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German Pages 568 Year 1824
J. L. Lagrange's mathematische
W e r k e. Deutsch
herausgegeben von
A. L.
Cr
eile.
D r i t t e r Die T h e o r i e der
B e r l i n ,
bei
B a n d . Gleichungen.
G.
1 8 2 4.
Reimer.
U eb e r
die
Auflösung der
numerischen Gleichungen yon b e l i e b i g e n Nebst
Graden.
Bemerkungen
über verschiedene, die Theorie der algebraischen Gleichungen betreifende Gegenstände; v o n
J. L.
Lagrange,
Mitgliede des Instituts der Künste und Wissenschaften, des LängenBüreau's und
des Senat-Conservateur, Grosskreuze der EhrenLegion lind Reichsgvafen.
Neue, vom
Verfasser durchgesehene vermehrte Auflage.
und
Ins D e u t s c h e ü b e r s e t z t u n d m i t A n m e r kungen
begleitet von
Dr. A. L.
Crelle,
Königl. Preuss. Geheimen Ober-Baurathe.
Berlin,
bei
G.
1 8 2 4.
Reimer.
Vorrede des Uebersetzers.
D ie Aufgabe, liebiger
algebraische Gleichungen
Ordnungen
allgemein
be-
aufzulösen, ist
eine der ältesten in der Analysis.
Daher sind
die Bemühungen um diese Aufgabe, deren Auflösung bis jetzt noch nicht vollständig gelang, zahlreich, und der Aufwand an Scharfsinn, den die vorzüglichsten Analysten derselben widmeten, ist gross.
Auch L a g r a n g e umfasste den
Gegenstand mit der ganzen Kraft seines Geistes, und, wie überall, verdankt Ihm die Mathematik auch hier wichtige Entdeckungen und
Fort-
schritte. Er eilte auch hier seiner Zeit vor; und obgleich seil seinen Arbeiten über die algebraischen Gleichungen zum Theil schon an fünfzig Jahre verflossen sind, ist seitdem wenig Neues hinzugekommen.
Der grosse
Denker hat das
VI
Vergnügen gehabt, dieses selbst noch -wahrzunehmen und in seinen letzten Jahren sagen zu können. Die gegenwärtige Schrift L a g r a n g e ' s enthält
das Wichtigste
und
B emerkenswertb.es te,
was seit mehr als zwei Jahrhunderten über die algebraischen
Gleichungen
gesagt
und gefun-
den worden, und das Vorzüglichste und Eindringendste davon ist unstreitig, was L a g r a n g e selbst angehört.
Kaum kam irgend Jemand der
noch nicht entdeckten allgemeinen und strengen Auflösung der Aufgabe näher, als unser Verfasser; und auch die ihm zugehörige Methode, die Wurzeln einer gegebenen Gleichung Näherungsweise, auf sicherm W e g e ,
durch Berechnung
der kleinsten, Differenz der W urzeln zu finden, ist unstreitig die einzige, bis jetzt bekannte, allgemein geltende, directe und zuverlässige Methode. L a g r a n g e hat also, auch diesen Theil der Mathematik so weit gebracht, als es bis jetzt menschliche Kräfte vermochten. Der Anordnung nach ist die gegenwärtige Schrift zwar kein systematisches Lehrbuch, sondern vielmehr nur
eine Sammlung
einzelner,
zum Theil nicht einmal mit einander in director Verbindung stehender, ungleichartiger
Ab-
handlungen; indessen umfasst sie das über ihren
VII
Gegenstand Vorhandene vollständig, und ist zugleich eine vollständige raisonnirende Geschichte desselben. Der Vortrag ist des Verfassers würdig, und zeugt überall von der bewundernswürdigen Klarheit seiner, den Gegenwand überschauenden E i n sicht und von der grossen Kraft seines tief eindringenden Urlheils. Besonders merkwürdig sind in diesem Betracht die Zusätze, und unter diesen der zehnte und dreizehnte. Umfasst gleich diese Schrift L a g r a n g e ' s nicht eine ganze Wissenschaft, wie die Theorie der Functionen und die analytische Mechanik, so ist dennoch auch sie ein schönes Muster mathematischer Untersuchungen.
Als ein solches
wird gewiss auch diese Arbeit des grossen Meislers J e d e m , dem Methode wichtig ist und der den Vorzug logischer Forschung vor blindem Suchen und
zufälligem Finden, würdigt, lieb
und werth seyn. Die Anmerkungen des Ueberselzers zu diesem Bande beschränken sich fast auf einige E r läuterungen und Erinnerungen.
Er hätte seine
Bemerkungen zu weit ausdehnen müssen, wenn er alles hätte beifügen wollen, was ihm nöthig schien. Er hat solches um so mehr unterlassen,
VIII
da er eine eigene systematische Theorie
der
Gleichungen abzufassen gedenkt. Der Text ist, wie in den beiden ersten Bänden, strenge wörtlich übersetzt worden; blos statt einiger unbequemer Buchstaben in den Formeln sind andere gesetzt; zur Erleichterung der Citate gehen jetzt die Paragraphen - Zahlen durch, und den Formeln sind ebenfalls Zahlen gegeben worden. B e r l i n im July 1823.
I n h a l t der Theorie der Gleichungen.
