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German Pages [333] Year 2021
Helena Kokešová
Eduard Albert. Ein böhmischer Intellektueller in Wien Aus dem Tschechischen von Egbert Thümmel
Böhlau Verlag Wien Köln Weimar
Das Buch entstand mit Unterstützung des Masaryk-Instituts und Archivs der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, RVO: 67985921 der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co.KG, Zeltgasse 1/6a, 1080 Wien Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigenschriftlichen Einwilligung des Verlages.
Umschlagabbildung: Porträt E. Alberts des Malers Leopold Horowitz von 1892 (Adolf und Albert Lorenz Gedenkstätte Wien) Umschlaggestaltung: Michael Haderer, Wien Satz: Bettina Waringer, Wien
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-205-21256-0
Inhalt Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Homo privatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Lieblingsbeschäftigungen und Steckenpferde des Herrn Hofrats . . . . . . . 29 „Ich habe mich überarbeitet …“ Krankheit und Tod . . . . . . . . . . . . . 39
Homo eruditus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Wien und Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Prag oder Wien? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 „Die zweite Wiener Zeit“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Homo scriptor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Literaturtheoretiker, Übersetzer und Lyriker . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Autor historischer Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Homo urbanissimus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Gesellschaftliche Beziehungen und Freundeskontakte . . . . . . . . . . . . 91 Mäzenatentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
Homo politicus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109 Prolog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109 Erwägung einer Kandidatur in den Reichsrat (1874 –1879) . . . . . . . . . 113 Abgeordnetenmandat versus wissenschaftliche Karriere in Prag oder in Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
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Inhalt
Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste . . . 120 Vir boni officii beim Eintritt der Gruppe der Realisten in das tschechische politische Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Mitglied des Herrenhauses und Ministerkandidat . . . . . . . . . . . . . .160
Das Nachleben Eduard Alberts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .287
Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316
Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318
Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319
Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321
Danksagung Eduard Albert wird mit der tschechischen und der österreichischen Geschichte verbunden, ich bin daher froh, dass ich seine Persönlichkeit auch im deutschen Sprachraum wieder in Erinnerung rufen kann. Die Übersetzung wäre nicht ohne Mithilfe einiger Einrichtungen und Personen zustande gekommen. Mein Dank gilt daher vor allem Luboš Velek und Rudolf Kučera (Masaryk-Institut und Archiv der Tschechischen Akademie der Wissenschaften), den Vertretern der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie, weiter Naděžda Macurová und Tomáš Pavlíček (Literaturarchiv der Gedenkstätte des nationalen Schrifttums in Prag), Marie Otavová und Petr Hažmuka (Stadtmuseum in Žamberk), Radim Dušek (Staatliches Bezirksarchiv in Ústí nad Orlicí) und Wolfgang Riemer (Adolf und Albert Lorenz Gedenkstätte in Wien). Für die anregende Zusammenarbeit danke ich dem Übersetzer Egbert Thümmel und den Mitarbeiterinnen des Böhlau Verlags, Viktoria von Wickede und Bettina Waringer. Vor allem danke ich aber Professor Gerold Holzer für seine unablässige Unterstützung und wertvolle Beratung. Mein Dank gilt auch meiner geduldigen Familie.
Einleitung Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Eduard Albert (1841–1900), einer bedeutenden Persönlichkeit des tschechischen und österreichischen wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens zum Ende des 19. Jahrhunderts. Alberts Tätigkeit war vielseitig – von Beruf Arzt und Chirurg, gleichzeitig Universitätsprofessor, Popularisator der Medizingeschichte und der modernen medizinischen Forschung, war er ebenfalls Literaturkritiker, Übersetzer, Lyriker und nicht zuletzt auch Politiker. Mit seinem wissenschaftlichen Ruf und seiner gesellschaftlichen Stellung überragte er den Horizont der tschechischen Gesellschaft. In der bislang erschienenen Sekundärliteratur wurde Albert vor allem als Wissenschaftler, Dichter und Mäzen vorgestellt. Seine lange von der Forschung übersehene politische Rolle wurde von der Edition seiner Korrespondenz und der neusten Biografie erhellt.1 Trotzdem sind noch weitere Aspekte der Persönlichkeit von E. Albert zu erforschen, insbesondere ist er in einen breiteren Kontext einzufügen und auch unter anderen Gesichtspunkten zu betrachten, so etwa im Rahmen der Problematiken Gender, historisches Gedächtnis, nationale Identität, Studium der Eliten sowie Zentrum und Peripherie, ebenfalls aus der Sicht der Regionalgeschichte und der Alltagsgeschichte. Die vorliegende Arbeit kombiniert ein chronologisches und ein thematisches Vorgehen, wobei die bislang nicht näher erforschten Bereiche von Alberts Leben betont werden, nämlich sein Privatleben und seine politische Tätigkeit.2 Dabei steht die Grundfrage, welche Rolle im tschechischen politischen Leben ein Mann spielte, der in Wien eine glänzende berufliche Karriere machte und eine entsprechende gesellschaftliche Stellung erlangte. Auch wenn er einem offenen Engagement auswich, konnte er doch nicht vollkommen außerhalb der Politik stehen. Am konkreten Beispiel von Alberts Beziehungen zur politischen Gruppierung der Realisten soll gezeigt werden, dass sich Albert lebhaft für das aktuelle politische Leben interessierte und nicht nur ein passiver Beobachter war, sondern oft aktiv in die tschechische Politik eingriff. Ein weiteres Thema, das betrachtet werden soll, ist Alberts Haltung gegenüber der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, deren Entstehung und erste Schritte er genauestens verfolgte. Hierbei ging es nicht um eine rein wissenschaftliche Angelegenheit, ganz im Gegenteil war die Gründung der Akademie ein zum guten Teil politischer Schritt.
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Albert, der sich gut und erfolgreich in der österreichischen Gesellschaft etabliert hatte, verlor niemals das Interesse an den tschechischen Fragen und leugnete seine tschechische Herkunft nicht. Es sollen daher Alberts Bemühungen um eine Beteiligung an der tschechischen Politik zu einer Zeit verfolgt werden, als die Tschechen nach Jahren passiven Widerstands in den Reichsrat zurückkehrten. Andererseits ist das Interesse der tschechischen intellektuellen und politischen Elite an Albert zu untersuchen,3 das jedoch durch das mangelnde Vertrauen der Peripherie zum Zentrum beschränkt war, zu welchem Albert zweifelsohne gehörte.4 Albert lebte zwischen dem tschechischen und dem deutschen Sprachraum, spielte die Rolle eines Vermittlers und bewegte sich in den höchsten Gesellschaftsschichten. Lange lavierte er zwischen der tschechischen und der österreichischen Gesellschaft und blieb letztendlich in einem Grenzstreifen, in dem sich beide Gesellschaften trafen, sich vermischten und gemeinsame Interessen und zeitweilig wohl auch eine Verständigung fanden.5 Unzweifelhaft ist auch Alberts Rolle eines führenden Vertreters der sogenannten tschechischen Lobby in Wien.6 Eine Analyse von Alberts Nachleben deutet an, dass Albert tatsächlich sowohl zur tschechischen als auch zur österreichischen Gesellschaft gehörte; beide akzeptierten ihn, erkannten ihn an und ließen ihn zum festen Bestandteil ihres kollektiven Gedächtnisses werden.7 Die angedeuteten Fragen und Problemkreise können, wenn sie in den zeitgenössischen politischen und gesellschaftlichen Kontext eingefügt werden, zu einem tieferen Verständnis der politischen Kultur der Habsburgermonarchie beitragen. Zu deren Entwicklung in der betrachteten Zeit existiert selbstverständlich eine reichhaltige Literatur,8 ebenso wie auch zu einzelnen Themenkreisen, zum Beispiel zur Problematik der Tschechen in Wien.9 Mit Hinsicht auf den Umfang und die Bestimmung der vorliegenden Arbeit, die als Biografie einer Persönlichkeit unter Betonung ihres politischen Wirkens in den letzten zwanzig Jahren des 19. Jahrhunderts konzipiert ist, sollen im Folgenden die relevante Literatur und die entsprechenden Quellen analysiert werden. Die vielfältigen Aktivitäten Eduard Alberts wurden bereits zu seinen Lebenszeiten gewürdigt. Ein erster Lebenslauf von Albert stammt vom Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts, als er sich um eine Stelle an der Prager Universität bemühte und als Anlage zu einem Brief dem ehemaligen Minister Josef Jireček seine Autobiografie zusandte, der er eine Übersicht seiner Fachartikel und die Reaktionen auf seine Tätigkeit beifügte.10 Im Jahr 1893 wurde Alberts beruflicher Lebenslauf im zweiten Teil des Werks Das geistige Wien veröffentlicht, das den Wiener Fachschriftstellern und Gelehrten im Bereich der Medizin und der Na-
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turwissenschaften gewidmet war.11 Einen offiziellen Lebenslauf schrieb Eduard Albert für das Bibliographische Lexikon von Julius Leopold Pagel, das 1901 kurz nach Alberts Tod erschien. Neben den bedeutendsten Lebenserfolgen führte er hier auch seine wichtigsten Fachartikel an.12 Der Erste, der versuchte, Alberts Bedeutung für die Entwicklung der Chirurgie zu würdigen, und auch einen kurzen Lebenslauf anfügte, war dessen Schüler Otakar Kukula.13 Nach Alberts plötzlichem Tod erschien eine Reihe von Nekrologen und Erinnerungen von Alberts Schülern und Freunden.14 Gelegentlich waren auch in den folgenden Jahren Artikel über E. Albert in verschiedenen Tageszeitungen zu finden.15 Die einzige größere Arbeit aus der Zeit zwischen den Kriegen ist die Broschüre von Max Stránský aus dem Jahr 1935, mit der er an seine Artikel in der Revue Dunaj anschloss.16 Im Jänner 1941, in den der hundertste Geburtstag von Albert fiel, erschien eine Biografie E. Alberts von Arnold Jirásek, Professor der Medizinischen Fakultät der Prager Karlsuniversität und Vorstand der I. chirurgischen Klinik, also von einem hierzu berufenen Autor.17 Ein zweiter, wohl für die breitere Öffentlichkeit gedachter Versuch einer Monografie über Albert wurde im gleichen Jahr von Josef Svítil unternommen, einem praktischen Arzt aus Neustadtl (Nové Město na Moravě), der unter dem Pseudonym Jan Kárník schrieb.18 Beide Bücher wurden von dem Historiker Josef Šusta treffend bewertet. Seine Rezension hatte er bereits 1941 für die tschechische historische Zeitschrift Český časopis historický geschrieben, die jedoch während des Kriegs eingestellt wurde. Deswegen gab Šusta seine Rezension an Arnold Jirásek, damit dieser sie medizinischen Fachzeitschriften anbieten möge.19 Die Rezension erschien noch 1941 in der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých, im Český časopis historický erst 1946.20 Auf Jiráseks Buch reagierte eine Reihe von Zeitzeugen, die Eduard Albert gekannt hatten.21 Im Jubiläumsjahr 1941 wurde mit vielen kleinen Artikeln in der Tagespresse an Albert gedacht. Zeitungsausschnitte dieser Artikel wurden von Alberts Neffen Bohuslav Albert, einem Primararzt im Baťa-Krankenhaus in Zlín, in einem Album gesammelt, das er Arnold Jirásek schenkte.22 In den Jahren 1941–1954 veröffentlichte A. Jirásek in der Zeitschrift Rozhledy v chirurgii mehrere Studien über das Leben und das Werk von Eduard Albert, eine Reihe neuer Erkenntnisse ließ Jirásek auch in die zweite Auflage der Monografie einfließen.23 Seine Erkenntnisse konnte Jirásek dank der aufopferungsvollen Arbeit von B. Albert ergänzen, der Kontakt mit Alberts Sohn Georg knüpfte und die gesamte weitverzweigte Familie in die Nachforschungen einband.24
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An A. Jirásek, der Alberts Persönlichkeit auch in einer Reihe von Vorträgen bekannt machte, schloss ein weiterer Mediziner an, der Professor der medizinischen Fakultät und Vorstand der Prager I. Lungenklinik Jaroslav Jedlička, der in den sechziger Jahren einige Vorträge über E. Albert hielt. Einen Teil, der sich mit den Beziehungen zwischen E. Albert, Jaroslav Goll und Jan Gebauer sowie E. Albert, Josef Thomayer und Jaroslav Vrchlický befasste, gab er auch im Druck heraus.25 Zu Alberts hundertstem Todestag im Jahr 2000 erinnerte die Stadt Žamberk (Senftenberg) an ihren bedeutenden Sohn. Im September wurde im Stadtmuseum eine Ausstellung eröffnet und eine Konferenz veranstaltet. Das Museum gab ebenfalls ein populärwissenschaftliches Buch der Eheleute Pírek über E. Albert heraus.26 Biografische Artikel über Eduard Albert mit einer kurzen Würdigung seiner Tätigkeit und seiner Bedeutung erschienen in einer Reihe von tschechischen und ausländischen Enzyklopädien. Noch zu Alberts Lebzeiten wurde sein Name in den ersten Band von Ottos Konversationslexikon und in das repräsentative Nationalalbum aufgenommen.27 Unlängst erschien ein Artikel über Eduard Albert im Lexikon der tschechischen Literatur und im Biographischen Wörterbuch der böhmischen Länder.28 Die jüngste Veröffentlichung in einem Lexikon erfolgte in einem Werk des Mediziners Svatopluk Káš.29 Von den nicht tschechischsprachigen Enzyklopädien sei die Neue Deutsche Biographie angeführt, in der Leopold Schönbauer schreibt: „A[lbert] war ein hervorragender Lehrer, ein glänzender Operateur. Sein berühmtes Lehrbuch der Chirurgie (1877–1880) baute als erstes auf den Grundlagen der Antisepsis auf. Seine Kenntnisse in der Mathematik und darstellenden Geometrie befähigten ihn, zahlreiche Fragen der Gelenkmechanik und Knochenarchitektur einer Lösung zuzuführen.“30 Neben deutschen und österreichischen Enzyklopädien wurden Artikel über Albert zum Beispiel in slowakische, italienische und ungarische Enzyklopädien aufgenommen.31 Die wissenschaftliche Bedeutung von E. Albert wurde verständlicherweise auch in deutschen Veröffentlichungen über die Medizingeschichte gewürdigt.32 Bei den Arbeiten an der Edition der Korrespondenz und der Vorbereitung der Monografie über Eduard Albert erwies sich, dass viele in der bisherigen Literatur enthaltenen Informationen, also auch solche aus der ansonsten fundierten Arbeit von A. Jirásek, nicht mehr als gültig angesehen werden können.33 Ein wesentlicher Mangel der Monografie von Jirásek ist der unzureichende Anmerkungsapparat. Jirásek, von Beruf Arzt und nicht Historiker, gab sich mit einem Literaturverzeichnis zufrieden, das am Ende des Buchs angeführt ist, sowie mit
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einer Danksagung an die Personen, die ihm bei der Arbeit an der Monografie behilflich waren. Im Text zitiert er die Literatur, von der er ausgeht, entweder überhaupt nicht oder vollkommen unzureichend. Gleiches gilt auch für die Verwendung der Quellen. Weiter ist anzumerken, dass sich die Aufbewahrung von Alberts Nachlass in den fast 80 Jahren seit der ersten Auflage verändert hat. Viele Materialien, die sich damals noch in privaten Händen befanden, gingen in Archive und Museen über, Verschiebungen gab es auch zwischen den einzelnen Einrichtungen. In Tschechien wird Alberts persönlicher Bestand an drei Orten aufbewahrt, nämlich im Literaturarchiv der Gedenkstätte des nationalen Schrifttums in Prag, im Staatlichen Bezirksarchiv in Ústí nad Orlicí (Wildenschwert) und im Stadtmuseum Žamberk (Senftenberg).34 Ein Teil der E. Albert betreffenden Materialien verblieb in privater Hand. Auch außerhalb von Tschechien sind die mit Albert verbundenen Dokumente an mehrere Orten verstreut, einen eigentlichen persönlichen Bestand von Eduard Albert gibt es in Österreich nicht. Die Dokumente zu Alberts Studium an der Wiener Universität und seinem dortigen Wirken in den Jahren 1881–1900 befinden sich im Wiener Universitätsarchiv.35 Alberts Tätigkeit als Hochschullehrer betreffen auch einige Dokumente im Österreichischen Staatsarchiv.36 Ein Teil von Alberts Korrespondenz und seinen Handschriften ist in der Österreichischen Nationalbibliothek37 und ebenfalls in der Wienbibliothek im Rathaus hinterlegt.38 Im Wiener Stadt- und Landesarchiv befinden sich im Bestand der historischen Meldeunterlagen und im Bestand Totenbeschreibamt einige wertvolle Dokumente, die die Familie von Eduard Albert und seinen Sohn Georg betreffen.39 Da der in Österreich aufbewahrte Schriftennachlass von Albert nur aus einzelnen Stücken besteht und kein detailliertes Studium von Alberts Wirken in Wien erlaubt, sind wir auf die in Tschechien aufbewahrten Quellen angewiesen. Eine große Bedeutung haben deswegen auch die Vorbereitungsmaterialien und die Korrespondenz im persönlichen Bestand von Alberts Biografen Arnold Jirásek im Masaryk-Institut und Archiv der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Aus demselben Grund sind auch die Materialien in den Beständen von Jaroslav Jedlička wichtig, die am gleichen Ort sowie auch im Prager Archiv LA PNP aufbewahrt werden. Auch der Bestand Josef Šach im Archiv LA PNP enthält Abschriften eines Teils von Alberts Korrespondenz und seinen Gedichten. Zu den wichtigsten Quellen für die Erforschung von Alberts Leben und Werk gehört die Korrespondenz, die sein einziger Sohn Georg im Jahr 1902 der Biblio-
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thek des Nationalmuseums mit der Bedingung schenkte, dass sie erst nach dreißig Jahren geöffnet werde. Die Familie willigte letztendlich ein, dass der Nachlass auf Ersuchen von Marie Gebauerová bereits im Jahr 1925 geöffnet wurde.40 Georg Albert ordnete die Korrespondenz seines Vaters sorgfältig und versuchte auch, die fehlenden Daten zu ergänzen, gegebenenfalls fügte er einen kurzen eigenen Kommentar an. Diese umfangreiche Korrespondenz belegt Alberts Kontakte zu einer Vielzahl von tschechischen Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern sowie zu österreichischen und deutschen Ärzten und Politikern, darunter auch mehrere Ministerpräsidenten.41 Alberts versandte Korrespondenz ist dagegen in einer Reihe von Archiven und Museen im gesamten Land und im Ausland verstreut. Nur ein kleiner Teil wurde im Druck herausgegeben. In den Jahren 1909 –1911 wurden Alberts Briefe an Jan Gebauer von Marie Gebauerová veröffentlicht. Friedrich Adler veröffentlichte zehn Briefe, die ihm E. Albert in der ersten Hälfte der neunziger Jahre zugesandt hatte, als sie bei der Übersetzung tschechischer Poesie zusammenarbeiteten. Zu Beginn der dreißiger Jahre wurde ein Teil der Korrespondenz von E. Albert an Josef Černý von dessen Schwiegersohn Jiří Stanislav Guth-Jarkovský in Fortsetzungen herausgegeben. Im Jahr 1930 veröffentlichte Michal Navrátil unter dem Titel Der berühmte Chirurg MUDr. Eduard Albert, Professor der Universität Wien Alberts Briefe an verschiedene Wissenschaftler, Politiker, Künstler und Geistliche.42 In allen diesen Fällen handelte es sich nur um von E. Albert geschriebene Briefe, nicht um eine gegenseitige Korrespondenz. Die erste Sammlung einer gegenseitigen Korrespondenz, und zwar den Briefwechsel zwischen E. Albert und Jaroslav Vrchlický, edierte zu Beginn der fünfziger Jahre Bohuslav Knoesl. Eine Herausgabe hatte schon früher Arnold Jirásek versucht, er stieß jedoch auf die Ablehnung der Jaroslav-Vrchlický-Gesellschaft, weswegen er nur ein Fragment veröffentlichte.43 Jaroslav Jedlička bereitete gemeinsam mit Jan Havránek zu Beginn der siebziger Jahre eine Edition der gegenseitigen Korrespondenz zwischen E. Albert und Jaroslav Goll vor. Im Jahr 1999 gab die Autorin dieser Arbeit die Korrespondenz zwischen E. Albert und Gustav Eim heraus. 2004 editierte ich im Rahmen meiner Arbeit über Eduard Albert die gegenseitige Korrespondenz zwischen E. Albert und Antonín Rezek, Karel Kramář und Josef Kaizl. Alberts Briefwechsel mit dem führenden Vertreter der realistischen Bewegung, Tomáš Garrigue Masaryk, wurde zum Hauptbestandteil der Publikation Die Korrespondenz zwischen T. G. Masaryk und den Alttschechen.44 Außer bei den genannten Autoren wurde Alberts Korrespondenz auch anderswo verwendet. Eva Rozsívalová erinnerte an Alberts Briefwechsel mit Masa-
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ryk, Jaroslav Jedlička zitierte in Artikeln über die Beziehungen zwischen E. Albert und J. Gebauer und zwischen E. Albert, J. Vrchlický und J. Thomayer aus ihren gegenseitigen Briefen, die Eheleute Pírek wiesen mit ihren Zitaten auf Alberts Korrespondenz mit Waldemar Mazura hin.45 E. Albert wurde und wird in einer Reihe von Monografien zitiert, die seinen Zeitgenossen gewidmet sind, und wird auch in mehreren Veröffentlichungen über die tschechische Geschichte zum Ende des 19. Jahrhunderts erwähnt, die hier nicht aufzulisten sind.46 Auf eine Bearbeitung und eventuell eine Edition wartet diese Korrespondenz noch. Es gilt auch weiterhin der Ausspruch Arnold Jiráseks: „Alberts Korrespondenz ist für sich selbst ein großes Werk, das die Persönlichkeit Alberts sehr gut und stellenweise auch gründlich widerspiegelt. Sie ist eine große Lebensarbeit, die systematisch gesammelt und herausgegeben werden sollte. So würde sie uns am besten die gesamte Persönlichkeit E. Alberts erhellen, der fast sein ganzes Arbeitsleben in den Briefen niederlegte und viel Zeit mit ihrer Niederschrift verbrachte.“47 Eine Reihe von Fragen wird mit dem Gedenkbuch des Hauses Nr. 528 (Pamětnice domu č. 528) beantwortet, dem Besucherbuch von Alberts Villa in Senftenberg. Dieses in dunkelbraunes Leder gebundene dicke Buch besitzt 150 nicht nummerierte Seiten mit Goldschnitt. In dem Buch sind 70 Seiten beschrieben, davon zusammenhängend 68 Seiten mit Einträgen aus den Jahren 1888 –1900 und die zwei Blätter 138 und 139 mit Versen von Alberts Schwester Tereza Svatová aus dem Jahr 1893 und von Jaroslav Vrchlický aus dem Jahr 1899. Im Gedenkbuch schrieben sich nicht nur Alberts häufige, interessante und berühmte Gäste ein, sondern Albert selbst trug hier seine Aufenthalte in Senftenberg ein, berichtete über Ausflüge in die Umgebung und hielt in Chroniken wichtige Ereignisse des vergangenen Jahres fest. In einigen Fällen beschrieb er detailliert Auslandsreisen, insbesondere die Reise nach London und Paris im Sommer 1900, sodass das Gedenkbuch oft Alberts Tagebuch ist.48 Ein solches führte Albert offensichtlich nicht, über die Existenz eines Tagebuchs finden sich keine Spuren in Alberts Korrespondenz oder in weiterem Archivmaterial. Erhalten ist bloß ein Fragment von Alberts Manuskript Aus meinen Erinnerungen, das sich in seinem persönlichen Bestand im Archiv LA PNP in Prag befindet. Es handelt sich hierbei um ein kleines grünes Heft, in dem auf 50 Seiten Ereignisse aus Alberts Jugend festgehalten sind. Albert schreibt, dass er in freien Zeiten etwas aus seinem Leben zur Unterhaltung und Belehrung zu Papier bringen wolle, wer seine Wohltäter waren und welche Umstände und Gedanken ihn in seiner Kindheit beeinflussten. Der Autor schrieb die Erinnerungen wahrscheinlich im Winter
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1882/1883 nieder. Der Hauptgrund für ihr Entstehen war Alberts Wunsch, dass sein Sohn etwas über seine Ahnen und über die Änderung des tschechischen Nachnamens Vojtěch auf Adalbert und dann abgekürzt auf Albert erfährt.49 Der Vergleich von Quellen persönlichen Charakters, d. h. insbesondere der Korrespondenz und der eigenen autobiografischen Aufzeichnungen, mit institutionellen Quellen dient der Einordnung von Albert in den zeitgenössischen Kontext. In dieser Hinsicht haben die amtlichen Dokumente einen großen Wert, die in mehreren Archiven in Wien und insbesondere in Alberts Bestand im Archiv SOkA in Ústí nad Orlicí erhalten sind. Gründliche Nachforschungen in den Archiven fanden ihren Niederschlag in einer Reihe von analytischen Artikeln und Studien. Es wurden insbesondere die Beziehungen von E. Albert zu dem tschechischen Politiker František Ladislav Rieger und seiner Tochter Marie Červinková-Riegrová erfasst, weiter zu dem tschechischen Juristen und Politiker Antonín Randa, zu Alberts Ehefrau Marie und seinen literarisch tätigen Schwestern Tereza Svatová und Kateřina Thomová. Einen weiteren Themenkreis bilden Alberts Kontakte zur politischen Gruppierung der Realisten, insbesondere das Bemühen, eine Verständigung mit der alttschechischen Partei herbeizuführen, wobei Albert die Rolle eines Vermittlers spielte. Hinzu kommen die Problematik des Einflusses der tschechischen Lobby in Wien und Alberts sogenannte unpolitische Politik. Ein nicht weniger bedeutender Bereich von Alberts Tätigkeit war sein Mäzenatentum. Ein jüngster Beitrag widmet sich der Beziehung von Eduard Albert zu seinem Lieblingsschüler, dem Orthopäden Adolf Lorenz.50 Diese Themen werden von der vorgelegten Arbeit zusammengefasst und ergänzt.
Homo privatus
Leben Eduard Albert erblickte am 20. Jänner 1841 in Senftenberg (Žamberk) in Ostböhmen in der Familie des Uhrmachers und Stadtrentmeisters František Albert (1812–1882) und seiner Frau Kateřina, geb. Zdobnická, (1818–1906) das Licht der Welt.51 Die Volksschule besuchte er in seinem Geburtsort. In den Jahren 1852– 1853 war er zu einem einjährigen Austauschaufenthalt in Mährisch Schönberg (Šumperk), um seine deutsche Sprache zu vervollkommnen, damit er dann das deutsche Gymnasium in Königgrätz (Hradec Králové) besuchen konnte. Nach einem Jahr ging er von hier an das niedrigere Gymnasium nach Reichenau an der Knieschna (Rychnov nad Kněžnou), das er bis 1857 besuchte. Danach kehrte er an das Gymnasium nach Königgrätz zurück, wo er 1861 maturierte.52 Im Herbst 1861 schrieb er sich dann an der Wiener Universität ein. Sowohl am Gymnasium, wo er vom Schulgeld befreit war, wie auch an der Universität hatte Albert einen Nebenverdienst durch Nachhilfestunden, aber oft war er gezwungen, sich Geld zu leihen. Seine Schulden konnte er erst nach seinem Antritt in der I. chirurgischen Klinik in Innsbruck zurückzahlen.53 Die materielle Notlage wollte Albert ursprünglich dadurch lösen, dass er sich um die Aufnahme an die militärmedizinische Akademie Josephinum in Wien bewarb. Als er abgelehnt wurde, begann Albert ein Studium an der medizinischen Fakultät der Wiener Universität, wobei er mit nur 14 Gulden sowie Empfehlungen an den aus Königgrätz gebürtigen Professor Carl von Rokitansky, an den Arzt Alois Bednář aus dem nahe gelegenen Pottenstein (Potštejn) und an den Direktor eines Maschinenbauwerks Heřmanský ausgestattet war. Er wohnte bei dem Schuhmachermeister J. Sopek, dessen Frau die Schwester von Alberts früherem Lehrer Entlicher war. In scharfem Kontrast zu den Kontakten, die er später in Wien anknüpfte und gezielt ausbaute, stehen Alberts Anfänge in dem damals für ihn fremden Wien, in dem er sich vereinsamt und bedrückt fühlte. Die Intensität des zu Beginn beklemmenden Eindrucks wird auch aus seinen eigenen Worten deutlich: „Ausgerüstet mit dem Reifezeugnis verließ ich
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Homo privatus
die Provinzstadt und ging mit gehobenem Sinn an die Wiener Universität. Aber wie verlassen kam ich mir vor, als ich in die kaiserliche Stadt kam. Allein, ohne Freunde und ohne bekannte Kommilitonen irrte ich armer Schüler durch die Gassen der Weltstadt, bedrückt von tausenden Gebäuden und hunderttausenden Menschen, unter denen kein Bekannter war, nur Unbekannte eilten an mir vorüber!“ Zum sprichwörtlichen Licht am Ende des Tunnels wurde ihm sein erster Universitätslehrer Josef Hyrtl, vor dem er sich später in einer Ansprache verneigte, die er bei der feierlichen Enthüllung von Hyrtls Büste im Arkadenhof der Universität hielt. In seine Rede waren plastisch vorgetragene Erinnerungen eingeflochten: „Die Vorlesungen begannen. Ich trete in den Anatomiehörsaal ein, alle Bänke sind längst besetzt, auch die Stehplätze sind gefüllt. Niemand kennt mich, und ich kenne niemanden. Hunderte junge Leute sitzen hier zusammen, hier und da auch Ältere, sogar ein Greis. Beklemmt dränge ich mich unter die hinter der Tafel Stehenden, denn alles ist besetzt. Man kann ungarische und polnische Volkstrachten sehen; es sind ungarische, polnische, russische, italienische und rumänische Wörter zu hören […] und schon ist die Stunde um und ich gehe ganz verändert aus diesem ,anatomischen Theater‘, das ich mit noch fast knaben haftigen Eindrücken betreten hatte. Ich habe einen festen Punkt im Wirbel der Großstadt gefunden; ich freue mich auf den nächsten Tag und fühle mich nicht mehr so einsam.“54 Zu Alberts Lehrern gehörten neben Josef Hyrtl auch Carl von Rokitansky, Johann Dumreicher und Josef Škoda. Am 22. Jänner 1867 wurde Albert zum Arzt promoviert, das chirurgische Doktorat erlangte er 1869.55 Nach der Promotion arbeitete er kurz in der Abteilung des Primararztes Friedrich Wilhelm Lorinser im Krankenhaus auf der Wieden, im Oktober 1867 kam er als Stipendiat und Operationszögling an die I. chirurgische Klinik des Professors Johann Dumreicher in Wien. Bald wurde er hier Assistent. Bereits 1872 habilitierte er sich in Chirurgie. Im Jahr 1873 wurde ihm angeboten, die chirurgische Klinik in Lüttich zu übernehmen. Zur gleichen Zeit wurde die Stelle des Vorstands der chirurgischen Klinik und des Operationsinstituts in Innsbruck frei. Auf Empfehlung seines ehemaligen Lehrers Carl von Rokitansky wurde für diese Stelle Albert ausgewählt. Ende der siebziger Jahre wurde Albert die Innsbrucker Klinik zu eng. Er zog eine Stelle in Prag in Erwägung. Als er jedoch einsehen musste, dass er hier keine Aussichten auf Erfolg haben würde, nahm er den Rat seines Lehrers J. Dumreicher an und interessierte sich auch für eine Stelle an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien. Der unerwartete Tod J. Dumreichers im November 1880 änderte die Situation. Albert konnte Dumreichers Nachfolger an der I. chirurgischen Klinik in Wien werden,
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Abb. 1: Fotografie E. Alberts aus dem Jahr 1870.
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Abb. 2: Fotografie E. Alberts aus den 1880erJahren.
wie sich dies sein Lehrer gewünscht hatte. Er musste jedoch um diese begehrte Stelle kämpfen. Dank eines Minderheitsvotums von Alberts Unterstützern und Freunden, aber auch dank Alberts persönlicher Bekanntschaft mit dem Ministerpräsidenten Eduard Taaffe, mit dem er sich in Innsbruck befreundet hatte, wo Taaffe in den Jahren 1871–1879 die Funktion des Tiroler Statthalters bekleidet hatte, erlangte er die Stelle letztendlich. Kaiser Franz Joseph I. ernannte ihn am 2. Februar 1881 zum Vorstand der I. chirurgischen Klinik in Wien. Mit Alberts Antritt an der Wiener Universität im Mai 1881 begann sein zweites, fast zwanzigjähriges Wirken in Wien, das erst durch seinen plötzlichen Tod in der Nacht vom 25. auf den 26. September 1900 sein jähes Ende fand.
Familie Wenn wir in die Jugend von Eduard Albert zurückkehren, stellen wir fest, dass seine Kontakte zu den Eltern und Geschwistern in der Zeit des Studiums in Wien und des Wirkens in Innsbruck nicht sehr häufig waren, erst nach dem Umzug von E. Albert nach Wien nahmen sie wieder zu. Albert unterstützte die Eltern finanziell, und auch die Geschwister gingen nicht leer aus.56 Von den fünf
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Geschwistern, die das Erwachsenenalter erreichten, stand ihm die Schwester Tereza (1858 –1940) am nächsten, die er zärtlich Rezinka nannte. Diese Schwester war mit dem Finanzbeamten Josef Svata verheiratet und wurde als Schriftstellerin bekannt. Von den weiteren Geschwistern seien der Bruder Vincenc Albert (1848 –1928) erwähnt, der Buchhändler in Adlerkosteletz (Kostelec nad Orlicí) war, sowie die Schwestern Marie, verheiratete Charfreitagová (1844 –1888), und Kateřina, verheiratete Thomová (1861–1952).57 Eine gewisse Zeit hatte Albert seinen jüngsten Bruder František Albert (1856 –1923) bei sich, der das Gymnasium in Wien besuchte und später mit der Hilfe seines Bruders Medizin zunächst in Innsbruck und dann in Wien studierte.58 Ab 1885 wirkte er als Assistent an der tschechischen Klinik in Prag, wenig später, im Jahr 1887, verließ er die wissenschaftliche Laufbahn, heiratete die Tochter des Notars Viktor Faltis und wurde praktischer Arzt in Wildenschwert (Ústí nad Orlicí), ab 1888 dann in Adlerkosteletz (Kostelec nad Orlicí). Dies war wahrscheinlich der Grund, warum sich Eduard Albert von seinem Bruder lossagte, dem er die Ausbildung ermöglicht und dessen wissenschaftliche Karriere er eingeleitet hatte. Die Brüder verstanden sich auch deswegen nicht, weil František politisch links gesinnt war, in den späteren Jahren hatten sie wenig Kontakt.59 Arnold Jirásek beschrieb, ausgehend von Bohuslav Albert, ihre Beziehung treffend wie folgt: „Das Verhältnis wurde durch die Kompliziertheit beider eigenwüchsigen Charaktere und kämpferischen Geister getrübt. František war ,ein freigeistiger und temperamentvoller Revolutionär‘ und dachte sich über den ,konservativen Patrioten und die Koryphäe der österreichischen Metropole‘ Eduard das Seine.“60 Eine schützende Hand hielt E. Albert über der Familie seiner Schwester Tereza Svatová, deren Mann er durch seine Fürsprache eine Stelle in Senftenberg verschaffte. Auf seinen Schwager konnte sich E. Albert immer verlassen. Josef Svata fuhr ihn oft zum Zug nach Wildenschwert und war auch ein Begleiter auf Wegen in die Umgebung, kümmerte sich um die Senftenberger Villa und war überhaupt Alberts Lieblingsgesellschafter. Ein Zeitgenosse erinnert sich, dass Albert mit Svata jeden zweiten Tag einen Brief wechselte.61 Im Mai 1897 zog die Familie der Schwester sogar in Alberts Villa in Senftenberg um. Ihrem Sohn Josef half Albert bei der Erfüllung seines Wunsches, Priester zu werden. Die Nichte Tarsila hatte er in den Jahren 1894 –1895 bei sich in Wien.62 Zu seiner Arbeit in der Klinik, den Vorlesungen an der Universität, der privaten Praxis, einer vielseitigen Publikationstätigkeit und einem reichen gesellschaftlichen Leben brauchte Albert einen Rückhalt in seiner Familie, den ihm seine Frau Marie gab.63 Da uns ein gegenseitiger Briefwechsel der Eheleute Albert
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nicht vorliegt und Erwähnungen von Marie Albert nur in der Korrespondenz ihres Manns verstreut sind, müssen andere Zeugnisse gesucht werden. Solche Quellen sind vor allem die Aufzeichnungen von Marie Červinková-Riegrová und deren Korrespondenz mit Eduard Albert und dessen jüngerer Schwester Tereza Svatová. Über diesen Briefwechsel kann auch eine Einsicht in Alberts Privatleben gewonnen werden und so doch ein wenig das uns verborgene Familienleben und insbesondere Alberts Beziehung zu seiner Frau Marie erleuchtet werden. „So wie Albert eine geborene Führernatur war, so war seine Gattin eine Dame in dem süßen und leuchtenden Sinn des Worts, deren adelnder und reinigender Einfluss heute leider nur noch selten anzutreffen ist.“64 Alberts Frau kam aus einer mittelständischen Arztfamilie. Der Rolle der Frau zur damaligen Zeit entsprechend trug sie in erster Linie Sorge für die Familie. Der traditionellen Rolle, zu der sie erzogen worden war, blieb sie in der Ehe mit Albert treu. Sie umgab ihn mit ihrer Fürsorge und schuf ihm eine ruhige und bequeme Umgebung, in sein hektisches Arbeitsleben griff sie dabei nicht ein. Ohne Murren und mit Liebe stand sie im Schatten ihres berühmten Manns. Dies sind nach Alberts Biografen Professor Arnold Jirásek „große Verdienste der Frau eines großen Mannes, der durch den Tag und das Leben in seiner Arbeit voran strebt“.65 Diese konventionelle Phrase klingt in der heutigen Zeit zu schematisch. Wie sah aber die Gedankenwelt von Marie Albert aus? Zu welchen Werten bekannte sie sich? Welche Ziele verfolgte sie? Welche Strategien wählte sie bei deren Erfüllung? Was interessierte sie und womit befasste sie sich? Antworten lassen sich teilweise in den Aufzeichnungen der aufmerksamen Beobachterin Marie Červinková-Riegrová finden. Marie Pietsch wurde am 19. August 1845 in Grulich (Králíky) geboren. Sie war die Tochter des dortigen Arztes, der jedoch bereits 1855 an Cholera starb, und die Schwester von Alberts Mitschüler Carl Pietsch.66 Sie heiratete Eduard Albert am 8. Februar 1868 im Geheimen, da Assistenten nach den damaligen Vorschriften nicht heiraten durften. Wie es zu der Heirat kam, erwähnt E. Albert in einem Brief an Josef Kaizl: „Kurz vor der Heirat stellte das Ministerium eine Anfrage an die Fakultät, ob diese veraltete Bestimmung nicht aufgehoben werden sollte. Alle waren überzeugt, dass die Fakultät dem zustimmt. Auf dieser Grundlage schmiedete ich mit meiner Frau Pläne. Aller Erwartung zuwider lehnte die Fakultät aber ab, Assistenten dürften auch weiterhin nicht heiraten. Meine Braut war einverstanden, geheim in Währing zu wohnen, und so heirateten wir.“67 Albert musste seine Frau einige Jahre vor seinen Vorgesetzten geheim halten. Seinem Lehrer J. Dumreicher stellte er sie erst vor dem Weggang nach Innsbruck vor.
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Marie Albert war ein selbstverständlicher Teil von Alberts Leben. Ihre Anwesenheit betonte er nicht besonders.68 Bei gesellschaftlichen Anlässen stand sie ihm als rührige Hausfrau zur Seite. Sie begleitete ihn auf allen Fahrten nach Senftenberg und bei Urlaubsreisen und unternahm mit ihm auch lange Auslandreisen. Nach Josef Penížek war Alberts Frau eine „filia domestica“, die mit ihrem Intellekt nicht an Alberts wissenschaftliche und künstlerische Höhe heranreichte.69 Die Nichte Olga Albertová sprach von ihr als einer milden, sanften und gesellschaftlich erzogenen Dame. Frau Albert war angeblich sehr sparsam und sah die Großzügigkeit ihres Manns nicht gern.70 Diese Behauptung erscheint auch in den Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová, die kurz nach der Bekanntmachung mit den Eheleuten Albert im März 1885 Marie wie folgt beschrieb: „Frau Albert sieht noch recht jung aus, eine hübsche Brünette, erregt jedoch kein besonderes Interesse, das Gesicht ist eher gewöhnlich. Ihre Figur ist nicht sehr schön, sie ist durchschnittlich groß, aber stark nach vorn geneigt. Sie erschien mir etwas kühl, erst bei der Verabschiedung sprach sie mich herzlich an. Ich wollte mit ihr tschechisch reden, sie lehnte dies jedoch mit der Begründung ab, dass sie dies nicht gut beherrsche. Sie stammt aus Böhmen, aber aus einer deutschen Gegend, sie versteht angeblich gut, spricht aber unzureichend.“71 Als ein reger Briefwechsel zwischen Marie Červinková mit E. Albert begann, schrieb dieser über seine Frau: „Sie ist eine einfache Frau mit einem gesunden Sinn. Sie wünscht Ihnen alles Gute und Liebe, freut sich auf ein Wiedersehen und einen näheren Umgang.“72 Es scheint, dass die Beziehungen zwischen M. Červinková und M. Albert nicht den Rahmen der gesellschaftlichen Konventionen überschritten haben. Gelegentlich besuchten sie sich zwar, gingen auch gemeinsam zu den Sitzungen des Reichsrats oder auf einen Spaziergang in den Prater, eine gemeinsame Sprache fanden sie jedoch nicht. Červinková gefiel die deutsche Sprache und das mangelnde Interesse an ernsteren Themen nicht. Mehrfach notierte sie, dass sich Marie Albert wenig in das Gespräch einbrachte, ernstere Sachen sie nicht interessierten und sie sich nicht einmal bemühte, ihr Gähnen zu verstecken. Viele Einzelheiten über das Familienleben und den privaten Hintergrund von E. Albert erfuhr Červinková von Alberts Schwester Tereza Svatová, mit der sie sich im Oktober 1886 bekannt machte. Diese bezeichnete ihre Schwägerin als ausgezeichnete Hausfrau, nannte sie aber einen Eisklumpen. „Sie ist ein kühler und berechnender Charakter. Er ist hitzig und leidenschaftlich, sie imponiert ihm mit ihrer Ruhe. Im ersten Moment gibt sie ihm immer nach und sagt, dass sie macht, was er will, dann führt sie das aber auf verdeckten Wegen, von denen er gar nichts
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weiß, dahin, wohin sie es wollte.“73 Svatová forderte Červinková auf, mit ihrer Schwägerin Tschechisch zu sprechen, da diese das könne. M. Albert sprach aber mit ihr immer deutsch, wobei sie sich damit herausredete, dass sie nur das Küchentschechisch beherrsche. Hieraus erkannte Červinková, was für ein Verhältnis zwischen den Schwägerinnen herrschte und wer in der Familie das tschechische Prinzip vertrat und für dieses kämpfte. Svatová befürchtete nämlich, dass der Einfluss der Mutter, der Schule und der Umgebung, in der er aufwuchs, Alberts Sohn Georg national entfremden könnte. Deswegen bemühte sie sich, mit dem Bruder so oft wie möglich in Kontakt zu sein und ihn über alles Tschechische zu unterrichten. Dies war ebenfalls einer der Gründe, warum sie die Beziehungen des Bruders zu M. Červinková und F. L. Rieger auch in den weiteren Jahren unterstützte. Zwei Jahre später, im Herbst 1888 während eines Besuchs von T. Svatová in Maletsch (Maleč), erkannte Červinková „viel vom Wesen von Professor Albert. Einige Ungereimtheiten und Wunderlichkeiten in seinem Verhalten und seinem Charakter wurden mir verständlich. Das, was ich selber gesehen und beobachtet hatte, wurde um neue Wesenszüge ergänzt – und dies besonders, als ich erfuhr, wie sein häusliches Leben und sein Familienleben aussieht. Albert opferte sein ganzes Leben der wissenschaftlichen Arbeit. Damit er ungestört in ihr fortschreiten konnte und nicht nur für den Broterwerb arbeiten musste, suchte er als armer Assistent eine reiche Braut und fand die Schwester eines Freundes und Kollegen mit einer Mitgift von etwa 40 Tausend – eine Deutsche.“ Červinková wunderte sich also nicht mehr wie früher, dass Marie Albert nicht zu einer aufrichtigen Tschechin wurde und sich nicht dem nationalen Gefühl ihres Mannes anschloss. Sie konnte sich auch eine „gewisse Wunderlichkeit“ erklären, „die sich im Wesen Alberts breitmachte – diese seltsame Zweideutigkeit und Härte, diese Bösartigkeit und dieser Bonvivant“. Svatová hatte ihr über M. Albert erzählt, dass diese eine schwere Jugend gehabt habe und nach dem Tod des Vaters bei der Großmutter aufgewachsen sei, einer galanten, aber kühlen Dame. Dann habe sie eine Enttäuschung in der Liebe erfahren und ins Kloster gehen wollen, habe sich jedoch vom Bruder zu einer Heirat mit seinem Freund überreden lassen. Červinková notierte weiter: „Eine sehr vernünftige Frau mit vorausschauendem Blick, praktischer Urteilsfähigkeit und einer sehr entwickelten weiblichen Klugheit, berechnend – und sehr, sehr kühl. Ausgezeichnet verwaltet sie das Vermögen, sehr eifrig sorgt sie sich um alle körperlichen Bedürfnisse und die Bequemlichkeit ihres Manns, imponiert mit ihrer Ruhe und ihrer Besonnenheit und erwarb hiermit einen großen Einfluss nicht nur im Haushalt, sondern auch auf ihren heftigen und leidenschaftlichen Mann, der ihrem Einfluss sehr viel
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mehr unterliegt, als er sich bewusst macht. Und doch fehlt ihr etwas – jeglicher Sinn für das Ideelle und die höheren Interessen des Geistes. Bei Gesprächen über ernstere und tiefere Gegenstände langweilt sie sich zu Tode – und schafft es nicht einmal, dies zu verstecken. Überhaupt scheint sie ihrer Schwägerin aus Eis zu sein. Ich glaube das, weil ich sie kenne und sie auf mich den gleichen Eindruck machte. Mit dieser inneren Kälte erkläre ich mir auch, dass sie keine Tschechin geworden ist, dass sie ihr Gefühl nicht zu dem hinneigte, was ihrem Mann teuer ist und nahesteht.“ Wir können davon ausgehen, dass Červinková recht hatte, wenn sie annahm, dass alle „Fremdheit“ in Alberts Familie von seiner Frau kam, die mit unauffälligen Mitteln immer das Ihre erreichte. Červinková wunderte sich, wie „eine Natur von solch mächtiger Energie, eine so starke und eigenständige Individualität wie Albert nicht in der Lage ist, dieses schwache Weib neben ihm zu biegen und zu ändern, und dass viel eher er ihrem Einfluss unterlegen ist als umgekehrt. Sie beugt sich, wenn sie die Notwendigkeit einsieht, verlässt das Feld aber nicht und wartet auf den Moment zum stillen, aber ständigen Druck.“74 Marie Albert war auch gegen den Bau der Villa in Senftenberg und wünschte sich einen Hauskauf in der Nähe Wiens. Sie konnte wenigstens den Bau einer bescheideneren Villa durchsetzen.75 Jedoch konnte sie nicht verhindern, dass in Alberts Leben, und damit auch im Leben seiner Familie, „ein neuer Geist wehte“. Häufige Besuche in Senftenberg und Kontakte zu Freunden und den Geschwistern banden Albert wieder mehr an die tschechische Umgebung. Es scheint, dass die ersten Ehejahre glücklich verliefen. Es kamen zwei Kinder zur Welt, Georg und Olga, Letztere starb im Alter von zweieinhalb Jahren an einer tuberkulösen Hirnhautentzündung. Als Albert feststellte, dass die Ursache der Krankheit in der Familie seiner Frau lag, erklärte er kompromisslos: „Keine Kinder mehr“.76 Beide Eltern wandten sich umso mehr dem einzigen Sohn zu, dessen Erziehung nicht wenige Ehestreitigkeiten hervorrief. Der Vater setzte große Hoffnungen auf ihn und wünschte, dass er Medizin studieren möge. Nach schweren familiären Auseinandersetzungen, bei denen die Mutter auf der Seite des Sohns stand, gestattete der Vater dem Sohn letztendlich, das Studium der Medizin abzubrechen. Georg wechselte an die Wiener philosophische Fakultät, die er 1895 abschloss. Streit rief in der Familie auch Alberts Mäzenatentum und seine Freigiebigkeit gegenüber den Verwandten hervor, die nicht nur seine Frau ungern sah, sondern auch sein Sohn. Ein ernstes Problem war auch die nationale Ausrichtung Georgs. Durch die Erziehung der Mutter und durch seine Umgebung war dem Sohn Georg ein tschechisch nationales Denken fremd. Seine Persönlichkeit wurde deswegen unterschiedlich gewertet.
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In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre begannen bei Albert ernste Gesundheitsprobleme. Die Krankheit „forderte Alberts Gattin in vollem Maße und gab ihr eine unersetzbare Stellung“77. Albert wusste an seiner Frau ihre Fürsorge und Sorgsamkeit zu schätzen. So schrieb er im Juni 1897 an Professor Jan Gebauer: „Ich habe eine Frau, die sich in ihrem ganzen Leben durch Güte, Geduld, Selbstverleugnung und andere Tugenden hervortat. Sie ist mein guter Engel und mein Alles!“78 Nach den Sommerferien 1898, als er sich nach einem Aufenthalt im Seebad auf der Insel Norderney und einem dreiwöchigen Aufenthalt in Senftenberg besser fühlte, teilte er Karel Kramář in scherzhaftem Ton mit: „Auch meine Alte sieht gut aus; das Seebad und die Senftenberger Kartoffeln haben ihr gutgetan. Sie war etwas frech geworden und ich hatte schon Angst, dass sie mich Armen schlagen wird; aber wenn sie jetzt sieht, dass ich mich wieder aufraffe, wird sie wieder zahm, ich bin doch noch stärker und wendiger.“79 Der Tod des Mannes kam unerwartet. Es war Marie Albert, die ihren Mann am 26. September 1900 morgens tot auffand. Über ihr weiteres Schicksal wissen wir bislang wenig. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie in Wien mit ihrem Sohn Georg. Mit der tschechischen Welt unterhielt sie keinen Kontakt, auch mit den Geschwistern ihres Mannes und deren Familien hatte sie keine engen Beziehungen. Das genaue Todesdatum von Marie Albert war bislang nicht bekannt. Arnold Jirásek, der die Möglichkeit eines direkten Kontakts mit den Verwandten hatte, gibt zwei verschiedene Daten an, den 24. April und den 1. Oktober 1924. Wie jedoch aus Archivdokumenten hervorgeht, starb Marie Albert am 1. Oktober 1924 im Alter von 79 Jahren an Arteriosklerose und wurde am 3. Oktober auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.80 Marie Albert durchlebte eine gewöhnliche Ehe, die von dem Kind und der blendenden Karriere des Mannes ausgefüllt war, die der ganzen Familie eine existentielle Sicherheit und eine gesellschaftliche Anerkennung gab. Sie konnte ihre eigene Integrität bewahren, deren Wurzeln in der Erziehung in der deutschen Umgebung des ostböhmischen Städtchens Grulich lagen. Auch der langjährige Aufenthalt in Innsbruck und in Wien bewirkte, dass ihr die deutsche Umgebung und die deutsche Kultur näher blieben, aus denen sie sich durch ihren Mann nicht herausreißen ließ. Die nationale Gleichgültigkeit der Frau scheint Albert nicht gestört zu haben, zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als er eine Karriere in Böhmen in Betracht zog. Es ärgerte ihn jedoch, dass die Erziehung und die Umgebung, in der die Familie lebte, Folgen für die nationale Gesinnung des einzigen Sohns hatten.
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Georg Johann Jaroslav Albert, der vom Vater zärtlich Jiřík genannt wurde, kam am 3. Oktober 1869 in Pötzleinsdorf bei Wien zur Welt.81 Die ersten drei Gymnasialklassen lernte er zu Hause, wobei er einen tschechischen Erzieher gehabt haben soll. Ab der Quarta besuchte er das Gymnasium. Anfang 1883 schrieb Albert über seinen Sohn an Josef Černý: „Georg hat guten Erfolg in der Schule, wie auch im Französischen, im Englischen und in der Musik, er spielt Klavier.“82 Im Jahr 1885 machte sich Alberts Familie mit Marie Červinková bekannt, in deren Aufzeichnungen wir auch eine Erwähnung von Georg Albert finden. Damals war dieser ein fünfzehnjähriger Junge, dessen Augen ein reges geistiges Leben verrieten. Er war außerordentlich begabt. Den Vater brachte er zur Verzweiflung, wenn er sich nicht vor Mitternacht von den Büchern losreißen konnte.83 Zwei Jahre später notierte sie sich nach einem Besuch bei E. Albert, dass dieser auch über seinen Sohn sprach und ihr und ihrem Vater mit Freude mitteilte, dass in seinem Sohn „nationale Gefühle“ erwacht seien, als er mit diesem im vergangenen Jahr in Böhmen war. Wenn er auf ihn eingeredet oder ihm etwas aufgezwungen hätte, wäre dies ohne Erfolg geblieben. Deswegen ließ er Prag und den Karlstein auf ihn wirken, was ihn nicht unberührt gelassen habe. Auch in Zukunft wolle er mit ihm durch Böhmen reisen.84 Über den Sohn und seine Sorgen mit ihm schrieb Albert auch an seinen Freund Bernhard Jülg, Professor der klassischen Philologie an der Universität Innsbruck.85 Georg bestand 1887 seine Matura mit Auszeichnung und ließ sich nach dem Vorbild des Vaters und auf dessen Wunsch zum Studium der Medizin einschreiben. Im Herbst 1887 schrieb Albert an J. Černý: „Georg seziert Leichen und quält mich mit dem Klavier, beides macht er mit Begeisterung; dieser Junge ist für alles zu haben“.86 Alberts Freude sollte jedoch nicht lange dauern. Nach schweren Auseinandersetzungen in der Familie gab er schließlich dem Wunsch des Sohns nach, das Medizinstudium aufzugeben. Georg wechselte an die Wiener philosophische Fakultät, an der er Philosophie studierte. Wie unter anderem aus Alberts Brief an G. Eim hervorgeht, schloss er das Studium 1895 ab.87 Nach seinem Universitätsabschluss erfüllten sich die Worte seines Vaters, dass Georg jetzt machen könne, was er wolle. Er nutzte nicht die Möglichkeit einer Universitätskarriere, auch wenn seine Dissertation viel Anerkennung fand und noch im gleichen Jahr im Druck bei Alfred Hölder in Wien erschien.88 Georg band sich letztendlich an keine feste Anstellung. Er widmete sich der Forschung über Immanuel Kant und philologischen und philosophischen Studien und war ebenfalls literarisch tätig, so schrieb er etwa Lyrik.89
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Aus E. Alberts Korrespondenz folgt, dass Georg nervlich labil war. Seit seiner Jugend litt er an starker Kurzsichtigkeit und Astigmatismus, was ihm das Leben erschwerte. Während der Universitätsstudien lebte er zwei Jahre in Senftenberg und in Rokitnitz im Adlergebirge (Rokytnice v Orlických horách), von wo er zu kurzen Aufenthalten nach Wien fuhr.90 Nach dem Doktorat zog er für ein knappes Jahr nach Salzburg und in der zweiten Jahreshälfte 1896 nach Innsbruck. Auch dort hielt es ihn nicht lange, denn bereits ab März 1898 lebte er in Waidhofen. Nach dem Tod des Vaters kehrte er nach Wien zurück, lebte in der Wohnung der Eltern am Maximilianplatz (heute Rooseveltplatz) Nummer 10 im neunten Wiener Gemeindebezirk, von wo er mit der Mutter, seiner Frau Marie und der erstgeborenen Tochter Emma im November 1907 in die Spitalgasse 1 im gleichen Gemeindebezirk umzog.91 Nach einer kurzen Erwähnung von A. Jirásek brachten der Erste Weltkrieg und die anschließende Wirtschaftskrise Georg um das vom Vater geerbte Vermögen, sodass er in knappen Verhältnissen lebte und mit Nachhilfestunden sein Brot verdiente. Eine kurze Zeit unterrichtete er am Theresianum und hielt gelegentlich Vorträge in der Urania.92 Auch in den polizeilichen Meldungen ist Georg als Privatier, Schriftsteller und Privatgelehrter angeführt. Georg war zweimal verheiratet. In der ersten Ehe mit Marie, geb. Planinschegg, wurden drei Kinder geboren, Emma (* 1904), Ernst (* 1908) und Edith (* 1912).93 Im November 1919 heiratete Georg dann Friederica Bayer. Er starb in Wien am 19. Dezember 1943 an Magenkrebs.94 Über das Schicksal von Georg Albert erfahren wir mehr aus einem wertvollen Dokument, nämlich seinem Brief an Präsident T. G. Masaryk vom Februar 1926. Masaryk war von der gemeinsamen Bekannten Anna Černá, Wirtschafterin in Lana (Lány), die früher als leitende Wirtschafterin im Allgemeinen Krankenhaus in Wien gearbeitet hatte,95 auf die schwierige Situation von Georg Albert und seiner Familie aufmerksam gemacht worden und ließ ihm Lebensmittel zusenden. Georg dankte Masaryk und schrieb bei dieser Gelegenheit über sein Leben, in dem sich auch die Gesamtsituation im Nachkriegsösterreich widerspiegelte: „Der katastrophale Zusammenbruch der oester. Währung hat meinen mäßigen Wohlstand in kahle Armuth verwandelt. Von meinem † Vater, der zwar nichts weniger als ein Geschäftsmann gewesen, hatte ich immerhin ein Vermögen von ungefähr 1/2 Million Kronen geerbt, und es war mir im Laufe der Jahre durch Sparsamkeit gelungen, es noch um ungefähr 10 % zu vermehren. Seine Zinsen reichten bei anspruchsloser Lebensweise aus, mir ein schlichtes Dasein als Privatgelehrter und für meine Kinder eine gute Erziehung zu ermöglichen; auch konnte ich mir davon eine ansehnliche Bibliothek sammeln, die jetzt mein kostbarster Besitz ist.
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Jetzt reichen jene Interessen, da von einer Aufwerthung unserer ,mündelsicheren‘ Staatspapiere keine Rede ist, nicht aus, um ein Kilogramm Fleisch zu kaufen.“96 Georg erwähnte ebenfalls sein vergebliches Bemühen, eine ständige Anstellung zu finden. Deswegen hatte er neben der Vermietung von Zimmern einen Nebenerwerb durch Privatstunden. Nach allem Unglück, das ihn traf – Tod seiner Frau im Jahr 1919, lange Krankheit der Mutter, die 1924 verstarb – fand er Trost bei seiner zweiten Frau, die ihm eine ergebene Begleiterin und eine aufopferungsvolle Mutter seiner Kinder wurde. Auch mit seinen Kindern konnte er zufrieden sein: „Meine ältere Tochter hat hier 1922 maturiert und sodann 3 Jahre in USA zugebracht (in New York und Pittsburgh); jetzt studiert sie hier (im 3. Semester) Anglistik und bestreitet ihre Studien und Lebensunterhalt aus englischen Privatstunden, Uraniacursen, Zeitungshonoraren für literarische Arbeiten und einigen amerikanischen Ersparnissen. Mein Sohn ist Vorzugssextaner bei den Schotten, ein sehr begabter Jüngling, der eigenthümlicherweise dasselbe Interesse wie ich für Philosophie und schöne Literatur hat und dank meiner großen Bücherei bereits über eine erstaunliche wohlverdaute Belesenheit verfügt. Auch er spricht, liest und schreibt gut englisch, denn er war, dank einer humanitären Kinderaction in den Hungerjahren, ein Jahr in England. Auch er gibt Lectionen. Die jüngere Tochter, Tertianerin, gilt als hübsches Mädchen, ist nicht unintelligent, aber nicht eben lerneifrig.“ Weiter wandte er sich an Masaryk als einen Philosophen und beschrieb im Einzelnen seine wissenschaftlichen Pläne. Er bemühte sich, ein umfangreiches philosophisches Werk fertigzustellen und herauszugeben, was aber durch den Krieg verhindert wurde: „Das Buch behandelt das Gesammtgebiet der Philosophie auf kantisch-transzendentaler Grundlage: Erkenntnistheorie, Naturbetrachtung Ethik und Gesellschaft; Religion und Bibelkritik bespricht der letzte Abschnitt. Ein kürzerer Abschnitt über Kunst steht (niederschriftlich, nicht gedanklich) noch aus; ferner ein sehr voraussetzungsreiches Capitel (viel Studium voraussetzend meine ich), womit ich meine Position gegen einige hervorragende wissenschaftliche Erscheinungen der letzten Jahrzehnte zu markieren und abzugrenzen gedenke, beispielweise gegen Vaihingers Fictionalismus und kritischen Positivismus, Einsteins Relativitätstheorie, gegen Bergson, Ostwald u. a.“97 Zum Abschluss des Briefes erinnerte sich Georg an die persönliche Begegnung mit Masaryk, Kaizl und Kramář in Senftenberg, seit der bereits fast vierzig Jahre vergangen waren. Er gedachte auch eines weiteren Zusammentreffens zu Beginn der neunziger Jahre im Prager Hotel Zum blauen Stern und später in Wien, wo sich Masaryk als Abgeordneter aufhielt.
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Die Persönlichkeit von Alberts einzigem Sohn Georg wurde und wird unterschiedlich bewertet.98 Aus den zugänglichen Briefen kann wohl geschlossen werden, dass er ein eleganter, empfindsamer, aber auch sehr genauer und sorgfältiger Mensch war. Dies bezeugt ebenfalls die von ihm vorbildlich geordnete und beschriftete Korrespondenz des Vaters. Es ist bekannt, dass er die tschechische Sprache gut beherrschte und sich ihre Kenntnis bis zum Lebensende erhielt.99 Die negative Bewertung von tschechischer Seite folgt vor allem daraus, dass ihm ein tschechisches nationales Denken fremd war. Nach dem Tod des Vaters verkaufte er nach Vereinbarung mit der Mutter die Villa des Vaters an MUDr. Josef Wieser, der hier eine Wasserheilanstalt einrichtete. Ein Teil der Hinterlassenschaft des Vaters, insbesondere dessen Korrespondenz, schenkte er 1902 dem Nationalmuseum. Die Bibliothek des Vaters verkaufte er zum größeren Teil.100 Es soll auch Georg gewesen sein, der wünschte, dass der Vater in Wien beerdigt wird.
