Joseph und Aseneth: Revision des griechischen Textes und Edition der zweiten lateinischen Übersetzung 9783110201406, 3110201402

This book presents the first refined stemma of the transmission of the Greek text with a resultant revision of it, toget

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German Pages 368 [369] Year 2008

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Vorwort
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Stemma und Revision des griechischen Textes
III. Untersuchung und Edition der zweiten lateinischen Übersetzung
IV. Zusammenfassung und Ausblick
V. Literaturverzeichnis
VI. Register
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Joseph und Aseneth: Revision des griechischen Textes und Edition der zweiten lateinischen Übersetzung
 9783110201406, 3110201402

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Uta Barbara Fink ] oseph und Aseneth

Fontes et Subsidia ad Bibliam pertinentes (FoSub)

Band 5

Walter de Gruyter . Berlin . New York

Uta Barbara Fink

]oseph und Aseneth Revision des griechischen Textes und Edition der zweiten lateinischen Übersetzung

Walter de Gruyter . Berlin . New York

@

Gedruckt auf säurefreiem Papier,

das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISBN 978-3-11-020140-6 ISSN 1861-602X

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Copyright 2008 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-I0785 Berlin

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Für Olli

Vorwort

Eine Revision des griechischen Textes von

Joseph und Aseneth

vorzunehmen, lag

zunächst nicht in meinem Sinn, als ich meine Dissertation über die zweite lateinische Übersetzung begann. Doch

im

Laufe der Beschäftigung mit der komplexen Überlie­

ferung erkannte ich die Notwendigkeit, den griechischen Text zu revidieren. Dies nahm ich schließlich in Angriff, unterstützt durch meinen Doktorvater Professor Dr. Christoph Burchard, der mir bei der Ausweitung meines Promotionsthemas freie Hand

ließ und mir stets mit gutem Rat zur Seite stand. Ihm möchte ich ganz herzlich danken:

Für die Möglichkeit, bei dem 2003 erschienenen Editionsprojekt zu

Aseneth mitzuarbeiten, für den Vorschlag des Dissertationsthemas, für sowie für die allzeit offene, hilfreiche und anregende Betreuung.

Joseph und

das Gutachten

Für die Begutachtung der Dissertation, die von der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

im

Sommer 2007 angenommen wurde, danke

ich ebenfalls Professor Dr. Walter Berschin, der den lateinischen Teil eingehend be­ treut hat, und Professor Dr. Peter Lampe. Anregungen und Unterstützung verdanke ich außerdem Professor Dr. Herwig Görgemanns, bei dem ich als Hilfskraft viele Jahre die Freude am Griechischen erfahren konnte, sowie Professor Dr. Christoph Markschies. Mein Dank gilt auch den Institutionen, die die Fertigstellung dieser Arbeit finan­ ziell gefördert haben: Unterstützt wurde die Dissertation durch die Landesgraduierten­ förderung, das Gerhard von Rad-Stipendium und ein Auslandskurzstipendium des DAAD, mit dessen Hilfe ein Studienaufenthalt in der Handschriftenabteilung der Uni­ versitätsbibliothek Breslau möglich war. Weiterhin danke ich den Mitarbeitern des Walter de Gruyter Verlags - Dr. Albrecht Döhnert, Dr. Sabine Krämer und vor allem

für die gute Zusammenarbeit et Subsidia ad Bibliam pertinentes.

Carsten Burfeind M.A. in die Reihe Fantes

und die Aufnahme des Buches

Besonderer Dank gebührt schließlich meiner Familie: Meinen Eltern Antje und Kurt Schwabe, die mich zu kritischem Denken erzogen, mich

im

Studium in vielerlei

Hinsicht gefördert und meinen Weg stets interessiert begleitet haben. Meinen Schwie­ gereltern Gudrun und Peter Fink, die immer wieder auf ihren Enkel aufgepaßt haben, während die Mutter vor dem Computer saß. Meinem Ehemann Oliver, dem das Buch gewidmet ist, der mir geduldig, tatkräftig und verständnisvoll in allen Belangen gehol­ fen hat. Und meinem kleinen Sohn Lukas Peter, der mich zwischendurch auf andere Gedanken gebracht hat.

Uta Barbara Fink

Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................... VII I. Einleitung

.............................................................................................................

1

und Aseneth - Inhalt und neuere theologische Forschung

................

2

1.2 Forschungsbericht: Textgeschichte, textkritische Forschung, Editionen ......

7

11. Stemma und Revision des griechischen Textes ...................................................

14

ILl Stemma und Aspekte der Überlieferung ......................................................

14

11.1.1 Stemma der griechischen Überlieferung .............................................

14

1.1 Joseph

11.1.1.1 Kurzdarstellung der Überlieferung .............................................

14

11.1.1.2 Stemma .......................................................................................

16

11.1.2 Entwicklung der Handschriftenfamilien .............................................

18

II.1.2.1 Familie Syr Ann L2 ...................................................................

18

II.1.2.2 Minuskeltransliteration und Familienentwicklung .....................

22

II.1.2.3 Separate Überlieferung von E

....................................................

26

II.l .2.4 Ahn! ...........................................................................................

28

Me und Ahn e

. . ..............................................................

30

Il.l .2.5.a Palimpsest M ......................................................................

32

II.1.2.5.b Edition von M JosAs 16,13 - 29,9 .....................................

38

11.1.2.5 Ahn

11.1.2.6 Ahn ad (t) 11.1.2.7 Ahn

a 11.1.2.8 Ahn d

.. . ..

. .. ................

.. .

.

............. ..... ......

...........................

....

.. .

............................

... ..

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.

.................... .....

....

.

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....

.

.......

45

. ...

47

........

48

.

.

.

..... .................... ....... .

. . ... ....

........................... . .

..

.

...

... .....

11.1.3 Kontaminationen zwischen den Familien ........................................... 11.1.3.1 Kontamination Ahn

Me - Ahn a . . . . 11.1.3.2 Kontamination Vorfahr A (I,,) - Vorfahr B (�) . .. . 11.1.3.3 Kontamination Vorfahr G (p) - SlawGr .................................... 11.1.3.4 Kontamination Vorfahr Q (X) - NgrGr ...................................... . . ... . ....................................

.................. ..

.

11.1.4 Sekundarität des ,,Kurztextes" ............................................................

48 50 53 57 63 72

11.1.4.1 Angebliche Widersprüche im "Langtext" ..................................

72

11.1.4.2 Sekundäres im "Kurztext" ..........................................................

80

11.1.4.2.a Sekundäres in Ahn

ad d

...

........... ............. ..... ............. ...........

81

......... ............................................ ...

87

11.1.4.3 Der ,,Kurztext" als Dokument der Rezeptionsgeschichte ...........

96

11.1.4.2.b Sekundäres in Ahn

.

.

X

Inhaltsverzeichnis 11.1.5 Fazit

....................................................................................................

98

11.1.5.1 Rekonstruktion des Titels ...........................................................

98

11.1.5.2 Gewichtung der Lesarten bei der Revision ................................. 100 11.2 Revision .... ............ .......... ......... ........ ............................ ............ .......... .......... 102 11.2.1 Textkritisch-theologischer Kommentar

zu revidierten und fraglichen TextsteIlen ............................................ 102

11.2.1.1 Revidierte TextsteIlen ................................................................. 102 11.2.1.2 Fragliche TextsteIlen .................................................................. 143 1I.2.2 Vergleich revidierter Text - Vorläufiger Text .................................... 161 1I.2.3 Revidierter griechischer Text

169

III . Untersuchung und Edition 198

der zweiten lateinischen Übersetzung (L2) von JosAs

111.1 Untersuchung von L2 ................................................................................. 198 111.1.1 Überlieferung von L2 . ........ ...... .......... ....... ..... ........ ........................... 198 III.I.I.I Beschreibung, Lokalisierung und Datierung der Handschriften ...................................................................... 198 III.I.I.1.a Handschrift 436 ................................................................ 199 III.I.I.I.b Handschrift 435 ................................................................ 203 III.I.1.I.c Handschrift 455 ................................................................ 204 III.I.I.I.d Handschrift 446 ................................................................ 206 11I.1.1.I.e Handschrift 445 ................................................................ 209 1I1.1.1.1.f Handschrift 456 ................................................................ 211 III.I.I.I.g Zusammenfassung der paläographischen Untersuchungen ................................... 214 111.1.1.2 Stemma codicum von L2

.......................................................... 215

111.1.1.3 Verbreitung der Handschriften .................................................. 219 1I1.1.1.3.a Von der griechischen Vorlage L2Gr

zur lateinischen Übersetzung L2'" ..................................... 219

111.1.1.3.b Verbreitung von L2

im Kontext

der Entstehung der Reformorden ...................................... 221 III.1.2 Besonderheiten der Handschriften ..................................................... 225 111.1.2.1 Titel ........................................................................................... 225 111.1.2.2 Lücken ...................................................................................... 227 111.1.2.3 Erweiterungen ........................................................................... 231 111.1.2.4 Namen ....................................................................................... 235 III.1.2.5 Korrekturen alia manu

.

..

..... .....................................

.

....

... .....

. 238

...

1II.1.2.5.a Korrekturen alia manu ohne Kontamination .................... 238

1I1.1.2.5.b Kontamination von 455 - Rekonstruktion von z

.

..

.

...... ....

239

Inhaltsverzeichnis

XI

III.I.3 Sprache und Stil der Handschriften ................................................... 240 HI.1.3.1 Sprache und Stil der gemeinsamen Partien (L2"') von 436 und 435& .................................................................... 241 III.1.3.2 Sprachliche und stilistische Merkmale von 436 ........................ 247 III.1.3.3 Sprachliche und stilistische Merkmale von 435& ..................... 249 IH.l.4 Fazit ................................................................................................... 253 HI.1.4.1 Gestalt des Archetyps L2'" ......................................................... 253 III.1.4.2 Textkritischer Wert von L2 ....................................................... 254 III.2 Kritische Edition von L2 ............................................................................ 256 IV. Zusammenfassung und Ausblick ....................................................................... 326 V. Literaturverzeichnis ............................................................................................ 335 VI. Register

..............................................................................................................

343

1. Einleitung

Die Schrift Joseph

undAseneth vertieft eine Episode aus dem Leben des alttestamentli­

chen Joseph und erzählt, was die Genesis verschweigt: nämlich unter welchen Umstän­ den die ägyptische Götzenpriestertochter Aseneth den frommen Joseph heiraten durfte und wie die schließlich Bekehrte von Gott aus Todesnot errettet wird. Die ursprünglich in der Antike

/

Spätantike auf Griechisch verfaßte Geschichte wurde viel rezipiert. Da­

von zeugen besonders die im Mittelalter verbreiteten zahlreichen Abschriften und

Übertragungen in mehrere Sprachen, die zum Teil noch als Codices vorliegen. Was allerdings fehlt, ist eine alte griechische Leithandschrift, die den Originaltext mehr oder weniger zweifelsfrei überliefert.

Bis heute ist zum einen strittig, auf welche Weise die tradierten Manuskripte

zusammenhängen und wie der ursprüngliche Wortlaut ausgesehen hat. Zwar gibt es dazu divergierende Forschungsthesen und Textrekonstruktionen - in der aktuellen Diskussion wird Burchards längere Textversion Philonenkos kürzerer gegenüber­ gestellt (vgL den Forschungsbericht in Kapitel I.2) -, jedoch wurde bei der Erforschung der Textgeschichte bislang kein lückenloses Stemma vorgelegt, das alle Lesarten inte­ griert. Große Verdienste auf diesem Gebiet kommen freilich Burchard zu, der die

Überlieferung intensiv untersucht und seine Thesen zur Textgeschichte in vielfaltigen Publikationen dargelegt hat. Auf diesen Thesen baut das

im ersten

Großteil dieser Ar­

beit graphisch ausgeführte und ausfiihrlich erläuterte Stemma auf; einiges wurde leicht modifiziert, neue Kontaminationen wurden entdeckt und eingezeichnet.

In

dem Zu­

sammenhang wurde auch der bislang nur teilweise entzifferte Palimpsest M erneut unter die Lupe genommen; neue Erkenntnisse wurden eingearbeitet. Aus der Erstellung dieses Stammbaums ergibt sich zwangsläufig die Revision von Burchards griechischem Text, da hier einige sekundäre Lesarten aufgenommen worden waren bzw. andere, primäre Lesarten eingebracht werden können. Eine Revision seines Textes hat auch Burchard schon von vornherein in Aussicht gestellt und seine Rekonstruktion daher bewußt als "Vorläufigen Text" bezeichnet. Gemeinsam mit der kritischen Ausgabe Burchards, I in der alle Lesarten in einem umfangreichen Apparat aufgelistet und die Handschriften sowie ihre Besonderheiten ausfiihrlich beschrieben sind, trägt die Her­ ausgabe eines revidierten, auf einem präzisierten Stemma aufbauenden Textes dazu bei, daß die Erforschung dieser Schrift auf sicherere Füße gestellt wird. Die Vertreter der These, daß der ,,Kurztext" am Anfang der Traditionskette gestanden habe, sind nun gefordert, ihrerseits ein überzeugendes lückenloses Stemma aufzustellen, das ihre Be­ hauptung auf der Basis der Überlieferung belegt.

BURCHARD, Christoph, Joseph und Aseneth. Kritisch hg. mit Unterstützung von Carsten Burfeind und Uta Barbara Fink (pVTG 5), Leiden / Boston 2003.

2

1. Einleitung

Zum anderen sind bislang noch nicht alle wichtigen Textzeugen ediert: Was noch aussteht, ist die Edition der armenischen (Arm) und der zweiten lateinischen (L2) Übersetzung (griechische Vorlage jeweils spätestens 11./12. Jh.) - beide Überliefe­ rungsstränge sind eng miteinander und mit dem ältesten Textzeugen, einer syrischen (Syr, 6. Jh., bereits ediert) Übersetzung, verwandt und gehen daher auf eine alte und sehr ursprüngliche Textform zurück. Die Herausgabe der armenischen Übersetzung geschieht zur Zeit durch Burchard, die zweite lateinische wird in Kapitel III der vorlie­ genden Arbeit ediert. Es handelt sich hierbei um sechs lateinische Handschriften (etwa 1200 bis 15. Jh.), die auf derselben Übersetzung eines verlorenen griechischen Manu­ skripts basieren, aber in zwei verschiedenen Strängen tradiert wurden. Da der originale Wortlaut nicht immer zu ermitteln ist, geschieht die Edition synoptisch. Der zweite Teil des Textes wird freilich nur noch von einer einzigen Handschrift überliefert. Da keine griechischen Zeugen dieser aus Syr Arm L2 bestehenden ältesten Textfamilie mehr erhalten sind, ist man auf die Übersetzungen angewiesen und kann mit ihrer Hilfe die noch überlieferten griechischen Textzeugen jüngerer Familien korrigieren, um sich der ursprünglichen Fassung der Geschichte anzunähern. Bei der Revision des griechischen Textes ist die Edition von L2 eine große Hilfe, da man in der Edition dieses wichtigen Textzeugen Lesarten im Kontext beurteilen kann. Darüber hinaus stellt L2 ein wert­ volles Zeugnis der mittellateinischen Übersetzungsliteratur dar. Die Koppelung der Herausgabe eines griechischen Textes mit der einer lateinischen Übersetzung hat im übrigen in der Joseph und Aseneth-Forschung Tradition, veröffentlichte doch bereits Batiffol 1889/90 in seiner Editio princeps den Text der griechischen Handschrift A gemeinsam mit dem der ersten lateinischen Übersetzung (vgl. Forschungsbericht Ka­ pitel 1.2). Die vorliegende Arbeit bietet nach einer kurzen Einführung in Joseph und Aseneth sowie in neuere theologische Diskurse, die sich an der Schrift entzündeten, einen Überblick über den Stand der textkritischen Forschung. Im Anschluß daran sollen in zwei Großteilen zunächst das Stemma dargestellt, textkritische Argumente gegen die Priorität des "Kurztextes" zusammengetragen und die Revision des griechischen Textes vorgenommen werden. In einem zweiten Schritt erfolgt danach die Untersuchung und Edition von L2.

1.1 Joseph und Aseneth Inhalt und neuere theologische Forschung

Aseneth, die Tochter Potiferas, des Priesters zu On, wird dem von seinen Brüdern nach Ägypten verkauften und am Hof des Pharaos aufgestiegenen Joseph zur Frau gegeben und gebiert ihm zwei Söhne, Manasse und Ephraim. So berichtet es die Genesis an drei kurzen Stellen (Gen 41,45.50; 46,20). Fragen, die sich bei der späteren Rezeption der biblischen Josephsgeschichte stellten, versucht die Schrift Joseph und Aseneth (JosAsi 2

Andere Schriften zum Komplex der Josephsgeschichte, die aus ähnlichem Erklärungsbedarfund biogra­ phischem Interesse an biblischen Personen entstanden, sind beispielsweise die Testamente der XII

LI Joseph und Aseneth - Inhalt und neuere theologische Forschung

3

zu beantworten: Sind Manasse und Ephraim legitime Stammväter Israels, da ihre Mut­ ter doch eine ägyptische Priesterstochter war? Muß sich Aseneth nicht zum Gott Israels bekehrt haben, um den an Weisheit und Gottesfurcht vorbildlichen Joseph heiraten zu dürfen? Welche Rolle spielen dabei die mit Joseph in Konflikt stehenden weiteren Söhne Jakobs? Wie greift Gott in Zusammenhänge von Tun und Ergehen ein, zum Beispiel angesichts Aseneths todeswürdigen Vergehens der Götzenverehrung? Doch antwortet JosAs nicht lediglich auf obige Fragen, sondern gibt dem Leser auch etliche neue auf. Die Geschichte spielt in Ägypten: Der erstgeborene Sohn des Pharaos möchte die wegen ihrer Schönheit gepriesene Aseneth heiraten, sein Vater verwehrt ihm dies: Sein Sohn sei schließlich mit der ihm standesgemäßen Tochter des Moabiterkönigs verlobt. Aseneth - die keusch in einem Turm am Palast ihrer Eltern lebt - wird von ihrem Vater gedrängt, den vom Pharao geehrten Joseph zum Ehemann zu nehmen, was sie hochmütig ablehnt: Ausschließlich der erstgeborene Sohn des Königs komme für sie in Frage, nicht der eines kanaanäi­ schen Hirten. Geschmückt wie eine Braut (JosAs 4,1) mit Gold und Edelsteinen, in die alle ägyptischen Götternamen eingegraben sind, erblickt Aseneth Joseph, der bei ihren Eltern während seiner Erntesammlung einkehrt. Josephs strahlende Erscheinung - er trägt einen goldenen Kranz mit zwölf Steinen - ruft in Aseneth Reue (jlE1:aVOUx, / penitentia) und den Wunsch, ihn heiraten zu dürfen, hervor. Nur einen Segen erhält sie von ihm, keinen Kuß, und so büßt sie sieben Tage lang einsam in Sack und Asche, führt furchtsam zwei stille, gebetähnliche Selbstgespräche, spricht schließlich mutig als drittes ein hörbares langes Gebet zum Gott Josephs, wor­ aufhin ein Joseph gleicher, aber engelhafter Mensch aus dem Himmel zu ihr kommt und ihr Gottes Vergebung und ihre Hochzeit mit Joseph zusagt sowie ihr einen neuen Namen, "Stadt der Zuflucht", verleiht. Die sieben mit ihr im Turm lebenden Jungfrauen segnet er als "Säulen" dieser Stadt. FÜfsprecherin aller zu Gott umkehrenden "Jung­ frauen", die auch durchaus männlichen Geschlechts sein können, wie die Benutzung dieser Bezeichnung (1tup8evo KUt> - ] KUt - OUpUVlOV] , doch vgl. das vorherige Lemma, dort cb� nur durch FW Syr belegt KUt - !lE>] ] , Arm paraphrastisch? ] ö n lJJlrov] Prädikat n:oAEJlEI in Vergangenheit, vgl. FW G 'tou n:oAEJlficrat (Inf. Aorist) -

Diese Belegstellen lassen darauf schließen, daß Syr Arm L2 einen gemeinsamen Ahn (€) gegen den Rest der Überlieferung haben. Die geringe Anzahl der gemeinsamen Lücken von Syr Arm L2 gegen den Rest der Überlieferung (vgl. a) weist darauf hin, daß Ahn € den Text recht getreu überliefert hat. Aus diesem Grund darf man anneh­ men, daß auch die Bindelesarten, die Syr Arm L2 im positiven Text gegen den Rest der Überlieferung haben (vgl. b), von Ahn € getreu überliefert und nicht dazuerfunden wurden. Es ist also eher denkbar, daß der Ahn des Restes der Überlieferung, M2, die unter b) verzeichneten Stellen weggelassen hat - vielleicht hat Ahn M2 sogar die Stel­ len, die unter a) als Lücken von Syr Arm L2 verzeichnet sind, als Zusatz in den Text gesetzt, so daß Ahn € an diesen Stellen gar keine Lücken hat, sondern den ursprüngli­ chen Text überliefert. Für die besondere Zuverlässigkeit von Ahn € spricht überdies auch sein Alter, denn Syr (6. Jh.) ist um etwa 400 Jahre älter als der älteste Zeuge der übrigen Überlieferung, die a-Handschrift 0 ( 1 0. Jh.). Während die Vorlage von Syr noch in Majuskeln geschrieben ist, sind die später ent­ standenen Arm L2 ( 1 1 ./12. Jh.) Minuskeln. Da beide gegen Syr und den Rest der Überlieferung Sonderlesarten haben, müssen sie einen gemeinsamen Ahn besitzen. Folglich gehen beide auf eine gemeinsame Transliteration (MI) zurück, die gewöhnlich etwa im 9., spätestens im 10. Jh. stattfand (vgl. auch 11.l .2.2).10 Beispiele für Sonder­ lesarten Arm L2: 1 ,7 2, 1 2,6 6,1 7,8 1 5,7 16,16x 1 8,6

1 8, 1 1 1 9,4 19,8 20,9 21,18 10

'tou - yuvalKa] matrimonium, vgl. auch 'tl]v - y'UvaIKa] Kai - mimo'tE] virorum Kai �crav] add. omnes Kai - a'Ö'tfic;] add. "und Schrecken großer fiel auf sie" Arm?, et sudor multus jluxit (injluxit 435&) toto eorpore eius (t. e. e. : in eam 435&) L2 EV ea'U'tql] add. "und sagte" Arm, dieens 436; Lücke Syr - G, 435&. - Statt 1tUAropO� gehört in den Text (s. die vorige Stelle).

dieser Stelle läßt sich exemplarisch die Entwicklung der Textfamilien aufzeigen: Syr Arm L2 haben "Mühle" und ,,Müllerin" gelesen (Ahn e muß bei letztem Wort Sin­ gular gehabt haben, wie Arm L2 beweisen; zum Wortspiel in 436 vgl. III . 1 .3.2). Bei dem Rest der Überlieferung wurde gemäß Burchards Rekonstruktion von dem . Schreiber von M2 vermutlich der Buchstabe M mit dem in späterer Majuskel ähnlich geschriebenen rr verwechselt und (wenn der Schreiber transliterierte) mit 1t oder (wenn er nicht transliterierte) mit rr niedergeschrieben. So entstand die Lesart 1tUA,rova. / iJ 1tUA,ropo - 'toii'tov].

