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German Pages 287 Year 1850
Nordamerika vorzüglich
Texas
im
Jahre
1849.
Reisebericht von W. Steiners.
Ein Buch für Auswanderer, besonders für Auswand erungslustigs....'
SubseriptionspreiS 2« Sgr.
Ladenpreis 1 Thlr.
KerUn. K. W. Kröger'S Verlagshandlung. (Schönhauser All» Nr. 2.) 1850.
PUBLIC LIBRARY
0768 48 ASTOR , LENOX AMB TILDEN FOUNDATIONE. R
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LE. Pritet, ehe Ihr Mandelt.
Dir Neise von Kerlin nach Vew Vrlean«. Berlin, den 27. März 18«. ist nicht mehr Traum , es ist Wirklichkeit. Wir sind getrennt auf längere Zeit. Der Mann ist geschieden von seinem Weibe, der Vater von seinen Kindern. Und warum? Um Europamüden eine neue, bessere Heimath zu suchen. Jst auch der Auftrag ein erhabener, mir willkom mener, so doch die Trennung eine bittere. — Jedoch wozu die Klagen, da eine höhere Hand die Geschicke leitet. Frisch also an's Werk, die Gegenwart fest gehalten und entschieden gehandelt. Bald sind die wenigen Monate vor' über und für immer bin ich dann der Eure. Glück auf! Damit jedoch daheim Jhr wißt, was der Wanderer ^ täglich treibt , so seien diese Blätter zum Vermittler zwischen uns bestimmt. Sie mögen zeugen von dem, was das ^ Herz empfindet, die Seele bewegt. Heut am 27. März, ^x, am Tage des Scheidens, sei der Anfang gemacht. Sind » aber die Fluthen liberwunden , so leset Jhr , wie überstanden ^ die Seereise mit allen ihren An? und Unannehmlichkeiten. Bis zu dieser Zeit seid ruhig. Vertrauet Gott und gedenket
der bessern Zukunft. Kehret Euch nicht an das Gerede der großen Menge. Erholet Euch im Kreise trauter, geprüfter Freunde. Denkt , jeder Tag , der jetzt verfließt , bringt uns näher. Lasset die Schmerzen der Trennung und pflanzet in die Kinder den Keim zu tüchtigen Christen; zu Christen, die ihre Ehre nicht im Schelten und Verleumden, sondern im Lieben suchen; zu Christen, die nicht nm den Buchstaben zanken, sondern den Geist erfassen. Berlin, den 28. März 1849. Nur noch ein .Tag, und auch dcr Kreis der Freunde in Berlin ist verlassen. Es wird ein schwerer Augenblick werden, den so vielen guten Leuten Lebewohl zu sagen. In unserer Wohnung sieht es recht munter aus. Leer gebrannt ist die 'Statte. Die Kisten bilden die MiM. Sie sind uns Stuhl 'und Tssch. ' Ein alter Topf ist Kaffee tasse, Wasserbecher und Bierglas. Geschlafen wird auf den Dielen. Wahrlich, eine gnte Vorbereitnng auf Texas. Der Tag verging heut sehr schnell. Es gab der Ar beit viele. Jch war froh und frisch. Jhr werdet freilich den Tag, dei, ersten der Trennung, wohl weniger froh ver lebt haben. Jedoch ich hoffe, Jhr werdet Euch bald in das Unvermeidliche finden und mit Würde die Fügungen Gottes ertragen. - ^ Berlin /dm S». März 1849. Gestern Abend verlebte ich einige Stunden im Kreise unserer jungen Lnckenwalder. Sie verflossen schnell unter sinnigen. Gesprächen und belebten mich mit' neuer Hoffnung für die Zukunft. — Bewährte Freunde, Freunde, ' die auch zur Zeit der Verfolgung treu bleiben, sind besonders in ' der Stunde des Scheidens eine große Wohlthat. —
3 Nun auch Zhr habt dergleichen. — Jst ihre Zahl auch gering, so ist jeder Einzelne um so fester, um so zuver lässiger. Der letzte Abend in Luckenwalde zeigte dies deutlich. Die Augenblicke drängen sich. Nur wenig vermag ich zu schreiben. , Jst auch gar zu leer hier oben.. Auch die Kisten haben uns verlassen. Der alte Tops, der Koffer und das Gewehr sind nebst M . . und Z die einzigen Gesellschafter. Um «4 Uhr soll ich auf dem Potsdamer Bahnhofe sein. Dies ist mir nnlieb. Jch wollte den Abend — der Zug geht erst um 10 Uhr — noch im Kreise , der Freunde verleben. Dies ist ein Strich durch die Rech nung. Doch der Wanderer fügt sich. Wird wohl noch so maucher Strich sich einschmuggeln. Ein Spaß : So eben schickt der Baumeister B . . . ch ein Vergrößerungsglas, nnd wozu? Um die Muskiten in Texas zu beobachten. Ein schönes Geschäft! Lebt wohl. . ÄZon Bremen mehr. -, , B«men, den ZN. März, Abends. Da sitz' ich denn in dem Freistaate Bremen, 50 und mehr Meilen von Euch. Kann's nicht mehr hören, wie die Marie Papa ruft, — Papa, so laut, daß an der Rath hausecke man es hören konnte. Kann nicht mehr weilen unter den Freunden; bin geschieden, — geschieden, das Wort in seiner ganzen Bedeutung. Da ist denn wobl Traurigkeit eingekehrt? Nicht also. Freude ist da. Freude darüber, daß das Wiedersehen um einen Tag näher gerückt ist, daß schon mehr denn 50 Meilen von dem langen Wege zurückgelegt sind. Freilich, in diese Freude mischt sich ein Gefühl, das anderer Natur ist. Jedoch wozu das Reden, Jhr wollt hören , wie es bis hierher gegangen ist. Recht, so! Jch folge nnd «de. Gestern schon meldete ich, daß I*
4 ich um LH Uhr auf dem Bahnhofe sein sollte. Ich that alles Mögliche, um nicht so früh gehen zu müssen, allein «S ließ sich nicht ändern, um so weniger, da mein Frachtzettel mit den übrigen Papieren zur See gegangen war. Es blieb nichts übrig, als zum bösen Spiel gute Miene jn machen und abzufahren. Bald waren die wenigen Sachen in der Droschke und :e. St. fuhr davon. Der „Miene" aber schien die Sache so unerwartet zu kommen, daß sie es gar nicht begreifen konnte, wie sie mich so schnell los werden sollte. Vor Z . . . . ck wurde noch Halt gemacht, ein Kuß und fort war ich auch hier. — Auf dem Bahnhofe war es höchst langweilig. Erst gegen 9 Uhr war ich abgefertigt. Als ich so da schwitzte, kamen plötzlich mehrere Droschken angerumpelt, ich sah mich um, und siehe, ein halbes Schock Freunde stehen um mich. Das war eine Wohlthat. Es waren die Braven von jenem Sonntage. Professor M n war auch da. Später kam auch E ch mit den Söb"«, von M. — Meh rere Male wurden Gespräche angeknüpft, allein sie wollten nicht munden. Jmmer und immer wieder ging der Faden verloren. Da läutete es. Welcher Augenblick! Welcher Ernst! Wie viel Hände, so warm und so fest! Wie viel Mal: Lebe wohl! Lebt wohl! So hier. — Jn kleiner Entfernung eine andere Gruppe. Einer der Ge fährten — der Maurermeister F. nimmt Abschied von Frau und Kindern. — Die Loeomotive pfeift! — Der Händedruck erneut sich. Das Lebewohl wird dumpfer. Die Wagen rucken. Lebt wohl! wohl! Gott geleite Euch!! Es war auch hier geschieden. Ehe die Freunde in ihrer Behausung , waren wir schon in Potsdam. In dem Wagen selbst herrschte nächtliche Stille.
