Einführung ins Griechische: Für Universitätskurse und zum Selbststudium Erwachsener. Auf sprachwissenschaftlicher Grundlage dargeboten [2. durchges. Aufl. [Nebst] Wörterbuch. Reprint 2020] 9783111649573, 9783111266169

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Einführung ins Griechische: Für Universitätskurse und zum Selbststudium Erwachsener. Auf sprachwissenschaftlicher Grundlage dargeboten [2. durchges. Aufl. [Nebst] Wörterbuch. Reprint 2020]
 9783111649573, 9783111266169

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EINFÜHRUNG INS G R I E C H I S C H E FÜR UNIVERSITÄTSKURSE UND ZUM

SELBSTSTUDIUM ERWACHSENER A U F SPRACHWISSENSCHAFTLICHER G R U N D L A G E DARGEBOTEN VON

DR. PHIL FRIEDRICH SLOTTY O.O.PROFESSOR AN DER DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG

Zweite durchgesehene

Auflage

VERLAG WALTER DE GRUYTER & CO.* BERLIN 1938

Archiv-Nr. 33 43 Printed in Germany

WÖRTERBUCH zur

Einführung ins Griechische

von

FRIEDRICH SLOTTY O . ö . P R O F E S S O R AN DER DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG

WALTER DE GRUYTER & CO., BERLIN W 35 1938

Vorwort krfreulicheiweise macht sich auf den höheren Schuld immer mehr das Bestreben geltend, den Unterricht in der Grammatik fremder Sf rächen auf sprachwissenschaftliche Grundlage zu stellen. Mir selbst war es in vieljahriger Tätigkeit als Lehrer des Griechischen an Gymnasien möglich, festzustellen, wie anregei d für die Schuler ein Sprachunterricht wurde, der die geschichtliche Entwicklung von Form und Bedeutung und die vergleichende Betrachtung zu ihrem Rechte kommen ließ. Zwingend scheint mir aber eine solche Behandlung der Grammatik dort zu sein, wo es sich um den Unterricht Erwachsener handelt. Seit 6 Jahren leite ich die altsprachlicl en Kurse an der Universität; in dieser Zeit habe ich in erweitertem Umfai ge die Methode angewendet, die ich im Schulunterricht bereits erprobt hatte. Der Niederschlag einer fast 16-jährigen Erfahrung hegt diesem Buche zugrunde. Erwachser e bedürfen einer Stutze ihres mechanischen Gedächtnisses durch das judiziuse, weil sie nicht mehr in dem gleicl en Maße aufnahmefahig sind wie die Kinder. Sie gi Ii ii zudem - wenigstens soweit die Universitätskurse in Betracht kommen — an die Erlernung des Griechischen zum Teil des! alb heran, weil sie eir e sprachliche Verbreit< rung ihrer Vorbildung brauchen. Diese zugleich zu einer sprachlichen Vertiefung auszugestalten, ist der Hauptzweck der vorliegenden Einfuhrung. War mir die grundlegende Gestaltung des Buches durch meine Unterrichtserfahrung vrn vornherein gegeben, so erhoben sich doch für mich, der ich diese Erfahrungen zum ersten Male sei rifthch niederlegen sollte, Zweifel, wieweit ich in der histonsch-vergleiche-i den Betrachtung gel en sollte. Da ich aucl dem sich selbst Unterrichtenden entgegenkommen wollte, mußte ich den Rahmen meiner Darstellung etwas weiter

