der allgemeinen Rechenschaftspflicht eine individuelle Berichtspflicht der Professoren über von ihnen gehaltene Vorlesungen eingeführt. A trägt die Außenadresse Dehnn wurdig ehrbar hoch unnd wolgelartenn unserenn liebe getrewenn denn Rectori, Decano und andernn Professornn unnsert uniersitet zum Gripswoldt sampt unnd sonderlich. Die Reste des Verschlusssiegels sind noch zu erkennen. Es finden sich über dem Text von A von späterer Hand die Vermerke Furstliche vermahnungen an die universität sowie Furstliche vermahnungen zum fleissigen lesen.

Vonn Gotts gnaden Johan Fridrich, Bugslaff, Ernstludwig, Barnim und Casimir gebroder, Hertzogen zuu Stettin, Pomern etc., Fursten zuu Rugen etc.

1

UAG Altes Rektorat, St. 1, pag. 17ff. 2 UAG Altes Rektorat, St. 1, pag. 33ff. AKW 1788, fol. 468r–470r. 4 Friedländer I/1893, S. 302f.

3 APS

182

Ordnung und Nachweis der Vorlesungen (1562)

Unnsern grus zuvor wurdig, erbar, hoch unnd wolgelarte liebe andechtige und getreuen. Wollen euch gnediger meinung nicht vorhalten, das wir die wolgelarte unsere liebe getreuen Johannen Schus[iu]m1 und Hieronimum Hawoldt2, der freien kunste Magistros, zu Professoren in unnser universitet zum Gripswaldt bestellet unnd angenhomen haben. Gnediglich hiemit begerend, sie fur euer collegiaten zu eheren und zu halten, dem eltisten auch Magistri Friedrici3 unnd den andern Magistri Orthi4 behausung eintzugebenn etc. Also wir auch vormercken, das ir im lesen ethwas trage unnd seumig seina unnd der hietzuvor von euch selbst gemachten auch beliebten ordenung mith lesen, disputieren, declamirn und anderm nicht nachsetzen sollet, thuett uns dasselb billig befrembden. Demnach gnediglich begerend, euerm ampt im lesen und sonst mith mhererm fleis obzusein, auf verordente stunden teglich euer lectiones zu wartenn und one des Rectoris oder Decani vorwissen kains weges zu vorseumen. Wo aber imants ehafter, erheblicher ursachen wegen dran vorhindert wurde oder nodtwendiglich vorreisen muste, solchs durch ander zu gescheende bestelle. Wir wollen auch dem Rectori und Decano hiemit bei iren pflichten aufferlegt unnd bevholen habenn, das sie hernach auf kunftigen Laurentii antzufangen, durch den Procuratorem alle vierteil jahr ein vortzeichnus, wie oft ein ider gelesen habe, sampt irer entschuldung, wan sie vorhindert, in unnser cantzlei uberschicke, auf das wir uns jegen die fleissigen mith gnaden unnd die seumigen ernster straff wissen zu ertzeigen. Wollen nicht zweivelen, ein ider werde sich ohne fernner erinnern der gebuher vorhalten. Ahnn dem geschieht unnsere wolgefellige meinung inn gnaden zu erkhennenn, Datum Wolgast den vii des Augusti anno etc. im lxiiten Johannis Fridericus manu propriab

a

danach gestrichen sollet.

1 Johannes

b eigenhändige

Unterschrift.

Schusius: Seit 1562 Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 220. 2 Hieronymus Haubold († 1579): Seit 1562 Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten 3 Wahrscheinlich Friedrich Penzolt: Professor an der I/1857, S. 220–221. Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, 1556 von Wittenberg nach Greifswald berufen und 1562 nach Wittenberg zurückgekehrt, siehe Kosegarten I/1857, S. 205. 4 Zacharias Orthus († 1579): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald; er ging 1561 nach Schweden, später nach Wittenberg, Wien und Königsberg, siehe Kosegarten I/1857, S. 205.

Ordnung der Vorlesungen (1562)

183

18. 1562 Ordnung der Vorlesungen an der Universität A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 233v–234v. Ausfertigung; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 323x200 mm. Die Statuten der Universität von 1545 hatten die Lehraufgaben und -inhalte der einzelnen Professuren ebenso geregelt wie die Einteilung der Stunden (vgl. Nr. 9). Die vorliegende erneuerte Ordnung greift diese Regelungen weitgehend auf, schränkt den Vorlesungsbetrieb aber auf vier Wochentage ein, wo die Statuten von 1545 noch von täglichen Vorlesungen ausgingen. Diese Veränderungen der Stundeneinteilung betreffen insbesondere die Philosophische Fakultät. Bereits am 20. Mai 1560 wurde die Ordnung der Vorlesungen, Disputationen und akademischen Reden im Rahmen eines consistorium generale der Universität erneuert.1 Am 12. Juni 1560 wurde darüber im herzoglichen Rat berichtet.2 Der Erlass dieser erneuerten Ordnung wurde 1561 durch die Herzöge angekündigt und mit der Forderung nach detaillierten und regelmäßigen Berichten über die gehaltenen Vorlesungen verbunden (Vgl. Nr. 17). Die in der Ordnung genannten neu berufenen Professoren Johannes Schusius und Hieronymus Haubold sind am 3. August 1562 in Greifswald eingetroffen,3 so dass davon auszugehen ist, dass die Ordnung im August 1562 oder wenig später erlassen wurde. Die Verkündung der Ordnung erfolgte durch den jeweiligen Rektor in angepasster Form und wurde ergänzt um die Mittwochs und Samstags zu haltenden Vorlesungen.7

Horae et ordo praelectionum in academia Gryphiswaldensi Diebus Lunae et Martis Hora sexta professor oratoriae rhetoricen Doctori Philippi4 vel ad trennium alternis. Hora septima doctor Thomas Mevius5 praeleget in doctrina iuris. Eadem hora physicus Gryphiswaldensis librum de anima6 ea lege ut vertente anno finiatur. 1

Friedländer I/1893, S. 259. Nach dem Dekanatsbuch der Artistenfakultät hätte die Versammlung bereits am 11. Mai stattgefunden, Friedländer I/1893, S. 266. 2 Friedländer I/1893, S. 260. 3 Friedländer I/1893, S. 273. 4 Philipp Melanchthon, De rhetorica libri III, Wittenberg 1519. 5 Thomas Mevius († 1580): Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 217–218. 6 Aristoteles, De anima. Philipp Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540. 7 Vgl. APS AKW 1788, fol. 469v.

184

Ordnung der Vorlesungen (1562)

Hora octava doctor Christianus Calenius1 poetam graecum Theocritum quo finito, Hesiodum aut Homerum. Hora nona Iacobus Runge2 graecum evangelium Iohannis vel absente eo pastor templi divi Iacobi magister Andreas Runge3 inchoatam graecam epistolam ad Galatas vel ea finita in hebraeaa lingua aliquid psalterium aut simile quippiam proponet. Eadem hora doctor Bernardus Bere4 in doctrina iuris. Hora duodecima magister Ioachimus Marcus5 grammati[cae] latinae etymologiam perpetuo tradet. Hora prima magister Ieronymus6 Terentii comoedias. Hora secunda magister Iohannes Schusius7 sphaeram Sacroboscib.8 Eadem hora magister Petrus Cimdarsen9 syntaxin latinam. Hora tertia doctor Ezechias10 physicen, eadem hora pastor templi sanctae Mariae epistolas Pauli graecas monstrata proprietate et serie in contextu et locis doctrinae ad pietatem utilibus en[ar]rabit. Hora quarta pastor templi divi Iacobi dialectiam. Diebus Iovisc et Veneris Hora sexta professor oratoriae epistolas Ciceronis. Hora septima doctor Thomas Mevius in doctrina iuris. Eadem hora licentiatus Franciscus Ioel11 in doctrina medica. a

ebraea.

b sacrobusti.

1 Christian

c martis.

Calenus († 1617): Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität 2 Jakob Runge (1527–1595): Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 219–220. Pommerscher Generalsuperintendent und Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Heyden 1964, S. 132f.; Kosegarten I/1857, S. 215–216. 3 Andreas Runge († 1578): Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald und Pastor an der Kirche St. Jakobi in Greifswald; lehrte auch an der Philosophischen Fakultät, siehe Kosegarten I/1857, S. 216; Heyden 1964, S. 99–100. 4 Bernhard Bere: Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 203. 5 Joachim Marcus († wohl 1578): Lector grammatices an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221. 6 Hieronymus Haubold († 1579): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 220–221. 7 Johannes Schusius: Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 220. 8 Johannes de Sacrobosco, De Sphaera. 9 Petrus Cimdars († 1584): Coadjutor an der Kirche St. Nikolai in Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221; Heyden 1964, S. 94. 10 Ezechias Reich († 1572): Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald und herzoglicher Hofarzt in Wolgast, siehe Kosegarten I/1857, S. 203. 11 Franz Joel († 1579): Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald und Greifswalder Stadtphysikus, siehe Kosegarten I/1857, S. 203–204.

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Ordnung der Vorlesungen (1562)

Hora octava doctor Christianus Calenus officia vel orationes Ciceronis. Hora nona Iacobus Runge Esaiam, absente eo magister Petrus Cimdarsen examen ordinandoruma et confessionem Augustanam vel Saxonicam breviter repetat. Eadem hora doctor Bernardus doctrinam iureconsultorum. Hora duodecima magister Ioachimus Marcus compendium arithmetices in ciphris et lineis. Hora prima magister Ieronimus graecam grammaticen. Hora secunda Magister Iohannes Schusius Ovidium aut Virgilium. Eadem hora doctor Christophorus Gruwelius1b, syndicus Gryphiswaldensis, doctrinam iuris tradet. Hora tertia doctor Ezechias Richius in arte medica. Eadem hora pastor templi divae Mariae ethicen doctori Philippi vel quintum ethicorum Aristotelis alternatim.2 Hora quarta pastor ecclesiae sancti Iacobi locos communes doctori Philippi.3 Historicam praelectionem in chronico Philippi4 vel Herodoto, Thucydide, Xenophonte, Livio committimus doctori Christiano Calenio, ut biduo vel hora sexta matutina exemplo doctori Philippi vel aliis commodis horis extraordinariis sibi sumat ad quam praeter adolescentes, haud dubie et planequec professorum studio repetendarum rerum optimarum convenient sententias et iudicia conferent. Singulis mensibus fiat declamatio et disputatio circularis. Disputent ordine professores superiorum facultatum et magistri artium. Declamationes habeant magistri artium vel per adolescentes recitari curent. Nemo praelectionem suam intermittat, nisi causam tam rectori vel decano suae facultatis significet, simul alium substituat vel alio commodo tempore quantum neglexit, sarciat sin minus pro qualibet intermissa praelectione dimidius aureus abd ecclesia vel academiae ei persolvendus detrahetur.

a

danach gestrichen vel. b danach gestrichen doctrinam. c plaenque. academia vel. e die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen.

1 Christoph

d danach

gestrichen

Gruel († 1597): Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald und Greifswalder Stadtsyndikus, siehe Kosegarten I/1857, S. 203; Pyl 1896, 2 Aristoteles, Ethica nicomachia. Ders. Ethica Eudemica. Philipp. S. 364–365. Melanchthon (ed.), Aristoteles: Ethica, Hagenau 1530. 3 Philipp Melanchthon, Loci communes rerum theologicarum, Wittenberg 1521. 4 Philipp Melanchthon, Chronicon Carionis. Wittenberg 1558, 2. Teil: 1560, Ed. und Forts. Caspar Peucer 1562, 1566.

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Rechnungslegung des Prokurators (1563)

19. 1563 Januar 8, Wolgast Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir regeln die Rechnungslegung des Universitätsprokurators A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator 5623, fol. 1r–2v. Ausfertigung, behändigt, Verschlusssiegel verloren; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse; Format 320x205 mm. Ein Prokurator der Universität taucht erstmals 1549 als collector redituum academiae in den Rektoratsmemorabilien der Matrikel auf.1 Bei ihm, wie wohl auch bei seinen Nachfolgern, handelt es sich um fürstliche Beamte, die nicht gegenüber Rektor und Konzil, sondern den Herzögen direkt rechenschaftspflichtig waren.2 Das herzogliche Reskript greift Beschwerden der Universität über dieses Verfahren auf. Sie hatte gefordert, dass der Prokurator regelmäßig vor dem Rektor und weiteren Professoren Rechnung legen solle, damit diese einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Einkünfte gewinnen könnten. Eine Verbindung der Ämter von Prokurator (später auch als Structuarius bezeichnet) und Notar der Universität wurde seit 1557 angestrebt und etwa 1564 auch erreicht.3 A trägt die Außenadresse Denn wurdigenn erbar, hoch und wolgelarten unsernn lieber andechtigen und getrewenn Rector, Dechant und andern Professorn unser universitet zum Grypswoldt sampt und sonderlich. Unterhalb der Außenadresse findet sich die Rubrierung Procuratoris rechenschafft.

Vonn Gots gnadenn Johans Fridrich, Bugislaff, Ernnstludwig, Barnim unnd Casimir, gebrueder, Herzogen zuu Stettinn, Pomernn etc., Fursten zuu Rugenn etc. Unnsernn gruß zuvor, wurdig, erbar, hoch unnd wolgelarte libe andechtige und getreuenn. Auff das ahn unnß durch euch gethane schreibenn mugenn wir euch zu gebetener andtwurt gnediglich nit vorhalten unnd erstlich vonn wegenn der desolatenn, das mhann billich der dinge besser solt acht genommen unnd eß die wege wie geschen nit habenn erreichenn lassenn. Aber wie deme ist unnser begerenn, alles so 1

Es handelt sich um den im gleichen Jahr verstorbenen Erasmus Wenth, vgl. Friedländer I/1893, S. 228. 2 Diese Festlegung noch in der Jasenitzer Erbvereinigung vom 25. Juli 1569, vgl. Dähnert I/1765, S. 300f. 3 vgl. APS AKW I 1788, Vorschlag Runges für die Einrichtung der Universität v. 1. August 1557, fol. 161v. Zeitweise wurde das Amt in Personalunion vom Notar des Greifswalder Konsistoriums verwaltet, Alvermann 2004, S. 37f.

Rechnungslegung des Prokurators (1563)

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viell muglich wiederumb messe unnd zu register zu bringenn. Was wir auch euch dartzuu gnediglich kunnenn befurdernn, dran sols nit erwindenn. Betreffenndt die retardatenn, so bei Martini Sarnowen1 zeitenn hinderstellig bliebenn, nachdem derselbig alles zuu rechter zeit eintzufordern bestellet gewesenn, auch dafur sein soldung gehabt, mag er waß vorseumet, nachmalnn einmhanenn unnd ann dem erst deßjennigenn, waß er in nhamenn der universiteten mer ausgegebenn alß empfangen bei sich behaltenn unnd abkurtzen. Das uberlige, so ime dann nach weiter mangelnn wirt, seindt wir (wann auch die register durch unnß erwogenn unnd recht befundenn) inenn neben geburlicher quitung zustellenn zu lassenn, gnediglichenn geneigt. Unnd damit er berurten nachstandt so viell fuglicher habe einzubringen, schickenn wir ime dartzuu bei vorwarte unnser mandata unnd furderungbrieffe, welcher im fall der nodt er sich zu gebrauchen. Die donationn unnsers gnedigen unnd freuntlichenn gelieptenn herrn vaternn, hochseligen, wollen wir zum furderligsten es immer anderer gescheffte halben geschen magk inns werck setzenn, auch so lang den punct des neu angenommenenn Procuratoris bestellung belangendt zu bedencken behalten. Wir achtenns aber dafur, weill durch angeregte donationn er seiner arbeit vast erleichtert wirt, das auch ohne nodt ime sonderlige grosse besoldung unnd mer dann andere vorr ime gehabt, zu geben. Doch wirt solchs kunfftig ordnung mit sich bringenn, darhin wirß stellenn. Unnd begerenn schließlich das ir sampt unnd sonderlich inn euerm beruff unnd ampternn mit lesenn, disputirenn und declamirenn euch fleissig erzeigt unnd unß vonn allenn quartalenn, wie itzo geschenn, vortzeichnus uberschickt, auff das wir wieder die nachlessigenn mit abkurtzung irer beßoldung und sonstenn geborenden ernst habenn zu gebrauchenn, seindt wir inn gnadenn zu erkennen geneigt. Datum Wolgast denn viii Januarii anno etc. lxiii Johannes Fridericus manu propriaa

a

eigenhändige Unterschrift.

1 Martin

Sarnow: Stadtsekretär in Greifswald und ehemaliger Prokurator der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 279.

188

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

20. 1563 Februar 25, Greifswald Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir bestätigen sämtliche Privilegien, Rechte und die Jurisdiktionsgewalt der Universität, insbesondere die von Philipp I. vorgenommene Dotation der Universität und erweitern dieselbe auf 1500 Gulden jährlich A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 104; Format 670x517 mm, Umbug 49 mm. Eingehängtes Siegel der Aussteller in Holzkapsel. AI‘1 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 179r– 180v; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 320x209 mm. AI‘2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.182–183v; 1 Bogen, S. 1–4 mit Text; Format 325x200 mm. AI‘3 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.187r– 190v; 2 Bogen, S. 1–8 mit Text; Format 327x210 mm. AI’4 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.197r– 200v; 2 Bogen, S. 1–6 mit Text; Format 334x214 mm. AII’1 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.201r– 204r; 2 Bogen, S. 1–7 mit Text; Format 320x213 mm. AII’2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol.206r– 207v; 3 Bogen, S. 1–10 mit Text; Format 322x210 mm. B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Annalen der Universität, Nr. 108, pag. 490–493; 4 Seiten; Format 270x195 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Bd. 2, Stralsund 1767, S. 812–813. Regest – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Beilagen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 128–129. Die vorliegende Urkunde, die oberflächlich betrachtet als Transsummierung einer Urkunde Philipps I. erscheint, bei genauerem Hinsehen aber lediglich ein mehrfach verändertes und stark überarbeitetes Konzept der Kanzlei Philipps I. wiedergibt, hat eine komplexe Vorgeschichte. Die 1558 von Philipp I. geplante und verkündete Dotation der Universität (vgl. Nr. 14) war bis zu seinem Tod 1560 urkundlich nicht vollzogen worden, obgleich an der Ausfertigung einer entsprechenden Urkunde seit 1557 gearbeitet worden war.

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

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Am 9. April 1562 wandte sich die Universität an die unter der Vormundschaft Herzog Barnims IX. von Pommern-Stettin stehenden Söhne Philipps I. mit der Bitte, die Dotation nunmehr zu vollziehen.1 Die 1563 erfolgte Bestätigung (A) der Dotation Philipps I. von 1558 erfolgte auf der Grundlage von Konzepten der Kanzlei, die seit 1557 in mehreren Etappen überarbeitet wurden. Das erste Konzept AI‘1 von einer Hand der herzoglichwolgastischen Kanzlei ist auf den 1. Juni 1557 datiert.2 Dieses Konzept wird, gemeinsam mit der Absichtserklärung Philipps I. v. 24. April 1558 (vgl. Nr. 14), Grundlage für Verhandlungen mit der Universität über die Ausstattung gewesen sein. Ein weiteres Konzept AI‘2, welches die Streichungen und Zusätze von AI‘1 berücksichtigt, wurde nach einem Vermerk an die Universität übersandt.3 In dieser Fassung finden sich mehrere Zusätze und Streichungen von der Hand des Generalsuperintendenen Jakob Runge. Zusätzlich zu den Veränderungsvorschlägen im Text führte Runge in einem beigelegten Schreiben an den herzoglichen Rat Jakob von Zitzewitz weitere Änderungswünsche für den Text der Urkunde, die die Höhe der Dotationssumme und die Zusammensetzung der Kuratoren betreffen, aus.4 Dieses Schreiben ist auf den 23. November 1558 datiert. Kurze Zeit später entstand das Konzept AI’3, ebenfalls von der Hand Jakob Runges. In dieser Fassung wurden die Veränderungsvorschläge aus dem Schreiben Runges und AI‘2 bereits eingearbeitet. AI’3 muss als die letzte zu Lebzeiten Philipps I. erstellte Fassung gelten und dürfte mit der formula identisch sein, von der in der Bestätigung die Rede ist. Die zusätzlichen Einfügungen von Wörtern und Unterstreichungen sowie Markierungen von Textpassagen in AI’3 dürften erst um 1562 mit der Wiederaufnahme der Beurkundungsabsicht durch die Söhne Philipps I. erfolgt sein. Im Vorfeld der Bestätigung der 1558 getroffenen Verfügungen Herzog Philipps I., übersandten dessen Söhne Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir ihrem Vormund Herzog Barnim IX. 1562 nach eigenen Angaben eine Kopie des Entwurfs.5 Dabei handelte es sich wahrscheinlich um AI’4. In AI’4, welches als korrigierte Abschrift von AI’3 entstand und zugleich als Konzept für die Bestätigung von 1563 (A) genutzt wurde, fehlen die in AI’3 markierten umfangreichen Passagen, ebenso in allen späteren Abschriften. In AII’1, welches das erste Konzept der Bestätigungsurkunde von 1563 (A) darstellt, sind aus AI’4 nur die Intitulatio und weitere 16 Wörter des Textes mit dem Vermerk inseratur ad verbum übernommen worden. Im Gegensatz zu allen früheren Konzepten ist hier eine Zeugenreihe zu finden, die wohl nachträglich rekonstruiert und später noch weiter ergänzt wurde. Die Datierung Wolgast 1558, allerdings ohne Monatsoder Tagesangabe, findet sich zuerst als Nachtrag in AII’2. Aufgrund dieser hier skizzierten ungewöhnlichen Genese der inserierten Urkunde Philipps I. wird diese nach A wiedergegeben, wobei die Abweichungen zu AI’3, also der letzten von Philipp I. geplanten Fassung der Urkunde, im Apparat vermerkt sind.

1

UAG Altes Rektorat, St. 1, pag. 13–28; Kosegarten II/1856, S. 208. 2 dinstages nach exaudi anno 1557, siehe APS AKW 1788, fol. 180v. 3 APS AKW 1788, fol. 183v. 4 APS AKW 1788, fol.184r–185v. 5 APS AKW 1788, fol. 191r–192v, das Schriftstück wird als copei obgedachten auff weiter erwegung gefasten Instruments bezeichnet.

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Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

Im Unterschied zur geplanten Dotation Philipps I. aus der herzoglichen Kammer wurde der überwiegende Teil der Summe nunmehr auf das Kloster Neuenkamp angewiesen,1 200 Gulden flossen aus dem sogenannten canon rugianus und weitere 300 von Hebungen aus den Dörfern Wampen, Letzen, Hennekenhagen, Hinrichshagen und Kreutzmannshagen. Die Verkündigung der Urkunde (A) erfolgte im Vorfeld der nach Stettin einberufenen Versammlung der Provinzialstände2 in einer feierlichen Versammlung des Adels, der Professoren und des Rates der Stadt in Greifswald. Im Anschluss daran wurde eine Erneuerung und Verbesserung der Statuten vorgenommen, die schriftlich nicht überliefert ist. Die zugleich von den Fürsten vorgenommenen Vermittlungsversuche in den Streitigkeitein zwischen Magistrat und Universität hinsichtlich des unberechtigten Einzugs von Hebungen der Universität durch ersteren, der akademischen Jurisdiktion und der Immunität von Universitätsverwandten und -liegenschaften scheiterten am Widerstand der Stadt.3

In nomine sanctae et individuae trinitatis aeterni dei patris filii et spiritus sancti creatoris et conservatoris humani generis. Amen. Nos dei gratia Iohannes Fridericus Bugslaus, Ernestus Ludovicus Barnimus et Casimirus fratres Stettinensium Pomeranorum, Cassuborum et Vandalorum duces Rugiae principes et comites Gutzkoviae etc. universis christi fidelibus in perpetuum notum facimus, quod illustrissimus princeps inclitae memoriae Philippus quondam dux Stettinensium ac Pomeranorum etc. pater noster carissimus ad testificationem gratae mentis pro laetissima revelatione sacrosancti evangelii (cuius lux cum primordio imperii ipsius felici auspicio luculentissime affulsit) ad omnipotentis dei gloriam ecclesiae ac reipublicae salutem academiam nostram Grypswaldensem ab atavo nostro duce Wartislavo anno 1456 erectam atque fundatam mille aureis certorum annuorum redituum et ducentis modiis hordei, nec non ducentis modiis siliginis quotannis solvendis ad usum oeconomiae pro pauperibus scholasticis auxit et locupletavit. Unicum enim hoc toto vitae suae curriculo praecipue spectare solebat, ut et ipse domum altissimi (qui semper eum temporibus adversis mirifice protexit) inhabitans amoenitatema domini contemplaretur visitaretque templum eius et posteri misericordia et benedictione aeterni dei conditoris ecclesiae et politici ordinis puritatem caelestis doctrinae, cum studiis optimarum artium iuris, medicinae,b philosophiae linguarum et cum honestate morum a

amaenitatem.

1 Im

b medecinae.

Jasenitzer Erbvertrag von 1569 wurde festgelegt, dass die Summe stattdessen aus dem Kloster Eldena entrichtet werden sollte. 2 Daraus erklärt sich die hohe Zahl der Deputierten von Städten und Geistlichkeit unter den Zeugen der Urkunde. 3 Friedländer I/1893, S. 274f., S. 279. Der fürstliche Vermittlungsvorschlag vom 26. Februar 1563 findet sich in UAG, Altes Rektorat R 547, fol. 23v–26v.

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

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ac disciplinae in patria ad reditum usque salvatoris in nubibus conservatam retinerent. Facta autem est ea bonorum et redituum assignatio, publice in curia Grypswaldensi praesente tota academia et senatu populoque urbano anno 1558 die Philippi et Iacobi, cum sollemnem promotionem doctorum theologiae suo sumpto liberaliter instituisset eamque sua praesentia et auctoritate condecorasset. Nos quoque Ioannes Fridericus id temporis academiae rector dictam donationem viva voce nostra una cum duce Bugislavo et duce Ernesto Ludovico fratribus nostris dilectissimis cum debita gratiarum actione tam nostro quam academiae nomine propensa voluntate studiose libenterque comprobavimus. Sicuti autem omnes res hominum caducae sunt et mille casibus subiectae et obnoxiae, ita antequam academia in quasi possesionem donatae pensionis veniret, inclitus dux Philippus, carissimus pater noster, ex hac mortali vita in laetissimum sinum filii dei domini nostri Ihesu Christi cum ingenti totius patriae dolore et iustissimo luctu evocatus est. Ante mortem vero tum alias saepe tum quoque in testamento ultimae suae voluntatis inter alia pia et necessaria mandata curam ecclesiae et scholarum, imprimis autem academiae Grypswaldensis pio zelo et ardenti desiderio nobis commendavit monendo et flagitando praecipiens, ut dictam donationem et voluntatem suam firmam ac ratam perpetuo habeamus atque in actum realem perfectionemque deduci et inviolabiliter servari curemus, quod nos facturos optimo et carissimo patri duci Philippo pie sancteque recepimusa. Itaque cum pari studio et cupiditate ecclesias scholas et universam rem litterariam provehere et ornare ac ultimam patris voluntatem tam sanctam et salutarem non modo ratam habere, sed etiam pro viribus augere perpetuob cupiamus ac dilecti et fideles nostri rector et professores realem donationis consumationem devote nobis supplicantes reverenter petant, formulam, quam dux Philippus pater noster dilectissimus ultimo suae aetatis anno recto iudicio et de consilio fidelium consiliariorum conscribi fecerat, iterum proferri iussimus consilio et auctoritate illustrissimi principis domini Barnimi senioris ducis Stettinensium Pomeranorum, Cassuborum et Vandalorum, principis Rugiae et comitis Gutzkoviae agnati patris loco colendi et tutoris nostri carissimi debita reverentia super ea requisitis, qui pro sua erga ecclesiam et patriam pietate auctoritate tutoria idem nos facere hortatus est addita admonitione, nisi fiat timendum esse, ne ultio divina id in nobis severe vindicet. Consilium igitur ac mentem carissimi patris et tutoris nostri ducis Barnimi senioris et rem praefatam universam ad dilectos et fideles nostros consiliarios nobis in hac minorennis aetatis gubernatione auctoritate caesarea et consensu ordinum omnium adiunctos retulimus. Quorum eadem suffragiis datis fuit consentiens sententia et communis voluntas, donationem videlicet illam a

promissimus D.

b über

der Zeile.

192

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

propter religionem ultimae voluntatis patris nostri et propter publicam patriae utilitatem re ipsa efficienter ad optabilem exitum esse deducendam. Iuxta formulam superioribus temporibus carissimi patris nostri mandato conceptam, cuius tenor talis est: Philippus dei gratia Stettinensium, Pomeranorum, Cassuborum et Vandalorum dux princeps Rugiae et Gutzkoviae comes omnibus has litteras inspecturis salutem. Cum in hanc nostram aetatem horribiles bellorum motus incurrant ecclesiaeque cymba in mediis fluctibus varie iactetur nostri muneris esse iudicamus omnibus piis officiis conari, ut in hac ultima et vere languida mundi senecta, doctrina caelestis incorrupta una cum optimarum disciplinarum studiis ad posteros transmittatur. Quod igitur felix faustumque sit, nec non christianae reipublicae salutare academiam nostram Grypswaldensem pro studio a maioribus nostris erectam ad ecclesiae et politiarum utilitatem non tantum conservare, verum etiam reditibus amplioribus locupletare, decretum ac statutum habemus. Filium dei dominum nostrum Iesum Christum orantes, ut consilia nostra gubernet, quo gloria individuae trinitatisa ac vera altissimi doctrina in regionibus nostris latissime propagetur et tranquillus ac honestus in tantis procellis maneat reipublicae nostrae status. Principio itaque confirmamus et salva academiae esse volumus omnia privilegia, iurisdictionem, potestatem carceris immunitates, exemptiones, possessiones, iurab et libertates omnes, quas et proavi nostri pontificesc episcopi et alii cuiuscumque gradus aut conditionis fuerintd academiae contulerunt. Ne autem, quod iniuria superiorum temporum, non sine incommodo accidit, idem in posterum eveniat, ut a quaestoribus scholae vel quotannis non exigantur vel in alios quam decebat usus collocentur reditus ex aerario nostro mille florenos monetae nunc temporis in regionibus nostris usitatae duabus vicibus quingentos nempe in paschatis feriis et reliquam partem in Michaelis festo per archiquaestorem nostrum vel ex monasterio campensie dictae academiae numerari ac dari curabimus. Nobis vero nostrisque heredibus illud liberum reservantes, ut quocumque tempore vel sorte data vel aliis concessis reditibus certis unde quotannis illa pecuniae summa percipi possit nostrum aerarium hoc onere liberare queamus. Porro pensiones ex opulentioribus parochiis nostris in Rugia, Oldenkerck, Sagard, Gingest, Poseritz, Casnevitz,f Gartz, Wike, Patzick ad scholae conservationem hactenus contributas et contribuendas, quarum summa ultra ducentos aureos se extendit dictae academiae nostrae a am Rand ergänzt AI’3. b die letzten vier Wörter fehlen AI’3. c fehlt AI’3. d die letzten sieben Wörter fehlen AI’3. e die letzten vier Wörter fehlen AI’3. f über der Zeile.

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

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perpetuo largimur; simul concedentes eiusdem curatoribus et professoribus potestatem, ut illas augeant et in aliis parochiis Rugiae, quarum ius patronatus ad nos pertinere dinoscitur quantum licet sine detrimento minsiterii (quod honeste conservari volumus) pensiones annuas requisito nostro consensu constituant.a 1 Relinquimus etiam dictae nostrae academiae elemosinas ex testamentis una cum aliis reditibus in civitate Grypswaldensi, nec non apud nobiles beneficiarios nostros ex contractu mutuo constitutis, ut hos academiae quaestor una cum pretio locationis ex domiciliis universitatis quotannis percipiat; ita ut summa a

danach folgt in AI’ 3 (am Rand markiert): Confirmamus etiam academiae nostrae ius denominandi pastores et in visitatione futura repetendi antiquas pensiones in parochiis civitatum nostrarum Demmin, Grimmen, Tribsees, nec non in pagis Gormin, Tribom, Reineberg, Gristow, quod maiores nostri academiae contulerunt. Posteaque autem ecclesiae et reipublicae plurimum intersit idoneas personas ministerio in civitatibus et praecipuis parochiis praefici et retineri concordiam et coniunctionem eodem pio studio cum proavis nostri[s] donamus academiae Gryphiswaldensi ius petitionis tum in ecclesiis Rugiae, tum in parochiis civitatum nostrarum Stralsund, Anclam, Pasewalck, Wolgast, Bard, Treptow, eodem modo, quo academia ius denominandi pastores habet in parochiis civitatis nostrae Gryphiswaldensis ac visitatoribus mandata dabimus et hoc ipso mandamus ut cognitis ecclesiarum rationibus quantum fert ministerii conservatio academiae, quae patriae commune bonum est consulant, quemadmodum in Gryphiswaldensi visitatione circiter quingentos et quinquaginta florenos non minus ad scholae quam ad ecclesiae et reipublicae usum iuxta visitationis tabulas a nobis consignatas ordinari curavimus ac volumus, ut pensiones contributae et contribuendae tam ecclesiastico consistorio, quod deo adiuvante constituemus, quam scholae conservandae sint usui et auxilio. Id circo et generalem superintendentem et superintendentem Rugiae Gryphiswaldi habitare, oportere duximus et ad alios academiae reditus adiungimus, quod huic in contractu Kilensi illi vero ex archidiaconatu Demminensi et Tribucensi deputatum est.

1 Die

hier gestrichene Textpassage ist im Kontext der Streitigkeiten um den zwischen den Herzögen Philipp I. und Barnim IX. von Pommern und König Christian III. von Dänemark am 4. September 1543 geschlossenen Kieler Vertrag und die Einsetzung und Versorgung eines Superintendenten für Rügen zu sehen. Rügen gehörte zur Diözese des dänischen Bistums Roskilde und war zudem Teil des Herzogtums Pommern. Nach den Bestimmungen des Kieler Vertrages sollte der von den pommerschen Herzögen zu bestellende Superintendent durch den Landvogt zu Rügen eine jährliche Summe von 100 Gulden und vier Last Roggen erhalten. Die genannten Einnahmen aus Tribsees und Demmin waren im Kieler Vertrag selbst nicht genannt, sondern nur die Zuweisung einer entsprechenden Pfarrei, eines Beneficiums oder anderer Einnahmequellen an den Superintendenten von Rügen durch die pommerschen Herzöge zugesagt worden (Laursen 1907, S. 432f.). Der gleichfalls im Vertrag nicht genau spezifizierte Wohnsitz sollte durch die pommerschen Herzöge gestellt werden. Streitpunkte zwischen der dänischen und der pommerschen Seite waren in der Folgezeit vor allem die Frage des Wohnsitzes des Superintendenten, den der dänische König auf Rügen sehen wollte, die Frage der Bestätigung im Amt durch den Bischof von Roskilde und der Gebrauch der Einnahmen des Kirchengutes auf Rügen für die Universität Greifswald durch die pommerschen Herzöge.

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Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

dotationis nostrae exceptis contributionibus acquirendis ad millea ducentos aureos porrigatur. Pauperum ut autem habeatur ratio et omni tempore fruantur et gaudeant nostra liberalitate studiosi egentes ad sustentationem oeconomiae quotannis centum nonaginta duos modios farinae siliginis et totidem modios hordei, ex nostro coenobio Hildensi suppeditabimus (seindt zwo last roggen mehl und zwo last gersten).b Et si quando necessariae aedificationes in aedibus collegii, oeconomiae aut domo ordinarii, quae post hac erit iureconsultorum collegiumc suscipiendae erunt, petentibus academiae curatoribus scholam nostram lignis et aliis rebus necessariis nos et heredes nostri liberaliter et benigne iuvabimus. Quae res cum non minus ad civitatis ornamentum, quam ad publicam utilitatem spectet, senatus Gryphiswaldensis iuxta veterem concordiam academiae curro publico et equis in vehendis lignis, saxis, calce et similibus rebus opem feret. Cumque disciplina in omni societate nihil sit magis necessarium, certos ex consiliariis nostris ordinabimus curatores et inspectores academiae videlicet virum aliquem ex ordine nobilium primarium antecellentem virtute sapientia et auctoritate, cui adiungetur capitaneus praecipuus ex praefecturis nostris, nec non cancellarius aulae nostrae et consuld Grypswaldensis. Hi quatuor quotannis rationem accepti et expensi exigent a quaestore academiae et concessum ipsis erit non solum discipulorum petulantiam coerceree, verum etiam professores, si quos officii parum memores invenerint vel in viam revocare vel prorsus a docendi munere removere, in eorumque locum consensu nostro alios spectatae probitatis et eruditionis viros substituere, nec non de facultatibus praelectionibus, legibus, exercitiis publicis, aedificiis et aliis rebus, prout academiae nostrae erit commodum et utile disponere. Si vero, quod deus clementerf avertat, saepius nominata nostra schola Grypswaldensis vel labefactaretur, vel prorsus interiret, hanc tamen donationem ita ratam esse volumus, ut hi reditus supra scripti, qui ex aerario nostro et ex parochiis solventur, non ad alios usus profanosg, sed semper ad academiae sustentationem, quae in alia civitate vel loco dicionis nostrae, fuerit constituta, conferantur. Praedicta omnia singula et universa confirmamus nostro et heredum nostrorum nomine et hanc donationem ratam esse volumus in perpetuum, in cuius rei evidens testimonium hasce litteras sigillo nostro munivimus et cum filiis nostris dilectis, Ioanne Friderico, Bugslavo, Ernesto Ludovico et Barnimo, Pomeraniae ducibus, propria manu subscripsimus. Actum a

davor in AI’ 3 bis. b danach folgt in AI’3 Ad dictae oeconomiae usum donamus academiae occidentalem partem nostri monasterii franciscorum in civitate Gryphiswaldensi fundati a Gutzkowiae comitibus. c danach in AI’3 et locus consistorii. d danach folgt in AI’3 (am Rand markiert) ex utraque civitate nostra Stralsundensi. e cohercere. f am Rand ergänzt AI’3. g prophanos.

Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

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Wolgasti Anno 1558. Preasentibusa validis et nobilibus consiliariis nostris Oldarico de Schwerin,1 Reimaro et Balthasero de Walde,2 Iacobo Citzewitzen3, Hinrico Narman,4 Valentino ab Eickstedt,5 Michaele et Christiano de Kussow,6 Erasmo Hausen,7 Hinrico Altenkirch8 et aliis quam plurimis fide dignis. Hanc igitur, incliti patris nostri donationem semel ante in publicatione grata mente a nobis acceptam et comprobatam laborantes iuxta praeceptum dei esse nutritores ecclesiae et rei litterariae. Quod felix et faustum sit ecclesiae reipublicae nobis et toti patriae una cum omnibus academiae nostrae Grypswaldensis privilegiis, iuribus honoribus immunitatibus, exemptionibus, iurisdictione, super suos et aliis quibuslibet libertatibus recta scientia et libera mente habita desuper diligenti, matura et legitima deliberatione praesenti nostro scripto, munito chirographo et sigillo nostro approbamus, ratificamus, confirmamus et perpetuo confirmatam esseb volumus, promittentes ac recipientes bona fide, praedictam donationem carissimi patris nostri et omnia praefatae academiae nostrae iura et privilegia perpetuis temporibus firmiter servare debita auctoritate et vigilantia clementer tueri nec umquam impedimentum vel incommodum aliquod in ulla parte maiore vel minore praestare. De qua propensa nostra voluntate, ut evidentius constet, reditus pecuniarios et frumentarios, quos academia possidet in pagis nostris Wampen, Leetzen, Hennekehagen, Hinricks-hagen et Krutzmanshagen oppignoratos exigua sane summa a maioribus nostris, de quibus reassummendis carissimum nostrum patrem deliberasse cognovimus universitati nostrae Grypswaldensi tamquam proprios relinquimus ex mente benigna erga rem litterariam redemptioni in per-petuum renuntiantesc, ut nunc summa annuorum redituum universitatis nostrae ultra mille quingentos aureos evadat. Illud tamen nobis ac heredibus nostris reservamus, ut rector et professores dictae nostrae academiae Grypswaldensis nobis patronis ac superioribus suis dominis debitam fidem perpetuo exhibeant, nec professores sine nostro a

actum etc., praesentibus etc. AI’3.

1 Ulrich

b über

der Zeile.

c renunctiantes.

von Schwerin: (1523–1575): Herzoglicher Rat, Gollmert/Schwerin/Schwerin 1878, S. 152. 2 Reimer vom Wolde: Hauptmann von Treptow und Klempenow, siehe Schleinert 2001, S. 284. Balthasar vom Wolde: Hauptmann von Ueckermünde, siehe Schleinert 2001, S. 286. 3 Jakob von Zitzewitz († 1572): Hauptmann von Wolgast, siehe Schleinert 2001, S. 285. 4 Heinrich Norman: Herzoglicher Rat und Statthalter des Stifts Cammin, siehe Kosegarten I/1857, S. 196; Herold/Magin 2009, S. 283. 5 Valentin von Eickstedt (1527–1579): Herzoglicher Kanzler, siehe Eickstedt 1860, S. 123. 6 Christian Küssow: Herzoglicher Rat, siehe Schleinert 2001, S. 178. 7 Erasmus Husen († 1572): Herzoglicher Rat, siehe Hofmeister 1940, S. 100–101. 8 Heinrich Altenkirch: 1563 als herzoglicher Sekretär bezeichnet, siehe Friedländer I/1893, S. 275.

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Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

consensu constituant aut dimittant, nec stipendia nobis insciis disponant aut distribuant et ut praeter publicas et privatas operas, quas virtute praestiti iuramenti singulorum fidei committimus singuli pro modo et conditione vocationis suae nobis nostrisque successoribus tum in iudiciis nostris publicis tum in aliis negotiis, ubi requisiti fuerint, fideliter citra exceptionem inserviant. Ut autem singula praemissa, in stabili et perenni statu interveniente divino auxilio permaneant, heredes et quoscumque succesores nostros praesenti scripto obligamus et obligatos esse volumus, ut omnia et singula praemissa ipsi quoque perpetuis temporibus fideliter servare et facere teneantur. Quapropter recta scientia veroque iudicio et legitimo consilio dictum rectorem et professores almae academiae nostrae Grypswaldensis praesenti hoc scripto in veram integram et actualem possessionem vel quasi mittimus, ducimus et deductos esse volumus. Pro maiore vero securitate ex singulari propensione et cupiditate stabiliendae rei litterariae ad salutem ecclesiae ac republicae ordinamus atque decernimus, ut rector et professores academiae nostrae Grypswaldensis per suum procuratorem mille istos aureos ab inclito patre nostro donatos, non ex camera nostra, sed quotannis ex nostro monasterio Novi Campi a quaestore ibidem, cui super hac re per praesentes litteras plenarium mandatum irrevocabiliter damus, perpetuis temporibus post hac percipiant obtineantque. Hypothecae quoque loco constituimus rectori et professoribus supradictis omnes et singulos reditus ex pagis et villis ad coenobium Campense pertinentibus ac volumus, ut ex ipsorum reditibus annuis, sive sint ex pecunia sive ex frumento vel aliis rebus, saepe nominati mille aurei universitati nostrae sicuti iam dictum est diversis temporibus videlicet dimidia pars in festo paschatis et reliqua pars in festo Michaelis per qaestorem nostrum sine mora aut recusatione numerentur et persolvantur, quod neque nos neque heredes aut succesores nostri in perpetuum vel impediemus vel immutabimus. Si vero futuris temporibus uni ex nobis vel nostris heredibus in divisione coenobium Campense obveniret, mille aureis minus aestimabitur, quam ex eius fructibus capi potest, ut semper academiae nostrae reditus salvi et integri maneant, nec umquam in dicionibus nostris desit, quod vel ad propogationem divini nominis vel ad erudiendam iuventutem et conservandas artes ecclesiae ac reipublicae utiles et necessarias pertinere dinoscitur. Primi autem quingenti aurei in festo Michaelis currentis sexagesimi tertii armi numerabuntur. Et sic postea in perpetuum, ut supra statutum est academiae nostrae sine ullo impedimento vel mora, quod debetur, iusto tempore persolvetur. Et si quando, quod divina avertat clementia, bona monasterii nostri Novi Campi incendiis vel alia calamitate damnum enorme faciant, ut saepe nominatos mille aureos certo pendere nequeant, recipimus et nosmet

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ipsos ac heredes nostros obligamus, mille istos aureos in eo casu ex nostra camera, quotannis solvendos donec damnum acceptum sanetur, expleaturque, nec impedimentum solutionis ullum praetendi queat. Pensiones vero ex nostris ecclesiis Rugiae, quaestor noster a pastoribus exiget et quotannis circa diem Gregorii, mense Martio, universitatis qaestori tradet et persolvet, nihilominus eas in annuis suis accepti et expositi tabulis, ad memoriam rei perpetuam et conservationis firmamentum describens. Volumus etiam, ut praesens nostrum scriptum chirographo et sigillo nostro munitum continens tenorem donationis illustrissimi ducis Philippi patris nostri carissimi et perpetuo colendi ac nostram approbationem, confirmationem, ratificationem et clementem dispositionem,eandem vim et vigorem obtineat ac habeat, eique eadem fides in iudicio et extra adhibeatur ac si dicti ducis Philippi, incliti patris nostri originale novum recens et integrum cum ipsius chirographo exstaret et produceretur, quod carissimus pater noster aeternae et piae memoriae dux Philippus per accelerationem morbi edere ac debita forma exhibere non potuit. Nobis vero ante mortem libera et integra mente magnaque animi contentione et cupiditate haec perficere atque ad exitum perducere amanter iniunxit et demandavit. In cuius rei perpetuum testimonium et notitiam pleniorem hoc scriptum nostrum sigilli et chirographi nostri munimento fecimus consignari et roborari. Actum et datum Grypswaldii postridie Mathiae Apostoli per manus cancellarii nostri infra scripti anno partus salutiferi 1563. Praesentes et ad deliberationem adhibiti fuerunt Oldaricus de Schwerin in Spantkow supremus aulae nostrae magister, Henricus Norman cantor et locum tenens in diocesi Camminensi, Martinus de Wedel1 commendator in Wildenbruch, Ioachimus Moltzan2 archimarscalcus ducatus nostri Stettinensis, Matzke Borcke3 in Pansin, doctor Balthasar a Walde4 in Muggenborch praefectus Ukermundensis, Ioachimus Schulenborgius5 a in Penckun, Georgius Plato6 praeses Rugiae, Iacobus Citzwitz7, Valentinus ab Eickstet, Cancellarius, Iacobus Kussow8 a

über der Zeile ergänzt r.

1 Martin

von Wedel († vor 1577): Herzoglicher Rat und Komtur von Wildenbruch, siehe Bülow 1879, S. 31; Nießen 1908, S. 144; Grotefend 1925, S. 78, S. 89. 2 Joachim Molzan (1480 oder 1481–1565): Herzoglicher Erblandmarschall des Landes Stettin, Landvogt zu Greifenberg, Hauptmann zu Wolgast, siehe Schmidt 1913, S. 7–13. 3 Wohl 4 Balthasar vom Wolde: Matz von Borcke zu Stramehl, siehe Borcke, S. 21–22. 5 Joachim von der Hauptmann von Ueckermünde, siehe Schleinert 2001, S. 286. Schulenburg (1522–1594): Landrat, siehe Friedländer I/1893, S. 221; Danneil 1847, S. 294–298. 6 Georg Plate: Landvogt von Rügen, siehe Zober 1847, S. 160. 7 Jakob von Zitzewitz († 1572): Ehemaliger herzoglicher Kanzler und Rat, siehe Stojentin 1897, S. 211–213. 8 Jakob Küssow: Hauptmann von Wolgast, siehe Schleinert 2001, S. 285.

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Bestätigung und Erweiterung der Dotation Philipps I. (1563)

marscalcus et capitaneus Wolgastensis, Gerhardus Below1 in Pest,a Casparus Krakevitz2, capitaneus Bardensis in Divitz, Christianus Kussow, Heningus de Walde3, Iacobus Bere4, Ersamus Husen5, Otto de Rammin6, Balthasar Raw7 magister, Alexander ab Eickstet8 quaestor noster primarius, Wedego ab Osten9, Antonius Drake10 in Gemekow, Nicolaus Sastrow11 preafectus Hildensis, doctor Dionysius Gerson12 pastor Wolgastensis, Ioachimus Moritz13 iuris consultus, doctor Bernhardus Metellus14 medicus, magister Iacobus Kruse15 contionator aulae nostrae, Antonius de Hindenborch16 quaestor Wolgastensis, Nicolaus Gentzkow17 doctor et Ioachimus Klinckow18 Sundensium, Petrus Krul19, Bertram Schmiterlow20, Petrus Frobose21 et doctor Christopherus Gruelius22 Grypswaldensium, Antonius Martini23 et magister Hinricus de Wesel24 Tanglimensium, Vitus Schwetzin25 et Ioachimus Hop26 Deminsensium a

die letzten vier Wörter am Rand von gleicher Hand nachgetragen.

1 Gerhard

Below: Bis mindestens 1557 Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald; wird 1563 als Gesandter Herzog Barnims IX. an die Universität erwähnt, siehe Kosegarten I/1857, S. 202–203; Friedländer I/1893, S. 274. 2 Kaspar Krackevitz: Hauptmann von Barth, siehe Schleinert 2001, S. 287. 3 Henning vom Wolde: Herzoglicher Rat, siehe Stojentin 1897, S. 234, Grotefend 1925, S. 54. 4 Jakob Behr († 1567): Landrat, siehe Behr Negendank 1897, S. 313; Rosen 1896, S. I 20. 5 Erasmus Husen († 1572): Herzoglicher Rat, siehe Hofmeister 1940, S. 100–101. 6 Otto von Rammin († 1610): Dechant des Domkapitels zu Cammin, Brüggemann 1800, S. 315. 7 Balthasar Rhau senior (1527–1601): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204. 8 Alexander von Eickstedt († 1586): Herzoglicher Landrentmeister, siehe Eickstedt 1860, S. 123; Steinbrueck 1801, S. 12–13. 9 Wedigo von der Osten: 1569 Hauptmann zu Wollin, siehe Raumer 1851, S. 92. 10 Anton Drake: Herzoglicher Rat, siehe Friedländer I/1893, S. 275. 11 Nikolaus Sastrow: Hauptmann von Eldena, siehe Friedländer I/1893, S. 301. 12 Dionysius Gerson († 1572): Hof- und Schlossprediger in Wolgast, siehe Heyden 1973, S. 7. 13 Joachim 14 Bernhard Metellus: Moritz: Herzoglicher Rat, siehe Friedländer I/1893, S. 275. 15 Jakob Kruse († 1597): Leibarzt der pommerschen Herzöge, siehe Pettke 1994, S. 108. 16 Anton von Hofprediger in Wolgast, siehe Kosegarten I/1857, S. 216–217. Hindenburg. 17 Nikolaus Gentzkow (1502–1576): Bürgermeister von Stralsund, siehe Pyl 1878, S. 563; Kratz 1865, S. 500. 18 Joachim Klinckow († 1601): Bürgermeister von Stralsund, siehe Kratz 1865, S. 500. 19 Peter Krul (1503–1577): Bürgermeister von Greifswald, siehe Pyl 1896, S. 343–344. 20 Bertram Schmiterlow († 1572): Bürgermeister 21 Peter Frobose († 1579 oder 1580): von Greifswald, siehe Pyl 1896, S. 344. Bürgermeister von Greifswald, siehe Pyl 1896, S. 352. 22 Christoph Gruel († 1597): Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald und Greifswalder 23 Anton Stadtsyndikus, siehe Kosegarten I/1857, S. 203; Pyl 1896, S. 364–365. 24 Heinrich von Wesel: Martens: Bürgermeister von Anklam, siehe Kratz 1865, S. 16. Bürgermeister von Anklam, siehe Kratz 1865, S. 16. 25 Vitus Schwetzin: Bürgermeister von Demmin, siehe Kratz 1865, S. 123. 26 Joachim Hop: Bürgermeister von Demmin, siehe Kratz 1865, S. 123.

Zulassung von Knaben zur Deposition (1564)

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consules et senatores, Henricus Altenkirch, Ioachimus Berckhane1, Ioachimus Hagemeister2 secretarii nostri et alii plures fide digni. Ioannes Fridericus manu propria, Bogislaus manu propria, Ernestus Ludovicus manu propria, Barnimus manu propria. Ad mandatum illustrissimum Pomeraniae ducum etc. Valentinus ab Eickstet cancellarius instrumentum hoc concepit et manu propria subscripsit. 21. 1564 Januar 25, Wolgast Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir ermahnen die Universität, Knaben aus der Partikularschule nur mit Zustimmung der Schulaufseher zur Deposition zuzulassen A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 51–54. Reskript; Ausfertigung, behändigt, Verschlusssiegel verloren; 1 Bogen, S. 1–2 mit Text, S. 4 mit Außenadresse; Format 323x206 mm. Im Visitationsrezess für die Greifswalder Kirchen von 1558 (vgl. Nr. 15) wurde die Einrichtung einer Partikularschule im Grauen Kloster festgeschrieben, zu deren Visitatoren neben dem Superintendenten, dem Syndikus und den Pfarrern der Stadtkirchen auch Vertreter von Rat und Bürgerschaft eingesetzt wurden.3 Schon dort ist die Deposition der Schüler ohne Zustimmung der Schulinspektoren untersagt worden, vor allem um die Einrichtung der Gesänge in den Gottesdiensten der drei Stadtkirchen, die durch die Knaben der Partikularschule wahrgenommen wurden, nicht zu gefährden. Die Ausstellung dieses herzoglichen Reskriptes scheint auf eine Anklage seitens der Schulinspektoren gegen die Universität zurückzugehen, gegen die sich dieselbe verwahrte und gegenüber dem Fürsten erklärte, daß diese Regelung des Visitationsrezesses ihre Privilegien und Freiheiten einschränke.4 A trägt die Außenadresse Dehn würdigenn hoch unnd wolgelartenn unnsernn liebenn andechtigen unnd getrewen Rector, Dechandt unnd anderenn Professorenn unnser universitet zum Gripswalde. Über der Außenadresse findet sich von späterer Hand der Vermerk „De non recipiendis beanis“. Es finden sich noch Reste des Verschlusssiegels. Unterhalb des Anschreibens ist der Empfangsvermerk „29 ianuar anno 64“ verzeichnet. Neben dem Text von A findet sich: Rel. Vermahnung uber den visitations abschied zu halten das 1

Joachim Berkhane: Herzoglicher Sekretär, siehe Friedländer I/1893, S. 275. 2 Joachim Hagemeister: Herzoglicher Sekretär, siehe Friedländer I/1893, S. 275. 3 Gesterding 1829, S. 68ff. 4 Schreiben der Universität an die Herzöge v. 28. Februar 1564, APS AKW 1788, fol. 310r–313v.

200

Zulassung von Knaben zur Deposition (1564)

keine knaben aus der particularschulen absque consensu visitatorum zur deposition gestattet werden sollen.

Vonn Gotts gnaden Johann Fridrich, Bugslaff, Ernst Ludwig, Barnim und Casimir gebroder, Hertzogen zu Stettin, Pomern etc. Fursten zu Rugen etc. Unnsern grus zuvor wurdige erbare, hoch und wolgelarte liebe ahndechtige unnd getreuenn. Weil unnser geliebter herr vater christlicher gedechtnus im gripßwaldischenn visitation abscheidt verordent hatt, das knaben auß der particular schulen absque consensu visitatorum scholae nicht sollen deponiret noch in unser universitet angenommen werden, welchs dennoch seine erhebliche ursachen gehabt, damit die jugendt nicht unzeitig, ehe dan sie notturftig fundament erlangt, umb vormeidung der rute, der disciplin sich entziehe. Begern demnach gnediglich, euch hochgedachter ordenung hinfuro gemeß zu halten, andern im visitation receß ein loch zu machen, nicht gefherlige anweisung geben. Wir haben auch mith unserm Superintendenten1 geredet, fleissig intzusehen, das nicht guete ingenia, so ire fundament erreicht, unnotig mith gefherde jemand zu wider in fruchtbarlichem lauf ires studierens aufgehalten werden. Daran geschieht bei der schuelen unnd gemeinen vaterlandes beste, reicht uns zuu gefallenn inn gnaden zu erkennenn Datum Wolgast den 25ten Januarii anno etc. im lxiiiiten. Bogislaus manu propriaa

a

eigenhändige Unterschrift.

1 Jacob

Runge (1527–1595): Pommerscher Generalsuperintendent und Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Heyden 1964, S. 132. Kosegarten I/1857, S. 215–216.

Disziplin und Ordnung der Vorlesungen (1566)

201

22. 1566 April 18, Wolgast Herzog Bogislaw XIII. befiehlt der Universität, Vorschläge zur Reform der Disziplinarordnung auszuarbeiten und ordnet eine besondere Aufsicht über die Ordnung der Vorlesungen und die Disziplin an der Philosophischen Fakultät an A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 315r–317v; 2 Bogen, S. 1–5 mit Text; Format 322x214 mm. Die herzogliche Resolution muss im Kontext der erhofften Unterstützung der Stände bei der Einrichtung der geplanten Oeconomie und der wiederholten Kritik an den disziplinarischen Zuständen der Universität betrachtet werden. In diesem Zusammenhang wurde dem Generalsuperintendenten eine besondere Rolle innerhalb der Universität eingeräumt und die Disziplinaraufsicht durch ein ständig zu führendes Amt neben dem Dekan der Philosophischen Fakultät, dem nach den Statuten von 1545 ein großer Anteil an dieser Aufgabe zukam, verstetigt. Die in der Resolution geforderte Reform der Disziplinarordnung ist noch 1566 als forma privatae disciplinae in einem allgemeinen Konzil beschlossen und öffentlich verkündet worden.1 Ihr Text ist jedoch nicht überliefert. Es ist lediglich bekannt, dass darin drei nicht näher benannten Professoren die Aufsicht über die Privatdisziplin übertragen wurde.

Der durchleuchtiger hochgeborner Furst unnd Herr, Herr Bugslaff, Hertzog zu Stettin Pomern, der Cassuben und Wenden Furst zu Rugen unnd Graffe zu Gutzkow, unser gnediger Herr, hatt durch die anwesenden Professores der universitet beschwerliche furfallende vorenderung unnd zweifelligkeit der privat disciplin wegen mit besonderem betrubnus vornommen. Darin deß bosen feinds gifftige list wider die gefule unnd derselben altes ungeluck mit hertzeleidt zu gemut gefurt, befunden, das ime dem nicht anders gement sei dan unfried unter den Professoren unnd ergernus bei andern eintzufuren, allen uncosten so Ire Furstlichen Gnaden auff die universitet wenden unnd ferner antzuwenden geneigt sein, vorgeblich unnd unfruchtbar zu machen unnd alle vorstendige guete leute, so zur oeconomeien unnd schule ihre hulffe gethan unnd ferner zu thun sich ercleret, von der selben mit zustorung, bosenn minschen unnd irem engell ahn der universitet unnd oeconomeien hintergang freud unnd frolocken antzurichten. 1

Friedländer I/1893, S. 288.

202

Disziplin und Ordnung der Vorlesungen (1566)

Derwegen will hochgedachter unnser gnediger Herr alle unnd gleiche Professores zur einigkeit untereinander ernstlich ermanet haben, mit bevelich, so irgents worin zweihelligkeit, welchs Gott hinfuro abwende, einfallen sollt, solchs nit zu spargiern, noch einer dem andern widerwillen, alß itzo geschehen, erzeigen oder durch andere vorhengen sondern dieselbe eidtlich still halten unnd der Rector sonderligst ahn unsern gnedigen Hern gelange. Wenn auch Ire Furstliche Gnaden denselben oder die jenigen wissen mochten, so Magistro Schermero1 negst vorlauffnen winter entiegen gebaut oder im vordries zugetrieben, wolten Ire Furstlichen Gnaden die anstifftere einen oder mehr in ernste harte straffe nehmen unnd inn Irer Furstlichen Gnaden universitet nicht wissen. Weil aber dennest offenbar, das Magister Schermerus dem vaterlandt in schulen unnd kirchen nutzlich dienen kan unnd seines gleichen nicht bald antzutreffen, bogeren Ire Furstlichen Gnaden gnediglich, daß Rector unnd Superintendens mit ime ernstlich reden unnd handlen, daß ehr auff die bevolenen mittel von Irer Furstlichen Gnaden unnd dem vaterland sich nich abwendig mache. Dem Superintendenten, weil eß die lenge mit der kirchen arbeit in der stadt nicht bestehen mag, wollen Ire Furstlichen Gnaden mit behausung fursorgen. Universitet und radt sollen mit radt des Superintendenten auff einen geschickten Pastoren gedencken. Inn dem auch sonsten hernacher wirt der Superintender, so viel ime durch seine arbeit muglich, der universitet mit profiteren unnd radt zu dienen nicht unterlassenn, die Professoren auch gutem radt volgen oder so daß jemand bedencken hett, sein anligen unserm gnedigen Hern daruff ermelden. Mit gemeinen rathschlegen unnd consistoriis konnen inn der Rector und Professores vorschonen. Eß soll auch der Rector zu allerlei consistoriis nicht alle Professores convocieren, damit die lectiones in der schule midt vorseumnis der jugendt nicht gentzlich vorbleiben, sondern in dem vormaln auffgerichteter ordenung folgen. Daß aber die Professores verseumlich lesen, gereicht Irer Furstlichen Gnaden zu ungnedigem misfallen. Weil aber mit reiffem, grossem radt der gantzen regierung unnd landtrete vormaln auff die seumigen gewisse straff vorordent ist, wollen unnd mandiren unser gnediger Her hiemit ernstlich, daß der Rector in facultetena unnd der Decanus artium unter den a

danach offensichtlich Raum für ein fehlendes Wort freigelassen.

1 Georg

Schermerus: Ehemals Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald, ging Ostern 1566 als Superintendent nach Neubrandenburg, siehe Kosegarten I/1857, S. 217.

Disziplin und Ordnung der Vorlesungen (1566)

203

Magistris bei eidtspflicht unnd abzug jerligen betzoldung uber die selbe ordenung ungeachtet jemandts person treulich halten. Von der privat disciplin begern Ire Furstlichen Gnaden, daß die Professores nochmalen sich treulich unnd freundtlich von derselben in gemeinem radtschlage unterreden, keiner einhelligen meinung zu vorgleichen, zwischen hie unnd Johannis oder in entstehung der einigung beide teill ire meinung mit allen fundamentis unnd umbstenden schrifftlich ahn unsern gnedigern Hern referiren, mitler zeit die angefangene forme halten, doch mit der maß unnd underschiede wie sich der Superintendens ercleret, unnd wo Magister Schermerus vorucket, widerumb Magister Balthaser1 seine arbeit inn der privat institution anneme, neben andern Magistriß die jugent ernstlich dahin weise, daß sie publicas unnd privatas lectiones bei pene teglich horen, vleissig studieren, zugtich unnd nuchtern leben mussen. Als aber ahn der philosophischen facultet der gantzen schulen abnemen unnd zunemen hanget unnd nott iß, daß ein gewisser heupt inn der selben vorhanden sei, welchs altzeit mit dem Decano ernste treue einsehung thue, damit lectiones, declamationes, disputationes in steter ubung gehen, unter Professorn unnd scholarn vleis unnd disciplin gehalten werde, haben Ire Furstlichen Gnaden dem achtbarn unnd wolgelarten Magistro Balthasero Rhauen solche stett unnd burden aufferlegt unnd committieret. Nochmaln gnediglich begerendt, solche einsehung treuhertziglich auff sich zu nemena, auff die Professorn in der untern facultet unnd scholarn vleissige achtung zugeben. In dem sollen im seine collegen glauben zustellen, gewillige folge ertzeigen unnd der Rector jede zeitt mit den oberen faculteten hulff und beistandt leisten. Dem alles geschieht unsers gnedigen Hern zuvorlessige ernsteb meinung. Urkundtlich mit Irer Furstlichen Gnaden pitzschafft besiegelt zu Wolgast 18 Aprilis anno etc. lxvi.

a

zuneneme.

1 Balthasar

b am

Rand nachgetragen.

Rhau senior (1527–1601): Professor an der Artistenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204.

204

Instruktion für den Oeconomus (1567)

23. 1567 Juli 4,Instruktion der Universität für den Oeconomus B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1, fol. 3r–5r; 2 Bogen, S. 1–5 mit Text; Format 323x212 mm. Bereits die Greifswalder Generalsynode von 1551 hatte die Stiftung eines Freitischs an der Universität für arme Studenten angeregt.1 Im Zuge der Dotation Herzog Philipps I. von 1558 (vgl. Nr. 14) hatte die Einrichtung einer Speisung für ärmere Studenten, die Communität, Konviktorium oder häufiger einfach Oeconomie genannt wurde, konkrete Formen angenommen.2 Doch ebenso wie die Umsetzung der Dotation verzögerte sich auch die Einrichtung der Oeconomie. Am 13. Januar 1562 befahlen die Fürsten schließlich eine Oeconomie mit zwei vollen Tischen (24 Plätze) einzurichten und übertrugen die Aufgabe dem Oberhofmeister Ulrich von Schwerin und dem Kanzler Valentin von Eickstedt.3 Seit 1563 warb die Universität bei der Ritterschaft, seit 1565 auch bei den Städten intensiv um Beiträge und Stiftungen für das Vorhaben und sicherte im Gegenzug Präsentationsrechte für die Freitische zu.4 Diese sollten vorwiegend Studenten der Theologie und ausschließlich Pommern zu Gute kommen. Die endgültige Einrichtung der Ökonomie sollte im ehemaligen Greifswalder Dominikanerkloster, dem Schwarzen Kloster, erfolgen, welches die Herzöge 1564 zu diesem Zwecke der Universität übergaben.5 Nach der Abwehr der Ansprüche des Greifswalder Magistrats und der Instandsetzung der Gebäude erfolgte 1565 die Übergabe an den ersten Oeconomus Mathias Moritz. Dieser beging am Tage des Einzugs einen Totschlag und konnte sein Amt erst nach der Sühne antreten.6 Daher datiert die Instruktion erst auf 1567. Am 24. Oktober desselben Jahres gewährten die Herzöge dem Oeconomus Zollfreiheit für alle Warenkäufe zur Unterhaltung der Oeconomie.7

Wir Rector, Decani unnd Professores der furstlichenn universitet zum Grypswaldt thun kundt unnd bekennen vor menniglichen, die disse vorschreibunge sehen, lesen oder horen lesenn, das wir auf vorgehendenn rhat unser gnedigen Fursten unnd Hernn, dem ersamen Mathiae 1

Heyden, 1956b, S. 28. 2 Im Vorfeld der 1558 erfolgten Erklärung des Herzogs war die Frage der Ökonomie bereits 1557 zwischen der Universität und den hzgl. Räten erörtert worden, APS AKW 1788, fol. 168r–173v. 3 Vgl. Friedländer I/1893, S. 269. Ein dritter Tisch ist 1582 durch Hzg. Ernst Ludwig eingerichtet worden. Vgl. Friedländer I/1893, S. 324. Die Oeconomie von 1562 ist wahrscheinlich in einem Privathaus eingerichtet gewesen. Vgl. Balthasar II/1725, S. 421f. 4 Alvermann 2004, S. 44ff. 5 Kosegarten II/1856, S. 130, Nr. 134. 6 Friedländer I/1893, S. 284, S. 288; Kosegarten I/1857, S. 209. 7 UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1, Fol. 5v–6r.

Instruktion für den Oeconomus (1567)

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Moritzen1 die vorwaltunge der oeconomeien auff zwen brachschlege, das ist auff achte jar lang folgender gestalt eingethan unnd bevohlen habenn, nemblich das er zu erster gelegenheit in das kloster ziehe, dasselbige bewohne unnd die studentenn, so er mit unsern furwissenn annehmen wirt, daselbst speise. Unnd soll in dem kloster geprauchen beide refectoria, das brau und bachhauß, scheune, stelle unnd kornehauß, auch denn gantzenn gartenn biß so lange, das ein theil desselbigenn zu eines Magistri wonunge abgesondert wirt. Unnd sol zu besser unterhaltunge der oeconomeien dreissig morgen ackers habenn, dafur wir die pechte oder heure entrichtenn sollenn, deßgleichen wollen wir ihme auch zu ergetzunge seiner muhe unnd andern unkostenn zuhulfe ierlichen zwantzig guldenn gebenn unnd dan ierlichen soll ehr uf einen iedern disch, so viel er immer halten unnd anrichtenn kann, eine last roggen und eine last gersten, auch ein vierdell putter habenn, jedoch das er alzeit die tische voll halte, nemblich xii zum weinigstenn uf einen iedernn tisch, dan so ehr allein sechs oder sieben studentenn bei einem tisch habenn wurde, soll er uf denselbigen tisch nach anzall der zeit alleine das halbe korn habenn. Ein jeder studente soll ihme in itziger teuringe xiiii gebenn, so aber unser here Godt kunftig besser zeit wurde vorliehenn oder aber, welchs Godtt abwende, grossere teurunge einfiele, wollen wir nach gelegenheit der zeitt das tischgeldt geringer oder hoher setzenn. So soll auch ein ieder studente auff michaelis gedachten unserm Oeconomo, weill das refectorium groß unnd zu heissen ist ½ mark, unnd auff weinachtenn abermaln ½ mark dem holtze zu hulffe gebenn. Nachdem auch unser gnediger Furst gemelten unsern Oeconomo gnediglichen erleubt, das er in dem furstenthumb Ruigenn, inn dem landt Uzdom, auch sonstenn im gantzenn lande zu notturfft der oeconomeien allerlei viehe ungehindert einkauffen mug und dan hochgedachte unsern gnadigen Fursten unnd Hernn, denn zoll ahn einem fischer kane zu der oeconomei gnedichlichen vorordent, als wollen wir ime solcher gnedigen vorordenunge und freiheitenn schriftliche urkundt aus der furstlichen cantzlei ausfurdernn, damit er sich desto sicherer der selbigenn zu geprauchen habe2. Dieweil ein erbar rhat ime zu besserer einrichtunge der oeconomeien vergunstigt hat, das ehr etlich schlacht viehe durch seinen eigenenn hirten 1 Mathias Moritz: Oeconomus der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 288. 2 Die im Namen der Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir, jedoch wohl nur von Barnim eigenhändig unterschriebenen Verordnung datiert auf den 24. Oktober 1567. Sie ist in einer Abschrift überliefert (UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1, fol. 5v–6r).

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Instruktion für den Oeconomus (1567)

magk hutenn unnd weiden lassenn und ohne das sein viehe unnd pferde fur denn gemeinenn hirtenn getriebenn oder bei der andernn bauleute pferdenn geweidet werdenn, soll er bau recht haltenn unnd do sein viehe schaden thun wurde, denselbigenn erstattenn unnd die beschedigte clagloß machenn. Daiegenn soll er die studenten umb das geordente wochengeldt speisenn unnd ihnen alle malzeit drei wolgekochte essenn gebenn unnd auff igliche drey personen ein halb stubichen bier, alle monat soll er einmahl gebratens gebenn, er soll auch alles was zum brau unnd bawerck gehoret, sich vorschaffenn unnd dasselbige haltenn, auch macht habenn, den glidtmassen der universitet das bier ahn tunnen zu verkauffen, frembden aber nicht anders als bei tonnen ausschencken. Die einige, die bei ihme zu tische gehenn oder andere studenten soll er in der oeconomia oder in seinem hause zum zechen nicht haltenn, inen auch solchs nicht gestatten, sondern vielmehr zur nuchternheit ermahnenn unnd fleissig darzu halten, sich auch sonsta in seinem gantzen ampt und vorwaltunge der oeconomeien treulich und unstraffbar erzeigenn. Do wir auch gemelten unsern Oeconomum lenger als die acht jar bei dem ampt nicht behaltenn oder ehr sich sonst dermassen verhaltenn wurde, das er uns nicht lenger zu geduldenn sollen, wir ihme ein halb jahr zuvorn den dienst auffkundigenn. Widerumb do er nach vorfloßnen acht jarnn abziehen wolte, soll er uns die aufkundigunge ein halb jar fur michaelis thun. Do sich auch begebe, welchs in Gotts gewalt stehett, dar er vor außgange der acht jar todlichen abginge, soll seine frau macht haben, die loßkundigunge alßbaldt zu thun und darnach uber ein halb jar aufkarenn unnd alles inn sich nehmen, was sie in das kloster gebracht oder darin gezeugt hatt, es sei ahn viehe, haussgeratt, braugeredte, was zum bawerck gehorig ist oder wie dasselbige sonst magk genandt werdenn. Wurde auch mergliche besserunge des ackers die zeit vorhanden sein, soll sich die universitet mit ihr auff ermessigunge bescheidener bauleute vorgleichenn. Widerumb aber da ein ander Oeconomus angenommen wurde unnd des viehes oder pferde, so itziger Oeconomus auff die zeit haben wer, benotigen wirt, soll derselbige successor fur allen andern zuu pilligenn kauffe gestattet werdenn. Dieweil auch unserm gnedigen Fursten unnd Hern ein stucke ackers, der Baumgarte genandt, zu kloster Eldena gehorig, umb des heues willen zu der oeconomei vorordent, soll der Oeconomus die heure davon außrichtenn, so fern es nicht kan erpeten werdenn. Deß zu urkundt haben wir der universitet siegell hie zu ende auffgedruckt. Actum 1567 den 4 Julii. a

verbessert aus sonsten.

Visitationsabschied für die Universität (1568)

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24. 1568 April 13, Wolgast Visitationsabschied der Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir für die Universität A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 319r–331r; Ausfertigung, behändigt, beschädigtes aufgedrücktes Siegel des Ausstellers; 4 Bogen, S. 1–19 mit Text, 3 eingelegte Bogen bzw. Zettel; Format 312x203 mm. A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 332r–342v. 6 Bogen, S. 1–22 mit Text; Format 328x207 mm; halbbrüchig beschrieben. B – Auszug, Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 20, pag. 479–531 (siehe Nr. 28); Format 314x190 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 819–826. Regest – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 130. Der Visitationsabschied ist das Ergebnis der ersten Visitation der Universität seit ihrer Wiedereröffnung 1539, wenn man einmal von dem umfassenden, 1557 vom Generalsuperintendenten Jakob Runge Herzog Philipp I. eingereichten Bericht absieht.1 Über den Verlauf der Visitation machen die Quellen keine Angaben, auch ein Bericht der Visitatoren (Ulrich von Schwerin und Valentin von Eickstedt) hat sich nicht erhalten. Der Visitationsabschied greift vor allem die seit 1558 eingeleiteten Reformvorhaben der Herzöge auf und führt frühere Festlegungen näher aus.2 Das betrifft insbesondere die Aufsicht über die Amtspflichten der Professoren, die mittels Einsendung der Lektionskataloge und der Berichte über die tatsächlich gehaltenen Vorlesungen erfolgt (vgl. Nr. 17) und die Kassenverwaltung und Abhörung der Rechnungen (vgl. Nr. 19). Damit geht eine ausdrückliche Bekräftigung der Aufsichtsvollmachten des Generalsuperintendenten und der seit 1558 eingeführten Kuratoren einher (vgl. Nr. 14, 20).3 Im Mittelpunkt des Visitationsabschiedes steht jedoch die Erweiterung der Festlegung über die Privatdisziplin, die bereits 1566,4 insbesondere mit der

1

APS AKW 1788, fol. 157r–167r. 2 Kosegarten I/1857, S. 212f. 3 Herzog Philipp hatte 1558 bereits die Einsetzung von vier Kuratoren geplant, die jährlich die Rechnungen der Universität abhören und dieselbe visitieren sollten. Neben dem hzgl. Kanzler sollten dies der älteste Bürgermeister von Greifswald und ein hzgl. Amtmann sein (vgl. Nr. 14). Mit der Dotation der Universität 1563 (vgl. Nr. 20) wurden dann vier Kuratoren, hinzugekommen war ein Vertreter der Ritterschaft, verordnet. 4 Friedländer I/1893, S. 288 und Nr. 22.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

Einrichtung von Oeonomie und Regentie, Gegenstand der Reformbemühungen von Konzil und Landesherren waren. Die im Visitationsabschied getroffenen Festlegungen waren ausdrücklich vorläufige, denen eine wohl umfassendere Revision der Statuten endgültige Form verleihen sollte. Der in diesem Zusammenhang erwähnte, unbestätigt gebliebene Statutenentwurf vom Ende der 1540er Jahre hat sich nicht erhalten. A und A’ sind in der Akte direkt aneinander gebunden. Eine spätere Hand hat auf der Rückseite des letzten Bogens von A’ vermerkt disser ist duppelt. A trägt auf der Rückseite des letzten Bogens den Empfangsvermerk recipit 14 Maii Anno 68. Mit einer Supplikation vom 19. Mai 1571 hatte die Universität im Zuge des Entwurfs der Renovierten Ordnung der Universität (vgl. Nr. 29) die Ausfertigung des Abschiedes (A) samt Anschreiben der Herzöge (vgl. Nr. 25), mit der Bitte um Rückgabe, an die herzogliche Kanzlei gesandt. Die Rücksendung ist nie erfolgt und die Ausfertigung verblieb so im Archiv des Ausstellers. Die späteren Einschübe und Streichungen im Text von A sind größtenteils durch die Professoren vorgenommen worden, die vor der Einsendung in die Kanzlei den Text um die Bestimmungen des Visitationsabschiedes von 1570 ergänzten und die ihnen unerwünschten Regelungen des Originaltextes von 1568 mit roter Tinte strichen. Nach Prüfung durch die herzoglichen Räte sollte auf dieser Grundlage die Renovierte Ordnung von 1571 kompiliert und bestätigt werden. Aus diesem Grunde weisen die Randbemerkungen und Streichungen inhaltliche Ähnlichkeiten mit der Renovierten Ordnung von 1571 auf. Einen entsprechenden Entwurf, der auch die Bestimmungen eines inzwischen verlorenen fürstlichen bedenken von reformation der universitet vom Jahre 1563 enthielt, übersandte die Universität ebenfalls.1 A ist Textgrundlage der folgenden Edition, wobei die späteren Zusätze im textkritischen Apparat berücksichtigt wurden, da die Vorstellungen der Universität zur Renovierten Ordnung von 1571 an ihnen ablesbar sind. Vorlage für D war evtl. eine nicht überlieferte Abschrift, da diese Fassung in einigen Punkten von A abweicht.

Die durchleuchtigen, hochgeborne Fursten und Hern, Herr Johans Fridrich, Her Bugslaf, Her Ernst Ludwig, Her Barnim der Junger unnd Her Casiemir, gebrueder, Hertzogen zu Stettin, Pommern, der Cassuben unnd Wenden, Fursten zu Rugenn unnd Graven zu Gutzkow etc. habenn wegen visitation Irer Furstlichen Gnaden universiteten zum Gripswalde, auff empfangene relation der Rethe Ulrich vonn Schwerins2, Grosshovemeisters und Valtin vonn Eickstedt3, Cantzlers, Rectori, Dechandt und Professorn nachfolgendenn abschiedt zu gebenn bevolenn. 1 Schreiben der Universität an Herzog Ernst Ludwig vom 19. Mai 1571, APS AKW 1788, fol. 403r–404v. Vgl. auch Alvermann 2004, S. 40f. 2 Ulrich von Schwerin (1523–1575): Herzoglicher Großhofmeister, siehe Gollmert/Schwerin/Schwerin 1878, S. 153–154. 3 Valentin von Eickstedt (1527–1579): Herzoglicher Kanzler, siehe Eickstedt 1860, S. 123.

Visitationsabschied für die Universität (1568)

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Unnd anfenglich, dass Ire Furstlichen Gnaden ernstlicher will und meinung sei, dass alle und igliche Professores bei vormeidung Irer Furstlichen Gnaden ungnade unnd entsetzung untereinander sollen einig, friedlich, still in ihrem ampte vleissig unnd gewertig sein, in radtschlegenn der eltisten Professorn gutten radt unnd wolmeinung folgen, keine factiones machenn noch habenn, in gemeinen beradtschlahungen zangk unnd bitterigkeit unterlassen und einstellen, wass in der universitet consiliis gehandelt oder gesagt wirdt, nicht unter andere leuthe sprengen, sondern in geheim halten, unnd so der Rectora mit den eltisten Professorn jemandts etwas auffleggen wurde, solchs treulich, unvordrossen, ohne einige entschuldigung aussrichtenn, damit einigkeit, fried unnd gutt vortrauen conserviret unnd der universitet auffnhemen, heil unnd vortheil nichts gehindert, sondern vortgesetzet werdeb. Alss auch nicht nottigk zu allen furfallendenn gemeinenn sachenn dass gantze consistorium unnd alle Professorn, mit merglicher vorhinderung der jugendt unnd lection allewege zu beruffenn, soll der Rector erstlich mit den eltisten Professorenc vonn furfallendenn sachenn sich unterredenn, nach ihrem radt unnd gutdunckenn die Decanos oderd andere, so dabei nottig, convocieren, wass dieselbigenn schliessen, sich die andern gefallenn lassenn, mitlerweile der jugendt mit wartung ihrer profession unnd institution dienenn, niemandt alss dass ehr hiemit excludiret sei, beschwerung machenn, wie ohne dass vorstendige, dass sie vorschonet, mit dancksagung auffnhemen werdenne. Weil aber der grundt hirauff ruhet, dass man die jugendt in Gotts erkentnuss, heiliger schrifft, nutzen studiis, gueten kunsten unnd sprachen erziehe, unnd woll fundire, sollen die Professores allesampt unnd iglicher die publicas praelectiones, disputationes unnd declamationes auff vorordente stunden und thage unnachlessig warten, der Rector catalogum praelectionum, disputationum, declamationum auff osternf intimirn, gen Wolgast in dieg cantzlei schicken, von einem iglichen in obern facultaten fur jedere vorseumte lection, da ehr nicht erhebliche ansehnliche ursach, worumb dieselbig vorbliebenn, mit guetem grunde antzeigen konte, zur straffe furdern ii guldenh, vonn Magisters in facultate artium ½ mark, vor igliche vorseumte declamation ii guldeni, vor igliche a

von späterer Hand am Rand nachgetragen Dechandt. b Marginalie 1. c von späterer Hand die letzten zwei Wörter gestrichen, über der Zeile nachgetragen vor Decanis facultatum. d von späterer Hand die letzten zwei Wörter gestrichen A; statt des letzten f von späterer Hand am Rand nachgetragen und Wortes und D. e Marginalie 2. Michaelis. g der D. h von späterer Hand das letzte Wort und die letzte Zahl gestrichen, über der Zeile gestrichen ½ mark, danach nachgetragen i mark. i von späterer Hand gestrichen, über der Zeile nachgetragen mark.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

vorseumte disputation zweia thaler, und dennest hernach nichts desto weiniger declamiren unnd disputirenb. Dessen allem sollen Rectorc und Decanus artium, bei denn pflichtenn, damit sie unsern gnedigen Hern vorwandt, auch iglicher bei peene funf gulden ahn der besoldung ieder zeit zu kurtzen, register alle viertheil jahr in die cantzlei uberantwurtend. In der juristen facultet sollen die Professores, ob sie bohindert, sich dennest also vorgleichen, dass alwege einer von ihnenne ausserhalb der furstlichen gerichtstagef, bei der universitet pleiben und lesen, die praelectiones nach gemeinem ihrem radtg, dass sie der jugendt dienstlich und iegenwertigen auditoribus gelegen unnd nutzlich sein, furnhemen und anstellenh. Gleichsfals alle Professorn in andern faculteten cum methodo docendi procediren sollenn. Privat disciplin biss die regentien angerichtet, sol folgender gestalt gehalten werdeni: Rector und Decanus sollen nicht leichtlich jemandt lassen deponieren, noch in die universitet auffnhemen, der nicht seine grammatica zimblich studieret, und mit guttem zeugnus auss particular scholen abgescheidenn sei. Wo aber edle unnd andere vormugene knaben mit eigen paedagogis in die universitet bestettigt wurden, sollen dieselbigen hiemit nicht aussgeschlossenn sein. Diej Professores in facultate artium sollen keinen studenten in der universitet dulden, der nicht seinen gewissen praeceptorem habe, ess sei dan, dass ehr dess alters unnd geschickligkeit, dass ehr dessen nicht bedurffe. Einer auch dem andern seine discipel nicht abziehenn, noch ohne seine bewilligung annhemen, bei poene zehen guldenk. Ein iglicher seine befolene discipel im catechesi, Gotts erkantnuss, grammatica, latinol sermone und stylo vleissigk unterrichtenn und exerciren, einem jedenn vorschreiben, wass ehr vor publicas praelectionesm horen solle, desselbigenn vorzeichnuss den Professorn zustellen, dass sie wissen, welche scholarn ihre auditores sein. Auch sollen die praeceptores selbst darauff sehenn, ob auch ihre a von späterer Hand gestrichen, über der Zeile nachgetragen ein. b Marginalie 3. c von späterer Hand gestrichen. d von späterer Hand die letzten 37 Wörter unterstrichen, unterhalb der Zeile zur später beabsichtigen Ersetzung des unterstrichenen und gestrichenen Texts nachgetragen Was aber Rector und Dechant ernstlich halten sollen, und [darunter gestrichen oder] wo kein gehorsam were von den seumigen, ungehorsamen Professoren die vorberurte straffe uff das negeste halbs jar in der zalunge abzeen [danach gestrichen unserm gnedigen Hern dem Landtsfursten vormelden und Seiner Furstlichen Gnaden radt und einseheung unterdenichlich bittenn, ob vorberurte straffe den [nachlessigen] abzuziehen oder in ander wege wider sie zue procediren sey]. e von späterer Hand die letzten drei Wörter gestrichen. f von späterer Hand die letzten sechs Wörter unterstrichen, über der Zeile zur später beabsichtigten Ersetzung des unterstrichenen und gestrichenen Texts nachgetragen etliche [danach gestrichen oder zwei]. g Recht D. h Marginalie 4 A; einstellen D. i Marginalie 5. j von späterer Hand gestrichen, am Rand nachgetragen der Decanus und. k von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen. l Latinae D. m Lectiones D.

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discipel die zugeordenten publicas praelectiones horen, furnemblich aber sie zu Gotts erkentnuss treulich halten, derwegen, wen sie gleich zu andern facultaten sich bogebenn, ihnen dennest einbinden, dass sie eine gewisse praelectionem in theologia assidue horen, vleissig zur predigt und hochwurdigem sacramente gehenn, demnach sie mit repetitionibus praelectionum, exercitiis stylo also institueren unnd uben, dass sie einen gutten grundt unnd fundament leggen. Auff dass nun solchs alles eindrechtiglich und vestiglich gehaltenn werde unnd pleibe, wollen hochgedachte unsere gnedige Hern dem Rectori und Decano artium hiemit ernstlich aufferlegt habenn, dass sie zu anfangk alle monat, und darnacha alle quartal, alle Magistros, Professores, und andre praeceptores, so discipulos halten, furboscheidenn, fleissig, ob sie diesenn also nachsetzenn, inquireren, auch einsehung thun, dass die privati praeceptores, sie sein Professores oder nicht, gleichmessige, nutze, treue disciplin haltenn, die jugendt indulgentia nicht an sich hengen noch vorterbenn, sondern sie in gotseligkeit, doctrina pietatis, studiis et bonis moribus treulich erziehen, und keine licentiam oder petulantiam einreumenb. Damit auch nicht einem jeden frei sei, im collegio, am gartenn, wonungen und befriedung, seinen muthwillen zu erfullen, sollen der Decanus artium unnd Magister Joachimus Marcus1 nebenst Magistro Wolffgang2, oder der

a von späterer Hand die letzten sechs Wörter unterstrichen. b auf separatem Blatt von späterer Hand eingefügter Text Weil [danach gestrichen aber] auch die Magistri artium sich hinwider beclagt, das ire privat disciplin vergeblich, wo nicht der Rector und academischer senat, mit gemeinem offentlichem ernst uber ordnung halte, und dem frevel steure, sollen Rector und Decani so oft man an disciplin mangel oder offenbarn ungehorsam spuret, die Magistros mit scholarn furbescheiden, wo mutwil oder unleidliger unfleis befunden, das oder die scholarn mit verachtung irer praeceptorn und der universitet sich unfleissig, frech und freventlich vorhielten, untugent uben, in bierkrugen und weinkeller zechen, ungeburliger, leichtfertiger kleidung und habyts, mit verschwendung dessen so die eltren inen reichen, sich befleissigen, oder auch Professores zu verterb der jugend ursach geben etc. mit gemeinem ratt der universitet unangesehen jemands person ernstliche einseheung thun. So jemand nicht horen oder folge erzeigen wurde, sol der Rector in namen der universitet solchs an [danach gestrichen unsern gnedigen Hern] uns gelangen oder der studenten eltren die gelegenheit zu schreiben, mit bitt und ermanung sie wegzunemen, ferner auch mit Burgermeister und ratt reden, dem kellermeister ernstlich zu gepieten, keine zechgeste von studenten im stadtkeller zu dulden, auch die wacht des nachts fleissig zu bestellen, der jugend nicht gestaten, uber bestimpte zeit auf den gassen des nachts umbzulaufen, oder mit inen vermuge des alten vertrags zu verfaren, den stadtdienern auch billich trinckgelt reichen, welchs die studenten so betretten [danach gestrichen zu] erstaten sollen. 1 Joachim

Marcus († wohl 1578): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221. 2 Wolfgang Zeisenus: Dekan und Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

nach ihme ins collegium kompta, sampt unnd sonderlich fleissige achtung habenn, dass dass collegium zu geburlicher zeit geschlossen und geoffent, nichts darin zerbrochenn, noch einig schade gethan werde, darin sie nicht allein die famulos zu auffmerckung und nachrichtunge zu gebrauchen haben, sondern auch andre vorstendige fromme gesellen, im collegio wohnhaftich, hiezu bestellenn konnenb. Sie auch selbst wochentlichc durch die habitationes umbhergehen, aller dinge inspection thuen sollen. Unnd dass solchs desto mehr in viridi observantia erhaltenn pleibe, soll der Procurator universitatis oftmalen in dass collegium zu besichtigung aller dinge sich vorfuegen, wo mangel oder schade befindtlich, den Decanum und obgedachte Magistros ansprechenn, dieses ihren bevolenenn ampts sie erinnerenn. So auch der Decanus und Magistrid uber vorwarnung hirin seumig sein wurden, solchse vormuge seins eides unsern gnedigen Hernn gegen hoffe vormeldenn. Neben dem sollenn der Decanus unnd obgemelter Magistrif bei den studenten, so im collegio wohnen, ernstliche vorsehungg thuen, ungeachtet in wess privat disciplin dieselben sein, dass sie teglich vleissig ad praelectiones gehen, dess abendts zu bestimpter zeit ein iglicher in seiner wonung sei, nicht ausserhalb dess collegii nach geordenter zeit auff den gassen umblauffen, oder bei nacht aussenpleibenn, viel weiniger uber des collegii mauren steigen, auch in dess collegii stuben keine ergerliche zechen, weiniger die selbigenn bei tage, unnd in zeit, wen die Professores lesen, haltenn, im collegio keine buchssen noch rohre abschiessenh. Wo jemandt dowider thete, sollen sie erstlichi solchs mit desselben privato praeceptore abschaffenn, oder wo ess unfruchtbar, an den Rectorem referierenn, sich in dem keins person irren noch abhaltenn lassenn. Da auch jemandts buchssen in die universitet mitbrechte, sollen die studenten dieselbigenn ihrenn privatis praeceptoribus in vorwarung thun, und ihnen, mit buchssen umbzugehen, und damit zu schiessenn, mit nichte gestatten. Hinfuro soll der Decanus facultatis artium alss ordinarius inspector collegii mit dem Magistro, so darin wohnet, oder wo derselbige Decanusj

a

von späterer Hand die letzten 14 Wörter unterstrichen, zur später beabsichtigen Ersetzung des unterstrichenen und gestrichenen Texts am Rand nachgetragen neben dem Magistro, der im collegio wonet. b Marginalie 6. c von späterer Hand unterstrichen, über der Zeile und am Rand zur später beabsichtigen Ersetzung des unterstrichenen Texts nachgetragen offt mahl nach gelegenheit. d von späterer Hand gestrichen -ri, über der Zeile nachgetragen -er. e von späterer Hand über der Zeile nachgetragen dem Rectori und wo solches auch unfruchtbar. f von späterer Hand gestrichen -ri, über der Zeile nachgetragen – er. g von späterer Hand unterstrichen -sehung, über der Zeile zur später beabsichtigen Ersetzung des unterstrichenen Texts nachgetragen -manung. h Marginalie 7. i ernstlich D. j dereinst D.

Visitationsabschied für die Universität (1568)

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eligirt, mit Magistro Joachimo Marco, so hirauff wol wartenn kana, bevelich unnd macht habenn, die habitationes im collegio zu vormietenb. Nemblich also, dass ehr alle schlussel zu den habitationibus und ihre inventaria in vorwharung bei sich habe, dieselbigenn ein Decanus alwege dem andern neben den inventariis unnd registern von bursen uberantwurte, unnd dass niemandt im collegio ohne ihren befehlich eine stube beziehen oder einnhemen soll, bei pene zwei guldenn, andere Professores sie auch in diesem befelich nicht turbieren. Wan sie nun jemandt eine bursec vorheuren, sollen sie ihme den schlussel iegen so viel geldes, alss ehr kostet, zustellen, im abzuge denselbigen wider annhemen, und solch gelt ihme restitueren, laut des inventarii fertige schlosser, finster, ofen, unnd wass mehr darin iss, ihnen ein undd uberantwurten, im abzuge also widerumb annhemen, und wo etwass vortorben, erstattung oder redintegration furderne. So jemandt ohne ihre vorwissen auss einer stube zoge, unnd sie ihnen nicht legittime widerumbf vorandtwurtet, soll ehr uber erstattung dess befindtlichen schadens ii gulden bruch entrichten, davon sie wegen ihrer muhe den halben theil empffangenn, dass ubrige kompt ad fiscum academiae. Zudem soll der Decanus mit obgedachten Magistrisg register von den bursen im collegio haltenn, darin alle viertheil jahr die namen derer, so darin wohnen, vorzeichenen, mit meldung dess tags, wen sie ihnen vorheuret sein, desselbigen copei dem Procuratori zustellenn, alle quartal, wen der Rector auff ihre anregungh visitireti, die pensiones einmhanen, und alss fortj dem Procuratori iegenn dass register uberreichenk. Wo auch der Rector in der osterwoche, wen Johannis, Michaelis oder weinachten tagk felt, nicht zu hauss oder behindert wehre, damit solche visitation nicht auffgezogenn werde, der Vice Rector, oder wo derselbige einige weigerung, dass doch nicht sein soll, furwendet, der Decanus mit seinen Adiunctis nebenn dem Procuratore die visitation im collegio vorrichten. a

von späterer Hand die letzten sieben Wörter unterstrichen, zur späteren beabsichtigten Ersetzung des unterstrichen Texts am Rand nachgetragen einem anderen Magistro, welchen der Rector mit gemeinem radt hirzu deputiret. b Marginalie 8. c fehlt D. d die letzten zwei Wörter fehlen D. e Marginalie 9. f fehlt D. g von späterer Hand gestrichen -is, über der Zeile nachgetragen -o. h von späterer Hand die letzten drei Wörter unterstrichen. i von späterer Hand am Rand nachgetragen sollen die studiosi. j von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen. k Marginalie 10, von späterer Hand unterstrichen, zur später beabsichtigen Ersetzung des unterstrichenen Wortes über der Zeile nachgetragen erlegen; von der Hand Jakob Runges am Rand nachgetragen So iemand nicht zur stete oder mit der bezahlung seumig were, soll der Procurator zeitig solchs von im furderen oder den Rectorem umb rechtliche hulfe anruffen.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

Wo solchs vorseumet und die scholarn darueber wegk zogen, sollen Rector unnd inspectores collegii dafur haftenn, und wass mangelt, zu erleggen schuldigk seina. Wo auch inventaria auff die bursen alzeitb nicht vorhanden, sollen Decanus, gedachte Magistric unnd Procurator sie innerhalb monats frist auffrichten, und fertigen, dess gleichen ist ess in der Professorn befreiheten heusern mit denn inventarien unnd uberantwurtung zu haltennd. Die oeconomie sollenn Magister Balthasar Rhaw1 alss eltister und primarius Professor facultatis artium, mit dem Decanoe alle monat circa kalendas eiusdem mensis visiteren, einsehung thun, dass die aufgerichtete ordenung, den Oeconomum und seine tischgesellen betreffendt, gehaltenn, und niemandts in der oeconomien geduldet werde, ehr studiere dann, so ferne ehr von den jennigen, so ihnen praesentieret und des zu thunde befugt, keinen andern bevelich emfangen hette, theologiam, oder so jemandt praesentirt oder sonst angenommen wurde, der nicht ex professo theologiam zu prosequiren geneigt, dass derselbige dennest eine gewisse praelectionem in theologia wochentlich und continue hore, uber tisch unnd nach essens ihre christliche nutze lectiones unnd exercitia mit vorlesung der biblien und historien in chronico haltenn, stets latein reden, dessenn wegen unter sich ordenungen machenn, und mit pilliger straff sich unter einander rechtfertigen, niemandts in ihrem contubernio gestatten, der nicht vleissig, from, zuchtigk ist, praelectiones publicas in theologia und sonsten hore, oder so ehr hiewider handelt, unnd einige unlust in der oeconomien, im collegio oder in der stadt anrichtet, die sie unter sich erfarenn, wens gleich vor die universitet nicht gelangete, am tisch keineswegs bei sich dulden, ehe dan ehr mit vorwissen der a

Marginalie 11, von späterer Hand die letzten 22 Wörter unterstrichen, zur später beabsichtigten Ersetzung der unterstrichenen Wörter auf separatem Blatt von späterer Hand eingefügter Text Wurden aber Rector und Decanus sampt dem hie zugeordenten Magistro die visitation des collegii auf die quartal durch ire verseumnus einstellen, und schade hiedurch an bursen [danach gestrichen heure] oder heure erfolgete, sollen sie denselbigen zu erlegen schuldig sein. So auch [von der Hand Jakob Runges sonst] ein scholar [danach gestrichen sonst] heimlich ohn entgeltnus der pension fur zeit der visitation wegzoge, soll die universitet ordentliche mugliche mittel durch arrest, [danach gestrichen oder] citation, oder sonst [von der Hand Jakob Runges zu erlangung dessen so er schuldig] wider inn gebrauchen [danach gestrichen das ha]. b albereit D. c von späterer Hand verbessert zu gedachter Magister. d Marginalie 12. e von späterer Hand die letzten 14 Wörter unterstrichen, zur später beabsichtigen Ersetzung der unterstrichenen Wörter von späterer Hand am Rand eingefügter Text soll der Decanus facultatis artium sampt dem Professor [danach gestrichen Magistro] so im die universitet ieder zeit zuordenet. 1 Balthasar

Rhau senior (1527–1601): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204.

Visitationsabschied für die Universität (1568)

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inspectorum oeconomiae sich mit seinen tischgenossen vorsoneta. Wo aber keine hoffnung der besserungb, ihnen von sichc gentzlich excludiren, damit nicht wegen einss reudigen, nachlessigen, unartigen schaffs die gantz oeconomie und universitet in einen bosen namen bei menniglich in der stadt unnd im lande gerate. Alssdann wirt die universitet zu ersetzung desselben stett, laut ihres revers, mit annhemungd, dass andere praesentiret werdenn, sich unnachlessig vorhaltenn. Uber solchs alless, unnd wass sonstenn zuvor von der oeconomien die universitet nutzlich vorordent hat, unnd ferner vorordenenn wirdt, soll der Oeconomus selbst treulich haltenn, keine zechenn unter der burse gestatten, und im fall dawider geschehe, vorgedachtenn inspectorn, alss Magister Balthasar, und dem Decano artiume, in betrachtung, zu wass ende die oeconomie gestifftet ist, und wass ahn diesem werck, dazu so viel stende und leuthe gegeben, und ferner geben werden, gelegenn sei, vormelden, die auch alssbaldt disfals fleissige einsehung thun, unnd wass ihnen abzuschaffenn nicht muglich, in dem dess Rectoris und der universitet hulf furdernn sollenn. Nachdem auss dess oeconomie bericht emfunden wirdt, dass die Rectoresf sich dass iudicium immittendi in oeconomiam arrogiret, unnd in dem ihre famulos und sonst untugliche, unnd dem Oeconomog beschwerlich personen ihme zugewiesenn, haben die Rethe zu gemuethe gefuret, mit wass bedenckenn die oeconomie gestifftet, denn Landesfurstenn unnd den stendennh furgeschlagen unnd bericht wordenn, derwegenn ihre bedencken hochermelten unsern gnedigen Hern ermeldeti. Darauff Ire Furstlichen Gnadenj mit guttem rathe geschlossen, dass, wo jemandt ausserhalb derselbigen, so von stenden vormuge der universitet reversk praesentiret worden, die man unweigerlich annhemen muss, in die oeconomie anzunhemen sei, dass iudicium principaliter, doch mit folgender condition bei deml General Superintendenten, oder, wo derselbige in etzlichen wochen nicht doheim sein konte, bei dem gripswaldischenn primario Pastore oder Praeposito zu Sanct Niclas a

Marginalie 13. b von der Hand Jakob Runges am Rand nachgetragen solches dem Rectori anzeigen. c von späterer Hand die letzten zwei Wörter unterstrichen. d von späterer Hand gestrichen, über der Zeile nachgetragen ermanung. e von späterer Hand die letzten sieben Wörter unterstrichen. f von späterer Hand am Rand nachgetragen unnd andere. g Oeconimo. h Landstaenden D. i Marginalie 14, von späterer Hand die letzten 61 Wörter j von späterer Hand die letzen drei Wörter gestrichen, zur später gestrichen. beabsichtigten Ersetzung der gestrichenen Wörter von späterer Hand am Rand nachgetragen wegen form und masse, welcher gestalt die scholares an gemeinen tisch in die oeconomeie anzunemen seint, hat unser gnediger Herr [danach gestrichen nach]. k Steuers D. l von späterer Hand am Rand nachgetragen Rectore unnd.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

stehenn solle, also, dass sie allewege den Rectorema, den ordinarium Jureconsultum und primarium Magistrum facultatis artium mit dazu ziehenn und vero iudicio personen zu solchem beneficio zu lassenn, in diesen landen geborne scholarn andern furziehen, und derer achtung haben, so kirchen unnd scholen in diesen landenn dienenn konnennb. Weil auch der meiste hauffe itzo in der oeconomien dess benefitii unser gnedigen Hern, und anderer, so darzu gegeben, ohne praesentation underschiedlich geniessen, welchs nicht sein kan, und die stende, so dazu geben sollenn, nicht weinig hinterholdtc. Alss soll hiemit in namen unser gnedigen Hern dem Superintendenten aufferlegt sein, zwischenn hie und pfingsten auff mittel und wege zu trachtenn, mit dem Rectore und eltistenn Professorn sich beradschlagenn, dess Oeconomi bedenckenn unnd furschlege horenn, die sachenn dahin richtenn, dass die praesentirten studentenn jerlich nicht uber zehenn guldenn dem Oeconomo gebenn, dass ubrige aber dem Oeconomod von dene Landesfursten unnd stendenn elemosen erstattet werde, wo auch die stendef miltiglich contribuiren, unnd kunftig dass tischgelt vor die praesentirten scholarn, konte wochentlich auff viii schilling, wie vorhoffentlich, gebracht werdenn, sol alwege solchs bei der universitet jarlicher rechenschafft, zu moderation der Curatorn gestellet sein. Wass nun in dem der Superintendensg mit dem Rectore unnd Professorn erfundenn, sol ehr mit allem bericht unsern gnedigen Hern ubergebenn, und warten biss Ire Furstlichen Gnaden mit guttem radt sich darauff erklerenn, und wie ess bostendiglich zu halten sei, publicierenn. Bauedt im closter anlangendt, soll diss jahr zum erstenn dass eine angefangene hauss am dache unnd gibel gefertigt und einwendig die stuben aussgebauet werden, ehe dan man zu andern gebeuen schreitet, welchs ohne unser gnedigen Hern und der Curatorn vorwissen, und ehe dan pilligerh vorrath ahn kalck unnd gelde neben dem holtz vorhanden, nicht geschehenn solli. Weil aber die Rethe mit grossem vordriess unnd befrembdung selbst angesehen, auch vom Oeconomo bericht empfangenn, welcher gestalt der grossej hauffe dess alten von der kirchenn abgenommenn bauholtzs unnd anders vorruckt und mehrenteils unnotiger weise angewendet ist, darahn a von späterer Hand die letzten zwei Wörter unterstrichen und gestrichen. b danach von späterer Hand unleserlich gestrichen, von späterer Hand am Rand nachgetragen und sollen die scholarn, so praesentiret werden, wochentlich nicht uber 9 oder 10 schillinge tischgelt geben, laut der vorschreibung und reverss zwischen den stenden und universitet ufgerichtet. Was hiruber dem Oeconomo fur sie geburet, soll die universitet ime erstatten. c Marginalie 15. d die letzten zwei Wörter fehlen D. e statt der letzten zwei Wörter vom D. f die letzten sieben Wörter fehlen D. g von späterer Hand unterstrichen. h voelliger D. i Marginalie 16. j groeste D.

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pillig unsere gnedigen Hern auff empfangene relation hogstes misfallenn empfundenn, menniglich auch, der ess erfaret, am furhabenden werck der oeconomien alle hofnunge vorlierenn muss, viele gutte leuthe aber, dass sie die mildhulfigea handt hinterziehen, abgehaltenn werdenn. Alss soll man furderligst, wass ahn holtz unnd kalck auss dem closter vorlihen, wider einfurderen, unnd der ess vorliehen hat, zwischen hier unnd pfingstenn, so gut als ess gewesen, widerbringenn. Wo nicht, soll ess auff negstkunftiger besoldung ihme abgezogen werdenn, unnd hinfuro bei peene xx gulden unnachlessig an die universitet zuvorverfallennb, niemandts dass geringste ohne unser gnedige Hern consens oder so ess geringeschetzige dinge wehrenn, wens gleich in der universitet oderc Professorn heusern anzuwenden sei, ohne gemeine bewilligung der universitet unnd des Superintendentend darauss nhemen, sondern wass noch ahn holtz, lattenn, dielenn, kalck, stein vorhanden, aussgenommen den zerbrochenn stein, so zur decanien nottigk, beschriebenne, vorschlossenn, vorwahret, nichts vorruckt, auch dem Oeconomo davon nichts zu seinem eigenen behuff zu nhemenn, noch jemandts zu gestatten, ernstlich einbundenn werdenn. Unnd sollenn die Aediles, denn vormhaln der universiteten casten, gelt unnd schlussel committieret seinf, neben den inspectoribus oeconomiae unnd Procuratore vleissig stette einsehung thun, dass solchs also gehaltenn unnd von niemandt tedtlich eludiret werdeg. Wo aber dowider geschehe, demselbenn ungeseumet ernstlich, ohne ansehung jemandts personn, wehren, oder im fall sie nicht folge hetten, solchs dem Rectori und Superintendenten ermeldenn, und umb abschaffung oder restitution, mit furhaltung dess bruchsh, furderenn.

a mithuelfige D. b von späterer Hand die letzten 361 Wörter gestrichen, von der Hand Jakob Runges am Rand nachgetragen Diser articul ist exeguirt solcher gestalt, das die scholarn, so praesentirt werden, iarlich dem Oeconomo x gulden geben. Das ubrige entrichtet der Procurator von der oeconomeien einkomen. Totus igitur omittendus, von der Hand Jakob Runges am Rand nachgetragen omitti possunt omnia pacis causa; von der Hand Jakob Runges zur später beabsichtigten Ersetzung der gestrichenen Wörter am Rand nachgetragen Was im closter zur oeconomeien und regentien, des gleichen im collegio an vorrat an holtz, stein, kalck und sonst verhanden, hie von soll hinfuro. c von späterer Hand die letzten zwei Wörter gestrichen. d von späterer Hand die letzten zwei Wörter unterstrichen, von späterer Hand zur später beabsichtigten Ersetzung der gestrichenen Wörter am Rand nachgetragen und insunder one wissen und willen des Rectoris [danach gestrichen und]. e von späterer Hand die letzten neun Wörter unterstrichen. f von späterer Hand die letzten neun Wörter unterstrichen, von der Hand Jakob Runges zur späteren Ersetzung der unterstrichenen Wörter über der Zeile nachgetragen so der Rector und universitet iede zeit verordent. g Marginalie 17. h von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen.

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Die gebeu im collegio unnd der Professorn wonungen betreffendt soll ess der Procurator volgendermassen haltena: Wass ahn bursen befriedung dess collegii und gartenn mangelt, soll ehr auff vorgehenden radt und befehlich dess Rectoris unnd vorberurter vorordenten Aedilium fertigenn, allem schaden abbrechenn, und vorschmelerung, soviel muglich, vormittelst vorgemelter inspection des collegii furkommen, in wonungen aber der Professorn, wen sie anziehenn, sol ehr nichts, wass ehrb uber ii oder iii gulden kostenn mochte, ohne unser gnedigen Hern vorwissenn und erklerung unnd dasselbige dennest auff consens unnd befehlich des Rectoris, wen ess durch den Rector und die Aediles besichtiget ist, fertigenn oder bauenn. Wass druber mit mehren unkosten zu fertigen und bauen ist, ahn unsere gnedigen Hern referiren. So soll ein iglicher Professor finster, offen, schlussel, schlosser, und anders, wan sie ihme einmal fertig uberantwurtet sein, fertig halten, und auff seine entgeltnuss widermachen lassennc. Dessgleichen spindend, bencke, tische, repositoria, wass die universitet laut des inventarii in einem iglichenn hause hat, treulich vorwahrenn, in der gutte und qualitet widerumb liefern oder compensiren. Wen auch geringe dinge zu bessern wehren, die nicht uber ein oder zwei gulden kostenn sollene, sollen Professores selbst die unkosten tragen, und derwegen gleichwol nichts vorterbenn lassenn. Alle inventaria, wass die universitet in der Professorn wonungenf und in bursen, item in der oeconomie hat, soll in ein eigen buch durch den Procuratorn, welchs ehr mit den Aedilibus in vorwarung haben soll, matriculiret werdenng. Wass nun dess Rectoris ampt sei in der universitet, vormuge alter statuten und loblicher gewonheit, und wass in diesem unser gnedigen Hern abschiedt befindtlich oder auch der universitet mit consens unnd confirmation unser gnedigen Hern ferner ordenen wirdt, in dem sol der anwesende Rector jede zeit sich getreu und fleissig erzeigenn, fur allem auff die ordenunge der praelectionum, declamationum, disputationum, und auff einigung unter Professorn treulich achtung geben, Professores und scholares in officio assidue halten, disciplinam vormuge der statuten, so inen jahrlich promulgiret, conserviren, der universitet iurisdiction mit gemeinem rathe administriren, ihre freiheit, exemption und privilegia vorteidingen, ihren nutz und vortheil in alle wege schaffennh. Sonderlich aber sollen die vorordenten Aediles mit dem Rectore durch den Procuratorem die quasi desolaten und retardata in der universitet register unnachlessig, so viel muglich, zu rechte bringenn. a

Marginalie 18. b von späterer Hand gestrichen A; fehlt D. c Marginalie 19. d sponden. späterer Hand gestrichen. f Rechnungen D. g Marginalie 20. h Marginalie 21.

e von

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Soviel aber die promotion der oeconomien angehet, und wass bei unsern gnedigen Hern und landstendenn zu steur derselbigen zu pittenn unnd zu schaffenn, auch im closter mit der oeconomien unnd sonst in allem, so in diesem abschiede nicht determiniret ist, furzunhemen sei, sollenn Rector, Dechandt unnd Professorn dess Superintendenten radt unnd bedencken horenn, der sich auch ferner nach gestalt der sachenn mit den Curatorn der universitet vortraulich unterreden wirdt, und nebenst dem Rector dass werck treulich unnd einmutiglich forttreiben, andere Professores, wera sie von ihnen erfurdert, etwass bei unsern gnedigen Hern oder sonstenn zu bittenn, oder ausszurichtennb. Sonderlich aber Doctor Christoff Gruwel1, Doctor Thomas Mevius2, unnd Doctor Bernhard Macht3c, sich gutwillig gebrauchen lassenn, ohne entschuldigung unvordrossen hirin erzeigenn, Jureconsulti und medici, so bei viele leuthe in und ausserhalb landes kommen, dass werck in meliori forma commendieren und promovirend. Unnd sollenn in gemeine alle Professores still, einigk, friedlich sein, ihre arbeit mit profitieren und disciplin, publice und privatim, embssig getreulich stette wharene, der universitet einen gutten namen erwecken, und wegenn der oeconomien sich bei menniglich getrost und bitlich vornhemen lassenn. Und da gleich unter Professornn einige misshelligkeit wehre, oder jemandt beschwerung entfunde, dessen soll ehr bei vormeidung unser gnedige Hern ernstenn straffe oder ungnade, bei andernn alhie in der stadt oder im lande im geringsten nicht gedenckenn, sondern in gemeinem radt der universitet sein anliggen servata modestia auffdecken und alles in vorsamblung der Professorn zu gutlicher vorgleichung stellenn, wo nicht sol keine weiterunge eingereumet werdenn, sondern Rector und Superintendens, wen sie mit den Decanisf darvong unterredet, vortraulich bei denn Landesfurstenn sich erclerunge erholenn. Des Procuratoris register unnd rechenschafft, damit sie wegenn unser gnedigen Hern unnd der Curatorn vielfeltige gescheffte unnd behinderungenn, nicht unrichtig beigelegt unnd auffgezogenn werden, soll der Superintendens, alss ehr in gemein bei allenn kirchen, schulen unnd armen gotsheusern, inhalts der kirchenordnung, zu thun oder zu a

22. c von späterer Hand die letzten zwölf Wörter unterstrichen. 23. e statt der letzten vier Wörter unter sich getreulich still erhalten D. f von späterer Hand über der Zeile nachgetragen sich A; sich D. g fehlt D. wo D.

b Marginalie

d Marginalie

1 Christoph

Gruel († wohl 1596): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 203. 2 Thomas Mevius († 1580): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 217–218. 3 Bernhard Macht († 1586): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 218.