Jeder hing seinen Gedanken nach, und Mehreren tan, Bater Schlaf zur Hülfe! Jn Potsdam erwartete uns W. B. — Wenige Worte, ein Händedruck und fort waren wir auch von hier. Um 1 Uhr Nachts hielt der Zug in Magdeburg. Eine Tasse Kaffee ermunterte die Schlafenden. Folgende Ge schichte aber brachte neues, reges Leben in die Reisenden. Ein altes Mütterchen hatte sich mit uns in den Wagen gesetzt und ein Packet unter die Bank gesteckt. Der Eisen bahnbeamte wollte mit ihrem einfachen Billet nicht zufrieden sein. „Das Kind muß auch ein Billet haben," sagte er. Da wir kein Kind sahen, wunderten wir uns ob der For derung. Die Frau aber begann weinend: Lassen sie doch, lieber Herr, das Kind nimmt ja keinen Platz ein, es liegt da unter der Bank ganz gut, ich habe keinen Dreier mehr, und wo soll ich Nachts 1 Uhr hin, wenn sie mich nicht mitnehmen. Lassen sie liebes Herrchen, lassen sie nur, dai Kind liegt ganz gut, es wird nicht erfrieren. Der Eisenbahnbeamte befahl das Kind hervorzuziehen. Ein strammer Junge von 3 Jahren kam hervor gearbeitet. Alles dachte, nur Frau und Junge weinten. „Wie alt ist der Knabe," fragte der Beamte. Drei Jahr, stammelte die Frau. „Ja, da kann ich nicht helfen, ich dachte, er wäre , noch nicht zwei Jahre," erwiderte jener. Die Frau hatte den Wink nicht verstanden und ihre Ehrlichkeit wurde durch den Be fehl: Aussteigen! belohnt. Die Mitreisenden waren klüger. Sie schrieen: Frau, das war versprochen, der Junge kann doch noch nimmermehr 2 Jahre alt sein, 1^ Jahr ist er höchstens. Die. Frau bestätigte in ihrer Angst das Urtheil der Uebrigen. Ja, ja, ich habe mich geirrt, begann sie, das Kindchen wird erst zu Michaelis 2 Jahre. Allgemeines Gelächter und der fortgesetzte Befehl: Aussteigen! folgte
6 diesem Widerrufe. Einer der Mitreisenden zog seine Börse, die Andern folgten, und die Frau fuhr mit uns. Durch diesen Zwischenfall war es lebendig geworden. Man naherte sich gegenseitig, und alsbald ergab sich, daß der Wagen nur Auswanderer enthielt. Jn der Nähe Braunschweigs wurde es Tag. Die Gespräche wurden leb: hafter. Ein Mann in einer Blouse antwortete auf die Frage: Wohin, Landsmann? Geraden WegS nach Californien , in's Goldland. Allgemeine Freude. Califormer war er sofort getauft. 7 Uhr Morgens waren wir in Braunschweig. Der Californier hatte kein Bittet. Sein Schwa ger war ihm mit demselben in Magdeburg abhanden gekom men. Er schlug sich durch. Hinter Hannover traf er den Verlorenen, der mit einem früheren Zuge abgereist war. Auf demselben Bahnhofe erwartete mich E. Hermann. Er ist noch der Alte. Mittags 2 Uhr hielt der Zug in Bremen. Der Bahnhof wimmelte von Auswanderern. Preußen, Hessen, Baiern ie. bewegten sich bunt durch ein ander. Noch bunter aber wurde die Gesellschaft durch die hinzuströmenden Bremer. Unter letzteren zeichneten sich die Gasthausbesitzer und ihre dienstbaren Geister aus. „Wollen Sie in's schwarze Roh?" „Belieben Sie in 3 Kronen?" „Wohin befehlen Sie?" „Mein Herr, hier ist meine Karte, kommen Sie'zu mir." „Billig und gut, weither Herr, ist es in ie." „Fahren Sie mit mir, das Hotel !e. ist gut und neu eingerichtet." „ Mein Gasthof liegt hart an der Eisenbahn , für die Güte und Billigkeit sage ich gut." „Lieber Herr, würden Sie nicht vorziehen, nahe dem Landungsplatze zu wohnen?" - ,
„Sollte es Ihne» nirgend« gefallen, ss belieben Sie bei mir vorzusprechen, hiev ist meine Karte ie. Jn diesen, lange n«ch nicht erschöpften Redensarten, ergossen sich die Gasthansbesitzer und ihre Gesandten. Wir folgten einem dicken Herrn. Nahe an der Eisenbahn ist uns're Wohnung. Für 20 Sgr. täglich Wohnung und Kost. Durch näheres Prüfen der Gasthäuser fanden wir, daß man noch billiger und besser leben könne. Bei Herrn Burg hardt in der Wachtstraße Nr. 9, nahe an der Weserbrücke, schien es uns gut. Herr Burg hardt ist ein sehr gefälliger, für seine Gäste sehr besorgter Mann. Blöde darf man aber nicht sein. Für I5 Sgr. täglich hat man Wohnung und gute Kost. Morgens Kaffee und Weißbrod, zum zweiten Frühstück eine Tasse Bouillon und Brod , guten Mittagstisch, Kaffee und gutes Abendbrod. Herr S ch e u r i g aus Berlin hat hier 14 Tage gewohnt und es gut ge funden. Morgen mehr. Für heut gute Nacht.
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' ,-, / Bremen, den 31. Marz 1S4». Es geht gut. Bremen ist eine schöne Stadt mit vie len freundlichen Anlagen. Die großen Mühlen mitten in derselben geben ihr ein recht eigruthümliches Ansehen. Das alte Rathhaus und die angrenzenden Kirchen flößen Ehr furcht ein. Die Weser ist mit Flußschiffen besetzt. Jn den Straßen kreuzen die Auslüanderer aller Art. Die Reise gefährten sind wohl auf und kaufen fleißig zur Reise ein. Bei Sturm, unweit Wiechelhausen, wird man gut bedient. ' (Siehe unterm 8. Mai.) ..-.:,:. - , Um aber hier einkaufen zu können,, müßt Ihr mit dem hiesigen Gelde vertraut sein:> ,< ',, 1 Thlr. pr. hat 63 Grete , 1 Grote ungefähr 5 Pf. Letzteres ist die kleinste Münze.