IV fassen, wenn ich verständlich werden wollte. Auf der anderen Seite wollte ich dem Lehrer freie Hand lassen bei der Entscheidung, wieweit er die historisch-vergleichende Darstellung anwenden wollte. Daher erwächst zwar jede Einzelfrage auf sprachwissenschaftlicher Grundlage, die Einzelheiten sind aber in Kleindruck unter dem Stichwort „Entwicklung" behandelt In diesen Abschnitten habe ich den Stoff reichlicher fließen lassen, so daß vielleicht auch mancher Lehrer des Griechischen an den höheren Schulen zu dem Buche greifen wird, wenn er sich für seine Lehrstunde rasch einen Überblick über die sprachlichen Zusammenhänge verschaffen will. Für den Gebrauch des Buches empfehle ich folgendes: Man biete § i — 4 und § 7 dar und gehe dann an den grammatischen Stoff des 1. Übungsstückes usw. heran. Die Lautgesetze in § 8 benütze man während der Durcharbeitung der einzelnen Abschnitte; ebenso wende man das im Anhang über die Präpositionen (§ 345 f.), die Wortbildung (§ 347 —365) und den Gebrauch der Verbalformen etc. Gebotene dort an, wo die Übungssätze oder die parallel laufende Lektüre eines Schriftstellers Gelegenheit dazu bieten. Für die Übungsstücke habe ich Einzelsätze gewählt, weil sie den Stoff in engeren! Räume bewältigen lassen. Daß Übersetzungen ins Griechische nicht nur gut, sondern für die Sicherung grammatischer Kennt nisse notwendig sind, hat mich meine Erfahrung gelehrt; daher entspricht jedem griechischen Stück ein deutsches. Iii beiden Abteilungen sind nur Sätze verwendet, die von Griechen selbst stammen; Änderungen — aus leicht erklärlichen Gründen im Anfange größer — sind später nach Möglichkeit vermieden. Den vorliegenden Stoff habe ich in zwei Semesterkursen zu je vier Stunden bewältigt und daneben Abschnitte aus Xenophons Hellenika gelesen; von den deutschen Stücken wurde freilich nur etwa die Hälfte in der Lehrstunde, die andere dagegen in schriftlicher Hausarbeit erledigt. Während eines Sommersemesters wird man im ersten Kursus zweckmäßigerweise bis Stück X X I I I einschließlich, während eines Wintersemesters bis Stück X X V einschließlich vordringen; der Rest fällt dem zweiten Kursus als Aufgabe «zu. Es war für mich selbstverständlich, daß auch das W ö r t e r b u c h den eingangs geschilderten Bestrebungen angepaßt wurde. Deshalb wurde der Etymologie, soweit sie gesicherte Ergebnisse liefert, und der Bedeutungsentwicklung Raum gewährt

V So glaube ich, daß das Buch seinen Zweck wird erfüllen können. Daß mancher manches anders . gestaltet wünschen wird, ist sicher; Anregungen und Wünsche werde ich gern entgegennehmen und eingehend prüfen. Zum Schluß habe ich noch die angenehme Pflicht, einigen Freunden für gern gewährte Mitarbeit freundlichst zu danken: den Herren Studienräten Professor Dr. H: Wemer, Düren (Rheinland), und Max Loele, Jena, für unermüdliche Hilfe beim Lesen der Korrektur, meinem Hörer, Herrn Dr. Herbert Zimmermann aus Erfurt, für die Herstellung des Sachenverzeichnisses. Jena, Sonnenwende 1922.

Friedrich Slotty.