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Visitationsabschied für die Universität (1568)

befurdern, ampts halbenn schuldigk ist, jerlich umb omnium sanctorum, in beisein des Rectoris, dera vorordenter Aedilium, und wem ehr nach gelegenheit sonst dazu ziehenn will, oder notig achtetb, horen, denn calculum und collation der register justificiren, mugliche mengel mit ihnen corrigiren, oderc allennd borichte bei registern in vorzeichnuss bringenn lassenn, damit der universitet also gedienet werde, unnd die Curatores, wen sie zur universitet visitation kommen, fertige register vor sich finden, und alssdan schleunig denf gebrechen abhelffeng. Sonst ist unser gnedigen Hern gnedig beger und zuvorlessiger wille, dass der Superintendens nit allein fur seine person sich durchauss unstrafflich erzeige, und wass seines amptes bei der universiteten ist, iderzeit treulich vorrichte, sonder auch alss generalis inspector omnium ecclesiarum et scholarum, furnemblich auch der universitet, an deren zum meisten gelegenn, fleissige aufsehung haben und thun soll, dass ess unter Professorn unnd scholarn, im collegio unnd in der oeconomien mit gebeuen, registernn unnd sonst, vormuge voriger publicirten ordenung, so noch in recenti memoria ist, unnd dieses furstlichen abschiedts, recht zugehe, unnd ordentlich gehaltenn werde, vonn gespurtenn mengeln den Rectorem und die Professorn in gemein unnd in sonderheit, alss ess gelegenn, erinnere, enderung und besserunge schaffe, wo solchs unfruchtbar, oder jemandt sich dessen uppiglich widersetzenn wurde, soll ehr dasselbige ahnn unsere gnedigen Hern referiren, damit Ire Furstlichen Gnaden den gebrechenn zeitig helffennh. Wan auch vor zugestalte ordenunge vorwarloset, sollen Rector, Dechandt und Professorn zwischen dato und pfingstenn ihre angefangene revision der statuten mit radt des Superintendenten fertigen, und in die wolgastisch cantzlei uberschickenn, in derselbigenn nicht der vorigenn fur zwantzig jahrenn vorgeschlagen formul, so domalenn auch nicht confirmieret, und alwege in suspenso geplieben ist, nochmaln auch nicht muglich noch aller dinge nottigk, auch nicht furnemblich anderer universiteten exempel folgenn, sondern vorergangene ordenungeni, abschiede unnd iegenwertige gelegenheit in gutter acht habenn, in diesem gefasten stande der universitet ihre ampt treulich, vleissigk, friedlich vorrichtenn und fur allen dingen uneinigkeit, so leider dieser schulenn (durch welche dennoch viel gutts, gottlob geschehenn ist, unnd noch geschieht) von anfangk

a

von späterer Hand gestrichen, von der Hand Jakob Runges zur späteren Ersetzung des gestrichenen Wortes am Rand nachgetragen Dechandt und. b von späterer Hand die c von der Hand Jakob Runges am Rand letzten zwölf Wörter unterstrichen. nachgetragen [gestrichen oder extra hirvon]. d alten D. e Beraht D. f dem D. g Marginalie 24. h Marginalie 25. i Ordnung D.

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angeerbet gewesenn, vormeidenna. Dazu die gotliche almacht unnd gutte ihren geist und gnad mit friede unnd segenn vorleihe. Unnd geschieht darahnn hochgedachter unser gnedigen Hern will unnd meinung. Urkundtlich mit unser gnedigen Hern pitschafft bosiegelt, und mit Irer Gnadenn, der eltistenn beiden handen unterschriebenn. Actum Wolgast, dienstags in den heiligen osterfeiertagenn, anno etc. im lxviii.b Johannes Fridericus manu propriac Bogislaus manu propriad

a Marginalie 26 A. b von späterer Hand die letzten 309 Wörter gestrichen, auf separatem Blatt von späterer Hand eingefügter Text Dieser visitation abscheidt so unser gnedigen Hern Hertzog Johan Friedrich und Hertzog Bugslaff anno 1568 yn semptlicher regirunge publiciret, und itzo unser gnediger Her, Hertzog Ernst Ludwig etc. renoviren lassen: Sollen Rector, Dechant und Professores alle und igliche durchaus yn allen artikeln, neben hochgemelter unsers gnedigen Hern erclerung von reformation der universitet so edwan anno 1547 begriffen, wie desselbige limitiret und ercleret ist, vestiglich halten, ferner yn zweiffel und weiterung nicht furen, was noch yn das werck nich gebracht, onhe ferner aufzug volnstrecken, damit nhu solchs desto mehr geschen muge, soll alwege ein iglicher neuer Rector, wan ehr umb ostern oder Michaelis erwhelet, yn anfang seines rectorats denselbigen yn gemeinen consistorio vorlessen lassen, einen iglichen zue gehorssam, folge und einigkeit ermhanen, wo nicht alle Professores daheim oder hiebei sein konten, so baldt die abwesenden wiederkommen, soll Rector die Decanos facultatum sich adiungiren, einen iglichen was ime zu thun geburet, underrichten, so keine folge oder besserung geschehe onhe alles ansehn der person unserm gnedigen Hern vormelden, daran geschieht hochgedaches unseres gnedigen Hern ernster will und zuverlessige meinunge, gereicht Godt zu eheren, der gantzen scholen und Professorn selbst zu gutte. Urkundtlich mit unssers gnedigen Hern insiegel bekreftigt datum. Auf weiterem separaten Blatt von späterer Hand eingefügter Text Ungevherliche limitation, welcher gestalt der artikel de inspectione superintendentis, uff den fall, das enderung notig, konte gemiltert werden [danach unleserlich gestrichen] Sonst ist unsers gnedigen Hern gnediges begeren und zuvorlessiger wille, das der Superintendens fur seine person, was vormuge seiner vocation yn seinem ampte yn der universitet ime obliege und muglich ist, jeder zeit treulich verrichte. So ehr oder seine nachfolger hirin seumig, soll ehr des Rectoris, Dechanten und eltisten erinnerung guthwillig annhemen und folgen. Wiederumb, so der Superintendens wieder unse vorige publicirte ordenunge, erclerunge und abscheidt, mergliche unrichtigkeit, mengle und schaden yn der universitet spuren wurde, soll ehr dessen den Rectorem, Dechant und Professores alss seine collegas freuntlich erinnern, von besserung sich mit ihnen underreden, und da solchs unfruchtbar, die gelegenheit ahn Ire Furstlichen Gnaden oder ahn die vorordente Curatores gelangen. Do auch Rector, Dechant und Professorn kunftig vormeinten, das sie von dem Superintendenten woryn beschweret, soll und mag die universitet jeder zeit der Landesfursten erclerung furdern. Hinwieder so der Superintendens von der universitet beschweret zu sein sich empfunde, und per Rectorem solchs nit konte abgeschaffet werden, soll ime gleichfals frei sein, Ire Furstlichen c eigenhändige Unterschrift. Gnaden erclerunge und hulffe undertheniglichen zu bitten. d eigenhändige Unterschrift.

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Einhaltung des Visitationsabschiedes (1568)

25. 1568 Mai 8, Wolgast Die Herzöge Johann Friedrich, Bogislaw XIII., Ernst Ludwig, Barnim X. und Kasimir übersenden der Universität den Visitationsabschied, fordern dessen unbedingte Befolgung und drohen Strafen bei Zuwiderhandlung an A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 366r–367r. Ausfertigung, behändigt, Verschlusssiegel verloren; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse und Bearbeitungsvermerken; Format 312x213 mm. A trägt die Außenadresse Den wurdigen achbarn, hoch und wolgelarten unsern lieben anedchtigen und getreuwen Rector, Dechand und Professorn unserer universitet zum Grypßwalde. Auf der Rückseite findet sich der Empfangssvermerk Recipit 10 May. Die Ausfertigung ist vermutlich auf demselben Wege ins Archiv des Ausstellers gelangt, wie der dazugehörige Visitationsrezess (vgl. Nr. 24).

Von Gottes gnaden Johans Friderich, Bugslaff, Ernst Ludwig, Barnim und Casimir, gebrueder, Hertzogen zu Stettin, Pomern etc., Fursten zu Rugen etc. Unsernn grus zuvor, wurdigen, achbarn, hoch und wolgelerten lieben andechtigen und getreuwen. Auf empfangene relation unser ahn euch iungst abgefertigten furnemen Rethe haben wir beiverwarte resolution und abschiede von besserung etzlicher mengel bei unser universitet mit reiffem gutem rath berathschlagett, begreiffen lassen und confirmieret. Es seint uns aber gleichwol billich viel ding unangesehen, das wir inn specie ahn welchen personen eigentlich der mangel und schuld sei, nicht erfaren konnen, befrembd und beschwerlich zu vernhemen. Wan ihr aber wisset, was unser hochloblicher geliebter herr vatter und wir bei der universitet aus christlicher treuhertziger wolmeinung gethan, auch ferner so es durch euwere uneinigkeitt, unfleiss, unnotig gezencke und weitterung nicht verhindert, dabei zu thun gemeint sein, wie dan auch demselben nach andere stende und stedte in der landtschafft mit hulff und steur zu folgen sich erpotten hetten, wir gehoffett ihr sollet des Satans getriebe und anstifftung kennen, und zu gemuett fueren, dem mit gebett, fleiss und einigkeitt treulich widerstehen, euch nit einig ding dawider bewegen

Visitationsabschied für die Universität (1570)

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lassen. Oder aber so etzliche unter euch, darana unschuldig, dem einreissenden ubel steuren, wehren oder aber ahn uns gelangen, sonderlich aber ihr der Superintendens vermug euwer christlichen pflicht und amptes, weil euch unverborgen, aus was ursachen mit grossem wolbedachten radt die residentz der General Superintendentzen so in viel wege bei dem hofflager notig umb gemeiner wolfart des vaterlands und verhuetung solches und allerlei einfallenden unraths bei der universitet verordent, aber wie dem allem damit vorthin solcher und dergleichen unheil sich nicht bei unser universitet reugenb, sonder darin ahn behindernuss der ewige und zeittliche wolstandt erhalten und befurdertt werden muge. Als begeren wir ernstlich und bevelen euch, das ihr alle sampt und inn sonder einig, friedlich, vleissig seit, euch dissem unserem abschied in allen articulen gemess gehorsamlich verhaltett, so lieb euch ist die gedrauwete straff, entsetzung und unser ungnad zu vermeiden. Und wo uber zuversicht einer oder mher dawider komen und guterc erinnerung nicht volgen, unns dasselbige zeittig, wie es sich geburett, anmelden, furnemblich aber neben vleissiger wartung der profession, disciplin und was vom collegio heuseren und registern verordent ist, einnmuetiglich dahin trachten, treiben und anhalten, das die angefangene oeconomeie in massen sie den landsstenden vorgeschlagen worden, fordt gesetztett und nicht mit grosser sund neben schad und schimpf des gantzen vatterlandes fur aller welt durch euwer selbs verursachen turbierett oder gehindertt werde. Das ist unserd ernster will und zuverlessige meinung, demnach euch alle sampt zu achten und zu richten habt. Datum Wolgast den 8e Maii anno etc. 68. Johannes Friderich manu propriaf Bogislaus manu propriag 26. 1570 Juli 6, Wolgast Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 358r–365r. Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Siegel; 3 Bogen, S. 1–11 mit Text, 2 eingelegte Zettel; Format 326x207 mm.

a

über der Zeile nachgetragen. b Sinn unklar, Lesung aber eindeutig. c guoter. d danach gestrichen ers. e wohl verbessert aus 3. f eigenhändige Unterschrift. g eigenhändige Unterschrift

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Visitationsabschied für die Universität (1570)

A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 347r–354v; 5 Bogen, S. 1–16 mit Text; Format 330x207 mm. Aufgrund der Jasenitzer Erbteilung war Herzog Ernst Ludwig 1569 zur Herrschaft über Pommern-Wolgast gelangt. Im Erbvertrag waren auch regelmäßig wiederholte Visitationen der Universität angeordnet worden.1 Die Visitation erfolgte vom 12. bis 14. Mai 1570 mit Befragung der Professoren und Besichtigung der Kollegien und der Oeconomie.2 Berichte über die Nichtbeachtung des letzten Visitationsabschiedes – insbesondere hinsichtlich der Einhaltung der Lehrverpflichtungen und der Studiendisziplin – lieferten den Anlass für die Entsendung der Visitatoren, wie schon 1568 waren das der Großhofmeister Ulrich von Schwerin und der Kanzler Valentin von Eickstedt.3 Insbesondere Leitung und Überwachung der Bauangelegenheiten wurden den Professoren, mit Blick auf die im Schwarzen Kloster zu errichtende neue Regentie, entzogen und dem Amtshauptmann auf Eldena übertragen, der den Bau 1571 realisierte.4 Die im Visitationsabschied von 1568 (vgl. Nr. 24) geforderte Ausarbeitung neuer Statuten war noch immer nicht erfolgt und wurde nun gemeinsam mit der Ausarbeitung einer Disziplinarordnung für die Oeconomie erneut angemahnt. Die entsprechenden Entwürfe reichte die Universität wohl im selben Jahr ein (vgl. Nr. 27 und Nr. 28). Der Text des Visitationsrezesses, der der Universität mit herzoglichem Schreiben vom 7. Juli 1570 zugestellt wurde, galt bisher als verloren5 Die Bearbeitungsspuren (Okuladen und Anmerkungen am Rand) resultieren aus der Bearbeitung des Textes im Vorfeld des Erlasses der „Renovierten Ordnung“ von 1571 (vgl. dazu die Ausführungen zu Nr. 29). Dabei sind wohl auch die verschiedenen Textteile nummeriert worden. A ist zusammen mit dem Original des Visitationsabschiedes von 1568 von der Universität an die herzogliche Kanzlei übersandt worden und verblieb später im Archiv des Ausstellers.6 Textgrundlage der Edition ist A. Die Ausfertigung ist mit dem Titel Visitation der universitet zu Gripswaldt auff Viti anno 1570 versehen.

Der durchleuchtiger hochgeborner Furst unnd Herr, Her Ernstludwig, Hertzog zu Stettin, Pommern etc., Furst zu Rugenn, unser gnediger Herr hat auff entfangene relation von den vorordenten visitatorn, Ulrich von Schwerin7, Großhofemeister Valtin von Eichstedt8, Cantzlers, Rectori,

1 Dähnert I/1765, S. 308. Das war auch schon 1558 und 1563 geschehen (vgl. Nr. 14 und 20). 2 Friedländer I/1893, S. 308. 3 Studentische Exzesse hatten inzwischen zu weiteren schwerwiegenden Konflikten mit dem Rat geführt, vgl. Friedländer I/1893, S. 293. 4 Friedländer I/1893, S. 301. 5 APS AKW 1788, fol. 357r, im gleichen Schreiben forderte Herzog Ernst Ludwig abermals die Einsendung der vierteljährlichen Berichte über gehaltenen Vorlesungen, Disputationen und Deklamationen. Vgl. Alvermann 2004, S. 38ff. 6 Alvermann 2004, S. 40f. 7 Ulrich von Schwerin (1523–1575), Herzoglicher Großhofmeister, siehe Gollmert/Schwerin/Schwerin 1878, I. Mecklenburgische Linie, 8 Valentin von Eickstedt (1527–1579), Herzoglicher Kanzler, siehe S. 153–154. Eickstedt 1860, S. 123.

Visitationsabschied für die Universität (1570)

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Dechant, unnd Professorn Irer Furstlichen Gnaden universitet zu Gripswaldt anzuzeigenn, unnd zu vorabscheidenn gnediglich bevolenn. Das Ire Furstlichen Gnaden die universitet neben kirchen unnd schulenn im gantzen lande gnediglich in allen gnaden zu befurderenn gneigt seint, aber auch hinwider in gnediger zuvorsicht, die vorordente Professores in allen faculteten, werden sich allewege einich, fridlich, unnd in ihrem berueff fleissig ertzeigenna. Alß aber in ablesung des negst im 1568 jars gegebnen visitation abscheidts befundenn, dass in viel puncten desselben weinig geruchet oder auch keine volnstreckung geschehenn, ist solchs Irer Furstlichen Gnaden befrembdlich, auch die lenge bei den vorursachen unleidtlichb. Derwegen Ire Furstlichen Gnaden nochmaln ernstlich begerenn, dass alle unnd igliche Professoren, hochgedachten furstlichen visitation abscheidt durchaus in allen articulen vestiglich haltenn, auch ohne ferner aufzug volnstreckenn, domit nun solch desto mehr geschehe, sol allewege der Rector jedes viertheil jahr in gemeinem consistorio denselbigen sampt itzigen abschiede vorlesen lassenn, ein iglichen zu gehorsam unnd folge ermhanenn. Wo nicht alle Professores doheim unnd hirbey sein kontenn, so baldt die abwesenden wiederkommenn, die Decanos facultatum sich adiungiren, einen iglichen wass ihme zu thun geburet, unterrichtenn, so keine folge oder besserung geschicht, ohn alles ansehen der person unserm gnedigen Hern vormeldenn, sonderlich ist Irer Furstlichen Gnaden will, das der Superintendens umb alle quartal den Rectorem, unnd Decanusc solchs nicht bezulegenn erinnere, auch mit ihnen die hinlessigen oder widerwilligen zu fleiss, folge unnd friede unterweise und nicht in massen die negsten zwei jahr geschehen, dem unfleis und unrichtigkeit mit gemeinem schadenn unnd vorterb der schulen zusehen solle. Wan aber in praelectionibus, sonderlich bei juristen unnd eins theils medicis, grosser unfleis gespuret, da doch Ire Furstlichen Gnaden die iuristen facultet auss sonderbarn gnadenn uberflussig besetzet, unnd von hofe sie in der profession zu behindern nicht beschwerenn, auch in vorigen visitation abscheidt ihrer geruchet, so wollenn Ire Furstlichen Gnaden, das iglicher Professor iuris (ohne den gripschwaldischen Syndicum, dem zweier allein igliche woche zu lesenn, unnd Doctor Mevius1 dem drei mahl deputiret wordenn) wochentlich viermal publice profitire, wen ehr ehafftiglich behindert, durch einen collegam ahn seine a

Marginalie 1.

1 Thomas

b Marginalie

2.

c Decanum.

Mevius († 1580), Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 217.

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Visitationsabschied für die Universität (1570)

stadt zu lesenn, bitlich erhalte, oder worumb ehr nicht lesenn, seine stundt durch ein andern nicht ersetzenn, oder zu verordenter zeit nicht disputiren konnenn, alle viertheil jahr, wan der Rector unnd Decanus vorzeichnus der praelectionum gehen hofe schicken, genugsame ursachen schriftlich ubergebe, oder der vorordenten straffe, unnd wo keine besserung vormerckt, anderer Irer Furstlichen Gnaden erclerung gewertig seya. In gleichen es mit medicis unnd anderen Professorn zu haltenn, wen jemandts ehafftig behindert, ein den andern gern entsetze, in dem gutwillige correspondentz haltenn, damit die schule nicht unglimpfflich bei menniglich ausgetragenn werde. Wiewol aber der Her General Superintendens hir ahn gleich andern Professorn nicht vorbundenn, vermuge seins ampts auch nicht muglich, des halben zum Gripswaldt auch nicht furnemblich residiret, sol ehr doch mit dem Pastori zu Sanct Marien unnd Sanct Iacob sampt dem Magistro so bis uff ferrer vorordenung in im predigen zu entsetzenn bestellet, die theologische profession in der universitet also dirigiren, das teglich zwei praelectiones theologica, eine vor mittag eine nach mittagk (welchs in dieser facultet in itzigem stande alles genug), geschehe, stets loci communes Doctori Philippi1, epistolae Pauli2, auch etwas aus dem neuen oder alten testament, ebrehische grammatica mit exempeln aus dem psalterio, oder sonst, oder hiemit alternis examen ordinandorum publice gelesen werde, so sol ehr auch vor seine person, wan er amptshalbenn nit behindert, so viel muglich mit profitiren der schulen helffenn unnd andere Professorn zu gebuerendem fleis erweckennb. Konte der Rector und Superintendens sampt anderen Professorn mit Magistro Balthasaro3 oder ein andern hir zu geschickten Magistro handlen, das sontags frue umb vi uhr, das evangelium nach dem gebrauch seligen Hern Philippi Melanchtonis, der jugendt auszulegenn, sollen sie mit fleissigen bittenn unnd anhaltenn nichts unterlassen, der schulen nutz fortzusetzennc. Als aber die Professores unnd Magistri der philosophischenn facultet berichtet, dass ahn libro de anima4 der jugent unnd universitet gros gelegenn, sol es allwege solchem Professori zugeordent werdenn, der a

Marginalie 3.

1 Philipp

b Marginalie

4.

c Marginalie

5.

Melanchthon, Loci communes rerum theologicarum, Wittenberg 1521. Melanchthon, Dispositio orationis in epistola Pauli ad Romanos, Augsburg/Basel/Straßburg 1523. 3 Balthasar Rhau senior (1527–1601): Professor an der Artistenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204. 4 Philipp Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540. 2 Philipp

Visitationsabschied für die Universität (1570)

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gemeinlich zur stetten ist, ein iglicher nicht darauff sehen, wass ihme gelegenn unnd rhumblich, sondern das der jugent nutzlich ist, in solcher vorordenung gleichwol geruchenn, das oratoria scripta Ciceronis1, unnd officia2 in viridi observantia bleibenna. Gleich also was wegen der grammatica unnd syntaxi gemeldet wordenn, dan gemeinlich nur junge scholarn in diese universitet kommen, so ubel vorseumet unnd ihre fundament in grammatica nicht gnugsam gelegt, derwegen sollen auch die Professores, beide Prediger zu Sanct Niclas, sich also stets voreinigenn, wen der einer umb xii uhr ahm montag unnd dienstagk in grammattica etymologiam list, neben dem Terentio, das der ander umb ein uhr zweier in der woche am donnerstage unnd freitage syntaxin und prosodiam vleissig treibe, mit exempeln erclere, wen ehr gleich buccolica Vergilii3 oder andere kurtze scripta poetica dazwischen proponiret, nutz der prosodien unnd syntaxis darin zu zeigenn, dass ehr doch baldt wider die praecepta profitire, unnd die jugent empsig darin exercire, nicht desto weiniger sollenn die privati praeceptores die grammaticam treulich mit ihren discipulen in steter ubung haltenn, der Decanus artium mit allen Professorn der philosophischen facultet einsehung thun, das solches publice unnd privatim geschehe, auch die grammatica graeca neben ein graeco poeta vel auctore stets publice profitiret werde. Mit disputationibus unnd declamationibus sol es bey voriger ordenung unnd abschiedt bei angehaffter pene bleibennb. Wo jemandt in offentlicher disputation zanck, unruhe unnd tumult erregt unnd auf ermanung des Rectoris unnd Superintendenten nicht ablest, sol ehr ahn die orter ziehen da mens haben wil. Unser gnediger Her wil in Irer Furstlichen Gnaden schule dieselben nicht wissen noch dulden. Den articul in vorigen visitation abschied von privat disciplin und inspectione collegii sollen Rector, Dechandt, und Professores treulich, unverruckt, unnd ernstlich haltenn, dem buchstabe folgen keins wegs solchs einstellennc. Eß kan auch der Pfarherr zu Sanct Iacob, weil die antecessores eß gudtwillig und gerne gethan und er nicht pure zur theologischen facultet bestellet, von der privata disciplina nicht erlassenn noch entbundenn werdenn. Weil aber die Magistri artium sich beklagt, das ihre privat disciplin vorgeblich, wo nicht der Rector unnd academischer senat mit gemeinen offentlichem ernst uber ordnung halte, unnd dem

a

Marginalie 6.

1 Cicero,

b Marginalie

De oratore.

7.

2 Cicero,

c Marginalie

De officiis.

8. 3 Vergil,

Bucolica.

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Visitationsabschied für die Universität (1570)

frevell steure, sollen Rector und Decanus alle monat alle privatosa praeceptores furbescheidenn, erkundigen wie sich ihre scholarn schicken. Wo mutwill oder unleidtlicher unfleis gespuret, oder auch befunden, das etliche praeceptores und Professores, Magistri, oder Doctores mutwillige, mussige scholarn auffenthieltenn, mit ihnen convivieren und conniviiren oder sonst jemands sich frech unnd mutwillig vorhielte, sol der Rector alle Professorn convocieren, in gemeinem rath solches proponieren, den frevel und ubel bei scholarn unnd Professorn ungeachtet jemandts person oder standt zeitig abschaffenn. Wo jemandt nicht horenn oder folge erzeigenn will, sollenn Rector unnd Superintentendensb solchs ahn unsern gnedigen Hern gelangenn oder der studenten eltern die gelegenheit zuschreibenn, mit ermanung unnd bitt sie wegk zu nhemenn. Furnemblich sol die universitet mit allem ernst vorpietenn, das scholarn so wol alß Professornc sich in stadtkellern zur wein unnd bier zeche nicht finden lassenn, auch andere kroge vormeidenn, so dawider handlen, mit ernster straffe unnachlessig verfolgenn. Wo jemand uber ermanung unnd straffe sich nicht bessert, durch den wachschreiber aus dem stadtkeller unnd anderen krogen in holen unnd in der universitet carcerem furen lassen, ahn ander orter vorweisenn, mit den Burgermeistern unnd rath redenn, dem kellermeister zu gepietenn, keine zechgeste von studentenn ihm stadtkeller zu duldenn. Mit gleichem vleis sollenn Rector, Dechandt unnd Professores ernstliche einsehung thun, das die scholarn in geburlichem habitu scholastico sich vorhaltenn, reuterischen, kriegerschen habit, huete, unnd ander ungeheure scholarn ungeburliche kleidung der jugent nicht gestattenn. Wer sich nicht wie ein scholar zuchtig, sittig, messig, nuchtern, fleissig, from haltenn will, mag an andere orter ziehen, ehr sei wer ehr wolle. In was form unnd gestaldt aber die privata disciplina zu haltenn, sonderlich im closter bei der oeconomie antzurichtenn sey, sol der Superintendens mit dem Rectore unnd allen Professorn sich fleissig unterreden, neben verfassung der statuten1 fur Michaelis in die cantzley uberreichennd.

a

von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen, über der Zeile zur später beabsichtigten Ersetzung des unterstrichenen Texts nachgetragen so offt die noth erfurdert die. b von späterer Hand die letzten zwei Wörter unterstrichen, über der Zeile zur später beabsichtigten Ersetzung des unterstrichenen Texts nachgetragen und Dechandt. c danach unleserlich gestrichen. d Marginalie 9.

1 Siehe

Nr. 28.

Visitationsabschied für die Universität (1570)

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Alß aber ihn besichtigung des collegii viele zerbrochene fenster, unsauberkeit unnd andere mengele befundenn, will unser gnediger Her den Decanum artium unnd andere Magistros zur inspection des collegii vorordente, neben dem Procuratore hiemit ernstlich ermanet habenn, ihn ihrem bevolenem ampte nicht hinlessig zu seina. Der Rector sampt dem Superintendenten sie immer ermhanenn, unnd antreibenn, sonderlich dem Procuratori die inventaria collegii, oeconomiae, unnd Professorn heuser, fur Bartolomei zu fertigenn, auch zu schaffenn, das die lectoria durch die famulos, wen nicht publice gelesenn, vorschlossenn, gefeget, reinlich gehaltenn, die sedilia unnd ander notturfft darin gefertiget unnd nicht zerbrochenn werde. Mit dem tisch in der oeconomien, derselbigen visitation unnd was sonst dem anhengig, sollen Rector unnd Decanus inhalts vorigem abschiedt haltenn, waß etwa durch den Rectorem ahn kalck unnd holtze entleihet, durch den so es gethan wider zu schaffennb. Das an vorradt im closter ligt, unnd ferrer zusamen gebracht, nicht vorruckenn, auch des ausbittens sich enthaltenn. Wer etwas zu bittenn benotiget, sein suchenn auff ander wege richtennc. Das bauholtz sol der Heuptman zur Eldena furderligst ungesaumpt lassenn beschlagenn, zusamen bringenn, von der erde etwas verhohenn, kegen den winter obenn mit rhor oder stro bedeckennd. Die universitet sol beim rath ferner anhaltenn, das das graus auß dem closter durch der stat pauren gefuret unnd die stetten gereinigete. Auch vleissige furderung thun, das der gewilligte kalck vonn Grimmen angebracht werdef. Weill die universitet, das vielfaltige bauen in der Professorn heusern, wie in register augenscheinlich nicht vormagk, zu ertragenn, muss unser gnediger Her notwendig nach aufgenommener rechenschafft auff enderung, oder ander ordnung denckenng. In dem Rector, Aediles unnd der Procurator voriges abscheidts sich in diesem vorhaltenn unnd einsehung thun sollenn, das gleichwol ein jeder seine behausung nicht vorterben lasse. Der Superintendens sol kegen Michaelis die verfassung der statuten unnd formam disciplinae1 vorigem bevelich nach fertigenn, mit den eltisten der universitet auf wege unnd mittel trachtenn, wie die angestalte furderung a

Marginalie 10. b Marginalie 11. c Marginalie 12. d Marginalie 13. e Marginalie 14. 15. g Marginalie 16; von späterer Hand auf separatem Blatt nachgetragen dieser punct ist in vorigen abscheid am ende gebracht. f Marginalie

1 Siehe

Nr. 27 und 28.

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Visitationsabschied für die Universität (1570)

bei den stendenn, wegen des gemeinen tisches unnd gebeu der regentien unnd anfenglich bei den stedtenn, den es furnemlich zu gut gereicht, mit allem fleis vortgesetzet, kalch unnd gelt, zu vorrath erlangt werde, den Procuratorem richtige register zu fertigenn, wass hinderstellig unbetzalt, von korn, promotion, oder sonst, unangesehen jemands person, eintzufurderenn, ermanenn, gute einsehung thuen, das vermuge des vorigen visitation unnd itzigem abschied in der universitet einigkeit, ruhe, ordnung, mit fleissigem lesenn unnd guter disciplin vom Rectore, Dechand unnd Professorn gehaltenn werdea. Der streitige acker ist dem Oeconomo nochmaln auf eine brachzeit gewilliget, der rath auch erbotig, den Sindicum an der profession nicht zu behindernn, von der iurisdiction sampt andren gebrechenn, irrungen unnd gegen beschwerungenn sollenn der Superintendens unnd eltister Burgermeister zwuschen der universitet unnd dem rath zu erster gelegenheit handlung furnhemenn, beide theil jemand inen adiungieren, waß muglich vorgleichenn, das nicht zu erhebenn an unsern gnedigen Hern referierenb. Alß auch die universitet gepetenn wegen eins hauses zu ihren rathschlegenn oder consistorio hat unser gnediger Her von Rethen vernommenn, das es fur xx jar allewege in domo ordinarii, da auch der carcer ist, gehaltenn wordenn, da es aber konftig daselbst nit sein konte, wierd das alte kleine lectorium hie zu antzurichtenn, das heußlin die pfaffen collation genant, damit es nicht gentzlich vertorbenn unnd einfalle, magk die universitet denen, davon sie es bekommenn, zu irer gelegenheit wider abtrettenn, dieselbigenn werdenn auf wege wie es zu rettenn unnd bessern gedenckennc. Wegen grosser unnd vieler gebeu aufzurichtenn, wollen die Professorn sich nicht bekummerenn, unser gnediger Her hat die muhe mit bauen dem Hauptman zur Eldena neben andren verordenten, auf rath des Superintendenten, unnd anderer derer bedencken notig, committieret, Rector, Dechand, unnd Professorn werden vermuge irer statuten unnd unsers gnedigen Hern abscheid mit lesenn, exercitiis, disciplin und gutem schulregiment des iren wartenn, rugig unnd still sein, andere in irer bevolenen muhe nicht turbieren, auch den Procuratorem, uber die hiebevor vorordente außgabenn mit furderung ahn gelde oder bauet

a Marginalie 17. b Marginalie 18. c Marginalie 19, auf separatem Zettel von späterer Hand eingefügte Marginalie Diese zwei punct von handlung wegen union zwuschen der universitet und dem ratt und de loco consistorii seint nicht notig geachtet in den vorigen visitation abscheid zu bringen. Wo muglich, konnen sie doch volnstreckt werden.

Forma disciplinae der Oeconomie (1570)

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verschonenna. An dem allenn geschicht unsers gnedigen Hern zuverlessiger wille, gereicht Gotte zu ehrenn, dem vaterland zu heil, der gantzenn schule unnd den Professorn selbst zu gute. Urkundtlich mit unserm gnedigen Hern sigil auf Irer Furstlichen Gnaden bevelich besiegeldt, datum Wolgast 6. Julii anno etc. 70. Ernestus Ludovicus manu propriab 27. [1570, nach Juli 6] Entwurf einer forma disciplinae der Oeconomie B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat Hbg. 140, fol. 1r– 3v; 6 Seiten; Format 323x206 mm. Zur Erarbeitung einer forma disciplinae für die Oeconomie war der Generalsuperintendent im herzoglichen Visitationsabschied von 1570 (vgl. Nr. 26) ausdrücklich aufgefordert worden. Bis Michaelis 1570 sollte der Text der herzoglichen Kanzlei eingereicht werden. Nach Einrichtung der Oeconomie 1562 und der Einsetzung eines Oeconmus 1566 (vgl. Nr. 23) waren die Stände größtenteils die Erfüllung ihrer Zusagen hinsichtlich der Ausstattung und Finanzierung der Freitische schuldig geblieben. Die entworfene Disziplinarordnung war wohl im besonderen Hinblick auf die künftigen Benefiziaten verfasst worden.

Forma disciplinae bei der oeconomeien Die oeconomeye mit der regentie unnd disciplin ist auff der stedte vortrostung angefangenn. Derwegenn seint soviel unkosten darauff gewendet, weil sie gefurdert, men solte allein edtwas zu anfange thuen. Die Praelaten unnd Thumbherenn zu Cammin seint genugsam ersucht, waß kan men darumb thuen, das sie nichts dazu reichen wollenn. Mit der ritterschafft in stettinischer regierung ist leider am tage, in was schaden sie geradten seint, unnd derowegen nun weinig zu hoffenn.

a

auf separatem Zettel von späterer Hand eingefügte Marginalie Dieser punct von baucost des closters hat in jungstem landtage andern bescheit krigt. b eigenhändige Unterschrift.

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Forma disciplinae der Oeconomie (1570)

In der ritterschafft der wolgastischen regierung haben Molzan1, Ulrich von Schwerin2, Joachim von der Schulenburgk3 ire zulagenn gethonn, jeder auch ius praesentandi zwei scholarn sich fhurbohalten. Nhun wirt ferrer schwerlich mit jemande auff die wege zu handlen sein, wo es nicht mit dem Herrn zu Putbusch4 und Ventz Blucher5 a zu vorsuchen were. Was die andernn vom adel mugen contribueren, und ob edtwas vonn ihnen zufurdernn sey, solchs stehet zu gemeiner beradtschlagung der furstlichen Rhete, und der universitet. Das von unserm gnedigen Hern Herzogk Johans Friedrich gesagt wirt, mochte gutt unnd notig sein. Das Ire Furstlichen Gnaden an kornn und butter soviel dazu gnediglich theten, als unser gnediger Herr Hertzogk Ernst Ludwig aus der Eldena thuet. Stehet auch in gemeiner beradtschlagung, ob unnd wie die furderung fhurzunhemen sei. Seint derwegen die stedte in wolgastischer regierung endtlich zu ersuchenn unnd sonderlich mit Strallsundt, Ancklam, Demmin6 unnd Pasewalch7 zu handeln, das sie ungeachtet solcher anderer exempell ein mahl den anfang machenn, und vorsuchens nhur auff vier oder funff jahr, als dan wirt Godt ferrer gnade vorleihenn unnd den kan volgende forma disciplinae bestendiglich unnd fruchtbarlich angefangenn und gehalten werdenn, welchs nun in dem stande so nicht kann geschehenn. Wenn nhun die stedte dieses ordts die jahrliche vertrostete zulage theten unnd ire scholares schicktenn, so kondte unnd muste das closter a

die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen.

1 Die

Brüder Herwig und Heinrich von Molzan zahlten der Universität im Jahr 1566 387 Taler und 3 Schillinge, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 135, fol. 40r. 2 Ulrich von Schwerin (1523–1575): Herzoglicher Großhofmeister, siehe Gollmert/Schwerin/ Schwerin 1878, S. 153–154; er gab der Universität 500 Gulden, siehe Abschrift der Urkunde vom 28. November 1563, UAG Altes Rektorat Hbg. 138, fol. 13r–14v. 3 Joachim von der Schulenburg (1522–1594): Landrat, siehe Friedländer I/1893, S. 221; Danneil 1847, S. 294–298. 4 Entweder Waldemar, Wolfgang oder Ludwig I. (1549– 1594), Herren zu Putbus, siehe Loebe 1895, S. 31–32. 5 Venz von Blücher († 1576), siehe Wigger 1878, S. 17. 6 Die Städte Stralsund, Demmin und Anklam erklärten sich am 13. Februar 1576 dazu bereit, die Oeconomie vorerst für vier Jahre finanziell zu unterstützen, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 139, fol. 44r–44v. 7 Der Bürgermeister der Stadt Pasewalk lehnte in einem Schreiben an Herzog Ernst Ludwig vom 6. Februar 1576 ab, die Oeconomie über das bisher jährlich für drei Stipendiaten gezahlte Geld hinaus zu unterstützen, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 139, fol. 54v–55r. In einem Schreiben vom 20. April 1576 erbat sich die Stadt jedoch noch Bedenkzeit, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 139, fol. 53r. Es kam schließlich zu einer Zusage von 50 Talern für die Universität, deren Zahlung die Universität in einem Schreiben vom 18. Mai 1577 jedoch anmahnte, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 139, fol. 56r–56v. Ob tatsächlich eine Zahlung erfolgte, ist nicht nachweisbar.

Forma disciplinae der Oeconomie (1570)

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allenthalben vorwharet unnd vorschlossen gehaltenn, unnd also bewehret werden, das die scholares, die im closter unnd in der regentie whoneten, nicht kondten oder musten ohne consens irer praeceptornn, sonderlich bei abend unnd des nachts daraus gehen. Zwei Magistri musten dazu geordnet werdenn, unnd kondten nach itziger gelegenheit der universitet Magister Baltasar Rhaw1 unnd Magister Paulus Klingenberch2 hierzu gebrauchett werdenn. Derer einer, wen die neue whonunge fhur den Magistrum fertig, muste mit seiner haus haltunge daselbst whonenn. Diese musten umbschichtig abendts unnd morgents, wo nicht teglich, jedoch ezliche mhal in der woche, wenn die studenten irer am weinigsten erwertig werenn, die habitationes visiterenn, zusehen, ob ein jeder daheim were, ob sie repetirten, oder morgens zu geburlicher zeit aufstunden unnd ire lectiones teglich wartetenn. Am montage, dnigstage, donnerstage, freitage, wen alle stunde publice gelesen wirt, durffen diese Magistri keine besondere lectiones irenn discipulis privatis lesenn, sondernn sie allein mit fleis dazu halten, das ein jeder auff die tage seine zugeordenten publicas lectiones fleissig horete unnd repetierte. Auff die mitwochenn, sonnabent, sontage konnen sie inen privatim lesen waß notig unnd nutze ist, oder repetitiones haltenn. Sonderlich aber fhur allem exercitia, latini sermonis unnd styli treulich treibenn, unnd ire scripta mit fleis corrigierenn. In solcher disciplin musten alle sein, die im closter whonetenn und von den stedten, auch stendenn der ritterschafftt, so zulage gethonn, praesentieret unnd her gesendt wurden. Wolten andere mehr irer disciplin gebrauchenn, muste einem jeden frei stehenn. Solche forma disciplinae kondte ungefehr angerichtet unnd gehalten werdenn, wenn die stedte dieses ordts ire vortrostete zulage teten, unnd ire scholares praesentierten unnd schicktenn: In dem was nicht geschicht, ligt das werck mit gebeuenn unnd disciplin, nhiemandt hilffet, jederman meistert, viel behindern es mit fleis und lust. Unnd wen gleich ein Magister zu anfange mit der disciplin edtwas versuchet, weil nhun weinig im closter whonen unnd das closter allenthalben offen stehett, so wirts doch ubel angehen unnd mehr thadelns, das die stedte ferrer hinterhalten, erfolgenn. Jedoch mag man es vorsuchenn. 1

Balthasar Rhau senior (1527–1601), Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204. 2 Paul Klinkenberg († 1600), Professor an und Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, Rektor der Greifswalder Stadtschule, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

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Statuten der Universität (1570)

28. [1570, nach Juli 6] Statuten der Universität B – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 20, pag. 479–531; Format 314x190 mm. D – Dirk Alvermann, Reformatorischer Neubeginn und akademischer Aufbruch. Die Statutenentwicklung der Greifswalder Universität im 16. Jahrhundert, in: Henning Rischer, Martin Schoebel (Hrsg.), Verfassung und Verwaltung Pommerns in der Neuzeit (Inventare, Findbücher und kleine Schriften des Landesarchivs Greifswald 2), Bremen 2004, S. 52–101. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das einzig überlieferte Exemplar des bereits in den Visitationsabschieden von 1568 (vgl. Nr. 24) und 1570 (vgl. Nr. 26) geforderten revidierten Universitätsstatuts. Die von Alvermann vorgenommene Datierung auf 1571 und die Einordnung in den Entstehungszusammenhang der sogenannten „Renovierten Ordnung Herzog Ernst Ludwigs“1 kann nach der Auffindung des bislang unbekannten Visitationsabschieds von 1570 (vgl. Nr. 26) nicht in vollem Umfang aufrecht erhalten werden. Es ist vorstellbar, dass die Revision der Statuten zum im Visitationsabschied von 1570 geforderten Termin (Michaelis 1570), mindestens aber bis zu der im Mai 1571 beginnenden Visitation fertiggestellt wurden. Danach wird die revisio statutorum noch einmal im Visitationsprotokoll von Mai 1571 erwähnt.2 Allem Anschein nach ist dieser Entwurf jedoch nie bestätigt worden. An seine Stelle trat die Renovierte Ordnung von 1571 (vgl. Nr. 29), die im Statutenentwurf enthaltene wesentliche Neuerungen in stark verknappter Form wiedergab. Der vorliegende Statutenentwurf enthält im Gegensatz zu den 43 Titeln der Statuten von 1545 (vgl. Nr. 9) lediglich 29 Kapitel, die insgesamt eine inhaltliche und sprachliche Neuschöpfung darstellen. Das betrifft sowohl die Beschreibung der Fakultäten und des Lehrprogramms, als auch der Verwaltung der Universität.3 B ist gemeinsam mit Abschriften von Urkunden der zweiten Hälfte des 16. Jh., die wohl allesamt im 17. Jh. angefertigt wurden, in einen Band gebunden.4 Diese Handschriftensammlung wurde nach Ausweis des Titels in früheren Zeiten als Codex Cobrovianus bezeichnet.5 Die Blockhöhe beträgt 45 mm und umfasst 274 Blatt. Bis Blatt 5 wurde der Codex mit Bleistift foliiert, vermutlich während der Restaurierung 1989. Ab Blatt 4 setzt eine durchgehende, wieder mit 1 beginnende, wohl ursprüngliche Paginierung ein, die allerdings ab Seite 441 die Ziffer nur noch auf dem recto angibt. Die letzten fünf unbeschriebenen Blätter sind wieder mit Bleistift foliiert worden (fol. 532–536).6 Der blaugefärbte Schnitt ist original erhalten. 1

2 APS AKW 1788, fol. 372v. 3 Vgl. detailliert Alvermann 2004, S. 28, S. 40. 4 Alvermann 2004, S. 34ff. Zum Inhalt dieser Urkunden Alvermann 2004, S. 50f. 5 Zur Besitzgeschichte vgl. Alvermann 2004, S. 51. 6 Auf pag. 531 folgt fol. 532.

Statuten der Universität (1570)

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Im Zuge der Restaurierung wurde die ursprüngliche Heftung aufgelöst. Nach der Wiederherstellung des Blocks wurden Kapitalbänder angebracht, die eine Analyse der Lagen erschweren. Erkennbar ist, dass der Band mit einem Unio gefolgt von einem Binio beginnt und auch mit einem Binio endet. Dazwischen befinden sich 31 Quaternionen und ein Quinternio (I+II+IIII(20)+...IIIII(312)+IIII–1(326)+...II(536)). Der Schriftraum ist ungeteilt einspaltig bei einer Zeilenzahl, von Schreiber zu Schreiber variierend, zwischen 25 und 50 pro Seite. Die Seiten werden in der Regel voll ausgefüllt. Lediglich zwischen den Berichtsenden gibt es hin und wieder freie Seiten, so Bl. 3, pag. 10–12, pag. 14, pag. 390–392, pag. 410, pag. 472–478. Der Schriftraum ist nicht liniiert, aber auf allen beschriebenen Seiten mit einer doppelten seitlichen Begrenzungslinie in roter Farbe markiert. Der Abstand zwischen diesen Linien beträgt zwischen 120 und 140 mm. Sie sind in der Regel am rechten Seitenrand ausgerichtet, also nicht gespiegelt. Der ursprüngliche Einband des Codex Cobrovianus wurde während der Restaurierung 1989 entfernt und durch einen Pergamenteinband ersetzt. Der Block wurde auf 6 Pergamentbünde geheftet. Inwieweit dabei der ursprünglichen Bindung gefolgt wurde, ist unbekannt. Im Zuge der Restaurierung wurden auch Vorsatzblätter hinzugefügt. Das ehemalige vordere Vorsatzblatt wurde zu Blatt 1 der Handschrift. Dem lateinischen Text von B ist am jeweiligen Kapitelende der Statuten in deutscher Sprache ein Kommentar angefügt, der die Inhalte des vorliegenden Textes mit den Festlegungen des Visitationsabschiedes von 1568 vergleicht. Diese Kommentare sind in der Edition in den Textkommentar gesetzt. In der Mehrzahl handelt es sich um wörtliche Wiedergaben des Visitationsabschiedes von 1568, in einigen Fällen wurde dessen Inhalt aber auch verkürzt oder zusammengefasst wiedergegeben. Mitunter weist die Niederschrift sinnentstellende Fehler auf, die hier emendiert wurden.

Statuta de rectore academiae Gryphiswoldensis et eius officio Caput I 1. Unicus per integrum annum sit in academia rector electus die Dionysii auctoritate senatus academici, cuius declaratio fiat in die Lucae evangelistae, quo academia nostra anno MCCCCLVIa introducta est. Hic summum in schola magistratum gerat. Rempublicam non ex suo unius arbitrio, sed iudicio et consiliis professorum, imprimis vero et decanorum ex facultatibus administret. 2. Rectori ceteri professores et scholastici praestent fidem et oboedientiam iuxta leges in omnibus piis et honestis rebus, de quibus publica statuta exstant vel quae auctoritateb et consensu senatus academici decreta fuerint. a

MCCCLVI.

b authoritate.

Statuten der Universität (1570)

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3. Eligatur rector ex coetu professorum iuxta ordinem facultatum et successionem personarum, nisi publica utilitas et evidens necessitas suadeat aliquem praecellentem prosapiae aut generis nobilitate extraordinaria communi consensu senatus designari. In tali casu nihilominus vicerector ex ordine facultatum per successionem personarum eligendus erit. 4. Suffragia facta prius invocatione dei colligat antiquus rector cum antecessore praesente notario. Si forte pares sunt calculi, intercedat colligentium arbitrium. In eo casu rector habet vota duo. 5. Electus rector ab antecessore in communi senatu academico in hunc modum denuntietur: Quod faustum ac felix sit, Gryphiswaldensi academiae rector et professores eligimus et electum pronuntiamus in hoc officio successorem, virum clarissimum dominum N. N., ad omnipotentis dei gloriam et communem reipublicae utilitatem. 6. Munus rectoris, si quis facta sollemni electione detrectaverit inque sua sententia in tertium usque diem perstiterit, trium aureorum Rhenensiuma multam incurret et nihilominus erit rector. 7. In electione novi rectoris ad constitutum diem omnes professores intersint, aut, qui domi esse non possunt, obsignata vota antiquo rectori exhibenda domi relinquant sub poena unius aurei Rhenani et electionisb non contra dicendi. 8. Publica rectoris declaratio fiat sollemni ritu in die Lucae evangelistae hora octava antemeridiana in maiore auditorio recitata prius perc antiquum rectorem oratione accomodata et utili reipublicae litterariae. Finita oratione rector novus conscendat cathedram et fiat inauguratio sequenti ritu. Formula publicae declarationis novi rectoris. Te igitur clarissime vir, qui communibus senatus academici suffragiis rector academiae es electus, ego – quod faustum et felix sit ecclesiae, toti patriae, scholae nostrae et tibi – te in hoc honestissimo et eruditissimo consensu docentium et discentium electum rectorem designo, designatum a

Rhenesium.

b electioni.

c fehlt.

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Statuten der Universität (1570)

renuntio et publice traditis omnibus ornamentis declaro, declaratum in hoc sanctissimo magistratu confirmo. Primum vero ego nomine illustrissimorum principum nostrorum Barnimi senioris, Joannis Friderici, Bugislai, Bernimi iunioris, Casimari patruelum ac fratruma ducum Sediniorum, Pomeraniae, Cassubiorum et Henetorum, principum Rugiae ac comitum Chaycorum, dominorum nostrorum clementissimorum, et totius nostrae ecclesiae et academiae trado tibi sceptra, quibus sapientes imperatores scholas et artes honorificentissime ornarunt. Do autem quatuor, quia sapiens antiquitas intellexit sine doctrina caelesti, legibus, medicina et artibus nec ecclesiam nec rempublicam ullam nec etiam privatam ullius vitam consistere et conservari posse. Secundob trado tibi libros academiae, primo volumen privilegiorum, quae ab imperatoribus et principibus scholae nostrae fundatoribus liberaliter concessa sunt, ut cogites eorum conservationem tibi committi; trado et catalogum honestissimorum virorum et iuvenum, qui nomina sua apud academiam professi sunt, ut tuos agnoscas et sciasc, quos tueri ac regere debeas; trado et librum statutorum rerumd legum reformatarum subscriptione ac sigillo illustrissimorum principum confirmatarum, ut iuxta leges imperes, sententias feras et disciplinam conserves. Teque reverenter moneo et obsecro, ut eas tueri toto pectore studeas. Tertio trado et sigilla, quae te admonent, ut consilia collegarum audias et ea, quae publica auctoritatee confirmata fuerint voce tua et academiae firmes nec paciaris ea, quae semel ac bene decreta sunt, temeref alicuius audacia labe factarig. Quarto trado tibi hanc epomiden, vestem academicam, quam a sapienti antiquitate accepimus, ut intelligas te inspectorem et iudicem esse debere morum. Et vestitus inter tuos cum collegas tum adolescentes et, quantum in te est, perficies, ut quisque rem litterariam gravitateh et sanctitate vitae ornet. Uteris et hac sacra veste in publicis congressibus academiae causa. Postremo trado tibi claves fisci et privilegiorum academiae; quare plenissime te constituo et in hoc magistratu confirmo in nomine patris et filii et spiritus sancti. Et toto pectore oro deum, qui est fons sapientiae, virtutum ac pacis, ut ecclesiam et scholas inter nos servet et omnium potentum animos ad colenda et fovenda in his locis studia flectat, nos omnes regat, ut concordes operas nostras faciamus et tua consilia in hoc officio ad nominis sui gloriam et salutem huius scholae clementer dirigat, fortunet et gubernet. a

fratum. b mit grüner Tinte unterstrichen. notari. h gravitatae.

c suas.

d res.

e authoritate.

f temeri.

g labet

Statuten der Universität (1570)

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Post haec famulus communis sceptri apice novo rectori porrectoa nomine academiae iuramentum hisce verbis proponet: Magnifice domine rector, reliquum est, ut tua magnificentia iuramento confirmet se in servandis statutis, defendendis privilegiis, in conservanda disciplina et in universum omnibus huius academiae commodis qu[a]erendis et augendis bona fide omnia curare velle. Rector declaratus dextra super apicemb sceptri posita respondet: Promitto auxiliante deo. 9. Absoluta declaratione habeat novus rector brevem et ad hoc negotium accomodatam orationem; qua finita a ceteris professoribus et toto coetu scholastico, qua decet reverentia, deducatur in templum divi Nicolai et hinc post gratiarum actionem et finita usitata cantione „Te deum laudamus“ praelatis sceptris ad aedes. Ibi rector acta gratiarum actione dimittat comites omissa convivandi antiqua consuetudine. 10. Rector declaratus primo quoque tempore convocato senatu deliberationem instituet de praesente statu scholae, de statutis mutabilibus pro conditione temporum ac personarum augendis et minuendis; in qua tamen nihil attentet academia, nisi gravis et evidens causa mutationem exigat, de officiis singulorum professorum, de conservatione disciplinae, de emendandis negligentiis et detrimentis academiae illatis. Eodem tempore curet per notarium praelegi capita statutorum, quae ad singulos professores spectant, videlicet caput de rectore, de vicerectore, de senatu academico, de quatuor facultatibus (theologica, iuridica, medica et philosophica), de officio decani artium, de disciplina privata, de declamationibus et disputationibus, de feriis et sacris academiae, de syndico et aedilibus, de notario et de poenis delinquentium. 11. Simul tum deliberet et communi consensu statuat de praelectionibus publicis, declamationibus et disputationibus, qua quisque hora et quid praelegere, quo mense declamare et disputare debeat; de hac enim parte, quae pro conditione personarum et temporis subinde variat, nulla certa et perpetua lex aut regula tradi potest. 12. Rector statuta academiae in sua gubernatione bis publicec per notarium recitari curabit, primo intra diem decimumquartum a declaratione, secundo circa Calendas Maii, idque semper die Mercurii hora 8 convocatis a

perrecto.

b apiram.

c publicae.

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Statuten der Universität (1570)

omnibus professoribus et studiosis mandato publico, ut ad contionem in templo sancti Nicolai conveniant, deo pro conservatione ecclesiarum et scholarum gratias agent, pia vota et precesa pro universitate et civitate Gryhiswaldensi faciant et peracta contione rectorem ex templo in collegium comitentur. Legum promulgationi intersint professores, qui domi sunt et incolumes sub poena Rhenani aurei, reliqui academiae cives sub poena unius marcae Sundensis. Publicatis statutis totus coetus professorum et studiosorum rectorem honorifice domum reducat. 13. b Novo rectori intra mensem post magistratum initum antecessorc praesentibus aedilibus, decanis reliquarum facultatum, notario et questore academiaed rationem reddet, quid tempore suae gubernationis ex pretio inscriptionis et multis, promotionibus, testimoniis et similibus casibus ad fiscum universitatis redierit, ubi simul explicabit et referet causas vel res controversas, quae publico nomine ad rectorem electum devolvuntur, et si quid reliquum est debiti in fiscum pertinentis, exhibebit simul syndico academiae litteras, si forte quas habet ad academiam missas. 14. Rector publica academiae ornamenta et keimhvlia cum syndico et aedilibus fideliter asservari curet et augeree studeat. Hospitalitatis et humanitatis officia propter publicam scholae dignitatem erga peregrinos et hospites pro cuiusque conditione declaret et id quidem semper ex consilio aedilium et decanorum ex ea portione multae aut pretio inscriptionis, quae fisco academiae debetur, si non largius misso tamen per cursores munere vini Rhenani publico academiae nominef. 15. Singulis anni quadrantibus rector, decanus facultatis artium cum ceteris inspectoribus ordinariis collegii, notario et quaestore visitant aedificia universitatis tum intra tum extra collegium sita; in qua perlustratione non modo pensiones locationis exiget decanus cum quaestore et detrimenta illata restaurari iubebit, verum etiam decanus artium in praesentia rectoris sedulo inquiret de cuiuslibet studiosi nomine, patria, quem habeat privatum praeceptorem, quas praelectiones cum publicas tum privatas audiat, sub quo rectore sit inscriptus, ubi cibum capiat, num publice declamare aut respondentis munere fungi soleat, an stilum exerceat, quos contubernales habeat et quo modo vivat, addita brevi exhortatione de pietate, modestia, assiduitate et diligentia.

a

praeces. b die letzten zwei Wörter mit grüner Tinte unterstrichen. c antecesset. letzten zwei Wörter mit grüner Tinte unterstrichen. e angere. f nominae.

d die

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Statuten der Universität (1570)

16. Rector ubi deposuit provinciam, antequam eius successor publice declaratus fuerit, nomina studiosorum in librum catalogi inscribat sub poena Rhenani aurei.a Statuta de vicerectore et eius officio Caput II 1. Rector non concedat ad loca alia, nisi collegisb praecipuis vel saltem antecessori id indicaveritc explicatis consiliis de statu academiae traditisque ei sigillis academiae et libro statutorum, si profectio brevi absolvi potest. At ubi diuturna sit peregrinatio, impetranda illi erit dimissio ab illustrissimis principibus et tunc tradet vicerectori simul et sceptra unad cum clavibus et libris privilegiorum et catalogi. Absente autem rectore a

danach folgt De Rectoris officio auß furstlichem abscheid anno 1568 der universitet gegebenn. Was des Rectors ampts in der universitet sei, vermuge alther statuten und loblicher gewonheit, und was in diesem unser gnedigen Hern abscheid befintlich, oder auch der universitet mit consens und confirmation unser gnedigen Hern ferner ordens, in dem sol der anwesende Rector iederzeit sich getreu und fleißigk erzeigen, fur allen auf die ordnung der praelectionum, declamationum, disputationum und auf einigung unther Professorn treulich achtung geben, Professores und scholares in officio assidue halten, disciplinam, vermug der statuten, so man iehrlich promulgiret, conservirn, der universitet jurisdiction mit gemeinem rhatt administriren, ihren freiheit, exemption und privilegia vertetingen, ihren nuz und fortheil in alwegen schaffen. / Der Rector sol catalogum praelectionum, declarationum et disputationum intimiren, gehn Wolgast in die canzlei schichen, von einem iezlichen obern facultaten vor jeder vorsumbte lection, do er nicht erhebliche ansehnliche ursache, worumb dieselbige vorrblieben, mit gutem grunde anzeigen kunde, zu straf fordern ein ½ gulden, von Magistris in facultate artium ½ mark, vor ichliche declamation ii gulden, vor ichliche versumbte disputation ii thaler, und denest hernach nit desto weiniger declamirn und disputiren. Diesen allen sollen Rector und Decanus artium jezlicher bei poen funf gulden an der besoldunge jederzeitt zu kurzen, register alle viertheil jahr in die canzlei uberandtworten. / Wo auch der Rector in der osternwochen, wen Johannis, Michaelis oder weinachten dach felth, nit zu haus oder behindert wehre, damit die visitation, so auf anregung Decani undt inspectorem collegii geschehen sol, nit auferzogen werde, der Vice Rector oder wo derselbe einige wegering, das doch nichtt sein sol, furwendet, der Decanus mit seinen Adiunctis oder inspectoribus collegii, neben dem Procuratore die visitation im collegio [vorichtenn]. Wo solchs versumbt und die scholaren daruber wechzogen, soll Rector und Decanus darfur haften und was mangelt zu erlegen schuldigk sein. / Wollen auch hochgedachte unsere gnedigen Hern dem Rectori und Decano artium hiemit ernstlich auferleget haben, das sie zu anfang alle monats, und darnach alle quartal, alle Magistros und Professores und andere praeceptores, so discipulos halten, furbescheiden, fleißig, ob sie ihre discipulos in catechesi, in grammatica, in latino sermone und stylo exerciren, ob sie publicas praelectiones ihnen furgeschrieben und ein verzeichnus derselben den Professoribus zugestelt haben, ob sie theologicas praelectiones assidue horen, fleißich zu predigen und sacrament gehn, ob sie die praeceptores mitt repetitionibus praelectionum, exercitiis styli instituiren und treue disciplin halten. b collegit. c iudicaverit. d uni.

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vicerector sit antecessor, quod si et is praesto esse nequeat, curam summi magistratus sustineat is, qui proxime et illum in officio praecessit. 2. Si rector ad alia loca discedat, unde per biduum non redeat nec vicerectorem constituat aut sigilla et statutorum librum antecessori suo non exhibeat, pro singulis diebus absentiae suae marcham Sundensem in fiscum persolvet. 3. Vicerector absente rectore, quoties necesse est, de consilio aedilium et quatuor decanorum expediat omnia, quae ad rectoris officium pertinent et academiae necessaria sunt. In eo bonama opem, oboedientiam, fidem et reverentiam a ceteris professoribus exspectet. In privata autem causa nihil sine consensu aedilium et quatuor decanorum tentet. 4. Praetium inscriptionis et multae ac testimonium sub vicerectore collectum in quatuor partes dividendum erit, cuius una pars rectori, altera vicerectori, reliquae duae fisco academiae cedent.b Statuta de senatu academico Caput III 1. Cum publica incedunt negotia, rector senatum convocet. Vocati a rectore ad consilia sub poena semimarcae Sundensis adsint vel iustam causam absentiae suae rectori significent; qua in re iuratae fidei sunt memores, nec concedatur absentibus postea contradicendi potestas in iis, quae in senatu decreta fuerint. In arduis autem negotiis et gravioribus causis sub iuramento rector convocet, et si qui in tali casu praesto esse noluerint sine evidenti et iustissima causa, de sententia senatus academici duobus, tribus vel etiam pluribus aureis multetur; quae multa a senatu decreta per quaestorem ex ipsius proximo stipendio detrahatur. 2. Praeter necessarias convocationes singulis quadrantibus anni post visitationem domiciliorum academiae rector senatum cogat convocatis a

bonem. b danach deutscher Text Vom Vice Rectore aus furstliche abscheide.Wo der Rector zu den feirzeiten nit zuhaus oder verhindert wehre, damit die visitation, so auf anregung Decani geschehen sol, nit auferzogen werde, sol der Vice Rector die visitation im collegio verrichten, lege in i. caput de Rectoris officio im furstlichen abscheide.

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Statuten der Universität (1570)

omnibus professoribus et referat ea, quae cognovit ex scholae salute fore et diligenter inquirat, an praelectiones, declamationes, disputationes, cura disciplinae, exercitium stili, publica tranquillitas et concordia in viridi observantia vigerent et corrigat, si quid secus accidat. 3. Cogat senatum rector eo tempore, quo non impediantur praelectiones aut iuventutis studia aut negligantur sacrae contiones, nisi necessitas evidens diversum exposcat. 4. Leviores controversias aut rector potest ipse componere aut decanum facultatis artium sibi adiungere. In gravioribus negotiis primum consilia decanorum facultatum et aedilium audiat, qui si expedire iudicabunt, totum senatum convocet. 5. In publicis consiliis singuli praestent fidem tum in dicendis sententiis tum in reticendisa arcanis; dicant professores sententias placide, ferant vitent discordias, rixas, convicia scomata. Bona conscientia quisque spectet salutem scholae et conservationem concordiae. Rector in hoc praeeat et praeluceat ceteris, singulorum sententias audiat; si quid secus dicatur, non exagitet, sed veris rationibus placide diluat. 6. Usu venire potest, ut gravis aliqua causa in deliberationem veniat, ad quam prosit consulturos non temere nec nisi causa antea diligenter perpensa et deliberata accedere et utile sit ex domo consilium prudens et diligenter cogitatum secum afferre. In talibus casibus consultum est, ut rector consiliariis vel per schedam vel per cursorem causam senatus cogendi significet, quo instructiores ad consilium veniant. 7. Quod in deliberationibus publicis maior et sanior pars concluserit, pro sententia et decreto habeatur. 8. Novi professores quicumque in academiam ab illustrissimis principibus mittuntur, non prius ad consilium academicum admittantur, quam cum sacra mente iuratae fidei academiae devincti fuerint, quibus sequens formula iuramenti per rectorem proponatur.

a

recitendis.

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Iuramentum professorum academiae Ego N. N. iuro vobis, magnifico domino rectori, et vestris in hoc officio successoribus totique senatui academico fidem et oboedientiam in omnibus rebus licitis et honestis, quod velim servare statuta et per universitatem ac illustrissimos principes nostros statuenda, officii mei partes iuvante deo fideliter exequi, concordiam et communem tranquillitatem tueri, a vera prophetica et apostolica doctrina, quae in symbolis Athanasii, synodo Nyceno, Augustana confessione et eius apologia comprehensa est, non deficere, academiae bona et commoda pro virili mea parte promovere; item, quod vocatus a rectore ad consilium universitatis veniam, nisi legitima causa impeditus fuero, quam magnifico domino rectori significabo. Consilia etiam omnia ad commodum academiae referam deque rebus omnibus postpositis affectibus bona conscientia sententiam dicam aliorumque sententias aequo animo feram aut, quod melius videbitur, veris rationibus placide ostendam. Secreta consilia et decreta ante publicationem non evulgabo. Factiones et sigillationes collegarum vitabo et impediam, quantum in me est. Sic me deus adiuvet.a Statuta de vexatione sive depositione tyronum Caput IIII 1. Morem deponendi acceptum a maioribus in academia nostra exemplo aliarum universitatum retinendam censemus, ita tamen, ut ludi illi fiant cum modestia quadam, et conditi sunt sale et umbra doctrinac duceat. b

a

danach folgt Von radtschlegen aus furstlichen abscheidt. In radtschlegen sollen alle Professores der eltesten Professorn guten rhatt und wolmeinunge volgen, keine factiones machen noch haben, in gemeinen beradtschlagungen zangk und bitterkeit unterlaßen und einstellen, was in universiteten consiliis gehandelt oder gesagt wirt, nit unter ander leuth sprengen, sondern in geheim halten und so der Rector mit den eltisten Professorn jemants etwas auflegen wurde, solches treulich ohne einige entschuldigunge ausrichten. / Ist auch nicht notich, zue allen furfallenden gemeinen sachen das ganz consistorium und alle Professoren, mit mercklichen verhinderung der jugent und lection alleweg zu beruffen, sondern sol der Rector erstlich mit den eltisten Professoren von furfallenden sachen sich unterreden, nach ihrem rhatte und gudtduncken die Decanos oder andern, so darbei notigk, convociren, was dieselbe schließen, sich die andern gefallen laßen. Und do unter Professorn einige mißhelligkeitt were oder iemande beschwerunge entfunde, deßen soll er bei vermeidunge unser gnedigen Hern ernsten straf oder ungnad bei andern alhie in der stadt oder im land im geringsten nit gedencken, sondern im gemeinen rhadt der universitet sein anliegen servata modestia aufdecken und alles in versamlunge der Professorn zu gudtlicher vergleichen stellen, wo nit sol kein weiterung eingereumet werden, sonder Rector und Superintendens, vor sich mit den Decanis unterreden, vertrauwelich bei den Landesfursten erklerung erholen. b et. c umbrae doctrinae.

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2. Fiat autem depositio vel publice in collegio praesente tamen decano philosophico et magistris aliquot artium, ne spectacula illa utili consilio instituta in scurilem et insulsam barbariem vertantur vel ubicumque in aedibus professoris aut civis alicuius, ubi commodum videbitur, dummodo locus sit honestus et semper adhibeantur decanus artium et professores aliqui. 3. Liberum erit deponendis tyronibus, utruma conviviolob excipere velint professores vel plures vel pauciores necne. 4. Ritus depositionis et concinna methodus examinis ea observetur, qua a decano et professoribus facultatis artium erudite conscripta et libro decanatus inserta est. 5. Depositores erunt semper communes academiae ministri, qui instruendi erunt ac decano facultatis artium in ritu ac modo deponendi, ut actio iucunda reddatur lepidis ac facetis sententiis et quaestionibus. 6. Caveat decanus philosophicus, ne sine discrimine omnes pueros ex trivialibus scholis, at imprimis huius oppidi sine consensu ac testimonio ludimoderatoris nec eos, qui in grammatices rudimentis et pietatis elementis plane rudes sunt, recipiat, nisi, qui cum paedagogis aliunde huc mittuntur, quos exceptos esse volumus.d Statuta de inscriptione studiosorum Caput V 1. Quisquis in hanc scholam venerite intra dies quatuordecim praestito iureiurando scholastico, si aetatis annum decimum quartum excessit – sin vero minus, stipulata manu satis erit promittere – nomen suum apud rectorem profiteatur aut non gaudeat privilegiis academiae nec feratur in academiae aedibus aut praelectionibus publicis.

a

verum.

b convivioli.

c in.

d danach

folgt Von Deponieren aus Fürstlichem abscheid.

e veneris.

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2. Antequam praestent iuramentum, stipulata dextra sancte promittant rectori se diligenter audituros sacras contionesa, victuros pie, modeste et sobrie, praestituros oboedientiam et honorem debitum professoribus, consulibus, ministris evangelii, honestis matronis, virginibus et omnibus senio ac auctoritate praecellentibus, diligenter versaturos in studiis artium et velle se uti certo praeceptore, si aetas ea egeatb, aliquo nec discessuros se esse hinc, antequam academiae pro usu habitationis et hospitibus omnibusque aliis, quibus debent, satisfecerint. Iuramentum studiosis ante inscriptione prestandum: Ego N. N. iuro vobis, magnifico domino rectori, et vestris in hoc officio successoribus oboedientiam debitam in omnibus rebus. Statuta et statuenda per universitatem sciens et volens non violabo et totam hanc academiam, quantum in me est, iuvabo et promovebo sine dolo et fraude. Ita me deus in aeternum adiuvet. 3. Quisque rector nomina studiosorum, qui durante suo rectoratu intitulati sunt, referat in catalogum publicum intra dies quatuor denuoc post depositum magistratum sub poena Rhenani aurei. Decani nullum admittant ad gradum nec ferant in praelectionibus publicis, nec privati magistri in fidem disciplinae suae recipiant, nisi nomen suum apud academiae rectorem professus sit. 4. Pro non inscriptis et veluti putida membra censemus omnes, qui vel dolo malo nomina sua albo academiae insinuarunt vel religemus, praestiti iuramenti et privilegia scholae nequiter contemnunt, vel actu scholastici non sunt vel tumultus, lites, scandala excitant vel qui doctrinam caelestem in symbolisd Augustana accordinationee nostrarum ecclesiarum comprehensam dirident, contemnunt eamque contumaciter impugnare ausi fuerint. 5. Numerent pro intitulatione comites, barones aureum Hungaricum, nobiles dimidium talerum, municipales et plebei marcam Sundensem, nisi omnino fuerunt inopes; quibus vel dimidia pars vel tota remitti potest ea lege, ut stipulata manu promittant se, si quando opulentiores facti fuerint, velle academiae persolvere. Rector singula ascribat addito die mensis. Dimidia

a

cantiones.

b aegeat.

c parte.

d symbulis.

e acordinatione.

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parsa praecii huius ad academiam, altera ad rectorem redit. Singuli inscripti praeter pretium incriptionis solvent et cursoribus solidum unum et notario unum Sundensem, quam pecuniam rector in catalogum referet et iusto tempore distribuet. Statuta de quatuor facultatibus et numero professorum et primo de theologica facultate Caput VI 1. Professores academiae Gryphiswaldensis in facultate theologica bonum depositum doctrinae caelestis acceptum ab ecclesia et academia Vitebergensi sub divinis viris Luthero et Philippo florente custodiant in spiritu sancto et maneant sinceri et constantes in incorrupto consensu verbi dei in omnibus articulis iuxta scripta prophetica, apostolica, symbola, Augustanam confessionem, eius apologiam, catechismum Lutheri et ordinationem ecclesiaticam Pomeraniae nostrae; et alieni sint a sectis et peregrinis ociosis opinionibus et rixis. Diligant veritatem et pacemb nec ferant in academia et ecclesia curiosas rixas et quaestiones theologicas ociosorum et inquietorum hominum, omnia ad aedificationem, non ad destructionem faciantc. 2. Quatuor sint professores theologici in academia nostra promoti vel primo quoque tempore promovendi: Superintendens ecclesiarum cite notis Pomeraniae, praepositus seu pastor primarius ecclesiae divi Nicolai, pastor ecclesiae beatae virginis et pastor ecclesiae divi Jacobi iuxta vetera universitatis documenta et privilegia ab abbate Hyldensi donata, nisi forte illustrissimi principes nostri, si sit necesse et si sic patriae et ecclesiis sit utile et utrique muneri recte et honeste prospiciatur, Rugianam superintendentiam aliquando seiungere velint a generali superintendentia; tum quinque erunt professores theologiae et quintus absentis semper vicem supplere potest. Pastori Jacobeo propter vicinitatem commendabitur et cura disciplinae, reliquis non item. Hoc loco inserandum cupiunt domini professores statutum de iurisdictione et modo eligendi tres illos pastores, ut in visitatione ecclesiastica decretum est.1 a

parte.

1 Vgl.

b die

Nr. 15.

letzten 15 Wörter unterstrichen.

c die

letzten sechs Wörter unterstrichen.

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3. Hi quatuor praesint collegio theologico, examini candidatoruma et renuntiationi graduum, ferendis iudiciis et consiliis de doctrina caelesti, quoties opus est. Praelectiones et operas sic inter se partiantur, ut publice hebdomatim praelegatur, bis in Mosae aut prophetis, bis in evangelistis aut actis apostolicis, bis in epistolis Pauli, bis in locis communibus1, bis in rudimentis Hebraeae linguae, quibus exempli loco addantur psalterium vel proverbia Salomonis, bis in ethicab doctrina et dialectica Philippi.2 4. Distribuant inter se praelectiones iuxta cuiusque dona sine emulatione et invidia et horas eligant quolibet tempore de iudicio senatus academici. Interdum et patrum scripta proponere possunt, qualis est Augustinic liber de spiritu et littera3, Lutheri liber de novissimis verbis Davidis et similes4, qui didaktikoi; kai; meqodikoiv sunt, sed ita, ut breviter eos percurrent et statim ad fontes redeant. 5. Enarrationes sacrae scripturae pia et brevi methodo instituant nec commentaria commentariis subiungant, monstrata cuiusque partis summa annotentur loci doctrinae, res enarrentur breviter collatis scripturae testimoniis et explicetur phrasis in vocabulis et sententiis. 6. Absentes horis sibi destinatis vicarium substituant, et si quis sine evidenti ac iusta causa praelectiones negligat de singulis neglectis praelectionibus sex solidos Sundenses exponet; quamd multam rector singulis quadrantibus exigat. [Statuta de iuridica facultate Caput VII] Clarissimi domini iurisconsulti conscribant sua statuta et sequentes questiones declarent etc. 1. Quod graduum genera sint conferenda in facultate iuridica? a

conditatorum.

1 Philipp

b etheca.

c Augusti.

d trans.

Melanchthon, Loci communes rerum theologicarum, Wittenberg 1521. Melanchthon, Dialectices libri IV, 1528. 3 Augustinus, De spiritu et littera. 4 Martin Luther, Von den letzten Worten Davids (1543) [WA 54, (16) 28–100]. Ders., Annotationes in octonarium Davidis qui est Psalmus 119 (1527) [WA 8, 186–204]. 2 Philipp

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2. Baccalaurii iuris ubi sint in publicis congressibus locandi? 3. Candidati singulorum graduum in quibus materiis sint examinandi? 4. Utrum explicare publica lectione teneantur aliquas iuridicas materias et quas? 5. In quibus gradibus candidati publice disputanti respondere debeant? 6. Quale iuramentum candidatis proponendum? 7. Qui ritus in renuntiatione trahantur? 8. Quantum quilibet gradus numerare debeat, ad keimhvlia academiaea, fisco, promotori et rectori? 9. Convivia qualia instituenda? Si clarissimis viris dominis doctoribus iuridicae facultatis non esset absurdum sese legibus subicere, cum ipsi sint magistri legum etc., ex veteribus statutis huic ascribi possent: 1. Iuridicae facultatis professores doctores tres esse statuimus, quorum unus semper erit syndicus civitatis, alter syndicus et aedilis academiae, qui ordinarii domum inhabitabit. 2. Legant hi assidue, ubi domi sunt; si vero aulicis negotiis praepediuntur, semper tamen unus eorum praelegat. In privatis autem negotiis absentes vicarium constituant vel collegamb vel studiosum iuris, qui horis praescriptis pro illis legant, sub poena dimidii aurei, ut habet recens mandatum illustrissimorum principum de singulis neglectis praelectionibus. 3. Praelectiones inter se ita partiantur et captui adolescentum accommodant, ut unus eorum semper praelegat institutiones iuris, alter vero titulos utilissimos ex codice divi Iustinianic 1. Tertius legat regulas iuris. Omnes attemperant se ad captum auditorium, brevi ac perspicua methodo res proponentes omissis intricatis ac spinosis quaestionibus bis feudis praelegi possint digesta novum et vetus et libros secundum et sextum decretalium.

a

academia.

1 Codex

b danach

gestrichen negotiis absentes.

c instrucTui.

Justiniani, Sammlung römischer Kaisergesetze von Hadrian bis Justinian, 533 n. Chr. erstmals publiziert.

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4. Hic tres professores quaestionibus ac disputationibus discipulos iuris cum privatim tum publice diligenter exerceant et intersint, ubi opus est, et ecclesiasticis consistoriis.a Statuta de medica facultate Caput VIII 1. Medicae artis publicos professores duos tantum in academia nostra constituimus, quorum alter, quem senatus huius civitatis delegerit, simul fungatur publici civitatis huius physici munere, alter peculiariter scholae et aulae illustrissimorum principum, si necessitas ferat, deserviet. 2. Hi duo in praelegendo ita partiantur inter se operas, ut per vicesb alter eorum praelegat librum doctoris Philippi de anima, alter vero initia physices1, quibus, si adsint medicinae candidati, adiungant singuli pro captu auditorum unum ex sequentibus auctoribus: Institutiones medicinae Leonharti Fuchsii2, Galenum de elementis aut de temperamentis, Galenum de morbis et symptomatibus, Galenum de locis affectis, Galenum de differentiis febrium3, Hippocratem de natura humana, Hippocratis aphorismos4 aut Razis, clarissimi inter Arabes scriptoris, librum nonum ad Almansorem de morbis partium totius corporis curandis, quem Vesalius paraphrasticus latine reddidit.5 Si vero medici praesto esse semper non possent, praelectiones libri de anima et physices a

danach folgt Von der juristen facultet aus furstlichem abscheide.In der juristen facultet sollen die Professores, ob sie behindert, sich dennest also vergleichen, das alweg einer von ihnen, außerhalb der furstlichen gerichtstagk bei der universitet bleibe und lese, die praelectiones nach gemeinem ihrem rhatt, das sie der jugend dienstlich und jegenwertich auditoribus gelegen und nuzlich sein, furnehmen und anstellen. Gleichsfals alle Professores in andern facultaten cum methodo docendi procediren sollen. / So etwas in nahmen der universitet oder oeconomien oder der Professoren, wo sie von ihnen erfordert, etwas bei unsern gnedigen Hern oder sonsten zu bitten oder auszurichten, sonderlich aber Doctor Christopher Gruel Doctor Thomas Mevius und Doctor Bernhardus Macht sich gudtwillich gebrauchen laßen, ohne entschuldigung unverdroßen hirin erzeigen. b vicos. 1 Philipp

Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540. Ders., Initia doctrinae physicae, Wittenberg 1549. 2 Leonhart Fuchs, Institutiones medicinae, Lyon 1555. 3 Galenus, de elementis secundum Hippocratem libri II. Ders., De temperamentis libri III. Ders., De morbis et symptomatis libri VI. Ders., De locis affectis libri VI. Ders., De differentiis febrium libri II. Vgl. Fichtner 1997, Corpus galenicum. 4 Hippokrates, De natura humana (mittelalterlicher Titel für De natura hominis). Ders., Aphorismi. Vgl. Fichtner 1997b. 5 Andreas Vesalius, Paraphrasis in nonum librum Rhazae ... ad regem Almansorem de singularum corporis partium affectuum curatione, Löwen 1537.

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professoribus artium tantispera commendentur, donec eis medici vacare queant.b 3. Legat uterque quater in septimana. Absentes horis suis qui praelegat, vicarium vel collegam vel alium professorem ex quacumque facultate vel, si adsint baccalaurii medicinae, ex eorum numero aliquem constituant. Id nisi fecerint, de singulis neglectis praelectionibus sex solidos Sundenses fisco academiae persolvent, nisi illustrissimorum principum negotiis impediantur. Multam singulis quadrantibus annis exiget rector. c 4. Alter medicorum et quidem annuatim per vices verno tempore a Calendis Maii usque ad festum divi Johannis Baptistae, singulis septimanis diebus Mercurii et Saturni, ubi sudum fuerit, cum herbariae rei studiosis extra civitatem spatiabitur eisque formas herbarum demonstrabit et nomenclaturas, qualitates, viresque specificas fideliter indicabit. Uterque autem quotannis circa festum divi Bartholomei visitationi pharmacopolii adiunctis sibi medicinae studiosis interesse tenebitur. 5. Triduo ante festum divi Michaelis, qui dies Cosmae et Damiano sacer est, quotannis commutabuntd inter se decani medici officium; cuius muneris erit gradus impertire medicinae candidatis, convocare, ubi necessitas flagitat, collegium medicum themata medica, de quibus disputandum erit prius perspicere atque examinare denique omnes medicas disputationes gubernare. Statuta de philosophica facultate Caput IX 1. In facultate philosophica ordinariee quatuor sint professores sive doctoratus sive magisterii titulo ornati, quibus de consilio totius senatus academici adiungantur duo magistri, diaconus et subdiaconus ad sanctum Nicolaum, si ad professionem idonei et graduf magisterii ornati fuerint.

a

tantumper. b am Rand nachgetragen Libellos de anima commendetur ei, qui semper praesto est. Rand nachgetragen ommittatur propter generale statutum. d comitarunt. e ordinariae. f gradum. c am

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2. Quin vero hi duo ministri, ut plurimum ecclesiastis negotiis occupentur, nec disputabunt, nisi sponte id laboris subire voluerint, nec consistorii academiae interesse cogentura. 3. Subdiaconus bis in hebdomada hora duodecima praelegat grammaticen Philippi1, bis Terentium et simul sit inspector collegii propter vicinitatem. Diaconus vero superior bis in hebdomada examen ordinandorum doctoris Philippi aut psalterium Eubani2 catechesin Davidis iunioribus proponat et breviter explicet. 4. Ex reliquis quatuor collegis philosophicae facultatis quolibet anno die Saturni ante Georgii festum eligatur decanus facultatis, qui iuxta statuta seorsim in libro decanatus comprehensa sit inspector ordinarius collegii cum adiuncto magistro in collegio habitante et subdiacono et gubernatore collegii philosophici. 5. Praelegatur bis in hebdomada in grammatica graeca doctoris Philippi aut Clenardib 3 eaque finita syntaxis Varennii4, cui exempli gratia altero biduo lectio seu Homeri seu Hesiodi seu Theognidis seu Theocriti seu Sophoclis seu Euripidis seu Demosthenicarum orationum addatur. 6. Coniungatur lectio poeseos et historiarum, sic ut bis in poesi, bis in historiis singulis hebdomadibus praelegatur. 7. Praemissis praeceptis rhetorices doctoris Philippi5 adiungantur epistolae familiares vel orationes Ciceronis exercitatis in illis primis rudimentis rhetorices seu rhetorica ad Herennium seu particiones oratoriae seu libri de oratore seu Quintiliani libri selectiores explicentur.

a

cogebuntur.

1 Philipp

b Cleonardi.

Melanchthon, Grammatica latina, Hagenau 1525. 2 Helius Eobanus Hessus, 3 Philipp Melanchthon, Institutiones graecae Psalterium, ed. Marburg 1537. grammaticae, Hagenau 1518 erw. 1525, erw. 1542. Nicolaus Clenardus, Institutiones absolutissimae in Graecam linguam, Köln 1553. 4 Ioannis Varennius, Syntaxis linguae graecae, Löwen 1532. 5 Philipp Melanchthon, De rhetorica libri III, Wittenberg 1519.

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8. Tradantur rudimenta mathematum, videlicet arithmetica et sphaerica; si vero profectiores altiora et cognitu necessaria in mathematis perdiscere velint, ut statuta academiae postulant, eorum quoque habebitur ratio.a 9. Distribuentur autem hic ordinatae lectiones quolibet anno inter professores de consilio et auctoritate rectoris totiusque senatus academiae, quas breviter et methodice publiceb proponant nec longum tempus in materias inutiles aut inanes cavillationes collocent. 10. Praelectio dialectices, ethices et physices etsi professoribus superiorum facultatum praesentibus attributa est, tamen ab earum artium professione non omnino magistri et professores artium excludendi erunt. 11. Si vel illustrissimorum principum innatac liberalitate vel academiae expensis paedagogusd in oeconomia habitantibus praeficiatur, illi praeter disciplinae oeconomiae inspectorem praelectio inacri [!] aliquarum fabularum Plautie seu dialectica Rhodolphi1 et stili exercitium praecipue incumbet. 12. Hi sex professores cum paedagogo sint collegium philosophicum, quod vocatur collegium facultatis artium, et gubernent linguarum et philosophiae studia communi animo et consilio et promotiones in facultate artium. Explorent fideliter iuventutis studiaf et disciplinam iuxta statuta et disciplinae praecepta. 13. Si quis ex his artium professoribus studium conservandae disciplinae vel detrectaverit vel negligentius administraverit, huic nec privatos habere discipulos liceat nec decani dignitas ac munus committi debet nec accessionumg, quae ex depositionibus et promotionibus proveniunt, particeps erit.

a

am Rand nachgetragen Hoc loco inserendum iudico, cui auctores in mathematica disciplina eis sint proponendi, qui magisterii dignitatem contendunt. b methodicae publicae. c innatae. d paedagus. e planti. f studiam. g accessionibus. 1 Rudolph

Agricola, De inventione dialectica libri tres, (entstanden 1479) Löwen 1515, Köln 1528, 1539.

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14. Nemini studiosorum iuxta publica statuta academiae nostrae sine privato praeceptore in hac academia versari concedatur, nisi fuerint gradu aliquo ornati; qui vero per aetatem et manifestam eruditionem privata institutione non egenta, nihilominus tamen, ut statutis nostris satisfiat, eligant sibi ex professoribus aliquem quasi patronum et amicum fidelem, cuius consilio et praesidio quolibet tempore in academia uti queant. Ratio quoque habeatur pauperiorum scholasticorum, ut II gratis instituantur a privatis praeceptoribus.b 15. Quicumque publicas praelectiones sine iustissima causa, quam rectori indicabit, vel absens horae suae vicarium non praefecerit, pro singulis neglectis praelectionibus sex solidis Sundensibus multabitur. Hanc multam decanus artium singulis annisc exiget et rectori, ut in catalogum referat, exhibebit; quod si quis dare recusaverit, quaestor academiae singulis semestribus in distributione stipendiorum ex mandato rectoris ei detrahet. Statuta de quatuor facultatum decanis et eorum officio Caput X 1. Quatuor sint in academia facultates: theologica, iuridica, medica, philosophica; in qualibet sit decanus pro more aliarum universitatum. 2. Facultates hae mutuam inter se concordiam sancte alant, dissidia praecaveant et avertant, nihil contra universitatem, rectorem, senatum academicum et contra leges et aliquam aliam facultatem faciant, invicem se iuvent et ornent velut membrum unius corporis; omnia consilia et acta ad publicam scholae utilitatem, concordiam et pacem referant. 3. Facultates tametsi iuxta doctrinarum genera distinctae sunt et optandum foretd quamlibet manere intra suas metas kai; ta;e ijdiva pravssein attamen, quae iam est academiae ratio, decretum esto, ut theologi ethicen et dialecticen, medici physicen et doctrinam de anima ad se transferant et publice doceant.

a

aegent.

c anni.

b am d feret.

Rand nachgetragen Hoc statutum ad caput de privata disciplina referendum iudico. e toi.

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4. Quaelibet facultas sua habeat statuta publico consensu senatus academici approbata de promotionibus et causis peculiariter ad facultatem pertinentibus, de quibus senatus academicus vel facultas alia iudicium sui sumere non debet, nisi vel contra leges vel negligenter quid fiat. 5. Decanorum in singulis facultatibus officium est conservare concordiam in suo coetu, attendere, ut praelectiones, declamationes, disputationes iugiter et rite habeantur, recto iudicio et dignis conferre gradus publicos, non promovere indignos aut non inscriptos albo academicae. 6. Quatuor decanorum est adesse rectori in consiliis et transigendis negotiis, ad quae totius senatus convocatione non opus est. Statuta de officio decani facultatis artium circa studiosos habitantes in collegio Caput XI 1. Decanus facultatis artium cum professore, cui inspectio collegii et novae regentiae mandata fuerit, operam det, ut collegia tempore hiberno hora nona, aestate vero hora decima claudantur vesperi, mane vero pulsu campanae excitentur studiosi hieme hora quinta, aestate hora quarta. 2. Inspector et censor sit vitae et morum omnium studiosorum in collegiis habitantium. Prohibeat clamores, tumultus, symposia in collegiis; pernoctantes extra collegium non ferat, negligentes et ajkolavstou~ adhibito eorum privato eorum praeceptore admoneat et coerceat; qui si admoniti non obtemperent, ad rectorem deferat. Non inscriptos aut sine certo privato praeceptore vagantes collegiis eiciat implorato, si sit opus, rectoris praesidio. 3. Habitaturi in collegio conducant domicilium a decano praesente suo praeceptore et procuratore academiae. Et promittant decano debitam oboedientiam, se victuros modeste et sobrie, curaturos sedulo sua studia nec inter turbaturos alios nec secaturos tigna in contignationibus nec excitaturos strepitus sub publicis lectionibus aut sphaerula se exercituros nec discessuros esse ex oppido, priusquam pensionem locationis solverint et pro damno, si quid dederint, satisfecerint.

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4. Si in habitationibus collegii academia habeat mensas, spondas, scamna et similia, decanus provideat, ut pro usu academiae ex aequo et bono satisfiat et discedentes iuxta inventarium integra et salva restituant omnia una cum clave domicilii. 5. Decanus philosophici collegii attendat et perficiat, ut magistri artium praelegant assidue et fideliter. Praelectiones ad captum discentium attemperent nec immorentur plus iusto nec modicis commendationibus onerent, et impediant auditores similiter, ut declamationes et disputationes iusto ordine et sedulo serventur. Negligentiores ope rectoris coerceat et poenam decretam in eis exigat. 6. Similiter attendet decanus, ut privati praeceptores domi inter privatos discipulos officium faciant suos docendo, exercendo, regendo. Sitque custos diligentiae et disciplinae tum inter magistros tum inter discipulos. 7. Decanus una cum rectore et aliis professoribus artium singulis quartis anni convocatis aut visitatis studiosis unicuique attribuat certas praelectiones publicas de iudicio sui praeceptoris; quas nisi audiant, non ferat eos in academia, sed rectori et senatui academico indicet.a a danach folgt Von des Decani facultatis artium ampte aus furstlichem abscheide.Hinfuro sol der Decanus facultatis artium, als ordinarius inspector collegii, mit dem Magistro, so darin wohnet, oder wo dieselbige Decanus eligirt, mit Magistro Joachimo Marco, so hirauf wol warten kan, bevehlich und machtt haben, die habitationes im collegio zue verhuren, nemlich also, das er alle schlußel zu den habitationibus und ihre inventaria in verwahrunge bei sich habe, dieselbigen ein Decanus dem andern neben den inventariis und registern von bursen uberandtworte und das niemandt im collegio ohn ihren bevehlich ein stuben beziehen oder an sich nehmen sol, bei poen ii gulden. Andere Professoren sollen auch diesen bevehlich nit turbieren. / Wan sie nun jemandt ein burse verhuren, sollen sie ihme den schlußel gegen so viel geldes als er kostet zustellen, im abzug denselbigen wider nehmen und solch geltt ihm restituiren, laudt der inventarii fertig schloßer, fenster, offen und was mehr darin ist, ihnen ein und uberandtworten, im abzug also wieder annemen und wo es etwas verdorben, erstatung oder reintegration fordern. / So iemand ohn ihr vorwißen aus einer stuben zug, und sie ihme nichtt legitime widerumb verandtwortet, sol er uber erstatung des befredlichen schadens ii gulden broken, darvon sie wegen ihre mohe den halben theil nehmen, das uberig ad fiscum academiae legen. / Damit auch nit einen iedern frei sei, im collegio, am garten, wonungen und befredungen seinen muthwillen zu erfallen, sollen der [danach gestrichen nebenst] Decanus und Magister Joachimus Marcus, nebenst Magistro Wolfgang [Zeisenus], oder der nach ihme im collegio wohnet, sambt und sonderlich fleißig achtung haben, das das collegium nun zue geburlicher zeitt geschloßen und geofnet, nichtes darin zu broken noch einich schade gethan werde, darin sie nit allein die famulos zu aufrurer und nachtrachtunge zu gebrauchen haben, sondern auch andere verstendige furnehme gesellen im collegio warhafttigk, hier zue bestellen konnen. Sie auch selbst wol gudtlich durch die habitationes umb hergahn, aller ding inspection thun sollen. / Sollen (Forts.)

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Statuta de privata disciplina Caput XII 1. Privata studiorum inspectio professoribus artium potissimum curae erit. Cum enim doctores superiorum facultatum nonnumquam domo absint aliisque negotiis vel ad ecclesiam vel ad rempublicam pertinentibus distrahantur, merito hoc labori supersedere debent. 2. Si qui superiorum facultatum elementa studiosis proponere volent, ipsis id liberum erit, modo auditores eorum privatum praeceptorem agnoscant, cui legibus inspectio privatae disciplinae commissa est seu ita informati sunt puerilibus disciplinis, ut cum fructu in studiis versari et se ipsos per aetatem regere possunt; qui tamen et ipsi familiaritate et patrocinio alicuius professoris uti cogantur. 3. Paedagogi cum discipulis a parentibus huc missi si munus privatim docendi subire vel privatorum disciplinam regere volent, a professoribus artium primum examinandi erunt; et idonei deprehensi, in proxima promotione ut vel primum gradum sumant, admonendi; si vero rectori et decano artium tales ad docenduma minus idonei videbuntur, cum discipulis suae fidei commissis tantisper opera alicuius professoris utantur, donec studiis eorum exploratis gradu primo ornentur. 4. Erit autem praecipue praeceptoribus privatis curae, ut studiosi omnes artus atque nervos contendant doctrina de deo praemissa, quo primas artes et facultatem proprie et polite loquendi consequantur partim lectione optimorum auctorum, partim exercitatione stili, qui praestantissimus dicendi magister et effector est.

(Forts.) auch der Decanus und gemelte Magistri bei den studenten, so im collegio wohnen, ernstlich versehung thun, ungeachtet in was privat disciplin dieselben sein, das sie teglich fleißigk ad praelectiones gehen, des abendts bei bestimbter zeitt ein ichlicher in sein wohnung sei, nit außerhalb des collegii nach geordenter zeit auf des gaßen umblaufen oder bei nachtt auspleiben, viel weiniger uber des collegii mauren steigen, auch in des collegii stuben kein ergerliche zechen, weiniger dieselbigen bei tage und in der zeitt, wan die Professores lesen, halten, im collegio kein buchsen noch rohr abschießen. Wo jemandt darwider thudt, sollen sie ernstlich solches mit demselben privato praeceptore abschaffen oder wo es unfruchtbar, an den Rectorem referern, sich in dem keins person irren noch abhalten laßen. / Der Decanus neben des collegi inspection sol auch mit Magistro Balthasar [Rhau] oder supremo Professore artium inspector sein, der oeconomien und mit in alle Calendarum, da die oeconomia visitirn. a docentum.

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5. Dies certis lectionibus seu repetitionibus privatis, nempe Mercurii, Saturni et Solis, exceptis horis sacris contionibus destinatis, in quibus praeceptores exemplo praeeant et suos discipulos ad audiendas sacras contiones invitant ac cogant. Ne privati praeceptores ceteris diebus eandem horam, qua publice praelegitur, occupent, nec professoribus reliquarum facultatum privatas privatorum praeceptorum lectiones extraordinariis praelectionibus turbare liceat. 6. Cum nemo feliciter doceat iuventutem gravissimo doctoris Philippi iudicio, qui non interrogat auditores, cum interrogatio praebeat occasionem explicationi inter publice praelegendum, saepe cum auditoribus de praecipuis quaestionibus et materiis seu difficilioribus constructionibus praeceptores placide inter praelegendum conferre non intermittant. 7. Proponant praeceptores privatim lectiones, quas statuta academiae facultati philisophicae utile consilio praescripserunt, aliis diebus privatae disciplinae destinatis; exemplorum copia praeceptis illustratis lectionem auditam et repetitam memoriae mandare adigant et dictata reposcant. 8. Sitque privatis praeceptoribus liberum, soline vel cum uno aut altero sibi adiuncto professore labores partiri et communem scholam laborum minuendorum gratia habere velint. 9. Praeceptores privati discipulos fideliter ad lectionem theologicam ad minimum unam in dies audiendam et sacris crebro ut intersint, hortentur et, quae loca in contionibus sacris sint tractata, ab eis requirant. Praescribant lectionum ordinem et certis horis certas lectiones assignent et nomina eorum vel professoribus, quibus lectio auctoris incumbit, vel quaestori seu speculatori certo exhibeanta et finita hebdomada a constituto inspectore, qui praesentes quine absentes fuerint, explorent, et ita in negligentes, desides et contumaces et statutorum academiae violatores animadvertant, ut ceteris sint documenti vel si parere noluerint, rectori significentur.b

a

exhibebeant. b am Rand nachgetragen Quaeritur (quaeritus A.), quis debeat esse speculator ille, et quid, si ipse inspector non ingrediatur lectiones.

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10. At cum vera disciplina non tantum circa culturam ingenii, sed et morum formationem versetur, summopere caveant privati praeceptores, ne vel vestitu vel gestu discipulis occasionem praebeant contra honestos mores suo exemplo delinquendi; attendant itaque, ne studiosi indecenti, scurrili militari et ordini scholastico minime convenienti veste incedant; et, qui contrafecerint, severissime obiurgentur tum a privatis tum a senatu academico. 11. Singulis septimanis visitant bis domicilia privatorum suorum praeceptores, semel summo mane post primum sonum campanulae, secundo post quadrantem horae a vespertino decumbenti signo dato; qui si vel in plumis mane vel absentes vesperi vel compotantes colludentesque in habitationibus suis deprehensi fuerint, severe obiurgentur aut ad senatum deferantur. 12. Corycaeos constituant praeceptores privati, qui fideliter observent eos, qui sub contionibus sacris oenopolia aut tabernas quaslibet frequentent, eosque, qui deprehensi fuerint carcere unius diei et ieiunio panis et aquae punianta; hortentur praeterea suos discipulos, ut quater ad minimum per annum fruantur cena Dominica. 13. Idem corycaei observabunt, qui sub publicis lectionibus in area collegii aut ad mineos pilis manuariis se exercent; item, qui non invitati publicis conviviis se admiscent aut contra statuta academiae etiam invitati inhoneste choreas girando ducunt, qui deprehensi fuerint, severe puniantur. 14. Singuli privati praeceptores statuta publica academiae et hasce leges disciplinae in domibus privatae institutioni destinatis in tabella descriptas propositas habeant et singulis mensibus semel discipulis suis recitari curent. 15. Nullus ex privatis praeceptoribus alterius magistri discipulum in suam fidem institutionemque suscipiat, nisi cum consensu ac bona venia adeoque commendatione prioris praeceptoris sub poena quatuor talerorum. a

puniantur.

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16. Discipuli privatis praeceptoribus singulis annis numerabunt pro institutione et morum gubernatione quatuor aureos, nisi qui opulentiores cum praeceptoribus pacisci seorsim voluerint, ut maiore cura ac diligentia instituantur. Pauperum autem rationem habeant magistri eosque gratis in nomine Christi non minori fide quam alios discipulos instituant.a Statuta de disputatione et disputandi ordine Caput XIII 1. Sexies per annum habeatur publica diputatio, singulis binis mensibus semel; disputent autem per vices theologi, iurisconsulti, medici, professores artium servata ordinaria successione personarum in qualibet facultate exceptis duobus ministris evangelii in ecclesia collegiata divi Nicolai cooptati in facultatem philosophicam, nisi ultro circulariter disputare velint.b

a danach folgt Von privat disciplin aus furstlichem abscheide. Die Professores in facultate artium sollen keinen studenten in der universitet dulden, der nit seinen gewißen praeceptorem habe. Er sei den, das er des alters und der geschicklicheit, das er deßen nit bedarf. / Einer sol auch den andern seine discipel nit abziehen, noch ohne seine bewilligunge annehmen, bei poen zehen gulden. Ein ichlicher sol seine befohlene discipel in cathechesi, Gottes erkandtnus, grammatica, latino sermone und stylo fleißig unterrichten und exerciren, einem iedern furschreiben, was er fur publicas lectiones horen sol, dieselbigen verzeichnus den Professoren zustellen, das sie wißen, welche scholares ihre auditores sein. / Auch sollen die praeceptores selbst darauf sehen, ob auch ihre discipul die zugeordenten publicas praelectiones horen, furnemlich aber zu Gottes erkentnus treulich halten. / Derowegen, wen sie gleich zue andern faculteten sich begeben, ihnen dennest einbilden, das sie eine gewiße praelectionem in theologia assidue horen, fleißich zue der predigt und hochwurdich sacrament gahn. / Demnach sie mit repetitionibus praelectionum, exercitiis styli also instituiren und uben, das sie einen guten grundt und fundament legen. Auch sollen die privati praeceptiones, sie seins Professores oder nit, gleichmeßige, nuze, treue disciplin halten, die jugend indulgentia nichtt an sich ziehen noch verderben, sondern sich in godtsehligkeit, doctrina pietatis, studiis et bonis moribus treuelich erziehen und keine licentiam oder petulantiam einruhmen. / Wollen auch hochgedachte unsere gnedigen Hern dem Rectori und Decano artium hiemit ernstlich auferlegt haben, das sie zue anfang alle monath und darnach alle quartal alle Magistros und Professores und andere praeceptores, so discipulos halten, furbescheiden, fleißigk, ob sie ihre discipulos in cathechesi, in grammatica, in latino sermone und stylo exercirn, ob sie publicos praelectiones ihnen furgeschrieben und ein verzeichnus derselben den professoribus zugestellet haben und treu disciplin halten. b am Rand Disputent autem professores mensibus Ianuario, Martio, Maio, Iulio, Septembri, Novembri, idque aut diebus Saturni aut Mercurii.

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2. Themata disputandi exhibeantur mature decano cuiusque facultatis. Antequam proponantur, is caveat, ne res frivolae aut perniciosae tranquillitati in publicam disputationem adducantur. 3. Materiam disputandi quisque sumat non alienam a sua facultate eamque clare et perspicue ponat, explicet et ad captum iuventutis accomodet. 4. Decanus ubi disputaverit, themata sua exhibeat suo antecessori; quae ubi approbata fuerint, praesidens aut typis excudi curet aut hora ea, qua ipse legere consuevit, studiosis dictet et explicet dieque Dominico ante diem disputationi definitam praecedentea ad valvas aedis divi Nicolai affigat et altero vel tercio post exemplaria professoribus aliisque viris doctis per famulum distribuat. 5. Invitentur ad disputationem omnes doctores, licentiati, magistri, contionatores, ludimoderatores et cives litterati. Initium disputationis fiat hora octava, nec unquam extrahatur ultra horam undecimam, nisi quis pro gradu respondeat; tum enim tantisper durabit disputatio, donec aderunt aliqui qui argumentari volent. 6. Si quis eo mense, quem rector et academia cuique decrevit, non impetrata venia aut prorogatione disputationem oscitanter aut contumaciter praetermiserit, multetur aureo Rhenano et nihilominus mense sequenti disputet. 7. Publicae disputationi intersint omnes professores et scholasticib. Professores nisi causam absentiae rectori et decano eius facultatis indicaverintc, puniantur marcha una Sundensi, studiosi, qui se non excusarunt, quatuor solidis. 8. Studiosos privati praeceptores sub praefinita poena cogant non solum, ut intersint, sed ut argumenta praecipua cum solutionibus stilo excipiant et iisque rudiores argumentis instruant. 9. Praesidens disputationem a brevi praefaciuncula ordiatur, in qua summa thematum brevissime recitata auditorium ad placidum colloquium invitet a

Praecedentem.

b danach

nochmals professores et scholastici.

c iudicaverint.

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et reget, ut quisque neglectis ociosis quaestionibus ea in medium afferat, quae iuventutem erudire possint. Dabit operam praesidens, ut argumenta sine longis ambagibus dialectica forma proponantur. 10. Baccalaurii artium et deinde studiosi primo loco argumententur, quibus dabitur spacium disputandi sesquihorae; postea professores disputent ordine, in numero argumentorum eum servent modum, ut studiosis non nisi ad summum duo concedantur argumenta. Professores autem et ipsi ita moderantur argumenta, ut facultati, ad quam materia disputationis pertinebit, bona pars temporis concedatur. 11. Decanus in qualibet facultate gubernet disputationem et provideat, ne quis clamores immodestos excitet vel materiam rixarum praebeat. Compescat etiam in condito sermone obstrepentes rixas et contentiones; qui, ubi signum horae decimae auditum fuerit, disputantes commonefaciat, ut habita ratione temporis brevitati studeant, audita undecima disputationi finem imponat et praesidens cum gratiarum actione auditorium dimittat. Statuta de declamationibus publicis Caput XIIII 1. Praeter extraordinarias declamationes habeantur publice declamationes sexiesa alternis vicibus cum disputationibus. Declament autem professores artium ordine usitato ter et ter studiosi invitati a decano facultatis artium, quibus praeceptores privati argumenta utilia vel ipsi praescribant vel ab adolescentibus electa et oratione elaborata disponant et emendent; emendata decano facultatis, ad quem argumentum pertinet, offerri curent, qui caveat, ne quidb sit insertum, quod in publico recitari nonc expediat. 2. d Menses declamationum publicarum erunt December, Februarius, Aprilis, Iunius, Augustus, October, die Mercurii aut Saturni, hora nona. 3. Declamationibus publicis intersint professores omnes sub poena unius marcae Sundensis, nisi publicis negotiis aut adversa valetudine sint impediti, quod rectori indicabunt. Similiter et studiosi a privatis

a

sexus.

b ne

aliquid.

c ne.

d Mentes.

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praeceptoribus cogendi sunt sub poena quatuor solidorum Sundensium, nisi se apud decanum excusarint. 4. Rectoris erit habita disputatione publica et decani facultatis artium post publicam declamationem statim de certo mensea praemonere eum, ad quem proxime ordo disputandi et declamandi devolvetur. Atque in hunc usum rector et decanus artium ordinem disputationum et declamationum a novo rectore propositum seorsim descriptum semper domi suae habeant. 5. Ordo disputationum et declamationum numquam turbetur aliis exercitiis extraordinariis, porro extraordinariae disputationes et declamationes semper fiant cum consensu rectoris et decani.b Statuta de promotionibus et primum de promotione in facultate theologica Caput XV 1. In theologia tres gradus retinendos eosque ordine conferendos esse statuimus, nisi propter iustas causas dispensatione utendum videatur: baccalaureatum, licentiatum et doctoratum. 2. Ad baccalaureatum in theologia nemo admitti debet, nisi primum sit ornatus gradu magisterii philosophici et constet eum probe versatum esse in sacris bibliis et locis communibus1 et nisi prius locum de iustificatione aut historiam ex bibliis a decano facultatis theologicae illi assignatam publice interpretetur et semel atque iterum in theologicis disputationibus respondentis munere functus fuerit. Et tum baccalaureus in theologica facultate semper inter magistros, qui non sunt professores, primum locum obtinebit, inter professores vero proximum a decano facultatis artium.

a mente. b danach folgt Von disputationibus und declamationibus aus furstlichem abscheide. Die professores alle sambt und [jeglicher] sollen die publicas praelectiones und declamationes auf verordente stunden und tage unnachleßig warten, bei poen vor ichliche versumbte declamation 2 gulden und vor ichliche versumbte disputation ii taler und dennest hernacht nicht desto weiniger declamirn und disputirn. 1 Philipp

Melanchthon, siehe Anm. 1 auf S. 247.

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3. Licentiam petituri prius examinandi sunt in mysteriis bibliorum, de testimoniis et promissionibus Christi et in praecipuis doctrinae christianae articulis de trinitate, de natura Christi, de sacramentis, de praedestinatione, de libero arbitrio, de abrogatione legis, de sacrificio missae. Postea interpretetur publice eximium aliquem locum de Christo, unum ex Mose, unum ex psalterio et unum ex prophetis et unam epistolam integram divi Pauli, quae ei a decano facultatis theologicae assignata fuerit. His absolutis respondebit publice pro licentia praesidente suo promotore. A disputatione fiat renuntiatio. 4. Doctoris dignitatem petiturus, si ante ornatus sit gradu baccalaureatus et suscepit licentiam neque examinabitur neque in disputatione respondebit, nisi sponte hunc laborem ornandae scholae gratia subire voluerit. At vero, si antea neque baccalaureus sit neque pro licentia respondit et tamen ob rationabiles causas supremum in theologia gradum assumere cupit, tum prius in omnibus iis examinandus et publicis lectionibus exercendus erit, quae in praecedentibus statutis de baccalaureo et licentiato commemoravimus; postea, ubi pro summo gradu praesidente promotore in publica disputatione rite responderit, fiat doctoris sollemnibus caeremoniis doctoris renuntiatio. 5. Ritus ac forma promovendi in tribus hisce commemoratis gradibus ex Vitebergensi1 scholaa huc transferenda et hoc loco statutis inferenda est. 6. Post examen publicum candidati theologiae numerabunt, baccalaureandi quidem sex taleros, licenciandi duodecem taleros, doctorandi vero, qui per gradus promoti sunt, octo taleros, qui vero in baccalaureatum et licentiam nullos fecerunt sumptus, numerabunt vigintiquatuor taleros. Numerabunt praeterea ad argentea vasa universitatis augenda baccalaurii talerum, licentiati duos taleros, doctores per gradus talerum, doctores per saltum quatuor taleros. Haec pecunia statim post publicum examen, antequam fiat promotio, per notarium exigatur; de qua rectori muneri loco, quod testimonio scripto praefigit sigillum academiae, dabuntur pro baccalaurea medius talerus, pro licentiato unus talerus et pro doctore duo taleri;

a

scholae.

1 Vgl.

Friedensburg 1926, Nr. 23 (S. 34 cap. 6), Nr. 171 (S. 156, Kap. VII), Nr. 272 (S. 263, Kap.VII). Köpf 2002.

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reliquae summae duae partes debentur promotori et examinatoribus, tertia vero pars caedit in fiscum academiae. Eam partem, quae in fiscum datur, cum ea pecunia, quae ad argenta vasa contribuitur, recipiet ad se rector, de qua bona fide rationem reddet senatui academico, ubi magistratum deponit. Quantum autem singuli gradus notario pro scribendis testimoniis et famulis publicis academiae numerare debeant, in capitibus de notario et famulis indicabitur. 7. Post publicum examen iureiurando decano facultatis theologicae et promotori candidati se a prophetica et apostolica doctrina, quae in symbolo apostolorum et Nyceno atque in confessionibus Athanasii et Augustana eiusque apologia et in catechismo Lutheri continetur, numquam defecturos, sed constanter eam defensuros esse. 8. Doctorandi et licentiandi convivium honestum moderatis sumptibus post promotionis actum instituent. Ne autem onerentur sumptibus, cuilibet liberum relinquimus, utrum praeter professores academiae et ministros atque consules et, si adsunt peregrini hospites promotionis ornandi gratia invitati, velint aliquos invitare. Si adsint quidam, qui cum licenciandisa et doctorandis baccalaurii gradum expetunt, tertiam partem sumptus perferent. Statuta de promotione in medica facultate Caput XVII 1. Tres gradus ac dignitates more aliarum superiorum facultatum conferantur in arte medica candidatis medicinae: baccalaureorum, licentiatorum et doctorum. Nemini autem in arte medica conferri debent gradus, qui non prius sit artium et philosophiae magisterii titulo ornatus, nisi forte quis spectatae eruditionis et comprobatae in curandis morbis experientiae, cum quo ex iudicio artis medicae professorum dispensari potest. 2. Candidati medicinae, qui infimo gradu ornari cupiunt, antequam admittantur, examinari debent in physica doctrina, in anatomicis et tota physiologia et ad minimum semel in medica disputatione respondentisb

a

lucenciandis.

b respondentes.