Lieblingsbeschäftigungen und Steckenpferde des Herrn Hofrats Die Überschrift dieses Abschnitts ist eine Paraphrase auf den Titel eines Artikels von Josef Šach.101 Vor einer Behandlung dieser Problematik soll jedoch die Frage beantwortet werden, wie Eduard Albert eigentlich aussah und was für einen Charakter er hatte. Zahlreiche Zeugnisse sind in der Literatur und in der Korrespondenz erhalten. Arnold Jirásek beschreibt Alberts Erscheinung wie folgt: „Äußerlich war er von kleinerer Figur, etwas füllig, mit einem ausdrucksstarken schönen Gesicht, mit gelocktem schwarzem Haar und einem schwarzen Kinnbart. Er hatte ausdrucksstarke, lebendige, dunkelbraune Augen, mit denen er einen unverwandt und sehr angenehm ansah. Mit seinen fünfzig Jahren war Albert schon recht beleibt und grau, wie er dies selbst in einem seiner Briefe im Scherz schrieb. In seiner Krankheit nahm er stark ab, kam körperlich herunter, so dass er deutlich älter aussah. Sein Auftreten war angenehm, entschieden und bieder, aber herzlich. In seiner Rede und seiner Handlung bewahrte er einen edlen, noblen Ton. Er konnte auch von Herzen lachen. In seinem Beruf war er für seine Umgebung eine ernste Erscheinung. Als gesunder Mensch wusste er die Freuden des Lebens zu genießen und hatte ein gutes Verhältnis zu Trinken und Essen.“102 Eine anschauliche Vorstellung vom Aussehen Eduard Alberts können wir uns aus einer Reihe von Fotografien und einigen Bildern machen. Albert ist auf diesen auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft festgehalten, aber auch zum Ende
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der neunziger Jahre, als er durch die überstandene Krankheit schnell gealtert war. Im Arkadenhof der Universität Wien ist Albert als vortragender Professor auf einem imposanten Relief des Bildhauers Artur Kaan aus dem Jahr 1909 dargestellt.103 Auf dem Wiener Grabmal ist Alberts Porträt im Profil nach dem Relief des aus Politschka (Polička) stammenden Vojtěch Eduard Šaff zu sehen.104 Auch in der Korrespondenz und später in den Gedenkartikeln für E. Albert können wir verschiedene Beschreibungen von Alberts Äußerem antreffen. Otakar Kukula, ein früherer Schüler von Albert, spricht von Alberts vergeistigtem Gesicht. Nach einem weiteren Schüler, Adolf Lorenz, hatte Albert einen „schönen und ausdrucksstarken Kopf mit einem Kinnbart auf breiten Schultern und funkelnde Löwenaugen, die jeden bezauberten“.105 Auch nach Alberts früherem Hörer, dem Dermatologen Ignác Saudek, war Albert eine faszinierende Erscheinung: „Ein stattlicher männlicher Körper, etwas beleibt, über dem ein großartiges, monumentales Haupt thronte. Die breite, hochgewölbte Stirn zwischen vollen Haaren und den stark gezeichneten Augenbrauen, aus deren Schatten ein Paar durchdringender, unerschrockener männlicher Augen sah. Unter der energischen Nase ein mächtiger Schnurrbart. Vom Kinn strömte ein langer, zugespitzter, schöner Vollbart. Die ganze Erscheinung rief Respekt und Vertrauen hervor.“106 Josef Svatopluk Machar, der sich mit Albert nach seinem Umzug nach Wien Ende der achtziger Jahre näher bekannt gemacht hatte, schrieb später über ihn im Buch Wiener Profile: „Die Zeit ließ sein schwarzes Haar und den Bart etwas übereilt weiß werden, die Augen behielten jedoch ihre Kraft und das Feuer stolzer Männlichkeit; das Leben hinterließ seine Spuren durch die vielsagenden Gräben um die Augen und die Gedankenfalte auf der hohen Stirn – ein schönes, imponierendes Patriarchenhaupt, der Kopf eines ungewöhnlichen Menschen.“107 Eine bezeichnende Beschreibung Alberts hinterließ uns auch Marie ČervinkováRiegrová, die E. Albert und seine Familie 1885 kennenlernte. Sie beschrieb ihren Besuch bei E. Albert am Samstag, dem 24. Oktober 1885 detailliert in ihren Aufzeichnungen. Über ihren Gastgeber vermerkte sie: „Dieser Dr. Albert ist wirklich ein außerordentlicher Mann! Als ich ihn erstmalig sah, konnte ich den Eindruck, den er auf mich machte, nicht anders beschreiben als mit den Worten – ein rechter, ganzer Mann. Er ist von mittlerer Größe, breitschultriger Figur, der Gang erscheint mir etwas schwerfällig, die Unruhe des Geistes wird deutlich, in jedem Moment ist er aufgeregt, in das dunkle Haar haben bereits ein paar graue Strähnen Eingang gefunden, der Bart auf dem Kinn lang, aber nur schmal und spitz zugeschnitten. Der Gesichtsausdruck außerordentlich ernst, fast würde ich sagen, dass ein tief melancholischer Zug eingegraben ist. Kraft, Entschiedenheit,
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Energie – dies alles spricht zu uns und atmet aus diesem wirklich männlichen Gesicht. Er erinnert mich an die großen alttestamentlichen Propheten – nicht so in den Zügen und den Details, sondern im geistigen Ausdruck ist er dem Moses von Michelangelo ähnlich. Es ist an ihm nichts Kleines, nichts Kleinliches, nichts Alltägliches – eine starke, originelle, individuelle Persönlichkeit, ein Mensch großer Dimensionen.“108 Albert selbst beschrieb sein Äußeres in einem Brief an T. G. Masaryk, als er diesen im Oktober 1888 zu sich in seine Geburtsstadt Senftenberg einlud: „In Trübau erkennen Sie mich. Ich bin ein dicker Kerl, habe einen langen Mantel an und am Kinn einen langen, sich grau färbenden Bart; auch der Schnurrbart ist graumeliert und verfließt nach unten mit dem Bart.“109 Alberts Auftreten war entschieden, herzlich, manchmal bieder. Es fehlte ihm auch eine gewisse Impulsivität nicht. M. Červinková-Riegrová hielt in ihren Aufzeichnungen Alberts lebhaftes Wesen fest, bemerkte aber auch eine gewisse Nervosität und Eile: „Dr. Albert ist ein sehr lebhaftes und leicht entzündbares Temperament, er scheint mir ein wahrer Choleriker zu sein. In Gesellschaft, die er sehr liebt, ist er lebhaft und froh. Sein Antlitz ist ernst, wenn er in Ruhe ist, sehr oft erwacht und erregt es sich aber – jede Regung ist an ihm zu erkennen, alles Schöne und Gute erweckt in ihm die Begeisterung eines jugendlichen Feuers, aber auch jede harte Berührung einer Tatsache erregt seinen Zorn, wobei er gleich darauf, so meine ich, seine Heftigkeit einsieht. Dr. Albert erscheint mir wie eine Batterie, die mit der Elektrizität des Geistes und des Herzens geladen ist, bei der geringsten Berührung schlagen aus ihm Funken in alle Richtungen, Funken eines erregten Gefühls und Funken eines ungewöhnlichen Geistes. Ich würde ihm etwas mehr Ruhe wünschen, damit er glücklicher wäre. Bereits eine kurze Bekanntmachung mit Albert reicht dazu, dass er uns von der bewundernswerten Allseitigkeit seiner Bildung überzeugt. Dabei ist Bildung nicht das richtige Wort. Wir sollten von der Allseitigkeit seines Denkens, seines Geistes sprechen. Alles, was in der Welt geschieht, nimmt er mit Interesse auf, nichts ist ihm fremd, auch Poesie, Philosophie, Naturwissenschaften, überall ist er zu Hause, alles verbindet er in seiner Lebensanschauung. Er interessiert sich für alles und versucht mit seinem Verstand, alle Bereiche menschlichen Handelns zu erreichen. Dabei ist er kein kühles Vernunftwesen, der Verstand dient nur seinem Gefühl. Er schaut auf das Leben und dessen Zweck nicht als Wissender, sondern als Humanist. Was ich besonders an ihm bewundere, ist seine moralische Wahrhaftigkeit und Tiefe, die Empörung, die in ihm alles Niedrige und Schlechte hervorruft, dieses lebendige unsterbliche Gefühl für die leidende Menschheit. Oft
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leuchtet der Schein eines sehr feinen Gefühls in den Augen dieses ernsten Gesichts auf. Häufig wird aus seiner Ausdrucksweise auch das edle Denken deutlich. Es war so charakteristisch für ihn, als er mir erzählte, was er für skrofulöse arme Kinder tat, die er als die unglücklichsten Geschöpfe auf der Welt betrachtet. Er will, dass für arme Wiener Kinder ein Asyl am Meer geschaffen wird, und hofft, dass ihm dies in großen Maßen gelingt. Die Arbeit und die Organisation belässt er auf seinen Schultern, aber seinen Namen versteckt er hinter anderen, er will nicht, dass man denken könnte, er wolle etwas dafür oder er täte das für Ruhm und Ehre. Sie müssen so etwas auch bei uns einrichten, sagte er mir. Ich befürchte aber, dass es unter den tschechischen Ärzten keinen einzigen Albert gibt, der ihm in Geist und aufopfernder Energie nicht nachstehen würde.“110 Eduard Albert war eine wirklich vielseitige Persönlichkeit, wie dies auch Adolf Lorenz ausdrückt: „Er war aber nicht nur ein gelehrter Chirurg, sondern ein Polyhistor seltener Art, der in verschiedensten Wissensgebieten gründlich beschlagen war“.111 Auch für Jaroslav Vrchlický war Albert ein Universalgelehrter.112 Dies bestätigte auch Alberts Schwester Tereza Svatová: „Mein ältester Bruder hatte einen schier unersättlichen Tatendrang, er arbeitete ständig in den verschiedensten Gebieten; jeder Winkel seiner Seele meldete sich zu Wort. Auch wenn er ausdauernd und fleißig auf dem breiten Feld seiner Wissenschaft arbeitete, so gönnte er sich doch keine Ruhe und suchte laufend noch nach einer anderen geistigen Tätigkeit. In jüngeren Jahren beschäftigte er sich mit der Literatur der ganzen Welt, selbst schrieb er noch neben der riesigen Arbeit in seinem Beruf eine Reihe von Artikeln in vor allem tschechischen Zeitschriften, wobei Populärwissenschaft sein Lieblingskind war, dann versuchte er sich in der Literaturkritik, unter einer Chiffre veröffentlichte er seine ersten Gedichte, er schrieb eine Chronik seines Geburtsorts mit großer Liebe zu seiner Heimat. Auch den ,Denkmälern der Stadt Senftenberg‘ widmete er alle Aufmerksamkeit und Sorgfalt und hinterließ so seinen Landsleuten ein schönes Werk.“113 Der wissenschaftlichen und pädagogischen Arbeit widmete sich Albert tatsächlich in vollem Maße, sie war der Inhalt seines Lebens. Albert schaffte es nicht, das mörderische Arbeitstempo zu verlangsamen, das durch seine Pflichten in der Klinik und an der medizinischen Fakultät, die Menge der Konsilien und die Privatpraxis gegeben war. Josef Penížek erinnert sich, wie sie morgens, ehe Albert in seine Klinik aufbrach, zusammen mit G. Eim auf einen Spaziergang über den großen Platz um die Votivkirche gingen. Ein andermal fuhr Albert mit einer Droschke in den Prater mit der Begründung, die Fahrt sei ein halber Spaziergang.114 Mit regelmäßigen längeren Spaziergängen begann Albert erst in der
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Zeit seiner Krankheit. Als Albert zunahm, verschrieb ihm sein Assistent Karel Maydl Sport. So kam Albert in der Universitätsturnhalle in die Gesellschaft einer Reihe von hohen Ministerialbeamten und seinen Universitätskollegen, die ohne Unterschied von dem Turnlehrer Benesch angetrieben wurden. Die verlorene Flüssigkeit füllte die Gesellschaft dann im Riedhof in der Schlösselgasse nach. Seine sportlichen Leistungen beschrieb E. Albert in einem Brief an Waldemar Mazura so: „Mráček und ich, wir sind sehr ehrgeizig, einer will den anderen übertreffen und ihn vor den anderen bloßstellen. Wenn ich 10 Klimmzüge mache, muss Mráček das elfmal schaffen. Und so haben wir gestern im Weitsprung gewetteifert. Ich sprang mit großem Groll gegen Mráček, da knackte es in der rechten Wade und ich fiel hin.“115 In der Freizeit las Albert gern schöne Literatur, vor allem Poesie. J. S. Machar gibt an, dass Albert Platons Dialoge liebte, Sophokles kannte er fast auswendig, er hatte Goethe gern und wurde für seine Beobachtungen von Machar gelobt: „Er konnte sich für eine Strophe oder einen Vers so begeistern, dass, auch wenn du selbst sie nicht auswendig kanntest, sie bei seinen Worten plötzlich in nicht geahnter Schönheit und Kraft vor dir standen.“116 Tarsila Svatová, die Tochter von Tereza und Josef Svata, erinnerte sich an seinen Vortrag von russischen Autoren.117 Außer schöner Literatur liebte er historische Literatur, in der er eine Belehrung für die gegenwärtige Situation suchte. Er las gern Tomeks historische Bücher, die er bereits als Kind geliebt hatte. Es tat ihm leid, dass ihm sein Beruf nicht erlaubte, „in unserer Geschichte so herumzustöbern, wie ich mir dies von Herzen wünschen würde. Aber trotz alldem lese ich oft bis in die tiefe Nacht entweder in Palackýs Geschichte oder in einer von Ihren Schriften. So wie ein Besuch der Heimat den Geist erfrischt, so erhebt und stärkt ein ideeller Besuch unserer Vergangenheit den Geist“.118 Immer wieder kehrte er gern zu František Palackýs Geschichte zurück. In einem Brief vom Sommer 1887 teilte er Josef Černý mit: „Ich lese gerade in Palackýs Geschichte, die für mich eine Delikatesse und ein Paradies des Herzens ist.“119 Im März 1890 schrieb er an M. ČervinkováRiegrová: „Als Geschichtsbegeisterter schaue ich fast täglich in den Palacký und lerne, die Gegenwart mit einem an der Vergangenheit geschulten Auge zu betrachten. […] Mir will scheinen, dass unser heutiger Zustand wieder einer Schlacht bei Lipan entgegeneilt.“120 Seine Bekanntschaft mit Historikern nutzte er auch bei seinen Forschungen zur Geschichte der Stadt Senftenberg und seinen Arbeiten über Prokop Diviš und über die Böhmischen Brüder. Die Literatur stand bei Albert zwar eindeutig an erster Stelle, er interessierte sich jedoch auch für Musik. Aus einem Brief von E. Albert an Josef Černý ist uns
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bekannt, dass er im Oktober 1883 in Senftenberg war und mit P. Karel Chotovský und Kamil Schopf auf der Orgel Vater unser, lieber Herr spielte. „Schopf trat die Bälge und der Pfarrer spielte auf dem Pedal, ich spielte das Manual, das ging gut so. Eine kurze Zeit, die mir unendliche Freude bereitete.“ Interessant ist dabei, dass er erst in Wien gelernt hatte, den Hussitenchoral Die ihr Gottes Streiter seid, den St.-Wenzels-Choral, die spätere tschechische Nationalhymne Wo ist mein Heim und neben diesen tschechischen patriotischen Liedern auch die österreichische und die russische Nationalhymne zu spielen.121 Einige Jahre später, im März 1890, erwähnte er Waldemar Mazura gegenüber, dass in Wien auf einem philharmonischen Konzert das Requiem von Berlioz vorgetragen werde. In Wien hörte sich Albert die Verkaufte Braut an, mit der am 1. Juni 1892 das Prager Nationaltheater auftrat, sowie am darauffolgenden Tag die Oper Dimitrij von Antonín Dvořák. Im nächsten Jahr besuchte er gemeinsam mit Jaroslav Vrchlický die Verkaufte Braut im Theater an der Wien.122 Aus dem Briefwechsel mit J. Černý erfahren wir, dass er sich bemühte, – wenn auch ohne Erfolg – Antonín Dvořák zu überreden, Horazens Carmen saeculare zu vertonen.123 Außerdem hatte Albert einen Sinn für Mathematik und Geometrie, noch als Professor in Innsbruck hatte er Vorträge in diesen Fächern besucht. In den letzten Lebensjahren interessierte er sich wieder für Astronomie, was sich auch in seiner Lyrik niederschlug.124 Eine Reihe von Alberts Gedichten zeugt von seiner Liebe zur Natur. In Innsbruck war er gern im Gebirge gewandert und von Wien kehrte er hierher zu Freunden zurück. Aus Innsbruck ließ er auch Bäume und Sträucher in seinen Senftenberger Park bringen. In seiner Korrespondenz finden wir häufige Erwähnungen über die Schönheit der Natur. Davon zeugen nicht nur viele Briefe an J. Vrchlický, den er bereits im Frühjahr 1887 zu einem Besuch lockte: „Senftenberg hat eine außerordentlich schöne Lage, überhaupt gehören die Ufer der Adler zu den reizendsten Landschaften in Böhmen. […] Von der Senftenberger Kapelle sind die Schneekoppe und der Grulicher Schneeberg zu sehen, die beiden höchsten Berge in Böhmen. Es gibt hier also vieles, dazu jenes besondere ostböhmische Bergvolk.“ Als PS fügte Albert an: „Ausgezeichnetes Senftenberger und Pilsner Bier in loco. Wild überall!“125 In ähnlichem Geist schrieb Albert auch an Rezek: „Eine reizende Zeit, das Grün beginnt sich hier erst in Gelb und Rot zu verwandeln, alles wie in einem Märchen.“126 Albert liebte das Leben. Zu Speis und Trank hatte er ein positives Verhältnis, und dies umso mehr, da er in der Hast des Alltags wenig Gelegenheit hatte, gut und vor allem in Ruhe zu essen. Bereits im Oktober 1885 beobachte Marie Červinková an Albert eine Nervosität und Gereiztheit, die sie für schon
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Abb. 3: Albert im Freundeskreis der Anzengrube – Nische.
fast krankhaft hielt. Albert beklagte sich über die große Menge an Arbeit. „Er hat keine Zeit für ein wenig Ruhe, oft nicht einmal Zeit zum Essen, sodass er manchmal nur auf dem Weg im Wagen etwas isst, er ist offensichtlich geistig überarbeitet.“ Auch während Marie Červinkovás Besuch eilte er zu einem Kranken, sodass diese sich mit der Gesellschaft von Frau Albert zufriedengeben musste.127 Umso mehr genoss er dann opulente Abendessen, zu denen er Freunde einlud und auf die er selbst oft geladen wurde. Die Besucher von Albert bekamen oft Bratleberwürste vorgesetzt, die Albert von Freunden und Verwandten aus Senftenberg und Umgebung erhielt. Wenn Albert in Senftenberg war, beteiligte er sich selbst an der Herstellung. Zu Bratleberwurst und Krammetsvögeln lud Albert nicht nur herzlich ein, sondern verschickte sie auch an Freunde, so zum Beispiel zur Stärkung an den kranken E. Taaffe; auch K. Kramář, A. Rezek, G. Eim und die Kollegen von der Wiener Universität wurden bedacht. Viele Freunde beschenkten mit ähnlichen Erzeugnissen auch Albert, dessen Meinung bekannt war, dass „eine gute Leberwurst die größte Erfindung des menschlichen Geistes ist“.128 Auf Alberts Aufforderungen zur Ausnutzung des kalten Winterwetters zum Schlachten reagierte Gustav Domabyl aus Königgrätz, der Albert mit Cervelat- und anderen Würsten versorgte.129 Aus Maletsch schickten ihm F. L. Rieger und vor allem dessen Tochter Marie nicht nur Bratleberwürste, Blutwürste und Schlackwürste, sondern auch Käse, Äpfel und Melonen. Josef Hlávka sandte ihm Erdbeerpflanzen, A. Rezek schickte ihm Fische. Auch Albert war gegenüber seinen Freunden aufmerksam und freigiebig. J. Vrchlický bedachte
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er mit Wein, die angehende Frau Kramářová erhielt einen Fasan, Kollegen und Freunde lud er zu den bereits erwähnten Schlachtfesten ein. Dank seiner Schlagfertigkeit, seines Witzes und seiner Herzlichkeit war Albert ein gern gesehener Gesellschafter. Auch er selbst liebte eine lustige Gesellschaft. In Wien gehörte er zur Tischgesellschaft Die Nische, die von den Schriftstellern Friedrich Schlögl und Ludwig Anzengruber gegründet worden war. Zu den weiteren Mitgliedern gehörten der Maler Rudolf Alt, der Karikaturist Ernst Juch, die Maler Ludwig Hans Fischer und Adolf Obermüllner, der Bildhauer Karl Costenoble, die Schriftstellerin Ada Christen und ihr Ehemann Adalbert von Breden, der Dirigent Hans Richter und der Journalist Vratislav Kazimír Šembera (Schembera), Sohn des Slawisten Alois Vojtěch Šembera.130 Die Gesellschaft kam jeden Mittwoch im Gasthaus Zum silbernen Löwen zusammen, es gab aber auch Ausnahmen, wie Alberts Brief an Anzengruber beweist.131 Albert war hier nicht nur wegen seines Witzes, seiner Munterkeit und Lebhaftigkeit ein gern gesehener Gast, sondern auch wegen seines Interesses an Poesie. Dass sich Albert vergnügen konnte, beweist seine Beteiligung an einem Wohltätigkeitsball in der Hofoper im Kostüm eines ehrbaren Bürgers von Antwerpen.132 Von Alberts vielseitigen gesellschaftlichen Aktivitäten zeugt auch, dass er seit 1885 Mitglied des Wiener Sla eseda wischen Gesangsvereins war, gleichzeitig gehörte er auch zur Slawischen B 133 und soll auch Mitglied des Akademischen Vereins gewesen sein. In diesem Zusammenhang ist kurz Alberts Beziehung zur in Wien lebenden tschechischen Minderheit zu erwähnen, an deren öffentlichen Angelegenheiten und insbesondere nationalen Kämpfen Albert nicht teilnahm.134 Er war der Meinung, dass er durch den Kampf „in kleinen Dingen“ seine einflussreiche Stellung verlieren könnte, die er über Jahre erfolgreich für wichtigere nationale Interessen nutzte. Sein Verhalten in Bezug auf die tschechische Minderheit beschrieb er treffend in einem Brief an Josef Kaizl: „Sie, wie auch Prof. Masaryk, kennen Wien gut. Ich habe hier sowohl unter den Leuten als auch an der Universität eine Stellung, die ich mir in langjährigem, vorsichtigem, vorausschauendem Handeln und Auftreten, oder eher Nicht-Auftreten, erworben habe. Diese Stellung ist die Voraussetzung für all mein Handeln. Ohne sie bin ich ein Nichts.“135 Dieses vorsichtige Herangehen von Albert hatte nichts mit seinem bewussten Tschechentum gemeinsam, das er auf keine Weise leugnete. Mit den tschechischen Kranken sprach er auch in den Vorlesungen tschechisch, mit den tschechischen Beamten und anderen Tschechen in Wien unterhielt er freundschaftliche Beziehungen, die noch durch die Liebe zum tschechischen Nationalgetränk befördert wurden.
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Albert war ein Freund des Biers, vor allem des Pilsners. In Senftenberg trank er Bier aus Chrudim und Pardubitz. Im Ausland fehlte ihm das tschechische Bier dann immer. Mit den Freunden traf er sich in Wien im Riedhof und im Kaiserhof. Mit Ervín Špindler verbrachte er die Donnerstage in der Protiwinschen Bierstube oder im Kaiserhof, wohin er manchmal von Emanuel Engel, František Sláma, der Rat am Obersten Gericht war, oder Hofrat Bartoloměj Pavlíček aus dem Unterrichtsministerium begleitet wurde, später auch von Antonín Rezek. Mitunter saß er mit einer Gesellschaft in Neuwaldhof zusammen.136 Unter den Weinen hatte Albert insbesondere die österreichischen gern. In jüngeren Jahren trank er auch viel Kaffee, was er in späteren Jahren sein ließ. Die Krankheit beschränkte ihn auch in einer weiteren Angewohnheit, nämlich dem Rauchen starker Zigarren. Albert begeisterte sich auch für das Reisen, gern lernte er neue Gegenden kennen. Er konnte nicht nur schauen, sondern auch plastisch beschreiben. Die Osterfeiertage 1885 verbrachte er mit der Familie in Italien. Seinen Aufenthalt in Venedig und Rom schilderte er seiner Schwester Tereza in bunten Farben.137 Bevor er regelmäßig nach Senftenberg fuhr, kehrte E. Albert oft in die Alpen zurück, die er während seiner Zeit in Innsbruck lieben gelernt hatte, und in deren Vorland. Er fuhr nach Gmunden im Salzkammergut, nach Igls bei Innsbruck oder direkt nach Innsbruck oder Haindorf. In der Umgebung von Wien waren seine Ausflugsziele Hinterbrühl und Altenburg. Hier hatte der Wiener Bankier und Alberts Freund Moritz Pflaum ein Schlösschen, das einst dem Minister Friedrich Ferdinand Beust gehört hatte. In Waidhofen an der Ybbs besuchte er seinen Sohn Georg, der Ende der neunziger Jahre dorthin gezogen war. Von Wien reiste E. Albert auch auf verschiedene Konsilien und medizinische Versammlungen. Im Jahr 1886 fuhr er mit seiner Familie über Dresden und Berlin nach Swinemünde, wo er sich mehrere Wochen aufhielt. Erst in der Zeit seiner Krankheit unternahm er mehr Reisen, die ihn aus Österreich herausführten. Im Sommer 1896 hielt sich E. Albert in Bayern auf. Zwei Jahre später besuchte er mit seiner Frau die ostfriesische Insel Norderney, im August 1899 reiste er über Hamburg, Kopenhagen und Malmö nach Stockholm und dann über Lübeck, Rostock und Berlin nach Senftenberg.138 Diese Reisen, einschließlich der letzten nach London und Paris, die er mit seiner Frau im Sommer 1900 unternahm, beschrieb E. Albert detailliert in seinem Gedenkbuch.139 Das häufigste Ziel von Alberts Reisen war jedoch Senftenberg, wohin Albert ständig zurückkehrte. Hierhin zog ihn sein Herz, er hatte das Bedürfnis, unter Landsleuten und Freunden zu sein. Nach Wien als dem „Labyrinth der Welt“
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war hier sein „Paradies des Herzens“.140 Anfangs wohnte er in der Stadt, später entdeckte er über dem von ihm gekauften Haus der Eltern einen Hang, von dem eine schöne Aussicht auf die ganze Stadt bestand. Er kaufte die dortigen Grundstücke und begann, auf dem bislang kahlen Hügel einen Park anzulegen, später ließ er die Villa errichten. Der Bau begann, wie sorgfältig im Gedenkbuch festgehalten ist, am 31. Juli 1888 und wurde am 21. Juli 1889 abgeschlossen, als sie erstmalig im neuen Haus übernachteten. Die Bauausführung lag in den Händen des dortigen Baumeisters František Havlíček unter der Aufsicht von Waldemar Mazura. Der große Park um die Villa stand unter der sorgfältigen Pflege des Gärtners František Němeček.141 Auch hier konnte E. Albert aber nicht ohne Arbeit und ohne die Begegnung mit Menschen leben. In der Senftenberger Villa widmete er sich der Lektüre und dem Studium der Poesie, Übersetzungen und später auch einem eigenen lyrischen Schaffen und dem Studium der Geschichte von Senftenberg und Umgebung. Nach der Ansicht von Ladislav Syllaba führte Albert eigentlich ein Doppelleben, einerseits das Universitätsleben in Wien, andererseits die Ferien in Senftenberg, und diese zwei Leben drückten sich in den zwei Hauptrichtungen seiner Tätigkeit aus. In Wien lebte er vor allem als Chirurg, in Senftenberg als Lyriker und Historiker.142 Auch in Senftenberg ließ die Chirurgie aber Albert nicht ganz in Ruhe. Er stand den Menschen aus der Umgebung mit Rat und Tat zur Seite und operierte im neuen Krankenhaus in Horschitz (Hořice), in dem sein Freund Eugen Levit Primararzt war. Die Frage nach dem größten Steckenpferd von Eduard Albert, wie sie im Titel des Artikels von Josef Šach formuliert ist, kann einfach beantwortet werden. Die Liebe zur Poesie zeigt sich in seinen Übersetzungen großer tschechischer Lyriker ins Deutsche und führte schließlich zu einem eigenen lyrischen Schaffen.143 Einen Beweis für diese Antwort fand Šach u. a. in Alberts Brief an Gustav Domabyl, dessen Teil eine Handschrift des Gedichts Sankt Adalbert aus dem Geschlecht der Slawnikiden! (Sv. Vojtěchu, Slavníkoviči!) war. Albert schrieb das Gedicht aus Anlass der Weihe der neuen St.-Adalberts-Kapelle in Senftenberg, an der er nicht persönlich teilnehmen konnte. So schuf er wenigstens ein Gedicht, das „meine Gedanken über die Bedeutung des gesamten Akts enthalten“. Gleichzeitig bat er Domabyl, das Gedicht anonym in einer Königgrätzer Zeitschrift gemeinsam mit einem Bericht von der Weihe der Kapelle zu veröffentlichen. Das in der Aprilnummer der Zeitschrift Obnova in Königgrätz erschiene Gedicht wurde von Vrchlický nicht in die Sammlung Auf der Erde und im Himmel (Na zemi a na nebi) aufgenommen, sondern an seiner statt das Gedicht Bilocatio Sct. Adal-
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berti, das die legendäre Anwesenheit des heiligen Adalbert in Rom und Libitz (Libice) wiedergibt.144
„Ich habe mich überarbeitet …“ Krankheit und Tod Weder die aufopferungsvolle Fürsorge seiner Frau Marie noch der Senftenberger Landsitz schützten Albert vor den Folgen einer ständigen Überarbeitung. Die Universität, die Klinik, die Privatpraxis, Konsilien, Vorträge, Rigorosa usw. Bereits im Herbst 1884 hatte er sich bei seinem Freund Josef Černý beschwert, dass er nicht einmal Zeit habe, alle seine Briefe zu beantworten: „Ich bin seit den Ferien vom Strom der Arbeit in der Praxis und den Wellen der unaufschiebbaren Ereignisse so fortgerissen, dass ich mich nicht einmal hinsetzen kann, um zu antworten. Dazu hatte ich in der letzten Zeit noch solche besonderen Abwechslungen. Im Ärztekollegium musste ich die Saison mit einem Vortrag einleiten. Sie traten mir auf den Hals; ich musste. Im Ärzteverein des 1. Bezirks musste ich als der Vorsitzende die Saison mit einer Übersicht, einem Programm, einem Vortrag einleiten. Im Verein zur Verbreitung Naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien musste ich einen Vortrag halten; ich musste. Im Verein zur Unterstützung kranker Studenten habe ich am 9. einen Vortrag, ich muss. Was kann ich gegen das Muss machen? Du musst! Frack, Schlips, Vortrag, Applaus avant et après. In meiner Praxis werden es immer mehr Patienten. Ich habe über 450 Hörer und viel Arbeit mit Referaten.“145 Auch in einem Brief an Václav Vlček schreibt er: „Das Leben der Wiener Klinik ist seltsam. Die Konsilien und tausenderlei Allotria machen einem alle Pläne zunichte. Vor einigen Jahren habe ich bereits eine Arbeit für die Zeitschrift des Nationalmuseums Muzejník begonnen, komme aber nicht weiter. Bei all dem gibt es trotzdem unverhofft einen Abend oder einen Nachmittag ohne Arbeit. Auch wenn dies nur zwei- oder dreimal im Jahr passiert, setze ich mich dann hin und versuche etwas Tschechisches niederzuschreiben. So wird es vielleicht auch im nächsten Winter vielleicht wieder einmal dazu kommen, dass ich etwas aufschreiben kann. Gewiss wird das passieren! Aber das herbeizuführen oder auszudenken oder gar zu planen – das ist ganz vergeblich. Das gibt meine Lebensführung nicht her! Der Zufall muss die Weile heranbringen. Denken Sie vielleicht, dass ich als Universitätsprofessor die Literatur meines Fachs kenne? Ich habe keine Zeit zum Lesen. Hin und wieder muss ich etwas lesen. Aber von einem Studium kann keine Rede sein. Mein ganzes Studium ist Praxis, Natur,
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Klinik. Populärwissenschaftliche Dinge lese ich, das ist wahr, auch Sedláčeks Burgen und Schlösser; hin und wieder schickt mir Prof. Černý aus Königgrätz eine Auswahl neuerer tschechischer Arbeiten; ich schau da hinein, dann stelle ich es ins Bücherregal, manchmal lese ich etwas sorgfältig – und freue mich, dass diese Sachen gelungen sind, aber – ich lerne das nicht gründlich kennen; ich habe nur ein Bild davon.“146 In ähnlichem Geist schrieb er auch 1887 an J. Vrchlický: „Gerade jetzt ist für den Chirurgen eine arbeitsreiche Zeit. Besonders aus dem Orient kommen Kranke, die Saison beginnt und hier fließt dann – Blut. Nur manchmal abends gelang es mir, mich eine Weile Ihren so vielartigen Büchern zu widmen, und dies in Gegenwart einer temperamentvollen deutschen Dame, die bei uns zu Besuch war […]“147 Einige Jahre später beschwerte sich Albert bei Adolf Heyduk: „Korrespondenz, Rigorosen, Konferenzen, Verhandlungen, Audienzen […] Ein Wunder, dass ich noch nicht verrückt geworden bin.“ Anderswo schrieb er: „Nehmen Sie dies einem Menschen nicht übel, der wie ein Ball ist, den sich 100 Menschen zuwerfen.“148 Aus vielen Bemerkungen in der Korrespondenz und im Gedenkbuch ist zu ersehen, wie überlastet und gehetzt Albert war. Nicht nur die ärztlichen Pflichten und die Anforderungen in der Klinik belasteten ihn, sondern auch die Rigorosen. Zu manchen Zeiten hatte Albert bis zu 40 Kandidaten wöchentlich zu prüfen.149 Weitere Pflichten waren die Berichterstattung an das Professorenkollegium, auch die Vorbereitung von verschiedenen Reden und Ansprachen erforderte eine gewisse Zeit. Das Ministerium für Kultus und Unterricht wandte sich ebenfalls an Albert, sodass er sich 1895 aktiv an der Umfrage zur Studienordnung und in den Jahren 1899 –1900 an der Umfrage zur neuen Rigorosenordnung beteiligen musste. Daneben nahm er an der Diskussion über die Reorganisation der Gesellschaft der Ärzte teil. Eine Reihe von Pflichten folgte auch aus seiner Mitgliedschaft im Obersten Sanitätsrat. Auch seine Pflichten in Zusammenhang mit der Ernennung zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses 1895 sollten erwähnt werden. Viel Zeit nahm auch Alberts umfangreiche Korrespondenz in Anspruch.150 Die Krankheit überfiel E. Albert in seiner fruchtbarsten Lebensperiode. In den Jahren zuvor war er bis auf eine Infektion der Hand im Jahr 1867 nicht viel krank gewesen. Er litt nur an kürzeren Erkältungen und hatte 1881 vorübergehend Magenbeschwerden.151 Die erste ernsthafte Erkrankung machte er 1892 durch, als er an sich eine teilweise Vergiftung durch Sublimat feststellen musste. Er hatte längerwährende
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Magenbeschwerden, die Zähne lockerten sich und die Nägel brachen. Die Krankheit und ihre Anzeichen vergingen aber letztendlich wieder. Über seine Gesundheitsprobleme schrieb Albert an seine Freunde und hielt am 2. Dezember 1892 in der Gesellschaft der Ärzte einen Vortrag über sie. Ganz gesund war er aber auch danach nicht. Er litt vor allem an Schwindel, weswegen er das Rauchen beschränkte, gelegentlich auch an Herzrhythmusstörungen. Im November 1894 schrieb er an Marie Červinková: „Die Astrologen sagen mir, dass meine Sterne schlecht stehen, als ob Saturnus mir zuschielen würde. Ich bemerke wirklich an mir, dass es mit mir den Berg hinuntergeht.“ Er beschwerte sich, dass er sich nicht einmal in den Ferien erholt habe, da er oft von Senftenberg hatte wegfahren müssen. Seit dem Sommer habe er an Schwindel zu leiden, und dieser Zustand habe sich nicht gebessert. Er habe viel Arbeit, weswegen er nirgendwo hingehe und auch „während des Essens“ arbeite. Er beklagte sich: „Ich bin mehr als je ein Sklave, und das wird wohl noch schlimmer werden. Aber vielleicht ist das am besten, in einem Berg von Arbeit zu sterben, wie eine alte Hütte zusammenfällt, die nicht einmal weiß, wie sehr es schon in ihr knackt.“152 Ende Dezember 1895 erlitt Albert einen starken Gichtanfall. Er klagte J. Vrchlický sein Leid: „Ich liege krank danieder, das erste Mal im Leben wirklich krank. […] Nichts gefährliches, aber trotzdem recht übel. Gicht!!! Das habe ich von meinem Operationssaal, wo ich mit den Füßen in einer Temperatur von 7 °C stehe und das Fenster oft geöffnet werden muss, damit die Studenten in den letzten Bänken nicht ersticken, so hat die kühle Luft meine Beine mit Kälte umwickelt. Hierzu kommt so eine seelische Bedrückung, dass ich laufend weine. […] Ich habe mich überarbeit und bin jetzt in einer Krise.“153 Die Krankheit ließ nicht nach und brach Anfang 1896 noch schwerer aus. Schwindel, Atemnot, Magenbeschwerden, Herzklopfen, überreizte Nerven verbunden mit Niedergeschlagenheit, Agoraphobie und Anthropophobie waren Anzeichen eines Krankheitszustands, der nicht nur von Albert, sondern auch von den Ärzten und seiner Umgebung als schwere Neurasthenie bezeichnet wurde. Ein Symptom war auch der unabweisbare Gedanke an den Tod.154 Anfang 1896 schrieb Albert an J. Gebauer: „Ich war 55 Jahre lang gesund. Jetzt musste ich mich mit der Überzeugung hinlegen, dass die Krankheit wieder zurückkommt. Das ist solch eine Gicht in den Gelenken der großen Zehen an beiden Füßen. Im Sommer war mein Herz nervlich krank; das hat sich gebessert. Jetzt ist der Kopf Tummelplatz düsterer Gedanken. Ich erlebte schreckliche Zustände und erfuhr, was ein ,Schlag auf den Kopf‘ ist, wie dies der selige Rokitansky nannte.“155 Etwas später vertraute er sich G. Eim an: „Ich war am Sonntag schon so gut auf den
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üßen, dass ich in Altenburg 3 Stunden durch den Schnee lief. Das war aber zu F viel des Guten. Ich erlitt einen Rückschlag und hatte 2 Tage an Schmerzen zu leiden. Jetzt geht es wieder besser. Den Ärzten vertraue ich nicht, alle zusammen wissen sie nichts. Die Diagnose schaffen sie noch, aber eine Therapie, das ist Utopie. Ich esse und schlafe ausgezeichnet. Denjenigen, die mir rieten, zu essen, zu schlafen und zu laufen und keine Medizin einzunehmen, habe ich geglaubt und glaube ich bis jetzt, denn es ging mir gleich besser, sobald ich mich an ihren Rat hielt. Bislang habe ich Suppen und Gemüse gegessen und sah schlecht aus, jetzt sehe ich wieder so wie immer aus. Alles ist eine Illusion; allein die Chirurgie ist etwas Solides. Amen.“156 Albert musste Vorlesungen abgeben, die in der zweiten Hälfte des Wintersemesters sein Assistent Julius Hochenegg für ihn hielt. Im März 1896 fuhr Albert mit seiner Gattin in das Seebad Grado, wo mit ihnen auch die Eheleute Lorenz und Hofmann weilten. Von hier schrieb er an J. Vrchlický und G. Eim: „Der Bora weht, Öfen haben sie hier nicht und die Hand zittert vor Kälte. So schreibe ich jeden Tag nur einen Brief und hauche mir dabei in die Hände. Durch private Fürsprache eines Arztes bekamen wir ausgezeichnete Kost und Logis. Das Wetter ändert sich. Aber mir tut das gut. Appetit und Schlaf ausgezeichnet. Was Nerven sind, weiß ich jetzt gut und verstehe Ihr Leben. Andere lachen mich aus, so wie ich Sie ausgelacht habe. Aber – Medizin nehme ich nicht ein, das ist der Unterschied, die hat Ihnen den Rest gegeben. Hier sind mit uns die Eheleute Hofmann und Lorenz, wir bleiben über Ostern. Dann will ich für eine Woche nach Tirol.“157 Im April 1896 war Albert in Bozen, von wo er an G. Eim schrieb, dass es ihm besser gehe. Er wolle nach Innsbruck fahren, das er 8 Jahre lang nicht gesehen hatte. „Ich habe genug von diesen inneren Leiden ausgehalten. Jetzt bin ich glücklich, dass sich die Sache umkehrt. Geschlafen habe ich aber immer ausgezeichnet. In Görz besuchte ich Dr. Poutoni, meinen früheren Operateur, der vor Jahren an einer ähnlichen Nervenerkrankung litt; sein Zustand war der gleiche wie bei mir; er half mir am besten auf die Beine nur durch Darstellung seines eigenen Zustands und die Darlegung, wie ihn das wieder verlassen hat. Die Ärzte versündigen sich oft aus reiner Unkenntnis und Schablonenhaftigkeit an den Patienten, das ist schrecklich. Erst jetzt habe ich ein rechtes und herzliches Mitgefühl mit allen Neurasthenikern, da ich weiß, was sie erleiden.“158 Auch im Sommer 1896 suchte Albert Linderung an verschiedenen Orten. Drei Wochen hielt er sich in Marienbad auf, eine Woche war er bei J. Černý in Raudnitz (Roudnice), drei Wochen in Tutzing am Starnberger See in Bayern, von wo er nach Innsbruck fuhr, wo sein Sohn Georg lebte, und dann weiter nach
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Abb. 4: Fotografie E. Alberts aus den 1880erJahren.
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Abb. 5: Porträt E. Alberts aus dem Jahr 1893 mit seiner Unterschrift, Lithografie.
Bozen. Sein geliebtes Senftenberg besuchte er in diesem Jahr überhaupt nicht.159 Durch die Krankheit nahm Albert stark ab, auch sein Augenlicht ließ nach. Er konnte nicht arbeiten, ja nicht einmal viel lesen und schreiben. Auch seine Briefe an Freunde aus dieser Zeit sind kurz und das Hauptthema ist Alberts Krankheit. Die Ursache für seinen Zustand sah Albert dabei in einer Überarbeitung. Er war überzeugt, dass nur eine längere Schonung ihm helfen könnte. Trotzdem begann er nach den Sommerferien seine Vorlesungstätigkeit wieder, auch wenn eine Reihe seiner gesundheitlichen Beschwerden fortbestand. Er schrieb damals an Eugen Levit: „Ich schaffe nur noch, eine Stunde zu reden, die Klinik erfreut mich, sonst nichts auf der Welt […]. Die Einsamkeit ist für mich das Schlimmste. Der Mut nimmt zwar zu, aber ich denke viel an den Tod und an 100 Krankheiten.“160 Im November 1896 informierte er mit einem gewissen Optimismus seinen Freund Gustav Domabyl, dass er zwar seine Praxis noch nicht wieder betreibe, die Vorlesungen an der Universität aber wieder aufgenommen habe. „Ich lese seit sieben Wochen ununterbrochen, zur eigenen großen Befriedigung. Im Kollegium denke ich nicht mehr an mich. Jetzt ist das ideal.“ Er schrieb auch, dass er jeden Tag zwei bis drei Stunden spazieren gehe, und dies „unter allen Bedingungen! Auch wenn es draußen gießt!“ Der Appetit war zurück und er konnte wie-
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der schlafen. „Appetit und Schlafen ausgezeichnet. Bier – 3 Gläser – schmeckt, und wie! Zigarren – 3 Havannas täglich!! – auch. Und so erlerne ich das langsame Älterwerden.“161 Ende 1896 verbesserte sich Alberts Gesundheitszustand tatsächlich, aber bereits im Frühjahr 1897 kam es zu einem weiteren Rückschlag. Im April 1897 schrieb er an Jan Gebauer: „Mir geht es sehr viel besser als im letzten Jahr, aber ich bin immer noch nicht recht beisammen und werde das vielleicht auch niemals wieder werden. Das Herz ist nicht in Ordnung, die Nerven können sich nicht erholen und die Gicht erschreckt mich. Wenn das eine Leiden nachlässt, kommt das andere. Dagegen kann man nichts machen und ich sehe darin den Anfang vom Ende. Der Wille fehlt mir nicht. Ich habe den ganzen Winter gelesen, auch nicht eine Vorlesung habe ich ausgelassen. Aber die Beschwerden kommen immer wieder zurück, und der Lauf des Schicksals tut den Nerven nicht gut.“162 Auch in den Briefen an J. Vrchlický bezeichnet er sich selbst als Neurastheniker, Pessimist, alten Pensionär, leidenden Griesgram und aussätzigen Jammerhaufen. Im Sommer 1897 fuhr er mit seiner Frau nach Bad Karlsbrunn (Karlova Studánka), wohin ihn auch sein Assistent Friedrich Friedländer begleitete. Von Bad Karlsbrunn, von wo er an K. Kramář und A. Rezek schrieb, fuhren sie nach Senftenberg, wohin er eine Reihe von Gästen einlud, unter anderen auch J. Vrchlický.163 Wie er selbst später in das Gedenkbuch schrieb, verbrachte er den Herbst gut, sein Zustand verbesserte sich langsam. Täglich hielt er Vorlesungen. Seine Assistenten Ewald und Friedländer waren ihm behilflich. Auch seine Ärzte halfen ihm, die ihm „Mannhaftigkeit und Ausdauer“ gaben. Belastend wirkte auf Albert der Tod mehrerer Freunde. Im Frühjahr 1897 starben P. Karel Chotovský, MUDr. Josef Potoček und der Journalist Gustav Eim, im August der Kollege Eduard Hofmann. Der sonst so die Gesellschaft liebende Albert saß zu Hause und spielte Karten. „Das ist die beste Unterhaltung für meinen Geist. Špindler ist so lieb und geht einmal in der Woche mit mir ins Gasthaus. Auch Kramář und Rezek treffe ich.“164 Daneben ging er auf lange Spaziergänge und vermied große körperliche und geistige Anstrengungen. Seine Phobien beschrieb er J. Vrchlický: „Ich habe stets Angst, und dann bin ich erstaunt, dass alles gut ausgeht. Das ist ein unheilvoller Zustand. Kein logisches Überlegen und auch nichts anderes hilft. Es muss ausgestanden sein, erst dann ist man überzeugt. Die Ärzte nennen das nach dem griechischen Wort eine Phobie. Oft denke ich an die Griechen, was sie sich wohl dabei gedacht haben. Solche Phobien gibt es sehr verschiedene. Die Agoraphobie hat mich sogar verlassen; die Anthropophobie auch; jetzt beherrscht
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Abb. 6: Fotografie E. Alberts aus der ersten Hälfte der 1890er-Jahre.
Abb. 7: Fotografie E. Alberts aus dem Jahr 1899.
mich noch die Thanatophobie und die Nosophobie; aber ich überwinde sie täglich. Ich halte Vorlesungen, operiere, prüfe bei den Rigorosen, ich gehe ganze Stunden auf Spaziergänge und fürchte mich dabei überhaupt nicht. Wenn ich aus der Arbeit heraus bin, dann finde ich schon wieder etwas, wovor ich mich fürchten kann. Mein Zustand verbessert sich langsam. Aber das dauert!“165 Im Jahr 1898 verbesserte sich Alberts Gesundheitszustand dann doch. Im April schrieb er an J. Gebauer: „Der Chirurg in mir ist sogar gesund. Ich operiere wieder, auch schwere und anstrengende, ja aufregende Sachen, und mache dies mit großer Freude, wünsche mir nur, dass die Operation noch länger dauern möge; bei der Arbeit vergesse ich mich ganz und fühle mich so wie vor 10 Jahren.“ Trotzdem verließen ihn die Gedanken an den Tod nicht: „Ich beobachte mich laufend und denke ständig an den Tod und an die Krankheiten, die auf mich warten. Ich lasse mich auf ein Gespräch ein und sitze mit Leuten zusammen, dann geht es mir gut. Aber ich muss ja auch täglich 3 Stunden spazieren gehen, damit ich Appetit habe und schlafen kann! Und in diesen drei Stunden bin ich ein Phantasierer und ein Schwarzseher.“ Letztendlich erklärt er resigniert: „Vielleicht wird es mir noch einmal besser gehen, vielleicht werden mich diese Gedanken weniger peinigen, aber eins wird bleiben, das Bewusstsein, das ich ein alter Mann bin.“166
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Albert war tatsächlich alt geworden und machte sich diese Änderung bewusst. Sein Gesundheitszustand hatte sich jedoch so weit gebessert, dass er mit seiner Frau eine Reise auf die ostfriesische Insel Norderney unternehmen konnte, die einen Namen als Seebad hatte. Auch die Erwähnungen seiner Krankheiten werden in den Briefen immer weniger und verschwinden dann ganz, sie werden durch Erlebnisse von der Reise und dem Aufenthalt auf Norderney und danach in Senftenberg ersetzt. Im Herbst kehrte Albert in vollem Umfang wie vor der Krankheit zu seiner Arbeit zurück. In dieser Zeit schrieb und veröffentlichte er eine Reihe von wichtigen Facharbeiten, die er in den Briefen etwa an Karel Kramář erwähnt, übersetzte und schrieb eigene Lyrik. Im Sommer 1900 nahm er am internationalen Ärztekongress in Paris teil, davor hatte er in London die Ehrenmitgliedschaft in der Royal College of Surgeons of England übernommen. Sein Tod kam unerwartet. Auch wenn er auf der Rückfahrt von Paris in Genf unter Magenbeschwerden und einer Magenblutung litt, die darauf hindeuteten, dass nicht alles in Ordnung war, verbesserte sich sich sein Gesundheitszustand in Senftenberg wieder. Er genoss die Gesellschaft seiner Gäste Jaroslav Vrchlický und dann Antonín Rezek, der am 23. September anreiste. Am Dienstag, dem 25. September fuhren sie gemeinsam auf die Burg Lititz. Abends spielten Albert und Rezek mit Josef Svata und P. Gustav Domabyl Tarock. Nachdem die Gäste gegangen waren, wurde noch über Politik und Literatur gesprochen. Albert verabschiedete sich von Rezek mit den Worten: „Ich fühle mich heute so gut! Ich habe einen schönen Spaziergang gemacht, da werde ich gut schlafen!“167 Am Morgen fand Marie Albert ihren toten Mann. Antonín Rezek beschrieb auch Alberts letzte Stunden im Gedenkbuch: „Der Herr dieses Hauses ist gestorben! Der Tod war so schön wie sein Leben. Mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedete er sich gestern um ¼ 12 abends von mir, um 8 Uhr morgens sah ich ihn mit einem Lächeln auf den Lippen auf seinem Totenbett. Die Tage von Sonntag bis zum gestrigen Tag werden mir unvergesslich bleiben. Wir waren ständig zusammen. Wissenschaftliche Probleme, Philosophie der Medizin und Politik waren die Themen unserer Gespräche. Alles war von einem fröhlichen sonnigen Herbst, dem sprudelnden Witz des verstorbenen Meisters und meiner Freude umrahmt, dass ich von den Sorgen dieser Welt befreit einige Tage nach Senftenberg entfliehen konnte. Gestern Nachmittag waren wir auf Lititz. Abends spielten wir bis ½ 11 Karten (Herr Svata, Prof. Domabyl, der verstorbene Albert und ich). Dann noch ein Gespräch über die Politik und ein paar lustige Begebenheiten. Um ¼ 12, als wir schlafen gingen, sagte mir Albert: ,Ich fühle mich heute so gut, so angenehm müde wie selten, so-
„Ich habe mich überarbeitet …“ Krankheit und Tod
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bald ich mich hinlege, werde ich schlafen!‘ Er scheint bald eingeschlafen zu sein und ist dann nicht mehr aufgewacht. Ich aber konnte lange nicht einschlafen, über eine 1 Stunde bis nach Mitternacht. Ich hatte unruhige Gedanken. Gegen Morgen schlief ich gut. Um ¾ 8 klopfte jemand mehrmals stark an meine Tür. Auf meine Frage, wer dort sei, antwortete niemand. Ich stand auf und hörte beim Waschen vom Flur ein Weinen und dann wieder ein starkes Klopfen an meine Tür. Ich öffnete die Tür und die arme Frau teilte mir mit herzerweichendem Schluchzen mit, dass sie ihren Mann morgens schon kalt im Bett gefunden habe. Der Arzt (Herrn Svatas Schwiegersohn) stellte eine Gehirnblutung fest. Der Tod sei bereits kurz nach dem Zubettgehen eingetreten. Gegen Mitternacht war er tot! Er starb, wie er es sich wünschte: Inmitten der Arbeit und voller Pläne, von der Welt anerkannt – schnell und ohne Schmerzen. Ihm geht es jetzt dort gut! Er starb wie ein Mann, den Gott in seiner Barmherzigkeit in sein Reich führt. Aber wie alle trauern sehr. Weine, du Stadt Senftenberg, die du deinen größten Sohn verloren hast, seufze du böhmische Heimat, die du um solch eine Zier gebracht wurdest, vergieße deine Tränen du Reich, dessen Ruhm und Schmuck der verschiedene Meister war, verhülle dein Antlitz in tiefer Betrübnis – dein Meister und Herr ist nicht mehr! Im stummen Schmerz neigen wir die Häupter und unterwerfen uns der unerfindlichen Lenkung Gottes! Der Herr dieses Hauses ist verschieden, wir bleiben als Waisen zurück, für uns ist alles gestorben, alles!“168 Das Begräbnis von Albert in Senftenberg, bei dessen Ausrichtung Antonín Rezek half, war am Sonntag, dem 30. September 1900. Beteiligt waren neunundzwanzig Priester, überwiegend Freunde des Verstorbenen, sowie der Generalvikar Alois Frýdek aus Königgrätz. Die Regierung war durch den Minister A. Rezek in Begleitung des Referenten des Ministeriums Leo Beck von Mannagetta vertreten, für die böhmische Statthalterei und den Landessanitätsrat war Hynek Pelz anwesend. Aus den Prager Universitätskreisen kamen u. a. die Professoren Jan Bohumil Eiselt, Jan Gebauer, Jaroslav Goll, Bohuslav Raýman, Karel Vrba und Alois Zucker sowie die Dozenten Rudolf Jedlička und Otakar Kukula. Von den Wiener Professoren waren Ernst Ludwig, Rudolf Chrobak, Edmund Neusser, Adolf Lorenz, František Mráček und Ludwig Piskáček, Dozent Johann Habart, der Sektionschef des Ministeriums des Innern Emanuel Kusý von Dúbrav, der Assistent von Alberts Klinik Friedrich Friedländer und weitere gekommen.169 In der Familiengruft unter dem Chor der St.-Adalberts-Kapelle, die E. Albert hatte errichten lassen, ruhte er nur ein Jahr. Ende November 1901 wurde Albert nach Wien überführt und in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
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Auch mit der zweiten Beisetzung endet die Geschichte von Eduard Albert keinesfalls. Auf den folgenden Seiten wollen wir an die einzelnen Themenkreise der Tätigkeit von E. Albert erinnern. Detailliert wird Albert als Arzt und Propagator der Medizin und Albert als Literaturwissenschaftler, Übersetzer, Lyriker und Autor einer Arbeit über die Geschichte seiner heimatlichen Region dargestellt, ebenfalls Albert als Mensch mit reichen gesellschaftlichen Kontakten und zahlreichen Freundesbeziehungen, die er als Lobbyist zur Durchsetzung tschechischer Interessen nutzte, auch wird Albert als großzügiger Mäzen nicht vergessen. Das grundlegende und umfangreichste Kapitel ist der unpolitischen Politik von E. Albert gewidmet. Das abschließende Kapitel befasst sich mit dem Nachleben von Eduard Albert und würdigt seine Bedeutung.
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Wien und Innsbruck Seine Fachkarriere begann E. Albert bereits kurz nach seiner Promotion am 22. Jänner 1867, als er in der Abteilung des Primararztes Friedrich Wilhelm Lorinser im Krankenhaus auf der Wieden arbeitete. Wenig später, im Oktober 1867, kam er als Stipendiat und Operationszögling an die I. chirurgische Klinik des Professors Johann Dumreicher in Wien. Bald wurde er hier Assistent. Bereits 1872 habilitierte er sich in Chirurgie. Im Jahre 1873 wurde ihm angeboten, die chirurgische Klinik in Lüttich zu übernehmen. Zu gleicher Zeit wurde durch Weggang von Professor Karl Heine nach Prag die Stelle des Vorstands der chirurgischen Klinik in Innsbruck frei. Mit Unterstützung von Alberts ehemaligem Lehrer Carl von Rokitansky, der damals die Funktion eines Medizinalreferenten im Ministerium für Kultus und Unterricht innehatte, wurde Albert für diese Stelle empfohlen.170 Am 23. September 1873 wurde Albert zum ordentlichen Professor der Chirurgie und zum Vorstand der chirurgischen Klinik und des Operationsinstituts in Innsbruck ernannt. Im Herbst 1873 begann so sein achtjähriges Wirken in Innsbruck, das mit einer reichen wissenschaftlichen und pädagogischen Arbeit ausgefüllt war.171 Gerade in dieser Provinzklinik führte Albert als Erster in der österreichisch-ungarischen Monarchie die Lister’schen Prinzipien der Prävention und der Behandlung eiternder Operationswunden ein. Er benutzte Antisepsis mit Karbolsäure, die bei der Operation auf die Wunden, die Instrumente und die Hände der Operateure vernebelt wurde. Später verwendete er anstatt von Karbolsäure Sublimat und andere Quecksilberverbindungen, die Alberts Gesundheit bleibend beeinträchtigten. Die erste erfolgreiche Operation mit Antisepsis führte er in Innsbruck am 27. Oktober 1875 aus. Er war der Erste in Österreich-Ungarn und der Zweite in Europa, der diese moderne Methode nutzte und sie auch konsequent in der späteren Praxis anwandte. Im Folgejahr entfernte er als Erster in Österreich-Ungarn eine kranke Niere. Unter den großen, von Albert ausgeführten Eingriffen war eine Resektion des Ober- und des Unterkiefers und eine Ope-
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Abb. 8. Brief von Joseph Lister an E. Albert.
ration der Bauchorgane bei einem Darmverschluss. Bei Operationen am Darm führte er die besondere Technik einer dreireihigen Naht ein, die bis heute seinen Namen trägt. Weiter operierte er Gebärmuttergeschwüre und erfand eine Arthrodese des Schulter- und des Ellbogengelenks, die er auch selbst durchführte. Wie intensiv er im Tiroler Innsbruck für seinen Arztberuf lebte, zeigen auch seine beiden dort geschriebenen wissenschaftlichen Lehrbücher. Im Jahr 1876 erschien seine Diagnostik der Chirurgischen Krankheiten, die bis 1900 acht deutsche Auflagen erlebte und ins Französische, Italienische, Russische und durch Vladimír Preininger auch ins Tschechische übersetzt wurde. Ein Jahr später gab Albert sein vierbändiges Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre heraus, das auch auf Französisch und Italienisch erschien. Alberts Schüler Julius Hochenegg
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Abb. 9: Erster Band von Alberts bekanntem Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre.