Inhaltsübersicht

Seite

Vorwort III Inhaltsfibersicht VI Vorbemerkungen: Schriftzeichen § 1. — Einteilung der Laute § 2 f. — Betonung § 4—6. — Auslautsgesetze § 7. — Lautgesetze § 8 1 — 17 Grammatischer Stoff der einseinen Übungsstücke . 17 I. Mäscullna (SubBt. u. Adi.) der o-Stämme § 9. — Ind. u. Inf. Praes. Act. der Vcrba püra nön contracta u. irapära § 10. — a&xdi; = is § 11. — 4]|j.eii, &|ieEi — & -^fiEtspoc, 6 ijiitepoi § 12. — Negationen § 13. — Infinitivkonstruktion § 14. — Doppelter Acc. nach vO|iiitu, Xe-[u> u. a. § 15. — Attributive u. prädikative Stellung § 16 . 17—21 II. Neutra (Subst. u. Adi.) der o-Stämme § 17. — Ind. u. Inf. Praes. Med. u. Pass. der unter I behandelten Verba § 18. — A&T«I« = ipse § 19. — Neutr. Plur. als Subjekt § 20. — Bez. des Urhebers § 21. — Dativ des Mittels § 22 21—23 III. Feminina (Subst. u. Adi.) der o-Stämme § 23. — Feminina (Subst. u. Adi.) der ä-Stämme § 24. — Ind. u. Inf. Fut. Act. u. Medii der Verba vöcälia und der K- und P-Stämme § 2 5 . - 6 a&t6« = Tdem § 26. — Substantivierter Inf. § 27 23—26 IV. Feminina der ä-Stämme § 28. — Futurum der T-Stämme § 29. — Participium Praes u. Fut. Medii § 30. — Pronomen personale § 31. — Prön. relätlvum § 32. — Partizipialkonstruktionen § 33. — Encliticae § 6, 1. 3—4 . 26—28 V. Mäscullna der ä-Stämme § 34. — Imperfectum Act. und Med.-Pass. der behandelten Verba § 35 28—30 VI. Deklination der Mutastämme § 36—38. — Ind. u. Inf. des starken Aorists Act. u. Medii, Part. Aor. II Med. § 39 f. — Häufung der Negationen § 41 30—33 VIT. Deklination der Liquidastämme § 42. — Verwandtschaftsnamen auf -Trip und ivi]p § 43. — Ausnahme in der Betonung einsilbiger Stämme § 44. — Schwacher (I.) Aorist der Verba vöcälib u. müta: Ind., Inf. Act. u. Med., Part. Med. § 45. — 2. Sing. Imperativi Praes. Act. § 45 Ende. — Präsensstammbildung der Verba müta § 46 . . . . 33 — 36 VIII. Deklination der n-Stämme § 47 a. b. — et? — o&Sei? § 47 c. — oStoi, 88e § 48. — Ind. u. Inf. Aor. Pass. auf -«-/p § 49 36—38 I X . Deklination der »(-Stämme (Subst., Adi., Part.) § 50. — •COOOÜTOI, X O I O 5 T O { , toaöoSe, totooie § 51. — Gebrauch von na« § 52 « 39—41 X . Bildung des Konjunktivs Praes. u. Aor. I. II. Act. u. Med., Praes. u. Aor. I Pass. der bisher behandelten Verben § 53. — Bedeutung und Gebrauch des Konjunktivs: Allgemeines § 54. I. im Hauptsatze: 1) als adhortätlvus § 55; 2) als dubitätlvus § 56; 3) als pröhibitlvus § 57. II. Der Konjunktiv im Nebensatze: 1) in

VII

XI. XII.

XIII. XIV. XV. XVI.

XVII. XVIII. XIX. XX. XXI. XXII. XXIII. XXIV. XXV. XXVI. XXVII.

XXVIII.

Seite Absichtssätzen § 5 8 ; 2) in Erwartungs- und Wiederholungssätzen der Gegenwart und Zukunft § 59 . . 41—43 Bildung des Imperativs Praes. u. Aor. I . [I. Act. u. Med., Praes. u. Aor. I. Pass. § 60. — Bedeutung und Gebrauch des Imper. § 61 . . 43—45 Bildung des Optativs Praes., F u t . u. Aor. I. I I . Act. u. Med., Praes. u. Aor. I . Pass. lind von stvai § 6 2 — 6 4 . Bedeutung und Gebrauch des Optativs: Allgemeines § 65. I . Im Hauptsatz: 1) als reiner Optätlvus § 6 6 ; 2) als Potentiälis § 67. I I . Im Nebensatz: 1) in poteniiale^ Bedingungssätzen § 6 8 ; 2) in generellen Bedingungs-, bedingten Relativ- und Temporalsätzen § 6 9 ; 3) als OblTquus in abhängigen Aussage- und Fragesätzen § 70 4 5 — 4 9 Flexion der «-Stämme § 7 1 — 7 5 . — t i ? ; t t { , 8 a « { § 76 49—51 Flexion der ¿-Stämme § 77. — Futurum P a s s i v ! § 78. — Irrealer Bedingungssatz § 79 51—53 Flexion der «-Stämme § 8 0 — 8 3 . — Die O-Stämme § 84. — Flexion von ( u. ä. § 86 . . . 53—55 Flexion der diphthongischen Stämme: 1. die MäsculTna auf -eö« § 87, 2. ßoö« § 88, 3. vaü« § 89, 4. Feminina auf -tu § 90, 5. Zeus § 91. — Konstruktion der Verba des Sorgens § 9 2 55—57 Komparation § 9 3 — 9 6 . — Bedeutung und Gebrauch der Komparationsformen § 97. — Prädikative Bestimmungen beim Infinitiv § 9 8 57—61 Bildung der Adverbia § 9 9 — 1 0 0 . — Präsensgebilde der Verba auf -iui § 1 0 1 — 1 0 2 . — Genetlvus poss. bei elvou etc. § 103. — Konstruktion der Verba des Fürchtens § 104 6 1 — 6 4 Die Kontrakta der ä-Deklination § 105. — Verba contracta auf -du> § 1 0 6 — 1 0 7 64—66 Präsensgebilde der Verba contracta auf -ou» § 108. — Kontrakta der o-Deklination § 109. — Die „attische" Deklination § 110 66—69 Abschluß der Pronomina § 1 1 1 — 1 1 4 . — Verba liquida § 115—117 69—72 Perfektgebilde des Mediums und Passivums § 1 1 8 — 1 2 5 . — Bedeutung des Perfekts § 126 72—76 Das 'Perfektgebilde des Aktlvums § 1 2 7 — 1 3 4 . . . 76—79 Die i-Aoriste § 135. — Verbaladjektivft § 136. — Folgesätze § 137 79—82 Wurzelaoriste § 138. — Konstruktion von itptv § 139. — Zahlwörter § 140 82—86 Flexion von tUH]fu § 1 4 0 — 1 5 6 . — Besonderheiten der Verba vöcälia § 157. — Prädikatives Partizipium, bezogen auf das Subjekt § 158 (vgl. § 86) ». 6 6 — 9 4 Flexion von T-»](j.t § 1 5 9 — 1 6 2 . — Besonderheiten der Verba dentälia § 163, gutturälia § 164, labiälia §. 165. — Prädikatives Partizipium, bezogen auf das Objekt § 166 94-100 A. Flexion von it8u>(u § 1 6 7 — 1 7 0 . — B . Besonderheiten der Verba liquida § 171 100-103