II. l .2.4 J\lulyr Wie auch bereits in den vorangegangenen Kapiteln belegt, hat J\lul yr die Vorfahren 1"\ und dessen Vorgänger M2. J\lul yr ist unabhängig von der übrigen Überlieferung und aufgeteilt in G Ngr einerseits sowie FW Rum - L I andererseits. Sonderfehler von J\lul yr gegen den Rest der Überlieferung zeigen, daß J\lul yr eine eigene Familie darstellt. Dies weist Burchard anhand von 46 Belegen nach,24 denen noch folgende Stellen hinzuzufügen sind: 2, 1 3,6 8,5 8,9

E�OueEvoiicra Kai Ka'ta1tWoucra] Reihenfolge cr'tOA:iJV] add. AEUK"V (auch 67 1 , im Apparat nicht notiert) EK - am&v] zweimal dieses Lemma, jedesmal U1tO statt EK (auch 671 , hier nicht notiert) Kai - crou] 'tTI 1;rofl crou nur F L I ; G 671 fehlen; vgl. z.B. Röm 5,10. Syr Arm L2 haben die Wendung nicht. Zusatz wegen Parallelität zu vorhergehenden Versen durch Ahn f oder Ahn FW L 1 (�) eingefügt?

Innerhalb der Familie yr sind zwei Stränge zu unterscheiden: Zum einen bilden G Ngr eine Einheit, da G Ngr Miniaturen aufweisen, die auf einen gemeinsamen J\lul (1t) etwa des 1 1 . Jh.s zurückzuführen sind (Textbelege z.B. 1 8,3 vt F) Kat öVO'U PQ; Slaw

Arm 436 (magnas gehört eigentlich zum nächsten Lemma, vgl. 11.2. 1 . 1 ) E A BD, das heißt Vertreter aller übrigen Handschriftenfamilien, bezeugen den Originaltext (Syr paraphrasiert). Aus Kat 01KOU UA. U X>DX>lL l'X)13D1dX>ecj> url 0,0 l'X))! 510lLOJdeAX> SlOl AWX>lL SnoldX> OJDog l'X))! norl AX>WOg01W

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�uru:lJ:l!Jl:lvro Kat KatEKo'l'gv 1taVtae; tOUe; EOPEU 27,7 Kat EmU avopae; Kat a1tEKtEtvaV Otpa�], Kai. ijAtoV]; 1 0, 1 7 Kai. E1ttEV]; 1 1 , 1 JItKPOV AOEVES], EK E1ttKEtpEVl1]; 1 2,3 KUptE]; 1 2,4 EvrontOV oou]; 1 2,5 Kai. Kro ot1tAfiv]; 14, 1 5 SEpta'tpOV < AtvOUV> E1ti011JIOV]; 1 5,2 Kai aU'tfi�]; 1 5 ,4 EYPU$l1], EV 1;wv'trov]; 1 5,6 VUP$l1V 'tql 'Iroai]$]; 1 5,7 EV 'tql 'tEiXEt], PQ] a) BD a Kat OtOEt Oot] Kat otoro (dm B) Oot d; Kat d) d AP(Q); M Kat - o Q) puoai P.E a1to (EK Q) t&V 1tOAA&V P.O'U aYVOllp.Utrov Kat O'UyxroP1l00V p.ot Ött 1tapSEVO� ouoa Kat aöai}� (aöEi)� P) 1tE1tAUVllP.at (Kat - 1t. > Q) a [ 1 3 , 1 0 nur von a an dieser Stelle überliefert]

Zu der aufflilligen Vokabel UltEpt(l"tU'tov (nie LXX und NT) vgl. auch BURCHARD, 1 983, 667.

52

1I. 1 Stemma und Aspekte der Überlieferung

Das Stück a'),)JJ, OU, KUPU::, püoai �E wird von Zeugen beider Stemmaseiten, u.a. auch c, in etwa dieser Form in 1 3, 1 2 überliefert, es kann daher im revidierten Text in 1 3 , 1 2 bleiben. 6 8EO� po'\) liest nur A (�ou auch P), in 13,12 nur G (G nicht �ou), deus meus 435& könnte auch zum vori­ gen Lemma in 1 3, 1 2 gehören, wo bereits 6 8EO� �OU steht und wo a variiert und 435& fehlen; daher 6 8EO� )1ou nicht hinein. Das Stück a1to tOOV 1tOAJ..iVi:J )1ou ayvoTj)1atrov wird in 13,12 nur von c überliefert, wurde von a übernommen, mit vorgezogen und muß daher aus dem revidierten Text herausfallen (vgl. II.2. 1 . 1). Nur c liest in 1 3 , 1 3 Kai. ouYXroPTjOOV �Ot statt Kai. o-uyyvro8i )10t (letzteres haben so oder ähnlich dort viele Zeugen, auch ad) - hier liegt also ein Bindefehler c-a vor, der die Kontamination weiterhin verdeutlicht. ött 1tap8EVO� o-ooa Kai aoa,,� 1tE1tAavTj)1at wird so oder ähnlich in 1 3, 1 3 von Zeugen beider Stemmaseiten überliefert, allerdings lesen ad an dieser Stelle Ött i\�aptov OOt (+ 1tOMa a) EV ayvoiq., was zeigt, daß a ursprünglich einen ande­ ren Text als den kontaminierten, vorgezogenen hatte. Durch die Übernahme und das Vorziehen der c-Lesart wollte a seinen Text um eine nicht in Ahn ad überlieferte Passage bereichern. a hat diese Collage aus c-Varianten wohl deshalb vor 1 3, 1 1 positioniert, weil Aseneth in 1 3 , 1 1 bereut, daß sie unwissend die Götter verehrte. Zu dem in 1 3, 1 1 begegnenden Stichwort ayvoouoa leitet a durch Einfiigen von 1 3 , 1 0 (vgl. ayvoTj)1atrov, a.oa"�, 1tE1tAUVTj)1at) bereits hin. Insgesamt ist in diesen Versen die Kontaminationsarbeit von Ahn a deutlich zu erkennen.

Der einzige längere Überschuß in d gegenüber a ist 1 6, 1 7- 1 7x.58 Das ist auffallig, da normalerweise a einen volleren Text als d bietet. Weil d 16,17- 1 7x hat, muß auch Ahn ad dieses Stück gelesen haben. In a ist es wohl deshalb ausgeschieden, weil es in Me fehlt - vielleicht hat sich Ahn Me an dem wunderhaften Charakter der Wabenszene gestört. Ahn a hat sich vermutlich sogar soweit an Me orientiert, daß er die von Me formulierte Überbrückung, eine Mischung von Wendungen aus 1 6, 1 6x und 1 6, 17, wörtlich übernommen hat - kein anderer Zeuge hat diese Überbrückung: E8T\'Ye (E8T\KeV Q) OE (> Q) 6 äyyeA.OC; tO KT\piov (trov 1CTJpiffiV A) M HK a.59 Es ist sehr wahr­ scheinlich, daß Ahn a hier kontaminiert ist. Zudem bricht von allen Zeugen nur a vorher in 1 6, 1 6 trov KataevyoVtffiV an ge­ nau derselben Textstelle ab wie Me, was auf Kontamination hinweist. d fehlt hier be­ reits ab 1 6, 1 5 Kat einev - 1 6x Ende (zur Lücke von d vgl. auch II. 1 .4.2.b), danach hat d im Gegensatz zu Me a den Text. Man darf also annehmen, daß a auch bei dem Text­ wegfall in 1 6, 1 6- 1 6x der Handschrift des Ahns Me gefolgt ist und auch hinsichtlich dieser Lücke eine Kontamination vorliegt. Dies ist wahrscheinlicher, als daß die Stelle 1 6, 1 6 trov KataevyoVtffiV - 1 6x Ende bereits durch Ahn Me a d (8) gekürzt und die Überbrückung von ihm formuliert wurde, zumal die Lücke in d schon in 16,15 Kat ei1teV beginnt und d die Überbrückung nicht hat und Ahn 8 den Text vermutlich nicht derart umarbeiten würde. Ebenfalls auf Kontamination schließen läßt der Bindefehler in 6, 1 E1tt tOU appatoc;], denn e hat hier durch einen Zusatz einen inhaltlichen Widerspruch produ­ ziert, den a übernommen hat: Und zwar haben nur e a diesen Zusatz, alle anderen Handschriftenfamilien (auch d) überliefern den Kontext, aber nicht dieses Lemma, was bereits auffallig ist. Gemäß e a sieht Aseneth den Joseph "auf dem Wagen" - jedoch ist 58 59

Vgl. auch EBD., 26. Bei BURCHARD, ebd., 2 1 5 , in 16,16x mit Verweis auf 1 6, 1 7 notiert.

II. 1 .3 Kontaminationen zwischen den Familien

53

er gemäß dem Satz davor bereits davon herabgestiegen (5,7 ano 'tov &ppa'to� alnov), was auch e a bezeugen. Bei der Revision ist dieser eindeutige Zusatz zu streichen (vgl. II.2. l . 1 ). Neben diesen augenfälligen Kontaminationen gibt es noch viele kleinere, an denen Ahn a Lesarten von Ahn Me - und nicht von Ahn ad - übernommen hat; gut zu kon­ trollieren ist das dort, wo d nicht fehlt, sondern den Haupttext liest und Me-a somit einen eindeutigen Bindefehler aufweisen:6o 1 , 1 'tmv E1t'ta E'tmv], KUKAEÜcrat - Aiyu1t'tou]; 1 ,2 �A9EV 'Ioocri}]; 1,3 Kai - cI>apaffi]; 1 ,5 Kai ­ 'PaX'tlA]; 1 ,6 (X1tfjA9EV - au'tfj�]; 4,9 AaAEt]; 4, 1 1 ya/l1]9f]crOj.lat]; 5,6 Kai EicrfjA9EV 'Ioocri}], Kai - aUAfj�]; 7,5 oton EAEYEV], 'ttp uitp amoü 'Ioocri}], Kai - au'toü]; 8,1 Kai]; 8,4 Kai Ei1tE rrEV'tEpfj�]; 8,5 Kai �], 1tpocrfjA9EV]; 8,8 �v U'tEviSoucra], Kai EtOEV], 'Ioocri}]; 8,9 Kai]; 9,2 Kai 1 ° ] ; 9,3 'tou� - äpj.la'ta], Kai ]; 1 0,2 Kai Ecr1tEUcrEV AcrEve9]; 1 0,4 Kai TlKoucrev]; 1 0,6 Ecrn]; 1 0,8 E�'tlVEYKE], j.lEAaVOV Kai socOO1]]; 1 0, 1 0 Kai 'to otao1]j.la]; 1 0, 1 1 Kai EAaI)E]; 10,14 E1ti 'to Eoao�]; 12,1 0 E�EvEYKa� - �], 1 2,5 Kai - Aiyu1t'tiffiV], crol)apa]; 12,12 't1)v - u1tEpicr'ta'tov], lipv'tlcraV'to j.lE]; 12, 1 5 'tfj� KA1]pOvo/lia� crou]; 1 3,3 ioou]; 14,1 äpa]; 14,4 AcrEve9 AcrEVE9]; 14,8 E1ti - crou], Kai]; 14,9 Kai E1tfjPE]; 14, 1 0 E1ti 'tou� - d) 'to 9EptO'tpOv U1tO 'tfi� KE$aAfi� au'tfi�; E1t01TlOE öe om� Q AaOt 1toAA.oi] (+ Kai D) Aaoi 1toMoi D; E9VTl (E� A) 1tOAA.a. B A; Slaw, PQ Kai au'ti! - uljlio'tou] Kai a� (aU'tij P; a'Ü't'll B A) EKAt1tapEl 'tov 9EOV ('t. 9. nur B AP) 'tov 'Üljlto'tov [ ...] BD AP; Slaw, Q. - Revision: Mit Mehrzahl der Zeugen a'Ü'tTl statt a� (wie Burchards Vorschlag) und 'tov 9EOV hinaus. E1tEtÖT! 1tariJp Eon 'tfi� J.lE'tavoia�] B a; (+ 1tpO� G) 1ta'tpo� au'tfi� G c; > D; Slaw. Revision: Lesart G c hinein, vgl. 11.2. 1 . 1 . 1tol7tO'tE] B a; > DSlaw Eonv] + EK 'tov mOJ.la'to� oou D; + "wie Mundes deines" Slaw. - Vgl. 11.2. 1 . 1 . E1tEOOV] (Slaw); E1tEOaV D Q ; E1tEOOV 1tiiOUL (hinter yfiv B) B AP Kat - au'tfi�] Kat �A9EV 6 (ö 'tE B) 1ta'ti!p Kat it J.lTJ't'llP au'tfi� (6 - au. > DSlaw) BDSlaw AP(Q) Kai - EUOlVUJ.lOlV] Kat �V AEU� EK ÖE�t&V 'tfi� AOEve9 Kai 'Irooi!$ (DSlaw; l:UJ.lEroV B APQ) E� EUOlVUJ.lOlV Kai - KPUTI] Kat au'to� Eolpa ypaJ.lJ.la'ta YEypaJ.lJ.lEva EV 't4'> oupav4'> Kat UVeyiVOlcrKEV ama Kat U1tEKCtA.1.l1t'tEV amu (1tav'ta D, > Slaw; K. U. au. > PQ) 't'f\ AOEve9 KpU$i'\ d a. - Die übrigen Handschriften bezeugen wie D 1tav'ta, das also in den Text gehört und das auch d gelesen haben muß. Das zweite ama haben nur A B, hier liegt Kontamination vor. Vgl. 11.2. 1 . 1 . Kat - ] itJ.ld� yap uKTlKOaJ.lEv D(Slaw); uKTlKoaJ.lEV yap (BE: A) B a ropa Eon] KutpO� Eon B a; ropa Eon (+ "und" Slaw) KatpO� DSlaw

56 25,3 25,4 25,5 26,5a 26,5b

26,6 27,6

28,5-7 28,7 28,13

28, 14

29, 1 29,6 29,9

II.I Stemma und Aspekte der Überlieferung

JITJOE� Eyyt(JO:'COO JIOU] JI" Ei(J€ASn 1tpO� JIE DSlaw; (+ "Coi) P) JI" Ei(JEA6Elv "Clva (ovO€va B; d. "C.: Eiioai "Clva Eim:A6Elv P[Q)) d� (1tpO� B P) amov B AP(Q) m:Vn1Kov"Ca - "Co�o"Ca�] ä.vopa� i1t1tEl� (ECPi1t1tOU� DSlaw) "Co�o"Ca� 1tEVn1KOV"Ca a d Kat - AiY1m:"Cou] AiY1m:"Cou nur G a B, vgl. II.2. 1 . 1 . Kat tjA6EV] DSlaw; � oe Ecp6aOEV a, Ecp6a(JEv OE B Kat E�aivTJ� E�E1t1lOTJoav] Kat (> a) E�aivTJ� (nur BD a) E�EmlOTJ(Jav (EK1tTJoil(Jav"CE� hinter cI>aparo D; E�iiA6ov B a) BD(Slaw) a. Revision: E�aivTJ� hin­ aus, da nur BD a. Kat EAaßev - amou] Ka1 EAaßEv eKa(J"CO� (> Q; + amoov B AP) "CTjv (> PQ) pOJIaiav (-aia� Q) av"COu (> B a) Ka"CEoiro1;av - J\(JEVE6 ] Ka"CEoiro1;av 01ti(JOO "Coov UVOPOOV "COOV EVEOPEOOV"COOV (-EU(J(XV"COOV B a) "Cfl J\OEVE6 BD(Slaw) AP(Q). - Revision: "Cfl J\OEVE6 hinaus, da nur a. 28,5-6 nur von B a überliefert, Kontamination (Kat vor JI" sowie "Col� OOUAo� (Jou sind sogar nur von A B überliefert). Vgl. lI.2. 1 . 1 , lI. l .4.2.a und v.a. lI. l .4. 1 . OE] D(Slaw), 0" B A, ouv P ; > Q Kat - Ot�] Kat (> D) Ka"Cu "Coi) 1ta"Cpo� ilJIoov 'I(Jpa"A Ka1 Ka"Cu "Coi) UOEAoi) 1\JIOOV (I. 1\. > D) 'Ieo Q) "Coi) UOEA 1tATJoiov (JOU; Slaw. - Revision: "Cci> 1tATJaiov (Jou nur a d, hinaus. Vgl. II.2. 1 . 1 zu 28, 1 0. Kat - uVEKa6t(JE] Ka1 (OE hinter 0 B a) 0 uio� cI>aparo UV€O"CTj U1tO (EK BD a) "Cft� Yii� Kat UVEKa6t(JE (EKa6tOEV B a) BD a; Slaw Kat EVAOYTJ(JEV amov] B a; > D; Slaw. - Revision: Kat EUxapio"CTjOEV - avw'Ü] 'ti!> TIEV'tEPTI 1tapaKEtJlEVO� (+ ev BD a) 'tfj OiKt(,l amo'Ü FW Arm L2 L I c B(D) a ; 'too 1ta'tpt a1mi� 1tapa 'Citv oiKiav au'to'Ü E ; "et contigua domui patris sui" hinter "turris quaedam magna et altissima" Syr; ev 'ti!> o'iKql TIEV'tEPTt G (Slaw); (, TIEV'tEpfi� [ ... ] EtXEV 1t'ÜPYov U'IfI1AOV JlEO'a Ei� 'to O"1tinv 'tou Ngr U1toI3AE1tOuO'a - uva'toAa�] "das blickte zum Fenster gen Osten" Arm, "gegenüber (dem) Fenster (dem) blickenden nach Osten" Slaw, Ei� 'Citv 9vpav AoL1tOV Ö1tOU eI3AE1tE Ka't' uva'toA.a� vor �'tov Jlia KAivTJ XPUcrTt 67 1 , respiciens ad orientis fenestram 436; "sub fenestra orientali" Syr; U1toI3AE1tOuO'a 1tpO� (Ei� Me, Ka't' Q) uva'toAu� Mc BD a; E FW 435& L I G. - Ein nach Osten blickendes Bett ist wenig sinnvoll. Vielleicht kommt Slaw dem ältesten Text am nächsten (vgl. Zum Stand 5). ,,Fenster" belegen Syr Arm 436 Slaw (Ngr). Entweder las der Vorfahr von G Ngr (1t) "Fenster", Slaw übernahm dies und in Ngr wurde daraus durch einen Schreibfehler 9vpav. In diesem Falle müßte Ahnfdie Phrase samt "Fenster" überliefert und keine Lücke gehabt haben. Oder Slaw und Ngr haben unabhängig voneinander versucht, den Inhalt zu präzisieren. Das Bett steht jedenfalls gegenüber dem großen Ostfenster, nicht darunter (Syr), denn Aseneth steht am Ostfenster, um Josephs Ankunft zu beobachten (5,2) und setzt sich später auf den Boden vor dem Ostfenster, um zu beten ( 1 1 , ly). Zudem ist nur an der Westwand des Zimmers kein Fenster; dort ist Platz für ein Bett. Revision: 'Citv c a; W, G eK - e1tLKELJlEVTJ] eK 'tO'Ü eouou� ("Erde" Slaw) Kat 'tfi� 'tEpa� (K. 't. 't.: > d) [... ] d a; U1tO 'to'Ü eouou� 'tfi� Yfi� G; "e cinere (+ illa?)" Syr; > E FW Arm 435& L I c; 436 oLon - cruvE'tpnl'a] oLan eyro ( > Slaw) umoAEO'a Kat cruvE'tpL\jIa (K. 0'. > Slaw) DSlaw; OLon umoAEO'a c; OLon U1tOAVO'EL (hinter au'toov) G; "quia respui" Syr; quia ego perdidi (hinter eorum) 436; quoniam disperdidi (hinter eorum) L I ; oLa 'to eJlE U1tOAEO'aL Kat O'uV'tp'i\jlat (u. K. 0'.: 0'. K. U. A) B AP; "weil sie zerstörte" Arm; E, F, -

2, I 0

2, 1 2 3,1 5,5a 5,5b 8,8 1 1, 1 1 2, 1 2

65

Vgl. EBD., 5.