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munerea fungantur. Baccalaurii medicinae post baccalaureos iuridicae facultatis inter magistros artium locum obtinebunt et conceditur eisb privata institutio in arte medica et morborum curandorum libertas. 3. Licentiandi in arte medica ante promotionem examinandi sunt in omnibus quinque partibus medicae artis, in physiologia, pathologia, uJgieinhcv , shmeiwtikhvd et qerapeutikhv; imprimis vero in anatomicis et cognitione simplicium et ratione componendorum medicamentorum. Deinde explicent publice per mensem aliquot aphorismos Hippocratis a decano facultatis medicae eise praescriptos. Postea presidente promotore respondeant in publica disputatione et tandem fiat renuntiatio. 4. Doctorandi, si prius non fuerint licentia donati, omnia ea praestent, quae praestitit licentiatus, insuper examinetur in astrologia et de rerum transmutationibus, quae fiunt per artem chymicam, item in chyrurgica curatione. Si quis vero antea licentiam habeat, in postremis tantum tribus capitibus examinetur et disputare non teneatur, nisi velit sponte disputare. 5. Post examen et publicam disputationem in omnibus tribus gradibus proponatur candidatis iuramentum Hippocratis; quod ubi sancte se servaturos promiserint, exigatur ab eis per notarium a baccalaureandis 8 taleri, a doctorandis, qui antea licentiam habuerunt, 16 taleri, a doctorandis, qui per dipensationem doctores fieri cupiunt, 32 taleri. Numerabunt et ad keimhvlia academiaef augenda baccalaurii unum, licentiati duos et doctores tres taleros; si vero per gradus sunt promoti, unicum tantum talerum rectori muneris loco dabunt, baccalaurii medium talerum, licentiati unum talerum, doctores per gradus unum, doctores per dispensationem duos taleros. Quid vero singuli notario pro testimonio et famulis pro bona nova numerare debeant, infra in capitibus de notario et de famulis indicabitur. Pecuniae per notarium exactae excepta ea, quae ad keimhvlia et rectori sunt contributa, tertia pars applicabitur fisco academiae, reliquam distribuent inter se promotor et examinatores, ita tamen, ut eius tertia tantum pars examinatoribus, reliquum totum promotori debeatur. 6. Ritus promotionis in facultate medica retinebitur Vitebergensis1, quig hoc loco ordine est describendus. a

manere.

1 Die

b ei.

c uJgeinhv.

d Shmoitikhv.

e ei.

f academia.

g quo.

Medizinische Fakultät erhielt erst 1572 neue Statuten. Vgl. Statuten von 1508: Friedensburg 1926 Nr. 25 (S. 48f., cap. 6).

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7. Si unicus sit candidatus, qui baccalaureatum in arte medica expetat, nullum instituet convivium, sed a fisco academiae redimet tribus taleris. Si vero plures fuerint, pro modo facultatum suarum invitabunt professores tantum. At licentiati atque doctores instituent modestum et minime sumptuosum convivium ac liberum illis est, si praeter professores et peregrinos hospites, contionatores ac consules alios quoque invitare voluerint vel non. Statuta de promotione in philosophica facultate Caput XVIII 1. In philosophica et ingenuarum artium facultate baccalauriia et magistri dumtaxat creabuntur. 2. Baccalaureandi per professores artium examinentur privatim primum in rudimentis grammatices, dialectices, rhetorices et elementis geometriae, in physica doctrina, in libro de anima et in meteorologiab. 3. Post locationem et publicum examen numerent baccalaureandi tres aureos, magistrandi vero, qui antea non fuerunt gradu baccalaureatus ornati, numerabunt novem aureos; qui sunt baccalaurii, sex numerabunt, praeterea ad keimhvlia academiaec baccalaurii quadrantem aurei, magistri vero, qui antea baccalaurii fuerunt creati, quadrantem aurei, reliqui medium aureum. De singulis promotionibus rectori contribuent candidati Rhenanum aureum. Huius pecuniae tertia pars cedit in fiscum academiae, reliquam partem dividet decanus cum examinatoribus, ita ut tertia pars distribuatur examinatoribus et reliquam retineat decanus artium. Quantum autem notario pro testimoniis et famulis communibus pro bono nuntio debeatur, suis in locis indicabitur. 4. Ritus, caeremoniae et forma promovendorum baccalaureorum et magistrorum retineatur ea, quae hactenus in usu fuit et conscripta est in libro decanatus. 5. Convivia pro paucitate pluralitateque candidatorum ex arbitrio decani facultatis artium suntd instituta laxanda aut constringenda, cui curae erit, ne candidati sumptibus ultra modum onerentur. a

baccaraurii.

b metheorologia.

c keimhvlio~

academia.

d est.

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Statuta de locatione personarum in congressibus scholasticis Caput XIX 1. Quandocumque principes illustrissimi, domini nostri clementissimi patroni et conservatores nostrae academiae munificentissimi, vel reverendus episcopus Camynensis, huius scholae cancellarius, aut suarum celsitudinum legati promotionibus aut aliis publicis academiae congressibus et actionibus sua praesentia ornamentum addere dignantur, hi semper, ut decet, primum locum obtinebunt, post principes aut legatos secundum locum occupabit episcopus aut eius legatus et tertium rector universitatis, deinde consiliarii. 2. In omnibus actibus, ubi non adsunt illustrissimi principes, in consessu rector cum professoribus dextrum, consules cum senatoribus et patriciis sinistrum obtinebunt locum; in progressu vere vel processione rectori, superintendenti et doctori theologiae iungantur a sinistro tres consules, reliquis doctoribus omnibus et magistris a sinistro iungantur senatores et patricii; si adsint hospites peregrini doctores aut magistri, iungantur honoris gratia ad latus dextrum doctoribus eiusdem facultatis; praecedant doctores theologiae, sequantur iuris periti, tertium locum obtineant medici, et hos sequantur magistri artium. 3. Ministri evangelii aliquo gradu ornati pro aetate promotionis facultatum professoribus iungantur, si vero nec magistri fuerint nec baccalaurii theologiae, post professores collocentur. 4. In promotionibus inter procedendum candidati semper primum locum in ordine occupantibus ad sinistrum latus iungantur. 5. Professores inter se consuetum ordinem et locationem obtinebunt ita, ut primum locum occupent theologi, secundum iuris periti, tertium medici, quartum artium professores; et in qualibet facultate decanus reliquosa suae facultatis doctores antecedat, nisi doctorum aliquis vel superintendens sit vel senecta venerandus. Licentiati post doctores suae facultatis locari debent.

a

reliquas.

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6. Inter magistros artium perpetuo primum locum occupabit decanus. Reliqui pro aetate vocationis aut pro dignitate artium, quas profitentur, aut loco, quem eis in primo adventu senatus academicus constituit, locum suum tutabuntur. Eos sequuntur magistri, qui non sunt professores, nisi fuerint hospites; postea sequuntur baccalaurii artium. Baccalaurii vero superiorum facultatum inter magistros artium collocentur. 7. Doctores doctoribus, licentiati licentiatis, magistri magistris et baccalauri superiorum facultatum vel baccalauriis facultatum vel magistris artium baccalauriis iungantur; idque observetur etiam in diversis facultatibus. Statuta de superintendente generali et cancellario academiae Caput XX 1. Cum nemini liceat conferre gradus etiam dignissimis, nisi ei potestas concedatur vel a cancellario ipso vel a vicecancellario, et non sit novum in celeberrimis academiis propter multiplices causas perpetuum habere ex membris academiae vicecancellarium, orandi sunt illustrissimi principes nostri, ut vice cancellariatum nomine episcopi Camynensis generali superintendenti clementer concedant, qui et perpetuus inspector sit academiae, et quolibet tempore per eum gradus conferri dignis liceat. 2. Praeter inspectionem academiae generalis superintendentis munus erit primarium rectorem esse in nova regentiaa, et neminib debere concedi usus mensae oeconomicae, nisi ipsius auctoritatec et, cui ipsi absens hanc potestatem demandarit, attributo tamen semper rectore, cum quis in oeconomiam recipitur.d a rogantia. b nomini. c authoritate. d danach folgt Vom Generali Superintendente aus furstlichem gegeben abscheide. Sonst ist unser gnedigen Hern gnediges beger und zuverleßiger wille, das der Superintendens nit allein fur seine person sich durchaus unstraflich erzeigt, und was seines ambts bei der universitet ist, jederzeitt treulich verrichte, sondern auch als generalis inspector omnium ecclesiarum et scholarum, furnemlich auch der universitet, an dem zum meisten gelegen, fleißig aufsehung haben und thun sol, das es unter Professoren und scholaren im collegio und in der oeconomia mit gebeu, registern und sonsten, vermag voriger publicirten ordnung, so noch in recenti memoria ist, und deßes furstlichen abscheides, rechtt zuegehe undt ordentlich gehalten werde, von gesporten mangelen den Rectorem und die Professoren in gemein und in sonderheit, als es gelegen, ermahne, enderunge und beßerung schaffe, wo solches unfruchtbar oder jemandt sich dessen uppichlich widersezen wurde, sol er daßelbige an unsere gnedigen Hern referiren, damit Ire Furstlichen Gnaden den gebrecken zeitlich helfen. (Forts.)

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Statuta de syndico et aedilibus academiae Caput XXI 1. Cum academia nonnumquam seriis negotiis et causis forensibus implicetur, etiamsi omnes iurisperiti nostrae scholae ratione sui iuramenti devincti sint clientelam academiae suscipere, tamen consultum esse putamus, ut ex his, qui ordinarias academiae aedes inhabitat, semper sit syndicus ordinarius academiae. 2. Eius officium erit fisco, aerario et keimhvliaa academiae praeesse et singulis annis de omnibus suae fidei commissis rectori, superintendenti et decanis facultatum rationem reddere. 3. Syndico quoque academiae incumbit secreta privilegiorum, protocollab, litteras contractuum obsignatas et alias omnes ad academiam missas, item regesta universitatis bona fide per notarium conscribi curare, in tuto loco reponere ac bona fide conservare, et sine consensu rectoris, superintendentis et quatuor decanorum nihil in eis invitare aut pecuniam acceptam nomine academiae elocare, item siquid est litterarum vel in aulam vel ad exteras nationes mittendum, ex sententia senatus academici describere atque conficere. 4. Syndico subsit notarius academiae, ut ipso quasi amanuensi in scribendo nomine academiae utatur, cuius opera ipse exigat omnes reditus et, quicquid fisco academiae debetur. 5. Erit simul syndicus iuxta proximum illustrissimorum principum decretum aedilis academiae unac cum praeposito divi Nicolai; qui duo in cura aedilicia semper sibi adiungent rectorem. (Forts.) Des Procuratoris register und rekenschaftt, damit sie wegen unser gnedigen Hern und der Curatorn vielfeltige gescheftt und behinderungen nit unrichtig beigelegt und auferzogen werden, sol der Superintendens, als er in gemein bei allen kirchen, schulen und armen gottesheusern, inhalt der kirchenordnunge zue thuen oder zu befordern ampts halben schuldich ist, jerlich umb omnium sanctorum, in beisein des Rectoris oder verordenten Aedilium und wen er nach gelegenheit sonst darzue ziehen wil oder notigk achtet, horen, den calculum und collation der register iustificiren, mechtige mengel mit ihnen corrigiren oder allen berichtt bei register in verzeignus bringen laßen, damit der universitet also gedienet werde und die Curatores, wan sie zur universitet visitation [kemen], fertige Register vor sich finden, und alsden schleunich den gebrech abhelfen. a keimhvli. b prothocolla. c cura.

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6. Aediles cum rectore praesint omnibus aedificationibus academiae et oeconomiae, nec liceat eos cuiquam in extruendis domiciliis necessariis turbare. Ubi vero aedificia magnis sumptibus sunt extruenda, tum poterunt hi vel aulam vel praefectum Hyldensem vel etiam consulem seniorem et decanos quatuor facultatum in consilium adhibere; et sedulo caveant aediles, ne sumptus in aedificationem academiae impensae cum oeconomiae impensis confundant, sed ut quaestor sive procurator singula per se in regestum referat. 7. Habebunt aediles hi duo cum rectore singuli singulas claves ad cistam, in qua thesaurus academiae est repositus; et adsint suo iuramento omnes tres, cum cista pecunia est eximenda.a Statuta de procuratore sive quaestore academiae Caput XXII 1. Optandum foret, ut procurator academiae semper notarii quoque fungeretur officio; verum cum id non semper contingere queat, eligi debet quaestor sive procurator, qui sit prudens oeconomus et aedificandi rationem aliquo modo teneat. 2. Nemo autem ad procurationem sive officium quaestoris recipi debet nisi consensu illustrissimorum principum; nec illi negotia academiae prius concredi aut committi debent, quam cum illustrissimis principibus nomine academiae iuramenti vinculo devinctus sit.

a danach folgt Von den Aedilibus, aus furstlichem gegeben abscheide. Und sollen die Aediles den vormahlen der universiteten kasten geldtt und schlußel committiret sein, neben den inspectoribus oeconomiae, videlicet Magister Balthasar et Decano artium fleißigk stet einsehung thun, das wer am holz und kalck aus dem closter vorlehendt, wieder einfordert wirt, zwischen hir und pfingsten, so ganz als er gewesen, wo nit, sol auf negstkunfttigen besoldung ihm abgezogen werden und hinfuro bei poen xx gulden unnachleßig an die universitet zue verfallen, kein ander des geringst unser gnedigen Hern consens oder wan geringschezige ding wehren, wans gleich in der universitet undt des Superintendenten daraus nehmen, sondern was noch an holz, latten, delen, kalch und stein vorhanden, beschreiben, verschloßen vormaldet, und davon nichtes zu nehmen einbinden werden. Sonderlich sollen die verordenten Aediles mit dem Rectore durch den Procuratoren die quasi desolaten et retardata in der universitet register unnachleßig, so viel moglich, zu recht bringen.

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3. Procurator in aedificando et extruendis domiciliis debet esse amanuensis aedilium neca quicquamb ex proprio cerebro, sed omnia pro nutu et voluntate aedilium conficiat et aedificet. Crebro autem et singulis mensibus semel perlustrabit domicilia atque aedes academiae, novae regentiae et omnium professorum, et singulari cura providere, nequid detrimenti capiant, et, si quid in eis ruinam minitari videatur aut confractum est et restauratione egeat, in tempore ad aediles deferat et ex eorum consilio sartac tecta conservet. 4. Studeat procurator diligenter, ut omnia instrumenta et omnem materiam ad aedificationem necessariam iusto tempore et aequabili pretio comparet, fabros et mercenarios consensu aedilium conducat, operariis subinde adsit, eos ad labores graviter et fideliter conficiendos hortetur, mercenariis laboris premium cito persolvat et in regestum singula conscribat addito cuiuslibet nomine cum mentione anni, mensis et diei. Peracto labore provideat, nequid instrumentorum aut confractum aut furto sit ablatum, et omnia mobilia instrumenta in tuto loco reposita conservet. 5. Eiusdem muneris erit singulis quadrantibus anni cum rectore, decano facultatis artium et ordinariisd inspectoribus academiae habitationes studiosorum intra et extra collegium perlustrare, pensionem locationis a singulis studiosis exigere et in regestum conscribere et, qui solvendo non sunt, ab iis pignus extorquere. Ac si quid eorum culpa in domiciliis demolitum aut confractum est, eos auctoritatee rectoris praesentis ad restaurationem cogere. 6. Procuratori quoque incumbit omnes reditus academiae iusto tempore exigere, frumentum receptum professoribus primum venum exponere eisque, si eo indigent, vulgato pretio vendere, si vero non indigent, quibuscumque voluerit, divendere, et qui reditus debitumque academiae solvere iusto tempore neglexerint, auctoritate magistratus eiusdem loci pignus sufficiens exigere aut eos ad ius coram illustrissimis principibus trahere. 7. Eiusdem muneris erit bis per annum intra octiduum post festum Paschatos et totidem dierum spatio post festum Michaelis stipendia professorum non particulatim, sed simul et semel integram summam a a

ne.

b quiquam.

c

sarcta.

d ordinarii.

e authoritate.

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praefecto Campensi et quaestore Rugiae per litteras exigere et adiuncto sibi primario facultatis artium professore recipere et statim rectori significare nec prius sigilla removere, donec fiat distributio stipendiorum integra et omnibus aequalis. At ubi praefectus vel quaestor ad praefinitum tempus pecuniam transmittere neglexerit, ne academia suo iure ab illustrissimis principibus donato ac constituto fraudetur, rector statim ad illustrissimos principes nomine totius senatus perscribat ac eorum celsitudinum opem imploret. 8. Quicquid pecuniarum vel ex domiciliorum locatione vel ex reditibus academiae procurator receperit, id omne aedilibus in cistam reponendum exhibebit nec penesa se ultra quindecim aureos in aedificationem et usum academiae impendendum retinebit; ac ubi pluribus indiguerit, ab aedilibus requiret et exposcet et omnia tum accepta tum exposita in librum rationum bona fide conscribet. 9. In nullius professoris graciam sine consensu rectoris et aedilium aedificando ultra duos aut tres aureos insummet, nisi evidensb urgeat necessitas; tum aedilesc aedificandi necessitatem in aulam referent et ex aulae consilio aedificationem inchoabunt. 10. Rector post depositam provinciam mediam multae et pretii inscriptionis partem tradet procuratori in fiscum conieciendamd, cuius summam is assignabit in regestu. 11. Singulis annis circa Calendas Novembris procurator, rectori, superintendenti, aedilibus et decanis facultatum exhibebit libros rationum tum accepti, tum expensi, ut hi revideant ac conferant, ut omni tempore et sine mora rationes academiae illustrissimis principibus reddi queant. 12. Stipendium pro suo labore et molestiis habebit ab aedilibus singulis semestribus […]e aureos; et, si probe curaverit, ut ad praefinitum tempus stipendia integra professoribus distribui queant, de singulis centenis marcis numerabunt ei professores duos solidos Sundenses; sin vero vel post octiduum a tempore determinato vel non integra stipendia professoribus in aedes suas portaverit, ei nihil prorsus de stipendiis professorum donetur.f a

pene. b evident. c in aediles. d coniiciendum. e Zahlenangabe fehlt. f danach folgt Vom Procuratore aus furstlichem gegeben abscheide.Des Procuratoris register und rekenschaftt, damit (Forts.)

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Statuta de notario academiae Caput XXIII 1. Notarius academiae a toto senatu academico recipiatur, et officium non prius ei commendetura quam post praestitum iuramentum. Notarius semper sit amanuensis syndici, et quicquid is nomine academiae describendum commiserit, ea id singulari fide ac diligentia conscribat et eius iussa exequatur; quae omnia irrita sunto, nisi rector sigillo academiae obsignaverit. 2. Notarii partes erunt, ubi a rectore vocatus fuerit, interesse consistoriis et iussus decreta senatus excipere. Instrumenta praeterea et, quaecumque ad academiam spectantia fuerint agitata, litteras et diplomata academiae bona fide conscribere et, si quando nomine academiae intra fines Pomeraniae (Forts.) sie wegen unser gnedigen Hern und der Curatoren vielfeltige gescheftt und behinderungen nit unrichtig beigelegt und aufgezogen worden, sol der Superintendens, als er in gemein bei allen kirchen, schulen und armen gottesheusern inhalt der kirchenordnung zu thun oder zue befordern ambts halben schuldich ist, jerlich umb omnium sanctorum in beisein des Rectoris, der verordenten Aedilium und when er nach gelegenheit sonst dar zue ziehen wil oder notigk achtet, horen, den calculum und collation der register in verzeichnus bringen laßen, damit der universitet also gedienet werde undt die Curatores, wan sie zur universitet visitation kehmen, fertige register vor sich finden und als den [schleunig] den gebrecken abhelfen. / Alle inventaria, was die universitet in der Professoren [wonungen] und in bursen, item in der oeconomia hat, sol in ein eigen buch durch den Procuratoren, welches er mit den Aedilibus in verwahrung haben sol, matriculiret werden. / Die gebeuw im collegio und der Professoren wonungen betreffendt sol es der Procurator volgender maßen halten. Was in bursen befriedung des collegii und garten mangelt, sol er auf vorgehenden rhatt und bevehlich des Rectoris und Aedilium fertigen, allen schaden abbreken und verschmelerunge, so viel moglich, vormittelst vorgemelten inspection der collegii furkommen. / In wohnungen aber der Professoren, wan sie anziehen, sol er nichtes, was uber 2 oder 3 gulden kosten mochte, an unser gnedigen Hern vorwißen und erklerung, und daßelbige dennest auf consens und bevehlich des Rectoris, wen es durch den Rector und Aediles besichtiget ist, fertigen oder bauwen, was daruber mitt mern unkosten zue fertigen und bauwen ist, an unsere gnedigen Hern referiren. / So sol ein ichlicher Professor fertigen offen, schlußel, schloßer, fenster und anders, wan sie ihm ein mahl uberandtwortet, fertich halten, und auf sein uncosten wieder machen laßen, wen auch geringe ding zue beßern wehrn, die nit uber ein oder 2 gulden kosten, sollen Professores selbst uncosten tragen, und derwegen gleichwol nichts verderben laßen. / Desgleichen [spinden], bencken, tisch, repositoria und was die universitet laut der inventarii in einem ichlichen haus hat, treulich verwahren, in der gute und qualitet wiederumb liefern oder [voriges Wort doppelt] compensiren. / Auch sol der Procurator universitatis ofttermahln in das collegium zur besichtigung aller ding sich verfugen, wo mangel oder schade befindtlich, den Decanum und die inspectores collegii, Magistros Joachimum Marcum und der im collegio wohnet, anspreken, ihrem bevohlen amptt sie ermahnen. So auch der Decanus und Magistri zur inspection collegii verordent, uber verwahrung hirin seumich sein werden, solches vermuge seines eides unsern gnedigen Hern gehn hoff vermelden. a comminatur.

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ablegetur, laborem non defugerea, item statuta academiae singulis semestribus iubente rectore publice recitare. 3. Laboris sui pretium recipiet ab aedilibus academiae singulis semestribus tres aureos et a rectore de quolibet inscripto solidum unum Sundensem, pro testimoniis conscribendis depositorum semimarcam, de qua habebit pro scribendi labore quatuor solidos, pro testimonio baccalaureorumb quadrantem aurei, de quo habebit octo solidos, licentiatorum unum aureum, de quo retinebit unam marcham Sundensem, doctorum in omni genere facultatum quatuor marchas, de quibus habebit dimidium aureum. Reliquam partem referet rector in catalogum et de ea successori et aedilibus rationem reddet. 4. Concedatur notario in domiciliis collegii libera habitatio et habeatur ratio, unde eius stipendium adaugeri queat. Statuta de famulis publicis academiae Caput XXIIII 1. Duos semper habebit academia communes ac publicos ministros fideles ac sedulos, quorum opera publica academiae negotia expediri possunt; qui, si ignavi minusque fideles deprehendantur, singulis semestribus rector ab officio removere potest. 2. Laboris mercedem quotannis numerabit illis procurator academiae singulis quinos aureos; quibus liberum erit frui oeconomica mensa pro eodem pretio, quod alii studiosi oeconomo numerant, et habebunt in collegio supra fores collegii liberam habitationem. 3. Habebunt quoque singulis quadrantibus anni a quolibet plebeio studioso unum Sundensem solidum, a nobilibus et baccalauriis superiorum facultatum et magistris artium quatuor solidos, a licentiatis et doctoribus sex solidos Sundenses. 4. Tempore promotionum numerabunt illi, cum ferunt bona nova, baccalauriandi artium duodecim solidos, baccalaureandi et magistrandi a

defrigere.

b bona

laureorum.

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dimidium aureum, licenciandi duas marchas et doctorandi talerum. Rector contribuet illis in depositione sui magistratus de quolibet studioso inscripto, qui non sunt gratis inscripti, solidum unum Sundensem. 5. Famulis communibus demandamus quoque munus deponendi tyrones, ex quibus habebunt premii loco ex pauperioribus quidem octo, ex locupletioribus sedecim, ex nobilibus viginti quatuor, ex baronibus trigintaduos solidos Sundenses; nec ultra id exigere illis liceat, nisi quis sua sponte cum illis pacisci et ex quadam liberalitate plus dare voluerit. 6. Officia publica praecipua ministrorum academiae haec erunt: 1. Convocato senatu academico adsint in aedibus consistorii, ut iussu rectoris negotia, si quae tum sunt expedienda, exequantur. 2. Rectorem diebus festis in templum vel ad alios honestos actus prodeuntem modeste comitentur. 3. Eorum alteruter quotidie frequentet aedes rectoris et inquirat, an aliquid negotii nomine academiae sit expediendum. Eadem ratione in dies et decanum facultatis artium accedat. Aliarum vero facultatum decanos sub tempore promotionum tantum quotidie conveniant. 4. Diligenter observabunt tempora et horas, ut omnia suo ordine in collegio et oeconomia agantur. Pulsabunt autem aestate hora quarta matutina, decima verspertina, hiberno vero tempore mane hora quinta, nocte nona. Insuper etiam pulsu designent singularum lectionum tempora in collegiis simul et declamationum ac disputationum, prandii quoque et cenae. 5. Animadvertent quoque, si quid forte in collegio petulanter destruatur, et id ad decanum artium deferant; similiter observabunt, qui muros collegii transcendunt aut ligna secant in contignatione aut intra extrave collegium compotationesa instituunt aut alia facinora perpetrant, idque mature rectori significent. 6. Observabunt quoque omnes publicas praelectiones et, quae quolibet die a quibus professoribus negligantur, in catalogum conscribent et singulis mensibus rectori exhibebunt. 7. Collegii fores iusto tempore statim post pulsum matutinum aperient et vespertinum diligenter claudent.

a

competationes.

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8. Singulis diebus Saturni et tempore disputationum ac declamationum utriusque lectorii pavimenta et vestibulum collegii verrent et verno tempore floridis herbisque sternent. (Ignis custodiaa inspecto hiberno tempore post nonam horam nocturnam illis demandanda, ut omnes locos perlustrent.) Statuta de feriis festisque academiae et gratitudine erga ministerium Caput XXV 1. Praeceptores pietate et religionis reverentia ubique praeluceant suis discipulis, et scholasticus ordo exemplo pietatis praeeat vulgo hominum. Statuimus itaque, ut omnes professores ac studiosi Dominicis diebus, diebus denique Mercurii et Saturni intersint sacris et contionibus publicis, praeceptores sub poena duorum solidorum, discipuli sub medii solidi Sundensis poena; quorum absentiam observabunt famuli communes et indicabunt decano artium, qui singulis anni quadrantibus multam ab eis exiget, cuius tertiam partem famulis communibus contribuet, reliquum sibi retinebit. 2. Prohibemus itaque Dominicis diebus ab hora octava usque ad decimum mane et ab hora secunda usque ad tertiam verspertinam, similiter diebus Mercurii et Saturni ab hora septima usque ad octavam, item in tota septimana, quae ab ecclesia sacris precibus est dicata et hinc dies rogationum dicuntur, ab hora septima usque ad octavam omnia scholastica exercitia, praelectiones cum publicas tum privatas, repetitiones et stili exercitium et similia easque horas deo optimo maximo consecratas esse volumus. 3. Et cum gratiarum actione deo optimo pro conservatione nostrae academiae certus dies merito debeatur, constituimus ut singulis annis in natali scholae nostrae pridie, videlicet ante festum Lucae evangelistae, omnes professores sub poena unius aurei ac omnes studiosi sub multa semimarcae Sundensis hora 8 in templo divi Jacobi reverenter conveniant per affixam schedam a rectore ad festivitatem academiae invitati ibidemque hymnis et musicis concentibus deum collaudent ac toto pectore gratias agant pro conservatione ecclesiae, academiae et huius a

custodiam.

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oppidi, pro communi pace et felici gubernatione illustrissimorum principum Pomeraniae ac orent deum ardentibus votis, ut futuri novi rectoris mentem suo sancto spiritu gubernet, ut eius gubernatio sit salutaris litterariae reipublicae; quibus peractis habeat superintendens aut praepositus divi Nicolai e sugesto Latinam contionem; qua finita et benedictione publica recitata dimittat coetum scholasticum. 4. Decet quoque gratitudinem nostram erga ministerium et ministros verbi divini hilari animo declarare; et, quia munusculorum oblatio ad oram ob certas causas iam dudum abrogata sit, statuimus, ut famuli communes academiae singulis quadrantibus anni cum pixide sera munita (ad quam diaconi divi Nicolai clavem habent) in hunc usum comparata omnes professores et studiosos conveniant ab eisque munera spontanea pro cuiuslibet arbitrio exigant. Volumus enim hoc beneficium erga ministerium non coactum et ex debito, sed liberum ac spontaneum esse iuxta illud Hilarem datorem diligit dominus. 5. Statuimus quoque, ut singulis solemnibus festivitatibus, nimirum Paschatos, Pentecosteos, Michaelis et Nataliciis Salvatoris, famuli communes cum eadem pixide accedant omnes professores ac studiosos, et colliganta elemosynam in usum pauperiorum scholasticorum, qui in aegritudines incidunt. Accedant etiam professores eo tempore, cum eorum stipendia a notario distribuuntur. Hanc pecuniam praepositus divi Nicolai ad se recipiet et singulis annis novo rectori et decanis rationem reddet. 6. Est quoque non infima pietatis declaratio piorum hominum funeribus interesse; statuimus itaque, ut funebribus pompis studiosorum omnes professores ac studiosi frequentes intersint, professores quidem sub poena quatuor solidorum, studiosi vero sub duorum solidorum Sundensium multa, quae in aegrotantium scholasticorum usum converti debet. Similiter intersint studiosi funeribus honestorum hominum a rectore invitati. 7. Feriae et intermissiones scholasticorum laborum omnium publicorum habeantur in academia nostra quater per annum a festo nativitatis Christi usque ad Trium Regum, a die cenaeb Domini usque ad Dominicam misericordiaec, a festo pentecosteos usque ad trinitatis et per nundinarum

a

corregen.

b ceanae.

c Dominica

misericordias.

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quatuordecim dies, quae incidunt in dies caniculares post festum divi Jacobi; per dies bacchanalesa feriari prorsus interdicimus. Statuta de supellectile et vasis argenteis universitatis Caput XXVI 1. Vasa argentea, aerea ac stannea, quibus academia maiorum beneficio ac liberalitate donata et ornata est quibusve academia in conviviisb promotionum et aliorum actuum honoris academiae causa institutorum utitur, curae erunt rectori et aedilibus, qui ea non tantum conservare, sed et augere diligenter studebunt. 2. Ad ea augenda et amplificanda conferatur pecunia, quae in omnibus promotionibus a candidatis cuiuslibet gradus, ad keimhvlia academiae conferenda decreta et determinata est, quam notarius a candidatis exiget et annotato nomine singulorum candidatorum et, quantum quisque dederit, aedilibus reponendam tradet. 3. Ea omnia conserventur fideliter nec in privatum usum convertantur a professoribus vel aliis, sed in cista ad ea comparata reponantur et in domo ordinarii collocentur. Cista duobus seris occludatur, quarum unam clavem habeat rector, aliam syndicus sive ordinariusc iuridicae facultatis professor. Rector suam semper suo successori per manus tradet. Statuta de oeconomica disciplina Caput XXVII 1. In oeconomiam pia liberalitate illustrissimi principis, sanctissimaed memoriaee ducis Philippi, institutamf primum et deinde ab eius celsitudinis filiis, clementissimis nostris principibus, totius Pomeraniae ordinibus confirmatam et amplificatam, recipiendi sunt studiosi tenuioris fortunae, qui ab iis huc mittuntur ac praesentantur, quig instauratio in oeconomiae subsidia tulerunt. Recipiendi sunt et alii pauperiores adolescentes, quorum ingenium, pietas, modestia et assiduitas in litterarum studiis perspecta est. a

bachanales.

b convicii.

c ortinarius.

d sanctissimi.

e memoria.

f institutum.

g quae.

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2. Nemo enim admitti debet ad mensam oeconomicam nisi consensu et approbatione superintendentis vel illo absente praepositi divi Nicolai, qui, priusquam quis recipiatur, eum in praesentia rectoris vel inspectoris oeconomiae examinabit in doctrina pietatis et vitae modestia. 3. In recipiendis ad mensam oeconomicam studiosis praeter illos, qui ab ordinibus et civitatibus praesentantur, delectus est habendus ita, ut semper inquilini exteris et theologiae studiosi aliarum facultatum studiosis, si locus vacat, sunt praeferendi. 4. Omnes studiosi, qui oeconomico beneficio frui cupiunt, assidue et diligenter audiant theologicas praelectiones omnes. Si vero aliqui sint inter eos, qui animum ad alia studia applicare decreverunt, unam tamen ad minimum theologicam lectionem unius certi professoris continue audiant; et qui quotidie vel sacris contionibus vel theologicae praelectioni non interest, is unius diei spacio mensa oeconomica privetur. 5. Nemo feratur in oeconomia, qui nomen suum apud rectorem non est professus aut qui actu studiosus non est vel qui legibus et disciplinae oeconomicae se subicere noluerit. 6. Numerabunt singuli studiosi oeconomo pro usu mensae singulis septimanis duodecim solidos Sundenses, donec liberalior fiat ordinum ac civitatum contributio; interim, quod ultra debetur oeconomo, addet vel academia ex contributa summa vel solvent illustrissimi principes ex mera liberalitate. Dabunt quoque studiosi singuli oeconomo hiemis tempore ad ligna mediam marcham. 7. Donec certus paedagogus oeconomiae praeficiatur, qui oeconomiam inhabitet, sit interim inspector morum ac studiorum totiusque oeconomiae disciplinae censor in nova regentia primarius artium professor, hoc tempore magister Balthasar Raw, qui una cum decano artium singularum Calendarum die sub prandio ac cena visitabunt studiosos et singulos de diligentia et assiduitate in audiendis sacris contionibus, lectionibus theologicis et aliis et morum modestia et honestate vitae diligenter examinabunt et, si quid vel ipsi inter se vel cum oeconomo simultates habent, explorabunt; ubi culpam deprehenderint, severe obiurgabunt et omnem controversiam component.

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8. Examinabunt simul et oeconomum, ut is per vim, si quid novit de studiosis, nihil celet, et si quis inter eos sit ajkovlasto~ helluo, contentiosus aut rixarum auctor, et quid in cuiuslibet moribus desideret, inspectoribus fideliter referat, ut ii hisce malis mature mederi queant. 9. Leges ac statuta pietatis, modestiae et civilitatis, quae ad mensam oeconomicam observanda veniunt, et, quae studiosis partim antea a senatu academico sunt praescripta, partim ab eruditioribus modestioribusque adolescentibus sunt addita et hactenus observata, videlicet de orationibus ad mensam, de recitatione historiarum ex bibliis et chronicis ante vel post prandium, de vitandis inhonestis et spurcis colloquiis, de non suggilandis aliis, de latino sermone ad mensam usurpando, de poenis exigendis per certos praetores ab iis, qui contra haec statuta delinquunt, ea inspectores diligenter examinabunt ac etiam pro sua prudentia, augebunt ac confirmabunt et in tabellam conscriptam in conspectum proponent parietique affigent et, ut diligenter serventur, prospiciant. 10. Constituant duos ex senioribus et modestioribus adolescentibus, qui nomine inspectorum auctoritatem habeant alios omnes commonefaciendi, obiurgandi et contentiones compescendi eosque, qui statuta oeconomica contumaciter violant, consueta et ab inspectoribus comprobata poena punire; qui, si illis obtemperare noluerint, eos ad inspectores statim deferant. 11. Hi neminem ferant in suo contubernio, qui statutis oeconomiae se subicere noluerita, et eos, qui prorsus nullas audiant theologicasb praelectiones et qui crebras rixas excitant, tales omnes a mensa tantisper arceant, donec resipiscat, et offenso sodalitatec meritam persolvat multam. 12. Pietate ac modestia praeluceat oeconomus studiosis contubernalibus et sedulo caveat, ne ipsis vel boluandi vel cartulis tesserulisve ludendi vel rixandi vel suas lectiones negligendi aliaque flagitia perpetiandid occasionem praebeat nec patiatur illos in oeconomia aut diurnas aut nocturnas instituere compotationes.

a

noluerint.

b theologicus.

c soldatitio.

d perpatiandi.

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13. Si quid inter studiosos convictores controversiarum incidat, duo illi adolescentes seniores ab inspectoribus ut praepositi constituti studeant placide componere et eum, in quo culpa deprehenditur, severe obiurgent ac secundum statuta sua pro merito multam ei iniungant; qui, si contumax ac rebellis extiterit, rem totam ad inspectores referant.a Statuta de poenis delinquentium Caput XXVIII 1. Controversiae si quae incidunt vel inter professores vel inter scholasticos quacumque de causa, ad rectorem et senatum academiae deferant ibidemque causas suas agant, eius iudicio se subieciant sententiaque a toto senatu lata acquiescant, nisi tantae fuerint causae, ut necessario ad illustrissimos principes referendae forent. Qui contra fecerit, pro rei gravitate senatus academici arbitrio severe puniatur.

a

danach folgt Von der oeconomia aus furstlichem gegeben abscheide. Die oeconomia sollen Magister Balthasar Rhaw als oberster und primarius Professor facultatis artium mit dem Decanus alle monat circa Calendas eiusdem mensis visitiren, einsehung thuen, das die aufgerichtete ordnung, den Oeconomum undt seine tischgesellen betreffendt, gehalten und niemandt in der oeconomien geduldet werde, er studier den (so fern er von den patronis praesentationibus keine andere befelich empfangen hat) theologiam, oder so iemand praesentiret, oder sonst angenomen wurde, der nicht ex professo theologiam zue prosequirn geneigt, das dieselbige dennest ein gewiße praelectionem in theologia wekentlich und continue hore, uber tisch und nach eßens ihre christliche nuze lectiones und exercitia mit furlesung der biblien und historien in cronico haben, stets latein reden, dießen wegen unter sich ordnungen machen und mit billiger straf sich unter einander rechtfertigen, niemants in ihren contubernio gestaten, der nit fleißich, freundt , zuchtich ist, praelectiones publicas in theologia und sonsten horen. Und so jemants hirwider handelte, und einige verlust in der oeconomia, im collegio oder in der stadt verrichtet, die sie unter sich erfahren, wens gleich vor der universitet nichtt gelangt, am tisch keines weges bei sich dulden, ehe den er mit vorwißen der inspectorum oeconomiae sich mit seinen tischgenoßen versunet, wo aber kein hofnung, ihnen genzlich von sich excludiren. / Wo jemants außerhalb derselbigen, so von standes, vermag der universitet revers praesentiret wurden (die man unweigerlichen annehmen mus), in die oeconomien anzunehmen sei, das iudicium principaliter doch mit folgender condition bei den General Superintendenten, oder wo derselbige in etlichen wochen nit doheim sein kunde, bei dem gripsswaldischen primario Pastore oder Praeposito zu St. Niclaus sten, also das sie allewege den Rectorem, den ordinarium Iurisconsultum und primarium Magistrum facultatis artium mit dazue ziehen und vero iudicio persohnen zue solchem beneficio zuelaßen, in diesen landen geborn scholaren andern furziehen, derer achtunge haben, so kirchen und schulen in diesen landen dinen kunnen. / Was von der oeconomia die universitet nuzlich verordenet hat und ferner verordnen wirdt, sol der Oeconomus selbst treulich halten, keine zechen unter der burße gestaten, wo dawieder geschehe, sollen die inspectoren und Rector abschaffen.

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2. Nemo studiosorum habitatione sua tabernae loco, ad quam bibuli confluant, abutatur aut ludendi occasionem praebeat. Si quis vero studiosorum tesserulis aut carthis lusoriis deprehensus fuerit vel in propria habitatione vel quocumque in loco, puniatur duobus aureis et praesenti pecunia ludendi gratia proposita, cuius media pars fisco cedit, altera rectori. Similiter, si apud aliquem aut in alicuius adolescentis habitatione tesserae aut carthae lusoriae deprehensae fuerint, dimidio talero multetur. 3. Si quis studiosorum in publicis tabernis aut locis inhonestis ac suspectis versari aut compotare aut cum mulieribus puellisque dubiae famaea colludere deprehensus fuerit aut turpi amori indulgeat, ex senatus arbitrio pro circumstantiarum qualitate saevere puniatur. 4. Cuicumque studiosorum alterum convitiis aut maledictis prosecutus fuerit aut famam alicuius prociderit, praesertim culpae innoxium, marcha Sundensi multetur; si vero famoso scripto aliquem diffamaverit, is duobus taleris puniatur aut triduani carceris poena. 5. Siquis vel studiosum vel civium quenquam ad arma provocaverit aut armis cuiuscumque generis (scolpeto excepto) saluti alterius insidiatusb fuerit, etiamsi eventusc voluntati non respondeat, aureo nihilominus puniatur et armis illis, quibus usus est, privetur. Scolpeto vero vitae alterius minitansd, si non disploserit, tribus taleris multetur et scolpeto privetur; ubi vero displosit et istac aberravit, scolpeti amissione et unius mensis spacio carcere puniendus erit. 6. Qui alium plagis pugnisque non cruentatis adorsus fuerit, vel eum ade terram prostraverit vel ei sensum doloris aut vibicis vestigia intulerit, aureo punietur. Si autem simul et vulnus notabile inflixerit, is primum laeso adversario satisfaciat, armis quibus usus est, privetur, et pro arbitrio senatus ei multa decernatur. 7. Si quis magistratum aut praeceptores aut verbi ministros aut alios questus, quos debebat reverentia afficere, contumeliose vel verbis vel facto offenderit, huic poena carceris ex senatus decreto imponatur aut grandi pecunia multetur. a

faema.

b insitiatus.

c eventui.

d minitanti.

e ut.

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8. Scortatores, adulteros, virginum violatores vel, qui scortum vel in sua habitatione detinuerit vel quocumque in loco fuerit, is duplici poena afficiendus erit, carcere spacio octo dierum et duorum aureorum multa addita severissima obiurgatione; qui si commonefactus semel iterum in huiusmodi stigiis deprehendatur, per quinquennium ex Pomeranico ducatu relegabitur. 9. Qui nocturno tempore aedes professorum aut civium lapidibus violenta manu pulsaverit aut fenestras confregerit, carceri per mensem includatur, fisco academiae decem aureos solvat, quos offendit, placet, et res confractas resarciat aut perpetuo relegetur vel relegationem viginti aureis redimat. 10. Si quis publicos vigiles an vitiis et contumeliis affecerit aut eos armis adorsus fuerit, vel lapidibus petierit, aureo puniatur. 11. Quicumque nocturno tempore civibus ligna, hortorum sepes, coassationes, redas et similem ad ignis usum materiam furto ac fraudulenter abstulerit et in suam habitationem comportaverit, is primum domino rei satisfaciat et academiae aureum persolvat aut pro qualitate rei ablatae a senatu academico vel carcere vel poena pecuniaria puniatur. 12. Quicumque instar luporum civibus oves, porcellos, anseres et pullos gallinaceos surripuerit, iisdem duplum pretium persolvat et duos aureos academiae numeret. 13. Si quis studiosorum post pulsum campanulae vespertinum nocturno tempore cum armis in plateis obambulet et cyclopiisa clamoribus turbas excitet et a publicis vigilibus deprehensus fuerit, captus in libera custodia civitatis iuxta veterem transactionem ac decretum doctoris Joannis Perleberch1, qui introductioni academiae interfuit – et nos eius verba hic ascripsimus – detineatur et altero die mane rectori sistatur, qui arbitrariam ei iniungat poenam; qui vero modeste cum lucerna sine armis et vociferatione incedetb, compellatus a vigilibus nomen suum libere profiteatur nullaque eos afficiat contumelia, si contrafecerit, altero die a

cyclopicis.

1 siehe

b incidet.

Anm. 1 auf S. 284.

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praefecto vigilium satisfaciat et a rectore severe obiurgetur, quod statutorum academiae memor non fuerit. In antiquo libro statutorum exstat sequens contractus scriptus a doctore Ioanne Perleberch1, qui introductioni academiae interfuit. Statuimus et irrefragabiliter ordinamus, quod nullus studentium post decimam horam tempore aestatis et nonam tempore hiemis debet ire cum armis offensibilibus in plateis aut constitui in aliquo loco inhonesto aut in taberna aliqua; qui si repertus fuerit, debet per vigiles seu custodes capi et [in] custodiam communem honestam civitatis per eosdem reponi et die sequenti, si arma habuit, cum armis rectori praesentari et puniri secundum modum excessus aut, ut est in statuto in rubrica de poenis delinquentium. Et antequam dimittetur de carceribus seu custodia, debet vigilibus dare quatuor solidos et custodi carceris octo. Si vero fuerit repertus post dictam horam in plateis cum lumine vel sine lumine, sine tamen armis offensibilibus, tunc debet dicere nomen suum vigilibus et praestare fidem, quod se velit mane praesentare rectori et allegare causam rationabilem, quarea contra statuta post decimam horam in plateis transierit. Et si vigiles nomen eius in mane manifestaverint rectori, solidum unum Sundensem in premium habebunt. Et tum rector sic denuntiatum vel sponte comparentem ad arbitrium suum puniet, salvo semper statuto loquente de visitantibus tabernas et loca inhonestab, quod volumus intelligi de die et intelligimus tabernam quamcumque, ubi proponatur cerevisia. 14. Quicumque sacris diebus sub contionibus in oenopolio aut tabernis quibuscumque deprehensus fuerit, dimidio talero puniatur. 15. Si quis scolpetos aut bombardas disploverit intra parietes collegii vel eas in suis habitationibus detinuerint, puniantur amissione earum. 16. Omnia flagitiorum genera, quae in hisce statutis non sunt commemorata et quae tamen subinde impulsu diaboli perpetrantur a distortae naturae a

qua.

1 Die

b intronesta.

hier genannten und wohl von Johannes Parleberg (WS 1457 Dekan der Artistenfakultät, WS 1466 Rektor, vgl. Friedländer I/1893, S. 11 und S. 33) erstellten älteren Generalstatuten sind nicht erhalten. Dieser Artikel gleichlautend auch im Generalstatut von 1545 (vgl. Nr. 9, S. 145).

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adolescentibus, severe quolibet tempore puniat magistratus scholasticus nec sit proswpolhyivaa et sciat ei divinitus esse hanc potestatem attributam malis in terrorem. Puniantur autem pro delicti qualitate seu poena pecuniaria seu carcere seu relegatione; et si taetrumb fuerit facinus, praesidium consiliumque illustrissimorum principum imploret senatus academicus. Statuta de statutis disciplinae scholasticae singulis semestribus promulgandis Caput XXIX 1. Sequentia statuta academiae ad disciplinam iuventutis spectantia a singulis rectoribus per academiae notarium bis recitanda erunt praemissa brevi oratione a rectore de legum utilitate ac necessitate aut de re aliqua huic cognata. Et post legum recitationem addita pia aliqua, brevi tamen commonefactione de oboedientia aut simili materia recitabuntur autem statuta primum intra diem decimum quartum a rectoris declaratione, secundo proxima die Mercurii post Calendas Maii. 2. Recitationi statutorum intersint omnes professores, qui domi sunt aut per valetudinem non impediuntur, sub poena aurei. Similiter intersint omnes studiosi sub poena semimarcae Sundensis, nisi iustam causam suae absentiae indicent rectori. Semper autem huius poenae mentionem faciet rector in intimatione, qua ad repetitionem statutorum invitat professores ac studiosos. Statuta universitatis Gryphiswoldensis publica a singulis rectoribus proponenda 1. Quisquis se in hanc scholam contulerit, primum omnium sciat se intra dies quatuordecim nomen suum apud rectorem profiteri debere. Quia neque honestum neque tutum est reipublicae quemquam in alia urbe sine certo magistratu et sine legibus vivere et habet quandam malevolentiae ac proditionis speciem, nomen suum magistratum velle celare, a quibus vitiis cum longissime abesse debeant, qui destinati sunt philosophiae et a

prosopwluciz.

b tetrum.

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bonarum litterarum studiis, mandamus, ut singuli referri nomen suum in catalogum scholasticorum curent. Quod si quis honestissimae huic legi parere noluerit, is neque in publicis lectionibus ferendus erit neque gaudebit concessis ab imperatoribus et principibus academiae nostrae privilegiis. 2. Mandamus etiam, ut, qui professus est rectori nomen, statim, si opus erit, alicuius privati praeceptoris opera in discendo utatur. Quia isti, qui per aetatem nondum iudicare possunt, quid praecipue et quo parum proficiunt et mores sunt in periculo, si non adhibeatur custos et moderator idoneus, quare rector neminem imperitorum iuvenum hic sine certo praeceptore errare patietur. Ac si quis scholasticus artium, cuius aetas peculiari gubernatore opus habet, deprehensus fuerit, qui non voluerit uti familiaritate alicuius certi praeceptoris, is ex schola et ex urbe eieciendus erit, quia contra mandatum dei est permittere, ut illa aetas sine certo custode libero suo vivat arbitrio. 3. Studia privata committimus iudicio ac fidei domesticorum praeceptorum, sed quia in scholis gradus bono et utili consilio constituti sunt propter ordinem discendi, ut scholastici ordine per gradus traducerentur ad superiore[s] disciplinas iudicio praeceptorum, ideo proponemus, quas artes in singulis gradibus requiramus. Qua ex re intelligetur, quae artes maxime necessariae sint adolescentibus et in quibus praecipue elaborare debeant. In infimo gradu grammaticam, dialecticam et elementa rhetorices requirimus. Qui vero in hac puerili doctrina, quantum satis est, versati expetent magisterii titulum; is mandamus, ut audiant, quaecumque praelecta fuerint in mathematicis, physicis et philosophia morali, quia turpissimum est ignaros horum elementorum philosophiae appellari tamen philosophiae magistros. Ceterum adhortamur omnes scholasticos, ne haec studia primarum artium et philosphiae negligant, quia non satis idonei sunt ad superiores facultates tutandas isti, qui non afferunt ad eas mediocrem harum artium notitiam atque usum. 4. Ut autem habeant scholastici exercendae dialectices occasionem, quae ad parandum iudicium de gravibus controversiis vel imprimis necessaria est, constituimus, ut singulis binis mensibus habeatur publica disputatio. Si quis autem detrectabit auctoritatem rectoris aut praeceptoris sui et recusabit vel disputare vel in disputationibus respondendi munus subire, severe puniatur, quod in re non solum privatim utili, sed etiam publice necessaria ad conservandum morem, ex quo plurimum utilitatis ad omnes studiosos redit, hoc officium reipublicae praestare recuset. Mandamus

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autem, ut omnes publicis disputationibus ac declamationibus ac reliquis publicis actibus academiae intersint sub poena, quae in legibus praescripta est. 5. Quamquam autem de religione et moribus quotidie traduntur gravissima et sanctissima praecepta in schola, tamen quia deus non tantum doctrina, [sed etiam] metu poenarum coerceria homines a magistratibus voluit, pertinet ad officium rectoris de moribus etiam proponere leges et exempla poenasque constituere in eos, qui leges violant. Cum autem initium sapientiae sit timor domini, mandamus omnibus scholasticis omnium disciplinarum, ut dent operam, ut aliquid studii ponant in cognoscendo verbo dei et summa doctrinae christianae, ut discant timere deum et credere deo, publicas caeremonias pie venerenturb. Imprimis autem mandamus, ut diebus Dominicis accedant ad sacra officia ad audiendas contiones; haec officia ad cognoscendam et exercendam pietatem instituta deo placent et exempli causa praestanda sunt. Decet enim nos et nostram iuventutem assuefacere ad pietatem et invitare illitteratos, qui e nostro iudicio pendent, ut pie venerentur religionem. Ac magistris, qui domesticas habent scholas, mandamus, ut pueritiam suae fidei commissam diligenter assuefaciant ad pietatem et domi tradant eis elementa doctrinae de Christo necessaria illi aetati. Si quem autem deprehenderimus contumelia afficientem evangelium ac publicas caeremonias aut per contemptum negligentem aut superbe fastidientem contiones et alia sacra officia pro modo delicti aut poena carceris puniatur aut cum ignominia ex hac schola dimittatur. Mandamus etiam, ut scholastici iustum honorem habeant omnibus, qui praestant dignitate aut doctrina, hoc enim virtuti debetur. Imprimis autem mandamus, ut discipuli magistratus suos et praeceptores honore afficiant suamque pietatem erga ministerium et ministros verbi cum debita munusculi contributione declarent et sciant deum ulcisci contemptum ministerii et magistratuum et punire ingratitudinem erga praeceptores; sic enim scriptum est, si reddideris malum pro bono, non discedet malum a domo tua. 6. Prohibemus et libellos famosos, maledica scripta, calumnias, detractiones, convicia aut quascumque rationes, quibus bonorum et innocentium hominum fama aut existimatio laedi potest. Debet enim procul abesse ab honestarum disciplinarum studiosis haec petulantia; et, cum in legibus civilibus graviter puniatur, non debet in nostra republica, quae omnis iustitiae et humanitatis exemplum esse debet, impuniata relinqui. a

coherceri.

b reverentur.

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7. Prohibemus et tumultus nocturnos in plateis, quibus praecipue publica tranquillitas et pax urbis pertubari solet, item furta, scortationes, stupra, adulteria, effringere fores, depopulari hortos collegii et hortos civium et similia. Quae si quis designasse deprehensus fuerit, pro conditione facti aut ex urbe eieciendus erit aut grandi pecunia vel carcere multandus. Errant enim, si qui praetextu scholasticae libertatis existimant se impunitatem huiusmodi scelerum vel facinorum habere. Quamquam autem optimi ac sapientissimi imperatores multis ac non contemnendis privilegiis ornaverunt litteras, ut his honoribus invitarent homines ad studia litterarum, tamen non voluerunt confirmare improborum licentiam, sed tueri bonos ac tranquillos, nec voluerunt latrociniis locum in scholis concedere, quae debent esse officinae omnium virtutum atque honestorum officiorum. Nam in his scholis doctrina virtutis ac religionis traditur. 8. Ut autem minus occasionis sit nocturnorum tumultuum, constituimus, ut quilibet vespertino tempore mature domum adeat neque hyeme post nonam, aestate vero post decimam horam usquam in publico urbis loco conspiciatur; tumque campanae signo dato fores collegii occludi debent. Quod si quis post id tempus domum rediens collegii muros ac septa conscenderit, floreno, aut si saepius patrasse convictus fuerit, grandiori pecunia multabitur. Mandamus etiam, ut iuxta vetus edictum nostrae academiae studiosi omnes migrent in collegium aut habitent cum privatis praeceptoribus vel cum suis parentibus. Sunt enim mores adolescentulorum in periculo, cum inspectores desunt. 9. Prohibemus etiam, ne quis studiosus, nisi rite invitatus publicis choreis se admisceat. Id enim cum levitatis et protervitatis certissimum indicium sit, tum facile alicuius tumultus occasionem praebere posset. Cum autem et periculo iuventutis nobis commissae commoveri nos deceat et dissensionum ac turbarum, quantum fieri potest, occasiones praecavere debeamus, lata publice lege constituimus, ut scholastici a publicis choreis aut similibus vulgi congressibus, nisi legitime invitentur, in totum abstineant. Qua in re etsi bene institutos adolescentes, quid ipsorum modestiae conveniat, sedulo et ultro facturos non dubitamus, tamen gravissime in eos aminadvertemus, qui contumacia aut temeritate aliqua in hanc legem delinquent. 10. Quemadmodum autem a magistratu urbano lege lata cautum est arma gerere civibus et universae urbanae multitudini, ita et nos, quo pauciores

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occasiones sint tumultuum, eandem legem cum primis observandam inter studiosos volumus. Itaque prohibemus omnino gladios, pugiones, hastas, malleos, discos aut globos ferreos aut plumbeos aut cuiuscumque generis arma ad nocendum comparata vel clam vel palam gerere; et, ut haec lex, qua communis tranquillitas munita est, quam diligentissime observetur, committimus privatis praeceptoribus, ut eius rei curam gerant et suos ad huius legis observationem adhortentur. Quod si quis vel praeceptorum monitis acquiescere noluerit vel contumaciter adversus aequissimam legem deliquerit, graves pro rectoris ac professorum arbitratu poenas luet. 11. Quamquam autem nulla certa vestitus forma praescribi potest, tamen mandamus, ut scholastici verecundiam et modestiam praestent ut in aliis rebus, ita etiam in vestitu ac incessu; in quibus rebus affectatio novitatis signum est levitatis animorum et poenam meretur, quia per haec levia vitia, ut videntur, gradus fit ad deteriora. 12. Prohibemus inhonestos et illiberales omnis generis ludos nam et ea res multarum contentionum et tumultuum causa saepe exsistit et praeterquam, quod incautos facile exhaurit, tum etiam ipsa ludendi consuetudo per se studiosis minus digna est et moribus perniciosa. 13. Cum vero nulla nocentior pestis sit cum omni honestati tum praecipue bonarum litterarum studiis crapula et ebrietate et nullum tamen vitium hoc tam miserando saeculo vulgatius sit et latius grassetur, admonitos bonae spei adolescentes volumus, ut hanc potandi helluandique foedam consuetudienem quam maxime fugiant. Ideoque prohibemus, ne quisquam oenopolia aut alias tabernas frequentet, quo minor possit esse potandi occasio, atque haec tabernarum frequentatio moribus etiam et famae (qua nihil antiquius optimi quique habere debent) labem aspergit et ipsum exemplum per se nocet, quo alii ad vitia incitantur et deteriores fiunt. 14. Mandamus etiam serio, ut nemo studiosorum domicilium collegii inhabiteta, nisi prius clavem habitationis a decano facultatis artium redimat et inventarum in ea rerum catalogum a procuratore habeat, in quo qualitas earum sit denominata, ut, ubi emigrare rursum voluerit, in eodem valore omnia bona fide et sine disceptatione restituere possit. Mandamus quoque, ut nemini studiosorum ex una in aliam habitationem commigrare a

inhabitat.

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liceat nec sibi contubernalem pro arbitrio adiungere nisi consensu decani facultatis artium. 15. Decretum similiter est a rectore et toto academico senatu, ut nemo studiosorum hinca discedat, antequam academiae pro usu habitationis pensionem debitam et rectori, si quid multae ei iniunctum est, persolverit et privato suo praeceptori pro labore institutionis et disciplinae satisfecerit, similiter et hospiti et omnibus, quibus debet, numeraveritb sub poena relegationis. 16. Serio mandamus, ut omnes scholastici intersint publicis declamationibus et disputationibus, quae potissimum eorum utilitatis gratia institutae sunt, sub poena semimarcae Sundensis, nisi iustam absentiae suae causam rectori indicaverint. Interesse quoque adolescentis volumus piorum hominum funebribus pompis, ad quas a rectore invitantur, ut utificationemc fidei suae de resurrectione mortuorum declarent.d 17. Mandamus quoque severe ac sub poena relegationis, ne quis ex aresta, ut vocant, levis descendat etiam controversia composita, nisi prius a rectore aresta ei remissa fuerit. 18. Nemini intra valvas collegii liceat habere scolpetos aut bombardas nec eas displodere sub poena unius taleri; qui itaque huius generis arma secum in academiam attulerit, ea privato praeceptori aut hospiti conservanda tradat.e Laus sit tibi, Christe!

a

huic. b numeravit. c verbessert. d declarant. e danach folgt Von diesen lezen statutis aus furstlichem abscheide. Niemandt soll im collegio ohne des Decani und inspectoren, des collegii bevehlich ein stube bezihen oder einnehmen, bei poen 2 gulden. Im collegio sol niemandes buchsen noch rhor abschießen. [Wan] iemants darwieder thete, sol der Decanus und Inspectores Collegii erstlich mit deßelben privato praeceptori abschaffen oder, wo es unfruchtbar, an den Rectorem referiren, sich in dem keine personen irren noch abhalten laßen. Do auch jemandt buchsen in die universitet mitbrachte, sollen die studenten dieselbige iren privatis praeceptoribus in verwahrung thun und ihnen mit buchsen umbzuegehen und damit zu schießen mit nichtt gestaten.

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29. Wolgast 1571 Juli 21 Herzog Ernst Ludwigs Renovierte Ordnung für die Universität A’1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 69– 84; 16 Seiten; Format 330x209 mm. A’2 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 377r–389r; 23 Seiten; Format 327x206 mm. A‘3 – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 390r–401r; 23 Seiten; Format 331x206 mm. B – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 150, pag. 15r–24r; unvollständige Abschrift; 20 Seiten; Format 317x217 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Bd. 2, Stralsund 1767, S. 826–835. Regest – Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil, Greifswald 1856, S. 131. Am 2. Mai 1571 erteilte Herzog Ernst Ludwig seinem Kanzler Valentin von Eickstedt und dem Großhofmeister Ulrich von Schwerin die Instruktion zur Visitation der Universität.1 Spätestens am 4. Mai nahmen die beiden Visitatoren, denen auch der Eldenaer Amtshauptmann Nikolaus Sastrow zur Seite trat, ihre Arbeit auf.2 Wie die erhaltenen Visitationsprotokolle zeigen, nahmen die Überlegungen zu einer künftigen Ordnung der Universität und zur strittigen Stellung des Superintendenten in derselben eine wichtige Rolle ein.3 Die Visitatoren schlugen vor, alle früheren Abschiede zusammenzufassen und zu überarbeiten und auf diesem Wege zu einer gültigen Ordnung zu gelangen.4 Am 19. Mai 1571 übersandte die Universität dem Herzog einen entsprechenden Entwurf, der sich auf eine heute verlorene fürstliche Erklärung von 1563 sowie die Visitationsabschiede von 1568 und 1570 stützte.5 Der Visitationsabschied ist als „Renovierte Ordnung“ in die Literatur eingegangen6 und wird daher auch hier unter dieser Bezeichung geführt. Tatsächlich erinnern 1

APS AKW 1788, fol. 373r–375r. 2 Friedländer I/1893, S. 301. 3 Visitationsprotokolle v. 4. Mai 1571, APS AKW 1788, fol. 271r–272v. Zum Streit um die gegenüber dem Rektor konkurrierende Stellung des Generalsuperintendenten als inspector universitatis vgl. Alvermann 2004, S. 38f. 4 Man muss vorige abschiede in eins zusamen ziehen / was temporal gewesen und erlediget, kan ubergangen dorch so gerichtet werden, das konftigkliche unrichtigkeit 5 Vgl. vorbleibe, Visitationsprotokoll v. 4. Mai 1571, APS AKW 1788, fol. 372r. Einleitung zu Nr. 26. Brief von Rektor und Konzil an Herzog Ernst Ludwig v. 19. Mai 6 So bei Dähnert II/1767, S. 826 und 1571, APS AKW 1788, fol. 403r–404v. Kosegarten II/1856, S. 131.

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Aufbau des Textes und die Breite der Regelungen eher an Generalstatuten als an einen Abschied. Inhaltlich entsprechen alle hier angesprochenen neuen Regelungen, wie die veränderte Besetzung der Fakultäten, der Rektorwahlturnus u.ä. dem Statutenentwurf von 1570 (vgl. Nr. 28), der also u. U. für die Abfassung der „Renovierten Ordnung“ herangezogen wurde. A’1 stellt das Konzept zum Entwurf der Universität für die erneuerte Ordnung dar. Es ist mit Fürstliches bedencken von reformation der universität bezeichnet.1 Von der gleichen Hand wie A’1 ist der erste Teil A’2 geschrieben, welcher als Reinschrift des Entwurfs der Universität anzusehen ist. Diesem sind in der herzoglichen Kanzlei umfangreiche Ergänzungen angefügt worden, die dann in A’3 übernommen wurden. Neben den Bemerkungen Ist auch duppelt und Universitet auf der Rückseite (fol. 401v) findet sich auf der ersten Seite von A’3 der Vermerk Auss disser copi das original abschei geschriben. Für die Zuverlässigkeit dieser Angabe spricht, dass wohl nach der Fertigung der Abschrift die Datierung des Konzepts vom 8. Juni in den 21. Juli 1571 verbessert wurde. Diese Datierung ist in keiner der anderen Textvarianten zu finden. Für B und A’1 fehlen Datierungen. A’2 ist auf den 1. Juni datiert, während D den 20. Juli als Datum hat. Die Ausfertigung selbst ist nicht überliefert. B ist wohl eine unvollständige zeitgenössische Abschrift, die zudem Textverluste durch Beschädigungen aufweist. Die in B eingefügte Zählweise stimmt nur mit der angefügten Zählweise in D überein und ist in keiner anderen Fassung des Visitationsabschieds zu finden. Dies spricht dafür, dass B die Vorlage für Dähnert war. Ihm muss allerdings noch die vollständige Fassung vorgelegen haben, da er den gesamten Text der Renovierten Ordnung wiedergibt. Die Transkription erfolgte auf Grundlage von A’3, da es sich hierbei um die Fassung handelt, die inhaltlich der Ausfertigung am nächsten kommt.

Von Gotts gnaden wira Ernstludwigb, Hertzogc zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wendenn, Furst zu Rugen und Graff zu Gutzkowd thun kundt idermenniglich, insonderheit den wurdigen, achtbarn, hoch und wolgelarten, unsern lieben andechtigen und getreuenn, Rectori, Dechandt und Professorn unser universitet zum Gripsswaldt, und allen ihren nachkommenne. Dieweil wir sampt unsern geliebten hern brudern, den hochgebornen Fursten und Hern, Hern Johans Friderich, Bugschlaff, Barnim und Casimir, in gemeiner regierung fur acht jarnf, aus christlichem geneigten gemuete, iegen kirchen, schulen und gutte kunste, auf ermhanung des hochgebornen Fursten und Hern, Hern Barnim des a

Johansfriderich, Bugslaff A’1. b Barnim unnd Casimir gebroder A’1. c Hertzogen A’1. d etc. B. späterer Hand Marginalie §1 B. f die letzen 23 Wörter am Rand nachgetragen A’1.

e von 1 Auf

der letzten Seite sind einige Notizen angebracht: 1 De Superintendentis officio et unione cum Academiae. 2 Arbitri de unione Superintendens et consul senior. 3 Domus collationis locus consistorii parvo lectorio usw.

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eltern, Hertzogen zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, Fursten zu Rugen und Graffen zu Gutzkow, unsers vielgeliebten vettern, vaters und vormundt, auch rath unser furnhemen Landt und Hoffrathen, zur regierung vorordent, und von Kayserlicher Mayestet bestetigt, die donation, damit unser freundtlicher liebera herr vaterb, Herrc Philippus, weilandt zu Stettin, Pommern etc. Hertzog, Furst zu Rugen und Graff zu Gutzkow, hochloblicher und christlicher gedechtnus, unsere universitet zum Gripsswalded gnediglich vormheret, publicieret, und dem Rectori, Dechandt und Professorn derselbigen realem possessionem ein und uberandtwortet. Alss haben wir die reformation und confirmation gedachter universitet, so anno 1547 geschehen, domaln, und nhune wiederumb fur die handt zu nhemen befholen, mit unsern Rathen dieselbige fleissig erwogen, und befunden, dass vorberurte reformation vom Rectore, Dechandt und Professorn domalss begriffenn, weitleuftig istf, mehr zurg vollenkommenheit, alss iegenwertiger muglichen gelegenheit gerichtet. Welchs hochgedachter unser geliepter herr vater in erwegung derselbigen reformation befundenn, und derhalben gemelte ordnung in erfolgter confirmationh zu mugliger iegenwertiger gelegenheit restringiret. Damit aber unter Professorn derhalben kein streidt oder missverstandt sein noch entstehen mochte, und die universitet eine gewisse ordnung der faculteten und regel aller studien, disciplin und gantzer schulregierung hette, darnach ein jeder sich richtede, haben wir gedachte formul in etlichen articuln und puncten mit guttem rath folgender gestaldt limitiret und erkleret, inmassen solche unsere declaration anno 1563i in traditionej donationis dem Rectori, Dechandt und Professorn zugestellet wordenn1 k. Alss aber dieselbige vorlorn sein solll, und derwegen allerhandt unruhem und missverstandt ingerissen, haben wir dieselbige mit guttem rath unser Landt und Hoffrhete widerumb renoviret.n Nemblich also, dass anfenglich die ordnung von ampt und wahl des Rectoris, von academischen a

hertzlieber A’1. b vater und Her A‘1. c Herzog D. d ym mildenn testament A’1. e die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen A’1. f danach gestrichen auf viele Professorn besond ihn der philosophischenn facultet gestellet A’1. g danach gestrichen furgebildeter A’1. h die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen A’1. i 1568 D. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen publicatione A’1. k von späterer Hand Marginalie §2 B. l von späterer Hand die letzten sechs Wörter unterstrichen B. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wirung A’1. n von späterer Hand am Rand nachgetragen (Textverlust durch beschädigtes Papier) […]lis annis; […]nus; […] 9. quibus fiat electio; […] 18. quibus fiat introductio; […] de dio electionis rectoralis sub anno 1563 rectore doctor Christiano Calenius [† 1617, Professor der Medizin, siehe Kosegarten I/1857, S. 219–220] pagina 228 facie secunda B. 1 Der

Visitationsrezess von 1563 ist verloren, siehe Alvermann 2004, S. 38.

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senat, inscription und depositiona soll und kan, laut des buchstabs in der begriffenen form gehaltenn, jedoch jerlich nur ein Rectorb erwhelet, und wen die whale umb Dionisiic geschehen, die solennis declaratio Rectoris alwege uf den tagk des evangelisten Sanct Lucae, an welchem unsere universitet anno Christi 1456 erstmaln introducieret istd, mit den gewontligen ceremonien, derer die Professores domit eine bestendige forma sei, sich zu vorgleichen habenn, umbe eins nach mittage celebriret werdenn. Wan alssdan der neu erclerte Rector von den Professorn zu hauss deduciret ist, magk ehr mit weine und bellariisf seine ehererbietung erzeigenn, und niemandt zu mehren unkosten vorpflichtet sei. Nach geschener declaration an gelegenem tage sollen der vorige Rector und Dechandtg iren nachfolgern in beisein der Dechandth, auch iegenwarti eines aus ider facultetj eltistenn Professoren, so der universitet zum lengsten beigewonetk, rechnung thuen undl wass der universitetm von inscriptionibus, mulctis, promotionibusn, oder sonst zukompt, dem Procuratori universitatis dasselbige zu register zu brengenn uberandtworten. Ferner soll der neue Rector in der ersten woche nach der declaration deno academischen senat convocieren, und radtschlag haltenn, ob die statuta universitatis, so man jarlich zweier promulgiret, auss erheblichenp, notwendigen und unumbgengklichenq ursachen zu vormehren sein, indem dochr Rectors und Professorn nicht leichtlich enderungt furnhemen sollennu. Wie nhun von statutis ingemein geschlossen wirt, also, dass der Rector sie innerhalb viertzehenv tagen, auf einen mittwoch umb acht uhrn, wen zuvor alle Professorn und studentenn in der kirchen auf intimation des Rectoris erschienenn, und in der predigt oder sonsten fur die universitet, kirchen, schulen und studia literarum dangksagung und gebedt a

am Rand nachgetragen und gestrichen von dem vor Decanes facultatum unnd wen sie ampt und [danach gestrichen folgent] alles ausgenommen die bestellunge der an facultatum unnd ampt der professorum bleiben muge A‘1. b zwe Rectores im herbst unnd frueling A’1; die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen, danach gestrichen zwe Rectores im herbst und frueling A’2. c danach gestrichen oder Georgii A’2. d und am tage der apostell Sancti Philipp unnd Jacobi A’1; danach gestrichen und am tage der apostel Sanct Philippi unnd Iacobi A’2. e zwelff uhr oder A’1; danach gestrichen zwelff uhr oder A’2. f die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen bier, obs, gebacken kuchenn zum truncke A’1. g rechnung thun, davor gestrichen unnd eltisten Professorn auss iglichen facultet A’2. h die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen B. i iegenwurt. j facultat. k statt der letzten 14 Wörter und eltisten furnemen Professorn auss iglicher facultet A‘1, die letzten 14 Wörter am Rand nachgetragen, nach dem achten Wort gestrichen wo durch funhemen A’2. l von B. m die letzten neun Wörter fehlen D. n Bomotionibus D. o über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen und. p verbessert auf erblichen A’1. q un- über der Zeile nachgetragen A’1. r über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen dat A’1. s von späterer Hand Marginalie statuta ne facile mutentur B. t über der Zeile nachgetragen A’1. u von späterer Hand Marginalie §3 B. v von späterer Hand Marginalie promulgatio statutorum B.

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zu Godt geschehen ist, solenniter, wie gepreuchlich, promulgiren, und ernstlich darob haltenn. Im articul von der theologischen facultet nachdem, wass domaln fur zwantzig jarn furgeschlagenn, keinmahl insa wergk gebracht ist1, und nochmaln bedencklich, hernach aber, alssb unser freundtlicher lieber herr vaterc Hertzog Philips, hochloblicher gedechtnus, die gripsswaldische kirchen visitation furgenommend, der universitet gerechtigkeit an den dreien pfarkirchen im Gripsswaldt, und dass die Pastores von alters und indengkliger zeit Professores theologiae gewesen, aus alten documentis befunden iste. Alss sollen hinfuhro in unser universitet Gripsswaldt sein vier Professoresf theologiae, der Generalis Superintendens, so viele ehr durch visitation, consistorium, synodos, und notwendige amptsgelegenheit der profession gewarten kan. Demnach der Praepositus zu Sanct Nicolai oder Stadt Superintendens, der Pastor zu Sanct Marien, der Pastor zu Sanct Iacob, welche unverruckt durch gnad des heiligen geistes in godtseligen einhelligem verstande der godtlichen schrift und symbolen, vormuge der augssburgischen confession, catechismi Lutheri, und unserer kirchenordnung pleibenn, keinen neueng secten und frembden streitigenh opinionen sich anhengig machenn, noch denselbigen in unsern kirchen und universitet zuseheni sollenn, ihre arbeidt aber also austheilenn, dass teglich zweier in theologia und alwege zweier aus dem alten oder neuen testament, loci communes Philippi Melanchthonis2, zweier in hebraica lingua, und zu exempel derselbigenn psalteriumj, oder dergleichen, noch durch siek zweier dialectica, zweierl ethica gelesen werde, welche lectiones sie nach eines iglichen gaben, unter sich theilen, und von denm stunden sich mit der universitet vorgleichen sollenn. Der Generalis Superintendens soln bei der universitet residireno, undp auss christlicher pflicht iegen kirchen und schulen mit profitieren, und radt

a

danach gestrichen dag A’1. b am Rand nachgetragen A‘1. c die letzten fünf Wörter fehlen A’1; die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen A’2. d die letzten neun Wörter am Rand nachgetragen A’1. e von späterer Hand Marginalie §4 B. f von späterer Hand Marginalie 4 professores theologiae B. g über der Zeile nachgetragen A’1. h am Rand nachgetragen A’2. i zustehen D. j danach gestrichen proverbia Salomonis A’1. k danach gestrichen gelesen werde A‘1. l danach gestrichen oder eins A’1; danach gestrichen rhetorica A’2. m über der Zeile nachgetragen A’2. n statt des letzten Wortes wo ehr unser gelegenheit nach A‘1; über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wo ehr unser gelegenheit nach A‘3. o am Rand nachgetragene Wörter gestrichen wozu das er da wone. p soll A‘1; über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wirt soll A‘3. 1 Worauf

Bezug genommen wird, ist unklar. Es könnte sich um die pommersche 2 Philipp Melanchthon, Loci communes rerum Generalsynode von 1551 handeln. theologicarum, Wittenberg 1521.

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neben allema, wass zur universitet heil und nutz gereicht, seinen pflichten nach, wie auch andre imgleichen zu thunde hiemit eingebundenb, nichts erwinden lassenn. Wie es der ruianischen Superintendensc halben, wan konftig drin anderinge zu machen sein solte, zu haltennd, wollen wir uns iderzeit aldan mit gemeinen rath drin zu entschliessen hiemit reserveret habenne. Die iuridica facultas sol mit dreienf Professoribus besetzt sein, welche nutze gelegene lectiones in principiis et doctrina iuris lesen, unter sich austheilenn, wegen der stunden sich mit dem Rectore undg Professoribus voreinigen sollenh. Zwei Iure Consulti, so unsere Rehte seyni, ordinariej wochentlich, wie andere facultetenk, fleissigl lesen. Do sie aus ehaften ursachen oder durch ire praxin behindert, die verpliebenen lectiones erholenn, oder durch ihre collegas unter einander compensieren, ire geschefte also treibenn, dass etlichem bei der universitet pleiben und lehsen, indeme ein dem andern die handt reichenn. Der dritte Iure Consultus sol der Stadt Syndicus sein, und zwemahl zur wochen zu lehsen vorpflichtet sein. Inmassen auch Burgermeister und rath zum Gripsswalde sich erpotten, den Syndicum an der profession nicht zu behinderenno. Die Iure Consulti, so darzu bestellet, sollen dass geistliche consistorium biss auf ferrer unser vorordnung wartenn, und in deme sich, vormuge ihrer instruction und der kirchenordnung, vorhaltenn. Die facultas medica soll mit zweien Professoribus medicinaep besetzet seinq. Medicus academiae sol ider woche zweier lehsen in doctrina medica, und zweier in physicis oder meteoris. Der ander, der Stadt Physicus ist, soll iderr woche zweier lehsen in medicina, zweier in libro de anima1. a geben allein D. b die letzten elf Wörter fehlen A’1, A‘2; die letzten elf Wörter am Rand nachgetragen A‘3. c von späterer Hand verbessert zu superintendentzie B. d die letzten neun Wörter am Rand nachgetragen B. e die letzten 28 Wörter fehlen A’1; die letzten 28 Wörter am Rand nachgetragen A’2. f oder vier [danach gestrichen in principiis et doctrina juris] A’1; danach gestrichen oder vier A’2. g andern A‘1. h von späterer Hand Marginalie §5 3 professores iuris B. i sollen A’1, A‘2; danach gestrichen sollen A‘3. j danach gestrichen dry mall, über der Zeile gestrichen drei A’1. k die letzten drei Wörter fehlen A’1, A’2; die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen A‘3. l über der Zeile nachgetragen A’1. m über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen zum weinigsten einer oder zwei A’1. n von späterer Hand Marginalie syndicus oppidanus sit professor B. o die letzten 24 Wörter über der Zeile und am Rand nachgetragen A’1. p am Rand nachgetragen A’2. q am Rand nachgetragene Wörter gestrichen […] itzt seyndt irer drey A‘3; von späterer Hand Marginalie §6 2 professores medicinae B. r -d- über der Zeile nachgetragen. 1 Philipp

Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540.

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Mugen auch physicam und librum de anima, wen sie zu ende sein, wechsseln. Ob inen abera wolb praxis zugelassen ist, sollen sie doch dieselbige dermassen anstellenn, unter sich vorgleichung machen, dass alwege einer der profession gewahrte, und des abwesendenn lectiones neben seinen vorsorge. Die Professores der obren dreien faculteten sollen graduati, promoti oder promovendi sein, die im antritt anloben, gradum zu nhemen, und sollen die lectiones theologicae, iuridicae, medicae ohne langweiligen apparat ad captum auditorum, domit sie der jugendt zum gudten fundament dienstlich sein, attemperieret werdenn. So sol auch keiner ohne der Provisorn oder Curatorn erlaubnis per substitutum, sonder personlich selbst lesenc. Die philosophische facultet ist fur zwantzig jarn in furgeschlagener formula reformationis gestellet auf neun Professores artium neben einem paedagogio, welche anzall auch nachmaln nicht muglich zu erfullenn, auch zum theil unnotigd. Domit aber gleichwol nicht desto weiniger alle furnheme notige artes und lectiones in dieser facultet der jugendt mugen furgetragen werdenn, haben wir mit reiffen gudten rath dialecticam und ethicam den theologis, physicam und librum de anima den medicis committirete. Wollen derhalben, dass hinfuhro in unser universitet Gripsswaldt biss uff unsere ferner vorordnung sein sollenn sechs Professores artium, und unter denselbigen die zwei Prediger in unser collegiatkirchen zu Sanct Niclas wie folgetf. Diese sollen stets publice lehsen, und unter sich theilen grammaticam latinam, Terentium, rhetoricam, epistolas Ciceronis, mathematum elementa, sphaeram, arithmeticen, graecam grammaticam, graecum autorem vel poetam, offitia1 vel orationes Ciceronis, poetamg latinum, historica, prosodiam et ad exempla eiusdem bucolica Vergilii2 vel elegias Ovidii, de tristibus3 aut ponto4 vel psalterium Eobani5 etc.h

a

über der Zeile nachgetragen A’1. b fehlt A’1; über der Zeile nachgetragen A’2. c die letzten 16 Wörter fehlen A’1, A’2; die letzten 16 Wörter am Rand nachgetragen A‘3. d sein mochte A’1; danach gestrichen sein mochte A’2; von späterer Hand Marginalie §7 B. e von späterer Hand die letzten 13 Wörter unterstrichen, von späterer Hand Marginalie logica et ethica theologis B. f von späterer Hand Marginalie 6 professores aliae B. g die letzten fünf Wörter fehlen D. h von späterer Hand die letzten 40 Wörter unterstrichen B. 1 Marcus

Tullius Cicero, De officiis. 2 Publius Vergilius Mano, Buccolica. 3 Publius Ovidius Naso, Tristia. 4 Publius Ovidius Naso, Epistulae ex Ponto. 5 Helius Eobanus Hessus, Psalterium, ed. Marburg 1537.

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Nemblich nach gelegenheit dieser zeit, und berurter anzalla, also. Der ersteb Professor dieser facultet sol wochentlich sechs stunde zu lhesen vorpflichtet sein, zweier officia Ciceronis vel orationem aliquam alternatim, zweier poetam, Vergilii aeneida1, Ovidii metamorphosin2 oder fastos3, zweier historica, Livium, Salustium, chronica Philippi4 oder dergleichen, lateinsch oder greichisch, wass Rector und Professores gudt und gelegen achtennc. Darnach sol seind der Professor graecae linguae, welcher jeder woche zweier, grammaticam graecam oder Theocritum umbschichtige, zweier authorem vel poetam graecum sol lehsenf, welche wir in itziger gelegenheit Magistro Balthasaro Rhaw5 committiret. Alss wir inen aber in ander wege gnediglich vorsehn, und ehr, dass wir auch in gnaden begerenn, guthwilligg uber vorberurte lectiones extraordinarie edtwas oder in linguis, philosophia, evangelio dominicali, oder wass die universitet in gemeinem rath gudt achteth, zu profitirn, auff sich nemeni, nichts, dass zu unser schulen dienlich,unterlassenj. Ferner sol ein Magister inn dieser facultet sein, der mathemata profitiere, zweie in arithmetica, zweier ihn doctrina sphaerica, geographica oder dergleichen ordinarie lhese, die exemplaria oder bucher, so nach

a

die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen iegenwertiger personen A‘1. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen furnemste A’1. c danach gestrichen Hieruber declamiren, disputiren, die scholarn in den man ingenia spuredt, in stylo, carmine et prosa trewlich exercieren, man argumenta gebenn, dieselbigen corrigieren, und folgends publice declamieren lassenn. Solchs alles gegen die besoldunge, so wir hiryn vorordent unnd diese zeit unserm lieben getrewen, dem hochgelarten Christian Kalen [† 1617, Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 219–220] der medicin und freie kunsten doctori bis wir seines in ander wege zugebrauchen, decretieret haben A’1. d die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen A’1. e die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen A’1. f danach gestrichen iegen die besoldunge hirin von der universitet deputieret, welche wir itzo in vorberurter gelegenheit Magistro Baltasaro Rawen zugeordent. Als wir in aber in ander wege gnediglich vorsehen, wird ehr, das wir auch in gnaden begern, gutwillig, dem exempell Philipi Melanchthonis und anderer yn umbliegenden universiteten volgen A’1. g die letzten 27 Wörter unter der Zeile nachgetragen A’1. h ab hier beginnt eine andere Hand. i danach gestrichen und. j danach gestrichen neben dem Decano stets einsehung thun, das die lectiones publicae midt den exercitiis disputandi et declamandi yn steter ubung sein, die jugendt vom adel unnd sonst yn stylo, yn disputieren und declamieren fleissig ubenn, unnd darauf sehen, das privata disciplina, von der Praeceptoribus privatis mit studiis, exercitiis zucht und fur allem mit gothseligkeit merelich mit ernste gehalten werde A’1; danach gestrichen so viell ihm von wegen […] muglich A’2. 1 Publius Vergilius Mano, Aeneis. 2 Publius Ovidius Naso, Metamorphosen. 3 Publius Ovidius Naso, Fastos. 4 Philipp Melanchthon, Chronicon Carionis. Wittenberg 1558, 2. Teil: 1560, Ed. und Forts. Caspar Peucer 1562,1566. 5 Balthasar Rhau senior (1527– 1601): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204.

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gelegenheidt die universitet dienlich achtet. Wo inn mathematisa scholarn so weit procedierten, dass sie mit frucht theoricas, tabulas motuum, secundum librum Plinii1, doctrinam astrolabii oder elementa astrologiae, Euclidisb oder dergleichen konten horen, soll ehr oder ein ander auff derselben beger horam extraordinarie dazu nhemen, und iegen pillige entgeltnuss sie darinn unterrichtenn. Noch soll ein Magister sein, der stets rhetorica2 und epistolas Ciceronis, jeder zweier in der wochen lehse, und geschigkt sei, die iugendt ad studia eloquentiae nicht allein mit praeceptis, sondern auch mit exemplis zu informirenc. Uber diese, wie obstehet, sein zuvor der philosopheschen facultet von unss mit gudtem reifen radt auss ehafftend, wichtigen und heilsamen ursachen incorporiret, die zwen Coadiutorese und Prediger in Sanct Niclas collegiatkirchen, so durch unsere godtselige voreltern dazu fundiret, und mit der universitet, vormuge ihrer alten privilegien und gewonheit, vereiniget ist, welcher der profession halben uber die in der visitation vorordente besoldungef, auff unsen bevelich zulage geschehen, zudem in facultate gleich anderng dess decanats, und wass im anhengigh, zu geniessen haben. Der oberste unter innen soll entzwieder examen ordinandorum, so ess die theologi notig achten, oder dergleichen, oder aber praecepta prosodiae oder sintaxeos, wo sein collega sie nicht publice tractiret, oder derselben exempla, bucolica Virgilii, elegias, tristium vel de Ponto Ovidii, psalterium Eobani oder wass die universitet jederzeit nutz und gelegen achtet, lehsen, in denselbigen sintaxin und prosodiam mitt der iugenti fleissich exercieren. Der andere soll stets hora duodecima, zweier lesen grammaticam, etimologiam, oder sintaxin, zweier Terentium, oder under zeiten ein aussehrlesene gute commediam Plauti, in etimologia et sintaxi die scholarn treulich uben, die phrases, auch genera versuum ihn comediis zeigen. Vorgeschribener massen kann alles ihn unser universitet inn dieser facultet, wass furnemblich notig, und in der obemmelten formula reformationis zum furschlage weitleufftig gesetzt ist, durch itzo berurte Professores tradiretj werden. So dan einer etwas hiruber begerte, konnen die Magistri, dennen ess gelegen, iegen pillige endtgeldtnuss horas a

über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen derselben A’1. b elementa A’1; Elementa D. c etc. B, D. d danach gestrichen ursachen A’2. e Adiutores D. f danach gestrichen von der kassen unser kirchen unndt universitet A’1. g danach gestrichen oder praemiorum et honorum A’1. h die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen, danach gestrichen nicht geniessen A‘1. i die letzten sechs Wörter fehlen D. j tradiret D. 1 Gaius

Plinius Secundus, Historia naturalis.

2 Marcus

Tullius Cicero, De oratore.

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Renovierte Ordnung der Universität (1571)

extraordinarie darzu nhemen. Also who imandt in der musica underricht begeret, hat ehr midt dem Cantore inn der particular schulena, oder andern, zu handlenn. Bestendige gewisse ausstheilungen der stunden unter allen und ichlichen Professorn kann in solcher ordnung nicht geschehen, weile dieselbigen sich mitt den personen, und derselbigen gelegenheit nach offtmaln vorendern, wie dan auch die lectiones mussen nach eines ichlichen gaben under den Professoribus in allen facultetenb aussgeteilet werdenc. Solchs soll alwege der Rector mit den vier Decanis und General Superintendenten, wo anders derselbige inheimisch und amptshalben nicht behindertd, im anvange seines rectorats thuen, jedoch midt gemeinem radt aller Professorn darauf sliessen, die ordenung der lection und stunden publiceren und weil hiruber offtmaln unnotige irrungen sich begeben unde zutragen, sollen Rector, Dechandtf und Professores, die stunden nicht nach ansehen und gelegenheit der personen, sondern, wie ess der universitet undg auditoribus nutzlich und gelegen ist, ordnenn. Wann aber zuvor von unss vorordent, unnd in andern universiteten der grossen hinlessichkeit unter Professorn zu steuren, gebreuchlich worden, dass eine poena auff die seumigen wurde gesetzt, sollen Rector, Dechandt und Professores wegen solcher strafe nach gelegenheit der faculteten sich jederzeidt unnter sich vorgeleichenh, oder unser vorordenung pariren unnd folgeni. Wo solchs nicht geschehe undj ubermessiger unfleiss oder contumatia gespueret wurdek, wollen wirl, dass unss Rector und Dechandtm bei iren pflichten solchs vormelden und zuschreibenn. Wass ferner volget vonn ampt der vier Dechanten, und sonderlich dess Decani facultatis artium, in demselbigen sollen sie jede zeidt, vormuge dess buchstabes, ihre ampt thun und exequireno. Sonderlich aber soll Rector midt den Decanis, vormuege vorgedachter formul, alss auch durch uns vorabscheidet, getreulich daruberp haltennq, dass alle monat eine disputatio und declamatio geschehe, welche, wo ess der praesident oder a

danach gestrichen zu A’2. b am Rand nachgetragen A‘1. c von späterer Hand Marginalie §8 B. d die letzten elf Wörter fehlen A’1; die letzten elf Wörter am Rand nachgetragen A’2. e die letzten zwei Wörter fehlen A’1. f Dechandten D. g danach gestrichen Professoribus A‘2. h danach gestrichen dieselbigen rignieren A’1. i die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen, nach dem dritten Wort gestrichen pariren A’1. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wie A’1. k die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, über der Zeile gestrichen […], darunter gestrichen vermerken A’1. l die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen A‘2. m Dechanten D. n die letzten zwei Wörter fehlen A’1; die letzten zwei Wörter unter der Zeile nachgetragen A’2. o von späterer Hand Marginalie §9 4 Decani B. p über der Zeile gestrichen […], unter der Zeile nachgetragen uber A’1. q verbessert aus haben A’1.

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declamant in seinem disputirtena monat vorseumit, und nicht in unsern geschefften gebrauchtb, soll ehr die strafe, derer sich Rector, Dechandt und Professoren iderzeidt vorgleichenn, oder durch uns vorordentc, erlegen, und nicht desto weiniger hernach zu disputiren oder declamiren vorpflichtet sein. Demgleich treulich acht haben, dass alles, was von disputationibus, declamationibus in der formul vorordent stehet, aussgenommend in declamando, de materiis frivolis, wircklich und unvorruckt gehalten werde. Die articul von session, von predigten vor die universitete und von Pedellen konnen pleiben, wie sie gefast seinf. Als aber dem Notario itzo jerlich zehen gulden gereicht werden, sollen Rector, Dechandt und Professores vleiss anwenden, beide empter, wo gelegen und muglich, dass notariat und die procuratur der universitet zu coniungeren, eine geschigkte person dazu bestellen, unsg praesentiren. Derselbigen wollen wir fur beide empter zwantzichg gulden jarlich mit dem deputierten drombt rogken auss der universiteten registerh zugeben, auch denselben zu voreideni bevholen. Zinwerck, becken, und ander geredte, so noch vorhanden, soll inj einem darzue gefertigten casten vorslossen werden, der slussel halbenk der Rector und Decani facultatum sich untereinander vorgleichen, und ohne gemeine bewilligung nichts entlehnet noch entwendet werden. Gleichsfals ist essl midt den casten, darin die scepter, becherm und vorradt, auch matricul, registern, brievenn und anderen urkundteno, zu halten. Ess sollen aber Rector, Dechandt und Professores vorgedachtes zingeredtep nicht allein mit dem, wass die Promovenden dazue legen, sondern auch under sich durch treglicheq ordtnung, wass ein iglicher neuwer Professor dazu geben solle, vormeren und besseren, und inn dem der alten collegiaten, irher antecessorn exempel volgen, wie ess dan auch pillig, dass sie, wie inn andern communen gebreuchlich, unter sich vorgleichung furnemen, wie die universitet ihre selbergeschier vormheren, und auff die nachkommen alwege besser uberandtworten muge. a deputirten A’1, D. b die letzten sechs Wörter fehlen A’1; die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen mit wurde A’2. c die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen A’1. d als nemlich D. e die letzten fünf Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen predigen fur die universitet verwandtenn A’1. f von späterer Hand Marginalie §10 Notarius et procurator academiae Gryphiswaldensis B. g und D. h die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen A’2. i die letzten drei Wörter fehlen A‘2; die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen A‘3. j über der Zeile nachgetragen A’1. k haben D. l die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen A‘2. m Buecher D. n über der Zeile nachgetragen. o statt der letzten sieben Wörter ist A’1; statt der letzten sieben Wörter auch matricul, register und anders urkunthen A’2; befindlich D. p von den letzten zwei Wörtern – dachtes zinger – am Rand nachgetragen B. q taegliche D.

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Renovierte Ordnung der Universität (1571)

Domit aber solchs alles neben der universitet buchern und geheimnussen ihn guter vorwarunge sei, und nicht nodt, alwege von einem Rectore zum andern umzutragen, sol hiezua ein guter, sicherer ordt zugerichtet werden. Die strafe der ordentlichen vorbrechungen unter der universitetb glidtmassen soll der Rector jede zeidt mitt den Decanis facultatum oder im fal der nott mitt gemeinem radt aller Professorn ernstlich vorwalten, inmassen unnter dem titul de poenis delinquentium1 gesetzt ist, oder die universitet nach gelegenheidt dis falsc in gemeinem radt fur gut ansiehetd. Insonderheidt aber mitt Burgermeistern unnd ratt der stadt, vormuege alter einigung und ordnung2 ernstlich darob halten, dass zu vorhuetung gewalt unnd andern unradts niemandt uber bestimpte zeidt auff den gassen umzulauffen gestatet, und die wacht treulich vorsorget werde. Da auch die stadtdiener mit dem trinkgelde, so in den alten vortregene befindtlich, nicht zufrieden sein wollenf, soll die universitet mitt dem rade dasselb in pilligkeit mehreng, oder, do sie sich nicht vorgleichen konten, ahn uns referiren. Insonderheit sollens der wacht ernstlich einbinden, wenn gleich etwas ungepurlichs von studenten begangen, das sie dennoch kein gewalt mit slahen oder hauen an der jugent uben, dieselbe auch nicht in ungepurliche gefengnus setzenn, sondern die nacht uber auffh den statthoff brengen und folgig, so bald es taget, dem Rector uberantworteni. Ess sol auch der Rector und Decanus facultatis artium gute achtung darauff geben, dass die scholarn, so stauben gemietet, dieselben, wie sies entpfangen, widerum abtretten, und wo ichts zerslagen oder zerbrochen, soll der Rector, wans ime durch den Procuratorn oder Dechant vormeldet, dran sein, dass ess von dem inwonerj, ehe dhan ehr vorreisetk, erstattet werdel. In gleichen sol der Procuratorm ohne unser fhurwissen und sonderlichen bevelich nichts neuesn bauweno, und wan ichts zu bauenp, dasselb an hove wissen lassen und bescheidt gewartenq. a

-zu über der Zeile nachgetragen, danach furderlichst, verbessert aus furderlichen A’1. gestrichen glid A’2. c die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen A’1. d Auch midt fleiss der leichtfertigkeit und neurung in ubermessiger ungeburlicher kleidung, spielen, krugen und weinkeller und dergleichen verswendungen furbawen solchs der unverstendigen jugendt nicht einreumen A’1. e über der Zeile nachgetragen darunter gestrichen exemplar A’1. f die g über der Zeile nachgetragen, darunter letzten vier Wörter fehlen, friedtlich A’1. gestrichen vermehren A’1. h die letzten fünf Wörter fehlen, oder in D. i die letzten 138 Wörter fehlen A‘1; die letzten 50 Wörter fehlen A‘2; die letzten 50 Wörter am Rand nachgetragen A’3. j danach gestrichen ersten A’2. k die letzten sieben Wörter fehlen D. l von späterer Hand Marginalie nota bene B. m von späterer Hand die letzten fünf Wörter unterstrichen B. n fehlt D. o danach gestrichen erst A’2. p die letzten vier Wörter fehlen q die letzten 132 Wörter fehlen A’1; die letzten 82 Wörter unter der Zeile D. nachgetragen A’2. b danach

1 Siehe

Nr. 9, S. 141.

2 Gemeint

ist die Eintracht von 1456, siehe Nr. 4.

Renovierte Ordnung der Universität (1571)

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Solcher unser declaration wegen vorgedachter reformation, als dieselbige in allen articulen mitt furgehendena reiffen radt ercleret worden, sollen Rector, Dechant und Professorn, biss mitt unserm furwissen andere ordenung gemacht, sich eintrechtiglichem gehorsam, gewertig und fridtlich vorhalten, nicht auff anderer universiteten gelegenheidt sehen, sonder in disem gefasten stande unser universitet ein ichliger sein ampt treulichb und vleissich vorrichten, der schulen mit vleiss einen gudten namen erwerben, fur allen dingen uneinigkeit, so leider unser universitet, durch welche dennoch viel guts, gottlob geschehen isst und noch geschicht, angeerbet gewesen, vormeiden. Weilc auch die Magistri artium vormeldetd, das ihre privat disciplin vorgeblich, wo nicht der Rector und academischer senat midt gemeinem offendtlichem ernst uber ordenunge hieltee, sollen Rector und Decani, so offt man ahn disciplin mangel und sief offenbaren ungehorsam spuhren, die Magistros mitt scholarn vorbescheiden. Wo mutwil und unleidtliger unfleiss befundeng, oder die scholarn mit vorachtung irer praeceptorn und der universitet sich unfleissich, frech und frevendtlich vorhieltenn, untugendt uben, inn bierkruegen und weinkeller zechen, ungeburlicher leichtferdiger kleidung und habits, mitt vorschwendung dessem, so die eltern inen reichen, sich befleissigen, oder auch Professores zue vorterb der jugendt ursach geben, midt gemeinem radt der universitet, unangesehen jhemandts personn, ernstligeh einsehung thun. So jemandt nit horen oder volge ertzeigen wurde, sol der Rector in namen der universiteti solichs ahn uns gelangen, oder der studenten eltern die gelegenheit zueschreiben, mitt bitt und ermanung sie wegkzunemen, ferner auch midt Burgermeister und radt reden, dem kellermeister ernstlich zu gepietenn, keine zechgeste von studenten inn stadtkeller zue dulden, auch die wacht dess nachtesj vleissich zu bestellen, der jugendt nitt gestadten, uber bestimbte zeidt dess nachts umzulaufenn oder midt ihnen vormuege dess alten vortrags zu verfaren, den stadtdienern auch pillig trinckgelt reichen, welchs die studenten, so botretten, erstaten sollen. Damidt auch nicht einem idern frey sey, im collegio, am garten, wonungen und befriedunng seinen mudtwillen zu erfullen, sol der Decanus artium neben Magistro, der im collegio wohnet, sampt und sonderlich vleissige achtunge haben, daß dass collegium zu geburchlicher zeidt geslossen und a danach gestrichen grossen A’1, A’2. b von späterer Hand Marginalie concordia B. c von hier bis zum letzten Absatz ist der Text in A’2 von anderer Hand auf zwei Doppelbogen in folio (fol. 384r–389r) als Einschub verfasst. d über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen sich hinwieder beclagt A’2. e danach gestrichen […] A’2. f über der Zeilen nachgetragen A‘2. g danach gestrichen wer A’2. h danach gestrichen […] B. i die letzten 21 Wörter am Rand nachgetragen. j danach gestrichen umbzulauffenn B.

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Renovierte Ordnung der Universität (1571)

geoffnet, nichts darinne zerbrochen, noch einich schade gethaen werde, darinne sie nicht alleina famulos zue auffmerkung und nachrichtung zue gebrauchen haben, sonder auch andere vorstendige fromme gesellen, im collegio wonhaftich, darzu bestellen konnen, sie auch selbst offtmal nach gelegenheitt durch die habitationes umbhergehen, allerdinge inspection thun sollen. Und dass solchs desto mher in viridi observantia erhalten pleibe, soll der Procurator universitatis offtmaln in dass collegium zue bosichtigen aller dinge sich vorfuegen, wo mangel oder schade bofindtlich, den Decanum undb obgedachten Magistrum mit geburender ehrerpietungc ansprechen, dieses ihren befohlenen amptes zu erinnern, so auch der Decanus und Magister uber vorwarnungd hirin seumigk sein wurdenn, solichs dem Rectorie, und wo solichs auch unfruchtbar, vormuege seins eidesf gehen hofe vormelden. Neben dem sollen der Decanus und obgemelter Magister bey den studenten, so im collegio whonen, ernstliche vormanung thuen, ungeachtet in wes privat disciplin dieselben seinn, dass sie teglich vleissig ad praelectiones gehen, dess abends zu bestimbter zeitt ein iglicher in seiner wonung sey, nicht ausserhalb dess collegii nach geordenter zeidt auff den gassen umlauffen, oder bei nacht aussenpleiben, viel weiniger uber des collegii mauren steigen, auch in des collegii stuben keine ergerliche zechen, weiniger diesulbigenn bey tage und in zeidt, wen die Professores lesen halten, im collegio keine buchsen noch rohre abscheisseng. Wo jemandt darwieder thete, sollen sie erstlich solichs mitt desselben privato praeceptore abschaffen, oder wo ess unfruchtbar, an den Rectorem referiren, sich in dem keins person irren noch abhalten lassen. Da auch jemand buchsen in die universitet mitbrachte, sollen die studenten dieselbigen iren privatis praeceptoribus in vorwarung thuen, und ihnen mitt buchsen umzugehen und damidt zu schiessen, midt nichte gestadten. Hinfuro sol der Decanush facultatis artium alss ordinarius inspector collegii mitt dem Magistro, so darinn wohnet, oder wo derselbigei Decanus eligiret, mitt einem andern Magistro, welchen der Rector mitt gemeinem radt hirtzue deputirt, befehlich und macht haben, die habitationes im collegio zu vormieten, nemlich also, dass ehr alle schlussel zue den habitationibus und ihre inventaria in vorwarung bei sich habe, diesulbigen ein Decanus alwege dem andern nebenn den inventariis und a danach gestrichen din. b oder B, D. c die letzten drei Wörter fehlen A‘2; die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. d -n- über der Zeile nachgetragen A’3. e Einschub durch Zeichen angekündigt, aber nicht erfolgt. f danach gestrichen unsern gnedigen Hern, über der Zeile gestrichen uns A’2. g von späterer Hand Marginalie bombardarum prohibitio B. h von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen, Marginalie nota bene B. i zum D.

Renovierte Ordnung der Universität (1571)

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registern von bursen uberandtworte, und dass niemandt im collegio ohne ihren bofehlich eine stube bozihen oder einnemen sol, bey phen zwey gulden, andere Professores sie auch in diesem bofehlich nicht turbirena. Wan sie nhun jhemandt eine burse vorheuren, sollen sie ime den schlussel iegen so viel geldts alse ehr kostet, zuestellen, im abzuege densulbigen wieder annemen, und solch geldt ime restituiren, laut des inventarii fertige slosser, finster, ofen, und wass mher darin ist, ihnen ein und uberandtworten, im abzuege also wiederumb annemen, und wo etwess vortorbenn, erstadtung oder redintegration furdernn. So jemandt ohne ire vorwissen auss einer stube zoge, und sie inen nicht legittime wiederumb vorandtwortet, soll ehr uber erstadtung dess bofindtlichen schadens zwey gulden bruch endtrichten, davon sie wegen irer muhe den halben teil entpfangen, dass uberige kumpt ad fiscum academiae. Zuedem sol der Decanus mitt obgedachtem Magistro register von der bursen im collegio halten, darin alle viertheil jahr die namen derer, so darinn wohnen, vorzeichnen midt meldung dess tags, wen sie ihnen vorheuret sein, desselbigen copey dem Procuratori zuestellen. Alle quartal, wen der Rector visitiret, sollen die studiosi die pensiones dem Procuratori iegen dass register erlegennb. So jhemandt nitt zuer stedte oder midt der bezalung sumich were, sol der Procurator zeitig solchs von ihme furdern oder den Rectorem umb rechtliche hulffe anrueffen. Wo auch der Rector in der osterwoche, uffc Johannis, Michaelis oder weinachtend nicht zue hauss oder bohindert where, damitt solche visitation nicht auffgezogen werde, der Vice Rector, oder wo derselbige einige weigerung, dass doch nitt sein soll, furwendet, der Decanus mit seinen Adiunctis neben dem Procuratore die visitation ime collegio vorrichten. Wurden aber Rector und Decanus sampt dem hiezue geordenten Magistro, die visitation dess collegii auff die quartal durch ire vorseumniss einstellen, und schade hiedurch an bursen oder heure erfolgen, sollen sie denselbigen zu tragen schuldich seinf. So auch sonst ein Scholar heimlich, ohne endtgeltnuss der pension, vor zeidt der visitation wegkzoge, sollg die universiteth ordentliche mugeliche mittel durch arrest, citation, oder sunst zu erlangung dessen, so ehr schuldigk, wieder ihme gebrauchen.

a

Einschub durch Zeichen angekündigt, aber nicht erfolgt. b von späterer Hand die letzten 17 Wörter unterstrichen B. c über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen wenn A’2. d danach gestrichen tagk feltt A’2. e über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen dess. f Von späterer Hand die letzten 36 Wörter unterstrichen B. g verbessert aus sollen. h verbessert aus universiteten.

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Renovierte Ordnung der Universität (1571)

Wo auch inventaria auff die bursen alreitt nicht vorhanden, sollen Decanus, gedachter Magister und Procurator, der das schreiben thuta, sie innerhalb monatsb auffrichten und fertigenc. Desgleichen ist ess in der Professorn bofreiheten heusern midt den inventarien und uberandtwortung tzue haltenn. Die oeconomied sol der Decanus facultatis artium sampt dem Professore, so in die universitet iderzeidt zuordnet, alle monat circa kalendas eiusdem mensis visitern, einsehung thuen, dass die auffgerichtete ordenung, den Oeconomum und seine tischgesellen betreffendt, gehalten und niemandts ihn der oeconomien geduldet werde, ehr studire dan (so verne ehr von den jenigen, so ihnen praesentiret, und dess zue thuende befuegt, keinen andern bevelich entpfangen hette) theologiam, oder so jemandt praesentiret, oder sunst angenommen wurde, der nicht ex professo theologiam zue prosequiren geneigt, dass derselbige denneste eine gewisse praelectionemf in theologia wochendtlich und continue hore, uber tisch und nachg essens ire christliche nutze lectiones und exercitia mitt vorlesung der biblien und historien in chronico halten, stetts latein reden, dessenwegen under sich ordenunge machen, und mitt pilliger straff sich undereinander rechvertigenh, niemandts ihni ihrem contubernio gestatten,j der nicht vleissich, from, zuchtichk isstl, praelectionesm publicasn in theologia und sonsten hore, oder so ehr hiewieder handelt und einige unlust in der oeconomien, im collegio oder in der stadt ahnrichtet, die sie unter sich erfahren, wenss gleich vor die universitet nicht gelangedo, am tisch keines weges bei sich dulden, ehe dan ehr midt vorwissen der inspectorum oeconomiae sich midt seinenp tischgenossen vorsonet, wo aber keine hoffnunge der besserung, solichs dem Rectori anzeigen, inen gentzlich zue excludiren, damidt nicht wegen eins reudigen, nachlessigen, unartigen schaffs die gantz oeconomieq und universitet in einen besen namen bey menniglich in der stadt und im lande gerate etc. Alsdan wirt die universitet zu ersetzung desselben stett, laut ihres revers1, mitt ermanung, dass andere praesentiret werden, sich unnachlessich a die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen A’2. b monatsfrist A’2. c von späterer Hand Marginalie inventaria suppelectilis in aedibus academiae B. d oecomie. e dennoch D. f praelectionen. g von späterer Hand die letzten vier Wörter unterstrichen, Marginalie nota bene, nota bene B. h von späterer Hand die letzten sieben Wörter unterstrichen B. i danach gestrichen in. j von späterer Hand Marginalie nota bene B. k tuechtig D. l danach gestrichen praelec A’2. m verbessert aus tiones A‘2. n von späterer Hand die letzten neun Wörter unterstrichen B. o verbessert aus gelangete. p seinem. q von späterer Hand Marginalie nota bene B. 1 In

einem den Stiftern ausgestellten Revers hatte die Universität sich zu Berücksichtigung entsprechender Präsentationen verpflichtet, vgl. UAG Altes Rektorat, Hbg. 139.

Renovierte Ordnung der Universität (1571)

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vorhalten. Uber solchs alles, und wass sonsten zuvor von der oeconomien die universitet nutzlich vorordent hadt, und ferner vorordenen wirdt, sol der Oeconomus selbst treulich halten, keine zechen unter der bursea gestaten, und im fall dawieder geschege, vorgedachten inspectorn in betrachtung, zu wass ende die oeconomia gestifftet ist, und wass ahn diesem werke, dartzue so viel stende unde leute gegeben, und ferner gebenn werden, gelegen sey, vormelden, die auch alssbaldt disfals vleissige einsehunge thuen, und was inen abzuschaffen nitt mugelich, in dem dess Rectoris und der universitet hulffe furderen sollenn. Wegen form und mass, welcher gestalt die scholares an gemeinen tisch in der oeconomie anzunemen seint, haben wirb midt guetem rate geslossen, dass wo jemandt ausserhalb derselbigen, so von stenden, vormuege der universitet revers, praesentiret worden, die mann unweigerlich annemen muess, in die oeconomie anzunhemen sei, dass iudicium principaliter doch mitt folgender conditionc bey dem Rectore und General Superintendenten, oder wo dersulbig in etzlichen wochen nicht daheim sein konte, bei dem Rectore undd greifswaldischen primario Pastore oder Praeposito zue Sanct Niclaus stehen solle. Also, dass sie alwege den ordinarium Iureconsultum und primarium Magistrum facultatis artium mitt darzue zihen, und vero iuditio personen zu solichem beneficio zuelassen, in diesenn landen geborn Scholarn andernn furtzihene, und erer achtunge haben, so kirchen und scholen in diesen landen dienen kunnenf. Und sollen die scholarn, so praesentiret werden, wochentlich nicht uber neung schillinge tischgelt geben, lautt der vorschreibung und revers zwischen den stenden und der universitet auffgerichtet. Wass hiruber dem Oeconomo vor sie gebuhret, soll die universitet ime erstadten. Wass im kloster zuer oeconomien und regentien, desgleichen im collegio ann voradt, ahn holtz, stein, kalck und sonst vorhanden, hirvon soll hinfurd nemands dass geringeste ohne unsernh consens, oder so ess geringschetzige dinge wehren, wens gleich in der Professorn heuser anzuwenden sey, ohne gemeine bewilgunge der universitet, und insonder ohne wissen und willen des Rectoris darauss nemen, sondern wass noch ahn holtz, latten, dielen, kalck, steinen vorhandenn, vorslossen, vorwaret, nichts vorrueket, auch dem Oeconomo davon nichts zue seinem eigenen a busse. b die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen hatt unser gnediger Her A’2. c die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen B. d die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen A’2. e von späterer Hand die letzten sieben Wörter unterstrichen, ab hier fehlt der Text B. f von späterer Hand Marginalie Pomerani in receptione ad illum beneficium aliis praeferendi sunt B. g danach gestrichen oder sezehenn A’2; verbessert aus zehen A‘3. h danach gestrichen […] A’2.

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Eröffnung der Neuen Regentie (1573)

behuef zue nehmen, noch jhemandts tzue gestadten, ernstlich einbinden werden. Ess sol auch niemands ohnea unser mit gemeinem rathe geschene erlaubnis etwas bauen und danb jerlich vonnc der oeconomei einkommen so wol alss andern der universitet intraden und gefellen, allerd einname und ausgabee klare richtige rechnung uns und den geordenten visitatorn oder aufsehernf gethan, und bei derselben oder in derg druf volgenden visitation befundenen mengelen abgeholfen werden.h Wir furbehalten aber unss und unsern erben nach gelegenheidt vollenkommen gewaldt, welcher gestalt wir jeder zeidt diei faculteten mit vielen oder weinig personen bestellen wollen, damidt Rector, Dechant und Professorn idertzeidt sollen zufrieden sein, so viel ihrer von uns bestellet inn ihrem ampte vleissig und friedtlich sich erzteigen, der schulen und jugendt heil und nutz treulich sochen, darzuej die godtliche almacht, guete, gnade, und geist mit friedt und segen vaterlichen vorleihn wollek und geschicht darahn unser gnediger wille unnd zuvorlessige meinunge. Urkundtlich mit unserm hirauff getruckten insiegel bestetiget und gegeben zu Wolgast am xxi Juliil anno domini funfzehnhundert einundsibenzick.m 30. 1573 Dezember 12, Wolgast Herzog Ernst Ludwig gestattet die Eröffnung der neuen Regentie und fordert die Abstellung verschiedener Visitationsmängel A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 145– 148; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Ausfertigung, behändigt; Format 321x206 mm. A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 412r–414r; 2 Bogen, S. 1–5 mit Text; Format 322x204 mm.

a

danach gestrichen erlaub. b die letzten zwölf Wörter am Rand nachgetragen. c fuer D. der Zeile nachgetragen A‘2. e danach gestrichen uns A’2. f die letzten sieben g danach Wörter fehlen A‘2; die letzten sieben Wörter am Rand nachgetragen. h gestrichen […] A’2. die letzten zwölf Absätze fehlen A’1; die letzten 13 Absätze von anderer Hand auf separatem Zettel nachgetragen A’2. Auf separatem Zettel Einschub Nota ob sie nicht der Visitatoren oder Aufseher hie gedennk dy weylle nimehr berichtt der dinge als dy gemeine boff beforne baten mohten […] A’2. i danach gestrichen obren A’1; danach gestrichen obern A’2. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen zu dem allen vorleihe die A’2. k die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen A’2. l ersten Junii A’2; verbessert aus ersten Junii A’3; 20 Julii D. m statt der letzten 15 Wörter siegel bestetiget A’1. d über

Eröffnung der Neuen Regentie (1573)

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Die Resolution bezieht sich überwiegend auf die Einrichtung von Oeconomie und Regentie und geht auf den Bericht herzoglicher Räte zurück, den sie im Rahmen einer 1573 durchgeführten Kirchenvisitation anfertigten und der sich nicht erhalten hat.1 Auf dem Landtag in Wolgast, am 22. Januar 1571, hatten die Stände der Universität 1000 Gulden für die Fertigstellung des Baus der neuen Regentie bei der Oeconomie auf dem Schwarzen Kloster zugesagt.2 Seitdem war der Umbau des ehemaligen Dominikanerklosters zur Oeconomie und Regentie weitgehend fertiggestellt worden. Während die Oeconomie bereits betrieben wurde, waren die Unterkünfte der Regentie aber offenbar noch ungenutzt geblieben. Grundlage für die Edition ist A. Auf der letzten Seite des Bogens von A findet sich der Vermerk Furstliche erklerung auff etzliche artikel der universitethen mengel belangend anno 1573 auff Martinum.

