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German Pages 1262 [1246] Year 1979
MEGA
KARL MARX FRIEDRICH ENGELS GESAMTAUSGABE (MEGA) DRITTE
ABTEILUNG
BRIEFWECHSEL BAND 2
Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands
KARL MARX FRIEDRICH ENGELS BRIEFWECHSEL MAI 1846 BIS DEZEMBER 1848 TEXT
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Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel, 23. Oktober 1846 (Erste Seite)
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel • 23. Oktober 1846
Was der Grün für ein schönes Stratagem hatte! An der Intelligenz seiner Kerls verzweifelnd, repetirt er ihnen seine Geschichten so oft vor, bis sie sie auswendig können. Nach jeder Sitzung — es war natürlich nichts leichter als so eine Opposition zum Schweigen zu bringen — lief die ganze geschlagne 5 Bande zu Grün, erzählten was ich gesagt hatte — natürlich Alles entstellt — und ließen sich wieder wappnen. Wenn sie dann das Maul aufthaten und zwei Worte gesagt, so wußte man jedesmal den ganzen Satz vorher. Natürlich nahm ich mich bei dieser Zwischenträgerei sehr in Acht, den Kerls irgend etwas Allgemeines zu sagen, was || Herrn Grün zu neuen Ausschmückungen 10 seines wahren Sozialismus dienen konnte; dennoch aber hat der Hund neulich in der Kölner mit diversen Entstellungen bei Gelegenheit der Genfer Revolution Sachen exploitirt die ich den Straubingern sagte, während er ihnen hier das Gegentheil einpaukte. Er treibt jetzt Nationalökonomie, der Brave. 15
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Das Buch von Proudhon werdet Ihr angezeigt gesehen haben. Ich werde es dieser Tage bekommen; es kostet 15 fr. man kann es nicht kaufen, das ist zu theuer. Das obige Publikum, vor dem die Geschichte aufgeführt worden, besteht aus ca 20 Schreinern, die sonst nur auf der Barriere noch mit allerlei Volks sich versammeln, außer einem Sängerclub keine eigentlich geschloßne Verbindung haben, sonst aber theilweise Rudera des Bundes der Gerechtigkeit sind. Könnte man sich öffentlich versammeln, so würden wir bald über 100 Kerls aus den Schreinern allein haben. Von den Schneidern kenn ich nur einige, die auch in die Schreinerversammlung kommen. Von Schmieden und Gerbern ist in ganz Paris nichts zu erfahren. Kein Mensch weiß was von ihnen. Kriege hat dieser Tage seinen Bericht als Mann der Gerechtigkeit an die „Halle" (Centralverwaltung) abgestattet. Natürlich hab ich das Sendschreiben gelesen; da dies aber Eidesverletzung war worauf Todesstrafe, Dolch, Strang und Gift stehen so müßt Ihr das nirgends hinschreiben. Der Brief beweist, gerade wie seine Replik auf unsren Angriff, daß dieser Angriff ihm sehr genützt hat und er sich jetzt doch mehr um die Dinge dieser Welt kümmert. Er gab eine lange Erzählung ihrer Schwierigkeiten. Der erste Abschnitt dieser amerikanischen Straubingergeschichte enthielt ihr Pech — offenbar stand Kriege an der Spitze und betrieb die Geldgeschichten vom Standpunkt des weltumfassenden Herzens aus, der Tribun wurde verschenkt, nicht verkauft, Liebesgaben bildeten den Fonds, kurz man wollte Kapitel III—VI der Apostelgeschichte wieder aufführen, Ananias und Sapphira fehlten auch nicht, und zum Schluß fand man sich voller Schulden. Die zweite Periode, wo Kriege zum bloßen „Registrator" wird und andre Kerle an die Verwaltung der Geldgeschäfte getreten zu sein scheinen, die des
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Aufkommens. Statt an die volle Brust der Menschen zu appelliren, wurde jetzt an ihre tanzlustigen Beine und überhaupt an die ± unkommunistischen Seiten appellirt, und man fand zu seinem Erstaunen daß durch Bälle, Landpartien pp. das nöthige Geld vollständig aufzubringen sei, und daß auch die Schlechtigkeit der Menschen für den Kommunismus exploitirt werden 5 könne. Jetzt seien sie vollständig pekuniär auf dem Strumpf. Unter den „Hindernissen" die sie zu überwinden hatten, zählt der tapfre Tecklenburger auch die allseitigen Verläumdungen und Verdächtigungen auf, die sie, u. A. „zuletzt noch von den .kommunistischen' Philosophen in Brüssel" zu erdulden hätten. Im Übrigen schwatzt er Einiges triviale Zeug gegen die Kolo- 10 nieen, empfiehlt ihnen (d. h. seinen entschieden||sten Feinde[n]) den „Bruder Weitling", hält sich aber im [g]anzen ziemlich irdisch, wenn auch etwas gesalbt, und nur von Zeit zu Zeit so etwas Gestöhn von Brüderlichkeit usw. Habt Ihr dort die Réforme? Wenn Ihr sie nicht lest, schreibt es mir, ich werd Euch dann berichten wenn was Besondres drin steht. Seit 4 Tagen reitet 15 sie auf dem National herum wegen seines refus, einer Petition die wegen Wahlreform hier cirkulirt seine unbedingte Adhäsion zu geben. Dies geschehe, behauptet sie aus bloßer Hinneigung für Thiers. Vor einiger Zeit cirkulirte hier, Bastide und Thomas seien vom National ausgetreten, Marrast sei allein geblieben, und dieser habe mit Thiers Allianz gemacht. Der National 20 widerrief. Veränderungen in seiner Rédaction sind allerdings vorgegangen. Genaueres weiß ich nicht; daß er seit einem Jahre besonders günstig für Thiers ist, ist bekannt; die Réf. setzt ihm nun auseinander wie sehr er sich durch diese Hinneigung in Blamagen verritten hat. — Übrigens hat der Nat., aus bloßer Opposition gegen die Réforme, in der letzten Zeit einige Dumm- 25 heiten gemacht, so die von der Réf. zuerst erzählte portugiesische Contrerevolution aus bloßer Malice geläugnet bis er nicht mehr konnte usw. Die Réf. plagt sich jetzt eine ebenso brillante Polemik zu führen wie der Nat., aber es geht nicht. — Nachdem ich bis hieher geschrieben, ging ich noch zu den Straubingern 30 wo sich Folgendes herausstellte: Der Grün, zu ohnmächtig mir irgendwie Schaden anzuthun, läßt mich jetzt auf der Barriere denunziren. Der Eis. attakirt in der öffentlichen und von Mouchards besuchten Barriere-Versammlung den Kommunismus, wo ihm natürlich Keiner antworten kann, ohne sich der Gefahr des Gechaßtwerdens auszusetzen; der Junge hat ihm 35 sehr wüthend geantwortet, ist aber von uns gestern verwarnt. Darauf hat der Eis. den J. für das Sprachrohr eines Dritten erklärt (der natürlich ich bin), und der plötzlich wie eine Bombe unter die Leute gefahren sei, und er wisse wohl wie da die Leute zu den Barrierediscussionen eingepaukt würden pp. Kurz, er schwatzte da Dinge aus, die einer vollständigen Denunziation bei 40 der Polizei gleichkommen; denn der Wirth wobei die Geschichte sich zutrug,
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sagte noch vor 4 Wochen il y a toujours des mouchards parmi vous, und der Polizeicommissär war zu jener Zeit auch einmal da. Den J. griff er geradezu als „Revolutionär" an. Herr Grün war während der ganzen Zeit gegenwärtig und paukte dem E. ein was er zu sagen habe. — Diese Gemeinheit übersteigt doch Alles. Der Grün ist mir, wie ich die Sachen kenne, vollständig verantwortlich für Alles, was der Eis. sagt. Dagegen ist nun platterdings nichts zu machen. Der Schafskopf Eis. kann auf der Barriere nicht attakirt werden, weil man da die Wochenversammlung nochmals denunziren würde, der Grün ist zu feige in eignem Namen selbst etwas zu thun. Das Einzige was man thun kann, ist, auf der Barriere die Leute erklären zu lassen, über Communismus diskutirten sie nicht weil das die Ganze Versammlung bei der Polizei gefährden könne. Schreibt endlich einmal. Euer E. Paris 23 Octbr 1846.1
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Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, um den 23. Oktober 1846
| Lieber M.! Die Geschichte gegen Kri[ege] erhalten. Ist ganz gut. K. wird nun zwar, d a Du allein unterzeichnet, den a b s p r e c h e n d e r e n T o n des ersten D o k u m e n t s auf meine Privatrechnung schreiben und gegen dies Zweite zu K r e u z kriechen, aber das ist mir Wurst. E r k a n n mich in seiner Privatmalice den amerikanischen Straubingern so s c h w a r z wie möglich schildern w e n n ihm das Plaisir macht. A u s dem Comitebrief wirst Du sehen wie ich hier bei den Straubingern durchgedrungen. Ich hab sie hol mich der T e u f e l nicht geschont, ich h a b ' ihre ärgsten Vorurtheile, sie selbst als gar keine Proletarier attakirt. A b e r der Grün arbeitete mir auch zu schön in die H ä n d e . Frankiren thut u m Gottes willen nicht an mich. W e n n mich der v e r d a m m t e L e s k e , der mir endlich wegen der d e m P f ü t t m a n n ] geschickten alten D r e c k e einen nichtsnutzigen Wechsel zuschicken ließ den ich retourniren m u ß t e — wenn mich der H u n d nicht im Stich ließe, schickt' ich E u c h sogleich 25 f r . f ü r die Comitecasse. Einstweilen aber ü b e r n e h m ich die K o s t e n wenigstens der C o r r e s p o n d e n z mit mir. W e n n ich den vorigen Brief nicht f r a n k i r t e so geschah dies weil es zu spät w a r u n d ich ihn nur n o c h durch H e r e i n s c h m e i ß e n in den B r i e f k a s t e n w e g b e k a m . Sowie der L. mir das Geld schickt, erhaltet Ihr ein Quotum. Keiner der Straubinger kriegt die A n t w o r t an Kr. zu sehen. Sonst w ä r e sie vor Gr. nicht sicher. Wir m ü s s e n namentlich d e m Kerl alles v o m Halse halten, bis seine Bearbeitung des P r o u d h o n s c h e n B u c h s , nebst N o t e n von K. Grün, fertig ist. D a n n ist er gefangen. E r revocirt darin vollständig eine M a s s e f r ü h e r gesagter Geschichten u n d überliefert [s]ich mit Leib u n d Seele dem P r o u d h o n s c h e n Erlösungssystem. N a c h h e r hat [es] d a n n mit dem Exploitiren ein E n d e w e n n er nicht wieder tourniren will. — Ist der Weitling noch in Brüssel?
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Mit den Straubingern hier d e n k ich d u r c h z u k o m m e n . Die Kerle sind freilich gräßlich unwissend u n d durch ihre L e b e n s l a g e gar nicht präparirt, 30 K o n k u r r e n z unter ihnen gibt es gar nicht, der L o h n pißt sich immer auf einem
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Engels an Marx • um den 23. Oktober 1846
und demselben Niveau fort, der Kampf mit dem Meister dreht sich gar nicht um Lohn, sondern um den „Gesellenhochmuth" usw. Bei den Schneidern wirken jetzt die fertigen Kleiderläden revolutionirend. Wenn's nur nicht so ein faules Handwerk war. 5 Der Grün hat scheußlich geschadet. Er hat bei den Kerls alles Bestimmte in bloße Duselei, Menschheitsstreben pp. verwandelt. Unter dem Scheine, den Weitlingschen und sonstigen Systemkommunismus anzugreifen hat er ihnen den Kopf voll unbestimmter Belletristen und Kleinbürgerphrasen gesetzt, und alles Andre f ü r Systemreiterei ausgegeben. Selbst die Schreiner, 10 die nie Weitlingianer gewesen — oder doch nur Einzelne — haben eine abergläubische Gespensterfurcht vor dem „Löffelkommunismus", und schließen sich — wenigstens vor dem durchgesetzten Beschluß — lieber der größten Duselei, friedlichen Beglückungsplänen usw. an, als diesem „Löffelkommunismus". Es herrscht eine gränzenlose Confusion hier vor. — An Harney hab 15 ich dieser Tage einen leisen Angriff gegen die Friedlichkeit der Fraternal Democrats geschickt, ihm übrigens geschrieben, daß er mit Euch in Correspondenz bleiben soll. Dein E.| 20
| Monsieur Charles Marx 42 rue d'Orléans, Faubourg de Namur Affranchi. Bruxelles\
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Karl Ludwig Bernays und Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 2. November 1846
| Lieber Marx, Endlich nach langem Zögern und den widerwärtigsten Selbstquälereien bin ich wieder in Paris eingezogen. Bereits vor 4 Wochen einmal war ich mit einer ganzen Tasche voll Geld und dem festen Entschlüsse hierhergekommen, nicht mehr nach Sarcelles zurück zukehren. Der Entschluß war aber so wenig reif; der Kopf folgte noch so sehr dem Herzen, und das Herz sehnte sich so sehr nach den idillischen und elegischen Freuden und Schmerzen von Sarcelles, daß die Beine eben wieder hinaus den Weg nahmen. Ich gestehe Dir offen, daß ich trotz der möglichst prosaischen Anschauung der Sache, zu der mir Engels treulich den Weg gebahnt, immer noch einen Zug nach diesem qualvollen Aufenthalte habe — doch wird es bei diesem sein Bewenden haben, und ich werde wahrscheinlich nie wieder einen Fuß über die Schwelle dieser Leute setzen. Am verflossenen Dienstag morgens um 6 Uhr sprang ich ohne einen Pfennig Geld in Sarcelles zum Fenster hinaus, nahm meinen Schlafrock auf den Arm, und ging zu Fuß durch den dicksten Koth nach Paris zu Engels. Er nahm mich, wie ich es erwartete, aufs freundschaftlichste auf, und wir sind bis zur Stunde beisammen. Ohne ihn, wer weiß, was geschehen wäre! In ganz Paris ist nicht ein einziger Mensch mit dem ich dergleichen Sachen wie mit ihm hätte verhandeln können; — wahrscheinlich wäre ich armer Teufel wieder zurück in die Höhle gekrochen um für alle Zeit dort vergraben zu bleiben. Von dieser Furcht bin ich nun frei und Alles wird gut gehen. Morgen ziehe ich in mein neues Logis Rue Jacob 41, werde fleißig studiren und wenig schreiben — denn ich fürchte es braucht eine Zeit, bis ich wieder klar und geordnet denken kann. Das wars, was mich wie mit Geißelhieben aus Sarcelles wegtrieb; ich bemerkte, daß ich verworren zu denken begann, daß allerlei schurkische Gedanken in meinem Kopfe hausten, daß meine Gemüthsstimmungen sich beständig widersprachen und in Verwirrung geriethen — ich fürchtete das Fürchterlichste: die Tollheit! Laß mich davon zu reden aufhören: es sei Alles vergessen, wenn mich nur gar nichts daran erinnerte. Stelle Dir vor, man sollte es nicht glauben — heute sind's 8 Tage daß ich hier bin, und schon habe ich eine Menge Abentheuer erlebt. So komisch sie alle sind, so soll sie doch der Teufel holen — ich sehne mich nach Ruhe und Arbeit. Aber eins muß ich Dir erzählen: Ich bekomme aus Deutschland einen Wechsel von 130frcs. geschickt auf einen ganz gemeinen Juden und Banquier oder umgekehrt. Er war ä 14 jours de vue! Als ich in seine Boutique trat fragte er mich: Ke||foulez fous ? «Je
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Karl Ludwig Bernays und Engels an Marx • 2. November 1846
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desire toucher le montant d'un petit billet.» Doucher de l'argent ? frug er; ich gab ihm das Billet, es ist à quinze jours de vie, aber ich wills Ihne gleich ausbezahle, Sie sind doch e Daitscher? Do brauche se mer nicht noch emal herzekomme. Es begann nun ein Gemauschel zwischen ihm und seinem Commis über das was während der Zeit, da er auf der Börse war, geschah, wie ich's in meinem Leben nicht gehört habe. Siwe Dausend Frank vun Gannewen — e Wechsel vun S. D. Oppenheim in Frankfort? Werd nit acceptirt — weider nix? des klane Hummelche vun Straßborg hat geschriwe, mer werren die fufzick Franke verliere — Krie er des Unglück Ai Ai Ai, ich hab dem Herre sein Geld noch nit geewe, — verzeihe es, dou schreibe Se gitickst her wie se haße und aach wou se wohne — Ich schreibe und statt 130 Franks, sehe ich daß er mir mehr Geld giebt als er sollte. Ich zähle es nicht, stecke es in die Tasche: J'ai l'honneur de vous saluer — und rannte spornstreichs aus der Räuberhöhle hinaus zu Engels auf die Straße. Stelle Dir unser Gelächter vor, der Gauner hatte mir richtig 20 fres mehr gegeben, die wir dann natürlich auch behielten. Genug für heute, ich hab zu starke Kopfschmerzen und laß Engels den übrigen Raum. Aber nur noch den Spaß : Weydemeyer schrieb mir vor ein paar Tagen: „Kennen Sie vielleicht die Memoirs de René Levasseur (De la Sarthe) Exconventional 4 Volume Paris, Rapilly 1836 Passage du Panorama?" Wenn Sie's auftreiben können schicken Sie mirs doch! Gut Nacht, grüße Deine Frau herzlich und schreibe mir bald. Dein Bernays.
Wo bleibt denn der lange versprochene weitläuftige Brief? Schick doch dem Bernays das Manuscript, er braucht nur das was Du hast, das Gedruckte hat er noch. Nach Amerika hat er nichts geschickt, was dort gedruckt ist, || ist 25 ohne sein Willen und Wissen. Es sind aber viele Exemplare ge[druc]kt worden, von denen Leske nach allen Weltgegenden verschenkt haben kann. Wir werden dem Dings nachspüren. Vielleicht durch Grün oder Börnstein. Nach der Schweiz hab ich wegen der Manuskripte geschrieben, aber es scheint der Hund läßt mich ohne Antwort. Außer diesem bleibt nur noch 30 Jenny; mit dem hab ich einen Witz gemacht und wünsche nicht an ihn zu schreiben, schlag mir in Dein Nächstes ein paar Zeilen für den Kerl bei, ich will's abschicken, aber es ist nur pro forma, der Kerl nimmt's gewiß nicht. Der erste an den ich schrieb ist der Verleger einer kleinen Brochüre von Bernays, aber wenn er auch acceptirt, so ist er doch bankerott, à ce qu'écrit 35 Püttmann. Voilà. Ich verzweifle a]n der Schweiz. Guter Rath ist theuer. Wir werden in [der j]etzigen Schwulität gewiß keine 2 Bände zusammen los werden. Höchstens zwei Bände bei 2 ganz verschiednen Verlegern. Schreib hierüber auch. ^ . Dein 40 E. 23 rue de Lille 2 Novbr
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Karl Ludwig Bernays und Engels an Marx • 2. November 1846
Erst jetzt les' ich was der Kleine da oben über seine Flucht aus der Einsamkeit geschrieben. E s ist gut daß wir ihn hier haben, er wird allmählig wieder fidel. Grüß die ganze Boutique. |
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Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, Mitte November—Dezember 1846
¡Lieber Marx
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Mein neulicher kurzer Brief an Gigot hatte folgende Gründe. Bei der Untersuchung über die Unruhen im Faubourg S'. Antoine im Oktober wurden auch eine Masse verhafteter Deutscher inquirirt, der ganze zweite Schub bestand aus Straubingern. Einige dieser, jetzt über die Gränze spedirten Schafsköpfe müssen großen Unsinn über den E[werbec]k und über mich ausgesagt haben; in fact es war bei der Lumpigkeit der Straubinger gar nicht anders zu erwarten als daß sie Heidenangst bekamen und verriethen was sie wußten und mehr. Dazu kam daß die Straubinger meiner Bekanntschaft, so geheimnißvoll sie mit ihren eignen Lumpereien sind, über meine Zusammenkünfte mit ihnen schändlich Lärm geschlagen hatten. So sind diese Jungens. An der Barriere war vom edlen Eiserm[ann], wie ich Euch wohl schon schrieb, neuer kompleter avis aux mouchards gegen mich losgelassen worden. J[un]g[e] beging auch einige grobe Unklugheiten, der Kerl hat etwas die Groß-Mannsucht, er will auf Kosten der französischen Regierung nach Calais und London spedirt werden. Genug, Monsieur Delessert schickte mir und E., dem längst verdächtigen und unter einem bloß suspendirten Ausweisungsbefehl stehenden, Mouchards über Mouchards auf den Hals, denen es gelang, uns bis an den marchand de vins zu verfolgen wo wir zuweilen mit den Fauburger Bären zusammenkamen. Damit war bewiesen daß wir die Chefs einer gefährlichen Clique seien, und bald darauf erfuhr ich daß Monsieur Delessert bei Monsieur Tanneguy Duchätel um einen Ausweisungsbefehl gegen mich und E. eingekommen sei und daß in dieser Sache ein famoser Aktenstoß auf der Präfektur liege, dicht neben dem Lokal wo die medizinische Untersuchung der Huren stattfindet. Natürlich hatte ich keine Lust mich wegen Straubingers schassen zu lassen. Ich hatte dergl. Geschichten schon kommen sehen als ich merkte mit welcher Noncha||lance die Straubinger in der ganzen Welt herumposaunten, und überall diskutirten wer Recht habe, Grün oder ich. Ich war den Dreck leid, zu bessern waren die Jungens doch nicht, nicht einmal geradeheraus kamen sie in der Diskussion gerade wie die Londoner, und meinen Hauptzweck, den Triumph über
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Engels an M a r x • Mitte N o v e m b e r — D e z e m b e r 1846
Grün hatte ich erreicht. Die Gelegenheit war sehr schön, die Straubinger mit Ehren loszuwerden, so ärgerlich die Geschichte sonst'auch war. Ich ließ ihnen also erklären, jetzt könne ich nicht mehr bei ihnen schulmeistern, im Übrigen sollten sie sich in Acht nehmen. E. entschloß sich gleich zu einer Reise und scheint auch gleich abgegangen zu sein, wenigstens hab ich ihn nicht mehr gesehen. Wohin er ist weiß ich auch nicht. Nach dem Kleinen (B[ernay s]) hatte sich die Polizei auch umgesehen aber der war wegen allerlei Abenteuer (es ist merkwürdig was der für tolle Affären hat so wie er den Fuß in die civilisirte Welt setzt) wieder in sein altes Lokal abgezogen. Wann er wieder nach Paris kommt, weiß ich nicht, keinesfalls aber zieht er in das Quartier wohin er ziehen wollte, die Dir deßhalb gegebne Adresse taugt also nichts. Sein Manuskript hat er glücklich erhalten. Inzwischen bin ich der edlen Polizei dankbar dafür daß sie mich aus der Straubingerei gerissen und mir die Genüsse dieses Lebens in Erinnerung gebracht hat. Wenn die verdächtigen Individuen die mich seit 14 Tagen verfolgen, wirklich Mouchards sind, wie ich es von Einigen sicher weiß, so hat die Präfektur in der letzten Zeit viel Entréebillets für die bals Montesquieu, Valentino, Prado pp. ausgegeben. Ich verdanke Herrn Delessert ganz hübsche Grisettenbekamtschaften und viel Plaisir, car j'ai || voulu profiter des journées et des nuits qui pouvaient être mes dernières à Paris. Enfin, da man mich sonst bis jetzt in Ruh gelassen hat, scheint alles sich gelegt zu haben. Adressirt aber in Zukunft alle Briefe an Monsieur A. F. Koerner, artiste-peintre, 29 rue neuve Bréda, Paris. Drinnen ein Couvert mit meinen Initialen so daß es nicht durchscheint. Daß ich unter diesen Umständen den W. W[eitling] hier ganz laufen lassen mußte, siehst Du ein. Ich habe keinen von den Leuten gesehen und weiß gar nicht ob er hier gewesen oder noch hier ist. Es ist auch ganz gleich. Die Weitlingianer kenne ich gar nicht, und bei denen die ich kenne würde er schön ankommen; sie haben eben wegen der ewigen Keilereien mit seinen Schteiderfreunden eine furchtbare Malice auf ihn. Die Geschichte mit den Londonern ist ärgerlich eben wegen Harney, und weil sie von allen Straubingern die einzigen waren mit denen man gerade heraus, ohne arrière pensée, einen Anknüpfungsversuch machen könnte. Wollen die Kerls aber nicht, eh ben, mögen sie laufen! Man ist ohnehin lie sicher, daß sie nicht wieder so miserable Adressen wie an Herrn Ronge oder die Schleswig Holsteiner erlassen. Dazu die ewige Eifersucht gegen uns als „Gelehrte". Übrigens haben wir zwei Methoden uns ihrer, wenn sie rebellen, zu entledigen: entweder offen zu brechen, oder bloß die Correspondenz einschlafen zu lassen. Ich wäre für Letzteres, wenn ihr letzter Brief eine Antwort zuläßt die, ohne ihnen zu derb vor den Kopf zu stoßen, lau ger.ug ist um ihnen die Lust zum schnellen Antworten zu nehmen. Dann lange mit
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der A n t w o r t gewartet — und bei ihrer Correspondenz-Schlafmützigkeit ist mit 2—3 Briefen Alles im H e r r n entschlafen. Nämlich, wie und w o z u sollen wir die K e r l s v e r h ö h n e n ? Ein Organ haben wir nicht, u n d w e n n wir's hätten, so sind sie keine Schriftsteller, sondern erlassen bloß von Zeit zu Zeit Proclame, die kein M e n s c h zu || sehen b e k o m m t u n d w o n a c h kein H a h n kräht. V e r h ö h n e n wir die Straubinger überhaupt, so k ö n n e n wir ihre schönen D o k u m e n t e immer mitnehmen; ist die C o r r e s p o n d e n z einmal eingeschlafen, so geht das ganz gut; der Bruch k o m m t allmählig u n d m a c h t keinen Eclat. Wir m a c h e n in der Zwischenzeit mit H a r n e y das Nöthige ruhig ab, sorgen d a f ü r daß sie uns den letzten Brief schuldig bleiben (was sie schon thun, w e n n man sie einmal 6—10 W o c h e n auf A n t w o r t hat warten lassen) u n d lassen sie nachher schreien. Ein direkter Bruch mit den Kerls bringt uns keinen Gewinn und keine gloire ein. Theoretische D i f f e r e n z e n sind mit den Kerls k a u m möglich d a sie keine Theorie haben und, sauf ihre stillen etwaigen B e d e n k e n , von u n s belehrt sein wollen : f ormuliren k ö n n e n sie ihre B e d e n k e n auch nicht, daher ist keine Diskussion mit ihnen möglich, außer e t w a mündlich. Bei einem o f f n e n Bruch w ü r d e n sie diesen allgemeinen lernbegierigen kommunistischen Dusel gegen uns geltend m a c h e n : wir haben von den gelehrten H e r r e n gerne lernen wollen, wenn sie w a s Ordentliches hatten usw. Praktisehe Parteidifferenzen w ü r d e n sich — da ihrer im Comité wenige, unser auch nur wenige sind, bald auf bloße Persönlichkeiten u n d Krakeelereien reduziren oder so aussehen. Gegen Literaten k ö n n e n wir als Partei a u f t r e t e n , gegen Straubinger nicht. Schließlich sind die L e u t e immer ein paar 100 M a n n stark, durch H. bei den Engländern akkreditirt, durch den Rh[einischen] B e o b a c h t e r ] pp. in Deutschland als w ü t h e n d e und keineswegs o h n m ä c h tige kommunistische Gesellschaft a u s p o s a u n t ; dazu immer noch die Erträglichsten der Straubinger und gewiß das Beste w a s sich, solange in Deutschland keine Veränderung, aus Straubingern m a c h e n läßt. Wir haben eben aus dieser Geschichte gelernt, daß mit den Straubingern, solange nicht in Deutschland eine ordentliche B e w e g u n g existirt, nichts a n z u f a n g e n ist, selbst mit den Besten nicht. E s ist immer besser sie nun ruhig laufen zu lassen, sie nur in Masse, en bloc anzugreifen, als einen Streit hervorzu||rufen bei dem wir uns nur schmutzige Stiefel holen können. Uns gegenüber erklären sich diese Jungens f ü r „das V o l k " , „die Proletarier", und wir k ö n n e n nur an ein kommunistisches Proletariat appelliren das sich in Deutschland erst bilden soll. Dazu k o m m t nächstens die preußische Constitution, u n d vielleicht w ä r e n die Kerls dann zu U n t e r s c h r i f t e n pp. zu brauchen. Übrigens w e r d ' ich wahrscheinlich mit meiner Weisheit zu spät k o m m e n und Ihr schon einen Beschluß in dieser Sache g e f a ß t und a u s g e f ü h r t h a b e n . Ich hätte übrigens eher geschrieben aber ich w a r t e t e erst den Verlauf der Polizeigeschichte ab.
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Eben erhalte ich Antwort von dem Schweizer Verleger. Der Brief, der inliegend erfolgt, beweist mir erst recht daß der Kerl ein Schuft. So freundschaftlich acceptirt kein ordinärer Verleger, nachdem er x Wochen hat warten lassen. Wir können jetzt sehen was der Bremer schreibt und dann auch noch immer thun was wir wollen. Da ist auch noch der Kerl in Bellevue bei Constanz, vielleicht ist mit dem was aufzustellen; wenn der Bremer nicht will kann ichs bei dem nochmal versuchen. Inzwischen will ich mich nochmal nach der Herisau erkundigen — hätten wir nur einen ordentlichen Kerl in der Schweiz dem man das Manuskript mit Ordre es nur gegen baar Geld auszuliefern, schicken könnte. Aber da ist nur der durstige Kindervater Püttm[ann] ! Als unschuldiges Nebenvergnügen hab ich in der letzten schlechten Zeit außer den Mädeln noch einigen Umgang mit Dänemark und dem übrigen Norden getrieben. Das ist Dir eine Sauerei. Lieber der kleinste Deutsche als der größte Däne! So ein Klimax von Moralitäts-, Zunft- und Stândemisère existirt nirgends mehr. Der Däne hält Deutschland für ein Land, wohin man geht um „sich Maitressen zu halten und sein Vermögen mit ihnen durchzubringen" (imedens at han reiste i Tydskland, havde han en Maitresse, som fortärede ham den bedste del af hans Midier heißt es in einem dänischen Schulbuch !) — er nennt den Deutschen einen tydsk Windbeutel und hält sich für den ächten Repräsentanten des germanischen Wesens — der Schwede verachtet wieder den Dänen als „verdeutscht" und ausgeartet, schwatzhaft und verweichlicht, — der Norweger sieht auf den verfranzösirten Schweden und seinen Adel herab, und freut sich daß bei ihm in Norge noch grade dieselbe stupide Bauernwirtschaft herrscht wie zur Zeit des edlen Kanut, und dafür wird er wieder vom Isländer en canaille behandelt, der noch ganz dieselbe Sprache spri[cht] wie die schmierigen Wikinger von Anno 900, Thran säuft, in einer Erdhütte wohn[t] und in jeder Atmosphäre kaput geht die nicht nach faulen Fischen riecht. Ich b[in] mehrere Male in Versuchung gewesen, stolz darauf zu werden daß ich wenigstens kein Däne oder gar Isländer, sondern nur ein Deutscher bin. Der Redakteur des avancirtesten schwedischen Blatts, des Aftonblad, ist hier zweimal in Paris gewesen, um über die Organisation der Arbeit ins Klare zu kommen, hat sich Jahre lang den Bon Sens und die Démocr[atie] pacifi[que] gehalten, mit L. Blanc und Considérant feierlich unterhalten, aber er hat's nicht capiren können und ist so klug zurückgekommen wie er wegging. Jetzt paukt er nach wie vor für die freie Conkurrenz, oder wie das auf schwedisch heißt, Nahrungsîreiheit oder auch sjelfförsörjningsfrihet, Selbstversorgungsfreiheit. (Das ist doch noch schöner als Gewerbfreiheit) Natürlich, die sitzen noch im Zunftdreck bis über die Ohren und auf den Reichstagen sind grade die Bürger die wüthendsten Conservativen. Im ganzen Land nur 2 ordentliche Städte, à
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80 000 und 40 000 Einwohner resp., die dritte, Norrköping hat nur 12 000, alles übrige so 1000, 2000, 3000. Alle Poststationen wohnt ein Mensch. In Dänemark ists kaum besser, da haben sie nur eine einzige Stadt, wo die gottvollsten Zunftprozesse vorfallen, toller als in Basel oder Bremen, und wo man 5 nicht ohne Einlaßkarte auf die Promenade gehen darf. Das einzige wozu diese Länder gut sind, ist daß man an ihnen sehen kann was die Deutschen thun würden wenn sie Preßfreiheit hätten, nämlich wie die Dänen wirklich gethan haben, sogleich eine „Gesellschaft f ü r den wahren Gebrauch der freien Presse" stiften und christlich-wohlmeinende Kalender drucken lassen. 10 Das schwedische Aftonblad ist so zahm wie die Kölner Zeitung, hält sich aber für „demokratisch im wahren Sin->e des Worts". Dafür haben die Schweden die Romane von Fröken Bremer, und die Dänen Herrn Etatsraad Oehlenschläger, Commandör af Dannebrogsordenen. Auch gibt es schrecklich viel Hegelianer dort, und die Sprache, in der jedes dritte Wort aus dem 15 Deutschen gestohlen ist, paßt famos f ü r die Spekulation. Ein Bericht ist seit lange angefangen und folgt dieser Tage. Schreib mir ob Ihr Proudhons Buch habt. Wenn Du von dem Proudhonschen Buch welches schlecht ist für Dein Buch profitiren willst, so will ich Dir meine sehr ausführlichen Excerpte 20 schicken. Es ist nicht die 15 Franken werth die es kostet. | I Marx I
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]455| Bruxelles, 28 décembre — R u e d'Orléans 42 Fbg. N a m u r . Mon cher M. Annenkoff ! Vous auriez reçu depuis longtemps ma réponse à votre lettre du 1-er Novembre, si mon libraire n'avait pas tardé jusqu'à la semaine passée à m'envoyer le livre de M . P r o u d h o n : «Philosophie de la misère». Je l'ai parcouru en deux jours, pour pouvoir vous communiquer toute de suite mon opinion. Comme j'ai lu le livre très rapidement, je ne peux pas entrer dans les détails, je ne peux vous parler q u e de l'impression générale qu'il a produite sur moi. Si vous le demandez, je pourrai entrer en détail dans une seconde lettre. Je vous avouerai franchement, que je trouve le livre en général mauvais et très mauvais. Vous même plaisantez dans votre lettre « sur le coin de la philosophie allemande » dont M. Proudhon fait parade dans cet œuvre informe et présomptueux, mais vous supposez que le développement économique n'a pas été infecté par le poison philosophique. Aussi suis-je très éloigné d'imputer les f a u t e s du développement économique à la Philosophie de M . P r o u d h o n . M . P r o u d h o n ne vous donne pas une fausse critique de l'économie politique parce qu'il est possesseur d'une philosophie ridicule, mais il vous donne une philosophie ridicule, parce qu'il n'a pas compris l'état social actuel dans son engrenement, pour user d'un mot, que M. Proudhon emprunte à Fourier, comme beaucoup d'autres-choses. Pourquoi M. Proudhon parle-t-il de dieu, de la raison universelle, de la raison impersonnelle de l'humanité, qui ne se trompe jamais, qui a été de tout temps égale à elle même, dont il f a u t avoir seulement la conscience juste, pour se trouver dans le vrai ? pourquoi fait il du faible Hegelianisme, pour se poser comme esprit f o r t ? Lui-même, il vous donne la clé de l'énigme. M. Proudhon voit dans l'histoire une certaine série de développements sociaux; il trouve le progrès réalisé dans l'histoire ; il trouve enfin, que les hommes, pris comme individus, ne savaient pas ce qu'ils faisaient, qu'ils se trompaient sur leur ||456| propre mouvement, c-à-d. que leur développement social parait à la première vue chose distincte, séparée, indépendante de leur développement individuel. Il
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ne sait pas expliquer ces faits et l'hypothèse de la raison universelle, qui se manifeste, est toute trouvée. Rien de plus facile, que d'inventer des causes mystiques, c-à-d. des phrases, oû le sens commun fait défaut. Mais M. Proudhon, en avouant, qu'il ne comprend rien au développement historique de l'humanité — et il l'avoue lorsqu'il se sert des mots sonores de raison universelle, dieu etc. — n'avoue-t-il pas implicitement et nécessairement, qu'il est incapable de comprendre de développement économiques ? Qu'est ce que la société, quelle que soit sa forme ? Le Produit de l'action réciproque des hommes. Les hommes sont-ils libres de choisir telle ou telle forme sociale ? Pas du tout. Posez un certain état de développement des facultés productives des Hommes et vous aurez une telle forme de commerce et de consommation. Posez de certaines degrés de développement de la Production, du Commerce, de la consommation, et vous aurez telle forme de constitution sociale, telle organisation de la famille, des ordres ou des classes, en un mot telle société civile. Posez telle société civile et vous aurez tel état politique, qui n'est que l'expression officielle de la société civile. Voilà ce que M. Proudhon ne comprendra jamais, car il croit faire grande chose quand il appelle de l'état à la société civile, c-à-d. du résumé officiel de la société à la société officiele. II n'est pas nécessaire d'ajouter que les hommes ne sont pas libres arbitres de leurs forces productives — qui sont la base de toute leur histoire — car toute force productive est une force acquise, le produit d'une activité antérieure. Ainsi les forces productives sont le résultat de l'énergie pratique des hommes, mais cette energie elle même est circonscrite par les conditions, dans lesquelles les hommes se trouvent placés, par les forces productives déjà acquises, par la forme sociale, qui existe avant eux, qu'ils ne créent pas, qui est le produit de la génération antérieure. Par ce simple fait, que toute génération postérieure trouve des forces productives acquises par la génération antérieure, qui servent à elle comme matière première de nouvelle production, il se forme une conexité dans l'histoire des hommes, il se forme une l'histoire de l'humanité, qui est d'autant plus l'histoire de l'humanité, que les forces productives des hommes et en conséquence leur rapports sociaux ont grandi. Conséquence nécessaire: l'histoire sociale des hommes n'est jamais que l'histoire de leur développement individuel, soit qu'ils en aient la conscience, soit qu'ils ne l'aient pas. Leurs rapports matériels forment la base de tous leurs rapports. Ces rapports matériels ne sont que les formes nécessaires, dans lesquelles leur activité matérielle et individuelle se réalise.
M. Proudhon confond les idées et les choses. Les hommes ne renoncent 40 jamais à ce qu'ils ont gagné, mais cela ne vient pas à dire, qu'ils ne ||457| renoncent jamais à la forme sociale, dans laquelle ils ont acquis certaines forces
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productives. Tout au contraire. Pour ne pas être privés du résultat obtenu, pour ne pas perdre les fruits de la civilisation, les hommes sont forcés, du moment où le mode de leur commerce ne correspond plus aux forces productives acquises, de changer toutes leurs formes sociales traditionnelles. — Je prends le mot commerce ici dans le sens le plus général comme nous disons 5 en Allemand : Verkehr. — Par Exemple : le privilège, l'institution des jurandes et des corporations, le régime réglementaire du moyen âge, étaient des relations sociales, qui seules correspondaient aux forces productives acquises et à l'état social préexistant duquel ces institutions étaient sorties. Sous la protection du régime corporatif et réglementaire, les capitaux 10 s'étaient accumulés, un commerce maritime s'était developpé, des colonies avaient été fondées — et les hommes auraient perdu les fruits mêmes, s'ils avaient voulu conserver les formes, sous la protection desquelles ces fruits avaient mûri. Aussi y-avait-il deux coups de tonnère, la révolution de 1640 et celle de 1688. Toutes les anciennes formes économiques, les relations 15 sociales, que leur correspondaient, l'état politique qui était l'expression officielle de l'ancienne société civile furent brisés en Angleterre. Ainsi les formes économiques, sous lesquelles les hommes produisent, consomment, échangent, sont transitoires et historiques. Avec de nouvelles facultés productives acquises les hommes changent leur mode de production et avec le 20 mode de production ils changent tous les rapports économiques, qui n'ont été que les ralations nécessaires de ce mode de production déterminé. C'est ce que M.Proudhon n'a pas compris, encore moins démontré. M.Proudhon, incapable de suivre le mouvement réel de l'histoire, vous donne une phantasmagorie, qui a la présomption, d'être une phantasmagorie 25 dialectique. Il ne sent pas le besoin de vous parler de 17-eme, 18-eme, 19-eme siècle, car son histoire se passe dans le milieu nébuleux de l'imagination et s'élève hautement au-dessus des temps et des lieux. En un mot, c'est viellerie hégelienne, ce n'est pas une histoire, ce n'est pas une histoire profane — histoire des hommes — c'est une histoire sacrée — histoire des idées. Dans 30 sa manière de voir, l'homme n'est que l'instrument, dont l'idée ou la raison éternelle fait usage, pour se développer. Les évolutions, dont parle M. Proudhon, sont censées être les évolutions telles qu'elles se passent dans le sein mystique de l'idée absolue. Si vous déchirez le rideau de ce language mystique, ceci vient à dire, que M. Proudhon vous donne l'ordre, dans lequel les 35 catégories économiques se rangent dans l'intérieur de sa tête. Il ne me faudra beaucoup d'effort de vous donner la preuve, que cet arrangement est l'arrangement d'une tête très désordonnée. M. Proudhon a ouvert son livre avec une dissertation sur la valeur, qui est son dada. Pour cette fois je n'entererai pas dans l'examen de cette disserta- 40 tion. I
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|458| La série des évolutions économiques de la raison éternelle commence avec la division du travail. Pour M. Proudhon la division du travail est chose toute simple. Mais le régime des castes n'était-il pas une certaine division du travail ? Et le régime des corporations n'était-il pas une autre division du travail ? Et la division du travail du régime manufacturier, qui commence au milieu du 17-eme siècle et finit dans la dernière partie de 18-eme siècle en Angleterre, n'est elle pas aussi totalement distincte de la division du travail de la grande industrie, de l'industrie moderne ? M. Proudhon se trouve si peu dans le vrai, qu'il néglige ce que font même les économistes profanes. Pour vous parler de la division du travail, il n'a pas besoin de vous parler du marché du monde. Eh bien ! La division du travail, dans le 14-eme et 15-eme siècle, où il n'y avait pas encore de colonies, où l'Amérique n'existait pas encore pour l'Europe, où l'Asie orientale n'existait que par l'intermédiare de Constantinople, ne devait elle pas se distinguer de fond en comble de la division du travail du 17-eme siècle qui avait des colonies déjà développées ? Ce n'est pas tout. Toute l'organisation intérieure des peuples, toutes leurs relations internationales, sont-ils autre chose que l'expression d'une certaine division du travail ? et ne doivent-il pas changer avec le changement de la division du travail ? M. Proudhon a si peu compris la question de la division du travail, qu'il ne vous parle pas même de la séparation de la ville et de la campagne, qui, par exemple en Allemagne, s'est effectuée du neuvième au douzième siècle. Ainsi pour M. Proudhon cette séparation doit être loi éternelle, parce qu'il ne connaît ni son origine, ni son développement. Il vous parlera dans tout son livre que comme si cette création d'un certain mode de production durerait jusqu'à la fin des jours. Tout ce que M. Proudhon vous dit de la division du travail, n'est qu'un résumé, et de plus, un résumé très superficiel, très incomplèt de ce qu'avaient dit avant lui Adam Smith et mille autres. La deuxieme évolution sont les machines. La connexité entre la division du travail et les machines est toute mystique chez M. Proudhon. Chacun des modes de la division du travail avait des instruments de production spécifiques. Par exemple du milieu du 17-eme jusqu'au milieu de 18-eme siècle les hommes ne faisaient pas tout avec la main. Ils possédaient des instruments, et des instruments très compliqués, comme les métiers, les navires, les leviers etc. etc. Ainsi, rien de plus ridicule, que de faire découler les machines comme conséquence de la division du travail en général. Je vous dirai encore en passant, que M. Proudhon, comme il n'a pas compris l'origine historique des machines, a encore moins compris leur développement. Jusqu'à l'an 1825 — époque de la première crise universelle —
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vous pouvez dire que les besoins de la consommation en général, allaient plus vite que la production et que le développement des machines ||459| était la conséquence forcée des besoins du marché. Depuis 1825 l'invention et l'application des machines n'est que le résultat de la guere entre les maîtres et les ouvriers. Encore ceci n'est-il pas vrai que pour l'Angleterre. Quant aux 5 nations européennes, elles ont été forcées d'appliquer les machines par la concurrence que les Anglais leur faisaient, tant sur leur propre marché que sur le marché du monde. Enfin, quant à l'Amérique du Nord, l'introduction des machines était amenée et par la concurrence avec les autres peuples et par la rareté des mains, c.-à-d. par la disproportion entre la population et les 10 besoins industriels de l'Amérique du Nord. De ces faits vous pouvez conclure quelle sagacité M. Proudhon développe, en conjurant le phantomme de la concurrence comme troisième évolution, comme antithèse des machines ! Enfin, en général, c'est une vraie absurdité, que de faire des machines une catégorie économique à côté de la division du travail, de la concurrence, du 15 crédit etc. La machine n'est pas plus une catégorie économique que le boeuf qui traîne la charrue. L'application actuelle des machines est une des relations de notre régime économique actuel, mais le mode d'exploiter les machines est tout à fait distinct des machines elles-mêmes. La poudre reste la même, 20 que vous vous en serviez pour blesser un homme, ou pour panser les plaies du blessé. M. Proudhon se surpasse lui-même, lorsqu'il fait grandir dans l'intérieur de sa tête la concurrence, le monopole, l'impôt ou la police, la balance du commerce, le crédit, la propriété dans l'ordre, que je cite. Presque toutes les 25 institutions de crédit étaient développées en Angleterre au commencement du 18-eme siècle avant l'invention des machines. Le crédit public n'était qu'une nouvelle manière d'élever l'impôt et de suffir aux nouveaux besoins créés par l'avènement de la classe bourgeoise au gouvernement. Enfin la propriété forme la dernière catégorie dans le système de M. Proudhon. Dans 30 le monde réel au contraire la division du travail et toutes les autres catégories de M. Proudhon sont des relations sociales, dont l'ensemble forme ce qu'on appelle actuellement: la propriété: la propriété bourgeoise n'est rien en dehors de ces relations, qu'une illusion métaphisique ou juridique. La propriété d'une autre époque, la propriété féodale se développe dans une série 35 de relations sociales entièrement différentes. M. Proudhon, en établissant la propriété comme une relation indépendante, commet plus qu'une faute de méthode : — il prouve clairement, qu'il n'a pas saisi le lieu, qui rattache toutes les formes de la production bourgeoise, qu'il n'a pas compris le caractère historique et transitoire des formes de la production dans une époque déter- 40 minée. M. Proudhon, qui ne voit pas dans nos institutions sociales de produits
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historiques, qui ne comprend ni leur origine, ni leur développement, ne peut en faire qu'une critique dogmatique. Aussi M. Proudhon est-il forcé de recourir à une fiction, pour vous ||460| expliquer le développement. Il s'imagine, que la division du travail, le crédit, les machines etc., que tout a été inventé au service de son idée fixe, de l'idée de l'égalité. Son explication est d'une naiveté sublime. On a inventé ces choses pour l'égalité, mais malheureusement se sont tournées contre l'égalité. C'est là tout son raisonnement. C-à-d., il fait une supposition gratuité, et parce que le développement réel et sa fiction se contredisent sur chaque pas, il en conclut qu'il y a contradiction. Il vous dissimule, qu'il y a seulement contradiction entre ses idées fixes et le mouvement réel. Ainsi M. Proudhon, principalement par défaut de connaissances historiques, n'a pas vu : que les hommes, en développant leurs facultés productives, c-à-d. en vivant, développent certains rapports entre eux, et que le mode de ces rapports change nécessairement avec la modification et l'accroissement de ces facultés productives. Il n'a pas vu, que les catégories économiques ne sont que des abstractions de ces rapports réels, qu'elles ne sont des vérités que pour autant que ces rapports subsistent. Ainsi il tombe dans l'erreur des économistes bourgeois, qui voient dans ces catégories économiques des lois éternelles et non des lois historiques, qui ne sont des lois que pour un certain développement historique, pour un développement déterminé des forces productives. Ainsi, au lieu de considérer les catégories politico-économiques comme des abstractions faites des relations sociales réelles, transitoires, historiques. M. Proudhon, par une inversion mystique, ne voit dans les rapports réels que des incorporations de ces abstractions. Ces abstractions elles-mêmes «ont des formules, qui ont sommeillé dans le sein de dieu père depuis le commencement du monde. Mais ici ce bon M. Proudhon tombe dans de grandes convulsions intellectuelles. Si toutes ces catégories économiques sont des émanations du cœur de dieu, si elles sont la vie cachée et éternelle des hommes, comment se fait-il, premièrement qu'il y ait développement et deuxièmement, que M. Proudhon ne soit pas conservateur ? Il vous explique ces contradictions évidentes par un système entier de l'antagonisme. Pour éclaircir ce système d'antagonisme, prenons un exemple. Le monopole est bon, car c'est une catégorie économique, donc une émanation de dieu. La concurrence est bonne, car c'est aussi une catégorie économique. Mais ce qui n'est pas bon, c'est la réalité du monopole et la réalité de la concurrence. Ce qui est encore pire, c'est que le monopole et la concurrence se dévorent mutuellement. Que doit-on y faire ? Parce que ces deux pensées éternelles de dieu se contredisent, il lui paraît évident, qu'il y a dans le sein de dieu également une synthèse entre ces deux pensées, dans
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laquelle les maux du monopole sont équilibrés par la concurrence et vice versa. La lutte entre les deux idées aura pour effêt de n'en faire ressortir que le beau côté. Il faut arracher à dieu cette pensée secrète, ensuite l'appliquer et tout sera pour le mieux ; il faut réveler la formule synthétique cachée dans la nuit de la raison ||46l| impersonelle de l'humanité. M.Proudhon n'hésite pas un seul moment de se faire révélateur. Mais jetez un moment votre regard sur la vie réelle. Dans la vie économique actuelle vous ne trouvez non seulement la concurrence et le monopole, mais aussi leur synthèse qui n'est pas une formule mais un mouvement. Le monopole produit la concurrence, la concurrence produit le monopole. Pourtant cette équation, loin de lever les difficultés de la situation actuelle comme se l'imaginent les économistes bourgeois, a pour résultat une situation plus difficile et plus embrouillée. Ainsi en changeant la base, sur laquelle se fondent les rapports économiques actuels, en anéantissant le mode actuel de production, vous anéantissez non seulement la concurrence, le monopole et leur antagonisme, mais aussi leur unité, leur synthèse, le mouvement, qui est l'équilibration réelle de la concurrence et du monopole. Maintenant je vais vous donner un exemple de la dialectique de M. Proudhon. La liberté et l'esclavage forment un antagonisme. Je n'ai pas besoin de parler ni des bons ni des mauvais côtés de la liberté. Quant à l'esclavage je n'ai pas besoin de parler de ses mauvais côtés. La seule chose qu'il faut expliquer, c'est le beau côté de l'esclavage. Il ne s'agit pas de l'esclavage indirect, de l'esclavage du prolétaire ; il s'agit de l'esclavage directe, de l'esclavage des noirs dans le Surinam, dans le Brésil, dans les contrées méridionales de l'Amérique du Nord. L'esclavage direct est le pivot de notre industrialisme actuel aussi bien que les machines, le crédit etc. Sans esclavage vous n'avez pas de coton, sans coton vous n'avez pas d'industrie moderne. C'est l'esclavage, qui a donné de la valeur aux colonies, ce sont les colonies, qui ont créé le commerce du monde, c'est le commerce du monde, qui est la condition nécessaire de la grande industrie machinelle. Aussi avant la traité des nègres, les colonies ne donnaient à l'ancien monde que très peu de produits et ne changeaient pas visiblement la face du monde. Ainsi l'esclavage est une catégorie économique de la plus haute importance. Sans l'esclavage l'Amérique de Nord, le peuple le plus progressif, se transformerait en un pays patriarcal. Rayez seulement l'Amérique du Nord de la carte des peuples et vous aurez l'anarchie, la décadence complète du commerce et de la civilisation modernes. Mais faire disparaître l'esclavage ce serait rayer l'Amérique de la carte des peuples. Aussi l'esclavage, parce qu'il est une catégorie économique, se trouve depuis le commencement du monde chez tous les peuples. Les peuples modernes
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n'ont su que déguiser l'esclavage chez eux-mêmes et l'importer ouvertement au nouveau monde. Comment s'y prendra ce bon M. Proudhon après ces réflexions sur l'esclavage. Il cherchera la synthèse de la liberté et de l'esclavage, le vrai juste-milieu, autrement l'équilibre de l'esclavage et de la liberté. | |462| M. Proudhon a très bien compris, que les hommes font le drap, la toile, les étoffes de soie et le grand mérite d'avoir compris si peu de chose ! Ce que M. Proudhon n'a pas compris, c'est que les hommes selon leurs facultés produisent aussi les relations sociales, dans lesquelles ils produisent le drap et la toile. Encore moins M. Proudhon a-t-il compris, que les hommes, qui produisent les relations sociales conformément à leur productivité matérielle, produisent aussi les idées, les catégories, c. à. d. les expressions abstraites idéelles de ces mêmes relations sociales. Ainsi les catégories sont aussi peu éternelles, que les relations qu'elles expriment. Elles sont des produits historiques et transitoires. Pour M. Proudhon tout au contraire la cause primitive ce sont les abstractions, les catégories. Selon lui, ce sont elles et non pas les hommes qui produisent l'histoire. L'abstraction, la catégorie prise comme telle, c. à. d. séparée des hommes et de leur action matérielle, est naturellement immortelle, inaltérable, impassible, elle n'est qu'un être de la raison pure, ce qui veut dire seulement, que l'abstraction prise comme telle est abstraite ; tautologie admirable ! Aussi les relations économiques, vues sous la forme des catégories, sont pour M. Proudhon, des formules éternelles, qui n'ont ni origine, ni progrès. Parlons d'une autre manière : M. Proudhon n'affirme pas directement que la vie bourgeoise est pour lui une vérité éternelle; il la dit indirectement, en divinisant les catégories qui expriment les rapports bourgeois sous la forme de la pensée. Il prend les produits de la société bourgeoise pour des êtres spontanés, doués d'une vie propre, éternels, dès qu'ils se présentent à lui sous la forme de catégories, de pensée. Ainsi il ne s'éleve pas au-dessus de l'horizon bourgeois. Parce qu'il opère sur les pensées bourgeoises en les supposant éternellement vraies ; il cherche la synthèse de ces pensées, leur équilibre et ne voit pas, que leur mode actuel de s'équilibrer est le seul mode possible. Réellement il fait ce que font tous les bons bourgeois. Tous ils vous disent, que la concurrence, le monopole etc. en principe, c. à. d. pris comme pensées abstraites, sont les seuls fondements de la vie, mais qu'ils laissent beaucoup à désirer dans la pratique. Tous ils veulent la concurrence sans les conséquences funestes de la concurrence. Tous ils veulent l'impossible, c. à. d. les conditions de la vie bourgeoise sans les conséquences nécessaires de ces conditions. Tous ils ne comprennent pas, que la forme bourgeoise de la production est une forme historique et transitoire, tout aussi bien que l'était
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la forme féodale. Cette erreur vient de ce que pour eux l'homme-bourgeois est la seule base possible de toute société, de ce qu'ils se figurent pas un état de société dans lequel l'homme aurait cessé d'être bourgeois. M. Proudhon est donc nécessairement doctrinaire. L e mouvement historique, qui bouleverse le monde actuel, se résoud pour lui dans le problème de découvrir le juste équilibre, la synthèse de deux pensées ||463| bourgeoises. Ainsi à force de subtilité le garçon adroit découvre la pensée cachée de dieu, l'unité des deux pensées isolées, qui sont seulement deux pensées isolées, parce que M. Proudhon les a isolées de la vie pratique, de la production actuelle, qui est la combinaison des réalités qu'elles expriment. A la place du grand mouvement historique, qui nait du conflit entre les forces productives des hommes déjà acquises et leur rapports sociaux, qui ne correspondent plus à ces forces productives ; à la place des guerres terribles, qui se préparent entre les diffirentes classes d'une nation, entre les différentes nations; à la place de l'action pratique et violente des masses, qui seule pourra résoudre ces collisions ; à la place de ce mouvement vaste, prolongé et compliqué, M. Proudhon met le mouvement cacadauphin de sa tète. Ainsi ce sont les savants, les hommes capables de suspendre à dieu sa pensée intime, qui font l'histoire. L e menu peuple n'a qu'appliquer leur révélations. — Vous comprenez maintenant pourquoi M. Proudhon est ennemi déclaré de tout mouvement politique. L a solution des problemmes actuels ne consiste pas pour lui dans l'action publique, mais dans les rotations dialectiques de sa tête. Parce que pour lui les catégories sont les forces motrices, il ne faut pas changer la vie pratique, pour changer les catégories. Tout au contraire. Il faut changer les catégories et le changement de la société réelle en sera la conséquence.
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Dans son désir de concilier les contradictions, M. Proudhon ne se demande seulement pas, si la base même de ces contradictions ne doit être renversée. Il ressemble en tout au doctrinaire politique, que veut le roi et la chambre des députés et la chambre des pairs, comme parties intégrantes de la vie 30 sociale, comme catégories éternelles. Seulement il cherche une nouvelle formule pour équilibrer ces pouvoirs (dont l'équilibre consiste précisément dans le mouvement actuel, où l'un de ces pouvoirs est tantôt le vainqueur, tantôt l'esclave de l'autre). C'est ainsi que dans le 18-eme siècle une foule des têtes médiocres étaient occupées de trouver la vraie formule, pour 35 équilibres les ordres sociaux, la noblesse, le roi, les parlaments etc. et le lendemain, il n'y avait plus ni roi, ni parlement, ni noblesse. L e juste équilibre entre cet antagonisme était le bouleversement de toutes les relations sociales, qui servaient de base à ces existences féodales et à l'antagonisme de ces existences féodales. 40 Parce que M. Proudhon pose d'un côté les idées éternelles, les catégories
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de la raison pure de l'autre côté les hommes et leur vie pratique, qui est selon lui l'application de ces catégories, vous trouvez chez lui dès le commencement dualisme entre la vie et les idées, entre l'âme et le corps, dualisme qui se répète sous beaucoup de formes. Vous voyez maintenant, que cet antagonisme n'est que l'incapacité de M.Proudhon, de comprendre l'origine et l'histoire profanes des catégories, qu'il divise. Ma lettre est déjà trop longue pour parler encore du procès ridicule, que M.Proudhon fait au communisme. Pour le moment, vous m'accorderez, qu'un homme qui n'a pas compris l'état actuel de la société, doit ||464¡ encore moins comprendre le mouvement qui tend à le renverser et les expressions littéraires de ce mouvement révolutionnaire. Le seul point, dans lequel je suis parfaitement d'accord avec M. Proudhon est son dégoût pour la sensiblerie socialiste. Avant lui j'ai provoqué beaucoup d'inimmitiés par le persiflage du socialisme moutonnier, sentimental, utopiste. Mais M. Proudhon ne se fail-il pas des illusions étranges, en opposant sa sentimentalité de petit bourgeois, je veux dire ses déclamations sur le ménage, l'amour conjugal et toutes ces banalités à la sentimentalité socialiste, qui est, par exemple chez Fourier, beaucoup plus profonde que les platitudes présomptueuses de notre bon Proudhon ? Lui-même, il sent si bien la nullité de ses raisons, son incapacité complète de parler de ces choses là, qu'il se jette à corps perdu dans les fureurs, les exclamations, les irae hominis probi, qu'il écume, qu'il jure, qu'il dénonce, qu'il crie à l'infamie, à la peste, qu'il se frappe la poitrine et se glorifie devant dieu et les hommes, d'être pur des infamies socialistes ! Il ne veille pas en critique les sentimentalités socialistes ou ce qu'il prend pour sentimentalités. Il excomunie en saint, en pape les pauvres pêcheurs et chante les gloires de la petite bourgeoisie et des misérables illusions amoureuses, patriarcales du foyer domestique. Et ce n'est rien d'accidentel. M. Proudhon est de la tête au pied philosophe, économiste de la petite bourgeoisie. Le petit bourgeois, dans une société avancée et par nécessité de son état se fait d'une part socialiste, de l'autre part économiste, c-à-d. il est ébloui de la magnificence de la haute bourgeoisie et sympathise aux douleurs du peuple. Il est en même temps bourgeois et peuple. Il se vante dans le for intérieur de sa conscience, d'etre impartial, d'avoir trouvé le juste équilibre, qui a la prétention de se distinguer du juste milieu. Un tel petit bourgeois divinise la contradiction, car la contradiction est le fond de son être. Il n'est que la contradiction sociale, mise en action. Il doit justifier par la théorie, ce qu'il est en pratique et M. Proudhon a le mérite d'être l'interprete Scientifique de la petite bourgeoisie française, ce qui est un mérite réel, parceque la petite bourgeoisie sera partie intégrante de toutes les révolutions sociales qui se préparent. J'aurai voulu pouvoir vous envoyer avec cette lettre mon livre sur l'éco-
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nomie politique, mais jusqu'à présent il m'a été impossible de laisser imprimer cet ouvrage et les critiques des philosophes et socialistes allemands, dont je vous ai parlé à Bruxelles. Vous ne croirez jamais, quelles difficultés une telle publication rencontre en Allemagne, d'une part de la police, d'autre part des libraires, qui sont eux-mêmes les représentants interéssés de toutes 5 les tendances que j'attaque. Et quant à notre propre parti, il est non seulement pauvre, mais une grande fraction du parti communiste allemand m'en veut parce que je m'oppose à ses utopies et à ses déclamations. Tout à vous Charles Marx] 10 ¡4651 P. S. Vous me demandrez, pourquoi je vous écris en mauvais français, au lieu d'écrire en bon allemand? C'est parce que j'ai affaire à un auteur français. Vous m'obligerez beaucoup en ne retardant trop longtemps votre réponse, afin que je sache si vous m'avez compris sous cette enveloppe d'un français 15 barbare. I
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Ich hätte Dir schon eher geschrieben, wenn nicht B[ernay]s mich bis jetzt hätte sitzen lassen. Der verfluchte Börnstein, bei dem ich mich nämlich unter Andern auch wegen Deines Herkommens erkundigte, war nie zu treffen, und so übertrug ich die Sache dem Bs, der mir schon Montag einen Brief für Dich in die Stadt bringen wollte. Statt dessen erhalt ich gestern Abend spät den inliegenden Wisch, den der faule Kerl vorgestern Abend in Sarcelles gesudelt; und die darin enthaltenen Aufklärungen sind wahrhaftig nicht der Art daß sie ein 5—6 tägiges Studium erfordert hätten. Aber so ist der Kerl. Ich werde übrigens den Bstn selbst sprechen, denn mir genügt diese Aufklärung keines Wegs, und aufrichtig gesagt ich glaube keinem Menschen weniger auf's Wort als dem Bs. Der Mensch brüllt mir seit nunmehr 6 Monaten die Ohren voll, Du könntest jeden Tag mit Sack und Pack kommen und wenns zum Klappen kommt, macht er eine lange Historie von einem Paß. Als ob Du einen Paß brauchtest! An der Grenze fragt kein Mensch danach, auch Moses ist ohne gefragt zu werden hergekommen, ebenso gut wie ich, und wenn Du bei mir wohnst, so möcht ich doch wissen wer danach fragen sollte. Höchstens ein belgischer Passeport pour l'intérieur zur etwaigen Legitimirung, oder das bekannte Sendschreiben Herrn Leopolds: Cabinet du Roi — das ist für alle Fälle hinreichend. Heine ist ganz derselben Meinung, und sowie ich den Börnst. attrapiren kann, werd ich ihn deßhalb befragen. — Der Bs hatte auch die Geschichte mit dem Tolstoy ausspekulirt oder sich vielmehr von B stein aufbinden lassen, denn der Bst bindet ihm auf was er will. Alle die verschiedentlichen Nachrichten, die der Bs uns früher schrieb, sind aus derselben Quelle, und nachdem ich unterschiedliche Male Zeuge davon gewesen, mit welcher Unfehlbarkeit Bstein seine Suppositionen, Klatschgeschichten und eignen Erfindungen dem Bs vororakelt und Bs sie für die baarste Münze nimmt, glaub ich von all den wichtigen Nachrichten die er vorzeitlich ...] „aus bester Quelle" schrieb, kein einziges Wort. [Ich h]ab es selbst mit angesehn wie der Bstein || blos durch affektirte Allwissenheit dem Bs glauben machte (und Du weißt, mit welcher Be-
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geisterung Bs glaubt, wenn er einmal glaubt) der National sei Haut und Haar, Leib und Seele an Thiers verkauft, Argent ± Comptant. Der Kleine hätte sich drauf todtschießen lassen. Er ist hierin unverbesserlich wie in seiner himmelhochjauchzend, zum Tode betrübten Stimmung. Pendant le cours de la dernière quinzaine il a été seize fois au bord du désespoir. Cela entre nous. Wegen Deines Herkommens also werd ich den Bst nochmals fragen; Heine wie gesagt, behauptet Du könntest dreist kommen. Oder willst Du zum französischen Gesandten gehen und Dir auf Grund Deines preußischen Auswandrungsscheins einen Paß fordern? Es war mir sehr lieb daß Du mir Mosen ankündigtest. Der Edle kam zu mir, traf mich nicht, ich schrieb ihm, er solle mir ein Rendezvous geben. Gestern fand solches statt. Der Mann hat sich sehr verändert. Jugendliche Locken umwallen sein Haupt, ein zierliches Bärtchen gibt dem scharfen Kinn einige Grazie, eine jungfräuliche Rothe überflog seine Wangen, aber la grandeur déchue se peignait dans ses beaux yeux, und eine befremdliche Bescheidenheit war über ihn gekommen. Ich habe mir hier in Paris einen sehr unverschämten Ton angewöhnt, denn Klimpern gehört zum Handwerk und man richtet mit selbigem Manches bei Frauenzimmern aus. Aber dies genothzüchtigte Exterieur des ehemals so welterschütternden Überfliegers Heß hätte mich fast entwaffnet. Die Heldenthaten der wahren Sozialisten, seiner Jünger, aber (wovon unten) und sein eigner unveränderter Kern gaben mir aber wieder Muth. Genug, er ist von mir so kalt und spöttisch behandelt worden, daß er keine Lust haben wird wiederzukommen. Das Einzige was ich für ihn that war einiger guter Rath für den Tripper den er aus Deutschland mitgebracht hat. Auch bei einigen deutschen Malern die er theilweise von früher kannte, hat er komplet Fiasco gemacht. Nur Gustav Adolf Köttgen ist ihm treu geblieben. Der Bremer ist jedenfalls dem Schweizer vorzuziehn. Ich kann dem Schweizer nicht schreiben, 1) weil ich seine Adresse vergessen habe, 2) weil ich dem Kerl kein Niedrigres Honorar pro Bogen vorschlagen] will als Du dem Bremer vorschlägst. [...] || also Deine Vorschläge f ü r den Bremer und zugleich die Adresse des Kerls. Er hat dem Bs seine schlechte Rothsch[ild]Broschüre gut bezahlt, aber den Püt[tmann] geprellt, für ihn gedruckt aber unter dem Vorwand seine Fonds engagirt zu haben, die Zahlung des Honorars ins Unendliche hinausgeschoben. Sehr schön daß Du französisch gegen Proudhon schreibst. Die Broschüre ist hoffentlich schon fertig geschrieben bei Ankunft dieses. Daß Du meinetwegen aus unsrer Publication anticipiren kannst was Du willst versteht sich von selbst. Daß Prs Association auf Brays Plan herausläuft glaub ich ebenfalls. Ich hatte den guten Bray ganz vergessen. Du hast vielleicht in der Trierschen Z. von der neuen Leipziger sozialisti-
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sehen Zeitschrift gelesen, betitelt „Veilchen", Blätter für die harmlose moderne Kritik!! worin Hr Semmig als Sarastro brüllt: In diesen heiigen Hallen kennt man die Rache nicht, in diesen heiigen Mauern darf kein Verräther lauern, dann wandelt er an Freu-eu-eu-eu-eundes Hand, vergnügt und froh ins bessre Land — aber er hat leider keinen Baß dazu wie weiland Reichel. Sarastro-Semmig opfert hier den 3 Gottheiten: 1) Heß —2) Stirner — 3) Rüge — Alles in Einem Ath[em], Erstere Beide haben die Tiefen der Wissenschaft [ergrünjdet. Dies Blättchen oder Veilchen ist das Tollste was ich je gelesen habe. Eine solche stille und zugleich unverschämte Verrücktheit ist nur in Sachsen möglich. Könnten wir doch das Kapitel über den wahren Sozialismus noch einmal machen, jetzt wo sie sich nach allen Seiten entwickelt haben, wo sich die westphälische Schule, die sächsische Schule, die Berliner Schule pp nebst den einsamen Sternen Püttmann usw. besonders constituirt haben. Man könnte sie nach den Sternbildern des Himmels eintheilen. Püttmann der große und Semmig der kleine Bär oder Püttmann der Stier und die Plejaden seine 8 Kinder. Hörner verdient er, wenn er sie nicht hat, ohnehin. Grün der Wassermann, usw. Apropos Grün — ich werde den Artikel über Grüns Goethe umarbeiten, auf V2—3/4 Bogen reduziren und ihn für unsre Publikation zurecht machen, wenns Dir recht ist, worüber Du mir bald schreiben sollst. Das Buch ist zu charakteristisch, Gr. preist alle Philistereien Goethes als menschlich, er macht den F r a n k f u r ter und Beamten Goethe zum „wahren Menschen", während er alles Kolossale und Geniale übergeht oder gar bespuckt. Dergestalt daß dies Buch den glänzendsten Beweis liefert, daß der Mensch = der deutsche Kleinbürger. Dies hatte ich nur angedeutet, könnte es aber ausführen und den Rest des Artikels ziemlich streichen, da er für unser Ding nicht paßt. Was meinst Du? Dein Engels. F r e i t a g 15 Jan. 47.
Monsieur Charles Marx 42 rue d'Orléans Faubg. de Namur Bruxelles. |
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Karl Marx an Roland Daniels in Köln
Brüssel, 7. März 1847
|7ten März. Lieber Daniels! Es ist möglich, daß Du oder sonst einer von Euch Kölnern einen Brief von Heß über communistische Angelegenheiten erhaltet. Ich ersuche Dich dringend, keinen von euch antworten zu lassen, bis ich durch W. Aktenstücke 5 und Briefe euch habe zukommen lassen. Jedenfalls muß ich Dich noch einmal dringend ersuchen, herzukommen. Ich habe Dir wichtige Sachen mitzutheilen, die nicht per Post mitgetheilt werden können. Kannst Du nicht kommen, so muß H. Bürgers auf ein paar Tage her. Bei mir steige Du oder Dein Stellvertreter ab. Sieh oben. Am [...] 10 Also komm Du oder H. B. nach Mecheln möglichst rasch. Befördere den Brief an Zulauff in Elberfeld, Grünstraße, der einliegt. Komm nicht nach Brüssel, sondern nach Mecheln, und schreib einen Tag vorher, wann Du oder Bürgers kommt. Kannst Deine Bourgeoisangelegenheitfen ...] auf ein paar Tage vernach- 15 lässigen. Dein Marx I
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Das inliegende Brochürli wurde mir heut Morgen von Junge überbracht; Ev[erbeck] habe es vor einigen Tagen zu ihnen gebracht. Ich sah mir das Ding an und erklärte es sei von Mosi und setzte dem J. dies Punkt für Punkt auseinander. Heut Abend sah ich Ev., er gestand, es gebracht zu haben, und nachdem ich das Ding gehörig heruntergerissen, kommt heraus, daß Er selbst, E. der Verfasser des säubern Machwerks ist. Er hat es, wie er behauptet, in den ersten Monaten meiner Anwesenheit hier verfaßt. Der erste Rausch, in den ihn die von mir mitgetheilten Neuigkeiten versetzten, hat ihn dazu begeistert. So sind diese Jungens. Während er den Heß auslachte, der sich mit fremden Federn schmückt die ihm nicht stehen, und den Straubingern verbot, dem Grün zuzustecken was ich ihnen vortrug, damit der es nicht ebenso mache, setzt er sich hin und treibt es — in der besten Absicht von der Welt, wie immer — um kein Haar besser. Moses und Grün hätten die Sachen nicht mehr verhunzt als dieser volksthümliche Tripperdoktor. Ich hab ihn natürlich erst etwas verhöhnt und ihm schließlich verboten je wieder solches Zeug zu laxiren. Aber das sitzt dem Volk in den Knochen. Die vorige Woche setz' ich mich hin und schreibe, theils aus Unsinn, theils weil ich platterdings Geld haben muß, ein anonym herauszugebendes, von Zoten wimmelndes Danksagungsschreiben an die Lola Montés. Samstag les' ich ihm einiges draus vor, und heut Abend erzählt er mir mit gewöhnlicher Bonhommie, daß ihn dies zu einer ähnlichen Produktion inspirirt habe, die er bereits den nächsten Tag über denselben Gegenstand gemacht und dem Mäurer für seine Incognito Zeitschrift (sie erscheint wirklich ganz im Geheimen und nur für die Rédaction, unter Censur von Made Mäurer, die bereits ein Gedicht von Heine gestrichen) eingehändigt. Er theile mir dies jetzt schon mit, um seine Ehrlichkeit zu salviren und um kein Plagiat zu begehen! Dies neue Meisterstück dieses erpichten und verpichten Schriftstellers wird natürlich reine Übersetzung meines Witzes in solenn-überschwenglichen Stylum sein. Dies letztere Probestück kurzen Gedärms ist zwar im Übrigen Wurst, zeigt aber doch wie dringend nöthig es ist daß entweder Dein Buch,
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oder unsre Manuskripte so rasch wie möglich erscheinen. Die Kerle tragen sich alle mit dem Kummer, daß so famose Ideen dem Volk so lange verborgen bleiben und wissen am Ende kein andres Mittel, sich diesen Stein vom Herzen zu wälzen, als daß sie selbst soviel davon ausscheißen als sie passablement verdaut zu haben meinen. Laß den Bremer also nicht fahren. 5 Wenn er nicht antwortet, schreib nochmals. Acceptire das Möglichst Geringe, im Nothfall. Diese Manuskripte verlieren mit jedem Monat, den sie auf Lager zubringen, 5—10 fr. per Bogen on exchangeable value. Noch ein paar Monate, la diète prussienne en discussion, la querelle bien entamée à Berlin, und der Bauer und Stirner sind nicht mehr zu 10 fr. p. Bogen ver- 10 käuflich. Bei einer solchen Gelegenheitsschrift kommt man allmählig auf einen || Punkt wo hohes Honorar als Forderung des schriftstellerischen point d'honneur ganz bei Seite gesetzt werden muß. Ich war ca 8 Tage bei dem B[ernays] in Sarcelles. Der macht auch Dummheiten. Schreibt in die Berliner] Z[ei]t[un]gshalle und freut sich wie ein Kind daß seine soi disant kommunistischen Expektorationen gegen die Bourgeois dort gedruckt werden. Natürlich läßt die Rédaction und Censur stehen was bloß gegen die Bourgeois und streicht die wenigen Andeutungen die auch ihnen unangenehm sein könnten. Schimpft über Jury, „bürgerliche Preßfreiheit", Repräsentativsystem usw. Ich setze ihm auseinander daß das buchstäblich pour le roi de Prusse und indirekt gegen unsre Partei arbeiten heißt — bekannte Aufwallung des warmen Herzens, Unmöglichkeit etwas auszurichten; ich erkläre daß die Ztgshlle von der Regierung bezahlt wird, hartnäckiges Läugnen, Berufen auf Symptome, die für alle Welt, nur f ü r die gefühlvolle Einwohnerschaft von Sarcelles nicht, gerade f ü r meine Behauptung sprechen. Resultat: Die biedere Begeisterung, das warme Herz kann nicht gegen seine Überzeugung schreiben, kann keine Politik begreifen die die Leute schont die es bisher immer bis auf den Tod gehaßt hat. „Is nit mei Genre!" ewige ultima ratio. Ich habe x dieser aus Paris datirten Artikel gelesen; sie sind on ne peut plus im Interesse der Regierung und im Styl des wahren Sozialismus. Ich gebe den Bs ziemlich auf und mische mich nicht mehr in den hochherzig-widerlichen Familienjammer, in dem er den Heros des Dévouements, der unendlichen Hingebung spielt. Il faut avoir vu cela. Das riecht wie fünftausend ungelüftete Federbetten vermehrt durch die — von der östreichisch-vegetabilischen Küche herrührenden — zahllosen Fürze die dort verführt werden. Und wenn sich der Kerl noch zehnmal von der Bagage los risse und nach Paris käme, er liefe zehnmal wieder zurück. Du kannst Dir denken was ihm das alles f ü r Moralitätsflausen in den Kopf setzt. Die Familie mode composé in der er lebt, macht ihn zum kompleten, engen Philister. Er kriegt mich auch nie wieder auf seine Boutique und wird auch sobald kein Verlangen nach mir gefühllosem Individuo tragen.
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Die Constitutions Brochüre bekommst Du baldmöglichst. Ich werde sie auf einzelne Blätter schreiben damit Du einlegen und weglassen kannst. Wenn Aussicht da ist, daß Vogler einiges zahlt, so frag ihn ob er den Lola Montés Witz — circa IV2—2 Bogen — nehmen will, brauchst aber nicht zu sagen daß das Ding von mir herrührt. Antworte mir umgehend darüber, sonst versuch ich in Bellevue. Du wirst in Débats oder Constit[utionne]l gelesen haben daß Schufterle Schlaepfer in Herisau vom großen Rath wegen württembergischer Klagen außer Stand gesetzt ist weiter revolutionäres Zeug zu drucken, er selbst hat es in Briefen hieher bestätigt und sich alle Zusendungen verbeten. Also Grund mehr an dem Bremer zu halten. Ist es gar nichts mit dem so bleibt nur die „Verlagsbuchhandlung" || in Bellevue bei Constanz. Au reste, wenn das Unterbringen unsrer Manuskripte mit dem Unterbringen Deines Buchs collidirt, so foutire in's Teufels Namen die Manuskripte in eine Ecke, denn es ist viel wichtiger daß Dein Buch erscheint. Wir beide beißen doch bei unsern Arbeiten darin nicht viel heraus. Du hast vielleicht in der gestrigen (Montags) Kölner Ztg einen biedermännischen Artikel über Martin du Nords Scandalgeschichte gelesen. Dieser Artikel ist von Bs — er macht von Zeit zu Zeit die Börnst[ein]sche Correspondenz. Die hiesige Polizei ist jetzt sehr bösartig. Es scheint, sie wollen mit aller Gewalt eine Emeute oder eine massenhafte Conspiration gelegentlich der Hungersnoth herausbeißen. Erst streuen sie allerlei Druckschriften aus und heften plaçais incendiaires an, und jetzt haben sie gar Brandstiftungsmaschinen gemacht und ausgestreut, die aber nicht angesteckt waren, damit der Epicier die ganze Größe der teuflischen Bosheit erkennen könne. Dazu haben sie die schöne Geschichte mit den communistes matérialistes angefangen, eine Masse Kerls verhaftet, von denen A den B, B den C, C den D kennt usw., und nun auf Grund dieser Bekanntschaft und einiger Zeugenbehauptungen die ganze Masse unter sich meist unbekannter Kerle in eine „Bande" verwandelt. Der Prozeß dieser „Bande" wird bald vorkommen, und wenn zu diesem neuen System die alte complicité morale hinzukommt so kann man jedes beliebige Individuum mit der größten Leichtigkeit verurtheilen. Cela sent son Hébert. Auf diese Art ist nichts leichter als auch den père Cabet ohne Weiteres zu verdonnern. Komm doch wenn es irgend möglich, im April einmal hieher. Bis zum 7 April zieh ich aus — ich weiß noch nicht wohin — und habe um dieselbe Zeit auch einiges Geld. Wir könnten dann einige Zeit höchst fidel zusammen verkneipen. Da die Polizei jetzt allerdings eklig ist (außer dem Sachsen von dem ich schrieb war auch mein alter Gegner Eisermann geschaßt, beide sind hier geblieben, vgl. K. Grün in der Kölner Ztg) so ists allerdings am besten daß man den Rath des B stein befolgt. Versuch beim französischen Ge-
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sandten auf Deine Auswanderung einen Paß zu kriegen; wenn das nicht geht dann wollen wir sehen was hier auszurichten ist — es gibt wohl noch einen konservativen Deputierten, der sich durch die sechste Hand rühren läßt. Du mußt platterdings mal wieder aus dem ennuyanten Brüssel weg und nach Paris, und das Verlangen etwas mit Dir zu kneipen ist auch meinerseits sehr 5 groß. Entweder mauvais sujet, oder Schulmeister, das ist Alles was man hier sein kann; mauvais sujet unter liederlichen Stricken und cela vous va fort mal quand vous n'avez pas d'argent- oder Schulmeister von Ev., Bs und Consorten. Oder sich von den Chefs der französischen Radikalen weise Rathschläge geben lassen, die man nachher noch gegen die andern Esel 10 vertheidigen muß, damit sie nicht gar zu stolz in ihrer schwammigen Deutschheit sich brüsten. Hätt ich 5000 fr. Renten, || ich thät nichts als arbeiten und mich mit den Weibern amüsiren bis ich kaput war. Wenn die Französinnen nicht wären, war das Leben überhaupt nicht der Mühe Werth. Mais tant qu'il y a des grisettes, va ! Cela n'empêche pas daß man nicht gern 15 einmal über einen ordentlichen Gegenstand spricht oder das Leben etwas mit Raffinement genießt und Beides ist mit der ganzen Bande meiner Bekannten nicht möglich. Du mußt herkommen. Hast Du L. Blancs Revolution gesehen? Ein tolles Gemisch richtiger Ahnungen und gränzenloser Verrücktheiten. Ich hab erst die Hälfte des I. Bandes, in Sarcelles, gelesen. Ça fait un drôle d'effet. Kaum hat er einen durch eine nette Anschauung überrascht, so poltert er einem gleich den furchtbarsten Wahnsinn über den Kopf. Aber der L. Bl. hat eine ganz gute Nase, und ist auf gar keiner üblen Spur, trotz allem Wahnsinn. Er bringt's aber doch nicht weiter, als er jetzt schon ist, „ein Zauber bleit ihn nieder", die Ideologie. Kennst Du Ach. de Vaulabelle, Chute de l'Empire, Hist. des deux Réstaur.? Voriges Jahr erschienen, ein Republikaner vom National, und in der Art der Geschichtsschreibung der alten Schule — vor Thierry, Mignet usw. — angehörend. Gränzenloser Mangel an Einsicht in die ordinärsten Verhältnisse — selbst der Capefigue in seinen Cent Jours ist darin unendlich besser — aber interessant wegen der bourbonischen und alliirten Schmutzereien die er alle zusammenzählt und wegen ziemlich genauer Darstellung und Kritik der facta, solange seine nationalen und politischen Interessen ihn nicht stören. Im Ganzen jedoch langweilig geschrieben, eben wegen Mangel alles Überblicks. Der National ist ein schlechter Historiker und Vaulabelle soll Marrasts amicus sein. Moses ist ganz verschollen. Bei den „Ouvriers" mit denen ich nicht „umgehe", verspricht er Vorlesungen zu halten, gibt sich f ü r Grüns Gegner und meinen Intimus aus! Gott weiß und Moses deßgleichen, daß ich ihn bei unsrer zweiten und letzten Entrevue am Passage Vivienne mit o f f n e m Maule stehen
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ließ um mit dem Maler Kförner] zwei Mädel abseiten zu führen die dieser aufgegabelt! Seitdem ist er mir nur noch am mardi gras begegnet, wo er sein lebensmüdes Ich durch den fürchterlichsten Regen und die ödeste Langeweile nach der Börse zu schleifte. Wir erkannten uns nicht einmal. Den Brief an Bak[unin] werde ich besorgen sobald ich seiner Adresse 5 sicher bin — bis jetzt ist es noch chanceux. Apropos: schreibe doch an den Ev. wegen des Brochürlis und verhöhne ihn etwas, er hält demüthigst ambas posaderas dar und wünscht Hiebe drauf zu besehen — Du kennst das. 10 Also schreib bald und besorge das, daß Du herkommst. Dein F. E. Dienstag 9 März. |
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Karl Marx und Philippe-Charles Gigot an Friedrich Engels in Paris Brüssel, 15. Mai 1847
115 Mai. Lieber Engels! Du weißt, daß Vogler seit Anfang Mai in Aachen arretirt ist. Das hat für einstweilen den Druck der von Dir her geschickten Brochure unmöglich gemacht. Das erste '/ 3 derselben hat mir sehr gut gefallen. An den 2 andern muß jedenfalls geändert werden. Mehr speziell das Nächstemal über diesen Punkt. Einlege ich den Abdruck Deiner Carrikatur. Ich hatte sie der Brüssler Zeitung zugeschickt. Was den wirklich ekelhaften Artikel des Grün oder Consorten in der Trier'schen Zeitung angeht, so ist es zwar jetzt zu spät; ursprünglich aber hättest Du gut gethan, in 2 Zeilen eine Gegenerklärung in demselben Schundblatt zu erlassen. Nach London kann ich nicht. Die Geldmittel gestatten es nicht. Wolff werden wir aber hoffentlich hinbringen. Und dann wirds genügen, daß ihr beide da seid. Voce Geld: Du erinnerst Dich, daß Heß mir und meinem Schwager Edgar Geld vom Gesellschaftsspiegel her schuldet. Ich ziehe daher auf ihn einen Wechsel von hier, 30 Tage auf Sicht. Der Bernays schuldet mir ebenso vom Mai vorigen Jahres 150fr. Er erhält also ebenfalls einen Wechsel präsentirt. Ich ersuche Dich also zu folgendem: 1) Schreib mir erstens die Adresse der beiden; 2) Theile beiden das Factum mit und sage den Eseln, 3) daß wenn sie nicht glauben bis zum 15 ten Juni die respectiven Gelder zahlen zu können, sie dennoch den Wechsel acceptiren sollen. Ich werde dann für Deckung in Paris sorgen. Natürlich eröffnest Du den Eseln leztres nur, wenns durchaus nicht anders geht. Ich bin in solchem Geldpech momentan, daß ich zu diesem Wechselziehn Zuflucht nehmen mußte und am Ende den beiden Eseln soll nichts geschenkt werden. || Falls die Esel blos zum Schein die Wechsel acceptiren wollen, muß ich das natürlich gleich wissen.
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Friedrich Engels' Karikatur auf die T h r o n r e d e Friedrich W i l h e l m s IV. in der „ D e u t s c h e n - B r ü s s e l e r - Z e i t u n g " v o m 6. M a i 1847 (Extrabeilage)
Marx und Philippe-Charles Gigot an Engels • 15. Mai 1847
Da die Sache sehr pressirt, erwarte ich von Dir, daß Du keinen Tag versäumst, um Alles in Ordnung zu bringen und mich zu benachrichtigen. Hier in Brüssel ist ein Escompteur aufgetrieben. Ich kann Dir nicht mehr schreiben. Vor ungefähr 12 Tagen ließ mir der 5 Breyer zu Ader, aber statt an dem linken, am rechten Arm. Da ich fortarbeitete, als sei nichts vorgefallen, eiterte die Wunde, statt zu vernarben. Die Sache hätte gefährlich werden und mir den Arm kosten können. Jezt ists so gut, wie geheilt. Aber der Arm noch schwach. Darf nicht angestrengt werden. 10 Dein Marx Mein liebes Fritzchen, Ich bin eben im Begriff, Deine Brochure zu durchlesen — bis jetzt habe ich daran viel Spaß gehabt — und fühle mich ganz glücklich, kein Deutscher nicht zu sein. Gott 15 oder Vernunft oder Gattung bewahre uns vor der Kleinbürgereiü Avec laquelle j'ai l'honneur d'être Yours most truly Philippe P. S. Schreibe mir doch mal un demi mot.l
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Karl Marx an Georg Herwegh in Paris Brüssel, 27. Juli 1847
|27ste" Juli. Brüssel. Fbg. d'Ixelles. Rue d'Orleans 42. Lieber Herwegh! Soeben kommt Engels von Paris, um sich einige Wochen hier aufzuhalten. Er bringt folgende Anekdote mit, über die ich Dich um bald möglichste Aufklärung bitte. Bernays erzählt Ewerbeck: Herwegh war bei mir und erklärte, Marx habe ihn so freundschaftlich aufgenommen, daß er etwas von ihm haben zu wollen scheine. Bernays gab dann E. noch vollständige Erlaubniß, dieß bon mot weiter zu spediren. Ich würde natürlich dieses Tratsches wegen keinen Federzug thun, wenn er nicht eine Art Publicität unter meinen Pariser Bekannten erlangt hätte. Ich ersuche Dich also umgehend, mir kategorisch die Wahrheit oder Unwahrheit des Factums zu erklären. Dein Marx.
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Karl Marx an Georg Herwegh in Paris Brüssel, 8. August 1847
| Bruxelles. 8ten August. Lieber Herwegh! Ich beeile mich, Dir den Empfang Deines Briefs anzuzeigen. Ich habe daraus nur ersehn, was ich im Voraus wußte, daß das Ganze erbärmlicher Tratsch sei. Ich wünschte nur die paar Zeilen von Dir, um dem Engels Schwarz auf Weiß zeigen zu können, welcher Natur der Pariser kleinbürgerliche deutsche Klatsch ist. Ich versichre Dir, daß, seit meiner Entfernung aus Paris und trotz aller meiner Vorsichtsmaßregeln, mich unfindbar und unzugänglich zu machen, diese alten Weiber mich stets mit dergleichen Lappalien verfolgt haben. Nur durch die äusserste Grobheit kann man sich diese Narren vom Leib halten. Ich bedaure nur, daß ich Dich in Deiner ermitage mit diesem Zeug behelligt habe. — Charakteristisch bleibt es für diese alten Weiber, daß sie jeden wirklichen Partheikampf vertuschen und verzuckern möchten, dagegen den alten deutschen Klatsch und Aufhetzerei für revolutionäre Thätigkeit versehn. Les malheureux! || Hier in Brüssel haben wir wenigstens diese Misère nicht. Die hiesige preußische Gesandtschaft hat aufmerksam den Bornstedt verfolgt und beobachtet, um ihn auf irgend einer Sünde zu ertappen. Endlich ist es ihr gelungen. Sie hat ihn d e n u n z i r t und ihm 3 Prozesse auf den Hals gebracht. 1) einen fiskalischen, wegen einer Contravention gegen das Stempelgesetz, 2) einen politischen, weil er gesagt habe in seinem Blatt, Louis Philippe müsse todtgeschlagen werden, 3) einen Calumnieprozeß von einem belgischen Grande, Herrn Osy, den B. des Kornwuchers, und mit Recht, beschuldigt hat. Alle 3 Prozesse haben hier nichts auf sich und ihr sicherster Erfolg ist, die ohnehin wenig geachtete preußische Gesandtschaft lächerlich zu machen. Was geht sie Louis Philipp, Osy und das belgische Stempelgesetz an? Der Instruktionsrichter selbst erklärte, alle diese || Prozesse seien pour le roi de Pru[sse]. Dagegen droht der „Brüsseler Zeitung", die trotz ihrer vielen Schwächen, immer einiges Verdienstliche hat und namentlich jezt hätte besser werden können, nachdem B. sich zu allem möglichen uns gegenüber
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bereit erklärt hat — ein plötzlicher pekuniärer Untergang. Wie haben sich die edlen Teutschen in dieser Geschichte benommen? Die Buchhändler haben den B. betrogen, weil er sie nicht gerichtlich verfolgen kann. Die Opposition aller Nuancen, statt das Geringste, sei es litterarisch oder pekuniär zu thun, fand es bequemer, an dem Namen Bornstedt Anstoß zu finden. Und wird 5 es jemals diesen Leuten an Vorwänden fehlen Nichts zu thun? Das einemal taugt der Mann nicht, ein andermal die Frau, ein andermal die Tendenz, ein andermal der Styl, ein andermal das Format oder auch die Verbreitung ist mit mehr oder weniger Gefahr verbunden usw. usw. Die gebratnen Tauben sollen den Herrn in das Maul fliegen. Wenn es nur Ein censurfreies Opposi- 10 tionsblatt gibt, an || [dem] die Regierung grossen Anstoß nimmt, dessen Redakteur durch die Consequenz des Unternehmens selbst zu allem Progressiven sich willfährig zeigt, wäre da nicht vor Allem diese Gelegenheit auszubeuten, und wenn man das Blatt nicht genügend findet, es genügend zu machen! Aber nein, unsre Deutschen haben immer 1000 Weisheitssprüche 15 in Petto, um zu zeigen, warum sie die Gelegenheit ungenuzt vorübergehn lassen müssen. Eine Gelegenheit etwas zu thun, bringt sie nur in Verlegenheit. Mit meinen Manuscripten geht es auch ungefähr, wie mit der Brüßler Zeitung und dabei schreiben mir die Esel einen Tag über den andern, warum 20 ich nichts drucken lasse und werfen mir sogar vor, lieber französisch, als gar nicht geschrieben zu haben. Man wird noch lang dafür büssen müssen, daß man als Teutone geboren ist. Leb wohl. Grüß Deine Frau und Dich herzlich von meiner Frau und mir. Du wirst in Paris noch nachträglich ein Druckfehlerregister zu meinem 25 französischen Wisch finden. Einzelne Passus sind ohne das unverständlich. Sobald Du einmal eine freie Stunde hast und nichts Besseres zu thun, schreib Deinem Marx I 30
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Karl Marx an Moses Heß in Brüssel Brüssel, 2. September 1847
|2 September Lieber Heß! Melde Dir heut in der Chaussée d'Etterbeek, im Grand Salon, auch Palais royal || benamst. Marx.| I M.Heßl
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Der Kreis Brüssel an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in London Brüssel, vor dem 14. September 1847
[...] Die Brüsseler sagen: „Den Bundesmitgliedern zu verbieten einer politischen oder nationalen Verbindung anzugehören, halten wir für unpolitisch, indem man sich dadurch alle Möglichkeit des Einflusses auf diese Verbindungen raubt." Ferner Artikel 21 betreffend: „Würde die Zeit revolutionärer, so wäre durch diese Beschränkung alle Energie des Kongresses gelähmt. Wir erinnern uns, daß 1794 die Aristokraten, dieselbe Forderung im Convent stellten, um alle Action zu paralysiren."
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Es ist hier dieser Tage eine höchst curiose Geschichte vorgekommen. Sämmtliche mit uns und unsrem Auftreten unzufriedenen Elemente unter den hiesigen Deutschen haben nämlich eine Coalition gebildet um Dich, mich und überhaupt die Kommunisten zu stürzen und dem Arbeiterverein eine Konkurrenz zu machen. Bornstedt ist im höchsten Grade malkontent; die von Otterberg ausgegangne, von Sandkuhl überbrachte und bestärkte, von Crüger und Moras benutzte Redensart, wir benutzten ihn, B., bloß, hat ihn gegen uns Alle wüthend gemacht; Moras und Crüger, die da herumjammern, sie würden von uns von oben herab behandelt, haben ihn noch mehr aufgehetzt. Seiler ist ärgerlich wegen der ihm widerfahrnen unverzeihlichen Vernachlässigungen bei Gründung des Arbeitervereins und wegen des guten Fortgangs des Vereins, der allen seinen Prophezeiungen widerspricht. Heilberg sucht für die ihm zu Theil gewordenen und noch täglich werdenden Grobheiten eine eclatante, wenn auch unblutige Rache. Bornstedt schäumt ebenfalls daß er sich vermittelst der geschenkten Bücher und Karten nicht die Stellung eines einflußreichen Demokraten, die Ehrenmitgliedschaft und Aufstellung seiner Büste im Verein erkaufen konnte, sondern daß im Gegentheil sein Setzer morgen Abend über ihn wie über einen ganz gewöhnlichen Menschen abstimmen lassen wird. Es ärgert ihn auch daß er, der aristokratische homme d'esprit, bei den Arbeitern viel weniger Gelegenheit sich zu moquiren findet, als er sich versprochen hatte. Dann ist Moras ärgerlich daß er die Brüssfeler] Zeitg nicht für Hein[zen] gewonnen. Enfin, alle diese heterogenen Elemente vereinigten sich zu einem Coup der uns sämmtlich zu einer sekundären Rolle gegenüber Imbert und den belgischen Demokraten herabdrücken und eine viel großartigere, universellere Gesellschaft ins Leben rufen sollte als unsren lumpigen Arbeiterverein. Sämmtliche Herren brannten danach, auch einmal in irgend Etwas die Initiative zu haben, und die feigen Canaillen hatten dazu den Moment Deiner Abwesenheit für ausgezeichnet passend gefunden. Sie hatten || sich aber schändlich verrechnet.
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Sie beschlossen also ganz im Stillen ein kosmopolitisch-demokratisches Souper zu arrangiren und dort ganz unvorbereitet eine Gesellschaft à la Fraternal Democrats nebst Arbeitermeetings ppp zu proponiren. Sie bildeten eine Art Comité wozu sie pro forma den, ihnen ganz unschädlichen Imbert zuzogen. Nach allerlei vagen Gerüchten erfuhr ich erst Sonntag Abend im Verein von B. etwas Positives darüber und Montag war schon das Essen. Details waren aus Bornst. nicht herauszuziehen, außer daß Jottrand, General Mellinet, Adolf Bartels, Kats pp. hinkommen würden, Polen, Italiäner pp. Obwohl ich von der ganzen Coalition nichts ahnte (erst Montag Morgen erfuhr ich daß Bornst. etwas pikirt sei und Moras und Crüger jammerten und intriguirten; von Seil, und Heilberg ahnte ich nichts) so kam mir die Sache doch verdächtig vor. Hingehen mußte man aber, wegen der Belgier, und um in dem kleinen Brüssel nichts Demokratisches geschehen zu lassen wobei wir nicht betheiligt seien. Aber für eine Partei mußte gesorgt werden. Wallau und ich brachten also die Sache vor, unterstützten sie stark, und gleich fanden sich an die dreißig die hingehen wollten. Am Montag Morgen sagte mir Lupus, außer dem président d'honneur, dem alten Mellinet und dem wirklichen Präsidenten Jottrand müßten sie zwei Vicepräsidenten haben, von denen Einer Imbert, der andre ein Deutscher, wo möglich ein Arbeiter. Wallau sei leider unmöglich weil er kein Französisch spreche. So habe ihm Bornstedt gesagt. Er, Lupus, habe geantwortet, dann müsse ich es werden. Ich sagte dem Lupus nun, er solle es sein aber er wollte absolut nicht. Ich wollte es auch nicht, weil ich so schrecklich jung aussehe, aber am Ende dacht' ich es sei doch für alle Vorkommenheiten am besten, wenn ich es acceptirte.
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Wir kommen Abends hin. Bornst. that sehr || unwissend, als ob noch nichts arrangirt, bloß die Beamten (toujours à l'exception de l'Allemand) und einige inscribirte Redner, von denen ich außer Crüger und Moras keine Namen erfahren konnte; er drückte sich jeden Augenblick wegen Arrangirung des Lokals, lief zu Diesem und Jenem, mogelte, intriguirte, fuchs- 30 schwänzelte aus Leibeskräften. Ich sah indeß noch kein Symptom von besondrer Intrigue, das stellte sich erst später heraus. Wir waren im Estaminet Liégeois, Place du Palais de justice. Als es zur Beamtenwahl kam, schlug Bstdt gegen alle Absprache Wallau vor. Dieser ließ sich durch Wolff (Lup.) recüsiren und mich vorschlagen, was auch mit Glanz durchging. Hiermit war 35 die ganze Intrigue aus einander gefallen und Klatsch. Jetzt verloren sie ± die Besinnung und verriethen sich. Nach Imbert, der die martyrs de la liberté leben ließ, brachte ich einen französischen Toast au souvenir de la révolution de 1792 und nachträgliches anniversaire du Ier vendémiaire an I de la république aus. Nach mir Crüger eine lächerliche Rede in der er stecken blieb und 40 sein Manuscript hervorziehen mußte. Dann Moras der eine Pauke ablas in
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der es sich fast nur von seiner Wenigkeit handelte. Beide deutsch. Ihre Toaste waren so confus daß ich sie gar nicht mehr weiß. Dann Pellering, flämisch, Advokat Spilthoorn von Gent, französisch au peuple anglais, dann zu meinem größten Erstaunen die pucklige Spinne Heilberg mit einer langen schulmeisterlichen abgeschmackten französischen Rede, worin er 1) sich als Redacteur des Atelfier] démfocratique] in die Brust warf, 2) erklärte, Er, maximus Heilbg, verfolge seit mehreren Monaten — mais cela doit se dire en français : L'association des ouvriers belges, voilà le but que Je poursuis depuis quelques mois (c. a. d. depuis le moment où J'ai daigné prendre connaissance du dernier chapitre de la Mis. d. 1. phil). Also, Er, und nicht Kats und die Andern Belgier. « Nous entrerons dans la carrière || quand nos aînés n'y seront plus » pp. Er wird das vollbringen was Kats und Jottrand nicht konnten. 3) vorschlug eine fraternal democracy zu stiften und die Meetings zu reorganisiren, 4) das erwählte Büreau mit der Organisation Beider zu beauftragen. — Also welche Confusion! Erstens die kosmopolitische Geschichte mit belgischen Meetings über belgische Angelegenheiten zusammenzuwerfen, und 2) diesen Vorschlag, statt ihn ganz fallen zu lassen weil ihnen doch alles verbrockt, dem bestehenden Büreau zu übertragen! Und wenn er dachte, ich ginge weg, mußte er nicht wissen daß gar nicht daran zu denken war irgend Jemand anders ins Büreau zu bringen als Dich? Aber der Schafskopf hatte seine Rede mal fertig und geschrieben und seine Eitelkeit erlaubte ihm nicht, etwas fallen zu lassen wobei er die Initiative in irgend etwas ergreifen konnte. Die Geschichte ging natürlich durch und bei dem zwar sehr factice gewordenen, aber doch lauten Enthusiasmus war nicht daran zu denken, den confusen Vorschlag besser zu arrangiren. Dann sprach A. Bartels (Jules war nicht da), und dann verlangte Wallau das Wort. Wie groß aber war mein Erstaunen, als plötzlich Bstdt vorsprang und mit großem Eifer das Wort für Seiler als früher schon eingeschriebnen Redner verlangte. S. erhielt es und hielt eine unendlich lange, schwatzhafte, alberne, lächerlich abgeschmackte, wirklich blamable Rede, (französisch) worin er von den pouvoirs législatif, administratif et executif schauderhaften Unsinn sprach, den Demokraten allerhand weise Rathschläge gab (wie auch Heilberg der von instruction et question de l'enseignement die wunderbarsten Dinge gefabelt), worin S. ferner sich en grand homme posirte, von demokratischen Gesellschaften sprach auxquelles j'ai participé et que j'ai peut-être même dirigées (littéralement) und schließlich auch || richtig sein edles Büreau, mit den dernières nouvelles arrivées de Paris pp. hereinbrachte. Kurz es war scheußlich. Nachher sprachen noch Mehrere, ein schwyzer Esel, Pellering, Kats (sehr gut) pp. und um zehn Uhr schloß Jottrand (der sich zu Tode schämte für die Deutschen) die Sitzung. Plötzlich reklamirte Heilberg Schweigen und annoncirte: die Rede von Weerth auf dem free trade Congreß
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erscheine morgen in einem Supplement des Atelier, qui se vendra séparément!!! Auch hat der Zalewski noch etwas gegreint sur l'union de cette malheureuse Pologne et de cette grande, noble et poétique Allemagne — enfin Alle gingen sehr ruhig aber sehr malkontent nach Hause. — Donnerstag 30 Sept. Seit Obiges geschrieben, ist allerlei Neues vorgefallen und Mancherlei entschieden. Am Dienstag Morgen, wo mir die ganze Intrigue klar war, lief ich herum und contercarrirte; noch in der Nacht um 2 Uhr lief ich zu Lupus aufs Bureau: ob Bstdt nicht im Arbeiterverein auszuballotiren sei? Mittwoch überall herumgelaufen, aber Alle meinten wir setzten es nicht durch. Ich kam Mittwoch Abend in den Verein, Bst war schon da; er war zweideutig, endlich brachte Thomis die neue Zeitung, mein Artikel gegen Heinzen, den ich Montag schon zu ihm und als er (Mittags 2 Uhr) nicht da war, in die Druckerei gebracht, stand nicht drin. Ich frug ihn, er sagte es sei kein Platz gewesen. Ich erinnerte an was Du mit ihm abgesprochen. Er läugnete das; ich wartete bis Wallau da war, der mir sagte Platz genug sei dagewesen aber am Dienstag habe Bst den Artikel aus der Druckerei holen lassen, und nicht wieder geschickt. Ich ging zu Bst und erzählte ihm das sehr grob. Er suchte sich heraus zu lügen. Ich kam wieder auf die Absprache, die er, bis auf ganz allgemeines Geschwätz, wieder läugnete. Ich sagte ihm einige Grobheiten — Crüger, Gigot, Imbert pp. saßen dabei — und frug: Wollen Sie den Artikel am Sonntag geben, oui ou non ? — Darüber müssen wir erst sprechen. — Ich spreche mit Ihnen darüber gar nicht. — Damit ließ ich ihn sitzen. Die Sitzung begann. Bst stützte seinen Kopf auf seinen || Ellenbogen und sah mich mit merkwürdiger Siegsgewißheit an. Ich sah ihn wieder an und wartete. Auf trat Herr Thomis, der wie Du weißt das Wort verlangt hatte. Er zog eine geschriebne Rede aus der Tasche und las eine Reihe der sonderbarsten Ausfälle gegen unser Scheingefecht ab. Eine Zeitlang ging das fort, aber als cela ne finissait pas, entstand allgemeines Murren, eine Masse verlangten das Wort, und Wallau rief Th. zur Ordnung. Dieser, Th., las dann sechs verrückte Worte über die Frage und trat ab. Dann trat Heß auf, und vertheidigte uns ganz gut. Dann Junge. Dann der Pariser Wolff, der zwar 3mal stecken blieb, aber sehr applaudirt wurde. Dann noch Mehrere. Wolff hatte verrathen daß wir bloß pro forma opponirt. Ich mußte also auftreten. Ich sprach — à la grande déconfiture de Bst, der geglaubt hatte ich wäre zu sehr mit persönlichem Krakeel beschäftigt — ich sprach also über die revolutionäre Seite des Schutzsystems, den pp. Thomis natürlich gänzlich ignorirend, und schlug eine neue Frage vor. Angenommen. — Pause. — Bst., durch meine Heftigkeit ihm gegenüber, durch Thomis gänzliches Abfallen (il y avait du Bstdt dans son discours) und durch die Heftigkeit mit der ich schließlich noch gesprochen, sehr erschüttert, Bst kam zu mir: Aber liebes Kind, Sie sind aber schrecklich leidenschaftlich pp. Kurz ich sollte den Artikel unterschreiben. —
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Nein. — Dann sollten wir uns wenigstens über eine kurze Redactionseinleitung verständigen. — Bien, ä demain, ä onze heures au café Suisse.—Dann kam die Aufnahme von Bst, Crüger, Wolff. Heß stand zuerst auf und richtete 2 Fragen an Bst. wegen der Montagsversammlung. Bst. log sich heraus, und Heß war schwach genug sich für satisfait zu erklären. Junge packte Bst. persönlich, wegen seines Auftretens in der Gesellschaft und weil er den Sandkuhl unter falschem Namen eingeführt. Fischer trat sehr energisch gegen Bst. auf, ohne alle Verabredung, aber sehr gut. So noch Mehrere. Kurz, der siegestrunkne || Herr von Bornstedt mußte förmlich zwischen den Arbeitern Spießruthen laufen. Er wurde schändlich mißhandelt, und war so foudroyirt — er der natürlich durch seine Büchergeschenke komplet eingekauft zu sein glaubte — daß er nur evasiv, schwach, concedirend antworten konnte — trotzdem daß Wallau fanatisch für ihn war, miserabel präsidirte und ihn jeden Augenblick die Redner unterbrechen ließ. Noch stand Alles zweifelhaft, als Wall, die Vorgeschlagnen abtreten ließ und zur Abstimmung brachte. Crüger, von mir als höchst unschuldiger Mensch vorgeschlagen, der der Gesellschaft nicht schaden kann, und von Wolff purement et simplement unterstützt, ging durch. Bei Bst. trat Wall, in einer langen heftigen Rede für ihn auf. Jetzt trat ich auf, setzte die ganze Intrigue, soweit die Gesellschaft dabei betheiligt, auseinander, vernichtete die Evasionen des Bst. eine durch die andre und erklärte schließlich: der B. hat gegen uns intriguirt, uns Concurrenz machen wollen, aber wir haben gesiegt und darum können wir ihn jetzt in der Gesellschaft zulassen. Während der Rede — es war die beste die ich je gehalten — wurde ich sehr häufig durch Applaus unterbrochen; namentlich als ich sagte: diese Herren glaubten noch Alles gewonnen zu haben, weil ich, ihr Vicepräsident, weggehe, aber sie dachten nicht daran, daß Einer unter uns ist, dem der Platz von Rechts wegen gebührt, Einer, der allein die deutschen Demokraten hier in Brüssel vertreten kann, und das ist Marx — da wurde fürchterlich applaudirt. Genug, nach mir sprach keiner mehr, und so wurde dem Bst. nicht die Ehre angethan ihn herauszuschmeißen. Er stand vor der Thüre und hörte Alles an. Ich hätte es lieber gesagt wo er noch im Saal gegenwärtig war, mais il n'y avait pas moyen, weil ich mich für den letzten Coup aufsparen mußte und Wall, die Discussion abbrach. Aber er, wie Wolff und Crüger hat jedes Wort gehört. Ihm gegenüber wurde Wolff fast glänzend adoptirt. — Genug, in der gestrigen Sitzung hat Bst, Crüger pp. einen solchen Schimpf erlitten || daß sie honoriger Weise gar nicht in die Gesellschaft kommen können und für lange Zeit genug haben. Aber sie werden doch kommen; der unverschämte Bst. ist durch unsre noch größre Frechheit, durch das gänzliche Fehlschlagen aller seiner Calculationen, durch unsre Leidenschaftlichkeit so caduc geworden daß er nichts mehr kann als — in Brüssel herumlaufen und seine Schande überall herumjammern —
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le dernier dégré de l'abaissement. Er kam wüthend in den Saal zurück, aber ohnmächtig, und als ich nun von der Gesellschaft Abschied nahm und mit allen nur möglichen Ehren entlassen wurde, ging er schäumend weg. Während der Discussion über ihn war Bürgers gegenwärtig der seit vorgestern 5 Abend hier ist. — Unsre Arbeiter haben sich bei der ganzen Sache ganz famos benommen; die geschenkten 26 Bücher und 27 Landkarten wurden mit keinem Worte erwähnt, Bst. wurde von ihnen mit der größten Kälte und Rücksichtslosigkeit behandelt, und als ich sprach und zur Conclusion kam, hatte ich es in meiner Hand, ihn mit enormer Majorität durchfallen zu lassen. Das gibt selbst Wall. zu. Aber wir haben ihn schlimmer behandelt, wir haben 10 ihn mit Schimpf und Schande aufgenommen. Auf die Gesellschaft hat die Sache einen ausgezeichneten Eindruck gemacht; zum Erstenmal haben sie eine Rolle gespielt, ein Meeting, trotz aller Intriguen, beherrscht und einen Kerl der sich ihnen gegenüber eine Position machen wollte, in seine Schranken zurückgewiesen. Nur einige Commis pp. sind malkontent, die Masse ist 15 enthusiastisch für uns. Sie haben gefühlt was sie sind, wenn sie associirt sind. Heut Morgen ging ich aufs Café Suisse, und wer nicht kam war Bst. — Aber Weerth und Seiler begegneten mir, sie hatten den Bst. eben gesprochen, und Seiler war die Unterwürfigkeit und Insinuation selbst. Ich ließ ihn natürlich links liegen. Die gestrige Sitzung war übrigens so dramatisch, sie arrangirte und steigerte sich so famos, daß der Pariser Wolff aus reinem ästhetischen Gefühl darüber momentan zum Parteimann geworden ist. Heut war ich auch bei A. Bartels und erklärte ihm daß die deutsche Gesellschaft für Nichts verantwortlich sei was am Montag vorgefallen, daß Crüger, Bst, Moras, Seiler, || Heilberg pp. nicht einmal Mitglieder waren, und daß die ganze à l'insu der deutschen Gesellschaft veranstaltete Geschichte vielmehr die Errichtung einer Concurrenz gegen sie bezweckte. Ein Brief gleichen Inhalts, von allen Comitémitgliedern unterzeichnet, geht morgen ebenfalls an Jottrand ab. Zu Imbert geh' ich morgen mit Lupus. Ferner hab ich folgendes an Jottrand wegen der durch meine Abreise leer werdenden Stelle im Organisationscomité der Brüssler Fraternal Democrats geschrieben: Monsieur — Obligé de quitter Bruxelles pour quelques mois, je me trouve dans l'impossibilité de remplir les fonctions dont la réunion du 27 de ce mois a bien voulu m'investir. — Je vous prie donc d'appeler un démocrate allemand résidant à Bruxelles à assister aux travaux de la commission chargée d'organiser une société démocratique universelle. — Je me permettrai de vous proposer celui parmi les démocrates allemands de Bruxelles, que la réunion, s'il avait pu y assister, aurait nommé à la charge qu'en son absence on m'a fait l'honneur de me conférer. Je parle de Mr. Marx qui, dans mon intime conviction, a le droit le plus fondé de représenter à la commission la démo-
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cratie allemande. Ce ne serait donc pas M. Marx qui m'y remplacerait, c'était plutôt moi qui à la réunion ai remplacé M. Marx. Agréez pp. pp. Ich hatte nämlich vorher schon mit Jottrand abgesprochen, daß ich ihm meine Abreise schriftlich anzeigen und Dich in die Commission vorschlagen 5 würde. Jott. ist auch verreist, und kommt in 14 Tagen wieder. Wird nichts aus der ganzen Geschichte, was ich glaube, so ist es Heilbergs Vorschlag der durchfällt; wird was draus, so sind wir es die die Sache zu Stande gebracht haben. Jedenfalls haben wir das gewonnen daß Du, und nach Dir ich, als Repräsentanten der deutschen Demokraten in Brüssel anerkannt sind und 10 sonst die ganze Intrigue schrecklich in den Dreck gefallen ist.
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Heut Abend war Gemeindesitzung. Ich präsidirte. Mit Ausnahme Wall.'s, der sich übrigens bekehren ließ und dessen gestriges Auftreten allerdings diverse Entschuldigungs|¡gründe findet, die ich ihm auch zu Gute kommen ließ, mit dieser Ausnahme also war der Enthusiasmus über die Geschichte mit Bst. einstimmig. Die Kerls fangen an sich zu fühlen. Sie sind endlich einmal als Gesellschaft, als Macht gegenüber andern Leuten aufgetreten, und daß Alles so famos flott ging, daß sie so complet gesiegt haben, macht sie ungeheuer stolz. Junge schwimmt im siebenten Himmel, Riedel weiß sich vor Freude nicht zu lassen, selbst der kleine Ohnemans triumphirt wie ein fighting cock. Übrigens wiederhole ich, daß diese Geschichte der Gesellschaft nach innen und nach Außen einen famosen Aufschwung gegeben hat und ferner geben wird. Kerle die sonst das Maul nicht aufthun, haben den Bst. attackirt. Und selbst die Intrigue hat uns geholfen: erstens hat Bst. überall verbreitet die deutsche demokratische Arbeitergesellschaft habe das Meeting gemacht, und zweitens haben wir das Alles desavouirt und durch Beides ist die Gesellschaft bei den Belgischen Demokraten überall ins Gespräch gekommen und gilt als eine höchst bedeutende, plus ou moins mysteriöse Macht. L a démocratie allemande devient très forte à Bruxelles, sagte Bartels heut Morgen. Übrigens kommst Du auch in den Brief des Comités an Jottrand. Gigot wird zeichnen: Secretär während der Abwesenheit von Marx. Mach nun Deine Geldgeschichten so rasch wie möglich ab und komm wieder her. Mir brennts unter den Füßen, ich möchte fort und muß erst den Verlauf dieser Intriguen abwarten. Ich kann jetzt absolut nicht fort. J e eher Du also kommst, desto besser. Nur regle zuerst Deine Geldgeschichten. Ich bleibe jedenfalls solange auf meinem Posten wie irgend möglich; si c'est possible, bis Du kommst. Aber eben deßwegen ists Wünschens werth daß Du bald kommst. Dein Engels. |
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Karl Marx an W e r n e r von Veltheim in Ostrau bei Halle Zalt-Bommel, 29. September 1847
|Zalt-Bommel. 29 Septembre. Lieber Veltheim! Sie werden überrascht sein, von mir, dessen Sie sich kaum noch erinnern werden, einen Brief zu erhalten. Ich will Ihnen kurz den Zweck dieses Schreibens auseinandersetzen. Sie kennen den Zustand der jetzigen Preßverhältnisse in Deutschland. Die Censur macht fast jedes vernünftige Unternehmen unmöglich. Andrerseits herrscht ein solches Durcheinander in den Ansichten, daß die deutsche Litteratur, die mit Mühe zu einer gewissen Einheit gelangt ist, sich in eine Unzahl von Lokallitteraturen — eine Berlinische, Sächsische, Rheinische, Badische etc — sich wieder aufzulösen droht. Dabei innerhalb dieser zersplitterten Litteraturen wieder das Gewimmel der heterogensten religiösen, politischen und socialen Ansichten. Freunde in Deutschland haben mich darauf aufmerksam gemacht, daß grade in diesem anarchischen Zustand eine zusammenfassende und fortlaufende Revue, die sich kritisch zu diesen sämmtlichen Partheien und Ansichten verhielte, ihre Kritik aber nicht aus vorgefaßten Principien ableitete, sondern vielmehr den Zusammenhang der deutschen politischen, religiösen und socialen Partheien und Bestrebungen, wie ihrer Litteratur, mit den deutschen ökonomischen Zuständen darstellte, worin also die politische Oekonomie eine Hauptrolle spielen würde — durchaus dem Zeitbedürfniß entspreche. Daß eine || Zeitschrift in Deutschland selbst unmöglich sei, darüber war man einig. Man beschloß also in Brüssel auf Aktien eine derartige Zeitschrift zu unternehmen, deren Redaktion ich vorstehn würde. Man beschloß zugleich, aus den Erträgen der Aktien eine eigne Setzerei und Druckerei zu errichten, um die Productionskosten zu vermindern. Da in ganz Deutschland zu diesem Behuf Aktien gesammelt werden — die Aktie zu 25 Th. — so wollte ich bei Ihnen anfragen, ob Sie und Bekannte von Ihnen sich diesem Unternehmen anschliessen wollen. So viel scheint mir unwiderleglich, daß nur dadurch ein klares Bewußtsein in die jetzige sehr zersplitterte deutsche Bewegung gebracht werden kann,
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Marx an Werner von Veltheim, 29. September 1847 (Zweite Seite)
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M a r x an W e r n e r von Veltheim • 29. September 1847
wie überhaupt in die moderne Bewegung, daß man vor allem über die Productionsverhältnisse sich aufklärt und die andern Sphären des gesellschaftlichen Daseins im Zusammenhang mit ihnen betrachtet und beurtheilt. Es würde jährlich ein genauer Rechnungsbericht über Aus und Eingaben abgestattet werden. Die Zahl der Aktien beläuft sich auf 200. Wenn Sie mir antworten, so bitte ich es unter folgender Adresse zu thun: Ä Mr. Charles Marx, Bruxelles, Fbg Namur, Rue d'Orleans 42. Ich bin hier in Holland nur auf ein paar Tage in Familienangelegenheit bei meinem Onkel. Ihr ergebener Karl Marx. Haben Sie von Edgar etwas gehört? |
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Friedrich Engels an Lucien-Léopold Jottrand in Brüssel Brüssel, 30. September 1847
| Monsieur, Obligé de quitter Bruxelles pour plusieurs mois je me trouve dans l'impossibilité de remplir les fonctions dont la réunion du 27 Septembre a bien voulu m'investir. Je vous prie donc d'appeler un démocrate allemand résidant à Bruxelles à assister aux travaux de la commission chargée d'organiser une société démocratique universelle. Je me permettrai de vous proposer celui parmi les démocrates allemands de Bruxelles que la réunion, s'il avait pu y assister, aurait nommé à la charge qu'en son absence on m'a fait l'honneur de me conférer. Je parle de Mr Marx qui, dans mon intime conviction, a le droit le plus fondé de représenter à la commission la démocratie allemande. Ce ne serait donc pas Mr Marx qui m'y replacerait, c'était plutôt moi qui, à la réunion, ai remplacé M'Marx. Agréez, Monsieur, l'assurance de ma considération la plus dinstinguée, avec laquelle je suis Votre très-dévoué Frédéric Engels. M'Marx, qui lors de la réunion était absent de Bruxelles, demeure 42, rue d'Orléans, Faubourg de Namur. | | Monsieur Monsieur Lucien Jottrand 66, rue Royale Extérieure, Bruxelles.!