Seile
Einleitung
4
A b h a n d l u n g e n . E r s t e r A b s c h n i t t . Die ganzzahligen Theile der reellen Wurzeln einer beliebigen numerischen Gleichung zu finden
45
Z w e i t e r A b s c h n i t t . Die gleichen und die unmöglichen Wurzeln der Gleichungen zu finden D r i t t e r A b s c h n i t t . Neue Methode, die Werthe der Wurzeln numerischer Gleichungen Näherungsweise zu finden
57
. V i e r t e r A b s c h n i t t . Anwendung der obigen Verfahren auf einige Beispiele
75
Fünfter
bschnilt.
Von
49
den unmöglichen
Wurzeln E r s t e A b . t h e i l u n g . Ueber die Mittel, zu erkennen, ob eine Gleichung imaginaire Wurzeln hat
88
88
Zweite Abllieilung. Kennzeichen der Zahl der unmöglichen Wurzeln, in gewissen Fällen 90 D r i t t e A b t h e i l u n g . Anwendung der obigen Theorie auf die Gleichungen des zweiten, dritten und \icrleu Grades . . . . . . . 101
X Seite
V i e r t e A b t h e i l u n g . Ueber die Entwickelung der imagiuairen Wurzeln einer Gleichung . S e c h s t e r A b s c h n i t t . Ueber die Methode, die Zahlen-Wcrthe der Wurzeln gegebener Gleichungen durch continuirliche Brüche, näherungsweise zu linden Erste Abtheilung. Von den periodischen Kellenbrüclieu Z w e i t e A b t h e i l u n g . Einfache Methode, die Wurzeln einer Gleichung zweiter Ordnung durch Kettenbrüche auszudrücken . . . . Dritte Abtlieilung. Verallgemeinerung der Kettenbrüclie V i e r t e A b t h e i l u n g . Verschiedene Mittel, die Berechnung der Wurzeln der Gleichungen durch Ketlenbrüche, zu erleichtern . . . .
108
114 114
130 157
175
Z u s ä t z e . E r s t e r Z u s a t z . Ueber den Beweis des ersten Lehrsatzes 1.] 201 Z w e i t e r Z u s a t z . Ueber den Beweis des zweiten Lehrsatzes [$. 2.] 205 D r i t t e r Z u s a t z . Ueber die Gleichung zwischen den Differenzen der Wurzeln einer gegebenen Gleichung, zu zweien genommen 211 Vierter Zusatz. Ueber das Verfahren, eine Grösse zu finden, wolchc kleiner ist, als. die kleinste Differenz zwischen den Wurzeln einer gegebenen Gleichung 220 Fünfter Zusatz. Ueber die Newtonsche Nälierungs-Methode 238 S e c h s t e r Z u s a l z . Ueber das auf rücklaufende Reihen beruhende JNäherungs-Verfahren
. .
252
XI Seite
S i e b e n t e r Z u s a t z . (Jcber die Methode, Gleichungen aufzulösen, von F o n t a i n e . . . . 267 A c h t e r Z u s a t z . Ueber die Grenzen der Wurzeln der Gleichungen und die Kennzeichen der Realität der Wurzeln 286 N e u n t e r Z u s a t z . Ueber die Form der imaginairen Wurzeln
317
Z e h n t e r Z u s a t z . Ueber die Zerlegung von Polynomen beliebiger Ordnung in reelle Factoren 353 Eilfter Zusatz. Ueber die Näherungs - Ausdrücke für die Wurzeln der Gleichungen . . 388 Z w ö l f t e r Z u s a t z . Ueber die Verwandlung gegebener Gleichungen in solche, deren Glieder, bis auf das gegebene Glied, alle das nämliche Zeichen haben 431 D r e i z e h n t e r Z u s a t z . Ueber die algebraische Aullösung der Gleichungen 443 V i e r z e h n t e r Z u s a t z , welcher die allgemeine Aullösung der Gleichungen mit zwei Gliedern enthält .
495
Ver zeichni
ss
einiger bei der Uebersetzung fehler
des Originals,
bemerkten
welche in
nicht angezeigt
Druck
demselben
sind.
S. 22 Z. 10 v. u. steht y > o statt y > i . ' 2 4 — 7 v. u. steht dans statt dont. ' 4 5 — i a » . o steht 4.D 3 statt tfD*. i 1 •53 — l7 "V. o. steht statt + •56 —
9 V. u. steht
• 67 —
5 ü. 11. steht
statt B-
. —— statt
70 —
4 v. u. jie/si C^ statt Gr\
72 —
7 v.b.
+
2
£ "~
= ¿4. statt etc. == As. v. o. steht x o statt X = o. v. u. steht x statt X . v.u. steht, ....etc. +pm, statt.... etc. + p 77z = 0 . v. o. steht 1793 statt 1693.
— 127 —
6
—.135 —
4 v. u. steht a!1 statt
— 138 — — 140 — — 1,50 — — 161 — 162 — x64 — — j66 —
7 v. o. steht .... + dP'—4ct statt .... + dP'— 4e. 9 v. o. steht 0,1, 0,946 etc. statt 0,1, 0,0946 etc. 5 v.o. steht a, b, c etc. statt a, b, c, 9 v. u. steht celles-ci statt celle-ci. 12 zi. o. steht des racines de etc. statt des racines negatives de etc. 20 v. o. steht Fx x F'x — y statt Fx X F"x = y. 7 v. u. steht j = 2 . 5 l l statt y =
— 177 —
3
». steht — ^ j r - r
— jiyg — 13 d. u. steht — ag6 —
1 v.u. 11 12
statt
m + « "j/ —
statt
m + n ~Y— a. scheinen die Worte de la forme p+
— i87 — — 188 —
a!\
—1 wegfallen
v. 11. steht 14 statt 16. u - steht 16 statt 17.
zu müssen,
XV 192
Z.