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und Erwin Payr überabeiteten das Lehrbuch später und gaben es nach dem Ersten Weltkrieg erneut heraus.172 Diese Lehrbücher werden immer noch aufgelegt. Die Diagnostik der Chirurgischen Krankheiten wurde 2010 und das Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre in den Jahren 2010–2015 erneut herausgegeben.173
Prag oder Wien? Ende der siebziger Jahre begann Albert eine Änderung seines Wirkungsorts in Erwägung zu ziehen. Ihn lockte vor allem Prag, auf Rat seines Lehrers Johann Dumreicher interessierte er sich jedoch auch für eine Stelle an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien, von wo er es näher zur Wiener I. chirurgischen Klinik hätte. Aus der Korrespondenz ist uns bekannt, dass auch eine Stelle an der Universität in Graz in Betracht gezogen wurde.174 Zunächst soll noch Alberts Kandidatur auf die Stelle des Vorstands der I. chirurgischen Klinik der Prager Universität etwas näher betrachtet werden. In den Jahren 1880 –1881 wurde hier darüber entschieden, ob die Leitung der Klinik an die Deutschen geht oder ob einer der beiden tschechischen Kandidaten durchgesetzt werden könne. Dies waren der Absolvent der Prager medizinischen Fakultät, der außerordentliche Professor Vilém Weiss, und der Absolvent der Wiener Universität, der Professor der Chirurgie in Innsbruck Eduard Albert. Nachdem Professor Josef Blažina 1879 in Pension gegangen war, hoffte sein Vertreter V. Weiss, zum Nachfolger ernannt zu werden. An der Prager Universität, und so auch an der medizinischen Fakultät, war aber die Sprachenfrage ungelöst, was die Situation um einiges komplizierter machte. Es standen zwei Lösungen gegeneinander. Die Tschechen hofften, dass eine Zweisprachigkeit der Lehrstühle und Institute in der Zukunft zu einer Tschechisierung der Universität unter Erhaltung ihrer Kontinuität und ihres Vermögens führen könnte. Die Deutschen bevorzugten die Einrichtung einer tschechischen Universität, die der deutschen Universität die bestehenden Objekte und Einrichtungen überlassen würde. Gegen die vier deutschen Kandidaten standen so zwei tschechische Kandidaten, Weiss und Albert. Nach der Historikerin Ludmila Hlaváčková, die sich seit Langem mit der Geschichte der Prager medizinischen Fakultät beschäftigt, konnten die amtlichen Akten zu den Verhandlungen über die Besetzung des Vorstands der I. Prager chirurgischen Klinik bislang nicht gefunden werden.175 Uns liegen immerhin die Korrespondenz und die damalige Presse vor. Hier handelt es sich vor allem um den nicht veröffentlichten Briefwechsel von E. Albert mit
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F. L. Rieger und Josef Jireček. Eine wichtige Ergänzung zu dieser sozusagen offiziellen Korrespondenz sind Alberts vertrauliche Briefe an Freunde, insbesondere an Waldemar Mazura nach Senftenberg und Josef Černý nach Königgrätz.176 Wie lebendig sich E. Albert für die Verhältnisse in Böhmen interessierte, wird aus dem ersten erhalten gebliebenen Brief an F. L. Rieger vom 10. August 1871 deutlich. Am Herzen lag ihm vor allem das Schicksal „unserer zukünftigen Universität“.177 In den weiteren Briefen vom Beginn der achtziger Jahre werden die Kämpfe um die Besetzung nicht nur der Prager, sondern auch der Wiener I. chirurgischen Klinik verhältnismäßig detailliert besprochen. Bereits am 12. Oktober 1879 sandte Albert mit einem Brief an Josef Jireček auch seine „Fotografie, einen kurzen Lebenslauf und ein Verzeichnis seiner Arbeiten und einige zu ihnen geschriebene Kritiken“.178 Im Jahr 1880 wechselte Albert mit Rieger und Jireček eine ganze Reihe von Briefen. Wahrscheinlich im Mai oder Juni 1880 teilte er Josef Jireček mit, dass ihn Jan Bohumil Eiselt aufgefordert habe, sich für eine Stelle an der Prager Universität zu bewerben.179 Albert reichte tatsächlich eine Bewerbung an das Rektorat der Prager Universität und an die Statthalterei ein und bat Jireček um Unterstützung.180 Bereits Ende Juni 1880 beschwerte sich Albert bei Jireček, dass er nach Abgabe seines „Antrags auf Umsetzung nach Prag“ erfahren habe, dass „sich unsere Seite für Prof. Weiss einsetzt, dass sie sich also gegen mich entschieden hat. Hätte ich dies früher gewusst, hätte ich den Antrag gar nicht gestellt.“ Da seine Bewerbung vor das Prager Professorenkollegium kam und auch die medizinische Journalistik in Wien die Sache aufnahm, fühlte er sich gezwungen, auf seiner Sache zu bestehen. Albert wusste, welche Personen ein Interesse daran hatten, dass Weiss die Klinik bekommt, wodurch die Stelle des Primararztes frei würde, er wusste auch, wer die Meinung einiger Abgeordneter beeinflusste, die „auf der Grundlage der Prager Informationen handelten“. Ihm war bekannt, wie sich die Situation entwickelte. „Ich weiß wohl, das ich früher zum Anatom (!) erklärt wurde, dann nur zu einem theoretischen Chirurgen, zu einem Menschen, der in der Operationsfertigkeit weit hinter Weiss zurücksteht.“ Gleich fügte er selbstbewusst an: „Diese Herren haben vergessen, dass ich nicht in Innsbruck großgeworden bin, sondern in Wien, und dass es in Wien viele Leute gibt, die in der Welt etwas bedeuten und die über mich in Bezug auf die Operationsfertigkeit eine begründetere Meinung haben als die Prager Parteigänger von Herrn Weiss, die nicht einmal Chirurgen sind, die mich nicht gesehen haben und mich nicht kennen, trotzdem aber entscheiden. Diesen Leuten ist es gelungen, unsere Herren Abgeordneten zur Nominierung von Weiss zu bringen, wobei objektiver gewesen
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wäre, von der Regierung zu fordern, einen von uns auf der Grundlage relativer Verdienste und Fähigkeiten zu nominieren. Ich weise nur auf Folgendes hin. Herr Weiss ist in Prag bekannt, sonst weiß niemand etwas von ihm. Mich kennen mehr Leute. Die Sympathie aller wissenschaftlichen Kreise wird auf meiner Seite stehen.“ Die Sache werde nach Albert zu unerfreulichen Diskussionen führen und „unseren Bemühungen um die Universität nicht zum Vorteil gereichen“. Deswegen bat er Jireček, „einige unserer Herren“ auf diesen Hintergrund hinzuweisen, „damit sie kein Öl ins Feuer gießen mögen. […] Ja, wenn Weiss ernannt wird, werden Sie über ihn seltsame Sachen hören, die auch für ihn selbst bedauernswert sein werden.“ Den Brief schloss er mit den Worten: „Entschuldigen Sie, wenn ich etwas bitter schreibe, aber jetzt bin ich meinem Ruf in der wissenschaftlichen Welt verpflichtet.“181 In ähnlichem Geist schrieb Albert auch einen weiteren Brief an Jireček. Er erläuterte, warum sich die Wiener medizinischen Blätter so vehement für ihn einsetzten. Hofrat Dumreicher erwog, zurückzutreten und auf seine Stelle Albert vorzuschlagen. Dies wäre aber ein Schlag für Billroth gewesen, der auf Dumreichers Stelle seinen Schüler Professor Vinzenz Czerny aus Heidelberg sehen wollte. Deswegen propagierte die Billroth-Partei, d. h. die Partei der deutsch denkenden Professoren der Wiener Universität, in der Fachpresse eine Berufung von Albert nach Prag, wodurch seine Ernennung nach Wien entfallen wäre. Die Situation verkomplizierte sich aber noch dadurch, dass der Primararzt Adolf Zsigmondy starb, der die chirurgische Abteilung im Wiener Allgemeinen Krankenhaus geleitet hatte, wodurch hier eine Stelle für einen Chirurgen frei wurde. Albert schrieb offen an Jireček: „Diese Stelle wäre mir lieber als die Prager Klinik. Auch aus nationalem Gesichtspunkt wäre dies keine unfruchtbare Stelle, da ich in Wien die tschechischen Studenten unterstützen und führen könnte, insbesondere deren wissenschaftlichen Verein, sowie tschechische Schüler in Wien hervorbringen könnte.“ Er wertete die Situation ganz real: „Einerseits verfolgen die Prager (nationalen und politischen) Kreise, wie mir gewiss bekannt ist, eine Ernennung von Weiss. Andererseits unterstützen die Wiener (wissenschaftlichen und journalistischen) Kreise meine Ernennung.“ In dieser Situation zögerte der Minister mit einer Ernennung. Alberts Lage war prekär, da er sich Folgendes bewusst machte. Wenn Weiss die Prager Klinik bekommt und sich die Frage der Stelle des Primararztes im Wiener Allgemeinen Krankenhaus eröffnet, werden seine Freunde zu seinen Feinden. Es war klar, dass Billroths Partei sich darum bemühen wird, die Stelle mit einem Deutschen und einem Schüler von Billroth zu besetzen. Albert schreibt weiter: „Mein bekannter und niemals verheimlichter
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nationaler Sinn ist die Ursache dessen, dass ich nicht schon nach dem Tod von Heine [gestorben 1877 – Anm. H. K.] Professor in Prag geworden bin. Herr Stremayer kann das bezeugen.“ Albert wusste, dass in Prag gegen ihn agitiert wird, er wollte jedoch keinen Streit hervorrufen. „Aber wenn die Wiener Primararztstelle verhandelt wird und ich nicht nach Prag berufen worden sein sollte, dann, meine Herren, unterstützen Sie mich nachdrücklich und persönlich, damit ich wenigstens jene Stelle erlange.“ Er bat Jireček, sich seiner Sache anzunehmen. „Ich werde dann zufrieden sein und könnte neben literarischen Arbeiten auch unserer Sache anderweitig dienen.“182 In einem undatierten Brief vom Juli 1880 wandte sich Eduard Albert auch an F. L. Rieger. Er teilte ihm mit, dass ihn Professor J. B. Eiselt über den Inhalt der Prager Verhandlungen informiert und ihn aufgefordert habe, sich direkt an Rieger zu wenden. Im Brief erwähnte er ebenfalls, dass auch die Wiener deutsche Presse für ihn arbeite, wobei sie sein gemäßigtes und die Deutschen anerkennendes Denken betone. Sollte ihn die Regierung nach Prag berufen, könnte sie auf diese deutsche Meinung hinweisen. Er habe auch Beweise dafür, dass ihn das Prager Professorenkollegium bereits im April vorschlagen wollte, davon sei man aber abgekommen. Über Jireček wusste er von Riegers Absicht, an Graf Taaffe zu schreiben und Alberts Ernennung zu unterstützen. Hiermit war Albert nicht nur einverstanden, sondern mahnte diese Intervention direkt an. „Es geht vor allem darum, dass ich so bald wie möglich ernannt werde, in jedem Falle vor dem Aufkommen von Gerüchten, dass ich in den Reichsrat vorgeschlagen werden soll. Das würde mich sowohl in Bezug auf den Prager Lehrstuhl als auch auf die Wiener Stelle schädigen, für die ich mich bewerbe, da die Frist hierfür auf den 31. Juli gelegt ist. Es bleiben also nur noch wenige Tage.“183 Die Wiener medizinischen Blätter widmeten der Besetzung der Stelle des Vorstands der I. chirurgischen Klinik in Prag tatsächlich eine größere Aufmerksamkeit als die tschechische Presse. Übereinstimmend betrachteten sie Albert als einen vor allem fachlich sehr geeigneten Kandidaten. Er war für sie auch deswegen annehmbarer, da er in Wien studiert und in Innsbruck gewirkt hatte.184 Die Wiener Presse spiegelte auch die ungelöste Prager Universitätsfrage wider. Die Regierung schwankte ständig zwischen einer zweisprachigen Lösung und einer Teilung der Universität. Die Ernennungskommission aus deutschen Professoren schlug vier deutsche Kandidaten vor. Eine Erweiterung des Professorenkollegiums um einen weiteren Reichsdeutschen gefiel aber auch der Wiener Regierung nicht. Eine Ernennung des wenig bedeutenden außerordentlichen Professors, des Prager Deutschen Karl Weil unter Übergehung von Albert und letztendlich auch
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Weiss, der die Klinik eine Reihe von Jahren für den kranken Josef Blažina geleitet hatte, wäre auch keine glückliche Lösung gewesen. Zunächst entwickelte sich die Situation für Albert positiv. Noch im Juli 1880 rechnete J. B. Eiselt, die führende Persönlichkeit im Kampf für eine tschechische medizinische Fakultät, damit, dass die chirurgische Klinik doch noch an Albert geht. Auch Alberts Brief an Rieger von Anfang August ist voller Optimismus und Hoffnung auf eine Ernennung nach Prag. Albert schreibt hier: „Ich kann Sie davon unterrichten, dass ich wohl bald nach Prag berufen werde. Gleichzeitig mit Ihrer Intervention bei Graf Taaffe arbeiten wir mit Lemayer zusammen, der, gejagt von den Prager Deutschen, bis zuletzt widerstrebte. Nachdem er sich jedoch überzeugen lassen musste, dass er belogen und betrogen wurde, schlug er sich auf meine Seite.“185 Ein Interesse an Alberts Ernennung nach Prag hatten auch jungtschechische Kreise. Ihr Führer, der Journalist und Politiker Julius Grégr, wünschte eine Beteiligung von Albert an der Organisation der tschechischen Universität in Prag und beauftragte den jungtschechischen Politiker Antonín Pravoslav Trojan, in diesem Sinn auf den Ministerpräsidenten Eduard Taaffe einzuwirken.186 Bereits Mitte September schrieb Albert jedoch nach einem Besuch bei Graf Taaffe voller Enttäuschung an Rieger, dass er nicht nach Prag kommt. Graf Taaffe habe ihm gesagt: „Ich werde Ihnen reinen Wein einschenken; die Ernennung in Prag wird so erfolgen, daß Sie nach Wien kommen.“ Albert bat Rieger, vorerst mit niemandem darüber zu reden, denn er sei sich nicht sicher, ob er die Stelle in Wien tatsächlich bekomme. Nach Alberts Meinung verdankte Weiss seinen Sieg dem Statthalter Baron Philipp Weber von Ebenhof. Albert selbst wurde vom Minister für Kultus und Unterricht Siegmund Conrad von Eybesfeld als Agitator bezeichnet. Dagegen verwahrte sich Albert bei Graf Taaffe und wies auf die preußische Agitation in Prag hin. Nach Albert war dies ein Beweis dafür, „dass sie es nicht aufrichtig mit uns meinen, dass es zumindest ein Mangel ist, ein entschiedener Tscheche zu sein, und dass sie mich tatsächlich deswegen nicht nach Prag schicken, weil sie nicht wünschen, dass wir an der Universität stärker werden.“187 Zu gleicher Zeit ergab sich aber eine für Albert bessere Lösung. Er schrieb hierüber streng vertraulich an J. Černý: „Für mich zeichnet sich hier etwas ab, was, wenn es tatsächlich gelingen sollte, besser als die Prager Professur sein würde. Rieger und Pražák haben zu meinem Vorteil viel Arbeit geleistet. […] Die Wiener Stelle müssen wir im Auge behalten. Wenn ich hierhin kommen würde, könnte daraus auch etwas für unsere nationale Sache folgen, was ich bislang nicht sagen kann.“188 Es handelte sich hierbei um eine Stelle an der Krankenan-
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stalt Rudolfstiftung in Wien, wie auch ein weiterer Brief von Albert an J. Černý von Anfang November 1880 zeigt.189 Der unerwartete Tod von Alberts Lehrer J. Dumreicher im November 1880 änderte die Situation aber wieder. Albert konnte versuchen, direkt Dumreichers Nachfolger an der I. chirurgischen Klinik in Wien zu werden, wie sich dies sein Lehrer gewünscht hatte. Albert musste aber auch um diese Stelle kämpfen, in diesem Fall mit Vinzenz Czerny, einem Schüler von Theodor Billroth. Zum Referenten für die Besetzung von Dumreichers Stelle war eben Professor Billroth bestimmt worden, der selbstverständlich V. Czerny vorschlug, der zu dieser Zeit in Heidelberg tätig war. Dieser Vorschlag konnte mit einem Minderheitsvotum von Alberts Anhängern und Freunden Eduard Hofmann, Theodor Meynert und Salomon Stricker und einem weiteren von Alberts Lehrern, Josef Škoda, abgelehnt werden.190 Eine wichtige Rolle spielte auch Alberts persönliche Bekanntschaft mit dem Ministerpräsidenten Eduard Taaffe. Mit diesem hatte sich Albert bereits während seiner Innsbrucker Zeit bekannt gemacht und befreundet, denn Taaffe hatte in den Jahren 1871–1879 die Funktion des Tiroler Statthalters inne. In dessen Hände legte E. Albert am 30. September 1873 seinen Amtseid ab, als er seine Stelle in Innsbruck antrat. Albert wurde nicht nur zum persönlichen Arzt des Herrn Statthalters, sondern auch von dessen Frau Irma und ihren Kindern. Die guten Beziehungen zwischen ihnen hielten auch später an, denn mit Taaffes Hilfe setzte Albert zum Beispiel den Neubau des Anatomie-Instituts in Prag durch. In den verdeckten Kampf um die Stelle an der Wiener Universität wurde auch F. L. Rieger eingespannt, der bei Graf Taaffe intervenierte. Albert bat Rieger in einem unmittelbar nach Dumreichers Tod geschriebenen Brief: „Nehmen Sie sich bitte dieser Sache an! Wenn ich nach Wien komme, kann ich dort stark wirken, denn die materielle Seite ist glänzend. Der Gedanke von Purkyně, eine tschechische Akademie zu gründen, könnte wohl verwirklicht werden. Ich habe nur ein Kind und könnte einen großen Beitrag leisten. Dazu kommen Duchek, Hofmann und Chvostek in Wien – solch reiche Leute, ich würde schon etwas aus ihnen herausquetschen! Hierzu könnte ich einige Tschechen in Wien wissenschaftlich und materiell unterstützen. Ich meine, wenn wir jetzt schon in diesem Parlament sind, bedeutet diese ganze tschechische Kolonie auch etwas, sodass wir auch sozial aufstehen können, jedoch langsam und umsichtig, dafür umso fester. Mich haben die Wiener gern, ich könnte da sehr gut wirken.“191 In einem weiteren Brief vom 19. Jänner 1881 wurde Rieger von Albert darüber informiert, dass dieser im Professorenkollegium ein Minderheitsvotum von zehn
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Stimmen gegen zwölf erreicht hatte. Das Minderheitsvotum unterstützte Albert ausdrücklich, sodass der Minister ihn sofort zum Professor in Wien ernennen konnte. Der Minister Conrad von Eybesfeld war ihm, wie Albert schreibt, persönlich zugeneigt, da er schon von J. Dumreicher über Albert gehört hatte. Er wurde auch von den Ministerialbeamten Karl Lemayer und Benno David unterstützt. Trotzdem bat Albert noch F. L. Rieger, mit Alois Pražák zu sprechen, da er eine deutsche Agitation gegen seine Person vermutete.192 Selbst schrieb er an den Landsmannminister A. Pražák und gab seinen Befürchtungen einer deutschen Agitation Ausdruck. Im letzten Gespräch vom 22. September 1880 soll ihm Dumreicher gesagt haben: „Sobald Sie zum Primarius ernannt sind, und es dürfte um Weihnachten sein, so schreiben Sie gleich an Lemayer, damit er für die sofortige Ernennung Nicoladoni’s nach Innsbruck sorge. So wie Nicoladoni ernannt ist, so werden Sie mich für den Rest des Semesters weiter supplieren. Im Sommer komme ich zurück, werde um meine Pensionierung nachsuchen und Sie zu meinem Nachfolger vorschlagen. Ich werde zum Kaiser, wo ich noch Etwas gelte, gehen und es mir als Gnade ausbitten, dass ich die Klinik, die ich 32 Jahre lang geleitet, einem Schüler übergeben kann, der sie in meinem Geiste leiten und sich um den Unterricht und die Erziehung der künftigen Ärzte annehmen wird. Und diese Mission, bitte ich Sie, nehmen Sie als mein Vermächtniss auf.“ Dumreicher soll sich mit seiner Absicht auch dem Unterrichtsminister Conrad von Eybesfeld und dem Ministerialrat Lemayer anvertraut haben, er erwähnte dies auch gegenüber dem Professor für Gerichtsmedizin Eduard Hofmann, der gerade Dekan der Wiener medizinischen Fakultät war. Dumreicher kannte auch den Staatsrat Braun gut, und nach Albert würde es der Sache zum Vorteil gereichen, wenn Pražák Alberts Ersuchen gegenüber Braun erwähnen könnte.193 Ende Jänner 1881 fragte Rieger in Alberts Angelegenheit bei Ministerpräsident E. Taaffe an. Er bekam zur Antwort, dass er keine Angst um Albert haben müsse, da Taaffe dafür sorgen werde, dass Albert nach Wien kommt. Am 1. Februar 1881 sprach Rieger dann mit dem Minister Conrad von Eybesfeld und erfuhr, dass Albert ernannt war und die Ernennung beim Kaiser zur Unterzeichnung lag. Rieger wünschte Albert viel Glück und bedauerte, dass er seine Kräfte nicht der Organisation der tschechischen Universität widmen werde.194 Albert wurde auch durch den Abgeordneten des Reichsrats MUDr. Antonín Steidl unterrichtet, der Ende Jänner 1881 direkt aus dem Parlament an Albert schrieb, dass nach verlässlichen Quellen bereits zu Alberts Gunsten entschieden sei. Steidl war bei Professor Škoda, der Albert zugeneigt war und sich bereit erklärte, diesen zu unterstüt-
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zen. Steidl informierte Albert auch über die Deputation der Vertreter von tschechischen Abgeordneten, die Mitglieder des Böhmischen Clubs waren, bei Graf Taaffe, wobei Rieger Alberts Angelegenheit ins Gespräch brachte.195 Kurz bevor Albert Riegers Brief erhielt, wurde er telegrafisch über seine Berufung nach Wien unterrichtet. Gleich darauf schrieb Albert an Rieger: „In welchen Gefühlswogen ich mich jetzt wiederfinde, können Sie sich vorstellen. Ich hoffe fest und verspreche Ihnen als unser aller Führer und Leiter, dass ich alles tun werde, um die Pflicht zu erfüllen, die uns die Natur und das Gewissen in Bezug auf das Volk und die natürliche Sprache auferlegt.“ Gleichzeitig dankte er Rieger für alles, was dieser für ihn getan hatte. „Ich werde das auf Zinsen anlegen und dann unserer geistigen Bewegung auszahlen, insbesondere der medizinischen Literatur.“196 Albert wurde am 2. Februar 1881 von Franz Joseph I. zum ordentlichen Professor der Chirurgie und zum Vorstand der I. chirurgischen Klinik in Wien ernannt. Langsam löste sich auch die Frage der Prager Universität. Im April 1881 unterzeichnete der Kaiser ein Dekret, das bestimmte, dass Prag zwei Universitäten haben werde. Ein knappes Jahr später, am 28.2.1882, wurde ein Gesetz über die Teilung der Prager Universität verabschiedet und im Oktober 1883 wurde auch eine tschechische medizinische Fakultät eröffnet. Vilém Weiss, der auch weiterhin provisorischer Leiter geblieben war, wurde am 17. November 1881 zum ordentlichen Professor der Chirurgie und zum Vorstand der I. chirurgischen Klinik mit Wirkung ab dem 1. Jänner 1882 ernannt. Im Oktober 1883, nach Eröffnung der tschechischen medizinischen Fakultät, gliederte er seine Klinik in die Fakultät ein. Auch wenn beide Kandidaten auf die Stelle des Vorstands der I. chirurgischen Klinik in Prag ihre Fürsprecher in hohen Regierungskreisen gesucht hatten, so hatte sich doch gezeigt, dass Alberts Stellung ungünstiger war, da er, wie die Wiener Presse schrieb, für die Deutschen zu tschechisch und für die Tschechen zu deutsch war. Deutsche medizinische Blätter schrieben damals: „Wir verstehen die Tschechen nicht, sie haben für den Lehrstuhl der Chirurgie in Prag einen Kandidaten von Weltruf, lassen aber eine unbekannte Person kandidieren.“197 Nach seiner Ernennung in Wien wurde Albert mit Gratulationen überhäuft. Dies belegen nicht nur Briefe in Alberts persönlichem Bestand,198 sondern auch Alberts Briefe an Freunde in Böhmen. Einem Reichenauer „väterlichen“ Freund schrieb er unmittelbar nach seiner Berufung nach Wien: „Ganze drei Tage trifft schon ein Telegramm nach dem anderen ein, ich habe wohl schon 70; da verdient der Staat etwas! Eine ganze Fuhre von Schreiben und Visitenkarten. Und
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Abb. 10: Das Professorenkollegium der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im Jahr 1881. Albert stehend Erster von links.
was für Schreiben und Telegramme! Minister Pražák, Rieger, Jireček, Randa, Eiselt – von allen Seiten und in allen Sprachen! Meine Ernennung telegrafierte der Unterrichtsminister an den hiesigen Statthalter – ein ausgezeichneter und mir gutgesinnter Mann – und bat diesen, mir in seinem Namen zu gratulieren. Da schmeckt mir das Bier jetzt besonders gut und bei jedem Glas denke ich an Sie. Die Welt ist seit dieser Zeit wie aus Gold. Es ist dies eine schöne Stellung und ich werde Ihnen allen näher sein.“199 Mit der gleichen Begeisterung fasste er die Ereignisse der vergangenen Tage auch für J. Černý zusammen: „Gestern waren es drei Wochen, dass die Sache im Professorenkollegium erledigt wurde. Oder vier? Ich weiß selbst nicht! Am Donnerstag war es eine Woche her, dass der Kaiser dies in die Hände bekam, zu Mariä Lichtmess hat er es unterschrieben. Ich saß im Krankenhaus am Fenster und studierte eine französische Arbeit über das Rückenmark – da tritt ein Amtsdiener ein und gibt mir ein Schreiben. Ich erkenne die Handschrift des Statthalters und mich überfällt ein Zittern! Richtig! In dem Schreiben ein Telegramm! Die Sache ist offensichtlich entschieden. Das Telegramm lautete (das
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solltest du verschiedenen Leuten nicht sagen): ,Albert zum klinischen Professor ernannt; bitte ihm zu gratulieren. Conrad Eybesfeld.‘ (Schon bekam der gute Mann, der das Schreiben gebracht hatte, einen Gulden in die Hand gedrückt.) Das Schreiben des Statthalters hatte ungefähr folgenden Inhalt: Nach dem beil. Telegramm sind Sie ernannt. Mit freudiger Genugthuung bringe ich Ihnen diese Nachricht zur Kenntnis und meine Glückwünsche dar. Widmann.“ Weiter zählt Albert dann für Černý die Personen auf, die ihm alle gratuliert haben: „Pražák, Rieger, Jireček, Randa schickten Glückwünsche; aus Prag, aus Wien, aus Kroatien, aus Deutschland flattern Telegramme auf meinen Tisch, vielleicht schon 70, Briefe, Visitenkarten. Die Hörer gratulierten mir alle im Paradeanzug, am nächsten Tag die Assistenten, heute die gesamte Studentenschaft (die Burschenschaften im Wichs) und nur der Herr Gott weiß, was es noch für einen Auflauf geben wird. Die Senftenberger scheinen die Stadt zu demolieren; Karfreitag phantasiert; Čejpa sandte Fasane und Billroth schnitt vor Ärger einem Weib ein Stück Magen heraus. Das hat mich am meisten gefreut. Ein ehrlicher deutscher alter Freund hat mir geschrieben: der preussische Götze wackelt! Dass ich in diesem Moment an alle gedacht habe, die mir am Herze liegen, versteht sich von selber. Neben den Eltern und den Freunden und allen Lehrern, beginnend mit † Lžičař bis zu meinem Vorgänger, dem armen und unvergesslichen Dumreicher, erinnerte ich mich an alle und habe für alle gebetet, jedoch auf meine Weise. Richte bitte Fischer und Končínský [Alberts Professoren am Gymnasium in Königgrätz – Anm. H. K.] aus, dass ich in diesem Augenblick auch für sie gebetet habe. Sie sollen hoch leben!“200 Die Freunde aus Senftenberg demolierten die Stadt zwar nicht, sandten Albert aber ihre Gratulationen. Der glückliche Albert schrieb ihnen unter dem unmittelbaren Eindruck seiner Ernennung: „Durch Ihre Kaiserliche Gnaden und die hohe Regierung ist mir eine solch große und ernste Aufgabe auferlegt, dass ich in diesem Moment auf dem Höhepunkt meines Lebens stehe, von wo ich in klaren Tönen sehe, wie alles in meinem bisherigen Lauf zusammenkam und eins aus dem anderen folgte. In diesem Augenblick, als mir der höchste Beschluss bekannt gegeben wurde, dachte ich an meine Herkunft, an meine Eltern, die Gott sei Dank diese Zeit erleben, an meine Kindheit, an meine Heimat. Das Vaterhaus, die Schule, in der ich meine erste Bildung erlangte, die St.-WenzelsKirche, bei der die Gebeine unserer Vorfahren ruhen, die Wilde Adler, die heimatlichen Auen, Wälder und Berge – all dies stand vor meinen Augen wie einst in den uns allen unvergesslichen Tagen. Ich war in meinem Herzen dort, wo ich das Licht der Welt erblickt habe. Noch mehr war ich gerührt, als ich Eure lieben
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Worte las, als ob das Vaterland zu mir sprechen würde. Mit dankbarem Herzen erinnerte ich mich außer an meine teuren Eltern, Verwandten und Freunde auch an diejenigen, die meine ersten Schritte und meine Anfänge behüteten und leiteten: die ehrwürdigen geistlichen und weltlichen Lehrer, alle Wohltäter, Helfer, liebenswürdigen Nachbarn und Landsleute – sowohl an diejenigen, die bereits im ewigen Frieden ausruhen, als auch an jene, denen es noch vergönnt ist, unter diesem Himmel zu verweilen. Allen meinen aufrichtigen Dank für das ehrliche Denken, das freundliche Wort, die gute Tat. […] Ich danke der Fügung, dass es mir jetzt öfter möglich sein wird, das Vaterland zu besuchen und unter Euch zu weilen.“201 Aus den angeführten Tatsachen wird deutlich, welche Bedeutung der Erlangung wichtiger Positionen beigemessen wurde und welch schwierige verdeckte Verhandlungen den gesamten Prozess begleiteten. Es sagt dies viel über die örtlichen Verhältnisse, wenn einer aus Wiener Sicht unbekannten Persönlichkeit der Vorrang vor einer bekannteren gegeben wurde, aber auch über die Verknüpfung einer hohen Stelle mit einem Mäzenatentum und weiteren Aktivitäten. Es wird hieraus auch die schwere Stellung eines Tschechen in Wien deutlich, der für die Österreicher zu tschechisch war und von den Tschechen der Germanisierung verdächtigt wurde. In jedem Fall ist die Ernennung von Albert auf diese wichtige Stelle in Wien als großer Erfolg zu werten.
„Die zweite Wiener Zeit“ Mit Alberts Antritt im Mai 1881 begann sein zweites, fast zwanzigjähriges Wirken in Wien.202 Unter den wissenschaftlichen Themen widmete er hier dem Bewegungsapparat seine Aufmerksamkeit, er veröffentlichte orthopädische Studien und Arbeiten über gynäkologische Operationen und befasste sich mit Neurochirurgie und urogenitaler Chirurgie. In Wien entwickelte sich Alberts Privatpraxis schnell. Zu seinen bedeutenden Patienten gehörten außer der Familie des Grafen Taaffe und des Fürsten Windischgraetz auch die Angehörigen des Herrscherhauses, die österreichischen Erzherzöge Franz Ferdinand d’Este, Leopold Salvator, Karl Ludwig und Albrecht und Erzherzogin Maria Immaculata.203 Weiter behandelte er F. L. Rieger, Karel Kramář und Naděžda Nikolajevna Abrikosova, Josef Kaizl, Gustav Eim, Bedřich Pacák, Jan Lukeš, Emil Weyr und viele andere.204 Es ist hervorzuheben, dass Albert auch Zeit für die kostenlose Behandlung von Armen reservierte.205
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Neben seinem Wirken an der Universität setzte er seine fachliche Publikationstätigkeit fort und fuhr auf ärztliche Konsilien auch außerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aktiv beteiligte er sich an einer Reihe von medizinischen Konferenzen, zuletzt am XIII. internationalen medizinischen Kongress in Paris im August 1900, auf dem er die österreichische Regierung vertrat und mit einem Vortrag über die Struktur des menschlichen und des tierischen Knochens auftrat. Nach Paris kam er aus London, wo er zum Ehrenmitglied des Royal College of Surgeons of England ernannt worden war. Diese Auszeichnung wusste er besonders zu schätzen, weil er sie als einziger Mediziner aus Österreich-Ungarn erhielt.206 Ende 1885 wurde Albert zum ordentlichen Mitglied des Obersten Sanitätsrats ernannt, an dessen Tätigkeit er sich bis zu seinem Tod beteiligte.207 Mit seinem steigenden wissenschaftlichen Ruf wuchs auch Alberts gesellschaftliche Stellung. Er wurde mit vielen Titeln und Orden geehrt. Nach dem plötzlichen Tod von Eduard Albert führte seine Frau Marie auf einer Sterbeanzeige in den Zeitungen die folgenden Titel an: k. k. Hofrat, Mitglied des Obersten Sanitätsrats, ordentlicher Professor an der Universität Wien, Vorstand der I. chirurgischen Klinik und des Operateur-Instituts, lebenslanges Mitglied des Herrenhauses, Komtur des Kaiser-Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern, Ritter des Leopoldordens, ordentliches Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften des Kaisers Franz Joseph, korrespondierendes Mitglied der Academie de Medicine und ordentliches Mitglied der Societé de Chirurgie in Paris, wirkliches Mitglied der leopoldino-carolinischen Akademie, Ehrenmitglied des Royal College of Surgeons of England usw.208 Diese Angaben übernahm Arnold Jirásek und ergänzte, dass Albert auch Ehrenmitglied des Tschechischen Ärztevereins, Kommandeur des serbischen Sabaordens, Träger des Danilo-Ordens II. und III. Klasse und des Erlöserordens und Inhaber der II. Klasse des bulgarischen Verdienstordens war.209 Diese Aufzählung kann auf der Grundlage von Archivquellen um weitere Angaben ergänzt werden. Albert wurde bereits am 24.3.1871 zum wirklichen Mitglied der k. k. Gesellschaft der Ärzte in Wien ernannt, deren Vizepräsident er 1884 wurde. Im Jahr 1882 wurde er zum Gründungsmitglied des Ärztevereins des Königreichs Kroatien und Slawonien in Agram (Zagreb) ernannt. Albert war ebenfalls Ehrenmitglied einer Reihe von weiteren in- und ausländischen Organisationen, zum Beispiel des Militärwissenschaftlichen Vereins zu Innsbruck, des Vereins der k. u. k. Veteranen Záboj in Senftenberg, des Ärztevereins Agram, des Wiener Wärmestuben- und Wohlthätigkeits-Vereins, der Wiener freiwilligen
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Abb. 11: Diplom, mit dem E. Albert am 25.7.1900 zum Ehrenmitglied des Royal College of England ernannt wurde.
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Rettungs-Gesellschaft und des Ersten allgemeinen österreichischen Hebammen Vereins. Seit 1894 war er korrespondierendes Mitglied der La Società Medico Chirurgica di Bologna. Von den ausländischen Gesellschaften sei Alberts Mitgliedschaft in der Ärztegesellschaft Konstantinopel und die Ehrenmitgliedschaft in der Kaukasischen Ärztegesellschaft Tiflis (Tbilissi), im Chirurgenverein Edinburgh und im Ärzteverein Lyon genannt.210 Alberts Wirken als Hochschullehrer hatte für die weitere Entwicklung der Chirurgie eine große Bedeutung. Er wurde als begabter Lehrer angesehen, der über breite Kenntnisse verfügte. Albert hatte den Ruf eines exzellenten Redners und eines noblen Diskussionspartners. Der Hörsaal seiner Klinik war ständig überfüllt.211 Die Persönlichkeit E. Alberts als Lehrer zeichnete sich durch seine natürliche Begabung, sein angenehmes Äußeres, seinen schönen Stil und nicht zuletzt sein gutes Gedächtnis aus. Alberts Schüler R. Morgenstern schrieb aus Anlass von Alberts 10. Todestag in der Wiener Zeitschrift Forum, dass sein Lehrer eine außerordentliche Persönlichkeit gewesen sei. Seine Vorlesungen seien an der gesamten Fakultät am meisten besucht gewesen, er habe sehr viel mehr Hörer als Theodor Billroth gehabt. Albert sei der größte Redner der deutschen Hochschule gewesen, der seine Hörer durch seinen Vortrag und seine herrliche Sprache gewonnen habe. Solch eine Sprache habe niemand anderes an der Fakultät gehabt. In seine Vorlesungen habe er gerne verschiedene Geschichten, Episoden und Anekdoten eingeflochten.212 In gleichem Geist schreibt A. Lorenz: „Professor Eduard Albert hatte weder die imposante Persönlichkeit noch die vollendete Geschicklichkeit seines Rivalen Billroth, war aber diesem als Lehrer weit überlegen. Nur Hyrtl hätte ihm in dieser Beziehung den Rang streitig machen können. Sein Hörsaal war stets zum Bersten voll, denn seine Vorlesungen waren eindrucksvolles Theater. Die Bronzeplakette in der Aula der Wiener Universität stellt ihn, wie er leibte und lebte, als Lehrer vor.“213 Zur Lehrtätigkeit gehörten ebenfalls die Prüfungen. Auch hier zeigte sich Albert als profilierte Persönlichkeit, aber auch als strenger Examinator.214 Im Hörsaal der Klinik erlebte Albert eine Reihe von Ehrungen durch seine Mitarbeiter. Im Jänner 1891, als Albert seinen 50. Geburtstag feierte, übergab ihm Julius Hochenegg ein Scherzbild des Malers F. Fuchs, das den Sieg der Chirurgie über eine Reihe von Krankheiten darstellte und von einem Bild des Münchner Malers Carl Theodor Piloty inspiriert war. Aus Anlass des 10. Jahrestags von Alberts Wirken an der I. chirurgischen Klinik wurde ihm im Mai 1891 eine Gedenkmedaille übergeben.215 Ein knappes Jahr später schenkten ihm seine Schüler zum 25. Jubiläum seiner Tätigkeit ein Porträt des damals hochgeschätzten Malers
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Leopold Horowitz, das dann im Hörsaal hing.216 Zu diesem Jubiläum sandten ihm auch die tschechischen Abgeordneten des Reichsrats eine Gratulation. Der Brief war von František Schwarz aus Pilsen entworfen worden, die weiteren Abgeordneten unterzeichneten ihn.217 Auch Professor Jaroslav Hlava vom Tschechischen Ärzteverein in Prag und die Medizinstudenten aus Luxemburg gratulierten Albert.218 Die Wiener medizinische Fakultät nahm Alberts Redekunst oft in Anspruch. Für das Professorenkollegium trat Albert insbesondere im Jahr 1895 bei der Umfrage zur Reform der Studienordnung und im Jahr 1899 bei der Vorbereitung der neuen Rigorosenordnung in Erscheinung. Über deren Reform sprach er vor der Gesellschaft der Ärzte, seine Anmerkungen zur neuen Rigorosenordnung gab er auch im Druck heraus.219 Er erwähnte diese auch in Briefen an A. Rezek. Zu den Höhepunkten von Alberts Redekunst gehörten drei Vorträge über Theodor Billroth, der tschechische Vortrag O dvou světech (Zwei Welten) bei der feierlichen Eröffnung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der Vortrag über die Architektur der Knochen auf dem Internationalen Ärztekongress in Paris. Hohe Anerkennung fanden Alberts Festreden, so etwa bei der Enthüllung der Gedenktafel am Geburtshaus von Carl von Rokitansky 1879 in Königgrätz oder bei der Enthüllung der Gedenktafel am Haus in Wien, in dem Josef Škoda 1883 gestorben war. Erwähnt wird weiter Alberts Ansprache bei der Enthüllung der Gedenktafeln für die Ärzte Gerard van Swieten, Joseph von Quarin, Andreas Joseph Stifft, Franz Schuh und Josef Hyrtl in Wien 1889. Als Musterbeispiel einer Rede werden Alberts Erinnerungen angesehen, die er auf der Beisetzung von dem aus Senftenberg gebürtigen Professor August Seydler im Juni 1891 vortrug.220 Die tschechische Fachwelt wurde im Mai 1880 auf Albert aufmerksam, als dieser mit einer Festansprache auf dem I. tschechischen Medizinerkongress in Prag auftrat. Aus seiner Rede, die ein großes Echo hervorrief, war Alberts Interesse an der Zukunft einer tschechischen medizinischen Fakultät zu erkennen, wie auch das Bemühen, eine Unterstützung für diese zu erwecken. Alberts Kandidatur in Prag stieß dort, wie bereits dargestellt, auf Widerstand, und zum Vorstand der I. tschechischen Klinik wurde Vilém Weiss ernannt. Ein Gefühl der Bitterkeit darüber, dass er nicht nach Prag gekommen war, blieb Albert bis zum Lebensende. Im Jänner 1884 schrieb er an Vrchlický: „Auch wenn ich hier ein vorzügliches Leben und ein sehr viel wichtigeres Amt habe, so ertrage ich doch schwer, dass ich auf fremdem Boden stehen muss, der in meinen jüngeren Jahren neutral und freundlich war, jetzt aber grausam und uns gegenüber feindlich ist. Es waren
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dies unsere Leute, die verhindert haben, dass ich nach Prag komme. Das sage ich jedoch nur unter uns.“221 Eine ähnliche Situation wiederholte sich bei Alberts Wahl in die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste, wie im Folgenden darzustellen sein wird. Auch wenn es Albert nicht vergönnt war, Vorstand der chirurgischen Klinik der erneuerten tschechischen Universität in Prag zu werden, so wird er doch als der Begründer der tschechischen modernen Chirurgie angesehen. Seine fünfzehn wissenschaftlichen Veröffentlichungen in der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých gehören zu den grundlegenden tschechischen Arbeiten. Die größten Verdienste erlangte Albert aber bei der Heranziehung medizinischer Fachkräfte. Insbesondere betrifft dies Karel Maydl, über den er in einem Brief an J. Černý 1883 erklärte, dass er ihn unserem Volk verehre. In dem gleichen Brief schreibt er: „Spina, Horbaczewski und Maydl, das ist mein Geschenk für die Tschechen, vielleicht gelingt es mir noch, hier einen weiteren Tschechen heranzuziehen. Bei Spina und Horbaczewski war ich aber nur – ein ehrlicher Makler.“ Etwas später bestätigte er dann Černýs Überzeugung, dass Spina und Horbaczewski „uns eine neue Generation erziehen.“222 Den jungen Karel Maydl lernte E. Albert im August 1879 in Königgrätz kennen, als er die Festrede zur Enthüllung der Gedenktafel für Professor Carl von Rokitansky vorbereitete. Er nahm Maydl als seinen Assistenten mit an die Innsbrucker Klinik und später nach Wien. Nach dem Tod seines Konkurrenten Vilém Weiss im Jahr 1891 unterstützte Albert Maydls Kandidatur auf den Vorstand der chirurgischen Klinik in Prag. Hier zog Maydl eine Reihe von Schülern heran, so zum Beispiel Professor Otakar Kukula, dessen Assistent Arnold Jirásek wurde, der auch die Klinik von diesem übernahm. Weiter wäre Rudolf Jedlička zu nennen, der später erster Vorstand der II. chirurgischen Klinik der Karlsuniversität wurde. Alberts Werk wurde fortgeführt durch Professor Julius Hochenegg, Professor Rudolf Frank, Professor Carl Ewald, Professor Erwin Payr in Leipzig, den Professor der Chirurgie Julius Schnitzler, den österreichischen Militärchirurgen Johann Habart, Professor Emerich Ullmann, Primararzt Josef Preindlsberger in Sarajevo, die Professoren Friedrich Friedländer, Anton Loewy, Maximilian Zeissl, Hofrat Emil Rochet in Meran, Direktor Josef Offer in Halle und Primararzt Poutoni in Görz (Gorica). Zu den Schülern Professor Alberts in Böhmen gehörten außer dem bereits erwähnten Karel Maydl der Primararzt Eugen Levit, Vorstand des Krankenhauses in Horschitz (Hořice), wo er seinerzeit zusammen mit Albert operiert hatte, sowie der Primararzt Karel Teuner in Beneschau (Benešov); in
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Abb. 12: E. Albert im Operationssaal.
Mähren wiederum Jaroslav Bakeš in Brünn (Brno), Mořic Remeš in Olmütz (Olomouc) und Jaroslav Mathon in Proßnitz (Prostějov).223 Albert war langjähriger Redakteur der Medizinischen Jahrbücher und gehörte zu den Herausgebern der Deutschen Zeitschrift für Chirurgie. Er war ebenfalls Autor zahlreicher Artikel in der 15-bändigen Eulenburgischen RealEncyclopädie der gesammten Heilkunde. Außer rein fachlichen Monografien, Lehrbüchern und Artikeln schrieb er auch populärwissenschaftliche Artikel über Medizingeschichte. Seine Beiträge veröffentlichte er in auf Deutsch erscheinenden Fachzeitschriften
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und in Tageszeitungen.224 Um eine Popularisierung der Medizin bemühte er sich ebenfalls in seinen tschechischen Beiträgen, auch wenn er sich anfangs zu dieser Arbeit nicht sehr berufen fühlte. Albert schrieb regelmäßig Beiträge für die tschechische medizinische Zeitschrift Časopis lékařů českých, in der er seinen ersten Artikel bereits 1869 veröffentlicht hatte. Tschechisch verfasste Fachartikel veröffentlichte er in der Zeitschrift Lidové rozpravy lékařské. Auch in der ersten Nummer der Zeitschrift Osvěta von Václav Vlček finden wir einen Beitrag von E. Albert.225 Albert erfüllte so sein Versprechen, das er einst V. Vlček bei der Planung der Herausgabe der Osvěta gegeben hatte, als er ihm schrieb: „Sehr gern komme ich Ihrer Aufforderung nach, ein ständiger Mitarbeiter zu werden. […] Da ich die Ausrichtung vergleichbarer Unternehmungen in Deutschland, Frankreich und England kenne, werde ich mich bemühen, in ähnlicher Weise in den Fächern Physiologie und Pathologie Beiträge zu leisten.“226 Im Mai 1874 wurde Albert von Václav Vlček gebeten, für die Osvěta einen Artikel über Carl von Rokitansky zu schreiben. Tatsächlich erschien der Artikel noch im gleichen Jahr. Albert schrieb dann 1882 einen populärwissenschaftlichen Artikel über Josef Škoda, einen seiner weiteren Lehrer.227 Im Jahr 1890 veröffentlichte Albert in der Osvěta den Artikel In memoriam, der dem Andenken an die tschechischen Mediziner František Kuřák, Jan Dlouhý, František Pitha, Alois Bednář, Vojtěch Duchek und František Chvostek gewidmet war, die an der Wiener Universität gewirkt hatten.228 In die Festausgabe zum I. Sokol-Turnerfest schrieb er 1887 den Artikel Chirurgie und Körperertüchtigung.229 Alberts populärwissenschaftliche Artikel und Erinnerungen erschienen ebenfalls in der Sonntagsbeilage der Zeitung Pokrok (1886 umbenannt in Hlas národa) und anderswo.230 Albert gehörte auch zu den Autoren des monumentalen vierundzwanzigbändigen Werks Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild, für das er in dem Böhmen gewidmeten Band den Beitrag über Völkerkunde schrieb.231 Er gehörte auch zu den Mitarbeitern von Ottos Konversationslexikon.232 Aus dem Angeführten wird deutlich, dass nicht nur Alberts Arztpraxis und sein pädagogisches Wirken eine grundlegende Bedeutung hatten, sondern auch seine reiche und vielfältige fachliche und populärwissenschaftliche Publikationstätigkeit. Daher können wir uns ohne Pathos zum Schluss dieses Kapitels den Worten von Jarmila Kaslová anschließen, mit denen sie 1941 ihren Gedenkartikel beendete: „Die Deutschen haben ihren Koch, die Franzosen ihren Pasteur, wir haben einen Ebenbürtigen – Doktor Albert“233.
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Abb. 13: Brief von Louis Pasteur an E. Albert.
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Literaturtheoretiker, Übersetzer und Lyriker Neben seinen wissenschaftlichen Interessen hatte Albert auch künstlerische Vorlieben. Er war ein Kenner nicht nur der tschechischen Poesie und ein begeisterter Leser von Jaroslav Vrchlický, dessen Schaffen er bewunderte. In den neunziger Jahren stellte sich Albert der Öffentlichkeit nicht nur als Literaturkritiker vor, sondern ebenfalls als Übersetzer tschechischer Poesie ins Deutsche und letztendlich auch selbst als Lyriker. Er liebte die tschechische Literatur und bemühte sich, diese in Europa durch auf Deutsch publizierte Arbeiten und Übersetzungen bekannt zu machen. Daneben war er in der tschechischen Literatur auch selbst tätig. Es sollen daher kurz seine Studien und insbesondere seine Kritiken behandelt werden, dann seine Übertragungen von Poesie und abschließend sein eigenes lyrisches Schaffen. Eine grundlegende Bedeutung hatte hier die langjährige freundschaftliche Beziehung von Albert zu dem 12 Jahre jüngeren Vrchlický, die sich in ihrer gegenseitigen Korrespondenz niederschlägt.234 Albert widmete Vrchlický zu dessen 40. Geburtstag zwei Studien. Die Monografie Jaroslav Vrchlický, die er im Selbstverlag 1893 herausbrachte, sollte eine Vorbereitung auf die zukünftigen Studien über Vrchlickýs Lyrik und Epik sein. Er schenkte die gesamte Auflage des Buchs dem tschechischen Schriftstellerverband Máj, wie zwei Briefe von Ignát Herrmann an E. Albert belegen. Herrmann dankte Albert für das Geschenk und fragte umgehend, ob dieser mit einer zweiten Auflage seines Werks einverstanden sei, da insbesondere an den Schulen großes Interesse bestehe.235 Es handelte sich dabei nämlich überhaupt um die erste Monografie, die diesem bedeutenden tschechischen Schriftsteller gewidmet war. In ihrem ersten Teil gab Albert eine Übersicht über das bisherige Schaffen von Vrchlický, der zweite Teil enthielt einige Betrachtungen, die sich vor allem mit der mangelnden Anerkennung von Vrchlický in der tschechischen Umgebung befassen, die insbesondere aus der hohen Produktivität des Dichters und der „Fremdheit“ seiner Themen folge. Im gleichen Jahr veröffentlichte er in der Zeitschrift Světozor eine Analyse von Vrchlickýs Schaffen.236
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Im Jahr 1895 begann Albert, den zweiten Band der Übersetzungen von tschechischen Lyrikern vorzubereiten, in den er die nationalen Dichter aufnahm. Aus den Überlegungen zur Frage, was eigentlich einen nationalen Dichter ausmache, war Alberts Brief über die tschechische nationale Poesie (List o českém básnictví národním) entstanden, der in der Zeitschrift Světozor 1895 erschien. Die Geschichte dieser Arbeit ist bewegt, aber auch bezeichnend. Ausgangspunkt war Alberts größere Arbeit Was ist die tschechische nationale Poesie?, die eine Übersicht von Josef Jungmann und Jan Kollár bis in die Gegenwart enthielt.237 Albert wollte die Schrift auf eigene Kosten herausbringen und sie wiederum dem Schriftstellerverband Máj schenken, dem auch der Verkaufserlös zufallen würde. Nach seinen Erfahrungen mit den tschechischen Intellektuellen befürchtete er aber berechtigterweise, dass die dort vereinten Schriftsteller durch seine Behauptungen vor den Kopf gestoßen werden könnten und die Schrift abgelehnt werden würde. Deswegen gab er sie zunächst zur Beurteilung einigen Freunden, zu denen auch Gustav Eim gehörte. Dieser fühlte sich nicht dazu berufen, Albert zu beraten, ihm schien jedoch, dass dieser dem Schriftsteller Svatopluk Čech Unrecht tue. Immerhin kam er Alberts Bitte nach, die Schrift an Fachleute weiterzuleiten. Mit einem Brief vom 29. März 1895 wandte er sich an Jaroslav Kvapil und bat um eine Beurteilung von Alberts Arbeit.238 Kvapil antwortete G. Eim bereits am 1. April 1895 und versprach, dass er Albert schreiben und die Stellen bezeichnen werde, „die dem tschechischen Leser nicht ohne Befürchtungen vorgelegt werden können, dass sie einen lebhaften Widerstand hervorrufen“.239 Um die Schrift entwickelte sich eine interessante Korrespondenz zwischen J. Kvapil und E. Albert, die Kvapil nach fast vierzig Jahren in der Zeitung Lidové noviny veröffentlichte. Kvapil schrieb Albert am gleichen Tag, an dem er G. Eim geantwortet hatte, d. h. am 1. April 1895. Er dankte Albert für die Aufmerksamkeit, die er ihm im dritten Buch seiner Übersetzungen gewidmet hatte, und riet ihm, die ganze Schrift lieber nicht herauszugeben, weil er befürchte, Alberts Meinungen könnten in Böhmen einen Sturm der Entrüstung hervorrufen.240 E. Albert antwortete J. Kvapil am 3. April 1895. Auch wenn er dessen Bedenken nicht teilte, schlug er vor, die strittigen Passagen auszulassen. Gleichzeitig widersprach er den in Prag umlaufenden Gerüchten, dass gerade er um eine Übersetzung der Sammlung Lieder eines Sklaven gebeten worden war. Eine solche existiere bereits. Einen Teil von dieser Sammlung nahm Albert später in den vierten Band der Übersetzungen von tschechischer Poesie auf. In einem weiteren Brief vom 4.4.1895 schrieb Albert an Kvapil, dass er auf dessen Rat die Stellen auslassen werde, die eine Empörung hervorrufen könnten. Er dankte für die Aufrichtigkeit
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und schrieb selbst offen, dass er „fast die gesamte politische Poesie von Sv. Čech als gereimte jungtschechische Leitartikel“ betrachte, „die jedoch noch hochtrabender als selbst die Artikel von Freund Eim sind. Die Lieder eines Sklaven halte ich für objektives Komödiantentum“.241 Albert kannte das Werk von Svatopluk Čech gut und hatte es über Jahre hinweg aufmerksam verfolgt. Mit Marie Červinková-Riegrová hatte er zum Beispiel bereits 1885 eine Debatte über das Čechsche Epos Dagmar geführt, die auch in ihre Korrespondenz Eingang fand.242 Wie bereits gesagt wollte Albert die Schrift wieder dem Schriftstellerverband Máj schenken und bot sie über Jaroslav Vrchlický an. Am 10. April 1895 erhielt Albert vom Verbandsvorsitzenden Ignát Herrmann die Antwort, dass der Verbandsausschuss das Angebot nicht annehmen könne und auf den Standpunkt des Verbands Máj im Fall von Machars Artikel über Hálek im Jahr 1894 verweise. Alberts Studie stelle nämlich gleichzeitig eine Kritik dar, für die der Verband Máj nicht mitverantwortlich sein wolle. Herrmann stimmte mit Albert hinsichtlich Neruda und Vrchlický überein, teilte aber nicht seine Meinung über Heyduk und Čech und auch nicht über die Schriftstellerin Eliška Krásnohorská.243 Albert bot daher seine Schrift dem Verleger Matěj Anastázia Šimáček an. Dieser war bereit, einen Teil der überarbeiteten Schrift herauszugeben, jedoch unter einem anderen Titel. Alberts Arbeit veröffentlichte er dann tatsächlich in der Zeitschrift Světozor unter dem Titel Brief über die tschechische nationale Poesie.244 Ein Vergleich der ursprünglichen Schrift mit dem in der Zeitschrift Světozor abgedruckten Artikel wurde von Arnold Jirásek vorgenommen, weswegen wir uns hier nicht länger damit befassen werden.245 Es sei nur angemerkt, dass Alberts Schrift F. X. Šalda noch nach Jahren ein Dorn im Auge war. Dieser schrieb 1922 einen tendenziösen Artikel in die Zeitschrift Tribuna, in dem er Albert einen literarischen Dilettanten und politischen Geburtshelfer nannte.246 In den neunziger Jahren stellte sich Albert der Öffentlichkeit auch als Übersetzer tschechischer Poesie ins Deutsche vor.247 Und so, „wie der Militärchirurg Volkmann zur Erholung Märchen für Kinder schrieb und der große Billroth die Musik über alles liebte, so wie Schuh ein Geigenvirtuos war, so erfrischte sich Albert mit Poesie. Nach dem anstrengenden Alltag übersetzte er in vollkommener Form die Werke der Sänger seiner böhmischen Heimat für das deutsche Publikum“.248 In acht Jahren schaffte Albert die Zusammenstellung und Herausgabe von sechs Büchern mit Übersetzungen. Im Vorwort zum ersten Band der Poesie aus Böhmen führt Albert an, dass die Anregung zu seinem umfangreichen Projekt der Erfolg des tschechischen Nationaltheaters auf der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen in Wien im Juni 1892 gewesen sei. Auf dem
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Abb. 14: Poesie aus Böhmen, erster Band der Anthologie von Übersetzungen tschechischer Poesie.
Ausstellungsgelände war auch eine Bühne errichtet, auf der sich eine Reihe von Ensembles mit Schauspielen und Opern vorstellte. Der begeisterte Beifall des Wiener Publikums und der Kritik für alle tschechischen Vorstellungen war überwältigend.249 Der Erfolg des Nationaltheaters hatte die wichtige Erkenntnis zur Folge, dass der Weg der tschechischen Kultur nach Europa über Wien führen kann, das auf politischer Ebene eher als nationaler Feind aufgefasst wurde. Nach Alberts Meinung hatte auch die tschechische Poesie ein hohes Niveau erreicht, weswegen er sich entschied, der deutschen Kritik eine Auswahl vorzulegen. Die Notwendigkeit von guten Übersetzungen und Hintergrundinformationen schlug sich in der Struktur aller Bände der Poesie aus Böhmen nieder. Neben den Gedichten selbst enthielten sie eine einleitende Übersichtsstudie. Den Übersetzungen gingen kurze Lebensläufe der Autoren mit umfassenden und genauen bibliografischen Übersichten ihrer Werke voraus. Albert begann mit den Übersetzungen Anfang Juli 1892, also umgehend nach der Ausstellung.
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Albert erwähnt gegenüber Marie Červinková-Riegrová in einem Brief vom 1. Juli 1892, dass er mit dem Übersetzen begonnen habe. Dem Brief legte er einen Zeitungsausschnitt aus der Presse mit seinem Feuilleton über Jan Neruda bei. Im Feuilleton schreibt er über „Neruda auf der Grundlage der Gespräche, die ich mit dem Autor führe. Die Übersetzungen sind von mir und ich meine, dass insbesondere die der Ballade über Havlíčeks Seele gelungen ist. Ich sammle langsam die Übersetzungen und werde wohl ein ganzes Buch herausgeben. Ich habe auch schwere Stücke wie Toman und die Waldjungfrau oder den Heiligen Abend von Erben übersetzt. Was in nationalem Geist geschrieben ist, geht schrecklich schwer vom Tschechischen ins Deutsche“.250 Ende August 1892 teilte er in einem aus Senftenberg geschriebenen Brief mit, dass die „Übersetzungen gedruckt werden, vier Bogen sind bereits gesetzt und vor Allerheiligen wird das fertig sein. Bislang habe ich viel Neues übersetzt, vor allem noch von Neruda, Václav Šolc und Rudolf Mayer, nur die bereits Verstorbenen.“251 In gleichem Geist schrieb E. Albert auch an G. Eim. In das Gedenkbuch trug er Anfang Oktober ein: „Der Druck meiner Übersetzungen ist vorangeschritten, bereits 8 Bogen sind gesetzt.“ Einige Tage später fügte er hinzu: „Am 10. habe ich das Ende des Manuskripts meiner Übersetzungen von Lyrik abgegeben; das Werk ist somit fertig (1. Teil).“252 Das erste Buch der Poesie aus Böhmen mit Übersetzungen entstand während der Sommerferien 1892, die Albert in Senftenberg verbrachte. Vor die Gedichte fügte er kurze historische Einführungen ein, bei denen ihm ein Freund aus den Gymnasiumsjahren, der Professor am Gymnasium in der Schreinergasse in Prag, František Šembera, half. Das Buch wird von einer kurzen Übersicht über die Geschichte der tschechischen Literatur eingeleitet, in der Albert die hauptsächlichen Entwicklungslinien und ihre Vertreter vorstellt. Den Übersetzungen ausgewählter Gedichte geht immer eine kurze Beschreibung von Leben und Werk jedes Lyrikers voraus. So konnte sich der deutsche Leser mit einer Auswahl der Arbeiten von F. L. Čelakovský, Jan Kollár, K. H. Mácha, Karel Havlíček Borovský, K. J. Erben, Vítězslav Hálek, Jan Neruda, Rudolf Mayer, Václav Šolc und Bohdan Jelínek bekannt machen. Die Mehrheit der Gedichte übersetzte Albert selbst, einige Übersetzungen stammen von Josef Wenzig und Gustav Pawikowski. Eduard Albert widmete diese Anthologie Jan Gebauer und Jaroslav Vrchlický.253 In der Einleitung zum zweiten Teil erwähnt Albert, dass der erste Teil in der einheimischen und ausländischen Presse positiv aufgenommen und auch von hervorragenden deutschen Lyrikern und Literaten gelobt wurde. Dass Albert
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hier nicht übertreibt, belegen Lob- und Dankbriefe zum Beispiel von Richard Belcredi und Theodor Billroth, aber auch von Jan Lukeš, Franz Wacek-Orlic aus Wien und Zikmund Winter.254 Viereinhalb Monate nach dem ersten Buch mit Übersetzungen legte Albert die zweite Auswahl von tschechischer Poesie vor, die dem Werk von Jaroslav Vrchlický gewidmet war. Nach Weihnachten 1892 schrieb er an M. Červinková: „Die Anthologie aus Vrchlickýs Werk ist fertig; ich stehe an der Spitze einer ganzen Reihe von Übersetzern, unter denen sich auch zwei Damen befinden: Fräulein von Breisky, Schwester eines Sektionschefs im Innenministerium, sowie Fräulein Maruša Nusko in Lemberg. Der beste der männlichen Übersetzer ist der Prager Advokat Dr. Adler, der unlängst seine eigenen Gedichte herausgab. Der neue Band wird so umfangreich wie die Poesie aus Böhmen sein und enthält das Beste von Vrchlický. Ich glaube, das wird eine Sensation werden. Über Vrchlický muss ich aber so bald wie möglich auch einen tschechischen Artikel schreiben, denn über ihn herrscht in Böhmen nicht die richtige Meinung.“255 Dieser zweite Band von Alberts Übersetzungen erschien 1893 unter dem Titel Neuere Poesie aus Böhmen. Albert widmete sie Antonín Dvořák und Josef Mysl bek.256 Am Buch waren neben E. Albert mehrere Mitarbeiter beteiligt. Zu Beginn werden das Leben und das bisherige Werk von J. Vrchlický vorgestellt. Die Gedichte wurden aus 40 Sammlungen von Vrchlický zusammengestellt und beweisen eine tiefe Kenntnis von dessen Werk. Den dritten Teil der Übersetzungen Neueste Poesie aus Böhmen I. gab Albert 1895 heraus, das Vorwort schrieb er bereits im November des Vorjahrs. Das Werk widmete er Václav Brožík.257 Im Band sind J. Zeyer, J. S. Machar, der Albert auch bei der Auswahl der Gedichte beriet,258 Antonín Klášterský, A. E. Mužík, Bohdan Kaminský, F. X. Svoboda, M. A. Šimáček, Alois Škampa, Jan Červenka, Antonín Sova, Jaroslav Kvapil, Emanuel Stehlík, Otakar Auředníček, Jaromír Borecký und Karel Červinka vertreten. In diesem Buch ist der Anteil von Alberts Übersetzungen am geringsten. Aus seiner Feder sind zum Beispiel die Übertragungen von Machars Gedichten, J. Zeyer wurde dagegen bis auf zwei Ausnahmen von Otilie Malybrok-Stieler übersetzt. Noch im gleichen Jahr brachte Albert die vierte Sammlung von Übersetzungen Neueste Poesie aus Böhmen II heraus, die er den nationalen Ausrichtungen in der tschechischen Lyrik widmete und der er 30 übersetzte böhmische, mährische und slowakische Lieder beifügte, von denen er die Hälfte selbst übersetzt und die Hälfte dem Schulrat Wenzel Ernst aus Wien anvertraut hatte. Die Sammlung widmete er Josef Hlávka.259 In diesen Band nahm Albert Werke von Adolf Hey-
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duk, Svatopluk Čech, J. V. Sládek, Eliška Krásnohorská, Antal Stašek, Ladislav Quis, František Táborský und Josef Kallus auf. In den Nachträgen sind Jiljí Jahn, Jaroslav Goll, Otakar Mokrý und Karel Kučera vertreten. Im Jahr 1895 propagierte Albert die böhmische Poesie auch auf den Seiten der La nation tchèque. Diese für die frankophone Welt bestimmte Revue wurde von Karel Hipman im Verlag J. R. Vilímek herausgegeben.260 Im März 1900 veröffentlichte Albert im Selbstverlag eine Übersetzung von Erbens Blumenstrauß, an der er bereits zu Beginn der neunziger Jahre gearbeitet hatte. Einige von Erbens Balladen hatte er bereits in die Poesie aus Böhmen aufgenommen. Ihm fehlte aber noch eine Übersetzung der längsten und nach Alberts Meinung besten Arbeit Das Lager des Záhoř. Erst nach deren Anfertigung nahm er die Herausgabe der gesamten Sammlung in Angriff. Die Hälfte der Übersetzungen stammt von ihm, die andere Hälfte übernahm Marie Kwaysser.261 Gewidmet war das Buch Erbens Tochter Bohuslava, der Gattin von Antonín Rezek, der zu dieser Zeit Minister in der Regierung Koerber war. Nach hundert Jahren erschien die Sammlung erneut, jetzt mit einem Nachwort von Pavel Kohn im Passauer Verlag Karl Stutz.262 Im März 1900 gab Albert noch eine Sammlung von Übersetzungen heraus, die er Lyrisches und Verwandtes aus der böhmischen Literatur nannte. Das Buch, das als Nachtrag zu den vorausgehenden verstanden war, hatte einen geringeren Umfang und eine andere Aufmachung. Gewidmet war es „der erhabenen Schriftstellerin, der Fürstin Alice Cantacuzène, geborene Gräfin Ribeaupierre“.263 Mit Alberts Übersetzungen sollten der Welt vor allem der hohe Wert und das Niveau der tschechischen Lyrik und damit auch der Entwicklungsstand der modernen tschechischen Kultur gezeigt werden. In seine Sammlungen nahm Albert alle bedeutenden tschechischen Lyriker auf, auch solche, die er persönlich nicht so schätzte, wie etwa Julius Zeyer und Svatopluk Čech. Alberts Maßstab war neben den gewöhnlichen Kriterien nämlich der nationale Charakter der Dichter, den Zeyer und Čech nach Alberts Meinung vermissen ließen. Albert bemühte sich um gute Übersetzungen. Er selbst übersetzte gern, vor allem in den Ferien gehörte dies zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Seiner Übersetzungskunst war sich Albert bewusst und war auf sie stolz. Im Sommer 1892 schrieb er an Vrchlický: „Gestatten Sie, übersetzen kann ich.“ Vor Weihnachten 1892, als er am zweiten Band der Übersetzungen arbeitete, fügte er hinzu: „Die Übersetzungen sind mir ausgezeichnet gelungen.“264 Er schaffte es jedoch auch, die richtigen Mitarbeiter anzusprechen und auszuwählen. Als Beispiel einer solchen Zusammenarbeit kann Alberts Übereinkommen mit dem Prager Advokaten Friedrich
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Abb. 15: E. Albert und Jaroslav Vrchlický.