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Friedrich Engels an Karl M a r x in Brüssel Paris, 25.-26. Oktober 1847
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Ich kann Dir erst heute schreiben weil ich erst heute den kleinen Louis Blanc — nach erschrecklichen Kämpfen mit der Portière — zu sehen bekam. Das Resultat meiner langen Unterredung mit ihm ist daß der kleine Mann zu Allem bereit ist. Er war die Höflichkeit und Freundschaftlichkeit selbst, und scheint nichts dringender zu wünschen als mit uns in die engste Verbindung zu treten. Auch das französisch-nationale Protektionswesen hat er gar nicht an sich. Ich hatte ihm geschrieben ich käme mit mandat formel der Londoner, Brüsseler und Rheinischen Demokratie zu ihm, ebenso als chartist agent. Er erkundigte sich genau nach Allem, ich schilderte ihm den Stand unsrer Partei als äußerst brillant, sprach von der Schweiz, Jacoby, den Badensern als Alliirten pp. — Du seist der Chef: vous pouvez regarder M. Mx comme le chef de notre parti (i. e. de la fraction la plus avancée de la démocratie allemande, que je représentais vis-à-vis de lui) et son récent livre contre M. Proudhon comme notre programme. Dies nahm er sich sehr ad notam. Dann versprach er mir schließlich, sich über Dein Buch in der Reforme zu prononciren. Er erzählte mir eine Masse Zeugs über das mouvement souterrain das jetzt bei den Arbeitern vor sich gehe; die Arbeiter hätten seine Organisation du travail in 3000 Exemplaren wohlfeil gedruckt und nach 14 Tagen sei eine neue Auflage von 3000 Exemplaren nöthig geworden — er sagte die Arbeiter seien revolutionärer als je aber hätten gelernt ihre Zeit abwarten, keine Erneuten, nur große Schläge mit gewissem Erfolg zu machen pp. Übrigens scheint er sich auch in Beziehung auf die Arbeiter das Protegiren abgewöhnt zu haben. Quand je vois des choses comme ce nouveau || programme de M. de Lamartine, cela me fait rire ! Pour bien juger de l'état actuel de la société française, il faut être dans une position qui vous permet de voir un peu de tout, d'aller le matin chez un ministre, l'après-diner chez un négociant, et le soir chez un ouvrier. Die kommende Revolution werde ganz anders und viel durchgreifender sein als alle früheren, und es sei reine bêtise fortwährend bloß gegen Könige pp. zu brüllen. Schließlich war er sehr artig und ganz cordial. Du siehst, mit dem Mann ist all right, il a les meilleures dispositions du monde.
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Von Dir sprach er mit großer Theilnahme, es that ihm leid daß Ihr etwas froidement von einander gegangen seid pp. Eine besondre Vorliebe hat er noch immer für eine in Paris herauszugebende deutsche und französische Revue. Vielleicht später zu benutzen. — Über Rüge, nach dem er frug, setzte ich ihm einen Floh ins Ohr; il s'est fait le panégyriste de la diète prussienne et cela même après que la diète s'était séparée sans résultat. — Donc il a fait un pas en arrière ? Jawohl. — Mit père Flocon bin ich ebenfalls im besten Zuge. Bei diesem bin ich erst als Engländer aufgetreten und frug im Namen Harneys, warum er den Star so ignorire. Ja, sagte er, es thäte ihm leid, er spräche gar zu gern davon, nur sei kein Mensch auf der Rédaction der Englisch verstehe! Ich bot mich an ihm wöchentlich einen Artikel zu machen, acceptirt de grand cœur. Als ich ihm sagte ich sei Correspondent des Star, wurde er ganz gerührt. Wenn das so fortgeht so haben wir in 4 Wochen diese ganze Richtung || gewonnen. Flocon will von mir einen Aufsatz über den Chartismus für Privatgebrauch haben, er weiß nicht die blasseste Laus davon. Ich werde gleich zu ihm gehen und ihn weiter in unsre Netze verstricken. Ich werde ihm sagen das Atelier mache mir Avancen (was wahr ist, ich geh noch heut' Abend hin) und ich werde sie ausschlagen wenn er sich anständig benehme. Das wird sein biedres Herz rühren. — Bin ich erst hier etwas weiter, und im Französisch-Schreiben etwas geübter, so geht's auf die Revue Indépfendente] los. Ich vergaß ganz den L. Blanc zu fragen warum er Deinen Artikel vom Congreß nicht aufgenommen. Ich werd ihm das nächstens vorrücken, wenn er zu mir kommt. Übrigens zweifle ich ob er Dein Buch überhaupt erhalten hat. Er wußte sich das heute gar nicht zu besinnen. Auch vor meiner Abreise sprach er sehr unbestimmt davon. Ich erfahre das in ein paar Tagen. Hat ers nicht so geb ich ihm mein Exemplar. — Denk Dir, der kleine Bernays, der hier herumläuft und den „Märtyrer" spielt, den von aller Welt Verrathenen, „der aller Welt geholfen hat, mit Geld oder guthem Rath" (littéralement) diese Bestie hat a horse and gig, ein Schimmelchen und e Cabriolet! Natürlich Börnstfein] hats, aber das ist Wurst. Derselbe Kerl, der heute sich als gedrückten, geldlosen Märtyrer hinstellt, renommirt morgen damit daß er der Einzige sei der Geld zu verdienen wisse. Er hat 21 Bogen! über die affäre Praslin gekaut, die in der Schweiz erscheinen. Der Kern der Sache ist der, daß nicht la duchesse, sondern le duc der Märtyrer ist!! Auf seine Renommagen mit dem Märtyrthum hab ich ihm durch eine Mahnung wegen alter mir schuldiger 60frcs. || antworten lassen. Er wird vollständig Industrieller und prahlt damit. Übrigens ist er wahnsinnig. — Ewerbeck selbst schäumt wider ihn. Cabet hab ich noch nicht gesehen. Er freut sich, wie es scheint, daß er wegkommt. Er merkt daß die Sachen hier anfangen bröcklig und mürb zu
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werden. Flocon will losschlagen, L. Blanc nicht, das ist ganz richtig, obwohl L. Bl. auch in allerlei Geschichten trempirt und sich im Voraus freut über die plötzliche Aufschüttelung der Borgeoisie aus ihrer Sicherheit bei der plötzlich hereinbrechenden Revolution. Ich bin bei père Flocon gewesen. Der brave Mann war die Cordialität selbst, und meine biedermännische Ehrlichkeit, mit der ich ihm meine Geschichte mit dem Atelier erzählte, trieb ihm fast die Thränen in die Augen. Ich kam vom Atelier auf den National zu sprechen: Lorsque à Bruxelles nous discutions la question à quelle fraction de la démocratie française on s'adresserait, nous étions unanimement d'accord que dès le premier abord on se mettrait en rapport avec la Réforme ; car à l'étranger il existe de fortes et de bien fondées préventions contre le National. D'abord les préjugés nationaux de cette feuille empêchent tout rapprochement — oui oui, c'est vrai, sagte Flocon et ceci était même la raison pour laquelle la Réforme fut fondée ; nous avons déclaré dès le premier jour que nous ne voulons pas de conquêtes — et puis, fuhr ich fort, si je peux en croire mes prédécesseurs, car moi je n'ai jamais été au National, ces messieurs se donnent toujours l'air de vouloir protéger les étrangers, ce qui au reste est parfaitement d'accord avec leurs préjugés nationaux ; et nous autres, nous n'avons pas besoin de leur protection, nous ne voulons pas de protecteurs, nous voulons des alliés. — Ah oui, mais c'est tout à fait différent avec nous, nous n'y pensons pas. — C'est vrai, aussi n'ai-je qu'à me louer des procédés de Messieurs de la Réforme. Aber wie das geholfen hat, daß ich dem kleinen Blanc unsre Geschichten ins Gedächtniß zurückgerufen. Deine Congreßrede hatte er, à ce qu'il paraît, ganz verschmissen gehabt; heute hat er ||2| sie gleich hervorgesucht und an Flocon geschickt mit einem sehr dringenden Billet, sie gleich abzudrucken. Ich explicirte dem Flocon das Ding; der Mensch begriff das cur, quomodo, quando nicht, weil der Bl. sie ihm ohne alle weitere Erklärung geschickt. Fl. bedauerte sehr daß die Sache schon so alt geworden sei, er sei parfaitement d'accord damit, aber jetzt sei es zu spät. Doch wolle er sehen ob er's nicht in einem Artikel unterbringen könne. Er wolle sein Möglichstes thun. Der Artikel über Lamartines fromme Wünsche in der Réf. ist von L. Bl., wie Du gesehen haben wirst. Er ist nicht übel, in jeder Beziehung lOOOmal besser als der ewige Flocon. Er würde den Lamartine gewiß sehr derb angreifen wenn er nicht jetzt gerade sein Concurrent wäre. Du siehst die Leute sind so gut disponirt wie man nur wünschen kann. Ich stehe mit ihnen schon jetzt zehnmal besser als Ewerb. je mit ihnen stand. Diesem werde ich jetzt gänzlich verbieten zu schreiben für die Réf. Er mag sich an den National pissen und dort Venedey und Co. Concurrenz machen; da ist er unschädlich und bekommt doch nichts gedruckt.
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Nachher war ich noch auf dem Atelier. Ich habe eine Berichtigung wegen eines Artikels der vorigen Nro über englische Arbeiter hingebracht, die auch hereinkommt. Die Kerls waren sehr artig, ich erzählte ihnen un tas d'anecdotes über englische Arbeiter usw. Sie forderten mich dringend auf mitzuarbeiten was ich aber nur im Nothfall thun werde. Denk Dir, der rédacteur en chef meinte es wäre wohl gut, wenn die englischen Arbeiter eine Adresse an die französischen erließen, sie auffordernd, der libre-échange-Bewegung entgegen zu treten und den travail national aufzustecken! Quel héroique dévouement ! Damit fiel er aber selbst bei seinen eignen Leuten durch. Übrigens hab ich den Leuten gegenüber gar keine Konzessionen zu machen brauchen. Dem L. Blanc sagte ich que nous étions d'accord avec eux sur toutes les questions pratiques et d'actualité, et que dans les questions purement théoriques nous marchions vers le même but ; que les principes énoncées dans son premier volume s'accordaient sous beaucoup de rapports avec les nôtres, et que pour le reste il en trouverait de plus amples développements dans ton || livre. Quant à la question religieuse, nous la considérions comme tout-à-fait subordonnée, comme une question qui jamais ne devrait former le prétexte d'une querelle entre les hommes du même parti. Bei alledem sei eine freundschaftliche Discussion der theoretischen Fragen ganz gut möglich und sogar wünschenswerth, womit er parfaitement d'accord war. Der Lupus hatte mit seiner Vermuthung, ich würde die Direction sehr bald treffen, ganz recht. Kaum 3 Tage hier, laufe ich auf dem boulevart des Italiens dem Seiler in die Arme. Ihr werdet längst wissen daß er complet durchgebrannt ist und nicht daran denkt zurückzukommen. Er läuft bei allerlei französischen Correspondenz Büreaux herum und sucht unterzukommen. Ich hab ihn seit dem stets verfehlt und weiß nicht wie seine Affairen stehen. Mischt er sich bei der Reforme ein, so wird man ihn desavouiren müssen. Sage doch dem verfluchten Bornstedt was das heißen soll daß er mir seine Zeitung nicht schickt. Ich kann nicht immer bei den Straubingern herumlaufen danach. Wenn er vorgibt meine Adresse nicht zu wissen, gib sie ihm, 5, rue Neuve Saint-Martin. Ich schicke ihm einige Artikel sobald es irgend möglich. — Bei den Straubingern höllische Confusion. In den letzten Tagen vor meiner Ankunft waren die letzten Grünianer herausgeworfen, eine ganze Gemeinde, von denen aber die Hälfte wiederkommen wird. Wir sind jetzt nur 30 Mann stark. Ich hab gleich eine Propaganda Gemeinde eingerichtet und laufe fürchterlich herum und pauke. In den Kreis bin ich gleich gewählt und hab die Correspondenz bekommen. An 20—30 Candidaten zur Aufnahme sind vorgeschlagen. Wir werden bald wieder stärker sein. Dem Mosi hab ich, ganz unter uns, einen höllischen Streich gespielt. Er hatte richtig ein gottvoll verbessertes Glaubensbekenntniß durchgesetzt. Vorigen Freitag nun nahm
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ich dies im Kreise vor, Frage für Frage, und war noch nicht an der Hälfte angekommen als die Leute sich für Satisfaits erklärten. Ohne alle Opposition ließ ich mich beauftragen ein neues zu entwerfen, was nun nächsten Freitag im Kreis wird diskutirt und hinter dem Rücken der Gemeinden nach London geschickt werden. Das darf aber natürlich kein ||3| Teufel merken, sonst werden wir Alle abgesetzt, und es gibt einen Mordscandal. — Der Born wird bei Euch in Brüssel eintreffen, er geht nach London. Vielleicht ist er schon vor diesem Briefe da. Er reist, verwegen genug, den Rhein herunter durch Preußen, wenn sie ihn nur nicht abfassen. Pauke ihn noch etwas ein, wenn er hinkommt, der Kerl ist von Allen für unsre Sachen am zugänglichsten, und wird auch in London gute Dienste leisten, wenn er noch etwas präparirt wird. Ach mein Gott, da hätt ich ja bald ganz die Drecklawine vergessen die der große Heinzen von den Höhen der Alpen über mich losgelassen hat. Es ist ein wahres Glück daß das in Einer Nr. dicht hinter einander steht, kein Mensch arbeitet sich durch, ich selbst habe mehrmals pausiren müssen. Solch ein Rindvieh ! Hab ich erst behauptet er könnte nicht schreiben, so muß ich jetzt hinzufügen daß er auch nicht lesen kann, und in den vier Spezies scheint er auch nicht fest zu sein. Der Esel sollte doch den Brief von F. O'Connor im letzten Star an die radikalen Blätter lesen, der anfängt: You ruffians und schließt you ruffians, da kann er sehn, was er für ein elender Stümper im Schimpfen ist. Nun, Du wirst diesem gemeinen dummen Rüpel gehörig aufs Dach steigen. Es ist sehr gut daß Du ganz kurz antworten wirst. Ich könnte auf so einen Angriff gar nicht antworten, das ginge absolut nicht — höchstens durch Ohrfeigen. Dienstag. Mein Artikel steht in der Reforme. Sonderbarer Weise hat Flocon keine Silbe dran verändert, was mich sehr wundert. Bei père Heine bin ich noch nicht gewesen. Du kannst leicht denken daß ich mit all diesen Geschichten höllisch viel zu thun habe, und furchtbar laufen und schreiben muß. — Nach Elberfeld hab ich geschrieben wegen der free trade-Schutzzoll-Geschichte und erwarte täglich Antwort. Schreib bald wieder. Grüß Deine Frau und Kinder. Dein Engels. Paris 26 Oct. 1847.
Lies doch ja den Artikel O'Connors im letzten Star gegen die 6 radikalen Blätter, es ist ein Meisterstück genialer Schimpferei, oft besser als Cobbett, und an Shakespeare gränzend. || Quelle mouche a donc piqué ce pauvre Moses qu'il ne cesse pas d'exposer dans le journal ses fantaisies sur les suites 40 d'une révolution du prolétariat ? |
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Karl Marx an Georg Herwegh in Paris Brüssel, 26. Oktober 1847
| Brüssel 26sten Oktober Rue d'Orleans. 42. Fbg. Namur. Lieber Herwegh! Ich wollte Engels einen Brief an Dich mitgeben, aber es drängten sich soviel Geschäfte am Tage seiner Abreise, daß dieß übersehn und vergessen wurde. Die Gräfin Hatzfeldt hatte mich ferner gebeten, einige Worte an Dich zu Ihrer Empfehlung zu schreiben. Ich glaube, daß Du Ihre Bekanntschaft jezt schon gemacht haben wirst. Die Frau hat für eine Deutsche viel Energie entwickelt in dem Duell mit ihrem Mann. Hier in Brüssel haben wir zwei öffentliche demokratische Gesellschaften gestiftet: 1) eine deutsche Arbeitergesellschaft, die schon an 100 Mitglieder zählt. Es wird hier ganz parlamentarisch diskutirt und daneben auch gesellige Unterhaltung von Gesang, Deklamation, Theaterspiel u. d.g. 2) eine kleinere kosmopolitisch-demokratische Gesellschaft woran Belgier, Franzosen, Polen, Schweizer und Deutsche theil nehmen. Wenn Du wieder einmal herüber kommst, wirst Du finden, daß in dem kleinen Belgien selbst für eine unmittelbare Propaganda mehr zu thun ist, als in dem || grossen Frankreich. Ich glaube zudem, daß so klein sie sein mag, die öffentliche Thätigkeit unendlich erfrischend auf Jeden wirkt. Es ist möglich, daß uns, da jezt das liberale Ministerium am Staatsschiff steht, polizeiliche Chikanen bevorstehn denn die Liberalen lassen nicht von ihrer Art. Wir werden aber mit ihnen fertig werden. Es ist hier nicht wie in Paris, wo die Fremden isolirt der Regierung gegenüberstehn. Da es unmöglich ist, unter den jetzigen Zeitumständen in Deutschland irgendwie den Buchhandel benutzen zu können, habe ich im Einverständniß mit Deutschen in Deutschland unternommen, eine Revue, monatliche — auf Aktienbeiträge gestüzt, zu begründen. In der Rheinprovinz und Baden ist schon eine Zahl Aktien zusammen. Wir würden sofort anfangen, sobald Geld genug für 3 Monate zusammen ist. Wenn die Beiträge irgend wie es zuließen, würde man hier eine eigne
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Marx an Georg Herwegh • 26. Oktober 1847
Setzerei etabliren, die auch zum Druck selbstständiger Schriften zu benutzen wäre. | | Von Dir möchte ich nun wissen: 1) Ob Du auch Deinerseits einige Aktien zusammentreiben willst (die Aktie 5 zu 25 Thalern). 2) Ob Du mitarbeiten willst und also auch als Mitarbeiter auf dem Titel figuriren willst. Ich ersuche Dich aber, da Du mir ohnehin schon lange einen Brief schuldig bist, dießmal Deine Scheu gegen das Schreiben zu überwinden und bald zu 10 antworten. Ich wollte Dich zudem bitten, den Bakunine zu fragen, auf welchem Weg, unter welcher Adresse und in welcher Weise ich einen Brief an Tolstoy gelangen lassen kann? Meine Frau grüßt Dich und Deine Frau herzlich. 15 Das Abentheuer mit der preußischen Gesandtschaft in Paris ist wirklich bezeichnend für die steigende impotente Wuth unsres Landesvaters. Leb wohl. Dein Marx.| | Lieber Herwegh! Durch Versehn wäre obige falsche Adresse beinahe auf 20 diesen Brief gesetzt worden. |
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Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 14.—15. November 1847
| Lieber Marx Gestern erfahre ich plötzlich und endlich, nachdem ich den pp. Reinhardt mehrere Male wegen Deines Buchs zu Franck geschickt daß der Hund von Franck im Anfang mehrere der Freiexemplare an Franzosen geschickt, überall 15 Sous Kosten gefordert, und überall die Exemplare zurückbekommen. Darauf habe er sowohl die zurückbekommnen wie die andern, noch gar nicht abgeschickten, ruhig bei sich liegen lassen, und sie erst jetzt, vor ein Paar Tagen, an die Adressaten geschickt, ohne 15 Sous zu verlan[gen]. Die Conspiration de Silence war also von Seiten des Herrn Franck! Ich lief gleich zu L. Blanc, den ich ein paar Tage vorher wieder nicht getroffen, weil er en garde war (le petit bonhomme en bonnet à poil !) ; diesmal traf ich ihn, und das Exemplar war noch nicht angekommen! Mein eignes Exemplar habe ich endlich zurück, das kann im Nothfall helfen. Heut Sonntag ist nichts zu machen. Dem Rhdt habe ich morgen Rendezvous gegeben, er soll gleich mit mir zu Franck, was schon früher geschehen sollte, aber nur durch Nachlassigkeit dieses Rhdt nicht geschehen. Er muß mich bei dem Fr. introduziren weil ich sonst gar keine Legitimation bei dem Kerl habe. Ich werde mir das Exemplar für L. Bl. geben lassen und es gleich hinbringen. Aber was der Flocon für ein Esel ist! Der L. Bl. sagte mir gestern, Fl. habe gegen Deinen libre échange Artikel einzuwenden gehabt qu'il était un peu confus!!!! Dies confuse Thier! Ich sprach natürlich dagegen, oh, sagte der Kleine, ce n'est pas moi qui ai trouvé cela, tout au contraire, l'article m'a beaucoup plu, et en effet, je ne sais pas ce que M. Flocon . . . mais enfin (mit etwas zweideutiger Grimace für Flocon) c'est ce qu'il m'a dit. Überhaupt ist die Rédaction der Réforme tout ce qu'il y a de plus lausig componirt. Die Artikel über die englische Krisis und alle ökonomischen Sachen en général werden von einem unglücklichen würdigen penny-a-liner fabrizirt, der seine Studien bei den Börsenartikeln eines Correspondenz Büreaus gemacht zu haben scheint und alles mit den Augen eines Pariser Commis dritten Ranges bei einem Banquier vierten Ranges || ansieht und mit der Unfehlbarkeit so eines „empiric" wie die Engländer sagen, aburtheilt. Flocon versteht Nichts
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davon, und kommt mir alle Tage bornirter vor. C'est tout au plus un homme de bonne volonté. L. Blanc verachtet ihn auch sichtbarlich. Montag. Den verfluchten Reinh. habe ich nicht getroffen. Ich geh heut Abend noch einmal hin. Bis Morgen muß ich diese ganze Geschichte ins 5 Reine gebracht haben, mag gehen wie' s will. Wenn ich Dir nicht gleich wieder schreibe ist Alles in Ordnung. — Gestern Abend war Deputirtenwahl. Nach einer höchst konfusen Sitzung wurde ich mit 2/3 gewählt. Ich hatte diesmal gar nicht intriguirt, war auch wenig Gelegenheit dazu. Die Opposition war bloß scheinbar, ein Arbeiter wurde zum Schein vorgeschlagen, aber die ihn 10 vorschlugen stimmten für mich. — Das Geld kommt zusammen. Schreib nun ob Du und Tedesco hingeht. Wenn das nicht möglich wäre, so kann ich doch nicht allein hin und congressiren, das wär ja Unsinn. Könnt Ihr Beide nicht, so fällt die Geschichte ins Wasser und muß ein paar Monate aufgeschoben werden. Schreib also in diesem Fall nach London, daß noch zur rechten Zeit 15 dies überall hin angezeigt wird. —
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Der Flocon hatte dem L. Bl. auch gesagt man werde an Deinem Artikel, um ihn aufzunehmen, eine Kleinigkeit ändern müssen, eben um ihn „klarer" zu machen. L. Bl. bat mich den Fl. de sa part an den Artikel nochmals zu erinnern; unter diesen Umständen aber halte ich es für viel besser, die Sache fallen zu lassen. Flocon den Artikel klarer machen, das fehlte noch! Ich begreife diese verhagelte Bornirtheit gar nicht, und wie gesagt der Bl. schämte sich plus ou moins mir gegenüber seines Herrn Kollegen. Aber was soll man da machen! Ich werde den Fl. thun lassen was er will, ihm wenig zusprechen, und mich hauptsächlich mit dem L. Bl. einlassen, der ist doch der vernünftigste von Allen. Beim National ist vollends nichts zu machen, der wird täglich bornirter und alliirt sich mehr und mehr mit Barrot und Thiers, witness the Lille Banquet. Der Seiler wird Dir geschrieben haben, Dein Buch ginge sehr schlecht hier. Das ist nicht wahr. Der Franck hat dem Rhdt gesagt er sei mit dem Verkauf ziemlich gut zufrieden. Trotz || seines abgeschmackten Benehmens hat er glaub' ich ca. 40 Exemplare abgesetzt. Nächstens Genaueres darüber. Der Seiler behauptet — er war neulich bei mir, wo er sehr kühle anlief, auch nicht wieder kam — er habe Bett und Mobiliar und Papier pp. dort gelassen, hinreichend um Wolff und Heilberg zu decken. Sieh, si cela est, daß der Lupus dabei wenigstens nicht noch von Heilbg beschissen wird. Aber das werden auch Renommagen sein. Rothschild hat bei dem neuen Anleihen 10 Mill. Franken verdient — 4 % netto. Auf meiner Reise nach London werde ich nicht über Brüssel kommen können, die Gelder sind zu knapp. Wir werden uns in Ostende Rendezvous geben müssen — am 27sten (Samstag) Abends, und Sonntag herüberfahren,
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Engels an Marx • 14.—15. N o v e m b e r 1847
damit wir Montag anfangen können. Vielleicht ist, Montag 29., Polenanniversaire, irgend etwas Fraternally Demokratisches los, wo wir dann werden hin müssen. Das wäre ganz gut. Du hältst in London eine französische Rede, die setzen wir dann in die Réforme. Wir Deutschen müssen absolut irgend etwas thun, um bei den Franzosen auftreten zu können. Eine einzige Rede wird mehr helfen als zehn Artikel und hundert Besuche. Du wirst im N[orthern] Star, 2 October, die Aufforderung Harneys und der Fraternals zu einem demokratischen Congreß gelesen haben. Unterstütze das. Ich werde es bei den Franzosen unterstützen. Man kann ihn wo möglich nächstes Jahr in London abzuhalten versuchen, vielleicht gleichzeitig mit dem unsrigen. Kommt's zu Stande so wird das auf die Franzosen einen sehr heilsamen Effekt ausüben und sie etwas demüthigen. Kommt's nicht zusammen, so scheiterts an den Franzosen, und sie werden wenigstens gezwungen sich zu erklären. Wenns in Brüssel ginge wärs noch besser, in London könnte Feargus doch einigen Unsinn anrichten. Sonst nichts Neues. Gib Inliegendes an Bstdt, und schreib mir bald, ob Du nach London gehst. Dein E. 15 Nov. 47 Schreib an die Adresse des Malers, wenn Du sie noch hast. Es ist besser. | Heine läßt grüßen. Ist äußerst schwach und etwas matt. Wer hat Deinen Artikel eigentlich an L. Bl. geschickt? Er sagt, es hätte unter dem Brief ein wildfremder Name gestanden. Das war auch wohl der Grund, warum er die Geschichte liegen ließ. | Monsieur Charles Marx 42, rue d'Orléans Faubourg d'Ixelles Bruxelles. I
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Friedrich Engels an Karl M a r x in Brüssel Paris, 2 3 . - 2 4 . November 1847
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Erst heut Abend hat sichs entschieden daß ich komme. Also Samstag Abend in Ostende, Hotel de la Couronne, gleich der Eisenbahnstation gegenüber am Bassin, and Sunday Morning across the water. Wenn Ihr mit dem Zuge kommt, der zwischen 4 und 5 fährt, werdet Ihr ungefähr zu gleicher Zeit mit mir ankommen. Sollte Sonntags wider Erwarten kein Postdampfschiff nach Dover fahren, so schreib mirs umgehend. D.h. da Du diesen Brief Donnerstag Morgen bekommst, mußt Du Dich gleich erkundigen und falls zu schreiben ist, den Brief noch denselben Abend — ich glaube vor fünf Uhr — auf die große Post besorgen. Hast Du also an dem Rendezvous etwas zu ändern, so ist noch Zeit. Habe ich Freitag Morgen keinen Brief, so rechne ich darauf, Dich und Tedesco Samstag Abend in der Couronne zu treffen. Es bleibt uns dann Zeit genug uns zu besprechen; dieser Congreß muß entscheidend sein, as this time we shall have it all our own way. Ich habe schon lange absolut nicht begreifen können, warum Du dem Moses seinen Klatsch nicht untersagt hast. Hier richtet mir das eine Teufelsconfusion und die langwierigsten Gegenreden bei den Arbeitern an. Ganze Kreissitzungen sind darüber verloren gegangen, und in den Gemeinden ist nicht einmal gegen diesen „flauen" Kohl durchzugreifen möglich, namentlich vor der Wahl war daran nicht zu denken. Den L. Blanc denk ich morgen noch zu treffen. Wo nicht, seh ich ihn übermorgen jedenfalls. Kann ich nicht schon am Fuß etwas mittheilen, so hörst Du das Weitere Samstag. Übrigens hatte der Reinhardt mir dummes Zeug gesagt über die Anzahl der verkauften Exemplare — nicht 37, sondern 96 waren heut vor acht Tagen verkauft. An demselben Tage noch hab ich dem L. Blanc Dein Buch selbst hingebracht. Alle Exemplare waren besorgt, nur Lamartine (nicht hier), L. Bl. und Vidal nicht, dessen Adresse nicht zu finden. Ich hab's auf die Presse bringen lassen. — Übrigens ist die Besorgung bei dem Franck wirklich schauderhaft gewesen.
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Engels an Marx • 23.-24. November 1847
Sorge wenigstens daß Moses während unsrer Abwesenheit keinen Unsinn macht! Also au revoir Dein E.
Dienstag Abends.
5 Verte. |
| Überleg Dir doch das Glaubensbekenntniß etwas. Ich glaube wir thun am Besten, wir lassen die Katechismus Form weg und tituliren das Ding: Kommunistisches Manifest. Da darin mehr oder weniger Geschichte erzählt werden muß, paßt die bisherige Form gar nicht. Ich bringe das hiesige mit, das ich gemacht habe, es ist einfach erzählend, aber miserabel redigirt, in fürchterlicher Eile. Ich fange an: Was ist der Kommunismus? und dann gleich das Proletariat — Entstehungsgeschichte, Unterschied von früheren Arbeitern, Entwicklung des Gegensatzes des Proletariats und der Bourgeoisie, Krisen, Folgerungen. Dazwischen allerlei Nebensachen, und schließlich die Parteipolitik der Kommunisten, soweit sie vors Publikum gehört. Das hiesige ist noch nicht ganz zur Bestätigung vorgelegt, aber ich denke, bis auf einige ganz kleine Kleinigkeiten, es so durchzusetzen daß wenigstens nichts gegen unsre Ansichten drin steht. Mittwoch Morgen. So eben erhalte ich Deinen in Obigem beantworteten Brief. Bei L. Bl. war ich. Mit dem hab ich merkwürdiges Pech — il est en voyage, il reviendra peut-être aujourd'hui. Morgen und nötigenfalls übermorgen geh ich wieder hin. — Freitag Abend kann ich noch nicht in Ofstende] sein, weil das Geld erst bis Freitag zusammenkommt. Dein Vetter Philips war heute Morgen bei mir. Der Born wird die Rede ganz gut machen, wenn Du ihn etwas einpaukst. Es ist gut daß die Deutschen durch einen Arbeiter repräsentirt sind. Aber dem Lupus muß die übertriebne Bescheidenheit absolut ausgetrieben werden. Der brave Kerl ist einer der Wenigen die man in den Vordergrund poussiren muß. Weerth um Gotteswillen nicht als Repräsentanten! Einer der immer zu faul war bis ihn der CongreB-succès d'un jour hinein lancirte! Und der obendrein noch an independent member sein will. Il faut le retenir dans sa sphère. |
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Georg Weerth an Marx, 25.-27. März 1848 (Erste Seite)
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Jenny Marx an Joseph Weydemeyer, 16. oder 17. März 1848 (Zweite Seite)
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Friedrich Engels (senior) an Emil Blank in London Barmen, 1. April 1848
[...] Friedr[ich] schrieb uns gestern, daß er in einigen Tagen zu uns kommen wolle; ich kann mich nicht von Herzen darüber freuen so gerne ich ihn auch aus Paris fort weiß. Seine Verblendung ist mir unbegreiflich. Ich danke Dir daß Du ihm Geld geschickt hast, hier kann man kein Papier auf Paris mehr bekommen. — [...]
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H e i n r i c h Zulauff an Moses Heß in Köln Elberfeld, 4. A p r i l 1848
[ . . . ] Aber ihr solltet in Coeln die „Rheinische Zeitung" unverzüglich wieder aufnehmen: zu den alten Abonnenten würde gewiß mancher Neue sich gesellen: das Unternehmen könnte meines Dafürhaltens nur einen glücklichen Fortgang nehmen. Strücker hat Brief von Engels aus Paris, daß er mit Marx heute in Elberfeld ankommen will; mit denen will ich es auch besprechen [ . . . ]
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Wilhelm Wolff an Schard in Paris Köln, 30. Dezember 1848
|Cöln, 30 Decbr. 48. Geehrter Herr Schard, So eben ist ein Brief von Ihnen an Hrn. Dr. Marx hier eingetroffen, worin Sie 41 Fr. 65 Cent, und außerdem 4 Fr. verlangen. Sie sagen aber kein Wort, f ü r wessen Rech5 nung. Da Ihnen nun Hr. Dr. Marx weder 41 Fr. noch 4 Fr. weder für Essen noch f ü r Stiefelsohlen schuldet, so ist es mehr als ein Räthsel, daß Sie sich an ihn um Geld wenden. Ob die Schuld, von der Sie in Ihrem Briefe sprechen, von einem Demokraten gemacht ist oder nicht, bleibt für uns in Köln sehr gleichgiltig und ob Sie, Ihre Frau, Kinder, Schwestern, Enkel und Urgroßväter deßhalb, daß Hr. Marx keine Schulden 10 bezahlt, die ihn nichts angehen, auf die Demokraten und die Demokratie schimpfen, ist sicher noch gleichgiltiger; am allergleichgiltigsten aber, ob Hr. Crüger etwas von sich hören gelassen oder nicht.
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Sollte aber Ihr Schuldner etwa Hr. Engels sein, dessen Namen Sie in Ihrem Briefe ohne allen Zusammenhang erwähnen, so rathen wir Ihnen, sich an dessen Alten: Hrn. Kaufmann F. Engels senior in Barmen, zu wenden. Schließlich blos die Bemerkung, daß Hr. Marx eher alles Andere, nur nicht Rentmeister der Demokratie ist. Jedoch wenn er auch etwas f ü r Sie thun wollte, so müßte er doch immer erst wissen, für wen und wofür? Im Auftrage von Dr. Marx Wolff. I
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BERICHTIGUNG
Seite 475, als Zeile 10 muß ergänzt werden:
Seite 880, Erl. 331.10-11, Z e i l e 2 - 3 , muß heißen: ... Der Brief des Pariser Polizeipräfekten Delessert an den französischen Außenminister
M E G A , Bd. III/2
IMEGÄj Band 111/2 Diakritische Z e i c h e n und Siglen [ ] |
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MEGA!
KARL MARX FRIEDRICH ENGELS GESAMTAUSGABE (MEGA) DRITTE ABTEILUNG BRIEFWECHSEL BAND 2
Herausgegeben v o m I n s t i t u t f ü r M a r x i s m u s - L e n i n i s m u s beim Z e n t r a l k o m i t e e der K o m m u n i s t i s c h e n Partei der S o w j e t u n i o n u n d v o m Institut f ü r M a r x i s m u s - L e n i n i s m u s beim Z e n t r a l k o m i t e e der Sozialistischen Einheitspartei D e u t s c h l a n d s
KARL MARX FRIEDRICH ENGELS BRIEFWECHSEL MAI 1846 BIS DEZEMBER 1848 APPARAT
. 3Hre/ibC: Co4MHeHMfl. I~IOA peaaKuueü A. PaaaHOBa. [Hrsg.:] MHCTMTYT K. MapKca M (J). 3Hre/ibca. T.21. MocKBa, /leHMHrpafl 1929.
M 3 C ® 25
K. MapKC M (J).3Hrenbc: CoMMHeHMfl. IIOA penaKuneii B.AflopaTCKoro. [Hrsg.:] MHCTMTYT MapKca-3Hre/ibca/LEHMHA n p u U K B K n (6). T . 25. [MOCKBB, DEHUHRPAFL] 1934.
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C0K)3 KOMMyHMCTOB — npeAüjeCTBeHHMK I HHTepHaUMOHana. (CÖOPHMK AOKYMEHTOB.) MocKBa 1964.
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Verzeichnis der Abkürzungen, Siglen und Zeichen
II. Diakritische Z e i c h e n und Siglen []
Redaktionelle Ergänzung
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Zum Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees (1846 bis Anfang 1847) Der Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees ist die Hauptquelle zur Erforschung der Tätigkeit von Marx und Engels von 1846 bis Anfang 1847. Die Tätigkeit der Kommunistischen Korrespondenzkomitees, die eine hervorragende Rolle bei der Verschmelzung des wissenschaftlichen Kommunismus mit dem Bund der Gerechten spielten, hat die Gründung des Bundes der Kommunisten vorbereitet. Es sind bei weitem nicht alle Briefe der Korrespondenzkomitees überliefert. Über den Inhalt einiger der verschollenen Briefe von Marx und Engels aus der Zeit der Tätigkeit der Kommunistischen Korrespondenzkomitees berichten die Schreiben ihrer Korrespondenzpartner (Heinrich Bürgers, Roland Daniels, George Julian Harney, Karl Schapper, Georg Weber, Heinrich Zulauff). Obwohl die Briefe von und an Marx und Engels zweifellos den tragenden Teil der Tätigkeit der Korrespondenzkomitees bildeten, gab es daneben weitere Briefe, die aus dem Wirken solcher Mitglieder des Brüsseler Komitees wie Wilhelm Wolff, Philippe Gigot und Edgar von Westphalen, evtl. auch von Ferdinand Wolff, Louis Heilberg und Sebastian Seiler, hervorgingen. Bisher bekannt sind davon nur einige Briefe schlesischer Sozialisten an Wilhelm Wolff (siehe BdK 1. S. 359-361 und 386—388) sowie ein Schreiben Edgar von Westphalens an Hermann Kriege (ebenda. S. 1041). Die Briefe der Mitglieder der Korrespondenzkomitees werden im vorliegenden Band nur dann wiedergegeben, wenn sie direkt an Marx und Engels oder an das von ihnen geleitete Brüsseler Kommunistische Korrespondenzkomitee gerichtet wurden. Anfang 1846 hatten Marx- und Engels den Plan der Bildung Kommunistischer Korrespondenzkomitees erarbeitet, um den Boden zur Gründung einer internationalen kommunistischen Partei vorzubereiten. Eine Reihe von Briefen, beginnend mit dem Schreiben Harneys vom 30. März 1846
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Zum Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees (1846 bis Anfang 1847)
(MEGA® 111/1. S. 523-527), gibt Aufschluß über die Gründung des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel zu Beginn des Jahres 1846, über den von hier ausgehenden Aufbau eines weitverzweigten Netzes und die diesem Vorhaben zugrunde liegende Konzeption. Harneys Bezug auf Engels' —nicht erhaltenen —Brief vom 5. März gibt den frühesten sicheren Hinweis auf die beginnende Verwirklichung dieses Plans. Wie aus Daniels' Brief an Marx vom 7. März 1846 (MEGA® Ml/1. S. 513—515) hervorgeht, muß Marx aber schon im Januar oder Februar in ähnlichem Sinne nach Köln geschrieben haben. Auch Hermann Ewerbecks Brief an Marx vom 27. Juli 1846 (siehe S. 267-268) deutet auf diesen frühen Zeitpunkt hin. Die führende Rolle im Brüsseler Korrespondenzkomitee spielten Marx und Engels. An ihrer Seite stand ihr Freund Wilhelm Wolff, eng verbunden mit schlesischen Sozialisten. Auf Grund der Schreiben seiner Korrespondenzpartner verfaßte er Berichte über die sozialistische Bewegung in Schlesien, die nur zum Teil überliefert sind. Der belgische Sozialist Philippe Gigot nahm einen regen Anteil anderTätigkeit des Brüsseler Komitees. Seine Adresse wurde für den Empfang der Korrespondenz bestimmt (siehe S. 189-190 und 207). Durch die Herstellung von politischen Verbindungen, die Koordinierung der Propagandaarbeit, die Versendung von lithographierten Rundschreiben (wovon nur das gegen den „wahren" Sozialismus gerichtete,,Zirkular gegen Kriege" überliefert ist, das im entsprechenden Band der Ersten Abteilung der MEGA veröffentlicht wird), leistete vor allem das Brüsseler Kommunistische Korrespondenzkomitee eine umfangreiche organisatorische und ideologische Arbeit. Die überlieferten Quellen zeugen von der Existenz von zwei Korrespondenzkomitees — in Brüssel und London. An anderen Orten haben einzelne Kommunisten die Korrespondenz mit Brüssel geführt —so Engels in Paris, Daniels und Bürgers in Köln, Weber in Kiel, Zulauff in Elberfeld. Von Anfang an bemühten sich Marx und Engels, angesehene Sozialisten und Kommunisten der europäischen Länder (George Julian Harney, itienne Cabet, Pierre-Joseph Proudhon u.a.) zur Mitarbeit heranzuziehen. Harney nahm an der Tätigkeit des Korrespondenzkomitees in London teil (siehe seinen Brief an das Brüsseler Korrespondenzkomitee vom 20.Juli 1846). Cabet lehnte Engels' Vorschlag ab, die Korrespondenzkomitees direkt zu unterstützen, unterhielt aber nach wie vor freundschaftliche Beziehungen zu Engels. Marx' Versuch, Proudhon zur Teilnahme an der Korrespondenz zu bewegen (siehe seinen Brief an Proudhon vom 5. Mai 1846) hatte keinen Erfolg. Proudhons ablehnender Brief an Marx vom 17. Mai 1846 ließ deutlich prinzipielle Meinungsverschiedenheiten erkennen zwischen Proudhon als Gegner revolutionärer Kampfmethoden und des Kommunismus einerseits sowie Marx und Engels andererseits. Der Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees widerspiegelt die ideologische Trennung von sektiererischen und kleinbürgerlichen Richtungen (Wilhelm Weitling, Karl Grün, Moses Heß u. a.). Da in Paris der Einfluß des „wahren" Sozialismus unter den Arbeitern ziemlich stark war und der ieiter der Gemeinden des Bundes der Gerechten, Ewerbeck, diesem Einfluß nichts entgegensetzen konnte, erachtete es das Brüsseler Komitee für notwendig, Engels nach Paris zu entsenden.
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Zum Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees (1846 bis Anfang 1847)
Mitte August 1846 begab sich Engels nach Paris (siehe S.239 und 292) und berichtete ab 19. August 1846 über seine Tätigkeit. Ein Teil von Engels' Briefen war an Marx gerichtet (S. 26-29, 40-52 und 60-61), andere (S. 30-32, 34-39 und 53-59) wurden als offizielle Berichte an das Brüsseler Komitee verfaßt. Engels propagierte den wissenschaftlichen Kommunismus unter den Pariser Arbeitern, in erster Linie unter den Mitgliedern des Bundes der Gerechten. In seinen Briefen informierte er über den beharrlichen Kampf gegen die Anhänger Weitlings, gegen die Proudhonisten und die „ w a h r e n " Sozialisten (S. 34, 37, 51 und 53—59). Eine bedeutende Rolle in den Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten spielte der Arbeiter Adolph Junge, der Engels' zuverlässiger Mitstreiter war (siehe 5. 35, 43, 212, 232 und 239). Die Briefe von Engels werden durch regelmäßige Berichte von Ewerbeck ergänzt (S. 202-204, 239, 265-268, 284-285, 288 und 292). Er informierte Marx über Diskussionen und Versammlungen, über polizeiliche Verfolgungen der Mitglieder der Gemeinden, über ihre internationalen Verbindungen. Obgleich es Engels nicht gelang, ein Korrespondenzkomitee in Paris zu bilden, hat seine dortige Tätigkeit sehr viel zur Trennung des revolutionären Flügels von den kleinbürgerlichen Elementen des Bundes der Gerechten beigetragen. Von besonderer Wichtigkeit sind die Quellen zur Gründung eines Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London durch die dortigen Führer des Bundes der Gerechten, wozu als frühestes Dokument das Schreiben Schappers und anderer vom 6. Juni 1846 vorliegt. In diesem Brief, wie auch in einigen anderen Dokumenten, widerspiegelt sich besonders deutlich der Hauptzweck der Kommunistischen Korrespondenzkomitees, die Verschmelzung von Marxismus und Arbeiterbewegung, die ein widersprüchlicher Prozeß war. Davon zeugt u.a. die Diskussion, die sich an das von Marx und Engels angeregte Vorhaben anschloß, die Einberufung eines kommunistischen Kongresses vorzubereiten (siehe S. 15, 65—67 und 253—254). Die Briefe des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an Marx vom 6. Juni 1846, an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 17. Juli, Schappers Schreiben an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel von Anfang September 1846, die Briefe des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 11. November 1846 und 20. Januar 1847, sowie das Schreiben Harneys an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 20. Juli 1846 schildern die Tätigkeit des Kommunistischen Korrespondenzkomitees In London, an der die Führer des linken Flügels der Chartisten sowie Mitglieder des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London teilnahmen. Durch den Briefwechsel werden die engen Beziehungen zwischen den Leitern des Bundes der Gerechten und den Führern der Chartisten dokumentiert, die zugleich an der Spitze der internationalen Fraternal Democrats standen (siehe S.61, 220-223 und 263-264). Die Briefe berichten über die Auseinandersetzungen mit den Anhängern Weitlings, mit den Fourieristen (S.219—220, 223, 252—254 und 320) sowie über die Propaganda unter den englischen und deutschen Arbeitern. Briefe aus Köln, Kiel und Elberfeld dokumentieren die wachsenden Verbindungen des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees mit den Kommunisten in
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Zum Briefwechsel der Kommunistischen Korrespondenzkomitees (1846 bis Anfang 1847)
Deutschland. Aus Kiel schrieb Georg Weber (S. 241-242, 274-278 und 305-307), aus Westfalen Joseph Weydemeyer, der in der ersten Jahreshälfte 1846 Deutschland bereiste, um mit den dortigen Sozialisten Beziehungen anzuknüpfen (siehe S.9, 189-190,193-194, 225-226, 230-231, 233-235, 272-273, 289-291 und 323). Es wurde ein Briefwechsel mit den Elberfelder Sozialisten Heinrich Zulauff und Gustav Adolph Köttgen geführt (S. 12-16, 224 und 236-237). Regelmäßig korrespondierten die Kölner Kommunisten Roland Daniels und Heinrich Bürgers mit Marx und Engels (S. 199-201, 212-214, 232, 240, 246-247, 281-283, 286-287 und 297-302). Das von Marx und Engels ins Leben gerufene Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel übte einen wachsenden Einfluß auf die sozialistischen Kreise in Deutschland und anderen Ländern aus, vor allem aber auf den Bund der Gerechten. Das späteste der überlieferten Dokumente dieser Reihe — das Schreiben des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 20. Januar 1847 enthält den Vorschlag der Leiter des Bundes der Gerechten an Marx und Engels, in den Bund einzutreten. Dadurch wird die Tatsache dokumentiert, daß die Kommunistischen Korrespondenzkomitees Wegbereiter der ersten internationalen proletarischen Partei, des Bundes der Kommunisten, waren. Die Freunde und Mitstreiter von Marx und Engels, die ihre Korrespondenzpartner waren, finden sich später als tätige Mitglieder des Bundes der Kommunisten wieder.
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Zum Briefwechsel von Marx und Engels als Mitglieder des Bundes der Kommunisten in den Jahren 1847/1848 Etwa 50 Briefe des vorliegenden Bandes aus den Jahren 1847/1848 haben Angelegenheiten des Bundes der Kommunisten zum Inhalt. Aus der frühen Zeit der Bundestätigkeit von Marx und Engels (bis Herbst 1847) sind nur wenige Briefe überliefert; von ihrem sofort beginnenden Wirken auf diesem Gebiet zeugt aber Marx' Brief an Daniels vom 7. März 1847. Nachdem auf der Grundlage der Ergebnisse des ersten Kongresses des Bundes der Kommunisten im Sommer 1847 auch in Brüssel eine Kreisorganisation gebildet wurde, verstärkte sich diese Tätigkeit rasch. Engels' Brief an Marx vom 28.—30. September 1847 enthält die Beschreibung einer Gemeindesitzung in Brüssel; die Briefe von Engels an Marx von Oktober und November 1847 (S. 111-115 und 118-122) sind entscheidende Quellen zur Programmdiskussion im Bunde vor dem zweiten Kongreß; das Schreiben von Tedesco an Marx zwischen dem 16. und 26. Februar 1848 stellt die einzige überlieferte Quelle über die Gründung einer Bundesgemeinde in Lièges dar. Eine Reihe von Briefen dokumentiert die Tätigkeit von Bundesmitgliedern in Brüssel, Lièges, Paris, Lyon, London, Berlin, Barmen, Breslau, Frankfurt, Hamburg, Koblenz, Mainz, Regensburg, Wiesbaden, Bern, Genf und anderen Orten. Im vorliegenden Band werden 16 Briefe von und an Organisationen des Bundes veröffentlicht, an deren Spitze Marx und Engels standen. Drei Briefe hängen mit der Tätigkeit des Brüsseler Kreises des Bundes der Kommunisten zusammen. Es handelt sich um den Brief des Brüsseler Kreises an die Londoner Zentralbehörde des Bundes, geschrieben vor dem 14. September 1847 sowie um die Briefe der Zentralbehörde an den Brüsseler Kreis vom 18. Oktober 1847 und an die Kreisbehörde in Brüssel vom 25. Januar 1848. Diese Briefe werden in den Band aufgenommen, da Marx als Mitglied des Kreisvorstandes und Präsident einer Gemeinde des Bundes der Kommunisten in Brüssel tatsächlich der Leiter dieses Kreises war. Die anderen Mitglieder des Vorstandes waren Philippe Gigot, Adolph Junge und Wilhelm Wolff.
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Zum Briefwechsel von Marx und Engels als Mitglieder des Bundes der Kommunisten 1847/1848
Der Brief des Brüsseler Kreises an die Zentralbehörde, geschrieben vor dem 14. September 1847, der nur im Auszug überliefert ist, betrifft die Diskussion über den Statutenentwurf nach dem ersten Bundeskongreß. Die Diktion dieser Stelle verrät ganz deutlich Marx' Mitarbeit an der Abfassung dieses Dokumentes. Der Brief der Zentralbehörde an den Kreis Brüssel vom 18. Oktober 1847 behandelte die Fragen der Entwicklung des Bundes und seines Brüsseler Kreises, und zwar Probleme, die Marx direkt betrafen, z.B. die Notwendigkeit.seiner persönlichen Teilnahme am zweiten Bundeskongreß (siehe S. 368). Der Brief der Zentralbehörde an die Kreisbehörde in Brüssel vom 25. Januar 1848 war unmittelbar an Marx gerichtet. Er behandelte die Abfassung des „Manifestes der Kommunistischen Partei". Der Briefwechsel ist eine der Hauptquellen zur Tätigkeit der Zentralbehörde des Bundes, die im Frühjahr 1848 in Paris gebildet wurde. Marx' Brief an Engels zwischen dem 7. und 12. März 1848 dokumentiertdie Konstituierung der Zentralbehörde. Marx wurde als deren Präsident, Engels als Mitglied gewählt. Mitglieder der Pariser Zentralbehörde waren auch Heinrich Bauer, Joseph Moll, Karl Schapper, Karl Wallau, Wilhelm Wolff (siehe S. 132). Da Marx und Engels (der etwa am 21. März 1848 nach Paris kam) die Tätigkeit der Pariser Zentralbehörde leiteten, wurden die an die Zentralbehörde gerichteten Briefe in den vorliegenden Band aufgenommen. Drei Briefe (vom 8., 15. und 22. März 1848) gingen vom Ausschuß des Londoner Kreises aus, den zu dieser Zeit Carl Pfänder leitete. Diese Briefe sowie Pfänders Brief vom 17. März 1848 und das Schreiben Schappers als Emissär der Pariser Zentralbehörde vom 28. März 1848 sind eigentlich Berichte über die Tätigkeit des Londoner Kreises. Der Brief des leitenden Kreises Brüssel, an dessen Spitze eine Zeitlang Gigot stand, an die Pariser Zentralbehörde vom 22. März 1848 war, wie aus der Nachschrift zu ersehen ist, direkt an Marx gerichtet. Der Brief eines unbekannten Mitglieds des Bundes der Kommunisten in Baden an die Zentralbehörde, geschrieben Ende März 1848 (siehe BdK 1. S. 746), könnte dem Inhalt nach nicht an die Pariser, sondern an die frühere Londoner Zentralbehörde gerichtet sein, der Marx und Engels nicht angehörten. Aus diesen Gründen wurde dieser Brief in den vorliegenden Band nicht aufgenommen. Die Zentralbehörde war bis Anfang April 1848 in Paris tätig. Am 6. April verließen Marx, Engels und einige andere führende Mitglieder des Bundes Paris. Auf dem Wege nach Köln hielten sie sich am 8. April 1848 in Mainz auf, wo in der ersten Aprilhälfte 1848 ein provisorisches Zentrum des Bundes in Deutschland bestand. Nachdem Marx, Engels, Moll, Schapper und Dronke Mitte April in Köln eingetroffen waren, wurde diese Stadt zum Sitz der Zentralbehörde. Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Köln erhielt von April bis Juni 1848 Berichte von den Emissären, die in die verschiedenen Gegenden Deutschlands gesandt worden waren, sowie von den Organisationen des Bundes. Wilhelm Wolfis Brief an die Zentralbehörde des Bundes vom 18. April 1848 wurde zur Weiterbeförderung nach Mainz geschickt, da Wolff die neue Adresse von Marx und Engels nicht kannte (siehe S. 426). Wolffs Bericht wurde am 24. April 1848 zusammen mit F. A. Bergmanns Brief an die Zentralbehörde vom 21. April 1848 nach Köln übersandt (siehe S. 431). Berichte der Mainzer Gemeinde vom 23.-24. April 1848, des Pariser Kreises vom 30. April 1848, des Londoner Ausschusses vom 18. Juni 1848 sowie Briefe der Emis-
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Zum Briefwechsel von Marx und Engels als Mitglieder des Bundes der Kommunisten 1847/1848
säre der Zentralbehörde — Schappers vom 26. April 1848 und Dronkes vom 5. Mai 1848 — wurden bereits nach Köln gesandt, da die Bundesorgane und Emissäre über den Aufenthaltsort der Zentralbehörde informiert worden waren. Das Nachlassen der organisatorischen Tätigkeit des Bundes der Kommunisten im Sommer 1848 wirkte sich auch auf den Briefwechsel aus. Durch die veränderten politischen Verhältnisse in Deutschland nach der Märzrevolution — die Eroberung der Pressefreiheit und der Assoziations- und Versammlungsrechte — trat für die Mitglieder des Bundes der Kommunisten die öffentliche Tätigkeit, die legale Propaganda unter den Arbeitern in den Vordergrund. Diese Aufgaben hatte das revolutionäre politische Presseorgan — die „ N e u e Rheinische Zeitung" — zu lösen.
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Zum Briefwechsel der Redaktion der „ N e u e n Rheinischen Zeitung" (Juni bis Dezember 1848) Ein wesentlicher Teil der Materialien des vorliegenden Bandes betrifft die Redaktionstätigkeit von Marx an der NRhZ. Eine Gruppe von Briefen von und an Marx und Engels dokumentiert die Entstehungsgeschichte der NRhZ (Engels an Wilhelm Blank vom 26. und 28. März, Marx an Engels um den 24. April, Engels an Marx vom 25. April und 24. Mai, Marx an die Redaktion der Zeitung „L'Alba" von Ende Mai 1848, Blank an Engels vom 28. April, Dronke an Marx vom 29. April, 15. und 17. Mai 1848, Born an Marx vom 11. Mai 1848, Ewerbeck an Marx vom 21. Mai 1848, Jottrand an Marx vom 19. Mai 1848-S. 142-146, 151-157, 436-438, 444-445 und 447-453). Diese Briefe liefern Hinweise auf den Plan zur Herausgabe des Blattes in Köln sowie Aussagen überdas Bemühen um Aktionäre und Korrespondenten. Die NRhZ erschien in Köln vom I.Juni 1848 bis 19. Mai 1849; infolge des Belagerungszustandes in Köln mußte die Zeitung ihr Erscheinen vom 28. September bis 11.Oktober 1848 unterbrechen. Die Redaktion der NRhZ wurde zum tatsächlichen Zentrum des Bundes der Kommunisten in der Revolutionszeit. Marx war Chefredakteur der Zeitung. Engels spielte in der Tätigkeit der Redaktion der NRhZ neben Marx eine große Rolle. Redaktionsmitglieder waren die Mitglieder des Bundes der Kommunisten Wilhelm Wolff, Ernst Dronke, Georg Weerth, Ferdinand Wolff und Heinrich Bürgers (dessen Beitrag zur Herausgabe der Zeitung jedoch ziemlich klein war). I m Oktober 1848 trat Ferdinand Freiligrath in die Redaktion ein. Der vorliegende Band vereinigt einen Komplex von Briefen von Juni bis Dezember 1848, die im Zusammenhang mit der NRhZ stehen. Sieben Briefe von Marx und Engels behandeln die wichtigsten allgemeinen Fragen der Redaktionstätigkeit und der Herausgabe der Zeitung (Engels an Koppen vom 1. September, Marx und Schulz an Engels vom 29.-30. Oktober, Marx an Engels von der ersten Novemberhälfte und vom 29. November, Marx an Müller-Tellering vom 5. Dezember, Engels an Marx vom 28. Dezember, Marx an Stieber um den 29. Dezember 1848).
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Z u m Briefwechsel der Redaktion der „ N e u e n Rheinischen Z e i t u n g " (Juni bis D e z e m b e r 1848)
Im Anhang des vorliegenden Bandes wird eine Anzahl von Briefen (von Dronke, Ewerbeck, Müller-Tellering, Riedel u.a.) wiedergegeben, die persönlich an Marx adressiert sind und die Herausgabe der NRhZ betreffen. Eine weitere Gruppe von Briefen im Anhang sind an den „Redakteur" der Zeitung gerichtet (S.456, 465, 466, 479, 490, 491, 503, 505, 512, 532, 535, 547, 550, 553, 554, 556 und 557), wobei im Sprachgebrauch jener Zeit mit „Redakteur" eigentlich der „Chefredakteur" gemeint war. Die meisten dieser Briefe wurden zwischen Oktober und Dezember 1848 geschrieben, als Engels, Dronke, Ferdinand Wolff und Bürgers sich außerhalb von Köln befanden und die Hauptarbeit an der Redaktion von Marx geleistet wurde (siehe S. 163). Die Korrespondenten und Leser, die ihre Briefe an den Redakteur der NRhZ richteten, meinten damit meistens Marx. In den Band wurden Briefe an die Redaktion aufgenommen, da alle wichtigen Fragen der Herausgabe der NRhZ in der Regel nur Marx als Chefredakteur entschied. In diesen Briefen handelt es sich um konkrete Probleme der Redaktionstätigkeit, um das Verhältnis der Redakteure untereinander, um die Verbindungen zwischen Redaktion und Korrespondenten und um den Leserkreis der Zeitung. Im Anhang des Bandes werden auch Briefe der Abonnenten der Zeitung veröffentlicht, die sich über die Unregelmäßigkeit der Zustellung der Zeitung beklagten. Die meisten davon wurden in der Rubrik „Klagen unserer Abonnenten über die vernachlässigte Beförderung der ,Neuen Rheinischen Zeitung' durch die Post" veröffentlicht. Die Expedition der NRhZ leitete die Rubrik mitfolgenden Worten ein: „Um unsern geehrten Lesern den Beweis zu liefern, mit welcher Sorgfalt sich die Postbehörden unserer Zeitung angenommen haben, lassen wir die Beschwerdebriefe unserer Abonnenten theils im Auszuge, theils im Original von Zeit zu Zeit folgen." (NRhZ. Nr. 121, 20. Oktober 1848. Beilage. S.2, unter dem Strich.) In der Regel wurden die Abonnentenbriefe ohne vollständigen Namen des Verfassers wiedergegeben. Dazu bemerkte die Expedition der Zeitung: „Die Namen der Kläger sind in unserer Expedition einzusehen." (NRhZ. Nr. 121, 20. Oktober 1848. Beilage. S.2, Sp.3.) Diese Rubrik erschien in der NRhZ (Nr. 121, 122, 123 (zweite Ausgabe), 125, 129, 134 vom 20., 21., 22., 25., 29. Oktober und 3. November 1848) unter dem Strich, wo Materialien gedruckt wurden, für die die Redaktion der Zeitung nicht haftete. Die Rubrik umfaßte etwa 25 Briefe aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und aus einigen ausländischen Städten. Darunter waren zwei Briefe an den Redakteur, vier an die Redaktion, vier an den Geranten Korff und zehn an die Expedition gerichtet. Von diesen Briefen werden in den vorliegenden Band nur diejenigen aufgenommen, die an den „Redakteur" und an die Redaktion adressiert waren (S.479, 480, 482, 483, 490 und 493). Zwei weitere im vorliegenden Band wiedergegebene Briefe über Abonnentenangelegenheiten wurden nicht mehr in der Rubrik „Klagen .. ."veröffentlicht. Der Brief mehrerer Abonnenten aus Ratingen an die Redaktion der NRhZ vom 1. November 1848 wurde in der NRhZ (Nr. 139,10. November 1848. Beilage. S. 1, unter dem Strich) veröffentlicht, als diese Rubrik schon nicht mehr existierte; Langens Brief an den Redakteur vom 16. November 1848 ist nicht in der NRhZ erschienen. In dem vorliegenden Band wurden etwa 17 Briefe aufgenommen, deren Text keine
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Z u m Briefwechsel der Redaktion der „ N e u e n Rheinischen Z e i t u n g " (Juni bis D e z e m b e r 1848)
direkten Beweise bietet, daß diese Schreiben an die NRhZ und nicht an eine andere Zeitung gerichtet waren. Bei den meisten dieser Briefe konnte an Hand der Textanalyse festgestellt werden, daß sie für die Redaktion der NRhZ bestimmt waren. Fünf Briefe (Wellenstein an Marx, Ebeling, Cohnheim, Hermann Lüning, Blenker an die Redaktion zwischen Juni 1848 und Mai 1849, vom 26. August, 20. September, 22. September, 6. November 1848) waren höchstwahrscheinlich an die Redaktion der NRhZ gerichtet, um so mehr, da drei dieser Briefe in der Zeit des Bestehens der Zeitung geschrieben worden sind; alle diese Dokumente sind zusammen mit anderen Briefen an die NRhZ im Marx-Engels-Nachlaß überliefert worden. Eine Anzahl von Briefen an die Zeitung werden im vorliegenden Band nicht wiedergegeben, da deren Adressaten nicht eindeutig festzustellen sind. Sie könnten an den Chefredakteur, an die Redaktion, an den Geranten derZeitung(H. Korff) oder an die Expedition der NRhZ gerichtet worden sein. Es handelt sich erstens um drei handschriftliche Fragmente. Der Brief von L. St. wurde aus Paris geschickt. Er ist undatiert und könnte in der Zeit des Bestehens der NRhZ geschrieben worden sein: ,,[...] Es grüßt aus seinem Exil L. St. NB Könnten Sie mir nicht ein Freiexemplar unter nachstehender Adresse: A Monsieur Rolans employé (faubourg Sainte Marguerite rue Marais) zukommen lassen? Ich bin seit 8 Tagen krank und bekomme keine deutsche Zeitung zu Gesicht; der einzige Wirth, der sie hier meines Wissens hält, hält die Neue Rheinische mit einer Privatperson zusammen und sie liegt immer nur Einen Tag bei ihm auf; ich selbst habe aber kein Geld für Zeitung übrig. d.O." Ein Brief wurde von einem Unbekannten aus Paris geschickt. Dem Inhalt nach wurde er von einem aus Köln geflüchteten Offizier geschrieben. Das Fragment des Briefes lautet: „[...] Wenn Sie an Bernickel schreiben, so warnen Sie ihn vor D'hangelier, wir sind jetzt zu der Ueberzeugung gelangt, daß er einer der niederträchtigsten Heuchler ist, und als Agent der Polizei unsere Bekanntschaft suchte. Er hat nach unserer Flucht aus Cöln sich alle erdenkliche Mühe gegeben, unseren Aufenthalt zu erfahren, hat Briefe von uns sogleich in Beschlag genommen, welche wir durchaus nicht von ihm heraus bekommen konnten, und bis dato nicht bekommen haben. Dronke welcher hier ist, theilte uns verschiedenes aus dem Leben jenes niederträchtigen Kerls mit. Dronke ist nämlich mit jenem Kerl in Coblenz in die Schule gegangen. Damals hieß er Heuchler, dann D'heuchler, und daraus wurde zuletzt D'hangelier, unter welchem Namen er jetzt bekannt ist. Bey den Dragonern hat er gedient, ist aber nicht wegen eines Duells entlassen, denn der welchen er erschossen haben will dient noch als Offizier bey einem Husaren Regiment, sondern wegen unsauberen Spielgeschichten fortgejagt. Der Lump hat mich unsere in Cöln zurückgelassen Sachen in Beschlag genommen, und wie wir vermuthen der Behörde zur Untersuchung übergeben. Er ist in Valendar bey Coblenz geboren, und nicht wie er sagt in Polen, sein Vater soll bey der polnischen Insurrektion gefallen seyn, ist eine Lüge von ihm; sondern als ein armer Grenzaufseher in seinem Bette gestorben. Dieser Schuft hat allem An-
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Z u m Briefwechsel der Redaktion der „ N e u e n Rheinischen Z e i t u n g " (Juni bis D e z e m b e r 1848)
schein nach ein verrätherisches Spiel mit uns getrieben, auch Adamski und Nittak haben sich bitter über ihn zu beklagen. Er hat ihre Briefe in Empfang ihre Sachen in Beschlag genommen und giebt diese unter allerhand grundlosen Vorwänden nicht heraus. Er hatte Valtin eine Stelle in Weimar von 1200 Thaler bey einem Weinhändler, welcher sein Oheim sein sollte angeboten, jedoch war dies eine reine Lüge, und Valtin war in die Falle gegangen, für Wülfing hat er viele Vorliebe, er hat ihn sogar mit seiner eigenen Wäsche versehen. Man vermuthet von Wülfing auch nichts gutes. In Bern treibt er sich schmutzig herum. Derselbe ist bey Engels in der Glockengasse auf dem Comptoir, renommirt sehr stark, und ist immer bey Romberg, macht gerne Bekanntschaften so bald er einen Fremden sieht. —" Der dritte Brief wurde vom Kolporteur der NRhZ in Düsseldorf Friedrich Wilhelm Schmitz nach dem 12. Oktober 1848 geschrieben: „[...] Beilage erhalte ich richtig, doch kann ich dieselbe auf dem Bahnhofe nicht in Empfang nehmen, sondern auf der Post, wobei mich der 5 Uhr Zug und der 5 3 / 4 Uhr Zug nach Elberfeld verloren geht, der Herr Post-Secretair Krecker ein braver Mann der über die Zeitungsausgabe zu verfügen hat, hat mich gesagt die Herren Geranten möchten dem Ober-Post-Amte zu Cöln doch zu veranlassen suchen dem hiesigen Post-Amte davon zu benachrichtigen daß Sie wegen der Provission sich mit dem Post-Amte zu Cöln darüber verständigt hätte, so dann wollte, der H. Krecker mich augenbliklich behülflich sein daß ich, die Zeitung auf dem Bahnhofe in Empfang nehmen könnte. Schicken Sie mich, trotz Alledem, und Alledem die Zeitungen täglich, man hemmt uns zwar aber man zwingt Uns nicht. In Hochachtung grüßt H. Freiligrath ganz ergebenster Friedr. Wilh. Schmitz. Kasernenstraße Na 879." Eine weitere Gruppe von Briefen, deren Adressaten nicht eindeutig festzustellen sind und die daher im Band nicht wiedergegeben werden, wurde in der NRhZ veröffentlicht. Unter dem Korrespondenzzeichen ,,*Düsseldorf, 12. Dez." wurde ein weiterer Brief von Friedrich Wilhelm Schmitz ohne bestimmte Adressatangabe mit folgender Einleitung wiedergegeben: „Wir geben wörtlich einen Brief, der uns so eben vom Düsseldorfer Colporteur der ,N. Rh. Z.' zukömmt." Der Brief lautet: „So eben erscheint auf dem Cöln-Mindener-Bahnhofe der Polizei-Inspektor von Faidern mit sämmtlichen Polizisten und Gensd'armen, um vielleicht einen politischen Flüchtling zu verhaften. Ein Gensdarm frug mich: was ich in meiner Mappe hätte; ich erwiederte ihm: die Neue Rh.Ztg. und mehrere Freiligrath'sche Gedichte. Der Gensdarm machte dem Inspektor v. F. die Anzeige, der Inspektor kam zu mir und stellte mir dieselbe Frage, erkundigte sich auch, ob ich einen Gewerbeschein hätte, worauf ich erwiederte: nein I Der v. F. ließ mir durch den Polizisten Kanehl die Mappe versiegeln und sagte mir, daß ich den 13. dieses Morgens 9 1 / 2 Uhr auf dem Rathhaus mich einfinden sollte. Während ich im Weggehen begriffen war, rief der v. F. mir nach, daß ich die N. Rh. Z. wieder erhalten könnte, die ich jedoch bis jetzt 12 Uhr
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Zum Briefwechsel der Redaktion der „Neuen Rheinischen Zeitung" (Juni bis Dezember 1848)
Mittag noch nicht in Händen habe, weil die öffentliche Macht mit dem v. F. den ganzen Morgen mit einer Hausdurchsuchung bei der Frau Gräfin v. Hatzfeld beschäftigt ist." (NRhZ. Nr. 169, 15. Dezember 1848. S.2, Sp.3.) Zu den Briefen, deren Adressaten nicht eindeutig festgestellt werden konnten, gehören auch fünf Abonnentenbriefe aus der Rubrik „Klagen . . . " : G. aus MünsterMaifeld vom 20. Oktober (NRhZ. Nr. 123, 22. Oktober 1848. Zweite Ausgabe. S.3, Sp.3), M. aus Odendorf im Kreise Rheinbach vom 20.Oktober 1848 (NRhZ. Nr. 125, 25.Oktober 1848. S.4, Sp.1-2), W. aus Dortmund vom 21.Oktober 1848 (NRhZ. Nr. 125, 25.Oktober 1848. S.4, Sp.2), G. aus Wehdem vom 22.Oktober 1848 (NRhZ. Nr. 125, 25.Oktober 1848. S.4, Sp.2), der Vorstand des demokratischen Vereins zu Münster vom 25.Oktober 1848 (NRhZ. Nr. 129, 29.Oktober 1848. Beilage. S.2, Sp.1). In der Zeitung wurden Auszüge aus zwei Privatbriefen aus Wien wiedergegeben. Es ist möglich, daß diese Briefe an Marx gerichtet waren. Marx war Ende August bis Anfang September in Wien und wurde dort mit vielen österreichischen Demokraten bekannt. Der Auszug aus dem Brief vom 29. November 1848 wurde mit folgender redaktionellen Notiz versehen: „*Einem aus Wien hier angelangten Privatschreiben entnehmen wir Folgendes." (NRhZ. Nr. 161, 6. Dezember 1848. S.2, Sp.1-2.) Der Brief vom 7. Dezember 1848 wurde von der Redaktion mit folgenden Worten eingeleitet: „*— Wir geben aus einem uns heute zugekommenen Privatbriefe (Wien, datiert 7. Decbr.) nachfolgende Stelle, um zu zeigen, in welcher Gestalt Windischgrätz der Phantasie des Wieners erscheint." In dem in der NRhZ wiedergegebenen Auszug handelt es sich um Einzelheiten aus dem Familienleben von Windischgrätz und der Kaiserin Sophie (NRhZ. Nr. 167, 12. Dezember 1848. S.4, Sp. 1). Der vorliegende Band vereinigt erstmals den gesamten Briefwechsel von und an Marx und Engels über die NRhZ bis Ende 1848. Damit liegt eine geschlossene Sammlung der die NRhZ betreffenden Korrespondenz vor — ein wichtiger und inhaltsreicher Beitrag zur Geschichte dieses Presseorgans und zur Tätigkeit von Marx und Engels während der Revolution 1848/49.
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Karl M a r x , F r i e d r i c h E n g e l s u n d P h i l i p p e - C h a r l e s an P i e r r e - J o s e p h
Gigot
Proudhon
in L y o n B r ü s s e l , 5. M a i 1846 (S- 7-8)
Originalhandschrift: Familienbesitz (Frankreich). Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie ( I M L / Z P A Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus drei Seiten. Die erste Seite wurde vollständig beschrieben, die zweite zu zwei Dritteln, die dritte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Der von Marx verfaßte Hauptteil des Briefes wurde von Philippe Gigot niedergeschrieben, nur die Unterschrift ist von Marx' Hand. Die Nachschriften von Philippe Gigot und von Engels sind eigenhändig. Proudhon beantwortete vorliegenden Brief am 17. M a i 1846 (siehe S. 205—207). Erstveröffentlichung: Auguste Cornu: M a r x an Proudhon. Ein unveröffentlichter Brief. In: Die Gesellschaft. Jg.4. H.9. Berlin 1927. S.257-258.
ERLÄUTERUNGEN 7.2
Auf Betreiben der preußischen Regierung wurde die Pariser deutsche Zeitung „ V o r w ä r t s ! "
von der französischen Regierung im
Dezember 1844 verboten (siehe Erl. 228.16). A m 11. Januar 1845 wurden Ausweisungsverordnungen gegen die Hauptmitarbeiter des Blattes, u.a. gegen Marx erlassen (siehe M E G A ® 111/1. S.258.2-4). Das Ausweisungsdekret w u r d e M a r x am 25. Januar mit dem Befehl zugestellt, Paris binnen einer W o c h e zu verlassen. Er hatte vor, am 3. Februar abzureisen, begab sich aber vielleicht schon am I.Februar auf die Reise nach Brüssel. Siehe auch vorliegenden Band, S. 389. 7.4—5
Während seines dreijährigen Aufenthalts in Brüssel (Februar 1845 bis M ä r z 1848) hat M a r x mehrmals im Hôtel Bois Sauvage gewohnt. Anfang M a i 1846 war er dort wieder eingezogen (siehe auch S. 10.13 bis 15).
7.6 7.23
in médias res ] unmittelbar
zur Sache
Es handelt sich um den Bund der Gerechten und den Deutschen Arbeiterbildungsverein. Der Bund der Gerechten, die erste politische Organisation der deutschen Arbeiter, war durch die 1836—1838 erfolgte Trennung proletarischer
Handwerksgesellen
vom
kleinbürgerlich-demokra-
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M a r x , Engels und Philippe-Charles G i g o t an Pierre-Joseph Proudhon • 5. M a i 1846
tischen Bund der Geächteten in Paris entstanden. Der Bund der Gerechten besaß ein auf demokratischen Grundsätzan beruhendes Statut, das jedoch den Einfluß der französischen Geheimgesellschaften zeigte, und Ende der 30er Jahre ein selbständiges politisches Programm — Wilhelm Weitllngs Schrift „ D i e Menschheit, wie sie ist, und wie sie sein sollte". Der Sitz der zentralen Leitung des Bundes, der Volkshalle, war zuerst in Paris, seit Herbst 1846 in London. Bundesgemeinden gab es in Deutschland, Frankreich, in der Schweiz und in England. In Paris stand der Bund nach Weitlings Weggang (1841) unterder Leitung von Hermann Ewerbeck. Die Entwicklung im Bund der Gerechten, die über den utopischen Arbeiterkommunismus hinausführte, vollzog sich vor allem in London, wo die deutschen Arbeiter mit den damals fortgeschrittensten kapitalistischen Verhältnissen in Berührung kamen. Unter Führung von Karl Schapper, Heinrich Bauer, Joseph Moll, Carl Pfänder und Johann Georg Eccarius löste sich der Bund allmählich sowohl vom verschwörerischen Charakter als vor allem auch von der Überbetonung des Mittels der friedlichen Propaganda. Die allmähliche Annäherung der Führer des Bundes an die Lehre des wissenschaftlichen Kommunismus führte Anfang 1847 zum Eintritt von Marx und Engels in den Bund der Gerechten (siehe S. 327). Vom 2. bis 9. Juni 1847 fand in London ein Bundeskongreß statt, auf dem die Reorganisation des Bundes der Gerechten eingeleitet und dieser in den Bund der Kommunisten umbenannt wurde. 7.23
Der Deutsche Bildungsverein für Arbeiter in London wurde am 7. Februar 1840 von Karl Schapper, Joseph Moll und anderen Mitgliedern des Bundes der Gerechten in der Absicht gegründet, die Arbeiter politisch aufzuklären und unter ihnen sozialistische Ideen zu propagieren. Die führende Rolle in diesem Verein spielten die Mitglieder des geheimen Bundes der Gerechten und später die örtlichen Gemeinden des Bundes der Kommunisten.
7.23—24
Wie aus einem Brief George Julian Harneys an Engels vom 30. März 1846 (MEGA® 111/1. S. 523—527) und den Briefen des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an Marx vom 6. Juni und an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 17.Juli (vorliegender Band, S.219-223 und 250-255) hervorgeht, wurde in London ein Korrespondenzkomitee gebildet, in dem die Führer des linken Flügels der Chartisten sowie Mitglieder des von Karl Schapper geführten Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London mitarbeiteten.
8.20—24
Gemeint ist Karl Grüns Buch „ D i e sociale Bewegung in Frankreich und Belgien. Briefe und Studien" (erschienen 1845 in Darmstadt). Der
608
Marx, Engels und Philippe-Charles Gigot an Pierre-Joseph Proudhon • 5. Mai 1846
kritische Abriß von Marx über dieses Buch bildet ein Kapitel der „Deutschen Ideologie" und wurde im August- und Septemberheft 1847 der Monatsschrift „Das Westphälische Dampfboot" (Jg. 3. Paderborn 1847. H.8. S. 439-463; H.9. S. 505-525) veröffentlicht.
609
Karl M a r x an Joseph W e y d e m e y e r in Schildesche Brüssel, 14. - um den 16. M a i 1846 (S. 9—11)
Originalhandschrift: IML/ZPA Berlin, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. 3020. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 220 x 245 mm. Die ersten drei Seiten sind von Marx vollständig beschrieben, die vierte Seite zu zwei Dritteln. Die Nachschrift (S. 11.17—18) wurde oben auf der ersten Seite niedergeschrieben. Das Papier ist zerknittert und an den Rändern und Falzen beschädigt; dadurch entstandener Textverlust (S. 10.23) konnte rekonstruiert werden. Der Umschlag fehlt. Die Datierung wurde von Marx aus „10" in „14" korrigiert. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Zusammenhang mit den Briefen Weydemeyers vom 30. April, 13. und 14. Mai 1846 (siehe MEGA® 111/1. S. 532-533 und vorliegenden Band, S. 189-190; 193-194). Nach der Angabe im Text (S. 10.6-7) wurde der Brief von Marx nach einer Unterbrechung fortgesetzt. Darauf deutet auch die etwas veränderte Handschrift und Tintenfarbe hin, weshalb der Brief 14. — u m den 16. Mai datiert wird. Joseph Weydemeyer beantwortete vorliegenden Brief am 11. Juni 1846 (siehe S. 225-226). Erstveröffentlichung: Bert Andröas/Wolfgang Mönke: Ein unbekannter Brief von Karl Marx an Joseph Weydemeyer. In: BzG. Jg. 10. H.1. 1968. S.61-65. VARI ANTEN VERZEICHNIS 9.19
die ganze Gesch[ichte] > den ganzen buchhändlerisehen Vertrieb
10.5
aufzuthun. ( W a s mich an),
10.39
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11.11
lassen (Dich u n d ) Deine KORREKTUREN VERZEICHNIS
11.15,18
Lannoy] H Lanoy ERLÄUTERUNGEN
9.3-4
Der vorliegende Brief ist die einzige Quelle zu Marx' Aufenthalt in Lüttich.
9.7
Vermutlich handelt es sich um die nicht überlieferte Antwort des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees auf Weydemeyers Brief vom 30. April 1846 (siehe MEGA® 111/1. S. 532-533).
610
Marx an Joseph Weydemeyer • 14.—um den 16. Mai 1846
9.7—10.10 10.19—21
Gemeint sind zwei Bände einer Vierteljahrsschrift, über deren Herausgabe 1845/1846 mit den westfälischen Sozialisten Julius Meyer und Rudolph Rempel verhandelt wurde. Im Herbst 1845 wurde ein gemeinsames Auftreten von Marx, Engels und ihren Anhängern mit einer Kritik an den junghegelianischen Philosophen und den „wahren" Sozialisten geplant. Die Auseinandersetzung sollte unter Marx' Redaktion veröffentlicht werden (siehe S. 23.17—24, 37-38, 234.21-26, 284.24-26 und MEGA® 111/1. S.496.6-12, 513.20 bis 22, 514.1-2 und 523.12-21). Im November 1845 führte Moses Heß Verhandlungen mit den Verlegern. Meyer und Rempel sicherten die finanzielle Unterstützung der Herausgabe von zwei Bänden der Vierteljahrsschrift zu (siehe S. 245.6-12 und 248.5-28). Die weiteren Verhandlungen mit Meyer und Rempel führte Weydemeyer, der etwa im Februar 1846 von Westfalen nach Brüssel gekommen war. Dort schloß er sich dem Kommunistischen Korrespondenzkomitee an. Mitte April begab sich Weydemeyer, offenbar im Auftrag des Brüsseler Korrespondenzkomitees, nach Köln,machte einen Abstecher nach Elberfeld und ließ sich Ende April in Schildesche (Westfalen) nieder. Gleich in seinem ersten Brief vom 30. April 1846 meldete er hinsichtlich des Verlagsunternehmens, daß die Dinge schlecht stünden (siehe M E G A ® lll/l. S. 532.5-8). Ferner informierte er über seine Absicht, Meyer die Gründung eines Verlags, und zwar eines Aktienverlags in Limburg (Holland), vorzuschlagen, weil Schriften von weniger als 20 Druckbogen in einer Reihe deutscher Staaten der Zensur unterlagen. Weydemeyer hoffte, daß sich noch einige Aktionäre für das Unternehmen gewinnen ließen und daß ihm selbst nach Erwerb des holländischen Bürgerrechts die Konzession erteilt würde. Er bat Marx, „über die Limburgischen Verhältnisse auch in dieser Beziehung Erkundigungen einzuziehen" (siehe MEGA® 111/1. S.532.8-26 und vorliegenden Band, S. 235.3-10). Im selben Brief teilte er auch mit, daß Meyer trotz der ungelösten Verlagsfrage Marx gewiß einen Geldvorschuß geben werde (siehe MEGA® 111/1. S.533.18-19). Gleich nach dem Empfang des Briefes von Weydemeyer versuchte Marx, mit dem Brüsseler Verleger und Buchhändler C. G. Vogler ein Übereinkommen zu treffen. Am 9. Mai teilte Vogler Marx die Bedingungen mit, unter denen er als Kommissionsbuchhändler fungieren würde (siehe auch S. 188). Die Sache scheiterte daran, daß Vogler keinen Teil der Kosten übernehmen konnte (siehe S. 289.31-32). Inzwischen setzte Weydemeyer seine Bemühungen fort. Aber bald stellte sich heraus, daß es keine Hoffnung mehr gab, „den Verlag auf irgend eine Weise effektuieren zu können" (siehe S. 289.12 bis 31). Es gelang Weydemeyer jedoch, Meyers „Garantie für 611
M a r x an Joseph W e y d e m e y e r • 14 —um d e n 16. M a i 1846 e i n e n B a n d d e r V i e r t e l j a h r s s c h r i f t " z u b e k o m m e n (siehe S. 225.24 bis 25, 2 4 3 . 2 5 - 2 8 und 289.29-31). Im Juli 1846 z o g e n a b e r M e y e r und R e m p e l ihre z u g e s a g t e U n t e r s t ü t z u n g s o g a r für d e n Band z u r ü c k , w o b e i sie s i c h v o r a l l e m auf f i n a n z i e l l e keiten
beriefen
(siehe S. 243—244). D i e e i g e n t l i c h e
ersten
Schwierig-
Ursache
lag
j e d o c h in d e n i d e o l o g i s c h e n G e g e n s ä t z e n z w i s c h e n d e n A n s c h a u u n g e n v o n M a r x und E n g e l s und d e n e n des „ w a h r e n " S o z i a l i s m u s , d e r g e r a d e in W e s t f a l e n stark v e r b r e i t e t w a r . W i e aus W e y d e m e y e r s B r i e f e n h e r v o r g e h t , s t e l l t e n d i e M a n u s k r i p t e v o n Engels und M a r x , d i e d e n H a u p t t e i l d e r
geplanten
P u b l i k a t i o n b i l d e n s o l l t e n und d i e W e y d e m e y e r nach W e s t f a l e n mitg e b r a c h t hatte, e i n e P o l e m i k g e g e n B a u e r und S t i r n e r dar (siehe M E G A ® 111/1. S. 532.31-533.4 u n d v o r l i e g e n d e n Band, S. 193.17-33). N a c h der endgültigen Absage M e y e r s und Rempels unternahmen M a r x und Engels w i e d e r h o l t e V e r s u c h e , i h r e M a n u s k r i p t e z u verö f f e n t l i c h e n (siehe S. 4 0 . 1 2 - 2 3 , 5 1 . 2 - 1 4 , 8 3 . 1 0 - 1 9 u n d 349). J e d o c h b l i e b e n alle B e m ü h u n g e n o h n e Erfolg. D i e s e M a n u s k r i p t e w u r d e n erst im Jahre 1932 in v o l l e m U m f a n g als g e m e i n s a m e s W e r k v o n M a r x u n d Engels u n t e r d e m T i t e l „ D i e d e u t s c h e I d e o l o g i e " verö f f e n t l i c h t (siehe M E G A ® I/5. S. 7 5 - 4 3 2 ) . 9.17—30
C a r l G e o r g V o g l e r s V e r l a g s - u n d K o m m i s s i o n s g e s c h ä f t w u r d e in B r ü s s e l am I . O k t o b e r 1845 g e g r ü n d e t .
9.17
Commissionair] Albert Theodor Thomas.
10.6-10, 1 9 - 2 1 S i e h e S. 1 8 9 - 1 9 0 und 1 9 3 - 1 9 4 . 10.7—8
D i e s e r Brief v o n Engels, d e n W e y d e m e y e r in s e i n e m S c h r e i b e n an M a r x v o m 11. Juni 1846 e r w ä h n t (siehe S. 225.30-36), ist n i c h t überliefert.
10.13-15
S i e h e Erl. 7 . 4 - 5 .
10.16
das k l e i n s t e K i n d ] Laura M a r x , g e b o r e n am 2 6 . S e p t e m b e r 1845.
10.21
G e m e i n t ist das v o n M a r x g e p l a n t e W e r k „ K r i t i k d e r Politik und N a t i o n a l ö k o n o m i e " . M a r x hatte s i c h seit Ende 1843 mit d e m S t u d i u m d e r p o l i t i s c h e n Ö k o n o m i e b e s c h ä f t i g t und s t e l l t e s i c h b e r e i t s im F r ü h j a h r 1844 die A u f g a b e , e i n e Kritik d e r b ü r g e r l i c h e n N a t i o n a l ö k o n o m i e v o m S t a n d p u n k t des M a t e r i a l i s m u s und K o m m u n i s m u s zu v e r ö f f e n t l i c h e n . A u s d i e s e r Z e i t ist nur e i n e f r a g m e n t a r i s c h e H a n d schrift erhalten geblieben, die unter d e m Titel ,,Ökonomisch-phil o s o p h i s c h e M a n u s k r i p t e aus d e m Jahre 1844" b e k a n n t ist. M a r x ' A r b e i t an d e r „ H e i l i g e n
F a m i l i e " unterbrach v o r ü b e r g e h e n d die
B e s c h ä f t i g u n g mit d e r p o l i t i s c h e n Ö k o n o m i e , und erst im D e z e m b e r 1844 k o n n t e er sich w i e d e r d i e s e r A u f g a b e z u w e n d e n . A m I . F e bruar 1845 w u r d e s o g a r z w i s c h e n M a r x und d e m V e r l e g e r Leske
612
Marx an Joseph Weydemeyer • 14.—um den 16. Mai 1846
ein Vertrag über die Herausgabe des Werkes abgeschlossen (siehe MEGA® 111/1. S. 492, 516 und 528). Es gelang Marx jedoch nicht, sein Vorhaben auszuführen (siehe S.329). Der Vertrag wurde von Leske im Februar 1847 annulliert. Es sind zahlreiche von Marx 1845 und 1846 angefertigte Konspekte, Auszüge und Notizen erhalten geblieben, die während des Studiums der Arbeiten englischer, französischer und anderer Ökonomen entstanden sind. 10.22—26
Es handelt sich um eine Gruppe der bürgerlich-demokratischen Intelligenz (unter ihnen Georg Jung), die sich als Mitarbeiter und Mitglieder der „Rheinischen Zeitung" schon seit 1842 mit den sozialistischen Ideen beschäftigt hatten. Anfang 1846 begann die Trennung zwischen dieser Gruppe und einigen Teilnehmern der sozialistischen Bewegung in Köln (Daniels, Bürgers, D'Ester), die 1846 mit dem Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitee in Verbindung standen und 1847 eine der Kölner Gemeinden des Bundes der Kommunisten bildeten. Jung war mit Marx befreundet gewesen und unterstützte ihn in seiner Kritik der Linkshegelianer. 1846 zog er sich von der sozialistischen Bewegung zurück.
10.27-28
Siehe Erl. 9.7-10.10 und S. 193.7-8.
10.29—11.3
Es handelt sich um Bernays' Teilnahme an der obengenannten Publikation (siehe Erl. 9.7-10.10). Der erwähnte Aufsatz könnte ein Auszug aus Bernays' Buch über Verbrechen und Kriminaljustiz sein (siehe MEGA® 111/1. S.456.35-44 .und vorliegenden Band, S. 239.15—18). Das Manuskript sollte in Darmstadt bei Leske gedruckt werden (siehe MEGA® 111/1. S.483.16-17 und 489.23-25); der Druck der ersten Bogen war jedoch so schlecht ausgeführt, daß Bernays sein Manuskript zurückzog. Anfang 1846 kam er auf Marx' Angebot zurück, sein Buch für das projektierte Verlagsunternehmen zur Verfügung zustellen. Marx hoffte wahrscheinlich, daß es mit dem „förmlichen ausgedehnten Verlag" (siehe S. 23.18—19) gelingen würde, das ganze Buch drucken zu lassen (siehe MEGA® 111/1. S. 498.2-14, 520.11-13 und 531.13-14). Aber Bernays' Darstellung scheint auf einige Einwände seitens Marx' als Redakteur der Publikation gestoßen zu sein. Bernays überließ alle Änderungen völlig Marx (siehe MEGA® 111/1. S. 860, Erl. 504.3 sowie S. 509.16-33 und 511.8-512.15). Wegen finanzieller Schwierigkeiten wandte sich Bernays mehrmals um Unterstützung an Marx als Herausgeber der Publikation und erhielt auf sein Manuskript von Marx bzw. durch dessen Vermittlung zweimal einen Vorschuß (siehe MEGA® II 1/1. S. 509.4, 531.22-23 und 533.44 bis 45 sowie vorliegenden Band, S. 216.14-16 und 225.4-6). Nach
613
Marx an Joseph Weydemeyer • 14.—um den 16. Mai 1846
dem endgültigen Scheitern des Verlagsunternehmens forderte Bernays seinen Beitrag zurück, für den er in der Schweiz einen Verleger gefunden habe (siehe S. 63.22-24, 308.15-19 und 314.2-6). In der gedachten Form ist Bernays' Arbeit nicht erschienen. 10.31—32
Siehe die Briefe von Bernays an Marx vom 2. März und von Weydemeyer an Marx vom 30. April 1846 (MEGA® 111/1. S.509-510 und 533.44-45).
10.38—39
Marx' Brief an Georg Herwegh, geschrieben vor dem 14. Mai 1846, ist nicht überliefert.
10.40—11.2
Marx' Brief an Karl Ludwig Bernays, geschrieben vordem 14. Mai 1846, ist nicht überliefert.
11.11
Deine Braut] Luise Lüning.
11.12—14
Marx meint wohl hier den Vorschuß, den Moses Heß von Meyer und Rempel schon bekommen hatte (siehe S. 243.11—12, 245.14 und 248.31). Heß hatte an der obenerwähnten Publikation über „Die deutsche Ideologie" teilgenommen. Er schrieb den Aufsatz über Arnold Rüge („Dottore Graziano, der Bajazzo der deutschen Philosophie") und den Aufsatz über Kuhlmann („,Der Dr. Georg Kuhlmann aus Holstein', oder die Prophetie des wahren Sozialismus". Siehe MEGA®l/5. S.519-528). Wegen der Schwierigkeiten, auf die die Herausgabe der Publikation 1846 stieß, unterbreitete Heß in einem Brief vom 28. Juli 1846 Marx den Vorschlag, den Aufsatz über Rüge als Broschüre herauszugeben (siehe S. 270.3—12) und bat um Zustimmung und Rücksendung des Manuskripts. Das Manuskript von Heß wurde über Daniels nach Köln befördert (siehe S. 20.26-28). Die Arbeit wurde in der DBrZ (Nr. 62, 63; 5., 8. August 1847) unter dem Titel „Dottore Graziano's Werke. Zwei Jahre in Paris, Studien und Erinnerungen von A. Rüge" veröffentlicht.
614
Karl Marx, Friedrich Engels, Philippe-Charles Gigot und W i l h e l m Wolff an Gustav Adolph Köttgen in Elberfeld
Brüssel, 15. Juni 1846 (S. 12-16)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.191. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 247 x 200mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Wilhelm Wolff niedergeschrieben. Marx, Engels, Gigot und Wolff haben eigenhändig unterschrieben. Der letzte Satz auf der zweiten Seite und die dritte Seite sind von Engels' Hand. Die ersten zwei Seiten sind vollständig beschrieben, die dritte zu zwei Dritteln, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt.
Der Brief ist die Antwort auf das Schreiben von Gustav Adolph Köttgen an Engels vom 10. Juni 1846 (siehe S.224). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: Bo/ibweBMK. MocKBa 1933. Nr. 3. S.60—61; in der Sprache des Originals: Rundschau über Politik, Wirtschaft und Arbeiterbewegung. Jg. 2. Nr. 7. Basel 1933. S. 187—188. Die erste Seite als Faksimile in: BdK 1. Zwischen S.496 und 497. KORREKTUREN V E R Z E I C H N I S
15.26
Bodenbroeck] H Bodembroek ERLÄUTERUNGEN
12.4
Eine Abschrift des von Köttgen verfaßten Rundschreibens vom 24. Mai 1846 wurde von diesem dem Kommunistischen Korrespondenzkomitee in Brüssel erst mit erheblicher Verspätung (am 10. Juni 1846) zugesandt (siehe S.224 und 813-814). Zur kritischen Einschätzung des Schreibens von Köttgen siehe auch S. 236.33—237.21.
12.32
Auf dem Wiener Kongreß am 8. Juni 1815 wurde der Bundesakt über die Schaffung des Deutschen Bundes unterzeichnet, welcher zunächst 35, zuletzt 28 Fürstentümer und vier Freie Städte umfaßte und bis 1866 bestand; dadurch wurde keine Zentralregierung geschaffen, sondern die feudale Zersplitterung Deutschlands konserviert. Die Bundesversammlung der bevollmächtigten Gesandten bildete den Bundestag, der unter dem ständigen Vorsitz Österreichs in Frankfurt (Main) tagte und zu einem Bollwerk der deutschen Reaktion wurde. Im Kampf gegen die demokratische Einigung Deutschlands versuchten reaktionäre Kräfte nach der Märzrevolution 1848, die Tätigkeit des Bundestages neu zu beleben.
615
Marx, Engels, Gigot und Wilhelm Wolff an Gustav Adolph Költgen • 15. Juni 1846
12.32
Die Landstände der Provinzen (Provinziallandtage) wurden in Preußen im Jahre 1823 gebildet. Sie bestanden aus den Häuptern der Fürstenfamilien sowie aus Vertretern des Adels, der Städte und der Landgemeinden. Da die Teilnahme an den Landtagswahlen vom Eigentum an Grund und Boden abhing, war der größere Teil der Bevölkerung von diesen Wahlen ausgeschlossen und dem Adel die Mehrheit in den Landtagen gesichert. Die Landtage wurden vom König einberufen; ihre Kompetenzen beschränkten sich auf Fragen der örtlichen Wirtschaft und der Provinzialverwaltung.
12.32-33 15.8—12
Siehe S. 813-814. Marx und Engels wandten sich gegen die vorzeitige Einberufung eines kommunistischen Kongresses. Sie legten großes Gewicht darauf, den Kongreß durch einen politisch-ideologischen Klärungsprozeß vorzubereiten,
um die verschiedenen
kommunistischen
Gruppen auf der Grundlage des wissenschaftlichen Kommunismus zusammenzuschließen (siehe auch S. 253.30—254.17). Sie leisteten in der folgenden Zeit eine große Arbeit bei der Verwirklichung des Vorhabens, das bald immer konkretere Formen annahm und dank der gemeinsamen Tätigkeit von Marx und Engels schließlich mit den beiden Kongressen des Bundes der Kommunisten von 1847 seine Verwirklichung fand. 15.15-17 15.27
Siehe Erl. 7.23 und 7.23-24. F. W o i f ] Wilhelm Wolff, dessen vollständiger Vorname Friedrich Wilhelm lautete.
616
F r i e d r i c h E n g e l s a n Karl M a r x in B r ü s s e l O s t e n d e , 27. Juli 1 8 4 6 (S. 17-19)
Originalhandschrift: IISG, M a r x - E n g e l s - N a c h l a ß , Sign. D III 0006/D1244. D e r Brief besteht aus einem Blatt im Format 228 x 276 mm. Beide Seiten sind von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite des Briefes oben links befindet sich ein V e r m e r k mit Tinte von fremder H a n d ,,2" und ein Bleistiftvermerk „ U n g e b ü h r l . 27 Juli 1846". D a s Papier ist an den Falzen beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 17.20-21; 18.3, 20, 31) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift w u r d e restauriert. Erstveröffentlichung: M E G A ® 111/1. S . 2 2 - 2 4 .
ERLÄUTERUNGEN 18.18-19 18.22—30
G e m e i n t ist Engels' Brief an M o s e s H e ß (siehe S. 20.1-12). Engels bezieht sich auf die 1846 von der Regierung Friedrich W i l helms IV. v o r g e n o m m e n e
Reorganisation der 1765 gegründeten
Königlichen Bank in Berlin, aus welcher die Preußische Bank hervorging, die eine unter staatlicher Leitung stehende Aktiengesellschaft darstellte. Z w e c k und Ziel dieser Reorganisation, die durch den Erlaß v o m 5. Oktober 1846 untermauert wurde, bestand darin, zur D e c k u n g der preußischen Staatsschuld privates Kapital in H ö h e von zehn M i l l i o n e n Talern heranzuziehen (siehe Friedrich Engels: T h e Prussian Bank Question. In: NSt. Nr.451, 4.Juli 1846).
617
F r i e d r i c h Engels und Karl M a r x an M o s e s Heß in Köln O s t e n d e , 27. Juli 1846 Brüssel, 2 8 . - 2 9 . Juli 1846 (S. 20-21)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. K229/C247. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 278 x 227 mm. Die erste Seite ist von Engels zur Hälfte beschrieben, die zweite Hälfte der ersten Seite und die zweite Seite sind von Marx beschrieben. Die dritte Seite ist leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt und ist zum Teil von Jenny Marx, zum Teil von Marx beschrieben. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 29 Juli 1846" und „St. P. Coeln Na 5 29 7" sowie Vermerke des Postbeamten mit Bleistift. Das Papier ist am Rand beschädigt, jedoch sind dadurch keine Textverluste entstanden. Die Datierung stützt sich auf die in Marx' Brief erwähnte Anzeige von Heß, veröffentlicht in der „Kölnischen Zeitung" vom 28. Juli 1846. Laut Poststempel wurde Marx' Brief am 29. Juli 1846 abgesandt. In MEW 27 wurde der Brief von Marx ebenfalls auf „27. Juli 1846" datiert. Erstveröffentlichung mit Faksimile: J. P. Mayer: Marx, Engels und Moses Heß. In: Rheinische Zeitung. Köln. Nr. 105, 30. April 1931. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 20.6
Das im vorliegenden Brief beantwortete Schreiben von Heß an Engels, geschrieben vor dem 28. Juli 1846, ist nicht überliefert.
20.22-23
Gemeint ist die „Erklärung" von Heß, die in der Beilage der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 209, 28. Juli 1846) veröffentlicht wurde. Sie lautete: ,,Hr. D.Arnold Rüge hat schon über meine kurze Abwehr seiner ,Schnurre' (vgl. Gesellschaftsspiegel, Heft VII) so sehr den Kopf verloren, daß er in einer mir so eben zu Gesicht kommenden Schrift Karl Heinzens die kleinen und schmutzigen Motive verräth, welche ihn zu den Verunglimpfungen meiner Person veranlaßt haben. — Ich habe die nöthige Schritte gethan, mir eine Copie des Briefes zu verschaffen, aufweichen Hr. Rüge seine Verdächtigungen stützen zu können betheuert, und werde den bezüglichen Inhalt dieses Briefes nebst einer ausführlichen Beleuchtung, sowohl meines Verhältnisses zu Hrn. A. Rüge, als der,Schriften und Thaten' dieses Doctors, dem Publicum vorlegen."
20.23-25
Siehe Erl. 11.12-14.
618
Engels und Marx an Moses Heß • 27.-29. Juli 1846
20.26—28
Marx' Brief an Julius Meyer und Rudolf Rempel, geschrieben vordem 27. Juli 1846, ist nicht überliefert.
21.1—2
Es handelt sich um Karl Heinzens Sammelband „Die Opposition", der 1846 in Mannheim erschienen war. Dort wurden Arnold Ruges Artikel „Der teutsche Kommunismus" und „Der Rabbi Moses und Moritz Hess" veröffentlicht.
619
Karl M a r x a n C a r l F r i e d r i c h J u l i u s L e s k e in D a r m s t a d t Brüssel, I . A u g u s t 1846 (S. 22-25)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. C 1 4 5 / C 4 9 1 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 260mm. Alle vier Seiten wurden
von
Marx vollständig
beschrieben.
Der
Umschlag fehlt. Die
Passage
(S. 22.25—23.15) wurde auf der vierten Seite niedergeschrieben und mit dem Zuordnungszeichen xxx auf die erste Seite verwiesen. Die am linken Rand der ersten Seite stehende Passage (S. 23.29—30) wurde mit dem Zeichen + dem Text dieser Seite zugeordnet. Der Satz (S. 25.6—7), der auf der vierten Seite steht, wurde durch + + + auf die dritte Seite verwiesen. Die Handschrift ist ein Konzept, sie enthält viele Korrekturen, Änderungen und Einfügungen. Die Handschrift wurde restauriert. Der Brief ist die Antwort auf Leskes Schreiben vom 29. Juli 1846 (siehe S. 271). Leske beantwortete vorliegenden Brief am 19. September 1846 (siehe S. 309—310). Die fehlende Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt und aus dem Zusammenhang mit Leskes Briefen. Erstveröffentlichung
in russischer
Übersetzung:
M 3 C ® 25. S. 16-20; in der
Sprache des Originals in Auszügen (S. 22.3-15; 23.16-24.4,19-27, 36-41; 25.19-21): Karl Marx, Friedrich Engels: Briefe über „Das Kapital". Berlin 1954. S. 13-15; vollständig: M E W 27. S. 447-450. VARI A N T E N V E R Z E I C H N I S 22.1
31 Juli > 1. August
22.3
Auf Ihren Brief v. 31. März > Auf Ihr Schreiben
22.4
Antwort (von mir (Zeuge: Engels)).
22.6-7
Regierung etc. (Ich erhielt nun noch einen zweiten Brief v. Ihnen, der worin Sie einerseits d. Vertrag aufkündigten),
22.9
|: eben :|
22.13
|: der Zurückzahlung des :|
22.14
|: respektiven :|
Was
22.14-15
zurückzuerhalten > fixirten > beistimmten
22.16
Antwort, (1)}/
22.19
Ihren d. Vorschuß > Ihren Vorschlag
22.20
acceptirte
620
> acceptirte
M a r x an C a r l F r i e d r i c h Julius L e s k e • I . A u g u s t
1846
22.22
|: die :|
22.22
sofort > bei Uebernahme des Manuscripts
22.23
Die Beweise hiervon können > der Beweis hiervon kann
22.26
|: mehr oder minder revolutionäre :|
22.28
|: Erscheinen des :|
22.29
|: Bandes :|
22.31
berechtigt, (Modification),
23.2
|: noch zu einer Modification meiner Arbeit :|
23.3
würde > könnte
23.4
verhalten (u. Sie um 1500 fr. zu prellen, nachdem Sie),
23.5
geben > zahlen
23.5—6
um ich dieß > und den ich vielmehr
23.6
|: und betrachtet habe :|
23.8—9
und (neuerdi[ngs]) andre Verlagsunternehmer (neuerdings)/ (wieder),
23.9—10
juristisch > contractlich
23.10
|: und juristisch erzwingbaren :|
23.11
weiteres (zu meinem Schaden) trotz (der) großer
23.12
Pfennig (juristisch),
23.13
konnte. (Bei Ihnen könnte ich) (Ihnen könnte ich am wenigsten daran denken, da ohne Sie diese),
23.13
bei Ihnen (solche Manöver),
23.14
|: eine Ausnahme :|
23.14
beginnen > machen
23.14-15
|: der bis hatten :|
23.16
|: der Antwort :|
23.16
Folgendes: (Es war mit Privatleuten in Deutschland ein),
23.17
mehrerer Arbeit[en] > mehrerer Schriften
23.19-20
|: der bis sollte :|
23.20
Bekannten] > Freund
23.21
speziell > außerdem
23.22
sollte hier > hielt sich
23.22
mehre Monate auf > bis Mai 621
M a r x an Carl Friedrich Julius Leske - I . A u g u s t 1846
23.23
Bandes (sich über d.) der
23.23
einer > der (vor) (mit) Mitarbeit
23.26
schreiben (Nun gut), (Die Briefe verzögerten sich),
23.27
schon (in),
23.29
|: jene :|
23.29
ganz kürzlich, > vor sehr kurzer Zeit,
23.31
verzögert (da ich überdem) (indem) (u. ich überdem in einer Masse Schreiberei geworfen ) ( Ich hatte vor Ihnen jezt durch Herrn Pirscher aus Darmstadt]),. Nachdem (ich) alles
23.32
hatte > verabredete
23.33
Darmstadt (verabredete,), daß er
23.33
an Sie > Ihnen
23.35-36
Publication (Bearbeitung]), (sogar, wie ich), (d. eine Schrift von Ihnen in)/
23.36
ausgesetzt, (weil),
23.36
|: schien :|
23.36
|: nämlich :|
23.37
wichtig (schien), eine
23.37—38
Philosophie (v. Bauer Feuerbach bis Stirner) und gegen
23.39
diese > das
23.40
der > meiner
23.40
aller > der
24.1
|: polemische :|
24.1
von der > wovon
24.1
|: bereits :|
24.1
|: meiner :|
24.2
schrieb > geschrieben hatte
24.2—3
Sie müsse fertig gemacht werden vor d. Oekonomie > daß sie bis müsse
24.4
hiervon (Ich habe mir danach in Bezug auf Sie N i c h t s vorzuwerfen.)/
24.5
Ihnen (möglichst), (wie Ihnen),
24.6
betrachte > erkläre
24.10
nicht > weniger als
622
Marx an Carl Friedrich Julius Leske, I.August 1846 (Erste Seite)
n».
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mit
24.11
da (u. ich nicht es)/
24.11
v. Ihnen > durch Sie
24.11
v. mir > durch mich
24.12
veranlaßt ist. (u. ich selbst unter den mit Ihnen verabredeten Bedingungen commerciell durch die eig)7
24.17
im nöthigen Fall > nöthigen Falls
24.19
III.) (Ein heftiger Anfall v. Brustkrampf, den ich vor einigen Tagen hatte, (zwingt mich) zwingt mich ärztlicher),
24.19
|: fast beendigte :|
24.20
schon (fast) so lange
24.20
kann > werde
24.21
für einen > ein
24.22
|: nach :|
24.24—25
erschienen (sind,) und erst
24.25
|: und bis werden :|
24.25—26
sie schon angekündigt] > ihr Erscheinen bis angekündigt war.
24.27
jetzt (also) vollständig
24.28
geschrieben > umgeschrieben
24.36
|: zum Druck:|
24.41
vermehren wird. (Ich war, wie Sie aus einem früheren Brief sich erinnern werden, gesonnen), (solange nach d. alte Contract völlig]),
25.1
konnte ich keiner > war ich entschlossen,
25.2
die > für die
25.2
fast > ungefähr
25.3
alten >
25.3—4
zu nehmen, (d.h.), (dem Bu[ch]) (kein Material dem Bu[ch]) es hätte dem Buch
25.4
hätte ich (die speziellen),
25.4
besonders > getrennt
25.5
meinen > den
25.6
nicht > weder
25.8
aber (jetzt so zu sagten])/
verabredeten
627
M a r x an C a r l F r i e d r i c h Julius L e s k e • I . A u g u s t 1846
25.10
daß (für) die (mir),
25.11
bezahlt > honoriert werden, (, wie die), (es), Diese Änderung wurde von Engels vorgenommen.
25.12
als (ich),
25.12—13
in ihrem Interesse > eigends für sie
25.17—18
Sie (bei Gelegenheit d. Vorschusses) durchaus liberal
25.18
frei > liberal
25.19
|: zahlreich :|
25.20
Deutschland (Engl[and]) und Frankreich KORREKTURENVERZEICHNIS
25.18
freundschaftlich sich gegen mich ] H freundschaftlich gegen mich Versehentlich
gestrichen.
ERLÄUTERUNGEN 22.3—4, 7—9
Marx bezieht sich auf den Brief von Leske, geschrieben 16. März 1846 (siehe MEGA® 111/1. S.516), über die Herausgabe des von ihm geplanten Werkes „Kritik der Politik und Nationalökonomie".
22.4—7, 9—11
Marx' Brief an Leske, geschrieben 18. März 1846, ist nicht überliefert (siehe MEGA® 111/1. S.528.4).
22.7—9
Die in Leskes Brief vom 16. März 1846 erwähnte Verwarnung der preußischen Behörden erhielt der Verlag Leske in Darmstadt wegen Herausgabe der Broschüre von Heinzen „ D i e preußische Büreaukratie" und anderer oppositioneller und sozialistischer Schriften. Am 25. Mai 1846 wurde Leske das Verbot seiner sämtlichen Verlags- und Kommissionsartikel in Preußen angedroht. Siehe auch S. 271.
22.12-15
Siehe Leskes Brief an Marx vom 31.März 1846 (MEGA® 111/1. S. 528).
22.16-24.25 25.1-7
Siehe Erl. 10.21.
23.17-30 24.33-34
Siehe Erl. 9.7-10.10.
24.1-2, 38 25.2
Marx' Briefe an Leske, auf die hier Bezug genommen wird, sind nicht überliefert.
24.13—16
Marx bezieht sich auf den Versuch einer Gruppe von Teilnehmern der sozialistischen Bewegung in Köln (Heinrich Bürgers, Karl D'Ester, Moses Heß), einen Verlag für die Veröffentlichung und
628
Marx an Carl Friedrich Julius Leske • I.August 1846
Verbreitung sozialistischer und kommunistischer Literatur zu gründen. Zur Finanzierung dieses Verlags, der eine Aktiengesellschaft werden sollte, schlug man vor, einige mit den sozialistischen Ideen sympathisierende Vertreter der deutschen Bourgeoisie heranzuziehen. Dieser Plan konnte nicht verwirklicht werden. Siehe S. 269.5-29 und 270.20, 41-42. 24.24—26
Physiocrates. Quesnay, Dupont de Nemours, Mercier de la Rivière, L'Abbé Baudeau, Le Trosne, avec une introduction sur la doctrine des physiocrates, des commentaires et des notices historiques, par M.Eugène Daire. Part. 1.2. Paris 1846.
24.38—39 25.12—13
Während seiner Reise mit Engels nach England im Juli/August 1845 studierte Marx in der öffentlichen Bibliothek Manchesters Werke englischer Nationalökonomen. Siehe die Beschreibung der Exzerpthefte VI, VII, VIII von Marx. Manchester, Juli-August 1845 in: MEGA®l/6. S.598. Die Exzerpthefte von Marx werden im entsprechenden Band der IV. Abteilung der M E G A ® veröffentlicht.
25.19-21
Siehe S. 270.29-31.
629
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 19. August 1846 (S. 26-29)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0007/D1245. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 240 x 266 mm. Beide Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der letzte Absatz (S. 29.3—5) wurde am linken Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Das Papier ist an den Falzen beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 26.5, 19, 20, 21, 30, 32) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Auf der ersten Seite oben links stehen Vermerke von fremder Hand mit Bleistift ,,2d, 1", ,,1846/2d", auf der zweiten Seite oben ,,2d, r". Auf der zweiten Seite sind Anstreichungen am Rand mit Blaustift erkennbar. Der vorliegende Brief wurde zusammen mit dem an demselben Tage verfaßten Schreiben an das Brüsseler Kommunistische Korrespondenzkomitee geschickt (siehe S. 30-32). Erstveröffentlichung gekürzt (S. 26.1-16; 27.1-28, 31; 28.38-29.5): Bw 1. S. 23-25; vollständig: MEGA® 111/1. S.26-29. ERLÄUTERUNGEN 26.4—5
Engels übersiedelte am 15. August 1846 nach Paris, um dort im Auftrage des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees den wissenschaftlichen Kommunismus unter den Arbeitern — in erster Linie unter den Mitgliedern der Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten — zu propagieren und um Mitarbeiter für ein in Paris zu bildendes Korrespondenzkomitee zu gewinnen.
26.7—10
Gemeint sind die Anhänger Wilhelm Weitlings, die Mitte der vierziger Jahre im Bund der Gerechten und überhaupt in der Arbeiterbewegung bereits eine negative Rolle spielten und die Formierung einer revolutionären proletarischen Partei hemmten. Der utopische, religiöse und gleichmacherische Charakter des Weitlingschen Arbeiterkommunismus wurde 1845 von der Londoner Leitung des Bundes der Gerechten und im Mai 1846 vom Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitee verurteilt.
26.10—13
Über die Beziehungen zwischen Ewerbeck und Grün siehe auch S. 256-257 und 279.
26.16-20
Siehe S. 293.22-294.32.
26.22
Joseph Weydemeyer hatte 1845 als Artillerieleutnant aus politischen Gründen den preußischen Militärdienst quittiert.
630
Engels an Marx - 19. August 1846
26.23—27
Gemeint ist die 1846 in Birwinken anonym erschienene Broschüre von Karl Grün „Die preussischen Landtags-Abschiede. Ein Wort zur Zeit". Grüns Broschüre, deren Druck von Mitgliedern des Bundes der Gerechten in Paris finanziert wurde, wurde von ihnen auch nach Deutschland vertrieben. Zur Einschätzung von Grüns Broschüre siehe S. 31.40-32.22.
27.3
Die „Trier'sche Zeitung" war zu Beginn der vierziger Jahre des 19.Jahrhunderts ein bürgerlich-radikales Blatt. Sie hatte keinen verantwortlichen Redakteur. Die Richtung der Zeitung wurde von ihren Mitarbeitern bestimmt. Seit Mitte der vierziger Jahre stand die Zeitung unter dem Einfluß der „wahren" Sozialisten. Karl Grün, der Hauptvertreter dieser Richtung, wurde einer ihrer ständigen Mitarbeiter.
27.4—5
Karl Grün: Die soziale Bewegung in Frankreich und Belgien. Siehe Erl. 8.20-24. In dem Kapitel „Der Cabetismus" (S. 325—383) äußerte sich Grün, derCabet persönlich kennengelernt hatte, mißbilligend über dessen Person und theoretische Ansichten.
27.5
National] Die politische Gruppierung um die französische Tageszeitung „Le National" vereinigte gemäßigte bürgerliche Republikaner mit Armand Marrast an der Spitze; sie stützte sich in den vierziger Jahren auf die Industriebourgeoisie und war mit ihr durch einen Teil der liberalen Intelligenz verbunden.
27.7—11
Marx und Engels versuchten, Etienne Cabet, dessen Anschauungen seit Beginn der vierziger Jahre einen großen Einfluß auf den Bund der Gerechten sowie auf einen Teil der französischen Arbeiter hatten, für die Mitarbeit in den Kommunistischen Korrespondenzkomitees zu gewinnen. Dieser Versuch hatte jedoch keinen Erfolg. Siehe auch S. 112.40-113.1.
27.18—19
Engels bezieht sich hier auf das Manuskript über Feuerbach, das 1932 als Kapitel I der „Deutschen Ideologie" veröffentlicht wurde (siehe M E G A ® I/5. S. 7-76).
27.22
Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christenthums. Leipzig 1841.
27.29—31
Ludwig Feuerbach: Das Wesen der Religion. 1845. In: Die Epigonen. Bd. I. Leipzig 1846. S. 117/118: „Diese Abhängigkeit ist im Thier und thierischen Menschen nur eine unbewußte, unüberlegte; sie zum Bewußtsein erheben, sie sich vorstellen, beherzigen, bekennen, heißt sich zur Religion erheben."
27.32-37
„Le Corsaire-Satan", 16. und 17. August 1846.
631
Engels an M a r x • 19. A u g u s t 1846
27.38
W e i l c h e n ] Alexander Weill.
28.3-12
1 8 4 5 - 1 8 4 7 veröffentlichte H u g h Doherty in „La P h a l a n g e "
eine
Artikelserie „La question r e l i g i e u s e " . Engels verweist hier auf den zehnten Artikel dieser Reihe, der in T. 4,1846, S. 136—163 e r s c h i e n e n war. 28.12 28.24—27
exit] A b g a n g (eigentlich: er geht ab [Bühnensprache]) D e r Brief von Engels und Ewerbeck an Bernays, geschrieben vor d e m 19. A u g u s t 1846, ist nicht überliefert.
28.32-35 28.37
Siehe S. 259-262. Die im Faubourg Saint-Antoine in Paris w o h n e n d e M a d a m e G s e l l vermietete W o h n u n g e n
an deutsche
Flüchtlinge. Eine
wohnte in ihrem H a u s e auch die Familie M a r x .
632
Zeitlang
Friedrich Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel Paris, 19. August 1846 (S. 30-32)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0008/K797. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 240 x 266 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite nur oben und unten. Die Mitte der zweiten Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf den linken Rand der ersten Seite (S. 30.14—15) wurden einige Worte geschrieben und mit dem Zuordnungszeichen F versehen. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften : „Paris 60 21 Août 46", „France par Quievrain Nr. 1 22 Août", „Bruxelles 3 22 Août" sowie Vermerke des Postbeamten. Der vorliegende Brief ist eine Beilage zu Engels' Brief an Marx vom 19. August 1846. Auf der ersten Seite oben befinden sich Vermerke von fremder Hand mit Bleistift : „BME Poststempel Paris 21. Aug. 1846 August 1846." Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 31 ; 33—35) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 30.2-32.22): Bw1. S.26-28; vollständig: M E G A ® 111/1. S. 29-32. VARIANTENVERZEICHNIS 30.29
durch die Ideen der > durch die Zurückführung
31.7
unter der Zahl > auf der Liste
31.8
die p > le peuple de la presse
31.11
daß 150
31.39
Prinzipale, , ERLÄUTERUNGEN
30.1
Zur Unterscheidung von den persönlichen Briefen an Marx kennzeichnete Engels die ebenfalls an Marx' Adresse gesandten Briefe an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel mit der Überschrift „Comité" oder, wie im Brief vom 23. Oktober 1846, „Comitébrief". Der vorliegende Brief ist der erste dieser Reihe.