14
v.
o.
steht
+ ayd....Xayd
statt
+aߧ.„.
X ayö, h'l~3C
204 — 1
217 QQi
— —
7 v.
12 3
v. v.
o.
steht
— y — "
o. steht o. steht
—
5
v.
o.
steht
1 v.u.
— y —
(2
n
cos w)n
cos
statt
«)".
W
\ c y
2,b2
\ c /
! —
220 —
6 v.
o.
steht
9
u.
steht
v.
228
2 v . zz.
/(»P« X (
7
steht
230 —
1 0 v.
u.
steht—
o.
steht
o.
, steht
236 —
6 7
v. v.
x n»)'/2«
n
statt
a ' +r V — J. f
et
F'
S j / \
8 ».
240 —
2 v.
steht
=
—
«.
a
. statt etsihl-
f
et
r +
—,-
V
F.
Mn—Nm
statt
M ~
M n —
sieAf b—£>', a; = y...., nur für diese Wer che von x, verschwinden.] Nun mögen p und q diejenigen Zalilen seyn, welche, statt x gesetzt, Resultate von entgegengesetzten Zeichen geben, so sind 2.
Cp — V-Xp — ß)(p~
/)••"
und
07 — «K ( 7 — y ) . . . . nothwendig Grössen von entgegengesetzten Zeichen. Sie müssen also nothwendig wenigstens zwei Factoren, z. B. p — ce- und q—«, von entgegengesetzten Zeichen haben. \_Denri hätten alle Factoren in den beiden Grössen die nämlichen Zeichen, so hätten auch die Grössen selbst einerlei Zeichen."] Mithin muss wenigstens eine Wurzel der Gleichung, z. B. a, zwischen p und q liegen, das heisst, kleiner seyn als die grösste der beiden Grössen p und q, und grösser als die kleinste. Dieserhalb ist auch die W u r zel nothwendig r e e l . [Denn eine imaginaire Grösse ist weder grösser noch kleiner, als eine reelle Grösse, weil sie eine Grösse ist, die nicht existirt.J
2. E r s t e r Z u s a t z . Sind also die beiden Zahlen p und q nur um eine Einheit, oder um weniger als eine Einheit von einander verschieden, so ist die kleinste von den beiden Zahlen, wenn sie eine ganze ist, oder, wenn sie keine ganze Zahl ist, die nächst kleinere diejenige ganze Zahl, welche einer dei* W u r zeln der Gleichungen am nächsten kommt [in so fem man
Erster
Abschnitt.
Wurzeln zu finden, man nemlich voraussetzt,
dass die Differenz
schen der Wurzel
und den Zahlen
positiv genommen
werden soll.
Sonst
die grössere Zahl
der ¡Wurzel
näher
zwi-
p und q nur kann
auch
kommen.]
Ist der Unterschied zwischen p und q grösser als die Einheit, so bezeichne man die ganzen Zahlen, welche zwischen p uild q fallen, durch n, n+ 1, ra + 2 etc. Substituirt man nun, der Reihe nach, statt der unbekannten Grösse, die Zahlen p, n, n + 1, 72 + 52 etc. so müssen nothwendig unter den Resultaten zwei auf einander folgende von entgegengesetzten Zeichen seyn. Da nun die Zahlen, welche diese Resultate geben, nur um eine Einheit von einander verschieden sind, so findet man-, wie oben,
den nächsten ganzzahligen
W e r t h einer der W u r z e l n der Gleichung. 3. Zweiter Zusatz.
Jede Gleichung, deren letz-
tes Glied negativ ist, hat, wenn man das erste positiv nimmt, noth wendig eine reelle positive W u r z e l , deren nächsten ganzzahligen W e r t h man finden kann, wenn man statt der unbekannten Grösse alle ganze Zahlen o, 1, 2, 3 . . . . setzt, so lange, bis man auf zwei Resultate von entgegengesetzten Zeichen kommt. Denn das erste Glied sey x m und das letzte — H (wo H eine positive Zahl ist), so erhält man, wenn man x =
o setzt, das negative Resultat — H;
gen, wenn man x 00 m .
00 setzt, das positive Resultat
Also giebt es zwischen p — o und q =
in welchem in.
hinge-
Zwischenraum
alle
ganzen [ a ]
00,
positiven
Erster
Abschnitt.