8 2 gGr. sind beim Einkauf — S Grote. 4 gGr. rechnet man aber nur — 10 Grote, auch ll. 8 gGr. sind aber immer 21 Grote. Spricht man hier von einem Thaler, so meint man I Thlr. Gold 72 Grote. Bremen, den I. April. Noch sind wir hier, und waren wir nicht etwas fest aufgetreten, so könnten wir noch lange hier liegen. Meh rere, die zum Isten abgehen sollten, müssen bis zum l5ten warten. Man darf hier nicht blöde sein. — Das Wetter ist angenehm. Gestern Abend haben wir unsere Kisten vom Bahnhof geholt. Es war eine tüchtige Arbeit. Jetzt liegen sie im Flußschiffe, mit dem sie nach Bremerhafen gehen sollen. Zwei von uns bewachen ab wechselnd die Sachen. Jch eile, um Posten zu stehen. Lebt wohl!, ' Dampfschiff zwischen Bremen und Bremerhafen, den S. April. So geht es abermals dahin. Die Wache ist über standen. Sie war gerade nicht angenehm. Jch gehe als Vorposten nach Bremerhafen, um auf dem Schiffe Quar tier zu machen. Es ist Muße genug, um ein paar Zei len zu schreiben. Es ist herrliches Wetter, sausend fährt das Dampfschiff dahin. Auf dem Schiffe befinden sich fast nur Auswanderer, die in der verschiedensten Weise in Ame rika ihr Glück, zu machen gedenken. Meist sind es Frauen; denn die Männer gehen zum großen Theile mit dem Fluß schiffe, in dem die Kisten sich befinden. Meine Gefährten fahren ebenfalls auf dem Flußschiffe; denn das Gepäck darf k,ine» Augenblick auS den Augen gelassen
werden. — Die Gesellschaft ist munter. Bon Furcht ist auch bei dem kleinsten Kinde keine Rede. Alles scherzt und freut sich des dahin brausenden Schiffes und der frischen Luft. So eben kommen wir bei zwei preußischen Kriegs schiffen vorüber. Gewaltige Thierlein. Die Dänen sollen im Anmarsche sein. — Es will aber mit dem Schreiben hier nicht recht gehen. Vielleicht geht es auf dem Schiffe besser. Bremerhafen, den 3. April. Einen schönen Anblick bot Bremerhafen. Die vielen Schiffe, der Wald von Mastbäumen, die Hunderte von weißen Segeln, die verschiedenartigsten Flaggen ie. , bildeten ein buntes Gemisch von erhabenem Ansehen. Die Thätigkeit der Matrosen erhöhte dasselbe. Der Untergang der Sonne gab dem Ganzen die volle Größe. So gestern Abend! Gleich nach Ankunft des Dampfschiffes begab ich mich an Bord des für uns bestimmten Schiffes „Amerika," Capitain Gatzen, um die nöthigen Plätze zu belegen. Das Schiff ist sehr groß, fest und schön. Das Zwischendeck 7 ' hoch. Gelegentlich mehr darüber. Hent Morgen 7 Uhr traf ich die Reisegefährten. Sie machten eine grausige Schil derung von der Fahrt auf dem Flußschiffe. Wie die He ringe sind sie eingepfropft gewesen., Mittwoch , den 4. April, auf der Weser. Die fast gänzliche Windstille macht es möglich, vom Schiffe aus zu schreiben. Seit gestern Abend sind wir auf dem schwankenden Häuslein, das uns hinübertragen soll in das ferne Land. Schon eine Nacht ist auf demselben zu gebracht worden. Schon einmal hat der Kaffee auf dem
1« selben gemundet. Glück auf, daß erst 40 der Tage vor über sind! , , ' Gestern Abend befahl der Capitain, daß ein Jeder an Bord bleiben solle, da er nicht wisse, wann der Lootsen kommen werde, um das Schiff aus dem Hafen zu bringen. —Auf der Weser ist die Schifffahrt nämlich gefährlich, der Sandbänke wegen. Deßhalb sind besondere Männer ange stellt, die mit dem Grund nnd Boden der Weser eben so Bescheid wissen, wie eine tüchtige Hausfrau in Küche und Keller. Sie finden, wie man so zu sagen pflegt, im Fin stern. Kein Schiff darf weder ein-, noch auslaufen, ohne einen solchen Mann zum Führer zu haben, Wir schlum merten heut Morgen noch sanft, als sich schon längst das Schiff in Be-wegung gesetzt hatte , worüber später große Freude auf dem Schiffe war. Mit uns zu gleicher Zeit liefen, noch mehrere Schiffe aus. Die Freude dauerte je? doch nur einige Stunden. Bald trat Windstille ein. — Die Reisenden wurden verlesen. — Niemand hat bis jetzt nach einem Passe gefragt. — Die Reisenden sind sehr verschie» dener Art. Der bedeutend größere Theil sind Landleute. Außer uns ist Niemand auf dem Schiffe, der nach Texas ginge. Dagegen fährt neben uns ein Schiff direet nach Galveston, welches nur, Auswanderer für Texas hat. , , , . , ,,, ,' > Donnerstag, den 5, April. Schon wieder ist Mittag, und noch liegen wir auf der selben Stelle ohne Wind. Die Weset verfährt sehr garstig mit uns. Um so garstiger, da uach Aussage eines Fischers die Dänen gar nicht weit r?on uns halten sollen. Eine schöne Gegend, wenn wir anstatt nach New -Orleans nach Kopenhagen kommen. Nun, wir haben ja gute Büchsen, nnd kann ich die meine gelegentlich einweihen. Auch machten
II wir dem Spaße vielleicht auf einmal ein Ende. l70 Mann, na, die Dänen sollten wohl erfahren, daß wir nicht Spiel: leute sind. Lassen wir die Dänen, nnd wandern wir dafür lieber durch das Schiff, damit wir die Reisegefährten ken» nen lernen. Doch halt, was geschieht? Die Matrosen stimmen ihr Seelied an. Der Anker hebt sich. Mit Blitzes schnelle sitzt ein anderer Theil der Matrosen in dem Segelwerke. Jm Nu flattern die weißen Tucher durch die Luft. Das Tauwerk hält sie. Der Wind bläst in dieselben. Sie fullen sich. ' Das Schiff bewegt sich. Die Mannschaft singt: Auf Matrosen die Anker ie. — Alles erhält nnies Leben. Die Freude ist allgemein, als ginge es im frohen Zuge zum Jahrmarkt. Die Wogen werden schneller durch schnitten. Die Ufer mis sen vielen Häuschen scheinen vor^ über zu fliegen. Der Strom wird breiter. Mit kräftiger Hand regiert der Steuermann auf die Befehle des Lootsen das Schiff. Zum letzten Male sieht man die Küste von Deutschland — Bremerhafen. Der Augenblick der letzten Trennung vom heimathlichen Boden ist entschwunden. — Herrscht auf dem Schiffe große Trauer? Es ist verschieden. Die Einen starren dahin, wo der letzte Punkt der mütter lichen Erde verschwand, mit großer Ruhe. „Leb' wohl, unglückliches Vaterland," entströmt den Lippen. Jhr Auge ist feucht, ihr Mund sprachlos. Die Andern sind froh und vergnügt und freuen sich, dem Laude der Knechtschaft ent rückt zu sein. Freier, mächtiger klopst ihr Herz, nachdem sie wissen, daß sie auf freiem Wasser, frei den Blick nach Oben wenden können. Verschiedene Gruppen sieht man sich bilden. Ueberall wird ein und dasselbe Thema verhandelt: das letzte deutsche Land. Gegenseitig wünscht man sich Glück zur Reise. Die Herzen scheinen in diesem Augen blicke einander näher gerückt. — Freudigen Antlitzes kommt
12 der Capitain. WaS bringt er? Sorgen Sie nichts spricht er zu uns, die Dänen thun uns keinen Schaden, wir sind glücklich entflohen. Jn demselben Augenblicke , saust ein Dampfschiff bei uns voruber. Die Flaggen werden zum Gruße gewechselt. Noch hent Abend weiß man in Bremer hafen, daß wir glücklich dem Feinde entgangen sind. ES giebt frisches Wasser. H. holt es. Gieb her, Mer Junge, laß uns auf das Wohl der Daheimgebliebenen trinken. Freitag, den ö. April, in der Nordsee. Der Lootsen verläßt uns. Ein schlimm Stück ist glücklich hinter uns. Hjmmel , Wasser und Schiffe sieht «nser Auge. O, welche Pracht..«Söie die Wellen spielen, so schön dunkelblau mit den weißen Spitzen. Es ist einem so wohl in der frischen Luft. Von Angst ist gar keine Rede. Vögel umfliegen munter das Schifflein. ^ Sonnabend, den 7. April. ES nahet die Osternacht ! Wenn auch kein Osterfest auf dem Schiffe, so gedenken doch die Meisten heut deS HeilandeS, besonders diejenigen, die, wie Er, der Ueberzengung wegen Verfolgung zu dulden hatten. Schade, daß Kirche und Geistlichkeit den Gekreuzigten oft falsch predigen, daß sie die Liebe in ihrer gleichberechtigenden Gestalt nicht wollen, daß sie den Armen das Evangelinm zu predigen wohl meinen, dabei aber oft in Saus und Braus leben. Wenige theilen mit den Dürftigen — wie es doch der Hei land that. Laßt uns am Heiland erstarken, nicht in pieti stischer Heuchelei , sondern in wahrer freier Liebe. — DaS Osterfest sei uns ein Fest der Hoffnung, der frischen, frohen Hoffnung! —. , , .