30.2—12
Engels berichtet hier über die Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten (siehe Erl. 7.23), deren Leiter damals Ewerbeck war. Zu 633
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel - 19. August 1846
diesen Gemeinden gehörte ein Teil der in Paris lebenden deutschen Handwerker. Der Hauptkern der Pariser Bundesmitglieder, die Schneider, die, wie auch die Gerber und Schreiner, eine besondere Gemeinde bildeten, bestand ab Anfang der vierziger Jahre weitgehend aus Anhängern des utopischen Arbeiterkommunismus Wilhelm Weitlings. Bedeutenden Einfluß auf sie hatte auch Karl Grün (siehe Erl. 34.31—35.2). Die Propaganda des wissenschaftlichen Kommunismus konnte daher nur im beharrlichen Kampf gegen die utopischen Ideen Weitlings, den Proudhonismus und den „wahren" Sozialismus erfolgen. 30.12—14
Der Brief, auf den sich Engels hier bezieht, ist nicht überliefert.
30.14—17
Engels bezieht sich auf eine von Weitling erfundene Maschine zum Pressen von Damen-Strohhüten (siehe M EGA® 111/1. S. 462.11-15). Vgl.: Der Geheimbericht des Londoner Agenten Dr.Chotsky über Weitling an Bunsen. In : Ernst Barnikol : Weitling der Gefangene und seine „Gerechtigkeit". Kiel 1929. S.221.
30.22—31.5
1846/1847 veröffentlichte Pierre Leroux in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Revue Sociale, ou Solution pacifique du problème du prolétariat" eine Artikelserie „Lettres sur le fouriérisme". Engels verweist hier auf den dritten Artikel dieser Serie: ,,SaintSimon et Fourier" (Nr. 11, August 1846. S. 161-175).
30.26
Charles Fourier: Théorie des quatre mouvements et des destinées générales. Prospectus et annonce de la découverte. Die erste Ausgabe erschien 1808 in Lyon.
30.27
Claude-Henri de Saint-Simon : Lettres d'un habitant de Genève à ses contemporains. Die erste Ausgabe erschien 1803 in Paris.
31.2—4
Gemeint ist die von dem französischen utopischen Sozialisten Barthélemy-Prosper Enfantin geführte Schule der Schüler und Anhänger von Saint-Simon.
31.6—11
Gemeint ist der Artikel „Du manifeste de la presse liberale" (L'Atelier. Nr. 11, Paris 1846. S.354, Sp.2; S.355, Sp. 1—2) über den Entwurf der Wahlreform in Frankreich, welcher von einer auf dem Kongreß der liberalen Presse gewählten Kommission ausgearbeitet wurde. Engels bezieht sich auf die redaktionelle Notiz zu diesem Artikel: «Nous qui n'avons point été représentés au congrès» (und als Erläuterung: «Nous n'avons pas été peu surpris de lire le nom de mehr
36.11
bezahlt > verkauft
36.22
es > sie
37.3-4
Unterhandlun[gs] > Unterrichtsministerium
39.25
genre humain > peuple allemand
39.26
pour > de l'émancipation
ERLÄUTERUNGEN 34.1
Siehe Erl. 30.1.
34.3-4
Der Brief des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees an Engels, geschrieben vordem 16.September 1846, ist nicht überliefert.
638
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel • 16. September 1846
34.8
Gemeint sind die Teilnehmer der sozialistischen Bewegung in Köln — Roland Daniels, Heinrich Bürgers, Karl D'Ester.
34.9-21
Siehe Erl. 7.23 und 26.4-5.
34.16
ab ovo] von Anfang an (eigentlich: mit dem Ei [beginnend])
34.21—27
Gemeint sind die Sonntagsversammlungen der Pariser Mitglieder des Bundes der Gerechten außerhalb der Schlagbäume von Paris. In einem Agentenbericht vom 1. Februar 1845 hieß es u. a. : „Alle Sonntag versammeln sich die deutschen Kommunisten vor der barrière du trône in einem Saal eines Weinhändlers auf der Chaussee, wenn man aus dem Tore kommt rechts das 2 ,e oder 3 ,e Haus avenue de Vincennes. Hier kommen oft 30, oft 100,200 deutsche Kommunisten zusammen, sie haben den Saal gemietet." (ZStA. Hist. Abt. II. Merseburg. Rep.77, Tit.500, Nr. 10, Bd.5.)
34.30—35.2
Mit ,,Schneiderkommunismus" bezeichnet Engels den utopischen Arbeiterkommunismus Weitlings, zu dessen Anhängern viele Schneiderzählten (siehe Erl.26.7-10).
34.31—35.2
Karl Grün, der sich 1846/1847 in Paris aufhielt, propagierte unter den deutschen Arbeitern die kleinbürgerlich-sentimentalen Ansichten des „wahren" Sozialismus und pries auch in zunehmendem Maße die kleinbürgerlich-reformatorischen Ideen Proudhons an. Der seit 1844 in Deutschland verbreitete „wahre" Sozialismus war ein Ausdruck der Ideologie des deutschen Kleinbürgertums. Die „wahren" Sozialisten lehnten die politische Tätigkeit und den Kampf für die Demokratie ab. Ihre pseudosozialistischen Ideen, verbrämt mit „Liebesduselei" und abstraktem „Menschentum" einerseits und mit Philistertum und politischer Feigheit andererseits, waren besonders im Deutschland der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts schädlich, als die Vereinigung der demokratischen Kräfte im Kampfe gegen Absolutismus und feudalistisches Regime und die Schaffung einer selbständigen proletarischen Bewegung auf der Grundlage des revolutionären Klassenkampfes die Hauptaufgaben waren. Marx und Engels übten seit der zweiten Hälfte des Jahres 1845 und besonders 1846/1847 scharfe Kritik am „wahren" Sozialismus.
35.6
Vermutlich bezieht sich Engels auf seine Schrift „Umrisse zu einer Kritik der Nationaloekonomie", veröffentlicht in: Deutsch-Französische Jahrbücher. Paris 1844. S. 86-114.
35.9—10
Es handelt sich um Adolph Junge aus Düsseldorf, der in Köln das Tischlerhandwerk erlernt hatte und wohl bereits Anfang der vierziger Jahre nach Paris ging, wo er im Bund der Gerechten eine bedeutende Rolle spielte. Ende Juni 1846 kehrte ervon einem kurzen Aufenthalt in Köln wieder nach Paris zurück (siehe S. 239.3). Er
639
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel - 16. September 1846
nahm dabei seinen Weg über Brüssel und überbrachte Marx einen Brief von Daniels (siehe S.232.2—3). In Paris war Junge besonders tätig, dem „wahren" Sozialismus Grüns entgegenzutreten, und war, als Engels nach Paris kam, dessen verläßlichster Mitstreiter (siehe auch S. 43.30—31). Die französische Polizei verfolgte die Tätigkeit Junges nach seiner Rückkehr aus Köln mit großer Aufmerksamkeit und wies ihn Ende März 1847 aus (siehe S. 331.10—11). 35.32-33
Siehe S. 26.23-25.
35.38—40
Pierre-Joseph Proudhon: Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère . T. 1.2. Paris [1846]. Karl Grün brachte im Februar 1847 in Darmstadt eine deutsche Übersetzung des ersten Bandes und im Mai 1847 des zweiten Bandes dieses Buches unter dem Titel „Philosophie der Staatsökonomie oder Nothwendigkeit des Elends" heraus.
36.6
Gemeint sind die Equitable Labour-Exchange-Bazaars (Basare für gerechten Austausch von Arbeitsprodukten), die in mehreren Städten Englands von den Anhängern Robert Owens und SozialistenRicardianern (John Gray, W.Thompson, John Bray) geschaffen wurden. Die Basare lieferten Waren im Austausch gegen Arbeitsbons oder Arbeitsgelder. Diese Quittungen, die den Wert der von den Produzenten gelieferten fertigen Produkte bezeichneten, wurden auf Grund der zu deren Anfertigung aufgewendeten Arbeit berechnet. Die Veranstalter solcher Basare versuchten, damit die Vorteile eines nicht an die Geldform gebundenen Austauschs zu propagieren, und betrachteten sie als ein Mittel des friedlichen Obergangs zum Sozialismus. Die ständigen Bankrotte dieser Unternehmen bewiesen ihren utopischen Charakter.
36.22—23
Straubinger wurden wandernde Handwerksgesellen in Deutschland genannt. Marx und Engels bezeichneten so deutsche Handwerker, die sich von überholten Zunftvorstellungen und Vorurteilen leiten ließen und sich der reaktionären kleinbürgerlichen Illusion hingaben, daß es möglich sei, von der kapitalistischen Großindustrie zum kleinen Handwerk zurückzukehren.
36.33—34
Engels bezieht sich auf Proudhons Stellungnahme im Brief an Marx vom 17. Mai 1846 (siehe S. 205.32-206.13) gegen Marx' Ausdruck „moment de l'action" (siehe S. 7.19—21).
36.40—37.32
Engels erhielt durch Karl Ludwig Bernays und Heinrich Börnstein falsche Informationen, worauf er später in seinem Brief an Marx vom 15. Januar 1847 (siehe S. 81.21—29) selbst hinwies. In der Notiz „Die russische Allianz und die russische Gesandtschaft", die in der „Allgemeinen Zeitung" erschienen war, ist von dem zaristischen
640
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel -16. September 1846
Spion Jakow Nikolajewitsch Tolstoi die Rede, nicht aber von dem liberalen Gutsbesitzer Grigori Michailowitsch Tolstoi, den Marx und Engels in Paris kennengelernt hatten (siehe M EGA® 111/1. S.522). 37.31
in corpore vili] am wertlosen Objekt
37.35
Siehe Erl. 28.37.
37.36-38.18
Der hier zitierte Brief von Moses Heß an Engels vom 19. August 1846 ist nicht überliefert.
37.39
in dulci jubilo] in seligem Jubel
38.2—15
Ende Juni 1846 begannen in Köln die Vorbereitungen zu den Gemeinderatswahlen, bei denen erstmals in Preußen das Dreiklassenwahlrecht angewandt wurde. Bereits in den ersten öffentlichen Versammlungen verstanden es die Kölner Kommunisten, einen bedeutenden Einfluß auf die kleinbürgerlichen Wählerschichten — die Arbeiter waren vom Wahlrecht faktisch ausgeschlossen — zu gewinnen. Noch während der Wahlvorbereitungen kam es am 3. und 4. August zu Unruhen, bei denen das Militär rücksichtslos gegen die Bevölkerung vorging. Die empörten Volksmassen erzwangen den Rückzug des Militärs ¡n die Kasernen und die Bildung einer unbewaffneten Bürgerwehr. Über die Unruhen veröffentlichte Karl D'Ester, der Mitglied einer auf einer Versammlung gewählten Untersuchungskommission war, eine anonyme Broschüre „Bericht über die Ereignisse zu Köln vom 3. und 4. August und den folgenden Tagen", erschienen 1846 in Mannheim. Bei den Gemeinderatswahlen, die im Oktober 1846stattfanden, gelang es den demokratischen Kräften, dem Kandidaten der liberalen Bourgeoisie Ludolf Camphausen eine Niederlage zu bereiten. In der dritten Wählerklasse, in der vor allem das Kleinbürgertum vertreten war, wurde er von dem Kandidaten der Demokraten Raveaux geschlagen. Heinrich Bürgers und Roland Daniels schickten Marx ausführliche zusammenfassende Berichte über die Wahlbewegung (siehe S. 281.21 bis 283, 286-287 und 297-302).
38.7
qua] als
38.20—22
Der Brief von Heß an Ewerbeck, auf den sich Engels bezieht, ist nicht überliefert.
39.11—15
Es handelt sich um die Artikelreihe in: La Fraternité de 1845. Organ du Communisme. Paris. Nr. 8, 11,12; August, November, Dezember 1845. Nr. 16, 18, 20; April, Juni, August 1846. Der erste Artikel war betitelt: La civilisation est l'acheminement de l'esprit humain vers la communauté.
641
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel • 16. September 1846
39.16—31
In Nr. 57 (T. 15. S. 87—89) des „Journal des Économistes" vom August 1846 wurde die von Théodore Fix geschriebene Rezension des Buches von Karl Biedermann „Unsre Gegenwart und Zukunft" veröffentlicht.
39.31—32
Die Besprechung von Friedrich Engels' Schrift „Die Lage der arbeitenden Klasse in England" wurde ohne Unterschrift in Nr. 56 des „Journal des Économistes" (T. 14. S. 400—402) vom Juli 1846 veröffentlicht.
39.32—33
Hinweis auf die von Théodore Fix verfaßte Besprechung von Gustav Julius' Broschüre „Bankwesen. Ein neues Gespenst in Deutschland", die in Nr. 58 (T. 15. S. 212-213) des „Journal des Économistes" vom September 1846 erschien.
642
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 18. September 1846 (S. 40-45)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0010/D1246. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 268 x 216mm. Alle vier Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Der erste Satz der Nachschrift (S. 44.39—45.2) wurde am linken Rand der vierten Seite, der zweite Satz (S. 45.3—5) am linken Rand der zweiten Seite niedergeschrieben. Auf der ersten Seite oben befinden sich Vermerke von fremder Hand mit Bleistift: „3a", „18. Sept. 1846". Am linken Rand der ersten Seite befinden sich ein Vermerk von fremder Hand mit violettem Stift: „Ebring" und Anstreichungen mit Blaustift. Auf der vierten Seite ist der Name „Walthr" mit Blaustift unterstrichen. Die Handschrift ist gut erhalten. Erstveröffentlichung gekürzt (S.40.1-23, 25-30; 41.16-29; 42.21-44.17, 26-37; 44.39-45.5): Bw1. S.35-39; vollständig: MEGA® 111/1. S.39-44. ERLÄUTERUNGEN 40.2-4
Siehe S. 34-39.
40.4-7
Siehe S. 27.12-31.
40.7-10
Siehe S. 289-291.
40.12—23
Gemeint sind die weiteren Bemühungen zur Veröffentlichung einer Vierteljahresschrift (siehe Erl. 9.7—10.10). Nach dem mißglückten Versuch von Marx und Engels, die Manuskripte mit Hilfe von Rudolph Rempel und Julius Meyer in Westfalen herauszugeben, forderte Marx durch Joseph Weydemeyer, die Manuskripte von Westfalen an Roland Daniels nach Köln zu schicken. Siehe auch S. 270.9-12, 291.12-15 und Erl. 24.13—16.
40.15—18
Das Projekt Bernays', ein zweibändiges Werk über das Leben des mehr als siebzigjährigen Franzosenkönigs Louis-Philippe zu schreiben, kam nicht zustande.
40.23—26
Engels bezieht sich auf die Veröffentlichung des von Marx und Engels verfaßten „Zirkulars gegen Kriege" (siehe Erl. 51.16—28) in der Zeitschrift „Das Westphälische Dampfboot" (Jg. 2. H.7. Juli 1846. S.295 bis 308). Otto Lüning stellte nicht nur eine verschwommene Einleitung voran, sondern nahm am Text weitgehende Änderungen vor, ersetzte ihn sogar teilweise durch eigene Darlegungen und fügte ein Schlußwort hinzu. Siehe auch S. 347.2—9.
643
Engels an M a r x - 18. September 1846
40.27
A n l e h n u n g an: Johann W o l f g a n g v o n G o e t h e : Totalität.
40.29
M o s e ] M o s e s Heß.
40.31—41.1
Im S o m m e r 1846 veröffentlichte der radikale Dichter und Journalist H e r m a n n Püttmann den Prospekt seiner neuen Zeitschrift „Prom e t h e u s " (siehe S. 237.36-40 und 240.17-19). G e g e n Ende 1846 erschien in Herisau (Schweiz) das Doppelheft dieser Zeitschrift, in welchem
Püttmann
„wahrsozialistische"
Anschauungen
vertrat.
M a r x und Engels hatten an dieser Zeitschrift nicht mitgearbeitet. 41.2—13
Die Briefe von Engels an Püttmann und v o n Püttmann an Engels, auf die hier Bezug g e n o m m e n wird, sind nicht überliefert.
41.4—5
Im D e z e m b e r 1844 veröffentlichte Engels anonym im „ D e u t s c h e n Bürgerbuch für 1845" die „ B e s c h r e i b u n g der in neuerer Zeit entstandenen und noch bestehenden communistischen A n s i e d l u n g e n " .
41.6—7
D e r v o n Engels Ende 1845 g e s c h r i e b e n e Artikel „ D a s Fest der Nationen in L o n d o n " wurde Ende 1846 im 2. Band der „ R h e i n i s c h e n Jahrbücher zur gesellschaftlichen R e f o r m " veröffentlicht. Dieser Artikel enthielt eine Schilderung der V e r s a m m l u n g vom 22. September 1845 in London, welche den Grundstein für die internationale demokratische
Gesellschaft
„The
Fraternal
Democrats"
(siehe
Erl. 61.15-16) legte. 41.16—29
M i t der Londoner A d r e s s e meinte Engels den „Offenen Brief", den der Londoner Deutsche Leseverein d e m Deutschen Bildungsverein für Arbeiter in London zur Mitunterzeichnung übersandt hatte, in dem er diesen veranlaßte, zur schleswig-holsteinischen Frage (siehe Erl. 41.33-37 und 274.2-277.16) Stellung zu nehmen. D e r Entwurf der A d r e s s e wurde am 13. September 1846 im Arbeiterbildungsverein diskutiert und beschlossen. Die A d r e s s e wurde als Flugblatt gedruckt, am 18. September auch in der „ D e u t s c h e n Londoner Z e i t u n g " (Nr. 77) und am 26. September in N r . 4 6 3 des N S t in englischer Sprache veröffentlicht. S c h o n um den 17. September 1846 war die A d r e s s e in Paris eingetroffen, w o sie v o m Bund der G e r e c h t e n weiter verbreitet wurde und auch in Engels' Hände gelangte. In der A d r e s s e w u r d e der „Vaterlands"-Begriff des Ausbeuterstaates abgelehnt und gleichzeitig das g e m e i n s a m e Interesse der Arbeiter aller Länder hervorgehoben. Dieser Versuch, den proletarischen Internationalismus d e m bürgerlichen Nationalismus g e g e n überzustellen, war jedoch nicht frei von bürgerlich-kosmopolitischen Zügen.
Diesen
Mängeln
lag die „wahrsozialistische"
Tendenz
zugrunde, die relative Fortschrittlichkeit der bürgerlichen B e w e g u n g und damit auch der unter bürgerlicher Führung stehenden nationalen B e w e g u n g in jener Zeit überhaupt zu leugnen.
644
Engels an Marx • 18. September 1846
41.19
Siehe Erl. 36.22-23.
41.27—28
Free trade war die Losung der Anhänger von Handelsfreiheit und Nichteinmischung des Staates in das Wirtschaftsleben Englands. Das Agitationszentrum der Freetrader befand sich in Manchester, wo sich die Manchesterschule herausgebildet hatte, eine ökonomische Lehrmeinung, die die Interessen der am weitesten fortgeschrittenen englischen Industriebourgeoisie widerspiegelte. An der Spitze der Bewegung standen die beiden Fabrikanten Cobden und Bright. In den vierziger und fünfziger Jahren bildeten die Freetraderden linken Flügel der englischen Liberalen.
41.29
Der Zollverein war eine wirtschaftspolitische Vereinigung deutscher Einzelstaaten unter preußischer Führung zur Beseitigung der Binnenzölle und zur gemeinsamen Regelung der Grenzzölle. Er wurde am I.Januar 1834 von Preußen und anderen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes gebildet und umfaßte allmählich alle deutschen Staaten, ausgenommen Österreich, die freien Hansestädte (Lübeck, Hamburg, Bremen) und einige kleinere norddeutsche Staaten.
41.30—33
Gustav Julius, der in der oppositionellen Bewegung als Journalist tätig gewesen war, gab seit 1846 mit Unterstützung des preußischen Handelsministers Rother die „Berliner Zeitungs-Halle" heraus, in der er die liberale Bourgeoisie angriff, wobei er Argumente benutzte, wie sie bei den „wahren" Sozialisten üblich waren. Die preußische Regierung suchte mit dieser Taktik die verschiedenen Gruppen der Oppositionsbewegung gegeneinander auszuspielen, was von vielen Sozialisten nicht begriffen wurde. So korrespondierte auch Bernays für die „Berliner Zeitungs-Halle" (siehe S. 86.14—31). In der Revolution von 1848 nahm die von Julius geleitete „Berliner ZeitungsHalle" den Standpunkt der linken demokratischen Kräfte ein.
41.31
Bourgeois] Heinrich Bürgers.
41.33—37
Am 8. Juli 1846 erschien der Offene Brief des Königs von Dänemark, Christians VIII., der auf engerer Verbindung der Herzogtümer Schleswig und Holstein mit dem „dänischen Gesamtstaat" bestand. Dieser Brief rief Proteste unter der deutschen Bevölkerung der Herzogtümer hervor. Die Mitglieder der schleswig-holsteinischen Ständeversammlung appellierten an den Deutschen Bundestag. Der dänische König versuchte auf jede Weise, die nationale Bewegung in Schleswig-Holstein zu unterdrücken. Vor der Revolution von 1848 ging die nationale Bewegung unter der deutschen Bevölkerung der Herzogtümer nicht über den Rahmen einer gemäßigten liberalen Opposition hinaus. Sie war in ihren Zielen separatistisch und auf die Gründung eines weiteren deutschen Kleinstaates im Norden Deutschlands, eines Satelliten des
645
Engels an Marx • 18. September 1846
reaktionären Preußens, gerichtet. Während der Revolution 1848/49 änderte sich die Lage. Unter dem Einfluß der revolutionären Ereignisse in Deutschland nahm die nationale Bewegung in Schleswig und Holstein den Charakter einer revolutionären Befreiungsbewegung an. Der Kampf um die Abtrennung Schleswigs und Holsteins von Dänemark wurde zum wesentlichen Bestandteil des Kampfes aller fortschrittlichen Kräfte in Deutschland für die nationale Einigung des Landes und wurde von Marx und Engels entschieden unterstützt. Siehe auch Erl. 274.2-277.16. 41.33-36
Kutscher] Georg Weber. — Webers Brief an Ewerbeck, geschrieben vor dem 16. September 1846, ist nicht überliefert. Ausführliche Informationen über die Ereignisse in Schleswig-Holstein enthalten Webers Briefe an Marx vom 3.Juli und an das Kommunistische Korrespondenzkomitee vom I.August und 5—6.September 1846 (siehe S. 241-242, 274-278 und 305-307).
41.36
Dubito] Ich zweifle
41.36
Der alte Däne] Christian VIII.
41.37-42.16
Engels parodiert das „Schleswig-Holsteinische Bundeslied" von Matthäus Friedrich Chemnitz, das von dem Organisten Bellmann komponiert wurde. Das Lied ist veröffentlicht in: Rheinischer Beobachter. Köln. Nr.259, 16.September 1846. Es lautet: „Schleswig-Holstein, meerumschlungen, Deutscher Sitte hohe Wacht, Wahre treu, was schwer errungen. Bis ein schönrer Morgen tagt! Schleswig-Holstein, stammverwandt, Wanke nicht, mein Vaterland! Ob auch wild die Brandung tose, Flut auf Flut, von Bai zu Bai, O, laß blüh'n in deinem Schooße Deutsche Tugend, deutsche Treu'! Schleswig-Holstein, stammverwandt, Bleibe treu, mein Vaterland! Doch wenn inn're Stürme wüthen. Drohend sich der Nord erhebt, Schütze Gott die holden Blüthen, Die ein mildrer Süd belebt! Schleswig-Holstein, stammverwandt, Stehe fest, mein Vaterland! Gott ist stark auch in den Schwachen, Wenn sie gläubig ihm vertrau'n;
646
Engels ari M a r x • 18. S e p t e m b e r 1846
Zage nimmer, und dein Nachen W i r d trotz Sturm den Hafen schau'n. Schleswig-Holstein, stammverwandt, Harre aus, mein Vaterland! Von der Woge, die sich bäumet, Längs dem Bett, am Ostseestrand, Bis zur Flut, die ruhlos schäumet, An der Düne flücht'gem Sand! Schleswig-Holstein, stammverwandt, Stehe fest, mein Vaterland! Und w o an des Landes Marken Sinnend blinkt die Königsau, Und wo rauschend stolze Barken Elbwärts ziehn zum Holstengau; Schleswig-H oistein, stammverwandt, Bleibe treu, mein Vaterland! Theures Land, du Doppeleiche, Unter einer Krone Dach! Stehe fest und nimmer weiche, W i e der Feind auch dräuen mag! Schleswig-Holstein, stammverwandt, Wanke nicht, mein V a t e r l a n d ! " 42.21-22
Es handelt sich um einen Protest der Bürger Kölns gegen die offizielle Bekanntmachung des Kriegsministers von Boyen, des Innenministers von Bodelschwingh und des Oberjustizrats Ruppenthal über die Kölner Tumulte vom 3. und 4. August 1846 (Kölnische Zeitung. Nr. 253, 10.September 1846. S. 1). Siehe auch S. 38.2-15.
42.23
Berliner Kanzelredner] Friedrich Wilhelm IV.
42.24
Gemeint ist die im Sommer 1846 in Berlin auf Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. abgehaltene Generalsynode, auf der ein Versuch unternommen wurde, die Unterschiede zwischen lutheranischer und reformierter Kirche innerhalb der Union zu verwischen. Der Versuch mißglückte jedoch.
42.29-30
Siehe S. 35.38-40.
43.9-10
droit d'aubaine] das Recht des Staates auf erbloses Gut — eine im mittelalterlichen Frankreich und in anderen Ländern verbreitete feudale Sitte, wonach sich der König das Eigentum eines verstorbenen Ausländers aneignete, w e n n keine Erben vorhanden waren.
43.36
Friedrich Walthr gab die bürgerlich-radikale „ T r i e r ' s c h e Z e i t u n g " seit November 1841 heraus, hatte aber keinen Einfluß auf ihre politische Linie (siehe Erl.27.3). 647
Engels an Marx • 18. September 1846
44.17
Westphalen] Vermutlich ist Rudolph Rempel oder Julius Meyer gemeint.
44.20-22
Siehe S. 225.10—11.
44.39-40
Siehe S. 36.40-37.32.
45.3—5
In Frankreich war eine Reihe anonymer Pamphlete gegen Rothschild erschienen (etwa dreißig, wie Engels in seinem Artikel „Gouvernement and Opposition in France" im NSt, Nr. 460 vom 15. September 1846, angab). Das Auftreten gegen einen der größten Finanzmagnaten Frankreichs zeugte von der zunehmenden politischen Opposition gegen das Regime der Julimonarchie. Engels erwähnt hier eine von Bernays geschriebene anonyme Broschüre „Rothschild. Ein Urtheilsspruch vom menschlichen Standpunkte aus", die 1846 in Herisau gedruckt wurde. Die französische Fassung dieses Pamphlets „Jugement rendu contre J.Rothschild et Georges Dairnvaell, auteur de l'Histoire de Rothschild I er par le Tribunal de la Seine, accompagné d'un jugement sur l'accident de Fampoux" erschien 1846 in Paris.
648
Friedrich Engels an Karl M a r x in Brüssel Paris, nach d e m 18. S e p t e m b e r 1846 (S. 46-47)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0016/D1247. Der Brief ist nur fragmentarisch überliefert. Das Fragment bestehtauseinem Blatt im Format 134 x 250 mm. Beide Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben rechts befinden sich Vermerke von fremder Hand mit schwarzer Tinte: „Fragment", „515" und Vermerke mit Bleistift: „vor 1848", „ X I X " , auf der zweiten Seite „X2X". Das Papier ist an den Falzen beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang dieses Briefes mit Engels' Brief an Marx vom 18. September 1846 (siehe S. 40—45). Der vorliegende Brief ist offenbar nach dem Brief vom 18. September 1846 geschrieben, indem das Verlagsprojekt zum erstenmal erwähnt wird; im vorliegenden Brief aber behandelt Engels ausführlich verschiedene Probleme dieses Projekts. In Bw 1 wurde der Brief „vor 1848, wahrscheinlich Sommer 1846", in M E G A ® 111/1 „Anfang August 1846" datiert. Erstveröffentlichung: Bw 1. S.51—53. VARI A N T E N V E R Z E I C H N I S 46.12
diese > die
46.17
man in ziemlichen Zwischenräumen > man selten
46.25
könnte; (oder für 1 Jahr ausreichendes Actienkapital und für '/ 2 Jahr Vorschuß v. d. Aktien selbst zu leisten bilden nach xxxx bezahlen müßte;)/
46.26
Th. (so hat sie),
46.26
|: sie :|
46.28
Dies und der Vorschuß von xxxxxx > Sie muß also noch wenigstens
46.28
1000 Th. (verwendet sie) fürs zweite
47.6
|: stets :|
ERLÄUTERUNGEN 46-47
Siehe Erl. 24.13-16.
46.30
Krebse hießen die unverkauft zum Verlag zurückgekommenen Bücher. 649
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, um den 18. Oktober 1846 (S. 48-52)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0013/D1248. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 133 x 210mm. Alle vier Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben befinden sich Vermerke mit Rotstift: „XX" und mit Tinte: „Sommer 1842" (später wurde mit Bleistift auf ,,1846" korrigiert). Auf der zweiten und dritten Seite befinden sich Anstreichungen mit Rotstift. Die Handschrift ist gut erhalten. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang des vorliegenden Briefes mit Engels' Brief an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 23. Oktober 1846 (S. 53—59). In beiden Briefen handelt es sich um die Versammlung der Pariser Gemeinde des Bundes der Gerechten. Dabei heißt es im vorliegenden Brief, daß diese Versammlung „Heut Abend" (S. 51.40) stattfinden wird, und in dem Brief vom 23. Oktober, daß diese Versammlung am Sonntag war. Der Sonntag vor dem 23. Oktober war der 18. Oktober. Ab Seite 51.1 wurde die Veröffentlichung ihres Werkes über „Die deutsche Ideologie" und der Zustand der Pariser Gemeinde des Bundes der Gerechten behandelt. Von hier ab wechselt die Tinte und die Handschrift. Der Brief könnte früher angefangen und am 18. Oktober 1846 beendet worden sein. In Bw 1 wurde der Brief „Oktober", in MEGA® 111/1 „Mitte Oktober" datiert. Erstveröffentlichung: Bw 1. S.45—50. VARIANTEN VERZEICHNIS 48.6-7
Abhängigkeitsgefühl
48.11
|: sind :|
48.31
eher > daher
49.10
politischen (sich) von der Natur
49.32
Nachbaren > Nachwelt
49.38
erscheint > ist
50.4
des (Naturherrs) (Königs) (aber im Gegensatz zu)/
50.20
ein Gesetz der Natur, > eine Folge natürlicher Ursachen,
51.1
Mietungswechsels > Wohnungswechsels
650
(ist der) des Menschen
Engels an M a r x • um den 18. Oktober 1846
KORREKTUREN VERZEICHNIS 51.10
Kühtmann] H Küttmann ERLÄUTERUNGEN
48.2—4
Ludwig Feuerbach: Das W e s e n der Religion. In: Die Epigonen. Bd. 1. Leipzig 1846.
48.3 50.32-35
Siehe Erl. 27.18-19.
48.9—11
Bei Feuerbach, S. 117: „Natur ist für mich eben so wie ,Geist', nichts weiter, als ein allgemeines Wort zur Bezeichnung der Wesen, Dinge, Gegenstände, welche der M e n s c h von sich und seinen Producten unterscheidet und in den gemeinsamen Namen Natur zusammenfaßt, aber kein allgemeines von den wirklichen Dingen abgezogenes und abgesondertes, personificirtes und mysticirtes W e s e n . "
48.27-29
Bei Feuerbach, S. 138: „Die Natur ist vielmehr dem M e n s c h ursprünglich — da eben wo sie mit religiösen Augen angeschaut wird — Gegenstand als das, was er selbst ist, als ein persönliches, lebendiges, empfindendes Wesen [...] So macht der M e n s c h unwillkürlich und unbewußt — d. i. nothwendig, obwohl diese N o t w e n d i g keit nur eine relative, historische ist — das Naturwesen zu einem Gemüthswesen, einem subjektiven, d.i. menschlichen Wesen."
49.7—17
Bei Feuerbach, S. 148—149: „So wie der M e n s c h aus einem nur physikalischen W e s e n ein politisches, überhaupt ein sich von der Natur unterscheidendes, und auf sich selbst sich concentrirendes W e s e n wird, so wird auch sein Gott aus einem nur physikalischen W e s e n ein politisches, von der Natur unterschiedenes Wesen. Zur Unterscheidung seines Wesens von der Natur und folglich zu einem von der Natur unterschiedenen Gott kommt daher der M e n s c h zunächst nur durch seine Vereinigung mit andern Menschen zu einem Gemeinwesen, wo ihm von den Naturmächten unterschiedene, nur im Gedanken oder in der Vorstellung existirende Mächte, politische, moralische, abstracte Mächte, die Macht des Gesetzes, der Meinung, der Ehre, der Tugend Gegenstand seines Bewußtseins und Abhängigkeitsgefühles, die physikalische Existenz des Menschen seiner menschlichen, bürgerlichen oder moralischen Existenz untergeordnet, die Naturmacht, die Macht über Tod und Leben zu einem Attribut und Werkzeug der politischen oder moralischen Macht herabgesetzt wird."
49.20—25
Bei Feuerbach, S. 151: „Woher kommt es, das der Orient keine solche lebendige fortschreitende Geschichte hat, wie derOccident?
651
Engels an Marx • um den 18. Oktober 1846
weil im Orient der Mensch nicht über dem Menschen die Natur, nicht über dem Glanz des menschlichen Auges den Glanz der Sterne und Edelsteine, nicht über dem rhetorischen ,Blitz und Donner' den meteorologischen Blitz und Donner, nicht über dem Lauf der Tagesbegebenheiten den Lauf der Sonne und Gestirne, nicht über dem Wechsel der Mode den Wechsel der Jahreszeiten vergißt. [...] der König ist ihm nicht als ein irdisches, menschliches, sondern als ein himmlisches, göttliches Wesen Gegenstand. Neben einem Gotte aber verschwindet der Mensch; erst wo die Erde sich entgöttert, die Götter in den Himmel emporsteigen, aus wirklichen Wesen zu nur vorgestellten Wesen werden, erst da haben die Menschen Platz und Raum für sich, erst da können sie ungeniert als Menschen sich zeigen und geltend machen." 49.26—35
Bei Feuerbach, S. 151: „Der Orientale verhält sich zum Occidentalen, wie der Landmann zum Städter. Jener ist abhängig von der Natur, dieser vom Menschen, jener richtet sich nach dem Stande des Barometers, dieser nach dem Stande der Papiere, jener nach den sich immer gleich bleibenden Zeichen des Thierkreises, dieser nach den immer wechselnden Zeichen der Ehre, Mode und Meinung. Nurdie Städter machen darum Geschichte; nur die menschliche .Eitelkeit' ist das Princip der Geschichte."
49.35—39
Bei Feuerbach, S. 152: „Sowie der Mensch zum Bewußtsein kommt, daß trotz Sonne und Mond, Himmel und Erde, Feuer und Wasser, Pflanzen und Thieren zum Leben des Menschen die Anwendung und zwar die richtige der eignen Kräfte nothwendig ist, daß ,mit Unrecht klagen die Sterblichen wider die Götter, sie selber schaffen durch Unverstand auch gegen Geschick sich das Elend' daß Laster und Thorheit, Krankheit, Unglück, Tod, Tugend und Weisheit dagegen, Gesundheit, Leben und Glück zur Folge haben, folglich die das Schicksal des Menschen bestimmenden Mächte Verstand und Wille sind, so wie also der Mensch nicht mehr wie der Wilde ein nur vom Zufall augenblicklicher Eindrücke und Affecte beherrschtes, sondern durch Grundsätze, Weisheitsregeln, Vernunftgesetze sich bestimmendes, ein denkendes, verständiges Wesen wird, so erscheint, so ist ihm auch die Natur, die Welt ein von Verstand und Wille abhängiges bestimmtes Wesen."
50.2—3
Bei Feuerbach, S. 153: „Die Theisten haben die Lehre von der Einheit Gottes für eine ihrem Ursprünge nach übernatürliche, geoffenbarte Lehre erklärt, ohne zu bedenken, daß der Mensch die Quelle des Monotheismus in sich selbst hat, daß der Grund der Einheit Gottes nur die Einheit des menschlichen Bewußtseins und Geistes ist."
50.17
laudator temporis praesentis] Lobredner der Gegenwart. — Anlehnung an Horatius: Ars poetica. Bei Horatius: laudator temporis acti — Lobredner der Vergangenheit.
652
Engels an Marx • um den 18. Oktober 1846
50.18—21
Bei Feuerbach, S. 166—167: „Tausende derselben werden bei dem Reichthum der Natur ohne Bedenken, ohne Reue aufgeopfert. [...] So ist es z. B. ein ,Gesetz der göttlichen Ordnung' in der Natur, d. h. eine Folge natürlicher Ursachen, daß je nach der Zahl der Jahre auch der Tod der Menschen in bestimmten Zahlen erfolgt, daß z. B. im ersten Jahre ein Kind von 3 bis 4 Kindern, im fünften Jahre eins von 25, im siebenten eins von 50, im zehnten eins von 100 stirbt, aber gleichwohl ist es zufällig, nicht durch dieses Gesetz bestimmt, von andern zufälligen Gründen abhängig, daß gerade dieses eine Kind stirbt, diese drei oder vier andern Kinder aber am Leben bleiben."
50.36-41
Bei Feuerbach (Sämtliche Werke. Bd. I.Leipzig 1846. Vorwort. S. XV.): „Das Uebel sitzt aber nicht im Kopf oder Herzen, sondern im Magen der Menschheit. Was hilft aber alle Klarheit und Gesundheit des Kopfes und Herzens, wenn der Magen krank, wenn die Grundlage der menschlichen Existenz verdorben ist?"
50.41
Feuerbachs Brief an Engels, geschrieben vermutlich Ende Februar bis Anfang März 1845, ist nicht überliefert. Siehe auchMEGA® 111/1. S. 266.28-32.
51.1
Marx' Brief an Engels, geschrieben um den 15. Oktober 1846, ist nicht überliefert.
51.1—2
Vermutlich war Engels Mitte Oktober 1846 von der rue de l'Arbre sec in die Wohnung 23, rue de Lille, Faubourg St. Germain umgezogen.
51.2-14
Siehe Erl. 9.7-10.10.
51.14—15
Marx und Engels hielten es für notwendig, sich mit den protektionistischen Ansichten des deutschen Ökonomen Friedrich List, die in seinem 1841 erschienenen Werk „Das nationale System der politischen Oekonomie" dargelegt wurden, auseinanderzusetzen. Am 19. November 1844 teilte Engels Marx seine Absicht mit, eine Broschüre zu schreiben (siehe MEGA® 111/1. S.251.35). Engels setzte sich mit den Ansichten der deutschen Anhänger des Protektionismus, in erster Linie mit List, in seiner zweiten Elberfelder Rede am 15. Februar 1845 auseinander (Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform. Bd. I. Darmstadt 1845). Engels beschloß, seine Elberfelder Rede zu einer Broschüre auszuarbeiten. Das Manuskript, auf welches Engels sich hier bezieht, ist nicht überliefert.
51.16-28
In der New-Yorker Wochenzeitung „Der Volks-Tribun" (Nr.26, 27. Juni 1846. S.2, Sp. 2—3) wurde ein Auszug aus einem Brief Weitlings an Hermann Kriege vom 16. Mai 1846 veröffentlicht (Aus einem Privatbriefe von Wilhelm Weitling). Dieser Brief gelangte in die Hände von Weydemeyer, der Marx in seinem Brief vom 8. Januar 1847 eine Abschrift davon übermittelte (siehe S. 323 und 870-872). 653
Engels an Marx - um den 18. Oktober 1846
Im „Volks-Tribun" wurde das von Marx und Engels im Mai 1846 verfaßte „Zirkular gegen Kriege" abgedruckt (Nr. 23, 24; 6„ 13. Juni 1846, unter dem Titel „Eine Bannbulle"). Das „Zirkular gegen Kriege" ist das einzige erhalten gebliebene jener Rundschreiben, die Marx und Engels, wie Engels berichtet,,, bei besonderen Gelegenheiten, wo es sich um Interna der sich bildenden kommunistischen Partei handelte", an die „Freunde und Korrespondenten in die Welt sandten" (Friedrich Engels: Zur Geschichte des „Bundes der Kommunisten". In: Der Sozialdemokrat. Zürich. Nr.47, 19.November 1885. S.2, Sp.2). Kriege war nach seinem Aufenthalt in London im Jahre 1845 nach Amerika gegangen, um dort im Auftrage des Bundes der Gerechten in der unter den deutschen Einwanderern sich herausbildenden Arbeiterbewegung tätig zu sein. Mit dem „Zirkular gegen Kriege", in dem sich Marx und Engels dagegen wandten, aus dem Kommunismus eine Art neue Religion zu machen, traten sie direkt gegen das Eindringen der „wahrsozialistischen" Ideologie in den Bund der Gerechten auf. Im „Volks-Tribun" wurden als Antwort auf das „Zirkular" zwei Artikel von Kriege veröffentlicht: „Die kommunistischen Literaten in Brüssel und die kommunistische Politik" (Nr. 25, 26; 20., 27. Juni 1846) und „An unsere Freunde" (Nr. 27, 4. Juli 1846). 51.19—28
Marx hat ein zweites Zirkular gegen Kriege geschrieben (siehe S. 60.2—7), aber bisher war das Dokument nicht aufzufinden.
51.29—31
Über die Diskussionen zwischen Engels und den Grünianern in den Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten im September 1846 ist ein tendenziöses Zeugnis von Karl Grün vorhanden in seinem Brief aus Beileville an Pierre-Joseph Proudhon in Paris vom 26. September 1846: «[...] Tandis que nous nous efforçons de tout notre pouvoir de faire avancer l'humanité, d'agir avec conscience en même temps qu'avec courage, nos Allemands font bêtise sur bêtise, et si je ne suis pas brouillé avec Ewerbeck, je suis du moins très-mécontent de lui. Vous n'avez pas d'idée de son incompétence complète, de son ignorance achevée et de son mauvais vouloir en affaires de parti, de fanatisme etc. Je ne sais vraiment après coup que dire de son assiduité auprès de vous, car il n'a compris goutte, et depuis que Engels est ici, il s'est fait son acolyte aveugle ; il veut opérer par des professions de foi, par la religion de communisme etc. Engels est entré auprès de nos ouvriers, qui savent à peu près ce qu'ils veulent, pour faire des prosélytes. On lui a dit qu'il fallait déterminer la valeur. Ewerbeck intervint : que c'étaient là les idées de Proudhon. Engels: Oh Proudhon, on en viendra à bout avec celui-là. L'un de nos ouvriers, un homme de capacité et d'un certain âge lui fait plusieurs questions sur la révolution du prolétariat, alors Engels réplique : Mais alors la
654
Engels an Marx • um den 18. Oktober 1846
communauté n'a que faire. Notre ouvrier : Mais qu'est-ce que cela me fait ? suis-je le tuteur de la communauté ? Je vous pose la question : Est-ce que la justice est possible quand nous faisons abstraction du monopole dans les échanges ? Alors maître Engels ne sait plus que dire. L'autre jour il a fait la même sottise que Mr. Reybard et Mr. J.Garnier, de dire : que votre possession, distinguée de la propriété, n'était qu'une niaiserie ! Allons, voilà vos ennemis : I Est-ce qu'il vaut la peine de les décimer. Moi, je suis seul pour le moment. Ewerbeck va du côté de Engels [...]» Mit ,,un de nos ouvriers" ist Eisermann gemeint (siehe S. 51.34-35). 51.40-52.6
Siehe auch S. 53.2-57.14.
52.8—18
Gemeint ist die Zeitschrift „Die Pariser Hören. Journal für Literatur, Kunst, Wissenschaft, Politik und gesellschaftliches Leben", die von German Maurer und Ferdinand Braun von Januar bis Juni 1847 herausgegeben wurde. In der Zeitschrift wurden Beiträge von Mäurer, Braun, Nolte, Herwegh, Freiligrath, Heine u. a. veröffentlicht. Es gibt keine Angaben darüber, daß Engels an den „Pariser Hören" mitgearbeitet hat. Die im Dezember 1846 verfaßte Einleitung der Redaktion zur ersten Nummer der Zeitschrift zeigt, daß sie im Geist des „wahren" Sozialismus herausgegeben werden sollte (Die Pariser Hören. Januar 1847. S.3—6). Diese Position der Redaktion der „Pariser Hören" bestimmte vermutlich auch Engels' Stellung der Zeitschrift gegenüber.
655
Friedrich Engels an das K o m m u n i s t i s c h e
Korrespondenzkomitee
in B r ü s s e l Paris, 23. O k t o b e r 1 8 4 6 (S. 53-59)
Originalhandschrift: I I S G , M a r x - E n g e l s - N a c h l a ß , Sign. D i l l 12/K799. Der Brief besteht aus einem B o g e n im Format 214 x 188 mm. Alle vier Seiten w u r d e n v o n Engels vollständig beschrieben. Der U m s c h l a g fehlt. Auf der ersten Seite o b e n befinden sich V e r m e r k e v o n fremder Hand mit Rotstift: ,,XX" s o w i e zwei V e r m e r k e mit Bleistift: „ 3 " , „ O c t 1846". Die Handschrift ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 54.10; 58.11, 12) konnten rekonstruiert werden. Erstveröffentlichung: B w 1 . S.40—45. ERLÄUTERUNGEN 53.11-15
Siehe Erl. 34.31-35.2.
53.23
S o n n t a g ] 18. Oktober 1846.
53.26
q u a ] als
54.27
homines n o v i ] (wörtlich:) neuen Leute; vorher Unbekannte, die plötzlich auftauchen.
54.34-40
Siehe S. 26.23-27.
54.38-39
Siehe Erl. 34.21-27.
57.10—13
Vermutlich ist die Korrespondenz aus Paris ,,Hr. Guizot beabsichtigt eine Intervention in der S c h w e i z " in der „Kölnischen
Zeitung"
(Nr.291, 18.Oktober 1846. S.3, Sp.2) gemeint: „ E s scheint jetzt gewiß, daß Hr. Guizot ernstlich darauf bedacht ist, in der S c h w e i z zu interveniren, und daß er an die Kabinette v o n Preußen und Oesterreich s c h o n N o t e n gesandt hat, um die B e d i n g u n g e n dieser Intervention festzustellen. Die Repräsentanten der beiden Kabinette haben häufige Konferenzen mit Hrn. Guizot. W a s die europäische Diplomatie vorzüglich zu erschrecken scheint, ist die T e n d e n z der schweizer Patrioten, eine einzige und centralisirende Republik an die Stelle der bisher bestandenen Föderal-Republik zu bilden, welche die Ursache der inneren Spaltung und eines fast beständigen Bürg e r k r i e g e s g e w e s e n ist." 57.11—12
Es handelt sich um den Aufstand in Genf, der im Oktober 1846 begann. D u r c h ihn kamen die Vertreter der radikalen Bourgeoisie an die M a c h t , w a s zum
656
Z u s a m m e n s c h l u ß der
fortschrittlichen
Engels an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel • 23. Oktober 1846
Schweizer Kantone im Kampf gegen die Vereinigung der reaktionären katholischen Kantone — den Sonderbund — beitrug. 57.15—17
Pierre-Joseph Proudhon: Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère.
57.21-22
Siehe Erl. 7.23.
57.27—28
Der von Hermann Kriege geschriebene Bericht des Kreises New York an die Volkshalle des Bundes der Gerechten in Paris ist nicht überliefert.
57.30-33
Siehe Erl. 51.16-28.
57.38—39
Nach der biblischen Überlieferung (Die Bibel. Das Neue Testament. Apostelgeschichte. 5) verkaufte das Mitglied der Urgemeinde in Jerusalem Ananias seine Habe zum Besten der Gemeinde, verheimlichte jedoch zusammen mit seinem Weibe Sapphira vor den Aposteln einen Teil des Erlöses. Dafür wurden sie mit dem plötzlichen Tod bestraft.
58.7
Tecklenburger] Hermann Kriege.
58.10—11
Gemeint sind die Musterkolonien, die nach den Ansichten der Anhänger Owens, Fouriers u.a. im Geiste der Ideen der Utopisten gegründet wurden.
58.26-27
Es handelt sich um die Unterdrückung des Volksaufstandes 1846/47 in Portugal, der gegen das reaktionäre Regime gerichtet war. Der Aufstand wurde von dem in Portugal herrschenden Zweig der Coburger Dynastie mit Unterstützung englischer und spanischer Intervention erbarmungslos niedergeschlagen.
657
F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in Brüssel Paris, u m d e n 23. O k t o b e r 1846 (S. 60-61)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0011/D1249. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 188 x 249 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften, die nur teilweise rekonstruiert werden konnten: „Bruxelles N 1 24. Oct. 2.", „France par Quiövrain 24 oct.", ,,PD" sowie Vermerke des Postbeamten. Oben rechts auf der ersten Seite befinden sich Notizen von fremder Hand mit Bleistift: ,,4", ,,18 Oct 1846." und mit schwarzer Tinte: ,,4". Das Papier ist am Rande beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 60.25, 26) konnten rekonstruiert werden. Der vorliegende Brief wurde zusammen mit dem Brief an das Brüsseler Kommunistische Korrespondenzkomitee vom 23. Oktober 1846 geschickt (siehe S. 53—59); deshalb kann der Brief um den 23. Oktober 1846 datiert werden. In der Erstveröffentlichung wurde der Brief „Oktober 1846" datiert. Erstveröffentlichung: Bw 1. S.39—40. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 60.2—7
Es handelt sich um das nicht überlieferte zweite Zirkular gegen Kriege (siehe Erl. 51.19-28).
60.3
Karl Marx, Friedrich Engels: Zirkular gegen Kriege.
60.13
Siehe Erl.41.4-5.
60.23
Siehe Erl. 35.38-40.
60.27—28
Weitling hielt sich vom Februar bis zum Ende des Jahres 1846 in Brüssel auf.
61.14—17
Engels' Brief an Harney, geschrieben vor dem 23. Oktober 1846, ist nicht überliefert.
61.15—16
Fraternal Democrats — internationale demokratische Gesellschaft, die Ende 1845 in London mit dem Ziel gegründet wurde, enge Verbindungen zwischen den demokratischen Bewegungen der verschiedenen Länder herzustellen. Hauptbeteiligt waren die Vertreter des linken Flügels der Chartisten'unter Führung von George Julian Harney sowie revolutionäre deutsche und französische Emigranten, Mitglieder des Bundes der Gerechten (siehe Erl. 7.23) und ehemalige
658
Engels an M a r x • um den 23. O k t o b e r 1846
Mitglieder verschiedener Pariser Geheimgesellschaften. In der Organisation der Fraternal Democrats waren auch Italiener, Spanier, Polen, Ungarn und andere Nationen vertreten. Marx und Engels beteiligten sich an der Vorbereitung der am 22. September 1845 von Demokraten verschiedener Nationen durchgeführten Versammlung, die den Grundstein für diese Gesellschaft legte, konnten jedoch wegen ihrer Abreise aus London nicht selbst daran teilnehmen. Sie unterhielten ständigen Kontakt mit den Fraternal Democrats und waren bestrebt, über diese Gesellschaft auf den Chartismus einzuwirken. Nach der Niederlage der Chartisten im Jahre 1848 ließ dieTätigkeit der Fraternal Democrats bedeutend nach, und 1853 hörte sie endgültig auf.
659
Karl Ludwig Bernays und Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 2. November 1846 (S. 62-64)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0014/D1250. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 208 x 267 mm. Die erste Seite wurde von Bernays vollständig, die zweite zu drei Vierteln beschrieben. Auf der zweiten Seite unten befindet sich die Nachschrift von Engels; die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „France, par [Quievrain] N 1 2 Nov.", „Paris, 60 3 Nov. 46", „Bruxelles N 2 4 Nov." sowie Vermerke des Postbeamten. Die Adresse wurde von fremder Hand geschrieben. Sie lautet: „MonsieurCharles Marx 42. rue d'Orleans Faubourg de Namur Bruxelles Affranchi". Auf der zweiten Seite steht ein Vermerk mit Bleistift von fremder Hand „6, 2", auf der Seite 3 „2 nov. 46". Das Papier ist am Rand beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 63.25, 35, 36) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Die fehlende Jahresangabe konnte anhand des Poststempels festgestellt werden. Erstveröffentlichung des Textes von Bernays: MEGA® 111/1. S. 55—57, der Nachschrift von Engels: Bw1.S.51. ERLÄUTERUNGEN 62.12
Am verflossenen Dienstag] 27.Oktober 1846.
63.16
Weydemeyers Brief an Bernays, geschrieben etwa Ende Oktober 1846, ist nicht überliefert.
63.16—18
Bernays bezieht sich auf Weydemeyers Brief, wo als Erscheinungsjahr der Memoiren von Levasseur irrtümlich 1836 angegeben wurde (sie erschienen 1829—1831). Vermutlich wußte Bernays, daß Marx Ende 1843 die Memoiren ausführlich exzerpiert hatte (siehe MEGA® I/3. S. 419-434).
63.22-26
Siehe Erl. 10.29-11.3.
63.24-25
In der Zeitung „Der Volks-Tribun" vom 27. Juni und vom 4. Juli 1846 wurden Auszüge aus dem Manuskript von Bernays veröffentlicht unter dem Titel „Das entschleierte Geheimniß der Criminal-Justiz. Eine kommunistische Anschauungsweise".
63.28-38
Siehe Erl. 9.7-10.10 und S. 51.2-14.
63.28—29, 33—35
Engels' Brief an den Schweizer Verleger Johann Michael Schläpfer, geschrieben vor dem 2. November 1846, ist nicht überliefert. Über die Antwort von Schläpfer siehe S. 68.1-2.
660
Karl Ludwig Bernays und Engels an Marx • 2. November 1846 Eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung von J. M . Schläpfer wurde im September 1846 in Herisau (Schweiz) unter dem Namen „Literarisches Institut" gegründet. Die Bestimmung der Verlagsanstalt war die Weiterführung der von Fröbel und dem Belle-Vue Verlag (siehe Erl. 68.5—6) begonnenen Propaganda der oppositionellen politischen Literatur. In diesem Verlag erschienen 1846 Freiligraths Gedichtband „Qa ira", Heinzens Schriften und Püttmanns „Prometheus, Organ zur sozialen Reform". Am 18. Februar 1847 verbot der preußische Bundestag das „Literarische Institut". Schläpfer ließ am I . M ä r z 1847 die Firma erlöschen, das Verlagsgeschäft wurde jedoch unter verschiedenen Firmen fortgesetzt. 63.29—30
Gemeint ist die Verlags- und Sortimentsbuchhandlung in Bern, die Friedrich Jenni gehörte und von 1834 bis 1841 „ C . A . Jenni, Sohn", ab 1841 „Jenny, Sohn" genannt wurde.
63.33-34 63.34—35
Siehe Erl. 45.3-5. Püttmanns Brief an Engels, geschrieben vor dem 2. November 1846, ist nicht überliefert.
64.1
der Kleine] Karl Ludwig Bernays.
661
F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in B r ü s s e l Paris, M i t t e N o v e m b e r — D e z e m b e r 1846 (S. 65-69)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0015/D1251. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 190 x 250 mm und einem Blatt im Format 210 x 266 mm. Fünf Seiten w u r d e n von Engels vollständig beschrieben. Auf der sechsten Seite steht nur das W o r t „ M a r x " . Auf der fünften Seite wurden einige W o r t e (S. 68.38), mit dem Zuordnungszeichen F versehen, am linken Rand niedergeschrieben. Das Ende des Briefes (S. 69.18—20) w u r d e am linken Rand derselben Seite niedergeschrieben. Auf der ersten Seite oben befindet sich ein Vermerk mit schwarzer Tinte „ 4 6 / 4 7 " , auf der dritten Seite am linken Rand ein Zeichen mit Rotstift „ X " , auf der fünften Seite oben mit schwarzer Tinte „ X " und unten Anstreichungen mit Rotstift. Das Papier ist am Rand beschädigt; dadurch entstandene Textverluste (S. 68.27, 28, 29) konnten nur teilweise rekonstruiert w e r d e n . Die Datierung ergibt sich aus dem Zusammenhang mit dem Brief des Londoner Korrespondenzkomitees vom 11. November 1846 (siehe S. 317—320), den Marx etwa am 15. November 1846 an Engels übersandte, sowie aus der Erwähnung von Proudhons Buch, das Marx nicht früher als am 15. Dezember 1846 bekommen haben konnte (siehe S. 70.2—5). Demnach kann der Brief M i t t e November—Dezember 1846 datiert werden. In M E W 27 ist der Brief „ D e z e m b e r 1848" datiert. Erstveröffentlichung gekürzt (S.65.1-66.24; 68.1-69.20): Bw 1. S.53-56; vollständig: MEGA® 111/1. S.57—62. Die letzte Seite w i r d im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 65.2
Engels' Brief an Philippe-Charles Gigot, geschrieben Anfang November—Dezember 1846, ist nicht überliefert.
65.2-3
Vom 30. September bis zum 2. Oktober 1846 kam es auf Grund einer angekündigten Brotpreiserhöhung im Pariser Arbeitervorort St. Antoine zu Unruhen. Die Arbeiter stürmten die Bäckerläden und errichteten Barrikaden. Es kam zu Zusammenstößen mit den Truppen.
65.12-13
Siehe Erl. 34.21-27.
66.4-6
Ewerbeck war nach Lyon gereist.
66.9
altes L o k a l ] Sarcelles.
66.10-12
Siehe S. 62.20.
662
Engels an Marx • Mitte November—Dezember 1846
66.12
Siehe S. 63.22-24.
66.35—36
Die Adresse des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London (siehe Erl. 7.23) vom März 1845 an Johannes Ronge, den Führer der deutsch-katholischen Bewegung ( „ A n den Apostel Ronge"), zeugte von der theoretischen Unreife der Führer des Vereins und des Bundes der Gerechten. In dieser Adresse w u r d e der Gedanke geäußert, daß die christliche Religion „ g e r e i n i g t " und reformiert w e r d e n und dann der Sache des Kommunismus dienen könnte. Während einer der damaligen Leiter der Schweizer Gemeinden des Bundes der Gerechten, August Becker, mit Ronges Deutsch-Katholizismus sympathisierte, grenzten sich die Londoner scharf von ihm ab, da sie erkannten, daß durch diese Art Opposition die bestehenden Verhältnisse keineswegs verändert w e r d e n konnten. Die Adresse erschien im „Telegraph für Deutschland" (Nr. 56, April 1845. S.221—222) und in gekürzter Form in: Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform. Bd. 1. Darmstadt 1845. S. 327-329. Über das Schreiben des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London an die deutschen Arbeiter über Schleswig-Holstein siehe Erl. 41.16-29.
68.1-11
Siehe Erl. 9.7-10.10 sowie S. 51.2-14 und 63.28-38.
68.1
Schweizer Verleger] Johann Michael Schläpfer. Der Brief von Schläpfer an Engels, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert. Siehe auch Erl. 63.28-29.
68.4
B r e m e r ] Kühtmann.
68.5-6
Der Belle-Vue-Verlag führt seinen Namen nach dem Haus, in dem er betrieben w u r d e ; dieses Gebäude wurde 1842—1843 unweit von Konstanz im schweizerischen Dorf Kreuzlingen von dem eigentlichen Verlagsgründer Ignaz Vanotti errichtet. Im August 1843 wurde das neue Geschäft eröffnet. Infolge finanzieller Schwierigkeiten konnte Vanotti die Verlags- und Sortimentsbuchhandlung 1845 nicht mehr halten und verkaufte sie an Johann Marmor und August Schmid. Ab Herbst 1846 hieß die Firma „Verlagsbuchhandlung zu Belle-Vue". Im Dezember 1846 wurde das Geschäft nach Konstanz verlegt. Siehe S.332.
68.12—31
W i e aus Löwenthals Brief an Engels vom 11. März 1847 hervorgeht, hatte Engels vor, eine Schrift „ D i e Gegenwart der blonden Race" in der „Litterarischen Anstalt" (J. Rütten) zu veröffentlichen (siehe S. 330.2—3). Über diese Schrift ist w e i t e r nichts bekannt. Der Zusammenhang des vorliegenden Briefes zeigt, daßes Engelsvorallem um zeitgeschichtliche Fragen ging, um Betrachtung der halbfeudalen Zustände einiger Nationen. Am 10. Dezember 1851 schrieb Engels
663
Engels an Marx • Mitte November—Dezember 1846
u.a. an Marx: „Jetzt kann ich wenigstens wieder Menschenracen studiren, mit deren Untersuchung ich mich beim Ausbruch dieses großen Coups beschäftigte." 69.13
Danebrogsorden (Orden des dänischen Reichsbanners) — der 1671 gestiftete dänische Ritterorden. Nach den Statuten des Ordens teilten sich seine Mitglieder in drei Klassen: Großkommandeure, Großkreuze und Kommandeure.
69.16
Engels' Bericht an das Brüsseler Kommunistische Korrespondenzkomitee, geschrieben etwa Mitte November—Dezember 1846, ist nicht überliefert.
69.17
Pierre-Joseph Proudhon: Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère.
69.18—19
Gemeint ist die von Marx geplante Arbeit „Kritik der Politik und Nationalökonomie".
69.19—20
Engels' Exzerpte aus Proudhons Buch sind nicht überliefert.
664
Karl Marx an Pawel W a s s i l j e w i t s c h A n n e n k o w in Paris Brüssel, 28. D e z e m b e r 1846 (S. 70-80)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Wiedergabe erfolgt nach der Erstveröffentlichung. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Zusammenhang mit Annenkows Brief an Marx vom 1. November 1846 (S. 316), den Marx im vorliegenden Brief beantwortet. Annenkow beantwortete den vorliegenden Brief am 6. Januar 1847 (siehe S. 321-322). Einige offensichtliche Fehler in der Druckvorlage wurden korrigiert. Erstveröffentlichung im Auszug (S.79.12—80.8) in russischer Übersetzung: L~L. AHHeHKOBb: 3 a M b M a i e / i b H o e AecuTM/ibTie 1838—1848. H 3 b n m e p a T y p H b i x b BOcnOMM-
HaHiü. In: BecTHWKb Eßporibi. 15-ü roflb. K H M r a 4 . neiep6yprb 1880. S. 500—502; vollständig in der Sprache des Originals: M. M. CTacioneBUMb n ero coBpeMeHHMKM B nxb nepennCKb. T. 3. CaHKTb-neiep6yprb 1912. S. 455—465.
ERLÄUTERUNGEN 70.3
Siehe S.316.
70.8-9
Über den von Marx versprochenen zweiten Brief an Annenkow ist sonst nichts bekannt. Eine detaillierte kritische Analyse des Buches von Proudhon gab Marx in seiner Schrift „Misère de la philosophie. Réponse à la philosophie de la misère de M. Proudhon", Paris, Bruxelles 1847.
70.11-14
Siehe S. 316.18-19.
76.1-2
vice versa] umgekehrt
78.17
Als cacadauphin bezeichneten die Gegner des Königtums zur Zeit der Französischen Revolution die Senffarbe eines von MarieAntoinette in die Mode gebrachten Stoffes, nach der Farbe der Windeln des neugeborenen Kronprinzen (Dauphin).
79.14-15
Gemeint sind der utopische Sozialismus Weitlings und der „wahre" Sozialismus.
79.21
irae hominis probi] Zorn des rechtschaffenen Mannes
79.41-80.2
Siehe Erl. 10.21.
80.2-3
Siehe Erl. 9.7-10.10.
80.14-16
Siehe S. 321-322.
665
F r i e d r i c h E n g e l s an Karl M a r x in B r ü s s e l Paris, 15. J a n u a r 1847 (S. 81-83)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0018/D1252. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format265 x 208 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite nur zu einem Viertel. Diese Seite wurde auch als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite sind drei Poststempel erkennbar mit den Aufschriften: „Paris 60 15 Janv.47", „ F r a n c e parQuievrain", „Bruxelles 2 16 Janv", „ S R " , außerdem Vermerke des Postbeamten. Auf der ersten Seite oben rechts stehen Notizen mit schwarzer Tinte von fremder Hand: „15 Jan. 1847", „639" und mit Bleistift: „ d " . Das Papier ist an den Rändern beschädigt; dadurch entstandene Textverluste (S. 81.29, 30; 82.30,31; 83.7, 8) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Der Brief wurde von Engels irrtümlich „15. Jan. 45" datiert. Die richtige Datierung —15. Januar 1847 —ergibt sich aus dem Poststempel und aus dem Inhalt des Briefes. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 81.1-23; 82.6-23; 82.28-83.28): Bw 1. S. 57-59; vollständig: M E G A ® 111/1. S. 63-66. KORREKTUREN VERZEICHNIS 83.30
47. ] H 45. ERLÄUTERUNGEN
81.2-3
Ende 1846/Anfang 1847 hatte Marx vor, nach Paris zu kommen, von wo er Anfang 1845 ausgewiesen worden war (siehe Erl. 7.2). Marx kehrte erst nach der Februarrevolution, Anfang März 1848, nach Paris zurück (siehe Erl. 132.8-11).
81.5
Montag]
81.6-9
Siehe S.324.
81.18—20
11. Januar 1847.
Vermutlich ist die inoffizielle Erlaubnis zum Aufenthalt in Belgien gemeint, die Marx am 22. März 1845 erhielt, nachdem er die Verpflichtung unterschrieben hatte „ i n
Belgien keine Schrift
über
Tagespolitik zu publiciren". Siehe M E G A ® I I I / 1 . Erl. 265.1-6. 81.22-23
Siehe Erl. 36.40-37.32.
82.2
Der K l e i n e ] Karl Ludwig Bernays.
82.9
Die Nachricht, daß die preußische Regierung seine Auslieferung zu fordern beabsichtigte, hatte Marx im Oktober 1845 bewogen, seine
666
Engels an M a r x • 15. Januar 1847
Entlassung aus dem preußischen Staatsverband unter dem Vorwand einer Auswanderung zu beantragen (siehe MEGA® 111/1. S. 279). Am 1. Dezember 1845 bekam Marx den Auswanderungskonsens nach den Vereinigten Staaten und die Entlassungsurkunde aus dem preußischen Staatsverband (siehe MEGA® 111/1. S.715). Diesen Beschluß faßte die preußische Regierung nach langem Zögern in der Absicht, Marx damit für immer die Rückkehr nach Preußen abzuschneiden. 82.10
Engels nimmt Bezug auf einen nicht überlieferten Brief, den Marx ihm vor dem 15. Januar 1847 geschrieben hatte.
82.10—23
Vermutlich handelt es sich um die Meinungsverschiedenheiten zwischen Marx, Engels und Moses Heß, die sich besonders im Februar/März 1846, während des Kampfes von Marx und Engels gegen den „wahren" Sozialismus und den Arbeiterkommunismus Weitlings, zuspitzten. Im März 1846 bewogen Marx und Engels Heß, um dem offenen Bruch vorzubeugen, nach Verviers überzusiedeln. Engels äußerte sich später, in seinen Randnotizen zu Georg Adlers Buch „Die Geschichte der ersten sozialpolitischen Arbeiterbewegung in Deutschland" (S. 134), über die Ursachen von Heß' Abreise folgendermaßen: „Von M[arx] und E[ngels] [na]ch Verviers [erx]ilirt, um offnen [Br]uch zu vermeiden." (IML/ZPA Moskau). Später, in seinem Brief an Engels vom 30. Januar 1865, bemerkte Marx dazu: „Der Moses ist unser Opponent, hat uns weder die Ausweisung aus Brüssel', noch die ,Verjagung von Köln' vergessen..."
82.11
Engels' Brief an Heß, geschrieben vor dem 15. Januar 1847, ist nicht überliefert.
82.20
Siehe Erl. 34.31-35.2.
82.28
Der Bremer] Kühtmann.
82.28
dem Schweizer] Johann Michael Schläpfer. Siehe auch S.68.1 bis 11.
82.32-33
Siehe Erl.45.3-5.
82.36—37
Karl Marx: Misère de la philosophie. Réponse à la philosophie de la misère de M. Proudhon. Das Werk wurde zwischen Ende Dezember 1846 und Anfang April 1847 geschrieben und erschien Anfang Juli 1847 in Brüssel und Paris.
82.37-39
Siehe Erl. 9.7-10.10.
82.39-40
Engels bezieht sich auf die Theorie des englischen utopischen Sozialisten Johann Francis Bray über den geldlosen Austausch der Produkte der Arbeit. Marx kritisiert diese Ansichten Brays in seiner
667
Engels an Marx • 15. Januar 1847
Schrift „Misère de la philosophie", Paris, Bruxelles 1847 (Erstes Kapitel, S. 50-58 und 61-62). 82.41—83.10
Gemeint ist die Korrespondenz aus Leipzig vom 6. Januar 1847 „An ihren Früchten sollt...", die in der „Trier'schen Zeitung" (Nr. 12, 12. Januar 1847) veröffentlicht wurde. Die Zeitschrift „Veilchen" hat Engels in seiner Schrift „Die wahren Sozialisten" kritisiert.
83.2—4
In Anlehnung an die Arie Sarastros aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte", Text von Emmanuel Schikaneder (zweiter Aufzug. 12.Auftritt). Sie lautet: „In diesen heil'gen Hallen kennt man die Rache nicht, und ist ein Mensch gefallen, führt Liebe ihn zur Pflicht. Dann wandelt er an Freundes Hand vergnügt und froh ins beßre Land. In diesen heil'gen Mauern, wo Mensch den Menschen liebt, kann kein Verräter lauern, weil man dem Feind vergibt. Wen solche Lehren nicht erfreun, verdienet nicht, ein Mensch zu sein."
83.10—17
Hinweis auf das Manuskript von Engels, das der Kritik des deutschen „wahren" Sozialismus gewidmet ist. Engels setzte die Arbeit daran bis etwa Mitte April 1847 fort; die Ergebnisse sind in Form des Manuskripts „Die wahren Sozialisten" erhalten geblieben (siehe M E G A ® I/6. S. 73-116).
83.18—26
Engels' Aufsatz über Karl Grüns Buch „Ueber Göthe vom menschlichen Standpunkte" bildete die Grundlage des zweiten Aufsatzes der kritischen Abhandlungen „Deutscher Sozialismus in Versen und Prosa". Der Aufsatz wurde in einigen Folgen der DBrZ (Nr. 93—98; 21., 25., 28. November, 2., 5., 9. Dezember 1847) veröffentlicht.
668
Karl Marx an Roland Daniels in Köln Brüssel, 7. März 1847 (S- 84)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt; die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von Marx beschriebenen Seite. Der untere Teil des Blattes (nach dem Wort „Am", S. 84.10) ist abgeschnitten, wodurch ein Teil des Textes verlorengegangen ist. Einige Sätze (S. 84.11—14) wurden oben, das Ende des Briefes (S. 84.15—18) am linken Rand niedergeschrieben. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt. Es handelt sich offensichtlich um die Lage im Bund der Gerechten nach Marx' und Engels' Eintritt und die damit verbundenen Änderungen im Brüsseler Korrespondenzkomitee. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 25. S.33; in der Sprache des Originals: MEW 27. S.464. ERLÄUTERUNGEN 84.5
W.] Es könnte Joseph Weydemeyer oder Georg Weerth gemeint sein.
84.12
Marx' Brief an Heinrich Zulauff, geschrieben um den 7. März 1847, ist nicht überliefert.
669
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 9. März 1847 (S. 85-89)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0017/D1253. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 268 x214 mm. Alle vier Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Einige Wörter der zweiten Seite (S. 87.4) wurden, mit dem Zuordnungszeichen F versehen, am linken Rand niedergeschrieben. Auf der ersten Seite oben stehen Vermerke mit schwarzer Tinte von fremder Hand: „9 März 1847", auf der vierten Seite „1847". Die Handschrift ist gut erhalten. Die fehlende Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes: die erwähnten Artikel von Engels und von Ewerbeck wurden 1847 geschrieben. Erstveröffentlichung gekürzt (S.85.1-86.13; 87.1-88.14; 88.19-89.12): Bw1. S.59-63; vollständig: MEGA® 111/1. S.66-70. ERLÄUTERUNGEN 85.2—15 89.7-9
Über Ewerbecks Broschüre ist weiter nichts bekannt.
85.3
Gemeint sind die Mitglieder der Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten (siehe Erl. 7.23).
85.17—30 87.3—5
Gemeint ist die nicht überlieferte Schrift von Engels über die bekannte spanische Tänzerin Lola Montez, die Favoritin des Königs Ludwig I. von Bayern. Lola Montez, die sich von Mitte 1846 bis Ende Februar 1848 in Bayern aufhielt, beeinflußte die Politik des Königs in einem liberalen und antiklerikalen Sinne. Die Differenzen über die Verleihung des bayerischen Bürgerrechts an Lola Montez riefen am 13. Februar 1847 den Rücktritt der reaktionären Regierung des Jesuiten Abel herbei. Eine gewisse Vorstellung von Engels' Manuskript kann der im vorliegenden Brief erwähnte Artikel von Ewerbeck „Hier Baiern! — Hier Andalusial" geben, der in den „Pariser Hören" (April 1847. S. 218-224) veröffentlicht wurde.
85.20
Samstag] 6. März 1847.
85.31-86.13 87.6-15
Siehe Erl. 82.36-37 und 9.7-10.10.
86.5 87.10
den Bremer] Kühtmann.
670
Engels an Marx • 9. März 1847
86.14-31
Siehe S. 338.39-41 und 339.16-17.
86.29
ultima ratio] hier: das letzte Wort
86.30-31
Siehe Erl. 34.31-35.2.
87.1—3
Es handelt sich um Engels' Abhandlung über die Verfassungsfrage in Deutschland. Den unmittelbaren Anlaß zu dieser Arbeit gab das königliche Patent vom 3. Februar 1847 über die Bildung des preußischen Vereinigten Landtages. Engels hatte vor, seine Arbeit als Broschüre in Deutschland herauszugeben. Wegen der Verhaftung des Verlegers Carl Georg Vogler konnte sie jedoch nicht gedruckt werden (siehe auch S. 90.3—5). Das nur teilweise erhalten gebliebene Manuskript wurde im Juli 1929 in MEGA®l/6, S. 231-249, unter dem redaktionellen Titel „Der Status quo in Deutschland" veröffentlicht.
87.5—6
Marx informierte Engels vermutlich in seinen zwischen dem 9. und 28. März 1847 geschriebenen, nicht überlieferten Brief über Voglers Absage. Wie aus dem Brief des Verlags Belle-Vue bei Konstanz (siehe Erl.68.5-6) vom 3. April 1847 (siehe S.332) zu ersehen ist, richtete Engels am 28. März 1847 einen Brief an diesen Verlag.
87.6-10
Siehe Erl. 63.28-29.
87.16—19
Gemeint ist die Korrespondenz aus Paris vom 5. März 1847 „Affaire Martin du Nord". In: Kölnische Zeitung. Nr. 67, 8. März 1847. S.3, Sp. 1.
87.26—34
Communistes matérialistes — Mitglieder einer gleichnamigen geheimen Verschwörergesellschaft, die in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts von französischen Arbeitern gegründet wurde. Sie stand unter dem Einfluß der Ideen von Théodore Dézamy, einem Vertreter der revolutionären und materialistischen Richtung innerhalb des französischen utopischen Kommunismus. Im Juli 1847 fand ein Prozeß gegen die Mitglieder der Gesellschaft statt, der mit ihrer Verurteilung zu langjährigen Gefängnisstrafen endete.
87.38-39
In der „Berliner Zeitungs-Halle" (Nr.81, 8.April 1847. S.2, Sp.3) wurde folgende Mitteilung aus Paris vom 2.April gebracht: „Bei einer Menge deutscher Handwerker in Paris sind in diesen Tagen Haussuchungen gehalten worden; einer derselben, Namens Jung, soll augenblicklich ausgewiesen worden sein. So viel ist gewiß, er ist plötzlich aus der Stadt verschwunden. Niemand weiß wohin! — Auch bei Fr. Engels, der in größter Zurückgezogenheit hier lebt und sich bloß mit ökonomischen und historischen Studien abgiebt, haben sich bereits mehrere Polizeiagenten eingefunden; natürlich konnten sie ihm nichts anhaben."
671
Engels an Marx • 9. März 1847 87.40
Gemeint ist die Notiz aus Paris vom I . M ä r z 1847 „ Ü b e r die Ausweisung von Eisermann und Anderen", die in der „Kölnischen Zeitung", Nr.60 vom I . M ä r z 1847 veröffentlicht wurde.
87.41—88.1
französischen Gesandten] Marie-Hippolyte Gueilly, marquis de Rumigny.
88.1
Siehe Erl. 82.9.
88.19
Louis Blanc: Histoire de la révolution française. T. 1.2. Paris 1847.
88.27—37
Achille de Vaulabelle: Chute de l'empire. Histoire des deux restaurations jusqu'à la chute de Charles X, en 1830. T. 1—7. Paris 1844 bis 1854.
88.28
Siehe Erl. 27.5.
89.5—6
Marx' Brief an Bakunin, geschrieben vor dem 9. März 1847, ist nicht überliefert.
672
Karl M a r x und Philippe-Charles G i g o t an F r i e d r i c h Engels in Paris Brüssel, 15. M a i 1847 (S. 90-93)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt; die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten. Die erste Seite wurde von Marx vollständig, die zweite nur zur Hälfte beschrieben. Auf der unteren Hälfte der zweiten Seite befindet sich die Nachschrift von Gigot. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben stehen Vermerke von fremder Hand: „Komm.", „Brüssel [1847] Mai 15", „1847". Die fehlende Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes, und zwar aus der Erwähnung der Verhaftung Voglers und des bevorstehenden ersten Kongresses des Bundes der Kommunisten, der vom 2.—9. Juni 1847 stattfand. Im vorliegenden Brief beantwortet Marx einen nicht überlieferten Brief von Engels, geschrieben vor dem 15. Mai 1847. Erstveröffentlichung gekürzt (S.90.1-16; 93.4-11): Bw 1. S.63-64; vollständig: MEGA® Hl/1. S. 70-71. ERLÄUTERUNGEN 90.3
Über Voglers Verhaftung berichtete die DBrZ(Nr.31,18. April 1847. S. 3, Sp. 2) folgendes: „Der hier in Brüssel ansässige deutsche Buchhändler Herr Vogler, ein Unterthan des Königs von Dänemark, ist, nachdem ihm sein Paß hier auf der preußischen Gesandtschaft visirt worden war, in Aachen am 11.d.M. gleich nach seiner Ankunft arretirt worden, angeklagt der Verbreitung verbotener Schriften . . . " Erst am 17. Juni 1847 kam Vogler nach Brüssel zurück.
90.3-7 93.13-15
Siehe Erl. 87.1-3.
90.5—7
Weitere Äußerungen von Marx zu Engels' Abhandlung sind nicht überliefert.
90.8—9
Es handelt sich um die Karikatur von Engels auf die Thronrede Friedrich Wilhelms IV. bei der Eröffnung des Vereinigten Landtags in Berlin am 11. April 1847. Diese Karikatur wurde als besondere Beilage zur Nr. 36 der DBrZ vom 6. Mai 1847 gebracht.
90.10—11
Gemeint ist ein Artikel in der Rubrik „Frankreich" unter dem Korrespondenzzeichen „ M Paris 13.April". In: Trier'sche Zeitung. Nr. 107, 17. April 1847. S.3, Sp. 3.
673
Marx und Philippe-Charles Gigot an Engels • 15. Mai 1847
90.14—15
Marx bezieht sich auf die von ihm beabsichtigte Reise zum ersten Kongreß des Bundes der Kommunisten. Dieser Kongreß begann am 2. Juni 1847 und beendete seine Arbeiten am 9. Juni mit der Verabschiedung von drei Dokumenten — dem Statutenentwurf, dem Entwurf eines Programms („Kommunistisches Glaubensbekenntnis" von Engels) und einem Rundschreiben an den Bund. Es wurde eine Zentralbehörde gewählt, der Karl Schapper, Heinrich Bauer und Joseph Moll angehörten. Am ersten Kongreß des Bundes der Kommunisten nahm Engelsals Delegierter des Pariser Kreises teil, während die Brüsseler Organisation durch Wilhelm Wolff vertreten war; beide legten den Delegierten die Grundgedanken des wissenschaftlichen Kommunismus dar. Der Entwurf der Statuten und der Programmentwurf wurden den Kreisen und Gemeinden zur Beratung geschickt, damit auf einem zweiten Kongreß die endgültige Beschlußfassung erfolgen konnte.
90.17
Voce] Zur Frage
90.18—19
Die Monatsschrift „Der Gesellschaftsspiegel" wurde unter der Redaktion von Moses Heß 1845 und 1846 in Elberfeld herausgegeben. Im Januar 1846 veröffentlichte Marx in dieser Zeitschrift seinen Artikel „Peuchet: vom Selbstmord". In demselben Heft erschien auch (anonym) eine Antwort von Marx und Engels auf Bruno Bauers Kritik der „Heiligen Familie".
93.3
Escompteur] Cassel.
674
Karl M a r x an G e o r g H e r w e g h in Paris Brüssel, 27. Juli 1 8 4 7 (S.94)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.217. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 205 x 265 mm. Auf dem Papier ist ein Wasserzeichen mit einem Wappenbild erkennbar. Die erste Seite wurde von M a r x vollständig beschrieben, die zweite, dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist gut erhalten. Die Jahresangabe ergibt sich aus der Angabe im Text (Engels kam im Juli 1847 aus Paris nach Brüssel) sowie aus dem Zusammenhang dieses Briefes mit M a r x ' Brief an H e r w e g h vom 8. August 1847 (siehe S. 95—96). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 2 5 . S.33—34; in der Sprache des Originals: Karl Marx, Friedrich Engels: Über Kunst und Literatur. Berlin 1948. S. 366. ERLÄUTERUNGEN 94.4
Engels kam um den 27. Juli 1847 aus Paris nach Brüssel und hielt sich dort bis M i t t e Oktober 1847 auf.
94.4-14
Siehe S. 9 5 . 3 - 1 7 .
675
Karl Marx an Georg Herwegh in Paris Brüssel, 8. August 1847 (S. 95-96)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign.f. 1, op.1, d.221. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 130 x220 mm. Alle vier Seiten wurden von Marx vollständig beschrieben. Das Ende des Briefes (S. 96.28—30) wurde am linken Rand der vierten Seite niedergeschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben befindet sich eine Nachschrift von Jenny Marx an Emma und Georg Herwegh: „Da hab' ich auch ein klein Eckchen erwischt, um Ihnen, liebe Frau Herwegh und Ihrem lieben Mann ein paar herzliche Grüße zuzurufen I Wie geht es Ihnen und Ihrem kleinen Bubenpärchen? Sie sind ein wenig en retard gegen mein trio? Da fehlt noch ein Mädchen um 3 couples zu bilden. Meine Mädchen sind famos aber der Junge, der Junge!! Un petit monstre. Leben sie recht wohl und gedenken Sie zuweilen Ihrer Jenny Marx." Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 95.30; 96.11) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Die Jahresangabe ergibt sich aus der Erwähnung von Marx' Werk,,Misère de la philosophie". Erstveröffentlichung: 1848. Briefe von und an Georg Herwegh. Hrsg. von Marcel Herwegh. München 1896. S. 85-87. ERLÄUTERUNGEN 95.3
Der Brief Herweghs an Marx, geschrieben vor dem 8. August 1847, ist nicht überliefert.
95.3-17
Siehe S. 94.4-14.
95.7
Siehe Erl. 7.2.
95.18—96.5
Im Sommer 1847 war es Marx mit Hilfe Wilhelm Wolffs gelungen, auf die DBrZ, die seit Beginn des Jahres von dem kleinbürgerlichen Demokraten Adalbert von Bornstedt als Blatt der deutschen Emigranten in Brüssel herausgegeben wurde, maßgebenden Einfluß zu gewinnen. Bereits seit dem Frühjahr 1847 hatte Wolff Beiträge geliefert, und im Juni hatte Engels einen ersten Aufsatz in der DBrZ veröffentlicht. Seit September 1847 wurden Marx und Engels, auf Grund einer besonderen Vereinbarung mit Bornstedt, ständige Mitarbeiter und bestimmten bald die politische Linie der Redaktion, während Bornstedt, der in den Arbeiterverein (siehe Erl. 99.6-28)und dann in den Bund der Kommunisten eintrat, formell die Redaktion weiterführte. Die DBrZ, in der Marx und Engels eine Reihe be-
676
Marx an Georg Herwegh - 8. August 1847
deutender Aufsätze veröffentlichten, wurde faktisch zu einem Organ des Bundes der Kommunisten. Gegen die Mitarbeit an der DBrZ wurden von verschiedenen Seiten, so auch von Weydemeyer, Bedenken geäußert, die sich gegen die Person Bornstedts wegen dessen unklarer politischer Vergangenheit richteten (siehe S. 358.25—30). Es waren vor allem Gerüchte über seine Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen Regierungen im Umlauf. Bornstedt war jedoch zur Zeit der Herausgabe der DBrZ Verfolgungen seitens der preußischen Regierung ausgesetzt, für die er zwar früher auch Berichte geliefert hatte, die aber nun mit allen Mitteln bei der belgischen Regierung seine Ausweisung zu erreichen suchte. Marx ging bei der Einschätzung der DBrZ von der Bedeutung aus, die ein Presseorgan für die kommunistische Bewegung besaß. Über finanzielle und andere Schwierigkeiten bei der Herausgabe der Zeitung schrieb am 22. Oktober 1847 ein Mitarbeiter der DBrZ, Friedrich Crüger, an Johann Jacoby: „Ich benutze, bester Jacoby, eine sich mir soeben darbietende, günstige Gelegenheit, einige Zeilen von mir von Köln aus (also auf unverdächtigem Wege) an Sie gelangen zu lassen. Hoffentlich sind meine früheren Briefe sowie mehrere Pakete richtig in Ihre Hände gekommen. Da Sie mir leider auf jene Briefe nicht geantwortet haben, komme ich diesmal auf eine Frage zurück, die eben jetzt sehr ernst ist und von der ich, wenn ich nicht irre, bereits zweimal in meinen Briefen zu Ihnen gesprochen. Es ist nämlich die der bedrohten Existenz der Deutsch. Brüsseler] Z. Die Hilfe, welche dieselbe bisher aus Deutschland erhalten, ist so wenig zulänglich, daß das Blatt ein wahres Proletarierdasein fristet. Die Mittel des Redakteurs, sowie die meinigen und mehrerer anderer, die dem Blatte Opfer, schwere Opfer gebracht, sind erschöpft. Ich müßte Ihnen zehn Bogen voll schreiben, wenn ich Ihnen ausführlicher erzählen wollte, unter welchen Mühsalen jede nächste Nummer zur Öffentlichkeit gebracht wird. Das Blatt kostet viel Geld, und obgleich täglich neue Abonnements kommen, sind doch die Kosten vom Blatte selbst noch lange nicht gedeckt. Dazu kommen nun noch die unregelmäßigen Einzahlungen, mannigfache Verluste usw. Dies pekuniäre Misere ist jedoch nicht das einzige: in seinem Gefolge hat es eine Menge andere Mißstände, deren Bekämpfung und stete Abwehr allein schon hinreichen, die ganze Tätigkeit der Redaktion in Anspruch zu nehmen. Nun rechnen Sie noch dazu die unausgesetzten Verfolgungen, welche den beteiligten Personen sowie dem Blatte vom liberalen Ministerium, von feindlichen Parteien usw. zuteil werden, und Sie werden sich leicht die ganze Schwierigkeit unserer Lage vorstellen können. Vor allen Dingen indes ist Geld nötig — mit allem übrigen wollen
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Marx an Georg Herwegh • 8. August 1847 w i r s c h o n f e r t i g w e r d e n . Ich b e s c h w ö r e S i e nochmals, das Ihrige z u tun und a u c h die B ü r g e r K ö n i g s b e r g s d a z u aufzufordern. Kann z. B. ein H e r r Ballo, e i n H e r r Dr. M e y e r o w i t z und andere l i b e r a l e G e l d säcke, die d e n M u n d v o n F r e i h e i t , B ü r g e r e h r e und a n d e r e n P h r a s e n b e s t ä n d i g v o l l haben, k ö n n e n d i e s e M e n s c h e n , w e n n sie e i n m a l z u r Herrschaft
gelangen
wollen,
(die — f r e i l i c h v o r ü b e r g e h e n d e —
B o u r g e o i s h e r r s c h a f t ist d o c h u n v e r m e i d l i c h ) , zu d i e s e m Z w e c k nicht a u c h k l e i n e O p f e r b r i n g e n ? So lange sie das nicht tun, nicht reg e l m ä ß i g u n d i m m e r v o n n e u e m tun, ist ihre U n z u f r i e d e n h e i t m i t d e r Bureaukratie
e n t w e d e r e i t e l H e u c h e l e i und Lüge, o d e r d i e
potenteste Sklavenergebenheit,
im-
und sind die Fußtritte, d i e d e m
d e u t s c h e n B ü r g e r t u m so r e i c h l i c h z u t e i l w e r d e n , n o c h e i n e v i e l zu g e r i n g e Strafe für d i e s e H e r r e n . [ . . . ] " ( A G S A . Bd. 1. L e i p z i g 1911. S. 354-355.) G u s t a v M a y e r hielt d i e s e n Brief bei der E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g i r r t ü m l i c h für e i n S c h r e i b e n von Engels. 95.22
in seinem B l a t t ] „ D e u t s c h e - B r ü s s e l e r - Z e i t u n g " .
95.29
Instruktionsrichter] Spanoghe.
96.25—26
Das D r u c k f e h l e r v e r z e i c h n i s (Errata) w a r d e m T e x t v o n M a r x ' B u c h , , M i s è r e de la p h i l o s o p h i e " b e i g e l e g t .
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Karl Marx an Moses Heß in Brüssel Brüssel, 2. September 1847 (S- 97)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt; die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Zettel aus vier Seiten. Die erste Seite wurde von Marx vollständig beschrieben, auf der zweiten Seite stehen nur ein paar Wörter, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt, und zwar aus der Tatsache, daß Marx und Heß im September 1847 in Brüssel waren. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M3C®25. S.36; in der Sprache des Originals: Hess Bw. S.172. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
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Der Kreis Brüssel an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in London Brüssel, vor dem 14. September 1847 (S. 98)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach dem Auszug auf den Seiten 9 und 10 der Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Bund vom 14. September 1847. Die Datierung ergibt sich aus den Angaben der Ansprache der Zentralbehörde vom 14. September 1847. Der Brief des Brüsseler Kreises behandelte die Stellungnahme von Marx und Engels zu dem Statutenentwurf, der nach dem ersten Bundeskongreß in den Organisationen des Bundes diskutiert wurde. Erstveröffentlichung: Gründungsdokumente des Bundes der Kommunisten (Juni bis September 1847). Hrsg. von Bert Andréas. Hamburg 1969. S. 75-76. ERLÄUTERUNGEN 98.1—7
680
Der vorliegende Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben der Zentralbehörde an den Kreis Brüssel, der vermutlich in der zweiten Junihälfte 1847 zusammen mit dem Statutenentwurf und dem Rundschreiben des ersten Kongresses vom 9. Juni 1847 nach Brüssel geschickt wurde. In den Begleitbriefen, die an verschiedene Organisationen des Bundes gesandt wurden, legte die Zentralbehörde als Vorbereitung zum zweiten Kongreß sechs Punkte zur Beantwortung vor: „1. Ob Ihr mit den Arbeiten des Kongresses zufrieden und mit den von demselben gefaßten Beschlüssen einverstanden seid; 2. Ob Ihr die neuen Statuten annehmt oder verwerft; 3. Ob und welche Geldmittel Ihr uns für die im Kongreßschreiben angegebenen Zwecke viertel- oder halbjährlich zustellen könnt; 4. Ob Ihr schon einen Kreis bildet, oder mit welcher Lokalität Ihr am leichtesten, und am besten einen solchen bilden könnt.— Siehe Art. 14 der Statuten. 5. Ob und wieviele Exemplare des im August zu erscheinenden Bundesorgans etwa in Eurer Gegend abgesetzt werden kônrîen; 6. Ob und auf welche Weise die sozialen und kommunistischen Ideen in Eurer Gegend unter dem Volk verbreitet werden und welchen Anklang sie bei demselben finden." Im Begleitbrief wurden die Bundesmitglieder aufgefordert, die Besprechung des Entwurfs des kommunistischen Glaubensbekennt-
Der Kreis Brüssel an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in London
nisses zu organisieren und alle Zusätze und Änderungen so bald wie möglich nach London zu senden. Vermutlich enthielt der vorliegende Brief des Brüsseler Kreises die Antworten auf diese Punkte. Die Ansprache der Zentralbehörde zitierte nur die Stelle des Briefes aus Brüssel, die den zweiten Punkt (über den vom ersten Kongreß angenommenen Statutenentwurf) betraf. 98.1—4
Diese Bemerkung des Kreises Brüssel betrifft folgende Stelle des dritten Artikels der Statuten: „Von jedem, welcher in den Bund eintreten will, wird verlangt: e) — daß er keiner politischen oder nationalen Verbindung angehöre." (BdK 1. S.466.) In den vom zweiten Kongreß angenommenen Statuten des Bundes der Kommunisten wurde dieser Satz folgendermaßen formuliert: „Die Bedingungen der Mitgliederschaft sind:[...] D) Enthaltung der Teilnahme an jeder antikommunistischen politischen oder nationalen Gesellschaft und Anzeige der Teilnahme an irgendwelcher Gesellschaft bei der vorgesetzten Behörde." (BdK 1. S.626.)
98.4—7
Es handelt sich um den Artikel 21 des Statutenentwurfs: „Alle gesetzgebenden Beschlüsse des Kongresses werden den Gemeinden zur Annahme oder Verwerfung vorgelegt." (BdK 1. S.467.) Dieser Artikel wurde in die vom zweiten Kongreß des Bundes bestätigte endgültige Fassung nicht aufgenommen. Der Artikel 30 der Statuten lautete: „Der Kongreß ist die gesetzgebende Gewalt des ganzen Bundes." (BdK 1. S. 628.)
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F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in Z a l t - B o m m e l Brüssel, 2 8 . - 3 0 . S e p t e m b e r 1847 (S. 9 9 - 1 0 5 )
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : I I S G , M a r x - E n g e l s - N a c h l a ß , Sign. D III 0 0 1 9 / D 1 2 5 4 . D e r Brief b e s t e h t aus z w e i Bogen im F o r m a t 254 x 2 0 3 m m und e i n e m Blatt im F o r m a t 127 x 203 m m . Alle z e h n Seiten w u r d e n v o n Engels vollständig b e s c h r i e b e n . D e r U m s c h l a g fehlt. Auf der ersten Seite o b e n stehen V e r m e r k e m i t s c h w a r z e r T i n t e : links , , 9 " und rechts „ 4 7 " . A u f d e r d r i t t e n Seite (S. 100.34) w u r d e das W o r t „ L u p . " nachträglich über die Z e i l e g e s c h r i e b e n ; auf d e r s e l b e n Seite (S.100.36) w u r d e das W o r t „ K l a t s c h " g e s t r i c h e n und von Bernstein in „ v e r e i t e l t " korrigiert. D i e H a n d s c h r i f t ist gut erhalten. D i e Jahresangabe e r g i b t sich aus der E r w ä h n u n g des D e u t s c h e n A r b e i t e r v e r e i n s und der G r ü n d u n g d e r D e m o k r a t i s c h e n G e s e l l s c h a f t in Brüssel. E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g : B w 1 . S.64—73.
KORREKTUREN VERZEICHNIS 100.14,20,34 101.26 102.15, 29 103.13 102.2, 38 102.31, 32 103.3, 34 104.22 105.19
Wallau ] H Wallauer
Pellering] H Pellerin W o l f f ] H Wolf
Ohnemans] H Ohnemus
ERLÄUTERUNGEN 99.6—28
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D e r D e u t s c h e A r b e i t e r v e r e i n in Brüssel w u r d e v o n M a r x und Engels Ende August 1847 g e g r ü n d e t , um die in Belgien l e b e n d e n d e u t s c h e n A r b e i t e r mit d e n I d e e n des w i s s e n s c h a f t l i c h e n K o m m u n i s m u s bekannt zu m a c h e n . In d e r V o r b e m e r k u n g zur e r s t e n französischen A u s g a b e von Engels' Schrift „ D i e E n t w i c k l u n g des Sozialismus v o n der U t o p i e zur W i s s e n s c h a f t " schrieb M a r x ü b e r seine und Engels' Rolle bei der G r ü n d u n g d e s A r b e i t e r v e r e i n s : « Pendant son séjour à Bruxelles lui [Engels] et M a r x f o n d è r e n t le club c o m m u n i s t e des ouvriers allemands, lié a v e c des clubs o u v r i e r s flamands et wallons, et, e n s e m b l e a v e c Bornstedt, le «Journal a l l e m a n d d e B r u x e l l e s ) . » ( I M L / Z P A
Engels an M a r x • 2 8 . - 3 0 . S e p t e m b e r 1847
Moskau.) Marx hielt im Verein eine Anzahl Vorträge, unter anderem über „Lohnarbeit und Kapital" (siehe Erl. 433.3—4). Einer der beliebtesten Redner des Vereins war Wilhelm Wolff. Unter Marx' und Engels' Leitung entwickelte sich der Verein zu einem legalen Zentrum der deutschen revolutionären Arbeiter in Brüssel. Die fortschrittlichsten Vereinsmitglieder traten der Brüsseler Gemeinde des Bundes der Kommunisten bei. Der Verein spielte eine hervorragende Rolle bei der Gründung der Brüsseler Demokratischen Gesellschaft (siehe Erl. 100.1—3). Wie aus der später von Wilhelm Wolff zusammengestellten Mitgliederliste ersichtlich ist, zählte der Arbeiterverein nach einigen Monaten etwa 90 Mitglieder (siehe BdK 1. S.645). 99.20
Setzer] Karl Wallau, Präsident des Deutschen Arbeitervereins in Brüssel.
99.30
Ende September 1847 hielt sich Marx einige Tage in Zalt-Bommel (Holland) bei seinem Onkel Lion Philips auf, um finanzielle Angelegenheiten zu regeln. Siehe auch S. 109.8—9.
100.1—3
An dem demokratischen Bankett vom 27. September 1847 in Brüssel, dessen Vorgeschichte und Verlauf Engels im vorliegenden Brief schildert, beteiligten sich 120 Personen: Belgier, Deutsche, Franzosen, Polen, Schweizer und ein Russe. Es wurden zwei Beschlüsse gefaßt: 1. am 29. November 1847 in Brüssel eine Gedenkfeier für den Jahrestag der polnischen Revolution zu veranstalten (siehe Erl. 115.6—7), 2. eine internationale demokratische Vereinigung nach dem Vorbild der Fraternal Democrats (siehe Erl. 61.15—16) in Belgien zu gründen. Aus dieser Initiative heraus entstand dann in den Versammlungen vom 7. und 15. November 1847 die Demokratische Gesellschaft („Association démocratique"). Die Demokratische Gesellschaft vereinigte in ihren Reihen proletarische Revolutionäre, hauptsächlich aus Kreisen der deutschen revolutionären Emigranten, sowie fortschrittliche bürgerliche und kleinbürgerliche Demokraten. Marx und Engels waren an der Gründung der Gesellschaft aktiv beteiligt. Am 15. November 1847 wurde Marx zu ihrem Vizepräsidenten gewählt, während der belgische Demokrat Lucien Jottrand zum Präsidenten berufen wurde. Dank dem Einfluß von Marx entwickelte sich die Brüsseler Demokratische Gesellschaft zu einem der bedeutendsten Zentren der internationalen demokratischen Bewegung. Während der Februarrevolution in Frankreich wirkte der proletarische Flügel der Brüsseler Demokratischen Gesellschaft für die Bewaffnung der belgischen Arbeiter und trat für einen breiten Kampf um die demokratische Republik ein (siehe Erl. 132.8-11). Als jedoch Anfang März 1848 Marx aus Brüssel ausgewiesen wurde und die belgischen Behörden
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Engels an M a r x • 28.-30. September 1847
die revolutionärsten Elemente der Gesellschaft verfolgten (siehe S. 133.3-15 und 134.18-24, 30-37), verstanden es die belgischen bürgerlichen Demokraten nicht, die antimonarchistische Bewegung der Werktätigen zu führen. Die Demokratische Gesellschaft übte danach nur noch eine beschränkte, rein lokale Tätigkeit aus und hörte bereits 1849 auf zu wirken. 100.5
Sonntag] 26. September 1847.
100.26
Es handelt sich um die Sitzung des Arbeitervereins vom 26. September 1847.
100.37-38
Imberts Rede wurde in der DBrZ (Nr. 80, 7. Oktober 1847. S.2, Sp. 1) veröffentlicht.
100.38-40
Der Text des Toasts von Engels ist nicht überliefert.
100.39-40
Anniversaire du 1er vendémiaire an I de la république] der 22. September 1792 — der Tag, an dem der neue republikanische Kalender in Frankreich in Kraft trat.
100.40-41
Crügers Rede wurde in der DBrZ (Nr.83, 17. Oktober 1847. S.3, Sp. 1 - 2 ) veröffentlicht.
100.41-101.1
M o r a s ' Rede wurde in der DBrZ (Nr. 80, 7. Oktober 1847. S. 1, Sp.4; S.2, Sp. 1) veröffentlicht.
101.2-3
Die Reden Pellerings und Spilthoorns sind nicht überliefert.
101.3-10
Die Rede Heilbergs ist nicht überliefert.
101.11-12
Aus der siebenten Strophe der „Marseillaise" von Claude Joseph Rouget de Lisle.
101.26
Jules] Jules Bartels.
101.36-37
Gemeint ist das von Sebastian Seiler und Carl Reinhard im Frühjahr 1845 in Brüssel gegründete Deutsche Zeitungs-CorrespondenzBureau, das verschiedene Nachrichten für die deutschen Zeitungen verbreitete. In diesem Bureau war auch Wilhelm Wolff tätig. Seilers Rede ist nicht überliefert.
101.38
ein schwyzer E s e l ] Marty aus Zürich. — Seine Rede wurde in der DBrZ (Nr. 80, 7. Oktober 1847. S.1, Sp.2-4) veröffentlicht.
101.41-102.2
Georg Weerth trat am 18. September 1847 auf dem internationalen Kongreß der Ökonomen mit einer Rede über die Frage des Freihandels auf, in der er den Standpunkt der Kommunisten darlegte. An dem Kongreß, der vom 16. bis 18. September 1847 in Brüssel stattfand, hatten auch Marx, Engels und Wilhelm Wolff teilgenommen. Auszüge aus Weerths Rede wurden in den englischen, deutschen und französischen Zeitungen gedruckt. Vollständig wurde sie am 29. September 1847 im „Atelier démocratique" veröffentlicht.
684
Engels an Marx • 28.-30. September 1847
102.6
Dienstag] 28.September 1847.
102.8
Bureau] Redaktionsbüro der DBrZ, rue Botanique 23, vor dem Schaerbeekschen Thore.
102.11
neue Zeitung] die DBrZ vom 26. September 1847.
102.11—22 102.41—103.2
Es handelt sich um den ersten Artikel von Engels' Artikelreihe „Die Kommunisten und Karl Heinzen", den er am 27. September verfaßte, d. h. einen Tag nach dem Erscheinen eines Artikels von Karl Heinzen gegen die Vertreter des wissenschaftlichen Kommunismus in der DBrZ (Nr. 77, 26. September 1847, unter der Rubrik „Polemik"). In einer längeren Vorbemerkung der Redaktion zu Heinzens Artikel hieß es u. a.: „... wir glauben überdem, nach beiden Seiten den Rath geben zu müssen, falls die Polemik andern Orts wieder auftauchen sollte, solche doch lieber aufzugeben." Engels' Artikel wurde in der DBrZ (Nr. 79, 3. Oktober 1847. S.2, Sp. 4; S. 3, Sp. 1—4) mit folgender redaktionellen Vorbemerkung veröffentlicht: „Wir erhalten als Entgegnung auf die Einsendung von Karl Heinzen (in Nr. 77) Folgendes von kommunistischer Seite, glauben jedoch dringender wie je den guten Rath wiederholen zu müssen, im Kampfe gegen den gemeinsamen Feind sich nicht zu spalten."
102.14
Siehe Erl. 95.18-96.5.
102.16
Dienstag] 28.September 1847.
102.21
Sonntag] 3. Oktober 1847.
102.26—27
In der Versammlung des Brüsseler Arbeitervereins vom 29. September 1847 wurde die Diskussion über die Fragen des Schutzzolls und Freihandels fortgesetzt, die bereits in vorangegangenen Versammlungen, an denen auch Marx vor seiner Reise nach Holland (siehe Erl. 99.30) teilgenommen hatte, begonnen worden war. In dieser Diskussion hatten sich Marx und Engels ein „Scheingefecht" geliefert, worüber Engels später in seinem Brief an Hermann Schlüter vom 29.Januar 1891 schrieb: „Ich erinnere mich nur, daß als im Brüsseler Deutschen Arbeiterverein die Debatten schlaff wurden, Marx und ich uns verabredeten eine Debatte zum Schein zu führen, worin er Freihandel, ich Schutzzölle vertheidigte und sehe noch die erstaunten Gesichter der Leute als sie uns beide auf einmal gegeneinander losfahren sahen."
102.31
Pariser Wolff ] Ferdinand Wolff.
104.24
deutsche Gesellschaft] der Deutsche Arbeiterverein in Brüssel (siehe Erl. 99.6-28).
104.25
Montag] 27. September 1847. 685
Engels an M a r x • 28.—30. September 1847
104.28-30
Der Brief der Komiteemitglieder an Lucien-Léopold Jottrand, geschrieben etwa am 30. September 1847, ist nicht überliefert.
104.30-105.2
Siehe S. 110.
104.36-37
Siehe Erl. 100.1-3.
105.5
Siehe S. 561.1.
105.11
Engels bezieht sich auf eine Sitzung der Brüsseler Gemeinde des Bundes der Kommunisten, die am 5. August 1847 auf der Basis des Kommunistischen Korrespondenzkomitees gegründet worden war. Zum Vorsitzenden war Marx gewählt worden. Es gibt eine Notiz von Marx über die Bildung einer neuen Gemeinde und des Brüsseler Kreises: ,,W[olff], G[igot], Müller (Blumenthal) Junge. Huber. Rue Hopital41. Wallauer. Rue Neuve. 15. St. Josse-ten-Noode. Ohnemans Rue de Coffart. (Ixelles) 56. Riedel Rue de la Violette. 29. André (Lehmann) Ixelles. Rue de la Percherie. N.145. 12 8 ,6n Sonntag 7 6 5. 5,en August. Constitution der neuen Gemeinde. Gewählt: Präsident Marx, Secretair und Cassirer Gigot. Kreisvorstand. Gigot, Junge, Marx, W o l f f " . (Hoßbiü AOKyMeHT K.MapKca. In: Bonpocbi mctopmm KI1CC. MocKBa 1976.Nr.3. S.97.) In der Ansprache der Zentralbehörde vom 14. September 1847 heißt es u.a. über den Zustarrd des Bundes der Kommunisten in Belgien zu dieser Zeit: „Belgien. In Belgien geht unsere Sache gut. — Seitdem Kongreß haben sich in diesem Lande schon zwei Kreise gebildet: mit dem einen, der seinen Sitz in Lüttich hat, stehen wir noch nicht in direkter Verbindung, erwarten aber täglich Briefe. Der Kreis Brüssel steht mit Rheinpreußen in Verbindung und arbeitet kräftig. Er hat bereits einen Gesangverein und einen Bildungsverein gegründet; beide Vereine werden von B[un]d[e]smitgliedern geleitet und dienen als Vorschule zum Bund" (BdK1. S. 538).
Karl Marx an Werner von Veltheim in Ostrau bei Halle Zalt-Bommel, 29. September 1847 (S. 106-109)
Originalhandschrift: StA Magdeburg, Rep. H, Gutsarchiv Ostrau, Nr. 1152. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 424 x 271 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Marx vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Der letzte Satz (S. 109.12) wurde am linken Rand der zweiten Seite niedergeschrieben. Die Adresse ist von fremder Hand. Sie lautet: „Herrn Werner von Veltheim zu An der MagdeburgStumsdorf Leipziger Eisenbahn Deutschland" Auf der Adreßseite befinden sich ein Poststempel mit der Aufschrift „Bom30 mel —" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Handschrift ist gut erhalten. Die fehlende Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt und aus dem Zusammenhang mit Engels' Brief an Marx vom 28.—30. September 1847 und Marx' Brief an Georg Herwegh vom 26. Oktober 1847 (S. 99-105 und 116-117). Erstveröffentlichung: Heinrich Gemkow: Unbekannte Dokumente der Familie Marx aufgefunden. In: Neues Deutschland. Berlin. Nr. 107, 5. Mai 1976. S.4. Einleitungs- und Schlußabsatz wurden hier als Faksimile veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 106.2—4
Werner Veltheim, Bekannter und zeitweiliger Berliner Studienkollege von Marx und entfernter Verwandter von Jenny Marx, war zu jener Zeit Gutsbesitzer in Ostrau bei Halle (Saale).
106.14—109.5
Das Projekt einer monatlich erscheinenden kommunistischen Zeitschrift auf Aktien konnte nicht verwirklicht werden. Siehe auch S. 116.27-117.7.
109.9
Onkel] Lion Philips.
687
Friedrich Engels an Lucien-L6opold Jottrand in Brüssel Brüssel, 30. September 1847 (S. 110)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. K242/K600. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 426 x 275 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite oben stehen Vermerke von fremder Hand mit Bleistift: ,,1847" und mit Rotstift: „30.Sept. 1847". Die Handschrift ist gut erhalten. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang mit Engels' Brief an Marx vom 28.—30. September 1847 (S. 99—105), wo der vorliegende Brief in einem Auszug wiedergegeben ist und wo Engels angibt, er sei am 30. September 1847 geschrieben. Der im Brief vom 28.—30. September 1847 zitierte Text (HJ) weist einige Varianten zum Text des vorliegenden Briefes (H1) auf. Der Edierte Text folgt H1. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 110.1—19) in russischer Übersetzung: M3C® 25. S.36; vollständig in der Sprache des Originals: Karl Marx, Friedrich Engels: Correspondence. T. 1. Paris 1971. S.491. VARI ANTEN VERZEICHNIS 110.2
plusieurs ] H 2 quelques
110.3
Septembre ] H 2 de ce mois ERLÄUTERUNGEN
110.6-7
Siehe Erl. 100.1-3.
110.18
Siehe Erl. 99.30.
688
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 25.-26. Oktober 1847 (S. 111-115)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0020/D1255. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 267 x 206 mm und zwei Blättern im Format 133x215 mm. Die ersten sieben Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die achte Seite nur teilweise (4 Zeilen). Der Umschlag fehlt. Die fünfte Seite wurde von Engels oben rechts mit „2", die siebente mit „3" paginiert. Auf der ersten Seite oben stehen ein Vermerk mit Bleistift von unbekannter Hand: „Bleich", ein Strich mit Rotstift sowie eine Notiz von Eduard Bernstein mit Bleistift: „undatirt. Etwa 10 November 1847". Auf der sechsten Seite sind Anstreichungen mit Rotstift erkennbar. Auf der achten Seite oben steht eine gestrichene Notiz von unbekannter Hand: „Undatirt. Wende 47/48". Die Handschrift ist gut erhalten. Im vorliegenden Brief beantwortet Engels einen nicht überlieferten Brief von Marx, geschrieben zwischen 21. und 25. Oktober 1847. Das Datum („26. Oct. 1847") steht am Ende des Briefes (S. 115.35), der erste Teil des Briefes (bis S. 115.25) wurde am Tage zuvor (25. Oktober 1847) mit anderer Tinte und Feder niedergeschrieben. Erstveröffentlichung: Bw1. S.73-80. ERLÄUTERUNGEN 111.2
heute] 25.Oktober 1847.
111.8—9
Engels' Brief an Louis Blanc, geschrieben vor dem 25. Oktober 1847, ist nicht überliefert.
111.11
Der Repräsentant der deutschen Radikalen Johann Jacoby kämpfte seit der Einberufung des Vereinigten Landtags in Preußen 1847 (siehe Erl. 112.5—6) gegen diesen Ersatz für eine Volksvertretung. Im April und Juni 1847 reiste er nach Sachsen, Süddeutschland, der Schweiz, nach Köln und Brüssel, wo er Beziehungen zur DBrZ aufnahm. Siehe auch S. 342.30-32 und 347.40.
111.11
Badensern] Gemeint ist der kleinbürgerlich-demokratische Flügel der Oppositionsbewegung in Baden (Friedrich Hecker, Gustav von Struve und andere). Auf der Versammlung der Vertreter dieses Oppositionsflügels in Offenburg am 12. September 1847 wurde ein radikales Programm angenommen. Eine ausführliche Analyse der sozialen und politischen Lage in der
689
Engels an Marx • 25.-26. Oktober 1847
Schweiz, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern am Vorabend der Revolution gab Engels in seinem Artikel „Die Bewegung von 1847" in der DBrZ (Nr.7, 23. Januar 1848). 111.13
i.e.] id est - das heißt
111.14 112.24 114.16
Karl Marx: Misère de la philosophie.
111.15
ad notam ] zur Kenntnis
111.18
Louis Blanc: Organisation du travail. Die Erstausgabe erschien 1839 in Paris. 1847 erschien in Paris die fünfte Ausgabe. Über die Anwendung der Hauptidee dieses Buches von den Volkswerkstätten nach der Februarrevolution in Frankreich siehe Erl. 145.9—16.
111.24-25 113.33—34
In der Zeitung „La Réforme" vom 27. Oktober 1847 veröffentlichte Louis Blanc den anonymen Artikel „Programme de M.Lamartine" über Lamartines „Déclaration de principes", die erstmals im Organ der gemäßigten bürgerlichen Republikaner „Le Bien public" im Oktober 1847 als Programm-Manifest erschienen war. Engels äußerte sich darüber in dem Artikel „Das Manifest des Herrn de Lamartine" im NSt (Nr. 525, 13. November 1847) und Marx in dem Artikel „Lamartine und der Kommunismus" in der DBrZ (Nr. 103, 26. Dezember 1847).
112.4—7
Über den Bruch zwischen Marx und Rüge siehe Erl. 31.18—23.
112.5—6
Gemeint ist die von Rüge verfaßte „Adresse an die Opposition des Vereinigten Landtages in Berlin" vom 11. Juni 1847, die in seinen „Polemischen Briefen" (Mannheim 1847. S. 232-234) veröffentlicht wurde. Der erste preußische Vereinigte Landtag wurde am 11. April 1847 in Berlin eröffnet. Da der Landtag sich für die Bewilligung einer Staatsanleihe an die preußische Regierung nicht kompetent erklärte, wurde er von König Friedrich Wilhelm IV. im Juni desselben Jahres aufgelöst.
112.11—20
Der erste Artikel von Engels, ursprünglich zur persönlichen Information Flocons bestimmt, wurde am 26. Oktober 1847 in „La Réforme" veröffentlicht. Danach erschienen in der Zeitung regelmäßig Korrespondenzen von Engels oder von ihm ausgewählte und ins Französische übersetzte Berichte über die Chartistenbewegung aus dem „Northern Star". Diese Korrespondenzen wurden in der Regel ohne Titel, zuweilen in den Rubriken „Mouvement chartiste", „Agitation chartiste" gebracht und durch die redaktionelle Notiz „on nous écrit de Londres" eingeleitet. Engels' Mitarbeit an der „Réforme" dauerte bis Januar 1848. Trotz seiner Meinungsver-
690
Engels an Marx • 25.-26. Oktober 1847
schiedenheiten mit den Redakteuren der Zeitung haben die Korrespondenzen von Engels und die Propaganda der Erfahrungen des Chartismus zur Überwindung der nationalen Abgeschlossenheit dieses Presseorgans und zur Revolutionierung seiner Leser aus dem Kreis der französischen Arbeiter und der radikalen Vertreter des Mittelstandes beigetragen. 112.13
Engels' Mitarbeit an der chartistischen Zeitung „ T h e Northern Star" begann Ende 1843 und dauerte mit einigen Unterbrechungen bis 1848. Engels sandte der Zeitung Aufsätze über Tagesereignisse in den europäischen Ländern, vor allem über die politische und soziale Bewegung.
112.17—18 114.1—2
Am 25. Oktober übergab Engels der Redaktion des „ A t e l i e r " seinen Artikel „Les maîtres et les ouvriers en Angleterre", welcher in der Novembernummer 1847, S. 24—25, veröffentlicht wurde. Engels' Artikel war eine Berichtigung des in der Oktobernummer des Blattes unter demselben Titel erschienenen Artikels. ,,L'Atelier" brachte Engels' Artikel mit folgender Vorbemerkung: «Un ouvrier allemand, qui a résidé longtemps en Angleterre, nous écrit, à propos d'un de nos articles du mois dernier, la lettre suivante. Nous nous empressons de donner à cette lettre la publicité qu'elle mérite à plus d'un titre. »
112.22-23 113.24-32
Auf dem Kongreß der Ökonomen in Brüssel (siehe Erl. 101.41 bis 102.2) beabsichtigte Marx, eine Rede zur Frage des Freihandels zu halten. Er erhielt jedoch nicht das Wort und arbeitete nach dem Kongreß seine nicht gehaltene Rede für die Presse um ; sie erschien in der belgischen Zeitung „Atelier démocratique" vom 29. September 1847. Der Anfang der Rede wurde 1848 unter dem Titel „ D i e Schutzzöllner, die Freihandelsmänner und die arbeitende Klasse" veröffentlicht in: Zwei Reden über die Freihandels- und Schutzzollfrage von Karl Marx aus dem Französischen übersetzt und mit einem Vorwort und erläuternden Anmerkungen versehen von J. Weydemeyer. Hamm 1848. S. 18-20. Marx' Rede wurde auch in Engels' Artikel „ T h e Free Trade Congress at Bruxelles" auszugsweise wiedergegeben (NSt. Nr. 520, 9. Oktober 1847. S.8, Sp.3 bis 4). Der Versuch, Marx' Rede in der „Réforme" zu veröffentlichen, hatte keinen Erfolg.
112.25
Engels war Ende Juli 1847 nach Brüssel gereist (siehe Erl. 94.4).
112.29-31
Siehe S. 294.26.
112.34—36
Im August 1847 ermordete Praslin, Herzog de Choiseul, Pair von Frankreich, seine Frau. Dieses Verbrechen rief die Empörung der französischen Bevölkerung hervor. Bernays verfaßte darüber die
691
Engels an M a r x • 25.-26. Oktober 1847
Schrift „Die Ermordung der Herzogin von Praslin. Ein Beitrag zur Geschichte des Kampfes der Leidenschaften mit den modernen Gesellschafts-Elementen", die 1847 in Flawyl erschien. 113.28
cur, quomodo, quando] warum, wie, wann
114.7
Siehe Erl.41.27-28.
114.8
Gemeint sind vermutlich die Ideen Louis Blancs über die Organisation der Arbeit. Siehe S. 111.16-23.
114.14
Louis Blanc: Histoire de la révolution française.
114.28—29
seine Zeitung] „Deutsche-Brüsseler-Zeitung".
114.31—32
Engels' Artikel „Der Schweizer Bürgerkrieg" wurde in der DBrZ (Nr. 91, 14. November 1847) veröffentlicht.
114.39
M o s i ] M o s e s Heß.