VIII XXIX. XXX. XXXI. XXXII. XXXIII.

Seite

Gebranch des Akkusativs § 172—191 . . . . 103—116 Flexion yon 7or»)|u § 192—196 116—119 Gebrauch des echten Dativs § 197—209 . . . 119—124 ' Verba, welche wie Í O T Y ] | U flektieren § 210—211 . 124—125 Gebrauch des instrumentalen (§ 212—223) und lokativischen (§ 224—227) Dativs 125—132 X X X I V . Flexion der Verba auf -vöjit § 228—231 . . . 1 3 2 - 1 3 7 X X X V . Gebrauch des Genetivs. I. Teil: Der echte Genetiv. Einleitung § 232. A. Der adverbale Gebrauch § 232—248. B. Der adnominale Gebrauch. I. Bei Substantiven § 249—255. II. Bei Adjektiven § 256—266. C. Bei Adverbien und Präpositionen § 267—270 137—149 X X X V I . Flexion der Wurzelverba: 1. ttfit §271—273; 2.el(ii § 274—276; 3. «frmii § 277—279; 4. § 280 . 150—154 X X X V I I . Flexion der Wurzelverba: 1. xi«-miat § 281—283; 2. xei|juxi § 284—286. — Flexion der Perfekta olía § 287—289 und Séíoixa § 290 f 154—156 X X X V I I I . Gebrauch des Genetivs. II. Teil: Der ablativische Genetiv. Allgemeines § 292. A. Der Genetiv bei Verben § 293—296. B. Der Genetiv bei Komparativen § 297 156—159 X X X I X . A. Verba der Nasalklasse § 298. — B. Fragesätze § 299—305 159—166 X X X X . A. Verba der oxio-Klasse § 306. — B. Gebrauch des Artikels § 307—315 166—172 X X X X I . A. Verba der E-Klasse § 316. — B. Arten der Relativsätze § 317—321 172—175 X X X X I I . A. Verba suppletlva § 322—324. — Angleichungen: von Kasus §325—328, von Modusformen § 329 f. 176—183 X X X X I I I . A. Formen und Gebrauch des Dualis § 331—334. — B. Kongruenz und Inkongruenz § 335—344 . 183—188 A n h a n g : I. Gebrauch der Präpositionen § 345—346 . . 189—203 II. Wortbildungslehre: Einleitung § 347. A. E i n f a c h e W o r t b i l d u n g : Allgemeines § 348. Die Formantien nach ihrer Bedentung: Substantiva §349. Adiectiva § 350. Adverbia§ 351. Verba denominativa § 352. — B. N o m i n a l e K o m p o s i t i o n : Allgemeines § 353. Verdunkelte Komposita § 354. Form der Komposita § 355—362. Bedeutung der Komposita § 363—365 203—213 III. Nachtrag zur Lehre vom Gebrauch der Verbalformen: IndicStlvus Praesentis § 366—370. Imperfectom § 371 f. Infinitivus § 373—376 . . 213—215 IV. Nachtrag zum Gebrauch der Negationen: „fiberflüssiges" (i-ri § 377. (J.Y) + oi| § 3 7 8 • • • 215—216 Sachenverzeiclmig (in alphabetischer Ordnung) . . . . 21a> rhg r aixiia sigma s tau t tau ü 5 (u , (toi, (is 'meiner, mir, mich', 000, aot, ae 'deiner, dir, dich'; b) das unbestimmte Pronomen Tic, ti ( = lot- indef. quis, quid) in allen Kasus; c) alle unbestimmten Adverbia: Jtot» 'irgendwo', itot 'irgendwohin', rcoöiv 'irgendwoher', jcoti 'irgendwann', na>c 'irgendwie', TCTQ 'irgendwo, irgendwie'; d) die zweisilbigen Formen des Ind. Praes. von 'ich sage' und etjii 'ich bin'; e) die Partikeln ye 'wenigstens', te 'und', toi 'wahrlich', vov 'nun, also', nep 'eben', rno 'noch' und das untrennbare -8e 