Der Wind wird stärker. ES scheint, alS wolle auch daS Meer zum Osterfeste läuten. Dies wäre jetzt nicht gut, da wir zur Nacht in den Canal kommen, in dem eS nicht ganz gehener sein soll. Jedoch Gott befohlen. — Auferstehen begreift ja Wiedersehen in sich. —
Sonntag, am l. Osterfeiertage. Der Canal ist erreicht. Das Osterwasser wurde nicht schwer zu schöpfen. Schon gestern Abend schickten die Leucht, thürme von der englischen und französischen Küste ihre freund» lichen Strahlen ladend zu uns herüber. — Die See ging hö: her. ^ Es zeigte sich die Seekrankheit. Sie ist kein Ungeheuer. Ich brach ein paar Mal, mehrere Andere auch, und die Geschichte scheint vorüber. Die Meisten spürten gar NichtS Einer unsrer Reisegefährten, der kleine F., wurde hart miten. Bald legte sich der Wind. Die Kranken wieder munter. Es geht langsam vorwärts. Die reidefelsen Englands spiegeln sich in den Sonnenstrahlen. Nun, ich versprach, eine Reise durch das Schiff mit Zuch zu machen, damit Jhr mit dem Schiffe und den ieisegefährten näher vertraut werdet. Wandert zunächst mit «r in's Zwischendeck. Dies ist ein 90' langer, 30' und 7' hoher Saal, aber ohne Fenster. Die Thürjsfnungen geben ,das nöthige Licht. An den Seitenwänden atlang ziehen unsere Schlafstellen, Kojen genannt, sie bilden 2 Stockwerke. Je 4 Kojen tragen eine Num mer. Eine jede ist breit, 7' lang und 3^' hoch. Raum für einen dicken Herrn. Jn dem übrigen «n Raume befinden sich unsere Kisten, die zugleich die stelle der Tische und Stühle vertreten. An den SchiffS» ilken hangt nnser Geschirre. Jhr solltet nur sehen, wie
14 dasselbe bunt durch einander sich georduet und wie stattlich es sich ausnimmt.,' , Zuerst ein Becher, der des Morgens Kaffeekanne und Kaffeetasse in einer Person ist. Zum zweiten Frühstück dient er als Trinkgeschirr, des Abends aber steigt er bis zur Theekanne. . Jhm zur Seite folgt die blecherne Wasserflasche, die an jedem Nachmittag um 2 Uhr sich mit Trinkwasser füllen läßt. Ueber derselben aber prangen die Butter-, Salzund Pfefferbüchsen. Bor den Büchsen befindet sich das eigentliche Eßgeschirr. Es ist ein großer blecherner Napf. Er ist Suppenteller, Gemüseschüssel ie. Gabel und Messer stecken majestätisch nach alter deutscher Sitte unter dem Bal ken der Schiffsdecke. Bald hätte ich vergessen, der Zucker dose Erwähnung zu thun , die mit ihren schönen Blumen dem übrigen einfachen Geschirre ordentlich Glanz „verleiht. An der Spitze aber all« dieser Herrlichkeiten besinnet sich die Kaffeemilhle vou St. Großmuttern, Morgensterns ge nannt. Stiefel und Schuhe liegen unter dem Kopfe, wWrend am Fußende die Reisetasche ihre Wohnung aufgeschla gen hat. Das Jagdgewehr ruhet zur Linken des Schi»fers, denselben buvachend. Ueber dem Zwischendeck erhelv sich die Küche. Die Stätte des Wohlgeruchs, zu derma/ drei Mal des Tages wallfahrtet, und mit der man es niHt verderben darf, will man anders nicht etwas sehr schmachtei«. Nicht weit von der Küche erhebt sich an dem hintern Theil, e des Schiffes die Kajüte. Sie bietet dem Reisenden mel^'r Bequemlichkeit, allein sie verlangt auch einen gefüllter^' Geldbeutel. Der Kajüte entgegengesetzt, am vorderen The^, e/ des Schiffes, sind die Matrosenwohnungen. Unterdem Zwisch^g/. decke befindet sich der „Untere Schiffsraum^ mit den Kisten i^,«d Kasten der Auswanderer. I60 Kojen zählt das Zwischend, ej.
Montag, den 2. Feierlag. In der Nacht schaukelte es gar sehr, jedoch ohne stö rend zu wirken. Der alte Körper wurde sehr mitgenommen. Wie ein Mantelsack wurde er aus einem Winkel in den andern geworfen. Die Reisenden waren festlich geschmückt. Gegen Abend allgemeine Lnstwandelungen. Dienstag, dm S. Feiertag.