Adler dienen.265 An den Übersetzungen arbeiteten zusammen mit Albert auch JUDr. Bronislaw Wellek, JUDr. Julius Katz, Hauptmann Heribert Hülgerth, Otilie Malybrok-Stieler, Marie Kwaysser und Marie (Maruša) Nusko aus Lemberg, die später den Konsularbeamten in Port Said, Hamad, heiratete.266 Die ausgezeichnete Kenntnis der deutschen Sprache und die eigene dichterische Begabung garantierten ein gutes Ergebnis. In Alberts Nachlass blieben nicht nur einige Handschriften seiner Übersetzungen von Gedichten Jaroslav Vrchlickýs ins Deutsche erhalten, sondern auch mehrere eigene französische Gedichte. Albert scheute auch die zahlreichen Ausgaben nicht, die ihn diese Leidenschaft kostete. Alle diese Bücher brachte er auf eigene Kosten heraus. Neben dem Inhalt lag ihm auch die Form am Herzen. Er ließ die Bücher auf hochwertigem Papier in einem schönen Einband erscheinen.267 Alberts Übersetzungen haben einen großen Umfang – insgesamt füllen sie 1400 Seiten. Es stellt sich die Frage, wie er bei seiner Auslastung so viel Zeit für diese Tätigkeit erübrigte. Dass sein Bemühen ein Echo fand und seine Übersetzungen viele Menschen nicht nur aus literarischen Kreisen erfreuten, geht aus der von Albert empfangenen Korrespondenz hervor. Selbstverständlich sind auch
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einige Danksagungen der Höflichkeit geschuldet. Trotzdem führen wir einige Beispiele von unmittelbaren Reaktionen auf Alberts Schaffen an. Aus der Korrespondenz wird gleichzeitig deutlich, wem Albert seine Übersetzungen zugesandt hatte.268 Mit der prachtvollen Ausgabe der Reihe Poesie aus Böhmen wandte er sich vor allem an die höheren österreichischen Schichten, denen der Hofrat Albert selbst angehörte. Fünf Exemplare der Anthologie J. Vrchlickýs sandte E. Albert an Josef Hlávka. Zwei Exemplare waren für diesen selbst und seine Frau bestimmt, weitere für den Oberstlandmarschall Georg von Lobkowicz, den böhmischen Stadthalter Franz Thun und Prinz Karl Schwarzenberg. Albert bat Hlávka, die Bücher persönlich zu übergeben, etwa während einer Sitzung des Böhmischen Landtags. Hierfür hatte er, wie er schreibt, zwei Gründe. Hlávka habe so die Möglichkeit, mit dem Buch in der Hand seine Botschaft zu verkünden. Er könne den Herren sagen, „dass Vrchlický eine Person von Weltbedeutung ist, nicht etwa aus tschechischem oder sogar Prager Gesichtspunkt, sondern auch aus dem des Auslands“. Albert war überzeugt, dass Vrchlický nicht nur der erste slawische Dichter sei, sondern dass er auch in Deutschland nicht seinesgleichen habe. Zweitens solle Hlávka darauf hinweisen, dass der tschechische Adel, der ein Interesse an tschechischer Kunst hat, sich auf eine in der Welt nicht nur anerkannte, sondern auch bewunderte Sache stützen kann und dass sich adlige Damen so über die Anthologie mit dem Schaffen von Jaroslav Vrchlický bekannt machen können.269 Auch weitere Übersetzungen fanden ihre hochgestellten Empfänger, so etwa den Statthalter Franz Thun, dem Albert die Poesie aus Böhmen und später auch Lyrisches und Verwandtes zusandte.270 Irma Taaffe dankte Albert für die Zusendung der Poesie aus Böhmen: „Dank für die Zusendung Ihres reizenden Gedichtbuches, welches mich ungemein freuet und interessiert und in unserer Bibliothek in Ellischau einen Ehrenplatz erhalten soll. Ich habe schon einige Gedichte gelesen, die mich entzückten, besonders hat mich die Maiballade unterhalten, die ich nach dem Diner meinem Edi vorlesen will“.271 Albert sandte seine Übersetzungen ebenfalls an befreundete Künstler und an Kollegen. Die Reaktionen waren positiv, denn alle waren sich des großen Propagationswerts für die tschechische Kunst bewusst. Im Herbst 1892 schrieb Zikmund Winter an Albert eine Danksagung für die Poesie aus Böhmen, die ihm J. Vrchlický überbracht hatte. Er war sich sicher, dass die tschechische Literatur einen Gewinn aus Alberts Übersetzungen haben werde. „Wenn Ausländer diese Literatur in solch einem schönen Gewand kennenlernen, in das sie von Ihnen gekleidet wurde, so werden sie uns wohl weniger hassen.“ Im Jahr 1895 dankte
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Winter für beide Teile der Neuesten Poesie, „die uns bei den Deutschen hier und im Ausland mehr Ruhm als viele Parlamentsreden und alle tschechischen Delegationen einbringen“. Nach seinen Worten wird niemand Albert absprechen können, dass er „mit diesen neuen Gedichten das Urteil des Auslands über uns berichtigt hat. Das ist ein unbezahlbarer Dienst.“ Über die Übersetzungen sei nur Lob zu hören, bezüglich der Auswahl sei aber Kritik lautgeworden. Nach Winter sei es jedoch allein Sache des Autors, was er auswählt. Wenn hierüber öffentlich abgestimmt werden würde, so kämen auch nicht zwei Stimmen überein.272 Fünf Jahre später dankte Winter für Alberts Übersetzung des Blumenstraußes und für das Buch lyrischer Poesie.273 J. S. Machar schrieb nach der Lektüre der Monografie über Jaroslav Vrchlický an Albert: „Ich habe sie gleich gelesen, auch andere lesen sie und jeder hat nur Worte der Bewunderung – nicht so für Vrchlický, sondern für Sie. Die tschechische Poesie wird Sie, geehrter Meister, für alle Zeiten anerkennen müssen.“274 Alberts Übersetzungen referierte im November 1893 im Vaterland auch Josef Alexander Helfert.275 Der Bedeutung von Alberts Übersetzertätigkeit war sich auch Karel Mattuš bereits 1893 voll bewusst. Er bewunderte bei Albert, dass dieser „neben seiner wissenschaftlichen, pädagogischen und ärztlichen Tätigkeit noch Zeit und Muße“ fand, „das Ausland in den Tempel der tschechischen Literatur zu führen, wo Sie mit seltener Kunstfertigkeit Ihr berühmtes Obduktionsmesser in ein zauberhaftes Instrument verwandeln, mit denen es Ihnen gelingt, die Volksseele vor dem staunenden Auge des Auslands auszubreiten. […] Es ist sicherlich eine Aufgabe unserer Zeit, sich nicht in die engen Grenzen der Heimat einzuschließen, sondern mit allem, was wir haben und können, auf den Markt der Welt zu gehen, um in mutigem Kampf die Siegespalme zu erringen. Nur ein Blinder sieht nicht, dass auch dies ein verdeckter nationaler und politischer Kampf ist und jeder Erfolg die Zukunft des Volks sicherstellt. So geschah es mit unserer musikalischen Kunst […] so bahnen auch unsere bildenden Künstler den Weg für unsere bessere Zukunft. Der Lyriker braucht so sehr einen Dolmetscher. Glücklich ist die nationale Literatur, die solch einen Interpreten hervorgebracht hat, wie Sie es sind.“ Auch im Jahr 1900 dankte er Albert für die zugesandten Übersetzungen, die er nicht nur als künstlerische Werke betrachtet, sondern auch als „politische Verdienste“.276 Im Herbst 1894 wollte Albert einige Gedichte von Adolf Heyduk übersetzen. Er bat diesen deshalb um einen Lebenslauf und ein Verzeichnis der Veröffentlichungen, die er in einem weiteren Band mit Übersetzungen verwenden wollte. Im Oktober 1894 schrieb Adolf Heyduk an Albert: „Ich kenne nur zwei Män-
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ner der exakten chirurgischen Wissenschaft, die die Poesie hoch über das Elend der leidenden Menschheit erhebt, Sie, hochgeehrter Herr, und Richard Volkmann, Professor in Halle, der neben Ihnen, hochgeehrter Herr, ein begnadeter Lyriker ist und unter dem Namen Rich[ard] Leander schreibt; diesen weiß ich zu schätzen, vor Ihnen aber, hochgeehrter Herr, verneige ich mich tief für Ihre Tat, die gewiss bedeutender und sehr viel edler als seine Tat ist, Ihre schönen und getreuen lyrischen Übertragungen sind ein wunderbares Mittel zur Erreichung des erhabenen Ziels, das Sie verfolgen.“277 Mit Richard Volkmann wurde E. Albert auch von Vertretern der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag verglichen, die Albert für die Zusendung seiner Vrchlický-Anthologie dankten.278 Für die Zusendung der Neuesten Poesie sprach auch der Abgeordnete Ervín Špindler aus Raudnitz an der Elbe (Roudnice nad Labem) E. Albert seinen Dank aus. Er gratulierte Albert „zum prächtigen Gelingen eines großen und mutigen Unternehmens, das für unsere moderne Literatur viele Freunde im benachbarten Deutschland und unter den Deutschen überhaupt gewinnt und dem tschechischen Namen große Ehre macht“. Albert hatte nach Špindlers Meinung den sorgfältig ausgewählten Übersetzungen eine ausgezeichnete Charakteristik der einzelnen Dichterpersönlichkeiten angefügt, wozu kein Literaturhistoriker im Stande gewesen wäre.279 Der Professor für Slawistik an der Wiener Universität Konstantin Jireček fügte seinem Dank für den zugesandten Band Lyrisches und Verwandtes die folgenden Worte der Anerkennung an: „Das Bemühen des gnädigen Herrn, die fremde Welt mit der modernen tschechischen Poesie bekannt zu machen, fand bei uns und im Ausland allgemeine Anerkennung. Die ausgezeichneten Übersetzungen der neuen Sammlung tragen zum Ruhm der Dichter und des ausgezeichneten Übersetzers bei!“280 Im April 1900 schrieb der Schriftsteller Alois Jirásek nach Erhalt des Lyrischen und Verwandten: „Es ist dies ein neues und sehr verdienstvolles literarisches Unternehmen Eurer Gnaden, dass Sie wieder einen Auszug aus unserer Poesie in die Literatur unserer Nachbarn bringen, und dies in so glücklicher Gestalt. Ein wichtiges Unternehmen aus nationalem Gesichtspunkt und, was besonders von Gewicht ist, ein Kunstwerk! Ich gratuliere aufrichtig zu den Übersetzungen, die so angenehm zu lesen sind und in denen viele Gedichte unerwartet aufleuchten. Eine feine Auswahl, schön übersetzt; jeder Freund der Poesie und unserer Literatur wird Ihnen für dieses Buch von Herzen dankbar sein.“ Jirásek schickte Albert als Gegengabe sein Werk Bei uns daheim (U nás), das Jiráseks Heimat beschreibt, die der Gegend der Herkunft von Albert so ähnlich ist.281 Erwähnt werden soll noch ein Brief von Alberts langjährigem Freund,
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Abb. 16: Titelblatt der 1900 erschienenen Anthologie Lyrisches und Verwandtes aus der böhmischen Literatur.
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dem Historiker Jaroslav Goll vom 22. März 1900, der ebenfalls Alberts Lyrisches und Verwandtes erhalten hatte. „Gestern Abend, am Samstag (meine Familie war nicht zu Hause), ging ich in die Bierstube beim alten Petzold, wo ich zufällig in eine historische Gesellschaft geriet: Jarka Čelakovský (zukünftige Exzellenz), Konstantin Jireček (dieser Junge hat Geist, auch wenn er so viel weiß), Winter und Jirásek. Jirásek erzählte mir von Ihrem neuen Buch, das heute Morgen mit der Post ankam. Das war also keine Überraschung mehr für mich, aber doch eine große Freude. Und das aus mehreren Gründen. Ich muss Ihnen das wieder einmal sagen, dass Sie zu den wenigen Leuten gehören, die ich immer, schon als Junge, von Herzen gern hatte, weswegen mich alles von Ihnen doppelt erfreut. Die weiteren Gründe muss ich gar nicht mehr aussprechen. Meine Verslein von anno dazumal erhielten einen neuen, ich würde sagen unverdient schönen Mantel und ziehen jetzt nach so vielen Jahren in die Welt hinaus.“282 Die Reaktion der deutschen Kritik wurde teilweise von Lucie Kostrbová festgehalten, die sich auch an der Edition der in der Zeitschrift Die Zeit veröffentlichten Rezensionen beteiligte. Dabei handelte es sich um Rezensionen der Neuesten Poesie aus Böhmen von František Václav Krejčí und des Lyrischen und Verwandten von Adolph Donath.283 Erhalten ist ebenfalls die Reaktion von Ferdinand von Saar auf die geschenkten Werke Lyrisches und Verwandtes und Der Blumenstrauß, in der er Alberts Funktion als Vermittler zwischen Tschechen und Österreichern würdigte.284 Diese Rolle hob auch der in der Wiener Zeitung veröffentlichte Nekrolog auf Albert hervor: „Denn Hofrath Albert gehörte zu den erlesenen Persönlichkeiten von universellem geistigem Gehalte […]. Bekannt sind die Verdienste, die Hofrath Albert um die Verbreitung und Popularisierung czechischer Poesie in deutschen Leserkreisen sich erworben. Ein treuer Sohn seines Volkes, huldigte er einem geläuterten Nationalismus und suchte das Heil seines Volkes nicht in der Isolierung, sondern darin, daß es in den Strom wissenschaftlicher und schöngeistiger Bewegung der großen Culturvölker eingeschaltet wird. Der Herstellung dieser Wechselbeziehung dienten auch seine zahlreichen Uebertragungen moderner czechischer Poesien, denen ebensowohl feines Verständniß und getreue Wiedergabe des Originals wie die meisterhafte Beherrschung des Deutschen nachgerühmt wird. Noch in den letzten Monaten gab Albert zwei Bände mit Uebersetzungen ausgewählter czechischer Poesien heraus, welche die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf diese czechischen Dichtungen lenkten. Zu dem internationalen Rufe Vrchlickýs hat Albert wesentlich beigetragen. Stets trat er für einen vernünftigen Ausgleich, für den friedlichen culturellen Wettbewerb der Czechen und Deutschen in Böhmen ein.“285
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Im Jahr 1900 kehrte Albert auch zu einem eigenen lyrischen Schaffen zurück. Alberts Freund, der Primararzt des Krankenhauses in Horschitz, Eugen Levit, erwähnt, dass Albert schon in seinen Studentenjahren mit seinen Freunden eine Gedichtsammlung Z mladých ňader (Aus jungen Brüsten) herausgegeben habe, die jedoch von der damaligen Kritik nicht gut aufgenommen worden sei. Diese Sammlung erschien in Wien 1863 und wird Vratislav Kazimír Šembera zugeschrieben, Alberts Mitarbeit ist jedoch nicht ausgeschlossen. Sollte Albert beteiligt gewesen sein, so würde dies heißen, dass er das Schreiben in den weiteren Jahren aufgegeben oder nur für die eigene Befriedigung Gedichte geschrieben hätte. Letztendlich begann er sich zum Lebensende, ähnlich wie Jaroslav Goll, intensiv als Lyriker zu betätigen.286 Die einzige eigene Gedichtsammlung von Eduard Albert Na zemi a na nebi (Auf der Erde und im Himmel) erschien erst nach dem Tod des Autors. Auch diesen Bereich seiner Tätigkeiten kommentierte Albert: „In diesem Jahr, als ich tschechische Gedichte ins Deutsche übertrug, hatte ich den Einfall, selbst tschechische Gedichte zu schreiben. Bereits das erste, das ich meinem Sohn Georg zeigte und Vrchlický sandte, gefiel beiden. Drei Gedichte wurden in der Zeitschrift Česká revue (im Mai unter dem Pseudonym E. Pohorský) gedruckt. So fuhr ich mit der Poesie fort, Vrchlický beriet mich. Er hielt alles geheim, damit sie veröffentlicht werden. Sie werden also herausgegeben.“287 Wie im Vorwort zu seiner Gedichtsammlung angeführt ist, sandte Albert seine Gedichte laufend an Vrchlický und stellte mit diesem die Sammlung endgültig während des letzten gemeinsamen Aufenthalts in Senftenberg zusammen. Vrchlický versprach, dass er die Herausgabe unter dem Pseudonym E. Pohorský besorgen werde. Er bereitete die Sammlung vor und gab sie zwei Tage vor Alberts plötzlichem Tod in Druck. Die Sammlung erschien im Verlag František Šimáček bereits unter Alberts Namen, denn das Pseudonym war von Vrchlický schon früher in den Nekrologen in der Zeitung Hlas národa verraten worden.288 Albert schrieb in seinem letzten Lebensjahr Gedichte. Einige von diesen, wie An Karel Kramář im September 1900 (Karlu Kramářovi v září 1900) 289 und das Bekenntnis zur Familie Um Mitternacht (O půlnoci) entstanden kurz vor seinem Tod. Ein Teil der Gedichte spiegelt die Geistesverfassung des Autors in seinen letzten Lebensjahren wider und drückt eine versöhnte Sicht auf den Tod aus. Der Kosmos ist ein weiteres Thema der Gedichte, in dem Albert seiner Liebe zur Astronomie Ausdruck gibt. Zwischen diese zwei Pole sind persönliche Gedichte eingefügt, die den bezeichnenden Titel Zwischen zwei Welten bekamen. Zu diesen gehören auch Gedichte, die den Freunden Waldemar Mazura und Josef Černý gewidmet sind.290
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Albert widmete seine Gedichtsammlung Jaroslav Vrchlický. Dieser schrieb über Alberts Lyrik: „Dass Albert eine Dichternatur ist, bewies bereits seine Prosa; seine akademischen Reden waren immer überzeugend und hatten eine ergreifende Kraft, sie waren voller poetischer Bilder und geistreicher Bemerkungen. Diese Dichternatur zeigte sich auch in den Zeilen seiner wissenschaftlichen Texte und ließ sie so angenehm lesbar werden und machte sie breiten Schichten zugänglich. Es war dies nicht nur das Kokettieren eines Dilettanten, nur was die Deutschen ,Schöngeisterei‘ nennen, sondern alles natürlich und gefühlt.“ Weiter fährt er fort: „Alberts Gedichte sind keine poetischen Wunderkerzen, sondern Früchte eines reifen, durch die Schule der Arbeit, des Studiums und des Lebens gegangenen und erfahrenen Mannes, der alles mit einem Auge ansieht, das für die höchsten Ideale der Menschheit begeistert ist, dabei aber mit einem Herz, das mit dem Menschen in seinen Kämpfen und Leiden fühlt.“291 Auch der ansonsten für seine Ironie bekannte J. S. Machar wertete Alberts Poesie noch nach Jahren hoch. „Was er für unsere Poesie war, wird heute nicht nur nicht gewürdigt, sondern ist überhaupt vergessen. Selbst schrieb er Verse, das posthum erschiene Büchlein Auf der Erde und im Himmel zeugt davon, dass er ein Poet war. In Zeiten der Muße – deren es bei seiner großen ärztlichen Praxis nicht viel gab – war ihm das Schreiben eine Erholung und Erfrischung. Sechs Bücher seiner Übersetzungen unserer Poesie ins Deutsche sind ein zweites und größeres Denkmal seines Geistes.“292 Der Umstand, dass das positive Echo auf Alberts Werk insbesondere von mit Albert befreundeten Personen stammte, kann die Wertschätzung für sein Werk nicht mindern, das in vielerlei Hinsicht den Weg bereitete. Dies bezeugt die Würdigung der Bedeutung von Alberts Übersetzungen viele Jahre später durch den Literaturhistoriker Zdeněk Pešat. Alberts eigenes Schaffen, das in der Sammlung Auf der Erde und im Himmel zusammengefasst ist, charakterisierte er wie folgt: „Wissenschaftlich trockene, intellektuell konstruierte Verse, oft von Humor und Ironie begleitet, wechseln sich mit gefühlvollen Balladenversen ab, die aus altmodischer ländlicher Volksweisheit schöpfen. Natürliche Launenhaftigkeit ist in ein kleines Genre entwickelt oder in kosmische Dimensionen projiziert, mündet oft in eine Reflexion, die in den Meditationen über Leben und Tod besonders stark ist. Die Sammlung stellt eine intellektuell hochstehende lebensreife Poesie dar, an der die ausgeglichene Beziehung des Dichters zum Naturgeschehen und die Liebe zum Leben und zum Heimatland insbesondere ansprechen.“293
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Autor historischer Schriften Albert war auch ein begeisterter Heimatforscher, sein Leben lang bekannte er sich zu seinem Heimatort. Die Ferienaufenthalte in Senftenberg nutzte er nicht nur für Übersetzungen, sondern auch zur Sammlung von Materialien über die Geschichte der Heimatstadt und zur Anfertigung von Aufzeichnungen über deren Denkwürdigkeiten und Menschen. Ihn zog die Persönlichkeit des in Senftenberg geborenen Prokop Diviš an. Dabei interessierten ihn die unbekannte Herkunft von Diviš und die Unklarheiten um dessen Geburtsdatum sowie Divišens Forschungsarbeiten. In detektivischer Kleinarbeit suchte er mehrere Jahre nach Divišens richtigem Geburtsdatum, wobei ihm der mährische Landesarchivar Vincenc Brandl, der Studienrat Jan Košvanec aus Znaim, der Salzburger Bibliothekar Alois Josef Hammerle und der Senftenberger Pfarrer P. Karel Chotovský behilflich waren.294 Albert widmete Diviš mehrere Arbeiten, die in den Jahren 1880 –1898 erschienen.295 Die gesamte Problematik stellte Albert dann in einem Buch Prokop Diviš dar, das er im Jubiläumsjahr 1898 im Selbstverlag herausgab und der Stadt Senftenberg widmete.296 Albert initiierte auch die Herausgabe der Senftenberger Chronik (Paměti žamberské), an der er seit dem Ende der achtziger Jahre gemeinsam mit dem Senftenberger Pfarrer und späteren Dekan P. Karel Chotovský gearbeitet hatte.297 Über seine Forschungen informierte er Weihnachten 1888 selbstbewusst seinen Freund Josef Černý: „Ich musste nämlich feststellen, dass das Senftenberger Stadtarchiv außerordentlich viele lokal interessanteste Stücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert aufbewahrt. Ich sah mich unter diesen gründlich um und stellte fest, dass die Geschichte Senftenbergs bis in die Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg zurückverfolgt werden kann. […] Wenn ich das nicht gemacht hätte, wer weiß, wer erst wieder in Senftenberg zur Welt kommen müsste, damit er diese Arbeit mit solch einem Fleiß vollbringt wie ich.“298 Fünf Hefte der Senftenberger Chronik, die sich auf die Stadtchroniken und die Pfarrchroniken stützen, gab Albert im Selbstverlag in Wien in den Jahren 1889 –1893 heraus. Das sechste Heft blieb leider nur im Manuskript.299 Außer dieser Chronik veröffentlichte Albert den Artikel Wie es den Senftenbergern im Dreißigjährigen Krieg erging und den Sonderdruck Die Senftenberger Bürgermeister. An einem Ostermontag hielt er im Saal des Senftenberger Gasthauses Zum blauen Stern einen Vortrag über die Vergangenheit der Stadt Senftenberg.300 Im Jahr 1890 erschien in einer archäologischen und heimatkundlichen Zeitschrift Alberts Artikel Die Burg Slatina bei Senftenberg, der die einstige Burg
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des Herrn Mikuláš Bubna behandelte.301 Alberts Fachberater bei der Arbeit über die Geschichte der Stadt Senftenberg war nicht nur František Šembera, sondern auch der Historiker Jaroslav Goll. Weiter halfen bei der Besorgung und der Abschrift von Archivalien auch der erfahrene Historiker August Sedláček sowie Golls Schüler Ladislav Klicman und Josef Pekař. Albert interessierte sich ebenfalls für die Geschichte der Böhmischen Brüder.302 Bei der Besorgung von Daten zur Senftenberger Geschichte und zur Geschichte der Böhmischen Brüder halfen Albert ebenfalls Emil Beck aus Glatz, der böhmische Landesarchivar František Dvorský, der Schlossbeamte Hohbach aus Senftenberg und der Archivar des Nationalmuseums Václav Schulz. Die Veröffentlichung weiterer heimatkundlicher Schriften schaffte Albert nicht mehr, sicher auch weil er sich überwiegend dem Schreiben medizinischer Fachartikel und Übersetzungen widmete.
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Gesellschaftliche Beziehungen und Freundeskontakte Alberts reiche gesellschaftliche Kontakte sind in seiner Korrespondenz belegt. Unter den Adressaten findet sich eine Vielzahl von tschechischen Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern, aber auch französische, belgische, italienische und vor allem österreichische und deutsche Ärzte und Politiker sowie mehrere österreichische Ministerpräsidenten. Michal Navrátil, der Albert noch persönlich gekannt hatte, schrieb 1930 über ihn: „Albert zählte als früherer Hausarzt des Tiroler Statthalters Graf Taaffe die Creme der Wiener Gesellschaft zu seinen Patienten, als Universitätsprofessor war er bei den jungen Kandidaten der Wissenschaften beliebt, die aus allen Erdteilen in seine Vorlesungen strömten. Er war ein begeisternder Redner, der für viele repräsentative Aufgaben in Anspruch genommen wurde, ein Polyhistor von umfassender Bildung mit Kenntnis der Weltliteratur, ein geschickter Politiker, ein Kunstliebhaber und selbst Lyriker, ein fleißiger Schriftsteller und kunstfertiger Übersetzer, letztendlich auch ein Wandervogel, eine von den Frauen geliebte männliche Schönheit und ein Freund guten Essens und des Getränks aus Pilsen.“303 Eine langjährige Freundschaft verband Albert mit zwei Mitschülern aus dem Gymnasium, Josef Černý und František Šembera aus Helkowitz bei Senftenberg. Auch seinem „Schüler“ Bedřich Flanderka stand er nahe. Bedřich, genannt Fricek, und dessen Bruder František hatte E. Albert Nachhilfestunden erteilt. Ihre zwei jüngeren Brüder erhielten Nachhilfestunden bei Josef Černý. Hausarzt in der Familie des Landesadvokaten Flanderka war Adolf Goll, dessen Sohn Jaroslav ebenfalls am Gymnasium in Königgrätz studiert hatte, wenn auch zwei Klassen unter E. Albert.304 Eine lebenslange Freundschaft verband Albert mit dem Kindheitsfreund Waldemar (Valda) Mazura und dessen Bruder Romuald aus Senftenberg. Dem Freund Valda sandte Albert Autorenexemplare seiner Arbeiten und vertraute sich ihm auch mit seinen Freuden und Sorgen an. Valda beaufsichtigte den Bau von Alberts Villa und stand immer bereit, wenn Eduard Albert, der in der Korrespondenz kurz Eda genannt wird, etwas brauchte oder etwas erledigen musste.305 Nahe stan-
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den im auch der Senftenberger Postmeister Kamil Schopf, der Pfarrer und spätere Dekan P. Karel Chotovský, den E. Albert noch vom Gymnasium her kannte, sowie der Baumeister František Havlíček und der Gärtner František Němeček. Während seines Wirkens in Innsbruck befreundete sich E. Albert u. a. mit dem aus Prag stammenden Professor der Gerichtsmedizin Eduard Hofmann, dessen Gattin Leopoldina die Schwester des Komponisten Karel Bendl war, mit dem Kollegen Ludwig Lantscher, mit dem Professor der klassischen Philologie Bernhard Jülg und mit der Familie des Fabrikanten Rudolf Rhomberg. Die Kontakte zu den Freunden aus Innsbruck unterhielt E. Albert auch in späteren Jahren, als er in Wien tätig war. Professor Lantscher besuchte ihn in Wien, die Eheleute Rhomberg verbrachten mit Familie Albert die Osterfeiertage 1885 in Italien. In den neunziger Jahren waren die Söhne des 1886 verstorbenen Rhombergs Gäste von Albert in Senftenberg.306 Eine freundschaftliche Beziehung knüpfte er in Innsbruck mit dem damaligen Tiroler Statthalter Graf Eduard Taaffe an. Im Jahr 1874 wurde Albert zum Hausarzt von Familie Taaffe bestellt, was er bis zu Taaffes Tod 21 Jahre später blieb. Albert scheint als Arzt einen guten Eindruck auf Taaffe gemacht zu haben. In dem ersten erhalten gebliebenen Brief von E. Taaffe an E. Albert von Silvester 1875 drückte Taaffe seinen Wunsch aus, „auch im künftigen Jahre meinem Hause Ihre ärztliche Hilfe angedeihen zu lassen“. Briefe ähnlichen Inhalts wiederholten sich dann alljährlich. Taaffe gratulierte Albert außerdem zu seinen Erfolgen, zur Ernennung zum Hofrat und zur Erteilung des Leopoldordens. Herzliche Beziehungen bestanden auch zwischen Albert und den weiteren Familienmitgliedern Taaffe. Die Gräfin Irma, der Albert ein Exemplar seiner Übersetzungen schenkte, nannte ihn „Sie lieber teurer Freund“.307 Die Freundschaft blieb auch bestehen, nachdem Taaffe aus der Funktion des Ministerpräsidenten ausgeschieden war und sich auf sein Schloss Ellischau (Nalžovy) in Böhmen zurückgezogen hatte. Die Herzlichkeit ihrer Freundschaft wird auch dadurch bestätigt, dass Albert bei seinen Sendungen von Bratleberwürsten aus Senftenberg Taaffe nicht vergaß.308 E. Albert besuchte Taaffe in Ellischau auch in der Zeit von dessen Krankheit und versuchte, dessen Leiden zu lindern. Kurz vor seinem Tod schickte ihm E. Taaffe ein Telegramm nach Wien: „Ich kann nur jeden Moment für den Verband herzlichst danken.“ Am 29. November 1895 traf ein Telegramm aus Ellischau ein, in dem Taaffes Sohn Heinrich den Tod des Vaters mitteilte.309 Diese Reisen, wie auch Taaffes Tod, verzeichnete Albert im Gedenkbuch. Seine Erinnerungen an Taaffe veröffentlichte er in den Tageszeitungen Presse und Fremden-Blatt.310
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Abb. 17: Brief von Eduard Taaffe an E. Albert.
An der Wiener Universität standen Albert am nächsten der Professor der Gerichtsmedizin Eduard Hofmann, der bereits 1875 aus Innsbruck nach Wien gekommen war, Salomon Stricker, Theodor Meynert, Hans Kundrat und der Pathologe Alexander Kolisko, in späteren Jahren kam noch sein früherer Schüler und Assistent, der Orthopäde Adolf Lorenz hinzu.311 Mit Professor Theodor Billroth, dem Vorstand der II. chirurgischen Klinik, unterhielt er förmliche Beziehungen, die zeitweilig durch Missverständnisse gestört waren, die durch die Rivalität beider Kliniken hervorgerufen wurden.312 E. Albert war auch mit Willibald Gunz, dem Primararzt am Sankt-Josef-Kinderspital in Wien, mit dem Arzt griechischer Abstammung Zontides und vor allem mit Eugen Halácsy befreundet, einem praktischen Arzt in Wien, der sich leidenschaftlich mit Botanik befasste. Mit beiden Familien besuchten sich Alberts gegenseitig. Halácsy war mehrfach mit seiner Frau Irma und Tochter Marie zu Gast bei Albert in Senftenberg. Albert bemühte sich auch, für seinen Freund Halácsy ein staatliches Stipendium für dessen Forschungsreisen zu erreichen.313
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Abb. 18: Maximilianplatz, der heutige Rooseveltplatz in Wien auf einer zeitgenössischen Fotografie.
An der juristischen Fakultät war Albert mit dem Professor für Privatrecht Leopold Pfaff befreundet, an der theologischen Fakultät mit dem aus Engenthal (Jesenný) in Böhmen gebürtigen František Laurin. Alberts Freund war auch sein Nachbar, der Propst Gottfried Marschall, der später Weihbischof wurde. Marschall war Religionslehrer der Erzherzöge Franz Ferdinand und Ferdinand Karl, der Söhne des Bruders des Kaisers, Erzherzog Karl Ludwig.314 In Wien hatten die Eheleute Albert auch Umgang mit den Familien des Bankdirektors Moritz Pflaum, dem ein Schloss in Altenburg gehörte, und des Bankiers Adolf Schenk. Es war selbstverständlich, dass Albert in den befreundeten Familien Hausarzt und medizinischer Berater war. Albert wurde mit seiner Gattin oft eingeladen und empfing auch häufig Besuche. Wie er sich am gesellschaftlichen Leben in Wien beteiligte, berichtete Eduard Albert etwa an Josef Černý: „Morgen Abend ist bei uns Gesellschaft: die Familien Hofmann, Schenk und Pflaum, Stricker und Ludwig. Nächste Woche die Reichsräte.“315 Etwas später teilte er der Schwester Tereza mit, dass sie eine Gesellschaft geben werden, es sollten F. L. Rieger, Josef Jireček, A. O. Zeithammer, Salomon Stricker und Ernst Ludwig kommen, aber auch Julius Mařák, die
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Abb. 19: Haus an der Ecke Frankgasse und Rooseveltplatz, in dem E. Albert in den 80er- und 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts wohnte.
Eheleute Schenk und die Schauspielerin des Burgtheaters Agatha Julie Bârsescumit ihrer Mutter.316 Zu seinen Gästen war Albert sehr aufmerksam und gastfreundlich, und dies nicht nur in Wien, sondern auch in Senftenberg. Dank seines edlen Charakters war Albert ein angenehmer und gerngesehener Gesellschafter. Er glänzte mit seinem Scharfsinn, seiner Schlagfertigkeit, seinem Witz und seiner Herzlichkeit. Neben diesen Geistesgaben verfügte Albert nach J. Vrchlický noch über ein vornehmes Auftreten und eine imponierende Redefertigkeit. „Bei der Improvisation insbesondere von Trinksprüchen war er unschlagbar, er sprühte vor Witz und war eine nicht versiegende Quelle von klassischen und modernen Zitaten, geistreichen Parabeln und überraschenden Bildern.“317 In Wien wohnte E. Albert hinter der Votivkirche an der Ecke Maximilianplatz und Frankgasse. Seine geräumige Wohnung mit acht Zimmern diente als
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tschechischer Salon in Wien, wo sich Personen trafen, die in der tschechischen Politik, Wissenschaft und Kultur etwas bedeuteten oder bedeuten wollten. Zu Alberts Besuchern gehörten F. L. Rieger, K. Mattuš, A. Steidl, A. O. Zeithammer und A. Randa, aber auch K. Kramář, G. Eim, T. G. Masaryk, E. Špindler, J. Kaizl, A. Rezek, E. Engel, F. Sláma, F. Schwarz und weitere.318 Auch in Alberts Senftenberger Villa kam eine ganze Reihe von Gästen, einige von ihnen so oft, dass sie im Haus schon ihre Zimmer hatten, so J. Vrchlický, F. L. Rieger, M. Červinková-Riegrová und A. Rezek. Andere weilten zu kürzeren Besuchen. Man kam dann in der großen Halle im Erdgeschoss der Villa zusammen, wo Albert auch mit seiner Familie, mit Verwandten und mit Freunden Weihnachten feierte und wo dann eine große Krippe stand. Die Gäste kamen aus Senftenberg oder aus der nahen Umgebung oder reisten mit dem Zug nach Wildenschwert (Ústí nad Orlicí) an, wo sie von einer Kutsche erwartet wurden, die sie nach Senftenberg brachte. Sie konnten nicht nur die Gastfreundschaft von Alberts Villa genießen, sondern auch den anschließenden Park. Albert veranstaltete für seine Gäste zahlreiche Ausflüge in die Umgebung. Er selbst fuhr gern nach Prim (Přím) und nach Reichenau an der Knieschna (Rychnov nad Kněžnou), wo Bedřich Flanderka lebte, und ins Pfarrhaus nach Himmlisch Rybnai (Nebeská Rybná).319 Zahlreiche Freundschaften unterhielt Albert mit tschechischen Wissenschaftlern und Schriftstellern. In Wien gehörten zu diesen auch Alois Vojtěch Šembera, der an der Wiener Universität tschechische Sprache lehrte und das Reichsgesetzblatt ins Tschechische übersetzte. Šembera besuchte Albert überwiegend samstags und traf bei diesem mit F. L. Rieger und Alois Pražák zusammen. Wegen dieses engen Bands war Albert der Trauerredner für Šembera am 25. März 1882. Seine Rede machte einen starken Eindruck auf Josef Penížek, der sich noch nach Jahren an sie erinnerte.320 Albert war auch mit Šemberas Sohn Vratislav Kazimír befreundet und stand mit der Tochter Zdenka Šemberová in Briefwechsel.321
Mäzenatentum Alberts Sohn Georg schrieb seinem Cousin Bohuslav: „In jeder Schilderung oder Analyse des Charakters meines Vaters sind zwei Grundzüge hervorzuheben: seine fürstliche Freigebigkeit und offene Hand für Unterstützung Bedürftiger und Würdiger oder für die Ermöglichung literarischwissenschaftlicher oder künstleri-
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scher Produktion.“322 In der Korrespondenz sind nicht nur Zeugnisse von Alberts freundschaftlichen Beziehungen zu einer Reihe von tschechischen Schriftstellern und Wissenschaftlern erhalten, sondern auch von seinem Bemühen und seiner Bereitschaft zur Unterstützung ihrer Arbeit. Bei der Untersuchung von Alberts Mäzenatentum im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich können wir von einer Arbeit von Ludmila Hlaváčková ausgehen.323 Albert widmete der tschechischen Literatur eine ständige Aufmerksamkeit und unterstützte sie. Ihn verband eine tiefe und langjährige Freundschaft mit dem tschechischen Schriftsteller Jaroslav Vrchlický, dem er auch zu einer Existenzsicherheit verhalf. Das gemeinsame Bemühen von E. Albert, Gustav Eim, Antonín Rezek und auch Jaroslav Goll um eine Verbesserung der Stellung von Jaroslav Vrchlický durch Ernennung zum außerordentlichen und letztendlich zum ordentlichen Professor an der Prager philosophischen Fakultät ist in ihrem Briefwechsel festgehalten.324 In Zusammenhang mit der Formierung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste des Kaisers Franz Joseph I. ist festzustellen, dass sich Albert als deren Generalsekretär J. Vrchlický wünschte und ihn bei J. Hlávka und M. Červinková-Riegrová empfahl. Jaroslav Vrchlický, der sich seiner geringen Aussichten auf eine Ernennung auch bei Unterstützung durch J. Hlávka selbst und durch E. Weyr bewusst war, bewarb sich letztendlich nicht um diese seiner Meinung nach unsichere Stelle. Generalsekretär wurde František Josef Studnička, Vrchlický wurde immerhin zum Sekretär der vierten Klasse ernannt.325 Jaroslav Vrchlický bat Albert, dem angehenden Lyriker Josef Svatopluk Machar in Wien mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dieser hatte gerade Hedvika Marešová geheiratet und war mittellos. In den ersten Monaten seines Aufenthalts in Wien erhielt er von Albert 30 Gulden monatlich. Albert legte auch gemeinsam mit G. Eim beim Gouverneur der Boden-Credit-Anstalt, Josef von Bezecny, und bei ihrem Direktor, Theodor Taussig, Fürsprache für Machar ein. Dieser erhielt dann tatsächlich ab Dezember 1889 dort eine Beamtenstelle.326 Seine Dankbarkeit gegenüber Albert drückte Machar durch die Widmung der Gedichtsammlung Drittes Buch der Lyrik (Třetí kniha lyriky) aus, wo er im Vorwort direkt anführte: „Sie haben mir die notwendige materielle Grundlage für das Leben geschaffen.“327 Einem weiteren Schriftsteller, Karl Klostermann, half E. Albert bereits im Jahr 1873 in die Redaktion der Wiener Tageszeitung Wanderer.328 Außer direkten finanziellen Unterstützungen für Einzelpersonen investierte Albert auch bedeutende Beträge in die Herausgabe seiner Arbeiten über tschechische Literatur und in die Übersetzung von tschechischer Poesie ins Deutsche.
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Wie bereits erwähnt gab Albert seine Übersetzungen im Selbstverlag heraus. Im Jahr 1893 überließ er die gesamte Auflage seiner Arbeit über Jaroslav Vrchlický dem tschechischen Schriftstellerverband Máj, der durch seinen Vorsitzenden Ignác Herrmann danken ließ. Später, im Jahr 1899, schenkte Albert über J. Vrchlický dem Pensionsfonds des tschechischen Schriftstellerverbands Máj 50 Gulden und wurde damit zu dessen „erstem Gründungsmitglied“.329 Mit bedeutenden Beträgen unterstützte Albert die Herausgabe der Zeitschrift Čas. Nach einer Notiz von T. G. Masaryk spendete Albert für diesen Zweck 2000 Gulden.330 Albert gehörte auch zu einer Gruppe von Persönlichkeiten, die mit ihrer finanziellen Unterstützung die Umwandlung der vierzehntägig erscheinenden Zeitschrift Čas in eine Wochenzeitschrift ermöglichten. Er steuerte ebenfalls eine Reihe von Anregungen bei, wegen seiner gesellschaftlichen Stellung wollte er aber anonym bleiben. Gelegentlich schrieb er Beiträge für die Zeitschrift. Außerdem pflegte Albert eine Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift Athenaeum.331 Große Beträge investierte Albert in die Entwicklung der tschechischen Geisteswissenschaften. Am meisten half er wohl dem Sprachwissenschaftler Jan Gebauer, der so sein monumentales Werk Historische Grammatik des Tschechischen (Historická mluvnice jazyka českého) vollenden konnte. Dass er das Honorar für die Grammatik Albert verdankt, erfuhr Gebauer im Juni 1892. Im März 1893 bestätigte Gebauer den Empfang von 1000 Gulden, im Mai 1895 weiterer 1000 Gulden, im Juni 1898 wiederum 1000 Gulden und im Dezember des Jahres 500 Gulden. Der erste Teil der Historischen Grammatik des Tschechischen – Lautlehre erschien 1894. Der Autor widmete ihn E. Albert, dessen Verdienst an der Herausgabe er im Vorwort erwähnte. Albert dankte Gebauer in einem Brief, dass er seinem großen Werk Alberts Namen angefügt hatte. Die Widmung betrachtete er als eine seiner größten Auszeichnungen.332 Noch davor leistete Albert einen finanziellen Beitrag zu Gebauers Alttschechischem Wörterbuch (Slovník staročeský), da Gebauer keine Unterstützung von der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften erhalten hatte. Im Juni 1889 fragte Albert bei Gebauer an, was die Herausgabe von dessen Alttschechischem Wörterbuch noch kosten werde. Auf Gebauers detaillierte Erläuterung aller Probleme teilte er ihm schließlich mit: „Das Honorar für das Wörterbuch übernehme ich. Eine nähere Formulierung und eine Garantie sende ich nächstes Mal.“333 In Gebauers Fall übernahm Albert eigentlich eine der Funktionen der Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und später der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Ab 1889 gehörte Gebauer zu Alberts häufigen Gästen in Senften-
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berg. Wie Marie Gebauerová schreibt, fuhr ihr Vater sehr gern dorthin. „Nach einem mehrtägigen Besuch bei Albert, der sich mit großem Verständnis für seine Arbeit und seine Kämpfe interessierte, kehrte er immer an Geist und Leib erfrischt, gestärkt und beruhigt zurück.“334 Anfang 1893 wurde Albert von dem Historiker Antonín Rezek um eine Unterstützung gebeten. Dieser träumte bereits seit seinen Studentenjahren davon, die Arbeit František Palackýs fortzusetzen. Seinen Plänen stellten sich aber verschiedene Hindernisse in den Weg.335 Deswegen wandte er sich am 9. Jänner 1893 mit einem Brief an E. Albert und bat ihn um einen Beitrag, wobei er diesem seine bisherigen Bemühungen detailliert darstellte. Er teilte ihm mit, dass er in der Genossenschaftsbank ein Konto für die Fortsetzung der Geschichte Palackýs eingerichtet habe, auf das der Karolinenthaler Arzt Josef Funda einen Betrag von 1000 Gulden gespendet habe und für das Josef Hlávka einen ebensolchen Beitrag zugesagt habe. Rezek selbst entschied sich, alle seine Honorare auf das Konto einzuzahlen. Er rechnete damit, dass mit 5000 Gulden das gesamte Werk einschließlich der Bezahlung der Hilfskräfte sichergestellt werden könne. Dabei hatte er die Vorstellung, dass alle zwei Jahre ein Band erscheinen und das Werk so innerhalb von zwanzig Jahren abgeschlossen werden könnte.336 Albert kam Rezeks Bitte nach und sandte 1000 Gulden, auch Hlávka erfüllte seine Zusage. Im Jahr 1893 bewilligte die I. Klasse der Tschechischen Akademie der Wissenschaften den Jubiläumspreis von 1000 Gulden für Rezeks Moderne Geschichte von Böhmen und Mähren (Dějiny Čech a Moravy nové doby).337 Rezeks Lebenswerk wurde letztendlich nicht verwirklicht. Außer durch den Mangel an Geldmitteln wurde dies auch von einer ganzen Reihe weiterer Arbeitsaufgaben verursacht, durch die Rezek von der Fortsetzung der Geschichte Palackýs abgehalten wurde. Im akademischen Jahr 1893 –1894 war Rezek Dekan der philosophischen Fakultät, im Folgejahr dann Prodekan, gemeinsam mit Goll bereitete er die Herausgabe der tschechischen historischen Zeitschrift Český časopis historický vor und richtete ein historisches Seminar ein. Trotzdem war er auch nach seinem Übertritt an das Wiener Ministerium nicht bereit, seine Absicht ganz aufzugeben. Erst nach seiner Ernennung zum Minister nahm er von diesem Projekt der Fortsetzung Palackýs Abstand und erstattete Josef Funda die 1000 Gulden in bar zurück. Den von Albert gespendeten Betrag übergab er nach Übereinkommen mit Albert 1898 Jan Gebauer als Alberts Beitrag zur Herausgabe eines weiteren Bands des Alttschechischen Wörterbuchs.338 Auf Empfehlung seines alten Freundes Jaroslav Goll unterstützte Albert auch dessen hoffnungsvollen Schüler Josef Pekař. Dieser half Albert dann bei
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der Sammlung von Quellen zu dessen Arbeiten über die Geschichte Senftenbergs, wofür ihm Albert mehrfach in den Jahren 1894 –1895 je 20 Gulden sandte.339 Albert scheint sich mit direkter finanzieller Unterstützung sehr viel weniger der Entwicklung der tschechischen medizinischen Wissenschaft gewidmet zu haben, auch wenn uns zahlreiche Belege für seine Bemühungen vorliegen, über seine Wiener Beziehungen bei der Eröffnung der tschechischen medizinischen Fakultät in Prag im Jahr 1883 behilflich zu sein. Uns ist auch sein Bestreben bekannt, die personelle Besetzung dieser Fakultät in den Folgejahren zu beeinflussen. So schrieb er 1883 an seinen Freund Josef Černý: „Spina, Horbaczewski und Maydl, das ist mein Geschenk für die Tschechen.“340 Um für Arnold Spina eine Stelle in Prag zu gewinnen, schrieb Albert einen langen Brief an Antonín Otakar Zeithammer, in dem er auch Spinas tschechische Herkunft betonte. In dieser Angelegenheit wandte sich Albert ebenfalls an MUDr. Antonín Steidl, an MUDr. Gustav Mansvet Wiedersperg und auch an Josef Jireček. Diesen zeigte er während eines Besuchs alle Schriften von Spina und lobte den Bewerber. MUDr. Josef Schöbl führte er sogar in Spinas Labor, damit sie sich persönlich bekannt machen konnten.341 Wenige Jahre später erreichte Albert, dass Spina zum ordentlichen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften gewählt wurde. Auf eigene Kosten gab er dafür eine Schrift heraus, die er u. a. an M. Červinková-Riegrová, J. Hlávka und A. Randa sandte. Letzteren bat er noch, weitere drei Exemplare an die Herren Ott, Pražák und Čelakovský zu geben.342 Albert half auch MUDr. Jan Horbaczewski, der 1883 zum außerordentlichen und im nachfolgenden Jahr zum ordentlichen Professor an der neu entstandenen tschechischen medizinischen Fakultät ernannt wurde. Er unterstützte MUDr. Josef Viktor Rohon, der seit 1888 in Russland lebte, wo er an geologischen und paläontologischen Forschungen arbeitete. Da er dort aber wenig Erfolg hatte, strebte er eine Stelle in Prag an. Dies gelang letztendlich, nach fast dreijährigem Bemühen wurde Rohon im Jahr 1895 zum außerordentlichen Professor an der tschechischen medizinischen Fakultät ernannt.343 Über G. Eim versuchte Albert, bei Minister Olivier Bacquehem Unterstützung für seinen Freund MUDr. Eugen Halácsy zu erreichen, der sich seinen botanischen Studien widmen wollte. Albert schrieb Eim sogar den Wortlaut einer Empfehlung für den Minister.344 Wohl 1897 hielt Albert bei dem im Ministerium für Kultus und Unterricht tätigen A. Rezek Fürsprache für eine Beförderung von Anton Wölfter, dem Professor an der deutschen medizinischen Fakultät in Prag und Vorstand der Chirurgischen Klinik, und von Karel Maydl, dem Professor an der tschechischen Universität
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in Prag und Primararzt in der chirurgischen Abteilung des Prager allgemeinen Krankenhauses.345 An Albert wandte sich auch eine Reihe von Personen, die Empfehlungen für ihre Bekannten wünschten. Für MUDr. Václav Rubeška, der sich um eine Professur für Geburtshilfe an der tschechischen medizinischen Fakultät bewarb, legten Jan Neruda und Josef Thomayer bei Albert ein Wort ein. Auch wenn diese Stelle dann MUDr. Karel Pawlik erlangte, so wurde Rubeška doch 1888 Vorstand des Königlichen tschechischen Geburts- und Findelhauses.346 Wegen Karel Pawlik zögerte Albert nicht, persönlich beim Minister für Kultus und Unterricht, Paul Gautsch, zu intervenieren. Ab Juni 1887 wurde Pawlik zum ordentlichen Professor und Vorstand der gynäkologischen und Geburtshilfeklinik der tschechischen medizinischen Fakultät ernannt.347 Um eine Empfehlung für Professor MUDr. Gustav Kabrhel im Ministerium für Kultus und Unterricht wurde Albert von Jaromír Čelakovský gebeten, der sich mit der gleichen Bitte auch an Gustav Eim wandte. G. Kabrhel, ein Professor für Gesundheitswesen an der tschechischen Universität, war vom Professorenkollegium zum ordentlichen Professor der Hygiene vorgeschlagen worden, eine Ernennung war aber bislang ausgeblieben.348 Er musste hierauf bis 1897 warten, als ein hygienisches Institut und ein Institut für die Untersuchung von Lebensmitteln eingerichtet wurden und er Direktor beider Institute wurde. Rudolf Wrbna hielt bei Albert Fürsprache für den jungen Arzt Knoepfelmacher, der an Alberts Klinik arbeiten wollte. Mit der Bitte um eine Fürsprache für den Arzt Karel Švehla wandte sich auch Albín Bráf an Albert. Jaromír Čelakovský empfahl Albert den Medizinstudent Pavel Vejvar, der ein Jahr in Wien an der medizinischen Fakultät studieren und Alberts Vorlesungen besuchen wollte.349 Uns ist nicht bekannt, ob sich Albert auf der Grundlage des Briefs von Jaroslav Hlava vom Oktober 1890 bemühte, die Unterstützung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften für die medizinische Zeitschrift Sborník lékařský zu gewinnen, noch welche Rolle er im Falle seines früheren Schülers Karel Maydl spielte.350 K. Maydl wollte im Jahr 1895 gemeinsam mit Kollegen eine zweisprachige medizinische Revue über die Arbeit der Prager medizinischen Fakultät herausgeben und dafür das Ministerium um eine finanzielle Unterstützung ersuchen. Er schrieb daher an Albert: „Hier beginnt die Ihnen, hochgeehrter Herr Hofrat, von der Vorsehung zugeteilte Aufgabe, zu der Sie der tschechische Herrgott in eine ausgezeichnete Stellung gebracht hat, damit Sie für uns in Erfahrung bringen können, ob unser Antrag Aussicht auf eine positive Aufnahme und Er-
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füllung hat, anderenfalls könnten Sie diese mit Ihrer mächtigen Fürsprache erlangen.“ Zur Herausgabe der Böhmischen Revue – Revue de médicine tchéque kam es letztendlich nicht.351 Albert war auch das Schicksal weiterer Hochschullehrer an anderen Fakultäten nicht gleichgültig. So trug er zum Beispiel dazu bei, dass Rudolf Dvořák zum Professor für orientalische Philologie ernannt wurde.352 Der neu ernannte Professor dankte Albert im Jänner 1891 schriftlich für die Unterstützung.353 An Albert wandte sich auf Empfehlung von Professor František Vejdovský auch Jaroslav Jahn, der den Lehrstuhl für Geologie und Paläontologie an der tschechischen Universität erlangen wollte, jedoch auf den Widerstand von Antonín Frič stieß.354 Albert wurde ebenfalls von Václav Láska aus dem astronomischen Institut auf dem Sommerberg (Letná) angesprochen, der sich auf den verstorbenen Institutsdirektor und Alberts Freund Professor August Seydler berief. Láska war nämlich zum Professor an der Technischen Hochschule in Lemberg vorgeschlagen worden, die Ernennung ließ aber immer noch auf sich warten. Deswegen wandte er sich an Albert mit der Bitte, in seiner Angelegenheit beim Ministerium nachzufragen.355 Jan Peisker bat Albert, ihm über den Ministerialrat August Kleemann zur Erlangung der Stelle eines Skriptors in der Universitätsbibliothek in Graz zu verhelfen, um dort die südslawischen ethnologischen Verhältnisse zu studieren. Jan Peisker war von den Prager Verhältnissen enttäuscht und wünschte Prag zu verlassen, wo er 17 Jahre lang die Stelle eines Amanuensis (niedrigeren Beamten) in der Universitätsbibliothek innegehabt hatte.356 Peisker wirkte dann tatsächlich ab 1891 in Graz als Skriptor der Universitätsbibliothek, wurde dort zum Doktor der Philosophie promoviert und war ab 1901 Dozent für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Graz. Arnold Jirásek nimmt fälschlicherweise an, dass Albert dem Vincenc (Čeněk) Strouhal zu einer Professur an der Prager Universität verholfen habe. Albert stand Strouhal aber bei der Verbesserung von dessen wissenschaftlichem Renommee bei den weiteren Prager Professoren zur Seite. Antonín Randa behauptete nämlich von Strouhal, dass dieser in Prag wissenschaftlich nicht sehr tätig sei. Albert war von T. G. Masaryk über das Gegenteil informiert.357 Auf der Grundlage von Masaryks Nachrichten sandte Strouhal an Albert zwei Briefe und Sonderdrucke seiner Arbeiten ab 1882, als er nach Prag gekommen war. Er erklärte, warum er seine Ergebnisse auf Englisch veröffentlicht hatte. Nach Prag war er keinesfalls als Privatdozent ohne Stelle berufen worden, sondern als Professor der Physik im staatlichen geologischen Zentralinstitut in New York. Im Sommer 1882 hatte
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er diese vorteilhafte Stellung aufgegeben, weil er zum ordentlichen Professor in Prag ernannt werden sollte. Mit dem amerikanischen Institut, für das er Geräte beschaffte, war er noch ständig in Kontakt. Seine Arbeiten erschienen auch in deutschen Fachzeitschriften und er wurde dort, wie auch in Russland, zitiert.358 Auf der Grundlage dieser Informationen schrieb Albert einen ausführlichen Brief an Randa, in dem er über Strouhal und dessen Beitrag zur physikalischen Forschung referierte.359 In einer Antwort an Masaryk führte er an, dass er einen weiteren Beweis dafür erlangt habe, auf welcher Seite die Wahrheit, der Verdienst und der Anstand liegt. Er drückte die Vermutung aus, dass Randa absichtlich falsch informiert worden sein könnte. Mit seinem Brief wolle Albert dieses Unrecht beseitigen. Er regte an, dass Strouhal Randa in sein physikalisches Institut einladen könne.360 T. G. Masaryk legte bei Albert auch ein Wort für den jungen Archäologen und Anthropologen Lubor Niederle ein, der seine Studien in Paris fortsetzen wollte. Er bat Albert, zu diesem Zweck einerseits auf dem Ministerium vorzusprechen, weil Niederle ein staatliches Stipendium beantragt habe, andererseits bei Josef Hlávka, der Niederle mit einem privaten Beitrag unterstützen könne. Albert erhielt dafür eine Kopie des Zeugnisses über die prähistorischen und anthropologischen Studien, die Niederle in München im Sommersemester 1889 absolviert hatte. Das Zeugnis hatte ihm Johann Rank gemeinsam mit einer Empfehlung ausgestellt. Albert hat sich wahrscheinlich für Niederle eingesetzt, denn dieser arbeitete bereits im Winter 1889 –1890 in Paris im Labor der anthropologischen Schule unter der Leitung von Léonce Manouvrier.361 Gustav Eim bemühte sich lange darum, dass der Dozent für Balneologie und Pharmakologie Karel Chodounský zum Professor ernannt werde. In den Verhandlungen im Ministerium für Kultus und Unterricht waren auch E. Albert und A. Rezek aktiv. Zum außerordentlichen Professor wurde Chodounský am 5. Mai 1895 ernannt, zum ordentlichen Professor erst 1902.362 Nicht alle Fürsprachen waren erfolgreich und erfüllten die Hoffnungen der Bewerber. So hatte Albert im Falle seines Mitschülers vom Königgrätzer Gymnasium, Josef Černý, dem Direktor des Gymnasiums in Raudnitz, der Direktor des Gymnasiums im ostböhmischen Chrudim werden wollte, keinen Erfolg. Ähnlich erging es Albert mit einem weiteren Mitschüler, František Šembera, der die Stelle des Direktors des Gymnasiums in der Prager Schreinergasse anstrebte, an dem er viele Jahre gewirkt hatte.363 Eine unbegründete Protektion und Fürsprache lehnte Albert ab. Er setzte sich nicht für ihm unbekannte Personen ein, besonders dann nicht, wenn es sich um
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eine Sache von öffentlichem Interesse handelte. Hiervon zeugt zum Beispiel ein Brief an Gustav Eim, der den Arzt Karlík für eine Stelle an Alberts Klinik empfohlen hatte.364 Mit großem Interesse verfolgte E. Albert ebenfalls die Entwicklung der tschechischen bildenden Kunst und unterhielt persönliche Beziehungen mit einer Reihe ihrer Vertreter, insbesondere mit Václav Brožík, Julius Mařák und Josef Václav Myslbek. Alberts Korrespondenz mit M. Červinková-Riegrová belegt seine wirksame Hilfe für den Maler Mikoláš Aleš. Im Jahr 1889 hatte Albert durch Červinková von Alešens schlechter finanzieller Situation erfahren, ließ sich einige Skizzen von Aleš schicken und propagierte dessen Schaffen in Wien, um ihm Aufträge zu verschaffen. Er verwandte sich auch dafür, dass Aleš ein staatliches Stipendium erhielt. Für Aleš intervenierte bei Albert auch der Dramatiker und Dramaturg des Nationaltheaters Ladislav Stroupežnický.365 Finanzielle Unterstützung in einer schweren Situation gewährte Albert dem Maler und Bildhauer Josef Strachovský. Albert war Zeuge einer Zwangsvollstreckung in das Vermögen von Strachovský geworden, der 800 Gulden Schulden hatte. Albert lieh ihm Geld, das nach Strachovský aber fast durch die Anwaltskosten und Gerichtsgebühren aufgebraucht wurde. Eine Zwangsvollstreckung drohte J. Strachovský erneut im Jahr 1894. Er wandte sich daher wieder an E. Albert und bat ihn um einen Auftrag und um einen Vorschuss, der den Gerichtsvollzug abwenden und seinen guten Namen retten würde. Strachovský schuf letztendlich für Albert dessen Büste, die dann Alberts Bibliothek in seiner Senftenberger Villa zierte.366 Albert finanzierte auch die Büsten seiner Lehrer an der Wiener Universität Carl von Rokitansky, Josef Škoda und Johann Dumreicher. Die Büsten wurden im Arkadenhof der Wiener Universität aufgestellt. Bei der Enthüllung des Werks hielt Albert jedes Mal eine Festansprache.367 Alberts Mäzenatentum und sein Interesse an Musik äußerten sich in seiner Hilfe für den Musiker Alfred Heyssig aus Geiersberg (Kyšperk, heute Letohrad), der 1891 die Weihnachtsatmosphäre in Alberts Villa mitgestaltet hatte. Im Jahr 1899 versuchte Albert mit Rezeks Hilfe, den Minister für Kultus und Unterricht Artur Bylandt-Rheidt und die Beamten des Ministeriums dazu zu bewegen, Heyssig ein Stipendium zu bewilligen und ihm später die Stelle eines Musiklehrers in Brünn zu geben. A. Heyssig fand letztendlich eine Stelle in Wien, wo er am Konservatorium unterrichtete.368 Eine Reihe von Freunden hatte Albert unter katholischen Geistlichen. Eine Rolle spielte dabei sicherlich die Erziehung Alberts in der Familie und sein star-
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kes religiöses Gefühl. Der Kirchenraum und die Gottesdienste hatten E. Albert insbesondere in seiner Kindheit geprägt, als er Ministrant war. Einen großen Einfluss hatte auf ihn vor allem der Pfarrer P. František Chaloupka gehabt, an den sich Albert noch nach vielen Jahren in seiner Autobiografie mit Dankbarkeit erinnerte. In der Königgrätzer Zeitschrift Pokrok schrieb er einen Gedächtnisartikel.369 Außer mit František Chaloupka verband Albert eine enge Freundesbeziehung mit P. Bohumil Hakl, der ihn am Gymnasium im Fach Religion unterrichtet hatte und später Dekan in Horschitz war.370 Gern war Albert in der Gesellschaft des Senftenbergers Pfarrers und späteren Dekans P. Karel Chotovský und des Pfarrers in Petschin (Pěčín) P. Josef Hulata. Zu Alberts häufigen Gästen gehörten auch der Rokitnitzer Dekan und spätere Königgrätzer Kanoniker Václav Hlavsa, der Pfarrer Jan Šrámek aus Deutsch Rybna (heute Rybná nad Zdobnicí) sowie Gustav Domabyl, Professor für Kirchengeschichte und Kirchenrecht in Königgrätz.371 Wenn Albert Ende Juli zu den Ferien in seinen Geburtsort kam, suchte er gern die Gesellschaft von Priestern aus den umliegenden Pfarreien und Jugendfreunde auf. Mit P. Karel Chotovský verband ihn das gemeinsame Interesse an der Senftenberger Geschichte. Es war eben Chotovský, der 1882 Eduard Alberts Vater František beerdigte.372 Alberts Glauben drückte sich auch in seinen Taten aus. In Senftenberg spendete er 12.000 Gulden für den Bau der Friedhofskapelle St. Adalbert, unter der er eine Familiengruft anlegen ließ. Er bezahlte auch die Hauptglocke, die den Namen Cyrill und Methodius erhielt.373 Den Friedhof von Senftenberg bestimmte Albert zu seiner letzten Ruhestätte. Damals konnte man nämlich noch von Alberts Villa auf den Friedhof sehen. In einem Brief von E. Albert an W. Mazura wird erwähnt, dass er hier beerdigt sein wolle.374 Im Jahr 1895 dankte der Königgrätzer Bischof Eduard Jan Nepomuk Brynych Albert dafür, was dieser für seine Geburtsstadt getan hatte, vor allem für die Kapelle, die er auf eigene Kosten hatte errichten lassen, und für die Bezahlung der Ausmalung der Pfarrkirche, die jetzt zur Dekanalskirche erhoben war.375 In Alberts Korrespondenz und in seinem Gedenkbuch finden sich zahlreiche Beweise für seine Freigiebigkeit gegenüber Verwandten, für die kostenlose Behandlung vieler Landsleute, die er finanziell und durch Fürsprache unterstützte, für die Finanzierung des Baus der St.-Adalberts-Kapelle auf dem Senftenberger Friedhof und für Beiträge zum Bau des Nationaltheaters, die er immer aus seiner Geburtsstadt Senftenberg sandte. Noch während seiner Innsbrucker Zeit wandte sich Albert an den Abgeordneten und Bürgermeister von Jungbunzlau (Mladá
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Boleslav), Karel Mattuš, dass dieser bei der Besetzung der Stelle des Stadtarztes Alberts Schüler Josef Potoček nicht übersehen möge.376 Im Herbst 1885 intervenierte Albert bei Josef Jireček für seinen Schwager Josef Svata, der Kontrolleur in Unterkralowitz (Dolní Královice) war und Oberkontrolleur in Tschaslau (Čáslav) werden wollte. Albert meinte, dass Jireček den Namen gegenüber Baron Emil Chertek erwähnen könnte, der Vizepräsident des Finanzdirektorats war. Er erklärte Jireček, dass Svata der Ehemann seiner Schwester Tereza sei, die Erzählungen schreibe. Zwei von diesen, die in der Zeitschrift Květy veröffentlicht worden waren, legte er bei. Jireček dankte Albert für die zugesandten Erzählungen und teilte ihm mit, dass er Baron Chertek geschrieben habe. Inzwischen war aber in Senftenberg durch einen Todesfall die Stelle eines Finanzbeamten freigeworden, weswegen Albert in einem weiteren Brief um diese Stelle bat. „Ich wäre froh, wenn ich ihn dorthin bekommen könnte, denn dort kann ich ihm eine Wohnung und verschiedene materielle Vorteile bieten, die mir anderswo nicht zur Verfügung stehen. Er hat 4 Kinder, da fällt das ins Gewicht. Auch gibt es in Senftenberg Bürgerschulen für Mädchen, wo seine Töchter eine bessere Bildung erhalten können. Meine Schwester, seine Frau, würde sehr gern in die Heimat kommen.“ Alles ging gut aus, Svata kam mit seiner Familie nach Senftenberg und Albert konnte Jireček für die wirksame Hilfe danken.377 Einige Jahre später bat Albert dann Václav Horák aus dem Orden der Kreuzherren mit dem roten Stern um Aufnahme des Sohns Josef von Tereza und Josef Svata. In der gleichen Angelegenheit wandte er sich an Antonín Rezek.378 Der Wunsch des Neffen ging in Erfüllung. Er war dann als Militärgeistlicher und später als Kaplan im ostböhmischen Ketzelsdorf (Kocléřov) tätig.379 Albert machte sich die Bedeutung der Bildung für eine weitere Entwicklung des tschechischen Volks bewusst, weswegen er das Schulsystem in seinem Geburtsland jahrelang aufmerksam verfolgte. Er interessierte sich nicht nur für die Schulen in Senftenberg, sondern auch in Klösterle und Adlerkostelec, wo er sich um die Gründung einer Realschule verdient machte. Er nutzte seinen Einfluss als Mitglied des Herrenhauses und intervenierte bei A. Rezek und P. Gautsch.380 In Senftenberg wandte sich der Lehrer der hiesigen Bürgerschule Ježek an Albert und bat ihn um eine Fürsprache für seinen Sohn bei Josef Hlávka. František Ježek studierte im zweiten Jahr Jura und bewarb sich um ein Hlávka-Stipendium. Weil Albert Vater und Sohn gut kannte, übermittelte er eine Empfehlung an Josef Hlávka.381 Aus dem Angeführten geht hervor, dass Albert eine ganze Reihe von Freunden hatte, denen er bereitwillig und gern durch Fürsprache oder finanzielle Unter-
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stützung half. Auf den ersten Blick scheint es daher überraschend, dass wir Alberts Namen nicht unter den Wohltätern der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste finden. Bereits in der Zeit, als sich Eduard Albert noch um eine Stelle an der Wiener Universität bemühte, schrieb er an F. L. Rieger, dass er, falls er nach Wien kommen sollte, großzügig helfen könne.382 Die Frage, warum Albert eine reservierte und kritische Stellung zur Akademie einnahm, soll im folgenden Kapitel behandelt werden. Hier wollen wir wenigstens erwähnen, dass Albert der Tschechischen Akademie der Wissenschaften eine Reihe von Büchern schenkte und in der Akademie auch zwei medizinische Arbeiten veröffentlichte. Als er 1895 seine vierte Sammlung von Übersetzungen Neueste Poesie aus Böhmen II herausgab, widmete er sie dem Präsidenten der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Josef Hlávka, dem er sie auch persönlich zusandte.383 In seiner Antwort dankte Hlávka für die Widmung und gab seiner Freude Ausdruck, dass sich Albert „mit einer solch großen Arbeit und solchem Fleiß selbst an die Spitze der Propagierung unserer tschechischen literarischen Tätigkeit gestellt“ habe. „Ich betrachte diese Propagierung sowohl unserer literarischen als auch unserer wissenschaftlichen und künstlerischen Tätigkeit für die wichtigste Sache, die neben dem von Ihnen Unternommenen noch auszuführen ist.“ Er selbst wünschte, dass die Akademie eine illustrierte Revue tschechischer Kunst herausgibt. Dies erwies sich aber als noch verfrüht. „Ich sehe immer mehr und mehr, dass die Akademie zu dieser Tätigkeit nicht fähig ist und dass dies nur auf die Weise gehen wird, wie Sie es vorgemacht haben; persönlich autoritativ und mit einem ordentlichen Verleger; aber wo soll man solche Männer finden, die ein gleiches Können, eine gleiche Autorität und einen gleichen Einfluss hätten und Ihnen nachfolgen könnten. Wir sind sehr wenige.“384 Ähnliche Mäzene und Begeisterte, die mit gleicher Ausdauer und Gewissenhaftigkeit zum Wohl einer guten Sache arbeiten würden, gab und gibt es wenig. Albert gereicht es außerdem zur Ehre, dass er sich immer auf verantwortliche Weise für fähige Personen einsetzte, für die er haften konnte, und dass er mit seiner Freigiebigkeit ein Vorbild war.