'hin, da'. II. Akzentregeln d e r Enolitioae: a) Nach einem O x y t o n o n oder P e r i s p ö m e n o n hat die Enclitica n i e einen Akzent: 8dc (toi 'gib mir', ae 'ich liebe dich', xaXöv ¿OTIV 'es ist schön', ^ W P W V TIVCOV 'gewisser Länder'. b) Nach einem P r o p a r o x y t o n o n oder P r o p e r i s p ö m e n o n wirft die Enclitica ihren Akzent als Akut auf die letzte Silbe des vorhergehenden Wortes: £vdpa>iröc Tic 'irgendein Mensch', fnXeiti |ie 'ihr liebt mich*, efyi noze 'er hatte einst'. c) iiach einem P a r o x y t o n o n verliert nur die e i n s i l b i g e Enclitica ihren Akzent, die z w e i s i l b i g e behält ihn: X^P® n C 'irgendein Land', aber 0 X6foc T I V Ä V 'die Rede einiger'. d) Nach einer E n c l i t i c a oder einem A t o n o n wirft die Enclitica ihren Akzent als Akut auf deren letzte. Silbe: ef «v6c sloiv 'wenn es welche gibt'. e) Wird der Endvokal des vorhergehenden .Wortes ausgestoßen, so behält die Enclitica ihren Akzent: jroXXol 8' s'toiv

6 'viele aber sind9. Dasselbe geschieht, wenn die Enclitica den Satz eröffnet: $7)ot fdp 'er sagt nämlich'.

§ 7.

Auslautsgesetze.

1. Konsonanten. a) Kein griechisches Wort schließt mit einem anderen Konsonanten als v, p, o (£, ); Merkwort: Nirjpe&e. Also: a l l e M G t a e f a l l e n im A u s l a u t f o r t . b) Scheinbare Ausnahmen bilden die P r o c l i t i c a e i x und o&x (oöx); vgl- § 5. 4c) Gewisse Formen der Deklination und Konjugation, die auf -ot ausgehen, das Zahlwort eixoat(v) 'zwanzig' und die 3. Pers. Sing, auf -e haben ein bewegliches v, das sogenannte vö ¿9>eXxoaTixäv. Dieses erscheint besonders am Satzende, gern auch vor vokalischem Anlaut: IXe^ev ¿(tot 'er sagte mir', taöta SXefsv 'das sagte er'. n . Vokale. Das Zusammentreffen eines auslautenden Vokals mit einem anlautenden (hiätus 'Klaffe') wird gern vermieden; es geschieht dies entweder durch die W o r t s t e l l u n g oder durch Elision oder Krasis. a) Die Elision, d. h. die Ausstoßung eines kurzen Endvokals vor anlautendem Vokale, deren Zeichen der Apostroph (') ist, findet gewöhnlich statt: 1. bei den P r ä p o s i t i o n e n , außer bei jtp6 'vor' uud jrepi 'um', z. B. ojc' ävdpuHtoo statt oftö ayO-piujtou, aber stets Jtspl avdpcureoo. Der Spiritus asper des anlautenden Vokals springt dabei auf ein vorausgehendes t, IC, X um, z. B. öf' ^(ix£ci 'nicht mehr'; dagegen nie bei Zzi 'daß, weil'. Nicht elidiert werden 0, femer a, 1, 0 in einsilbigen Wörtern. b) Die Krasis (Mischung), d. h. die Zusammenziehung eines auslautenden Vokals mit dem anlautenden Vokale des nächsten Wortes in einen langen Mischlaut (Zeichen: Koronis ') tritt am häufigsten ein: i.-beim A r t i k e l , 2.Jaei jtpd 'vor', 3. bei x a i 'und', z. B. toövo(i.a — tö övojia 'der Name', avjjp — 6 av/jp 'der Mann', «poößaXov = jtpoißaXov 'ich warf vor', v xairsita = xai Ijtewa und dann', xav = (Hai ¿v 'und in', xäv = xal ¿iv 'und wenn'.