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ES ist ziemlich still. Darum zur Weiterreise durch das Schiff. Steigt mit mir in's Zwischendeck. Links zur ersten Abtheilung der Kojen. Nr. 1 und 2 findet Jhr eine Familie von 10 Personen. Ein hübsches Bild. Mun ter und lebensfroh trefft Ihr dieselben beim Nachmittags kaffee. Vor ihren Kojen haben sie einen grünen Vorhang. Unbemerkt wohnen sie in ihren engen Kammern. Der Va ter ist Backermeister und zieht politischer Ansichten wegen von dannen. Nr. 3 — 11 bietet eine Auswahl von länd lichen Leuten aller Gattungen , aller Ländchen Deutschlands. Besonders finden sich hier viele rüstige junge Frauenzim mer. Nr. 12 hat einen eigenthümlichen Bewohner, 'er liegt fast den ganzen Tag in der Koje, und ist seiner Töl pelhaftigkeit wegen der Spielball der Uebrigen. Er will in den Bleiminen arbeiten. Nr. 13 — 20 bieten nichts Besonderes dar. Sie enthalten vorzüglich stämmige Bauern. Zwei riesige Gestalten , wahrscheinlich Fleischer, zeichnen sich aus. ' Jetzt rechts um, zur anderen Seite. Nr. 21 — 29 ist wieder reichlich besetzt von Wesen weiblichen Geschlechts ^ diese sollen in Amerika gesucht sein. — Jn einer der , Kojen befindet sich ein alter Soldat. Er Hat die Kriege gegen Mexieo mitgemacht und erfreut uns oft mit seinen , Krzählungen. Jn Nr. 30 trifft man eine rührende Gruppe. Zwei alte Leute liegen hier. Das Mütterchen zählt wohl
IS schon 80 Jahr,. Sie hat seit vielen Jahren ihre Kinder in Amerika und macht die Reise ans deren Kosten. Sie will die Kinder in ihrer Besitzung sehen und dann in ihren Armen unter amerikanischem Himmel gern sterben. Der Capitain behandelt diese alten Lente mit besonderer Sorgfalt. Nr. 31 — 33 jnnge, rüstige Bursche. Nr. 33 ge währt wiederum Jnteresse. 3 Geschwister wohnen hier. Sie folgen ihren Aeltern, die sie vor mehreren Jahren zurückgelassen. Jhr froher Muth ist zerstört. Sie ließen ihren Koffer in Bremen stehen, wie sie dieser Tage des merkten. Nr. 34 bewohnt eine Familie, bei Minden zu Hause. Zwei kleine Kinder stimmen häusig Musik hier an. Nr. 35 und 37 wohnen die 8 Texaner, worunter meine Wenigkeit. Nr. 36—38 zählt eine Menge rüstiger Ge sellen aus Hessen, darunter ein Musiklehrer. Unter den Frauen befindet sich eine Wittwe mit 2 Kindern, die ihrem Manne nachreis't. ,.„ Jn 5er Kajüte leben 3 Personen, jedoch nicht als Kajüte-Reisende, sondern als sogenannte Wilde. Sie ha ben die Kost mit uns gemein, wohnen aber besser. Sie zahlen 10 Thlr. mehr. Letzteres ist sehr zu empfehlen. Der eine der Herrn ist 9 Jahre im füdlichen Nordamerika gewesen. Er ist Kaufmann und besitzt viel Erfahrung. — Die Bemannung des Schiffes besteht aus: Capitain, Obersteuermann, Untersteuermann, Bootsmann, Zimmermann, Koch , 6 Matrofen, 3 Schiffsjungen und 2 Kajütenjungen Sie sind, mit Ausnahme des Obersteuermanns, freundlich? Leute. — Glückliche Reise. Mittwoch, den II. April. Wind, viel Wind! Fast Sturm. Jedoch Glück z, Die gefährlichsten Stellen sind hinter uns. Der Cano,
17 der Böse, ist durchsegelt. Wir sind in offener See. Noch einmal zeigt sich uns die Küste. Noch einmal sehen wir europäisches Land. Leb' wohl! Jn je zwei Stunden werden heute 5 Meilen zurück gelegt. Viele kleine Schiffe begrüßen uns. Sie fahren nach England. O, wie sieht es grausig aus und doch schön. Wie die kleinen Fahrzeuge in die Höhe geworfen werden, und wieder in die Tiefe fallen. Würdet Jhr dies vorn Lande aus sehen, würdet Jhr denken, daß in jedem 'Augenblicke die Schifflein untergehen müßten. — Allgeineine Freude folgt den einzelnen fthwankenden Bewegungen. In der vergangenen Nacht schaukelte es wieder ganz ge, waltig. Bald standen wir Kopf, bald auf den Füßen. Die hochlöblichen Küchengeschirre schwirrten bunt durch einander. Jm Zwischendeck rasselte und prasselte es ge waltig. Die Wellen schlugen heftig gegen die Wände unseres Schlafgemachs. Völkchen jedoch schlief ruhig und ohne Sorgen Mid ließ sich von, Vetter Blasius die Schau kele! gefallen. Am Morgen suchte ein Jeder das Seine. Eine der Segelstangen war in der Nacht gebrochen. Schiffszimmermann und Matrosen brachten die Dinge bald wieder in Ordunug. Es ruft der Koch. Auf Wiedersehen! Donnerstag, den IS. April Der Wind weht noch scharf. Die See geht höher. Das Wetter ist schön. Laut Verabredung machen wir heute einen Spaziergang zu Kroll. — Da wir bereits 8 Tage auf dem Schiffe, so bin ich in den Stand gesetzt, Euch den Küchenzettel ausführlich mitzutheileu. An jedem Tage Morgens schwarzen Kaffee, des Abends Thee oder warmes Wasser zum beliebigen Gebrauch. Der Kaffee ist natürlich bitter und dem Thee fehlt Milch, Zucker :e. 2
18 Nachmittags 2 Uhr 4 Quart Wasser. Wöchentlich der Mann H Pfund Butter. Dann und wann Essig. Nun zum Mittagbrod. Sorgt nur dafür, daß Euch der Mund nicht lüstern darnach werde. Sonntag Reis mit Rindfleisch. Versteht sich von selbst, daß letzteres nicht frisch und am Reis nichts weiter als Salz ist. — Geht an. — Montag Erbsen mit Schweinefleisch. — Die Erbsen lassen sich essen, für das Schweinefleisch aber danke ich. Dienstag weiße Bohnen mit Rindfleisch. — Nicht übel. — Mittwoch Sauerkohl mit Schweinefleisch. — Gut. — Donnerstag wie Dienstag. Freitag wie Montag. Sonnabend » t) Hering und 2) eine braune Suppe. Aber wo nehmen wir Brod her? Bis jetzt gab eS Soldatenbrsd. — Gut. — Aber heut Nachmittag, welch' ein Schreck — da gab es Schiffszwieback. — Seht Euch bei dem ersten besten Torfbesitzer die ausgetrockneten und aufgesprungenen Torfkuchen an und denkt sie .Euch so hart wie die Feldsteine, so habt Hhr einen Begriff von diesem hochgepriesenen Gebäck. Wehe den Zähnen? Nun, ich habe zwar aus Bremen einige Brode mitgenommen, aber wie weit werden diese reichen? — Da Jhr mir doch nicht die Suppe bereiten helft, so erlaubt wenigstens, daß ich mich daran mache und das Ge schreibsel über Seite bringe. Laßt es Euch daheim gut schmecken. Wir verzehren heute eine gräflich-fürstliche Brodsuppe, zu Lübbenau Bettelmannssuppe genannt.
19 Freitag und Sonnabend fallen ans. Jch lirge in der Koje und ?
Alles ist krank.