Der durchleuchtiger hochgeborner Furst und Her, Her Ernstludwig, Hertzog zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, Furst zu Rugen, und Graff zu Gutzkow etc., unser gnediger Herr hat auff des Hern Rectoris und anderer Professorn der universitet zum Gripswalde Irer Furstlichen Gnaden zu der kirchen visitation daselbst abgeortdentena Rethen angebrachten bericht, wegen etlicher bei angeregter universiteten befundenen mengel zu vorabscheiden befholen. Anfenglich betreffendt den punct der oeconomei und regentien, sein Ire Furstlichen Gnaden mit der universitet einig, das solch werck zu erbauunge und erhaltunge dieser schuelen hoch notig, und derenthalben des gnedigen erpietens, solchs bei den hern capitularen und andern landtstenden, das dieselben auch die vortrostete zulage thun mugen, auf kunftigem landtage zu befurdern. Mit gnedigem ermhanen, das auch die universitet bei den stetten und andern stenden umb erlegung des jenigen, was zugesagt, fleissig anhalte. Sonsten, weil gedacht, das studiosi vorhanden, welche in dem kloster zu whonen begereden, haben Ire Furstlichen Gnaden radtsam erachtet, solchs inen zu vorgunnen, damit einmal ein anfangk gemacht wurde, und konte disfalß nit hindern, ob gleich kein Magister darin wohnete, dann auch Magister Arnoldus Burenius zu Rostock3 und Magister Anthonius zu Stettin4 nit alwege in den paedagogiis gewhonet und dennoch bei nacht a

abgeorttenten.

1 Möglicherweise

gehört ein undatiertes Fragment, welches Mängel in der Führung der Prokuraturregister der Universität aufführt, zum zeitlichen Vorfeld der Resolution, vgl. APS AKW 1788, fol. 406r–410r. 2 Friedländer I/1893, S. 300f. 3 Arnold Burenius (1485–1566): Ehemaliger Professor an der Universität Rostock und Leiter der dortigen Regentie Adlersburg, siehe Asche 2001, S. 30–32. 4 Anton Walter († 1557): Ehemaliger Professor an den Universitäten Greifswald und Wittenberg sowie Leiter des Pädagogiums in Stettin, siehe Heringen 1725, o.S.; Kosegarten I/1857, S. 197.

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Eröffnung der Neuen Regentie (1573)

und tage die gesellen in iren cammern besucht, dardurch kein mangel an der disciplin vormerckt. So viel der Magistrorum, die uber die regentien inspection haben sollen, stipendium betreffet, wollen sich Ire Furstlichen Gnaden auf weiter anregen, wan man zum wercke schreittet, gnediglich erkleren. Zum andern von dem Oeconomo zu dimittiren, und einen andern anzunhemen, obwol Ire Furstlichen Gnaden solche vorenderunge etwas gefehrlich zu sein erachten. Dennoch weil die gelegenheit des itzigen Oeconomi berichtet worden, haben Ire Furstlichen Gnaden fur gudt angesehen, das nach einem andern getrachtet werde, doch darbei erwogen, wan gleich der kunfftige Oeconomus mit dem ackerbau nit umbgienge, das gleichwol andern bauleuten der acker zur heure konte außgethon, und ime derselbige angeschlagen werden. Zum dritten, weil eine profession itzo vacirte, und Magister Edelings1, nebenst Magister Pauli Klinckenbergii2 gedacht, wirt der Rector, und andere Professores der universitet wolstandt und bestes selbst betrachten und eine duchtige person furschlahen. Bei Magister Klinckenbergii person aber wirt dieß erinnert, das selbige von dieser profession fur weinig jahren auss ursachen, das er kein frequens auditorium gehapt, dimittiret were. Zum vierten wegen der nachlessigen Professorn ist die ubergebne vorzeichnuß der vorseumbten lectionen vorlesen, und soll mit den nachlessigen derwegen furderligst geredet werden. Zum funfften anlangendt die begerte erklerunge, was der Stadt Syndicus, Physicus und Predicanten, so mitlesen, von der kirchen und schuelen insonderheit haben, sol dieselbe bei negstkunftiger universiteten rechnung auch erfolgen. Zum sechsten, nachdem die gelegenheit des consistorial hauses Irer Furstlichen Gnaden nit bekandt, ist fur guedt angesehen, das der Rector und Professores hirvon mit den Buergermeistern und furstehern der kirchen auf Ire Furstliche Gnaden ratification handtlung vorsuchen. Zum siebenden sol auch den amptleuten zur Eldena befholen werden, wan imandts der universitet geschefte halben anhero abgefertigt, das derselbe mit fhure vorsehen werde. Zum achten promotionem theologorum anlangent ist der universitet rumblich erachtet, das dieselb zur gelegenheit furgenommen. 1

Petrus Eddelink: Ehemaliger Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, anschließend Pastor in Pasewalk und stiftischer Superintendent in Cammin, 2 Paul Klinkenberg († 1600): Professor an der siehe Kosegarten I/1857, S. 199. Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, zu diesem Zeitpunkt eventuell noch Leiter der Greifswalder Stadtschule, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

Bauaufsicht und Verwaltung der Oeconomie (1574)

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Zum neunten sol man mit Niclas Maskowen1 reden, damit er zwischen diß und anstehendem weinachten den calculum iustificire und darnach kegen negst konftigen ostern alle nachstehende retardaten einfordere und sich zu richtiger rechnung gefast mache. Actum Wolgast den 12.a Decembris anno 1573 Ernestus Ludovicus manu propriab 31. 1574 Oktober 16, Wolgast Herzog Ernst Ludwig trägt Christoph Gruel und Thomas Mevius die Bauaufsicht bei der Oeconomie (cura aedilitia) auf und ermahnt die Universität zur Einhaltung der Festlegungen des Visitationsabschiedes, insbesondere der Registerführung, der monatlichen Nachweisung der Lehrveranstaltungen und der Verwaltung der Oeconomie A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 417r–418r; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 329x209 mm. Der herzoglichen Ermahnung ging eine Supplikation des Prokurators Matthaeus Wolffius vom 6. August 1574 voraus2, in welcher dieser insbesondere auf die Nachlässigkeit bei der Meldung der gehaltenen Vorlesungen, aber vor allem auf das desolate Rechnungswesen der Universität hinwies, die eine Aufstellung der geforderten Register fast unmöglich mache, und zugleich um die Abordnung fürstlicher Räte zur Behebung der Mängel in der Verwaltung der Universität bat. Schon 1573/74 hatte der Prokurator eine namentliche Liste mit Versäumnissen der Professoren (negligentia professorum) eingereicht und setzte diese Berichte auch später fort.3 Das Reskript befindet sich innerhalb der Akte in einem gesonderten Faszikel mit dem Titel Handeling die academia zum Grypswaldt anlangendt, anno 74/75. Das Schriftstück weist am rechten Rand starke Schäden mit Textverlusten auf. Am Ende des Textes erfolgt die Adressatenbezeichnung (An die universitet). Als Außenadresse findet sich der Kanzleivermerk Meinem gnedigen Herrn zu berichten und da es ihrer Furstlichen Gnaden gefellig zu ingrossiren und subscribiren zu lassen. a

danach gestrichen nove.

1 Nicolaus

b eigenhändige

Unterschrift.

Maskow: Sekretär der Greifswalder Universität, siehe Kosegarten I/1857, S. 231–232. 2 APS AKW 1788, fol. 419r–420r. 3 APS AKW 1788, fol. 421r–422r, 427r–428r, 430r–431r.

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Bauaufsicht und Verwaltung der Oeconomie (1574)

Von Gottes gnaden Ernst Ludwig, Hertzog zu Stettin, Pomern etc., Furst zu Rugen etc. Unsern grus zuvor, wirdige achtbare, hoch und wolgelarten lieben andechtigen und getreue[n]. Wir vernemen, das an verwarung der gebeu im closter gegen winterlichen schnee und regen nachmaln nichts geschehen. Wann wir aber so viel berichtet, das in iungster handlung durch unsere furneme Rete auf euer gemeine anzeigung und bewilligung die verwaltung der gebeu odera cura aedilitia, Doctori Christophero Gruelio1 und Doctori Thomae Mev[io]2 aufgetragen, sie auch hiezu sich erpoten, so fern wir solchs wurden ratificieren und andere Professores sie oder den Procuratorem, inb dem was sie imec zu fertigen committieren, nicht hindern oder turbieren. Als wollen wir hiem[it] vorangeregte verwaltung gemelten be[i]den Doctoribus hiemit auferlegt haben, gnediglich begerend sich derselbigen samp[t] dem Procuratored geflissen und getreulich anzunemen, euch andren aber ernstlich bevelend, sie hierin wortlich oder thetlich nicht zu perturbieren, bei vermeidung unser ungnad und ernster straffe. Damit solch gotselig, heilsam unde in diesen theuren zeiten der schulen und diesen unsern landen hochnotigs werck nicht weiter, wie bishero geschehen, verhindert werde, gepietenf auch allen und iedem in sonderheit, hiemit ernstlich euch unsers durch unsere furneme Rete negst angezeigten willen und bevelichs, gehorsamblich zu verhalteng, ein ieder seines bevelichs und arbeith, fleissig zu lesen, disputieren und declamieren, hinfuro treulich ohn beilegen und verseumnis zu warten, der Rector die hintersigen zu ermanen und iede monat ursachen, worumb er nicht geleseni schriftlich, die er uns widerumb habe zu referierenj, von iglichenk niemands ausgenommen zu furderenl, untereinander einig und friedlich zu sein, ein dem andren mit ehrerpietung, lieb und allen gutem furzukomen, dem Rectori seine geburende ehrem, der Rector hinwider dieselbige seinen collegis zu erzeigen, der eltisten ratt und gutbeduncken

a

über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen und. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen im. c danach gestrichen mit. d danach gestrichen fleissig. e über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen h. f danach gestrichen euch. g über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen verwanen. h die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen getreulich des seinen zu warten. i danach gestrichen von ine. j refererieren. k über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen einem iedem. l die letzten 36 Wörter am Rand nachgetragen. m danach gestrichen zu erzeigen. 1 Christoph

Gruel († 1597): Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald und Greifswalder Stadtsyndikus, siehe Kosegarten I/1857, S. 203; Pyl 1896, S. 364–365. 2 Thomas Mevius († 1580): Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 217–218.

Inspektion und Disziplinarordnung der Oeconomie (1576)

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zu horen und zu folgen, ona furwissen, ratt und willen der vier Dechand und seniorn in faculteten nichts fur sich oder auf anderer antreiben, daraus zerruttung und uneinigkeit her fleust, in namen der universitet furzunemen noch in gemeinen ratt zu bringenb, dem alten Oeconomo Mathiae Moritzen1 anzuzeigenc, das er seinen bruch und was er der universitet schuldig, erlege oder so viel aus seinen gutern anzuhaltend. Auch beie Burgermeistren, ratt und verwesern der kirchen und castenf fleis anzuwendeng, das derh acker, so den kirchen oder armen zustehet, umb billige heur bei der oeconomeie bleibe. Wo aber solchs uber geschehene ermanung und unser gnedige zuversiecht nicht solt geschehen, uns davon allen bericht zu vermeldeni. Das ist unser ernster, zuverlessiger will und meinung, wornach ir alle und ein ieder euch zu richten. Datum Wolgast, am tage Galli, anno etc. lxxiiii. 32. 1576 Januar 23, Wolgast Herzog Ernst Ludwig trifft Anordnungen über die Bauaufsicht sowie Inspektion und Disziplin in der Oeconomie A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1, fol. 17r–19r; Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers; 1 Bogen, S. 1–4 mit Text; Format 320x207 mm. Bereits am 20. Dezember 1575 hatte sich die Universität mit einer Supplikation an die herzoglichen Räte gewandt, die im Hofrat am 18. Januar 1576 vorgelegt wurde.2 Darin bat die Universität, Einnahmeüberschüsse für Bauvorhaben am Kollegiengebäude sowie für Oeconomie und Regentie verwenden zu dürfen. Vor allem ersuchte sie um die Trennung der Aufgaben von Notar und Prokurator. Diese Ämter wurden seit etwa 1564 in Personalunion von einem Beamten wahrgenommen.3 Zugleich bat sie um eine Vereinfachung bei der jährlichen Abhörung der Rechnungen der Universität, wie sie schon 1563 angeregt worden war (vgl. Nr. 19). Dazu ist es nicht gekommen. Bis in die 1580er Jahre blieb die Einsendung der a

danach gestrichen derselben fu. b die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen. der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen anzeigen. d verbessert aus vorzuhalten. e danach gestrichen dem. f die letzten neun Wörter am Rand nachgetragen. g verbessert aus furwenden. h danach gestrichen oeconomei neue. i die letzten 18 Wörter am Rand nachgetragen. c über

1 Mathias

Moritz: Ehemaliger Oeconomus der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 288. 2 Dieser „Memorialzettel“ hat sich erhalten in APS AKW 1788, fol. 458–459r. 3 Vgl. S. 186, Anm. 1.

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Inspektion und Disziplinarordnung der Oeconomie (1576)

Prokuraturregister und ihre Prüfung am Hofe die Regel.1 Die Festlegungen des Herzogs hinsichtlich der Inspektion der Oeconomie gehen hingegen nicht unmittelbar auf die Supplikation der Universität zurück.

Auff den memorial zettel, so Rector und Professores zum Gripswalde am 18. Januarii lauffenden etc. 76 jahrs ubergeben, ist der boscheit, nachdem diea gebau im alten collegio sehr mangelhaftig und das neue gebeu im closter mit der regentz und dissciplina nichts weiniger zu bofurdern, so wollen Ire Furstlichen Gnaden hiemit den Procuratorn universitatis auf den ersten Februarii zu fruer tagzeit anhero zur rechenschafft, von denn negsten vorschienen zwei jharen, erfurdert haben. Und wan die rechenunge aufgenommen, wollen Ire Furstlichen gnaden weitter von vorrath notturft zu gemelter pauet deputieren. Was aber anlanget, das die empter des Notarii und Procuratoris widerumb zu trennen, und zwo personen zu vorordnen, achten Ire Furstlichen Gnaden nicht radtsam. Es wirt auch eines idern stipendium alsdan nicht gross bleiben und ubel treue, fleissige leuthe darumb zu bokommen sein. Derowegen am besten, weile itziger Bernhardus2 mit seiner frombden procuratur und notariat uberflussig mher als genugk zu thun und ohne der universiteten schaden das ampt nicht vorwalten kann, nach einem anderm tuglichen, der curam aedificandi mit wharen kan, umbzuhoren. Der inspection halben, das alles recht zugehe, wollen sich Ire Furstliche Gnaden, da es jhe den Professorn so ungelegen sein solte, alsdan ferner einer andern personen halben gnediglich erkleren. Sonst sein auch Ire Furstlichen Gnaden der meinunge und wollen, das nach itziger gelegenheit der universiteten Magister Balthasar Rhaw3 und Magister Paulus Klinckenbergk4 umbschichtig abents und morgens, wo nicht teglich, jedochb etzliche mhal in der woche, wan die studenten ihrer am weinigsten erwertig weren, die habitationes sonderlich in der oeconomei visitieren, zu sehen, ob ein jeder doheim, ob sie repetierten oder morgens zu gepurlicher zeit aufstehen und ihre lectiones teglich wartten. Wan sich auch die stette auf mitgeteilte vorschrift undertheniglich erkleret, alsdan kan bostendiglich forma disciplinaec vorordent und gehalten a

danach gestrichen alten.

1 Vgl.

b jdoch.

c dissiplinae.

UAG Altes Rektorat, R 1512. 2 Bernhard Scharfenberg: Prokurator der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 303, S. 311f. 3 Balthasar Rhau senior (1527– 1601): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204. 4 Paul Klinkenberg († 1600), Professor an und Dekan der Artistenfakultät der Universität Greifswald und zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch Rektor der Greifswalder Stadtschule, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

Inspektion und Disziplinarordnung der Oeconomie (1576)

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werden. Zum anfange were im namen Gottes etwas zu vorsuchen und wen gepurlicher fleiss gethon, die Professores auch eindrechtig und treulich mit radt und that dazu helffen, und das beste bei menniglich davon reden wurden, solts Ire Furstlichen Gnaden erachtens glucklich und nicht ubell gelingen. Es muchte auch nicht unradsam sein, wan die stette sich erkleret, das auch mit mheren aus der ritterschaft, nach dem exempel, wie zuvor mit Moltzan1, Ulrich von Schwerin2 sehligen, und Jochim von der Schulenburg3 geschen, gehandelt unda, etzlicher zulage halben bei Putbusch4, Blucher, Jaspar Krakevitzen5, Owstine, Bheren, Nienkirchen etc. und andern, das ein jeder nach gelegenheit und nach seinem vormuge contribuirt (und daiegen ius praesentandi eines oder zwei scholarn erlangende) vorgleiching getroffen hette. Botreffend die register der universitet, jherlich abhoren zu lassen und gewisse personen zu vorordenen, die nebenst dem Rectore bei der rechenunge sein muchten, solchs wollen Ire Furstlichen Gnaden in bodencken behalten, und sich zu anderer gelegenheit derentwegen entschliessen und resolvieren. Schließlich sein Ire Furstlichen Gnaden zufrieden, das der rogge, den die universitet jherlich zu heben hat, under die Magistros, die in der universitet am meisten und fleissigsten lesen, jeder scheffell ii schilling weiniger als marckgangk, und aus Irer Furstlichen Gnaden ampt Eldena der rogge zum wolfeilsten vorkauft wirt, muge ausgetheilet und vorkauffet werden.6 Urkundtlich hat unser gnediger Furst und Her diesen boscheit mit eigenen handen underschrieben und mit Irer Furstlichen Gnaden pitschafte vorsiegeldt. Actum Wolgast den 23. Januarii anno etc. 76. Ernestus Ludovicus manu propriab.

a

die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen.

1 Die

b eigenhändige

Unterschrift.

Brüder Herwig und Heinrich von Molzan zahlten der Universität im Jahr 1566 387 Taler und 3 Schillinge, siehe UAG Altes Rektorat Hbg. 135, fol. 40r. 2 Ulrich von Schwerin (1523–1575): Ehemaliger herzoglicher Großhofmeister, siehe Gollmert/ Schwerin/Schwerin 1878, I. Mecklenburgische Linie, S. 153–154; er gab der Universität 500 Gulden, siehe Abschrift der Urkunde vom 28. November 1563, UAG Altes Rektorat Hbg. 138, fol. 13r–14v. 3 Joachim von der Schulenburg (1522–1594): Landrat, siehe Friedländer I/1893, S. 221; Danneil 1847, S. 294–298. 4 Ludwig I., Herr zu Putbus 5 Jasper Krackevitz: Wahrscheinlich (1549–1594), siehe Loebe 1895, S. 31–32. Hauptmann von Barth, siehe Schleinert 2001, S. 287. 6 Die Universität hatte gebeten, dass diese Hebung als Prämie an diejenigen Professoren, die am fleißigsten ihren Vorlesungsverpflichtungen nachkämen, verteilt würde, APS AKW 1788, fol. 459r.

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Visitationsabschied für die Universität (1578)

33. 1578 April 20, Wolgast Visitationsabschied Herzog Ernst Ludwigs für die Universität A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 505r–512v; 4 Bogen, S. 1–16 mit Text; Format 321x186 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 835–839. Die bereits 1577 angekündigte Visitation der Universität wurde erst 1578 ins Werk gesetzt. Am 17. März 1578 erließ Herzog Ernst Ludwig eine Instruktion für die Visitatoren Valentin von Eickstedt, Christian von Küssow, Nikolaus Sastrow, Henning von Kammin und Joachim Berkhane.1 Die Rektoratsmemorabilien setzen den Beginn der Visitation dagegen bereits auf den 13. März 1578.2 In Präzisierung der Regelungen der Jasenitzer Erbteilung von 1569 wurde hier erstmals ein Vierjahresturnus für die Visitation der Universität bestimmt. Die Festlegungen des Visitationsabschiedes betreffen vor allem die Einhaltung der Disziplinarordnung unter den Studenten. Besonderes Augenmerk legte der Abschied auf den Fleiß der Professoren, wobei denjenigen, die ihren Amtspflichten nicht nachkommen, der Zugang zu akademischen Wahlämtern und zum Konzil verwehrt und die Demission angedroht wird. Auch die Einsendung der Fleißlisten der Professoren erfährt in diesem Zusammenhang eine Neuordnung (vgl. Nr. 17). Um die unbefriedigende Situation der akademischen Bauangelegenheiten zu verbessern, wurden entgegen dem früheren Brauch erstmals ein fürstlicher Amtshauptmann und ein Greifswalder Ratsherr zu Aedilen ernannt und damit eine Schlüsselposition der akademischen Selbstverwaltung mit Außenstehenden besetzt. Überhaupt wird in diesem letzten Visitationsabschied Ernst Ludwigs für die Universität der Wille deutlich, die Universitätsverwaltung künftig einer stärkeren Kontrolle durch fürstliche Beamte zu unterwerfen. Der Abschied ist nur im Konzept überliefert.

Zu wissen, das der durchleuchtiger hochgeborner Furst und Her, Her Ernstludwig, Hertzog zu Stettin, Pommern etc.a, unser gnediger Furst und Her, Ire Furstlichen Gnaden universitet zum Gripßwaldt durch Ire Furstlichen Gnaden Rethe Valtin von Eickstett auf Ukermund3, Christian Kussowen auf Grimmen und Tribseß4, Niclas Saestrowen zur Eldena5, a

der Cassuben und Wenden, Fuerst zu Ruegen und Graf zu Guetzkow D.

1 APS

AKW 1810, fol. 1r–1v. 2 Friedländer I/1893, S. 314. 3 Valentin von Eickstedt (1527–1579): Herzoglicher Kanzler. 4 Christian Küssow: Hauptmann von Grimmen und Tribsees, siehe Schleinert 2001, S. 218–219. 5 Nikolaus Sastrow: Amtmann von Eldena, siehe Schleinert 2001, S. 287.

Visitationsabschied für die Universität (1578)

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Hauptleute, und Henning von Rammin, Cantzler1a, den xviiib Martii anno etc. lxxviii haben visitirenc und nach gehorter relation wegen befundener mengel und sonsten gnediglich vorabscheiden lassen wie folget. Anfenglich sein Ire Furstlichen Gnaden derselben tragenden furstlichen ampte nach gnediglich geneigt und erputtig, die universitet nebenst kirchen und scholen in Irer Furstlichen Gnaden landen in gnaden zu befurdern, damit sie zu ausbreitung des allerhogsten ehren und algemeinen nutz zu guetem conserviret und erhalten werden. Und obwoll Ire Furstlichen Gnadend gern gesehen, das diese Irer Furstlichen Gnaden academiae und furnembster schulee visitationf vorlengst wher fur die hand genummen, und die darin ingerissene mengelg und unordnung abgeschaffet werden, so sein doch biß anher Ire Furstlichen Gnaden durchh allerhandt ursachen ehehaftiglich daran behindert gewesen. Ire Furstlichen Gnaden wollen aber die gnedige versehung thun, das solche visitation hinferner alle jahr ungefehrlich um 4 wochen hernacher, wann ein neuer Rector erwhelet, gehalten werden solli. Und weil furnemblich in universiteten und scholen viel und hoch darahn gelegen, das die vorordenten Professores im lesen, disputiren und andern exercitiis assidui und fleissig sein und damit die jugent zum studiren excitiren und anhaltenn, so wollen Ire Furstlichen Gnaden die Professoren sampt und sonderlich gnediglich ermanet haben, das hinferner ein jederj gethanem erpieten zufolgek seiner lectur und was dem anhengig, mit getreuem fleiß, vormuge der universiteten gesetz und ordnungen, auch seinen gethanen eidenl und pflichten nach zu thundem schuldig ist, wardte, damit Ire Furstlichen Gnaden jegenn die hinlessigen, mit erlaubnus oder in ander wege zu vorfaren keino ursachep gewinnenq. Dan Ire Furstlichen Gnaden haltens vor billigk, das alhir auch die regula zu folgen werd: Qui non laborat non manducet. Item, qui gaudet carere labore, careat mercede et honore. Darumb wollen Ire Furstlichen Gnaden, wer nicht profitiret, list, disputieret, declamieret und was einem sunsten gebuhrt, verrichtet, das der auch seines stipendii und profession billigk

a

seit D. b 28 D. c danach gestrichen lassen. d danach gestrichen unlengst. e danach gestrichen thun. f verbessert aus visitationis. g danach gestrichen abgeschaffe. h über der i die letzten 75 Wörter am Rand Zeile nachgetragen, darunter gestrichen auß. j nachgetragen. die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen sie iren. k danach gestrichen hinferner. l Eide D. m danach gestrichen vo. n wider D. o über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen nit. p verbessert aus geursacht. q über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen werdenn. 1 Henning

von Ramin (1543/44–1598): Herzoglicher Kanzler.

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Visitationsabschied für die Universität (1578)

casirn, auch vor keinen Professoren gehalten, noch ad consilia neque honores rectoratus vel decanatusa gestattet werdb. Und sollen sonderlich die in facultatibus ire praxin dermassen einziehen undc messigen, damit sie auch gleichwol irer lecturn, davon sie ire statliche besoldung haben, gewardten kunen und da je einmal etwas vorseumet, dasselb auf ein ander zeit widerumb compensiren. Wie dan auch die Professorn samptlich ire lectiones ad captum discipulorumd irer bescheidenheit nach werden zu richten wissen, dieselben auch in einer benanten zeit, wie disfals sie unter sich ordnung zu machenn, absolvirene und enden, damit die jugent etwas daraußf fassen kune und nit vorseumet oder mit langen commentis zur ungelegenheit aufgehalten werde. Mit den zettelng, darin vorzeichnet, was ein jeder gelesen oder nit und die biß daher zu hofe geschickt wordenh, wollens Ire Furstlichen Gnaden auf der Professorni underthenigs pittenj, damit zwischen inen allerlei verdacht und widerwille desto mehr vorhuetet pleibek, dahin stellen, das sie sich unter einander selbst, da imants hinlessig befunden, ermanen und strafenl. Jedoch, das gleichwol danebenm ein jeder Professor selbst dem Rectori seinen zettel und vorzeichnusn, wie oft er wochentlich gelesen, und wan erso nit gethan, ursach seiner behinderung dabei vormeldep, alle vierteil jar, bei den eiden und pflichten, damit er der universitet verwantq, ubergebe, damit err sie ferner gen hofes zuschicket. Der primarius Professor facultatisu artium, Magister Balthasarus1 v, ob er wol als ein alterw vordienter man, mit ubermessiger arbeit zu beschonen, so begeret doch hochgedachter unser gnediger Her gnediglich, das er, weil er das zu der lectur vorordente stipendium hatx, uber die andern iiiiy lectiones, auch wochentlichz diebusaa Mercurii, der jugent zum besten, a

danach gestrichen geb. b die letzten 70 Wörter am Rand nachgetragen. c die letzten zwei Wörter ab -ziehen am Rand nachgetragen. d danach gestrichen wer. e über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen […]. f verbessert aus darauf. g danach gestrichen so biß daher. h danach gestrichen wo. i danach gestrichen bitt. j danach gestrichen eine zeitlanck . k die letzten elf Wörter am Rand nachgetragen. l danach gestrichen Daß nit not sei und sich also verhalten mug, damit ohne not sei, widerumb zu voriger vorordnung zu schreitenn. m die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. n Marginalie jeder sein selbsts vorzeichniß, danach gestrichen zu. o verbessert aus es, danach gestrichen vorplieben seine. p danach gestrichen ubergebe. q die letzten zehn Wörter über der Zeile nachgetragen. r der D. s danach gestrichen zu. t die letzten 51 Wörter am Rand und unter der Zeile nachgetragen. u über der Zeile nachgetragen. v Rhaw D. w über der Zeile nachgetragen, x danach gestrichen seine des mitwo. y danach gestrichen darunter gestrichen alter. wochentlichen. z fehlt D. aa verbessert aus die, danach gestrichen mit. 1 Balthasar

Rhau senior (1527–1601): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 204.

Visitationsabschied für die Universität (1578)

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damit sie ad lectionem historiarum desto mehr invitireta, Chronicon Philippi1, welchs er ohne beswerung wol thun kan, simpliciter enarrireb. Und weil vorscheinerc jared Doctor Dionisius Gartzke2, Magister Kitzman3, und andere, so domaln Professorn gewesen, ordinariee taglich ii mal und darueber noch des midtwochens und sonnabents einmal extraordinarie gelesen, ist unsers gnedigen Hern gnediges begeren, das Magister Seckervitz4 auch des mitwochens psalterium Buchmani5 und Magister Joachimus6 des sonnabends die evangelia dominicalia graece proponiref. Und weil Rector und Professores angenommen, das sieg ordinem lectionum, wie dieh dis jahr zu halten, fassen, und kegen hofei inschicken wolten, imgleichen der Superintendens sein bedenken von der stad superintendentie zu Greipswald, so sollen siej innerhalb 4 wochen die negsten von dato, solches alles in die furstliche canzelei gewislich inschicken undk lenger nicht instellen, damit Ire Furstlichen Gnaden ferner darauff, was notigk, mit rad habe zu vorordnenl. In disciplina, so wol publicam als privata, wirdt grosser mangel befunden und das sich der radt und burger zum heftigsten uber die scholarn [beschweren]n, das sie allerlei gewaldtsam thaten undo muetwillen auf den gassen bei nachtschlafender zeit uben, rohre aus den stuben abschiessenp und mitq blossen wehren die leute, auch ehrliche matronenr ahnlauffen und gefehren etc., welchs hochgedachtem unserm gnedigen Hern nit zu geringem misfallen gereichet. Und wollen Ire Furstlichen Gnaden, dass die a

die letzten acht Wörter am Rand nachgetragen. b danach gestrichen damit. c vor zehen D. d danach gestrichen wie. e über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen alle. f die letzten 53 Wörter unter der Zeile nachgetragen. g danach gestrichen in. h danach gestrichen ge. i danach gestrichen daselbig. j danach gestrichen schneltens. k danach l die letzten 120 Wörter am Rand und zwischen den Zeilen gestrichen leng. m verbesssert aus privata. n fehlt A‘, ergänzt nach D. o die letzten drei nachgetragen. Wörter über der Zeile und am Rand nachgetragen, darunter gestrichen strafbaren. p die letzten fünf Wörter über der Zeile und am Rand nachgetragen, darunter gestrichen und mit buchsrohren. q über der Zeile nachgetragen. r danach gestrichen uberl. s danach gestrichen sie. 1 Philipp

Melanchthon, Chronicon Carionis. Wittenberg 1558, 2. Teil: 1560, Ed. und Forts. Caspar Peucer 1562, 1566. 2 Dionysius Gerson: Hofprediger in Wolgast, ehemals Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten 3 Benedikt Kitzmann († 1543): Ehemals Professor an der I/1857, S. 198. Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 197. 4 Johann Seckervitz († 1583): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität 5 Theodor Bibliander (gräzisiert für Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 222. 6 Joachim Stephani Buchmann), Liber Psalmorum Davidis/Cantica, Paris 1546. († 1623): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 218.

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Visitationsabschied für die Universität (1578)

Professores samptlich, sowol publici als privati praeceptoresa mit ernst auf die disciplinb sehen, die petulantes und muetwilligen gesellenc nach gelegenheit und gestaldt der vorbrechungd mulctiren oder mit dem gefengnus strafen und da keine besserung gespuret, es ahn ire eltern oder freunde, damit sie abgefurdert, gelangen [lassen]e, oder da sie gleich wolf daruber pleiben und ing irem frevel vorfaren wurden, solchs Irer Furstlichen Gnaden zu vermelden. So wollen Ire Furstlichen Gnaden sie andern zum exempel und abscheuh bei den koppen nehmeni und anhero gen Wolgastj ins gefengnus fueren lassen und den ernst jegen sie gebrauchen, das sie Irer Furstlichen Gnaden misfallenk spuren und befinden sollen, das Ire Furstlichen Gnaden soliche leichtfertigel gesellenm, dien nits studiren, sondern der universitet nur eine macul anhangen und guete leute betrueben, daselbsto nit wissen oder leiden wollenn. Und damit solchem muetwillen und frevel desto mehr gesteuret und gewehret, so ist Irer Furstlichen Gnaden gnediges begeren, das kein scholar in der universitet, wie dan solches die leges mitbrengen und vorordnenp, gelitten werde, der keinen privatum praeceptorem hat, er were dan des alters oderq der geschicklicheit, das er sich selbst wuste zu regiren, darin den die Professorn wolr discretionems halten kunen. Und soll der Rector, wan sich imants vor einen studenten angibt und einschreiben laßt, dieses puncts acht haben, damit die jugentt ohne privat disciplin nit zu allem muetwillenu ursach gewinnev, sondern in gepurliger disciplin zurw tugent und studiren erzogenx werde. Die privati praeceptores sollen ingleichen mit ernsty guthe disciplinam halten, und darauff mit fleiß sehen, das ihre befolennz scholarnaa die publicas lectiones mit horen, und da seumigbb oder mutwilligk und ihrcc ermahnung nicht helffen will, solchs dem Rectori und academico

a

die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen. b verbessert aus disciplini. c über der Zeile nachgetragen. d die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. e fehlt A‘, ergänzt nach D. f über der Zeile nachgetragen. g über der Zeile nachgetragen. h die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen. i über der Zeile nachgetragen. j danach gestrichen fueren. k danach gestrichen jegen solche. l über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen bose. m die letzten zwei Wörter fehlen D. n danach gestrichen nur nur. o über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen nit in die academien. p die letzten acht Wörter am Rand nachgetragen. q und D. r danach gestrichen d. s verbessert aus discritionem. t danach gestrichen also in. u danach gestrichen ge. v verbessert aus gewinnen. w danach gestrichen ernst. x über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen angehalten. y danach gestrichen guthe. z danach gestrichen […]. aa danach gestrichen soln. bb danach gestrichen am. cc danach gestrichen oder.

Visitationsabschied für die Universität (1578)

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magistratii anzeigen, der dan ferner den gebuhrenden ernst fur die hand nehmen und ohne ansehen der personen gebrauchen solla. Im collegio soll der Magister, der darin wonet, fleissig aufsehen, das es zu rechter zeit geslossen und nebenst dem Decano und andern Professorn kundtschaft auf die leggen, dieb bei nechtlicher weil aus und einsteigen und muetwillen uben, sonderlich mauren, glinde, fenster oder habitationes zerbrechen, daßc sie communi consilio gestraft, auch ad reparationem damni angehaltenn werdenn, damit andere solchs zu folgen ein abscheu tragen. Weil auch in der regentie befunden, das allerlei muetwill darin geubet, die mauren durchgebrochen, die bretter aus dend gebeuten weggerissen, und fenster außgeworfene und solchs sonderlich daher ruret, das kein privatus Magister darin wonetf, derowegen dan auch die stetteg, so ire hulf zu der oeconomei vorsprochenh, und andere, soi vielleicht etwas dazu contribuiren mochten, unzweifentlichj bedenken habenk, etwasl zu geben oder folgen zu lassen. So ist hochgedachten unsers gnedigen Hern gnedigem meinung und willen, sintemahle Magister Stephanoo billig im collegio die inspection gelaßen wirdtp und Magister Klinckenbergk1 auß allerhand ingefurtenq ursachenr in der neuen regentie zu wohnens, ungelegen furfalet, das mant derowegenu (weilv der universitet inkommen, einen sonderlichen mahn dazu inbestelltw, sonst nicht ertragen kunen) erwentem Klinckenbergk erlauben, und nach einerx andern dazu tauglichen person trachten soll, so mit dem furderlichsten wie esy geschehen kan, in diez regentzie ziehe, darinne wone und acht habe, das

a

die letzten 59 Wörter unter der Zeile nachgetragen. b danach gestrichen aus und. aus damit. d danach gestrichen bau. e danach gestrichen welch A‘; werden D. f danach gestrichen sol der auf. g danach gestrichen und andere. h über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen geliehen. i die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen. j über Zeile nachgetragen. k danach gestrichen weil sie be. l danach gestrichen dazu. m am Rand nachgetragen. n die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, danach gestrichen weil iiii Professores artium vorhanden, das sie mit eines gehandelt werde, der unvorzuglich ins so baldt, am Rand gestrichen Magistro Klinckenberge werde geredet, das er. o verbessert aus Stephanu. p danach gestrichen nach vor pfingsten. q über der Zeile nachgetragen. r danach gestrichen sich wieder. s danach gestrichen schaffen. t über der u danach Zeile nachgetragen, darunter gestrichen […], darüber gestrichen […]. v w danach gestrichen es. die letzten Wörter über der Zeile gestrichen die universitet. nachgetragen. x die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen y die letzten 60 Wörter am Rand und unter der Zeile nachgetragen, es es. einer. z verbessert aus der, danach gestrichen wo. c verbessert

1 Paul

Klinkenberg († 1600): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

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Visitationsabschied für die Universität (1578)

dieselbe des nachtes vorslossen werdea. Und wirdt der Her Rector nebenst den andern Professorn eine formulam begreiffen, was vor lectiones in der regentie zu lesen, und wie die disciplina allenthalben zu bestellenn, damit die jugent also wie biß daher geschehen, darinb iren freienc willen nit habe, sondern zur zucht und studiren gehaltend, und nure diesem christlichem hochnotigem wercke ein anfang gemacht werde. Dan ob wol hochgedachter unser gnediger Her aus gnedigem willen und zuneigungf jegen die universitet, derselben gern zu der bauete auch unterhaltung eins Magistri etwas geben wolte, so seing doch Ire Furstlichen Gnadenh vielfaltigen ausgaben in eine zeit heroi dermassenj furgestandenk, das es Irer Furstlichen Gnaden ohne sonderlige ungelegenheit nit thun kunen. Derowegen wirdt mans bißl zu weiterer vorordnung mitm dem Magistro vorgedachtermassen richten, auch die bauet also anstellen, das es von dern universiteten einkommen zu ertragenn. Mitlerweil wereo auch bei demp Hern Comptor auf Wildenbruch1q, den stetten und sonsten umb zulage, die sie zum theil gewilligt, zu sollicitirnr, und dazu Doctor Gruwel2, Doctor Moevius3, Doctor Kale4, Doctor Frobose5, und Magister Czimdaß6, ein jeder ahn dem ordte, da er die beste promotion haben mochte, zu gebrauchen. Damit auch auf die bauet im collegio und regentien gesehen und dieselben in der zeit mit guetem radt und bedacht gefertigt werdenn, so wil mein gnediger Her Irer Furstlichen a

am Rand gestrichen dan da ers sich eussern wurde, mußte man eine andere person ahn seine stat bestellen und annehmen. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen darin. c danach gestrichen willen […]. d danach gestrichen werde. e mit D. f über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen gemeiner der. g über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen ist. h danach gestrichen cammer mit. i die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen. j danach gestrichen erschepfet, über der Zeile gestrichen belegt. k am Rand nachgetragen. l die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen mit. m die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. n verbessert aus ders. o über der Zeile p danach gestrichen Her. q danach nachgetragen, darunter gestrichen werd sollen. r gestrichen bei. die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, danach gestrichen anzuhalten. 1 Ludwig

I., Herr zu Putbus und Komtur von Wildenbruch (1549–1594), siehe Loebe 1895, S. 31–32. 2 Christoph Gruel († 1596): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 203. 3 Thomas Mevius († 1580): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 217–218. 4 Christian Calenus († 1617): Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 219–220. 5 Peter Frobesius († 1613): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 218. 6 Peter Cimdars († 1584): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 221.

Visitationsabschied für die Universität (1578)

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Gnaden Radt und Hauptman zur Eldena, Niclas Sastrowen und Martin Hanneman1 zum Gripßwalde, gnediglichen bevelen, das sie mit auf der universiteten bauet inspection habena, und Aedilenb sein sollen, die auch der Procurator universitatis nebenst dem Rectore iderzeit, wan etwas zu bauenc wirdt, zu rate nehmen, und ire bedencken horen, wies mit vortheil und gelegenheit anzufangen, damit das notigste ersten gefertigt, und nit alles auf eine zeit ohne vorradt angefangen werde. Sindtemald auch in des Procuratoris negste vorlesenen registern befunden, dasf ein grosser nachstandt darin vorhandeng und da derselbe von jaren zu jarenh also gelassen und nit außgemacheti, dasj daraus der universitet ein grosser abgang ahn iren hebungen vorursacht wurde. So ist ime hiemit ernstlich auferlegt, solche restanten unvorzuglich außzufurdern und dak sich etlig der zalung weigerten, wirdtl unser gnediger Herm ime wider dieselbenn, auf sein anfurdern, die starckeo pfandung vorhelfen lassenp. Nicolausq Maskowen sol auch seinenr nachstandt ohne lengern vorzug richtig machens und mitt dem register ubergebenu, damit es nebenstv des itzigen Procuratorn nachgelegt und ferner gepurlich abgehoret werde. Und weil allerlei desolaten in den registern berechnet, sollenw diex documenta, briefe und nachrichtungen, so darauf vorhanden, aufgesucht und erwogeny werdenz, ob noch etwas bei den, dero voreltern die briefeaa außgegeben, zu erhalten, daraufbb inen dan hochgedachter unser gnediger Her einencc vorbescheidt zu ernennendd und handlungeee pflegen zu lassen, gnediglich geneigtff. a

die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen sehen. gestrichen mit. c seyn D. d über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen e Weil. verbessert aus negsten. f danach gestrichen allerle. g über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen befunden. h danach gestrichen also. i verbessert aus außgefurdert. j über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen werde. k danach gestrichen ime dazu. l über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen soll. m die letzten drei Wörter am Rand n danach gestrichen von unserm gnedigen Hern gepf. o über der Zeile nachgetragen. nachgetragen. p danach gestrichen Als auch, gestrichene Marginalie Insolata die briefe andzusuchen zu handlen. q davor gestrichen von. r über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen den. s verbessert aus gemacht, danach gestrichen werde. t über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen nebenst. u danach gestrichen wurde. v die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen man es nebenst. w über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen mochte nit und […] steigendes. x danach gestrichen briefe. y danach gestrichen und vorfurt. z verbessert aus wurden. aa danach gestrichen vo. bb über cc über der Zeile nachgetragen. der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen dazu. dd über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen zu gebe. ee danach gestrichen ob die universitet nach etwas zu verlangen. ff gestrichene Marginalie Procurator petit […], gestrichene Marginalie inter allen bisherich die […]. b danach

1 Martin

Hannemann († 1582): Greifswalder Ratsherr, siehe Pyl 1896, S. 369.

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Wahrnehmung der akademischen Jurisdiktion (1582)

Da je des itzigena Procuratoris universitatis Bernardi Scherfenberges1 gelegenheit nit weere, solch amptb, welchs er negst resigniret, lenger zu vorwaltenn, sollenc der Rector universitatis und derd Decanus artium sich mit dem Hauptman zur Eldena unterredene, ob irgents eine duchtige person, der sich auf register und bauet etwas vorstunde, widerumb anzutreffen und wen sie sich derowegen vorglichen, solchs unserm gnedigen Hern undertheniglich zu erkennen geben, damit sich Ire Furstlichen Gnaden darauf weiter haben zu erkleren. Diß und was sonsten vorige gegebene abscheide vormugen und zu gedeilichem aufnehmen der universiteten gereichen mag, werden Rector, Decani, und ander Professores iren pflichten nach, bestes fleisses helfen befurdern und vortsetzenn, das gereicht hochgedachtem unserm gnedigen Hern zu gnedigem gefallen, in gnaden zu gedenken. Urkundtlich mit Irer Furstlichen Gnaden hierauf gedruckten pitztschaft besigelt, und geben zu Wolgast, den xxf Aprilis anno etc. lxxviii0. 34. 1582 April 7, Wolgast Herzog Ernst Ludwig ermahnt die Universität, ihre Jurisdiktionsgewalt strenger wahrzunehmen A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie (Kolekcja Gellentiena) Nr. 11, pag. 126–129. Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Verschlusssiegel, 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse; Format 332x207 mm. Am 31. Januar 1582 hatten die Studenten Martin Platen und Bertram Schmiterlow gemeinsam mit Bürgern das Kollegiengebäude der Universität2 angegriffen und dabei auch herzogliche Hoheitszeichen zerstört bzw. beschädigt. Aufgrund dieses Tatbestandes wurden die Delinquenten der Jurisdiktion der Universität entzogen und in Wolgast in Haft gehalten, bis sie am 2. Juli 1582 schließlich wieder an die Universität entlassen wurden.3 In späteren Auseinandersetzungen um das forum a

über der Zeile nachgetragen. b danach gestrichen lenger. c davor gestrichen wirdt. d die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen mit den. e danach gestrichen ob we. f Der ganze Beurkundungsvermerk am Rande nachgetragen. Die Tagesangabe wurde dabei nachträglich in einen zuvor freigelassenen Raum eingetragen. 1 Bernhard

Scharfenberg: Prokurator der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 303, 311f. 2 Es handelt sich hier um den Vorgängerbau des sogenannten Ernesto-Ludovicianums, das 1591–97 errichtet wurde. 3 Friedländer I/1893, S. 322.

Wahrnehmung der akademischen Jurisdiktion (1582)

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competens der Universität diente dieser Fall dem königlichen Hofgericht als Beleg, dass der Landesherr die Untersuchung von Fällen akademischer Jurisdiktion, die eigentlich ihm selbst zustünden, an das Hofgericht delegieren könne.1 A ist adressiert an Den wurdigen erbarn, hoch- und wolgelarten unsern lieben andechtigen und getreuen Rectori, Dechant und andern Profeßoren in unser universitet zum Gripßwaldt etc. und ist mit einem herzoglichen Sekretsiegel verschlossen.

Von Gottes gnaden Ernstn Ludowig, Hertzogk zu Stettin, Pommern etc., Furst zu Ruigenn etc. Unsern gruß zuvohr, wurdige, erbare, hoch unnd wolgelarte liebe andechtige unnd getreuen. Wir mogen euch nit vorhalten, das wir hievor auß glaubhafftem berichtt und dero hernacher uff unsere vorordenung desfals uffgenomener inquisition und kundschafft mit besonderm vordrießlich misfallen vormerckt, wie sich etliche scholarn und burgerkinder auß unser stadt Gripßwaldt vorruckter zeit doselbst zusammen gerottett, und unser collegium mutwilliglich zu sturmen unterfangen, zufurderst aber darinnen unsere eigne fenstere und wapffen unter andern mit lauterem gewaldt und frevel außgeschlagen und geworffen haben sollen, alles zu grosser fast ungehorter vorschmelerung unser landsfurstlichen reputation und hocheit. Wan unß nun keins wegs geburen, viel weniger gelegen sein wil, sollichem groben trutz undt unbesonnenem mutwillen zuzusehen oder denselben allerdingß ungeeifert hinpassiren und gehen zu lassenn, sondern mit so viel mehrem ernst anderen dergleichena ungehaltenen zum exempel und abscheue zu vorfolgen, so befehlen wir euch hiemit ernstlich und bey den eiden unnd pflichten, damit ir unß vorwandt, das ir Martin Platen2, so wie wir berichtet, dieses lermes ein redlein fuerer gewesen sein sol, auch andere gedachte mutwillige scholarn, so bey dem lerme mit gewesen, und euer jurisdiction unterworffen seien, ungeseumet in der universitet carcerem gefenglich einzuziehen und vor weitterm unserm bescheide desselbigen nit zu erlassen. Daran thut ir unsern ernsten willen und meinung. Datum Wolgast den vii. Aprilis anno etc. lxxxii. Ernestus Ludovicus manu propriab

a

über der Zeile nachgetragen.

1 Vgl.

b eigenhändige

Unterschrift.

dazu Balthasar 1742, S. 384f. Zum forum competens vgl. Alvermann 2004. 2 Martin Platen: Ein adliger Student von der Insel Rügen, der zusammen mit Bertram Schmiterlow die Unruhen im Januar 1582 in Greifswald angezettelt haben soll, siehe Friedländer I/1893, S. 309, S. 322.

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Instruktion für den Oeconomus (1583)

35. 1583 August 15, Greifswald Instruktion der Universität für den Oeconomus A‘ – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1, fol. 24r–27r; 2 Bogen, S. 1–7 mit Text; Format 326x209 mm. Die Instruktion für den Oeconomus Otto Grave ist gegenüber ihrer Vorgängerin (vgl. Nr. 23) bezüglich der Disziplinarordnung, in welcher dem Oeconomus neben dem Dekan der Artistenfakultät nun eine wichtigere Rolle zuwuchs, erweitert worden. Insbesondere hinsichtlich der Annahme der Tischgesellen und Benefiziaten sind hier erstmals klare Normen festgehalten worden. Zugleich enthält die Instruktion den ersten Beleg für die Einrichtung eines dritten Tisches auf der Oeconomie.1 Der Vorgänger Graves, Joachim Vester, hatte sein Amt 1574 angetreten,2 im Dezember 1581 resigniert und war im August 1582 vom Herzog entpflichtet worden, als er für die Fortsetzung seiner Dienste eine Erhöhung des Deputats forderte.3 Die Instruktion ist nur im Konzept überliefert. A‘ trägt in der linken oberen Hälfte der ersten Seite den Vermerk Instructio Oeconomi und andere darzugehorige sachen. Auf der Rückseite ist der Vermerk Instructio Oeconomi.

Wir Rector, Dechand und Professores der universitet Gryphßwald thuen kundt und bekennen fur jedermenniglich, das wir auf entfangenen bevelich des durchleuchtigen hochgebornen Fursten und Hern, Hern Ernst Ludwigs, Hertzogen zu Stettin, Pomern etc., Fursten zu Rugen etc., unsers gnediger Furst und Her dem ersamen Otto Graven4, die verwaltung unser oeconomeien im schwartzen closter auf zwei brachschlege, das ist, auf achte iar volgender gestalt haben eingethan und bevolen. Das er vermittelst eids sich der universitet sol verwandt machen und anloben, das er nach seinem verstande und vermugen der universitet fromen und bestes wil treulich furderen, dem Magnifico Domino Rectori und allen Professoribus als seiner obrigkeit und herschaft sampt den seinen schuldige erhe und gehorsam erzeigen, in seinem bevolenen ampte getreue, fleissig und gewertig sein, an zimmern und gebeuen nichts 1

Der Einrichtung dieses dritten Tisches wird auch in einem Nachtrag von späterer Hand im Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät zu eben dem Jahr gedacht, Friedländer I/1898, S. 327. 2 Vgl. Prokuraturregister 1574/75, UAG Kurator, St. 870. 3 UAG Altes Rektorat, Hbg. 141, Bd. 1, fol. 20r–23v. 4 Otto Grave: Seit 1584 Oeconomus der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 327.

Instruktion für den Oeconomus (1583)

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einbrechen noch verwusten, sondren die schadhaftigen orter dem Hern Rectori und Procuratori universitatis zeitig vermelden. Das er auch sampt seiner haußfrauen, kindren und gesinde sich so wol gegen die studenten, seine tischgenger, und andere, so daselbst wohnen, als gegen die Professores academiae und den Magistrum sampt den seinena, so im closter wonet wolle, friedlich und unstraflich in aller gebur verhalten, das er auch solle fleissige achtung darauf geben, neben dem Magistro daselbst wonend, das die thuren und pforten am closter aufn abend zu rechter zeit gleich wie im collegiob verschlossen und des morgens widerumb geofnetc werden. In der oeconomeien sol er inhaben und gebrauchen beide refectoria, auch keller und kuchen mit der stube, daran das brau und backhauss, scheune, stelle, kornhauss und den anteil des garten, so dem Oeconomo zugeordent ist, in massen Jochim Fester1, sein vorfahr, dasselbige im gebrauch gehabt. Biß auf hochgedachter unser gnedigen Fursten und Hern ferner verordnung sol er drei tische halten fur studenten, so des gemeinen tischs gebrauchen wollen, und an iglichem tisch zum weinigsten xii personen mit essen und trincken wie folget versorgen. So er hieruberd einen oder mehr tische fur studenten kane halten, welche er auf seinen unkosten umb ire wochengelt, wie er sich des mit inen vergleichet, wil speisen, das sol ime frei und unbenommen sein. Niemande sol er in der oeconomeie an die gemeinen tische auf und annemen, er habe den consens und bewilligung vom Magnifico Domino Rectore, und vom General Superintendenten und sol der Oeconomus achtung darauf geben, und bei den andren erkundigen, ob auch die Scholarn, so des gemeinen tischs gebrauchen, die praelectiones publicas teglich mit fleis horen, so einem jeden vom Magnifico Domino Rectore und vom Superintendenten oder von seinemf privato praeceptore zugeordent sein. Wo auch der Oeconomus wurde spuren oder erfaren, das die studenten, so des beneficii in oeconomia gebrauchen, ire studia und lectiones verseumen oder auf mussiggang, seufereie, spielen, gassatum gehen und ander unordig leben sich legen und aufg erinnerung des

a

die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. b die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen. c die letzten fünf Wörter am Rand nachgetragen. d danach gestrichen wil oder kan. e über der Zeile nachgetragen. f über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen irem. g danach gestrichen seine. 1 Joachim

Vester: Bis 1584 Oeconomus der Universität Greifswald, siehe Friedländer I/1893, S. 327.

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Instruktion für den Oeconomus (1583)

Magistri, so im closter wonet, dem es der Oeconomus vermelden sola davon nicht wurdeb abestehen, sol erc alle monat, wen die vistation der oeconomeien geschicht, solchs dem Decano und seinen mitverordentend zu notificieren schuldig sein. Der Decanus sol es ferner dem Magnifico Domino Rectori vermelden, damit bei zeit autoritate publica die unartigen zu rechte gebracht oder removieret und an ire stadt andere frome fleissige studenten aufgenommen werden. An die gemeinen tische mussen auf und angenommen werden, welchee hochgemelter unser gnediger Furst und Herr der universitet commendieret oder die jenen praesentieren, so iarlich zum oeconomeien tisch contribuieren, und wen sonst jemand commendieret wird, sonst sollen die in Pomern geboren seinf fur frembden zutritt haben. Wenn derwegen der Oeconomus mit furwissen des Magnifici Domini Rectoris et Superintendentis frembde ausserhalb Pomerlands geborng zum gemeinen tische annimpt, soll es alwege mit der condition geschehen, das sie willigen und annemen widerumb zu weichen, wo jemand ankeme, der der universitet presentieret, oder vonh unserm gnedigeni Fursten und Hern oder sonst der universitet commendieret wurde oder ein Pomeranus aus billigen ursachen zu befurderen were. Der Oeconomus sol nicht gestaten, das die studenten in seiner behausung an gemeinen tischen, unter essen oder sonst zechen und seufereie anrichten oder halten wolten, sondern vielmehr sie zu nuchterheit ermanen und fleissigj anhaltenk, das sie erbarlich, sittig und stilll iren legibus, so verhanden sein, gemeßm uber tisch sich bezeigenn, lateinisch reden, beten, Gotte dancksagen, historias uber tisch lesen oder umbeschichtig recitieren, darnach untereinander singen, musicam exercieren und bei zeit ein ieder in seine wonnung sich verfuge. Auf iedren tisch sol der Oeconomus iarlich vom Rentmeister zur Eldena bekomen eine last roggen, eine last gersten und ein vierteil butter, jedoch das er alle zeit die tische voll halte, nemlich xii zum weinigsten auf einen ieden tisch. Den so er allein sechs oder sieben studenten bei einem tisch haben wurde, sol er auf den selbigen tisch nach anzal der zeit allein das halbe korn haben. a

die letzten zwölf Wörter am Rand nachgetragen. b über der Zeile nachgetragen. c über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen er bei seinem eide. d die letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen. e danach gestrichen von. f danach gestrichen demfur. g am h verbessert aus vong. i die letzten zwei Wörter am Rand Rand nachgetragen. nachgetragen. j danach gestrichen sie darzu. k vom letzten Wort an- über der Zeile l danach gestrichen sich. m die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen. n die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter nachgetragen. gestrichen verhalten.

Instruktion für den Oeconomus (1583)

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Hieruber sol er iarlicha fur seine muhe und dienst bekomenb zwentzig guldenc, welche ime der universitet Procurator sol entrichten, nochd solt er xxx morgen acker haben, soe seinen vorfarn von der universitet versprochen sein, hatt aber ine itzo xxviiif morgen, nemlich xviii morgen von der casten und v morgen von der kirchen zu Nicolai, iii morgen von den armen im grauen closter und ii morgen vom radtg, dafur wir die heure iarlich entrichten sollen. Aber fur den baumgarten ist ein stucke acker und wische, zur Eldena gehorig, so unser gnediger Furst und Her wegen desh mangels und umb desi heues willen zu der oeconomeien verordent, sol der Oeconomus selbst die heure davon entrichten, so fern es nicht kan bei Irer Furstlichen Gnaden erpeten werden. Ein ieder studente sol ime wochentlich geben xiiii schilling sundisch und hat die universitet nach gelegenheit der zeit und sonst aus beweglichen ursachen solch tischgelt geringer oder hoher zu setzen, sich furbehalten. Es sollen auch die studenten, so des gemeinen tischs in der oeconomeien wollen gebrauchen, allwege das tischgelt zum weinigsten auf vier wochen dem Oeconomo furaussgeben, damit er sich der nichtbezalung halber nicht habe zu beklagen. So der Oeconomus hieruber wider solche der universitet verordnungj iemande wil borgen, mag er sehen wie er sich lasse versicheren oderk wie er sein gelt bekome. Auch sol ein jeder studentel dem Oeconomo, so er das grosse refectorium den winter uber dareinm zu speisen wurde einheissen lassen, iarlich auf Michaelis viiin schilling und abermaln auf weinachten viiio schilling zu holtze zu hulfe geben. Dagegen sol der Oeconomus die scholarn mit gutem billigen essen und trincken versorgen, alle mahlzeit inen drei wolgekochte essen geben und auf igliche drei personen ein halb stubichen bier, auch soll er alle monat inen ein mahl gebratens gebenp und soll der Decanus mit den so der oeconomeien visitation beiwhonen, alle monat fleissig darauf sehen, das diese ordnung in alle iren articulen und clausulen gehalten und den studenten vom Oeconomo gudt brodt und billig bier zu trincken gegeben, die essen auch wolgekocht und nicht unsauber inen zugerichtet werden. a

danach gestrichen zu seiner beso. b über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen geben. c danach gestrichen und. d danach gestrichen hat er […] morgen acker in seinem gebrauch von der casten und kirchen zu Sanct Nicolai. e danach gestrichen ime und. f danach gestrichen morg. g die letzten 47 Wörter am Rand nachgetragen. h die letzten zwei Wörter unter der Zeile nachgetragen, darüber gestrichen umb des. i die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. j danach gestrichen und gebott. k die letzten sechs Wörter am Rand nachgetragen. l danach gestrichen auf Michaelis. m dar- am Rand nachgetragen. n über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen xii. o über der Zeile nachgetragen, p darunter gestrichen xii. die letzten zehn Wörter am Rand nachgetragen.

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Instruktion für den Oeconomus (1583)

Sonderlich aber sol der Decanus mit seinem zugeordenten ernstlich inquirieren, ob auch die studenten, so in der oeconomeie zu tisch gehen, praelectiones publicas horen und ob sie aucha wen disputationes gehalten oder declamationes recitieret werdenb im auditorio sein, ire studia fleissig warten, und sich geburlich in irem leben und wandel verhalten, den so iemand hiewider thuet, und auf des Decani ermanung sich nicht besser anstellet, sol er am gemeinen tische des beneficii zu geniessen nicht geduldet werden. Wo auch iemand der des gemeinen tischs gebrauchet wurde eine oder mehr wochen verreisen und seine stell sich offen furbehalten wolte, sol er mit dem Oeconomo sich vertragen, da aberc der Oeconomus schaden daran hette, der ime untreglich were, sol ime frei stehen, mit furwissen des Hern Rectoris und Generalis Superintendentis einen andren an seine stete anzunemen. Es sol auch der Decanus mit den visitatorn an jedem tisch einen, so derd eltistee und ansehenlichste ist, zum inspectore verordnenf und imeg bevelen, das er auf die andren seine commensules fleissige achtung gebe, das ein ieder sich nach dieser ordnung und nach iren legibus am tische und sonst geburlich und unstraflich verhalte und wo iemand dawider thuet, sol er solchs dem Decano facultatis philosophicae zu vermelden schuldig sein. Nachdem auch unser gnediger Furst und Her der universitet Oeconomo gnediglich erleubt, das er im Furstentthumb Rugen, im lande Usdom auch sonsten im gantzen lande zu noturffth der oeconomeien allerlei viehe ungehindert einkeufen muge und den zoll an einem fischer khane hier uber zu der oeconomeien gnediglich frei verordent. Als wollen wir ime solcher gnedigen verordnung und freiheiten schriftliche urkund auss der furstlichen cantzleie aussfurderen, damit er desto sicherer derselbigen zu gebrauchen habe. Dieweil ferner Burgermeister und radt zu Gripswalde zu besserer einrichtung der oeconomeien vergunstiget hat, das er etlich schlacht viehe durch seinen eignen hirten mag huten und weiden lassen und one das sein viehe und pferde fur den gemeinen hirten getrieben und bei der andren bauleute pferden geweidet werden, sol er baurecht halten und do sein

a

die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen. b danach gestrichen ob sie auch als denn. letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen oder so. d die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen den. e verbessert aus eltisten. f die letzten fünf Wörter über der Zeile und am Rand nachgetragen, darunter gestrichen gelertisten verordnen. g danach gestrichen bei dem eide damit er der universitet verwandt ist. h notrufft. c die

Instruktion für den Oeconomus (1583)

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viehe schaden thuen wurde, denselbigen erstaten und die beschedigten klagloss machen. Es mag auch der Oeconomus im closter brawerck anrichten und treiben, er sol aber alles was zum brawerck, gleich wie zum ackerbau gehoret sich auf seinen unkosten verschaffen und dassselbige halten, auch macht haben der universitet gliedmassen, das bier an tonnen zu verkeufen, frembden aber nicht anders dan bei kannen ausschenken. Da wir auch vorgemelten unsern Oeconomum lenger als acht jar bei dem ampt nicht wolltena behalten oder er innerhalb der acht jare sich dermassen mit den seinen wurde bezeigen, das er uns nicht lenger zu gedulden, sollen wir ime ein halb jar zuvor den dienst aufkundigen, widerumb da er nach verflossenen acht iarn abziehen wolte, sol er uns die aufkundigung ein halb jar fur Michaelis thuen. Wo sich auch begebe, welchs in Gottes gewalt stehet, das er fur aussgange der acht iar todtlich abgienge, sol seine haussfraue macht haben, die losskundigung alss bald zu thuen und darnach uber ein halb iar aussfaren und alles mit sich nehmen, was sie in das closter gebracht, oder von dem iren darein gezeugt hat, es seib viehe, haussgerat, braugerete, was zum bawercke gehorig ist, oder wie dasselbige sonst mag genandt werdenc. Wurde auch merckliche besserung des ackers die zeit verhanden sein, sol sich die universitet mit ihr auf ermessigung bescheidener bauleute vergleichen, aller mist aber auf dem hofe sol bei der weche bleiben und da der neue angenommene Oeconomus des viehes oder pferde oder anders geretes benotiget were, soll er fur andren zu billigem kaufe gestatet werden. Dess allem zu urkund haben wir der universitet siegel hie zu ende aufgedruckt. Actum Gripsswald, am 15. Augusti anno 1583. Salvo iure addendi et adimendi et corrigendi.

a

über der Zeile nachgetragen. b danach gestrichen an. c danach gestrichen da sie nicht etwas hievon auf der universitet unterhandlung, umb billige entgeltnus dem nachfolger wurde hinterlassen.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

36. (1570–1589) Statuten der Philosophischen Fakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Phil. Fak. 1, fol. 23r–32v; Format 315x200 mm. Die Bestätigung der Generalstatuten 1547 (vgl. Nr. 11) hat offenbar nicht unmittelbar die Ausarbeitung neuer Fakultätsstatuten nach sich gezogen. Die Philosophische Fakultät hatte 1546 lediglich die Amtspflichten und Vorrechte des Dekans fixiert (vgl. Nr. 10). Diese wurden durch die Visitationsabschiede von 1568 (Nr. 24), 1571 (Nr. 29) und 1578 (Nr. 33) erweitert, darunter insbesondere die Aufsichtspflichten über Bursen und Oeconomie. Neben der Zusammenfassung der geltenden Regelungen bieten die Statuten insbesondere hinsichtlich der Erlangung der Grade Neuerungen und Weiterungen. Die Papierhandschrift (A) befindet sich in der Akte der Philosophischen Fakultät, die Wilhelm Ahlwardt 1883 anlegte.1 A wurde auf einer Lage aus sechs Doppelbogen geschrieben, die an den vorangehenden Statutenentwurf von 1456–59 (Vgl. Nr. 6) geheftet worden ist. Die Lage wurde mit arabischen Ziffern paginiert (1–24). Der Statutentext endet auf pag. 20. Später wurden die Blätter in der vorliegenden Akte mit Bleistift foliiert (fol. 23–32). Der Schriftraum ist ungeteilt einspaltig und nicht liniert. Jede Seite weist links einen Rand von 35 mm auf, rechts wurde kein Rand eingehalten. Die Seiten weisen keinen Kopfsteg auf, der Fußsteg beträgt 30 bis 50 mm. A ist nicht datiert, unterzeichnet oder besiegelt. Drei verschiedene Hände haben an dem Text gearbeitet. Der paläographische Befund weist auf die zweite Hälfte des 16. Jh. Im Vergleich der Schreiberhände des Dekanatsbuch der Artistenfakultät lässt sich die Autorschaft nicht bestimmen. Der erste Teil umfasst Regelungen, die die Wahl des Dekans (Art. 1–6) und dessen Amtsaufgaben (Art. 7–20) betreffen. Danach fügte ein anderer Schreiber die Kapitel 2–6 De recipiendis ad facultatem artium, De vita et honestate magistrorum, Statuta in examine observanda, De depositione und De ritu depositionum hinzu. Ein weiterer Schreiber verfasst das letzte Kapitel De disciplina, jedoch wurde die Kapitelüberschrift später nachgetragen. In diesem dritten Teil ist die Verwendung von griechischen Zitaten auffällig. Die Termine für die Dekanswahlen, auf die im ersten Teil der Statuten Bezug genommen wird, gestatten eine Eingrenzung der Entstehungszeit. Der genannte Termin, der Sonnabend vor dem St. Georgs-Tag (23. April) war zwischen 1559 und 1578, mit leichten Abweichungen, regelmäßig der gültige Termin. Danach synchronisierte man die Wahlperioden der Dekane mit denen der Rektoren und setzte den Wahltermin auf St. Lukas (18. Oktober) fest. Dies geschah endgültig mit der Statutenreform am 27. September 1589.2 Damit kann angenommen werden, dass die vorliegenden Statuten der Philosophischen Fakultät vor diesem Zeitpunkt abgefasst worden sind. Die Angaben zu den Prüfungsgebühren (Kapitel 4 Statuta in 1

Vgl. Handschriftenbeschreibung Nr. 6.

2 Vgl.

Friedländer I/1893, S. 341,3–10.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

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examine, Art. 9 und 10) geben einen weiteren Anhaltspunkt für die Datierung. Sie stimmen mit den Gebühren überein, die im Generalstatut von 1570 (Vgl. Nr. 28, Kapitel 28/Art. 3) vorgeschrieben werden. A gibt hier also den Stand wieder, der 1570 als gültig angesehen wurde. Der Statutentext zeigt spätere Bearbeitungsspuren, die zum größten Teil auf Johannes Trygophorus zurückgehen und demnach mit der Abfassung der statuta nova von 1613 unter dessem Dekanat im Zusammenhang stehen (Vgl. Nr. 43).1 Wie bereits beim älteren Statutentext von 1459 (Vgl. Nr. 7) beobachtet wurde, fügt er Marginalien hinzu, die den Inhalt des betreffenden Artikels kurz wiedergeben. Demnach zog er neben den ältesten Statuten von 1459 auch den vorliegenden Statutentext heran. An einer Stelle notiert er den entsprechenden Statutenartikel von 1459 (Vgl. Nr. 7/87). Dabei griff er, wie bei seiner Zitierweise im Dekanatsbuch,2 auf die Seitenzählung, nicht auf die spätere Foliierung zurück. Die drei weiteren Schreiber der Randbemerkungen sind zu unterscheiden (Hand 13), können jedoch nicht identifiziert werden. Ein Bearbeiter (Hand 1) kommentiert u.a. die Gültigkeit einzelner Artikel, wie z.B., dass Art. 5 unter dem Dekanat von David Wilmann 1589 berichtigt worden ist. Auch das bestätigt noch einmal den terminus ante quem von 1589 für die Abfassung von A.

Statuta facultatis philosophicaea [I. De novi decani electione et de officio decani] 1 Die Sabbatib ante festum sancti Georgiic quotannis ad electionem novi decani vocandi sunt omnes magistri collegii philosophici, hac seu meliore forma addito in calce litterarum sigillo facultatis.d Decanus collegii philosophici N. S. clarissimi et doctissimi viri collegae observandi, peto a vestra humanitate officiose atque amanter, ut cras hora 9 in locoe ad electionem decani destinato convenire velit. Hoc officiumf etsi imprimis rei scholasticae et collegio nostro a vobis praestatur, tamen quia simul etiam mihi hoc modo opera datur, humanitati vestrae etiam a me hoc nomine gratia debebitur, quam studebo singulis et in simili officio et quibuscumque potero aliis praestare. Perscriptum in profesto sancti Georgii.g a

am Rand Planetenzeichen für Jupiter (Donnerstag). b sabbathi. c am Rand von anderer Hand 23 Aprilis. d Marginalie von Trygophorus Quando et quomodo ad electionem novi decani convocatio fiat. e am Rand von gleicher Hand nachgetragen. f am Rand von anderer Hand (1) Hoc iam non servatur. g die letzten vier Wörter nachträglich gestrichen. 1 Vgl.

UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. 1, fol. 226. Friedländer I/1893, S. 419,55–60. Friedländer I/1893, S. 419,55–60.

2 Vgl.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

2 Deinde (invocata primum gratia spiritus sancti) per scrutinium seri vota fiat electio et decanus, qui officio resignaturus est, magistrorum vota ordine colligat cum antecessore, cui et ipsea votum dabit primum.b 3 Significabit autem decanus ante electionem magistris collegii philosophici, quod debeant eligere eum, quem maxime reipublicae litterariae conducere existiment. Nec idem decanus, qui votorum scrutator est, sub poena praestiti iuramenti eligentes praemonebit aut inflectet seu ante electionem seu in electione ad creandum, quem suis non studiorum commodis optimi censeat. Sub eadem poena fideliter scrutabitur singulorum vota et nullius eligentes vocem manifestabit, sed ex vocum pluralitate electum renuntiabit. Si vero paria suffragia fuerintc, intercedat arbitrium atque innovetur scrutinium super electis tantisper, dum pluralitate vocum alteri eorum ad decanatus officium ius acquiratur.d 4 Electuse iuret praesentibus omnibus magistris facultatis decano antecessori se pro virili diligenter administraturum officium sibi commissum et fideliter facultatis ac studiorum utilitatem promoturum.f Iuramentum decanig Ego N. iuro et promitto facultati artium et vobis decano antecessori meo nomine facultatis me fidelit[er] promoturum commoda facultatis in officio meo decanatus, in quantum me et officium meum concernit, et servaturum statuta et statuenda sine dolo et fraude et studiosos ac magistros facultatis nostrae moribus et vestitu decente praeiturum. Sic me deus adiuvet.

a

danach gestrichen primum. b die letzten sechs Wörter unterstrichen. Marginalie von Trygophorus Resignaturus decanatui proponat et primum votum det. Darunter Nota. c davor gestrichen se. d Marginalie von Trygophorus Praemoneat, ut vota rem conscientam debet in personam aptam sub poena. Weiter unten Ex pluralitate votorum non revelandorum eligat. e danach Wort verderbt. f am Rand von anderer Hand (1) Hoc quoque exolevit. Marginalie von Trygophorus Promittitur tamen sub iuramento facultati praestito. g von anderer Hand (2) nachgetragen, auch am Rand decanus, darunter Marginalie von Trygophorus iam electus iuret.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

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5 Nec eligatur in decanum facultatis artium nec in electione vocem habeat, nisi sit collegio philosophico iuramento devinctus, declamationum ac disputationum laborem sustineat, et vestitu ordini scholastico conveniente utatur.a 1 6 Nec eligatur in decanum, qui praecedenti anno sunt in officio decanatus.b 7 Decani muneris esto convocare magistros collegii philosophici, cum necessitas et utilitas id exposcet causam convocationis exprimendo, et provideret statuta facultatis rite et utiliter observentur.c 8 Quilibet magister vocatus ad consilium facultatis sub poena non contradicat conclusis deliberatione habita. Si impeditus evidentibus causis, quas demonstrabit,d interes[se] deliberationi non potuit, votum suum alteri delegare debet.e 9 Revelans autem decretum, sit a collegii philosophici deliberationibus perpetuo remotus.f 10 Decanus sub poena praestitig iuramenti obtemperit sententiis a maiori parte dictish, quam in collegi[o] bonorum virorum et non prorsus a

Marginalie von Trygophorus Non vero eligendus, qui nec academia nec facultati iuramentum praestitit, nec laboravit in exercitiis: quisque ante annum fuit decanus. Darunter von anderer Hand (1) Haec lex correcta et limitata est posterioribus annis, ut apparet ex decanatu doctoris Davidis Wilmanni anno 89, vide matriculam. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. b am Rand von anderer Hand (1) Nota bene nisi urgeat evidens ratio vel necessitas. c am Rand ergänzt De officio decani. Darunter Marginalie von Trygophorus conservet statuta convocet. d die letzten zwei Wörter am Rande eingefügt. e Marginalie von Trygophorus Nemo emaneat indicta causa, sub poena. f Marginalie von Trygophorus Revelans deliberationes excludator perpetuo. g über der Zeile nachgetragen ti. h dictae. 1 (zu

Anm. a) Unter dem Dekanat von David Wilmann († 1591) wurde diese Regelung erlassen. Vgl. Friedländer I/1893, S. 341,5–10.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

imperitorum veriorem esse consentaneum est. Conclusa au[tem] executioni mandabit. Nec absque praesentia unius magistri artium, litteras signare, et pro signatu[ra] 8 solidi accipere debet.a 11 Ut etiam dignitas graduum conservetur, decan[us] nemini permittet officium docendi iuventatem seu privatim seu publice, nisi sit graduatus vel promittat, quod in proxima promotione gradum sumere velit. Si quis contra fecerit, admonendus erit, ut statim cesset sub poena unius taleri. Quod si oboedire noluerit, [voca]tur per decanum ad facultatem, ut maioreb m[ul]ta seu graviorec poena contumacia retundatur.d 12 Singulos quoque defectus in lectionibus et exercitiis collegarum aliorumque, quibus iuventus commissa est, necnon studiosos leges et statutae violenterf corrigere debet et pro modo delicti certam poenamg de consilio collegii philosophici imponere.h 13 Porro decanus neminem in suam fidem aut ad publicas lectiones recipere vel in ullam publici collegii habitationem admittere debet, qui non prius suum nomen dederit inscribendum rectori universitatis, si vero quis legibus oboedire recusaveriti seu decano petulanter sese opposuerit, huius collegii deinceps non ducatur esse membrumj.k 14 Cumque nihil ita acuat ingenium, ut placida cum aliis de doctrinis collatio, praeceptores sub poena uno atque altero argumento discipulos disputationem eruerel iubebunt. Ipse quoque decanus ad disputationes ordinarias baccalauriorum quemadmodum et magistrorum initio statim accedere sit obligatus, et ne inutiles cavillationes agitentur, sed materiae vitae utiles diligenter providebit.m a

Marginalie von Trygophorus Decanus obtemperet maioribus votis. b maiori. c graviori. von Trygophorus Non graduatus si doceat multetur, I taleri per decanum. e die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen. f violanter. g die letzten drei Wörter h Marginalie von Trygophorus Decanus cuilibet delinquenti nachträglich unterstrichen. adversus leges facultatis multam imponet. i davor gestrichen se. j menbrum. k Marginalie von Trygophorus Decanus non recipiat, qui nomen suum rectori non obtulent inscribendum vel etiam inscribi nega[verunt]. l eruare. m Marginalie von Trygophorus Decanus disputationibus ab initio adsit, prohibeat inutiles cavillationes. Nota bene, si restiterint decanus magistri. d Marginalie

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15 Utque confectio annalium eta rerum gestarum conscriptiob praecipue hominem eruditum decet, non solum singula statuta sub sui decanatus tempore conscribet et suo loco annotabit, verum et alia totius anni prius duobus magistris sibi adiunctis exhibita, in librum ad hoc deputatum, decanus referre debet.c 16 Retinendae concordiae causa in facultate artium, et ut anted omnia statuta serventur et diligenter tum publice tum privatim legatur et scholastica exercitia vigeant, adiungantur duo magistri de facultate electo decano, qui simul sint inspectores studiorum, disciplinae, depositionise et quarumcumque ordinationum in facultate artium peragendarum, ut singulariter fiant et modeste.f 17 Sint insuper hi duo, pro tempore per istum annum executores statutorum, omnem adhibendo diligentiam pro incremento et honore facultatis, ut lectiones et exercitia statuto tempore fiant, nec aliae facultatis leges seu statuta, quae muri et fundamenta universitatum sunt, infringantur.g 18 Collegio horis statutis clauso, decanus si in collegio habitat, claves ad se recipiet, seu per magistrum inhabitantem ut fiat, fideliter curabit.h 19 Cumque pro consilio elemosina ab illustrissimis principibus pro pauperibus scholasticis conferatur, decanus cum rectore oeconomiam inspiciet, nec concedet, ut otiosi abutantur liberalitate principum, sed perfician[t],i ut cum gratiarum actione cibum modeste capiant, sumpto cibo e vestigio ad habitationem sese recipian[t] et operam dent, ut recte et ordine discant hi adolescentes, quo doctrinam evangelii et alias honestas artes propagare possent. a

über der Zeile nachgetragen. b davor gestrichen conspe. c Marginalie von Trygophorus Referat fideliter ad librum decanatus acta. d am Rand nachgetragen. e unterstrichen, am Rand Nota bene. f Marginalie von Trygophorus Adiuncti duo a facultate electi. g Marginalie von Trygophorus Qui promoveant facultatis bonum. h Marginalie von Trygophorus Collegium curabitur per magistrum etiam inhabitantem. i Marginalie von Trygophorus Decanus cum rectore oeconomiam visitet.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

20 Eos tantum in oeconomiam decanus admitti patiet[ur]a, qui doctrinae ecclesiae studia sua dedicarunt, ne desint ad posteritatem honores idonei ad docendas ecclesias. Et hi nonb tantum bis in anno examinentur, sed etiam mandante decano recitent declamationes. Quas ut ceteri magistri et studiosic, priusquam velitatio fitd, decano monstrabunt, qui non concedet proponi materias absurdas, falsas, inanes, sed iubebit veras et profuturas vitae eligi.

II. De recipiendis ad facultatem artiume 1 Ad facultatem artium recipiantur professores, qui ad publice profitendum in academia nostra constituti sunt, et quia promotis sive in nostra sive alia academia, quorum mores sunt honesti, et eruditio videtur usui reipublicae fore, idem denegari non potest, ea conditione recipiantur ut hic promoti biennium post promotionem, seu iuventutem erudiant, seu ecclesiae operam naventf. Alibi vero promoti, non prius recipiantur, quam triennium in hac academia compleverint.g 2 Ut autem erga facultatem aliqua pro hoc officio gratitudinis testificatio exstet, a professoribus recipiendis et hic promotis unum talerum, ab aliunde vero accedentibus decanus tres exiget aureos, quos ad commodum facultatis asservabit.h

a

die letzten sieben Wörter unterstrichen und Marginalie von Trygophorus Et decanus ius habuit admittere in oeconomiam dignos et eos, qui ecclesia inservire velint. b unterstrichen und Marginalie von Trygophorus In oeconomia viventes bis de anno examinandi, et recitabunt c die letzten zwei Wörter von gleicher Hand am Rand declamationes iussu decani. nachgetragen. d davor gestrichen fiat. e ab dieser Stelle wechselt der Schreiber. f navemt. g am Rand von anderer Hand (1) Hoc statutum iam est limitatum et correctum. Nec quisquam nec recipiet in facultatem artium, nisi sit in numero professorum, qui intersunt consiliis academiae. h Marginalie von anderer Hand (2) A recipiendis in facultatem, si hic promoti talerus penitus si alibi tres aurei.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

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3 In eum usum facultas habeat aerarium, fiscum seu arcam, duabus seris diversis munitam. Duae claves designentur rectori academiae et decano facultatis artium. Ubi diligenter reponatur pecunia facultatis artium, et imprimis catalogus promotorum, quem diligenter decanus conscribet.a Iuramentum admittendorum: Primum. Ego N. iuro et promitto debitam oboedientiam et reverentiam domino decanob et ipsius in hoc officio successoribus et facultati artium in licitis et honestis et quod statuta et statuenda atque ordinationes ipsius facultatis artium fideliter et firmiter pro posse et nosse observare velim.c Secundo. Quod in consilio facultatis artium suasurus sim ea, quae ex usu facultatis sunt, secundum quod mihi in conscientia expedire videbitur.d Tertio. Non revelabo votum cuiusquam, cum facultas duxerit et decreverit caelandum. Et concordiam, pacem et honorem facultatis tuebor et procurabo, ubi commode potero, seu oblata quovis loco et tempore et in quamcumque conditionem a deo collocatus fuero.e Quarto. Non subducam nec alienabo, vel per me vel per alios quocumque praetextu quempiam, mihi non nominatim commissum, quamque etiam commensalis seu contubernalis meus sitf, ut me vel alio privato praeceptore, priore defecto, utatur.g Quinto. Discipulis meis fideliter in moribus et praesertim honesto vestitu praelucebo, et recte distribuam tempora studiorum, adigam in latine loquantur, audient lectiones publicas et privatas, et singulis septimanis epistolas aut narrationes convenientes aetati proponam neque propter exiguumh aliquem questum ad petulantiam eorum convivebo. Cumque initium sit omnis sapientiae timor domini, fideliter hortabor meae fidei a

Marginalie von anderer Hand (2) Aerarium facultas et arcam habeat. Darunter: Catalogus b die letzten fünf Wörter nachträglich unterstrichen. promotorum diligenter scribendus. c Marginalie von anderer Hand (2) Oboedientia et reverentia [...] decanum. d Marginalie von anderer Hand (2) Notum ex conscientia. e die letzten 14 Wörter nachträglich unterstrichen. Marginalie von anderer Hand (2) Tali sua vita et studium commodum facultatis. f die letzten sieben Wörter nachträglich unterstrichen. g Marginalie von anderer Hand (2) Discipulum alterius nemo subdicat ac alienet. h davor gestrichen per, die letzten zwei Wörter am Rand nachgetragen, danach unterstrichen.

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commissos, ut diebus festis intersint publicae congregationi in templis et discant ibi coniungere suas preces cum ecclesia dei.a Sexto. Quandoquidem neglectio in prima institutione numquam postea sarciri potest et damnum non solum privatim ad meos discipulos, sed ad totam rempublicam pertineat et adolescentes plerumque in academiasb mittant rudes, praeceptorum grammatices nec sermonis latini usum habeant, cogam meos discipulos, ut discant, memoriae mandent et recitent regulas grammaticae, quas reposcam in examine. Septimo. Disco tum vagabundum, immorigerum aut contumacem, producentem in multam noctem lucubrationes aut ludos, item hortorum depopulatorem non feram, sed bis terve admonitum et parere et mores emendare, nolentem academiae puniendum tradam.c Octavo. Praescribam etiam discipulis domesticae disciplinae meae commendatis lectiones publicas, quas audient quotidie et auditas ab ipsis reposcam. Declamationibus et disputationibus publicis, ut intersint, et uno atque altero argumento instructi accedant, monebo. Nec privata exercitia aut lectiones instituam, nisi diebus et horisd ab academia, publico consensu destinatis. Haec ad commodum ecclesiae reipublicae facultatis artium, et rei litterariae fideliter se procuraturos, admittendi in philosophicam facultatem iurabunt.

III. De vita et honestate magistrorum 1 Mores omnium lectorum sint honesti, pii et inculpati, ac si de aliquo magistro compertum fuerit, qui in contubernio suo meretricem habuerit aut domum meretricium ingressus fuerit aut concubinam extra collegiume vel habitationem foverit, de hoc suspectus purgare se nequerit, vel convictus fuerit, decanus eum indicet rectori, et re inquisita reo damnato a

Marginalie von anderer Hand (2) Methodus docendi. b akademias. c Marginalie von anderer Hand (2) Discipulus immorigerus academiae puniendus tradat. d die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. e verbessert aus collegulm.

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adimantur lectio et stipendium. Non enim ecclesiaruma pastores tantum, sed eos etiam, qui iuventutem seminaria ecclesiae regunt, vult paulusb ita excellere virtute, ut eorum exempla praeluceant aliis. Non sint scandalo ceteris, non laxent ipsi frenos disciplinae, ne alii plus licentiae sibi propter praeceptorum exempla sumant. 2 Cumque ex hoc fonte plurimum mali oriatur, quod studiosi non verentur quotieslibet praeceptores mutare, donec in tales incidam, qui ad ipsorum genium alludam, id est, qui ad ea indulgeant et conviveant, quae volunt et vident discipuli, mandamus, ne quis discipulum cuiuscumque ad se recipiat, nisi gravi et evidenti ratione discessus a priori magistro coram decano et magistris ipsi adiunctis ostensa.c

IV. Statuta in examine observanda 1 Gravibus de causis in scholis retinendi sunt gradus, quia experientia ostendit omnibus mundi aetatibus profuisse et prodesse examina, et cum se ad gradus praeparant iuvenes, necessitas cogit eos certis artibus incumbere et illisd immorari, quod, ut magis fiat, decanus et examinatores examina non in cavillationibus aut otiosis questionibus consument, sed in earum artium materiis, quas in singulis gradibus academiae statuta requirunt, in infinio gradu grammatica dialectica, elementa rhetorices et primum caput spherae Johannis de Sacroboscoe 1 requiruntur. Qui vero in hac puerili doctrina, quantum satis est, versati sunt et expetunt magisterii titulum, hi audient, quaecumque praetecta fuerint in mathematicis, physicis et philosophia morali.f 2 In neminem insignia magisterii conferantur, nisi nomen eius apud rectorem scriptum in tabulis exstet, alioque qualiscumque istius fuerit acceptatiog, irrita sit et inanis.h a

b nachträglich verbessert in paulii. ab diesem Wort Absatz am Rand markiert. von anderer Hand (2) Nemo discipulum alteris sine gravi causa ad se recipiat. d verbessert. e Sacrobusco. f Marginalie von Trygophorus Examinanda in utroque gradu. g die letzten drei Wörter nachträglich unterstrichen. h Marginalie von Trygophorus Candidatus sit apud rectorem inscriptus studiosus. c Marginalie

1 Johannes

de Sacrobosco, De Sphaera..

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3 Decanorum munus erit eorum nomina, qui ad graduum dignitates aspirant prius ad rectorem deferre, pro quo quisque tempore inscriptus sit explorare; ut istac ratione constare certo possit, nulli contra legum academiae auctoritatema, honorum et privilegiorum scholasticorum ornamentum temere ab academia communicari.b 4 Nominatim quoque in promotionibus publicam utilitatem spectabit nec temere gradu seu inferiore baccalaureatus seu superiori magisterii ornabit quemque, nisi inculpatis honestis probatis moribus et scientia earum artium, quae in promovendo necessario requiruntur, praeditus sit. Non callentem grammaticam et summam doctrinae ecclesiae vel contaminatum pravis opinionibus de doctrina ecclesiae aut, in cuius moribus aliqua horret turpitudo, ad nullum gradum admitti volumus.c 5 Volens igitur se submittere examini et petere gradum in hac facultate, prius accedet decanum et sibi testimonium a collegio tribui petet, ut privatim de patria, moribus et quo tempore in catalogum studiosorum relatus sit, decanus inquireat.d 6 Tempore examinis privati instante, decanus magistros collegii philosophici convocabit et gratiarum actione, quod deus illustrissimos Pomeraniae duces, ecclesias et scholas huius provinciae clementer tuetur et earum doctores paterne protegit et precatione, ut deinceps quoque servet praemissa, petitionem canditatorum proponet, quidque de ipsorum consilio respondendum sit, ordine inquiret. 7 Sententia collegii exposita, decanus publico nomine in hanc sententiam aut meliori forma canditatis respondeat: Docti ac honesti viri, praeceptores vestri ac universus collegii philosophici senatus, vestris studiis et commodis ex animo cupiens petitioni vestrae a

authoritatem. b Marginalie von Trygophorus Nomina candidatorum deferantur ad rectorem. von anderer Hand (2) Canditati eruditio omnes. d Marginalie von anderer Hand (2) Canditatus prius decanum accedat. c Marginalie

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acquiescit et vobis singulis prompta omniaque expeditis mentis studia defert et vos non tantum ad examen, in quo specimen studiorum in artibus philosophiae edatis, admittit, verum et honores seu gradum, quem petitis, si digni peracto examine videbimini, nobis conferas promittit. Ea in conditione, ut veniaris ad examen instructi mediocri eruditione, morum ac vitae integritate. Deinde afferatis scriptaa a vobis ipsis, cum composita, tum propria manu descripta. Tertio finito examine privato, numeretis pecuniam fisco academiaeb et examinatoribus debitam. Quarto facta denique exploratione studiorum vestrorum, acquiescetis iudicio collegiic de locatione. Interea quoque domi suad, quisque se contineat, ut vocatus ad examen iusto tempore sese sistat. His propositis, examinandi stipulata manu iurabunt decano et collegio philosophico.e 8 Utque pauperibus minuantur sumptus non necessarii, decanus cum examinatoribus sibi sorte deputatis disponere debet de prandio promovendorum et numero invitandorum, si canditatis, quod ipsis liberum esse volumus, convivium instituere placet. Nec invitetur quisquam sine consensu decani et examinatorum. Sin contrarium factum fuerit, solvet invitator pro singulis sine consensu magistrorum accedentibus dimidium talerum.f 9 Baccalaureandus finito examine privato, si censetur ad gradum admittendus, tres numeret aureos, quorum unus cedit universitati, alter facultati, tertius decano.g 1

a Marginalie von anderer Hand (2) Scripta a candidatis afferenda sunt. b Marginalie von Trygophorus Facultatis. c verbessert aus collegiae. d suae. e Marginalie von Trygophorus f Marginalie von anderer Hand (2) convivium magistrale. Examinandorum iuramentum. Darunter Qui sine consensu invitet pro illo dimidium talerum. g Marginalie von Trygophorus Hic modus adhuc visitur in libro decanatus pagina 117b, coepit mutari pagina 120 et 125b, plane immutata pagina 177. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. 1 (zu

Anm. g) Vgl. Friedländer I/1893, S. 223,1–4, S. 231,7f., S. 237,53f., S. 323,13f. UAG Dekanatsbuch Phil.Fak.1, fol. 117b, fol.120b, fol. 125b, fol. 176b. Hier finden sich jeweils Randbemerkungen von Trygophorus.

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10 Magistrandus iam baccalaureus sex deponat, quorum duo conferuntura universitati, duo examinatoribus seu facultati, duo decano.b 11 Bedellorumc munus erit, tempore promotionis, quotidie decanum officio se visitare et suam offerre operam, disputationes, promotiones in schola publicare et ecclesiarum valvis intimare, disputationibus a principio usque ad finem interesse, horis singulis lectionibus pulsu signum dare, tempore definito, collegium claudere, eoque clauso seu ad decanum vel alium, cui a rectore et decano id commissum est claves deferre, scholas purgare, absque rectoris seu decani consensu extra urbem non pernoctare,d baccalaureandis ad publicum examen scripto decani invitatis quadrantem aureie, a magistrandis vero dimidium aureumf exigent, consistoriis assistere, actibus publicis et sollemnitatibus universitatis interesse, etg sceptri gerentesh honesta veste vestitii esse debent. 12 Hoc igitur officio ut fideliter fungantur, praeter cetera ipsis a nobis assignata mercedis nomine, a baccalaureando invitato ad publicum examen non ultra quadrantem taleri,j a magistrando vero dimidium tantum aureum exigent.k De Examinatoribus Examinatores in singulis promotionibus non plures quam quatuor ex professoribus et adiunctis decano more aliarum academiarum sorte adiungantur.l 1 Quod ad utilitatem examinandorum et concordiam professorum spectare videtur. a

b Marginalie von anderer Hand (1) Iam alia ratio est verbessert aus converuntur. magistrandi, qui non sunt baccalaurei numerant singuli 10 floreni, quorum dimidium accipit decanus, alteram partem examinatores inter se dividunt. c am Rand von anderer Hand Bedelli. d die letzten neun Wörter nachträglich unterstrichen und Marginalie von Trygophorus Famuli citra consensum decani non pernoctabunt extra urbem. e die letzten drei Wörter nachträglich f die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. Am Rand von unterstrichen. anderer Hand (1) Iam accipiunt 1 Mark, iam II Mark. g über der Zeile nachgetragen. h verbessert aus sceptri feros, danach gestrichen et. i verbessert, danach unleserliche j Tilgung. die letzten vier Wörter nachträglich unterstrichen. k die letzten vier Wörter l am Rand von anderer Hand (3) Quid non semper fuit nachträglich unterstrichen. observatus. Doctor Rungius iussit omnes admissos Wittebergae sex miserant examinatores. 1 David

Runge war 1592/93 Dekan der philosophischen Fakultät und ging im Oktober 1595 als Professor der Theologie nach Wittenberg. Vgl. Friedländer I/1893, S. 351,15, S. 357,17.

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De Locatione In locatione promovendorum servet vetus scholae consuetudo, pro eo ut quisque specimen studiorum exhibuit, atque ad questiones cum publice tum privatim in examine propositas respondit sincere et candide absque ulla proswpolhyiva, nisi quosdam aetas adulta seu dignitas muneris, quo funguntur aut functi sunt, praeferre iubeat.a Iuramentum a Bedellis tam Baccalaureandis, quam magistrandis finita oratione decani, ante gradus publicam renuntiationem proponendum Domini magistrandi, priusquam recipitis gradum magisterii in philosophia, promittetis bona fide primum vos velle domino decano et magistris collegii philosophici praestare debitam reverentiam. Deinde promittetis vos velle utilitati huius academiae Gryphiswaldensis favoreb et eam nequaquam impedire, sed potius, ubi poteritis, eam adiuvare, nec honorem huncc in alia academia denuo suscipere.d Expresse etiam et sancte promittetis vos velle constanter amplecti consensum ecclesiae catholicae dei traditum in symbolo apostolorum et Nicaeno et Athanasiano et comprehensum in confessione Augustana, exhibita imperatori Carolo V. anno millesimo quingentesimo tricesimo. Dicite: Promitto! De primo gradu baccalaureatus Etsi ritus conferendi primum gradum supervacaneus esse ab iis iudicatur, qui huic instaurationie moris veteris iniquiores sunt, res tum docet tantum in hoc esse, ut intermissio huius nocere etiam illis superiorum ordinum studiis possit. Corrigunt enim per examina praeceptores falsas opiniones, dubitationes tollunt, nondum perfecta complent, et mentem de quacumque parte doctrinae confirmant, praesertim cum in hac luce eruditionis non amplius frivolae aut inanes interrogationes usurpenturf, sed ex ipsis fundamentis artium optimarum, et ad verum usum harum

a die letzten 14 Wörter nachträglich unterstrichen. Marginalie von Trygophorus In vetustioribus iuxta annos per quos vixerunt in academia locabantur, vide pagina 15 statut. 87 (Siehe Nr. 7, Kap. XII/87). b favere. c über der Zeile nachgetragen und gestrichen magisterii ab. d die letzten acht Wörter nachgetragen. e verbessert aus intstaurationi. f verbessert aus usurpantur.

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facientes, questiones ac disputationes fiant, et emendentur, quae vel per aetatem vel ex aliqua prava institutione corrupta in animis haeserunt. Hic igitura cultus, cum et deo gratissimus et posteritati necessarius sit, per salutem reipublicae et propter gloriam deib optandum esset, ne quemc superintendentes ecclesiarum etd singularum civitatum magistratuse, iuventuti in schola praeficiantf, nisi prius a primo philosophiae gradu ornatus sit. Ita enim futurum est, ut cura discendi crescat in his, qui sciunt se iudicia praeceptorum subituros esse et secum ipsi meditabuntur, quo modo ea, quae audierunt, explicaturi sint praeterquam quod per se honestum est, habere bonorum et doctorum virorum testimonium. Ne autem pauperes propter sumptuum magnitudinem hunc primum gradum petere recusent, consuetudinem, quae Wittebergae servarig solet, nos quoque scholae nostrae accomodatum censemus, videlicet, ut finito examine, quod publice et privatim diligenter et fideliter, ut praedictum, haberi volumus, publica inclinatione definita die, et doctoribus, magistris atque studiosis ad actum invitatis, ad collegium ex aedibus decani seu rectoris, praelatis sceptris sese conferent, ubi decanus recitata oratiuncula, candidatos praestito iuramento baccalaureos artium renuntiabit, his verbis: Quod igitur felix ac faustum sit: Ego auctoritate publica, qua iam fungor, vos candidatos, primo gradu philosophiae orno, et in baccalaureos ingenuarum artium promoveo et promotos renuntio. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Cumque sciamus vitam non esse felicem, nisi deo gubernante et iuvante, et quod clementissime praeceperit deus, ut ipsum invocemus, et auxilium invocantibus promittat. Sicut scriptum est, „petite et accipietis.“1 Oro deum aeternum patrem domini nostri Ihesu Christi, conditorem coeli et terrae et hominum, una cum filio suo coaeterno domino nostro Ihesu Christo et spiritu sancto, fontem sapientiae, iustitiae et pacis, ut nos omnes gubernet, et faciat organa salutaris nostris animalibush et aliis, et illustret ac confirmet propter gloriam nominis sui haec salutaria studiorum vestrorum principia, dixi. Utque eruditionis specimen iami promoti publice exhibeant, primus et postremus orationem et ad praeceptores, ut par est, nomine ceterorum candidatorum gratiarum actionem instituerit. Actu denique finito, ordine, quo locati sunt, rectorem seu decanum ad aedes reducent. a

Marginalie von Trygophorus Nota bene volumen de baccalaureis. b danach gestrichen mandabimus. c die letzten vier Wörter am Rand nachgetragen. d danach gestrichen unleserlich. e verbessert aus magistratibus, danach gestrichen ne quem. f verbessert aus perficiant. g servati. h verbessert aus anilmalibus. i davor gestrichen iam.

1 Joh.

16, 24.

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V. De Depositione Depositiones, quas vocant, ex veterum consuetudine introductas, certis de causis in nostra etiam universitate retinendas decrevimus. Sunt enim institutae vexationes ictae, ut adolescentes ad patientiam assuescant et admoneant hoc vetui ludicroa spectaculo ad doctrinae et virtutisb excellentiamc consequendam variarum molestiarum et laborum, multique laboris tollerantia opus esse, ne statim ubi ad publicas scholas devenerunt, in quibus aliquis plus libertatis esse arbitrantur, quam in trivialibus sint, intermissa discendi assiduitate omnibus iam laboribus se perfunctos esse exsistiment et eruditionis inani persuasione ullum miscentesd iam ad doctrinae summum fastigium se pervenisse, magno suo ac studiorum malo, opinentur. Ideoque in examine depositionis etiam suae inscitiae ipsos severius paulo admonendos arbitramur, ut intelligant omnino earum aut nihil esse, quod sciunt, et quam plurimum adhuc discenda superesse, verum exagitationes istas, et ludos, volumus cum quadam modestia fieri sine religionis et sacrorum rituum irrisionee et sine verbi divini, cuius venerationi academias imprimis studere decet, abusu.

VI. De ritu depositionum1 Statim a vexatione, depositor offerat adolescentem decano aut eo absente alii magistrof. Is eum examinet imprimis artium fundamentis et iis auctoribusg, quos eum audivisse deprehendet, praeterea in religionish ac doctrinae christianae rudimentisi, quorum sane neminem honestissimis artium disciplinis addictum, si ad verum studiorum frugem pervenire volet, ignarum esse oportet, vel ideo, quod verae religionis studium, scopus omnium in vita actionum exsistere debeat, et unicum omnis sapientiae, ut sacrae litterae docent, initium sit vera pietas et dei amor. Porro explorata doctrina, decanusj adolescenti breviter det quaedam

a

Endung verbessert. b verbessert aus virtutes. c exellentiam. d mesecentes. e verbessert, die letzten zehn Wörter nachträglich unterstrichen und am Rand nota bene. f die letzten sechs Wörter nachträglich unterstrichen und am Rand nota bene. g authoribus. h die letzten zwölf Wörter nachträglich unterstrichen. i Marginalie von anderer Hand (2) Examinis a decano instituendi capitulum. j nachträglich unterstrichen und am Rand nota bene. 1 Der

Depositionsritus ist im Wortlaut identisch mit dem Generalstatut von 1545. Vgl. Nr. 9, Kap. V., S. 110.

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praecepta de studiis ac moribus formandis et a 1 conducendisb magistrisc, quo praeceptore utatur, opera admonens academ[iae] leges non ferre quemquam vagari sine praeceptore, qui ipsius studia et mores privatos gubernet. Tandem accepta stipulatione praestandae oboedentiae rectori et praeceptoribus, decanus vel magister salem, sapientiae symbolumd, linguae adolescentis aspergat et vino capiti suffuso a beanii, ut volant, sordibus eum abluat, subieciens memorem esse debere vitae in posterum degendae, quae digna sit homine liberali et ingenuarum artium ac bonorum morum studioso. His rite peractis adolescens in studiosorum ordinem iam admissus faciem et manus lavet mundiorquee revertens decano et aliis, qui aderunt, gratias agat. Poterit autem talis depositio fieri, ubicumque adolescenti in studiosorum ordinem acceptando, eiusve parentibus, amicis aut iis, quorum in potestate erit, commodum videbitur, modo locusf sit honestus, minimeque suspectus invitatis decano aut aliquo magistro et aliis, prout libitum erit, et cuiusque facultates ferent. Non enim volumus praesertim eos, qui tenuioris fortunae sunt, in nostra academia immoderatis sumptibus gravari. Decani et professorum merces erit ½ talerus, depositoris 8 solidi, nisi sintg plane pauperes. Tunc enim poterunt paciscih cum decano et depositore. Nobiles vero numerabunt depositori quadrantem aurei.i 2

a

Marginalie von Trygophorus Nota bene sub decanatu magistri Joachimi Marci anno 67 (davor gestrichen 69) instituta fuit depositio illustrissimis principis Casimiri Hildae, vide liber decanatus. Sub decanatu Georgii Holstenii principum hic instituta depositio cum undecim nobilibus pagina 130 vide pagina 137, ubi Barnimus undecim annorum nomine aliquot nobiles depostitio subierunt. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. b Endung verbessert. c verbessert aus magistri. d simbolum. e die letzten fünf Wörter nachträglich unterstrichen. f am Rand locus. g verbessert aus sunt A. h über der Zeile. i Marginalie von Trygophorus Anno 1519 statutum ut ex pecunia de ponenderum fiscus augentur in liber decanatus pagina 99. Siehe Anm. 2 auf dieser Seite. 1 (zu Anm. a) Zum Dekanat von Joachim Marcus 1567: Friedländer I/1893, S. 291,38. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 162. Zum Dekanat von Georg Holsten 1557 und der Deposition: Friedländer I/1893, S. 251,7 und S. 259,33. UAG Dekanatsbuch Phil.Fak. I, fol. 130v und fol. 137v. 2 (zu Anm. i) Vgl. Friedländer I/1893, S. 186,31–38. UAG Dekanatsbuch Phil.Fak.I, fol. 99r.

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VII. De Disciplinaa Praeclarissima res est et inter summa bona huius vitae paideiva ojrqhv, cuius felicitas quibus contingit, ii evadere possunt eijs Zw/`on qeiovtaton, ut Plato1 disputat. Cum enim virtus seu praestantia hominis in intelligendo sit et agendo posita, neque vera a falsis, neque bona a malis sive cultura et institutione longa in huius vitae caligine discernere potest ingenium humanum, et bonum agnitum ut sequatur, moderatore morum et vitae opus est, quod in adultis ratio confirmata et legum vincula, in tenera autem et imperita aetate, paedagogi et praeceptores praestant et ad virtutis atque officii usum et animos institui et disciplina exerceri corpora oportet. Natura enim bonitas per se et sine cultura atque exercitio, aut numquam aut serius quam utile est, et sic tamen perraro ad memorabilem praestantiam pervenire solet. Atque ingeniosi homines kai; eujfuei`" non exculti doctrina speculis impolitis comparantur et permultis ad laudem et decus comparandum, nihil aliud et defuisse, et tunc etiam deesse, quam educationem veram animadvertere licet. Quae, cum ad virtutem hominis praeducendam et custodiendam sanctitatem atque innocentiam in terris aliquam, tantum valeat, quantum in promptu est argumentando, ex his concludere unicuique, et usus atque experientia demonstrare potest. Nimirum de republica et ecclesia christi praeclarie merentur, qui educationem piam et litteratam iuventutis opera et ope sua adiuvant.b Atque hoc nomine in academiis adolescentibus, qui per aetatem se nondum regere possunt neque perfectam grammaticae et artium dicendi cognitionem sunt consecutic: maturo sapientum consilio paedagogi seu praeceptores privati adiunguntur, qui rudi et indomitae adolescentiae pietatis et ingenuarum artium initia instillant et subinde eadem repetendo incultant. Intelligunt enim iudicio confirmati, et longo rerum usu edocti, nullam viam ad solidam eruditionem magis compendiariam esse, quam si quis ordine per artes eat, et ex omnibus philosophiae partibus, summum decus decerpat. Nec vero quicquam praestabilius ut detur in ratione studiorum, quam eosdem auctores saepe multumque legered. Verissimum est vetus illud imprimendum animis omnium studiosorum, quod epicteto tribuunt, fieri non potest, ut doctrina in animis radices agat, nisi eadem quotidie et a nobis explicentur et ab aliis audiantur et ad vitam, cum opus est, conferantur. a ab dieser Stelle wechselt der Schreiber. b die letzten 18 Wörter nachträglich unterstrichen. c consequuti. d verbessert aus lagere. 1 Platon

Nomoi 766a.

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ergo fugient privatia praesertim praeceptores b polipragmosuvnhn, quae animum celerem nunc huc, nunc dividit illuc, in partesque rapit varias, perque omnia versat. Ut enim corpora nulla re magis aluntur quam simplicitate ciborum, sic ingenia potissimum iuvantur crebra et assidua repetitione eorundem scriptorum. Cum autem omnis labor discendi ad hanc metam potissimum tendat, ut intelligamus res necessarias et salutares et easdem bona aut certe tollerabili oratione explicemus, et leges seu statuta academiae privatis praeceptoribus praescriptac rationem recte iuventutem informandi contineant, commissam suae fidei pueritiam, in timore dei, ingenuis artibus et disciplina severa ad dominum iuxta rationem praescriptam educabunt. Nec dubitabunt negligentes primam iuventutis florem sibi praesentes et aeternas poenas attrahere et cumulare, ut deus declaravit iram suam adversus parentum et eorum, qui parentum officio funguntur, negligentiam in regendis filiis et filiabus, in poena sacerdotis Eli et filiorum eius. Sitd igitur praecipua cura praeceptorum, ut studiosi omnes artus atque nervos contendant, doctrina de deo praemissa, ut facultatem proprie et polite loquendi consequantur, partim lectione optimorum auctorum, partim exercitatione stili, qui praestantissimus dicendi magistratus effector est. Etsi auteme nec professoribus nec ceteris, quocum[que] gradu, more scholarum ornatis privata scholaf interdici potestg, tamen cum doctores superiorum facultatum, nonnumquam domo absint aliisque negotiis distineantur, ut inspectioni privatae operam dare nequeant,h cura haeci informandae iuventutis facultati philosophicae nominatim committendaj videtur. Si vero, quik superiorum facultatuml elementam studiosisn proponereo volent, ipsis id liberum erit: Modo auditores eorum magistrum philosophiae privatum praeceptorem agnoscant seu ita informati sint in puerilibus disciplinis, ut cum fructu lectiones propositas audiant.p Magnopere

a die letzten zwei Wörter nachträglich unterstrichen. b die letzten vier Wörter c die letzten sieben Wörter nachträglich unterstrichen, nachträglich unterstrichen. Marginalie (Schreiber 4): Statuta privatorum praeceptorum. d Ab hier wurden die Absätze mit Bleistift durchnummeriert (1–11). e unterstrichen. f verbessert aus privatam scholam. g verbessert aus interdicere possumus. h Marginalie von Trygophorus Facultati philosophicae comissa est privata institutio. i verbessert aus curam hanc. j verbessert aus committendam. k danach gestrichen in. l verbessert aus superioribus Danach gestrichen ducimus. m n über der Zeile nachgetragen. verbessert aus studiosus. o verbessert aus facultatibus. p exudire. danach gestrichen nec quocumque praetextu.

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Privatam disciplinam et stili exercitium subterfugiant et, priusquam maturuit ingenium ad summa, properent. Quomodo enim (ut verbis domini Philippi utar) iudicabunt hi, qui in theologicis litteris versari volent, de sermone sacrorum voluminum, si linguas, si figurarum vim ignoraverint. – Quomodo exponent sacra dogmata, si nullam scientiam recte disponendae contexendaeque orationis scierint. – At haec nulli sine magno usu primarum artium contingit. Quid autem efficiunt in templis hi, qui in docenda religione nullam ad explicandum rationem certam adhibent, nisi ut tenebras offundant auditorum oculis, non ut dimittant auditorem aut eruditiorem aut meliorem? Quid in foro causidicus, si honesta oratio eum de aequo ac bono deque omni natura virtutis destituet, praestabit aliud, quam quod in comoediis, quae vocant kwfaa; provswpa? Qui vero se ad medicinam contulerit, nisi eo hoc afferet instrumentum fusiologivan et mathemata, haerebit ubique tamquam in luto, in eius artis disputationibus?b Et quamquam nonnulli sive per se praesentes sive per mercenarios sibi adiunctos, quorum opera tamquam paedagogorum in tradendis primariumc artium initiis utantur, privatam scholam [...] regere cogitant, tamen id commode fieri nequaque posse neque cum emolumento seu scholae seu iuven[tu]tis, quae officium non nisi coacta hac aetate facit sapientes nobis tacentibus intelligunt. Privata itaque puerorum institutio nulli iuniorid paedagogo cum discipulis huc misso, nisi examinato, et gradu ingeniarum artium quocumque ornato committenda erit. Cum enim consilia de privatae disciplinae reformatione eo potissimum directa sint, ut iuventuti et studiis bonarum artium consulatur et corruptionis disciplinae causam, non minimam inde exstitisse compererint his annis viri docti et graves, quod pueris in academiis seu domi in disciplina domestica adiunguntur paedagogi, parentum privato iudicio, quibus ipsis propter ruditatem et aetatem saepe et magistri doctrinae et censoribus morum ac vitae privatae opus esset, hac de re honestos homines, qui cum paedagogis ad nos suos liberos mittunt praemonitos de suorum salute et commodis, sponte hac in re consilia et conatus nostros adiuturos esse confidimus. Quod si qui salutaria academiae magnitudinem rei intelligentis monita aspernantur, illi sane indulgentiam et lenitatem suam in liberos sero, cum minime sarcire acceptum damnum poterunt, merito deplorabunt.e a

letzten sechs Sätze mit Bleistift gestrichen. c am unteren Rand von anderer Hand Cumque in malitia mundi, iuventus non nisi coacta officium faciet. d iuiore. e am Rand nota bene. kw`fa.

b die

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1570–1589)

Cumque ab illustrissimis principibus Pomeraniae ducibus, dominis nostris clementissimis, severe et quidem bono et sapienti consilio cautum sit, ne quis sine privatoa praeceptore in hac academia vivat, sed sit commendatus alicui ex iis, qui privatim docent, qui et mores eius paterno more gubernet et in docendo prudenter et fideliter initia artium et doctrinae christianae ita tradat, ut aetas illius aut ingenium postulare videtur: Ea lex deinceps quoque retineatur praesertim in hac disciplinae laxatione, nec quemquam sine familiari praeceptore hic vivere patietur, nisi tales grammaticam perdidicisse et facultatem mediocrem explicandi et illustrandi res abstrusas sibi comparasse et arithmeticem et similia mathematum elementa attigisse vel aliquamdiu fideliter et modeste in schola vel ecclesia utiliter serviisse constet. Quia autem olim iudicio praeceptorum tales publice in superiorem classem transferebantur et addebatur baccalaurei titulus, qui distingueret classem a coetu imperitorum, quos oportet detineri diutius imprimis illis progymnasmatis, conducit ad communem concordiam et scholae tranquillitatem et severioremb disciplinam conservandam, omnes hac exceptione privatae disciplinae gaudentes, primoc philosophiae gradu ornatos esse aut promittere se in proxima promotione, ut in statutis de paedagogis dictum, gradum petituros. Quamquam nobiles, qui per aetatem se regere possunt et primarum artium fundamenta perceperunt, hac lege teneri noluimusd. Qui enim praeparavit ingenium facultate dicendi et per se quid aequum, quid iustum, quid denique pium sit, tenere potest is, deum viam ad ius publicum recte tractandum sibi munivisse non est dubium. Dies etiam certos lectionibus seu repetitionibus privatis, nem[p]e dies Mercurii, Sabbatinus et Dominicuse deputandum ducimus, ne in hac studiosorum paucitate privati praeceptores ceteris diebus eandem ho[ram], qua publice praelegitur, occupent, ne quas sim[ili]tates seu dissensiones ea res pariat. Sicque privatis praeceptoribus liberum,f soli ne vel cum uno atque altero sibi adiuncto labores partiri et communem scholam laborum minuendorum gratia habere velint. Artes autem, quae discipulis proponendae sunt, etsi fidei cuiusquam praeceptoris id permittimus tamen cum illi, qui in statutis facultatis nostrae ordinem lectionum praescripserunt, haud dubie hoc consilio fecerunt, ut certum discendi ordinem constituerent et per gradus quosda[m] teneras mentes a primis elementis litterarum ad fastigium usque ducerent, eum ordinem si sequentur praeceptores, studiis iuventutis rectius consulent. a

verbessert aus private. b soeveriorem. c verbessert aus primi. d nolumus. e Marginalie von f danach gestrichen sicque privatis Trygophorus Tempus privatis lectionibus destinatum. praeceptoribus.