114.39—115.5
Nach dem ersten Kongreß des Bundes der Kommunisten, auf dem grundsätzliche Programmfragen diskutiert wurden, sandte die Londoner Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten (Karl Schapper, Heinrich Bauer und Joseph Moll) den Entwurf des „Kommunistischen Glaubensbekenntnisses" von Engels zusammen mit dem Statutenentwurf an die Kreise und Gemeinden des Bundes zur Beratung. Aus dem Rundschreiben des Kongresses gehen deutlich die Beweggründe und Gesichtspunkte hervor, von denen Engels sich bei der Ausarbeitung des Entwurfs des „Glaubensbekenntnisses" leiten ließ. Es zeigt vor allem, daß der Kongreß sich der großen Bedeutung voll bewußt war, die der Ausarbeitung des Programms zukam. Über den Verlauf der Diskussion im Bund liegen sehr unterschiedliche Zeugnisse vor. Besonders günstig ist die Quellenlage über die Diskussionen in Paris. Programmfragen wurden an verschiedenen Orten Deutschlands, Belgiens, Englands, Schwedens und der Schweiz diskutiert. Als Engels um den 15. Oktober 1847 von Brüssel nach Paris kam, war dort die Diskussion schon weit fortgeschritten, und zwar auf der Grundlage eines von M o s e s Heß abgeänderten Entwurfs. In der Sitzung der Kreisbehörde vom 22. Oktober wurde die Zurückziehung des Heßschen Entwurfs beschlossen und Engels beauftragt, bis zum 29. Oktober ein neues Glaubensbekenntnis zu entwerfen (siehe S. 122.7—19). Die Diskussionen wurden in Paris bis zur Abreise Engels' am 27. November fortgesetzt.
114.41
Vorigen Freitag] 22. Oktober 1847.
115.3
nächsten Freitag ] 29. Oktober 1847.
692
Engels an Marx • 2 5 . - 2 6 . Oktober 1847
115.6—7
Stephan Born, Mitglied des Bundes der Kommunisten, traf Ende Oktober 1847 in Brüssel ein und besuchte Marx, nahm jedoch nicht am zweiten Kongreß des Bundes in London teil. Am 29. November 1847 feierte die Demokratische Gesellschaft in Brüssel in einer Versammlung den siebzehnten Jahrestag der polnischen Revolution von 1830. Da Marx, der als Referent vorgesehen war, wegen seiner Reise nach London zum zweiten Kongreß des Bundes der Kommunisten an der Versammlung in Brüssel nicht teilnehmen konnte, beauftragte er Born, als Redner des Brüsseler Deutschen Arbeitervereins aufzutreten. Siehe auch S. 122.26—27.
115.13—15
Anspielung auf Karl Heinzens Artikel „Ein .Repräsentant' der Kommunisten" in der DBrZ (Nr. 84,21. Oktober 1847), der als Antwort auf die von Engels in der gleichen Zeitung (Nr. 79, 80; 3. und 7. Oktober 1847) erschienenen zwei polemischen Aufsätze „Die Kommunisten und Karl Heinzen" veröffentlicht worden war. Die Redaktion der Zeitung brachte Heinzens Artikel mit folgender Vorbemerkung: „ W i r erhalten von Herrn Heinzen eine Erwiederung auf die beiden Aufsätze von F. Engels in Nr. 79 und 80. Die Ausdehnung dieser Entgegnung nimmt heute den größten Theil unsres Blattes in Anspruch, da wir dringend gebeten werden, den Aufsatz nicht getheilt in 2. Nummern zu liefern. Wir müssen jedoch jetzt ein für alle Mal bemerken, daß eine solche ausgedehnte Polemik nicht fortdauern kann, und daß wir in Zukunft beide Theile bitten müssen, diese Polemik in besondern Broschüren fortzusetzen, indem wir in der Folge zu solcher Polemik nie mehr wie 2 Spalten des Blattes frei lassen können, indem unsere Leser sonst von andern wichtigen Tagesfragen, Nachrichten usw. wenig erfahren. Wir geben übrigens, ebenso wie wir die Aufsätze von F. Engels unverkürzt und ungeändert geliefert, die Entgegnung von Karl Heinzen ohne eine Sylbe zu ändern."
115.19-21, 36—38
Am 23. Oktober 1847 veröffentlichte „The Northern Star" einen Artikel des Führers des linken Flügels der Chartisten, Feargus Edward O'Connor, gegen sechs englische radikale Blätter (To the editors of The „Nottingham Mercury", The „Nonconformist", The „Dispatch", The „Globe", The „Manchester Examiner" and „Lloyds' Trash"), die gegen ihn einen Verleumdungsfeldzug führten. Siehe hierüber Engels' Artikel „II y a environ deux ans que les ouvriers chartistes " in: La Réforme. Paris. 1. November 1847. S.3, Sp.1. In englischer Übersetzung (Feargus O'Connor and the pressgang) erschien der Artikel in : NSt. Nr. 524, 6. November 1847. S. 5, Sp. 6.
115.23
Gemeint ist Marx' Artikelserie „Die moralisirende Kritik und die kritisirende Moral. Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte. Gegen
693
Engels an M a r x • 25.-26. Oktober 1847
Karl Heinzen". In: DBrZ. Nr.86, 87, 90, 92, 94; 28., 31.Oktober, 1., 18., 25. November 1847. Mit dieser Artikelserie rechnete Marx endgültig mit den Ausfällen Heinzens gegen den Kommunismus ab. 115.26
Engels' Artikel [„La crise commerciale à l'Angleterre. — Le mouvement chartiste. — Irlande"] wurde anonym in der „Réforme" (Paris. 26. Oktober 1847. S. 1, Sp.3; S. 2, Sp. 1) veröffentlicht.
115.30—31
Der Brief von Engels an die Kommunisten in Elberfeld, geschrieben vor dem 25. Oktober 1847, sowie die Antwort aus Elberfeld sind nicht überliefert.
115.32
K i n d e r ] Jenny und Laura Marx.
115.38-40
Die DBrZ (Nr.82, 87, 89, 90; 14., 31. Oktober, 7., 11. November 1847) brachte M o s e s Heß' Artikelserie „Die Folgen einer Revolution des Proletariats". In diesen Artikeln legte Heß seine Anschauungen über die Diskussion des Programmentwurfs des Bundes der Kommunisten dar. Sie hatten einen sehr widersprüchlichen Charakter: Einerseits verwandte er eine ganze Reihe wichtiger Gedanken von Marx und Engels und stützte sich auch auf die Diskussionen im Brüsseler Arbeiterverein (siehe Erl. 99.6—28) und in den Brüsseler Bundesgemeinden, die unter der Anleitung von Marx geführt wurden, andererseits ließ er aber in eklektischer Weise seine „wahrsozialistischen" Anschauungen einfließen und vulgarisierte und entstellte dabei vor allem die Gedanken von Marx und Engels über die Rolle der Arbeiter in der bürgerlich-demokratischen Revolution. Siehe auch S. 121.16-21.
694
Karl Marx an Georg H e r w e g h in Paris Brüssel, 26. Oktober 1847 (S. 116-117)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.1, op.1, d.227. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 137 x 213 mm. Auf dem Papier ist die Prägung „Angouleme" erkennbar. Die ersten drei Seiten wurden von Marx vollständig beschrieben, auf der vierten Seite steht die Nachschrift. Auf derselben Seite wurde die von Jenny Marx niedergeschriebene Adresse: „Herrn Doctor Gottschalk, praktischer Arzt zu Köln" mit braunem Farbstift gestrichen. Darauf bezieht sich die Nachschrift von Marx (S. 117.19—20). Der Umschlag fehlt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Text des Briefes, wo die Gründung des Deutschen Arbeitervereins in Brüssel erwähnt wird. Georg Herwegh beantwortete den vorliegenden Brief am 1. November 1847 (siehe S. 372-373). Erstveröffentlichung: 1848. Briefe von und an Georg Herwegh. Hrsg. von Marcel Herwegh. München 1898. S. 88—90. ERLÄUTERUNGEN 116.5
Siehe Erl. 94.4.
116.7—10
Anspielung auf den Ehescheidungsprozeß der Gräfin Sophie Hatzfelds der von 1846 bis 1854 dauerte.
116.13
Es handelt sich um den Deutschen Arbeiterverein in Brüssel (siehe Erl. 99.6-28).
116.16-17
Gemeint ist die Demokratische Gesellschaft in Brüssel (siehe Erl. 100.1-3).
116.22—23
Im August 1847 bildete Charles Rogier in Belgien eine liberale Regierung. Über politische Schikanen des liberalen Ministeriums siehe Erl. 132.8-11.
116.27-117.7
Siehe Erl. 106.14-109.5.
117.15—16
Gemeint ist vermutlich die Weigerung des preußischen Gesandten in Paris, Baron Arnim, ein Visum für Emma Herwegh für ihre Reise nach Berlin zu erteilen (siehe DBrZ. Nr. 84, 21. Oktober 1847). In der DBrZ (Nr. 88, 4. November 1847) wurde folgende Notiz veröffentlicht: „Frau Herwegh ist jetzt in Berlin. Sie reiste mit einem
695
Marx an Georg Herwegh • 26. Oktober 1847
Schweizer Passe, ohne das Visa des preussischen Gesandten, Baron Arnim in Paris, und die preuß. Regierung machte (wie großmüthig) der Mutter und den Kindern keine Hindernisse, das preußische Gebiet zu betreten." Siehe auch S. 372.31-35.
F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in Brüssel Paris, 1 4 — 1 5 . N o v e m b e r 1847 (S. 118-120)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0021/D1256. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format243 x 192 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Nachschrift (S. 120.22—25) wurde am linken Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Auf der Adreßseite befinden sich vier Poststempel mit Aufschriften, von denen drei zu erkennen sind: „Paris 60 16. Nov.47", „France par Quiévrain N 2 16. Nov.", „Soir Levée d e . . . " , außerdem ein Vermerk des Postbeamten. Auf der ersten Seite oben steht eine Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „15 Nov. 1847". Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandener Textverlust (S.118.3) konnte rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Aus den Angaben im Text (S. 118.13; 119.3) ersieht man, daß der Brief am 14. November begonnen und am 15. November beendet wurde. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 118.1-20; 118.21-119.2; 119.3-120.19, 21-25): Bw 1. S. 80-83; vollständig: M EGA® 111/1. S. 84-87.
ERLÄUTERUNGEN 118.2
Gestern] 13. November 1847.
118.3—119.31
Marx' Buch „Misère de la philosophie" wurde gleichzeitig bei zwei Verlegern herausgegeben — bei C . G . V o g l e r in Brüssel und bei A.Franck in Paris. Wie aus Marx' Brief an Engels vom 15.Oktober 1868 hervorgeht, waren Vogler und Franck nur „agents de vente", und Marx bezahlte alle Druckkosten. Infolge des verstärkten Kampfes gegen die Proudhonisten in der Internationalen Arbeiterassoziation erhöhte sich in den sechziger Jahren die Nachfrage nach den äußerst selten gewordenen Exemplaren des Buches. Marx wandte sich deshalb im Oktober 1868 an den Pariser Verleger mit der Forderung, ihn über eventuell noch vorrätige Exemplare zu informieren.
118.13
Sonntag] 14. November 1847.
118.19-20
Siehe Erl. 112.22-23.
119.3
Montag] 15. November 1847.
119.6—15, 39— Gemeint sind die Delegiertenwahlen des Pariser Kreisesdes Bundes 120.6 der Kommunisten für den zweiten Kongreß des Bundes der Kommu-
697
Engels an M a r x • 14.—15. November 1847
nisten, der vom 29. November bis zum 8. Dezember 1847 in London stattfand. Mit dem zweiten Kongreß wurde die Gründung des Bundes der Kommunisten vollendet. Vom Kongreß selbst sind außer den Statuten keine unmittelbaren Zeugnisse überliefert. Jedoch finden sich in späteren Erinnerungen und Bemerkungen Hinweise, die den Ablauf und die Ergebnisse des Kongresses in den wesentlichen Zügen erkennen lassen (hauptsächlich in Engels' „Geschichte des Bundes der Kommunisten", im Vorwort von 1872 zum „Manifest der Kommunistischen Partei", in der biographischen Skizze „Karl Marx", in Marx' Werk „Herr Vogt" u. a.). An dem Kongreß nahmen Delegierte aus Deutschland, England, Frankreich, Belgien, der Schweiz, Polen und wahrscheinlich auch Dänemark, Schweden und anderen Ländern teil. Zu den Teilnehmern gehörten vor allem die Mitgliederder Londoner Zentralbehörde, Karl Schapper, Heinrich Bauer, Joseph Moll und andere, die jedoch laut Statutenentwurf des ersten Kongresses auf dem Kongreß nur „Sitz, aber keine entscheidende Stimme" hatten; der Londoner Kreis war daher noch durch einen besonderen Delegierten vertreten. Der Kreis Brüssel hatte Marx als Delegierten entsandt, während Engels das Mandat der Pariser Organisation erhalten hatte. Aus Belgien kam außer Marx auch noch Victor Tedesco als Delegierter des Kreises Lüttich. Man kann annehmen, daß auch Julian Harney, der damals besonders eng mit Schapper zusammenarbeitete, an dem Kongreß teilnahm. Wie aus den Unterschriften unter den neuen Statuten hervorgeht, fand der Kongreß unter dem Vorsitz von Schapper als Präsidenten statt, während Engels als Sekretär fungierte und als solcher vor allem für die Redaktion und Ausfertigung der Kongreßdokumente verantwortlich war. Der Kongreß befaßte sich mit zwei Aufgaben von grundlegender Bedeutung, mit der Ausarbeitung der Statuten und des Programms. Die Statuten wurden auf dem Kongreß endgültig verabschiedet. Im Mittelpunkt der Kongreßverhandlungen stand die Beratung des Programms, das noch einmal Gegenstand ausführlicher Diskussionen war. Marx legte die Grundgedanken des wissenschaftlichen Kommunismus dar und begründete sie gemeinsam mit Engels eingehend. Inden langen und gründlichen Beratungen überzeugten sich die Delegierten von der Richtigkeit der von Marx und Engels vorgetragenen Anschauungen und beauftragten sie, ein „Manifest der Kommunistischen Partei" auszuarbeiten (siehe auch S. 122.7—19). 119.16—20
Es handelt sich um den Text von Marx' Rede auf dem Brüsseler Freihandelskongreß.
119.25—27
Über das Bankett in Lille und über die antidemokratische Haltung der Vertreter der Liberalen und der Partei des „National" (siehe Erl. 27.5)
698
Engels an Marx • 14.-15. November 1847
auf diesem Bankett siehe den Aufsatz von Engels über die Reformbewegung in Frankreich „Split in the camp —The,Réforme' and the .National' — March of democracy" (NSt. Nr. 528, 4. Dezember 1847. S.3, Sp.6). In diesem Artikel heißt es u.a.: "The conduct of the National, indeed, deserves the strongest blame. This paper is getting more and more into the hands of the middle-classes. It has of late always deserted the cause of democracy at the decisive moment; it has always preached union with the middle-classes, and has on more than one occasion served none but Thiers and Odillon Barrot. If the National does not very soon change its conduct, it will cease to be counted as a democratic paper. And in this Lille affair, the National, out of more personal antipathy against men more radical than itself, has not hesitated to sacrifice the very principles upon which itself had contracted an alliance with the liberals in order to get up banquets." 119.28
Seilers Brief an Marx, geschrieben vor dem 15. November 1847, ist nicht überliefert.
120.1—6
Am 29. November 1847 fand in London zu Ehren des 17. Jahrestags des polnischen Aufstands von 1830 ein von den Fraternal Democrats (siehe Erl. 61.15—16) organisiertes internationales Meeting statt. Marx überreichte den Fraternal Democrats eine Adresse der Brüsseler Demokratischen Gesellschaft (siehe Erl. 100.1—3), die Schapper verlas. Auf dem Meeting sprachen Marx und Engels über Polen. Ihre Reden wurden gekürzt in den Berichten über die Gedenkfeier wiedergegeben: Deutsche Londoner Zeitung. Nr. 140, 3. Dezember 1847. S. 1155, Sp. 2—3; NSt. Nr. 528, 4. Dezember 1847. S.1, Sp.6; La Réforme. Paris. 5. Dezember 1847. S.1, Sp. 3; der französische Bericht wurde von Engels verfaßt. Einen vollständigen Abdruck der Reden brachte die DBrZ (Nr. 98, 9. Dezember 1847. S. 2, Sp. 3—4; S. 3, Sp. 1). Siehe auch S. 125.7-8.
120.7-15
Im NSt (Nr. 519, 2. Oktober 1847) wurde das „Manifesto of the Fraternal Democrats. To the Democracy of Europe" vom 22. September 1847 veröffentlicht, das von Ernest Jones, Thomas Clark, Philip M'Grath und anderen unterzeichnet war und in dem es u. a. hieß: "The time is coming when interchange of sentiment must lead to a closer union of the nations. Might not that time be hastened by a fraternal delegation of the several popular parties in the several nations of Europe, who, whatever differences divide them upon many important political and social questions, nevertheless agree in recognising the sovereignity of the people as the principal article of their political faith? There have been congresses of kings, why not a congress of nations? Brussels has recently been the scene of assem-
699
Engels an Marx • 14.-15. November 1847
blages of Free Traders and Penal Law Reformers, cannot the Democratic parties of the several European nations agree to their delegates meeting in like manner, for the noble purpose of promoting the work of human brotherhood, and affording mutual aid in the glorious work of human progression? We implore the friends of democracy seriously to consider these questions." Der Vorschlag, einen internationalen demokratischen Kongreß einzuberufen, wurde von den Fraternal Democrats und von der Brüsseler Association démocratique (siehe Erl. 100.1—3) gemacht. Marx hatte während seines Aufenthalts in London Ende November 1847 (siehe Erl. 125.9—10) darüber mit den Führern der Fraternal Democrats beraten (vgl. Adresse der Fraternal Democrats in London an die Demokratische Gesellschaft in Brüssel, Anfang Dezember 1847. NSt. Nr. 529, 11. Dezember 1847). In einem Bericht über die Entwicklung der demokratischen Bewegung in England und auf dem Kontinent im NSt (Nr.532, I.Januar 1848) hieß es u.a.: "It is proposed to assemble the said Congress at Brussels, on the anniversary of the Belgian Revolution, in September next, at the very time that the united schemers, the free-traders, will hold their Congress in the same city. The proposition is, at this moment, exciting earnest discussion in France, Germany, and Switzerland; and this country, has been already unanimously and enthusiastically adopted by the Metropolitan Delegate Council, at which two members of the Chartist Executive assisted, and has been since ratified by several of the London localities. At a future time, we shall return to this important question, which, in the meanwhile, we commend to the calm consideration of the Chartist body throughout Great Britain." Wegen der beginnenden Revolution kam der Kongreß nicht zustande. Siehe auch S. 378.2-6. 120.15
Feargus] O'Connor.
120.16
Gemeint ist vermutlich Engels' Artikel für die DBrZ aus der Reihe „Deutscher Sozialismus in Versen und Prosa", der in Nr.93 vom 21. November 1847 veröffentlicht wurde.
120.21
des Malers] A. F. Körner.
120.22—25
Marx' Brief an Louis Blanc, geschrieben in der ersten Oktoberhälfte 1847, ist nicht überliefert.
700
F r i e d r i c h Engels a n Karl M a r x in Brüssel Paris, 2 3 . - 2 4 . N o v e m b e r 1 8 4 7 (S. 121-122)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt; die Veröffentlichung erfolgt nach der Fotokopie ( I M L / Z P A Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus z w e i Seiten. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die z w e i t e zu zwei Dritteln. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben rechts stehen ein V e r m e r k von Eduard Bernstein: „24 N o v . " und ein V e r m e r k von fremder Hand: „
7a 1 ' 1847
•"
Als Datierung sind im Brief nur Wochentage angegeben. Da der Brief kurz vor dem zweiten Kongreß des Bundes der Kommunisten geschrieben wurde, läßt er sich auf den 23. (Dienstag) — 24. (Mittwoch) November 1847 datieren. Der Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von M a r x an Engels. Erstveröffentlichung: Bw 1. S. 8 3 - 8 4 . Die letzte Seite als Faksimile in: M 3 C ® 21. Zwischen S. 88 und 89; die erste Seite als Faksimile in M 3 C ® 27. S.103. ERLÄUTERUNGEN 121.2
heut] 23. November 1847.
121.2, 1 4 - 1 5
Siehe Erl. 119.6-15, 39-120.6.
121.2
Samstag] 27. November 1847.
121.16-21
Siehe Erl. 115.38-40.
121.25-31
Karl M a r x : Misère de la philosophie. Siehe auch S. 118.3-119.31.
122.5
Dienstag] 23. November 1847.
122.6
Verte. ] W e n d e .
122.7—19
Die nächste Etappe in der Ausarbeitung des Programms des Bundes der Kommunisten nach dem „Glaubensbekenntnis" (siehe Erl. 114.39—115.5) war Engels' Schrift „Grundsätze des Kommunismus", die er im vorliegenden Brief erwähnt. Diesen neuen Programmentwurf verfaßte Engels im Auftrag des Pariser Kreises des Bundes der Kommunisten. Engels änderte jetzt die ersten sechs Punkte des ersten Programmentwurfs, bei deren Formulierung er den unreifen Vorstellungen einiger Leiter des Bundes der Gerechten hatte Rechnung tragen
701
Engels an Marx • 23.-24. November 1847
müssen, die vom utopischen Arbeiterkommunismus beeinflußt waren. Einige dieser Punkte wurden in den „Grundsätzen" weggelassen, andere wesentlich geändert. Im übrigen istdie Struktur der beiden Dokumente ähnlich, wobei in den „Grundsätzen" eine Reihe neuer Paragraphen (5, 6, 10—14, 19—20 und 26) eingefügt sind. 122.20
Mittwoch] 24. November 1847.
122.20—21
Marx' Brief an Engels, geschrieben um den 22. November 1847, ist nicht überliefert.
122.26—27
In einem Bericht über die Versammlung der Demokratischen Gesellschaft in Brüssel vom 29. November 1847, der in der DBrZ(Nr. 96, 2. Dezember 1847) erschien, wurde Borns Rede vollständig abgedruckt. Darin hieß es u.a.: „Als wahre Patrioten wollen wir vor Allem den Sturz des Despotismus im eigenen Vaterlande; als Demokraten wollen wir den Sturz der Feudalität, gleichviel die Form unter welcher sie sich darstellt; den Sturz der Bourgeoisie, ohne Rücksicht auf den trügerischen Liberalismus, mit dem sie ihren Despotismus verschleiert. Die Polen sind nicht die einzige Nation, welche der bleierne Arm der Gewalt darnieder hält, mehr oder minder seufzen alle Völker unter gleichem Joche, mehr oder minder erwarten sie alle den Tag einer vollständigen Reorganisation. O gewiß, für Polen ist die Unabhängigkeit, die freie Nationalität, das erste, was es sich wieder erringen muß; aber für diejenigen Völker, die unter keiner Herrschaft leiden, die weniger gehindert sind in ihrer sozialen Entwicklung, hat die Nationalität aufgehört, das höchste goldene Gut zu sein, diese Nationalität, die, trotzdem sie von den Völkern als ein himmlischer Schatz bewahrt wurde, sie doch nicht gewahrt hatte vor der Tyrannei eingeborner Despoten; bis heute ist die wahre Demokratie noch nirgends zur Herrschaft gelangt! — Aber in dem Maaße als ihre gemeinschaftlichen Interessen die Völker einander näher bringen, in demselben Maaße wird auch die Allianz der Völker stark genug, um der der Fürsten gegenüber treten zu können, um eine Revolution hervorzubringen, die alle Bedingungen der früheren Existenz der Völker umstürzt, eine Revolution, deren Früchte sie sich nimmer mehr entreißen lassen werden, eine Revolution, die, weil sie aus dem Schooße aller Demokraten hervorgegangen, nothwendig die Reise um die Welt machen wird. Schon haben sie eine Vorahnung des nahenden Gewitters, die Herren, die es an Zündstoff nie fehlen ließen. Es hängt eine Revolution in der Luft, sie wird ausbrechen, und wann sie ausgebrochen, werden auch dann noch die Völker den wohlwollenden Fürsten die nur zu väterliche Sorge überlassen, die Ordnung wiederherzustellen? — Nein! An uns wird es in Zukunft sein, Ordnung zu schaffen.
702
Engels an Marx • 2 3 . - 2 4 . N o v e m b e r 1847
an uns, zu rufen : l'ordre règne sur la terre; l'ordre règne sur Varsovie! (Stürmischer und in allen Theilen des Saales wiederhallender Beifall begleitet den tüchtigen kräftigen Redner auf seinen Platz.)" 122.30—33
Es handelt sich um die Kandidatur Georg Weerths als Repräsentant der deutschen Arbeiter, neben Wilhelm Wolff und Stephan Born, für die Jahresfeier der polnischen Revolution in London (siehe Erl. 120.1—6). Über Weerths Rede auf dem Freihandelskongreß in Brüssel siehe Erl. 101.41-102.2.
703
Karl Marx an Pawel W a s s i l j e w i t s c h A n n e n k o w in Paris London, 9. D e z e m b e r 1847 (S. 125-126)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign.f. 1, op. 1, d.223. Der Brief besteht aus zwei Blättern im Format 180 x 222 mm. Die erste Seite wurde von Marx vollständig beschrieben, die zweite zur Hälfte, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Adresse wurde von Engels niedergeschrieben. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften ,,Angl[eterre] Boulogne 12Dec.47", „Coventry St.", „IV ODF 10347" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Die Handschrift ist gut erhalten. Die Jahresangabe läßt sich am Poststempel feststellen. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: A-P"3aHOB: HoBbie aaHHbie o pyccKux npHflTennx MapKca M SHrenbca. In: /leTonvicM MapKcnsMa. KHvtra 6. MocKBa-ZleHHHrpafl 1928. S.49; in der Sprache des Originals: MEW 27. S.472 bis 473. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 125.2
Annenkoff] H Annekoff
126.8 125.3
Partheirücksichten] H Partheirücksichtigen
ERLÄUTERUNGEN 125.3-4
Siehe Erl. 119.6-15, 39-120.6.
125.5
Siehe Erl. 100.1-3.
125.7-8
Siehe S. 120.1-6.
125.9—10
Marx und Engels benutzten die Reise nach London zum zweiten Kongreß des Bundes der Kommunisten, um auf einer internationalen Versammlung (siehe Erl. 120.1—6) und auf Versammlungen des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London aufzutreten. Sie hielten auch Vorträge für die Mitglieder des Vereins. Protokolle dieser Versammlungen sind nicht überliefert, lediglich Protokollauszüge (Max Nettlau: Marxanalekten. In: AGSA. Jg. 8. Leipzig 1919. S. 392—401). Außerdem gibt es einige Bemerkungen im Tagebuch von Schabelitz: „Montag (29. Nov.) traf ich bei Schapper den Dr. Karl Marx (früher Redakteur der Rheinischen Zeitung'), Engels und Tedesco (von Lüttich). Diese Leute, besonders Marx und Engels,
704
Marx an Pawel Wassiljewitsch Annenkow • 9. Dezember 1847
sind bekannte Leiter der Kommunisten." — ,,Dienstags besuchte ich die Gesellschaft und brachte die Nachricht von der Einnahme Luzerns dorthin. Engels, Marx und Tedesco sprachen." —,.Dienstag (7. Dez.) . . . Abends ging ich mit Dr. Wirz, Merian und Stadler in die Gesellschaft, wo wir'einen interessanten Vortrag Engels' über die verschiedenen Handelskrisen in England und deren Ursachen und Wirkungen hörten." (BdK 1. S. 1083.) 125.12
Kindern] Jenny, Laura und Edgar Marx.
125.15-16
Siehe Erl. 9.7-10.10.
125.16—17
Marx bezieht sich vermutlich auf seine im „Westphälischen Dampfboot" veröffentlichte Kritik an Grüns Buch „Die sociale Bewegung in Frankreich und Belgien".
125.17
Karl Marx: Misère de la philosophie.
125.20-22
Siehe S. 365-367 und 375.
705
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 14. Januar 1848 (S. 127-129)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0023/D1258. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 345 x 218 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften „Paris A 60 Ca 14. Janv.48", „France parQuiévrain N 115 Janv.", „Bruxelles 15 Janv. 1848". Auf der ersten Seite oben rechts befindet sich ein Vermerk von Eduard Bernstein mit schwarzer Tinte: ,,14 Jan. 1848". Auf der zweiten Seite steht am linken Rand ein Vermerk von fremder Hand mit Rotstift: „X". Das Papier ist beschädigt; dadurch entstandene Textverluste (S. 129.5, 6) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 127.1-16; 128.12-129.23): Bw 1. S. 87-89; vollständig: MEGA®III/1. S.91—92. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. VARIANTENVERZEICHNIS 127.7
N[orthern] St[ar] > National]
127.12
propriétaires qu[i] > paysans qui
127.14
|: pour :|
129.4
Nrn > einzelne No. KORREKTURENVERZEICHNIS
129.3
die ihm ] H die es ihm
129.9
Esselens] H Esselenz
V e r s e h e n t l i c h nicht gestrichen.
ERLÄUTERUNGEN 127.6—7
706
Es handelt sich um eine Artikelreihe, die Engels im NSt veröffentlichte: „The reform movement in France" (Nr. 526, 20. November 1847. S. 6, Sp. 3-4); „Split in the camp - The ,Reforme' and the .National' - March of democracy" (Nr. 528, 4. Dezember 1847. S. 3, Sp.6); „Reform banquet at Lisle-Speech of M. Ledru-Rollin"; „Banquet of Dijon" (Nr.530, 18. Dezember 1847. S.2, Sp.4-6); „The .satisfied' majority — Guizot's scheme of,Reforme' — Queer notions
E n g e l s an M a r x - 14. Januar 1848
of M . Garnier-Pagès — Démocratie banquet at Chalon — Speech of M . Ledru-Rollin — A demoeratie congress — Speech of M . Flocon — The .Reforme' and the .National'" (Nr.533, 8.Januar 1848. S.7, Sp.2-3) sowie um den Artikel „Die ,Reforme' und d e r , N a t i o n a l ' " in der DBrZ (Nr. 104, 30. Dezember 1847. S. 1, Sp. 3-4). 127.7—8
In seinem Artikel „Louis Blanc's Rede auf dem Bankett zu Dijon" (DBrZ. Nr. 104, 30. Dezember 1847. S.1, Sp.4; S.2, Sp. 1), d e r e i n e Variante seiner im NSt veröffentlichten Korrespondenz „Banquet of Dijon" ist, kritisierte Engels hauptsächlich die nationalistische These Louis Blancs von der angeblich besonderen zivilisatorischen Rolle Frankreichs.
127.8-10
Siehe Erl. 119.6-15, 39-120.6.
127.17
M o s i ] M o s e s Heß.
127.26
Bileams Eselin] Anspielung auf die redende Eselin des Propheten Bileam (Die Bibel. Das Alte Testament. 4 M o s e , 2 2 - 3 5 u.a.).
127.27
in optima forma] in aller Form
128.7
Félicie] Félicité André.
128.15
vice versa] umgekehrt
128.19
Louis Blanc: Histoire de la révolution française. T.2. Paris 1847.
128.20
Jules Michelet: Histoire de la révolution française. T.2. Paris 1847.
128.22-23
Dem französischen Historiker und Schriftsteller Jules Michelet wurde 1843 wegen seiner demokratischen und antiklerikalen Gesinnung der Lehrstuhl entzogen. Nach der Februarrevolution 1848 wurde er wieder an der Pariser Universität eingestellt.
128.32
Gemeint sind Materialien der Zentralbehörde über die Ergebnisse des zweiten Kongresses des Bundes der Kommunisten.
128.38-129.13
Es handelt sich um den Vertrieb der DBrZ (siehe Erl. 95.18-96.5).
129.14
Friedrich Engels: Die Bewegungen von 1847. In: DBrZ. Nr.7, 23.Januar 1848. S.1, S p . 2 - 4 ; S.2, Sp.1-4.
129.14—15
Über den hier erwähnten Artikel von Engels ist weiter nichts bekannt.
129.15—16
Gemeint sind die nach Ständen gewählten Ausschüsse der preußischen Provinziallandtage.
129.18-20
Siehe Erl. 82.10-23.
129.20-21
Siehe S. 130.8-19.
707
Friedrich Engels an Karl Marx in Brüssel Paris, 21. Januar 1848 (S. 130-131)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0022/D1259. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 215 x 169 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite oben rechts befindet sich eine gestrichene Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „18 Novemb. 1847". Das Papier ist beschädigt und am Rand abgerissen; dadurch entstandene Textverluste (S. 131.11, 12, 13) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Die Datierung enthält nur die Angabe des Wochentags („Freitag"). Auf Grund der Erwähnung der Zeitungsnotiz vom 19. Januar wurde als Datum der nächste Freitag, d.h. der 21.Januar 1848 festgestellt. In MEGA® III/1, S.89-90, wurde der Brief „26. November 1847" datiert. Erstveröffentlichung: Bw 1. S.85—86. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 130.6—7
Ramon de La Sagra: Organisation du travail. Questions préliminaires à l'examen de ce problème. Paris 1848.
130.8-19
Siehe S. 129.20-21.
130.10
Karl Marx: Misère de la philosophie.
130.14-19
Über Engels' Rezension zu Marx' Buch „Misère de la philosophie" für die Zeitung „La Réforme" ist weiter nichts bekannt.
130.20-26
Am 9.Januar 1848 hielt Marx in der Brüsseler Demokratischen Gesellschaft (siehe Erl. 100.1-3) eine Rede über die Freihandelsfrage. Für diese Rede hat Marx Materialien zu seinem geplanten Auftreten auf dem Freihandelskongreß verarbeitet und durch neue Tatsachen und Ideen ergänzt. Die Demokratische Gesellschaft beschloß in der Sitzung am 9. Januar, Marx' Rede auf Kosten der Assoziation in französischer und flämischer Sprache zu drucken. Am 16. Januar brachte die DBrZ (Nr.5, S. 1, Sp.4) folgenden Bericht: „Durch den Vortrag von K a r l M a r x über,Handelsfreiheit'wurde diese Sitzung eine der interessantesten, welche bisher die Gesellschaft gehalten. Diese in französischer Sprache gehaltene Mitthei-
708
Engels an Marx • 21. Januar 1848
lung dauerte über eine Stunde, die Aufmerksamkeit der Zuhörer blieb stets dieselbe. Auf den Vorschlag eines Mitgliedes wurde der Druck der Rede auf Kosten der Gesellschaft einstimmig — nein, mit der Opposition e i n e r Gegenstimme, beschlossen." Marx' Rede erschien in französischer Sprache Ende Januar 1848 in Brüssel als Broschüre (Discours sur la question du libre échange, prononcé à l'Association Démocratique de Bruxelles, dans la Séance Publique du 9 Janvier 1848, par Charles Marx. Imprimé aux frais de l'Association Démocratique). Im gleichen Jahr erschien sie in Deutschland in einer von Joseph Weydemeyer besorgten deutschen Übersetzung. Am 19. Januar 1848 erschien in der „Réforme" folgende anonyme Notiz (verfaßt von Bornstedt) über Marx' Rede: «— La dernière assembléede la société démocratique du Bruxelles a été plus nombreuse qu'elle n'a jamais été. Un grand nombre d'étrangers y assistaient, et de nouveaux membres ont été admis. Dans cette séance, M. Charles Man a traité la question de la liberté du commerce (libre échange), dans un discours des plus remarquables qu'il termina par les conclusions suivantes : < En général, messieurs, pour notre époque, le système protectionniste est conservateur, tandis que celui du libre échange est destructeur. Ce dernier tend à dissoudre les vieilles nationalités et à mettre en evidence la lutte de la bourgeoisie et du prolétariat. Il hâte la révolution sociale, et sous ce point de vue les démocrates peuvent voter pour le libre échange. >» 130.21, 28-29
Von Engels' Artikel über Marx' Rede für die „Réforme" ist weiter nichts bekannt.
130.22
Engels nimmt Bezug auf seine unter dem Titel „Mouvement chartiste" in der „Réforme" vom 10. und 19. Januar 1848 erschienene Korrespondenz, in der er die im NSt veröffentlichte Adresse der Fraternal Democrats an die Arbeiter Großbritanniens und Irlands und den Bericht von einem Meeting der Chartisten wiedergibt.
130.24
In der Notiz von Bornstedt wurde statt „Marx" „Man" gedruckt.
130.30—131.2
Auf diesen Vorschlag ging Marx wahrscheinlich nicht ein.
131.15—19
Der Brief von Bernays an Engels und Engels' Antwort, geschrieben im Januar 1848, sowie der zweite Brief von Bernays, geschrieben vor dem 21. Januar 1848, sind nicht überliefert.
131.17
Anspielung auf Bernays' Buch über die Ermordung der Herzogin Praslin. Siehe Erl. 112.34-36.
131.25
Siehe Erl.99.6-28.
709
Karl M a r x an F r i e d r i c h Engels in Brüssel Paris, z w i s c h e n 7. und 12. M ä r z 1848 (S. 132)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von Marx vollständig beschriebenen Seite. Der Umschlag fehlt. Oben befinden sich Vermerke von fremder Hand mit Bleistift: „Anfang" und mit Tinte: „März 48". Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang mit dem Brief des Londoner Kreises des Bundes der Kommunisten an die Zentralbehörde vom 8. März 1848 (S. 394—395), wo die Bildung der Zentralbehörde in Paris erwähnt wird, sowie auf die Angabe (S. 132.16), daß Jones,.gestern" aus Paris abgereist war und daß Harney krank war. Im NSt (Nr. 548, 18. März 1848) wurde über Jones' Rede vom 13. März 1848 in London berichtet. Harney war zwischen dem 5. und 12. März 1848 krank. In der Erstveröffentlichung warder Brief „Anfang März 1848", in MEW 27 „ u m den 12. März 1848" datiert. Erstveröffentlichung: Bw1. S.91-92.
ERLÄUTERUNGEN 132.8—11
Die Februarrevolution in Frankreich fand unmittelbaren Widerhall unter den belgischen und deutschen Demokraten in Brüssel. Es wurde eine republikanische Kundgebung vorbereitet. Massenversammlungen wurden abgehalten. König Leopold und die belgische Regierung ließen deutsche revolutionäre Emigranten verhaften und ausweisen. In erster Linie wurden die führenden Mitglieder des Bundes der Kommunisten in Brüssel verhaftet oder von der Ausweisung bedroht. So befanden sich Wilhelm Wolff und Tedesco in Haft (siehe S. 133.16-19 und 134.14-15). Marx hatte am 3. März einen Ausweisungsbefehl erhalten, demzufolge er Belgien innerhalb von 24 Stunden verlassen mußte. Jedoch in der Nacht vom 3. zum 4. März wurde er von der Polizei in seiner Wohnung verhaftet. Als Frau Marx und Gigot sich für Marx einsetzen wollten, wurden auch sie vorübergehend verhaftet. Nach 18stündiger Haft wurden Marx und seine Familie gezwungen, noch am Abend des 4. März Belgien unverzüglich zu verlassen. Auf Einladung Ferdinand Flocons (siehe S. 389), eines Mitglieds der Provisorischen Regierung der Französischen Republik, ging Marx nach Paris.
132.11
Engels war wegen seiner revolutionären Tätigkeit aus Frankreich ausgewiesen worden und am 31. Januar 1848 nach Brüssel zurück-
710
M a r x an Engels • zwischen 7. und 12. M ä r z 1848
gekehrt. Anlaß zu seiner Ausweisung war sein Auftreten auf der Silvesterfeier, die am 31. Dezember 1847 von deutschen revolutionären Emigranten in Paris veranstaltet wurde. Auf dieser Feierwaren viele Arbeiter und Handwerker anwesend. Ende Januar 1848 verfolgte die Pariser Polizei Engels unter dem Vorwand, daß seine Rede politische Anspielungen regierungsfeindlichen Charakters enthalten hätte. Er erhielt am 29. Januar 1848 die schriftliche Aufforderung, Frankreich binnen 24 Stunden zu verlassen, widrigenfalls sollte er an die preußische Polizei ausgeliefert werden. Gleichzeitig mit der Ausweisung Engels', die mit einem nächtlichen Einbruch der Polizei in seine Wohnung verbunden war, wurden deutsche Arbeiter-Emigranten verhaftet, die des Kommunismus verdächtig waren. Die von der regierungsfreundlichen Presse verbreiteten Verleumdungen wurden von den oppositionellen Zeitungen widerlegt und die wahren Hintergründe für Engels' Ausweisung aufgedeckt. Engels traf etwa am 21. März 1848 wieder in Paris ein. 132.12—15
Sofort nach dem Ausbruch der Februarrevolution in Frankreich wurde die Leitung des Bundes der Kommunisten von der Londoner Zentralbehörde an die von Marx geleitete Brüsseler Kreisbehörde übertragen (dieser Beschluß Ist nicht überliefert). Am 3. März beschloß die Zentralbehörde in Brüssel sich aufzulösen und die Zentralbehörde nach Paris zu verlegen; sie beauftragte Marx, eine neue Zentralbehörde in Paris zu konstituieren (siehe BdK 1. S. 713—714). Die neue Zentralbehörde in Paris wurde kurz nach Marx' Ankunft, etwa am 7. März 1848, konstituiert.
711
F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in Paris Brüssel, 8 . - 9 . M ä r z 1848 (S. 133-135)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0024/D1260. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 210 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften „Bruxelles 9 Mars 1848" und „Belg. 10 Mars 48" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Auf der ersten Seite oben befindet sich eine Bleistiftnotiz von fremder Hand: „9 März 1848". Das Papier ist beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Die Handschrift wurde restauriert. Das Datum „9. März" steht am Ende des Briefes (S. 135.9), der erste Teil des Briefes (S. 133.1—134.39) wurde jedoch am Tage zuvor (am 8. März) niedergeschrieben. Das ergibt sich aus dem Vermerk „Donnerstag" auf der dritten Seite (S. 134.40). Die Jahresangabe wurde nach dem Poststempel festgestellt. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 133.1-135.7): Bw1. S. 89-91; vollständig: MEGA® 111/1. S.93-95. ERLÄUTERUNGEN 133.3
Sonntag] 5. März 1848.
133.3—15 134.16-17, 30—37
Der polizeiliche Willkürakt der belgischen Regierung gegen Marx und seine Frau (siehe Erl. 132.8—11) rief große Empörung in der beigischen Öffentlichkeit hervor. Die liberalen und demokratischen Zeitungen von Brüssel, Gent, Namur, Brügge und Lüttich hatten Proteste ausgelöst. In der Brüsseler katholischen Zeitung „L'Emancipation" erschien am 7. März 1848 ein Protestartikel des Advokaten L. Lubliner. Am Schluß dieses Artikels hieß es: ,,Le gouvernement fera bien après s'être assuré de la vérité des faits de ne pas laisser impunis les hommes qui viennent de se rendre coupables d'une flagrante illégalité."
133.11
den K e r l ] Darbeck.
133.11—13
An Stelle von Castiau interpellierte Bricourt in der Sitzung der belgischen Kammer vom 11. März 1848 über Marx' Ausweisung (siehe S. 139.22-26).
133.16—19
Wilhelm Wolff und andere deutsche und belgische Domokraten wurden am 27. Februar 1848 in Brüssel auf dem Rathausplatz wegen angeblicher Vorbereitung einer Verschwörung verhaftet. Nach
712
Engels an Marx • 8.-9. März 1848
vergeblichen Versuchen, von ihm Aussagen zu erhalten, wurde Wolff am 5. März 1848 in einem Polizeiwagen zur französischen Grenze gebracht. Es sind Aufzeichnungen von Marx über die Verhaftung, Mißhandlung und Ausweisung Wolffs überliefert (MEGA®l/6. S.656 bis 657). 133.23—30
Nachdem die ersten Nachrichten vom Sieg der Februarrevolution in Frankreich nach Deutschland gelangt waren, entstand im Rheinland und vor allem in Köln eine breite Volksbewegung. Bereits am 28. Februar und am 1. März fanden in Köln geheime Versammlungen von Arbeitern statt. Am 3. März 1848 versammelten sich vor dem Kölner Rathaus etwa 5000 Arbeiter und proletarisierte Handwerker — die erste große revolutionäre politische Massenkundgebung der deutschen Arbeiter in der Revolution. Sie war von der Kölner Gemeinde des Bundes der Kommunisten vorbereitet worden. Die „Forderungen des Volks", die von Mitgliedern des Bundes ausgearbeitet worden waren und als Petition der Massendemonstration durch Andreas Gottschalk vor dem Kölner Stadtrat vertreten wurden (siehe BdK 1. S.714, 738-739), beinhalteten: Gesetzgebung und Verwaltung durch das Volk und allgemeines Wahlrecht, unbedingte Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit, Volksbewaffnung, Schutz der Arbeit und Erziehung aller Kinder auf Staatskosten. Die Demonstration wurde durch Truppen brutal auseinandergejagt, die drei Führer der Demonstration — Gottschalk, Willich und Anneke — wurden verhaftet und vor Gericht gestellt, ohne daß ein wirklicher Anklagepunkt gefunden werden konnte; am 21. März wurden sie freigelassen. Die Demonstration vom 3. März erlangte Bedeutung weit über Köln hinaus, sie eröffnete die Revolutionskämpfe in Preußen. Zum erstenmal traten Arbeiter selbständig mit revolutionär-demokratischen Forderungen auf und bekundeten, daß sie nicht gewillt waren, sich von der gemäßigten und kompromißlerischen Bourgeoisie abwiegeln zu lassen. Über die Ereignisse in Köln wurde Engels wahrscheinlich durch Peter Nothjung unterrichtet, der sich nach den Ereignissen von Köln nach Brüssel begab.
133.31—134.2
In Köln bestanden bereits vor der Märzrevolution 1848 vermutlich zwei Gruppen von Mitgliedern des Bundes der Kommunisten, deren einer Heinrich Bürgers, Roland Daniels, Karl D'Ester(„alte Freunde" von Marx und Engels) und der zweiten Friedrich Anneke, Andreas Gottschalk, August Willich und andere angehörten. Ein bedeutender Teil der Mitglieder der letzteren Gruppe stand unter dem Einfluß der „wahren" Sozialisten und lehnte die Taktik von Marx und Engels für die Teilnahme des Proletariats an der bürgerlich-demokratischen Revolution ab. Siehe auch S.414. 713
Engels an Marx • 8 . - 9 . März 1848
134.2
der kleine Dr. ] Karl Ludwig Johann D'Ester. — Über die Beteiligung D'Esters war Engels falsch informiert worden. Eine außerordentliche Sitzung des Kölner Gemeinderats vom 3. März, auf der eine liberale Denkschrift an die Berliner Regierungsbehörden beraten werden sollte, nahmen die Kölner Kommunisten zum Anlaß, um mit eigenen revolutionär-demokratischen Forderungen aufzutreten. Aus dem von D'Ester geführten Protokoll geht hervor, daß er als Mitglied des Gemeinderats entsprechend den „Forderungen des Volks" eine Reihe von Anträgen stellte, die jedoch abgelehnt wurden.
134.3—7
Einige Tage nach Beginn der französischen Revolution waren mehrere deutsche Länder (Baden, Württemberg, Bayern, Kurhessen, Hessen, Nassau, Sachsen usw.) von der Revolutionswelle erfaßt. Die Kraft der demonstrierenden Volksmassen bereitete den Fürsten schwere Niederlagen, sie mußten sich zu Konzessionen bereit erklären (Verfassungsversprechen, Geschworenengerichte, Pressefreiheit, Amnestie für politische Gefangene u.a.), zu Regierungsumbildungen bequemen und liberale Vertreter mit der Regierungsbildung beauftragen. Aber das Bürgertum Meß das Volk bald im Stich. Die neuen liberalen Ministerien setzten die soeben durch die revolutionären Aktionen errungene Macht gegen das Volk ein und die Volksaufstände in Hessen, Nassau, Sachsen wurden durch Truppeneinsatz niedergeschlagen. Der preußische König war bereits am 6. März1848gezwungen, die Periodizität des Vereinigten Landtags anzuerkennen. In Berlin häuften sich die Volksversammlungen, in denen der Rückzug des Militärs aus der Hauptstadt, die Bildung einer Bürgerwehr, Pressefreiheit und die Einberufung des Vereinigten Landtags gefordert wurde. Der Höhepunkt waren die Ereignisse in Berlin am 18. und 19. März, wo das Volk nach blutigen Barrikadenkämpfen den Abzug der Truppen und die Bewilligung einiger seiner Forderungen errungen hatte.
134.12—13
714
1797 entstand in den von den Armeen der Französischen Republik eroberten linksrheinischen Gebieten eine Bewegung zur Schaffung einer rheinischen Republik. Die Teilnehmer an dieser Bewegung, Republikaner aus einer Reihe rheinischer Städte (darunter Köln), strebten danach, die feudalen Verhältnisse in den linksrheinischen Gebieten zu beseitigen und bürgerlich-demokratische Reformen durchzusetzen. Diese Bewegung sah jedoch als einzigen Weg zur Verwirklichung ihrer fortschrittlichen Ziele die endgültige Abtrennung der linksrheinischen Gebiete vom deutschen Reichsverband und unterstützte sogar aus dem gleichen Grunde die französischen Annexionsbestrebungen. Mit Zustimmung des Oberkommandierenden der französischen Armee, des Generals Hoche, wurde im September 1797 der Plan gefaßt, eine linksrheinische Republik (Cis-
E n g e l s an M a r x • 8 . - 9 . M ä r z 1848
rhenanische Republik), nach dem M u s t e r der Batavischen Republik (Niederlande) und der Cisalpinischen
Republik (Norditalien), zu
schaffen. Die stärker w e r d e n d e aggressive T e n d e n z in der Außenpolitik des Direktoriums verhinderte jedoch die Verwirklichung dieses Planes. 134.14—15
Das M i t g l i e d des Bundes der Kommunisten Victor T e d e s c o sowie eine Reihe anderer belgischer Demokraten w u r d e n Ende Februar 1848 als Teilnehmer an der republikanischen B e w e g u n g in Belgien, die unter dem Einfluß der bürgerlich-demokratischen Februarrevolution in Frankreich entstanden war, verhaftet (siehe Erl. 132.8—11). T e d e s c o w u r d e jedoch s c h o n etwa am 12. M ä r z 1848 freigelassen. Anfang juni 1848 w u r d e er in Lüttich erneut verhaftet. Z u s a m m e n mit anderen belgischen Demokraten w u r d e er im s o g e n a n n t e n Prozeß Risquons-Tout vor Gericht gestellt (siehe Erl. 400.4—6).
134.16—17
Engels schickte am 5. M ä r z 1848 einen offenen Brief ,,To the editor of the, Northern Star' " , der am 25. M ä r z 1848 in der Nr. 544 (S. 2, Sp. 6) dieser Zeitung mit folgender redaktionellen Einleitung erschien: " T h e following letter w a s received at the time the editor w a s in Paris; hence its non-appearance until now. Thank G o d , the days of the contemptible, 'constitutional' tyranny of Belgium are numbered. Leopold is packing his carpet bag."
134.18
S o n n t a g ] 5. M ä r z 1848.
134.23
den Bürgermeister] François Chevalier W y n s de Raucourt.
134.40
D o n n e r s t a g ] 9. M ä r z 1848.
134.40—41
M a r x schrieb über die V e r f o l g u n g e n der Ausländer in Belgien, über seine Verhaftung sowie die seiner Frau und G i g o t s einen offenen Brief an den Redakteur der Zeitung „La R é f o r m e " ( M o n s i e u r le rédacteur...), der am 8. M ä r z 1848 erschien. In d e m Bericht eines belgischen Polizeibeamten, der die Abschrift des offenen Briefes von M a r x enthält, wird mitgeteilt, daß M a r x ein Exemplar der Zeitung mit der Aufschrift „Salut! C h . M a r x " an d e n C h e f der belgischen Polizeiverwaltung H o d y gesandt hatte. M a r x ' Brief w u r d e in folgenden belgischen Zeitungen nachgedruckt: „Libéral L i é g e o i s " , 10. M ä r z
1848;
„L'Union
constitutionelle",
10. M ä r z
1848;
„Le
M e s s a g e r de G a n d et des Paysbas", 10. M ä r z 1848. In der „ R é f o r m e " (12. M ä r z 1848) w u r d e auch M a r x ' Artikel „ D i m a n c h e , le 27 février, l'association démocratique de B r u x e l l e s . . . " veröffentlicht. 134.41
Über die von den Chartisten geführte V o l k s b e w e g u n g in England informierte Schapper in seiner Rede auf der M a s s e n v e r s a m m l u n g der deutschen Demokraten in Paris am 6. M ä r z 1848 (Deutsche
715
Engels an M a r x • 8.-9. M ä r z 1848
Londoner Zeitung. Nr. 154, 10. März 1848). Friedrich Leßner, ein Teilnehmer an diesen Ereignissen, schrieb später in seinen Erinnerungen „Vor 1848 und nachher": „Die Ereignisse in Paris hatten auch auf die englische Arbeiterklasse einen mächtigen Eindruck ausgeübt. Die Chartistenbewegung, die seit der Mitte der dreißiger Jahre die Gemüter des englischen Proletariats beherrschte, erhielt durch den siegreichen Fortgang der Februarrevolution einen neuen Impuls. Schon der Ausbruch dieser Revolution wurde von den Londoner Arbeitern mit einer großen Demonstration begrüßt. Die Mitglieder des,Bundes der Kommunisten' nahmen an derselben teil, wie sie überhaupt die Chartistenbewegung mit allen Mitteln unterstützten" (Deutsche Worte. W i e n 1898. H.3. S. 110). Siehe auch die Schreiben des Ausschusses des Londoner Kreises des Bundes der Kommunisten an die Zentralbehörde in Paris vom 8. und 15. März 1848 (S. 394-395 und 396-398). 135.13
716
Siehe Erl. 28.37.
Karl M a r x a n F r i e d r i c h E n g e l s in B r ü s s e l Paris, 16. M ä r z 1 8 4 8 (S. 136-137)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie ( I M L / Z P A M o s k a u ) . S o w e i t aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei v o n M a r x vollständig beschriebenen Seiten. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung: B w 1 . S . 9 4 - 9 5 .
ERLÄUTERUNGEN 136.7
W a h r s c h e i n l i c h A n d r e a s Scherzer, ein A n h ä n g e r W i l h e l m Weitlings.
136.8-14
Siehe S. 399.
136.11
z u dem M a n n ] vermutlich A u g u s t S c h n 6 e .
136.11
Das einliegende Blatt ist nicht überliefert.
136.25—27
G e m e i n t ist die D e u t s c h e Demokratische Gesellschaft, die in der ersten M ä r z d e k a d e 1848 in Paris g e g r ü n d e t wurde. A m 3. M ä r z 1848 kamen einige Hundert deutsche Emigranten zusammen, um eine G r u ß a d r e s s e an das französische V o l k zu verfassen. Der Text der A d r e s s e „ A n das französische V o l k ! " , v o n G e o r g H e r w e g h verfaßt, wurde am 6. M ä r z 1848 in der V e r s a m m l u n g im Saale Valentino gebilligt und am 8. M ä r z den M i t g l i e d e r n der Provisorischen Regierung überreicht. A m 8. und 9. M ä r z fanden V e r s a m m l u n g e n der deutschen Emigranten statt, in denen die Konstituierung der G e sellschaft b e s c h l o s s e n wurde. H e r w e g h wurde Präsident, Bornstedt Vizepräsident der Gesellschaft. In das Komitee w u r d e n
Decker,
Löwenfels, Kreutzer, Bock, Doli, W . V o l k und T e m p e l gewählt. Die Statuten der Gesellschaft z e u g e n davon, daß seine Führer alle deutschen Emigranten in Paris in einer militärischen Organisation v e r e i n i g e n wollten, um durch eine deutsche Legion die Republik in Deutschland zu proklamieren. Die M a ß n a h m e n zur Schaffung einer deutschen demokratischen Legion w u r d e n in der V o l l v e r s a m m l u n g der D e u t s c h e n Demokratischen Gesellschaft am 15. M ä r z 1848 beschlossen. Hier w u r d e die Z u s a m m e n s e t z u n g der Legion bestimmt. M a r x ' Ä u ß e r u n g e n im vorliegenden Brief beziehen sich auf diese V e r s a m m l u n g , w o nach H e r w e g h s und Bornstedts Auftreten das abenteuerliche
Unternehmen
der kleinbürgerlichen
Führer der
Gesellschaft beschlossen wurde. D e n Führern der D e u t s c h e n Demokratischen Gesellschaft, die
717
M a r x an Engels • 16. M ä r z 1848
gegen Mitte März 1848 etwa 1500 Mitgliederzählte, gelang es, einen Teil der deutschen Arbeiter in Paris in ihre Abenteuer einzubeziehen. Mit Hilfe der französischen Behörden bildeten sie einige Bataillone, die in der ersten Aprilhälfte 1848 zur deutschen Grenze marschierten. Doch schon in der ersten Schlacht bei Dossenbach wurde die Legion von württembergischen Truppen auseinandergetrieben. Etwa die Hälfte der 80Q-900 Legionäre wurde gefangengenommen. Es gab Tote und viele Verwundete. Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten kämpfte entschieden gegen die Pläne Herweghs und Bornstedts. Auf Initiative der Führer des Bundes der Kommunisten wurde als Gegengewicht zur Deutschen Demokratischen Gesellschaft am 8./9. März 1848 in Paris der Klub deutscher Arbeiter gegründet, dessen Statut von Marx ausgearbeitet wurde (Präsident H. Bauer, Vizepräsident Hermann, Sekretäre Born und Vogel, Kassierer Moll). Marx und Engels waren bestrebt, mit Hilfe dieses Klubs die deutschen Arbeiter in Paris zusammenzufassen, ihnen die Taktik des Proletariats in der bürgerlich-demokratischen Revolution zu erläutern. Sie orientierten darauf, daß die deutschen Arbeiter einzeln in die Heimat zurückkehren. Die Mitglieder des Bundes der Kommunisten hielten öffentliche Sitzungen, wo sie sich entschieden gegen jede bewaffnete Einführung einer deutschen Republik von außen aussprachen. Die Zentralbehörde des Bundes bemühte sich, die Handlungen Herweghs und Bornstedts in den deutschen und französischen Zeitungen zu entlarven. Die schwarzrotgoldenen Farben waren zum Symbol der bürgerlich-demokratischen Einigungsbewegung in Deutschland geworden, wobei sich jedoch selbst die fortgeschrittenen kleinbürgerlichen Kräfte darauf beschränkten, einen föderativen Bundesstaat nachdem Muster der Schweiz zu fordern (Offenburger Programm vom September 1847 — siehe Erl. 111.11). Die überkommene feudale Kleinstaaterei wäre damit erhalten geblieben. 136.26-27
Siehe auch S. 139.35-38.
137.1
In Brüssel war schon im August 1847 eine Gemeinde des Bundes der Kommunisten gebildet worden. Die meisten Mitglieder hatten bereits an der Tätigkeit des Kommunistischen Korrespondenzkomitees teilgenommen. Nach den Repressalien der belgischen Regierung und der Ausweisung der meisten Mitglieder des deutschen Arbeitervereins aus Brüssel (siehe Erl. 133.16—19 und 134.14—15) verlor der Bund in Belgien jedoch bedeutend an Stärke, obwohl die Brüsseler Gemeinde noch bestand und nach Kräften wirkte.
137.6
Marx' Briefe an Karl Gustav Maynz und Lucien-L6opold Jottrand, geschrieben nach dem 16. März 1848, sind nicht überliefert.
713
Friedrich Engels an Karl M a r x in Paris Brüssel, 18. M ä r z 1848 (S. 138-140)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0025/D1261. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 280 x 220 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite oben befindet sich eine Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „März 1848". Das Papier ist am Rande zerrissen; dadurch oder beim Restaurieren entstandene Textverluste (S. 139.39) konnten rekonstruiert werden. Die Datierung stützt sich auf folgende Angaben: Engels beantwortet Marx' Brief vom 16. März (S. 136—137); der nächste Samstag nach dem 16. März war der 18. März. Die in der Nachschrift (S. 139.18—19) als „ m o r g e n " bezeichnete bevorstehende Veröffentlichung seiner „Widerlegung" im „Débat social" fand am 19. März statt. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 138.1-139.21 ; 139.27-140.6): Bw 1. S. 92-94; vollständig: MEGA® 111/1. S.97—99. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 138.14 139.10, 24 138.16
Maynz] H Mainz Esselens] H Esselenz
ERLÄUTERUNGEN 138.3—12 139.18—19
Der Advokat Victor Faider trat als offizieller Verteidiger von Marx auf. Am 18. März 1848 brachte Faider in der belgischen Kammer eine Protestpetition gegen das Vorgehen der belgischen Behörden ein. Am 19. März veröffentlichte Faider eine anonyme Notiz,,Encore et toujours l'expulsiondeM. Marx" inderbelgischendemokratischen Zeitung „Le Débat social"; darin widerlegte er die falschen Nachrichten der offiziösen Brüsseler Zeitung „Le Moniteur Belge" (12. März 1848).
138.15-16
Siehe Erl. 134.14-15.
138.18—24
Engels äußerte sich über den finanziellen Zustand in Belgien in seinem Artikel vom 18. März 1848, der für die „Réforme" bestimmt war, aber unveröffentlicht blieb: «... la consternation qui règne sur la place de Bruxelles est on ne peut plus universelle. La banqueroute
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Engels an Marx • 18. März 1848
décime le moyen et le petit commerce, les fonds ne trouvent plus d'acheteurs, les cotes ne sont que nominelles, l'argent disparaît plus vite encore qu'à Paris, le commerce est en stagnation complète, et la plupart des industriels ont déjà renvoyé leurs ouvriers [...] Et c'est dans ce moment de panique universelle que le gouvernement demande, d'abord un avance des deux tiers de contribution directes, puis un emprunt forcé de cinquante à soixante millions, mesures qui jettent l'effroi parmi les contribuables déjà mécontents d'un budget toujours croissant !» (Friedrich Engels: La situation en Belgique. In: M E G A ® I/6. S.423-424.) 138.28—29
Ernst Dronke wohnte seit 1843 in Berlin, wo er seine literarische Tätigkeit begonnen hatte. Im Herbst 1846 erschien seine große publizistische Arbeit „Berlin", in der er das Elend des Proletariats schilderte und scharfe Kritik am preußischen Staat übte. Im November 1846 war er in Koblenz wegen Majestätsbeleidigung verhaftet worden, als er von einer Reise nach Köln, wo er Moses Heß besucht hatte, nach Frankfurt (Main) zurückkehren wollte. Im Frühjahr 1847 wurde er zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Auf der Festung Wesel, wo er Besuche empfangen durfte, besuchte ihn Willich. Anfang November 1853 berichtete Dronke in seinem Brief an die Redaktion des „Belletristischen Journals und New-Yorker CriminalZeitung" : „Ich habe diesen Willich nur ein Einzigesmal gesehen; im Januar 1848, wenn ich nicht irre, wo er mich in meiner Zelle auf der Festung Wesel besuchte."
139.4—5
Es handelt sich um Ernst Dronkes Schriften „Berlin", „PolizeiGeschichten" und „Aus dem Volk", die 1846 erschienen und nicht frei von „wahrsozialistischen" Zügen waren.
139.22—26
Der polizeiliche Willkürakt der belgischen Regierung gegen Marx (siehe Erl. 132.8—11) wurde zum Gegenstand der Verhandlungen des belgischen Parlaments. Der Abgeordnete Bricourt war in den Sitzungen der Kammer vom 11. und 31. März gegen das Vorgehen der Behörden aufgetreten.
139.23—24
den Minister] Gemeint ist der Justizminister François de Haussy.
139.29
Engels traf aus Brüssel kommend etwa am 21. März 1848 in Paris ein.
139.32-33
Siehe Erl. 134.3-7.
139.35-36
Siehe Erl. 136.25-27.
139.39—140.1
Nach dem Sieg der Februarrevolution von 1848 wurde in Frankreich eine Provisorische Regierung gebildet. Ihre Mehrheit bestand aus bürgerlichen Republikanern (Lamartine, Dupontde l'Eure, Crémieux, Arago, Marie und zwei Redakteuren des „National" — Marrast und
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Engels an Marx • 18. März 1848
Garnier-Pagès). Außerdem gehörten ihr drei Parteigänger der „Réforme" (siehe Erl. 31.34) — die kleinbürgerlichen Demokraten LedruRollin und Flocon und der kleinbürgerliche Sozialist Louis Blanc — sowie der Mechaniker Albert (richtiger Familienname Martin) an. Die „sozialistischen Minister" Blanc und Albert erwiesen sich bald als klägliche Anhängsel der bürgerlichen Regierung. Die Exekutivgewalt der Provisorischen Regierung war mit dem Zusammentritt der konstituierenden Nationalversammlung am 4. Mai 1848 erloschen. 139.41—140.1
Die Wahlproklamation der französischen Provisorischen Regierung „Instruction du Gouvernement provisoire pour l'exécution du décret du 5 mars 1848, relatif aux élections générales" wurde im „ M o n i t e u r universel", Nr. 70 vom 10. März 1848, veröffentlicht.
140.7
Samstag.] 18. März 1848.
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Karl Marx und Friedrich Engels an Étienne Cabet in Paris Paris, um den 24. März 1848 (S.141)
Die Originalhandschrift befindet sich im Musée de l'Histoire vivante in Montreuil (Frankreich). Der Brief besteht aus einer von Engels vollständig beschriebenen Seite im Format 115x134mm. Der Umschlag fehlt. Marx hat eigenhändig unterschrieben (S. 141.18). Oben befindet sich eine Notiz mit Tinte von unbekannter Hand: „Marx et Engels". Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der vorliegende Brief wurde als Begleitschreiben zusammen mit der folgenden von Marx und Engels verfaßten Erklärung der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an Cabet gesandt: « Le comité soussigné croit devoir déclarerauxdiverses ramifications de l'Alliance des ouvriers allemands dans les différents pays de l'Europe, qu'il n'a d'aucune sorte participé aux démarches, affiches, et proclamations faites pour demander aux citoyens français des habillements, de l'argent et des armes. A Paris le Club des ouvriers allemands est le seul qui entretient des relations avec l'Alliance, et il n'a rien de commun avec la société qui se dit Société des démocrates allemands à Paris, ayant pour chefs MM. Herwegh et de Bornstedt. La Comité central de l'Alliance des ouvriers allemands: (Signé.) K.Marx. K. Schapper. H.Bauer. F.Engels. J.Moll. W.Wolff. » Die Datierung ergibt sich aus der Erwähnung der Dokumente der Deutschen Demokratischen Gesellschaft, die zwischen dem 21. und 23. März 1848 in Paris veröffentlicht wurden, sowie aus der auf den 24. März datierten Pariser Korrespondenz in der Beilage zur „Trier'schen Zeitung" Nr. 89 vom 29. März 1848. Engels, der die Erklärung des Zentralkomitees des Bundes der Kommunisten mitunterzeichnet hatte, war nach dem 21. März 1848 in Paris angekommen. In der Erstveröffentlichung, in MEW5 und in BdK 1 wurde der Brief „Ende März 1848" datiert. Erstveröffentlichung in englischer Übersetzung: Samuel Bernstein: Marx and Engels in Paris, 1848: supplementary documents. In: Science and Society. Vol. 4. H.2. New York 1940. S.216; in der Sprache des Originals: BdK 1. S.748.
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Marx und Engels an Étienne Cabet • um den 24. März 1848
ERLÄUTERUNGEN 141.2-6
Nachdem die Deutsche Demokratische Gesellschaft am 15. März 1848 den entscheidenden Beschluß über den Zug der deutschen Legion nach Deutschland gefaßt hatte (siehe Erl. 136.25—27), begannen ihre Führer eine aktive Kampagne, um von der Pariser Bevölkerung Mittel und Waffen zu erlangen. Sie wandten sich am 15. März an die französischen Bürger der Mobilgarde, am 18. März an die Bevölkerung von Paris und die ganze französische Nation und etwa am 21. März „Aux Citoyens Français et aux Allemands habitant Paris". In diesen Aufrufen legten die Führer dèr Gesellschaft ihre Ziele dar und baten um die moralische und materielle Unterstützung. In dem letzten Aufruf hieß es u.a.: «Les Démocrates allemands de Paris se sont formés en légion. Appelés par leur frères pour aller proclamer ensemble la république allemande, fondé sur la fraternité des deux nationalités française et germanique. Il leur faut des armes, de munition, de l'argent, des objets d'habillement. Pretez leur votre assistance pratique. Vos dons seront reçus avec gratitude.» („Französische und sächsische Gesandtschaftsberichte aus Dresden und Paris. 1848-1849". Berlin 1956. S.62.) Die Führer der Gesellschaft, hauptsächlich Bornstedt, traten in demselben Sinne in den verschiedenen Pariser Klubs auf. Durch diese Maßnahmen gelang es ihnen, von der französischen Bevölkerung eine gewisse Hilfe zu erhalten.
141.7—10
Gemeint ist der Bund der Kommunisten.
141.10—13
Gemeint ist die Deutsche Demokratische Gesellschaft in Paris.
141.13—15
Die Erklärung der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten wurde nicht im „Populaire de 1841" veröffentlicht.
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F r i e d r i c h E n g e l s an E m i l B l a n k in L o n d o n Paris, 26. M ä r z 1848 (S. 142-143)
Die Originalhandschrift befindet sich in Familienbesitz (BRD). Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 140 x 220 mm. Das Papier trägt die Prägung „ B a t h " . Die ersten zwei Seiten w u r d e n von Engels vollständig, die d r i t t e zur Hälfte beschrieben, die vierte Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich m e h r e r e Poststempel, von denen nur drei Aufschriften lesbar sind: „Paris, 30 0 4 8 " , „27 M r 27 4 8 " , „ D e Boulogne 2 6 " . Auf der v i e r t e n Seite oben links befindet sich eine Notiz von Blank mit schwarzer Tinte „Paris 26 März 1848 Fr. Engels R Das Papier ist an den Rändern und an einigen anderen Stellen beschädigt, es sind aber keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung : M 3 C ® 25. S. 41—42; in der Sprache des Originals: M E W 27. S.474—475. Die Adreßseite w i r d im v o r l i e g e n d e n Band zum erstenmal v e r ö f f e n t l i c h t .
ERLÄUTERUNGEN 142.3 142.4
Siehe Erl. 139.29. Engels' B r i e f a n Elisabeth Engels,geschrieben v o r d e m 26. März1848, ist nicht überliefert.
142.4—5
M a r x hatte bereits M i t t e März 1848 vor, eine Z e i t u n g in Deutschland herauszugeben (siehe S.403.10—11). Unmittelbar nach Engels' Eint r e f f e n in Paris, etwa am 21. März, w u r d e dieses Vorhaben in A n g r i f f g e n o m m e n . Dieser Absicht von M a r x und Engels entsprachen Vorbereitungen, die von den Kölner Bundesmitgliedern Bürgers, Daniels und D'Ester u n t e r n o m m e n w u r d e n (siehe S.414.18—20). Auf diese Maßnahmen konnten sich Marx, Engels und Schapper bei ihrer A n k u n f t in Köln stützen (siehe S. 151.3—4).
142.8—13
Der zitierte Brief von Elisabeth Engels an Engels ist nicht ü b e r l i e f e r t (siehe auch S. 409.3).
142.18-19 142.25-143.5
Engels' Brief an die Eltern v o m 26. März 1848 ist nicht ü b e r l i e f e r t . Über die Ereignisse in Paris am 17. März 1848 siehe S. 144.17-146.6 sowie Karl M a r x : Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850 (MEGA® 1/10. S. 134).
724
Engels an Emil Blank • 26. M ä r z 1848
142.30-143.1
Siehe Erl. 139.39-140.1.
143.6-7
Es handelt sich um den abenteuerlichen Plan der republikanischen Legion deutscher Emigranten, von Frankreich her in Deutschland einzufallen (siehe Erl. 136.25-27).
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Friedrich Engels an Emil Blank in London Paris, 28. März 1848 (S. 144-146)
Die Originalhandschrift befindet sich in Familienbesitz (BRD). Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 133 x210 mm. Alle vier Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der vierten Seite war der Siegellack am Papier angeklebt. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt; dadurch entstandener Textverlust konnte an Hand einer Fotokopie aus den zwanziger Jahren rekonstruiert werden. Auf der ersten Seite oben links befindet sich ein Vermerk von unbekannter Hand mit Rotstift „30". Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M3C® 25. S.42—44; in der Sprache des Originals im Auszug (S. 144.17—145.26): Karl Marx, Friedrich Engels: Ausgewählte Briefe. Berlin 1953. S.57-58; vollständig: MEW 27. S.476-478. ERLÄUTERUNGEN 144.2-6
Siehe S. 142.14-24.
144.3-4
Siehe Erl. 148.5-6.
144.5-6
Siehe Erl. 142.4-5.
144.7-145.35
Eine ausführliche Einschätzung der republikanischen Bourgeoisfraktion, die sich um die Zeitung „Le National" gruppierte und vor allem durch Armand Marrast, Louis-Antoine Garnier-Pagès, Pierre-Thomas-Alexandre Marie, Jules Bastide und Louis-Eugène Cavaignac vertreten wurde, siehe Karl Marx: Der 18te Brumaire des Louis Napoleon. In: Die Revolution. H. 1. New York 1852. S. 7—8 und 16.
144.8
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Legitimisten — Anhänger des 1792 in Frankreich gestürzten älteren „legitimen" Zweigs der Bourbonen-Dynastie. Sie vertraten die Interessen des erblichen Großgrundbesitzes. 1830, nach dem zweiten Sturz dieser Dynastie, schlössen sich die Legitimisten zu einer Partei zusammen. 1848 wurde eine Koalition der zwei monarchistischen Fraktionen Frankreichs—der Legitimisten und Orleanisten (Anhänger der Dynastie Orléans, welche während der Julimonarchie herrschte) — die sogenannte Partei der Ordnung geschaffen. Diese Koalition der konservativen Großbourgeoisie war gegen das Proletariat gerichtet und spielte bis zum Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 die führende Rolle in der gesetzgebenden Versammlung der Zweiten Republik.
Engels an Emil Blank • 28. März 1848
144.12
Vermutlich ist die Gruppe der sogenannten „progressiven Konservativen" („Union libérale") in der Deputiertenkammer gemeint, die sich nach den Wahlen von 1846 gebildet hatte. Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe waren die Orleanisten Girardin, Tocqueville, Dufaure u.a. Die „progressiven Konservativen" forderten von der Regierung Guizot eine Reihe von Wirtschaftsreformen im Interesse der industriellen Großbourgeoisie und eine gewisse Erweiterung des Wahlrechts, um die Julimonarchie zu stärken.
144.13-15
Die Partei der kleinbürgerlich-demokratischen Republikaner, die sogenannte Partei der Montagne (analog zu den Montagnards, den im Nationalkonvent der Großen Französischen Revolution den linken Flügel bildenden Jakobinern), gruppierte sich um die Zeitung „La Réforme" (siehe Erl. 31.34); ihr schlössen sich die kleinbürgerlichen Sozialisten unter der Führung von Louis Blanc an.
144.13-14
Die Nationalgarde war eine 1789 in Paris entstandene Art der Volksbewaffnung. Infolge einer Reorganisation während der Julimonarchie setzte sie sich vorwiegend aus Angehörigen der bemittelten Klassen zusammen, der ärmere Teil der Bevölkerung wurde aus ihr verdrängt. In der Februarrevolution 1848 verhielt siesich passiv oder unterstützte die Aufständischen. Im Juni 1848 halfen große Teile der Nationalgarde, die Insurrektion der Arbeiter niederzuschlagen. Der' proletarische Teil der Nationalgarde schloß sich der Insurrektion an.
144.15 145.18-19
Siehe Erl. 27.5.
144.17-21
Siehe Erl. 139.39-140.1.
144.24-145.5
Siehe S. 142.25-143.5.
144.26
Das Rathaus von Paris (Hötel de Ville) war nach dem Sieg der Februarrevolution 1848 Sitz der Provisorischen Regierung.
144.30-145.2
Am 4. März 1848 hatte die Provisorische Regierung die Durchführung von Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung in direkter, allgemeiner und geheimer Abstimmung dekretiert und den Wahltag auf den 9. April festgelegt (Le Moniteur universel. Paris. Nr. 66, 5. März 1848. S. 543). In der Einberufung einer konstituierenden Nationalversammlung vor der Durchführung demokratischer Reformen erkannten die revolutionären Kräfte eine Gefahr für die Republik. Vor allem Louis-Auguste Blanqui und seine Anhänger verlangten die sofortige Vertagung der Wahlen und gleichzeitig die Verschiebung der von der Provisorischen Regierung für den 18. März anberaumten Wahlen für die Nationalgarde. Um ihren Forderungen Nachdruck zu
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Engels an Emil Blank - 28. M ä r z 1848
verleihen und die Provisorische Regierung zu entschiedenen revolutionären Maßnahmen voranzutreiben, bereiteten sich die Arbeiter auf eine Demonstration vor. Durch einige Zugeständnisse der Regierung wurde diese jedoch hinausgezögert. Unterdem Druckder revolutionären Arbeiter ordnete die Regierung am 14. März die Auflösung der bürgerlichen Elitetruppen in der Nationalgarde an. Als danach die bürgerlichen Truppen am 16. März meuterten und von der Regierung den Widerruf der Auflösungsordre forderten, kam es am 17. März zur Gegenkundgebung der Arbeiter (siehe S. 142.25-143.2), bei der die um Louis Blanc gescharten Arbeiter die Vertagung der Wahlen für die Nationalgarde auf den 5. April und die Vertagung der Wahlen zur Nationalversammlung verlangten, während die Anhänger Blanquis über diese Forderungen hinaus für die Entfernung sämtlicher Truppen aus Paris und die Absetzung der reaktionären Regierungsmitglieder demonstrierten. Die Nationalversammlung trat am 4. Mai 1848 zusammen. 145.3-4
Siehe Erl. 31.34.
145.5—7
Als sich die Regierungsmehrheit gegenüber den von den Pariser Arbeitern geforderten Maßnahmen zur Organisation der Arbeit abweisend verhielt, drohten Louis Blanc und der Arbeiter Albert mit dem Austritt aus der Regierung. Nach einigem Zögern akzeptierte Louis Blanc den Vorschlag der Regierung zur Schaffung einer Kommission, die die soziale Frage studieren und praktische Vorschläge machen sollte, und arbeitete eine Proklamation aus, in der es u. a. hieß: « Le Gouvernement provisoire de la République arrête: Une commission permanente, qui s'appellera Commission de gouvernement pour les travailleurs, va être nommée avec mission expresse et spéciale de s'occuper de leur sort. » (Le Moniteur universel. Paris. Nr. 60, 29. Februar 1848. S. 515, Sp. 1.) Blanc wurde Vorsitzender dieser Kommission, die im Palais Luxembourg tagte und deshalb Luxembourg-Kommission genannt wurde. Die praktische Tätigkeit der Luxembourg-Kommission, die aus Vertretern der Arbeiter und Unternehmer bestand, beschränkte sich auf die Beilegung von Arbeitskonflikten; durch die kompromißbereite Haltung Blancs fiel die Entscheidung häufig zugunsten der Unternehmer aus. Nach der Aktion der Volksmassen vom 15. Mai (siehe Erl. 450.19—34) löste die Regierung am 16. Mai 1848 die Luxembourg-Kommission auf.
145.9-16
Am 25. und 28. Februar 1848 hatte sich vor dem Hôtel de Ville eine große Menge Pariser Arbeiter versammelt und forderte von der Provisorischen Regierung Maßnahmen zur Organisation der Arbeit sowie die Errichtung eines Arbeitsministeriums. Unter entscheidendem Druck der Arbeiter arbeitete die Provisorische Regierung ein Dekret aus, in dem es hieß: « Le Gouvernement provisoire de la
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Engels an Emil Blank • 28. M ä r z 1848
République française s'engage à garantir l'existence de l'ouvrier par le travail, il s'engage à garantir du travail à tous les citoyens ; il reconnâit que les ouvriers doivent s'associer entre eux pour jouir du bénéfice légitime de leur travail.» (Le Moniteur universel. Paris. Nr. 57, 26. Februar 1848. S. 503.) Am 27. Februar 1848 verfügte die Provisorische Regierung die Bildung von Nationalateliers (Ebenda. Nr. 58, 27. Februar 1848. S. 507) und am 7. März 1848 gab der Minister für öffentliche Arbeiten, Pierre-Thomas-Alexandre Marie, die Ausführungsbestimmung dazu bekannt (Ebenda. Nr. 67, 7. März 1848. S. 555). Die Nationalateliers oder Nationalwerkstätten waren eine Art öffentliche Unterstützungsanstalten für beschäftigungslose Arbeiter. Sie wurden aus Staatsgeldern finanziert, trugen jedoch nicht zur Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiter bei. Die Provisorische Regierung gab die Nationalateliers als Volkswerkstätten aus, wie sie Louis Blanc in seiner 1839 erschienenen Arbeit „Organisation du travail" vorgeschlagen hatte (siehe S. 111.18). Damit verfolgte sie das Ziel, einerseits die Ideen Louis Blancs über die Organisation der Arbeit unter den Arbeitern zu diskreditieren und andererseits die militärisch organisierten Arbeiter der Nationalateliers im Kampf gegen das revolutionäre Proletariat auszunutzen. Da dieser provokatorische Plan, die Arbeiterklasse zu spalten, mißlang und die revolutionäre Stimmung der in den Nationalateliers beschäftigten Arbeiter immer stärker anwuchs, ergriff die bürgerliche Regierung eine Reihe Maßnahmen zur Beseitigung der Nationalateliers (Verringerung der Zahl der dort beschäftigten Arbeiter, ihre Verschickung zu öffentlichen Arbeiten in die Provinz u.a.). Diese Provokationen riefen im Pariser Proletariat große Empörung hervor und waren mit ein Anlaß zum Beginn des Pariser Juniaufstandes. Nach der Unterdrückung des Aufstandes nahm die Regierung Cavaignac am 3. Juli 1848 ein Dekret über die Auflösung der Nationalateliers an (Ebenda. Nr. 186, 4. Juli 1848. S. 1553). 145.27—29
Als Präsident der konstituierenden Nationalversammlung gab Armand Marrast im Palais Bourbon, das ihm auf Grund dieses Amtes als Wohnsitz zur Verfügung stand, glänzende musikalische Abendgesellschaften. In der N RhZ wurde Marrast in Verbindung mit diesen Veranstaltungen wiederholt „ A m p h i t r y o n " oder „gastgebender Amphitryon" genannt.
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Karl Marx und Friedrich Engels an Adalbert von Bornstedt in Paris Paris, 1. April 1848 (S. 147)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.258. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 135 x 115 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am Rand beschädigt, Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der vorliegende Brief ist eine von Engels angefertigte Kopie der Antwort auf das Schreiben von Bornstedt, Börnstein, Volk, Maier und LöwenfelS an Marx vom 1. April 1848 (siehe S.420). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 2 5 . S.44; in der Sprache des Originals: MEW 27. S.479. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 147.2—3
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Die Verfasserderam I.April überbrachten Note (S.420) — Adalbert von Bornstedt, Karl Börnstein, W.Volk, Wilhelm von Löwenfels und Maier — forderten Marx auf, den Namen des Verfassers des Artikels über die Deutsche Demokratische Gesellschaft in der Beilage zur „Trier'sehen Zeitung" (Nr. 89, 29. März 1848. S. 1, Sp. 1-2) mitzuteilen. In diesem Aufsatz, der ausdem Kreise um Marx hervorgegangen war, wurde zu den Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bund der Kommunisten und der Demokratischen Gesellschaft Stellung genommen. Der Aufsatz lautete: ,,o°o Paris, 24. März. Die öffentlichen Nachrichten über das Projekt einer bewaffneten Invasion in Deutschland erfordern zur Ehre der deutschen hier lebenden Arbeiter eine bestimmte Unterscheidung der einzelnen hierbei bezeichneten Elemente. Es ist vor allem nicht wahr, daß der deutsche Arbeiterklub in Paris mit jenem abenteuerlichen Freischaren-Zug in der geringsten Beziehung steht. Der deutsche Arbeiterklub gehört zu einem wohlorganisierten Verein in sehr bestimmter, positiver Richtung, der sich nie im Rausch plötzlicher und nur für die Gedankenlosigkeit unerwarteter Ereignisse zu unbestimmten bramarbasierenden Wüthereien verleiten lassen konnte; grade in seiner bestimmten wohlbewußten Richtung war es diesem Verein allein möglich, seit Jahren einen Anschluß verschiedener Arbeiterklubs in England, Belgien, Schweiz, Oberitalien, Holland und selbst Skandinavien zu bewirken und so eine große, immer mehr erstarkende Vereinigung zu schaffen, und er wird nunmehr auch in Deutschland diese seine bestimmte, positive
Marx und Engels an Adalbert von Bornstedt • I.April 1848
Richtung gegenüber den herrschenden Klassen zum öffentlichen Ausdruck bringen, da ihm jetzt auch dort das freie Assoziationsrecht und die Preßfreiheit endlich gerechte Waffen gegen das Vorurtheil und die Verleumdung bieten. Wo ihm in diesem Augenblick dergestalt die Verhältnisse einen Boden für die tätige und nicht ausbleibende Verbreitung seinerTendenzen bieten, mußdaherauchdie Absicht des hiesigen Arbeiterklubs in bezug auf Deutschland mehr als je die Entwicklung der inneren Zustände Deutschlands sein. Das Projekt einer bewaffneten Invasion in Deutschland vom Auslande her ist dagegen das Gespinst einiger abenteuerlicher Köpfe, die von der jüngsten Bewegung kaum das oberflächlichste Verständnis erhalten haben, deren Gedanken grade bis an die Verträge von 1815 und die plumpe Verwirrung der alten Demagogie reichen, und denen die in neuerer Zeit zum Bewußtsein gekommenen Bedürfnisse vollkommen spanisch erscheinen; ein Gesichtspunkt, von dem es denn freilich als höchst zeitgemäßes und voraussichtiges Benehmen erscheinen muß, wenn der Präsident der neuen deutschen Freischärler, Herwegh, grade bei dem Ausbruch der hiesigen Revolution nach Spanien reisen wollte. Die ganze Entstehung jenes Invasionsplanes zeigt aber weiter, daß der deutsche Arbeiterklub nicht nur prinzipiell mit jener abgeschmackten Expedition der demagogischen ,Zehnr tausend' nichts gemein hat, sondern daß er auch offen den Häuptern und Werkzeugen derselben entgegen getreten ist. Nachdem Hr. v. Bornstedt in Brüssel in einem Augenblick, wo die belgischen Arbeiter sich gegen die Bourgeoisie erheben sollten, vor der Drohung einer polizeilichen Ausweisung die Flucht ergriffen hatte und sich in Paris in Sicherheit sah, rief er hier die deutschen Arbeiter zu einer Versammlung auf, um eine Adresse an die provisorische Regierung zu beraten, wütete dabei in bekannter, ebenso geschmackvoller wie mutiger Weise gegen die deutschen Fürsten, und kam endlich durch Beihilfe einiger anderen, nicht minder einsichtsvollen Männer, die gerne Beschäftigung haben wollten, auf den großen Gedanken eines bewaffneten Zuges nach Deutschland. Mittlerweile waren Mitglieder der Londoner und Brüsseler deutschen Arbeitervereine, Marx, Schapper, Engels und die mit ihnen verbundenen Chartistenführer, Harney und Jones, nach Paris gekommen und fanden sehr bald durch ihre tätigen Bemühungen den günstigsten Boden für ihren neuen Zweigverein zu der großen Assoziation der Londoner, Brüsseler und anderer Klubs. Hr. v. Bornstedt, der sich Hrn. Herwegh als homme pur zugesellt hatte, suchte nun den Arbeiterklub zur Vereinigung mit seinen Freischärlern zu bewegen, indem er die fabelhaftesten Vorspiegelungen von Unterstützung an Geld und Waffen durch die provisorische Regierung, Unterhandlungen in Deutschland u.dgl. zu verbreiten suchte; zugleich kompromittierte er den deutschen Namen, indem er die Franzosen inöffent-
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Marx und Engels an Adalbert von Bornstedt • I . A p r i l 1848
liehen Maueranschlägen anbettelte, der ,deutschen Freiheit' mit Geld, Kleidungsstücken u. s. w. unter die Arme zu greifen. Alle diese Eskamotagen hatten indes wenig oder gar keinen Erfolg. Der Arr beiterklub desavouierte die Freischärler vollständig; das französische Gouvernement, dessen Beteiligung an einem bewaffneten Einfall in Deutschland einer Kriegserklärung gleich käme, hat ihnen keine Waffen gegeben; die Betteleien haben keinen anderen Erfolg gehabt, als daß gestern in dem Klub Blanqui eine Dame eine Uhr hergab, welche der Empfänger als ein Privatgeschenk zu betrachten schien, da er mit heldenmütigen Gebärden ausrief: diese Uhr werde ihn nie, auch im Kampfe nicht, verlassen! Nichtsdestoweniger ist heute ein Trupp von ungefähr 500 Mann, welche schon mehrere Tage in weißen Blusen, Filzhüten und schwarz-rot-goldenen Kokarden in Paris umherliefen und denen die provisorische Regierung Marschrouten gegeben, weil sie die arbeitslosen Arbeiter durchaus nicht ungern entläßt, als Avantgarde, und zwar für ihr eigenes Geld, nach Straßburg abmarschiert. Ob dieser Avantgarde ein späteres Heer der Zehntausend' nachfolgen wird, wissen wir nicht; das aber wissen wir, daß bei diesem wahnsinnigen Unternehmen, welches die unglücklichen Arbeiter bloß ins wirkliche materielle Elend entsendet und massenweise dem Hunger, der Bettelei und den Prügeln der Bauern preisgibt, die beiden Führer Herwegh und v. Bornstedt zu Hause geblieben sind."
732
Karl M a r x und F r i e d r i c h Engels an Étienne C a b e t in Paris Paris, 5. A p r i i 1848 (S. 148)
Die Originalhandschrift befindet sich im Musée de l'Histoire vivante in Montreuil (Frankreich). Der Brief besteht aus einer von Engels zu drei Vierteln beschriebenen Seite im Format 133 x 204 mm. Marx hat eigenhändig unterschrieben. Der Umschlag fehlt. Einige Worte sind von unbekannter Hand unterstrichen worden, vermutlich von Étienne Cabet. Oben steht eine Notiz mit Tinte von unbekannter Hand: Rien Paris 5 Avril 1848". Marx Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der vorliegende Brief ist eine der wenigen Quellen, auf die sich die Datierung der Abreise von Marx und Engels aus Paris, etwa am 6. April 1848, stützt. Erstveröffentlichung in englischer Übersetzung: Samuel Bernstein: Marx und Engels in Paris, 1848: supplementary documents. In : Science and society. Vol. 4. H.2. New-York 1940. S.216—217; in der Sprache des Originals: Karl Marx, Friedrich Engels: Correspondance. T. 1. Paris 1971. S.538. ERLÄUTERUNGEN 148.5—6
Etwa am 6. April 1848 kehrten Marx und Engels aus der Emigration nach Deutschland-zurück, um an der begonnenen Revolution teilzunehmen.
733
Karl Marx an die Polizeidirektion in Köln Köln, 13. April 1848 (S. 149)
Originalhandschrift: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Regierung Köln, Sign. 170 (Blatt 176). Der Brief (H1) besteht aus einem Blatt im Format 340 x 230 mm. Die erste Seite wurde von unbekannter Hand zur Hälfte beschrieben, die zweite Seite ist leer. Unterschrift und Datumszeile (S. 149.12—13) sind von Marx' Hand. Einige Worte (S. 149.7—8) sind (offensichtlich vom Polizeibeamten) unterstrichen. Oben befindet sich der Aktenvermerk „14/18 IV", unten links eine Randnotiz: „I. zur Einziehung des Gesuchsstempels 2. zum Bericht über die Verhältnisse des H. D r Marx namentlich in Bezug auf die stattgefundene Auswanderung, den 14/4 48 1304" Am 19. April wurde Marx zu Hünermund, Kommissär des 5. Kölner Polizeibezirks bestellt, der 5 Groschen Stempelgebühr einzog und über die mündlichen Angaben von Marx folgenden Bericht an die Polizeidirektion anfertigte: „Bittsteller, der politisch verdächtige Dr. Karl Marx, ist am 5. Mai 1818 zu Trier geboren, hat im Jahre 1842/43 hier in Köln gewohnt, als Redakteur der Rheinischen Zeitung' fungiert und sich sodann nach dem Auslande begeben, von wo er sich den anliegenden Auswanderungskonsens aus seiner Heimat Trier erwirkt und somit das preußische Bürgerrecht verloren hat. Nach seiner Angabe beschäftigt er sich mit der Herausgabe eines Werkes über Nationalökonomie und will teils ausdem Einkommen seiner Schriftstellerei, teils von dem Privatvermögen seiner Frau, welche sich mit 3 Kindern noch in Trier befindet, leben. Der Gesuchsstempel zu diesem Gesuch ist kassiert und gehorsamst] beigefügt. Köln, d. 19 April 1848 Hünermund P[olizei]k[ommissar]" (ZfG. Jg. 16. 1968. H.3. S.317.) Es ist ein von fremder Hand geschriebener Entwurf (h2) von Marx' Gesuch an die Polizeidirektion der Stadt Köln zur Erlangung des Bürgerrechts überliefert, welches sich von der vorliegenden Reinschrift (H1) in einigen Punkten unterscheidet (siehe Variantenverzeichnis) und wo statt einiger Angaben Lücken gelassen sind. Namentlich wird im Entwurf Marx' Vorhaben erwähnt, die NRhZ herauszugeben. Der Edierte Text folgt H1. Der Polizeidirektor Geiger beantwortete den vorliegenden Brief am 3. August 1848 (siehe S. 159.29-160.9). Erstveröffentlichung: Gerhard Becker: Zwei neuentdeckte Briefe von Karl Marx. Ergänzende Tatsachen zu seiner Biographie für das Jahr 1848. In: ZfG. Jg. 16.1968. H.3. S.317. 734
M a r x an die Polizeidirektion in Köln • 13. April 1848
VARIANTEN VERZEICHNIS ten
Mai 1818 zu T r i e r ] h2 18 zu
149.3
5
149.4—5
daselbst bis Berlin] h2 zu
149.5—6
während der Jahre 1842 und 43 in Köln ] h2 im Jahre während Monaten [ ] hiesiger Stadt
149.6
ehemaligen ] h2 damaligen
149.8—9
Nach den vorgegangenen bis z u r ü c k ] h2 Zur Zeit einem R u f e mich bei der Redaction einer neu zu begründenden Zeitung in Köln zu betheiligen folgend, kehre ich in (mein) Vaterland zurück,
149.9—10
mich jetzt bis niederzulassen] h2 mich in Coeln mit meiner Familie häuslich niederzulassen. Indem ich noch hinzufüge daß die H m Leiter der ehemaligen Rheinischen Zeitung namentlich die H m Dr. Ciaessen, Dag. Oppenheim, Assessor Bürgers, Advokat Anwalt Fay u. s. w. über meine Person und meine persönlichen Verhältnisse Auskunft zu geben vermögen zeichne ich —
und den Universitäten zu
ERLÄUTERUNGEN 149.2—3
Dieser Brief ist das erste überlieferte Schriftstück von Marx, das nach seiner Rückkehr aus der Emigration entstand. Marx bemühte sich gleich nach seinem Eintreffen um die Renaturalisation, da die Gründung der NRhZ zunächst durch die Garantie seines ständigen Aufenthalts in Preußen gewährleistet werden mußte. Die Weigerung der Kölner Behörden, Marx das preußische Staatsbürgerrecht zu verleihen, rief in den demokratischen Kreisen der Stadt Empörung hervor. Die Kölner Demokratische Gesellschaft entsandte eine Abordnung mit der Forderung, die Polizeimaßnahmen gegen Marx aufzuheben. Siehe auch Marx' Artikel „Der Konflikt zwischen Marx und der preußischen Unterthanenschaft" (NRhZ. Nr.94, 5. September 1848. S.1, Sp. 1-2).
149.5—6
Seit April 1842 war Marx Mitarbeiter und seit Oktober des gleichen Jahres Chefredakteur der von den Vertretern der rheinischen liberalen Bourgeoisie gegründeten „Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe". Mitte November 1842 entstand ein Konflikt zwischen der preußischen Regierung und der Redaktion der „Rheinischen Zeitung". Marx als tatsächlicher Chefredakteur bemühte sich, das drohende Verbot der Zeitung abzuwenden. Am 20. Januar 1843 beschloß die preußische Regierung, die „Rheinische Zeitung" mit Wirkung vom 1. April zu verbieten; für die verbleibende Zeit wurde sie einer besonders strengen Zensur unterworfen (siehe MEGA® 111/1. S. 40-43).
149.7-8
Siehe Erl. 82.9.
149.8-10
Siehe Erl. 148.5-6. 735
Friedrich Engels an Emil Blank in London Barmen, 15. April 1848 (S. 150)
Die Originalhandschrift befindet sich in Familienbesitz (BRD). Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 230 x 277 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite steht eine Notiz in der Handschrift von Emil Blank: „Barmen'15 April 1848. Fritz Engels R 20". Auf derselben Seite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschi iften: „Barmen 16/4 2-3", „BH 20 Ap 20 1848" sowie ein Vermerk des Postbeamten mit schwarzer Tinte. Das Papier ist brüchig und an den Rändern und Falzen beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 25. S.45; in der Sprache des Originals: MEW 27. S.481. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 150.2—5
Etwa am 15. April 1848 reiste Engels nach Barmen, Elberfeld und anderen Städten der Rheinprovinz, um Aktien für die geplante Herausgabe der NRhZ (siehe Erl. 142.4—5) abzusetzen und neue Gemeinden des Bundes der Kommunisten ins Leben zu rufen.
150.16—17
Die Chartisten hatten für den 10. April 1848 zu einer Massenkundgebung in London aufgerufen, von der aus eine Petition über die Annahme der Volks-Charte dem Parlament überreicht werden sollte. Das Mißlingen der Demonstration wurde von der Reaktion zu Aktionen gegen die Arbeiter und zu Repressalien gegen die Chartisten ausgenutzt.
150.17-19
Engels' Brief an Harney vom 15. April 1848 ist nicht überliefert.
736
Karl M a r x an F r i e d r i c h Engels in B a r m e n Köln, u m d e n 24. A p r i l 1848 (S. 151)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von Marx vollständig beschriebenen Seite. Oben rechts steht eine Notiz von E n g e l s „ A p r i l Mai 48.". Die Datierung stützt sich auf Engels' Antwortbrief vom 25. April 1848 (siehe S. 152-153). In der Erstveröffentlichung (Bw 1. S. 95-96) wurde der Brief „ M i t t e April 1848" datiert.
ERLÄUTERUNGEN 151.3—4
Gemeint ist die Herausgabe der NRhZ (siehe Erl. 142.4—5). Am 11. April trafen Marx und Engels in Köln ein und begannen sofort mit den Vorbereitungen zur Herausgabe einer großen politischen Tageszeitung, der NRhZ, die das leitende Organ für die Mitglieder des Bundes der Kommunisten wurde.
151.7—8
Der von Heinrich Bürgers verfaßte „Prospekt zur Gründung der Neuen Rheinischen Zeitung", datiert „Köln im April 1848", wurde abgedruckt in: Das Westphälische Dampfboot. Paderborn. Jg.4. H. 12. 17. Mai 1848. Er lautete: „Ein neuer Geist ist in Deutschland zum Durchbruch gekommen. Er hat das alte Regiment zu Boden geworfen, die alte Welt dem Tode geweiht. Er fordert eine neue Gesellschaft, ein neues Leben. Es ist der Geist des Volkes. Das Volk hat die souveräne Macht an sich genommen, das Volk, das keine Zersplitterung, keine Klassenherrschaft will, das seine Bestandtheile als die zusammenwirkenden Glieder Eines großen Körpers betrachtet. Sein Wille soll sein Leben leiten, seine Arbeit regeln, sein Wohl gestalten. Für diesen Willen ist die erste Aufgabe, sich die Formen zu schaffen, innerhalb deren er, sicher gegen Unterdrückung oder Fälschung, seine Macht entfalten kann. Es sind das die Formen der Demokratie. Schon bereitet sich das Volk, eine doppelte Vertretung zu wählen, von welcher es die Festsetzung seiner Rechte, die Gliederung der öffentlichen Gewalten, die Garantien der Ordnung, kurz die neue Verfassung erwartet.
737
Marx.an Engels • um den 24. April 1848
Das ist ein großes, schwieriges Werk, wenn auch eine Vorarbeit. Die gestürzte Gewalt wird sich dagegen stemmen, das Privatinteresse nicht gutwillig den Anforderungen des Ganzen sich fügen. Gegen diese beiden Feinde einer Ordnung, die dem Gesamtwillen dient, das Gesamtwohl bezweckt, hat die Demokratie den Kampf zu bestehen: sie wird die Erfahrungen der Vergangenheit, die Bedürfnisse der Gegenwart auf ihrer Seite haben.
An dieser nächsten öffentlichen Arbeit nach Kräften mitzuwirken, ist auch der nächste Zweck der,Neuen Rheinischen Zeitung'. Vor der Hand wird es ihre Hauptaufgabe sein, die Fragen, welche sich auf die Verfassung von Deutschland und Preußen beziehen, in Verbindung mit den gleichen oder ähnlichen, welche das Ausland beschäftigen, einer gründlichen Erörterung zu unterwerfen. Sie wird sich keiner Neigung verschließen, wenn sie nicht ein Ausfluß des Absolutismus oder des Sonderinteresses ist, sie wird keine spezielle Partei innerhalb der Demokratie vertreten, nach keiner vorgefaßten Theorie verfahren und keine Ansicht voreilig verwerfen, sollte sie auch die allgemeine Sympathie noch nicht für sich gewonnen haben. Wenn aber die politische Konstituierung des Vaterlandes die nächste der großen Aufgaben ist, welche das deutsche Volk zu lösen entschlossen ist, so ist es noch keineswegs die größte und bei weitem nicht die schwierigste. Die politische Demokratie ist nur das Mittel zu durchgreifenden Veränderungen in der bürgerlichen Gesellschaft. Daraufhin sind alle Wünsche, alle Forderungen gerichtet. Auf dem größten Teile der Nation, besonders auf dem Arbeiterstande, lasten die schwersten Leiden der Erwerblosigkeit, der Verkümmerung, des Elends. Einen Zustand aufzuheben, in welchem die Existenz der Gesamtheit an die Sorglosigkeit der Regierenden, an die zufällige Einsicht oder kurzsichtige Selbstsucht der Privaten geknüpft ist, ein Zustand, dem es noch gar sehr an den leitenden Grundsätzen, an den allgemeinen Einrichtungen fehlt, ohne welche es keine freie Tätigkeit, keinen gesicherten Erwerb, keinen wahren Lebensgenuß geben kann-, das ist das allgemeine Begehren, die allgemeine Sehnsucht. Überall, im Ackerbau, in der Industrie, im Handel, im Unterrichtswesen u.s. w., sind die bedeutendsten Reformen eine anerkannte Notwendigkeit. Das Volk verlangt ein freies, fröhliches Leben in freier, fröhlicher Arbeitsamkeit. Doch vom Willen bis zur That, vom Entschlüsse bis zur Ausführung ist ein weiter Abstand, ein mühsamer Weg. Schwierigkeiten aller Art drängen sich entgegen. Nicht bloß die Böswilligkeit, mehr noch die Unfähigkeit werden bewältigt werden müssen. Hier bedarf es aller Energie, um der Unwissenheit, des bornierten Partikularismus, der Monopolsucht Meister zu werden; hier gilt es, die nach Stand und Oertlichkeit sich widerstreitenden Interessen einer gemeinsamen,
738
Marx an Engels • um den 24. April 1848
das Gesamtwohl begründenden und erhaltenden Ordnung zu unterwerfen, Arbeit, Verkehr und Verzehr nach den Lebensbedingungen einer großen Nation zu gestalten, die nicht durch Krieg und Ausbeutung, sondern durch friedlichen Austausch und einheitliches Zusammenwirken die Wohlfahrt des Ganzen und aller Einzelner herbeizuführen strebt. Hier ist es aber auch, wo noch am wenigsten gründlich vorgearbeitet ist; hier, wo die Noth früher allgemein geworden ist als die Einsicht, hier ist die Presse vorzüglich berufen, die vorhandenen Zustände zur öffentlichen Kenntnis zu bringen, die Bedingungen zur Umbildung zu untersuchen, die Mittel der Reform zu diskutieren, die öffentliche Meinung zu bilden, dem Gesammtwillen die heilbringende Richtung anzuweisen. Das ist denn auch die Aufgabe der ,Neuen Rheinischen Zeitung', auf welche sie in dem Maße, als die politischen Diskussionen in den Hintergrund treten, mehr und mehr ihre Kräfte konzentriren wird. Daß ein solches Unternehmen die Stadt Köln zu seinem Sitze wählt, bedarf wohl keiner besondern Rechtfertigung. Köln, die Hauptstadt der Rheinprovinz, die Hauptstadt des ganzen westlichen Deutschlands, bietet, wie vielleicht kein anderer Punkt in Deutschland, zur Herausgabe einer großen Zeitung die geeignete Ortslage, die erforderlichen Hilfsmittel. Köln darf auch getrost in den Verhältnissen der Arbeit und des Verkehrs jeder Veränderung entgegensehen, wofern es zugleich eine Verbesserung ist, und wäre es nicht der Patriotismus seiner Bewohner, so geböte es schon ihr Lokalinteresse, allen zum Heile der Nation gereichenden Reformen zugeneigt zu sein. Wenn demnach die Aussichten für den Erfolg der,Neuen Rheinischen Zeitung' in jeder Beziehung die günstigsten zu nennen sind, so handelt es sich um die Geldmittel, welche für die erste Zeit, so lange die Abonnentenzahl und Inserate das Unternehmen noch nicht sichern, zur Deckung der Kosten aufgebracht werden müssen. Hierzu ist ein Kapital von 30000 Thalern erforderlich, wovon die Hälfte als Reservefonds zu betrachten ist. Dieses Kapital soll durch eine Kommandite-Aktien-Gesellschaft beschafft werden. Es wird in 600 Aktien, jede zu 50 Thaler, geteilt, und die Ratenzahlungen werden so eingerichtet werden, daß auch weniger Vermögende im Stande sind, das Unternehmen durch Beteiligung zu fördern. Listen zum Aktienzeichen liegen offen: bei Herrn W. C l o u t h , an St. Agatha N.12. „ „ W o l f f £> K a p f e r e r , Hochstraße Nr.55. ,, M a x K e m m e r i c h , St. Katharinen 2 B „ ,, E s c h & H e n n, kleine Sandkaul Nr. 1. Anmeldungen von Außen bittet man einzusenden unter Adresse: 739
Marx an Engels • um den 24. April 1848
Dr. D a n i e l s , Mittelstraße Nr.2. Köln, im April 1848 Den im Obigen mitgeteilten Bestimmungen sind durch eine vorläufige Vereinbarung' der ersten Aktionäre noch folgende hinzugefügt: 1) Sobald 200 Aktien gezeichnet sind, wird eine Generalversammlung der Aktionäre berufen, um das Statut der Gesellschaft festzustellen. Diese tritt sodann in Wirksamkeit. 2) Die Sorge für die Redaktion, fürdas Engagement von Mitarbeitern und Korrespondenten wird dem Herrn Heinrich Bürgers übertragen." Der von Bürgers geschriebene Prospekt war im Sinne der Ideen der kleinbürgerlichen Demokratie abgefaßt. Das Statut der „Neuen Rheinischen Zeitungs-Gesellschaft" wurde am 29.Juli 1848 beschlossen (siehe BzG. Jg.12. H.4. 1970. S.590-595). 151.9
Nach der Flucht aus der Festung Wesel am 11. März 1848 kam Dronke nach Köln, reiste dann nach Koblenz und nach Frankfurt (Main), von wo er bereits für die NRhZ korrespondierte.
151.11—12
Marx war nach dem 6. Mai 1848 in Elberfeld, um mit Engels die Angelegenheiten der Zeitung und des Bundes der Kommunisten zu besprechen. Siehe auch Erl. 452.7.
740
Friedrich Engels an Karl Marx in Köln Barmen, 25. April 1848 (S. 152-153)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0026/D1262. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 278 x 2 3 0 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Engels vollständig beschrieben, die dritte zur Hälfte, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite, oben befinden sich rechts eine Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „April 1848" und links ein Vermerk mit Rotstift: ,,xx". Die Handschrift wurde restauriert. Der vorliegende Brief ist eine Antwort auf Marx' Schreiben (S. 151). Erstveröffentlichung: Bw 1. S.96-97. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 152.2
Siehe Erl. 151.7-8.
152.2
Siehe S. 151.
152.3
Blank] Wilhelm Blank.
152.3-4
Engels' Brief an Wilhelm Blank, geschrieben vor dem 25. April 1848, ist nicht überliefert. Siehe auch S.436.
152.21—22
In den ersten Apriltagen 1848 hatte Moses Heß, nach Köln zurückgekehrt, den Versuch unternommen, eine Zeitung zu gründen. Gemeinsam mit Friedrich Anneke veröffentlichte er am 7. April 1848 eine „Aufforderung zur Neubegründung der Rheinischen Zeitung" (siehe Erl.422.21—22), die ein sehr verschwommenes kleinbürgerliches, nicht den aktuellen Aufgaben der bürgerlich-demokratischen Revolution entsprechendes Programm enthielt. Heß forderte auch brieflich eine Reihe von Kommunisten zur Mitarbeit auf. Sein Plan scheiterte nach der Rückkehr von Marx und Engels nach Köln.
152.23-27
Siehe Erl. 151.9.
152.28—30
Ewerbecks Brief an Engels, geschrieben vor dem 25. April 1848, ist nicht überliefert. Gemeint ist vermutlich ein Bericht der Kreisbehörde Paris an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten. Im April 1848 wurden an die Zentralbehörde gerichtete Briefe nach Mainz adressiert. (Siehe S. 439.2-9.)
153.1—4
Über die Übersetzungen des „Manifestes der Kommunistischen Partei" ins Italienische und ins Spanische, an denen Ewerbeck und 741
Engels an Marx • 25. April 1848
Dronke in den Jahren 1848—1850 arbeiteten, ist nichts Näheres bekannt. Die erste spanische Übersetzung von José Mesa erschien 1872 (La Emancipación. Madrid. Nr. 72-77; 2., 9., 16., 23., 30. November, 7. Dezember 1872). Eine italienische Übersetzung erschien erst 1889. 153.5—7
Engels hatte die englische Übersetzung des „Manifestes" nicht zu Ende geführt. Im Herbst 1850 unterstützte er Helen Macfarlane bei der englischen Übersetzung dieses Werkes, die im „Red Republican" (Nr. 21-24; 9., 16., 23., 30. November 1850) erschien (siehe MEGA® 1/10. S.605-628).
153.8
Gemeint sind die von Marx und Engels zwischen 21. und 24. März 1848 ausgearbeiteten „Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland". In diesem Dokument konkretisierte die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten unter den durch die Märzrevolution geschaffenen neuen Bedingungen die allgemeinen politischen Grundsätze des „Manifestes der Kommunistischen Partei" und bestimmte die Aufgaben der Kommunisten in der bürgerlichdemokratischen Revolution in Deutschland. Die 17 Forderungen waren ein selbständiges nationales Programm der Vorhut der Arbeiterklasse für den vollständigen Sieg der Revolution und brachten, wie es in den abschließenden Worten heißt, die Interessen „des deutschen Proletariats, des kleinen Bürger- und Bauernstandes" zum Ausdruck. Die „Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland" wurden nach der Beratung durch die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten als Flugblatt veröffentlicht und durch zahlreiche Nachdrucke in einer ganzen Reihe von Zeitungen weit verbreitet. Außerdem wurden sie den in die Heimat zurückkehrenden Mitgliedern des Bundes der Kommunisten als Direktive ausgehändigt. Im Laufe der Revolution waren Marx und Engels sowie deren Anhänger bestrebt, die Volksmassen mit diesem programmatischen Dokument bekannt zu machen. Vor dem 10. September 1848 wurden die „Forderungen" in Köln als Flugblatt gedruckt und durch Mitglieder des Kölner Arbeitervereins in verschiedenen Orten der Rheinprovinz verbreitet.
153.10—12
In der deutschen Arbeiterbewegung trat zur Zeit der Revolution eine ökonomistische, trade-unionistische Tendenz auf. Dadurch war die Richtung des Kölner Arbeitervereins (siehe Erl. 422.17) unter Gottschalks Leitung charakterisiert.
153.12—16
Der Elberfelder politische Klub, derinder Revolutionszeitgegründet wurde, trat für konstitutionelle Monarchie und gemäßigte Reformen auf. Sein Presseorgan war die Zeitung „Volksstimme".
742
Engels an Marx • 25. April 1848
153.13
In den meisten deutschen Staaten waren die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung (siehe Erl. 156.7—9) indirekt, d.h. die wahlberechtigten Bürger wählten nur die sogenannten Wahlmänner, diese dann wiederum die Abgeordneten zur Nationalversammlung.
153.17—18
Vermutlich ist ein Brief von Marx an Ewerbeck über Angelegenheiten der Pariser Gemeinde des Bundes der Kommunisten gemeint.
743
F r i e d r i c h Engels an Karl M a r x in Köln B a r m e n , 9. M a i 1848 (S. 154)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D III 0027/D1263. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 139 x 231 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite befinden sich ein Vermerk mit schwarzer Tinte von unbekannter Hand: ,,14.1" und eine Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „ 9 Mai 1848". Erstveröffentlichung: Bw1. S. 97-98.
ERLÄUTERUNGEN 154.3
Gemeint sind die Aktien der NRhZ.
154.4, 22—23
Engels bezieht sich hier auf die Versammlung der Aktionäre der NRhZ, die vor Beginn des Erscheinens der Zeitung, im Mai 1848, in Köln stattfinden sollte. Die Aktionäre aus anderen Städten, die auf dieser Versammlung nicht persönlich anwesend sein konnten, schickten Vollmachten auf den Namen der Redakteure der Zeitung oder auf andere Personen in Köln. Der Text der Vollmacht für Marx ist nicht überliefert.
154.16
républicains en gants jaunes] So bezeichnete man in Frankreich die Anhänger der gemäßigten bürgerlichen Republikaner mit Armand Marrast an der Spitze.
154.22—24
Nachdem Marx, Engels, Joseph Moll, Karl Schapper und Ernst Dronke in Köln eingetroffen waren, wurde dort etwa am 15. April 1848 die Zentralbehörde des Bundes konstituiert. Die Kölner Zentralbehörde entsandte als Emissäre unter anderen Engels nach Barmen und Elberfeld, Schapper nach Mainz und Wiesbaden sowie Dronke nach Koblenz, Mainz und Frankfurt (Main), um mit den Verhältnissen in Deutschland bekannt zu werden und die örtlichen Organisationen des Bundes zu festigen. Außerdem war Wilhelm Wolff schon früher von der Pariser Zentralbehörde als Emissär nach Deutschland gesandt worden und berichtete von dort an die Zentralbehörde des Bundes. Es stellte sich jedoch bald heraus, daß unter den neuen Bedingungen in Deutschland infolge der Revolution neue Formen der Bundestätigkeit nötig wurden.
744
Friedrich Engels an Emil Blank in London Köln, 24. Mai 1848 (S. 155-156)
Die Originalhandschrift befindet sich in Familienbesitz (BRD). Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 215 x 267 mm. Das Papier trägt die Prägung: „Bath". Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Coeln 8 - 9 24.5", „CN.27 My 27/1848" sowie Vermerke des Postbeamten mit schwarzer Tinte: ,,7", „1/2". Auf der Adreßseite steht eine Notiz von Emil Blank mit schwarzer Tinte: „Cöln 24 Mai 1848. Fredr Engels R27d°. 23 Juni" Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 2 5 . S.46—47; in der Sprache des Originals im Auszug (S. 155.29—156.14): Karl Marx, Friedrich Engels: Ausgewählte Briefe. Berlin 1953. S.60; vollständig: MEW27. S.482-483. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 155.2
Vorigen Samstag] 20. Mai 1848.
155.12, 15—16 Engels gibt die Adresse der Redaktion und Expedition der NRhZ an. Die NRhZ wurde zuerst in der Druckerei W.Clouth, Köln, St. Agatha 12, und vom 30. August 1848 an in der Druckerei J. W. Dietz, Unter Hutmacher Nr. 17, gedruckt. 156.4—5
Im Großherzogtum Posen brach nach der Märzrevolution 1848 ein Aufstand der Polen für ihre nationale Befreiung vom preußischen Joch aus. Angesichts der großen Volksbewegung versprach die preußische Regierung Ende März 1848die Bildung einer Kommission zur „nationalen Reorganisation" des Großherzogtums Posen, die den Polen die Aufstellung eines polnischen Heeres, die Einsetzung von Polen in administrative und andere Ämter und die offizielle Anerkennung der polnischen Sprache zusicherte. Aber alle Zusagen wurden gebrochen. Der Beauftragte der preußischen Regierung General Willisen und sein Nachfolger General von Pfuel verfolgten die Teilnehmer des Aufstandes. Statt der versprochenen Reorganisation des Großherzogtums Posen wurden drei Viertel des Territo-
745
Engels an Emil Blank - 24. Mai 1848
riums an Preußen gegeben. Siehe auch Engels' Artikel „Neue Politik in Posen" (NRhZ. Nr.21, 21.Juni 1848. S.2, Sp. 1). 156.5—9
Im Frühjahr 1848 gab es in Mainz blutige Zusammenstöße zwischen der Bürgerwehr und den preußischen Soldaten. Der Mainzer Festungskommandant Hüser hatte das Militär gegen die Bürgerwehr eingesetzt. Diese Ereignisse riefen in Deutschland ein breites Echo hervor und wurden Gegenstand einer Debatte in der Frankfurter Nationalversammlung; die Versammlung begnügte sich damit, eine Kommission zu ernennen. Diese legte ihren Bericht vor, als die Mainzer Bürgerwehr schon von preußischen Soldaten entwaffnet war. Siehe dazu Engels' Artikel „Hüser" (NRhZ. Nr. 1, I.Juni 1848. S.2, Sp. 1).
156.7—9
Engels kennzeichnet hiermit die am 18. Mai 1848 eröffnete Frankfurter Nationalversammlung, die bis zum 18. Juni 1849 tagte. Bei dem zahlenmäßigen Übergewicht der durch ihr Schwanken und ihre Feigheit sich auszeichnenden Vertreter des liberalen Bürgertums und der Unentschlossenheit und Inkonsequenz des kleinbürgerlichen linken Flügels vermochte die Frankfurter Nationalversammlung nicht, die Grundaufgaben der Revolution von 1848/49 (vor allem die Schaffung eines Nationalstaates und die Beseitigung des Feudalismus) zu lösen und die Volkskräfte zur Abwehr der aggressiven Konterrevolution und zur Verteidigung der von ihr selbst angenommenen Reichsverfassung zu mobilisieren. Im Mai 1849 begann sie zu zerfallen; das nach Stuttgart übergesiedelte Rumpfparlament wurde am 18. Juni 1849 von württembergischen Truppen auseinandergejagt. Als erste Stellungnahme zur deutschen Nationalversammlung in Frankfurt brachte die NRhZ Engels' Artikel „Die Frankfurter Versammlung" (Nr. 1, I.Juni 1848. S. 1, Sp.2-3; S.2, Sp. 1).
156.9—12
Das Ministerium Camphausen wurde am 30. März 1848 gebildet. Ministerpräsident der neuen Regierung war der rheinische Bankier Camphausen, Präsident der Handelskammer in Köln. Diese Regierung sah ihre Aufgabe in der Vermittlung zwischen der Großbourgeoisie und der Krone. Das Ministerium Camphausen trat am 20. Juni 1848 zurück. Die NRhZ sah in dem Sturz Camphausens den Ausdruck dafür, daß die Großbourgeoisie vom passiven Verrat des Volkes an die Krone zur aktiven Unterwerfung des Volkes unter ihre mit der Krone vereinbarte Herrschaft überzugehen gedachte. Siehe die Artikel „Das Ministerium Camphausen" (NRhZ. Nr.4, 4.Juni 1848. S.2, Sp. 1) und „Sturz des Ministeriums Camphausen" (Ebenda. Nr.23, 23. Juni 1848. S. 1, Sp. 1-2).