Sonntag, den 15. April. Fast Wmdstille. Es läßt sich also gnt schreiben. Gott se. Dank, daß der Freitag ,„,d Sonnabend vorüber Das waren ein paar schöne Tage. Jch will versuchen, die,elben m ihrer ganzen Pracht Euch vor die Seele zu führen. Donnerstag Abend sing die See an höher z„ gehen. Die Wellen wurden an- oder imanständiger. Wie Jhr wollt. Jn der Nacht mehrte sich der Wind. Die Geschirr, begannen ihre Musik, so teuflisch, als sollte just der jüngste ^ag kommen. Hier und da stöhnte man. Ein Kopf nach dem andern sah mit verstörten Gesichtszügen aus den Ko jen. Das Stöhnen nahm zu. Die Stoßseufzer wurden — leg». Sie wurden von Feuchtigkeit begleitet. Man Zahl der Fallen«, ^b,,. W„„. ^ , .en Blüthe da. - Jch lag und horchte, im drehte und wirbelte es, inst als hätte ich zu t.ef m die Flasche gesehen. Eine schöne Gegend! Der Kaffee schmeckte nicht. Die Tabacksraucher legten sich das Hand werk Einige kletterten in die Kojen, darunter die me.sten der Frauen, die Andern gingen ans das Deck. An Unterhal.nng war nick. zn denken. Jch wickelte m.ch m d.e Decke und blieb liegen. Gegen Mittag wurde nur wohler. Ich schleppte mich auf's Deck. Welch' Schau P.el aber hier .? Am Bord entlang lauter Reisende und alle kegelten in die See, der Eine mit größerem Bogen als der Andere. Welche Gestalten! Eingezogener Leib, krummer Rucken
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und ein jammererregendes Antlitz mit in Bereitschaft stehen. de," ^unde. Dies aber nicht Alles. Viele Gruppen sieht man um Nachtgeschirre gelagert und ach das Kegeln. Kein Ende scheint es nehmen zu wollen. Jmmer öfter und öfter fallen sogar Nenn. Der Angstschweiß rinnt Vielen von der Stirn, sie verwünschen die Seereise, und — kegeln, d. h. erbrechen sich. A.. dagegen sitzt mit mehreren Andern ganz wohlgemuth zwischen den Gruppen und verzehrt ans einem blechernen Napf sein Mittagbrod. Kaum hat er ge endet, da stöhnt einer seiner Tischgenossen gar arg, verzerrt das Gesicht und — kegelt. A . . steht ruhig ans, setzt das Eßgeschirr über Seite, geht an's Bord und — Fegelt. Kamn aber ist er fertig, so ergreift er das Eßgeschirr, geht zum Koch und bittet um eine zweite Portion Erbsen, um dein Magen eine neue Grundlage zu verschaffen. Meine Weni^keit begann Nachmittag Plakate zuschrM^t^das erste liebte AusdrucksiirEM^^^ Koje erfolgte das ^ ^«G^kTankheit ist für dies Mal also glücklich überstanden. Angenehm ist sie gerade nicht, allein bei der großen Masse erregt sie Heiterkeit. So mußte ich „.eine Kegel nach Commando der Gefunden und Halbgefunden schien Mel? rere liegen hent noch daran. Jst sie vollständig vorüber so schreibe ich über die Mittel z„ ihrer Abhülfe. - Sollte d.ese einfache Darstellung Euch den Appetit verdorben haben so b.tte ich um Verzeihung. Mir schmeckt es wieder recht'gehorig, nur läßt sich der feine Potsdamer Zwieback von feinem Da.npfmchl - schlecht beißen. - Es ist Sonntag, wir beabsichtigen bei So mm er 's eine Weißen, trinken nnd später den Anfgang der Sonne zu beobachten wahrend Jhr Euch an ihrem Untergange erfreuen und
21 gelegentlich auf die Seekrankheit vorbereiten mbget. — Während wir auf dem Schiffe so umher taumelten und am schändlichsten Katzenjammer litten, spielte das junge Völkche« unter 10 Jahren Greifen und Versteck und machte, als wäre gar nichts geschehen. Je mehr das Schiff schwankte, desto ausgelassener wurde die kleine Heerde. Von Zeit zu Zeit nur wunderte sie sich über die grimmigen Gesichter, die eingezogenen Leiber und krummen Rücken der Alten, und in der Nacht stimmten sie nicht selten zu dem Stöhnen ihren vielstimmigen Gesang an. Montag, den IS. April. Jda, 6 Wochenmädel, was machst Du? Siehst die Mutter groß an und freust Dich, und weißt nicht, wo der Vater steckt, nnd wirst gewiegt von der Marie. Recht so! Wird schon einmal anders werden! Heut geht es nur wenig weiter. Eine schlechte Ge schichte. Man wird verdrießlich , wenn das Schiff nicht ge hörig schwankt und die Wellen über Bord schlagen! — Es ruft die englische Plauderstnbe. Wohlverstanden! Sollte die Sprachtveise etwas englisch werden, bitte ich nicht übel zu nehmen. Dienstag, den 17. April. Der Wind weht wieder stark. Das Schiff macht stündlich Meile. Ein Vöglein, das sich in, Canal zu uns gesellte, ist bis heut nnser Gast. Auch Hühner sind am Bord, aber nicht für unseren Magen bestimmt. Das grüne Wasser schlägt herrliche Wellen, mit schönen hell grünen Köpfen und schneeweißen Häubchen ^anal S«den 6,«".«^, -ine "nd weiter nach «nden so« ,s öla„'N,5y zeigen, wie an vielen Stellen der
Nordsee. Beim Auslauf aus der Weser trug eS längere Zeit die Farbe der Weser. Nach und nach wurde es dunk ler. Ueberhaupt erscheint das Wasser, oder besser das Meer, sehr verschieden gefärbt. Die Farben spielen vom hellen Grün bis zum dunklen Blau. Die Schiffsleute schreiben diesen Wechsel der verschiedenen Tiefe zu. Auf den Sand bänken nähert sich's in der Farbe dem Saude. Schöpft man das Wasser in ein Glas, so ist es klar nnd hell wie Krvstall. Mittwoch, dm 18. April. Ein tuchtig Frühstück liegt im Mageu. Ein gehöriger Hering ist verzehrt. Er soll' die Spuren der Sukraukheit vollkommen vertilgen. Einige sind noch seekrank. Sie be finden sich in einem jämmerlichen Zustande. Auf dem Decke herrscht reges Leben; denn im Zwischendecke wird ge räuchert. Wer nicht im Wachholderbeerrauche sitzen mag, entflieht auf das Deck. — So eben kommt ein großer Fisch vorüber. Jch gehe, ihn zu sehen. — Es war ein mächti ger Kerl, ein Wallfisch kleinerer Art, behauptete der Cavi-tain. Auf 2«W Pfd. schätzte er ihn. Es wäre nicht übel gewesen, ihn zum Frühstück zu haben. Donnerstag, den 19. April. Fische, Fische! so schrie man durch's Zwischendeck. Alles stürzt die Treppen hinauf an's Bord, aber sieht nichts. — Später aber hatten wir das Vergnügen, die Leutchen mit den schönen rothen und goldgelbe,: Flossen zn sehend s».—^^M^Wvon der Fischpartie zurückgekehrt.