Homo politicus Über Alberts Interesse an Politik schrieb seine Schwester Tereza Svatová Folgendes: „Albert verfolgte aus Wien alle politischen Ereignisse bei uns in Böhmen, und ihm entging nichts, was in Wien zu unseren Gunsten oder gegen uns passierte. Durch die Bekanntschaft mit der Familie Rieger, mit Dr. Mattuš, den Eheleuten Hlávka und einer ganzen Reihe von politischen Persönlichkeiten gelangte er in die geheimnisvollen und oft heimtückischen Fahrwasser der Politik. Albert bemühte sich mit seinem ganzen feurigen Temperament, bei den einflussreichen und ihm gut bekannten Persönlichkeiten, ‚etwas Gutes‘ für die Tschechen durchzusetzen. In seinen Briefen rät er ständig dazu, Dinge, die – vielleicht auch mit Rechtsmitteln – nicht erreichbar sind, durch diplomatische Klugheit durchzusetzen. Er unternahm in Wien, was er nur konnte, und war glücklich, wenn einer von unseren ausgezeichneten Leuten eine einflussreichere Stelle in Wien erhielt. Gern war er an wichtigen Orten tätig, wo nicht jeder Zugang hatte. […] Als die Partei der Realisten entstand, lebte er erst richtig auf. Ihn interessierten außerordentlich Professor Masaryk, Gebauer, Goll, Seydler und Strouhal. In seinen Aufzeichnungen sehen wir das aufrichtige Bemühen, dass es bei uns ,besser werden möge‘. Er verfolgte das Geschehen an der Universität, an der Akademie und in der Literatur. Eifersucht oder Neid trug er nicht im Herzen. Wie groß seine Freude über jeden Erfolg war, wissen wir in der Familie am besten.“385
Prolog Einleitend soll die politische Situation in den böhmischen Ländern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nähergebracht werden. In den Jahren 1860 –1891 wurde das tschechische Volk politisch von der Národní strana (Nationalpartei) vertreten.386 Erst in den umwälzenden Wahlen in den Reichsrat vom März 1891 musste diese ihre ausschließliche Stellung aufgeben und wurde eine unter mehreren politischen Parteien des nationalliberalen Lagers. Die Nationalpartei war eine typische, auf das Führerprinzip gegründete Honoratiorenpartei. Bezeichnend waren für eine solche die minimale Organisiertheit und die enge soziale Basis.
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Honoratiorenparteien vereinten unterschiedliche politische Fraktionen und verschiedenartige Gruppen und Vereine unter einem Dach. Die Parteiorganisation bestand praktisch nur aus der Parteileitung, den Abgeordneten, der Presse und vereinzelten politischen Vereinen. Die Leitung hatten politisch tätige Einzelpersonen inne, die aus der vermögenden Bildungsschicht der Nation stammten. Eine Schlüsselrolle in der Honoratiorenphase der Entwicklung der politischen Parteien spielten jene Abgeordneten, die für die Öffentlichkeit und die Staatsorgane sichtbare Repräsentanten gewisser politischer Ideen und Interessen waren.387 Von großer organisatorischer Bedeutung waren die Presse und ihre privaten Eigentümer oder Verlagsgenossenschaften. Um das Presseorgan gruppierten sich sowohl die Leitung der Partei als auch deren Anhänger.388 Neben der Presse waren die Parteivertrauensmänner die einzige organisatorische Verbindung zwischen der Parteiführung, den Anhängern und den Wählern. Das Netzwerk der Vertrauensmänner, das zunächst informell und unorganisiert über persönliche Bekanntschaften funktionierte, bildete bis zum Aufkommen der Massenparteien die wichtigste Organisationsgrundlage. Das Parteienspektrum in Böhmen und Mähren bildete sich schrittweise ab den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts heraus, als die Bedingungen für seine Entstehung und Entwicklung heranreiften – es wurde eine Verfassung angenommen, es wurden die Bürgerrechte und -freiheiten deklariert und die Regeln des öffentlichen bürgerlichen Lebens festgelegt, die Presse und die Vereine entwickelten sich stark. Zum Rückgrat der sich herausbildenden politischen Parteien wurden die aus den Wahlen in die Landtage und den Reichsrat hervorgegangenen Parlamentsfraktionen. Der Scheidepunkt zwischen der tschechischen und der deutschen Vertretung war die Stellung zur zukünftigen staatsrechtlichen Ordnung der Monarchie. Die in der Nationalpartei vereinten tschechischen Politiker strebten eine föderalistische Ordnung an, die Deutschliberale Partei bestand auf einen zentralistischen bzw. dualistischen Staat. Eine grundlegende Änderung des Kräfteverhältnisses im tschechischen Lager brachte auch die Entstehung der konkurrierenden Freisinnigen Nationalpartei (Národní strana svobodomyslná – Jungtschechen) im Jahr 1874 nicht. Die Alttschechen behaupteten auch weiter ihre entscheidende Position. Beide allnationalen Parteien wurden als Teil des einen nationalliberalen Lagers betrachtet, gegen das sich erst während des schrittweisen Heranreifens der modernen tschechischen Gesellschaft das klassische Parteienspektrum der weiteren politischen Richtungen bildete, insbesondere die sozialdemokratischen, katholischen, Agrar- und nationalsozialistischen Parteien. Die Änderungen begannen vor allem in den neunziger Jahren des 19. Jahrhun-
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derts, als breitere Bevölkerungsschichten in das öffentliche und politische Geschehen hineingezogen wurden. Die Honoratiorenparteien standen unter dem Konkurrenzdruck der neuen politischen Massenorganisationen und waren zur Reorganisation genötigt.389 Eduard Albert war kein professioneller Politiker. Gewiss nicht in dem Sinn, wie ihn der tschechische Historiker Luboš Velek in der Studie über den Aufstieg des Politikers Karel Kramář definiert. Velek untersucht diese Problematik auf zwei Ebenen.390 Die erste betrifft den beruflichen Status (Professionalität) und seine Zuerkennung an die Politiker. Die zweite Ebene beleuchtet die Frage, ob die Arbeit eines Politikers im 19. Jahrhundert für einen Lebensunterhalt reichen konnte. Als Politiker kann nach Velek ein verhältnismäßig breites Spektrum von Personen betrachtet werden, Abgeordnete und Staatsleute, Mitglieder und Funktionäre politischer Vereine, aber auch politische Journalisten oder Wahlagitatoren unter den Studenten usw., als potenzielle professionelle Politiker dann vor allem Abgeordnete.391 Dank der Analyse des tschechischen Historikers Jiří Kořalka ist bekannt, welche Bildung bzw. welchen sozialen Status die (vermögenden und gebildeten) Honoratioren und die politisch vor allem liberal ausgerichtete tschechische Wählerschaft in den Jahren 1861–1908 bei ihren Abgeordneten sehen wollten.392 Die Bevorzugung von Abgeordneten mit Hochschulbildung entsprach allgemein dem hohen Prestige des erreichten Bildungsgrads in den Augen der Gesellschaft. Unter den Abgeordneten bildeten anfangs eindeutig Personen mit juristischer Bildung die Mehrheit. Eduard Albert kann typologisch in die Gruppe von Ärzten eingeordnet werden, die sich aktiv in der tschechischen Politik des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts engagierten. Die häufige Vertretung von Ärzten in der tschechischen Politik erweckte beispielsweise das Interesse des damaligen Parlamentsberichterstatters Michal Navrátil, der ermittelte, dass in den einzelnen gesetzgebenden Versammlungen seit 1848 insgesamt 34 tschechische Ärzte saßen. Hierzu können noch sieben Virilisten gezählt werden, denen ihre Funktion als Rektor einer tschechischen Universität einen Sitz im Reichsrat sicherte, sowie mehrere tschechische Ärzte, die in das Herrenhaus des Reichsrats ernannt wurden.393 Zu ihnen gehörte ab 1895 auch Eduard Albert. Wie Luboš Velek in seinem biografischen Beitrag über Emanuel Engel nachweist, waren Ärzte zunächst in der Politik nicht gern gesehen. Deutlich tritt dieses Misstrauen der führenden Kreise der tschechischen Politik bei František Ladislav Rieger hervor, der sich zu Beginn der achtziger Jahre des 19. Jahrhun-
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derts über einen Mangel an „Fachleuten“ unter den tschechischen Abgeordneten beschwerte. Unter Fachleuten verstand er dabei vor allem Rechtsanwälte oder Volkswirtschaftler. Bezeichnend ist Riegers Reaktion auf die Bewerbung des Arztes E. Engel um ein Abgeordnetenmandat.394 Rieger wies vor allem auf die materiellen Schwierigkeiten hin, mit denen die Tätigkeit eines Abgeordneten verbunden ist und die die Betreibung einer Arztpraxis im Grunde ausschlossen. Von der Wahrheit dieser Meinung konnte sich letztendlich auch Emanuel Engel überzeugen. Eduard Albert gehörte zu den Persönlichkeiten, die einen Eintritt in die aktive Politik erwogen. Im folgenden Text soll erklärt werden, warum Albert kein professioneller Politiker in Veleks Sinne wurde und lieber als Vertreter der sogenannten tschechischen Lobby in Wien im Hintergrund agierte. Die Lobby, ein integraler Bestandteil der tschechischen Politik, strebte die Erreichung von einflussreichen Positionen in zentralen Behörden auf inoffizielle, oft auch verdeckte Weise an und propagierte die tschechischen Erfolge in Wissenschaft und Kultur, um das Bild von den Tschechen vor allem bei den österreichischen Deutschen zu verbessern. Sie bestand neben im bürokratischen Apparat tätigen Personen auch aus in Wien lebenden tschechischen Journalisten, Wissenschaftlern und Künstlern.395 Zur Klärung und Bewertung der Stellung von Eduard Albert im tschechischen politischen Leben fehlen Anhaltspunkte. Dies bemerkte bereits Josef Šusta in seiner Rezension der Albert-Monografie von Arnold Jirásek, in der er anmerkte, dass der Autor „die politische Facette des Lebens seines Helden“ nicht bewertete, ja nicht einmal behandelte. Jirásek begründete dies einerseits mit der eigenen bescheidenen Zurückhaltung, andererseits mit Alberts Ausspruch aus dem Jahr 1893, dass Jirásek „auch nicht eine Feder in die Politik eintaucht“. Dazu führte er die etwas übereilte zeitgenössische Behauptung von Karel Kramář an, dass sich Albert auch nicht ein bisschen in der Politik auskenne. Auch Šusta traute sich jedoch kein Urteil darüber zu, ob Alberts Schriftnachlass ausreicht, um „auch diese Ecken seiner Seele und die Tätigkeiten klar zu beleuchten, in denen er zweifelsohne noch umsichtiger und disziplinierter als in seinen anderen Neigungen war, die außerhalb seiner eigentlichen Sendung lagen, in denen er aber trotzdem verschiedene Gelegenheiten fand, seine Persönlichkeit zur Geltung zu bringen“. Nach Šusta wird dies auch durch Alberts enge Freundschaft mit Gustav Eim bestätigt, denn „die Figur dieses besonderen und auf seine Weise gewiss bemerkenswerten Journalisten und Politikers garantiert auch seinem Freund eine eigenwüchsige politische Orientierung in einer Zeit, die jeden denkenden
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Tschechen vor nicht leichte Probleme stellte. Denn gerade die Jahre, die Albert zu einer engeren Verbindung mit der sich wissenschaftlich und technisch kühn entwickelten Heimat brachten und ihn zum Apostel der tschechischen Poesie im Ausland machten, waren in der politischen Entwicklung unseres Volkes eine Zeit einer schicksalshaften Wende.“396 Zur Beantwortung der Frage, welche Rolle Eduard Albert in der tschechischen Politik spielte, musste daher Alberts persönlicher Nachlass gründlich ausgewertet werden, insbesondere die umfangreiche Korrespondenz nicht nur mit tschechischen Politikern, sondern auch mit Vertretern des tschechischen wissenschaftlichen und kulturellen Lebens jener Zeit, ferner die erhaltenen Archivmaterialien institutionellen Charakters und schließlich autobiografische Materialien, unter denen in Alberts Fall das Gedenkbuch seiner Villa in Senftenberg einen außerordentlichen Platz einnimmt.
Erwägung einer Kandidatur in den Reichsrat (1874 – 1879) Für das Jahr 1874 ist der erste Versuch belegt, den damals im tirolischen Innsbruck wirkenden Albert für das tschechische politische Engagement zu gewinnen. Im November 1874 trug ihm der Führer der Jungtschechen, Karel Sladkovský, die Kandidatur in den Böhmischen Landtag für die Städte Senftenberg (Žamberk), Reichenau an der Knieschna (Rychnov nad Kněžnou) und Adlerkosteletz (Kostelec nad Orlicí) an. Sladkovský versprach, dass er, sofern Albert kandidieren und Landtagsabgeordneter werden sollte, auf den Ministerpräsidenten Adolf Auersperg und auf den Minister für Kultus und Unterricht Karl Stremayer einwirken werde, um Albert an die Universität nach Prag zu berufen.397 Von Alberts Kandidatur wurde jedoch aus ungeklärten Gründen abgesehen. Eine Rolle könnte auch das erneute Angebot einer Stelle an der Klinik im belgischen Lüttich gespielt haben.398 Seine Anfrage, ob Albert nicht für die Freisinnige Nationalpartei in den Reichsrat kandidieren wolle, wiederholte Sladkovský im Februar 1879. Das Angebot der Kandidatur ging jedoch nicht von den Jungtschechen aus, wie es auf den ersten Blick scheinen könnte, sondern erfolgte auf Anregung von Albert selbst. Dies geht aus den Briefen hervor, die Albert Anfang 1879 an Julius Grégr, einen der Führer der Jungtschechen, schrieb. Grégr versuchte von Albert zu erfahren, was dieser über die Pläne des provisorischen Ministerpräsidenten Karl Stremayer wusste, in dessen Kabinett gerade der frühere Tiroler Statthalter Eduard Taaffe
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als Innenminister eingetreten war.399 Als Albert dann Grégr über die derzeitige politische Situation informierte, deutete er ihm an, dass seine Gespräche mit Taaffe an Gewicht gewinnen würden, wenn er bei diesem nicht nur als dessen Leibarzt auftreten würde, sondern auch als politischer Repräsentant des tschechischen Volkes. „Es wäre jedoch für mich nützlich, wenn ich neben meiner persönlichen Bekanntschaft noch ein spezielles Anliegen hätte, um das Gespräch auszuweiten. Dabei fällt mir ein, dass mich Sladkovský vor einiger Zeit in einem Brief fragte, ob ich nicht das Mandat in den Landtag für den Bezirk Senftenberg übernehmen würde. Könnten Sie mir also jetzt schreiben, dass ich erwägen möge, ob ich mich nicht um ein Mandat für die nächsten Wahlen in den Reichsrat bewerben wolle? Das wäre für mich ein ausreichender Grund, um mich mit ihm in ein detailliertes Gespräch zu vertiefen.“400 Anfang März traf sich Albert tatsächlich mit Taaffe und teilte Grégr das Gespräch in Form von direkten Zitaten mit. Auf die Frage von Taaffe, ob Albert in den Reichsrat gehen wolle, wenn ihm Sladkovský ein Mandat angeboten hätte, antwortete Albert: „Wenn ich zu einer Verbesserung der derzeitigen Verhältnisse in Böhmen beitragen könnte, würde ich sicher nicht zögern, nur scheint mir der Sprung von der Chirurgie zur Politik doch beachtlich. […] Ich müsste jedoch wissen, dass die Tschechen sicher in den Reichsrat gehen und dass die Regierungspartei so handeln wird, dass ihnen eine goldene Brücke gebaut wird.“ Hier auf erwiderte Taaffe: „Was mich betrifft, so kann ich Ihnen versichern, dass der Ausgleich mit den Tschechen einer der vorrangigen Punkte meiner Politik ist.“ Er gestand ein, dass sich die Tschechen mit Recht über die bisherige Parlamentsmehrheit beschweren könnten. Er fragte, wie er aber diese Mehrheit überwinden solle, wenn die Tschechen nicht in den Reichsrat gehen und ihm dort helfen. Nach Albert war Sladkovskýs Aufforderung ein Anzeichen dafür, dass die Tschechen in den Wiener Reichsrat gehen wollen, alles hänge jedoch davon ab, wie die Wahlen ausgehen. Taaffe sei zwar „über die tschechischen Angelegenheiten einigermaßen informiert“, wenn aber Albert das Mandat annehmen würde, könne dieser ihm in vieler Hinsicht nützlich sein: „Bedenken Sie, ich soll mit den Führern verhandeln, wenn die Zeit herankommt; da wäre es für mich sehr nützlich, wenn ich einen Menschen hätte, mit dem ich die Sachen zunächst in freundschaftlicher Weise besprechen könnte, der mir die jeweiligen Verhältnisse erläutern würde, kurz einen Menschen, mit dem ich mich ungezwungen unterhalten könnte und dem ich dabei einiges sagen und vorlegen könnte, was bei strengen Verhandlungen nicht möglich ist.“ Albert merkte an: „Von den tschechischen Angelegenheiten habe ich nur ein allgemeines Bild und kann nur objektiv, so-
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zusagen akademisch über diese Sachen reden; für solch ein Bedürfnis stehe ich immer zu Ihrer Verfügung; was meine politische Einsicht betrifft, so bin ich von den jüngsten Ereignissen sehr entfernt, aber wie gesagt, zu einer allgemeinen Darstellung des Stands insbesondere bei Nationalitätenfragen, bei Fragen der Universität, des Schulwesens usw. befähigt mich wohl meine wissenschaftliche Stellung.“ Taaffe, der nur noch wenig Zeit hatte, forderte Albert letztendlich auf, ihn zu Ostern in Wien zu besuchen.401 Der zitierte Brief ist aus vielerlei Hinsicht interessant. Er enthält, wenn auch nur aus zweiter Hand, Taaffes Meinungen über die tschechische Politik, spiegelt die zeitgenössischen politischen Verhältnisse wider und belegt, dass sich Albert schon Anfang 1879 um eine Vermittlerrolle bemühte. Dabei verwundert, dass er wohl keinen ähnlichen Brief an F. L. Rieger schrieb, mit dem er bereits seit dem Beginn der siebziger Jahre in Schriftkontakt stand.402 Am Beispiel von Alberts Kandidatur kann auch über dessen Korrespondenz ein Einblick in die Hintergründe des Wahlkampfs gewonnen werden. Einerseits kann die Situation an der Person eines konkreten Kandidaten verfolgt werden, andererseits auf allgemeiner Ebene. In der tschechischen Politik gab es einen latenten Kampf zweier bürgerlicher Parteien, der Alttschechen und der Jungtschechen. Sie bildeten zwar 1878 gemeinsam den allnationalen Staatsrechtlichen Klub (Státoprávní klub), beide Parteien verfolgten in ihm dann aber doch ihre eigenen Ziele. Albert bemühte sich um eine Unterstützung seiner Kandidatur sowohl auf höchster Ebene, d. h. direkt beim Ministerpräsidenten Taaffe und in der tschechischen politischen Vertretung bei den Führern beider tschechischen bürgerlichen Parteien, als auch auf lokaler Ebene, wo er sich an die Honoratioren wandte. Hieraus wird deutlich, wie Abgeordnete bzw. Kandidaten für ein Mandat im Rahmen der Vorbereitung der Wahlkampagne Verbindungen mit den Wahlausschüssen der örtlichen Honoratioren anknüpften und selbst Sympathisanten und Agitatoren ansprachen. Diese Beziehungen, die auf persönlicher Ebene angeknüpft und unterhalten wurden, funktionierten insbesondere in der Zeit vor den Wahlen. Albert wurde bereits im Februar 1879 aufgefordert, sich um ein Abgeordnetenmandat im Reichsrat zu bewerben. Zu Ostern, das in jenem Jahr auf den 13. und 14. April fiel, fand in Wien eine Verhandlung nicht nur mit Rieger und Sladkovský statt, sondern auch mit Graf Taaffe. Albert wurde dabei angeboten, in seinem Geburtsort für den Wahlbezirk entweder der Städte oder der Landgemeinden zu kandidieren. Seine Kandidatur machte Albert aber von der Rückkehr der Tschechen in den Reichsrat und von Riegers persönlicher Unterstüt-
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zung abhängig.403 Wenig später wandte sich Albert an seinen Jugendfreund, den Senftenberger Geschäftsmann und Bezirksobmann Waldemar Mazura, dem er mitteilte, dass er als Abgeordneter in den Reichsrat vorgeschlagen werde. Um seiner Kandidatur ein entsprechendes Gewicht zu verleihen, wünsche er, dass ihn der Wahlbezirk selbst dem Staatsrechtlichen Klub vorschlagen möge. Ihm sei bekannt, dass die Vertrauensmänner des Klubs die Bezirke zur Schaffung von Wahlagitationsgruppen aufgefordert hätten. Mazura sollte sich nach Alberts Forderung mit wichtigen Personen des gesamten Wahlbezirks in Verbindung setzen, damit er durch einen Brief an den Staatsrechtlichen Klub als Kandidat für den Wahlbezirk der Landgemeinden vorgeschlagen wird, der bislang von Graf Friedrich Karl Kinsky vertreten wurde. Albert befürchtete, dass er in Prag auch für die Städte oder für einen anderen Wahlbezirk vorschlagen werden könnte.404 Mazura versprach umgehend, dass er Alberts Kandidatur unterstützen werde, und zählte die einzelnen Persönlichkeiten auf, an die er oder Albert selbst sich wenden könnten. In ähnlichem Sinne agierte auch der Senftenberger Postmeister Kamil Schopf.405 Freunde begannen tatsächlich, für Albert zu werben.406 Albert selbst wandte sich an weitere Bekannte.407 Inzwischen erhielt er den lang erwarteten Brief aus Prag, in dem ihm die Kandidatur gleich in mehreren Wahlbezirken angeboten wurde.408 In zwei von diesen bewarb sich jedoch der Sekretär des Bezirksausschusses von Hlinsko, Karel Adámek, um eine Kandidatur. Das von den Alt- und den Jungtschechen gemeinsam gebildete Kollegium der Vertrauensmänner der tschechischen Abgeordneten wartete den Eingang aller Vorschläge ab, erst danach sollte die Vergabe der Bezirke im Klub entschieden werden. Nachrichten bekam Albert auch von dem aus Reichenau an der Knieschna gebürtigen Prager Advokaten Bedřich (Friedrich) Flanderka, der ihm schrieb: „Sie werden von den Senftenberger Wählern in den Reichsrat vorgeschlagen. Auch der Böhmische Klub wünscht Ihre Kandidatur, wodurch Ihre Wahl sicher sein sollte, die Gewohnheit erfordert es jedoch, dass Sie Mitglied des Klubs sind. Der Klub wendet sich daher direkt mit der Einladung an Sie, Mitglied zu werden.“409 Albert wurde dann tatsächlich Mitglied des zentralen alttschechischen politischen Vereins Böhmischer Klub in Prag, wie nicht nur weitere Briefe von Flanderka belegen, sondern auch Alberts späterer Brief an den Sekretär des Klubs, František Adolf Šubert. Albert war mindestens in den Jahren 1881–1893 Mitglied des Böhmischen Klubs. Als nicht in Prag ansässiges Mitglied zahlte er einen Jahresbeitrag von 15 Gulden.410 Die Materialien zu den Wahlen in den Reichsrat von 1879 blieben nur in Bruchstücken erhalten, sodass nicht im Einzelnen verfolgt werden kann, wie
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sich Alberts und Adámeks Kandidaturen entwickelten. Sicher ist nur, dass als Kandidat letztendlich Karel Adámek vorgeschlagen wurde.411 Dies geschah nach Alberts plötzlichem Rücktritt. Das Kollegium der Vertrauensmänner nahm den Rücktritt zur Kenntnis, bestätigte die Kandidatur von K. Adámek und ließ am 22. Juni die Kandidatenliste veröffentlichen, auf der dieser als offizieller Kandidat erschien.412 Albert, der im fernen Innsbruck isoliert war, wurde durch die unentschiedene Stellung von Julius Grégr, durch Artikel in der Zeitung Národní listy und auch durch einen Warnbrief des früheren Ministers Josef Jireček verunsichert, sodass er selbst kurz vor dem Termin auf die angebotene Kandidatur verzichtete.413 Bis zum Donnerstag, dem 19. Juni sollten die Wahlausschüsse ihre Kandidatenvorschläge für den Reichsrat abgeben, die an den Sekretär des Böhmischen Klubs Jan Jeřábek zu adressieren waren.414 Eben an diesem Tag erhielt Flanderka Alberts Brief und das Resignationstelegramm.415 Flanderka teilte Jeřábek Alberts Entscheidung in der Redaktion der Zeitung Pokrok mit. Dieser war der Meinung, dass Albert etwas „übereilt“ gehandelt habe.416 Von Alberts Entscheidung waren alle unangenehm überrascht.417 Dies galt auch für F. L. Rieger, nach dessen Meinung Alberts Kandidatur unter den Vertrauensmännern „außer jedem Zweifel“ stand. Den Brief schloss er trotzdem optimistisch: „Diese Wahlen werden ja nicht die letzten sein. Wenn wir in den Reichsrat zurückkehren, werden sicher bald einige Sitze frei, und ich hoffe, dass wir in diesem Fall auf Sie zählen können.“418 Der Leidensweg der erfolglosen Kandidatur wird gut von Alberts Antwort an Rieger beleuchtet: „Meine gesamte Kandidatur war von einer Reihe von Missverständnissen begleitet, die einerseits aus meiner Ferne und Unkenntnis verschiedener Einzelheiten erklärt werden können, andererseits aus falschen Informationen, die mir wohl absichtlich zugespielt wurden. Ich wusste von Tag zu Tag nicht, woran ich war, und habe wohl in manchen Sachen falsch gehandelt; Telegramme und Briefe kreuzten sich und widersprachen einander. Der Ausschnitt, den Sie mir so freundlich waren zuzusenden, war mir aus der Zeitung Národní listy bekannt; ab diesem Augenblick wusste ich, woran ich bin. Ich telegrafierte in die Redaktion der Národní listy, dass ich zurücktrete, das wurde jedoch nicht veröffentlicht. Ihre Ansicht, dass ich in dieser Sache getäuscht wurde, scheint mir über jeden Zweifel erhaben. Dass Sladkovský seine Hände nicht im Spiel hat, denke ich auch; er sagte mir in Wien, dass ich gewiss von beiden Parteien nominiert werde. Auf einmal bekam ich offensichtlich bewusst falsche Informationen.“ Albert schrieb weiter, dass er den Jungtschechen nach dieser Erfahrung nicht mehr glaube und dass er nur noch Rieger traue. Die Hoffnung auf eine
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Kandidatur gab er nicht vollkommen auf. Für den Fall, dass die Alttschechen in den Reichsrat gehen und jemand von ihnen resigniert, sei er entschieden nachzufolgen. „In Fragen der Universitäten und des Gesundheitswesens könnte ich einiges bewirken, das dazugehörige Mundwerk habe ich auch.“419 An der Sache änderte sich jedoch nichts mehr. Am Samstag, dem 28. Juni 1879 fanden die Wahlen in den Reichsrat in den Landgemeinden statt. Karel Adámek erhielt in „Alberts“ Bezirk 332 Stimmen von insgesamt 337.420 Im Abgeordnetenhaus des Reichsrats vertrat er bis 1900 die tschechischen Interessen, 1907 wurde er zum Mitglied des Herrenhauses ernannt. Aus dem angeführten Fall wird deutlich, wie schwierig das erfolgreiche Erlangen einer Kandidatur in den Reichsrat war und wie viele verschiedene Interessen dabei aufeinandertrafen. Gleichzeitig zeigt sich hier, dass nicht immer saubere Mittel verwendet wurden. Es nimmt daher nicht wunder, dass Albert klug andere Wege fand, wie im Folgenden dargestellt werden wird.
Abgeordnetenmandat versus wissenschaftliche Karriere in Prag oder in Wien Im Sommer 1879 verbrachte Albert viel Zeit in Böhmen. In Königgrätz trat er als Festredner bei der Enthüllung der Gedenktafel für den aus Königgrätz gebürtigen Professor der Wiener Universität, Carl von Rokitansky, auf, der sein Lehrer gewesen war.421 Es scheint, dass zu dieser Zeit nicht mehr so sehr über Alberts eventuelle Kandidatur in den Reichsrat gesprochen wurde, dafür wurde seine Bewerbung für die Stelle des Ordinarius der I. chirurgischen Klinik der Prager Universität aktuell. Wie bereits oben dargestellt, entschied sich in den Jahren 1880 –1881, ob die Klinik an die Deutschen geht oder ob einer der zwei tschechischen Kandidaten durchgesetzt werden kann, nämlich der Absolvent der Prager medizinischen Fakultät, der außerordentliche Professor Vilém Weiss, oder Eduard Albert. Für Albert entwickelte sich die Situation zunächst günstig. Im Juli 1880 erwog er in einem Brief an Rieger die Möglichkeit seines Eintritts in den Reichsrat: „Was letztendlich den Reichsrat betrifft, so bin ich hierzu bereit, denn ich kenne die Universitätsverhältnisse in Österreich und in Deutschland näher und im Detail wie wohl kein anderer von uns; die Schwächen des Systems StremayerLemayer kann ich in Einzelheiten und in den Personen offenlegen.“ Rieger war sich Alberts Stärken bewusst und wollte dessen Kandidatur unterstützen, denn
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„uns wäre ein Mann sehr lieb, der alles kennt und auch die deutsche Sprache ungehemmt und entschieden beherrscht“.422 Ein Interesse an Alberts Berufung nach Prag und an der Annahme eines Mandats kam auch aus jungtschechischen Kreisen. Julius Grégr wünschte, dass sich Albert an der Organisation einer tschechischen Universität in Prag beteilige, und beauftragte Antonín Pravoslav Trojan, in diesem Sinne auf den Ministerpräsidenten E. Taaffe einzuwirken.423 Es ist wieder bezeichnend für die tschechische Schattenpolitik, dass in dieser Zeit in Prag Gerüchte umgingen, dass Albert von Wählern aus dem Prager Vorort Smíchov in den Reichsrat vorgeschlagen wurde.424 Albert wunderte sich sehr, dass man ihn angeblich in Smíchov gesehen habe. Es wäre ihm nie eingefallen und es wäre nicht sein Stil, auf eigene Faust zu kandidieren. An eine politische Tätigkeit in Prag und überhaupt in Böhmen könne er gar nicht denken und er wünsche nicht, dass die Jungtschechen mit ihm rechnen. Als Grund führte er sogleich an: „Ich bewerbe mich um eine Stelle in Wien. Dort würden meine Aussichten sogleich erlöschen, wenn ich die Politik auch nur berühren würde. Auch ist mir eine wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeit an der Prager Universität für immer verwehrt.“425 Kurz davor, nach einem Besuch bei Graf Taaffe, schrieb er auch an Rieger, dass er nicht nach Prag komme.426 Albert strebte zunächst die Stelle des Primararztes in der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien an. Nach dem unerwarteten Tod seines Lehrers Johann Dumreicher im November 1880 versuchte er jedoch, dessen Nachfolger an der I. chirurgischen Klinik in Wien zu werden. Er konnte so nicht auf Grégrs großzügiges Angebot eingehen, ihm sein Abgeordnetenmandat zu überlassen,427 und schrieb diesem, dass „er voll informiert und für Prag verloren“ sei. „Ich komme nach Wien, entweder als Professor oder als Primararzt. Dort kann ich auch tätig werden, vorsichtig, und doch wirksam“.428 Albert wurde am 2. Februar 1881 von Franz Joseph zum ordentlichen Professor der Wiener Universität und Vorstand der I. chirurgischen Klinik in Wien ernannt. Langsam löste sich auch die Frage der Prager Universität. Ordinarius der I. Tschechischen Klinik wurde Vilém Weiss. Auch wenn Albert wegen seiner beruflichen Karriere letztendlich außerhalb der aktiven Politik blieb, so war er doch auch weiterhin stark an dieser interessiert. Dies belegen sein Briefwechsel mit F. L. Rieger und Marie ČervinkováRiegrová und deren Aufzeichnungen.429 Von Interesse sind auch weitere Kontakte von Albert mit den Alttschechen Karel Mattuš, Alois Pražák, Josef Jireček, Josef Hlávka und Antonín Otakar Zeithammer. Mattuš war in den achtziger Jahren wie auch F. L. Rieger häufiger Gast von Albert. Er war von dessen Seriosi-
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tät, seinen Kenntnissen und seinem weiten Horizont beeindruckt.430 Auch diese engen persönlichen Kontakte schützten Albert jedoch nicht vor weiterem Ärger und vor Enttäuschungen über das Verhalten einiger tschechischer Landsleute, die er in der Zeit erlebte, als er sich für die Entstehung und Konstituierung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste einsetzte.431
Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste Schon die Entstehung der Akademie war nicht einfach und von einer Reihe von Komplikationen und Verzögerungen begleitet.432 Auch der Weg von E. Albert in die Reihen der tschechischen Akademiemitglieder war weder direkt noch einfach. Er vertrat immer die Meinung, dass nur wirkliche Wissenschaftler und keineswegs Kompilatoren Mitglieder der Akademie werden sollten und dass darüber, wer in die Akademie gehört, nur Wissenschaftler und nicht Politiker entscheiden müssten.433 Bei der Gründung der Akademie konnte allerdings weder das eine noch das andere erreicht werden. Die erste Anregung zur Einrichtung einer Tschechischen Akademie gab der Baurat Josef Hlávka mit seiner Gründungsurkunde mit einem Kapital von 200.000 Gulden vom 8. Juni 1888. Die Satzungen billigte der Kaiser am 23. Jänner 1890, zum Protektor der Akademie wurde Erzherzog Karl Ludwig bestimmt. Die Akademie wurde in vier Klassen unterteilt. Die I. Klasse umfasste Philosophie, Staats-, Rechts- und Gesellschaftswissenschaften, Geschichte und Archäologie. In die II. Klasse gehörten Mathematik, Physik, Naturwissenschaften und Medizin, in die III. Klasse Philologie und in die IV. Klasse tschechisches Schrifttum, bildende Kunst und Musik. Am 20. April 1890 ernannte der Kaiser auf Vorschlag des Landesausschusses die ersten 19 ordentlichen Mitglieder, die am 3. Juli 1890 weitere 23 ordentliche Mitglieder wählten. Der Vorsitzende der Akademie wurde am 12. Juli 1890 gewählt, gleichzeitig mit ihm wurden auch der Generalsekretär und die Vorsitzenden der einzelnen Klassen gewählt. Albert war an den Vorgängen um das Entstehen der Akademie außerordentlich interessiert. Ihm lag das Profil der neuen Einrichtung am Herzen, weswegen er die Einbeziehung politischer Einflüsse dort ablehnte, wo vorrangig wissenschaftliche Qualitäten und Verdienste entscheiden sollten. Alberts Korrespondenz gewährt nicht nur einen Einblick in seine Beziehung zu der entstehenden Akademie, es kann an den Briefen auch das Bestreben der Realisten dokumen-
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tiert werden, in der Tschechischen Akademie der Wissenschaften bedeutendere Stellen zu besetzen. Ihr Bemühen war jedoch ungeschickt und ging von einer falschen Einschätzung der Situation aus. Letztendlich wurde das gewünschte Ergebnis nicht erreicht, obgleich die Realisten für ihre Ziele gerade E. Albert nutzen wollten. Die größte Bedeutung hatte in dieser Hinsicht ein Brief des Chefredakteurs der Zeitschrift Athenaeum, Josef Kaizl, an Josef Hlávka vom 20. November 1888.434 Dieser Brief war Teil einer weiter gefassten Aktion, deren Hintergrund ein Brief von J. Kaizl an E. Albert vom 7. November 1888 enthüllt. Kaizl informierte in ihm Albert, den er kurz davor in Senftenberg besucht hatte, dass nach vertraulichen Informationen eine Gruppe älterer Wissenschaftler aus der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften versuche, Hlávkas Bemühen um die Errichtung einer Tschechischen Akademie der Wissenschaften zu blockieren, und dass der Beschluss des Böhmischen Landtags über die Akademie wahrscheinlich nicht vom Kaiser bestätigt werde. Nach Kaizl wende sich Hlávka der „jüngeren Gruppe von Wissenschaftlern um die Zeitschrift Athenaeum“ zu, die er bislang als entschiedener Verteidiger der Echtheit der Königinhofer Handschrift übersehen habe. Kaizl wünsche, dass Hlávka „in unserer Phalanx eine feste moralische Unterstützung findet, auf die er verweisen könne“. Er stellte in Aussicht, dass er selbst in einiger Zeit an Hlávka schreiben werde, jedoch so, als ob er von nichts wüsste, und forderte Albert auf, auf Hlávka in gleichem Sinn einzuwirken.435 Dies tat Albert tatsächlich und schrieb bald darauf an J. Hlávka: „Ich bin kein Vertreter der Partei, die das Athenaeum herausgibt, aber ich will ihr gegenüber gerecht sein und sehe nur bei ihr und nirgendwo anders einen wissenschaftlichen Nachwuchs.“ Er verteidigte die Wissenschaftler um das Athenaeum gegen Angriffe in der Presse und berief sich auf ältere Artikel im Athenaeum, die er dem Brief beifügte, und versicherte Hlávka, dass auch diese für eine Akademie in Hlávkas Sinne werben.436 Hlávkas Antwort an Albert kennen wir, Albert legte sie dem Brief an T. G. Masaryk bei, in dem er über die Ränke um die vorbereitete Akademie berichtete. „Meiner Meinung nach handelt es sich um eine Unerhörtheit, wenn die Schaffung einer Einrichtung, wie sie die Akademie werden soll, unter den Einfluss der Politiker gerät. Soll sie vielleicht Gegenstand von Konzessionen und politischen Transaktionen zwischen der Regierung und dem Böhmischen Klub werden? Sollte vielleicht die Gründung eines großen wohltätigen Instituts einer Handlung des Böhmischen Klubs untergeordnet werden? Sollte vielleicht die Einführung eines neuen Glaubens auch vom Klub genehmigt werden müssen? Da ist die Allmacht des Klubs eine rechte Analogie zur Allmacht des Staats. […]
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Die Sache steht doch so, dass ein großzügiger Wohltäter ein großes Kapital für eine rein wissenschaftliche und künstlerische Einrichtung gespendet hat. Der Landtag verabschiedete die Satzungen. Seine kaiserliche Hoheit soll den Entwurf genehmigen. Die Regierung muss sich bewusst machen, dass sie die Satzungen, d. h. das Gesetz über diese, billigen kann oder nicht. Wenn die Regierung etwas dagegen hat, kann sie es anmerken. Aber dass die Regierung und der Klub im Reichsrat selbständig in der Sache tätig werden – das kann doch nicht sein. Entweder haben die Mehrheit im Landtag und ihre Führer einen Fehler gemacht, dass sie die Regierung nicht früher angesprochen haben, oder sie begehen ihn jetzt, wenn sie die Regierung ohne Notwendigkeit in diese Sache reden lassen.“ Gleichzeitig legte Albert für Masaryk zur Information Hlávkas Brief bei, in dem ihm der Schreiber für sein Interesse und das richtige Verständnis des Gedankens und der Bedeutung der Akademie dankte und vorschlug, sich persönlich zu treffen. Hlávka teilte Albert gleichzeitig mit, dass er vorläufig die Artikel aus dem Athenaeum über die Akademie behalte, die er bislang nicht kannte.437 Albert traf tatsächlich umgehend mit J. Hlávka zusammen. Das Gespräch dauerte zwei Stunden, und Hlávka erläuterte ihm eingehend den gesamten Verlauf seines Bemühens um die Akademie und die Probleme, auf die er dabei gestoßen war. Albert beschrieb T. G. Masaryk das Gespräch ausführlich, das insbesondere die Stellung der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Hlávkas Entwurf der Satzungen der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und die Beziehung beider Institutionen zueinander betraf. Gleichzeitig regte er an, dass die Realisten über die Bedeutung der Einrichtung einer Tschechischen Akademie der Wissenschaften in der Zeitschrift Čas im von Albert detailliert beschriebenen Sinne referieren könnten. Die erste und die zweite Januarnummer der Zeitschrift Čas brachten dann auch einen Artikel des Wiener Korrespondenten und berichteten vor allem von den Schwierigkeiten, die aus dem unklaren Verhältnis der beiden Institutionen zueinander für die Zukunft folgen werden.438 Anfang Dezember 1888 schrieb Albert Masaryk von einem weiteren Besuch Hlávkas.439 Trotzdem hatten die Bemühungen der Realisten auch später keinen Erfolg, obwohl Masaryk Albert ständig drängte, auf Hlávka einzuwirken, damit sich dieser „mit uns versöhnt“. Um diese Versöhnung bemühte sich Albert sehr. Teil seines Bestrebens um eine Änderung des Kräfteverhältnisses war auch zeitweilig der Schmeichelton der Zeitschrift Čas gegenüber Josef Hlávka.440 Ende Jänner 1889 forderte T. G. Masaryk im Gespräch mit A. Bráf eine Vertretung der Realisten in der entstehenden Akademie und im Nationalmuseum. Zu dieser Forderung Masaryks bemerkte Bráf, dass es hierfür keine Hindernisse gebe, dass
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sie sich aber in beide Einrichtungen als Einzelpersonen Eintritt verschaffen müssten, nicht als Koterie oder Partei. Unverbindlich teilte er Masaryk noch mit, dass nach Vergehen der persönlichen Antipathien dies von allein kommen werde.441 Die Antipathien verschwanden aber nicht, nach den Artikeln in der Slavischen Warte, im Čech und in der Presse verschärften sie sich sogar noch und führten zum Abbruch der Verhandlungen zwischen den Realisten und den Alttschechen. Dieser Abbruch der politischen Verhandlungen bedeutete auch ein Ende der Bemühungen der Realisten, Stellungen in der neuen wissenschaftlichen Einrichtung zu erreichen. Durch Beschluss des Kaisers vom 25. November 1888 wurde die Eingangsetappe der Verhandlungen über die Gründung der Akademie abgeschlossen. In der zweiten, 14 Monate dauernden Etappe ging es um die Sicherstellung der materiellen Grundlage für die Tätigkeit der Akademie und um die Ausarbeitung der definitiven Fassung der Satzungen, die die Stellung der Akademie und ihre Organisationsstruktur bestimmen sollten. Für die Ausarbeitung der Satzungen wurde im Landesausschuss ein Unterausschuss mit Albín Bráf, Adalbert Schönborn und Jan Kvíčala gebildet. Mit ihrem Entwurf war J. Hlávka aber nicht einverstanden und drohte, dass er seine Stiftung zurücknimmt. Nach sich hinziehenden Verhandlungen zwischen dem Landesausschuss und Hlávka wurde ein Kompromissentwurf ausgearbeitet, der erst nach weiteren, vom Ministerium für Kultus und Unterricht erzwungenen Änderungen angenommen wurde. Über die problematischen Verhandlungen war auch Eduard Albert informiert. Uns ist zum Beispiel bekannt, dass Albert am 23. April 1889 in Prag bei F. L. Rieger zu Besuch war, wo beim Abendessen viel über die Tschechische Akademie der Wissenschaften geredet wurde. Albert war nicht damit einverstanden, dass sich der Landesausschuss das Recht vorbehielt, die ersten Mitglieder der Akademie zu ernennen, sondern vertrat umgekehrt die Meinung, dass dieses Recht den Wissenschaftlern selbst vorbehalten sein müsse. Einen anderen Standpunkt nahm A. Bráf ein. Seiner Meinung nach wäre der Ausgang so noch schlechter, es würde etwa Jan Gebauer überhaupt nicht in die Akademie aufgenommen werden. Deswegen entscheide der Landesausschuss nach Bráfs Meinung gerechter.442 Den führenden Politikern in Prag und in Wien lag daran, dass die Tschechische Akademie noch vor der Beendigung der Sitzung des Böhmischen Landtags eingerichtet werde, damit so auf der tschechischen Seite ein positives politisches Klima für die Annahme der Wiener Vereinbarungen geschaffen werde. Durch das Einverständnis des Kaisers mit der Gründung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und der Genehmigung der Satzungen am 23. Jänner 1890 eröffnete sich der Weg
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für konkrete Vorbereitungen zur Einrichtung der Akademie, d. h. vor allem zur Bestimmung der Mitglieder und zur Wahl der Funktionäre. Gemäß den Satzungen ernannte der Kaiser am 20. April 1890 das erste Drittel der ordentlichen Mitglieder für jede Klasse, d. h. je fünf Mitglieder in der I., II. und IV. Klasse und vier Mitglieder in der III. Klasse, insgesamt also 19 Mitglieder. Die Auswahl dieser ersten Mitglieder der Akademie lag in den Händen der politischen Sphäre. Der Streit zwischen dem Ministerium für Kultus und Unterricht und dem Landesausschuss um das Recht auf den Vorschlag für die Ernennung dieses ersten Drittels der Mitglieder wurde durch einen Kompromiss gelöst. Der Landesausschuss schlug einen breiteren Kreis von Kandidaten vor, aus dem in einem anschließenden behördlichen Verfahren die endgültige Auswahl vorgenommen wurde. Zur Ausarbeitung des Vorschlags für die Ernennung der ersten Mitglieder schuf der Landesausschuss ein engeres Komitee aus Albín Bráf, Georg Lobkowicz und Jan Kvíčala. Der Vorschlag enthielt 33 Namen, unter anderem auch E. Albert und seinen Kollegen Vladimír Tomsa. Der Statthalter Franz Thun wählte dann in Zusammenarbeit mit G. Lobkowicz 19 Kandidaten aus, die vom Kaiser genehmigt wurden. In diesem engeren Verzeichnis erschienen Albert und Tomsa nicht mehr. Zur Klärung der Umstände, warum beide Vertreter der medizinischen Wissenschaft aus dem Verzeichnis entfernt worden waren, sollen wieder die Archivdokumente zu Wort kommen. Am 10. Februar 1890 war Albert in Riegers Wiener Wohnung zu Besuch und sprach dort über die Kandidaten für die Akademie. Rieger berichtete dann A. Bráf und seine Tochter Marie über Alberts Meinungen. Albert vertrat im Gespräch mit Rieger die Meinung, dass das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Mitglieder der wissenschaftliche Verdienst sein müsse, keinesfalls das Zusammenschreiben von Kompilationen.443 Rieger schrieb einige Tage später seiner Tochter, dass für die Tschechische Akademie „Albert nicht ausgelassen werden kann, der gerade eine wissenschaftliche Arbeit nach Prag gesandt hat und eine weitere schreibt“. Nach Riegers Meinung erwartete Albert, dass er ernannt werde, „weil er behauptete, dass der Landesausschuss nichts davon versteht und dass die Gutachter und Fachleute seine Arbeit besser würdigen können“.444 Mit seinem Misstrauen, dass über die ersten Mitglieder der Akademie der Landesausschuss entscheiden wird, wandte sich Albert nicht nur an F. L. Rieger, sondern auch an Marie Červinková-Riegrová. Er befürchtete vor allem, dass der Landesausschuss verschiedene Rücksichten nehmen wird. „Bei uns ist das nicht reif, eine gewisse Strenge und Rücksichtslosigkeit – ich möchte nicht sagen Gerechtigkeit – ist bislang nicht herausgebildet. Alles läuft über Beziehungen.“ Er war
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daher neugierig, wie der Landesausschuss die ersten Mitglieder auswählt.445 Im vorläufigen Verzeichnis der ersten Akademiemitglieder, das A. Bráf am 24. Februar 1890 an J. Hlávka sandte, erschien Albert nicht, was Hlávka bemängelte. Es erscheint wahrscheinlich, dass auf der Grundlage von Hlávkas und Riegers Einspruch Albert, wie auch Hermenegild Jireček, in das Verzeichnis aufgenommen wurden. Im März 1890 teilte dann A. Bráf F. L. Rieger mit, dass Albert unter den Kandidaten für die Tschechische Akademie der Wissenschaften sei.446 Alberts Name war tatsächlich in der Note des Landesausschusses an das Präsidium der Statthalterei.447 Bei der Verhandlung zwischen F. Thun und G. Lobkowicz kam es in der II. Klasse mit Mathematik, Physik und Naturwissenschaften, zu der auch die Medizin gezählt wurde, zu einigen Änderungen. Für August Seydler kam Karel Václav Zenger nach, und die gesamte Auswahl wurde durch den Grundsatz deformiert, dass in Wien tätige Wissenschaftler, d. h. Emil Weyr und E. Albert, nur unter der Voraussetzung ernannt werden sollten, dass gleichzeitig mit ihnen für ihr Fach auch jemand aus Prag ernannt wird. Als dann die Alternative entstand, Emil Weyr mit František Josef Studnička oder Eduard Albert mit Vladimír Tomsa zu ernennen, stellte sich Thun unter Verweis darauf gegen Tomsa, dass dieser bei den letzten Studentendemonstrationen Ovationen der Studenten angenommen habe, und dies am gleichen Tag, an dem andere mit „Katzenmusik“ belästigt worden seien. Gemeinsam mit Tomsa wurde auch Albert aus dem Vorschlag gestrichen, was offiziell mit seinen Beziehungen zur Gruppe um Masaryk begründet wurde.448 Albert war enttäuscht, nachdem er erfahren hatte, dass er von der Statthalterei aus dem Vorschlag des Landesausschusses für die ersten fünf Mitglieder der II. Klasse der Akademie gestrichen war. Dies sollte nicht die einzige Enttäuschung bleiben. Die vom Kaiser ernannten ersten 19 Akademiemitglieder sollten weitere 23 ordentliche Mitglieder wählen, hiervon entfielen auf die II. Klasse 10 Mitglieder. Bei der ersten Abstimmung erhielt Albert in der II. Klasse lediglich drei Stimmen, was ihn sehr empörte und worauf er erklärte, dass er keine Mitgliedschaft in der Akademie annehmen werde. Aus Alberts Briefen an J. Vrchlický, M. Červinková-Riegrová und T. G. Masaryk ist bekannt, dass Albert über die Angelegenheiten der Tschechischen Akademie der Wissenschaften mit J. Hlávka, E. Weyr, B. Eiselt, A. Randa und weiteren sprach. Gerade von E. Weyr, der an den Prager Verhandlungen teilnahm, wusste er, dass er in der ersten Abstimmung in der II. Klasse nur drei Stimmen erhalten hatte, weswegen er Hlávka, bei dem er mit E. Weyr am 25. Juni zu Besuch war, mitteilte, dass er eine Wahl nicht annehme. Hlávka antwortete, dass auf der Konferenz auch darüber
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gesprochen worden sei, Albert zum Ehrenmitglied zu wählen, was aber Albert beleidigte. Er erklärte, dass er solch eine Wahl schon überhaupt nicht annehmen könne und dass er in keine Verbindung mit der Akademie treten werde.449 Am 25. Juni 1890 veröffentlichte die Zeitschrift Politik eine irreführende Nachricht über die Vorschläge für die ordentlichen Kandidaten in die Tschechische Akademie. Auf diese unvollständige und teilweise auch falsche Nachricht hin entschied sich Antonín Randa, an Albert zu schreiben und die Dinge richtigzustellen. Er teilte ihm vertraulich mit, dass für die II. Klasse Šolín, Feistmantel, Seydler, Albert, Frič, Štolba, subsidiär dann Eiselt, Vejdovský und Tomsa vorgeschlagen seien. Bei keinem der vorgeschlagenen Mitglieder wurde Einstimmigkeit erreicht, weshalb Randa nicht wusste, wie die Wahl tatsächlich ausgehen würde. „Alle, mit denen ich über Dich sprach, haben die beste Meinung von Dir; manche wollen Dich aber zum Ehrenmitglied wählen, einige deswegen, weil Du nicht in Prag bist, andere aus dem Grund, dass Du angeblich Masaryk unterstützt; in der letzten Frage versicherte ich ihnen, dass Du nach dem Hörensagen Masaryk eine weitere Unterstützung verweigert hast. Wenn dies so ist (was ich mir wünschen würde), wäre mir eine authentische Bestätigung dieser Nachricht angenehm. Du weißt, dass ich kein persönlicher Gegner der sogenannten Realisten bin; viele von ihnen weiß ich sehr zu schätzen […].“450 Die Nachricht, dass politische Rücksichten wieder über die wissenschaftlichen Verdienste gesiegt hatten, erzürnte Albert. Er antwortete Randa sofort und schrieb auch an Hlávka und Vrchlický. Im Brief an Josef Hlávka zitierte Albert die Passagen aus Randas Brief, die ihn am meisten aufgebracht hatten. Ironisch führte er an, dass er also untersucht werde. „Glücklicherweise werde ich nicht aufgehängt, da ich tatsächlich Masaryk seit Neujahr eine Unterstützung verweigert habe. Ja, ich habe Masaryk sogar geschrieben, dass es besser wäre, wenn wir über die aktuelle tschechische Politik nicht korrespondieren würden, da wir hier sehr große Differenzen haben. Die Zeitschrift Čas ist gegen, ich für einen Ausgleich usw. Ich forderte ihn auf, allgemeinere Fragen wie Wissenschaft, Literatur usw. zu diskutieren.“ An Randa schrieb er, dass er keine Wahl annehmen werde. Ich möchte nicht dorthin eintreten, wo politische Interessen gewisser Gruppen entscheiden. „Sie fragen nicht, was jemand vollbracht hat oder was er kann, sondern wie er in einer gewissen politischen Situation denkt. Damit versündigt man sich an der Wissenschaft. Die Akademie ist etwas anderes als Tagespolitik.“451 Auf diese Worte von Albert reagierte Hlávka sofort. Er bat ihn, keinen Gerüchten zu glauben und nicht vorzeitig die Verhältnisse so schroff zu verurteilen. Er betrachte Alberts Kandidatur als wichtig und versichere ihm, dass er keine Zweifel darüber habe, dass die Kandidatur durchgehe.452
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Am gleichen Tag beschwerte sich der aufgebrachte Albert auch bei J. Vrchlický. „Heute [d. h. 25.6.1890 – Anm. H. K.] erhielt ich von Randa einen Brief, in dem sich dieser wünscht, von mir eine authentische Äußerung zu erhalten, dass ich die Zeitschrift Čas nicht mehr unterstütze. Und das wegen der Wahl in die Akademie. Ich werde also untersucht. Die alttschechische Polizei untersucht mich (ist das nicht entsetzlich, wie ihnen das Polizei-Denken in den Knochen steckt?) und der arme Randa glaubt, dass er ein eifriger Gegner von Kvíčala ist, während Kvíčala offensichtlich seine Leute besucht und diesen schrecklichen Ballon gegen mich losgelassen hat.“ An Randa schrieb er in diesem Sinn: „Die Zeitschrift Čas unterstütze ich nicht mehr und stimme mit ihr nicht nur in der Politik, sondern auch in vielem anderen nicht überein, aber ich muss Dir rechtgeben, dass unter den Realisten sehr geschätzte Personen sind, die ich zu würdigen weiß. Aber eben Dein Brief ist bereits eine ausreichende Ursache dafür, dass ich nicht in einen Kreis eintrete, wo augenblickliche Interessen politischer Koterien und Parteien über sachliche Gesichtspunkte siegen können. In der Wissenschaft gilt nur Wissen. Ihr aber, meine Herren, fragt, wie sich wer zur alttschechischen Partei verhält. Hier hört alles auf. Wenn solche Rücksichten vielleicht auch entscheidend sein sollen, macht, was ihr wollt, aber zerrt mich nicht vor Eure Polizei.“ Wegen der Befürchtung, dass er bei den Prager Schildbürgern keinen Erfolg haben könnte, schrieb Albert an Randa, dass er von der Kandidatur zurücktrete. Er befürchte nämlich, dass sich die gleiche Situation wie bei seiner Kandidatur an die Prager Universität wiederholen könnte. Albert vertraute sich Vrchlický an: „Es tat mir auch weh, als ich nicht nach Prag an die Universität kam, und die Universität hätte keinen Schaden davon genommen. Diese Prager tschechische Chirurgie ist ein fertiger Skandal; absolute Unfruchtbarkeit! Es hätte mich auch gefreut, wenn ich in der Akademie hätte arbeiten und zur Verbesserung der Verhältnisse beitragen können. Aber mit unseren Leuten kann man nicht gehen. […] Es ist nicht möglich, dass ich mit diesen Leuten zusammen sitze.“453 Vrchlický, der sich in Chuchle aufhielt, antwortete umgehend: „Das ist unserer Fluch, dass wir nicht aus den kleinen Verhältnissen herauskommen, und an dieser Kleinlichkeit kommen wir um.“ Auch er gestand ein, dass er beim Vorschlag von Alberts Kandidatur oft auf eine ähnliche Meinung gestoßen war: „Da hieß es immer Čas und wieder Čas, das wurde mir immer als letztes Argument des Widerstands an den Kopf geworfen.“ Alberts Standpunkt stimmte er zu, gleichzeitig war er jedoch der Meinung, dass Albert gewählt werde. Er wäre froh, wenn Albert diese Wahl annähme.454
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Am gleichen Tag schrieb Albert auch an T. G. Masaryk, den er davon unterrichtete, dass er Hlávka am 25. Juni gemeinsam mit Emil Weyr besucht und ihm mitgeteilt habe, dass er keine Wahl in die Akademie annehme. Die Ergebnisse betrachte er als einen harten Schlag gegen die Wissenschaft. Gleich am nachfolgenden 26. Juni schickte Masaryk eine Antwort an Albert. Er stellte eine Übersicht der Nominierungen und die Anzahl der Stimmen für die einzelnen Kandidaten zusammen und fügte an, dass die Veröffentlichung der Nominierungen in der Zeitschrift Politik das Werk von Jan Kvíčala sei, der „auf diese Weise Druck auf die Naiven ausübte, die noch nicht wissen, was die Akademie ist“. Die Personen, die die Akademie machen, seien politisch Alttschechen, was nach Masaryk der Schlüssel zum Verständnis des gesamten Geschehens sei. Zur spießbürgerlichen Gelehrten Gesellschaft der Wissenschaften und zum Nationalmuseum komme noch die Akademie hinzu, diese „Begräbnisstätte alttschechischer Mumien, die lebend in ihr altmodisches Patriarchentum begraben sind“.455 Die Wahlen in die Akademie fanden am 3. Juli 1890 statt. Sofort nach ihrem Abschluss sandte Vrchlický ein Telegramm an Albert, auf das ein detaillierter Brief folgte. Vrchlický forderte Albert auf, die Wahl nicht abzulehnen, die Medizin habe eine Genugtuung erfahren und Albert selbst die Mehrheit der Stimmen erlangt. Im Einzelnen schrieb er, wer mit wie viel Stimmen in den einzelnen Sektionen gewählt worden war. Albert erhielt 16 von 18 möglichen Stimmen, weil das neunzehnte Mitglied Václav Brožík nicht zur Wahl gekommen war.456 Antonín Randa selbst reagierte auf den bitteren Brief von E. Albert erst am 4. Juli, also nach den Wahlen. „Auf den Wunsch und die Verantwortung von Hlávka erzählte ich niemandem von Deiner Erklärung. Im Interesse unserer Akademie liegt uns sehr daran, dass ein so heller Stern (erlaube mir, dies so auszusprechen) auch für unsere Akademie gewonnen wird; Du wurdest fast einstimmig gewählt (16 von 18 Stimmen); wir hoffen jetzt bestimmt, dass Du nicht ablehnst. Wir wissen, dass Dein wissenschaftlicher Ruhm durch die Wahl in die Prager Akademie nicht steigt; trotzdem darfst Du Dich nicht von uns entfernen.– Die Wahl von Eiselt war unausweichlich; mit dem Kompromiss wurden für die hiesige medizinische Fakultät zwei Stellen erlangt; dass Tomsa gewählt wurde, ist für ihn und uns eine Satisfaktion. Ich bedauere, dass Frič durchfiel, ich hatte das nicht erwartet.“ Randa plante eine Reise nach Wien auf eine Sitzung des Reichsgerichts und versprach, Albert Einzelheiten zu berichten.457 Auch Karel Mattuš bat Albert, die Mitgliedschaft in der Akademie anzunehmen und keinen üblen Nachreden Glauben zu schenken.458 Für Albert war die Wahl vom 3. Juli eine Genugtuung. So schrieb er an Marie Červinková: „Der Wunsch Ihres
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Vaters und der Wunsch von Ihnen und den Herren Mattuš, Gebauer, Vrchlický und Hlávka bewegten mich dazu, die Wahl in die Akademie anzunehmen.“459 In den Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová vom 5. Juli 1890 ist zu lesen, dass A. Bráf ihr über die Wahl in die Akademie Bericht erstattete. „Professor Albert hatte ein großes Interesse daran, ernannt zu werden; er schrieb deswegen an Kořistka, Hlávka, Vrchlický und Randa. Er wurde mit 16 Stimmen gewählt.“460 Die Tendenzen, die sich bei der Auswahl der Mitglieder der Akademie gezeigt hatten, zeigten sich auch bei der Auswahl der einzelnen Funktionäre. Am 12. Juli 1890 wurden der Vorsitzende, der Generalsekretär und die Vorsitzenden der Klassen gewählt. Vorsitzender der Akademie wurde J. Hlávka und Generalsekretär trotz des Widerstands einiger Akademiemitglieder F. J. Studnička. Zu den Vorsitzenden der einzelnen Klassen wurden A. Randa, K. Kořistka, J. Kvíčala und J. Hlávka bestimmt. Die Klassensekretäre wurden dann am 29. Oktober 1890 gewählt. Albert interessierte sich lebhaft für die Wahl der Funktionäre und die Kandidatenvorschläge für die Wahl weiterer ordentlicher sowie außerordentlicher und korrespondierender Mitglieder der Akademie. Anfang Juli 1890 weilte er deswegen in Prag, wo er mit Emil Weyr zusammentraf.461 An zwei Sitzungen der Akademie konnte er zwar wegen der Rigorosenprüfungen an der Wiener Universität nicht teilnehmen, trotzdem nahm er zu den Nominierungen wenigstens in Briefen Stellung. An Josef Hlávka schrieb er: „Gestern erhielt ich die Vorschläge für die I. und III. Klasse. Mit Verwunderung musste ich feststellen, dass wir ein ganz akademisches Volk sind. Lauter Akademiker in Böhmen; es wimmelt nur so von ihnen. Landadvokaten, Professoren von Gymnasien und Realschulen – lauter Akademiker. Das ist eine neue Ausgabe unserer so vortrefflichen Leute, von denen wir so viele hatten. Jetzt bekommen sie einen neuen Namen: Akademiker. […] Wenn alle diese Wahlen durchgehen würden, wäre dies ein großer Unsinn.“ Nach Alberts Meinung waren viele Nominierungen unzureichend, und in Frankreich und Deutschland würden gewiss nicht alle Nominierten akzeptiert werden. Er war froh, dass in der II. Klasse fast alle Kandidaten durchfielen, und hoffte, dass es im Plenum gelingt, auch die Mehrheit der Vorschläge in der I. und III. Klasse abzulehnen. „Das Niveau der akademischen Würde wird ja soweit gesenkt, bis es komisch wirkt. Sollte sie doch eine außerordentliche Auszeichnung für hervorragende Verdienste sein. Aber hier haben wir wieder unsere Großtuerei, jeder will Akademiker sein und lässt sich von seinen Freunden unterstützen. Großtuerei, Ruhmsucht!“462 In einem Brief an J. Vrchlický wurde Albert noch deutlicher: „Das ist ein Delirium, was in dieser Akademie vor sich geht. Wir haben hier mit einem Mal ganze Legionen von
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Akademikern! Ich erhielt die Vorschläge für die I. und III. Klasse. Akademiker in Böhmen wie Säue. […] Dank sei Gott, dass in der II. Klasse alle diese Vorschläge aus Ruhmsucht und unehrlicher Freundschaft durchgefallen sind. Aber die Juristen, Philologen und Theologen wollen die Sache beherrschen. Das ist Mittelalter!“463 In einem Brief an Marie Červinková kehrte Albert in Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen in die III. Klasse zu seiner leidenschaftlichen Debatte mit Albín Bráf zurück, ob der Landesausschuss die besten Vorschläge mache. Albert war von Beginn an nicht dieser Meinung und bestand darauf, dass Fachleute entscheiden sollten. Er schrieb von dem hinterhältigen Verhalten von Vincenc Brandl und František Bartoš bei der Wahl von Martin Hattala und Josef Král und beschrieb detailliert, wie alles ausging. Nach Albert waren Bráf und Lobkowicz gegen Kvíčala ohnmächtig, der sich durchsetzte. Auch Mattuš und Hlávka sollen der gleichen Meinung gewesen sein: „Kvíčala und niemand anders hat gewonnen, mit der Hilfe von Bráf und Lobkowicz.“ Als Studnička sich sicher war, dass er in die Akademie aufgenommen wird, wusste er, dass er auch Generalsekretär wird. Er sagte Hlávka hierzu, dass sie nur 13 Stimmen bräuchten, dann könnten sie machen, was sie wollten. Studnička wurde tatsächlich gegen den von Hlávka unterstützten Šolín zum Generalsekretär der Akademie gewählt. Kvíčalas Clique beeinflusste nach Alberts Meinung auch die Wahl des Vorsitzenden der III. Klasse, der Kvíčala selbst wurde. Albert war auch über A. Randa verärgert, der Kvíčala unterstützt hatte. „Kalousek, Kvíčala, Studnička, Randa, Emler und Tomek – das ist die Gelehrte Gesellschaft! Kalousek, Studnička, Emler, Tomek, Kvíčala, Durdík usw. usw. – Das ist das Museum! Emler, Tomek, Kalousek, Durdík, Kvíčala – das ist Svatobor. Studnička, Kalousek, Durdík usw. usw. – alle diese Namen wiederholen sich unablässig! Das ist eine Clique, die alles beherrschte, die alles beherrschen will, alles nur für sich selber. Jetzt die Akademie! Da sind sie, die Alttschechen und ihr Fall. Einige Männlein, die alles sein wollen. Sie wollten alles verschlingen.“ Mehr wollte Albert mündlich ausrichten, weil Marie Červinková eine Reise zu Verwandten nach Pottenstein (Potštejn) plante und danach Albert in Senftenberg besuchen wollte. Das Treffen kam am 11. August 1890 zustande.464 In ähnlichem Geist korrespondierte Albert auch mit Gustav Eim und Karel Kramář. An Eim schrieb er im Juli 1890: „Zwei Tage war ich in Prag bei den Akademiewahlen. Die gingen lieblich aus. Kvíčala hat wieder auf der ganzen Linie gewonnen. Erst jetzt haben sowohl Hlávka als auch Bráf, Lobkowicz und Mattuš klar gesehen, wie sie von Kvíčala hintergangen worden sind. Ich bitte Sie!