Ordnung der Depositionen (1592)

353

Porro cum nulla re melius de iuventute praeceptores mereantura, quam si fidei sive commissos paterna et severab disciplina, cum ad privatas tum publicas lectiones audiendas et repetendas adigant et multi quoties ad lectionem publicamc descendendum est ad aleae seu pilae ludum, ut in aestate plerumque fieri videmus seu ad taberna[m] sese conferantd: Praeceptores discipulis ordinem lectionum praescribent et certis horis certas lectiones assignabunt et nomina eorum vel professoribus, quibus lectio auctoris incumbit vel quaestori seu speculatori certo exhibeante et finita hebdomada ab eo, cui id in mandatum dederunt, qui praesentes quique absentes fuerint, explorentf et ita in negligentes animadvertent, ut ceteris sint documento. Quemadmodum ea de re in statutis fusius dictum? Ea enim ratione futurum est, ut praeceptorum diligentiam, auditorum assiduitatemg exsusciteth, augeat atque inflammet, discipulos eruditiores reddat. Nec praeceptorem fides argui queat. Hanc rationem scholae nostrae consentaneam esse iudicamus, quae de paedagogio statuenda aliorum sapienti deliberationi permittimus. Oramus autem filium dei, ut studia nostra ad nominis sui gloriam et ecclesiae salutem clementer dirigat. Amen.i 37. [1592] Ordnung der Depositionen A – Universitätsarchiv Greifwal, Sign. UAG Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät I, fol. 191v–192v; Format 213x313 mm. D – Ernst Friedländer, Aeltere Universitäts-Matrikeln. Universität Greifswald. Erster Band (1456–1645) (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 52), Leipzig 1893, S. 349–350. Der Brauch der Deposition ist bereits zur Gründungszeit der Universität belegt und wird in den Statuten der Artistenfakultät von 1456/59 erwähnt (vgl. Nr. 6. und 7). Erstmals ausführlicher geregelt ist der Depositionsritus in den Generalstatuten von 1545 (Nr. 9, cap. IV und V) und schließlich im Statutenentwurf von 1570 (Nr. 26, cap. IV). Dort führt ein Verweis auf den Ritus, der im Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät beschrieben sei, aber ins Leere. Auch die jüngeren Statuten

a

merentur. b soevera. c die letzten fünf Wörter unterstrichen. d die letzten zwei Wörter unterstrichen. e verbessert aus exhibebunt. f verbessert aus explorabunt. g assiduitas. h exuscitet. i danach von Trygophorus vide supra 16. Siehe oben, Kap.VII, S. 349.

354

Ordnung der Depositionen (1592)

der Philosophischen Fakultät (Nr. 36) geben lediglich den Text der Generalstatuten von 1545 wider. In den ersten Statuten der Artistenfakultät war noch der Bursenrektor für die Durchführung der Depositionen verantwortlich. Der Akt selbst durfte nur in den Bursen oder Kollegien durchgeführt werden. Lediglich bei Greifswalder Bürgerkindern oder mit Genehmigung des Dekans der Artistenfakultät waren Ausnahmen zulässig. Mit der Regelung in den Universitätsstatuten von 1545 wurde die Durchführung der Deposition Teil der Amtspflichten des Dekans der Philosophischen Fakultät. Der seit 1545 gültige Depositionsritus erfuhr 1558, als die Prinzen Johann Friedrich, Bogislaw XIII. und Ernst Ludwig die Universität Greifswald bezogen, eine Veränderung. Von nun an war die Deposition öffentlich durchzuführen.1 Einreißende Missbräuche, die wohl von den als Depositoren wirkenden Pedellen ausgingen, führten zu einem Eingreifen des Konzils, das die Philosophische Fakultät beauftragte leges für die Deposition zu erlassen, was schließlich unter dem Dekanat von David Herlitz 1592 geschah.2

1 Deponendi a depositore seu famulo primum ad dominum decanum deducantur. 2 Praesente domino decano deponendi famulis mercedem suam solvant. Si est nobilis seu patritius seu locuplete parente natus, dimidium talerum famulis numeret; si civis dimidium florenum, professorum vero liberi et eorum ministri, pauperes etiam gratis deponantur a famulis. 3 Ad emendum vinum, quo in beanii absolutione utendum, si unus tantum deponendus est, quatuor solidi Sundenses numerentur, si duo similiter tantum quatuor. 4 Ritus depositionis instituatur diebus Sabbati et Dominicia finita ultima contione. Aliis quoque diebus tamen et horis fieri potest, sed ne publicae lectiones impediantur vel turbentur. a

Wochentage mit den entsprechenden Planetenzeichen (Saturn und Sonne) wiedergegeben.

1 Friedländer

S. 6ff.

I/1893, S. 244, S. 249, S. 251. Heinemann 1906, S. 75ff.. Balthasar 1747, I/1893, S. 349f.

2 Friedländer

Ordnung des actus dispensationis (1592)

355

5 Finito depositionis ritu depositi magnifico domino rectori, ut in catalogum studiosorum referentur, more solito a depositore sistantur. 6 Depositis hinc a depositione discessuris, utrum aliquid pro redimendis cornibus numerare velint, liberum esto. 7 Commorantes vero hic in academia, in oeconomia cibum capientibus dimidium florenum vel ad symposium instituendum seu in alios honestos et necessarios usus conferantur. 8 Nobiles autem et alii quicumque ad ritum depositionis convivas invitantes ab hac constitutione erunt immunes. 9 Instrumenta et vestes, quibus deponendi vestiuntur, in loco mundo asserventur easque officium resignantesa succesori bona fide commendent. 10 Ritus ipse depositionis personis et tempori accomodatus sit. Depositor scurrilitatem et stommata acerba vitet et potius iocis liberalibus praesentes recreet, ultra dimidiam horam ritum non protrahat. 38. [1592] Ordnung des actus dispensationis B –Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Phil. Fak. 1, fol. 47r–48v; Format 320x189 mm. Wie aus der Überschrift hervorgeht wurde die Ordnung des actus dispensationis von David Runge aufgezeichnet, bevor er im Oktober 1595 als Professor nach Wittena

geändert aus resignantibus.

356

Ordnung des actus dispensationis (1592)

berg ging.1 Vermutlich sind diese Regelungen während seiner Amtszeit als Dekan der Philosophischen Fakultät 1592/93 verfasst worden.2 Die Vorschrift für die Durchführung des actus dispensationis führt die Festlegungen der jüngeren Fakultätsstatuten im Kapitel statuta in examine observanda weiter aus (vgl. Nr. 36). Die Dispensation bezeichnet die eigentliche Feststellung der Würdigkeit des Kandidaten – in Anbetracht der Vorleistungen und des Lebenswandels – den angestrebten Grad, zu erwerben. Die Papierhandschrift (B) folgt in der von Wilhelm Ahlwardt 1883 angelegten Akte der Philosophischen Fakultät nach den Statuten der Philosophischen Fakultät von 1613 (Vgl. Nr. 43). Die zwei Einzelblätter wurden foliiert.3 Das erste Blatt weist am Fußsteg eine alte Faszikelnr. 13 auf, die später in 14 geändert worden ist. Die Ordnung ist im Zuge der Ausarbeitung der neuen Statuten der Philosophischen Fakultät 1613 durch Johannes Trygophorus denselben als Anhang beigegeben worden, wurde also zu dieser Zeit noch befolgt (vgl. Nr. 43).

Dispensationis actus, quo candidati praesentantur collegio philosophico in collegii auditorio maiore et petitionem suam de aperiendo examine publico et privato instituunt. Conscriptusa a domino doctore Davide Rungio4 beatae memoriae sacrarum litterarum et hebreae linguae in Gryphiswaldensi primumb postea vero in Witebergensi universitate sacrosanctae theologicae professore celeberrimoc. I. Decanus ad collegas Reverendi et clarissimi viri eruditione virtute et pietate praestantes, initio gratias ago deo aeterno patri domino nostri Iesu Christi, quod in his terris hoc senescentis mundi aevo colligit et conservat sibi ecclesiam pure docentem et propagantem doctrinam de filio dei domini nostri Iesu Christi. Grata etiam mente agnosco et praedico beneficium illustre atque exinium, quod eadem divina clementia scholam hanc tamquam fontem doctrinae et bonarium artium his in locis tuetur et conservat: Et toto corde precor filium dei sedentem ad dextram patris et dantem dona hominibus, ut spirito suo sancto nos regat, laboribus nostris benedicat, a

verbessert aus descriptus.

b verbessert

aus primariae.

c aus

celeberrimi.

1 Vgl. Friedländer I/1893, S. 357,17. 2 Vgl. Friedländer I/1893, S. 351,15. 3 Hier wird die nachträgliche Bleistiftfoliierung wiedergegeben. 4 David Runge, seit 1589 professor hebraeae linguae et poeseos extraordinarium und 1592/93 Dekan, wird im Juli 1594 Doktor der Theologie in Wittenberg und geht im Oktober 1595 als Professor der Theologie nach Wittenberg. Vgl. Friedländer I/1893, S. 340,51, S. 351,15, S. 354,43, S. 357,17.

Ordnung des actus dispensationis (1592)

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coetus scholasticos doceat et gubernet et contra furores mundi atque satanae potenti dextera defendat. Haec vota nostra quotidiana et nequaquam irrita esse dubium nullum est, quae in exordio huius scholastici actus tamquam fausti ominis loco praemittenda duxi, pie enim monet Nazianzenus: ajrch;n aJpavntwn kai; tevlo~ poivei to;n qeo;n.1 Deinde gratiam habeo viris praestantibusa pro hoc singulari officio, quod hoc in loco ad meam petitionem convenire dignati estis. Agnosco ea in re benevolentiam erga me vestram meque vicissim ad huius generis aliaque officia, quae ab homine grato exspectari possunt, praestantibus viris exhibeo, offero, dico, consecro. Causa autem, cur nuncb potissimumc egregiis viris convenire voluerim, haec est: laudabili et veteri consuetudine testimonia atque insignia virtutis, modestiae atque eruditionis conferri solent iis a collegio nostro, quorum pietas, modestia et eruditio cum praestantibus viris tum ceteris praeceptoribus, dominis et collegis nostris dilectis perspecta esse. Freti gratia vestra in se singulari humanitate et benevolentia, hisce diebus aliquot docti et honesti viri me accesserunt et privatim et publicum examen, in quo specimen sui in bonis artibus profectus colant, aperiri, quod si digni iudicati fuerint, summum in philosophia gradum sibi tribui reverenter a collegio nostro petiverunt. Hanc petitionem quia aequam, ecclesiae et reipublicae salutarem scholae et facultati nostra honorificam, duxi senatui collegii philosophici haud gravatim me expositurum ostendi. Interest enim ecclesiae et reipublicae, tum ut gradus scholastici conserventur et iuventus hisce actibus ad virtutem et eruditionem parandam excitetur, tum ne honores scholastici sine iudicio eorum, quorum interest aut sine exploratione praemia cuivis conferantur. Si gratia praestantes viri me de sua voluntate et iudicio edocebunt, pristina sua beneficia erga me huius novi accessione cumulabunt et academiae et facultatis nostrae honorem et dignitatem adiuvabunt et promovebunt et me ad debita grati animi officia sibi devincient. Nostros candidatos quoque etsi de aliis non est facile quicquam promittendum, tamen erga preastantium virorum gratitudinem suam omni officiorum genere testatuturos spero atque confido.

a

praestantiis.

1 Vgl.

b geändert

aus hunc.

c danach

gestrichen locum.

Gregor von Nazianz, Carmina Moralia, in: Migne, Patrologia Graeca, 37,908,14.

358

Ordnung des actus dispensationis (1592)

Etsi autem meum non est, quicquam in hoc negotio egregiis viris praescribere tamen, quia mea super ea re sententia usitato more exponenda est, candidatos, qui vocati foris adsunt accersendos et coram audiendos esse iudico. Quo facto praestantibus viris integrum erit, certi quid statuere. II. Ad candidatos ingressos auditorium Ornatissimi viri et iuvenes, petitionem vestram de suscipiendo gradu in philosophia supremo, reverendissimis et clarissimis viris dominis et collegis meis observandis et praeceptoribus vestris perpetuo colendis ea, qua potui, fide et diligentia exposui. Sed cum illi coram audire cupiant, quae in hoc negotio mens vestra sit, necessum est, ut vestrum aliquis suo et competitorum nomine eandem hoc loco repetat. III. Candidati repetunt petitionem et iubentur exire. IV. Decanus ad collegas Reverendissimi et doctissimi viri audiverunt vestrae praecellentiae, quid candidati nunc, tum ante a me tum hoc tempore ab universo collegio nostro submisse petiverunt et petant. Proinde reverenter oro, ne vestrae praecellentiae consilium et iudicium suum hac de re mihi communicare graventur. V. De Liberatione praehabita accersantur candidati Ornatissimi viri et iuvenes, domini professores et universi collegii philosophici, senatus vestris studiis et commodis ex animo cupiens petitioni vestrae aquiescit et vobis singulis prompta nec non benevole mentis studia defert. Nec vos tantum ad examen, in quo specimen studiorum vestrorum edatis, admittit, verum etiam gradum supremum in studiis philosophicis, si praemisso examine digni iudicabimini, conferre non recusabit. Antequam autem hoc fiat necesse est vos stipulatione dextrae dominis professoribus et mihi haec promittere: I. Quod apud magnificem dominum rectorem nostrae academiae nomen vestrum aut professi sitis aut adhuc profiteri et in album nostrae universitatis vos referri velitis. II. Quod ad examen afferre velitis conscientiam mediocris doctrinae et modestiae in vita anteacta.

Ordnung des actus dispensationis (1592)

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III. Quod scripta a vobis composita et vestra manu descripta velitis afferre. IV. Quod pecuniam academiae et dominis examinatoribus debitam probam et praesentem habere velitis. V. Quod in iudicio collegii nostri de vestris studiis, tum an admittendi sitis ad honores, an non tum de locatione per omnia acquiescere velitis. VI. Quod si a collegio nostro ad honores admissi fueritis, in nulla alia academia et in nullo alio loco posthac gradum magisterii sive publice sive privatim ab ullo homine petere amplius velitis. Hoc enim tum ad academiae nostrae dignitatem ceteris parem tum ad scholarum coniunctionem conservandam facit. VI. Candidati his praemissis abiunt Decanus praeterea cum collegis consultat. 1. An plures vel pauciores, quam nunc sunt in nostro collegio ad examen sint adhibendi. Imperiales [...] 4 secundum statutum.a 2. Ut cuique professorum praeterquam decano certa disciplina aut scientia demandetur, in qua candidatos examinet. 3. De loco examinis privati. Liberum. 4. De vino, quod in examine privato dari solet, an id fieri necesse sit. Imperiales ... florenos ...b 5. De vicecancellario, quia princeps Casimirus id munus decano commissit et hoc non est moris in nostra academia. Imperiales Liberumc 1 6. De facibus, quot sint parandae numd coetus numerus 13. 4. pro omnibus num vide cuilibet candidato una imperiales cuilibet duae.

a

am Rand [...] proponatus in forma conscriptionis, quia priore academiae nostrae usitatum [est], ut [omnes, qui sunt] in facultate, sint examinatores. b Zahlenangaben fehlen. c am Rand [...]eo nomine cancellarius dominus superintendens aut doctor Balthasarus. Electus fuit doctor Balthasarus tum in honorem ipsius tum imprimis facultatis philosophicae. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. d verbessert aus cum. 1 Balthasar

Rhau war Vizekanzler, vgl. dazu den Eintrag unter dem Dekanat des David Runge im Ws 1592/93. Vgl. Friedländer I/1893, S. 351,45 und 50.

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Ordnung der Oeconomie (1593)

39. [1593] Ordnung der Oeconomie A – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Hs 320a quarto. Bd. 1, adn. unnummeriert, fol. 6; Druck, 1 Seite; Format 550x306 mm. Während die forma disciplinae von 1570 noch eher vorläufige Festlegungen getroffen hatte, waren die die Oeconomie betreffenden Disziplinarordnungen in den Instruktionen für den Oeconomus 1567 und 1583 (vgl. Nr. 23 und 35) und in den Visitationsabschieden von 1568, 1570, 1571 und 1578 (vgl. Nr. 24, 26, 29 und 33) geregelt worden. Im Juli 1593 wurden wohl bestehende, aber nicht überlieferte, ältere Statuten der Oeconomie durch das Konzil verbessert und den Anforderungen der Zeit angepasst. In ihnen wurde umfassend der Zugang zu den Benefizien an den Freitischen, die Amtspflichten des Oeconomus, die Disziplinarordnung und die Verwaltung der Oeconomie geregelt. Sie sollten künftig vierteljährlich in Gegenwart des Dekans der Philosophischen Fakultät (als inspector oeconomiae) und der beigeordneten Visitatoren (in der Regel der Procurator und ein anderer Magister) in der Oeconomie öffentlich verlesen werden. Die Statuten wurden in recht großer Zahl gedruckt (75 Exemplare) und in der Rektoratslade deponiert.1 Diese hohe Zahl der hergestellten Drucke lässt vermuten, dass die Statuten entweder an die Benefiziaten verteilt oder öffentlich in der Oeconomie ausgehängt werden sollten. A ist als repräsentativer Einblattdruck zweispaltig gesetzt. Am linken oberen Rand von A findet sich der handschriftliche Vermerk aucta 1647.2 Das Blatt ist gerahmt von einem floral gefüllten Band. Unten wird es doppelt geführt, links ist es nur halb gedruckt. Das gleiche Band trennt die zwei Textspalten. Die Initiale des Statutentexts ist mit einem quadratischen vegetabil-figürlichen Schmuckfeld hinterlegt.

Statuta oeconomiae Gryphiswaldensis 1. Quisquis beneficio illustrissimi principis in oeconomia frui cupit, testimonium a rectore et superintendente petat, citra quorum consensum nemo in oeconomiam admittatur. 2. Qui primum in oeconomiam acceptantur ad tertiam mensam locentur, nisi aetate et doctrina praestantes et in functione scholastica vel aliis academiis 1

Friedländer I/1893, S. 351f. Prokuraturregister dieses Jahres liegen leider nicht vor, so dass die Angabe nicht präzisiert werden kann. 2 Vgl. Nr. 58, S. 494ff.

Ordnung der Oeconomie (1593)

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aliquamdiu versati fuerint. Hi enim de iudicio inspectorum ad superiores mensas statim collocari poterunt. Vocatio ex inferioribus mensis ad superiores fiat successive, ex tertia ad secundam, ex secunda ad primam: ita tamen ut modesti, diligentes et prae ceteris eruditione aliqua imbuti aliis praeferantur. 3. Quotiescumque cibum capient, perpetuo et religiose illud ab omnibus convictoribus certa ordinis ratione habita teneatur, ut unus clara voce recitata prius consueta benedicendi formula cibum et potum consecret et post assumptum cibum gratiarum actionem devotissima omnium quotquot adsunt, animorum attentione adiungat. 4. Transacto prandio et cena nemo deinceps in oeconomia sive colloquendi sive perpotandi causa desidebit, sed statim in habitationem suam quilibet modeste concedat. Quod si quis secus fecerit, tribus solidis Lubecensibus multetur. 5. Admissi in oeconomiam prae ceteris studiosis omnibus pietati et modestiae operam dent et assidue lectiones audiant. Quod si qui singulis diebus non quatuor ad minimum lectiones publicas audiverint vel vitae ac morum pravitate professionem suam deformaverint vel grassatoribus nocturnis sese admiscuerint a mensa oeconomiae removeantur. 6. Exercitium lectionis bibliorum, historiarum, item ordinariae recitationis rerum memorabilium et latinae linguae quotidianus usus cum in prandio tum in cena a singulis sedulo obeatur atque assidue usurpetur. Quod si quis suo loco facere recusaverit vel rixas in oeconomia excitaverit vel aliam quamcumque speciem petulantiae prae se tulerit, huic multa pecuniaria pro facti qualitate a praetore de iudicio commensalium irrogari debet, quae tamen in universum trium solidorum Lubecensium summam non excedet. Si maior multa irrogata et querela eo nomine ad inspectores delata fuerit, eius pecuniae duplum praetores, singuli commensales dimidium senatui academico persolvent. 7. Si vero delictum gravius et maiori animadversione dignum fuerit, ut si vis facta sit oeconomo eiusque familiae aut cuiquam commensalium aut hospitum, haec et similia non privato praetorum arbitrio, sed ad rectorem vel inspectores deferri debent, ut de ipsorum iudicio sontes plectantur. Et quae pravo exemplo invaluit licentia exigendi integras aut dimidias tonnas cerevisiae, plane sublata esse debet. Quod si deinceps hoc attentatum

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Ordnung der Oeconomie (1593)

fuerit, praetor, qui exegit, et reus, qui cerevisiam dedit, uterque carcere, commensales ceteri triduana privatione mensae communis punientur. 8. Et quamquam senatus academicus iustas ac graves causas habeat omnes contributiones studiosorum pro primo introitu penitus abrogandi: Cum existimet multorum inopiam hac ratione quadamtenus sublevari posse eamque pecuniam fere ad intempestivas compotationes converti intelligat. Tamen quia usu receptum atque approbatum est, ut novitii aliquo munusculo convictorum benevolentiam sibi concilient, benigne concedit, ut a novitiis singularum mensarum praetores exigant tres solidos Lubecenses, quos una cum multis asservatos in eum usum convertent, de quo post dicetur. Pro natali vero die nihil omnino postulent neque eundem celebrent. 9. Pecuniam a novitiis pro introitu datam et ex multis collectam praetores descriptis rationibus accepti scrinio includant, donec in mediocrem summam excrescat. Ea deinde singulis anni quadrantibus in sumptus honesti et musici convivii in oeconomia celebrandi convertatur, idque hora nona vespertina finiatur, ultra quam, si quis in loco dicto poculis indulserit, gravissimam pro iudicio dominorum visitatorum poenam incurret. Quod si qui extra oeconomiam huiusmodi vel aliud publicum convivium sine inspectorum venia adornare praesumpserint, hi carcere aut exclusione a mensa communi vel etiam universo coetu scholastico punientur. 10. Pro cibo et potu singuli studiosi in singulos menses oeconomo numerent viginti octo solidos Lubecenses idque faciant initio mensis, ut hac ratione oeconomus ad omnia, quae ad victum necessaria sunt, coemenda sit instructior. 11. Si quis peregre proficisci animum induxerit, is oeconomo quam diu se abfuturum existimet, prius significabit. Et si per integram septimanam forte emanserit, nihilominus oeconomo dimidiatae septimanae pretium numerare tenebitur, sin paulo infra septimanae tempus sese absentaverit, aequabili iure ad iustam septimanae praemii satisfactionem erit obstrictus. 12. Ceterum si intra septimanae spatium non fuerit reversus atque oeconomum antequam abiret, de loco sibi in oeconomia reservando neque alium se excluso interim acceptando amice compellaverit, pro tali

Ordnung der Oeconomie (1593)

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officio relicti loci in hoc contubernio singulis hebdomadibus quatuor solidos oeconomo contribuet. 13. Quicumque hospitem invitaverit, oeconomo solidum Lubecensem numerabit et suis commensalibus cerevisiam pro solido Lubecensi exhibebit. 14. Et cum uxor oeconomi toto anni tempore multas curas et molestias studiosorum nomine sustinere cogatur, singuli studiosi ipsi singulis annis in festo divi Iacobi tres solidos Lubecenses honorarii loco persolvent. 15. Si quis beneficium illustrissimi principis renuntiaverit, is quam primum oeconomo ea, quae debet liberaliter persolvat aut alioqui benigna ipsius voluntate dilationem impetret. Nisi enim hoc praestiterit et falsa spe satisfactionis clam interea abitum moliendo hospitem perfide fuerit frustratus, academia erga ipsum extremam relegationis poenam summa auctoritate prosequetur. 16. Cum oeconomo omnes mutuam animorum coniunctionem studiose foveant et serio concordiam conservent, debito honore pro eo ac pios hospites decet, ipsum et totam familiam eius prosequantur. Si qui vero contumaciter in hanc partem deliquisse convicti fuerint, praeterquam quod ab usu oeconomiae continuo removebuntur, gravissimam simul poenam pro modo delicti incurrent. 17. Et si forte oeconomus praeter exspectationem in ratione cibandi et ceteris officii sui partibus non vulgariter negligens deprehendatur (vulgaria enim errata ferri possunt, praesertim si non saepius et quasi dedita opera committantur) postquam semel atque iterum frustra a praetore sive senioribus oeconomistis fuerit modeste submonitus, totum illud quodcumque in officio oeconomi desideratur, quamprimum apud visitatores oeconomiae debet expromi atque ab illis consilium atque remedium eius rei in posterum exspectari.

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Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

40. 1596 Statuten der Medizinischen Fakultät B1 – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 160, fol. 6–8; Format 300x190 mm. B2 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 76, fol. 193–196; Format 335x205 mm. D1 – Walter Schönfeld, Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät und zur Entwicklung von Lehre und Forschung in den Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Greifswald (Greifswalder Universitätsreden 23), Greifswald 1929, S. 42–45. D2 – Hans Georg Thümmel (Hrsg.), Geschichte der Medizinischen Fakultät Greifswald (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 3), Stuttgart 2002, S. 341–353. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um die ersten schriftlich fixierten Statuten der Medizinischen Fakultät handelt. Die Fakultät ist hinsichtlich der Lehre in den ersten anderthalb Jahrhunderten ihres Bestehens kaum stark beansprucht worden. Die Professuren waren nicht regelmäßig besetzt und wenn, waren die Ordinarien als Stadtphysici bzw. herzogliche Leibärzte, ähnlich den Juristen, stark von Nebenämtern in Anspruch genommen.1 Aus dem Einleitungstext der Statuten geht hervor, dass sie von Dr. Christian Calen und Dr. Jakob Seidel im Oktober 1596 nach dem Vorbild der Rostocker Statuten verfasst worden sind.2 Weiterhin wird darin erwähnt, dass ältere und frühere Statuten nicht erhalten waren und es seit 136 Jahren keine öffentlichen Promotionen in der Medizinischen Fakultät gegeben hatte. Da sich im Jahr 1596 erstmals wieder zwei Kandidaten um den Doktorgrad der Medizin bewarben, war es erforderlich geworden, Statuten für die Greifswalder Medizinische Fakultät festzulegen. Dementsprechend regeln die Statuten auch nahezu ausschließlich Fragen der Promotionsordnung. Die Papierhandschrift (B1) mit den Statuten der Medizinischen Fakultät von 1596 bildete mit der vorangehenden Abschrift der Statuten der Rostocker Medizinischen Fakultät (nach 1564)3 und dem darauffolgenden Statutentext der Greifswalder

1

Kosegarten I/1857, S. 104f., S. 203f. 2 Siehe Anm. 1 und 2 auf S. 366. 3 Diese Abschrift des Rostocker Statuts gibt eine bisher unbekannte bearbeitete Version der Statuten von 1564 wieder, die nur als Abdruck erhalten sind. Vgl. Statuta in Facultate Medica, in: Eschenbach 1792, S. 93–95. Im Unterschied zur Fassung von 1564 enthält sie noch weitere Artikel sowie am Schluss die Schwurformel und die Höhe der Gebühren weicht ab.

Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

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Medizinischen Fakultät von 1649 den Anfang eines Statutenbuches der Medizinischen Fakultät, das wohl 1692 angelegt worden war. Dieses Buch ist durch die kriegsbedingte Auslagerung zerstört, so dass der erhaltene Bestand nun als lose Blattsammlung vorliegt. Über seinen ursprünglichen Inhalt informiert der Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek Greifswald.1 Den Ledereinband beschreibt Schönfeld.2 Demnach trug der Buchdeckel außer dem Wappen der Medizinischen Fakultät die Aufschrift Statuta medica academiae Gryphiswaldensis und auf der Rückseite war die Jahreszahl 1692 (in römischen Ziffern) eingeprägt. Diese Jahreszahl lässt darauf schließen, dass die Statutentexte 1692 aneinandergefügt und gebunden worden sind. Dieses Buch benutzte 1709 Christoph Helwig3 für die Abfassung seiner Geschichte der Medizinischen Fakultät Greifswalds von 1456 bis 1713. In der Folgezeit wurde es als Dekanatsbuch geführt. So schließen sich an die Annalen Helwigs die Berichte der nachfolgenden Dekane von 1714 bis 1823 an.4 Die Titelseite des Buches (pag. 7), ein Pergamentblatt mit dem farbigen Siegel der Greifswalder Medizinischen Fakultät, ist nicht erhalten. Dann folgten die bereits genannten Statutenabschriften, die von unterschiedlicher Hand und auf unterschiedlichem Papier ausgeführt wurden. Auch die folgenden Blätter des Buches sind von anderem Papier hergestellt. Die drei Statutentexte tragen eine fortlaufende Paginierung mit römischen Ziffern. Die Abschrift der Rostocker Statuten (pag. 17– 23)5 enthält Änderungen von späterer Hand, die dann in B1 berücksichtigt werden. Das betrifft z. B. Artikel 1, bei dem die medizinischen Lehrbücher von Leonhart Fuchs und Fernelius nachgetragen wurden. An das Rostocker Statut schließt sich B1 an (pag. 25–29). In B1 wurden ebenfalls nachträglich Änderungen von anderer Hand vorgenommen, die dann in den folgenden Statutentext von 1649 (pag. 31–37) aufgenommen wurden (Vgl. Bd. 2). Durch Beschädigungen zeigt die untere Seitenhälfte von B1 wie auch die anderen Texte jeweils auf der Bundstegseite Verluste. Die Recto-Seite weist einen Bundsteg von 35 mm auf und hat keinen Seitensteg. Der Seitensteg der Verso-Seite beträgt hingegen 50 mm und es wurde kein innerer Rand gelassen, so dass hier die Textverluste größer ausfallen. Die fehlenden Textstellen in B1 wurden aufgrund der Ähnlichkeit zu den beiden anderen Statuten lückenlos ergänzt. Die Abschrift der Statuten von 1596 (B2) im Landesarchiv Greifswald stammt aus dem 18. Jh. Der Text befindet sich in einer Handschrift, die – dem Wappen auf dem Rückdeckel des Pergamenteinbands zufolge – im Besitz des Juristen Augustin von Balthasar (1701–1786)6 war. B2 führt einige in B1 eingetragene Änderungen auf (Vgl. z.B. Artikel 7), die im Textkommentar vermerkt werden.

1

Müller 1877, S. 66f., Nr. 212; Thümmel 2002, S. 9f. 2 Schönfeld 1929b, S. 1266. Helwig d. J. (gest. 1714) studierte in Jena, seit 1702 gab er Privatunterricht in der Botanik, seit 1705 Adjunkt, seit 1707 ordentlicher Professor. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 280; Scheffel 1756, S. 236. 4 Vgl. Thümmel 2002. 5 Das erste Blatt (pag. 15) ist leer und trägt die Signatur, mit Bleistift geschrieben. 6 Vgl. Alvermann 2003. 3 Christoph

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Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

Statuta facultatis medicae In academia Gryphiswaldensis ad imitationem Rostochiensisa conscripta a clarissimis viris doctore Christianob Caleno1 et doctore Jacobo Seidelio2 professoribus publicis et collegis anno 1596 mensisc Octobris, cum vetera et priora statuta huius facultatis iniquitate temporis plane interissent, cumque spatio centum et triginta sexd annorum nullus publicus actus promotionis in facultate medica esset in hac schola habitus atque celebratus, postrema enim medica promotio, quae tres baccalaureos gradu ornavit, habita fuit a doctore Fleckio anno 1460.3 Ceterum cum praedicto anno, nimirum 1596 duo candidati sese offerent et gradum doctoratus in arte medica a decano huius facultatis serio peterent, necessitase atque adeo fidei nostrae ratio, qua scholae, devincti fuimus, iterum exigebant hanc praesentem formulam statutorum de novo concipere atque ad statuta medicae facultatis in academia Rostochiensi ex maiori parte conformare atque litteris mandare.f Statutum primum.g Ut in alia qualibet arte ex discentium usu est singulas eius partes in uno libro isagogico initio breviter proponere atque explicare, sic et in arte medica idem professores eius successive praestabunt, qui primum vel institutiones medicas Fuchsii4 vel Fernelii medicinam5 explicabunt, hic libellush Philippi Melanchthonis de anima6 adiugendus est.i a

Rostochieniensis B2. b fehlt B2. c mense B2. d als arabische Zahl wiedergegeben B2. f mandareo B2. g als römische Ziffer wiedergegeben B2. h his B2. i libellis. nachgetragen von späterer Hand Hodie vero loco istorum praeleguntur institutiones Sennerti, physica eiusdem vel alterius neoterici (gestrichen aut) bonique auctoris imprimis doctrina anthropologica in iis tractatur. e necessiat

1 Christian

Calenus war zur Abfassung der Statuten das fünfte Mal Rektor (WS 1596). Vgl. Friedländer I/1893, S. 361. Calenus war 1552 lector grammatices, SS 1553 Professor der Mathematik, ab 1554 studiert er Medizin in Wittenberg, 1560 Doktor der Medizin in Pisa, 1561–1617 Lehrer der Medizin in Greifswald. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 204, S. 219f. 2 Jakob Seidel studierte in Wittenberg und Heidelberg, 1573 in Wien, promovierte in Basel 1575, seit 1576 Stadtarzt in Anklam, seit 1581 Professor an der Universität und Stadtphysikus Greifswalds, im WS 1592 war er Rektor (Friedländer I/1893, S. 350,20); vgl. Kosegarten I/1857, S. 220. 3 Vitalis Fleck wurde selbst 1456 zum doctore medicinae promoviert, er war im WS 1460 und im WS 1464 Rektor. Vgl. Friedländer I/1893, S. 2b,35, S. 18,50, S. 27,46. Kosegarten I/1857, S. 104f. 4 Leonhart Fuchs, Institutiones medicinae, Lyon 1555. 5 Joannes Fernelius, Universa medicina, Frankfurt 1581 (editio quarta). 6 Philipp Melanchthon, Commentarius de anima, Wittenberg 1540.

Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

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2 Deinde iidem professores ad alias medicinae partes progredientes libros Galeni de parva arte, de sanitate tuenda, de alimentorum facultatibus1 explicabunt, si modo idoneos auditores habuerint. 3 Mox ut morbos discernere auditores discant, artis medic[ae] professores Galeni libros de morborum et symptomatum causis et differentiisa, item de differentiis febrium2 et praecipuos ex iis, qui de locis affectis dicuntur, interpretabuntur. 4 Ut tandem cognitos morbos curare (quib artem medicam d[iscen]tibus praecipuusc scopus est) discant, iidem Galeni meth[odum] curandi3 fideliterd exponent atque ita totam artem tradent. 5 Quia etiam simplicium notitia, ut pote sine, quibus com[posita in]telligi et fieri non possunt, medico imprimis necessar[ia est], professores medicinae iuxta Dioscoridis4 praescriptu[m ter in] aestate cum suis auditoribus rus egredienture ad [contemplan]das herbas, quas rurif collectas, domi diebus sequ[entibus ad] traditionem Dioscorides, Galeni aliorumque [examina]bunt. 6 Postquam auditores iam insignem progressum in arte medica fecerunt et praemia laborum suorum auferre cupiunt, quos tanto tempore in auditoriis auscultando, meditando disputandoque exhauserunt, antequam promoveantur, diligenter et severe in iisdem materiis, quas audiverunt, examinentur atque post hoc examen ex difficiliori aliqua materia propositiones colligantur, quas publice tueri conentur, decano artis a

über der Zeile nachgetragen Silbe re. B2. e verbessert aus egrediantur.

d fidelitatis 1 Galenus,

b si f ruti

qui B2. B2.

c verbessert

aus praecipium.

Ars parva (mittelalterlicher Titel für Ars medica). Ders., De sanitate tuenda libri VI. Ders., De alimentorum facultatibus libri III. Vgl. Fichtner 1997, Corpus galenicum. 2 Galenus, De morborum et symptomatum differentiis et causis libri VI. Ders. De differentiis febrium libri II. Vgl. Fichtner 1997, Corpus galenicum. 3 Galeni, Methodi medendi libri XIV. Vgl. Fichtner 1997, Corpus galenicum. 4 Dioscorides´ (1. Jh. n. Chr.) Werk „De materia medica“ ist ein Hauptlehrbuch der Arzneimittelkunde.

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Statuten der Medizinischen Fakultät (1596)

medicae aut eius collega praeside, ubi in hac duplici aciea deprehensi sunt digni, quibus honorum tituli conferantur, postea illis gradus, quem petunt, attribuatur,b ante praestito iuramento, quod universitas et facultas medica statuent. 7 Pro hac honorum collatione aliisque meritis promovendi [se]c erga scholam suosque praeceptores gratos exhibebunt atque baccalaureus facultatis decano et reliquis eiusdem facultatis professoribus decem florenos numerabit, famulis autem dimidium talerum, licentiatusd decano et ceteris promotoribuse triginta florenosf conferet et famulis unum talerum. Doctorg decano facultatis et promotoribush quadragintai florenos attribuet et famulis unum talerum cum dimidio. Quae pecunia ab omnibus et singulis promovendis ante graduum collationem est exponenda. 8 A professore publico aut doctoris medicinae, qui in hac academia promotus, vel medicinam professus est, filio, supra dictos gradus in hac schola nostra petentibus, tempore promotionis non exigetur ultra dimidium pecuniae ve[l] ut decanum et ceteros promotores aliquo munere libera[li] videlicet poculo argenteo aut simili honorario pro modo suar[um] facultatum cohonestent. Prandium vero frugale et muner[a] singulis professoribus huius academiae singula, ut vetus co[n]suetudo obtinet, dabunt, videlicet chirotecas, libros etc. 9 [Ut] illis, qui digni sunt, merito in facultatibus dignit[a]tum gradus conferuntur, sic indigni procul veluti ignavi fu[ci] a praesaepibus arcendi sunt neque ferendumj, ut illi, qui nu[llum] in medicina gradum habent vel publice medicin[am] profiteantur vel palam sive clam se insinuantes [medici]nam faciant, inscitia audaciaque rebus publicis nocean[t]k. a

alie B2. b verbessert. c über der Zeile ergänzt, Textverlust, fehlt B2. d über der Zeile von anderer Hand ergänzt candidatus (gestrichen honores) disputaturus; am Rand atque pro ergänzt und licentiatus geändert in licentia; danach anstelle licentiatus: candidatus disputaturus e danach gestrichen doctor decano facultatis. f über der Zeile atque pro licentia.B2. nachgetragen viginti quatuor imperiales, am Rand ergänzt [pro a]ugenda [vero supel]lectile academica [unum u]t et [ad biblio]thecam. g über der Zeile von späterer Hand –andus; doctorandus B2. h nachträglich geändert in promotori; promotori honorarium quadrigenta B2. i von späterer Hand gestrichen, über der Zeile und am Rand ergänzt honorarium 12 imperialium,reliquis in facultate pro chiroteca [dabunt] ulna una holoserici optimi. j ferendiem B2. k noteant B2.

Wahrnehmung der akademischen Jurisdiktion (1606)

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10 Nulli etiam aliunde venientes in medicina [promoti] aut eius studiosi, quicquam, quod medicum es[t, facere] conentur, antequam a decano eiusque collegis ap[probentur et] veniam impetraverint, pro qua approbatione aut [venia bacca]laureus Rhenensem aureum, licentiatus duos, doctor quatuor collegio medico solvat. 11 Singuli promovendi in doctorem singulis collegis facultatis medicae pileum holosericum aut ulnam holoserici dabunt.a 12 Pecuniam, quam facultati medicae promovendi numerant, ita inter se partiantur collegae, qui duo vel tres sunt in facultate medica huius academiae ut decano cedat dimidia pars. Altera pars cedat dimidia duobus collegis aequaliter dividenda inter ipsos. Si autem duo t[antum] fuerint colleg[ae], decano cedant duae partes, alteri collegae una. Communis formula iuramenti proponenda baccalaureis omnium facultatum a ministro academiae: Vos domini baccalaureandi, antequam promoveamini iurabitis, quod bonum universitatis Gryphiswaldensis pro posse et nosse promovere velitis, ad quemcumque statum perveneritis. 41. 1606 März 8, Wolgast Herzog Philipp Julius ermahnt die Universität, ihre Pflichten aus der eigenen Gerichtsbarkeit wahrzunehmen und die Disziplin der Studierenden mit größerer Strenge zu führen A – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie (Kolekcja Gellentiena) Nr. 15, pag. 80–83. Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Verschlusssiegel; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse; Format 323x197 mm.

a

danach von späterer Hand ergänzt, verwischt.

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Wahrnehmung der akademischen Jurisdiktion (1606)

Nach dem gescheiterten Versuch eines vom Landesherrn vermittelten Vergleichs zwischen Stadt und Universität hinsichtlich der Jurisdiktion 1555 und 1563 (Vgl. Nr. 12 und 20) erfolgten erst zu Beginn des 17. Jh. wieder dezidierte Stellungnahmen der Landesherren zur akademischen Jurisdiktion, die allerdings von der Einsicht geprägt waren, dass die Universität die ihr obliegende Disziplinargewalt über die Studenten nur unzureichend wahrnahm. Ausgangspunkt für den neuerlichen Streit zwischen Stadt und Universität war die Ermordung eines Schmiedes während eines nächtlichen Tumultes zwischen Studenten und Bürgern. Während die Stadt die Verdächtigen vor ihr Gericht lud, beanspruchte die Universität unter Berufung auf ihre älteren Privilegien ebenfalls die Strafverfolgung und Rechtsprechung in dem Fall.1 A ist adressiert an Den würdigen, ersamen, hoch- und wolgelärten unsern lieben andechtigen und getreuen Rectori, Decano und andern Professorn unser universitet in unser stadt Greippfswaldt etc. und mit dem herzöglichen Sekretsiegel verschlossen.

Von Gottes gnaden Philippus Julius, Herzog zue Stettin, Pommern etc., Furst zue Ruigen etc. Unsern gruß zuvor, wurdige, erbare, hoch unnd wolgelarte liebe getreue. Wir sein berichtet, was ihr wegen eines vormeinten edicts, welchs der radt unser stadt Greipfswaltt zue vorschmelerung unser universitet jurisdiction anß radthauß sol affixiret haben, an unß gelangt, und daneben zu beschaffen in underthenigkeit gepeten. Nun sein wir zwar nit ungeneigt, gemelter unser universitet habende jurisdiction und gerechtigkeit more maiorum gebuerlich zu vortretten und den radt von seinem unrechtmessigen vorhabende und turbation durch ernste mandata abzuweisen, hettens auch itzo alßbaldt verrichten wollen, wan ihr die clausulen des edicts, welche der universitet praeiudicirlich sein, in euerm schreiben in specie angezogen und dagegen vielerwenter universitet zustehende jus außfuhrlicher alß geschehen deduciret. So wirtt auch unser an euch gestriges tages ergangene rescript sampt einvorschlossenem des radts gegenbericht in puncto jurisdictionis criminalis euch numehr zu handen kommen sein, worauß ihr unsere meinung mehrer lenge vornommen. Weil wir dan bedencken tragen ehedan euere erklerung und außfuhrliche ablehnung des obangezogenen gegenberichts, wie dan auch specification der clausuln des praeiudicirlichen edicts von euch eingeschicktt, an vielerwenten radt etwas zu gelangenn und unß in disputation mit inen einzulassen. Als begehren wir gnediglich, das ihr beides zum furderligsten einschicket und euch selbst nicht ufhaltett, sonsten wollen wir euers ampts euch hiemit abermal erinnert und ermahnet haben, das ihr die studierende 1

Friedländer I/1893, S. 392f.

Verbot der Behinderung der akademischen Jurisdiktion (1606)

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jugent in gebuerender disciplin und gehorsam vormuege euer statuten haltett und die muttwilligen freveler, insonderheit welche des nachts uff den gassen tumultuiren und allerhandt muthwillen betreiben, mitt gebuerendem ernste straffet, dan es unß glaubhafftig furkommen, das die disciplin bei euch gahr darnieder ligtta, ihr auch selbst bei den studenten weinig autoritet und gehorsam haben sollettb, wordurch dan allerhandt und auch diese beschwerliche weitleufftigkeit, so wol mit dem radte alß der burgerschafft vorursachett. Und halten wirs dafur, wahn ihr die [theter]c des erbarmlichen todtschlages mit mehrem ernst und eiffer vorfolgett hettetd, es wehre die alte disputation wegen streitiger criminal jurisdiction nit wieder erwachett, deme aber sei wie ihm wolle, thun wir euers ampts in administration, gutter disciplin und gleichermeßiger justicien euch abermahl ermahnen, damit wir ex officio gebuerlich einsehen zu haben nicht vorursachet werden, welches wir euch, denen wir sonst in gnaden gewogen, nicht vorhalten wollen. Datum Wolgast am 8. Martii anno etc. 1606 etc. Philippus Julius manu propriae. 42. 1606 März 22, Wolgast Herzog Philipp Julius untersagt dem Rat zu Greifswald, sich die Strafgewalt über Studenten anzumaßen und die Universität in der Ausübung ihrer Kriminaljurisdiktion zu behindern A – Stadtarchiv Greifswald, Sign. StAG Rep. 5 Nr. 7210, Bd. 1, unfol.; Ausfertigung, behändigt; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text, S. 4 mit Außenadresse und Bearbeitungsvermerk, Format 310x197 mm. A‘ – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie (Kolekcja Gellentiena) Nr. 15, fol. 33–34; 2 Seiten; Format 318x204 mm. Vgl. auch die Einleitung zu Nr. 41. Die wiederholten Verletzungen der akademischen Jurisdiktion durch den Rat – trotz des ausdrücklichen Verbots des

a

davor gestrichen lengst. b die letzten elf Wörter unterstrichen. c Sinngemäß emendiert. Das Wort sollte am Zeilenende getrennt werden, aber der Schreiber hat am neuen Zeilenbeginn vergessen fortzusetzen, so dass lediglich the zu lesen bleibt. d hetten. e eigenhändige Unterschrift.

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Verbot der Behinderung der akademischen Jurisdiktion (1606)

Landesherrn – führten auch 1608 und 1626 zu ähnlichen Interventionen der Herzöge.1 A trägt die Außenadresse Den ersamen unsern lieben getreuen Burgermeistern unnd Radtmannen unser stadt Greipswaldt sowie den Empfangsvermerk Recipit 15. Martii 1606.

Von Gottes gnaden Philippus Julius, Hertzogk zu Stettin, Pommern etc., Furst zu Ruigen etc. Unsern grus zuvor ersame liebe getreue. Was die wurdige hoch- unnd wollgelarte Rector unndtt Professores unser universitet zum Greipswalde auf euere vorige erklerunge wegen entstandenen tumults zwischen den studenten und etlichen handttwercksgesellen und daher erregten streitts der criminal jurisdiction halben zum gegenberichtt eingewandtt, habtt ihr ausm einschluß zu vernemen. Nun vermercken wir zwar ungerne, das ihr mitt geregter universitet in solche beschwerliche weitleuffigkeit gerathen, solte es auch also darumb gewandtt sein, das ihr geclagter masen zu der universitet euch notigett unnd der jurisdiction in criminalsachen uber studenten euch anmaßett, were uns solches befrembtlich zu vernemen unndtt kontens keins wegs passieren lasen. Dan euch zweifels ohne bekandtt, habtt auch auß den ergangenen acten zu ersehen, was in underscheitlichen criminalsachen etwa fur 40 jharn unndtt hernach furgelauffen unndtt welcher masen die universitet in exercitio jurisdictionis criminalis domahln befunden, auch darbey gelasen, unndtt ob woll eine litispendentz am kayserlichen cammergerichtt daraus erwachsen, sol doch dieselbe hernach desert geworden sein. Derowegen euch nichtt gepurett obangezogenen judicatis zuwiedern vielgemelte universitet geclagter gestaldtt zu turbieren, der gerichtsgewaldtt de facto euch anzumasen, studenten in die stadttfeste zu erclehren, citationes oder denunciationes, so der Rector more maiorum an die kirchthueren lasen anschlagen, wieder abzunehmen oder solches zu bevehlen sich bedraulich vorlauten zu lasen unndtt was dergleichen uppigkeitt mehr, von der universitet hochbeschwerlich wurdtt angezogen. Bevehlen euch demnach hiemit ernstlich, euch der geclagten turbation und zunotigungen, wofern es berichteter masen hierumb gewandtt, zu enthaltten unndtt unsere universitet am exercitio jurisdictionis nichtt zu behindern, sondern daferne ihr meinett zu der criminal jurisdiction befueget zu sein, solches mitt ordentlichem rechte suchett, welches dan zum unverlengten process voranlasett unndtt euch unparteilich soll verholffen werden. Wehre es auch anders hierumb gewandtt, begehren wir gnediglich, das ihr euren gegenberichtt furderligst und weill periculum 1

Vgl. Balthasar 1747, S. 407ff. mit entsprechenden Auszügen aus herzoglichen Reskripten, sowie UAG Altes Rektorat R 1658 und R 1663.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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in mora sein soll, inner 8 tagen zu ferner verordnung in unsere cantzley einschickett. Geschichtt allenthalben daran unser gnedige unndtt ernste wille. Datum Wolgast den 22 Martii anno etc. 1606 etc. Philippus Julius man[u propria]a 43. [1613] Statuten der Philosophischen Fakultät A´ – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Phil. Fak. 1, fol. 34v–46v; Format 320x197 mm, halbbrüchig. B – Stadtarchiv Stralsund, Sign. StAS Rep. 29 Nr. 2130, 24 S. unfol.; Format 325x200 mm. D – Johann Carl Conrad Oelrichs, Historisch–Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767, S. 215–228. Die Statuten der Philosophischen Fakultät sind – wenigstens überwiegend – im ersten Dekanat des Johannes Trygophorus 1613 verfasst worden. Nach dem ersten und dem zweiten Kapitel finden sich die eigenhändigen Unterschriften von Johannes Trygophorus als Dekan und von Johannes Volcmar und Mevius Völschow, die keine andere Datierung zulassen.1 Dafür spricht auch, dass Kapitel VI bereits 1613 verfasst war. Dies geht aus dem Eintrag des amtierenden Dekans Trygophorus im Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät vom 22. Februar hervor, der den Beschluss über die Vorlesungen der magistri privati wiedergibt. Dabei nimmt Trygophorus Bezug auf die Regelungen im Statut von 1459 (Vgl. Nr. 7) sowie auf die statuta nova, womit der vorliegende Statutentext gemeint ist. Zugleich gibt er zu erkennen, dass man sich bei der Abfassung auch an Rostocker Vorbildern orientiert hat.2 Vor allem aber hat er a 1

eigenhändige Unterschrift.

Johannes Trygophorus († 1626) war seit 1610 professor poeseos et historiarum in Greifswald, vgl. Kosegarten I/1857, S. 235. Johann Volkmar, seit 1602 Professor der griechischen Sprache und Ethik war 1612 das vierte Mal Dekan der Philosophischen Fakultät, im Herbst 1613 wurde er zum Rektor gewählt und starb 1617. Vgl. Friedländer I/1893, S. 415,20–25 und S. 435,6. Mevius Völschow war 1612–1615 Professor der Mathematik, 1614 war er Dekan der Philosophischen Fakultät, sein Nachfolger 1615 war wieder Volkmar. Vgl. Friedländer I/1893, S. 410,25, S. 424,5, S. 429,13. Völschow wirkte seit 1615 als Präpositus von Bergen/ Rügen, seit 1622 zu Demmin und seit 1642 als Generalsuperintendent in Greifswald und Professor der Theologie. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 235, S. 256. 2 Vgl. UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. 1, fol. 226. Friedländer I/1893, S. 419,55ff. An dem hier zitierten Kapitel VI, Artikel 2 findet sich der Verweis auf den Eintrag im Dekanatsbuch (fol.226). Siehe auch Nr. 6 und 7, S. 20 und 51.

374

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

für die Erarbeitung die Fakultätsstatuten von 1459 und deren Nachfolger (vgl. Nr. 36) genutzt, wie zahlreiche Kommentare und Notizen von seiner Hand in den betreffenden Handschriften belegen. Die Papierhandschrift (A’) ist in einer Akte der Philosophischen Fakultät enthalten, die erst 1883 angelegt worden ist.1 A´ umfasst eine Lage von sechs Doppelblättern. Der Statutentext mit Überschrift und Planetenzeichen (Merkur)2 beginnt auf der Vorderseite des ersten Blattes (pag. 25/fol. 36) und endet auf der Rückseite von Blatt 11 (pag. 46/fol. 46v). Blatt 12 der Lage wurde nachträglich andersherum geschlagen und dem Statut als Deckblatt vorangestellt. Diesem Deckblatt mit dem Titel Statuta vetera et revisa facultatis philosophicae geht noch eine nachträglich ergänzte Schwurformel des Dekans auf der Rückseite des vorangehenden Doppelblatts voraus (pag. 24/fol. 34v.). A´ wurde halbbrüchig angelegt, wobei der Statutentext jeweils auf der linken Spalte geschrieben wurde. Auf der rechten Seite wurden bereits während des Entstehungsprozesses Ergänzungen bzw. Korrekturen angebracht bzw. einzelne Artikel nachgetragen. Etliche Ergänzungen fügt auch der 1613 amtierende Dekan Trygophorus ein. Einige Vermerke stammen von einem Bearbeiter (Hand 2), der beim älteren Statut der Philosophischen Fakultät (Vgl. Nr. 36; Hand 2) ebenfalls Marginalien notiert hat. Jedes der zwölf Kapitel beginnt auf einer neuen Seite. Für das achte Kapitel De promotione magistrorum et baccalaureorum et magistrali horum convivio hat der Statutenschreiber nur die Überschrift notiert. Der Text selbst wurde von anderer Hand geschrieben und zwar abweichend von der bisherigen Übung in der rechten Spalte. Jener Schreiber ist mit demjenigen zu identifizieren, der beim älteren Statut der Philosophischen Fakultät nach dem vierten Kapitel zum Absatz De examinatoribus die Randbemerkung hinzugefügt hat (vgl. Nr. 36, S. 344 Anm. e, Hand 3). Im Stadtarchiv Stralsund befindet sich eine Abschrift (B) von Friedrich Jacob Gerdes, dem Universitätssekretär (1697–1713).3 Außerdem druckte Oelrichs die vorliegenden Statuten von 1613 (D), wobei das wiedergegebene Dokument weder datiert noch die Quelle angegeben wird. B und D enthalten weder das in A’ von anderer Hand geschriebene Kapitel VIII De promotione magistrorum et baccalaureorum et magistrali horum convivio noch das Kapitel X De bedellis seu famulis communibus. Weiterhin geben B und D einige Textpassagen in der bei A´ korrigierten Form wieder, berücksichtigen aber nicht alle bei A´ notierten Veränderungen. In D finden sich Formulierungen, die weder A´ noch B aufweisen, wohl aber die Statuten der Philosophischen Fakultät von 1734.4 Aufgrund dieser Abweichungen wäre es denkbar, dass für D auch andere Textvorlagen als A´ herangezogen wurden. A’ diente den Dekanen offenbar als Arbeitsgrundlage, worauf verschiedene Bearbeitungsspuren hindeuten. So sind in A´ noch in der zweiten Hälfte des 17. Jh. zwei Artikel kommentiert worden.5 Die vorliegende Edition nimmt A´ zur Grundlage und gibt die Textvarianten in B und D im Apparat wieder.

1

Siehe Beschreibung von Nr. 6, S. 19f. 2 ebd. 3 Vgl. Nr. 45, S. 402. 4 Siehe Bd. 3. IV/ Nr. 3 erhält einen Hinweis auf die Konzilsakten vom 18. Oktober 1683 und zu Kap. VII/Nr. 3 notiert der Dekan der Philosophischen Fakultät Benjamin Potzerne einen Promotionsakt aus seiner Amtszeit im April 1696.

5 Kap.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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Statuta facultatis philosophicaea Titulus I De novi decani electione 1 Electiob novi decani facultatis philosophicae quotannisc fietd ad dieme sancti Lucae.f 2 Die antecedente decanus, qui huic muneri renuntiaturus est, omnibus ac singulis, qui in collegio philosophico sunt, per famulum communem curabit indicari, ut ad horam nonam matutinamg diei sancti Lucaeh vel circiter ad hanc novi decani electionem in loco consistoriii conveniant. 3 Ubi iam omnes ad electionem hanc vocati praesentes fuerint, primum qui decanatum depositurus est, rationem reddet de pecunia a depositis collecta, eamque inter collegas legitime distribuet; deinde, si qui in collegium philosophicum recipiendi sunt, recipienturj et postremo collegas monebit, ut quivis in electione vocem suam secundum dictamen conscientae suae det illi, quem bonum facultatis publicum et communis respublica litteraria requirere existimaverit nec quemquam sub poena praestiti iuramenti ante vel in electione ad eligendum unum prae alio incitabit.k 4 Post haec in loco consistorii deliberabunt ordine vel, si numerus fuerit auctiorl solus decanus cum suo antecessore remanebit dabitque alter horum alteri suum votum primo ac de hinc etiam ceterorum collegarum a

am Rand Planetenzeichen für Merkur (Mittwoch). b geändert aus electioni. c danach gestrichen destinatus. d ergänzt, dafür gestrichen est. e geändert aus dies und das Wort davor am Rand ergänzt, vor ad noch ergänzt, aber wieder gestrichen circa. f die letzten vier Wörter gestrichen. g geändert aus dies und das Wort davor am Rand ergänzt, vor ad noch ergänzt, aber wieder gestrichen circa. h gestrichen und am Rand mit folgenden zwei Wörtern von Trygophorus nachgetragen, ebenfalls am Rand nachgetragen und gestrichen a decano indictae. i die letzten drei Wörter unterstrichen. j verbessert aus recipiantur, die letzten acht Wörter unterstrichen. k invitabit B, D; am Rand von anderer Hand (2) Nemo ad electionem huius vel illius prae altero incitandus est; A´ l die letzten sieben Wörter von Trygophorus am Rand nachgetragen.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

vota ex ordinea fideliter colligent nec vocem cuiusquam sub poena arbitraria a facultate decernendab manifestabunt. 5 Nisi necessitas aut facultatis commodum aliud suaserit, in electione servetur ordo is, qui in receptione ad facultatem observatus fuit. 6 Non eligatur tamen is, qui per biennium in facultate non fuit, nisi paucitas membrorum facultatis aliter suaserit.c 7 Peracto votorum scrutinio, si plura vota in unum aliquem concurrerint, hic a decano subsequentis anni decanus renuntiabitur, si vero vota numero aequalia diversis tributa fuerint, interabitur scrutinium super electis dumtaxat, donec uni eorum pluralitas votorum decanatum assignaveritd. 8 Post electionem et renuntiationem novi decani tradantur huic ab antecessore libri statutorum et annalium cum sigillise et epomide, qua ornatus, si ita integrum,f novus decanus in vicinum templum divi Iacobi a collegis deducatur, comitante eum antecessore et sequentibus ceteris ex ordine ibique pro incrementog universitatis et felici decanatu vota fiant, dimittaturque collegium.h

a die letzten zwei Wörter von Trygophorus am Rand nachgetragen. b die letzten vier Wörter am Rand ergänzt, dafür gestrichen praestiti iuramenti. c ursprünglicher Wortlaut des Artikels gestrichen Non eligatur tamen, qui intra biennium decanatui praefuit nec is, qui per biennium in facultate non fuit, nisi paucitas membrorum facultatis hoc iusserit; tum enim ex recepta consuetudine etiam ad decanatum admittitur, qui recens in facultatem receptus est, neglecto eo, qui intra proximum biennium decanatui officia functus fuit. Anstatt dessen an den vorhergehenden Artikel Nr. 5 ein Nachsatz angefügt ita ut etiam is, qui iam primum recipitur, si ordo hoc iusserit, decanatui praeficiatur. Dann diesen Nachsatz wieder gestrichen und vom Artikel Nr. 6 die Streichung zum Teil durch Unterpunktung aufgehoben und anderen gestrichenen Teil durch nochmaliges Streichen bekräftigt. Aufgrund der Unleserlichkeit dann am Rand aktualisierten Wortlaut am Rand von anderer Hand nachgetragen, der oben wiedergegeben ist. d assignarit; assignaverit D. e über der Zeile mit roter Tinte a. f am Rand von Trygophorus ergänzt. g die letzten 18 Wörter unterstrichen und am Rand nota bene. h Darunter notiert In hasce leges ex optimo voto iuxta conscientiam subscripsi (gestrichen anno) magister Ioannes Trygophorus decanus. Weiter unten von anderer Hand Subscribo his statutis magister Ioannes Volcmarius et ego magister Moevius Volschovius. Siehe Anm. 1 auf S. 373.

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Titulus II De officio decani 1 Decanus facultatis philosophicae una cum magnifico domino rectore sit custos legum ordinis et disciplinae in academia.a 1 2 Decanus ante omnia providebit, ut concordia, pax et tranquillitas inter facultatisb collegas conservetur ac praetereac cavebit, ne vis aliqua statutis huius facultatis inferatur.d 3e Si qui in collegarum aliorumve, quibus iuventus commissa est, lectionibus et exercitiis defectus occurrerint, hi ut corrigantur, sedulo laborabit. 4 In typographia ne quid, quod bonis moribus aut elegantiori litteraturae adversum fuerit quodve detrimenti aliquid universitati aferre possit, excudatur, providebitf nec permittet typographo typis exscribere philosophica, qualiacumque ante non evulgata, priusquam a professore eius disciplinae probata et a decanog philosopho subscripta fuerint. Si vero quem deprehenderit dolose aliquid inservisse et subscripsisse, multabit.h 5 Quolibet anno bis, nimirum circa paschatos et Michaelis festa, collegas convocabit et cumi iis de lectionibus et disputationibus tam privatis quam publicis sub sequenti spatio semestri habendis tum et de lectione magistrorum extra facultatemk communicabit.

a

Artikel am Rand von Trygophorus ergänzt. b am Rand von Trygophorus ergänzt. der Zeile ergänzt. d danach Ergänzung unleserlich. e verbessert. f verbessert aus previdebit. g die letzten sechs Wörter von Trygophorus am Rand ergänzt. h die letzten i die letzten zwölf Wörter zehn Wörter von Trygophorus am Rand ergänzt. unterstrichen. k die letzten sieben Wörter am Rand ergänzt, davor nota bene. c über

1 Siehe

Nr. 10.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

6 Quod si etiam necessitas aut utilitas facultatis convocationem collegii philosophici requisiverit alio quovis tempore potestas haec convocandi collegas penes decanum erit. 7 Sententiae a maiori parte collegarum dictae (quam in collegio bonorum virorum et non corruptoruma semperb veriorem esse consentaneum est)c sub poena arbitrariad obtemperabit, nisi ea in praeiudicium facultatis et statutorum vergere visa fuerinte, quaeque per sententiam conclusa suntf, exsecutioni mandabit.g 8 Declamationesh ut certis anni temporibus et quidem singulis mensibusi loco et tempore a decano pro more deputatisj praesertim ab iis, qui beneficio mensae communis in oeconomia fruuntur, habeantur, operam dabit, easque ante recitationem perleget, ne materiae falsae, absurdae aut inanes, sed verae et utiles tractentur. 9 Singulis mensibus semel cum professore superioris alicuius facultatis, ad quem ordo devenit, oeconomiam visitabit nec concedet, ut otiosi aut petulantes munificentia illustrissimorum principum abutantur. 10 In visitationibus domuum universitatis singulis anni quadrantibus una cum rectorek magistros extraordinarie docentes et studiosos de statutis eos et eorum honestatem ac statum concernentibus sedulo monebit; constitutus enim est inspector et censor vitae ac morum tam extraordinarie legentium ac disputantium, quam studiosorum.l

a

b über der Zeile ergänzt. c nachträglich geändert aus prorsus imperitorum. d die letzten drei Wörter am Rand ergänzt, das letzte Wort ersetzt eingeklammert. praestiti iuramenti. e geändert aus fuerit. f am Rand ergänzt, dafür gestrichen fuerint. g die h et disputationes D. i die letzten drei Wörter letzten zwei Wörter unterstrichen. gestrichen; fehlt B. j die letzten 13 Wörter von Trygophorus am Rand ergänzt; fehlt B, D. k die letzten drei Wörter ergänzt. l die letzten 16 Wörter unterstrichen, am Rand nota bene und von anderer Hand decanus.

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11 Nemini potestatem legendi aut disputandi faciet, qui gradu philosophico ornatus non fuerit aut se hic Gryphiswaldia in proxime subsecutura promotione philosophica gradum assumpturum promittere noluerit vel quib statutis hac de re confectis parere recusaritc. 12 Eum, qui nomen suum rectori universitatis ante professus non fuerit, nec in fidem suam recipiet nec ad publicas lectiones admittetd nec in domibus academiae habitare patietur. 13 Disputationibus philosophicis publicis mox ab initio intererit et in iis ad finem usque commorabitur nec concedet, ut inutiles cavillationes agitentur, sed hoc aget, ut placida de rebus scitu necessariis instituatur collatio.e 14 Cum professoribus collegium et novam regentiam inhabitantibus pro virilif prohibebit omnes tumultus, vociferationes et symposia in domibus academiae.g 15 Curabit etiam cum hisce, ut famuli iusto tempore aestivo nimirum hora decima et hiberno hora nona vespertina collegium et novam regentiam obserent nec fores semel clausas mane ante quartam diebus aestivis aut ante quintam hibernis cuiquam recludant.h 16 Ne famuli a cornua deponentibus et promovendisi plus iusto exigant, cavebit. a

b anstatt der letzten zwei Wörter atque sic D. c gestrichen, am Rand ergänzt. Streichung durch Unterpunktung wieder rückgängig gemacht, über der Zeile Ergänzung gestrichen, unleserlich, am Rand von Trygophorus ergänzt nota bene, de multa. d die letzten fünf Wörter gestrichen und wieder durch Unterpunktung aufgehoben; fehlt B, D. e am Rand von Trygophorus bemerkt nota bene, quo ad strepitus pagina 17 in statutis in pergamento sub certa poena 8 solidorum. (Siehe Nr. 7, S. 73). f die letzten zwei Wörter von Trygophorus am Rand ergänzt. g am Rand Artikel Nr. 22 ergänzt (siehe unten). h am Rand von anderer Hand ergänzt und gestrichen quod rectoris est onus. i am Rand von gleicher Hand ergänzt.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

17 Magistros aut alios contra statuta legentes aut disputantes iubebit, ut statim cessent sub poena joachimici, qui si non oboedierint, per decanum ad collegium philosophicum citabuntur,a utb gravius puniantur, quin et cuilibet studioso statuta violenti haec multam imponat decanus.c 18d Graduse publicos non, nisi dignis et ad eos capescendos idoneis conferet. 19 Decanusf litterasg et testimoniumh suspecto non communicabit sub sigillo facultatisi absque consilio alterius cuiusdam facultatis collegae. 20 Quae sui decanatus tempore a facultate statuta fuerint in libro statutorum, conclusa vero et actitata una cum rebus memorabilioribus eodem tempore gestis in libro annalium studiose notabit, ubi tamen haec prius seniori sibi adiuncto et antecessori suo perlegenda et approbanda dederit. 21 Nonj absit ab officio aut peregre abeatk inscio antecessore, cuil suas vices ad interim demandet.

a

danach et denique ad magnificum dominum rectorem deferentur D. b danach folgt causa comitio cognita et diiudicata D. c die letzten zehn Wörter am Rand von Trygophorus ergänzt, danach bemerkt statut. cart. pag. 3 stat. 12. (Siehe Nr. 36, Kap. I/12, S. 336); danach folgt quae, si fuerit auctoritate comitii exacta, fisco facultatis erit addicenda D. d Nummerierung ab diesem Artikel geändert. Davor Artikel 18 gestrichen In sollemnibus promotionum facultatis huius actibus suo habitu seu epomide ornatus comparebit; dieser Artikel als 18 in B, D. Am Rand e danach gestrichen non nisi. f von von anderer Hand bemerkt hoc abrogatum. Trygophorus am Rand ergänzt, davor nota bene, den ursprünglichen Wortlaut gestrichen Litteras nullas citra praesentiam unius collegae sigillo facultatis aut decanatus obsignabit (die letzten Wörter unterstrichen), nec ultra marcam sundensem pro testimonio vitae studioso alicui communicato sub alterutro horum sigillorum exposcet. g danach gestrichen nulla sub sigillo facultatis. h danach gestrichen vitae. i die letzten drei Wörter von gleicher Hand ergänzt. j Artikel am Rand von Trygophorus nachgetragen, dafür den ursprünglichen Wortlaut gestrichen Cum muneri suo renuntiavit, citra facultatis consensum aut cautionem sufficientem intra subsequens octiduum Gryphiswaldio non excedet. k danach gestrichen inscio octidie. l danach gestrichen officio.

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22 Curabit,a ne intimationes a se magistris concessae affigantur, quaeb suspectae esse possuntc, neve temere refigantur.d 23 Bibliothecae inspector erit, utque libri academici nihil damni capiant, prospiciete aut damnum datum ex aequo et bono resarciet.f Titulus III De cooptandis in consilium facultatis et eorum officio 1 In consilium facultatis artium nullus ante diem electionis novi decanig recipietur. 2 Nisi quispiamh ordinarius in philosophia professor fuerit simulquei gradum magisterii antej susceperit,k ad collegium philosophicum non admittetur.l 3 Recipiendi facultati artium iuramento sequenti se obstringent: Ego N. iuro et promitto, quod velim vocem dare in consilio facultatis artium pro bono facultatis eiusdem, secundum quod mihi videtur expedire in conscientia mea et quod non velim votum alicuius revelare, cum facultas duxerit et decreverit celandum et quod bonam unitatem, pacem et honorem

a

gestrichen ut. b gestrichen in aliae. c danach gestrichen et. d am Rand des Artikels 14 und 15 ergänzt, fehlt B, D. e danach gestrichen pro [...] quo labore annuatim 10 florenos ab universitate ei numerabuntur, in quo si negligens fuerit, quicquid. f neben Artikelnummer mit roter Tinte b, am Rand ergänzt und wieder gestrichen Hoc mutatum fuit anno 1648 ex quo officium bibliothecarii et ambulatorio fixum redditum est, prout ab initio fuit. Unter dem Kapitel subscripsimus, weiter unten magister Ioannis Trygophorus pro tempore decanus, magister Ioannes Volcmarius, magister Moevius Voltschovius. Siehe Anm. 1 auf S. 373. g die letzten fünf Wörter von gleicher Hand ergänzt, dafür gestrichen ante vel post sanctae Lucae diem. h über der Zeile, gestrichen Qui vel. i die letzten zwei Wörter über der Zeile, dafür gestrichen non est, vel. j über der Zeile, gestrichen non. k danach folgt aut proxime suscipiendum promiserit D. l am Rand Artikel nochmal leserlich nachgetragen, darüber von anderer Hand vide supra pagina 4 statutum 1. (Siehe Nr. 36, Kap.II/1, S. 338).

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

facultatis, ubi convenienter potero, secundum iudicium meum procurabo, ad quemcumque etiam statum pervenero. Sic me deus adiuvet. 4 Qui iuramento hoc se facultati addixerunt, ii omnesa et singuli a decano ad consilium vocati, indicto tempore comparebuntb aut iustam absentiae suae causam decano aperientc, simulque si causam convocationis ignoraverintd, eam per obsignatam schedulam a decano perquirente votumque suum uni collegarum delegabunt vel etiam per obsignatam schedulam ad decanum mittent. 5 Ad consilium facultatis sub poena non contradicendi vocatus, si emanserit, nec votum suum aperuerit, in iis, quae a reliquis conclusa fuerunt, acquiescere tenebitur. 6 Si quis a decano vocatus, una aut altera vice temere emanserit, ut se corrigat, primum placide admonebitur; et deinde si huic admonitioni itidem non paruerit, a collegiof et eius annuis reditibus vel plane excludetur vel ad tempus certum removebitur.g 7 Nemo in consilio facultatis artium ponet in voto suo verbum aliquod mordicativumh vel allegabit similitudines impertinentes et mordicantes vel convitia in collegam dicet. Si quis contra fecerit, decanus ei, ut eiusmodi sileat, sub poena aurei mandabit.i Cui si obtemperare noluerit, captata opportunitate decanus ceteros collegas eo excluso convocabit et sic communi praecedente deliberatione arbitrariam illi irrogabunt poenam, quam irremissibiliter persolvet.j 8 Revelans decretum celandum a collegii philosophici deliberationibus perpetuo erit remotus. a

b verbessert aus comparerunt. c verbessert aus aperiant. danach gestrichen vocat. e verbessert aus perquirant. f die letzten 17 Wörter unterstrichen. g am Rand Nota bene. h unterstrichen. i die letzten drei Wörter unterstrichen. j die letzten zwei Wörter unterstrichen. d ignorarint.

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9 Si quis e professoribus artium studium conservandae disciplinae vel detrectaverit vel negligentius administraverit, huic nec privatos habere discipulos licebit nec decani dignitas committetur neque idem quippiam e reditibus facultatis participabit. 10 Duorum seniorum alter una cum decani antecessore decano in servandis et exsequendis statutis et in pacandis, si quae inter collegasa inciderint, controversiis opem ferent, in secretis collegii philosophici negotiis consilium suggerent, incrementum et honorem facultatis sollicite procurabunt et, ut lectiones declamationum ac disputationum exercitia debite habeantur, operam dabunt. 11 Professores domos academiae inhabitantes, interturbantes quovis modo studia commilitonum suorum non ferent,b omnem asserum, trabum, fornacum aut fenestrarum effractionem serio prohibebunt et, ne qui citra locarii solutionem ac damni dati refectionem discedant, providebuntc. 12d In conventibus facultatis universae nemoe rixas moveat sub multa quatuor aureorum.f Titulus IV De admittendis ad habendas lectiones et disputationes extraordinarias 1 Lectiones et disputationes extraordinariae in philosophicisg solum haberi possunt ab iis, qui vel iam gradu aliquo philosophico ornati sunt vel etiam decano promittunt se gradum mox in proxima promotione hic Gryphiswaldi suscepturos.h a

b verbessert aus ferant. c verbessert aus die letzten 20 Wörter unterstrichen. praevidebunt. d geändert aus XIII, davor Artikel 12 gestrichen Sidem claves musaeorum studiosis elocandorum apud se habebunt eosque inhabitaturis tradent et ab emigrantibus reposcent. e danach mehrere Wörter gestrichen unleserlich. f die letzten zwei Wörter unterstrichen, am Rand nota bene. g die letzten zwei Wörter am Rand ergänzt. h am Rand bemerkt conferet Titulus 2 statutum 11 (Siehe Kap. II/11, S. 379).

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

2 Mores omnium, qui iuventuti legendo, disputando aut in declamationibus exercendo privatim praeesse volent, erunt honesti, pii et inculpati, utentur vestitu decenti, non accedent choreas publicas, nisi specialiter invitati, a ludis inhonestis abstinebunt, suo exemplo discipulos ad commessationes ac ingurgitationes nocturnasque discursationes ac tumultus non incitabunt sub poena facultatis arbitraria. 3 Graduati et alii, qui licentiama hanc legendi et disputandi inque declamationibus exercendi studiosos extraordinarie a facultate impetrare volent, primum respondebunt publice de diversis quaestionibus philosophicis sub praesidio professoris philosophiae ordinarii et deinde in alia disputatione publica in auditorio minoreb praesidis officium sustinebunt.c 1 4 Iurabunt insuper hunc in modum: Ego N. iuro et promitto debitam oboedientiam et reverentiam vobis domino decano vestrisque in hoc officio succesoribus et facultati artium in licitis et honestis et quod velim statuta et statuenda atque ordinationes ipsius facultatis artium fideliter et firmiter pro posse et nosse observare et quod bonam unitatem, pacem ac honorem debitum facultatis artium procurabo, ad quemcumque statum pervenero. Sic me deus adiuvet. 5d Nullume in suam institutionem recipient, qui rectori nomen suum non dederit. a

danach hochgestellt mit roter Tinte c. b die letzten drei Wörter am Rand ergänzt. c am Rand Nota bene. Hoc statutum nostra memoria observatum nunquam fuit, sed qui in hac universitate gradu magisterii ornati fuerunt illis inde licuit praesidendo disputare idem concessum quoque fuit alibi promotis, si ibi praesidis partes sustinuisse demonstrarunt. Lis in facultate orta, sit ne statutum illud renovandum discrepantibus dominis collegis, a venerando concilio decidebatur statutum , quod tam diu in observantia non fuit pro abrogato habendum, nec denuo introducendum esse, ne a proposito suo deterrerentur, quibus volupe esset gradum hic ambire et semel disputando exercere, pro censura vero debere facultati florenum pendere. Sed si quis alibi graduatus numquam publice praesedisset, illum statuto hoc omnino teneri, actum concilio academico, die 18. Octobris anno 1683. Siehe Anm. 1 auf dieser d Nummerierung aus VI geändert. Davor Artikel 5 gestrichen Horum siquis Seite. meretricem in contubernio habuerit vel domum meretriciam ingressus fuerit vel extra habitationem concubinam foverit, illi ius hoc legendi et disputandi adimetur; gestrichener Artikel nicht in D. e danach folgt adultioris aetatis D. 1 (zu

Anm. c) Das entsprechende Protokoll der Konzilsakten ist nicht vorhanden.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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6a Nemo alterius discipulumb in suam recipiet disciplinam seu institutionem, priusquam graves et evidentes rationes discessus a priori praeceptore decano vel etiam adiunctis decani ostensae fuerint.c Titulus V. De lectionibus, disputationibus ac declamationibus publicis seu ordinariis d

1e Ordinarii professores philosophi erunt quinque: unus mathematum, alter philosophiae practicae et graecae linguae, tertius logices ac metaphysices,f quartus historiarum ac poeseos et quintus oratoriae. Sig quidem theologis hebraea et medicis, physica et anthropologica lectio demandata est, ita tamen, ut ab his professores artium non plane sint exclusi. 2 Ex his mathematicus singulis hebdomadibus bis arithmetica aut geometrica bis itidem astronomica vel geographica proponet. 3 Professor practicus, uno biduo ethicam aut politicam vel etiam oeconomicam et altero biduo graeca tractabit. 4 Logicus singulis diebus ordinariis logica profitebitur. 5 Historicus duobus diebus historica et duobus reliquis diebus poetica tradet.

a Nummerierung geändert aus VII. b danach folgt fidei et inspectioni ipsius specialiter commissum D. c Artikel unterstrichen, danach folgt illis tamen, qui fidei praeceptoris cuiusdam commissi sunt, liberum atque integrum erit, aliorum quoque professorum scholas frequentare D. d danach gestrichen et. e daneben hochgestellt mit roter Tinte d. f fehlt B, D; die letzten zwei Wörter am Rand ergänzt. g dieser Satz am Rand nachgetragen.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

6 Oratoriae professor priori biduo praecepta rhetorices explicabit et sequenti biduo usum praeceptorum in epistolis aut orationibus Ciceronis monstrabit, dabitque auditoribus imitationum aut declamationum, materias ac dispositiones. 7 Disputationes et declamationes publicae habebuntura solis diebus extraordinariis horis antemeridianis. 8b Publice disputaturus diebus aestivis hora sexta et hibernis septima matutina locum disputationi dicatum ingredietur, nec praefando multum temporis impendet, ut ita materia in disputatione proposita rectius examinari possit. 9 Si alicui extraordinarie docentium decanus publicam iniunxerit disputationem, eam sub poena amissionis privilegii habendarumc lectionum et disputationum privatarum intra semestre spatium suscipiet. 10 Ordinarie nec legatur nec disputetur in vacantiis, quarum una a festo Margaretae usque in diem assumptionis, altera a vigilia palmarum in crastinum quasimodogeniti et tertia a vigilia beatae Thomae usque in crastinum epiphaniae se extendit. 11 Diebus festis, in quibus sacra tractari debent, lectiones, disputationes ac declamationes philosophicae omnes quiescent.

a

geändert aus habeantur.

b darüber

ergänzt mit roter Tinte e.

c danach

gestrichen et.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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Titulus VI De privatis lectionibus, disputationibus et declamationibus 1 Quivis privatim aliquid in philosophia traditurus aut collegium disputandi declamandive inchoaturus, primum consensum professoris, cui materiae illiusa tractandae professio demandata est, requiret et deinde decanum etiam eadem de re compellabit. 2 Eadem tamen, quae publice docentur, nemini privatim tradere licitum erit, nisi hoc ex speciali professoris illius publici indultu habuerit.b 3 Horis iis, quibus philosophi et praesertim illi, qui eandem aut similem materiam tractant, publice profitentur, lectiones privatae non habebuntur citra concessionem professoris, cuius lectioni hora illa destinata est. 4 In concedendis tamen lectionibus et disputationibus illis, quas professores ipsi habituri non sunt, promptos ac faciles se praebebunt. 5 Diebus extraordinariis ut et in vacantiis, quovis temporec liberum erit cuivis a facultate admisso legere et disputare, quaed a decano et materiae eiusdeme professore concessa fuere vel etiam in orationibus contexendis ac enuntiandis studiosos exercere. 6 Qui vel infideliter vel negligenter in lectionibus aut exercitiis disputationum vel declamationum progressus fuerit, didactronf discipulisg non exiget vel praenumeratum anteh restituet. a am Rand von gleicher Hand eingefügt. b am Rand gestrichen vide in libro decanatus magister Trygophorus fol. 226. Siehe Anm. 2 auf S. 373. c die letzten zwei Wörter von gleicher Hand eingefügt. d davor gestrichen et. e am Rand von gleicher Hand ergänzt, gestrichen illius. f didactrum D. g davor gestrichen collegis non. h die letzten zwei Wörter unterstrichen.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

7 In commentando quivis, quantum fieri potest, brevitati studebit textum tamena, quem interpretandum suscepit, dilucide exponet et per notabiliora, dubiaque maxime urgentia, si tempus et auditorum captus tulerit, declarabit. Titulus VII. De promovendis et eorundem examinibus ac locatione 1 Illegitimo torob nati aut in enormi excessu vel gravi facinore deprehensi, quive albo huius universitatis inscripti non sunt vel etiam praeceptoribus suis non satisfeceruntc vel denique in artibus eum non habent profectum, ut gradu philosphico digni iudicari possint, non admittentur. 2 Ceteri, in quibus defectus hi non fuerint, primum decanum convenient et nomina sua cum patria et tempore inscriptiones apud ipsum profitebuntur, apertionemque examinis rogabunt. 3d Decanus ita a promoturis compellatus hac de re cum suis collegis communicabit et cum his diem instituendo examini privato destinabite, quo facto candidatis publico nomine in hanc sententiam aut meliori forma respondebit. Docti et honesti viri, praeceptores vestri et universus collegii philosophici senatus, vestris studiisf et commodis ex animo bene cupiens, in petitione vestra acquiescit et vobis singulis prompta expeditae mentisg studia defert et vos non tantum ad examen, in quo specimen profectus in philosophia edatis, admittet, verum et honorem seu gradum, quem petitis, si digni examine peracto videbimini, vobis, quod conferre velit, promittit ea tamen conditione, ut primo veniatis ad examen instructih mediocri eruditionei et morum ac vitae integritate, deinde ut ad feratis scripta a vobis ipsis composita propriaque manu descripta; tertio, ut finito examine privato numeretis pecuniam facultati debitam et postremo ut facta a

am Rand von gleicher Hand ergänzt. b thoro. c die letzten sechs Wörter fehlen D. ergänzt mit roter Tinte f. e geändert aus destinabunt; der folgende Text fehlt B, f D. danach gestrichen ex a. g danach gestrichen officia. h danach gestrichen bonis. i die letzten zwei Wörter unterstrichen.

d darüber

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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exploratione studiorum vestrorum in iudicio collegii de locatione acquiescatis. Interea temporis, quivis etiam domi se contineat, ut vocatus ad examen iusto tempore se sistere possit.a 1 4 Peracto hoc examine privato, quod in consistorii loco fiet, de quo tamenb cum iis, qui longius absunt perspectae eruditionis et vitae integritatis, sumptuum minuendorum causa, in diem unum aut alterum ante examen publicum dispensaric poterit, numerabunt singuli magistrandi, id,d quod facultati debeture et decanus facultatis nomine adf reverendissimum dominumg episcopum Camminensem academiae cancellarium vel, qui vacante sede episcopali eius personam repraesentat,h scribet, candidatos celsitudini ipsius commendabit, utque partes suas certae cuidam personae, quam facultas nominabit, deleget, rogabit. 5 Impetrato vicecancellario hunc conveniet et, ut diem publici examinis dicat, orabit. a

am Rand Ergänzung (davor mit roter Tinte g) De promovendorum et examinandorum aliquorum simultanea admissione casus facultati amplissimae obiectus est anno MDCXCVI mense Aprilis, ut tres studiosi sveci Simon Skragge, Olaus Spake et Petrus Varnmarck simul ad examen rigorosum et privatum admitti instantissime peterent. Aegre quidem ab initio annuit facultas I) quod id minime moris esse videretur, nec exempli ex superiorum temporum memoria quisquam recordaretur, II) quod ausa calumniandi dari videretur, si quis lacessere vellet et examinatoris et examinatos, hos quidem, quod levi brachio quasi tractari et illos, quod ita hos tractare voluissent, 3) quod facile lis inde inter competitoris oriri posset de loco superiori in ipso promotionis actu, si alter alterius profectus auscultasset ac propterea cedere alteri nollet etcera, sed cum non desisterent instrare ac magnificus dominus rector Ioannes Gerdes medicinae doctor et professor pro ipsis ambitiotissime intercederet, facultas in super perpenderet binos ex ictis iam esse a sacra regia maiestate honoratos et in collegium agrimensorum per Pomeraniam cooptatos demum consensit et die 27. Aprilis dicti tres candidati tamquam ad amicabile colloquium horis antemeridianis et pomeridianis sunt admissi, quod factum tamen ne in consequentiam traheretur, conclusum est officii, ergo huc notabat magister Benjamin Potzerne professor publicus hoc tempore decanus. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. b die letzten sieben Wörter am Rand von gleicher Hand ergänzt. c verbessert. d danach gestrichen decem aureos nostrales et. e die letzten acht Wörter am Rand von gleicher Hand ergänzt. f danach gestrichen illustrissi. g über der Zeile. h die letzten acht Wörter von anderer Hand am Rand ergänzt. 1 (zu

Anm. a) Olaus Spake, Petrus Varnmarck und Simon Skragge waren im WS 1695/96 unter dem Rektorat von Johannes Gerdes eingeschrieben. Vgl. Friedländer II/1894, S. 211. Siehe dazu ebd., S. 214,35f. Benjamin Potzerne, Rektor im Ws 1696/97 (Friedländer I/1893, S. 218,20), war demnach 1696 Dekan der philosophischen Fakultät gewesen. Aus dieser Zeit (1662–1723) sind keine Aufzeichungen im entsprechenden Dekanatsbuch vorhanden.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

6 Antequama vero ad publicum hoc examen transitus fiat, primum candidati locabuntur ad hunc modum, ut priores sint, qui publico funguntur vel etiam functi suntb munere, posteriores, qui nondum in publico fuere officio. 7 In prioribus, si qui honoratiori praesuntc muneri, honoratiorem etiam locum habebunt, ceteri vero ut et omnesd posterioris ordinis eo ordine, quem ipsis eruditio et morum elegantia tribuit, locabuntur, quae tamen si paria in pluribus fuerint, sors hisce locum assignabit vel aetas.e 8 Constituto dief examinis publici decanus communi facultatis nomineg tum dominum vicecancellarium per collegam aut candidatum aliquemh tum et professores omnes aliosque litteratos gradu ornatos aliquo ad examen publicum candidatorum in auditorio maiori suscipiendum per famulum communem invitabit, utque candidati ad tempus dictum adsint, iubebit. 9 Praesente iam domino vicecancellario, professoribus et litteratis aliis, praemissa gratiarum actione, quod reverendissimus universitatis cancellarius vices suas a facultate nominato clementeri committere quodque eas nominatus non gravatim voluerit suscipere, candidatos huic praesentabit, utque sibi potestatem aperiendi examen publicum faciat, brevi oratiuncula flagitabit. 10 Ubi copia instituendi publicum hoc examen facta fuerit, candidatos ad dextram auditorii partem, quae versus meridiem est, ex ordine locabit tanto tamen interj singulosk relicto spatio ut cuilibet examinatorum aliquis commode assidere et cum eo conferre possit pauloque post examinatora

dieser und der folgende Artikel am Rand von gleicher Hand ergänzt. b die letzten vier Wörter über der Zeile ergänzt. c danach gestrichen ass. d über der Zeile von gleicher Hand ergänzt. e die letzten zwei Wörter ergänzt; fehlt B. Danach vide pagina 10 A´ (Siehe Nr. 36, S. 345f.). f danach gestrichen hoc. g die letzten sechs Wörter über der Zeile und am Rand von gleicher Hand ergänzt. h die letzten fünf Wörter von gleicher Hand am Rand ergänzt. i über der Zeile ergänzt. j danach gestrichen quo. k danach gestrichen int.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

391

ibus ex ordine claretum, aromata saccharo incrustata ac vinum per collegas offerri curabit.a 11 Finito hoc examine dominus vicecancellarius suum de candidatis iudicium pronuntiabit et decanus nomine facultatis et candidatorum omnibus praesentibus pro impenso labore gratias aget simulque, ut ad diem promotionis invitati comparere velint, rogabit. Titulus IIXb De promotione magistrorum et baccalaureorumc et magistrali horum conviviod 1 Intimatio, quod a typographo gratis excuditur, circa solstitium hiemale vel aestimale affigatur. 2 Quamquam unuse alter nomen suum professus est, repetatur et, si spes certi actus est, tempus ipsi actui definiatur. 3 Invitari possuntf digni officio vel eruditione semel ne obtendatur honor prostituaturque facultas. 4 Candidati scripto nomina profiteantur, neg sedem retrahant, quod ei facultati notentur, ne sic vel alibi versi promoveant.

a

die letzten zehn Wörter unterstrichen, am Rand von anderer Hand mos postea obtinuit, ut et ipse simul offerat, ceterorum collegas praecedat, illis ordine sequentis. b dieses Kapitel fehlt B, D. c die letzten zwei Wörter von anderem Schreiber ergänzt, der dieses gesamte Kapitel d darunter Überschrift und Bemerkung gestrichen De primo gradu niederschreibt. baccalaureorum vide sic affixa statuta, folio 10 (Siehe Nr. 36, nach Kap. IV De primo gradu baccalaureatus). e danach gestrichen vel. f über der Zeile ausgeschrieben. g danach gestrichen unleserlich.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

5 Decanus nomina candidatorum in charta scripta mittat rectori, ut videat an inscripti. 6 Si fieri potest, continuere tempus constituentur examini, quo omnes candidati controver[sen]tur et agantur secundum statuta praecedentis titulia dispensationum actus magistri Davidi Rungii, qui hoc loco a me inseretur [...].1 De cancellario vide collectanea magistri Johanni Trygophori tit.7 lege 4.2 7 Locatio hic fiet promotionis habita [nomine] I. officii publici, II. eruditionis, III. actitatis, vide in affixis statutis pagina 15. statut 87.3 8 Qui in examine indigni reponiuntur et tum honestis aliis de causis repulsa cum ignominia personae dari nequit, illi vel ad baccalaureatum suscipiendum persuadentibusb vel conceptis verbis coram singulis vel script[is] promittant, si pietate, propietate et maiori diligentia ruditatem recompensaturos vel suspendantur ad futurum annum vel denique afferant intercessionem quantum ut factum vide libro decanatus folio 5,4 ut ita decanus in conscentia salvetur statuto XIX tituli II supra scripti.c 5 Solutionem pro loco vide in pergameno folio 15. statut 86.6

a

die letzten drei Wörter am Rand von anderer Hand eingefügt. b persuadenti, geändert aus suadenti. c Danach Artikel 9 gestrichen Candidati [...] et aetatem vel ruditatem, quod ad fiscum facultatis fluat. 1 Siehe

Nr. 38, S. 355 2 Siehe Kap.VII/4 (S. 389). 3 Siehe Nr. 7/Kap. XII/87 (S. 72). Friedländer I/1893, S. 18,15. 5 Siehe Kapitel II/19 (S. 380). 6 Siehe Nr. 7/Kap. XII/86 (S. 72). 4 Vgl.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

393

Titulus IXa De depositionibus 1 Qui cornua depositurus est, hic antequam ad actum depositionis admittatur ad decanum per depositorem, qui semper alter bedellorum seu famulorum universitatis erit, adducatur etb, quod pro absolutione a beanioc collegio philosophicod debetur, exsolvet. 2 Professorum tamen filii et pauperese gratis ad depositionem admittentur et a beanio absolventur. 3 Omnis depositio fiet praesente decano aut huius substituto inf refectorio novae regentiae, nisi alicui ex peculiari concessione decani locus alius honestus fuerit indultus.g 4 Depositionis haec erit forma: primum a depositore morum probandorum causa instituetur vexamen et inscitia paulo severi et admonitio,h a quo tamen omnis aberit scurrilitas, facetae sententiae et iucundae quaestiones movebuntur nec in quempiam verberibus saevietur nec ultra dimidium horae illa vexatio extendetur.i 5 Deinde a decano vel alio collegii philosophici professore, cui decanus partes suas commisserit, fietj experimentum pietatis et eruditionis e lectionibus ipsi deposito ante propositis. a nachträglich Nummerierung geändert in IIX und wieder gestrichen; als 8. Kapitel in B, D. b danach gestrichen si nobilis aut patritius fuerit, decano joachimicum, si vero alterius conditionis dimidium huius numerabit, dafür die folgenden neun Wörter am Rand von gleicher Hand ergänzt. c danach gestrichen in. d geändert aus philosophici. e die letzten zwei Wörter am Rand von anderer Hand ergänzt; fehlt B, D. f die letzten acht Wörter unterstrichen. g am Rand vide pagina 13. (Siehe Nr. 36, Kap.VI De ritu depositionum, S. 347f.). h die letzten sechs Wörter am Rand von anderer Hand ergänzt; fehlt B, D. Danach bemerkt vide pagina 12. A´ (Siehe Nr. 36, Kap. V. De Depositione, S. 347). i die letzten sieben Wörter am Rand von gleicher Hand wie vorherige Ergänzung nachgetragen; fehlt B, D. Danach bemerkt vide statuta; A´. j geändert aus fiat.

394

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

6 Postremo praemissa commonefactione de vita in posterum agenda et diligentia in pernoscendis humanioribus litteris adhibenda, non neglectis ritibus usitatis inserendi sal, quod vocant „sapientiae ori” et affundendi vinum capiti fieta absolutio a beanio et in ordinem studiosorum receptio. 7 Nemob depositionem subiens ad convivium instituendum cogetur, sed liberum erit cuilibetc, num velit decanum et alios professores aut etiam depositorem aliosve studiosos convivio excipere. Titulus Xd. De bedellis seu famulis communibus 1 Bedellorum alter singulis diebus, praesertim ubi examina candidatorum philosophiae institui et promotio aliqua celebrari debet, decanum visitabit et, numquid facultatis causa expediendum sit, perquiret. 2e Horum unus in collegio et alter in nova regentia habitabit et ne vis aliqua aedificiis academiae effractione ianuarum, fornacum, fenestrarum aut trabum inferatur praecavebit, sique ea ab uno vel pluribus attentata fuerit, hos ad professorem inhabitantem mox deferet. f 1 3g Uterque iusto tempore collegium et novam regentiam observabit, nec ea in cuiusquam gratiam sine professoris inhabitantis concessione ante tempus statutum aperiet.

a

geändert aus fiat. b davor gestrichen Peracta depositione. c danach gestrichen utrum. geändert in IX; Kapitel fehlt B, D. e darüber ergänzt mit roter Tinte k. f am Rand von Schreiber des Kapitels IIX ergänzt und gestrichen Videantur renovata statuta de hoc titulo in libro decanatus hoc tingente magistro Herlitzio. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. g darüber ergänzt mit roter Tinte l. d nachträglich

1 (zu

Anm. f) Die Ordnung der Deposition wurde unter dem Dekanat von David Herlitz 1591 verfasst. Vgl. Friedländer I/1893, S. 349,50ff. Siehe Nr. 37.

Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

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4a Si quem e domibus universitatis abitum moliri cognoverint, eum inhabitanti professori indicabunt, ne academia locario privetur et damnum ab inquilino illatum suis sumptibus reficere cogatur. 5b Ex his, qui collegium inhabitat, temporibus matutinis et vespertinis decanoc operam suam in aperiendis et claudendis bibliothecae fenestris et ad alia in bibliotheca peragenda praestabit proque hoc labore ab universitate annuatim 2 floreni accipiet. 6d A nobili vel patritio cornua deposituro ultra joachimicum nihil, nec ab alio quovis quicquam ultra joachimici semissem exigent.e 7 A magistrandof quovis pro opera impensa dimidium saltem joachimicum exposcent; si tamen pauci solum, nec ultra quatuor oblati fuerint, qui gradum hunc philosophicum assumunt, penes hos erit, num ultra hoc statutum ipsis aliquid adicereg voluerint.h 8i In decutiendis fructibus horti philosophici, qui utrisque aedibus collegii a philosophis inhabitatis adiacetj et transferenda parte eorum aliqua, quae honorarii loco ceteris professoribus mitti solet,k requirente facultate promptos et faciles se praebebunt. Titulus XI.l De reditibus facultatis et eorum distributione 1m Procuratorn universitatis nomine universitatis pro bibliothecae inspectione quotannis exsolvet 10 florenos, hi soli cedent decano. a

darüber ergänzt mit roter Tinte m. b darüber ergänzt mit roter Tinte n. c am Rand von gleicher Hand ergänzt. d darüber ergänzt mit roter Tinte o. e die letzten 12 Wörter unterstrichen. f danach gestrichen pro. g adiicere. h am Rand vide supra pagina 9. (Siehe Nr. 36, Kap.IV/8, S. 343). i darüber ergänzt mit roter Tinte p. j die letzten acht Wörter am Rand von gleicher Hand ergänzt. k geändert aus solent. l nachträglich geändert in X, als 9. Kapitel in B, D. m darüber ergänzt mit roter Tinte q. n davor gestrichen Quis.

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Statuten der Philosophischen Fakultät (1613)

2 Testimonium vitae si studiosus aliquis a facultatea sub alterutro sigillorum petierit, pro eo marcam Sundensem dabit eritque haec solius decani. 3 Pro testimonio suscepti magisterii quivisb joachimicum numerabit, qui itidem ad decanum solum pertinebit. 4 Cornua depositurus si nobilis aut patritius fuerit joachimicum, si vero alius aliquis dimidiam huius partem exsolvet omneque id, quod hincc toto anno durante cuiuslibet decanatu collectum fuerit, die sanctae Lucae a decanod in duas partes aequalese divideturf, quarum unam decanus sibi sumet et reliquam inter collegas ex aequo dividet. 5 Magisterii gradu ornandus 12 imperialesg finito examine privato facultati dabit, quorum tertia parsh itidem decano cedet, alterumi residuumj verok ceteris facultatis professoribus communel erit, quodm inter se hi ipsi finito eodem examine privato partientur.n 6o Fructus arborum horti philosophici omnes honorariip uti cerasa, pruna, persica mala, avellunae mora et mespila ad inquilinum spectabunt, ceteri vero uti poma, pira et iuglandes omnibus facultati iuratisq erunt communes ita tamen, ut demptis ex communi honorariis ad professores alios mittendis dimidium horum decanus capiat et reliquam partem ceteri ex aequo inter se dividant. Hac de causa ne arboribus huiusmodi ab a

danach gestrichen p. b danach gestrichen Rhenensema. c von gleicher Hand am Rand ergänzt. d die letzten fünf Wörter fehlen B, D; die folgenden Wörter in A´ nachträglich gestrichen und am Rand von anderer Hand ergänzt in 5 partes aequales, prout fert numerus in facultate determinatus distribuatur, daneben Titulus 5 numero I (Siehe oben Kap. V/1, S. 385). Diese Ergänzung mit dem Verweis in B, D. e von gleicher Hand am Rand ergänzt. f geändert aus distribuetur. g nachträglich geändert aus 10 florenos, am Rand Nachtrag gestrichen decem imperiales, valenses vel prolu[bium] duodecim. h über der Zeile ergänzt, gestrichen dimidium. i altera; fehlt B, D. j über der Zeile ergänzt. k danach gestrichen semissis. l geändert aus communis. m geändert aus quam. n am Rand von anderer Hand o darüber ergänzt mit roter Tinte s, Nota bene pretium examinis philosophici privati. Nummerierung nachträglich gestrichen, Artikel am Rand markiert; Artikel fehlt B, D. p horarii. q danach gestrichen unleserlich.

Professorenbesoldung und Bauangelegenheiten (1614)

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inquillenis vis fiat, utque semper in anno sartuma locumb aliae plantentur, omnes sedulo curabunt. 7c Multae dimidium ad decanum et pars altera ad ceteros facultatis huius professores, qui eam aequaliter inter se partientur, spectabit.d Nachtrag: Iuramentum Decanie Ego N. iuro et promitto facultati artium et vobis decano antecessori meo, nomine facultatis, me fideliter promoturum commoda facultatis in officio novi decanatus, in quantum me et officium meum concernit, et servaturum statuta et statuenda sine dolo et fraude et studiosos ac magistros facultatis nostrae, moribus et vestitu decente praeiturum. Sic me deus adiuvet. 44. 1614 November 16, Wolgast Resolution Herzog Philipp Julius’ auf die Vorstellungen der Universität wegen der Besoldung der Professoren und der Finanzierung der Bauangelegenheiten A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 1, pag. 209– 216. Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Siegel; 3 Bogen, S. 3–10 mit Text; Format 316x194 mm. D – auszugsweise, Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen, Bd. 1, Greifswald 1857, S. 236. Schon 1612 hatten die Professoren der Philosophischen Fakultät beim Herzog über Gehaltsrückstände geklagt.1 Die Auszahlung der jährlich 1000 Gulden aus der herzoglichen Dotation von 1563 (vgl. Nr. 20), die im Jasenitzer Erbvertrag von 1569 auf das Kloster Eldena angewiesen worden war, war bereits vor 1610 nicht mehr a

sarum. b über der Zeile ergänzt von gleicher Hand. c Nummerierung geändert in VI, als sechster Artikel in D. d darunter Concordat Friedrich Jacob Gerdes, academiae secretarius (manu propria) B. e von späterer Hand nachgetragen, dem Statutentext vorangestellt (pag. 24/fol. 34v). 1 Friedländer

I/1893, S. 251f.

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Professorenbesoldung und Bauangelegenheiten (1614)

regelmäßig erfolgt. Obwohl der Herzog den Amtshauptmann Georg Rantzow zur unmittelbaren Auszahlung der Rückstände anwies, änderte sich an der Situation nichts.1 Am 3. November 1614 mussten Rektor und Konzil den Herzog erneut auf die hohen Besoldungsrückstände aufmerksam machen und baten, die inzwischen fehlenden 2677 Gulden, da sie aus dem Amt Eldena, wie vorgesehen war, nicht bezahlt werden könnten, aus dem Greifswalder Landkasten entrichten zu lassen.2 Auf Intervention der Herzogin Agnes, welche die Universität im Oktober 1614 darum ersucht hatte,3 empfing Philipp Julius die Gesandten der Universität in Eldena. Tatsächlich kündigte der Herzog nun seinen Pachtvertrag über Eldena mit Georg Rantzow, wies die Tilgung der vor 1610 aufgelaufenen Rückstände aus Steuern an und sicherte den Ausgleich der übrigen zu festen Terminen zu.4 Auf einem separaten Blatt vor dem Text der Resolution findet sich von späterer Hand der Vermerk Furstliche erklehrung auff der universität supplication 1. wegen der retardaten von etzlichen jahren, 2. wegen conservation der gebäudte.

Der durchleuchtig hochgeborn Furst und Herr, Herr Philippus Julius, Herzog zu Stettin, Pommern, der Caßuben und Wenden, Furst zu Ruigen, Graffe zu Guzkow und der lande Lauenburgk und Buetow Herr etc., unser gnediger Furst und Herr, erinnert sich gnediglich, was in namen des Rectoris und semptlichen Professoren Seiner Furstlichen Gnaden universitet zum Greipfswalde in underschietlichen puncten durch etliche ihres mittels nehest zur Eldena gesucht, und was Seine Furstlichen Gnaden sich darauff alsbald erklert, und weil die abgeordente nebenst undertheniger dancksagung gebeten, solche resolution zu mehrer nachrichtung ihnen schrifftlich mitzutheilen. Als hatt Seine Furstlichen Gnaden ihnen auch drin zu wilfehren sich gnedig bezeigen und solche erklerunge folgendermaßen wiederholen wollen, das furs erste Seine Furstlichen Gnaden auch hiebevor befrembtlich furgekommen, welchermassen gedachte Professors nicht allein bei der ietzigen, sondern auch der vorigen eldenawschen Beampten zeiten anerlegung ihrer jehrlichen besoldung retardiert und uffgehalten, derowegen dan Seiner Furstlichen Gnaden nach gehapten radte bereits ordnung gemacht, wie alle retardaten biß uff verschienen Michaelis jetzolauffenden jhares richtig gemacht, und dan folgents solche besoldungen jherlich uff bestimpte zeit ohnfeilbahr gereichet werden solle. Und weil die restirende besoldunge in der differentz sein, das etliche bei Achaten vom Rads5, etliche bei Georg Ranzowen6 verwaltung des closters 1

Friedländer I/1893, S. 252f. 2 UAG Altes Rektorat, St. 1, pag. 201f. 3 UAG Altes Rektorat, St. 1, pag. 203f. 4 Vgl. dazu auch Kosegarten II/1856, S. 235f. Zu den 5 Achatius von Rhade: Ehemaliger Besoldungsfragen insgesamt APS AKW 1794. Amtmann von Eldena, siehe Schleinert, 2001, S. 287. 6 Georg Rantzow: Pfandinhaber des Amts Eldena, siehe Schleinert 2001, S. 287.

Professorenbesoldung und Bauangelegenheiten (1614)

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Eldena hinderstellig geworden. So hat Seine Furstlichen Gnaden mit der erbarn landtschafft dohin tractiern laßen, das die retardaten, welche von Achaten vom Rade herruhren und von dem Procuratore universitatis liquidiert sein, von den landtsteuren, so anno etc. 1616 etc. auff trium regum fellig, durch die verordente obereinnehmer sollen entrichtet werden, inmittelst aber haben sie die zinsen obgedachts capitals zu genießen und die erste zinse uff trium regum folgenden 1615ten jhars auß dem landkasten zu fodern, was bei Georg Ranzowen verwaltung an besoldung hinderstellig geworden, nemblich von ostern anno etc. 1610 biß Michaelis desselben jhars, ingleichen von Michaelis anno etc. 1613a biß ostern anno etc. 1614b. Solchs ist er vermuge des eldenawschen contracts zu entrichten schuldig, hats auch in der mit ihme wegen abtrettung des ampts Eldena gepflogener handlung richtig zu machen angenommen, welchs Seine Furstlichen Gnaden durch beiverwart rescript ihme erinnert und bei empfahung seiner gelder wegen gedachten contracts auff konfftige weinachten ins werck zu richten uferlegtt. Was entlich von ostern itzo laufenden jhares biß verschienen Michaelis nachstellig geworden, dasselbe kommet Seine Furstlichen Gnaden vormuge der mit Georg Ranzowen getroffener vergleichunge abzutragen haben, demnach ihme und den Rentmeister durch gegenwertig mandat anbefohlen, die halbjehrige besoldung von den iezo eingehobenen pechten und andern herbstgefellen ungeseumet und ohne ferner verwiederung richtig zu machen, und in den amptts registern zu berechnen. Ferner hat Seine Furstlichen Gnaden den ietzigen Heuptman und Rentmeister zur Eldena bereits anzeigen, auch den vertrage, so zwischen Seiner Furstlichen Gnaden und Georg Ranzowen des ampts halben uffgerichtet, annectiren laßen, das sie beide zeit ihrer amptsverwaltunge daran sein sollen, damit weilands Her Philippi primi, Herzogen zu Stettin, Pommern etc., Seine Furstlichen Gnaden her großvaters hochloblichst angedenkens donation zufolge so wol die stipendia Professorum und was zu underhaltung mensae communis in der oeconomei verordnet, jehrlich zu geburender zeit gewisse und unfeilbahr fur allen andern außgaben gefolgt werden solle. Den andern punct ihres anbringens, nemblich die 1500 gulden, welche zu verfertigung des neuen collegii auß dem fisco universitatis verschossen, anreichende, hette Seine Furstlichen Gnaden wol verhoffet, es solte Georg Ranzow einhaltts des eldenowschen contracts die universitet an capital und zinsen contentiret und befriedigt haben. Weil aber auß der mit ihme gehaltener liquidation befunden, das solches nicht geschehen und a

613.

b 614.

400

Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

Seine Furstlichen Gnaden nebenst andern von ihme unabgelegten pächten auch diese wiederumb uff sich genommen, so wollen Seine Furstlichen Gnaden den Beampten zur Eldenaw anbefehlen, das capital sampt den zinsen pro quota auff 3 termine, der sie mit der universitet sich zu vergleichen, fuederligst abzulegen und in den ampts registern zu berechnen. So viel furs dritte die unterhaltung der gebeu, so wol des neuen collegii alß der oeconomi betrifft, vernehmen Seine Furstlichen Gnaden ungern, das dieselbe berichtetermaßen in verderb und feurs gefahr stehen, wollen demnach von Landt- und Hoffrheten etliche verordnen, welche sampt dem Rectore und Professoribus die gebeue besichtigen, die mengele durch erfarne zimmer und maurleute erkundigen, und was an holz, stein, kalck und gelde fur refection notig, einen ohngefehrlichen uberschlag machen und alle befundene beschaffenheit referiern sollen. Wan solches geschehn, wollen Seine Furstlichen Gnaden die verordnung thun, das gegen konfftigen fruelingk notturfttiger vorrad geschaffet werden muege. Immittelst wirt der Rector sampt den Professorn, so zur inspection der gebeu verordent, die studenten vleißig ermahnen auff feur und lichte gute uffacht zue haben, damit den gebeuen dadurch kein schade verursacht werde. Urkuntlich hat Seine Furstlichen Gnaden diese resolution mit eigenen handen underschrieben und mit dem pitschafft bestetigt. Actum Wolgast am 16. Novembris anno etc. 1614. Philippus Julius manu propriaa 45. 1623 Statuten der Theologischen Fakultät B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Dekanatsbuch der Theologischen Fakultät, fol. 683–695; Format 320x190 mm. B2 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Ms Palthen Vol. 22, Nr. 23, fol. 73–77; Format 310x195 mm. B3 – Stadtarchiv Stralsund, Sign. StAS Rep. 29 Nr. 2130, unfol.; Format 325x200 mm. B4 – Rigsarkivet København, Sign. 877 Nr. 3, unfol.; 3 Bogen, Seite 1–12 mit Text; Format 204x170 mm.

a

eigenhändige Unterschrift.

Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

401

B5 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 75, fol. 83–89v; Format 337x260 mm. D1 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Stralsund 1767, Bd. 2, S. 973–978. D2 – Johann Carl Conrad Oelrichs: Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767, S. 187–196. D3 – Roderich Schmidt/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Die Matrikel der Universität Greifswald und die Dekanatsbücher der Theologischen, der Juristischen und der Philosophischen Fakultät 1700–1821, Bd. 2: Text der Dekanatsbücher (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 6.2), Stuttgart 2004, S. 699–706. Die Statuten der Theologischen Fakultät wurden dem amtierenden Rektor Alexander Christiani am 12. Dezember 1623 in einer Versammlung der Fakultät mit der Bitte um Bestätigung durch das Konzil überreicht. Daraufhin wurden sie am 22. Dezember 1623 im Konzil verlesen und schließlich von allen Fakultäten gebilligt, bevor sie ihre feierliche Bestätigung am folgenden Tag erhielten (vgl. Nr. 46).1 Frühere Statuten der Theologischen Fakultät sind weder bekannt noch überliefert. Über den Anlass der Abfassung dieser Statuten schweigen die Quellen.2 B1 ist im Dekanatsbuch der Theologischen Fakultät enthalten. Das Dekanatsbuch beginnt mit Eintragungen des Dekans Barthold Krakevitz vom 6. Januar 1624. Im Vergleich zum Dekanatsbuch der Juristenfakultät, welches mit den 1642 erlassenen Statuten einsetzt, ist anzunehmen, dass auch das Dekanatsbuch der Theologischen Fakultät ursprünglich mit den 1623 konfirmierten Statuten begann. Dafür spricht die chronologische Folge der Eintragungen beginnend mit Januar 1624. Vermutlich wurde das Dekanatsbuch 1723 neu gebunden. Jedenfalls werden im Januar 1723 pro nova ligatura des Dekanatsbuchs 32 Schillinge ausgegeben.3 Erst im Zuge dieser Arbeiten wurde wahrscheinlich auch B1, welches nach dem paläographischen Befund am Ende des 17. Jh. entstanden sein kann, in die Handschrift eingebunden. Die Berichte der Dekane wurden wohl eigenhändig bis 1881/82 eingetragen (pag. 1– 612). Ab den Eintragungen 1736/37 sind die Blätter mit Bleistift paginiert. Für 1882/83 bis 1885/86 wurden keine Eintragungen vorgenommen, sondern nur die Namen der Dekane als Überschriften von einer Hand verzeichnet (pag. 613–616). Ab 1886/87 bis 1895/96 wurden die Dekanatszeiträume und die entsprechenden Namenskürzel mit Bleistift verzeichnet (pag. 617–626). Ab pag. 627 bis 680 folgen leere Blätter. Auf pag. 681 befindet sich die Kostenaufstellung einer Promotion. Darauf folgt in der vorliegenden Bindung die letzte Lage aus fünf Doppelblättern

1 Friedländer I/1893, S. 466, S. 469. 2 Es lässt sich wohl ein erhöhter Regelungsbedarf durch die seit Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges stetig steigenden Studentenzahlen vermuten, die neben der Philosophischen auch die Theologische Fakultät betrafen. 3 Vgl. Schmidt/Spieß II/2004, S. XII und S. 511.

402

Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

mit B1 (pag. 683–694).1 Die letzten beiden Blätter dieser Lage enthalten zuerst den Vermerk über die Statutenbestätigung von 1623, daran anschließend folgen, beginnend mit 1730, Vermerke über Gebührenregelungen bzw. Aufnahmen neuer Mitglieder in die Fakultät, die zum Teil auch aus früheren Zeiträumen zusammengetragen werden (z.B.von 1651). B1 ist einspaltig geschrieben und stammt von einem Schreiber. Links wurde ein Rand von etwa 20–30 mm eingehalten, rechts wurde auf einen Rand verzichtet. Nach der ersten Artikelzeile ist der Text jeweils um 10–20 mm eingerückt. B2 befindet sich in der Handschriftensammlung des Johann Philipp Palthen2 und wurde gemeinsam mit der Abschrift der Bestätigungsurkunde der vorliegenden Statuten (Vgl. Nr. 46) von einer Hand auf einer Lage aus drei Doppelbogen niedergeschrieben. Die Lage mit einer wohl ursprünglichen Foliierung (fol. 73–78) ist in einem Papiereinband (auf Pappe, Blockhöhe 6 cm) eingebunden3 und trägt auf dem ersten Blatt die Handschriftennummerierung 23. Die im Stadtarchiv Stralsund erhaltene Papierhandschrift B3 ist Teil einer Akte, die vier Statutenabschriften enthält und vermutlich auf den Universitätssekretär Friedrich Jacob Gerdes zurückgeht, wie aus der Bestätigung der letzten Abschrift hervorgeht.4 Demnach entstand B3 in seiner Amtszeit (1697–1713).5 B3 umfasst 18 Seiten der ersten aus acht Doppelbogen bestehenden Lage. B3 führt wie B1 nicht die Bestätigung der Statuten auf. Von allen anderen Abschriften unterscheidet sich B3 dadurch, dass neben den drei 1623 amtierenden Theologieprofessoren noch Abraham Battus und Matthäus Tabbert als Unterzeichner aufgeführt werden, die erst zwischen 1659 und 1662 gemeinsam als Professoren an der Theologischen Fakultät gewirkt haben.6 B4 ist in einem Ihro Excellence des wohlseel. H. Generalen von Dewitz hinterlassenen das Pommersche Gouvernement und die Universitet Greifswalde betreffenden Briefschaften, 1716–1719 betitelten Konvolut überliefert, welches der damalige Kanzler Franz Joachim von Dewitz angelegt hatte. Die darin enthaltenen Abschriften wurden von der neuen dänischen Regierung in Stralsund 1716 im Zuge der Erfassung der Landesprivilegien abgefordert. Die Papierhandschrift B5 des Landesarchivs Greifswald stammt dem Wappen auf dem Rückdeckel des Einbands zufolge aus dem Besitz des Juristen Augustin von Balthasar (1701–1786).7 1

Zur kodikologischen Beschreibung der anderen Lagen vgl. Schmidt/Spieß II/2004, 2 Johann Philipp Palthen (1672–1710), seit 1694 Professor für praktische S. XIIf. 3 Der Vorderdeckel trägt die Philosophie in Greifswald, vgl. Hofmeister 1933. Beschriftung Palthenii Manuscripta academicae Vol. XXII. 4 Die letzte Abschrift des Statuts der Philosophischen Fakultät von 1613 trägt wohl den eigenhändigen Vermerk Concordat Friedrich Jacob Gerdes, academiae secretarius manu propria. 5 Friedrich Jakob Gerdes war Universitätssekretär von 1697 bis zu seinem Tod am 16.01.1713. Vgl. Friedländer II, S. 223,29–34. Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät: Schmidt/Spieß II/2004, S. 731. 6 Abraham Battus war seit 1632 Professor der Logik und Metaphysik, seit 1650 Professor der Theologie und Pfarrer an St. Jakobi, 1662–1674 Generalsuperintendent. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 249, S. 256. Matthäus Tabbert war seit 1659 Professor der Theologie und Pastor bei St. Marien. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 265. 7 In dem Einband ist ebenfalls die Abschrift des Universitätsstatuts von 1545 (Vgl. Nr. 9, B3) enthalten.

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In nomini domini nostri Jesu Christi. Amen. Statuta facultatis theologicae in academia Gryphiswaldensi Caput I De professorum theologiae facultatem constituentium numero, ordine et laboribus 1 Cum deus optimus maximus non sit deus ajkatastasiva~ omniaque insuper in ecclesiaa ejuschmovnw~ kai; kata; tavxin 1 fieri praeceperitb, omnes promiscue societates humanasc et scholas praecipue (quae quasi seminaria reliquorum in vita humana ordinum sunt) boni ordinis decet esse studiosasd. 2 Hoc attendentes facultatem theologicam academiae huius membrum et partem minime postremam certis quibusdam cancellis tavxew~ kai; eJvnovthto~ cavrin includere hacque via et ratione discordiarum et litium futurarum occasiones amputare et praecavere placuit. 3 Cumque initio in omnibus benee constitutis academiis discrimen ordinariorum et extraordinariorum professorum ratione facultatum etiam sancte observatum fuisse constet idque hoc locof quoque gravissimis de causis convelli nec debeat nec etiam citra evidens periculum commode possit, ordinarii facultatis theologicae professores facultatem legitime constituentes et repraesentantes habiti hactenus sunt et in posterum erunt superintendens ecclesiarum huius provinciaeg generalis una cum tribus ecclesiarumh parochialium civitatis Gryphiswaldensis pastoribus gradu doctorali cohonestatis.i 4 Ordinariis hisce professoribus facultatem, ut modo dictum est, constituentibus liberum erit quocumque tempore unum extraordinarium a

die letzten zwei Wörter fehlen B3; culesia B5. B5. d studiosos B5. e bone B5. f hic loci. letzten drei Wörter unterstrichen.

c humanes

1 Vgl.

1 Kor 14.

b praecipiat g

B2; praecipit B4 ; praepoit B5. Pomeraniae B4. h calesiarum B5. i die

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Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

theologiae professorem de clementissima illustrissimi huius academiae patroni voluntate publice in schola hac forte docent[em] (si prius de illius diligentia, modestia et concordiae studio constiterit) ad modestam eiusdem petitionem in collegium suum legitimis suffragiis cooptare et ad communionem onerum commodorumque facultatis admittere; qua in re quicquid votis plurium conclusum fuerit, ratum erit. 5 Si forte contingat, ut modernus superintendens generalis laboribus officii molestissimi fractus officium suum ecclesiasticuma resignet et in academia hac manere nihilominus cogitet, consideratione meritorum ipsius cum in universam hanc academiam tum facultatem cumprimisb theologicam placuit eius professoribus, ut nihilominus membrum facultatis ad vitam permaneat omnibusque eius dignitatibus et commodis eodem, quo ceteri professores ordinarii iure utatur et fruatur; quam etiam ob causam ipso superstite nullus professor theologiae extraordinarius in facultatem modo praememorato cooptabitur. 6 Tametsi vero extraordinarius quispiam in facultatem allectus omnia et singula facultatis munia ordine et legitim[e] obire poterit, in ceteris tamen academicis dignitatibus, suffragiis aliisque sollemnibus se intra extraordinariorumc chorum et limites continebit seque magnifici dom[ini] rectoris et concilii academici statutis et statuendis v[i]gore iuramenti academiaed praestiti modeste ac rever[en]ter subiciet. Receptus in facultatem tam ordinar[ius] quam extraordinarius pro introitue duos joachimi[cos]f fisco inferendos numerabit. 7 Omnes et singuli theologiae professores in schola hac docturi tam, qui in facultate sunt, quam extra facultatemg degentes, postquam a magnifico domino re[cto]re et universo concilio fuerinth recepti, sollemni iur[a]mento coram facultate theologicai promittentj se ad extremum vitae articulum in veritate omnium capitum doctrinae christianae iuxta normam scripturae propheticae et apostolicae, symbola antiqua et recentia, Apostolicum, Nicaenum, Athanasianum, Augustanam itemk anno supra a

ecclesiasticarum B5. b imprimis B4. c verbessert aus extraordinariarum B2; extraordinarium B5. d verbessert. e introcta B5. f die letzten drei Wörter unterstrichen. g facultatam B5. h fuerunt B4. i die letzten fünf Wörter unterstrichen. j promitterit B5. k etiam B4.

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millesim[um]quingentesimum trigesimoa exhibitam invariatam confessionem, eiusdem apologiam, articulos Smalkaldicosb, maiorem et minorem catechismum Lutheri, formulam denique concordiae constanter perseveraturos nec schismata, haereses aut scandalac excitaturos seque de laboribus et doctrina sua iudicium collegarum totiusque ecclesiae ex praescripto ordinationis aequanimiter et reverenter laturos, paci insuper et concordiae scholis atque ecclesiae summe necessariae operam sedulo daturos omniaque et singula facultatis theologicae statuta aut de consensu academiae votis in facultate pluriumd statuenda sancte, summo studio ac conatu servaturos; ante cuius iuramenti praestationem ab omnibus publicis privatisque docendi laboribus in hac universitate abstinebunt. 8 Decanus quotannis propridie nativitatis Dominicae collegas in et extra facultatem suos in locum concilii academici convocabit deque laboribus lectionum ac disputationum anni proxime instantis sententias omnium ordine perquiret, ut, quae omnium consensu decreta sunt, seriei lectionum a magistratu academico publicandae inserie ordine possint. 9 Dabunt etiam omnes et singuli professores theologiae operam, ut promissis publicataf lectionum serie factis, quantum per valetudinem et ecclesiastica officia licueritg, bona fide stent, spartam suam ad dei gloriam, rectam iuventutish institutionem totiusque ecclesiae et huius cumprimis academiae salutem atque incrementum diligenter exornent seque fideles operarios coram deo et hominibus in messei hac scholastica praestent. 10 Remissiusj officium scholasticum sine gravi et sufficienti excusatione facientes decanus fraterne in congressu facultatis commonefaciet; cui parainevsei quilibet locum modeste relinquere tenebitur. 11 Si etiam, quod optandum maxime est, integrum concilium academicum de certo lectionum numero sub multa pecuniaria a professoribus quotannis complendo quicquam decreverit, facultatis theologicae professores tantum a

tricesimo B2, B4, B5. b Schmalcaldicos B4, B5. c schandala B5. B2. g locuerit B5. h iuventutes B5. i mense verbessert B2.

f publica

d plurimi j remissias

B5. B5.

e inferi

B2.

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abest resistere huic longe saluberrimae constitutioni, ut velint aut debeant, ut etiam aliis exemplo ad excitandama publicam diligentiam eos hic esse oporteat. 12 Nemini in hac facultate theologica privatim docere aut quicquam theologicum typis evulgare, nisi de consensu et approbatione decani permittetur; qui et pro personarum et materiae sese offerentis qualitate de omnibus ad suos in facultate collegas mature referet, iuxtab pluralitatem sententiarum decernet. 13 Sic dissensusd inter membra facultatis suboriatur, decanus aut eo in partem litigii veniente reliqui collegae eius loco amicam surravxew~ compositionem semel atque iterum privatim tentabunte. Sinf horum conatus fuerint frustranei, res ad magnificum rectorem iure vel amice discutiendag referetur. In controversiis de fide et doctrina publice exortis processus ordinatione ecclesiastica praescriptus observandus erit. Caput II De decanatu, decani officio, tempore et reliquis circumstantiis 1 Tametsi hactenus certas decanatus vices observatas in hac facultate fuisse demonstrari non potuit eo, quod plerasqueh promotiones superiorum annorum vel ab extraneis in casu necessitatis huc vocatis theologis vel etiam a superintendentibus generalibus peractas esse constat, e rei tamen facultatis esse visum fuit hac quoque in parte certi quid statuere et contentionibus e pristina consuetudine inter collegas spe et opinione citius succrescentibus ansam praecidere. 2 Placuit proinde singulis et universis facultatis membris, ut, cum ceteris in facultate collegis decanatus annuus in futurum sit decretus, quoties ad generalem superintendentem ordo fuerit devolutus, decanatus biennalis

a

ex ectandam B5. B5.

g discutiendam

b iuxtaque h pleraeque

B2. c Fi B5. d dissensio B2, B4. B2, B4, B5. i ere B5.

e

tentabit B4.

f siri

B5.

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esset sicque quoad superiorum temporum consuetudinem eidem quodammodo satisfieret. 3 Decanatusa initium quotannis dehinc erit festum ejpifaneiva~;, quo peracto postridie collegas in facultate suos decanus officio abiturus ad locum concilii convocabit et gratiis deo anteb omnia pro tranquillitate superioris anni actis successori librum decanatus, statuta, rationes, cistam, sigilla, claves et quicquid in usum facultatis comparabitur, mediante inventario eum in finem confecto tradet, utque bona fide sub ratione iuramenti facultati praestiti omnia anno futuro administret et boni ordinis, pacis insuper et concordiae fidelis custos sit, eum fraterne hortabitur. Peractis postea congratulationibus ab invicem discedent.c 4 Quo ordine quilibet in facultate posthac recipietur, eodem in decanatu citra electionem (litis haud raro materiam) praedecessori succedet. 5 Praeter iam dicta decanus officii ratione serio providebit, ne quid doctrinae integritas patiatur detrimenti, et negotia facultatis (convocatione reliquorum collegarum, casuum incidentium propositione, votorum collectione et secundum pluralitatem conclusione, promotionum adornatione, responsorum de consensu collegii confectione etc.) publica auctoritate diriget, quae omnia bona conscientia a[neu prokrivmato~ kai; prosklivsew~ wJ~ ejk qeou` kat j ejnwvpion tou` qeou1` peraget. 6 Decanus insuper res gestas anni sui libro decanatus fideliter sine offensa cuiusquam inscribetd et alia quoque korufaiovtata in ecclesiis passim occurentia diligenter notabit, ut annalium quodammodo vicem liber decanatus praestare possit.

a verbessert aus decantus. b verbessert; inter B4, B5. movendis cedent. B5. d inferet B4. 1 Vgl.

1 Tim 5,21.

c Per

actus postea congratulationibus ab

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7 Ubi ad pinguiorem fortunam fiscus facultatis pervenerit, pondo saccharia conditi et vini congium constituto novo decano collegae facultatis insument. 8 De honorariis candidatorum praeter id, quod decano privatim a candidatis offerri moris est, detractisb primo in usum fisci quinque joachimicisc sex insuper joachimici decano prae reliquis cedent. Residuum inter ipsum et reliquos collegas aequaliter distribuetur. 9 Similiter, quicquid pro responsisd facultati fuerit transmissum aut a facultate ex aequo et bono in laboris compensationem a pinguioris fortunae consulentibus, ut numeretur, decretum, eius dimidia pars detractae prius de integra summa quartaf parte (utpote fisci portione) decani erit. Quod superest, ceteri collegae inter se aequaliter distribuantg. Caput III De promotionibus 1 Quamprimumh candidati, unus pluresve, nomina sua apud decanum facultatis fuerint professi, decanus convocatis ad locum concilii collegis de personis sese offerentibus earundemque conditione et qualitatibus deliberationem instituet deque plurium collegarum sententia, utrum ad consuetai examina admittendi suntj nec ne, statuet. 2 Ad disputationem pro licentia nemini posthac aditus patebit, nisi quinquennium ad minimum in studio theologico eum naviterk versatum fuisse et disciplinis philosophicis ac trium praecipue (quarum in scriptura explicanda usus necessario requiritur) linguarum vel mediocri saltem a sachari. b detractus B5. c die letzten zwei Wörter unterstrichen, am Rand 5 imperiales species, vide caput III. statutum 5 (siehe unten Kap.III/5, S. 409). d danach gestrichen fuerit. e deti acta B5. f unterstrichen, am Rand caput IV. numero 1. quinta (siehe unten Kap. IV/1, S. 410), darunter praxis confirmavit hoc statutum de quarta parte. g distribuent B3, B5. h Quum primum B4. i consulta B5. j sint B4. k gnaviter; graviter B5.

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cognitione imbutum esse e documentis evidentibus constiterit et originis honestae vitaeque cum laude anteactaea testimonia ajxiovpista produxerit. 3 Gradus doctoris nemini nisi in officio et vocatione publicab, eaque non quavis, sed eminentiori degenti requisitis insuper conditionibus paulo ante praemissis conferetur. 4 Sequenti vero ordine ad ajgw`na~ graduum collationi praemittendos fiet progressusc: Initio quilibet candidatus luculenta et perspicua eaque scripta oratione rationibus instituti sui praegnantibus in medium adductis ad examen se admitti modeste petet; quo impetrato certoque eam ad rem praefixo termino examen rigorosum decanus aperiet; quod partitis inter collegii membra operibus ita instituetur, ut primo inquisitio accuratior in notitiam textus biblici instituatur, postea in controversiarum subinde motarum diiudicationemd inquiratur et tandem profectus studii historiae ecclesiasticae per aliquot horas exploretur. 5 Primo hoc agone superato, ubi remoto paulisper candidato ulterior deliberatio de subsecuturis publicis exercitiis fuerit suscepta, candidatus ad ea admissus in continenti quinquaginta joachimicos imperiales probae monetaee collegio theologico in signum grati animif offeret; quos decanus ordine superius praescriptog distribuet et facultatem domi suae sumptu candidati in prandio excipiet. 6 Professores theologiae ad honores publicos admissi quinque solummodo joachimicos imperiales in fiscum conferent et privato honorario se decano gratos praestabunt. Tantundem etiam professorum liberi ut et inferiorum facultatum professores ad supremum in theologia gradum aut licentiaturam admissi numerabunt, si tamen idem etiam beneficium theologorum in hac facultate liberis ad gradum in aliis facultatibus aspirantibus in posterum obtigerit; quod huius facultatis decanus diligenter observabit. a

anteastae B5. b publice B5. c progressiae B5. d disiduationem B5. e die letzten fünf Wörter unterstrichen, am Rand 50 imperiales species. f animo B5. g verbessert.

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7 His peractis candidatus unam alteramve ad populum contionem habebit et textum quendam biblicum ipsi a facultate praescriptum lectione cursoria publica studiosis theologiae explicabit. 8 Hinc ad publicam disputationem fiet accessus; ad quam, ut eo sit conspectior, praepositi aliquot vicinarum synodorum a facultate invitabuntur. 9 Disputatione ad finem perducta candidatus sollemniter licentiatus renuntiabitur inque cenaa universos et singulos professores ut et reliquos opponentes iuxta leges universitatis sumptuarias (quae et in moderando promotionum sumptu stricte servabuntur) convivio excipiet. 10 Cumque in his omnibus dextre et ordine dirigendis decanus multum molestiae sustinere cogatur, aequum est, ut novelli doctores et licentiati privatob quodam honorario se erga eundem gratos declarent, prout passim in aliis etiam academiis fieri consuevit. Caput IV De fisci reditibus, rationibus ex expensis 1 Quandoquidem rerum recte gerendarum nervi sunt crhvmata, a[neu w|n (ut Demosthenes inquit) oujde;n e\sti genevsqai tw`n qeovntwn1 sequentibus mediis facultati theologicae omnibus hactenus reditibus destitutae prospici hac in re quodammodo posse censemus, si nimirum primo didrachmum ab ordinandis in arcam synodi ad tempus collatumc decano in posterum numeretur, si insuper quinque joachimici imperialesd de sollemni

a

caenae B5. b privati B5. c die letzten neun Wörter unterstrichen. d die letzten drei Wörter unterstrichen, am Rand caput II, statutum 8 (siehe oben Kap. II/8, S. 408). 1 Vgl.

Demosthenes´ Reden Olynth. 1,2.

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honorario candidatorum ut et quintaa pars eius, quod pro responsis, testimoniis et censurisb numeratur, facultati cedat. 2 Ad haec quatuor in posterum exemplaria omnium disputationum, tractatuum aut scriptorum theologicorum a professoribus theologiae huius academiae hic aut alibi editorum in rem et utilitatem fisci distrahentur pretiumque decano tradetur, utc rationibus id inserat. 3 Similiter, quicquid a professoribus theologiae pro introitud fuerit numeratume, in rationef fisci numeretur.g 4 Nominatos hosce quantumvis raros et tenues reditus decanus sub certis titulis registro quotannis inscribet; de iisdem decanatuh in manus successoris resignato collegis suis rationes exacte reddet. 5 Operam etiam singula collegii membra sedulo dabunt inque omnes honestas et a sordibus ac immodestia alienas occasiones intenta erunt, ut liberalitatem magnatum data occasione sollicitent proque viribus incrementum fisci honeste promoveant. 6 Decanus nihil quicquam inconsultis collegis et sine consensu potioris partis collegii in expensis fisci tentabit, sed omnia ac singula, etiam minutissimai ad collegium referet deque eiusdem voluntate et placito in rebus fisci aget. 7 Horum statutorum (quae pro re nata plurium in facultate votis et superiorum accedente approbatione mutari,j augeri minuive boni publici a

unterstrichen, am Rand caput II. numero 9. quarta, quod usu confirmatum (siehe Kap. II/9, S. 408). b verbessert aus censuras. c qui B4. d introctu B5. e am Rand caput I, statutum 6 (siehe Kap. I/6, S. 404). f rationes B4. g referetur B2, B3; numeretur B5. h über der Zeile nachgetragen; fehlt B4. i immatissima B5. j mutaris B5.

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causa poterunt), ut eo maior auctoritas esset, confirmationem totius corporis academici, cumprimis vero illustrissimi, celsissimi, reverendissimique principis nostri, domini ac patroni universitatis clementissimi, super iisdem submisse humiliter ac amice requisivimusa et impetravimus nihil quicquam dubitantes, quin eorundem usus et observatio deo grata academiae huic salutaris et facultati theologicae honorifica sit futura, quod ipsum a deo optimo maximo votis suspiriisque ardentibus unice precamur. Qew`/ dovxa

b

Bartholdus Krakevitz, doctor Bartholomaeus Battus, doctor Joachimus Beringius, doctorc 1 Iuramentum membrorum facultatis theologicae Gryphiswaldensisd Ego N. N. iuro et promitto me ad extremum vitae articulum in veritate omnium capitum doctrinae christianae iuxta normam scripturae propheticae et apostolicae, symbola antiqua et recentia, Apostolicum, Nicaenum, Athanasianum, Augustanam item anno supra millesimum quingentesimum tricesimo exhibitam invariatam confessionem, eiusdem apologiam, articulos Schmalkadicos etc.e a requisimus. b fehlt B3. c danach zwei weitere Namen Abrahamus Battus, doctor, Matthaeus Tabbertus, doctor B3. Auf der nächsten Seite von B1 wird von gleicher Hand über die Bestätigung der Statuten (vgl. Nr. 46) berichtet Statuta haec conscripta sunt anno 1623. Testantur hoc annales academiae et facultatis philosophicae ad hunc annum. In illis leguntur sequentia: XII. Decembris reverenda et amplissima facultas theologica mihi (rectori magistro Alexandro Christiano) ad se in locum consistorii vocato significavit et statuta tradidit ea lege, ut a collegis legerentur, approbarentur et sigillo academiae confirmarentur; cui voto et petito pio honestoque satisfactum est 22. Decembris. In his verba ita fluunt: Hoc durante meo (dicti rectoris magistri Alexandri Christiani) decanatu reverendum et amplissimum collegium theologicum certa mihi rectori obtulit statuta, quae in toto consistorio (seu concilio) praelecta ab omnibus et singulis facultatibus approbata et tandem ad aeternum iis conciliandum vigorem maiori universitatis sigillo sunt confirmata, postquam ordinarii facultatis illius professores doctor Bartholdus Krakevitzius, superintendens, doctor Bartholomaeus Battus, pastor Jacobaeus, doctor Joachimus Beringius, pastor Marianus, manus suae subscriptione pro genuinis facultatis suae statutis ea agnoverunt. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. d unter den drei Namen Schwurformel nachgetragen von anderer Hand; fehlt B2, B3, B4, B5. e darunter vide statutorum caput I numero 7 (siehe Kap. I/7, S. 404). 1 (zu Anm. c) Hier werden jeweils der betreffende Auszug aus der Matrikel unter dem Rektorat von Alexander Christiani im WS 1623/24 und aus dem Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät unter dem Dekanat desselben Christiani 1623/24 zitiert. Vgl. Friedländer I/1893, S. 466,32–35 und S. 469,28–34.

Bestätigung der Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

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46. 1623 Dezember 23, Greifswald Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der Theologischen Fakultät B1 – Universitätsarchiv Greifswald, UAG Ms Palthen Vol. 22, Nr. 23, fol. 78; Format 310x195 mm. B2 – Rigsarkivet København, Sign. 877 Nr. 3, unfol.; Format 204x170 mm. B3 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 75, fol. 90; Format 340x230 mm. D1 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden, Stralsund 1767, Bd. 2, S. 977f. D2 – Johann Carl Conrad Oelrichs, Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767, S. 195f. Während die Behandlung der Statuten der Theologischen Fakultät auf der Sitzung des Konzils am 22. Dezember 1623 stattfand,1 erfolgte die Ausfertigung der Bestätigungsurkunde wohl erst am folgenden Tag. Es handelt sich um die erste bekannte Bestätigung von Statuten einer Greifswalder Fakultät überhaupt. Hatten die Generalstatuten der Universität von 1545 noch der Approbation durch den Landesherrn bedurft (vgl. Nr. 11), so scheint die Universität das ius statuendi unabhängig davon wahrgenommen zu haben. Auch die 1642 gesetzten Statuten der Juristenfakultät wurden durch das Konzil bestätigt (vgl. Nr. 53). Diese Übung scheint sich bald darauf geändert zu haben, denn 1649 reichte die Medizinische Fakultät ihren Statutenentwurf dem Kurator Lilieström zur Bestätigung ein.2 Der Visitationsrezess von 1702 schrieb schließlich fest, dass das Konzil zwar das Recht zur Revision der Fakultätsstatuten besäße, die Bestätigung aber dem König obliege.3 Die Bestätigungsurkunde der Statuten der Theologischen Fakultät ist nicht mehr im Original vorhanden, obgleich aufgrund der Nachrichten der Rektoratsmemorabilien anzunehmen ist, dass es eine förmliche Ausfertigung gab.4 Stattdessen liegen drei Abschriften vor, die jeweils mit den entsprechenden Statutenabschriften im Zusammenhang stehen (vgl. Nr. 45). B1 und B2 schließen direkt an die Abschrift der Statuten der Theologischen Fakultät an. B1 wurde anhand der originalen Urkunde durch Friedrich Jacob Gerdes vidimiert, der 1697 bis zu seinem Tod 1713 Universitätssekretär war.5 1 Friedländer I/1893, S. 466. 2 Balthasar, Kirchenordnung, S. 794, Anm. 3; Seth 1956, S. 39ff. 3 Seth 1956, S. 100f. 4 maiori universitatis sigillo sunt confirmata, Friedländer I/1893. Das entspräche der äußeren Form der Bestätigung der Statuten der Juristenfakultät 1642. 5 Friedrich Jakob Gerdes stammte aus Stockholm, war seit 1692 in der Bibliothek (Forts.)

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Bestätigung der Statuten der Theologischen Fakultät (1623)

B2 folgt ohne besondere Kennzeichnung der vorangehenden Statutenabschrift, B3 trägt die Überschrift Confirmatio statutorum facultatis theologicae in academia Gryphiswaldensi und folgt ebenfalls der Abschrift der Statuten der Theologischen Fakultät (Vgl. Nr. 45; B5). B1 muss aufgrund des Sterbejahrs von Palthen (Vgl. Nr. 45; B2) vor 1710 entstanden sein, während B2 vom Jahre 1716 stammt (Vgl. Nr. 45; B4). B3 weist mehrere Abschreibefehler auf und ist später angefertigt worden, wohl in der Mitte oder zweiten Hälfte des 18. Jh.

Eleganter ut omnia iureconsultus Caius libro 4. ad legem XII. tabularum1 lege potestatem factam scribit, collegiis vel eiusdem collegii sodalibus (qui teste festo, inter se suadent invicem, quod utile sit) pactionem, quam velint sibi ferrea, dum ne quid ex publica lege corrumpant librob ultimo sequentes de collegiis et corporibus, ubi hanc legem ex Solonis lege2, quae ibidem graece scripta exstat, translatam esse testatur. Collegiorum igitur lege tenentur collegiatic omnes, non tantum ex naturali aequitate, sed etiam ex populi romani maiestate, quam si quis temerariod ausu violare in animum induxerite suum et pudorem laedet et conscientiam sauciabit, immo pudorem cum conscientia amittet. Hanc legem a prudentissimis iurisconsultis saepius laudatam a romanis imperatoribus approbatam sibi etiam sequendam statuit. Reverenda et amplissima facultas theologica in alma hac universitate Gryphiswaldensi, quando de rebus apprime necessariis non tantum incrementum collegii theologici, sed etiam ornamentum totius corporis academicif spectantibus, habita matura deliberatione statuta perquam utilia condere, et ne quid in iis publica lege prohibitum contineri omnibus appareret, ea senatus academici censurae ac disquitionig subicere voluit. Cum igitur non tam ex nudah illorum statutorum inspectione, quam accurata eorundem perlustratione senatui academico satis hactenus constiterit, nihil a

verbessert aus fere. b fehlt B3. c collegati. B3. g disquitione B2. h illorum B2.

d geändert

aus temeratio.

e induxe

ut B3.

f academico

(Forts.) der Universität tätig (Vgl. Friedländer II/1894, S. 195,50) und übernahm 1697 das Amt des Universitätssekretärs in der Nachfolge von Moevius Völschow. Zu dieser Zeit war Gerdes bereits Sekretär des Konsistoriums. Vgl. Friedländer II/1894, S. 223,29– 34. Er starb am 16.01.1713. Vgl. Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät: Schmidt/Spieß II/2004, S. 731. 1 Vgl. Gaius liber 4 ad leges XII tabularum. Gaius (2. Jh. n. Chr.) war der Autor der „Institutiones“, die eine vollständige Zusammenstellung der Elemente des Römischen Rechts sind, und verfasste unter anderem Kommentare zu den Edikten der Rechtssprechungsbeamten, wie das Zwölftafelgesetz. Viele Auszüge seines Werkes finden sich in den „Digesten“ des Justinian. 2 Solon (geb. 640–gest. 560 v. Chr., Athen) ordnete als erster Archonton (wohl 594 v. Chr. gewählt) den Staat mit einer Gesetzgebung neu.

Verleihung des Nominationsrechts (1627)

415

saluberrimisa illis statutis theologicae facultatis contineri, quod vel iuri vel aequitati vel etiam consuetudini et statutis academicis huius universitatis sit contrarium, ideo magnificus rector una cum toto senatu academico exhibita illa theologici collegii statuta approbavit, approbata confirmavit confirmata vim legis inter professores theologicae facultatis obtinere voluit, ita quidem, ut si aliquando, quod deus clementissimus avertat, in facultate dicta controversiae exorianturb secundum statutumc hoc et pactionem, quam collegium theologicum sibi ipsi tulit, illae diiudicari et definiri debeant. In cuius rei maiorem fidem universitas hoc ius statutarium theologicae facultatis impressione sigilli sui munire voluit. Actum Gryphiswaldiae 23. Decembris, anno 1623.d 47. 1627 März 1, Stettin Herzog Bogislaw XIV. bestätigt die Privilegien und verleiht der Universität das Nominations- und Präsentationsrecht A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 120. Urkunde; Ausfertigung, angehängtes Siegel des Ausstellers in Holzkapsel; Format 213x500 mm, Umbug 50 mm. B – Archivum Pastwowe w Szczecinie, Sign. APS AKW 1788, fol. 558r–559r; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 310x199 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 843. 1456 war der Universität das Recht, Lehrer zu bestellen und zu entlassen, ausdrücklich verliehen worden (vgl. Nr. 3). Nach der Wiedereröffnung der Universität 1539 wurde dieses Privileg offenbar eingezogen oder geriet in Vergessenheit. Die Herzöge nahmen nach der Wiedereröffnung der Universität für sich in Anspruch, die Professoren unmittelbar berufen zu dürfen.1 Das taten sie auch in der Mitte des 16. Jh. öfter und ohne ersichtliche Absprache mit dem Konzil. Zugleich folgten die Herzöge auch Berufungsvorschlägen des Konzils, die ausschließlich für jeweils eine einzige Person unterbreitet wurden. Etwa seit 1580 kann dieses Verfahren als allgemeine Übung angesehen werden.2 Die Universität hatte während dieser Zeit lediglich durch das ius accipiendi im Konzil und das ius a salubenimus B3. b oriantur B3. c statuum B3. d hier endet B3; danach in B1 vermerkt Locus sigilli, daneben Concordantiam cum vero originali attestor Fridrich Jacob Gerdes Academiae Gryphiswaldiae secretarius iuratus manu propria. 1 Balthasar

1760, S. 779.

2 Hofmeister

1932, S. 15.

416

Verleihung des Nominationsrechts (1627)

introducendi in der jeweiligen Fakultät die Möglichkeit, das Verfahren zu verzögern. Eine unliebsame Berufung durch den Herzog aufhalten konnte sie jedoch nicht.1 Mit dem Privileg Bogislaws XIV. konnte eine Berufung nur noch nach erfolgter Präsentation eines (wieder jeweils einzigen) Kandidaten durch das Konzil erfolgen. Das Vorschlagsrecht war dadurch gewissermaßen bindend. Eine Ausnahme bildeten Berufungen an der Theologischen Fakultät. Die erste theologische Professur war 1558 (vgl. Nr. 15) mit der Stadtsuperintendentur und dem Pastorat an St. Nikolai verbunden worden und beide waren der Übung nach mit der Generalsuperintendentur vereinigt. Die Berufung des letzteren oblag dem Landesherren auf gemeinsamen Vorschlag von Magistrat der Stadt und Universität, gegen den er aber Vorbehalt einlegen konnte.2 Die Pastoren der übrigen Stadtkirchen, die ebenfalls Professoren der Theologischen Fakultät waren, sollte der Stadtsuperintendent und Professor primarius der Fakultät nach Rücksprache mit der Universität, dem Rat und den ältesten Pastoren vorschlagen und dem Fürsten präsentieren. Das hier verbriefte Selbstergänzungsrecht der Universität wurde erst durch die schwedischen Visitationsrezesse von 1666 und 1702 verändert. A trägt auf der Rückseite die Altsignatur E 13, die Jahresangabe 1627 und das Ordnungszeichen N.

Nos Bogislaus, dei gratia dux Stettinensium, Pomeranorum, Cassubiorum ac Vandalorum, princeps Rugiae, electus episcopus Camminensis, comes Gutzkoviae, terrarum Leoburgensium et Butoviensium dynasta etc. omnibus ac singulis innotescere et ad posterorum memoriam gratiosum hoc confirmationis ac iudicii nostri decretum, monumentis litterarum transferri volumus. Nam cum inclitaa nostra universitate Griphiswaldensi, inde a multis ut accepimus annis observatum atque adeo ultra hominum memoriam receptum sit, ut a corpore academico ordinarii professores nominentur, nobisque quemadmodum et illustrissimis praedecessoribus nostris, laudatissimae recordationis, Pomeraniae ducibus, ceu patronis, praesententur. Eam sane observantiam et consuetudinem modis omnibus retinendam esse duximus. Ita enim concordia non modo inter professoers conservatur, dum unusquisque se collegarum suorum voto ad functionis, quem obtinet, gradum evectum esse animadvertit, illorumque iudicio et benevolentiae promotionem suam non minus, quam gratiae ac benignitati nostrae, sese debere agnoscit. Sed etiam omni sub et obreptionis periculo remoto, academiae de professoribus et eruditionis excellentia et vitae morumque integritate ac modestia et denique religionis Augustanae sinceritate; egregiis, multorum eorumque selectorum virorum minus fallaci censura atque suffragio recte demum riteque prospicitur. a

incluta.

1 Giese

2006, S. 215. 2 Vgl. Vereinigung zwischen Herzog Philipp und dem Rat zu Greifswald vom 13. März 1558, in Dähnert II/1767, S. 256–58, sowie UAG Altes Rektorat, R 1573.

Übertragung des Amtes Eldena (1634)

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Quare, ut reverendi, consultissimi, clarissimique viri, rector, decani et ceteri professores in alma Gyphiswaldensi, fideles nobis dilecti, saluberrimae illius nos observantiae et consuetudinis submisse admonuerint et, ut eam iusto confirmationis nostrae munimine stabilire dignaremur, humillima animi devotione petierint. Non potuimus, quin cum omnia huic collegio necessaria procuraremus, tum vero consuetudinem illam, vel ut non postremum perpetuae incolumitatis eius nervum, omni meliore modo ac ratione confirmaremus. Cofirmamus igitur ratamque habemus eam, quam saepius diximus, consuetudinem, inveteratam et ne quid omnimo desit, liberam deinceps rectori, decanis, totique corpori academico novos professores nominandi, praesentandique potestatem, pro ea, qua fungimur, authoritatis sublimitate concedimus, nobis, heredibus et successoribus nostris eligendi potestate semper salva, si quid forsan in vita, eruditione, moribus nominati desideretur, ita tamen, ut eo casu illis alium magis idoneum nominandi et praesentandi facultas relinquatur, atque hac lege, ut in nominatione ista subditorum nostrorum, modo digni iudicati fuerint, prae ceteris ratio habeatur, concessamque publici huius instrumenti vigore scientes volentesque testamur ac profitemur. Datum sub fide manus ac sigilli nostri in arce nostra, quae est in veteri Stettino, i die Martii, anno Christi mdcxxvii. Bogislaus manu propriaa 48. 1634 Februar 15, Stettin Herzog Bogislaw XIV. übergibt der Universität Greifswald das Kloster Eldena mit allen dazugehörigen Besitzungen und Höfen, Ackerwerken und Dörfern zu dauerndem Eigentum A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 123. Ausfertigung, behändigt, angehängtes Siegel in Blechkapsel; 17 Seiten; Format 309x231 mm. B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Blaues Buch, fol. 1r–13v; 26 Seiten; Format 330x200 mm. D1 – Augustin von Balthasar, Historie des Klosters Eldena und des nahe dabey gelegenen Hafen Wycks, in: Pommersche Bibliothek V (1756), S. 333–343. D2 – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 845–853.

a eigenhändige

Unterschrift.

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Übertragung des Amtes Eldena (1634)

Seit 1612 (vgl. Nr. 44) waren die Klagen der Universität über das Ausbleiben des ihr aus der Dotation von 1563 zustehenden Unterhalts von 1000 Gulden jährlich (vgl. Nr. 20), die nach den Festlegungen des Jasenitzer Erbvergleichs von 1569 aus dem Amt Eldena zu zahlen waren, nicht abgerissen. Noch vor 1617 war diese Dotationssumme von den Herzögen auf 1200 Gulden erhöht worden. Sie wurde aber gar nicht oder nur mit erheblichen Rückständen ausgezahlt. 1620 betrugen die Forderungen der Universität bereits 4000 Gulden. 1621 bis 1626 blieben die Zahlungen aus Eldena dann ganz aus.1 Endlich forderte ein Landtagsabschied vom 30. Juli 1626 den Herzog auf, der Universität zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage, einige fürstliche Güter zu überlassen. Die darauf hin von Bogislaw XIV. vorgenommene Schenkung des Gutes Grubenhagen mit den dazugehörigen Dörfern an die Universität ist jedoch vorerst nicht zum Tragen gekommen2 und die Einbeziehung Pommerns in die militärischen Konflikte des Dreißigjährigen Krieges ab November 1627 machte jede Unterstützung der Universität durch die herzogliche Kasse unmöglich. Schließlich forderte der Herzog die Universität 1629 auf, eigene Vorschläge zur Verbesserung ihrer finanziellen Situation zu machen. Sie schlug vor, einen Administrator für Eldena einzusetzen, der sich eidlich verpflichten solle, die Forderungen der Universität zu erfüllen und den Rest der Einkünfte an die herzogliche Kasse abzuführen. Ein auf dieser Grundlage entworfener Vertrag zur gemeinschaftlichen Verwaltung des Amtes durch Herzog und Universität führte schließlich auf Anraten der Landstände 1632 zum Entschluss Herzog Bogislaws XIV., das Amt Eldena ganz an die Universität abzutreten.3 Die Bewidmung vom 9. Oktober 1633 verpflichtete die Universität, die ihr zustehenden Forderungen von nun mehr als 30.000 Gulden und weitere Schulden in Höhe von über 6000 Gulden aus dem Amt zu begleichen. Angesichts dieser Bedingungen nahm die Universität die Schenkung nur zögerlich und erst am 28. März 1634 an.4 Im Dotationsinstrument vom 15. Februar 1634 übergibt Bogislsaw XIV. der Universität das Amt Eldena5 mit den dazugehörigen Höfen, Ackerwerken und Dörfern Neuendorf, Kemnitz, Kemnitzerhagen, Diedrichshagen, Koitenhagen, Friedrichshagen, Schönwalde, Dersekow, Ungnade, Levenhagen, Hennekenhagen, Leist, Wampen, Neuenkirchen, Ladebow, Wieck, Hanshagen, Kessin, Radelow und Thurow mit Äckern, Wiesen, Mooren, Waldungen und Gewässern, nebst den Kirchenpatronaten zu Eldena, Kemnitz, Dersekow, Levenhagen, Neuenkirchen und Hanshagen. Ausgenommen waren landesherrliche sowie Reichs- und Kreissteuern, Jagd- und Strandgerechtigkeiten, 500 Gulden jährliches Ablagergeld und Wochendienste aus mehreren Dörfern. Die Schenkung nahm der kinderlose Herzog für sich, seine Erben und die nachkommende Herrschaft vor, womit auch die möglichen Folgen der brandenburgischen Erbeinigung angesprochen waren. Die Universität sollte 1 Kosegarten

I/1857, S. 235–236; Engelbrecht 1926, S. 21f. 2 Asmus 2006, S. 66f. I/1857, S. 243; Asmus 2006, S. 67 und UAG Altes Rektorat, St. 2–3. 4 Asmus 2006, S. 68; vgl. auch die Rektoratsmemorabilien des Jacob Gerschow und den Bericht des Dekanatsbuches der Philosophischen Fakultät in Friedländer I/1893, S. 540f. und S. 544f. sowie UAG Altes Rektorat, St. 4. 5 Ausgenommen waren bereits dem Amt Wolgast dienstpflichtige Dörfer, das Gut Ludwigsburg, die Halbinsel Mönchgut und andere Dörfer, die seit der Bildung des herzoglichen Amtes aus dem Klosterbesitz 1536 herausgelöst worden waren, vgl. Asmus 2006, S. 68ff. 3 Kosegarten

Übertragung des Amtes Eldena (1634)

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zudem ihren neuen Besitz eigenständig durch einen Amtmann verwalten lassen. Die Verwendung der Erträge war aber nicht ihrem Gutdünken überlassen, sondern unterlag weiterhin obrigkeitlicher Kontrolle. Die der Universiät in dieser Weise eingeräumte Selbstverwaltung ihrer Güter hat sich bis 1775 beinahe uneingeschränkt erhalten. A ist auf dünnem Pergament ausgefertigt. Die Rückseite von A trägt die alte Registraturnummer 123. D2 fußt auf dem Separatdruck einer notariellen Abschrift vom Jahre 1761.

Von Gottes gnaden wir Bogischlaff des nahmens der viertzehende, Hertzogk zu Stettina, Pommern, der Cassuben und Wenden, Fürst zu Rügen, erwälter Bischoff zu Cammin, Grafe zu Gützkow unnd Herr der Lande Lauenburgk und Bütow etc. Uhrkunden unnd bekennen hiemit für uns, unsere erben, nachkommende herrschafft unnd sonsten menniglichen, nachdem wir befunden, das die ienigen, welche Gott so weit fur anderen gewürdiget, das er sie auf den regentenstuell gesetzet unnd zu huetern und pflegern seiner streitenden kirchen alhie auf erden gemachet, ihrem hochanbefohlenem ampte in diesem theatro mundi nicht beßer vor sein mögen, als wan sie zuvoderst die außbreitunge der ehren Gottes, als des herrn aller herren, dan die befoderung ihrer anvertraueten unterthanen ewigen unnd zeitlichen heils nach höchstem vermögen ihnen angelegen sein laßen, und unter anderen mittelen zu solchem löblichem zweck zu gelangen, die anrichtung neuer unnd erhaltunge wollgestiffteter schulen eines von den vornembsten bey allen christlichen vernünfftigen völckeren iederzeit gehalten worden, darinnen, als in wahren seminariis ecclesiae et reipublicae die edle jugend zu dienst der kirchen Gottes unnd nutzen im weltlichen regiment ausgesondert, erzogen und dergestalt bereitet wirdt, das sie negst getreuem beystande des heiligen geistes an erkendtnuße Gottes, himlischer unnd weltlicher weißheit, verstande und allen löblichen tugenden, nicht alleine für sich selbst, sondern auch andernn zu sehliger erbauunge wachsen unnd zunehmen kan. In dieser christeifferigen erwegung auch von unsern hochloblichen nunmehr in Gott ruhenden herrn praedecessoren ein solches seminarium und hohe schule in unser stadt Greiffswald für hundert sieben und siebentzig jahren zu ihrem unsterblichem nachruhmb fundiret und von unserm großherrvater Hertzogen Philippo primo, christmilden hochpreißlichen angedenckens, wie Seiner Liebden nachricht erlangt, was gestalt die zu obbesagter hohen schulen unnd universität bewiedmete reditus, so weit iniuria anteriorum temporum in ungewißheit und abgang a in

D2.

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Übertragung des Amtes Eldena (1634)

gerahten, das von etlichen hundert ducaten jährlicher hebungen nicht mehr als etwa in alles zweyhundert gulden müntze zu dero regierungs zeiten übrig unnd verhanden gewesen, aus sonderbarer devotion unnd zu bezeigung eines danckbaren gemuets gegen den viellgütigen Gott (der durch seine allmacht das nohtleidende schifflein seiner wahren kirchen aus den domahligen wuetenden wällen der verfolgungen, die auf solches von allen seiten heftig zugestürmet, unnd daßelbe umbzuwerffen gedrohet, so wunderlich gerißen unnd erhalten, auch daßelbe wie nicht weiniger den gefehrlichen statum dieser pommerischen landen in einen gewünscheten friedens portum gebracht) de novo mit gewißen geldt und kornhebungen dotiret, welche donation hernacher von Seiner Liebden hinterlaßenen herrn söhnen, unserm respective hochgeehrten herzliebsten herren vatern und vetteren, aller christseliger gedechtnuß, auf raht und anmahnung Herzogen Barnimi des eltern im jahr Christi 1563 postridie Matthiae apostoli mit großen solennitäten auf dem rathhause in unser stadt Greyffswalde publiciret, confirmiret unnd vollenzogen, auch zu mehrer versicherung der universität das closter Campe mit allen ackerwercken unnd dörfferen zur wahren hypothec untersetzet bis entlicha solche hypothec mit der universität guten willen auf das negst anbelegene closter Eldena, da sie auch bis dato geruhiglich verplieben, transferiret und die jährlichen reditus von dem weilandt hochgebornen, hochwürdigen Fürsten, Herrn Philippo Julio, Hertzogen zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, Fürsten zu Rügen, Coadiutorn des stiffts Cammin, Grafenb zu Güzkow unnd Herrn der lande Lauenburgk und Bütow etc., unserem freundtlichen lieben vettern und brudern, christseehligen angedenckens, ruhmblich augiret worden. Und aber die erfahrung bezeuget hat, das von sothanen der universität zugeordneten unnd hernach augirten einkunfften, so weinig deroselben verwanten und glieder, zumahlen da die pretia rerum von jahren zu jahren steigen, ihren nottürfftigen unterhalt haben, als die gebeute in gutem stande conserviret werden mögen. Über das auch bey uns Rector, Decani unnd semptliche Professores sich zum offtern beklagt, was gestalt sie in vorigen friedens zeiten das ihrige aus dem closter Eldena nicht erlangen können, sondern vielfeltig darüber queruliren, sollicitiren und von etlichen Beampten durch unterschietliche mandata erzwingen müßen. Dannenhero unnd weill durch die darauf für weinig jahren erfolgte einquartirungen das closter und ampt Eldena genzlich ruiniret unnd verwuestet worden, ihre unnd der oeconomey von etlichen jahren hinterpliebener nachstandt sich anietzo auf dreißigtausent fünffhundert drey unnd neuntzig gulden, 18

a die

letzten drei Wörter über der Zeile nachgetragen.

b fehlt

D2.

Übertragung des Amtes Eldena (1634)

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schilling vermöge der sub dato 17. Decembris anno 1633 unnd den 28. Januarii anno 1634 ausgegebenen bescheide erstreckt. Das wir solchem allem nach nicht ohne sonderbaren getrieb Gottes in diesen schwürigen leuften (das es bey iüngst ausgestandener harten unnd landesverderblichen dreyiährigen einquartirungslast und überaus großen kriegs pressuren umb die wahre evangelische kirche unnd dieses unser geliebtes vaterlandt gleichmeßigen, da nicht mehr gefehrlichen zustandt gewonnen, als zu unsers christsehligen großherrn vatern regierunge sich ereuget) uns gentzlich furgenommen, der göttlichen Mayestat zu ehren und schüldigem lobe für den unverhofften siegreichen anfang erzeigter gnädigster unnd heilsamer errettung aus den vorgewesenen zur ruin der evangelischen kirchen unnd schulen angesehenen drangsahlen offt erwehnte unsere universität zum Greiffswaldt nicht allein bey der an dem closter Eldena, auf die ihnen unnd der oeconomey daraus gebuerende jährliche hebungen und darüber von etlichen jahren hero zugewachsenen ansehenlichenn nachstandt wollerlangten hypothec hinfüro fürstlich zu laßen und zu schützen, sondern auch dieselbe (weill unsere cammer durch das landtverderbliche einquartiungs- unnd kriegswesen aniezo dermaßen erschöpfet, das uns die mittel entgangen solches closter mit unseren kosten aus dem gegenwertigena zustande, darein es iüngst verstrichene jahre gerahten unnd aniezo nach ausweisung des uf unser anordnung darüber aufgerichteten inventarii begriffen, in einen beßeren standt zu bringen. Viell weiniger aber die Professores und oeconomey, wie sichs woll geziemet unnd wir zu thun geneigt, wegen ihrer albereits darauf haftenden oder inskünftig zuwachsenden forderungen durch ietzige administration daraus zu contentiren) mit solchem bereits in vorigen zeiten zu milten sachen gestifftetem closter Eldena unnd deßen pertinentien zu dotiren und zu begaben und dasselbe auch insonderheit zu dieser intention, damit inskünftig, wan das ampt durch Gottes gnädigen segen unnd ihre selbst eigene fleißige einrichtunge hinwiederumb zur dracht gebracht wirdt, die oeconomey umb so viell besser eingerichtet unnd mehr tische darinnen gehalten, auch den Professorn die besoldung erhöhet werden und also ein ieder seiner profession der studirenden jugendt zu sonderbarem auffnehmen desto fleißiger abwarten und zu anderen lebensmitteln sich zu begeben nicht noht haben möge. Thun auch solches hiemit unnd kraft dieses auf unterthäniges einrahten unndt intercession unser gehorsamen landtstende und Landträhte, mit welchen sowoll, als unsern geheimbten unnd Hoffrähten wir dieß werck vorher in reiffe berahtschlagung gezogen, wollwißentlich unnd mit gutem vorbedacht folgendermaßen. a gegenwertigem.

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Und zwarten anfängklich concediren unnd verwilligen wir hiemit für unß, unsere erben unnd nachkommende herrschafft, wolbedächt- unnd unwiederruflich, wie solches zu rechte am kreftigsten geschehen soll, kan oder magk, das offtgemelte unsere universität Greiffswaldt das closter Eldena mit allen darzu gehörigen höfen, ackerwercken, dörfferen, benandtlich Neuendörff, Kemitze, Kemitzerhagen, Dietrichshagen, Kötkenhagen, Friedrichshagen, Schönenwalde, Dersekow, Ungnade, Levenhagen, Hennekenhagen1, Leiste, Wampen, Neuenkirchen, Ladebowe, Wyke, Hanshagen, Caßin2 (ausgenommen die hölzung bey diesem dorff Caßin, wie hernach folgen wirdt), Radelow, Turow (jedoch der pfandt verschreibung, welche Philipp Melchior Norman3 an drey höfen zu Turow hat, unschädtlich) sambt allen darzu belegenen ackeren, wiesen, weiden, mühlen, mohren, bröken, fischereyen, hölzungen, wegen, stegen, stehenden unnd fliessenden wässeren, pächten, leibeigenschafften, diensten, iuribus patronatus über die unter solch closter gehörige kirchen, als Eldena, Kemitz, Dersekow, Levenhagen, Neuenkirchen und Hanshagen, högsten und niedrigsten gerichte an hals unnd handt, jurisdiction über die ampts underthanen, auf- und ablaßung, mulcten, als fructibus jurisdictionis unnd allen anderen zubehörungen, herlig- unnd gerechtigkeiten, nichts mehr davon, als was wir uns reserviret unnd hernach specifice gesezt wirdt, ausgenommen, von dato an als ein vermachtes eigenthumb des corporis academici einnehmen, possidiren, besitzen, zum auffnehmen der hohen schulen durch einen düchtigen, ihnen annemblichen unnd gefelligen Amptman (der sich der universität mit eiden unnd pflichten verwandt zu machen schuldig sein soll) administriren genützen und dergestalt gebrauchen möge, wie wir und unsere herren antecessores, Herzogen zu Stettin, Pommern solches aufs quitist und freyest in seinen scheiden, grenzen unnd mahlen biß dato beseßen, genützet unnd gebrauchet haben, alles ohne ienige behindernuß, turbation oder uns unnd unser nachkommenden herrschafft eintranck an dem der universität aniezo verliehenen und verschriebenen dominio utili offt besagten closters Eldena. Und nachdem wir unser universität oberwehntermaßen plenariam administrationem zu dem ende in gnaden verschrieben, übergeben und crafft dieses briefes unwiederruflich, als ein ewigwehrendes der universität zugehöriges patromonium erblich abgetreten, das die Professores umb so 1 Hennekenhagen ist ein mittlerweile wüst gefallenes, ehemals nördwestlich von Greifswald bei Reinberg gelegenes Dorf, siehe Asmus 2006, S. 70. 2 Kessin ist ein mittlerweile wüst gefallenes, ehemals südöstlich von Greifswald zwischen Schlagtow und Krebsow gelegenes Dorf, siehe Landesaufnahme 2001, S. 89–96. 3 Philipp Melchior Norman: Es kommen zwei Personen dieses Namens aus der Familie von Norman in Frage, siehe Normann 1894, S. 115, S. 117.

Übertragung des Amtes Eldena (1634)

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viel leichter und gewisser zu ihrem albereits verdienten unnd künfftigen stipendiis gelangen, ein jeder ohne bekümmernuß des unterhalts seines anbefohlenen ampts, bester treu unnd fleiß nach, publice et privatim, cum docendo tum disputando hinfüro warten unnd unverweißlich leben, nach gelegenheit unnd verbeßerung der intraden des closters successu temporis die oeconomey mit mehr tischen, zumahlen mit einem tische für iunge vom adell, so in diesen landen gebohren, versehen unndt auf einen guten standt gebracht, die zur universität gehörige gebeudte in esse erhalten werden, auch die Professores sich ins künftige, wan die iezo zuwachsende salaria zufoderst unnd die deservita von jahren zu jahren abgetragen, eines augmenti zu getrösten haben mögen. Als soll die universität hinwiederumb verbunden sein, uns, so offt es für notig erachtet wirdt, von solcher administration rechnung zu thun, damit wir die distribution der einnahme mit zuziehung und nach gehörtem bedencken der universität, zu deroselben unnd ihrer gliedtmaßen besten machen, auch wan zufoderst die restanten abgetragen, einem ieden nach advenant und secundum praerogativam gradus die bestallungen erhöhen können, auch wie weit unser woll intentionirter scopus erreichet werde, wißen und sonsten aller mißverstandt, welcher ex communione inter aequales ohne ein ober directorium leicht entstehet, unter den Professoren verhuetet pleiben möge. Zu dem ende wir uns dan kraft dieses vorbehalten haben wollen, zu iederzeit nach unserm belieben mit zuziehung unser Hoff- und Landträhte eine visitation des closters anzuordnen. Wir wollen auch keinem ordinar oder extraordinar Professori ad sub- et obreptionem etwas von dem augmento übermachen und wir, unsere erben und nachkommende herrschafft uns hiedurch der intraden, als welche hiemit ad pios usus consecriret sein sollen, im geringsten nicht anmaßen, auch dieselben keinesweges, unter was praetext auch solches immer geschehen kan oder magk, zu uns ziehen oder zu andern, als iezt specificirten usibus und des corporis academici besten erogiren und anwenden laßen. Es sollen aber dagegen die Professores sampt und sonders sich mit lesen, disputiren und andern exercitiis fleißig bezeigen, auch so offt einer seine ordinar lectur verseumet, vier marck an seiner besoldung verlustig (welche neglecten den diligentioribus laut des landtagsabschiedes sub dato 30. Junii anno 1626 billig zuwachsen), ein ieder auch zu dem ende alle quartall eine verzeichnuß, wie offt er gelesen, auf die pflicht, damit er uns und der universität verwandt, dem Rectori einzuhändigen, derselbe aber solche verzeichnuß uns in unsere hoffstat zuzufertigen schuldig. Jedoch soll hiemit unser Superintendens, zumalen derselbe wegen seiner amptsgescheffte offte behindert, wie auch die anderen Professores, wann

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Übertragung des Amtes Eldena (1634)

sie schwacheit oder anderer gleichgeltenden ehehafften halber von solchen lectionibus abgehalten werden, nicht gemeinet sein. Hiernegst reserviren wir uns und unser nachkommenden herrschafft an dem closter Eldena unnd deßen pertinentien, die landesfürstliche hohe obrigkeit, reichs-crayß und landtsteuren oder was sonsten durch gemeine landtsbeliebung an anderen steuren angeordnet und ausgeschrieben werden möchte, cognition in den fällen, da frembde unter solchem closter criminaliter delinquiren (jedoch das dem Amptman die apprehension in denen fällen, da dieselbe nötig, frey gelaßen, und der delinquent, so balt es uns notificiret, abgefodert und desfals die universität mit atzung unnd anderen unkosten nicht beleget werde) hohe und andere jagten, strandtgerechtigkeit (auf welches alles unnd was ferner als ein reservat in folgendem gesezet, der Amptman fleißige achtung haben, unnd daferne von einem oder anderen eingriffe, sowoll in der jagdt-, als strandtgerechtigkeit unnd grentzen, geschehen würde, solches uns alßfort denunciiren und auf die reservata in einem special eide uns und unser nachkommenden herrschafften und da er ein extraneus, darüber mit einem hüldigungs eyde, als andere unsere unterthanen sich verbindtlich machen soll), nebenst den fahr- und fueßdiensten in unsern fürstlichen geschefften, wie die von alters gebreuchlich, jedoch das darunter aller überfluß, dardurch die leute in abnehmen gebracht werden könten, ausgeschloßen pleibe. Undt sollen die fahrdienste auff ienseidt Greiffswaldt, wie auch auf dieser seiten nicht weiter gehen, als von alters gebreuchlich gewesen. Inmaßen dan auch solches in dem contract mit Lucae Puschen1 erben fuergesehen werden soll. Zur außrichtung aber, wan unsere fürstliche regirungs officier und diener in unsern geschefften zu reisen haben und anstath des ablagers oder des ienigen, was aus unserm ampt Eldena jährlich nacher Wolgast gereichet werden muß, soll uns die universität jährlich fünffhundert gulden aus dem closter heraus geben, oder was iedes mahll verzehret wirdt, berechnen, daran decurtiren und abziehen. Und sollen sich dariegen unsere regirungs officirer unnd diener des aufzugs daselbsten (daferne es unsere unumbgengkliche notturft und fürstliche gescheffte nicht erfoderen) genzlich enthalten und das closter nicht beschweren, die universität auch jährlich zu keiner zehrung über fünffhundert gulden, es werde auch solche unter dem praetext der unumbgenglichen noht und fürstlichen gescheffte angestellet, nicht verbunden sein. Was die jagdten anlanget, ob wir uns dieselben woll reserviret. So haben wir unß doch aus sonderbarer gnädiger affection gegen das corpus academicum dahin erkleret, das wir die universität, wan actus publici 1 Lukas

Pusch: Ehemaliger Ratsherr in Greifswald, siehe Kosegarten 1853, S. 44.

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celebriret, als Rectores introduciret, Magistrorum, Licentiatorum et Doctorum promotiones gehalten werden, wie auch wan Professores irgendt selbst hochzeit halten oder ihre kinder aussteuren, mit einem oder zwey stücken wildtprät unnd etlichen hasen, nach gelegenheit der jahrszeit, in gnaden bedencken unnd verehren wollen. Wan auch etliche dörffer, als Craßlin1, Friest2, Catzow und Vierow, mit der jurisdiction, pächten, auf- unnd ablaßung, nach der Eldena bishero gehöret, die dienste aber ins ampt Wolgast verrichtet, werden dieselbe so weit von dieser übergab eximiret, das sie mit jurisdiction, pächten, aufund ablaßung, sampt den diensten, hinfüro zu unserm ampte Wolgast gelegt sein und dabey verpleiben, das closter Eldena auch hinfüro an dieselben keine gerechtigkeit mehr zu praetendiren haben soll. Gleichmeßige beschaffenheit soll es inskünftige haben mit dem dorffe Rabdenshagen, deßen jurisdiction, korn- und geldtpächten, auf- und ablaßung hiebevor ins closter Eldena, die dienste aber nach Ludwigenburg gehöret, das es nemblich hinfüro mit obbesagten stücken sampt den diensten nach Ludwigburg, crafft dieses, ganz geleget sein soll. Dariegen thun wir unß obbesagter gerechtigkeit an den dörfferen Hanshagen, Radelow und den coßaten zu Turow, mit allem was darinnen unnd darzu belegen, welche zum hamellstall und ackerwercke Hanshagen, wie auch an dem dorffe Cassin, welches mit sieben pfluegdiensten hiebevor zu der schäfferey Dietrichshagen gedienet, mit der jurisdiction aber jährlichen pächten und burgdiensten nacher Wolgast gehöret, begeben und dieselbe hiemit der universität zum closter Eldena (jedoch so viell die sieben pfluegdienste im dorffe Caßin anreichet, daß hieduch dem mit unserm Secretario Petro Bohlen3 und Philipp Adelhelm4 aufgerichtetem contract im geringsten nicht praeiudiciret, sondern Petro Bohlen die jahrschaar gehalten und nach verflossenen jahren solcher hoff erstlich dem ampte wieder incorporiret, auch Adelhelm bey den übrigen höfen, welche ihme zur hypothec verschrieben, biß dieselbe nach abgelauffenen jahren von der universität wieder reluiret worden, ohne ienige turbation und eindranck verpleiben sollen) abtreten, worüber unsere Beampten zu Wolgast die universität keinesweges betrueben oder verunruhigen sollen. Wir wollen aber unter dieser übergab des closters Eldena das ackerwergk Ludwigsburg, unangesehen solches hiebevor ein pertinens der closters Eldena gewesen und den probsteyen hoff in Greiffswaldt nicht begriffen, sondern hiemit expresse eximiret und unß neben allen rechten und 1 Kröslin.

2 Freest.

1868, S. 243.

3 Peter

4 Philipp

Bohlen: 1626 herzoglicher Geheimschreiber, siehe Berghaus Adelhelm: Bürger der Stadt Wolgast, siehe Asmus 2006, S. 71.

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gerechtigkeiten, welche hiebevor die Abte zur Eldena und hernacher wir in unser stadt Greifswaldt unnd sonsten außerhalb des closters und hier oben specificirten dörffern gehabt, allerdings reserviret. Wie nicht weniger die hölzung beym dorffe Laßin, als welche vom ampte Wolgast nicht zu entrahten, von dieser permutation excipiret haben. Jedoch soll zu nothwendigen gebeudten in solchem dorffe Caßin der universität iederzeit durch die wolgastische Beampten nach gelegenheit zuschub gethan werden. Gleichergestalt reserviren wir uns die gewönliche wochendienste, welche die dörffer Wampen, Hennekenhagen, Neuenkirchen, Leizen und Kemitz nach Wolgast und Ernsthofe von alters verrichtet, wie auch die hebungen, so sie ebenmeßig nach Wolgast gegeben, iedoch mit dieser milterunge, das wir uns der dienste auf das fürstliche hauß Wolgast außer der wahren noht, auch anders nicht als wan wir oder unsere nachkommende herrschafft daselbst zur stelle sein oder wan das fürstliche hauß zu Wolgast, so in diesem kriegswesen sehr baufellig geworden, repariret werden solte, weill der andern ampts unterthanen alßdan zur anfuhre zu weinig nicht gebrauchen, und die pauren zu abstatung der hebungen nicht ehe, bis sie wieder eingerichtet sein, anhalten laßen wollen. Als uns auch beschwer fallen würde, der universität das gantze closter mit obgeseztem bedinge abzutreten und über das etliche derselben mitglieder als Doctorem Georgium Maßcowen, theologiae Professorem1 und Doctorem Matthiam Stephani, juris antecessorem2, aus anderen ämpteren absonderlich zu bezahlen. Demnach haben wir craft dieses die verordnung gemacht, das obgesezter beyder Professoren furderungen mit aufs closter geschlagen, und weill dieselbe hiebevor von unß mit einer special hypothec in anderen ämptern vertröstet worden, das anstat derselben ihnen so viell als ihrer nachstandt sich beleufft, an hufen und ackeren im dorff Neuenkirchen zu einer hypothec zugeordnet werde, damit sie jährlich und so lange die universität mit zahlunge capitals und beweißlicher mit ihrem der universität vorwissen, aufgewandter verbeßerungen solche hypothec nicht einlöset, die zinsen des capitals daraus genießen können, mit welchem furschlage auch Doctor Georgius Maßcow allerdings einigk. Nachdem aber Doctor Matthias Stephani aus der in unserm ampte Grimmen zu Vitelübe ihme von unß versprochenenn hypothec sich zu begeben nicht gemeinet, wir ihm auch wieder seinen willen und unser versprechen an eine andere 1 Georg

Maskow († 1638): Außerordentlicher Professor der Theologie an der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 231f. 2 Matthias Stephani: Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 232.

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hypothec zu verweisen bedencken getragen. Solch onus aber nichts desto minder bey dem closter Eldena verbleiben muß. Solchem nach soll die universität verbunden sein, die hypothec, so wir Doctori Matthiae Stephani in unserm Ambte Grimmen zugesagt, wiederumb zu freyen, immitelst aber wollen wir etlichen acker in Neuenkirchen zu verarrendiren außthun, daß uns von der arrende, so viell jährlich abgestatet werden könne, als gedachten Doctori Stephani zinsen austragen. Es soll aber die universität, so baldt sie die hypothec, welche Doctor Matthias Stephani an Vietelübe erlanget, uns reluiret hat und die hinc inde beliebte jahrschaar verflossen, den auf pension verschriebenen acker in Neuenkirchen wieder an sich zu nehmen unnd für den ihrigen zu gebrauchen bemechtiget sein. Sonsten soll Doctor Mascovii zukünftige besoldunge aus dem closter Eldena, wan zufoderst die ordinarii das ihrige erlanget, abgetragen, wie dan auch unser Raht, Doctor Johannes Burgman1, wegen seines der profession halber ihme noch gebuerenden nachstandes, von den ampts intraden, nebenst den anderen Professoribus contentiret werden. Gleichergestalt hat sich die universität das ienige, wormit wir dem General Superintendenten in unser wolgastischen regierung, Ern Doctori Bartholdo Krakevizen2, theils vermuge in handen habenden bestallung, theils auch crafft ausgegebener bescheide respectu des closters Eldena verbunden gewesen, aniezo auf sich zu transferiren anheißig gemacht und soll demnach darob sein, das nemblich die beyden höfe zu Kemnizerhagen plene ohne verzugk, damit deßen daraus gebuerende hebungen wieder in schwangk kommen, ersetzet werden. Fürs ander will und soll die universität den Superintendenten bey der kornhebung so lange biß wir ihn seines nachstandes halber contentiret geruhig verpleiben. Auch drittens demselben aus geregtem closter die eintausent gulden nebenst einer last gersten und einer last rogken, welche wir ihme den 9den Decembris anno 1631 auf abschlagk seiner furderung fürstlich versprochen, abfolgen laßen. So viell die inspection uber die universität anreichet, soll es bey dehme, was in den erbverträgen verordnet, allerdings verpleiben. Schließlich haben wir unß mit der universität dahin vereinbaret, weill der amptsdiener restirende besoldunge und andere amptsschulde bey dem 1 Johannes Burgman (1589–1662): Außerordentlicher Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, Assessor am Wolgaster/Greifswalder Hofgericht, siehe Kosegarten I/1857, S. 246; Hoven 2007, S. 137. 2 Berthold Krakevitz (†1642): Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald und Generalsuperintendent des Wolgaster Landes, siehe Kosegarten I/1857, S. 231.

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closter nicht unpillig verpleiben, das solche furderungen sampt unnd sonders, nichts überall ausgeschlossen, so weit dieselben unstreitig und richtig von den intraden des closters von jahren zu jahren abgetragen und bezahlet (jedoch so woll der universität als obangezogenen creditoribus an ihrer priorität ohnschädtlich) auch alle onera realia dabey gelassen und wir und unsere cammer damit nicht belestiget werden. Und sonsten diese unsere begnadunge denen, welche hiebevor ein jus quaesitum, hypothec oder concession an einem oder andern hoffe unter solchem closter erlanget, unschädtlich sein soll. Jedoch das die höfe, welche jemands ad vitam verschrieben, nach erlöschung der concessionen der universität heimbfallen, das jus reluendi der hypothecirten höffe, wan die beliebten jahrschaar nach eines ieden possessoris contract verlauffen, derselben ebenmeßig frey und vorbehalten verbleibe. Damit aber obgeseztes alles unnd ein iedes insonderheit durch Gottes gnädige verleyhung fest und unverbrüchlich, aufrichtig und bey cräfften biß an den tagk der zukunft des herren stehen und verpleiben möge, dem stracks unnd unweigerlich nachkommen und gelebet werde. So versprechen wir hiemit, das wir und unsere nachkommende herrschaft alles dasienige, was wir mit diesem unserm briefe der universität concediret unnd verschrieben, stet und vest halten, auch darwieder iezt oder künftig nichts, unter was schein auch solches immer geschehen möchte, furnehmen, befehlen, handlen oder ausgehen lassen wollen. Und ob es schon geschehe soll, solches dennest von unwürden und uncräfften und sie darauff zu pariren nicht schuldig sein. Welches wir unnd unsere nachkommende herrschaft auch nicht ungnädig an ihnen vermercken sollen und wollen. Wir machen uns auch ganz keinen zweifell, daferne es nach Gottes unwandelbaren raht unnd willen mit dem fürstlichen pommerischen stamm zur endtschafft gerahten unnd also diese unsere lande an die chur Brandenburg vermöge der erbeinigungen fallen solten. Es werden die zu iederzeit regierenden Herren Churfürsten zu Brandenburg, lutheranus laus deo, diese disposition in allen ihren articuln und clausuln genehmb halten, dadurch Gottes reichen segen und vergeltung unzweifflich erwarten und nicht gestaten, das mit abgang des fürstlich pommerschen stammen diese universität, so von den Herzogen zu Stettin, Pommern, für so vielen jahren gestifftet unnd alle wege conserviret, zugleich mit untergehen solte. Inmaßen wir dan ihra churfürstlichenb, lutheranus laus deo, hiemit freundtlich ersuchen, das sie diese dotation, als durch welche nurten ein

a ihr,

ihr A, D2.

b Fl.

Fl. A, D2.

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geringes abgehet, allenthalben stet und veste halten und darwieder nichts verhengen wollen. Zu mehrer versicherung haben wir diese dotation ex certa scientia mit gutem raht und vorbedacht mit eigenen händen unterschrieben unnd unser mayestät siegell daran hängen laßen, auch alßfort anordnunge gemachet, das der Rector und Professores offterwehnten unser universität an solch closter bey außandtwortunge dieses briefes realiter gewiesen worden. Datum in unser residentz Alten Stettin, den funfzehenden monatstagk Februarii, im jahre nach unsers herrn Jesu Christ geburtt sechszehenhundert und vier unnd dreißigsten. Hieran und -über sein gewesen die woll- und ehrwürdige, wollgeborner, veste, hochgelarte und erbare, unsere liebe getreue, Volckmar Wulff, Freyherr zu Putbuß, unser Stadthalter zu Wolgast und Commendator zu Wildenbruch1, Paul von Damitz, unser Stadthalter im stifft Cammin, Praesident des geheimbten rahts zu Ravenstein, Strachmin und Strippow2, Wilhelm Cleist, Decanus der cathedral kirchen zu Cammin, zu Muttrin3, Dubschlaf Christoff von Eickstet, scholasticus gedachter kirchen zu Cammin und unser wolgastischer Landtraht, zu Coblenz4, Christoff Zastrow, Vicedominus der kirchen zu Cammin, zu Dobberpfuhl unnd Drammin, unser Hoffgerichtsverwalter zu Stettin5, Eccardt von Üsethumb, unser Landtvoigt in Ruegen und wolgastischer Landtraht, zu Cartiz unnd Liddow6, Doctor Sylvester Braunschweig, unser Canzler zu Wolgast und Thesaurarius der collegial kirchen zu Colberg7, Doctor Johan Christoff Schwalenberg, unser Vice Canzler zu Alten Stettin8, Arnold Bohle, unser Hoffgerichtsverwalter zu Wolgast, zu Crimviz9, Johan Zastrow, unser Schloßhauptman zu Alten Stettin, zu Nemmin und Bansekow10, Marx von Eickstet, Canonicus der cathedralkirchen zu Cammin, unser geheimbter Raht und Hauptman zu Ükermünde, zu Roten 1 Volkmar

Wolfgang von Putbus (1583–1637): Herzoglicher Statthalter und Komtur von Wildenbruch, siehe Loebe 1895, S. 36–37. 2 Paul von Damitz: Statthalter im Stift Cammin und Präsident des geheimen Rates, ehemaliger herzoglicher Kanzler, siehe Friedländer I/1893, S. 546. 3 Wilhelm Kleist: Dekan der Kathedralkirche in Cammin, 1600 an der Universität Greifswald inskribiert, siehe Friedländer I/1893, S. 373. 4 Dubslaff Christoph von Eickstett (1588–1644): Herzoglicher Rat und Domscholaster der Kathedralkirche in Cammin, siehe Eickstedt 1860, S. 162–165. 5 Christof Zastrow (1594–1636): Geheimer herzoglicher Rat und Hofgerichtsdirektor in Stettin, siehe Lange 1898, S. 381. 6 Eckard von Usedom: Landvogt von Rügen und Landrat, siehe Böhmer 1835, S. 140. 7 Sylvester Braunschweig († 1638): Herzoglich-wolgastischer Kanzler und Theusaurus der Kollegiatkirche in Kolberg, siehe Böhmer 1835, S. 139, S. 158. 8 Johann Christof von Schwalenberg († 1638): Herzoglich-stettinischer Vizekanzler, siehe Böhmer 1835, S. 157. 9 Arnold von Bohlen: Herzoglich-wolgastischer Hofgerichtsverwalter, siehe Friedländer I/1893, S. 535. 10 Johann Zastrow: Stettiner Schlosshauptmann und Kammerrat, siehe Lange 1898, S. 292; Medem 1834, S. 20f., S. 37, S. 75.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

Klempenow1, Georg von Eickstet, unser wolgastischer Landtraht, zu Roten Klempenow2, Johannes Hagemeister, unser Cammerraht, zu Hohen Selchow3, Matthias Kleist zu Damen4 und Doctor Friedrich Runge5, unsere geheimbts Raehte, Otto Thun zu Schlemmin6, Gerdt Behre zu Bandelin7, Christian Schwarze, Bürgermeister zu Greiffswaldt8, Nicolaus Preuze, Bürgermeister zu Anclam9 und Joachimus Brambeer, Bürgermeister zu Demmin,10 unsere wolgastische Landrähte, Jacobus Frost11 und Fridericus Bohle12, unsere Archivarii und Simon Fischer, unser wolgastischera Protonotarius13 und andere mehr ehren- und glaubwürdigeb. Bogislaus manu propriac 49. 1634 Juni - , Greifswald Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena als Inspektoren beigeordneten Professoren A‘1634 – (1634 Juni), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 13r–14r; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 304x206 mm.

a

fehlt D2. b Copiam hancce cum originali mihi exhibito, consentaneam esse, testor In Collat. & Concordant. Fidem subser. & subsign. Collat. & Vidimat. Gryphiae d. 15 May 1761. C. D. Michaelsen, ut Notar. Publ. ac in Sum . Reg. Trib. Immatriculatus (Locus Sigilli) D2. c eigenhändige Unterschrift. 1 Markus

von Eickstedt (†1661): Herzoglicher Geheim- und Hofrat, Scholasticus zu Cammin und Hauptmann zu Ueckermünde, siehe Steinbrueck 1801, S. 33–35. 2 Georg von Eickstedt (1584–1655): Wolgastischer Landrat und Obereinnehmer des Wolgastischen Landkastens, siehe Steinbrueck 1801, S. 22–23. 3 Johannes Hagemeister († 1638): Herzoglicher Kammerrat und Kalandsadministrator in Stralsund, siehe Böhmer 4 Matthias Kleist: Herzoglicher Rat, 1627 1835, S. 157; Fabricius 1876, S. 370. herzoglicher Kommissar, siehe Rudel 1890, S. 100–101. 5 Friedrich Runge (1599–1655): Herzoglicher Rat, siehe Lange 1898, S. 283. 6 Otto von Thun (1585–1637): Landrat, siehe Gesterding 1842, S. 70. 7 Gerd Behr († 1637): Landrat, siehe Behr Negendank 1897, S. 79. 8 Christian Schwarze († 1648): Bürgermeister von Greifswald und Landrat, siehe Pyl 1896, S. 392–393. 9 Niclas Preutze († 1639): Bürgermeister von Anklam und Landrat, siehe Kratz 1865, S. 16. 10 Joachim Brambeer († 1652): Bürgermeister von Demmin und Landrat, siehe Kratz 1865, S. 123. 11 Jakob Frost: 1629 als herzoglicher Archivar und Kapitular genannt, siehe Friedrich 1920, S. 15. 12 Friedrich Bohlen (1601– 13 Simon Fischer: 1630 1658): Herzoglicher Sekretär, siehe Jörn 2007, S. 135. herzoglicher Kammerrat, siehe Berghaus 1867, S. 393.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

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A 1641 – (1641 Januar 18), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 2617, fol. 3r–6v, Ausfertigung, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers, 2 Bogen, S. 1–8 mit Text; Format 311x198 mm. A‘1641 – (1641 Juni 11), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 15r–17v. Konzept; 2 Bogen, S. 1–6 mit Text; Format 315x194 mm. Während die erste Instruktion für den Amtmann auf Eldena, der sich nach dem Dotationsinstrument von 1634 (vgl. Nr. 48) der Universität mit eiden unnd pflichten verwandt zu machen schuldig sein sollte, erst für das Jahr 1647 überliefert ist, sind für die ersten Jahre der Amtsverwaltung durch die Universität zahlreiche Instruktionen für die dem Amtmann als Inspektoren beigeordneten Professoren vorhanden. Zu Inspektoren wurden jährlich zwei Professoren bestimmt, von denen einer immer der Juristenfakultät angehören sollte, deren Aufgabe im Allgemeinen darin bestand, den Amtmann zu beraten und das Konzil über dessen Tätigkeit zu unterrichten, wenn es nötig war. Sie waren eine akademische Kontrollinstanz gegenüber dem Amtmann, dessen Verwaltung überwiegend von wirtschaftlichem Eigeninteresse bestimmt wurde. Ihre Aufgabe erstreckte sich darüber hinaus auch auf die Aufsicht über die Kirchen des Amtes, in denen die Universität das ius patronatus wahrnahm1 und auf Jurisdiktionsangelegenheiten.2 Die Instruktionen für die dem Amtmann auf Eldena beigeordneten Inspektoren in der Fassung von 1641 existiert als Ausfertigung vom 18. Januar welche noch in der Amtszeit des Amtmanns Georg Völschow entstand und in Form eines Konzeptes vom 11. Juni desselben Jahres, welches bereits seinem Nachfolger Georg Gamberotius galt. Die Ausfertigung vom 18. Januar 1641 ist wesentlich umfangreicher als ihr Vorgänger und Nachfolger und enthält überdies noch eine Nebeninstruktion in 17 Punkten. Insbesondere die Kontrollfunktionen der Inspektoren sind hier in vier zusätzlichen Punkten eingeschäft worden. Anlass dafür war die Unzufriedenheit der Universität mit der Amtsführung Georg Völschows, die im Frühjahr 1641 auch die Resignation des Amtmanns auf Forderung der schwedischen Visitationskommission und seine Absetzung nach sich zog. Am 5. Juni wurde sein Nachfolger Georg Gamberotius in das Amt eingewiesen.3 Die Instruktion der dem Amtmann Gamberortius beigegebenen Inspektoren verzichtet auf die zuvor erwähnten Bestimmungen zur schärferen Kontrolle. In A’1634 finden sich Überarbeitungen in Form von Streichungen und Zusätzen, die in A’1641 bzw. A 1641 integriert wurden. Abweichungen und Ergänzungen in den jüngeren Instruktionen werden im Apparat wiedergegeben. Am Ende von A‘1634 finden sich Voten der Konzilsmitglieder zum Entwurf. Grundlage für die Edition ist das Konzept A’1634.

1 Schleinert

2006, S. 105f.

2 Asmus

2006, S. 75f.

3 Friedländer

I/1893, S. 590ff.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

Instructio worumba sich dieb beidenc Professores, so jedes jhar dem Herrn Hauptmand uff Eldenow zugeordnet werden, zu achten. 1. Weil zweifelsfrei viel sachen bei verwaltung des ampts Eldenaw vorlauffen werdene, welche der Herr Licentiatus Georgius Volschow1f nur seinen kopf alleing zu dirigieren bedencken tragen möchte und aber durch vielfeltige consistoriah und convocation der semptligeni Professorum dieselbe an ihrer amptsarbeit und profession sehrj gehindert werden mochten, hatt es dem Magnifico Domino Rectori, Decanis facultatis und semptligen Professoribus gefallen, das alle jhar zwene ihres mittels dem Herrn Licentiato adiungiret wurden, mitk welchen er sich in vorfallenden sachen besprechenl, die auch, do es nötig und der sachen importantz erfordern, es weiter ans gantze consistoriumm academicumn brengen konten und sein vor desmaln und auf des jhar die ehrenfeste, achtbare und hochgelarte Herren Fridericus Mevius2 und Johannes Schonerus3, respective iuris utriusque et medicinae Doctores et Professores artiumo, verordnet, hernach sol zwar jedesmal einer ex facultate juridica erwhelet,

a

wornach A´1641. b danach gestrichen zu jeder A´1634. c Nachfolgend ergänzt Herren A 1641, A´1641. d statt des letzten Wortes Herrn Heubtman A 1641; Herrn Ambtman A´1641. e verbessert aus geworden A´1634. f statt der letzten zwei Wörter Heubtman und Pensionarii A 1641, Georg Gamberotius [Georg (Jürgen) Gambrotius: Amtmann von Eldena, g sich zu nehmen A 1641, bevorab bei anfang der siehe Asmus 2006, S. 76] A´1641. h Concilium A 1641, A´1641. administration allein auff sich zu nehmen und A´1641. i nachfolgend ergänzt Herren A 1641, A´1641. j danach am Rand gestrichen dadurch.A´1634; die zwei Wörter davor und danach ersetzt durch merklich behindert A´1641. k über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen bei A´1634. l über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen rhats haben A´1634. m concilium A‘1641. n academicis. o die letzten 20 Wörter von anderer Hand am Rand und über der Zeile nachgetragen A‘1634; statt der letzten 14 Wörter Doctor Petrus Stephani und Herr Magister Johannes Micha[eli]s, respective iuris uttriusque et eloquentiae Professores ordinarii communi suffagio erwehlet und A 1641, Doctori Joachimus Volschowius [† 1664, Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 246–247] und Herr Johannes Beringius [Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 256] respective iuris und philosophiae Professores ordinarii etc.communi suffragio erwehlet und A‘1641. 1 Georg

Völschow: Amtmann von Eldena, siehe Asmus 2006, S. 76. 2 Friedrich Mevius († 1636): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 232. 3 Johannes Schöner († 1657): Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 247f.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

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demselben aber dera andere ex caeteris facultatibus, wen die aufeinander folgen, adiungeret werdenb. 2. Dieser amp sol sein , das sie nebenst dem Herrn Hauptmand fleisige achtung geben, damit das reiche Christi in den kirchen, darinnen die universitet das ius patronatus haben, befodert, den dienern gotligen worts dis ihrige auß dem ampt und von anderen interessenten gefolgete, insonderheit die beiden pauren, so zu des Herrnf Superintendentis officio gehören, foderligst eingerichtetg werden mögen, damit sie ihre vollenkommene pächteh ausgeben konnen. c

3. Do in jurisdictionalibus etwas zweifelhafftiges vorfiel, werden sie auf erinnern des Herrn Licentiati ihme ihren gutten rhatt mitteilen. 4. Weil das gutt sehr ruiniret und mit den 7000 gulden es nach notturft nicht kann repariret werdenk, wil von nötenl sein, das sie sich mit dem Herrn Licentiato zusamen thuen und einen uberschlag machen,m welcher gestalt den ampts paurenn geholffeno werdenp solle, weil gottlob noch so viel leutheq vorhanden, damit welchenr dies ackerwerke noturftiglicht begattet werden konnen. i

a über

j

der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen und A´1634. b Marginalie Tutissimum et consultis […] erit ut unus perpetuus (veluti sindicus constituatur omni quotannis aliquis adiungatur) nam ex inspectione […] ne omni non multum experimur in oeconominis et re rustica A’1641. c die letzten vier Wörter über der Zeile nachgetragen. d Heubtman A 1641, Ambtman A‘1641. e die kirchen und capellen in baulichen wesen, sambt ihrem patrimonio conserviret, die Rechnungen jährlich abgehöret A 1641, bis auf die letzten vier Wörter so auch A‘1641. f Generalis A 1641, A‘1641. g und plene esezet A 1641, A‘1641. h selbst A 1641, A´1641. i statt der letzten zwei Wörter das ambt leider! A 1641, A‘1641. j danach gestrichen d A´1634. k statt der letzten neun Wörter per fortza nach notturfft, aus mangel der dazu nöthigen mittel nicht repariret werden kan A 1641, A‘1641. l danach gestrichen thuen A´1634. m wie und A 1641, A´1641. n und unterthanen A 1641, A‘1641. o statt des Restes und dahinkegen derselben ruin verhütet werden könne und müge. Über[die]ß auch der Herr Heubtman offt erinneren, weiln an [...]o der landreuter bestellet, das die unterthanen, so sich außerhalb ambts auffhalten, wieder mügen abgefordert und herbey gebracht werden und dahinkegen keine unterthanen erlaßen werden mügen. A 1641. p könne und A´1641. q in A‘1634 unleserlich, ergänzt nach A‘1641. r über der Zeile nachgetragen. s danach gestrichen ampt no. t bestellet und A‘1641.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

5. Weil auch die noch stehende gebeu leidera durch grose nachleßigkeit der administratorenb sehr verfallenc, welchen zu der zeit mit weinig gulden hette geholffen werden konnen, werden die Herrn Adiuncti nebenst dem Herrn Amptmand verstendige bauleutee druber horen und so viel möglichf die versehung thuen, damit nichg allesh uber einen hauffen gehe.i 6. Wie es mit der holtzung zu halten, welcher gestalt der verwustung zu wehrenk und weil die weichen holtzung in gewißenl heue1m besage der relation commissariorum gelegetn, doch alle im wadel2 gehauen werden mußen, wie solch holtzo zu des ampts notturft und Professorenp feuerunge auszuteilenq. j

7. Wohin die wollen gelder etc. und andren ampts intradenr zu verwenden.s 8. Insonderheit wie ein brauwerck anzurichten, davon die Professores mit bier in diesenu teuren jharen versehen werden konen.v t

a

! theilß durch furgewesene recidive, theilß auch A‘1641. b statt der letzten zwei Wörter voriger administration A‘1641. c und baufellig geworden A‘1641. d (do es nötig) A‘1641. e statt des letzten Wortes bau- oder zimmermeister A‘1641. f die vorsorge haben und A‘1641. g was notig ist und conserviret werden kann A‘1641. h fehlt A‘1641. i statt dieses Artikels Werden sie mit fleiße beobachten, das vermüge der contracte von pensionarien udn antichreticis nichtes ohne consens und zu schaden gebauet werde. A 1641. j statt der letzten drei Wörter ins künfftige mit den hölzungen A 1641, A´1641. k und solches in schwangk zu bringen A 1641, eine gewiße gnedigliche holzordnung nach anleitung der paurordnung zu machen und welcher gestalt solche in observantz und schwangk zu bringen A‘1641. l die letzten drei Wörter am Rand nachgetragen A´1634. m geleget, ob solche heuen annoch bey behalten oder aber wie es anitzo mit der weichen hölzung gehalten werde, damit nicht ferner ruiniret besonders conserviret werden müge A 1641. n am Rand nachgetragen A´1634. o statt der letzten zwei Wörter solche weiche hölzungen A‘1641. p (aber keiner frembden, dafern nicht ein übriges mit volmacht zu entrhaten sein solte A 1641 und weiter welches aber nur einander q und auszufuhren A‘1641. aperte gesaget werden muß, ut arretatur in vidia) A‘1641. Anschließend als Punkt 7: Wie von deß ambts intraden der universität gebeue in ihrem esse zu erhalten A 1641, dasselbe als Punkt 9 in A’1641. r (so zu einrichtung deß ambts uberflüßig gehalten und geschetzet werden möchten) A‘1641. s fehlt in A 1641. t ohne sonderbahre große unkostung A‘1641. u geschwinden und A‘1641. v fehlt in A 1641. 1 heue

oder haue sind festgelegte Räume für den Einschlag. 2 Wadel bezeichnet den vorteilhaftesten Zeitraum für das Fällen von Bau- und Nutzholz. In Pommern ist dabei an die Zeit von Anfang September bis Mitte Februar gedacht, wobei die Zeit um den 20. Januar als günstigster Termin angesehen wird, vgl. Balthasar 1760, S. 910.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1634)

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9. Ob sichs wolle thuen laßen, das irgent kegen den herbst zum wenigstena ein tisch in oeconomiab angerichtet werde.c 10. Von anlegung einer neuen schefferei zu Dersekow und wie der pensionarius zu Weitenhagen dakegen zu behandelend. 11. Wie die wusten höffe und acker der universitete in Rucken1f uff jherlige pension ausgethang werden mögen.h 12. Von diesen und anderen sachen mit den beideni Professoribus, welche stets in ihrem abwesen andere erbitten werdenj, communication zu halten, wirtt der Herr Hauptmank entweder zu ihnen in den Greiffswald kommen, oder auchl durch den amptswagenm zu sich herausn foderen laßen.o

a

die letzten zwei Wörter über der Zeile nachgetragen A´1634. b oder auch nur halber tisch A‘1641. c als Punkt 8: Sonderlich aber das die tische in der communität können beybehalten oder auch augiret werden. A 1641. d statt der letzten 14 Wörter eines real ackerwercks zu Dersekow, damit die zinsen von den deservitis zu großem theil daraus zu heben A‘1641. Fehlt in A 1641. Nachfolgend als Punkt 12 und 13 eingefügt 12. Wie zur Neuenkirchen und Hännekenhagen auch ein werck anzurichten, damit daraus auch eine particulzinsen von dem deservitis abgetragen werden könne. 13. Wie Weidenhagen (so auch hat deservita deputiret) nützlich gebrauchet und genoßen werden könne. A‘1641. e dafern noch etzliche vorhanden A 1641. f entweder A‘1641. g oder auch (da es sich an orten und enden schicken will) unter den annoch vorhandenen leuthen vertheilet A‘1641. h oder auch (do es sich an orten und enden schicken will) unter den annoch vorhandenen leuthen vertheilet werden mugen A 1641. Nachfolgend als Punkt 15 eingefügt: Wie mit denen, so vom ambte zu foderen und gewiße hypothecen haben, biß dahero aber noch nicht liquidiret haben, richtige liquidation zuzulegen und hernacher mit ihnen gewiße und der universität ersprießliche contracte auffzurichten A‘1641. i danach Herren A 1641, A’1641. j die letzten acht Wörter über der Zeile nachgetragen. ordinarie ein mahl im mohnath A 1641. k Heubtman A 1641, Ambtman A‘1641. l (bevorab wenn ein ding in augenschein genommen werden muß) A 1641, A‘1641. m von späterer Hand sie A‘1634; statt der letzten zwei Wörter zugefertige wagen A 1641, A‘1641. n erpitten und A 1641, A‘1641. o nachfolgend als Punkt 11 bis 14 eingefügt: Soten einige mängel oder excesse von den beambten oder ambsdienern oder –dienerinnen, auch pensionarien verspüret werden; so sollen die Herren Adjuncti, crafft dieses, befehliget sein, mit dem oder denjenen, in der gütte, oder auch nach deß vorkommenden negotii befundenen beschaffenheit, ernstlich, (Forts.) 1 Rügen.

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Zuständigkeit des schwedischen Generalgouverneurs (1639)

13. Letzlich werden jherlich bei der rechnung vonb dem Magnifico Domino Rectore und anderen verordneten der universitet diese puncta durchgelauffenc und was bei einem jeden communi consilio beliebett undd effectuiret, beleuchtete und noch zu verbeßeren und zu enderen, angezeiget werden etc. a

14. Da auch die Herrn Adiuncti vernemen werden, das sonst etwas dem amptf zu nutz und besten gereichen konnte, wil man solches ihrer discretiong hiemit heimgestellet haben. Junii 1634h 50. 1639 Mai 31, Jönköping Königin Christina von Schweden unterrichtet die Universität, dass deren Angelegenheiten künftig durch den Generalgouverneur vertreten werden B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 13, fol. 111r– 114v; 1 Bogen, S. 1–2 mit Text; Format 317x197 mm. (Forts.) nomine universitatis zu reden, und einen jeden dahin zu ermahnen, und disponiren, das er daß seinige, vermüge geleisteten eides und getroffenen contracte, mit getreuen fleiße, thun und verrichten müge dafern aber daßelbe nicht verfangen solte, werden sies ad totum conilium referiren. 12. Und im fall die ambtsunterthanen in einige wege sich über den Herrn Heubtman, oder pensionarien zu beschweren, bey dem magnifico domino Rectore angeben würden, wird seine Magnifizenz selbigen an die Herren Adjunctien remittiren, damit dieselben nach behör der sache die gravamina abschaffen mögen. 13. Was nun geregte Herren Adjuncti vorgesetzten [...]eßes mit dem Herrn Heubtman und pensionarien communiciret haben, davon werden sie, als welchen der sachen beschaffenheit und besten bekant (post habitam communicationem) alßforth ihr rhattsahmes bedencken und meinung bey jedem puncte uffzeichnen laßen und folgends entweder toto concilio furtragen oder aber auch dem magnifico domini rectori zufertigen, damit ehr alles, ohne verzögerung, zu einem gewißen schluße befordert, auch alles beschloßener maßen zeitigst ins werck gestellet werden möge. 14. Insonderheit wieder auch die andern ackerwercke mußen bezogen werden ob die pauren oder pensionarii auch etwas zuklagen haben oder auch ob sonst etwas zu erinnern, vernommen werden. A1641. a ubergebener A‘1641. b danach gestrichen der universitet verordneten. A´1634. c durchgegangen A´1641. d beschlossen auch darauff A‘1641. e danach gestrichen werden sol.A´1634. f und ackerwercken A 1641. g und dexterität A 1641, A‘1641. h statt der letzten zwei Wörter bzw. Zahlen Actum Greiffswald, unter der universität insiegell, den 18. Januarii anno 1641 A 1641, Actum Greiffswald unter der universität insiegell, den 11. Junii anno 1641. Locus sigilli Rector etc. A‘1641.

Zuständigkeit des schwedischen Generalgouverneurs (1639)

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Nach dem Tod Herzog Bogislaws XIV., des letzten männlichen Nachkommen des pommerschen Herzogshauses, im Jahr 1637 und dem Scheitern der Interimsregierung der pommerschen Räte 1638 hatte Schweden in den von ihm besetzten Teilen Pommerns de facto die Regierung und Verwaltung übernommen. Nach dem Ende der Kriegshandlungen in Pommern ging die schwedische Regierung daran, die Universität in allen Bereichen zu stabilisieren. Diese Aufgabe fiel dem ersten Generalgouverneur Johan Banér und Kriegsrat Alexander Erskein zu. Schon im März 1639 und nochmals 1640 wurden der Universität Zahlungen aus Steuermitteln zugewiesen und eine Wiederauffüllung des durch die Kriegsereignisse geschrumpften Lehrkörpers, insbesondere in der Juristischen Fakultät, angestrebt. Für die künftige Verwaltung der Universität war die Überweisung ihrer Angelegenheiten an die pommersche Regierung ein erster wichtiger Schritt zur Schaffung von Kommunikationsstrukturen. Die tatsächliche Einsetzung von ständigen Kuratoren und des Kanzlers der Universität erfolgte erst 1653 bzw. 1654.1

Christina dei gratia Svecorum, Gothorum, Vandalorumque designata regina et princeps hereditaria, magna princeps Finlandiae, dux Estoniae et Careliae Ingriaeque domina. Gratiam et favorem nostrum singularem. Venerabiles consulti spectabiles ac docti nobis sincere dilati. Percepimus illibenter cum ex iis, quae libello supplici iam ante nobis explicastis, tum ex relatione nostri secretioris et bellici in Pomerania anteriori status consiliarii, nobilis nobis sincere fidelis, Alexandri Erschenii,2 in quo statu versentur res verstrae. Qui cum difficili hoc tempore, quo armis imprimis locus est, incommode vobis accidat, etsi pro voluntate, qua vos et litterarum studia complectimur, non possimus nunc vestris rebus consulere. Ne tamen ope nostra prorsus destituamini nostro inibi gubernatori et adiunctis consiliariis mandavimus, quantam per praesentes difficultates fieri poterit, molestis vestris ut succidererent. Nec intermittent iidem operam porro dare, quo domini bidines pomeranici ad suppeditanda vobis vitae necessaria perducantur, quo officio non desitis. De vobis quidem non dubitamus, quin spartam vestrum digne exornetis, et generali status nostri in Pomerania gubernatori et eius vicesgerenti ac consiliariis, quoties requisierint imprimis, qui iuridica facultati praeestis consilio et opera vestra in iis, qua iustitiam et conservationem incolarum legitimorum privilegiorum et statutorum publicorum spectant, sitis affuturi. Ceterum cum nobis relatum sit in eadem facultate professionis locum per vocationem syndici Stralsundensis factum vacuum esse, commendata autem nobis sit eruditio et virtus iuris 1 Seth 1956, S. 39ff. Schon 1649 hatte Lillieström die curitet und inspection über die Universität geführt, was de facto dem Amt des Kanzlers gleichkam. 2 Alexander Erskein (1598–1656) schwedischer Kriegs- und Hofrat, seit 1651 Erbkämmerer und ab 1653 Präsident der Herzogtümer Bremen und Verden.

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Verbot der Beteiligung an studentischen Sozietäten (1641)

licentiati Francisci Stypmanni1 in urbe Gryphiswaldensi nati et enutriti, qui et in academia vestra ad gradum illum honoris pervernit, ut dignus sit, qui in locum pristini professoris succedat. Intuitu proinde dictarum causaruma vobis praefatum Stypmannum de optima, quod dicitur, nota hisce commendamus, clementer requirentes, ut eundem vacuae iuris professioni praeficiatis. In quo munere cum facturum eum officium bono iuventutis minime dubitemus, facietis et vel exspectationi nostra in eo satis publico rem proficuam et vobis ipsis hominem ac collegam oratum devincietis. Quibus vos deo oratiose commendamus. Dabantur in fortalitio nostro Jenecopensib, die 31 Maii, anno 1639. Sacra regiae maiestatis regnique Sveciae respective tutores et administratores Gabriel Gustavi Oxenstierna,2 regni Sveciae archidapifer manu propria Axelius Oxenstierna,3 regni Sveciae cancellarius manu propria Jacobus De la Gardie,4 regni Sveciae mareschallus etc. manu propria Ericus Rymingin,5 in loco regni Sveciae admiralis manu propria Achatius Axelii,6 loco regni Sveciae thesaurarii etc. Magnifico, reverendis, consultis, specatibilibus atque doctis nobis sincere dilectis rectori, decanis ac ceteris professoribus academiae Gryphiswaldensis, clementer. 51. 1641 Juli 5 Rektor und Konzil verbieten bei Strafe der Relegation die Teilnahme an einer studentischen res publica oder societas A – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 151, fol. 242; Druck 1 Seite; Format 385x320 mm; das gleiche: Universitätsbibliothek Greifswald Sign. UBG Hs 320a quarto, Bd. 1, adn. 5. a caussarum. 1 Franz

b verbessert,

am Rand nochmals geschrieben.

Stypmann (1612–1650) wurde noch 1639 zum ordentlichen Professor an die Juristische Fakultät berufen. 2 Gabriel Gustafsson Oxenstierna (1587–1640). 3 Axel Oxenstierna (1583–1654) schwedischer Reichsrat und Kanzler. 4 Jakob De la Gardie (1583–1652) Reichsmarschall und Vorsitzender des Kriegsrates. 5 Erik Eriksson Ryning (1592–1654) Reichsrat, Unteradmiral der Reichsadmiralsflotte. 6 evtl. Achatius Axelius de Göxholm.

Verbot der Beteiligung an studentischen Sozietäten (1641)

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D – Otto Heinemann, Studentische Verbindungen in Greifswald bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Baltische Studien N.F. 10 (1906), S. 106–108, Anlage I. Das vorliegende Mandat von Rektor und Konzil ist der erste Beleg für die Existenz einer studentischen Verbindung in Greifswald. Zuvor finden sich hier keine Spuren von Landsmannschaften, wie sie an anderen Universitäten bereits länger existierten und sich als Träger des Pennalismus etabliert hatten. Die hier beschriebene societas trug offenbar keinen landsmannschaftlichen oder nationalen Charakter. Sie war nach dem Vorbild der römischen Republik organisiert und sollte sich auf alle Studenten der Universität erstrecken. Einem gewählten Magistrat mit Fiskalen als Leitern wurden die neu ankommenden Studenten gemeldet, die gegen einen Geldbeitrag in die societas aufgenommen und ihren Statuten und der Strafgewalt der Fiskalen unterworfen wurden.1 Damit wurde nicht nur eine Art korporativer Selbstverwaltung der Studenten gefördert, die den Auswüchsen des Pennalismus Vorschub leistete, sondern auch die Disziplinargewalt von Rektor und Konzil untergraben. Mit dem Verbot gelang es nicht, die societas aufzuheben. Sie entwickelte sich zur späteren societas germanica weiter, der seit 1650 dann die natio svecica gegenüberstand.2

Rector et senatus academiae Gryphiswaldensis Mandatis principalibus praecipitur magistratibus, ne patiantur esse collegia vel sodalitia, sed si quis illicitum conventiculum usurpaverit, poena afficiant, qua tenentur, qui hominibus armatis loca publica vel templa occupasse iudicati sunt. Ponderosa ratione, ne sub praetextu talium congressuum secretae machinationes, conspirationes, rebelliones, seditiones aliaeque funestae factiones compagi rei publicae intententur, quae nisi sollicita ratione amoveantur, repentinum exitium opinione citius afferre possunt. Utinam haec secum cogitarent, qui ita rebus novis student, ut veterum obliviscantur, feliciores rei publicae vultus ubique apparerent. Sed quae publicae hodie est orbis insania, inturbido piscari et magistratuum auctoritatem vilipendere, immodica est ambitio. Nolle regi, sed regere; nolle parere, sed imperare: superiorum iussa contemnere vel ea in sinistrum sensum interpretari voluptas censetur iuvenili aetati conveniens. Mox enim ut semel vel bis impune coivere, sumunt sibi cristas et ne quid inaffectum relinquant, protrudunt partum, cuius pater populus est et quem nemo, si serio rogatur, suum agnoscere satagit. Experti id nos sumus ante aliquot dies, quid in fabricanda nova republica vel societate quadam (dubii enim sumus, quod huic monstro nomen est) nostri studiosi attentarunt. Illi, qui vix pedem in agrum politicum contulerunt, iam id animo conceperunt phantasma, ut nihil minus quam 1

Heinemann 1906, S. 81f. 2 Alvermann 2006, S. 234–240 mit den Statuten der societas von 1651 und Heinemann 1906, S. 111–117 mit den Placita von 1678.

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Verbot der Beteiligung an studentischen Sozietäten (1641)

Sabini1 somnient, quod eorum cerebro male cocto conveniens stolide diiudicant. Et ut scirent illi, qui adhuc immunes sunt illius contagionis, placuit nobis, horribile illud secretum et mysterium iniquitatis, quantum ad aures nostras pervenit, propalare hoc fine, ut architecti moderatius de se sentire discant, reliqui a similibus facinoribus abstineant. Res ut nobis narrata et concessione directorum illius societatis approbata, ita gesta est. Quia adventante aestate parum agebant studiosi, ne plane otio torperent, ut assolet, voluerunt male agere. Occeperunt igitur, academicum magistratum primo prae se contemnere et quam exigua in oculis suis ipsius imago esset, monstrarunt eo ipso, quo sibi novum in mentis eclipsi effigiarunt. Convenientes in unum maxima pars et secum deliberantes, quomodo concordia inter studiosos solida basi confieri posset, opportunum remedium excogitarunt, si sibi proprium nagistratum effingerent, cui rationes rerum gestarum redderent et ne quis ambitione sua frustraretur possetque, si forsan male haberetur, quando vicissitudo ipsum ad se deferret, simili techna nequitiam compensare, voluerunt ambulatorium esse. Exemplo sumpto a Romanis, qui, quamdiu in magistratu quis erat, illum noluerunt in ius vocari, ne tamen gratis aliquid perpetraret, modum potestati fecerunt et finem. Ita hi nudius tertius nati politici magnae illius urbis imaginem in suis alveariis adumbrare voluerunt. Formam autem huic rei publicae infelices homines assignare omni potestate nequierunt, nisi, quod asylum est ignorantium, sub mixta bene comprehendatur. Continetur enim in hoc coetu varia hominum colluvies, quae ex trivio rapta, quae genere splendet, quae doctrina et inertia se venditare potest, nisi quod horum maior numerus sit etiam inter eos, qui alios sua auctoritate cogere volunt, ut se scientes opinentur. Promiscua plebs et instabile vulgus magnam partem faciunt et inveniuntur in eo cum reliquis studiosi neophyti, quibus dum illi se potiores aestimant, non potuerunt intellegere, quod in communionem potestatis assumpserint. Hic populus habet iura maiestatis, condendi leges, ordinandi magistratus et quod eximium arbitrium belli et pacis. Leges condunt in communi, sed ita, ut prae se ferunt, repetant ex aliarum academiaruma ultima fece, ipsi vacui mentis: legibus latis unumquemque obtemperare fas est. Si secus faxit, divis, id est fiscalibus, sacer esto. Et ne qua cederent Romanae rei publicae leges 12 tabularum composuerunt, finem omnis aequi et modestiae, quam rectori magnifico debent. Inter eas praecipue hae sunt. Par neophytorum quotidie duos directores seu fiscales scilicet ! accedito. Apud ipsorum fores continuatis officiis inservito. Advenientium nomen directoribus seu fiscalibus profitetor! Horum mandata feliciter ad finem deducito! Ipsis de a acaedemiarum. 1 Masurius

Sabinus (1. Hälfte 1. Jh.), römischer Jurist.