59

II. l .3 Kontaminationen zwischen den Familien

12, 1 3 1 5,6 17,4

24,1 4 25,6a

25,6b

25,6c 25,6d 25,7-8 26,3a 26,3b

26,3c

26,5a

26,5b

26,5c

26,5d 26,5e

W, 435&, Q, Ngr. - Slaw könnte !C. cr. weggelassen haben, weil es G nicht hat. Revi­ sion: !C. cr. hinaus, da Zusatz Ahn ad. Vgl. auch II. l .3.4. Eipi vuv] vuv G Slaw; E, F, W, 435&, L I , Q, Ngr 1.öou] iöou yap G (Slaw), !Cai 661 , !Cai iM 67 1 ; et ecce 435&; enim hinter dedi 436; !Cai Q; Syr. !CaAEcrro] E Syr Arm L I D a; permitte igitur me vocare 435&; !Cai i1 !CEt..eUEt� !CaAEcrro G, "wenn du willst, werde (ich) auch herrufen" Slaw; FW, 436, B. - G Slaw stim­ men im Satzgefüge überein; Slaw könnte durch G kontaminiert worden sein, denn D a lesen Haupttext. 435& haben einen anderen Aufbau des Satzes als G und könnten eine unabhängige Entwicklung darstellen. Vgl. II.2. 1 .2. !Cal. A.it'l'Opat Epa'U'tc!> ...,v f\crEVE:9 Ei� ytNai!Ca] Nur G Slaw lesen statt Epa'U'tc!> das Personalpronomen EyOO. 1tEtpa011'tE 1tOvT]pEucracr9at] 1tEtpa011'tE 1tOVT]pEuEcr9at E (W) (Syr) (332) (436) Slaw; 1tEtpacrE'tE G; ßO'UA.T]ffii'tE 1tOvT]pEucracr9at M AP(Q); 1tOVT]PEu011cr9at B, -cracr9at D; F; Arm außer 332, L I ßOitcrEt 1tpO� 'tov Ü\jftcr'tov] M AP(Q); E1tt!CaAEcrE'tat 'tov 9EOV 'lcrpmlA. (+ AEYroV B) (B)D; avaßitcrE'tat E� 'tov oupavov E W G (Syr) 436 Slaw, "zieht ihn Gott in den Himmel" 332; F; Arm außer 332, L I . - Revision vgl. 11.2. 1 . 1 . E� oupavou] 332 M A ; E!C 'tou oupavou PQ; a1t' oupavo'Ü BD; > E W G Syr 436 Slaw; F; Arm außer 332, L I . - Siehe 25,6b und II.2. 1 . 1 . !Cai - au'tou] E F Syr 332 M BD a; > W G 436 Slaw; Arm außer 332, L I P Tt yEvOt'tO.« !Cai E�fiA.90v ei� 'Irocrit«\l !Cai 't'fi f\crEVE9. - Nur von a BD überlieferter Zusatz, bei Revision streichen. Vgl. II. l .4.2.a. und II.2. 1 . 1 . ötOn !Cayoo] öton ("weil auch" 332) EYOO (!Cai a'U'to� G) FW G 332 Slaw; !Cayoo ÖE: E, sed et ego L I ; !Cayoo (Syr) BD M a; ego 436; Arm außer 3 32 !Cai - av9pcimot�] Zusatz EV 't'fi 1tot..et von BD A(P), also Ahn ad (M hat den Zusatz nicht). Slaw hat diesen Zusatz entweder deswegen nicht, weil der Zusatz nicht in fund damit auch nicht bei dem Vorgänger von G steht. Oder vielleicht hat Slaw den Zusatz nicht, weil er einen Widerspruch zum Folgetext beinhaltet und Slaw ihn deswegen weggelassen hat (vgl. II. l .4.2.a). lCai ou PTt 9apitcrE'tat a1to 1tpocrcimo'U !Cupiou 1tacra iJ yfi ] E F(W) G 332 436 (M); "und nicht wird zugrundegehen aus Hunger das ganze Land" Slaw; ne deficiat a conspectu famis LI j; '{va PTt öta9apn ä.v9pffi1to� uno A.tpOU EV 'YTI Aiy\l1t'tq> BD . AP(Q); "ne perdantur super terram" Syr; Arm außer 332 lCal. - au'tfi�] !Cai 01. (> E F) E�a.lCocrtOt (> M) ä.vÖPE� (> E; + Ot M) PE't au'tfi� E FW G M Syr 332 LI (Slaw); PE'ta 'twv E�a!Cocrirov uvöpwv 436 BD a; paraphr. Ngr; Arm außer 332 !Cai E�aiVT]� E�E7tftÖT]crav] !Cai ('tO'tE M; > a 436) E�aivT]� (nur BD a) E�E1t'ilÖT]crav (E!C1tT]öitcrav'tE� hinter apaoo D; E�fiA.90v B a) E FW G M Syr 332 436 LI BD(Slaw) a; Arm außer 332. - Revision: E�aiVT]� hinaus, da Zusatz Ahn ad. EK - EVEöpE'U'tai] EK 'twv EVEÖPWV amwv (> E FW 436) oi EVEöpE'U'tai (oi E.: ,,[die] welche die Auflauernden waren" 332, vor €JC M) E FW M 332 436, "viri ex insidiis" Syr; oi EVEÖPEOOV'tE� amo� G Slaw; oi 1tEpi 'tov uiOv apaoo EK 'tfi� EVEöpa� amwv B(D) AP(Q); insidie L I ; paraphr. Ngr; Arm außer 332 Kai !Ca'tE!CO'l'aV au'tou�] Kai (> G Q) !CatE!Co'l'av au'tou� (1tav't� 'to� crUv au't'fi P[Q], + 1tav'ta� BD A) E FW (G) M Syr 332 436 L I d AP(Q); Arm außer 332 EV cr'topan popaia�] EV cr'topan popaia� (paxaipa� FW) E FW G (332) 436 LI Slaw; EV 't 1tveupun eh BD AP) E1tt 'tov PT\POV uu'tou (E) G Syr BD AP; 'to'te e9T}Kev Uvtov FW Q; Arm, (LI) KUt EAUßOV - Ull't&v] KUt EAUßOV (> E FW BD a) 'tU E BD a) E1tt 'tou G LI BSlaw AQ) E1ti -rilv yfiv (E. 1:. y. > BD Q) iUlteavi]� 1:U'(Xavoov (> Q; i]. 1:.: i])llOa1tEe!ljlEVO� 66 1 , Kai oEv EOVVE1:0 va oUKooefi 67 1 , quasi mortuum L I , > E G 332 436 Slaw) E G 332 436 LI (s. 26,6) (67 1 ) (66 1) d a; "in terram" Syr; "fast tot" Rum; > FW; Arm außer 332. - Slaw folgt bei Auslassung von i]. 1:. dem Strang von G, nicht dem von Ngr, denn Ngr hat die Wen­

dung. 27,5a

Kai - AieOU�] Kai ijKoVnO€ (aKov1:ioa� A, + "in sie" 332) 1:0� 1tEv'tijKOV1:a (1:€OOapaKOV1:aOK1:W F, jifi E [332], xlix 436; > D A) Aieou� (1:. 1t. A.: aU1:ou� W Slaw) BEVla)liv (> E FW 332 436 Slaw) (E) FW 332 436 d A; > Gi Syr PQ; wie 26,8. BEVla)liv nur A BD (Zusatz Ahn ad). Slaw hat den Namen wohl ausgelassen, weil ihn

27,5b

Kai - &Vop�] Kai a1tEK1:€LV€ (KanKOVnO€ Gi, "erschlug" Slaw, E1ta1:a�€ Ol' amoov FW) 1:0U� (> E FW G [Arm)) 1tEv'tijKOV1:a (N A, v Q; 1:EOOapaKOV1:a OK1:W [F]W [671 ], jifi E [332] [Slaw]; > 436) &vöpa� E FW G 332 436 (67 1) d a; "et occidit in unoquoque eorum virum unum, quadraginta octo viros" Syr; wie 26,8. - Vgl. 11.2. 1 .2 zu 27,4

G nicht nennt. Vgl. 11.2. 1 . 1 .

27,6a

27,6b 27,6c

27,9

27, 10 28, l a 28,lb

28, l c 28, ld 28,3 28,4

und zu dieser Stelle. Kai oi uioi Aia�] Kai (1:01:€ BD a, öE hinter oi G M) [ . . .] E FW G M Syr 332 436 BD(Slaw) a; wie 26,8. - Slaw hat mit den Zeugen des Haupttextes Kai; der Vorfahr von G (p) hatte auch Kai, denn Ngr hat Kai. Slaw ist kontaminiert. 'PoußiJ)l Kai 1::U)lEWV A€'Ui� Kai '1ovoa� '1oaxap Kai ZaßouAIDv] [ ... ] '1oaxap (> G Slaw) [ .. .] E FW G (M) Syr 332 436 (67 1 ) d AP(Q); wie 26,8. - Ngr hat '1oaxap. K"

  • E F G M 332 Slaw) 1:a� pO)l E M) [ ...] E FW G M Syr Arm 436 d AP(Q); (LI ) Kai Ka1:a 1:0Ü aÖEAq,OÜ i])lOOV 'IoooTJ E FW G M Syr Arm 436 Slaw; (L 1 ) Kai - oou] Kai VÜV (K. v.: ola 'tOÜ'to BD AP[Q)) [. . .] E FW G (Syr) Arm 436 d a; (LI )

    28,5-7 28,7

    Vgl. 11.2. 1 . 1 , II. 1 .4.2.a und v.a. II . 1 .4. 1 . E� - U)loov] E� (+ ou BD a) [ ... ] E FW G Arm 436 d AP(Q); > Syr; (L I )

    62

    11. 1 Stemma und Aspekte der Überlieferung

    fast allen der oben verzeichneten Stellen liest Slaw mit G (oder mit einem anderen Mitglied der Familie f, wo G fehlt) gegen BD a, die der gemeinsamen Lesart des Ahns ad folgen. An diesen Stellen ist eine Kontamination von Slaw sicher festzustellen, da SlawGr ursprünglich auch die Lesart des Ahns ad vor sich liegen hatte und diese eigentlich überliefern müßte. Nur durch Kontamination ist es zu erklären, daß Slaw hier dem Strang von G und nicht Ahn ad folgt. An den Stellen, an denen BD alleine gegen Slaw und den Haupttext lesen, kann auch eine Sonderlesart des gemeinsamen Ahns von BD (v) vorliegen - freilich könnte auch hier Slaw kontaminiert sein, jedoch kann man das nicht beweisen. Sicher ist eine Kontamination von Slaw auch an den Stellen, an denen Slaw mit G bzw. Ngr einen Bindefehler gegen den Rest der Überlie­ ferung aufweist (z.B. 2,lb; 12,13; 1 5,6; 26,5c.8; 27,2a.b.c.3a.6b.c; 28, l a.c.d). Diese Bindefehler zeigen zudem, daß Slaw weder durch einen Abkömmling des Ahns von FW LI (Jl) noch durch E kontaminiert sein kann. An den Stellen 1 ,4.6; 5,5a.b; 25,6a.b; 27,2a ist weiterhin zu erkennen, daß Slaw nicht durch Me oder a kontaminiert sein kann, weil Me a d gemeinsam gegen Slaw und den Haupttext lesen. Da G viele Lücken aufweist, kann man zum Teil nur durch Ngr - freilich oft para­ phrasierend bzw. gekürzt - oder andere Mitglieder der Familie f erschließen, was der Vorfahr von G (p) überliefert hat. Die Bindefehler 2,lb; 26,8; 27,3a.6b.c und der Ent­ stehungsort Bukarest deuten eher auf eine Kontamination durch einen Vorfahren von G, nicht von Ngr. p besaß allerdings noch nicht die Lücken von G. Daß SlawGr nicht G selbst vorliegen hatte, zeigen zum einen das Alter (SlawGr ist vor dem 1 5 . Jh. entstan­ den, G hingegen erst im 16. Jh.) und zum anderen die Stellen, an denen G fehlt, Slaw aber gegen BD mit dem Haupttext liest (z.B. 2,8; 3 , 1 ; 5,5b; 8,8). Auch kann nicht um­ gekehrt G durch SlawGr kontaminiert sein, weil G oft mit dem Haupttext liest und die Familie d, zu der Slaw prinzipiell gehört, vom Haupttext abweicht (z.B. 1 ,4 - vgl. auch II. I .2.8). Die obigen Belegstellen lassen erkennen, daß der die Kontamination vornehmende Schreiber zunächst nur an wenigen Stellen Slaw an den Vorfahren von G (p) anglich und erst zum Schluß des Textes ab 24, 14 bis 28,7 intensiv p in seine vorliegende Hand­ schrift einbaute. Danach fmdet sich in Slaw eine große Lücke (28,8-29,6), die vielleicht durch Blattverlust, der oft am Ende von Codices begegnet, entstanden ist oder durch eine bewußte Streichung des Schreibers. Ab 29,7 kürzt Slaw teilweise, vor allem fehlt in 29,9 eine Passage. Nach der intensiven Kontaminationsarbeit in 24, 14-28,7 hat den Schreiber vielleicht die Energie verlassen. In seiner Textausgabe hat Burchard fragliche Stellen in Philonenkos Text mit einem Asteriskus gekennzeichnet ("Phil*") und im Anhang aufgelistet.66 Darunter befmden sich allerdings auch die Stellen, an denen BD anders als Burchards VorlT lesen, Slaw aber VorlT hat und Philonenko nicht Slaw, sondern BD folgt. Tatsächlich ist Slaw an nicht wenigen dieser Stellen kontaminiert und hat deswegen die ältere Les­ art (z.B. in 1 ,4; 2,1a.8; 5,5a.b; 25,6a.b; 26,3a.c; 26,5a.c.e.f; 26,6b.d.e; 26,8; 27, l a.c.d.e. 3a.6a; 28, lb.5), so daß Philonenko, der den ,,Kurztext", also d, herausgeben wollte, zu An

    66

    Vgl. BURCHARD, 2003, 368, vgl. auch 37.

    II.I .3 Kontaminationen zwischen den Familien

    63

    Recht BD und nicht Slaw folgte - freilich wußte Philonenko nichts von der Kontami­ nation von Slaw und folgte aus anderen Gründen BD und nicht Slaw. Die oben aufge­ zählten kontaminierten Stellen sind also aus Burchards Liste zu streichen. II. 1 .3 .4 Kontamination Vorfahr Q (X) � NgrGr Die frühneugriechische Paraphrase Ngr ist in zwei Handschriften überliefert: 661 liegt auf dem Athos (Kloster Kutlumusiu) und ist vermutlich dort im 1 6. Jh. entstanden, 67 1 kommt aus der Nähe von Istanbul und wurde 1 6 14 geschrieben.67 Der Schreiber der alt­ griechischen Vorlage NgrGr hatte höchstwahrscheinlich Einsicht in eine Handschrift, die ein Abkömmling des Stranges von PQ war, vermutlich in einen Vorfahren von Q (im Stemma X). An welchem Ort die Kontamination stattfand, läßt sich nicht mehr feststellen - da P und 66 1 auf dem Athos liegen, könnte NgrGr dort geschrieben und kontaminiert worden sein, anzunehmen ist jedenfalls, daß die frühneugriechische Para­ phrase auf griechischsprachigem Gebiet verfaßt wurde. NgrGr ist vor 66 1 ( 1 6. Jh.) und nach X entstanden. Die Handschrift X, in die der Schreiber von NgrGr Einsicht hatte, ist vor Q (15. Jh.) geschrieben worden. Ngr gehört zur Familie f (vgl. II. 1 .2.4), wurde aber von Burchard anfangs zu a gerechnet, weil er eine Ähnlichkeit der Titel feststellte.68 In Wirklichkeit läßt sich be­ reits im Titel erkennen, daß Ngr durch eine a-Handschrift köntaminiert ist (zur Unter­ suchung vgl. das Kapitel zum Titel II. 1 .5. 1). Auch einige Stellen im Text belegen, daß NgrGr eine a-Handschrift vorgelegen haben muß. Da Ngr einige Lücken aufweist (v.a. 1 1 ; Raffung 12- 1 3 ; 2 1 , 1 0-25,8; 28) und den Text unter Verwendung von teils frühneu­ teils originalen altgriechischen Ausdrücken oftmals paraphrasiert, ist eine Kontamina­ tion nicht leicht nachzuweisen. Gleichwohl zeigt aber vor allem die Stelle 1 0, 1 2, daß NgrGr sich hier an einer Handschrift der Familie ad orientiert:69 1 0, 1 2

    67 68 69

    Kai cruVEtpt'l'EV amour; Eir; AE1tta] B(D)(Slaw) AP; Kai Et1;uKtaE ta EtÖffiAa 66 1 , Kai EKatat1;uKtaEV auta Eir; AE1tta KOpUtta 671 (661 und 67 1 : 1 0, 1 2 eingesprengt in Kap. 9); > E F Ann L2 LI c; W, G, Syr, Q. - Vgl. Zum Stand 18 Anm. 81. 1tUVta ta EiöffiAa tWV Ai'Y'U1ttlffiv] F(W) 436 LI c; autour; BD AP, E1tTJPEV auta Kai .ta (vor Eppt'l'EV) 67 1 ; u'UtOUr; pEta tWV EVÖ'UPUtffiV u'U'tfjr; Kai tOU XP'Uaou KOapO'U Et; > Syr Arm 435& 661 Slaw; G, Q 1ttffiXoir; Kai ÖEOpEVOtr;] (+ toir; D P) 1ttffiXoir; Kai (+ toir; B) ÖEOPEVOLr; (K. ö. > D) d AP; Kai ilßpav ama oi 1ttffixoi Kai EAaßUV ta 67 1 ( 1 0, 1 2 eingesprengt in Kap. 9); > E Ann c 66 1 ; FW Syr L2 LI, G, Q. - Vgl. 10, 1 1 Ende.

    Weitere Informationen zu Ngr in BURCHARD, 2003, 7 und OERS., [ 1977/78], 1 996, 35-5 1 . Vgl. auch II.1 .2.4. Vgl. OERS., 1 965, 39.46, und OERS., [ 1 970], 1 996, 6f.

    Apparat (um hier Unwichtiges gekürzt) zitiert aus Burchards Textausgabe, bei Bedarf um Lesarten von Ngr erweitert.

    64

    lI.I Sternrna und Aspekte der Überlieferung

    Im Kontext geht es darum, daß Aseneth in ihrem Tunnzimmer zu Beginn ihrer sieben­ tägigen Buße sich ihrer prächtigen Kleidung, ihrer ägyptischen Gold- und Silbergötzen und ihrer königlichen Speise und Opfergefaße entledigt, indem sie diese Dinge aus dem Nordfenster wirft. Danach hüllt sie sich in Sack und Asche, fastet und bereut. In späte­ ren Gebeten rekapituliert sie ihr Verhalten. Es gibt im Text mehrere Versionen der Fensterwurf-Szene: 1 0, 1 1 - 1 3

    1 1 ,4

    1 2,9 1 2, 1 2

    1 3 ,4 13,1 1

    Syr Arm L2 EJ(außer Ngr) c: Aseneth wirft Kleidung, Götzen und Opfer (Letzteres für die fremden Hunde) aus dem Fenster. Ngr ad: Ergänzung, daß Aseneth die Kleidung den nEVTjOW aus dem Fenster wirft und die Gold- und Silbergötzen in feine Stücke zertrümmert (c:roVElpt'l'EV) und diese (aVt01)(; / ainu) den 1t1roxoi� Kai OEOjlEVOt� aus dem Fenster wirft. Bei Ngr auffälli­ gerweise in Kapitel 9 eingefügt. Das Opfer geht auch in ad an die fremden Hunde, Ngr läßt dies aus. Revision: 10� nEVTjyatEp 67l . - Adjektiv (Wortstamm identisch) nur a 671 (vgl. gleicher Zusatz von a in 4,8), siehe aber auch E in 4,7: Si>yatEp 1tOSllVOtatll (E fehlte vorher - Adjektiv Zufall?). Nur PQ 671 (abgesehen von Syr Arm) haben po'\). !3amAta] (436) L l c; äpxoV'ta F(W) d; äpxovta Kai !3acrtAta (K. 13. hinter TtPOOV A) ACRP, äpxovta� Kai !3acrtAEi>� 67 1 ; "zum Herrn (nur Arma) über" Arm; "super" Syr; Ei� crCO'tllpiav E�; paraphr. 435&; G, Q. - Ursprüngliche Lesart ist äpxoV'ta (vgl. FW d Arm), a wurde durch e kontaminiert und hat 13. mit Kai zugefügt (vgl. II. 1 .3 . l ,

    Apparat (z.T. gekürzt oder um Ngr erweitert) zitiert aus Burchards Textausgabe. Verschiedene Stellen in einem Vers werden mit a, b, c etc. differenziert. - Burchard beobachtet, daß 671 an einigen Stellen stilistisch ähnlich wie a den Text verändert, Z.B. die Parataxe auflöst, und nennt als Beispiel 20,5; vgl. DERS., [ 1977/78], 1 996, 43.

    n.t.3 Kontaminationen zwischen den Familien

    4, 1 0

    4, I 1

    4, 1 2

    67

    darauf deutet auch die Stellung in A); ebenso hat Ngr Kat ß. zugefiigt, weil in a so vor­ gefunden. Inhaltlich gesehen macht ii. mehr Sinn, da der Pharao vorher bereits als ßacnAeu� bezeichnet wird und Joseph auch in der Bibel nicht den Titel ß. trägt,14 so wird nur der Pharao in Gen 41,46 (LXX) genannt. Revision: iipxov'ta statt ß. hinein. Kot)lffi)lEVO� P.E'ta. tii� Kupia� au'tou] FW (Syr) Arm L 2 L I c , ßui�wv riJv K'Upiav amou E; oux o&o� EO'ttV Ö Kot)l1l0Et� )lE'ta. tii� Kupi� au'tou DSlaw A(CR)PQ, 11 P.llva. oev EtVat au'to� Ö1tOU EK01)lä.'tOV p.e riJv KUPUV 'tou 67 1 ; > B; G 'ti!> - 1tPW'tO'tOKql] 'ti!> uii!> 'toü ßam.Ai.� (+ 'toü ct>apaw Q) 'ti!> 1tPW'tO'tOKql E FW L2 L I BD(Slaw) a, 'tov uwv 'toü ct>apaw 'tov 1tPW'tO'tOKOV 67 1 ; 'ti!> uii!> ('ti!> Uti!> > Syr) 'ti!> 1tPW'tO'tOKql 'tou ßaotA€� (1:OÜ ß.: "Pharaonis" Syr Ann) Syr Arm c; G. - Vgl. 11.2. 1 . 1 . 'taü'ta uKouoa� rrEV'tE$pfi� TIoecr81l] d a, ö oe rrEV'tE$pfi�, � llKouoEV 'to� A6yo� 671 ; Kat TIoeo� rrEV'tE$pfi� E FW Arm L2 c; "et in 10ngitate spiritus erat Putiphare et veritus est" Syr; et stabat Putifar L I ; G. - Revision: Kat i}. rr. hinein statt Lesart a d 67 1 .

