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German Pages 464 Year 2008
Mensch & Computer 2008 8. fachübergreifende Konferenz für interaktive und kooperative Medien
Viel Mehr Interaktion von Prof. Dr. Michael Herczeg und Dr. Martin Christof Kindsmüller
Oldenbourg Verlag München
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing.h.c. Dr.h.c. Lipp lehrte und forschte bis zu seiner Emeritierung 2000 an der Universität Karlsruhe am Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV). Er erhielt 1994 die Ehrendoktorwürde der Universität Islands in Reykjavik und 1997 die der Technischen Universität Budapest. 2004 wurde ihm die Verdienstmedaille der Universität Karlsruhe(TH) für sein besonderes Engagement bei den Auslandsbeziehungen der Universität verliehen. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Becker erhielt 2001 den Ruf an die Universität Karlsruhe (TH) und übernahm die Leitung des Instituts für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) in der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. 2003 wurde er mit dem Landeslehrpreis geehrt; seit 2005 ist er Prorektor für Lehre der Universität Karlsruhe.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
© 2008 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 145, D -81671 München Telefon: (089) 4 50 51- 0 oldenbourg.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Lektorat: Kristin Berber-Nerlinger Herstellung: Anna Grosser Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer“ GmbH, Bad Langensalza ISBN 978-3-486-58900-9
Programmkomiteevorsitz Michael Herczeg, Universität zu Lübeck Martin Christof Kindsmüller, Universität zu Lübeck Programmkomiteemitglieder Udo Arend, SAP AG, Walldorf Mathias Bauer, mineway GmbH, Saarbrücken Astrid Beck, Hochschule Esslingen Wolfgang Beinhauer, Fraunhofer IAO, Stuttgart Werner Beuschel, Fachhochschule Brandenburg Udo Bleimann, Hochschule Darmstadt Birgit Bomsdorf, FernUniversität Hagen Jan Borchers, RWTH Aachen Markus Dahm, Fachhochschule Düsseldorf Jochen Denzinger, ma ma Interactive System Design, Frankfurt am Main Anke Dittmar, Universität Rostock Maximilian Eibl, TU Chemnitz Peter Forbrig, Universität Rostock Andreas Gadatsch, Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, St. Augustin Stefan Göbel, Zentrum für Graphische Datenverarbeitung, Darmstadt Tom Gross, Bauhaus-Universitaet Weimar Kai-Christoph Hamborg, Universität Osnabrück Marc Hassenzahl, Universität Koblenz-Landau Dominikus Heckmann, DFKI, Saarbrücken Frank Heidmann, Fachhochschule Potsdam Andreas M. Heinecke, Fachhochschule Gelsenkirchen Nicola Henze, Universität Hannover Michael Herczeg, Universität zu Lübeck Thomas Herrmann, Ruhr-Universität Bochum Eva Hornecker, Open University, Milton Keynes, UK Reinhard Keil, Universität Paderborn Martin Christof Kindsmüller, Universität zu Lübeck Michael Koch, Universität der Bundeswehr München Jürgen Krause, GESIS-IZ Sozialwissenschaften, Bonn Heidi Krömker, TU Ilmenau Sandro Leuchter, Fraunhofer IITB, Karlsruhe Susanne Maaß, Universität Bremen Peter Mambrey, Fraunhofer FIT, St. Augustin Kathrin Möslein, Universität Erlangen-Nürnberg Jasminko Novak, Universität Zürich, Schweiz Horst Oberquelle, Universität Hamburg Reinhard Oppermann, Fraunhofer FIT, St. Augustin Hansjürgen Paul, Fachhochschule Gelsenkirchen
Volkmar Pipek, Universität Siegen Bernhard Preim, Universität Magdeburg Wolfgang Prinz, Fraunhofer FIT und RWTH Aachen Matthias Rauterberg, Technical University Eindhoven, Niederlande Harald Reiterer, Universität Konstanz Joerg Roth, Fachhochschule Nürnberg Christiane Rudlof, Fachhochschule Oldenburg Gabriele Schade, Fachhochschule Erfurt Heidi Schelhowe, Universität Bremen Johann Schlichter, Technische Universität München Albrecht Schmidt, Universität Duisburg-Essen Mareike Schoop, Universität Hohenheim Andreas Schrader, ISNM, Lübeck Silke Seehusen, Fachhochschule Lübeck Marcus Specht, Open Universiteit Nederland, Heerlen, Niederlande Christian Stary, Universität Linz, Österreich Markus Stolze, IBM Research, Yorktown Heights, NY, USA Friedrich Strauß, sd&m AG, München Gerd Szwillus, Universität Paderborn Manfred Tscheligi, Universität Salzburg, Österreich Rainer Unland, Universität Duisburg-Essen Leon Urbas, TU Dresden Hartmut Wandke, Humboldt Universität zu Berlin Michael Weber, Universität Ulm Martin Wessner, Fraunhofer IESE, Kaiserslautern Christa Womser-Hacker, Universität Hildesheim Volker Wulf, Universität Siegen und Fraunhofer FIT Jürgen Ziegler, Universität Duisburg-Essen