Verbot der Beteiligung an studentischen Sozietäten (1641)

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novi magistratus auspicio gratulator! Delicta quoque deferto! Magistratus singulis mensibus finitor! Quilibet advenientium honorarium pro conditione dato! Nemo ante novimestre studiosi privilegia ambito! Subselliae in templis per annum exsistens occupato! A gladio et armis intra annum temperato! Plumas demum post annum et mensem sumito! Harum legum custodes constituti magistratus duo, consules seu fiscales dicti vel quia in medium consulerent vel quia ex cophinis et fiscis oracula redderent. His concessa plenitudo potestatis, ut haberent ius convocandi, fisci, delicta notandi, ea deferendi, multas imponendi, eas conservandi, in academiae commoda quaeque erogandi, omnia denique nomine omnium disponendi. Quis hos non intellixisse maiestatis iura? Quis iurisconsultis dictionem, merum mixtumque imperium ignorasse dicet? Certe vota apud pulvinaria deorum pro ipsorum salute facienda patriaeque de his pullis gratulandum est. Sed hoc vitium rei publicae est, quod sicut ancillis non patebant Matutae limina, nisi uni, quam matronae colaphis urgebant. Ita pauperes non aliter recepit, quam ut pro pretio, quo ius civitatis emere debebant, ad publica ludibria destinarentur. Et hinc ridicule hoc conceptum regimen nos coniecturare cogit in utopia Mori1 vel ideis Platonicis2 simile exemplar statuentium oculis obversasse. Ideo quidem ipsorum societatem potius nominare voluerunt. Sed quod id nomen respuat dispar conditio, quorundam ambitio, legum ordinatio et alia aegri ingenii vulnera tempus relinquerunt ambiguis super nomen infantis (conciliabuli) consultationibus. Ignoscite nobis, o depravati orbis incolae, si iustis querelis ira nostra in vos detonat. Aspicite fata academiarum in Germania, cogitate vobiscum sincere, peccata illa clamantia, quibus quotidie vos imbuitis, illa accelerasse. Etenim si mica apud vos pietatis et reverentiae fuisset, non debuissetis id improbum propositum nos celare et dissimulata in aliorum marsupia coniuratione Amyclas perdere. Verum fucis parandus cibus erat, quem ignavi consumerent. Apes in ipsis parentum operibus natae gaudent parto per laborem melle vesci. De nemine male ominamur, sed si quis imposterum talia perpetra verit, cum scitote nos similem habituros Catilinae, cuius hoc legite apud Sallustiuma in coniurationis elogium: Homo ingenio malo pravoque, cui ab adulescentia bella intestina, caedes, rapinae grata fuere ibique iuventutem exercuit. Animus audax, varius, alieni appetens, sui profusus, ardens cupiditatibus, satis loquentiae, sapientiae parum.3 Mutate ergo mentem in melius et spem honestioris frugis nobis ostendite. Si nihil habetis, quod agatis, accedite praeceptores vestros, illi norunt veternum excutere, a Salust. 1 Thomas 3 Sallust,

2 Ideenlehre Platons (428/427–348/347 v. Chr.). Morus, Utopia, 1516. De coniuratione Catilinae, 5.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

aetatem vestram crebris laboribus publicoque tandem proficuis lassare. Si vobis animus est aliorum miserias sublevare, alia media prostant. Si secundum leges vivere vultis, agite dum illa iuris praecepta, honeste vivere, neminem laedere, suum cuique tribuere, aspicite et vestros mores exinde confirmate. Nos quibus academiae salus concredita est, vestra deliria ridemus et hunc manipulum, quo nomine etiam indigitetis, auctoritate, qua pollemus, dissociamus, tollimus et reprobamus. Prohibemus et quidem sub poena infamis relegationis, ne in posterum quis tam audax inveniatur, qui huic edicto contravenire praesumat. Si reperietur, sentiet nobis poenas contumaciae non deesse. Interim speramus de pluribus salubrioria, reliqua carcinomata et vomicas iustis suo merito poenis reservamus vel eos ex academia nostra facessere iubemus. Publicatum sub sigillo academiae 3. Nonae Julii, anno 1641. 52. 1642 September 1 Statuten der Juristenfakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät, pag. 1–25; Format 290x192 mm. B1 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 33, pag. 113–134; Format lagenweise verschieden: 204x325 mm, 205x330 mm, 190x310 mm. B2 – Stadtarchiv Stralsund, Sign. StAS Rep. 29 Nr. 2130, ohne fol.; Format 325x200 mm. B3 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 783, fol. 41– 57; Format 320x200 mm. B4 – Rigsarkivet København, Sign. 877 Nr. 3, unfol.; 5 Bogen, Seite 1–18 mit Text; Format 330x210mm. D1 – Johann Carl Conrad Oelrichs, Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767, S. 196–112. D2 – Roderich Schmidt/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Die Matrikel der Universität Greifswald und die Dekanatsbücher der Theologischen, der Juristischen und der Philosophischen Fakultät 1700–1821, Bd. 2: Text der Dekanatsbücher (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 6.2), Stuttgart 2004, S. 793–809. Die Statuten der Juristischen Fakultät von 1642 dürfen als die ältesten überlieferten Statuten dieser Fakultät gelten, deren ältere Vorgänger sich nicht erhalten haben. Bereits 1460 entwarf Heinrich Rubenow selbst Statuten für die Juristenfakultät, die

Statuten der Juristenfakultät (1642)

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auch angenommen werden.1 Nach dem Bericht der Generalstatuten von 1545 (Nr. 9, Kap.VIII, S. 115) sind in der Regierungszeit Herzog Bogislaws X., also zwischen 1478 und 1523, Statuten der Juristenfakultät von diesem bestätigt worden. Es kann vermutet werden, dass dies mit der 1498 erfolgten Berufung des italienischen Juristen Petrus Ravenna, der bis 1503 in Greifswald wirkte, und der beabsichtigten Stärkung der Fakultät in Zusammenhang steht.2 Möglicherweise sind diese älteren Statuten durch die vorangegangenen Kriegsereignisse verloren gegangen oder vernichtet worden.3 Jedenfalls beschloss die Fakultät 1642, die bisherige Observanz und Übung schriftlich zu fixieren und um zeitgemäße Bestimmungen zu erweitern. Die Zusammenstellung und Ordnung der neuen Statuten wurde dem damaligen Rektor Franz Stypmann, der zugleich die Amtsgeschäfte des Dekans führte,4 aufgetragen. Am 1. September 1642 legte er den Statutentext vor, der am 28. November 1642 dem Konzil mit der Bitte um Bestätigung vorgelegt wurde.5 Am 1. Dezember 1642 wurden sie feierlich bestätigt (vgl. Nr. 53). Die Fakultätsstatuten ermöglichten, in Erweiterung der bisherigen Bestimmungen der Generalstatuten und Visitationsabschiede, dass der Fakultät – abhängig von der Entscheidung des Landesherren – eine vierte ordentliche Professur zugewiesen werden konnte. Sie regelten auch erstmals das Institut der Substitution und die Stellung der Extraordinarien. Zugleich wurde das ius nominandi der Fakultät festgeschrieben und Vorschriften für die Spruchtätigkeit der Fakultät erlassen. A ist im Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät enthalten und wurde von den damaligen Juraprofessoren unterschrieben: von Franz Stypman als Dekan, Matthias Stephani und Joachim Volschow.6 Die Niederschrift erfolgte durch Stypmann, allerdings wohl erst nach dem 13. Februar 1642, da eine Regelung über die Verteilung der Voten, die unter Vermittlung des schwedischen Legaten Alexander Erskein unter diesem Datum zustande kam, in Cap. VI.2 (S. 451) bereits enthalten ist.7 Der Kalbsledereinband auf Holz (310x200x60mm) weist eine Verzierung aus Blindstempelung auf. Drei Rahmungen gliedern den Vorder- wie den Rückendeckel. Der äußere Rahmen zeigt im Wechsel die drei biblischen Tugenden als Per-

1 Die Annalen der Universität berichten zum Rektorat Heinrich Nackes 1460 in isto rectoratu fuerunt primo concepta et conscripta statuta iuridice facultatis per dominum Hinricum Rubenow, utriusque iuris doctorem, de consensu omnium doctorum et licenciatorium in facultate iuridica regencium, vgl. Kosegarten II/1856, S. 177. 2 Kosegarten I/1857, S. 154–163. Zu Petrus Ravenna vgl. auch Pyl 1864. 3 Modéer 1975, S. 433f. 4 Stypmans Nachfolger Beringe übernahm das Rektorat erst Ende November 1642, während Stypmann zusätzlich zum Rektorat bereits im Januar 1642 von Joachim Völschow das Dekanat übernommen hatte, vgl. Friedländer I/1893, S. 600. Die gleichzeitige Führung beider Ämter war zuletzt 1623 im Falle Alexander Christianis vom Konzil für zulässig erklärt worden, vgl. Friedländer I/1893, S. 468f. 5 Friedländer I/1893, S. 614f., 620. 6 Franz Stypmann (1612–1650), war seit 1639 ordentlicher Professor und 1642 Dekan der Juristischen Fakultät. Vgl. Kosegarten I/1857, S. 257 sowie Friedländer I/1893, S. 580,5f., S. 582,5 und S. 620,30f. Matthias Stephani (1570–1646), seit 1604 Prof. subsitutus und seit 1624 ordentlicher Professor, vgl. Kosegarten I/1857, S. 232. Joachim Volschow (1591–1664), seit 1623 außerordentlicher und seit 1627 ordentlicher Professor der Rechte, Kosegarten I/1857, S. 246. 7 Vgl. Friedländer I/1893, S. 621.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

sonifikationen. Die Standfiguren sind beschriftet als FIDES, CARIDA und SPES. Der mittlere Rahmen wird aus einem Flechtband mit Palmettenfries gebildet, oben und unten doppelt ausgeführt. Der innere Rahmen enthält im Wechsel vier Halbfiguren mit Inschriften: Christus als Salvator mundi (data est mihi carnis), König David mit der Harfe (de fructu ventris), Apostel Paulus (apparuit benignitas) und Johannes der Täufer (ecce agnus dei, qui tollit).1 Das innere Feld ist von einem zentralen Blumenmotiv geschmückt, in den Ecken ist jeweils ein Eichenzweig dargestellt. Die Papierhandschrift (A) folgt auf die erste unbeschriebene Lage, bestehend aus fünf Doppelblättern und zwei Einzelblättern, und umfasst eine Lage aus sechs Doppelblättern, und einem Einzelblatt. Danach schließt sich nach einer Vakatseite die Abschrift der Bestätigung der Statuten von Dezember 1642 an (pag. 27–31). Auf pag. 33 beginnen die eigenhändigen Eintragungen der einzelnen Dekane von 1642– 1736. Ab 1799 setzen die Aufzeichungen wieder ein, die aber in der Folgezeit unregelmäßig bzw. teilweise im Rückblick vorgenommen werden.2 A ist einspaltig von einer Hand geschrieben. Die Kapitel folgen unmittelbar aufeinander. Die recto-Seiten weisen einen Bundsteg von 30–40 mm und Seitenrand von 10 mm auf. Der Seitenrand der verso-Seiten beträgt 45–50 mm, der Bundsteg 10 mm. Der Kopfsteg misst etwa 20 mm, der Fußsteg 40–55 mm. Die Abschrift im Landesarchiv Greifswald (B1) ist in einem Ledereinband gebunden und folgt auf die Abschrift des Universitätstatuts von 1545.3 B1 besteht aus einem Konvolut von drei Handschriften auf unterschiedlichem Papier und von verschiedenen Schreibern. Die erste Einfügung von Kapitel V/2 bis Kapitel VIII/3 (pag. 119–124) stammt aus späterer Zeit (18. Jh.), die zweite Einfügung umfasst Kapitel XII/1 bis zum Schluss (pag. 131–134). Letzteres und der Beginn entstanden wohl noch im 17. Jh. Für die Provenienz gibt es keine Hinweise. Die im Stadtarchiv Stralsund erhaltene Abschrift (B2) geht auf den Universitätssekretär F. J. Gerdes (1697–1713) zurück.4 B2 findet sich in der betreffenden Akte auf den ersten 18 Seiten der zweiten Lage. B3 ist in einer Akte mit dem Titel Die Statuten der Juristenfakultät zu Greifswald betreffend (Vol. I. 1705–1838) enthalten und dürfte im Zuge der geplanten Neufassung der Statuten 1705 entstanden sein. B4 Stammt aus einer Sammlung von Privilegien und Statutentexten der Universität im Nachlass des ehemaligen dänischen Generalgouverneurs und Kanzlers der Universität Franz Joachim von Dewitz (vgl. Nr. 45; B4) aus dem Jahr 1716.

Statuta facultatis iuridicae In nomine domini nostri Jesu Christi amen! Collegia in rebuspublicisa esse publicus usus legibus conveniens evincit, nec credimus inveniri, qui contradicat. Esse etiam academias necessarias a

re publica B2, B4.

1 Diese

Figuren finden sich auch auf dem Einband, der die Universitätstatuten von 1545 enthält. Siehe Nr. 9, S. 92f. 2 Vgl. Schmidt/Spieß I/2004, S. XIVf. 3 Siehe Nr. 9 (B5). 4 Siehe Nr. 45 (B3).

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communis totius orbis confessio est. Rursus in academiis reperiri facultatum collegia disciplinarum et negotiorum exigit diversitas. Fas est illis collegiis de rebus ad suam artem et professionem spectantibus statuere, id vero non ratione iurisdictionis, sed pacti et conventionis, quae collegiatorum animos et corda in fraternam combinat concordiam, et ne qua rixa vinculum illud solvat vel perniciosa contentio inter se invicem collidat, quomodo illa fraternitas ali retineri et unicuique suum ius tribui debeat, prospicit. Exemplo aliarum facultatum in hac nostra et aliis germaniae academiis nos iurisconculti et antecessores, Franciscus Stypman, iuris utriusque doctor, professor ordinarius, consistorii ecclesiastici assessor, pro tempore academiaea rector et facultatis iuridicae decanus, Matthias Stephani, iuris utriusque doctor, professor ordinarius et facultatis iuridicae senior, Joachimus Volschovius, iuris utriusque doctor, professor ordinarius et consistorii ecclesiastici director, qui antea incerto magis iure quam lege facta regebamur, convenimus in certa capita, quibus morem hactenus observatum aeternum valitura lege firmavimus, nova ex usu et tempore sumpta adiecimus et indissolubili amicoque nexu ad commune facultatis et academiae bonum nos devinximus. Caput I. De numero facultistarum 1 Tres facere collegium iurisconsultus Neratiusb 1 nervose tradit et tot sufficere; nec opus esse plures amplius assciscere longorum annorum observantia et statuta nostrae academiaec ordinant, eumque numerum nos ordinarie in posterum habituros decernimus. 2 Quia vero iuxta statuta academiae successus eius prosper quartum adicere potest, stabit apud facultistas arbitrium decernendi, quando felix ille successus sit, salvo tamen patroni academiae iure et statuto corporis academici, si quartum haberi velint. 3 Extraordinariid iuris professorese membra facultatis non sunto nec ad actus et consilia eius admittuntor. a

geändert aus acadimiae B1; am Rand nota bene B1. b Necatius B1, B2. c danach et novissimus recessus visitationis academiae B4. d über der Zeile von anderer Hand adiuncti B1. d statt der letzten drei Wörter adiumcti facultatis iuridicae B4. 1 Lucius

Neratius Priscus (57/58–133 n. Chr.) war römischer Jurist.

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4 Qui membrum facultatis esse velit, promotus doctor iuris esto in hac vel alia Germaniae academia. Nobilis professora, licentiatus iuris et magister artium, qui summum in iure gradum non habent, non recipiuntor. 5 Si numerus collegarum ad eam paucitatem redactus fuerit, ut unus tantum supersit, iste, ut quamprimum collegium etiam extra ordinem uno collega eo modo, sicut infra caput 4 descriptum, resarciatur, laborato. Postea iuxta eosdem caput 4b articulos in receptione plurium collegarum descriptos hi duo procedunto. Caput II. De decano facultatis 1 Singulis annis novus decanus constituitor. 2 Id fiat more recepto, ut ei a collega decanatu abeunte Calendis Ianuarii post finitam de nomine Jesu contionem sigillum, originale confirmationis diploma in membranac 1 et liber statutorum mittatur et omnia fausta voveantur. Hic dies perpetuo durato. 3 In constitutione hic ordo servatord, ut eodem modo, quo quis in facultatem receptus est, decanus constituature. 4 Hoc tamen excepto, ut, qui recensf membrum facultatis factus est, prima vice decanatum non capiat, sed ad seniorem facultatis transferatur, qui deinde successori tradat, usque dum eum altera vice ordo attigerit, tunc decanus esto. a

die letzten zwei Wörter fehlen B4. bcapitis quarti B1. c die letzten fünf Wörter am Rand von gleicher Hand nachgetragen. d geändert aus seratur B1. e instituatur B4. f verbessert auf Rasur. 1 Vgl.

Bestätigungsurkunde vom 1. Dezember 1642 auf Pergament, siehe Nr. 53.

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5 Si per dei voluntatem decanus ex vivis excesserit vel ad alia loca vocatus tempore decanatus abierit, prodecanus ipsius antecessor esto. 6 Si vero alii casus obtigerint, veluti si quis in aulam vocetur, legationibus adhibeatur, emeritus sit, decani officium non habeto vel, si placuerit dominis collegis ipsi id offerri ex reditibus, sicut infra caput II dictum,1 percipito. Caput III. De officio decani 1 Decanus statutorum custos et vindex esto, ne in praeiudicium eorum quid admittatur, sed, ut concordia, amor et pax inter collegas servetur, caveto. 2 Apud decanum candidati iuris gradum suscepturi nomen suum per schedulam profiteantura. 3 Disputatio a professoribus extraordinariisb, aliis doctoribus vel licentiatis iuris, etiam aliarum facultatum professoribus vel studiosis, quam decanus antea non vidit, non habetor. 4 Membra facultatis non opus habento suas disputationes examini decani, nisi proprio motu facere velint vel causae gravitas id exposcat, subicere. 5 Disputationes inaugurales, quia candidati per se conscribunt, totum collegium videto.

a

verbessert aus profiteantor; profiteantor B4; profitentor B1. b statt der letzten drei Wörter ab adiunctis facultatis iuridicae B4.

1 gemeint

ist Kap. 11, siehe unten.

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6 Decanus collegas, quando facultatis conditio flagitaverit, convocato. 7 Decanus facultatis disputationibus publicis a principio usque ad finem interesto vel alium ex collegis, ut id officium suo nomine suscipere velit, rogato. Ne studiosi vel alii ex numero opponentium cavillationibus et argutis dicteriis se exagitent, sed placide de utilibus et scitu necessariis quaestionibus inter se conferant, operam dato. 8 Imprimis, ne tumultu disputantes turbent alii vel risu inhonesto eruditionem sugillent, studeto. 9 Si certamen altius evexerit disputantes, suam auctoritatem interponito. 10 Decanus in librum statutorum, quid toto anno gestum fuerit in facultate et, quae ad facultatem spectant, referto. Reliqua per magnificum dominum rectorem annalibus academiae traduntor. 11 Quando ex civitate abit decanus ad tempus, vices suas prodecano tamdiu committito. Caput IV. De privilegio nominationis, cooptandis in collegium facultatis eorumque officio 1 Nemo membrum nostrae facultatis esto, nisi iuxta privilegium academiae concessum rite prius ad professoratum toti corpori academiae a decano facultatis iuridicae nominatus, a toto corpore approbatus, patrono academiae praesentatus, ab eo litteris, ut moris, vocatus et postea a magnifico domino rectore in numerum professorum praevio iuramento receptus sit.

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2 Exspectativas vel concessiones in posterum nemo acquirito. Indignum enim visum aliquem collegarum fata velle festinare et indebito modo se collegio intrudere. 3 Si a patrono academiae vel alio principea, quis commendatus sit vel proprio motu ei princeps exspectativas concesseritb, facultas cum magnifico domino rectore illud privilegio nominationis contrariaric exponito. 4 Facultas non esto obligata professorem iuris extraordinariumd vel doctorem iuris alterius facultatis professorem in locum facultatis vacantem nominare, sed libere utitor privilegio nominationis et, quem idoneum iudicaverit, eum nominato.e 5 Quando mortuo vel secedente in alia loca collega statio eius vacare coeperit et quis eam rursus ambiverit scripto hoc apud decanum significato. 6 Si decanus et reliqui collegae petentem dignum iudicaverint, ad se postridie Calendas Ianuarii decanus vocato et in praesentia reliquorum facultistarum collegio iuridico associato. 7 Nemo ante illum diem, quamvis antea professor constitutus sit et litteris illud petierit, recipitor. 8 Receptus stipulata manu se statuta facultatis religiose servaturum et nihil contra ea facturum esse sub poena exclusionis promittito. a statt

der letzten zwei Wörter cancellario B4. blargitus fuerit B1. c danach modeste B4. d statt der letzten drei Wörter adiunctum facultatis iuridicae B4. e am Rand ergänzt an huic derogatum per recessum visitationis novissimum litterae debitari forti posset B1.

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Caput V. De officio facultistarum inter se et erga decanum 1 Inter membra facultatis omnis benevolentia et concordia et studium alterius iuvandi vigeto. Prorsus animus ulla ratione vel praetextu alteri incommodandi abesto. 2 Quoties quis a decano vocatus fuerit, non emaneto. 3 Ad minimum singulis quadrantibus anni collegae semel conveniunto et super bono facultatis deliberanto. 4 Si reliqui collegae, quid in detrimentum facultatis factum intellexerint vel sciverint, decanum, ut is cum reliquis convocatis colloqui et mature obviare possit, admonento. 5 Si quis iustam absentiae causam habet a decano perquirito, quid actum et suam mentem per schedulam explicato. 6 Si quis semel vel bis a decano vocatus temere emanserit nec monitus a collegis venerit vel se legitime excusaverit, a collegio et eius annuis reditibus ad tempus removetor vel plane excluditor.a 7 In conventibus facultatis nemo rixas sub multa quatuor florenorum moveto. 8 Nemo ullo tempore facultatem sub poena perpetuae exclusionis deponito. a

am Rand ergänzt Eadem in ratio, si quis retineret propositionem decani ad facultatem et semel vel bis movitur, eam ulteris communicare recusat, id quod excluditur doctor Augustinus Balthasaris e facultate ansam dedit anno 1738 cuius intuitu his nondum decisa, B1.

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9 Nemo collegas in aliis iudiciis diffamato, sed, si quid contra eos habet, iudicio coram magnifico domino rectore academiae sub eadem poena experitor. Caput VI. De votis et deliberationibus et actis 1 Quia facultas nostra collegium prudentum est, ad quod ex nostra patria aliisque remotioribus et vicinis regionibus et civitatibus acta iuridica vel informationes iuris mitti solent, membra omne studium, ut facultati favorem et amorem conciliare possint, adhibento. 2 In deliberationibus obvenientium casuum vel lectione actorum et informationum decanus duo vota habeto. Usu observatum patrem et filium, duos etiam fratres in facultate esse simul posse; ne vero hica suspicio in votis sit, quando unus ex illis decanus est, tunc duo vota non habetob, sed tantum unum; immo unus ex illis plane suo voto abstineto; ne vero causa impedimentum habeat, denuo ventilator; et in dubio alius doctus et probus iurisconsultus adhibetor. 3 Decanus in deliberationibus proponito. 4 Decanus in actis et informationibus sigilla aperito et sententiam vel informationem concipito. Cum vero plures processus simul mittuntur, reliqui collegae eius laborem sublevanto. 5 Vota collegarum tam in deliberationibus quam in actis secreta unusquisque habeto nec ulli sub poena decem florenorum revelato. 6 Nemo in collegio alteri vel iuventutem obicito vel senium exprobrato, omnia summa fide, candore et concordia aguntor. Si unus vel alter dubitat, a verbessert

aus his.

b geändert

aus habeato.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

per verba (ita puto, ita mihi videtur vel alia humaniora) rationibus ex iure et actis sumptis suam mentem exponito, nequaquam vero aculeatis quaestionibus (quid? male hoc positum, contra principia iuris et similibus) decanum et collegas pungito. 7 Decanus rationes decisionis singulis sententiis et informationibus ex iure et actis deductas subiungito. Unusquisque vero suum dissensum vel consensum ascribito. 8 Maior pars in deliberationibus et informationibus et sententiis concludito. 9 Quicquid sportularum nomine acceperit decanus, sub calce conceptorum responsorum assignato. Si nihil a tabellariis allatum fuerit, ipse ex studio et labore arbitrator. 10 Finito decanatu decanus acta sui anni in fasciculum colligito et archivo academiae, quo futura posteritas et consulentes olim informari possint, inferto. 11 Tali fasciculo titulus ut nomen decani contineat praefigitor, exempli gratia acta decanatus doctoris Matthiae Stephani. 12a Antequam acta archivo inferuntur, decanus designationem sportularum abradito vel, si commode id fieri nequit, cancellato et deleto. Caput VII. De sportulis et reditibus facultatis 1 Sportulas pro actis et informationibus secum decanus asservatob.

a fehlt

B4.

bobservato

B2.

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2 Calendis Ianuarii singulis suam portionem mittito. 3 Si vero interea temporis collega expetat, decanus partem dato. Nullatenus vero ante dictas Calendas calculum ponere cogitor. 4 Antequam divisio fiat, quod secretario datum vel alias in facultatis bonum impensum est, detrahitor. 5 In decani arbitrio, quid pro quantitate redituum secretario loco strenae mittere velit, esto. 6 Quando tres sunt facultistae, decanus pro labore et studio, sicut hactenus observatum, dimidiam partem habeto; reliquam ceteri collegae dividunto. Si quatuor sunt, fiant quinque partes; decanus sumito duas, ceteri reliquum. Si duo, fiant tres; decanus sumito duas; una, quae superest, collegae cedito. Si unus erit, integrum percipito, nisi eo casu ob evitandam suspicionem alium extra ordinem in lectionibus actorum sibi assumere velit; tunc cum eo super labore ex arbitrio transigito. Laborato autem, ut collegam quam primum habeat.a 7 Si quid testamento aliave ultima voluntate vel inter vivos facultati donatum fuerit, aequaliter distribuitor, nisi donans aliter disposuerit, quod ipsi liberum esto.b 1,2,3 a

am Rand ergänzt: Ita et doctor Balthasar fecit, cum in causa pastor Dargunensis dominus n. n. usaret votum, tum hocce excluso mecum nondum receptus contulit tuam sententiam weiter unten: atque ut ego laboro, nota bene, B1. b am Rand von anderer Hand nachgetragen De anno gratiae vide pagina 44, 51 et decanatum beati domini Völschovii in anno 1652. Siehe Anm. 1 auf dieser Seite. Darunter von anderer Hand Addenda: decanatum beati domini Carocii 1696 et decanatum beati domini Henningi Christophii Gerdesii 1715 et decanatum Petri Stephani 1651 pagina 62. Siehe Anm. 2. Darunter observatum quoque in decanatu dominus doctor Balthasar de anno 1737 pagina. Siehe Anm. 3 1 (zu

Anm. b) Vgl. Friedländer II/1894, S. 14,34–40, S. 21,42–45, S. 55,36–53. 2 (zu Anm. b) Vgl. Friedländer II/1894, S. 225,5. Schmidt/Spieß II/2004, S. 734. Friedländer II/1894, S. 51,45. 3 (zu Anm. b) Schmidt/Spieß I/2004, S. XV (Eintrag fehlt).

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

8 Honorarium, quod a candidatis facultati offertur, aequaliter dividitor. 9 Si quis promotus testimonium facultatis cupiat, dato ducatum, quem decanus pro labore percipito. 10 Multa a dominis collegis exacta in duas partes dividitor; unam decanus, alteram collega unus vel plures, quot fuerint. 11 Si quis statutis contravenerit, multam ex facultatis reditibus decanus retineto. Caput VIII. De candidatis eorum, examinibus et locatione 1 Quando decano candidatus nomen professus est, mittito dominis collegis epistolam et, cum de eorum mente certior factus est, diem et horam examini candidato praefinito. 2 Examen rigorosum in concilio academiae vel tempore hiemis in aedibus decani peragitor. 3 Candidatus tempore examinis, sicut consuevit, duas amphoras vini Rhenani vel Malvatici praebeto et aliquid Martii panis, uvarum passarum cum amygdalis et saccharo apponito; ultra nihil exigitor.a 4 Finito examine primo declarator idoneus et ei hora secundi examinis ex fortuitis a candidato canone et lege inventis eodem modo sicut prioris peragendi indicitor. a

am Rand ergänzt huic derogatum per novissimum recessum visitationis B1; statt der letzten 21 Wörter pro bellariis 8 taleros solvito B4.

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5 Antequam ad alterum examen admittatur, facultistaruma benevolentiam aliquo munere recognoscito. 6 Honorarium vel munus triginta duosb taleros ne excedito.c 7 Absoluto secundo examine de materia iuris ex scripto vel memoriter in auditorio minori toties, quoties placet, candidatus disserito. 8 Inde de certo die cum decano candidatus de disputatione publice in hyperoo curiae civitatis habenda convenito.d 9 Disputatio ex iure canonico, civili, feudali vel publico sumitor, non ex politicis praeceptis. 10 Pro officio praesidendi decanus duobus rosis aureis remunerator. 11 Promotio doctoralis more consueto in basilica sancti Nicolai sollemni panegyri instituitor. 12 Singulos doctorandos quatuor pueri cum facibus praecedunto. 13 Decanus oratione actum auspicator. Iunior ex facultatistis rogato vicecancellarium licentiam promovendi doctorandi a decano; quo facto sollemnia ordinantor. Inde doctor novellus orationem super quaestione a a

facutistarum. b quadringinta B4. c am Rand Hodie cum bellaria non dentur, solventur taleri 48 B1. d am Rand vide recessus visitationis B1.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

puero proposita et gratiarum actionem habeto, nisi plures fuerint; tunc ultimus gratias agito. 14 Vicecancellarius et magnificus rector singuli librum quinque talerisa constantem et chirothecasb, sive unus sive plures doctorandi fuerint, capiuntoc. 15 Unusquisque facultistarumd pari chirothecarum cume ulna serici donantor.f 16 Ex arbitrio noviter creati doctoris esto, quo munere officium decani in peractis caeremoniis doctoralibus obitum agnoscere velit. 17 Promotionem tam licentiae quam doctoratus decanus iste, apud quem nomen suum candidatus professus est, habeto. 18 Si unus candidatus apud hunc, alter vel plures apud alium successorem nomina profitentur, promotionem, apud quem primus nomen dedit, peragito vel ex aequo, quod candidati obtulerunt pro praesidio et doctura, distribuitor. 19 Filii professorum nihil facultati numeranto, sed gratis examinantor. 20 Si decanus propter morbum vel alias causas aeque graves prohibeatur officio suo praeesseg, prodecanus, ipsius antecessor, facito. De honorario inter se conveniunto. a fehlt B4. b die letzten zwei Wörter fehlen B4. c am Rand Hoc mutatum est per derogatum recessum ut et sequens statutum B1. d ex facultistis B1, B2. e die letzten drei Wörter fehlen B4. f am Rand Ut pro hocce facultistarum compendio candidati solverent 4 imperiales joachimicis in specie sub decanatu Augustinus Balthasaris 1739 decrevit facultas. Primus fuit [Stypmann], qui tantum dedit, cum antea saltem 3 dederint candidati. B1. g proesse B1.

Statuten der Juristenfakultät (1642)

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21 Numquam sit in arbitrio decani, cui velit impeditusa illud committere; sed, si dubium interveniat, apud totum collegium decisio esto, quis partes istiusb muneris suscipere debeat. 22 Illegitimo coitu natisc, famosis, notatis, quos scelus et turpitudo inquinat, suspectisd de enormi excessu vel crimine, exempli gratia adulterii, stupri, homicidii, famosi libelli etc., antequam sententia, quam ostendere debent, absoluti sint et innocentiam suam purgaverint, portae dignitatum non patento. 23 Candidati eoe ordine, quo nomina professi sunt, collocantor. Si tamen inter eos professor iuris vel consiliarius principis sit, tunc reliquis, etiamsi postremus nomen dedit, praefertor. Potest tamen unus, si velit, alterif sponte cedere. 24 Decanus litteras ad episcopum Camminensem vel sede vacante ad capitulumg, ut honorem vicecancellarii personae nobili vel alii a facultate designatae delegent, concipito.h 25 Facultistae, ut personam vicecancellarii ex numero facultistarumi prae reliquis quis sustineat, curanto. 26 Absens quis doctor promoveri potest, quando praesens disputavit. Per bullam nemini doctura conceditor.

a am Rand von gleicher Hand nachgetragen; fehlt B1. b illius B1. c natus B1; die folgenden zwei Wörter geändert famosus, notatius. d geändert in suspectus, B1. e danach gestrichen unleserlich. f danach sua B1. g die letzten sieben Wörter gestrichen, über der Zeile von späterer Hand Illustrissimum cancellarium concipito B1; so bereits ersetzt B4. h letztes Wort gestrichen, danach ergänzt von Hand wie oben nisi perpetuus constitutus sit procancellarius B1. i am Rand Ergänzung nisi perpetuus adsit procancellaris B1.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

27 Convivia candidati, ubi illis placuerit, sumptu modico nec nimis splendido instruunto.a Caput IX. De horis, lectionibus et disputationibus publicis et privatis 1 Senior facultatis iuxta statuta academiae1 ex iure canonico certam materiam vel librum hora 2 legitob pomeridiana, alter iurisconsultus ex codice, novellis et iure feudali hora 9 matutina, tertius ex pandectis hora 3 pomeridiana, quartus institutiones hora 7 matutina. Si veroc numerus non erit completus, ne institutiones negligantur, inter se facultistae curanto et laborem dividunto.d 2 Lectiones publicae in auditorio iurisconsultorum seu minori, usque dum plura auditoria fuerint, habentor. 3 Decanus vel ab ipso alius collegarum rogatus quotannis disputationem anniversariam exhibeto. 4e Anniversariis vel aliis disputationibus in auditorio maiori dies Saturni vel Mercurii peculiares sunto. 5 Omnibus disputationibus, maxime illis, quaef a nong-facultistis habentur vel a candidatis aut studiosis conscribuntur, illa vocabulah „cum consensu facultatis“, ne vitium, quod absurda, male posita et contradictiones irrepant, si quis sine facultatis consensu disputet, praescribuntor.

a am

Rand vide recessus visitationis B1. b am Rand nachgetragen; fehlt B1. c fehlt B4. d am Rand mutatum per recessum visitationis B1. e geändert zu 74639. f danach gestrichen non. g über der Zeile von gleicher Hand nachgetragen. h vocula B4. 1 Vgl.

Nr. 9, Kap. VIII, S. 113f.

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6 Unus collegarum materiam, quam alter, publice non praelegito, cum id sine invidia et sugillatione fieri nequeat. Privatim vero sine noxa illud facito. 7 Collegium privatum instituturus professorem, cui illa functio commissa est, de qua materiam explicare cupit, sollicitato; postea decanum adito et licentiam rogato. 8 Ab illa hora, qua professor publice legit, uti et tali materia, quam ipse tractat, nisi id cum ipsius consensu fieri possit, abstineto. 9 Tempore feriarum et remissionum lectiones in auditoriis suspenduntor. 10 In feriis tamen exceptis sacris extra ordinem candidato legere materiam, quam alias doctor tractat, aliamve, quae ei placet, fas esto. 11 Candidatis iuris nondum gradu licentiae ornatis, ut praesidis officium publice in se suscipianta, non conceditor. 12 In explicatione legum et paragraphorum sicut et in disputationibus brevis, perspicuus et rotundus, quantum fieri potest, professor esto. Ut certam aliquam materiam singulis quadrantibus anni absolvat, laborato. 13 Qui alias ex consensu facultatis praelegere cupiunt, moribus honestis, vitab inculpata, alieni ab ebrietate et imprimis schoristicis actionibus sunto. Talis qui non fuerit, ei potestas praelegendi non dator.

a

verbessert aus suscipiat.

b via,

aber Reklamante vita B1.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

Caput X. De assessoribus consistorii et syndico academiae 1 Quia secundum statuta academiae et ordinationem Pomeraniae ecclesiasticam1 duo ex facultate iuridica assessores consistorii sunt, cavento decanus et reliqui collegae, ne illa dignitas in extraneum, qui non est membrum facultatis iuridicae, transferatur, salvo tamen iure nominationis, quod consistorialibus in nominatione assesssoris competit. 2a Syndicatum academiae hactenus iurisconsulti gesserunt; providento ergo decanus et reliqui collegae, ne alii extraordinario professori vel ordinario in philosophia in praeiudicium facultatis committatur. b 3c Si futuro tempore syndicum vel duos universitasd elegerit, inter se pretium, quod pro labore universitas constituerit, dividunto. 4e Senior facultatisf vel illi duo, qui primi in facultate fuerunt, syndici ab universitate constituuntor. Si unus ob certam causam illam provinciam recusaverit vel ei praeesse non possit, tertius et sic consequenter in facultate cum consensu universitatisg assumitor. Numquam talis ordo intermittitor. Caput XI. De emeritis, absentibus et substitutis 1 Emeritus nemo quam, quem patronus academiae talem declaraverit, esto. 2 Emeritus omnibus privilegiis, salario, immunitatibus, habitatione, quae ordinarie ut professor habet, sicut actu docens fruitor. a

fehlt B4. b über der Zeile und zwischen den Zeilen ergänzt quod ex praescripto recessus novissimi adiunctus iuridicae facultatis, qui si non adest senior vel illi duo, qui primi in facultate fuere syndici munere ex voluntate concilii funguntor, si unus ob certam causam illam provinciam recusaverit vel illi praeesse non possit, tertius ex facultate assumitor, numquam talis ordo intermittitor B1. c fehlt B4. d geändert aus universitatis. e fehlt B4. f fehlt B1. g geändert aus ac.

1 Vgl.

Nr. 9, Kap. VIII, S. 113f. und Pommersche Kirchenordnung von 1563/69: Sehling 1911, S. 389.

Statuten der Juristenfakultät (1642)

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3 Absens ex iusta causa in negotiis academiae brevi tempore ad quadrantem anni forsan vel cum patroni voluntate longius eadem, quae alii praesentes, adipiscitor. 4 Longo tempore absens vel in aula commorans salarium quidem ordinarium habeto, sed a reditibus facultatis et illis, quae ob examen candidatorum percipiuntur, excluditor. 5 Emeritus vero, qui acta amplius legere non potest, tam ordinarium salarium quam accidentia, tam ratione sportularum ex actis quam redituum ratione decanatus vel facultatis habeto. 6 Viduae facultistarum non modo annum deservitum, sed etiam annum gratiae tam ratione salarii quam accidentium facultatis habento. Laborem gratis facultistae partiuntor.1 7 Numquam ordinarius alterius ordinarii in iuridica facultate, ne lectione iuventus defraudetur, substitutus esto. 8 Loco absentis longo tempore cum consensu patroni et academiae substitutus a tota facultate approbatus legitor. Caput XII. De aedificiis et habitationibus facultatis 1 Tria aedificia facultas iuridica impraesentiarum habet. Illorum primum inhabitat doctor Joachimus Volschovius, secundum certo locarioa a doctore Matthia Stephani possidet doctor Johannes Burgman. Tertium, a ab

hier Schreiber C auf anderem Papier (zwei lose Blätter).

1 Hierhin

gehört Marginalie von Kapitel 7, Nr. 7. Siehe Anm. 1 auf S. 453.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

quod doctori Francisco Stypman obvenit, pauperes gratis incolunt. Quartus aedibus destituitur.a 2 Si facultas ius ad alias aedes habet, ut id quarto restituatur collegae, diligentiam adhibento. 3 Eo ordine, quo quis in facultatem receptus est, unicuique aedes assignantor. Nemo alteri eas praeripito vel, ut alteri praeferatur, sub poena exclusionis machinator. 4 Qui aedes inhabitabiles vel nullas habet, ab universitate locarium annuum viginti florenos accipito. 5 Unus collega alteri litem non moveto, quod propriis aedibus instructus sit. Nihilominus enim ultimus in facultate priori in habitationibus cedet nec enim privatum patrimonium alicui damnosum esse debet. 6 Si professor proprias aedes tenet et illas, quas in facultate habet, locare velit, collega extraneo, si tantum det, praeponitor. 7 Si duo professores a tertio, qui proprias aedes possidet, conducere cupiant, is, qui prior in facultate fuit, si tantum, quantum alter, dare non recusatb, praefertor. Interim is alter in ipsius damnum dolose locarium non augeto. 8 Si quis tamen collegarum inhabitat aedes ad alium collegamc pertinentes, etsi id fiat certo locario, reversalibus, quod in alterius praeiudicium facere nolit, spondeto. a die letzten drei Wörter fehlen B2; B4 mit völlig anderem Text Tres domus habitationi professorum iuris dicatae et destinatae sunt, quae omnes e regione templi nicolaitani et prope illud sitae has vicinas aedes habent, prima quae senioris est, typographi academici, secundo quae secundo professori iuris competit, in fronte plateae, quam germanice Papen-Straße vocamus, facultatis medicae et tertia physici urbani domum. b die letzten sieben Wörter fehlen B4. c collegarum B4.

Statuten der Juristenfakultät (1642)

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9 Ne aedes ruinam faciant, procuratori academiae inquilini mature indicanto. Caput XIII. De secretario facultatis et pedellis 1 Qui universitatis secretarius est, etiam facultatis esto nec mutator, nisi tanta moles sit negotiorum, ut non possit unus ei sufficere; quo casu, quem constituere velint, liberum facultati esto. 2 Pedellus academiae in publicis promotionibus, examinibus et convocationibus collegarum facultati inservito. 3a Acta et informationes iuris per famulum domesticum vel fidelem ancillam collega ad collegam bene involuta et iusto ordine disposita mittito. Caput XIV. De sigillo facultatis et alia supellectile 1 Sigilla facultas duo habet. Argenteum apud decanum cum libro decanatus custoditor. Aeneum secretarius servato. 2 Decanus solus secretarium, ne sigillo facultatis utatur, non iubeto, sed, si quid horum fieri debet, communi id totius facultatis consensu expeditor. 3 Ad supellectilem stanneam, vasa, patinas, cantharosb, quadras candidatus more recepto imperialem donato. 4 Decanus, quod ex usu erit, pro illa pecunia conficic curato. a verbessert

aus 4.

b verbessert

aus cantharas.

c confui

B1.

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Statuten der Juristenfakultät (1642)

5 Illa supellectile in promotionibus et nuptiis facultistae utuntor. Caput XV. De sessionibus in templo et auditorio, votis, processionibus facultistarum 1 Decanus opera magnifici domini rectoris, ut iurisconsulti in sessionibus, processionibus et votis in senatu academico iuxta statuta et observatam consuetudinema defendantur, laborato. 2 Idem quoad alios professores extraordinarios et alios doctoresb observatorc. Caput XVI. De executione statutorum 1 Quilibet datae fidei memor haec omnia sancte sub certa multa vel poena exclusionis, ut superius dispositum, servato. 2 Si praeter omnem opinionem inter collegas dissidium oritur, decanus id componito; si decanod cum aliis, magnificus rector; et tandem, si absistere nolint, totum concilium; vel si partes gravius exacerbatae fuerunt, ex collegis arbitros pro lubitu, qui summarie causam definiant, legunto. Concepta Calendis Septembribuse anni 1642, scripsimus et subscripsimus Franciscus Stypman iuris utriusque doctor et professor ordinarius pro tempore decanus, Matthias Stephani, iuris utriusque doctor et antecessor ordinarius senior, Joachimus Volschovius, iuris utriusque doctor et professor ordinarius.f

a statt

der letzten vier Wörter novissimum visitationis academiae recessum B4. b statt der letzten fünf Wörter iuris doctores B4. c observatos B2. d die letzten zwei Wörter verbessert. e verbessert aus Decembribus. f darunter von anderer Hand B1 singulare hisce statutis adieciendum fuisset caput de nominatione et conditione adiunctorum facultatis.

Bestätigung der Statuten der Juristenfakultät (1642)

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53. 1642 Dezember 1, Greifswald Rektor und Konzil bestätigen die Statuten der Juristenfakultät A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Urkunden Nr. 134. Ausfertigung, angehängtes Siegel des Ausstellers in Blechkapsel; Format 470x340 mm, Umbug 52 mm. B – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät, pag. 27–31; Format 290x192 mm. D – Roderich Schmidt/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Die Matrikel der Universität Greifswald und die Dekanatsbücher der Theologischen, der Juristischen und der Philosophischen Fakultät 1700–1821, Bd. 2: Text der Dekanatsbücher (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 6.2), Stuttgart 2004, S. 809–811. Nachdem die neuen Statuten der Juristenfakultät am 28. November 1642 im Konzil beraten und beschlossen worden waren, erfolgte die Bestätigung drei Tage später. Das Dekanatsbuch legte fest, dass diese Bestätigung immer vom jeweiligen Dekan verwahrt werden werden müsse.1 A ist eine repräsentative Ausfertigung der Bestätigung der Fakultätsstatuten auf Pergament. Der Text wurde im Stil und in den Typen gedruckt, die üblicherweise für die gedruckten Mandate von Rektor und Konzil benutzt wurden, zeichnet sich aber durch die Verwendung einer auffälligen Schmuckinitiale aus. Besiegelt ist die Urkunde mit dem spitzovalen Universitätssiegel von 1456. Im Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät ist die Abschrift (B) unter der Überschrift Confirmatio statutorum facultatis enthalten, die von der gleichen Hand geschrieben ist wie der vorhergehende Statutentext von 1642 (Vgl. Nr. 52).

Collegia iurisconsultorum non nudius tertius primum coepisse, sed a loginquo sua accersere initia in propatulo est. Primitus, ut quisque fidebat suo ingenio, publice de iure respondebat. Haec de se opinio, cum multos immodice sufflaret, Augustus imperator ex sua auctoritatea responderi voluit; cuius exemplum Tiberius secutus beneficii loco egregii nominis iurisconsulto Sabino illud concessit.2 Ab eo Hadrianus idem petenti rescripsit: Hoc non tam peti quam praestari solere facto et specimine a authoritate. 1 Friedländer

I/1893, S. 620. 2 Masurius Sabinus – römischer Jurist unter Tiberius (14– 37 n. Chr.), dem Nachfolger von Kaiser Augustus (27 v. Chr.–14 n. Chr.).

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Bestätigung der Statuten der Juristenfakultät (1642)

eruditionem ostendenti. Cum vero singulis civitatibus ipsi imperatores adesse non possent, Iulianus1 ordini iurisconsultorum istud commisit, ne quis temere vel repente prosiliret ad hoc munus, sed iudicio eius approbatus decretum mereretur optimorum conspirante consensu. Inde pedetentim in academiis Germaniae translato in eam ex oriente imperio collegia iuridica erecta ita dicta, quod publica auctoritatea unius conditionis, professionis et ordinis homines coirent, qui, quia facultatem habebant de iure respondendi et aliis eam per titulum doctoratus conferendi, ab illa potestate toti ordini facultatis iuridicae nomen pepererunt, ut iam dubitandum non sit, quin publica auctoritate illa collegia nitantur, utpote quae doctoralia insignia, quae ad summa maiestatis iura pertinent, consensu principis erigentis tamquam patroni imperatorisque tamquam confirmantis unamquamque academiam bene meritis ob testatam domi publicitusque virtutem et eruditionem conferunt. Nemo igitur hos congressus pro illicitis conventiculis censeat, quos imperator, princeps, patronus aliique superiores sua voluntate, consensu et liberalitate erigunt et corroborant. Summa eorum utilitas omnium commendationem meretur. Etenim per talis ordinis collegas seu facultistas vulgari vocabulo iura in academiis publice docentur, leges nervose explicantur, illarum usus ad forum dirigitur. Habent studiosi, ubi legalis scientiae methodum hauriant, inveniunt calcaria et incitamenta ad maiora, demum, si summis viribus incubuerint, licentiae vel doctoratus insignia opera promotoris quasi brevi ab ipso imperatore manu laboris et periculi pretium omnium votis et gratulationibus comitati reportant. In cetera vita, cum respublica egregiis ingeniis vel apud principem vel in civitatibus gubernanda pro parte committitur, sive etiam ambigua causarum fata patroni suae defensionis viribus vel gloriosae vocis confisi munimine dirimere debeant, sicut non licet ob legum inexplicabiles alibi nodos hic involutas facti circumstantias ubique et omnibus aeque esse perspicacibus, tuto tale collegium adiri potest, ubi homines ab odio et amicitia sequestrati, medii reo et actori, nulli noti, pro intellectu et conscientia causas dirimunt et iudici tamquam olim praetores formulam, quam in pronuntiando sequatur, praescribunt. Hinc videmus, quomodo imperator, reges, principes, respublicae, civitates, nobiles cives, singuli ea agminatim frequentent ac consulant. Non secus, ut Amphyctionum consessusb ad Thermopylas pro sanctissimo ab omnibus Graecis habitus et, si causa dubia incideret, tamquam oraculum ob notam integritatem iurisque a authoritate. 1 Publius

b concessus

B1.

Salvius Iulianus – römischer Jurist, Quästor und Volkstribun unter Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.).

Bestätigung der Statuten der Juristenfakultät (1642)

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aequalem distributionem aditus fuit, ita hodie in Germaniae academiis ab indigenis et exteris iurisconsultorum collegia velut iustitiae delubra et sacella pro ea, qua pollent, iuris aequique sanctitate coluntur et suspiciuntur. Et cum inter alias academias nostra Gryphiswaldensis a prima fundatione talem iurisconsultorum consessuma, qui nostratibus et exteris saepius saluberrima consilia suppeditavit, possideat, ne illud Palladium periret, placuit iurisconsultis et antecessoribus exemplo aliarum facultatum ex consuetudine et aliis obvenientibus negotiis certa quaedam statuta concipere et in iis de rebus ad incrementum facultatis iuridicae et ornamentum totius corporis academici spectantibus habita matura invicem deliberatione disponere. Ne vero quis putet in his statutis ea contineri, quae publica lege prohibita sunt, voluerunt censurae senatus academici ea submittere. Cum igitur non tam ex nuda lectione quam accurata eorundem perlustratione senatui academico constiterit nihil in saluberrimis his statutis contineri, quod iuri et aequitati vel etiam consuetudini et statutis academiae et reliquarum facultatum huius universitatis sit contrarium, potius omnia ad concordiam inter collegas retinendam et contentiones avertendas directa esse, ideo magnificus rector cum toto senatu academico exhibita illa facultatis iuridicae statuta approbavit, approbata confirmavit, confirmata vim legis inter professores iuridicae facultatis obtinere voluit, ita quidem, si aliquando, quod omen deus ter optimus maximus prohibessit, in facultate dictae controversiae exoriantur secundum statuta haec et pactiones, quas collegium iuridicum sibi ipsi tulit, diiudicari, decidi et definiri debeant; in cuius rei maiorem fidem universitas hoc ius statuarium iuridicae facultatis impressione sigilli sui munire voluit. Actum Gryphiswaldiae Calendis Decembribus anno 1642.b

a

concessus B1. b Darunter folgt in B1 (Locus sigilli) und Hanc confirmationis copiam cum suo vero maioreque universitatis sigillo corroborato originali verbotenus concordare habita diligenti collatione attestor ego, Michael Cnuth, publicus et immatriculatus notarius almaeque universitatis Gryphiswaldensis secretarius hac mea subscriptione etc.

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Anerkennung der Privilegien der Universität (1643)

54. 1643 Juni 22, Wismar Johan Oxenstiernas Resolution über die Privilegien der Universität A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 13, pag. 189– 193. Ausfertigung, behändigt, aufgedrücktes Siegel; 2 Bogen, S. 1–5 mit Text; Format 325x206 mm. Neben Alexander Erskein hatte sich seit 1641 Johan Oxenstierna, der ständige Legat Schwedens in Deutschland, um die Wiederaufrichtung der Universität bemüht. Im April 1642 hatte er Greifswald persönlich besucht.1 Die Bemühungen der schwedischen Regierung richteten sich in dieser Zeit besonders auf die Ergänzung des Lehrkörpers zu Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Universität und auf die Sicherung ihrer wirtschaftlichen Grundlagen. Bereits mit einer Resolution vom 2. März 1643 hatte Oxenstierna die Sicherung des canon rugianus aus der Dotation von 1563 und die Vermeidung zusätzlicher Lasten für das Amt Eldena zugesagt.2 Die vorliegende Resolution ist im Grunde genommen die erste weitergehende Willenserklärung der schwedischen Obrigkeit, die Universität nicht nur zu fördern, sondern neben den Immunitäten und Privilegien insbesondere das Präsentationsrecht, die Statuten der Fakultäten und ihr Nominationsrecht sowie die akademische Jurisdiktion uneingeschränkt zu erhalten. In A finden sich einige Zusätze von späterer Hand, die in den textkritischen Apparat aufgenommen wurden.

Der Königlichen Mayestät unndt dero reiche Schweden Rahts, Cantzeley Rahts unndta bevollmechtigten Legati in Teutzschlandt, Johan Oxenstirna Axelßohn, Freyherr zu Kymitho, Herr zu Ryholm, Hörningsholm unndt Tulgarnn etc. Hochgedachte Seine Gnaden unndt Excellenz haben aus der ehrwürdigen, wohlehrenvesten, hoch- unndt wohlgelahrten Ern Johannis Beringen3 pro tempore Rectoris Magnifici, Doctoris Francisci Stypmans4, Doctoris Johannis Schonery5 unndt Magistri Johannis von Essen6 uberreichtem a

unndt unndt.

1 Friedländer

I/1893, S. 608ff. 2 UAG Altes Rektorat, St. 7, pag. 73–75. 3 Johann Beringe: Professor an der Theologischen Fakultät und Pastor an der Kirche St. Marien in Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 256; Heyden 1964, S. 101. 4 Franz Stypman († 1650): Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 257. 5 Johann Schöner († 1657): Generalarchiater der schwedischen Armee in Westpommern; seine Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald wurde vertreten, siehe Kosegarten I/1857, S. 247f. 6 Johann von Essen († 1677): Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 259.

Anerkennung der Privilegien der Universität (1643)

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schriftlichem memorial gnedig ersehen, was dieselbe im nahmen ihrer herren principalen zu restauration des löblichen corporis academici in unterthenigkeit zu ubergebena, der notturfft zu sein erachtet, wie nun Seine Gnaden unndt Excellenz iederzeit dero gnedige affection zu gedeylichem aufnehmen der universitet unndt sämbtlichen Herren Professoren contestiret, auch in der that selbst erspühren laßen, so verpleiben dieselbe annoch dabey, unndt seint nicht gemeint, das corpus academicum an dero privilegien, immuniteten, iure praesentationis unndt andern gerechtsahmen oder absonderlich die faculteten an ihren statuten unndt habenden iure nominandi zu beeintrechtigen, oder das solches von jemanden anders unter was praetext oder vorwand es auch gesucht wurde, beschehe zu verhengen, sondern vielmehr dieselbe bey ihren jurisdictionen unndt andern iuribus singularibus gnedig zu mainteniren unndt zu beschützen. Unndt möchten hienegst liebers nichtes sehen als das ambt Eldena dergestaldt beschaffen unndt eingerichtet zu sein, das die Herren Professoren solches nutzbarlich genießen unndt ihre deservita unndt currentia fuglich daraus erheben könten, als aber wegen den jüngsten recidiv daßelbe berichteter maßen also zugerichtet, das die Herren Professoren sich deßen bisher weinig zu erfreuen gehabt, wollen Seine Gnaden unndt Excellenz dem corpori academico für dies mahl mit einem subsidio vonn ein tausent reichsthahlernb succurriren unndt beyspringen, unter der gnedigen zuversicht die Herren Professoren mit läsen, disputiren unndt andern exercitiis academicis sich dergestaldt fleißig unndt unverweislich erweisen werden, das sie zufoderst solches in ihrem gewißen jegen Godt, Ihr Königliche Mayestät unndt Seine Gnaden unndt Excellenz auch sonst iedermänniglichen zu verantworten, auch bey erst furgenommener visitation ihrer negligentz unndt unfleißes halben, sich keines verweises zu befurchten haben mögen. 2. Unndt damit die Herren Professores ratione currentium ins kunftig in etwas versichert unndt furder handt einige ergezligkeit empfinden, das ambt auch zu beßerem aufnehmen gedeyn mögen, laßen Seine Gnaden unndt Excellenz sich den gethanen vorschlag wegen immunitet undt exemption der contribution gefallen unndt gnedig gescheen, das daß ambt Eldena von allen unndt ieden contributionibus so sonst im lande angeordtnet werden möchten, totaliter eximiret unndt befreyet sein möge, gestaldt sie daßelbe hiemit eximiren unndt befreyen. Es werden aber die Herrn Professoren bey ihren ambtsmullern unndt sonst solche anstaldt verfügen, das aller unterschleiff aus andern districten verhutet, ihr unterthanen auch durch gahr zu rigerreuser execution nicht zu sehr graviret a

über der Zeile nachgetragen uber-. offene Stelle im Text eingetragen.

b die

letzten drei Wörter von anderer Hand in eine

470

Anerkennung der Privilegien der Universität (1643)

werden mögen, unter welcher exemption aber iedoch der Licentiat Volschow1 undt wittib zu Grubenhagen nicht begriffen, sondern davon ausgeschloßen sein. 3. Alß auch zu verhütung des holtzverwüstens vona den Herren Professoren einnzureichendes mittell zu sein erachtet, was durch eine general ordre allen zue ieder zeit ahnwehsenden Herren Commendeurs in Griepswaldt zu beobachten, das niemandt sich mugen eigenthätliche niederfel- unndt wegführung der fruchttragenden auch anderer baume unterfangen anbefohlen wurde, haben Seine Gnaden unndt Excellenz eine sothane ordre gebetener maßen verfertigen unndt extradiren laßen. 4. Daß den Herren Professoren der furstlichen dotation zuwieder in die criminal jurisdiction kein eingrieff a senatu oppidano zu Griepswaldt oder sonst jemanden geschehen, sondern der litera dotationis hierin nachgangen, auch der anitzo mit Pretzman undt dem entleibeten soldaten2 furgefallener casus darnach reguliret werde, wollen Seine Gnaden unndt Excellenz verfugen, auch das von dem consilio status hieruber ieder zeit gehalten werde verordtnung ergehen laßen. 5. Es erachten ferner Seine Gnaden unndt Excellenz selbst so wohl der universitet als [dem] gantzen lande nicht wenig zutreglich zu sein sollen, da die communitet wieder aufgerichtet undt einer oder zwene tische gespeiset wurden, gestaldt dan Ihr Königliche Mayestät solches von Ihrer Gnaden undt Excellenz recommendirt. Alß aber die königliche resolution desfals annoch nicht erfolget, dieselbe aber täglich erwarttet wirdt, so werden die Herren Professoren bis dahin dieselbe eingelanget ohnschwer hiemit in geduldt stehen.

a

über der Zeile nachgetragen.

1 Mevius

Völschow (1588–1650): Greifswalder Generalsuperintendent, siehe Kosegarten I/1857, S. 235; Heyden 1964, S. 133. 2 Der Fall wird in den Rektoratsmemorabilien nicht erwähnt, auch Prozessakten haben sich nicht erhalten.

Anerkennung der Privilegien der Universität (1643)

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6. So erachten Seine Gnaden unndt Excellenz der studirenden jugendt höchstnötig zu sein, das ein buchführer der ohrten sein möge. Alß sich aber einer mit der condition, das er eine absonderliche buchtrückerei haben möge, angeben, undt Seine Gnaden unndt Excellenz nicht eigentlich informiret, ob der ietziger zu Griepswaldt ahnwesender buchtrucker auch dergestaldt privilegyret, das er allein der ohrten sein solle. So wollen dieselbe dem consilio status sich desfals zu informiren commission erteylen, unndt da kein gewißes privilegium desfals verhanden, laßen Seine Gnaden unndt Excellenz wohl gescheen, das wie bey andern universitäten auch daselbst zwey drückereyen sein unndt also der buchfuhrer mit solcher condition angenommena werde. Entzwischen werden die Herren Professoren den ietzigen buchtrucker zur bescheidenheit unndt dahin, das er die studiosen im taxt nicht ubersetze unndt desfals zur bestraffung gezogen werde, gebuhrlich anweisen. 7. Daß der universitet dem instrumento dotationis zuwiedern die muhle zue Hanshagen, wie nicht weniger die pächte unndt was derselben sonst aus cassin verschrieben, nicht weiterb vorenthalten, sondern wiederumb restituiret werden möge, haben Seine Gnaden undt Excellenz an den inspectoren zu Wolgast ordre ergehen laßen. 8. Wegen der paßfuhren laßens Seine Gnaden unndt Excellenz bey voriger zu Stettin erteylten verordtnung1 unndt dabey bewenden, das von dem aus demc consilio status verordtnetem Praesidenten, als da Herr Essken2 anwesend von ihm, bey abwesenheit deßelben aber vom Herren Resident Halleno3 uf der herren hoffgerichtsbedienten ansuchen päße erteylet werden sollen. Dieses ist des Herren Legati Gnaden unndt Excellenz uf der sämptlichen Herren Professoren unterthenig eingereichten memoriall sich gnedig resolviren wollen. Uhrkundtlich Seiner Gnaden unndt Excellenz eigenhändtlichen subscription unndt furgesteltem insiegels. Actum Wißmar den 22. Junii 1643 etc. a

angenommenen. nachgetragen.

b danach

gestrichen müge.

c die

letzten zwei Wörter über der Zeile

1 Resolution vom 2. März 1643 in UAG Altes Rektorat, St. 7, pag. 73–75. 2 Alexander Erskein (1598–1656): Präsident des vorpommerschen Hofgerichts, siehe Droste 2006, S. 390–391. 3 Johan Halen (1588–1659): Schwedischer Regierungsrat in Pommern, siehe Droste 2006, S. 395.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

9. Endtlich hetten Seine Gnaden unndt Excellenz gerne sehen mögen, das dero obliegende hohe affairen deroselben so viel zeit vergönnen wollen, das sie gebetener maßen uf des Secretarii Stypmans undt Jean Vestrings1 angestelte doctoral promotion hetten beywohnen können, aldieweil aber solches nicht gescheen mögen, haben dieselbe an dero stadt solchem actui beyzuwohnen dem wohledlen, vest- undt hochgelahrten Herrn Johan Hallenusa commission erteylet, die gepetene wildtzettel aber dabey erteylen laßen. Actum ut supra etc. Johan Oxenstierna Axelson manu propriab 55. 1643 Dezember 4, Greifswald Instruktion der Universität für die dem Amtmann auf Eldena als Inspektoren beigeordneten Professoren A1 1643 – (4. Dezember 1643), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 2617, fol. 1–3; Ausfertigung, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers, 2 Bogen, S. 1–6 mit Text; Format 296x195 mm. A2 1645 – (20. Dezember 1645), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 197–200; Ausfertigung, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers, 2 Bogen; S. 1–8 mit Text; Format 305x200 mm. A3 1652 – (17. Dezember 1652), Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 2617, fol. 7–9; Ausfertigung, aufgedrücktes Siegel des Ausstellers, 2 Bogen, S. 1–6 mit Text; Format 304x196 mm. B 1652 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 201– 202; Format 318x197 mm. Die mangelnde Wirkung der 1641 vorgenommenen Veränderungen in der Verwaltung des Amtes, vor allem aber die Amtsführung des neuen Amtmanns Georg Gamberotius, gaben der Universität bereits früh vielfältig Anlass zur Klage.2 Die Misserfolge der Amtmänner bei der Reorganisation des Amtes und der Vera

die letzten zwei Wörter nachträglich in freien Raum eingetragen. Unterschrift.

1 Johan

b eigenhändige

Vestring (ca. 1616–ca. 1662): Vize-Syndikus und Mitglied des Rats der Stadt Reval; er verteidigte am 12.–13. Juni 1643 seine Doktorarbeit an der Universität Greifswald, siehe Tering 2007, S. 287. 2 Asmus 2006, S. 77. Biesner 1839, S. 525. UAG Altes Rektorat, R 729.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

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besserung der Einnahmen führten nun dazu, dass die schon in der letzten Phase der Amtsführung Georg Völschows 1641 verschärften Kontrollaufgaben für die Inspektoren erneuert wurden (vgl. Nr. 49). Die Inspektoren sollten nun auch Beschwerden der Amtsuntertanen prüfen, Aufsichtspflichten gegenüber anderen Beamten und Amtsdienern wahrnehmen, ihre Unterredungen mit dem Amtmann protokollieren und Rektor und Konzil stärker informieren, als das in den früheren Instruktionen vorgesehen war. Die Instruktion für die dem Amtmann auf Eldena beigeordneten Inspektoren ist in Fassungen aus den Jahren 1643, 1645 und 1652 überliefert. Sie liegen sämtlich als Ausfertigungen vor. Von A1652 ist zudem eine Abschrift (B1652) überliefert. Grundlage für die Edition ist A1643. Hier wurden zahlreiche Änderungen angebracht, die in A1645 übernommen wurden, in welchen sie wiederum handschriftliche Ergänzungen und Korrekturen finden, die in A1652 eingingen. Die jeweiligen Erweiterungen und Änderungen der jüngeren Fassungen werden im Kommentar wiedergegeben. Am Ende von A1645 finden sich zudem – wie schon 1641 – Nebeninstruktionen, die die eigentliche Instruktion um aktuelle Erfordernisse in speziellen Fällen zeitgebunden erweitern. Sie sind in mindestens drei Etappen bis 1649 fortgeführt worden und wurden, in Anbetracht ihres kasualen Charakters, nicht in die Edition aufgenommen.

Instructio, Wornach sich die beiden Herren Professores, so jedes jahr dem Procuratora uff Eldena zugeordnet werden, zu achten: 1. Weil zweiffelsfrey viele sachen bey verwaltung deß Ambts Eldena vorlauffen werden, welche Herrn Georg Gambertiusb für seinen kopff alleine auff sich zu nehmen und zu dirigiren bedencken tragen möchte, und aber durch vielfältige concilia und convocationes der sembtlichen Herren Professorum dieselbe an ihrer profession und ambtsarbeitc mercklich behindert werden möchten; hatt es dem Magnifico Domino Rectori, Decanis Facultatum und sämbtlichen Professoribus gefallen, das alle jahr zweene ihres mitels dem Herrn Ambtman adjungiret wurden, mit welchen er sich in furfallenden sachen besprechen, die auch, do es nöthig, und der sachen importantz erfoderte, es weiter anß ganze concilium academicum bringen konnten. Und sein fur dißmahl und auff diß jahr die

a

über der Zeile nachgetragen, darunter gestrichen Herr Ambtman A 1643; den beambten A 1645. b am Rand nachgetragen: deleatur were Gamberotii huius von sachen die die beambten und pensionarii; statt der letzten drei Wörter die beambten und pensionarii A 1645; der Herr Haubtman und pensionarii A 1652. c durch ambtsverrichtungen ersetzt A 1652.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

wolehrenveste, vorstachtbare, hoch- und wolgelartea Herrn Doctor Petrus Stephani1 und Herrn Magister Johannis von Essen2, respective Ius Utriusque et Phil. Practicaeb Professores ordinariic, communi suffragio, erwehlet und verordnet. Hernacher soll zwar jedeßmahl einer ex juridica facultate erwehlet, demselben aber der ander ex caeteris facultatibus, wie die auff einander folgen, adjungiret werden.d 2. Derer ambt soll sein: Das sie nebst dem Herrn Ambtman, fleißige achtung darrauff geben, damit daß reiche Christi in den kirchen, darinnen die Universität daß ius patronatus hatt, befodert, den dienern göttliches wortes daß ihrige aus dem ambte und von anderen interessenten gefolget. Die kirchen und capellen in baulichen wesen, sambt ihrem patrimonio conserviret,e insonderheit die beiden paurenf, so zu deß Herrn Generalis Superintendentis officio gehören, foderlichst eingerichtet und plene ersezet werden mügen, damit sie ihre vollenkommene pächte selbst außgeben können.g 3. Do in iurisdictionalibus etwas zweiffelhafftiges furfiele, werden sie, auff erinnern des Herrn Ambtmans ihm ihren gutten rhat mittheilen. h

a

statt der letzten drei Wörter großachtbare und hochgelahrte A 1652. b die Bezeichnungen der Professoren änderten sich in den einzelnen Texten mit den Personen. c am Rand nachgetragen Nomi[na]tum iam constituendi A 1643. d am Rand nachgetragen Dafern er nicht erhebliche ursachen sich zu entschuldigen habe. In quo casualium sui ordinis substutuere opus fuerit nequit academia detrimenti capiat A 1643. e die rechnung jährlich abgehöret A 1652. f am Rand nachgetragen Hoc poti manere sive placet et omitti [...] iam illi reditus [...]. Sed melius […] ut retineatur A 1645. g danach gestrichen Biß hin; daneben am Rand nachgetragen Bis hin bekomtt ers auß der Ambtscheune A 1643. h sonderlich criminalibus A 1652. 1 Petrus

Stephani (†1660): Professor an der Juristischen Fakultät Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 257; 1645 Franz Stypman († 1650): Professor an der Juristischen Fakultät Greifswald (siehe Kosegarten I/1857, S. 257; 1652 Johannes Pommeresche: Professor an der Juristischen Fakultät Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 257. 2 Johannis von Essen († 1677): Professor an der Philosophischen Fakultät Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 259; 1645 Abraham Battus Professor der Logik und Metaphysik an der Philosophischen Fakultät Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 249 und S. 256; 1652 Caspar March senior: Professor der Mathematik und Chemie in Greifswald, siehe Kosegarten I/1857, S. 258.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

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4. Weil das ambt leider! sehr ruiniret und per fortza, nach notturfft aus mangell der dazu nöthigen mittel, nicht repariret werden kan; will von nöthen sein, das sie sich mit dem Herrn Ambtmana zusammen thun, und einen überschlag machen, wie und welcher gestalt den ambts pauren und unterthanen geholffenb werden könne oder sollec. Weil, gottlob, annoch so viel leuthe vorhanden, mit welchen die ackerwercke notturfftiglich bestellet und begattet werden können.d 5. Weil auch die noch stehende gebeu, leider! theilß durch furgewesene recidive, theilß auch durch große nachleßigkeit voriger administration, sehr verfallen und baufellig geworden, welchen hiebevor mit wenig unkosten hette vorgekommen werden können, werden die Herren Adjuncti, nebst dem Herr Ambtman (do es nöthig) verstendige bau- oder zimmermeister drüber hören, und so viel muglich, die vorsorge haben, und vorsehung thun, damit nicht, was nöthig ist, und conserviret werden kan, über einen hauffen falle.e 6. Wie es inß künfftige mit den hölzungen zu halten, welcher gestalt der verwüstung zu wehren, eine gewiße gedeyliche holzordnung, nach anleitung der paurordnung zu machen, und welcher gestalt solche in observantz und schwangk zu bringen. Und weil die weiche hölzung in gewisse häue, besage der relation commissariorum geleget, doch allemahl im wadell1 gehauen werden mußen; Wie solche weiche holzungen zu deß ambts notturfft und der Herrn Professorum (aber keiner frembden, dafern nicht ein übriges, mit volmacht, zu entrhaten sein solte, welches aber nur niemand aperte gesaget werden muß, ut avertatur invidia) feuerung außzutheilen und auszuführen.f a

den beambten und pensionariis A 1645; dem Herrn Haubtman und pensionariis A 1652. b Und dahin kegen deroselben ruin verhütet A 1652. c und möge 1652. d Über daß auch dem Herrn Haubtman offt erinnern, daß die unterthanen, so bey andern sich uffhalten, wieder mügen abgefodert und herbey gebracht werden, und dakegen keine unterthanen erlaßen werden mögen. Ersetzt den letzten Satz in A 1652. e Werden sie fleißig beobachten, das vermüge der contracte von pensionarien und antichreticis nichts ohne consens und zu schaden gebaut werde. Als Punkt 5 A 1652. Am Rand nachgetragen Hoc (poteste?) nota bene et huius loci poni ple [?]. f derselbe Punkt in A 1652 grundlegend überarbeitet: Wie es inß künfftige mit den höltzungen zu halten, welcher gestalt der verwüstung zu wehren. Und weiln die weiche höltzung in gewiße haue geleget, aber numehr wol verändert, wie solches zu corrigiren, und ob solche haue annoch beybehalten, oder aber wie es anietzo mit der weichen höltzung gehalten werde, damit dieselbe nicht ferner ruiniret, besondern conserviret werden möge, (Forts.) 1

Vgl. S. 434, Anm. 2.

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Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

7.a Insonderheit wie ohne sonderbare große unkostung, ein brauwerck anzurichten, damit die Herren Professores in diesen geschwinden und theuren zeiten notturfftiglich mit biere versehen werden können. 8. Wie von deß ambtsintraden der Universität gebäue in ihrem esse zu erhalten. b

9. Ob sichs wolle thun laßen, das irgent kegen künfftigen herbst zum wenigsten in oeconomia ein tisch oder auch nur halber tisch angerichtet werde. c

10. Wie die wüsten höfe und äckern der Universität zu nutzen, entweder uff jährliche pension außgethan, oder auch (do es sich an orten und enden schicken will) unter den annoch vorhandenen leuthen vertheilet werden mügen. d

11.e Wie mit denen, so vom ambte zu fuderen und gewiße hypothecen innehaben, bis dahere aber noch nicht liquidiret haben, richtige liquidation zuzulegen, und hernacher mit ihnen gewiße und der Universität ersprießliche contracte auffzurichten. 12. Von diesen und anderen sachen mit den beiden Herren Professoribus, welche stets in ihrem abwesen andere erpitten werden,f communication zuhalten, wird der Herr Ambtman entweder zu ihnen in den Greiffswald (Forts.) das aber allemahl im wadel gehauen werden müße. Wie solche weiche höltzungen zu deß ambts notturfft und der Herren Professorum (aber keiner frembden, dofern nicht ein übriges, mit vollmacht, zu entrahten sein solte) feurung außzutheilen und anzuführen. a am Rand nachgetragen omittetur A 1645, in A 1652 entfällt dieser Punkt ersatzlos, stattdessen rücken die folgenden Punkte nach. b nachdem projecto visitationis A 1652. c nachfolgend der tisch in der communität könne beybehalten oder auch augiret werden A 1645; Sonderlich aber, das die tische in der communität können beybehalten, oder auch augiret werden. Als Punkt 8 A 1652. d do noch etzliche vorhanden A 1652. e am Rand nachgetragen omittetur A 1645, in A 1652 entfällt dieser Punkt ersatzlos, stattdessen rücken die folgenden Punkte nach. f ordinarie einmahl im monath A 1652.

Instruktion für die Inspektoren im Amt Eldena (1643)

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kommen, oder auch (bevorab, wenn ein ding in augenschein genommen werden muß) durch zugefertigte wagen, sie zu sich hinauß erpitten und erfuderen laßen. 13. Solten einige mängell oder excesse von den beambten oder ambtsdienern oder dienerinnenb verspüret werden; so sollen die Herrn Adjuncti krafft dieses befehliget sein, mit dem- oder denjenen, entweder in presentia des Herrn Ambtmans, oder auch ipso absentec in der güthe, oder auch nach deß vorkommenden negotii befundenen beschaffenheit, ernstlich nomine Universitatis reden, und einen jeden dahin ermahnen und disponiren, das er daß seine vermöge geleisteten eidesd mit getreuen fleiße thun und verrichten möge. Dafern aber daßelbe nicht verfangen solte, werden sies ad totum concilium referiren. a

14. Und im fall die ambtsunterthanen in einige wege sich über die beambtene zu beschweren, bey dem Herrn Magnifico Rectore angeben werden, wird Seine Magnificenz selbige an die Herrn Adjunctos remittiren, damit dieselben nach behör der sachen, die gravamina abschaffen mögen. 15. Was nun geregte Herrn Adjuncti vorgesezter maßen mit dem Herrn Ambtmanf communiciret haben, davon werden sie, alß welchen der sachen beschaffenheit zum besten bekant (post habitam communicationem) alßforth ihr rhatsahmes bedencken und meinung, bey jedem puncte uffzeichnen laßen, und folgends entweder toti concilio furtragen, oder aber auch dem Magnifico Domino Rectori zu fertigen etc. Damit also alles ohne verzögerung zu einem gewißen schluße befodert, auch alles beschloßener maßen zeitigst inß werck gestellet werden möge. 16.g Leztlich werden jährlich bey übergebener rechnung, von dem Magnifico Domino Rectore und anderen von der Universität dazu verordneten, a

exorbitantien A 1652. b hinzugefügt auch pensionarien A 1645; oder auch pensionarien A 1652. die letzten zehn Wörter gestrichen A 1645, A 1652. d und getroffener contracte A 1645, A 1652. e oder pensionarien A 1645, A 1652. f und pensionarien A 1645, A 1652. g am Rand nachgetragen omittetur A 1645; in A 1652 entfällt dieser Punkt ersatzlos, stattdessen rückt der letzte Punkt als Punkt 15 nach. c apsente,

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

diese puncte durchgegangen, und was bey einem jeden communi concilio beliebet und beschloßen, auch darauff effectuiret, beleuchtet, was auch zu verbeßeren und zu enderen angezeiget werden. 17.a Do auch die Herren Adjuncti vermeinen werden, das sonst noch etwas dem ambteb zu nuz und besten gereichen könne, will man solches ihrer discretion und dexterität hiermit heimbgestellet haben. Actum Greiffswald, unter der Universität Insiegell, den 4. Decembris, Anno 1643 56. 1646 September 19, Stralsund Königlich-Schwedischer Visitationsrezess für die Universität B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 6, fol. 188– 194; 14 Bll.; Format 320x210 mm. B2 – Landesarchiv Greifswald, Sign. LAGw Rep. 40 VI 33, fol. 135–152; 18 Bll.; Format 320x197 mm B3 – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Ms 149, fol. 7; 2 Bll.; Format 320x203 mm. D – Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 2, Stralsund 1767, S. 853–860. Am 19. April 1646 wurde auf Befehl der Königin Christina die Visitation der Universität durch den Residenten Johan Halen, den Rat Gerd Anton Rhensköld und den Kanzler der pommerschen Regierung Friedrich Bohlen eröffnet.1 Der aus der Tätigkeit der Kommissare hervorgehende Visitationsrezess sollte vor allem in die wirtschaftlichen Grundlagen der Universiät und die Besoldungsfragen grundsätzliche Ordnung bringen. Die Visitatoren stellten fest, dass allein die Gehaltsforderungen der Professoren 39.000 Gulden betrugen und es nicht zu erwarten sei, dass diese Forderungen je abgelöst würden. Das zog zwei Maßnahmen nach sich: zum einen die Ablösung des Amtmanns auf Eldena, Gamberotius, dessen schlechter Vera

Insonderheit werden auch die andern ackerwercke mußen bezogen werden, ob die pensionarii oder pauren auch etwas zu klagen haben, oder ob sonsten auch zu erinneren, vernommen werden. Am Rand nachgetragen A 1643; dasselbe als Punkt 17 A 1645; dasselbe als Punkt 14 A 1652. b und ackerwercken A 1645, A 1652. 1 Friedländer

I/1893, S. 634. Seth 1956, S. 33f.. Kosegarten I/1857, S. 253. Für die Visitationsberichte UAG Altes Rektorat, St. 6.

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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waltung man die Hauptschuld an den Missständen gab, und zweitens ein Vergleich mit den Professoren und deren Erben, in dem diese sich verpflichteten, auf alle Forderungen, die vor dem Jahre 1643 lagen, zu verzichten und auf die Restanten ab 1634 keine Zinsen zu erheben. Zugleich sollte die bis dahin in Übung gekommene Verpfändung von Gütern an Professoren, die ihren Lebensunterhalt und ihre Forderungen daraus befriedigten, abgestellt werden.1 Die Gehälter wurden zwar nicht erhöht, wie das schon lange gefordert wurde, doch sollten die Einnahmen aus dem Gut Grubenhagen als Gehaltszulage unter den Professoren verteilt werden. Ein dezidierter Einnahme- und Ausgabeetat wurde aufgestellt, der auch auch die Wiedereinrichtung der seit Kriegsausbruch eingegangenen Oeconomie berücksichtigte, deren Speisesaal mit zwei Freitischen (26 Plätze) ebenso wie die Bursen auf dem Kollegium auf Kosten der Krone wiederhergestellt wurden. Hinsichtlich der Disziplin wurde die Inkraftsetzung von Statuten für die Oeconomie gefordert und generell eine Statutenrevision, die von der Regierung zu approbieren sei, angeregt. Obrigkeitliche Kontrollinstrumente aus herzoglicher Zeit – wie bspw. die vierteljährlich einzureichenden Fleißlisten der Professoren – wurden aufs Neue eingeführt. Der nur in Abschrift vorhandene Visitationsrezess enthält in B1 zusätzlich zu dem hier abgedruckten Text eine detaillierte Auflistung der den Universitätsverwandten noch zu zahlenden Schulden (fol. 196–202) sowie eine Berechnung der wahrscheinlichen Ausgaben für die Jahre 1647 bis 1654 (fol. 203–206). Eine ähnliche Auflistung findet sich auch am Ende des Dokuments (fol. 214). In einem weiteren Verzeichnis werden die auf den Höfen des Amtes Eldena und der Universität zugehörigen Dörfer lebenden Personen und der Zustand der Höfe aufgeführt (fol. 202–213). B2 befindet sich mit anderen Abschriften von Universitätsstatuten und Visitationsrezessen in einer Papierhandschrift des Landesarchivs Greifswald. B3 ist von der Hand Albert Georg Schwartz’ (1687–1755) geschrieben und befindet sich in einer Sammlung größtenteils beschädigter Abschriften aus der Schwedenzeit. Von dieser Abschrift sind nur die Einleitung und ein Teil des ersten Abschnitts erhalten. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Original wird B1 der folgenden Edition zugrunde gelegt.

Im nahmen der heyligen hochgelobten dreyfaltigkeit amen. Nachdem die durchleuchtigste, großmächtigste Fürstin undt Frau, Frau Christina, der Schweden, Gothen unndt Wenden erwehlte Königin, Großfürstin in Finlandt, Hertzogin zu Ehesten unndt Carelen, Frau über Ingermanlandt etc., unsere allergnedigste Königin unndt Frau etc. unterthänigst berichtet worden, waß gestaldt die hohe schule und academi zu Greyfswaldt in dem Hertzogthumb Pommern durch gegenwertigen langwirigen krieg in Teutschlandt daher in kein geringes abnehmen 1

Seth 1956, S. 33f.

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

gerahten, daß die einkunffte unndt hebungen, davon so woll die Herren Professores besoldet alß die communitet für die studierende jugend unterhalten unnd die zur universität gehörige collegia unndt gebeude gebeßert und conserviret sollen werden, zurücke geblieben, auch woll zum theill wegen der im ambte Eldena, womit des Herren Hertzogen zu Pommern, Herrn Bugislai des 14. Fürstlicher Gnaden christmilden angedenckens, obgedachte academi anno 1634 rühmblich dotiret unndt versehen, angerichteten verwüstung, zum theill der übeln administration halber ungewiße hetten werden sollen unndt aber hogstgemelte Ihr Königliche Mayestät sich ihres königlichen ambtß, undt das sie von der himlischen göttlichen Mayestät zur hohen pflegerinnen kirchen unndt schuelen verordnet, erinnert unndt dennoch aus beywohnender hochrühmblichen vorsorge fur den wollstandt dieser schuelen als eines sonderbahren ornaments in diesem hertzogthumb unndt eines rechten seminarii ecclaesiae et reipublicae, darauß viele vornehme berümbte unndt gelarte männer entsproßen, welche nicht allein in diesen landen, sondern auch in andern königreichen unndt provincien, im geist- unndt weltlichen stande, nützliche arbeit unndt dienste verrichten konnen, mit dem hochwolgebohrnen Herren Leonhardt Torstensohn1, Ihrer Königlichen Mayestät unndt reiche Schweden, wie auch dero confoederirten respective Rahtt, General unndt Feldtmarschall, General Gouverneur in Pommern, auff Redsta, Forstena undt Rasigk etc. Erbherrn etc. über der restauration mehrgemelten corporis academici, worunter auch absonderlich die zum geistlichen kirchengerichte von Ihr Königlichen Majestät verordnete consistoriales mit begriffen, gnedigste communication unndt berahtschlagung gepflogen unndt befunden, das demselben nicht fueglicher alß durch eine visitation wiederumb auf die beine unndt zuer beßerung geholffen werden könte, zumahlen die tägliche erfahrung bezeuget, ea, quorum ratio reddenda est, accuratius ab hominibus agi. Alß haben hochgedachte des Herren Feldtmarschaln Excellenz in krafft tragenden general gouvernements im hertzogthumb Pommern, unangesehen sie inter strepitum armorum et sudores bellicos begriffen gewesen, auch ihre sonderbahre geneigte affection zu den studiis und den militiae togatae sectatoribus in der that zu contestiren, die wolledle, gestrenge, veste unndt hochgelarte Herr Johan Hallenum2, Herr Gierdt Anthoni Rehnschildt3 unndt Herr Friederich Bohlen4, Ihr Königlichen Mayestät verordnete assistenten, Rähte und Ober Cammerierer, zur 1

Lennart Torstensson (1603–1651): Generalgouverneur in Pommern 1641–1648. Halen (1588–1659): Schwedischer Regierungsrat in Pommern, siehe Droste 2006, S. 395. 3 Gerd Anton Rhensköld (1610–1658): Mitglied des schwedischen Staatsrats, siehe Pyl 1888, S. 602. 4 Friedrich Bohlen (1601–1658): Schwedischer Hofrat, siehe Jörn 2007, S. 135.

2 Johan

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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visitation der universität und des ambts Eldena notturftige commission auffgetragen, bey welcher auch nachfolgende puncta mit den Herrn Professoribus beredet, erwogen unndt auf gnedigste und gnedige ratification in diesem visitation abscheide gebracht worden. 1. Weilln die Herren Professores dafür gehalten unndt mit vielen argumentis, so woll mündt- alß schrifftlich beygebracht, daß ihnen mit der administration des vorigen Ambtmanß Gamberotii1 nicht gedienet, sondern sie auff arrhendirung der ackerwercke unumbgencklich bedacht sein mußen. Alß seindt die mitt Herrn Jochim Edlingen2 getroffene punctationes wegen des ackerwercks Eldena unndt Wampen, wie auch andere über die ackerwercke, Dieterichshagen, Hanßhagen, Dersekow unndt Grubenhagen aufgerichtete pensions contracte von den Herren Commissariis vorgenommen, beleuchtet, und waß bey einem undt andern theils ratione quanti, daß daßelbe bey etzlichen erhöhet werden könte, theils anderer umbstende halber zu erinnern gewesen, den Herren Professoribus besage der protocollen angezeiget unndt mit dero vorwißen und der pensionarien einwilligung die contracte, nachdem daß jenige, waß etwa wegen der ungemeßenen dienste, translation der zu Wampen de novo erbauten baurhöfe nacher leiste, beschwerung der auff dießeit Greifswaldt wohnenden bauren, in abführung des kornß nach Strallsundt, theilung der pächte zwischen der universität und den pensionarien in den abgefaßeten notulen inseriret oder sonsten nachtheilig sein möchte, daraus genommen, dergestaldt eingerichtet, daß auff dieß jahr von Walpurgis anno etc. 1646 biß 1647 an pension erfolgen kan. Auß dem vorwerck Eldena 1400 reichstaler Dieterichshagen 900 reichstaler Hanßhagen 450 reichstaler Grubenhagen 400 reichstaler 1

Georg (Jürgen) Gambrotius: Amtmann von Eldena, siehe Asmus 2006, S. 76. Edling († 1665): Pächter der Ackerwerke Eldena und Wampen, siehe Asmus 2003, S. 167.

2 Joachim

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

Dersekow 1200 reichstaler Vom Koeße 220 reichstaler Auß dem pension contract mit Balhorn 30 reichstaler Vom schultzenhoff zu Kemitzerhagen 80 reichstaler Auß Radelow 30 reichstaler Von der pappiermühle 80 reichstaler Von der eldenowschen mühle 6 dromt rogken a 20 schilling 60 reichstaler Von der Kemitzer mühle 1½ dromt a 20 schilling 15 reichstaler Unndt alß die mit Jochim Edlingen aufgerichtete punctationes über die ackerwerke Eldena und Wampen bey dieser visitation, wie droben erwehnet, in etwas geendert, sollen die Herren Professores, wan sie dieselbe extendiret unnd in formam contractus gebracht, einzuschicken schuldig sein, damit man daraus die gewißheit, worbey eß entlich verblieben und waß von dem ackerwercke Wampen gereichet werden soll, haben auch mit ihme wegen verwaltung der fürstlichen reservaten, auf welche er einen cörperlichen eyd, über die pflicht, damit er der universität verwandt, dem herkommen nach abzuschweren sich nicht verweigern wirdt, geredet werden könne. 2. Da man nun gegen diese reveneus unndt einkunffte von den ackerwercken, unnd waß sonsten die löbliche universität außer diesem zu erheben hatt, deßen darunten gedacht werden soll, gehalten, die außgaben unndt schulden, so dem corpori academico incumbiren, hatt sich befunden, daß außerhalb der forderungen, welche auff das ambtt Eldena geschlagen gewesen, zu der zeit, wie der Hertzogk zu Pommern hochsehligen angedenckenß anno 1634 im Martio die universität mit solchem ambtte dotirt unndt hierbey sub littera A specificiret sein, ein unerträgliche last nach solcher zeit uff mehrgemeltes ambtt devolviret werden wollen, unndt zwar ohne vorwißen unndt bewilligung der hohen

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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landesfürstlichen obrigkeit, zudehme sich etzliche unter den Herrn Professoren, nicht allein auff das jenige, waß sie von vorigen jahren usque ad annum 1634 an capitall unndt zinsen liquidiret, sondern auch waß seidt der zeit biß auff daß 1642. jahr unndt weiter an salariis im nachstandt verblieben, das capitall nebst den zinsen an gewiße hueffen unndt hoeffe vorweisen laßen, darauff gebauet, unndt an staht der zinsen iure antichretico ohne decurtation des capitals oder auch der zinsen, welche bey lebezeiten der Hertzogen zu Pommern ihnen uff ihre deservita guht gethan, die zur special hypotheca an sich gebrachte hueffen unndt hoeffe biß ihnen die in obgedachten contracten benante summ nebenst den baukosten wieder bezahlt zu gebrauchen gemeint gewesena. Weill aber ein solcheß wieder die löbliche intention der Hertzogen zu Pommern und deßen dotations instrument angelauffen undt keines weges zu verantwortten gestanden, durch diesen wegk das patrimonium universitatis publicum zu attenuiren unndt waß zum auffnehmen des corporis academici bewiedmet, davon durch dergleichen contractus antichreticos zu avelliren und wan keine reluition erfolget (gestaldt dan nach 12 oder mehr jahren, wan dieselbe geschehen sollen, die universität besorglich eben so weinig mittell würde gehabt haben als ietzo unndt derowegen woll verbleiben würde) in privatas familias dieselben tractu temporis zu distrahiren. Alß seind die hierauß besorgende inconvenientien den Herren Professoribus für augen gestellet, undt mit ihnen dieser vergleich getroffen. 1. Daß keiner unter ihnen zinsen von anno 1634 auff sein salarium, so ihm jährlich zum gantzen, halben oder geringen theill, biß auff dieses jahr im nachstande verblieben, fodern, sondern dieselbe favore boni publici remittiren solle. 2. Hinkegen aber daßelbe, waß einem oder andern von vorigenb zeiten biß auff den Martium anno 1634 an capitall unndt zinsen guht gethan, pro liquido gehalten. 3. Unnd obwoll daß ienige, waß einer oder ander auf die zinsen in vorigen jahren empfangen, in sortem nicht computiret werden solte, so würde doch hienegst daßelbe also nicht können practiciret werden, sondern eß muste ein ieglicher daß ienige, waß er hiernegst uber sein currens salarium nach proportion seines deserviti empfenget, es rühre gleich ex communi aerario (wohin billig alles fließen soll) oder aber von denen ihme eingereumeten special hypothecen und guetern her, welche ein ieder hiernegst auff jährliche rechnung besitzet, solches an dem capitall, so er a

Marginalie A.

b vori

vorigen.

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

von anno 1634 im rest hatt unndt consequenter an der summa, welche von vorigen jahren biß auf das 1634. jahr liquidiret unndt guht gethan decurtiren, unndt nichts auff zinsen abrechnen, damit also die speciales hypothecae, welche ohne vorbewust der hohen landesfürstlichen obrigkeit einem unnd andern constituiret, algemach von solchem onere liberiret unndt die gueter den ackerwercken undt per consequens dem ambte wieder incorporiret werden mögen. 4. Daß wegen der baukosten, welche die antichretici angewand, rechtmeßige verordnung mit ehistem gemacht werde. 5. Und der Herrn Professoren geringe und zum notturfftigen unterhalt bey weitem nicht zulangende salaria mit ehisten augiret und verbeßert werden sollen. Damit aber die universität ein gewißes quantum wie viel ein ieglicher unter ihnen von vorigen jahren biß auf den Martium anno 1634 unndt aufs neue von solcher zeitt biß auf den Majum anno 1646 mit fueg zu fordern hatt und waß pro liquido zu achten, haben möchte, zumahlen dießfalß ein unndt andere unrichtigkeit bißhero gewesen, haben eines ieden Professoris unndt der verstorbenen witwen rationes, die königlichen Herren Commissarii für sich genommen, aufs genauste beleuchtet und davon einen extract gemacht, welcherdiesem visitation abscheide sub littera B zur beßern künfftigen nachricht annectiret ista. Alß aber bey sehligem Doctoris Georgii Mascovii1 foderung die Herren Professores noch ein unnd andern scrupulum gehabt unnd deren liquidation in zweiffell gezogen, ist veranlaßet, daß deßen witwen undt deren vormundern ein gewißer terminus mit dem ehesten gesetzt, ihre foderung nachmaln recht beyzubringen unndt zu liquidiren, damit man, wie unndt wan sie auß ihrer specialhypothec in Neukirchen contentiret wißen möge. Nicht weiniger hatt sich bey des königlichen Hoffgerichtsrahtß Doctor Johannis Burgmanß2 foderung welche er wieder die universität alß ein extraordinarius Professor angestellet, eine contradiction gefunden, indehme jener sein vorigeß jähriges salarium von 100 current thalern, welche ihme von des Herrn Hertzogen zu Pommern Fürstlichen Gnaden alß einem extraordinario Professori in dem instrumento dotationis anno a

Marginalie B.

1 Georg

Maskow (1584–1638): Ehemaliger Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald und herzoglich-wolgastischer Hofprediger, siehe Kosegarten I/1857, S. 231–232. 2 Johann Burgman (1589–1662): Außerordentlicher Professor an der Juristenfakultät der Universität Greifswald, Assessor am Wolgaster/Greifswalder Hofgericht, siehe Kosegarten I/1857, S. 246. Hoven 2007, S. 137.

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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1634 guhtt gethan, auch nach der zeit jährlich auß dem Ambte Eldena praetendiret, die universität aber dieselbe von anno 1634 auff daß ambt Eldena zu nehmen sich nicht schuldig erachtet. Weiln nun hinc inde bewegliche argumenta ins mittell gebracht, ist beyden theilen aufferleget, innerhalb 14 tagen ihre notturfft ein ieglicher die seinige in scriptis einzuschicken, damit nach genugsahmer erkundigung der sachen darinne eine rechtmeßige decision erfolgen könne, welchem sie auch nachzuleben angenommen. Waß Doctoris Matthiae Stephani1 unndt Doctoris Mascovii richtige foderung angehet, welcher gestaldt sie nemblich ihre hypothecen, so ihnen mit fürstlichem consens constituiret, zu genießen haben, davon ist in mehrgemeltem instrumento dotationis bey lebezeiten des Hertzogen zu Pommern gewiße disposition gemacht, worbey eß auch allerdinges verbleibet. 3. Nachdem furß dritte heubtsachlich auf den scopum, welchen des Hertzogen zu Pommern Fürstlichen Gnaden bey abtrettung des ambts Eldena, wie auch des ackerwerckes Grubenhagen gehabt, bey dieser visitation gesehen werden mußen unnd ex actis anteriorum temporum nicht allein kundig, sondern auch noch etzlichen aus dem mittell der ietzo verordneten Herren Commissarien unentfallen gewesen, daß die hochlöbliche Hertzogen dahin vornemblich ihre intention gerichtett, daß die salaria currentia jährlich richtig außkommen, die tische, so vor alterß in der oeconomey fur die studenten gehalten, nicht allein conserviret, sondern auch bey beßern friedtlichen zeiten unndt bey wiedereinrichtung des ambts Eldena der numerus augiret, die deservita von jahren zu jahren abgestattet unndt nebst dem unterhalt der gebeude, der universität einem undt andern sein salarium augiret werden möchte, alß sollen für allen andern außgaben von den pensionsgeldern deß ambtß Eldena unndt andern der universität einnahmen jährlich bezahlet werden. 500 reichstaler ablagergelder, wovon das consistorium erhalten wirdt. 1608 reichstaler, 8 schilling der Herren Professoren ordinar jährliche besoldungen. 1

Matthias Stephani (1570–1646): Ehemaliger Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Greifswald; Stephani verstarb bereits vor des Ausstellung des Visitationsrezesses am 26. August 1646, siehe Kosegarten I/1857, S. 232.

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

573 reichstaler 8 schilling zum unterhalt 2 tische in der oeconomey zu 26 persohnen. 100 reichstaler zur structur der universität gebeuden. 133 reichstaler Doctori Matthiae Stephani alß emeriti gratial. Waßa ubrig pleibet (wie dan in dem verschlag sub littera C die summ von 7217 reichstaler, 16 schilling einnahm specificirt undt diese ietztbemelte poste in außgabe nur 2914 reichstaler, 16 schilling außtragen)b, soll unter die im gemeltem verschlage specificirte persohnen unndt creditoren, wie auch auf die deservita nach proportion eines ieden forderung (außgenommen, waß daß ackerwerck Grubenhagen tragen kan, davon in nachfolgenden häubtpuncten separata dispositio gemacht) distribuiret unndt vertheilet unndt über dehm, waß ein ieglicher bekombt, guhte richtige rechnung gehalten werden, damit, wan eß von dem Königlichen gouvernement oder consilio status begehret wirdt, sich selbigeß darauß ersehen unndt ob der vorgesetzte zwegk erreichet werde, erkundigen könne. Ein solches zu befördern wirdt der Herr Superintendens alß generalis ecclesiarum et scholarum in citeriore Pomerania inspector alle jahr auff Walpurgißc in beysein des Rectoris und verordneten Aedilium universitatis oder wehr sonsten von dem corpore academico darzu deputiret, die register von aller der universität einnahme unndt außgabe abhören, den calculum unndt collation derselben iustificiren laßen, mögliche mängell mit rahtt der Herrn Adiunctorum corrigiren unndt allen bericht bey die register in verzeichnuß bringen laßen, damit der universität also dadurch auffgeholffen unndt die Herrn Curatores oder visitatores, wan sie zur visitation der universität kommen, fertige register für sich finden unnd den noch übrigen oder unentschiedenen gebrechen abhelffen können. Damit auch die alumnid oder beneficiarii, deren zum anfang 26 persohnen bey zweyen tischen gehalten werden können unndt sollen, mit einem gewißen ortt, da sie ihren tisch haben, versehen werden, ist von dene königlichen Herrn Commissarien die anordnung gemacht, daß die alte conventstube mit ehestem wiederumb außgebauet und in fertigem stand, auff der hochlöblichen crohn unkosten, weiln bey der universität die mittell nicht verhanden, gebracht werde, da dan vorige leges unnd guhte gewonheit bey der abspeisung wieder herfur gesuchet unndt im schwang gebracht werden sollen. Unnd weilln dieselbe auch ihre studierstuben haben mußen, wollen die Herren Commissarii bey a

Marginalie C B1. b schließende Klammer sinngemäß emendiert. c das letzte Wort nachgetragen; Streichung omnium Sanctorum B2. d die letzten vier Wörter nachgetragen B2. e die letzten drei Wörter nachgetragen B2.

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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högstgedachter Ihr Königlichen Mayestät undt des Herren General Gouverneurs Excellenz die unterthänigste erinnerung thuen, daß die notturfft an holtz unndt anderna materialien zu verfertigung 26 stuben auf dem Ernesteo collegio angeschaffet unndt solche für winters noch verfertiget werden, dagegen die universität gewiße persohnen zu verordnen bedacht sein wirdt, die auff erhaltung der gebeude, so aufs neue verfertiget werden, ein wachendes auge haben, auch die lecken, welche das auditorium iure consultorumb schändtlich zugerichtet, mit beßerung des dachß, so mit geringen unkosten zu thuen, abgeschaffet werden. 4. Wan aber die Herren Professores geclaget, sich auch in der that befunden, daß von der zeit, da erstlich die löbliche universität fundirt, die pretia rerum sehr hoch gestiegen, undt waß einer in der haußhaltung bedarff, viell teurer alß vor 100 unndt mehr jahren ietzo eingekaufft werden muß, dagegen die salaria oder besoldungen der Herrn Professoren eine zeit wie die ander gering verblieben, also daß sie bey weiten nicht ihren notturfftigen unterhalt davon nehmen könten, wan sie auch schon richtig ins künfftige einkommen solten, auch zu besorgen, quod sublatis studiorum condignis praemiis, studia ipsa, ut minus decora, peritura sint, alß hatt auch billig dahin gedacht werden mußen wie den jenigen, welche ihres ambtes undt berufs mit fleiß warten, unndt von Gott insonderheit mit erbaulichen gaben außgerüstet sein, ihre salaria augiret und vermehret werden mögen, unnd weiln in specie die hebung des ackerwerckes Grubenhagen, als welches von dem ambte Eldena ein separat werck ist, und von dem hochlöblichen Hertzogen zu Pommern Bugislao 14. zu solchem behueff der universität doniret,, darzu in vorschlagk gekommen, alß ist beliebet undt geschloßen, daß das jenige, waß solcher ackerhoff cum pertinentiis tragen kan, absonderlich berechnet und unter die Herren Professores nach dem modo, welchen sie unter sich belieben, oder im fall sie sich deßfals nicht einigen solten, daß königliche gouvernement ex officio machen wirdt, alß ein augmentum salarii distribuiret undt außgetheilet, auch inßkünfftige, wan die deservita bezahlet, ein mehrers darzu angewandt werden soll. 5. Dagegen ein jeglicher unter den Herren Professoren schuldig unndt verbunden sein soll, mit lesen, disputiren, peroriren unndt womit sonsten a

anderm.

b Einschub

der vorigen zwei Wörter, Streichung Medicum B2.

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Visitationsrezess für die Universität (1646)

die studiosi daselbst zu dem sehligmachendem erkentnus des göttlichen wesens und willenß, zu freyen künsten, sprachen und nützlichen wißenschafften, auch einem erbahrenn ihnen geziemenden wandell gebracht, aufgemuntert, geschickt gemacht unndt angereitzet werden können, seiner vocation publice unndt privatim aufs embsigste zu warten und nicht zu verhengen, daß die lectiones publicae, wie von etzlichen geschehen, negligiret werden, zumahlen man in der erfahrung wahr zu sein befindet, quod sensim negligentes, deinde nihil docere incipiant, zu welchem ende dan unnd damit diese böse gewonheit abgeschaffet werde, hiemit unndt in crafft dieses, den studiosis, welche des gemeinen tisches in der communität genießen, sub poena privationis eingebunden sein soll, die auditoria publica, so offt gelesen wirtt, zu besuchen, undt also nicht allein ein specimen diligentiae gegen die einwohner der statt von sich zu geben, sondern auch andern mit ihren guten exempeln vorzuleuchten undt damit högstgedachte Ihr Königliche Mayestät undt der Herr General Gouverneur wißen mögen, ob der hochlöblichen herren fundatorn unndt dotatorn christliche intention, welche in dem instrumento dotationis sub dato Stettin den 15. Februarii anno 1634 enthalten, ein gnügen geleistet worden, undt welcher gestaldt ein jeder von Professoribus sein anvertrautes talentum anwende, werden dieselbe alle quartall eine seriem lectionum, disputationum vel orationum habitarum, an daß königliche gouvernement, wie solches bey der Hertzogen zu Pommern lebezeiten im schwang gewesen, einzuschicken, beflißen sein, damit man darauß ersehen könne, wehr seine gesetzte stunde gehalten, oder nicht, unndt da einer oder ander behindert worden, aus was ursachen es geschehen unndt ob er in die im offtangezogenem instrumento dotationis gesetzte neglect zu condemniren sey unndt diese hohe schuele nicht bey andern wegen nachlaßung der lectionum publicarum unglimpfflich außgetragen werde. 6. Als auch an guter disciplin unter der studierenden jugendt zum högsten gelegen, zumaln man daß jenige, waß de militibus armatis der Alexander apud Lampridium gesagett: Disciplina maiorum rempublicam tenet, quae si dilabitur, et nomen Romanum et imperium amittemus1; auff milites togatos nicht uneben appliciren kan, unndt diesen alß humaniorum artium cultoribus honesti mores et vestitus decens umb so viel lieber und angenehmer sein sollen, alß größere gemeinschafft inter studia literarum et compositum vitae genus ist, in betrachtung daß eß wieder die eigenschafft, 1

Angeblicher Ausspruch des römischen Kaisers Alexander Severus nach einer Meuterei seiner Truppen, entnommen aus der von einem Anonymus verfassten Vita des Herrschers, vgl. Hohl 1965, S. 293 (Alex. Sev. 53.5).

Visitationsrezess für die Universität (1646)

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deren die profession von theologischer weißheit oder wißenschafft der rechte oder von guter ordentlicher diaet oder von der weldtweißheit oder andern sittsahmen künsten machen unndt mit einem erbahrem wandell allen andern ständen vorleuchten und denen ein gutes exempel der nachfolge geben sollen, daß sie solten von rohen undt wilden sitten sein, den dadurch sie in vitam communem mehr ärgernuß einführen alß nutzen stifften unndt also zur destruction der menschlichen societät ursach geben wollen, deren ambt doch vornemblich sein soll, dieselbe in allen ständen in einer guten harmonia zu erhalten. Diesem nach ist für nötig befunden, daß die statuta academiae von gutem schuelregiment jährlich 2 mahl publice verlesen, und das studiosi sich denselben gemeß zu bezeigen, ernstlich ermahnet werden. Solten auch dieselbe etwa einer revision bedürffen, kan der Herr Rector mit rahtt deß Herrn General Superintendenten zwischen dieß unndt Michaelis solche revision verrichten unndt ehe sie publiciret, selbige dem königlichen gouvernement oder consilio status zu approbation einschicken, wie dan auch der Rector unnd Decani, auch woll der gantze academische senatus, so offte eß die notturfft erfordert, schuldig sein, die jenigen, so die cancellos vitae ad virtutis orbitam componendae überschreiten unndt extravagiren für sich zu bescheiden, dieselben von den irrewegen und allem frechen wandell abzumahnen, auch da einer oder ander privatum praeceptorem, oder einen inspectorem morum bey sich hetten, sich bey demselben zu erkundigen, wie sich ihre discipuli anschicken, wo muhtwillig oder unleidtlicher unfleiß gespueret oder auch befunden, daß etzliche praeceptores oder Professores, Magistri oder Doctores muhtwillige, müßige undt ärgerliche studenten auffenthielten, mit ihnen conviviren undt conniviren, und dieselbe mit unvorantwortlicher indulgentz von den lectionibus publicis an sich ziehen, solchen frevell und übell, so woll bey discipulis undt praeceptoribus alß Professoribus ungeachtet iemands persohn oder standeß, zeitig mit gebührendem ernst abzuschaffen. Wo iemandt nicht hören oder folge erzeigen wolte, sollen Rector unndt Decani ihre jurisdiction wieder denselben exerciren, und da er auf seine wiederspenstigkeit beharrete, solches an daß königliche gouvernement gelangen laßen, unndt von dannen ernste zulangende zwangsmittel erwarten oder auch der studenten eltern die gelegenheit zuschreiben, mit ermahnung und bitte, ihre undisciplinirte kinder wegkzunehmen. Mit gleichem fleiß sollen Rector, Decani und Professores ernstliche einsehung thuen, daß die studierende jugend sich in geziemender ehrlicher kleidung verhalte, sich deß militarischen habits oder anderer ungeheurer kleidung, die den gemeinlich eine anzeige des gemüthes ist, wie auch deß

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Instruktion für den Hauptmann auf Eldena (1647)

nächtlichen tumultuirens auf dem marckte, straßen oder kirchhöfen, in stattkellern oder zechheusern darüber mancher über seine gesundtheit, ia umb leib und leben cläglicher weise gebracht wirtt, gäntzlich enthalte, wer sich nicht wie ein studiosus und wie eß seine eltern oder vormunder wille ist, züchtig, sittig, meßig, nüchtern, fleißig unndt from halten will, demselben ist eß beßer, daß er von solchen schulen wegk bleibe, alß daß er daselbst mit anderer leute ärgernuß geduldet werde, ne academica libertas in licentiam detestandam convertatur et cum vigilat tolerantia, in perniciem et interitum scholarum dormiat disciplina. An dem allen geschicht Ihr Königliche Mayestät, unserer allergnedigsten Königin, zuverleßiger gnedigster wille, eß gereichet Gott zu ehren, undt wirtt der universität einen guten nahmen, welchen ein jeder von Professoribus zu befördern billig geflißen sein soll, im lande und bey benachtbarten erwerben. Uhrkundlich unter Seiner Excellenz des Herrn Feldtmarschaln und General Gouverneurs in Pommern insiegell undt eigenhändtlichen subscription. Datum Strallsundt, den 19. Septembris anno 1646 etc. Linnardt Torstenson manu propria Locus sigili 57. 1647 April 8, Greifswald Instruktion der Universität für den Hauptmann auf Eldena Joachim Edling B1 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 209r–210v; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 318x198 mm. B2 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 211r–212v; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 312x205 mm. B3 – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Kurator K 969, fol. 207r–208v; 1 Bogen, S. 1–3 mit Text; Format 321x199 mm. Im Dotationsintrument von 1634 (vgl. Nr. 48) war festgelegt worden, dass das Amt Eldena von einem der Universität zusagenden Amtmann zu verwalten sei, der sich ihr mit eiden unnd pflichten verwandt machen sollte. Für die Universität lag es nahe, bei der Verwaltung des Amtes an die bestehenden Strukturen der herzoglichen Amts-

Instruktion für den Hauptmann auf Eldena (1647)

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verwaltung anzuknüpfen. Sie strebte also die Verpflichtung eines Amtmanns an, der als Wirtschafts-, Verwaltungs- und Justizbeamter im Grunde die Aufgaben eines Hauptmanns wahrnahm. Durch Vertrag wurde am 29. Mai 1634 Georg Völschow die Verwaltung des Amtes übergeben.1 Völschow, der in den Quellen als capitaneus oder Hauptmann bezeichnet wird, hatte Administration, Jurisdiktion und Defension der Untertanen wahrzunehmen. Ihm unterstanden weitere Bedienstete, wie Landreiter, Holzvogt, Amtsschreiber (Quaestor) etc. mit exekutiven und Aufsichtspflichten gegenüber den Untertanen. Nachdem eine königlich schwedische Visitationskommission Völschow 1641 abgesetzt hatte,2 übernahm Georg Gamberotius das Amt, allerdings nur noch unter dem Titel eines Amtmanns.3 Er wurde im Gefolge der Visitation von 1646 (vgl. Nr. 56) ebenfalls abgesetzt.4 In beiden Fällen waren die nachlässige Amtsführung bzw. ihr ungenügender Erfolg die Ursache. Während sich für Völschow und Gamberotius nur Eide und Dienstverträge erhalten haben, liegt für den 1647 eingesetzten Hauptmann Joachim Edling5 erstmals eine förmliche Instruktion vor. Statuarisch geklärt wurden Charakter und Pflichten des Amtmanns der Universität auf Eldena erst mit dem königlichen Visitationsrezess für die Universität von 1666. Die Instruktion liegt nur in Abschriften vor, von denen B1 die zeitlich nächste und vollständigste ist. B2 ist jünger während B3 zeitgenössisch, aber unvollständig ist (hier fehlt die datierte Bestätigung des Juramentum). Inhaltlich sind zwischen den Abschriften keine Unterschiede oder Abweichungen festzustellen. Grundlage der Edition ist B1.

Instructio, Wornach sich der Universität Häuptmann uff Eldena, Monsieur Jochim Edling6, in seinem officio zu verhalten. 1. Nachdem er vom Magnifico Domine Rectore et Concilio Academico recipieret worden, soll und will er nach seinem besten wissen und verstande alles das thuen, was einem verständigen, getreuen und fleissigen Häuptman eignet und gepuret. 2. Die jurisdiction uber die unters ampt gehörige leuthe und unterthanen, so viel die dienste und andere geringe civil sachen betrifft, alleinea; so viel aber wichtige und criminal fälle betrifft, auch wan die pensionarii von a

die letzten sechs Wörter unterstrichen.

1 UAG

Kurator, K 5893, Bd. 1, Fol. 163v. 2 UAG Altes Rektorat, St. 5. 3 UAG Kurator, K 969, fol. 23r–30v, 35r,v. 4 UAG Altes Rektorat, St. 6. 5 Asmus 2004, S. 161ff. 6 Joachim Edling: Verwalter der Universitätsgüter von 1647–1653, siehe Asmus 2006, S. 76 sowie Asmus 2003.

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Instruktion für den Hauptmann auf Eldena (1647)

jemand solten belanget werden, darin ohne vorwissen und gehöertema rhatt der Herren Inspectorumb nichts vornehmenc, sondern nach derselben gehöertem bedencken in den sich begebenden fällen, vermuge der getroffenen contracte gebuhrlichd verwalten.e 3. Auff die holtzungen, damitt dieselben nicht ferners verwuestet, besondern, so viel thunlich, geheget werden, guthe und fleissige achtung geben und geben lassen. 4. Des ampts unterthanen, damitt dieselbenf uber gebuhr und weiter als das instrumentum dotationis vermagk, mitt diensten oderg paßfuhren nicht beschweret werden mugen, verhuten. Auch wieder unbilligen gewaldt nach mugligkeitt defendieren. 5. Ferners auch dahin sehen, das dieselbe wieder ein- und auffgerichteth, im geringsten aber keine, ohne der Löblichen Universität vorwissen, erlasseni werden. 6. Auch, damitt der landtreutter und holtzvoigt, wie auch andere der Universität im ambte bediente, wie die nahmen haben mugen, ein jedweder sein ampt anbefohlener massen, treulich verrichten, mitt fleisse befoderen. 7. Der Löblichen Universität und dem in derselben zu jederzeitt anwesenden Herrn Magnifico Rectori alß seiner (in diesem seinem ampte) Obrigkeitt gebuhrlichen gehorsahmb leisten.

a

die letzten vier Wörter unterstrichen. b verbessert aus des here inspectorn. c die letzten d die letzten vier Wörter unterstrichen. e am Rand zwei Wörter unterstrichen. f g verbessert aus sie. davor gestrichen und. h die nachgetragen nota bene, nota bene. i letzten sechs Wörter unterstrichen. die letzten drei Wörter unterstrichen.

Instruktion für den Hauptmann auf Eldena (1647)

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8. Der Universität nutzen und bestes stets wissen und suchen, ihren schaden und nachtheil aber abkehren und wenden. 9. Vornehmblich aber die von der Hohen Landes Obrigkeitt ihm kunfftig vertrauete reservata im geringsten nicht wieder die Löbliche Universität oder dero Membra gebrauchen, noch deuten, sondern darin dem buchstabe und einhalt der furstlichen dotation folgen. Auch an seiner seiten keine ursache zum mißverstande gebena und, da uber verhoffen und zuversicht sich ichtwas eräugen solte, alles zu foderst in der guthe und freundschafft untersuchen und zu bestetigung freundschafft und correspondentz richten wolle. Actum Greiffswald, unter etc. den 8 Aprilis 1647. (L.S.)

Rector etc.

Juramentum. Ich Jochim Edlingk, bestalter Hauptmann der Löblichen Universität Greiffswald, schwere zu Gott einen leiblichen Eyd, das ich nach meinem besten verständnus, christlichem gewissen und vermugen, auch ohne einiges ansehen der persohnen, mich nach dero mir ausgeliefferten instruction in allen ihren clausulen und puncten richten und verhalten und dakegen und wieder, aus keiner ursach, handeln oder thunb. Sondern derselben stets feste und unverbruchlich nachkommen wolle, so wahr mir Gott helffe und sein heiliges Evangelium etc. Jochim Edling Juravit 24 Aprilis Anno 1647.

a

die letzten acht Wörter unterstrichen.

b danach

gestrichen oder thun.