    6,2a

    6,2b 6,4 7,2

    8,9a 8,9b

    74

    Statt des Satzes Ti vuv EYW 1t0t110W i} 't(lAai1twpo� hat 66 1 uA:rl)lOVOV Ei� Ep.eva riJv FW Syr LI c d ACP; E, G, 435&. ­ Ähnlichkeit Q 67 1 . Vgl. 11.2. 1 .2 . Kat - Ä.oEveO] Kai Q) riJv Ä.oEveO a, "und blickend Joseph in (die) Höhe des Fensters sah (er) Asanet' " Ann h, u'tEvi�ov't� oe ö iwcrit$ 'to� 6$OaAp.oi>� au'tou dOEV (Istrin) Ei� 'tov OUAa)lov E1tUVW a'tEKap.eVllV riJv E FWRum Arm a·g L2 L I c d; G. - 'toi>� 6$OaAp.oi>� ('t. 6.: Q Dativ) au'toü nur P Ngr; 1tapaK. nur a (> Q), entspricht O'tEK. 671 . Syr Arm haben diese beiden Wendungen nicht, daher bei Revision hinaus. Eher könnte man überlegen, ob Ei� 'tov OUAap.ov E1tUVW ursprünglich ist, weil auch Syr Arm ähnlich. Die Vorstufe von Q, die bei der Kontamination vorgelegen haben könnte, hatte den Text noch so wie P. Kat Q; + 6 eEO� AQ) LI BD(Slaw) a; Et; Syr. (E hat am Anfang von 1 5,3 6 eEO� 6 Ü'l'10''tO�, was aber unabhängig zu 1 5,2 steht.) - Ngr hat immer 3 . Person und 6 eEO�; 661 hat llKo'UO'EV 6 eEot; (wie Q), was Burchard 14, 1 zu­ ordnet, könnte aber eher 1 5,2 sein, denn Ngr hat Handlungsabfolge innerhalb des Textes vertauscht. Vgl. II.2. 1 .2. E'YPUq,'T]] Ngr a d; Perfekt die übrigen Handschriften, darunter G L I 'YE'Ypa1t'tat, dies bei Revision hinein (vgl. 11.2. 1 . 1). EV tTI ßißACP 'tmv �ci>v'toov] E W G Arm 436 L I c; EV ßißAcp �oofj� 435& 671 d a, E� 'to Xap'tiov 'tii� �oofjt; 66 1 ; F; Syr. - Kontamination Ngr. ÖEÖOOKU] E FW G Arm L2 L I c; öEÖOOKE(V B A) d a, MOOKEV 66 1 , E1tapUÖOOKEV 671 ; Syr. - Wahl der 3. Person Kontamination, siehe auch 1 5,2 und siehe gleich in 1 5,6b. oTJPEpOV] U1tO tiIv o. 66 1 , o. vor OE E7t. 67 1 ; > 436 d PQ; + KUPto� 6 eEO� D AP, KUptot; BSlaw, 6 eEOt; Q, 6 eEO� (vor OE M. 66 1 , nach E1t. 67 1 ) Ngr; Syr. ­ Ergänzung von 6 eEO� (ohne KUPto� nur Q Ngr) Kontamination (siehe auch Wahl der 3 . Person oben). vupq,'T]V 'tq> 'IoooiIq,] 'tq> 'IoooiIq, Eit; vupq,'T]V BSlaw a; 'tov ioooiIq, Eit; V'Upq,iov O'O'U Dj; Ei� vupq,'T]v 'tq> 'IoooiIq, 67 1 ; Syr 00'U] 0'01 (Arm) 435& (Slaw) 671 Q; 436; Syr. - Ähnlichkeit Q 671 . Kai viiv] (+ 'to 66 1 , Kai 67 1 ) AOt7tOV Ngr BD AP; Slaw, Q; Syr

    II. I .3 Kontaminationen zwischen den Familien

    69

    1 6,3

    ta'maat] c a, a'tEKEaat 67 1 ; ea'tl\Kae; E G (Apparat Textausgabe fehlerhaft ea't.), stas 436 L I ; "hieltest (du) an" Arm?; stas et quod dixi non facis 435&; FW, G, d;

    16,4a

    1tEJl'l'ro] E c; 1tEJl'l'OV FW; u1toa'tEiA.ro d A(P)(Q), a'tELA.ro 67 1 ; ,,(ich) werde schicken" Arm, rnittarn L2 L I ; G; Syr. Eie; 'to 1tpOua'tEtov] + Kai KOJliOT\'tat P, KOJlEiaat Q?, va JlCXe; q,Epn 671 . Kai Ei1tEV] E FW Arm BD(Slaw); (+ Kai Q, 'tO'tE 67 1) AEYEt 671 c a; qui dixit L I ; iterurnque dixit 436; ad hec respondit (hinter angelus) 435&; G ; Syr. lipa YE] lipaYE (&p- 1) JllJ c; &.pu YE JllJ (> 67 1) 67 1 AP; JllJ Q; &pa F, lipa W; "verumtamen" Syr; "daß" Arm?; nernpe 436; putasne L I ; > 435&; E, G, d. - YE Kontamination? Revision: &.pa hinein (vgl. 1I.2. 1 . 1). Kat eAaßEv] Kat (> Q) Aaßoüaa PQ, Kai ÖJlroe; naipvovaa 67 1 ; E, G, 435&. - 671

    Syr.

    16,4b 1 6,5 16,9

    1 6, lOa 16,10b 16, l Oc

    16,lOd 16,10e

    16,10f 16, 1 1 16,13a 1 6, 1 3b 1 6, 1 8

    16, 1 9 16,23

    ähnlich PQ (Partizip). f\.aEvE9] Syr Arm 436 L I c BD A, hinter Kllpiov FW; > 67 1 P; E, G, 435&, Slaw, Q. EKEtVO] Arm 436 (LI) c A; au'to 67 1 P; > FW Syr B; E, G, 435&, D, Slaw, Q. Von den Textzeugen, die die Passage überliefern, haben nur 671 P die Wörter tO Kllpiov nicht (nicht in Burchards Apparat vermerkt). Nur 67 1 P ersetzen also tO Kllpiov EKEtVO durch auto. Q hat größere Lücke. A liest Haupttext. ti{'> uv9pcimcp] FW (Syr) (Arm) 436 c; "ihn (den Honig) dem Menschen" Slaw; ami{'> B; angelo dei hinter apposuit eurn L I ; > E 671 AP; Kai 1tapE�KEv amo] Kai 1tapE�KEv (e�KEv PQ) am� (ami{'> E F HK, > Syr Arm 436 Q) E F Syr Arm 436 LI 1 HK a; Kai 1tapE Abbruch J, f. 1 1 3v (Seitenende); i\q,EPEV amo 67 1 ; G, W B Slaw1, 435&, D. - amo überliefern L I (oben), 671 , AP, Slaw (oben) (fehlt Q). L I und Slaw haben den Text jeweils umgestaltet. Ursprünglich war wohl auti{'>, wie E F HK gut belegen. Dann könnte 671 durch a kontaminiert worden sein. Kai 1tapE�KEv au'ti{'> steht außerdem parallel zu Kai ilVEYKE ti{'> uv9pcimcp, wo auch das direkte Objekt fehlt. Revision: auti{'> hinein, vgl. 11.2. 1 . 1 . Kai - 9avJlaatov] [ ...] Ev"voxae; (-xue; JlOt d AP; eq,EpEe; Q, ilq,EpEe; 67 1 ) Kai YEYOVE] FW Syr Arm 436 L I ; omroc; (ioE 01tOÜ 67 1 ; > d Q) YEYOVE (EYEVEtO 67 1 PQ) 67 1 d a; > HK; E, G, 435&. Kai EKuAEaEv] Kai (tote 67 1 HK AP, > Q) EKaA.EaEV (KaA.Et HK a) FW Syr Arm L I (671 ) HK a ; vocavit autern (itaque 435&) L2; E , G , d Kai] Kai cOc; �A9EV AP; Kat EA90üaa (anders weiter) 67 1 ; E, G, Q Kai - ol;Ea] Kai KEVtpa �aav (+ EV G 435&, > d) autate; (> BD) ol;Ea (> F) F G Syr Arm (435&) BD(Slaw); Eixov OE (> Q) Kai KEVtpa ol;eia a, Elxam OE Kai KEVtPll 1tOAA.a 'lftA.otata 67 1 ; E, W, 436, L I . EKEivat] 67 1 AP, ille 435&; > F G Arm L I BSlaw Q ; E , W , Syr, 436, D . - Vgl. II.2. 1 .2. Kat - Kap1tOq,Opote;] [ . .. ] E1ti tOte; OEVOpote; toie; Kap1toq,Opote; (t. K.: K. vor OEVOpote; M AP) F Syr Arm? 435& AP; EV toie; Kap1tiJlote; OEvOpote; tOte; Ev 'tTi aUAfj Q; Eie; ta cbpaia Kai JlVptattKa EKEtVa OEvopa o1toii �aav tptyvpov Eie; 'tov 9uAaJloV tfje; f\.aEvE9 67 1 ; > d; E, W, G, 436, LI. - Reihenfolge der Attribute und angehängte

    1 7,4

    Ortsbestimmung (nur Q 67 1) vielleicht kontaminiert. U1t11PEtoüaai JlOt] d; (moü JlE u1t11PEtoiiv 67 1 ; atttVEe; (Kat Q, + Kai A) i>1t11PEtOÜm JlOt hinter YEYEVllJlEVat / YEvv,,9Eiaat / VVKti a; > G Syr Arm 435& L I ; E, FW, 436. - Revision: Zusatz nur 67 1 a d, hinaus. Vgl. 11.2. 1 . 1 .

    70 1 8, 1

    1 8,2

    1 8,6a

    1 8,6b 1 9,5 20,1

    20,3 20,7

    20,8

    2 1 ,8 26,7

    27,3

    29,5a

    II.I Stemma und Aspekte der Überlieferung

    ioou EioE1ti]OTjOE VEa.VLOKO�] ioou ("und siehe" Arm?, Kat ioou Eu8E� E , Eu8E� ioou Q, Eu8E� D, 1tapEv8u� hinter �A8E 67 1 ; EV oe 'tfl ropa 'tauUj W; Kat F; > G Syr 436 LI) [... ] (E) FW G Syr Arm L2 LI (671 ) d a. - Vielleicht Kontamination Eu8E� Q - 1tapEv8u� 671 ? Siehe gleich 1 8,2 und 11.2. 1 .2. Kat E01tEVOEV - EKaAEOE] FW G Arm; et audivit Asenec jestinansque vocavit 436 (435&); Kat � TlKOVOEV iJ aO'l.>vE8 [ ... ] Kat 1tapEv8u� EKpru;EV 67 1 ; Kat Eu8E� (> Syr d) EKaAEOEV f\oEvE8 E Syr BD(Slaw) AP(Q); L I . - E 671 a ist gemeinsam, daß sie E01tEVOEV weggelassen und statt dessen Eu8E� (671 1tapEv8u�) eingesetzt ha­ ben, um die Schnelligkeit der Handlung auszudrücken. Da d E01tEVOEV ebenfalls nicht liest, hat wohl schon Ahn ad dieses Wort ausgelassen. 67 1 könnte durch a kontaminiert sein, denn in Familie jbegegnet sonst kein Eu8E�. Die Lesart von E könnte unabhän­ gig davon entstanden sein, denn Eu8E� findet sich in E häufiger (vgl. 1 8,1 .5). Kat 1tEptE�c.Ooa'to �c.OVTjV xPvm;v Kat ßamAtKTJV] Kat (OE Kat hinter 1t. AP) 1tEptE�c.Ooa'to �c.OVTjV Aap1tpaV Kat ßamAtKTJV a d; Kat 1tapEv8u� EAap1tpo M A) M AP; ihotpov oE1nvov pEya EXro Q; oton �

    EYOO E'toLpaoa 'tO 1taAUnOV pOV KaAOm�tKa, EXro Kat oE11tVOV pEyav Kat 'tpa1tE�aV E�aLpE'tov 67 1 . - Vielleicht lag 67 1 eine Vorstufe von Q vor, die noch iJ'toLpaoa wie P und bereits EXro wie Q hatte. EA8a'tro - 1tap8Evrov] EA8a'tro a d, EASn 67 1, Kontamination? Dagegen iJKE'tro FW M. Kat ExapTjOav] a d; ExapTjKaV oe [ ...] xapav PEYaATjV 66 1 , äpa OE Kat ExapTjOav xap� aVEKAaAi]'tQ) 67 1 ; > FW Syr Arm L2; E, G L I . - Motiv der Freude hier nur 671 a d, hinaus. Vgl. H.2. 1 . I . Kat EU Q) 6 vio� apaoo (x.1taV't� (imi]VUjOEV [Syr] M d a, EOWa1taVnOEV 67 1 , obvius 436) au'tfl (aUtii� FW G, aU'tTjv 671 D Q) E FW G Syr 436 (67 1 ) M d A(P)Q; > 332; LI s. 26,6; Arm außer 332. - 671 Aorist und Akkusativ ähnlich Q. Vgl. H.2. 1 .2. Kat - apaoo] Kat (+ 1tapaxpfjpa G Slaw) E1tEOEV 6 vio� apaoo (6 vi. . > 67 1 BD a; nach t1t1tOV M) E FW G M Syr 332 436 671 d AP(Q); et deduxit eum LI (s. 26,6); Arm außer 332. - Vgl. auch II. 1 .3.3. Kat - apaoo] Kat EKOptOEV (i]yayov Q, deduxerunt L I ) au'tov (> Arm Q) 'tql 1ta'tpt ('tql 1t.: 1tpO� 'tOV 1ta'tEpa Arm BD) au'tou apaoo (> W BD) FW (G) Arm 436 L I BD a; "et adduxit eum et constituit coram patre eius Pharao" Syr; Kat imfjyav amov ('tOV

    lI. I .3 Kontaminationen zwischen den Familien

    71

    vor U. 661 ; + ßacr'tax'tov 661 ) 1tpo 436] die autem tertio" Syr [436], etfactum est tertia die L I , 'tpt'tT\apaw (0 - cI>.: Kat 66 1) pe'tu 'tpei a) 1tOAUC; BD(Slaw) a. au'tfl ioproc; ist ein Zusatz von ad, wohl zur Verstärkung gedacht und vielleicht auch deswegen eingesetzt, weil das Adjektiv epu9poc; ein Bezugswort benö­ tigt, sofern man das Adjektiv im Text stehenläßt. Bereits Burchard stellt in seiner Text­

    ausgabe und in JSHRZ zur Stelle fest, daß roter Schweiß fragwürdig ist. Hier ist durch den Zusatz eine inhaltliche Ungereimtheit entstanden, die d nicht beseitigt, wohl aber a, indem e. ausgelassen wird. Allerdings ist es im Kontext wahrscheinlicher, daß Ase­ neth vor Zorn errötet, als daß ihr Schweiß läuft. - Revision: au'tfl ioproc; hinaus und statt des Adjektivs epu9poc; besser mit c epu9po'tTjC; 1tOAAi} in den Text (vgl. 11.2. 1 . 1 zu 4,9 und 1 8,9 sowie 11.2.2). 4,1 2

    'tau'ta - nOEo9n] Vgl. BURCHARD, 1999, 2 1 und DERS., 2003, 97.

    5,5

    puj3ooc; j3amAtKi}] und ev OE feh­ lerhafterweise EUAoYllllEVOV lesen (vgl. XPtCJ)lu'tt EUAOYllIlEVq>] ), was dann wohl auch Ahn Me a d (9) gehabt hat, ist der Ausfall durch Parablepsis sehr naheliegend, da an beiden Stellen in Ahn d vermutlich EUAoYllllEVOV gestanden hat.

    8,9

    ÖV €�EAE�CO] Als Ursache des unpassenden Relativsatzes von d vermutet Burchard zu Recht, daß der vor dem Relativum gelegene Satz durch Homoioteleuton ausgefallen ist und das Relativpronomen, weil nun nicht mehr passend, verändert wurde (vgl. DERS., [ 1 970], 1 996, 1 8f., und DERS., 1 999, 8). - Veränderung wegen Kürzung / Ausfall des Textes ist auch deswegen plausibel, weil bereits vor !Cat. 1ttE'tco ein Ausfall des Textes zu beobachten ist, dem auch schon Homoioteleuton bzw. Parablepsis (mv - (mv zugrunde liegt: zunächst durch Ahn ad (Ausfall !Cat. aVU1tAaOOV - �wfi oov), woran man sieht, daß ein derartiger Abschreibefehler prinzipiell möglich ist, und dann durch Ahn d (Ausfall !Cat. cpaYE'tco iip'tov �ooii d) KUt a1tDA90v (+ ä1tuout d, Zusatz von Ahn ad, a siehe eben) Ei� (1tpOe; d) Wv UUAnV Wv 1tUPUKEtpEVnv Jfi OiKi� 'tfi� (0. 't.: > d) l\OEVE9 KUt KU'tEOKijV(J)(JUV E1tt 'tot� OEVOPOt� 'tOt� KUp1tO d). Im ursprünglichen Text sterben diejenigen Bienen, welche Aseneth schaden wol­ len (zur Analyse vgl. lI. 1 A. 1). In d sterben alle, aber ohne ersichtlichen Anlaß. Hier ist ein Widerspruch im Text von d, wie auch Burchard und Standhartinger feststellen. 103 Auffällig ist zudem, daß d zuerst Plural 't. 't01tOU� umformt, bei der Parallelstelle in 16,22 es aber vergessen hat anzugleichen (Syr Arm haben konsequenterweise beide Male Plural, Rest hat immer Singular). Für eine sekundäre Bearbeitung von d spricht weiterhin, wie auch Burchard ebenda anführt, daß nach 1tUpaKEtput in der Bedeutung "danebenliegen" in der Regel ein Dativ der Sache / des Ortes, nicht der Person, ange­ schlossen wird. - Die von d vorgenommenen Kürzungen und Umformungen machen die Szene insgesamt kryptisch und widersprüchlich. Standhartinger nimmt zu Recht an, daß das Bienenmirakel die Gesamtgeschichte auslegt; ihre Vermutung, daß im "Kurztext" die sterbenden und auferstehenden Bienen "den Weg Aseneths symbolisieren, die in den 7 Tagen ihrer Trauer an die Grenzen des Todes gerät [ ... ], um danach verwandelt zu werden", 104 ist jedoch aus folgenden Grün­ den nicht so ganz zutreffend: 1 .) Die Anzahl stimmt bei dieser Allegorese nicht: Es sind Tausende von Bienen, Aseneth ist aber eine Einzelperson. 2.) Der Engelfürst sagt zu ihr in 1 7,2 (auch in d): oü'troc; EO'tut 1tav'tu (> d) 'tu pijpu'ta pOU, ä AEAUAT]KU (EAaAT]OU d) 1tpO� OE olJPEPOV (> d). Dieser Deutespruch weist in die Zukunft (EO'tut), Standhartingers Interpretation bezieht sich aber auf Aseneths vergangene Trauer. In der Zukunft liegt, daß Aseneth "Zufluchtsstadt" für viele Völker (denen entsprechen die Bienen) wird, die im Namen Gottes Zuflucht suchen, und daß sie durch den Genuß des Honigs Unsterblichkeit erlangt hat (dies wird dadurch demonstriert, daß die Bienen sie nicht verletzen können). Als konkretes Beispiel für Aseneths Unverletzbarkeit wird im zweiten Teil der Geschichte die Episode mit der Bedrohung Aseneths durch den Pha­ raosohn und die Mägdesöhne erzählt, auf die die Bienenszene vorausdeutet. Die ste­ chenden Bienen könnten also die Mägdesöhne verkörpern, die dem Volk Israel (alle Bienen) angehören und vergeblich versuchen, Aseneth zu schaden, und nur durch gött-

    103 Vgl. BURCHARD, [1 970], 1 996, 20 und STANDHARTINGER, 1 995, 221 . 104 STANDHARTINGER, 1995, 22 1 , Anrn. 69.

    91

    I1. 1 .4 Sekundarität des "Kurztextes"

    liche Gnade am Leben bleiben (vgl. auch 11. 1 .4. 1 ). 3 .) Die sterbenden und auferstehen­ den Bienen symbolisieren auch deswegen nicht die Figur der Aseneth, weil sie Aseneth verletzen wollen - daß Aseneth eine andere Person verletzen will, wird in der (siehe Punkt 2).

