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German Pages 101 [128] Year 1962
SAMMLUNG
GÖSCHEN
BAND
1204
EINFÜHRUNG IN D I E ZEITGESCHICHTE von
DR. PHIL. B O D O
SCHEURIG
WALTER DE GRUYTER & CO. v o r m a l s G . J . G ö s c h e n ' s e h e V e r l a g s h a n d l u n g • J. G u t t e n t a g , V e r l a g s b u c h h a n d l u n g • G e o r g R e i m e r • K a r l J. T r ü b n e r • V e i t & C o m p ,
BERLIN
1962
© Copyright 1962 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Gösdien'sdie Verlagshandlung - J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer Karl J. Trübner • Veit & Comp., Berlin W 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Fotokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten. — Archiv-Nr. 7400622. — Satz und Drude: Paul Funk, Berlin W 30. — Printed in Germany.
INHALT I . G r u n d l e g u n g der Zeitgeschichte I I . Q u e l l e n der Zeitgeschichte
. .
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a) D i e schriftliche Ü b e r l i e f e r u n g
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b) D e r Zeuge
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c) D a s B i l d
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d) D e r F i l m
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e) D a s T o n d o k u m e n t
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I I I . D i e Q u e l l e n l a g e : I n s t i t u t e und Übersichten
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I V . Literaturhinweise zur Zeitgeschichte
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V . Register
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G r u n d l e g u n g der Zeitgeschichte
1. G R U N D L E G U N G D E R Z E I T G E S C H I C H T E Zeitgeschichte ist in aller M u n d e u n d wird als bedeutende Aufgabe empfunden. Viele nehmen sich ihrer an, um zu der politischen Bildung beizutragen, ohne die keine Demokratie gedeihen kann. Auch innerhalb der Universitäten wird sie gelehrt: Vorlesungen u n d Seminare greifen Themen auf, die der Epoche seit 1917 angehören. Es wäre verfehlt, w e n n m a n erklären wollte, Zeitgeschichte sei überall zu einem Fach geworden. Doch daß sich mit ihr ein neuer Bereich der Geschichte aufgetan hat, ist unbestritten und wird auch von Werken gewürdigt, die über die Geschichte zu orientieren suchen (Wörterbuch zur Geschichte, herausgegeben von Erich Bayer). Existenz u n d Notwendigkeit der Zeitgeschichte sind daher k a u m zweifelhaft, wohl aber die Vorstellungen, die sie hervorzurufen pflegt. Weitgehend ist nicht deutlich, was Zeitgeschichte bedeutet, u m f a ß t und fordert. Aus diesen Gründen ist eine Einführung gerechtfertigt, u n d nicht n u r aus diesen Gründen. Wenn die Zeitgeschichte auch keine neue Methode begründen kann und will, so sind ihr doch neue Quellen erwachsen, welche die Geschichtswissenschaft bisher nicht kannte. Film und T o n band stellen Beispiele dar. Mit ihnen v e r t r a u t zu machen, ist zu einem Gebot geworden. Auch der Zeuge w i r f t in der Zeitgeschichte unbekannte Probleme auf, und was über den Charakter ihrer Dokumentation gesagt sein will, das unterscheidet sich o f t von den Quellen, an die sich sonst der Historiker hält. So sind manche Fragen gereift, auf die es zu antworten gilt. Das Problem der Zeitgeschichte beginnt m i t dem W o r t Zeitgeschichte. Welch ein unglücklicher Begriff! Hier ist zusammengefügt, was sich widerspricht und gegenseitig aufheben möchte. Zeit stellt das Gegenwärtige dar; sie ist unsere Zeit und das Geschehende. Geschichte gründet dagegen auf der Vergangenheit; sie lebt v o m Geschehenen
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und dem Auftrag, es geistig zu vergegenwärtigen. Zeit ist fließend und offen, Geschichte dagegen erstarrt und abgeschlossen. Geschichte aber vollzieht sich immer in der Zeit, so daß es unsinnig wäre, für Historie das W o r t „Zeitgeschichte" einzusetzen. All das wird zu einem bösen Kreislauf. Schließt sich der Begriff nicht aus, wird er zur ärgerlichen Tautologie. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diesem Kreislauf zu entfliehen. So schlug m a n statt „Zeitgeschichte" v o r : Gegenwartsgeschichte, zeitgenössische Geschichte, laufende Geschichte u n d Geschichte unserer Zeit. Doch auch diese Begriffe waren k a u m besser als das Dilemma, aus dem sie herausführen sollten. Mit dem W o r t „Gegenwart" verk n ü p f e n sich noch qualvollere Probleme als mit dem der „Zeit". Bleibe es nicht auch hier stets die Vergangenheit, also die „Nicht-mehr-Gegenwart", die der Historiker erforscht? Geschichte und Gegenwart fallen auseinander, und selbst wer beider Wechselwirkung bejaht und würdigt, wird sich fragen, was „unsere" Gegenwart ist und ausmacht. Nicht immer deckt sie sich mit dem Neuesten, das uns gerade als das Neueste erscheint. Worte nun, die an den abgenutzten „Zeitgenossen" erinnern, sollte m a n schonen. Vielleicht entspräche „laufende Geschichte" am ehesten der englischen „ C u r r e n t H i s t o r y " oder den „ C u r r e n t Events", Zusammensetzungen, die eine gute H a n d verraten. Beide verlangen dort nach dem fortgesetzten Kommentar, dem eine beachtliche Funktion zukommt, da er von historischem Bewußtsein auszugehen pflegt. H i e r aber ist auch mit „laufender Geschichte" k a u m die Aufgabe bezeichnet, die auf den Forscher unserer jüngsten Vergangenheit wartet. „Geschichte unserer Zeit" offenbarte schließlich einen peinvollen Anspruch. Mit diesem Begriff würde unterstellt, daß wir unsere Zeit beherrschen, von der wir o f t nicht wissen, w o sie beginnt und endet. So fiel m a n auf das W o r t „Zeitgeschichte" zurück. O b gleich es ein Notbehelf blieb und der Logik spottete, hat es sich inzwischen durchgesetzt, Schule gemacht und ein Eigenleben angenommen. H a n s Rothfels kommt das Ver-
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G r u n d l e g u n g der Zeitgeschichte
dienst zu, bündig dargelegt zu haben, was unter dem Begriff zu verstehen ist: Zeitgeschichte stellt die Epoche der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung dar. — Eine andere, jedoch kaum so treffliche Definition bietet Konrad Barthel. Für ihn ist Zeitgeschichte „die Geschichte der jüngsten Vergangenheit, soweit sie unmittelbar die Geschichte der heute Lebenden bestimmt". Diese Begriffsbestimmungen kennzeichnen Aufgabe und Inhalt der Zeitgeschichte. Kaum aber werden ihr von ihnen zwingende Grenzen angewiesen. Wir dürfen uns darüber nicht wundern. Mit dem Fluß der Jahre verliert die Zeitgeschichte Boden an die „klassische" Geschichtsschreibung; mit ihm gewinnt sie hinzu, was er Vergangenheit werden läßt. Heute wird zunehmend die Zeit der Weimarer Republik zum Gegenstand einer breiten Forschung, für die sie bereits entrückt genug zu sein scheint. Umgekehrt klingt die Zeitgeschichte nicht mit dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes aus. Schon verlangt die Nachkriegszeit ihr Recht, ja, Zeitgeschichte muß sich, um Geschichtsbild und -Schreibung vorzubereiten, bis an die Schwelle des Jahres heranwagen, in dem wir leben. Und blicken wir uns um: wer heute zu den Mitlebenden zählt, muß morgen nicht mehr unter ihnen sein. Morgen aber regt sich eine andere Generation. Hier wollen überall keine Regeln gelingen. Stets rückt die Zeitgeschichte vor, um sich neue Bereiche zu erobern. Nur das Zeit geschehen, also: die Noch-Gegenwart setzt ihr ein Halt. Immer bleibt sie auch nach rückwärts offen. Meist entscheidet die gewählte Fragestellung darüber, wie weit man ausholen muß, um deuten oder erklären zu können, was zur „Epoche der Mitlebenden" oder „Geschichte der jüngsten Vergangenheit" gehört. Trotzdem meint man heute in Deutschland einen bestimmten Zeitraum, wenn man von der Zeitgeschichte und ihren Aufgaben spricht. Dieser Zeitraum deckt sich nicht mit dem der Franzosen und Engländer, aber seinem Wesen nach hat er Gewicht und Rang. „Histoire Contemporaine" stellt die Geschichte seit 1789 dar: für Frankreich setzt die
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Große Revolution verpflichtende Maßstäbe; noch immer scheiden sich an ihr seine Geister. „ C o n t e m p o r a r y H i s t o r y " h e b t 1832 a n : dem E n g l ä n d e r w i r d das J a h r , in d e m die erste tiefgreifende Parlamentsreform gelang, zum, A u f t a k t seiner neuen Geschichte. Beide J a h r e — 1789 und 1832 — reichen bis in die Gegenwart. Zeitgeschichte, wie wir sie verstehen, setzt dagegen mit dem Jahre 1917 ein. U m diese Zeit beginnt eine Entwicklung, die den gesamten Erdball umspannt. In den Ersten Weltkrieg, der noch ein nationalstaatlicher Konflikt zu sein schien, fallen zwei entscheidende Ereignisse: die Vereinigten Staaten treten in den Krieg ein, R u ß l a n d erlebt seine O k t o b e r Revolution. Die Szene der Geschichte wird universal. U n gewöhnliche gesellschaftliche Gegensätze brechen. inmitten der Völker Europas a u f ; mehr und mehr sieht sich ihre nationale Existenz erschüttert. Der Zwang, sich in neue O r d n u n g e n einzufügen, wird unabweisbar. Für eine Z w i schenperiode scheint u n t e r b r o c h e n zu werden, was auch die Grundtendenzen einer stürmischen technischen Entwicklung nahelegen. Die J a h r e von 1918 bis 1945 stehen im Zeichen eines „Dreiecks" (Rothfels): Demokratie, Faschismus und Kommunismus heißen die K r ä f t e , die nun herrschen und miteinander ringen. Das Ergebnis des Zweiten Weltkrieges stellt jedoch die Konstellation des Ausgangs von neuem her: in der Polarität Amerikas und der Sowjetunion spiegelt sich die Zeit. Beider Ideologie und Gesellschaftsform sprengen vollends die G r e n z e n , in denen sich einst die Welt d e r N a t i o n a l s t a a t e n eingerichtet hatte. Diese Züge gelten bis zur augenblicklichen Stunde; sie sind bestimmend und allgemein. „Zeitgeschichte ist demnach die Geschichte einer Epoche, die mit neuen Herausforderungen an uns herant r i t t , m i t einer E r s c h ü t t e r u n g g e w o h n t e r Z u s a m m e n h ä n g e und nationaler Loyalitäten, mit der Infragestellung einzelstaatlicher Souveränität u n d dem Versuch föderaler Integrationen, m i t d e m relativen Gewichtsverlust E u r o p a s u n d dem Ende aller Kolonialpolitik, mit dem Ansteigen der Bevölkerungszahlen u n d der P r o d u k t i v k r ä f t e bis z u r A u t o mation hin, mit dem Zerbrechen alter künstlerischer For-
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Grundlegung der Zeitgeschichte
men und mit den Experimenten neuen Ausdrucks, mit den selbstzerstörerischen Möglichkeiten von Naturwissenschaft und Technik, ja mit Grenzsituationen menschlicher Existenz überhaupt, wie mit Enthüllungen des Unmenschlichen in bisher nicht erhörtem Maße (Rothfels)." Man kann auch hier darüber rechten, ob sich die Zeitgeschichte chronologisch abgrenzen läßt. Zweifel würden durch verschiedene Gründe gestützt. Schon im neunzehnten Jahrhundert bereiten Imperialismus, sozialistische Bewegung und industrielle Revolution vor, was sich seit dem Ersten Weltkrieg vehement ausprägt. O f t wird auch das Jahr 1917 manche Entwicklungslinie willkürlich trennen. Wollen wir den Zusammenbruch der Hohenzollem-Monarchie begreifen, müssen wir das Wilhelminische Deutschland studieren. Ohne ihre Vorgeschichte bliebe auch die bolschewistische Revolution unverständlich. Ja, leben nicht unter uns Staatsmänner, Feldherren und Politiker, die Zeitgeschichte gemacht haben, deren Jugend aber nicht in ihre Epoche fällt? Ein anderes Kriterium wäre das Bewußtsein der Mitlebenden. Gerade ihre Geschichte wird zum Beweis, daß sie oft erst 1945 den Niedergang Europas wahrnahmen. U n d endete die Epoche des Nationalstaates im Jahre 1917? Asien u n d A f r i k a verneinen die Frage: ihr N a t i o nalismus pflegt ein Denken, dem Europa weitgehend abgeschworen hat. All das spricht gegen unsere Periodisierung. Es ist daher verständlich, werin man angeregt hat, die Zeitgeschichte vor dem Ersten Weltkrieg beginnen zu lassen (Gerhart Binder). Besser als die Wegscheide 1917 scheint manchem sogar die von 1789 — jener Einschnitt, der mit der Französischen Revolution und einsetzenden Industrialisierung unsere Epoche anzeigt (Waldemar Besson). Trotzdem sollten derartige Vorschläge nicht triumphieren, da sie eine unnötige Verwirrung mit sich brächten. Ihre Argumente sind kaum überzeugender als die, mit denen sich H a n s Rothfels durchzusetzen vermochte. Über die Vorgeschichte der Zeitgeschichte wird stets der Forschungsgegenstand entscheiden. Stresemann und Adenauer
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gehören auch dann der Zeitgeschichte an, wenn sie im vorigen Jahrhundert geboren wurden. Ideen und Organisationen nach 1917 sind auch dann Teil dieser Historie, wenn ihre Ursprünge und Traditionen weiter zurückreichen. Hier wird die Vorgeschichte nirgends zum Richter. Im Gegenteil: hier kann sie nur überall die Zeitgeschichte bereichern. Weiterhin darf uns bei der Periodisierung nicht das Bewußtsein der Mitlebenden beeindrucken; denn höher als die "Wahrnehmung einer Epoche ist deren wissenschaftliche Erkenntnis zu werten. Auch die übrigen Hinweise können nicht recht verfangen. Gewiß fördern heute die ausreifenden Nationalstaaten Asiens und Afrikas besondere Probleme zutage. Doch beseitigen sie den allgemeinen historischen Trend, der auf einen Abbau nationaler Souveränitäten zielt und zu einer Definition der Zeitgeschichte verhalf? Hinsichtlich des nationalen Zustandes der Staatenwelt beglückt den Forscher keine Gleichzeitigkeit. Man könnte sie noch weniger ausmachen, wenn man allein nach den sozialen Wandlungen fragte. Wer schließlich die Zeitgeschichte mit der „Geschichte des gegenwärtigen Zeitalters seit 1789" (Besson) gleichsetzt, der müßte vollends die Neuzeit unterteilen und nochmals bestimmen. Zwangsläufig würfe er um, was nach langem Streit halbwegs gesichert ist. So f ü h r t unser Exkurs zu seinem Ausgangspunkt zurück. Immer ist es mißlich, die Geschichte in Perioden einzuteilen. Nie läßt sich zuverlässig ermitteln, zu welcher Zeit der Strom des Lebens in eine andere Richtung fließt. All das vollzieht sich allmählich und mit Ubergängen. Stets trifft man auf Reste, die sich dem Schema versagen. Wenn es nur das Wesen einer Entwicklung und Zeit erfaßt, so hat es sein Recht und seine Gültigkeit nachgewiesen. Selten aber war eine Epoche in sich geschlossener als die, auf der die Zeitgeschichte gründet. Daher bleibe ihre Aufgabe die jüngste Vergangenheit, die seit 1917 uns — die heute Lebenden — prägt. Auf diesem Felde dürfen wir uns einstweilen kraftvoll regen. Zukünftige Forscher werden ohnehin neu periodisieren.
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G r u n d l e g u n g der Zeitgeschichte
Zeitgeschichte als Aufgabe? Es scheint, als sei es das Vorrecht unserer Zeit gewesen, sie zu entdecken und ins Bewußtsein zu heben. Nichts wäre abwegiger als eine solche Annahme. D a ß Frankreich und England Zeitgeschichte seit langem kennen, haben wir bereits erwähnt. Aber auch in Deutschland ist der Begriff nicht unbekannt geblieben. Schon im achtzehnten Jahrhundert stellt „Zeitgeschichte" die Geschichte eines bestimmten Zeitraumes dar, wobei sie sich vor allem auf die in ihm lebenden Persönlichkeiten bezieht (Paul E. Geiger). Sie setzt ihre lateinische Tradition in dem Sinne fort, in dem 1602 Michael von Isselt aus Amersfort seine „Historia sui temporis" schrieb. Später — für eine kurze Spanne von Jahren •— deckt sich „Zeitgeschichte" mit der Historia chronologica: hier bezeichnet sie „die nach der Zeit geordnete Geschichte". Doch diese Definition wird rasch ungeläufig. Um 1790/1800 bedeutet „Zeitgeschichte" wiederum die „Geschichte einer gewissen Zeit, aber auch eine einzelne Geschichte unserer oder der gegenwärtigen Zeit". Der Zusammenhang mit dem weltgeschichtlichen Ereignis der Französischen Revolution wird unverkennbar. Und jetzt wandelt sich der Inhalt des Begriffes nicht mehr ab. Von nun an steht „Zeitgeschichte" dafür ein, daß man sich durch die Geschichte betroffen und herausgefordert fühlt. Wenn man das W o r t künftig auch sparsam gebraucht, so geht es doch in seiner Bedeutung nie mehr verloren. Goethe, Schlegel und Görres verwenden „Zeitgeschichte" und „zeitgeschichtlich,", aber mit ihnen erschöpfen sich die Beispiele nicht. Als 1848-56 der große Brockhaus erscheint, da wählt er für „Die Gegenw a r t " den Untertitel: Encyklopädische Darstellung der neuesten Zeitgeschichte für alle Stände. Zur gleichen Zeit und später (1852/53-1867) werden „Protestantische Monatsblätter f ü r innere Zeitgeschichte" veröffentlicht. 1861 bringt Schulthess f ü r das J a h r 1860 bei C . H . B e c k den „Europäischen Geschichtskalender" heraus. Heinrich von Sybel schreibt ihm ein Vorwort. Er hat Leser vor Augen, „welche die Geschichte der Zeit in den einzelnen Stadien ihrer Entwicklung aufmerksam betrachten". U n d ein
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Sprung in unser Jahrhundert: 1945 wagt sich Justus Hashagen an eine Schrift, der er den vielsagenden Titel „Das Studium der Zeitgeschichte" gibt. Seine Arbeit bringt nicht nur den Begriff zu neuen Ehren; sie stellt auch, unseren methodischen Bemühungen vorauseilend, Möglichkeit, Wert und Notwendigkeit der Zeitgeschichte dar. 1926 wendet sich Rochus Freiherr von Rheinbaben „An den Deutschen Adel", dem er „Politische Betrachtungen zur Zeitgeschichte" unterbreitet, und 1938 erblicken sogar österreichische Monatsblätter das Licht der Welt, die kurz, aber programmatisch „Zeitgeschichte" heißen. Noch älter und verbreiteter als der Begriff ist die Zeitgeschichte selbst: sie beginnt mit dem geschichtlichen D e n ken und Forschen. Kernbestand der Historie, ist sie so mit ihr verwachsen, daß wir nur eine große Tradition der abendländischen Geschichtsschreibung wiederaufnehmen (Fritz Ernst). Kaum ein Historiker, der keine Zeitgeschichte geschrieben hätte! Denken wir an Thukydides und seine „Geschichte des Peleponnesischen Krieges": schöpfte er nicht aus dem Erlebnis, der Anschauung und Analyse seiner Zeit? H a t er es je versäumt, die Aussagen derer zu sammeln und kritisch auszuwerten, die zur Geschichte beigetragen oder sie wenigstens verfolgt hatten? Tacitus, der Römer, scheint einen Vergleich mit dem großen griechischen Geschichtsschreiber nicht auszuhalten. In seinen Büchern wuchern Legende und Verklärung. Doch auch er betrachtet seine Gegenwart; ja, erst an ihr reift seine Kunst des realistischen Porträts und der Scharfsinn seiner politischen Deutung. Das Mittelalter will die Antike beschämen: es regt sich, sie zu übertreffen. Welche Fülle der Gegenwartschroniken in seiner Historiographie! Jede von ihnen sucht die Zeit zu erhellen, in der sie von ihren Autoren niedergeschrieben werden. Jede billigt ihr einen unbedingten Vorrang zu. Man erinnere sich n u r an O t t o von Freisings Darstellung des mit ihm verwandten Barbarossa, und man wird begreifen: ohne „erzählende Quellen" wäre schon deshalb manche Überlieferung verkümmert, weil uns auch, wertvolle
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G r u n d l e g u n g der Zeitgeschichte
Urkunden o f t im Stiche lassen. Der Chronist des Mittelalters hofft der Z u k u n f t zu dienen, doch vor allem will er „ f ü r die Mitlebenden über das gemeinsam Erlebte berichten" (Ernst). Geschichtsdenken und -Schreibung decken sich, m i t d e m P h ä n o m e n der Zeitgeschichte. In der Neuzeit überraschen zunächst Worte Lessings und Humboldts. D i e „Briefe, die neueste Literatur betreffend" betonen 1759 das Recht der Zeitgeschichte, mehr noch: stets soll sie jeden Historiker verpflichten. Lessing ist davon durchdrungen, daß der N a m e eines wahren Geschichtsschreibers allein dem zukommt, „der die Geschichte seiner Zeiten und seines Landes beschreibet". Wilhelm von Humboldt, der „Über die Aufgaben des Geschichtsschreibers" nachsann, hat diese These k a u m eingeschränkt, als er gestand, daß der Geist in der jüngsten Geschichte nie genug sammeln und sorgfältig aufbewahren könne. W a s Lessing und H u m b o l d t darlegten, gehorchte einem Zuge der Zeit. Wenn bis zur A u f k l ä r u n g der Historiker die politische Geschichte erforscht hatte, so wurde nunmehr — mit dem Erwachen eines neuen Bewußtseins — dieser Rahmen gesprengt. M a n begann zu begreifen, daß sich die Welt nicht in den H ä n d e l n der Fürsten und Kabinette erschöpfte. Auch andere K r ä f t e und Wirklichkeiten hatten in ihr Platz. S o trat die Kulturgeschichte neben die politische Geschichte, so rückte seit Herder der Volksgeist in den Mittelpunkt ihrer Interessen. D a s wurde zu einem bedeutenden Impuls für die Zeitgeschichte. Wer nach dem Volksgeist fragte, der brauchte kaum zu glauben, daß alle Geheimnisse in den Archiven lagerten. Er durfte in seiner Zeit Umschau halten; ja, er mußte es um soi mehr, als sie Erkenntnisse schenken konnte, nach denen künftige Epochen vergebens trachteten. Mancher m a g denken: die philologisch-historische Methode hat der Zeitgeschichte den Garaus gemacht. Mußte ihr nicht mit der Geburt der Geschichte als Wissenschaft die Stunde schlagen? Nein, sie schlug ihr nicht! Gewiß sagte man nun der pragmatischen Überzeugung den K a m p f an, nach der das, was eine Generation erlebt habe, eine
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andere belehren könne. Aber die Zeitgeschichte hörte nicht auf. Schon bei Niebuhr — und auch in seinem Werk — „findet wahre Geschichtsschreibung nur f ü r Das statt, was wir selbst erlebt haben". Denn „für die Vergangenheit kann man höchstens dahin gelangen, daß, wenn wir eine Gegenwart mit einer gewissen Anschaulichkeit erlebt haben, wir diese Anschauung auf frühere Zeiten übertragen". Niebuhr war kein einsamer Rufer. Heinrich von Treitschke schrieb seine vielgerühmte, farbensprühende „Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert". Nicht der Gegenwartschronistik, aber mündlicher Tradition verpflichtet, reichte sie bis zum Jahre 1847; sie wurde zur Vorgeschichte der Zeit ihres Autors, der sich mit Recht an die jüngste Vergangenheit halten mußte, wenn er die „öffentliche Meinung" erforschen wollte. Und Leopold von Ranke, der überragende Meister der Geschichtsschreibung? Auch für den jungen Ranke stellte die erlebte Zeit eine Aufgabe dar, die auf den Historiker und seine Wissenschaft wartete. Als er 1832 seine „Historisch-politische Zeitschrift" herauszugeben begann, da hielt er sich an die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit: ihr Wesen suchte er den Mitlebenden zu erklären und nahezubringen. U n d aus dem Programm wurde Wirklichkeit. Der berühmte Artikel „Die großen Mächte" will den historisch-politischen Standort seiner Zeit ausmachen. In den Berchtesgadener Vorträgen aber legt er Bayerns König Maximilian II. die Ideen dar, die nach Auffassung der Wissenschaft die Gegenwart beherrschen. Für den jungen Ranke war die historische Unbefangenheit nicht an die N ä h e oder Ferne der Gegenstände gebunden; sie schien ihm „vielmehr abhängig von der inne ren Erhebung des Gemütes über persönliche Interessen und die Wirkungen der Gegenwart". Die Fremdherrschaft Napoleons und die Revolution von 1848 waren Ereignisse, die in der ersten H ä l f t e des neunzehnten Jahrhunderts Forschung und Publizistik in Atem gehalten hatten. Schon hier offenbarte sich, daß Zeiterlebnisse nach einer begründeten Auffassung verlangten. Frühzeitig sollten sie zum Bestandteil des historischen Bewußt-
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Grundlegung d e r Zeitgeschichte
seins werden. Seit 1871 gedeiht zu einer Art von Gesetz, was vorher nur als Ausnahmefall zu taugen schien. Die Ära .der Reichsgründung steht im Zeichen des Bemühens, Bismarcks Leistung zu würdigen und zu begreifen. Rechenschaft, Besinnung und Ausblick heißen die Pole, nach denen sich die Forschung ausrichtet. Erich Mareks schlägt einen Grundakkord an, als er davon spricht, daß „schon jetzt" vom großen Kanzler geredet werden müsse. An seiner Gestalt könne niemand vorbei. Seinem Wort folgen rasch Taten. Sybel schreibt das erste Werk über die Gründung des Reiches. Andere Historiker treten in seine Fußtapfen. Die Einigung Deutschlands ist gelungen und hat politische Wunschträume erfüllt. Mit ihr scheint in sich abgeschlossen, was die eigene Umwelt prägt. Die historischen Bücher dieser Zeit erwecken keine Kritik, die ihren wissenschaftlichen Charakter in Frage stellte. Eher hält man ihnen vor, nicht alle Hilfsmittel der Zeitgeschichte genutzt zu haben. So meint Bismarck zum Werke Sybels, daß er besser daran getan hätte, eine Reihe von Zeugen zu hören, statt allzusehr den Akten zu vertrauen. Die Ära der Reichsgründung war f ü r die Zeitgeschichte reich u n d ergiebig; doch zu ihrem größten Auftrieb wird ein anderes Ereignis: der Erste Weltkrieg. Die Probleme, die er aufwirft, sind Legion. Allein der Kampf, in den sich Deutschland verstrickt sieht, sprengt jede N o r m u n d will erklärt sein. Nicht länger läßt m a n gelten, daß zwischen Geschichte u n d Gegenwart manche Spannung herrscht. Hashagens Schrift haben wir bereits erwähnt. 1915 erscheint das Sammelwerk „Deutschland und der Weltkrieg", zu dessen Herausgebern n a m h a f t e Gelehrte wie Hintze, Meinecke u n d Oncken gehören. Auch die „Historische Zeitschrift" t r i t t aus ihrer Reserve heraus: sie n i m m t Anzeigen u n d Nachrichten in ihre Spalten auf, die der neuesten Zeit und Vorgeschichte des Krieges gewidmet sind. Revolution, Niederlage u n d Versailler Vertrag f o r d e r n von neuem heraus. Jetzt f r a g t man nach den G r ü n d e n des Verhängnisses u n d sucht. Klarheit über den Zusammenbruch. Später zielen Aktenveröfifentlichungen, Memoiren
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u n d darstellende Bücher vor allem auf die Rehabilitierung Deutschlands. In langen Jahren wird hartnäckig nachgewiesen, daß die Kriegsschuld des Reiches eine Lüge sei. Manches von dem, was die Zeitgeschichte dieser Perioden erarbeitete, entsprang ehrlichem Bemühen. Es hatte Gewicht und Bestand. Vieles ließ sich jedoch nicht halten. Im Kriege triumphierten Verzerrungen, die eher der Propaganda als der Geschichtswissenschaft Ehre machten. Nach 1918 aber vergaß m a n in der H i t z e des Streits o f t die Pflicht zu tieferer historischer Erkenntnis. Bereits hier „fehlten Maßstab und Rahmen einer zeitgeschichtlichen Tradition" (Ernst). Als aber der Nationalsozialismus gesiegt hatte, da wurde die Zeitgeschichte im „Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands" vollends mißbraucht und verdorben. Waren diese Erscheinungen zufällig? Kaum! Alle Gebrechen wiesen gewiß auch auf eine Problematik hin, die in der Sache selbst zu liegen schien. Und in der T a t : die zünftige Wissenschaft hat sich nie über sie getäuscht oder täuschen wollen. Wohl gab es immer Zeitgeschichte; stets aber hat man ihr auch widersagt. Wohl ist ihr Strom nie versiegt; doch meist blieb sie n u r ein Teil der Welt, in der die Historiker lebten. Früh meldeten sich Polemik und Widerspruch; beide wurden in dem Maße häufiger, in dem sich die wissenschaftlichen Grundlagen der Geschichte klärten. Das war verständlich. Mit der philologisch-historischen Methode fiel nicht nur der Pragmatismus, mit dem man geglaubt hatte, zukünftige Geschlechter belehren zu können. Mit ihr wuchs auch die Erkenntnis, daß man gegenwärtiges Geschehen im politischen Sinne gar nicht voll erfassen könne. Das kritische Vermögen sollte der Vergangenheit dienen, um deren Dokumente sich der Historiker allein zu bemühen hatte. Diese Methode zielte auf die politische Geschichte. Zu ihr gehörte die umsichtige Benutzung der Schätze von Archiven. Abstand und Geschichtsreife wurden zu entscheidenden Kriterien. Standen nicht zwischen dem Geschichtsschreiber u n d dem Gegenstand die schriftliche Uberlieferung und Methode, so schied eine Zeit f ü r
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Grundlegung der Zeitgeschichte
die Historiographie aus. N u r sie bewahrten v o r Einseitigkeit u n d Unvollständigkeit. N u r die Überlieferung u n d M e t h o d e schufen erst die Voraussetzung dafür, daß der Historiker wirklich verstehen konnte, was die in sich abgeschlossene Vergangenheit bewegt hatte. All das wurde auch d o r t zum Gesetz, wo m a n seine Bedeutung umstritt. U n d es w i r k t bis in unsere Tage. Fortan trafen Gegenwartschronistik und Zeitgeschichte auf Abwehr. Man belächelte ihre kritische Unschuld oder glaubte daran, daß beide in jedem Falle anfechtbar seien. Wiederum brauchen wir um Namen nicht verlegen zu sein. Wenn Ranke die philologisch-historische Methode bis zur Virtuosität steigerte, so mußte er schließlich auch seine Anfänge verleugnen. Er ist von ihnen und der Herrschaft des Zufälligen abgerückt, die er in jeder Gegenwart verkörpert sah. Der vollendete Ranke strebt nach der „Fülle zuverlässiger K u n d e " ; er verabscheut die „Sympathien u n d Antipathien", von denen Forschungen zur Zeitgeschichte gehemmt werden. Jetzt können für Ranke Zeitgenossen nur wenig über Zeitgenossen aussagen. Erst 1878 schien ihm die Epoche Friedrichs des Großen abgeschlossen und geschichtsreif: die Wirkungen seines Handelns waren „vollständig ins Leben getreten". Der Historiker mußte nicht länger mit den „nachzuckenden Bewegungen der lebendigen Interessen ringen, welche jede bedeutende Existenz begleiten". Friedrich Wilhelm IV. wollte dagegen zu dieser Zeit geschont sein. Ranke zählte ihn noch zu den Persönlichkeiten, die „durch die Rückwirkungen, die sie hervorgerufen haben, in die Gegenwart unmittelbar eingreifen". Gleich Ranke vermochte auch Treitschke nicht die Beschränktheit des menschlichen Sinnes zu übersehen. „Wer eine kaum erst abgeschlossene Vergangenheit schildert, steht entweder selber noch mitten in ihren Kämpfen, dann ermangelt sein Blick der Freiheit. Oder er hat ihre Ideale innerlich überwunden; dann ist er zumeist noch weniger unparteiisch, dann wird er ihre Verirrungen mit jener schonungslosen Schärfe richten, welche das Bewußtsein eigener Schuld hervorruft." Andere Historiker gingen nicht
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minder hart mit der Zeitgeschichte um. J a c o b Burckhardt — gegenüber seiner Zeit gewiß mehr als aufgeschlossen — hat gemeint, ein jetziger Geschichtsschreiber riskiere, durch ein p a a r später geoffenbarte Hauptgeheimnisse überflüssig gemacht zu werden. U n d O t t o Lorenz erklärt bündig: der spätere Berichterstatter weiß eine Sache besser als der frühere; zumindest kann er sie besser wissen. Keiner dieser Historiker hat versucht, seine Thesen eingehend zu begründen: sie alle tragen nur Gründe gegen die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Zeitgeschichte zusammen. D a s hat ihre Wirkung nicht aufgehalten. U m 1900 widmet sich die deutsche Geschichtswissenschaft überwiegend der Erforschung oder den Quellen der Vergangenheit, die ihr geschichtsreif zu sein scheint. Der Historismus, der das Sein als historisch versteht und keine verallgemeinernden Lehren kennt, wird zur Stütze in der Absage gegenüber der Zeitgeschichte. So hat auch dieser Teil der Wissenschaft den Ansturm und die Folgen des Jahres 1914 ohne tiefere Erschütterung überwunden. Mochten sich andere in den K r i e g und in die Kriegsschuld verbohren: die meisten Forscher blieben mit H i n g a b e und aus Überzeugung der Vergangenheit zugewandt. Sie sorgten dafür, daß man neben der jüngsten Zeit nicht die Epochen vergaß, über die m a n am ehesten urteilen konnte. War diese Arbeit nicht ein unerläßliches Gebot? D u r f t e man sie je entbehren? Auch wer die G e g e n w a r t begreifen wollte, mußte weit und gründlich ausholen. Dieses Festhalten an der abgeklärten oder überschaubaren Vergangenheit haben beredte Fehlleistungen der Zeitgeschichte nur bestärkt. D i e J a h r e aber, in denen Hitler auch die Historie zur Sklavin erniedrigte, waren k a u m dazu angetan, ausgereifte Widerstände zu brechen. Noch heute wirkt daher die Reserve vieler Historiker gegenüber Themen der jüngsten Geschichte nach. Noch immer stellen sie weitgehend ein T a b u dar. D a s zeigt Peter Rassows Wort, daß der Historiker seiner Gegenwart diene, indem er sich von ihr abwende. D a s offenbart auch eine programmatische Äußerung H a n s Freyers, der zwischen „den historisch erhellten Bereichen 2
Scheurig, Einführung i. d. Zeitgeschichte
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Grundlegung der Zeitgeschichte
der Vergangenheit" und „der dunklen Brunnenstube der gegenwärtigen Entscheidungen" unterschied. Es schmälert nicht die Bedeutung der Zeitgeschichte, wenn man ihre Grenzen innerhalb der Historiographie verdeutlicht. Im Gegenteil: unser Rückblick hat dargetan, daß wir uns in der Zeitgeschichte auf eine umfangreiche Tradition berufen können. Aber es wäre abwegig und schädlich zu übersehen, was gegen sie eingewendet worden ist. Denn hier geht es um ihre Grundlegung. Prüfen wir nun die Fülle der Stimmen und Argumente, so fallen immer wieder zwei auch heute erhobene Einwände ins Auge. Zeitgeschichte — so lauten sie — wird durch ihre mangelnde Distanz und die Unvollständigkeit benutzbarer Quellen gerichtet. Der Vorwurf mangelnden Abstandes gilt in einem äußeren und inneren Sinne. Äußerlich will Zeit vergehen, ehe man gewisse Entwicklungen u n d Zusammenhänge begreifen kann. Man muß von ihnen zurücktreten können, wenn sich uns ihre Bedeutung und ihr Gewicht erschließen sollen. Vermögen wir indes abzuschätzen, was augenblicklich geschieht? Ist oder bliebe es gar unsere Sache, in der täglichen Nachrichtenflut unfehlbar das Wesentliche vom U n wesentlichen zu unterscheiden? Erkennen wir sofort, was handelnde Persönlichkeiten unserer Gegenwart antreibt? Hier bleiben Wurzel und Motiv o f t verdeckt. Hier müssen wir geduldig warten und besonnen abwägen, um einst gewisse Wirkungen und ihre Folgen ausmachen zu können. Innerlich aber sind wir noch mehr verstrickt. Wer wäre schon fähig, eine selbsterlebte Zeit und jene, die ihr — meist im Bösen — den Stempel aufdrückten, mit zureichender Gerechtigkeit zu beurteilen? Wir alle sind von den Fesseln der Zeit umschlungen, in der wir leben müssen. Diese Zeit hat in unser Dasein eingegriffen und hört nicht auf, es zu lenken und zu prägen. Sie hat uns erhoben und gequält, Hoffnungen erweckt und zertrümmert, vor allem aber zwingt sie uns, Partei zu ergreifen, die eine Bewegung zu unterstützen, einer anderen zu widerstehen. Sympathie und Antipathie heißen die Mächte, denen wir unterworfen
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bleiben, auch wenn wir ihnen zu entfliehen suchen. Was u n sere Gegenwart erlaubt und gewährt, sind nicht R u h e und objektive Betrachtung, sondern Erregung und leidenschaftlicher K a m p f . All das will aufs ernsteste bedacht werden. Denn viele, allzu viele Beispiele warnen uns, den Mangel an Abstand leichten Herzens zu übersehen. Denken wir nur an den H a ß und die Ressentiments, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Blick zahlreicher Historiker trübten, so werden alle Nachteile und Schwächen der Zeitgeschichte offenbar. Aber bedrohten diese Nachteile und Schwächen nicht jede historische Arbeit? K o n n t e der Geschichtsschreiber je seiner Zeit entrinnen? Nein, seine Gesetze blieben sich stets gleich. Immer wieder wurde in der Wissenschaft umkämpft, was bereits geklärt zu sein schien. Immer wieder hat sie auch Ergebnisse umgestoßen, von denen man glaubte, daß sie unantastbar seien. Betrachten wir die Historie der Geschichtsschreibung, werden diese Einsichten auf Schritt und T r i t t bestätigt. Jahrhundertelang wollte dem K a t h o lizismus kein Luther-Bild gelingen, das den ärgsten V e r zerrungen widersagt hätte. Erst in unseren T a g e n schrieb J o s e p h L o r t z eine Geschichte der R e f o r m a t i o n , m i t der sich ein W a n d e l anzubahnen begann. U m 1 8 6 0 brach ein langwährender Gelehrtenstreit über die Italienpolitik mittelalterlicher Kaiser aus: auch hier hätte man vergebens nach den V o r z ü g e n einer längst gegebenen Distanz gesucht. U n d die großen Gestalten der Neuzeit? Sie verlocken noch immer zu einander widersprechenden D a r stellungen, obgleich sie längst geschieh,tsreif und der H e r r schaft des Zufalls entrückt sind. M a n erinnere sich nur an die weiter anschwellende Literatur über Napoleon oder Bismarck, und wiederum wird man erkennen, daß selbst zureichender Abstand nicht vor Einseitigkeit und I r r t ü mern bewahrt. All das kann nicht verwundern. Niemals stellte die G e schichte eine voraussetzungslose Wissenschaft dar. Zu keiner Stunde hat sie die Pflicht zur unbedingten O b j e k t i v i t ä t buchstäblich erfüllt oder erfüllen können. W e r von der 2'