Organisation Veranstalter Die Tagung Mensch & Computer 2008 findet unter dem Motto „Viel Mehr“ gemeinsam mit den Tagungen DeLFI 2008, Cognitive Design 2008 und Usability Professionals 2008 statt. Veranstalter der Tagung sind die Gesellschaft für Informatik (GI) sowie das German Chapter of the ACM (GACM). Lokale Ausrichter der Tagung sind die Universität zu Lübeck und die Fachhochschule Lübeck.
Organisationskomitee Michael Herczeg (Universität zu Lübeck) Stefan Fischer (Universität zu Lübeck) Marc Hassenzahl (Universität Koblenz-Landau) Horst Hellbrück (Fachhochschule Lübeck) Martin Christof Kindsmüller (Universität zu Lübeck) Ulrike Lucke (Universität Rostock) Felicidad Romero-Tejedor (Fachhochschule Lübeck) Silke Seehusen (Fachhochschule Lübeck)
Kontakt Universität zu Lübeck Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS) Ratzeburger Allee 160 D-23538 Lübeck Tel.: +49 (0) 451 - 500 5101 Fax: +49 (0) 451 - 500 5102 [email protected] http://www.mensch-und-computer.de
Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................................XV
Eingeladener Vortrag Thomas Ertl Interaktive Visualisierung – Wege aus der Datenflut.............................................................. 3
Beiträge Barrierefreie Systeme Michael Sengpiel, Diana Dittberner The computer literacy scale (CLS) for older adults – development and validation.................. 7 Gerhard Weber, Ursula Weber, Jan Winters Zugang zu elektronischen Fahrplananzeigen.......................................................................... 17 Gerhard Plaßmann, Martin Dilg Ein Web-Service zur schnellen Erfassung graphisch repräsentierter Informationen durch visuell Beeinträchtigte.................................................................................................. 27 Benutzermodellierung und Adaptivität Anja Naumann, Fabian Hermann, Matthias Peissner, Katja Henke Interaktion mit Informations- und Kommunikationstechnologie: Eine Klassifikation von Benutzertypen.................................................................................................................. 37 Stefan Hesse, Hilko Donker Client-seitige Adaption webbasierter Anwendungen mit Ajax .............................................. 47 CSCW Mirko Fetter, Tom Gross, Benjamin Zeller Disclosure Templates: Vorlagen für die selektive Freigabe persönlicher Informationen....... 57 Michael Prilla, Carsten Ritterskamp Combining Web 2.0 and Collaboration Support Systems ...................................................... 67 Steffen Budweg, Gunnar Stevens, Thomas Koch, Bettina Törpel „Medium and Mechanism“: Zur Rolle von Koordinatoren in der Praxis .............................. 77
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Inhaltsverzeichnis
Zoulfa El Jerroudi, Stefan Weinbrenner, Dominic Mainz, Katrin Weller ONTOVERSE: Kollaborative Ontologieentwicklung mit interaktiver visueller Unterstützung ..................................................................................................................87 Jasminko Novak, Susanne Schmidt, Mattias Aggeler, Gerhard Schwabe Kooperative Medienumgebungen für das Reisebüro der Zukunft ..........................................97 Stephan Lukosch, Torsten Holmer, Verena Kunz Multiple Visualisierungsformen für Beiträge in Chat-Systemen ..........................................107 Informationsvisualisierung Jens Gerken, Mischa Demarmels, Stefan Dierdorf, Harald Reiterer HyperScatter – Modellierungs- und Zoomtechniken für Punktdiagramme...........................117 Fredrik Gundelsweiler, Harald Reiterer Zoombasiertes Interaktionskonzept für die Suche in großen, heterogenen Bilddatenbanken ..........................................................................................................................127 Zoulfa El Jerroudi, Jürgen Ziegler Interaktive visuelle Analyse für die Zusammenführung von Ontologien..............................137 Interaktionsdesign Christine Sutter, Jochen