7

§ 8.

Lautgesetze*

4

Für das Verständnis der griechischen Formen- und der Bedeutungslehre ist es notwendig, zu wissen, welche Laute der indogermanischen Grundsprache den griechischen entsprechen und welches die Schicksale dieses ererbten urgriechischen Lautstandes auf seinem Wege in das Attische der klassischen Zeit sind. Diesem Zwecke dient folgender knappe Umriß der Einzelerscheinungen.

A. Der idg. Lautbestand auf seinem Wege ins Urgriechische. I. Der Vokalismus. Zum Vergleiche sind in erster Linie lateinische, daneben gotische (auch hochdeutsche) und altindische Wörter herangezogen. Zum Verständnis beachte man folgendes: Im Altindischen sind die drei grundsprachlichen Vokale a, e, o in ä, d, ¿, ö in d zusammengeflossen, desgleichen die »-Diphthonge (ai, ei, oi) in ai, das weiterhin zum Monophthongen e wurde; ebenso ergaben die «-Diphthonge (au, eu, ou) zunächst au, das dann zu ö wurde. — Im Gotisohen erscheint idg. e stets als i, 5 als a, ä als ö. Im Lateinischen hat die vorhistorische Anfangsbetonung die Vokale in unbetonter Silbe entweder geschwächt oder sogar ihre Ausstoßung hervorgerufen; in den germanischen Sprachen hat sie in den Schlußsilben Kürzung langer und Schwund kurzer Vokale bewirkt. a) Kursen. [Lg 1] Idg. a —gr. ä: Afpöi : lat. ager, ai. Ajras, got. akro, nhd. Acker (idg. *agr&s). Lgf 21 „ 8 = „ e: eoti: lat. est, ai. isti, got. ist, nhd. iBt (idg. *esti). Lg 3] „ 1 = „ I: •¡)(.r)tö,eo-i 'Junggeselle' : lat. vidua 'Witwe', got. widuwö, nhd. Witwe (idg. *vidhevä). [Lg 4] „ 0 = ., o: ¿xxoii : lat. octo, ai. asfaü, got. ahtau, nhd. acht (idg. *ol£to(u). |Lg 5] ' „ tt = „ i : (v|ov : lat. ingum, ai. yugäm, got. juk, nhd. Jocb (idg. *jug6in). b) Uagea. |Lg 6] Idg. ä = gr. ö: (tarrjp (dor., ion.-att. (irjrfjp *) : lat. mäter, ai. roätär-, ahd. muoter < * möter, nhd. Mutter (idg. *mäter-). —') vgl. Lg 11. Lg 71 „ e „ r|: jirjv : lat. measis, ai. m&s, got. meno}>s 'Monat'.

I

I

Lg 8]



1= „

i : I« « f l i ) : lat. vis.

* '

* Die Lautgesetze dieses Paragraphen werden im'folgenden durchgezählt und als Lg 1 etc. angeführt.