    Geschichte aber nicht erzählt. Hingegen ist Aseneth diejenige, die verletzt werden soll

    1 6, 1 8 1 7,4.6

    K(Ü - o�Ea] Vgl. BURCHARD, 1 999, 6.

    Vgl. DERS.,

    [ 1 970], 1 996, 20f.

    1 7,9. 1 0

    Vgl. DERS.,

    1 8, 1

    Kai - KaA.A.EL geändert; die Sekundarität dieser Änderung kann man daran erkennen, daß d die Parallelität des am Ende von 1,5 wiederkehrenden Trikolons (pE)'aA.ll Kai wpaia Kai KaA.1}) zerstört hat, in 1,5 Ende liest d KaA.1} mit dem Haupttext, ist also inkonsequent (siehe auch weiter oben in diesem Kapitel, zu Trikola in JosAs vgl. 1,6 in 11.2. 1 .2). 2.2.) In 22,4 hat d 1tOPEooc.OpE8a (1tOPEu(JopE8a B[Slaw)) /ipa statt 1tOPE1xrn crUv Epoi Kai Ö'll1l 'tov 1ta'tEpa pOU. Hier hat W Ähnliches (1topEu8&pEV opoi.i), was zeigt, daß man prinzipiell auf die Idee kommen konnte, die 1 . Plural einzusetzen. Daß das "Sehen" bei d weggefallen ist, ist deutlich sekundär, da im vorhergehenden Satz diese Wendung "Gehen + Sehen" gebraucht wird und der Autor von JosAs durchgängig mit Parallelen arbeitet. 2.3.) In 20,4 hat d die Reihenfolge verändert und dabei die Personalpronomina verwechselt: oLon ai xEipEe; pOU xEipEe; (JOU (+ "sind" Slaw) Kai oi 1tOOEe; (JOU (pou B) 1tOOEe; pou (aou B) d gegen OLon oi 1tOOEe; (Jou 1tOOEC; pou Eiat Kai ai xEipEe; (JOU xEipEe; )lOU Etat Kai Tj 'lfUXTJ (JOU 'lfUXT! )lOU revidierter Text. "Meine Hände sind deine Hände" paßt nicht zur Satzaussage, denn Aseneth will ja gerade Josephs Gliedmaßen genauso pflegen wie ihre eigenen, also paßt "deine H. sind meine H." weitaus besser. Bei den Füßen hat Ahn d die Pronomina inkonsequenterweise gelassen, wie DSlaw bezeugen, und B hat versucht, sie an den Vordersatz anzugleichen. Die Reihenfolge Füße - Hände im Haupttext schließt überdies besser an den Kontext an, weil im Satz vorher von Josephs Füßen die Rede ist. Auch deswegen paßt (Jou besser, weil es sich direkt auf den vorher genannten Joseph bezieht. Außerdem hat d das Trikolon Füße - Hände - Seele zer­ stört (siehe auch weiter oben im Kapitel zur Stelle). Die veränderten Formulierungen von d, die Standhartinger anführt, offenbaren also aus­ nahmslos die Sekundarität von d, sie beweisen aber keinesfalls, daß Ahn ad nicht existiert hätte.

    Ir. 1 .4 Sekundarität des "Kurztextes"

    95

    d) Außerdem merkt sie an, daß aNorlT gemeinsame Lücken ("common omissions") hätten, wo d Text überliefert; dies freilich selten, da d fast gänzlich in VorlT aufgenommen worden ist. Als Belegstellen dienen ihr 2,1 0; 23,1 7 / 24, 1 ; 28, 1 6 (Phii). 1 . 1 .) d steht nur dort im revidierten Text, wo d von anderen Zeugen außer a gestützt wird, denn dann ist anzunehmen, daß es sich um eine ursprüngliche Lesart handelt. 1 .2.) Wenn d Son­ derlesarten hat, die kein Zeuge sonst überliefert, dann handelt es sich in der Regel um Formulie­ rungen, die den von d ausgelassenen Text zusammenfassen, oder um Synonyma oder kleinere Zufiigungen. Grundsätzlich sind dies keine "common omissions" von a/Text, sondern es sind Erweiterungen / Sonderlesarten von d, die über den überlieferten Text hinausgehen und daher nicht in den revidierten Text mit aufgenommen wurden. 1 .3 .) Die Seltenheit dieser Stellen, an denen d über den revidierten Text hinaus Sonderlesarten hat, erstaunt nicht, denn warum sollte ein Schreiber, der einen Text prinzipiell kürzen will, noch längere Zusätze in den Text setzen? 2. 1 .) Zu den Belegstellen: In 2, 10 haben nur BD zusätzlich 1tapaKdpEvoV, wahrscheinlich der Deutlichkeit halber parallel zu dem davor im Haupttext stehenden 1tapaKEtpEVTj eingefiigt. Slaw hat den Zusatz nicht, was darauf hinweist, daß ihn Ahn d ebenfalls nicht hatte und ihn erst Ahn BD (im Stemma v) hinzugesetzt hat. Vielleicht haben BD diesen Zusatz auch deswegen eingefiigt, damit ein Verb in diesem Satzteil steht, denn ad haben hier KUKA.Q> tii� aUA.f\� ohne Verb (�v haben nur Arm FW L I Slaw). Jedoch befand sich ursprünglich vermutlich ein Vollverb im Satz, nämlich 1tEpteK'UKA.OU'tO (vgl. Syr 435& E, II.2 . 1 . 1 ), das Ahn ad durch KUKA.Q> tii� aUA.f\� ersetzt hat. Ahn BD hat wohl das Fehlen eines Verbs bemerkt und daher 1tapaKEtpEVOV ergänzt. 2.2.) In 23, 1 7 / 24, 1 hat Ahn d (Uq,EV'tE� au'tov 'tpEpov'ta Kai q,OßOUPEVOV) den Anfang von 24,1 umformuliert, weil er hier gekürzt hat, und dabei das Stichwort "furchten", das der Haupt­ text zweimal liest (q,6ßo'U und Eq,Oßet'tO), aufgegriffen und variiert. Nicht a/Text haben hier eine Lücke, sondern d. 2.3.) Für 28, 16 (Phil) zitiert Standhartinger den d-Satz Kai EOroOEV l\oEveB 'tou� ävopa� EK tii� öPYf\� 'tÖ>V UOEA.ljJOOV au'toov 'tou PTJ U1tOK'tetVat amou�, den angeblich a und VorlT nicht haben würden, a und VorlT würden die Stelle länger und mit männlichen Protagonisten erzählen. - Jedoch muß man hier differenzieren: EK - au'tou� ist sehr wohl auch von a überliefert und steht in VorlT (was unschwer aus dem kritischen Apparat zu erkennen ist, und was bereits Burchard 1 999 gegen Standhartinger eingewendet hat) - freilich steht dieser Satz zu Umecht in VorlT, denn diese erläuternde Passage, die nur ad haben, hat Ahn ad zugefiigt und ist bei der Revision zu streichen. Die Wendung Kai EOrooEV f\oEveB 'tou� ävopa� d ist eine Umformulierung des . Satzes Kai EYVro ön orooat flBEA.e 'tou� ävopa�, den der Haupttext liest, und eine Überbrückung der nächsten beiden Verse, die d gekürzt hat. Daß im "Langtext" die männlichen Protagonisten hervortreten und im "Kurztext" zurücktreten, kann man mit dieser Stelle nicht belegen, denn letztlich rettet auch im "Langtext" Aseneth die Brüder, 109 da sie es ist, die die rettende Idee hat, daß diese sich im Gebüsch verstecken sollen, und da sie es ist, die Simeon beschwichtigt - daß Levi als Prophet-Mann von dem Versteck der Brüder weiß, ist im übrigen selbstverständlich und wird von Ahn d verschwiegen, der dies gekürzt hat. d ist hier deutlich lückenhaft, denn man fragt sich, warum in d Levi als Prophet-Mann nicht sagt, daß er weiß, wo die Brüder sind. Im "Lang­ text" findet sich diese Unebenheit nicht.

    109 Vgl. auch BURCHARD, 1 999, 25, Anm . 1 1 2.

    96

    II. l

    Stemma und Aspekte der Überlieferung

    e) Ein "decisive argument" wäre für Standhartinger, wenn bewiesen würde, daß die Stellung von VorlT bei dem Gebet in 6,2-7 ursprünglich ist und die von ad nachrangig. - Viele Argumente sprechen dafür, daß ad hier sekundär sind, vgl. ausführlich oben in II. 1 .4.2.a.

    f) Daß die Überlieferung in der Tat "comp1ex" ist, wie Standhartinger feststellt, ist nicht zu bestreiten, gleichwohl ist der Ahn von ad ein fester Bestandteil des komplexen Stemmas von JosAs. - Die von ihr außerdem angeführte Stelle 16, 1 7-17x, an der d mit dem Haupttext geht, a aber eine Lücke hat, läßt sich durch Kontamination von a durch c erklären, da beide genau an derselben Stelle abbrechen und dieselbe Formulierung zur Überbrückung dieser Lücke aufweisen (vgl. genauer H. 1 .3 . l ). Ahn ad hatte jedenfalls den Text, wie d demonstriert. Für Standhartinger ist das Hauptargument, daß der Text von d genau in jüdisches Weisheits­ milieu des 1 . Jh. v. ehr. passe; - freilich ist dies eine hypothetische Interpretation, die zum einen anhand von nicht revidierten Texten (Phil und VorlT) erstellt wurde und zum anderen die text­ kritischen Ergebnisse völlig ignoriert. Bei textkritischer Analyse der Ü berlieferung stellt sich jedoch vor allem angesichts vieler deutlich sekundärer und fehlerhafter Lesarten von d und ad heraus, daß d nicht aus der Antike stammen kann, sondern eine mittelalterliche Bearbeitung darstellt. Es bleibt der Eindruck, daß die Rezensentin alte Argumente aus ihrer Monographie von 1 995 herausgegriffen hat, ohne sich näher mit dem 2003 erschienenen Apparat und den 1 999 veröffentlichten Gegenargumenten Burchards auseinandergesetzt zu haben. Daß Ahn ad nicht existiert hat und daß d dem ursprünglichen Text am nächsten steht, beweist sie insgesamt nicht.

    11. 1 .4.3 Der ,,Kurztext" als Dokwnent der Rezeptionsgeschichte Wie die Analyse der vorangegangenen Kapitel ergab, zeigt sich an vielen Stellen die

    d als auch von seinem Vorgänger Ahn ad. ad und Ahn d (ähnlich auch Ahn a) den Ein­

    Sekundarität des Textes sowohl von Ahn Insgesamt vermitteln die Texte von Ahn

    druck, daß die Schreiber keine Scheu davor hatten, in den Wortlaut des Textes ein­ zugreifen. So scheint der Text den mittelalterlichen Abschreibern auch dazu gedient zu haben, gewissermaßen "Stilübungen"

    im

    Griechischen zu betreiben und ihre Kennt­

    nisse in dieser Sprache zu demonstrieren. Man wollte offenbar einen Text nicht nur überliefern, sondern sprachlich verfeinern und umgestalten. Denn man kann an zahllo­ sen Stellen (vgl. auch II. 1 .2.6, II. 1 .2.7, II. 1 .2.8) beobachten, daß obige Ahnen Füll­ wörter, Synonyme und die Kombination eines Partizips Präsens mit einer Form von Eivm (typisch fiir Spätantike und Folgezeit, vgl. 11. 1 .2.6) in den Text gesetzt, die sich einförmig wiederholende Parataxe mit

    Kai

    in abwechslungsreiche, gräzisierende

    hypotaktische Konstruktionen verändert (z.B. 1 0, 1 . 1 7; 1 3, 1 3 ; 1 8 , 1 ; 2 1 ,9) und Sätze variiert (oder gestrichen) haben, wo der ursprüngliche Text parallele Formulierungen bietet (z.B. 1 , 1 .4; 1 0, 1 7; 1 3,9; 14,7; 2 1 , 1). Dabei wurden von Ahn d auch jÜllgere Aus­ I IO drücke eingesetzt, so in 7,2 crroA.aptov. - Zu den hier und im folgenden angeführten Belegstellen vgl. die jeweiligen Diskussionen in

    11. 1 .4.2.

    1 10 Zu crOlAUPtoV vg!. LIDDELL I SCOTT, 1996, 1 748 und Supp!. 289.

    97

    II. I .4 Sekundarität des "Kuntextes"

    Doch wurde der Text von Ahn d und seinem Vorgänger Ahn ad nicht nur sprach­ lich mit deutlich erkennbaren sekundären Elementen überarbeitet, sondern vor allem von Ahn ad wurde auch Inhaltliches verändert, was zum Teil vermutlich mittelalter­ lich-klösterliche Frömmigkeit widerspiegelt - Ahn d hat diese Veränderungen über­ nommen: So bindet sich Aseneth in der Bußszene 1 0 , 1 0 gemäß ad zusätzlich zu dem Sacktuch, was der ursprüngliche Text überliefert, noch einen Strick um die Hüften dies erinnert an mönchische Tracht. Weiterhin gibt sie, obwohl sich hieraus ein Wider­ spruch zum Kontext ergibt (vgl. 11. 1 .3.4), bei ad ihre Devotionalien den Armen und Bedürftigen ( 1 O , 1 1 f.) - Fürsorge

    für die Armen und Bettelnden

    gemahnt an christliches

    Almosenspenden (vgl. z.B. Mk 1 0,2 1 par.). Von christlicher Rezeption könnte eben­ falls zeugen, daß Ahn ad in 1 5 , 12x die jüdisch anmutende Differenzierung zwischen unaussprechbarem Namen des Engelfürsten und seinem aussprechbaren Titel wohl

    für

    unwichtig befunden und daher herausgekürzt hat. Ob auch ein anderes Frauenbild Spuren

    im Text hinterlassen hat, müßte auf Grund­

    lage der Handschriftenbezeugung neu geprüft werden - hier ist zu berücksichtigen, ob sich bereits bei Ahn ad Veränderungen gegenüber dem "Langtext" ergeben haben, was dann Ahn d und was danach der Ahn von BD

    (v)

    geändert haben; letzteres ist wegen

    der Kontamination von Slaw nicht überall genau feststellbar (vgl. z.B. 5,4). Mit der Ausgabe von Philonenko sollte dabei freilich nicht gearbeitet werden, weil diese un­ vollständig und revisionsbedürftig ist. Ob das Frauenbild des "Kurztextes" bei genauer Berücksichtigung der Überlieferungsentwicklung tatsächlich dergestalt ist, wie Stand­ hartinger behauptet, ist jedoch zweifelhaft, gleiches gilt

    für Kraemers Ansatz.

    Lohnend wäre es zu untersuchen, inwiefern das Frauenbild des ,,Kurztextes" wenn es im "Kurztext" tatsächlich auf charakteristische Weise vom "Langtext" abwei­ chen sollte - mittelalterlichen Denkstrukturen entspricht und die Figur der Aseneth beispielsweise als Allegorie der Seele, der Kirche oder Marias zu verstehen ist. Eine Entstehung des ,,Kurztextes" in mittelbyzantinischer Zeit, wie Burchard sie annimmt, liegt nahe, denn Ahn d muß nach der etwa im 9. ration und vor der Abschrift von B im 1 1 .

    Jh.

    Jh.

    stattgefundenen Minuskeltranslite­

    geschrieben worden sein.

    In die

    in dieser

    Zeit blühende Heiligenliteratur, sei es in Form von hagiographischen Sammlungen (in einer solchen steht B) oder sei es in Form von Menologien (die ältesten a-Handschrif­ ten

    0 und A

    stammen daraus), paßt der "Kurztext" gut hinein, könnte er doch 111

    für eine

    derartige Sammlung gekürzt worden sein.

    Beim Kürzen sind dem Schreiber von d - und vor ihm bereits schon dem von ad eine Reihe von Unaufmerksamkeiten und Flüchtigkeitsfehlern unterlaufen, die eben­ falls darauf hindeuten, daß der Text

    im

    Mittelalter unter Umständen nicht (mehr) mit

    Scheu und Sorgfalt tradiert wurde: So könnten nicht nur bewußte Auslassungen die Kürze des Textes bewirkt haben, sondern auch versehentliche Haplographien, die durch Parablepsis bei den vielen parallelen Formulierungen des Textes leicht vorkom­ men konnten (z.B. 5 , 1 .5; 8,5 .9; 9,5; 1O,7f.; 22,2). Unachtsames Abschreiben hat über­ dies zu regelrechten Fehlern geführt (z.B. 5 , 1 .4; 6,5; 1 0,2.5. 1 1 f.; 14,5.9; 1 6,5 .8. 1 0.

    1 1 1 Vgl. auch BURCHARD, 2003, 43.45 und DERS., 2005, 93.

    98

    11. 1 Stemma und Aspekte der Überlieferung

    2 1 ff.; 1 8,3-5; 1 9,9; 24, 10; 25,8; 26,3; 28,5), die deutlich belegen, daß d und davor ad Rezeptionsdokumente sind und nicht dem Archetyp der Überlieferung nahestehende Zeugen. Insgesamt dokumentiert der "Kurztext" eine Möglichkeit, wie Schreiber im Mittel­ alter mit Texten wie JosAs umgingen: Man betrachtete den Text nicht (mehr) als Ergänzung zur Bibel, gestaltete ihn daher sprachlich und inhaltlich um und kürzte scheinbar Nebensächliches, wobei man offenbar kaum darauf achtete, daß dadurch Fehler in den Text gelangten. Daß ein Text wie der von Ahn d eher nachrangige Bedeutung bei der Rekonstruktion des ursprünglichen Textes von JosAs einnehmen sollte, liegt auf der Hand; gleichwohl könnte es sich lohnen, den Text von Ahn d und den seines Vorgängers Ahn ad genauer auf mittelalterliche Rezeptionsspuren hin zu untersuchen (z.B. auf Elemente mittelalterlich-klösterlicher Frömmigkeit, auf ein ver­ ändertes Frauenbild oder auf Allegorisierungen, siehe oben).

    11. 1 .5 Fazit Nimmt man alle Ergebnisse der Analyse des Stemmas zusammen, dann ergeben sich Konsequenzen sowohl fiir die Rekonstruktion des Werktitels als auch fiir die Gewich­ tung der Lesarten bei der anstehenden Revision des Textes. Dies soll im folgenden in zwei Schritten behandelt werden.

    II. 1 .5 . 1 Rekonstruktion des Titels In Anbetracht aller Untersuchungsergebnisse sind der ursprüngliche Werktitel und die I 12 Titel der Textfamilien wie folgt zu rekonstruieren: Hinsichtlich des ursprünglichen Werktitels sind die Lesarten der linken Stemma­ seite (Syr Arm L2) und von E vorrangig zu berücksichtigen. Die Varianten vonfMe a d sind Weiterentwicklungen in der Textgeschichte, was man auch bereits an ihrer Länge erkennen kann. Daß E mit 'Icr'topia f\crEvt8 sogar eine sehr alte Titelform über­ liefert, zeigt ein Vergleich mit Syr Arm L2. Der Titel von Syr wird unterschiedlich angegeben, 1 I 3 vielleicht lautete er "historia (oder "liber") de Äsyath (+ "et Ioseph"?)". In Arm belegen die Zeugen mit den ältesten Wurzeln, Armf (332) und Armh (M 355), 1 14 beide den Titel "Geschichte Asenet's / Asanet' s" und auch alle anderen Arm­ Zeugen haben diese beiden Wörter in ihrem Titel, freilich noch hagiographisch ausge­ schmückt. Armf und Armh haben daher wohl den ursprünglichen Titel bewahrt. Dies wird auch durch L2 bestätigt: Hier war der Titel wahrscheinlich hystoria (oder fiber?) Aseneeh (zur Analyse vgl. IIL 1 .2. 1 ). Insgesamt kann man darauf schlie-

    1 12 Die Titel aller Handschriften sind aufgelistet bei BURCHARD, 2003, 337-341 . 1 1 3 Vgl. EBD., 337. 1 14 Zu Arm vgl. EBD., l l -15 und 338.