Müsseler, Laszlo Bardos, Rafael Ballagas, Jan Borchers The impact of gain change on perceiving one’s own actions................................................147 Nicole Schneider, Janet Wilkes, Morten Grandt, Christopher M. Schlick Altersdifferenzierte Untersuchung und Bewertung hybrider Interfaces................................157 Jan Heß, Guy Küstermann, Volkmar Pipek p(ersonal)Remote – ein individuell gestaltbares Fernbedienungskonzept ............................167 Christian Geiger, Holger Reckter, Stephan Streuber Iterativer Entwurf einer multimodalen 3D-Installation mittels frühzeitiger Evaluierung ...........................................................................................................................177 Rainer Groh, Martin Zavesky Mein Avatar und ich: Zur kameravermittelten Interaktion mit anthropomorphen 3D-Repräsentanten................................................................................................................187 Peter Barth, Ulrich Schwanecke, Friederike Wild Interactive high definition 3D face rendering on common mobile devices...........................197 Jürgen Steimle, Oliver Brdiczka Paper-Centric Interaction Concepts for Collaborative Learning ...........................................207 Johannes Schönböck, Florian König, Gabriele Kotsis, Dominik Gruber, Emre Zaim, Albrecht Schmidt MirrorBoard – An Interactive Billboard ...............................................................................217
Inhaltsverzeichnis
XI
Anja Hashagen, Roman Persina, Heidi Schelhowe, Gerald Volkmann „Der Schwarm“ – Körpererfahrung und Algorithmik ......................................................... 227 Arno Krüger, Kristina Stampe, Steffen Irrgang, Ilka Richter, Gero Strauß, Bernhard Preim Eingabegeräte und Interaktionstechniken für die virtuelle Endoskopie ............................... 237 Ragnar Bade, Jeanette Cordes, Maik Mewes, Bernhard Preim Interaction Techniques for Case Selection in Medical Computer Based Training Systems.................................................................................................................. 247 Mobile Systeme Harald Amelung, Gabriele Schade Usability-Evaluation von Mobile User Interfaces am Beispiel JeNah-Guide ...................... 257 Thomas Winkler, Silke Günther, Michael Herczeg, Sebastian Lob, Thomas Kotewicz, Nils Kosicki, Arne Busch Moles: Mobile Learning Exploration System für erlebnisorientiertes Handeln und Lernen im Kontext......................................................................................................... 267 Ekaterina Kurdyukova, Jochen Hahnen, Wolfgang Prinz, Wido Wirsam Evaluation and Design of Auditory Feedback for a Mobile Outdoor Training Assistant ............................................................................................................................... 277 Socialware und Online Communities Stephan Lukosch, Michael Klebl Informelles Wissensmanagement durch kollaboratives audio-basiertes Storytelling ........................................................................................................................... 287 Martina Joisten, Tom Gross Untersuchung und Design Patterns zur Darstellung sozialer Netzwerke in CMC-Systemen .................................................................................................................... 297 Milena Reichel, Heidi Schelhowe Between “Instructions” and “Diy”: Tagging in Learning Communities .............................. 307 Usability-Engineering Dennis Krannich ripcord: Prototyping und Usability-Testing im nativen Benutzungskontext ........................ 317 Alexander Riß, Martin Christof Kindsmüller, Michael Herczeg, Tom-Patrik Österreich Nutzerzentrierte Realisierung eines Systems zur visuellen Unterstützung von Operateuren in Hafenleitständen .......................................................................................... 327
XII
Inhaltsverzeichnis