23 kratzen, ähnlich wie die Bäcker haben. Auf ihren Wunsch mutzten wir unsere Kisten wegrücken, sie aber arbeiteten un ermudlich , um den Boden des Zwischendecks vom Schmutze zu reinigen. Das Wegschaffen des Schmutzes besorgte ein Jeder vor seiner Thür höchst eigenhändig. Ueberhaupt herrscht große Reinlichkeit auf dem Schiffe. DaS Deck wird täglich zwei Mal gewaschen. Es ist so weiß nnd «in, ivie bei den reinlichsten Franen in Luckenwalde der Fußboden der Putzstube, Ob wir aber von den Vielfüßlern ganz verschont bleiben werden, ist eine andere Frage. Einzelnen juckt es schon.
Freitag , den Z0. April. . Schon vor Sonnenaufgang war ich auf dem Deck. Nachdem ich mich oft genug am Sonnenuntergang geweidet, wollte ich auch einmal den Sonnenaufgang bewundern. Jch traf es gut. Purpurroth war im Osten der Himmel. Dazwischen spielten schön geformte grünliche Wolken, wie ich sie früher nie gesehen. Zu den Seiten aber prangte das herrlichste Blau mit goldenen Streifchen durchschossen. Da plötzlich ändert sich die Seene. Der Purpur verschwin det, apfelsinengelb färbt sich der Osten, jedoch nur vorüber gehend. Jn demselben Augenblicke erhebt sich aus dem Meere die Stolze, die Sonne. Schnett tauchet sie empor und wecket die Schläfer. Siehe, eine zweite folgt ihr, mit ihr verwachsen, — Heide länglich rund. Jedoch sie schei nen sich mehr und mehr zu trennen. Sie reißen aus ein ander. Die untere sinkt in's Meer zurück. Die obere erhebt sich am Himmel. Gesondert hat sich die Sonne vom Bilde. Hohe Pracht! Noch einmal so gut schmeckte der Kaffee und der darauf folgende Schiffszwieback.
24 Sonnabend, den ZI. April. Das Wetter ist reizend. So mild und so warm. Das Schiff legt aber weniger Meilen zurück, als vorgestern. Kaum werden in einer Stunde gemacht. Aber, fragt Jhr, wie könnt Jhr auf dem Meere wissen, wie viel Mei len das Schiff in einer Stunde macht? Die Sache ist einfach. Die Schiffer haben ein kleines Brett, geformt wie ein Dreieck. Aus den Mitten der Seiten gehen Schnuren, die sich in einem Punkte einen, wie bei einer Waage. Won diesem Punkte aus geht eine lauge Leine. Die Leine ist durch Knoten in bestimmte Theile getheilt, und befindet sich auf einer am Hintertheile des Schiffes angebrachten Rolle. — An dex einen Seite des Brettes befindet sich ^ etwas Blei. Wird das Brettchen in's Wasser geworfen, so steht es dem zu Folge aufrecht. Außer diesem Brettchen gebraucht man noch eine Sanduhr. Sie steht mit-, der Eintheilung der Leine in einem bestimmten Verhältnisse. Soll die Geschwindigkeit gemessen werden, so begiebt sich der Steuermann an die Rolle mit der Leine. Ein Matrose aber verfügt sich an die Sanduhr. Beide stehen schlagfer tig. Der Steuermann wirft das Brettchen in's Wasser. Ist es eine Strecke fort —- bis zu einem bestimmten Zeichen in der Leine — so ruft er den, Matrosen zu. Dieser dreht , in größter Schnelligkeit die Sanduhr. Jst sie abgelaufen, so richtet er seinen Zuruf an den Steuermann. Dieser hält die Leine fest und weiß aus dem abgerollten Theile der Leine die? gewüuschte Geschwindigkeit. Die Schiffsjungen haben die Leinen wieder aufzurollen. Damit aber das senkrecht stehende Brettchen nicht zu viel Widerstand leiste, so ist die eine der 3 Schnuren nur lose ange macht, so daß sie, wird das Brettchen scharf angezogen, losläßt und jenes auf dem Wasser schwimmt. —
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25 Auch laßt stimmen.
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Sonntag, den ??. April. ANes beim Alten. Höchst langweilig. Nur am Mit tag hatten wir eine kleine Freude. Ein Schiff segelte bei uns vorüber. Jn unserer Nähe zog es die Flagge auf und ans einem großen Brette stand mit Kreide geschrieben, unter welchem Grade der Länge und Breite der Capitain uach seinen Messungen und Berechnungen sich zn befinden glaube. Den Flaggengruß erwiderte unser Schiff und eben so ließ unser Capitain die Länge nnd Breite melden. Nur -in geringer Unterschied ivar zwischen beiden Angaben. — Der Compaß giebt die Richtung, nach der zu steuern, der Stand der Sonne aber, gemessen durch bestimmte Jn: strumente, den Grad der Lange und der Breite, also Isen ' geographischen Punkt, auf dem man sich befindet. Verweigert aber die Sonne zu scheinen, so mussen die Ge schwindigkeit nnd der Compaß genugen, um einigermaßen zu bestimmen , wo man sich befindet. — Die etwas schwer fällige Darstellung nehmt nicht nbel. Gleich wird sie etwas leichter werden. Heute Abend ist Schauspiel. Der Schul meister wird gegeben. Schon wird es lebhaft. Der Schauspielertrupp — ländliche Auswanderer — rückt heran. — Jch muß eilen, sonst erhalte ich keinen Platz. Montag , den 23. April. Der Schulmeister ist gegeben. Die Schauspieler ew, teten viel Beifall. Der Vorstellung folgte Tanzvergnugen. Bis nm 9 Uhr drehte man sich. Ein Violinspieler bildete die MnsMande. Die Sterne gaben die Erleuchtung. Ein Unterschied der Stände herrschte nicht. Langeweile war die
2« Speise deS heutigen TageS. Die Erbsen ivanderten bei zugemachten Augen in den Leib, das Schweinefleisch aber über Bord. Ja, ja! es ist eine Seereise! Auch gab es viel Abwechselung heut. Man sah das Wasser und das Schiff am Vormittag, am Nachmittag aber das Schiff und das Wasser, und den ganzen Tag über den Himmel. Dienstag, den 24. April. Was macht ihr den ganzen Tag über auf dem Schiffe? wie vertreibt ihr euch die Zeit? So höre ich Euch fragen. Kaum ist die Sonne aufgegangen, so fangen die Ma: trosen an zu arbeiten. Zunächst erdröhnt die Schiffspumpe, um das vom Schiffe, trotz der Kupferung, eingesaugte Wasser, zu Tage zu fördern. Der Lärm dieser Pumpe ist zu gleicher Zeit das Zeichen zum Aufstehen. Einzelne machen den Anfang. Die Matrosen beginnen das Deck zn scheuern, einige aber der Reisenden haben ein bewußtes Häuschen zu reinigen. — Wäre wohl eine angemessenere Arbeit für die Schiffsjungen, Mehrere der Reisenden ließen sich auch zu diesem angenehmen Geschäft nicht gebrauchen. — Der größere Theil der Kojen beherbergt noch die Schläfer. „Kaffee wird ausgetheilt," so ertönt die kräftige Stimme des Kochs. „Kaffee wird ausgetheilt," tönt es im Chor durch's Schiff. Ueberall Leben. Man stürzt aus den Kojen, wirft sich in's Zeug, wäscht die Augen mit Seewasser aus dem Gesicht, ergreift das Kaffeegeschirr und eilt zum Koch. Nr. 21 ist heut zuerst an der Reihe — ruft er. — An jedem neuen Tage beginnt nämlich die folgende Nummer. — Jn geordueter Reihe geht es weiter. Wer da fehlt, hat später zuzusehen, wo ihm der Kaffee wächst. Wer sein Theil hat, läuft hinunter oder begiebt sich in den ersten
