Infanterie-Regiment Bremen 1914 - 1918

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Infanterie Regiment Bremen im Felde 1914 - 1918.

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Drahtverhau Federzeichnung



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heim von Heinrich

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Ameisenhüge

Stegemann

- Hamburg

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le Val 1 , Tracy Besitzer : E . Rump - Hamburg

Infanterie - Regiment Bremen im Felde

Verlag

Franz

Bremen

1914 - 1918

Leuwer 19 19

* \

Gedruckt in der Hofbuchdruckerei H . M . Hauschild - Bremen. nach Feder - Zeichnungen Umschlag und 13 Vollbilder von Heinrich - Hamburg. Stegemann Initialen von Hans - Worpswede. Saebens nach

Aufnahmen

12 Lichtbilder von Angehörigen

des

Regiments.

Inhalt Vorwort Leutnant

Seite V

. v . Klass

Esternay . Kriegsfreiwilliger Lahusen : Nachtstück . Leutnant Rassow : Der Sturm auf die Arbre -Höhe am 7 . Dezember 1915 Leutnant Dräger : Der Anfang des Somme - Dramas ( 9 . Juli 1916 ). Major Caspari : Großkampftage bei Barleux ( Somme) ( 30 . August bis 4 . September 1916 ) .

21

Leutnant

47

:

1 2 4 16

Das Geheimnis im Drahtverhau . Hauptmann Engelhardt : „ U . H . “ Stimmungsbild aus den Ancre - Kämpfen Oberleutnant Flach : Bremer im Kampf um Oppy am 28 . April 1917 . . Leutnant Dräger : Held Johann .

64

Gefreiter Winter

67

Dräger

:

Granatwerfer

. Hauptmann Engelhardt : Geluvelt . Ein Ehrentag des Regiments Unteroffizier Neufeld : Eine Stunde vor dem Polygonwald. Augenblicksbild vom 4 . Oktober 1917 . Landsturmmann Avenarius : Der Eierkuchen . Hauptmann

:

Engelhardt

:

!

Weihnachten

„ Bremen



bei den 75ern . im Felde .

Hauptmann Engelhardt : Senatsbesuch Gefreiter Winter : Der Aufmarsch zur großen Schlacht in Frankreich. Ein Feldpostbrief .

49 54

71 80 83 90 94 100

Hauptmann Engelhardt : Vor dem Sturm . Oberleutnant Flach : Der erste Kampftag ( 21 . März 1918 ) . Oberleutnant Flach : „ Herr , wo befiehlst du , daß wir sterben sollen ? “ ( 22 . März 1918 ) . Oberleutnant Flach : Vor dem Beugnätre - Riegel ( 23 . und 24 . März 1918 )

122

Oberleutnant

127

Flach

Gefreiter Winter

:

Sonne und Sieg ( 25 . März 1918 ) . Nach dem Durchbruch . Ein Feldpostbrief . :

105 108 114

134

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Vorwort üü

aujcmti

hat

eutschland loren nach

Unsere

.

viereinhalb

pm , Standhaftigkeit -

seinen innere

Schicksalskrieg Widerstandskraft

ver¬ ist

Jahren unerschütterlicher Druck dem übermäßigen

erlegen . Aufrecht und unbesiegt, wenn auch im Innersten erschüttert , sind un¬ sere Heere nach Deutschland zurückgekehrt. schließlich

spricht man nicht mehr von den Taten unserer Heere? Sie scheinen schon jetzt vergessen . Schon jetzt vergessen , wie sie als lebendige Mauer das deutsche Land vor den Fluten des feind¬ beschützten , viereinhalb Jahre lang , schon jetzt lichen Ansturms vergessen , wie sie sich Tag für Tag opferten für die deutsche Sache. Warum

vergessen ? Dürfen wir das ver¬ “ gessen ? „ Nichts mehr vom Kriege ! heißt es . Aber kann auch und Schlachten , Märsche und Posten¬ der Feldsoldat Trommelfeuer Wollen

wir

das

wirklich

Jahre seines Lebens aus¬ auch Mütter und Frauen die Tage und Nächte vergessen , da die Sorge um ihr Teuerstes und Liebstes den immer bildete bei all ihrem Denken Untergrund gleichen , düsterstolzen und Tun ? Nein , wir können es nicht vergessen.