Isabel Zorn, Maika Büschenfeldt, Heidi Schelhowe Kooperative Softwareentwicklung einer Sekretariatsplattform als Bildungsprozess ....................................................................................................................337 Andreas Ratzka Identifying User Interface Patterns from Pertinent Multimodal Interaction Use Cases ........347 Thomas Memmel, Harald Reiterer User Interface Entwicklung mit interaktiven Spezifikationen...............................................357 Markus Drews Interaction Patterns für Produktkonfiguratoren.....................................................................367 Isa Jahnke, Thomas Herrmann, Michael Prilla Modellierung statt Interviews? Eine „neue“ qualitative Erhebungsmethode ........................377
Systemdemonstrationen Maximilian Schirmer, Tom Gross CollaborationBus Aqua: Finden und Bearbeiten ubiquitärer Umgebungskonfigurationen ..................................................................................................389 Stefan Oppl Graspable Work Modeling ....................................................................................................393 Helmut Eirund, Mirko Haalck Context Aware Gaming auf Mobiltelefonen im Spiel FANMOB.........................................397 Philipp Heim, Deniz Dalli, Jürgen Ziegler ListGraph: Visuelle Analyse von RDF-Daten.......................................................................401 Carsten Wittenberg Uaftools – Softwareunterstützung formativer Usability-Tests ..............................................405 Daniel Reichart, Anke Dittmar, Peter Forbrig, Maik Wurdel Unterschiedliche Präsentationen von Aufgabenmodellen .....................................................409 Rike Brecht, Heidi Krömker, Adrian Kühlewind „StreamBook“ – Online Reader für mulimediale E-Books in digitalen Bibliotheken ..........................................................................................................................413 Steffen Lohmann, Jürgen Ziegler Webbasierte Erfassung und Analyse von Nutzeranforderungen ...........................................419
Inhaltsverzeichnis
XIII
Poster Ulrike Brüggemann, Kerstin Klemp, Stefan Strohschneider Nautik-PSI: Ein Simulationsansatz für Designprobleme auf Schiffsbrücken....................... 425 Theo Held, Dietrich Mayer-Ullmann Ein Software-Tool zur flexiblen Ermittlung von Nutzungszeiten und Nutzungssequenzen .............................................................................................................. 429 Daniela Mayr, Manfred Pils Wie erfolgreich ist die Schlaumäuse-Lernumgebung? ......................................................... 433 Ina Wechsung, Anja Naumann, Sebastian Möller Multimodale Anwendungen: Einflüsse auf die Wahl der Modalität .................................... 437 Meinald T. Thielsch Inhalt, Usability und Ästhetik in der Bewertung durch Webnutzer...................................... 441
Autoren .............................................................................................................................. 445
Vorwort Die Mensch & Computer 2008 ist die 8. fachübergreifende Konferenz einer Fachtagungsreihe, die 2001 erfolgreich eröffnet wurde. Als Weiterführung der Software-ErgonomieTagungen, die das Feld im deutschsprachigen Raum seit 1983 etabliert haben, dient sie heute vor allem der Förderung und Bündelung von Aktivitäten, die insbesondere im Rahmen des Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion der Gesellschaft für Informatik (GI) initiiert und koordiniert werden. Diverse Fachgruppen und Arbeitskreise liefern hierbei wichtige Impulse und schaffen einen gut gegliederten fachlichen Rahmen, der sowohl Bekanntes und Geklärtes in Form von Grundlagen und Netzwerken bereit hält, aber vor allem auch neue Ideen und Arbeiten im Gebiet aufgreift und fördert. Die Mensch & Computer 2008 hat sich mit drei weiteren Fachtagungen, nämlich der Deutschen e-Learning Fachtagung Informatik (DeLFI) 2008, den Usability Professionals 2008 sowie der Cognitive Design 2008 zu einer gemeinsamen Multikonferenz unter dem Motto „Viel Mehr Interaktion“ zusammengefunden und auf diese Weise eine bislang nicht erreichte Vielfalt an zusammenhängenden Themenkomplexen zu einer Gesamttagung zusammengeführt. Der vorliegende Band enthält die Beiträge der Mensch & Computer 2008. Daneben existieren weitere Tagungsbände für die genannten anderen Tagungen sowie ein gemeinsamer Workshopband. Neben der Präsentation und Veröffentlichung