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Historie auch nur eine getreuliche Rekonstruktion des tatsächlichen Geschehens verlangte, würde sie überfordern und ihr Wesen verkennen. Es ist nicht unsere Aufgabe, mit erkenntnistheoretischen Darlegungen auszuholen: sie sind von trefflichen Handbüchern, die in die Geschichtswissenschaft einführen, längst vorweggenommen. Doch an einige Postulate sei nochmals erinnert. Des Historikers Arbeit beruht immer auf zwei Vorgängen. Zunächst gilt es, Quellen zu sammeln und kritisch auszuwerten. Hier herrschen unnachsichtige Regeln: kein bedeutendes Zeugnis will fehlen; umgekehrt darf der Forscher lediglich das berücksichtigen, was sich durch. D o k u mente und Aussagen belegen läßt. N u r diese Methode erhebt die Geschichte zur Wissenschaft; sie bindet auch die Zeitgeschichte, die zum Bereich der historischen Disziplin geworden ist. In die Darstellung aber fließt ein subjektives Element ein. H i e r macht sich nicht nur mit Notwendigkeit die Seelenlage des Forschers und seines Zeitalters geltend (Paul Kluke). Geschichte ist auch „kein wertfreies Gegenüber wie das Objekt der Naturwissenschaften, sondern sie stellt etwas für den Menschen Bedeutsames, eine Begegnung mit seiner Vergangenheit wie seiner Z u k u n f t dar. Auf der Möglichkeit solcher Wechselwirkung zwischen dem Menschen u n d der Geschichte beruht die W ü r d e der Bemühung um sie. Objektivität auf diesem Felde der Erkenntnis heißt daher ganz gewiß disziplinierte Wahrheitssuche, Ausschaltung von Vorurteilen soweit möglich, aber nicht Neutralität in Fragen, die uns wesentlich betreffen und in menschliche Entscheidungen hineinführen" (Rothfels). Wenn aber Zeitgeschichte an die Methoden und Bedingungen aller Geschichte gebunden bleibt, so muß auch der Einwand mangelnder Distanz hinfällig werden. U n d er wird hinfällig. Schon unsere Beispiele haben erhärtet, was nunmehr ausgesprochen sei: stets w a r und ist nicht die äußere, sondern die innere D i s t a n z entscheidend. Stets k a m und kommt es auf die Fragestellung an, mit der sich der Historiker seinem Gegenstand nähert. Vielleicht be-
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gegnet hier die Zeitgeschichte besonderen Hindernissen; doch auch sie ist der inneren Distanz fähig, deren sie angeblich ermangelt. Alan Bullock, dem wir eine umfangreiche Hitler-Biographie verdanken, wollte weder den braunen Diktator rehabilitieren noch anklagen. Er fragte vielmehr nach den „Gaben, die Hitler befähigten, sich erst eine so große Macht zu sichern und sie dann auch aufrechtzuerhalten". Wie fruchtbar diese sachlich-historische Frage war, verdeutlicht seine Leistung: ein überragendes Werk. Paul Kluke untersuchte die nationalsozialistische Europaideologie. Auch er verwechselte nicht Polemik mit wissenschaftlichem H a n d w e r k : überzeugend wies er nach, was „Europa" im Munde Hitlers und seiner Parteigänger bedeutete. U n d schließlich eine Dokumentation: Helmut Heiber hatte die Aufgabe, Goebbels' Tagebücher von 1925 bis 1926 herauszugeben und zu kommentieren. Die Mustergültigkeit seiner Analysen und Fußnoten ist so überzeugend, daß jede Frage nach der Opportunität des Buches verstummt. So ist die Zeitgeschichte in der Frage der Distanz kaum benachteiligt oder gar zur Passivität verurteilt. Im Gegenteil: gegenüber der sonstigen Geschichte verfügt sie sogar über den Vorzug der Nähe. Das offenbart die Lehre vom „Verstehen", auf der das historische Denken beruht und die den Geschichtsschreiber befähigt, nicht nur Tatsachen zu häufen, sondern auch in die Vergangenheit einzudringen. Wer versunkene oder ferne Zeiten verstehen will, der hat bittere Probleme zu überwinden: ihr Geist ist uns fremd und verlangt eine Einfühlung, die erst mühsam reifen will. So werden uns Menschen und Mächte des Altertums oder anderer Kulturkreise kaum ohne weiteres vertraut sein. Ja, wer die Antichiristlichkeit unserer Tage bedenkt — unsere nachchristliche Epoche, wie sie Toynbee einmal nennt —, der mag sogar bezweifeln, ob wir überhaupt noch das Mittelalter begreifen können. Auch hier werden uns verzehrende Anstrengungen abgefordert. Doch je mehr wir uns der Zeit nähern, die unsere Zeit ist, desto vollkommener, intensiver und überzeugender wird das
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Verstehen ausfallen. Diese Zeit ist unsere D o m ä n e ; sie wartet schon deshalb auf unsere Arbeit, weil auch uns zuk ü n f t i g e Geschlechter nicht oder n u r unter M ü h e n verstehen werden. Ein Beispiel: wir allein können begreifen und dartun, was menschliches Dasein unter einem totalitären Gewaltregime bedeutete. Wir allein können auf Grund des „Miterlebens" die von ihm geschaffenen Ausnahmesituationen würdigen, in denen — scheinbar unverständlich — gehandelt und gelitten wurde. „Denn viele Erlebnisse und Ereignisse von außerordentlichem Charakter sind ü b e r h a u p t nicht übertragbar (Barthel)." Zeitgeschichte weiß hier nicht weniger als andere Geschichte; sie weiß — um das Wort von O t t o Lorenz abzuwandeln — vielleicht mehr oder zumindest das, was künftige Historie nicht mehr wissen kann und wird. Dies gilt für uns, und es gilt für alle Epochen der Geschichte und Geschichtsschreibung. Doch nun zu dem Einwand, m i t dem auf die U n v o l l ständigkeit benutzbarer Q u e l l e n hingewiesen wird. Auch er ist ernst zu nehmen und zu bedenken, da er nicht von ungefähr erhoben wird. Als Deutschland 1945 die Waffen streckte, da wurden auch die Akten und Dokumente, die über seine jüngste Geschichte hätten Auskunft geben können, zu Gütern der Reparation. W a s nicht vorher vernichtet worden war — und der Nationalsozialismus hatte Veranlassung, vieles zu vernichten —, das wanderte in die Archive und Depots der Siegermächte. Von ihrem Zugriff blieb keine ehemalige Behörde verschont. Es wurden betroffen: Bestände der Reichsregierung, des Auswärtigen Amtes, der Parteiorganisationen, des Oberkommandos der Wehrmacht und der deutschen Seekriegsleitung. Doch die wahre Beute w a r noch weit beträchtlicher. Von ihr sah sich die Forschung so gut wie ausgeschlossen — vor allem in der Sowjetunion, die noch heute keine Miene macht, die Pforten zu ihren Archiven und Schätzen zu öffnen. Einige Memoiren, Zeugenaussagen und' Tatsachenmaterialien konnten demgegenüber keinen Ersatz bilden. Derartige Quellen waren zunächst uim so lückenhafter und anfechtbarer, als nach dem Zusammenbruch Anklage und Rechtfertigung je-
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des andere Bestreben überwogen. Wer angesichts dieser Sachlage versucht hätte, wissenschaftlich zu arbeiten, der wäre gescheitert oder hätte auf Flugsand gebaut. Hier durfte man gewiß nur Vorsicht und Zurückhaltung üben. Aber die Zeit, in der die Dürftigkeit der Quellen erschrecken mußte, ist längst vorüber. Seit 1945 ist die D o kumentation zur jüngsten Vergangenheit T a g um T a g gewachsen. Wenn die alliierten Mächte auch nur langsam ihre Archive öffneten, so wurden doch inzwischen der Forschung fortlaufend Unterlagen zugänglich gemacht. D i e Nürnberger Prozeßakten bildeten den A u f t a k t : von ihnen stehen nun allein 40 000 Dokumente zur Verfügung. Rückgaben und Veröffentlichungen deutschien Materials sind dem ersten Dammbruch gefolgt. Es sei nur an die „Akten zur deutschen auswärtigen Politik 1918-1945" erinnert, die von Sammelbänden des Foreign Office aufs vorteilhafteste ergänzt und abgerundet werden. Aber auch wir haben nicht die H ä n d e in den Schoß gelegt. K a n n man überhaupt aufzählen, was seit der Katastrophe in Deutschland erschienen ist? D a wurden nicht nur weitere D o k u mente, sondern auch Bücher sonder Zahl herausgebracht. Zu ihnen gesellte sich die Flut der Aussagen, Erlebnisberichte, Aufzeichnungen, Briefe, Tonbänder und Filme aller Art. Obgleich unterschiedlich im Wert, konnte man ihre wachsende Bedeutung nicht schadlos leugnen. U n d selbst aus dem Osten begannen uns einige brauchbare Bruchstücke zu erreichen; denn der Kommunismus wünschte durch willkürlich ausgewähltes Material wenigstens die „Kriegsverbrecher" zu entlarven, die auf der Seite des ideologischen Gegners lebten. All das hält an und läßt kein Ende absehen. So droht uns heute nicht Unvollständigkeit, sondern eher eine Überfülle benutzbarer Quellen in der Zeitgeschichte. Sicher fällt auch im Augenblick die Überlieferung nicht gleichmäßig aus. Mitunter versiegt sie so schmerzlich, daß „wir uns mit einem Nicht-Wissen bescheiden müssen" (Rothfels). Weiterhin will zwischen Zeitgeschichte und Zeitgeschichte ein Strich gezogen sein. Der Teil von ihr,
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der sich der allerjüngsten Zeit zuwendet, um der kommenden Geschichtsschreibung den Weg zu bereiten, wird immer mit einer unvollständigen Dokumentation zu ringen haben. Es wäre abwegig und sinnlos, wenn er über seinen VorhofCharakter (Thilo Vogelsang) hinwegtäuschen wollte. Doch auf den anderen kann zutreffen, was vorhin dargelegt worden ist. Hier erlaubt die Fülle des Materials o f t eingehende Rekonstruktionen. Hier werden jeweils die Darstellungen offenbaren, welche Ergebnisse ihre Quellengrundlage ermöglichte. W o diese Quellengrundlage f ü r ein dichtes Gewebe zureicht, da soll ruhig und getrost Zeitgeschichte geschrieben werden. Entscheidend bleibt die methodische Sauberkeit. Es verschlägt nicht viel, wenn uns später das eine oder andere Dokument ergänzt oder zu Korrekturen zwingt. Niemals war die wissenschaftliche Forschung abgeschlossen; auch von ihren Funden her hat sie oftmals umgestoßen, was ihr längst gesichert und endgültig schien. Immer wieder hat auch die Gegenwart zu Fragen veranlaßt, mit denen man die Vergangenheit von neuem p r ü f t e und zu fruchtbaren Antworten zwang. W e r angesichts dieser T a t sachen weiter auf Vollständigkeit der Quellen dringt, der muß gegen alle Epochen Sturm laufen. Aber damit ginge man nicht nur von einer Fiktion aus, mit der Unmögliches verlangt würde. Man sollte auch einmal bedenken, daß es die Geschichte wagte, Heinrichs I. Regierungszeit (919 bis 936!) nach gut drei Dutzend dürftiger Urkunden darzustellen. Selbst wenn sie es wünschte und wollte: in eine solche Verlegenheit könnte die Zeitgeschichte niemals geraten. Auch die Tatsachen der Zeitgeschichte unterscheiden sich nicht von denen, auf die sich die sonstige Geschichte stützt. Wenn zu guter Letzt erklärt worden ist, Tatsachen jüngster Geschichte seien noch keine faits accomplis — „Das Geschehen bosselt noch an ihnen h e r u m (Freyer)" —, so ist auch dieser Einwand abzuweisen. Vielleicht gehen sie hier und da endgültigen Tatsachen voran: mit der Deutung sind auch die Tatsachen der Zeitgeschichte im Fluß. „Aber
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ist wirklich die Teilung Deutschlands deshalb weniger ein fait accompli, weil wir hoffen, daß sie ein Durchgang sein möge, ist sie somit weniger ein brutal tatsächliches Resultat von Vorgängen und Handlungen, die uns angehen und mit denen die geschichtliche Erkenntnis sich zu beschäftigen verpflichtet ist? Oder haben die Worte Hitlers, in denen er im November 1937 zuerst seine Eroberungspläne anmeldete, falls sie authentisch berichtet sind — was sich nachprüfen läßt —, weniger endgültige K o n t u r als die des alten Cato, daß Karthago zerstört werden müsse (Rothfels)?" Fassen wir zusammen: Distanz und Quellenlage stellen gewiß Probleme dar, die von der Zeitgeschichte mit Ernst und Nachdruck zu prüfen sind. Beide stempeln indes die Zeitgeschichte nicht zur Unmöglichkeit. Was in diesem Zusammenhang gegen sie eingewendet werden könnte, das ist nicht minder auch der übrigen Geschichte vorzuhalten. Entscheidend bleiben die innere Distanz und eine ausreichende Quellengrundlage, die vom methodisch, einwandfrei arbeitenden Historiker nachzuweisen sind. Zahlreiche Bücher und Abhandlungen zeigen uns, daß Zeitgeschichte über derartige Voraussetzungen gebieten kann. Sie sprechen für sich u n d f o r d e r n zum Nachdenken auf; ja, hier wirken manche E r f a h r u n g e n sogar auf geschichtswissenschaftliche Prinzipien zurück. Zeitgeschichte aber hat gegenüber der sonstigen Forschung zusätzlich den Vorzug der Nähe. Dem „Verstehen" erschließt sich am ehesten, was uns nahe ist u n d von den „Mitlebenden" durchgestanden wurde. So läßt sich sagen: wird mit Ausdauer u n d Umsicht an kritischem Bewußtsein festgehalten, so dürfen u n d können wir Zeitgeschichte betreiben. U n d wir dürfen und können sie nicht nur betreiben. Zeitgeschichte ist uns auch — ob wir es wollen oder nicht — zur unumgänglichen Pflicht gemacht. Wenn frühere Generationen mit der Erforschung ihrer Zeit zuwarten konnten, so bedrängt uns heute eine „echte politische N o t " (Barthel). Wir haben M ä n n e r u n d Welten stürzen sehen, die in ihrer Macht unerschütterlich schienen. Wir erlitten
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politische und weltanschauliche Katastrophen, deren Ausmaß selbst dort kaum faßbar ist, wo wir ihre Konsequenzen zu erkennen beginnen. Diese Zusammenbrüche begruben unter sich, was uns oder vielen unantastbar dünkte: sie zerbrachen Maßstäbe, Ideale, Werte und Ordnungen, um eine tiefgreifende, zerstörende Ratlosigkeit zu hinterlassen. Denn die Trümmer, welche die Stätten unserer Geschichte bedeckten und von grausigem W a h n redeten, wollten alle H o f f n u n g rauben. Was zu einer Tragödie ohnegleichen wurde, erschöpfte sich jedoch nicht im gewalttätigen Zerstören. Mit ihm keimten auch Verbrechen, die — zum System geworden — jede bis dahin erworbene Gesittung verhöhnten und auszulöschen drohten. Nie zuvor hatten wir ähnlich gewütet. Beherrscht die Geschichte immer und zuerst der Mensch, hatte er diesmal sich und seinesgleichen gerichtet. Opfer ohne Zahl und Namen, aber auch ein verspieltes Erbe waren die Folge. Ungeheuerlich war daher die Last, die auf uns fiel und gefallen ist. Das mußte nun Fragen ohne Zahl erwecken, Fragen, die schonungslose Antwort begehrten. Wie konnten dieses Unglück und Irren reifen? Was machte beide so mächtig, daß sie bis zum bitteren Ende zu rasen vermochten? Wo stehen wir heute? Und wie heißen die Aufgaben, die wir vielleicht jetzt anpacken müssen, da der Strom der Zeit nicht versiegt? Es ist nicht jedermanns Sache, sich einer Vergangenheit zu stellen, an der man wenig oder nichts zu rühmen vermag. Selbst waches politisches Interesse könnte angesichts der Abgründigkeit verzweifeln, die zum Stigma unserer jüngsten Geschichte geworden ist. W o wir überfordert werden, da erlahmt unser Sinn: er erstarrt und schlägt in Gleichgültigkeit ujm. Niemand kann schließlich auch — um ein verwirrendes Schlagwort aufzugreifen — eine Vergangenheit „bewältigen", die so sehr bestürzendes Ereignis ist, d a ß wir sie allenfalls erkennen könnten. Aber von der Pflicht, uns mit ihr auseinanderzusetzen, sind wir nicht entbunden. Nähme unsere Ratlosigkeit nicht zu, wenn wir so tun wollten, als seien die Jahre von 1933-1945 ein un-
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wirklicher böser Traum gewesen? In der T a t : bliebe es bei einem gefährlichen Leerraum zwischen Geschichte und Gegenwart (W. Schäfer), müßte er notwendig zur Quelle neuer falscher Taten werden. Und könnten wir je begreifen, was uns umgibt und zu erfüllen aufgegeben ist, tilgten wir kurzerhand die Geschichte aus, die auf unsere Gegenwart einwirkt und sie erklärt? Entfliehen wir ihr: niemals verstünden wir die politischen Konsequenzen, zu denen wir uns im Lichte schwerwiegender Erfahrungen entschlossen haben. Niemals würde uns auch offenbar, daß Demokratie und Rechtsstaatlichkeit — unsere sittlichen Aufgaben! •— die einzigen Alternativen zu dem Totalitarismus darstellen, der Reiche, Menschen und Seelen verwüstete. Vor allem aber verlören wir jede Würde, wenn wir dem auswichen,- was uns bedrängt. Rettung kann hier überall nur die Wahrheit bringen, „eine der ganz wenigen Heilkräfte, die unserem an Leib und Seele tödlich erkrankten Volke überhaupt noch geblieben sind. An ihr vorbeisehen zu wollen — das heißt uns von den Quellen der inneren Erneuerung absperren. Sie gewaltsam abdrängen, heißt Segen in Fluch verwandeln. Denn das Verdrängte hört dadurch, daß es außer Sicht gebracht wird, nicht auf zu existieren, es wird nur, weil es nicht mit offenem Visier auftreten darf, zur unterirdisch wühlenden Anklage und zum Herd eines permanenten bösen Gewissens. Nur die zugelassene, die gutwillig anerkannte Wahrheit ist uns zum Heil, ja, nur sie macht uns wahrhaft frei. Mag das, was sie uns vor die Augen bringt, noch so niederdrückend, noch so beschämend sein, es verliert seine Macht über uns, wenn es von uns nicht verleugnet, sondern gestellt und in das Licht der Besinnung erhoben wird" (Theodor Litt). Dies ist das Feld der wissenschaftlichen Zeitgeschichte. Denn die Wahrheit — und nichts als die Wahrheit — stellt das oberste Gebot dar, dem zu folgen sie verpflichtet ist. Zeitgeschichte hat Tatsachen zu klären, Fälschungen aufzudecken und Legenden zu zertrümmern. Sie muß in sauberer Arbeit die Ereignisse, die zur Geschichte wurden, in ihrem Bedeutungsgehalt rekonstruieren; sie hat den
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Hergang und die Kausalität des Geschehens zu verdeutlichen, um das es uns und der Forschung zu tun ist. Dabei genügt es nicht, wirkliche Zustände getreu zu schildern. Immer gilt es, auch die innersten Motive des Handelns aufzudecken (Kluke). Vorurteile oder Tagesmeinungen dürfen den Historiker weder anrühren noch beirren; er darf sich nur vom sachlich Richtigen und sittlich Rechten lenken lassen. Das gilt vor allem hinsichtlich der düsteren Kapitel, die von frevelhaften Schandtaten und grauenvollen Verbrechen zeugen. Gerade hier wäre jede Apologie so unsinnig wie der Versuch, nach Sündenböcken zu jagen. Der Wissenschaftler hat ein anderes Amt und muß durch Objektivität bestechen. Er hat sich mit Takt, Ernst und Würde in der Kunst des Fragens zu üben. Er muß sich an die Triebe halten, die zu den schändlichen Taten verlockten; er muß „alle Umstände scharfsichtig beleuchten, die sie begünstigt haben" (Kluke). In seinen Ergebnissen darf er freilich nichts verdrängen oder gar verschweigen: Irrtum und Schuld wollen von ihm beim Namen genannt sein. Aufrechnungen wären nicht nur verfehlt, sie prellten uns auch um jede fruchtbare Erkenntnis. Bevor wir andere anklagen, haben wir zunächst mannhaft für eigene Vergehen einzustehen. Diese Haltung sind wir uns und dem Vertrauen schuldig, zu dem nur die Wahrheit verhelfen kann. Wo die Herausforderung, die aller Zeitgeschichte vorangeht, in diesem Geiste angenommen und bestanden wird, da vermag sie unserer Gegenwart zu dienen. Da rückt sie zu einer Bildungswissenschaft auf, die zu unserer Selbstorientierung beiträgt. Diese Möglichkeit ist ihr stets gewährt. Überzeugen uns nicht die Beispiele angewandter politischer Erfahrungen, so müßte die Fähigkeit der Zeitgeschichte zum Lehrmeister von selbst ins Auge fallen. Mag die Frage, ob uns Historie überhaupt belehrt, sonst ein heikles Problem darstellen: Zeitgeschichte kann uns belehren, wenn wir falsche Fragestellungen vermeiden und die jüngste Vergangenheit zu Worte kommen lassen. Denn Lehren „gibt die Geschichte nur aus dem Erfahrungs-
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bereidi der Lebenden, aus dem Bereich einer vertrauten Welt, die bestenfalls bis in die Vatergeneration zurück verlängert werden kann. Sie aufzunehmen, nicht parteiisch, nicht reaktiv, nicht mit Wallungen und nicht mit Ressentiments, ist die A u f g a b e einer durch historische Bildung v o r bereiteten Zeitgeschichte" (Hermann Heimpel). W a s ein politisches Gebot ist, verpflichtet uns auch aus einem anderen Grunde. Selbst wenn wir uns ihm versagten: Zeitungen, Wochenjournale und illustrierte Blätter würden fortfahren, mit Enthüllungsserien unsere jüngste Vergangenheit zu „bewältigen". Wollen wir ihrer Anspruchslosigkeit, mit der sie — o f t ohne Gewissen — der Sensationsgier frönen, kampflos das Feld überlassen? Dürfen wir uns hier um der seelischen, moralischen und politischen Gesundheit unseres Volkes willen zurückhalten? Wir dürfen und können es nicht, weil der Schaden, der auf diese Weise entstünde, k a u m zu verantworten wäre. Wir haben gewiß wenig Grund, vom historischen Sinn in unseren T a g e n allzu optimistisch zu denken. Auch mögen wir uns mit Sorge fragen, ob gediegene Werke der Geschichte eine größere Öffentlichkeit erreichen. Aber selbst mangelnde Wirkung darf die Antriebe der Zeitgeschichte nicht lähmen; sie ist und bleibt verpflichtet, ihre Existenz zu beweisen. D a s bedeutet: inhaltlich hat die Zeitgeschichte unanfechtbare und richtungweisende Ergebnisse zu bieten. Formal aber muß sie eine klare und geschmeidige Gestalt anstreben. Ihr Stil soll dem Leser nicht jede Anstrengung ersparen. Überlassen wir es dem bedenkenlos vereinfachenden Journalismus, das Denkvermögen des Publikums zu verachten. Doch damit es freudig und mit Gewinn folge, wird nach Möglichkeit jede wissenschaftliche Schwerfälligkeit zu vermeiden sein. A u d i die Zeitgeschichte gedeiht nur in der Freiheit. Wollte sie sich einem „ I s m u s " unterwerfen, der sie gängelt und ihr befiehlt, so müßte sie früher oder später verdorren. N u r eine Offenheit, die nicht an totalisierte W a h r heiten glaubt, rettet die Mannigfaltigkeit der Aspekte. N u r sie vermag die Fülle der Aufgaben zu erkennen, die
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von der Zeitgeschichte gelöst werden müssen. Diese Aufgaben beschreiben hieße Unmögliches versuchen. Was seit dem J a h r e 1917 zum Problem oder Arbeitsfeld geworden ist, läßt sich auf Anhieb weder übersehen noch abschätzen. Schon die technischen Aufgaben spotten jeder Vorstellung und Norm. Denken wir allein an die bereits erwähnten 40 0 0 0 Dokumente des Nürnberger Prozesses: sie verlangten 2 0 0 0 0 0 Regestenkarten, um für die Forschung zugänglich zu sein. U n d diese Dokumente stellen lediglich einen bescheidenen T e i l der Quellen dar, die durchgesehen, geordnet und katalogisiert sein wollen! Zur erdrückenden schriftlichen Überlieferung gesellen sich Zeugenaussagen, die ebenfalls gesichtet und bereitgestellt werden müssen. D e r Zufluß weiteren Materials aber hält an. D a wird es schwer, Grenzen anzugeben und festzusetzen. N u r eines könnte man sagen. Selbst wer der Zeitgeschichte jedes Lebensrecht bestreitet: hier, im Aufbereiten einer Flut von Quellen, mag er ihr sicher eine Funktion zuerkennen. Trotzdem lassen sich einige Aufgaben der Forschung hervorheben und kennzeichnen. Wenn Zeitgeschichte auf einer uiniversalhistorischen Epoche gründet, so will sie auch international betrieben sein. Dabei ist der Versuch, den Anschluß an die ausländische Forschung zu finden, nur ein erstes Gebot. Entscheidender bleibt die Pflicht der Zeitgeschichte, wesentliche Vorgänge und strukturelle Züge unserer Epoche zu klären. Hier gehen sie vor allem die „inneren Wandlungen an, wie sie in der Erschütterung gewohnter Zusammenhänge, in der Infragestellung der politischen Souveränität, in neuen (etwa den agrarischen) Internationalen und in Grenzsituationen der Existenz zutage treten. Integrations- und Widerstandsbewegungen sind daher Zentralthemen der Zeitgeschichte" (Rothfels). Für die deutsche Zeitgeschichte gelten einige Schwerpunkte: Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und Widerstand stellen Forschungsgegenstände dar, die nicht zufällig von den Historikern bevorzugt werden. Das, was diese Themen umschließen, bedrängt uns am meisten; von ihm haben wir uns vor allem
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Rechenschaft zu geben. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg verlangen nach einer Aufhellung der Ursachen und Hintergründe. Doch nicht nur die Ursachen und H i n tergründe sind wichtig. Es wird auch der Weg zu verfolgen sein, auf dem Deutschland von 1933 bis 1945 zum Protot y p des totalitären Staates wurde. Nicht minder wesentlich bleiben für den Zweiten Weltkrieg und seine Vorgeschichte Forschungen, die nach dem Verhältnis zwischen Staat und Armee fragen. Hinsichtlich des Widerstandes aber muß in erster Linie das Phänomen bedacht werden. Denn „die eigentliche Herausforderung f ü r das geschichtliche Forschen und Nachdenken über unsere Epoche liegt in der Tatsache des Widerstandes an sich, der so sehr allen Vorstellungen eines obrigkeitlich disziplinierten Volkes, aber auch denen einer normalen Beamten- und Offiziershaltung wie überhaupt der konventionell gewordenen nationalen Solidarität („right or wrong — my country") widerspricht und der nur möglich war unter dem Gebot ethisch-religiöser Forderungen: eine Offenbarung des Menschlichen inmitten aller Unmenschlichkeiten und eben darum nicht weniger als die totalitären Systeme ein Grundphänomen unserer Epoche. Die Zeitgeschichte führt hier im Rückblick recht eigentlich auch vorwärts, auf die Möglichkeiten, wie sie unter anderen Gewaltregimen ebenfalls auftreten mögen. Sie ist damit in der Tat, ein Beitrag zur Theorie unseres Zeitalters (Rothfels)". Wie die Zeitgeschichte keine Grenzpfähle zwischen Ländern kennt, so hat sie auch die Ergebnisse anderer Wissenschaften zu berücksichtigen. Das ist eine Pflicht, die sie erkennen muß, wenn sie von ihr noch nicht erkannt sein sollte. Soziologie, Ökonomie, Politische Wissenschaft, Psychologie, öffentliches Recht und Rechtsphilosophie sind für sie gleichermaßen wichtig. Selbst die Demoskopie darf sie nicht verschmähen. „Weniger als je ist eine Trennung von Innen und Außen, von Staat und Gesellschaft, vom Bild des Menschen und vom Bild der N a t u r möglich, und die Zeitgeschichte könnte, indem sie dies Zusammensehen sich zum Ziele setzt, nicht nur der historischen Wissenschaft
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methodisch einen Dienst erweisen, sondern auch am ehesten in der Lage sein, das Strukturhafte und Wesenhafte einer in vielen Beziehungen auf das Totale angelegten Epoche einzufangen (Rothfels)." Geschichte, Soziologie und Politische Wissenschaft stellen hierbei keine unvereinbaren Größen dar. Mag die Geschichte auf das individuelle, in seiner Art unwiederholbare Leben zielen: sie kann auch die Typologie als ein heuristisches Prinzip bejahen, mit dem das zeitgeschichtliche Material geordnet wird. Umgekehrt könnte es den Sozialwissenschaften nur dienlich sein, ließen sie sich von der Geschichte anhalten, ihre Regeln und Gesetze an der historischen Erfahrung zu überprüfen. Wenn wir aber die Schlagbäume zwischen dem Politischen, WirtschaftlichSozialen und Geistigen niederlegen, so wird die historische Methode weniger revolutioniert als bereichert. Diese Bereicherung ist allerdings dringlicher als je. Denn unsere Welt hat sich erweitert und differenziert; ihre Wahrheit fordert die Vielfalt der Aspekte und Fächer, kurz: ein Instrumentarium, das die traditionelle Geschichtswissenschaft nicht aufweist. Die Zeitgeschichte gibt es ihr dort in die H a n d , wo sie im Bewußtsein dieser Grundlegung betrieben wird. 2. Q U E L L E N D E R a) Die schriftliche
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Allen Quellen der Zeitgeschichte gegenüber gilt die historische Methode. Peinliche Kritik und Sorgfalt im Umgang mit den Quellen bleibt auch f ü r die Zeitgeschichte das oberste Gebot. Hier deckt sie sich mit der übrigen Geschichtswissenschaft. Deren Lehrbücher sind f ü r sie so maßgebend, daß Paul Kluke von Bernheims berühmter Einführung behaupten durfte, sie enthalte das „propädeutische Handwerkszeug auch f ü r die Zeitgeschichte". Das trifft nicht nur auf Bernheim zu. Jedes Lehrbuch zur Geschichte stellt zugleich auch eine methodische Einführung in die
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Zeitgeschichte dar. So erübrigt sich von neuem eine Wiederholung dessen, was längst f ü r grundlegende Zusammenhänge dargetan worden ist. Hier sei nur auf Paul Kirns „Einführung in die Geschichtswissenschaft" (Sammlung Göschen, Band 270, 3. Aufl. 1959) hingewiesen, die unser Buch für die Zeitgeschichte zu ergänzen sucht. Auch die Quellengattungen der Zeitgeschichte stimmen weitgehend mit denen überein, an die sich die übrige Geschichtswissenschaft halten muß, wenn sie ertragreich arbeiten will. Akten, Dokumente, Protokolle, Nachschriften, Zeitungen, Tagebücher, Briefe und Memoiren kommen nicht erst in der jüngsten Vergangenheit vor. Der Historiker ist seit langem gewohnt, mit ihnen umzugehen, womit gesagt sei, daß er auch geschult ist, ihnen mit kritischem Bewußtsein zu begegnen. Freilich haben sich die Quellengattungen zunehmend vermehrt. Selbst wer Medien wie Telefon und Fernschreiber übersieht, kann nicht umhin, dem Zeugen eine Bedeutung zuzuerkennen, die er früher nicht besaß. Bild, Film und Tondokument aber stellen vollends Errungenschaften unserer Tage dar. Zu Quellen der Geschichte geworden, müssen sie — wie der Zeuge — unserer besonderen Aufmerksamkeit sicher sein. Wenn man jedoch von diesen Ausnahmen absieht, so werfen Methode und QucWengattungen der Zeitgeschichte keine Probleme auf, über die eingehend zu sprechen wäre. Es gibt auch, keine Wahl in der Frage, ob ihnen zu folgen sei oder nicht. Trotzdem offenbaren viele Quellen der Zeitgeschichte Charakteristika, die es mehr denn je zu beachten gilt. Es mag willkommen sein, daß wir auf sie hinweisen, da der Historiker in dem Maße fruchtbarer arbeiten wird, in dem er sie gebührend berücksichtigt. Zwei Momente fallen vor allem ins Auge: die Entwertung und ideologische Gebundenheit der Dokumentation. Die zeitgeschichtliche Quellenfülle ist für uns kein unbekannter Gesichtspunkt mehr. Mußte der Forscher früher o f t über eine spärliche Überlieferung klagen, die er durch scharfsinnige Kombinationen aufzubessern suchte, so hat er heute meist mit einer erdrückenden Materialflut zu 3
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kämpfen. All das ist kein Zufall. Unser Leben — einheitlich nur in der Vielfalt — ist seit langem in zahlreiche Funktionen zerfallen. Es ließ Ämter und Apparate wachsen, die sich ihre Aufgaben schufen, wenn man sie ihnen nicht stellen wollte. Totalitäre Staaten — bevorzugter Forschungsgegenstand der wissenschaftlichen Zeitgeschichte — bilden hier: keine Ausnahme. Im Gegenteil: sie zielen auf eine „restlose Erfassung" aller Menschen und ihrer Regungen; sie können vor allem nicht die Propaganda entbehren, die — wie alle Massenmedien — stets von neuem genährt werden muß. Bleiben wir beim Totalitarismus und seiner Gestalt: jede Bekundung, die er uns hinterließ, stellt eine mehr oder weniger ergiebige Quelle dar. Jede von ihnen will zumindest geprüft sein, jede aber trug auch zur Massenhaftigkeit der Dokumentation bei, die o f t nur mehr das Team zu bewältigen vermag. Diese Massenhaftigkeit ist der Zeitgeschichte zum Schicksal geworden; sie hat nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ eine Entwertung der Quellen herbeigeführt, die sich am ehesten mit einer behenden Inflation vergleichen ließe. Gewiß überraschen auch innerhalb der zeitgeschichtlichen Überlieferung bedeutsame Funde, die schlagend erhellen, was andere Dokumente mühsam beweisen. So ist Hoßbachs Niederschrift, die uns über Hitlers Ansprache vom 5. November 1937 Auskunft gibt, ein unschätzbares Zeugnis. Auch andere Quellen lassen keinen Schmerz darüber aufkommen, daß ihr Gehalt nicht häufiger bekundet worden ist. Im allgemeinen aber ist selbst der W e r t der Akten empfindlich geschrumpft. Indem sie unser funktionalisiertes Dasein widerspiegeln, erfassen auch sie mehr denn je nur Bruchstücke einer geschichtlich relevanten Entwicklung. Und o f t genügt heute nicht einmal die lückenlose Dokumentation. "Wer ihre Ergebnisse treffend beurteilen will, müßte zusätzlich in dem Amt gewirkt haben, dem wir diese Dokumentation verdanken. Das gilt um so mehr, als viele Fakten keiner Aufzeichnung oder Akte anvertraut wurden, da sie nicht f ü r das Papier taugen wollten. Der Satz „ Q u o d n o n est in actis non est in mundo" ist veraltet. Eher könnte man
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sagen, daß nur das existiere, was nicht in den Akten enthalten sei (Barthel). Unser Kapitel über den Zeugen, wird diesen Tatbestand zu erhärten wissen. Zu alledem aber kommt — stärker und bedrückender als je zuvor — die ideologische Gebundenheit der Dokumentation hinzu. Die „Wahrheit in ihrer reinen Gestalt", die Schiller vom Historiker gefordert hat, war immer ein seltenes Gewächs; in unserer Zeit stellt sie sich jedoch kaum noch ein. Auf den inneren Wert ihrer Quellen trifft zu, was Ernst von Salomon vor Jahren dargelegt hat: daß nicht allein im Kriege der Propagandawille jeder Äußerung erkannt und belegt werden müsse, sondern daß in unserer Epoche jede Handlung primär durch ideologische Gründe bestimmt sei. Erinnern wir uns abermals der Pole des Amerikanismus und Bolschewismus, so gewinnt diese Einsicht an strukturellem Gewicht. Hier der puritanische Moralismus, dessen Sieg über den politischen Wirklichkeitssinn (Siegfried Thalheimer) nach 1917 und 1945 auch Europa zu prägen anfing. Dort ein revolutionärer Gestaltungswille, der, vom dialektischen Materialismus ausgehend, „eine brutal-konsequente ideologische Ausrichtung des gesamten Geschichtsbildes erstrebt und erreicht hat" (H. H. Hofmann). Was aber an Ideologien aus zwei Bürgerkriegen erwuchs, das setzt sich gegenwärtig in einem einzigen fort. Auch das bestätigt wiederum eine schon bekannte These. Heute ist jeder Krieg zum Bürgerkrieg geworden; heute — in einer Zeit des versteckten und offenen Totalitarismus — drohen Weltanschauungsparteien das Gefüge sämtlicher Nationalstaaten zu sprengen. Ihre meisterhafte Taktik, durch Mittel der Propaganda Massen und Organisationen zu lenken, hat selbst dort Schule gemacht, wo man unempfindliche Reservate vermutet hätte. Kein Staat, der nicht „meinungsbildend" sein wollte oder vor ideologischen Totalitätsansprüchen zurückschreckte! Diese Elemente sind nahezu allen Regungen beigemengt, aus denen heute Geschichte erwächst. So muß der Historiker „nicht nur die propagandistische Neigung jedes Systems, das vorhergehende zu verteufeln, berücksichtigen, er muß 3*
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ebenso den ideologischen Affekt und Effekt selbst amtlicher Vorgänge wie selbstverständlich aller sonstigen Verlautbarungen erkennen und jederzeit prüfen, welcher Meinungsbildung sie denn dienen sollten. Er hat dabei mit einer ganzen Skala von halben Wahrheiten und ganzen Verfälschungen zu rechnen. Er muß aber nicht minder den Gegenpol der Veröffentlichung, die so vollendet ausgebildete Kunst des Totschweigens, in Erwägung ziehen. Kurzum, er hat schlechthin jede Art von Quelle als „subjektiv" in des Terminus schlechtestem, weil allzu menschlichem Sinne zu bewerten — ohne daß er a priori böse Absichten vorauszusetzen braucht" (Hofmann). Audi die „Sprachregelung" muß ihn warnen, die Sprache der Funktionäre in Partei und Diktatur, in der Wortsinn und Bedeutungsgehalt auseinanderfallen. All das verlangt nach einer „anti-ideologischen" Kritik beim Sichten und Ordnen des Materials, nach dem Bemühen, echte von falscher Rede zu sondern und vor allem rein erzählende Quellen zu befragen. Nur auf diese Weise kann man den verhüllten Kern der Dinge, vielleicht auch das innere Wesen eines Menschen bloßlegen. Denn „die Elementarität der Ereignisse erscheint dem forschenden Blick erst dann, wenn es gelungen ist, die Kruste zu durchstoßen, zu der sich der Schleim einander widerstrebender Anschauungen im Laufe der Zeit erhärtete" (Salomon). Halten wir kurz inne, um uns nochmals zu vergegenwärtigen, was zu beachten ist und weitere Beispiele belegen werden: in der Zeitgeschichte hat sich der Charakter der Dokumentation verändert. Entwertung und ideologische Gebundenheit wurden zu Faktoren, die spürbar auf sie eingewirkt haben. Wert und Aussagekraft zeitgeschichtlicher Quellen zu bestimmen, erfordert daher neue Maßstäbe, die nur durch Kenntnis und Erfahrung reifen. Der Historiker muß sie sich anzueignen suchen, wenn er der jüngsten Vergangenheit gewachsen sein will. Wir sprachen vorhin von der Massenhaftigkeit der Quellen, die eine neue Sachlage geschaffen hat. Jetzt bliebe zu sagen, daß sie auch dann kein Nachteil ist, wenn sie den
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Wert der Dokumentation empfindlich herabdrückt. Denn die Massenhaftigkeit verhilft umgekehrt dem Wissenschaftler auch zu einem hervorragenden Rüstzeug. Mit ihm wird er Schlachten gewinnen, die früher nicht so rasch zu entscheiden gewesen wären. Irrtümer, Fehler und Schwächen sind in der zeitgeschichtlichen Überlieferung o f t besser und sicherer auszumachen als je zuvor. Lügen haben wahrhaft so kurze Beine bekommen, daß es sich nicht mehr verlohnt, Zeugnisse zu entstellen oder gar zu fälschen. Es sprudeln zu viele Quellen, mit denen man unredliche Praktiken überführen kann. Akten und Zeugen täten gut daran, dieses Tatbestandes eingedenk zu sein. Gewiß wird sich weiterhin mancher Memoirenschreiber in ein vorteilhaftes Licht rücken und verschweigen, was seine wohlmeinende Gestalt belasten muß. Wir sollten sogar stets davon ausgehen, daß die Jahre des Nationalsozialismus ein besonderes Bedürfnis nach Rechtfertigung und Verschleierung erwecken. Aber der Versuch, zu beschönigen oder auszulassen, hat jeden Sinn eingebüßt. Denken wir an die Memoiren Papens und Mansteins, die zunächst den Anschein erwecken konnten, als böten sie uns nicht nur persönliche Erinnerung: nach einer kurzen Zeitspanne waren sie durchschaut und in ihrem wirklichen Wert erkannt. Papen und Manstein stellen keine einsamen Beispiele dar. Wie ihnen, so ist es anderen ergangen. H e u t e aber darf m a n weniger denn je die U n sinnigkeiten behaupten, zu denen man sich vielleicht 1950 mit kühner Stirn entschließen konnte. Die Fülle des zeitgeschichtlichen Materials ist bereits in den herkömmlichen Quellengattungen überwältigend. Sie schwillt jedoch durch besonders kultivierte oder gar neue Quellen noch weiter an. Zeuge, Bild, Film und Tondokument schaffen ihre eigene Überlieferung. Auch diese Gattungen verlangen nach der historischen Methode: das ist nochmals mit Nachdruck hervorzuheben. Aber da sie ihre eigenen Probleme kennen und bisher nicht zusammenhängend gewürdigt worden sind, wollen sie eingehender betrachtet und dargestellt sein. Hier sei zunächst vom Zeugen in der Zeitgeschichte die Rede.