8 [L^ 9] Idg. 5 = gr. fo: nXwcof 'schwimmend' : lat. plöräre 'in Trinen schwimmen, laut weinen', got. flödus 'Flut'. [Lg 10] „ & = „ v: |rüc: lat. müs, ai. müs-, ahd. müs 'Maus'. ' [Lg 11] Anmerkung 1 . Das urgr. ä ist im ion.-att. Dialekt zu YJ ( = ft) gehellt worden: urgr. dor. (uxrqp = ion.-att. (irjrrjp. Während dieser Zustand im Ionischen erhalten blieb, trat im Attischen nach e, l, p eine Rück Verwandlung des •»] > ä ein : ton. olxti] 'Haus' = att. ohXä. Wo ion.-att. entgegen diesem Lautgesetz ö erscheint, ist es erst zu einer Zeit entstanden, als der Wandel von 5 > •») vorüber war, z. B. it&ot < • itavr-ot, vgl. Lg 47, 1. 72.

o) Diphthonge. [Lg 12] Idg. ai = gr. a i : aüuv « * a X füiv) : lat. aevnm, got. aiws 'Zeit, Ewigkeit'. [Lg 13] „ el = „ e i : ieixvü|K: alat. deico, lat. dlco, got. ga-teiha 'zeige an'. Lg 141 „ Ol = „ Ol: o i i a « */oi!a): ai. veda, got. wait 'ich weiB'. Lg 15] „ an = „ a v : au4u> : lat. aogeo, ai. ¿jas Stärke', got. auka 'mehre mich'. [Lg 16] „ en = „ ru: itevdio|ia(: ai. bifdhati 'er erwacht, ist acht-

[

[Lg 17]

sam', got. ana-biuda 'gebiete'. „ OH = „ Ol): &xOVu>: got. haosja 'höre'.

[Lg 18] Anmerkung. Das Idg. besaß auch Diphthonge mit l a n g e m , ersten Bestandteil (sogenannte Langdiphthonge): äi, ei, 5t; au, ru, cu; diese sind jedoch in den Einzelsprachen meist zu KurzdiphthoDgen geworden. Im Att. der klassischen Zeit sind nur im Auslaut äi, öt als ä, i|> erhalten.

Der Ablaut. Unter Ablaut versteht man den Wechsel der Vokale innerhalb einer etymologisch zusammengehörigen Wort- oder Formengruppe, der bereits der Grundsprache angehörte und von hier in die Einzelsprachen vererbt wurde. Dieser Vokalwechsel ist begründet in einer Verschiebung des Akzentes; sie ergab bei einer vorwiegend e x s p i r a t o r i s c h e n Betonung, die in einem stärkeren oder schwächeren Druck des Exspirationsstromes bestand, eine Schwächung der unbetonten Vokale (Tiefstufe): sie wurden entweder zu undeutlich gesprochenen Murmel- oder Flüsterlauten (Reduktionsstufe) oder fielen ganz aus (Schwundstufe). Die ungeschwächte Form heißt V o l l s t u f e , neben die sich oft eine D e h n s t u f e stellt. Die ganze Erscheinung nennt man q u a n t i t a t i v e n Ablaut oder A b s t u f u n g . In einer späteren Zeit der idg. Grundsprache trat eine vorwiegend m u s i k a l i s c h e Betonung ein, die Hochtonigkeit der betonten von der Tieftonigkeit der unbetonten Vokale schied. Dieser Unterschied ergab einen Wechsel der

9 Klangfarbe des Vokals: für hochtoniges e trat tieftoniges §• ein: q u a l i t a t i v e r Ablaut oder A b t ö n u n g . Von e als Grundvokal (mit den Diphthongen ei und eü) ergeben sich für die Grundsprache folgende Reihen (über die Reduktionsstufe siehe weiter unten): Abtönung Abstufung Vollstufe _. , ^ , Tiefstufe Dehnstufe o-Stufe e-Stufe e, o Null 0 e ei, 9i l 01 ei u eu, ou ou eu Im Griechischen spiegeln sich diese grundsprachlichen Verhältnisse folgendermaßen wieder: e-Stufe

Vollstufe

o-Stufe

Tiefstufe

Dehnstufe

e-Reihe i-Yev-o-|vr)v fE-YOV-a (perf.) Yt-yv-o-jiai (praes.) 'wurde' [I* 1»] fevoi 'Geschlecht' 7OV04 'Abkunft' eep-ui 'trage' (fOpeüt Träger' eäp'Dieb' i&oi 'Sitte' t|&o