von eingeladenen Vorträgen und begutachteten Beiträgen sowie Postern lebt die Konferenzreihe Mensch & Computer auch von einem reichhaltigen Angebot an Tutorien, Workshops und Systemdemonstrationen. Die einzelnen Themenkomplexe der Tagung zu erläutern würde den Rahmen eines Vorworts sprengen. Deshalb sollen hier nur die Stichwörter des diesjährigen Aufrufs zur Beteiligung an der Konferenz als Orientierung dienen: Software-Ergonomie, Interaktionsdesign, UsabilityEngineering und das als neue GI-Fachgruppe institutionalisiertes Thema Medieninformatik. Die Gruppierung der Beiträge im vorliegenden Tagungsband spiegelt die Struktur der einzelnen Sitzungen der Tagung wider. Mit dem diesjährigen Motto „Viel Mehr Interaktion“, auch variiert in „Viel Mehr Kommunikation“ und „Viel Mehr Ideen“, möchten wir darauf hinweisen, dass ein Gebiet wie die Mensch-Computer-Interaktion aus einer funktionsfähigen und offenen Kooperation von wissenschaftlichen Disziplinen, aber auch von einer mutigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern lebt. Dabei treffen sich unterschiedliche Wissenschaftsauffassungen, wie auch unterschiedliche Bewertungen von Ideen, Theorien, Methoden und Lösungsvorschlägen. So müssen auch Begrifflichkeiten und Präsentationsmethoden abgeglichen werden, um einen möglichst großen Nutzen und möglichst wenige Missverständnisse zu erzeugen. Wir sind der Ansicht, dass die diesjährige Konferenz wieder
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Vorwort
einen wertvollen Beitrag dazu geleistet hat, wie die große Zahl qualitativ hochwertiger Fachbeiträge im vorliegenden Band zeigt. Die Konferenz wird organisatorisch getragen von der Gesellschaft für Informatik (GI) sowie dem German Chapter of the ACM (GACM), die beide seit Jahren für die finanziell gesicherte, kontinuierliche Entwicklung der Konferenzreihe sorgen. In diesem Jahr haben die Universität zu Lübeck sowie die Fachhochschule Lübeck auf dem gemeinsamen Campus die Rolle des Gastgebers übernommen und die Tagung mit vielen Ressourcen unbürokratisch unterstützt. Die Konferenz wäre nicht zustande gekommen, wenn nicht die Organisatoren der Teiltagungen, wie auch die vielen Moderatoren, Sitzungsleitungen und Autoren, professionell und intensiv zusammengearbeitet hätten. Dies gilt vor allem für die vielen Mitwirkenden im Programmkomitee, die das vorliegende Programm kritisch begutachtet und aus den vielen guten Einreichungen die Besten ausgewählt haben. Dem Oldenbourg-Verlag sei wiederum für die Möglichkeit der Publikation und die freundliche Begleitung der Veröffentlichung des Konferenzbandes gedankt. Die Konferenz wäre auch nicht zustande gekommen, hätte es nicht die fleißigen Helfer im Organisationskomitee gegeben, die mehr als ein Jahr lang täglich viele Stunden an der Vorbereitung Konferenz gearbeitet haben. Einzelpersonen zu nennen würde das Vorwort um einige Seiten verlängern, ohne dann wirklich vollständig zu sein. Allen sei für die vielfältige und großzügige Hilfe gedankt. An dieser Stelle darf auch darauf hingewiesen werden, dass die Konferenz im Zusammenspiel mit den anderen genannten Partnerkonferenzen noch nie so viele Sponsoren hatte, wie in diesem Jahr. Diese werden auch noch länger auf der Website der Gesamtkonferenz www.vielmehr.de oder über das Archiv von www.mensch-und-computer.de mit Ihren Produkten und Dienstleistungen im Kontext der Konferenz dargestellt und vernetzt. Das zunehmende Interesse der Unternehmen zeigt, dass das Gebiet nicht nur relevant, sondern auch auf dem richtigen Weg ist, die Lösungen nicht nur wissenschaftlich und technisch zu erarbeiten, sondern sie auch „unter die Leute zu bringen“. Wir sind der Ansicht, dass nur mit einer offenen und interdisziplinären Arbeitsweise, wie sie im Rahmen dieser Tagung gezeigt und praktiziert wird, die großen Herausforderungen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion und der damit verbundenen alltäglich genutzten interaktiven Systeme und Medien für unserer künftige gemischt digitale und physische Welt in einer menschengerechten Art und Weise bewältigt werden können. Allen Konferenzteilnehmern wünschen wir viel Freude und Anregungen durch diesen Konferenzband. Es wird künftig hoffentlich reichlich daraus zitiert werden.