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Schauen Sie auf diese Einrichtungen, wer sie in den Händen hat. Im Museum Tomek, Studnička, Emler, Kvíčala, Kalousek. Im Svatobor wieder: Studnička, Kalousek, Emler usw. In der Gelehrten Gesellschaft wieder: Tomek, Kvíčala, Kalousek, Emler, Studnička. Und jetzt in der Akademie wieder: Kvíčala, Studnička, Kalousek, Emler usw. Das haben Lobkowicz und Bráf gut gesehen und gewusst. Sie wollten dem tatsächlich zuvorkommen, können das aber nicht. Kaum war Studnička vorgeschlagen, schrieb er schon an Hlávka: ,Einige Kollegen wünschen, dass ich das Generalsekretariat übernehme, weil usw.‘ Mündlich sagte er dann zu Hlávka: ,Wir brauchen nur 13 Stimmen, dann können wir machen, was wir wollen.‘ Hlávka war von solch einer Direktheit betroffen, aber er saß schon in der Falle; diese 13 waren sich schon mit Studnička einig. Und so fielen wir mit Šolín durch, den sich Hlávka gewünscht hatte. Alle die oben genannten Herren haben den alttschechischen Geist: sie sind in der Vergangenheit verfangene, alte Patrioten (Grammatik, Historik, Geschichte sind ihre Fächer; allein Studnička ist ein unbedeutender Mathematiker, aber ein unermüdlicher Schriftsteller) und vom modernen Leben, vom heutigen nationalen Bewusstsein haben sie keine Ahnung. Trotzdem wollen sie immer noch gefeiert sein und im Vordergrund stehen. Die für Anfang Oktober geplante Eröffnung der Akademie wird wohl seltsam ausfallen. Studnička hat schon seine Festrede vorbereitet. Er will über Marcus Marci, einen medizinischen Schriftsteller des 16. Jahrhunderts sprechen!!! Und warum? Weil Marcus Marci Leibarzt des Kaisers war und auch mit den Lobkowitzern in Verbindung stand. Und hier wird Studnička angeblich die Möglichkeit haben, beiden zu schmeicheln. Hlávka standen davon die Haare zu Berge! Was sagen Sie dazu? Dieses schon ausgeschöpfte Thema soll der Gegenstand einer Festrede sein! Das sind Esel. Hlávka wird von niemandem beraten – er ist auch dickköpfig – aber er hat jetzt die Macht in seinen Händen und kann machen, was er will“.465 Karel Kramář gratulierte Albert zur Wahl zum Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften aus dem russischen Basel (heute Wassiljewka bei Saratow), auch wenn er sich verärgert zeigte, dass Albert nicht zu den ersten Mitgliedern der neuen Akademie gehört hatte. Albert antwortete ihm umgehend und schrieb auch vom Sieg der Kvíčala-Partei.466 Während seines Aufenthalts in Prag von Ende Oktober 1890 bekam K. Kramář eine nähere Einsicht in die Prager Verhältnisse und schrieb Albert in Bezug auf die Tschechische Akademie der Wissenschaften: „Die Akademie ist für mich ein nationaler Abfallhaufen, auf den zufällig ein paar tatsächlich ehrenwerte Leute gekommen sind, die mit dieser Umgebung nur selbst an Wert verlieren – die Wahl von Mourek ist für diese Ge-
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sellschaft so symptomatisch, dass Weiteres nicht mehr gesagt werden muss. Selbst Vrchlický sagte auch, dass er beginnt, die ,Realisten‘ zu verstehen.“467 Auch wenn Albert das Geschehen bei der Konstituierung der Akademie mit Misstrauen und zahlreichen Vorbehalten verfolgt hatte, lag ihm sehr daran, als Redner zur feierlichen Eröffnung der Akademie ausgewählt zu werden. Auch dieses Bemühen Alberts ist in der Korrespondenz festgehalten, und dies vor allem im Briefwechsel mit Marie Červinková-Riegrová und mit Josef Hlávka. Ursprünglich wurde mit der feierlichen Eröffnung um den 2. Dezember 1890 aus Anlass des 42. Jahrestags der Thronbesteigung von Franz Joseph gerechnet. Wegen der angespannten politischen Situation wurde die Feier bis in den Mai 1891 verschoben, um sie mit der Eröffnung des neuen Museumsgebäudes zu verbinden. Anfang November 1890 sandte Albert an Červinková gemeinsam mit einem langen Brief eine gedruckte Broschüre, in der er feststellte, dass „der medizinischen Wissenschaft Genüge getan wurde. Meine Vorschläge wurden als richtig anerkannt. Obwohl ich nicht dabei war, gingen die Wahlen in meinem Sinne aus. Ich bin mit unserer Klasse überhaupt zufrieden. Čelakovský, Feistmantel, Seydler, Spina, Schöbl, Weyr, Šolín, Raýman unter den ordentlichen, Janošík, Hlava, Mareš, Brauner, Strouhal usw. unter den außerordentlichen sind Leute, über die Josef Svata, Mann von T. Svatová, auch was weiß. Und wie viele Briefe von Unzufriedenen ich auf einmal bekam! Sie wollen alle dort sein! Jeder Professor oder Schriftsteller will Akademiemitglied sein!“. Weiter drückte Albert seine Unzufriedenheit mit der Zusammensetzung der III. Klasse und vor allem mit der Wahl von Václav Emanuel Mourek aus und schrieb über die Vergabe der Festansprache. „Ich weiß, dass unser ausgezeichneter Studnička eine seltsame und witzige Sache vorbereitet hat. Marcus Marci aus Landskron (Lanškroun), also mein Landsmann vor zweihundert Jahren und mehr, stand mit den Lobkowitzern im Verkehr und war Leibarzt des Kaisers. Den Mann einer solchen Vergangenheit stellt er in Einzelheiten vor; darüber kann kein Zweifel sein. Aber in solchen Details, die niemanden mehr im Herz rühren werden. Da will unser ausgezeichneter und schöngeistiger Studnička eine feierliche Rede halten und mit der linken Hand Lobkowitz und der rechten Hand die Herrscherdynastie kitzeln. Ich habe Herrn Hlávka geschrieben, dass ich mir zutrauen würde, zwei Themen vorzutragen: entweder über Amos Comenius und seine pansophischen und akademischen Bestrebungen. Ich denke, dass es in unserer ganzen Geschichte keine ähnliche Gestalt gibt, die sich für diesen Augenblick besser eignen würde, als diese. Diese ernste, über die Jahrhunderte erhobene Persönlichkeit, bei allen Völkern
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in Ehre gehalten und mit ihren Konzeptionen bis in unsere Zeit reichend, sollte in unserer Mitte in dem Augenblick zitiert werden, wenn die Akademie eröffnet wird. Dadurch wäre unser höheres wissenschaftliches Bemühen mit der Vergangenheit, aber auch mit den anderen Völkern verbunden. Das zweite Thema, über das ich sprechen könnte, ist Zwei Welten (d. h. die äußere Welt, der Kosmos, und die Kulturwelt), wie sie sich im Menschen (d. h. in der menschlichen Organisation) verbinden und wie sie zueinander stehen. Dies würde auf alle Wissenschaften, die Kunst und die Literatur passen. Aber heute haben wir bereits den 6., eine Antwort habe ich bislang nicht und bin mir sicher, dass der Prager verbissene Onkel Wenzel nicht ertragen würde, wenn jemand spricht, der nicht auch ein Wenzel ist. Nur ein eingefleischter Wenzel wie Kalousek oder Studnička, die sind berufen zu sprechen. Als ob ich davon etwas hätte! Nur Arbeit und Mühe. Bin ich doch in solch einer Stellung, dass ich nichts von ihnen und der ganzen Einrichtung brauche. Da sollte das Präsidium kommen und mich auffordern zu sprechen, aber der verbissene und neidische Wenzel – schaut ihn doch nur an, wie er sich verhält – erträgt das nicht. Der Wenzel windet sich und runzelt die Stirn!“468 Ende 1890 schrieb Albert auch an Josef Hlávka. Im Brief reagierte er vor allem auf Hlávkas Aufforderung zur Festansprache. Albert bot an, die Festansprache zu halten, und schlug die genannten Themen zur Auswahl vor. Er bat Hlávka, seine Vorschläge dem Festkomitee vorzulegen. Wenn eines der Themen den Komiteemitgliedern gefallen sollte, wäre er bereit, die Arbeit niederzuschreiben.469 Nach Erhalt von Hlávkas Antwort entschloss sich Albert, zu dem Thema zu sprechen, das der zweiten Klasse am nächsten stand – der Titel des Vortrags sollte also Zwei Welten sein. Auch in diesem Augenblick zeigte sich Albert als wirklicher Denker mit weitem Horizont und als gekonnter Manager, da er sich bewusst machte, dass für die Tschechische Akademie der Wissenschaften Werbung gemacht werden musste. Albert hielt es für wünschenswert, wenn „ein großes Blatt mehr und intensiver von der Akademie Notiz nimmt, als dies bisher geschah“. Die Zeitung Hlas národa war nach seinem Urteil zu wenig verbreitet, und die Zeitung Národní listy betrachtete die Akademie als alttschechische Einrichtung. Wenn sich die Jungtschechen nicht in einen gemäßigten und einen radikalen Flügel aufspalten, wird es seiner Meinung nach nötig werden, eine neue Zeitung zu gründen, die dann „auch ein Organ der akademischen Interessen werden könnte“.470 Anfang Mai 1891 wurde erwogen, dass der Almanach vor der feierlichen Eröffnung der Akademie erscheint. Albert wollte deshalb seine Rede im Voraus einsenden und dann die Korrekturen vornehmen. Er schlug vor, dass in den Almanach
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neben den Satzungen und der Geschäftsordnung auch ein Personenverzeichnis aufgenommen werden sollte, das auf die gleiche Weise zusammengestellt wäre, wie die alljährlich herausgegebenen Verzeichnisse der Universitäten. Es sollten also alle Personen mit ihrer amtlichen Stellung, Titeln und Attributen angeführt werden, aber auch mit ihrem Wohnort zur Ermöglichung einer bequemen Korrespondenz. Im Almanach wünschte Albert auch die Angabe des Geburtsdatums und des Tags der Wahl in die Akademie.471 Die feierliche Eröffnung der Akademie fand am 18. Mai 1891 statt. Außer Albert trat auf ihr auch Josef Durdík mit dem Vortrag Über die Einheit der Bildung (O jednotě vzdělanosti) auf. Albert kam auf die feierliche Eröffnung der Akademie aus Senftenberg. Ihm war an der Festrede sehr gelegen.472 Das Echo auf Alberts Vortrag Zwei Welten kann in der von ihm empfangenen Korrespondenz und in der Tagespresse verfolgt werden. Beide Festreden wurden im Almanach der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste aus dem Jahr 1891 abgedruckt.473 Albert verfolgte die Tätigkeit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste auch in den folgenden Jahren. Nachrichten erhielt er aus verschiedenen Quellen, am meisten von seinem Freund J. Vrchlický, für den die Arbeit in der Akademie nicht immer eine Freude war.474 Im Mai 1896 wandte sich Josef Hlávka erneut an Albert und bat ihn um einen Rat, ob es angebracht wäre, Erzherzog Franz Ferdinand zu bitten, für seinen verstorbenen Vater Erzherzog Karl Ludwig die Schirmherrschaft über die Tschechische Akademie der Wissenschaften zu übernehmen. Gleichzeitig schrieb Hlávka, dass er begrüßen würde, wenn Albert in der Frage der Schirmherrschaft über die Tschechische Akademie der Wissenschaften Graf Gundaker Wurmbrandt befragen würde. Albert reagierte mit zwei Briefen.475 Franz Ferdinand d’Este wurde bereits am 23. Juni 1896 neuer Schirmherr der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und schloss so an seinen am 19. Mai verstorbenen Vater an.476 Im gleichen Jahr schenkte Albert der Tschechischen Akademie der Wissenschaften eine Reihe von Büchern, genau handelte es sich um 76 Werke in 141 Bänden, für die ihm das Präsidium der Akademie im Namen des Vorsitzenden J. Hlávka und des Generalsekretärs Josef Šolín ihren Dank aussprach. Alberts Name erschien dann im Verzeichnis der Bücherspender, das im Almanach der Tschechischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde.477 In den Jahren 1892 und 1900 veröffentlichte E. Albert auch über die Tschechische Akademie der Wissenschaften zwei fachliche Arbeiten.478 Ursprünglich hatte er für die Akademie noch eine Abhandlung über Skoliose vorbereitet, die er in einem
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Brief an J. Goll erwähnte. Diese Arbeit von Albert erschien letztendlich nicht in der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Über dieses Thema hielt Albert einen Vortrag in der Wiener Gesellschaft der Ärzte und veröffentlichte diesen in einer Fachzeitschrift in Wien.479
Vir boni officii beim Eintritt der Gruppe der Realisten in das tschechische politische Leben Am intensivsten lebte Albert in der tschechischen Politik an der Wende der achtziger und neunziger Jahre, als er in die Nähe der Bewegung der Realisten kam und für diese die Vermittlung von Verhandlungen mit den Alttschechen übernahm.480 Als Sympathisant der alttschechischen Partei bedrückte ihn deren Niedergang und er bemühte sich, die Intelligenz vor allem aus den Reihen der jungen Professoren der tschechischen Prager Universität für die Partei zu gewinnen. Einige Anhänger der realistischen Bewegung kannte er bereits von früher. Jaroslav Goll war sein jüngerer Mitschüler am Gymnasium in Königgrätz gewesen, August Seydler kam wie auch Albert aus Senftenberg. Den Realisten war bewusst, dass Albert dank seiner gesellschaftlichen Stellung, seiner Privatpraxis und seines medizinischen Rufs Kontakte zu breiten Kreisen der Wiener Gesellschaft und vor allem zu Ministerpräsident Eduard Taaffe hatte, dessen Vertrauter er geworden war, sowie zu Ministern und höheren Verwaltungsbeamten. Diese wussten wiederum von Alberts großem Interesse am Geschehen in Böhmen, weswegen sie mit ihm näher bekannt werden wollten.481 Nach Arnold Jirásek wurde T. G. Masaryk von E. Albert bereits in dessen Briefen an Josef Kaizl im Jahr 1887 erwähnt. Damals soll Albert an Kaizl geschrieben haben: „Ich war von der Persönlichkeit Prof. Masaryks beeindruckt. Wenn sich eine größere Anzahl von Männern um ihn schart, so ist in diesen zweifelsohne die Phalanx der Zukunft zu sehen.“482 Jiráseks Behauptung kann leider nicht überprüft werden, da uns Alberts Briefe an J. Kaizl mit der Ausnahme von wenigen Zitaten nicht vorliegen. Eins dieser Fragmente ist ein Zitat aus Alberts Brief an Josef Kaizl vom 27. Juni 1888, in dem Albert seine Besorgnisse und Meinungen über die weitere politische Entwicklung in Böhmen ausdrückt: „Ich werde die Befürchtung nicht los, dass unser Volk an der Schwelle einer Krise steht. Die alttschechische Partei verlor ihren Kredit beim Volk, die jungtschechische verdient ihn nicht. Dazu ist unser Volk zum großen Teil politisch unreif, nur in der Opposition ein wenig verlässlich, im positiven politischen Wirken
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unerfahren, durch Dienerei verdorben, von der Journaille verführt, durch Schreihälse betäubt. Wenn jetzt Wahlen in den Landtag und den Reichsrat anstehen würden, so würde das Volk Vertreter wählen, die nicht wissen, was zu tun ist. Das Volk wird neue Männer wollen, dadurch ist aber noch nichts Positives gesagt, neu bedeutet nur anders, also nur eine Negation. Ich bin in meinem Herzen bei den Alttschechen und habe viele von ihnen gern, ich will jedoch nicht verschweigen, dass sie Fehler machen, die sich rächen werden. Mit ihrer Schreierei werden Grégrs Leute [d. h. die Jungtschechen – Anm. H. K.] Erfolg haben. Man könnte wünschen, dass sich im Stillen eine neue Partei organisiert, aber nicht die jungtschechische, ich denke an eine Reformpartei, die zwar der alttschechischen am nächsten stände, deren Fehler aber vermeiden und beseitigen würde und vor allem jenen Optimismus wettmacht, der unsere alten Herren so schädigt. Wie verblendet sind doch unsere Leute! Man könnte viel dazu sagen, aber es tut weh. Wille und patriotischer Geist per excessum, aber allzu wenig Verstand. Was die Jungtschechen nach außen tun, ist gegen Gott, glauben Sie mir das.“483 Alberts Meinungen standen denen der Realisten sehr nahe, es nimmt daher nicht wunder, dass sich auch T. G. Masaryk um eine Kontaktaufnahme bemühte und im Juli 1888 an E. Albert schrieb. Es ist aber möglich, dass sie sich bereits in der Zeit von Masaryks Tätigkeit in Wien begegnet waren, und dies entweder in der Familie von Alois Vojtěch Šembera, in der beide häufig zu Gast waren, oder im Akademischen Verein, in dem Masaryk vortrug und in den Albert im Jahr 1881 als Redner zum zweiten, von H. Máchal organisierten Vortragszyklus eingeladen worden war. Durch Quellen ist dies jedoch nicht belegt.484 Für die Annahme, dass sie sich noch nicht von einer früheren Gelegenheit her kannten, spricht auch die Tatsache, dass Albert in einem Brief von Oktober 1888, mit dem er Masaryk nach Senftenberg einlud, diesem gründlich sein Äußeres beschrieb, damit sie sich auf dem Bahnhof in Böhmisch Trübau (Česká Třebová) nicht verfehlen.485 Irrtümlich ist die Annahme, dass die Realisten durch Vermittlung von Karel Kramář in nähere Berührung zu E. Albert gekommen wären.486 Es scheint, dass die Verbindung zu Albert spätestens im Juni 1888 von Josef Kaizl angeknüpft wurde. An diesen schloss sich bald T. G. Masaryk an, welcher unter Berufung auf seinen Universitätskollegen Kaizl, der ihm von Alberts Interesse an einer Schrift Diltheys erzählt hatte, an Albert einen Brief schrieb und ihm eine deutsche Übersetzung seiner Konkreten Logik zusandte, in der er sich mit einem ähnlichen Problem befasst hatte.487 Albert reagierte sofort. Nachdem er für das Buch gedankt und sein Interesse für dieses bestätigt hatte, ging er sofort zu politischen
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Fragen über, machte Masaryk konkrete Vorschläge für Artikel in die Zeitschrift Čas und wies ihn gleichzeitig auf seine empfindliche Stellung hin: „Ich bitte Sie formell, den Inhalt meines Schreibens an niemanden weiterzuleiten. Überhaupt bitte ich, dass niemals offenkundig werden möge, dass ich unseren Leuten in die Sache hineinrede; nicht wegen unserer Leute, sondern wegen Wien. Ich habe meine hiesige Stellung nur mit Neutralität erkämpft, ich bin Arzt und in die tschechischen öffentlichen Angelegenheiten darf und kann ich mich nicht einmischen. Wer die Verhältnisse kennt, muss mir Recht geben. Unsere Leute erkennen das alle an.“ Gleiches galt nach Albert auch für Eduard Hofmann, einen aus Prag stammenden Professor der Gerichtsmedizin an der Wiener Universität.488 In seiner Antwort teilte Masaryk Albert mit, dass er die Zeitschrift Čas nicht gegründet habe. Weiter stellte er ihm die Entstehung des Handschriftenstreits dar, dessen negative Nachwirkungen immer noch die Bemühungen um einen Anschluss der Realisten an eine der zwei bestehenden tschechischen politischen Parteien zunichtemachten. Nach Masaryk „geht es darum, dass unsere führenden Parteien, vor allem jedoch die sogenannte alttschechische, Mitstreiter nicht ablehnen dürfen, die Situation begreifen und aus unserem Kreis diejenigen auswählen müssen, die ihnen am wenigsten gegen den Strich gehen“.489 Albert glaubte, dass sich ein Boden für eine gemeinsame Aktion finden lassen sollte, wobei er selbst als Berater und „vir boni officii“ auftreten könnte. Für eine beschleunigte Annäherung an die Alttschechen wollte er „ein aufrichtiger und eifriger Vermittler und Helfer“ sein, wobei er seine guten Beziehungen zu F. L. Rieger und dessen Tochter Marie nutzen könnte.490 Nach der Rückkehr von einem Ferienaufenthalt in Italien und Frankreich knüpfte auch Josef Kaizl wieder Kontakt zu Albert an. Er stimmte ebenfalls Alberts Bewertung der Situation in Böhmen zu. Weiter schrieb er über seine bisherige Tätigkeit und seine Bemühungen um ein „bereinigtes, durchdachtes und aufrichtiges Programm eines modernisierten Alttschechentums“.491 Kaizl hatte jedoch auch noch eine andere Sache auf dem Herzen: „Vielleicht könnten Sie als eine objektive und über den Parteien stehende und anerkannte Persönlichkeit in Wien auf eine Zusammenführung der Gruppe um die Zeitschrift Athenaeum und auch teilweise um die Zeitschrift Čas mit der alttschechischen Partei hinarbeiten. Das sind energische und unerschrockene Leute, die etwas wissen, etwas können und tätig sind. Ist dies nicht ein pathologisches Anzeichen (im Gegensatz zu den österreichischen Deutschen), dass sich ein so großer und intelligenter Teil unseres Volks von den existierenden politischen Parteien abwendet, und erfordert dies nicht einen therapeutischen Eingriff? Sie haben Beziehungen zu
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den Führern. Das wäre ein verdienstvolles Werk.“ Kaizl selbst bemühte sich um eine Erneuerung der Kontakte zu A. O. Zeithammer, der darauf jedoch nicht reagierte. Kaizl forderte Albert im Brief auch zu einem Beitrag für die Zeitschrift Athenaeum auf, deren Redaktion er unlängst übernommen hatte. Die Kontakte wurden aufgenommen und vertieft. Masaryk war der Meinung, dass in der nächsten Zeit zwei Dinge zu tun wären: „Vor allem wären einige Fachleute von uns in das Parlament zu schicken. Wir brauchen in Wien keine Fürsprecher, sondern Arbeiter, die den Ministern in die Karten schauen. […] Weiter könnte die alttschechische Presse reformiert werden. Die [Zeitschrift] Politik ist für uns tatsächlich eine Schande nach außen und die [Zeitschrift] Hlas kann nicht einmal gegen die [Zeitschrift] Národní listy bestehen. Außerdem sollte mehr mit der inneren Politik gearbeitet werden.“ Er wies Albert auf seinen Artikel Wie die wissenschaftliche Literatur gepflegt werden sollte (Jak zvelebovati literaturu naukovou) im Athenaeum hin, in dem er diese Gedanken dargelegt hatte, und bat ihn, den Artikel zu lesen.492 Albert betonte in seiner Antwort an Masaryk wiederum seine Neutralität. Trotzdem äußerte er den Wunsch, sich für ein paar Stunden zu treffen und in Ruhe die Meinungen auszutauschen.493 Zu einem Zusammentreffen von Albert mit Masaryk und J. Kaizl kam es im Oktober 1888 in Senftenberg, wo konkrete Schritte vereinbart wurden, insbesondere für die Umwandlung der Čas in eine Wochenzeitschrift und für Alberts Vermittlermission. Die Gruppe um die Zeitschriften Čas und Athenaeum bemühte sich auch, über E. Albert die Sympathien von Josef Hlávka zu erlangen und einen Kontakt zu A. O. Zeithammer und somit zu den Alttschechen herzustellen.494 Anhand von Alberts Korrespondenz konnte im Unterkapitel über die Tschechische Akademie der Wissenschaften das Streben der Realisten nach bedeutenden Positionen in der Akademie dokumentiert werden. Es sei hier nur wiederholt, dass das taktisch schlechte Vorgehen und die falsche Einschätzung der Situation zu einem Misserfolg führten. Die Realisten bemühten sich, Josef Hlávka für ihre Absichten zu gewinnen, dessen Pläne zur Gründung der Akademie auf den Widerstand einer Gruppe von älteren Wissenschaftlern getroffen war, weswegen er zu den Sympathisanten des anderen Lagers entgegenkommender war. Albert hatte sich für eine Akademie mit einer tatsächlich wissenschaftlichen Grundlage engagiert, die sich aller Politisierung entzieht. In diesem Geist traf er auch mit Hlávka zusammen und versuchte, dessen Misstrauen gegenüber den Realisten zu zerstreuen, das sicher auch durch unterschiedliche Standpunkte im Handschriftenstreit gegeben war. Masaryk verfolgte eine Vertretung der Rea-
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listen in der sich in Vorbereitung befindenden Akademie und im Nationalmuseum, wie jedoch bereits angedeutet kam es nach zunehmenden Invektiven in der Presse zu einer Unterbrechung der Verhandlungen zwischen den Alttschechen und den Realisten, und die Realisten erlangten keine Vertretung in der neu gegründeten wissenschaftlichen Gesellschaft. Alberts Kontakte zu J. Hlávka wurden detailliert im Kapitel über die Tschechische Akademie der Wissenschaften dargestellt. Deswegen sollen im Weiteren nur die politischen Verhandlungen betrachtet werden. Die Realisten suchten vor allem Hlávkas Unterstützung für die Finanzierung ihrer Zeitung. Hlávka ging jedoch nicht auf ihren Vorschlag ein. Albert bemühte sich, auf Zeithammer sowie auf K. Mattuš, A. Randa und selbst F. L. Rieger Einfluss zu nehmen. Anfang November 1888 wies Josef Kaizl in einem Brief E. Albert auf dessen jungen Nachbarn Karel Kramář hin: „Kennen Sie Dr. Kramář in Wien? Er stammt aus Semil (Semily) und ist ein begüterter und arbeitsamer junger Mann, der sich auf eine politische Karriere vorbereitet. Er hat in Berlin und in Paris studiert und hat eine gute deutsche Schrift über das Agio des österreichischen Papiergelds geschrieben. Jetzt arbeitet er im Reichsarchiv über die Geschichte der österreichischen Finanzen [...]. Dr. Kramář steht ganz auf unserer Seite, er beteiligt sich am Athenaeum und auch am Chronos [d. h. an der Zeitschrift Čas – Anm. H. K.]. Ich hoffe, dass sich eine Gelegenheit finden wird, sich mit ihm bekannt zu machen – er wohnt ganz in Ihrer Nähe in der Frankgasse 1.“495 Kaizl teilte Kramář wenig später mit, dass ihn Albert gern treffen würde.496 In einem weiteren Brief rät er Kramář: „Halten Sie Albert in Ehren und suchen Sie sein Wohlwollen; er ist in jeder Hinsicht ein bedeutender Mensch, wirklich ein Unikum unter uns Tschechen.“ Er war neugierig, was für einen Eindruck Albert auf Kramář machen werde.497 Mit K. Kramář traf Albert persönlich um den 20. November 1888 zusammen. Welchen Eindruck Albert auf ihn gemacht hatte, schrieb Kramář an Kaizl: „Ich habe wiederholt mit Herrn Albert gesprochen. Er ist an unserer Sache tatsächlich mit großem Eifer interessiert und lässt sich von dieser in allen seinen Unternehmungen leiten. Ein Urteil über ihn ist recht schwer und ich traue mir ein solches nicht zu, vielleicht später, wenn ich öfter mit ihm sprechen werde! Ich habe gehört, dass er auch nach Jahren schwer zu durchschauen ist, ich selbst habe das gleiche Gefühl, deswegen will ich nichts übereilen. Bislang scheint mir, dass er sich sehr für unsere Sache interessiert, auch wenn ich ahne, dass er sich über ein positives politisches Programm nicht ganz im Klaren ist. In vielen Dingen haben wir die gleiche Meinung, insbesondere, was die alttschechische Partei betrifft – auch er erkennt an, dass die Partei schwer
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zu erneuern ist. Lieber würde er sehen, wenn wir den rechten Flügel der Jungtschechen und die Unzufriedenen von den Alttschechen um uns sammeln würden. Er ist auch dafür, aus dem Chronos [der Zeitschrift Čas – Anm. H. K.] die Diskussion um die Königinnenhofer Handschrift zu verbannen und sie dem Athenaeum zu überlassen. Er war ebenfalls für einen Programmartikel, ist aber – so wie ich – auch mit einem Situationsartikel zufrieden, in dem wenigstens die Richtung angedeutet wird, in die wir gehen sollten. Er hält es für unablässig, dass die ersten Nummern vorab detailliert besprochen werden, damit wir Unannehmlichkeiten bei einem übereilten Auftritt vermeiden.“498 Ab Herbst 1888 verliefen Verhandlungen über eine Umwandlung der Zeitschrift Čas in eine Wochenzeitschrift und deren Finanzierung. Im Jahr 1888 erschien Čas noch vierzehntägig. Mitarbeiter waren vor allem T. G. Masaryk, J. Vlček, F. Jokl und F. Táborský. Masaryk, Kaizl und Kramář übernahmen die Zeitschrift Anfang 1889 von Jan Herben, der verantwortlicher Redakteur blieb, und wandelten sie in eine Wochenzeitschrift um. Den Vertrag über die Übernahme der Čas und die Finanzierung der Zeitschrift besorgten neben den Erwähnten weiter J. Goll, L. Heyrovský, M. Nevole, A. Rezek und L. Roubal. Aus der Korrespondenz zwischen J. Kaizl und K. Kramář wird deutlich, dass auch E. Albert aktiv an den Verhandlungen beteiligt war. Dieser unterzeichnete den Vertrag zwar nicht, unterstützte die Herausgabe des Blatts aber nach Angabe von J. Kaizl durch „einen großzügigen Beitrag und ein außerordentliches Interesse“.499 Nach einer gleichzeitigen Notiz von Masaryk spendete Albert für die Herausgabe der Čas 2000 Gulden.500 Auch ist aus Alberts Korrespondenz mit Masaryk bekannt, dass er im Dezember 1888 eine Spende von 1000 Gulden für die Čas sandte, dabei jedoch ausdrücklich anführte, dass er der Genossenschaft nicht beitreten und dort „keinen Einfluss“ erlangen wolle. Albert schrieb Masaryk von seinen Gesprächen mit K. Kramář. So entstand ein reger Briefwechsel, der einen Einblick in die verwobenen Verhandlungen zum Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts gibt. Albert war damals fest davon überzeugt, dass sich die alttschechische Partei „mit neuen Elementen umgestalten muss, wenn sie nicht fallen will“. Er sandte Masaryk Anregungen für Feuilletons in der Čas und gab Ratschläge für das weitere Vorgehen. In gleichem Geist sprach er in dieser Zeit auch mit K. Kramář, auf den er damals einen beträchtlichen Einfluss erlangt hatte.501 Zu den Weihnachtsfeiertagen 1888 kam Albert nach Prag. Am 27. Dezember nahm er an einem gemeinsamen Abendessen im Hotel de Saxe teil, bei dem er mit den alten Freunden J. Goll und A. Seydler zusammentraf, aber auch mit J. Kaizl, T. G. Masaryk, L. Heyrovský und O. Hostinský. Persönlich machte er
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sich hier mit J. Gebauer bekannt, mit dem er seit Anfang November in Briefkontakt stand.502 Albert schrieb gelegentlich Beiträge für die Čas503 und arbeitete auch mit dem Athenaeum zusammen, für das er eine Rezension der medizinischen Zeitschrift Sborník lékařský verfasste.504 Er nutzte die Gelegenheit und schrieb zunächst über die bisherige tschechische medizinische Literatur, dann über die tschechische medizinische Fakultät und über deren Vertreter. Auch hier wünschte sich Albert, anonym zu bleiben, weswegen er den Vorschlag Josef Kaizls annahm, den Artikel mit der Chiffre D. L. zu unterzeichnen, was die zweiten Buchstaben von Alberts Vor- und Zunamen waren. Die gleiche Chiffre verwandte er in der Zeitschrift Čas. Auch wenn Albert versprach, dass „unsere Darstellung der Anfang einer kritischen Behandlung der medizinischen tschechischen Literatur ist, die wir nächstens vorzustellen gedenken“, suchen wir in den weiteren Nummern des Athenaeums solch eine Fortsetzung vergeblich.505 In den nachfolgenden Jahrgängen des Athenaeums veröffentlichte E. Albert noch zwei Gutachten. Im Juni 1890 publizierte er eine Rezension einer Arbeit französischer Chirurgen und im Dezember 1890 veröffentlichte er unter der Chiffre E. A. eine Rezension einer Arbeit von Theodor Meynert.506 Im Jänner 1889 wurden direkte Verhandlungen zwischen T. G. Masaryk und F. L. Rieger aufgenommen, die František Pazdírek vermittelte, ein wenig bekannter altschechisch orientierter Redakteur der Slavischen Warte.507 Masaryk informierte E. Albert umgehend über das Treffen bei Rieger am 21. Jänner 1889. Er schrieb, dass es angebracht wäre, „dass Sie, Herr Professor, auf das Schlachtfeld treten, d. h. direkt in Wien zu Rieger gehen und ihm klarmachen, was sie mit uns gewinnen könnten, wenn sie die Situation erkennen und begreifen würden“. Das persönliche Treffen mit Rieger fasste Masaryk in acht Punkte zusammen.508 Über den Beginn der Verhandlungen mit den Alttschechen und die Sondierungen der Jungtschechen Gabriel Blažek und Jan Kučera wurde Albert ebenfalls von Josef Kaizl informiert. Die Realisten wollten die günstige Situation ausnutzen, weswegen Kaizl an Albert sieben Punkte schrieb, die er mit Masaryk als Vorbedingung für eine Fusion mit den Alttschechen formuliert hatte. Gleichzeitig schrieb er, dass er beabsichtige, ebenfalls in den Verhandlungen mit den Jungtschechen fortzufahren. Er bat Albert, dies auch Kramář vorzulegen, damit er nicht alles noch einmal schreiben müsste. Vor allem sollte sich Albert zu den Forderungen der Realisten baldmöglichst äußern.509 Albert riet daher Kaizl und Masaryk: „Fordern Sie von beiden Parteien, dass diese in ihren Zeitschriften sofort positiv von Ihnen sprechen, d. h. von Čas,
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Athenaeum usw. Das muss keine Revokation und kein Canossa sein, damit dies die Verhandlungen nicht belastet. Aber der erste Punkt ist, dass berichtigt wird, was bisher gesündigt wurde. Insbesondere die literarische Tätigkeit und die wissenschaftliche Bedeutung Ihrer Partei muss hervorgehoben und in der Presse der Alt- und der Jungtschechen mit Anerkennung erwähnt werden. Erst dann sollten Sie verhandeln.“510 Masaryk antwortete Albert umgehend: „Rieger selbst soll angeblich (nach Zeugnis von Pazdírek) bestimmt haben, dass Bráf mit mir über politische Fragen und Kalousek über Fragen der Universitäten und der Literatur verhandeln soll. Am Sonntag treffen wir uns.“ Er bat Albert erneut, auf Rieger in Wien einzuwirken, wo dieser nicht unter dem Einfluss seiner „männlichen Umgebung“ steht. Weiter solle sich Albert um eine Annäherung der Realisten an den Bauunternehmer und Mäzen Josef Hlávka und um die Unterstützung der Realisten durch den einflussreichen alttschechischen Politiker und langjährigen Vorsitzenden des Prager Böhmischen Klubs, Antonín Otakar Zeithammer, sowie durch M. Červinková-Riegrová bemühen.511 Wie aus der weiteren Korrespondenz folgt, kam Albert diesen Aufgaben nach. Im Realismus sah er, wie er M. ČervinkováRiegrová schrieb, „eine bedeutende Erscheinung unseres nationalen Lebens“, Masaryk habe „einen außerordentlichen Eindruck“ auf ihn gemacht. Er hege keine Zweifel, dass Masaryk „zu einer bedeutenden Aufgabe in unserem Volk berufen ist, es sollte aber für ihn und für uns besser sein, wenn er in der Wissenschaft und an der Universität bleibt“.512 Am Vormittag des 27. Januar besuchte Masaryk den führenden Vertreter der Alttschechischen Partei und Riegers Schwiegersohn, seinen Universitätskollegen Albín Bráf, und wurde von diesem wohlwollend aufgenommen. Weniger optimistisch fiel Masaryks Verhandlung am Nachmittag mit dem Kollegen Josef Kalousek aus, mit dem er sich auf neutralem Boden in Pazdíreks Wohnung traf.513 Die vielversprechend begonnenen Verhandlungen hatten nicht die erhoffte Fortsetzung. Am 29. Jänner 1889 erwartete Masaryk Rieger zu einem vereinbarten Gespräch. Dieser erschien unter dem Druck der Gegner eines Übereinkommens nicht, sandte nur seine Visitenkarte und verließ wenig später Wien. Auf die direkten Verhandlungen folgten polemische Zeitungsartikel, die bald in eine offene Kritik umschlugen. Gleich der erste Artikel von Pazdírek in der Slavischen Warte erregte Unwillen.514 Eine Reihe von Leuten wünschte sich keine Einigung. Im Lager der Alttschechen waren dies neben dem vorsichtigen A. Bráf und dem misstrauischen J. Kalousek vor allem J. Kvíčala, der für seine Absichten die Zeitung des böhmischen katholischen Klerus Čech benutzte. Das Ziel einer ganzen
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Serie von Artikeln war die Verhinderung einer möglichen politischen Zusammenarbeit der Realisten mit den Alttschechen. In der Kampagne wurde nicht nur das politische Profil der Realisten angegriffen, sondern auch Masaryks wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeit. Die Kampagne begann mit dem am 18. Februar erschienenen Leitartikel Die dritte Partei und endete einen Monat später mit dem Artikel Antwort an Hlas národa.515 Masaryk beteiligte sich an der Polemik in den Zeitungen mit der Reihe von Artikeln Unsere Parteien und der Realismus, die in der Zeitschrift Čas im Februar und März 1889 erschienen.516 Die Intensität der schriftlichen Kontakte zwischen E. Albert, T. G. Masaryk und J. Kaizl erreichte in dieser Zeit ihren Höhepunkt. Albert empfahl die von den Realisten vorrangig zu verfolgenden Ziele, Masaryk unterrichtete Albert laufend und bat wiederholt um Fürsprache bei F. L. Rieger, M. ČervinkováRiegrová und J. Hlávka. Albert berichtete dann Masaryk von den entsprechenden Treffen, dieser schrieb wiederum Albert über die Intrigen von J. Kvíčala, der „bei dem ganzen Unternehmen Stein des Anstoßes ist“.517 Anfang Februar 1889 schrieb Albert an Masaryk, dass er bei Rieger zu Besuch war und dieser anerkennend über Masaryk gesprochen habe. Rieger habe ihm gesagt, dass Masaryk eine Führernatur sei, ein Mann, um den sich die anderen sammeln und dem sie gehorchen. Albert habe die Gelegenheit genutzt und Rieger gesagt, dass er aus Zeitmangel nicht die Rolle eines vir boni officii zwischen Rieger und Masaryk übernehmen könne und dass sie nur gelegentlich über die Sachen sprechen könnten. Er riet daher Masaryk, direkt an Rieger zu schreiben. Bald musste er sich aber überzeugen lassen, dass dieses Bemühen erfolglos blieb.518 Masaryk schrieb zweimal an Rieger, am 22. Februar und 13. März 1889. Rieger antwortete erst auf den zweiten Brief ausweichend. Masaryk war von Riegers Antwort beleidigt, weswegen er nur antwortete, dass er den Brief erhalten habe. Das Schreiben sandte er auch an Albert mit der Bemerkung weiter: „Es tut mir sehr leid, dass Dr. Rieger so schwach ist!“519 Die schwache Hoffnung auf eine Annäherung wurde durch die journalistische Polemik zunichtegemacht. Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war der Leitartikel der alttschechischen Zeitung Hlas národa vom 13. März 1889 mit dem Titel Auf dem Weg des Streits.520 Die Realisten behandelten die entstandene Situation in der Zeitschrift Čas, in der nächsten Nummer erschien ein umfangreicher Leitartikel Verhandlung der Realisten mit den Alttschechen. Der anonyme Artikel ging von einem Gespräch mit T. G. Masaryk aus. Zum Abschluss fügte die Redaktion einige erläuternde Anmerkungen zu den politischen Zielen der Realisten an.521 Aus Sicht der Alttschechen war der Abbruch der Verhandlungen übereilt. So-
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wohl F. L. Rieger als auch M. Červinková-Riegrová teilten Albert mit, dass ein Erfolg möglich gewesen wäre, wenn die Realisten nicht so rasch gehandelt hätten.522 Masaryk hielt dies nur für eine Ausrede. Er betonte, dass die Realisten warten können und dass er selbst weder in den Böhmischen Landtag noch in den Wiener Reichsrat gehen werde, sondern an der Prager Universität bleiben wolle.523 Dort sah sich Masaryk einem weiteren Disziplinarverfahren gegenüber. Am 25. Februar 1889 begrüßten ihn die Studenten mit brausendem Beifall und Hochrufen im Karolinum. Ähnliche Ovationen brachten sie wenig später auch J. Kaizl dar. Wegen dieser Äußerungen ihrer Sympathien wurden die Studenten zu Verhören vorgeladen. Der Dekan Jiří Pražák sandte dann Masaryk in der Angelegenheit einen amtlichen Brief. Nach Masaryks Antwort entschloss sich das Professorenkollegium der juristischen Fakultät unter Emil Ott, Masaryk aufzufordern, eine Richtigstellung in den Zeitschriften Čas und Bohemia zu veröffentlichen, die seine Dankansprache an die Studenten abgedruckt hatten.524 Im April und erneut im Juni 1889 beschwerten sich J. Kvíčala und M. Hattala beim akademischen Senat über T. G. Masaryk. Das Rektorat der Universität entschied erst im Oktober 1889 über die Untersuchung der Angelegenheit. Die eigentliche Untersuchung begann vor Weihnachten und dauerte fast ein halbes Jahr. Masaryk wurde letztendlich von der Beschuldigung freigesprochen.525 Inzwischen versuchte Albert, die Beziehung der Realisten zu Antonín Randa zu glätten, einer führenden Persönlichkeit der juristischen Fakultät.526 Masaryk hatte Albert seine Meinung über Randa und seine Erfahrungen mit diesem mitgeteilt und mit der Unparteilichkeit des Athenaeums im Fall Randa argumentiert.527 Auch wenn die Verhandlungen zwischen den Alttschechen und den Realisten unterbrochen waren, fuhr Albert mit seiner Agitation fort. Bei gegenseitigen Besuchen wirkte er auf Rieger und dessen Tochter, auf A. Randa und auf den Abgeordneten des Reichsrats, den Arzt Antonín Steidl ein. In Briefen versuchte er auch den Koliner Arzt und Jungtschechen Josef Šíl zu gewinnen.528 Persönlich traf Albert mit den Realisten zu Ostern in Prag zusammen. Ein weiteres Zusammentreffen fand im Juni zu Pfingsten in seinem Sommersitz in Senftenberg statt, wo vereinbart wurde, dass die Realisten bislang nicht öffentlich auftreten werden.529 Diese Vereinbarung wurde wenig später von J. Kaizl verletzt, der als Unabhängiger für den Böhmischen Landtag kandidierte. Dies rief sowohl Alberts als auch Masaryks Unwillen hervor.530 Die Wahlen fanden Anfang Juli 1889 statt. Auch wenn die Alttschechen als Sieger hervorgingen, verzeichnete die jungtschechische Partei außerordentliche Gewinne. J. Kaizl war in Kuttenberg (Kutná
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Hora) nicht erfolgreich.531 Masaryk vertrat einen abwartenden Standpunkt, denn die „Situation ist günstig, wenn auch ernst. Leute aus der Umgebung der Zeitschrift Čas sind gewählt worden und es werden noch mehr werden. Es hängt davon ab, was die Alttschechen machen. Sie oder die Jungtschechen oder beide werden auf uns zukommen müssen – wenn sie dies nicht tun, so geht es ihnen nur um die Personen.“532 Mitte Juli hatte Albert in Wien Besuch von Jaroslav Vrchlický. Nach einem mehrstündigen Gespräch kam Albert zu dem Schluss, dass Vrchlický „unsere Sicht teilt“. Als das Haupthindernis für eine Aussöhnung sah er in einem Brief an Masaryk die Kritik an Vrchlickýs Schaffen in der Zeitschrift Čas. Er riet daher, dass in der Čas die deutsche Übersetzung von Vrchlickýs Farbigen Scherben und dessen Erfolge im Ausland erwähnt werden könnten, insbesondere die Anerkennung seiner Übersetzung von Dantes Göttlicher Komödie. Alberts Bemühungen um eine Versöhnung von Vrchlický mit den Realisten waren so aufrichtig wie naiv. Er musste dies bereits aus dem folgenden Brief von Masaryk erkennen, der die Beziehungen zu Vrchlický vollkommen anders sah.533 Die Ferien 1889 verbrachte E. Albert erstmalig in seiner neuen Villa in Senftenberg, wo ihn außer Bekannten aus der Umgebung und Jugendfreunden auch Fürst Paul Cantacuzène mit Gattin Alice, F. L. Rieger, M. Červinková-Riegrová und J. S. Machar besuchten. Aus Senftenberg schrieb er K. Kramář nach Semil, dass Kvíčala und Blažek und Podlipný in Pottstein seien und dass sie sich sicher treffen werden. Er lud Kramář zu einem Besuch ein, der dann tatsächlich stattfand.534 Ab Oktober 1889 trat der Böhmische Landtag wieder zusammen, in den auch einige Sympathisanten der Realisten gewählt worden waren, insbesondere Antonín Zeman, Karel Pippich und Otakar Mokrý. Über Zeman wurden die unterbrochenen Verbindungen der Realisten zu den Alttschechen wieder angeknüpft, und nach mehr als einem halben Jahr wurden die Verhandlungen im November 1889 erneuert. Rieger sprach mit Zeman über einen geeigneten Kandidaten für ein Mandat in den Reichsrat nach dem Rücktritt von Karel Mattuš, der Direktor der Landesbank (Zemská banka) geworden war. Zeman schlug J. Kaizl vor, der sich dann am 22. November mit A. Bráf traf. Am 26. November 1889 waren Masaryk und Kaizl bei Rieger, danach sollte eine Verhandlung mit Mattuš folgen. Es begann die zweite Runde der Verhandlungen der Realisten mit den Vertretern der alttschechischen Partei. Gleich am 20. November 1889 nach einer Sitzung des alttschechischen Klubs schrieb Masaryk an Albert, dass die Sache zwar kompliziert sei, aber wohl den-
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noch ihrer Lösung zustrebe. Nach neuen Nachrichten von A. Zeman teilte er mit, dass Rieger mit der Kandidatur von Kaizl auf das freigewordene Mandat in den Reichsrat einverstanden sei. Rieger habe sehr ruhig über den Realismus gesprochen und sich mit Zemans Erklärung zufriedengegeben, dass es sich beim Realismus nur um eine Richtung handele. Auf Riegers formale Aufforderung sollten direkte Verhandlungen von Kaizl mit Bráf folgen. In einer Antwort drückte Albert die Hoffnung aus, dass „eine Zusammenarbeit der Realisten mit Riegers Fraktion wenigstens dazu führen könnte, dass durch eine Versöhnung von Bráf, Randa und Ott mit den Realisten an der Universität Einigkeit herrschen wird und dass der untragbare gegenwärtige Zustand beendet wird. Die vereinigte Universität würde zu einem Faktor werden.“ Er versprach ebenfalls, dass er mit Rieger reden werde, sobald dieser wieder nach Wien komme.535 Eine große Empörung der Realisten verursachte die erneute Wahl von Kvíčala in den Landesausschuss, wobei er von A. O. Zeithammer und K. Mattuš unterstützt wurde. Trotzdem fand am 26. November in Riegers Wohnung eine eineinhalbstündige Verhandlung von Masaryk, Kaizl und Kramář mit Rieger und Bráf statt, die detailliert von M. Červinková-Riegrová aufgezeichnet wurde.536 Das Gespräch kehrte zunächst zur Pressepolemik vom März zurück. Dann brachte Masaryk seine Beschwerden hervor. Er stimmte einer Polemik zu, verwahrte sich aber dagegen, dass den Realisten fälschlich vorgeworfen werde, die Studenten zu verführen. Nach Masaryk mache man aus den Realisten politische Agitatoren. Die Ursache für die Streitigkeiten an der Universität sei nicht er, sondern J. Kvíčala. Deswegen würden sie auch weiterhin fordern, dass die Alttschechen Kvíčala fallen lassen. Dann fragte Rieger, was Masaryk und Kaizl denn wollen, wenn sie sagen, dass es ihnen nicht um die Politik gehe. Darauf antwortete Kaizl, dass es ihnen sehr wohl um die Politik gehe. Rieger antwortete: „Wir schließen niemanden aus und suchen fähige Leute, um die Lücken im Klub zu füllen, die ich mehr als irgendjemand anderes fühle.“ Nach Kaizl wollten sich die Realisten aber so mit der alttschechischen Partei verbinden, dass „sie der linke Flügel auf der rechten Seite werden“. Bráf schlug vor, dass sie sich mit A. Zeman in Verbindung setzen und eine dritte Partei bilden könnten. Masaryk lehnte dies vehement ab und schloss sich der Meinung Kaizls an. Im weiteren Gespräch wollte Rieger wissen, ob die Realisten besondere Wünsche oder Vorschläge hätten. Masaryk sagte, dass sie für einen Anschluss wären, jedoch mit der Möglichkeit, eine eigene Richtung beibehalten zu können. Bráf schlug weitere Verhandlungen mit dem einflussreichen Karel Mattuš vor. Nachdem Bráf die Runde verlassen hatte, sprach Rieger mit Masaryk und Kaizl wie-
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der über die Studentenschaft und sein Verhältnis zu dieser, weiter über die HusAffäre im Böhmischen Landtag,537 die die Alttschechen geschädigt hatte, über andere politische Fragen und über die tschechische Vertretung in Wien. Er beschwerte sich, dass nur wenige Leute tatsächlich arbeiten wollen. Ähnlich wie Bráf empfahl er K. Mattuš als Partner für weitere Verhandlungen. Das Gespräch endete mit den Verhältnissen an der Universität, insbesondere den Disziplinarverfahren. Rieger äußerte den Wunsch, dass sich die Beziehungen glätten mögen. Masaryk zeichnete sich die Eindrücke vom Gespräch kurz auf.538 Genauer stellte er sie Albert dar, dem er schrieb: „Rieger ist ein zahnloser Löwe, ein gefesselter Löwe. Er stimmte allem zu und sprach, wie er in seiner Jugend gesprochen hat und wie man in den Zeiten von Palacký und Havlíček geredet hat. Aber der Arme scheint sich umzuschauen, ob man ihm zuhört. Bráf ist kleiner, klein. Er ist dem Adel verbunden, insbesondere Schwarzenberg.“ Mit der Führung weiterer Gespräche mit den Realisten wurde K. Mattuš betraut, den Masaryk bislang nicht persönlich kannte. Er bat daher Albert, auf diesen Einfluss zu nehmen, insbesondere in Hinsicht auf die Bereitschaft, „freiere und mutigere Köpfe in die Partei zu lassen“.539 Masaryk war sich des Einflusses von Albert auf Rieger und dessen Tochter bewusst, weswegen er es begrüßte, dass Albert ein Treffen mit diesen in Wien vermittelte.540 Während des ersten Treffens mit Masaryk erwähnte Albert, dass Graf Taaffe Anfang Dezember Informationen über die Realisten und deren Einfluss auf das tschechische öffentliche Leben gefordert habe. Masaryk informierte noch am gleichen Tag J. Kaizl.541 Mit Albert verhandelte Masaryk auch am 15. Dezember, als sie sich in der Wohnung von Kramář trafen. Albert war dann wohl anschließend bei einem Treffen von T. G. Masaryk mit M. Červinková-Riegrová in der Rieger’schen Wohnung zugegen, am Abend trafen sich Masaryk, Kramář, Rieger und dessen Tochter bei Albert.542 An das Treffen in Wien schlossen sich weitere Gespräche in Prag und eine lebhafte Korrespondenz zwischen T. G. Masaryk und M. Červinková-Riegrová an.543 Masaryk besuchte nach einer früheren Vereinbarung gemeinsam mit J. Kaizl am 20. Dezember 1889 K. Mattuš. Wie sich Masaryk notierte, „war er liebenswürdiger als erwartet“. Mattuš wünschte sich ein Übereinkommen und sagte zu, mit Rieger und weiteren Alttschechen zu sprechen. Ein erneutes Treffen von F. L. Rieger, dessen Tochter und A. Bráf mit T. G. Masaryk und J. Kaizl, auf dem das alttschechische Blatt Politik verhandelt wurde, fand am 28. Jänner 1890 statt.544 Albert kam am 5. Jänner 1890 nach Prag und stieg in seinem Lieblingshotel Zum blauen Stern in der Straße Am Graben ab. Masaryk organisierte ein gemein-
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sames Gespräch mit Marie Červinková und am Abend mit den weiteren Realisten. Ende Jänner 1890 sprach E. Albert erneut mit dem Ministerpräsidenten E. Taaffe über die Realisten. Als ihm Albert sagte, es sei vereinbart worden, dass Mattuš mit den Realisten verhandelt, antwortete er Albert: „Dann kann ich ruhig schlafen.“ Albert informierte Masaryk umgehend: „Er betrachtet Mattuš als den Kopf der Nation. Ich habe dann sofort Mattuš geschrieben und ihm mitgeteilt, worüber ich mit Graf Taaffe gesprochen habe. Ich stellte ihm auch meine Meinung dar, dass eine Regeneration der alttschechischen Partei unausweichlich ist und dass es an der Universität zu einer Zusammenarbeit der Realisten mit den anderen kommen muss.“ Gleichzeitig drückte Albert seine persönliche Freude über die Einigung aus. „Über den Tschechen in der Fremde schien ein Fluch des Misstrauens zu herrschen. Dieser verschwindet jetzt und ich meine, dass jeder Tscheche jetzt freier sein wird.“545 Mattuš führte in der Antwort an, dass die Alttschechen nichts gegen eine Zusammenarbeit hätten, und versicherte, dass er ein Interesse daran habe, mit den Realisten „allmählich eine Form der Vereinigung zu vereinbaren“.546 Albert war von der Antwort überrascht, er nahm an, Mattuš wäre davor erschrocken, dass Albert mit dem Ministerpräsidenten über die Realisten gesprochen hatte. Albert schrieb Masaryk hierüber: „Dass mich Graf Taaffe nach den Realisten gefragt hat, war ein Verdienst von Eim. Dieser – wie mir Dr. Kramář mitteilte – kümmert sich mit einem seltsamen Eifer um die Realisten und ließ mich wissen, dass mich Graf Taaffe fragen wird. […] Eim, der jetzt zehn Jahre in Wien ist und mit allen politischen Kräften in ständigem Verkehr steht, durchschaut unsere Misere besser als irgendjemand anderes und steht in seinem Inneren den Ansichten der Realisten nahe. Ich denke, dass Eim ein so guter Realist ist wie ich, weswegen ich nichts dagegen hätte, wenn Eim Schritte unternehmen würde, damit Graf Taaffe von den Realisten erfährt. Dieser fragte mich nur: ,Es ist jetzt eine neue gemässigte Partei in Böhmen in Bildung; was ist denn damit?‘ Darauf antwortete ich ihm kurz etwa Folgendes: ,Es ist eigentlich noch keine Partei, sondern mehr eine Schule, eine Tendenz, oder eine werdende Partei. Bis jetzt gibt es nur Offiziere und Unteroffiziere, aber wenig Truppen. Die Ziele sind in der Tat gemässigt, den realen Verhältnissen entsprechend; die Methode soll eine strenge, sachliche sein. Die Hauptparole wäre: Hinweg mit aller Phrase. Einer der eifrigsten Vertreter ist Prof. Masaryk. Die Anhänger sind meistens nur die intelligentesten Kreise. Man will mit den Alten zusammengehen und die Partei regenerieren. Und wie ich höre, ist Mattuš von der alten Partei beauftragt, mit den Herren sich auseinanderzusetzen. Im Ganzen sind die Ansichten der Herren, soweit ich beurteilen kann, derart, dass ich mich ganz anschliessen könnte.‘“547
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Albert verstand, dass die Realisten mithilfe der Alttschechen schnellstmöglich in die Politik kommen wollten, da in einem Jahr Wahlen anstanden. Er schloss sich diesem Ziel an, sah ein Problem in der Untätigkeit und vermutete den Grund hierfür im Schwanken zwischen beiden bürgerlichen Parteien. „Sie wollen in den nächsten Wahlen erfolgreich sein, dafür reicht Ihr langsames Vorgehen nicht. Für ein augenblickliches Ergebnis ist eine gewisse Zielstrebigkeit nötig, die Sie nicht besitzen; weil Sie mit diesen und mit jenen verhandeln, geben Sie selbst die Vorbedingung für eine Zielstrebigkeit auf, nämlich den eigenen Mut.“548 Masaryk versuchte Albert zu überzeugen, dass die Realisten aktiv seien. Er führte konkrete Beispiele von Aktionen und Verhandlungen an.549 Nach Masaryks Meinung wiederholte sich die Situation aus dem vergangenen Jahr – damals hatte ein Artikel in der Regierungszeitung Presse die Alttschechen verschreckt, jetzt seien Bráf und Mattuš von Taaffes Frage beunruhigt worden. Masaryk befürchtete, dass die Alttschechen den Realisten wieder mangelnde Loyalität vorwerfen könnten, weil sie hinter dem Rücken der Alttschechen der Regierung zu gefallen versuchten. Er erwartete auch weitere Denunziationen.550 Aber bereits am 22. Februar konnte er Albert mitteilen: „Die Alttschechen haben sich gemeldet. Schon morgen soll die Kandidatur auf das Mandat von Mattuš entschieden werden. Wir hatten gedacht, dass sie erst ankommen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Kaizl hatte vorgestern einen Vortrag im Juristenverein über die Valuta. Mattuš kam zum Vortrag und bot bei dieser Gelegenheit Kaizl das Mandat an. […] Kaizl nahm es jedoch nicht an, zunächst müsse das mit uns vereinbart werden. Aber auch so könne er den Sitz nicht annehmen. Kaizl forderte eine Entscheidung. Mattuš wird also zu mir kommen, und wir vereinbaren dann ein Treffen.“551 Einer der Gründe der Zurückhaltung der alttschechischen Führer waren die Aktivitäten von J. Kvíčala. Wie bereits angeführt hatte er gemeinsam mit M. Hattala im April und im Juni 1889 Masaryk beim akademischen Senat verklagt. Die Juristen hatten die Untersuchung das ganze Jahr über nicht eingeleitet. Masaryk wurde erst nach Kvíčalas Mahnung vorgeladen und soll alles widerlegt haben. Im Februar 1890 entschied der akademische Senat auf Antrag der überwiegend alttschechisch gesinnten Professoren der juristischen Fakultät über ein neues Disziplinarverfahren gegen Masaryk.552 Der Anlass war erneut die stürmische Reaktion der Studenten auf Masaryks Vortrag.553 Masaryk war der Meinung, dass es Kvíčala wieder darum ging, „eine Versöhnung mit den Alttschechen zu untergraben“. Er nutzte hierzu erneut die Universität und insbesondere den akademischen Senat, was sich die alttschechischen Führer nicht bewusst machten. Masaryk entschied
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sich für einen Gegenangriff. Er schrieb an Albert, dass er nicht nur Kvíčalas Klage schriftlich zurückgewiesen, sondern selbst eine Klage gegen Kvíčala erhoben habe. Weiter bat er Albert, seinen Brief auch Kramář und Eim zu zeigen, um gemeinsam zu erreichen, dass sich das Ministerium mit beiden Klagen befasst.554 Am 23. Februar 1890 kam es zu einem weiteren Treffen mit K. Mattuš, dem Masaryk die Forderungen und Wünsche der Realisten vorlegte und die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit erläuterte. Dem unmittelbar folgenden Brief legte er seine Artikel aus Čas und Athenaeum bei, die die behandelten Fragen betrafen. Gleichzeitig teilte er Mattuš im Brief mit, dass er ihn am 25. Februar gemeinsam mit J. Kaizl besuchen werde.555 Nach diesem Treffen formulierten Masaryk und Kaizl das Programm der Realisten, ihre Forderungen und die Vorstellungen über die Form eines Zusammenschlusses. Masaryk sandte das Material am 26. Februar an K. Mattuš. Die Realisten bekannten sich zum Programm Palackýs und forderten zum Beispiel ein weltliches Schulwesen und ein gleichberechtigtes Bündnis mit dem Adel. Die slawische Frage betrachteten sie aus dem tschechischen staatsrechtlichen Gesichtspunkt. Unter den Forderungen führten sie Mandate in den Reichsrat und in den Böhmischen Landtag, eine Vertretung unter den Parteivertrauensmännern, einen Sitz im Ausschuss des alttschechischen Verlags, einen Einfluss auf die Redaktion der Zeitschrift Politik und keine Unterstützung der Kandidatur von J. Kvíčala in den Landesausschuss an.556 Entgegen den Erwartungen der Realisten schwiegen die Alttschechen und warteten auf die Ankunft von F. L. Rieger aus Wien. Mitte März beschwerte sich Masaryk deswegen bei Albert, dass sie immer noch keine Antwort auf ihre Forderungen hätten. Masaryk habe den Eindruck, dass Kvíčala mit seinem Einfluss der alttschechischen Partei abgeraten habe und dass auch die alttschechischen Juristen mit einem neuen Disziplinarverfahren im Wege ständen.557 Gegen die neuen Klagen verteidigte sich Masaryk am 17. und 18. März 1890.558 In Prag liefen dabei verschiedene Gerüchte um, dass er nicht die Wahrheit sage. Dahinter stand angeblich A. Bráf, wie Masaryk bald feststellte. Albert war der Meinung, dass Masaryks Freunde in Wien die Bemühungen der anderen Seite zunichtemachen sollten. Er wies darauf hin, dass Professor Studnička bereits auf dem Ministerium gewesen war und auch J. Durdík eine Vorsprache plane. Er selbst habe wegen der „Verwobenheit der hiesigen Verhältnisse keinen Zutritt zum Ministerium. Taaffe sind die tschechischen Angelegenheiten so sehr verleidet, dass hier nicht angesetzt werden sollte.“ In Prag habe man keine Vorstellung, wie abfällig man in Wien über die alttschechische Partei denkt, nicht einmal über die Jungtschechen herrsche eine so schlechte Meinung.559
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Der Grund für die Unzufriedenheit waren die tschechischdeutschen Verhandlungen in Wien vom Jänner 1890 und die anschließenden Bemühungen um die Umsetzung der Ergebnisse in der Praxis.560 Die jungtschechischen Vertreter waren nicht zu den Verhandlungen hinzugeladen und distanzierten sich am 21. Februar 1890 auf den Seiten der Národní listy von den Ergebnissen. Auch im alttschechischen Lager herrschte keine Übereinstimmung über die Verwirklichung der Wiener Vereinbarungen. Die Realisten begrüßten die sogenannten Punkte über einen tschechisch-deutschen Ausgleich zunächst, später waren sie zurückhaltender. Nach Herausgabe der Anweisung des Justizministers Friedrich Schönborn vom Februar 1890 über die Reorganisation des Gerichtswesens und über die Besetzung der Gerichtsräte am Oberlandesgericht stellten sie sich kritisch zu den Punkten. Die Abhängigkeit der alttschechischen Politik von der Umsetzung der Punkte wurde letztendlich zum Vorwand für den Abbruch der Verhandlungen zwischen den Realisten und den Alttschechen. Die Realisten wollten sich aus pragmatischen Gründen nicht mit einer Partei vereinigen, deren Ruf und Einfluss in der Gesellschaft in starkem Rückgang begriffen waren. Eine Vereinigung hätte zu dieser Zeit im Widerspruch zu ihren politischen Ambitionen gestanden. Am 26. März 1890 besuchte J. Kaizl mit Masaryks Einverständnis K. Mattuš, um diesem mitzuteilen, dass die Realisten die Verhandlungen mit den Alttschechen abbrechen und dass die Alttschechen die Verhandlungen als beendet ansehen möchten. Wenn Kaizl gegenüber Mattuš behauptete, dass der Misserfolg der zweiten Verhandlungsrunde über eine Vereinigung der Realisten mit den Alttschechen durch „tiefe Uneinigkeiten“ im Verständnis der bürgerlichen und religiösen Freiheiten und Differenzen im Blick auf die tschechische Geschichte verursacht wurde, so war das eine eingeengte und verzerrte Darstellung der Tatsachen, die dazu diente, dass die Realisten die ihnen ungelegenen Verhandlungen verlassen und die Schuld am Scheitern auf die alttschechische Seite schieben konnten.561 Kaizl teilte E. Albert den Abbruch der Verhandlungen mit den Alttschechen in einem Brief vom 27. März 1890 mit.562 Die Wochenzeitschrift Čas nahm zur Verhandlung der Realisten mit den Alttschechen überhaupt nicht Stellung. Erst im Leitartikel vom 14. Juni 1890 wurde vom Verlauf der Verhandlungen berichtet.563 Das Hauptthema der Čas wurde der Streit um die Umsetzung der Punkte zum tschechisch-deutschen Ausgleich und in Zusammenhang hiermit die scharfe Kritik der bisherigen Politik der Nationalpartei (Národní strana – Alttschechen). Anhand der Korrespondenz von T. G. Masaryk mit E. Albert im Frühjahr und Sommer 1890 lässt sich verfolgen, wie sich die Meinung der Realisten zu
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den Punkten schrittweise änderte. Albert stimmte für eine Annahme des tschechisch-deutschen Ausgleichs, denn „was der Kaiser will, das passiert auch; wer sich dagegen stellt, der trägt die Folgen, so wie Herbst und die Linke. Das ist ein fundamentaler Artikel meines Glaubens. Denken Sie daran, was Plener den Deutschen gesagt hat: Das monarchische Prinzip hat eine grossartige Stärkung erfahren. Sehen Sie sich Bismarck an, was er gemacht hat und was er jetzt ist!“ Darum wollte Albert, dass die Zeitschrift Čas den Ausgleich zu ihrem Thema macht und nicht nur kritisiert. Hiermit stieß er aber bei Masaryk auf kein Verständnis. Dieser vertrat die Meinung, dass sie nicht mehr zu Gunsten der Wiener Vereinbarungen schreiben könnten, weil diese von den Alttschechen kompromittiert worden wären.564 Albert wandte alle seine Redekünste auf, um T. G. Masaryk und über diesen auch die weiteren Realisten zu überzeugen. Er glaubte, dass der Ausgleich umgesetzt werde: „Die Regierung, die (wie es sich gehört) allen Gefühlen gegenüber taub ist, hat sowohl die Deutschen als auch die Tschechen vor sich. Sie sieht die deutsche Linke mit ihrer inneren Kraft und die tschechische Delegation in ihrer Schwachheit! Ich bitte Sie! Die Regierung macht Fehler, und was für welche, aber letztendlich machen alle Seiten Fehler, auch die Deutschen haben sich etwas übereilt. Aber die Punkte können nicht fallengelassen werden. Sie werden umgesetzt und werden – das Ende der alttschechischen Partei. Für eine Partei wie die Ihrige, die abseits steht und mit Vernunft und Objektivität zuschaut, ist ein Standpunkt nicht schwer. Es kann alles objektiv gesagt werden. Den Jungtschechen entsteht nach dem Ausgleich eine große Arbeit. Sie können noch viel erreichen: einen tschechischen Senat am Obersten Gerichtshof oder die tschechische Amtssprache in den tschechischen Bezirken (was wir vorgeschlagen haben). Es wird an ihnen liegen, was sie schaffen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich im Landtag sagen: ,Wir wurden nicht zu den Punkten hinzu geladen. Die Mehrheit der tschechischen Abgeordneten hat die Punkte angenommen und das Volk zu diesen verpflichtet. Die Ehre verlangt, die Punkte anzunehmen. Wir nehmen von allen Handlungen Abstand und enthalten uns der Stimme und lassen uns für die Zukunft alle Freiheit. Wir sind froh, dass diese Punkte den großen Zwiespalt zwischen den in Böhmen lebenden Völkern beseitigt haben; wir begrüßen die deutschen Landsleute mit aufrichtiger Freunde, die ehrliche Behauptung der Deutschen und der Regierung, dass das eine Waffenruhe ist, nehmen wir an. Wir werden danach streben, das, was uns schädlich für das Volk erscheint, zu berichtigen, wir sehen in diesem Ausgleich den Versuch, die nationale Frage in Mähren, in Schlesien, in der Steiermark und überhaupt im slawischen Süden zu
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lösen. Das wird auch das Ziel unserer Handlungen im Reichsrat sein.‘ Hiermit wäre ein Anfang für ein zukünftiges Programm einer zukünftigen Rechten gelegt; oder die Deutschen würden das nicht annehmen und wären wieder von der Rechten abgestoßen. Glauben Sie mir, dass die ganze Kunst der tschechischen Politik darin liegen sollte, dass sich die Regierung wieder auf uns stützen kann, damit der sich aufdrängende Plener wieder zurückgedrängt wird und die Regierung eine Mehrheit ohne die Deutschen bekommt.“ Richtig verstand Albert auch das Wesen des Missverständnisses zwischen ihnen, wenn er in einem zweiten Brief vom gleichen Tag schrieb: „Ich sehe den Ausgleich aus einem Wiener Standpunkt und Sie blicken alle mit einem Prager Auge“.565 Im Mai schrieb Masaryk an Albert, dass sich die Jungtschechen den Realisten annäherten. „Sie würden uns gern gewinnen.“566 Wenig später informierte er Albert über sein Treffen mit Karel Adámek und Emanuel Engel, die davor von Eduard Taaffe zu Beratungen eingeladen worden waren. Masaryk war froh, dass Albert die Realisten trotz der Meinungsverschiedenheiten nicht verworfen und sie zu Pfingsten nach Senftenberg eingeladen hatte. Albert antwortete umgehend: „Graf Taaffe kennt die Parlamentsverhältnisse ausgezeichnet, aber das tschechische Volk kennt er nicht so, wie es jetzt nötig wäre. Ich kann in der Sache nichts machen, weil ich Zurückhaltung üben muss.“567 Zu Pfingsten kamen außer Masaryk auch J. Kaizl, J. Goll und A. Zeman nach Senftenberg. Albert hatte auch J. Vrchlický eingeladen, der die Einladung aber nicht nur ablehnte, sondern Albert dazu vorwarf, dass er an der Spitze der Realisten stehe und die Angriffe ihrer Zeitschrift Čas auf Vrchlický nicht verhindert habe. Albert antwortete Vrchlický mit zwei Briefen, in denen er auch sein Verhältnis zu den Realisten darlegte.568 In einem zweiten Brief an J. Vrchlický charakterisierte Albert die Realisten kurz, er erwähnte seine Rolle eines Vermittlers in den Verhandlungen mit den Alttschechen und besprach letztendlich die Gründe, die ihn zu einer Änderung seines Verhältnisses zu den Realisten bewogen hatten. Seine Meinung gründe sich „auf sehr umfangreiche und verschiedenartigste Bekanntschaften und Erfahrungen. Es sollten keine Befürchtungen bestehen, dass ich in den kleinlichen Anschauungen der Prager politischen oder literarischen Koterie verhaftet sein könnte oder mich vielleicht mit der einen oder anderen Seite in allem identifizieren würde; lebe ich doch woanders und mache andere Sachen und nur die wenige Zeit, die mir verbleibt, benutze ich dazu, mich dort einzubringen, woran mich alle Erinnerungen meiner Jugend binden und von dem ich mich nie loslösen kann. Denken Sie nicht, dass ich eine Solidarität mit den Leuten von der Čas
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verspüren würde. Sie stehen mir nur unter allen Meinungen am nächsten und es fällt mir auf, dass Leute wie Strouhal, Seydler und Masaryk, die auch anderswo als in Prag waren, ebenfalls anders denken. Diejenigen von der Prager medizinischen Fakultät wie Horbaczewski, Tomsa, Spina und Pawlik, die auch einmal woanders waren, sind mir sehr viel näher als alle weiteren; so auch Hlava, Janošík und andere, die einmal in die Welt geschaut haben.“569 Auch das Treffen in Senftenberg und weitere Kontakte verhinderten nicht, dass sich die Differenzen im politischen Verständnis zwischen den Realisten und E. Albert vertieften.570 Beide Seiten bestanden auf ihren Meinungen, so dass Albert im Juni 1890 direkt an Masaryk schrieb: „Mich interessiert die aktive Politik überhaupt nicht; dass die Jungtschechen die Alttschechen vollkommen besiegen, ist kein Problem mehr. Darüber, wie die eine oder andere Kompanie läuft, ist nicht viel zu reden. […] Ich betrachte das aus der Ferne und warte in Ruhe ab, was geschieht; denn ich schwimme nicht mit. Ich denke, dass wir ab jetzt nicht mehr miteinander über Politik sprechen sollten, das hätte keinen Sinn. Über alle andere Angelegenheiten unseres nationalen Lebens wollen wir aber weiter wie früher diskutieren.“ Trotzdem gab Albert noch im selben Brief den Realisten eine Lektion in praktischer Politik: „Was können Sie Positives anbieten? Was können Sie garantieren? […] Dass Sie allgemein, d. h. in der Methode, etwas anderes als der Haufen der Jungtschechen sind, das ist klar. Aber hier geht es um konkrete Fragen, um die politische Arithmetik, um Stimmenanzahlen, um ganz gewisse und fest umrissene Handlungen, um Zahlen. Zu was sind Sie hier fähig? Zu nichts! […] Wenn Sie zu Hause etwas erreichen, wenn Sie Visitenkarten mit dem Wörtchen Reichsrathsabgeordneter haben werden – dann können Sie anders auftreten. […] Bislang sind Sie, meine Herren, noch kein Faktor, aber Sie sollten es werden.“571 Masaryk versuchte in seiner Antwort, Albert zu beruhigen und ihm seine Ansichten zu erklären: „Uns – oder wenigstens mir – geht es darum, eine Anarchie in der Nation zu verhindern, das könnte durch einen Beitritt zu den Jungtschechen gelingen. Dass wir noch nichts erreicht und gemacht hätten, ist eine Täuschung, der die Alttschechen erliegen und die sie der Regierung aufzwingen. […] Aufgabe der Alttschechen (und der Regierung) war es, unsere Richtung zu verstehen und diese zu unterstützen, wenn unsere Standpunkte aus ihrer Sicht nützlich sind. Das ist nicht passiert. Die Alttschechen haben das aus persönlichen Abneigungen nicht getan, und die Regierung hatte hierzu wie gewöhnlich keinen Grund. Ich meine, dass wir ein Faktor sind, sofern sich die Kraft von Ideen und Bewegungen nicht mit einer augenblicklichen Parlamentsvertretung misst.