5-
Die ganzzahligen 7heile der Zahlen liegen, nothwendig eine reelle positive Wurzel (2). Hieraus folgt: I. dass jede Gleichung, deren Ordnungs - Zahl u n g e r a d e und deren letztes Glied n e g a t i v ist,nothwendig eine r e e l l e p o s i t i v e Wurzel haben muss. IL dass jede Gleichung, deren Ordnungs - Zahl u n g e r a d e und .deren letztes Glied positiv ist, nothwendig eine r e e l l e n e g a t i v e Wurzel haben muss. Denn setzt man — x statt + x, so wird das erste Glied der Gleichung negativ. Verändert man also die Zeichen aller Glieder, um das erste Glied wieder positiv zu machen, so wird das letzte Glied negativ. Also hat die Gleichung alsdann [zu Folge /.] eine reelle posiLive Wurzel; mithin hat die ursprüngliche Gleichung eine reelle negative Wurzel. III. dass jede Gleichung, deren Ordnungs - Zahl g e r a d e und deren letztes Glied n e g a t i v ist, nothwendig zwei r e e l l e Wurzeln haben muss, von welchen die eine p o s i t i v , die andere n e g a t i v ist. Denn erstlich hat sie eine reelle positive Wurzel [zu Folge des allgemeinen Satzes (3-) ], dann aber bleibt das erste Glied, wenn man — x statt + x setzt, positiv. Die verwandelte Gleichung hat also ebenfalls eine p o s i t i v e Wurzel, mithin hat die ursprüngliche Gleichung auch noch eine n e g a t i v e Wurzel. [Wenn also das erste Glied einer Gleichung immer positiv angenommen wird, so hat eine Gleichung, deren Ordnungs - Zahl ungerade ist, immer eine reelle Wurzel, und zwar eine positive Wurzel,
3.
Erster
1
9
Abschnitt.
Wurzeln zu finden. wenn ihr letztes Glied
negativ, und eine
W^urzel, nenn ihr letztes Eine Gleichung
Glied
positiv
ist.
deren Ordnungs - Zahl
ist, kann ohne alle reelle Wurzeln letzte Glied positiv ist. zwei reelle Wurzeln,
Glied
gerade
seyn, wenn das
Sie hat aber
eine positive
tive, wenn das letzte Noch
negative
nothwendig
und eine nega-r
negativ
ist.
bestimmter lässt sich dieser Satz so aus-
drücken : Wenn
der höchste
Exponent
ten Grösse einer beliebigen aber die unbekannte ganzen eine
Zahl
Grösse nothwendig
ist,
und
Gleichung,
der
der
reellen
die
darf,
haben.
der
Zeichen
Wrerth, Ist
Werth,
wenn die
mit der
Potenz
von
unbekannte
reellen Werth,
Gleichung
niedrigsten
che Zeichen
welcher
wenigstens einen reellen
Grösse entgegengesetzte negativen
in
vorkommen
so hat
und zwar einen positiven beiden Glieder
unbekann-
Grösse nur in Potenzen
positiven, Exponenten
ungerade
der
höchsten
unbekannten
haben, und
einen
wenn diese Glieder
glei-
der höchste
Exponent
eine gerade Zahl,
so kann die unbekannte
Grösse
ohne allen reellen
Werth
beiden
Glieder
seyn, im Fall die
mit den höchsten
nenten
der unbekannten
haben,
Haben
diese
so hat die unbekannte reelle Werthe, ven Werth,~\
und niedrigsten Grösse
Glieder Grösse
einen positiven
gleiche
ungleiche nothwendig und einen
ExpoZeichen Zeichen, zwei negati-
20
Erster
Abschnitt.
Die ganzzahligen
4-5.
Theile der
4A n m e r k u n g . Da man die negativen Wurzeln einer Gleichung immer in positive verwandeln kann, indem man nur das Zeichen der unbekannten Grosse ändern darf, so werden wir fortan der Kürze wegen nur die positiven Wurzeln in Betracht ziehen. Soll man also die Wurzel einer gegebenen Gleichung suchen, so sehe man zuerst nur auf die positiven W u r zeln. Verändert man hierauf die Zeichen aller Glieder mit ungeraden Exponenten, so erhält man eine Gleichung, von welcher wiederum nur die positiven Wurzeln gesucht werden dürfen. Die Wurzeln dieser zweiten Gleichung, negativ genommen, sind die negativen Wurzeln der gegebenen.
5. Zweiter
Lehrsatz.
W e n n m a n in e i n e b e l i e b i g e G l e i c h u n g mit einer oder mehreren reellen ungleichen W u r z e l n , der Reihe nach, statt der unbek a n n t e n G r ö s s e ztvei Z a h l e n s e t z t , d e r e n e i n e g r ö s s e r , die a n d e r e k l e i n e r ist, als eine der W u r z e l n , deren Unterschied aber z u g l e i c h k l e i n e r ist als d e r U n t e r s c h i e d zwis c h e n den nemlichen^ W u r z e l n und jeder a n d e r n r e e l l e n W u r z e l d e r G l e i c h u n g : so g e b e n die b e i d e n S u b s t i t u t i o n e n n o t h w e n d i g R e s u l t a t e von e n t g e g e n g e s e t z t e n Z e i c h e n . [•Beweis.]
Denn es sey a eine der reellen und
6.
Erster
Abschnitt.
2l
Wurzeln zu finden. ungleichen Wurzeln der Gleichung; ß, y, S.... mögen die übrigen reellen Wurzeln seyn; ferner sey q die kleinste der Differenzen zwischen a und den übrigen reellen Wurzeln: so ist klar, dass, wenn z. B. q < « und p — q < q ist, die Grössen p — « p> und q — « nothwendig entgegengesetzte Zeichen haben, \denn aus p > tc und q < a folgt p — a > o und q — a < o, so dass also die Grösse p — « po~ sitiv, die Grösse q —« negativ ist, ] desgleichen, dass die Grössen p—ß, p — y etc. die nämlichen Zeichen haben, wie die correspondirenden Grössen q — ß, q — y etc.; denn hätten z. B. p — ß und q—ß entgegengesetzte Zeichen, so müsste ß zwischen p und q liegen, welches nicht der Fall ist [weil et zwischen, p und q lag und der Unterschied zwischen p und q kleiner angenommen wurde, als der kleinste der Unterschiede zwischen den Wurzeln, also auch kleiner als der Unterschied zwischen et und ß]. Die beiden Producte (p —«) (p—ß) (p — y).... und C
z
=
F
= ;
2ß
Erster
Abschnitt.