Lübeck, im Juli 2008 Michael Herczeg
Martin Christof Kindsmüller
Eingeladener Vortrag
M. Herczeg & M. C. Kindsmüller (Hrsg.): Mensch & Computer 2008: Viel Mehr Interaktion. München: Oldenbourg Verlag, 2008, S. 3
Interaktive Visualisierung – Wege aus der Datenflut Thomas Ertl Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme und Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart In den letzten 20 Jahren hat sich die Visualisierung zu einer eigenständigen Forschungsdisziplin an der Schnittstelle von Computergraphik, Mensch-Computer-Interaktion und Datenanalyse entwickelt. Moderne Visualisierungstechniken spielen heute in vielen Disziplinen eine Schlüsselrolle bei der Analyse der ständig wachsenden Datenmengen, wie sie in Computersimulationen, Sensormessungen und Informationssystemen erzeugt werden. Die interaktive Visualisierung großer Datensätze basiert auf der kontinuierlichen Optimierung der verschiedenen Stufen der Visualisierungs-Pipeline und dem umfassenden Einsatz moderner Graphik-Hardware. Insbesondere die programmierbaren Graphikarchitekturen der letzten fünf Jahre ermöglichen nun die vollständige Bearbeitung komplexer Daten auf den massiv parallelen GPUs. Für viele klassische Gebiete der wissenschaftlichen Visualisierung wie der Volumenvisualisierung und der Strömungsvisualisierung wurden dabei enorme Fortschritte erzielt. Der Vortrag beleuchtet den aktuellen Status des Gebiets an ausgewählten Beispielen und als akademische Disziplin als Ganzes. Die Diskussion über zukünftige Ausrichtungen in der Visualisierungsforschung lässt eine größere Nähe zu Mensch-Computer-Interaktion und Datenanalyse erwarten. Zum Beispiel ist mit Visual Analytics nun auch in Deutschland und Europa ein Ansatz Gegenstand aktueller Forschungsförderung, bei dem eine enge Verzahnung von Data Mining, Informationsvisualisierung und Interaktionstechniken unerlässlich ist. Sowohl bei diesen neueren Paradigmen als auch im Bereich der klassischen Visualisierungsaufgaben rücken vermehrt Fragestellungen in den Vordergrund, die durch eine konkrete Anwendung getrieben sind. Während bisher häufig die Verbesserung der Effizienz von Standardvisualisierungsalgorithmen publiziert und durch Benchmarks mit oft irrelevanten Datensätzen belegt wurde, liegt der Fokus nun vermehrt auf der Effektivität, mit der für ein spezielles Anwendungsszenario erfolgreich visuelle Datenanalyse betrieben werden kann. In diesem Kontext stellt der Vortrag einige aktuelle Projekte der Stuttgarter Visualisierungsgruppe vor, u. a. die interaktive Visualisierung von multimodalen medizinischen Volumendatensätzen, Videoströmen, Molekulardynamiksimulationen und Patentdatenbanken.