nächte

vergessen füllten ? Können

,

die ihm die besten

v

Vorwort

Nur was wir unter Leiden und Kampf erwerben , ist wirk¬ lich unser . Wohl haben wir unsere Mutter Deutschland immer geliebt . Aber sind wir nicht durch das große Opfer , das wir ihr gebracht , noch enger mit ihr verbunden ? Soll es denn alles umsonst gewesen sein ? Umsonst so viel Blut und Leiden , so viel Opferbereitschaft und Heldentum? Es liegt an uns , ob es umsonst war ! Wenn wir heute ver¬ leugnen , wofür wir all die Jahre lang unsre ganze Kraft und unser Leben einsetzten , wenn wir den Krieg zu vergessen trachten, ja , dann war es umsonst , viel schlimmer noch als umsonst . Aber wenn wir ihn fortleben lassen in uns und unsren Kindern als ein Vorbild der Treue und Pflichterfüllung bis zum Tode , wenn wir daraus lernen , wie viel Zähigkeit und hingebender Opfer¬ wille vermag , daß wir uns daran aufrichten können in der Stunde der Not — dann ist es nicht umsonst gewesen. Und darum dürfen wir den Krieg nicht vergessen. Es war doch Größe darin . Unerschöpfliche Fülle des Ge¬ schehens , unendliche Mannigfaltigkeit des Erlebens . Größe der Tat und Größe des Ertragens . Wir haben die Pflicht höher geachtet als das Leben , die Tat höher als das Wort und das Opfer höher als alles äußere Glück . Ja , wir dürfen es sagen: wir waren ein tapferes Volk. Darum dürfen wir den Krieg nicht vergessen , damit wir es wieder werden . Dann werden wir auch den Krieg wieder anders ansehen als jetzt . Heute mühen wir uns , aus dem unendlich verwickelten Knäuel der Schuld am Kriege die einzelnen Fäden herauszuwirren . Einst werden wir den Krieg wieder als Schicksal nehmen . Dann wird man auch wieder nach den Taten des Krieges fragen . — Und man wird wieder erzählen. VI

Vorwort

Wißt ihr noch , ihr alten 75er , wie es 1914 war ? Der schnelle, rauschende Vormarsch ? überstrahlt von der Sonne des Siegs, dahin, getragen von Siegesjubel , so brauste er über Frankreich von Schlacht zu Schlacht , von Gefecht zu Gefecht , von Hougaerde über Mons und St . Quentin bis Esternay , bis dicht vor die Tore von Paris , bis Boissy - Fresnoy — und dazwischen Märsche , Märsche bei Tag und Nacht , vierzig Kilometer und mehr an einem Tage, ohne Ruh und Rast durch Durst und Staub und Sonnenbrand! fegte er Belgier , Franzosen und Engländer vor sich her . Wieder und wieder prangten in dem sommerlichen Grün der Heimat die stolzen und starken Farben unserer Sieges¬ Wie ein Wirbelsturm

fahnen

.

War

es nicht

,

der Krieg nun kein größeres Vorwärts¬ als dies unaufhaltsame

als könnte

mehr hervorbringen

Heldentum stürmen

von Sieg zu Sieg? Es schien wohl so . Wenigstens

solange

,

als unsere Bremer an lagen . Zwar gab es

der Oise bei Bailly in starrem Stellungskrieg in auch da des Schweren genug : Endlose , finstere Postennächte strömendem Winterregen , mühseliger , hoffnungsloser Kampf gegen das steigende Grundwasser , in dem die Gräben ersoffen , Unter¬ schlüpfe mit nassem , verfaulenden krönte Heldentum desVormarschs

Stroh — aber gegen das siegge¬ von 1914 kam das alles nicht auf.

der Herbst¬ in die blutigen Nachwehen schlacht in der Champagne ging , da zeigte der Krieg unsren Bremern ein andres , ganz neues Gesicht . Heiß und blutig war als es dann

Doch

Streit um die Arbre - Höhe , die wir dem hartnäckige entrissen und die er uns nicht lassen wollte . Wieder wieder zertrommelte und zerpflügte er sie mit tausenden

der lange Franzosen und

wochenlang , Tag für Tag . Wieder und wieder seine Sturmer im flackernden Schein der Leuchtkugeln

wütender warf

,

Granaten

,

VII

Vorwort

wellen gegen die kleine blutgetränkte Kuppe , wochenlang , Nacht für Nacht — war das nicht noch mehr als Vormarsch? Und der dritte Kriegssommer ging über Frankreich auf . Glied an Glied schlossen sich nun heiße Abwehrschlachten zur blut¬ “ roten Kette aneinander . „ Sommeschlacht hieß das erste Glied. Wie ein stürmisches Meer fluteten die unzähligen , dichtgedrängten Massen der feindlichen Infanterie gegen den schwachen Damm unsrer losen Schützenlinien . Mußte er nicht brechen ? Mußte sich nicht das feindliche Meer über Deutschland ergießen ? Der Damm hielt stand . Und dann Abwehrschlacht an der Ancre, bei Arras , und endlich die „ Ubermaterial¬ Frühjahrsschlacht schlacht “ in Flandern , wo dieser unerschütterliche Geist der deutschen Armee , gegen den mit Menschenmassen nichts aus¬ zurichten war , in dem Höllenwirbel von tausenden von Ge¬ schützen zerknickt und zerschlagen werden sollte . Aber aus dem gewaltigen Ringen zwischen Geist und Maschinen ging der Geist als Sieger hervor. Das war mehr als der Vormarsch von 1914 . Das war Stand¬ haftigkeit , Zähigkeit , Aushalten , Aushalten wochenlang , das hieß die Zähne zusammenbeißen bis zum letzten , verzweifelten Trotz. Das hieß immer wieder die dröhnenden Fluten des Trommel¬ feuers über sich ergehen lassen , immer wieder mit Handgranate und Bajonett die Sturmblöcke des Feindes zertrümmern , immer wieder durch die feurigen Schranken des Riegelfeuers hindurch im Gegenstoß gegen todspeiende Maschinengewehre anrennen. So wie das unscheinbare Heldentum des Leidens mit schwe¬ reren Opfern erkämpft wird als das der Tat , so klingt auch ver¬ halten zwar aber ergreifender als das begeisterte „ Hurrah “ des siegreichen Vormarschs das trotzige „ Dennoch “ des Abwehrsieges. VIII

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