    99

    II. 1.5 Fazit

    L2 (E) entweder BißAo� l\movE8 oder 'Icr"top ia l\crEVE8 als Titel hatte. Arm weist eher auf 'Icr1:opia l\crEVE8 hin, was auch E unterstreicht. Vielleicht also hat beider Ahn ro', diese Überschrift getragen - ro selbst mag einen noch

    ßen, daß der Ahn von Syr Arm

    ,

    kürzeren Titel gehabt haben, vielleicht nur Aseneths Namen, so auch Burchard, der auf ll5 die biblischen Bücher Ester, Judit, Tobit verweist. Der Titel von E ist also keine 1 I6 Kürzung, wie Burchard annimmt, sondern gibt - bis auf vielleicht den Gattungs­ begriff - den ursprünglichen Titel und auch den Titel der zweiten Transliteration

    (M2)

    wieder. Auch hinsichtlich des Titels ist E also nicht zu unterschätzen. Der Ahn vonfMe a d (TI) hat diesen kurzen Titel dann hagiographisch beträchtlich verlängert und umgestaltet. Nimmt man die Lesarten dieser Familien zusammen, dann

    11 wahrscheinlich den Titel A6yo� 1tEpi l\crEv€8 8vya"tpo� IIEv"tE] Vgl. Burchard; hinein. Kai - aUAfi�] Syr L2 haben statt KUKAq> (nur a d) das Verb cingebat, was auch E in Partizipform mit 1tEptKAUOj.lEVOV hat (Schreibfehler von klass. med. 1tEptKUKA.OOj.lat "ringsum einschließen") - E liest in 2,1 0: KUKA.roSEV OE tOU 1tUpyOU 1tEpttEtXtOJIa U'l'tAoV Kat tcrxupOV 1taVU 1tEptKAOOj.lEVOV. Wegen der besonderen Stellung von E im Stemma (vgl. 11. 1 .2.3) und der Qualität der Zeugen Syr 435& wird das Verb "ringsum einschließen" die ursprüngliche Lesart sein. Vermutlich wurde aus der fmiten Imper­ fekt-Form 1tEptEKUKAoVtO, wie sie noch Syr 435& bezeugen, das späte Partizip �v 1tEptK'UKAOUj.lEVOV, das ohne �v noch bei E erhalten ist. �v überliefern noch ! e, Arm hat wohl ähnlich umgeformt. a d verkürzten vermutlich die lange Partizipform zum Substantiv KUKAq>. per ambiturn 436 I per gyrum 435& entspricht eher K'UKAOSEV im vorigen Satz. Revision: Stellung wie Syr L2 (e): Kai n) aUAiJ 1tEptEKUKAOV tE1xo�. V gl. auch Il. l A.2.b.

    2, 1 1

    Kai - 1tE1tEtpO�] Vgl. Burchard; mit Arm (E) L I dNgr (67 1 : 1tOAUKap1ta) 1t� hinein.

    Anm.

    19a. In den Wörterbüchern und Grammatiken regelmäßig nur mit einem

    1 2 1 Nicht die seltenere Fonn 1 996, 1 88,

    'Ye'YevvrlllVl� at, wie Burchard an der Paralle1stelle

    BAUER, Walter, Griechisch-deutsches Wörterbuch

    zu

    1 7,4 vorschlägt, vgl. DERS.,

    -V-, vgl.

    z.B.

    den Schriften des Neuen Testaments und der

    frühchristlichen Literatur, 6., völlig neu bearb. Aufl. hg. v. Kurt Aland u. Barbara Aland, Berlin / New York 1988, 3 1 6-32 1 ; LIDDELL / SCOTI, 1 996, 349. 122 Zu xpvao'Ü hinein, da es Syr (Arm) bezeugen (436 hat die Wendung zwar nicht, hat das Lemma aber insgesamt etwas ab­ gewandelt: habundantiam frugum, wobei auch 't. E. E. weggefallen sein könnte). Da diese Wendung auch schon am Anfang von 3,1 begegnet, könnte sie im vorliegenden Lemma gekürzt worden sein - eine Tendenz zum Kürzen dieser Wiederholung sieht man auch an der Lesart von E c a BSlaw.

    3,2

    1tpOe; OE Ka'taAuoro] Vgl. Burchard; mlPEPOV 435& a d hinein, allerdings unsicher, da das Wort auch unabhängig voneinander an 3,4 angeglichen sein könnte. Darüber hin­ aus Akzentuierung, wie von Burchard vorgeschlagen, ändern. Kai Katpoe; apio'tO'\)] Syr Arm 435& Q hatten beim letzten Lemma nicht "Stunde", sondern haben es hier nachgetragen; KatpOe; hinaus. Kai 'iva Ka'tmjl1X;ro] Vgl. Burchard; ava\jl. mit E a d besser bezeugt. Ka'ta\jl. vielleicht von FW c unabhängig an Gen 1 8,4 angeglichen. U1tO - 00'\)] Vgl. Burchard; 'tfje; oiKiae; hinein.

    3,3

    'tau'ta] Nur von c a belegt, der Ahn von 435& hat relativen Satzanschluß eingefügt (436 hat kein quod), hinaus.

    3,6

    Eie; - o'toAai au'tfje;] Zusatz hinaus, vgl. Burchard und II. 1 .3.2. Kai - 1tav't08Ev] Statt o'iuvEe; (c a) besser 01 (FW, vgl. auch E im nächsten Lemma); statt des Kompositums 1tEptllP't1lpevot (1tEptllp't'Upevot F, Itazismus) das von W (Tjp'ttpevot, Itazismus) belegte Simplex Tjp't1lpevOt einfügen, denn dies geben auch die Ü bersetzungen eher wieder. ] Stellung gemäß Burchards Vorschlag ändern.

    4, I

    Ä.oEve8 ] Hinaus, nur a d.

    Oto'tt ] EOOProV lassen, da die Vokabel von allen Zeugen außer a d gestützt wird, das Imperfekt belegen außer c (L2 Partizip) alle Handschriften. Keine Klanunern, da W Schreibfehler.

    4,2

    äoa] Ci mit Syr 435& FW LI hinein.

    es aypou ] Vgl. Burchard; eK 'tou hinein. Kai KaAu 'tfi YEUOEt] Zusatz a, hinaus. 4,6

    ioou eyro KUptE] Vgl. Burchard; po'\) 1ta'tEp in den Text, jedoch dünn bezeugt, denn nur 435& haben die Rede Aseneths vollständig und zweimal "Vater". Arm a haben nur in vorliegendem Lemma 1ta'tEp und fehlen ganz im nächsten Lemma, was aber auch durch Parablepsis / Haplographie entstanden sein könnte.

    4,7

    o 1ta't1)p au'tfje;] Vgl. Burchard; hinaus, weil nur von c P belegt. l3amAEa] äpxov'ta hinein, vgl. 11. 1 .3.4 und die Parallelstelle 20,9.

    123 So auch BURCHARD, 1 996, 1 65, Anm. 1 f.

    1 06

    H.2 Revision

    1tUOTle; 'tf}e; Yfie;] Vgl. Burchard; mit Syr Arm (E) anfügen au'toe; - aU"tT}], wohl Haplo­ graphie) gibt es wenige griechische Textzeugen, jedoch entspricht Ngr ungefahr den Übersetzungen Ann L2 L I - FamilieJmuß den Text also gelesen haben, E hat gekürzt. EV 't v amou hinein. EVOXATt01l ] Konjunktiv Aorist ist Konjektur Burchards (vermutlich unter Annahme eines Itazismus). Die einzigen griechischen Zeugen E F wie auch die Übersetzungen (erit L2 L I , "vexabit" Syr) überliefern Indikativ Futur EVOXATtO"Et, der in den Text gehört - nach der starken Verneinung ou PTt ebenfalls korrekt (vgl. auch oben zu 7,4). 128 8,1

    au'tt)v 10] Vgl. Burchard; 'tt)v f\crEVE6 hinein.

    crv] Vgl. Burchard; Kai cri> hinein.

    crv] Pl()"E1:� crltPEPOV mit 436 (67 1 ) LI c in den Text aufnehmen, da die Textzeugen aus verschiedenen Familien kommen - natürlich könnte die Lesart auch sekundär sein und der sprachlichen Korrektheit halber nachträglich eingefügt sein (vgl. auch Burchard). Daß jedoch zwei Wörter nachträglich von verschiedenen Textfamilien eingefügt wur­ den, ist eher unwahrscheinlich. 8,3 8,4

    8,5

    I;;co1t o otTtcra�] Vgl. Burchard; I;;CO1t O 01OOV (Ann) (L2) (LI) DSlaw a hinein, auch E belegt Präsens, vgl. 8,9.

    Ka'taiATJcroV] iATJcrOV mit E AC d hinein. Wahrscheinlich hat FW eher das Simplex iA. vorgelegen, das sie in ein anderes Simplex (ä.cr1t.) umwandelten. Vgl. auch 8,5 lA'iicrat.

    Kai - ropa1:a] Vergleich OOmtEP P'iiAa ropa1:a nur a, hinaus. - Damit erübrigen sich die Folgerungen Standhartingers (und Kraemers), im "Langtext" werde "starkes Interesse

    1 28 Zum Indikativ Futur nach ou

    )1",

    das als Ausdruck starker Vemeinung gebraucht wird, vgl. BAUER,

    1 988, 1 047f.; KÜHNER / GERTH, Bd. II.2, 1976, 22 1 -223; BORNEMANN / RISCH, 1978, 284.

    1 10

    11.2 Revision

    an der Erotik der Frauenfigur Aseneth deutlich", welches "über das der Entwicklung des Charakters der Figur gestellt wird". 129 Ob das von Standhartinger Behauptete fiir a gilt, ist ebenfalls zweifelhaft. Vgl. auch II. I .4.2.b und 11.2.2. xpi - '1aKooß]

    Vgl. Burchard; Kat hinein.

    t;ooo1toulcra�] Präsens t;OOO1tOtrov mit Syr (AnTI) L2 E L I hinein, auch in Analogie zu 8,3. Kat - crou] 't'fi t;rofi crou hinaus, vgl. II. l .2.4. EV - crou] airovicp hinaus, vgl. Burchard und II. l .3.4. 9,1

    Xapuv peyaATJV mpoBpa] mpoBpa hinaus, vgl. 11. 1 .3 .4.

    a1t'i\ASev] avfjASev mit 435& E (Ngr) a BSlaw hinein.

    lmep 1tproi] Überliefert nur 't4> 1tproi W c BD AC (ohne Artikel E F). An den Parallel­ stellen hat die Mehrheit der Zeugen auch 't4> 1t., nur wenige und unregelmäßig 'to 1t. ( 1 0,16: FW G B AP 't4> 1t.; 2 1 ,2: FW B APQ 't4> 1t., G 'to 1t., ohne Artikel D; 26, I: F G B APQ 't4>, E W D "Co). "C4> 1tproi ist neben dem gängigeren "Co 1tproi in der zeitgenössi-

    1 29 STANDHARTINGER, 1995, 1 35f., Anm. 3 2 1 . 1 30 Vgl. BURCHARD, 1 983, 652.

    II.2.1 Revidierte und fragliche Textstellen

    111

    sehen Litemtur belegt. 1 3 l Daher und wegen der eindeutigen Zeugenlage 'tq> 1tprot an allen obigen Stellen statt 'to 1tprot hinein. Somit fallen die Konjekturen in 9,4 und 10,16 weg. 9,5

    eanv] Vgl. Burchard; eanv vor Tj TjJlEpa stellen.

    1 0, 1

    Kat - ] Ei� ri}v a&ou mit L2 671 (Ei�) LI (in) hinein, ri}v und au'tou belegt 67 1 . Arm hat offenbar nur "gehen", nicht "weggehen", daher keine Präposition. Präposition parallel zum zweiten Teil des Satzes. Kat - JlOVll] Vgl. Burchard; auri} hinein, da E FW. 1tUKV�] lectio difjicilior 1tUKVU E FW hinein, Adverbien auf -a in älterer Sprache verbreitet, Neutrum Plural 1tUKVa als mögliche Form in Wörterbüchern verzeichnet, sogar in der hier gut passenden Bedeutung "häufig, oft". 132 Einsatz des geläufigeren und jüngeren 1tUKV� entweder durch c und dann Kontamination c -> a oder durch Ahn c a d (nicht nachweisbar, da d fehlt). G (auvEX�, Stellung) korrigiert gemäß der Parallelstelle 1 1 , I x.

    1 0,2

    Ei� 'tov 1tuAiiiva] Vgl. Burchard; hinein; vgl. auch 11. 1 .2.2. Kat - eKaSEuoE] Vgl. Burchard; ] Im erstgenannten Lemma haben Syr 332 435& G e noch das Wort 1tav'ta, 1taaav d. So verschieden die Lesarten dieser Zeugen auch sind, sie betonen übereinstimmend, daß Aseneth "alles" Wertvolle aus ihrem Fenster wirft. Das nach Eppt'l'E eingefügte � unsicher, denn nicht von E FW, die die umliegenden Passagen lesen, belegt. Vgl. auch II. 1 .3.2. Kai (j1)VE'tpt'l'EV - AEmu] Hinaus, vgl. Burchard und 11. 1 .3 .4. 1t'tcoxoi� Kai OEOPEvOt�] Hinaus, vgl. Burchard und 11. 1 .3.4.

    1 0, 14

    1 0, 1 5

    Ka'tEXEEv auri]v] Statt auri]v (Arm? a) besser ri]v 'tEpav (L2 LI B) hinein, da mit drei Textzeugen etwas besser belegt und da bei aUri]v nur im Kontext klar wird, wor­ auf es sich bezieht (könnte sich grammatikalisch auch auf ri]v 8Epptv beziehen). Frei­ lich könnte auch aus diesem Grund ri]v 'tEpav zur Präzisierung nachgetragen sein. Da E im vorhergehenden Lemma fehlt, ist es unsicher, auf welchen Satz sich 'tEpav in E bezieht. Kai E1ta'taaaE - 1t'UKV&;] E1ta'taaaE ( G a d) lassen (vgl. die Parallelstellen 1 0, 1 ; 1 1 ,l x). Iterativer Aspekt des Imperfekts. Beim nächsten Lemma EKAa.'UaE Aorist las­ sen, denn hier ist inhaltlich kein iterativer Aspekt angebracht und EKAatE ist nur durch a d bezeugt. 1t'UKV&; hinaus, da nur a d. -

    Kai - 'tEpav] E1tEaEV mit F G und a d (siehe Zusatz davor) hinein. ÖAllV ri]v vUK'ta] Vgl. Burchard; 1taaav hinein. 1 0, 1 6

    Kai - 'tai� Emu r,pEpa.t� 'tii� 'ta1tEtvcOOE� au'tii�] Wenn e bei der vorletzten Variante in Burchards Textausgabe eigentlich zum vorliegenden Lemma gehört (vgl. auch Burchard), was wegen des Dativs (vgl. E? FW L I ) und der Präposition EV (vgl. Syr 435&) anzunehmen ist, dann EV nicht einklammern.

    1 14 1 1,1

    II.2 Revision

    KUt 1 ° ] Vgl. Burchard; Kut EYEVetO hinein, da von Arm a d (a siehe gleich: 00 1tap8EVOv aYVTtv] Vgl. Burchard; Artikel hinaus. - Außerdem wird ayvTtv nur von c a bezeugt, mutet wie ein christlicher Zusatz an, hinaus. In 1 5 , 1 0 überliefern nur Ann L2 c ayv,;, unsicher. Vgl. auch II.2.2.

    1 2, 1 5

    IIEv'tEpfj - KAT]pOvoJliav] E V KAT]POvopi� mit F G hinein, auch Syr L2 haben "in" als Präposition. Etc; KAT]pOvoJliav ist Veränderung von c a. 1tPOcrKatpU - aav'ta] Die klassische Fonn uavfj mit G a d ist in den Text zu neh­ men, weil auch in 1 2,2. aav'ta (F c) begegnet vor allem in epischen, poetischen und späten Texten.

    13,1

    Kai - 'tE8AtJlJlEVT]V] 'tijv 'tE8AtJlJlEVT]V hinaus, da nur a . F ist nach OiK'tElPT]crov bis KUPlE unlesbar. Syr Ann L2 G c, die die Passage ebenfalls vertreten, haben 't. 't. nicht. Eine derartige Zufügung ist typisch für a, vgl. 11. 1 .2.7 und 11.2.2.

    137 Vgl. auch BURCHARD, [1970], 1 996, 27.

    1 17

    1L2.1 Revidierte und fragliche Textstellen

    tOV JlOVOV q,tAuv6pomov] Hinaus, da nur c A. Vgl. auch c beim runftletzten Lemma in Burchards Textausgabe und vgl. a in 1 3 , 1 2. Die Notation von F gehört ins vorletzte Lemma. Vgl. auch 11.2.2. 13,2 13,3

    KUptE] Hinaus, da nur c AP.

    Jlou 't1)v l3ac:nA1KTJV crtOATJV] Stellung von Jlo'U wie (435&) c a. 't1)v - xp'Ucr0ücpii] Vgl. Burchard; Kat hinein.

    1 3 ,4 1 3 ,6

    Kat - crUKKOV] crXOlviov Kat hinaus, nur a d. Vgl. 1 0, 1 0.

    v'UVt] Nur c a, hinaus und statt dessen mit G d vuv hinein. Vgl. auch 1 2,5 . 1 3 ; 1 3 , 1 1 .

    Katappaivetat] Nur c a, hinaus. Wie Burchard vorschlägt, Vergangenheitstempus hinein, und zwar resultatives Perfekt Passiv, das G offenbar versucht zu bilden (Schreibfehler KatapEpaVtat). 436 hat ebenfalls Perfekt. KatEppacrtat hinein.

    Kat - ov] Text gemäß c hinein, denn dieser entspricht am ehesten Arm also Kat ncrxuv61l Kate] D (Slaw) belegen EIC tOU crto)1ato� crO'U (in Burchards Textausgabe beim nächsten Lemma notiert), was auch Syr Arm L2 LI lesen (ohne EIC). B a sind vermut­ lich kontaminiert und haben diese Wendung nicht. Die Klammem können daher ent­ fallen; EIC belegt nur D, also weiterhin weglassen.

    16, 1 3

    ICat - autii�] Vgl. Burchard; eStye tii� ICEaAfj� (e) statt EICPU'tTjcrE titv ICEaATtV hin­ ein, denn die Lesart von e entspricht am ehesten der von Syr Arm (Arm "ließ sie nahe­ kommen ihrem Kopf') L2 L I . Vermutlich ist - auch beeinflußt durch den Itazismus (bei Me vgl. 11. I .2.5.a) - im Laufe der handschriftlichen Tradierung eStYE zu e8TjYE und dann zu e8TjICE (Familie f) geworden. Zu eStYE vgl. auch 1 5,14; 1 6, 17, Verb StYYUVELV z.B. in Ex 19,12 LXX. � - ICOXAaSOVto�] 67 1 liest insgesamt ön Eaivovto rocruv vu EUYEVO'UV cr1ttVSfjPE� U1tO crioTJPoV 1tOAAU 1t'Up� in den Text (epvSpo� Adjektiv). - au'tfi� nicht in den Text, da nur Arm der außerdem nicht die Konstruktion mit ev hat (436 auch nicht, hat außerdem vorhergehenden Satz nicht), und da es im Kontext eindeutig ist, daß es sich um Aseneths Wangen handelt. ,

    Kai 01 6ÖOV'tE� - 1tOA.epov] In M ist lesbar OÖOV'tE� 1tpO� 1tOA.epOV, damit sind nur das Possessivpronomen und der Vergleich nicht griechisch belegt. G'UV'tE'tt'YJIEVOL nur klei­ ner Schreibfehler in M, daher keine Klammem gesetzt. Wie Burchards Vorschlag in JSHRZ 689 EV01tAOL hinein, da dieser Ausdruck besser zu den Übersetzungen paßt, in 2, 1 1 vom Autor bereits verwendet wurde und auch für die LXX belegt ist. - 1tap1t01KLAO�] M liest wie PQ 1tOAV1t01KtAO�, hinein. Allerdings ist das Attri­ but bzw. der Vergleich unsicher (vgl. auch Burchard). ] 6 'Iffimllj> nur Q, hinaus. '

    Kat 20 - 'Iffimllj>] Vgl. Burchard; avtov hinein. - Jedoch (gegen Burchards Überlegung) kein Prädikat hinein, da diejenigen Handschriften, die bei diesem Lemma mit Prädikat verzeichnet sind (Syr L2 M), im vorherigen Lemma (Kat 1 0 - '10l0"ij1j>]), in dem bereits ein Prädikat stand, fehlen. Außerdem haben Syr L2 M "umarmen" (1tEpmAEKEtv)

    128

    11.2 Revision

    vorgezogen und im nächsten Lemma durch ein Synonym ersetzt. Im vorherigen Lemma (Kai 1 0 - 'IoxrTt] Vgl. Burchard; Satz hinaus, da nur a.

    2 1 ,8

    !Cai - 1toA:uv] Vgl. Burchard; mit 435& W G 661 Slaw a Objekt in den Text, parallel zu 20,8 Dativ au'to� (vgl. auch Tob 8,1 9 LXX). Nur 661 und a haben ,,Joseph" ('toü iO>CJi] 661 , 'tq> 'IO>CJi] a) - Kontamination (vgl. 1I. l .3.4)? ] tOU mit FW G hinein.

    21,10

    Kai totE - Kupiou] Vgl. Burchard; Überschrift hinein, und zwar: E�O)loA.oyr,cr tij� AcrEve9 1tpO� t 9E tOV Ü\jftcrtOV (die Klammem berücksichtigen die griechische Überlieferung in E FW).