745
Karl Marx an die Redaktion der Zeitung „ L ' A l b a " in Florenz Köln, Ende Mai 1848 (S. 157)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach der italienischen Übersetzung in „L'Alba". Dem vorliegenden Brief wurde in der Zeitung „L'Alba" folgende Bemerkung der Redaktion vorausgeschickt: «Pubblichiamo la seguente lettera indirizzataci da Colonia per testimoniare quali sentimenti nutrono a riguardo dell' Italia i generosi alemanni, i quali aspirano caldamente a stringere un legame fraterno tra le nazioni Italiana e Germanica, inimicate dai despoti dell'Europa.» Außerdem erschien der Brief von Marx in der Zeitung „Corriere di Calabria" (Napoli), Nr. 7 vom 7. Juli 1848. Nach diesem Text wurde er in der Zeitschrift „La critica sociale. Rivista quindicinali del socialismo scientifico", Bd. 7, 1897, S.239 bis 240, veröffentlicht. L. Alinari beantwortete den Brief am 20. Juni 1848 (S.462). Erstveröffentlichung: L'Alba. Firenze. Nr.258, 29. Juni 1848. S. 1032, Sp.3. ERLÄUTERUNGEN 157.7—19
Italien war damals in mehrere kleine Staaten zersplittert, die mehr oder weniger von Österreich abhängig waren; ein Teil Norditaliens — die Lombardei und Venedig — gehörten unmittelbar zur österreichischen Monarchie. Anfang 1848 brach in Italien die bürgerlichdemokratische Revolution aus, deren Hauptaufgabe die Herstellung eines einigen unabhängigen und demokratischen Italiens war. Das italienische Volk kämpfte gegen die österreichische Fremdherrschaft und gegen die italienischen Herrscher. Dem herrschenden Feudaladel des Königreichs Sardinien und Piemont, an seiner Spitze König Karl Albert, sowie der Großbourgeoisie gelang es jedoch, die Führung der italienischen Befreiungsbewegung an sich zu reißen. Die Revolution zwang König Karl Albert, Ende März 1848 Österreich den Krieg zu erklären. Nach einigen Anfangserfolgen wurde die Armee Sardiniens geschlagen. Schuld daran war die Kriegsführung Karl Alberts und seiner Generale.
747
Karl M a r x an W i l h e l m A r n o l d G e i g e r in Köln Köln, 5. A u g u s t 1848 (S. 158)
Originalhandschrift: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Regierung Köln, Sign. 170 (Blatt 210). Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 279 x 234 mm. Auf der oberen Hälfte der ersten Seite befindet sich das Gesuch, von unbekannter Hand niedergeschrieben. Marx hat jedoch eigenhändig unterschrieben. Die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Oben links steht ein Vermerk von unbekannter Hand: „ 5 / 8 48." und oben rechts: „ p r . 8 / 8 48 B I" Unten rechts steht folgende Notiz des kommissarischen Kölner Polizeidirektors Geiger: „Brevi manu beehre ich mich Königlicher Hochlöblicher Regierung diese Zuschrift des D r Marx ganz gehorsamst vorzulegen. Meines unmaßgeblichen Erachtens muß dem Herrn Minister des Innern von der Sachlage Kenntniß gegeben werden. Cöln, 6. Aug. 1848. Der Comm. Polizeidirector Geiger" Unten links steht eine mit Tinte geschriebene Randnotiz der Regierung Köln: „Kann vorläufig zu den Akten gehen. Das Königliche Ministerium wird schon Bericht erfordern. v.U. 9/8. 48 B.4344 N.2746, 71 v 1" sowie Aktenvermerke. Das Papier ist am Rand beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 158.1, 2, 3, 5) konnten rekonstruiert werden. Erstveröffentlichung: Gerhard Becker: Zwei neuentdeckte Briefe von Karl Marx. Ergänzende Tatsachen zu seiner Biographie für das Jahr 1848. In: ZfG. Jg. 16. H.3. 1968. S. 323.
ERLÄUTERUNGEN 158.1—3
Gemeint ist der Ablehnungsbescheid der Polizeidirektion an Marx vom 3. August 1848 (siehe S. 159.26-160.9).
158.3-4
Siehe S. 149.
748
Karl Marx an Friedrich Christian Hubert von Kühlwetter in Berlin Köln, 23. August 1848 (S. 159-161)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.1, op. 1, d.5930. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 560x380mm. Alle vier Seiten wurden von Jenny Marx vollständig beschrieben. Marx' Unterschrift ist eigenhändig. Das Dokument wurde in zwei Spalten niedergeschrieben. Der Text steht in der rechten Spalte. In der linken Spalte stehen die Anrede (S. 159.1), die Datierung und die Adresse (S. 161.38-42). Der Umschlag fehlt. Am Fuß der ersten, zweiten und dritten Seite wurden die ersten Worte der nächsten Seite wiederholt, wie es damals in den offiziellen Schreiben üblich war. In der linken Spalte der ersten Seite befinden sich Aktenvermerke mit Tinte: „pr. 27/8 48 II [ ] Cito 1883. B." und „Stadt Cöln 12.". Die Handschrift weist in der linken Spalte mehrere Unterstreichungen, Anstreichungen und Randnotizen mit Bleistift von unbekannter Hand auf. Auf der ersten Seite befinden sich Randnotizen: „geht aus den anliegenden Akten nicht hervor" — neben den unterstrichenen Worten „hier bis wurden" (S. 159.13—14), „aber in Belgien vergeblich nachgesucht" und ,,?" — neben dem unterstrichenen Wort „angenommen" (S. 159.20). Auf der zweiten Seite sind die unterstrichenen Worte „für jetzt" links angestrichen (S. 160.1) und die Worte „politischen Flüchtlinge" unterstrichen (S. 160.13—14). Auf der dritten Seite ist die Passage „meine Absicht bis besitze" (S. 160.25—28) mit einer Linie, die Passage „des erwähnten bis Venedey" (S. 160.39-40) mit zwei Linien angestrichen; die Wörter „Absicht" (S. 160.25), „Unterthan" (S. 161.5) und „Bestätigung" (S. 161.11) sind unterstrichen. Die Blätter der Handschrift wurden von unbekannter Hand mit Bleistift oben rechts paginiert („12", „13"). Marx' Gesuch (H1) war ursprünglich nicht für den Druck vorgesehen. Erst im September 1848, als das Gesuch abgelehnt war und klar wurde, daß die preußischen Behörden beabsichtigen, Marx' unentschiedene rechtliche Position auszunutzen, um die Herausgabe der NRhZ zu verhindern, gab Marx den Text des Gesuchs in der Zeitung wieder — D2 (mit einigen Textabweichungen — siehe Variantenverzeichnis). In der NRhZ wurde das Dokument mit 22. August datiert. Der Edierte Text folgt H1. Kühlwetter beantwortete den vorliegenden Brief am 12. September 1848 (siehe S. 470). Erstveröffentlichung: NRhZ. Nr. 94, 5. September 1848. S. 1, Sp. 1-2. VARIANTENVERZEICHNIS 160.17
Gültigkeit] D2 Bestimmung
160.25
Cöln bis Bürgerrecht] D2 Cöln, mein Bürgerrecht 749
Marx an Friedrich Christian Hubert von Kühlwetter • 23. August 1848
161.33
Niederlassungs-Recht] D J Niederlassungs-Gesuch
161.37
23 ] D 2 22 KORREKTUREN VERZEICHNIS
160.33
31 Dezember 1842] H1 31 März 1842 ERLÄUTERUNGEN
159.2-3
Siehe S. 159.29-160.9.
159.5—9
Diese Nachricht wurde inder,,Mannheimer Abendzeitung" (Nr. 154, 29. Juni 1844) veröffentlicht. Siehe M E G A ® 111/1. S.434.
159.10-12
Siehe Erl. 7.2.
159.13-19
Siehe Erl. 82.9.
159.20—22
In Paris hielt sich Marx vom 5. März bis 6. April 1848 auf. Siehe S. 389.
159.26—27, 30-31 160.1-3, 32-34 161.13-14
Es handelt sich um das „Gesetz über die Erwerbung und den Verlust der Eigenschaft als Preußischer Unterthan, so wie über den Eintritt in fremde Staatsdienste" vom 31. Dezember 1842. (Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. Berlin [1843]. S.15 bis 18.)
159.30-160.1 160.41—161.2
§ 5 des Gesetzes vom 31. Dezember 1842 lautet: „Die Verleihung (§1. Nr. 4) erfolgt durch Ausfertigung einer Naturalisations-Urkunde, zur Ertheilung derselben sind die Landes-Polizeibehörden ermächtigt. Bei ausländischen Juden muß zuvor die Genehmigung des Ministers des Innern eingeholt werden." (Ebenda. S.15.)
160.2—3, 35—40 § 15 des Gesetzes lautet: „Die Eigenschaft als Preuße geht verloren : 1) durch Entlassung auf Antrag des Unterthans (§§16 u.s.), 2) durch Anspruch der Behörde (§22), 3) durch zehnjährigen Aufenthalt im Auslande (§23), 4) bei einer Preußischen Unterthanin durch deren Verheirathung an einen Ausländer." §16 lautet: „Die Entlassung (§15. Nr. 1) ist bei der Landes-Polizeibehörde des Wohnorts nachzusuchen und erfolgt durch eine von dieser Behörde ausgefertigte Urkunde." (Ebenda. S. 17.) 160.12-15, 22-23
750
Der Bundestag faßte am 30. März 1848 einen Beschluß, in dem u.a. festgelegt wurde, daß auf 70000 Wahlberechtigte ein Vertreter für die Nationalversammlung kommen soll; am 2. April 1848 übermittelte
Marx an Friedrich Christian Hubert von Kühlwetter • 23. August 1848
der Siebzehnerausschuß dem Bundestag den Vorschlag, daß auf 50000 Wahlberechtigte ein Abgeordneter zu benennen ist und „die politischen Flüchtlinge, wenn sie nach Deutschland zurückkehren und ihr Staatsbürgerrecht wieder angetreten haben, wahlberechtigt und wählbar sind". Der Bundestag stimmte am 7. April 1848 diesem Vorschlag zu (siehe „Protokolle der Deutschen Bundesversammlung vom Jahre 1848". Frankfurt am Main. S.328, 353). 160.16—18
Im Vorparlament, das vom 31. März bis 4. April 1848 in Frankfurt (Main) zusammentrat, vereinigten sich Vertreter der deutschen Staaten, die im Gegensatz zum Bundestag entweder Mitglieder der bestehenden Ständeversammlungen waren oder von einer Vereinigung bzw. Volksversammlung delegiert wurden. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer des Vorparlaments vertrat den Standpunkt der konstitutionellen Monarchie. Das Vorparlament faßte den Beschluß über die Einberufung einer gesamtdeutschen Nationalversammlung und arbeitete einen Entwurf überdie,,Grundrechte und Forderungen des deutschen Volkes" aus. Nach den Erfolgen der Märztage kam es darauf an, das Vorparlament als souverän zu proklamieren und die Macht des reaktionären Bundestages zu brechen. Statt dessen lehnte das Vorparlament ab, sich für permanent zu erklären, und wählte im April 1848 aus seiner Mitte einen Fünfzigerausschuß, der sich mit dem Bundestag zu vereinbaren suchte. Der Fünfzigerausschuß war bis zum Zusammentritt der Nationalversammlung tätig und bestand in seiner Mehrheit aus bürgerlichen Liberalen.
160.16—21
Gemeint ist der Beschluß des Vorparlaments „Wahlart der Abgeordneten zur deutschen constituierenden Versammlung", der am 1. April 1848 angenommen wurde. Dieser Beschluß lautet: „In Betreff der Wahlart gelten für jedes der deutschen Länder folgende Bedingungen : Die Wahlberechtigung und Wählbarkeit darf nicht beschränkt werden durch einen Wahlcensus, durch Bevorrechtung einer Religion, durch eine Wahl nach bestimmten Ständen. Jeder volljährige, selbstständige Staatsangehörige ist wahlberechtigt und wählbar. Der zu Wählende braucht nicht dem Staate anzugehören, welchen er bei der Versammlung vertreten soll. Die politischen Flüchtlinge, die nach Deutschland zurückkehren und ihr Staatsbürgerrecht wieder antreten, sind wahlberechtigt und wählbar. In allen übrigen Beziehungen ist es jedem einzelnen deutschen Staate überlassen, auf welche Weise er die Wahlen zu ordnen angemessen findet; die Versammlung erachtet jedoch die directe Wahl im Prinzipe für die zweckmäßigste." (Verhandlungen des Deutschen
751
Marx an Friedrich Christian Hubert von Kühlwetter • 23. August 1848
Parlaments. Officielle Ausgabe. Lfg. 1. Frankfurt am Main 1848. S. 172-173.) 160.22-23
Siehe Erl. 156.9-12.
160.37—41
Im März 1848 stand Jacob Venedey, der seit den dreißiger Jahren in Frankreich lebte, in Paris an der Spitze der „Verbrüderung", einer kleinen, nationalistisch gestimmten Gruppe deutscher Emigranten. Venedey verließ Paris etwa am 25. März 1848. In Deutschland entfaltete er eine aktive politische Tätigkeit und wurde ins Vorparlament, dann in den Fünfzigerausschuß und in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Er erstrebte die Durchführung bürgerlicher Reformen im Rahmen der-konstitutionellen Monarchie und wandte sich scharf gegen alle Pläne, in Deutschland eine Republik zu errichten.
161.5
Siehe S. 160.1.
752
Friedrich Engels an Karl Friedrich Koppen in Berlin Köln, 1. September 1848 (S. 162)
Originalhandschrift: Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Autographen-Sammlung Westfälischer Handschriften. Archiv, Atg Nr. 12382. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 220 x 189 mm. Die erste Seite wurde von Engels zur Hälfte beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung in französischer Übersetzung : Engels et la révolution de 1848. Une lettre inédite. In: L'Humanité. Paris. Nr.6093, 28. November 1920. S. 1, Sp. 1 - 2 ; in der Sprache des Originals: Autographenkatalog. Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Dortmund 1962. S.387. Als Faksimile ebenda, Abbildung 4. ERLÄUTERUNGEN 162.2
Der Artikel von Koppen, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
162.5—7
Während seines Aufenthalts in Berlin im August 1848 (siehe Erl. 164.12—13) hatte Marx vermutlich eine Begegnung mit Karl Friedrich Koppen. Marx hatte Koppen schon während seiner Berliner Studienzeit kennengelernt. Sie gehörten dem sogenannten Doktorklub, einem Kreis der Berliner Junghegelianer, an. Siehe MEGA® 111/1. Erl. 17.5.
753
Karl M a r x und Louis Schulz an Friedrich Engels in Genf Köln, um den 29. oder 30. Oktober 1848 (S. 163)
Originalhandschrift: Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Autographen-Sammlung Westfälischer Handschriften. Archiv Atg Nr. 12382. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 220 x 189mm. Die erste Seite wurde von Marx zur Hälfte beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift von Marx (S. 163.20—24) wurde am linken Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Die Nachschrift von Louis Schulz (S. 163.15—19) befindet sich am Fuß der ersten Seite. Im vorliegenden Band wird der Brief zum erstenmal entsprechend der Anordnung in der Handschrift wiedergegeben. Auf der ersten Seite stehen ein Vermerk von Engels: ,,48", eine Notiz von Eduard Bernstein: „undatirt November" sowie oben rechts ein Vermerk von unbekannter Hand: „1848 Oktober 26". Die Datierung stützt sich auf die Angaben im Text. Marx beantwortet Engels'- Brief, den er eben erhalten hat. Engels war am 24. oder 25. Oktober 1848 nach Genf gekommen. Am 25. Oktober schrieb Engels an seine Eltern, die den Brief am 30. Oktober erhielten (siehe S. 494.3—4). Vermutlich schrieb er auch an demselben Tag an Marx. Marx bekam den Brief also wahrscheinlich am 29. oder 30. Oktober und beantwortete ihn sofort im Redaktionszimmer der NRhZ. In Bw 1 wurde der Brief „November 1848", in MEW 27 „26. Oktober" datiert. Erstveröffentlichung: Bw1. S.98—99. KORREKTURENVERZEICHNIS 163.9
Oktober] H September ERLÄUTERUNGEN
163.2
Engels' Brief an Marx, geschrieben etwa 25. Oktober 1848, ist nicht überliefert.
163.5
Bürger in Genf] J. Köhler.
163.7—8
Am 4. Oktober 1848 war Engels zusammen mit Ernst Dronke nach Paris gekommen, weil er nach den Septemberereignissen in Köln (siehe Erl. 177.9—10 und 487.2—4) gezwungen war zu fliehen, um der Verhaftung zu entgehen. Während Dronke dort blieb, um als Korrespondent der NRhZ tätig zu sein, wanderte Engels in die Schweiz. Ende Oktober 1848 traf er in Genf, danach in Lausanne und Bern ein. Nach Köln kehrte Engels erst Mitte Januar 1849 zurück.
754
Marx und Louis Schulz an Engels • um den 29. oder 30. Oktober 1848
163.8
Gemeint ist der Reisepaß, den Engels vor seiner Abreise aus Frankreich bekam (siehe S. 170.3—6).
163.9
tale quäle] unverändert
163.10—11
Während seines erzwungenen Aufenthalts in der Schweiz schickte Engels regelmäßig Artikel und eine Reihe Notizen (insgesamt 34) informatorischen Charaktersan die NRhZ. Diese Materialien wurden in der NRhZ vom 11. November 1848 bis 17. Januar 1849 veröffentlicht. Zwei Artikel — „Die französische Arbeiterklasse und die Präsidentenwahl" und „Proudhon" —, die Engels für die NRhZ schrieb, blieben unveröffentlicht und sind als Manuskript überliefert.
163.12
Nach Ausbruch der Revolution verließ Ferdinand Freiligrath London und kehrte nach Deutschland zurück. Er war im Düsseldorfer Demokratischen Volksklub (siehe Erl. 168.2) als konsequenter Revolutionär aufgetreten und hatte bereits mit seinen bedeutendsten Gedichten „Trotz alledem!" und „ D i e Toten an die Lebenden" gezeigt, wie nahe er der proletarischen Bewegung stand, der er sich jetzt fest anschloß. Freiligrath siedelte am 21. Oktober 1848 nach Köln über und trat sogleich in die Redaktion der NRhZ ein. Das war eine bedeutende Hilfe für Marx, da fast alle Redaktionsmitglieder wegen drohender Verhaftungen hatten fliehen müssen.
163.14
Anfang Juli 1848 wurde gegen Marx und Korff wegen der Veröffentlichung des Artikels „Verhaftungen" in der NRhZ (Nr. 35,5. Juli 1848) ein Gerichtsverfahren eingeleitet, angeblich wegen Beleidigung des Oberprokurators Zweiffei und Verleumdung der Gendarmen, die die Verhaftung Gottschalks und Annekes vorgenommen hatten. Ende September 1848 begann die Kölner Prokuratur eine gerichtliche Untersuchung gegen Marx, Engels und andere Redakteure der N RhZ wegen der Veröffentlichung der anonymen Feuilletonserie „Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski" im AugustSeptember 1848, deren Verfasser Georg Weerth war. Ende Oktober 1848 erhob die Kölner Prokuratur eine weitere Anklage gegen Marx als Chefredakteur, weil die NRhZ den Aufruf des kleinbürgerlichen Demokraten Friedrich Hecker veröffentlicht hatte.
163.20—21
Engels wohnte im Jahre 1848 bei dem Papierhändler Plasmann in Köln, In der Höhle 14.
163.22—23
Der Brief von Friedrich Engels (senior) an Gigot ist nicht überliefert.
163.23
Marx' Brief an Friedrich Engels (senior), geschrieben etwa Oktober 1848, ist nicht überliefert.
755
Karl Marx an Friedrich Engels in Lausanne
Köln, erste Hälfte November 1848 (S. 164-167)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau).
Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten. Die erste Seite wurde von Marx vollständig, die zweite Seite zu zwei Dritteln beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben befinden sich ein Vermerk von Engels: „Nov.48." sowie ein Vermerk mit Tinte von Eduard Bernstein: „Undatirt".
Der Brief wurde, wie aus seinem Inhalt hervorgeht (siehe S. 164.28), nach Lausanne geschickt, wo sich Engels Anfang November 1848 einige Tage aufhielt. In Bw 1 wurde der vorliegende Brief „November 1848", in M E G A ® 111/1 „Novemberca. 10", in M E W 27 „Mitte November"datiert. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 164.1-167.3) in: Bw1. S.99-100; vollständig: M E G A ® 111/1. S. 102-103. KORREKTURENVERZEICHNIS 164.14
1000] H 100 ERLÄUTERUNGEN
164.2
Engels' Brief an Marx, geschrieben Anfang November 1848, ist nicht überliefert.
164.4-5
Engels, der sich zunächst in Genf und Anfang NovembereinigeTage in Lausanne aufgehalten hatte, begab sich etwa am 7. Novembernach Neuchätel und traf am 9. November bereits in Bern ein, wo er bis Mitte Januar 1849 blieb.
164.7-8
Über den gemeinsamen Aufenthalt von Engels und Dronke in Paris siehe S. 163.7-8 und 500-501.
164.10-11
Gemeint ist die Nachschrift von Louis Schulz im Brief von Marx an Engels, geschrieben um den 29. oder 30. Oktober 1848 (siehe S. 163.5-6, 15-17).
164.12-13
Ende August - Anfang September 1848 unternahm Marx eine Reise nach Berlin und Wien mit dem Ziel, die Verbindungen zu den dortigen demokratischen und Arbeiterorganisationen zu festigen und ihre Führer zu einem entschlosseneren Kampf gegen die Konterrevolution in Preußen und Österreich zu veranlassen. Marx
756
Marx an Engels • erste Hälfte November 1848
hoffte außerdem, Mittel für das weitere Erscheinen der NRhZ zu
erlangen.
Marx fuhr über Berlin, wo er am 25./26. August Besprechungen mit
D'Ester, Koppen und anderen Führern der demokratischen Be-
wegung wie Jung und Julius hatte. In W i e n kam Marx am 27. oder
28. August an und traf mit den Führern der demokratischen und Arbeiterorganisationen zusammen. Unter anderem hatte er eine
Unterredung mit dem Führer der deutsch-tschechischen Fraktion des
österreichischen Reichstags, Borroä, über die nationale Frage in
Österreich und über die Beziehungen zwischen den tschechischen
und deutschen Arbeitern. Am 6. September verließ Marx W i e n und
traf etwa am 11. September wieder in Köln ein. 164.13
Nach Verhandlungen mit polnischen Demokraten in Berlin erhielt Marx von Wiadystaw Koscielski zweitausend Taler, quittiert wie
folgt:
„Unterzeichneter leiht hiermit dem Dr. Carl Marx Redacteur en
chef der Neuen Rheinischen Zeitung zwei Tausend Rsth. Thaler
unter den zwischen beiden verabredeten und schriftlich abgefaßten Bedingungen. —
Wladyslaw Koicielsky
Berlin den 18ten September 1848."
(IML/ZPA Moskau) 164.14—22
Gleich nach dem Erscheinen der ersten Nummer wurde die NRhZ
von der Hälfte der Aktionäre verlassen. W e n i g e W o c h e n später, als
die Zeitung sich mit dem Juniaufstand des Pariser Proletariats solidarisch erklärte, fiel der größte Teil der noch verbliebenen Aktionäre
ab. Als über Köln am 26. September 1848 der Belagerungszustand
verhängt wurde und die Herausgabe der Zeitung ab 28. September
1848 unterbrochen werden mußte, wuchsen die finanziellen und
organisatorischen Schwierigkeiten derart, daß Marx gezwungen
war, die Zeitung aus den Händen der wenigen übriggebliebenen Aktionäre mit ihren Schulden und Außenständen als persönliches
Eigentum zu übernehmen. Marx opferte sein ganzes Vermögen und
ermöglichte dadurch das Wiedererscheinen der NRhZ am 12. Ok-
tober 1848. 164.15
Am 28. September 1848 teilten die Geranten der NRhZ ihren Abon-
nenten mit, daß „ d e r exzeptionelle Zustand nur wenige Tage noch
fortdauern wird, und werden wir dann im Laufe des Monats Oktober unser Blatt in vergrößertem
Format, von neuen kräftigen
Mitteln
unterstützt, unsern Abonnenten um so pünktlicher zugehen lassen
können, da wir binnen kurzem den Druck mittelst einer neuen
Schnellpresse
besorgen
28. September 1848.)
lassen
werden".
(NRhZ.
Extrablatt.
757
Marx an Engels • erste Hälfte November 1848
164.17—18
Die von Marx verfaßte redaktionelle Erklärung über das Wiedererscheinen der NRhZ lautete: „Durch die Teilnahme, die sich namentlich in Köln für die Aufrechterhaltung der ,Neuen Rheinischen Zeitung' gezeigt, ist es gelungen, die von dem Belagerungszustande herbeigeführten finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden und sie wiedererscheinen zu lassen. Das Redaktionskomitee bleibt dasselbe. Ferdinand Freiligrath ist neu eingetreten. Karl Marx Redakteur en Chef der ,Neuen Rheinischen Zeitung'." (NRhZ. Nr. 114, 12.Oktober 1848.) Über falsche Gerüchte bezüglich Engels' weiterer Teilnahme an der Redaktion der NRhZ siehe S.494.33-495.11.
164.28—30
Vermutlich handelt es sich um Engels' Plan, seine Reisenotizen „Von Paris nach Bern" zu veröffentlichen. Die Arbeit an diesen Notizen begann er schon in Genf, unterbrach sie aber, um gemäß Marx' Aufforderung
für
die
NRhZ
zu
schreiben.
Das
unvollendet
gebliebene Manuskript wurde zum erstenmal in der Zeitschrift „Die Neue Zeit" (Jg. 17. Bd. 1. Nr. 1. S. 9—18; Nr. 2. S. 36-40. Stuttgart 1898-1899) veröffentlicht.
758
Karl Marx an Ferdinand Lassalle in Düsseldorf Köln, 13. N o v e m b e r 1848 (S. 168)
Originalhandschrift: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Landgericht Düsseldorf, Sign. 129, Bd. IX, Blätter 20 und 21. Der Brief besteht aus zwei Blättern im Format 218x139 und 193 x 9 2 mm. Die beiden Blätter wurden von Marx beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift wurde restauriert. Die Datierung stützt sich auf die Angaben im Text. Die Aufforderung zur Steuerverweigerung ist in dem von Marx mitunterzeichneten Aufruf des Rheinischen Kreisausschusses der Demokraten vom 14. November 1848 enthalten (NRhZ. Nr. 143, 15. November 1848). Den Erscheinungsbefehl für den 14. November erhielt Marx am 13. November (NRhZ, a. a. O.). In der Erstveröffentlichung war der vorliegende Brief „vor dem 14. November" datiert. Der vorliegende Brief wurde Ende November 1848 bei einer Haussuchung in Lassalles Wohnung in Düsseldorf (,,Zweibrücker Hof") beschlagnahmt. Erstveröffentlichung: Düsseldorf 1848. Bilder und Dokumente. Hrsg. vom Stadtarchiv Düsseldorf. Düsseldorf 1948. S.60. Als Faksimile ebenda, zwischen S.56 und 57. ERLÄUTERUNGEN 168.2
Anfang November 1848 bereiteten sich in Düsseldorf sowie in anderen rheinischen Städten die demokratischen Kreise auf den Widerstand gegen die preußische Regierung vor, die am 8. November1848 mit der Verlegung der preußischen konstituierenden Versammlung (siehe Erl. 446.3) von Berlin nach Brandenburg und mit ihrer Vertagung den konterrevolutionären Staatsstreich begann. Die Protestkampagne verlief unter dem Zeichen der Vereinigung aller Kräfte, die gegen die Reaktion auftraten. In Düsseldorf gab es zwei demokratische Vereine. Der Volksklub, dem vorwiegend Arbeiter angehörten, unterhielt enge Beziehungen zur kölnischen Demokratischen Gesellschaft und zum Arbeiterverein in Köln (siehe Erl.422). Zu seiner Leitung gehörten Moriz Geisenheimer, Louis Kugelmann, Ferdinand Lassalle, Gottfried Rockmann, Julius Wolff und — bis zu seiner Übersiedlung nach Köln im Oktober 1848 (siehe Erl. 163.12) - auch Ferdinand Freiligrath. Der zweite Verein, der Verein für demokratische Monarchie, nahm eine gemäßigtere Position ein, arbeitete jedoch besonders in den Tagen nach dem preußischen Staatsstreich eng mit dem Volksklub zusammen. Der Volksklub erklärte sich in derZeit der
759
Marx an Ferdinand Lassalle • 13. November 1848 Steuerverweigerungskampagne für permanent und tagte als öffentliche Versammlung, an der auch viele Mitglieder des Vereins für demokratische Monarchie teilnahmen. Am 14. November 1848 legte Lassalle auf einer Volksversammlung unter ausdrücklicher Berufung auf den Kreisausschuß in Köln die von M a r x in seinem Brief formulierten Aufgaben dar. Am 19. November 1848 entwarf Lassalle eine Adresse an die Nationalversammlung, in der es hieß: „ W i r beschwören die Nationalversammlung: Erlassen Sie den Ruf zu den W a f f e n ! " (NRhZ. Nr. 149, 22. N o v e m b e r 1848). Am 21. November 1848 hielt Lassalle eine Rede in einer Volksversammlung in N e u ß (in der Nähe von Düsseldorf), in der er dazu aufforderte, der preußischen Nationalversammlung bewaffnete Hilfe zu leisten, falls dies notwendig w e r d e n sollte. A m folgenden Tage wurde er verhaftet. Die N R h Z trat zur Verteidigung Lassalles und anderer Düsseldorfer Demokraten auf, veröffentlichte eine Reihe Artikel von Marx über Mißbräuche der Gerichtsgewalt (NRhZ. Nr. 219, 11. Februar 1849. S. 1, Sp. 1—2; Nr. 237, 4. M ä r z 1849. S.1, S p . 3 ; S.2, S p . 1 ; Nr. 287, 2. M a i 1849. S.1, S p . 1 - 3 ; Nr.288, 3. M a i 1849. S.1, Sp. 1-3). 168.3—4
Bei Beginn des konterrevolutionären Staatsstreichs in Preußen rief der Rheinische Kreisausschuß der Demokraten am 14. November 1848, noch vor d e m gleichen Beschluß der Nationalversammlung (15. November), die Bevölkerung der Rheinprovinz zur Steuerverweigerung auf. Diese Aufforderung fand in der Rheinprovinz ein bedeutendes Echo. An der Spitze der Steuerverweigerungskampagne stand die N R h Z , die vom 19. N o v e m b e r bis zum 17. Dezember 1848 im Kopf die Losung trug: „ K e i n e Steuern m e h r ! ! ! " . In Marx' Artikelreihe w u r d e diese Forderung erhoben als Antwort auf die konterrevolutionäre
Politik des Ministeriums
Brandenburg.
(Die
Contrerevolution in Berlin. N R h Z . Nr. 141, 12. November 1848. S.1, Sp. 1 - 3 ; Nr. 141, 2. Ausgabe. S. 1, Sp. 1; Nr. 142, 14. November. S. 1, Sp. 1; Das Ministerium ist in Anklagezustand versetzt.
Ebenda.
Nr. 143, 15. November
mehr!!!.
1848. Extrablatt;
Keine Steuern
Ebenda. Nr. 145,17. November. Außerordentliche Beilage. S. 1, Sp. 1 und andere.) In der N R h Z (Nr. 147, 19. November 1848. S.1, Sp. 1. Z w e i t e Ausgabe) w u r d e über Steuerverweigerungen in verschiedenen Orten des Rheinlandes berichtet — z. B. in Wittlich, Bernkastel, Bonn, Köln und Neheim. Dort hieß es u . a . : „ B e r l i n kann nur durch die revolutionäre Energie der Provinzen, die größern Provinzialstädte und namentlich die Provinzialhauptstädte können nur durch die revolutionäre Energie des flachen Landes sichergestellt werden.
Die Steuerverweigerung
(sei es der direkten,
Steuern) giebt dem flachen
sei es der
indirekten
Lande die beste Gelegenheit, sich um
die Revolution verdient zu machen." In der Komiteesitzung des Kölner Arbeitervereins vom 23. November 1848 w i e s e n Roß, Röser
760
Marx an Ferdinand Lassalle • 13. November 1848
und Schapper auf die Notwendigkeit hin, „die ganze Bevölkerung der Provinz mehr zu belehren und aufzuklären, und zu diesem Zwecke besonders auf dem Lande tätig zu sein", Emissäre auf das Land zu schicken (Freiheit, Brüderlichkeit, Arbeit. Köln. Nr. 11,30. November 1848). 168.5
Die Freischaren sollten die preußische konstituierende Versammlung gegen den Angriff der Konterrevolution schützen. Am 13. November 1848 wurde in einer Volksversammlung in Köln das Volkskomitee gewählt, dem Marx, Beust, Nothjung, Weyl, Schneider II und andere angehörten. Das Komitee hatte sich die Aufgabe gestellt, die Unterstützung der Nationalversammlung durch den Kölner Stadtrat und die Rückgabe der Waffen zu erreichen, die der Kölner Bürgerwehr im September abgenommen worden waren. Falls der Stadtrat diese Forderungen ablehnte, sollten die städtischen Behörden abgesetzt werden. Das Volkskomitee betrieb Propaganda in den umliegenden Dörfern, die es zur organisierten Steuerverweigerung aufrief. Der Demokratische Kreisausschuß der Rheinprovinz veröffentlichte am 18. November 1848 einen Aufruf, in dem er alle demokratischen Vereine aufforderte, „den Landsturm zur Abwehr des Feindes überall zu organisieren. Für die Unbemittelten sind Waffen und Munition auf Gemeindekosten oder durch freiwillige Beiträge zu beschaffen" (NRhZ. Nr. 147, 19. November 1848. Zweite Ausgabe. S. 1, Sp. 1). Dieser Aufruf hatte ein Gerichtsverfahren gegen die Mitglieder des Rheinischen Kreisausschusses der Demokraten Marx, Schapper und Schneider II zur Folge.
168.6
Der Zentralausschuß der Demokraten Deutschlands wurde Ende Oktober 1848 auf dem zweiten Demokratenkongreß in Berlin (siehe Erl. 500.24—25) in neuer Zusammensetzung — Karl D'Ester, Eduard Reichenbach und Karl Hexamer — gewählt. Die Aufgabe des demokratischen Zentralausschusses war, die demokratischen Kräfte in Deutschland aktionsfähig zu machen. Nach der Verhängung des Belagerungszustands wurde der Aufenthaltsort des Zentralausschusses von Berlin nach Kothen verlegt.
168.7
Gemeint ist der Kreisausschuß der demokratischen Vereine der Rheinprovinz, der sich Mitte Juli 1848 konstituierte und an dessen Spitze Marx stand. Nach dem ersten Demokratenkongreß in Frankfurt (Main) gab es in Köln Bestrebungen zur organisatorischen Vereinigung der Demokratischen Gesellschaft mit dem Arbeiterverein und dem Verein für Arbeiter und Arbeitgeber. Die organisatorische Selbständigkeit des Arbeitervereins wurde jedoch gewahrt. Im Ergebnis der Diskussion entstand eine Zusammenarbeit in Form eines Ausschusses
761
Marx an Ferdinand Lassalle • 13. November 1848
der Kölner demokratischen Vereine (Zentralkommission), der sich bald darauf als Kreisausschuß der demokratischen Vereine der Rheinprovinz konstituierte. Dem Ausschuß gehörten an: Joseph Moll und Karl Schapper für den Arbeiterverein, Karl Marx und Karl Schneider II für die Demokratische Gesellschaft, Hermann Becker und der Schuhmachermeister Schützendorf (der letztere trat schon im August 1848 aus dem Kreisausschuß aus) für den Verein für Arbeiter und Arbeitgeber. Mit der Bildung des Kreisausschusses gewannen die Kommunisten eine weitere wichtige Position zur Leitung des revolutionären Kampfes aller demokratischen Kräfte gegen die Konterrevolution. Eine der ersten Maßnahmen des Kreisausschusses war die Einberufung eines rheinischen Demokratenkongresses, der am 13. und 14. August 1848 in Köln stattfand und zum engeren Zusammenschluß der demokratischen und Arbeitervereine der Rheinprovinz führte. 168.13—14
Am 14. November 1848 wurde Marx vom Instruktionsrichter wegen „Beleidigung" des Staatsprokurators Hecker vernommen. Vor dem Gerichtsgebäude fand eine Sympathiekundgebung für Marx statt, wodurch seine Verhaftung verhindert wurde. Nach der Vernehmung wurde Marx von der Volksmenge in den Eiserschen Saal begleitet, wo er den Versammelten für die Sympathie und Unterstützung dankte.
Friedrich Engels an die Direktion der Justiz und Polizei des Kantons Bern in Bern Bern, 15. November 1848 (S. 169-170)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. K245/K605. Der Brief ist nur als Entwurf überliefert, der Standort der Reinschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 215 x 334 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite zur Hälfte. Der Text steht in der rechten Spalte; in der linken Spalte stehen auf der ersten Seite die Überschrift und eine Einfügung (S. 169.1—3), auf der zweiten Seite die Einfügung (S. 169.27-170.2), die Adresse und die Datumszeile. Die Handschrift weist viele Streichungen, Korrekturen und Änderungen auf (siehe Variantenverzeichnis). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M3C® 25. S. 48—49; in der Sprache des Originals: MEGA®l/7. S. 631-632. VARIANTENVERZEICHNIS 169.4
in Folge (der) Anweisung des (Herren), (Beamten des) Paßbüreaus
169.5
Bewilligung > Gestattung
169.5
der Stadt > Bern
169.6
ich in die :|
169.7
dieser > jener
169.8—9
(eine) gerichtliche Untersuchung gegen mich wegen Aufreizung zum Aufruhr pp eröffnet wurde > eröffnete bis wurde
169.9
Untersuchung > Verhaftung
169.9—10
im Anfange des Monats Oktober > wenige Tage nachher
169.14
In der Schweiz > Auf Schweizer Boden > In der Schweiz
169.18—19
Grund zu Reklamationen und allen Vorwand zu den Behauptungen zu benehmen > Vorwand bis behelligen
169.20
Aufhetzungen zum Aufstand gegen die deutschen Regierungen pp > incendiäre Umtriebe pp.
169.24
Volk (über kurz oder lang) in den Fall
169.25
mancher > dieser oder jener
169.27
Aufenthalt in Bern > Exil 763
Engels an die Direktion der Justiz und Polizei des Kantons Bern • 15. November 1848 169.29
Verhältnisse > Ordnung der Dinge
169.29—30
zu erwarten daß die Geschwornen in Köln mich freisprechen werden > ein freisprechendes Urtheil von den Geschwornen in Köln zu erwarten.
169.31—32
langwierigen {und unnöthigen) Untersuchungshaft
170.1
gesichert, (sowohl durch eignes Vermögen wie durch reg)/
170.2
ebenfalls >
170.4
|: auf Verlangen :|
nötigenfalls
ERLÄUTERUNGEN 169.4—5
Auf Engels' Gesuch hin gewährte ihm der Berner Kantonalrat am 9. Dezember 1848 das Asylrecht.
169.6-9
Siehe Erl. 163.7-8.
169.9—12
Der Steckbrief gegen Engels und Heinrich Bürgers wurde in der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 271, 4. Oktober 1848) veröffentlicht. Er lautete: „Steckbrief. Die hier unten signalisirten Personen haben sich der wegen Verbrechen, vorgesehen in den Art. 87, 91 und 102 des Straf-Gesetzbuchs, eingeleiteten Untersuchung durch die Flucht entzogen. Auf Grund des von dem Instruktionsrichter hierselbst erlassenen Vorführungs-Befehls ersuche ich daher alle Behörden und Beamten, die es angeht, auf dieselben zu vigiliren und sie im Betretungsfalle zu verhaften und mir vorführen zu lassen. Köln, 3. Oct. 1848. Für den Ober-Prokurator Der Staats-Prokurator, H e c k e r [...] Signalement. [...] II. Namen: Friedrich Engels; Stand, Kaufmann; Geburts- und Wohnort, Barmen; Religion, evangelisch; Alter, 27 Jahre; Größe, 5 Fuß 8 Zoll; Haare und Augenbrauen, dunkelblond; Stirn, gewöhnlich; Augen, grau; Nase und Mund, proportionirt; Zähne, gut; Bart, braun; Kinn und Gesicht, oval; Gesichtsfarbe, gesund; Statur, schlank."
169.21—26
Nach der neuen Verfassung der Schweiz, angenommen am 12. September 1848, war die Bundesversammlung die oberste Gewalt der Eidgenossenschaft. In seinen Artikeln über die schweizerische Verfassung schilderte Engels die Beschränktheit und den Provinzialismus im politischen Leben der damaligen Schweizer Bundesrepublik, die das Ideal der süddeutschen kleinbürgerlichen Demokraten war.
169.27
Engels kehrte Mitte Januar 1849 aus der Schweiz nach Köln zurück.
170.3-6
Siehe S. 163.8.
170.5-6
Siehe Erl. 148.5-6.
764
Karl Marx an Friedrich Engels in Bern Köln, 29. November 1848 (S. 171)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus drei Seiten. Die ersten zwei Seiten wurden von Marx vollständig beschrieben. Die letzte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Adresse wurde von Wilhelm Wolff niedergeschrieben. Sie lautet: „Herrn Friedrich Engels Bern, Franco. Postgasse, 43, A.". Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Coeln 36", „Bern Di[stri]bution 4 Dec [4]8", „WP" sowie Vermerke des Postbeamten. Auf der ersten Seite oben steht ein Vermerk von Engels: „48". Auf der zweiten Seite stehen Klammern mit Bleistift am Anfang und Ende des vierten Absatzes (S. 171.21-24). Die fehlende Jahresangabe ergibt sich aus dem Poststempel. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 171.1-20,25-27): Bw1. S. 100; vollständig: MEGA® 111/1. S. 103 —104. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 171.4—5
Am 20. November 1848 wurden Marx, Schapper und Schneider II vor dem Instruktionsrichter zur Vernehmung vorgeladen wegen des Aufrufs zur Steuerverweigerung (siehe Erl. 168.3—4).
171.8—9
Marx bezieht sich auf die redaktionelle Notiz, die in dem Extrablatt der NRhZ (Nr. 155, 29. November 1848) veröffentlicht wurde. Sie lautete: „* Köln, 28. Nov., 11 Uhr abends. Zwei der uns heute Abend zugekommenen Korrespondenzen, eine von Bern datiert, die andere von Paris sind offenbar durch eine offizielle oder offiziöse Hand erbrochen worden. Siegel fehlte. Die Oblaten, womit man die Briefe wieder zugemacht, waren noch nicht trocken. Mit Windischgrätz macht auch Sedlnitzki Propaganda." In der NRhZ, Nr. 156 vom 30. November 1848 (die Nummer wurde am vorhergehenden Abend gedruckt), erschien Engels' Korrespondenz „Vereinigte Sitzung der Räte. — Der Bundesrath", datiert „** Bern, 26. November".
765
Marx an Engels • 29. November 1848
171.10—13
In dem für die NRhZ geschriebenen Artikel „Proudhon", der seinerzeit unveröffentlicht blieb und als Manuskript überliefert ist (siehe M E G A ® I/7. S. 558-561), erwähnt Engels Marx' Schrift „Misère de la philosophie".
171.10—11
Engels schrieb gemäß Marx' Aufforderung einen Artikel „Der magyarische Kampf", welcher in der NRhZ (Nr. 194,13. Januar 1849. S. 1, Sp. 1 - 3 ; S. 2, Sp. 1-3) veröffentlicht wurde. Von Ende 1848 bis Anfang Mai 1849 schrieb Engels eine Reihe Artikel für die NRhZ über den nationalen Befreiungskampf des ungarischen Volkes gegen die Habsburger Monarchie. Sie erschienen von Februar bis Mai 1849 in der Zeitung.
171.14—15
Engels verfaßte am 6. Dezember 1848 den Artikel „Der Nationalrat" (NRhZ. Nr. 165, 10. Dezember 1848. S.4, Sp. 1-2).
171.16
Karl Heinzen: Die Helden des teutschen Kommunismus. Dem Herrn Karl Marx gewidmet. Bern 1848. Über Marx' und Engels' Kampf gegen Heinzen siehe S. 102.11—22, 102.41-103.2 und 115.13-25.
171.18
Code pénal] Strafgesetzbuch, das in Frankreich 1810 angenommen und in den unter Napoleon I. eroberten Gebieten West- und Südwestdeutschlands eingeführt wurde; in der Rheinprovinz galt es ebenso wie der Code civil auch nach ihrer Angliederung an Preußen im Jahre 1815. Die preußische Regierung war bestrebt, in dieser Provinz das preußische Landrecht einzuführen. Eine ganze Reihe von Gesetzen, Erlassen und Vorschriften sollte in der Rheinprovinz die feudalen Privilegien des Adels (die Majorate), die preußische Strafgesetzordnung, Ehegesetzgebung usw. wieder herstellen. Diese Maßnahmen, die eine entschiedene Opposition in der Rheinprovinz hervorriefen, wurden nach der Märzrevolution durch die Verordnungen vom 15. April 1848 aufgehoben.
171.19
In dem Bestreben, ihre Leser unverzüglich über alle wichtigen Ereignisse der Revolution in Kenntnis zu setzen, gab die Redaktion der NRhZ oft eine zweite Tagesausgabe heraus. Wenn vier Druckseiten nicht ausreichten, fügte man Beilagen hinzu und bei neuen wichtigen Nachrichten Extrabeilagen und Extrablätter in Form von Flugblättern (Plakaten), die als Maueranschläge in Köln verbreitet wurden. Diese Aufrufe, Erklärungen und Bekanntmachungen spielten eine große Rolle im politischen Kampf.
765
Karl M a r x an Eduard v o n
Müller-Tellering
in W i e n Köln, 5. D e z e m b e r 1848 (S. 172)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Z e i t nicht bekannt. Die W i e d e r g a b e erfolgt nach der Erstveröffentlichung. W i e aus der Druckvorlage zu ersehen ist, w a r in der Handschrift ein W o r t (S. 172.11) nicht zu entziffern. Die „ V o l k s s t i m m e " hat an dieser Stelle in Klammern das W o r t „ t r ä u m e n " mit einem Fragezeichen gesetzt. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf m e h r e r e S c h r e i b e n von Müller-Tellering. Erstveröffentlichung: Z w e i vergilbte Blätter. Erinnerungen an 1847/48. In: Volksstimme. Frankfurt am Main. Nr. 247, 22. Oktober 1897.
ERLÄUTERUNGEN 172.2—7
Vermutlich
lernte
Müller-Tellering
Marx
während
den seines
kleinbürgerlichen Aufenthalts
in
Demokraten Wien
im Au-
gust/September 1848 kennen. Müller-Tellering versandte im Okt o b e r / N o v e m b e r 1848 seine Korrespondenzen aus W i e n (insgesamt 17) unter dem Korrespondenzzeichen 9 . Er schilderte die Lage in W i e n und die Herrschaft der Reaktion nach dem Oktoberaufstand. Engels schrieb an Victor Adler am 9.Januar 1895: „ U n s e r W i e n e r Korrespondent war ein gewisser Müller-Tellering aus Koblenz, fanatisch w i e alle Koblenzer und ein Krakeeler erster Klasse; nach seiner Rückkehr nach Deutschland kam er erst nach Köln Ende 49 und fing Krakeel mit dem roten B e c k e r an, kam dann nach London, hatte w e g e n einer unbedeutenden persönlichen G e s c h i c h t e (die bei etwas w e n i g e r Verkehrtheit seinerseits durch zwei M i n u t e n
Gespräch
auszugleichen war) sofort Krakeel auch mit uns und ließ sogleich eine Broschüre von Stapel: V o r g e s c h m a c k der Diktatur von M a r x und Engels'. Dann ging er nach Amerika, versuchte g e g e n uns zu stänkern, verscholl aber sehr bald. S e i n e W i e n e r Berichte biszum Einzug von Windischgrätz w a r e n übertrieben gewaltrevolutionär, was gegenüber der überall mächtiger auftretenden Reaktion uns ganz recht w a r ; was er aber über Persönlichkeiten sagte, konnten w i r damals aus der Ferne nicht beurteilen, w a r aber sicher stark durch persönliche Strömungen beeinflußt. W i r mußten für derlei in so bew e g t e r Zeit eben unseren Korrespondenten viel Verantwortlichkeit und im Verhältnis auch viel Freiheit lassen." 172.8
Aus den von M a r x e r w ä h n t e n Briefen Müller-Tellerings ist nur der Brief vom 27. N o v e m b e r 1848 überliefert (siehe S.517). 767
Marx an Eduard von Müller-Tellering • 5. Dezember 1848 172.11-18
Die Mitteilung betreffs Bestellung der NRhZ für das I.Quartal 1849 wurde in der NRhZ, Nr. 172-195 vom 19. Dezember 1848 bis 14. Januar 1849 veröffentlicht. In diesem Dokument stand u. a.: „Die Redaktion ,Neuen
bleibt
unverändert.
Rheinischen
sönlichen
Verbindungen
in England, Redaktion
Zeitung'
Frankreich,
Die
bisherigen
Monatsgänge
sind ihr Programm.
mit den Chefs der demokratischen Italien, Belgien
der
Durch ihre per-
und Nordamerika
Partei ist die
in Stand gesetzt, ihren Lesern die politisch-soziale
wegung des Auslandes richtiger und klarer abzuspiegeln,
Be-
als irgend-
ein anderes Blatt. Die, N. Rh. Ztg.' ist in dieser Beziehung nicht bloß das Organ der deutschen, sondern der europäischen
768
Demokratie."
F r i e d r i c h Engels an den V o r s t a n d des M ä r z v e r e i n s in F r a n k f u r t am M a i n Bern, 10. o d e r 11. D e z e m b e r 1848 (S. 173)
Originalhandschrift: Bundesarchiv Bern, Sign. E 21/181. Der Brief ist nurals Konzept überliefert; der Standort der Reinschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 138 x 218mm. In der unteren rechten Ecke befindet sich der Prägestempel ,,BATH" in einem Zierrahmen. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite zu zwei Dritteln. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift enthält einige Streichungen und Korrekturen (siehe Variantenverzeichnis). Auf der ersten Seite ist ein Absatz (S. 173.8—12) am linken Rand von unbekannter Hand angestrichen. Das genaue Datum (Tagesangabe) ergibt sich aus folgenden Tatsachen •. Es handelt sich um einen Entwurf, den Engels als Abgeordneter von Lausanne im Auftrag des Berner Kongresses in der Sitzung vom 10. Dezember 1848 einbrachte, und der vom Kongreß am 11. Dezember 1848 bestätigt wurde. In der Erstveröffentlichung und in MEW27, S. 490—491, wurde der vorliegende Brief ,,Dezember 1848, in BdK 1, S. 884-885, „11. Dezember 1848" datiert. Erstveröffentlichung: Rolf Dlubek: Zur politischen Tätigkeit von Friedrich Engels in der Schweiz Ende 1848-Anfang 1849. In: BzG. Jg.2. H.4. 1960. S.782-783. VARI A N T E N VERZEICHNIS 173.5
Bern > und den Berner Verein
173.6
Centraikommission (der),
173.6
diese > die
173.6-7
Konstituirung (des Berner)/
173.18
materiell (und moralisch) gefährden
173.19
daß wir Demokraten > uns deutsche Demokraten
173.21
hoffen > erwarten
173.23
Willensaus[druck] >
173.23-24
Schweizer] Arbeiter > Arbeiter in der Schweiz
Meinungsausdruck
ERLÄUTERUNGEN 173.1
Der Zentral-Märzverein wurde Ende November 1848 In Frankfurt (Main) von den Mitgliedern der Linken der Frankfurter Nationalversammlung gegründet. Ähnliche Vereine entstanden in ver-
769
Engels an den Vorstand des Märzvereins in Frankfurt am Main • 10. oder 11. Dezember 1848
schiedenen Städten Deutschlands als Filialen des Zentral-Märzvereins. Ihr Ziel war die Bildung einer Einheitsfront gegen die Konterrevolution, um die Einigung Deutschlands ohne neue revolutionäre Auseinandersetzungen, im Zusammenwirken von Frankfurter Nationalversammlung und Volksbewegung zu erreichen. Die Führer des Märzvereins — die kleinbürgerlichen Demokraten Fröbel, Simon, Wesendonck, Raveaux, Eisenmann und Vogt — ersetzten revolutionäres Handeln durch Phrasen und waren unfähig, gegen die Konterrevolution zu kämpfen. Bereits Ende Dezember brachte die NRhZ (Nr. 181, 29. Dezember 1848) eine ausführliche Heidelberger Korrespondenz von Heilbut, einem Mitglied des dortigen Arbeitervereins, in der der Märzverein einer scharfen Kritik unterzogen wurde (siehe S. 547). Marx' Stellungnahme fand in seinem Artikel ,,Der Frankfurter Märzverein und die ,Neue Rheinische Zeitung'" Ausdruck (NRhZ. Nr. 248, 17. März 1849. S.1, Sp. 1; S. 2, Sp. 1). 173.3—5
77C
Der erste Kongreß der Arbeitervereine und der Sektionen des Deutschen demokratischen Nationalvereins der Schweiz fand vom 9. bis 11. Dezember 1848 in Bern statt. Auf diesem Kongreß waren die demokratischen und Arbeitervereine aus verschiedenen Gegenden der Schweiz vertreten. Der Kongreß war einberufen worden, um die deutschen demokratischen und Arbeitervereine der Schweiz zu einheitlichem politischen Handeln zu vereinigen. Er war ein Ausdruck für das Bestreben der fortgeschrittenen proletarischen Kräfte, sich von dem in den Vereinen noch vorherrschenden kleinbürgerlichen Einfluß zu lösen. Der Kongreß nahm das Statut der Vereinigung der deutschen Vereine in der Schweiz an, wonach an der Spitze der Vereinigung ein Zentralverein stehen sollte. Diese Funktion wurde dem Arbeiterverein in Bern übertragen. Die ständige Leitung hatte eine Zentralkommission, der fünf Mitglieder angehörten. Die Zentralkommission mit Karl Keyser als Präsident und Friedrich Engels als Schriftführer wurde am 14. Dezember 1848 gewählt. Während seines Aufenthalts in der Schweiz knüpfte Engels enge Beziehungen zu den örtlichen demokratischen und Arbeitervereinen und nahm am Berner Kongreß als Delegierter des Lausanner Arbeitervereins teil (siehe S. 175.2—4). Über die Verbindung der Schweizer Vereine zum Frankfurter Märzverein war es auf dem Berner Kongreß zu Auseinandersetzungen gekommen. Während der Delegierte von Basel für einen Anschluß auftrat, opponierten besonders Engels sowie die Vertreter von Bern gegen jegliche Verbindung zu dieser Organisation. Der Kongreß bot Engels die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Bundes der Kommunisten innerhalb einer demokratischen Bewegung für einen Zusammenschluß der Arbeiter auf ihrem linken Flügel zu wirken.
Engels an den Vorstand des Märzverems in Frankfurt am Main • 10. oder 11. Dezember 1848
Der Berner Kongreß faßte am 10. Dezember 1848 den Beschluß, mit dem Märzverein in Korrespondenz zu treten, eine engere Verbindung aber abzulehnen. Auf der Grundlage dieses Beschlusses entwarf Engels das vorliegende Schreiben. Der Text dieses Dokuments wurde auf der Kongreßsitzung vom 11. Dezember 1848 bestätigt. Das Schreiben wurde jedoch, wie das Postbuch der Zentralkommission ausweist, erst am 27. Dezember abgesandt, und zwar offenkundig deswegen, weil die inzwischen gedruckten Kongreßprotokolle mitgeschickt werden sollten. Bei der Abfassung der Adresse war Engels an den Beschluß des Kongresses gebunden. Er erreichte jedoch, daß in diesem offiziellen Schreiben die Stellung der proletarischen Revolutionäre gegenüber dem Märzverein zum Ausdruck kam. 173.9—12
Der Paragraph 1 der auf dem Berner Kongreß angenommenen „Satzungen der Vereinigung der Deutschen Vereine in der Schweiz" lautete: ,,Zweck der Vereinigung ist: die Mitglieder untereinander zu socialdemokratischen Republikanern zu bilden, wie auch auf jede rechtliche Weise den socialdemokratisch-republikanischen Grundsätzen und Einrichtungen unter den Deutschen Anerkennung zu verschaffen und auf deren Verwirklichung hinzuarbeiten. — Desshalb tritt die Vereinigung mit den Centraiausschüssen demokratischer und Arbeiter Vereine in Deutschland in Verbindung, um ihre Kräfte mit den ihrigen zu vereinigen, soweit es ihre Stellung im Auslande gestattet." Über Engels' Entwurf dieses Paragraphen siehe S. 1079.
173.13—20
Gemeint ist der Konflikt zwischen der gesamtdeutschen provisorischen Zentralgewalt (siehe Erl. 472.39—40) und den schweizerischen Behörden. Anfang Oktober hatte die Zentralgewalt wegen der Umtriebe der deutschen republikanischen Flüchtlinge eine Note an den Vorort Bern gerichtet, in der sie die Ausweisung der Flüchtlinge aus den an Deutschland grenzenden Kantonen verlangte. Diese sowie die nächste Note vom 23. Oktober enthielt Drohungen an die Regierung der Schweiz, die alle Forderungen der deutschen Zentralgewalt abgelehnt hatte. Der Konflikt wurde von Grenzfällen begleitet. Siehe darüber Engels' Artikel ,,Die deutsche Centralgewalt und die Schweiz" (NRhZ. Nr. 153, 26. November 1848. S. 1, Sp. 1 - 3 ; S. 2, Sp. 1-3).
173.22-23
Siehe Erl. 156.7-9.
771
Friedrich Engels an d e n A r b e i t e r v e r e i n in V e v e y Bern, z w i s c h e n 14. u n d 25. D e z e m b e r 1 8 4 8 (S. 1 7 4 - 1 7 6 )
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : Bundesarchiv Bern, Sign. E 2 1 / 1 8 1 . D e r Brief b e s t e h t aus e i n e m Bogen im F o r m a t 219 x 2 7 7 m m , aus d e m d u r c h Faltung vier S e i t e n e n t s t a n d e n . Beide Blätter des Bogens t r a g e n in d e r u n t e r e n linken Ecke d e n P r ä g e s t e m p e l „ B A T H " in e i n e m Z i e r r a h m e n . Die e r s t e n z w e i S e i t e n w u r d e n von Engels vollständig b e s c h r i e b e n , die dritte S e i t e zu z w e i D r i t t e l n , die v i e r t e Seite blieb leer. D e r U m s c h l a g fehlt. A d r e ß v e r m e r k : „ H e r r n N. Berger, Käfichgässlein N r . 109, B e r n " . A m linken Rand d e r z w e i t e n Seite (S. 175.20—176.2) sind A n s t r e i c h u n g e n von u n b e k a n n t e r H a n d zu e r k e n n e n . D i e ü b e r l i e f e r t e H a n d s c h r i f t ist offensichtlich d e r T e x t , d e r unter d e n P a p i e r e n der Z e n t r a l k o m m i s s i o n in Bern a u f b e w a h r t w u r d e . D e r v o r l i e g e n d e Brief ist die A n t w o r t d e r Z e n t r a l k o m m i s s i o n der d e u t s c h e n A r b e i t e r v e r e i n e d e r S c h w e i z , d e r e n S c h r i f t f ü h r e r Engels w a r , auf ein nicht überliefertes S c h r e i b e n des A r b e i t e r v e r e i n s in V e v e y v o m 7. D e z e m b e r 1848. D i e Z e n t r a l k o m m i s s i o n der d e u t s c h e n A r b e i t e r v e r e i n e d e r S c h w e i z w u r d e am 14. D e z e m b e r 1848 g e w ä h l t . W i e aus d e m T e x t (S. 176.4—8) h e r v o r g e h t , w u r d e das vorl i e g e n d e S c h r e i b e n nach der B e e n d i g u n g d e s Kongresses v e r f a ß t . Es w u r d e laut Postbuch d e r Z e n t r a l k o m m i s s i o n a m 25. D e z e m b e r z u s a m m e n mit d e n Kongreßprotokollen nach V e v e y abgesandt. D e m n a c h könnte es z w i s c h e n d e m 14. und 25. D e z e m b e r 1848 a b g e f a ß t w o r d e n sein. E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g : Rolf D l u b e k : Z u r politischen T ä t i g k e i t v o n Friedrich Engels in der S c h w e i z Ende 1 8 4 8 - A n f a n g 1849. I n : BzG. Jg. 2. H . 4 . 1 9 6 0 . S. 7 8 3 - 7 8 6 . D i e erste Seite als Faksimile in: Hoßbie AOKyweHTbi 0 . 3 H r e n b c a . I n : Hoßaa n HOBeümafl MCTopun. N r . 6 . MocKBa 1960. S . 7 . KORREKTURENVERZEICHNIS 175.16
jenem] H jedem
ERLÄUTERUNGEN 174.1
V i v i s ] d e u t s c h e r N a m e für V e v e y .
174.3-5
S i e h e Erl. 1 7 3 . 3 - 5 .
174.3-4
In s e i n e m nicht ü b e r l i e f e r t e n Brief v o m 7. D e z e m b e r 1848 sprach sich d e r V e r e i n in Vivis ( V e v e y ) g e g e n e i n e R e i h e von A n t r ä g e n aus, die der D e u t s c h e N a t i o n a l v e r e i n in Z ü r i c h z u m B e r n e r K o n g r e ß eing e b r a c h t hatte, und schlug u. a. vor, d a ß d i e n e u e V e r e i n i g u n g v o n
772
Engels an den Arbeiterverein in Vevey • zwischen 14. und 25. Dezember 1848
dem deutschen Wehrbund „Hilf Dir" in Biel (siehe Erl. 175.20-176.2) geleitet werden sollte. Der Brief des Vereins in Vivis an den Kongreß wurde auf dessen Sitzung am 10. Dezember 1848 diskutiert. Es wurde beschlossen, „daß die zu wählende Zentralkommission denselben beantworten und die Viviser zur Teilnahme an der Vereinigung einladen soll". 174.6—7
Gemeint ist der Deutsche Nationalverein in Zürich, der im April 1848 gebildet wurde und demokratisch-republikanische Ziele verfolgte. Ihm gehörten Vertreter der bürgerlichen Intelligenz, aber auch in der Schweiz lebende deutsche Arbeiter an. Der Verein stand unter dem Einfluß kleinbürgerlicher Demokraten. Er suchte eine führende Stellung unter den Deutschen in der Schweiz zu erlangen, wogegen sich vor allem die Arbeitervereine zur Wehr setzten. Im August 1848 rief der Nationalverein alle deutschen Vereine in der Schweiz auf, eine einheitliche Organisation zu schaffen und einen Kongreß einzuberufen.
175.2—4
Engels hatte seinen kurzen Aufenthalt in Lausanne Anfang November 1848 benutzt, um Verbindung mit dem dortigen Arbeiterverein aufzunehmen, der ihn zum Berner Arbeiterkongreß delegierte. Am 8. Dezember 1848 schickte der Lausanner Arbeiterverein Engels ein Mandat als Abgeordneter zum Kongreß in Bern sowie Instruktionen (siehe S. 530-531).
175.7—12
In dem vom Nationalverein Zürich vorgelegten Statutenentwurf wurde vor allem der erste Paragraph, der das Ziel und den Charakter der Vereinigung festlegte, geändert. In der Vorlage des Nationalvereins lautete er: „§ 1 Zweck der Vereinigung ist: die Mitglieder untereinander zu demokratischen Republikanern zu bilden, wie auch auf jede erlaubte Weise den demokratisch republikanischen Grundsätzen und Einrichtungen unter den Deutschen Anerkennung zu verschaffen und auf deren Verwirklichung hinzuarbeiten. Deshalb schließt sich die Vereinigung an den Zentralausschuß der Demokraten in Deutschland, um ihre Kräfte mit denen der dortigen Demokraten zu vereinigen, soweit ihre Stellung im Ausland gestattet" (Satzungen der Vereinigung der Deutschen Vereine in der Schweiz, entworfen vom Deutschen Nationalverein in Zürich. Eidgenössisches Bundesarchiv. Bd.68d.). Die endgültige Fassung des Paragraphen 1 siehe Erl. 173.9-12. Wichtige Korrekturen wurden auch an anderen Paragraphen des Züricher Statutenentwurfs vorgenommen. Die neu aufgenommenen Sätze über die Rolle des Kongresses und die geänderte Bestimmung über den Wahlmodus stimmen zum Teil fast wörtlich mit den betreffenden Artikeln der Statuten des Bundes der Kommunisten über-
773
Engels an den Arbeiterverein in Vevey • zwischen 14. und 25. Dezember 1848
ein. Offenbar hatte sich Engels an ihrer Abfassung beteiligt (siehe S. 1079). 175.12—13
Auf dem Berner Kongreß wurden die Vereine von Zürich, Basel, Genf, Biel, Thun, La Chaux-de-Fonds, Burgdorf, Bern, Lausanne und Freiburg vertreten.
175.20—176.2
Der deutsche republikanische Wehrbund „Hilf Dir" wurde Anfang Oktober 1848 in der Schweiz gegründet und stellte sich vor allem die Aufgabe, bei einer republikanischen Erhebung in Deutschland mitzuwirken und hierzu die im Ausland lebenden deutschen Demokraten für eine bewaffnete Teilnahme an den Kämpfen vorzubereiten. Seine Mitglieder rekrutierten sich hauptsächlich aus den in der Schweiz und in Frankreich lebenden deutschen politischen Flüchtlingen, die sich zum Teil bereits am Aprilaufstand 1848 in Baden (siehe Erl. 427.28—31) beteiligt hatten, darunter sehr vielen Arbeitern. Eine Reihe deutscher Arbeitervereine in der Schweiz schloß sich dem Wehrbund direkt an. In der Organisation arbeiteten viele Kommunisten aktiv mit. An der Spitze stand neben Johann Philipp Becker, dem eigentlichen Gründer, auch August Willich, dessen Besançoner Kolonne (siehe Erl. 542.5) sich dem Wehrbund anschloß. Der straff organisierte Wehrbund, der in seinen Reihen linke kleinbürgerliche Demokraten und Kommunisten vereinte, trug im ganzen einen revolutionär-demokratischen Charakter, war jedoch nicht frei von putschistischen Tendenzen. Die Schweizer Behörden verfolgten auf Druck des deutschen Bundestages Becker und andere Organisatoren des Wehrbunds gerichtlich. Becker wurde verurteilt und auf ein Jahr aus dem Kanton Bern ausgewiesen. Der Beschluß des Kongresses in Bern lautete: „Der Kongress spricht seine Anerkennung der Bestrebungen des Bürgers J. Ph. Becker (in Biel) und des Bürgers Willich (in Besançon) für die Demokratie aus, glaubt aber, dass die Vereine als Vereine dem Wehrbunde ,Hilf Dir' nicht beitreten können und überlässt es daher einzelnen Vereinen und Mitgliedern sich daran zu beteiligen." Der Beschluß wurde einstimmig angenommen.
175.22—23
Die Bildung von Freischaren war in der ganzen Schweiz untersagt. Am 5. April 1848 hatte der Regierungsrat von Bern durch einen besonderen Beschluß auch die „Bildung bewaffneter und militärisch organisirten Vereine zum Zwecke der Einmischung in die politischen Verhältnisse benachbarter Staaten" verboten und die Auflösung solcher Vereine angeordnet.
175.27-28
Seit Dezember 1848 verwendete die NRhZ die Forderung der sozialdemokratischen, roten Republik als zentrale Losung. Marx und Engels verstanden darunter die Durchsetzung des in den „Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland" (siehe
774
Engels an den Arbeiterverein in Vevey • zwischen 14. und 25. Dezember 1848
Erl. 153.8) umrissenen Programms durch eine Volksrevolution, in der das Proletariat eine entscheidende Rolle spielen sollte. Es ging ihnen um Maßnahmen, die sowohl die Macht der Feudalklasse vollständig brechen, als auch die Großbourgeoisie entscheidend schwächen und möglichst günstige Voraussetzungen für die proletarische Revolution schaffen sollten. 175.28-29
Siehe Erl. 168.6.
175.29
Gemeint ist das Zentralkomitee der deutschen Arbeiter, das als Leitung der neugegründeten Arbeiterverbrüderung auf dem vom 23. August bis 3. September 1848 in Berlin abgehaltenen Arbeiterkongreß gewählt wurde und dem Stephan Born, Franz Schwenniger und Georg Kick angehörten. Das Zentralkomitee der Arbeiterverbrüderung hatte seinen Sitz in Leipzig. Die Arbeiterverbrüderung war der erste größere, aber noch uneinheitliche und lose Zusammenschluß deutscher Arbeitervereine. Sie stellte einen wichtigen organisatorischen Fortschritt dar und trug dazu bei, das Selbstbewußtsein der Arbeiter zu heben. Jedoch bestimmten ökonomistische Auffassungen zunächst die Tätigkeit der Arbeiterverbrüderung. Außerdem gab es auch gewisse Zugeständnisse an zünftlerische Anschauungen. Die Verbrüderung spielte jedoch in der Folgezeit im ganzen eine positive Rolle. Es kam zu einer immer klareren politisch-ideologischen, aber auch organisatorischen Trennung zwischen Handwerksgesellen und Handwerksmeistern. Im Verlaufe der Revolution erstarkte die Arbeiterverbrüderung nicht nur durch den Beitritt einer großen Anzahl von weiteren Vereinen, sondern sie machte auch eine erhebliche innere Entwicklung durch. Die Erfahrungen der Revolution lehrten die Arbeiter auch in den der Verbrüderung angeschlossenen Vereinen immer eindringlicher, die Bedeutung des politischen Kampfes zu erkennen, und halfen ihnen, sich von vielen Illusionen zu lösen, so daß etwa mit Beginn des Jahres 1849 die Voraussetzungen dafür heranreiften, die Arbeiterverbrüderung aus ihrer ökonomistischen Begrenztheit zu lösen. Der Beschluß des Kongresses in Bern lautete: „Der Kongress beschliesst, die Zentralkommission zu instruieren: 1. mit den Arbeiterkomitees in Leipzig und Frankfurt und anderen Zentralausschüssen von Arbeitervereinen, die sich in Deutschland etwa bilden sollten, in derselben intimen Weise in Verbindung zu treten, wie mit dem demokratischen Zentralausschusse in Berlin."
175.38
Deputierte von Biel] Julius Standau, der zum Präsidenten des Kongresses gewählt wurde.
176.5
Das Protokoll des Kongresses wurde in 200 Exemplaren vervielfältigt und — zusammen mit dem Begleitschreiben über den Anschluß an die Vereinigung — an 17 deutsche Vereine in der Schweiz und
775
Engels an den Arbeiterverein in Vevey • zwischen 14. und 25. Dezember 1848
Deutschland versandt. In der Folgezeit schlössen sich an die Vereinigung außer den 10 auf dem Kongreß vertretenen Vereinen noch die Arbeitervereine von Le Locle, St. Imier, Pruntrut, Fleurier, Murten, Basel, Zürich und Luzern an. Von Vevey traf keine Anschlußerklärung ein, vermutlich weil der Verein sich auflöste.
776
Friedrich Engels an Karl M a r x in Köln Bern, 28. Dezember 1848 (S.177)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DIII0028/D1264. Der Brief besteht aus einem unregelmäßig abgeschnittenen und abgerissenen Blatt im Format 122 x 122 mm. Die erste Seite wurde von Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite befinden sich oben eine Bleistiftnotiz von Eduard Bernstein: „28 Dec 1848" und unten eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: „1848". Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus der Erwähnung der Freisprechung Gottschalks und Annekes, die am 23. Dezember 1848 erfolgte. Erstveröffentlichung: Bw1. S. 101. ERLÄUTERUNGEN 177.2
Andreas Gottschalk und Friedrich Anneke, die man am 21. März1848 aus dem Gefängnis freigelassen hatte (siehe Erl. 133.23—30), wurden am 3. Juli 1848 wegen ihrer Reden auf der Versammlung des Kölner Arbeitervereins vom 25. Juni erneut verhaftet. Das Kölner Schwurgericht sprach sie am 23. Dezember 1848 frei. Siehe darüber Marx' Artikel „Prozeß gegen Gottschalk und Genossen" (NRhZ. Nr. 175,22. Dezember 1848. S. 1, Sp. 1-3;S. 2,Sp. 1 - 2 ; Nr. 176,23. Dezember 1848. S. 1, Sp. 1 - 3 ; S. 2, Sp. 1).
177.4-6
Siehe Erl. 163.7-8.
177.9—10
Aus Furcht vor dem Aufschwung der revolutionär-demokratischen Bewegung wurden am 25. September 1848 von den Kölner Behörden mit Unterstützung der Bourgeoisie mehrere Funktionäre der Arbeiterbewegung in Köln verhaftet, um eine vorzeitige Arbeitererhebung zu provozieren und niederzuschlagen. Am 26. September 1848 wurde der Belagerungszustand über Köln verhängt. Durch Befehl der Militärkommandantur war die Durchführung von Versammlungen und die Tätigkeit aller Vereine zu „politischen und sozialen Zwecken" verboten; die Bürgerwehr wurde aufgelöst und mußte die Waffen abgeben, Kriegsgerichte wurden eingeführt und das Erscheinen der NRhZ und anderer demokratischer Zeitungen suspendiert. Die von Marx und Engels geführten Kölner Arbeiter ließen sich jedoch nicht zu einem vorzeitigen Aufstand provozieren. Am 25. September 1848 erhob die Kölner Prokuratur gegen Engels, Wilhelm Wolff und Heinrich Bürgers als Redakteure der NRhZ Anklage wegen „Verschwörung gegen die bestehende Ordnung" und wegen ihres Auftretens auf den Volksversammlungen in Köln. 777
Karl Marx an Wilhelm Stieber in Berlin Köln, um den 29. Dezember 1848 (S. 178)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Entwurf aus einer von Marx vollständig beschriebenen Seite. Das Ende fehlt. Das überlieferte Fragment ist der Entwurf einer Antwort auf Stiebers Schreiben an die Redaktion der NRhZ vom 26. Dezember 1848 (siehe S. 548-549). Wie Marx später mitteilte, wurde Stiebers Brief nicht von ihm selbst, sondern von einem anderen Redakteur der NRhZ beantwortet (Karl Marx: Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln. Basel 1853. S. 60). Vermutlich hatte Marx eigenhändig einen Entwurf nach den Angaben Wilhelm Wolffs verfaßt, dem die Tätigkeit Stiebers in Schlesien bekannt sein konnte; dieser Entwurf könnte von Wilhelm Wolff als Mitredakteur der NRhZ unterzeichnet worden sein. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang mit Stiebers Brief vom 26. Dezember 1848 sowie darauf, daß am 30. Dezember in der Beilage der NRhZ. Nr. 182, die im vorliegenden Brief erwähnte Berichtigung erschien. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: M 3 C ® 25. S. 50—51; in der Sprache des Originals: MEW 27. S.489. ERLÄUTERUNGEN 178.1—2
778
Der Anwalt Wilhelm Stieber hatte sich in seinem Brief vom 26. Dezember 1848 an die Redaktion der NRhZ gegen eine in der Nr. 177 vom 24. Dezember 1848, S.3, Sp.3, veröffentlichte Korrespondenz aus Frankfurt (Main) „Dr. Stieber" gewandt (siehe S. 548—549). Diese Korrespondenz lautete: „** F r a n k f u r t . 21. Dez. Nachrichten aus Berlin sprachen kürzlich davon, daß der Dr. Stieber, durch sein Auftreten im schlesischen Gebirge als königl. preußischer Polizeispion unter dem Namen eines Maler Schmidt bekannt, eine Reise nach unserer Stadt antreten werde. Ich kann Ihnen heute melden, daß der K. Stieber sich wirklich in der hiesigen Gegend eingefunden hat, um, wie man sagt, unter dem Deckmantel demokratischer Gesinnungen den hiesigen September-Ereignissen auf den Grund zu kommen." In der Beilage zu Nr. 182, 30. Dezember 1848, S. 1, Sp. 1, brachte die Redaktion unter dem Titel ,,Stieber" folgende Berichtigung: „ £ F r a n k f u r t , 25. Dez. Die von Ihnen in Nro. 177 mitgetheilte Nachricht, daß der Dr. Stieber aus Berlin sich hier aufhalte, um unter dem Deckmantel demokratischer Gesinnungen die Mörder der
M a r x an W i l h e l m Stieber • um den 29. D e z e m b e r 1848
Herren Lichnowski und Auerswald zu ermitteln, ist eine durchaus irrthümliche. Hr. Stieber ist allerdings in Frankfurt gewesen, hat sich aber dort nur wenige Stunden in einer ganz unschuldigen Privatangelegenheit aufgehalten und ist längst nach Berlin zurückgereiset. W i r hören, daß die fälschliche Nachricht, Hr. Stieber verfolge in Frankfurt polizeiliche Zwecke, von einem Berliner reaktionären Blatte böswillig verbreitet w o r d e n ist, um der erfolglichen Thätigkeit, welche Hr. Stieber in letzter Zeit als Defensor zu Gunsten der angeklagten Demokraten entwickelt hat, schädlich zu sein." 178.2—4
Code pénal. Livre troisième. Titre II. Chapitre I. Section VII. § 2 . Calomnies. Injures. Révélation de secrets.
178.5—6
einem Frankfurter Schlöffel.
178.6—7
In der „ N e u e n Preußischen Z e i t u n g " (Berlin. Nr. 148, 20. Dezember 1848. S. 2, Sp.2) erschien folgende N o t i z : , , + Dr. Stieber, in früherer Zeit Polizei-Agent, neuerdings Vertheidiger der verhafteten und zur Untersuchung gezogenen Demokraten, ist nach Frankfurt gegangen, wie es heißt, in einem mit der September-Revolte in Zusammenhang stehenden Auftrag."
178.7—8, 12—13
Stieber hatte sich zur Verfolgung fortschrittlicher Kräfte nach dem Weberaufstand von 1844 in Schlesien als Polizeispitzel unter dem Namen eines „ M a l e r s Schmidt" aufgehalten und 1845 die Verhaftung und Verurteilung mehrerer Demokraten und Handwerker veranlaßt. Im Frühjahr 1845 w u r d e n in Schlesien Untersuchungen gegen die sogenannte Hirschberger Verschwörung durchgeführt, wobei der damalige Gerichtsassessor Stieber sich als Spitzel betätigte. Wie aus dem beim Tischler W u r m gefundenen Material, vor allem aus einem Aufruf (abgedruckt bei W e r m u t h / S t i e b e r : Die CommunistenVerschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. Th. 1. Berlin 1853. S. 203—208) hervorgeht, handelte es sich um den Versuch der Gründung einer geheimen Organisation für den Kampf gegen die Großgrundbesitzer und die kapitalistischen Unternehmer im schlesischen Gebirge. 1851 wurde Stieber auf nachdrückliches Verlangen des preußischen Königs zum Polizeirat und Leiter der Berliner Kriminalpolizei ernannt. Über sein Vorgehen gegen den Bund der Kommunisten siehe Karl M a r x : Enthüllungen über den Kommunisten-Prozeß zu Köln. Basel 1853.
178.15-16
Siehe S. 548-549.
Deputirten]
Vermutlich
Friedrich
Wilhelm
779
ANHANG
G e o r g W e e r t h an Karl M a r x in Brüssel U t r e c h t , 3. M a i 1846 (S. 183-184)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 6 6 - 1 / D 4 4 7 1 . Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 218 x 2 7 0 m m . Die erste Seite w u r d e von W e e r t h vollständig beschrieben, die zweite Seite nur oben. Die M i t t e der letzten Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Die Anrede fehlt. Daß der Brief an Marx gerichtet ist, ergibt sich aus dem Zusammenhang des vorliegenden Briefes mit Weerths Brief an M a r x vom 18. Dezember 1845 (siehe M E G A ® 111/1. S.493). Erstveröffentlichung: W e e r t h 5. S. 210—211. Die Adreßseite w i r d im v o r l i e g e n d e n Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 183.4—31
G e o r g W e e r t h : Holländische Reisen. III. Das G e d i c h t w u r d e mit einigen Veränderungen in der NRhZ (Nr. 5, 5. Juni 1848) veröffentlicht.
184.3—7
G e m e i n t ist W e e r t h s W e r k „ H u m o r i s t i s c h e Skizzen aus dem deutschen Handelsleben". Dieses Manuskript war v e r m u t l i c h für die von M a r x und Engels geplante Publikation bestimmt. (Siehe Erl. 9.7 bis 10.10.) Die ersten vier Skizzen w u r d e n in der „ K ö l n i s c h e n Zeit u n g " (Nr. 318, 337, 348; 14. November, 3., 14. Dezember 1847 und Nr. 33, 2. Februar 1848) veröffentlicht. Die übrigen acht Skizzen erschienen in der NRhZ (Nr. 1 - 4 , 16, 18, 28, 36; 1.-4., 16., 18., 28. Juni und 6. Juli 1848).
785
Moses Heß an Karl Marx in Brüssel Verviers, 6. Mai 1846 (S. 185-186)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. Heß C109/D2310. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 133 x 213 mm. Das Papier trägt den Prägestempel ,,Bath" in einem Zierrahmen. Beide Seiten wurden von Heß vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist gut erhalten. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 185.35—186.4): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S. 370; vollständig: J. P. Mayer: Fünf Briefe von Moses Heß an Marx. In: Der Kampf. Jg.22. H.9. Wien 1929. S.431. ERLÄUTERUNGEN 185.4-12
Vermutlich sind der Brief von Karl Ludwig Bernays an Marx vom 7.April 1846 (siehe MEGA® 111/1. S. 529-531) und der nicht überlieferte Brief von Bernays an Moses Heß gemeint.
185.14-15
Es handelt sich um Heß' Vorhaben, nach Deutschland oder nach Texas überzusiedeln. Siehe auch S. 199.20-200.2.
185.16-18, 25-34
Gemeint ist eine Übersetzung von Buonarrotis Buch „Conspiration pour l'égalité dite de Babeuf suivie du procès auquel elle donna lieu et des pièces justificatives, etc. etc.", T. 1.2., Bruxelles 1828, für die geplante Bibliothek der Übersetzungen (siehe S. 248.25—28 und 269.23-25).
185.22-25
Heß' Versuch, die Herausgabe des „Gesellschaftsspiegels" fortzusetzen, scheiterte. Die letzte Nummer der Monatsschrift erschien im Juni 1846.
186.1
Siehe Erl. 7.4-5.
186.5
Am 19. Februar 1846 fuhr Jenny Marx nach Trier zu ihrer kranken Mutter. Weydemeyer schrieb am 21. Februar 1846 darüber an seine Braut Luise Lüning: „Vorgestern kam an die Frau Marx ein Brief äus Trier an, wonach ihre Mutter sehr krank war und ihre Gesellschaft wünschte. Eine Stunde nachher war sie schon auf der Eisenbahn. Marx begleitet sie bis Luxemburg . . . " (Zeitgenossen von Marx und Engels. Ausgewählte Briefe 1844-1852. Amsterdam 1975. S. 76.)
186.5-7
Heß benutzt in abgewandelter Form das bekannte Bibelwort von den „Fleischtöpfen Ägyptens". Die biblische Legende von der Flucht der Juden aus der ägyptischen Gefangenschaft berichtet, daß die Klein-
785
Moses Heß an Marx • 6. Mai 1846
mütigen unter ihnen wegen der Beschwernisse des Weges und des Hungers „sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurücksehnten", d. h. in die weniger gefahrvolle Knechtschaft. 186.10
Vermutlich handelt es sich um Heß' Manuskript einer deutschen Übersetzung von Dézamys Buch „Code de la Communauté", Paris 1842.
787
Pawel Wassiljewitsch Annenkow an Karl Marx in Brüssel Paris, 8. Mai 1846 (S. 187)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d.95. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 138 x 210 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben, die dritte Seite zur Hälfte, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus der Erwähnung von Marx' Brief an Heine von Anfang April 1846 (siehe M E G A ® 111/1. S. 284). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: H.Pfl3aHOBb: Kapnb MapKCb M pyccKie /IK>AM c0p0K0Bbixb TOflOBb. In: CoBpeMeHHbiü Mipb. CaHKTb-rieTep6yprb 1912. Nr. 12. S. 199-200. In der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 187.3-4
Siehe Marx' Brief an Heinrich Heine, geschrieben Anfang April 1846. In: M E G A ® 111/1. S.284.
187.9
Gemeint ist ein Attentat auf den König Louis-Philippe am 16. April 1846.
187.13
Chambre] Deputiertenkammer. Tuilleries ] Palast in Paris, Residenz des französischen Monarchen.
187.13—14
Es handelt sich um die Wahlkampagne zur Deputiertenkammer in Frankreich.
187.15
prince royal de Prusse] Wilhelm.
187.21-22
Siehe auch S. 36.40-37.32 und 81.21-29.
788
Carl G e o r g V o g l e r an Karl M a r x in Brüssel Brüssel, 9. M a i 1846 (S. 188)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.96. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 212 x 270 mm. Das Papier trägt die Prägung „Angouleme". Die erste Seite wurde von Vogler vollständig beschrieben, die zweite zu drei Vierteln, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Am Fuß der ersten Seite steht ein Vermerk mit Tinte von Vogler ,,W[enden] S[ie] gefälligst] u[m]." Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung : AfS 8. S. 62-64.
ERLÄUTERUNGEN 188.5-7
Siehe Erl. 9.7-10.10.
789
Joseph W e y d e m e y e r an F r i e d r i c h Engels und P h i l i p p e - C h a r l e s G i g o t in Brüssel Schildesche, 13. M a i 1846 (S. 189-190)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 2 8 / D 4 5 1 1 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 278 x 228mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich Rechnungen von M a r x : 110 " 1
50 125 35 17
210
12
17 40
61840
24
13
sowie drei Poststempel mit den Aufschriften: „Schildesche 15 5", ,,Allemagne par [...] 1846 17 Mai", „Bruxelles 17 M a i " und Vermerke des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 189.3—16): Wolfgang Mönke: Über die Mitarbeit von
Moses
Hess an der
„Deutschen
Ideologie".
In:
Annali.
Istituto
Giangiacomo Feltrinelli. Jg.6. 1963. Milano 1964. S.492, vollständig: Bert Andröas/WoIfgang Mönke: Ein unbekannter Brief von Karl Marx an Joseph Weydemeyer. In: BzG. Jg. 10. H . 1 . 1968. S. 58-59.
ERLÄUTERUNGEN 189.4, 8, 3 1 - 3 5 Siehe Erl. 9.7-10.10. 189.12-14
Siehe auch S. 291.8-10.
189.19—20
Weydemeyer meint die Sitzung des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees vom 30. März 1846, an der er selbst teilgenommen hatte. In dieser Sitzung trennten sich Marx und Engels von Weitling. Eine ausführliche, wenn auch tendenziöse Schilderung dieser Sitzung gab Weitling in seinem Brief an Heß vom 31. März 1846 (siehe BdK 1. S. 307-308). Engels schrieb am 25. Oktober 1888 an August Bebel: „Ich lege Dir einen Brief Weitlings an Heß(ausdem Archiv) bei. Es war die Sitzung
790
Joseph Weydemeyer an Engels und Philippe-Charles Gigot • 13. Mai 1846
des kleinen Vereins engerer Genossen worin es zum Bruch zwischen W[eitling] und uns kam [...] Der Casus war dieser: Heß war in Westfalen (Bielefeld etc.) gewesen, die Leute dort — Lüning, Rempel u. andre — wollten die Mittel schaffen zur Herausgabe unsrer Schriften, sagte er. jetzt kam W. und wollte seine utopistischen Systemausarbeitungen und sonstigen großen Werke (darunter eine neue Grammatik worin der Dativ als Erfindung der Aristokraten abgeschafft war) sofort dort unterbringen — Sachen, die wir grade in dem Augenblick kritisiren und bekämpfen mußten, wenn der Plan sich realisirte." 190.2
Siehe S. 193-194.
791
Karl Ludwig Bernays an Karl Marx in Brüssel Sarcelles, 14. Mai 1846 (S. 191-192)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DI46-9/D311. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 400 x 309 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Ende des Briefes (S. 192.17—22) wurde am linken Rand der dritten Seite niedergeschrieben, die Nachschrift (S. 192.28) auf der Adreßseite. Auf der Adreßseite befinden sich fünf Poststempel („14 Mai 1846", „72 Sarcelles", „4 R", „France par Quievrain. 15 Mai", „Bruxelles. 2. 15 Mai") sowie ein Vermerk des Postbeamten. Die Handschrift wurde restauriert. Das Papier wurde beim öffnen des Briefes zerrissen und ist auch an den Rändern und Falzen stark beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 192.2) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Poststempel. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von Marx. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 191.16
in welchem ] H welchem
ERLÄUTERUNGEN 191.2
Marx' Brief an Bernays, geschrieben vor dem 14. Mai 1846, ist nicht überliefert.
191.2-3
Siehe S. 10.30-11.3.
191.15—17
Marx' Brief an Georg Herwegh, geschrieben vor dem 14. Mai 1846, ist nicht überliefert. Siehe auch S. 10.38-39.
191.18
Siehe Erl. 10.29-11.3.
792
Joseph W e y d e m e y e r an Karl M a r x in B r ü s s e l S c h i l d e s c h e , 14. M a i 1846 (S. 193-194)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 2 9 / D 4 5 1 2 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 228 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben, die dritte Seite zur Hälfte, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite steht eine Notiz mit schwarzer Tinte von Marx: ,,Mai". Das Papier ist an den Rändern beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 193.18—36): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S.364—365; vollständig: Bert Andröas/WoIfgang Mönke. Ein unbekannter Brief von Karl Marx an Joseph Weydemeyer. In: BzG. Jg. 10. H.1. 1968. S . 5 9 - 6 1 . Die erste Seite als Faksimile in: BdK 1. Z w i s c h e n S.336 und 337. ERLÄUTERUNGEN 193.3
Siehe S. 189-190.
193.4-5
Siehe Erl. 9.7-10.10.
193.5
Deine Nationalökonomie] Siehe Erl. 10.21.
193.15—17
Nach seiner Übersiedlung von Brüssel nach Westfalen im April 1846 besuchte Weydemeyer mehrfach Meyer in Beckerode und wohnte dort in den Monaten Juni/Juli 1846.
193.17—18
Gemeint ist ein Unterabschnitt aus dem g e g e n Stirner gerichteten Teil der „Deutschen Ideologie" (III. Sankt Max. 1. Der Einzige und sein Eigentum. 6. Die Freien. A. Der politische Liberalismus). (Siehe M E G A ® I/5. S. 175-185.)
193.28
sine ira] sine ira et studio (wörtlich: ohne Z o r n und Begünstigung) — sachlich, unparteiisch
194.10-15
Heinrich H e i n e : Über Ludwig Börne. Hamburg 1840. S.243-250. Marx' Stellungnahme zu diesem W e r k siehe M E G A ® 111/1. S.284.
194.15—31
Heinrich Heine: Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Paris, Leipzig 1833.
194.31—32
W i e aus Marx' Brief an Heine von Anfang April 1846 hervorgeht, hatte er vor, über Heines Buch „ Ü b e r Ludwig Börne" zu schreiben (siehe M E G A ® 111/1. S.284).
793
Joseph W e y d e m e y e r an Marx • 14. M a i 1846 194.33—34
V o n Faucher ist keine Übersetzung französischer Sozialisten bekannt. Koppen gab in deutscher Übersetzung heraus: François Villegardelle: Geschichte der socialen Ideen vor der französischen Revolution, oder: Die alten Denker und Philosophen, die Vorläufer und Vorkämpfer der neueren Socialisten. Nebst Beweisstellen. Berlin 1846. — Z u s a m m e n mit L. Buhl veröffentlichte Koppen eine Übersetzung von Louis Blancs,,Geschichtederfranzösischen Revolution". Leipzig 1.847.
194.35—36
Gemeint ist die geplante Bibliothek der Übersetzungen S. 248.25-28 und 269.23-25).
794
(siehe
Karl Ludwig Bernays an Karl M a r x in Brüssel Sarcelles, nach dem 14. M a i 1846 (S. 197-198)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D 146—13/D315. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 267 x 208 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang des vorliegenden Briefes mit Bernays' Brief an Marx vom 14. Mai 1846 (siehe S. 191-192). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 197.6-8
Siehe S. 10.38-39 und 191.15-17.
197.9
Wilhelm Weitling: Das Evangelium eines armen Sünders. Bern 1845. Dieses Buch hat Bernays auf Anregung von Marx gelesen (siehe Bernays' Briefe an Marx vom 23. Februar und 7. April 1845 in MEGA® 111/1. S. 505 und 531).
197.34
Der schlesische Baron] Vermutlich Brühl.
795
Roland Daniels und Heinrich Bürgers an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel Köln, 15. Mai 1846 (S. 199-201)
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : I M L / Z P A M o s k a u , Sign, f . 2 0 , o p . 1 , d . 2 . Der Brief b e s t e h t aus e i n e m Bogen i m F o r m a t 135 x 220 m m . Die e r s t e n d r e i S e i t e n w u r d e n v o n Daniels v o l l s t ä n d i g , d i e v i e r t e Seite zur H ä l f t e b e s c h r i e b e n . Der Umschlag f e h l t . Auf der e r s t e n Seite steht e i n V e r m e r k m i t s c h w a r z e r T i n t e v o n u n b e k a n n t e r H a n d : „ 1 5 V . " . Eine Passage auf d e r s e l b e n Seite (S. 199.31—32) w u r d e , m i t d e m Z u o r d n u n g s z e i c h e n + v e r s e h e n , a m l i n k e n Rand n i e d e r g e s c h r i e b e n . A u f der z w e i t e n Seite links s t e h e n e i n i g e Z e i c h e n m i t T i n t e v o n u n b e k a n n t e r H a n d ; neben d e n W o r t e n , , h i n a u s w e i s e n d bis h e u t i g e " (S. 200.8—9) steht e i n F r a g e z e i c h e n , neben d e n W o r t e n „ V e r t h e i l u n g bis in üblen
Ruf"
(S. 200.9—10) e i n A u s r u f e z e i c h e n , neben d e n
W o r t e n „ U e b r i g e n s bis g e g e n " (S. 200.23—25) das Z e i c h e n + . Der v o r l i e g e n d e Brief ist die A n t w o r t auf e i n n i c h t ü b e r l i e f e r t e s S c h r e i b e n des Brüsseler K o r r e s p o n d e n z k o m i t e e s . E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g in russischer Ü b e r s e t z u n g in A u s z ü g e n (S. 1 9 9 . 1 — 3 , 2 0 , 2 2 — 2 3 , 2 6 - 3 2 ) : CK. S . 7 8 ; g e k ü r z t (S. 199.1-12, 2 0 - 2 3 ; 199.26-200.6; 200.23-201.15) in der Sprache des O r i g i n a l s : BdK 1. S. 340—342; v o l l s t ä n d i g w i r d der Brief i m v o r l i e g e n d e n Band zum e r s t e n m a l v e r ö f f e n t l i c h t .
ERLAUTERUNGEN 199.2
Der Brief v o n M a r x und Engels an Roland Daniels u n d H e i n r i c h Bürgers, g e s c h r i e b e n v o r d e m 15. M a i 1846, ist n i c h t ü b e r l i e f e r t .
199.3
Der Brief v o n Roland Daniels an M a r x und Engels, g e s c h r i e b e n v o r d e m 15. M a i 1846, ist n i c h t ü b e r l i e f e r t .
199.6—9
G e m e i n t ist Karl G r ü n s S c h r i f t „ U e b e r G ö t h e v o m m e n s c h l i c h e n S t a n d p u n k t e " . Engels k r i t i s i e r t e diese A r b e i t im z w e i t e n T e i l seines W e r k e s „ D e u t s c h e r Sozialismus in V e r s e n und P r o s a " .
199.9—12
V e r m u t l i c h h ä n g t d i e s e Bitte m i t der A b s i c h t z u s a m m e n , B e i t r ä g e v o n Daniels in d e r v o n M a r x u n d Engels g e p l a n t e n V i e r t e l j a h r s s c h r i f t zu v e r ö f f e n t l i c h e n .
199.14 199.14-16
in penuria] in G e l d n o t H e r w e g h s G e d i c h t „ P o l e n s Sache - d e u t s c h e S a c h e " entstand im M ä r z 1846.
199.20-22
796
Siehe S. 185.22-25.
Daniels und Bürgers an das Kommunistische Korrespondenzkomilee Brüssel • 15. Mai 1846
199.23-24
Siehe Erl. 185.16-18.
199.27, 34
Bourgeois] Heinrich Bürgers.
199.31—32
Vermutlich ist ein nicht überlieferter Brief von Karl Marx und Friedrich Engels an Roland Daniels und Heinrich Bürgers gemeint.
199.31—32
den Pächter] Deckname von Joseph Weydemeyer.
199.34-200.2
Siehe Erl. 185.14-15.
201.3—5
Über die seit 1815 versprochene preußische Verfassung schrieb Engels ausführlich in seinem Artikel „Violation of the Prussian Constitution" im NSt (Nr. 446, 30. Mai 1846. S. 5, Sp.4).
201.5
Der Genitivus] Heinrich Bürgers.
797
August Hermann Ewerbeck an Karl Marx in Brüssel Paris, 15. Mai 1846 (S. 202-204)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.3. Der Brief besteht aus einem Bogen und einem Blatt im Format 154 x 196 mm. Alle sechs Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben. Die Seiten 2—6 der Handschrift wurden von Ewerbeck oben links paginiert. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung im Auszug (S.203.35—43) in russischer Übersetzung: AneKcaHflp fleäM: TeHpux reüHe. MocKBa 1933. S. 214, 216; gekürzt (S. 202.1-22; 202.29 bis 203.23): CK. S. 78-80; in der Sprache des Originals gekürzt (S. 202.1-203.34; 204.6-10, 14-19): BdK 1. S.337-340. Die erste Seite des Briefes als Faksimile in: BdK 1. Zwischen S.496 und 497. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN V E R Z E I C H N I S 204.9
Lafaurie] H Lafouri ERLÄUTERUNGEN
202.3—4 203.25
Marx' Briefe an Ewerbeck, geschrieben vor dem 15. Mai 1846, sind nicht überliefert.
202.7
nescio] ich weiß nicht
202.7
Gemeint ist Wilhelm Weitlings Werk „Allgemeine Denk- und Sprachlehre, nebst Grundzügen einer Universalsprache der Menschheit", an dem er 1844zu arbeiten begann. Die Schrift enthielt offensichtlich, neben einigen rationellen Elementen, naiv-utopische und primitive Ideen. Marx und Engels traten gegen Weitlings Absicht auf, diese Arbeit zu veröffentlichen. Später, im Jahre 1849, arbeitete Weitling sein Werk um. Die Schrift erschien erst postum: Wilhelm Weitling: Klassification des Universums. Kiel 1931.
202.24—203.23 Ewerbeck bezieht sich auf die Versammlungen der Pariser Gemeinden des Bundes der Gerechten. 202.32
in corpore] alle zusammen
203.1—2
Karl Beck: Lieder vom armen Mann. Leipzig 1846.
203.18, 45
Russen] Annenkow.
203.25-26
bene est] es ist gut
798
August Hermann Ewerbeck an Marx • 15. Mai 1846
203.43
satis superque] genug und übergenug
204.4—5
Vermutlich gemeint: Reghellini de Schio: Examen de la religion chrétienne et de la religion juive. T. 1—3. Paris 1834.
204.6—7
Der Arzt Georg Weber aus Kiel, dessen Deckname „Kutscher" war, hatte 1844 in Paris zum Kreis um Marx, Bürgers, Daniels, Ewerbeck, Heine und andere gehört. Er veröffentlichte im „Vorwärts!" eine Reihe von Artikeln und Gedichten, wobei seine Aufsätze über politische Ökonomie wie z. B. „Negersklaven und freie Sklaven" (Nr. 58, 20.Juli 1844) und „Das Geld" (Nr.69, 28.August 1844) unter Verwendung Marxscher Manuskripte und Exzerpte entstanden. Etwa Anfang 1845, im Zusammenhang mit dem Verbot des „Vorwärts!", ging Weber nach Kiel zurück, wo er weiter im sozialistischen Sinne tätig war und unter anderen mit den Mitgliedern des Bundes der Gerechten Hermann Ewerbeck in Paris, Friedrich Mentel in Berlin und Alexander Beck in Magdeburg in Verbindung stand.
204.7—8
Schon 1844/1845 sind aus dem Ausland zurückkehrende Mitglieder des Bundes der Gerechten im Berliner Handwerkerverein, der im April 1844 gegründet worden war, tätig gewesen. Eine organisierte Bundestätigkeit entstand jedoch erst Ende 1845 nach der Rückkehr des Schneidergesellen Friedrich Mentel nach Berlin. Hier baute er gemeinsam mit anderen Bundesmitgliedern eine Organisation des Bundes der Gerechten auf. Er wurde jedoch am 9. Dezember 1846 zusammen mit zahlreichen Gesinnungsfreunden, darunter auch Bundesmitgliedern, verhaftet. Über Mentels Aussagen und die Prozesse gegen ihn siehe Erl. 342.13-15 und S.422.32-425.11.
204.14
Quid faciunt] Was machen
204.15
in specie] besonders
204.15
Deinen Schwager] Edgar von Westphalen.
204.15
Wolff] Wilhelm Wolff.
204.15
Es könnte das „Zirkular gegen Kriege" gemeint sein.
204.17
die Mädchen] Marx' Töchter Jenny und Laura.
799
Pierre-Joseph Proudhon an Karl M a r x in Brüssel Lyon, 17. Mai 1846 (S. 205-207)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.6335. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 260 x 274 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Proudhon vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel: „Lyon 18 Mai 46", ,,88", „Bruxelles. 21 Mai". Das Papier ist an den Rändern stark beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 206.35; 207.3—14) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf das Schreiben von Marx, Engels und Gigot an Proudhon vom 5. Mai 1846 (siehe S. 7—8). Erstveröffentlichung: Correspondance de P. J. Proudhon. T.2. Paris 1875. S. 198—202. Die Adreßseite des Briefes wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 205.7-8
Siehe S. 7 - 8 .
205.32-33
Siehe S. 7.19-21.
206.13
Anspielung auf die Bartholomäusnacht — die Nacht vom 23. zum 24. August 1572, dem Bartholomäustag —, in der in Paris und in den Provinzen Frankreichs 32000 Hugenotten ermordet wurden.
206.14 207.4—5
Pierre-Joseph Proudhon: Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère. T. 1.2. Das Werk erschien Oktober 1846 in Paris.
206.25
Siehe S. 8.14-25.
206.28
deux enfants] Grüns Kinder Johanna und Karl.
207.10-11
Siehe S. 35.38-40.
207.10—19
Marx schrieb im April 1847 in seiner Erklärung gegen Grün : „Meine Kritik Proudhon's ist französisch geschrieben. Proudhon selbst wird antworten können. Ein Brief, den er mir vor dem Erscheinen seines Buches schrieb, zeigt durchaus keine Neigung, im Falle einer Kritik von meiner Seite, Herrn Grün und Consorten die Revanche zu überlassen." (Trier'sche Zeitung. Nr. 99, 9. April 1847.)
800
M o s e s H e ß an Karl M a r x in Brüssel V e r v i e r s , 20. M a i 1846 (S. 208-209)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. Heß C110/D2311. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 226 x 274 mm. Die erste Seite wurde von Heß vollständig beschrieben, die zweite Seite zu einem Viertel. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite (S. 208.11—13) befinden sich Anstreichungen und Unterstreichungen von Marx, auf der zweiten Seite unten eine Notiz von Marx, die nicht zu entziffern ist. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung im Auszug (S.208.3—10): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S.370; vollständig: Hess Bw. S. 155—156; als Faksimile ebenda, zwischen S. 154 und 155. ERLÄUTERUNGEN 208.3
Die Briefe von Marx und Wilhelm Weitling an Heß, geschrieben vor dem 20. Mai 1846, sind nicht überliefert.
208.20-26
Siehe Erl. 185.16-18.
209.4-5
Moses Heß' Brief an Wilhelm Weitling vom 20. Mai 1846 ist nicht überliefert.
801
Wilhelm Weitling an Karl Marx in Brüssel Brüssel, 24. Mai 1846 (S. 210)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 85. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 211 x 271 mm. Die erste Seite wurde von Weitling zu drei Vierteln beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich ein Poststempel mit der Aufschrift: „Bruxelles 24 Mai 1846" sowie Vermerke des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Poststempel. Erstveröffentlichung: Ernst Barmkol: Weitling der Gefangene und seine „ G e rechtigkeit". Kiel 1929. S. 266-267. Die Adreßseite des Briefes wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. Als Faksimile in: BunbrenbM BeüT/iMHr: TapaHTMM RAPMOHMM M CBo6oflbi. MocKBa-NEHHHRPAN 1962. Z w i s c h e n S . 5 4 2 u n d 543.
KORREKTURENVERZEICHNIS 210.3
M e y e r ] H Meier
ERLÄUTERUNGEN 210.3—5
Es handelt sich um das Manuskript der Schrift Weitlings, in der er die Erlebnisse seiner 12monatigen Haft in Zürich (1843/1844) verarbeitet hatte. M e y e r s Bemühungen zur Drucklegung dieser Schrift blieben ohne Erfolg. Sie erschien erst postum: Wilhelm Weitling: Gerechtigkeit. Ein Studium in 500 Tagen. Kiel 1929.
210.4
802
Siehe Erl. 9.7-10.10.
M o s e s Heß an Karl M a r x in Brüssel V e r v i e r s , 29. M a i 1846 (S.211)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. Heß C110/D2311. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 227 x 190 mm. Die erste Seite wurde von Heß zu zwei Dritteln beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite oben befindet sich eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: „ a u Verv. 5 A Monsieur Marx à Bruxelles". Das Papier ist an den Rändern stark beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 211.3, 30, 32) konnten rekonstruiert werden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.211.7—8, 11—22): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S.370-371; vollständig: J. P. Mayer: Fünf Briefe von Moses Heß an Marx. In: Der Kampf. Jg. 22. H. 9. Wien 1929. S.432. Die Adreßseite des Briefes wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 211.3
Gemeint sind die kommunistisch gesinnten Kölner um Bürgers, Daniels und D'Ester, die sich bei dem Bierbrauer und Gastwirt Johann Adam Löllgen trafen.
211.7
Marx' Brief an Moses Heß, geschrieben vor dem 29. Mai 1846, ist nicht überliefert.
211.7-8
Siehe S. 208-209.
803
Roland Daniels und Heinrich Bürgers
an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel
Köln, zwischen Ende Mai und Mitte Juni 1846 (S. 212-214)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.88. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 216 x 268 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Daniels vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 212.14, 16; 214.9) konnten rekonstruiert werden. Im Brief fehlen die Anrede und die Unterschrift. Der vorliegende Brief, der von Daniels und Bürgers in Sachen des Kommunistischen Korrespondenzkomitees geschrieben wurde, war vermutlich an das Brüsseler Korrespondenzkomitee gerichtet. Die Datierung stützt sich auf den Zusammenhang mit den Briefen Daniels' und Bürgers' an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel vom 15. Mai 1846 und Daniels' an Marx vom 24. Juni 1846 (siehe S. 199—201 und 232) sowie auf die Angaben im Text. Lafaurie kam Ende Mai nach Köln. Der vorliegende Brief müßte einige Zeit vor Daniels' Brief an Marx vom 24. Juni 1846 niedergeschrieben worden sein, wie aus der Erwähnung von Junges Aufenthalt in Köln hervorgeht, also zwischen Ende Mai und Mitte Juni. In BdK 1 wurde der Brief „etwa Ende Mai/Anfang Juni" datiert. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung in Auszügen (S. 212.1— 3, 6—25; 214.9-10): CK. S.86-87; in der Sprache des Originals gekürzt (S. 212.1-213.12; 214.9-12): BdK 1. S. 345-346; vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 212.1
Siehe S. 199-201.
212.6-7
Siehe Erl. 51.16-28.
212.17-18
Ein Pariser Arbeiter] Adolph Junge.
212.20-21
Tironen] Anfänger, Neulinge.
213.4—214.8
Es handelt sich um Auszüge aus dem anonymen Aufsatz Ewerbecks „Unsere Epoche" in den „Blättern der Zukunft" (Paris 1846. H.2. S. 65—75), welche eine verschwommene Phraseologie aufweisen.
214.11
Der Patriarch] Moses Heß.
804
Daniels u. Bürgers an d. Komm. Korrespondenzkomitee Brüssel • zw. Ende Mai u. Mitte Juni 46
214.15—16
Eine Anspielung auf Max Stirners Schrift „Der Einzige und sein Eigenthum". Leipzig 1845.
214.16—22
Das Verstandesthum und das Individuum. Leipzig 1846. Kapitel III: Das Individuum (S. 292-308).
805
Pawel Wassiljewitsch A n n e n k o w an Karl Marx in Brüssel Paris, 2. Juni 1846 (S. 215)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 102. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 136 x 210 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben, die dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus der Erwähnung der Geldhilfe für Bernays (siehe S. 215.2) sowie Thiers' Rede in der französischen Deputiertenkammer von 1846. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: H.Pn3aH0Bb: Kap/ib Mapxcb m pyccKie nKJfln c 0 p 0 K 0 B b i x b roAOBb. In: C o B p e M e H H b i ü Mipb. C a H K T - r i e T e p 6 y p r b 1912. Nr. 12. S.201. In der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 215.2 215.5
B e r n a y s ] H Bernaise S a r c e l l e s ] H Saircelles
ERLÄUTERUNGEN 215.1
Marx' Brief an Annenkow vom 27. Mai 1846 ist nicht überliefert.
215.5-8
Siehe S. 70-80.
806
Karl L u d w i g B e r n a y s an Karl M a r x in B r ü s s e l S a r c e l l e s , 2. Juni 1846 (S. 216)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d.103. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 172 x 218 mm. Die erste Seite w u r d e von Bernays vollständig beschrieben, die zweite und d r i t t e Seite sind leer, die v i e r t e Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite oben steht ein V e r m e r k mit Bleistift von unbekannter Hand: ,,2. V I . 4 6 " . Auf der Adreßseite oben befinden sich eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: ,,F.C. Bernays" sowie fünf Poststempel mit den A u f s c h r i f t e n : ,,72 Sarcelles", ,,2 juin 1848", ,,Fr[ance] p a r Q u i e v r a i n 3 j u i n " , „Bruxelles 3 Juin 1848", „4. Rs" sowie ein V e r m e r k des Postbeamten. Die Datierung erfolgt nach dem Poststempel. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 216.1-16, 22-23, 2 4 - 3 0 ) : AfS 8. S. 73-75. Vollständig w i r d der Brief zum erstenmal im vorliegenden Band v e r ö f f e n t l i c h t .
ERLÄUTERUNGEN 216.8-10
Siehe Erl. 10.29-11.3.
216.10
Siehe Erl. 9.7-10.10.
807
G e o r g W e e r t h an Karl M a r x in B r ü s s e l V e r v i e r s , u m d e n 5. Juni 1 8 4 6 (S. 217)
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : IISG, M a r x - E n g e l s - N a c h l a ß , Sign. D 4 4 7 1 . D e r Brief b e s t e h t aus e i n e m Blatt im F o r m a t 213 x 254 m m . D i e e r s t e Seite w u r d e von W e e r t h vollständig, d i e z w e i t e Seite zu e i n e m D r i t t e l b e s c h r i e b e n , die M i t t e der z w e i t e n Seite w u r d e als A d r e ß s e i t e benutzt. Das Papier ist an d e n Rändern beschädigt. D a d u r c h e n t s t a n d e n e r T e x t v e r l u s t (S. 217.14) k o n n t e rekonstruiert w e r d e n . D i e D a t i e r u n g ergibt sich aus d e m Z u s a m m e n h a n g des v o r l i e g e n d e n Briefes mit H e ß ' S c h r e i b e n an M a r x v o m 5. Juni 1846 (S.218) s o w i e m i t W e e r t h s Brief an W i l h e l m i n e W e e r t h v o m 3. Juni 1846 ( W e e r t h 5. S. 2 1 1 - 2 1 2 ) . In d e r E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g w u r d e d e r B r i e f , , w a h r s c h e i n l i c h V e r v i e r s , Juli 1 8 4 6 " datiert. E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g : W e e r t h 5. S.224—225. D i e A d r e ß s e i t e des Briefes w i r d im v o r l i e g e n d e n Band z u m e r s t e n m a l vollständig v e r ö f f e n t l i c h t .
ERLÄUTERUNGEN 217.16-17
Siehe S. 2 0 8 - 2 0 9 .
217.18
S i e h e S. 211.
808
M o s e s H e ß an Karl M a r x in B r ü s s e l V e r v i e r s , 5. Juni 1 8 4 6 (S. 218)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, H e ß C 1 1 1 / D 2 3 1 2 . D e r Brief besteht aus e i n e m Blatt im Format 135 x 212 m m . D i e e r s t e Seite w u r d e von H e ß vollständig b e s c h r i e b e n , die z w e i t e Seite ist leer. D e r U m s c h l a g fehlt. E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g im Auszug ( S . 2 1 8 . 1 0 - 1 6 ) : Franz M e h r i n g : Aus d e n Z e i t schriften des d e u t s c h e n Sozialismus. In: LN 2. S . 3 7 1 ; vollständig: J. P. M a y e r : Fünf Briefe v o n M o s e s H e ß an M a r x . In: D e r Kampf. Jg. 12. H . 9 . W i e n 1929. S . 4 3 2 .
ERLÄUTERUNGEN 218.4-5
Siehe S. 2 0 9 . 4 - 5 .
218.14-15
Siehe S. 211.
218.17
W e s t p h a l e n ] Edgar von W e s t p h a l e n .
809
Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an Karl Marx in Brüssel London, 6. Juni 1846 (S. 219-223)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op.1, d.83. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 126 x 200 mm. Alle vier Seiten wurden von Schapper vollständig beschrieben. Alle Unterschriften sind eigenhändig. Die Nachschriften wurden am linken Rand der vierten (S. 223.38—39) und ersten (S. 223.40-43) Seite niedergeschrieben. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung gekürzt (219.1-220.10; 220.18-223.20) in russischer Übersetzung: CK. S. 87-91; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 347-350. KORREKTURENVERZEICHNIS 219.17
im Sinne] H Sinne ERLÄUTERUNGEN
219.3—33
Marx' Brief sowie der Brief des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel an Karl Schapper, geschrieben vor dem 6. Juni 1846, sind nicht überliefert. Siehe auch S. 263.5-9.
219.3 223.40-41
Siehe Erl. 51.16-28.
219.11—16
Über die von Weitling stammende falsche Information schrieb Harney schon am 30. März 1846 an Engels. Siehe M E G A ® 111/1. S. 526.5-6.
219.34
Siehe Erl. 189.19-24.
220.10
Siehe Erl. 197.9.
220.20—37
Gemeint sind die Diskussionen im Deutschen Arbeiterbildungsverein in London (siehe Erl. 7.23). Zusammenstellungen von Auszügen aus den Protokollen (das Protokollbuch selbst muß als verschollen gelten) aus den Jahren 1845/1846 gibt der Abdruck von Max Nettlau wieder (AGSA. Jg. 10. Leipzig 1922. S. 365-386). Es gibt auch einen Bericht Bruno Hildebrands über eine Versammlung des Vereins vom 14. April 1846 (BdK 1. S. 309-313).
220.24—25
Friedrich Feuerbach: Die Religion der Zukunft. Lausanne 1844. Diese Schrift hatte Friedrich Feuerbach im Sinne der Philosophie seines Bruders Ludwig Feuerbach (vor allem seiner „Grundsätze der Philosophie der Zukunft", Zürich und Winterthur 1843) in populärer Art verfaßt.
810
Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an Marx -6. Juni 1846
220.38—41
Gemeint ist die Société Démocratique Française, die Ende der dreißiger Jahre von französischen Flüchtlingen in London gegründet worden war. In ihren Reihen wirkten revolutionäre Demokraten und Sozialisten. Seit Beginn der vierziger Jahre stand die Gesellschaft unter dem Einfluß von Cabet.
220.42-43
Siehe Erl. 61.15-16.
220.45-223.1
Gemeint ist die Chartistenbewegung.
223.15
nächsten Dienstag] 9. Juni 1846.
223.16—20
Whitechapel] Stadtteil im Osten Londons, wo vor allem die Arbeiterbevölkerung konzentriert war. Hier wurde Anfang Juni 1846 eine Zweiggesellschaft geschaffen. Im Bericht über das 7. Stiftungsfest des Deutschen Arbeiterbildungsvereins in London im Februar 1847 hieß es u. a. : ,,Der Verein zählt jetzt über 300 Mitglieder und hat im verflossenen Jahre einen kräftigen Bundesgenossen in der im Ostende Londons, in Whitechapel, entstandenen Schwestergesellschaft erhalten, deren Mitgliederzahl in den 8 Monaten ihres Bestehens schon auf 160 angewachsen ist" (Deutsche Londoner Zeitung. Nr. 98, 12. Februar 1847. S.2, Sp.2).
223.25
Gemeint ist Georg Kuhlmanns Schrift „Die Neue Welt oderdas Reich des Geistes auf Erden. Verkündigung", die 1845 anonym in Genf erschienen war. Darin wurden Vorträge veröffentlicht, die Kuhlmann vor deutschen Handwerkern in der Schweiz gehalten hatte. Die Arbeitervereine in der Schweiz befanden sich unter dem Einfluß des politischen Scharlatans Kuhlmann, der in religiösen Phrasen den „wahren" Sozialismus predigte.
223.30—34
Im Februar 1846 wurde in Polen ein Aufstand vorbereitet, der die nationale Befreiung des Landes zum Ziel hatte. Die Hauptinitiatoren des Aufstandes waren polnische revolutionäre Demokraten (Dembowski u.a.). Das Verhalten der polnischen Schlachta und Verhaftungen verhinderten jedoch einen allgemeinen Aufstand, und es blieb bei einzelnen revolutionären Erhebungen. Nur in Krakau, das seit 1815 als besonderes Territorium einer gemeinsamen Kontrolle Österreichs, Rußlands und Preußens unterstellt war, gelang es den Aufständischen, am 22. Februar den Sieg zu erringen und eine provisorische Nationalregierung zu bilden, die ein Manifest über die Abschaffung der feudalen Lasten erließ. Das von Dembowski in den Tagen des Krakauer Aufstandes formulierte Programm enthielt revolutionär-demokratische und utopisch-sozialistische Forderungen, wie Zuteilung des Bodens an Landlose, Einrichtung nationaler beziehungsweise „sozialer" Werkstätten. Der Krakauer Aufstand wurde Anfang März unterdrückt. Im November 1846 wurde Krakau auf Grund eines Vertrages zwischen Österreich, Preußen und Rußland von Österreich annektiert. 811
Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an Marx - 6. Juni 1846
223.41—42
Der Brief von Schapper und anderen leitenden Mitgliedern des Bundes der Gerechten an Hermann Kriege, geschrieben vor dem 6. Juni 1846, ist nicht überliefert.