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[…] Ich möchte weder unsere Bewegung noch ihre Vertreter überbewerten, aber die Alttschechen und die Jungtschechen (und damit auch die Regierung) unterschätzen sie.“572 Im Juli meldete sich Karel Kramář aus Wassiljewka bei Albert. Auch er schrieb über die Änderung seines Standpunkts zum tschechischdeutschen Ausgleich. Es sei höchste Zeit, die Sache anders anzugehen. „Ich habe keine Angst vor einem Eintritt in die jungtschechische Partei ohne Vorbehalte und ohne die Punkte, denn ich meine, dass nur so eine neue ordentliche Partei der positiven Politik in Böhmen entsteht.“573 Albert verheimlichte in seiner Antwort nicht, dass er der Meinung von Kramář über den Ausgleich nicht zustimmte: „Ich kann Ihnen nicht verschweigen, dass wir in der Frage des Ausgleichs sehr auseinandergehen. Ich sehe in allem nur Fehler auf unserer Seite. Die Alttschechen haben dabei vielleicht für uns einiges verspielt, aber das Wort wurde gegeben. Wer sein Wort einhält, über den sagte man in meiner Jugend: das ist ein rechter ehrlicher alter Tscheche (im historischen Sinne). Wir haben den Ruf von Wortbrechern bekommen, das ist arg. Die Jungtschechen können sich ins Fäustchen lachen, aber das ist nur ein lachendes Chaos, und wir werden in Folge von diesem Chaos in die Opposition gehen“. Trotzdem sah er die Zukunft nicht so pessimistisch, wie sein Kollege von der Prager medizinischen Fakultät Vladimír Tomsa es ausgedrückt hatte: „Wegen des sich bei uns überall zeigenden Mangels an Charakter, erscheint mir die Zukunft des tschechischen Volkes sehr zweifelhaft“. Nach Alberts Meinung gebe es genug Leute, „die in der Zukunft zu etwas fähig sind. Ich sage Ihnen wohl nichts Neues, wenn ich der Hoffnung Ausdruck gebe, dass Sie, so Gott will, einer von denjenigen sein werden, die an der Spitze stehen“.574 Anfang Juli 1890 war Albert in Prag, um an den Wahlen in die Tschechische Akademie der Wissenschaften teilzunehmen. Er traf hier auch mit T. G. Masaryk zusammen. Zu einer weiteren Begegnung kam es Anfang September in Senftenberg in Alberts Villa, wohin Masaryk aus dem unweiten Klösterle kam, wo er mit seiner Familie die Ferien verbrachte.575 Im Herbst, als Albert und auch K. Kramář nach Wien zurückkehrten, füllte sich der Briefwechsel von Albert und Masaryk wieder mit Politik. Mit Interesse verfolgte Albert die Nachrichten von der Entstehung einer neuen Partei und dem geplanten Programm, äußerte jedoch Befürchtungen, dass „unsere schicksalhafte Ungelenkigkeit, unser unglücklicher Prager und tschechischer Horizont, diese tausend persönlichen Kleinlichkeiten wieder alles ersticken und unmöglich machen.“ Er nahm auch zum vorbereiteten Programm Stellung: „Dieses Programm,
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das Freund Kramář zusammengestellt hat, ist etwas zu groß; Sie wissen, wie gern ich Kramář habe, aber er ist jung, voller Konzeptionen, voller großer Träume. Aber so sollte man das nicht machen. Čas schrieb einst, dass ein Programm langsam wachsen muss, und mit einmal haben wir ein bis auf den Punkt fertiges Programm?“576 Über das Programm wurde Albert von K. Kramář informiert, der sich in Prag an der Vorbereitung beteiligt hatte. Kramář hatte schon befürchtet, dass das Programm Albert als „zu weitreichend“ erscheinen könnte, er halte es jedoch für klar und in vielerlei Hinsicht für neu. Kramář teilte Albert gleichzeitig mit, dass er ab dem 1. November den Verlag und die Herausgabe der Čas übernehme. Der Brief belegt auch den Glauben der Realisten an die Entstehung einer dritten Partei, einer Volkspartei. Aus der erhaltenen Korrespondenz kann geschlossen werden, dass sich Kramář und Albert kurz in Brünn trafen, wo Albert Kramář eine wichtige Information mitteilen wollte. Worum es sich genau handelte, ist nicht bekannt.577 Das Programm wurde am 1. November 1890 in der Zeitschrift Čas unter dem Titel Entwurf eines Volksprogramms veröffentlicht und rief sehr widersprüchliche Reaktionen hervor.578 Auch E. Albert war nicht mit ihm zufrieden und meinte, dass das Programm den Realisten noch viele Schwierigkeiten bereiten werde. Die Veröffentlichung des Programms hielt er für einen politischen Fehler und wies darauf hin, dass „unsere Programme bisher keinen guten Ausgang hatten“. Er befürchtete, dass die tschechische Politik in die Opposition gerate. Trotzdem wich er den Realisten nicht aus und sandte noch Anfang November eine Rezension ins Athenaeum.579 Masaryk verteidigte das Programm in den Briefen an E. Albert vom 8 und 12. November und für die breite Öffentlichkeit auch auf den Seiten der Čas. Albert ließ sich aber nicht überzeugen. Wiederholt schrieb er Masaryk, dass der Eindruck des Programms nach außen, d. h. außerhalb des tschechischen Volks, sehr ungünstig sei. Unter Verweis auf seine Erfahrungen sah er einen Erfolg sehr skeptisch. Auch Kramář bemühte sich, Albert davon zu überzeugen, dass ihr Programm logisch sei. Es gelang jedoch auch ihm nicht, Albert von der Meinung abzubringen, dass die Veröffentlichung ein Fehler war.580 Sehr viel schärfer äußerte sich E. Albert über das Programm der Realisten in einem Brief an M. Červinková-Riegrová. Er kritisierte hier nicht nur das Programm der Realisten, sondern auch die gesamte tschechische Politik mit ihren beschränkten, eng nationalen Interessen. „Ich verstehe nicht, wie Leute, die jahrelang in der Kritik der politischen, sozialen und literarischen Verhältnisse geübt
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sind und hier ihre Begabung bewiesen haben, in einen solchen Fehler verfallen können und ein so umfangreiches Programm herausgeben können! Allein das Missverhältnis zwischen ihrer Anzahl und den weitreichenden und sich auf das gesamte Reich beziehenden Zielen des Programms ist bedenklich, und da spreche ich gar nicht davon, dass jedes detaillierte Programm bereits von vornherein in dem einen oder anderen Punkt besiegt ist! Die politische Situation ändert sich nach den Verhältnissen so, dass jede Seite Kompromisse machen und von ihren Programmen abgehen muss. Der Eindruck, den dieses Programm hier hervorrief, war schlecht. Die höchste Anerkennung, die es erreichte, war ein leichtes Achselzucken. Andere halten es für eine Dummheit. Insgesamt war die Enttäuschung groß, denn jeder hatte etwas Vernünftiges erwartet. Vor allem aber bin ich sehr enttäuscht!!!“581 Die Verhandlungen der Realisten mit den Jungtschechen führten dank der Bemühungen des Obmanns des jungtschechischen Exekutivkomitees František Tilšer und der Zielstrebigkeit von Karel Kramář zu einem schnellen Abschluss.582 Am 26. November 1890 trafen sich die Realisten mit dem jungtschechischen Führer Julius Grégr und am 13. Dezember 1890 wurde eine Erklärung unterzeichnet, dass der alte Streit beigelegt sei und sich die Realisten der Freisinnigen Nationalpartei (Národní strana svobodomyslná – Jungtschechen) anschließen.583 Die Realisten standen unter Zeitdruck, da die Wahlen in den Reichsrat näher rückten und sie in die aktive Politik eintreten wollten. Trotz allen Bemühens und aller Erfahrungen aus den Verhandlungen mit beiden politischen Parteien erreichten sie letztendlich nicht mehr, als ihnen die Alttschechen schon bei den ersten Verhandlungen angeboten hatten. So traten sie als Einzelpersonen in die jungtschechische Partei ein, keinesfalls als organisierte Gruppe. Im Bewusstsein ihrer unbestrittenen intellektuellen Qualitäten hatten sie sich lange nicht eingestehen wollen, dass in der Politik eine Reihe weiterer Faktoren entscheidet und dass die etablierten politischen Mächte ihre Ansichten übergehen können. Die letzte Phase der Verhandlungen mit den Jungtschechen ist in der Korrespondenz der Realisten mit E. Albert nicht mehr genauer aufgezeichnet. Masaryk wandte sich am 15. Dezember 1890 an Albert. Er entschuldigte sich, er habe so viel Arbeit und Besorgungen gehabt, dass er ihm keine Nachricht habe geben können. Kurz schrieb er wenigstens, dass es ihnen um die „Bildung einer großen neuen, zur Regierungsbildung fähigen Partei“ gehe. Er bemühe sich vor allem darum, dass die Jungtschechen einen neuen Namen der Partei annehmen. Weitere Einzelheiten der letzten Ereignisse wolle er Albert zu Weihnachten mitteilen.584 Albert gratulierte umgehend Masaryk zur Vereinigung mit den Jungtschechen
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und teilte mit, dass er in Wien mehrfach detailliert mit Kramář, mit dem jungtschechischen Abgeordneten Ervín Špindler und mit Gustav Eim gesprochen habe. Er unterstützte Masaryks Bestrebungen, den Namen der neuen Freisinnigen Nationalpartei (Národní strana svobodomyslná – Jungtschechen) zu ändern, als gute Taktik. „Das vom Kaiser wiederholt getadelte Jungtschechentum würde so verschwinden und es würde etwas Neues entstehen.“585 Zu einer Änderung des Namens kam es letztendlich nicht. Im Jänner 1891 löste Taaffes Regierung den Reichsrat auf und schrieb für Anfang März Neuwahlen aus. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Der Sieg der Jungtschechen war überwältigend, die Alttschechen verschwanden fast von der politischen Bildfläche.586 Anfang 1891 wurde erneut eine Kandidatur Alberts in den Reichsrat in Erwägung gezogen. Die Vertrauensmänner des Stadtwahlbezirks Königgrätz sandten ihm ein Telegramm, in dem sie ihn zur Kandidatur für ihren Wahlbezirk aufforderten.587 Auch Eugen Levit, der Primararzt des Krankenhauses in Horschitz und Freund von Albert, informierte diesen, dass ihn die alt- und jungtschechischen Vertrauensmänner auf einem Treffen in Jermer (Jaroměř) zu ihrem Kandidaten für den Wahlkreis Horschitz und Jermer ernannt hätten.588 Albert lehnte dies ab, unterstützte aber die Kandidatur von Gustav Eim, der durch ihn Mandate in zwei Wahlbezirken erhielt, nämlich Politschka/Leitomischl und Königgrätz.589 Eim behielt letztendlich das Mandat Politschka/Leitomischl.590 Für das Mandat von Königgrätz interessierte sich auch Antonín Rezek. Wegen seiner Unentschiedenheit gewann dieses jedoch ein anderer jungtschechischer Kandidat, František Sláma. Albert und Eim berieten Rezek in der Frage einer eventuellen Kandidatur in den Reichsratswahlen im Frühjahr 1891.591 In die Politik trat Rezek später ein. Einem Mandat in den Reichsrat zog er aber eine Beamtenkarriere vor, die in der Funktion des Landsmannministers ihren Höhepunkt fand.592 In den Wahlen kandidierten auch K. Kramář, J. Kaizl und T. G. Masaryk mit Erfolg. Letzterer fasste seine Wahlkampagne in einem Brief an E. Albert zusammen, in dem er seine Verwunderung über das Verhalten seines alttschechischen Gegenkandidaten Antonín Steidl zum Ausdruck brachte und erheitert von seiner Begegnung mit Jan Kvíčala auf einer Wahlveranstaltung in Pisek berichtete.593 J. Kaizl und K. Kramář etablierten sich bald in der jungtschechischen Partei und machten dort eine schnelle und glänzende politische Karriere. Dagegen zog sich Masaryk nach zwei Jahren aus der Spitzenpolitik zurück und verließ auch die Partei.594 Nach Angabe von Michal Navrátil lud Albert in zwei Serien jungtschechische Abgeordnete, die in den Reichsratswahlen vom März 1891 erfolgreich gewesen
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waren, zum Abendessen in seine Wohnung ein, um diese „mit dem glatten Wiener Boden etwas vertraut zu machen“.595 Auch in späteren Jahren pflegte er mit einigen eine Beziehung, etwa mit Ervín Špindler, den er jeden Donnerstag im Riedhof traf, wohin auch die anderen tschechischen Abgeordneten kamen. Die Beziehungen von Eduard Albert zu den früheren Realisten beschränkten sich auf gelegentliche persönliche Kontakte. Die intensivsten unterhielt Karel Kramář, zwischen beiden Männern entstand eine persönliche Freundschaft. 596 Die Beziehung zu T. G. Masaryk scheint vollkommen eingeschlafen zu sein.597 Dieser setzte sich erst 1894 in Zusammenhang mit der Hálek-Affäre wieder mit Albert in Verbindung.598 In seinem letzten erhaltenen Brief an Albert führt Masaryk auch die Gründe für sein Verlassen der aktiven Politik an.599 Im Lauf der Jahre verstärkte sich Alberts Enttäuschung und Ernüchterung von der tschechischen Politik, so dass er letztendlich nicht mehr mit dieser in Verbindung gebracht werden wollte. Mehrfach drückte er dies auch klar in seiner Korrespondenz aus. In Zusammenhang mit der Šromota-Affäre schrieb er G. Eim im Juli 1893 aus Senftenberg: „Masaryk kann ich nicht schreiben. Auch mit der Feder werde ich mich nicht in die Politik einmischen. Mich betrifft dies alles nicht, mir ist es so gleichgültig, als wenn es auf Island passieren würde, mich interessiert es auch nicht ein bisschen. Außerdem ist Masaryk ein männlicher Charakter, der selbst überlegt, was er macht und was für Folgen das haben kann. Er würde auf mich so wenig wie auf Sie hören, wenn aber doch, so will ich absolut nicht an diesen Dingen beteiligt sein. Ich lese keine Zeitungen und höre nur von meinem Schwager [Josef Svata – Anm. H. K.], wie man sich streitet.“600 Albert reagierte auch auf Masaryks Appell nicht, in der Hálek-Affäre Partei zu ergreifen. Im Streit um Hálek stand er auf der Seite von J. S. Machar, was er auch Jaroslav Goll offen sagte. Nach der gegenseitigen Klärung ihrer Standpunkte konnten die freundschaftlichen Beziehungen bis zu Alberts Tod fortbestehen. Goll arbeitete mit Albert bei dessen Studien zur Geschichte von dessen Geburtsort zusammen, wobei er auch Josef Pekař einbezog. Albert stand ebenfalls mit Jan Peisker in Kontakt, der aus Enttäuschung über die Prager Verhältnisse nach Graz übergesiedelt war. Weiter blieb Albert in schriftlichem und persönlichem Kontakt mit Jan Gebauer und Antonín Rezek. Auch diese Beziehungen, die noch durch Rezeks Umzug nach Wien gestärkt wurden, wuchsen in eine persönliche Freundschaft und wurden durch Alberts plötzlichen Tod beendet. So war Minister A. Rezek der letzte Gast von Albert in dessen Villa in Senftenberg, als dieser in der Nacht zum 26. September 1900 verstarb.601 Rezek half bei der Ausrichtung von Alberts Begräbnis, an dem er als Vertreter der Regierung teilnahm.
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Mitglied des Herrenhauses und Ministerkandidat Mit seinem wachsenden wissenschaftlichen Ruf stieg verständlicherweise auch Alberts gesellschaftliche Stellung. Im Dezember 1887 wurde er zum Hofrat ernannt.602 Am 9. Jänner 1892 erteilte ihm der Kaiser das Ritterkreuz des Leopold ordens.603 Am 12. Jänner 1895 wurde er dann zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses ernannt.604 Bereits im März 1891 hatte Gustav Eim angeregt, Albert zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses zu ernennen. Er schrieb deswegen an den Landsmannminister Alois Pražák: „Ein bekannter unbekannter Freund erlaubt sich, Ihre Exzellenz darauf hinzuweisen, dass in der sich in Vorbereitung befindenden Liste der Herren ein tschechischer Name nicht fehlen darf. In den jetzigen Verhältnissen wäre es politisch angebracht, wenn Sie als Landsmannminister den Hofrat Albert empfehlen würden, der solch eine Auszeichnung seit langem verdient und der sich in jeder Hinsicht Ihrer Exzellenz dankbar erzeigen würde, auch in jener, an der Ihrer Exzellenz am meisten gelegen ist.“ Eim wollte sich so bei seinem Freund dafür revanchieren, dass er mit dessen Hilfe zwei Mandate in den Reichsrat erlangt hatte. Dieses Bemühen von Eim war aber nicht von Erfolg gekrönt.605 Eim war einer von Alberts Freunden, mit dem er gern diskutierte, so bei den Spaziergängen um die Votivkirche oder im Haus Eim, wo Albert regelmäßig jeden Mittwochabend zu Besuch war. Hier diskutierten sie bei einem Glas Bier leidenschaftlich über Politik.606 Albert beriet Eim auch bei dessen Besuchen im Wahlbezirk. Im August 1891 fuhr Eim auf Alberts Anregung zu seinen Wählern in Wildenschwert (Ústí nad Orlicí), Leitomischl (Litomyšl) und Politschka (Polička), wobei er nach Wildenschwert und Leitomischl von Albert begleitet wurde. Er machte auch einen Besuch in Alberts Villa in Senftenberg, wo er gemeinsam mit seiner Frau Julie zwei angenehme Tage verbrachte.607 Eim hatte ebenfalls die Auszeichnung Alberts mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens unterstützt.608 Wenig später feierte Albert den 25. Jahrestag seines Doktorats. Seine Schüler ließen aus diesem Anlass eine Gedenkmünze prägen, und Albert hielt am 22. Jänner 1892 eine Festrede, zu der er G. Eim einlud. Die Feier wertete er auch als eine gewisse Genugtuung. Er wollte Eim zeigen, „wie ich hier stehe; Sie wissen ja, wie die Tschechen verhindert haben, dass ich nach Prag komme. Sie haben gesehen, dass mich die Studentenschaft gern hat und dass ich einen Einfluss auf sie habe.“609 Auch wenn Albert Ehrungen aller Art erlebte, war er doch in der Lage, diese mit Gelassenheit hinzunehmen. Unmittelbar nach seiner Ernennung in das
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Abb. 20: Dekret vom 18.12.1887, mit dem Albert zum Hofrat ernannt wurde.
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Abb. 21: Ritterdiplom des Leopoldordens, der Albert am 9. Jänner 1892 verliehen wurde.
Herrenhaus schrieb er an seinen Freund Waldemar Mazura: „So, lieber Freund! Nun sind für mich Zeiten angebrochen! Das hat mir noch gefehlt! Mit diesem Herrenhaus gelange ich unter lauter Hoheiten, Durchlauchte, Erlauchte, Exzellenzen, Eminenzen und Hochgeborene, bis einem schwindlig wird. Exzellenz vorn, Exzellenz hinten! Laufend mache ich Komplimente, schicke Visitenkarten, erhalte Visitenkarten, gebe Visitenkarten ab, aus dem Frack fliege ich in die Uniform, aus der Uniform in den Frack, aus dem Frack in den Mantel, aus dem Mantel in die Jacke, aus der Jacke wieder in den Kaiserrock, dann in den Ärztekittel, aus dem Kittel wieder in den Frack. […] Ich werde schon verrückt davon. Dazu lauter Sitzungen wegen des Baus im Krankenhaus und lauter Beratungen, viel Praxis und Korrespondenz. […] Das ist wie ein Fasching. Die Menschheit ist kindisch.“610 Im Herrenhaus, in dem er den Sessel 189 innehatte, sprach Albert mehrfach. Erstmals am 5. März 1895, als das Lebensmittelgesetz verhandelt wurde, zuletzt
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am 6. März 1900, als das Programm der Regierung Koerber besprochen wurde. Josef Penížek hat also nicht recht, wenn er behauptet, Albert sei nur einmal aufgetreten, und dies in einer medizinischen Frage.611 Als im Herrenhaus die Gewerbenovelle verhandelt wurde, übergab er am 22. Dezember 1896 eine Petition der Wiener Ärztekammer, der sich weitere Ärztekammern in Österreich anschlossen. In der gleichen Sitzung bei der Verhandlung der Petition des Grafen Kurt Zedtwitz über Hydrotherapie trat er als Berichterstatter auf, las eine Resolution vor und hatte das Abschlusswort. Im Jänner 1897, als eine Regelung der Bezüge der Universitätsprofessoren und insbesondere die Beseitigung des Kollegiengelds verhandelt wurden, trat er als Generalredner auf.612 Wegen der Regelung des Kollegiengelds schrieben u. a. Jan Gebauer und Jaroslav Goll an Albert.613 An einer größeren Aktivität im Herrenhaus war Albert durch eine sich hinziehende Krankheit gehindert, die ihm zeitweilig auch ganz eine Tätigkeit an der Universität unmöglich machte. In der Literatur wird überliefert, dass Albert zweimal einen Ministerposten ablehnte, zunächst dem Grafen Taaffe und dann im Jahr 1900 Ernest Koerber.614 Im April 1895 erwähnte T. G. Masaryk ein ähnliches Gerücht in seinem Brief an J. Kaizl.615 Im November 1895 notierte J. Kaizl nach einem Gespräch mit Gustav Eim in seinem Tagebuch, dass Badeni gern die Stelle des Landsmannministers besetzen würde, in Betracht seien drei Personen gekommen, zu denen nach Kaizl auch E. Albert gehörte.616 Die gleiche Information lässt sich auch in Alberts Korrespondenz mit G. Eim finden. Im Jänner 1896 schrieb Albert an Eim: „Nothnagel besuchte mich und fragte, ob er mir zur Exzellenz gratulieren darf? Als ich ihm sagte, dass er mit den Beinen auf dem Boden bleiben soll, antwortete er, dass dieses Gerücht aus Ihrem Kreis kommt. Ich schreibe Ihnen dies zu Ihrer Information. In Prag sollen alle davon sprechen, dass ich Minister werde. Aus den deutschen Kreisen brachte dies Hofrat Professor Pfaff hierher, der zu Weihnachten dort war. Diese Leute sind wohl verrückt geworden.“617 G. Eim antwortete: „Ich vergaß, diese Exzellenz zu erwähnen. Es entspricht nicht der Wahrheit, dass dies von mir stammt. Ich kenne dafür die Situation zu gut. Es ist wahr, dass Badeni gern einen tschechischen Minister ernennen würde und dass er sich nicht dadurch verwirren ließ, dass einige Abgeordnete, insbesondere Kaizl, davon abrieten. Auch ist es wahr, dass er sich vor allem an Sie wenden würde und alles tun würde, um Sie zu gewinnen. Aber heute kündigen ihm die Deutschen die Freundschaft auf und die Neue Freie Presse erklärte aus Anlass der Ernennung von Rittner in Reaktion auf den Artikel in den Národní listy, in dem ein Minister gefordert wurde, dass ein tschechischer Minister eine Provokation für die
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Deutschen darstellen würde. Darum wird die ganze Sache bis zu den Wahlen vertagt.“618 Auf Eims Brief reagierte Albert mit den Worten: „Denken Sie nicht, dass ich von Ihnen eine Mitteilung über diesen Minister wollte. Ich bin kein Kind. Aber ich wollte Sie darüber unterrichten, dass Nothnagel, der mit den Journalisten à la Oppenheim und tutti quanti ständig zusammen ist, mir sagte, dass aus Ihrer Umgebung das Gerücht stammt, ich solle Minister werden. Wie ich über die Sache denke, wissen Sie, aber in den letzten Tagen wurde in ärztlichen Kreisen überall davon gesprochen, und ich musste grob werden, um die überflüssigen und vorwitzigen Fragen abzuweisen.619 Das zweite Angebot für einen Ministerposten, dass Albert von Ernest Koerber gemacht worden sein soll, entsprach nach Alberts Sohn Georg den Tatsachen. Albert schlug es aber mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit aus.620 Im Lauf der Jahre verstärkte sich Alberts Enttäuschung und Ernüchterung von der tschechischen Politik, so dass er nicht mehr mit dieser in Verbindung gebracht werden wollte. Wie die folgenden Beispiele zeigen, war er jedoch nicht in der Lage, sich gänzlich aus der Politik zurückzuziehen. Nach Antritt des neuen Ministerpräsidenten Kasimir Badeni im Herbst 1895 schrieb er an G. Eim: „Der Kultusminister gab anlässlich der Studienordnung ein Bankett bei Sacher und lud auch Graf Badeni als den Chef des Gesundheitswesens ein. Ich wurde an die rechte Seite des Ministerpräsidenten gesetzt, der viel mit mir sprach, auch über Sie. Dies alles mündlich. Jetzt nur kurz. Ich habe den entschiedenen Eindruck, dass Graf Badeni eine ausgezeichnete Persönlichkeit ist. Ich verstehe Sie jetzt vollkommen. Er ist uns unter allen möglichen Ministerpräsidenten am nächsten, am verständlichsten und am zugänglichsten. Hengst, Fuchs, Täubchen, – ein Mensch, der uns entspricht. Es können keine Zweifel darüber bestehen, dass er zu großen Aufgaben berufen ist. Er enthüllt seinen Busen wie ein schönes Weib, und schon sind wir geblendet. Aber Achtung, ich möchte wetten, dass wir ihm unter den Rock greifen! Ob er uns das Letzte gibt, ist eine andere Sache. Aber er ist ein lieber, kluger, sympathischer Mensch, und wir können von ihm mehr als von einem anderen erwarten.“621 Eduard Albert interessierte sich bereits viele Jahre für die Lösung der Sprachenfrage, als Vertreter einer Zweisprachigkeit geriet er in Streit mit der tschechischen Journalistik. Ladislav Syllaba sagte hierzu in Alberts Nachruf: „Er verbrachte den größeren Teil seines Lebens in deutschsprachiger Umgebung. So machte Albert eine ,gesunde‘ Zweisprachigkeit zur Losung seines politischen Standpunkts, den er noch am 6. März dieses Jahres im Herrenhaus vertrat, wobei er doch ein entschiedener Tscheche blieb, ja, wie sein Freund Jaroslav Vrchlický
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schrieb, es wurde ,das tschechische Gefühl sogar mit den fortschreitenden Jahren in seinem ganzen Leben dominierend‘.“622 Diese „gesunde Zweisprachigkeit“ versuchte Albert, in der Frage der Gründung einer tschechischen Universität in Brünn einzubringen. Unter anderem wird dies auch durch die Korrespondenz von E. Albert mit J. Hlávka, A. Rezek und M. Červinková-Riegrová, durch Alberts Gedenkbuch und auch durch die zeitgenössische Presse belegt. Albert erwähnte im März 1894 A. Rezek gegenüber, dass sich die Diskussion über seine kleine Bemerkung zur Lösung der Sprachenfrage „weit fortgesponnen“ habe.623 Die Diskussion war durch Alberts Meinung über die Lösung der Sprachenfrage hervorgerufen worden, in der sich Albert eben für eine praktische Zweisprachigkeit ausgesprochen hatte. Diese Meinung hatte er im Artikel Die Akademie des Kaisers Franz Joseph in Prag geäußert, den er Anfang März 1894 in der Wiener Neuen Revue veröffentlicht hatte. Albert war für die Einrichtung einer zweisprachigen Universität in Mähren und eine vernünftige Zweisprachigkeit an den Mittelschulen. Er argumentierte damit, dass es in Böhmen nach der einige Jahre währenden Existenz tschechischer Hochschulen Ärzte, Rechtsanwälte und Gymnasialprofessoren geben werde, die die deutsche Sprache nicht mehr beherrschen. Alberts Artikel wurde von der böhmischen und mährischen Presse bemerkt, die ihn stellenweise verzerrt wiedergab. Scharf reagierten vor allem die Zeitung Vyšehrad von Jan Klecanda und auch die Národní listy, versöhnlicher die Moravská orlice und die Olmützer Našinec.624 Auf die Zeitungsartikel antwortete Albert mit einer Betrachtung, die er am 18. März 1894 an die Moravská orlice sandte. Alberts Artikel wurde auch von den Wiener Blättern aufgenommen, das Neue Wiener Tagblatt widmete ihm ein Editorial.625 Über diesen journalistischen Schlagabtausch schrieb Albert auch an Marie Červinková-Riegrová: „Von den Scharmützeln, die ich mit dem tschechischen Journalismus hatte, haben Sie wohl einen Teil gelesen. Durch Zufall war ich gezwungen, meine Meinung zu einer Zeit kundzugeben, in der der alttschechische Klub über die Zweisprachigkeit diskutierte. Das heutige Neue Wiener Tagblatt schreibt über diese Frage prinzipiell, hält sich aber an die Punktation, fügt nur hinzu, dass es für die Deutschen vorteilhaft sein wird, wenn sie Tschechisch lernen.“626 In das Gedenkbuch schrieb sich Albert dann in Zusammenhang mit einem Empfang bei Kaiser Franz Joseph, bei dem über die Möglichkeiten des Baus neuer Kliniken verhandelt wurde: „Der Kaiser sprach mit uns über die Sache, wobei zu fühlen war, dass er gut über alles unterrichtet war. Zum Ende trat er an mich heran und sagte mir in gnädigem Ton: ,Ihre Artikel zur Sprachenfrage habe
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ich gelesen; sie sind sehr schön, und die in ihnen enthaltenen Vorschläge sind sowohl praktisch als auch patriotisch.‘“ Darauf fügte Albert an: „Wie ich hoffe, werden diese Gedanken nun Gestalt annehmen, denn die Menschen sind ja endlich doch noch zu Verstand gekommen.“627 Die Frage der Einrichtung einer mährischen Universität blieb auch weiter ungelöst, sodass sich Albert im Februar 1895 entschied, an Josef Hlávka zu schreiben. Er hatte nämlich von Hofrat Emanuel Kusý von Dúbrav gehört, dass Hlávka Presseberichten zufolge Geldmittel für eine tschechische Universität in Mähren spenden wolle. Ebenfalls hatte er erfahren, dass die Frage einer mährischen Universität dem mährischen Statthalter Alois von Spens-Booden „ans Herz gewachsen“ sei. Die Frage hatte ernste Unterstützer, und Albert wurde aufgefordert „hieran zu arbeiten“. Er wollte deshalb mit Hlávka reden und ihm mitteilen, was er zu unternehmen gedachte. Auf Alberts Frage antwortete Hlávka sofort, dass er mit E. Kusý die Gründung einer zweisprachigen Universität in Brünn verhandelt habe, für die die Einrichtung einer medizinischen und wahrscheinlich auch einer theologischen Fakultät in Betracht gezogen wurde. Nach Hlávkas Meinung war aber hierfür nicht der richtige Zeitpunkt gegeben, die zweisprachige Universität würde sich bald in eine deutsche umwandeln. Albert war anderer Meinung und verwies auf sein Gespräch mit dem Hofrat Vogel, einem engen Freund des mährischen Statthalters, der „ihm interessante Dinge von den Plänen dieses Herrn“ erzählt habe. Nach Alberts Auffassung war die Situation in Mähren eher günstig. „Vergessen Sie nicht, was bislang im mährischen Landtag geschehen ist und dass jene Annäherung der Tschechen und Deutschen, insbesondere jene Gedanken über die Zweisprachigkeit, zu den Lieblingsideen des Kaisers selbst gehören. Hinter der ganzen Sache steht viel Bedeutendes und – Vernünftiges.“ Später unterrichtete er Hlávka darüber, dass er eine Stunde lang mit dem Statthalter gesprochen hatte.628 Die Situation wurde trotz vielfacher Versuche auch in den weiteren Jahren nicht zufriedenstellend gelöst, als sich Antonín Rezek des Gedankens einer Universität in Mähren annahm. Auch seine Bemühungen hatten lange keinen Erfolg. Letztendlich erreichte Rezek „nur“ die Einrichtung der Tschechischen technischen Hochschule in Brünn.629 Dass Albert zu den Persönlichkeiten gehörte, deren Meinung die Öffentlichkeit interessierte, bezeugt auch der Umstand, dass er vom Wiener Fremden-Blatt für dessen Neujahrsumfrage angesprochen wurde. Diese wurde in der ersten Nummer des Jahrgangs 1895 veröffentlicht, und die angesprochenen Persönlichkeiten hatten auf zwei Fragen der Redaktion zu antworteten. Die erste Frage lautete: „Welches Ereigniß oder welcher Fortschritt des abgelaufenen Jahres, sei
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es im Bereiche der Wissenschaft oder der Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik, des humanitären Wirkens oder der Politik, hat Sie mit der größten Befriedigung erfüllt?“ Eduard Albert antwortete hierauf: „Im abgelaufenen Jahre ist sowohl von deutscher wie von czechischer Seite mehrfach betont worden, daß die Erlernung der anderen Landessprache vor Allem für die Gebildeten vortheilhaft und darum auch wünschenswerth sei. Dieses beiderseitige Eingeständniß hat mich sehr gefreut. Oft fällt es nämlich dem Menschen sehr schwer, offen einzugestehen, daß das unumgänglich Nothwendige auch berechtigt sei und daß Dasjenige, was sie ohnehin schon thun, auch gethan werden solle. In dem Augenblicke, wo der Praktiker im Menschen den Theoretiker eingestandenermaßen überwunden, ist er politisch aktiv geworden; man kann mit ihm reden.“ Auf die zweite Frage: „Was wünschen Sie vor Allem vom kommenden Jahre, namentlich auf dem Gebiete, auf dem Sie selbst thätig sind?“ antwortete Albert: „Ich habe den einen sehnlichsten Wunsch, daß im Jahre 1895 die klinischen Neubauten an der Wiener medizinischen Fakultät ihren Beginn nehmen.“630 Im Jahr 1895 fand Albert auch die Gelegenheit, sich zu einem weiteren Thema zu äußern. In diesem Jahr veröffentlichte er nämlich seine Schrift Die Frauen und das Studium der Medicin, in der er sich resolut gegen das Studium von Frauen an medizinischen Fakultäten stellte. Seine „tiefste Überzeugung, dass sich der Arztberuf nicht für Frauen eignet“, belegte er mit einer Reihe von Argumenten. Albert äußerte die Meinung, dass Frauen körperlich und geistig nicht zu einem Studium und zur Ausübung des ärztlichen Berufs geeignet seien, dagegen seien sie aber zur Pflege befähigt, ja direkt vorbestimmt. Alberts kontroverse Schrift von 37 Seiten rief einen Sturm der Unmut in der Tagespresse hervor, es erschienen auch mehrere polemische Publikationen.631 In Böhmen reagierte auf seine Schrift z. B. ein Artikel in der Zeitschrift Časopis pokrokového studentstva, der sich mit der Frauenfrage im Allgemeinen befasste.632 T. G. Masaryk stellte sich gegen Alberts Auslassungen, denn der Pflegeberuf, den er für Frauen zulässt, sei ein sehr schwerer Beruf, der vielfach anspruchsvoller als kurze ärztliche Eingriffe sei.633 Albert versuchte auch vergeblich, für seine Meinung in der Frage der Bildung der Frau Eliška Krásnohorská zu gewinnen, die an der Wende der achtziger und neunziger Jahre die Gründung des Mädchengymnasiums Minerva betrieb, für dessen Absolventinnen sie die Erlaubnis zum Universitätsstudium anstrebte. Tschechische Frauen richteten über den Abgeordneten Karel Adámek eine Petition an den Reichsrat, mit der sie die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium forderten und die von einer Reihe bedeutender Persönlichkeiten unterstützt wurde. Albert drückte sich in seiner Antwort klar aus: „Die Petition, die
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Abb. 22: Titelblatt von Alberts Schrift Die Frauen und das Studium der Medicin aus dem Jahr 1895.
Sie mir freundlicherweise haben zukommen lassen, kann ich nicht unterzeichnen. Erlauben Sie mir, meine Gründe hierfür kurz darzulegen. Was den Beruf des Arztes betrifft, so fehlen den Frauen viele Eigenschaften, die für diesen nötig sind, insbesondere das rationale Denken und die Entschiedenheit des Willens wie auch die körperliche Ausdauer, die bei großen chirurgischen Operationen und Geburtshilfe notwendig sind. Aus diesem Grund äußerten sich viele Frauen, die ich gelegentlich befragte, in dem Sinne, dass sie in kritischen und schweren Situationen zu einem weiblichen Arzt nicht das Vertrauen wie zu einem Mann haben würden. Hiermit soll nicht gesagt werden, dass die Frauen nicht gewisse Eigenschaften hätten, die sich für den Arztberuf eignen. Ich denke hierbei an einen besonderen Sinn für körperliche Formen und Abweichungen vom Normalzustand, die Frauen schnell erkennen; weiter eine große Handfertigkeit in kleineren Dingen. Insgesamt hat die Geschichte der Menschheit aber bisher erwiesen, dass sich die Frauen mit ihrer ganzen Begabung und ihrer ganzen Tä-
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tigkeit von den Männern wesentlich unterscheiden. Frauen waren nicht in der Lage, auch nur die kleinsten Werkzeuge herzustellen; alles, was die äußere Kultur auszeichnet (die gesamte Technik) ist Werk der Männer, so auch die gesamte Wissenschaft und [Kunst]; was wir auf der Welt sehen (Wirtschaft, Handwerk, Bauwesen, Handel, Industrie), ist ausschließlich männliches Werk, die Frau ist nur hier und da eine Helferin. Es ist auch wahrscheinlich, dass die Frauen in viele Arbeiten und Fachbereiche gelangen werden, die ihnen übertragen werden, das alles muss aber vorsichtig und systematisch erfolgen. Ich denke nicht, dass sich bewähren würde, wenn wir die Frauen gleich in fertige Positionen lassen würden, die aus einer bislang männlichen Kultur entstanden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Arbeit geteilt wird und die Frauen einen angemessenen Teil erhalten, das kann jedoch nur auf einem langsamen Wege gelingen.“634 Eine ähnliche Meinung vertrat übrigens auch Alberts Schwester, die gelegentliche Schriftstellerin Tereza Svatová. In einem Brief, in dem sie Marie Červinková-Riegrová benachrichtigte, dass Krásnohorská ihrem Bruder die Petition für das Studienrecht der Frau geschickt habe (wobei ihr gewiss klar war, wie die Antwort ausfallen würde), legte sie ihre Meinung über die Bildung der Frau dar. Sie selbst war nicht zur Unterzeichnung der Petition aufgefordert worden, wie sie schrieb, hätte sie dem aber auch nicht entsprochen. „Grundsätzlich wünsche ich keine weiblichen Gelehrten und traue dieser ,heiligen Begeisterung‘ für eine ernste Wissenschaft nicht. Die Frau bleibt doch immer eine Frau mit allen kleinen Fehlern – auch wenn sie in ihrer Begabung auf einem Niveau mit dem Mann stehen würde. Es mag einzelne, ernste Ausnahmen geben, wenn aber ,allgemein‘ gesprochen und geurteilt werden soll, so müsste festgestellt werden, dass Eitelkeit und der Wunsch hervorzutreten die ernste Absicht überwiegen. ,Ich höre an der philosophischen Fakultät‘ klingt doch so besonders, und wie lockend ist es erst, vor seinen Namen ein Dr. zu setzen! Ich kann mir nicht helfen (vielleicht irre ich mich), aber den Frauen kann ich nicht glauben. Allein schon der Name Krásnohorská klingt mir übertrieben. Verzeihen Sie, dass ich so grob schreibe, ich möchte Sie jedoch um keinen Preis belügen.“635 Offensichtlich war der Sinn für Ironie und Übertreibung den Geschwistern Albert eigen. Eduard Albert belustigte sich über die angeheizte Situation, die seine Schrift hervorgerufen hatte, in einem Brief an seinen Freund, den Prodekan Karel Chotovský. „Mein Auftritt gegen weibliche Ärzte hat in der ganzen Welt einen Sturm hervorgerufen. Die Weiber sind wie besessen und wollen alles sein; sie wollen auch Jura studieren, bald werden sie zur Theologie und zum Militär wollen. Sie werden Regimentsärzte und Kapläne. Wir schicken Ihnen eine feiste
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Abb. 23: Karikatur E. Alberts in der Wiener Zeitschrift Der Floh vom 20. Oktober 1895.
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Kaplänin, vielleicht so eine 25-jährige. Mich erheitert das alles. Alles schlägt sich, die Backpfeifen fliegen; der größte Unsinn wird gedruckt. Ich freue mich auf das französische Werk Jesus et la femme, das auf dem von mir vertretenen Standpunkt steht.“636 Die Kontroverse wurde 1900 dadurch beendet, dass die österreichische Regierung das Studium von Frauen an Hochschulen erlaubte. Frauen begannen im Wintersemester 1900/1901 an der Wiener medizinischen Fakultät zu studieren. Ihren Eintritt in die Fakultät erlebte Albert nicht mehr, wir können daher nur spekulieren, wie er sich verhalten hätte, denn er hatte erklärt, dass an seine Klinik keine Ärztin dürfe, und wenn dies doch geschehen sollte, würde er die Klinik verlassen.637 Eduard Albert war sicher keine Persönlichkeit, die sich in ein einfaches Schema pressen ließ. Er war ein Mensch mit seiner eigenen Sicht, dessen ausgeprägte Meinungen Emotionen hervorriefen. Er war nicht nur ein rationell denkender Wissenschaftler, sondern ein Mensch mit einem weiten Interessenspektrum, der sich lebhaft für die damalige gesellschaftliche und insbesondere für die politische Situation interessierte. In seiner Lebensstrategie spielte auch sein besonderes Verständnis des Tschechentums eine Rolle. Für Alberts Denken ist ein Brief von seiner Reise durch Deutschland und Frankreich charakteristisch, den er Antonín Rezek am 17. August 1900 aus Luzern schrieb. Dort heißt es unter anderem: „Ich muss doch noch etwas auf die Politik zu sprechen kommen. In Paris betrachtete ich die Sache auch ein wenig aus tschechischem Gesichtspunkt. Ich kann Ihnen jenen traurigen Eindruck nicht verschweigen, der einen Tschechen befällt, wenn er sieht, was für ein unwesentliches aliquantulum wir sind, wenn die Welt irgendwo zusammenkommt, und zu was für entsetzlichen Großmäulern wir uns aufblähen, wenn wir zu Hause sind. […] Kurz und gut, wir bedeuten nichts und die Welt nimmt uns nicht zu Kenntnis.“638 Dies schrieb Albert nach den Erfahrungen vom 13. Internationalen Medizinerkongress in Paris, zu dem auch ein Besuch der Weltausstellung und ihrer medizinischen Abteilung gehört hatte. Die einzelnen Staaten waren mit Pavillons vertreten. Nach Alberts Bericht präsentierten sich die Ungarn im Grunde als eigener Staat, während die Tschechen nur im Rahmen des österreichischen Pavillons mit Bildern vertreten waren. Eduard Albert versuchte über Jahre hinweg, diese wenig schmeichelhafte Bilanz für das tschechische Volk zu ändern. In der jeweiligen Situation nutzte er immer alle seine Möglichkeiten und Fähigkeiten. Vielfach konnte er sich überzeugen, dass der Prophet in seinem eigenen Land nichts gilt. Die Meinung der
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tschechischen Gesellschaft über ihn schwankte zwischen den Extrempunkten Patriot und abtrünniger Fremder, unser Mann in Wien und „Wiener Hofrat“. Zeiten, in denen sich Tschechen der verschiedensten politischen Ausrichtungen und gesellschaftlichen Stellungen bemühten, Alberts Einfluss und seine Kontakte auszunutzen, wechselten sich mitunter mit Zeiten ab, in denen es zu einer Entfremdung und zu Verleumdungen kam, wenn die Tschechen seine national unvoreingenommene Sicht nicht verstanden, die aus seinen kosmopolitischen Erfahrungen eines Menschen folgte, der im Zentrum lebt und nicht immer Verständnis für enge nationale Ziele hat. Sein strategisches Denken widersprach dem tschechischen Streben nach kleinen augenblicklichen Vorteilen. An der zeitgenössischen Bewertung von Eduard Albert zeigt sich so der Komplex eines kleinen Volks mit Ambitionen, zu deren Durchsetzung es nicht in der Lage ist. Bezeichnend dabei ist, dass Arnold Jirásek, der spätere ausgezeichnete Kenner von Leben und Werk Eduard Alberts, dessen politische Tätigkeit und politischen Einfluss im Wesentlichen überging.