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b) Der Zeuge Zeuge im historischen Sinne ist, wer auf Grund eigener Wahrnehmungen über ein bedeutendes Ereignis oder einen wesentlichen Vorgang zu berichten vermag. Der Zeuge kann das Ereignis und den Vorgang als Beobachter, aber auch als selbst Handelnder oder passiv Beteiligter wahrgenommen haben. Ohne den Zeugen gäbe es keine Geschichte, die der Historiker schreiben könnte. Ob wir einem Menschen Dokumente, Aufzeichnungen, Berichte, Briefe oder Memoiren verdanken, die zu Quellen geworden sind: immer zeigt sich, daß ihn die Geschichtsschreibung nicht entbehren kann. Der Zeuge einer Zeit, der beobachtete, handelte oder passiv beteiligt war, ist das Urelement der Historie. Jacob Burckhardt hat auf dieser Einsicht am unbedingtesten aufgebaut. Wenn er in seiner Kulturgeschichte nach der Qualität des Lebens und nach dem Geist einer Epoche forschte, so benutzte er weniger eine Unsumme von Tatsachen, Zahlen und Statistiken, die für ihn jede hellsichtige Erkenntnis verhinderten. Er suchte vielmehr nach jenen Zeugnissen, in denen die Eindrücke eines Ereignisses der Geschichte auf besondere Geister festgehalten sind. Nur sie konnten ihm offenbaren, was eine Zeit antrieb und beherrschte. Hier zählte nicht die Fülle der Dokumentation, sondern das Charakteristische der Aussage. Hier galt nicht der leblose Begriff, sondern die blutvolle Anschaulichkeit. Burckhardt wußte: der Zeuge berichtet nicht, was wirklich geschehen war. Kein Mensch vermag seine eigene Auffassungsgabe zum Kriterium der Wahrheit zu machen und zu behaupten, daß wirkliches Geschehen genau das sei, was er wahrgenommen habe. Auch wir dürften es nicht, wenn wir an Ort und Stelle gewesen wären. Nichts in der Welt geschieht buchstäblich. Niemals ist das reine Abstraktum eines Ereignisses „wirklich"; denn in Wahrheit wäre es überhaupt kein Ereignis. Doch Burckhardt erkannte: was geschieht, wird nur dadurch zum Ereignis, daß Geist und Gefühl ihm Form und Bestand geben. So durfte er gestehen, daß selbst Entstellungen und Fehldeutungen wichtig
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sein könnten. Auch in ihnen kann sich das Bild der Zeit und ihrer Geisteskultur vollständig u n d lebendig spiegeln. Burckhardts Maximen dienten seiner Kulturgeschichte. D e r politischen Historie konnten sie dagegen nur bedingt helfen. Sicher h a t t e er gültige Einsichten formuliert. Aber wenn die Historiker auch nicht dem Irrglauben anhingen, daß die Vollständigkeit der Quellen zu absoluter E r k e n n t nis f ü h r e , so m u ß t e n sie sich doch bedachtsam an ihr H a n d w e r k halten. Sie haben es mit Bedacht geübt und müssen es auch dort üben, w o sie jene „spirituale A r m u t " bedroht, die Burckhardt erbittert hatte. D e n n der Zeuge h a t die Geschichtswissenschaft in der Vergangenheit zur Anspannung ihres ganzen Scharfsinns gezwungen, und er stellt vor allem die Zeitgeschichte vor besondere Probleme. Gegen den Zeugen sprechen praktische E r f a h r u n g e n u n d theoretische Bedenken. Beide wurden o f t bestätigt. Als nach 1945 der Zeuge zu unvermuteten Ehren k a m — er sollte eine allzu spärliche Überlieferung ergänzen —, da siegte k a u m die geschichtliche W a h r h e i t . Erweckten historische Fragen und Debatten nicht düstere Leidenschaften, so waren sie von strafrechtlichen Gefahren umwittert. M a n rechtfertigte sich und belastete verstorbene oder gar anonyme Größen. M a n verbarg seine eigenen Antriebe u n d Verfehlungen, u m nicht von sich die Rechenschaft fordern zu müssen, die man anderen Männern und Mächten auferlegte. W a g t e ein Zeuge aufzutreten, w u r d e er in dem M a ß e fragwürdiger, in dem er oder sein Sachverhalt umk ä m p f t w a r e n . Was aber w a r nicht u m k ä m p f t ? H i e r konnte keine Forschung gedeihen — und vor allem d a n n nicht, wenn sie versuchte, den Zeugen fehlende Quellen ersetzen zu lassen. Derartige Erfahrungen schienen ein theoretisches Bedenken zu bestätigen, das die Forschung seit langem n ä h r t e : der Zeuge fixiert sein E r i n n e r u n g s b i l d an einen Vorgang nicht im Moment unmittelbaren Erlebens; er schafft es sich vielmehr zu einem späteren Zeitp u n k t ( H o f m a n n ) . U n d zu dieser Tatsache gesellte sich, was man seine ewige M i t g i f t nennen d a r f : Fehlerhaftigkeit des Gedächtnisses und Erinnerungsschwund.
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Wir wollen es nicht verleugnen: der Zeuge war nach 1945 ein Sproß der N o t , in der er sündigte und irrte. O f t w a r die Zeit f ü r ihn zu unausgegoren, als daß er mit abgeklärten oder nur ruhigen Aussagen überraschen konnte. Doch wer die erwähnten Erfahrungen und Bedenken unbedingt gelten ließe, der hätte sie kurzsichtig und ungestüm verallgemeinert. Praktisch haben selbst nach 1945 viele Zeugen zu gültigen Erkenntnissen verholfen und manchen Aktenverlust wettgemacht. Das widerlegte skeptische Theorien und bewies: Zeugen waren und sind ergiebig, wenn man sie kritisch und umsichtig, befragt. W i r haben gute Gründe, diesem Satz zu vertrauen. Es ist ein Vorurteil anzunehmen, d a ß der Zeuge immer die Unwahrheit sagen müsse. Er vermag sogar in der Abwehr oder Apologie nicht ständig zu verschweigen, was ihn einmal bewegt und erfüllt hat. O f t ist auch seiner Erinnerung zu vertrauen. W ü ß t e nicht jeder von Ereignissen u n d Vorgängen zu berichten, die sich dem Gedächtnis eingeprägt haben? Ihre Wiedergabe kann dem Forscher eine Szene erhellen, deren Gewicht er sonst kaum gewürdigt hätte. U n d darf er schließlich darauf verzichten, .daß der Zeuge die schriftlichen Quellen bestätigt und abrundet? Hier könnten Prominente und Unbekannte der Wissenschaft fruchtbare Dienste erweisen. Aber nicht nur diese Momente entscheiden über den Wert des Zeugen. Wir sind heute einfach verpflichtet, uns an ihn zu halten, da ohne den Zeugen ein wesentlicher Teil der Überlieferung verlorenginge. Das hat verschiedene G r ü n d l . Denken wir zunächst um wenige Jahrzehnte zurück. Wenn sich bis zum Ersten Weltkrieg die Außenpolitik in Dokumenten widerspiegelt, so haben die totalitären Staaten ihren Stil verändert. Statt umfangreicher Schriftwechsel triumphiert nun die Einsamkeit der Entschlüsse, statt der festgehaltenen Diskussion das unprotokollierte Gespräch unter vier Augen. Auch die Technik hat am Abbau der Dokumentation mitgewirkt. Das Ferngespräch erlaubt Mitteilungen, die früher nach der Feder verlangt hätten, das Flugzeug aber schafft mehr denn je die inofn-
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ziellen Verbindungen, die neben den amtlichen Kanälen dahinlaufen. Was durch derartige Praktiken und Medien geschieht, ist nur allzu o f t Geschichte des ersten Ranges. Hier die Zeugen unbefragt sterben zu lassen, die uns Auskünfte erteilen könnten, hieße sich einer schweren Unterlassung schuldig machen. Diese Erkenntnis gilt noch in anderer Hinsicht. Wir haben vorhin die „Sprachregelung" in Diktaturstaaten erwähnt. Sie hat Gläubige und Widerstrebende gebunden. Während die einen — wie der „Führer" — ihre Ziele nicht offen verkündeten, hatten sich die anderen gerade dort dem üblichen Jargon anzupassen, wo sie den Herrschenden zuwider handelten. Selten ist ein Zeugnis politischer Aktivität in totalitären Staaten nach, seinem vorgegebenen Wert hinzunehmen; alles wird doppelbödig und hintergründig (Kluke). Könnten wir auch hier ohne den Zeugen immer die Umstände würdigen, unter denen eine Äußerung fiel oder eine Akte angelegt worden ist? Würden wir ohne ihn überhaupt erfahren und kennen, was heimlich gegen Gewalt und Verbrechen geschah? Die D a r stellungen zur Geschichte des deutschen Widerstandes geben uns Antwort. In all diesen Fällen ist der Zeuge unentbehrlich. Füllt er keine Lücken aus, verhilft er zu Maßstäben der Bewertung. Leistet er weniger, kann er dazu beitragen, daß eine Dokumentation gewichtiger wird. Vor allem aber gewährt er dem Historiker, der ihm persönlich begegnet, ungeahnte Möglichkeiten der Kritik. Selbst wo er sich — wie jeder Mensch — gewandelt hat, gestatten sein Habitus und seine Physiognomie Einsichten, die dem geschulten Geist zu neuen Quellen werden können. Methodisch empfehlen sich, gegenüber dem Zeugen bewährte Regeln, auch wenn sie in der Zeitgeschichte mitunter nicht ausreichen. Grundsätzlich ist von der vorhandenen Dokumentation auszugehen, die der Zeuge im allgemeinen nur vervollständigen soll. Wie eine entschiedene Fragestellung jede historische Studie leiten muß, so bedarf es auch eingehender Kenntnisse der Materie, bevor man gezielte und fruchtbringende Fragen formulieren kann. Der
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Historiker hat zu wissen, was er ermitteln will und um wen er b e m ü h t ist. E r erarbeite sich z u v o r die kritischen Maßstäbe, die ihn befähigen, die Aussage des Zeugen abzuschätzen und zu präzisieren. Eine Vertrautheit mit dem Thema erspart mühsame Umwege und läßt nicht zu, was nachträglicher Weisheit entstammt. Sie schärft jene Arbeitsformen des Interviews und der schriftlichen Anfrage, die der Zeuge dem Wissenschaftler der Zeitgeschichte nahelegt. Das Interview oder die schriftliche Anfrage muß zunächst die Funktion und Kompetenz des Zeugen feststellen. Immer ist seine mehr oder minder große N ä h e zu den Ereignissen und Vorgängen entscheidend, die man zu erforschen gedenkt. Dabei hat der Historiker stets einige Vorfragen aufzuwerfen: wie umstritten ist der Sachverhalt, über den er den Zeugen zum Sprechen bringen will? Wie stark wird der Drang des Befragten nach Selbstrechtfertigung sein? Ist er unvermeidlich, ja, kann der Zeuge ein Interesse daran haben, sich sachlich zu äußern? U n d endlich: was vermag er überhaupt zu sagen? W o ein Interview möglich ist, da sollte es genutzt werden. Wohl kommt der schriftlichen Aussage o f t ein besonderer Wert zu: wer eindeutige Fragen mit der Feder beantwortet hat, muß sich besonnen und konzentriert haben. Im Interview aber kann der Forscher durch den Einsatz seines Wissens — man denke an zugespitzte Zwischenfragen! — zu fruchtbareren Resultaten gelangen. O f t wird es auch offenbaren, ob der Zeuge spontan oder zögernd antwortet. Nicht immer erlauben derartige Reaktionen ein zuverlässiges Urteil über sein Erinnerungsvermögen. Doch sie dienen der Kritik und werden zu einem Hilfsmittel, das die Vorzüge der persönlichen Begegnung ergänzt. Das Protokoll des Interviews und die schriftliche Aussage müssen vom Zeugen bestätigt sein. Stets drücke sein Namenszug aus, daß er nochmals durchgegangen ist und billigt, was er dargelegt hat. Spätere Rückfragen mögen ihn zusätzlich überprüfen. Mitunter ist es auch ergiebig und geboten, dem Zeugen die ausgereifte wissenschaftliche Arbeit zugänglich zu machen. Selbst hier kann er noch dem Historiker hei-
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fen, indem er zu guter Letzt die Irrtümer ausräumt, die der schriftlichen Aussage oder dem Interview unterlaufen sind. Vielleicht r u f t gar das fertiggestellte Manuskript im Zeugen Erinnerungen herauf, um die er sich zuvor vergebens bemüht hatte. Doch der Forscher sollte es sich nie zur Regel machen, das druckreife Werk von seinen Zeugen diskutieren zu lassen. In der Zeitgeschichte bietet sich mancher Kronzeuge an. Man denke nicht nur skeptisch über ihn und seine Möglichkeiten. Es ist Sache des Historikers, mit schlüssigen Gründen darzutun, weshalb er mitunter allein einem Zeugen vertraut. Aber der Kronzeuge bestätigt die Regel, die selbstverständlich lauten muß: eine einzige Aussage genügt nicht. Heikle Ereignisse und Vorgänge — und nicht nur sie — sind allzu leicht anzufechten, soweit sie lediglich ein Zeuge bekräftigte. I m m e r ist es nötig, mehrere Zeugen zu befragen, wenn sie bekannt und mitzuwirken bereit sind. W o Antipathie und Feindseligkeit gegenüber Personen im Spiele sind, da wird es zur unumgänglichen Pflicht, den Gegner zu hören oder aufzusuchen. W o U n sicherheiten in sachbezogenen Aussagen verbleiben, da muß man sie durch andere Bekundungen zu beseitigen trachten. Trotzdem werden den Forscher stets von neuem Aussagen erschrecken, die einander widersprechen oder gar ausschließen. Ihnen gegenüber sollte er sich gewagte Künste der Interpretation versagen. Denn Burckhardt hat recht: selbst mit einer Fülle von Zeugnissen ist o f t weder Gewißheit noch Gewinn. H i l f e kann hier nur jene Kenntnis der Materie bieten, die bereits gefordert worden ist. Aus ihr wird sich ein Leitfaden f ü r die Bewertung der einzelnen Aussage ergeben haben. Mit ihr wird man auch über zureichende Argumente verfügen und nicht den Fehler begehen, um jeden Preis der Logik und dem Analogieschluß zu vertrauen. Wer Zeugen zu Problemen der Zeitgeschichte hören will, der muß schließlich eine weitere Voraussetzung erfüllen: sie verlangt vom Historiker, daß er als Persönlichkeit auftrete und seinerseits den Ernst der eigenen Arbeit bezeuge.
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N i e m a n d darf verkennen, daß namentlich die zeitgeschichtliche Forschung gegen ; unseriöse Konkurrenten ankämpfen muß. Diese Konkurrenten — wie die Tages- und Illustriertenpresse — kennen keine Tabus, sobald sie die Chance wittern, Themen unserer jüngsten Geschichte sensationell aufputzen zu können. Zahlreich sind die Beispiele, die von ihrem Mißbrauch des Zeugen künden. Die Folgen blieben nicht aus: sie heißen Erbitterung, Abwehr und Stummheit. Überwinden kann sie nur der Wissenschaftler, der glaubh a f t darzutun weiß, daß ihn bessere Absichten beherrschen. U n d nun ein Wort zu dem Zeugen, der sich zur Weltanschauung des Kommunismus bekennt. Der Forscher, der mit ihm zu arbeiten hat, muß die größte Vorsicht walten lassen. Dieser Zeuge ist immer von unbedingter Parteilichkeit und vor allem im Machtbereich Moskaus Bedingungen unterworfen, unter denen er gar nicht nach Erkenntnis streben darf. Er hält Objektivität für Objektivismus, nennt Wahrheit Lüge und folgt den Begriffen einer anderen Welt. Er kann nicht abstrahieren und ist einem Entwicklungsdenken verschworen, das auichj den festumrissenen T a t b e s t a n d verfälscht. Vielleicht weiß der kommunistische Zeuge den Historiker zeitweise durch eine sachliche Auskunft zu überraschen: manchmal ist der Scharfsinn, mit dem er seine politischen Gegner porträtiert, nicht ohne Reiz und Ertrag. Auch soll man seine analytischen Fähigkeiten, die sich vor allem an sozialen Tatbeständen und Wirklichkeiten gebildet haben, nicht i m m e r geringschätzen oder gar verachten. Doch Disziplin, Erziehung und Furcht gestatten ihm keinen Vorstoß gegen jene allmächtige Partei, deren Geschichte beweist, daß sie heute verfemt, was ihr gestern unantastbar war. In diesem beliebig umkehrbaren, geradezu teuflischen Kreislauf zerbrechen nicht nur Menschen, sondern auch Erinnerungen. Nicht einmal ein Selbstverständnis wird mehr möglich. Könnte unter solchen Umständen eine zeitgeschichtliche Forschung gedeihen, die wissenschaftlichen Methoden verpflichtet ist? Belegen wir wenigstens mit zwei größeren Beispielen, was wir bisher über den Zeugen ausgeführt haben. Be-
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deutsame Aussagen und Niederschriften begegnen in der Zeitgeschichte häufig. Von besonderem R a n g sind jedoch die Aufzeichnungen des Generalleutnants a.D. Liebmann (vgl. Vierteljahrshefte f ü r Zeitgeschichte, 2, 1954, S. 397 ff.). Liebmann hat mehrere Ereignisse aus der Reichswehr-Geschichte in den entscheidenden J a h r e n v o n 1930-1933 dokumentarisch festgehalten. V o n ihm stammt auch eine Aufzeichnung über eine Ansprache, die H i t l e r am 3. Februar 1933 vor den Befehlshabern des Heeres und der M a r i n e gehalten hat. H i e r w i r d unter mehreren Ziffern dargelegt, was der soeben zum Reichskanzler ernannte Führer der N S D A P ausführte. Als Gesamtziel seiner Politik n a n n t e er: Wiedergewinnung der politischen Macht. Auf sie sei die gesamte Staatsführung einzustellen. I m Inneren galt: „Völlige U m k e h r u n g der gegenwärtigen innenpolitischen Zustände in Deutschland. Keine D u l d u n g der Betätigung irgendeiner Gesinnung, die dem Ziel entgegensteht (Pazifismus!). W e r sich nicht bekehren läßt, m u ß gebeugt werden. Ausrottung des Marxismus mit Stumpf u n d Stiel." Nach außen: K a m p f gegen Versailles. Liebmanns Niederschrift f ä h r t nach einem H i n w e i s auf die W i r t schaft — „Der Bauer muß gerettet werden! Siedlungspolitik!" —• mit folgenden Passi f o r t : „ A u f b a u der W e h r macht wichtigste Voraussetzung f ü r Erreichung des Ziels: Wiedererringung der politischen Macht. Allgemeine W e h r pflicht m u ß wieder k o m m e n . . . Wie soll politische Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? J e t z t noch nicht zu sagen. Vielleicht E r k ä m p f u n g neuer Export-Möglichkeiten, vielleicht — u n d wohl besser — Eroberung neuen Lebensraums im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung. — Gefährlichste Zeit ist die des A u f b a u s der Wehrmacht. D a w i r d sich zeigen, ob Fr(ankreich) Staatsmänner h a t ; wenn ja, w i r d es uns Zeit nicht lassen, sondern über uns herfallen (vermutlich mit O s t - T r a b a n t e n ) . " Jeder w i r d erkennen: dieses D o k u m e n t dem nüchternen Historiker den A t e m Aber es stellt das P r o d u k t eines Zeugen die Wissenschaft mit ihm arbeiten? Sie
ist geeignet, auch zu verschlagen. dar. Darf daher m u ß es in jedem
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Falle! H a l t e n wir uns zunächst an die äußeren Merkmale. Liebmann hat Hitlers Ansprache aus der N ä h e festgehalten: ihr Erlebnis ist so frisch, daß sie sich mit allen Einzelheiten dem Gedächtnis eingeprägt hat. Punkt für Punkt werden bündige Angaben niedergeschrieben; sie drängen auch dort zu Schlußfolgerungen, wo lediglich Stichworte mit Ausrufezeichen aufmarschieren. Alles ist gegliedert und übersichtlich geordnet, ohne daß der Zeuge eine Spur des eigenen Kommentars verriete. Es ist nur Hitler, der zu Worte kommt, und man hat ihn und seine Geistesart auch in der Andeutung vor Augen. Ja, mehr noch: die Knappheit des Dokuments, die das Wesen des Militärs spiegelt, schlägt uns mit der Willenshärte Hitlers. D a ß die Aufzeichnung der Feder Liebmanns entstammt, dürfen wir an dieser Stelle voraussetzen. D a ß der „Führer" in der Wohnung des Generals von Hammerstein seine Rede hielt, wird nicht nur von unserem Zeugen bestätigt. Auch Raeders Memoiren „Mein Leben" erwähnen die Ansprache, wobei dieser A u t o r sogar ihren Inhalt ahnen läßt. D e n n verschleiernd gesteht er, Hitler habe allgemein über seine Pläne und Ziele gesprochen. Das reicht gewiß nicht aus, um vom Wahrheitsgehalt dessen überzeugt zu sein, was uns Liebmann unterbreitet hat. Aber andere Dokumente bestätigen die Richtigkeit seiner Angaben. Wenn man in großen Zügen allein nach Hitlers Absichten fragt, so stößt man stets von neuem auf eine erbitterte Konsequenz seines Willens. O b er sich Rauschning oder anderen anvertraute: immer redete der Verfasser des „Mein Kampf", den viele weder beachten noch ernstnehmen wollten. In diese Linie f ü g t sich die von Liebmann überlieferte Ansprache bruchlos ein. Sie belegt mit paradigmatischer Gültigkeit, was später bestürzende Wirklichkeit geworden ist. Denken wir hier zusätzlich an Hitlers Rede, die sich am 23. November 1939 wiederum die Oberbefehlshaber anhören mußten (Dokument 789-PS, IMT, Bd. 26, N ü r n b e r g 1947, S. 328 f.). Dieser Monolog spinnt mit den gleichen Worten den Faden fort, den der Machthaber Hitler im Februar 1933 aufnehmen konnte. Liebmanns Zeugenaussage nicht beachten hieße da-
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her: eine schwerwiegende Beweiskette mutwillig verkürzen. Es bedeutete auch: sich um eine echte D o k u m e n t a t i o n prellen, die f ü r die deutsche Heeresgeschichte unerläßlich ist. Bringen wir jetzt ein Beispiel kommunistischer Zeugenaussagen. D e r Autor dieser E i n f ü h r u n g hatte in einer Studie über das N a t i o n a l k o m i t e e Freies Deutschland zu untersuchen: was v e r a n l a ß t e einige bei Stalingrad gefangene deutsche Offiziere u n d Soldaten, im H e r b s t 1943 hinter sowjetischem Stacheldraht eine antihitlerische O r g a n i sation zu gründen und mit Proklamationen hervorzutreten, die auf ein rasches Ende des verlorenen Krieges abzielten? Hierbei spielten Zeugenaussagen deshalb eine wesentliche Rolle, weil sich sonst ein Gutteil des Geschehens k a u m h ä t t e rekonstruieren lassen. U m dem V o r w u r f der Einseitigkeit zu entgehen, waren auch Zeugen im kommunistischen Machtbereich zu befragen. Das Ergebnis bestätigte unsere vorhin dargelegte Theorie. W ä h r e n d Überlebende in der Bundesrepublik nüchtern a n t w o r t e n konnten, w u r d e auf kommunistischer Seite A u s k u n f t mit weltanschaulichem J a r g o n verwechselt. Einmal hat m a n versucht, formulierte Fragen als „ideologisch" falsch zu korrigieren oder gar abzutun. Z u m anderen folgte man den politischen Bedürfnissen der damaligen Stunde. F ü r einen e r g r a u t e n M a r x i sten w a r diese R e a k t i o n selbstverständlich. Bei denen, die mit P a t h o s angaben, jüngst zum Kommunismus bekehrt worden zu sein, konnte sie verwundern. Es w a r nicht möglich, v o n ihnen zu erfahren, was überwiegend der W a h r heit entsprach: Stalingrad hatte uns, die wir vorher der Sache des nationalsozialistischen Deutschlands anhingen, die Augen geöffnet. W i r hatten erfahren müssen, d a ß H i t ler umd seine Führung jede sittliche V e r a n t w o r t u n g von sich abstreiften, als sie die sechste Armee zu einem apokalyptischen Untergang verdammten. W i r fürchteten seitdem ein weit größeres Stalingrad f ü r das gesamte deutsche Volk u n d w a r e n gewillt, Volk und Wehrmacht zur U m kehr zu mahnen, d a m i t der drohende U n t e r g a n g des Reiches vermieden würde. N e i n , der fragende Historiker m u ß t e hören: wir w a r e n in „faschistischer" Verblendung zu
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Handlangern des Raubzuges gegen das Vaterland der Werktätigen geworden. Erst der Marxismus-Leninismus hat uns von unseren Irrtümern erlöst und die Kampfricht u n g f ü r eine fruchtbare Z u k u n f t gewiesen. Diese Verdrehung der; Tatsachen, die nicht zuletzt darauf beruht, daß eine nichtkommunistische Vergangenheit mit bewußter Parteinahme abgewertet werden muß, fiel in diesem Zusammenhang auf; sie beherrschte aber auch andere Aussagen. Das Nationalkomitee Freies Deutschland hat nicht nur Propaganda an den Fronten getrieben; es suchte auch in den Gefangenenlagern von seinen Thesen gegen Hitler zu überzeugen. Alle: Analysen hatten zuvor ergeben, daß hier wie auf dem östlichen Kriegsschauplatz die meisten Aktionen gescheitert waren: sie konnten nur selten Mitglieder f ü r das Nationalkomitee gewinnen und begegneten der inneren Abwehr deutscher Gefangener. Keine der kommunistischen Zeugenaussagen wollte dagegen darauf verzichten, unbedeutende Erfolge der Lagerpropaganda zu beträchtlichen Erfolgen aufzubauschen. Keine würdigte die echten Gewissenskonflikte vieler Soldaten, die das scheuten, was sie Verrat nannten, sondern jede schalt dieses Zögern Heucheleien des ideologischen Gegners. Für die kommunistischen Aussagen gab es keine Fehlerquellen oder falsche psychologische Einschätzungen; sie verrieten nur jene anerzogene Selbstgerechtigkeit, die den nicht vom „rechten Geist" Erfüllten mitleidig belächelt. Diese Sicht bildete wie die Weltanschauung, auf der sie gründete, eine massive, stets spürbare Einheit: nirgends war sie aufzusprengen, auch durch gezielte oder verständnisvolle Fragen nicht. So kennzeichnend unser Beispiel ist: eine Verallgemein e r u n g wäre töricht. Der Historiker, der hingebungsvoll nach der Wahrheit fragt, wird auch zu prüfen haben, was der kommunistische Zeuge auszusagen vermag. Selbst er k a n n Fehlerquellen verstopfen u n d ihm manche Anregung zutragen. Aber in der Regel v e r k e h r t der k o m m u n i stische Zeuge alle Maßstäbe und Werte. Er folgt einem Messianismus, der nicht zwischen dem Gestern und Heute
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trennt, und er schwört auf die Einheit seiner Partei und kennt nur ein Freund-Feind-Verhältnis. Dies ist ein Gesetz, das einem T r a u m a gleicht. Wenn man den augenblicklichen Weltanschauungskampf betrachtet, so wagt man sich kaum auszumalen, welche Arbeit die künftige Zeitgeschichte erwartet. Sie muß nun in ständig wachsendem U m f a n g Zeugnisse bloßer Ideologie zu analysieren und in ihrer wahren Bedeutung zu bestimmen suchen. Uns und der Wissenschaft wäre gedient, würde sie diese Aufgabe rechtzeitig erkennen, anpacken und lösen. c) Das Bild Die Kunst des Schreibens ist eine Frage des rechten Sehens. Will der Historiker — an die Sprache gebunden — mit Worten beeindrucken, so muß er auch der treffsicheren Anschaulichkeit fähig sein. Was er über die Kunst zu erreichen hat, die sein H a n d w e r k krönen soll, das leisten Bilder durch ihre bloße Existenz. Sie bieten Anschauung in reiner Form und nehmen manchen Text vorweg. Heute verlangt das Auge vor allem nach Bildern: mehr als je werden sie ihm angeboten. Die Zeitgeschichte bildet keine Ausnahme; auch sie bedient sich des Bildes, um auf uns einzuwirken. Wenn wir vom Bild als einer Geschichtsquelle sprechen, so meinen wir immer das Lichtbild, das uns am häufigsten begegnen wird. Kunstwerke, Inschriften, Medaillen und Münzen gehören zwar zu der Bilderkunde, die einen „Teil der Quellenkunde der Geschichtswissenschaft" darstellt (Erich Keyser); aber sie werfen ihre eigenen Probleme auf. Das Lichtbild, über das wir in der Zeitgeschichte verfügen können, wird zu einem nachgeordneten Zeugnis und Gegenstand. Mit dem Kunstwerk hat es nur insofern eine Gemeinsamkeit, als man es — wie jede bildliche Darstellung — nach Menschen, Landschaften und Ereignissen einteilen kann. Lichtbilder zur Zeitgeschichte zählen nach. Abertausenden. Ein Katalog, der über alle vorhandenen, Stücke Aus4
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k u n f t gäbe, ist ein Unding. Vielleicht wären einige Bibliographien möglich, welche die Unsumme des Materials ein wenig ordneten. Derartige Bibliographien liegen jedoch nicht vor und werden auch kaum so bald gelingen. Wer über kein Privatarchiv oder zufällig entdeckte Funde verfügt, der muß sich nach wie vor an bekannte Landesbildstellen und Pressedienste halten. Sie werden in erster Linie helfen können und am ehesten eine Vorstellung von der Masse überlieferter Zeugnisse erwecken. Der W e r t des Lichtbildes ist o f t beträchtlich und kaum abzuschätzen. Wir können es weder wegdenken noch entbehren. „Denn unser Wissen von der Vergangenheit wird zum großen Teile durch die bildlichen Geschichtsquellen bestimmt (Keyser)". Bilder tragen uns ohne U m w e g in die Zeit, die wir zu erforschen gedenken. Sie machen unmittelbar gegenwärtig, was sonst die K r a f t der Einfühlung hätte leisten müssen. Bilder belegen Fakten u n d wissen gar ihr Gewicht zu bestimmen. Indem sie Schicksale plastisch wiedergeben, sind sie o f t M a h n u n g u n d Urteil zugleich. Als Quellen erlauben sie Einsichten, die uns die schriftliche Überlieferung versagen kann. Vor allem helfen sie jedoch unserer Phantasie voran, deren Erlahmen der Feind gerade des Geschichtsforschers ist. Welten, die entschwinden wollen, werden von Bildern festgehalten. Mit dem Vorzug der Gleichzeitigkeit ausgezeichnet, wehren sie — o f t als selbständige Erkenntnisquellen — eilfertigen Legenden und böser Entstellung. So stellen Lichtbilder Wegweiser dar, die wir nicht übersehen dürfen. Masse und Qualität aber lassen ihren W e r t weiter ansteigen. Mehr denn je erfaßt die Unzahl der Fotos viele Bereiche und Regungen des Lebens. Nicht jedes dieser Fotos wird historisch bedeutsam sein; aber nicht wenige werden zu brauchbaren Zeugnissen für die Zeitgeschichte. Das gewährt ungeahnte Chancen des kritischen Vergleichs und die Möglichkeit, daß sich aus Bildern ein Bild rundet. U n d der Masse überlieferter Fotos entspricht zunehmend deren Bildqualität. Die Technik hat des Auges Fähigkeit zu feinster Beobachtung nicht im Stich gelassen. Sie hat uns
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Instrumente und Apparate beschert, die Aufnahmen von ungewöhnlicher Schärfe und Haltbarkeit gestatten. Betrachten wir gar das farbige Lichtbild, so wird uns vollends eine Welt dargeboten, wie sie kaum mehr differenzierter erfaßt werden kann. Dieses farbige Foto nimmt dem Historiker weitere Arbeit ab; es bringt ihm Trachten, Uniformen und Traditionen im vollkommenen Abbild vor Augen. Die Bedeutung des Lichtbildes würde offenbar, wenn wir uns vorstellten, daß es keine gäbe oder nur wenige erhalten wären. Lassen wir Landschaften beiseite und fragen wir nach Menschen und Ereignissen. Wer wollte auf die zahlreichen Bilder verzichten, die den Lebensgang einer Persönlichkeit widerspiegeln? Nicht immer wird ihr Ausdruck so arrangiert sein, daß uns die Physiognomie gleichgültig lassen dürfte. Im Gegenteil: oft wird sie zu einer Quelle, die manchen Irrtum umzubringen vermag. Halten wir uns nur an Hitler. Man kann diesen „Führer" mit einigem Aufwand als Redner darstellen; ihn auf vielen Fotos abgebildet zu sehen, wird indes ungleich aufschlußreicher sein. Denn Fotos dokumentieren unwiderruflich, was sonst kaum faßbar bliebe: das Schauspiel Hitlers, der mit „nichts als drei, vier kleinbürgerlichen Verzerrungen" (Robert Neumann) Massen zu fanatisieren wußte. Diese Bilder werden zur Illustration von Theorien über die Diktatur, ja, oft sind sie in der Lage, Theorien zu begründen. Keine sollte jedenfalls auf derartige Quellen der Anschauung verzichten. Was für Menschen gilt, trifft auf Ereignisse zu. Man muß Massenaufmärsche auf Bildern verfolgen, um ihre Organisation und den Geist begreifen zu können, in dem sie gelenkt wurden. Unser Verstehen mag hier mitunter versagen; Bilder aber sind zu unbestechlich, als daß wir nicht auch von ihnen ausgehen müßten. Sie führen dem Betrachter eine Wirklichkeit vor Augen, die bis ins Detail zu uns sprechen kann. Und offenbaren sie nicht, was Leid und Leiden in der Geschichte heißt? Bilanzen und Zahlen stumpfen ab: sie verlocken zu einer Geschichtsschreibung, 4*
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die über des Menschen Schicksal gern hinwegeilt. Bilder von den Schinder- und Schädelstätten, von den Gequälten und Ermordeten erinnern dagegen an den Leitsatz, daß die Wahrheit immer konkret ist. Lassen wir uns von ihm belehren! Hier haben Bilder die Fähigkeit, nichts zu vergeben und nie von uns abzulassen. Wir versuchten die Bedeutung des Lichtbildes für die Zeitgeschichte darzulegen. Nun müssen wir sie einschränken, damit kein abwegiges Urteil entstehe. Selten vermag ein Bild die schriftliche Überlieferung zu ersetzen. Meist bietet es nur Bruchstücke eines Geschehens, ja, oft kann man seine Echtheit nicht einmal durch andere Bilder überprüfen. Auch die Bild-Sammlung läßt vieles offen, was von anderen Quellen ausgefüllt werden muß. Bilder bleiben stumm, wenn wir nach Antrieben und Gedanken fragen. Sie geben keine Auskunft über die Kausalität eines Geschehens und halten nur einen Augenblick fest. Ihm die Beliebigkeit zu nehmen, ist Sache des Fotoreporters. Häufig wird er ihr jedoch nicht entgehen. Denn er lebt dem Augenblick, und mehr noch; als Dokumente müssen Bilder der Propaganda opfern. Die meisten Lichtbilder aus der Zeit des Nationalsozialismus dienten Zwecken, über die es sich Rechenschaft abzulegen gilt. Sie sind nicht gefälscht, aber ihre Aussagekraft ist begrenzt; allenfalls bleiben sie für Bereiche ergiebig, die keine größeren Lebenszusammenhänge widerspiegeln. Wer nicht mit einigem Scharfsinn bedenkt, daß sie oft nur etwas über die Ideologie des NSStaates aussagen, der ist von der Gefahr unzulässiger Fehlinterpretation bedroht. Diese Gefahr will immer energisch abgewehrt sein. Begegnen kann ihr lediglich der Historiker, der Bilder mit bedeutendem Vorwissen betrachtet. Ohne Kenntnis der schriftlichen Quellen läßt sich nicht der Wert dessen bestimmen, was diese Quellen ergänzen oder abrunden soll. Würden wir die Produkte deutscher Kriegsberichter (1939—1945) recht einschätzen, wenn uns nicht ihre häufige Wertlosigkeit bewußt wäre? Weiterhin müssen wir viele Verbote des totalitären Staates gemustert haben, um in der Kritik jener Bilder sicherer
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zu sein, die nicht veröffentlicht werden durften. N u r das V o r w i s s e n v e r m e i d e t auch die falsche S c h l u ß f o l g e r u n g , d a ß ein B i l d , das für einen Bereich als Q u e l l e ausscheidet, für alle übrigen untauglich, sei. N u r V o r w i s s e n und die M i t h i l f e eines Fachmannes k ö n n e n schließlich Fälschungen e n t larven. Fälschungen durch M o n t a g e n sind nicht allzu häufig, wenn m a n die F ü l l e des überlieferten B i l d m a t e r i a l s bedenkt. E h e r lauern die F a l l e n der Retuschen a u f den B e trachter. A l l diese E n t s t e l l u n g e n sind zumeist rasch zu erk e n n e n und zu überführen, soweit m a n •—• stete F o r d e r u n g — die U r b i l d e r oder N e g a t i v e zur H a n d n i m m t . M o n t a gen v e r r a t e n sich durch eine U n s c h ä r f e der K o n t u r e n . D i e R e p r o d u k t i o n o d e r N a c h b i l d u n g des F o t o s k a n n sie a b schwächen, aber in der G r o ß a u f n a h m e entdeckt m a n sie häufig v o n neuem. M o n t a g e n stellen Fälschungen dar, sind j e d o c h n i c h t i m m e r u n e r g i e b i g . O f t ist es aufschlußreich, w e n n m a n m i t E r f o l g f r a g t : was w o l l t e der Fälscher? N i c h t nur hier k a n n die Fälschung Q u e l l e n w e r t h a b e n . Retuschen dürfen w i r in sogenannte P o s i t i v - und N e g a t i v retuschen einteilen. D i e Positivretusche o f f e n b a r t sich zumeist in K r a t z - und Tuschspuren, a u f der N e g a t i v r e t u s c h e h a t m a n in der R e g e l helle Stellen des O r i g i n a l s geschwärzt. D e r a r t i g e K ü n s t e müssen w i r v o r a l l e m dann a r g w ö h n e n , wenn w i r nur auf R e p r o d u k t i o n e n zurückgreifen k ö n n e n . W i e n ö t i g K e n n t n i s der M a t e r i e u n d k r i t i scher Vergleich sind, zeige uns ein Beispiel h a a r s t r ä u b e n d e r Fälschung. N a c h d e m im J a h r e 1 9 4 0 deutsche B o m b e n die K a t h e d r a l e v o n C o v e n t r y zerschmettert h a t t e n , erschienen in der Auslandspresse zahlreiche F o t o s ; sie gaben das zerstörte Gotteshaus aus jeder P e r s p e k t i v e wieder. Deutsche Zeitungen zögerten dagegen nicht, eine unversehrte K a t h e drale abzubilden. U n d des Rätsels Lösung? M a n k a n n im Archiv an H a n d v o n N e g a t i v e n feststellen, w i e hier eine Z e r s t ö r u n g a u f einer m a n i p u l i e r t e n B i l d f o l g e rückgängig gemacht wurde. M o n t a g e n u n d Retuschen sind auf das B i l d bezogen. A n d e r e G e f a h r e n d r o h e n m i t einer F e h l i n t e r p r e t a t i o n . V o r ihr schützt uns nur ein zureichendes
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Sachwissen, das jeder Unredlichkeit den Weg verstellt. Eine Fehlinterpretation läge dort vor, w o wir eine Aufnahme aus einem Spielfilm als historisches Lichtbild verwendeten und als Beleg deklarierten. Fehlinterpretationen sind keine Seltenheit; sie suchen bei dem überwältigenden zeitgeschichtlichen Quellenmaterial manchen Historiker heim. Immer wieder kann man ihnen begegnen, ja, schlimmer noch: viele werden nicht einmal als Fehlinterpretation ausgemacht. Wir haben vorhin erklärt: in Bildern spiegeln sich lediglich beschränkte Ausschnitte des historischen Geschehens. Das verpflichtet uns bei der Kritik, ihren Wert nicht zu überschätzen. Denken wir an diese Regel insbesondere auch dann, wenn wir kommentierende Worte wählen, die dem Bilde leicht eine unangemessene Bedeutung zuerkennen. Hier drohen vor allem rasche Urteile. Man kann sie vermeiden, indem man sich vor Augen hält: Kommentare setzen zumeist ausholende Deduktionen voraus, Deduktionen, die kaum durch Bilder begründet werden. Betrachten wir ein letztes Beispiel. Nehmen wir an, daß uns auf einem Lichtbild wiederum Hitler gezeigt wird — Hitler, der Redner, der „außer sich" ist. Er argumentiert mit einem wilden Mienenspiel, dessen Häßlichkeit abstößt u n d entsetzt. Zwei Bildunterschriften werden angeboten. Die eine: Hitler während einer Massenkundgebung im Berliner Sportpalast, September 1938. — Die andere: Das wahre Gesicht des Diktators. — Welcher Kommentar hat Gewicht? Gewiß nur der erste. Dieser Kommentar will sagen, daß Hitler während seiner Sportpalastrede einmal den gezeigten Gesichtsausdruck angenommen habe. Der andere unterstellt bedenkenlos: allein der abgebildete Gesichtsausdruck ist bedeutsam, da er Hitlers Wesen zu enthüllen weiß. Der zweite Kommentar sagt mehr, als er kann und darf; er vereinfacht ungestüm u n d verläßt sich auf die Macht ansaugender Suggestion. Er verhöhnt die Denkfähigkeit des Betrachters, dem wir zutrauen sollten, daß er zu unterscheiden vermag. Ein krasses Beispiel? Keineswegs! Ganze Bildbände, die uns überreden wollen, daß man mit
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Fotos alles und nichts „beweisen" kann, wimmeln von diesen Beispielen. Man nehme das Dokument in Bildern „ H I T L E R . Aufstieg und Untergang des Dritten Reiches" von Robert Neumann (München 1961) zur H a n d , und man wird ihnen — ungeachtet gelungener Leistungen — mehr als einmal begegnen. Man halte sich aber auch, an bessere Bücher wie das von Gerhard Schoenberner „Der gelbe Stern. Die Judenverfolgung in Europa 1933—1945 in 196 Bilddokumenten" (Hamburg 1960). Werke dieser A r t offenbaren, was selbstverständlich sein sollte: der Wert historischer Bildsammlungen ist an zuverlässige Maßstäbe u n d eine zureichende wissenschaftliche G r u n d lage gebunden. „Das Bild ist eine Quelle f ü r die Geschichte aller Lebensbereiche (Keyser)." Wir müssen es der Einzelanalyse überlassen, welche Gültigkeit und Aussagekraft sie dem jeweiligen Lichtbild zubilligt. Jedes Bild erzwingt die Frage: was sagt es aus, ja, was kann und wollte es aussagen? Ist es ein Urbild mit Negativ, das bindend Echtheit und Gleichzeitigkeit belegt? Handelt es sich um ein flüchtiges Foto oder ein vorsätzliches Dokument? W e r hat es aufgenommen, und wie sind Perspektive und Ursprünglichkeit zu bewerten? W a r der Aufnehmende wesentlichen Vorgängen nahe? D u r f t e er ihnen nahe sein? Was hat er retuschiert und hinzugefügt? Das kann man o f t nur mit H i l f e eines Fachmannes entscheiden. Wichtig sind immer auch die Fragen nach dem propagandistischen oder ideologischen Gehalt. Nicht minder bedeutsam kann die Feststellung sein, ob das Lichtbild veröffentlicht werden durfte oder nicht. Ausschlaggebend bleibt die Fülle des Materials. Viele Augen sehen vieles; sie korrigieren auch hier Irrtümer und schärfen die Kritik. Ein Bild — selbst das hervorragende — spiegelt nur eine Sicht wider, über deren Wert uns andere Perspektiven drastisch belehren können. Mehrere Bilder erhärten Tatsachen; o f t schlichten sie den Streit, den uns Unklarheiten in der schriftlichen Überlieferung vererbten. Die historische Ergiebigkeit wird im einzelnen schwanken — je nach der Fragestellung, von der Forscher (und Be-
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trachter auszugehen haben. Immerhin treffen wir mitunter auf Bilder, die einen deutlichen Vorrang beanspruchen, weil ihre Aussage von besonderem Gewicht ist. Es bleibt die Pflicht des Historikers, sich vor allem an derartige Dokumente zu halten. Die Aufbereitung des Bildes f ü r die Wissenschaft liegt im argen; im Grunde! müßte sie f ü r jedes einzelne Zeugnis geleistet werden, das die Forschung benutzen will. Über den Quellenwert werden häufig keine verbindlichen Angaben möglich sein. W e r eine Geschichte der Propaganda schreibt, wird Bilder anders beurteilen als der Wissenschaftler, der von ihrem propagandistischen Gehalt absehen muß. Aber jene, denen wir Lichtbilder zur Zeitgeschichte verdanken, könnten einige Regeln beachten. Sie müßten Bildern und Negativen folgende Angaben beifügen: 1. Verfertiger des Bildes; 2. Ort, Zeit und Herstellung des Bildes; 3. Inhaltsangabe des Bildes in knapper, auf die Sache bezogener Form; 4. Angaben über Montagen und Retuschen; 5. Hinweise auf bisherige Veröffentlichungen und Benutzer. Vielleicht ist die Forderung an Reporter unvernünftig, sie möchten sich vor allem, nach der historischen Ergiebigkeit richten, wenn sie ihre Kameras aufblitzen lassen. Wahrscheinlich würden sie einem solchen Verlangen entgegenhalten, daß sie unter diesen Umständen nur mehr wenig sähen. Für eine derartige Reaktion spricht ein rauher beruflicher Alltag: Aktualität und Sensation werden ihn auch künftig beherrschen. Doch den Forscher könnte die Aufzeichnung der erwähnten Daten beflügeln.
d) Der Film Lange hat die Wissenschaft den Film nicht als historische Quelle gewürdigt. Wohl regten sich in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts einige Geister, um ihm eine angemessene Geltung zu verschaffen. Dazu hat im Mai 1927 vor allem die „International Commission of Historical Science" beigetragen. Aber die Anerkennung des Films bedurfte eines zweiten Anlaufes: erst nach 1950 begann sich
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die Erkenntnis durchzusetzen, daß man ihn als Geschichtsquelle heranziehen und ausschöpfen müsse. Wie vorhin beim Bild, so müssen wir auch hier streng abgrenzen. Denn der Film bietet mehrere Arten, von denen für uns nur das Filmdokument brauchbar ist. Sicher birgt der historische Spielfilm primäres Material für seine eigene Geschichte; auch wird er für eine Darstellung des Geistes einer Epoche, der Kultur, Soziologie und Propaganda ergiebig sein. Weiterhin ist seine öffentliche Wirkung hoch anzuschlagen: häufig verhilft er denen zu einem Geschiehts„bild", die keine kritischen Maßstäbe kennen oder gewöhnt sind. Aber hier ist festzuhalten: jeder Spielfilm — nicht nur der nachträglich gedrehte — bleibt unzulängliche Konstruktion nach Gestalt, Kostüm, Bild und Bewegung. Dieser Spielfilm verzeichnet die geschichtliche Realität mit Zwangsläufigkeit; er ist, wenn man will, neue „Wirklichkeit", und zwar die eines Zelluloidproduktes mit bestenfalls historischem Ehrgeiz. Nicht minder fragwürdig berühren große Teile des sogenannten „Dokumentarfilms", in dem sich Originalfotos mit freier Bildgestaltung vermischen und den anspruchsvolle Kommentare begleiten. Hier Grenzen der Fälschung oder Verunechtung aufdecken wollen hieße eine unangemessene Arbeit leisten. So verbleibt uns lediglich das historische Filmdokument, das geschichtlich verbürgte Personen, Vorgänge und Ereignisse in bewegter Bildfolge von unterschiedlichem Umfang wiedergibt. Mit ihm hat auch die Wissenschaft vor allem zu arbeiten. Filmdokumente sind eine Schöpfung jungen Datums: über sie verfügen wir ungefähr seit dem Jahre 1895. Trotzdem ist das Material so riesenhaft, daß wir oft schon auszuwählen gezwungen sind, wenn wir ein Thema bearbeiten. D i e Auswahl wird sicher nicht immer sonderliche Mühen bereiten; mitunter aber wirft sie schwerwiegende Probleme auf. Denn der Wert des historischen Filmdokuments kann sehr unterschiedlich sein. Das gilt auch dort, wo die wissenschaftliche Bedeutung selbst nicht bestritten werden kann.