Beiträge
M. Herczeg & M. C. Kindsmüller (Hrsg.): Mensch & Computer 2008: Viel Mehr Interaktion. München: Oldenbourg Verlag, 2008, S. 7-16
The computer literacy scale (CLS) for older adults – development and validation Michael Sengpiel, Diana Dittberner Humboldt Universität Berlin Abstract An important prerequisite for successful usage of computer systems and other interactive technology is a basic understanding of the symbols and interaction patterns used in them. This aspect of the broader construct “computer literacy” is used as indicator in the computer literacy scale, which proved to be an economical, reliable and valid instrument for the assessment of computer literacy in older adults.
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Introduction
Even though there is no generally agreed upon definition of computer literacy (Turner et al., 2000; Mason & MacMorrow, 2006), there is widespread acceptance of the fact that it has great impact on the ability to interact with computers: "Just as one needs to have reading literacy to benefit from the information made available by the printing press, one must have computer literacy to benefit from the information made available by the personal computer." (Poynton, 2004, p.862). Especially older adults often lack the necessary knowledge and motivation to use computer technology, even though they could benefit greatly from it. Inversely, it could be considered a characteristic of a technical device to require more or less computer literacy to use it effectively. Today, such devices are not limited to desktop or laptop computers, since computer technology is increasingly incorporated into other common goods, such as car navigation systems, smart phones, photo cameras or even refrigerators. Even though there are a variety of computer literacy and related measures available (Beckers & Schmidt, 2003; Bozionelos, 2001; Garland & Noyes, 2004; Potosky & Bobko, 1998; Schumacher & Morahan-Martin, 2001; Smith et al., 2000; Smith et al., 2007; Turner et al., 2000; Wagener, 2003; Winter et al., 1997; Miller et al., 1997; Pyrczak, 1990; Potosky, 2007), none of them is short, objective and age specific for older adults, which led to the development of the CLS. This lack of instruments has also been found by Arning and Ziefle
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Sengpiel & Dittberner
(2008) for the assessment of computer expertise. Thus they created a computer expertise questionnaire (CE), which was used for validation of the CLS. The CLS focuses on a small but essential aspect of computer literacy and uses it as indicator: If literacy can be considered the ability to read symbols and use them, then computer literacy could be considered the ability to understand and use computer related symbols, functional elements and interaction patterns.
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The computer literacy scale (CLS)
The computer literacy scale (CLS) is an objective knowledge test assessing the basic understanding of symbols and terms commonly used in the user interface of interactive computer technology. It has been designed specifically for older adults with little computer knowledge and is based on the idea, that knowing common symbols and terms is as necessary to use computers, as it is to read (and write) books. Such computer literacy requires exposure to and experience with computers, but requires also active construction of knowledge, which is why experience should not be the same as literacy. People with high computer literacy should be able to interact well with computers and should recognize the “alphabet” of the computer user interface. The CLS consists of 2 parts. Part A assesses experience with computers and contains 14 items, divided into the duration in years (1 item), the intensity in hours per week (1 item) and diversity as an estimate of the frequency of eleven different computer related tasks, five of which are specifically addressing Internet use. Part B contains 26 items and assesses the computer literacy as knowledge of symbols (21 items +3 distractors) and terms (5 items +1 distractor) related to computers and other electronic equipment. Items are presented in a matching task with numbered descriptions. Figure 1 gives an example with seven items and one distractor. The complete CLS can be filled out online or downloaded in its current version from www.computer-literacy.net.
Figure 1: Example for items in the matching task of the CLS
Symbols, terms and descriptions were collected and checked by experts for comprehensibility. Translations from the German original into English and Chinese were done or checked for accuracy by native speakers.
The computer literacy scale (CLS) for older adults
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The completion time ranged from 10-20 min, largely depending on the computer knowledge and ambition of the participant. Since the CLS was designed to be a power test, there was no time limit given. The instructions ask to answer all the questions and to guess when in doubt. The scores are calculated as follows: Part A. For experience with computers, duration and intensity are metric values. Diversity is calculated as the sum of frequencies of the single tasks with never=0, seldom=1, sometimes=2 and often=3, leading to a maximum score of 12x3=36. This solution has two caveats: First, it is debatable, that the ordinal data of the scale is not equidistant and hence cannot be used for addition. The arguments that weigh the pros and cons and support the notion of cautiously treating ordinal data like metric data cannot be discussed here but some can be found in Labovitz (1970) and Rohrmann (1978). Second, summing the score implies that the tasks are equally important, which is not assumed to be the case. Rather, complex tasks such as programming should be more indicative of high computer literacy than simpler tasks such as word processing and emailing. However, the sum score for diversity could still be useful to complement the analysis of the individual tasks. Since many studies use only subjective measures of computer experience as control variables, they will be used for comparison to the objective knowledge test in Part B. Part B. For the knowledge of symbols and terms the score is calculated as the sum of correct answers, leading to a maximum score of 21+5=26. This objective score will henceforth be called the CLS-score. The assumption that it predicts user’s performance with interactive technology better than the subjective computer experience assessed in part A will be tested.