8.
Die ganzzahligen Theile der ist, so erhält man, wenn man die vorstehende Gleichung (8.) durch u dividirt, 11. Y + Zu + Vu* .... + um~1 = o. Setzt man nun in diese Gleichung ( n . ) für x irgend eine Wurzel der Gleichung (5.), so sind die Wurzeln der neuen Gleichung (i 1.) die Differenzen der Wurzeln der gegebenen Gleichung (5.). [Denn die Wurzeln der Gleichung (11.) sind die verschiedenen Wer che, welche die Differenz u zwischen den Wurzeln der Gleichung (5.) z. B. x und x' haben kann,] Verbindet man also die Gleichungen (5. und n . ) durch Wegschaffung von x [welches sie beide enthalten], so erhält man eine Gleichung mit u allein, deren Wurzeln die Differenzen der Wurzeln der Gleichung (5.) sind. Diese Gleichung mit u ist also die gesuchte Gleichung der Wurzel Differenzen. Anstatt aber die Elimination, welche sehr mühsam seyn kann, wirklich auszuführen, darf man nur, wie folgt, verfahren. I. Wenn et, ß, y die Wurzeln der gegebenen Gleichung mit x (5.) sind, so sind die Wurzeln der Differenzen-Gleichung mit u : a — ß, a—^y.... ß—a, ß*~y.... y— et, y — ß.... etc. und dieZahl dieser letztern ist m(m•—-i). [Denn jede von den m Wurzeln cc, ß, y.... verbindet sich mit jeder von den übrigen m—\ Wurzeln.] Ferner folgt, dass je zwei von diesen Wurzeln einander gleich sind und entgegengesetzte Zeichen haben [z. B. unter den oben benannten, a — ß und ß—« u. s. TV.].
Erster
8.
Abschnitt.
29
Wurzeln zu finden. Die Gleichung in u kann also keine Potenzen von u mit ungeraden Exponenten enthalten [ w e i l nur PoSetzt tenzen von u2 , nicht von u vorkommen]. man also 12.
m(m—1)
, — = n und ur =
v, 7 2. so ist die Differenzen-Gleichung der gegebenen Gleichung (5.) nothwendig von der Form „ n n—1 , n—2 n—5 0.... 13. v — a v + bv —cv = o. 2 2 II. Da (« — ( « _ y ) .... (ß — y) .... die verschiedenen Werthe von v in der Gleichung (i3.) sind, so ist der Coefficient a die Summe aller dieser Werthe, der Coefficient b die Summe ihrer Producte zu Zweien etc. [wie bekannt und wie auch unmittelbar folgt, wenn man die Factoren eines Products wie (1.) wirklich multiplicirt.'] Nun ist leicht zu sehen, dass — 14. (« — ß)2 + (a — y)2.... + (ß — ry.... {m—1 ) ( a 2 + / ? 3 + y 2 . . . . ) —
so ist leicht zu sehen, dass
o, = (m—i)A2 — 1+27
eic.
in welchen jedes Glied gleich der Summe des vorhergehenden Gliedes der nämlichen und des darüber stehenden der vorhergehenden Reihe ist; so dass sich die Reihen leicht so weit fortsetzen lassen als man will.
\_In einer
dritte Differenz
Gleichung
dritten
immer 6, überhaupt
chung des mten Grades immer ohne Rücksicht
auf
der
ausser dem ersten,
Gleichung
renzen
der
mit
in einer
Gliedes,
und es folglich ankommt,
die Glei-
der
Glieder
weil die
niedrigem
Diffe-
Exponenten
als die Differenzen
von
ist
m(m—1)(m—2)....i,
die Coefficienten
Glieder
eher verschwinden, xm
Grades
des
nur auf die mte
ersten
Differenz
welche m.m-—• 1 , 7 7 z — 2 . . . . 1 zj£.]
D i e letzte der obigen vier Reihen ist, wie man sieht, diejenige der Resultate der Substitution der natürlichen Zahlen o, 1, 2, ¿ . . . . statt x in die gegebene Gleichung, und da die Glieder [senkrechten]-
der
siebenten
Columne, nemlich 6, 42, 64?
27
positiv sind, so sind es alle folgende Glieder ebenfalls [weil sie Summen
positiver
Grössen
sindj,
so dass die Reihe der Resultate, so weit fortgesetzt als man will, keinen Zeichenwechsel mehr hat. 14. Bemerkung.
Man halte schon früher bemerkt,
dass man näherungsweise
die W e r t h e aller reellen
Erster
Abschnitt.