    21,18

    ] Statt o1lVacr'tTj� (sonst nie JOSAS)154 besser äpxwv konjizieren, da sonst immer dann benutzt, wenn L2 princeps hat, z.B. 2 1 ,8; 24, 1 8. Auch in der Vulgata wird äpxwv regelmäßig mit princeps übersetzt (vgl. Jes 1 , 10; Mt 20,25; Apg 4,26; Apk 1 ,5). Da äpxwv nicht nur Substantiv, sondern auch Partizip ist, könnte man es sogar als Ad­ jektivattribut zu avTtP auffassen. Inhaltlich würde äpxwv Bezug darauf nehmen, daß in 4,7 und 20,9 Joseph (sowie sein himmlisches Pendant, der äv9pO)1to�, vgl. 1 5, 1 2x; 2 1 ,21) als äpxwv bezeichnet wird - und Joseph gelingt es schließlich, Aseneths "Gürtel zu lösen".

    2 1 ,20

    aM' E"{en - 1tpwtOtOKOU>] Vgl. Burchard; E"{en hinaus (denn E"{en auch nicht in Paral­ lele 4, 1 1 ). - Zudem gehört der Satz in einfache Anführungsstriche, da Aseneth, wie auch schon im letzten Vers, ihre eigene hochmütige Rede aus 4,1 1 zitiert. Daß das Re­ denzitat aus V. 19 in V. 20 fortgesetzt wird, sieht man erstens an der Einleitung aA.A.', die sich auf die Verneinung in V. 1 9 bezieht, zweitens an der Fortsetzung E� in V. 21 (Aseneth hat Dreistes geredet, wie in V. 19 und 20 zitiert, bis (E�) Joseph kam), und drittens an dem Einschub inquam in der Überlieferung von 436, der diesen Vers offen­ bar auch als Redenzitat gelesen hat. Viertens hat auch Brooks bei der Ausgabe von Syr diesen Teil in Anführungsstriche gesetzt. Fünftens ist Aseneth zu dem Zeitpunkt ihres Hymnus bereits Braut des Königssohns, das Futur ecro)lm macht also nur Sinn als Zitat ihres früheren Wunsches. Ihren gegenwärtigen Stand rekapituliert sie erst im letzten Vers (E"{EVO)lTjV amoöpa] n'UKvai (nur a) ist vermutlich Kontamination von Me (Anhängen eines in Me vorgefundenen Synonyms mit Kai, vgl. II. 1 .3. l ) und muß gestrichen werden, denn öacru hinein.

    24, 1 0

    Kat - po"U] Statt au'tov, was nur a (d) überliefern, besser au'tq> mit E F hinein, zumal E1tatVEO> in der hier gut passenden Bedeutung ,jmdm. beistimmen / Beifall geben" mit Akkusativ der Sache und Dativ der Person steht. 1 59 Ka� dpllK� 'tEKVOV] 'tEKVOV hinaus, nur a d. Der Zusatz soll betonen, daß der Pharao Joseph als seinen Sohn ansieht - unter anderem darauf ist der Pharaosohn nei­ disch. Vgl. auch II.2.2. AOt1tOV - 1tOAEpOV] Statt AOt1tOV (nur a d; A. vom Ahn ad auch in 28, 1 1 sekundär einge­ setzt) besser Kat (F, "nun" Arm, ergo 436). - Wie Burchards Vorschlag, A. hat; Syr hat zudem vorne wie FW 1:OU uiou . nicht. Damit ist Arm der einzige Zeuge, der zweimal "Sohn des Pharaos" liest. 436 hat wie Arm offen­ bar eine Präposition, dies könnte eine Sonderlesart des gemeinsamen Ahns beider Zeu­ gen sein. Da 436 aber auch wie E G Ll a d das Personalpronomen überliefert, soll die­ ses im Dativ (au1:i!» in den Text. 24, 12

    Kai - apaoo] 6 uio� apaoo nur a, hinaus (daß es sich hier um einen sekundären Zusatz handelt, merkt man auch an dem für JosAs ungewöhnlichen Artikel 'tOU vor . in AP).

    24, 14

    oton - '!rom;] 6 1tanlP �ou Zusatz a d, hinaus; der dem Pharaosohn in den Mund gelegte Zusatz soll betonen, daß der Pharao eigentlich sein Vater und nicht Josephs ist. Vgl. auch 11.2.2.

    24, 1 5

    EOroKE] OEOroKE E G hinein, paßt zu Perfekt aKTjKoa�Ev.

    24, 1 6

    Kai < A.aAiJao�Ev> - iJ�wv] Statt Konjektur besser den adhortativen Konjunktiv Aorist AaA.iJaro�Ev (FW AP, Sing. G Q, Adhortativ auch 436 loquamur) hinein. Die Vorlage von Arm ist unentscheidbar.

    24, 1 9

    Kai au < AaßE:>] Besser A.6,ßE mit allen griechischen Handschriften hinein (vgl. 1 ,9; 24,1 0). 1tEVnlKOV1:a - t1t1tO�] Statt ä.vopa� 1:. E' t1t1tO� besser ä.yop� i1t1tEi� 1:. (i1t1tEt� E FW 436 L l ), denn in 25,4 und 26,7 (fehlt 1:.) ebenso.

    Kai - ,,�wv] Wie Burchards Überlegung in JSHRZ zur Stelle, EVEopa� (436 E F L l , vgl. Syr beim nächsten Lemma "ex insidiis") statt XEtp� (Arm W G M a d ) hinein. X. kann parallel zur weiter unten im Vers stehenden Wendung Kai E�1t. Ei� 1:a� X. aou gebildet worden sein. EVEopa� ist die lectio difficilior. 24,20

    - apxa�] Nur a, hinaus. Syr bezeugt an der nächsten Stelle die Zweiteiligkeit, nicht wie a hier die Vierteiligkeit der Truppen. Auch M hat den Satz nicht. Kai - ä.VOpE�] Die Vierteiligkeit der Truppen (am Anfang und am Ende des Winter­ bachtals jeweils hier und dort des Wegs 500 Männer, ergibt zweitausend Männer ins­ gesamt, vgl. 24, 1 9 Ende) ist im Kontext logisch und wird bezeugt durch a und Arm (bei Arm irrtümlich falsche Männerzahl in Burchards Apparat, Arm liest in Wirklich­ keit korrekt 500), wobei in a die Doppelung EKEtßEV 1:OU XEt�appou � 1tpO� 1:0 �EPO� 1:0 E�1tpoaßEv auffällt - ein einziges Ortsadverb (entweder EKEißEV oder E�1tpoaßEv) hätte ausgereicht, schließlich heißt es bei Arm auch nur "vorne". Bei der anderen Seite des Winterbachtals steht ebenfalls nur ein einziges Ortsadverb (EV1:EUßEV a, Arm "hin­ ten"). In M fällt genau die gleiche Doppelung der Ortsadverbien auf (M liest in diesem Lemma: Kat EKaßTjaaV EKEtßEV 1:OU XEt�appou E�1tpoaßEV 1tEV1:aKOmOt avopE� EVßEV KaKEtßEv). Vielleicht hat a diese unnötige Doppelung auch bemerkt und deswe­ gen � 1tpO� 1:0 �EPO� dazwischengefiigt. Diese Doppelung könnte dadurch entstanden sein, daß vor E�1tpoaßEv, das F M a d lesen, ursprünglich ein Kai gestanden hat, das weggefallen ist oder zu 1:0 wurde. Bei F (1tEpaV 1:OU XEt�appou (+ ?) E�1tpoaßEv) ist unlesbar, ob zwischen X. (Zeilenende und zerstörter Handschriftenrand) und E. etwas gestanden hat und wenn ja, was. Würde

    136

    IL2 Revision

    man Kui vor ep1tpocrSEv setzen, so würden auch F und M vier Abteilungen der Trup­ pen belegen. Unsicher ist, ob mit FW 1tEPUV in den Text gehört oder mit M a eKEiSEv. Da jedoch eKEiSEv bereits in der Wendung evSEv KUKEiSEV enthalten ist und FW bessere Zeugen als M a sind, soll 1tEpuV genommen werden. - Vermutlich stand im ursprüngli­ chen Text kein ava, da nur von a belegt; vielleicht ist auch wegen des Fehlens von ava die Stelle so undeutlich überliefert und a hat zur Klärung ava sekundär eingefügt. evSEv KUKEteEV belegen außer obigen Handschriften noch Syr 436 (citra et ultra 436) G L I , die eine Zweiteiligkeit der Truppen überliefern (zweimal 500, jedoch sind zwei­ tausend Männer unterwegs). Bei der Rekonstruktion des Satzes soll das, was a hinzugefügt hat, weggelassen werden und vornehmlich Arm und FW gefolgt werden. Es ergibt sich folgender Satz, der die Aufstellung der vier Gruppen von jeweils 500 Männern beschreibt: Kui eKa8tcruv ep1tpocrSEv 'tou XEtpappou ev8Ev KUKEteEv 'ri)t mit F G B APQ hinein statt 'to 7t. (nur E W D). Vgl. auch 9,4; 1 0, 1 6; 2 1 ,2. 'tip] Statt 'tip (FW LI M a) besser 7tpO� 'tov, da mit E G (Syr) (332) 436 (ad Ioseph 436) d (nur 7tpO� d) besser belegt. ön - EJlOU] Statt ön (FW d) besser öton (E G M a) in den Text. Vgl. auch 26,2 öton].

    26,5

    Kat E�atV1l� E�E7ti]ÖTjcrav] E�atV1l� nur a BD, hinaus. Zusatz von a d zur Spannungs­ steigerung. Kat - l\.crEvi::8 ] Statt JlE'ta 'twv uvöpwv, was griechisch nur a (d) überliefern, besser die klassische Variante mit Dativ ohne Präposition in den Text ('tOt� uvöpucrt E FW M), so auch z.B. 2Mc 1 5,26 LXX. Syr 332 436 haben zwar die Präposition "mit", jedoch kann dies auch idiomatisch bedingt sein. G überliefert nur Ot avöpE�. - 7tOA.EJlOV haben nur 436 a d, unsicher.

    26,6

    Kat - 7tpoi]'tTj�] Satz nur a BD (nicht M), hinaus. Slaw ist kontaminiert (vgl. IL 1 .3 .3). Laut Burchard wird dieser Satz "gebraucht, weil Levi im nächsten seinen Brüdern die Gefahr mitteilt, in der Aseneth sich befindet, ohne sie sehen zu können; daher in VorlT."1 67 Jedoch ist der Leser bereits an mehreren Stellen zuvor im Text auf die pro­ phetischen Fähigkeiten Levis hingewiesen worden (22, 1 3 iiv uviJp cruvtO>V Kat 7tpoi]'tTj�; 23,8 iiv AE'Ut� uviJp 7tpoi]'tTj�), wobei auch Beispiele seiner Hellsehkunst aufgezählt werden (er sieht himmlische Schriften, Unaussprechliches, Aseneths Ruhe­ ort, in die Herzen der Menschen) und seine besondere Gottesbeziehung durch sein und Simeons strahlendes Schwert demonstriert wird (23 , 1 5). Der Leser kennt also Levi als Prophet-Mann bereits und ist daher nicht erstaunt, daß er auch Aseneths Gefahr wahr­ nimmt. Der Zusatz von a d ist demnach überflüssig.

    167 BURCHARD, 1 999, 20, Anm. 9 1 .

    140

    II.2 Revision An obigen Stellen, an denen Levi im Text eingeführt wird (22, 13; 23,8), heißt es, daß Levi ein Prophet-Mann war (l1v, siehe oben). Im Zusatz von a d hingegen steht lediglich ein Vergleich, daß Levi � 1tpO(I)'il'tT!�, also wie ein Prophet, handelt, was im Unklaren läßt, ob er tatsächlich ein Prophet ist - an dieser veränderten Titulierung Le­ vis erkennt man bereits die Handschrift des Ahns von a d, der auch in 22, 1 3 � zusätz­ lich eingefügt hat (vgl. 22, 1 3 Ött llv - umou]). In 23,8 scheint es Ahn ad vergessen zu haben, � einzufügen; an dieser fehlenden Stringenz im Text erkennt man, daß a d sekundäre Überlieferungen sind. Auch Burchard sieht die Schwierigkeit, die sich aus dem eingefügten � ergibt, und deutet es als ein �, das nicht vergleicht, sondern "identifIziert". 168 Als Beispiele aus dem Text führt er 1 5 , 1 0 und 1 8,9 an, wobei in 1 8,9 jedoch eindeutig Vergleiche für Aseneths Schönheit aufgezählt werden (Aseneths Au­ gen werden nicht mit dem Morgenstern etc. identifIziert, sondern verglichen). In 15,10 ist � eher modal gebraucht: nach Art und Weise einer guten Braut soll Aseneth sich schmücken. In 26,6 kann man ro� zwar auch modal auffassen, muß Levi jedoch nicht unbedingt als Prophet identifIzieren. Wenn der Autor eine IdentifIkation hätte erreichen wollen, dann hätte er 't 1tVEU)lUtt 'tou 1tpo a d) nach vorne zu Levi (6 'Uio� Aiu�) und läßt die Nennung des Namens Levi im Folgesatz aus, woran auch die sekundäre Umarbeitung der Stelle deutlich wird, da alle anderen Handschriften diese Wörter lesen. Vgl. 11. 1 .4.2.a.

    26,8

    KUt - uu'tfi�] ÖA.OV 'to uu'tfi� hinaus, vgl. Burchard und 11. 1 .3.3 sowie 11.2.2.

    27,1

    )lEYU - ] Keine Klammern um 1tpmUVtKoV, da durch E G bezeugt, wenn auch mit kleinen Schreibfehlern. V gl. Burchard.

    27,5

    KUt - A.ieo'U�] BEVtU)ltV nur A BD, hinaus. Wer wirft, ist - trotz Subjektswechsel - aus dem Kontext klar. Ahn ad wollte den Subjektswechsel durch den Zusatz aber ganz deutlich machen. Slaw ist kontaminiert, vgl. 11. 1 .3.3.

    27,6

    KU'tEOioo1;uv - AcrEVE9] 'tfi AcrEVE9 nur a, hinaus. KUt - &VOpE�] &vopu� nach otcrxtA.io'U� hinein, denn 332 436 E G Ngr M bezeugen dies, E M FW BD haben zudem im vorangehenden Lemma dieses Wort. - Außerdem belegen ro� vor otcrXtA.io'U� 332 436 G Ngr Slaw, hinein.

    27,9

    KUt - AcrEvE9] E1tt AcrEVE9 nur a (nicht M), hinaus. Ecr1tU 1tAllcrlOV aou nur a d, hinaus, zur Diskussion vgl. 28, 1 0.

    't - au'toov] Statt tiJv üßptv besser hinein EKOtKllcrlV rii]; 1 2, 1 5 n - 7tOAE)lOV>]. Bei folgenden nicht ausgewiesenen Stellen kann Burchards Anmerkungen nicht zugestimmt werden bzw. erfolgt eine Präzisierung im Kommentarteil: 2,12 tij] Stellung und amoii (in Klammem, da nur von Arm L I bezeugt) unsicher.

    1 1,18

    Kat 't0 amoii ] Unsicher, da nur von Syr und G belegt, die sich auch noch etwas voneinander unterscheiden.

    12, 1

    Kat swonotlJcrac;] Keine zwei Partizipialwendungen herstellen, da swoyov&v nur c a.

    12,5

    Kayo> Ä.crEveS] Kat (bzw. verkürzt) nur Arm c PQ, dünn bezeugt. imapxw] Nur G, unsicher. Arm 435& haben Form von "sein", aber in verschiedener Stellung. Syr 436 L I c a, die den umliegenden Text haben, überliefern kein Verb. Beide gegensätzlichen Satzteile ("einst"... - "nun"...) wären ohne imapxw parallel el­ liptisch aufgebaut. Zudem hat Arm im vorherigen Satzteil schon "war" ergänzt, daher Verb hinaus?

    1 2,1 1

    aAAu cri>] Unsicher, da nur 435& (436 hat nichts) a (d). Könnte auch ein unabhängig voneinander erfolgter Zusatz von 435& einerseits und Ahn ad andererseits sein, da vom Kontext her naheliegend.

    148

    II.2 Revision

    KUPU; puoai jlE] Wenn u'A'Au oU tatsächlich beim vorigen Lemma in den Text gehört, was unsicher ist, dann muß man hier auch der Wortstellung von 435& a d folgen und den Text so belassen.

    ap1tacrn - Kat] Vergleich mit AeffiV drinlassen, da L2 F ihn überliefern und da d im­ merhin auch einen Vergleich bietet (Schreibfehler oder Abwandlung mit 'AUKO�;).

    12,13

    Kat - jlOt] Text so lassen, Stellung von jlot höchstens unsicher.

    1 2, 1 5

    't� - KUpU;] taoTljla jlo'U] 'ttapav drinlassen, da KtOaptv nur 435& c a. Jedoch wechselt die Bezeichnung der Kopfbedeckung bei den Handschriften, also unsicher.

    'Aieot� - 1tOpq),\)POt�] 1totKiAot� Kat mit Arm (Arm hat "strahlend" und die Attribute in anderer Reihenfolge als a d) a d dünn bezeugt, 1totKiAot� steht aber auch in 2,2 (kann deswegen jedoch auch nachgetragen sein). Unsicher.

    Kat 'tU lJt'tia] Sehr unsicher, ob in den Text gehörig, da nur a d und andere Vokabel als in der Parallelstelle 1 0, 1 3 (in 1 0, 1 3 lJt'tto'ta, in 1 3,8 hat D an 1 0, 1 3 angeglichen). Syr hat andere Konstruktion, könnte ebenfalls ein Zusatz sein, der unabhängig von a d in Anlehnung an 1 0, 1 3 entstanden ist. Die den umliegenden Text überliefernden Hand­ schriften Arm 436 F c haben die Wendung nicht. lljlTlV vfJO'tTj� Kai] Unsicher, da Kat nur A und vfJO'tTj� nur G A. �TlPOV / �TlPu, was (436) F c haben, könnte auch aus dem übernächsten Satz stammen.

    [ 1 3 , 1 0]

    Satz zu Recht ausgeschieden, da nur a und Kontamination durch c, vgl. Burchard und 11. 1 .3. 1 .

    13,13

    ö'tt - EO'ttV] KUPU; nicht hinein, da nur a d.

    14,1 14,3

    14,4

    11 U8'Aia] Nur 436 A, äußerst unsicher (zum Vokabular von a vgl. 11. 1 .2.7). En1lKO'UOE] Form so lassen, da E G Ngr Q d Aorist überliefern. Das Präfix haben L2 G Ngr c a (d). Inhaltlich paßt das Kompositum besser als das Simplex.

    1tpO� au'tlJv] Unsicher, da nur a d. - E hat den umliegenden Text verändert und ge­ kürzt, 1t. a. könnte eine Zusammfassung der weggelassenen Passage und unabhängig entstanden sein. Wie die übrigen Zeugen hat auch Ngr 1t. a. nicht.

    Kat Et1tEV] au'tfl gehört nicht in den Text, da nur von (G) c a überliefert. G e a haben Kat EKaAEOEv au'tlJv nicht und daher hier das Personalpronomen nachgetragen.

    II.2. 1 Revidierte und fragliche TextsteIlen

    149

    14,5

    1t� äpa] äpa nur von 436 (ergo) e a bezeugt, unsicher, zumal Arm 435& E FW Ngr d dies nicht lesen.

    14, 1 0

    E1tt 'tOUC; - ] Die Lesart von e a ist kontaminiert und gehört nicht in den Text (vgl. auch Burchard). - ist mit Arm 435& dünn belegt. Kat - au'tfjc;] E'tpOJ.l�E lassen, denn Singular ist griechisch am besten bezeugt (G P; griechisch Plural nur A). Die Übersetzungen sind in diesem Fall nicht ausschlagge­ bend, weil grammatische Besonderheiten des Griechischen berücksichtigt werden müs­ sen, die z.B. das Lateinische nicht in dieser Weise kennt: Zum einen kann man nämlich das Neutrum Plural-Satzglied 1t(xv'ta 'ta J.lEAT] au'tfjc; als Subjekt lesen (so von Burchard in JSHRZ übersetzt), zu dem im Griechischen in der Regel (und in JosAs auch an ande­ ren Stellen belegt, z.B. 2, 5 1\v [ ... ] 1t(xv'ta 'ta uyaSa) ein Prädikat im Singular gehört. 175 Zum anderen kann man 1t. 't. J.l. a. als Objekt (Aeeusativus respeetus bei intransitivem Verb) zu E'tpOJ.la�E verstehen, Subjekt wäre dann Aseneth, es wäre dann innerhalb des Satzes kein Subjektwechsel nötig. In beiden Fällen ist Singular E'tpoJ.la�E vor=iehen.

    14,14

    Atvfiv - äStK'tOV] KatViJV unsicher, da nur von Me d belegt, - in 14, 1 2 ist es zwar erwähnt, in 14,14 danach jedoch nicht mehr (nur von d im übernächsten Lemma in Burchards Textausgabe). tTjv - ot1tAfiv] AaJ.l1tpaV nicht in den Text, da nur a d (vgl. auch a d in 14,12 tTjv KatViJV] ). E1tt - au'tfjc;] Wie Burchards Anmerkung: vielleicht ist der Text um das von Arm L i zusätzlich bezeugte Stück länger. Unsicher.