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W a s kann der Film als Geschichtsquelle bedeuten? Im allgemeinen gilt der S a t z : „ D i e Fähigkeit des Filmbildes, einen V o r g a n g oder eine Person von der historisch relevanten Seite zu erfassen, ist sehr begrenzt; die eigentliche Bedeutung eines Vorganges oder einer Person liegt h i n t e r dem optischen Eindruck, den die K a m e r a bietet, liegt meist auch hinter dem für die Öffentlichkeit gesprochenen, dem K a m e r a m a n n in der Regel allein zugänglichen Wort, das uns der T o n f i l m übermittelt (Fritz Terveen)." Dies heißt: überwiegend kommt das historische Filmdokument nur als zusätzliche Bildquelle, im Aussagebereich begrenzt, aber von bezwingender Aussagekraft, in Betracht. Es ergänzt die sonstigen Quellen der Forschung, indem es ein veranschaulichendes Abbild von Personen oder Vorgängen unterbreitet. Freilich stellt der Film nicht immer nur eine Sekundärquelle dar, auch wenn wir gut beraten sind, seinen Dokumentationswert zunächst als zweitrangig zu werten. Für eine Darstellung der nationalsozialistischen P r o p a g a n d a wären die Propagandafilme eine Primärquelle, ja, in einigen Fällen sind sie die einzige Überlieferung, über die wir verfügen können. „ D a s Filmdokument ist eine neue und eine andere Geschichtsquelle als alle bisherigen Q u e l l e n des Historikers (Wilhelm T r e u e ) . " Mehrere seiner Z ü g e decken sich mit dem „ B i l d " , doch andere weisen auch über diese Quellengattung hinaus. Der Filmi, der das A u g e zwingt, mit dem der K a m e r a zu sehen, dessen K o m m e n t a r herrisch beansprucht, Wahrheiten und Wirklichkeiten zu bieten — dieser Film verlangt im besonderen nach der kritisch-historischen Analyse, um für die Forschung benutzbar zu sein. Denn die Filmkamera ist weder „objektiv", noch darf sie behaupten, historische Vorgänge in ihrem Verlauf getreu darstellen zu können. Droysens „ H i s t o r i k " hat unbewußtbewußt formuliert, was der K a m e r a vorzuhalten ist: „ . . . selbst die Photographie, die etwa einen Baum mit allen seinen Blättern und Adern in diesen Blättern wiederholt, tut dies doch nur von der einen Seite her, auf die der denkende Mensch diesen seinen A p p a r a t gestellt hat." D r o y -
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sens Einwand ließe sich abschwächen, wenn wir uns an mehrere Perspektiven halten. Das ist auch dem Historiker der Zeitgeschichte möglich, auf den nicht nur ein Filmstreifen zu ein und der gleichen Frage wartet. Aber selbst die Vielfalt der Perspektiven täuscht nicht darüber hinweg: „Die historische Treue des Filmbildes ist standortgebunden und menschlich-subjektiv vorherbestimmt, ja, ist besonders gefährdet, da in der Regel ein von ganz anderen als wissenschaftlichen Zielsetzungen erfüllter Operateur hinter der Kamera steht (Terveen)." Schon hier müssen Kritik und Vergleich im Sinne Droysens feststellen, welche besonderen Färbungen und Stimmungen den „damals und dort herrschenden Vorstellungskreisen" entstammen oder zu verdanken sind. Weiterhin kommt zur Optik im Tonfilm das akustische Element. Beider Wechselwirkung gilt es schon deshalb auszumachen, weil sie häufig eine Suggestionskraft schafft, die einen nüchternen Abstand erzwingen muß. Die menschlich-subjektive Standortgebundenheit ist indes nicht das letzte Merkmal des Filmdokuments, mit dem wir in der Zeitgeschichte zu rechnen haben. Totalitäre Staaten haben es bewußt und mit Ausdauer in den Dienst ihrer Propaganda und Ideologie gestellt. Vorsatz und Eingriff pflegten hier den Zelluloidstreifen bedenkenlos zu montieren: überwiegend zeigt er eine „Wirklichkeit", wie man wünschte, daß sie sein sollte. All das belastet uns, die wir das Filmdokument für die Forschung aufzubereiten haben, mit anstrengenden und harten Aufgaben. Grundsätzlich will jedes Filmdokument in der Originalfassung an sämtlichen Quellen überprüft sein, die für seinen Gegenstand maßgebend sind oder herangezogen werden müssen. Es zu ihnen in Beziehung zu setzen, ist ein unumgängliches Gebot; sonst bleibt auch die mehrfache Filmvorführung, die immer nötig ist, ein sinnloses Unterfangen. Bei der Analyse dessen, was man — wiederum im Sinne Droysens — die Vorstellungskreise des Films nennen könnte, sind zu berücksichtigen: Wahl des Objekts, Art der Einstellung, Aufnahmewinkel, Zeitraffer, Großaufnahme, Überblendung und Montage. Beim T o n -
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film fallen vor allem Tonsteuerung und Lautstärkeregelung ins Gewicht. Von besonderer Bedeutung ist der nachträgliche Schnitt: er kann einen Filmstreifen so nachhaltig verändern, daß er unserer besonderen Aufmerksamkeit sicher sein muß. Jedes der aufgeführten Momente verlangt nach einer kritischen Bildbeschreibung, bei der nicht „nur die inhaltliche, sondern gerade auch die formal-technische Analyse entscheidend ist. Diese muß f ü r jede Einstellung der Kamera festgelegt und bei einer wissenschaftlichen Benutzung der Filmquelle als Begleittext oder Anmerkungsapparat schriftlich bereitliegen. N u r so kann eine Bildquelle exakt in den ihr zugehörigen Zusammenhang gestellt werden" (Terveen). Das sind Aufgaben, die wiederum nicht nur der Historiker allein bewältigen kann; zu ihm muß sich der wissenschaftlich geschulte Filmfachmann hinzuigesellen. Ihre Einzelanalysen dürften in der Regel nur kurze Bildkomplexe aufbereiten und f ü r die Forschung zusammenstellen. Doch ist es nicht ausgeschlossen, daß auch größere Überschauen einwandfrei bearbeitet werden können. Für die Analyse der Propaganda und Ideologie sind uns Hilfsmittel in die H a n d gegeben. Hitler, Goebbels und andere haben o f t erklärt, was sie von den Filmschaffenden des nationalsozialistischen Deutschlands erwarteten. Daher sind die Reden und Erlasse aufzusuchen, die uns über ihre Absichten und Richtlinien unterrichten. Eine weitere Quelle von Rang wäre die Broschüre „Der Film als politisches Machtmittel", die H a n s T r a u b 1933 in München erscheinen ließ. T r a u b belehrt uns über die Technik der historischen Entstellung im Filmdokument. Seine Hinweise sind eine unschätzbare Offenbarung. Sie nehmen uns manche Arbeit im Studium der öffentlichen Regie des NS-Staates ab, über die wir orientiert sein müssen. In unserem Netz werden sich nicht alle Fälschungen fangen, zu denen man sich in Filmen fähig fühlte. W e r aber die herkömmliche Kritik um die Regeln ergänzt, die eine neue, wesentliche Quellengattung nahelegt, der hat eine große Chance, mit dem Filmdokument ergiebig arbeiten zu können.
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Was wir forderten, damit die Wissenchaft vorankomme, das hat sich bereits in Film-Begleitheften niedergeschlagen. Obgleich sie selbstlose Mühen widerspiegeln, sind sie von unterschiedlichem Wert. Häufig hängt er davon ab, welche Arbeitslast ihre Autoren auf sich zu nehmen bereit waren. Auch sind sie an souveräne Kenntnisse gebunden, ohne die man keinen richtungweisenden Kommentar zu schreiben vermag. W o Begleithefte zu Filmdokumenten vorliegen, da sollte man sie durcharbeiten. Stets frage man die Landesbildstellen, welche H e f t e im einzelnen benutzbar sind. Meist enthalten sie Hinweise, die zu einem tieferen Verständnis des jeweiligen Filmstreifens beitragen werden. Als hervorragendes Beispiel sei der Begleittext genannt, den Walther Hubatsch zu „Hindenburg 1933/1934" verfaßt hat. Sein H e f t ist mit den Zeit- und Ortsangaben über acht zusammengefügte Filmstreifen dreizehn Seiten stark. Es beschreibt die H e r k u n f t des Bild- und Tonmaterials (Ausgangsmaterial und vorliegende Fassung), Bildbeschreibung (30. 1. 1933, Volkstrauertag 1933, T a g von Potsdam, 1. 5. 1933, Tannenbergfeier 1933, Hindenburgs 86. Geburtstag in Neudeck, Aufziehen der Marine-Ehrenwache am Skagerraktag 1934, Ehrenwache an Hindenburgs Totenbett, Uberführung nach Tannenberg, Beisetzungsfeierlichkeiten). Eine Skizze der historischen Zusammenhänge sowie eine Quellen- und Literaturübersicht schließen das Beiheft ab. Die Bildbeschreibung von Hubatsch bezieht sich auf Personen, Gebärden, Ereignisse und Zusammenhänge. Sie will nicht lenken, aber zum Verstehen anhalten. Das gelingt um so mehr, als der Autor wichtige literarische Quellen, ja sogar vollständige Texte von Reden mitabgedruckt hat. Hubatschs Beiheft ist auch in der Tonanalyse vorbildlich, wenn man bedenkt, von welchem Material er auszugehen hatte. Die Leistung dieses Historikers verdeutlicht, daß mit den Beiheften ein neues Schrifttum heranwächst. Man kann die Arbeit beklagen, die sie dem Forscher der Zeitgeschichte verursachen. Aber derartige Anstrengungen sind unumgänglich, will man das Filmdokument für die Wissenschaft erschließen.
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Wir erklärten vom Bilde, daß es uns ohne Umschweife in eine historisch gewordene Zeit trage. Wir dürfen jetzt — nach unserem quellenkritischen Exkurs — behaupten: der Film gibt unserer Phantasie noch kräftiger die Sporen, er belebt noch eindringlicher die Anschauung und das Urteil des Historikers. Uberzeugender als das Bild bringt er uns das Gesicht einer Vergangenheit nahe, die durch ihn erst als Vergangenheit erkennbar wird. Hier leistet er Unvergleichliches. Er zeigt den Ablauf eines Vorganges und offenbart Sprechweise und Art einer Person, sich zu bewegen und zu reagieren. „Denn der Film liefert uns nicht nur ein Abbild schlechthin, sondern ein bewegungsmäßiges Abbild. Mit Hilfe des Films sind nicht nur Bilder einer Zeit dokumentierbar geworden, sondern Bewegungsabläufe und redende und handelnde Persönlichkeiten in einer geschichtlichen Situation (Terveen)." Das Filmdokument wird dem Historiker zu einem wesentlichen Helfer. Die meisten Quellen spiegeln eine Zeit in der Weise, in der sie ihr Zeuge nicht erlebte. Sie sind mit nachträglichen Gewichten und Zusätzen befrachtet, mühen sich um Hintergründe und enträtseln Geheimnisse, kurz: schriftliche Quellen bieten oft mehr, als sie sollen und können. Der Film gibt dagegen „die Ereignisse zunächst so, wie sie der Zeitgenosse sah und, auf die NS-Zeit angewandt, auch sehen wollte" (Karl Otmar Frhr. von Aretin). Bedenken wir wiederum unsere kritischen Maßstäbe, so stellen die gefilmten Hitler-Reden Dokumente von einzigartiger Bedeutung dar. Wie er sprach und argumentierte, wo er sich erregte und hämmerte: das führen gute Filme vor Augen. Es wird schwer sein, sich ohne derartige Aufnahmen dem Phänomen des Nationalsozialismus zu nähern. Bewegtes Bild und Ton machen offenbar, welcher Schaustellungen er fähig war, um durch Faszination zu wirken. Hier fallen alle Fesseln der Abstraktion. Hier trifft der Historiker auf den Puls einer Zeit. Umgekehrt aber vermag oft auch der Film nicht Hitler und seine Bewegung zu erklären. Häufig läßt er nur um so quälendere Fragen zurück. Doch mag der Film auch schwach im
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Warum bleiben: in anderen Bereichen wird er um so beredter. Könnte man sich ein schonungsloseres Gericht vorstellen als das Zelluloid? Wenn wir erfahren müssen, daß das nationalsozialistische Regime die Leiden filmte, die es seinen Opfern auferlegte, so bedarf seine Amoralität keines weiteren Beweises. Man erinnere sich der eindrucksvollen Filmwerke „Nacht und Nebel" und „Mein Kampf", und man wird das Wesen dieses Systems besser erkennen als aus Büchern, die durch verdammende Worte zu beeindrucken suchen. Nicht minder aufschlußreich ist der Film über den Prozeß zum 20. Juli. Was bliebe hier über einen Mann zu sagen, der — mit Erfolg — seine gescheiterten Gegner „wie Schlachtvieh" hängen sehen wollte? Das historische Filmdokument legt uns die Antwort in den Mund, soweit es uns nicht mit Scham und stummer Erbitterung erfüllt. Verlassen wir die Schauplätze der bestürzenden Verbrechen, bleibt dem Film die Möglichkeit erhellender Konfrontation. In ihrem Sinne kann auch das scheinbar Unwesentliche für den Historiker ergiebig werden. „Ein Staatsempfang unter Ebert, Stresemann oder Hindenburg hat eben ein ganz anderes, jeweils zeittypisches Gesicht. Oder man nehme das Nebeneinander von Hindenburg und Hitler am Tage von Potsdam. Hier wird allein durch das Abbild der äußeren Erscheinung in geradezu erregender Form etwas vom Umbruch jener Zeit deutlich. Oder man halte eine Rede Stresemanns gegen eine Ansprache Mussolinis vom Palazzo Venezia oder betrachte Goebbels in Genf und auf einem Reichspartei tag (Terveen)." Hören wir noch eine andere Stimme zu den Filmstreifen über Hindenburg, die im Göttinger Institut für den Wissenschaftlichen Film inhaltlich und chronologisch geordnet wurden. Percy Ernst Schiramm hat zu einer Rede des alten Reichspräsidenten treffend gemeint: „Wenn man heutzutage einem Studenten eine Rede von Hindenburg in die Hand drückt, dann wird er wohl den einen oder anderen Satz in sich aufnehmen, aber das wird ihm nicht viel besagen. . . . Man muß Hindenburg in dieser schwer an-
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laufenden Sprechweise gehört haben. Man muß gesehen haben, wie er seine Rede ablas. Er hatte alles selbst gemacht, es waren keine Phrasen drin, aber auch keine neuen Wendungen. Das war traditionelles Deutsch. Aber in der Art zu zeigen, wie Hindenburg spricht, wie er diesen Text liest und dabei sozusagen warmläuft, in der Art, wie man zu spüren bekommt, daß er hinter jedem einzelnen W o r t steht, ist der Film vom alten Hindenburg ein Dokument, das, wenn es richtig kommentiert wird, von ihm mehr sagen kann als ein raffiniert aufgemachtes Charakterbild. . . . « Wir deuteten bereits die Gefahr der Propaganda im Film an. Wir müssen ergänzen, daß propagandistische Gehalte auch zu überschätzen sind. Hitler und seine Gefolgschaft haben dem Film gewiß harte Anweisungen erteilt. O f t haben auch er und andere vor den Kameras kaum die Unbefangenheit gezeigt, die den Wert vieler Dokumentationen zu steigern vermag. Die Spitzen des NS-Staates wußten, daß ihnen nicht nur die Augen deutscher „Volksgenossen" folgten. Aber war ihnen ihre ständige Schaustellung nicht allmählich zur zweiten N a t u r geworden? Durften sie — je länger, desto mehr — noch als Arrangement um jeden. Preis gelten? Man wird gut daran tun, ihre H a l t u n g auf Staatsempfängen und Parteitagen, aber auch bei Reden und Fahnenweihen nicht immer als Propaganda zu werten. Häufig gehörte sie zu ihrem Dasein; so muß sie häufig auch der Historiker als eine H a l t u n g werten, mit der sie sich identifizierten. Anders steht es mit den nationalsozialistischen Wochenschauen, und namentlich mit denen des Krieges. H i e r wurde stets manipuliert. Griff nicht Hitler in ihre Gestaltung ein, hatte das Reichspropagandaministerium seine H ä n d e im Spiel. Waren sie einem gewissen Realismus verfallen, w u r d e er durch behende Schnitte und Zusätze ausgemerzt. Sicher bleiben auch die Wochenschauen eine Quelle „ f ü r das Studium der Bedeutung und Wirkung des Films im totalitären Staat" (Terveen). Aber mehr vermögen sie nicht nicht zu leisten. Für ein historisches Filmdokument sind die Bildkomplexe der
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Wochenschauen ohnehin meist zu kurz und beliebig ausgewählt; die ungezählten Eingriffe derer, die als Propagandisten schüren wollten, haben sie o f t vollends verdorben. Halten wir uns zuletzt an ein größeres Beispiel. Betrachten wir den Dokumentarfilm „ D e r 20. Juli vor dem Volksgerichtshof", und wenden wir bei ihm quellenkritische Regeln an. Hierbei folgen wir einem ausgezeichneten, noch unveröffentlichten Beiheft, das Friedrich Zipfel erarbeitet hat. Wer diesen Film mit E r f o l g auswerten will, der sollte sich, zunächst über den Volksgerichtshof Klarheit versdiaffen. Er müßte wissen, wie er zusammengesetzt war und arbeitete. Er sollte seine Kompetenzen, seine sechs Senate, aber auch die Anklagebehörde und Verteidigung sowie deren Tätigkeit kennen. Ferner bleibt es unerläßlich, mit der Art der Urteile vertraut zu sein, die dieser Volksgerichtshof zu fällen pflegte. D a sein Präsident, Roland Freisler, eine besondere Schlüsselfigur darstellte, ist es weiterhin unumgänglich, einige biographische D a t e n zusammenzutragen. Es kann nichts schaden, wenn man sich auch über sie Rechenschaft ablegt. Für die Beurteilung des Streifens — und wir wissen bereits: nicht nur für ihn! — ist entscheidend, daß Hitler befohlen hatte, Verhandlungen und Hinrichtungen zu filmen. Dieser Befehl war Freisler bekannt. Er, der Veranlassung hatte, sich Hitler besonders zu empfehlen, hat die versteckten K a m e r a s nicht vergessen. Er nutzte ihre Anwesenheit, um einen Schauprozeß von widerwärtiger Theatralik aufzuziehen. Wir sind gewiß gezwungen, seine bewußte H a l tung kritisch zu würdigen, wenn wir das vorliegende Filmdökument fruchtbar auswerten wollen. Unsere Analyse aber wird trotz aller Bedenken ergeben: gerade diese arrangierte Wirklichkeit hat dokumentarischen Wert; denn daß man sie hinnahm und der Öffentlichkeit als „Rechtsprechung" empfahl, ist und bleibt beredt genug. Hier darf uns der Mangel jeder Unbefangenheit einmal nicht verwirren. Hier wird selbst der schändliche Vorsatz zu einer Wahrheit, der wir uns aussetzen, müssen. 5
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Der Filmstreifen hatte eine bewegte Geschichte; auch sie muß uns vertraut sein. Die erste Fassung enthielt alle Aufnahmen: 50 km Länge, neun Stunden Vorführdauer einschließlich der Hinrichtungen. Wenn die Kameramänner auch nur die Hinrichtungen der ersten Verurteilten (v. Wi tzleben, Hoepner, StiefT, v. Hagen, v. Hase, Bernardis, Klausing u n d Graf Yorck v. Wartenburg) festhielten, da sie weitere Aufnahmen über Todeskämpfe am Wippgalgen ablehnten, so hat man doch mit der ersten Fassung H i t lers Befehl ausgeführt. Die zweite Fassung stellt eine Auswahl des Propagandaministeriums von 15 km Länge dar. Wir dürfen aus diesen nüchternen Angaben unsere Schlüsse ziehen. Goebbels weiß sie zu bestätigen: er erhoffte sich von dem zurechtgeschnittenen Streifen propagandistische Wirkungen und ließ ihn 1944 einzelnen Wehrmachtsteilen vorführen. Die zweite Fassung fiel nach dem Zusammenbruch den Alliierten in die H a n d ; sie diente im Nürnberger Hauptkriegsverbrecher-Prozeß als Anklagematerial. Die dritte Fassung entstand aus einer Auswahl der zweiten durch die Bundeszentrale für Heimatdienst. Gewiß hat diese Behörde nichts mehr geändert; auch beschränkten sich die Zusätze auf Namens- und Funktionsbezeichnungen der einzelnen Angeklagten. Aber unbrauchbare Stellen, die man beseitigen mußte, ließen den Streifen weiter schrumpfen. Bei der Einzelanalyse werden nun jene Vorkenntnisse entscheidend, die wir stets gefordert haben. N u r sie vermögen Lücken zu füllen und Fälschungen auszumachen. Im Film begegnen Aufnahmen aus fünf Prozessen, die jedoch nicht in zutreffender zeitlicher Folge gezeigt werden. Von den elf Angeklagten standen die ersten fünf am 7. und 8. August 1944 vor dem Richter, der sechste, neunte und elfte am 14. September, der zehnte am 19. und 21. August. „Daran schließt sich die Urteilsverkündung vom 8. September an. Für den unbefangenen Zuschauer ist das kaum erkennbar. Ihm fällt höchstens der Wechsel im Zuschauerraum und am Richtertisch auf. Diese Verwirrung beruht sicher nicht allein auf den starken Kürzungen des
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letzten Schnitts. Schon in der zweiten Fassung scheint sie bestanden zu haben, hier aber sicherlich ganz bewußt herbeigeführt! Hitler hat in seiner ersten Verlautbarung nach dem Attentat von einer „ganz kleinen Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherisch d u m m e r O f f i z i e r e " gesprochen. Diese These war durch die P r o p a g a n d a aufrecht zu erhalten, die wahre Zahl der Prozesse zu verschleiern. U m das zu erreichen, wurde auch vor der Fälschung nicht zurückgeschreckt! S o hat man in mindestens fünf Fällen T o n und Bild aus verschiedenen Verhandlungen vermischt: einmal sieht man während der Vernehmung von Hases auf der Anklagebank Goerdeler sitzen, der an diesem T a g noch gar nicht verhaftet w a r ; ein anderes Mal zeigt während der Aussagen Trotts die K a m e r a auf der Anklagebank Witzleben und Hoepner, die schon eine Woche vorher den W e g zur Richtstätte hatten antreten müssen, unmittelbar darauf Goerdeler, gegen den erst drei Wochen später verhandelt wurde; während der Verhandlungen gegen Schwerin sieht man auf der Anklagebank Opfer eines anderen Verfahrens. D i e den Film abschließende Urteilsverkündung aus dem Goerdeler-Prozeß steht zwar in Beziehung zu dem zuletzt gezeigten Verurteilten, sie ist aber geeignet, im Betrachter den irrigen Eindruck eines einzigen Prozesses zu verstärken, dies umso mehr, als wieder Angeklagte anderer Prozesse auf der Anklagebank gezeigt werden. So wurde H i t lers These von der kleinen Offiziersclique in die billige M ü n z e Goebbelscher P r o p a g a n d a umgefälscht (Friedrich Zipfel)!" Diese Manipulationen fälschten nicht nur den Film, sondern auch die Wirklichkeit. Selbst wenn die Zahl derer, die aktiv zum Widerstande beitrugen, nicht erheblich war, so hat sie doch die N S - P r o p a g a n d a ungewöhnlich verkleinert. D i e Literatur redet eine andere Sprache. Sie spricht von wenigstens 151 Opfern und 7000 Verhaftungen. Unbedingt ist sie daher heranzuziehen, um zusätzliche Maßstäbe f ü r den Filmstreifen zu gewinnen. Zu den Fälschungen gesellt sich die schlechte technische 5*
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Q u a l i t ä t . Die Bilder des Filmes gehen noch, an. D a aber auch im ersten Prozeß die Mikrophone getarnt worden waren, blieb der T o n oft besonders unzulänglich. D a s gilt für alle Prozesse. Freislers Gebrüll, das die Angeklagten ständig übertönte, mußte zusätzlich jeden akustischen Ausgleich unterbinden. Wir müssen uns daher bei diesem Dokumentarfilm zu erheblichen Abstrichen entschließen. Sie durch die vorangegangene Analyse gegenwärtig zu halten, ist gewiß eine unumgängliche Pflicht. T r o t z d e m dürfen wir den Streifen, den wir betrachten, als ein bedeutendes zeitgeschichtliches Dokument werten. Warum? Der Film ist unentbehrlich, weil er durch vielsagende Anschaulichkeit besticht. Er belegt Fakten und führt über sie hinaus. Seine Bilder bezeugen, was man nicht glauben mochte: den Angeklagten war es verwehrt, sich öffentlich zu rechtfertigen; sie sollten würdelos und als schäbige Verbrecher vor den Schranken des Gerichts erscheinen. Ihre vorsätzlich gewollte Erniedrigung wird durch das vorliegende Filmdokument bestürzend erhärtet. D a s rundet unser Urteil über eine Rechtsprechung, deren Charakter wir bereits anzudeuten suchten. Sicher hat man sich schon damals bemüht, allzu negative Eindrücke durch bedenkenlose Filmschnitte abzuschwächen. Man wollte vor allem ein „Gericht des V o l k e s " zeigen, vor dem nur „klägliche und würdelose Verbrecher" standen. Aber im Grunde hat sich das Regime nicht zuletzt durch das demaskiert, was eine emsige Zensur dennoch passieren ließ. Es sei nur an die mannhafte H a l t u n g des Grafen Schwerin-Schwanenfeld erinnert, der vor Freisler daran festhält, daß die Morde der S S in Polen Morde gewesen seien. Auch hier gewährt der Streifen bedeutende Aufschlüsse. Freilich belegt diese Ausnahme zusätzlich, was wir sicher längst wissen: auch der Film „Der 20. Juli vor dem Volksgerichtshof" bietet kein zureichendes Bild von den Prozessen. Er stellt nur eine zusätzliche Quelle dar, wenn auch eine von Rang. Wie wir die Zahl der O p f e r und Verhafteten der Literatur entnehmen müssen, so sind wir für
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die Verhandlungen auf Protokolle angewiesen. Sie müssen uns über ihren Inhalt, aber auch über die wahre Haltung derer belehren, die Deutschland in später Stunde zu retten versuchten. Bruchstücke haben das Inferno überlebt. Ober den Witzleben-Prozeß orientiert ein Urstenogramm (Abdruck: D e r Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher, Bd. X X X I I I , S. 2 9 9 — 5 3 0 ) . Weiterhin hat Gerhard Ritter in seiner Goerdeler-Biographie die Urteilsschrift gegen seinen Helden benutzen können. Auch sie dringt tiefer und zeigt ein besseres Bild als der Film, an dem wir dartun wollten, inwieweit er der Arbeit des Historikers nutzen kann. Möglichkeiten und Grenzen des historischen Filmdokuments bestimmen seine Archivierung. Es wird unter diesen Gesichtspunkten gesichtet, überprüft und eingeordnet. V o r schläge, wie es am besten zu verteilen sei, sind längst gemacht. Man muß jedoch noch immer abwarten, ob zentrale Archive Streifen von allgemeinem historischen Interesse einlagern und die Landesarchive das an sich ziehen, was die Geschichte ihrer Länder berührt (Terveen). In jedem Fall wird der Historiker heute und in. Zukunft den Film als geschichtliche Quelle zu würdigen haben. Dies gilt um so mehr, als man nicht n u r zahlreiche Tonfilme, sondern auch beachtliche Zeugnisse der Stummfilm-Ära aufbewahrt. e) Das
Tondokument
Das Tondokument stellt die jüngste Quelle der Zeitgeschichte dar. Gegenüber dem betrachteten Filmdokument hat es den Nachteil, kein lebendiges Bild zu sein. Doch was zunächst Verlust dünkt, kann sich in Gewinn verkehren. Bild und T o n werden o f t überfordern; sie wollen in der Regel gesondert analysiert sein. Dagegen vermag der Zwang, lediglich einer wiedergegebenen Rede folgen zu können, die Kritik von vornherein zu schärfen. Betrachten wir das Tondokument als selbständige Quelle der Zeitgeschichte, so haben wir sofort festzustellen: das Tondokument ist für die historische Erkenntnis von unschätzbarem W e r t . H ä t t e n wir über diese hervorragende
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Quellen der Zeitgeschichte
Quelle eher verfügt, so sähen die Vorstellungen anders aus, die wir uns von vergangenen Epochen gemacht haben. Man stelle sich vor: Cato, Bernhard von Clairvaux oder Luther sprächen unmitelbar zu uns! Würden uns ihre Stimmen nicht zu Schlußfolgerungen drängen, zu denen wir nicht gelangen konnten? Die Tondokumente, die wir benutzen können, werden zum eindringlichen Beweis f ü r das, was sie auszusagen vermögen, und zwar vor allem im Bösen. Wer heute Reden Hitlers oder anderer Parteigrößen nach liest, der fragt sich ratlos und beklommen, wie ihre Suada ein Volk verführen konnte. Dem Papier ist jede Geduld fremd; es enthüllt ohne Nachsicht den Stoff des Gesagten. Schlechter Stil, Mangel an Logik, widerwärtiges Pathos und unklare Begriffe haben hier einen schlechten Stand. Distanz wird diese Tatsache nur bestätigen: sie „verfremdet" vollends, was einst eine Zeit bewegt zu haben scheint. Doch welch neues „Bild" mit der ersten Schallplatte oder einem T o n band, die wir ablaufen lassen und denen wir zuhören! Sofort sind lebendige Stimmen da, die Gewalt über uns erringen wollen, die schmeicheln, drohen, triumphieren und einmal hypnotisch an sich fesselten. Kann uns dieser Eindruck gleichgültig sein? Dürfen wir ihn übergehen? Keineswegs! Reden von Männern zu lesen, die der Geschichte ihren Stempel aufdrücken, kann bedeuten: sie nicht richtig begreifen. Sie zu hören, kann dagegen heißen: erst wirklich wahrnehmen, was und wie sie es meinten. Stimmen werden zu Vehikeln ungeahnter Einsichten und Erkenntnisse; sie können dem Forscher zu plastischer Darstellung verhelfen und ihr Akzente aufzwingen, an die er vorher nicht gedacht hätte. Gedruckte Texte sind unentbehrlich. Häufig aber muß sich der Historiker an Tondokumente halten, wenn er nicht bösen Irrtümern oder trauriger Oberflächlichkeit verfallen will. Denn o f t ist die tönende Quelle der schriftlichen überlegen. Totalitäre Staaten entscheiden im geheimen; ihre Ideologie aber zwingt sie auch fortgesetzt zum Reden. Ein Messianismus, der Schaustellungen verschmäht und sich
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nicht mit ihnen feiert, wäre zu baldigem Untergang verdammt. Wir haben es in der Zeitgeschichte vor allem mit totalitären Staaten zu tun: so ist die Fülle aufgenommener Reden überwältigend. Jede von ihnen stellt eine Quelle dar; manche wird wiederum sogar zum einzigen Beleg eines Vorganges, von dem wir sonst kaum eine Kunde besäßen. Keine von ihnen dürfen wir übersehen, denn jede schafft Atmosphäre, Aufschlüsse und Nuancen herbei. Können sich noch Zweifel über Hitlers Vulgärmachiavillismus regen, wenn wir seine Ansprache vor der Presse am 10. N o vember 1938 hören? Wir müssen das vibrierende Stakkato erleben, mit dem er über die gelungene Demoralisierung der Tschechoslowakei und seine wahren Ziele spricht. Hier erst wird deutlich, daß der Friede für ihn nur ein Mittel der T a k t i k war. Wir müssen dem „gläubigen" Magier Goebbels lauschen, dessen kunstvolle Stimme den totalen Krieg beschwört und eine herbeibefohlene Massenversammlung zu frenetischem Aufheulen bringt. Hier erst wird offenbar, was Propaganda bedeutete und vermochte. Wir sollten uns auch dem Organ Himmlers aussetzen, damit deutlich werde, wie hier bis ins Detail einem „großen Vorbild" nachgeeifert worden ist. Das Ergebnis wird immer beachtlicher sein als das, was Texte hergeben können. Denn die Wirklichkeit des Tons macht auch hier „sehend". Sie bezeugt aufs eindringlichste jene erfolgreich angewandte Theorie, nach der man Massen jeden Gedanken einhämmern kann, wenn er n u r leicht faßlich ist u n d stets wiederholt wird. Bei jedem Tondokument mache man sich zunächst seinen W e r t klar! Das ist auch hier nicht ohne zureichende Vorkenntnisse möglich; nur mit ihnen kann man bestimmen, welche Bedeutung den gehörten Reden zukommt. Sehen wir davon ab, daß Aufnahmen, aus der Weimarer Republik nüchterner geschichtlicher Dokumentation verpflichtet sind, so gilt es festzustellen: in der T o n d o k u m e n t a t i o n überwiegt die propagandistische Selbstdarstellung. W i r haben längst betont, was sie dem Forscher zu sagen vermag. An dieser Stelle aber müssen wir hinzufügen, daß
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Quellen der Zeitgeschichte
man sie — vor allem durch schriftliche Quellen — besonders sorgfältig prüfen muß. Lebendige Stimmen sind o f t von ansaugender Suggestionskraft. Wer sich ihnen auch nur zeitweise kritiklos überließe, könnte rasch der Gefahr nachträglicher Fehlinterpretation erliegen. Eine solche Gefahr droht zumeist dann, wenn man keine Geschichte der Propaganda schreiben will. Anders steht es mit den sogenannten Geheimreden — auch denen, die Hitler gehalten hatund bei denen wir uns heute bestürzt zeigen. Ihnen darf man unbedenklicher folgen, da sie in der Regel nicht arrangierter Selbstdarstellung, sondern aufschlußreicher Selbstenthüllung verpflichtet sind. Sie stellen immer primäre Quellen dar, deren Gewicht kaum überschätzt werden kann. Tondokumente, die ganze Reden festhalten, sind von besonderem Wert. Bei ihnen entfällt die quälende Frage, ob man nicht nur verwirrende Ausschnitte vor sich habe. Eine Aufnahme wie die von der Reichstagssitzung, in der Hitler sein Ermächtigungsgesetz durchsetzte, gibt mit den Reden auch die Atmosphäre dieses folgenreichen Tages wieder; sie ist eines der Dokumente, denen man häufiger zu begegnen wünschte. Gegenüber solchen Zeugnissen fällt jede Auswahl erheblich ab; auch verständnisvolle oder gar eindringliche Kommentare können sie nicht sonderlich aufwerten. Im Gegenteil: sie verstricken sich in neue Probleme, auf die noch später hingewiesen sei. Tondokumente verdanken wir Schall- und Tonträgern. Schall- und Tonträger sind: Edison-Walzen, Pressplatten in Edison-Tiefenschrift, Schallplatten, Tonfolien und T o n bänder. Die Schall- und Tonträger erlauben wie jede Quelle Fälschungen und Verunechtungen. Vor ihnen bewahrt der kritische Vergleich, der keine großen Mühen abfordert. Fast jede Rede, die konserviert worden ist, liegt im Druck vor. Findet man sie nicht in Schulthess' Europäischem Geschichtskalender, wird man ihnen in Zeitungen und Zeitschriften begegnen. Soweit sie als echt beglaubigt sind, kann man mit ihnen jede Aufnahme überprüfen. Das ist nicht nur aus quellenkritischen Gründen geboten. Immer
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wird es sich verlohnen, das W o r t zu gleicher Zeit zu lesen und zu hören. Angesichts unserer Möglichkeiten sollte die L u s t zu Fälschungen und Verunechtungen vergehen: sie verlohnen den A u f w a n d nicht, den sie zu kosten pflegen. Man kann gewiß ein T o n b a n d zurechtschneiden, das eine einzige Montage darstellt. Wenn man das gecuttete Band noch einmal ablaufen läßt und auf ein neues B a n d überträgt, so kann man sogar den Eindruck vollendeter Echtheit hervorrufen. Aber auch diese Praxis ist bald erkannt, wenn man kritisch vergleicht. Stahlbänder sind zudem nicht löschbar; auch wurden viele Reden der N S - Z e i t auf Schallplatten gesprochen, die k a u m fälschende Manipulationen ertrugen. Trotzdem müssen uns bei der Quellenkritik immer die Fragen lenken: stellt das vorliegende Tondokument ein Original dar, ist es vollständig oder bietet es nur Ausschnitte aus einem Gesamtablauf an? Schallplatten sind heute dem T o n b a n d gewichen. H i e r ist es vor allem wichtig, daß m a n mit den Urbändern umgehe. Bänder, die keine gecutteten Stellen aufweisen, können echt sein. Aber man prüfe sie mit einem Fachmann besonders eingehend, ob sie nicht überspielt worden sind. Besser steht es mit den Exemplaren, auf denen Korrekturen durch weiße oder gelbe Klebestücke erkennbar sind. D a sie sich vom braunen H a u p t b a n d abheben, kann man diesen Fingerzeigen folgen und ausmachen, was weggelassen oder hinzugefügt worden ist. Gelingt diese Arbeit nicht durch beigefügte Beschreibungen, so gewiß durch den Vergleich mit schriftlichen Quellen. Wir können auch einige veröffentlichte Beihefte zu T o n bändern benutzen, die ihrer richtigen Auswertung dienen. Sie geben über Echtheit, Wert und Schnitt Auskunft. Enthalten sie gar die T e x t e der Reden, die das T o n b a n d aufweist, so werden sie noch ergiebiger und unentbehrlicher. Wir können uns indes nicht immer auf derartige H e f t e stützen und müssen mit äußerer und innerer K r i t i k einspringen. Manches von ihr haben wir bereits vorweggenommen. Für die äußere Kritik dürfen wir ergänzend hinzufügen, daß sie die Daten von Personennamen und Er-
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eignissen zu prüfen hat. Unerläßlich bleibt auch die Feststellung, ob die als Sprecher genannte Person mit dem tatsächlichen Sprecher der A u f n a h m e identisch ist. Nicht minder bedeutsam ist die stete Frage nach der Ursprünglichkeit der Quelle. Wir besitzen Tondokumente, die nachträglich gesprochene Reden wiedergeben. Ihr Wert ist auch dort nicht allzu hoch zu veranschlagen, w o wir aufschlußreiche Stimmen hören dürfen. Bezieht sich die A u f n a h m e auf mehrere Mitwirkende und Orte, so müssen wir sie voneinander zu sondern suchen. D i e innere Quellenkritik hat auch hier — wie immer — eine wertende A u f g a b e ; sie muß den klassischen Regeln folgen, welche die Geschichtswissenschaft binden. In letzter Zeit wurden mehrere Schallplatten-Sammlungen mit Tondokumenten herausgegeben. Derartige Sammlungen sind nützlich, aber auch fragwürdig. Schallplatten mit Reden aus einem historischen Zeitabschnitt zwingen zu Verstümmelungen, die man o f t nicht rechtfertigen kann. Weiterhin gelingen in gebotener K ü r z e auch nur selten Kommentare, welche die einzelnen Reden zureichend interpretieren. Meist sind mehrere Schallplattenfolgen nötig, um allzu schmerzende Entstellungen zu vermeiden. Sie aber würden wiederum die Aufmerksamkeit des Publikums überfordern, an das man sich mit derartigen Produkten zu wenden pflegt. Dies ist ein arges Problem, das m a n jedoch nicht zum N u t z e n der Wissenschaft, sondern zugunsten des geschäftlichen Erfolges entscheidet. SchallplattenSammlungen mit Tondokumenten darf m a n daher nur dann als Quellen benutzen, wenn Kenner der jüngsten Geschichte am Werke waren, Fachleute, die den K ä u f e r n ihrer Schallplatten nicht einreden, daß sie vollendete Geschichte darböten. Immer müssen wir Rechenschaft darüber erhalten, wo u n d wann die Autoren zu raffen gezwungen waren. Auch hier bleibt als zusätzlicher Nachteil des K o m mentars bestehen, daß er die Dokumentation unterbricht und verdrängt, die er kaum aufzuwiegen oder gar zu ersetzen vermag. Bei diesen Schallplatten-Sammlungen gilt es sorgfältig auszuwählen und so anspruchsvoll wie möglich zu
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sein. Nennen wir zwei Leistungen, denen wir uns anvertrauen dürfen und die fachliche Gediegenheit und journalistisches Temperament miteinander vereinen: Deutschlands Weg in die Diktatur, Originalaufnahmen aus den Jahren von 1914 bis 1939, ausgewählt und kommentiert von F. A. Krummacher, "Waldemar Besson und Karl O t m a r Frhr. von Aretin, herausgegeben von Horst Siebecke, (drei 30-cm-Schallplatten in Kassette, Ariola-Athena, Gütersloh o. J.) und „Das Dritte Reich in Dokumenten", eine H ö r folge zur Zeitgeschichte, zusammengestellt und kommentiert von H . Garber und H . G. Zmarzlik. Drei Langspielplatten (CGLP 75 700-02, Christophorus-Verlag Herder, Freiburg i. Brsg. 1959). Beide Folgen überragen andere Veröffentlichungen, unter denen ausgesprochene Machwerke entsetzen. Sie weisen auf ihre Quellen hin und bewahren ein angemessenes Verhältnis zwischen Kommentar und Dokument; sie setzen vor 1933 ein, und ihre Sprecher verfehlen nicht, auch das herauszuarbeiten, was die Vergangenheit in keinem Dokument festhalten wollte oder konnte. Gewiß sind auch diese Dokumentationen nicht immer der Gefahr entgangen, Tatbestände zu vereinfachen und unzulässige Zusammenhänge zu konstruieren. Das ist sicher unvermeidlich, da Darstellungen auf Schallplatten stets verkürzen müssen. O f t aber sind sie schlagend und überzeugend, indem sie zum richtigen Hören anleiten und auch, auf allgemeine Meinungen oder verbreitete Vorurteile eingehen. Vor allem aber: diese Tondokumente sind echt; mit ihnen darf m a n u n t e r der Bedingung arbeiten, daß m a n keine Archivbestände benutzen kann. Freilich sollten derartige Schallplatten immer n u r ein Hilfsmittel sein, auch wenn man sich — wie bei den erwähnten Folgen — ihrer Unmittelbarkeit überlassen darf. Sie können nicht jene „unpräparierten" Zeugnisse ersetzen, an die sich namentlich der Historiker der Zeitgeschichte zu halten hat. Ihn soll nur die Originalität der Uberlieferung verpflichten. Daher zeigen wir in einem abschließenden Kapitel, w o und wie er die Quellen findet, die er nicht entbehren kann.