45
Wurzeln zu finden. und ungleichen Wurzeln einer beliebigen Gleichung finden könne, wenn man, der Reihe nach, verschiedene in einer arithmetischen Reihe fortlaufende Zahlen statt der unbekannten Grösse substituirt; aber diese Bemerkung war nur von geringem Nutzen, weil es noch an Mitteln fehlle, diejenige Reihe der zu substituirenden Zahlen für jeden besondern Fall zu finden, bei welcher man sicher ist, dass man alle reelle und ungleiche Wurzeln der gegebenen Gleichung beriilirt. Dieses Mittel haben wir durch Auflösung der Aufgabe
8- erreicht.
W e i l e r unten werden wir noch
andere Anwendungen dieser Aufgabe auf die g l e i c h e n und u n m ö g l i c h e n Wurzeln sehen. Uebrigens würde die Untersuchung der Grösse A 11. nicht nöthig seyn, wenn die gegebene Gleichung l a u t e r r e e l l e Wurzeln hatte; dagegen hängen die Bedingungen, an welchen man im voraus die Realität aller Wurzeln einer Gleichung, im Fall sie statt findet, erkennt, Gleichung
von der
oder von
Differenzen-
ähnlichen Ausdrücken
ab.
(Man sehe die achte Anmerkung.) [Im
Auflösungs
- Methode
eine Ergänzung Methode,
der
vermöge
Grösse, der Reihe so lange den
auf
kommt
JVirthen
ist die
Lagrangische
numerischer
Gleichungen
gewöhnlichen
Näherungs-
welcher nach,
bis man
setzten Zeichen schen
also,
Wdeutlichen
man für
die
äquidifferente Resultate und
der
daraus
beiden
unbekannte Zahlen
von
entgegenge-
siehe, dass für
setzt,
x
zwi-
vorausge-
46
Erster Abschnitt.
14.
Die ganzzahligen Theile der setzten Zahlen,
welche Resultate
setzten Zeichen
geben, reelle Wurzeln
Diese gewöhnliche
Methode
wei'Z es, wenn man den ferenten
Zahlen
dass zwei Gleichung zwei reelle
reelle
übergeht.
Wurzeln
folgenden
unzulänglich, der
äquidif-
seyn
kann,
Wurzeln
der
liegen, dass man sie Lägen
zwischen
alsdann
zwei auf
z, B.
einander
Zahlen, so entdeckt
oder
bemerkt man sie auf diese Weise nicht, weil
jede
Wurzel
äquidifferenten
liegen.
ist
annimmt,
mehrere
so nahe zusammen
mit der Differenz
entgegenge-
Unterschied
willkürlich
oder
von
einen Zeichenwechsel
Zeichenwechsel
erfordert
also das Zeichen
Es sey z. B. die
=
o
Setzt man hierin für
die äquidifferenten erhält
herstellen.
Gleichung
x2 — ¿¡x + gegeben.
wieder
und zwei
Zahlen
x der Reihe
nach
o, 1, 2, 3, 4 etc.,
so
man + 2r3i
u. s. w., wo in der Reihe der Resultate
kein
chenwechsel
Gleichung
die beiden
ist.
Gleichwohl
reellen
also durch diese Methode musste diese
beiden
hat die
Wurzeln
Zei-
und 2|, die man nicht
Wurzeln
entdeckt.
Man
nothwendig
über-
gehen, weil sie beide zwischen 2 und 3 liegen also von 2 bis 3 zwei Zeichenwechsel
statt
und
finden,
Erster
Abschnitt.
47
Wurzeln zu finden. die das Zeichen
+ wieder herstellen.
Statt der Zahlen
o , 1 , 2 , 3 . . . . die Zahlen
2 , 2 f , 3 . . . . gesetzt,
Hätte
man
o,
1,
so hätte man z. B. für
z,
2| und 3
gefunden,
4
—
9
— 15
+ 6 &
1 0
+
A
+ = + 6rV =
— +
A &
welches allerdings
hat, und die beiden zeigt.
=
reellen
Die gewöhnliche
kiirlich eine Reihe
zwei
Zeichenwechsel
Wurzeln
richtig
Auflösungs-Methode,
äquidifferenter
anmZZ-
Zahlen
statt sc
zu setzen, m £ aZso nicht sicher und folglich
nicht
zulänglich. Diese durch,
Methode
nun ergänzt
dass er lehrt,
äquidifferenten sicher ist, Dieser
Zahlen
keine
reelle
Unterschied
Lagrange
denjenigen
da-
Unterschied
der
zu finden, ttzz£ welchen
man
Wurzel
ist offenbar
zu
übergehen.
eine Zahl,
welche
kleiner ist als der kleinste
Unterschied
zwei Wurzeln
Gleichung.
Es kommt
an, aus der gegebenen
Gleichung
der gegebenen
also nur darauf
eine andere aufzustellen, terschiede sind.
der Wurzeln
Dieses
möglich.
Die
die gegebene von dem
geschieht
deren
Wurzeln
im
ß. und ist
immer
ist,
wenn steigt,
_ - Gleichung
sen, so wäre durch
Un-
Gleichung
auf den m ten Grad
Grade
die Differenzen
die
der gegebenen
Differenzen-Gleichung Gleichung
zwischen
Wäre
selbst völlig
es
nöthig, aufzulö-
dieselbe Nichts gewonnen,
weil
48
Erster
Abschnitt.
14.