812
G u s t a v A d o l p h K ö t t g e n an F r i e d r i c h Engels in Brüssel E l b e r f e l d , 10. Juni 1 8 4 6 (S. 224)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.4. Der Brief wurde auf einem Bogen im Format 216 x 272 mm niedergeschrieben. Er besteht aus zwei Dokumenten: dem Rundschreiben von Gustav Adolph Köttgen im N a m e n einer Gruppe von Kommunisten in Elberfeld vom 24. M a i 1846 (die ersten drei Seiten und eine Hälfte der vierten Seite) und Köttgens Brief an Engels ( d i e z w e i t e Hälfte der vierten Seite). Das Rundschreiben w u r d e von unbekannter Hand abgeschrieben, jedoch von Köttgen (S. 224.6—7) eigenhändig unterschrieben. Der Umschlag fehlt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (224.4) konnten rekonstruiert w e r d e n . Köttgen sandte eine Abschrift des von ihm verfaßten Rundschreibens an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel. Der vorliegende Brief ist ein Begleitschreiben von Köttgen. Das Rundschreiben lautete: „ W i r deutschen Communisten haben bisher keinen Verkehr, der zur Bildung, Verbreitung und Anwendung unserer Gesinnungen so kräftig wirkt, w i e wir wünschen müssen, und mit kluger Behandlung der heutigen Verhältnisse, gefahrlos erlangen können. Die vernünftige gerechte Gemeinschaft, w e l c h e wir, als Ergebniß der tüchtigsten Gedanken-Arbeiten, oder im innigen Mittgefühl des allgemeinen Elendes, als Bedürfniß erstreben, wird sich mit geschichtlicher Nothwendigkeit, aus dem W e s e n unserer Gesellschaft entwickeln; doch sollten wir die Belehrung und V e r edlung der abgestumpften, oder erbitterten Unglücklichen, w i e der thörichten, furchtsamen Glücksjäger, mit vereinigter weiser Thätigkeit versuchen: um die furchtbaren Leiden und Kämpfe, welche wahrscheinlich nicht vermieden w e r d e n können, zu verkürzen, und künftigen Geschlechtern ein schöneres, besseres Leben vorzubereiten. W i r können freilich noch nicht lehren und wirken, w i e wir wünschen; doch haben wir schon erfreuliche Beweise, daß viel Gutes gethan w e r d e n kann; das allem geheiligten Unsinn und Frevel verderbliche Buch von Friedr. Engels ,Die Lage der arbeitenden Klassen in England', liegt unverboten in den Wirthshäusern; der Gesellschaftsspiegel, das westphälische Dampfboot lehren mit Bewilligung der Behörden, immer kühner den Communismus: die Gewalthaber sind nicht so boshaft und muthig, die Verbreitung ernster Gedanken und liebevoller Gesinnungen mit plumper Mishandlung zu rächen. W i r können wahrscheinlich mehr M i t t e l finden, zur Vorbereitung des Communismus, die von keinem Gesetze bestraft werden, die gewaltsam zu vernichten, unsere verstocktesten Feinde nicht wagen. Das wichtigste Mittel, zur Verbreitung unserer Gesinnung, ist bisher die Litteratur; doch wirken die communistischen Schriften ungenügend, weil die dürftigen Unwissenden keine kostbaren Bücher kaufen und verstehen können, die meisten W o h l h a b e n d e n egoistisch, feindlich und blind sind. — W i r müssen regelmäßige Geldbeiträge, nach
813
Gustav Adolph Köttgen an Engels - 10. Juni 1846
unsern Kräften geben, um den Schriftstellern ein erträgliches Leben zu gewähren, die gute, wohlfeile, leichtverständliche Bücher liefern; wir müssen Zeitschriften und Lesevereine gründen, oder unterstützen, zur Verbreitung unserer Gesinnung und einen vorsichtigen, schriftlichen Verkehr mit unsern Genossen unterhalten, zur Stärkung und Ermunterung, wie zur Berathung wichtiger Angelegenheiten. — Wir müssen eine tüchtige Denkschrift verfassen, die Vernünftigkeit und Gerechtigkeit unserer Bestrebungen beweisen, gründliche Hülfe für die Leiden der Mißhandelten und Unglücklichen von der Klugheit und Menschenliebe der Gewaltigen fordern; weise Mittel vorlegen, und, mit vielen guten Unterschriften, die Mahnung dem nächsten Landtage, dem König von Preussen, oder dem Bundestag einreichen. — Wenn wir einstweilen auch nicht hoffen können, daß der Communismus gleich „eingerichtet" werde, so dürfen wir doch erwarten, daß der Muth und Ernst einer solchen Schrift sehr wohlthätig wirken, durch vielfache Besprechungen und Befeindungen den Unwissenden und Unglücklichen Belehrung und Ermuthigung bereiten, den Regierungen und Mächtigen die Gesinnungen und Bedürfnisse der Gesellschaft heilsam beweisen, die Gefahren blinder Befeindung zeigen, und billigen Vorbereitungs-Mitteln geneigt machen werde. — Diese Mittel und andere, für das Wohl unserer Sache, gemeinschaftlich zu prüfen, eine kräftige, dem Wesen unserer Überzeugung entsprechende, wirklich organische Thätigkeit einzurichten, bitten wir unsere Gesinnungs-Genossen um eine baldige Zusammenkunft. Wir wünschen einen Ort an der Grenze, damit Marx und Weitling theilnehmen können, was uns wichtig scheint; wir glauben Verviers passend, wo Hess wohnt, erwarten, unter dem Namen der ersten Unterzeichneten, die schnellsten Berichte, damit etwaige Hindernisse beseitigt, ein Tag und Ort bald bestimmt werden könne; hoffen die freudige Theilnahme vieler Genossen, und grüßen mit brüderlicher Liebe: Elberfeld 24 Mai 1846. Gustav Adolf Köttgen. Im Namen mehrer Kommunisten des Wupperthals." Das Rundschreiben wurde vom Brüsseler Korrespondenzkomitee am 15. Juni 1846 beantwortet (siehe S. 12-16). Erstveröffentlichung im Auszug (S.224.1—2) in russischer Übersetzung: CK. S. 81; in der Sprache des Originals im Auszug (S. 224.1-2): BdK 1. S. 1043. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 224.1—2
814
Zur Einschätzung des Schreibens von Köttgen und anderen Elberfelder Kommunisten siehe S. 12-16 und 236.32-237.21.
Joseph W e y d e m e y e r an Karl M a r x in Brüssel S c h i l d e s c h e , 11. Juni 1 8 4 6 (S. 2 2 5 - 2 2 6 )
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 3 0 / D 4 5 1 3 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 278 x 230 mm. Alle vier Seiten wurden von W e y d e m e y e r vollständig beschrieben. Die Nachschrift (S. 226.28—34) wurde am Fuß der vierten Seite in Querzeilen niedergeschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben steht eine Notiz von M a r x mit schwarzer Tinte: „Juni". In der M i t t e der zweiten Seite steht das Zuordnungszeichen F, auf derselben Seite unten stehen einige Zahlen von Marx' Hand , , 1 6 — Das Papier ist an den Rändern beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf Marx' Schreiben vom 14. — um den 16. Mai 1846 (S. 9—11) und auf einen nicht überlieferten Brief von Engels. Erstveröffentlichung: Bert Andröas/Wolfgang M ö n k e . Ein unbekannter Brief von Karl M a r x an Joseph W e y d e m e y e r . In: BzG. Jg. 10. H . 1 . 1968. S . 6 5 - 6 7 . KORREKTUREN V E R Z E I C H N I S 225.17, 20, 23
V o g l e r ] H Vogel ERLÄUTERUNGEN
225.4
Siehe S. 9 - 1 1 .
225.16—30
Siehe Erl. 9.7-10.10.
225.30—36
Engels' Brief an Joseph W e y d e m e y e r , geschrieben vor dem 11. Juni 1846, sowie W e y d e m e y e r s Antwort darauf sind nicht überliefert.
226.1-2
Siehe Erl. 51.16-28.
226.2-3
Siehe Erl. 4 0 . 2 3 - 2 6 .
226.3
G e m e i n t ist die anonyme Rezension in der Rubrik „Nachrichten und Notizen" (Gesellschaftsspiegel. Elberfeld 1846. H . 1 0 . April. S. 55—56), die eine positive Besprechung der ersten drei N u m m e r n des „Volks-Tribun" enthielt. Siehe auch S. 234.10-17.
226.18
Der Brief von H e r m a n n Kriege an Julius M e y e r , geschrieben v o r d e m 11. Juni 1846, ist nicht überliefert.
815
Joseph W e y d e m e y e r an Marx • 11. Juni 1846
226.24
Der Brief von Julius Meyer an Wilhelm Weitling, geschrieben um den 11. Juni 1846, ist nicht überliefert.
226.28
Siehe Erl. 9.7-10.10.
226.33
E c k ] Vermutlich ist Edgar von Westphalen gemeint. Siehe auch M E G A ® 111/1. S. 533.
816
Karl Ludwig B e r n a y s an Karl M a r x in Brüssel Sarcelles, 13. Juni 1846 (S. 227-229)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D 146—10/D312.
Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 276 x 215 mm und zwei Blättern im Format 138 x 215 mm. Die ersten sieben Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben, die achte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Der letzte Satz (S. 229.7—8) wurde am rechten Rand der Adreßseite niedergeschrieben. Das Briefpapier trägt den Vordruck: „Vorwaerts! Journal allemand de Paris. Paraissant deux fois par semaine. Bureaux: 32, rue des Moulins." Auf der Adreßseite stehen mehrere Poststempel mit den Aufschriften: „72.Sarcelles", „13 Juin 1846", „France par Quievrain 14 Juin", ,,4. R" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Der Brief wurde von Bernays irrtümlich auf „15. Juin 1846" datiert. Die richtige Datierung ergibt sich aus dem Poststempel. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von Marx. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 227.1-2; 229.4-15): AfS 8. S.77. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 227.1 228.40
13] H 15 Aarau] H Arau ERLÄUTERUNGEN
227.3
Marx' Brief an Bernays, geschrieben vor dem 13. Juni 1846, ist nicht überliefert.
227.5
Ewerbecks Brief an Bernays, geschrieben vor dem 13. Juni 1846, ist nicht überliefert.
227.7
nächsten Mittwoch] 17. Juni 1846.
227.21-23
Karl Grün: Meine Ausweisung aus Baden, meine gewaltsame Ausführung aus Rheinbaiern und meine Rechtfertigung vor dem deutschen Volke. Zürich, Winterthur 1843.
228.8-11
Siehe Erl. 27.3.
228.14-16
Karl Grün übersiedelte Mitte November 1844 nach Paris. ÜberGrüns Aufenthalt in Paris und über die Stellungnahme von Marx und Engels zu ihm siehe S. 26.23-27.6.
817
Karl Ludwig Bernays an Marx • 13. Juni 1846 228.16
Karl Ludwig Bernays hatte seit dem I.Juli 1844 die von H e i n r i c h Börnstein in Paris herausgegebene Zeitung „ V o r w ä r t s ! " verantwortlich redigiert. Anfang September 1844 wurde gegen ihn ein gerichtliches Verfahren eingeleitet. A m 13. Dezember wurde er von der 8. Kammer des „Tribunal correctionnel de Paris" w e g e n Nichthinterlegung der für eine politische Zeitung notwendigen Kaution zu zwei M o n a t e n Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Ende Dezemb e r w u r d e er ins Gefängnis von Sainte-Pélagie eingeliefert, aus dem er am 28. Februar 1845 entlassen wurde.
228.39
Karl G r ü n : Die soziale Bewegung in Frankreich und Belgien. Briefe und Studien. Darmstadt 1845.
228.42
2 K i n d e r n ] Johanna und Karl Grün.
228.44
Siehe Erl. 35.38-40.
229.4-5
Siehe Erl. 10.29-11.3.
818
Joseph Weydemeyer an Karl Marx in Brüssel Schildesche, 14. Juni 1846 (S. 230)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVIII131/D4514. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 279 x 230 mm. Die erste Seite wurde von Weydemeyer zu einem Drittel beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Erstveröffentlichung: Karl Obermann: Zur Geschichte des Kommunistischen Korrespondenzkomitees im Jahre 1846, insbesondere im Rheinland und in Westfalen. In: BzG. Jg.4. Sonderheft: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung in der DDR. 1962. S. 131. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
819
Joseph W e y d e m e y e r an Karl Marx in Brüssel Bielefeld, 19. Juni 1846 (S. 231)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVII1132. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 267 x 215 mm. Die erste Seite wurde von Weydemeyer vollständig, die zweite zur Hälfte beschrieben; die dritte Seite ist leer; die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt, jedoch sind dadurch keine Textverluste entstanden. Textverluste infolge eines Tintenflecks auf der ersten Seite (S. 231.6—7) konnten rekonstruiert werden. Erstveröffentlichung: gekürzt (S.231.1-10, 11-17) in: AfS 8. S. 77-78. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 231.3-4
Siehe S. 225.14-16.
231.4, 13—17
Vermutlich handelte es sich um einen nicht überlieferten Brief von Marx an Weydemeyer vom 12. Juni 1846 über die Polemik zwischen Opitz und Weydemeyer.
231.4
c. ] courant— laufenden [Monats]
231.6
Siehe S. 238.2 und 245.2.
231.12
E c k ] Siehe Erl.226.33.
231.14-16
Theodor Opitz: Bruno Bauerund seine Gegner. Vier kritische Artikel. Breslau 1846.
231.16-17
231.24-25
820
Szeliga] Pseudonym des Junghegelianers Franz Szeliga Zychlin von Zychlinsky. Marx und Engels kritisierten ihn in ihrem Manuskript über Stirner (siehe M E G A ® I/5. S. 97-428). Siehe S. 216.3-16 und 225.5-6.
R o l a n d D a n i e l s a n Karl M a r x in B r ü s s e l Köln, 24. Juni 1 8 4 6 (S. 232)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 109. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 162 x 210 mm. Die erste Seite wurde von Daniels zu drei Vierteln beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Erstveröffentlichung: BdK 1. S.353. Die Adreßseite des Briefes wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 232.2-3
Über Junges Aufenthalt in Köln siehe S. 212.17-25.
232.8—9
Heinrich Bürgers' Brief an Marx, geschrieben v o r d e m 24. Juni 1846, ist nicht überliefert.
232.11—12
Die Herrn in W e s t p h a l e n ] Rudolph Rempel und Julius M e y e r .
821
J o s e p h W e y d e m e y e r an Karl M a r x in B r ü s s e l B e c k e r o d e , 28. Juni 1846 (S. 233-235)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 3 3 / D 4 5 1 6 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 272 x 227 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig, die vierte Seite zu einem Viertel beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite oben rechts befindet sich eine Notiz von Marx mit Tinte: „Juni". Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 233.4; 234.2) konnten rekonstruiert werden. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.233.5-17; 233.35-234.10): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S.367, 368—369; in Auszügen (S. 233.1-8, 11-16, 19-22, 27-28, 29-35; 234.27-43, 43-44; 235.3-4): AfS 8. S. 79-80; in Auszügen (S. 233.1-2; 233.35-234.21; 234.45-235.2,13-18): BdK1. S. 356—357. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 233.3
Marx' Brief an Weydemeyer, geschrieben vor dem 28. Juni 1846, ist nicht überliefert.
233.4-5
Siehe S.231.
233.31 234.21-44
Siehe Erl. 9.7-10.10.
233.35-234.10
Das „Zirkular gegen Kriege" erschien im „Westphälischen Dampfboot" (siehe Erl. 40.23-26) und im „Volks-Tribun" (siehe Erl. 51.16-28).
234.10-17
Siehe Erl. 226.3.
234.26-27
Siehe Erl. 10.21.
234.38-39
Siehe S. 225.26-27.
235.18
Weydemeyers Brief an Wilhelm Wolff, geschrieben 28. Juni 1848, ist nicht überliefert.
822
H e i n r i c h Zulauff an F r i e d r i c h E n g e l s in B r ü s s e l E l b e r f e l d , 28. Juni 1 8 4 6 (S. 236-237)
Originalhandschrift: I M L / Z P A M o s k a u , Sign. f. 1, op.5, d. 111. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 220 x 276 mm. Die ersten zwei Seiten w u r d e n von Zulauff vollständig, die dritte Seite zur Hälfte beschrieben; die vierte Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf m e h r e r e nicht überlieferte Schreiben von Engels. In der Unterschrift fehlt der Familienname. Die Autorschaft v o n Zulauff w u r d e auf G r u n d d e s V o r n a m e n s in der Unterschrift ( „ H e i n z " ) im Z u s a m m e n h a n g mit d e m Inhalt des Briefes festgestellt, w o auf die Tätigkeit der K o m m u n i s t e n in Elberfeld Bezug g e n o m m e n wird, sowie aus dem Vergleich der Handschrift mit anderen Briefen Zulauffs. Erstveröffentlichung: BdK 1. S.354—356. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 236.3
Engels' Brief an Heinrich Zulauff, g e s c h r i e b e n vor d e m 28. Juni 1846, ist nicht überliefert.
236.5
Die hier erwähnten Briefe von Engels und W e y d e m e y e r an Zulauff sind nicht überliefert.
236.19-20
Siehe Erl. 189.19-24.
236.20
Siehe Erl. 82.10-23.
236.26
S i e h e Erl. 51.16-28.
236.33-237.21
S i e h e S. 12-16, 224.1-2 und 813-814.
237.36-37
Siehe Erl.40.31-41.1.
823
Rudolph Rempel an Karl Marx in Brüssel
Bielefeld, 29. Juni 1846 (S. 238)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 112. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 135 x 215 mm. Die erste Seite wurde von Rempel zu zwei Dritteln beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 238.2—7): Wolfgang Mönke: Über die Mitarbeit von Moses Hess an der „Deutschen Ideologie". In: Annali. Istituto Giangiacomo Feltrinelli. Jg. 6. 1963. Milano 1964. S.492-493. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 238.2
Siehe S. 231.6-11.
238.2-7
Siehe Erl. 9.7-10.10.
824
A u g u s t H e r m a n n E w e r b e c k an Karl
Marx
in Brüssel Paris, 30. Juni 1846 (S. 239)
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : I M L / Z P A M o s k a u , Sign. f . 2 0 , op. 1, d . 5 . D e r B r i e f b e s t e h t aus e i n e m B o g e n im F o r m a t 133 x 204 m m . Die e r s t e S e i t e w u r d e von Ewerbeck vollständig beschrieben, die z w e i t e Seite zur Hälfte, die d r i t t e Seite ist l e e r , d i e v i e r t e S e i t e w u r d e als A d r e ß s e i t e b e n u t z t . E r s t v e r ö f f e n t l i c h u n g g e k ü r z t (S. 2 3 9 . 1 - 1 0 ) : BdK 1. S. 358. V o l l s t ä n d i g w i r d d e r B r i e f im v o r l i e g e n d e n Band z u m e r s t e n m a l v e r ö f f e n t l i c h t .
ERLÄUTERUNGEN 239.3
S i e h e Erl. 3 5 . 9 - 1 0 .
239.3
F r i t z ] F r i e d r i c h Engels, d e r am 15. A u g u s t 1846 nach Paris kam.
239.15-17
S i e h e Erl. 1 0 . 2 9 - 1 1 . 3 .
239.16
Russen] Annenkow.
825
Roland Daniels an Karl M a r x in Brüssel Köln, A n f a n g Juli 1846 (S. 240)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 110. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 116 x 198 mm. Die erste Seite wurde von Daniels vollständig beschrieben, die zweite Seite zur Hälfte, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der zweiten Seite wurden einige Worte mit Tinte gestrichen und unleserlich gemacht. Auf dieser Seite befindet sich auch eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: „Daniels". Das Papier wurde beim ö f f n e n des Briefes zerrissen und ist auch an den Rändern beschädigt; es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Der Brief wurde nach Junges Rückkehr nach Paris (30. Juni 1846) geschrieben. Wie aus Daniels' Brief an Marx vom 17. Juli 1846 (S. 246—247) hervorzugehen scheint, hatte Marx am 15. Juli den vorliegenden Brief, der durch Weerth geschickt wurde (siehe S. 246.7-9), noch nicht erhalten. Demnach könnte der vorliegende Brief Anfang Juli geschrieben worden sein. Erstveröffentlichung gekürzt (S.240.1-7, 16-24): BdK 1. S.359. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 240.6,12
Siehe Erl.9.7-10.10.
240.6-7
Siehe Erl. 10.21.
240.13
Deinen Schwager] Edgar von Westphalen.
240.16—17
Der Brief von Ewerbeck an Heß, auf den sich Daniels bezieht, ist nicht überliefert.
240.18-19
Es handelt sich um den ProspektderZeitschrift„Prometheus". Siehe S. 40.31-41.15 und 237.36-40.
826
G e o r g W e b e r an Karl M a r x in Brüssel Kiel, 3. Juli 1 8 4 6 (S. 2 4 1 - 2 4 2 )
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.6. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 195 x 230 mm. Die erste Seite w u r d e von W e b e r vollständig beschrieben, die z w e i t e Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite befindet sich oben links eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: „Georg Weber". Der vorliegende Brief, der in Sachen der Kommunistischen Korrespondenzkomitees geschrieben wurde, war an M a r x gerichtet, das geht eindeutig aus dem Text hervor (siehe S. 242.5, 12). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung gekürzt (S.241.1—242.10): CK. S . 9 1 - 9 3 ; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S . 3 6 2 - 3 6 3 . ERLÄUTERUNGEN 241.2—3
Es handelt sich um den Plan einer Konsolidierung der kommunistischen Bewegung, deren erste Stufe die Bildung der Kommunistischen Korrespondenzkomitees sein sollte.
241.10
G e m e i n t sind der schlesische Weberaufstand von 1844 und einige andere Aktionen der Arbeiter.
241.12
Anspielung auf die Demagogen. So wurden in den Karlsbader Beschlüssen vom August 1819 die Teilnehmer oppositioneller Bewegungen der deutschen Intelligenz und studentischer Vereinigungen genannt, die sich in den Jahren nach dem W i e n e r Kongreß 1815 gegen das reaktionäre System in den deutschen Staaten richteten. Auf Beschluß der Konferenz in Karlsbad wurde die Mainzer Zentrale Immediatkommission zur Untersuchung „demagogischer U m t r i e b e " gegründet. Die Mainzer Kommission, deren Mitglieder von den einzelnen Regierungen der deutschen Staaten ernannt wurden, konnte unmittelbar (immediat) und unabhängig vom Bundestag Untersuchungen und Verhaftungen in allen Staaten des Deutschen Bundes durchführen.
241.25
G e m e i n t sind die Landstände der Provinzen (Provinziallandtage). Siehe Erl. 12.32.
242.5—6
Vermutlich ist der vorliegende Brief die Antwort auf einen nicht überlieferten Brief des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel an W e b e r , geschrieben Ende Juni 1846.
827
Julius M e y e r an Karl M a r x und F r i e d r i c h
Engels
in B r ü s s e l B e c k e r o d e , 9. J u l i 1846 (S. 243-244)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.5540. Der Brief besteht aus e i n e m Bogen im Format 228 x 270 mm. Die ersten zwei Seiten w u r d e n von M e y e r vollständig beschrieben, die dritte S e i t e ist leer, die vierte S e i t e w u r d e als Adreßseite benutzt. A m linken Rand der ersten S e i t e stehen zwei Anstreichungen mit schwarzer Tinte von M a r x ; oben rechts auf derselben S e i t e befindet sich eine Bleistiftnotiz von unbekannter H a n d : ,,9. V I I 46 Julius M e y e r " . Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 243.2—3
G e m e i n t ist der nicht überlieferte Brief von M a r x und Engels an
244.1—2
Rudolph Rempel und Julius M e y e r v o m 2. Juli 1846. S i e h e auch S. 245.5, 272.3-4, 289.23 und 290.3-6, 13-14.
243.6-34
S i e h e Erl.9.7-10.10.
243.18—20
V o n den hier erwähnten Briefen H e ß ' an M e y e r und M e y e r s an H e ß ist nur H e ß ' Schreiben vom 17. M a i 1846 überliefert.
243.20-25
Der einliegende Brief H e ß ' an M e y e r vom 17. M a i 1846 mit Unterstreichungen von M e y e r lautet: „Lieber
Meyer!
Ich dachte mir's wohl, daß irgendeine
force
majeure Dich vom S c h r e i b e n abgehalten, aber es ist mir doch unendlich lieb, dass ich jetzt weiss, w i e die S a c h e n stehen. Mit
Verlage ist's also ex, bevor er begonnen Sozialisten geben
und Kommunisten
werden
Verleger
mal darüber
828
können;
jeder
für seine Sachen schreiben."
werden
[...] Die Übersetzungen nun nicht vereint Doch werde
( H e s s B w . S. 154—155.)
der
herausge-
muss sich so bald wie möglich
verschaffen.
dem
ich Marx
einen noch
Rudolph Rempel an Karl Marx in Brüssel Bielefeld, 11. Juli 1846 (S. 245)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 113. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 220 x 276 mm. Die erste Seite wurde von Rempel vollständig, die zweite Seite zur Hälfte beschrieben; die dritte Seite ist leer; die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von Marx und Engels vom 2. Juli 1846. Erstveröffentlichung gekürzt (S.245.2-15, 18-24): Wolfgang Mönke: Über die Mitarbeit von Moses Hess an der „Deutschen Ideologie". In: Annali. Istituto Giangiacomo Feltrinelli. Jg. 6. 1963. Milano 1964. S.493-494; vollständig: AfS 8. S. 81—82. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 245.5
Siehe S. 243.2-3, 244.1-2, 272.3-4, 289.23 und 290.3-6, 13.
245.5-6
Siehe S. 243-244.
245.6-26
Siehe Erl. 9.7-10.10.
829
Roland D a n i e l s an Karl M a r x in Brüssel Köln, 17. Juli 1846 (S. 246-247)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 114. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 136 x 225 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Daniels vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite steht nach dem Wort „consequenterweise" (S. 246.15) das Zeichen + , gegenüber diesem Wort stehen am linken Rand die Zeichen + ? . Auf derselben Seite sind anderthalb Zeilen gestrichen und unleserlich gemacht. Das Papier ist an den Rändern beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 246.3—8,13-19): Wolfgang Mönke: Über die Mitarbeit von Moses Hess an der „Deutschen Ideologie". In: Annali. Istituto Giangiacomo Feltrinelli. Jg. 6. 1963. Milano 1964. S.452, 493; in Auszügen (S. 246.3-9, 12-19, 20-26; 247.7-11): AfS 8. S. 83-84; in Auszügen (S. 246.1-7; 247.3-6): BdK 1. S. 371-372. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 246.3
Marx' Brief an Roland Danielsund Heinrich Bürgers vom 15. Juli 1846 ist nicht überliefert.
246.3
H H . Westphalen] Julius Meyer und Rudolph Rempel.
246.5-7, 12-13 Siehe Erl. 9.7-10.10. 246.7-8
Siehe S.240.
246.10
von Deinem Schwager] Edgar von Westphalen.
246.13-17
Siehe S. 240.8-11.
246.21
Siehe S. 245.2-^».
246.27-247.2
Gemeint ist die anonyme Korrespondenz, datiert „Paris 24. Juni". In: Trier'sehe Zeitung. Nr. 180, 29. Juni 1846. S.2, Sp.3; S.3, Sp. 1-2.
246.29-30
Karl Grün: Ueber Göthe vom menschlichen Standpunkte.
246.35-247.2
Gemeint sind die in den „Deutsch-Französischen Jahrbüchern" veröffentlichten Schriften von Marx: „Zur Judenfrage" und „Zur Kritik der Hegel'schen Rechtsphilosophie. Einleitung".
247.3
Engels' Brief, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
247.4
Siehe Erl. 185.22-25 und S. 199.20-22.
830
M o s e s H e ß an Karl M a r x und F r i e d r i c h E n g e l s in Brüssel Köln, 17. Juli 1 8 4 6 (S. 248-249)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. H e ß C 1 1 2 / D 2 3 1 3 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 138 x 228 mm. Die zwei ersten Seiten w u r d e n von H e ß vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Ein Satz (S. 248.23-24) w u r d e von Heß, mit d e m Zuordnungszeichen y versehen, am linken Rand der z w e i t e n Seite niedergeschrieben. Auf der ersten und dritten Seite befinden sich Unterstreichungen, Notizen und Korrekturen mit Tinte von M a r x . Auf der ersten Seite w u r d e n die W o r t e „Briefe bis aber" (S. 248.3) umrahmt; danach steht das Zeichen F; das W o r t „ich" wurde in „ I c h " korrigiert. Auf der dritten Seite steht nach den W o r t e n „unterschreiben w i r d " (S. 249.4) das Zeichen T und unter dieser Zeile ein waagerechter Strich. Der Brief ist vermutlich die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von M a r x und Engels. Erstveröffentlichung: Hess Bw. S. 158-160. ERLÄUTERUNGEN 248.5-34
Siehe Erl. 9.7-10.10.
248.27-28
Siehe Erl. 185.16-18.
249.9-14
Zu den kommunistischen Kolonien siehe Erl. 58.10—11. — Über Heß' Vorhaben, nach Texas zu übersiedeln, siehe auch S. 199.20—200.2.
831
D a s K o m m u n i s t i s c h e K o r r e s p o n d e n z k o m i t e e in L o n d o n an das K o m m u n i s t i s c h e K o r r e s p o n d e n z k o m i t e e in B r ü s s e l L o n d o n , 17. Juli 1 8 4 6 (S. 2 5 0 - 2 5 5 )
Originalhandschrift: I M L / Z P A M o s k a u , Sign. f . 2 0 , op. 1, d . 8 4 . Der Brief besteht aus e i n e m Bogen und e i n e m Blatt im Format 122 x 2 0 0 m m . Alle sechs Seiten w u r d e n von Schapper vollständig beschrieben. M o l l und Bauer haben eigenhändig unterzeichnet. D e r Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite o b e n rechts befindet sich eine Bleistiftnotiz von unbekannter H a n d : „ 1 7 V I I 46". Die Handschrift w e i s t Streichungen und Ä n d e r u n g e n auf. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 2 5 0 . 1 - 7 ; 2 5 1 . 1 4 - 1 6 , 3 1 - 4 2 ; 2 5 2 . 1 9 - 2 5 4 . 2 7 ; 254.37—255.8) in russischer Ü b e r s e t z u n g : CK. S.93—97; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S . 3 7 6 - 3 8 2 . VARIANTEN VERZEICHNIS 252.1
warnen (Leute zu),
252.14
nöthig wenn > zu wünschen
253.34
Parteien > Abtheilungen
254.33—34
ohne daß wir einen Blatt haben, worin wir sie als Esel und Verläumder hinstellen können > ohne daß wir im Stande sind sie zu wiederlegen und der Welt zu zeigen daß sie Verläumder sind.
ERLÄUTERUNGEN 250.3—5 252.18-21 254.37
Der Brief von M a r x und Engels an das Kommunistische Korr e s p o n d e n z k o m i t e e in London vom 22. Juni 1846 ist nicht überliefert. Darin w a r e n — w i e einige Ausführungen in d e m v o r l i e g e n d e n Schreiben e r k e n n e n lassen — Fragen berührt w o r d e n , die auch in d e m Schreiben des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel an eine G r u p p e Elberfelder Kommunisten vom 15. Juni 1846 (siehe S. 1 2 - 1 6 ) behandelt w u r d e n .
250.8
Siehe S. 2 1 9 - 2 2 3 .
250.8
Mitglieder] M i t g l i e d e r des Deutschen Arbeiterbildungsvereins in London (siehe Erl. 7.23).
251.16 253.3-4
deutschen P r o f e s s o r ] Sievers.
832
Das Kommunist. Korrespondenzkomitee London an d. Komm. Korrespondenzk. Brüssel -17.7.46
251.41-42
Siehe Erl. 220.20-37.
251.43-252.9
Siehe Erl. 223.16-20.
252.10-15
Gemeint istdieSociété DémocratiqueFrangaise. Siehe Erl. 220.38-41.
252.10-12
Am 14. Juli 1846 fand in London ein Bankett statt, das von der französischen demokratischen Gesellschaft zum Jahrestag des Beginns der Französischen Revolution von 1789 organisiert worden war. An dem Bankett nahmen etwa 200 Vertreter verschiedener Nationen teil, darunter Karl Schapper, Joseph Moll, Heinrich Bauer, George Julian Harney, Ernest Charles Jones. Der NSt (Nr.453, 18. Juli 1846. S.8, Sp. 1—2) veröffentlichte einen Bericht über das Bankett (Commemoration of that glorious lesson to tyrants, the destruction of the French Bastile by the brave Parisians. July the 14th, 1789).
252.16-17 252.19—254.23
Siehe S. 263-264. Über eine erhebliche Verstimmung zwischen Brüssel und London anläßlich des geplanten Kongresses und der Kritik an Kriege siehe S. 15.8-14, 65.30-31 und 66.31-67.3. Über die geänderten Absichten der Londoner Volkshalle des Bundes der Gerechten siehe S. 327.
253.14-29
Siehe Erl. 51.16-28.
253.18
Anathema sit] verflucht sei
253.30-254.17
Siehe Erl. 15.8-12.
254.23—36
Die Versuche der Londoner Volkshalle des Bundes der Gerechten, ein eigenes Presseorgan zu schaffen, blieben 1846 wegen Geldmangels erfolglos. Erst Anfang 1847 erschien die einzige Probenummer der Zeitschrift (siehe Erl. 368.18-19).
254.30—35, 44
Gemeint ist das Hauptpresseorgan der Fourieristen „La Démocratie pacifique". Siehe auch die Einschätzung der Fourieristen in der Ansprache der Volkshalle des Bundes der Gerechten an den Bund im November 1846. (BdK 1. S.432-433.)
255.1
Der Brief des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London an Ewerbeck, geschrieben vor dem 17. Juli 1846, ist nicht überliefert.
833
Karl L u d w i g B e r n a y s an Karl M a r x in B r ü s s e l S a r c e l l e s , 19.-20. Juli 1846 (S. 256-262)
Der Brief besteht aus drei Bogen im Format 172 x 170 mm. Originalhandschrift des
ersten Bogens (S. 256.1-258.19): IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D146—14/D316,
des zweiten und dritten Bogens (S. 258.19-262.14): I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 116.
Die ersten elf Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben; die zwölfte
Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier trägt den Prägestempel „ B a t h " in
einem Zierrahmen. Auf der Adreßseite befinden sich fünf Poststempel mit den
Aufschriften: „72 Sarcelles", „24 Juil", „France par Quievrain 25 Juil.", „Bruxelles 3 25 Juil.", „ 4 R " sowie Vermerke des Postbeamten. Am linken Rand der Adreßseite steht ein Bleistiftvermerk von unbekannter Hand:
„Bernays".
Die Datierung ergibt sich aus dem Poststempel und aus den Angaben im Text
(„Sonntag" und „Montag"). Der Sonntag vor dem 24. Juli 1846 war der 19. Juli. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 257.34
Flocon] H Floucon
259.42
namenlos] H namenlus ERLAUTERUNGEN
256.1 256.8—9
Sonntag] 19. Juli. Nach der mittelalterlichen französischen Sage ermordete der Ver-
räter Macaire den Ritter Aubry de Montdidier. Dieser Stoff wurde
seit dem 13. Jahrhundert immer wieder literarisch und in der darstellenden Kunst gestaltet. Nach 1830, während der Julimonarchie,
erlangte die Figur Macaires als Satire auf die Finanzaristokratie Popularität, nicht zuletzt durch das Wirken Honoré Daumiérs.
256.25-29
Siehe Erl. 10.29-11.3.
256.26
Verleger in Darmstadt] Leske.
256.35
ex professo] hier: eigens
259.13
Siehe Erl. 228.16.
259.18—19
deren Schwester] Pauline Demini.
259.21
(Montag)] 20. Juli.
262.7
Kindern] Marx' Töchter Jenny und Laura.
834
George Julian Harney an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel London, 20. Juli 1846 (S. 263-264)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.85. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 124 x 200 mm. Alle vier Seiten wurden von Harney vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. In der Unterschrift („J") fehlt der Familienname. Die Autorschaft Harneys ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes sowie aus dem Schriftvergleich zwischen diesem Brief und anderen Briefen Harneys. Erstveröffentlichung im Auszug (S.263.1—9) in russischer Übersetzung: CK. S.98; vollständig in der Sprache des Originals: The Harney Papers. Ed. by F. C. Black and R. M. Black. Assen 1969. S. 245-247. ERLÄUTERUNGEN 263.5
Es handelt sich vermutlich um einen nicht überlieferten Brief des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel an das Londoner Kommunistische Korrespondenzkomitee vom 22. Juni 1846 (siehe S. 250.3-5, 252.18 und 254.37).
263.5—9
Der Brief des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel an Karl Schapper, geschrieben vor dem 6. Juni 1846, ist nicht überliefert (siehe auch S. 219.3-33). Über den Bruch der Londoner Volkshalle mit Wilhelm Weitling siehe S. 219.11-220.19.
263.6—7
Gemeint ist das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel.
263.7—8
Siehe S. 250-255.
263.10-16
Harney bezieht sich auf den Sieg des Chartistenführers Feargus O'Connor über den Parlamentskandidaten Freihandelsminister John Cam Hobhouse auf einer Wahlversammlung im Juli 1846. Trotz des antidemokratischen Wahlsystems in England (Beschränkung des Wählerkreises durch Vermögenszensus, Ansässigkeitszensus usw.) wurde O'Connor 1846 und 1847 ins Parlament gewählt. Die deutschen Kommunisten in Brüssel begrüßten O'Connors Wahl durch die von Marx und Engels verfaßte „Address of the German democratic communists of Brussels to Mr. Feargus O'Connor". Dieses Dokument wurde von der Versammlung der Fraternal Democrats am 20. Juli 1846 befürwortet, einstimmig angenommen und im NSt (Nr. 454, 25. Juli 1846) veröffentlicht. Die Chartist Land Cooperative Society wurde im Jahre 1845 auf O'Connors Initiative gegründet (später war sie unter dem Namen
835
H a r n e y an das K o m m u n i s t i s c h e K o r r e s p o n d e n z k o m i t e e Brüssel - 2 0 . Juli 1846
National Land Company tätig). Sie versuchte, mit Beiträgen von Arbeiter-Aktionären Grundstücke anzukaufen und sie dann an ihre Mitglieder in kleinen Stücken unter Vorzugsbedingungen zu verpachten. Die Tätigkeit dieser Gesellschaft hatte keine praktischen Resultate. 263.17
Siehe Erl. 61.15-16.
263.21-27 264.1-2
Siehe Erl. 252.10-12.
263.27—29
Über diese Adresse ist weiter nichts bekannt.
263.30—264.1
Gemeint ist „ T h e Democratic Committee for Poland's Regeneration", gegründet am 21. März 1846. Harney war Sekretär des Komitees. Im NSt (Nr.455, I.August 1846) wurde die „Address of the polish exiles in France—To the Electors of France" veröffentlicht.
264.5
The Howitts] Mary und William Howitt.
264.7-13
Gemeint ist die Zeitung „Douglas Jerrold's Weekly Newspaper", die seit dem 18. Juli 1846 erschien.
264.8
Siehe Erl. 41.27-28.
264.8
Gemeint ist die Anti-Corn-Law League — eine freihändlerische Vereinigung, die 1838 von den Fabrikanten Cobden und Bright in Manchester gegründet wurde. Die Corn Laws, die die Einschränkung bzw. aas Verbot der Getreideeinfuhr zum Ziel hatten, waren 1815 in England im Interesse der Großgrundbesitzer eingeführt worden. Die Liga erhob die Forderung nach völliger Handelsfreiheit und kämpfte für die Aufhebung der Korngesetze mit dem Ziel, die Löhne der Arbeiter zu senken und die ökonomischen und politischen Positionen der Großgrundbesitzer zu schwächen. Nach der Aufhebung der Korngesetze im Juni 1846 erklärte die Liga ihre Auflösung, aber faktisch existierte sie noch bis 1849 weiter.
264.13-14
Gemeint ist die „Address of the Fraternal Democrats assembling in London to the working classes of Great Britain and the United States", die auf der Versammlung der Gesellschaft am 6. Juli 1846 anläßlich der Beilegung der Oregon-Frage angenommen und im NSt (Nr. 452, 11. Juli 1846) veröffentlicht wurde. W e g e n des an der nordamerikanischen Küste des Stillen Ozeans gelegenen Oregon-Gebiets, bis dahin gemeinsamer Besitz Großbritanniens und der USA, kam es Anfang 1846 zu starken Spannungen zwischen beiden Staaten, die zu einem Kriege zu führen drohten. Im Juni 1846 wurde jedoch ein Vertrag abgeschlossen, der das Gebiet aufteilte. Die Adresse wurde von Carl Schapper, Joseph Moll (Deutschland), G.Julian Harney (England), Jean A. Michelot (Frank-
836
Harney an das Kommunistische Korrespondenzkomitee Brüssel • 20. Juli 1846
reich), Peter Holm (Skandinavien), A. Nemeth (Ungarn), Henri Hubert (Schweiz) unterzeichnet und im NSt(Nr.452,11. Juli 1846) veröffentlicht. 264.15
Es handelte sich um die bevorstehende Convention (seit 1840 spielten die Conventions die Rolle der Kongresse) der National Chartist Association in Leeds, die am 3. August 1846 eröffnet wurde. Ein Bericht über diese Convention wurde im NSt (Nr. 456, 8. August 1846) veröffentlicht.
264.15—16
Über Harneys Brief an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel, geschrieben nach dem 20. Juli 1846, ist weiter nichts bekannt.
264.18
Gemeint ist Schottland, die Heimat des Dichters Robert Burns.
837
August Hermann Ewerbeck an Karl M a r x in Brüssel Paris, 22. Juli 1846 (S. 265-266)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.1, d. 117. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 124 x 190 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich vier Poststempel, nur zwei von ihnen sind lesbar: „Chambre des Paris 25 Juil. 1846" und „France par Quievrain 26 Juil.". Es gibt auch Vermerke des Postbeamten. Das Papier wurde beim öffnen des Briefes beschädigt, es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 265.5—13): AfS 8. S. 17; im Auszug (S. 265.28 bis 266.1): BdK 1. S.386. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 265.13—14
Proudhons Schrift „Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère" erschien im Oktober 1846 in Paris.
265.13—14
Der Brief von Proudhon an Ewerbeck, geschrieben vor dem 22. Juli 1846, ist nicht überliefert.
265.18-19
Siehe S. 256-262.
265.22
Siehe Erl. 10.29-11.3.
265.28-30
Siehe S. 241-242.
265.31
Freund X. ] wahrscheinlich ein Emissär des Bundes der Gerechten.
838
August H e r m a n n Ewerbeck an Karl M a r x in Brüssel Paris, 27. Juli 1846 (S. 267-268)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.7. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 136 x 208 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Das Ende des Briefes (S. 268.10-11) wurde am linken Rand der dritten Seite niedergeschrieben. In der Anrede fehlt der Name des Adressaten. Daß der Brief an Marx gerichtet ist, ergibt sich aus dem Inhalt (S. 267.32). Erstveröffentlichung gekürzt (S. 267.1—13, 27—268.11) in russischer Übersetzung: CK. S. 102-103; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.388-389. KORREKTUREN VERZEICHNIS 268.10
Lafaurie] H Lafourie ERLÄUTERUNGEN
267.3—5
Gemeint sind die Kommunistischen Korrespondenzkomitees in London und in Brüssel. Der Brief, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
267.5—7
Es handelt sich vermutlich um die Vernichtung der Korrespondenz des Kommunistischen Korrespondenzkomitees in Brüssel mit der Leitung des Bundes der Gerechten in Paris im Zusammenhang mit Haussuchungen bei den deutschen politischen Emigranten in Frankreich.
267.30
Siehe S. 258.4-16.
268.2
quod bene benissime] das ist gut, wunderbar
839
Moses Heß an Karl Marx in Brüssel
Köln, 28. Juli 1846 (S. 269-270)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. Heß C 111/D2314. Der Brief bestehtaus einem Bogen im Format 275 x 227 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Heß vollständig beschrieben, die vierte nur zur Hälfte. Der Umschlag fehlt. Ein Satz (S. 269.27—29) wurde von Heß, mit dem Zuordnungszeichen 1 versehen, am linken Rand der zweiten Seite niedergeschrieben. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung im Auszug (S.270.24—31): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S.371 ; vollständig: J. P. Mayer: Fünf Briefe von Moses Heß an Marx. In: Der Kampf. Jg. 22. H.9. Wien 1929. S.432-434. ERLÄUTERUNGEN 269.5-7, 24-27 Siehe Erl.9.7-10.10. 270.18-19 269.8-25 270.41-42
Siehe Erl. 24.13-16.
269.23-25
Siehe Erl. 185.16-18.
269.29—31
Gemeint sind Auszüge aus der Arbeit Fouriers „Section ébauchée des trois unités externes", die von Engels übersetzt und unter dem Titel „Ein Fragment Fouriers über den Handel" im „Deutschen Bürgerbuch für 1846" (Mannheim 1846. S. 1—56) mit einigen Vor- und Nachbemerkungen veröffentlicht wurden.
269.31-32
Siehe Erl. 21.1-2.
269.32
Heß bezieht sich auf den anonymen Artikel „Der Alte Rüge..." (Der Gesellschaftsspiegel. Bd.2. Nr.7. Elberfeld 1846. S. 11-12).
269.32—33
Deutsche Zeitung ohne Zensur. Mannheim 1846.
269.34—270.2
In einer Fußnote zu seinem Artikel „Gegen die Kommunisten" schrieb Heinzen u. a. : „Es wird der Verlagshandlung nur zu Verdienst gerechnet werden, daß sie nicht bloß dem Kommunismus, sondern auch dessen Gegnern eine Arena eröffnet" (Die Opposition. Mannheim 1846. S. 42).
270.3-12
Siehe Erl. 11.12-14.
840
Moses Heß an Marx • 28. Juli 1846
270.3-5
Siehe Erl. 20.22-23.
270.13—16
Théodore Dézamy : Der Sieg des Sozialismus über den Jesuitismus. S. 225-250. Siehe auch S. 240.8-11.
270.24—25
Marx' Brief an Roland Daniels, geschrieben vor dem 28. Juli 1846, ist nicht überliefert.
270.30
Siehe Erl. 10.21.
270.32-34
Siehe auch S. 18.14-19 und 20.6-10.
841
Carl Friedrich Julius Leske an Karl Marx in Brüssel Darmstadt, 29. Juli 1846 (S. 271)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DV177/D3008. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 218 x 271 mm. Die erste Seite wurde von Leske vollständig beschrieben, die zweite zu einem Drittel. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite stehen ein Vermerk mit Tinte „265" und einige Schreibansätze von Marx. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Marx beantwortete den vorliegenden Brief am I.August 1846 (siehe S. 22—25). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 271.3-13
Siehe MEGA® 111/1. S. 528.
271.3—4
Siehe S. 22.7-9.
271.4-5
Siehe Erl. 10.21.
271.20-21
Siehe S. 22-25.
271.23
Carl Friedrich Julius Leske, der 1845 den Verlag in Darmstadt übernahm, führte ihn unter dem Namen „C. W. Leske" fort und zeichnete seine Geschäftsbriefe mit dem Namen seines Vaters, Carl Wilhelm Leske.
842
Joseph W e y d e m e y e r an Karl M a r x in Brüssel B e c k e r o d e , 29. Juli 1846 (S. 272-273)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D VIII135/D4517. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 212 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben, die dritte Seite zur Hälfte, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Die Handschrift wurde restauriert. Erstveröffentlichung: AfS 8. S.88—89. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 272.3—4, 12—13 Gemeint ist der nicht überlieferte Brief von Marx und Engels an Julius Meyer und Rudolf Rempel, geschrieben vor dem 29. Juli 1846. Siehe auch S. 290.13-18. 272.11-12, 27-28
Marx' Brief an Weydemeyer, geschrieben vor dem 29. Juli 1846, ist nicht überliefert.
272.15-17
Siehe S. 248-249.
272.23-35
Es handelt sich um eine Geldsendung für Marx. Dabei bezieht sich Weydemeyer auf die Unterstützung, die Marx nach seiner Ausweisung aus Paris Januar 1845 erhalten hatte (siehe MEGA® 111/1. S. 266-267 und 460). Siehe auch S. 231.3-11, 233.4-17, 238.1 und 245.2.
843
Georg Weber an das K o m m u n i s t i s c h e
Korrespondenzkomitee
in Brüssel Kiel, I . A u g u s t 1846 (S. 274-278)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d. 197. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 194 x 232 mm. Die erste Seite wurde von Weber vollständig beschrieben, diezweite Seite zu einem Drittel, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite stehen Notizen von Marx: „ Westphalen. Engels. D'Ester. Schlesien. Schleswig-Holstein. Julius. Adresse zu
Köln."
Auf derselben Seite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Kiel 5.8.1846", „Hamburg 6.8.1848", „Bruxelles 9 Aout" sowie Vermerke des Postbeamten. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 274.1; 277.18-278.5): BdK 1. S. 390-391. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 274.2
Der Brief des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees
277.17-19
an Georg Weber, geschrieben vor dem I.August 1846, ist nicht überliefert.
274.2-277.16
In den Herzogtümern Schleswig und Holstein entstand in den Jahren 1844—1846 eine Oppositionsbewegung gegen das dänische Königtum. Im November 1844 stellte der dänische Jurist und Staatsmann Tage Algreen-Ussing in der Roeskilder Ständeversammlung den Antrag, den König zu bitten, durch ein Gesetz die ewige Verbindung der Herzogtümer mit Dänemark auszusprechen. Der Erlaß des sogenannten Offenen Briefes des Königs Christian VIII. vom 8. Juli 1846 über die faktische Einverleibung der Herzogtümer führte zu einer Verstärkung der Opposition,
an der sich verschiedene
soziale
Schichten beteiligten (siehe auch S. 305—307). Der Konflikt dauerte bis zum Anfang der Revolution von 1848. Nach der Märzrevolution 1848 in Deutschland wurden in Schleswig-Holstein eine provisorische Regierung und eine Landversammlung gebildet, die durch den
844
Georg Weber an das Kommunistische Korrespondenzkomitee Brüssel • I.August 1846
Erlaß demokratischer Gesetze und eines fortschrittlichen Verfassungsentwurfs in offenen Konflikt mit dem dänischen Königtum gerieten. Nachdem preußisch-dänischen Krieg von März—April 1848 wurden die revolutionär-demokratischen Errungenschaften in Schleswig-Holstein zunichte gemacht und die dänische Herrschaft über die beiden Herzogtümer faktisch aufrechterhalten. 274.7
punctum saliens] (wörtlich: derspringende Punkt) —hier: Kernpunkt
277.7
Errare humanuni est] Irren ist menschlich
845
Karl L u d w i g B e r n a y s a n Karl M a r x in B r ü s s e l S a r c e l l e s , 11. A u g u s t 1 8 4 6 (S. 279-280)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D146—11/D313. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 344 x 218 mm. Alle vier Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Erstveröffentlichung im A u s z u g (S. 279.1; 280.24-26): A f S 8. S. 91. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
KORREKTURENVERZEICHNIS 279.20
M i c k i e w i c z ] H Mitzciewitz
ERLÄUTERUNGEN 279.2-3 280.26
Siehe Erl. 26.4-5.
279.12-16
Siehe S. 26.23-27.
279.23
Der Brief von Karl Ludwig Bernays an M a r x vom 10. August 1846 ist nicht überliefert.
279.25-280.9
Siehe S. 258.29-262.
280.19
v o n meinem B r u d e r ] Henry Bernays.
280.24-26
Siehe Erl. 9.7-10.10 und 10.29-11.3.
846
Heinrich Bürgers und Roland Daniels an Karl Marx in Brüssel Köln, 11. August 1846 (S. 281-283)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op.1, d.89. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 122 x 206 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Bürgers vollständig beschrieben, die vierte Seite nur am oberen Rand, die Mitte dieser Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der zweiten Seite (S.281.31—32) sind die Worte „die . . . bis sind", mit dem Zuordnungszeichen + versehen, am linken Rand niedergeschrieben. Das Papier wurde beim öffnen des Briefes an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 282.29—32) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung in Auszügen (S. 281.9—15, 17—20; 282.22—25): E. 11. KaHAe/ib: MapKC n 3Hre/ibC — opraHM3aTopbiCoioaaKOMMYHMCTOB. MocKBa 1953. S.96; in der Sprache des Originals in Auszügen (S. 281.3-5, 9-21): Karl Obermann: Zur Geschichte des Kommunistischen Korrespondenzkomitees im Jahre 1846, insbesondere im Rheinland und in Westfalen. In: BzG.Jg.4. Sonderheft: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung in der DDR. 1962. S. 138—139. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 281.3
Marx' Brief an Heinrich Bürgersund Roland Daniels vom 29. Juli 1846 ist nicht überliefert.
281.21-23
Siehe S. 286.9-21 und 297-302.
281.22-23
Siehe Erl. 38.2-15.
282.15
bonae voluntatis] gutgesinnte
282.29-36
Der zitierte Brief von Otto Lüning an Heinrich Bürgers, geschrieben vor dem 11. August 1846, ist nicht überliefert.
282.30-36
Siehe Erl. 272.3-4.
282.40-43
Siehe Erl. 24.13-16 sowie S. 269.8-25 und 270.41-42.
282.43
ad vocem] zur Frage
847
August Hermann Ewerbeck an Karl Marx in Brüssel Paris, 14. August 1846 (S. 284-285)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.8. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 124 x 190 mm. Alle vier Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der zweiten Seite sind acht Zeilen (S. 284.19—24) von unbekannter Hand mit Rotstift unterstrichen. In der Anrede fehlt der Name des Adressaten. Wie aus dem Text (S.284.3—7) hervorgeht, wurde der Brief an Marx gerichtet. Erstveröffentlichung: BdK 1. S.394-395. ERLÄUTERUNGEN 284.3—7
Marx' Brief an August Hermann Ewerbeck, geschrieben vor dem 14. August 1846, ist nicht überliefert.
284.5, 18-24
Siehe Erl. 9.7-10.10.
284.12
nescio] ich weiß nicht
284.30—33
Ludwig Feuerbach: Das Wesen der Religion.
285.12—15
Ewerbeck war bis zu dieser Zeit leitendes Mitglied der Volkshalle des Bundes der Gerechten in Paris gewesen. Im Herbst 1846 wurde der Sitz der Volkshalle nach London verlegt.
285.19
den König der Franzosen] Louis-Philippe.
285.24
die Kinder] Jenny und Laura Marx.
848
H e i n r i c h B ü r g e r s an Karl M a r x in B r ü s s e l Köln, 15. A u g u s t 1846 (S. 286-287)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.120. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 116 x 195 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Bürgers vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der vierten Seite steht eine Bleistiftnotiz von unbekannter Hand: „Bürgers". Die Datierung stützt sich auf die Erwähnung eines Artikels in der „Kölnischen Zeitung" vom 15. August 1846 (S. 286.27-30). In BdK 1 wurde der Brief „etwa Mitte August 1846" datiert. Erstveröffentlichung im Auszug (S.286.9—17): Karl Obermann: Zur Geschichte des Kommunistischen Korrespondenzkomitees im Jahre 1846, insbesondere im Rheinland und in Westfalen. In: BzG. Jg.4. Sonderheft: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung in der DDR. 1962. S. 140; im Auszug (S. 286.9—21): BdK 1. S.396. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 286.2-5
Joseph Weydemeyer schrieb am 27. Juli 1846 aus Beckerode an Roland Daniels in Köln folgenden Brief, der eigentlich für Marx und Engels — „die Brüsseler" — bestimmt war: „Lieber Daniels! Hab' doch die Güte, den Brüsselern zu sagen, daß außer an Bünsow in Kiel und Vogel in Hamburg an keinen Buchhändler mit Nennung der Namen von Marx, Engels p. p, geschrieben sei, daß die Namen der anderen Buchhändler, mit denen von hier aus Unterhandlungen gepflogen seien, ihnen daher auch gleichgültig sein könnten. Herzliche Grüße an Bürgers, Deinen Bruder pp. Dein J. Weydemeyer." (IML/ZPA Moskau.) Siehe auch S.233.30-35 und 291.8-10.
286.6—9
Bürgers' Brief an Marx, geschrieben vor dem 15. August 1846, ist nicht überliefert.
286.21
Siehe Erl. 41.27-28 und 41.29.
286.21-26
[Wilhelm Adolf] Lafaurle: Die Handelsfreiheits - Partei in Frankreich. In: Kölnische Zeitung. Nr.225, 13. August 1846.
286.23—24
Karl Heinrich Brüggemann: Der Deutsche Zollverein und das Schutzsystem. Berlin 1845.
849
Heinrich Bürgers an M a r x • 15. August 1846
286.28—29
Gemeint ist der Artikel „Spaltung in der ,Alliance'" (Kölnische Zeitung. Nr.227, 15. August 1846. Beilage. S. 1, Sp. 1). - „ T r o u " wurde (nach ihrem Versammlungslokal) eine Fraktion der Liberalen von Brüssel genannt.
286.31
Deine Kleinen] Jenny und Laura Marx.
850
August H e r m a n n Ewerbeck an Friedrich Engels in Paris Paris, nach dem 15. August 1846 (S. 288)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. LIII266/L1801. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 248 x 195 mm. Die erste Seite wurde von Ewerbeck zur Hälfte beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Am oberen Rand der Adreßseite steht—mit Tinte geschrieben —ein Vermerk von Engels: „Paris Ewerbeck". Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der Brief kann erst nach Engels' Ankunft in Paris (15. August 1846) geschrieben worden sein. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 288.2-3
Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England. Nach eigner Anschauung und authentischen Quellen. Leipzig 1845.
851
Joseph W e y d e m e y e r a n Karl M a r x in Brüssel R h e d a , 19. A u g u s t 1 8 4 6 (S. 2 8 9 - 2 9 1 )
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 3 7 / D 4 5 1 8 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 228 x 273 mm. Alle vier Seiten wurden von W e y d e m e y e r vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift am Fuß der vierten Seite (S. 291.25—29), die mit dem Zuordnungszeichen x versehen ist, gehört zu S. 290.43. Erstveröffentlichung gekürzt ( S . 2 8 9 . 1 - 2 , 5 - 2 9 0 . 1 9 , 2 3 - 3 8 ; 2 9 1 . 8 - 2 3 ) : AfS 8. S . 9 2 - 9 4 ; in Auszügen ( S . 2 8 9 . 1 - 1 8 ; 290.20-26, 3 9 - 2 9 1 . 7 , 1 6 - 2 4 ) : BdK 1. S.399 bis 400. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 290.3 291.10
d e r ] H die V o g e l ] H Vogler ERLAUTERUNGEN
289.4
M a r x ' Brief an Joseph W e y d e m e y e r , geschrieben v o r d e m 19. August 1846, ist nicht überliefert.
289.16
Siehe S. 2 4 8 - 2 4 9 .
289.18-35
Siehe Erl. 9.7-10.10.
289.23 G e m e i n t sind die nicht überlieferten Briefe von M a r x und Engels an 2 9 0 . 3 - 6 , 1 3 - 1 8 M e y e r und Rempel vom 2. Juli 1846 und M a r x ' Brief an dieselben, 291.27-28 geschrieben vor dem 27. Juli 1846. (Siehe auch S. 2 4 3 . 2 - 3 , 2 4 4 . 1 - 2 , 245.5 und 282.30-36.) 290.27-38
Siehe S. 272.23-35.
290.39-291.7
Der Abdruck im „Westphälischen Dampfboot" (siehe Erl. 40.23-26) erfolgte jedoch nicht, w i e W e y d e m e y e r schrieb, „fast w ö r t l i c h " ; Lüning stellte nicht nur eine v e r s c h w o m m e n e Einleitung voran, sondern nahm am Text weitgehende Änderungen vor, ersetzte ihn sogar teilweise durch eigene Darlegungen und fügte ein Schlußwort hinzu, von d e m W e y d e m e y e r in seinem Brief nur den z w e i t e n Teil zitiert, und in dessen ersten Teil Lüning erklärte: „ S o w e i t unser Kritiker. Seine Kritik ist strenge und scharf, aber gerecht. Mancher wird es vielleicht unklug finden, daß man es in-
852
Joseph Weydemeyer an Marx • 19. August 1846
nerhalb der Partei gar so genau nimmt. Ich erwähnte das schon oben: die Geschmäcke sind eben verschieden. Ich habe weiter nichts hinzuzufügen. M ö g e Kriege seine hohlen, bombastischen Phrasen fahrenlassen und sich nach einem festen Kern seines Handelns, nach einem bestimmten Inhalt seines Strebens umsehen, möge er aus seinen verhimmelnden Sentimentalitäten und seinen phantastischen Liebesträumereien erwachen und herabsteigen zu den wirklichen Menschen und Posto fassen in ihrer wirklichen Entwicklung und Bewegung, dann wollen wir ihm gern die Hand bieten, dann kann er vielleicht noch Tüchtiges leisten. Es ist aber hohe Zeit zum Umkehren." 291.8-10
Siehe Erl. 286.2-5.
291.12-15
Siehe Erl. 40.12-23.
291.24
Der Brief Joseph Weydemeyers an Wilhelm Wolff vom 19. August 1846 ist nicht überliefert.
291.26
captatio benevolentiae] Werbung um Gunst
291.28
Anspielung auf die Worte Figaros aus dem ersten Akt der komischen Oper von Wolfgang Amadeus Mozart (Text von Lorenzo de Ponte) „Die Hochzeit des Figaro": „Will der Herr Graf ein Tänzchen wagen. So mag er's sagen, Ich spiel' ihm auf!"
853
A u g u s t H e r m a n n E w e r b e c k an Karl M a r x in B r ü s s e l Paris, 20. A u g u s t 1846 (S. 292)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.9. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 174 x 210 mm. Die erste Seite wurde von Ewerbeck zur Hälfte beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel; zwei Aufschriften sind lesbar: „Paris 20 Aout 1846" und „France Par Quievrain... Aout". Auf derselben Seite steht auch ein Vermerk des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: CK. S. 106; in der Sprache des Originals: BdK 1. S.401. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 292.3—4
Engels kam am 15. August 1846 nach Paris.
292.4-6
Siehe S. 284-285.
292.6
ad vocem] zur Frage
292.6-7
Siehe Erl. 227.21-23.
854
Karl Ludwig Bernays an Karl Marx in Brüssel Sarcelles, August 1846 (S. 293-296)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D 146—16/D312. Der Brief besteht aus zwei Bogen im Format 348 x 218 mm. Acht Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Der letzte Satz (S. 296.44) wurde am linken Rand der achten Seite niedergeschrieben. Die Datierung stützt sich auf die Erwähnung des Attentats auf Louis-Philippe vom 29. Juli 1846. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 295.16
sie] H sich ERLÄUTERUNGEN
293.2 294.13-15
Marx' Brief an Karl Ludwig Bernays, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
293.5—8
Gemeint ist das Pamphlet „Histoire édifiante et curieuse de Rothschild Ier, Roi des Juifs, par Satan", Paris 1846, das von G. Dairnvaell verfaßt war. Als Antwort auf diese Broschüre erschien bald danach ein anonymes Pamphlet, dessen Autor Benoît-Louis François Macaret war: Réponse de Rothschild Ier, roi des Juifs à Satan Dernier, roi des imposteurs. Paris 1846. Engels schrieb darüber in seinem Artikel „The Chambers are now assembled..." (NSt. Nr. 460,5. September 1846. S. 1, Sp.5): "A working man has written a pamphlet against the head of the system, not against Louis-Philippe, but against 'Rothschild I. King of the jews'. The success of this pamphlet (it has now gone through some twenty editions,) shows how much this was an attack in the right direction. King Rothschild has been obliged to publish two defences against these attacks of a man whom nobody knows, and the whole of whose property consists in the suit of clothes he wears. The public have taken up the controversy with the greatest interest. Some thirty pamphlets have been published pro and con. The hatred against Rothschild and the money lords is enormous, and a German paper says, Rothschild might take this as a warning that he had better take up his head-quarters somewhere else than upon the ever-burning volcano of Paris.''
855
Karl Ludwig Bernays an Marx • August 1846
In demselben Jahr erschien eine zweite Broschüre von Dairnvaell (Rothschild I er , ses valets et son peuple.. .)• 293.8-18
Siehe Erl.45.3-5.
293.11
Gemeint ist ein Attentat von Joseph Henri auf Louis-Philippe am 29. Juli 1846.
293.22
Der Brief Joseph Weydemeyers an Karl Ludwig Bernays ist nicht überliefert.
294.26
Anlehnung an das Soldatenliedchen von Clärchen aus Goethe: Egmont. Erster Aufzug.
294.32-296.41
Siehe S. 259.13-262.3.
856
Heinrich Bürgers an Karl M a r x und Friedrich Engels in Brüssel Köln, Ende August—September 1846 (S. 297-302)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 124. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 220 x 280 mm und einem Blatt im Format 135 x 156 mm. Fünf Seiten wurden von Bürgers vollständig beschrieben, die sechste Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Auf der dritten Seite wurde ein Satz (S. 300.39), mit dem Zuordnungszeichen + versehen, am linken Rand niedergeschrieben. Eine Passage (S. 302.3—12) wurde am linken Rand der vierten Seite niedergeschrieben. Der Brief besteht aus zwei Teilen. Auf den ersten drei Seiten (S. 297—300.28) befindet sich ein von Bürgers abgefaßter Bericht des Kölner Kommunistischen Korrespondenzkomitees an das Brüsseler Korrespondenzkomitee. Am Fuß der dritten Seite (S. 300.29—32) wurde der Brief nach etwa vier Wochen fortgesetzt. Die Unterschrift fehlt. Die Autorschaft von Bürgers ergibt sich aus dem Inhalt sowie aus dem Schriftvergleich mit anderen Briefen von Bürgers. Die Handschrift wurde restauriert. Aus der Erwähnung von Bürgers' Brief, geschrieben am 15. August 1846 (siehe S. 286—287), ergibt sich die frühestmögliche Datierung auf Ende August. Der zweite Teil des Briefes wurde, wie aus dem Text (S. 300.29) hervorgeht, etwa vier Wochen später abgefaßt. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. ¿97.26-27; 298.26-28; 299.20-23; 301.13—15): Karl Obermann: Karl D'Ester. Arzt und Revolutionär; seine Tätigkeit in den Jahren 1842—1849. In: Aus der Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1964. S. 122, 123, 125, 127. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 297.2-3
Siehe S. 286.9-16.
299.14-15 300.36-37
Siehe Erl. 38.2-15.
299.33
Es handelt sich um die Elberfelder Versammlungen vom 8., 15. und 22. Februar 1845, auf denen Diskussionen über den Kommunismus geführt wurden. Oberbürgermeister von Carnap berichtete am 25. Februar 1845 an den königlichen Landrat: ,,An diesen Diskussionen nahmen einerseits die Hrrn Köttgen, Heß und Fr. Engels, andererseits Herr Benedix, Geschäftsführer des hiesigen Theaters Theil" (Moses Heß: Philosophische und Sozialistische Schriften 1837—1850. Hrsg. von Auguste Cornu und Wolfgang Mönke. Berlin 1961. S.476). Siehe auch MEGA® 111/1. S.267. 857
Heinrich Bürgers an Marx und Engels - Ende August —September 1846
300.25-27
Siehe S. 281.20-282.13.
300.32-36
Siehe Erl. 24.13-16.
300.35—43
Gemeint ist die Schrift der Ermittlungskommission, die D'Ester zusammenstellte: Bericht über die Ereignisse zu Köln vom 3. und 4. August 1846 und den folgenden Tagen. Mannheim 1846.
300.37
Marx' Brief an Heinrich Bürgers, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
300.37—301.4
Franz Raveaux: Die Kölner Ereignisse vom 3. und 4. August nebst ihren Folgen. Mannheim 1846.
300.44 301.8
des Generalprokurators ] Berghaus.
301.21
Die Landwehr war seit 1814 Bestandteil der preußischen Landstreitkräfte. 1813 in Preußen als selbständige milizartige Form im Kampf gegen die Truppen Napoleons entstanden, erfaßte die Landwehr die militärpflichtigen älteren Jahrgänge, die ihren Dienst im stehenden Heer und seiner Reserve abgeleistet hatten. In Friedenszeiten wurden nur vereinzelte Übungen der Landwehrteile durchgeführt. Während des Krieges wurde die Landwehr des ersten Aufgebots (Militärpflichtige vom 26. bis zum 32. Lebensjahr) zur Ergänzung der operierenden Armeen und die des zweiten Aufgebots (Militärpflichtige vom 32. bis zum 40. Lebensjahr) als Festungsbesatzung herangezogen.
301.32
dem Regierungspräsidenten] Karl Otto von Raumer.
301.38
Über die Opposition in Königsberg siehe Erl. 111.11.
302.5
Faßbindergesellen ] Statz.
302.14
Ultramontane — Vertreter der äußerst reaktionären Richtung des Katholizismus, die jedes nationalkirchliche Bestreben ablehnte und das päpstliche Recht der Einmischung in die inneren Angelegenheiten jedes Staates verfocht.
858
Karl Schapper an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel London, Anfang September 1846 (S. 303-304)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op.1, d.91. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 113 x180 mm. Alle vier Seiten wurden von Schapper vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf der ersten Seite -steht ein Vermerk mit Bleistift von unbekannter Hand: „46 ca IX". Die Handschrift weist Bleistiftunterstreichungen von unbekannter Hand auf. Die Datierung stützt sich auf die Erwähnung der Gründung der „Evangelischen Gesellschaft für Ausländer" in London, die am 3. September 1846 („letzten Donnerstag") stattfand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 303.1, 5—10, 29—304.13) in russischer Übersetzung: CK. S. 107-108; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.402 bis 403. ERLÄUTERUNGEN 303.2—4
Der Brief von Hermann Kriege an Wilhelm Weitling, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
303.5-7
Siehe S. 66.31-67.33.
303.15—28
Die „Evangelische Gesellschaft für Ausländer" wurde in London am 3. September 1846 zwecks Vereinigung verschiedener kirchlicher Gemeinschaften gegründet. Der Gründer dieser Gesellschaft, Christian Carl Josias von Bunsen, berichtete in einem Brief am 8. September 1846 an den Syndikus Sieveking in Hamburg über diese „Versammlung von etwa 600 Engländern". (Christian Carl Josias Freiherr von Bunsen. Aus seinen Briefen und nach eigener Erinnerung geschildert von seiner Witwe. Bd. 2. Leipzig 1869. S. 345.)
303.29
Gemeint ist der Deutsche Arbeiterbildungsverein in London und seine Filiale in Whitechapel. Siehe Erl. 7.23 und 223.16-20.
859
Georg W e b e r an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel Kiel, 5.-6. September 1846 (S. 305-307)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.458, op. 1, d. III 2302. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 115 x175mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weber vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite steht ein Bleistiftvermerk von unbekannter Hand : „5 IX 46", auf der dritten Seite: „ G . W e b e r " . Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel; zwei Aufschriften sind lesbar: „Bremen 9. 9" und „Bruxelles. 3.12. Sept.". Auf derselben Seite stehen auch Vermerke des Postbeamten. Der vorliegende Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben des Brüsseler Korrespondenzkomitees. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 305.1-306.40
Siehe S. 274.2-277.16.
305.4
punctum saliens] (wörtlich: der springende Punkt) hier: Kernpunkt
306.1, 37
Statthalter] Friedrich Emil August Prinz von Augustenburg (später Prinz von Noer).
306.5-6,11
Siehe S. 41.37-42.20.
306.22-23
Abend der Verhaftung] 1. September 1846.
860
Karl L u d w i g B e r n a y s an Karl M a r x in Brüssel S a r c e l l e s , 16. S e p t e m b e r 1 8 4 6 (S. 308)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D 146—12/D314. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 346 x 224 mm. Die erste Seite wurde von Bernays vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich fünf Poststempel mit den Aufschriften: „72 Sarcelles", „4—R", ,,16Sep. 1846", „France. Par Quievrain. 1 7 S e p t " und „Brüssel. 2. 17 Sept.". Auf derselben Seite steht auch ein Vermerk des Postbeamten. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 3 0 8 . 1 , 1 5 - 1 7 , 19): AfS 8. S.95. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 308.8-10
Siehe Erl. 4 5 . 3 - 5 und S. 293.8-18.
308.11—13
Friedrich Sass: Berlin in seiner neuesten Zeit und Entwicklung. Leipzig 1846.
308.13-14
Siehe S. 284.30-33.
308.15-16
Siehe Erl. 10.29-11.3.
861
Carl Friedrich Julius Leske an Karl Marx in Brüssel
Darmstadt, 19. September 1846 (S. 309-310)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DV178/D3009. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 444 x 268 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Leske vollständig beschrieben, die dritte Seite zu zwei Dritteln, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 309.3
Siehe S. 22-25.
309.7-12
Siehe S. 271.3-4.
309.14
Die „Rheinischen Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform" gehörten zu den Zeitschriften, die von der Vorzensur befreit waren; das hinderte jedoch die Polizei des Großherzogtums Hessen nicht daran, bereits nach dem Erscheinen des ersten Bandes die „Jahrbücher" zu verbieten.
309.16,28 310.1-2
Siehe Erl. 10.21.
309.25-27
Siehe S. 271.14-16.
310.11
Siehe Erl. 271.23.
862
Sophie Schmalhausen an Karl M a r x in Brüssel Maastricht, 25. September 1846 (S. 311-312)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DIV29/D3335. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 428 x 274 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Sophie Schmalhausen vollständig beschrieben, die vierte Seite nur oben und unten; die Mitte der vierten Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Maastricht 25/9", „Bruxelles 26 Sept. 1846" sowie Vermerke des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 312.3) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Die Datierung erfolgt nach dem ersten Poststempel. Erstveröffentlichung: J.P.Mayer: Marx und seine Geschwister. In: Vorwärts. Berlin. Nr.69, 11. Februar 1932. 2. Beilage. S.2, Sp.2-3. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 312.12
guter] H guter der ERLÄUTERUNGEN
311.5 312.3
Marx' Brief an Caroline Marx, geschrieben vor dem 25. September 1846, ist nicht überliefert.
311.6
Bommel] Zalt-Bommel, wo Marx' Verwandte, Familie Philips, wohnten, die er von Zeit zu Zeit besuchte. Siehe Erl. 99.30.
311.22
Kinder] Jenny und Laura Marx.
312.8-9
drei übrigen Geschwister] Louise, Sophie und Emilie Marx.
312.22
Robert] Robert Wilhelm Schmalhausen.
863
Pawel Wassiljewitsch Annenkow an Karl Marx in Brüssel Paris, 30. September 1846 (S. 313)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.128. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 134 x 280mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben, die dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Auf der zweiten Seite unten links befindet sich ein Bleistiftvermerk von unbekannter Hand: „1846". Die Datierung von Annenkow („30e Octobre") beruht auf einem Irrtum. Wie aus seinem Brief an Marx vom 1. November 1846 hervorgeht (siehe S.316), könnte der vorliegende Brief am 30. September geschrieben worden sein. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: H.Pn3aHOBb: Kapnb MapKCb m p y c c K i e /iKJflu c o p O K O B b i x b TOflOBb. I n : C o B p e M e H H b i i ü Mipb. C a H K T b - n e T e p ö y p n »
1912. Nr. 12. S.202; in der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 313.18
e
30 Septembre] H 30e Octobre ERLÄUTERUNGEN
313.2
Marx' Brief an Annenkow, geschrieben vor dem 30. September 1846, ist nicht überliefert.
313.3-13
Siehe S. 36.40-37.32.
313.7
Es handelt sich um den Dekabristenaufstand in St. Petersburg am 14. Dezember 1825. Dieser erste bewaffnete Aufstand gegen die zaristische Selbstherrschaft wurde von den Männern des M.Dezember oder Dekabristen — russischen adligen Revolutionären — unternommen. Der Aufstand wurde durch Militärgewalt niedergeworfen.
313.15
Siehe Erl. 10.21.
864
Karl Ludwig B e r n a y s an Karl M a r x in Brüssel Sarcelles, 7. O k t o b e r 1846 (S. 314-315)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 129. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 280 x 262 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Nachschrift (S. 315.10—12) wurde am oberen Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Das Briefpapier trägt den Vordruck: „Vorwaerts! Journal allemand de Paris. Paraissant deux fois par semaine. Bureaux: 32, rue des Moulins". Auf der Adreßseite befinden sich fünf Poststempel; vier Aufschriften sind lesbar: „72 Sarcelles", „7 Oct 1846", „[France] parQuievrain 8 [0]ct", „ S R " und „4R". Auf derselben Seite stehen auch Vermerke des Postbeamten. Die Datierung erfolgt nach dem ersten Poststempel. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 314.1-4, 6, 8-10, 12-15, 19-22): AfS 8. S. 96—97. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
KORREKTUREN VERZEICHNIS 314.27 315.12 315.16
T i t e l ] H Titel gab Dargis] H D'argis d'Orleans] H Dorleans
ERLÄUTERUNGEN 314.2-3,6
Siehe S. 308.15-19.
314.4-5, 23-33 Siehe Erl. 45.3-5 und S. 293.8-18. 314.12-22
Siehe Erl. 9.7-10.10.
315.4
Est ferendum] Es ist zu ertragen
315.6
Kinder] Jenny und Laura Marx.
865
Pawel Wassiljewitsch Annenkow an Karl Marx in Brüssel Paris, 1. November 1846 (S. 316)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus vier Seiten. Die ersten drei Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben, die vierte Seite nur mit zwei Zeilen. Der Umschlag fehlt. Marx beantwortete den vorliegenden Brief am 28. Dezember 1846 (siehe S. 70-80). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: fl. Pfl3aH0B. HOBbie naHHbie o pyccKux npuflTe/iflx Mapxca w SHre/ibca. In: /leTonncn MapKcu3Ma. Mocxea — /leHMHrpafl 1928. KH. 6. S. 48; in der Sprache des Originals im Auszug (S. 316.17-19): MEW 27. S.672. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 316.3
Marx' Brief an Annenkow, geschrieben Anfang Oktober 1846, ist nicht überliefert.
316.5-19
Siehe dazu S. 70-80.
866
D a s Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel London, 11. N o v e m b e r 1846 (S. 317-320)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 20, op. 1, d.96. Der Brief besteht aus zwei Bogen im Format 1 8 4 x 1 1 2 mm und einem Blatt im Format 1 4 0 x 1 1 2 m m . Alle zehn Seiten wurden von Schapper vollständig beschrieben. Das Ende des Briefes und der Umschlag fehlen. Das Papier trägt den Prägestempel „Bath" in einem Zierrahmen. Alle fünf Blätter des Briefes wurden von Schapper rechts oben paginiert. Auf der ersten Seite oben befindet sich ein Bleistiftvermerk von unbekannter Hand: „46". Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Inhalt des Briefes. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 317.1, 4-35; 319.25—320.2) in russischer Übersetzung: CK. S. 117—119; vollständig in der Sprache des Originals: BdK1. S. 436-441. KORREKTURENVERZEICHNIS 319.37
Berrier-Fontaine ] H Berrier Fontaine ERLÄUTERUNGEN
317.6-7
Der Brief des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees an das Londoner Kommunistische Korrespondenzkomitee vom 13. Oktober 1846 ist nicht überliefert.
317.10-18
Siehe S. 303.11-28.
317.11 319.15
der König von Preußen] Friedrich Wilhelm IV.
317.19 Gemeint ist der Deutsche Arbeiterbildungsverein in London (siehe 318.45-320.15 Erl. 7.23). 318.6
die Prinzeß von Preußen] Augusta.
318.18—19, 27
des preußischen Gesandten] Christian Karl Josias Bunsen.
319.20-21
Probatum e s t ] Es ist bewiesen
319.25-32
Siehe S. 220.20-223.26 und 251.41-42.
319.30
Siehe Erl. 220.24-25.
867
Das Kommunist. Korrespondenzkomitee London and. Korrespondenzkomitee Brüssel • 11.11.46
320.4-5
Das Gedicht von Anders ist nicht überliefert.
320.10-15
Siehe S. 223.15-20 und 251.43-252.9.
320.28-36
Über die Fourieristen siehe auch S. 254.30-36.
868
Pawel Wassiljewitsch Annenkow an Karl Marx in Brüssel
Paris, 6. Januar 1847 (S. 321-322)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 131. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 205 x 270 mm. Alle vier Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Auf dervierten Seite (S. 322.11) konnte ein Textverlust, der durch einen Tintenfleck entstanden war, rekonstruiert werden. Der vorliegende Brief ist eine Antwort auf Marx' Schreiben vom 28. Dezember 1846 (siehe S. 70-80). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: H.Pfl3aHOBb. Kap/ib MapKCb M pyccKie /liofln copoxoBbixb roAOBb. In: CoBpeMeHHbiü Mipb. CaHKTb-rieTep6yprb 1912. Nr. 12. S. 204—206. In der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 321.1-4
Siehe S. 70-80.
321.2—3
Pierre-Joseph Proudhon: Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère.
321.18—19
vice versa] umgekehrt
322.5-6
Siehe S. 79.41-80.2.
869
Joseph W e y d e m e y e r an Karl M a r x in B r ü s s e l S c h i l d e s c h e , 8. Januar 1847 (S. 323)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 1 3 8 / D 4 5 1 9 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 273 x 223 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben. Auf der vierten Seite stehen nur einige Zeilen. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in gutem Zustand. Weydemeyers Brief enthält ab S. 323.19 die Abschrift des folgenden Briefes von Wilhelm Weitling an Hermann Kriege vom 16. Mai 1846: „Brüssel den 16 ,en Mai. Lieber Kriege! Vielleicht bekommst Du diesen Brief noch zur rechten Zeit. Ich höre so eben, daß bis 18,en das Dampfboot von Liverpool abgeht. Ich habe Dir umständlicher als hier geschrieben, mußte aber die Briefe Geldmangelswegen über die Schweiz schicken, wirst sie also wohl erst in 3 Wochen bekommen. — Du wirst die hier gegen Dich verfaßte Kritik in Händen haben, in welcher sie Dich als Heuchler, Feigen, hohlen Schädel u.s.w. hinstellen und Deine Gefühlsausströmungen verhöhnen. Ich allein stimmte dagegen. Das sollte ich unterschreiben. Ich erklärte das ich das wolle, wenn sie es verlangten. Ja hieß es künftig aber darf sich Niemand von der Unterschrift ausschließen. Jeder wenn auch er gegen etwas stimmt muß doch den Namen als dafürstimmend hergeben. Ich und H[eilberg] protestirten. Indeß ich erklärte dies schon jetzt thun zu wollen falls man den Beschluß dieser mir neuen M o d e der Kritik beifügen wolle. Das wollte man nicht. Ich machte wiederholt aufmerksam welchen schlechten Effect ein solches Beispiel von Widerspruch haben würde und erklärte daß es eher in ihrem Interesse sey nur meinen Namen wegzulassen. Aber ich sollte ihn nicht allein unterschreiben sondern auch meine Beweggründe beifügen. Ich diktirte: .Weitling stimmt dagegen weil er überhaupt gegen jede derartige Demonstration ist!' Das genügte dem M[arx] nicht. Die Gründe müssen erklärt werden. Nun schrieb ich wie folgt: ,Der Unterzeichnete stimmt dagegen und wurde unter Zustimmung der obigen Majorität aufgefordert seine Beweggründe darüber schriftlich abzugeben. Diese sind in Kurzem folgende: Der Volkstribun ist nach ihm ein den amerikanischen Verhältnissen vollkommen entsprechendes kommunistisches Organ und der Eifer der Redactoren so wie der
870
Joseph W e y d e m e y e r an M a r x • 8. Januar 1847
Mitarbeiter und Verbreiter dieses Organs sind ihm so erfreulich, daß er keine Neigung hat daran Makel aufzusuchen. Überhaupt sieht der Unterzeichnete nicht ein, warum das Interesse einer Parthey — die wie die kommunistische in Europa so zahlreiche und mächtige Feinde zählt erfordern sollte ihre Waffen nach Amerika zu richten, noch weniger sieht derselbe ein welches Interesse sie haben kann, dorthin ihre Waffen gegen sich selbst zu richten.' Das nannte M x eine erbärmliche und Seiler eine nichtswürdige Erklärung und es wurde beschlossen diese Erklärung nicht beizufügen, dann beschloß man sie nur nach London, Paris und Deutschland gehen zu lassen nicht nach Amerika darum schicke ich sie Dir. W a s Du auch schreiben magst, ich warne Dich wohl Alles zu überlegen, ich habe die Leute als ausgefeimte Intriguanten kennen gelernt. Ich kann nichtandersdenken als der Angriff gegen Dich war im Voraus schon gegen mich berechnet. Sie wußten daß wir intim sind und wenn sie Dich auch nur als einen Freund von mirzu erkennen geben so schwächt das immerhin etwas Deine etwaige Vertheidigung Meiner die sie wohl nur zu fürchten haben. Marx nannte mich einen Spion und Verräther und sagte später als ich eine Erklärung verlangte, er nähme diese Worte zurück, er hat sie in der Übereilung gesagt. Doch muß ich bemerken daß dies einige Stunden vor der Erklärung die ich hier gab unter uns stattfand und die Entschuldigung öffentlich bey der Vorlage der Erklärung. Doch schließe nicht guten Herzens von dieser Entschuldigung auf ein aufrichtiges versöhnendes Herz. Eine M a s s e Intriguen, die ich Dir entzifferte und mittheilte in den andern Briefen beleuchten das näher. Das Factum ist das sich mit M x und E[ngels] der ganze Knäul der mit ihnen correspondirenden kommunistischen Bourgeoisie gegen mich gewandt haben. W a r u m ? Die Geschichte ist uralt in unsrer Propaganda. Sie datirt schon vom Anfang. Außer M . hat mich ja auch Niemand unter ihnen unterstützt. Sie nennen den Gegensatz Religiosität und Systemsucht. M i c h soll das angehen meines Evangeliums wegen, und des Systems wegen, das nun doch einmal da ist. Im Kopf der ungeheuren geldbeschwerten Ligue von vielleicht 12 oder 20 M a n n spukt nichts als Kampf gegen mich .Reaktionär'. Ich kriege zuerst den Kopf herunter geschlagen, dann die Anderen und zuletzt ihre Freunde und ganz zuletzt schneiden sie sich selbst den Hals ab. Die Kritikzerfrißtalles Bestehende und wenn nichts mehr zu zerfressen ist so frißt sie sich selber auf. Dabey macht sie den Anfang an der einen Parthey besonders seitdem die Andern sich nichts drum scheren. Jeder will Kommunist seyn und Einer den Andern als Nichtkommunisten hinstellen sobald er seine Konkurrenz fürchtet. Und diesem Treiben öffnen sich jezt ungeheure Summen, für mich aber kein Verleger. Ich stehe von dieser Seite ganz allein mit Heß. Aber H. ist wie ich in die Acht erklärt. Er ist jetzt in Deutschland um Verleger zu suchen und ist auch im Pech wie ich. Er braucht viel mehr mit der Frau, während ich im Nothfalle mit 20 Fr. per Monat draus kommen kann Nach dem Vorgefallenen warte ich nicht mehr auf die mir zukommenden 9 Louisdor für 3 oder 4 Bogen Manuscript. Vielleicht ist die Ver-
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Joseph Weydemeyer an Marx • 8. Januar 1847
sprechung auch eine Intrigue. Der künftige Brief wird Dir zeigen, wie man da Glauben und Vertrauen behalten kann wo es so zugeht. Ich bin ihr ärgster Feind. Sie wollen mich verstummen machen und werden mir drum kein Geld zukommen lassen und die Manuscripte (60 Druckbogen) gehen am Ende auch verloren. Warum nicht, wenn sie mir schaden können? — Wem soll ich's fordern wenn M[eyer] nicht antwortet und Mx mich anschreit wenn ich Aufschluß verlange Lebe wohl. Es sieht finster ausl Ich bin schon durch und durch geweicht und habe nun noch in der flachen Wüste einen Wolkenbruch zu bestehen. Und wohin mich wenden?" Erstveröffentlichung gekürzt (S. 323.1-19, 24-28): BdK 1. S. 444-445. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 323.3—10
Wilhelm Weitlings Brief an Kriege behandelt die Sitzung des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees vom 11. Mai 1846, auf der über das „Zirkular gegen Kriege" diskutiert wurde, und bezieht sich auf die Gegensätze zwischen Weitling und anderen Mitgliedern des Komitees. Der Zweck des Briefes war. Weitlings Anhänger in den USA über seine Position zu benachrichtigen. Weydemeyer wußte nicht, daß dieser Brief im „Volks-Tribun" (Nr. 26, 27. Juni 1846. S. 2, Sp. 2-3) mit einigen Kürzungen und redaktionellen Veränderungen veröffentlicht wurde und daß Marx und Engels dessen Inhalt schon bekannt war (siehe S. 51.16—18).
323.3—4, 10
Gemeint ist vermutlich der erste Brief Weitlings über die Differenzen in Brüssel, der nicht überliefert ist.
323.18
Es handelt sich um das „Zirkular gegen Kriege".
323.19
Hier folgt die Abschrift von Weitlings Brief an Kriege vom 16. Mai 1846.
323.21-23
Siehe S. 32.23-29.
323.22
Der erste Teil von Weitlings Schrift „Garantien der Harmonie und Freiheit", betitelt „Die Entstehung der gesellschaftlichen Übel", enthält eine scharfe Kritik der bürgerlichen Gesellschaftsordnung.
323.24
Wolff] Wilhelm Wolff.
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Karl L u d w i g Bernays an F r i e d r i c h Engels in Paris Sarcelles, 13. Januar 1847 (S. 324)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.132. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 270 x 230 mm. Die erste Seite wurde von Bernays zur Hälfte beschrieben. Die Nachschrift (S. 324.10—11) wurde am linken Rand niedergeschrieben. Die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „72 Sarcelles", „13 Janv", „Paris 17 14janv. 47" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Handschrift ist in gutem Zustand. Die Datierung ergibt sich aus den Poststempeln. Der vorliegende Brief wurde von Engels zusammen mit seinem Brief vom 15. Januar 1847 an Marx geschickt (siehe S. 81-83). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 324.2-6
Siehe S. 81.2-82.9.
324.9
Friedrich Engels: Deutscher Sozialismus in Versen und Prosa. 2. Karl Grün: Ueber Göthe vom menschlichen Standpunkte. Darmstadt 1846. In: DBrZ. Nr. 93-98; 21., 25., 28. November; 2., 5., 9. Dezember 1847.
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Das Kommunistische Korrespondenzkomitee in London an das Kommunistische Korrespondenzkomitee in Brüssel London, 20. Januar 1847 (S. 327)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.99. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 115 x 180mm. Die erste Seite wurde vollständig von Karl Schapper beschrieben. Die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Alle Unterschriften sind eigenhändig. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Das Dokument ist faktisch zugleich ein Schreiben der Volkshalle des Bundes der Gerechten, durch das Joseph Moll bevollmächtigt wurde, mit Marx in Brüssel und mit Engels in Paris über ihren Eintritt in den Bund der Gerechten zu verhandeln. Erstveröffentlichung: Franz Mehring: Einleitung zu: Karl Marx: Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln. Berlin 1914. S. 10—11. Als Faksimile in: BdK1. Zwischen S.496 und 497. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 327.2—9
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Über das Resultat von Molls Reise äußerte sich Engels später in seiner Arbeit „Zur Geschichte des Bundes der Kommunisten": „[...] Im Frühjahr 1847 erschien Moll in Brüssel bei Marx und gleich darauf in Paris bei mir, um uns im Namen seiner Genossen mehrmals zum Eintritt in den Bund aufzufordern. Sie seien von der allgemeinen Richtigkeit unserer Auffassungsweise ebensosehr überzeugt wie von der Nothwendigkeit, den Bund von den alten konspiratorischen Traditionen und Formen zu befreien. Wollten wir eintreten, so sollte uns Gelegenheit gegeben werden, auf einem Bundeskongreß unsren kritischen Kommunismus in einem Manifest zu entwickeln, das sodann als Manifest des Bundes veröffentlicht würde,- und ebenso würden wir das Unsrige beitragen können, daß die veraltete Organisation des Bundes durch eine neue zeit- und zweckgemäße ersetzt werde. Daß eine Organisation innerhalb der deutschen Arbeiterklasse schon der Propaganda wegen nothwendig sei, und daß diese Organisation, soweit sie nicht bloß lokaler Natur, selbst außerhalb Deutschlands nur eine geheime sein könne, darüber waren wir nicht im Zweifel. Nun bestand aber grade im Bund bereits eine solche Organisation. Das, was wir bisher an diesem Bund auszusetzen gehabt, wurde jetzt von den Vertretern des Bundes selbst als fehlerhaft preisgegeben; wir selbst wurden aufgefordert, zur Reorga-
D a s Kommunist. Korrespondenzkomitee London an d. Korrespondenzkomitee Brüssel • 20.1.47
nisation mitzuarbeiten. Konnten wir Nein sagen? Sicher nicht. W i r traten also in den Bund; Marx bildete in Brüssel aus unsern näheren Freunden eine Bundesgemeinde, während ich die drei Pariser Gemeinden besuchte." (Der Sozialdemokrat. Zürich. Nr. 47,19. November 1885. S. 2, Sp.3. Siehe auch Karl M a r x : Herr Vogt. London 1860. S. 35; Marx an Wilhelm Bios vom 10. November 1877.)
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Victor Tedesco an Karl Marx in Brüssel Lüttich, 22. Januar 1847 (S. 328)
Originalhandschrift : IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D Vili 43/D 4291. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format270 x 213 mm. Die erste Seite wurde von Tedesco vollständig, die zweite Seite zu zwei Dritteln beschrieben. Die dritte Seite ist leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Liege 1847 22janv." und ,,Bruxelles 3 22 Janv." sowie ein Vermerk des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von Marx. Die Datierung ergibt sich aus den Poststempeln und aus der Angabe im Text „Vendredi soir" (S. 328.17). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 328.2
Marx' Brief an Tedesco, geschrieben vor dem 22. Januar 1847, ist nicht überliefert.
328.17
Vendredi] 22. Januar 1847.
328.19
Marx' Adresse in Brüssel war zu dieser Zeit rue d'Orléans, Nr. 42.
876
C a r l F r i e d r i c h Julius L e s k e an Karl M a r x in Brüssel D a r m s t a d t , 2. F e b r u a r 1 8 4 7 (S. 329)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V 1 7 9 / D 3 0 1 0 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 444 x 268 mm. Die erste Seite wurde von Leske vollständig beschrieben, die zweite zu zwei Dritteln, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am Rand beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 329.3-20
Siehe S. 2 2 - 2 5 und 362.
329.5—7
In der ersten Hälfte 1847 war in Leskes Verlag die von Grün hergestellte deutsche Übersetzung von Pierre-Joseph Proudhons Buch „Système des contradictions économiques" erschienen. Siehe S. 3 5 . 3 8 - 4 0 .
877
Zacharias Löwenthal an Friedrich Engels in Paris Frankfurt am Main, 11. März 1847 (S. 330)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. LI434/L3616. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 226 x 273 mm. Die erste Seite wurde von Löwenthal zur Hälfte beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Frankfurt 11 Merz 1847", „12.3", „14 mars 47" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 330.2—5): Wolfgang Mönke: Zur Redaktionsund Verlagsgeschichte der „Heiligen Familie". In: Hundertfünfundzwanzig Jahre Rütten & Loening. 1844—1969. EinAlmanach. Berlin 1969. S. 122. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 330.2, 11
Engels' Brief an Löwenthal, geschrieben vor dem 11. März 1847, ist nicht überliefert.
330.2-3,8-9
Siehe Erl. 68.12-31.
330.4-7
im März 1847 wurde Löwenthal wegen der Herausgabe von Ernst Dronkes Buch „Berlin" (siehe auch Erl. 138.28-29) verhaftet. Am 6. April 1847 wurde er aus Frankfurt (Main) ausgewiesen und kehrte erst nach der Märzrevolution zurück.
330.15
Die „Literarische Anstalt (J. Rütten)" wurde im Oktober 1844 in Frankfurt (Main) von Joseph Jakob Rütten unter aktiver Anteilnahme von Zacharias Löwenthal gegründet, der die politische Richtung des Verlags bestimmte. Im Jahre 1845 wurde in diesem Verlag die erste gemeinsame Schrift von Marx und Engels „Die heilige Familie" herausgegeben. 1859 wurde der Verlag in „Literarische Anstalt Rütten & Loening" umbenannt (zu dieser Zeit hatte Löwenthal seinen Namen in Loening geändert).
878
G e o r g W e e r t h an Karl M a r x in Brüssel Brüssel, 26. M ä r z 1847 (S. 331)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D VIII 67/D4472. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 214 x 254 mm. Die erste Seite wurde von Weerth zu drei Vierteln beschrieben. Die zweite und dritte Seite sind leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 1847 26 mars", „Bruxelles 26 mars", „PP" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung: Weerth 5. S. 250—251. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 331.8 331.10
Gsell] H Gesell „Junge"] H „Jung" ERLÄUTERUNGEN
331.2-4
Seit dem 20. März 1847 befand sich Weerth in Paris. Dort traf er Engels und andere deutsche Kommunisten. Der vorliegende Brief wurde gleich nach seiner Rückkehr nach Brüssel geschrieben. Am 18. April 1847 schrieb Weerth an seine Mutter: „Am 20. März war ich in Paris und saß mit meinem Freund Engels in der Rue Rivoli beim Frühstück [...] Ich fand diesmal viele Freunde in Paris." (Weerth 5. S. 252.)
331.7-8
Siehe S. 38.25-39.
331.8
Siehe Erl. 28.37.
331.9—10
Am 19. März 1847 erhielt Grün die Aufforderung der französischen Regierung, Paris innerhalb von 24 Stunden und Frankreich binnen 3 Tagen zu verlassen. Die Ursachen der Ausweisung waren seine literarische Tätigkeit sowie seine Beteiligung an den Versammlungen der deutschen Arbeiter in Paris. Grün versuchte vergebens die Verordnung der französischen Behörden rückgängig zu machen, er hatte Lamartine und andere französische Politiker um Beistand gebeten. Am 9. April 1847 verließ Grün Frankreich und siedelte nach Belgien über.
879
Georg W e e r t h an Marx • 26. März 1847
331.10—11
880
Gemeint ist Adolph Friedrich Junge (siehe Erl. 35.9—10), der im März 1847 verhaftet wurde. Der Brief des französischen Innenministers Delessert an den preußischen Außenminister vom 25. März 1847 beweist, daß die französische Regierung Junge als einen aktiven Propagandisten der kommunistischen Ideen unter den deutschen Arbeitern in Paris betrachtete. Während der Haussuchung wurden Junges Papiere, darunter Briefe, konfisziert, die seine führende Rolle in der kommunistischen Propaganda bezeugten. In der DBrZ (Nr. 31, 18. April 1847. S. 2, Sp. 4; S. 3, Sp. 1) wurde ein Brief aus dem Pariser Gefängnis vom 13. April, vermutlich von Junge, veröffentlicht, in dem die Umstände der Verhaftung und'die Bedingungen des Gefängnislebens geschildert wurden. Eine redaktionelle Bemerkung zu diesem Brief lautete: „Wir erfahren so eben, daß der Arrestant über die Grenze gebracht worden, jedoch ohne ihm seine Papiere, sein Wanderbuch, seine Legitimationsschrift zugeben. Welche doppelte und dreifache Infamie!" Nach der Freilassung siedelte Junge nach Brüssel über.
V e r l a g s b u c h h a n d l u n g B e l l e - V u e bei K o n s t a n z an Friedrich E n g e l s in Paris Konstanz, 3. April 1847 (S. 332)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. LIX86/L428. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 273 x 213 mm. Die erste Seite wurde zu zwei Dritteln von einem der Leiter der Verlagsbuchhandlung Johann Marmor oder August Schmid beschrieben. Die nächsten zwei Seiten sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Constanz 3. Apr.", „Paris 8 avril 4 7 " sowie Vermerke von Postbeamten. Auf dieser Seite steht auch eine Notiz mit Tinte von unbekannter Hand: „Parti un neuve St. Martin" und darunter eine unleserliche Unterschrift. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 332.3, 7—8
In seinem nicht überlieferten Brief an die Verlagsbuchhandlung Belle-Vue bei Konstanz vom 28. März 1847 hat Engels ein Pamphlet über Lola Montez für die Veröffentlichung vorgeschlagen. Siehe S. 85.17-30 und 87.3-6.
332.3-8
Siehe Erl. 68.5-6.
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Sebastian Seiler an Karl M a r x in Brüssel Brüssel, nach dem 11. April 1847 (S. 333)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.159. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 214 x 137 mm. Die erste Seite wurde von Seiler vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift (S. 333.10) wurde am linken Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Die Datierung stützt sich auf die Angaben im Text. Bei diesem Brief handelt es sich um die erwarteten Materialien aus Berlin für die DBrZ, vermutlich über die Thronrede Friedrich Wilhelms IV. auf dem ersten preußischen Vereinigten Landtag. Der Landtag wurde am 11. April 1847 eröffnet. Darum ist der Brief nach dem 11. April 1847 zu datieren. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 333.3—7
Es handelt sich vermutlich um Materialien über die Sitzung des ersten Vereinigten Landtags (siehe Erl. 112.5—6), die am 11. April 1847 mit der Thronrede Friedrich Wilhelms IV. eröffnet wurde. In dieser Rede gab Friedrich Wilhelm IV. zu verstehen, daß er keine Beschränkung seiner Gewalt durch die Konstitution gestatten werde. Die ersten Nachrichten über diese Rede des Königs erschienen in der Nr. 30 der DBrZ vom 15. April 1848. In den Artikeln, die die DBrZ in den nächsten Nummern (vom 18., 22. und 25. April) brachte, wurde diese Rede, besonders die Angriffe des Königs auf die Opposition und auf die linke Presse, scharf verurteilt und der demagogische Charakter dieses Auftretens aufgedeckt.
333.6
Rilpsiade] Vermutlich abgeleitet von Rülps — Spitzname Friedrich Wilhelms IV.
333.10
Es handelt sich vermutlich um das von Seiler geleitete Deutsche Zeitungs-Correspondenz-Bureau (siehe Erl. 101.36—37).
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Heinrich Bürgers an Karl Marx in Brüssel Köln, 19. April 1847 (S. 334-336)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f. 1, op.5, d. 136. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 268 x214 mm. Alle vier Seiten wurden von Bürgers vollständig beschrieben. Die letzten zwei Zeilen (S. 336.4—8) sind am Fuß der ersten Seite niedergeschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.334.1-2, 12-16, 24-28; 335.26-30): AfS 8. S. 107—108; vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 334.35
Visum] H Wissen ERLAUTERUNGEN
334.3
Marx' Brief an Bürgers, geschrieben vordem 12. April 1847, ist nicht überliefert.
334.3
Gemeint ist die Hof-Buchhandlung Joseph Peter Bachem in Köln, die am 4. Mai 1818 gegründet wurde. Seit 1841 war sie nur Verlagsgeschäft.
334.9-11
Siehe Erl. 90.3.
334.13—14 335.26—28, 43—45
Es handelt sich um Marx' Rezension von Grüns Buch „Die soziale Bewegung in Frankreich und Belgien". Diese Rezension war ursprünglich als Bestandteil der Publikation über die „Deutsche Ideologie" gedacht. In seiner Erklärung vom 3. April 1847 bemerkte Marx, daß er „eine seit einem Jahre verfaßte ausführliche Recension des Grünschen Buches als Manuscript ruhig den Schlaf des Gerechten schlafen ließ und sie jetzt erst [...] dem Westphälischen Dampfboot zum Abdruck zuschicken werde". (Trier'sche Zeitung. Nr. 99, 9. April 1847. S. 3.) Marx versuchte, die Rezension mit Hilfe seiner Kölner Freunde zu veröffentlichen. Die dadurch hervorgerufene Verzögerung der Sendung des Manuskripts an das „Westphälische Dampfboot" rief einige Komplikationen hervor, die erst im Sommer 1847 geklärt wurden. Marx' Rezension erschien im August und September 1847 im „Westphälischen Dampfboot" (siehe S. 344.7-24, 346.12-27 und 348.4-11).
883
Heinrich Bürgers an Marx • 19. April 1847
334.16—17
Bürgers nimmt Bezug auf den Streit zwischen Weill und Grün, der sich im April 1847 in der deutschen Presse abspielte. Am 2. April 1847 erschien in der „Berliner Zeitungs-Halle" (Nr. 78. S. 3, Sp. 2) Weills Artikel „Ein für Alle mal". Darin wurde die in der Presse verbreitete Nachricht widerlegt, daß Weills Aufsatz in der französischen Zeitung „Corsaire-Satan" die Ursache von Grüns Ausweisung aus Frankreich (siehe Erl. 331.9—10) gewesen wäre. Grün antwortete auf diesen Artikel mit der Erklärung vom 10. April 1848 „Zur Beruhigung meiner Freunde — und Abfertigung des Hrn. A. Weill in Paris" (Berliner Zeitungs-Halle. Nr.89, 17. April 1847. S.2, Sp.3).
334.17—21
Es handelt sich «m den Diebstahl der Kassette der Baronin von Meyendorff, der Geliebten des Grafen Hatzfeld, im Kölner Hotel „Mainzer Hof" in der Nacht vom 20. zum 21. August 1846. In der Schatulle waren unter anderem Liebesbriefe des Grafen. In den Diebstahl waren der Kammergerichtsassessor Oppenheim, Doktor Mendelssohn aus Berlin, Lassalle sowie die Gräfin Hatzfeld selbst verwickelt, der es daran lag, über kompromittierende Dokumente gegen ihren Mann zu verfügen. Zum Schluß der Gerichtsverhandlung wurde Oppenheim im November 1846 freigesprochen. Mendelssohn verließ Deutschland, um dem Gericht zu entgehen. Doch nach seiner Rückkehr wurde er im Februar 1848 vom Geschworenengericht zu Köln für schuldig erklärt und zu 5 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt, die später auf ein Jahr reduziert wurde. Lassalle wurde im August 1848 freigesprochen.
334.24
Gemeint ist Marx' Erklärung gegen Grün vom 3.April 1847 (Trier'sehe Zeitung. Nr. 99, 9. April 1847. S.3), in der Marx die gegen ihn und seine unvollendete Schrift „Misère de la philosophie" gerichtete Korrespondenz aus Berlin vom 20. März (Trier'sche Zeitung. Nr.84, 25. März 1847) entlarvte.
334.25—27
Bürgers nimmt Bezug auf den Artikel unter dem Korrespondenzzeichen „M Paris, 13. April" (Trier'sche Zeitung. Nr. 107, 17. April 1847. S.3, Sp.3), der von Grün oder einem seiner Anhänger stammte. Siehe S. 90.10-13.
334.28—29
Am Anfang des Artikels in der „Trier'schen Zeitung" hieß es: „Ehe die Gesellschaft der arbeitenden Menschen auf der Basis des constituirten Werthes organisirt Ist, gibt es eine Classe von Menschen, welche von den Nationalöconomen Unproductive genannt werden; ohne weiter zu untersuchen, welche Arten von Menschen zu dieser Classe gehören, wollen wir nur festhalten, daß die Oeconomen darunter Alle begreifen, die einen gewissen Werth, ein herausgearbeitetes Productconsumiren, oder... den Werth negiren, ohne ein Aequivalent zu bieten, d.h. ohne vorher diesen Werth, wenn auch unter anderer Form, herausgearbeitet zu haben, noch nachher
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Heinrich Bürgers an Marx • 19. April 1847
denselben als den ihrigen zu reproduciren vermögen. Auch in der Republik des Geistes gibt es dergleichen Unproductive ...". 335.7
Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England.
335.10—11
Gemeint ist das „Zirkular gegen Kriege".
335.13-15
In der „Trier'schen Zeitung" (Nr. 107, 17. April 1847) hieß es u.a.: „Ob Hr. Marx als Douanier in der Republik des Geistes nützlicher, productiver sein wird, als er es als Paßbeamter war, ist wegen der Art des Geschäfts zu bezweifeln, indessen müssen wir dies von der Zukunft erwarten, welche in Bezug auf die Producte der Arbeit des Hrn. Marx immer viel reicher ist, als die Gegenwart und die Vergangenheit."
335.15—16
Die betreffende Stelle in der „Trier'schen Zeitung", a. a. O., lautet: „Was uns betrifft, so würden uns die Rechnungsbücher des Hrn Leske in Darmstadt noch einen sicherern Aufschluß darübergeben, was Grüns Buch in unserer Gesellschaft werth sei, als die Plombe des Hrn. Marx, obgleich auch sie vorläufig keineswegs der Maßstab des wahren Werthes sein können."
335.17
In der „Trier'schen Zeitung", a.a.O., hieß es: „Hr. Marx ist in der Theorie der Werthe vielmehr weiter vorgeschritten, als wir glaubten."
335.20—21
Über Marx' Schrift „Misère de la philosophie" hieß es in der „Trier'schen Zeitung": „Die kritische Kritik von ehemals ist außerdem, wie uns Hr. Marx anzeigt, jetzt zu contradictions dans le système des contradictions geworden; unter diesem Titel hat Hr. Marx sich die ewige Contradiction französisch zu Papier gebracht."
335.28—30
Es ist nur ein Brief von Proudhon an Marx vom 17. Mai 1846 überliefert. Siehe S. 205-207.
335.36
Siehe Erl. 331.9-10.
335.37—38
Gemeint ist die Erklärung vom 14. April 1847. In: Trier'sche Zeitung. Nr. 108, 18. April 1847. Beilage.
335.38—41
Bürgers nimmt Bezug auf die Korrespondenz aus Paris vom 5. April, die über die Repressivmaßnahmen der französischen Polizei gegen die deutschen Arbeiter berichtete. Dort hieß es u.a.: „Daß die deutschen Handwerker in Paris jedoch auch schon oft auf die verschiedenste Weise exploitirt worden sind, läßt sich nicht in Abrede stellen und datirt aus den Zeiten her, wo Börne in der edelsten Absicht sich an die deutschen Handwerker wandte und durch sie auf eine Regeneration hoffte, — während viele von denen, die ihm folgten, die Sache ganz anders betrieben." Trier'sche Zeitung. Nr.98, 8. April 1847. S.3, Sp.2. 885
Heinrich Bürgers an M a r x • 19. April 1847
336.4—5
Gemeint ist Bernays' Anteil an der Pariser Zeitung „Vorwärts!", die er seit I.Juli 1844 verantwortlich redigierte. Das bedeutete einen wachsenden Einfluß der revolutionären Elemente der deutschen Emigration in Paris auf die Richtung der Zeitung. Ihr früherer verantwortlicher Redakteur Adalbert von Bornstedt erklärte daraufhin seinen Bruch mit der Redaktion.
336.5—6
Es handelt sich vermutlich um die Karikatur, die in der Extra-Beilage zur DBrZ (Nr. 30,15. April 1847) veröffentlicht wurde. Sie verspottete die Eröffnungsrede des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. auf dem Vereinigten Landtag (siehe Erl. 333.3—7). Außer dieser Karikatur erschien in der Extra-Beilage zur DBrZ, Nr.26 vom I.April 1848 noch eine Karikatur über Lola Montez.
886
Karl Ludwig Bernays an Karl Marx in Brüssel Sarcelles, nach dem 20. Mai 1847 (S. 337-339)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D 146—15/D317. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 420 X 270 mm. Alle vier Seiten wurden von Bernays vollständig beschrieben. Das Ende des Briefes (S. 339.26—30) steht am linken Rand der vierten Seite. Der Umschlag fehlt. Auf der dritten und vierten Seite sind Textverluste durch Tintenflecke entstanden (S. 338.34; 339.11, 12, 14), die rekonstruiert werden konnten. In der Nachschrift (S. 339.30) sind einige Worte nicht eindeutig zu entziffern. Aus dem Inhalt des Briefes ergibt sich, daß er nach dem 20. Mai 1847 geschrieben wurde, da Bernays die Wechsel erwähnt, die auf Grund eines von Marx veranlaßten finanziellen Vorschusses (siehe Marx' Brief an Engels vom 15. Mai 1847, S. 90.20—93.2) an Bernays ausgestellt worden waren. Zwischen Marx' Brief an Engels vom 15. Mai 1847 und dem vorliegenden Brief vergingen mehr als fünf Tage (siehe S. 337.23-29). Dem Brief wurde ein Ausschnitt aus Weydemeyers Brief an Bernays beigelegt. Er lautet: „Verschollen ist Dr. Karl Grün noch nicht ganz; er sudelt die Trier'sche Ztg noch immer redlich voll, und hat neulich die Bearbeitung des neuesten Proudhon'schen memoire angekündigt. Es freut mich, daß Sie ihn und Rüge so gut gezeichnet haben in der entente cordiale. Gestern hörte ich, daß Marx eine französische Kritik Proudhon's herausgeben wolle oder schon herausgegeben habe, bei Vogler in Brüssel. Haben Sie dieselbe schon gesehen? Ich werde sie gleich bestellen; ich hoffe, man wird sie im Dampfboote besprechen können, und ich werde diese Gelegenheit begierig ergreifen, um die Leser in die Nationalökonomie etwas hineinzuführen. — Auf Ihr Buch freue ich mich; einen Theil desselben habe ich schon bei Marx gelesen. — Für die Revolutionsbroschüren schon im voraus meinen Dank; Sie verschaffen mir auf diese Weise ja eine vollständige Bibliothek. Wenigstens soll sie bei mir aber nicht verloren sein; ich hoffe, es werden auch recht Viele meiner Freunde daran partizipiren. —" Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 338.15
Annenkoff ] H Anenkoff mehr, ERLÄUTERUNGEN
337.2-4 338.24, 27
Marx' Brief an Bernays, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert. 887
Karl Ludwig Bernays an Marx • nach dem 20. Mai 1847
337.8-9
Siehe S. 10.29-11.3, 90.20-21 und 215.1-5.
337.22—23 338.22-23
Es handelt sich um einen nicht überlieferten Brief von Marx, geschrieben im März 1847.
337.23—27
Engels' Brief an Bernays sowie Bernays' Antwort darauf sind nicht überliefert. Siehe auch S. 90.20-32.
337.27-30
Siehe S. 86.14.
338.12—13, 27-29
Engels' Brief an Marx, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
338.15-18
Siehe S. 216.14-15.
338.40-41 339.16-18
Siehe S. 86.14-38.
338.43
Gemeint sind die Korrespondenzen aus Berlin vom 20. März und aus Paris vom 13. April, die in der „Trier'schen Zeitung" (Nr.84, 107; 25. März und 17. April 1847) veröffentlicht wurden. Siehe S. 90.10-13 und 334.24-335.25.
339.7-8
Siehe S. 308.15-16 und 314.2-5.
339.8
V e r l e g e r ] Johann Michael Schläpfer.
339.13-14
Siehe Erl. 334.24.
339.16-17
Seit Anfang 1847 brachte das „Westphälische Dampfboot" Korrespondenzen aus Paris und einige Artikel, deren Verfasser vermutlich Bernays war. Sie behandelten vor allem das innenpolitische Leben Frankreichs.
888
August Hermann Ewerbeck an Karl M a r x in Brüssel Paris, um den 27. Juni 1847 (S. 340-342)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op. 1, d.11. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 266 x 205 mm und einem Blatt im Format 133 x205 mm. Alle sechs Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben und paginiert. Auf den oberen Rand der zweiten Seite schrieb Ewerbeck nachträglich einen Satz, den er mit dem Zuordnungszeichen * versah (S. 340.17). Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Datierung des Briefes ergibt sich aus der Erwähnung eines Artikels (S. 341.8-12) aus der Zeitung „Le Populaire de 1841", Nr. 13 vom 27. Juni 1847. Erstveröffentlichung gekürzt (S.340.1-15, 21-23; 341.34-342.4): BdK 1. S.465. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 340.4
Kinder] Jenny, Laura und Edgar Marx.
340.5—6
Es handelt sich um den Ausschluß einer Gruppe deutscher Handwerker in Paris, der Anhänger Weitlings, die zwei Gemeinden des Bundes der Gerechten bildeten, aus dem Bund. Der später vom Kongreß bestätigte Beschluß wurde im Mai 1847 in der Versammlung der Bundesmitglieder in Paris gefaßt, wo Engels zum Delegiertendes ersten Bundeskongresses in London gewählt wurde. Im Schreiben des Kongresses hieß es darüber: „Der Kongreß erklärte sich nach Untersuchung der vorgebrachten Rechtfertigung beider Parteien mit der Handlungsweise der 3 Gemeinden einverstanden, weil die Weitlingsche Partei überall den B[und] in seiner Entwickelung aufgehalten, worüber man auch in London und der Schweiz Erfahrungen gemacht habe. Er beschloß einstimmig die Entfernung der Pariser Weitlingianer aus dem B[unde] und die Zulassung des Deputierten der Pariser Majorität zum Kongreß." (BdK 1. S.478.)
340.12-15
Als Wochenblatt wurde „Le Populaire de 1841" seitdem 4. April 1847 herausgegeben.
340.27-28
Proudhon gelang es erst im Herbst 1848, seine Tageszeitung „Le Peuple" herauszugeben. Von April bis August 1848 nahm Proudhon aktiv an der Herausgabe der Zeitung „Le Representant du peuple" teil (zwei Probenummern dieser Zeitung erschienen schon im Oktober/November 1847).
889
August Hermann Ewerbeck an Marx • um den 27. Juni 1847
340.29
Die Advokatenlaufbahn Cabets begann 1813. Im Gericht trat er als Verteidiger der Werktätigen auf, was die Unzufriedenheit der Behörden hervorrief.
340.30—31
Marx verließ Paris in den ersten Februartagen 1845. Siehe Erl. 7.2.
341.1—2
Gemeint ist die französische Polizei. Santa Hermandad (Heilige Bruderschaft), der Bund spanischer Städte, der 1486 unter Mitwirkung königlicher Behörden gegründet wurde, die sich bemühten, die Bourgeoisie im Kampf gegen die großen Feudalherren im Interesse des Absolutismus auszunutzen. Seit 1550 übten die bewaffneten Kräfte der Heiligen Hermandad Polizeifunktion aus.
341.8—12
Es handelt sich um den Artikel „Dangereuses attaques de la,Démocratie pacifique'" in: Le Popula ire de 1841. P8rïs. Nr. 13, 27. Juni 1847. S. 2, Sp.3.
341.14—15
Es handelt sich um Cabets Plan, in den USA (Texas) eine kommunistische Ansiedlung zu gründen. Am 9. Mai 1847 veröffentlichte Cabet in der Zeitung „Le Populaire de 1841" den Aufruf „Allons en Icariel", in dem er seine Anhänger zur Verwirklichung des Auswanderungsplans, zur Gründung einer kommunistischen Kolonie in Amerika aufforderte. Im Mai/Juni 1847 erschienen in der Zeitung auch andere Materialien mit ähnlichen Aufforderungen. Am 8. September 1847 ging Cabet nach London in der Hoffnung, den dortigen deutschen Arbeiterbildungsverein für seinen Auswanderungsplan zu gewinnen. Der Arbeiterbildungsverein erklärte sich jedoch gegen Cabets Plan und forderte die Kommunisten auf, in Europa zu bleiben (siehe BdK 1. S. 508-510). Im Dezember 1847 kam Cabet wieder nach London, um sein Vorhaben zu verteidigen. Doch auch dieses Mal wurde sein Plan von den deutschen Kommunisten in London abgelehnt.
341.22
propter pecuniam] wegen des Geldes
341.27
ultimum refugium] letzte Zuflucht
341.34
kleinen Mann] Karl Ludwig Bernays.
341.34-35
Siehe S. 86.14-41.
341.41
Ad notam. ] Zur Kenntnis.
342.1—4
Eine wichtige Rolle in Ewerbecks Bruch mit Grün spielte Engels, der ab Sommer 1846 in Paris einen ununterbrochenen Kampf gegen Grüns Einfluß auf die deutschen Arbeiter führte. Siehe S. 26.4-16 und 292.6-8.
342.2—3
Ewerbecks Brief an Grün ist nicht überliefert.
890
August H e r m a n n Ewerbeck an M a r x • u m d e n 27. Juni 1847
342.6-15
Siehe Erl. 331.9-10.
342.8
Polizeipräfekten ] Gabriel-Abraham-Marguerite Delessert.
342.13-15
Es handelt sich um das Verhör des Mitglieds des Bundes der Gerechten In Berlin, Christian Friedrich Mentel, der in Berlin die Bundesorganisation schuf (siehe Erl. 204.7—8). Am 9. Dezember 1846 wurde Mentel gemeinsam mit anderen Bundesmitgliedern verhaftet. Die Mehrzahl der Verhafteten wurde bald freigelassen. Im Gefängnis blieben Mentel, Hätzel, Müller und Bühring. Nachdem Mentel etwa drei Wochen lang in strenger Einzelhaft gesessen hatte, machte er ab Ende Dezember 1846 sehr umfangreiche Aussagen über die ihm bekannte Bundestätigkeit, wobei er auch über 120 Namen von Bundesmitgliedern nannte. In seinen Aussagen erwähnte Mentel auch Literaten, einschließlich Grün, die mit Bundesmitgliedern in Verbindung standen (siehe BdK 1. S. 118, 265, 271). Später widerrief Mentel alle seine Aussagen. Am 14. Juli 1847 wurden Mentel und Bühring nur zu einer geringen, durch die Untersuchungshaft verbüßten Gefängnisstrafe verurteilt. Müller und Hätzel wurden freigesprochen.
342.19
Papa] Louis-Philippe.
342.30—32
Herwegh kam etwa am 23. Juni 1847 nach Brüssel, um Jacoby zu treffen. In der Rubrik „Vermischte Nachrichten" der DBrZ (Nr. 51, 27. Juni 1847) hieß es: „In Brüssel sind seit einigen Tagen angekommen, der Dichter Herwegh und der vielbekannte J. Jacoby aus Königsberg." In derselben Zeitungsnummer wurde über das Treffen Herweghs und Jacobys folgendes bemerkt: „Wir hoffen, daß seine Zusammenkunft mit Herwegh, diesen letzteren aus seiner langen dichterischen Siesta wieder emporrichten werde." Jacoby und Herwegh verließen Brüssel am 26. Juni 1847.