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3. D I E Q U E L L E N L A G E : INSTITUTE UND ÜBERSICHTEN Die Quellen der Zeitgeschichte sind verstreut und unübersehbar. So wünschenswert es wäre, daß bald gültige Bestandsaufnahmen vorlägen, so wenig werden sie in absehbarer Frist gelingen. Auch der Wunsch, möglichen Dokumentationsverlusten entgegenzuwirken, kann hier nichts ausrichten. Niemand vermag zur Stunde zuverlässig anzugeben, mit welchen Quellen die Zeitgeschichte rechnen darf. Noch immer müssen bedeutende Schätze, gehoben werden. Noch immer ruhen Hunderte von Tonnen beschriebenen oder bedruckten Papiers ungeordnet in einigen Ländern. Was sie der Forschung zugänglich machen, ist nach U m f a n g und Wert verschieden. In diesem Falle Angaben zu versuchen, wäre kaum sinnvoll — es sei denn, man lasse die Auskunft gelten, daß jeder T a g ein anderes Bild der Quellenlage zeigt. Auch das, was mit der Auflage nach Deutschland zurückkehrt, es der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, ist nicht immer benutzbar. Alle Materialien wollen archiviert sein; mitunter können sie erst Jahre oder Jahrzehnte später in den Katalogen erscheinen. U n d selbst wenn uns ein guter Rundblick gestattet wäre: stets ließen sich nur einige Institute und Stätten nennen, in denen eine umfangreiche Überlieferung gehortet ist. So muß sich auch diese Einführung auf einige Hinweise beschränken. Mit ihnen wird lediglich eine erste Hilfe geboten, nach der m a n selbständig weiterarbeiten muß. Das gilt auch für die eingehenderen Angaben über das Institut für Zeitgeschichte in München: sie wenigstens mögen eine Vorstellung von dem erwecken, was zeitgeschichtliches Arbeiten bedeuten kann. Beginnen wir mit dem Ausland. Über die Sowjetunion und die Staaten des Ostblocks läßt sich kaum oder allenfalls fragmentarisch berichten. Manche Veröffentlichungen (wie „Geschichtsfälscher") deuten darauf hin, daß die Rote Armee zahlreiche deutsche D o k u m e n t e erbeutet hat. Zureichende Angaben sind jedoch unmöglich und blieben
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Theorie. Wir kennen nur wenige von den verschleppten Materialien. Wir können auch bequem die westlichen Forscher zählen, die Archive der Sowjetunion betreten durften. So wissen wir nicht einmal, wie es um die russischen Quellen bestellt ist. Kaum besser steht es mit den übrigen Staaten des Ostblocks. Vereinzelt erreichen uns Hinweise, daß das Nationalarchiv in Budapest beachtliche Quellenbestände zur Zeitgeschichte aufweist. Auch dürfen wir hervorheben: die Tschechoslowakei ist zum mindesten im Besitz des Haupt-Archivs der ehemaligen Sudetendeutschen Partei. Doch auch hier will sich kein rechtes Bild runden. Nur Polen bildet eine gewisse Ausnahme. Eine Archivreise (Dr. Martin Broszat, Institut für Zeitgeschichte München) hat ergeben: polnische Staatsarchive besitzen Restbestände deutscher Akten aus dem einstigen „Generalgouvernement". Weiterhin gehören zu den wesentlichen Beständen des Wojewodschaftsarchivs Posen die Akten des ehemaligen Gauleiters und Reichsstatthalters Wartheland. Vor allem aber ist das Archiv der Warschauer Hauptkommission für die Untersuchung der nationalsozialistischen Verbrechen in Polen anzuführen. Obgleich ein Teil seines Bestandes mit den Nürnberger Dokumenten übereinstimmen dürfte, weist das Archiv zahlreiche reichsdeutsche Druckschriften auf; sie stellen offensichtlich die vollständigste Sammlung aus der Zeit der deutschen Besetzung dar. Für die Geschichte der Judenverfolgungen ist dagegen das „Archiv des Zydowski-Instytut Historyczny in Warschau" bedeutsam. Endlich will das Posener Instytut Zachodni beachtet sein: seine „Documenta Occupationis" beweisen, daß dieses Institut kaum der Hauptkommission nachsteht. Unsere Aufzählung kommt nicht von ungefähr. Wenn Archive des Ostens zu benutzen sind, so im allgemeinen die in Polen. Unter den westlichen Mächten gebührt den Vereinigten Staaten ein unbedingter Vorrang. Wohl ist England mit den deutschen Marineakten eine bedeutende Dokumentation zugefallen; sie wird der Forschung beachtliche Dienste leisten, wenn sie von ihr uneingeschränkt benutzt werden
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Institute und Übersichten
kann. Auch konnte Frankreich im Pariser „Centre de D o cumentation J u i v e C o n t e m p o r a i n e " die größte Materialsammlung über die Judenverfolgung von 1 9 3 3 — 4 5 in Europa einrichten. Schließlich haben sogar Österreich (Institut für Zeitgeschichte, Wien) und Dänemark (Institut für Presseforschung und Zeitgeschichte, Aarhus) Forschungsstätten geschaffen, die sich erfolgreich um Dokumente zur jüngsten Vergangenheit bemühen. In Österreich erstrebt man eine Aktenedition zur Ersten und Zweiten Republik, die durch Befragungen wichtiger Persönlichkeiten ergänzt werden soll; in Dänemark sucht man die Archivalien zur Widerstandsbewegung gegen Hitler zu vervollständigen und zu koordinieren. Aber Amerika bleibt das wichtigste L a n d ; denn es machte in Krieg und Nachkrieg die größte Beute. Ihren Umfang exakt anzugeben, wird nicht einmal denen möglich sein, die diese Beute allmählich aufzubereiten haben. Das wurde für lange Zeit zu einem argen H a n d i cap. Freilich hat man schon früh die Arbeit der Wissenschaft zu erleichtern gesucht. In den Vereinigten Staaten gelten verbindliche und übersichtliche Maßstäbe. Quellen, die sogenannte „Declassified Materials" darstellen, sind der Forschung zugänglich; um nicht-deklassifizierte Dokumente werden sich dagegen auch erlauchte Gelehrte vergebens bemühen. Über die benutzbaren Bestände kann sich jeder informieren. Bereits 1952 gaben Gerhard L. W e i n berg und F r i t z T . Epstein den ersten „Guide t o Captured German Documents" heraus. Ihm folgte 1959 ein „Supplement to the Guide to Captured German Documents". Neben derartigen Führern begannen mehrere Ausgaben des „Guide T o German Records Microfilmed A t Alexandria, V a . " zu erscheinen. Diese Ausgaben, von denen man innerhalb weniger J a h r e zwei Dutzend veröffentlichte, sind inzwischen auf dreißig H e f t e angewachsen (Umfang 45 bis 180 Seiten). Alle „Guides" bleiben unentbehrlich. Sie geben Auskunft über die Lage der Quellen; zugleich aber führen sie an, was f ü r die Forschung freigegeben worden ist. Hinsichtlich der Archive und Institute schälen sich einige Schwerpunkte heraus. Hier sind vor allem zu
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nennen: National Archives of the United States, Library of Congress, Hoover-Institution, Yivo Institute for Jewish Research, University of Pennsylvania Library and Alderman Library of the University of Virginia. Am ergiebigsten wäre das amerikanische Heeresarchiv in Alexandria, Va.; doch die meisten seiner Schätze sind nicht deklassifiziert und daher unbenutzbar. Jeder Guide verweist in Hunderten von Einzelnummern auf zeitgeschichtliches Quellenmaterial. Es im einzelnen beschreiben hieße unseren Rahmen sprengen. Aufschlußreiche Schriftstücke wechseln mit unbedeutenderen Funden, ganzen Komplexen folgen verstreute Materialien. Soweit es möglich war, hat man versucht, sie zu gliedern. So enthält zum Beispiel das Heft 22: Records of the Reich Ministry for Public Enlightenment and Propaganda; 23: Records of Private Austrian, Dutch, and German Enterprises 1917—1946; 24: Records of Headquarters of the German Air Force High Command. Auch die Institute führen ihre Bestände an, so daß man in der Regel weiß, wo man nach Akten der Reichskanzlei, des Auswärtigen Amtes und des Oberkommandos der Wehrmacht zu fahnden hat. Im allgemeinen aber wird nochi manche entsagungsvolle Arbeit zu leisten sein, wenn man der Forschung abschreckende Mühen ersparen will. Je mehr die freigegebene Quellenmasse anschwillt, ¡desto unabweisbarer werden auch neue Führer und Bibliographien. Forschungszentren der Zeitgeschichte in Deutschland sind das Bundesarchiv-Militärarchiv (Koblenz), das Deutsche Zentralarchiv Potsdam (Ost), die Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus (Hamburg), die Studiengruppe zur Geschichte des Luftkrieges (Führungsakademie, Hamburg-Blankenese) und das Militärgeschichtliche Forschungsamt (Freiburg i. Brsg.). Wesentlich bleiben auch: das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes (Bonn), das Staatliche Archivlager (Göttingen), das Staatsarchiv Nürnberg und die Weltkriegsbücherei (Stuttgart). Für den Film und die Tondokumentation sind maßgebend: das Institut für den Wissenschaftlichen Film (Göttingen) und die
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Institute und Übersichten
Wort-Abteilung im Lautarchiv .des Deutschen Rundfunks (Frankfurt a. M.). Von überragender Bedeutung ist das Institut f ü r Zeitgeschichte in München, über das detaillierter berichtet werden soll. Diese Liste ist schon deshalb unvollständig, weil sich viele Quellen in privaten H ä n d e n befinden. Sie zu erfassen und zu katalogisieren, wird einstweilen kaum möglich sein. Eine deutsche Veröffentlichung, die sich mit den amerikanischen Guides vergleichen ließe, liegt nicht vor. Das bleibt f ü r die Forschung auch dann ein Nachteil, wenn eine Bibliographie über zeitgeschichtliches Quellenmaterial rasch veralten müßte. Selbst gute Teilübersichten bieten nur einen u n v o l l k o m m e n e n Ersatz. Immerhin existieren einige Zusammenfassungen, auf die mit Nachdruck hingewiesen sei. Die Stuttgarter Weltkriegsbücherei veröffentlicht Jahr u m Jahr Bücherschauen u n d Bibliographien, die von ergiebigen Forschungsberichten vorteilhaft ergänzt werden. Für Mitteldeutschland stellt die „Ubersicht über die Bestände des Deutschen Zentralarchivs Potsdam" (Berlin 1957) ein willkommenes Hilfsmittel dar. Sie bietet wenigstens einen ersten Leitfaden, der auch für den Fall seine Funktion erfüllt, daß er nur f ü r wenige Forscher aus dem Westen fruchtbar werden kann. Dieser Publikation entspricht seit kurzem ein Gegenstück: „Das Bundesarchiv und seine Bestände" (Boppard a. Rh. 1961). Friedrich Facius, H a n s Booms und Heinz Boberach kommt das Verdienst zu, einen gut gegliederten Überblick erarbeitet zu haben. Der Band nennt an Beständen u. a.: Schriftgut militärischer Dienststellen und Einheiten Preußens und des Deutschen Reiches, militärgeschichtliche Sammlungen (unterteilt nach: Wehrmacht, Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), Nachlässe, zeitgeschichtliche Sammlungen, Bilder, Schaufilme und Tonbänder. Die Tonbänder enthalten insbesondere Aufnahmen von öffentlichen Reden leitender Männer der N S D A P in den Jahren 1938—1944. Diese Kollektion ist reichhaltig. Dagegen sind die Bestände militärischer Akten — im Gegensatz auch zum Schriftgut ziviler Zentralbehörden — recht spärlich. Hier ist für die Quellenlage ein Satz
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der Herausgeber bemerkenswert (S. 98): „Die World W a r II Records Division in Alexandria (Va.) verfügt noch über rund 3 900 Pakete des Oberkommandos der Wehrmacht nebst Vorakten aus dem Reichswehr- und Reichskriegsministerium aus den Jahren 1914—1945." Diese lapidare Feststellung ersetzt jeden langatmigen Kommentar. Über Filmmaterial äußert sich zunächst ebenfalls „Das Bundesarchiv und seine Bestände". Wichtige Fingerzeige können auch bieten: das Institut f ü r Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (München), der United States Information Service (Filmdienst, Bad Godesberg) und die Landesbildstellen und -zentralen. Vor allem sucht jedoch das Göttinger „Institut f ü r den Wissenschaftlichen Film" alle aufgefundenen Streifen zu erfassen. Folgen wir den Angaben Fritz Terveens, lassen sich die vorhandenen Filmaufnahmen nach Inhalt und Entstehung wie folgt einteilen: 1895—1914: Aufnahmen Kaiser Wilhelms II., seiner Umgebung, hoher Militärs und der deutschen Flotte. 1914 bis 1918: Kriegswochenschauen Deutschlands. 1919—1939: Szenen aus den Revolutionstagen, Rückkehr und Entwaffnung des deutschen Heeres. Biographisches Material über Ebert, Hindenburg, Stresemann, Brüning. Verkehrsgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Themen. Reichswehr, Völkerbund. 1933—1939: Reichsparteitage, Parteiveranstaltungen, Hitlerreden. H o h e Funktionäre des Dritten Reiches. Wehrmacht. Österreich. Sudetenland usw. 1939—1945: Deutsche Kriegswochenschauen. Eine Katalogisierung dieser heterogenen und inhaltsreichen Streifen wird manchen Schwierigkeiten begegnen. Sicher bedarf es noch jahrelanger Arbeit, ehe eine zureichende und wissenschaftlich benutzbare Übersicht gereift ist. Welche Mühen sie abverlangt, kann ein Blick in den Katalog der National Film Library von 1951 lehren — ein Verzeichnis, das über Filmmaterial zur britischen Geschichte von 1895 bis 1933 unterrichtet und zum Vorbild wissenschaftlicher Filmarchivierung geworden ist. Für die Tondokumente ist wiederum das angegebene Buch „Das Bundesarchiv und seine Bestände" unentbehr6
Scheurig, E i n f ü h r u n g i. d. Zeitgeschichte
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lieh. Daneben muß man indes stets die Übersicht „Tondokumente zur Zeitgeschichte" beachten, die das Lautarchiv des Deutschen Rundfunks herausgegeben hat. Von den vorliegenden Katalogen der Dokumente wollen vor allem berücksichtigt sein: „1901—1933" (April 1958) und „Politik und Wirtschaft 1933—1939" (Mai 1959). Jüngst wurde auch publiziert: „Volksgerichtshof-Prozesse zum 20. Juli 1944" — eine Transkriptsammlung von Tonbandfunden (April 1961). Diese Veröffentlichungen informieren über die vorhandenen „Aufnahmen aus Beständen der früheren Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, aus Universitäts-, Parteiund Gewerkschaftsarchiven, von der Industrie und von privaten Sammlern". Auch die Bände des Lautarchivs sind trefflich angeordnet und gegliedert. Selbst wer sich über die 385 aufgeführten Stücke des Katalogs „Politik und Wirtschaft 1933—1939" zu orientieren wünscht, findet sich im Verzeichnis der Aufnahmen und im Register gut zurecht. All das ist nicht selbstverständlich. Es erfordert einige Anstrengungen, vorwiegend propagandistische Aussagen mit wissenschaftlich exakten Stichworten im Sachregister zu versehen. Wenn trotzdem brauchbare Kataloge gelangen, so darf man von imponierender Leistung sprechen. Eine nicht minder imponierende Leistung stellt dar, was sich mit dem N a m e n „Institut für Zeitgeschichte,,München" verknüpft. Das Institut betreut nicht nur die mit Recht vielbeachteten „Vierteljahrshefte f ü r Zeitgeschichte"; es ist auch mit seiner Bibliothek von 42 000 Bänden zu einer Forschungsstätte ersten Ranges herangereift. Der Aufbau hatte 1947 beim Nullpunkt zu beginnen. Er mußte drei Gründungsphasen durchlaufen u n d ist so weit abgeschlossen, d a ß Berechtigung und Wert dieser Institution zu unübersehbaren Größen geworden sind. W e r heute über zeitgeschichtliche Probleme arbeiten will, der muß zwangsläufig im Münchener Institut einkehren. Soweit nicht seine Sammlungen dem Forschier dienen können, wird er hier vieles über die Wege erfahren, die ihn seinen Arbeitszielen näherbringen. Das Institut hat seit der Gründung seine Existenz
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durch beachtliche Publikationen legitimiert. Einige Titel sind in unserem Literaturverzeichnis genannt; andere wird man den Hinweisen einzelner Bücher entnehmen. Vorbildlich sind ebenfalls einige Quelleneditionen, die als Beihefte der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte erscheinen. Veröffentlichungen wie „Hitlers Tischgespräche" und — jüngst — „Hitlers Zweites Buch" trafen zunächst auf herbe Kritik. Doch selbst hier erwies sich: wir sind auf diese Dokumentationen angewiesen, wenn wir in der Forschung zu gültigen Ergebnissen gelangen wollen. Wesentliche Hilfsmittel, die kein Historiker übersehen darf, bilden auch die Gutachten des Instituts; sie stellen eine Fundgrube zeitgeschichtlicher Ermittlungsarbeit dar. Durchschnittlich arbeitet man im Jahr 250 Gutachten aus, von denen die 60 wichtigsten in einem Buche veröffentlicht wurden. Diese Gutachten, zu denen vor allem Behörden und Gerichte veranlaßt haben, gelten verschiedenen Fragen. An Beispielen sei genannt: W a r die katholische Kirche eine vom nationalsozialistischen Regime verfolgte Organisation? — Das Euthanasieprogramm. — Die Maßnahmen im Jahre 1933 gegen Beamte und Angestellte, die der SPD angehörten. — Die Rassenschandeverfahren. — Die jüdische Auswanderung zwischen 1933 u n d 1939. — Werwolf. — Das Verhältnis von Stahlhelm u n d SA. Aber n u n zu einigen Beständen des Instituts, durch die es f ü r die Forschung unentbehrlich geworden ist. An besonderen „Paradestücken" herrscht kein Mangel. Hier wären in erster Linie zu nennen: das vollständige DienstTagebuch des Generalgouverneurs in Polen, H a n s Frank (1939—1945), das allein 11 000 Seiten umfaßt; die Tagebücher des Generalobersten Halder (1939—1942); des Reichspropagandaministers Goebbels (1942/43); Himmlers tägliche Notizen, eine Sammlung von meist in kleinem Kreise gehaltener Reden sowie Akten seines persönlichen Stabes. Eine Hauptquelle für den militärischen Widerstand stellt das Tagebuch des Obersten i. G. Großcurth dar. Obgleich Großcurth im März 1943 in russischer Gefangenschaft verstarb, sind seine Aufzeichnungen auf 6*
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abenteuerliche Weise der Vernichtung entgangen. Ferner k a n n man die Protokolle der Reichskabinettssitzungen von 1919 bis 1933 einsehen: einen Bestand, der mit allen A n lagen ungefähr 50 000 Seiten u m f a ß t . Gehen wir jedoch systematisch vor, um noch konkreter darzulegen, welche Materialfülle auf den Historiker der Zeitgeschichte in München wartet. Das Institut begann mit der Sammlung der Nürnberger P r o z e ß a k t e n ; noch heute stellt ihr vollständiger Satz die bedeutsamste D o k u m e n t a tion des Harnes dar. Das gilt um so mehr, als sie in einer Sach,- und Personalkartei f ü r die Forschung erschlossen worden ist. Neben dem Institut besitzen diese einmalige, in mühevoller Arbeit aufbereitete Sammlung: das Institut f ü r Völkerrecht und Internationales öffentliches Recht (Göttingen) und das Westfälische Wirtschaftsarchiv (Dortmund). So hat man nun an drei Stellen 40 000 Dokumente durch 200 000 Regestenkarten e r f a ß t . Ein zweiter Komplex umschließt amtliche und parteiamtliche Drucksachen. U n t e r ihnen herrschen Gesetz- und Verordnungsblätter des Reiches wie der Länder einschließlich der eingegliederten und besetzten Gebiete vor. Weitere Materialien sind Mitteilungsblätter, Vertrauliche I n f o r m a tionen und Befehlsblätter der N S D A P , ihrer Gliederungen u n d angeschlossenen Verbände. Führen wir einige bezeichnende Titel auf, so fallen außer den Gesetzblättern der Reichsregierung ins Auge: Heeresverordnungsblätter, Allgemeine Heeresmitteilungen, Verordnungen und Amtsblätter des Protektorats und Generalgouvernements, die Allgemeine Erlaßsammlung des Reichssicherheitshauptamtes u n d V e r f ü g u n g e n , A n o r d n u n g e n u n d Bekanntgaben der Parteikanzlei. Die Vielzahl und weitgehende Vollständigkeit der Titel erhebt diese Sammlung zur einzigen ihrer A r t in der Bundesrepublik. Seit 1957 wird sie auf die amtlichen Drucksachen nach 1945 ausgedehnt. Einzelne Tauschaktionen werden die Bestände weiter anschwellen lassen. Das Institut f ü r Zeitgeschichte konnte auch die zeitgeschichtlich ergiebigen Gerichtsakten nicht verschmähen. So
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wurden nicht zuletzt die Unterlagen wichtiger Verfahren (Stichworte: Ilse Koch, Huppenkothen und Sepp Dietrich) gesammelt. D a B e h ö r d e n und Gerichte die Bestrebungen des Instituts unterstützen, hat sich manches Material angehäuft. Wiederum nur in München vorhanden, ist es wichtig für die Sachkomplexe: K Z - , Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager und Judenverfolgung (Pogrome, Kristallnacht, Massenvernichtung). U m die vorgefundene und gesammelte Dokumentation aufzubessern, hat man sich weiterhin frühzeitig und mit Erfolg um Mikrofilme deutscher Akten bemüht. Amerika, England, Polen und andere Länder haben viele Aufträge un,d Wünsche erfüllt. H i e r eröffneten umfassende V e r filmungen — man denke an die „Guides" — dem zeitgeschichtlichen Forscher ungeahnte Möglichkeiten. Augenblicklich gibt das Institut größere Bestellungen auf, die seine Sammlungen wesentlich ergänzen sollen. M a n gedenkt von allen wichtigen Beständen Mikrofilmkopien zu erwerben. Bisher sind etwa 180 Mikrofilme verfügbar, wobei eine Rolle j e 8 0 0 bis 1 0 0 0 Aufnahmen umfaßt. Eine Neuerung von einmaligem W e r t — geeignet, auch in Zukunft Schule zu machen — ist das Zeugenschrifttum. W e n n wir bedenken, was wir über den Zeugen und seine Bedeutung ausführten, so kann man dieses Schrifttum kaum überschätzen. Zu ihm trugen vor allem bei: B e f r a gungsniederschriften von Mitarbeitern des Instituts, eigene Aufzeichnungen der Zeugen, Eidesstattliche Erklärungen und Aussagen vor deutschen, ausländischen und internationalen Gerichten. Die gesamte Dokumentation wurde alphabetisch nach dem N a m e n der betreffenden Zeugen abgelegt. Bis heute haben sich von 1 7 5 0 Personen ungefähr 6 0 0 0 Stücke angesammelt, zu denen sechs Hängeregistraturschränke den W e g weisen. Zur Stunde kann die F o r schung nicht alle Quellen dieser Gattung auswerten. Aber auch ein solcher Umstand vermag kaum die Wichtigkeit des Zeugenschrifttums zu schmälern. Das Zeugenschrifttum ergänzen Private Dokumente (Originale) und Fotokopien. W e n n auch das Institut keine
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größeren Nachlässe sammelt — man führt sie im allgemeinen dem Bundesarchiv zu —, so stößt es doch in seinen Forschungsarbeiten oft auf private Dokumente. Soweit sie ergiebig sind, werden sie — zumeist im kleinen Umfang — erworben und häufig in den „Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte" veröffentlicht. Fotokopien werden von den Dokumenten angefertigt, die das Institut mit Erlaubnis ihrer Eigentümer auswerten kann. Man fotokopiert indes auch Akten und Dokumente, deren Originale z. B: im Document Center, Berlin lagern. Entscheidend bleibt stets die Ergiebigkeit für die zeitgeschichtliche Forschung und jene Themen, die im Hause des Instituts bearbeitet werden. Endlich darf man Zeitungen, Zeitschriften und Pressedienste nicht vergessen. Das Institut besitzt nicht nur eine Zeitungsausschnittsammlung des ehemaligen „Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschland" (1934—1945); es hat auch viele Zeitungsfolgen gesammelt, die noch immer ausgewertet werden wollen. D a ß der „Völkische Beobachter" von 1920—1945 nicht fehlt, scheint selbstverständlich zu sein. Weniger selbstverständlich ist der Umstand, daß man auf den „Angriff" (1927—1931), „Das Reich", „Das Schwarze Korps", den „SA-Mann" (1932 bis 1938) und den Pressedienst des Deutschen Nachrichtenbüros zurückgreifen kann. Die Erwerbung der „Deutschen Zeitung in den Niederlanden", der „Goniec Krakowski" und der Sopade-Berichte aber stellen vollends unverdiente Glücksfälle dar. Brechen wir hier ab, um nicht durch weitere Beispiele zu ermüden. Unser Uberblick bot nur eine beliebig ergänzbare Auswahl. Doch wenn er auch verwirren mochte, so sollte er doch beweisen, was sonst blasse Behauptung geblieben wäre: in der Zeitgeschichte überwältigt eine Materialfülle, die oft den einzelnen Forscher überfordern muß. Mehr denn je hat der Historiker seine Kräfte anzuspannen, um nicht einer Quellenflut zu erliegen, die ihn und seine kritischen Fähigkeiten auszuzehren droht. Strenge Arbeitsteilung und klare Fragestellung werden daher zu
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unerläßlichen Geboten. Beherzigen wir diese beiden Regeln abermals als Ergebnisse auch unseres abschließenden Kapitels. 4. L I T E R A T U R H I N W E I S E Z U R Z E I T G E S C H I C H T E Die Literatur zur Zeitgeschichte seit 1917 ist unübersehbar geworden. Schon heute steht sie kaum der Fülle jener Titel nach, die entferntere Epochen der Geschichte hervorgelockt haben. Dieser Umstand spiegelt abermals die Massenhaftigkeit der D o k u m e n t a t i o n u n d des D o k u m e n t i e r baren wider. Es ist daher unmöglich, einen erschöpfenden Überblick zu bieten. Wir müssen uns damit trösten, daß die Forschung o f t noch ausreifen will. In unserem Uberblick wird vor allem auf Leistungen hingewiesen, die bereits exemplarisch, gediegen, zuverlässig u n d gut lesbar sind. Kriterium blieb stets die Darstellung oder Einzeluntersuchung. Doch auch hier war nur eine Auswahl möglich, die dem Zufall zu entrinnen suchte. Die angegebenen Titel, die häufig eingehende Literaturverzeichnisse aufweisen, müssen ihrerseits weiterführen. Für die Bibliographie zur Zeitgeschichte sind die „Vierteljahrshefte f ü r Zeitgeschichte" grundlegend, die seit 1953 in München besorgt werden und in Stuttgart erscheinen. Der repräsentativen, nun im zehnten Jahrgang stehenden Zeitschrift ist es gelungen, ein bedeutendes wissenschaftliches Niveau zu bewahren; sie bleibt für das konstitutiv, was unter Zeitgeschichte zu verstehen ist. Titel, die man in unserer der Anregung dienenden Ubersicht vermißt, suche man vor allem in dieser Zeitschrift. Das gilt insbesondere f ü r die fremden Ländern gewidmete Literatur, die hier nur vereinzelt berücksichtigt wurde, da wenigstens die deutsche Zeitgeschichtsforschung zum Zuge k o m m e n sollte. Weitere Angaben entnehme man der Historischen Zeitschrift, dem Historisch-politischen Buch und den anderen bekannten Periodica. Um unsere Hinweise nicht ins Ungemessene anschwellen zu lassen, mußten wir auch, auf die Zeit nach 1945 ver-
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Literaturhinweise
ziehten. Wer über sie Literatur kennenzulernen wünscht, wird sie wiederum in der laufenden Bibliographie zur Zeitgeschichte (Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Abk.: V H f Z G . Zusammengestellt von Thilo Vogelsang) entdecken. Wertvolle erste Hinweise bietet außerdem „Im Brennpunkt Zeitgeschichte (1918—1958)" — ein Bücherverzeichnis, das 1959 in Berlin v o n der Studienbücherei für Zeitgeschichte herausgegeben wurde. Verdienstvoll ist schließlich auch „Völkerrecht, Internationale Beziehungen, Zeitgeschichte" (Gemeinsamer Katalog des Arbeitskreises der deutschen Institute f ü r Völkerrecht, Internationale Beziehungen und Zeitgeschichte). Frankfurt a. M./Berlin 1957. I. Das Problem der Zeitgeschichte Ein befriedigendes Werk, das zusammenfassend in die Probleme der Zeitgeschichte einführt, liegt nicht vor. Es sind lediglich verstreute Aufsätze erschienen, unter denen durch Gedankenfülle hervorragen: R o t h f e l s , H a n s : Zeitgeschichte als Aufgabe. I n : V H f Z G . 1 (1953). B a r t h e i , K o n r a d : Das Problem der Zeitgeschichte. I n : Sammlung 9 (1954). K l u k e , Paul: Aufgaben und Methoden zeitgeschichtlicher Forschung. ..In: Europa-Archiv 10 (1955). E r n s t , Fritz: Zeitgeschehen und Geschichtsschreibung. Eine Skizze. I n : Welt als Geschichte 17 (1957). V o g e l s a n g , Thilo: Die Zeitgeschichte und ihre Hilfsmittel. I n : V H f Z G . 3 (1955).
Zum Begriff Zeitgeschichte: G e i g e r , Paul E.: Das Wort „Geschichte" und seine Zusammensetzungen. Freiburg 1908.
Das Bild: K e y s e r , Erich: D a s Bild als Geschichtsquelle. Bildkunde 2). H a m b u r g 1935.
(Historische
Der Film: T e r v e e n , Fritz: Der Film als historisches Dokument. Grenzen und Möglichkeiten. I n : V H f Z G . 3 (1955).
Litera turhinweise
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D e r s . : Vorschläge zur Archivierung und wissenschaftlichen Aufbereitung von historischen Filmdokumenten. In: Gesch. i. Wiss. u. Unterr. 6 (1955). T r e u e , Wilhelm: Das Filmdokument als Geschichtsquelle. In: Histor. Zeitschr. 186 (München 1958). A r e t i n, Karl O t m a r Frhr. v.: Der Film als zeitgeschichtliche Quelle. In: Politische Studien 9 (1958). M u t h , Heinrich: Der historische Film. Historische und filmische Grundprobleme. In: Gesch. i. Wiss. u. Unterr. 6 (1955). Das Tondokument: F o e r s t e r , Oskar: Die optisch-akustischen Arbeitsmittel der politischen Bildung. Bühl/Baden 1961. P r o b l e m e d e r Zeitgeschichte e r ö r t e r t a l l g e m e i n e r : R o t h f e l s , H a n s : Zeitgeschichtliche Betrachtungen. gen 1959. Mehr pädagogisch: Binder, Gerhart: Lebendige Zeitgeschichte Handbuch und Methodik. München 1961.
in
Göttin-
1890—1945.
W i c h t i g e u n d t e m p e r a m e n t v o l l geschriebene A r t i k e l zur Zeitgeschichte bis z u m J a h r e 1960 (!) e n t h ä l t : G e s c h i c h t e . Fischer-Lexikon. Herausgegeben von Waldemar Besson. Frankfurt a. M. 1961. Historisch g e w o r d e n e r T i t e l : H a s h a g e n , Justus: Das Studium der Zeitgeschichte. Bonn 1915. II.
Bibliographien
B i b l i o g r a p h i e z u r Z e i t g e s c h i c h t e . Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Zusammengestellt von Thilo Vogelsang. V H f Z G . 1953 ff. Dahlmann-Waitz: Quellenkunde der deutschen Geschichte. Leipzig 1931-32. G e b h a r d t , Bruno: Handbuch der Deutschen Geschichte. Bd. 4, verb. Nachdruck. Stuttgart 1960. F r a n z , Günther: Bücherkunde zur deutschen Geschichte. München 1951.
Literaturhinweise
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A u e r b a c h , H . und H e r r e , F.: Bibliographie zur Zeitgeschichte und zum Zweiten Weltkriege f ü r die J a h r e 1945 bis 1950. München 1955. S n e l l , J. L.: Dissertationen zur deutschen Zeitgeschichte an amerikanischen Universitäten 1933-1953. I n : V H f Z G . 1 (1953). Bücherschau der Weltkriegsbücherei: 1-31, Stuttgart 1921-1959; Neue Folge: Jahresbibliographien der Bibliothek f ü r Zeitgeschichte, 1960 ff. B i b l i o g r a p h i e n d e r W e l t k r i e g s b ü c h e r e i 1-40, Stuttgart 1934-1943; Neue Folge: Schriften der Bibliothek f ü r Zeitgeschichte 1 ff., 1960 ff. H o l t z m a n n , W. und R i t t e r , G.: Die deutsche Geschichtswissenschaft im Zweiten Weltkrieg. Bibliographie des historischen Schrifttums deutscher Autoren 1939-1945, H a l b b d . 2. Marburg a. L. 1951. D e u t s c h e B i b l i o g r a p h i e 1945-1950, 1951-1955. Frankf u r t a. M. Deutsches B ü c h e r v e r z e i c h n i s . Leipzig 1911 ff. L i t e r a t u r - V e r z e i c h n is der politischen Wiss e n s c h a f t . München 1955 ff. F r o m W e i m a r t o H i t l e r , G e r m a n y 1918-1933: The Wiener Library. London 1951. H o c h sch u 1 s c h r i f t e n zur n e u e r e n deutschen G e s c h i c h t e (1. Ausgabe: 1945-1955). Eine Bibliographie. Im Auftrage der Kommission f ü r Geschichte des P a r lamentarismus und der politischen Parteien sowie des Instituts f ü r Zeitgeschichte zusammengestellt von Alfred Milatz und Thilo Vogelsang. Bonn 1958.
Weitere Hinweise bei: V o g e l s a n g , Thilo: Die Zeitgeschichte und ihre Hilfsmittel. I n : V H f Z G . 3 (1955). B i b l i o g r a p h i e der Zeitschrift f ü r Geschichtswissenschaft. Berlin (Ost) 1953 ff. III.
Gesamtdarstellungen
Hervorragende Übersichten bieten vor allem: H e r z f e l d , H a n s : Die moderne Welt, I I : Weltmächte und Weltkriege. Die Geschichte unserer Epoche 1890-1945. Braunschweig 1960.
Literaturhinweise
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S a l i s , J. R. v o n : Weltgeschichte der neuesten Zeit, I I I : Von Versailles bis Hiroshima 1919-1945. Zürich 1960. F r a n z e l , Emil: Geschichte unserer Zeit 1870-1950. München 1952.