Die ganzzahl. Theile der Wurzeln zu find. sie auf
einen
gegebene.
noch
Dieses
höhern
Grad
aber ist nicht der Fall.
det offenbar
nicht,
Unterschied
der in die gegebene
zu
setzenden
kleinere ger.
dann
als nöthig Wurzel
Es kommt also nicht darauf Grenze
Wurzel kleinste
eine
ihrer
mer möglich, einer
andern.
gewöhnlichen
TVurzeln.
welche Dieses
Die
Lagrangische
für
so
x eine
man weni-
Differen-
an, die
sondern
nur,
welcher keine
reelle
liegen kleiner
kann,
ist als
ist wiederum
nach der Newtonschen
Methode,
die imoder
Ergänzung
der
ist also
wirk-
und macht die ISäherung
voll-
Aufiösungs-Methode
lich vollständig kommen
Zahl,
scha-
ist, denn
der Differenzen-Gleichung
das heisst,
die
gesuchten auch
um
aufzulösen,
zu finden, unter
Es
Gleichung
Zahlen
annimmt
wirklich
als
den
eine reelle
zen-Gleichung die
wenn man für
äquidifferenten
Zahl
übergeht
steigt,
sicher. ]
Z vr P i 1 0 r
Zweiter
15.
Zweiter
Abschnitt,
49
Abschnitt.
Die gleichen und die unmöglichen W u r zeln der Gleichungen zu finden.
15. In dem vorigen Abschnitte sahen wir blos auf die reellen u n g l e i c h e n Wurzeln der gegebenen Gleichung (5.). Wir wollen jetzt annehmen, die gegebene Gleichung habe g l e i c h e Wurzeln. [Unter ungleichen Wurzeln werden TVerthe von x verstanden, welche x in der gegebenen Gleichung nur einmal, unter gleichen Wurzeln TVerthe von x, •welche diese Grosse mehrere male haben kann.~\ In diesem Falle muss nothwendig die Differenzen Gleichung (13.) so viel mal durch v theilbar seyn, als Combinationen der gleichen Wurzeln zu zweien möglich sind; mithin müssen alsdann in der Differenzen-Gleichung (13.)nothwendig eben so v i e l e letzte Glieder f e h l e n , woran sich erkennen lässt, wie viele gleiche Wurzeln die gegebene Gleichung hat. [Wenn nemlich die gegebene Gleichung gleiche Wurzeln hat, so sind die Differenzen dieser gleichen Wurzeln nothwendig Null; mithin müssen so viele Wurzeln der Differenzen-Gleichung HL
[ 4 ]
Zweiter
Abschnitt,
15-
Die gleichen und unmöglichen Null seyn, als es Combinationen der gleichen Wurzeln zu zweien giebt. Wenn aber z. B. n Wurzeln dieser letzten Gleichung Null sind, so muss die Gleichung nothwendig eben so viel mal durch die unbekannte Grösse theilbar seyn. Dieses ist wiederum nicht anders möglich, als wenn die letzten Glieder bis zu demjenigen mit x n fehlen. Mithin müssen, wenn die gegebene Gleichung gleiche Wurzeln hat, in ihrer Differenzen-Gleichung so viel letzte Glieder fehlen, als Combinationen der gleichen Wurzeln der gegebenen Gleichung zu zweien gemacht werden können.] Man kann aber auch im Voraus, o h n e erst die Differenzen-Gleichung (13.) zu berechnen, finden, ob die gegebene Gleichung gleiche Wurzeln hat. Denn Weil in dem Falle gleicher Wurzeln [in der Gleichung 8- und folglich in der Gleichung 11.] nothwendig u = o ist \weil u die Differenzen der Wurzeln der gegebenen Gleichung bezeichnet], so giebt die Gleichung (11.) in diesem Fall nothwendig Y = o. W e n n also x irgend einer der gleichen Wurzeln der gegebenen Gleichung (5-) gleich ist, so müssen die beiden Gleichungen 33. X = o und Y = 0 , welche beide Gleichungen in x sind, notliwendig zugleich Statt finden. Man darf also nur auf die. bekannte W e i s e den grössten gemeinschaftlichen Divisor der Polynome X und Y suchen und diesen Divisor gleich Null setzen, so erhält man eine Gleichung, welche nur die g l ei-
Zweiter
15-
Abschnitt.
Wurzeln zu finden. chen Wurzeln der gegebenen enthält, aber auf Potenzen erhoben, deren Exponenten uro Eins niedriger sind. Der grösste gemeinschaftliche Divisor von X und Y sey B, und X' der Quotient von X, dividirt durch i?; so ist leicht zu sehen, dass die Gleichung 34. X'' = o alle die nämlichen Würz ein hat, wie X = o, nur mit dem Unterschiede, dass die Wurzeln, welche in X = o mehrfach vorkommen, in X' = o einfach sind; mithin gehört alsdann die Gleichung X ' = o für den obigen Fall. Auch kann man, wenn man will, zwei einzelne Gleichungen finden, deren eine blos die gleichen, die andere blos die ungleichen Wurzeln der gegebenen Gleichung X = o enthält. Man darf zu dem Ende nur von Neuem den grüssten gemeinschaftlichen Divisor der Polynome X' und Y suchen. Man bezeichne denselben durch B\ nehme den Quotienten X' dividirt durch H\ welcher X" seyn mag, und setze die beiden Gleichungen 35.
X" — o und B.' = 0.