891
R o l a n d D a n i e l s an Karl M a r x in Brüssel Köln, 28. Juni 1 8 4 7 (S. 343)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 138. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 335 x 216 mm. Die erste Seite w u r d e von Daniels vollständig, die zweite zur Hälfte beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite w u r d e als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich fünf Poststempel mit den Aufschriften: „ C o e l n 6 - 7 2 8 / 6 " , „ A l l e m a g n e 29 juin", „Bruxelles 29 juin", „SR", „P. R. 1 e r R." sowie ein V e r m e r k des Postbeamten. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 3 4 3 . 1 - 2 1 ) : AfS 8. S. 109-110. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 343.2, 15
M a r x ' Brief an Daniels von Anfang Juni 1847 ist nicht überliefert.
343.3-21, 24-26
Siehe Erl. 334.13-14.
343.22
D e i n Schwager] Edgar von Westphalen.
343.23
Karl M a r x : M i s è r e de la philosophie. M a r x sandte Daniels ein Exemplar der Broschüre mit folgender W i d m u n g auf d e m Titelblatt: „à M . Roland Daniels Marx" ( I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.219).
892
Joseph Weydemeyer an Karl Marx in Brüssel Hamm, 7. Juli 1847 (S. 344-345)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVIII139/D4520. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 420 x268 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Eine Passage (S. 344.14—15) wurde, mit dem Zuordnungszeichen T versehen, am rechten Rand der ersten Seite niedergeschrieben. Auf der Adreßseite befinden sich 6
vier Poststempel mit den Aufschriften: „Hamm —", „Allemagne par Verve 8 juil.", „Bruxelles 2 8 Juil.", „Franco" sowie Vermerke des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt. Dadurch sind aber keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung im Auszug (S. 345.3—6): E. n. KaHAem>: M a p K C n 3Hrem>c — opraHM3aTopbi Coio3a kommyhhctob. Mocxsa 1953. S. 137; in der Sprache des Originals im Auszug (S.345.3—10): Karl Obermann: Über den Anteil von Marx und Engels an der politischen Bewegung zur Vorbereitung der Revolution von 1848. In: ZfG. Jg. 7. H. 5. 1959. S. 1042; gekürzt (S.344.1-29): AfS 8. S. 110-111; gekürzt (S.344.1-6; 344.33-345.18): BdK 1. S.495-496. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. KORREKTUREN V E R Z E I C H N I S 345.21
42] H 92 ERLÄUTERUNGEN
344.3-29
Siehe Erl. 334.13-14.
344.4-5, 28—29 Marx' Brief an Lüning vom I.Juli 1847 ist nicht überliefert. Siehe 345.3-10 auch S. 346.3-10. 344.5-7
Im „Westphälischen Dampfboot" (H.6. Paderborn 1847. S. 366) wurde folgende Erklärung Lünings vom 3. Juni 1847 veröffentlicht: „Vor etwa 2 Monaten erklärte Herr Marx in der .Trier'schen Zeitung', er werde einen gegen Karl Grüns ,Soziale Bewegung in Belgien und Frankreich' gerichteten Artikel dem ,Westphälischen Dampfboot' zur Veröffentlichung übersenden. Ohne uns darüber aussprechen zu wollen, ob wir den fraglichen Artikel hätten veröffentlichen können oder wollen, fühlen wir uns doch zu der Erklärung gedrungen, daß wir bis jetzt Nichts von diesem Artikel
893
Joseph W e y d e m e y e r an Marx • 7. Juli 1847
gesehen haben, damit die Leser nicht uns die Schuld dieser Nichtveröffentlichung beimessen. Vielleicht hat Hr. Marx seinen Plan geändert und den Artikel einem anderen Blatte übergeben. Wir hätten wohl erwarten dürfen, daß er das ebenfalls irgendwo erklärte, da er unser Blatt einmal mit diesem Artikel in Verbindung gebracht hatte." Soweit man aus dem vorliegenden Brief schließen kann, hielt Marx in seinem Schreiben an Lüning die Veröffentlichung einer neuen Erklärung für zweckmäßig, damit er für die Verzögerung des Drucks seiner Rezension nicht mehr verantwortlich wäre. Entsprechend Marx' Bitte hat Lüning die Rezension mit folgender Redaktionsnotiz versehen •. „Indem wir unsern Lesern im Folgenden die schon vor längerer Zeit von Karl Marx in der Trierschen Ztg. angekündigte Kritik mittheilen, benachrichtigen wir sie zugleich, daß sich durch unglückliche Zufälle das Manuskript über zwei Monate in Deutschland herumgetrieben hat, ohne uns zuzugehen. Hr. Marx mußte unter solchen Umständen dasselbe längst in unserem Besitze vermuthen, und konnte deshalb nicht erklären, wonach unsere frühere Erklärung zu berichtigen" (Das Westphälische Dampfboot. H.8. Paderborn 1847. S. 439). 344.11—15, 19 Edgar von Westphalens Brief an Weydemeyer, geschrieben vor dem 7. Juli 1847, ist nicht überliefert. 344.13-14
Siehe S. 343.2-19.
344.19
Eck's] Edgar von Westphalen.
344.27-28
Siehe S. 348.4-6.
344.33-345.1
Gemeint ist das „Zirkular gegen Kriege". (Siehe S. 233.35-234.10.)
345.3—6
Gemeint sind vor allem zwei Artikel von Joseph Weydemeyer: ,,,Die Kölnische Zeitung' und das Schutzsystem der Zukunft" und „Die preußischen Finanzen". In: Das Westphälische Dampfboot. Paderborn 1847. H.3. S. 121-132; H.4. S. 189-196.
345.6—7
Weydemeyer hielt sich von Februar bis April 1846 in Brüssel auf.
345.11—14
Gemeint ist Wilhelm Wolff, der seit 1845 am „Westphälischen Dampfboot" mitarbeitete, besonders nach seiner Ankunft in Brüssel im April 1846. Wolff stand Lüning, dem Redakteur des „Dampfboots", nahe. (Siehe Lünings Brief an Wolff vom 19. August 1846. In: Zeitgenossen von Marx und Engels. Ausgewählte Briefe aus den Jahren 1844 bis 1852. Herausgegeben und annotiert von Kurt Koszyk und Karl Obermann. Assen, Amsterdam 1975. S. 90-91.) Wolffs Korrespondenzen aus Brüssel vom 18. Juli und 22. August erschienen
894
Joseph Weydemeyer an Marx • 7. Juli 1847
im „Westphälischen Dampfboot" (Paderborn 1847. H. 8. S.477—482; H.9. S. 537-538). 345.12-13
Siehe S. 357.7-8.
345.13-14
Buchhändler] Wilhelm Crüwell.
345.14
Karl Marx: Misère de la philosophie.
895
Heinrich Otto Lüning an Karl Marx in Brüssel
Schooren bei Zürich, 16. Juli 1847 (S. 346-347)
Originalhandschrift: Der Brief besteht Seiten wurden von Adreßseite benutzt.
IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DV219/D3243. aus einem Bogen im Format 280 x 228mm. Die ersten drei Lüning vollständig beschrieben. Die vierte Seite wurde als Auf der Adreßseite befinden sich vier Poststempel mit den 24 Aufschriften: „Hamm — " , „Allemagne par Verve 26 Juil.", „Bruxelles 26 Juil.", „Franco" sowie Vermerke des Postbeamten. W i e aus den Poststempeln zu ersehen ist, wurde Lünings Brief erst an Weydemeyer gesandt, der damals in Hamm war, und von diesem weiterbefördert. Das Papier ist am Rand beschädigt. Dadurch entstandene Textverluste (S. 347.30 bis 31) konnten rekonstruiert werden. Der Brief wurde in AfS 8. ,,15[16?] Juli 1847" datiert. Erstveröffentlichung gekürzt (S.346.7-8; 346.21-347.4, 10-27): Franz Mehring: Aus den Zeitschriften des deutschen Sozialismus. In: LN 2. S. 373—374; gekürzt (S.346.1-29; 347.10-27): AfS 8. S. 111-113. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 347.28,34
W o l f f ] H Wollf ERLÄUTERUNGEN
346.3—10
Marx' Brief an Lüning vom I.Juli 1847 ist nicht überliefert. Siehe S. 344.4-6, 28-29.
346.12—15, 18-19
Gemeint ist Otto Lünings Erklärung (Das Westphälische Dampfboot. H. 6. Paderborn 1847. S. 366). Siehe Erl. 344.5-6.
346.13, 21-22 347.24
Siehe Erl. 334.13-14.
347.2—9
Karl Marx, Friedrich Erl. 40.23-26.
347.7-9
Siehe S. 344.33-345.1.
347.18—19
Gemeint sind Grüns Vorlesungen in der Rheinprovinz und in Westphalen im Jahre 1844 im Sinne des „wahren" Sozialismus. Im März 1844 hielt sich Grün in Bielefeld auf, wo er über die „wahre Bildung"
896
Engels:
Zirkular
gegen
Kriege.
Siehe
Heinrich Otto Lüning an Marx • 16. Juli 1847
Vorlesungen hielt. Im Juni 1844 wurden weitere Vorlesungen vom preußischen Innenminister verboten. 347.28—29
Es handelt sich um Ferdinand Wolfis Rezension von Marx' Buch „Misère de la philosophie". Ursprünglich beabsichtigte Lüning, sie in dem von ihm seit 1845 herausgegebenen Jahrbuch „Dies Buch gehört dem Volke" zu veröffentlichen. Ferdinand Wolfis Rezension erschien unter dem Titel „Marx gegen Proudhon" im „Westphälischen Dampfboot" (Paderborn 1848. H.1. S.7-16; H.2. S. 51-63). Siehe auch S. 359.16-17 und 363.31-364.3.
347.34
Breslauer Wolff ] Wilhelm Wolff.
347.40
Siehe Erl. 111.11 und 342.30-32.
897
Joseph Weydemeyer an Karl Marx in Brüssel Hamm, 22. Juli 1847 (S. 348)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVIII140/D4521. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 222 x287mm. Die erste Seite wurde von Weydemeyer vollständig, die zweite Seite zu zwei Dritteln beschrieben. Die dritte Seite ist leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der 22 Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Hamm—", „Bruxelles 5 23 juil.", „Franco" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Das Papier wurde am Rand beschädigt. Dadurch sind keine Textverluste entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 348.1—11): AfS 8. S. 113. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 348.3
Marx' Brief an Weydemeyer, geschrieben vor dem 22. Juli 1847, sowie Daniels' Brief an Weydemeyer sind nicht überliefert.
348.4-11
Siehe Erl. 334.13-14.
348.4-6
Siehe S. 344.24-25.
348.6
Weydemeyer schickte den Brief an Lüning, der zu dieser Zeit in der Schweiz war (siehe S. 344.3—4).
348.11—13
Siehe Joseph Weydemeyer: Ueber Steuern in Preußen. In: Das Westphälische Dampfboot. Paderborn 1847. H.8. S.463-470; H.10. S. 569-574; H.12. S. 699-713.
348.13
Triererinn] „Trier'sche Zeitung".
348.24
Karl Marx: Misère de la philosophie.
348.27-28
der jetzige Verleger] Wilhelm Crüwell.
348.29
post festum] nachträglich
348.31
Weydemeyer heiratete am 3. Oktober 1847 Luise Lüning.
348.32
die beiden Wölfe] Wilhelm Wolff und Ferdinand Wolff.
898
Franz S c h l o d t m a r i n an F r i e d r i c h Engels und Karl M a r x in B r ü s s e l B r e m e n , 6. A u g u s t 1847 (S. 349)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 142. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 460 x 290 mm. Die erste Seite wurde von Schlodtmann vollständig beschrieben, die zweite Seite zu drei Vierteln, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite unten rechts steht ein Vermerk von Schlodtmann ,,w[enden] S[ie] gefälligst] u[m]". Auf der Adreßseite befinden sich ein Siegel mit der Aufschrift: „Franz Schlodtmann in Bremen", drei Poststempel, von denen zwei Aufschriften lesbar sind: 6 „Bremen —", „Bruxelles 2 9 août", sowie Vermerke des Postbeamten. Die Hand8 schrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 349.4-19
In ihrem nicht überlieferten Brief an Schlodtmann vom 2. August1847 machten Marx und Engels einen der letzten Versuche, die Manuskripte über „ D i e deutsche Ideologie" zu veröffentlichen (siehe Erl. 9.7-10.10).
349.8-9
Die Verlagsbuchhandlung von Schlodtmann wurde am I.Juli 1847 gegründet.
349.22-23
Engels hatte von 1838 bis 1841 in einem Bremer Handelshaus eine kaufmännische Ausbildung erhalten. In seiner Freizeit war er aktiv als Publizist tätig.
349.27
Ruge hatte Anfang 1847 in Leipzig ein Verlagsbüro gegründet.
349.28
Emil Ottokar Weller eröffnete seine Verlags- und Kommissionshandlung in Leipzig am I . M ä r z 1847.
899
Carl Georg Vogler an Karl Marx in Brüssel Brüssel, 25. August 1847 (S. 350)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 143. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 267 x 212 mm. Die erste Seite wurde von Vogler vollständig beschrieben, die nächsten drei Seiten sind leer. Der Umschlag fehlt. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 350.1
h[ujus]] dieses [Monats]
350.3
Voglers Billett vom 20. August 1847 ist nicht überliefert.
900
H e i n r i c h Bürgers an Karl M a r x in Brüssel Köln, 30. A u g u s t 1847 (S. 351-357)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 12. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 460 x 278 mm und zwei Blättern im Format 230 x 167 mm. Sieben Seiten wurden von Bürgers vollständig beschrieben und paginiert. Die achte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift (S. 351.1), die auf der ersten Seite oben vorangestellt wurde, bezieht sich eigentlich auf den Hauptteil des Briefes (S. 351.2—356.19). Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.356.22-23, 34-36, 40-44; 357.2-3): Karl Obermann: Karl D'Ester, Arzt und Revolutionär; seine Tätigkeit in den Jahren 1842—1849. In: Aus der Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1964. S. 131; im Auszug (S. 351.10—17): Karl Obermann: Joseph Weydemeyer. Berlin 1968. S. 112-113; in Auszügen (S.351.1-5; 351.14-352.29; 356.20-34): BdK 1. S. 499—501. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 351.1 356.20-34
Marx' Brief an Bürgers, geschrieben am 28. August 1847, ist nicht überliefert.
351.4—5 353.28-32 357.2
Karl Marx: Misère de la philosophie.
351.33—34
Der Brief Gigots, geschrieben vor dem 30. August 1847, ist nicht überliefert.
352.2—3
Gemeint sind die „Rheinischen Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform", die von Püttmann 1845 und 1846 herausgegeben wurden.
352.5—6
Bürgers verwechselt vermutlich den Berliner Buchdruckereibesitzer und Leiter des Handwerkervereins Julius Berends und den Herausgeber der Breslauer Monatsschrift „Volksspiegel" Ferdinand Behrend.
352.10
Bürgers nimmt Bezug auf die von Moses Heß 1845—1846 im Sinne des „ w a h r e n " Sozialismus herausgegebene Zeitschrift „ D e r Gesellschaftsspiegel".
352.16
Pierre-Joseph Proudhon: Philosophie der Staatsökonomie oder Nothwendigkeit des Elends. Deutsch bearb. von Karl Grün. Bd. 1—2. Darmstadt 1847.
901
Heinrich Bürgers an Marx • 30. August 1847
352.23
Bielefelder] Julius M e y e r und Rudolf Rempel.
352.35—42 354.19-20 356.9-17
Marx' Brief, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
354.4
omnibus numeris absolutum] in jeder Hinsicht absolut
354.13-14
Siehe Erl. 10.21.
354.35—36
Gemeint sind vor allem die „Deutschen JahrbücherfürWissenschaft und Kunst" und die „Hallischen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst".
354.36
Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christenthums. Leipzig 1841.
355.33
Bruder] Jonas Wolff.
355.43—356.3
Ferdinand Wolfis Bruder Jonas Wolff war ein Mitinhaber der Firma „Kapferer & Wolff Commissionsgeschäft in Oel- und Landesprodukten".
356.4
Ferdinand] Ferdinand Wolff.
356.17
pium desiderium] frommer Wunsch
356.17—19
Im September 1847 bestand Daniels sein Geburtshelferexamen und erhielt das Recht einereignen medizinischen Praxis als Armenarzt.
356.25—357.5
Es handelt sich um den Plan, eine Zeitschrift in Brüssel herauszugeben, deren Redakteur Marx sein sollte (siehe Erl. 106.14—109.5). Von diesem Plan waren auch die Kommunisten in Köln benachrichtigt worden. Am 1. September schrieb Andreas Gottschalk an Moses Heß: „Bürgers hat mir das Marx'sche Projekt mitgeteilt. Was ich für dasselbe tun kann, werde ich bereitwilligst tun." (Hess Bw. S. 172.) Siehe S. 374.5-13.
356.42
Heidelberger K a p p ] Christian Kapp.
356.44
Gervinuszeitung] „Deutsche Zeitung" die von Georg Gervinus seit dem I.Juli 1847 in Heidelberg herausgegeben wurde.
356.44
Hammer K a p p ] Friedrich Kapp.
357.5
W o l f f ] Wilhelm Wolff.
357.6-7
Siehe Erl. 334.13-14.
357.7-8
Siehe S. 345.12-13.
902
Joseph Weydemeyer an Karl Marx in Brüssel Hamm, 1. September 1847 (S. 358)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVII1141/D4522. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 143 x 222 mm. Die erste Seite wurde von Weydemeyer vollständig beschrieben, die zweite wurde als Adreßseite benutzt. Die Nachschrift (S. 358.32-34) wurde von Weydemeyer auf der ersten Seite oben niedergeschrieben. Das Papier ist an den Rändern und Falzen beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Erstveröffentlichung im Auszug (S.358.25-30): MEGA® I/6. S.688; im Auszug (S.358.16—25): Karl Obermann: Über den Anteil von Marx und Engels an der politischen Bewegung zur Vorbereitung der Revolution von 1848. In: ZfG.Jg.7. H.5. Berlin 1959. S. 1058-1059; im Auszug (S.358.10-25): Karl Obermann: Joseph Weydemeyer. Berlin 1969. S. 107—108; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 524—525. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 358.28
Bornstedt] H Bornstett ERLÄUTERUNGEN
358.3
Karl Marx: Misère de la philosophie.
358.9—10
Marx' Brief an Weydemeyer, geschrieben vor dem I.September 1847, ist nicht überliefert.
358.25-29
Siehe Erl. 95.18-96.5.
358.29—30
Später sah Weydemeyer ein, daß Marx und Engels in großem Maße die Zeitung beeinflußten (siehe S. 381.32—382.11), und begann vermutlich an ihr mitzuarbeiten. Möglicherweise war er der Verfasser der Korrespondenz unter dem Zeichen „ O Aus Westphalen", die in der DBrZ (Nr. 11, 6. Februar 1848. S. 1, Sp. 4; S. 2, Sp. 1) veröffentlicht wurde.
358.32-34
Siehe Erl. 345.11-14.
903
Heinrich Otto Lüning an Karl Marx in Brüssel Rheda, 7. September 1847 (S. 359)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DV220/D3244. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 262 x 213 mm. Die erste Seite wurde von Lüning vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am Rand abgerissen; es sind jedoch keine Textverluste entstanden. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 359.3—4
Vermutlich handelt es sich um Weydemeyers Brief an Marx vom I.September 1847 (siehe S.358).
359.5-6
Siehe S. 347.38-40.
359.7
Gemeint ist Wilhelm Wolff. Seinen Spitznamen „der Heide" bekam er vermutlich noch während seiner Studentenzeit (1829—1834), als er sich an der Breslauer Universität mit dem Studium der alten Sprachen beschäftigte. In der späteren Zeit war das sein Bundes name.
359.9
Buchhändler] Wilhelm Crüwell.
359.9-10
Siehe Erl. 334.13-14.
359.13—15
Karl Marx: Misère de la philosophie.
359.16-17
Siehe S. 347.28-29 und 363.31-364.3.
359.16
Wolff] Ferdinand Wolff.
359.18
Wolff] Wilhelm Wolff.
904
Wilhelm C r ü w e l l an Kar! Marx in Brüssel Paderborn, 10. September 1847 (S. 360)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 146. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 452 x283 mm. Die erste Seite wurde von Crüwell zu drei Vierteln beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden 10 sich fünf Poststempel mit den Aufschriften: „Paderborn — " , „Allemagne par Verve 11 sept.", „Bruxelles 3 12 sept", „SR", „P. R. 2 er R." sowie Vermerke des Postbeamten. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wurde auf Anregung von Otto Lüning geschrieben (siehe S. 359.9—10). Er wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 360.22 360.23
Bruxelles] H Brüxelles d'Ixelles ] H d'Ixeller
ERLÄUTERUNGEN 360.3-6
Siehe Erl. 334.13-14.
905
Carl G e o r g V o g l e r an Karl M a r x in B r ü s s e l Brüssel, 21. S e p t e m b e r 1847 (S. 361)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 147. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 428 x 275 mm. Er ist auf Papier mit dem Prägestempel „Angouleme" geschrieben. Die erste Seite wurde von Vogler fast vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befindet sich ein Siegel mit der Aufschrift: „Libraire — commissionaire C . G . V o g l e r Bruxelles". Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
KORREKTUREN VERZEICHNIS 361.30
42] H 43 ERLÄUTERUNGEN
361.6
Karl Marx: Misère de la philosophie.
361.7
Es handelt sich vermutlich um einen Teil der Auflage von M a r x ' „Misère de la philosophie", die in Brüssel von Vogler gedruckt wurde. Die Gesamtauflage bestand aus 1500 Exemplaren (siehe Marx an Engels, 15. Oktober 1868).
361.13-16, 18
Siehe S. 463.27-30.
906
C a r l F r i e d r i c h Julius L e s k e an Karl M a r x in Brüssel Darmstadt, 28. S e p t e m b e r 1847 (S. 362)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DV180/D3011. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 444 x 268 mm. Die erste Seite wurde
von Leske vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befindet sich ein Vermerk mit Tinte von Voglers Hand: „Bruxelles, 11.Oct.47. C.G.
Vogler".
Das Papier ist am Rand beschädigt. Dadurch ist kein Textverlust entstanden. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN
362.3-16
Siehe Erl. 10.21.
907
H e i n r i c h Otto L ü n i n g an Karl M a r x in B r ü s s e l Rheda, 5. O k t o b e r 1847 (S. 363-364)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V 2 2 1 / D 3 2 4 5 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 2 6 8 X 2 1 3 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Lüning vollständig beschrieben. Die dritte Seite ist leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich vier Poststempel mit den Aufschriften: „Paderborn — " , „Allemagne par Verve 10 oct.", „Bruxelles 2 10 oct.", „P. R. 2 er R." sowie Vermerke des Postbeamten. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung im Auszug (S.363.24—28): Walter Schmidt: Die belgischen Verhältnisse und die Kommunisten um Marx und Engels am Vorabend der Revolution von 1848/49. Wilhelm Wolffs Korrespondenzen für das „Westphälische Dampfboot" 1847/1848. In: Jahrbuch für Geschichte. Bd.4. Berlin 1969. S.77; gekürzt (S. 363.1-12; 363.23-364.8): BdK 1. S. 577-578. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht.
ERLAUTERUNGEN 363.2
M a r x ' Brief an Lüning, geschrieben vordem 5. Oktober 1847, ist nicht überliefert.
363.2—3
Lüning bezieht sich auf M a r x ' Artikel über den internationalen Freihandelskongreß in Brüssel (siehe Erl. 112.22-23 und 113.24-32). Im „Westphälischen Dampfboot" wurde dieser Artikel nicht veröffentlicht.
363.3
Gemeint ist das Oktoberheft des „Westphälischen Dampfboots" für 1847.
363.6—7
Wilhelm Wolffs Korrespondenz aus Brüssel, datiert 22. September, wurde im „Westphälischen Dampfboot" (H.10. 1847. S. 594-599) veröffentlicht.
363.8—12
Es handelt sich um M a r x ' Vorhaben, eine deutsche Übersetzung seiner Schrift „ M i s è r e de la philosophie" mit Lünings Hilfe zu veröffentlichen. V o n dieser Übersetzung war schon in der Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten vom 14. September 1847 die Rede (BdK 1. S.536). Siehe auch S. 374.14-16 und 385.11-13. In der Rubrik „Vermischte Nachrichten" (DBrZ. Nr.91, 14. November 1847. S.4, Sp.4) hieß es u.a.: „Von Karl Marx: Misère de la Philosophie, ist eine deutsche Uebersetzung im Werke." Marx'
908
Heinrich Otto Lüning an Marx • 5. Oktober 1847
Plan wurde nicht verwirklicht. Einen weiteren, auch mißglückten Versuch, sein Buch in Deutschland zu verlegen, unternahm Marx Anfang der fünfziger Jahre. Die erste deutsche Ausgabe der Schrift erschien nach Marx' Tod, im Jahre 1885. 363.8—9
Lünings Brief an Wilhelm Crüwell, geschrieben vor dem 5. Oktober 1847, ist nicht überliefert.
363.14—15
Gemeint ist Lünings Artikel über Preußen in der Rubrik „Weltbegebenheit" im „Westphälischen Dampfboot" (Paderborn 1847. H.10. 5. 607 bis 616). Darin wurde die „Deklaration der Rechte" behandelt, die am 26. April 1847 von 138 Abgeordneten des ersten preußischen Vereinigten Landtags unterzeichnet worden war und in der die Verordnungen des preußischen Königs vom 3. Februar 1847 kritisiert wurden. Lüning trat gegen eine Adresse von etwa 40 Mitgliedern der Ritterschaft der Mark Brandenburg an den preußischen König vom 26. Juni 1847 auf, die gegen die „Deklaration der Rechte" gerichtet war und die Position des Absolutismus unterstützte, sowie gegen das Dankschreiben des Königs für diese Adresse vom 6. August 1847.
363.25—28
Drei Korrespondenzen Wilhelm Wolffs aus Brüssel (siehe Erl. 345.11—14) vom 20. Oktober, 18. November und vom Dezember 1847 wurden im „Westphälischen Dampfboot" (1847. H.11. S. 667-669; H.12. S. 732-734; 1848. H.1. S. 22-26) veröffentlicht.
363.31-364.3
Siehe S. 347.28-29 und 359.16-17.
363.31
der Buchhändler] Wilhelm Crüwell.
363.33
Pariser Wolff ] Ferdinand Wolff.
364.4
meine Schwester] Luise Lüning.
364.6
Heiden Wolff] Wilhelm Wolff.
909
W i l h e l m Robert S c h m a l h a u s e n an Karl M a r x in B r ü s s e l M a a s t r i c h t , 12. O k t o b e r 1847 (S. 365-367)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D V I I I 39/D3978. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 426 x 275 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Schmalhausen vollständig beschrieben, die dritte Seite zur Hälfte. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite stehen zwei 12 Poststempel mit den Aufschriften: „ M a a s t r i c h t — " , „Bruxelles 5 13 oct." sowie 10 Vermerke des Postbeamten. Das Papier ist an den Rändern beschädigt. Textverluste sind dadurch nicht entstanden. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 365.32
23535] H 23531 ERLÄUTERUNGEN
365.5—11
Es handelt sich um die Teilung der Erbschaft von Heinrich Marx, vorgenommen durch den Vertrag vom 23.Juni 1841. 1847 befand sich Marx in einer schwierigen materiellen Lage und wollte von der Mutter einen Teil seiner Erbschaft erhalten (siehe S. 105.32—33, 109.8—9" und 125.9-28). Im Februar 1848 erhielt Marx von seiner Mutter 6000 Franken (siehe I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 196, op. 1, d.l).
365.5
Heinrich Marx starb am 10. M a i 1838.
365.13
Gemeint sind M a r x ' Mutter und Schwester.
365.17
les enfants] Sophie, Karl, Hermann, Henriette, Louise, Emilie und Karoline Marx.
365.25
K u r e n z ] Vorort von Trier, wo sich der Grundbesitz von Heinrich Marx befand.
365.26 366.22
Gronenberg] Grundbesitz der Familie Marx.
365.30 366.26
Saarburg] Landkreis im Regierungsbezirk Trier.
910
W i l h e l m Robert Schmalhausen an Marx • 12. Oktober 1847
366.8
trois de ses enfants] Sophie Schmalhausen, Louise Marx und Emilie Marx.
366.12, 36, 41 Martin] Martin Presburg.
911
Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Kreis Brüssel London, 18. Oktober 1847 (S. 368-370)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 20, op. 1, d. 116. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 233 x 182mm. Alle vier Seiten wurden von Karl Schapper vollständig beschrieben. Die erste Nachschrift (S. 370.31 bis 36) wurde auf dem linken und unteren Rand der ersten Seite niedergeschrieben, die zweite Nachschrift (S. 370.37—39) auf dem linken Rand der dritten Seite. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Das Motto (S. 368.1) wurde von Schapper nachträglich eingefügt. Erstveröffentlichung gekürzt (S.368.26—370.16) in russischer Übersetzung: 0 . n. LLln/inep: MapKC M BeiimuHr. I N : Ha 6oeBOM nocTy. C Ö O P H U K K uiecTu/iecHTMneTHKD fl. B. Pn3aH0Ba. [MocKBa] 1930. S. 490-493; in Auszügen (S. 368.10-16,19-22; 370.23—25): E. n. KaHflenb: MapKC M 3Hre/ibC — opraHM3aTopbi Coto3a K O M M Y H M C T O B . MocKBa 1953. S.209; gekürzt (S. 368.1-370.30): CK. S. 148-152; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.579—583. Die erste und die letzte Seite als Faksimile in: BdK 1. Zwischen S.672 und 673. ERLÄUTERUNGEN 368.5
Rundschreiben] Die Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Bund vom 14. September 1847 (BdK 1. S. 528-542).
368.5—7
Das Schreiben des Brüsseler Kreises, worauf hier Bezug genommen wird, sowie andere Briefe des Kreises an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten, die nach dem ersten Kongreß geschrieben wurden, sind nicht überliefert. Den Auszug aus dem nicht überlieferten Brief des Brüsseler Kreises, enthalten in der Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten vom 14. September 1847. Siehe S.98.
368.11, 20
Gemeint ist der zweite Kongreß des Bundes der Kommunisten.
368.18—19 Gemeint ist die „Kommunistische Zeitschrift", die von der Zen369.35 tralbehörde des Bundes der Kommunisten nach dem ersten Bundes370.27, 31—32 kongreß herausgegeben werden sollte, nachdem im Frühjahr 1847 ein erster Versuch zur Schaffung eines Presseorgans des Bundes gescheitert war. Die Redaktion der Zeitschrift lag in den Händen Schappers, aus dessen Feder wahrscheinlich auch die beiden ersten, einleitenden Beiträge stammen, vielleicht auch der Artikel über Cabets Auswanderungsplan (siehe Erl. 341.14—15). Den politisch-
912
Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Kreis Brüssel • 18. Oktober 1847
ideologisch klarsten Beitrag hat Wilhelm Wolff geschrieben, der vermutlich auch bei der Redaktion mitgewirkt hat. Die Probenummer erschien in den ersten Septembertagen 1847. In der Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom 14. September 1847 wurde über diese Nummer folgendes festgestellt: „Das Probeblatt unserer Bundeszeitung setzt sich in London gut ab und erregt großes Aufsehen unterden hier lebenden Ausländern. — In mehreren Buchhandlungen und Zeitungsläden haben wir es zum Verkauf ausgelegt. Wir haben Exemplare an alle Adressen abgeschickt und haben noch 1000 Stück vorrätig, um überall, wo noch Exemplare verlangt werden, welche hinschicken zu können." (BdK1. S. 540.) Es war beabsichtigt, für die Redaktion der Zeitschrift, die von Beginn des Jahres 1848 an regelmäßig erscheinen sollte, Wilhelm Wolff nach London zu holen. Dieser Plan konnte jedoch aus Gründen, die nicht näher bekannt sind, nicht verwirklicht werden. 368.23—24
Siehe die Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten vom 14. September 1847 (BdK 1. S.530 und 539).
368.25—35
In der Ansprache der Zentralbehörde vom 14. September 1847 hieß es: „Nach M[ain]z konnten wir das Schreiben des Kongresses nicht per Post schicken. — Erst vor vier Wochen ging ein hiesiges Mitglied dahin ab, dem wir alles mitgegeben haben. — Wir konnten daher von dort bis jetzt noch keine Antwort erhalten. In einem Brief, den wir vor einiger Zeit von den M[ain]z[er] Mitgliedern erhielten, berichtet man uns, daß man daselbst im Begriff ist, eine zweite Gemeinde zu gründen, wodurch ein Kreis gebildet wird. — Unsern Brüdern in M[ain]z sitzt beständig die Polizei auf dem Nacken, dieses feuert sie indes nur um so mehr an, kräftig für unsere Sache zu wirken. — Ehre den wackern Proletariern in M[ain]z; wenn überall in Deutschland so gewirkt würde wie dort, so ständen unsere Sachen glänzend." (BdK 1. S. 534.)
368.26 369.20—30
Gemeint sind die weitlingianischen Gemeinden, die vor dem ersten Bundeskongreß aus dem Pariser Kreis des Bundes der Kommunisten ausgeschlossen wurden (siehe Erl. 340.5—6).
369.16—20
Über die Lage in den Pariser Gemeinden des Bundes der Kommunisten wurde in der Ansprache der Zentralbehörde vom 14. September 1847 folgendes geäußert: „Aus einem Privatbrief eines Pariser B[un]desmitgliedes, der an die Zentralbehörde abgegeben wurde, scheint leider hervorzugehen, daß in den Gemeinden in Paris noch viele Leute sind, die sich noch nicht von dem Unsinn des Grün und den höchst sonderbaren Ideen des Proudhon befreit haben. — Merkwürdigerweise scheinen diese Leute, die Mitglieder des B[un]des der Kommunisten sind, den Kommunismus zu verwerfen; sie wollen Gleichheit, sonst nichts." (BdK 1. S. 536.)
913
Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Kreis Brüssel • 18. Oktober 1847
369.19-20
Pierre-Joseph Proudhon: Philosophie der Staatsökonomie oder Nothwendigkeit des Elends.
369.20-30
Über die Weitlingianer hieß es in der Ansprache vom 14. September 1847: „Die ausgestoßenen Weitlingianer haben uns wieder einen langen Brief geschrieben, worin sie über uns und die Pariser Gemeinden losziehen und behaupten, sie seien die echten Kommunisten. Am Ende ersuchen sie uns um eine sichere Adresse, da sie noch Aufträge an uns hätten. [...] Wir schrieben ihnen sehr höflich, wir hätten nach Pflicht und Überzeugung gehandelt und würden auch auf dem, was wir für Recht erkannt, beharren. Ihre Beleidigungen könnten uns daher nicht treffen. — Wir schickten ihnen die verlangte Adresse, haben aber seitdem nichts mehr von ihnen gehört." (BdK 1. S. 536-537.)
369.36
über das Bohnenlied geht] alte deutsche Redensart für: das ist zu arg.
369.42, 45 370.1
Gemeint ist Stephan Born, der von der Zentralbehörde des Bundes in die Schweiz geschickt wurde, um die Reorganisation des Bundes vorzunehmen. Laut der Ansprache der Zentralbehörde vom 14. September besuchte der Emissär die Organisationen des Bundes in la Chaux-de-Fonds, Genf und Lausanne (siehe BdK1. S. 537-538).
369.44—370.11 Der Brief der Berner Gemeinde an die Zentralbehörde des Bundes ist nicht überliefert. 370.14—15
Über das Rundschreiben der Zentralbehörde des Bundes ist nichts weiter bekannt.
370.17—18
Es handelt sich um die Gemeinde des Bundes der Kommunisten in Amsterdam, die nach der Ankunft des Emissärs der Zentralbehörde, des Schneidergesellen Johann Balthasar Dohl im August 1847 gebildet worden war. In der Ansprache der Zentralbehörde vom 14.September 1847 hieß es darüber: „In A[msterda]m besteht ein Bildungsverein, welcher mit uns in Verbindung steht und in welchem sich tüchtige Männer befinden. — Vor drei Wochen haben wir einen bevollmächtigten Emissär dorthin abgeschickt, um eine Gemeinde zu gründen." (BdK 1. S.534.) Die Bundesmitglieder traten im Arbeiterbildungsverein aktiv hervor, der in Amsterdam unter dem Namen „Vereiniging tot zedelijke beschaving der arbeidende klasse" im Februar 1848 gegründet wurde und im Frühjahr über 1000 Mitglieder zählte. Nach dem Ausbruch der Februarrevolution und der Barrikadenkämpfe in Berlin riefen die Amsterdamer Mitglieder des Bundes zu einer großen Volksversammlung am 24. März 1848 auf, gegen die jedoch starke Polizeikräfte eingesetzt wurden. Die niederländische Regierung ließ am 31. März zahlreiche Verhaf-
914
Die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Kreis Brüssel - 1 8 . Oktober 1847
tungen vornehmen und gegen sechzehn Angeklagte einen Prozeß anstrengen, in dem gegen Gödecke, Hanke und Gottlieb Martin die Todesstrafe beanträgt wurde. Im Prozeß vom 6. bis 20. Juni 1848 wurden sie jedoch freigesprochen. 370.26—27
Der Brief aus Frankenstein an die Zentralbehörde ist nicht überliefert.
370.37-39
Es handelt sich um die Zeichnung, die in der DBrZ (Nr. 81,10. Oktober 1847. S. 1, Sp. 3—4) veröffentlicht wurde. Es war eine Illustration zu dem Artikel „Deutsche Hiebe", der die Unterschrift „Ein armer Handwerksbursch" trägt. Ein Faksimile dieser Seite wurde veröffentlicht in: BdK 1. Zwischen S.496 und 497.
915
Louis B l a n c a n Karl M a r x in B r ü s s e l Paris, u m d e n 26. O k t o b e r 1847 (S. 371)
Originalhandschrift: I I S G , Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DI48/D336. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 264 x 200 mm. Die erste Seite wurde von Louis Blanc vollständig beschrieben, die drei nächsten Seiten sind leer. Der Umschlag fehlt. Am unteren Rand der ersten Seite wurde rechts ein Stück Papier abgeschnitten, wodurch ein Textverlust entstanden sein kann. Links unten steht der Vermerk „Louis
Blanc"
in Marx' Handschrift.
Im Brief fehlt der Name des Adressaten. Der Brief ist eine Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben Marx' an Blanc, verfaßt in der ersten Oktoberhälfte 1847, dem ein Artikel von Marx beigelegt war (siehe S. 112.22-24; 113.24-32; 119.16-27; 120.22-25). Die Datierung ergibt sich aus der Erwähnung von Blancs Vorhaben, Marx' Artikel dem
Redakteur der Zeitung „ L a
Réforme"
zu übergeben.
Das tat Blanc am
26. Oktober 1847 (siehe S. 113.24-32). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 371.2—5
Marx' Artikel wurde nicht in der „ R é f o r m e " veröffentlicht. Siehe Erl. 112.22-23.
371.4
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rédacteur] Ferdinand Flocon.
G e o r g H e r w e g h an Karl M a r x in Brüssel Paris, 1. N o v e m b e r 1847 (S. 372-373)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D I V 2 4 4 / D 2 3 0 6 . Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 266 x 2 1 2 mm. Alle vier Seiten wurden von Herwegh vollständig beschrieben. Die Nachschrift (S. 373.8) steht am linken Rand der ersten Seite. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Datierung ergibt sich aus folgenden Tatsachen: Der Brief ist die Antwort auf Marx' Schreiben vom 26. Oktober 1847 (siehe S. 116—117). Der vorliegende Brief wurde am Montag geschrieben. Der nächste Montag nach dem 26. Oktober 1847 war der I . N o v e m b e r 1847. Der von Herwegh erwähnte bevorstehende Besuch von Engels (S. 372.12—13) fand am 3. November 1847 statt. In der Erstveröffentlichung war der Brief auf den 3. November 1847 datiert worden. Erstveröffentlichung: Aus dem Briefwechsel zwischen Marx und Herwegh. In: Internationale Literatur. Jg. 3. H . 2 . Moskau 1933. S . 4 9 - 5 0 .
ERLÄUTERUNGEN 372.1
Montag] 1. November 1847.
372.6-9, 1 3 - 1 7 Herwegh nimmt Bezug auf den in Marx' Brief vom 26. Oktober 1847 auseinandergelegten
Plan der
Herausgabe einer
Monatsschrift
(siehe S. 116.27-117.7 und Erl. 106.14-109.5). 372.9
In der Rubrik „Vermischte Nachrichten" der DBrZ (Nr.91, M . N o vember 1847. S.4, Sp. 4) hieß es u. a.: „ G . Herwegh wird dieser Tage aus Paris hier in Brüssel erwartet, um vielleicht einige Zeit hier zuzubringen."
372.12-13
Engels besuchte Herwegh am 3. November 1847. Am selben Tage schrieb Herwegh an seine Frau: „Ich bin durch einen Besuch von Engels unterbrochen worden und weiß nun kaum, wie ich fortfahren werde." (1848. Briefe von und an Georg Herwegh. Hrsg. von Marcel Herwegh. Paris. Leipzig. München 1896. S.40.)
372.18
Siehe Erl. 349.27.
372.20
Karl M a r x : Misère de la philosophie.
372.25-26
Siehe S. 377.22-24.
372.27
Tolstoi] Grigori Michailowitsch Tolstoi.
372.29
Bruder] Iwan Wassiljewitsch Annenkow.
917
Georg Herwegh an Marx • 1. November 1847 372.31-35 373.1—2
S i e h e Erl. 117.15-16. G e m e i n t ist M a r x ' A r t i k e l r e i h e „ D i e m o r a l i s i r e n d e Kritik u n d die kritisirende M o r a l " (siehe Erl. 115.23). D e r erste Artikel d i e s e r R e i h e e r s c h i e n in d e r D B r Z (Nr. 86, 28. O k t o b e r 1847).
373.7
918
S i e h e S. 116.7-10.
A n d r e a s G o t t s c h a l k an Karl M a r x in B r ü s s e l Köln, 5. N o v e m b e r 1847 (S. 374)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d.152. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 275 x 215 mm. Die erste Seite wurde von Gottschalk vollständig beschrieben, die zweite zu drei Vierteln, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus der Erwähnung von Marx'Absicht, eine Zeitschrift auf Aktien herauszugeben (siehe S. 374.5—13). Erstveröffentlichung in Auszügen (S.374.5—12, 18—21): Karl Obermann: Karl D'Ester, Arzt und Revolutionär; seine Tätigkeit in den Jahren 1842—1849. In: Aus der Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1964. S. 131; in Auszügen (S.374.14-15, 26-31): Karl Obermann: Joseph Weydemeyer. Berlin 1968. S. 114; (S.374.1—2, 4-13, 18-24): AfS 8. S. 116—117; vollständig: BdK 1. S.608-609. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
KORREKTUREN VERZEICHNIS 374.21
Anneke] H Annecke ERLÄUTERUNGEN
374.3
M a r x ' Brief an Gottschalk, geschrieben um den 26. Oktober 1847, ist nicht überliefert.
374.5-13
Siehe Erl. 106.14-109.5.
374.14-16
Siehe Erl. 363.8-12.
374.16—18
Die letzten acht Absätze von Marx' Schrift „ M i s è r e de la philosophie" wurden unter dem Titel „Bürgerthum und Proletariat" im „Demokratischen Taschenbuch für 1848" (Leipzig 1847. S. 215-217) veröffentlicht.
374.19—21
Gemeint ist eine Artikelreihe über das von Karl Grün übersetzte Buch Proudhons „Philosophie de la misère" (siehe Erl. 35.38-40) in der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 281, 285, 290, 293, 294, 300, 301, 303; 8., 12., 17., 20., 21., 27., 28., 30. Oktober 1847), vermutlich verfaßt von ihrem Chefredakteur Brüggemann. Rüge besprach in seiner Schrift „Drei Briefe über den Kommunismus" ausführlich Proudhons Buch, billigte ausdrücklich seine Kritik an den Kommunisten und verschwieg Marx' Buch gegen Proudhon. Siehe Arnold Rüge: Polemische Briefe. Mannheim 1847. S. 406-414. 919
Andreas Gottschalk an Marx • 5. November 1847
374.23
G e m e i n t sind H e ß ' nicht v e r ö f f e n t l i c h t e Ü b e r s e t z u n g e n aus d e n Schriften v o n Ph. Buonarroti „ C o n s p i r a t i o n
pour l'égalité dite de
B a b e u f " und T h . Dézamy „ C o d e d e la c o m m u n a u t é " . Siehe S. 185.17 und 199.23-24. 374.26—28
Gemeint misère'
ist
die
und d i e
Korrespondenz
„Proudhons
Köln. Z.", veröffentlicht
,Philosophie
in der
de
la
„Düsseldorfer
Z e i t u n g " (Nr.303, I . N o v e m b e r 1847. S. 1, Sp. 1-2). Sie lautet: „ O Köln, v o m 30. Oktober. Die Kölnische Zeitung hat nunmehr ihre A u s z ü g e aus d e m d i c k l e i b i g e n Buche Proudhon's: p h i l o s o p h i e de la misère b e e n d i g t . Es w i r d jenen, der das undankbare G e s c h ä f t übernommen, d i e D e u t s c h e n und insbesondere das Publikum der Köln i s c h e n mit d e n Faseleien des ö k o n o m i s c h e n M y s t i k e r s bekannt zu machen, und d e r nach d e n H i n d e u t u n g e n auf sich, s e i n e n ,Freund Proudhon' und seine zukünftige,Geschichte der modernen Oekonomie' N i e m a n d als der U e b e r s e t z e r des Buches, Hr. Karl Grün, kann, — es w i r d H e r r n Karl Grün
seyn
vollständigst bezeichnen, daß er,
der d o c h sonst so sehr b e m ü h t g e w e s e n , das .deutsche Vaterland' von A l l e m , w a s in der W e l t vorgeht, in Kenntniß zu setzen und d e n h o c h s e l i g e n Goethe Heiligen
C.Marx,
zu
sogar in d e n G e r u c h eines kommunistischen
b r i n g e n gesucht,
des W e r k e s
seines
Landsmannes
d e r z u Brüssel französisch e r s c h i e n e n e n W i d e r l e g u n g und
V e r n i c h t u n g d e s P r o u d h o n ' s c h e n Galimathias auch nicht mit einer Sylbe erwähnt. A b e r H e r r Grün
w u ß t e vielleicht Nichts von der
Existenz eines s o l c h e n B u c h e s ? O d o c h ; er selbst erinnert an dass e l b e in s e i n e r k o m m u n i s t i s c h e n N o v e l l e in d e r s e l b e n Kölnischen Zeitung, f r e i l i c h unter e i n e m burlesk lautenden Titel. , L e Monsieur
Grün';
er
mußte
sich wieder
pauvre
möglich
ma-
c h e n . — Es heißt, in Zukunft w e r d e auch H e r r C . Grün am Redaktionshimmel der Kölnischen Zeitung glänzen." 374.28—29
Die A n z e i g e v o n M a r x ' Schrift w u r d e o f f e n s i c h t l i c h n o c h im September an d e n „ D e u t s c h e n Z u s c h a u e r " geschickt. A m 5. September 1848 schrieb
Gottschalk
an
Heß:
„Wir
hoffen,
eine
Anzeige
des
M a r x ' s c h e n Buches w e n i g s t e n s in d e n Zuschauer zu bringen, und w e n n sie g e d r u c k t ist, w i l l ich sie Dir s c h i c k e n . " (Hess Bw. S. 174.) Im „ D e u t s c h e n Z u s c h a u e r "
e r s c h i e n keine A n z e i g e
über
Marx'
Schrift „ M i s è r e de la p h i l o s o p h i e " . 374.29—30
Im „ W e s t p h ä l i s c h e n D a m p f b o o t " e r s c h i e n keine A n z e i g e über das Erscheinen der „ M i s è r e
de la p h i l o s o p h i e " . D i e Redaktion ver-
ö f f e n t l i c h t e A n f a n g 1848 e i n e ausführliche R e z e n s i o n darüber von Ferdinand W o l f f (siehe Erl. 347.28-29). 374.30—31
Im „ V o l k s s p i e g e l " e r s c h i e n keine A n z e i g e über M a r x ' „ M i s è r e de la p h i l o s o p h i e " .
920
W i l h e l m R o b e r t S c h m a l h a u s e n an Karl M a r x in Brüssel M a a s t r i c h t , 13. N o v e m b e r 1847 (S. 375)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 153. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 425 x 272 mm. Die erste Seite wurde von Schmalhausen fast vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich drei 13 Poststempel mit den Aufschriften: „ M a a s t r i c h t — " , „Bruxelles 1847 14 Nov.", 11 „SR" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 375.2
Marx' Brief an Schmalhausen vom 9. November 1847 ist nicht überliefert.
375.2-3
Siehe Erl. 365.5-11.
375.12—13
ma femme] Sophie Schmalhausen.
921
Carl Georg Vogler an Karl Marx in Brüssel Brüssel, 20. November 1847 (S. 376)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 154. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 210 mm. Die erste Seite wurde von Vogler vollständig beschrieben. Die zweite und dritte Seite sind leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 376.8—9
922
Zu dieser Zeit bereitete sich Marx auf eine Reise nach London zum zweiten Kongreß des Bundes der Kommunisten vor. Er reiste am 27. November 1848 von Brüssel ab.
Pawel Wassiljewitsch Annenkow an Karl Marx in Brüssel Paris, 8. Dezember 1847 (S. 377)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 155. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 266 x206 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Annenkow vollständig beschrieben, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Auf der dritten Seite unten steht ein Vermerk mit Bleistift von fremder Hand: „1847". Beim Datum fehlt die Jahresangabe. Sie wurde auf Grund der Erwähnung von Marx' Schrift „Misère de la philosophie" festgestellt. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: fl.Pn3aH0Bb: Kap/ib MapKCb m pyccKie /Iwan copoKOBbixb roflOBb. In: CoepeMeHHbiä Mipb. Camcrb-rieTep6ypn» 1912. Nr. 12. S. 206-207. In der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 377.22-24
Karl Marx: Misère de la philosophie. Siehe S.372.25-26.
923
G e o r g e Julian H a r n e y an Karl M a r x in Brüssel L o n d o n , 18. D e z e m b e r 1 8 4 7 (S. 378)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 14. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 118 x 124 mm. Die erste Seite w u r d e von Harney vollständig beschrieben, die zweite Seite zu drei Vierteln. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Auf der ersten Seite oben steht ein V e r m e r k von f r e m d e r Hand mit Bleistift: ,,18 XII 47". Erstveröffentlichung: Edward Aveling: G e o r g e Julian Harney: A straggler of 1848. In: The Social-Democrat. Vol. 1. Nr. 1, Januar. London 1897. S.8. ERLÄUTERUNGEN 378.2—6
924
Es handelt sich um den Plan der Einberufung eines internationalen Kongresses der Demokraten (siehe Erl. 120.7—15), der in der Generalversammlung der Fraternal Democrats am 13. Dezember 1847 besprochen wurde. Der NSt (Nr. 530, 18. Dezember 1847. S. 6, Sp. 6) berichtete folgendes darüber: "Julian Harney reported that at a meeting of the committee, it had been unanimously resolved — That the holding of a Democratic Congress of all nations is desirable. That the Democratic Association of Brussels be requested to convene, in conjunction with this society; the said Congress to be holden in Brussels, on the 25th of September next — the anniversary of the Belgian Revolution. That the Brussels society be requested to prepare the programme of business, for the consideration of the said Congress; other recognised bodies of Democrats to have the power to offer propositions in addition in those contained in the programme. That it be suggested to the first Congress that the second Congress (in 1849) be summoned to m e e t in London. O n the motion of Julian Harney and John Arnott, the resolutions of the committee w e r e confirmed. It was then resolved that Citizens Harney, Schapper, Oborski, Jones, and Keen, be appointed a deputation to lay the proposition for holding a Democratic Congress before the Chartist Executive and the Metropolitan Chartist Delegate Committee. Citizens Schapper, Moll, Bernard, Boonham, and Arnott, w e r e appointed a deputation to bring the same subject before the G e r m a n Democratic Society."
Joseph W e y d e m e y e r an Karl Marx in Brüssel Hamm, 2. Januar 1848 (S. 381-382)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DVIII142/D4523. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 280 x230mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Weydemeyer vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 381.20-22, 26-31): Karl Obermann: Überden Anteil von Marx und Engels an der politischen Bewegung zur Vorbereitung der Revolution von 1848. In: ZfG.Jg.7. H.5.1959. S. 1060; in Auszügen (S.381.4-5, 8-24, 25-31; 381.34-382.9, 14-15) in: Karl Obermann: Joseph Weydemeyer. Berlin 1968. S. 117-119; gekürzt (S.381.1-3, 381.13-382.11, 21-31): BdK 1. S.646-648. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 382.18 382.19
Ricardo] H Riccardo Doenniges] H Doeniges ERLÄUTERUNGEN
381.2—3
Marx' Brief an Weydemeyer, geschrieben Ende 1847, ist nicht überliefert.
381.3-5
Siehe S. 359.6-8 und 364.5-6.
381.14—18
Der zweite Vereinigte Landtag wurde am 2. April 1848 einberufen. Er nahm auf Vorschlag des Ministeriums Camphausen am 8. April das „Wahlgesetz für die zur Vereinbarung der Preußischen Staatsverfassung zu berufende Versammlung" an und gab seine Zustimmung zu einer Anleihe von 25 Millionen Talern, die der erste Landtag abgelehnt hatte. Am 10. April 1848 wurde der Landtag aufgelöst.
381.22-24
Siehe S. 356.42-44 und Erl. 111.11.
381.25—28
Weydemeyers Zeitungsprojekt wurde nach der Märzrevolution in Deutschland verwirklicht. Am I.Juli 1848 erschien die demokratische „Neue Deutsche Zeitung", deren Redakteure Otto Lüning, Weydemeyer und Georg Günther waren. Die Zeitung wurde bis April 1849 in Darmstadt und dann bis zum Verbot am 13. Dezember 1850 in Frankfurt (Main) herausgegeben.
925
Joseph Weydemeyer an Marx • 2. Januar 1848
381.32—34
Gemeint ist Marx' Artikel „Die moralisirende Kritik und die kritisirende Moral".
382.12—17
Im „Westphälischen Dampfboot" für 1848 wurden diese Aufsätze nicht veröffentlicht.
382.18
Gemeint ist Marx' Buch „Misère de la philosophie".
382.19
Weydemeyer bezieht sich auf den deutschen Ökonomen Friedrich List, der 1841 den ersten Band der Schrift „Das nationale System der politischen Oekonomie", unter dem Titel „Der internationale Handel, die Handelspolitik und der deutsche Zollverein" herausgab (siehe Erl. 51.14—15), und auf Franz Alexander Friedrich Wilhelm von Dönniges, den Verfasser der Schrift „Das System des freien Handels und der Schutzzölle", die 1847 in Berlin erschien.
382.21
Es handelt sich um Marx' Rezension von Grüns Buch „Die soziale Bewegung in Frankreich und Belgien" (siehe Erl. 334.13—14).
382.21—22
Gemeint ist die Redaktion der „Trier'schen Zeitung", an der Weydemeyer Mitte der vierziger Jahre zusammen mit Grün tätig war.
382.27
Wolff ] Vermutlich Wilhelm Wolff.
382.27
Wegen seiner Rede in der Versammlung vom 29. November 1847 anläßlich des Jahrestags der polnischen Revolution von 1831 wurde Bakunin am 9. Dezember 1847 —gemäß der Forderung der russischen Regierung — aus Frankreich ausgewiesen. Er lebte bis zur Februarrevolution 1848 in Brüssel.
926
Joseph Weydemeyer an Karl Marx in Brüssel Hamm, 17. Januar 1848 (S. 383)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. D VIII 143/4524. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 278 x 230 mm. Die erste Seite wurde von Weydemeyer vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 383.6—12): Karl Obermann: Über den Anteil von Marx und Engels an der politischen Bewegung zur Vorbereitung der Revolution von 1848. In: ZfG.Jg.7. H.5. 1959. S.1053, 1061; gekürzt (S.383.1-12): BdK 1. S. 652—653. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 383.3—6, 27—28
Gemeint ist vermutlich das erste Heft des „Westphälischen Dampfboots" für 1848, in dem der erste Teil von Ferdinand Wolffs Rezension des Marxschen Buches „Misère de la philosophie" veröffentlicht wurde. Siehe Erl. 347.28-29.
383.3
Wolff] Ferdinand Wolff.
383.10-12
Siehe S. 381.32-382.11.
383.12
Redakteurs] Wilhelm von Eichthal, der Ende 1847 verstorben war.
383.15
Eichthal's Nachfolger] Karl Heinzen und Jan Tyssowski.
383.17-18
Siehe S. 382.12-17.
927
Die Z e n t r a l b e h ö r d e d e s B u n d e s der K o m m u n i s t e n an die K r e i s b e h ö r d e B r ü s s e l London, 25. Januar 1848 (S. 384)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Abschrift, die sich am Fuß der ersten und auf der zweiten Seite des Briefes von Philippe-Charles Gigot an Marx vom 28. Januar 1848 (S. 386) befindet. Am Ende des Schreibens steht Gigots Notiz: „pour copie conforme". Erstveröffentlichung: Franz Mehring: Einleitung zu: Karl Marx. Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln. Berlin 1914. S. 14.
ERLÄUTERUNGEN 384.4—9
Die Abfassung dieses Dokuments hatten Marx und Engels vermutlich schon in London begonnen. In der zweiten Dezemberhälfte 1847 setzten sie die gemeinsame Arbeit in Brüssel fort. Es ist möglich, daß die Aufforderung aus London Marx bewog, seine Arbeit am „ M a nifest" zu beschleunigen. In der endgültigen Fassung des 3. Kapitels „Sozialistische und kommunistische Literatur" sind einige Punkte des von Marx im Dezember 1847 verfaßten Plans nur flüchtig untersucht oder überhaupt nicht berührt worden. Marx schickte das Manuskript des „Manifestes" Ende Januar 1848 nach London. Es wurde in London gedruckt und von den Bundesmitgliedern mit Begeisterung aufgenommen.
384.7—9
Gemeint sind die als Ergebnis der auf dem ersten Bundeskongreß begonnenen Programmdiskussion verfaßten Dokumente. Darunter war vermutlich der von Engels während des ersten Kongresses verfaßte „Entwurf des Kommunistischen Glaubensbekenntnisses" und der von ihm im Herbst 1847 umgearbeitete Entwurf, die „Grundsätze des Kommunismus" (siehe Erl. 114.39—115.5 und 122.7—19).
928
A n d r e a s G o t t s c h a l k an Karl M a r x in Brüssel Köln, 26. Januar 1 8 4 8 (S. 385)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.158. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 134 x 215 mm. Die erste Seite wurde zu vier Fünfteln beschrieben. Die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. In der Unterschrift wurde der N a m e „Gottschalk" mit schwarzer Tinte stark gestrichen. Auf der ersten Seite unten steht ein V e r m e r k mit Bleistift von unbekannter Hand: „Gottschalk an M . ? " Erstveröffentlichung im Auszug (S.385.3—11): Karl O b e r m a n n : Karl D'Ester, Arzt und Revolutionär; seine Tätigkeit in den Jahren 1842—1849. In: Aus der Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1964. S. 132. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 385.3-10
Siehe S. 374.5-13.
385.3
Gottschalks Brief an Engels, geschrieben vor dem 26. Januar 1848, ist nicht überliefert.
385.11-13
Siehe S. 3 6 3 . 8 - 1 2 und 374.14-16.
385.18-20
Siehe Erl. 3 8 3 . 3 - 6 , 2 7 - 2 8 .
929
P h i l i p p e - C h a r l e s G i g o t an Karl M a r x in B r ü s s e l Brüssel, 28. Januar 1848 (S. 386)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 15. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 202 x 123 mm. Beide Seiten wurden von Gigot vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. A m Fuß der ersten Seite (unten links) steht ein Vermerk mit Tinte von Gigot ,,T[ournez] S['il] V[ous] P[lait]". Die Handschrift ist in einem guten Zustand. A m Fuß der ersten Seite und auf der zweiten Seite des vorliegenden Briefes befindet sich die Abschrift des Briefes der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an die Kreisbehörde Brüssel vom 25. Januar 1848 (siehe S.384). Die Datierung ergibt sich aus der Erwähnung des Wochentages (Vendredi). Der erste Freitag nach dem 25. Januar 1848 war der 28. Januar. Erstveröffentlichung: BdK 1. S. 1091.
ERLÄUTERUNGEN 386.1
Vendredi] 28.Januar 1848.
386.3-5
Vermutlich handelt es sich um Gottschalks Brief an Marx vom 26. Januar 1848 (siehe S. 385).
386.4
Gigot meinte wahrscheinlich Sebastian Seiler.
930
V i c t o r T e d e s c o an Karl M a r x in B r ü s s e l Lüttich, z w i s c h e n 16. u n d 26. Februar 1848 (S. 387)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 20, op. 1, d. 13. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 210 mm. Die Prägung auf dem Papier stellt eine Krone dar mit der Aufschrift : „Bath". Die ersten zwei Seiten wurden von Tedesco vollständig beschrieben, die dritte Seite zu einem Drittel. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Datierung ergibt sich aus der Erwähnung des Beschlusses der Freimaurerloge von Lüttich vom 16. Februar 1848 über Grüns Nichtaufnahme in der Loge (siehe S. 387.16—17). Da Tedesco am 26. Februar 1848 von Lüttich nach Brüssel reiste, könnte der vorliegende Brief zwischen dem 16. und 26. Februar 1848 geschrieben worden sein. In der Erstveröffentlichung wurde der vorliegende Brief „7. Oktober 1847", in BdK 1 „Anfang Oktober 1847" datiert. Erstveröffentlichung gekürzt (S.387.1—17) in russischer Übersetzung: CK. S. 147-148; in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 575-576. Die Adreßseite wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 387.2—3
Es handelt sich um den Zweimonatsbericht des Kreises des Bundes der Kommunisten in Lüttich, der von Tedesco geleitet wurde. Im November 1847 wurde Tedesco vom Kreis als Delegierter zum zweiten Kongreß des Bundes gewählt. Über die Berichte der Behörden des Bundes der Kommunisten heißt es im Artikel 28 der vom zweiten Kongreß angenommenen Statuten: „Jeder Kreis muß wenigstens alle zwei Monate an den leitenden Kreis, jeder leitende Kreis wenigstens alle drei Monate an die Zentralbehörde über seinen Bezirk berichten." (BdK 1. S. 628.)
387.5
Gemeint ist wahrscheinlich ein Arbeiterbildungsverein. Solche Vereine wurden von den Organisationen des Bundes der Kommunisten als Vorschule zum Bund gebildet.
387.5—7
Es handelt sich um das Vorhaben, die „Association Républicaine et Démocratique" in Lüttich, die Zweiggesellschaft der Brüsseler „Association démocratique", zu gründen (siehe Erl. 100.1—3).
387.8
Gemeint sind die Zwillingsbrüder Bayet, der Advokat Adolph Bayet und der Juwelier Henri-Antoine Félix Bayet, die dem republikanischdemokratischen Lager angehörten. Sie waren Redakteure des „Libéral liegeois", dem sie eine linksradikale Richtung gaben.
931
Victor Tedesco an Marx • zwischen 16. und 26. Februar 1848
387.12
Gemeint ist Marx' Broschüre „Discours sur la question du libre échange, prononcé à l'Association Démocratique de Bruxelles, dans la Séance publique du 9 Janvier 1848", herausgegeben von der Brüsseler Demokratischen Assoziation im Februar 1848.
387.13
Karl Marx: Misère de la philosophie.
387.13—15
Tedescos Artikel ist nicht überliefert.
387.16—22
Karl Grün, der nach seiner Ausweisung aus Frankreich (siehe Erl. 331.9—10) in Lüttich wohnte, hat sich um den Eintritt in die Freimaurerloge ,,La Parfaite Intelligence et l'Etoile Réunies" beworben. Die Aufnahmekommission erstattete am 26. Januar 1848 einen Bericht über Grün, ,,qui lui est entièrement défavorable". Am 16. Februar 1848 wurde Grüns Bitte nach Tedescos Auftreten endgültig abgelehnt. Im Protokoll vom 16. Februar hieß es u.a.: «Un Frère donne sur le profane Grün des renseignements qui lui sont très défavorables. En conséquence, l'Atelier décide qu'il ne sera pas donné suite à la demande d'initiation de ce profane.» (Documents relatifs à la franc-maçonnerie belge du XIXe siècle. 1830-1855. In: Cahiers. Centre interuniversitaire d'histoire contemporaine. Nr. 69. Leuven-Louvain, Paris 1973. S. 595, 597, 598.) Tedesco war seit 1842 Mitglied der Loge und wurde im April 1843 zum Meister befördert.
387.17
Son frère] Gemeint ist Albert Grün, der 1846, einer Anklage wegen Majestätsbeleidigung ausweichend, von Köln nach Brüssel ging, wo er im „Cercle artistique et littéraire" Vorlesungen über das moderne Drama hielt.
932
Lucien-Léopold Jottrand an Karl M a r x in B r ü s s e l B r ü s s e l , 25. F e b r u a r 1848 (S. 388)
Originalhandschrift : I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d. 1353, fol. 94-95. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 275 x 213 mm. Die erste S e i t e w u r d e von Jottrand vollständig beschrieben, die zweite zur Hälfte, die dritte S e i t e ist leer, die vierte S e i t e w u r d e als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Das v e r w e n d e t e Briefpapier trägt den V o r d r u c k : , , L ' a v o c a t
L. J o t t -
r a n d , Rue royale n e u v e extérieure, 66. Faubourg
Bruxelles,
de Schaerbeeck,
lez —
le — 18 —". Auf der Adreßseite stehen fünf Poststempel mit den Aufschriften: „ B r u x e l l e s 1848 25 f e v . " , „ B r u x e l l e s 5 25 f e v . " , „ P P " , „ C C " , „ B e a u A " s o w i e ein V e r m e r k des Postbeamten. Auf der ersten S e i t e links oben steht ein V e r m e r k ,,S." mit rotem Farbstift von Marx' Hand und auf der A d r e ß s e i t e eine Notiz mit Tinte in M a r x '
,,Anlage,
Handschrift:
k. 2". Ä h n l i c h e V e r m e r k e stehen auch auf den B r i e f e n Flocons und Jott-
rands an M a r x vom I . M ä r z und 19. M a i 1848. Diese V e r m e r k e stammen aus den Jahren 1859/1860, als M a r x an seiner Schrift „ H e r r V o g t " arbeitete. S i e h e auch M a r x ' Brief an Justizrat W e b e r vom 3. M ä r z 1860. Kopien dieser drei Briefe befinden sich in Marx' Notizbuch, das im entsprechenden Band der V i e r t e n Abteilung der M E G A veröffentlicht wird. Der Brief wird im v o r l i e g e n d e n Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 388.3—17
G e m e i n t ist die V e r s a m m l u n g der Demokraten v e r s c h i e d e n e r Nationen am 22. Februar 1848 in Brüssel, anläßlich des z w e i t e n Jahrestages der Krakauer Revolution. In der D B r Z (Nr. 16, 24. Februar 1848. S.2, Sp. 4) w u r d e folgender Bericht über diese V e r s a m m l u n g veröffentlicht: „ D i e F e i e r d e r Krakauer Revolution w u r d e am 22. Abends in dem festlich erleuchteten mit polnischen und belgischen Fahnen geschmückten Saale des ,alten Hofs' von Brüssel, rue des soeurs noires, durch eine zahlreiche V e r s a m m l u n g gefeiert. M e h r e R e d n e r : Lelewel,
Karl Marx,
F.Engels,
W a l l a u , Advokat Lubliner
u.s.w.
nahmen das W o r t und sprachen voll Feuer für den rein demokratischen Charakter des Krakauer Aufstandes. W i r w e r d e n über diese F e i e r in der nächsten N u m m e r ausführlich berichten und bemerken nur noch, daß nach der öffentlichen Sitzung ein Bankett statt fand, an w e l c h e m ' g e g e n 100 Personen T h e i l nahmen und w o m e h r e Toaste von belgischen und deutschen Demokraten ausgebracht wurden. A u c h G e s a n g fehlte bei Tafel nicht." In der nächsten N u m m e r der D B r Z , die ihre letzte N u m m e r war, w u r d e kein Bericht über die V e r s a m m l u n g veröffentlicht. 388.11—12, 18—19
M a r x ' Brief an Jottrand, geschrieben zwischen dem 22. und 25. Februar, ist nicht überliefert.
933
Ferdinand Flocon an Karl Marx in Brüssel Paris, 1. März 1848 (S. 389)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d. 1353, fol.82-83. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 262 x203 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Flocon vollständig beschrieben, die dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Das verwendete Briefpapier trägt den Vordruck: „Gouvernement Provisoire. R é p u b l i que F r a n ç a i s e . Liberté, Egalité, Fraternité. Au nom du P e u p l e F r a n çais". Auf der ersten Seite oben links stehen ein Vermerk „R." mit Rotstift und auf der vierten Seite am linken Rand ein Vermerk mit Tinte von Marx: „Anlage h.". Diese Vermerke sowie Marx' Vermerke auf den Briefen Jottrands vom 25. Februar und 19. Mai 1848 stammen aus den Jahren 1859/1860, als Marx an seiner Schrift „Herr Vogt" arbeitete. Siehe auch Marx' Brief an Justizrat Weber vom 3. März 1860. Marx veröffentlichte den vorliegenden Brief in der Anlage seines Buches. Erstveröffentlichung: Karl Marx: Herr Vogt. London 1860. S. 187. ERLÄUTERUNGEN 389.1—11
Flocons Brief ist die Antwort auf ein nicht überliefertes Schreiben von Marx, das gleich nach dem Sieg der Februarrevolution 1848 geschrieben wurde. In Jenny Marx' Erinnerungen heißt es darüber: ,,Er hatte schon früher die Absicht gehabt nach Paris zurückzukehren, und hatte sich zu dem Zwecke an die provisorische Regierung Frankreichs gewendet, um den gegen ihn unter Louis-Philippe erlassenen Ausweisungsbefehl rückgängig zu machen. Er erhielt sogleich von Flocon unterzeichnetes Schreiben, worin die provisorische Regierung in schmeichelhaften Ausdrücken das Dekret zurücknimmt. Parisstand uns so wieder offen, und wo hätten wir uns damals wohler gefühlt als unter der eben aufglühenden Sonne der neuen Revolution. Dorthin hieß es, dorthin!." (Mohr und General. Erinnerungen an Marx und Engels. Berlin 1964. S.209.) Siehe auch Marx' Briefe an Louis Kugelmann vom 30. Januar 1868 und an Nikolai Franzewitsch Danielson vom 7. Oktober 1868sowie Friedrich Engels: Karl Marx. In: Volks-Kalender. Braunschweig 1878. S.91. Marx kam am 5. März 1848 nach Paris.
389.5
Gemeint ist Marx' Ausweisung aus Frankreich Anfang Februar 1845 (siehe Erl. 7.2).
934
Carl G e o r g V o g l e r an Karl M a r x in Paris Brüssel, 7. M ä r z 1848 (S. 390)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 162. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 425 x 275 mm. Auf der ersten und dritten Seite oben links steht die Prägung „Angouleme". Die ersten zwei Seiten wurden von Vogler vollständig beschrieben. Die dritte Seite ist leer. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Am Ende der ersten Seite (unten rechts) steht eine Notiz Voglers ,,W[enden] S[ie] gefälligst] u[m]". Auf der Adreßseite befinden sich das Siegel: „Libraire-commissionaire C.G.Vogler Bruxelles.", drei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 1848 8 mars", ,,Belg. 3 Val nes 9 mars 48", „Paris 9 mars 48" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Am linken Rand der Adreßseite steht eine Rechnung mit schwarzer Tinte von unbekannter Hand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 390.3
Van Gend ] H Van Gengt ERLÄUTERUNGEN
390.3-8
Nach Marx' Ausweisung aus Belgien (siehe Erl. 132.8—11) war Jenny Marx mit den Kindern nach Paris gefahren. In ihren Erinnerungen „Kurze Umrisse eines bewegten Lebens" schrieb sie darüber: „Ich packte in aller Eile meine Habseligkeiten zusammen, verkaufte, was zu verkaufen war, ließ aber meine Koffer, die alle mein Silber und meine bessere Wäsche enthielten, in Brüssel zurück unter der Obhut des Buchhändlers Vogler, der sich bei meiner Abreise besonders dienstfertig und hilfreich zeigte." (Mohr und General. Erinnerungen an Marx und Engels. Berlin 1964. S. 209.)
390.3, 6
Gemeint ist die belgische Firma Van Gend et Co. Sie beschäftigte sich mit Postsendungen. Vogler hat im Oktober 1848 diese Firma benutzt, um Marx' Effekten nach Köln zu übersenden. (Siehe Erl. 481.3, 10-11.)
390.4-6
Siehe S. 136.11-14.
390.5
Die beiliegende Adresse ist nicht überliefert.
390.10-12
Siehe S. 133.3-15, 134.30-31 und 135.10-11.
935
Carl Georg Vogler an Marx • 7. März 1848
390.10
Polizeikommissar ] Adlatus Darbeck.
390.11
Sonntag] 5. März 1848.
390.16—17
Gemeint ist die Broschüre, in der die in der Versammlung am 22. Februar 1848 gehaltenen Reden (siehe Erl. 388.3-17) erschienen : Célébration, à Bruxelles du deuxième anniversaire de la Révolution Polonaise du 22 février 1846. Discours prononcés par M M . A. J.Senault, Karl Marx, Lelewel, F. Engels et Louis Lubliner, avocat. Bruxelles 1848.
936
George Julian Harney an Karl Marx in Paris Paris, zwischen 7. und 11. März 1848 (S. 393)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 161. Das Dokument besteht aus einem Blatt im Format 205 x 134 mm. Die erste Seite wurde von Harney zu zwei Dritteln beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Der untere Rand ist abgerissen, dadurch entstand jedoch kein Textverlust. Es ist anzunehmen, daß der vorliegende Brief an Marx als Vorsitzenden der Pariser Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten gerichtet war, als Begleitbrief zu der beigelegten Abschrift der Adresse der Fraternal Democrats. Die Datierung ergibt sich aus den Angaben im Text. Da die beigelegte Adresse am 5. März 1848 („Sunday last") der französischen Regierung überreicht wurde, könnte das Dokument zwischen dem 7. und 11. März 1848 geschrieben worden sein. Erstveröffentlichung: The Harney papers. Ed. by F. C. Black and R. M. Black. Assen 1969. S. 248. ERLÄUTERUNGEN 393.1—4
Es handelt sich um die Begrüßungsadresse „To the People of Paris", die am 28. Februar 1848 von der Chartistenleitung Großbritanniens, am 29. Februar vom leitenden Komitee der Chartisten Londons und am 2. März von einem Meeting der chartistischen Arbeiter Londons bestätigt worden war. Die Adresse, mit den Mottos „All Men are Brethren" und „Equality, Liberty, Fraternity" versehen, sprach die Bewunderung aus für den heldenhaften Kampf des Pariser Volkes, die Solidarität des englischen Volkes mit ihm. (NSt. Nr. 541, 4. März 1848. S.1, Sp.3.)
393.1
Sunday last] 5. März 1848.
937
Der Ausschuß des Kreises London an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris London, 8. März 1848 (S. 394-395)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 18. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 242 x 200 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Carl Pfänder vollständig beschrieben, die vierte Seite zu zwei Dritteln. Der Umschlag fehlt. Am Fuß der dritten Seite (unten links) steht ein Vermerk mit Tinte von Pfänders Hand: „dreh um —". Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung gekürzt (S.394.1-28; 395.6-27) in russischer Übersetzung: CK. S. 169-170; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.717-719. KORREKTURENVERZEICHNIS 395.20
Michelot ] H Michlot ERLÄUTERUNGEN
394.3
Der Brief der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris (siehe Erl. 132.12—15) an den Londoner Kreis, geschrieben zwischen dem 5. und 7. März 1848, ist nicht überliefert.
394.8
Sonntag] 5. März 1848.
394.12 395.20
Gemeint ist der Deutsche Arbeiterbildungsverein in London.
394.25
Es handelt sich um die Statuten des Bundes der Kommunisten, die auf dem zweiten Kongreß endgültig beschlossen wurden.
394.28 395.24—25
Gemeint sind Briefe an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten, die nach London geschickt wurden. Einen dieser Briefe (vom 2. März 1848) hatte die Amsterdamer Gemeinde des Bundes der Kommunisten gesandt (siehe BdK 1. S. 712—713).
395.11—12
Der östreichische Gesandte] Moritz II. Graf von Dietrichstein.
395.14
Gemeint ist das „Manifest der Kommunistischen Partei". Vermutlich erfuhr der österreichische Gesandte in London über das „Manifest" aus der „Deutschen Londoner Zeitung", Nr. 153 vom 3. März 1848 (S. 5, Sp. 2-3; S.6, Sp. 1), in der ein Nachdruck dieses Dokuments nach seiner ersten Auflage begonnen wurde.
395.20
Michelots Brief an den Deutschen Arbeiterbildungsverein in London ist nicht überliefert.
938
Der Ausschuß des Kreises London an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris London, 15. März 1848 (S. 396-398)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op.1, d. 119. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 254 x 202 mm. Alle vier Seiten wurden von Carl Pfänder vollständig beschrieben. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Nachschrift (S. 398.13—14) wurde am linken Rand der dritten Seite niedergeschrieben. Ein Satz auf der dritten Seite (S. 397.31) wurde nachträglich niedergeschrieben und umrahmt; ein Satz auf der vierten Seite (S. 398.1—2) wurde nachträglich eingefügt. Erstveröffentlichung im Auszug (S. 396.1,396.26-397.8) in russischer Übersetzung : CK. S. 174-175; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.726-728. ERLÄUTERUNGEN 396.4
Die Briefe der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Londoner Kreis, geschrieben vor dem 14. März 1848, sind nicht überliefert.
396.4-14
Es handelt sich um einen nicht überlieferten Brief Karl Schappers an den Herzog Karl Friedrich August Wilhelm von Braunschweig, der mit der demokratischen Bewegung in Verbindung stand und Mitte der vierziger Jahre die „Deutsche Londoner Zeitung" erwarb. Wie aus der Notiz vom 14. März 1848 im Tagebuch des Herzogs zu ersehen ist, verlangte Schapper in diesem Brief eine große Summe von ihm für revolutionäre Zwecke. (Tibor D6nes: Lehr- und Wanderjahre eines jungen Schweizers (1845—1848). Jakob Lukas Schabelitz, Herzog Karl II. von Braunschweig und die Deutsche Londoner Zeitung. in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. Jg. 16. H.1. Basel 1966. S.65.) Die Verhandlungen über die finanzielle Unterstützung des Bundes der Kommunisten, die die Leiter des Londoner Kreises mit dem Herzog im Auftrage der Zentralbehörde geführt hatten, schlugen fehl (siehe S. 401.4-8, 405.3-18, 406.16-23, 417.4 bis 10 und 417.26-418.14).
396.26—27, 33 Gemeint sind die Exemplare des „Manifestes der Kommunistischen Partei". Sie wurden am 18. März 1848 nach Paris befördert (siehe S. 406.34). 396.32-33
Siehe S. 395.24-25.
939
Der Ausschuß des Kreises London an die Zentralbehörde des BdK in Paris • 15. März 1848
396.34—397.11 In ihren nicht überlieferten Briefen berichtete die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten offensichtlich dem Londoner Kreis über ihre Maßnahmen gegen das abenteuerliche Vorhaben der Deutschen Demokratischen Gesellschaft sowie über die Bildung des Klubs der deutschen Arbeiter in Paris (siehe Erl. 136.25—27). 397.12-20
Siehe Erl. 150.16-17.
397.32
Siehe S.401-402.
397.33
Anfang März 1848 hielt sich Heinrich Bauer in Paris auf. Er wurde Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten (siehe S. 132.14). Der erwähnte Brief an Bauer ist nicht überliefert.
397.34-37
Siehe S. 401.15-16.
940
Carl G e o r g V o g l e r an Karl M a r x in Paris Brüssel, 15. M ä r z 1848 (S. 399)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 163. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 218 x 268 mm. Die erste Seite wurde von Vogler vollständig beschrieben, die zweite und dritte Seite sind leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Auf der Adreßseite stehen zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 1848 15 mars", „Belg. 3 Val nes 16 mars 48" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Hier befinden sich auch zwei Rechnungen mit schwarzer Tinte von unbekannter Hand. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 399.5-6
Siehe Erl. 390.3-8.
399.10
Engels verließ Brüssel etwa am 21. März 1848.
399.11-13
Siehe Erl. 390.16-17.
941
Victor T e d e s c o an Karl M a r x in Paris Brüssel, u m d e n 15. M ä r z 1848 (S.400)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten,- die erste Seite wurde von Tedesco vollständig beschrieben, die zweite als Adreßseite benutzt. Die Datierung ergibt sich aus der Tatsache, daß der Brief vier Tage nachTedescos Freilassung geschrieben wurde (S. 400.2), die etwa am 11. März 1848 erfolgte. Aus dem Inhalt des Briefes geht hervor, daß er in Brüssel abgefaßt wurde (S. 400.3). Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 400.4
Spilthoorn ] H Spillthorn ERLÄUTERUNGEN
400.2
Auf die Nachrichten von der Februarrevolution in Frankreich hin war Tedesco aus Lüttich nach Brüssel geeilt. Dort setzte er sich mit anderen Mitgliedern des Bundes der Kommunisten in Verbindung, vor allem mit Gigot und Wilhelm Wolff. Am 28. Februar 1848 wurde Tedesco verhaftet (siehe Erl. 134.14-15) und etwa am 11. März 1848 freigelassen.
400.2-3
Siehe Erl. 132.8-11.
400.4—6
Einer der Leiter der Demokratischen Gesellschaft in Brüssel (siehe Erl. 101.1-3), Charles-Louis Spilthoorn, befand sich seit Anfang März 1848 in Paris, wo er zusammen mit dem Advokaten Braas aus Namur der provisorischen Regierung Frankreichs die Begrüßungsadresse dieser Gesellschaft übergab. Gleichzeitig nahm Spilthoorn an der Bildung der Belgischen Legion in Paris teil, die von Frankreich aus nach Belgien ziehen und die Monarchie stürzen sollte. Der Versuch, dem eine abenteuerlich-sektiererische Taktik zugrunde lag und bei dem Provokateure ihre Hand im Spiel hatten, scheiterte bereits an der belgischen Grenze, wo bei dem Dörfchen Risquons-Tous eine der Freischärlergruppen am 29. März 1848 von einer Abteilung belgischer Soldaten geschlagen wurde. In dieser Zeit hatten die belgischen Demokraten und Sozialisten (unter ihtien auch Tedesco) vor allem in Brüssel vergeblich versucht, republikanische Demonstra-
942
Victor Tedesco an Marx • um den 15. März 1848
tionen und die Bildung der provisorischen Regierung vorzubereiten. Die belgische Regierung bauschte die Vorfälle außerordentlich auf und benutzte sie zu allgemeinen Verfolgungsmaßnahmen. Vom 9. bis 30. August 1848 wurde in Antwerpen ein Prozeß gegen die Teilnehmer des sogenannten Unternehmens Risquons-Tous veranstaltet. Unter den Angeklagten befand sich auch Tedesco, der am 6. Juni 1848 verhaftet wurde. Siebzehn Angeklagte, darunter auch Tedesco, wurden zum Tode verurteilt. Im November 1848 wurde die Strafe in eine dreißigjährige Haft verwandelt. Im Januar 1854 wurde Tedesco infolge einer Amnestie freigelassen. Engels schrieb über diesen Prozeß den Artikel „Die Antwerpner Todesurtheile" (NRhZ. Nr. 93, 3. September 1848. S.2, Sp.2-3).
943
Carl Pfänder an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris London, 17. März 1848 (S. 401-402)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.120. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 253 x 199 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Pfänder vollständig beschrieben, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Ein Satz auf der ersten Seite (S. 401.15—16) wurde nachträglich eingefügt und umrahmt. Neben einer Passage auf der zweiten Seite (S. 401.26—35) steht am linken Rand eine geschweifte Klammer. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Am linken Rand der ersten Seite (S.401.17—20) steht eine Notiz mit Tinte von unbekannter Hand: „Marrast, Covaingnac pp.". Die Nachschrift (S.402.30) wurde am linken Rand der dritten Seite niedergeschrieben. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.401.4-8, 21-32; 402.1-5): BdK 1. S.1099. Vollständig wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 401.7 401.35
Schabelitz] H Schablitz Brighton] H Brighten ERLÄUTERUNGEN
401.4
Peter] Karl von Braunschweig. Siehe S. 396.7.
401.4—16
Wie aus dem Tagebuch des Herzogs von Braunschweig zu ersehen ist, hat Pfänder in der Unterredung mit ihm 500 £ gefordert. Nachdem die Verhandlungen gescheitert waren, schickte er dem Herzog einen Brief (Tibor Dönes: Lehr- und Wanderjahre eines jungen Schweizers (1845-1848). Jakob Lukas Schabelitz, Herzog Karl II. von Braunschweig und die Deutsche Londoner Zeitung. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. Jg. 16. H.1. Basel 1966. S.76).
401.7-10
Siehe S. 396.7-25.
401.15-16
Siehe S. 397.34-37.
401.18—402.15 Am 6. April 1848 rief die Provisorische Regierung Frankreichs den Herzog von Braunschweig nach Paris. Vermutlich war diese Einladung von Andlau erwirkt worden. Jedoch erst drei Jahre später verließ der Herzog London und ging nach Paris.
944
Roland Daniels an Karl Marx in Paris Köln, 21. März 1848 (S. 403-404)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 165. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 330 x 217 mm. Alle vier Seiten wurden von Daniels vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift (S.404.36—41) wurde am linken Rand der vierten Seite niedergeschrieben. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Datierung ergibt sich aus den Angaben im Text. Die von Daniels erwähnte Versammlung in Köln (S. 404.10—12) fand am 20. März 1848 statt. Der vorliegende Brief wurde am nächsten Tag, also am 21. März 1848 geschrieben. In BdK 1 wurde der vorliegende Brief „etwa 19. März 1848" datiert. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 404.2-10,15-17,30-33): Karl Obermann: Karl D'Ester, Arzt und Revolutionär; seine Tätigkeit in den Jahren 1842—1849. In: Aus der Frühgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Berlin 1964. S. 143; vollständig: BdK 1. S. 732-734. KORREKTURENVERZEICHNIS 403.33
18] H 17 ERLÄUTERUNGEN
403.2
Marx' Brief an Daniels, geschrieben vor dem 20. März 1848, ist nicht überliefert.
403.2—3
Es handelt sich um die Tätigkeit der Anhänger des alten Regimes (Bankiers, Börsen-Spekulanten, Wechsel-Agenten usw.), die mittels Verbreitung falscher Gerüchte und allerlei Intrigen sowie durch die Schließung der Bankhäuser die ökonomische Lage der Republik zu erschweren versuchten. Solche Nachrichten erschienen in mehreren deutschen Zeitungen.
403.8
Siehe S.149, 159-161 und 470.
403.12—14
Gemeint ist die Pariser Korrespondenz vom 16. März in der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 79,19. März 1848. Zweite Ausgabe. S.3, Sp.3). Darin wurde über die Versammlung der Deutschen Demokratischen Gesellschaft (siehe Erl. 136.25-27) vom 15. März 1848 berichtet: „In der gestrigen Sitzung des Clubs unserer in die Wirre geführten Landsleute soll erst Hr. v. Bornstedt und dann ein anderer der Führer — ich will seinen Namen nicht nennen, denn es thut mir
945
Roland Daniels an Marx - 21. März 1848
wehe, ihn in zweiter Reihe hinter dem des Hrn.v. B. zu sehen — angekündigt haben, daß der deutsche Club sich militärisch organisiren werde, Geld und Waffen habe und auf die Unterstützung der französischen Regierung rechnen könne." Dabei meinte der Verfasser nicht Marx, wie Daniels annahm, sondern Georg Herwegh. 403.16-17
Gemeint ist folgende telegraphische Depesche des preußischen Innenministers von Bodelschwingh an den Regierungspräsidenten der Rheinprovinz von Raumer, die in der „Kölnischen Zeitung" (Nr.78, 18. März 1848. S. 1, Sp.1) veröffentlicht wurde: „Berlin, 17. März1848,5 Uhr Nachmittags. DerMinisterdes Innern an den Herrn Regierungs-Präsidenten von Raumer. An drei Abenden zog der Pöbel in Trupps durch die Straßen. Die Bürgerschaft wirkte beruhigend. Seit gestern ist Alles ruhig und kein Zeichen der Erneuerung vorhanden. (Gez.) von Bodelschwingh."
403.18-19
Es handelt sich um die von Joseph Du Mont herausgegebene „Kölnische Zeitung".
403.28 404.6 403.31-32 403.32-33
403.33—404.1
404.10-15
946
K ö n i g ] Friedrich Wilhelm IV. Siehe S. 414.32-33. Der erste Bericht über die revolutionären Ereignisse am 18. März 1848 in Berlin wurde in der „Allgemeinen Preußischen Zeitung" (Nr. 81, 21. März 1848. S. 1, Sp. 2-3) veröffentlicht. In diesem Bericht wurden „zahlreiche Opfer" erwähnt. Gemeint ist die Nachricht aus Berlin über die Ereignisse vom 18. März 1848, die in der „Kölnischen Zeitung" (Nr. 81,21. März 1848. S. 1, Sp. 1) veröffentlicht wurde. Der Verfasser schrieb u. a.: „Gewiß ist, daß man um 5 Uhr, auch vielleicht schon etwas früher, Gewehrsalven und einzelne Schüsse, anscheinend Kanonenschüsse, hörte." In einer Korrespondenz vom 20. März in der „Trier'schen Zeitung" (Nr. 83,23. März 1848. S. 1, Sp. 2) hieß es über diese Ereignisse u. a.: „ I n einer großen Bürgerversammlung wurde dieser Gegenstand abermals verhandelt. In langem Zuge begab sich die Versammlung um 12 Uhr vor das Regierungsgebäude, in welchem der ebenfalls an dem gestrigen Abende von Berlin zurückgekehrte Oberpräsident der Rheinprovinz verweilte. Eine Deputation eröffnete demselben, daß die Bürger Kölns mit den Gewährungen des Patentes vom 10. c. sich nicht zufrieden erklären könnten, vielmehr auf sofortiger specieller Sicherstellung der in ihren früheren Anträgen enthaltenen Garantien
Roland Daniels an M a r x - 21. M ä r z 1848
bestehen müßten, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen das bisherige Ministerium eine Unmöglichkeit geworden und daher zu entlassen sei; endlich daß jeder Augenblick einer ferneren Verzögerung der Volksbewaffnung die größte Gefahr herbeiführen würde. Die rückkehrende Deputation eröffnete den versammelten Tausenden, daß der Herr Oberpräsident, wenn möglich durch den Telegraphen, sogleich nach Berlin berichten werde. Auf besonderes Verlangen der M e n g e wurde denn auch verkündet, daß der Telegraph nähere Nachrichten über die Lage Berlins nicht gebracht habe. Heute Nachmittag schon ist die Volksbewaffnung gewährt worden." 404.37
meine Braut] Amalie Müller.
947
Der Ausschuß des Kreises London
an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris
London, 22. März 1848 (S. 405-406)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op.1, d. 121. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 242 x 200 mm. Alle vier Seiten wurden von Carl Pfänder vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Auf der ersten Seite wurde ein Absatz (S.405.9—15) am linken Rand mit einer geschweiften Klammer versehen. Auf der vierten Seite wurde ein Satz (S.406.26) nachträglich eingefügt und umrahmt. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.405.1—25; 406.16—19, 23—34) in russischer Übersetzung: CK. S. 177-178; gekürzt (S.405.1-25; 406.16-34) in der Sprache des Originals: BdK 1. S.734—735. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 405.3—18
Es ist anzunehmen, daß hier ein Schreiben Schappers an den Herzog von Braunschweig (im Brief Peter genannt) gemeint ist sowie vielleicht ein Brief der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten an den Londoner Kreis vom 19. März 1848. Im Tagebuch des Herzogs steht folgende Notiz vom 21. März 1848: „Schab[e]litz bringt um 4 Uhr einen infamen und undankbaren Brief von Schapper dem Com[m]unisten Bettler aus Paris, den ich in der größten Noth hier in London mit 50 £ unterstützte." (Tibor Denes: Lehr- und Wanderjahre eines jungen Schweizers (1845—1848). Jakob Lukas Schabelitz, Herzog Karl II. von Braunschweig und die Deutsche Londoner Zeitung. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte. Jg. 16. H.1. Basel 1966. S.65.)
405.21—29
Es handelt sich um die Versammlung der Fraternal Democrats am 20. März 1848 in der German Hall. Den Vortrag hielt George Julian Harney. Er berichtete über seinen Aufenthalt in Paris (siehe S. 132.12, 16), über die Begegnungen mit den französischen Republikanern, über die revolutionäre Begeisterung der französischen Bevölkerung und über die politische Lage in Frankreich. Zum Schluß sprach Harney über das bevorstehende Auftreten der Chartisten und schlug den Text der ,,Address of the Fraternal Democrats (assembling in London,) to the people of Paris" vor. Diese Adresse, datiert „London, March 20th, 1848" und unterzeichnet von 21 Reprä-
948
Der Ausschuß des Kreises London an die Zentralbehörde des BdK in Paris -22. März 1848
sentanten von England, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Polen, Ungarn, Rußland und Skandinavien, äußerte die Solidarität der Fraternal Democrats mit dem Kampf der Franzosen für die Republik. Die Adresse wurde von der Versammlung angenommen. In der Versammlung sprach auch Jones. Im NSt(Nr. 544,25. März 1848. S. 5, Sp.2—3) hieß es über seine Rede: "He dwelt particularly upon the necessity of the men of London organising themselves for the great procession on the 10th of April, and taking such steps, when organised, as would ensure the respectful consideration of their demands on the part of Lord John Russell and his collegues. Citizen Jones's speech elicited bursts of enthusiastic applause." 405.26-35
Siehe S. 397.38-398.2.
405.33
Gemeint ist die Bibliothek des Deutschen Bildungsvereins für Arbeiter in London.
406.18-19
Karl Schapper und Joseph Moll kamen Anfang März 1848 von London nach Paris und wurden Mitglieder der Pariser Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten. Am 26. März 1848 kam Schapper nach London. Seine Unterredungen mit Karl von Braunschweig waren ergebnislos (siehe S. 417.4—418.14).
406.34
Am Samstage ] 18. März 1848.
406.34
Siehe S. 396.26-28.
949
D e r leitende Kreis Brüssel an die Z e n t r a l b e h ö r d e d e s B u n d e s der K o m m u n i s t e n in Paris Brüssel, 22. M ä r z 1848 (S. 407)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.16. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 272 x 2 1 0 m m . Die ersten zwei Seiten wurden von Philippe Gigot vollständig beschrieben, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich ein Siegel mit der Aufschrift: „Commissionaire C.G.Vogler Bruxelles", zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 1848 22 mars", „Belg. 3 Val nes 24 mars48" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Nachschrift (S. 407.19—20) wurde auf der ersten Seite oben links niedergeschrieben. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: CK. S. 176—177; in der Sprache des Originals: BdK 1. S.736. Die Nachschrift (S.407.16-20) und die Adreßseite werden im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 407.4—10
Der Brüsseler Kreis des Bundes der Kommunisten wollte über die Tätigkeit der Leiter der Deutschen Demokratischen Gesellschaft (siehe Erl. 136.25—27) Klarheit gewinnen, weil Georg Herwegh und Adalbert Bornstedt versuchten, die deutschen Arbeiter in Frankreich, England, Belgien und in der Schweiz zur Beteiligung an ihrem abenteuerlichen Vorhaben zu bewegen. Im Aufruf des Komitees der Deutschen Demokratischen Gesellschaft „An die Deutschen in der Schweiz" vom 21.März 1848 hieß es u.a.: „Mit den Deutschen in London, Brüssel, Lyon und dem übrigen Frankreich stehen wir in engster Verbindung" (Berner Zeitung. Nr. 74, 27. März 1848. S. 308). Aus dem vorliegenden Brief ist zu schließen, daß ein Teil der deutschen Arbeiter in Brüssel bereit war, sich an der Legion zu beteiligen. Die Leitung des Bundes der Kommunisten trat entschieden gegen die Pläne Herweghs und Bornstedts auf.
407.15
Felipe] Philippe Gigot.
407.16—18
Capite bis griffonagio. ] Ich arbeite sehr angestrengt — dadurch sei das Gekritzel entschuldigt.
407.21—24
Der vorliegende Brief wurde an Engels' damalige Adresse in Paris gesandt. Siehe S. 142.21-24.
950
C a r l G e o r g V o g l e r an Karl Marx in Paris Brüssel, 22. März 1848 (S. 408)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 166. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 425 x 275 mm. Das Papier weist die Prägung „Angouleme" auf. Die erste und zweite Seite wurden von Vogler vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der ersten Seite unten rechts befindet sich eine Notiz von Vogler: ,,W[enden] S[ie] gefälligst] u[m]". Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Bruxelles 1848 23 [mars]", „Belg.3 V[alnes] 24 mars 48" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 408.3
Marx' Brief an Vogler vom 15. März 1848 ist nicht überliefert.
408.4—5
Charles Marx: Discours sur la question du libre échange, prononcé à l'Association Démocratique de Bruxelles, dans la Séance Publique du 9 Janvier 1848. [Bruxelles 1848.]
408.7
Sonnabend] 18. März 1848.
408.9-18
Siehe Erl. 390.16-17.
408.10—11
Eine Kopie als Beilage zum vorliegenden Brief ist nicht überliefert. Vielleicht handelte es sich um die Rechnung von Delevigne und Callewaert (siehe S. 434.1-8).
408.16—17
Die „Zentralisation" (Centralizacja) — war die Zentralbehörde der Polnischen Demokratischen Gesellschaft (Towarzystwo Demokratyczne Polskie), gegründet 1832 in Paris als Organisation des linken Flügels des Kleinadels und des Bürgertums der polnischen Emigration. Das Programm der Gesellschaft sah vor: Herstellung der Unabhängigkeit Polens, Aufhebung der Feudallasten und der ständischen Ungleichheit sowie die Übergabe von Land an die Bauern ohne Entschädigung und eine Reihe anderer fortschrittlicher Maßnahmen. Die Gesellschaft nahm aktiv an der Vorbereitung des Krakauer Aufstands von 1846 teil, der die nationale Befreiung Polens zum Ziele hatte. Seitdem die Gesellschaft im Sommer 1849 in Frankreich verboten worden war, wurde London der Sitz der Zentralisation, jedoch blieb die Mehrheit der Mitglieder der Gesellschaft nach wie vor in Frankreich.
408.19-30
Siehe Erl. 390.3-8 und 481.3, 10-11. 951
Elisabeth Engels und Friedrich Engels (senior) an Friedrich Engels in Paris Barmen, 25. März 1848 (S. 409-410)
Die Originalhandschrift befindet sich in Familienbesitz (BRD). Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten. Die erste Seite wurde von Elisabeth Engels fast vollständig beschrieben; der Brief von Friedrich Engels (senior) beginnt am Fuß der ersten Seite und nimmt drei Viertel der zweiten Seite ein. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 409.3
Der Brief von Elisabeth Engels an Engels, geschrieben vor dem 25. März 1848, in dem sie ein nicht überliefertes Schreiben ihres Sohnes beantwortete, ist nicht überliefert. Siehe S. 142.9—13.
409.12-13
Engels kam Mitte April 1848 nach Barmen.
409.24-25
Siehe Erl.403.2-3.
952
Sebastian Seiler an Karl Marx in Paris Paris, 25. Marz 1848 (S. 413)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d. 168. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 250 x 187mm. Die erste Seite wurde von Seiler fast vollständig beschrieben. Diezweite, dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich auf Grund der Erwähnung von Marx' und Engels' Aufenthalt in Paris im März 1848. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLAUTERUNGEN 413.3—4
Die Briefe Wilhelm Wolffs, auf die hier Bezug genommen wird, sind nicht überliefert.
413.16
Seiler hatte Brüssel in der zweiten Septemberhälfte 1847 verlassen.
413.21
Im März 1848 war Seiler in Paris publizistisch tätig, er korrespondierte für einige deutsche Zeitungen. Er nahm an den Versammlungen deutscher Arbeiter in Paris teil, wo Marx und seine Anhänger gegen die Deutsche Demokratische Gesellschaft auftraten (siehe Erl. 136.25—27). Die Eindrücke darüber äußerte Seiler in seiner Broschüre „Das Complot vom 13. Juni 1849, oder der letzte Sieg der Bourgeoisie in Frankreich. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenwart" (Hamburg 1850. S. 17-21).
953
Georg Weerth an Karl Marx in Paris Köln, 25. März 1848 Brüssel, 26. oder 27. März 1848 (S. 414)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 167. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 220 x 280 mm. Die erste Seite wurde von Weerth vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift (S. 414.27-33) steht am linken und oberen Rand der ersten Seite. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wurde in Köln geschrieben (siehe S. 414.1). Die Nachschrift wurde gleich nach der Ankunft in Brüssel am 26. oder am 27. März 1848 beigefügt (Weerth 5. S. 284). Erstveröffentlichung gekürzt (S.414.3—23) in russischer Übersetzung: M3C® 6. MocKBa—/leHMHrpafl 1930. S.XVI; vollständig in der Sprache des Originals: Weerth 5. S. 282-283. KORREKTUREN VERZEICHNIS 414.30
Reinhardt] H Reinhard ERLÄUTERUNGEN
414.3—11
954
Weerth schildert die Stimmung in Köln, wo im Stollwerkschen Saale in diesen Tagen Volksversammlungen stattgefunden haben. Die erste Versammlung am 23. März stellte folgende allgemeine Forderungen des Volkes: „1) Unbedingte Freiheit der Rede und Presse; 2) Freies Versammlungs- und Vereinigungsrecht; 3) Allgemeine Volksbewaffnung mit eigener Wahl der Führer." In: Kölnische Zeitung. Nr.84, 24.März 1848. S. 1, Sp.3. In der Versammlung am 24. März wurde folgende Delegation nach Berlin gewählt: Rentner Bauendahl, Assessor Bohl, Advokat-Anwalt Borhardt, Schuhmachermeister Schützendorf und Rentner Wächter. In der „Kölnischen Zeitung" (Nr.85, 25. März 1848. S. 1, Sp. 1-2) wurde u.a. folgendes über diese Versammlung geschrieben: „Die rheinischen Deputationen hatten nämlich beschlossen, die definitive Feststellung des künftigen Wahlgesetzes (dessen Grundlagen sie übrigens schon normirt hatten), dem Vereinigten Landtage zu unterbreiten; wogegen die Bürger-Versammlung den sofortigen Erlaß eines provisorischen Wahlgesetzes in der von der gestrigen Versammlung beschlossenen Art beantragt und nur der daraus her-
Georg Weerth an Marx • 25.-27. März 1848
vorgehenden Volksvertretung alle weiteren Feststellungen anheim gegeben wissen will. Da man nun aber in dem Umstände, daß die Berathungen und Beschlußnahmen beider Versammlungen zu gleicher Zeit Statt gefunden hatten, einen Uebelstand, und in weiteren Vereinigungs-Versuchen Zeitverlust und die Gefahr des Verzugs erblickte, so wurde beschlossen, die Deputation der Bürger-Versammlung morgen nach Berlin abgehen zu lassen, welcher noch der Auftrag gegeben wurde, sich mit der Bürgerschaft Berlins in Verbindung zu setzen und gemeinschaftlich mit ihr zu handeln." 414.3-4
Es handelt sich um die Versprechungen, die der preußische König Friedrich Wilhelm IV. nach den Barrikadenkämpfen in Berlin am 21. März 1848 in dem Aufruf „ A n mein Volk und die deutsche Nation" gegeben hatte.
414.5-6
Siehe Erl. 112.5-6.
414.12—14
Gemeint ist der Zug der Deutschen Demokratischen Legion (siehe Erl. 136.25-27).
414.17-18
Siehe S. 421.5-10 und 442.13-14.
414.18-20
Siehe Erl. 142.4-5.
414.27—28
Heinrich Bürgers wurde in das Vorparlament (siehe Erl. 160.16—18) gewählt.
414.32-33
Siehe S. 403.15-404.2.
955
Karl Schapper an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris London, 28. März 1848 (S. 417-418)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d.122. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 233 x 187 mm. Alle vier Seiten wurden von Schapper vollständig beschrieben. Der Umschlag fehlt. Die Nachschrift (S.418.35) wurde am linken Rand der vierten Seite niedergeschrieben. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Der Brief wurde am Dienstag (S. 417.1) geschrieben. Der Beschluß, Schapper nach London zu schicken, wurde nach dem 22. März 1848 gefaßt (S. 406.16—19). Der erste Dienstag nach dem 22. März 1848 war der 28. März. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 417.1—3, 7—25; 418.11—25) in russischer Übersetzung: CK. S. 179-180; in der Sprache des Originals vollständig: BdK 1. S.741 bis 743. ERLÄUTERUNGEN 417.1
Dienstag] 28. März 1848.
417.2
Karl Schapper, Mitglied der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten, wurde von der Leitung des Bundes als Emissär nach London geschickt, in erster Linie zwecks Unterhandlung mit dem Herzog Karl von Braunschweig (siehe S. 396.7-25, 401.4-8, 405.3-18 und 406.16-23).
417.5, 22, 26
Gemeint ist der Herzog Karl von Braunschweig.
417.7
Sonntag] 26. März 1848.
417.20
Es handelt sich um die im Deutschen Bildungsverein für Arbeiter in London gebildete Kommission zur Vorbereitung der Rückkehr der Arbeiter nach Deutschland. Siehe S. 459.25-29, 34-460.2.
418.15—24
Die Stimmung der Mitglieder des Deutschen Arbeiterbildungsvereins in London wurde beeinflußt durch die Propaganda der Deutschen Demokratischen Gesellschaft in Paris (siehe Erl. 407.4—10).
418.18-19
Siehe S. 459.10-460.9.
418.21-24
In der „Deutschen Londoner Zeitung" (Nr. 158, 7. April 1848. S. 1297, Sp.2) wurde folgendes über diese Versammlung berichtet: „Donnerstags den 30. März war in der Hall of Commerce eine Versammlung von Deutschen; es konnten etwa tausend Anwesende gezählt werden. Diese Versammlung adoptirte eine vom .deutschen Le-
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Schapper an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Paris • 28. März 1648
severein' vorgeschlagene Adresse an die in Frankfurt versammelten deutschen Volksvertreter'. Diese Adresse trägt kein entschiedenes Gepräge, weil die Leute sich fürchteten im republikanischen Sinne zu sprechen und doch auch nicht ganz loyal sein wollten: es ist die alte Geschichte von der trockenen Pelzwäsche. Der Redner, der sich am entschiedensten aussprach, war Hr. Levin aus Königsberg. Allgemeiner Jubel begrüßte unsern Dichter Ferdinand Freiligrath, der durch stürmischen Zuruf zum Sprechen aufgefordert wurde. Als echter Republikaner scheute er sich nicht, statt Phrasen zu machen, sein in unserer letzten Nummer abgedrucktes Gedicht ,Berlin' als Ausdruck seiner Gesinnung vorzulesen. Stürmischer Enthusiasmus brach bei den kräftigsten Stellen los, und als Freiligrath endigte, belohnte ihn ein lautes: ,Hoch Freiligrath!' mit dem sich der Ruf: ,Es lebe die Republik!' harmonisch vermischte. — Die deutschen Arbeiter hatten beschlossen, um keine Störung durch ihre Nichtannahme der Adresse herbeizuführen, gar nicht auf der Versammlung zu erscheinen." 418.26
Heinrich Bauer kam im April 1848 nach London. Er stellte sich zusammen mit Pfänder und Eccarius an die Spitze des Londoner Kreises des Bundes der Kommunisten (siehe S. 460.4—5). Joseph Moll begab sich im April nach Köln, wo er an der Arbeit des Kölner Arbeitervereins teilnahm (siehe Erl. 422.17).
418.30-31
Schapper verließ England Anfang April 1848. Einige Zeit war er in Köln, wo er an der Gründung des Arbeitervereins teilnahm. Am 19. April kam er als Emissär nach Mainz und beteiligte sich an der Sitzung der Mainzer Gemeinde des Bundes der Kommunisten (siehe S. 429.12-23 und 435.6-9). Dann ging er in seine Heimat HessenNassau und kam am 26. April nach Wiesbaden, wo er eine Bundesgemeinde und den Arbeiterverein organisierte (siehe S. 435.15—27). Nachdem er nochmals nach London gereist war, um seine Familie zu holen, kehrte er im Juli 1848 nach Köln zurück, wo er im Arbeiterverein tätig war; einige Zeit war er auch Korrektor der NRhZ.
957
Karl Ludwig Bernays an Karl M a r x und Ernst Dronke in Paris Paris, 31. Marz 1848 (S. 419)
Originalhandschrift: I ML/Z PA Moskau, Sign. f. 1, op.5, d.169. Das Dokument besteht aus einem Blatt im Format 210 x 135 mm. Die erste Seite wurde von Bernays vollständig beschrieben, diezweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Am oberen Rand befindet sich ein Vermerk mit Bleistift von unbekannter Hand: „30 III 47". Der Brief war dem Inhalt nach für Marx und Dronke bestimmt. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 419.1—6
Zu dieser Zeit distanzierte sich Bernays von Marx und Engels. Er hatte sich von März bis Anfang April 1848 an der Tätigkeit der Deutschen Demokratischen Gesellschaft beteiligt, an deren Spitze Herwegh, Bornstedt, Carl Börnstein u.a. standen (siehe Erl. 136.25—27). Einige Zeit war er Sekretär Herweghs, des Präsidenten der Gesellschaft. In Herweghs Auftrag verfaßte Bernays am 3. April eine Denkschrift „Die Pariser deutsche Legion betreffend", die vor allem gegen die Kommunisten gerichtet wurde. Sie wurde unterschrieben: „C. L. Bernays, freiwilliger Publicist d[er] deutschen] Legion" (Deutsche Londoner Zeitung. Nr. 159,14. April 1848. S. 1311, Sp. 2—3).
419.2—3
Bernays' Brief an Marx und Dronke, geschrieben zwischen dem 22. und 31. März 1848, ist nicht überliefert.
958
A d a l b e r t v o n Bornstedt, C a r l Börnstein, W . V o l k , M a i e r und W i l h e l m von L o e w e n f e l s an Karl M a r x in Paris Paris, I . A p r i l 1848 (S. 4 2 0 )
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 170. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 1 3 2 x 115mm. Die erste Seite wurde von Bornstedt vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Marx beantwortete den vorliegenden Brief am I . A p r i l 1848 (siehe S. 147). Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: fl. T. POKHTAHCKMÜ: Hoßbie MaTepna/ibi o 6opb6e MapKca u ero copaTHMKOB npoTUB aBaHTK>pncTMMecKMX
nnaHOB HeMeuKoro aeMOKpaTMMecKoro o6mecTBa B riapHwe. In: Hay4H0-MHct>0pMaunoHHbiü 6io/ineTeHb CeKTopa npon3BeAeHHM K. MapKca m 0 . SHrenbca. MocKBa 1973. Nr. 25, S.42—43; in der Sprache des Originals wird der Brief im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. VARIANTEN VERZEICHNIS 420.5
3 Uhr Nachmittag > 7 Uhr Abends KORREKTUREN VERZEICHNIS
420.1
Maier] H Meyer ERLÄUTERUNGEN
420.3—5
Gemeint ist die Pariser Korrespondenz in der „Trier'sehen Zeitung" (Nr. 89, 29. März 1848. Beilage). Siehe Erl. 147.2-3.
420.5—8
Marx lehnte dieses Ultimatum in seinem Brief vom 1. April 1848 ab (siehe S. 147). Die Führer der Deutschen Demokratischen Gesellschaft Herwegh, Bornstedt und Börnstein versuchten am 1., 2. und 3. April in den Versammlungen der Gesellschaft die Materialien der deutschen Presse über die Gründung der Legion zu widerlegen, einschließlich der von der Leitung des Bundes der Kommunisten stammenden Korrespondenz in der „Trier'schen Zeitung".
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Johann S c h i c k e ! an Karl M a r x in K ö l n M a i n z , 14. April 1848 (S.421)
Originalhandschrift: I M L / Z P A Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d. 171. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 229 x 278 mm. Die erste Seite wurde von Schickel vollständig beschrieben, die zweite Seite zur Hälfte. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung gekürzt (S. 421.1,8—15,17—23) in russischer Übersetzung: CK. S. 187; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.754—755. ERLÄUTERUNGEN 421.3—5, 28—29
Auf der Reise von Paris nach Köln hielten sich Marx, Engels und andere Mitglieder des Bundes der Kommunisten am 8. April 1848 in Mainz auf. Jenny Marx kam mit den drei Kindern etwas später aus Paris nach Deutschland zurück und weilte anfangs bei ihrer Mutter in Trier. Ihr Brief an Marx, geschrieben vor dem 14. April 1848, ist nicht überliefert.
421.8-10
Siehe S. 414.17-18 und 442.13-14.
421.13-17
Siehe S. 429.32-430.8 und 435.11-14.
960
Wilhelm W o l f f an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz Breslau, 18. April 1848 (S. 422—426)
Der Standort des Originals ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus vier von Wilhelm Wolff vollständig beschriebenen Seiten. Die letzten Zeilen (S. 426.34—38) wurden am linken Rand der ersten Seite, die Nachschrift (S. 426.39—40) auf der ersten Seite oben niedergeschrieben. Die Jahresangabe im Datum wurde auf Grund des Briefes der Mainzer Gemeinde ermittelt (siehe S. 431.12-13). Erstveröffentlichung in Auszügen (S.425.40—426.2, 13-23): Franz Mehring: Einleitung zu: Gesammelte Schriften von Wilhelm Wolff. Berlin 1909. S. 12; gekürzt (S.422.1-423.11; 425.16-30, 35-39; 426.1-7, 31-40) in russischer Übersetzung: CK. S. 190-193; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S.759-763. KORREKTUREN VERZEICHNIS 422.3 422.21 422.35 425.7, 12, 13 426.30
Mainz] H Maynz Anneke] H Annecke Hätzel] H Hetzel Ludewig] H Ludwig ERLAUTERUNGEN
422.3
Wilhelm Wolff trat die Rückreise von Frankreich nach Deutschland früher an als Marx und Engels, Ende März oder Anfang April 1848 (siehe Erl. 148.5—6). Er reiste im Auftrag der Zentralbehörde als Emissärdes Bundes der Kommunisten. Den vorliegenden Brief sandte er nach Mainz, wo sich im April 1848 das provisorische Zentrum des Bundes befand (siehe S. 431.12-13).
422.3—4
Nach Mainz kam Wolff etwa am 3. April; er verließ die Stadt wieder am 6. April 1848.
422.10
Crüger befand sich in Köln unterwegs von Paris nach Königsberg.
422.11-12
Siehe Erl. 41.37-42.16 und 274.2-277.16.
422.16-19, 24—25, 28-29
Gemeint ist der Aufruf des Arbeiterbildungsvereins in Mainz vom 5. April 1848 „An alle Arbeiter Deutschlands!" (Deutsche Volkszeitung. Mannheim. Nr. 8, 8. April 1848. S. 64; Mainzer Zeitung. Nr. 103, 961
Wolff an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz • 18. April 1848
425.24-25
12. April 1848), unterzeichnet von Cluß und Wallau. Im Aufruf hieß es u. a.: „Wir schlagen Euch vor, Mainz vorläufig zum Mittelpunkte für sämmtliche Arbeitervereine zu wählen und mit dem unterzeichneten Vorstande in Korrespondenz zu treten, damit wir uns über einen gemeinsamen Plan verständigen und sobald als möglich auf einer Zusammenkunft von Abgeordneten aller Vereine den Sitz des Centralcomitös usw., definitiv bestimmen können." Dieser Aufruf war ein Versuch des Bundes der Kommunisten, die überall entstandenen und noch entstehenden Arbeitervereine zusammenzufassen und so die Schaffung einer politischen Massenorganisation der Arbeiter vorzubereiten. Infolge der unentwickelten Verhältnisse hatte dieser Versuch jedoch keinen Erfolg.
422.17
Der Kölner Arbeiterverein wurde am 13.April 1848 gegründet. Inder ersten Zeit leitete ihn Andreas Gottschalk, der unter dem Einfluß des „wahren" Sozialismus stand und eine sektiererische Haltung einnahm. Er ignorierte die Aufgaben der bürgerlich-demokratischen Revolution, verfolgte die Taktik des Boykotts der Wahlen zur deutschen Nationalversammlung und zur preußischen konstituierenden Versammlung. Der Kampf von Marx und seiner Mitkämpfer gegen die Taktik Gottschalks führte zur Festigung des Vereins und zur Änderung seiner politischen Linie. Im August 1848 zählte er bereits 7000 Mitglieder. Nach der Verhaftung Gottschalks (siehe Erl. 177.2) wurde am 6. Juli 1848 Moll, im Oktober Marx und im Februar 1849 Schapper zum Präsidenten gewählt. Der Verein wurde reorganisiert. Die Hebung des Klassenbewußtseins der Arbeiter stand nun im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Nach dem Sieg der Konterrevolution in Deutschland im Sommer 1849 verlor der Kölner Arbeiterverein seinen politischen Charakter und verwandelte sich in einen Arbeiterbildungsverein.
422.21—22
Gemeint ist die von Friedrich Anneke und Moses Heß unterzeichnete „Aufforderung zur Neubegründung der Rheinischen Zeitung". In: Kölnische Zeitung. Nr.98, 7.April 1848. Beilage. Sie lautete u.a.: „Die Unterzeichneten hoffen, daß sich nah und fern Männer genug finden, welche diese Überzeugung theilen, und fordern daher ihre Gesinnungs-Genossen auf, ihnen durch Subscriptionen, welche hiermit eröffnet werden, die Mittel zur sofortigen Begründung einer Zeitung zu verschaffen, deren Tendenz eine rein demokratische sein soll, und welche zugleich die nicht mehr zu umgehende soziale Frage, d.h. die Frage über das Verhältnis von Kapital und Arbeit u.s.w., nach ihrer ökonomischen und politischen Seite hin, jedoch keineswegs vom Standpunkte gewisser Theorieen, Ideen, Principien und Systeme, sondern lediglich vom practischen Gesichtspunkte der gegebenen thatsächlichen Verhältnisse aus, gründlich erörtern wird." Dieser Plan konnte nicht ausgeführt werden (siehe Erl. 152.21-22).
962
Wolff an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz • 18. April 1848
422.23
Frankfurter Fischer] Vermutlich ist G.Fischer, ein Mitglied des Deutschen Arbeitervereins in Brüssel, gemeint.
422.33—34
Anspielung auf den Pariser Arbeiterführer Martin Albert (Alexandre Martin), der nach der Februarrevolution 1848 in Frankreich Mitglied der Provisorischen Regierung wurde.
422.33-35
Nach Ausbruch der Februarrevolution 1848 in Frankreich ging Stephan Born zunächst nach Paris. Im Auftrag der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten begab er sich nach Berlin, wo er etwa am 25. März eintraf. Nach seiner Ankunft in Berlin begann Born in der Berliner Arbeiterbewegung, in der ein starkes elementares Streben nach organisatorischem Zusammenschluß vorhanden war, sehr schnell eine führende Rolle zu spielen. Er wurde Präsident des am 29. März 1848 in Berlin in Anwesenheit von etwa 150 Arbeitern gegründeten Arbeiterklubs. Unter seiner Leitung bildete sich am 11. April das Berliner Zentralkomitee für Arbeiter, dessen Organ, „Das Volk", er von Ende Mai bis Mitte September 1848 redigierte (siehe Erl. 444.21—24). Born hatte führenden Anteil an der Organisierung der Arbeiterverbrüderung. Die Delegierten des Arbeiterkongresses in Berlin (23. August bis 3. September 1848) wählten Born zum Mitglied des Zentralkomitees für die deutschen Arbeiter (siehe Erl. 175.29). Seit Anfang Oktober 1848 redigierte er in Leipzig die Zeitung dieser Organisation, „Die Verbrüderung". Born erwies sich jedoch seinen Aufgaben als Mitglied des Bundes der Kommunisten nicht gewachsen, und sein Verhalten stieß schon sehr bald bei anderen Bundesmitgliedern auf Bedenken (siehe auch S. 438.42). Born paßte sich der bei rückständigen Arbeiterschichten unvermeidlichen Beschränkung auf bloß ökonomische Forderungen an, statt die unaufschiebbaren politischen Aufgaben in den Vordergrund zu stellen, und trug so zur Verbreitung von Illusionen über die Beseitigung der kapitalistischen Ausbeutung innerhalb der bestehenden bürgerlichen Verhältnisse bei. Seine im wesentlichen opportunistische Konzeption vermengte Born in seinen Darlegungen häufig mit Gedankengängen, die dem „Manifest der Kommunistischen Partei" entnommen waren. In den letzten Monaten der Revolution begann er unter dem Eindruck des Vordringens der Konterrevolution und des politischen Reifeprozesses der Arbeiterbewegung die ökonomische Beschränkung teilweise zu überwinden und die Aufgaben der Arbeiterklasse im Kampf um Demokratie stärker zu betonen.