Ferner nicht zu entbehren: Propyläen-Weltgeschichte. Eine Universalgeschichte. Herausgegeben von Golo Mann. Bd. 9: Das zwanzigste J a h r h u n d e r t . Berlin/Frankfurt a. M./Wien 1960: H a n s H e r z f e l d : Erster Weltkrieg und Friede von Versailles. Valentin Gitermann: Die Russische Revolution. H a n s W. G a t z k e : Europa und der Völkerbund. Robert Noll von der N a h m e r : Weltwirtschaft und Weltwirtschaftskrise. Karl Dietrich Bracher: Zusammenbruch des Versailler Systems und Zweiter Weltkrieg. Bd. 10: Die Welt von heute. 1961: H a n s Freyer: Gesellschaft und Kultur. F r e y e r , H a n s : Theorie des gegenwärtigen Zeitalters. Stuttgart 1955. L e i b h o l z , G e r h a r d : Das Wesen der Repräsentation und der Gestaltwandel der Demokratie im 20. Jahrhundert. Berlin 1960.
Dazu die Schriften Karl
und
Mannheims
Ortega y G a s s e t s . D e h i o , Ludwig: Deutschland und die Weltpolitik im 20. J a h r h u n d e r t . München 1955. O e r s . : Gleichgewicht oder Hegemonie. Krefeld 1948. H o l b o r n , H a j o : D e r Zusammenbruch des europäischen Staatensystems. Stuttgart 1955. D e u t s c h e G e s c h i c h t e i m Ü b e r b l i c k . Ein H a n d buch. Herausgegeben vcn Peter Rassow. Stuttgart. (Mit Bibliographie.) B ü h l e r , Johannes: Vom Bismarck-Reich zum geteilten Deutschland. Berlin 1960. G ö h r i n g , M a r t i n : Bismarcks Erben. Wiesbaden 1958.
Für die deutsche Geschichte liegen weiterhin die literarisch brillanten, o f t scharfsinnigen, wenn auch nicht immer zureichenden Arbeiten vor von:
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Literaturhinweise
M a n n , Golo: Deutsche Geschichte des 19. und 20. J a h r h u n derts. F r a n k f u r t a. M. 1958. und F r e u n d , Michael: Deutsche Geschichte. Gütersloh 1960. Anregend auch: S e t h e , P a u l : Deutsche Geschichte im letzten F r a n k f u r t a. M. 1960.
Jahrhundert.
D a n e b e n nicht z u v e r g e s s e n : P l o e t z . Auszug aus der Geschichte. Würzburg 1956. (Hier haben die neueste Geschichte bearbeitet: Werner Conze, Percy Ernst Schramm, Emil Franzel und H a n s O. H . Stange.) O l z o g , G ü n t e r : Zeitgeschichte in Bildern und Zahlen. M ü n chen 1960. IV. Weimarer Republik E i n e S t a n d a r d - G e s c h i c h t e d e r W e i m a r e r R e p u b l i k ist bis h e u t e nicht erschienen. A l l e W e r k e s i n d e n t w e d e r a n b e stimmte Perspektiven oder Zeitabschnitte gebunden. A m ehesten befriedigen die Darstellungen z u m P r o b l e m der R e i c h s w e h r , auch w e n n es m e h r e r e Bücher z u b e r ü c k s i c h t i gen gilt. S e t z t m a n sich m i t d e r L i t e r a t u r k r i t i s c h a u s e i n a n d e r , so f a l l e n d i e S c h w i e r i g k e i t e n einer g ü l t i g e n G e schichte ins A u g e . T r o t z d e m s i n d h e r v o r r a g e n d e u n d richtungweisende A r b e i t e n gelungen. F ü r d i e V o r g e s c h i c h t e ist v o n g r u n d l e g e n d e r B e d e u t u n g : F i s c h e r , Fritz: Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18. Düsseldorf 1961. E r d m a n n , Karl Dietrich: Die Geschichte der Weimarer Republik als Problem der Wissenschaft. I n : V H f Z G . 3 (1955). Friedensburg, Ferdinand: Die Weimarer Republik. H a n n o v e r / F r a n k f u r t a. M. 1957. E y c k , Erich: Geschichte der Weimarer Republik. Bd. 1, 2. Erlenbach/Zürich 1954-56. R o s e n b e r g , A r t h u r : Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik. Hrsg. von K u r t Kersten. F r a n k f u r t a. M. 1955.
Literaturhinweise
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S t a m p f e r , Friedrich: Die vierzehn J a h r e der ersten deutschen Republik. H a m b u r g 1953. Z i m m e r m a n n , Ludwig: Deutsche Außenpolitik in der Ära der Weimarer Republik. Göttingen 1958. B r a c h e r , Karl Dietrich: Die Auflösung der Weimarer Republik. Eine Studie zum Problem des Machtverfalls in der Demokratie. Stuttgart und Düsseldorf 1957. B e s s o n , Waldemar: Württemberg und die deutsche Staatskrise 1928-1933. Stuttgart 1959. H o e g n e r , Wilhelm: Die verratene Republik. Geschichte der deutschen Gegenrevolution. München 1958. S c h ü d d e k o p f , O t t o - E r n s t : Das H e e r und die Republik. H a n n o v e r / F r a n k f u r t a. M. 1955. S a u e r , Wolfgang: Die Reichswehr. I n : Bracher, Die A u f lösung der Weimarer Republik, (s. o.) G e ß l e r , O t t o : Reichswehrpolitik in der Weimarer Zeit. Stuttgart 1958. G o r d o n , H a r o l d J . : Die Reichswehr und die Weimarer Republik 1919-1926. F r a n k f u r t a. M. 1959. Benoist-Méchin, Jacques: Histoire de l'armée allemande depuis l'armistice. 2 Bde. Paris 1936 ff. C r a i g , Gordon A.: Die preußisch-deutsche Armee 1640-1945. Düsseldorf 1960. (Mit ausgezeichneter Bibliographie.) W h e e l e r - B e n n e t t , John W.: Die Nemesis der Macht. Die deutsche Armee in der Politik. Düsseldorf 1954.
V. Der Nationalsozialismus Gediegene, schwerlich übertreffbare Einführungen bieten: M a u , H e r m a n n und K r a u s n i c k , H e l m u t : Deutsche Geschichte der jüngsten Vergangenheit 1933-1945. Tübingen und Stuttgart 1956. B u c h h e i m , H a n s : D a s Dritte Reich. Grundlagen und politische Entwicklung. München 1958. B r o s z a t , M a r t i n : Der Nationalsozialismus. Weltanschauung, P r o g r a m m und Wirklichkeit. Stuttgart 1960.
Das bedeutendste Werk über Adolf Hitler schrieb: B u l l o c k , Alan: Hitler. Eine Studie über Tyrannei. Düsseldorf 1953.
Kleine, in ihrem Wert schillernde, aber m i t u n t e r auch beachtliche Darstellungen verfaßten:
94.
Literaturhinweise
H e i b e r , H e l m u t : Adolf Hitler. Eine Biographie. Berlin 1960. G ö r l i t z , Walter: Adolf Hitler. Göttingen 1960. W e s e n t l i c h sind a u c h : K u b i z e k , August: Adolf Hitler. Mein J u g e n d f r e u n d . Graz/ Göttingen 1953. J e t z i n g e r , F r a n z : Hitlers Jugend. Wien 1956. D a i m , Wilfried: D e r Mann, der Hitler die Ideen gab. München 1958. U m eine V o r s t e l l u n g v o m P r o b l e m des N a t i o n a l s o z i a l i s m u s z u g e w i n n e n , s c h ä r f e m a n sein kritisches B e w u ß t s e i n d u r c h d i e L e k t ü r e z w e i e r W e r k e . D a s eine ist eine w e i t g e h e n d geglückte, d a s a n d e r e e i n e — i m g a n z e n — m i ß lungene ArBeit: H o f e r , Walther: Die D i k t a t u r Hitlers bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges. I n : Handbuch der Deutschen Geschichte. N e u herausgegeben von Leo Just. Konstanz 1960 f. und S h i r e r , William L.: Aufstieg und Fall des Dritten Reiches. Köln/Berlin 1961. Einige hervorstechende Einzeldarstellungen: H o f m a n n , H a n n s H u b e r t : Der Hitlerputsch. Krisenjahre deutscher Geschichte 1920-24. München 1961. D a s E n d e d e r P a r t e i e n . Düsseldorf 1960. B r a c h e r , K. D., S a u e r , W. und S c h u l z , G. : Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933-34. Köln/Opladen 1960. H a l l g a r t e n , F. W.: Hitler, Reichswehr und Industrie. F r a n k f u r t a. M. 1955. S c h ä f e r , Wolfgang: N S D A P . Entwicklung und Struktur der Staatspartei des Dritten Reiches. H a n n o v e r / F r a n k f u r t a . M . 1957. F r e d e , Günther und M i e 1 c k e , Karl : Deutsche Innenpolitik 1933-1945. Braunschweig 1951. K l ö n n e , A r n o : Hitlerjugend. Die Jugend und ihre Organisation im Dritten Reich. H a n n o v e r / F r a n k f u r t a . M . 1960. N e u s ü s s - H u n k e l , Ermenhild: Die SS. H a n n o v e r / F r a n k f u r t a. M. 1956.
Literaturhinweise
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S c h o r n , Hubert: Der Richter im Dritten Reich. Geschichte und Dokumente.-Frankfurt a. M. 1959. M i e l c k e , Karl: Deutsche Außenpolitik 1933-1945. Limbach o.J. K o r d t , Erich: Wahn und Wirklichkeit. Stuttgart 1948. E i c h s t ä d t , Ulrich: Von Dollfuß zu Hitler. Geschichte des Anschlusses Österreichs 1933-1938. Wiesbaden 1955. H i 11 g r u b e r , Andreas: Hitler, König Carol und Marschall Antonescu. Wiesbaden 1954. C e l o v s k y , Boris: Das Münchener Abkommen 1938. Stuttgart 1958. T r e u e , Wilhelm: Wirtschaft und Politik 1933-1945. Hannover 1952. K o g o n , Eugen: Der SS-Staat. Frankfurt a. M. 1959. R e i c h m a n n , Eva G.: Die Flucht in den Haß. Die Ursachen der deutschen Judenkatastrophe. Frankfurt a. M. 1956. A d 1 e r , H. G.: Theresienstadt 1941-1945. Tübingen 1955. R e i t l i n g e r , Gerald: Die Endlösung. Hitlers Versuch der Ausrottung der Juden Europas 1939-1945. Berlin 1956. C r a n k s h a w , Edward: Die Gestapo. Berlin o . J . Weitere Bibliographie in: G l a s e r , Hermann: Das Dritte Reich. Herder-Bücherei, Bd. 92. Freiburg/Basel/Wien 1961.
VI. Der Zweite
Weltkrieg
H o f e r , Walther: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges, mit Dokumenten. Frankfurt a. M. 1960. J a c o b s e n , Hans-Adolf: Der Zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten. Darmstadt 1961. (Gute Bibliographie.) Eine umfassende Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist bis heute ausgeblieben. Teils gerieten die Darstellungen zu politisch, teils zu militärisch. Manche Bereiche, die zu einer solchen Geschichte gehörten, sind zudem kaum erschlossen, ja, o f t nicht einmal als Aufgabe erkannt. Einstweilen k ö n n e n w i r v o n den besten A r b e i t e n n e n n e n : T i p p e i s k i r c h , Kurt von: Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Bonn 1956. D a h m s , Hellmuth Günther: Der Zweite Weltkrieg. Tübingen 1960. (Mit Vorbehalten!)
Literaturhinweise
96
E r d m a n n , Karl Dietrich: Die Zeit der Weltkriege. Gebhardt, Handbuch der Deutschen Geschichte. Bd. 4.
In:
Lehrreich als Vergleich: T e l p u c h o w s k i , Boris Semjonowitsdi: Die sowjetische Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges 1941-1945. Im A u f t r a g des Arbeitskreises f ü r Wehrforschung, Stuttgart, herausgegeben und kritisch erläutert von Andreas Hillgruber und Hans-Adolf Jacobsen. F r a n k f u r t a. M. 1961. (Gute Bibliographie und instruktiver Forschungsbericht.)
Aus der gehoben :
Fülle
der
Spezialuntersuchungen
sei
hervor-
E n t s c h e i d u n g s s c h l a c h t e n des Z w e i t e n Weltk r i e g e s . I m A u f t r a g des Arbeitskreises f ü r Wehrforschung, Stuttgart, herausgegeben von Hans-Adolf Jacobsen und Jürgen Rohwer. F r a n k f u r t a. M. 1960. B i l a n z d e s Z w e i t e n W e l t k r i e g e s . Oldenburg/Hamburg 1953. G r e i n e r , H e l m u t : Die oberste Wehrmachtsführung 1939 bis 1943. Wiesbaden 1951. W i l m o t , e h e s t e r : D e r Kampf um Europa. F r a n k f u r t a. M./ Berlin 1954. E r f u r t h , Waldemar: Die Geschichte des deutschen Generalstabes von 1918 bis 1945. Göttingen 1960. A s s m a n n , K u r t : Deutsche Seestrategie in zwei Weltkriegen. Heidelberg 1957. R ü g e , Friedrich: Der Seekrieg 1939-1945. Stuttgart 1956. H e r h u d t v o n R h o d e n , Hans-Detlef: Der Luftkrieg. I n : Weltkrieg 1939 bis 1945. Stuttgart 1954. D a l l i n , Alexander: Deutsche Herrschaft in Rußland 1941 bis 1945. Düsseldorf 1958. H u b a t s c h , Walther: „Weserübung". Die deutsche Besetzung von Dänemark und Norwegen 1940. Göttingen 1960. J a c o b s o n , H a n s - A d o l f : D e r Fall Gelb. Wiesbaden 1957. K l e e , K a r l : Das Unternehmen „Seelöwe". Göttingen 1958. E s e b e c k , H a n n s Gert v o n : Afrikanische Schicksalsjahre. Wiesbaden 1950. S p e i d e l , H a n s : Invasion 1944. Tübingen/Stuttgart 1952. T r e v o r - R o p e r , H u g h R e d w a l d : Hitlers letzte Tage. Zürich 1948.
Literaturhinweise
VII.
Der deutsche
97
Widerstand
Vollmacht des G e w i s s e n s . F r a n k f u r t a. M./Berlin 1960. (Dieser Band bietet eine umfangreiche Bibliographie, die Georg S t a d t m ü l l e r bearbeitet hat.) In erster L i n i e sind l e s e n s w e r t : R o t h f e l s , H a n s : Die deutsche Opposition gegen H i t l e r . F r a n k f u r t a. M. 1958. Z e l l e r , E b e r h a r d : Geist der Freiheit. D e r 20. Juli. München 1954. ( H e r v o r r a g e n d e Bibliographie.) R i t t e r , G e r h a r d : C a r l Goerdeler und die deutsche W i d e r standsbewegung. S t u t t g a r t 1956. A n r e g e n d auch: B o v e r i , Margret: H a m b u r g 1956. G i s e v i u s , Hans Zürich 1954.
Der
Verrat
Bernd:
im
Bis zum
20. J a h r h u n d e r t . bitteren
Ende.
Bd. 2. 2
Bde.
Gediegene Einzeldarstellungen: F o c r t s c h , H e r m a n n : Schuld und Verhängnis. S t u t t g a r t 1951. Foerster, Wolf gang: Generaloberst L u d w i g Beck. Sein K a m p f gegen den Krieg. München 1953. K o s t h o r s t , Erich: Die deutsche O p p o s i t i o n gegen H i t l e r zwischen Polen- und Frankreichfeldzug. Bonn 1954. D u 1 1 e s , Allen W.: Verschwörung in D e u t s c h l a n d . Zürich 1948. S c h l a b r e n d o r f f , Fabian v o n : Offiziere gegen H i t l e r . F r a n k f u r t a. M. 1959. E h l e r s , D i e t e r : Die M e t h o d e n der Beck/Goerdeler-Verschwörung. Bonn o. J. T r e u e , Wilhelm: Die Staatsideen der deutschen Widerstandsbewegung gegen den Nationalsozialismus. Göttingen 1955.
VIII.
Einige Biographien
und
Memoiren
A u s der u n ü b e r s e h b a r e n Flut der T i t e l seien einige h e r a u s gegriffen: C h u r c h i l l , Winston Spencer: The Second W o r l d W a r . Vol. f—VI. London/Boston 1948 ff. (Deutsche Übersetzung: D e r Zweite Weltkrieg. H a m b u r g 1949 ff.) E i s e n h o w e r , D w i g h t D . : K r e u z z u g in E u r o p a . A m s t e r d a m 1948. 7
Scheurig,
E i n f ü h r u n g i. d. Z e i t g e s c h i c h t e
98
Literalurhin weise
M o n t g o m e r y , B e r n a r d L a w : Memoiren. München 1958. d e G a u l l e , C h a r l e s : Memoiren. F r a n k f u r t a. M. 1955 ff., Düsseldorf 1961. B u r c k h a r d t , C a r l J . : Meine D a n z i g e r Mission 1936-1939. München 1960. F r a n j o i s - P o n c e t , A n d r é : Als B o t s d i a f t e r in Berlin 1931-1938. M a i n z 1949. B o n n e t , Georges: De Munich à la Guerre. Genève 1948. H e n d e r s o n , N e v i l l e : Failure of a Mission. L o n d o n 1939. W e i z s ä c k e r , Ernst v o n : E r i n n e r u n g e n . München 1950. S c h m i d t , P a u l : Statist auf diplomatischer Bühne 1923-1945. Bonn 1949. A b s h a g e n , K a r l H e i n z : Canaris. S t u t t g a r t 1955. G u d e r i a n , H e i n z : Erinnerungen eines Soldaten. Heidelberg 1951. M a n s t e i n , Erich v o n : Verlorene Siege. Bonn 1955. K e s s e l r i n g , A l b e r t : Soldat bis zum letzten Tag. Bonn 1953. Y o u n g , D e s m o n d : Rommel. Wiesbaden 1952. R a e d c r , Erich: Mein Leben. Bd. 1: Tübingen 1956; Bd. 2 : 1957. D ö n i t z , K a r l : Zehn J a h r e und z w a n z i g Tage. Bonn 1958.
IX.
Fremde
Länder
a) V e r e i n i g t e Staaten M o r i s o n , Samuel Eliot und C o m m a g e r , H e n r y Steele: D a s Werden der amerikanischen Republik. S t u t t g a r t 1950. b) S o w j e t u n i o n R a u c h , Georg v o n : Geschichte des bolschewistischen R u ß l a n d . Wiesbaden 1955. (Ausführliche Bibliographie.) L e m b e r g , Eugen: O s t e u r o p a und die Sowjetunion. Geschichte und Probleme. Salzburg 1956. Aufschlußreich f ü r den Gegensatz zwischen den Vereinigten S t a a t e n u n d der S o w j e t u n i o n : H ö l z l e , E r w i n : Geschichte der zweigeteilten Welt. H a m b u r g 1961. (Mit guter Bibliographie, die f ü r mehrere Probleme der Zeitgeschichte bedeutsam ist.) c) P o l e n R o o s , H a n s : Geschichte der polnischen S t u t t g a r t 1961.
Nation
1916-1960.
Literaturhillweise
99
D e r s . : Polen und E u r o p a . Studien zur politik 1931-1939. Tübingen 1956. d)
polnischen
England
S p e n d e r , J . A . : G r e a t Britain, E m p i r e and f r o m 1886 to 1936. L o n d o n 1936. e)
Außen-
Commonwealth,
Frankreich
B a u m o n t , M a u r i c e : Gloires et tragédies de la Troisième Republique. Paris 1956. D e r s . : L a faillite de la p a i x ( 1 9 1 9 - 1 9 3 9 ) . I / I I . Paris 1951. Benoist-Méchin, J a c q u e s : D e r H i m m e l stürzt ein. Frankreichs T r a g ö d i e 1940. Düsseldorf 1958. f)
Italien
T a s c a , A n g e l o : N a s c i t a et avento del Fascismo. L ' l t a l i a dal 1918 al 1922. Firenze 1950. B e c k e r a t h , Erwin v o n : Wesen und Werden des faschistischen Staates. Berlin 1927. g) B e n e d i k t , Heinrich: München 1954.
Österreich Geschichte
der
Republik
Österreich.
h) A s i e n P a n i k k a r , K a v a l a m M a d h a v a : Asien und die Herrschaft des Westens. Zürich 1955. D e r s . : N e u e Staaten in Asien und A f r i k a . I n : Weltgeschichte. Bd. 10: D i e Welt von heute.
Propyläen-
F r a n k e , W o l f g a n g : Chinesische Revolution. I n : Weltgeschichte. Bd. 10: D i e Welt von heute.
Propyläen-
L a n g e r , Paul F . : J a p a n zwischen den Kriegen. I n : läen-Weltgeschichte. Bd. 9 : D a s 20. J a h r h u n d e r t .
Propy-
Vergleiche sonst: H e r z f e 1 d : Die moderne Welt Salis:
Weltgeschichte der neuesten Zeit
und G e s c h i c h t e . Fischer-Lexikon. Stichworte: Zeitgeschichte und Bibliographie. 7*
100
Register V. R E G I S T E R
W a s sich u n m i t t e l b a r auf „Zeitgeschichte" b e z i e h t , ist durch ein (Z) gekennzeichnet. A d e n a u e r , K. 8 A f r i k a 8 f. A k t e n 33 ff. A m e r i k a n i s m u s 35 A n s c h a u l i c h k e i t 49 A n t i k e (Z) 11 A r e t i n , K. O. v. 62, 75 A s i e n 8 f. A u f g a b e n (Z) 30 ff. A u s s a g e n , schriftliche 42 f. B a r b a r o s s a 11 B a r t h e l , K. 6, 22, 25, 35 B a y e r , E. 4 Begriff (Z) 4 ff., 10 f. B e r n a r d i s 66 B e r n h a r d v. C l a i r v a u x 70 B e r n h e i m , E. 32 B e s s o n , W . 8 f., 75 B i b l i o g r a p h i e n (Z) 87 ff Bild (Z) 33, 49—56 B i n d e r , G. 8 B i o g r a p h i e n (Z) 97 f. Bismarck. O. v. 14, 19 B r i e f e 33 B ü r g e r k r i e g (Z) 35 Bullock, A. 21 B u r c k h a r d t , J. 17, 38 f., 43 C a t o 25, 70 Contemporary History 7 Current Events 5 Current History 5 D e f i n i t i o n e n (Z) 6, 8, 10 D e m o k r a t i e 7, 27 D e m o s k o p i e 31 Distanz, m a n g e l n d e (Z) 18 ff. D o k u m e n t e 33 — E n t w e r t u n g (Z) 33 ff. — I d e o l o g i s c h e G e b u n d e n h e i t (Z) 35 f. D r o y s e n , J . G. 9, 58 f. E b e r t , F. 63 Ernst, F. 11 f., 15 F ä l s c h u n g e n (Z) 37, 53, 57, 67, 72 f. Faschismus 7 F e h l i n t e r p r e t a t i o n (Z) 52 ff., 72 Film (Z) 4, 33, 56—69 F i l m - B e g l e i t h e f t e (Z) 61 F i l m d o k u m e n t , h i s t o r i s c h e s (Z) 57 ff. F r e i s l e r , R. 65, 68
F l e y e r , H. 17, 24 Friedrich d. Gr. 16 Friedrich W i l h e l m IV. 16 G a r b e r , H. 75 ' G e i g e r , P. E. 10 G e s a m t d a r s t e l l u n g e n (Z) 90 ff. Geschichte (Z) 10 ff. G e s c h i c h t s s c h r e i b u n g (Z) 11 ff. G o e b b e l s , J . 21, 60, 63, 66 f., 71 G o e r d e l e r , C. 67, 69 G ö r r e s , J. v. 10 G o e t h e , J . W . V. 10 G r u n d l e g u n g (Z) 4—32 H a g e n v. 66 f. H a i n m e r s t e i n - E q u o r d , K. v. 46 H a s e , P. v. 66 f. H a s h a g e n , J. 11, 14 H e i b e r , H. 21 H e i m p e l , H. 29 Heinrich I. 24 H e r d e r , J. G. v. 12 H i m m l e r , H, 71 H i n d e n b u r g , P. v. 61, 63 f. Hint.ze, O . 14 Histoire Contemporaine 6 H i s t o r i a c h r o n o l o g i c a 10 H i s t o r i s m u s 17 H i t l e r , A. 17, 21, 25, 34, 45—48, 51, 54 f., 60, 62—67, 70 ff. H o e p n e r , E. 66 f. H o f m a n n , H. H 35 f., 39 H o ß b a c h , F. 34 H u b a t s c h , W . 61 H u m b o l d t , W . v. 12 I d e o l o g i e (Z) 7, 35, 52, 59 f., 70 I n s d u i f t e n 49 I n s t i t u t e (Z) 76 ff. I n s t i t u t f ü r Zeitgeschichte 82 ff. I n t e r v i e w (Z) 42 f. Isselt, M. v. 10 K e y s e r , E. 49 f., 55 Kirn, P. 33 K l a u s i n g 66 K h i k e , P. 20 f.. 28, 32, 41 K o m m u n i s m u s (Z) 7. 23, 44, 47 ff. K r u m m a c h e r , F. A. 75 K u l t u r 57 K u l t u r g e s c h i c h t e 12, 38 f. K u n s t w e r k e 49
101
Register L ä n d e r , f r e m d e 98 f. L a n d e s b i l d s t e l l e n (Z) 50, 61 L e s s i n g , G. E. 12 L i e b m a n p 45 f. L i t e r a t u r h i n w e i s e (Z) 87—99 Litt, Th. 27 Lorenz, O, 17, 22 Lortz, J . 19 L u t h e r , M. 19, 70 M a n s t e i n , E. v. 37 Mareks, E. 14 M e d a i l l e n 49 M e i n e c k e , F. 14 M e m o i r e n (Z) 33, 97 f. M i t t e l a l t e r (Z) 11 f., 21 M o n t a g e n (Z) 53 M ü n z e n 49 M u s s o l i n i , B. 63 N a c h s c h r i f t e n 33 N a p o l e o n 19 N a t i o n a l k o m i t e e F r e i e s Deutschland 47 f. N a t i o n a l s o z i a l i s m u s 6, 15, 22, 30 f., 37, 52, 58, 60, 62 f., 93 ff. N a t i o n a l s t a a t 7 ff., 35 N e u m a n n , R. 51, 55 N e u z e i t (Z) 12 ff. N i e b u h r , B. G. 13 Ö f f e n t l i c h e s Recht 31 Ö k o n o m i e 31 O n c k e n , H. 14 O t t o v. F r e i s i n g 11 P a p e n , F. v. 37 P e r i o d i s i e r u n g (Z) 6 ff. Politische W i s s e n s c h a f t 31 f. P r e s s e d i e n s t e (Z) 50 P r o p a g a n d a (Z) 34 f., 48, 52, 57—60, 64, 66 f., 71 f. P r o t o k o l l e 33 P s y c h o l o g i e 31 Q u e l l e n (Z) 4, 32—75 — U n v o l l s t ä n d i g k e i t (Z) 22 ff. — Schriftliche U b e r l i e f e r u n g (Z) 32—37 Q u e l l e n k u n d e 49 Q u e l l e n l a g e (Z) 76—87 R a e d e r , E. 46 R a n k e , L. v. 13, 16 R a s s o w , P. 17 R a u s c h n i n g , H. 46 R e c h t s p h i l o s o p h i e 31
R e i c h s w e h r 45, 93 R e t u s c h e n (Z) 53 R h e i n b a b e n , R. v. 11 Ritter, G. 69 R o t h f e l s , H. 5, 7 f.. 20, 23, 25, 30 ff. S a l o m o n , E. v. 35 f. Schäfer, W . 27 Schiller, F. v. 35 Schlegel, A. W . v. 10 S c h o e n b e r n e r , G. 55 Schramm, P. E. 63 Schulthess 10, 72 S d i w e r i n - S c h w a n e n f e l d , U. v. 67 f. Siebecke, H. 75 S o z i o l o g i e 31 f., 57 Spielfilm, h i s t o r i s c h e r 57 S p r a c h r e g e l u n g 36, 41 Stieff 66 S t r e s e m a n n , G. 8, 63 S y b e l , H. v. 10, 14 T a c i t u s 11 T a g e b ü c h e r 33 T a t s a c h e n (Z) 24 f. T e r v e e n , F. 58 ff., 62 ff., 69, 81 T h a l h e i m e r , S. 35 T h u k y d i d e s 11 T o n d o k u m e n t (Z) 4, 33, 69—75, 89 — B e i h e f t e (Z) 73 T o t a l i t a r i s m u s (Z) 27, 31, 34 f., 40, 52, 59, 70 f. T o y n b e e , A. 21 T r a u b , H. 60 T r e i t s c h k e , H. v. 13, 16 T r e u e , W . 58 T r o t t zu Solz, A. v. 67 T y p o l o g i e 32 V e r s t e h e n , h i s t o r i s c h e s (Z) V o g e l s a n g , Th. 24
21 f.,
51
W e i m a r e r R e p u b l i k 6, 30 f., 92 f. W e l t k r i e g , E r s t e r 14 f., 40 W e l t k r i e g , Z w e i t e r 30 f., 95 ff. W i d e r s t a n d , d e u t s c h e r 30 f., 41, 97 W i t z l e b e n , E. v. 66 f., 69 Yorck v o n
W a r t e n b u r g , P. 66
Z e i t g e s c h e h e n (Z) 6 Zeitgeschichte p a s s i m Z e i t s c h r i f t e n (Z) 87 ff. Z e i t u n g e n (Z) 33, 86 Z e u g e (Z) 33, 38—49 Zipfel, F. 65, 67 Z m a r z l i k , H. G. 75
UNIVERSITAS LITTERARUM H A N D B U C H DER
WISSENSCHAFTSKUNDE
U n t e r M i t a r b e i t zahlreicher Fachgelehrter in V e r b i n d u n g mit Willy H o p p e ,
Günther L u d w i g ,
Wieland
Schmidt,
herausgegeben v o n W E R N E R Groß-Oktav.
X X I , 819 Seiten.
S C H U D E R 1955.
H a l b f r a n z . D M 74,—
„Eine in jeder Weise i m p o n i e r e n d e G e s a m t d a r s t e l l u n g der Wissenschaften. In z w e i j ä h r i g e r Folge in E i n z e l d a r s t e l l u n g e n erschienen, liegt nun d e r S a m m e l b a n d v o r , der insgesamt 29 D i s z i plinen u n d 3 S o n d e r a b s c h n i t t e u m f a ß t . J e d e r Einzelabschnitt u m f a ß t neben einer k u r z e n E r l ä u t e r u n g ü b e r Begriff u n d A r t des jeweiligen Faches grundsätzlich einen systematischen u n d einen historischen Teil. U m r e i ß t d e r systematische Teil den heutigen S t a n d der b e t r e f f e n d e n Wissenschaft, ihre M e t h o d e n u n d Wege, ihre Ziele u n d Ergebnisse, ihre H i l f s m i t t e l u n d H i l f s w i s s e n schaften, so gibt der historische Teil eine k n a p p e Übersicht ü b e r die E n t w i c k l u n g d e r Forschung auf diesem Gebiet. D e r H e r a u s g e b e r h a t sich im wesentlichen nach der heute gebräuchlichen A u f t e i l u n g d e r L e h r f ä c h e r u n d F a c h g r u p p e n an den U n i v e r s i t ä t e n u n d Hochschulen gerichtet. So w i r d auch bei a n d e r e n F r a g e n stets d e r Gesichtspunkt der praktischen B e n u t z b a r keit im V o r d e r g r u n d stehen. D a s ist neben d e m erstaunlich u m fangreichen und e x a k t v e r a r b e i t e t e n M a t e r i a l , der Übersichtlichkeit u n d E i n p r ä g s a m k e i t des Stoffes d a s Wesentliche dieses H a n d buches. W i r k ö n n e n V e r l a g u n d H e r a u s g e b e r n u r zu dieser wissenschaftlichen Leistung g r a t u l i e r e n . " Literaturanzeiger,
WALTER
DE
G R U Y T E R
& CO.
Freiburg
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v o r m a l s G. J . G ö s c h e n ' s d i e V e r l a g s h a n d l u n g — J . G u t t e n t a g , buchhandlung
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Reimer —
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J O H A N N E S BÜHLER
DEUTSCHE GESCHICHTE Groß-Oktav.
Ganzleinen.
1. Band: Urzeit, Bauerntum und Aristokratie bis um 1100 Mit 16 Tafeln. V I I I , 413 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954, D M 25,—
2. Band: Fürsten, Ritterschaft und Bürgertum von 1100 bis um 1500 Mit 8 Tafeln. IX, 441 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954. D M 25,—
3. Band: Reformationszeitalter Mit 16 Tafeln. VIII, 498 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954. D M 25,—
4. Band: Das Barockzeitalter Mit 16 Tafeln. 499 Seiten. 1950. D M 16 —
5. Band: Vom Ersten zum Zweiten Deutschen Reich Mit 8 Tafeln. VI, 518 Seiten. 1954. D M 32 —
6. Band: Vom Bismarck-Reich zum geteilten Deutschland X I V , 1027 Seiten. 1960. D M 36,—
WALTER
DE G R U Y T E R
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• BERLIN
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OTTO
BOSCH
Geschichte der Berliner Kommunalwirtschaft in der Weimarer Epoche M i t einem V o r w o r t von H a n s H e r z f e l d . G e l e i t w o r t zur Schriftenreihe von W i l l y B r a n d t . G r o ß - O k t a v . X I I , 230 Seiten. 1960. Ganzleinen D M 24 — (Veröffentlichungen der Berliner Historischen Kommission 1) Nach einer D a r l e g u n g der A u f g a b e n und Bedeutung der k o m m u nalen Wirtschaftstätigkeit im neugeschaffenen Groß-Berlin gibt der Verfasser einen Überblick über die politischen Probleme der K o m m u n a l w i r t s c h a f t , sowie eine eingehende Darstellung der Entwicklung der k o m m u n a l e n Betriebe bis zur Inflation, w ä h rend des Wirtschaftsaufschwungs und in den K r i s e n n o t j a h r e n . Ein Ausblick auf die Probleme des freien Berlin in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg r u n d e t das W e r k ab.
BERLIN N e u n K a p i t e l seiner Geschichte X I I , 297 Seiten mit 20 T a f e l n , 3 F a l t t a f e l n . 1960. Ganzleinen D M 14,— Inhalt: O . F. GANDFRT, J. SCHULTZE, B. SCHULZE, W . HOPPE, R. DIETRICH, A. ZASTRAU, R . DIETRICH, E. HEINRICH, H . HERZFELD, WALTER
V o r - und Frühgeschichte des Berliner Bodens Entstehung d e r M a r k B r a n d e n b u r g und ihrer Städte Berlins G r ü n d u n g und erster Aufstieg, sein K a m p f mit der T e r r i t o r i a l g e w a l t R e f o r m a t i o n und Renaissance in Berlin Berlin und die H o h e n z o l l e r n Berlin im Zeitalter der Klassik Berlins Weg zur Industrie- und H a n d e l s s t a d t Die städtebauliche Entwicklung Berlins seit dem E n d e des 18. J a h r h u n d e r t s Berlin auf dem Wege zur Weltstadt
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1962
" W A L T E R D E G R U Y T E R & CO., B E R L I N W 30
Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache und Literatur Elektrotechnik Englisch Erd- und Länderkunde Geologie Germanisch Gcschichte Griechisch Hebräisch Hoch- und Tiefbau Indogermanisch Kartographie Kristallographie Kunst Land- und Forstwirtschaft Lateinisch Maschinenbau Mathematik Mineralogie Musik Pädagogik Philosophie Physik Psychologie Publizistik Religion Romanisch Russisch Sanskrit Soziologie Statistik Technik Technologie Volkswirtschaft Vermessungswesen Wasserbau Zoologie Autorenregister Bandnummernfolge
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Seite 13 14 12 6 15 7 9 15 7 5 8 8 18 7 9 15 5 15 8 16 10 15 4 3 3 12 3 9 4 7 8 8 3 9 15 13 9 18 17 14 23 19
Geisteswissenschaften Philosophie E i n f ü h r u n g in die Philosophie von H. Leisegang
f . 4. A u f l a g e . 145 Seiten. 1960.