Die erste wird blos die ungleichen [oder nur einmal vorkommendendie zweite blos die gleichen [oder mehrmal vorkommenden] Wurzeln, und zwar letztere jede Wurzel nur einmal enthalten, so dass jede der beiden Gleichungen X" = o und B! = o andere Wurzeln enthält, und folglich für das Verfahren des vorigen Abschnitts passet.
52
Zweiter
Abschnitt,
Die gleichen und unmöglichen 16. Nachdem man auf diese Weise [nämlich durch die obigen Verfahren zusammengenommen] die Zahl der reellen gleichen und ungleichen Wurzeln der gegebenen Gleichung gefunden hat, so folgt, im Fall die Zahl dieser Wurzeln kleiner als der höchste Exponent der Gleichung ist, dass dieselbe nothwendig auch noch unmögliche Wurzeln haben muss. Sollen a l l e Wurzeln der gegebenen Gleichung (5.) reell seyn, so müssen die Werthe [ der D i f f e renzen der Wurzeln, also die Werthe"] von u in der Gleichung ( n . ) ebenfalls sämmüieh reell seyn. Mithin müssen die Werthe von u3 oder v (12.) in der Gleichung (15.) ebenfalls sämmllich reell und pos i t i v seyn [weil das Quadrat u- immer positiv isf]. Folglich muss die Gleichung (13. c. 8-) lauter reelle p o s i t i v e Wurzeln haben. M i t h i n m ü s s e n d i e Z e i c h e n der G l i e d e r der D i f f e r e n z e n G l e i c h u n g nach der b e k a n n t e n \Descartischen\ R e g e l a b w e c h s e l n d positiv und n e g a t i v seyn, Ist dieses nicht der F a l l , so folgt d a r a u s , dass die g e g e b e n e G l e i c h u n g n o t h w e n d i g u n m ö g l i c h e W u r z e l n hat. [So also zeigt die Differenzen - Gleichung (13.) auch die Existenz der unmöglichen Wurzeln.] Nun sind bekanntlich die unmöglichen Wurzeln immer Paarweise vorhanden und können Paarweise durch 56. a + ß y — 1 und a — ß y — 1 ausgedrückt werden, wo a und ß reelle Grössen sind.
Zweiter
Abschnitt.
¿Jg
Wurzeln zu finden. (Man sehe die neunte Anmerkung.) Es ist also 37. u = + zßy — 1 [weil u die Differenz zweier Wurzeln wi], und folglich 38. v = woraus folgt, dass die (ig.) n o l l i w e n d i g so haben m u s s , als die Paare unmöglicher Setzt man also
—4ß2i Differenzen-Gleichung viel n e g a t i v e W u r z e l n g e g e b e n e G l e i c h u n g (5.) W u r z e l n hat.
39. -v = — w, wodurch die Differenzen - Gleichung (10.) in , n . n—x . 1 n—2 , n—3 40. w + aw + ow +ctv .... = o übergeht, so muss diese Gleichung nothwendig so viele reelle positive Wurzeln haben, als die gegebene Gleichung Paare unmöglicher Wurzeln hat. Hieraus folgt, dass man, um die Werlhe der i m a g i n a i r e n Wurzeln der gegebenen Gleichung (5.) zu finden, nur die r e e l l e n p o s i t i v e n Wurzeln der verwandelten Differenzen-Gleichung (40.) suchen darf. Denn wenn diese positiven Wurzeln w, w", w " . . . . , lA'/ y '" sind, so sind erstlich — , — , — w . . . . die ' 2 2 ' ¡2 Werthe von ß [(36.), weil !\ß2 = — v — w, also 1/ W ß — —— war (38- 59.)]- Nun setze man, um die zugehörigen Werlhe von « zu finden, in die gegebene Gleichung (5.) u + ß j/ — 1 statt x, und stelle zwei einzelne Gleichungen auf, die eine blos mit reellen Gliedern, die andere mit Gliedern, welche sammt-
54
Zweiter
Abschnitt.
17.
Die gleichen und unmöglichen lieh mit "j/— 1 multiplicirt sind, welches zwei Gleichungen von der Form , "» . n m — 1 . /-1 m—2 41. « + Po, + ^Jß .... = . m—1 . m—2 . m—^ 42.
TO«
+ pU
•¥ p und x < p + 1
ist, so setze man 45. x — p + -y. Man substituiré diesen Werth von x in die gegebene Gleichung statt x, so erhält man, nachdem Alles mit ym multiplicirt worden und die Glieder nach den Potenzen von y geordnet sind, eine Gleichung von der Form 46.
jyn
+ B'ym"
+
.... + K' = o
58
Dritter
Abschnitt.
18.
Neues Näherungs[denn da in (45.) y in derselben Abmessung vorkommt, wie x, so muss auch in (46.) y eben so vorkommen wie x in (430ÜDa nun aber nach der Voraussetzung — > o y und 1 \weil — ein echter Bruch Y seyn soll]. Mithin ist eine der reellen Wurzeln der Gleichung (46.) nothwendig g r ö s s e r als E i n s . Man suche also ferner, nach dem Verfahren des ersten Abschnitts, die dieser Wurzel am nächsten kommende ganze Zahl. Da die Wurzel nothwendig positiv ist, so darf man y nur als positiv betrachten (§. 4.). Ist die der Grösse y am nächsten kommende ganze Zahl, welche durch q bezeichnet werden mag, gefunden, so setze man 47-
y
=