425.1-7
Siehe S. 445.11-15.
425.2—3
Es handelt sich um das Rundschreiben des ersten Kongresses des Bundes der Kommunisten vom 9. Juni 1847 (siehe BdK 1. S.475 bis 487). 963
Wolff an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz • 18. April 1848
425.9
Gemeint ist die „Deutsche-Arbeiter-Zeitung".
425.20—22, 40—45 426.1—25
Wolff bezieht sich auf die Wahlen zur deutschen Nationalversammlung (siehe Erl. 156.7—9) und zur preußischen konstituierenden Versammlung. Er wurde für die Wahlen nach Frankfurt und Berlin in einem Breslauer Arbeiterviertel als Wahlmann gewählt. Er bereiste die Landbezirke und nahm an den Wahlversammlungen teil. Infolge der Tätigkeit Wolffs und seiner Anhänger wurde eine Reihe demokratischer Kandidaten gewählt. In die preußische Versammlung gelangten aus Schlesien Brill, E. Reichenbach, Neesvon Esenbeck, Julius, Stein, Eisner. Die Wahlen für die Frankfurter Nationalversammlung fielen ungünstiger aus. Wolff kandidierte für die Frankfurter Nationalversammlung im westlich von Breslau gelegenen Wahlbezirk Neumarkt-Striegau. Von den 158 Wahlmännern dieses Bezirks, unter denen die Bauern, Freigärtner, Häusler, Handwerker und Arbeiter bei weitem die Mehrheit stellten, wurde er hier zum Abgeordnetenstellvertreter für die deutsche Nationalversammlung gewählt. Siehe S. 446.1-3.
425.30—32
Gemeint ist der Schlesische Konstitutionelle Zentral-Verein. Am 22. April 1848 erließ er ein „Manifest des Schlesischen Constitutionellen Centrai-Vereins an sämtliche Bewohner Schlesiens", das die Abgeordneten zu Wahlen aufforderte, die „auf Errichtung und Erhaltung der konstitutionellen Preußischen Monarchie" hinwirken.
426.26-31
Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" (Leipzig. Nr. 111, 20. April 1848. S. 1391) hat über diese Ereignisse folgende Korrespondenz vom 16.April aus der „Breslauer Zeitung" nachgedruckt: „Am Abend versammelten sich auf dem Maria-Magdalenenkirchhofe gegen 300 Menschen, um dem Regierungsrath Kuh eine Katzenmusik zu bringen. Man zog über den Neumarkt, um den Zug zu vergrößern, nach dem Polizeipräsidium, wo man unter dem wahrhaft satanischen Jöhlen, Trommeln, Pfeifen, Quietschen und Miauen den Ruf: Abdanken' deutlich vernehmen konnte. Von hier aus setzte sich der Zug nach der Wohnung des Stadtverordneten Siebig in Bewegung. Eine Masse von circa 3000 Menschen hatte sich zusammengefunden und wogte, nachdem man hier den vorigen Auftritt wiederholt, der Wohnung des Kreisjustizraths Wachler zu. [...] Zum neuernannten Stadtrath Ludewig hieß es nun, und vorwärts schritt ein Menschenknäuel von 5 — 6000 Mann nach der Behausung des Bezeichneten, und der einstimmige Ruf: .Abdanken' ließ sich abermals hören. Ludewig erschien am Fenster und versprach abzudanken. [...] Nun schritt man vor die Wohnung des Kaufmanns Milde, der ebenfalls versprechen mußte, nicht auf den Arbeitsministercharakter Anspruch machen zu wollen. [...] Hierauf zog Alles nach der
964
Wolff an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz • 18. April 1848
Tauenzienstraße vor die Wohnung des Stadtverordnetenvorstehers Gräff, den man ebenfalls aufforderte, abzudanken. Er entschuldigte sich zwar, allein die Gereiztheit der Gemüther verlangte stürmisch seine Abdankung." 426.28
Siehe Erl. 381.14-18.
426.38
Heide] Wilhelm Wolff.
426.39—40
In der zweiten Aprilhälfte 1848 befand sich Marx in Köln, Engels in Barmen, Dronke in Köln, dann in Koblenz und in Frankfurt (Main).
965
F. A. Bergmann an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz Regensburg, 21. April 1848 (S. 427-428)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 126. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 390 x243 mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Bergmann vollständig beschrieben, die dritte zur Hälfte, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Regensburg 21. Apr. 1848. IV", „24. 4" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Datierung konnte auf Grund des ersten Poststempels präzisiert werden. Erstveröffentlichung gekürzt (S.427.1—17; 428.10—28) in russischer Übersetzung.- CK. S. 194-195; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 763-765. KORREKTUREN VERZEICHNIS 427.11
la Chaux-de-Fonds ] H la chaux de fonds ERLÄUTERUNGEN
427.10—14
Wie aus dem vorliegenden Brief zu erkennen ist, war Bergmann aus der Schweiz nach Bayern gekommen. Unter den Schweizer Bundesmitgliedern herrschte nach dem Ausbruch der Revolution die Absicht vor, sich an dem Freischarenzug nach Deutschland zu beteiligen (siehe S. 542.12-543.7 und Erl. 407.4-10). In diesem Sinne wurde Bergmann vor seiner Abreise und dann in zwei von ihm erwähnten Briefen vom 19. und 31. März 1848 beeinflußt.
427.14-17
Siehe Erl. 153.8.
427.28—31
Am 2. April 1848 verließ die republikanische Minderheit, geführt von Hecker und Struve, zum Zeichen des Protestes gegen die Politik der liberalen MehrheitdasVorparlament(sieheErl. 160.16—18). Diedurch das Anwachsen der republikanischen Bewegung erschreckte Regierung von Baden nahm einen Beschluß über die Vergrößerung der Armeekontingente an, wandte sich um militärische Unterstützung an die benachbarten deutschen Staaten und verhaftete auf Grund einer Denunziation des Liberalen Mathy den Republikaner Fickler (siehe Erl. 438.6). Diese Maßnahmen der badischen Regierung lösten den republikanischen Aufstand am 12.April 1848 unter Führung der kleinbürgerlichen Demokraten Hecker und Struve aus. Ende April wurde der Aufstand, der von Anfang an schlecht vorbereitet war, niedergeschlagen.
966
F.A.Bergmann an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Mainz • 21.4.1848
428.14
Gemeint sind die Statuten des Bundes der Kommunisten. Siehe Erl. 119.6-15, 39-120.6.
428.15
Siehe Erl. 136.25-27.
428.28
Gerbach] Wahrscheinlich Bergmanns Bundesname.
967
Die M a i n z e r G e m e i n d e an die Z e n t r a l b e h ö r d e d e s B u n d e s der K o m m u n i s t e n in Köln M a i n z , 23.-24. April 1848 (S. 429-432)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 20, op. 1, d.22 und 127. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 402 x 325 mm und einem Blatt im Format 1 5 4 x 139mm. Die ersten zwei Seiten wurden von Cluß vollständig beschrieben, die dritte Seite zu drei Vierteln, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Adresse wurde mit Bleistift niedergeschrieben. Das Papier ist am Rand beschädigt. Dadurch entstandener Textverlust (S. 431.21, 22) konnte rekonstruiert werden. Das Beiblatt (die Nachschrift von Cluß, S. 431.32—432.11) wurde, wie aus der Erwähnung von Bergmanns Brief (siehe S.431.33) hervorgeht, am 24. April 1848 niedergeschrieben. In CK und in BdK 1 wurde das Beiblatt als selbständiges Dokument wiedergegeben, datiert in CK ,,Ende April 1848" und in BdK 1 „etwa 23. April 1848". Erstveröffentlichung gekürzt (S. 429.1-430.46; 431.7-432.6) in russischer Übersetzung CK. S. 195-198, 203-204; vollständig in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 765-769. KORREKTURENVERZEICHNIS 430.13 432.1 430.23 431.15 431.17,22
Darmstadt] H Darmstatt Menkel ] H Mönkel Wiesbadener] H Wißbadener Wiesbaden] H Wißbaden ERLÄUTERUNGEN
429.10
Gemeint ist der Klub der Deutschen Arbeiter in Paris (siehe Erl. 136.25-27).
429.12-18
Siehe S. 435.5-10.
429.16, 23 431.10, 23
Schmitze] Bundesname von Paul Stumpf.
429.17, 23 431.10, 23 432.6
Lange] Bundesname von Adolph Cluß.
429.23
Der Mainzer Gemeinde gehörten Ende April 1848 Gottfried und Paul Stumpf, Adolph Cluß, Germain Metternich, Philipp Neubeck und
968
Die M a i n z e r G e m e i n d e an die Z e n t r a l b e h ö r d e des BdK in Köln • 23.—24. A p r i l 1848
Johann Schickel an. Wer von ihnen welchen Bundesnamen führte, ist nicht in allen Fällen bekannt. Schmitze ist jedenfalls Paul Stumpf, Lange ist Adolph Cluß. 429.32-430.8
Siehe S. 421.13-17 und 435.11-14.
430.1
Gemeint ist Adolph Cluß (siehe S. 435.15-16).
430.9-46,
Siehe Erl. 422.16-19.
431.35 430.16-17
Siehe S. 438.33-35 und 442.7-10.
430.22 430.23
W [ o l f f ] ] Wilhelm Wolff. Menkel reiste als Emissär des Mainzer Arbeitervereins auch nach Leipzig, wo er am 13. Mai 1848 im Arbeiterverein auftrat (Leipziger Arbeiter-Zeitung. 3. Juni 1848).
430.28—29
Es handelt sich um die Forderung der Einberufung eines „Arbeiterparlaments", das neben der Nationalversammlung die besonderen Arbeiterinteressen vertreten sollte. Forderungen solcher Art waren damals weit verbreitet, erwiesen sich jedoch als völlig undurchführbar.
430.30, 43—45
Gemeint ist das Vorparlament (siehe Erl. 160.16-18).
430.44—45
Das erwähnte Dokument ist nicht überliefert.
431.12—13
Siehe S. 422-426.
431.13—14
Es handelt sich um die Exemplare des „Manifestes der Kommunistischen Partei" und der Statuten des Bundes der Kommunisten.
431.14—21
Am 23. April 1848 tagte in Heidelberg auf Einladung der dortigen Buchdruckergehilfen-Gesellschaft eine Deputiertenversammlung der Buchdruckergehilfen von Frankfurt (Main), Karlsruhe, Darmstadt, Wiesbaden, Mainz und Mannheim. In Heidelberg wurde beschlossen, die Buchdruckergehilfen aller deutschen Städte zur Gründung von Komitees zu veranlassen, die sich auf einem Kongreß in Mainz zu einer gesamtnationalen Organisation zusammenschließen sollten. Dieser Kongreß in Mainz tagte vom 11. bis 14. Juni 1848 als „National-Buchdrucker-Versammlung" mit vierundvierzig Delegierten, die etwa zehntausend Buchdruckergehilfen aus neunzig Städten vertraten. Einer der Delegierten war Wallau. Auf dem Mainzer Kongreß wurde ein Gesamtverband der deutschen Buchdrucker gegründet, die erste große gewerkschaftliche Vereinigung in Deutschland.
431.20-21
In der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" (Nr. 112, 21. April 1848. S. 1405) wurde über diese Wahl folgende kurze Korrespondenz
969
D i e M a i n z e r G e m e i n d e an d i e Z e n t r a l b e h ö r d e des BdK in Köln • 23.—24. A p r i l 1848
aus Mainz vom 16. April abgedruckt: „Das Ergebniß der heutigen großen Bürgerversammlung war, daß der bisher bestandene hiesige Bürgerausschuß unter dem Vorsitze des Dr. Strecker aufgelöst und die Wahl eines neuen Ausschusses beschlossen wurde." 431.21-22
Siehe S. 435.
431.33-35
Siehe S. 427-428.
970
C a r l G e o r g V o g l e r a n Karl M a r x in K ö l n Brüssel, 24. April 1848 (S. 4 3 3 - 4 3 4 )
Originalhandschrift: I M L / Z P A M o s k a u , Sign. f. 1, op. 1, d. 5543. Der Brief besteht aus e i n e m Bogen im Format 425 x 275 m m . D i e ersten z w e i Seiten w u r d e n von V o g l e r vollständig beschrieben, die dritte Seite zu e i n e m Drittel, die v i e r t e Seite w u r d e als A d r e ß s e i t e benutzt. Das Papier ist a m unteren Rand beschädigt, dadurch sind aber keine T e x t v e r l u s t e entstanden. A m Fuß der ersten und dritten Seite steht ein V e r m e r k V o g l e r s : , , W [ e n d e n ] S[ie] g e f ä l l i g s t ] u[m]". Auf d e r ersten Seite unten steht e i n e Rechnung mit T i n t e von M a r x ' Hand. Auf d e r Adreßseite b e f i n d e n sich ein Siegel mit der Aufschrift: „ C . G . V o g l e r Libraire-Commissionaire, Bruxelles", drei Poststempel mit d e n Aufschriften „Bruxel26 les 1848 23 avr", „St. P. C o e l n Ns 2 — " , „B. T R." s o w i e V e r m e r k e des Post4 beamten. Der Brief wird im v o r l i e g e n d e n Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 434.1 434.13
Delevigne] H Delevingne Apostelnstrasse] H Apostelstrasse ERLÄUTERUNGEN
433.3—4, 14—16
Es handelt sich um die Broschüre, die M a r x in Brüssel 1848 herausgeben w o l l t e . Als G r u n d l a g e für sie sollten die V o r l e s u n g e n über „ L o h n a r b e i t und Kapital" dienen, die M a r x an der W e n d e 1 8 4 7 / 1 8 4 8 im Deutschen A r b e i t e r v e r e i n in Brüssel (siehe Erl. 99.6—28) g e h a l t e n hatte. U n t e r diesem T i t e l w u r d e n sie t e i l w e i s e als Leitartikel in der N R h Z (Nr. 2 6 4 - 2 6 7 und 269 vom 5 . - 8 . und 11. April 1849) veröffentlicht. M i t diesen V o r l e s u n g e n hängt auch M a r x ' M a n u s k r i p t über den Arbeitslohn z u s a m m e n . Im Jahre 1859 schrieb M a r x folgendes darü b e r : „ E i n e deutsch g e s c h r i e b e n e Abhandlung über die „Lohna r b e i t " , w o r i n ich m e i n e über diesen G e g e n s t a n d im Brüsseler Deutschen A r b e i t e r v e r e i n g e h a l t e n e n V o r t r ä g e zusammenflocht, w u r d e im Druck u n t e r b r o c h e n durch die Februar-Revolution und m e i n e in Folge derselben stattfindende g e w a l t s a m e Entfernung aus B e l g i e n " (Karl M a r x : Z u r Kritik der Politischen O e k o n o m i e . H.1. Berlin 1859. S. VII). Siehe auch M a r x ' Brief an Justizrat W e b e r v o m 3. M ä r z 1860.
971
Carl G e o r g V o g l e r an M a r x • 24. April 1848
433.7—16
G e m e i n t ist die Broschüre „Célébration, à Bruxelles du deuxième
434.1—8
anniversaire de la Révolution Polonaise d u 22 février 1846". Siehe Erl. 390.16-17.
433.28
Siehe S. 408.25-28.
434.13
M a r x wohnte in Köln in der Apostelnstrasse Nr. 7.
972
Karl S c h a p p e r an die Z e n t r a l b e h ö r d e des Bundes der Kommunisten in Köln W i e s b a d e n , 26. April 1848 (S. 435)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op. 1, d. 128. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 246 x 189 mm. Die erste und zweite Seite wurden von Schapper vollständig beschrieben, die dritte Seite zu einem Viertel, die vierte Seite ist leer. Der Umschlag fehlt. Das Papier der zweiten Bogenhälfte wurde zu zwei Dritteln abgeschnitten.
Die Jahresangabe „1846" im Datum beruht auf einem Irrtum. Die richtige Angabe ergibt sich aus dem Inhalt. Erstveröffentlichung in russischer Übersetzung: CK. S. 199—200; in der Sprache des Originals: BdK 1. S.775-776. KORREKTURENVERZEICHNIS 435.1
1848] H 1846 ERLÄUTERUNGEN
435.5-10
Siehe S. 429.3-31.
435.11-14
Siehe S. 421.13-17 und 429.32-430.8.
435.15
Charfreitag] 21. April 1848.
435.15
Gemeint ist Adolph Cluß.
435.16-19
Siehe S. 431.14-21.
435.25-27
Schapper reiste bald nach Köln ab.
435.30
Schill] Der Bundesname Karl Schappers.
973
W i l h e l m Blank an F r i e d r i c h Engels in B a r m e n E l b e r f e l d , 28. A p r i l 1848 (S. 436)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. LII4/L575. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 225 x 275 mm. Das Papier trägt das Wasserzeichen „JWJ Hauptmann". Die erste Seite wurde von Wilhelm Blank zur Hälfte beschrieben, die zweite Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am Rand beschädigt. Textverluste sind nicht entstanden. Auf der ersten Seite oben steht ein Vermerk „ 4 . " mit blauer Tinte von unbekannter Hand. Auf der Adreßseite befindet sich ein Vermerk von Engels mit Tinte: „Elberf. ( M ä r z ) April 48. W. Blank H p t " Auf der Adreßseite befinden sich drei Poststempel mit den Aufschriften: „Für 29 29 Elberfeld nichts", „Elberfeld 10—11 — " , „Augs. N 2 — " sowie Vermerke des Post4
4
beamten. Die Tagesangabe in der Datierung
18
beruht auf einem Irrtum. Sie wurde auf
Grund des ersten Poststempels korrigiert. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 436.11
28 188 — ]J H —— 4 " 4 ERLÄUTERUNGEN
436.2-6
Siehe S. 151.7-8 und 152.1-5.
436.7-8
Gemeint ist der Prospekt der NRhZ (siehe S. 151.7-8).
974
Ernst Dronke an Karl Marx in Köln Frankfurt am Main, 29. April 1848 (S. 437-438)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign, f.20, op. 1, d. 17. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 280 x 223 mm. Die erste Seite wurde von Dronke vollständig beschrieben, die zweite zu drei Vierteln, die dritte und vierte Seite sind leer. Der Umschlag fehlt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Inhalt. Erstveröffentlichung gekürzt (S.437.1-12, 16-24; 438.33-43) in russischer Übersetzung : CK. S. 200-201; gekürzt (S. 437.1-33; 438.33-43) in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 776—777. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 437.5
als ob] H a l s ERLAUTERUNGEN
437.4
Es handelt sich um die Aktienzeichnung für die NRhZ (siehe S. 447.6-9 und 449.6-10).
437.16-17
Siehe S.442.5-12 und 447.10-12.
437.26
Gemeint sind die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung. In diese Versammlung wurde, wie früher ins Vorparlament, Franz Heinrich Zitz gewählt.
437.30
Dronke wurde das preußische Staatsbürgerrecht im Jahre 1845 entzogen. Sein Versuch, es wiederzuerlangen, blieb ergebnislos.
437.32-33
Siehe S. 152.23-27.
437.34-438.1, 9-12
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen. Caput XXVI.
438.5
Siehe Erl. 160.16-18.
438.6
Anspielung auf die durch das Mitglied der Badischen Abgeordnetenkammer Karl Mathy am 7. April 1848 zu Karlsruhe bewirkte Verhaftung des Badener Republikaners Fickler. In der Korrespondenz aus Baden vom 8. April 1848 in der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" (Nr. 103,12. April 1848. S. 1264) hieß es darüber:
975
Ernst Dronke an Marx • 29. April 1848
„Gestern wurde Dr. Fickler in Karlsruhe im Namen des Gesetzes als Volksaufwiegler verhaftet. Seine Verhaftung wurde am Bahnhof, wo er eben mit dem Bahnzug angekommen, durch den Abg. Mathy vollzogen." 438.19—21
Koblenz war seit 1822 Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz und der Verwaltungssitz des Regierungsbezirkes; die Stadt war auch eine der stärksten Rheinfestungen.
438.40
Alräunchen] Spitzname von Dronke.
438.41—42
Es handelt sich tatsächlich um den Rest der ersten Auflage von Engels' Buch „Die Lage der arbeitenden Klasse in England", Leipzig 1845. Otto Wigand versah diese Exemplare 1848 mit einem neuen Titelblatt und gab sie als „Zweite Ausgabe" heraus.
438.42
Über Stephan Borns Tätigkeit in Berlin siehe Erl. 422.33-35.
438.42-43
Siehe S. 442-443.
976
Der Kreis Paris an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Köln Paris, 30. April 1848 (S. 439-440)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 129. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 210 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Hermann Ewerbeck vollständig beschrieben, die vierte Seite zu drei Vierteln. Der Umschlag fehlt. Die Jahresangabe ergibt sich aus dem Inhalt. Erstveröffentlichung gekürzt (S.439.1-30; 440.10-19, 30-32) in russischer Übersetzung: CK. S. 202-203; gekürzt (S. 439.1-30; 440.4-19, 30-32) in der Sprache des Originals: BdK 1. S.778—779. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. ERLAUTERUNGEN 439.2
Gemeint ist der Pariser Kreis des Bundes der Kommunisten. Nach Marx' Abreise von Paris Anfang April 1848 stand Ewerbeck an der Spitze des Kreises. Siehe S. 453.6—7.
439.4—5
Der Brief, auf den hier Bezug genommen wird, ist nicht überliefert.
439.7
Der Bericht des Kreises Paris an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten, adressiert nach Mainz, ist nicht überliefert. Siehe auch S. 152.28-31.
439.23-25
Ferdinand Wolff wurde Redaktionsmitglied der NRhZ und kam Ende Juni —Anfang Juli 1848 von Paris nach Köln. Im Herbst 1848 kam er wieder nach Paris, von wo er Korrespondenzen für die Zeitung sandte.
439.31—440.3
Ewerbeck erkundigte sich in Marx' Namen bei Heine ob es möglich sei, in der NRhZ neue Werke Heines zu veröffentlichen.
440.1
Das Junge Deutschland war eine Gruppe liberal gesinnter Schriftsteller und Kritiker, die sich in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland herausbildete und zeitweise unter dem Einfluß von Heine und Börne stand. Die Schriftsteller des Jungen Deutschland (Gutzkow, Laube, Wienbarg, Mündt u.a.), die in ihren belletristischen und publizistischen Werken die oppositionellen Stimmungen des Kleinbürgertums widerspiegelten, traten für Gewissens- und Pressefreiheit ein.
977
Der Kreis Paris an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Köln • 30.4.1848
440.17—19
Gemeint ist das „Manifest der Kommunistischen Partei" (siehe Erl. 153.1-4).
440.21
Juliepoche] Die Julimonarchie in Frankreich (1830-1848).
440.22—25
Es handelt sich um die Teilnahme Herweghs und seiner Frau an dem Feldzug der deutschen demokratischen Legion.
440.24—27
Die Regierung Louis-Philippes hatte in den Jahren 1836 bis 1848 an Heinrich Heine eine Pension aus einem geheimen Fonds für Emigranten in Paris gezahlt. Nach der Februarrevolution wurden in Paris die Listen der Emigranten veröffentlicht, die eine finanzielle Unterstützung von der gestürzten Regierung bekommen hatten.
978
H e r m a n n Püttmann an Friedrich E n g e l s in B a r m e n D ü s s e l d o r f , 30. April 1848 (S. 441)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. LVII296/L5319. Der Brief besteht aus einem Blatt im Format 210 x 271 mm. Die erste Seite wurde von Püttmann zu zwei Dritteln beschrieben, die zweite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am Rand und an den Falzen beschädigt. Dadurch entstanden jedoch keine Textverluste. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mitden Aufschriften: „Düssel30 30 dorf 12—1 — „ A u s g . N 2 — " sowie ein Vermerk des Postbeamten. 4 4 Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 441.2
Püttmann lebte von 1845 bis zur Märzrevolution 1848 in der Schweiz.
441.16
B r u c h ] Stadtbezirk in Barmen.
979
Ernst D r o n k e an die Zentralbehörde d e s B u n d e s der K o m m u n i s t e n in Köln Koblenz, 5. M a i 1848 (S. 442-443)
Die Originalhandschrift ist nicht überliefert. Als Textgrundlage diente die Erstveröffentlichung. Die Datierung und der Absendeort des Briefes werden nach Mehrings Angaben wiedergegeben. Erstveröffentlichung: Franz Mehring: Einleitung zu: Karl Marx: Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln. Berlin 1914. S. 16—17. KORREKTURENVERZEICHNIS 442.21 442.21
Schärttner] D Schärtner Pflüger ] D Flüger ERLÄUTERUNGEN
442.7-10
Siehe S. 447.10-12.
442.10—11
Gemeint sind die Wahlen zur deutschen Nationalversammlung und zur preußischen konstituierenden Versammlung, die in Preußen in der ersten Maidekade 1848 stattfanden. Siehe S. 447.13-20.
442.13-14
Siehe S. 414.17-18 und 421.8-10.
442.15-16
Siehe S. 447.27-31.
442.22-32
Siehe S. 421.17-19, 429.3-31 und 435.5-10.
442.27
Redakteur S. 437.26.
442.35—443.2
Gemeint sind die „Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland" (siehe Erl. 153.8).
980
der
Mainzer
Zeitung]
Ludwig
Bamberger.
Siehe
Stephan Born an Karl M a r x in Köln Berlin, 11. M a i 1848 (S. 444-445)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. DI298/D627. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 263 x 2 1 5 m m . Die ersten zwei Seiten wurden von Born vollständig beschrieben, die dritte Seite zur Hälfte, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich ein 11 Poststempel mit der Aufschrift: „Berlin 4 — 5 — " sowie ein Vermerk des Post5 beamten. Erstveröffentlichung gekürzt (S.444.7-445.8, 11—13): Franz Mehring: Märzrevolution und Kommunistenbund. In: Die Neue Zeit. Jg. 20. Bd.1. Nr. 24. Stuttgart 1901-1902. S. 739-740; vollständig: BdK 1. S. 782-784. ERLÄUTERUNGEN 444.3-4
In seinen Erinnerungen schrieb Born, der konstitutionelle Klub habe sich mit Erfolg beim Berliner Polizeipräsidenten wegen der geplanten Ausweisung für ihn verwendet: „ H e r r v. Minutoli that, als wisse er von dieser Maßregel nicht das geringste. Er erklärte mich sogar für ein sehr nützliches Mitglied der Berliner Bevölkerung in einer Zeit, wo man nicht allzuviel Leute besitze, die einen glücklichen Einfluß auf die beschäftigungslosen Arbeiter auszuüben vermöchten; es verstände sich ganz von selbst, daß meine Ausweisung sofort rückgängig gemacht werde." (Stephan Born: Erinnerungen eines Achtundvierzigers. Leipzig 1898. S. 133.)
444.4-6
Marx' Brief an Born, geschrieben vor dem 11. Mai 1848, ist nicht überliefert.
444.14-17
Dem Redaktionskomitee der zweimal wöchentlich erscheinenden „Deutschen Arbeiter-Zeitung. Organ für Arbeiter und Arbeitgeber" gehörten Bisky, Hätzel und Schwarz sowie bis zum 20. Mai 1848 Born an.
444.17—20, 30
Gustav Adolf Schlöffel gab nach der Märzrevolution den zweimal wöchentlich erscheinenden „Volksfreund" heraus. Wegen seiner Artikel im Heft 5 vom 19. April 1848, die die Republikaner in Baden verteidigten und das Verhalten der Regierung Camphausen kritisierten, wurde Schlöffel zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt.
444.21—24
Auf einer Versammlung des Berliner Zentralkomitees für Arbeiter am 10. Mai 1848 hatte Born die bevorstehende Herausgabe der
981
Stephan Born an Marx -11. Mai 1848
Zeitung „Das Volk" öffentlich bekanntgegeben. Die Versammlung beschloß, die Zeitung zu ihrem Organ zu machen. Im Leitartikel der am 25. Mai 1848 erschienenen Probenummer lehnte sich Born stark an Gedankengänge des „Manifestes der Kommunistischen Partei" an. Die erste Nummer des „Volks" erschien am I.Juni 1848. Die widersprüchliche Haltung Borns kam auch in seiner Zeitung zum Ausdruck. Gleichzeitig druckte „Das Volk" viele politische Materialien aus der NRhZ nach. 444.28-29
Siehe Erl. 442.10-11.
444.35—445.2
Über Borns Taktik und Tätigkeit während der Revolution siehe Erl. 422.33-35.
445.2-7
Am 21. April 1848 schrieb Born an Heß u. a.: „Ich stehe jetzt hier so ziemlich an der Spitze der hiesigen Arbeiterbewegung. In einigen Tagen werde ich die Vorarbeiten zur Organisation der Arbeiter beendigt haben. [...] Die Bourgeoisie wie die Arbeiter konsolidieren sich und werden sich in einigen Jahren als kompakte Massen gegenüberstehen. Meine Pläne erregen viel Sympathie bei der hiesigen unbewussten Bürgerklasse, ich kanndaherviel ausrichten." In: Hess Bw. S. 192-193.
445.7
Handelsminister] Erasmus Robert von Patow.
445.7
Born und Bisky nahmen, zusammen mit Mitgliedern des Berliner Magistrats, an einer Sitzung im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten teil, wo über Notstandsarbeiten beraten wurde.
445.11-15
Siehe S. 425.1-9.
445.16-17
Born korrespondierte von Juni bis August 1848 für die NRhZ. „Außer meinem eigenen, oben genannten Blatte, schrieb ich Korrespondenzen für die von Marx in Köln gegründete. Neue Rheinische Zeitung'", erinnerte sich später Born. (Stephan Born: Erinnerungen eines Achtundvierzigers. Leipzig 1898. S. 122-123.) In der Regel wurden Borns Korrespondenzen aus Berlin unter dem Korrespondenzzeichen X veröffentlicht. In diesen Monaten erschienen in der NRhZ etwa 14 Artikel von Born. Borns Autorschaft für die meisten Artikel ergibt sich aus einem Vergleich dieser Materialien mit den Berichten in der von ihm redigierten Zeitung „Das Volk".
445.18-19
Gemeint ist Karl D'Ester, der im Kreis Meyen zum Abgeordneten der preußischen konstituierenden Versammlung gewählt worden war, die am 21. Mai 1848 in Berlin zusammentrat.
982
W i l h e l m W o l f f an Karl M a r x und F r i e d r i c h Engels in Köln Breslau, 12. M a i 1848 (S. 446)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung des Auszuges erfolgt nach: Franz Mehring: Märzrevolution und Kommunistenbund. In: Die Neue Zeit. Jg.20. Bd. 1. Nr.24. Stuttgart 1901-1902. S.739. Die Datierung wurde von Mehring übernommen; in seiner Einleitung zu den „Gesammelten Schriften von Wilhelm W o l f f " (Berlin 1909. S. 12) versah er den vorliegenden Auszug mit folgender Vorbemerkung: „ A m 12. Mai konnte er [Wolff] an Marx und Engels berichten."
ERLÄUTERUNGEN 446.1—3
Gemeint sind die Deputierten, die in Schlesien zur deutschen und preußischen konstituierenden Versammlung gewählt wurden.
446.3
Im Mai 1848 wurde in Berlin die preußische konstituierende Versammlung zur Ausarbeitung einer Verfassung einberufen. Die Mehrheit der Versammlung setzte sich aus den Vertretern des liberalen Zentrums und der demokratischen Linken zusammen. Marx und Engels nannten sie „die Vereinbarungsversammlung" und ihre Abgeordneten dementsprechend „Vereinbarer". Während des konterrevolutionären Staatsstreichs in Preußen im Dezember 1848 wurde die konstituierende Versammlung auseinandergejagt.
983
Ernst Dronke an Karl M a r x in Köln Frankfurt am M a i n , 15. Mai 1848 (S. 447-448)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f.20, op. 1, d. 18. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 2 7 0 x 2 1 5 m m . Die erste Seite wurde von Dronke vollständig beschrieben, die zweite Seite zur Hälfte, die dritte Seite ist leer, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Auf der Adreßseite befinden sich zwei Poststempel mit den Aufschriften: „Frankfurt, 15. Mai 1848", 16 „St. P. Coeln Ns 3 — " sowie ein Vermerk des Postbeamten. Die Handschrift ist 5 in einem guten Zustand. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Poststempel. Dronke beantwortet zwei nicht überlieferte Briefe Marx', geschrieben in der zweiten Aprilhälfte und am 8. Mai 1848. Erstveröffentlichung in Auszügen (S.447.1, 10—13, 26—448.5) in russischer Übersetzung: CK. S. 208; in der Sprache des Originals gekürzt (S. 447.1-14, 23-448.2): BdK 1. S. 784—785. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. VARIANTENVERZEICHNIS 447.8
Prospects > Plan ERLÄUTERUNGEN
447.3-5
Marx' Briefe an Dronke, geschrieben im April und am 8. Mai 1848, sind nicht überliefert.
447.6-9 447.35-448.2
Gemeint ist die Aktienzeichnung für die NRhZ. Siehe auch S.437.4 bis 12 und 449.7-10.
447.10-12
Siehe S. 442.5-10.
447.13
Gemeint sind die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung und zur preußischen konstituierenden Versammlung.
447.14
Es handelt sich um einen der Brüder August und Peter Reichensperger, die in die preußische konstituierende Versammlung gewählt wurden.
447.23-25
Über dieses Vorhaben von Dronke ist weiter nichts bekannt.
447.27-31
Siehe S. 442.13-16.
984
Ernst Dronke an Marx • 15. Mai 1848
447.33—34
Es ist nicht eindeutig zu entscheiden, ob hier Ferdinand oder Wilhelm Wolff gemeint ist.
448.6-12
Siehe Erl. 160.37-41.
448.13—15
Es handelt sich um das von Arnold Rüge zusammengestellte „WahlManifest der radicalen Reformpartei für Deutschland" für die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung, das in der „Reform" (Leipzig-Berlin. Nr.16, 16.April 1848. S.123-125) veröffentlicht wurde. Rüge schrieb darin u. a.: „Redigiren wir also die Vernunft der Ereignisse." Im Artikel „Die Polendebatte in Frankfurt" (NRhZ. Nr. 96, 7. September 1848. S. 1, Sp. 1) äußerte sich Engels folgendermaßen darüber: „Bisher hat der Bürger Rüge von der schlechten Vergangenheit, von der Zeit des Despotismus gesprochen, er hat die Ereignisse der Unvernunft redigirt; jetzt kommt er zur Gegenwart, zum glorreichen Jahr 1848, zur Revolution, jetzt betritt er heimischen Boden, jetzt redigirt er die ,Vernunft der Ereignisse'."
985
Ernst D r o n k e an Karl
Marx
in K ö l n Frankfurt a m M a i n , 17. M a l 1 8 4 8
(S. 449)
O r i g i n a l h a n d s c h r i f t : I M L / Z P A M o s k a u , Sign. f. 20, op. 1, d. 19. Der Brief besteht aus e i n e m Bogen im Format 280 x 2 2 2 m m . Die erste Seite w u r d e von D r o n k e vollständig beschrieben, die z w e i t e und dritte Seite sind leer, die vierte Seite w u r d e als A d r e ß s e i t e benutzt. Auf der A d r e ß s e i t e befinden sich zwei Poststempel mit d e n A u f s c h r i f t e n : „ F r a n k f u r t 17 M a i 1848", ,,St. P. C o e l n 18 Ns 3 — " s o w i e ein V e r m e r k des Postbeamten. 5 Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus d e m Poststempel. Erstveröffentlichung im A u s z u g (S.449.1, 15—23) in russischer Ü b e r s e t z u n g : C K . S.209; in der Sprache des Originals (S. 449.1-30): BdK 1. S. 785-786; als Faksimile in BdK 1. Z w i s c h e n S. 800 und 801. Die A d r e ß s e i t e d e s Briefes w i r d im v o r l i e g e n d e n Band zum erstenmal veröffentlicht.
KORREKTURENVERZEICHNIS 449.34
Apostelnstraße] H Apolnstraße
ERLÄUTERUNGEN 449.3
Siehe S. 447-448.
449.6—7
Ü b e r d i e s e n Plan ist nichts w e i t e r bekannt.
449.7-10
Siehe S. 437.4-12, 447.6-9 und 447.35-448.2.
449.11-12
Die N R h Z e r s c h i e n ab I . J u n i 1848.
449.15—23
Die k l e i n b ü r g e r l i c h e n D e m o k r a t e n Esselen, Fröbel, Löwenstein und Pelz, die damals eine führende Rolle im Frankfurter A r b e i t e r v e r e i n spielten, w o l l t e n diesen, als G e g e n g e w i c h t z u m M a i n z e r Arbeiterv e r e i n (siehe Erl. 422.16—19), zum O r g a n i s a t i o n s z e n t r u m der gesamten d e u t s c h e n A r b e i t e r b e w e g u n g machen.
449.31
986
A l r ä u n c h e n ] Dronkes Spitzname.
L u c i e n - L é o p o l d Jottrand an Karl M a r x in Köln Brüssel, 19. Mai 1848 (S. 450-451)
Originalhandschrift : IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 1, d.1353, fol. 92-93. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 430 x 270 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Jottrand vollständig beschrieben, die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier wurde an den unteren Rändern beschädigt. Dadurch sind jedoch keine Textverluste entstanden. Das verwendete Briefpapier trägt den Vordruck:,, L ' a v o c a t L. J o t t r a n d , Rue royale neuve extérieure, 66. Faubourg de Schaerbeeck lez= Bruxelles le 18 Auf der ersten Seite oben links steht ein Vermerk „ T " mit Rotstift von Marx' Hand. Auf der Adreßseite befindet sich ein Vermerk von Marx' Hand mit schwarzer Tinte: „Anlage. K. 1)". Diese Vermerke entstanden im Zusammenhang mit Marx' Vorarbeiten zu „Herrn Vogt" (1859—1860). Siehe auch Marx' Brief an Justizrat Weber vom 3. März 1860. Der vorliegende Brief (H1) wurde gekürzt und mit einigen unbedeutenden Textabweichungen in der Beilage zu Karl Marx' Buch „Herr Vogt" veröffentlicht (D2). Der Edierte Text folgt (H1). Am linken Rand der zweiten und dritten Seite der Handschrift (S. 451.10-19, 24—27) befinden sich Anstreichungen mit schwarzer Tinte. Sie stammen vermutlich von Marx, da die angestrichenen Passagen im „Herrn Vogt" wiedergegeben wurden. In der Erstveröffentlichung wurde der vorliegende Brief (offensichtlich infolge eines Druckfehlers) „13. Mai 1848" datiert. Erstveröffentlichung gekürzt (S.450.1-22, 26-31; 451.10-16, 28-29, 33-34, 37-39): Karl Marx: Herr Vogt. London 1860. S. 187-188. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. VARI A N T E N V E R Z E I C H N I S 2
450.1
19] D 13
450.3
J'apprends] D 2 J'entends KORREKTURENVERZEICHNIS
451.42
Apostelnstrasse ] H 1 Apostelstrasse
987
Lucien-Léopold Jottrand an Marx • 19. Mai 1848
ERLÄUTERUNGEN 450.19—34
Es handelt sich um die Ereignisse vom 15. Mai 1848 in Paris. An diesem Tag drangen Pariser Arbeiter in die Nationalversammlung ein; sie waren empört darüber, daß die Versprechungen zur Verbesserung ihrer Lebenslage, die die Regierung ihnen nach der Februarrevolution gemacht hatte, nicht verwirklicht wurden. Als die Nationalversammlung nicht bereit war, die berechtigten Forderungen der Arbeiter zu erfüllen, erklärten die Sprecher der Arbeiter die Nationalversammlung für aufgelöst und schlugen die Liste einer neuen provisorischen Regierung vor, der Barbès, Blanqui, Albert, Blanc, Proudhon, Cabet u. a. angehören sollten. Nach dem Scheitern dieser revolutionären Aktion der Pariser Arbeiter und der Verhaftung ihrer Führer ergriff die Regierung eine Reihe reaktionärer Maßnahmen. In seiner Schrift „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850" schrieb Marx über die Bedeutung dieser Ereignisse: „Das Proletariat beschleunigte die Entscheidung, als es den 15. Mai in die Nationalversammlung drang, seinen revolutionären Einfluß erfolglos wiederzuerobern suchte und nur seine energischen Führer den Kerkermeistern der Bourgeosie ausgeliefert hatte." (MEGA® 1/10. S. 137.)
450.23—25
Gemeint ist die Morgensitzung der französischen Nationalversammlung am 16. Mai 1848. In dieser Sitzung wurden die Ereignisse vom 15. Mai besprochen, es wurden die Fragen der Verhaftungen und Sicherheitsmaßregeln sowie der Auflösung der Nationalgarde diskutiert.
450.29
Jottrand bezieht sich auf die Februarrevolution in Frankreich.
451.28—29
Die Ankündigung des Erscheinens der NRhZ wurde im „Débat Social" (Bruxelles. Nr.7, 21.Mai 1848. S.573, Sp.1) veröffentlicht. Sie lautete: « II va paraître à Cologne un nouveau journal démocratique sous le titre de : Neuen Rheinischen Zeitung — (Nouvelle Gazette Rhénane), et sous la rédaction de M. Henri Bürgers, avec la collaboration de M. le docteur Charles Marx, et de quelques autres écrivains qui ont séjourné longtemps en Belgique. Nous applaudissions à cette entreprise, et nous lui souhaitons du succès ; car les feuilles que nous connaissons jusqu'ici dans les provinces allemandes limitrophes de la Belgique ne répondent guère à ce qu'on devait attendre de la liberté de la presse rendue à l'Allemande. La nouvelle gazette Rhénane, entretiendra avec la Belgique des rapports qui pourront nous devenir fort utiles par suite des complications politiques que l'on prévoit devoir naître bientôt des divers événements qui ont surgi en Europe.
988
Lucien-Léopold Jottrand an Marx • 19. Mai 1848
La politique belge, aussi bien la politique démocratique que toute autre, a besoin de son triple point d'appui sur la France, l'Angleterre et l'Allemagne. Les démocrates de ces trois grands pays ont intérêt de leur coté à trouver en Belgique une terre neutre où puissent se discuter et se résourdre les différends qui peuvent naître de rivalités mal entendues, ou de préjugés nationaux que la liberté rendue aux peuples ne suffit pas toujours à faire disparaître du premier coup. »
989
August Hermann Ewerbeck an Karl Marx in Köln Paris, 21. Mai 1848 (S. 452-453)
Originalhandschrift: IML/ZPA Moskau, Sign. f. 1, op. 5, d. 174. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 270 x 208 mm. Die ersten drei Seiten wurden von Ewerbeck vollständig beschrieben. Die vierte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Die Handschrift ist in einem guten Zustand. Erstveröffentlichung in Auszügen (S. 452.1, 35—37; 453.7—9) in russischer Übersetzung: CK. S. 209; im Auszug (S.452.35—453.10) in der Sprache des Originals: BdK 1. S. 787—788. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal vollständig veröffentlicht. KORREKTURENVERZEICHNIS 452.5
Apostelnstraße] H Apostelstr.
ERLÄUTERUNGEN 452.4—6
Ewerbecks Brief an Marx, geschrieben vor dem 21. Mai 1848, ist nicht überliefert.
452.7
Daniels war vermutlich zu dieser Zeit in Paris (siehe S. 404.37—38). Marx war im Mai 1848 in Köln. Nach dem 6. Mai hielt er sich einige Tage zusammen mit Weerth in Elberfeld auf, wo er mit Engels die mit der Herausgabe der NRhZ und der Tätigkeit des Bundes der Kommunisten zusammenhängenden Probleme beriet.
452.17-18
Siehe Erl. 408.16-17.
452.19—21
Heinrich Börnstein und andere deutsche kleinbürgerliche Demokraten forderten im Mai 1848 von der französischen Regierung, eine Kriegserklärung an Preußen, Österreich und Rußland zu erlassen, wenn diese nicht binnen drei Tagen Polen freigeben würden.
452.25—26
Gemeint ist die Zeitung „La Réforme".
452.29—31
Ferdinand Flocon wurde am 11. Mai 1848 zum Minister für Ackerbau und Handel in der von der Nationalversammlung gebildeten vollziehenden Regierungskommission ernannt.
452.32-34
Siehe Erl. 450.19-34.
452.33—34
Gemeint ist das republikanische Fest der Eintracht und Verbrüderung auf dem Marsfeld, das von der am 4. Mai 1848 zusammen-
990
August Hermann Ewerbeck an Marx • 21. Mai 1848
getretenen Nationalversammlung zuerst für den 14. Mai festgesetzt wurde. An diesem Fest sollten die Repräsentanten der verschiedenen Nationen sowie Delegierte der Departements Frankreich teilnehmen. Die französische Regierung verschob es jedoch auf den 21. Mai 1848. 452.35—36
Ewerbecks Skizze ist nicht überliefert.
452.36—37
Ewerbeck wurde einer der Pariser Korrespondenten der NRhZ. Sein Korrespondenzzeichen war u.a. [>. Infolge seiner Verbindungen mit französischen Politikern war er im Besitz umfangreicher Informationen, die seinen Korrespondenzen, literarischen Rundschauen und Zeitungsreviews zugrunde lag.
453.3—5
Bernays wurde von Lamartine nach Wien geschickt. „Der neue französische Gesandte in Wien, Monsieur Delacour", erinnerte sich später Heinrich Börnstein, „war auf seinem Posten eingetroffen, hatte aber, da er und sein ganzes Personal kein Wort deutsch konnten, große Schwierigkeiten; er schrieb an Lamartine, er möge ihm doch einen Attaché schicken, der der deutschen und französischen Sprache mächtig sei. Der Minister offerirte diese Stelle Bernays; nach kurzem Bedenken nahm dieser sie an und ging als französischer Gesandtschafts-Attaché mit Frau und Kindern nach Wien, wo er höchst abenteuerliche Schicksale erlebte." (Heinrich Börnstein: Fünfundsiebzig Jahre in der Alten und Neuen Welt. Memoiren eines Unbedeutenden. Leipzig 1881. Bd. 1. S.411—412.) Nach dem Oktoberaufstand 1848 in Wien (siehe Erl. 500.30) kehrte Bernays nach Paris zurück.
453.8
Wolff ] Ferdinand Wolff.
991
W. von Bruchhausen an die Redaktion der „Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln Münster, zwischen Juni 1848 und Mai 1849 (S. 454)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von Bruchhaüsen vollständig beschriebenen Seite. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 454.2—3
992
Bruchhausens Artikel ist nicht überliefert.
A. Kattner an Karl M a r x in Köln Breslau, z w i s c h e n Juni 1848 u n d M a i 1849 (S. 455)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten. Die erste Seite wurde von Kattner vollständig beschrieben, die zweite zur Hälfte. Der Umschlag fehlt. Auf der Fotokopie steht oben ein Vermerk von unbekannter Hand: „aus Breslau". Das Papier ist am oberen Rand abgerissen. Dadurch entstandene Textverluste (S. 455.16) konnten nur teilweise rekonstruiert werden. Der Absendeort ergibt sich aus dem Text. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 455.2—3
Gemeint ist Wilhelm Wolff, der sich von April bis Mitte Juni 1848 in Breslau aufhielt und dann nach Köln kam.
993
A. W e l l e n s t e i n an Karl Marx in Köln zwischen Juni 1848 und Mai 1849 (S. 456)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus vier Seiten. Der vorliegende Brief ist ein Begleitbrief zu einem nicht überlieferten Artikel von Wellenstein. Er wurde von Wellenstein auf der ersten Hälfte der dritten Seite niedergeschrieben. Auf den ersten zwei Seiten, die nicht überliefert sind, stand vermutlich der Artikel von Wellenstein, auf den im vorliegenden Brief Bezug genommen wird. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
994
D e r A r b e i t e r v e r e i n in H a m m an die Redaktion d e r „ N e u e n R h e i n i s c h e n Z e i t u n g " in Köln H a m m , 11. Juni 1848 (S. 457)
Der Standort der Originalhandschrift ist zurZeit nicht bekannt. Der Edierte Text folgt der Erstveröffentlichung in: NRhZ. Nr.15, 15.Juni 1848. S.4, Sp.3.
ERLÄUTERUNGEN 457.3-5
Die Adresse wurde in der NRhZ, Nr.15, 15.Juni 1848, S.4, Sp.3, veröffentlicht. Sie lautet: „An den Präsidenten der deutschen Nationalversammlung zu Frankfurt. Die Angelegenheit, in welcher wir uns an Sie als Präsidenten der Nationalversammlung wenden, ist eine menschliche. In einer Zeit wie die jetzige, wo kein geschriebenes Gesetz mehr existirt, müssen die ewigen Rechte der Menschheit um so höher geschätzt werden. W e n n diese Rechte aber von der Obrigkeit, welche kein Gefühl für uns, sondern nur Macht über uns hat, mit Füßen getreten werden, wenn die Vertreter der deutschen Nation diesen Frevel an der Menschheit unter ihren Augen ungehindert ausüben lassen, wenn sie, von wahren Freunden und Vertretern des Volkes auf diesen Frevel wiederholt aufmerksam gemacht, dennoch darüber hinweg sehen: dann hört auch der Geduldigste auf, zu vertrauen und Jeder, der wahres Gefühl für Menschenrecht im Herzen trägt, hält es für seine Pflicht, selbst für seine gekränkten Brüder aufzutreten. In einer Person kann das sittliche Gefühl der gesammten Menschheit verletzt werden. Die deutsche Nationalversammlung soll die ganze Nation vertreten, die Nation ist aber aus einzelnen zusammengesetzt und wird der einzelne in seinen Menschenrechten verletzt, so ist es Pflicht der Versammlung, ihn darin zu schützen, ja es ist um so mehr ihre Pflicht, als er grade jetzt in dieser gesetzlosen Zeit seine vereinzelte Stellung u m s o schmerzlicher empfinden muß. — Die verschiedenen Ausweisungen der He'rrn Essellen, Löwenstein und Pelz waren Akte der Gewalt, unzeitgemäße Nachahmungen veralteter Polizeimaßregeln. Die Bürger von Höchst haben die Ungerechtigkeit einer solchen Gewaltthat eingesehen und den Beleidigten die gebührende Genugthuung erwiesen, die freie Stadt Frankfurt hat dies bis jetzt nicht gethan. Wir tragen darauf an, daß diese Angelegenheit, nachdem die Herrn Schlöffel und Jordan bereits wiederholt vergebens ihre Stimmen dafür erhoben, dennoch in der Nationalversammlung zur Sprache
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Der Arbeiterverein in Hamm an die Red. der „Neuen Rheinischen Zeitung" -11. Juni 1848
gebracht werde und erwarten von dem Rechtlichkeitsgefühl unserer Vertreter, daß sie den tief Beleidigten diejenige Genugthuung auswirken werden, die einer so unrechtmäßigen Kränkung entspricht. Hamm, den 11. Juni 1848. Folgen die Unterschriften von 221 Mitgliedern des Arbeitervereins."
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Stephan B o r n an d i e Redaktion d e r „ N e u e n Rheinischen Z e i t u n g " in Köln Berlin, 17. Juni 1848 (S. 458)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht die Handschrift aus sechs Seiten. Die ersten fünf Seiten wurden von Born vollständig beschrieben, die sechste Seite zu zwei Dritteln. Der vorliegende Brief, der auf der sechsten Seite niedergeschrieben war, ist eine Nachschrift zu Borns Korrespondenz aus Berlin vom 17. Juni 1848, die in der NRhZ (Nr. 21, 21. Juni 1848. S. 2, Sp. 2-3) in redaktioneller Bearbeitung veröffentlicht wurde. Die handschriftliche Fassung lautet: „Berlin, den 17. Juni. Die Kammersitzung hat heut ausgesetzt und bis zum nächsten Dienstag vertagt werden müssen, weil der Minister-Präsident erklärte, das Ministerium sei nicht mehr vollständig. Die Hrrn Schwerin, v.Arnim und Kanitz seien abgetreten und bis jetzt nur die Stelle des Letztern durch den General von Schrekkenstein ersetzt. Ob es dem Ministerium gelingen wird, sich bis zum Dienstag zu ergänzen, ist noch die Frage, man nennt die Namen Milde, Rodbertus, Pinder, jedenfalls scheinen aber noch andere Veränderungen bevorzustehen, Patow soll auch zurücktreten, v. Auerswald das Ministerium des Innern abgeben und Unterrichtsminister werden, während Rodbertus das Ministerium des Innern erhalten soll und dergleichen Gerüchte mehr, die in der mannigfaltigsten Art verbreitet werden. Aber auch das so veränderte Ministerium soll nur als ein provisorisches gelten, da das ganze Ministerium Camphausen nur noch beabsichtigt, die Addreßdebatte zu seiner Rechtfertigung abzuwarten und dann abzutreten. Hr Hansemann scheint bedeutend dennoch durch Mittel jeder Art so zu arbeiten, dann als Phönix-Premier aus der Asche des jetzigen Ministeriums hervorzugehn. Wie aber auch immer die neue ministerielle Combination sich gestalten möge, man wird die Ergänzungen im linken Centrum der Kammer sichern müssen. Schon daß man den Namen Rodbertus mit ziemlicher Bestimmtheit nennt, weist darauf hin. Das linke Centrum, in viele kleine Unterfraktionen gespalten, zu deren besten und entschiedensten Rodbertus gehört, ist aber in keiner Weise, abgesehn von diesen sich gegenseitig bekämpfenden Spaltungen, im Stand, ein Ministerium zu stürzen und ein aus ihm hervorgegangenes Ministerium würde genöthigt seyn sich geradezu auf die Linke stützen zu müssen. Von der Art und Weise wie die Linke sich gegen ein solches Ministerium stellen wird, hängt seine Existenz ab. Daher die Angst vor der Linken, aber auch der mächtige Einfluß, den sie sich in den letzten Tagen erworben hat. Heute Morgen unterhielt man sich sehr lebhaft mit einem Gerüchte, von Petersburg sey ein Ultimatum, eine quasi Kriegserklärung gekommen, die längst vielfältig geäußerte Meinung von einer geheimen Allianz zwischen dem Preußischen und Russischen Hofe ist dabei wieder heftig zur Sprache gebracht
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Stephan Born an die Redaktion der „Neuen Rheinischen Zeitung" • 17. Juni 1848
worden. Das wird aber von allen Seiten als sicher angenommen, daß der Ausbruch eines Krieges mit Rußland in der kürzesten Frist bevorsteht. Die Art und Weise, wie dieser Krieg geführt wird u.s.w. wird vielleicht manches Dunkele über die Staatsangelegenheit Preußens lichten, es wird dann von einzelnen Persönlichkeiten klar werden ob sie Betrüger oder Betrogene waren. Ich möchte jetzt beinahe das Letztere glauben. Vor dem Schlüsse der heutigen Kammersitzung gab der Commissarius des Kriegsministeriums Herr von Griesheim Erklärungen über die neuliche Erstürmung des Zeughauses. Obgleich er Eingangs sagte, es sey die Masse dazu durch viele Volksredner aufgewiegelt worden, also die Sache als eine entschieden politisch herstellte, bezeichnete er sie später als einen blosen Raubanfall auf das Zeughaus, um zu stehlen und zu plündern. Man habe deshalb auch hauptsächlich die mit Silber beschlagenen Waffen weggenommen, wobei der gute Herr freilich vergaß, daß es ganz dunkel im Zeughause und wahrlich keine Zeit zu langer Untersuchung der Waffen war. Schließlich erklärte er, daß der Hauptmann von Natzmer, der in den obern Räumen des Zeughauses mit der Weisung, es entschieden zu vertheidigen, gestanden- dasselbe aber schmählich in Folge angewandter Ueberwindungskünste verlassen hat, vor ein Kriegsgericht gestellt wird und exemplarisch bestraft werden solle. Er will der Untersuchung nicht vorgreifen, aber es sey dies eine That, die nur zu vergleichen sey mit der Uebergabe der Festungen an die Franzosen im Jahre 1806. — Es stellt sich nun aber heraus, daß der Hauptmann von Natzmer alle Vertheidigungsmaßregeln ergriffen und sogar die Treppe hatte abbrechen lassen, daß er aber erklärt abziehen zu wollen, als man gedacht hatte, das Zeughaus in Brand zu stecken. Uns scheint dieser Offizier ganz Recht gehabt zu haben, unter diesen Verhältnissen Menschenleben zu schonen und einen großen Theil der Kriegsmateriale von völliger Vernichtung zu retten. Wenn das Zeughaus in Flammen aufgegangen wäre, so wäre der Preußische Staat gewiß verloren gewesen, wenn er schon nach den Aeusserungen des Hrn von Griesheim durch die Fortnahme von 1100 neuen Gewehren in die größte Gefahr gesetzt worden. Die Linke und Rechte standen sich während dieser Auseinandersetzung drohend gegenüber, die heftigsten Unterbrechungen folgten sich. Viele verließen mit großer Entrüstung den Sitzungssaal. Was Berlin dazu sagen wird, das haben wir erst zu sehen, es steht sehr zu fürchten, daß der gute Eindruck, den die Kammerbeschlüsse von vorgestern zur Beruhigung der Stadt hervorriefen, durch diese Erklärungen des Herrn Vicekriegsministers gänzlich verschwinden wird." Die Datierung erfolgt nach dem Datum von Borns Korrespondenz. Erstveröffentlichung: Gerhard Becker: Stephan Born als Korrespondent der „Neuen Rheinischen Zeitung". Zu seiner politischen Tätigkeit in Berlin bis August 1848. In: ZfG. Jg.21. H.5. 1973. S.577. ERLÄUTERUNGEN 458.1-3
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Über Borns Mitarbeit in der NRhZ siehe Erl.445.16-17.
Der Kreis London an die Z e n t r a l b e h ö r d e des Bundes d e r K o m m u n i s t e n in Köln London, 18. Juni 1848 (S. 459-461)
Originalhandschrift: IISG, Marx-Engels-Nachlaß, Sign. NI1/016. Der Brief besteht aus einem Bogen im Format 121 x 200 mm. Alle vier Seiten wurden von Johann Georg Eccarius vollständig beschrieben und paginiert. Der Schluß des Briefes und der Umschlag fehlen. Auf der vierten Seite wurde ein Satz (S. 460.39) nicht zu Ende geschrieben. Ein Satz auf der dritten Seite (S. 460.22—23) wurde am linken Rand der zweiten Seite niedergeschrieben. Erstveröffentlichung: B. Nicolaevsky: Toward a history of „The Communist League", 1847—1852. In: International Review of social history. Vol.1. Part 2. Assen 1956. S. 245-248. VARIANTENVERZEICHNIS 460.3
waren. (Die früher),
460.12
|3.)| {Solange der B[und] konnte)/ ERLÄUTERUNGEN
459.8-9
Siehe Erl. 132.12-15.
459.14—15,
Gemeint ist der Deutsche Arbeiterbildungsverein in London.
19-20 459.19-22
Siehe S. 397.38-398.2.
459.23
Der König F r i t z ] Friedrich Wilhelm IV.
459.24-460.2
Siehe S. 417.11-25 und 418.15-24.
459.32-33
Schapper kam am 26. März 1848 nach London (siehe S. 417.7-10).
460.12-23
Siehe Erl. 150.16-17.
460.29-30
Siehe Erl. 223.16-20.
461.3—9
In der Ansprache der Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten vom 14. September 1847 wurde die Lage des Bundes in New York folgendermaßen charakterisiert: „Der B[und] in New York hatte schon tüchtige Fortschritte gemacht, als Weitling ankam und die
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Der Kreis London an die Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten in Köln • 18.6.1848
Fackel der Zwietracht in denselben warf. — Es kam zu den heftigsten Streitigkeiten in den Sitzungen, und die Folge davon war, daß das ganze Gebäude zusammenfiel. — Die Gemeinden in New York hatten uns früher stets zur Mäßigung ermahnt und uns dringend gebeten, uns mit Weitling zu versöhnen; da sie nun selbst vierzehn Tage nach Weitlings Ankunft, mit demselben in den heftigsten Streit gerieten, so wurden die Korrespondenten dadurch so mutlos, daß sie uns gar nicht mehr schreiben wollten, um nicht den traurigen Zustand des dortigen B[undes] aufdecken zu müssen." (BdK 1. S.534.)
1000
L. A l i n a r i an die Redaktion d e r „ N e u e n R h e i n i s c h e n Z e i t u n g " in Köln Florenz, 20. Juni 1848 (S. 462)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach der Erstveröffentlichung eines Auszugs in deutscher Übersetzung von Engels in seinem Artikel „Auswärtige deutsche Politik". Der vorliegende Brief ist eine Antwort auf Marx' Schreiben an die Redaktion der Zeitung „ L ' A l b a " von Ende Mai 1848 (S. 157). In seinem Artikel „Auswärtige deutsche Politik" äußerte sich Engels folgendermaßen zur Stellungnahme der Redaktion der „ A l b a " : „Unterdeß muß dies- und jenseits der Alpen Alles gescheh'n, um das demokratische System auf alle Weise vorzubereiten. Die Italiäner lassen es nicht an Erklärungen fehlen, aus denen ihre freundlichen Gesinnungen gegen Deutschland hervorleuchten. Wir erinnern hier an das Manifest der provisorischen Regierung zu Mailand an das deutsche Volk und an die vielfachen, in demselben Geiste gehaltenen Artikel der italiänischen Presse. W i r haben ein neues Zeugniß jener Gesinnungen vor unsern Augen, ein Privatschreiben des Verwaltungsausschusses der in Florenz erscheinenden Zeitung,L'Alba' an die Redaktion der,Neuen Rheinischen Zeitung'. Es ist vom 20. Juni 1848 datirt und lautet unter Anderem." Anschließend wurde der vorliegende Auszug angeführt. Danach schloß Engels: „Die,Alba' ist eines der wenigen Blätter in Italien, das entschieden demokratische Prinzipien vertritt." Erstveröffentlichung: [Friedrich Engels:] Auswärtige deutsche Politik. In: NRhZ. Nr. 33, 3. Juli 1848. S.1, Sp.2-3.
ERLÄUTERUNGEN 462.1
Siehe Erl. 157.7-19.
1001
Carl Georg Vogler an Karl Marx in Köln Wien, 25. Juni 1848 (S. 463-464)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus vier Seiten. Die ersten drei Seiten wurden von Vogler vollständig beschrieben. Die letzten vier Zeilen befinden sich auf der vierten Seite, die auch als Adreßseite benutzt wurde. Die vierte Seite ist nur zur Hälfte fotokopiert. Dadurch entstandene Textverluste auf der Adreßseite (S. 464.6—7) konnten rekonstruiert werden. Am Fuß der zweiten Seite steht ein Vermerk von Voglers Hand: „Wfenden] S[ie] gefälligst] u[m]". Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. KORREKTUREN VERZEICHNIS 464.10
Apostelnstrasse ] H Apostelstrasse ERLÄUTERUNGEN
463.3-4, 27
Marx' Brief an Vogler vom 26. Mai 1848 ist nicht überliefert.
463.5-21
Siehe Erl. 390.3-8 und 481.3, 10-11.
463.8
Gemeint sind die revolutionären Ereignisse in Trier, die dadurch veranlaßt wurden, daß reaktionäre Offiziere am 1. Mai 1848 die Wahlfreiheit verletzten. Es kam in der Zeit vom 2. bis 4. Mai 1848 zu Zusammenstößen zwischen dem preußischen Militär und der Bürgerschaft. Zu dieser Zeit befand sich Marx' Frau mit den Kindern in Trier (siehe Erl. 421.5-8, 28-29).
463.27-29
Karl Marx: Misère de la philosophie. Siehe S.361.13-16.
463.31—464.1
„Der Radikale. Abend-Zeitung für das In- und Ausland" erschien ab 16. Juni bis 26. Oktober 1848 in Wien. Der verantwortliche Redakteur war Alfred Julius Becher. Joseph Tuvora war einer der Hauptmitarbeiter der Zeitung. In der Zeitung wurden etwa zehn Korrespondenzen aus Köln gedruckt. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammten sie nicht von Marx. „Der Radikale" unterhielt Beziehungen zur NRhZ und druckte einige ihrer Materialien nach. Als Marx in Wien war (siehe Erl. 164.12-13), berichtete „Der Radikale" (Nr. 65, 31.August 1848. S.3, Sp.2) über Marx' Rede in der Sitzung des demokratischen Vereins vom 28. August. Sie wurde als „sehr geistvoll, scharf und belehrend" bezeichnet.
464.1—2
Gemeint ist die Buchhandlung Kaulfuss Wittwe, Pradel u. Comp, in Wien, gegründet am 1. Oktober 1837.
1002
Peter Imandt an Karl Marx in Köln Koblenz, zwischen 3. und 6. Juli 1848 (S. 465)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Als Textgrundlage diente die Erstveröffentlichung. Dem vorliegenden Brief, veröffentlicht unter dem Datum „"Köln, 6. Juli", wurde folgende redaktionelle Bemerkung vorangestellt: „Wir beeilen uns folgende Reklamationen dem Publikum mitzutheilen". Anschließend an Imandts Brief wurden in der Zeitung noch drei Reklamationen — von W. R. vom 2. Juli 1848, von Paul Wirtz vom 4. Juli 1848 und von den Bürgern Königswinters vom 4. Juli 1848 — gedruckt. Da die beigelegten Dokumente vom 3. Juli 1848 datiert sind und der Brief selbst am 6. Juli 1848 in Köln eintraf, könnte erzwischendem3. und6. Juli 1848geschrieben worden sein. Erstveröffentlichung: NRhZ. Nr.37, 7.Juli 1848. S. 1, Sp.2. ERLÄUTERUNGEN 465.2—4
Anschließend an den vorliegenden Brief wurde in der NRhZ (Nr. 37, 7. Juli 1848. S. 1, Sp. 2-3) Imandts Schreiben vom 3. Juli 1848 an den Abgeordneten der preußischen konstituierenden Versammlung, Anton Gladbach, veröffentlicht. In diesem Brief nahm Imandt zur Entwaffnung und Arretierung von 48 Angehörigen der VI. Kompanie des Tannschen Freikorps Stellung, die von Schleswig-Holstein nach Koblenz zurückkehrten. Er protestierte gegen die ungesetzliche Verhaftung und gegen die Behandlung der Verhafteten. Am Ende des Briefes hieß es: „Die 6te Kompagnie, geehrter Herr, appellirt an Sie und durch Sie an die Nationalversammlung, und bittet Sie um die gerechte Theilnahme und Fürsprache, welche Sie schon einmal für dieselbe an den Tag gelegt haben. Dulden Sie nicht, daß diese himmelschreiende Ungerechtigkeit ungerächt, dulden Sie nicht, daß wir länger unter einem Volke leben müssen, welches durch Lügen verführt wurde, die Kämpfer von Hoftrup zu verachten."
465.5—6
In derselben Nummer der NRhZ(S. 1, Sp. 3) wurde Imandts Brief vom 3. Juli 1848 an den Oberpräsidenten der Rheinprovinz Eichmann veröffentlicht. Darin hieß es u.a.: „Bei unserer Entwaffnung und polizeilich-militärischen Gefangennahme und Einsperrung, wozu Sie die Ordre gegeben haben, spielte die unwahre Beschuldigung, daß wir in Plittersdorf bei Bonn gebrandschatzt und wer weiß was sonst noch gethan hätten, eine
1003
P e t e r I m a n d t an M a r x • z w i s c h e n 3. und 6. Juli 1 8 4 8
nicht unbedeutende Rolle, indem sie die diensteifrige Neuwieder Bürgerwehr gegen uns als die vermeintlichen Verletzer des Eigenthums aufbrachte und zu hundert andern wunderlichen Gerüchten die Veranlassung gab. Dem Verhaftungsbefehl hat die bezeichnete Lüge wirklich offiziell zu Grunde gelegen und die ganze, ungerechte und unwürdige Behandlung, welche uns wiederfuhr, ist aus ihr hervorgegangen."
1004
George Sand an Karl Marx in Köln La Châtre, 20. Juli 1848 (S. 466)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Als Textgrundlage diente die Erstveröffentlichung in deutscher Übersetzung. In der Erstveröffentlichung steht (S.466.2) die redaktionelle Notiz: „(folgt die Übersetzung der betreffenden Korrespondenz)". Es handelt sich um die Korrespondenz von August Hermann Ewerbeck aus Paris, die in der NRhZ (Nr.36, 6. Juli 1848. S.2, Sp.3; S.3, Sp. 1) veröffentlicht wurde: „ + + Paris, 3. Juli. Den Kämpfen der Slawenrace in Böhmen, Ungarn und Polen, folgt man hier trotz unserer innern Gährungen mit sehr aufmerksamem Auge. In Bezug auf die Slawen-Propaganda, versicherte man uns gestern, sei George Sand in den Besitz von Papieren gelangt, welche den von hier verbannten Russen, M. Bakunin, stark kompromittirten, indem sie ihn als ein Werkzeug oder in jüngster Zeit gewonnenen Agenten Rußlands darstellen, den der größte Theil der Schuld der neuerdings verhafteten unglücklichen polnischen Patrioten treffe. George Sand hat diese Papiere einigen ihrer Vertrauten gezeigt. Wir haben hier nichts gegen ein Slawenreich, aber durch den Verrath der polnischen Patrioten wird es nimmermehr zu Stande kommen." Dem Abdruck des Briefes von George Sand an Marx wurde folgende, vermutlich von Marx stammende Einleitung vorausgeschickt: „*Wir theilten in Nr. 36 d.Ztg. ein in Paris cirkulirendes Gerücht mit, wonach George Sand im Besitze von Papieren sein sollte, welche den russischen Flüchtling Bakunin als Agenten des Kaisers Nikolaus hinstellten. Wirtheilten dies Gerücht mit, wie es uns von zwei einander unbekannten Korrespondenten zukam. Wir erfüllten damit die Pflicht der Presse, öffentliche Charaktere streng zu überwachen, und gaben damit zugleich Hrn. Bakunin Gelegenheit, einen Verdacht niederzuschlagen, der in Paris in gewissen Kreisen allerdings auf ihn geworfen wurde. Wirtheilten eben so bereitwillig die Gegenerklärung des Herrn Bakunin und seinen Brief an Madame George Sand aus der ,Allg. Oder-Zeitung' mit, noch ehe uns Hr. Bakunin brieflich darum ersuchte. Wir theilen nun einen an die Red. der Neuen Rh. Zeit, gerichteten Brief von George Sand in wörtlicher Uebersetzung mit, wodurch diese Angelegenheit vollständig erledigt wird." Zur Zeit der Veröffentlichung dieser Korrespondenz befand sich Bakunin in Breslau. Schon am 3. Juli 1848 hatte Bakunin den offenen Brief an George Sand verfaßt, in dem er sie zu einer öffentlichen Erklärung aufforderte. In seiner Erklärung vom 9. Juli in der „Allgemeinen Oder-Zeitung" widerlegte Bakunin entschieden die von der russischen Gesandtschaft verbreiteten Gerüchte. Marx veröffentlichte diese zwei Dokumente vollständig in der NRhZ (Nr.46, 16.Juli 1848. Beilage. S.2, Sp. 1—2). Am 19. Juli 1848 schrieb Bakunins Freund Adolph Reichel einen Brief an George
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George Sand an Marx - 20. Juli 1848
Sand, in dem er sie bat, die gegen Bakunin gerichteten Beschuldigungen zu widerlegen (Wladimir Karénin: George Sand, sa vie et ses œuvres. 1848—1876. Paris 1926. T. 4. S. 134—135). Am nächsten Tag richtete George Sand folgenden Antwortbrief an Bakunin: « Monsieur, je n'ai pas reçu la première lettre, que vous m'avez adressée à Paris, et je vous sais gré d'avoir pensé à m'en faire tenir une copie, car j'ignorais absolument l'infâme et ridicule calomnie, dont on veut me rendre solidaire. Je suis tentée de vous gronder pour avoir doute un instant de moi en cette circonstance, mais nous sommes si calomniés et si persécutés, nous tous, qui avons embrassé la cause démocratique de l'humanité, que nous devons nous tendre la main et ne pas nous laisser diviser et démoraliser par nos adversaires. Non, je n'ai jamais eu la moindre accusation contre vous entre les mains, et je ne l'aurais pas accueillie, soyez en certain. Je l'aurais jetée au feu, sans la lire jusqu'au bout, ou je vous l'aurais envoyée, si je l'avais crue digne de réponse. L'article de la < nouvelle Gazette rhénane >, auquel je donne le plus formel démenti, est une invention gratuite, odieuse, et dont je me trouve personnellement blessée. Je veux croire, que le correspondant qui, a fourni cette note, doit être fou pour avoir rêvé une pareille absurdité sur votre compte et sur le mien. Je regrette seulement de n'avoir pas été à même, de me disculper, dès le premier jour, du vilain rôle qu'on m'attribue à votre égard, et que je répousse avec indignation, avec chagrin, je vous assure. Peu de temps après votre bannissement de Paris par Louis Philippe, vous avez dû recevoire une lettre de moi, oû je vous exprime l'estime et la sympathie, que vous méritez et que je n'ai jamais cessé d'avoir pour votre caractère et vos actes, recevez en l'assurance plus que jamais. Tout à vous George Sand. Nohant, près la Châtre (Dep. de l'Indre) 20.Juillet 1848.» (Die Reform. Berlin, Leipzig. Nr.111, 30.Juli 1848. S.937, Sp.2; S. 938, Sp.1.) Der vorliegende Brief von George Sand an Marx wurde auch am 20. Juli 1848 geschrieben und an Bakunin gesandt. Am 3. August übergab der polnische Demokrat Wladyslaw KoScielski den Brief an Marx, der ihn noch an demselben Tag in der NRhZ veröffentlichte. In seinem Brief an Lassalle vom 3. März 1860 äußerte Marx über diese Angelegenheit: „Ich nahm in der N.Rh. Zeit, eine Denunciation gegen Bakunine von Paris auf, die von zwei sich ganz fremd stehenden Quellen herrührte. Eine dieser Quellen war ein mir bekannter Pole. Die andre war die Pariser Lit[h]ograph[irte] Corresp[ondenz], die also die Denunciation allen Zeitungsredactionen in die Hand spielte, auch wenn ich sie nicht druckte. Oeffentliche Anklage war im Interesse der Sache und im Interesse Bakunine's. Bakunine's Gegenerklärung in der ,N[euen] Oderzeitung' druckte ich sofort ab. KoScielski, den er als Kartel[l]träger an mich nach Köln geschickt, war nach Durchsicht der Briefe von Paris so überzeugt, daß es meine Pflicht als Redacteur war, die Denunciation zu drucken (die ich als Correspondenz ohne Commentar gedruckt hatte); daß er umgehend Bakunine schrieb, er könne nicht länger als sein Cartel[l]träger functioniren. K. ward einer der besten und nützlichsten Freunde der ,N. Rh. Z.'. Dem Bakunine gab ich eine öffentliche Ehrenerklärung in der N.Rh.Z., versöhnte ihn persönlich zu Berlin (August 1848) und habe später in
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George Sand an Marx • 20. Juli 1848
der Tribune (1851) eine Lanze für ihn gebrochen." (Marx meint den Abschnitt XVIII der unter seinem Namen in der ,,New-York Daily Tribune" 1851—1852 erschienenen Artikelserie „Revolution and counter-revolution" von Engels. (New-York Daily Tribune. Nr.3576, 2.Oktober 1852. S.8.) Siehe auch: Karl Marx: Michael Bakunin. To the editor of the „Morning Advertiser". 30. August 1853. In: Morning Advertiser. London. 2. September 1853; Karl Marx: To the editor of the „People's Paper" vom 7. September 1853. In: People's Paper. Nr. 71, 10. September 1853. Erstveröffentlichung in deutscher Übersetzung: NRhZ. Nr.64, 3. August 1848. S.4, Sp.1. ERLÄUTERUNGEN 466.2
Korrespondenten] August Hermann Ewerbeck (siehe Marx an Engels, 3. September 1853).
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F e r d i n a n d A u g u s t Ebeling an die R e d a k t i o n der „ N e u e n R h e i n i s c h e n Z e i t u n g " in Köln Frankfurt a m M a i n , 26. A u g u s t 1848 (S. 467)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von Ebeling vollständig beschriebenen Seite. Der Umschlag fehlt. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht.
ERLÄUTERUNGEN 467.2
1008
Gemeint sind die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung.
Leo Lorek an Karl Marx in Köln Königsberg, 31. August 1848 (S. 468)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus drei Seiten. Die erste Seite wurde von Lorek vollständig, die zweite Seite zur Hälfte beschrieben, die dritte Seite wurde als Adreßseite benutzt. Das Papier ist am unteren Rand etwas zerknittert. Dadurch entstandener Textverlust (S. 468.26) konnte rekonstruiert werden. Auf der Adreßseite befinden sich ein Poststempel mit der Aufschrift: „Königsb. 2
PH 10—11 —" sowie ein Vermerk des Postbeamten. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 468.4
Rheinländerin] NRhZ.
468.12—13
Über Krauses Korrespondenz ist weiter nichts bekannt.
468.17
Das beigelegte Dokument ist nicht überliefert.
468.33
Vom 23. August bis etwa 11. September 1848 war Marx nicht in Köln (siehe Erl. 164.12—13). Dann kamen die Septemberereignisse in Köln (siehe Erl. 177.9—10). Vermutlich blieb aus diesen Gründen Loreks Brief unbeantwortet. Am 26. September 1848 richtete Lorek folgenden Brief an die Redaktion der NRhZ: „Königsberg in Pr[eußen] d. 26. Septbr.48. Am 31 August schrieb ich unter Ihrer Adresse an Herrn Marx; bis heut habe ich noch keine Antwort von demselben und muß vermuthen, daß dieser nicht unwichtige Brief ihn verfehlt hat. — Befindet sich Herr Marx in Köln, dann bitte ich Sie, ihn zu veranlassen, mir sofort zu antworten, im andern Falle wollen S i e mich gütigst wissen lassen, ob Sie Herrn Marx meinen Brief behändigt und wo er sich gegenwärtig aufhält. — Verzeihen Sie die Mühe, die ich Ihnen verursache, und verfügen Sie über mich, wenn ich Ihnen hier von Nutzen sein kann. Ihr ergebenster Leo Lorek. P.S. Unsere Stadt ist in große Aufregung versetzt durch die täglich sich
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Leo Lorek an M a r x • 31. A u g u s t 1848
erneuernden Plakate des viele Hundert Mitglieder zählenden Preußen-Vereins und des democratischen Club, der noch keine 300zählt. Die Soldaten .sind in Wuth, daß sie zum Preußen-Verein kommandirt werden, der Besuch des democratischen Clubs ihnen aber streng verboten ist. Nächster Tage haben wir blutiges Zusammentreffen zu erwarten. Der Preußen-Verein, an dessen Spitze bedeutende Persönlichkeiten stehen, setzt seine Bier- und Schnaps-Propaganda fort. Nous verrons! Königsberg ist durch die Democraten in kurzer Zeit zu einem kleinen Berlin gemacht. — " (IML/ZPA Moskau.)
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Emil Ottokar W e l l e r an Karl Marx in Köln Leipzig, 7. September 1848 (S. 469)
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus zwei Seiten. Die erste Seite wurde von Weller vollständig beschrieben, die zweite als Adreßseite benutzt. Das Papier ist an den Rändern abgerissen. Dadurch entstandene Textverluste (S. 469.1, 7, 8) konnten nur zum Teil rekonstruiert werden. Auf der Adreßseite befinden sich ein Poststempel mit der Aufschrift: „Leipzig 7 Sep. 48" sowie Vermerke des Postbeamten. Die Jahresangabe im Datum ergibt sich aus dem Poststempel. Der Brief wird im vorliegenden Band zum erstenmal veröffentlicht. ERLÄUTERUNGEN 469.3—5
Wellers Korrespondenz ist nicht überliefert.
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Friedrich Christian Hubert von Kühlwetter an Karl Marx in Köln Berlin, 12. September 1848 (S. 470)
Der Standort der Reinschrift (H2) ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie (IML/ZPA Moskau). Wie aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einer von einem Beamten des preußischen Innenministeriums beschriebenen Seite. Kühlwetter hat eigenhändig unterschrieben. Unten links steht ein Aktenvermerk ,,ll 1883 B" und unten rechts die Unterschrift eines Beamten. Es ist auch ein Entwurf (H1) des vorliegenden Dokuments überliefert, ein Blatt im Format 363 X 205mm (IML/ZPA Moskau, Sign. f. 191, op.1, d.4, I. 12). Im Entwurf sind einige Passagen gestrichen bzw. korrigiert worden (siehe Variantenverzeichnis). Der Edierte Text folgt H J . Am Fuß des Entwurfs steht der Text eines Begleitbriefs von Kühlwetter: „An die Königliche Regierung zu Cöln Abschrift vorstehender Verfügung empfängt die (tit), zugleich in Erwiederung auf den Bericht vom 20sten v.M., bei Remission, der Anlagen zur Nachricht. Berlin Der Minister des Innern. Kühlwetter 12/9" Den Randbemerkungen der Beamten gemäß wurde das vorliegende Dokument zusammen mit dem Begleitbrief am 14. September 1848 nach Köln abgesandt. Der vorliegende Brief ist eine Antwort auf Marx' Schreiben an Kühlwetter vom 23. August 1848 (siehe S. 159-161). Erstveröffentlichung gekürzt (S.470.1—12): Alfred Herrmann: Karl Marx und Ferdinand Lassalle. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. Nr. 176, 27. Juni 1913. S. 1, Sp.4. Erstes Morgenblatt; vollständig: Gerhard Becker: Zwei neuentdeckte Briefe von Karl Marx. Ergänzende Tatsachen zu seiner Biographie für das Jahr 1848. In: ZfG. Jg. 16. H.3. 1968. S.326. VARIANTENVERZEICHNIS 470.3—4
1012
nicht bis besitzen,] H 1 nicht (mißbilligen, da diese Versagung nach dem Berichte der gedachten Behörde auf triftigen Gründen beruht. Daß) Sie Association bis 1848)
démocratique
(Brüssel,
1847
Deutsche Demokratische Gesellschaft (Paris, 1848) 136 139 141 147 397 420 426 452 542 564 Deutsche Demokratische Legion (1848) 141 143 147 394 407 414 426 428 448 452 459 542 Deutscher Arbeiterverein in Brüssel 99—105 116 128 407 Deutscher Bildungsverein für Arbeiter in London. 7 41 66 67 111 220-223 250-252 303 304 317-320 378 394-398 405 406 417 418 459 460 - Zweigverein in Eastend 320 370 460 - Zweigverein in Whitechapel 223 251 252 320 460 Deutscher Bund 159-161 241 274 470 - Bundestag 12 215 341 564 Deutscher Nationalverein 174 175 555
in Zürich (1848)
Deutschland (Allemagne) 7 - 9 34 35 40 42 68 73 80 102 106 116 157 169 189 193 194 205 215 236 241 247 250 274 277 304 317 318 351-354 402 437 438 462 564 - ökonomische Verhältnisse 34 106 241 - industrielle Entwicklung 358 - Arbeiterklasse 15 67 122 202 204 207 212
1198
- Preßverhältnisse 9 12 23 43 46 69 80 86 87 95 96 106 116 134 193 200 204 215 234 235 237 240 248 269 272 281 301-305 308 309 330 332 334 340 344 346-349 358 362 363 381 403 - demokratische Bewegung 99-105 110 111 157 168 173 175 269 342 356 450 473 526 533 - kommunistische und sozialistische Bewegung 12-16 148 214 224 236 237 241 242 251 269 297-302 317 320 352 381 383 —» Deutscher Bund; Preußen; Revolution, deutsche (1848/49), Revolution 1848/49 in Preußen; Rheinprovinz; Schleswig-Holstein; Süddeutschland Dialektik - Einheit der Gegensätze 76 - idealistische 72 76 78 Dogmatismus 75 205 213 294 316 Doktrinarismus 75 78 353 478 Dualismus 79 Eigentum (Propriété) 74 145 206 352 404 - feudales 74 77 78 - bürgerliches 74 200 465 - bei Proudhon 74 206 —> Privateigentum Elberfeld 151 153 269 299 Elend (misère) 250 258 303 352 439 520 543 -» Not Emigration 223 - deutsche in Belgien 95 96 99-105 110 116 122 133 333 387 407 526 551 552 564 - deutsche in England 223 250-255 263 303 304 317-319 394-398 401 402 405 406 417 418 459-461 564
Sachregister Emigration — deutsche in Frankreich 26 34 35 37 43 44 57 65 95 96 116 132 143 160 202203206207212 213 214 279 285 331 334 335 340-342 397 439 440 448 452 453 533 542 543 564 — deutsche in der Schweiz 175 — deutsche in den Vereinigten Staaten von Amerika 51 57 58 60223 226253320323 352 — französische in London 220223 252263396 401 — italienische in Belgien 100 — italienische in Frankreich 533 — polnische in Belgien 100 — polnische in Frankreich 37 45 279 452 533 — russische in Frankreich 372 466 Engels (biographische Angaben) — Aufenthalte/Reisen Bremen (1838/1841) 349 Belgien (1846, 1847) 10 94 99-105 110 112 116 270 337 Frankreich (1846-1847, Frühjahr 1848) 26-32 34 39 51 62 67 82 86 87 94 142 bis 146 148 170 279 280 285 292 308 315 340 372 408 567 568 Frankreich (Herbst 1848) 163 164 488 495 510 528 Belgien (Januar bis März 1848, Herbst 1848) 133-135 138-140 163 164 399 408 527 528 551 London (November bis Dezember 1847) 119-122 Deutschland (April bis September 1848) 142 144 148 150-155 162 169 170 447 488 494 495 520 567 568 Schweiz (Oktober bis Dezember 1848) 163 164 169 171 173-177 494 500 513 528 542 555 — Mitarbeit in der demokratischen und Arbeiterpresse und an Publikationsorganen 41 60 112 113 130 269 Deutsch-Französische Jahrbücher 35 „Deutsche-Brüsseler-Zeitung" 90 95 96 102 103 114 115 120 127 129 324 358 381 382 561 „The Northern Star" 112 127 134 „La Réforme" (Paris) 112 113 115 130 132139 — als Leiter des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees 7 8 10 27 30 34 35
40 42 53-60 69 199-201 219 223 236 237 250-255 263 267 274 277 281 284 292 303 bis 307 317-320 347 - kommunistische Propaganda in Paris (1846 bis 1848) 34-38 42 43 51-54 57-61 65 66 114 121 128 129 - Beziehungen zu den demokratischen Bewegungen in Frankreich 112 113 115 118 119 127 130 132 136 143 - Beteiligung an der demokratischen und Arbeiterbewegung in Belgien (1847) 99 bis 105 561 - und der Bund der Gerechten 30 41 267 327 - und Chartistenbewegung 111 112 130 150 263 - und polnische revolutionäre Bewegung 120 125 390 399 408 - als Leiter des Bundes der Kommunisten 90 105 111 114 115 119-122 127 128 132 138 139 141 147 152-154 427-432 435 439 440 442 443 446 459-462 - in der Revolution 1848/49 132 141-146 148 150-156 162 169 170 476 494 495 522 527 528 564 567 - als Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung" 142 144 151 152 154 155 162-164 171 436 454 457 458 467 469 477 478 488 494 495 521 523 527 528 - Beteiligung an der Arbeiterbewegung in der Schweiz (November bis Dezember 1848) 164 173-176 530 531 542 555 - Verfolgungen 65-67 169 170 177 476 523 527 528 534 - Familie 142 143 150-152 163 167 171 409 410 441 476 488 494 495 500 513 516 520 521 527-529 567 - Freundschaft und Zusammenarbeit mit Marx 7 23 27 48-50 69 82 83 87 90 93 102 112 113 129 163 164 167 171 177 494 495 500 527 528 England —»Großbritannien Entwicklung 73-75 322 - historische 41 71 75 321 - ökonomische 70 71 321 - soziale 70 —* Fortschritt; Bewegung Erbschaftsgesetz 274 277 305
1199
Sachregister Europa 73 74 263 303 320 546 — ökonomische Entwicklung 74 Evangelium 57 421 Evolution 72-74 Familie 72 353 355 Feudalismus 72 74 77 78 134 314 381 -» Mittelalter; Stände Feuerbachs Philosophie 27 40 48-50 206 207 215 251 271 284 308 352 354 Föderativrepublik 169 171 Fortschritt (Progrès) 54 70 215 241 322 427 —» Bewegung; Entwicklung Fourierismus, Fourieristen 27 28 30 31 39 70 79 212 254 269 320 340 341 Frankfurt (Main) 437 438 471-473 Frankreich 31 58 88 100 111 116 127 174 187 203 246 247 254 258 263 293 321 342 351 355 400 401 450 451 534 561 564 — Arbeiterklasse 31 111 114 128 187 206 263 293 319 — Bauernschaft 127 — herrschende Klasse 258 342 — Bourgeoisie 31 136 215 322 341 — Finanzaristokratie 119 258 293 314 403 — Kleinbürgertum 128 — Finanzen, Geld- und Bankwesen 119 250 — bürgerliche Presse 31 113 118 187 — Julimonarchie 440 — politische Parteien 31 58 82 88 111 113 119 127 144 215 257 263 — demokratische Bewegung 112 113 118 341 533 — sozialistische Bewegung 7 39 360 — polizeiliche Maßregeln gegen die revolutionäre Bewegung 31 65 87 331 389 —> Revolution, französische (1789—1794); Revolution, französische (1848/49) Französische Gesellschaft —> Société Démocratique Française (London) Fraternal Democrats 61 100 104 120 220 252 263 264 378 393 405 406 Freihandel, Freihändlertum (free trade, libre échange) 41 114 115 118 264 286 353 408 — in Großbritannien 264 -* Anti-Corn-Law-League (Großbritannien); Schutzzölle Freihandelskongreß in Brüssel (1847) 101 102 112 113 115 118 122 130 363 387 408
1200
Freiheit (Liberté) 76 77 155-157 197 206 303 389 462 478 520 — bürgerliche 381 406 472 — persönliche 306 — Antagonismus von F. und Sklaverei 76 77 — der Diskussion 388 —• Preßfreiheit Gegensatz — zwischen Proletariat und Bourgeoisie 1516 54 74 122 141 220 426 —»Antagonismus; Widerspruch Geldwesen 353 Gemeinschaft (communauté) 206 Genf 57 370 German Working Men's Association —» Deutscher Bildungsverein für Arbeiter in London Geschichte 49 70-72 77 78 321 521 Geschichtsauffassung — idealistische 70—79 — materialistische —>Materialismus, historischer Geschichtsschreibung, bürgerliche 88 128 Gesellschaft 71 78 79 109 200-203 205 206 212 252 298 300 305 322 388 — bürgerliche (société civile) 71 72 77220 318 352 354 355 Gesellschaftsform (forme sociale) 71 72 Gesellschaftsordnung, gegenwärtige (état actuel de la société) 79 Gesetz, Gesetze 49 50 131 159-161 175 200 202 205 220 237 248 301 305 470 511 524 548 — ihr historischer Charakter 75 — ökonomische 75 — gesellschaftliche 205 — bei Proudhon 73 75 —» Code pénal; Erbschaftsgesetz Gewalt 49 53 54 206 Gleichheit (Égalité), soziale 75 206 264 Gott —» Religion Griechenland (altes) 220 Großbritannien (Angleterre, England) 36 42 72 73 118 134 203 241 351 355 397 398 401 418 534 — ökonomische Entwicklung 73 74 241 358 — soziale Not 241 250 304
Sachregister
Großbritannien (Angleterre, England) -Arbeiterklasse
114 252 317 319 358 431
460 534
Kassel 134 Kasten 73 Kategorien 74 7 7 - 7 9 321 353 354
— Kleinbürgertum 394
- ökonomische 72 7 4 - 7 6 352
— Beamte 405 406
- ökonomische K. und Gesetze als Abstraktionen gesellschaftlicher Verhältnisse 75 bis 77
— Handelskrise 1847 118 382 — sozialistische Bewegung 7 241 - w ä h r e n d der Revolution 1848/49 134 150 Gütergemeinschaft 54 219 250
- bei Proudhon 74 78 79 Kiel 241 274 277 278 305 306 Kirche 197 252
Hamburg 320 369 Handel 71 72 74 76 —> Verkehr (commerce) Handelsfreiheit
Klassen 71 74 78 282 306 351 355 427 - herrschende 258 Kleinbürgertum —> Bourgeoisie; Proletariat; Klassengegensatz 15 16 134 141 Klassenkampf 78
394 395 397 398 401 405 406 417 418 460
—> Freihandel, Freihändlertum
(free trade)
Handelsrecht 353 Hansestädte 382 Hegels Philosophie 69 70 72 352 Holland 183 Humanismus 294 -»Menschheit Ideen 7 8 50 71-79 86 206 219 220 237 251 264 282 316 322 520 — absolute I. bei Hegel 72 — demokratische 509 — soziale 206 303 — konstitutionelle 318 — republikanische 318 Ideologie
- zwischen Bourgeoisie und Arbeiterklasse 74 141 220 Kleinbürgertum 54 61 79 83 93 128 134 - seine zwiespältige Natur 282 - seine Ideologie 53 Klub der deutschen Arbeiter (Paris, 1848) 564 Klubs 1848 in Belgien 526 Klubs 1848 in Deutschland - Arbeiterklubs 438 442 - d e m o k r a t i s c h e 153 168 425 444 468 478 506 524 - konstitutionelle 425 438 444 Klubs 1848 in England 395 Klubs 1848 in Frankreich 439 Koblenz 159 414 422 438 447 449 465 Köln 10 38 159 160 282 351 352 374
— deutsche 270 354 —» Kommunismus (kommunistische Ideen) Industrie 44 73 74 76 358 — große 36 73 76 — Welthandel als ihre notwendige Bedingung 76
- bürgerlich-liberale Bewegung 281-283 286 297-302
Institutionen, soziale 72 74 213 299 301 Irländer 128 213 Isländer 68
- während der Revolution 1848 404 414 422 438 439 499 506
Italien 157 451 462 533 534 -> Revolution 1848/49 in Italien Judenemanzipation 299 Junghegelianer 162 Jury 74 86 177 258 314 Kapital 23 269 281 299 — bei Proudhon 36 43 72
1846
270
- Ereignisse im August 1846 38 42 281 282 297 302 - M a s s e n k u n d g e b u n g vom 3. März 1848 1 33 134
- Ereignisse 527
im September 1848 169 177
Königsberg (KanMHMHrpaa) 301 342 468 Kolonialsystem 72 73 76 Kommunismus (kommunistische Ideen) 31 39 51 53 54 58 59 79 122 154 187 200 203 212 214 219 220 223 228 236 237 241 252-254 264 269 270 277 281 282 286 299 bis 301 316-320 322 341 352 369 401 414 421
1201
Sachregister
—» Gütergemeinschaft; Kommunistische Bewegung; Kommunistische Propaganda Kommunismus, utopischer 61 67 200 252 439
Kommunistische Korrespondenzkomitees - in Kiel 204 241 242 265 274 277 278 305 bis 307
- ikarischer (von Cabet) 27 87 112 113 285 340 341
- in Köln 84 199-201 212-214 bis 283 286 287
- von Dezamy 87 240 246 270 374
- in London 7 15 34 61 66 67 219 236 250 bis 255 263 264 267 303 304 317-320 327
- von Weitling 30 32 34 51 58 61 128 197 199 202 203 208 212 213 217-219 220 226 234 236 252 268 320 323 351 461 —*
Weitlingianer
Kommunismus, wissenschaftlicher 54 122 Kommunisten (Anhänger kommunistischer Ideen) 51 54 122 127 141 216 219 253 254 317 319 347 355 369 394 413 - in Belgien 240 347 - deutsche K. in Belgien 99 236 237 407 - deutsche K. in England 15 66 67 219-223 317-320 417 - deutsche K. in der Schweiz 228 - in Deutschland 7 12-16 39 41 80 194 204 214 224 230 236 237 241 242 251 297 298 352 414 421 425 439 442 - in Frankreich 15 36 51 53 54 87 145 191 194 204 263 439 —»Partei, kommunistische; Kommunistische Korrespondenzkomitees Kommunistische Bewegung 15 242 253 346 352 358 - Notwendigkeit der Kritik 7 - Diskussionen 7 12 114 257 252 281 282 320 353 - in Deutschland - » Deutschland nistische Bewegung
240 246 281
- in Paris 7 15 30 34 35 53-59 199 202-204 239 240 263 267 Kommunistische Propaganda 7 12 15 116 175 201-203 212 219 223 242 252-254 281 282 284 286 300 303 304 319 320 351 bis 358 381 383 422 427 428 430 459-461 Konkurrenz 68 74 316 352 471 - und Monopol 74—77 Konspiration 87 219 Konstantinopel 73 Konstitution 15 67 150 200 201 241 253 298 300 405 425 426 438 —»Verfassung Konsumtion - ihre Abhängigkeit von der Entwicklung der Produktivkräfte 71 - Widerspruch zwischen K. und Produktion im Kapitalismus 74 —» Produktion Korporationen 72 73 351 —* Zünfte Kredit 74-76 - öffentlicher 74 Krisen, ökonomische 122
— kommu-
- Krise von 1825 73 - Handelskrise 1847 (in Großbritannien) 118 382
- in Frankreich 15
- Geldkrise 1848 404
-» Bund der Gerechten; Bund der Kommunisten; Kommunistische Korrespondenzkomitees
- in Belgien von 1847/1848 138 139 328 390 Kritik 7 70 75 79 80 83 106 130 200 205 213
- in England 15
Kolonien in Nordamerika
214 246 290 291 294 340 346-348 351 353 354 359 363 382
Kommunistische Korrespondenzkomitees 7 8
- Notwendigkeit der K. in der sozialistischen und Arbeiterbewegung 7 33 253 294
Kommunistische 58 249
15 30 34 35 66 205 223 241 277 Liberalismus 193 194
- in Breslau 34 - in Brüssel 7 - 1 0 199 212-214 219 264 267 274-277 307 317-320 327
15 16 27 34 60 61 65-67 236 237 246 250-255 263 283 284 286 301 303 bis 347
- in Deutschland 32 194 228 277 298 355 555 - in Preußen 32 - in der Schweiz 555 Literatur 206
- in Elberfeld 12 15 16 84 224 236 237
- deutsche 106 194 252 294 314 372 439 440
- in Hamburg 251 265
- englische 491
1202
Sachregister Löffelkommunismus ->Kommunismus, utopischer — von Weitling Logik 205 316 321 352 London 223 250 254 303 304 317 318 320 370 394 459-461 Lumpenproletariat 394 510 525 Märzverein in Frankfurt (Main), 1848 173 547 Mainz 156 421 429-432 438 449 Manufaktur 73 Markt 74 Marx (biographische Angaben) — Aufenthalte/Reisen Trier (bis 1835) 149 471 Bonn (1835/1836) 149 Berlin (1836-1841) 149 Köln (1842/1843) 149 Paris (1843-1845) 24 149 159 290 340 Brüssel (1845/März 1848) 7 10 80 81 99 103-105 149 159 345 390 England (Juli bis August 1845) 24 25 Holland (September 1847) 99 105 109110 England (November bis Dezember 1847) 121 125 376 Paris (März bis Anfang April 1848) 148 159 389 390 394 414 448 468 564 Köln (ab April 1848) 148 149 159 468 Berlin (August bis September 1848) 164 Wien (August bis September 1848) 164 Frankreich (Dezember 1848) 525 — Mitarbeit in der demokratischen und Arbeiterpresse als Redakteur der „Rheinischen Zeitung" 149 „Gesellschaftsspiegel" 90 „Deutsche-Brüsseler-Zeitung" 90 95 96 102 115 352 358 370 373 381382 561562 „La Réforme" (Paris) 119 134 371 — Mitarbeit in der Demokratischen Gesellschaft in Brüssel 103-105 110 125 388 561 — Beziehungen zur belgischen Demokratie 99 101 103-105 388 450 561 — als Leiter des Brüsseler Kommunistischen Korrespondenzkomitees 7 8 84 199 205 219 220 223 239-242 250-255 263 267 274 277 281-284 303-307 317-320 327 347 — und der Bund der Gerechten 267 327 — und polnische revolutionäre Bewegung 120 125 164 390 399 408 433 — als Leiter des Bundes der Kommunisten 90
111 121 125 127 132 136 139 141 147 368 bis 370 384 387 394-398 401-403 405-407 417 418 420-422 425-432 435 439 440 442 bis 448 452 453 459-461 — als Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung" 142 151 154 157 158 161-164 168 171 -172 178 403 437 445 447 449-458 462 465-469 473-479 481 487 490 491 494 495 500 503 505 506 509 510 512 520 523-528 532-537 544 546-554 556 557 — als Mitglied des Rheinischen Kreisausschusses der Demokraten 168 520 — als Ökonom (Beschäftigung mit politischer Ökonomie) 22-25 32 79 80 118-120 193200 234 240 246 247 252 265 270 271309 310313 314 321 322 329 345 353 354 382 385 408 433 — als Gelehrter 58 66 200 202 265 353 — Austritt aus dem preußischen Staatenverband (1845) 82 88 149 159 470 — Ausweisung aus Frankreich (1845) 7 95 116 159 272 340 389 — Ausweisung aus Belgien (März 1848) 133 bis 135 138 139 159 390 400 — Versuch der Naturalisation in Preußen (April bis August 1848) 149158-161 403 470 — Verfolgungen in Preußen (1848) 164 168 171 523 — Familie 10 109 125 149 311 312 365-367 375 400 — Freundschaft und Zusammenarbeit mit Engels 7 23 27 48-50 69 82 83 87 90 93 102 112 113 129 163 164 167 171 177 494 495 500 527 528 Maschinen 73-76 252 316 358 Massen 53 104 277 301 397 430 460 — ihre Rolle in der Geschichte 78 Materialismus 49 50 — bei Feuerbach 48-50 Materialismus, historischer 70—79 Meister (maîtres) 74 - u n d Arbeiter 220 Menschen 70-73 75 77-79 197 252 291 294 478 542 543 — bei Feuerbach 27 48 49 352 Menschheit (Humanité) 70 71 76 197 202 206 213 316 388 — körperliche und geistige Befreiung der M. 303
1203
Sachregister —»Humanismus „Neue Rheinische Zeitung" Messer- und Gabelkommunismus - Verfolgungen der Redakteure 164 168 171 —• Kommunismus, utopischer — von Weitling 172 479 493 496 499 512 523 527 534 536 Militärsystem 301 471 Mittelalter 72 73 — und die Arbeiterbewegung 457 526 547551 — und die demokratische Bewegung 465 467 Monarchie bis 469 478 484 485 487 506 511 514 515 —» Absolutismus 518 524 532 541 544 550 553 554 557 Monopol — internationale Verbindungen 157 171 172 - und Konkurrenz 74—77 450 451 462 Monotheismus 49 50 — und die polnische Befreiungsbewegung München 134 428 164 533 Neumünster 274 305 306 Nassau 134 Norddeutschland 430 National Education 264 Norwegen 68 69 Nationalitäten 7 352 Nationalökonomie - Bauernschaft 68 —» Politische Ökonomie Not 200 Nationen 74 78 113 141 145 157 321 - soziale 241 258 281 299 Natur 27 203 252 377 543 - der Arbeiter 250-252 304 - bei Feuerbach 48—50 Octroi 32 Naturreligion 27 48-50 Österreich 395 471-473 534 546 NeuchStel — Herrschaft in Oberitalien 157 - revolutionäre Ereignisse 1848 542 „Neue Rheinische Zeitung" 142 155 157 161 -> Revolution 1848/49 in Österreich Offenburger Versammlung (1847) 381 bis 164 171 172 403 439 468 473 479 487 Ostasien 73 494 495 511 520 521 525 546-548 554 557 Paris 31 116 144 145 187 202 203 279 397 407 - G r ü n d u n g 144 151 152 154-156 436 437 409 450 451 460 546 564 439 440 445 449-451 453 568 - Redaktion 157 161 163 164 178 450 451 454 Partei, kommunistische 12 15 16 44 66 67 80 86 95 100 104 111 122 125 141 208 211 212 bis 458 462 465-467 469 474 475 477 478 218 225 231 233 241 249 253 254 258 272 480 482-486 488 489 492 493 495 496 498 277 280 282 284 285 289-291 293 294 297 bis 500 502 504 506 510-512 514 515 517 323 347 349 352 381 383 402 427 450 453 bis 522 527 528 532 534 535 538-541 545 468 547 548 550 554 569 - Geranten 171 510 517 544 556 557 - Expedition 155 164 469 544 546 554 - Aktionäre, Aktienzeichnung 152 154 155 164 436 437 447 449 489 494 495 509 - Abonnenten 144 172 436 437 447-449 451 467 468 479 480 482 483 490 493 496 503 538 539 551 555 556 568 - Verbreitung 157 171 172 496 509 526 533 541 551 - Korrespondenten 172 178 445 452 454-458 465 466 468 469 474 475 477 478 484-486 491 492 498 502 504-506 509-512 514 515 517-519 522 524 525 532-538 541 544-548 550 553 554 557
1204
— Notwendigkeit der Organisierung der Arbeiterklasse in einer selbständigen politischen Partei 253 254 294 303 426 - Kritik und Selbstkritik 33 294 - und Religion 114 Pauperismus 277 Philanthropismus, bürgerlicher 351 352 444 Philistertum 83 358 487 510 Philosophie 79 387 - deutsche 23 70 80 200 206 214 250 269 316 349 352 354 — philosophische Bewegung 252 -> Feuerbachs Philosophie; Hegels Philosophie
Sachregister Polen 102 157 187 213 408 - Aufstand 1830/31 120 533 - Aufstand in Krakow 1846 223 388 - The Democratic Committee for Poland's Regeneration (London, 1846) 263 264 - Deutschland und die Befreiung Polens 157 199 - nationale Befreiungsbewegung während der Revolution 1848 156 164 425 452 533 —> Posen (Poznan) Politische Ökonomie 23 34 35 43 57 70 79 80 106 193 200 203 206 217 234 252 270 277 282 285 286 298 316 329 345 352-355 382 385 - bürgerliche 23 36 70 73 75 76 321 345 382 - klassische bürgerliche 23 73 345 382 - kleinbürgerliche 79 316 321 322 - und Statistik 314 354 Polizei, Poiizeimaßregeln 74 370 - in Belgien 116 135 390 - in Deutschland 80 149 158-161 237 240 248 274 277 281 299-301 305 306 309 334 352 414 431 438 444 447 455 465 472 473 511 512 548 549 - in England 254 317 394 395 397 405 406 459 - in Frankreich 26 31 34 58 59 65 67 87 202 bis 204 257 260 279 285 341 342 413 452 - in Österreich 536 - in Rußland 313 - in der Schweiz 169 170 Polytheismus 50 Portugal 58 Posen (Poznai1!) - demokratische Bewegung während der Revolution 1848 156 524 Praxis 71 77-79 301 321 351 352 354 —> Theorie Presse - kommunistische 237 254 303 356 368-370 374 439 444 - demokratische 251 348 363 381 382 444 548 549 556 - in Belgien 450 - in Deutschland 159 272 286 381 385 425 427 444 450-453 467 478 511 527 548 564 - in England 155 263 264 - in Frankreich 31 52 151 257340 341 371533
Presse — in Österreich 463 546 — in Preußen 9 10 22 159 444 548 Preßfreiheit 15 43 44 69 86 134 241 282 298 299 301 414 Preußen 9 10 12 18 22 32 67 86 95 115 117 129 156 158-161 187 200 225 235 271 301 303 304 309 317-319 334 341 372 382 447 470 471 546 548 564 — politische Reaktion 117 159-161 309 381 — Erster Vereinigter Landtag 1847 86 112 333 414 — Zweiter Vereinigter Landtag 1848 381 414 — Preßverhältnisse 95 96 138 159 164 200 271 309 —• Berlin; Revolution 1848/49 in Preußen Privateigentum — Aufhebung 54 Produktion 71 73 74 131 352 — ihre historische Entwicklung 71 74 — bürgerliche (kapitalistische) 74 77 78 352 — gesellschaftliche Gesamtproduktion 354 Produktionsformen 74 77 — bürgerliche 77 — feudale 77 78 Produktionsinstrumente 73 -> Maschinen Produktionsverhältnisse 72 73 77 78 109 — Wechselwirkung zwischen Produktivkräften und P. 72 — Widerspruch zwischen Produktivkräften und P. 78 —» Verkehr (commerce) Produktionsweise 72 73 76 Produktivkräfte (facultés productives, forces productives) 43 71 72 75 77 78 Profit — bei Proudhon 36 42 43 Progressive Vermögenssteuer 15 145 282 298 299 Proletariat 53 67 122 134 200 251 253 277304 352 358 363 368 382 397 429 435 520 530 — Lage im Kapitalismus 76 — Klassengegensatz zwischen P. und Bourgeoisie 15 16 54 74 122 141 220 426 431 449 — seine revolutionäre Stellung 363 — Klassenkampf gegen die Bourgeoisie 74 141 220
1205
Sachregister Proudhonismus, Proudhonisten 34-36 54 70 bis 79 128 199 205-207 228 316 321 322 340 352 359 369 372 374 377 382 385 - und die Notwendigkeit der Revolution 36 53 205 - Aktiengesellschaften und Erwerb kleiner Aktien durch Proletarier 42 43 53 54 60 82 206 Provinziallandtage 12 35 47 241 279 381 - im Rheinland 129 - in Schlesien 426 - in Schleswig-Holstein 274 277 305 —» Preußen Reform, soziale 36 205 206 253 254 264 299 352 355 372 543 Reformation 205 220 Religion 50 114 205 213 258 300 303 304 317 320 - geschichtliche Entwicklung 50 - bei Feuerbach 27 48-50 220 254 - bei Proudhon 70 71 75 76 78 79 316 - bei Weitling 197 220 252 —> Christentum; Kirche; Monotheismus; Naturreligion Rendsburg 274 305-307 Republik 134 138 142 143 150 407 429 - demokratische soziale (rote) R. 173 478 534 —» Föderativrepublik Republikaner, bürgerliche 253 254 - in Belgien 138 - in Deutschland 154 318 402 425-428 435 438 517 535 536 542 - in Frankreich 139 257 263 - in der Schweiz 257 Republikanismus 220 257 Revolution 7 36 53 54 111 113 127 145 156 205 206 212 213 215 219 293 387 404 413 - Notwendigkeit der gewaltsamen R. 53 54 - demokratische 54 - proletarische 115 - soziale 79 303 304 - geistige 219 Revolution, deutsche (1848/49) 134 136 139 149 156 160 162 169 171 394 401 407 417 438 453 459 463 473 520 521 564 - u n d Arbeiterklasse 134 150 152 153 175
1206
404 421 422 425 426 429-432 438 442-445 449 453 487 521 543 - und Bauernschaft 168 425 426 543 - und Handwerker 430 437 442 444 447 521 - und Bourgeoisie 134 150 152-156 404 409 410 421 422 425-429 431 438 444 445 447 449 465 472 473 487 506 534 - und Kleinbürgertum 134 150 154-156 422 429 447-449 465 487 - und Adels 134 156 426 427 - und Beamtentum 156 169 426 427 472 - Märzrevolution 134 139 159 160 403 404 414 444 459 532 - Bürgerwehr 134 156 168 404 407 426 465 498 - Zentralgewalt 173 472 - Aufstand in Baden (April 1848) 427 428 542 - Vorparlament 160 414 - Fünfzigerausschuß 430 438 - Wahlen in die Nationalversammlung 153 403 414 425 426 428 437 442 444 446-448 - Nationalversammlung in Frankfurt (Main) 156 160 173 178 414 430 442 443 457 467 472 534 539 - Aufstand in Frankfurt (Main) (September 1848) 487 494 500 548 - demokratische Bewegung 168 173—175 426 450 471 473 478 484 487 500 506 509 518 526 532-534 548 553 554 564 - demokratische Vereine 425 468 478 485 487 492 506 514 518 541 547 - Volksversammlungen 403 404 422 425 426 527 - Arbeiterbewegung, Arbeitervereine 153 175 404 421 422 425 429-432 435 438 442 bis 445 447 449 457 547 - und die Losung der Republik 143 150 154 396 404 405 407 414 426-429 435 438 445 487 - die Losung der demokratischen sozialen Republik 173 478 534 - Vormarsch der Konterrevolution 300 403 404 426-428 440 444 446 447 471-473 511 512 518 524 532 541 548 549 553 557 —»Revolution 1848/49 in Preußen Revolution, englische (17. Jh.) 72 156 Revolution, französische (1789—1794) 34 44 98 100 134 156 252 257 263 264 321 396 Revolution, französische (1848/49) 132 139
Sachregister 140 400 403 409 427 428 450-452 459 461 534 546 — und Arbeiterklasse 142-146 439 564 — und Bauernschaft 145 — und Bourgeoisie 136 139 140 142 144-146 403 409 450 451 — und Kleinbürgertum 143—145 — Februarrevolution 142 144 159 389 426 450 451 459-461 471 — französische Republik 134 142 389 427 428 450-452 459 534 — Provisorische Regierung 136 139 140 142 bis 145 159 170 389 393 401 402 405 — konstituierende Nationalversammlung 145 450 451 — Nationalgarde 144 146 — 15. Mai 1848 450-452 — demokratische Vereine 533 543 — politische Parteien 144—146 — Vormarsch der Konterrevolution 450 452 Revolution 1848/49 in Italien 153 157 451 462 534 Revolution 1848/49 in Österreich 534 546 — Aufstand in Wien 500 517 536 Revolution 1848/49 in Preußen 139 156 160 161 169 177 414 534 — konstituierende Versammlung 446 465 520 534 — erste Kammer 534 — Gesetzgebung 160 161 511 524 — demokratische und Arbeiterpresse 425 444 511 530 556 — demokratische Vereine 168 468 524 — reaktionäre Presse 427 450 452 465 546 — Unterdrückung des Aufstandes in Posen (Poznan) 156 524 — Steuerverweigerung 168 520 — Vormarsch der Konterrevolution 156 177 42p 446 471-473 524 534 548 Revolution 1848/49 in Ungarn 171 492 546 Rheinprovinz 106 111 116 159 254 283 299 301 463 — demokratische Bewegung 111 168 381 — kommunistische Bewegung 254 — Kongresse der demokratischen Vereine der R. in Köln (August und November 1848) 506 — Rheinischer demokratischer Provinzialausschuß 1848 168
—» Köln Rußland 36 37 313 - Zarismus 313 471 534 - Außenpolitik 36 37 534 Sachsen 83 106 430 Saint-Simonismus 30 31 Schlesien 178 269 357 370 455 549 - politische und soziale Zustände während der Revolution 1848 426 446 -demokratische Bewegung 1848 422 425 426 478 484 532 546 -» Breslau Schleswig-Holstein 41 42 66 241 274 422 535 - Arbeiterklasse 41 204 241 242 265 277 278 306 - Handwerker 41 241 - Bourgeoisie 41 277 305 306 - kommunistische Bewegung 241 242 - nationale Bewegung 274-278 305—307 - Ereignisse vom September 1846 41 305 bis 307 - Ständeversammlung 241 274 277 305 Schneiderkommunismus —» Kommunismus, utopischer — von Weitling Schriftsteller 79 194 208 356 - kommunistische 208 213 237 269 270 272 Schutzzölle 102 115 286 353 Schweden 68 69 Schweiz 111 173-175 254 - Verfassung 169 171 - Bundesversammlung (Tagsatzung) 169 348 - demokratische Bewegung 173—176 555 - Sonderbundskrieg 57 - Konflikt mit der deutschen Zentralgewalt 1848 169 173 Skandinavien 68 69 223 Sklaverei 76 77 - Antagonismus von S. und Freiheit 76 77 - in den Kolonien 76 77 - in den Vereinigten Staaten von Amerika 76 77 Société Démocratique Française (London) 220 252 263 Soziale Frage 32 34 152 153 242 282 283 286 430 478 Sozialismus (Theorien und Strömungen) 36 240 246 284 298 318 347 349 444
1207
Sachregister
Sozialismus (Theorien und Strömungen) - kleinbürgerlicher in Frankreich (Louis Blanc) 68 88 111-114 127 130 131 145 321 409 - christlicher in Frankreich 31 —» Fourierismus, Fourieristen; Proudhonismus, Proudhonisten; Saint-Simonismus; Sozialismus, „wahrer" Sozialismus „wahrer" 8 23 2 6 - 3 2 3 4 - 3 7 40 43 47 5 1 - 5 4 5 7 - 6 1 79 80 8 2 - 8 4 86 90 114 115 121 199 202-204 212-214 216 223 226 228 233 234 240 246 252 253 256 285 289 290 292 294 334 335 340 342 344 346-348 352 357 373 374 440 Sozialisten (Anhänger sozialistischer Ideen) 205 213 270 - in Belgien 323 - in Deutschland 7 8 80 200 206 207 425 468 - in England 7 36 - in Frankreich 7 36 194 200 Staat (état) 71 72 321 - demokratischer 174 Staatsbürgerrecht -* Bürgerrecht Stadt - Trennung von S. und Land 49 73 Stände 32 68 201 241 274 277 282 305 427 444 Steuern 32 74 274 298 348 - Schlacht- und Mahlsteuer 32 - Einkommensteuer 282 299
-» Octroi; Progressive Vermögenssteuer Stuttgart 318 Süddeutschland 265 421 430 547 Supernaturalismus 50 Surinam 76 Synthese 7 5 - 7 8 Teleologie 50 Theologie 50 197 300 - katholische 205 - protestantische 205 Theorie 67 79 199 206 213 237 301 335 409 520
Türken 201 Turnverein in Mainz (1848) 431
1208
allgemeines
Untertan 160 161 Vereinigte Staaten von Amerika 174 223 - Entwicklung des Kapitalismus 73 74 76 - Sklaverei 76 Verfassung 169 299 467 534 —»Konstitution Verhältnisse - ökonomische 34 72 76 77 200 298 - gesellschaftliche 71 212 299 - soziale 71 72 74 75 77 78 Verkehr (commerce) 71 72 74 76 200299 Vernunft 7 0 - 7 3 76 77 79 205 309 397 521 Versammlungsrecht 241 277 Verstand - bei Volk, 146 219 371 448 546
Feuerbach 49 50 303 Völker (peuple) 73 74 76 77 142 144 156 157 160 169 171 193201205206211 241 251 254 264 277 298 305 306 355 387 389 397 403 405 414 422 425-428 450 451 462 471 472 509 520 521 534
Volkssouveränität 157 264 305 471 472 509 Volksvertretung 282 299 448 Wahlrecht, allgemeines 160 264 282 299 300
297-299
- Erbschaftssteuer 145
- und Praxis 78 79 321 Trier 15 463
Universal suffrage -» Wahlrecht,
414 Wehrbund „Hilf Dir" (Schweiz, 1848) 175 176 543 Weitlingianer 26 30 34 51 57 58 60 61 66 80 128 199 253 254 290 323 344 345 347 368 bis 370 440 Welt 49 50 7 4 - 7 8 220 226 294 306 351 372 Welthandel 72 76 Weltmarkt 36 43 73 74 76 351 353 Wert 35 72 76 335 Wesen 213 - bei Feuerbach 27 48 49 Westdeutschland 134 554 Westfalen 83 236 269 352 356-358 Widerspruch 75 78 79 205 206 - logischer 321 - sozialer 79 Wien 517 546 Wiesbaden 368
Sachregister Willen — bei Feuerbach 49 50 Wissenschaft 7 8 22 23 79 206 220 271 320 321 330 428 —> Philosophie Zensur —»Deutschland — Preßverhältnisse Zentralausschuß der Demokraten Deutschlands (1848) 168 175 526 533
Zentralkomitee für Arbeiter in Berlin (April bis Juni 1848) 175 445 Zentralkomitee für die deutschen Arbeiter in Leipzig (1848) 175 530 Zentralkommission der deutschen Arbeitervereine der Schweiz (1848) 173-176 530 Zivilisation 39 72 76 316 322 377 Zollverein 41 382 Zünfte (Jurandes) 68 69 72
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