(281)
Hauptprobleme der Philosophie von G. Simmel f . 7., u n v e r ä n d e r t e Auflage. 177 Seiten. 1950. (500) Geschichte der Philosophie I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 1. Teil. Von T h a i e s bis Leukippos. 2., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 135 Seiten. 1953. (857) I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 2. T e i l . Von der Sophistik bis z u m T o d e P i a t o n s . 2., s t a r k e r w e i t e r t e A u f l a g e . 144 Seiten. 1953. (858) I I I : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e von W. Capelle. 3. T e i l . V o m T o d e P i a t o n s bis zur Alten S t o a . 2., s t a r k erweiterte A u f l a g e . 132 Seiten. 1954. (859) I V : D i e g r i e c h i s c h e P h i l o s o p h i e v o n W. Capelle. 4. T e i l . Von der Alten S t o a bis z u m E k l e k t i z i s m u s im 1. J h . v. Chr. 2., s t a r k e r w e i t e r t e A u f l a g e . 132 Seiten. 1954. (863) V : D i e P h i l o s o p h i e d e s M i t t e l a l t e r s von J. Koch. I n V o r b e r e i t u n g . (826) V I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s K a n t von K. Schilling. 234 Seiten. 1954. (394/394 a) V I I : I m m a n u e l K a n t v o n G. Lehmann. In V o r b e r e i t u n g . (536) V I I I : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 1. T e i l . 151 Seiten. 1953. (571) I X : D i e P h i l o s o p h i e d e s 19. J a h r h u n d e r t s von G. Lehmann. 2. T e i l . 168 Seiten. 1953. (709) X : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 1. Teil v o n G. Lehmann. 128 S e i t e n . 1957. (845) X I : D i e P h i l o s o p h i e i m e r s t e n D r i t t e l d e s 20. J a h r h u n d e r t s 2. Teil von G.Lehmann. 114 S e i t e n . 1960. (850) Die geistige Situation der Zeit (1931) v o n K. Jaspers. 5., u n v e r ä n d e r t e r A b d r u c k der im S o m m e r 1932 b e a r b e i t e t e n 5. A u f l a g e . 211 Seiten. 1960. (1000) Erkenntnistheorie v o n G. Kropp. I. T e i l : A l l g e m e i n e G r u n d l e g u n g . 143 Seiten. 1950. (807) Formale Logik v o n P. Lorenzen. 2. A u f l a g e . 165 Seiten. 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (1176/1176a) Philosophisches Wörterbuch von M. Apel f . 5., völlig n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e v o n P. Ludz. 315 Seiten. 1958. (1031/1031 a) Philosophische Anthropologie. Menschliche S e l b s t d e u t u n g in Geschichte u n d G e g e n w a r t von M. Landmann. 266 Seiten. 1955. (156/156a)
Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der Pädagogik von Herrn. Weimer. 15., n e u b e a r b e i t e t e uod v e r m e h r t e A u f l a g e v o n Heinz Weimer. 181 Seiten. 1962. (145) Therapeutische Psychologie. I h r Weg d u r c h die P s y c h o a n a l y s e von W. M. Kranefetdl. Mit einer E i n f ü h r u n g v o n C. G. Jung. 3. A u f l a g e . 152 Seiten. 1956. (1034)
3
GEISTESWISSENSCHAFTEN Allgemeine Psychologie v o n Th. Erismann. 3 B ä n d e . 2., n e u b e a r b e i t e t e A n f l a g e . I : G r u n d p r o b l e m e . 146 Seiten. 1958. (831) I I : G r u n d a r t e n d e s p h y s i s c h e n G e s c h e h e n s . 248 Seiten. 1959. (832/832 a) I I I : P s y c h o l o g i e d e r P e r s ö n l i c h k e i t . E t w a 306 S e i t e n , 26 A b b i l d u n g e n . 1962. (833/833 a) Soziologie. Gcschichte u n d H a u p t p r o b l e m e v o n L. von Wiese. 6. A u f l a g e . 175 Seiten. 1960.(101) Ideengeschichte der sozialen B e w e g u n g des 1 9 . u n d 2 0 . J b . von W. Hofmann. 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (1205) Sozialpsychologie v o n P. R. Hofstätter. 181 Seiten, 15 A b b i l d u n g e n , 22 Tabellen. 1 9 5 6 . ( 1 0 4 / 1 0 4 a) Psychologie des B e r u f s - u n d W i r t s c h a f t s l e b e n s von W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abb i l d u n g e n . 1958. (851/851 a) Industrie- u n d Betriebssoziologie v o n R. Dahrendorf. 2. A u f l a g e . 136 Seiten, 3 F i g u r e n . 1962. (103)
Religion J e s u s v o n M. Dibelius f . 3. A u f l a g e , m i t e i n e m N a c h t r a g v o n W. G. Kümmel. 140 Seiten. 1960. (1130) P a u l u s v o n M. Dibelius f . N a c h d e m T o d e des Verfassers h e r a u s g e g e b e n u n d zu E n d e g e f ü h r t von W. G. Kümmel. 2., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 155 Seiten. 1956. (1160) L u t h e r v o n F. Lau. 151 Seiten. 1959. (1187) M e l a n c h t h o n von R. Stupperich. 139 Seiten. 1960. (1190) E i n f ü h r u n g i n die K o n f e s s i o n s k u n d e der o r t h o d o x e n K i r c h e n v o n K. Onasch. 291 Seiten. 1962. (1197/1197 a) Geschichte des christlichen Gottesdienstes v o n W. Nagel. I n V o r b e r e i t u n g . (1202) Geschichte Israels. Von d e n A n f ä n g e n bis zur Z e r s t ö r u n g des T e m p e l s (70 n . Chr.) v o n E. L. Ehrlich. 158 Seiten, 1 T a f e l . 1958. (231/231 a) R ö m i s c h e Religionsgeschichte v o n F. Altheim. 2 B ä n d e . 2., u m g e a r b e i t e t e A u f l a g e . I : G r u n d l a g e n u n d G r u n d b e g r i f f e . 116 S e i t e n . 1956. (1035) I I : D e r g e s c h i c h t l i c h e A b l a u f . 164 Seiten. 1956. (1052)
Musik Musikästhetik von H. J. Moser. 180 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1953. (344) Systematische Modulation von R. Hernried. 2. A u f l a g e . 136 Seiten. Mit zahlreichen N o t e n b e i s p i e l e n . 1950. (1094) Der polyphone Satz v o n E. Pepping. 2 B ä n d e . I : D e r c a n t u s * f i r m u s - S a t z . 2. A u f l a g e . 223 Seiten. Mit z a h l r e i c h e n Noten» beispielen. 1950. (1148) I I : Ü b u n g e n i m d o p p e l t e n K o n t r a p u n k t u n d i m K a n o n . 137 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1957. (1164/1164a) Allgemeine Musiklehre v o n H. J. Moser. 2., d u r c h g e s e h e n e Auflage. 155 Seiten. Mit zahlreichen Notenbeispielen. 1955. (220/220 a) H a r m o n i e l e h r e von H. J. Moser. 2 B ä n d e . I : 109 S e i t e n . Mit 120 N o t e n b e i s p i e l e n . 1954. (809) Die Musik des 19. J a h r h u n d e r t e v o n W. Oe hl mann. 180 Seiten. 1953. (170) Die Musik des 20. J a h r h u n d e r t s von W. Oehlmonn. 312 Seiten. 1961. (171/171a)
4
GEISTESWISSENSCHAFTEiS Technik der deutschen Gesangskunst von H. J. Moser. 3., d u r c h g e s e h e n e u n d verbesserte A u f l a g e . 144 Seiten, 5 F i g u r e n sowie Tabellen u n d N o t e n b e i s p i e l c . 1954. (576/576a) Die Kunst des Dirigierens von H. W. von Wolfershausen f . 2,, v e r m e h r t e A u f l a g e . 138 Seiten. Mit 19 N o t e n b e i s p i e l e n . 1954. (1147) Die Technik des Klavierspiels aus d e m Geiste des musikalischen K u n s t w e r k e s v o n K. Schuberl f . 3. A u f l a g e . 110 Seiten. Mit N o t e n b e i s p i e l e n . 1954. (1045)
Kunst Stilkunde v o n H. Weigert. 2 B ä n d e . 3., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . I : V o r z e i t , A n t i k e , M i t t e l a l t e r . 136 Seiten, 94 A b b i l d u n g e n . 1958. (80) I I : S p ä t m i t t e l a l t e r u n d N e u z e i t . 150 Seiten, 88 A b b i l d u n g e n . 1958. (781) Archäologie von A. Rumpf. 2 B ä n d e . I : E i n l e i t u n g , h i s t o r i s c h e r Ü b e r b l i c k . 143 Seiten, 6 A b b i l d u n g e n . 12 T a f e l n . 1953. (538) I I : D i e A r c h ä o l o g e n s p r a c h e . Die a n t i k e n R e p r o d u k t i o n e n . 136 Seiten, 7 A b b i l d u n g e n , 12 T a f e l n . 1956. (539)
Geschichte Einführung in die Geschichtswissenschaft v o n P. Kirn. 3., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 128 S e i t e n . 1959. (270) Einführung in die Zeitgeschichte v o n B. Scheurig. 1962. In V o r b e r e i t u n g . (1204) Zeitrechnung der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der Neuzeit für die Jahre 1—2000 n. Chr. v o n H. Lietsmann f . 3. A u f l a g e , d u r c h g e s e h e n von K. Aland. 130 Seiten. 1956. (1085) Kultur der Urzeit von F. Behn. 3 B ä n d e . 4. A u f l a g e der K u l t u r der U r z e i t B d . 1—3 von M. Hoernes. I : D i e v o r m e t a l l i s c h e n K u l t u r e n . (Die Steinzeiten E u r o p a s . Gleichartige K u l t u r e n in a n d e r e n E r d t e i l e n . ) 172 Seiten, 48 A b b i l d u n g e n . 1950. (561) I I : D i e ä l t e r e n M e t a l l k u l t u r c n . (Der B e g i n n der M c t a l l b e n u t z u n g . Kupfer» u n d Bronzezeit in E u r o p a , im O r i e n t u n d in A m e r i k a . ) 160 Seiten, 67 Abb i l d u n g e n . 1950. (565) I I I : D i e j ü n g e r e n M e t a l l k u l t u r e n . (Das Eisen als K u l t u r m e t a l l , H n l l s t a t t L a t e n c - K u l t u r i n E u r o p a . D a s erste A u f t r e t e n des Eisens in d e n a n d e r e n W e l t t e i l e n . ) 149 Seiten, 60 A b b i l d u n g e n . 1950. (566) Vorgeschichte E u r o p a s v o n F. Behn. Völlig n e u e B e a r b e i t u n g der 7. A u f l a g e der „ U r g e s c h i c h t e der M e n s c h h e i t " von M. Hoernes. 125 Seilen, 47 A b b i l d u n g e n . 1949.(42) Der Eintritt der Germanen in die Geschichte von J. Haller f . 3. A u f l a g e , d u r c h gesehen v o n H. Dannenbauer. 120 Seiten, 6 K a r t e n s k i z z e n . 1957. (1117) Von den Karolingern zu den Staufern. Die a l t d e u t s c h e K a i s e r z e i t (900—1250) von J. Haller f . 4., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n II. Dannenbauer. 142 S e i t e n , 4 K a r t e n . 1958. (1065) Von den Slaufern zu den Habsburgern. A u f l ö s u n g des R e i c h s u n d E m p o r k o m m e n d e r L n n d e s s t a a t e n (1250—1519) von J. Haller f . 2., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e von H. Dannenbauer. 118 Seilen, 6 K a r t e n s k i z z e n . 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Z e i t a l t e r der R e f o r m a t i o n , der G e g e n r e f o r m a t i o n u n d des dreißigjährigen Krieges von F. Härtung. 129 S e i t e n . 1951. (1105) Deutsche Geschichte von 1648 — 1740. P o e t i s c h e r u n d geistiger W i e d e r a u f b a u von W. Treue. 120 Seilen. 1956. (35)
5
GEISTESWISSENSCHAFTEN Deutsche Geschichte von 1713 - 1806. Von der Schaffung des europäischen Gleich* gewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W. Treue. 168 Seiten. 1957. (3S) Deutsche Geschichte von 1806 —1890. Vom Ende des alten bis zur Höhe des neuen Reiches von W. Treue. 128 Seiten. 1961. (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis zur Gegenwart von W. Treue. In Vorbereitung. (894) Quellenkunde der Deutschen Geschichte im Mittelalter (bis zur Mitte des 15. J a h r hunderts) von K. Jacob f . 3 B a n d e . I : E i n l e i t u n g . A l l g e m e i n e r T e i l . D i e Z e i t d e r K a r o l i n g e r . 6. Auflage, bearbeitet von H. Hohenleutner. 127 Seiten. 1959. (279) I I : D i e K a i s e r z e i t (911—1250). 5. Auflage, neubearbeitet von H. Hohenleutner. 141 Seiten. 1961. (280) I I I : D a s S p ä t m i t t e l a i t e r (vom Interregnum bis 1500). Herausgegeben von F. Weden. 152 Seiten. 1952. (284) Geschichte Englands von H. Preller. 2 Bände. I : b i s 1 8 1 5 . 3., stark umgearbeitete Auflage. 135 Seiten, 7 Stammtafeln, 2 Karten. 1952. (375) I I : V o n 1 8 1 5 b i s 1 9 1 0 . 2., völlig umgearbeitete Auflage. 118 Seiten, 1 S t a m m tafel, 7 Karten. 1954. (1088) Römische Geschichte von F. Altheim. 4 Bände. 2., verbesserte Auflage. I : B i s z u r S c h l a c h t b e i P y d n a (168 v. Chr.). 124 Seiten. 1956. (19) I I : B i s z u r S c h l a c h t b e i A c t i u m (31 v . Chr.). 129 Seiten. 1956. (677) I I I : B i s z u r S c h l a c h t a n d e r M i l v i s c h e n B r ü c k e (312 n . Chr.). 148 Seiten. 1958.(679) I V : B i s z u r S c h l a c h t a m Y a r m u k (636 n. Chr.). In Vorbereitung. (684) Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von 0. Graf zu StolbergWernigerode. 192 Seiten, 10 K a r t e n . 1956. (1051/1051 a)
Deutsche Sprache und Literatur Geschichte der Deutschen Sprache von H. Sperber. 3. Auflage, besorgt von W. Fleischhauer. 128 Sexten. 1958. (915) Deutsches Recbtschreibungswörterbuch von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 219 Seiten. 1953. (200/200a) Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes von A. Schirmer. 4. Auflage von W. Mitzka. 123 Seiten. 1960. (929) Deutsche Sprachlehre von W. Hofstaetter. 10. Auflage. Völlige Umarbeitung der 8. A u f l a g e . 150 Seiten. 1960. (20) Stimmkunde für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. Biehle. 111 Seiten. 1955. (60) Redetechnik. Einführung in die Rhetorik von II. Biehle. 2., erweiterte Auflage. 151 Seiten. 1961. (61) Sprechen und Sprachpflege (Die Kunst des Sprechens) von H. Feist. 2., verbesserte Auflage. 99 Seiten, 25 Abbildungen. 1952. (1122) Deutsches Dichten und Denken von der germanischen bis zur staufiseben Zeit von H.Naumann f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. J a h r h u n d e r t . ) 2., verbesserte Auflage. 166 Seiten. 1952. (1121) Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzeit von G. Müller (1270 bis 1700). 2., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1949. (1086)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Deutsches Dichten und Denken von der Aufklärung bis zum Realismus (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. Vietor f . 3., durchgesehene Auflage. 159 Seiten. 1958. (1096) Der Nibelunge Not in Auswahl mit kurzem Wörterbuch von K. Langosch. 10., durchgesehene Auflage. 164 Seiten. 1956. (1) Kudrun und Dietrich-Epen in Auswahl mit Wörterbuch von O. L. Jirictek. 6. Auflage, bearbeitet von R. Wisniewski. 173 Seiten. 1957. (10) Wolfram von Eschenbach. Parzival. Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. Jantzen. 2. Auflage, bearbeitet von H. Kolb. 128 Seiten. 1957.
Hartmann von Aue. Der arme Heinrich nebst einer Auswahl aus der ,,Klage , dein „Gregorius" und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) herausgegeben von F. Maurer. 96 Seiten. 1958. (18) Gottfried von Strassburg in Auswahl herausgegeben von F. Maurer. 142 Seiten. 1959.(22) Die deutschen Personennamen von M. Gottschald f . 2., verbesserte Auflage. 151 Seiten. 1955. (422) Althochdeutsches Elementarbuch. Grammatik und Texte. 3. Auflage von W. Betz. 1962. In Vorbereitung. (1111) Mittelhochdeutsche Grammatik von H. de Boor und R. Wisniewski. 2., verbesserte und ergänzte Auflage. 142 Seiten. 1960. (1108)
Indogermanisch, Germanisch Indogermanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 B ä n d e . I : E i n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 4. A u f l a g e . 106 Seiten. 1962. In Vorbereitung. (59) I I : F o r m e n l e h r e . 3., neubearbeitete A u f l a g e . 124 Seiten. 1959. (64) Gotisches Elementarbuch. Grammatik, Texte mit Übersetzung und Erläuterungen. Mit einer Einleitung von H. Hempel. 3., umgearbeitete A u f l a g e . 166 Seiten. 1962. (79/79a) Germanische Sprachwissenschaft von H. Krähe. 2 Bände. 4., überarbeitete Auflage. I : E i n l e i t u n g u n d L a u t l e h r e . 147 Seiten. 1960. (238) I i s F o r m e n l e h r e . 149 Seiten. 1961. (780) Altnordisches Elementarbuch. Schrift, Sprache, T e x t e mit Übersetzung und Wörterbuch von F. Ranke. 2., durchgesehene Auflage. 146 Seiten. 1949. (1115)
Englisch, Romanisch Altenglisches Elementar buch von M. Lehner t. Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch. 5., verbesserte Auflage. 178 Seiten. 1962. (1125) Historische neuenglische Laut- und Formenlehre von E. Ekwall. 3., durchgesehene Auflage. 150 Seiten. 1956. (735) Englische Phonetik von H. Mutschmann f . 117 Seiten. 1956. (601) Englische Literaturgeschichte von F. Schubel, 4 Bände. I : D i e a l t - u n d m i t t e l e n g l i s c h e P e r i o d e . 163 Seiten. 1954. (1114) I I : V o n d e r R e n a i s s a n c e b i s z u r A u f k l ä r u n g . 160 Seiten. 1956. (1116) I I I : R o m a n t i k u n d V i k t o r i a n i s m u s . 160 Seiten. 1960. (1124) Beowulf von M. Lenntri. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, Anmerkungen und etymologischem Wörterbuch. 3., verbesserte Auflage. 135 Seiten. 1959. (1135)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Shakespeare v o n P. Meißner f . 2. A u f l a g e , n e u b e a r b e i t e t v o n M. Lehnert, 136 Seiten. 1954. (1142) Italienische Literaturgeschichte von K. Voßler f . 5. A u f l a g e , n e u b e a r b e i t e t v o n A. ¿Voyer-Weidner. I n V o r b e r e i t u n g . (125) Romanische Sprachwissenschaft von H. Lausberg. 4 B ä n d e . I : E i n l e i t u n g u n d V o k a l i s m u s . 160 Seiten. 1956. (128/128a) I I : K o n s o n a n t i s m u s . 95 Seiten. 1956. (250) I I I : F o r m e n l e h r e . In Vorbereitung. (1199/U99a) I V : W o r t l e h r e . I n V o r b e r e i t u n g . (1200)
Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft v o n W. Brandenstein. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t s y s t e m » E t y m o l o g i e . 160 Seiten. 1954. (117) I I : W o r t b i l d u n g u n d F o r m e n l e h r e . 192 S e i t e n . 1959. (118/113a) Geschichte der griechischen Sprache. 2 B ä n d e . I : B i s z u m A u s g a n g d e r k l a a s i s c h e n Z e i t v o n O. Hoffmannf. 3. Auflage, b e a r b e i t e t v o n A. Debrunner f . 156 Seiten. 1953. (111) II: G r u n d f r a g e n und G r u n d z ü g e des nachklassischen Griechisch v o n A. Debrunner f. 144 Seiten. 1954. (114) Geschichte der griechischen Literatur v o n W. Nestle. 2 B ä n d e . 3. A u f l a g e , b e a r b e i t e t v o n W. Liebich. I : 144 S e i t e n . 1961. (70) I I : I n V o r b e r e i t u n g . (557) Grammatik der neugriechischen Volkssprache von J. Kalitsunakis. 3., völlig neub e a r b e i t e t e u n d e r w e i t e r t e A u f l a g e . 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (756/756 a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch v o n J. Kalitsunakis. 2. A u f l a g e , bearbeitet v o n A. Steinmetz.
99 Seiten. 1960. (587)
Geschichte der lateinischen Sprache von F. Stolz. 4. A u f l a g e v o n A.Debrunner I n V o r b e r e i t u n g . (492) Geschichte der römischen Literatur von L . Bieler. 2 B ä n d e . I : Die L i t e r a t u r der R e p u b l i k . 160 Seiten. 1961. (52) I I : Die L i t e r a t u r der K a i s e r z e i t . 133 Seiten. 1961. (866)
f.
Hebräisch, Sanskrit, Russisch Hebräische Grammatik v o n G. Beer f . 2 B ä n d e . 2 v ö l l i g n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e von R. Meyer. I : S c h r i f t - , L a u t - u n d F o r m e n l e h r e I . 3. A u f l a g e . 157 S e i t e n . I n V o r b e r e i t u n g (763/763 a) I I : F o r m e n l e h r e I I . S y n t a x u n d F l e x i o n s t a b e l l e n . 195 S e i t e n . 1955. (764/ 764 a) Hebräisches Textbuch zu G. Beer-R. 170 S e i t e n . 1960. (769/769 a)
Meyer,
Sanskrit-Grammatik v o n M . Mayrhofer. Russische Grammatik v o n E. Berneker
H e b r ä i s c h e G r a m m a t i k v o n R.
89 Seiten. 1953. (1158) f . 6., v e r b e s s e r t e A u f l a g e v o n M .
155 Seiten. 1961. (66) Slawische Sprachwissenschaft v o n H. Bräuer. 2 Bände. I : E i n l e i t u n g , L a u t l e h r e . 221 Seiten. 1961. ( 1 1 9 1 / 1 1 9 U )
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Meyer.
Vasmer.
GEISTESWISSENSCHAFTEN
Erd- und Länderkunde, Kartographie Afrika v o n F. Jaeger. E i n geographischer Ü b e r b l i c k . 2 B ä n d e . 2., u m g e a r b e i t e t e Auflage. I : D e r L e b e n s r a u m . 179 Seiten, 18 A b b i l d u n g e n . 1954. (910) I I : M e n s c h u n d K u l t u r . 155 Seiten, 6 A b b i l d u n g e n . 1954. (911) Australien und Ozeanien von H. J. Krug. 176 Seiten, 46 S k i z z e n . 1 9 5 3 . (319) Kartographie v o n V. Heissler. 125 A b b . , m e h r e r e K a r t e n . 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (30/30 a)
Volkswirtschaft, Statistik, Publizistik Allgemeine Betriebswirtschaftslehre v o n K. Mellerowicz. 4 B ä n d e . 10., erweiterte und veränderte Auflage. (Bd. I und I I : II., durchgesehene Auflage) I : 224 Seiten. 1961. (1008/1008a) I I : 188 Seiten. 1962. (1153/1153a) I I I ; 260 S e i t e n . 1959. (1154/1154a) I V : 209 Seiten. 1959. (1186/1186a) Diese 4 B ä n d e sind in Ganzleinen g e b u n d e n zu je DM 6,30 lieferbar. Geschichte der Volkswirtschaftslehre v o n S. Wendt. 182 S e i t e n . 1961. (1191) Allgemeine Volkswirtschaftslehre v o n A. Paulsen. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , W i r t s c h a f t s k r e i s l a u f . 3.» d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä u z t e A u f l a g e . 148 S e i t e n . 1959. (1169) I I : H a u s h a l t e , U n t e r n e h m u n g e n , M a r k t f o r m e n . 3. t n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . 166 Seiten, 32 A b b i l d u n g e n . 1960. (1170) I I I : P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 2., n e u b e a r b e i t e t e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 200 S e i t e n . 1961. (1171) I V : G e s a m t b e s c h ä f t i g u n g , K o n j u n k t u r e n , W a c h s t u m . 2. A u f l a g e . 174 S e i t e n . 1962. (1172) Allgemeine Volkswirtschaftspolitik v o n H. Ohm. 2 B ä n d e . I: S y s t e m a t i s c h - T h e o r e t i s c h e Grundlegung. 137 S e i t e n , 6 Abbild u n g e n . 1962. (1195) II: D e r v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e G e s a m t o r g a n i s m u s als O b j e k t der W i r t s c h a f t s p o l i t i k . I n V o r b e r e i t u n g . (1196) Finanzwissenschaft v o n H. Kolms. 4 B ä n d e . I : G r u n d l e g u n g , ö f f e n t l i c h e A u s g a b e n . 160 S e i t e n . 1959. (148) II: E r w e r b s e i n k ü n f t e , G e b ü h r e n und B e i t r ä g e ; A l l g e m e i n e Steuer» l e h r e . 148 Seiten. 1960. (391) I I I : B e s o n d e r e S t e u e r l e h r c . 178 Seiten. 1962. (776) I V : ö f f e n t l i c h e r K r e d i t . H a u s h a l t s w e s e n . F i n a n z a u s g l e i c h . I n Vorb e r e i t u n g . (782) Finanzmathematik v o n M. Nicolas. 192 Seiten, 11 T a f e l n , 8 T a b e l l e n u n d 72 Beispiele. 1959. (1183/1183a) Industrie- und Betriebssoziologie v o n R. Dahrendorf. 2. A u f l a g e . 136 Seiten 3 F i g u r e n . 1962. (103) Wirtschaftssoziologie von F. Fürstenberg. 122 S e i t e n . 1961. (1193) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens v o n W. Moede f . 190 Seiten, 48 Abb i l d u n g e n . 1958. (851/851 a) Allgemeine Methodenlehre der Statistik v o n J. Pfanzagl. 2 B ä n d e . I : E l e m e n t a r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g der A n w e n d u n g e n in d e n W i r t s c h a f t s - u n d S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n . 205 Seiten, 35 Abbild u n g e n . 1960. (746/746a) 11: H ö h e r e M e t h o d e n u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g der A n w e n d u n g e n in N a t u r w i s s e n s c h a f t , Medizin u n d T e c h n i k . 295 S e i t e n , 39 AbbildungeD. 1962. (747/747 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN Zeitungslehre von E. Dovifat. 2 Bände. 4., neubearbeitete Auflage. I: Theoretische und r e c h t l i c h e G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t und Mein u n g — S p r a c h e u n d F o r m . 148 Seiten. 1962. (1039) II: R e d a k t i o n — Die S p a r t e n : V e r l a g u n d V e r t r i e b , W i r t s c h a f t und T e c h n i k , S i c h e r u n g d e r ö f f e n t l i c h e n A u f g a b e . 168 Seiten. 1962. (1040)
Naturwissenschaften Mathematik Geschichte der Mathematik von J . E. Hofmann. 4 Bände. I: Von den A n f ä n g e n bis zum A u f t r e t e n von F e r m a t und Desc a r t c s . 2. A u f l a g e . 200 Seiten. 1962. In Vorbereitung. (226/226a) II: Von F e r m a t u n d D e s c a r t e s bis zur E r f i n d u n g des C a l c u l u s u n d b i s z u m A u s b a u d e r n e u e n M e t h o d e n . 109 Seiten. 19S7. (875) III: Von den A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n u m den C a l c u l u s bis z u r f r a n * z ö s i s c h e n R e v o l u t i o n . 107 Seiten. 1957. (882) I V : G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k d e r n e u e s t e n Z e i t von N. S t u l o f f . In Vorbereitung. (883) Mathematische Formelsammlung von F. O. Ringleb. 7., erweiterte Auflage. 320 Seiten, 40 Figuren. 1960. (51/51a) Vierstellige Tafeln und Gegentafeln für logarithmischcs und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. Schubert u n d R. Haussner. 3., neubearbeitete Aufiagc von J. Erlebach. 158 Seiten. 1960. (81) Fünfstellige Logarithmen von A. Adler. Mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig vorkommenden Zahlenwerten. 4. A u f l a g e , überarbeitet von J . Erlebach. 127 Seiten, 1 Tafel. In Vorbereitung. (423) Arithmetik von P. B. Fischer f . 3. Auflage von H. Rohrbach. 152 Seiten, 19 Abbildungen. 1958.(47) Höhere Algebra von H. Hasse. 2 Bände. 4., durchgesehene Auflage. I : L i n e a r e G l e i c h u n g e n . 152 Seiten. 1957. (931) I I : G l e i c h u n g e n h ö h e r e n G r a d e s . 158 Seiten, 5 Figuren. 1958. (932) Aufgabensammlung zur höheren Algebra von H. Hasse und W. Klobe. 3., verbesserte Auflage. 183 Seiten. 1961. (1082) Elementare und klassische Algebra vom modernen Standpunkt von W. Krull. 2 Bände. I : 2., erweiterte Auflage. 136 Seiten. 1952. (930) I I : 132 Seiten. 1959. (933) Algebraische Kurven und Flächen von W. Burau. 2 Bände. I : A l g e b r a i s c h e K u r v e n d e r E b e n e . 153 Seiten, 28 Figuren. 1962. (435) I I : A l g e b r a i s c h e F l ä c h e n 3. G r a d e s und R a u m k u r v e n 3. und 4. Grades. 1962. In Vorbereitung. (436) Einführung in die Zahlentheorie von A. Scholz f . Überarbeitet und herausgegeben von B. Schoeneberg. 3. Auflage. 128 Seiten. 1961. (1131) Formale Logik von P. Lorenzen. 2. A u f l a g e . 165 Seiten. 1962. (1176/1176a) Topologie von W. Franz. 2 Bände. I : Allgemeine Topologie. 144 Seiten, 9 Figuren. 1960. (1181) Elemente der Funküoaentheorie von K. Knopp f . 5. Auflage. 144 Seiten, 23 Fig. 1959.(1109)
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NATURWISSENSCHAFTEN Funktionentheorie v o n K. Knopp f . 2 B ä n d e . 10. A u f l a g e . I: G r u n d l a g e n der allgemeinen Theorie der a n a l y t i s c h e n Funk* t i o n e n . 144 Seiten, 8 F i g u r e n . 1961. (668) II: A n w e n d u n g e n und W e i t e r f ü h r u n g der allgemeinen Theorie. 130 Seiten, 7 F i g u r e n . 1962. (703) Aufgabensammlung zur Funktionentheorie v o n K. Knopp f . 2 B ä n d e . I : A u f g a b e n z u r e l e m e n t a r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 6. A u f l a g e . 135 Sei» t e n . I n V o r b e r e i t u n g . (877) I I : A u f g a b e n z u r h ö h e r e n F u n k t i o n e n t h e o r i e . 5. A u f l a g e . 151 Seiten. 1959. (878) Differential- und Integralrechnung von M . Barner. ( F r ü h e r Witting). 4 B ä n d e . I : G r e n z w e r t b e g r i f f , D i f f e r e n t i a l r e c h n u n g . 176 S e i t e n . 1961. (86/86 a) Gewöhnliche Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 6., n e u b e a r b e i t e t e u n d erw e i t e r t e A u f l a g e . 128 S e i t e n . 1960. (920) Partielle Differentialgleichungen von G. Hoheisel. 4., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 128 S e i t e n . 1960. (1003) Aufgabensammlung zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen v o n G. Hoheisel. 4., d u r c h g e s e h e n e u n d v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 124 Seiten. 1958, (1059) Integralgleichungen v o n G. Hoheisel. 2., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 1962. I n Vorb e r e i t u n g . (1099) Mengenlehre v o n E. Kamke. 4., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 194 Seiten, 6 F i g u r e n . I n V o r b e r e i t u n g . (999/999a) Gruppentheorie v o n L. Baumgartner. 3.» n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . 110 Seiten, 3 T a f e l n . 1958. (837) Ebene und sphärische Trigonometrie v o n G. Hessenberg f . 5. A u f l a g e , durchgesehen von H. Kneser. 172 Seiten, 60 F i g u r e n . 1957. (99) Darstellende Geometrie v o n W. Haack. 3 B ä n d e . I:' D i e w i c h t i g s t e n D a r s t e l l u n g s m e t h o d e n . G r u n d - u n d A u f r i ß e b e n f l ä c h i g e r K ö r p e r . 3., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 113 Seit e n , 120 A b b i l d u n g e n . 1960. (142) II: K ö r p e r m i t k r u m m e n B c g r c n z u n g s f l ä c h e n . K o t i e r t e P r o j e k t i o n e n . 3., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 129 Seiten, 86 A b b i l d u n g e n . 1962. (143) I I I : A x o n o m e t r i e u n d P e r s p e k t i v e . 2., d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f lage. 129 Seiten, 100 A b b i l d u n g e n . 1962. (144) Analytische Geometrie v o n K. P. Grotemeyer. 2.. e r w e i t e r t e A u f l a g e . 218 Seiten, 73 A b b i l d u n g e n . 1962. (65/65 a) Nichteuklidische Geometrie. H y p e r b o l i s c h e G e o m e t r i e der E b e n e v o n R. Baldus f . D u r c h g e s e h e n u n d h e r a u s g e g e b e n v o n F. Löbell. 3., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 140 Seiten, 70 F i g u r e n . 1953. (970) Differentialgeometrie v o n K. Strubecker ( f r ü h e r Rothe). 3 B ä n d e . I : K u r v e n t h e o r i e d e r E b e n e u n d d e s R a u m e s . 150 Seiten, 18 F i g u r e n . 1955. (1113/1113 a) I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n m e t r i k . 195 Seiten, 14 F i g u r e n . 1958. (1179/1179a) I I I : T h e o r i e d e r F l ä c h e n k r ü m m u n g . 254 Seiten, 38 F i g u r e n . 1959. (1180/U80a) Variationsrechnung v o n L. Koschmieder. 2 B ä n d e . 2., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . I : D a s f r e i e u n d g e b u n d e n e E x t r e m e i n f a c h e r G r u n d i n t c g r a l e . 128 S e i t e n , 23 F i g u r e n . 1962. (1074) Einführung in die konforme Abbildung v o n L. Bieberbach. 5., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 180 S e i t e n , 42 F i g u r e n . 1956. (768/768 a)
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NATURWISSENSCHAFTEN 2 . A u f l a g e . (9.» e r w e i t e r t e A u f l a g e d e r V e k t o r e n u n d M a t r i z e n v o n S. Volentiner. „ V e k t o r a n a l y s i s " ) . M i t A n h a n g : A u f g a b e n z u r V e k t o r r e c h n u n g v o n ff. König. 2 0 2 S e i t e n , 35 F i g u r e n . 1960. (354/354 a) V e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k v o n F. Böhm. 2 B a n d e . I : E l e m e n t e d e r V e r s i c h e r u n g s r c c h n u n g . 3., v e r m e h r t e u n d verbess e r t e A u t l a g e . D u r c h g e s e h e n e r N e u d r u c k . 151 S e i t e n . 1 9 5 3 . ( 1 8 0 ) I I : L e b e n s v e r a i c h e r u n g s m a t h e m a t i k . E i n f ü h r u n g in d i e t e c h n i s c h e n G r u n d l a g e n d e r S o z i a l v e r s i c h e r u n g . 2., v e r b e s s e r t e u n d v e r m e h r t e A u f l a g e . 205 Seiten. 1953. ( 9 1 7 / 9 1 7 a ) 192 S e i t e n , 11 T a f e l n , 8 T a b e l l e n und 7 2 B e i F i n a n z m a t h e m a t i k v o n M. Nicolas. spiele. 1959. (1183/1183a)
Physik
E i n f ü h r u n g in die t h e o r e t i s c h e P h y s i k v o n W. Döring. S B ä n d e . I : M e c h a n i k . 2 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 123 S e i t e n , 2 5 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 0 . (7(>) I I : D a s e l e k t r o m a g n e t i s c h e F e l d . 2 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 132 S e i t e n , 15 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 2 . (77) I I I : O p t i k . 117 S e i t e n , 32 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 6 . ( 7 8 ) I V : T h e r m o d y n a m i k . 107 S e i t e n , 9 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 6 . ( 3 7 4 ) V : S t a t i s t i s c h e M e c h a n i k . 114 S e i t e n , 12 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 7 . ( 1 0 1 7 ) M e c h a n i k d e f o r m i e r b a r e r K ö r p e r v o n M. Päsler. 199 S e i t e n , 4 8 A b b i l d u n g e n . 1960. ( 1 1 8 9 / 1 1 8 9 « ) A t o m p h y s i k v o n K. Bechert u n d Ch. Gerlhsen f . 7 B ä n d e . I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n , 1. T e i l . 4 . , d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e v o n A. 124 S e i t e n , 3 5 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 9 . ( 1 0 0 9 ) Flammersfeld. I I : A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n . 2. Teil. 4. A u f l a g e . 1962. I n Vorher. (1033) I I I : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 1. T e i l . 4-, u m g e a r b e i t e t e A u f l a g e . 148 S e i t e n , 16 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 2 . I n V o r b e r e i t u n g ( 1 1 2 3 / 1 1 2 3 a ) I V : T h e o r i e d e s A t o m b a u s . 2. T e i l . 3 . , u m g e a r b e i t e t e A u f l a g e . 170 S e i t e n , 14 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 4 . ( 1 1 6 5 / 1 1 6 5 a ) D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n d e r P h y s i k v o n F. Sauler. 3 . , d u r c h g e s e h e n e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 1 4 8 S e i t e n , 16 F i g u r e n . 1 9 5 8 . ( 1 0 7 0 ) P h y s i k a l i s c h e F o r m e l s a m m l u n g v o n G. Mahler f . N e u b e a r b e i t e t v o n A'. Mahler. 1 0 . , d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 153 S e i t e n , 69 F i g u r e n . 1 9 5 9 . ( 1 3 6 ) P h y s i k a l i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g v o n G. Mahler f . N e u b e a r b e i t e t v o n K. Mahler. M i t d e n E r g e b n i s s e n . 11. A u f l a g e . 127 S e i t e n . 1 9 6 1 . ( 2 4 3 )
Chemie
G e s c h i c h t e d e r C h e m i e i n k u r z g e f a ß t e r D a r s t e l l u n g v o n G. Lockemann. 2 Bände. I : V o m A l t e r t u m b i s z u r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s . 142 S e i t e n , 8 Bildnisse. 1950. (264) I I : V o n d e r E n t d e c k u n g d e s S a u e r s t o f f s b i s z u r G e g e n w a r t . 151 S e i t e n , 16 B i l d n i s s e . 1 9 5 5 . ( 2 6 5 / 2 6 5 a ) A n o r g a n i s c h e C h e m i e v o n W. Klemm. 12., n e u b e a r b e i t e t e u n d erweiterte Auflage. 255 Seiten, 34 A b b i l d u n g e n . 1962. (37/37 a) O r g a n i s c h e C h e m i e v o n W. Schlenk. 8 . , e r w e i t e r t e A u f l a g e . 2 7 2 S e i t e n , 16 A b b i l dungen. 1960. (38/38 a) P h y s i k a l i s c h e M e t h o d e n d e r O r g a n i s c h e n C h e m i e v o n G. Kresze. 6 5 A b b i l d u n g e n . 1962. (44/44a) A l l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e C h e m i e v o n W. Schulze. 2 B ä n d e . I : 5.* d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 139 S e i t e n , 10 F i g u r e n . 1 9 6 0 . ( 7 1 ) I I : 5 „ v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 178 S e i t e n , 37 H g u r e n . 1 9 6 1 . ( 6 9 8 / 6 9 8 a )
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NATURWISSENSCHAFTEN Einfache Versuche zur allgemeinen und physikalischen Chemie von E. Dehn. 371 Versuche mit 40 Abbildungen. 272 Seiten. 1962. (1201/1201«) Molekülbau. Theoretische Grundlagen und Methoden der S t r u k t u r e r m i t t l u n g von W. Schulze. 123 Seiten, 43 Figuren. 1958. (786) Physikalisch-chemische Rechenaufgaben von E. Asmus. 3., verbesserte A u f l a g e . 96 Seiten. 1958. (445) Maßanalyse. Theorie und P r a x i s der klassischen und der elektrochemischen Titrier* verfahren von G. Jander und K. F. Jahr. 9., durchgesehene A u f l a g e . 313 Seiten, 49 Figuren. 1961. (221/221a) 308 Seiten, 5 Abbildungen. Qualitative Analyse von H. Hofmann u. G. Jander. 1960. (247/247 a) Thermochemie von W. A. Roth f . 2., verbesserte A u f l a g e . 109 Seiten, 16 Figuren. 1952. (1057) Stöchiometrische A u f g a b e n s a m m l u n g von W. Bahr dt f und R. Scheer. Mit den Ergebnissen. 7., durchgesehene A u f l a g e . 119 Seiten. 1960. (452) Elektrochemie und ihre physikalisch-chemischen Grundlagen von A. Dossier. 2 Bande. I I : 178 Seiten, 17 Abbildungen. 1950. (253)
Technologie Die Chemie der Kunststoffe von K. Hamann, unter Mitarbeit von W. Funke und H. D. Hermann. 143 Seiten. 1960. (1173) Warenkunde von K. Hossok und E. Beutel f . 2 B ä n d e . I : A n o r g a n i s c h e W a r e n s o w i e K o h l e u n d E r d ö l . 8. A u f l a g e . N e u b e arbeitet von A. Kutzelnigg. 119 Seiten, 18 Figuren. 1958. (222) I I : O r g a n i s c h e W a r e n . 8. A u f l a g e . Vollständig neubcarbeitet von A. Kutzelnigg. 157 Seiten, 32 Figuren. 1959. (223) Die Fette und Öle von Th. Klug. 6., verbesserte A u f l a g e . 143 Seiten. 1961. (335) Die Seifenfabrikation von K. Braun f . 3., neubearbeitete und verbesserte A u f l a g e von Th. Klug. 116 Seiten, 18 Abbildungen. 1953. (336) Textilindustrie von A. Blümcke. I : S p i n n e r e i u n d Z w i r n e r e i . 111 Seiten, 43 A b b i l d u n g e n . 1954. (184)
Biologie E i n f ü h r u n g in die allgemeine Biologie und ihre philosophischen Grund- und Grenzfragen von M . Hartmann. 132 Seiten, 2 Abbildungen. 1956. (96) Hormone von G. Koller. 2., neubearbeitete und erweiterte A u f l a g e . 187 Seiten, 60 Abbildungen, 19 Tabellen. 1949. (1141) Forlpflanzung i m Tier> und Pflanzenreich von J . Hämmerling. 2., ergänzte Auflage. 135 Seiten, 101 Abbildungen. 1951. (1138) Geschlecht und Geschleehtsbestimmung i m Tier- und Pflanzenreich von M. Hartmann. 2., verbesserte A u f l a g e . 116 Seiten, 61 Abbildungen, 7 Tabellen. 1951. (1127) Symbiose der Tiere mit pflanzlichen Mikroorganismen von P. Buchner. 2., verbesserte und vermehrte A u f l a g e . 130 Seiten, 121 Abbildungen. 1 9 4 9 . ( 1 1 2 8 ) Grundriß der Allgemeinen Mikrobiologie v o n W. u. A. Schwartz. 2 Bände. 2., \ er besserte und ergänzte A u f l a g e . I : 147 Seiten, 25 Abbildungen. 1960. (1155) I I : 142 Seiten, 29 Abbildungen. 1961. (1157)