27 besten Winkel , und verzehrt dies edle Getränk , versüßt oder bitter, mit oder ohne Schiffszwieback. Je nach Belieben. Der zurückgebliebene Satz erinnert daran, daß es Kaffee war. Er geht über Bord. Satz bleibt zurück? Wird denn der Kaffee nicht filtrirt? Ja, auch das noch. Da müßte man nicht Zwischendecksreisender sein. — Nach eingenommenem Kaffee erfolgt die Wäsche des Kaffeegcschirres. Versteht sich, höchst eigenhändig. Dieser und jener, damit noch nicht znsrieden, wäscht sein Hemd oder Handtuch ie. gleich hinterher. Die Anderen dagegen tragen Wasser, lernen Englisch, spielen Karten oder treiben sonst Etwas. Die Frauen gehen aber dem Koch zur Hand. Gegen 9 Uhr .ändern sich die Beschäftigungen. Einige kauen am Schiffszwieback nnd verfeinern ihn durch Schinken, Wurst ie. Andere haben eine Wassersuppe bereitet, kurz nnd gut, man frühstückt zum zweiten Male. Nach dem Frühstück drückt man sich umher, aus einer Ecke in die an dere. Jst man aufgelegt, treibt man allerlei Kurzweil. Jst dies nicht der Fall, so besteigt mau wohl wieder seine Koje und dämmert. „Das Essen wird ansgetheilt stöhnt der Koch. Gott sei Dank, daß es schon wieder Mittag ist, brummt , man ihm nach. Aus dem dumpfen Hinbrüten wird reges Treiben. 170 belagern die Küche. Nr. 22 ist an der Reihe, lautet des Kochs Ordunngsruf. Hier, ist die Antwort, und in der Blechschüssel liegen die Erbsen. Ein Jeder empfängt die bestimmte Portion und ißt oder — was nicht gar selten — füttert die Fische. Jst das Eßgeschirr abgewaschen, so beginnen die Meisten ein Mittagsschläfchen, um die angenehme Zeit sorgsam zu nützen. Um 2 Uhr werden die Schläfer durch des Unteriviermanns Stimme: „Wasser giebt's," auf das Deck bedi> Mebriahl^uach der blechernen
28 Wasserflasche und fugt sich dem Rufe. Kaum aber ist das Wasser in der Flasche , so senkt sich maucher von der Arbeit Ermüdete wieder in die Koje. Wahrend Andere sich an dem oft schlecht schmeckenden Wasser weidlich laben. Die Besorgteren haben Citrouen und Zucker bei der Hand und verfüßen sich so das Lebens Andere dagegen tauschen ihr kalt Wasser gegen kochendes in der Küche ein und bereiten einen Kaffee, der sie nicht erst zwingt, an die Kaffeekanne zu schreiben: „Hier ist Kaffee darin." Diejenigen aber, die mit der Küche umzugehen wissen, bekommen, wohl auch eine außerordentliche Zulage au warmen Wasser. Der Koch ist mein Stiefvater, ich aber sein rechter Sohn. Es ist ein, guter Mann. Gegen « Uhr heißt es: „Zum Thee." Man holt und genießt. — Wir tranken heut Choeolade, aber ohne Milch und Eier. Die schmeckte! Jst der Thee eingenommen, so beginnt das eigentliche Leben ans dem Schiffe. Es werden Schauspiele aufgeführt, , Coneerte gegeben, Bälle abgehalten :e. Gestern wurde der Dorfbarbier gegeben. Jst es ganz finster geworden, so fin den sich die verschiedensten Gruppen in trauten Gesprächen. Der Capitain giebt oft von seinen Erlebnissen zur See Etwas znm Besten. Auf der vorletzten Reise wurde dem Schiffe die Kajüte weggerissen, und er —? der zur Zeit noch Steuermann war — sammt dem Capitain über Bord geworfen. Der Capitain ertrank, er aber rettete sich und trat in die Stelle seines Vorgesetzten. Spät Abends er freuen wir uns an dem Funkeln des Meeres, das besonders schon in der Nähe des Schiffes ist. Je gewaltiger das Schiff die Wogen durchschneidet, je erhabener ist der Glanz der durchschnittenen Wellen. Oft gleichen sie einem Fnterhauftn.
29 St. hat ganz gehörig den Schnupfen, der an die Stelle d« schweißigen Füße getreten zu sein scheint. Gar nnangnehm ist es, daß die Reise so ganz ohne Sturm vorüber zu iehen scheint. Ich dachte, einmal thurmhohe Wellen sehen zu wollen, allem bis jetzt ist aus diesem Vergnügen noch nichts gewogen. Das Bischen Wind, das wir neu lich haien, ist nicht zu rechnen. Die Wellen gingen zwar hoch, aler lange nikt so arg, wie ich in diesem nnd jenem Buche ge^sen habe. Tagesordmmg : Höchst langweilig. Mittwoch, den S5. April. Hent sahen iv>. eine» Haifisch , unter 25° nördlicher Br,;.^ 4/ " R, Wassers,... Ein hübsches Ungeyeuer. Kann mir's jetzt wohl^^n, daß Jonas Platz in seinem Bauche hatte. Ta„kej^ch für solch' Quartier. Meine Koje ist nur doch lieber. °_ Die Schiffökost geht bis jetzt an. Hat mat, einige SH„ken ie. neben bei, so kann man's schon aushalten. Das Wasser aber ist nicht mehr frisch. Wir verbessern es durch Essig. Jn Bezug auf den Schiffszwieback sind wir heute glücklich gewesen. Man nimmt ein Handtuch, taucht es in Leewasser, schlägt einige Zwiebäcke ein und hat in 12 Swnden das Vergnü gen, denselben für die älteste zahnlose Frau zemeßbar zu haben. Der Koch ruft so eben, um mir Wasser zum Kaffee zu geben. Dies ist nicht zu versäumen. Das Seewasser hat jetzt 19 ° R. Donnerstag, den 2«. April. Hilf Himmel. Mitten auf dem Meere rückt die Ein quartierung heran. Und welche? Etwa Dänen? Min. Oesterreicher? Auch nicht. Russen? Sind's noch nicht.
3« sollen aber ihn Vorläufer sein. Also die Nassauer? Ge troffen. Es ist lauter Reiterei. 6 Fuße haben die Kerl'. Hab's durch das Glas des Baumeisters B . . . ch gesehn. Lauter Gelbschimmel mit schwarzen Köpfen. Es ist ,'Kien bereits der Krieg erklärt. Wird eine schöne Schlacht ?'ben. Wird doch einmal meine Büchse gebraucht. Nach Auauer UnKrsuchung unserer Kleider - und Kojen, ergab fi