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Ordnung der Oeconomie (1647)

58. 1647 Ordnung der Oeconomie A – Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Altes Rektorat St. 15, fol. 193– 196. Druck, 8 Seiten; Format 550x306 mm; – das gleiche: Universitätsarchiv Greifswald, Sign. UAG Nachlaß Leick, Nr. 8; Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Hs 320a quarto. Bd. 1, adn. unnummeriert, fol. 4/5 und fol. 2/3; Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG 532/Ae236 (1647)4. Die Entstehung dieser Ordnung ist wohl unmittelbar auf die Forderung des königlichen Visitationsrezesses von 1646 zurückzuführen, in dem verlangt worden war, dass vorige leges unnd guhte gewonheit bey der abspeisung wieder herfur gesuchet unndt im schwang gebracht werden sollen (vgl. Nr. 56). Die neuen statuta oeconomiae erweitern dabei die ältere Fassung von 1593 (Nr. 39) erheblich. Allein acht Artikel sind vollständig neu verfasst und behandeln vor allem die Studiendisziplin und die Lernübungen der Benefiziaten, aber auch – wohl angesichts des wachsenden Pennalismus, der ebenfalls im Rezess von 1646 angesprochen worden war – die allgemeine Sittenordnung. Auf dem Titelblatt des Druckes ist die Offizin des akademischen Buchdruckers angegeben (a Jacobo Jeger Academiae Typographus inpressa, Anno MDCXLVII).

Statuta oeconomiae Gryphiswaldensis 1. Quisquis beneficio mensae communis in oeconomia frui cupit, testimonium a rectore et superintendente petat, citra quorum consensum nemo in oeconomiam admittatur. 2. Qui primum in oeconomiam acceptantur ad tertiam mensam locentur, nisi aetate et doctrina praestantes et in functione scholastica vel aliis academiis aliquamdiu versati fuerint. Hi enim de iudicio inspectorum ad superiores mensas statim collocari poterunt. Vocatio ex inferioribus mensis ad superiores fiat successive, ex tertia ad secundam, ex secunda ad primam: ita tamen ut modesti, diligentes et prae ceteris eruditione aliqua imbuti aliis praeferantur.

Ordnung der Oeconomie (1647)

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3. Quotiescumque cibum capient, perpetuo et religiose illud ab omnibus convictoribus certa ordinis ratione habita teneatur, ut unus clara voce recitata prius consueta benedicendi formula cibum et potum consecret et post assumptum cibum gratiarum actionem devotissima omnium, quotquot adsunt, animorum attentione adiungat. 4. Transacto prandio et cena nemo deinceps in oeconomia sive colloquendi sive perpotandi causa desidebit, sed statim in habitationem suam quilibet modeste concedat. Quod si quis secus fecerit, tribus solidis Lubecensibus multetur. Cumprimis ab omnibus schoristicis actionibus et exactionibus pennalium, ut vocant, abstineant in et extra oeconomiam sub poena remotionis et pro qualitate delicti relegationis. 5. Admissi in oeconomiam prae ceteris studiosis omnibus pietati et modestiae operam dent et assidue sacras contiones et publicas lectiones audiant. Quod si qui singulis diebus non quatuor ad minimum lectiones publicas audiverint vel vitae ac morum pravitate professionem suam deformaverint vel grassatoribus nocturnis sese admiscuerint, a mensa oeconomiae removeantur. 6. Ut autem constare possit, eos singulis diebus tot lectiones audivisse, unusquisque in facultate, cui studet, die Saturni sua manu consignare debet, quos professores audiverit et quid, si legerint sub eadem poena remotionis a mensa communi ad octiduum. 7. Beneficarii omnibus disputationibus et declamationibus publicis intersint in ipso auditorio, non prae foribus stando sub poena exclusionis ad biduum. 8. Eodem modo oeconomus arbitrarie puniatur, si cibum prius, quam disputationes et declamationes finitae fuerint, apponat.

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Ordnung der Oeconomie (1647)

9. Omnes autem beneficarii, imprimis illi, qui stipendia percipiunt, singulis annis semel disputationem in theologia vel philosophia respondendo vel declamationem habeant. Quod si omiserent, excludantur a beneficio substituto alio. 10. Praeterea beneficarii, quoties a professoribus iussi fuerint, opponentium vel auscultantium partes in disputationibus publicis vel privatis subeant. 11. Exercitium lectionis bibliorum, historiarum, item ordinariae recitationis rerum memorabilium et latinae linguae quotidianus usus cum in prandio tum in cena a singulis sedulo obeatur atque assidue usurpetur. Quod si quis suo loco facere recusaverit vel rixas in oeconomia excitaverit vel aliam quamcumque speciem petulantiae prae se tulerit, huic multa pecuniaria pro facti qualitate a praetore de iudicio commensalium irrogari debet, quae tamen in universum trium solidorum Lubecensium summam non excedet. Si maior multa irrogata et querela eo nomine ad inspectores delata fuerit, eius pecuniae duplum praetores, singuli commensales dimidium senatui academico persolvent. 12. Si vero delictum gravius et maiori animadversione dignum fuerit, ut si vis facta sit oeconomo eiusque familiae aut cuiquam commensalium aut hospitum, haec et similia non privato praetorum arbitrio, sed ad rectorem vel inspectores deferri debent, ut de ipsorum iudicio sontes plectantur. Et quae pravo exemplo invaluit licentia exigendi integras aut dimidias tonnas cerevisiae, plane sublata esse debet. Quod si deinceps hoc attentatum fuerit, praetor, qui exegit, et reus, qui cerevisiam dedit, uterque carcere, commensales ceteri triduana privatione mensae communis punientur. 13. Et quamquam senatus academicus iustas ac graves causas habeat, omnes contributiones studiosorum pro primo introitu penitus abrogandi. Cum existimet multorum inopiam hac ratione quadamtenus sublevari posse eamque pecuniam fere ad intempestivas compotationes converti intelligat. Tamen quia usu receptum atque approbatum est, ut novitii aliquo munusculo convictorum benevolentiam sibi concilient, benigne concedit,

Ordnung der Oeconomie (1647)

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ut a novitiis singularum mensarum praetores exigant quatuor solidos Lubecenses, quos una cum multis asservatos in eum usum convertent, de quo post dicetur. Pro natali vero die nihil omnino postulent neque eundem celebrent. 14. Pecuniam a novitiis pro introitu datam et ex multis collectam praetores descriptis rationibus accepti scrinio includant, donec in mediocrem summam excrescat. Ea deinde singulis anni quadrantibus in sumptus honesti et musici convivii in oeconomia celebrandi convertatur, idque hora nona vespertina finiatur, ultra quam, si quis in loco dicto poculis indulserit, gravissimam pro iudicio dominorum visitatorum poenam incurret. Quod si qui extra oeconomiam huiusmodi vel aliud publicum convivium sine inspectorum venia adornare praesumpserint, hi carcere aut exclusione a mensa communi vel etiam universo coetu scholastico pro circumstantiarum gravitate punientur. 15. Pro cibo et potu singuli studiosi in singulos menses oeconomo praenumerent duos florenos, idque faciant initio mensis, ut hac ratione oeconomus ad omnia, quae ad victum necessaria sunt, coemenda sit instructior. 16. Similiter locarium singulis anni quadrantibus structuario (quia saepe compertum est, quod fine temporis vel abfuerint vel non solvendo fuerint) praenumerent sub poena dupli. 17. Si quis peregre proficisci animum induxerit, is oeconomo, quam diu se abfuturum existimet, prius significabit. Et si per integram septimanam forte emanserit, nihilominus oeconomo dimidiatae septimanae pretium numerare tenebitur, sin paulo infra septimanae tempus sese absentaverit, aequabili iure ad iustam septimanae praemii satisfactionem erit obstrictus. 18. Ceterum si intra septimanae spatium non fuerit reversus atque oeconomum, antequam abiret, de loco sibi in oeconomia reservando neque alium se excluso interim acceptando amice compellaverit, pro tali

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Ordnung der Oeconomie (1647)

officio relicti loci in hoc contubernio singulis hebdomadibus sex solidos Sundenses oeconomo contribuet. 19. Oeconomus nulli, nisi aegris plane decumbentibus, quibus tamen ex crapula langvidi non annumerantur, portiones suas domum mittat. 20. Quicumque hospitem invitaverit, oeconomo solidos Lubecenses numerabit et suis commensalibus cerevisiam pro solido Lubecensi exhibebit. 21. Et cum uxor oeconomi toto anni tempore multas curas et molestias studiosorum nomine sustinere cogatur, singuli studiosi ipsi singulis annis in festo divi Iacobi sex solidos Lubecenses honorarii loco persolvent. 22. Cum etiam exinde saepe rixae et tumultus oriantur, quod frequentes compotationes in collegio academico instituantur. Quapropter illae commessationes posthac in totum sint prohibitae, insimulque studiosis sit iniunctum, ut hieme hora octava, aestate vero hora nona in museis sint, nec ultra emaneant. Nam post illas horas famulus academiae nulli collegium debet recludere. 23. Cum oeconomo omnes mutuam animorum coniunctionem studiose foveant et serio concordiam conservent debito honore, ut pios hospites decet, ipsum et totam familiam eius prosequantur. Si qui vero contumaciter in hanc partem deliquisse convicti fuerint, praeterquam quod ab usu oeconomiae continuo removebuntur, gravissimam simul poenam pro modo delicti incurrent. 24. Et si forte oeconomus praeter exspectationem in ratione cibandi et ceteris officii sui partibus non vulgariter negligens deprehendatur (vulgaria enim errata ferri possunt, praesertim si non saepius et quasi dedita opera committantur) postquam semel atque iterum frustra a praetore sive

Verbot schoristischer Praktiken (1648)

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senioribus oeconomistis fuerit modeste submonitus, totum illud quodcumque in officio oeconomi desideratur, quamprimum apud visitatores oeconomiae debet expromi atque ab illis consilium atque remedium eius rei in posterum exspectari. Omnia sub fide iuramenti universitati praestiti. 59. 1648 Mai 14 Rektor und Konzil verbieten schoristische Praktiken unter den Studenten bei Androhung der Relegation A – Universitätsbibliothek Greifswald, Sign. UBG Hs 320a quarto, Bd.1, adn. 6, Druck, 1 Seite; Format 380x313 mm; das gleiche: Universitätsbibliothek Greifswald Sign. UBG Ms 151, fol. 243. Seit dem Anfang des 17. Jh. häufen sich die Klagen über studentische Tumulte und Exzesse in Greifswald. 1607 mussten Rektor und Konzil ein erstes Mandat gegen studentische Exzesse erlassen.1 Am 13. August 1615 drohte das Konzil aufgrund zahlreicher Klagen über die unmenschliche Behandlung von Neulingen durch Schoristen die Relegation an.2 Mit dem vorliegenden Mandat, welches die jährlich zu verlesende Disziplinarordnung der Generalstatuten erweiterte, wurden nächtliche Gelage, Verrufungen, Duelle und Zusammenrottungen, vor allem aber ausdrücklich die Erzwingung von Diensten der Neulinge durch ältere Studenten und das Abpressen von Geld für Gelage verboten.

Rector et senatus academiae Gryphiswaldensis Servus, qui voluntatem domini novit, nec tamen sese praeparavit aut iussa eius exsecutus fuit, multis afficietur plagis. Verba sunt domini et servatoris nostri fallere nescii apud evangelistam Lucam capitulum 12,24. Quod utinam plerique hominum ex animo crederent! non adeo forsan praefracte iussa sanctissimi dei contemnerent, neque temere sibi blandientes excusso omni reverentiae divinae et obsequii iugo ad foedissimas voluptates et indigna homine christiano flagitia prolaberentur neque adeo miseram animam praessentissimo mortis periculo exponerent. Equidem multa ad veram poenitentiam suscitabula iudicii severessimi praenuntia nobis quotidie ostendit iustissimus criminum vindex atque ultor deus. At 1

Balthasar 1740, S. 150, heute verloren. S. 150 heute verloren.

2 Friedländer

I/1893, S. 423. Balthasar 1740,

500

Verbot schoristischer Praktiken (1648)

quotusquisque serio haec ad animum revocat, ut in se descendat et sincera animi emendatione et contritione horrendas sibi imminentes poenas amoliri satagat? Ita ut plurimum homines perversi, quo diriora instant et paene oculis observantur mala, eo contumacius sese gerunt ac velut gigantum fraterculi qeomacountes, ne inulti pereant, peccatum peccato cumulare strenue allaborant. Missis aliis, quos suo quemque iudici committimus ad studiosos nostros orationem convertimus. Inter hos neminem reperiri arbitramur, quin exploratum habeat, non minus rectae rationis quam divinarum legum ductu praevio, turpissimo illo schoristicarum actionum a malo utique daemone academiis illatarum exercitio sedulo esse cavendum neque alienis nummis studiosorum iuniorum ac novitiorum fraudulenter insidiandum: multo minus liberos homines mancipiorum instartractandos aut ad conventicula ad praestandum illiberalia plane servitia ad inexplebilem gulae aviditatem satiandam abripiendos. Nihilominus tamen ex illorum coetu proh dolor! Princeps huius seculi quosdam ita occoecavit, ut, nisi huiusmodi scurristicis vel potius scurrilibus negotiis animum applicaverint, dignitatem status sui omnibus modis periclitari sibi persuadeant. Sic aurea illa libertas academica in extremam morum pravitatem, in deterrimam omnium vitiorum servitutem pessimo publico degenerat et quae virtutis, honestatis optimarumque artium officinae esse debebant, in satanae interdum ludos, petulantiae, iniustitiae et nequitiae stabula, quod minime ferendum a male feriatis hisce scurristis transformari cum horrore animadvertimus. Non sane defuerunt his monstris domandis et ex Parnasso academico proturbandis fortissimi olim heroes. Fecit hoc iampridem laudabili exemplo religiosissimus imperator Iustinianus, cuius exstat rescriptum in quadam ad Salaminum epistola, in hanc mentem: Illud vero, inquit, satis necessarium constitutum cum summa interminatione edicimus, ut nemo audeat neque in hac splendidissima civitate, neque in Berytiensium pulcherrimo oppido, ex his, qui legitima peragunt studia, indignos et pessimos immo magis serviles, et quorum effectus iniuria est, ludos exercere et alia crimina vel in ipsos professores vel in socios et maxime in eos, qui rudes ad recitationem legum pervenerint, perpetrare. Quis enim ludos appellet, ex quibus crimina oriuntur? Hoc fieri nullo modo patimur, sed optimo ordini nostris temporibus et hanc partem tradimus et toti nostro postero transmittimus seculo, cum oporteat prius animas et postea linguas fieri eruditas.1 Cui iustissimo edicto suffragat est divina maiestas, dum eius violati poenas non solum a toto Berytiensium, lyceo, sed ab universo illo oppido a fundamentis suis horribili terrae motu disiecto exegit, tanta hominum 1

Krüger/Mommsen 1954, constitutio omnem 9, S. 11f.

Verbot schoristischer Praktiken (1648)

501

strage edita, ut, teste nobili auctore Agathia tria amplius millia studentium, vulgi numero praeterito, una illa miserrima nocte interierint. Hanc funestissimam Berytiensis scholae cladem ideo libuit ex celebri historico prolixius allegare, ut illustri quodam veteris historiae exemplo foeditatem huius negotii schoristici, atque adeo divinae super eodem ultionis gravitatem liceret perspicere iis, qui vel ex supina ignorantia vel peccandi quadam iucunda illecebra vel diabolica malitia hoc sese piaculo astringere hactenus non dubitarunt. Monuimus id genus hominum publico olim programmate atque eadem ista monita in consilio academico apud nonnullus additis severis comminationibus iteravimus. An autem ab eo tempore cessatum sit ab his talibus attentatis et annon aliae super aliis enormitates interea cumulatae fuerint eventus ultra quam optassemus perspicue testatus fuit. Cum itaque ad tantam nonnullorum petulantiam ac malitiam, qua iusto dei iudicio toti corpori academico poenae gravissimae (quod deus prohibeat!) accersi possent, ulterius coniverea officii nostri ratio minime permittat, ex abundanti toties repetitum interdictum denuo renovare et tum a schoristicis actionibus supra dictis, tum quae ex iis nasci solent plerumque grassationibus nocturnis ac beluinis vociferationibus duellis item et hostilibus sive inter se sive cum aliis congressionibus et omni licentia temeraria gladii a musis alieni serio et paterne eos dehortari visum fuit, cum expressa comminatione, quod, si in posterum vel ad duella quidam prosilierint vel iuniores tamquam mancipia suis servitiis adhibuerint aut ab illis pecuniam ad compotationes vel publicas vel privatas aut etiam sollemnes, quas vocant grassationes vel quovis alio praetextu exegerint in transgressores pro delicti atrocitate infami relegatione animadversuri simus. Denique cum non ita pridem innotuerit nobis latitare hinc inde, qui in fraudem statutorum academiae, quo se iurisdictioni nostrae, sicubi in facinore aliquo deprehendantur, subtrahant, nomen suum albo studiosorum inseri haud curarerint eos, ut intra proximum octiduum nomina sua apud magnificum rectorem profiteantur et debito iuramento se obstringant, monitos volumus, nisi privilegiis et immunitatibus studiosorum semet ipsos privatos et a corpore academico revulsos cupiant. Publicatum publice Gryphisvaldia Dominica exaudi anno 1648.

a

connivere.

Quellen- und Literaturverzeichnis 1. Abkürzungen ADB

Allgemeine Deutsche Biographie

AKW

Archivum Ksit Woogoskich

APS

Archivum Pastwowe w Szczecinie

BGUG

Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald

HRG

Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte

LAGw

Landesarchiv Greifswald

StAG

Stadtarchiv Greifswald

StAS

Stadtarchiv Stralsund

UAG

Universitätsarchiv Greifswald

UBG

Universitätsbibliothek Greifswald

504 2. Verzeichnis der ungedruckten Quellen Universitätsarchiv Greifswald

Handschriften UAG Dekanatsbuch der Juristen UAG Blaues Buch UAG Ms Palthen Vol. 22 UAG Dekanatsbuch der Theologischen Fakultät UAG Liber statutorum UAG Dekanatsbuch Phil. Fak. I, fol. 316r UAG Annalen der Universität

Philosophische Fakultät UAG Phil. Fak. 1 Statuten

Altes Rektorat UAG Altes Rektorat R 232 Acta mit dem Stadt-Magistrat wegen der Immunität von Steuern und Einquartierungen der Professorum und Academicorum, auch wenn sie in Häusern des städtischen Catastri wohnen, 1557–1626 UAG Altes Rektorat R 547 Acta und Nachrichten, die der Universität zustehende Criminal- und Civiljurisdiction betreffend, 1568–1815 UAG Altes Rektorat R 729 Acta des Stadt-Magistrats wider die Academie und ihren Amtmann Gamberotium, in pto. violati iuris de non evocando, spolii et pignorationis, 1643–1644 UAG Altes Rektorat R 1512 Acta wegen der akademischen Procuratur-Rechnungen, 1564–1775

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

505

UAG Altes Rektorat R 1573 Fürstlicher Vergleich mit der Akademie und dem Stadt-Magistrat wegen Annehmung des Superintendenten, der Pastorum und Schulmeister in Greifswald, 1553 UAG Altes Rektorat R 1649 Acta wider den Stadt-Magistrat wegen eines aufgehobenen und in die Frohnung gesetzten Studiosi Georg Walthers, 1562 UAG Altes Rektorat R 1658 Acta wider den Stadt-Magistrat wegen angemaßter Jurisdiction über Academie-Maurer und -Zimmerleute, 1602–1738 UAG Altes Rektorat R 1663 Protestationes und Reprotestationes der Akademie und des Stadt-Magistrats bey einzelnen vermeinten Ereignissen in der Jurisdiction, 1603–1663 UAG Altes Rektorat R 1688c Acta wegen des jährlichen Canonis der Academie aus den Rugischen Pfarren, vol. IV, 1773–1808 UAG Altes Rektorat R 1702 Acta wegen des jährlichen Canonis der Academie aus den Rugischen Pfarren, vol. I, 1532–1652 UAG Altes Rektorat R 1703 Acta wegen des jährlichen Canonis der Academie aus den Rugischen Pfarren, vol. II, 1633–1723 UAG Altes Rektorat R 1704 Acta wegen des jährlichen Canonis der Academie aus den Rugischen Pfarren, vol. III, 1724–1809 UAG Altes Rektorat St. 1 Fürstliche und Bischöfliche Camminsche Rescripte, Concessionen und Furschriften auf der Academie Sollicitationen zu derselben Aufrechthaltung und Verbesserung, 1546–1631 UAG Altes Rektorat St. 2 Acta wegen der Academie Gerechtsame und Forderungen in dem Amte Eldena und des dadurch veranlaßten Dotations-Werkes mit diesem Amte, vol. I, 1629–1632

506

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

UAG Altes Rektorat St. 3 Acta wegen der Acadmie Gerechtsame und Forderungen in dem Amte Eldena und des dadurch veranlaßten Dotations-Werkes mit diesem Amte, vol. II, 1633–1634 UAG Altes Rektorat St. 5 Acta Commissionis Regiae wegen Separation der Academie und Liquidation der Deservitorum praefecto Lic. Volschovio, 1641 UAG Altes Rektorat St. 6 Acta Visitationis Academiae et Praefecturae Eldenaviensis, 1646 UAG Altes Rektorat St. 7 Acta und Bedenken über die Instauration der Akademien und Aufrechthaltung ihrer Privilegien, 1649 UAG Altes Rektorat St. 13 Der Academie Sollicitaionen bey k. schwed. Hofe, bey der Landes-Regierung und andern Großen und Communen und von Zeit zu Zeit eingezogenen königlichen Resolutionen und Deputationen nach Hofe und sonsten zur Verbesserung des Zustandes der Academie insonderheit nach den öftern Kriegs-Drangsalen, 1631–1695 UAG Altes Rektorat St. 15 Acta Visitationis Academiae, vol. II, 1699–1702 UAG Altes Rektorat St. 198 Acta die Bestellung und Obliegenheiten des Structuarii und Procuratoris Academiae betreffend, 1573–1768 UAG Altes Rektorat St. 783 Die Statuten der Juristenfakultät zu Greifswald, vol. I, 1705–1838 UAG Altes Rektorat Hbg. 135 Briefliche Schriften von Superintendent Jacob Rungius und des Prof. iuris Thomas Mevius ad diversos und an sie selbst betr. das schwarze Kloster, 1563–1575 UAG Altes Rektorat Hbg. 138 Urkunden und Briefe in Abschriften das Convictorium betreffend, 1563–1665, 1821

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

507

UAG Altes Rektorat Hbg. 139 Ansuchungen um Unterstützung der Errichtung der Ökonomie des gemeinen Tisches auf dem schwarzen Kloster bei den Städten Alten-Stettin, Stargard, Gollnow, Kammin, Greifenhagen, Pyritz, Anklam, Pasewalk, Demmin, Stralsund, Grimmen, Tribsees und ihre Erklärungen, Antworten etc. etc., 1565–1605 UAG Altes Rektorat Hbg. 140 Acta die Inspection, Leges und Consuetudines für die Commensales auf dem Convictorio betreffend, 1565–1809 UAG Altes Rektorat Hbg. 141, Bd. 1 Acta die Auf- und Absetzung der Oeconomen beym Convitorio, Contracte mit denselben, und ihre Obliegenheiten und Verhalten betreffend, vol. I, 1567–1666

Kurator UAG Kurator St. 865 Der universiteten register up Michaelis an innhame unnd uthgave angefangen unnd wedder volnendet anno etc. 66, anno etc. 67, 1566–1567 UAG Kurator St. 870 Registratur alle innhame und uthgave der universitet und oeconomei tho Grypswolde, annfangende up Michaelis anno 1574 bet up Michaelis anno 1575 UAG Kurator St. 912 Registratur allerhandt einnahme undt ausgabe der universitet betreffende anno 1625 auff Michelis angehend, biß ins annum 1626 wiederumb auf Michealis schliesende, von mir Georg Backen sub rectoratu domini doctori Matthiae Stephani berechnet UAG Kurator St. 913 Registratur allerhandt einnahme undt ausgabe der universitet betreffend die anno 1626 auff Michelis angehende biß ins annum 1627 auf Michelis schließende, von mir Georgen Backen sub domini doctori Johannis Everhardi rectoratu berechnet UAG Kurator St. 915 Register der universitet einnahme unnd außgabe gehalten von mir Henrico Rosenn von anno 1629 auff Michaelis bis wieder auff Michaelis anno 1630 UAG Kurator K 969 Acta betr. die Bestallung, Instruktion, Dimission der Haupt- oder Amtmänner zu Eldena, 1634–1656

508

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

UAG Kurator K1198 Acta betr. den Kanon von Pfarren auf Rügen dessen Zahlung und Ablösung, 1814–1934 UAG Kurator K 2617 Acta betr. die Instructionen der Inspectoren, die ehemals dem Hauptmann bei der Administration des Amtes Eldena zugeordnet worden, 1643–1660 UAG Kurator K 5623 Alte Original-Obligationen, Verschreibungen, Reverse, Verträge, Herzogliche Reskripte u.s.w. die Akademie betreffend, 1456–1679 UAG Kurator K 5893, Bd. 1 Acta wegen Administration des Amts Eldena in den ersten Jahren nach der Academie Besitz desselben unter den Hauptmännern Licentiat Georg Völschow und Gamberotio und den Amtsschreiber Martin Kempen betreffend, 1637–1646

Nachlaß Leick UAG Nachlaß Leick Nr. 8 Satzungen und Ordnungen, 1640–1798 Universitätsbibliothek Greifswald UBG 520/Hs 320a, Bd. 1 Universitätsschriften – Gesetze – Statuten (Academia Gryphiswladensia I), 1624–1818

Manuscripta Pomeranica UBG Ms 20 Codex Cobrovianus UBG Ms 148 Codex diplomaticus academiae Gryphiswaldensis, collegit A. G. de Schwartz, Vol. I, 1392–1637. UBG Ms 149 Codex diplomaticus academiae Gryphiswaldensis, collegit A. G. de Schwartz, Vol. II, 1640–1754 UBG Ms 150 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Universität Greifswald, 1455–1703

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

509

UBG Ms 151 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Universität Greifswald, 1456–1764 UBG Ms 155 Statuta academiae Gryphiswaldensis, 1557 UBG Ms 160 Annales facultatis medicae Gryphiswaldensis, 1456–1713 UBG Ms 399 Andreas Westphal, Collectanea ad historiam literariam Pomeraniae UBG Ms 400 Alberg Georg Schwartz, Lexicon gelehrter wie auch anderer berühmter und merkwürdiger Pommern und Rügianer, 1725 UBG Ms 406 Albert Georg Schwartz, Commentarii, rerum gestarum ad historiam academiae et urbis Gryphicae pertinentium seriem exhibentes Landesarchiv Greifswald

Rep. 40 – Handschriften LAGw Rep. 40 VI 33 Verwaltung der Universität Greifswald, 1642–1737 LAGw Rep. 40 VI 52 Kurzregesten zu pommerschen Urkunden, 786–1699 LAG Rep. 40 VI 75 Verwaltung der Universität Greifswald, 1547–1638 LAGw Rep. 40 VI 76 Verwaltung der Universität Greifswald, 1651–1700 LAGw Rep. 40 VI 94 Verfassung und Verwaltung des Herzogtums Pommern und SchwedischPommerns, 1545–1738

510

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

Stadtarchiv Greifswald

Rep. 2 – Urkunden StAG, Rep. 2 Nr. 336 Visitations Reces de 1558

Rep. 3 – Amtsbücher StAG, Rep. 3 Nr. 8 Sammlung älterer Privilegien und Urkunden StAG, Rep. 3 Nr. 91, Vol. III Gesterdings Diplomatarium

Rep. 5 – Städtische Akten vor der Auflösung der Zentralregistratur um 1920 StAG, Rep. 5 Nr. 7210, Bd. 1 Die Studierenden der hiesigen Universität, besonderes wegen ihres Fori, 1456–1672 StAG, Rep. 5 Nr. 7288 Prozess zwischen der Universität und der Stadt wegen der Jurisdiktion, 1562–1575 StAG, Rep. 5 Nr. 7191 Die Errichtung der Universität, deren Verhältnis gegen die Stadt und deren beabsichtigte Translocation, 1456–1835 Rigsarkivet København

877 – Det pommerske guvernement Nr. 3 Ihro Excellence des wohlseel. H. Generalen von Dewitz hinterlassenen das Pommersche Gouvernement und die Universitet Greifswalde betreffenden Briefschaften, 1716–1719

Verzeichnis der ungedruckten Quellen

511

Archivum Pastwowe w Szczecinie

Archivum Ksi t Wo ogoskich (Rep. 5 – Herzoglich Wolgaster Archiv) APS AKW 1454 (Rep. 5 Tit. 63 Nr. 198 vol. 1) Die Visitation der Kirchen, Klöster und Hospitäler und Armenhäuser in Greifswald, 1557 APS AKW 1788 (Rep. 5 Tit. 68 Nr. 7) Academia Gryphiswaldensis Jura, 1532–1627 APS AKW 1794 (Rep. 5 Titel 68 Nr. 39) Die Besoldungen und Einkünfte der Professoren 1594–1625 APS AKW 183 (Rep. 5 Tit. 68 Nr. 48a) Das sede vacante Recht des Komkapitels zu Cammin bei Promotionen an der Univesität zu Greifwald die vices cancellarii zu verwalten betreffend, 1636–1638 APS AKW 1810 (Rep. 5 Tit. 68 Nr. 55) Einsetzung einer Visitatitionskommission für die Universität Greifswald durch Herzog Ernst Ludwig, 1578

Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie – Kolekcja Gellentiena (Rep. 33 – Greifswalder Juristenfakultät) APS Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie (Kolekcja Gellentiena) Nr. 11 Herzog Ernst Ludwig (Verschiedenes), 1578–1591 APS Wydzia Prawny Uniwersytetu w Greifswaldzie (Kolekcja Gellentiena) Nr. 15 Herzog Philipp Julius (Verschiedenes), 1593–1625 Stadtarchiv Stralsund

Rep. 29 – Senat, Magistrat, Rat der Stadt Stralsund StAS Rep. 29 Nr. 2129 Hauptsatzung der Universität Greifswald, um 1700 StAS Rep. 29 Nr. 2130 Statuten der theologischen, juristischen, medizinischen und philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, um 1700

512 3. Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur Alvermann 2003

Dirk Alvermann, Im Hause des Herrn immerdar. Die Lebensgeschichte des Augustin von Balthasar (1701–1786) von ihm selbst erzählt (Publikationen des Lehrstuhls für Nordische Geschichte 2), Greifswald 2003.

Alvermann 2004

Dirk Alvermann, Reformatorischer Neubeginn und akademischer Aufbruch. Die Statutenentwicklung der Greifswalder Universität im 16. Jahrhundert, in: Henning Rischer, Martin Schoebel (Hrsg.), Verfassung und Verwaltung Pommerns in der Neuzeit (Inventare, Findbücher und kleine Schriften des Landesarchivs Greifswald 2), Bremen 2004, S. 29–101.

Alvermann 2006

Dirk Alvermann, Unita fortior – Nation Svecica und Societas Germanica als studentische Gesellschaften im Greifswald des 17. Jahrhunderts, in: Deutsch-Polnische Kulturkontakte im 16.–18. Jahrhundert (Barock. Geschichte – Literatur – Kunst/Sondernummer), Warschau 2006, S. 240–271.

Asche 2001

Matthias Asche, Burenius, Arnold, in: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Band 3, Rostock 2001, S. 29–35.

Asche 2007

Matthias Asche, Zu den Funktionen der Universität Greifswald von ihrer Gründung bis zum Ende der schwedischen Herrschaft – eine Überprüfung von historiographischen Attributen, in: Dirk Alvermann/Nils Jörn/Jens E. Olesen (Hrsg.), Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, Berlin 2007, S. 29–68.

Asmus 2003

Ivo Asmus, Das Ende einer Karriere? Die Absetzung Joachim Edlings als Hauptmann des Amtes Eldena, in: Dirk Alvermann/Nils Jörn/Kjell Åke Modéer (Hrsg.), Virtus est satis hoc uno testificata libro. Festgabe für Manfred Herling, Hamburg 2003, S. 161–178.

Asmus 2006

Ivo Asmus, Die Universität Greifswald als Gutsherrin in der Frühen Neuzeit, in: Dirk Alvermann/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006, Bd. 2, Stadt, Region und Staat, Rostock 2006, S. 65–96.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

513

Bake 1934

Werner Bake, Die Frühzeit des pommerschen Buchdrucks im Lichte neuerer Forschungen. Ein Beitrag zur deutschen Buchdruckgeschichte mit Wiedergabe zweier pommerscher Drucke vom Jahre 1537, Pyritz 1934.

Bahlow 1898

Friedrich Bahlow, Johann Knipstro, der erste Generalsuperintendent von Pommern-Wolgast, Halle 1898.

Balthasar 1723/25

Jakob Heinrich von Balthasar, Sammlung Einiger zur Pommerischen Kirchen-Historie gehörigen Schriften, 2 Bde., Greifswald 1723–25.

Balthasar 1735

Augustin von Balthasar, Rechtliche Deduction, daß ihro kön. Maj. allerunterth. Academie zu Greiffswald und deren Membra auch in causis contensiosae iurisdictionis, nicht unter dem Königlichen Hofgericht, sondern immediate der königlichen hochpreißlichen Regierung und Hohen Tribunal ihr forum sortiren, [Greifswald 1735], in: Ders. 1742b, S. 377–432.

Balthasar 1736/1737 Augustin von Balthasar, Historische Nachricht von denen Landes-Gerichten und derselben Ordnungen im Hertzogthum Pommern, sonderlich königlich schwedischen Antheils, und selbigem incorporirten Fürstenthum Rügen: aus publiquen documentis und andern glaubhafften Historischen Nachrichten zusammengetragen, 2 Bde., Greifswald 1736–37. Balthasar 1737a

Augustin von Balthasar, Oratiuncula, in loco concilii d. 7. May 1737 cum rector magnificus declaratus, habita, in: Ders. 1742b, S. 143–149.

Balthasar 1737b

Augustin von Balthasar, Oratio de dignitate purpurae academicae sive de eminenti dignitate muneris Rectoralis academici. a. 1737 d. 3 Junii, quo prima vice in Rectorem Academiae publice introdeucereteur, dicta, in: Ders. 1742b, S. 150–188.

Balthasar 1738

Augustin von Balthasar, Oratio, anno 1738 die 24. Maji in ipso actae publicae resignationis officii rectoralis et introductionis novi rectoris academiae, in: Ders. 1742b, S. 210–232.

514

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Balthasar 1739a

Augustin von Balthasar, Oratio ante actum disputatorium inauguralem ... Dn. candidati Fischeri sive Oratiuncula de Restauratione Academiae Gryphicae ab illustri principe Philippo I. a. 1539 suscepta ... recitata d. 10. Nov. 1739, in: Ders. 1742b, S. 267–281.

Balthasar 1739b

Augustin von Balthasar, Oratio de Jurisdictione Academiae Gryphica activa. Habita in ipso actu sollennis renunciationis Dni Joch. Gotth. Sparmanni, in Doctorem Juris, d. 3 Dec. 1739, in: Ders. 1742b, S. 284–315.

Balthasar 1740

Augustin von Balthasar, Historische Nachricht von denen Landes-Gesetzen im Hertzogthum Pommern sonderlich Königlich Schwedischen Antheils und selbigem incorporirten Fürstenthum Rügen publiquen Documentis und andern glaubhafften historischen Nachrichen zusammengetragen, Greifswald 1740.

Balthasar 1741

Augustin von Balthasar, Standrede bey Einhändigung der Vollmacht des Herrn Generalsuperintendenten Michael Christian Rusmayers zum Stadtsuperintendenten im Jahr 1741 den 14. Jan. gehalten, in: Ders. 1742b, S. 507–514.

Balthasar 1742a

Augustin von Balthasar, Oratio de jurisdictione Academiae Gryphicae activa, in: Ders. 1742b, S. 284–308.

Balthasar 1742b

Augustin von Balthasar, Rituale academicum speciatim Gryphicum: continens orationes aliaque scripta ac specimina academica, variis in actibus solennibus academicis exhibita atque ricitata, jam vero maximam partem ex manuscriptis edita; notatis subinde speciatim iis, quae ad ritus solennes ... ex statutis ac observantiis academicis collecta, Greifswald 1742.

Balthasar 1747

Augustin von Balthasar, Biga orationum rectoralium quarum prior de officiis studiosorum gryphiswaldensium; posterior de privilegiis eorundem agit, publice in activus sollemnibus an. 1745 et 1746 recitata, Greifswald 1747.

Balthasar 1750

Augustin von Balthasar, Historische Nachricht von denen akademischen Gebäuden und Häusern. Bey Gelegenheit des im Jahr MDCCL den 28. April einfallenden hohen Geburtstages Sr. Königl. Majestät öffentlich eingeweiheten Collegii Academici. Greifswald [1750].

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

515

Balthasar 1754

Augustin von Balthasar,Verzeichnis der historischen Rechtsquellen der Universität, in: Pommersche Bibliothek III (1754), S. 94–105.

Balthasar 1756

Historie des Klosters Eldena und des nahe dabey gelegenen Hafen Wycks, in: Pommersche Bibliothek V (1756), S. 241–352.

Balthasar 1760–63

Augustin von Balthasar, Ius ecclesiasticum pastorale: Oder vollständige Anleitung, wie Prediger, Kirchen- und SchulBediente in ihrer Lehre, und im Leben und Wandel, besonders in ihrem Amte imgleichen Patroni und Eingepfarrte, Richter und Sachwälde bey allen Vorfällen in Kirchen- und Schul-Sachen denen Kirchen-Gesetzen gemäß, sich verhalten; nach Anweisung der Pommerschen KirchenOrdnung und Agende entworffen, 2 Bde., Greifswald 1760–63.

Behr Negendank 1897

Ulrich Graf Behr Negendank (Hrsg.), Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr. Fünfte Abtheilung 1500 bis zur Gegenwart. VI. Band. Erster Theil. Forschungen, Berlin 1897.

Berghaus 1867

Heinrich Berghaus (Bearb.), Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Enthaltend Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. III. Theil, Bd. I. Landbuch des Herzogthums Kaschubien und der einverleibten Kreise der Neumark und des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Köslin westlicher Theil, Anklam 1867.

Berghaus 1868

Heinrich Berghaus (Bearb.), Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Enthaltend Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. IV. Theils Band II, Anklam 1868.

Bernegger 1619

Matthias Bernegger, De peregrinatione studiosorum, Straßburg 1619.

Biesner 1839

Julius Heinrich Biesner, Geschichte Pommerns und Rügens, Greifswald 1839.

Böhmer 1835

Wilhelm Böhmer, Uebersicht der allgemeinen Chroniken und Geschichten Pommerns seit Kantzow, in: Baltische Studien 3 (1835), S. 66–171.

516

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Borcke

Ludwig von Borcke, General L. v. Borckesche Geneaologische Sammlung. Bd. 1, o.O., o.J.

Brüggemann 1800

Ludewig Wilhelm Brüggemann, Beiträge zu der ausführlichen Beschreibung des Königlich Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern, Stettin 1800

Buchholz 2000

Werner Buchholz (Hrsg.), Pommersche Landtagsakten I.1, bearb. von Andreas Ritthaler und Sabine Teubner-Schoebel (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern IV.13/1), Weimar 2000.

Bulach 2008

Doris Bulach, „Famosi et laudati opidi Gripeswald pro erectione novi studii ...“ Die Bedeutung von Klöstern und kirchlichem Vermögen für die Ausstattung der Universität Greifswald, in: Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 8), Stuttgart 2008, S. 45–65.

Bülow 1879

Gottfried von Bülow, Inventarien der S. Johanniterordenscomthurei Wildenbruch aus den Jahren 1547 und 1560, in: Baltische Studien 29 (1879), S. 1–32.

Buske 1990

Norbert Buske, Das alte Greifswalder Konsistorium. 300 Jahre kirchliche Rechtsprechung, in: Baltische Studien N.F. 76 (1990), S. 48–80.

Büttner 2007

Bengt Büttner, Die Pfarreien der Insel Rügen. Von der Christianisierung bis zur Reformation (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 5: Forschungen zur pommerschen Geschichte 42), Köln u.a. 2007.

Dähnert 1756–1802 Johann Carl Dähnert, Sammlung gemeiner und besonderer pommerscher und rügischer Landes-Urkunden, Gesetze, Privilegien, Verträge, Constitutionen und Ordnungen: Zur Kenntniß der alten und neueren Landes-Verfassung, insonderheit des Königlich-Schwedischen Landes-Theils, Greifswald 1765–1802. Dähnert 1765/1767 Johann Carl Dähnert, Sammlung Pommerscher und Rügischer Landesurkunden. Bd. 1, Stralsund 1765, Bd. 2, Stralsund 1767.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

517

Danneil 1847

Johann Friedrich Danneil, Das Geschlecht der von der Schulenburg. Zweiter Band, Salzwedel 1847.

Döhn 1990

Helga Döhn, Der Nachlaß Johann Karl Konrad Oelrichs (Handschrifteninventare 15), Berlin 1990.

Droste 2006

Heiko Droste, Im Dienst der Krone. Schwedische Diplomaten im 17. Jahrhundert (Nordische Geschichte 2), Münster 2006.

Eibl 2004

Elfie-Maria Eibl (Bearb.), Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493). Heft 20. Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken der Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie des Archiwum Pastwowe w Szczecinie/ Staatsarchivs Stettin für die historische Provinz Pommern, Köln u. a. 2004.

Eickstedt 1860

Carl August Ludwig Freiherr von Eickstedt (Bearb.), Familien-Buch des dynastischen Geschlechts der v. Eickstedt in Thüringen, Pommern, den Marken und Schlesien, Ratibor 1860.

Engelbrecht 1926

Richard Engelbrecht, Der Grundbesitz der Universität Greifswald, seine Entwicklung und Bedeutung, Greifswald 1926.

Engelbrecht 1741

Hermann Heinrich Engelbrecht, Delineatio status Pomeraniae suethicae, Greifswald/Leipzig 1741 (21760).

Eschenbach 1792

J. Chr. Eschenbach, Annalen der Rostockschen Academie, Bd. 3, Rostock 1792.

Fabricius 1876

Ferdinand Fabricius, Der geistliche Kaland zu Stralsund, in: Baltische Studien 26 (1876), S. 205–390.

Fait 1956

Joachim Fait, Die Geschichte des Greifswalder Universitätsbaues, in: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald 17.10.1956, hg. von der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald durch die Redaktionskommission, Bd. I, S. 157–174.

Fichtner 1997a

Gerhard Fichtner, Corpus Galenicum. Verzeichnis der galenischen und pseudogalenischen Schriften, Tübingen 1997.

518

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Fichtner 1997b

Gerhard Fichtner, Corpus Hippocraticum, Verzeichnis der hippokratischen und pseudohippokratischen Schriften, Tübingen 1997.

Foerstemann 1841

Karl Eduard Foerstemann, Album Academiae Vitebergensis ab a. ch. MDII usque ad a. MDLX, Leipzig 1841.

Friedensburg 1926

Walther Friedensburg (Bearb.), Urkundenbuch der Universität Wittenberg. Teil 1 (1502–1611), Magdeburg 1926.

Friedländer I/1893

Ernst Friedländer, Aeltere Universitäts-Matrikeln. Universität Greifswald. Erster Band (1456–1645) (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 52), Leipzig 1893.

Friedländer II/1894 Ernst Friedländer, Aeltere Universitäts-Matrikeln. Universität Greifswald. Zweiter Band (1646–1700) (Publicationen aus den K. Preußischen Staatsarchiven 57), Leipzig 1894. Friedrich 1920

Carl Friedrich, Die ehemalige Marienkirche zu Stettin und ihr Besitz. Teil 2, in: Baltische Studien N.F. 23 (1920), S. 1–60.

Gadebusch 1788

Thomas Heinrich Gadebusch, Schwedisch-pommersche Staatskunde, Teil 2, Greifswald 1788.

Geiß 2009

Jürgen Geiß (Bearb.), Mittelalterliche Handschriften in Greifswalder Bibliotheken. Verzeichnis der Bestände der Bibliothek des Geistlichen Ministeriums (Dombibliothek St. Nikolai), der Universitätsbibliothek und des Universitätsarchivs, Wiesbaden 2009.

Gerdes 1729

Friedrich Gerdes, Opera omnia, Bd. 1, Greifswald 1729.

Gesterding 1829

Carl Gesterding, Erste Fortsetzung des Beitrages zur Geschichte der Stadt Greifswald, Greifswald 1829.

Gesterding 1842

Carl Gesterding, Genealogien und beziehungsweise Familienstiftungen pommerscher, besonders ritterschaftlicher Familien, Berlin 1842.

Gesterding 1894

Konrad Gesterding, Stiftungen, Stipendien und Benefizien für Studierende an der Universität Greifswald, Greifswald 1894.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

519

Gesterding 1896

Konrad Gesterding, Die Obliegenheiten des Rectors und des Richters der königlichen Universität Greifswald, Greifswald 1896.

Giese 2006

Simone Giese, Das Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft im Spiegel von Berufungsverfahren in den ersten Jahren Schwedisch-Pommerns, in: Dirk Alvermann/KarlHeinz Spieß (Hrsg.), Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456– 2006, Bd. 2, Stadt, Region und Staat, Rostock 2006, S. 215–249.

Gollmert/ Louis Gollmert/Wilhelm Graf v. Schwerin/Leonhard Graf Schwerin/Schwerin v. Schwerin (Hrsg.), Allgemeine Geschichte des Geschlechts 1878 von Schwerin, Berlin 1878. Grotefend 1925

Otto Grotefend, Die Familie v. Trampe. Geschichte eines pommerschen Geschlechts, in: Baltische Studien N.F. 27 (1925), S. 1–157.

Gummelt 2006

Volker Gummelt, Der Maßlose: Johann Friedrich Mayer – Wächter der Orthodoxie, virtuoser Prediger, Bibliomane, in: Irmfried Garbe, Tilman Beyrich, Thomas Willi (Hrsg.) Greifswalder theologische Profile (Greifswalder theologische Forschungen 12), Frankfurt a.M. 2006, S. 45–56.

Harms 1961

Klaus Harms, Jakob Runge. Ein Beitrag zur pommerschen Reformationsgeschichte, Ulm 1961.

Hasenritter 1937

Fritz Hasenritter, Die pommerschen Hofordnungen als Quellen für die Hof- und Landesverwaltung, in: Baltische Studien N.F. 39 (1937), S. 147–182.

Heinemann 1906

Otto Heinemann, Studentische Verbindungen in Greifswald bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Baltische Studien N.F. 10 (1906), S. 67–117.

Heringen 1725

Johann Samuel Heringen, Historische Nachricht von der Stifftung der zwey Collegiat-Kirchen in der beruehmten Stadt Alten Stettin/Nahmentlich der St. Marien und St. Ottens oder Schloß-Kirchen wie auch des Koenigl. Gymnasii Carolini. Seit Anno MCCLXII bis MDCCXXV, Alten Stettin 1725.

520

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Herling 2000

Manfred Herling, Die Universität 1539–1815, in: Horst Wernicke (Hrsg.), Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 191–208.

Herling 1969

Manfred Herling, Dr. Heinrich Rubenows Anteil an der Entstehung der ältesten Greifswalder UniversitätsHandschriften, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe Nr. 3/4, Teil II, Jg. XVIII, 1969, S. 335–360.

Herold/Magin 2009 Jürgen Herold/Christine Magin (Bearb.), Die Inschriften der Stadt Greifswald (Die deutschen Inschriften 77/ Göttinger Reihe 14), Wiesbaden 2009. Heyden 1956a

Hellmuth Heyden, Die Evangelischen Geistlichen des ehemaligen Regierungsbezirkes Stralsund. Insel Rügen, Greifswald 1956.

Heyden 1956b

Hellmuth Heyden, Die Erneuerung der Universität Greifswald und ihrer Theologischen Fakultät im 16. Jahrhundert, in: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald 17.10.1956, hg. von der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald durch die Redaktionskommission, Bd. II, S. 19–33.

Heyden 1964

Hellmuth Heyden, Die Evangelischen Geistlichen des ehemaligen Regierungsbezirkes Stralsund. Die Synoden Greifswald-Land, Greifswald-Stadt, Greifswald 1964.

Heyden 1965

Hellmuth Heyden, Die Kirchen Greifswalds und ihre Geschichte, Berlin 1965.

Heyden 1973

Hellmuth Heyden, Die Evangelischen Geistlichen des ehemaligen Regierungsbezirkes Stralsund. Die Synoden Wolgast, Stralsund, Loitz, Greifswald 1973.

Höchel 1986

Ilse Höchel, Johann Carl Dähnert, in: Johann Carl Dähnert (1719–1785). Bibliotheksgeschichtliche Beiträge anläßlich seines 200. Todestages (Veröffentlichungen der Universitätsbibliothek 17), Greifswald 1986, S. 4–16.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

521

Hoenen 1999

Maarten J.F.M. Hoenen, Ars artium et scientia scientiarum, in: Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.), Artisten und Philosophen. Wissenschafts- und Wirkungsgeschichte einer Fakultät vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte), Basel 1999, S. 63–82.

Hoenen 2007

Maarten J.F.M. Hoenen, Philosophie und Theologie im 15. Jahrhundert. Die Universität Freiburg und der Wegestreit, in: Dieter Mertens/Heribert Smolinsky (Hrsg.), 550 Jahre Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Band 2: Von der hohen Schule zur Universität der Neuzeit, München 2007, S. 67–91.

Hoogeweg 1924

Hermann Hoogeweg, Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern, Bd. 1, Stettin 1924.

Hohl 1965

Ernst Hohl (Hrsg.), Scriptores Historiae Augustae, Vol. I, Leipzig 1965.

Hofmeister 1932

Adolf Hofmeister, Die geschichtliche Stellung der Universität Greifswald (Greifswalder Universitätsreden 32), Greifswald 1932.

Hofmeister 1933

Adolf Hofmeister, Die Berufung Johann Philipp Palthens nach Greifswald 1694, in: Baltische Studien N.F. 35 (1933), S. 174–226.

Hofmeister 1940

Adolf Hofmeister, Zur Lebensgeschichte des Erasmus Husen, in: Pommersche Monatsblätter 54 (1940), S. 100–103.

Horn 1897

Ewald Horn, Kolleg und Honorar. Ein Beitrag zur Verfassungsgeschichte der deutschen Universitäten, München 1897.

Horn 1901

Ewald Horn, Zur Geschichte der Privatdozenten, in: Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte 11 (1901), S. 26–70.

Hoven 2007

Jasmin Hoven, Johann Burgmann, in: Nils Jörn (Hrsg.), Die Pommerschen Hofgerichte. Geschichte – Personal – Probleme der Forschung (Schriftenreihe der David-MeviusGesellschaft 2), Hamburg 2007, S. 137–150.

522

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

HRG 22008

Albrecht Cordes/Heiner Lück/Dieter Werkmüller/Ruth Schmidt-Wiegand (Hrsg.), Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG), Berlin 22008.

Hubrich 1917

Eduard Hubrich, Greifswalder Universitätsrecht. Ein Beitrag zur Jahrhundertfeier der Zugehörigkeit Neuvorpommerns zur preußischen Monarchie, Greifswald 1917.

Irrgang 2002

Stephanie Irrgang, Peregrinatio Academica. Wanderungen und Karrieren von Gelehrten der Universitäten Rostock, Greifswald, Trier und Mainz im 15. Jahrhundert (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 4), Stuttgart 2002.

Jakobi-Mirwald 1997 Christine Jakobi-Mirwald, Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte, Berlin 1997. Jaumann 2004

Herbert Jaumann, Handbuch der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit. Band 1: Bio-bibliographisches Repertorium, Berlin/New York 2004.

Jörn 2007

Nils Jörn, Georg Friedrich Borcke, in: Ders. (Hrsg.), Die Pommerschen Hofgerichte. Geschichte – Personal – Probleme der Forschung (Schriftenreihe der David-MeviusGesellschaft 2), Hamburg 2007, S. 125–136.

Kaufmann 1896

Georg Kaufmann, Die Geschichte der Deutschen Universitäten. 2. Band: Entstehung und Entwicklung der deutschen Universitäten bis zum Ausgang des Mittelalters, Stuttgart 1896.

Kiel 2001

Uwe Kiel, Bürger und Academici. Die Beziehungen zwischen Stadt und Universität Greifswald, in: Stier und Greif 11 (2001), S. 83–93.

Kleineidam 1964

Erich Kleineidam, Universitas studii erffordensis. Überblick über die Geschichte der Universität Erfurt im Mittelalter 1392–1521, Teil 1: 1392–1460, Leipzig 1964.

Koch 1839–1840

Johann Friedrich Wilhelm Koch, Die Preussischen Universitäten. Eine Sammlung von Verordnungen, welche die Verfassung und Verwaltung dieser Anstalten betreffen, 2 Bde., Berlin 1839–40.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

523

Koch 1917

Edmund Koch, Die Bedeutung und Wirkung des Visitationsabschiedes vom Jahre 1535 für Greifswald, in: Pommersche Jahrbücher 18 (1917), S. 129–181.

Konow 2003a

Karl-Otto Konow, Der Humanist und Jurist Dr. Johannes von Kitzscher am Stettiner Hof, in: Ders. 2003b, S. 103–134.

Konow 2003b

Karl-Otto Konow, Bogislaw-Studien. Beiträge zur Geschichte Herzog Bogislaws X. von Pommern um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert (Schriften der J. G. Herder-Bibliothek Siegerland e.V.), Siegen 2003.

Köpf 2002

Ulrich Köpf, Martin Luthers theologischer Lehrstuhl, in: Irene Dingel/Günther Wartenberg (Hrsg.), Die Theologische Fakultät Wittenberg 1502–1602 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie 5), Leipzig 2002, S. 71–86.

Kosegarten 1853

Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Das Friedländische Kriegsvolk zu Greifswald in den Jahren 1627–1631, in: Baltische Studien 15 (1853), S. 1–136.

Kosegarten II/1856 Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Zweiter Theil. Enthaltend die urkundlichen Beilagen, Greifswald 1856. Kosegarten I/1857

Johann Gottfried Ludwig Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald mit urkundtlichen Belegen. Erster Theil, Greifswald 1857.

Kratz 1865

Gustav Kratz (Bearb.), Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden, Berlin 1865.

Krüger 2006

Joachim Krüger, Zwischen dem Reich und Schweden. Die landesherrliche Münzprägung im Herzogtum Pommern und in Schwedisch-Pommern in der frühen Neuzeit (ca. 1580– 1715) (Nordische Geschichte 3), Berlin 2006.

Krüger/Mommsen 1954

Paul Krüger/Theodor Mommsen (Bearb.) (Vorwort Wolfgang Kunkel), Corpus iuris civilis, Vol. I : Institutiones, Digesta, Berlin 161954.

524

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Landesaufnahme 2001

Historische Kommission für Pommern/ Landesarchiv Greifswald (Hrsg.), Die schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692–1709. Ortsbeschreibungen. Band 5: Die Dörfer der Universität Greifswald, Greifswald 2001.

Lange 1898

Edmund Lange, Die Greifswalder Sammlung Vitae Pomeranorum (Baltische Studien Ergänzungsband 1), Greifswald 1898.

Laursen 1907

Laurs Laursen (Hrsg.), Danmark-Norges Traktater 1523– 1750. Første Bomd 1523–1560, Kopenhagen 1907.

Liebe 1895

Georg Liebe, Sitten und Einrichtungen der Universität Greifswald vom 15.–17. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Kulturgeschichte 2 (1895), S. 373–379.

Link 2000

Achim Link, Auf dem Weg zur Landesuniversität. Studien zur Herkunft spätmittelalterlicher Studenten am Beispiel Greifswald (1456–1524) (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 1), Stuttgart 2000.

Loebe 1895

Viktor Loebe, Mitteilungen zur Genealogie und Geschichte des Hauses Putbus, Putbus 1895.

Lohmeyer 1901

Karl Lohmeyer, Ebrard von Béthune. Eine Untersuchung über den Verfasser des Graecismus und Laborinthus, in: Romanische Forschungen 11 (1901), S. 412–430.

Lorenz 1982

Sönke Lorenz, Aktenversendung und Hexenprozess. Dargestellt am Beispiel der Juristenfakultäten Rostock und Greifswald (1570/82–1630), Frankfurt am Main/Bern 1982.

Lück 2008

Heiner Lück, Die Universität Wittenberg und Pommern, in: Baltische Studien N.F. 94 (2008), S. 71–88.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

525

Mayer 1702a

Johann Friedrich Mayer, Carolum XII. divinum heroa, subjectissimae veneratur: patres Academiae consriptos, hospites ex virtutis merito aestimandos ... ipso victoriae carolinae adversus regem Poloniae obtentae, sacro et solenni die XXX. Novembris MDCCII. in instraurato auditorio majori peramanter amplectitur: optimo principi pro singularis obsequii et gratualitionis publicae argumento, in novo illius acroaterii cultu atque nitore tropaeum statuit; patribus vero academicis idem expressissimi sui adversus ipsos amoris atque studii monumentum D. D. C. ut et de consignandis Academiae fastis perpetuae necessitudinis dextram jungens fidem religiose, Greifswald 1702.

Mayer 1702b

Johann Friedrich Mayer, Ad elogium principis summi Wratislai IX. ducis pomeranorum etc. etc. academiae gryphiswaldensis fundatoris, sancta recordationis, d. XXII Aprilis ... hoc programmate bullam fundationis universitatis gryphiswaldensis ... recensente, Greifswald 1702.

Mayer 1702c

Johann Friedrich Mayer, Gryps canit exequias, hoc est ad maxumi (!) olim et proh ultimi e gryphiea gente Pomeraniae ducis Bogislai XIV. parentalia d. X. Martii celebranda, Greifswald 1702.

Mayer 1702d

Johann Friedrich Mayer, De D. Henrico Rubenovio, academiae primo Rectore & pro-cancellario, professore et consule gryphico atque utrum professorium ac consulare munus in una persona conjungi possint disserit et ad audiendam orationem inauguralem ... Dn. D. Nicolai Michaelis, professoris et consulis gryphici, de officiorum cumulatione, ad fut. 20. Martii ..., Greifswald 1702.

Medem 1834

Friedrich Ludwig Baron von Medem, Philipp Hainhofers Reise-Tagebuch, enthaltend Schilderungen aus Franken, Sachsen, der Mark Brandenburg und Pommern im Jahr 1617, in: Baltische Studien 2/2 (1834), S. 1–180.

Modéer 1975

Kjell Å Modéer, Gerichtsbarkeiten der schwedischen Krone im deutschen Reichsterritorium. Bd. 1: Voraussetzungen und Aufbau 1630–1657, Stockholm 1975.

Müller 1877

Herrmann Müller, Die Manuscripta Pomeranica der königlichen Universitätsbibliothek zu Greifswald, in: Baltische Studien 27 (1877), S. 1–167.

526

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Muther 1866a

Theodor Muther, Ausgang des Petrus Ravennas, in: Ders., Aus dem Universitäts- und Gelehrtenleben im Zeitalter der Reformation, Erlangen 1866, S. 95–128.

Muther 1866b

Theodor Muther, Zur Verfassungsgeschichte der deutschen Universitäten, in: Ders., Aus dem Universitäts- und Gelehrtenleben im Zeitalter der Reformation, Erlangen 1866, S. 31–63.

Nießen 1908

Paul von Nießen, Der Ausgang der staatsrechtlichen Kämpfe zwischen Pommern und Brandenburg und die wirtschaftlichen Konflikte der Jahre 1560 bis 1576, in: Baltische Studien N.F. 12 (1908), S. 103–206.

Normann 1894

Emil Freiherr von Normann (Hrsg.), Geschichte der Gesammt-Familie von Normann, Ulm 1894.

Oelrichs 1767

Johann Carl Conrad Oelrichs, Historisch-Diplomatische Beyträge zur Geschichte der Gelahrtheit, besonders im Herzogthum Pommern, Berlin 1767.

Pachelbel 1802

H.C.F. von Pachelbel, Beiträge zur nähern Kenntniß der Schwedisch-Pommerischen Staatsverfassung, Berlin 1802.

Palthen 1704

Johann Philipp Palthen, Historia ecclesiae collegiatae S. Nicolai Gryphiswaldensis, Greifswald 1704.

Palthen 1756

[Johann Philipp Palthen], Commentatio epistolica, qua ... Ioanni Carolo Daehnert ... orationem hactenus ineditam de coenobio Hildensi offert ac simul inclytae academiae Gryphicae tertium a fundation sau iubilaeum devota gratulatur mente Ludovicus Reinholdus a Werner, Küstrin 1756.

Pettke 1994

Sabine Pettke (Hrsg.), Nathan Chytraeus. Quellen zur zweiten Reformation in Norddeutschland (Mitteldeutsche Forschungen 111), Köln u.a. 1994.

Pyl 1864

Theodor Pyl, Petrus von Ravenna, in: Baltische Studien 20 (1864), S. 149–164.

Pyl 1878

Theodor Pyl, Gentzkow, Nikolaus, in: ADB 8, 1878, S. 593–595.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

527

Pyl 1886

Theodor Pyl, Geschichte der Greifswalder Kirchen und Klöster sowie ihrer Denkmäler II, Greifswald 1886.

Pyl 1888

Theodor Pyl, Rehnschild, Karl Gustav, in: ADB 27, 1888, S. 602–604.

Pyl 1896

Theodor Pyl, Pommersche Genealogien. Band 5. Die Genealogien der Greifswalder Rathsmitglieder 1382–1647, Greifswald 1896.

Rasche 2009

Ulrich Rasche, Seit wann und warum gibt es Vorlesungsverzeichnisse an den deutschen Universitäten, in: Zeitschrift für Historische Forschung 36 (2009), S. 445–478.

Raumer 1851

Georg Wilhelm von Raumer, Die Insel Wollin und das Seebad Misdroy. Historische Skizze, Berlin 1851.

Reichenbach 1785

Johann David von Reichenbach, Patriotische Beyträge zur Kennniß und Aufnahme des Schwedischen Pommerns, Fünftes Stück, Greifswald 1785.

Rosen 1896

Gottlieb von Rosen, Hans Behr der Aeltere, Fürstlich Pommerscher Landrath, Erb-, Lehn, und Gerichts-Herr der Hugoldsdorfer Güter und seine Söhne Daniel, Hugold und Samuel. Lebensbilder aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Berlin 1896.

Rudel 1890

Theodor Rudel, Die Lage Pommerns vom Beginn des dreißigjährigen Krieges bis zum Eintreffen Gustav Adolfs 1620–1630, in: Baltische Studien 40 (1890), S. 68–133.

Rütz 2006

Thorsten Rütz, „Das schönste ist das akademische Gebäude“. Die Kollegiengebäude der Universität Greifswald, in: Das steinerne Antlitz der Alma Mater. Die Bauten der Universität Greifswald 1456–2006, Berlin 2006, S. 34–45.

Schäfer 1865

Arnold Schäfer, Nachruf auf Johann Gottfried Ludwig Kosegarten in: Baltische Studien 20/1 (1865), S. 58–70.

Scheffel 1756

Christian Stephan Scheffel, Vitae professorum medicinae, qui in academia Gryphiswaldensi a primis ejus initiis usque ad finem anni ipsius saecularis terii vixerunt, Greifswald 1756.

528

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Schleinert 2001

Dirk Schleinert, Die Gutswirtschaft im Herzogtum Pommern-Wolgast im 16. und frühen 17. Jahrhundert (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern: Reihe 5, Forschungen zur pommerschen Geschichte 36), Köln u.a. 2001.

Schleinert 2006

Dirk Schleinert, Die Universität Greifswald als Kirchenpatron, in: Dirk Alvermann/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald, Bd. 2, Rostock 2006, S. 97–134.

Schmidt 1913

Berthold Schmidt, Geschichte des Geschlechts von Maltzan und von Maltzahn, Schleitz 1913.

Schmidt 1956

Roderich Schmidt, Die Anfänge der Universität Greifswald, in: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald 17.10.1956, hg. von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald durch die Redaktionskommission, Bd. I, S. 9–52.

Schmidt 1964

Roderich Schmidt, Das Bruchstück des Gründungsprivilegs Kaiser Friedrichs III. für die Universität Greifswald, in: Konrad Repgen/ Stephan Skalweit (Hrsg.), Spiegel der Geschichte – Festgabe für Max Braubach zum 10. April 1964, Münster 1964, S. 252–280.

Schmidt 1967

Roderich Schmidt, Bischof Henning Iven von Cammin (1446–1468), in: Baltische Studien N. F. 53 (1967), S. 18–42.

Schmidt 1981a

Roderich Schmidt, Kräfte, Personen und Motive bei der Gründung der Universitäten Rostock (1419) und Greifswald (1456), in: Roderich Schmidt (Hrsg.), Beiträge zur pommerschen und mecklenburgischen Geschichte – Vorträge der wissenschaftlichen Tagungen „PommernMecklenburg“ 1976–1979, Marburg 1981, S. 1–33.

Schmidt 1981b

Roderich Schmidt, Die Ausstattung der Universität Greifswald durch Herzog Wartislaw IX. und Bürgermeister Heinrich Rubenow, in: Roderich Schmidt (Hrsg.), Pommern und Mecklenburg – Beiträge zur mittelalterlichen Städtegeschichte (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern V.19), Köln/Wien 1981, S. 133–157.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

529

Schmidt 2000

Roderich Schmidt, Gründung und Entwicklung der Universität Greifswald bis zur Einführung der Reformation, in: Horst Wernicke (Hrsg.), Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 187–190.

Schmidt 2003

Roderich Schmidt, Wer waren die Gegner des Universitätsgründers Heinrich Rubenow, in: Dirk Alvermann/Nils Jörn/Kjell Å Modéer (Hrsg.), Virtus est satis hoc uno testificata libro. Festgabe für Manfred Herling, Münster 2003, S. 101–112.

Schmidt/Spieß 2004 Roderich Schmidt/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Die Matrikel der Universität Greifswald und die Dekanatsbücher der theologischen, der juristischen und der philosophischen Fakultät 1700–1821, 3 Bde., (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 6), Stuttgart 2004. Schmidt 2008

Roderich Schmidt, Die Gründung der Universität Greifswald am 17. Oktober 1456 als Beispiel für die Entstehung von „Generalstudien“ im europäischen Mittelalter, in: Dirk Alvermann/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 8), Stuttgart 2008, S. 9–18.

Schoebel 2004

Martin Schoebel, Städtepolitik und Gerichtsverfassung unter Herzog Bogislaw X. Zur Verdichtung territorialer Herrschaft in Pommern um 1500, in: Henning Rischer/Martin Schoebel, Verfassung und Verwaltung Pommerns in der Neuzeit (Hrsg.), Bremen 2004, S. 13–28.

Schöner 1999

Christoph Schöner, Arithmetik, Geometrie und Astronomie/Astrologie an den Universitäten des Alten Reiches: Propädeutik, Hilfswissenschaften der Medizin und praktische Lebenshilfe, in: Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.), Artisten und Philosophen. Wissenschafts- und Wirkungsgeschichte einer Fakultät vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte), Basel 1999, S. 83–104.

Schönfeld 1929a

Walter Schönfeld, Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät und zur Entwicklung von Lehre und Forschung in den Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Greifswald (Greifswalder Universitätsreden 23), Greifswald 1929, S. 42–45.

530

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Schönfeld 1929b

Walter Schönfeld, Franciscus Joel, ein Greifswalder Professor der Medizin, Stadtphysikus und Apotheker, sein Leben und seine Werke, in: Dermatologische Wochenschrift 89 (1929), Nr. 35, S. 1265–1275.

Schönrock 2006

Felix Schönrock, Zur Entwicklung der Greifswalder Universitätsbauten bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, in: Dirk Alvermann/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.), Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006, Bd. 2, Rostock 2006, S. 7–64.

Schwartz 1740

Albert Georg Schwartz, Versuch einer Pommersch- und Rügianischen Lehn-Historie, Greifswald 1740.

Schwarz Lausten 1987

Martin Schwarz Lausten, Der Streit zwischen Dänemark und Pommern um die Superintendentur Rügen in der Reformationszeit, in: Bertil Wilberg (Hrsg.), Bistum Roskilde und Rügen, Roskilde 1987, S. 139–149.

Sehling 1911

Emil Sehling, Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts, 4. Bd., Leipzig 1911.

Seth 1956

Ivar Seth, Die Universität Greifswald und ihre Stellung in der schwedischen Kulturpolitik 1637–1815, Greifswald 1956.

Simon 1956/1957

Gisela Simon, Zur Archivgeschichte, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 6, 1956/57, S. 105–120.

Staehelin 1999

Martin Staehelin, Musik in den Artistenfakultäten deutscher Universitäten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, in: Rainer Christoph Schwinges (Hrsg.), Artisten und Philosophen. Wissenschafts- und Wirkungsgeschichte einer Fakultät vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte), Basel 1999, S. 129–141.

Stein 1891

Friedrich Stein, Die akademische Gerichtsbarkeit in Deutschland, Leipzig 1891.

Steinbrueck 1801

Johann Joachim Steinbrueck, Historisch-genealogische Nachricht von dem angesehenen Geschlecht derer von Eickstedt, Stettin 1801.

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

531

Stojentin 1897

Max von Stojentin, Jakob von Zitzewitz, auf Muttrin und Vorwerk vor Lassan erbsessen, ein pommerscher Staatsamnn aus dem Reformations-Zeitalter, in: Baltische Studien N.F. 1 (1897), S. 145–288.

Tering 2007

Arvo Tering, Gelehrte Kontakte der Universität Greifswald zu Estland, Livland und Kurland im 17. und 18. Jahrhundert, in: Dirk Alvermann/Nils Jörn/Jens E. Olesen (Hrsg.), Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums (Nordische Geschichte 5), Berlin 2007, S. 283–315.

Thümmel 2002

Hans Georg Thümmel (Hrsg.), Geschichte der Medizinischen Fakultät Greifswald. Geschichte der Medizinischen Fakultät von 1456 bis 1713 von Christoph Helwig d. J. und das Dekanatsbuch der Medizinischen Fakultät von 1714 bis 1823 (Beiträge zur Geschichte der Universität Greifswald 3), Stuttgart 2002.

Thümmel 2008a

Hans Georg Thümmel, Die Universität Greifswald in den ersten hundert Jahren, in: Dirk Alvermann/Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Bausteine zur Greifswalder Universitätsgeschichte (BGUG 8), Stuttgart 2008, S. 19–43.

Thümmel 2008b

Hans Georg Thümmel (Übers.), Das Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald 1456– 1662 (BGUG 9), Stuttgart 2008.

Uckeley 1903

Alfred Uckeley, Reformationsgeschichte der Stadt Greifswald, in: Pommersche Jahrbücher 4 (1903), S. 1–88.

Wehrmann 1900

Martin Wehrmann, Die aurea opuscula des Petrus von Ravenna, in: Monatsblätter der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde 14 (1900), S. 161–166.

Wehrmann 1903

Martin Wehrmann, Von der Erziehung und Ausbildung pommerscher Fürsten im Reformationszeitalter, in: Archiv für Kulturgeschichte 1 (1903), S. 265–283.

Wehrmann 1906

Martin Wehrmann, Die Söhne des Herzogs Philipp I. von Pommern auf der Universität zu Greifswald, in: Baltische Studien N. F. 10 (1906), S. 3–66.

532

Verzeichnis der gedruckten Quellen und Literatur

Wehrmann 1931

Martin Wehrmann, Die Neugründung der Universität Greifswald 1539, in: Monatsblätter der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde 45 (1931), S. 154–157.

Weigel 1787

Christian Ehrenfried Weigel, Ueber die Academie zu Greifswald gegen Hrn. Cammerrath von Reichenbach, Stralsund 1787.

Weissenborn 1884

Hermann Johann Christian Weissenborn (Bearb.), Acten der Erfurter Universität. 2. Teil Allgemeine und Facultätsstatuten von 1390–1636, Halle 1884.

Westphal 1723

Andreas Westphal, De serenissimorum ducum Pomaraniae meritis in rem literariam, Greifswald 1723.

Westphal 1732

Andreas Westphal, Monumentum honoris, glorae ac pietatis, virtutibus Dn. Annae, natae ducis Stetini Pomeranorum ... nec non ducum Pomeraniae, serenissimorum meritis in rem sacram, literariam et civilem, Greifswald 1732.

Wigger 1878

Friedrich Wigger, Geschichte der Familie von Blücher. Zweiter Band. Erste Abtheilung, Schwerin 1878.

Würffel 1724

Johann Ludwig Würffel, Programma invitatorio ad audiendam orationem auspicatoriam dn. Jo. Lembkenii, Greifswald 1724.

Zarncke 1861

Friedrich Zarncke (Hrsg.), Die Statutenbücher der Universität Leipzig aus den ersten 150 Jahren ihres Bestehens, Leipzig 1861.

Zober 1847

Ernst Zober, Nicolaus Gentzkows Tagebuch von 1558– 1567 (Fortsetzung), in: Baltische Studien 13 (1847), S. 109–169.

Personenregister* A Accursius (um 1183–um 1263) Adelhelm, Philipp († 1612) Agnes, Hzgn. v. Brandenburg (1584–1629) Agricola, Rudolph (1443/44–1485) Altenkirch, Heinrich (16. Jh.) Ambrosius v. Mailand (339–397) Anaxagoras (499–428 v. Chr.) Aphtonius v. Antiochia (2. Hälfte 4. Jh.) Aratus v. Soloi (um 310–245 v. Chr.) Aristophanes († um 380 v. Chr.) Aristoteles (384–322 v. Chr.) Arrianus, Lucius Flavius († nach 145) Augustinus v. Hippo (354–430) Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) Avicenna (980–1037) Axelsson de Göxholm, Åke (1594–1655) B Balthasar, Augustin von (1701–1786) Balthasar, Jakob Heinrich von (1690–1763) Banér, Johan (1596–1641) Barnekow, Bartholomäus (1459) Barnim IX., Hzg. v. Pommern (1501–1573) Barnim X., Hzg. v. Pommern (1549–1603) Basilius v. Cesarea (um 330–379) Battus, Abraham (1606–1674)

*

114 425 398 120, 251 195, 199 124 121 121 127 123, 134 28f., 39, 42–45, 62, 75, 78–80, 120, 122, 125, 183, 185 124 112, 124, 247 465 116f. 438

94f., 365, 402, 414, 450, 453, 456 160 437 83f. 168f., 189, 193, 198, 237, 420 179, 181, 186, 188, 189–191, 194, 199f., 205, 207, 208, 222, 237, 292, 348 124 402, 412, 474

Das Personenregister stellt ein allgemeines Hilfsmittel dar, welches die inhaltliche Erschließung des Bandes unterstützen soll. Soweit bekannt, wurden die Lebens- oder Sterbedaten der Personen genannt. Waren diese nicht zu ermitteln, so ist das Jahr der Nennung angegeben.

534 Battus, Bartholomäus (1635–1673) Behr, Gerd († 1637) Behr, Jakob († 1567) Below, Gerhard (1563) Benedikt von Waldstein, Bischof von Cammin († 1498) Bere, Bernhard (1545) Beringe, Joachim (1575–1627) Beringe, Johann (1607–1658) Berkhane, Joachim (1560) Béthune, Ebrard von († um 1212) Beuther, Michael (1522–1587) Bibliander, Theodor (gräzisiert Buchmann) (1505–1564) Blücher, Venz von († 1576) Bodeker, Stephan, Bischof von Brandenburg (1384–1459) Boethius, Ancius Manlius Severinus († 524) Bogislaw X., Hzg. v. Pommern (1454–1523) Bogislaw XIII., Hzg. v. Pommern (1544–1606) Bogislaw XIV., Hzg. v. Pommern (1580–1637) Bohlen, Arnold (1571–1657) Bohlen, Friedrich (1601–1658) Bohlen, Peter (1634) Bole, Vicco († 1539) Bolrose, Johann (um 1630) Bone, Hans (1547) Bonifatius VIII., Papst (1235–1303) Borcke zu Stramehl, Matz von († 1689) Brambeer, Joachim († 1652) Braunschweig, Sylvester († 1638) Bukow, Heinrich (†1473) Burenius, Arnold (1485–1566) Burgmann, Johannes (1586–1662) Buridanus, Johannes († nach 1358)

Personenregister

401, 412 430 198 198 8, 10, 86 92, 184f. 401, 412, 432, 443 468 199, 316 43, 78 151 319 232 1–5 39, 75, 80 115, 443 179, 183, 186, 188f., 191, 194, 199, 201, 205, 207f., 221f., 237, 292, 354 416, 418f., 437, 480, 482, 487 429 430, 478, 480 425 177 18 159 4 197 430 429 10 309 427, 461, 484 37

Personenregister

C Caesar, Gaius Julius (100–44 v. Chr.) Caesarius, Johann (um 1468–1550) Calenus, Christian (1529–1617) Calixt III., Papst (1378–1458) Campanus, Johannes (de Novara) (1220–1296) Castiglioni, Giovanni, Bischof von Pavia (1420–1460) Cebes, Thebanus (5.–4. Jh. v. Chr.) Christian III., Kg. v. Dänemark (1503–1559) Christiani, Alexander (1587–1637) Christina, Kgn. v. Schweden (1626–1689) Cicero, Marcus Tullius (106–43 v. Chr.) Cimdars, Petrus († 1584) Clenardus, Nikolaus (1495–1542) Cnuth, Michael (1642) Cremona, Gerhard von (1114–1187) Curtius, Quintus (1. Jh. n. Chr.) D Dähnert, Johann Carl (1719–1785) Damitz, Paul von († 1644) De la Gardie, Jokob (1583–1652) Demosthenes (1. Jh. n. Chr.) Dewitz, Franz Joachim von (1666–1719) Dionysius (Afri), Periegeta (1. Hälfte 2. Jh.) Dioscorides (1. Jh. n. Chr.) Doeltzow, Hans (1557) Drake, Anton († nach 1574)

124 120 184f., 293, 298, 322, 364, 366 1, 2, 6 45, 80 3 123 193 401, 412, 443 437, 478f. 101f., 118, 120–122, 125, 184, 227, 251, 297–299 184f., 322 251 467 45, 80 124 94 429 438 251, 410 402, 440 126 367 167 198

E 310 Eddelink, Petrus (1549) Edling, Joachim († 1665) 481f., 490–493 Eickstedt, Alexander von († 1586) 174, 198

535

536 Eickstedt, Dubslaff Christop von (1588–1644) Eickstedt, Georg von (1584–1655) Eickstedt, Markus von († 1661) Eickstedt, Valentin von (1527–1579) Engelbrecht, Joachim (1503–1544) Erasmus von Rotterdam (1466/69–1536) Ernst Ludwig, Hzg. v. Pommern (1545–1592)

Personenregister

429 430 430 174, 195, 199, 204, 207f., 224, 291, 316 177 120, 122

Erskein, Alexander (1598–1656) Essen, Johann von (1610–1677) Euklid († um 280 v. Chr.) Euripides († 406 v. Chr.)

97, 179, 181, 186, 188, 189, 191, 194, 199, 205, 208, 221f., 224, 230, 232, 234, 291, 292, 309, 311f., 315f., 325f., 354 437, 443, 468, 471 468, 474 45, 80, 127, 299 123, 251

F Ferber, Augustin († um 1602) Fernelius, Joannes (1497–1558) Fischer, Simon (1634) Fleck, Vitalis († vor 1477) Friedrich I., Kaiser (1122–1190) Friedrich III., Kaiser (1415–1493) Frobesius, Peter (1546–1613) Frobose, Peter († 1579/80) Frost, Jakob (1634) Fuchs, Leonhart (1501–1566)

152 366 430 366 86 18 322 198 430 249, 251, 365f.

G Gaius (2. Jh. n. Chr.) Galenus, Claudius († um 200) Gambrotius, Georg (1634) Gaza, Theodor († um 1475) Gellius, Aulus († um 180) Gentzkow, Nikolaus (1502–1576) Gerdes, Friedrich Jacob († 1713) Gerdes, Henning Christoph (1665–1723) Gerdes, Johannes (1624–1673) Gerson, Dionysius († 1572) Glossenius, Nicolaus († 1547) Grapen, Heinrich (1555) Grapen, Moritz (1555)

414 116f., 249, 367 431f., 472f., 478, 481, 491 122 120 198 94, 374, 402, 413–415, 444 453 389 198 175 160, 164 160, 164

Personenregister

Grave, Otto (1583) Gruel, Christoph († 1596/7) H Hadrian, römischer Kaiser (76–138 n. Chr.) Hagemeister, Joachim († 1670) Hagemeister, Johannes (1576–1638) Halen, Johann (1588–1659) Hannemann, Martin († 1582) Haubold, Hieronymus († 1579) Helwig d. J., Christoph (1679–1714) Hensel, Konrad (um 1435–1505) Herlitz, David (1557–1636) Herodot († 424 v. Chr.) Hesiod (8./7. Jh. v. Chr.) Hessus, Helius Eobanus (1488–1540) Hindenburg, Anton von (1563) Hippokrates († um 370 v. Chr.) Hispanus, Petrus († 1277) Holsten, Georg (2. Hälfte 16. Jh.) Homer (8. Jh. v. Chr.) Hop, Joachim (1563) Horaz (65–8 v. Chr.) Hovener, Walter (1467) Husen, Erasmus († 1572) Hutten, Ulrich von (1488–1523) Hyginus, Gaius Julius (64 v. Chr.–17 n. Chr.) I Inghen, Marsilius von († 1396) Iulianus, Publius Salvius (117–138 n. Chr.) Iven, Henning, Bischof von Cammin († 1469) J Jeger, Jacob (1647) Joel, Franz (1508–1579)

326 160, 185, 198, 219, 249, 312, 322 114, 248, 465 199 430 471, 478, 480 323 182–184 365 23, 31 354, 394 124, 185 123, 251 123, 251, 297, 299 198 116f., 142, 249, 265 43, 79 168, 348 97, 102f., 123, 251 198 123, 141 82 174, 195, 198 120 126f.

37 466 1, 3–6, 8

494 184

537

538 Johann Friedrich, Hzg. v. Pommern (1542–1600) K Kantzow, Thomas (1505–1542) Karl V., Kaiser (1500–1558) Kasimir VI., Hzg. v. Pommern (1557–1605) Kitzmann, Benedikt († 1543) Kleist, Matthias (1602–1637) Kleist, Wilhelm († 1636) Klemptzen, Niclas von (1504–1552) Klinckow, Joachim († 1601) Klinkenberg, Paul (†1600) Knipstro, Johann (1497–1556) Krackevitz, Jaspar (1576) Krackevitz, Kaspar (1563) Krakevitz, Barthold (1582–1642) Krul, Peter (1503–1577) Kruse, Jakob († 1597) Kruse, Wichmann (1464–1534) Küssow, Christian von (1563) Küssow, Jakob von († 1586) L Lamside, Johannes († 1460) Lillieström, Johan (1597–1657) Linacre, Thomas (1460–1524) Livius, Titus († 17) Lucanus, Marcus Annaeus (39–65) Lucianus († um 180) Luther, Martin (1483–1546) M Macht, Bernhard († 1586) Magnus, Albertus (um 1200–1280) March sen., Caspar (1619–1677) Marcus, Joachim († 1578) Martens, Anton (1563) Maskow, Georg († 1638) Maskow, Nicolaus (1532–1609) Mela, Pomponius (1. Jh.) Melanchton, Philipp (1497–1560)

Personenregister

179, 181, 186, 188f., 191, 194, 199, 205, 207f., 221f., 237, 292, 354 18 345 179, 181, 186, 188, 189, 199, 205, 208, 222, 237, 292, 348, 359 319 430 429 159 198 233, 310, 314, 321 92, 160, 175 315 198 401, 412, 427 198 198 178 195, 198, 316 174, 197 23, 31 437 120 124, 185, 298 123 123 112, 246f., 264, 295 219, 249 43, 125 474 184f., 211, 213, 255, 348 198 426f., 484f. 311, 323 126 111f., 117, 119–122, 125, 183, 185, 226, 246f., 249, 251, 257, 262, 295–298, 319, 366

Personenregister

Metellus, Bernhard (1563) Mevius, Friedrich (1576–1636) Mevius, Tomas (1529–1580) Michaelis, Johannes (1606–1667) Micyllus, Jacob (1545) Moertz, Joachim (1550) Molzahn, Heinrich (1566) Molzahn, Herwig (1566) Molzahn, Joachim (1480/81–1565) Moritz, Joachim (1563) Moritz, Mathias (1567) Morus, Thomas (1478–1535) Muris, Johannes de († um 1350) N Nacke, Heinrich († 1461) Nazianz, Gregor von († 390) Nikolaus V., Papst (1397–1455) Norman, Heinrich (1558) Norman, Philipp Melchior (1634) O Ockham, Wilhelm von († nach 1347) Oldenkerck, Heinrich (1558) Orthus, Zacharias († 1579) Osten, Wedigo von der (1563) Ovid (Publius Ovidius Naso) († um 17) Oxenstierna, Axel (1583–1654) Oxenstierna, Gabriel Gustafsson (1587–1640) Oxenstierna, Johann Axelsson (1611–1657) P Palthen, Johann Philipp (1672–1710) Parleberg, Johannes († 1483) Pecham, Johannes († 1292) Penzolt, Friedrich (1582) Peucer, Caspar (1525–1602) Peuerbach, Georg von (1423–1461)

198 432 183f., 219, 225, 249, 312, 322 20 127 92, 94, 159f. 232, 315 232, 315 159, 197 198 204f., 313 441 45, 80 443 357 1 195, 197 422 37 159 182 198 123, 297–299 438 438 468, 472

402, 413 82, 91, 145, 283f. 45, 80 182 185, 298 127

539

540 Philipp I., Hzg. v. Pommern (1515–1560) Philipp Julius, Hzg. v. Pommern (1584–1625) Plate, Georg (1563) Platen, Martin (1582) Platon (428/7–348/7 v. Chr.) Plautus († um 184 v. Chr.) Plinius d. Ä. († 79) Plutarch († um 125) Polybios († um 120 v. Chr.) Pommeresche, Johannes (1624–1689) Pontano, Gioviano (1429–1503) Porphyrius († 305) Potzerne, Benjamin (1665–1699) Preutze, Niclas († 1639) Priscus, Lucius Neratius (57/8–133 n. Chr.) Ptolemäus, Claudius († um 175) Pusch, Lukas (1566–1631) Putbus, Ludwig I. zu (1549–1594) Putbus, Volkmar Wolfgang von (1583–1637) Q Quintilian, Marcus Fabius (35–um 96) R Ramin, Henning von (1543/44–1598) Rammin, Otto von († 1610) Rantzow, Georg (1614) Ravenna, Petrus (um 1448–1508) Reich, Ezechias (1532–1572) Rhade, Achatius vom (1554–1620) Rhau sen., Balthasar (1527–1601) Rhazes (ar–Razi) (865–925) Rhensköld, Gerd Anton (1610–1658) Rubenow, Heinrich (um 1400–1462) Runge, Andreas († 1578) Runge, David (1564–1604.)

Personenregister

91f., 153, 154, 160, 166, 168f., 176, 188–190, 191, 193, 207, 278, 292f., 295, 351, 419 370, 372, 397f., 420 197 324f. 106, 122, 349, 441 299 125, 299 122f. 124 474 125 39, 75 374, 389 430 445 126 424 315, 322 429

121, 123f., 128, 134, 251

317 198 397ff. 443 184f. 398f. 198, 203, 214, 226, 233, 256, 270, 279, 281, 298, 314, 318, 359 116 478, 480 5–7, 10, 13, 15, 23, 51, 58f., 442f. 184 355f., 359, 392

Personenregister

Runge, Friedrich (1599–1655) Runge, Jakob (1527–1595) Ryning, Erik Eriksson (1592–1654) S Sabinus, Masurius (1. Hälfte 1. Jh.) Sacrobosco, Johannes de († um 1250) Sallust (86–35/34 v. Chr.) Sarnow, Martin (1563) Sastrow, Nikolaus (1563) Scharfenberg, Bernhard († um 1578) Schermerus, Georg (1566) Schmiterlow, Bertram († 1572) Schönefelt, Johann († 1558) Schöner, Johann (1477–1547) Schöner, Johann (1597–1657) Schulenburg, Joachim von der (1522–1594) Schusius, Johannes († nach 1565) Schwalenberg, Johann Christof (1594–1638) Schwartz, Albert Georg (1687–1755) Schwarze, Christian (1581–1648) Schwerin, Ulrich von (1523–1575) Schwetzin, Vitus (1563) Seckervitz, Johann (1520–1583) Seidel, Jakob (1546–1615) Severus, Alexander (208–235) Skragge, Simon (1606) Slupwachter, Hermann († vor Februar 1491) Solon (640–560 v. Chr.) Sophokles († 406/5 v. Chr.) Spake, Olaus (1601) Stake, Jakob (1468) Stephani, Henning († 1491) Stephani, Joachim (1544–1623) Stephani, Matthias (1570–1646) Stephani, Petrus (1616/17–1660) Stephani, Theodoricus († nach 1473)

541

430 156, 168, 175, 180, 184–186, 189, 200, 207, 344 438

440, 465 43, 78, 126, 184, 341 298, 441f. 187 198, 291, 316, 323 314, 324 202 198, 324f. 178 127 432, 468 197, 232, 315 182–185 429 479 430 174, 195, 204, 207f., 224, 232, 291, 315 198 319 364, 366 488 389 10 414 123, 251 389 82f. 90 319 426f., 443, 445, 452, 461, 464, 485 432, 453, 474 82f.

542 Sturm, Johann († 1625) Stypmann, Franz (1612–1650) Suave, Bartholomäus, Bischof von Cammin (1494–1566) Suse, Hans von der (1634) Syrus, Publius (46 v. Chr.–43 n. Chr.) T Tabbert, Matthäus (1625–1675) Terentius, Publius († 159/58 v. Chr.) Theognidis von Megara (2. Hälfte 6. Jh. v. Chr.) Theokrit († um 270 v. Chr.) Thukydides († zw. 399–396 v. Chr.) Thun, Otto von (1585–1637) Tiberius, römischer Kaiser (42 v. Chr.–37 n. Chr.) Timme, Clemens († 1562) Torstensson, Lennart (1603–1651) Trygophorus, Johannes (1579–1626)

Personenregister

120 438, 443, 445, 456, 462, 464, 468, 474 92 18 85

402, 412 120, 251, 297 251 123, 251, 298 124, 185 430 465 177 480, 490 20, 51f., 153, 356, 373f., 376, 381, 387, 392

U Usedom, Eckard von (1580–1646) 429 Usedom, Johannes von 92, 159 (1521–1550) V Varennius, Ioannes (1462–1536) Varnmarck, Petrus (1606) Vergil (70 v. Chr.–19 v. Chr.) Vesalius, Andreas (1514–1564) Vester, Joachim (1583) Vestring, Johan (um 1616–1662) Vida, Marcus Hieronymus Volcmar, Johannes († 1617) Völschow, Georg († nach 1641) Völschow, Joachim (1591–1664) Völschow, Moevius (1588–1650) Vorscenouw, Ipolitus (1464) Vrige, Hermann (1488)

122, 251 389 123, 227, 297–299 249 326f. 472 123 373, 381 431f., 473, 491 432, 443, 445, 453, 461, 464 94, 373, 381, 414, 470 83 90

Personenregister

W Walter, Anton († 1557) Wardenberch de Dammis, Hinricus († nach 1467) Wartislaw IX., Hzg. von Pommern-Stettin (um 1400–1457) Wedel, Martin von († vor 1577) Weiher, Martin (1512–1556) Wenner, Friedrich (1553) Wenth, Erasmus († 1549) Wesel, Heinrich von (1563) Willich, Ambrosius (1547) Wilmann, David († 1591) Wolde, Balthasar (Baltzer) vom († um 1567) Wolde, Henning vom († 1576) Wolde, Reimer vom († 1602) Wolffius, Matthaeus (1574) Wolterstorp, Matthäus (1488)

309 83 1f., 6–8, 10, 190 197 159 180 186 198 151 333, 335 159, 195, 197 198 174, 195 311 90

X Xenophon († nach 355 v. Chr.)

124,185

Z Zastrow, Christof (1594–1636) Zastrow, Johann (1578) Zeisenus, Wolfgang (1568) Zitzewitz, Jakob von (1507–1572)

429 429 211, 255 160, 174, 189, 195, 197

543

Sachregister A Aedil(en) album academicum ( Matrikel) Almosen Apotheke Archiv der Universität/Registratur Artistenfakultät ( Philosophische Fakultät) B Baccalaureat, Baccalauren Bauangelegenheiten, Bauwesen, Baurecht Bauern Begräbnisse Berufung Präsentation Besoldung Bibliothek Braurecht, Schankrecht Buchdrucker (akad.) Bürgerkinder Bursen ( Regentie) Aufnahme Disziplin Inventar Rechnung rector bursae Register Schließzeiten Visitation C canon rugianus catalogus scholasticorum ( Matrikel)

217f., 220, 229, 238f., 241f., 248, 269–274, 278, 311f., 316, 323, 486 277 250 15, 166, 302, 452

25, 38–40, 42f., 46f., 58, 66f., 69f., 72, 74, 78f., 85, 112f., 140, 262f., 265f., 342–345, 369, 392 13, 171, 177, 206, 216, 218, 229f., 302, 308, 322f., 324, 331, 397, 423, 434, 475f., 480, 486 12f., 170, 229, 426, 433f., 474f., 478 277 7f., 154, 196, 221, 268, 415ff., 437f., 448f. 14, 47, 415ff., 469f., 488 11, 14, 16, 139, 156, 171, 177f., 196, 203, 205, 210, 253, 259, 271ff., 274, 277, 310, 317f., 341, 399, 423 368, 381, 395 13f., 165, 206, 434, 476 471 41, 77 13f., 25, 28, 33f., 40ff., 57f., 71, 76ff., 81, 289f., 302, 304ff. 34, 67 81, 212 213f., 218 213f. 32f., 36, 42, 58, 65, 67f. 213f. 34, 81, 212 33, 102, 152, 213, 227, 239, 254, 271 171, 192, 197

Sachregister

D Dekane (allg.; vgl. auch unter den Fakultäten) Amtspflichten Deklamation

Besuch Ordnung Thema Zeitpunkt Deposition Gebühren Ritus Depositor Diener Dispensation Disputation ( Promotion)

Besuch Ordnung der D. ordinaria praeses Respondent Themen Übungsdisputation Zeitpunkt Disziplin, Sitten

545

101, 103, 105, 109, 129f., 136, 156, 182, 209, 219, 225, 235, 239, 241f., 245, 253f., 262, 269f., 272, 277, 300f., 303, 489 129f., 242 130, 132, 134f., 147, 152, 156, 180, 182, 185, 187, 209f., 203, 209f., 218, 227, 238ff., 254f., 261f., 275f., 287, 290, 298, 300f., 312, 317, 330, 335, 338, 378, 383f., 386f. 135, 261, 287, 290, 340, 495f. 218, 384, 386 261 134, 261, 338, 378, 386 48f., 101, 109ff., 151, 166, 199f., 243ff., 252, 274f., 294, 332, 337, 347ff., 353ff., 393–396 33, 68, 111, 153, 166, 252, 275, 348, 354, 375, 396 48, 68, 110f., 166, 244, 347f., 355, 393 110f., 166, 244, 274f., 347f., 354f., 393f. 56, 68, 180, 215, 463 25f., 39, 41, 44, 57, 70, 75, 77, 80, 82, 84, 112f., 262, 264f., 355ff., 389, 392 27, 30ff., 38, 42, 47, 58, 62, 64f., 68, 82f., 112, 115, 130–134, 146f., 156, 180f., 185, 203, 209f., 227, 238, 240, 248, 250ff., 259ff., 275f., 286f., 290, 300f., 330, 344, 379f., 383f., 385ff., 405, 408, 410f., 423, 447f., 455, 458f., 488 25, 32, 34, 38, 58f., 65, 74, 132, 147, 218, 227, 260, 330, 340, 495f. 29, 38, 43f., 66, 112f., 133f., 185, 218, 255, 259, 261f., 383f., 385ff., 488 25, 31ff., 37ff., 58, 64ff., 74f., 77 30, 32, 64, 66, 117, 132, 260ff., 300 30, 133f., 286 32, 65, 132, 146f., 250, 260, 301, 336, 455 29ff., 39, 63, 81, 132 31f., 37, 64, 48, 62, 64, 66, 73, 132, 134, 259f., 300, 386, 458 61, 70, 95f., 100, 131, 151f., 157f., 173, 180, 194, 200ff., 210ff., 218f., 227f., 237f., 245, 255ff., 258f., 293, 303f., 319f., 371, 377, 488ff.

546

Sachregister

Sittengesetze Dotation Eldena E Eldena, Amt ( Jurisdiktion Amt Eldena,  Dotation Eldena) Amtsrechnung Amtmann/Hauptmann Inspektoren Patronate F Fakultät ( siehe einzelne F.) Ferien Hundstage (dies caniculares) Festtage Gründungstag der Univ. (17. Oktober) Frauen (mulier suspecta, meretrix, concubina) G Gefängnis, städtisches (Henkerei, Stadthof) Generalgouverneur Generalsuperintendent

Gerichtsbarkeit (Jurisdiktion) Gottesdienst H Hofgericht I Immatrikulation Immatrikulationseid Immatrikulationsgebühren

47, 229, 231ff., 256ff., 278f., 285ff., 314, 322, 349–353 4, 9f., 168ff., 170f., 188ff., 397, 417ff., 420f., 468, 470, 480, 483ff., 488, 492f. 190, 206, 315, 328f., 397ff., 417ff., 469, 480ff., 485ff.

423, 433, 436, 474, 477 230, 270, 291, 310, 323f., 398, 419, 422, 424, 429ff., 472ff., 481, 490ff. 430ff., 472ff. 193, 418, 422, 431, 433, 474

30, 64, 238, 276ff., 459 29, 32, 67, 278 29, 35, 47, 62, 81, 135, 277 276f. 34, 42, 69, 71, 77, 143, 165, 282, 340, 384

145, 161f., 284, 302 437, 480 163, 177, 180, 193, 200, 202f., 215ff., 225ff., 246, 268ff., 273, 277, 279, 281, 292, 295, 300, 307, 319, 327f., 346, 360, 403f., 406, 416, 423, 427, 433, 474, 486, 489, 494 137, 147f., 211, 240, 242, 245, 257ff., 276, 279, 284, 287, 495 210, 249, 325, 471 38f., 73, 75, 96, 107ff., 145f., 239, 244ff., 279, 285f., 294, 336, 388, 392, 501 107f., 245 101, 108, 239, 241, 245f., 272, 274

Sachregister

Inskription ( Immatrikulation) Intitulation ( Immatrikulation) Inventar J Jurisdiktion Amt Eldena des Bischofs von Cammin Exemtion der Universität J. der Universität forum competens Kriminalgerichtsbarkeit Juristische Fakultät Dekan Amtspflichten Wahl Dekanatsbuch Einkünfte Emeriti Fiscus facultatis Gebäude collegium juristarum Professorenhäuser domus ordinarii Lehrprogramm Nomination Professoren/Professuren Nebenämter Substituten Promotionsordnung Absentiapromotion Doktorschmaus Examen Gebühren Ritus Rezeption Senior Spruchkollegium Vorlesungen Ordnung

547

213f., 218, 229, 255, 273, 289, 304f., 306, 407

422, 424f., 433, 470, 474, 491 4f., 163 18f., 86ff., 162, 372 6, 8f., 17f., 86ff., 141, 147, 159ff., 192, 195, 218, 230, 246, 302, 324, 369ff., 489, 496, 501 162 159, 161, 370ff. 9, 11f., 14ff., 113f., 210, 247ff., 296, 432, 442ff., 465ff., 474 447f., 450 446f. 448 452ff. 460f. 453 14ff., 115, 194, 461 462 140, 230, 248, 278 113ff., 248f., 458 448f. 225, 248, 296f., 445f. 113, 180, 210, 248, 296, 460 461 115, 248, 278, 454ff. 457 458 454f. 454f. 455 446, 449 460 451f. 225f., 458f.

548 K Kanzler der Universität Karzer Kleiderordnung Knabenschule ( Partikularschule) Kollegiaten Kollegiengebäude Aufsicht, Visitation Disziplin Garten Gebäude Hörsaal/Lectorium kleines Lectorium Miete Schließzeiten Neues K. Konservatoren (d. Univ.) Konsistorium, geistliches Konviktorium (Oeconomie) Konzil (consistorium, senatus)

Aufgaben Eid der Senatoren Ordnung der Sitzungen Senioren Kuratoren der Univ. Landstände/Landtage M Magistrat der Stadt Greifswald Matrikel (album academicum, catalogus scholasticorum) Streichung

Sachregister

3, 7, 37, 92, 115, 157, 163, 267f., 359, 389f., 392, 457 6, 16, 71, 89, 144f., 147f., 162–164, 192, 228, 230, 258, 282ff., 287f., 320, 325, 362, 496f. 26, 34, 37, 47, 56, 59f., 64, 66, 68, 73, 78, 150, 153, 165, 211, 228, 237, 258, 289, 302f., 334f., 339, 344, 384, 397, 488f. 14, 24f., 27, 36, 57f., 60, 67, 72, 81, 84, 87, 172, 301 13f., 17, 128f., 130, 212ff., 240, 325 67f., 102, 130f., 138, 151, 211f., 229, 251, 254ff., 273ff., 290, 304f., 321, 337, 394 131, 212, 304f., 325, 379 153, 211, 218, 303 194, 230, 303f., 314 229, 344 230 131, 254 131, 149, 212, 254, 275, 288, 303f., 327, 337, 379, 394, 498 399, 487 5, 86f., 139, 267 113, 178, 193, 249, 296, 310, 445, 460, 480, 485 6, 25, 57, 103–107, 129, 138, 141, 143, 202, 209, 219, 221, 225, 230, 235, 241ff., 251f., 273, 294, 318, 338, 344, 405, 432, 436, 454, 501 103ff., 241f. 106f., 243 104ff., 242 209, 216 173, 193f., 216, 219ff., 269, 273, 297, 486 171, 176, 219, 222, 421 8ff., 141, 149, 159–169, 170, 173, 176f., 194, 199, 202, 211, 228ff., 230, 296, 302, 313, 330, 370ff., 416 96, 108f., 143, 145, 237, 240, 245, 254, 286, 301, 355, 358, 388, 501 143

Sachregister

Medizinische Fakultät Dekan Grade Lehrprogramm Professoren/Professuren Promotionsordnung Mord (Totschlag) N Notar der Univ. (Sekretär) Amtspflichten Besoldung O Oeconomie (Konviktorium)

Älteste (seniores) Aufsicht Bau Benefiziaten/Tischgesellen Braurecht/Brauerei Disziplin/Disziplinarordnung Freitische Inspector oeconomiae Praetores Speisen/Trank Rezeption Tischgeld/Gebühren Oeconomus Amtszeit Zollfreiheit P paedagogium paedagogus ( praeceptor privatus) Partikularschule

549

116f., 249f., 264ff., 296f., 364ff. 250 264f., 367f. 116, 124, 127, 184f., 249f., 296f., 366f., 385 116, 136, 171, 225f., 249, 267, 296 117f., 264f., 367ff. 142, 163f., 457 3, 90, 98, 100, 140, 186ff., 236, 238f., 263, 265, 269, 270f., 273f., 285, 301, 314 139, 269f., 277f. 108, 139, 246, 264, 274, 301 152, 156, 171, 179f., 190, 194, 201, 204ff., 214–220, 223f., 228–232, 249, 252, 256, 268, 270, 273f., 275, 278ff., 306–314, 326– 332, 337f., 355, 360ff., 378, 385, 399, 420ff., 435, 470, 476, 479, 485f., 488, 494– 499 280f., 330 279f., 314, 321, 361, 494f. 171, 216, 229 215f., 233, 279, 281, 306f., 315, 327f., 360f., 495f. 205f., 327, 331 214f., 231ff., 279, 306, 314, 321 152, 169, 179, 204ff., 214f., 218, 229f., 231, 307, 326f., 328, 360, 421, 423, 435, 470, 476, 479, 485f., 488 215, 217 280, 361ff., 496f. 206, 329 205, 268, 278f., 307, 327f. 216, 274, 279, 307, 329, 362, 496f. 204ff., 214ff., 230, 270, 279ff., 307, 310, 313, 326–331, 360ff., 495ff. 206 330 29, 43f., 62, 80f., 119, 128f., 156, 309 169, 199, 210

550 pastus (Vorlesungsgebühr) pauperes Pedell (bedellus, cursor, famulus communis) Amtspflichten Besoldung Gebühren Pennalismus Philosophische Fakultät Aufnahme (Rezeption) collegium facultatis artium (collegium maius et minus) consilium/senatus Dekan Amtspflichten Wahl/Abwahl Dekanatsbuch (liber decanatus) Einkünfte fiscus facultatis Inspektor Kollegiaten Lehrprogramm Magister magistri actu laborantes magistri actu regentes magistri seniores missa facultatis (Seelenmesse) parochia collegii f. a. (St. Nikolai) Professoren/Professuren Promotionsordnung Baccalaureat Examinatoren Magister Vorlesungen Ordnung Zeugnisse (testimonia)

Sachregister

28ff., 39, 41, 45, 62, 75f. 41, 77, 111, 171, 190, 194, 253, 259, 275, 277f., 337, 343, 346, 348, 354, 393, 441, 462 31, 35, 47f., 56, 65, 102, 106, 108, 138f., 152, 167, 212, 229, 238f., 242, 264f., 274ff., 301, 304, 353ff., 379f., 394f., 463, 498 138, 275ff., 353ff., 394f. 38, 74, 139, 274, 379 38, 246, 266, 354, 368 108, 439f., 459, 494f., 499ff. 14, 19–85, 118–129, 184f., 250ff., 297f., 332ff., 373ff. 27, 29f., 30, 33, 36, 35, 42, 54, 60, 338ff., 375f., 381f. 14, 26, 41, 54, 59, 67, 69, 77, 97, 100, 128f., 130, 131, 138f., 252 24f., 27f., 36f., 52ff., 55, 57, 60f., 153, 339, 378, 381ff. 28, 31, 55, 151ff., 203, 210, 212, 242, 300, 302, 306, 321, 328, 333f. 130f., 244, 251, 254, 335ff., 342, 377f. 24, 52, 55, 152, 251, 333ff., 375f. 266, 337, 380, 392 34f., 395ff. 32, 56, 153, 339, 380, 395ff. 201ff., 212ff. 24f., 27, 36, 58, 60, 72, 81, 84 119ff., 146, 251f., 297, 385 24, 33, 66 27, 31ff., 36, 41, 55, 60, 65f. 25, 27, 30, 33, 36, 54, 57f., 60, 66, 72, 381ff. 26f., 59f. 26, 59 119–127, 250f., 297, 318, 385f. 25, 58, 69f., 72, 266, 341ff., 388ff. 38ff., 42f., 46, 58, 78f., 85, 140, 345f., 391 46, 48, 55, 67, 71f., 85, 344ff., 390 66, 344, 391 28ff., 42ff., 63f., 76, 128f., 226f., 336 153, 266, 380, 396

Sachregister

praeceptor privatus (paedagogus, Privatlehrer) Besoldung Professoren Berufung und Entlassung Besoldung Extraordinarien Häuser Rangordnung Witwen Prokurator d. Univ. Besoldung Prokuraturregister Promotion ( Disputation, siehe auch unter Fakultäten) Eid Promotionsfeier (Doktorschmaus) Gebühren/Gebührenverteilung Urkunde Zeugnis

551

108, 110, 119, 131, 146ff., 149, 158, 210ff., 227f., 233, 239f., 245, 252–259, 261, 286ff., 298, 303f., 320, 327, 339, 348, 349–353, 489 259, 286, 303, 320f., 327, 336, 350ff., 386f. 8, 180, 195, 317 271f., 317, 397f., 421, 423, 483f., 487 378, 386, 403f., 423, 445, 447, 449, 460, 464, 484 214, 217, 229, 306f. 136, 267f. 461, 484 182, 187, 192, 194, 196, 212ff., 217ff., 229f., 239f., 254, 270ff., 289, 294, 302, 304ff., 312, 314, 323f., 327, 329, 399, 463 272, 395 187, 218ff., 229f., 270ff., 294, 301, 315, 323 4, 25, 41, 42ff., 84f., 112f., 115f., 117f., 135f., 152f., 252, 262–266, 310, 367ff., 391f., 408f. 82, 84f., 248, 264f., 345, 369, 384 14, 72, 139f., 264, 266, 391, 425 34, 36, 72, 140, 263ff., 274, 278, 368f. 263, 274 139, 153, 239, 241, 263, 274, 396, 411, 454

Q Quaestor ( Prokurator) R Rangordnung/Rangfolge Rechnungswesen (der Univ.) Rektoratsabrechnung fiscus academiae Dekanatsrechnung Fakultätskassen Zimelien Regentie (siehe auch Bursen) Aufsicht/Visitation

136f., 153, 267, 464 15, 173, 186f., 194, 220, 229, 269, 272f, 294, 308, 310f., 314, 486 101, 140, 236, 239 15, 101, 105, 142, 153, 213, 237, 239, 241, 248, 264ff., 269, 272, 282f., 305, 343, 399 32, 58, 410f., 453 32, 34, 56, 101, 339, 348, 380, 392, 404, 408f., 410f., 453 139f., 239, 278, 301 13f., 17, 40ff., 76f. 25, 33f., 58, 67, 152, 233, 254, 279, 310, 321, 394, 423

552 Disziplin Neue Regentie Residenzpflicht vor Promotion Registratur ( Archiv der Univ.) Rektor Amtseid Insignien (siehe auch Szepter) Investitur Rektoratsannalen Rektormantel Rektorschmaus Vizerektor Wahl S Schmähschriften (libelli famosi) Schwarzes Kloster ( Oeconomie) Sekretär der Universität ( Notar) Senioren (der Universität) Siegel der Theologischen Fakultät der Juristischen Fakultät der Philosophischen Fakultät der Universität Stadtdiener/Stadtwächter Stadtphysikus Stadtsyndikus Statuten ius statuendi Verlesung Studenten Disziplin Fremde Kleiderordnung Landsmannschaften Neophyten (Junioren) Strafe

Sachregister

310, 321f., 379 210, 232f., 254, 268, 271, 308f., 321f., 379, 393 40, 76 6–8, 33, 41, 54, 67, 71, 95ff., 202f., 209ff., 218, 235ff., 285ff., 293f., 327, 344, 492 99, 238 237, 239 99f. 448 237 100f., 238 240f., 305 6, 8, 96, 157, 235f., 293, 317 148, 287, 457 453, 463 209, 216, 221, 229, 243, 294, 312f. 407 446, 463 56, 153, 333, 376, 380, 396 8, 99, 237, 240f., 263, 273, 412 144f., 161f., 284, 302 249, 296, 310 11f., 225, 230, 248, 296, 310 220, 469, 489 5f., 8, 15f., 100, 157, 164, 220, 228, 235, 294 24, 37f., 56, 73, 100, 158, 164, 238f., 258, 274, 285 37, 73f., 201, 203, 210, 256, 319f., 327, 349ff., 438ff., 488ff., 499ff. 34, 71, 328 37, 73, 150, 165, 211, 228, 289, 302f., 334, 339, 488f. 438ff., 499ff. 440, 500f. 89, 104, 142f., 148ff., 158, 162f., 202, 276f., 280ff., 288f., 302, 305, 320f., 340, 361, 371, 441

Sachregister

Tumulte/Exzesse Waffentragen Syndikus der Stadt Greifswald der Universität Szepter T Taverne (taberna, oenopolium) Zecherei, Trunkenheit Theologische Fakultät Dekan Wahl Dekanatsbuch fiscus facultatis Grade Lehrprogramm Professoren/Professuren Nebenämter der Prof. Promotionsordnung Gebühren Rezeption Vorlesungen typographia (Druckerei)/typographus U Union (concordia, Eintracht) mit dem Rat Universitätsverwandte V Vicedominus Vizekanzler (vicecancellarius perpetuus, Prokanzler) Vizerektor Vorlesungen Anwesenheitspflicht Mitschriften

553

69f., 71, 89, 144f., 148ff., 161f., 206, 212, 227f., 245, 254, 283f., 288f., 303, 371f., 379, 384, 388, 448, 457, 490, 498 142–145, 149f., 162, 212, 282ff., 288ff., 304, 439 273, 460 11f., 225, 230, 248, 296, 310 238f., 248, 269, 273, 278, 460 8, 99f., 237f., 240, 301, 344, 346 71, 141f., 145, 150, 162, 211, 228, 258, 282ff., 289, 302f., 353, 490 206, 211f., 215, 228, 256, 281, 303f., 307, 327f. 111f., 174ff., 246f., 262ff., 295, 400ff. 112f., 136, 262ff., 405ff. 406f. 407 408, 410ff. 112, 262f. 111f., 247, 295 246, 295, 403ff. 111, 178 112, 262ff., 408ff. 408, 410f. 404 226, 405 152, 377, 391, 471 162, 164ff., 194, 230 86, 161ff., 167, 172, 493 8 6f., 10, 69, 83, 268, 359, 389ff., 455ff., 472 101, 213, 236, 238, 240f., 305 39, 45, 75, 81, 180, 211 30, 63

554 Ordnung/Aufsicht /Disziplin

Einteilung Verzeichnis didactron Vorlesungsgebühr ( pastus) Z Zensur Zeugnis

Sachregister

16, 24, 28ff., 39, 42f., 45, 48, 57, 61, 111f., 113, 128f., 130, 152, 156, 170, 179f., 182, 183ff., 202, 209, 218, 225ff., 233, 238, 250f., 255, 257, 275f., 295ff., 310, 311f., 317ff., 322, 330, 377f., 383f., 385ff., 423, 458f., 487f. 28, 48, 63, 183ff., 218, 233, 300 181, 209, 226 387

152, 377, 384, 411 139, 153, 239, 241, 247, 263ff., 274, 342, 360, 380, 396, 411, 454, 494