    1 5,2

    uKTJKoa] Vgl. Burchard. 1 . Person im Text lassen, da mit Arm L2 FW G e besser be­ zeugt als die 3. Person mit Li Ngr a d. Ngr kann an dieser Stelle durch a kontaminiert sein (vgl. 11. 1 .3.4). L i hat unabhängig von Ahn ad ebenfalls in die 3. Person gewech­ selt, vermutlich weil dies biblischer Rede entspricht. f muß aber die 1 . Person überlie­ fert haben, weil FW G dies bezeugen. E hat weiter unten andere Terminologie.

    1 5,3

    Kat] Dünn bezeugt mit FW e a, zumal G Li als weitere Vertreter der Familiefdieses Wörtchen nicht haben (Lücke Ngr). Unsicher.

    1 5,7

    1tE1tOtSO'tEC; - SE LI W) ähnlich: "Lächeln" haben Arm LI a, "Iachen" L2 FW HK ridere (L2) bedeutet eher "lachen", subridere (LI) hingegen "lächeln" - daß L2 zwischen diesen beiden Vokabeln diffe­ renziert, zeigt 12,8 (> L I), wo L2 subridere hat, dort wurde zu Recht JI. konjiziert (Vater lächelt über Kind). Das Motiv begegnet auch in 1 5,8, wo Aseneths himmlisches Pendant Metanoia als "lachend" (YEA.OOa) beschrieben wird (L2 G L I , > Rest). Die Vorlage von Syr ist in 1 2,8 ( 1 5,8 > Syr) und 1 6, 1 2 . 1 4 unentscheidbar. Textkritisch gesehen, ist y. in Kapitel 1 6 besser bezeugt. y. ist vielleicht die leetio diffieilior, da im AT das Motiv des Lachens selten begegnet (vgl. höchstens Saras Lachen in Gen 1 8, 1 2; 2 1 ,6, vgl. auch Abraham in Gen 17,17 oder noch Hi 8,2 1 ; Ps 1 25,2 LXX YEA.äv) und in zwischentestamentlichen Texten mehr das Lächeln als das Lachen als weise galt (vgl. Sir 2 1 ,20 LXX). Ein Himmelswesen verband man eher mit Lächeln als mit Lachen. 176 Vor diesem Hintergrund könnte man sich vorsteHen, daß ursprünglich zur Beschrei­ bung des Engelfiirsten, also Josephs himmlischem Pendant, eYEAaOEV im Text stand, wie es noch L2 FW HK bezeugen, daß aber einzelne Abschreiber dies als anstößig empfunden und in €JIEloiaaEv geglättet haben. Denn auffällig ist, daß Arm anders liest als sein Verwandter L2 und LI anders als FW. Der Ahn von 435& hat in 16,12 noch mirans hinzugesetzt, was verdeutlichen soll, daß mit risit kein Verlachen, sondern ein bewunderndes Lachen des Engelfiirsten gemeint ist. Daß a den Text verändert hat, ist durchaus möglich. €JIElOLaOEV ist in 16, 1 2 und 16,14 also höchst unsicher; weil es aber inhaltlich besser in den Text zu passen scheint, soll es belassen werden. .

    16,13

    Kai €1tEaElaE - KE$aA.lJV au'tTjc;] Nur von e a bezeugt. Arm hat "und mit der Hand stützte er sich auf ihren Kopf', überliefert also tii oEl;l� nicht und ein anderes Prädikat. Es ist fraglich, ob Arm die Lesart von e a unterstützt; vielleicht sind beide Lesarten

    176 Vgl. BAUER, 1 988, 1 01 2.

    II.2.)

    Revidierte und fragliche TextsteIlen

    151

    auch unabhängig voneinander entstandene Zusätze und gehören nicht in den Text. Der Satz paßt auch inhaltlich nicht richtig in den Kontext - warum sollte der EngelfUrst Aseneths Kopf mit seiner Hand schütteln? Darauf wird im weiteren Verlauf des Textes nicht Bezug genommen. Aseneth fUrchtet sich vielmehr vor der Hand des EngelfUrsten, weil diese Funken sprüht. Vielleicht hat c (Kontamination zu a möglich, nicht beweis­ bar, da d fehlt) auch diesen Satz sekundär dazugesetzt, um noch einen weiteren Grund für die Furcht Aseneths zu nennen. - Die Geste des Handauflegens ist überdies eine Segnungsgeste; dem entspricht, daß der Engelfürst Aseneth in 16,14 selig preist. Kopf­ schütteln bei einer Segnungsgeste ist ungewöhnlich. Sehr unsichere Stelle. 16,14

    Ö äv9pOO1to� Kai ] pEtÖiacr unsicher, vgl. 1 6, 12.

    Kai - in"icr'tov) 1tUV'tE� vor oi vioi nur c a, wobei c den Text vorher kürzt. Syr Arm 436, die den umliegenden Text überliefern, haben dieses Wort nicht, daher unsicher. Da es aber parallel zu den zwei vorherigen Gliedern der Aufzählung steht, soll es im Text belassen werden (Trikolon, vgl. dazu 1 ,6); vielleicht ist es aber auch der Paralle­ lität wegen von c a nachgetragen worden. Daß 1tUV'tE� in dieser Aufzählung auch gekürzt wurde, zeigt z.B. das viertvorhergehende Lemma 1tUV'tE�) in Burchards Text­ ausgabe. 1tfu; ö� nicht haben und an dieser Stelle 0 ä. lesen. Da 0 ä. jedoch nach BD) naav (> Syr F) ES Atem ( Syr) 1tOAU'tEAEi�. Vielleicht sind bei diesen Handschriften im Überlieferungsprozeß ev8Ev Kai EKEieEV vor to'Ü Ai80u weggefallen (bzw. bei M? a durch KUKAQ) ersetzt worden, beide Zeugen tendieren dazu, den Text partiell umzugestalten) und I oder ava. vor ES ist weggefallen (vgl. diese Wörter in 24,20). Da jedoch durch Arm L2 zu gering bezeugt, soll der Text so belassen werden. Inhaltlich wäre es aber sinntragender, wenn Aseneth ihren Kopf mit zwölf anstatt mit sechs Steinen umkränzte, denn damit würde sie symbolisch ausdrücken, daß sie nun seit ihrer Bekehrung zum Volk Israel gehört - die zwölf Steine stünden für die zwölf Stämme Israels, die Söhne Jakobs (vgl. Gen 35,22ff.;49; Dtn 33). Wenn man Manasse und Ephraim zu den zwölf Stämmen rechnet (ursprünglich gehörten Levi und Joseph dazu), wäre dies gewissermaßen eine zeitliche Vorausdeutung auf das Haus Josephs, vgl. Gen 48, denn Manasse und Ephraim müssen erst noch geboren werden. Die Zwölfzahl wäre also für die die Geschichte lesenden Juden von wichtigem symbo­ lischen und bekenntnishaften Gehalt. Außerdem wäre die Symbolisierung der zwölf Stämme Israels im Schmuck Aseneths das Pendant zu Aseneths Schmuck vor ihrer Be­ kehrung, der mit den eingravierten Namen und Gesichtern der ägyptischen Götter ver­ ziert war (vgI. 3,6). Auch Joseph trägt bei seinem ersten Besuch auf dem Kopf einen Goldkranz mit zwölf kostbaren Steinen und zwölf Strahlen (vgI. 5,5). - Andererseits könnte man auch die sechs Steine zu dem großen Hyazinthstein dazuzählen und hätte insgesamt sieben Steine. Auch die Siebenzahl spielt, wie überhaupt in der Antike, im Alten Testament eine besondere Rolle, sie steht beispielsweise rur die Wochentage, de­ ren siebter im israelitischen Sabbat geheiligt wurde (vielleicht symbolisiert durch den großen Hyazinthstein?). ,

    -

    18,7

    ön - crou] ön rezitativum unsicher. W, der hier als einziger ön liest, hat indirekte Rede (vgl. a{J't'i�). Ötl W bzw. oton F G könnten vom vorhergehenden Lemma in Burchards Textausgabe stammen (olon d1tEV aVtii), das Familief (FW G 67 1) nicht hat. Auch Syr hat indirekte Rede und bezeugt somit kein ön rezitativum. Zweimal ön (also im vorigen und in diesem Lemma) hat nur Arm Ötl rezitativum auch in 27, 1 0 fraglich. .

    Kai Et1tEV] 436 G ergänzen EV eau'tfj, ursprünglich? Allerdings haben Syr Arm 435& FW M AP, die die Stelle auch überliefern, diese Wendung nicht. oipot - crup1tE1ttOOKEV] OiPOl 'tfj ta1tElvTI nur von 435& (heu, michi misere) a bezeugt, unsicher. Arm 436 G M, die den Kontext überliefern, lesen oi. 'tfj t. nicht. a setzt zu­ dem gerne die Ausdrücke des Selbstrnitleids ein (z.B. noch " ä8Ata, " taA.ai1toopo�, vgl. II. 1 .2.7). Da jedoch in diesem Fall die Stelle wörtlich bei 435& und a überein-

    1 54

    IL2 Revision

    stimmt, könnte sie eventuell ursprünglich sein (aber unsicher) und soll daher im Text belassen werden. Zudem ist nur von Arm 445 belegt, wobei Arm ol. 'tfl t. davor nicht hat, dieses Wort könnte also bei Arm auch aus einem ött rezitativum entstanden sein. 445 ist eine L2-Handschrift, die oft recht frei mit dem Text umgeht. Andererseits hat a einen Genitivus absolutus, der auch kausal aufgelöst werden kann. Daher im Text lassen, jedoch unsicher. 1 8,8

    E�EveyKE - 1tT\ri'\C;] Stellung von Ka8apov unsicher, da es G M a d hinter 1tT\Yl1C; setzen (Hyperbaton); ähnlich 436 und 67 1 in der Parallelstelle 1 8,9, was eigentlich in 1 8,8 gehört, da in 1 8,8 L2 puram nicht hat und da 67 1 e�EvE'YKE - 1t'T\ri'\c; in 1 8,8 nicht hat bzw. den Text zusammenfaßt. Nur Syr Arm FW haben Ka8apov nach vlimp gestellt, was aber auch eine nachträgliche Korrektur sein könnte. Die lectio difficilior ist das Hyperbaton.

    1 8, 1 1

    ti - Jlou] nur von Arm L2 vertreten (auch M hat dieses Wort nicht), unsicher, doch in Parallelstelle 1 8,3 steht es, darum auch hier lassen.

    1 9, 1

    Kai - tama] EU nur von a bezeugt, da es jedoch auch in 1 8, 1 (dort G a) steht, wo es die Übersetzungen ebenfalls zum Teil nicht erwähnen, soll es auch in 19,1 belassen werden, freilich unsicher. 'icrtatat] Prädikat dünn belegt, unsicher. Satz vielleicht elliptisch?

    1 9,2

    eK tOÜ tl1tEPq)oU] Mit Arm W (hat zudem EK nicht) a dünn belegt (M hat Wendung auch nicht) und viel1eicht nachträglich parallel zu 4, 1 und 1 0,2 hinzugesetzt. Unsicher, ob in den Text gehörig. Kai - OiKtac;] 1tpolipoJlq> lassen, da außer von LI a auch noch von M belegt, auch in 1 9,4.

    1 9,3

    U1tEJlEtvaV E�O>] mit Syr ("foras remanserunt") (Arm) M a gut bezeugt, e�EKAEicr81]crav mit L2 E (FW) L I ist allerdings auch nicht schlecht belegt, vor allem da dieses Wort in 5,6 steht - natürlich könnte es in 1 9,3 auch eine nachträgliche An­ gleichung an 5,6 sein. Unsicher.

    1 9,5

    Kai EtnEV a'lnip] Text so lassen, keine zwei Personalpronomen, denn eines reicht, um zu verdeutlichen, wer spricht. E FW Syr L I Q haben außerdem gar kein Pers.pron. Zwei Pers.pron. sind von keinem Zeugen belegt. M liest Kat AE'YEt aUtO>. Kai - E1ttOV] EUAoyiac; nur Arm (Arm zum Teil) 436 F (W und Armadg 67 1 haben als Variation auch ein inhaltlich ähnliches Substantiv Gen. Sing. Fern. der a-Dekl. ge­ wählt). Hingegen haben Syr 435& E G AP das Adjektiv-Attribut EUAoYlJJlEVOV, was aber nicht paral1el zu iip'tOv sroi1c; gebildet ist und an den Paral1elstellen 8,5 und 1 5,5 (vgl. auch 1 6, 1 6) nicht als alleiniges Attribut erscheint. In 8,9 lautet die Formel am ähnlichsten zu 1 9,5, daher soll in Paral1elität dazu trotz der schlechteren Bezeugung EUAoyiac; auch in 1 9,5 stehenbleiben, freilich etwas unsicher. ev croi] lita. croü nicht hinein, da in der Parallele 1 5,7 EV croi steht. Zudem bezieht sich ev auf die Metapher der Zufluchtsstadt, in (ev) der viele Völker Schutz finden können.

    1 9, 1 1

    Kai - AcrEVE8] Kat1]] Mit Arm L2 LI dünn belegt, unsicher. Der Text von LI kann auch unab­ hängig von Arm L2 entstanden sein.

    2 1 ,7

    KaI. - UAATtAOUr;] Prädikat so lassen, denn von F A belegt, W belegt das Präfix (danach Schreibfehler). Syr (Arm) L2 LI Slaw ("convertit") könnten auch auf 1tEpllicn;pE'I'EV zurückzufiihren sein, da sie ein inhaltlich ähnliches Kompositum überliefern. Immerhin den Wortstamm bezeugen G PQ, wobei Simplex G nicht ursprünglich ist, da ansonsten nur Komposita überliefert sind. PQ E1t- / U1t- haben Bindefehler und sind ohnehin schlechtere Zeugen. Daher Prädikat 1tEpllicr'tPE'I'EV nicht unsicher. Kai. - autwv] Die Konjektur (nach llPEcrEV F; vgl. pressit 436, "nähern" Arm) ist, wie auch Burchard zu bedenken gibt, unsicher, denn der klassische Aorist des Verbs upapicrKro lautet llpapEv. �pcrEV ist die ionische bzw. epische Aorist­ Sonderform.

    21,12

    EYID - 1mEPTtOl 'tPIE'tEt�] 'tPIE'tet� mit FW G dünn bezeugt, unsicher. Vermutlich hat aber irgendein Attribut im Text gestanden, denn außer 436 BD überliefern alle Zeugen einen - wenn auch unterschiedlichen - Zusatz. Syr ("ut hinnulei cervorum") kommt inhaltlich FW G noch am nächsten.

    28,9

    'toi>� - amou�] nur von Arm 436 belegt, unsicher. Der Text wäre auch ohne diese Wörter verständlich.

    28, 1 0

    Mopm upiöv] Nur von Syr ("quaeso", upiöv nicht in Syr) und a überliefert, unsicher. Burchard verweist in JSHRZ zur Stelle auf die ähnliche Konstruktion in 15, 14; 24, 1 1 ; 28,4. - In 28, 1 0 könnte die Wendung von Syr und a unabhängig voneinander parallel zu diesen Stellen hinzugefiigt worden sein.

    29, 1

    Kat - au'tou] Unsicher, ob nicht U1tE1t't'UEV in den Text gehört, da dies von G 436 (expuebat) belegt ist und da FW ebenfalls das Präfix U1tO haben. Das Simplex überlie­ fern Syr Ngr a d, wobei Ngr nicht unbedingt ausschlaggebend ist, da Kontamination durch a möglich sein könnte (zumal G FW offenbar das Präfix U1tO haben, was also vermutlich schon Ahnfgelesen hat). olon - au'tou] Unsicher, ob nicht statt des Kompositums Ka'tEppEEV (a, Syr "defluebat") besser das Simplex eppuT] (d, Arm "strömte"; Simplex auch 436 G) in den Text gehört.

    29,5

    Kat EOT]crE - au'tou] Unsicher, ob es statt 'tEAapiöva (-pov W, 'tEAaPOVT] D) Ei� W a BD nicht besser 'tEAapiövl (F G) heißen sollte, zumal Arm (,,(mit einem) Tuch") und

    II.2.2 Vergleich revidierter Text - Vorläufiger Text

    161

    436 (jascia, Stelle lesbar, vgl. Edition von L2) auch den Instrumentalis ohne Präposi­ tion überliefern. 29,6

    Kat. riiv] Unsicher, ob statt 'tq> nicht besser Akkusativ 'tov mit G B A in den Text gehört, vgl. 22,5 in II.2. 1 . 1 . -

    11 .2 . 2

    Vergleich revidierter Text - Vorläufiger Text

    In diesem Kapitel soll ein erster Blick darauf geworfen werden, inwiefern die Revisio­ nen den Gesamteindruck, den Burchards Vorläufiger Text (VorlT) vermittelte, verän­ dert haben. Dabei sollen die beiden Texte bezüglich verschiedener Aspekte miteinander verglichen werden. - Insgesamt ist festzustellen, daß der revidierte Text etwas kürzer als VorlT ist, da in VorlT aufgenommene sekundäre Zusätze einiger Handschriften gestrichen wurden (z.B. 1 , 5 . 9) . An einigen Stellen wurden aber auch Lesarten neu in den revidierten Text aufgenommen (z.B. 2 ,2). Änderungen des Textinhalts sind zu­ meist an den Stellen feststellbar, an denen Streichungen oder Neueinfügungen vorge­ nommen wurden. Wo eine Lesart lediglich durch eine ähnliche, besser bezeugte For­ mulierung ersetzt (z.B. 2 ,6 . 1 2; 4,7 ; 6, 6 ; 1 0,4), die Flexion (z.B. 1 ,2 ; 8 ,3 ; 1 1 , l x.4) oder Wortstellung (z.B. 1 ,4; 1 0,9 ; 1 1 , l x) verändert wurde, dürfte sich der Inhalt des revi­ dierten Textes in der Regel kaum gegenüber VorlT verändert haben (vgL aber unten zu 4, 1 1 ) .

    Im folgenden sollen die wichtigsten Streichungen und Neueinfügungen untersucht werden. Zunächst werden exemplarisch einige Stellen aufgelistet, bei denen sich durch Streichen oder Neueinfügen vermutlich nichts am Gesamteindruck des Textes geändert hat: 1 . ) Es wurden verstärkende Adjektive und Adverbien wie beispielsweise 1ta�, 1t a:{)'"c6� eingesetzt worden war. Ob 1tu'tpo� überhaupt ursprünglich im Text stand, ist ohnehin unsicher (zur Problematik vgl. insgesamt 11 . 2 . 1 . 1 ) . Der in beiden Texten in 22 , 9 folgende Vergleich « Ku8ro� KPEIlU'tui 'tt� E1tt 'tov 'tpUXTlA.oV 'tOU 1tu'tpo� uu'tou ... »

    zeigt aber, daß auch im revidierten Text Aseneth ein inniges Verhältnis zu

    Jakob hat, das mit dem eines Kindes zu seinem Vater verglichen werden kann. Insge­ samt jedoch wird Jakob - Aseneths Schwiegervater -

    im

    revidierten Text nicht direkt

    als Vater Aseneths bezeichnet, und auch Aseneth wird nicht direkt "Tochter" Jakobs genannt, sondern korrekt Schwiegertochter (vUPT1 22 , 8 , auch VorlT). 2 .) Hinsichtlich des Gottesbilds könnte es scheinen, daß

    im

    revidierten Text Gott an

    vier Stellen als etwas mächtiger und menschenferner dargestellt wird als in VorlT - es zeigt sich aber bei Prüfung des jeweiligen Kontextes, daß sich das Gottesbild samttext kaum gegenüber VorlT geändert hat: So wird in 1 1 ,9 (1tUV'tOOUVUIlOV hinein statt Subjekt zu betont, die

    KPU'tatOV)

    im

    Ge­

    (1tuv'tu hinein als E�(t)oyoviJ8T1cruV) durch Einfügen von Formen von 1tii� Gottes Allmacht freilich auch im übrigen Text hervorgehoben wird (vgl. Z.B. 1 2 , 1 sowohl im und 1 2 ,2

    revidierten Text als auch in VorlT). Außerdem fallen in 1 2 , 8 und 1 3 , 1 zwei in VorlT aufgenommene Zusätze bei der Revision weg, die Gottes Menschenliebe hervorheben: In 1 2, 8 wird der ad-Zusatz ro� 1tu'ti)p tA.6't€KVO� gestrichen, der sich innerhalb Ase­ neths Gebet zu Gott befmdet und Gott mit einem kinderliebenden Vater vergleicht dieser Zusatz greift das Bild der davorstehenden Passage ( 1 2 , 8 Anfang) auf, in der Gott (in VorlT und im revidierten Text) mit einem Vater verglichen wird, der sein ängstli­ ches Kind auf den

    Arm

    nimmt; daß Gott also wie ein kinderliebender Vater handelt,

    geht auch aus dem Kontext hervor, insofern sagt der ad-Zusatz dem Leser nichts Neues, er faßt den vorherigen ausführlichen Vergleich nur noch einmal kurz zusam­ men. Ähnlich steht auch in dem in VorlT aufgenommenen und bei der Revision gestri­ chenen Zusatz von c A 'tov povov tAuv8p(t)1tov ( 1 3 , 1 ) , der innerhalb Aseneths Gebet Gott als "den alleinigen / einzigen Menschenfreund" bezeichnet, nicht viel Neues, denn vergleichbare Aussagen über Gott fmden sich Z.B. auch in 1 1 , 1 0 . 1 3 ; 1 2 , 1 3 - 1 5 . - In 1 8 , 9 kommt die Wendung 't uYU1tTl