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Scale development
3.1
Method
3.1.1
Procedure
Collecting items. The items for part A (experience with computers) are largely based on existing questionnaires such as the INCOBI (Richter et al., 2001) and were selected to assess the scope of main applications for computers. Response alternatives for diversity of computer tasks were presented in a four point Likert scale containing never, seldom, sometimes and often as possible answers. The answer “unknown” was added for respondents who do not know the terms used for the computer tasks. The items for part B (computer literacy) were selected as prototypical symbols (45) and terms (15) from computers and other widespread electronic devices like copy machines and CD-players. It was our goal to find an abstract representation of common symbols rather than a high fidelity copy from an existing device, so the items would be largely independent of specific products, operating systems and applications. The symbols were ordered in 6 categories (devices in general, desktop, browser, cursor shapes, keyboard, widgets) and built right into the questionnaire using MS-Word (2007). The terms were selected from dictionaries (e.g. www.langenscheidt.de) and encyclopedias (e.g.
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Sengpiel & Dittberner
Gookin & Gookin, 1998; www.wikipedia.org) and amended with our own wording. Response alternatives were presented in a matching task, which is well suited for knowledge tests and requires little paper space. One distractor per category was added to further reduce guessing chance (Lienert & Raatz, 1998; Bortz & Döring, 2006). The items were checked for accuracy, comprehensibility and relevance by experts and the emerging preliminary CLS was tested with ten non-experts who were asked for critical feedback. 3.1.2
Participants
The resulting first version of the CLS contained 60 items (45 symbols +15 terms) and was tested with an incidental sample of n=120 adults aged 21-75 years (Median=35 years, M=40.53 years, SD=15.69). 68% were younger than 50 years and shall henceforth be called the “young group”, while the others form the “old group”. Gender was evenly distributed (54% female, 46% male). Most of the participants used computers for text editing (82%), surfing the web and email (78%), and the least used it for programming (9%). Of the 14% who had never used a computer, 94% were in the old group (n=116).
3.2
Results
The quality of the computer literacy scale (part B) was assessed through the indices of internal consistency (Cronbach’s alpha), discrimination power and item difficulty. Internal consistency was α=0.96, indicating a high homogeneity, while discrimination power ranged from r=0.22 to r=0.84. Item difficulty was low for the young group, but reasonably broad for the old group, ranging from P=0.13 to 0.87. Accordingly, a Kolmogorov-Smirnov-Test revealed, that the CLS scores of part B were normally distributed for the old group (D(39) = 0.10; p > .10) but not for the young group (D(81) = 0.12; p < .01). 3.2.1
Item selection
The item selection based on item difficulty and discrimination power yielded a revised version of the CLS that met our goal of economical assessment: the 60 items were reduced to 30 and symbol categories were merged from 6 into 3 sets, while terms were reduced to one set of items. The revised version was supposed to be well suited for older adults and people with little computer literacy. It is described in detail on page 6 and was used in further studies with one exception in part A: The diversity score was calculated slightly different from the current version of the CLS, as it contained surfing & emailing as computer tasks but no further Internet tasks, resulting in a maximum score of 8x3=24 points. 3.2.2
Relationship of computer literacy and computer experience
To gain some insight on the relationship between computer literacy and the duration, intensity and diversity of computer experience, a multiple correlation was conducted. However, since predictors and criteria were not normally distributed, its prerequisites were violated (Field, 2005) and the data could merely provide some indication, that diversity (r=.59; p