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NATURWISSENSCHAFTEN
Botanik Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches von H. Heil. 2. Auflage. 138 Seiten, 94 Abbildungen, 1 Tabelle. 1950. (1137) Morphologie der Pflanzen von L. Geitler. 3., umgearbeitete Auflage. 126 Seiten« 114 Abbildungen. 1953. (141) Pflanzengeographie von L. Diels f . 5., völlig neubearbeitete Auflage von F. Muttick. 195 Seiten, 2 Karten. 1958. (389/389 a) Die Laubhölzer. Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laub* bäume und Sträucher von F. W. Neger f und E. Münch f . 3., durchgesehene Auflage, herausgegeben von B. Huber. 143 Seiten, 63 Figuren, 7 Tabellen. 1950. (718) Die Nadelhölzer (Koniferen) und übrigen Gymnospermen von F. W. Neger f und E. Münch f . 4. Auflage, durchgesehen und ergänzt von B. Huber. 140 Seiten, 75 Figuren, 4 Tabellen, 3 Karten. 1952. (355) Pflanzenzüchtung von H. Kuckuck. 2 Bände. I : G r u n d z ü g e d e r P f l a n z e n z ü c h t u n g . 3., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. 132 Seiten, 22 Abbildungen. 1952. (1134) I I : S p e z i e l l e g a r t e n b a u l i c h e P f l a n z e n z ü c h t u n g (Züchtung von Gemüse, Obst und Blumen). 178 Seiten, 27 Abbildungen. 1957. (1178/117&a)
Zoologie Entwicklungsphysiologie der Tiere von F. Seidel. 2 B ä n d e . I : E i u n d F u r c h u n g . 126 Seiten, 29 A b b i l d u n g e n . 1953. (1162) I I ; K ö r p e r g r u n d g e s t a l t u n d O r g a n b i l d u n g . 159 Seiten, 42 Abbildungen. 1953.(1163) Das Tierreich I: Einzeller, P r o t o z o e n von E. Reichenow. 115 Seiten, 59 Abbildungen. 1956.(444) II: S c h w ä m m e u n d H o h l t i e r e von H. J . Hannemann. 95 Seiten, 80 Abbildungen. 1956. (442) III: W ü r m e r . P l a t t - , Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürmer, Protracheaten, Bärtierchcn, Zungenwürmer von S. Jaeckel. 114 Seiten, 36 Abbildungen. 1955. (439) IV, 1: K r e b s e von H. E. Gruner und K. Deckert. 114 Seiten, 43 Abbildungen. 1956. (443) IV, 2 : S p i n n e n t i e r e (Trilobitomorphen, Fühlerlose) u n d T a u s e n d f ü ß l e r von A. Kaestner. 96 Seiten, 55 Abbildungen. 1955. (1161) IV, 3 : I n s e k t e n von H. von Lengerken. 128 Seiten, 58 Abbildungen. 1953. (594) V: W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. Jaeckel. 92 Seiten, 34 Abbildungen. 1954. (440) VI: S t a c h e l h ä u t e r . Tentakulaten, Binnenatmcr und Pfeilwürmer von S. Jaeckel. 100 Seiten, 46 Abbildungen. 1955. (441) VII, 1: M a n t e l t i e r e , Schädellose, R u n d m ä u l e r von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (448) V I I , 2 : F i s c h e von D. Lüdemann. 130 Seilen, 65 Abbildungen. 1955. (356) VII, 3 : L u r c h e (Chordatiere) von K. Herler. 143 S., 129 Abb. 1955. (847) VII, 4 : K r i e c h t i e r e (Chordatiere) von K. Herler. 200 Seiten, 142 Abbildungen. 1960. (447/447 a) VII, 5 : V ö g e l (Chordatiere) von H.-A. Freye. 156 S . , 69 Fig. 1960. (869) VII, 6 : S ä u g e t i e r e (Chordatiere) von Th. Haltenorth. In Vorbereitung. (282)
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NATURWISSENSCHAFTEN
Land- und Forstwirtschaft
L a n d w i r t s c h a f t l i c h e Tierzucht. D i e Z ü c h t u n g u n d H a l t u n g der landwirtschaftlichen N u t z t i e r e v o n ff. Vogel. 1 3 9 S e i t e n , 11 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 2 . (228) 2 B ä n d e . 5., verbesserte K u l t u r t e c h n i s c h e B o d e a v e r b e s s e r u n g e n v o n 0. Fauser. und vermehrte Auflage. 1: A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 127 S e i t e n , 4 9 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 9 . ( 6 9 1 ) II: B e w ä s s e r u n g , Ö d l a n d k u l t u r , F l u r b e r e i n i g u n g . 159 S e i t e n , 7 1 A b b i l d u n g e n . 1961. (692) A g r i k u l t u r c h e m i e v o n K. Scharrer. 2 Bände. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 S e i t e n . 1 9 5 3 . ( 3 2 9 ) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 S e i t e n . 1 9 5 6 . ( 3 3 0 / 3 3 0 a )
Geologie, Mineralogie, Kristallographie
G e o l o g i e v o n F. Lotze. 2 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 178 S e i t e n , 8 0 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 1 . (13) M i n e r a l - a n d E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e v o n U- Huttenlocher f . 2 Bände. I : 2. A u f l a g e . 128 Seiten, 34 A b b i l d u n g e n . In V o r b e r e i t u n g . (1014) I I : 156 S e i t e n , 4 8 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 4 . ( 1 0 1 5 / 1 0 I 5 a ) A l l g e m e i n e M i n e r a l o g i e . 1 0 . , e r w e i t e r t e A u f l a g e d e r „ M i n e r a l o g i e " v o n R. Brauns f , b e a r b e i t e t v o n K. F. Chudoba. 120 S e i t e n , 120 F i g u r e n , 1 T a f e l , 3 T a b e l l e n . 1958. (29) f, S p e z i e l l e M i n e r a l o g i e . 10., e r w e i t e r t e A u f l a g e d e r „ M i n e r a l o g i e " v o n R. Brauns b e a r b e i t e t v o n K. F. Chudoba. 170 S e i t e n , 125 F i g u r e n , 4 T a b e l l e n . 1 9 5 9 . (31/31 a) Ramdohr. P e t r o g r a p h i e ( G e s t e i n s k u n d e ) v o n IT. Bruhns f . N e u b e a r b e i t e t v o n P. 5 „ e r w e i t e r t e A u f l a g e . 1 4 1 S e i t e n , 10 F i g u r e n . 1 9 6 0 . ( 1 7 3 ) K r i s t a l l o g r a p h i e v o n W. Bruhns f . 5. A u f l a g e , n e u b e a r b e i t e t v o n P. Ramdohr. 109 S e i t e n , 164 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 8 . ( 2 1 0 ) E i n f ü h r u n g i n die K r i s t a l l o p t i k v o n E. Buchwald. 4 . , v e r b e s s e r t e A u f l a g e . 138 S e i t e n . 121 F i g u r e n . 1952. (619) Lötrohrprobierkunde. Mineraldiagnose mit Lötrohr- und Tüpfelreaktion von M. Henglein. 4 . , d u r c h g e s e h e n e u n d e r w e i t e r t e A u f l a g e . 108 S e i t e n , 11 F i guren. 1962.(483)
Technik G r a p h i s c h e D a r s t e l l u n g i n W i s s e n s c h a f t u n d T e c h n i k v o n M. Pirani. 3., erweiterte A u f l a g e b e a r b e i t e t v o n J . Fischer u n t e r B e n u t z u n g d e r v o n I. Runge b e s o r g t e n 2. A u f l a g e . 2 1 6 S e i t e n , 104 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 7 . ( 7 2 8 / 7 2 8 a ) 5., verbesserte und erweiterte T e c h n i s c h e T a b e l l e n u n d F o r m e l n v o n W. Müller. A u f l a g e v o n E. Schulze. 1 6 3 S e i t e n , 114 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 2 . ( 5 7 9 ) G r u n d l a g e n der S t r a ß e n v e r k e h r s t e c h n i k . T h e o r i e d e r L e i s t u n g s f ä h i g k e i t v o n E. Engel. 1 0 1 S e i t e n , 5 5 A b b i l d u n g e n . 1 9 6 2 . ( 1 1 9 8 )
Elektrotechnik
G r u n d l a g e n der a l l g e m e i n e n E l e k t r o t e c h n i k v o n O. Mohr. 2., d u r c h g e s e h e n e A u f l a g e . 2 6 0 S e i t e n , 136 B i l d e r , 14 T a f e l n . 1 9 6 1 . ( 1 9 6 / 1 9 6 a) D i e G l e i c h j s t r o m m a s c h i n e v o n K. Humburg. 2 B ä n d e . 2., durchgesehene A u f l a g e . I : 1 0 2 S e i t e n , 59 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 6 . (257) I I : 1 0 1 S e i t e n , 38 A b b i l d u n g e n . 1 9 5 6 . ( 8 8 1 )
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TECHNIK Die S y n c h r o n m a s c h i n e v o n W. Putz. 9 1 S e i t e n , 6 4 A b b i l d u n g e n . 1962. (1146) I n d u k t i o n s m a s c h i n e n v o n F. Urtger. 2., e r w e i t e r t e A u f l a g e . 142 S e i t e n , 49 A b b i l dungen. 1954.(1140) Meinke. Die k o m p l e x e B e r e c h n u n g v o n W e c h s e l s t r o m s c h a l t u n g e n v o n H. H. 2. A u f l a g e . 180 S e i t e n , 120 A b b i l d u n g e n . 1957. ( 1 1 5 6 / 1 1 5 6 a ) T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n z u r B e r e c h n u n g der S c h a l t g e r ä t e v o n F. Keaselring. 3. A u f l a g e . 144 S e i t e n , 92 A b b i l d u n g e n . 1950. (711) E i n f ü h r u n g in die Technik selbsttätiger R e g e l u n g e n v o n W. zur Megede. 2., durchgesehene A u f l a g e . 180 S e i t e n , 86 A b b i l d u n g e n . 1961. ( 7 1 4 / 7 1 4 a ) E l e k t r o m o t o r i s c h e A n t r i e b e ( G r u n d l a g e n f ü r die B e r e c h n u n g ) v o n A. Schwaiger. 3., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . 96 S e i t e n , 34 A b b i l d u n g e n . 1952. (827) D u r c h g e s e h e n e r NeuÜ b e r s p a n n u n g e n u n d Ü b e r s p a n n u n g s s c h u l z v o n G. Frühauf. d r u c k . 122 S e i t e n , 98 A b b i l d u n g e n . 1950. (1132) T r a n s f o r m a t o r e n v o n W. Schäfer. 4 . , ü b e r a r b e i t e t e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 130 Seit e n , 73 A b b i l d u n g e n . 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (952)
Maschinenbau M e t a l l k u n d e v o n H. Borchers. 3 B ä n d e . I : A u f b a u d e r M e t a l l e u n d L e g i e r u n g e n . 5. A u f l a g e . 120 S e i t e n , 90 A b b i l d u n g e n , 2 T a b e l l e n . 1962. (432) II: E i g e n s c h a f t e n , G r u n d z ü g e der F o r m - und Zustandsgebung. 3. u n d 4. A u f l a g e . 179 S e i t e n , 107 A b b i l d u n g e n , 10 T a b e l l e n . 1959. (433/433 a) Hanke I I I : D i e m e t a l l k u n d l i c h e n U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n v o n E. I n V o r b e r e i t u n g . (434) Die W e r k s t o f f e des M a s c h i n e n b a u e s v o n A. Thum f u n d C. M. v. Meysenbug. 2 Bände. I : E i n f ü h r u n g i n d i e W e r k s t o f f p r ü f u n g . 2., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . 100 S e i t e n , 7 T a b e l l e n , 56 A b b i l d u n g e n . 1956. (476) I I : D i e K o n s t r u k t i o n W e r k s t o f f e . 132 S e i t e n , 40 A b b i l d u n g e n . 1959. (936) D y n a m i k v o n W. Müller. 2 B ä n d e . 2., v e r b e s s e r t e A u f l a g e . I : D y n a m i k d e s E i n z e l k ö r p e r s . 128 S e i l e n , 48 F i g u r e n . 1952. (902) I I : S y s t e m e v o n s t a r r e n K ö r p e r n . 102 S e i t e n , 4 1 F i g u r e n . 1952. (903) T e c h n i s c h e S c h w i n g u n g s l e h r e v o n L. Zipperer. 2 B ä n d e . 2., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . I : A l l g e m e i n e S c h w i n g u n g s g l e i c h u n g e n , e i n f a c h e S c h w i n g e r . 120 S e i t e n , 101 A b b i l d u n g e n . 1953. (953) I I : T o r s i o n s s c h w i n g u n g e n i n M a s c h i n e n a n l a g e n . 102 S e i t e n , 59 A b bildungen. 1955.(961/961 a) W e r k z e u g m a s c h i n e n f ü r M e t a l l b e a r b e i t u n g v o n K. P. Matthes. 2 B ä n d e . I : 100 S e i t e n , 27 A b b i l d u n g e n , 11 Z a h l e n t a f c l n , 1 T a f e l a n h a n g . 1954. (561) II: F e r t i g u n g s t e c h n i s c h e G r u n d l a g e n der neuzeitlichen Metallb e a r b e i t u n g . 101 S e i t e n , 30 A b b i l d u n g e n , 5 T a f e l n . 1955. (562) D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n m i t E i n f ü h r u n g in d a s K o n s t r u i e r e n von W. Tochtermann. 2 B ä n d e . 4. A u f l a g e . I : D a s M a s c h i n e u z e i c h n c n . 156 S e i l e n , 75 T a f e l n . 1950. (589) I I : A u s g e f ü h r t e K o n s t r u k t i o n s b e i s p i e l e . 130 S e i t e n , 58 T a f e l n . 1950. (590) D i e M o s c h i n e n e l e m e n l e v o n E. A. vom Ende. 4., ü b e r a r b e i t e t e A u f l a g e . E t w a 166 S e i t e n 175 F i g u r e n , 9 T a l e l n . I n V o r b e r e i t u n g . ( 3 / 3 a )
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TECHNIK Die Maschinen der Eisenhüttenwerke von L. Engel. 156 Seiten, 95 Abbildungen 1957.(583/583a) Walzwerke von H. Sedlacsek t unter Mitarbeit von F. Fischer und M . Buch. 232 Seiten, 157 Abbildungen. 1958. (580/580 a) Getriebelehre von P. Grodzinskif. 2 Bände. 3., neubearbeitete A u f l a g e von G. Lechner. I : G e o m e t r i s c h e G r u n d l a g e n . 164 Seiten, 131 F i g u r e n . 1960. (1061) I I : A n g e w a n d t e G e t r i e b e l e h r e . In Vorbereitung. (1062) C ießereitechnik von II. Jungbluth. 2 Bände. I: E i s e n g i e ß e r e i . 126 Seiten, 44 Abbildungen. 1951. (1159) Die Dampfturbinen« Ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C. Zietemann. 3 Bände. 3., verbesserte Auflage. I : T h e o r i e d e r D a m p f t u r b i n e n . 139 Seiten, 48 Abbildungen. 1955. (274) II: Die B e r e c h n u n g der D a m p f t u r b i n e n u n d die K o n s t r u k t i o n der E i n z e l t e i l e . 132 Seiten, 111 Abbildungen. 1956. (715) III: D i e R e g e l u n g der D a m p f t u r b i n e n , die B a u a r t e n , T u r b i n e n für S o n d e r z w e c k e , K o n d e n s a t i o n s a n l a g e n . 126 Seiten, 90 Abbildungen. 1956. (716) Verbrennungsmotoren von W. Endres. 3 Bände. I: Ü b e r b l i c k . M o t o r - B r e n n s t o f f e . V e r b r e n n u n g im Motor allge» m e i n , im O t t o - u n d D i e s e l - M o t o r . 153 Seiten, 57 Abbildungen. 1958. (1076/1076a) I I : D i e h e u t i g e n T y p e n d e r V e r b r e n n u n g s k r a f t m a s c h i n e . In Vorbereitung. (1184) I I I : D i e E i n z e l t e i l e d e s V e r b r e n n u n g s m o t o r s . In Vorbereitung. (1185) Autogenes Schweißen und Schneiden von II. Niese. 5. Auflage, neubearbeitet von A. Küchler. 136 Seiten, 71 Figuren. 1953. (499) Die elektrischen Schweißverfahren von H. Niese. 2. Auflage, neubearbeitet von H. Dienst. 136 Seiten, 58 Abbildungen. 1955. (1020) Die Hebezeuge. Entwurf von Winden und KraneD von G. Tafel. Auflage. 176 Seiten, 230 Figuren. 1954. (411/414 a)
2., verbesserte
Wasserbau Wasserkraftanlagen von A. Ludin unter Mitarbeit von W. Borkenstein. 2 Bände. I : P l a n u n g , G r u n d l a g e n u n d G r u n d z ü g e . 124 Seiten, 60 Abbildungen. 1955. (665) I I : A n o r d n u n g u n d A u s b i l d u n g d e r H a u p t b a u w e r k e . 184 Seiten, 91 Abbildungen. 1958. (666/666 a ) Verkehrswasserbau von H. Dehnert. 3 Bände. I : E n t w u r f s g r u n d l a g e n , F l u ß r e g e l u n g e n . 103 Seiten, 52 Abbildungen. 1950.(585) I I : F l u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 Seiten, 60 Abbildungen. 1950.(597) I I I : S c h l e u s e n u n d H e b e w e r k e . 98 Seiten, 70 Abbildungen. 1950. (1152) Wehr- und Stauanlagen von H. Dehnert. 134 Seiten, 90 Abbildungen. 1952. (965) Talsperren von F. Tölke. 122 Seiten, 70 Abbildungen. 1953. (1044)
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TECHNIK
Hoch- und Tiefbau Die wichtigsten B a u s t o f f e des Hoch« u n d T i e f b a u s v o n 0. Graf f . 4., verbesserte A u f l a g e . 131 Seiten, 63 A b b i l d u n g e n . 1953. (984) B a u s t o f f v e r a r b e i t u n g u n d B a u s t e l l e n p r ü f u n g des B e t o n s von A. Kleinlogel. 2., n e u b c a r b e i t e t e u n d e r w e i t e r t e A u f l a g e . 126 S e i t e n , 35 A b b i l d u n g e n . 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 B ä n d e . I: E l a s t i z i t ä t , P l a s t i z i t ä t u n d F e s t i g k e i t der B a u s t o f f e u n d B a u t e i l e v o n W. Gehler f u n d W. Herberg. D u r c h g e s e h e n e r u n d e r w e i t e r t e r N e u d r u c k . 159 Seiten, 118 A b b i l d u n g e n . 1952. (1144) I I : F o r m ä n d e r u n g , P l a t t e n , S t a b i l i t ä t u n d B r u c h h y p o t h e s e n von W. Herberg u n d N. Dimitrov. 187 Seiten, 94 A b b i l d u n g e n . 1955. (1145/1145«) Grundlagen des Stahlbetonbaus v o n A. Troche. 2., n e u b e a r b e i t e t e u n d erweiterte A u f l a g e . 208 S e i t e n , 75 A b b i l d u n g e n , 17 B e m e s s u n g s t a f e l n , 20 R e c h e n b e i spiele. 1953. (1078) S t a t i k der B a u k o n s t r u k t i o n e n v o n A. Teichmann. 3 Bände. I : G r u n d l a g e n . 101 Seiten, 51 A b b i l d u n g e n , 8 F o r m e l t a f e l n . 1956. (119) I I : S t a t i s c h b e s t i m m t e S t a b w e r k e . 107 Seilen, 52 A b b i l d u n g e n , 7 T a f e l n . 1957. (120) I I I : S t a t i s c h u n b e s t i m m t e S y s t e m e . 112 S e i t e n , 3 4 A b b i l d u n g e n , 7 F o r m e l t a f e l n . 1958. (122) Fenster, Türen, Tore a u s H o l z u n d Metall. E i n e A n l e i t u n g zu i h r e r g u t e n Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgerechten Konstruktion v o n W. Wickop f . 4., ü b e r a r b e i t e t e u n d e r g ä n z t e A u f l a g e . 155 S e i t e n , 95 Alib i l d u n g e n . 1955. (1092) Heizung und Lüftung v o n W. Körting. 2 B ä n d e . 9., n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e . I: Das Wesen u n d die B e r e c h n u n g der H e i z u n g s - und L ü f t u n g s a n l a g e n . 172 Seiten, 29 A b b i l d u n g e n , 36 Z a h l e n t a f e l n . 1962. (342/342a) I I : D i e A u s f ü h r u n g d e r H e i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . 1962. I n V o r b e r e i t u n g . (343) Industrielle Kraft- und Wärmewirtschaft v o n F. A. F. Schmidt 167 S e i t e n , 73 A b b i l d u n g e n . 1957. (318/318a)
u n d A.
Beckers.
Vermessungswesen Vermessungskunde v o n P. Werkmeister. 3 Bände. I : S t ü c k v e r m e s s u n g u n d N i v e l l i e r e n . 11., v e r b e s s e r t e A u f l a g e von W. Grossmann. 144 Seiten, 117 F i g u r e n . 1962. (468) I I : H o r i z o n t a l a u f n a h m e n u n d e b e n e R e c h n u n g e n . 8., völlig neu« b e a r b e i t e t e A u f l a g e v o n W. Grossmann. 133 Seiten, 97 F i g u r e n . 1959. (-169) III: Trigonometrische und b a r o m e t r i s c h e H ö h e n m e s s u n g . Tachym e t r i e u n d A b s t e c k u n g e n . 7., völlig n e u b e a r b e i t e t e A u f l a g e von W. Grossmann. 136 Seiten, 97 F i g u r e n . 1960. (862) Kartographie v o n V. Heissler. 125 A b b i l d u n g e n , m e h r e r e K a r t e n . 1962. I n Vorbereitung. (30/30a) P b o t o g r a m r a e t r i e von G. Lehmann.
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189 Seiten, 132 A b b i l d u n g e n . 1959. (1188/1188a)
Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge Not 3/3 a v. Ende« Maschinenelementc 10 Jiriczek-Wisniewski, Kudrun-und Dietrich-Epen 13 Lotze, Geologie 18 Maurer, H a r t m a n n von Aue. Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Geschichte I 20 Hofstaetter, Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29 Brauns-Chudoba, Allg. Mineralog. 30/30a Heissler, K a r t o g r a p h i e 31/31 a Brauns-Chudoba, Spez. Mineralogie 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648 bis 1740 37/37 a K l e m m , Anorganische Chemie 38/38 a Schlenk, Organische Chemie 39 Treue, Dt. Geschichte von 1713 bis 1806 42 Behn-Hoernes, Vorgesch. Europas 44/44a Kresze, Physikalische Methoden der organischen Chemie 47 Fischer-Rohrb ach, Arithmetik Sl/51a Ringleb, Mathem. Formelsig. 52 Bieler, R o m . Literaturgesch. I 59 Krähe, Indog. Sprachwiss. I 60 Biehle, S t i m m k u n d e 61 Biehle, Redetechnik 64 Krähe, Indog. Sprachwiss. II 63/65 a Grotemeyer, A n a l y t . Geomet. 66 Bernekcr-Vasmer, Russische Grammatik 70 Nestle-Liebich, Gesch. d. griech. Literatur I 71 Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie I 76 Döring, Einf. i. d. th. Physik I 77 Döring, Einf. i . d. th. Physik II 78 Döring, Einf. i . d. th. Physik III 79/79a Hempel, Got. Elementarbuch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner-Ericbach, Vierstell. Logarithmentafeln 86/86a Barner, Differential- u. Integralrechnung I 96 H a r t m a n n , Einf. in die allgem. Biologie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene und sphär. Trigonometrie 101 v . Wiese, Soziologie
103 Dahrendorf, Industrie- und Be triebssoziologie )04/104a Hofstälter, Sozialpsycholoç. III Hoffmann-Debrunner, Gesch. der griechischen Sprache I 114 Debrunner, Gesch. der griechisch. Sprache II 117 Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft I 118/118 a Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft II 119 Teichmann, S t a t i k der Baukonstruktionen I 120 Teichmann, S t a t i k der Baukonstruktionen II 122 Teichmann, S t a t i k der Baukonstruktionen III 125 Vossler-Noyer-Weidner, Ital. Literaturgeschichte 128/128a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I 136 Mahler, P h y s i k a l . Formelsig. 141 Geitler, Morphologie der Pflanzen 142 H a a c k , Darstellende Geometrie I 143 Haack,Darstellende Geometrie II 144 H a a c k , Darstellende Geometrie III 145 Weimer, Gesch. der Pädagogik 148 Kolms, Finanzwissenschaft I 156/156a L a n d m a n n , Philosophische Anthropologie 170 Oehlmann, Musik des 19. J h s . 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 Bruhns-Ramdohr, Pétrographie 180 Böhm, Versichcrungsmathera. I 184 Blümcke, Textilindustrie I 196/196a Mohr, Grundlagen der Elektrotechnik 200/200a Gottschald, Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 Bruhns-Ramdohr, Kristallogr. 220/220 a Moser, Allg. Musiklehre 221/221 a J a n d e r - J a h r , Maßanalyse 222 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, Warenkunde I 223 Hassak-Beutel-Kutzelnigg, W a r e n k u n d e II 226/226a Hofmann, Gesch. d. Mathematik I 228 Vogel, Landw. Tierzucht 231/231 a Ehrlich, Geschichte Israels 238 Krähe, German. Sprachwiss. 1 243 Mahler, P h y s i k a l . Aufgabcnslg.
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247/247 a H o f m a n n - J a n d e r , Q u a l i t a tive Analyse 250 L n u s b e r g , R o m & o i s c h e Sprach» Wissenschaft I I 253 D a s s l e r , E l e k t r o c h e m i e I I 257 H u m b u r g , G l c t c h s t r o m m a s c h i n e I 261 L o c k e m a n n , Gesch. d. Chemie I 265/265 a L o c k c m a n n , Geschichte der Chemie II 270 K i r n , E i n f ü h r u n g i n d i e Ge* schichtswissenschaft 274 Z i e t e m a n n , D a m p f t u r b i n e n I 279 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Q u e l l e n k d e . der deutschen Geschichte I 280 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Q u e l l e n k d e . der deutschen Geschichte II 281 L e i s e g a n g , E i n f ü h r u n g i n d i e Philosophie 282 H a l t e n o r t h , S ä u g e t i e r e 284 J a c o b - W e d e n , Q u e l l e n k u n d e d e r deutschen Geschichte I I I 318/318a Schmidt-Beckers, Industrielle K r a f t - u . W ä r m e w i r t s c h a f t 319 K r u g , A u s t r a l i e n u n d O z e a n i e n 329 S c h a r r e r , A g r i k u l t u r c h e m i e I 330/330 a S c h a r r e r , A g r i k u l t u r c h e m . I I 3 3 5 K l u g , F e t t e u n d Öle 336 B r a u n - K l u g , S e i f e n f a b r i k a t i o n 312/342 a K ö r t i n g , H e i z u n g u n d L ü f tung I 343 K ö r t i n g , H e i z u n g u n d L ü f t u n g I I 344 M o s e r , M u s i k ä s t h e t i k 351/354a Valentincr-König, Vektoren u n d Matrizen 355 N e g e r - M ü n c h - H u b e r , N a d e l h ö l z e r 356 L ü d e m a n n , F i s c h e 374 D ö r i n g , E i n f ü h r u n g i n die t h e o ret. Physik IV 375 Prcller, Geschichte E n g l a n d s I 389/389 a Diels-Mattick, P f l a n z e n geographie 391 K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t I I 394/394 a Schilling, V o n der R e n a i s s a n c e bis K a n t 4 1 4 / U 4 a Tafel, Hebezeuge 422 G o t t s c h a l d , D t . P e r s o n e n n a m e n 4 2 3 A d l e r - E r l e b a c h , F ü n f s t e l l i g e Logarithmen 432 B o r c h e r s , M e t a l l k u n d e I 433/433a Borchers, Metallkunde I I 434 B o r c h e r s - H a n k e , M e t a l l k u n d e I I I 435 B u r a u , A l g e b r . K u r v e n u . Flächen I 436 B u r a u , Algebr. Kurven und Flächen II
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439 440 441 442
Jaeckel, Würmer Jaeckel, Weichtiere Jaeckel, Stachelhäuter Hannemann, Schwaminc und Hohltiere 443 G r u n e r - D e c k e r t , K r e b s e 444 Reichenow, Einzeller 445 A s m u s , P h y s i k a l . - c h e m . Rcchenaufgaben 447/447 a H e r t e r , Kriechtiere 448 H a l t e n o r t h , Manteltierc 452 B a h r d t - S c h e e r , S t ö c h i o m e t r i s c h e Aufgabensammlung 4 6 8 W e r k m e i s t e r - G r o s s m a n n , Vermessungskunde I 469 W e r k m e i s l c r - G r o s s m a n n , Vermessungskunde II 476 T h u m - M c y s e n b u g , Die Werkstoffe des M a s c h i n e n b a u e s I 483 Henglein, Lötrohrprobierkunde 492 S t o l z - D e b r u n n c r , Geschichte der latein. Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 S i m m e l , H a u p t p r o b l e m e d e r Philosophie 536 L e h m a n n , K a n t 538 R u m p f , Archäologie I 539 R u m p f , A r c h ä o l o g i e I I 557 N e s t l e - L i e b i c h , G e s c h . d . g r i e c h . Literatur II 561 M a t t h e s , W e r k z e u g m a s c h i n e n I 562 M a t t h e s , W e r k z e u g m a s c h i n e n I I 564 B e h n - H o e r n c s , K u l t u r d e r U r z e i t I 5 6 5 B c h n - H o e r n e s , K u l t u r d . U r z e i t 11 566 B e h n - H o e r n e s , K u l t u r d . U r z e i t I I I 5 7 1 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e d. 19. J h . I 576/576 a Moser, Gesangskunst 579 M ü l l e r - S c h u l z e , T e c h n . T a b e l l e n 580/580 a Sedlaczek-Fischer-Buch, Walzwerke 5 8 3 / 5 8 3 a E n g e l , M a s c h i n e n d e r EisenI hüttenwerke 585 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u I 587 K a l i t s u n a k i s - S t c i n m c t z , N e u griech.-dt. Gesprächsbuch 589 T o c h t e r m a n n , M a s c h i n e n zeichnen I 590 T o c h t e r m a n n , Masch.-Zeichnen II 594 v . L c n g e r k e n , I n s e k t e n 597 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u I I 601 M u t s c h m a n n , Engl. Phonetik ! 619 B u c h w a l d , K r i s t a l l o p t i k
665 Ludin-Borkenstein, Wasserkraft» anlagen I 666/666 a Ludin-Borkenstein, Wasser» kraftanlagen II 668 Knopp, Funktionentheorie I 677 Altheim, Rom. Geschichte II 679 Altheim, Rom. Geschichte III 684 Altheim, Rom. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Boden* Verbesserungen II
698/698 a Schulzc, Allgemeine und physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorie II 709 Lehmann, Philosophie d. 19. Jh. II 711 Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte ?14/714a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen II 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch-Huber, Laubhölzer 728/728a Pirani-Fischer-Runge, Graph. Darstellg.in Wissensch. u.Technik 735 Ekwall, Historische neuengl. Laut- und Formenlehre 746/746 a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik 1 747/747a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik II 756/756 a Kalitsunakis, Grammatik der Neugriechischen Volkssprache 763/763 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik I 764/764 a Beer-Meyer, Hebräische Grammatik II 768/768 a Bieberbach, Einführung in die konforme Abbildung 769/769a Beer-Meyer, Hebr. Textbuch 776 Kolms, Finanzwissenschaft III 780 Krähe, German. Sprachwiss. II 781 Weigert, Stilkunde II 782 Kolms, Finanzwissenschaft IV 786 Schulze, Molekülbau 807 Kropp, Erkenntnistheorie 809 Moser, Harmonielehre I 826 Koch, Philosophie des Mittelalters 827 Schwaiger, Elektromotorische Antriebe 831 Erismann, Allg. Psychologie I 832/832 a Erismann, Allg. Psychologie II
833/833a Erismann, Allg. Psychologie III 837 Baumgartner, Gruppentheorie 845 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts I 847 Herter, Lurche 850 Lehmann, Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts II 851/851a Moede, Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 Capelle, Griech. Philosophie II 859 Capelle, Griech. Philosophie III 862 Werkmeister-Grossmann, Vermessungskunde III 863 Capelle, Griech. Philosophie IV 866 Bieler, Rom. Literaturgesch. II 869 Freye, Vögel 875 Hofmann, Geschichte der Mathematik II 877 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie I 878 Knopp, Aufgabensammlung zur Funktionentheorie II 881 Humburg, Gleichstrommasch. II 882 Hofmann, Gesch. d. Mathematik III 883 Stuloff, Mathematik der neuesten Zeit 893 Treue, Dt. Geschichte von 1806 bis 1890 894 Treue, Dt. Geschichtc von 1890 bis zur Gegenwart 902 Müller, Dynamik I 903 Müller, Dynamik II 910 Jaeger, Afrika I 911 Jaeger, Afrika II 915 Sperber-Fleischhauer, Geschichte der Deutschen Sprache 917/917« Böhm, Vcrsicherungsmathematik II 920 Hoheisel, Gewöhnliche Differentialgleichungen 921 Jantzen-Kolb, W. v. Eschenbacb. Parzival 929 Schirmer-Mitzka, Dt. Wortkunde 930 Krull, Elementare und klassische Algebra I 931 Hasse, Höhere Algebra I 932 Hasse, Höhere Algebra II 933 Krull, Elementare und klassische Algebra II 936 Thum-Meysenbug, Werkstoffe des Maschinenbaues 11 21
952 Schafer, Transformatoren 953 Zipperer, Techn. Schwingungsl. I 961/961 a Zipperer, Techn. Schwingungslehre II 965 Dehnert, Wehr- und Stauanlagen 970 Baldus-Löbell, Nichteuklidische Geometrie 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung und Baustellenprüfung d. Betons 984 Graf, Baustoffe des Hoch- und Tiefbaues 999/999 a K a m k e , Mengenlehre 1000 Jaspers, Geistige S i t u a t . der Zeit 1003 Hoheisel, Partielle Differentialgl. 1008/1008 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre I 1009 Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik I 1014 Huttenlocher, Mineral- und Erzlagerstattenkunde I 1015/1015a Huttenlocher, Mineral- u. Erzlagerstättenkunde II 1017 Döring, Einführung in die theoret. P h y s i k V 1020 Nicse-Dienst, Elektrische Schweißverfahren 1031/1031 a Apel-Ludz, Philosophisches Wörterbuch 1033 Bechi*rt-Gertbscn, Atomphys. II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , Therapeutische Psychologie 1035 Altheim, R o m . Religionsgeschichte I 1039 Dovifat, Zeitungslehre I 1040 Dovifat, Zeitungslehre II 1044 Tölke, Talsperren 1045 Schubert, Technik des Klavierspicls 1051/1051 a Stolberg-Wernigerode, Gesch. d. Verein. S t a a t e n von Amerika 1052 Althcim, Rom. Religionsgesch. 11 1057 Roth, Thermochemie 1059 Hoheisel, Aufgabenslg. z. d. gew. u. part. Differentialgl. 1061 Grodzinski-Lechner, Getriebe!. I 1062 Grodzinski-Lechner, Getriebelehre II 1065 Haller-Dannenbauer, Von den Karolingern zu den Staufern 1070 Sautcr, Differentialgleichungen der Physik 1074 Koschmieder, Variationsrechnung I
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1076/1076 a Endres, Verbrennungsmotoren I 1077 Haller-Dannenbauer, Von den Staufern zu den Habsburgern 1078 Troche, Stahlbetonbau 1082 Hasse-Klobe, Aufgabensammlung zur höheren Algebra 1085 Lictzmann-Aland, Zeitrechnung 1086 Müller, Dt. Dichten u. Denken 1088 Preller, Gesch. Englands II 1092 Wickop, Fenster, Türen, Tore 1094 Hernried, System. Modulation 1096 Vietor, Dt. Dichten und Denken 1099 Hoheisel, Integralgleichungen 1105 Härtung, Dt. Geschichte im Zeitalter der Reformation 1108 de Boor-Wisniewski, Mittelhochdeutsche Grammatik 1109 Knopp, Elemente der Funktionentheorie I U I Betz, Althochdt. Elementarbuch 1113/1113 a Strubecker, Differentialgeometrie I 1114 Schubel, Engl. Literaturgesch. I 1115 R a n k e , Altnord. Elementarb. 1116 Schubel, Engl. Literaturgesch. II 1117 Haller-Dannenbauer, Eintritt der Germanen in die Geschichte 1121 Naumann, Dt. Dichten u.Denken 1122 Feist, Sprechen u. Sprachpflege 1123/1123 a Bechert-Gerthsen, Atomphysik III 1124 Schubel, Engl.Literaturgesch.III 1125 Lehnert, Altengl. Elementarbuch 1127 H a r t m a n n , Geschlecht und Geschlechtsbestimmung im Tierund Pflanzenreich 1128 Buchner, Symbiose der Tiere mit pflanzl. Mikroorganismen 1130 Dibclius-Kümmel, J e s u s 1131 Scholz-Schöneberg, Einführung in die Zahlentheorie 1132 Frühauf, Überspannungen und Uberspannungsschutz 1134 Kuckuck, Pflanzenzüchtung I 1135 Lehnert, Beowulf 1137 Heil, Entwicklungsgeschichte des Pflanzenreiches 1138 Hämmerling, Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich 1140 Ungcr, Induktionsmaschinen 1141 Koller, Hormone 11 12 Mcissncr-Lehnert, Shakespeare 1144 Gehler-Herberg,Festigkeitslehre!
1145/1145 a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre II 1146 Putz, Synchronmaschine 1147 v. Waltershausen, Kun9t des Dirigierens 1148 Pepping, Der polyphone Satz I 1152 Dehnert, Verkehrswasserbau III 1153/1153 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre II 1154/1154a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, Mikrobiologie I 1156/1156 a Meinke, Komplexe Berechn. v. Wechselstromschalt. 1157 Schwartz, Mikrobiologie II 1158 Mayrhofer, Sanskrit-Grammatik 1159 Jungbluth, Gießereitechnik I 1160 Dibelius-Kümmel, Paulus 1161 Kaestner, Spinnentiere 1162 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der Tiere II 1164/1164a Pepping, Der polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-Gerthsen, Atomphysik IV 1169 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre II 1171 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre IV 1173 Hamann-Funke-Hermann, Chemie der Kunststoffe 1176/1176a Lorenzen, Formale Logik 1178/1178a Kuckuck, Pflanzenzüchtung II Autorenregister Adler 10 Aland 5 Altheim 4, 6 Apel 3 Asmus 13 Bahrdt 13 Baldus 11 Barner 11 Baumgartner 11
Bechert 12 Beckers 18 Beer 8 Bchn 5 Berneker 8 Betz 7 Beutel 13 Bieberbach 11 Bichle 6 Bieler 8 Bliimcke 13
1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180 a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1183/1183 a Nicolas, Finanzmathematik 1184 Endres, Verbrennungsmot. II 1185 Endres, Verbrennungsmot. III 1186/1186 a Mellerowicz, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre IV 1187 Lau, Luther 1188/1188a Lehmann, Photogrammetrie 1189/1189 a Päsler, Mechanik det'or mierbarer Körper 1190 Stupperich, Melanchthon 1191/1191a Bräuer, Slav. Sprachwissen, schaft I 1193 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie 1194 Wendt, Gesch. d. Volkswirtschaftslehre 1195 Ohm, Allgem. Volkswirtschaftspolitik I 1196 Ohm, Allgem. Volkswirtschaftspolitik II 1197/1197aOnasch,Einf. in dieKonfessionskunde der orthod. Kirchen 1198 Engel, Grundlagen der Straßenverkehrstechnik 1199/1199a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III 1200 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft IV 1201/1201 a Dehn, Versuche zur allgem. u. phys. Chemie 1202 Nagel, Gesch. des christl. Gottesdienstes 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205 Hofmann, Ideengesch. d. soz. Bewegung Böhm 12 de Boor 7 Borchers 16 Borkenstein 17 Brauer 8 Brandenstein 8 Braun 13 Brauns 15 Bruhns 15 Buch 17 Buchner 13
Buchwald 15 Burau 10 Capelle 3 Chudoba IS Dahrendorf 4, 9 Dannenbauer 5 Dassler 13 Debrunner 8 Deckert 14 Dehn 13 Dehnert 17
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Dibelius 4 Diels 14 D i e n s t 17 D i m i t r o v 18 Döring 12 D o v i f a t 10 Ehrlich 4 Ekwall 7 E n d e , v o m 16 E n d r e s 17 E n g e l , E . 15 E n g e l , L . 17 Erismann 4 E r l e b a c h 10 F a u s e r 15 Feist 6 F i s c h e r , F 17 F i s c h e r , J . 15 F i s c h e r , P . B. 10 F l a m m e r s f e l d 12 Fleischhauer 6 F r a n z 10 F r e y e 14 F r ü h a u f 16 Fürstenberg 9 F u n k e 13 Gehler 18 Geitler 14 G e r t h s e n 12 G o t t s c h a l d 6, 7 G r a f 18 Grodzinski 17 G r o s s m a n n 18 G r o t e m e y e r 11 G r u n e r 14 H a a c k 11 H ä m m e r l i n g 13 Haller 5 H a l t e n o r t h 14 H a m a n n 13 H a n k e 16 H a n n e m a n n 14 H a r t m a n n 13 Härtung 5 H a s s a k 13 H a s s e 10 H a u s s n e r 10 H e i l 14 H e i s s l e r 9, 13 Hempel 7 H e n g l e i n 15 H e r b e r g 18 H e r m a n n 13 Hernried 4 H e r t e r 14 H e s s e n b e r g 11
Hoernes 5 Hoff m a n n 8 H o f m a n n , H . 13 H o f m a n n , J . E . 10 Hofmann, W. 4 Hofstätter 4 Hofstaetter 6 H o h e i s e l 11 Hohenleutner 6 H u b e r 14 H u m b u r g 15 H u t t e n l o c h e r 15 Jacob 6 J a e c k e l 14 Jaeger 9 J a h r 13 J a n d e r 13 Jantzen 7 Jaspers 3 Jiriczek 7 Jung 3 J u n g b l u t h 17 K a e s t n e r 14 Kalitsunakis 8 K a m k e 11 K e s s e l r i n g 16 Kirn 5 Kleinlogel 18 K l e m m 12 K l o b e 10 K l u g 13 K n e s e r 11 K n o p p 10, 11 Koch 3 K ö n i g 12 K ö r t i n g 18 Kolb 7 Koller 13 Kolms 9 K o s c h m i e d e r 11 Krähe 7 Kranefeldt 3 Kxesze 12 Kropp 3 Krug 9 K n i l l 10 K u c k u c k 14 K ü c h l e r 17 Kümmel 4 K u t z e l n i g g 13 Landmann 3 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 8 L e c h n e r 17 L e h m a n n , G. 3
L e h m a n n , G. 18 L e h n e r t 7, 8 Leisegang 3 L e n g e r k e n , von 14 Liebich 8 Lietzmann 5 L o c k e m a n n 12 Löbell 11 L o r e n z e n 3, 10 L o t z e 15 L u d i n 17 Ludz 3 L ü d e m a n n 14 Mahler 12 M a t t h e s 16 M a t t i c k 14 Maurer 7 Mayrhofer 8 Megede, zur 16 Meinke 16 Meissner 8 Mellerowicz 9 Meyer 8 Meysenbug 16 Mitzka 6 Moede 4, 9 Mohr 15 Moser 4, 5 Müller, G. 6 Müller, W . 15, 16 M ü n c h 14 Mutschmann 7 Nagel 4 Naumann 6 Neger 14 Nestle 8 Nicolas 9, 12 Niese 17 Noyer-Weidner 8 Oehlmann 4 Ohm 9 Onasch 4 P ä s l e r 12 Paulsen 9 Pepping 4 Pfanzagl 9 P i r a n i 15 Preller 6 P u t z 16 R a m d o h r 15 Ranke 7 R e i c h e n o w 14 R i n g l e b 10 R o h r b a c h 10 R o t h 13 Rumpf 5
Runge IS S a u t e r 12 S c h ä f e r 16 S c h a r r e r 15 Scheer 13 Scheurig 5 Schilling 3 Schirmer 6 Schlenk 12 S c h m i d t 18 Schoeneberg 10 Scholz 10 Schubel 7 S c h u b e r t , H . 10 Schubert, K . 5 Schulze, E , 15 Schulze, W 1 2 , 1 3 Schwaiger 16 S c h w a r t z 13 Sedlaczek 17 Seidel 14 Simmel 3 Sperber 6 Steinmetz 8 Stolberg- Werni g e r o d e , zu 6 Stolz 8 S t r u b e c k e r 11 Stuloff 10 Stupperich 4 T a f e l 17 T e i c h m a n n 18 T h u m 16 T o c h t e r m a n n 16 T ö l k e 17 T r e u e 5, 6 T r o c h e 18 U n g e r 16 V a l e n t i n e r 12 Vasmer 8 Vietor 7 Vogel 15 Vossler 8 W a l t e r s h a u s e n , v .5 Weden 6 Weigert 5 Weimer 3 Wendt 9 W e r k m e i s t e r 18 W i c k o p 18 Wiese, v o n 4 Wisniewski 7 W i l t i n g 11 Z i e t e m a n n 17 Zipperer 16