Das Nachleben Eduard Alberts Mit dem unerwarteten Tod von Eduard Albert in Senftenberg in der Nacht vom 25. auf den 26. September 1900 beginnt sein Nachleben, das von den Nachrufen in der böhmischen, mährischen, österreichischen, deutschen und weiteren ausländischen Presse eingeleitet wurde.639 Hieran schlossen sich bald detailliertere Artikel in populärwissenschaftlichen und medizinischen Zeitschriften an. In Böhmen wurden solche Nachrufe von Alberts Schülern und Kollegen Karel Maydl, Otakar Kukula und Ladislav Syllaba veröffentlicht.640 In Österreich waren dies zum Beispiel Adolf Lorenz, Johann Habart und Carl Ewald.641 Jaroslav Vrchlický, der Alberts Gedichtsammlung Auf der Erde und im Himmel zum Druck vorbereitet hatte, ehrte das Andenken des Freunds mit dem Gedicht Orion, der Gedichtsammlung Senftenberger Glocken und Artikeln, die sich mit Alberts Beziehungen zur Poesie befassten.642 Alberts Mäzenatentum, seine Beziehung zur Heimat und insbesondere seine historische Tätigkeit betonte Alberts Jugendfreund Jaroslav Goll.643 In den in einigen bedeutenden Nachrufen erscheinenden Würdigungen wurden nur gewisse Züge von Eduard Albert betont. Gerade zu dieser Zeit formte sich das Bild von seiner Persönlichkeit, das dann von einer Gedenkschrift in die andere überging. Vor allem Vojtěch Mrázek, der „älteste Absolvent“ der tschechischen medizinischen Fakultät, schrieb einen sehr pathetischen, aber für die weitere Auslegung der Persönlichkeit von E. Albert bezeichnenden Artikel, in dem er unter anderem ausführte: „Es war ein ärmliches Haus des tschechischen Lands, eins von den vielen, denen wir so oft die Erziehung unserer ersten großen Männer verdanken, in dem Eduard im Jahr 1841 das Licht der Welt erblickte.“ Der Autor betont, dass Albert nicht nur ein Gelehrter von Weltformat, sondern dabei auch ein hervorragender Tscheche war, ein Apostel der Antisepsis und Autor bedeutender Schriften, insbesondere des vierteiligen Lehrbuchs der Chirurgie und Operationslehre und der Diagnostik der Chirurgischen Krankheiten. Er hob hervor, dass das Buch aus dem Deutschen in viele weitere Sprachen übersetzt worden war und dass der tschechischen Übersetzung ein „außergewöhnlich ansprechendes Vorwort des Autors selbst“ vorangestellt war. Albert hatte nach Mrázeks Meinung einen allseitigen Geist. „Er war nicht nur ein Fürst der Wissenschaft und
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Hüter der Medizingeschichte, sondern auch ein Held der Verse und ein Liebling der Musen!“ Mrázek schloss den Artikel mit der flammenden Erklärung: „Einen solchen Heroen, in dem gleich fünf Seelen vereint – die des Gelehrten, des Arztes, des Poeten, des Redners und des Patrioten – und in das Gehirn und das Herz dieses Übermenschen eingegraben wären, einen tschechischen Albert II. wird uns auch das nächste Jahrhundert nicht gebären.“644 Die jungtschechische Zeitung Národní listy brachte einen Artikel des Absolventen der Prager medizinischen Fakultät, des Internisten, Schriftstellers und Publizisten Erazim Vlasák, der aus Alberts beruflichem Lebenslauf dessen Wirken an der Wiener Universität hervorhob, wo er neben Theodor Billroth „ein Stern ersten Ranges auf dem Feld der deutschen Chirurgie“ war. Diese zwei Namen lockten Tausende von Ausländern an die Wiener medizinische Fakultät und machten diese jüngst wieder zu dem, was sie einst zu Zeiten von Škoda und Rokitansky gewesen war. „Die Inferiorität unseres Volkes, die uns die hyperkulturellen Deutschen ständig vor Augen halten, wird am besten von drei großen Lichtern bewiesen, die am Himmel der deutschen medizinischen Wissenschaft erleuchteten und diese Wissenschaft modern machten. Škoda, Rokitansky, Albert. Die Träger dieser Namen waren Tschechen, Söhne – eines inferioren Volkes […].“ Auch Vlasák betonte, dass Alberts „Genius allseitig war“. Das Besondere am Charakter von Alberts literarischer Arbeit sah er darin, dass dieser nicht nur in der Chirurgie Schriftsteller, Gelehrter und Historiker war, sondern dass seine Arbeit auch in anderen Literaturbereichen zu sehen sei, in der Belletristik und der Poesie. Vlasák sah Albert als eine besondere und einzigartige Erscheinung in der Literatur. „Hier soll zur Ehre und zum Ruhm von Alberts Geist angemerkt sein, dass er sein belletristisches und lyrisches Talent nur zur Verbreitung des tschechischen Namens nutzte.“ Abschließend betont er Alberts tschechischen Patriotismus: „Bei all dieser umfangreichen, übermenschlichen Tätigkeit blieb Albert bis zu seinem letzten Atemzug Tscheche, und er war ein großer Tscheche. Von seinem Patriotismus zeugt sein letzter Auftritt vor der medizinischen Fachöffentlichkeit. Auf dem diesjährigen internationalen medizinischen Kongress in Paris vertrat Albert die österreichische Regierung, dabei blieb er aber Tscheche, trat in das Komitee für die slawischen Zeitschriften, die slawische medizinische Terminologie und die slawischen medizinischen Kongresse ein. Er zögerte niemals, sich zur tschechischen und slawischen Fahne zu bekennen.“ Der Nekrolog endet mit den Worten: „Uns verließ ein großer, genialer Mensch, ein großer Gelehrter und ein großer Tscheche.“645
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Die alttschechische Presse betonte durch Jaroslav Vrchlický, dass „der Verstorbene sich nicht nur als führender Gelehrter von Weltruf, sondern auch als glühender Patriot und edler Menschenfreund unsterbliches Gedächtnis erworben hat“. Vrchlický behandelte dann, was ihm am nächsten lag, nämlich die Frage nach Alberts tschechischer Poesie. Er hob Alberts belletristisches Schaffen und seine Übersetzertätigkeit hervor und brachte die letzten Übersetzungen in Erinnerung, die Albert im Jahr 1900 herausgegeben hatte, sowie Alberts eigenes lyrisches Werk. Eine herausragende Charakteristik von Alberts Genie war nach Vrchlický die Universalität sowohl in Wissenschaft und Kunst als auch im praktischen Leben. „Albert war ein ganzheitlicher und lauterer Mensch. Ein wirklicher Humanist. Damit ist alles gesagt.“646 Auch die mährische Zeitung Moravská orlice sparte nicht mit Lob, sie schrieb über den „großen, treuen, vorbildlichen Sohn der böhmischen Länder“ und betonte, dass „der Name Eduard Albert heute für unseren Kampf eine direkt phänomenale Bedeutung hat. Zu einem Zeitpunkt, in dem sich eine andere, angeblich höhere und leuchtendere Kultur vor uns stellt, feiert das deutsche Volk in einheitlicher Begeisterung in diesem tschechischen Menschen einen der größten Wissenschaftler und Universitätslehrer. Dieser Gelehrte von Weltruf ist ein brennender Verehrer der tschechischen Kunst und Übersetzer tschechischer Lyriker, der selbst tschechische Gedichte schreibt“.647 Alberts Persönlichkeit erfuhr auch in der auf Deutsch erscheinenden Zeitschrift Politik hohe Wertschätzung: „Prof. Albert war ein berühmter Arzt und Gelehrter, ein tüchtiger Redner, ein vorzüglicher Lehrer und auch ein hervorragender Schriftsteller nicht nur in seinem Fache, sondern auch bewährt auf dem Gebiete der schönen Literatur.“648 In einem in der Wiener Zeitung erschienen Nekrolog heißt es: „Aus Senftenberg in Böhmen trifft die Trauernachricht ein, daß daselbst heute Nacht Professor Albert einem Herzschlage erlegen ist. Die völlig unerwartete Kunde von dem Ableben des berühmten Arztes und Gelehrten wird weit hinaus über den Kreis seiner Berufsgenossen schmerzliche Theilnahme und das Gefühl eines unwiederbringlichen Verlustes wecken. Denn Hofrath Albert gehörte zu den erlesenen Persönlichkeiten von universellem geistigen Gehalte […].“ Der Autor betonte auch Alberts Rolle als Vermittler zwischen Tschechen und Deutschen.649 Die tschechische und die deutsche Presse hob unmittelbar nach Alberts Tod fast einstimmig die Verdienste und allseitigen Fähigkeiten des Verstorbenen hervor, der zur Spitze der Wiener Universität gehört hatte, und bedauerte sein plötzliches Verscheiden. Adolf Černý schrieb damals, dass auf der Beerdigung
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keine nationale Eifersucht zu spüren gewesen sei, das Andenken des Verstorbenen wurde vereint von Tschechen und Deutschen geehrt: „Einer der hervorragenden Fürsten der modernen medizinischen Wissenschaft, Professor Eduard Albert, wurde unter dem Klang der Glocken und in Gegenwart der Zierde des wissenschaftlichen und öffentlichen Lebens in die Heimaterde gebettet, die er mit einer glühenden, begeisterten Liebe umfangen hatte, die weder von der fernen Fremde, in der er tätig war, noch dem Glanz einer großen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Karriere gedämpft werden konnte. […] Unter großer Anteilnahme erfolgte am Sonntag das Begräbnis in Senftenberg. Deutsche drängten sich gemeinsam mit Tschechen um den Sarg, in dem die sterbliche Hülle eines großen Geistes ruhte. Auch nicht der Schatten eines Streits lag über diesem großen Augenblick, in dem nur der schwere Trauergesang der Glocken zu hören war, über diesem Augenblick, in dem die nationale Gehässigkeit unter dem großen klaren Licht des Geistes verstummt war.“650 Der Berichterstatter der Zeitung Hlas národa stellte den armen Jungen in Kontrast zu dem weltbekannten Gelehrten: „Vor vierzig Jahren verließ ein armer Student das kleine Haus eines Uhrmachers, um sich mit seiner eigenen Arbeit und seinem eigenen Fleiß in der Welt durchzusetzen. Heute, nach vierzig Jahren großer Arbeit, wird dieser einstige arme Student zu Grabe getragen. […] Der damalige arme Student, jetzt Gelehrter von Weltruhm, wird mit fürstlichem Glanz zur Ruhe gebettet.“ An anderer Stelle heißt es: „Der verstorbene Regierungsrat erbaute seine Villa an einer Stelle, wo er als Knabe Ziegen gehütet hatte.“651 Albert wurde der jungen Generation zum Beispiel gegeben: „Unsere Lehrer und Prediger sollten Alberts Leben, seine ausgezeichneten Eigenschaften des Geistes und des Herzens beachten: wenn sich jemand in jeder Hinsicht zum Vorbild für unsere Jugend vor allem als stolzer Tscheche und Patriot seiner Stadt und seines Lands eignet, so ist dies Prof. Albert. Der arme Student kam durch seine eigene Arbeit in eine solch hohe wissenschaftliche und gesellschaftliche Stellung! Hängen Sie Alberts Bild in allen Schulen, in der Galerie unserer wirklichen nationalen Helden auf! Geht und folgt ihm!“652 In dieser Zeit bildete sich insbesondere auf der tschechischen Seite eine eindeutige Interpretation von Eduard Albert heraus. Dieses Bild ist bereits seit seinem Tod bis in die Gegenwart gleichbleibend und wurde nicht revidiert, neu geschaffen oder reinterpretiert. Es ist dies eine typisch tschechische Geschichte: ein armer Junge, der Weltruf erringt und sich in fremder Umgebung durchsetzt. Thematisiert werden Motive des Tschechentums und des Deutschtums.653 Es werden die Universalität seines Geistes und die Breite seiner Interessen hervorge-
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Abb. 24: Sterbeanzeige in der Neuen Freien Presse 28.9.1900, S. 15.
hoben, sowie die Durchsetzung tschechischer Bedürfnisse und Forderungen mit unpolitischen Mitteln, seine Menschenfreundlichkeit und sein Mäzenatentum. Teil des Nachlebens von Eduard Albert ist auch seine Beisetzung, die mit großem Pomp in Senftenberg stattfand. Bei der Organisation und Vorbereitung des Begräbnisses war Alberts letzter Gast, Minister Antonín Rezek, behilflich, der den Ministerpräsidenten Ernest von Koerber sofort über Alberts plötzliches Ableben unterrichtet hatte. Die Witwe Marie Albert gab in ihrem Namen, dem ihres Sohnes Georg und der weiteren Verwandten eine Anzeige über das plötzliche Verscheiden ihres Mannes in die tschechischen Zeitungen, wobei die Beisetzung für Sonntag, den 30. September und die Seelenmesse für Montag, den 1. Oktober vormittags in der Dekanalkirche in Senftenberg angekündigt wurde.654 Dank vieler Zeitungsartikel, die detailliert von Alberts Beisetzung berichteten, kann diese rekonstruiert werden. Der Verstorbene war im Gesellschaftssaal seiner Villa aufgebahrt. Zur Beerdigung fuhr ein Sonderzug aus Wien, mit dem außer dem Minister Rezek Abordnungen der I. und der II. chirurgischen Klinik der Wiener Universität und Vertreter des Marineverbands anreisten, denen sich in Brünn unter anderen Adolf Stránský anschloss. Auf dem Bahnhof in Wildenschwert stiegen weitere Personen zu, so die Stadtvertretung mit dem Bürgermeister František Vicena. Der Sonderzug kam vor zwei Uhr nachmittags in Senftenberg an. Minister Rezek wurde auf dem Bahnhof von Bezirkshauptmann Karel Vojáček, dem Bürgermeister und Notar Josef Löbl und Postmeister Kamil Schopf begrüßt. Dann gingen alle Angereisten zu Alberts Villa, wo sich
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auch die weiteren Trauergäste versammelten. Vor drei Uhr nachmittags setzte sich der Trauerzug in Bewegung und ging durch den Park in die Stadt. Zu Beginn des Zugs fuhr ein Blumenwagen, dann folgte die landesherrschaftliche Beamtenschaft, der Bezirkshauptmann Karel Vojáček und der Bezirksrichter Kučera, der Senftenberger Stadtrat mit der Bezirksvertretung, die Vertretungen der Gemeinden Geiersberg (Kyšperk, heute Letohrad), Gabel (Jablonné), Helkowitz (Helvíkovice), Rokitnitz (Rokytnice) und Wamberg (Vamberk). Dann folgten die Geistlichen, die Feuerwehr und der vierspännige Begräbniswagen, dahinter schritten Alberts Frau Marie, der Sohn Georg, die Mutter Kateřina Albertová, die Brüder mit den Familien und weiteren Verwandten, Minister Rezek und weitere örtliche und angereiste Trauergäste. Am Eingang in den Park wurde der Zug von den Turnervereinen Sokol aus Senftenberg, Gabel, Daudleb (Doudleby), Wamberg, Geiersberg, Kosteletz an der Adler und Reichenau an der Knieschna, von Veteranenvereinen und von der Feuerwehr und Gewerbeverbänden vom Ort und aus der Umgebung begrüßt. Der Trauerzug wurde von der Bevölkerung durch die Stadt begleitet. An den Gebäuden hingen Trauerfahnen, auch die elektrischen Lampen waren mit Trauerflor behängt. Auf dem Markt schlossen sich die Lehrer mit ihren Schülern an. An der Pfarrkirche kam Baron Oskar Parish von Senftenberg mit Gattin Adelheid dazu. Nach der Totenfeier in der Kirche ging der Zug auf den Friedhof zum Familiengrab in der St.-Adalberts-Kapelle, die Albert hatte errichten lassen. Die Liturgie führte der Königgrätzer Generalvikar Alois Frýdek unter Beteiligung von neunundzwanzig Priestern, unter ihnen Alberts Freunde wie Dechant Bohumil Hakl, Professor Gustav Domabyl, Josef Hulata und Václav Hlavsa. Nach einem Eintrag des Senftenberger Dekanalsamts hatte die Stadt eine Beerdigung wie Alberts noch nicht gesehen.655 Über dem Grab sprachen Professor Ernst Ludwig für den Obersten Sanitätsrat und die Wiener medizinische Fakultät, Hofrat Karel Kořistka für die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste, Professor Rudolf Chrobak für die Gesellschaft der Ärzte in Wien, Jaroslav Vrchlický für die tschechischen Schriftsteller und Künstler und für den Verein Máj, im Namen von Alberts Schülern Professor Adolf Lorenz, für die Mitarbeiter von Alberts Klinik der Assistent Friedrich Friedländer, für die Primarärzte des Allgemeinen Krankenhauses in Wien der Sanitätsrat Victor Mucha und für die Freunde der Vorstand der Krankenanstalt Rudolfstiftung František Mráček. Danach sangen die Mitglieder des Lehrerchors und der Beseda unter der Leitung von Direktor Jiljí Walter Trauerlieder und der Sarg wurde zum Eingang in die Gruft getragen, wo die Beerdigungsgebete gesprochen wurden. Dann
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Abb. 25: Fotografie von der Beisetzung E. Alberts in Senftenberg.
wurde der Sarg in die Gruft getragen, womit die Beisetzungsfeierlichkeiten um halb sechs abends endeten. Neben den Verwandten nahmen am Begräbnis Alberts nahe Freunde aus Senftenberg Kamil Schopf, Romuald Mazura und Waldemar Mazura jun. teil, der Wiener Freund Moritz Pflaum, Gymnasialdirektor Josef Černý, für den Klub der tschechischen Abgeordneten Bedřich Pacák, Adolf Stránský, Boleslav Plaček, František Hovorka und Václav Formánek, Professor Jaroslav Jiljí Jahn für die Brünner tschechische technische Hochschule und viele weitere Persönlichkeiten. Die österreichische Regierung war von dem bereits erwähnten Minister Antonín Rezek vertreten, der von dem Hochschulreferenten im Ministerium für Kultus und Unterricht, dem Ministerialrat Leo Beck von Mannagetta und dem Ministerialkonzipienten Emanuel Greif begleitet wurde. Für die Prager Statthalterei und den Landessanitätsrat war der Hofrat Hynek Pelz anwesend. Aus den Prager Hochschulkreisen kamen die Professoren Jan Bohumil Eiselt, Jan Gebauer, Jaroslav Goll, Jaroslav Hlava, Bohuslav Raýman, Karel Vrba und Alois Zucker, die Dozenten Otokar Frankenberger, Antonín Heveroch, Rudolf Jedlička, Otakar Kukula und Antonín Veselý, von den Wiener Professoren Ernst Ludwig, Rudolf Chrobak, Edmund Neusser, Adolf Lorenz, Ludwig Piskáček und František Mráček, weiter Sektionschef Emanuel Kusý von Dúbrav, Oberstabsarzt Dozent
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Abb. 26: Grabstätte E. Alberts auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Johann Habart, der Botaniker Eugen Halácsy und weitere.656 Der Senftenberger Gutsbesitzer Baron Oskar Parish gab nach der Beisetzung für den Minister Rezek und weitere vornehme Gäste aus Wien ein Gastmahl und stellte den Trauergästen alle seine Fuhrwerke zur Verfügung.657 Am folgendem Tag, dem 1. Oktober, wurde eine Seelenmesse in der Dekanalkirche in Senftenberg gelesen. Eine wei-
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tere Seelenmesse für den verstorbenen Eduard Albert zelebrierte in Wien Alberts langjähriger Nachbar und Freund, der Weihbischof Gottfried Marschall.658 In seinem Geburtsort Senftenberg verblieb Alberts sterbliche Hülle jedoch nicht lange. Gegen den ausdrücklichen Willen des Verstorbenen, der Stadt und der Freunde entschied Alberts Familie, insbesondere der Sohn Georg, dass Albert am 29. November 1901 nach Wien überführt wurde und auf dem Zentralfriedhof in einem von der Stadt Wien gestifteten Ehrengrab beigesetzt wurde. So kam Albert in die Nähe von Eduard Hofmann, Emanuel Kusý von Dúbrav, seinem früheren Konkurrenten Theodor Billroth und dem Afrikaforscher Emil Holub. Das prunkvolle Grabmal ist ein Werk des aus Politschka in Ostböhmen stammenden Bildhauers Vojtěch Eduard Šaff.659 Mit dieser Umbettung überschritt Eduard Albert imaginär jene erwähnte Grenzzone zwischen der tschechischen und der österreichischen Zugehörigkeit. Aus Sicht der Familie kann dieser Akt jedoch nicht als nationale Geste verstanden werden. Für Georg wog mehr als der letzte Wille des Vaters das Ehrengrab auf dem Wiener Friedhof, das er als Würdigung von Seiten des Staats verstand. Wahrscheinlich schaute er auch pragmatisch in die Zukunft. Nach dem Verkauf der Villa in Senftenberg fuhr er nicht mehr in die Geburtsstadt des Vaters, weswegen eine Überführung nach Wien praktischer erschien. Die Tschechen konnten und wollten die wirkliche Bedeutung dieses Schritts nicht verstehen und beurteilten ihn aus eng nationalem Gesichtspunkt. Für die Tschechen war diese Überführung also eine feindliche Handlung, die Alberts tschechische Herkunft verleugnen sollte. Sie reagierten mit einer Sammlung für eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus. Die Anregung hierfür kam von Mitgliedern des Senftenberger Verschönerungsvereins im Jahr 1906. Dank des Vereinsvorsitzenden und Bezirksarztes Václav Barkman, des Manns von Alberts Nichte Marie, der Tochter von Tereza Svatová, konnte unter Alberts Verehrern genügend Geld gesammelt werden. Die Gedenktafel ist ein Werk des Bildhauers František Rous, der auch Alberts Totenmaske abgenommen hatte. Neben Alberts Porträt sind auf der Tafel nur seine Lebensdaten ohne jegliche nationale Konnotation festgehalten.660 Die in der Steinmetzwerkstatt der Gebrüder Ducháček hergestellte Tafel wurde bei einer Feier am Samstag, dem 15. und Sonntag, dem 16. August 1908 enthüllt. Vor der Enthüllung fanden ein Festkonzert auf dem Markt und eine Theatervorstellung der hiesigen Laientheatergruppe unter Beteiligung zweier Berufsschauspieler aus Prag statt, die das Drama Oblaka von Jaroslav Kvapil aufführte. Es wurde das für diese Gelegenheit von Jaroslav Vrchlický geschriebene Gedicht Der Aussichtsturm vorgetragen.661 Am
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Abb. 27: Gedenktafel am Geburtshaus E. Alberts in der Straße Pod Radnicí 149 in Senftenberg nach einem Entwurf des Bildhauers František Rous.
Sonntag, dem 16. August fanden sich geladene Gäste unter Musikbegleitung um 9 Uhr morgens im Hotel zum Blauen Stern ein, wo sie im Namen der Stadt von Bürgermeister Karel Doubrava und im Namen des Verschönerungsvereins von dessen Geschäftsführer, dem Lehrer Václav Čihák begrüßt wurden. Bereits davor hatte bei der Frühmesse der Konsistorialrat Gustav Domabyl, ein enger Freund Alberts, dessen Bedeutung in Erinnerung gebracht. An der Feier nahmen bedeutende Gäste teil – der Rat der königlichen Hauptstadt Prag war durch den Gemeindeältesten Václav Kasalický, die Karlsuniversität durch Professor Jan Urban Jarník, der Tschechische Ärzteverein durch Václav Libenský und die Klinik von Prof. Kukula durch Eugen Levit vertreten. Außer vielen Verwandten waren auch Zdenka Šemberová aus Hohenmauth und weitere persönliche Freunde
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von E. Albert und viele Ärzte aus der Umgebung und Vertreter der umliegenden Städte und Gemeinden zugegen. Die eigentliche Feier begann mit einem Umzug der Mitglieder der örtlichen Vereine vom Schloss auf den Markt, wo Festansprachen von Jan Urban Jarník und Bürgermeister Karel Doubrava gehalten wurden. Dann ging der Zug zum Geburtshaus von E. Albert weiter. Das Vormittagsprogramm endete mit einem Promenadenkonzert. Beim anschließenden Festessen wurden Grußworte vorgelesen, die vom Präsidium der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, von A. Randa, J. Vrchlický, O. Hostinský und weiteren Vereinen und Einzelpersonen eingetroffen waren. Der Nachmittag war mit einem Ausflug in den Stadtwald ausgefüllt. Die Feier wurde mit einem Abendkränzchen abgeschlossen.662 Im Oktober 1909 wurde im Arkadenhof der Wiener Universität feierlich ein Relief enthüllt. Es ist ein Werk des Bildhauers Artur Kaan und stellt Albert in der Vorlesung vor Studenten dar. Nach Arnold Jirásek erfasst das Relief getreu Alberts Gesicht und seine gewöhnliche Körperhaltung.663 Bei der Enthüllung am 22. Oktober 1909 sprach Alberts Schüler Professor Julius Hochenegg, anwesend waren der Rektor der Wiener Universität Heinrich Swoboda und der Dekan der medizinischen Fakultät Alexander Kolisko. An der Feier nahmen weitere Schüler Alberts teil, so Adolf Lorenz, Ludwig Piskáček, Julius Schnitzler, Rudolf Frank, Carl Ewald, Friedrich Friedländer, der Primararzt Josef Preindlsberger aus Sarajewo und aus Böhmen Professor Otakar Kukula sowie seine Mitarbeiter in der Klinik Jan Levit, Karel Štěpán und Vilém Krlín. Erschienen waren auch Hofrat Bartoloměj Pavlíček und Josef Svatopluk Machar.664 Alberts Nachleben beschränkt sich nicht nur auf Denkmäler. Zu den Jahrestagen erschienen Gedenkartikel sowohl auf der tschechischen als auch der österreichischen Seite. Im Jahr 1910, zehn Jahre nach Alberts Tod, wurde dessen Persönlichkeit in Artikeln von J. Penížek und J. Schwarzová-Eimováin Erinnerung gerufen, in Wien erschien ein Artikel von Alberts Schüler R. Morgenstern in der Zeitung Forum.665 Im Jahr 1913 erschien im Almanach der tschechischen Mediziner Alberts Lebenslauf von Michal Navrátil, der nicht nur Alberts berufliches Wirken wertete, sondern auch dessen allseitige Interessen und seine Tätigkeiten. Navrátil, der Albert noch persönlich gekannt hatte, betonte dessen universellen Geist und die Anhänglichkeit an das Geburtsland und die tschechische Kultur. Alberts Geburtsort widmete er eine gesonderte Schrift, die er im Eigenverlag herausbrachte.666 Im Jahr 1925 veröffentlichte Josef Svítil zum 25. Jahrestag von Alberts Tod zwei Artikel in der Zeitung Národní listy, auch Rudolf Jedlička und Ignác Saudek erinnerten an Albert.667 Weitere gelegentliche Artikel erschienen in
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Abb. 28: Alberts Relief des Bildhauers Artur Kaan aus dem Jahr 1909 in den Arkaden der Wiener Universität.
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den Jubiläumsjahren 1930 und 1931, als auch ein Teil von Alberts Korrespondenz herausgebracht wurde.668 Die einzige größere Arbeit aus der Vorkriegszeit ist die Broschüre von Max Stránský von 1935, die an seine Artikel in der Revue Dunaj anschloss.669 Das Gedächtnis an Eduard Albert lebte zu seinem hundertsten Geburtstag trotz des Kriegs und der ungünstigen Verhältnisse auf, möglicherweise gerade wegen dieser. In den schweren Zeiten des Protektorats suchten die Tschechen ein Symbol ihres Nationalbewusstseins. Zu einem solchen Symbol wurde auch die Persönlichkeit Eduard Alberts. Zu einer ersten wesentlichen Differenz in der Wertung von Albert aus nationalem Gesichtspunkt kam es bereits 1930, wobei der Anlass hierfür die Bemerkung von Alberts früherem Schüler über dessen rein deutsche Bildung war. Diese Behauptung von Adolf Lorenz führte Arnold Jirásek zur Verteidigung von Alberts Tschechentum auf den Seiten der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých. Lorenz schrieb nämlich in seiner Autobiografie, die in das Buch Führende Chirurgen in Selbstdarstellungen aufgenommen wurde: „Dass Albert Vollbluttscheche von allerdings rein deutscher Bildung war, fiel zu jener Zeit noch kaum ins Gewicht“. Jirásek verwahrte sich gegen diese Behauptung und verwies auf Alberts reiche Sprachkenntnisse und auf dessen weite Kenntnisse der europäischen Medizin und bemerkte, dass Alberts allgemeine und medizinische Bildung vielseitig und nicht „rein deutsch“ gewesen sei. Er lehnte es im Unterschied zu Lorenz ab, bei einem wissenschaftlichen Forscher und seinen Erfolgen auf dessen Nationalität zu verweisen. Jirásek schrieb: „Auch wenn an der ,rein deutschen Bildung‘ von Albert etwas Wahres wäre (was nicht so ist), so sollte daran erinnert werden, dass keine Kultur und keine Bildung, also auch nicht die deutsche, aus sich selbst entstand, sondern durch den Einfluss und die Arbeit von vielen Personen und auch von Ausländern. Oder glaubt jemand an die Parthenogenese der deutschen Kultur? Niemand kann die Größe und die Bedeutung der deutschen Kultur bestreiten, aber kein Gerechter kann eine solche Behauptung zulassen, wie die oben angeführte. Wenn Albert unser berechtigter nationaler Stolz ist, so kann sich kein gerechter Deutscher wundern, wenn wir ihn gegen die oben angeführte Unwahrheit verteidigen müssen.“670 Im Herbst 1940 erschienen einige kleinere Artikel, die den 40. Todestag von Albert in Erinnerung brachten.671 Seit diesem Jahr arbeiteten unabhängig von einander an einer Monografie über Eduard Albert zwei Ärzte – Arnold Jirásek und Josef Svítil. Letzterer, ein praktischer Arzt in Neustadtl in Mähren (Nové Město na Moravě), der unter dem Pseudonym Jan Kárník schrieb, hatte Albert noch persönlich kennengelernt und kannte auch dessen Schüler. Er bemühte sich
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vor allem um eine Popularisierung von Alberts Bedeutung in breiteren Schichten. Mit seiner Arbeit reagierte er auf die in der Tagespresse zum 40. Todestag von Albert erhobenen Vorwürfe, dass Albert aus Undank in Vergessenheit geraten sei.672 Der im Vorwort zur ersten Ausgabe angeführte Impuls für die Entstehung von Jiráseks Arbeit war Alberts hundertster Geburtstag. Die Kriegszeit ermöglichte keine großen Festlichkeiten, deswegen sollten „die bei einer solchen Gelegenheit gehaltenen Festreden durch ein Buch mit einer Analyse des Lebens und des Werks der Persönlichkeit ersetzt werden, die uns zum Jubiläum in Erinnerung gerufen wird“.673 Zur Entstehung von Jiráseks Monografie trug so paradoxerweise die damalige Situation bei, in der der anderweitig vollkommen ausgelastete Professor Zeit zum Studium dieses Themas hatte. Die komplizierte Situation, in der sich Jirásek befand, und das weitere Schicksal seiner Klinik während des Zweiten Weltkriegs wurden bereits von Ludmila Hlaváčková und Bohuslav Niederle detailliert beschrieben.674 Das Voranschreiten von Jiráseks Arbeit an der Monografie kann ab Anfang Juli 1940 in seiner Korrespondenz mit den Verwandten von Eduard Albert verfolgt werden, insbesondere mit dem Primararzt des Baťakrankenhauses in Zlín, Bohuslav Albert, dem Sohn von Eduards Bruder František.675 Im Brief vom 6. Juli 1940 teilt ihm Jirásek mit: „Eine Feier von Eduard Albert wird im Jänner 1941 nicht veranstaltet, ich habe mich jedoch entschieden, eine Biographie zu verfassen, so wie mir diese mit dem heutigen Abstand und auf der Grundlage eines Studiums seiner Arbeiten erscheint“.676 Bei dieser Gelegenheit bat er ihn um Hilfe bei der Ergänzung der Daten von Alberts Vorfahren. Bohuslav Albert bezog die ganze verzweigte Familie in die Nachforschungen ein. Er stand nicht nur mit seiner Tante Kateřina Thomová aus Senftenberg, der Cousine Olga Albertová aus Kosteletz an der Adler, dem Cousin Vratislav und der Cousine Kateřina Charfreitag in Kontakt, sondern vor allem mit Georg, dem in Wien lebenden Sohn von Eduard Albert. Als Jirásek mit der Arbeit begann, lebte noch Eduards jüngste Schwester Kateřina Thomová. Die weitere Schwester Tereza Svatová war zwar im Februar 1940 verstorben, ihre Erinnerungen konnten aber noch von den Töchtern Tarsila Svatová und Marie Barkmanová weitergegeben werden. Auch Václav Barkman, der Gatte von letzterer und pensionierter Obersanitätsrat, konnte Jirásek eine Reihe wertvoller Informationen und Materialien übergeben.677 Die aufopferungsvolle und ausdauernde Hilfe von Bohuslav Albert zeigte sich nicht nur bei der Vorbereitung des ersten, sondern vor allem auch bei der zweiten ergänzten und berichtigten Ausgabe. Im September 1944 schrieb er an Jirásek: „Ihre Vorbereitungen für die II. Auflage und die Ergänzung des Buchs
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über E. A. freuen mich, ich würde gern dabei helfen. Ich befürchte jedoch, dass mein Beitrag bescheiden sein wird. Persönlich habe ich wenige Erinnerungen an meinen Onkel, kaum mehr, als ich in das Senftenberger Blatt zum Jubiläum geschrieben habe. Alles weitere, was ich über E. A. weiß, stammt überwiegend aus den wenigen Gesprächen mit meinem Vater, dessen Verhältnis zu seinem Bruder durch die Kompliziertheit beider eigenwüchsigen Charaktere und kämpferischen Geister getrübt war. So werden meine Anmerkungen und vielleicht auch Beurteilungen sehr von dem Bild abweichen, das Ihnen Tarsila Svatová vorlegte, denn sie werden eher die Meinung des freidenkerischen und temperamentvollen Revolutionärs František Albert über den konservativen Patrioten und die Koryphäe der österreichischen Metropole ausdrücken. Ich werde mich noch bemühen, wenn Sie dies wünschen sollten, einige Angaben und Erinnerungen von meiner Cousine Olga Albertová zu erlangen, die im praktischen Leben klug und erfahren ist und viel aus der Familiengeschichte kennt und gewiss mehr persönliche Erinnerungen an E. A. hat“678 Bohuslav war auch mit seinem Cousin Georg Albert in Verbindung, dem es sehr leid tat, dass sich Jirásek nicht direkt an ihn gewandt hatte. Auch wenn er Jiráseks Arbeit sehr lobte, bemerkte er eine Reihe von Ungenauigkeiten und Fehlern, auf die er Jirásek hätte hinweisen und die er ihm hätte erklären wollen. „Kein Zweifel: Jiráseks Buch ist eine höchst verdienstliche, aller Anerkennung werte, ja in mancher Hinsicht bewunderungswürdige Arbeit, mit Pietät und zugleich Kritik durchgeführt.“679 Nach Georg soll auch die Arbeit von J. Svítil Kárník „sehr gediegen sein“. Georg Albert fährt fort: „Es ist auf alle Fälle eine grosse Leistung, einen vor 40 Jahren Verstorbenen, den man persönlich nicht gekannt hat, lebensvoll und getreu zu schildern. Leider enthält der biographische Teil manche Irrtümer und Ungenauigkeiten. Gewiss sind diese Unrichtigkeiten nicht von entscheidender Bedeutung. Manche wiegen federleicht im Verhältnis zum Ganzen einer so schönen und dabei mühevollen Leistung, man muss aber bedenken, dass eine Biographie ein Nachschlagewerk und eine Informationsquelle ist, und solche Bücher, auf deren Angaben man sich verlässt, sollen eben möglichst wenig Fehler enthalten.“680 Gleichzeitig gestand Georg ein, dass er aus Jiráseks Buch viel Neues und Interessantes erfahren habe, insbesondere über die Beziehungen des Vaters zu den tschechischen Verhältnissen und Problemen und seinen Einfluss auf diese. Auch Georgs zweiter Brief enthielt Ergänzungen, Berichtigungen und Erklärungen, die ebenfalls Svítils Buch betrafen. Trotzdem schreibt er zum Abschluss des Briefs: „Nichts destoweniger ist Svítil-Kárníks Schrift, ich wiederhole es, eine
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vortreffliche, alles Lobes werte Leistung, die ich bewundere. Ich begrüsse sie, wie auch Prof. Jiráseks Buch, mit tiefer Freude, wie ich alles begrüsse, was dazu dient, das Gedächtnis meines Vaters aufzufrischen, zu erhalten und ihn zu rühmen, wie er es verdiente.“681 Bohuslav Albert lieh Jirásek Georgs Briefe und war froh, dass Jirásek Georgs Anmerkungen mit Interesse aufnahm, die dank der pedantischen Genauigkeit viele wertvolle Feststellungen und Ergänzungen brachten. Gleichzeitig ließ er für Jirásek ein Album mit Ausschnitten aus tschechischen Zeitungsund Zeitschriftenartikeln anfertigen, die aus Anlass von Alberts hundertstem Geburtstag in einer nicht erwarteten Menge erschienen waren.682 Auch wenn Jirásek nicht davon ausging, dass es in einer so bewegten Zeit überhaupt möglich sein werde, Alberts Jubiläum in Erinnerung zu bringen, fanden letztendlich doch beschränkte öffentliche Feiern statt. Am 13. Jänner 1941 trat Jirásek mit einem Vortrag im Verein tschechischer Ärzte auf. Der Vortrag wurde dann gemeinsam mit einem Erinnerungsartikel des früheren Vorstands des Krankenhauses in Proßnitz (Prostějov) und Alberts Schüler Jaroslav Mathon in der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých veröffentlicht.683 Am Samstag, dem 18. Jänner 1941 wurde im Diviš-Theater in Senftenberg ein Festabend zur Ehre des „größten Sohns der Stadt“ vom Stadtrat und der Nationalen Gemeinschaft (Národní souručenství) veranstaltet, auf dem der Bürgermeister Waldemar Mazura und Arnold Jirásek sprachen und eine Auswahl von Alberts Gedichten durch Jiří Mazura vorgetragen wurde. Am gleichen Tag wurde im Sitzungsraum der Bezirkssparkasse eine Ausstellung von Erinnerungsstücken an Eduard Albert eröffnet.684 Gleichzeitig erschien eine neue Nummer der Zeitschrift Naše zájmy z Orlického kraje mit Erinnerungsartikeln.685 Im Jahr 1941 wurde in Senftenberg auch der Museumsverein Prof. Dr. Eduard Albert gegründet, der bald nach seiner Entstehung Mitglied der Ethnografischen Gesellschaft in Prag und des Tschechischen Museumsbunds wurde. Zu seinen Mitgliedern gehörten Arnold Jirásek, Bohuslav Albert und weitere bedeutende Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur.686 Im angeschlossenen Österreich wurde Alberts Persönlichkeit trotz der Kriegsereignisse durch dessen Schüler Professor Carl Ewald ins Gedächtnis gerufen. Auf dem Wiener Zentralfriedhof und im Arkadenhof der Wiener Universität legten Amtsträger der Universität und Alberts Schüler Kränze nieder, anwesend waren auch Vertreter der Stadt Senftenberg und Alberts Sohn Georg. Auf der Universitätsfeier, an der die Vorstände beider Wiener chirurgischen Kliniken, die Professoren Leopold Schönbauer und Wolfgang Denk, teilnahmen, sprach der Dekan der medizinischen Fakultät Professor Eduard Pernkopf.687
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Bereits im Juli 1940 vereinbarte Jirásek einen Vortrag über Eduard Albert im Rundfunk, der für den 20. Jänner 1941 geplant war. Letztendlich wurden zwei Vorträge gesendet. Arnold Jirásek sprach über das Gesamtbild von Alberts Persönlichkeit. Der Vortrag von Jan Daněk hatte den etwas überraschenden Titel Albert und die Arbeiterschaft.688 Der wichtigste Beitrag von Jirásek zum Jubiläum war die Monografie Eduard Albert mit dem Untertitel Versuch einer Chronik und Analyse des Lebens, der Arbeit und der Bedeutung E. Alberts aus Anlass seines hundertsten Geburtstags (20. Jänner 1941), die im Jänner 1941 im Verlag der Tschechischen chirurgischen Gesellschaft als erster Band von Alberts Bibliothek erschien. Jirásek wertete in dem Buch zunächst die bisherige Literatur zum Thema aus, für die charakteristisch war, dass alle Autoren Albert persönlich gut gekannt hatten, was seine Vorteile und Nachteile hatte. Er schöpfte seine Erkenntnisse verständlicherweise aus den Beschreibungen und Erinnerungen der Zeitgenossen, vorrangig näherte er sich Alberts Persönlichkeit über dessen Werke und Äußerungen. Zunächst versuchte er, „Alberts Leben und Arbeit umfassend aufzuzeichnen“.689 Er wollte nicht die Arbeit der Historiker übernehmen, sondern sah sich als „praktizierenden Chirurgen, der über einen Chirurgen einer bereits vergangenen Zeit zu schreiben hat“.690 Die Arbeit verstand er als seine Pflicht, und zwar nicht nur aus fachlichem Gesichtspunkt, sondern auch aus nationalem. Obwohl er sich bemühte, „nach der Wahrheit zu schreiben, die mit allen Mitteln verfolgt werden muss“,691 konnte er einen gewissen Subjektivismus nicht vermeiden. Anfangs war er der Meinung, dass es nicht schwer fallen dürfte, den Lebenslauf des Chirurgen Eduard Albert vierzig Jahre nach dessen Tod zu schreiben. Er traf jedoch auf viele Hindernisse und Schwierigkeiten, vor allem auf den schwierigen Zugang zu den Quellen. Weiter war die Richtigstellung der bereits eingewöhnten Unwahrheiten nicht einfach. Er stellte jedoch auch fest, dass die Zeitgenossen viele Dinge als so selbstverständlich ansehen, dass sie diese nicht aufzeichnen, sodass der Historiker dann nichts in den Händen hält, was zu Vermutungen verführt und nötigt. Jirásek strebte danach, das Thema bestmöglich zu behandeln, jedoch so, dass „uns das Andenken an Eduard Albert zur Freude, zum Vorbild und zum Ansporn dient“.692 Die umfangreiche Publikation hat insgesamt elf nummerierte Kapitel, denen ein Vorwort vorangestellt ist und die mit einem Abbildungsverzeichnung und einem Namensregister abgeschlossen sind. Jiráseks Buch fand die verdiente Aufmerksamkeit.693 Nach dem Autor war dies, wie er im Vorwort zur zweiten Auflage anführte, vor allem ein Ergebnis der „aufregenden Zeit, die mit niedrigen Ideen und Leidenschaften ausgefüllt war
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und anständige und nachdenkliche Menschen direkt zum Aufschauen auf große und gute Männer trieb. Dunkle und schwere Zeiten für unser Volk schienen von der Tatsache erleuchtet zu sein, dass einst, gar nicht so fern in der Vergangenheit, einer von den Unseren mit seiner Arbeit und seinem Geist siegreich durch eine Umgebung schritt, die ihm gegenüber nicht sehr freundlich gestimmt war.“694 Das Buch rief ein Echo hervor, das sich einerseits in vielen Erwähnungen und umfangreichen Rezensionen und andererseits in Berichtigungen und Ergänzungen einiger Leser äußerte.695 Am meisten erfreute Jirásek die Beurteilung des Historikers Josef Šusta und die Wertung durch den Literaturhistoriker Albert Pražák. Šusta schrieb Anfang 1941 eine Rezension für beide Jubiläumsmonografien, die tschechische historische Zeitschrift Český časopis historický wurde jedoch während des Kriegs eingestellt. Er gab seine Rezension deswegen Jirásek, damit dieser sie medizinischen Fachzeitschriften anbieten möge, um deutlich zu machen, wie ein Historiker die Arbeit sieht. In einem an B. Albert adressierten Brief gesteht Jirásek außer den genannten Umständen der Einreichung der Rezension ein, dass ihn Šustas Gutachten in historischer Hinsicht sehr erleichtert habe, „denn ich fühlte eine Reihe von schwachen Stellen oder eher Unsicherheiten, die mit diesem Referat geklärt werden konnten“.696 Die Rezension erschien in der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých.697 Nach Šusta hatte Albert in Jirásek einen guten Biografen gefunden, dem es glänzend gelungen war, die schwere Aufgabe zu lösen, ein treffendes Bild des Lebens und des Werks des berühmten Chirurgen zu zeichnen, einer Persönlichkeit, die sich nicht nur auf dem Feld der Medizin ausgezeichnet hatte. „Nach der eigentlichen Chronik seines Lebens und seiner Arbeit steht Albert vor uns in seiner Eigenart als Chirurg, Übersetzer und Lyriker auf, aber auch als ein die Gesellschaft liebender Mensch. Für alle diese Seiten durchforschte Jirásek mit bewunderungswürdiger Konsequenz die Quellen aus verstreuten Büchern und handschriftlichen Briefen, vor allem aus dem Nachlass von Jaroslav Vrchlický.“698 Jirásek fügte seinem Buch ein reiches Bildmaterial, eine detaillierte Bibliografie und eine sowohl fachlich als auch chronologisch geordnete Übersicht von Alberts wissenschaftlichem und literarischem Schaffen an. Weiter nahm er einige nicht gedruckte Gedichte und Briefe gemeinsam mit ausgewählten Zitaten aus Alberts literarischem Werk auf. Mit dem Reichtum des gesammelten Schriftmaterials und der wissenschaftlichen Tiefe von Jiráseks Buch konnte sich nach Josef Šusta das Büchlein von J. Svítil-Kárník nicht messen, es dürfte jedoch Alberts Andenken in Kreisen erhalten, die in Jiráseks Werk nicht eindringen würden.
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Jiráseks Monografie wurde ebenfalls von dem tschechischen Literaturhistoriker Albert Pražák auch aus nationalem Gesichtspunkt hervorgehoben. Nach dessen Meinung ist der wichtigste und neueste Teil das biografische Kapitel, das jeder Tscheche, ja, jeder Mensch lesen sollte, weil dieses „bei aller Kritik ein wirkliches Heldenepos von dem Senftenberger Uhrmachersohn ist, der aus seiner heimatlichen Hütte in die Welt hinaus ging und nur durch seine Begabung und seinen unbändigen Fleiß alle Ehren der geistigen Welt erlangte, medizinisch eine Viertel Million Menschen beeinflusst hatte und mit rührender Einfalt und Liebe nach Hause an Stellen zurückkehrte, wo er einst als Junge Vieh gehütet hatte und wo er jetzt in seinem Sommerhäuschen inmitten eines Parks und eines Wäldchens für das Wohl des Volkes dachte und schuf, des Volkes, aus dem er hervorgegangen und dessen Zierde er geworden war“.699 Pražák hob hervor, dass Jirásek nicht nur eine unzählige Menge von Archivmaterial und Büchern studiert, sondern sein Werk auch methodisch sorgfältig durchdacht und thematisch gegliedert hatte. An Jiráseks Monografie, gegen die er nur kleinere Vorbehalte hatte, wusste er zu schätzen, „wie sich ein Prager Chirurg des zweiten Viertels des 20. Jahrhunderts in einem Chirurgen des vierten Viertels des 19. Jahrhunderts niederschlägt. Es können hier tatsächliche fachliche, menschliche und geistige Verbindungen und Zusammenhänge beobachtet werden.“ Deswegen stehe es außer Zweifel, dass „zwischen Alberts hundertstem Geburtstag und dem vierzigsten Jahrestag seines Todes ein Prager Chirurg einem Wiener Chirurgen ein Denkmal beständiger als Metall gesetzt und uns Albert erst in seiner ganzen Größe enthüllt hatte. Über die Kluft der Zeit hinweg trafen sich zwei kongeniale Wissenschaftler und Menschen“.700 Pražák hatte wenige Vorbehalte, die aus seiner literaturhistorischen Ausrichtung folgten. Sie betrafen zum Beispiel die Passage über Alberts Beziehung zu Jan Gebauer, wo Jirásek mehr in die Tiefe hätte gehen können. Im Fall von Jan Neruda hätte der Autor nach Pražáks Meinung Nerudas Abneigung gegen Albert anführen können, die angeblich daher rührte, dass ihn Albert nach Thomayer als Hypochonder bezeichnet hatte. Pražák bedauerte ebenfalls, dass Jirásek im Kapitel Eduard Albert als Lyriker bei der Beschreibung der Beziehung zwischen Albert und Jaroslav Vrchlický der „Vorliebe beider Freunde für Anekdoten und Spiele mit Situationen und Geschichten, die von ihrem schallenden Gelächter gefolgt waren“, nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet hatte.701 Jirásek war sich des Werts dieser Korrespondenz bewusst, konnte aus ihr jedoch nur ein Fragment zugänglich machen, denn zur Herausgabe der Gesamtheit fehlte die Zustimmung der Jaroslav-Vrchlický-Gesellschaft.702 Aus der Position eines Litera-
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turhistorikers erklärte und ergänzte Pražák dann Jiráseks Verständnis von Alberts Bruch mit der Prager Literaturwelt durch die Broschüre Was ist die tschechische nationale Poesie? aus dem Jahr 1895, insbesondere die Wertung des Werks von Svatopluk Čech und Eliška Krásnohorská. Andererseits erwähnte Pražák Alberts Rolle in der tschechischen Politik überhaupt nicht. Jirásek setzte seine Forschungen auch während des Krieges fort. In den Jahren 1941–1944 veröffentlichte er mehrere Artikel über Eduard Albert in der Zeitschrift Rozhledy v chirurgii, deren Chefredakteur er war.703 So befasste er sich etwa mit dem Schicksal von Alberts Villa in Senftenberg704 und mit Alberts Rezension der Zeitschrift Sborník lékařský im Athenaeum.705 Jirásek veröffentlichte auch einige authentische Dokumente, so zum Beispiel Alberts Ansprache in der Klinik vom 11. März 1899 aus Anlass seines 25. Jubiläums an der Universität Wien.706 Vor allem begann er aber mit der Vorbereitung der zweiten erweiterten und berichtigten Auflage seiner Monografie über Eduard Albert, in der er die Ergänzungen und Berichtigungen durch Alberts Zeitgenossen und Verwandte, insbesondere durch Georg Albert, berücksichtigte. Im Vorwort des Buchs, das letztendlich erst im Dezember 1946 erschien, erklärte er auch, warum er sich absichtlich nicht an Georg gewandt hatte. Er hielt ihn für einen zu befangenen Zeitzeugen, der als Quelle für den Autor zu unzuverlässig war. Hier ist anzufügen, dass dies zu unserem großen Schaden nicht geschah, denn die Briefe, die Georg Albert an die Verwandten nach Böhmen schrieb, liegen uns mit der Ausnahme von zwei Briefen an B. Albert aus dem Jahr 1941 nicht vor. B. Albert besuchte Ostern 1945 erneut seine Tante Kateřina Thomová in Senftenberg, die sehr gesprächig war und ihm sogar einen Stoß von insgesamt 37 Briefen gab, den sie von ihrer Mutter erhalten hatte. Wie er Jirásek schrieb, handelte es sich um „2 Briefe von Eduard, 3 von meinem Vater, 4 von Vincenc, 1 von der Tochter Marie (Charfreitagová), 10 von dem Enkel Georg, 11 von Eduards Frau Albert, geb. Pietsch, 1 von Frl. Šemberová, 4 von der Schwester Siberta und 1 von Alb. Zdobnický aus Lemberg. Der überwiegende Teil dieser Briefe sind Glückwünsche. Bei Georgs Briefen ist interessant, dass diese von 1891 bis 1894 tschechisch und von 1898 bis 1904 deutsch geschrieben sind“.707 Jirásek hatte vor allem auszusetzen, dass „Georg Albert unter dem Einfluss seiner Mutter, der Schule und der Umgebung mit einem anderen nationalen Gefühl und einer anderen nationalen Überzeugung als sein Vater aufwuchs, erwachsen wurde und lebte. Er trug eine Reihe von Gedanken und Bestrebungen in sich, die gegen die Rechte und Wünsche der Landsleute seines Vaters gingen. Diese Überzeugung erlaubte ihm kein Einverständnis, ja nicht einmal ein Mitgefühl mit den Gedanken und Bemühungen des Vaters.“708
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Die ergänzte und erweiterte Ausgabe der Monografie brachte also eine Menge neuer und genauerer Erkenntnisse. Jirásek behielt die ursprüngliche Gliederung des Buchs in zehn Kapitel bei, die ursprünglichen 315 Textseiten wuchsen aber auf 393, die Anzahl der Abbildungen von 51 auf 79. Er ergänzte auch die Anlagen des Buchs um die Verzeichnisse von Alberts Arbeiten, eine Auswahl seiner nicht veröffentlichten Gedichte, zwei Briefe von E. Albert an die Schwester Tereza Svatová, das Gedicht Der Aussichtsturm von J. Vrchlický und ausgewählte Zitate aus Alberts Schriften. Das Buch wuchs so von den ursprünglichen 410 nummerierten Seiten auf 468. Der Rezensent der zweiten Auflage Miloslav Matoušek würdigte, dass Jiráseks Monografie Alberts Persönlichkeit in die Medizingeschichte einordnete, und hob insbesondere die Tatsache hervor, dass Albert zu den Wegbereitern der antiseptischen Chirurgie auf dem europäischen Kontinent gehört hatte. Matoušek erwähnte Alberts Bindung an den tschechischen Raum, auf den dieser auch dank seiner direkten und indirekten Schüler einen beträchtlichen Einfluss ausübte. Auch deswegen versteht Matoušek Albert als wirklichen Vorgänger und Mitbegründer der tschechoslowakischen Chirurgie.709 Albert wird so zum Teil der tschechoslowakischen Geschichte. An seinem Bild änderten auch die politischen Turbulenzen der zweiten Hälfte der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts nichts. Die überkommenen Charakteristiken Eduard Alberts waren auch dem neuen Regime recht. In der schroffen Aussortierung von Persönlichkeiten konnte er mit seiner armen Herkunft und seiner blendenden wissenschaftlichen Karriere bestehen, sodass auch seine hohe gesellschaftliche Stellung in Österreich-Ungarn übergangen werden konnte. Vor allem die Werte des Tschechentums und der Menschenfreundlichkeit wurden instrumentalisiert. Auch Arnold Jirásek setzte seine Forschungen über Albert fort. Unermüdlich veröffentlichte er weitere Artikel über diesen und brachte dessen Persönlichkeit aus Anlass eines weiteren runden Jubiläums in Erinnerung. Damals äußerte er den Wunsch, dass „auch in besseren Zeiten bei uns die gleiche lebendige Liebe zu unseren großen Menschen bestehen bleibt“.710 Bei der von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste gemeinsam mit der Tschechoslowakischen chirurgischen Gesellschaft am 17. Oktober 1950 veranstalteten Gedenkfeier aus Anlass von Alberts 50. Todestag hielt Jirásek eine Rede mit dem Titel Zum Gedenken an Eduard Albert.711 Er erinnerte dabei daran, dass die Akademie bereits zu Alberts hundertstem Geburtstag im Jänner 1941 eine Gedenkveranstaltung geplant hatte, „die aber wegen der von den Okkupanten unseres Landes geschaffenen Atmosphäre und der Verhältnisse nicht stattfinden konnte“.712 Jirásek be-
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tonte Alberts Beitrag zur Entwicklung der Chirurgie, insbesondere die Einführung der Antisepsis in Österreich, sowie die Bedeutung seiner in viele Sprachen übersetzten Lehrbücher. Er bezeichnete Albert als „Begründer unserer tschechoslowakischen chirurgischen Schule“,713 die er mithilfe seines besten Schülers Karel Maydl schuf, als ihm durch die Schäbigkeit einiger Personen der Übergang an die tschechische Prager Universität verwehrt worden war. Jirásek hob Alberts Bekenntnis zum Tschechentum und die Beziehung zur Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste hervor, er sprach über dessen inoffizielle Beteiligung an der Politik und die taktische Bevorzugung der großen nationalen Ziele vor der Berichtigung „kleiner Ungerechtigkeiten“. Es ist sicher kein Zufall, dass Jirásek auch zwei kritischen Wertungen von Albert durch zwei anerkannte Autoritäten Aufmerksamkeit widmete. Für ihn waren diese Äußerungen von J. S. Machar und F. X. Šalda sehr ungerecht gegenüber Albert. Machar schrieb im Buch Profile von Personen über Alberts Verwurzelung in Wien und darüber, dass dieser im Gespräch unbegründet die Meinung ändern konnte.714 Šalda verdächtigte Albert, dass er auf Wunsch des Wiener Hofs gegen die Lieder eines Sklaven von Sv. Čech aufgetreten sei.715 Jirásek würdigte umgekehrt Alberts bibliophile Vorlieben und die Bedeutung seiner Übersetzungen und fasste abschließend dessen schweren Weg zum Erfolg zusammen. Er betonte, dass Albert „als Chirurg, als Tscheche und als Mensch in Ehren gehalten werden und Anlass zum Nachdenken sein sollte. In der Chirurgie sei es notwendig und nützlich, zu ihm als einem Beispiel und einem Ansporn zurückzukehren.“716 Diese Schlüsse stießen bei den Autoren einer Monografie über Jirásek aus dem Jahr 1988, Professor Vladimír Balaš, Vorstand der I. chirurgischen Klinik in Prag in den Jahren 1975 –1989, und seinem Kollegen MUDr. Jaroslav Vlček, auf Widerspruch. Deswegen versuchten sie im Kapitel Jiráseks Buch über Eduard Albert und die Problematik dieser Zeit, „Jiráseks Verständnis von Eduard Albert zu berichtigen, so wie er uns heute mit einem größeren zeitlichen Abstand und in einer anderen Atmosphäre erscheint. Wir haben eine abweichende Vorstellung über seine rein tschechische und chirurgische Bedeutung als Jirásek“.717 Ihre Behauptung versuchten sie, an der Entwicklung der Prager chirurgischen Klinik zu belegen. Dabei hoben sie die Vorzüge von Vilém Weiss gegenüber Alberts Gelehrsamkeit und wissenschaftlichem Ruf hervor. Sie zweifelten sogar Alberts Fähigkeiten als Operateur an, begingen dabei aber eine Reihe von faktografischen Fehlern.718 Trotz gewisser Vorbehalte konnten sie letztendlich nicht die Verdienste von Jiráseks Monografie leugnen und würdigten das Buch als Beleg für dessen literarische Begabung.
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In der ersten Hälfte der fünfziger Jahre veröffentlichte Jirásek noch einige kleinere Artikel, in denen er über Alberts literarische Kontroverse mit F. V. Krejčí im Jahr 1895,719 über Alberts Beitrag für den Almanach Chudobky (Gänseblümchen), der 1896 vom Damen- und Mädchen-Wohlfahrtsverein in Politschka herausgegeben worden war,720 über Alberts letzten öffentlichen Auftritt im August 1900 mit einem Grußwort im Namen der österreichischen Regierung auf dem 13. Internationalen Medizinerkongress in Paris und über Alberts Vortrag über die Struktur des Menschen- und des Tierknochens schrieb.721 Eduard Albert wurde auch im sogenannten Westen nicht vergessen. In Wien wurde Alberts Persönlichkeit durch seinen zweiten Nachfolger an der I. chirurgischen Klinik, Leopold Schönbauer, vor dem Vergessen bewahrt, und dies einerseits dadurch, dass er Albert sein neues Lehrbuch der Chirurgie widmete, das am 26. September 1950 zum fünfzigsten Todestag von Albert erschien, andererseits durch Gedenkartikel in Fachzeitschriften.722 Albert war durch seinen wissenschaftlichen Beitrag zu einem dauernden Mitglied der sogenannten Wiener medizinischen Schule geworden. Sein Platz im Pantheon der bedeutendsten Vertreter der deutschen Wissenschaft fand seine Bestätigung. In der Tschechoslowakei wurde Eduard Albert ebenfalls vor allem als wissenschaftlicher Mediziner in Erinnerung behalten, auch wenn seine weiteren Interessengebiete ebenfalls erwähnt wurden. Die symbolische Stafette übernahm von Arnold Jirásek in dessen Popularisierung von Eduard Albert der Professor der medizinischen Fakultät und Vorstand der I. Lungenklinik in Prag, Jaroslav Jedlička. Im Hörsaal der chirurgischen Klinik in Königgrätz hielt er am 25. September 1963 den Vortrag Professor Eduard Albert, ein Mitbegründer der tschechischen Prager Universität. Zum achtzigsten Jubiläum der Konstituierung der tschechischen medizinischen Fakultät. Mit ähnlich ausgerichteten Vorträgen trat er am 25. Oktober 1963 im Nationalmuseum im Rahmen einer Veranstaltung des Historischen Klubs und am 9. Dezember 1963 im Tschechischen Medizinerverein in Prag auf. Im Gebäude der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in der Nationalgasse sprach Jedlička am 12. Februar 1965 zum Thema Eduard Albert, Josef Thomayer und Jaroslav Vrchlický. Am gleichen Ort hielt er am 27. Jänner 1967 den Vortrag Eduard Albert, Jaroslav Goll und Jan Gebauer. Die Texte der Vorträge überarbeitete er später und gab sie im Druck heraus.723 Für das Nachleben von Eduard Albert ist ein deutlich regionaler Aspekt charakteristisch.724 Alberts Geburts- und Todestag wurde regelmäßig von der ostböhmischen Regionalpresse und insbesondere der Stadt Senftenberg bedacht. Erwähnt wurden bereits die Feierlichkeiten in den Jahren 1934 und 1941, eine
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weitere bedeutende Ausstellung von Erinnerungsstücken an Eduard Albert wurde im September 1960 veranstaltet.725 Auch im Jubiläumsjahr 2000 erinnerte die Stadt Senftenberg an ihren bedeutenden Sohn. So gab sie eine Gedenkmedaille zu Alberts hundertstem Todestag heraus, die vom Bildhauer Zdeněk Kolářský geschaffen wurde. Dieser ist auch der Autor einer Gedenktafel an Alberts früherer Villa.726 Im Stadtmuseum wurde am 23. September 2000 die Ausstellung Eduard Albert im Dienst des Lebens eröffnet und eine Konferenz veranstaltet. Abends fand im Diviš-Theater ein Gedenkprogramm Professor Eduard Albert – Arzt, Historiker und Lyriker statt.727 Das Museum gab ein populärwissenschaftliches Buch der Eheleute Pírek über E. Albert heraus. An den Kulturveranstaltungen beteiligten sich außer dem Stadtmuseum ebenfalls die Stadt Žamberk, die Heilanstalt Albertinum und das Medizinische Museum der Nationalen medizinischen Bibliothek in Prag. In den medizinischen Fachzeitschriften wurde auch an Alberts hundertfünfzigsten Geburtstag erinnert. In der medizinischen Zeitschrift Zdravotnické noviny war ihm ein Gedenkartikel von F. Kokoška gewidmet. P. Málek beschrieb im Rahmen eines Artikels zum hundertsten Jahrestag der Entstehung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste die Rolle E. Alberts bei der Entstehung dieser Einrichtung und behandelte die Tätigkeit der Mediziner im Rahmen der Akademie.728 Auch im Jänner 2001 erschienen gelegentliche Artikel, die Alberts Geburtstag gedachten.729 Neben den Fachzeitschriften wurde die Persönlichkeit Eduard Alberts auch in populärwissenschaftlichen Arbeiten behandelt. Dessen Familie, Gattin Marie und Sohn Georg werden im Buch über Kinder berühmter Eltern von Josef Březina erwähnt.730 Kurze Angaben über E. Albert und dessen Geschwister macht das Kalendarium bedeutender Persönlichkeiten der Stadt Senftenberg.731 Alberts Persönlichkeit wurde auch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts nicht vergessen. Systematisch widmete sich H. Kokešová verschiedenen Aspekten von Alberts Schaffen, die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden in einer Monografie aus dem Jahr 2004 zusammengefasst. Tomáš W. Pavlíček befasste sich im Rahmen seiner Diplomarbeit mit Alberts Wirken im Herrenhaus.732 Die Reaktionen der deutschen Kritik auf Alberts Übersetzungen wurden jüngst von Lucie Kostrbová aufgezeichnet, die sich ebenfalls an der Edition der in der Zeitschrift Čas veröffentlichten Rezensionen beteiligte. Hierbei handelte es sich um die Rezension der Neuesten Poesie aus Böhmen von F. V. Krejčí sowie des Lyrischen und Verwandten von Adolph Donath.733 Ihre Arbeit Zwischen Prag und Wien erfasst detailliert Alberts Beziehung zu J. S. Machar und zur „Moderne“ überhaupt.734
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Mit Eduard Albert kann sich der Leser gegenwärtig in den schrittweise herausgegebenen Aufzeichnungen von Marie Červinková-Riegrová bekannt machen. Im September 2011 wurde in Senftenberg der 100. Jahrestag der Gründung des Museums gefeiert, auf der hierzu gezeigten Ausstellung wurde auch an E. Albert gedacht.735 Zuletzt erschien die Persönlichkeit Eduard Alberts in der Monografie von Helena Kokešová aus dem Jahr 2014, deren aktualisierte Übersetzung dem Leser vorliegt. Das Buch wurde am 16.4.2015 im Österreichischen Kulturforum in Prag und am 21.1.2016 im Tschechischen Zentrum in Wien vorgestellt, wo es positiv aufgenommen wurde.736 Im Mai 2020 erschien in der Wiener medizinischen Wochenschrift ein Artikel von Gerold Holzer und Helena Kokešová über die Beziehungen zwischen Eduard Albert und Adolf Lorenz.737 Auf Anregung von Zdeněk Krška, dem Direktor der I. chirurgischen Klinik der 1. Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität und des Allgemeinen Universitätskrankenhauses Prag wurde die Edition Albertova sbírka (Albert-Sammlung) erneuert, in der Beiträge von tschechischen und ausländischen Spezialisten aus verschiedenen Gebieten der Medizin veröffentlicht werden. Die Reihe wurde mit der Monografie Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse eröffnet. Zdeněk Krška brachte die Persönlichkeit Eduard Alberts auch in Zusammenhang mit dessen 120. Todestag im September 2020 in Erinnerung.738 Die Persönlichkeit Eduard Alberts wird auch in den neuen Medien nicht übergangen. Gemeinsam mit dem Bruder František Albert und den Schwestern Tereza Svatová und Kateřina Thomová findet er sich in der Datenbank tschechischer literarischer Persönlichkeiten, die vom Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik betreut wird, und in der Datenbank der nationalen Persönlichkeiten auf den Internetseiten der Nationalbibliothek.739 Eduard Albert hat auch einen Eintrag in der freien Enzyklopädie Wikipedia, in der neben seinem Lebenslauf auch die Fotografien gezeigt werden. Alberts Geschwister können wir auf den Internetseiten des Vereins der Freunde des Bezirks Pardubitz, auf den Seiten der Stadt Žamberk und überraschenderweise auch in verschiedenen Blogs antreffen.740 Im Tschechischen Rundfunk wurde Alberts Geburtstag in der Sendung Ecce Homo des Redakteurs Libor Vykoupil in Erinnerung gerufen.741 Im Jahr 2017 stellte der Rundfunkredakteur Jiří Kamen in Zusammenarbeit mit Helena Kokešová ein zweiteiliges Programm zusammen.742 Alberts Andenken wird bis in die Gegenwart durch einige Ortsbezeichnungen wachgehalten. In Senftenberg sind nach Albert ein Platz und eine Straße benannt, seinen Namen trägt auch die Heilanstalt Albertinum, dessen früherer Direktor
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Abb. 29: Das heutige Aussehen von Alberts Villa in Senftenberg.
MUDr. Jiří Jireš zu den Kennern von Leben und Werk Eduard Alberts gehörte.743 In Prag wird das Gedenken an Eduard Albert bereits seit 1905 durch den Namen des Viertels Albertov gepflegt.744 Seinen Namen tragen auch Straßen in Königgrätz, Olmütz und Kremsier (Kroměříž). Abschließend kann festgestellt werden, dass der Name Eduard Albert zum dauernden Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses nicht nur im tschechischen nationalen Raum wurde. In Österreich und Deutschland ist Albert bereits lange als Vertreter der österreichischen Gesellschaft und der deutschen Wissenschaft akzeptiert. An die Persönlichkeit Eduard Alberts wird in der Form von Denkmälern, Gedenktafeln und Medaillen und in den Namen von Straßen, Vierteln und Einrichtungen sowohl in Tschechien als auch in Wien erinnert. Sein Platz im kollektiven Gedächtnis wird nicht nur durch Neuauflagen seiner Werke, die Anwendung der von ihm stammenden medizinischen Verfahren745 und die erneute Herausgabe seiner Übersetzungen von Poesie746 bestätigt, sondern auch durch Artikel und Monografien, die insbesondere in Zusammenhang mit seinen Jubiläen erscheinen. Sowohl in der tschechischen als auch in der ausländischen Literatur werden
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199 Abb. 30: Gedenktafel an E. Alberts früherer Villa in Senftenberg, dem heutigen Albertinum.
ähnliche Schemata gebraucht: Albert wird vor allem als Chirurg von Weltruf gefeiert, als Begründer und „Apostel“ der Methode der Antisepsis. Gewürdigt werden seine fachliche und literarische Tätigkeit und seine Redekunst. Dank seines breit gefächerten Interesses wird er als eines der letzten Genies und als Universalgelehrter geehrt. Im Unterschied zum deutschen wird im tschechischen Diskurs der Junge aus armen Verhältnissen hervorgehoben, der sich in einer fremden, ihm nicht freundlich gesinnten Umgebung durchsetzen konnte. Dies entspricht dem tschechischen nationalen Stereotyp. Alberts Bild im tschechischen und im deutschsprachigen Raum etablierte sich bereits kurz nach seinem Tod. Trotzdem wurde dieses Bild dann später entsprechend der Zeit aktualisiert und nationalisiert, insbesondere im Jahr 1941 aus Anlass von Alberts hundertstem Geburtstag. Trotz der zeitgebundenen politischen Betonung einzelner Gesichtspunkte wie Nationalismus, Tschechentum versus Kosmopolitismus und medizinisches Wirken blieb die Interpretation im Wesentlichen unverändert. Beide Darstellungen, die tschechische und die deutsche, koexistieren bis in die Gegenwart.
Zusammenfassung Mit diesem Buch soll Eduard Albert in Erinnerung gebracht und vor allem die Bedeutung dieser Persönlichkeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im tschechischen politischen Diskurs dokumentiert und gewürdigt werden. Eduard Albert war eine universell interessierte Persönlichkeit. Seine vielseitige Tätigkeit ist für eine Erforschung nicht nur der politischen, sondern auch der Literaturund Wissenschaftsgeschichte inspirierend. Er kann aber ebenfalls unter anderen Gesichtspunkten betrachtet werden, etwa im Rahmen der Problematiken Gender, historisches Gedächtnis, nationale Identität, Studium der Eliten sowie Zentrum und Peripherie, auch aus der Sicht der Regionalgeschichte und der Alltagsgeschichte. Eduard Albert überschritt nicht nur als Politiker, sondern vor allem als Wissenschaftler den Rahmen der tschechischen Gesellschaft. In der Politik stellte er eine interessante Kombination dar. Einerseits war er in der Lage, die Politik aus der Sicht des Ganzen, also der Habsburgermonarchie, zu betrachten und so die Sphäre der engen tschechischen Interessen zu überschreiten, die er andererseits aber immer im Auge behielt. Das proklamierte Tschechentum stand bei ihm nicht im Kontrast zur österreichischen Identität. Dank seines wissenschaftlichen Fundaments und seiner künstlerischen Neigungen lief er nicht Gefahr, in politische Provinzialität zu verfallen. Seine Erfolge in allen Bereichen waren aber immer von Kontroversen begleitet, die aus dem Streit zwischen dem Wiener Zentrum und der Prager tschechischen Peripherie entstanden. Alberts Bedeutung bleibt nicht auf die Vergangenheit beschränkt – auch in der Gegenwart wird seiner ständig als Wissenschaftler, Literat und Mäzen im gesamten Kontext der früheren Habsburgermonarchie gedacht. Die Monografie ist thematisch in sechs Themenbereiche gegliedert. Nach der anfänglichen Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstands und der Analyse der wichtigsten Quellen und der Literatur wird im ersten Kapitel Homo privatus Alberts öffentliches, berufliches und privates Leben nachgezeichnet. Die wissenschaftliche Laufbahn wird vom Studium der Medizin bis zur Ernennung zum Professor und zur Erlangung der Stelle des Vorstands der chirurgischen Klinik und des Operateur-Instituts in Innsbruck dargestellt. Nur schwer kann Alberts Privatleben von seinen politischen und wissenschaftlichen Aktivitäten getrennt werden. Eine bedeutende Rolle in seiner weiteren beruflichen Karriere
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und seinem Leben in Wien spielte die Freundschaft mit dem Tiroler Statthalter und späteren Ministerpräsidenten Eduard Taaffe und seiner Familie. Zu Alberts Arbeit in der Klinik, den Vorlesungen an der Universität, der Privatpraxis, der vielseitigen Publikationstätigkeit und den reichen gesellschaftlichen Kontakten benötigte er ein funktionierendes Heim, das ihm von seiner Frau Marie geschaffen wurde. Neu entdeckte Dokumente beleuchten nicht nur den Lebensweg seiner Gattin Marie, sondern vor allem auch seines einzigen Sohns Georg, eines Philosophen und Philologen, der sich vorrangig für Immanuel Kant interessierte und auch literarisch tätig war. Das zweite Kapitel Homo eruditus ist Alberts beruflicher Karriere und seinem wissenschaftlichen Beitrag zur Medizin gewidmet. An der Innsbrucker Klinik führte Albert am 27. Oktober 1875 seine erste erfolgreiche antiseptische Operation aus. Er war ebenfalls der Erste in Österreich-Ungarn und der Zweite in Europa, der diese moderne Methode nutzte und sie auch konsequent in der späteren Praxis anwandte. Im Jahr 1876 entfernte er als Erster in Österreich-Ungarn eine kranke Niere. Er war auch der Erste in der Monarchie und der Zweite in der Welt, dem es gelang, einen Kropf bei Schilddrüsenkrebs zu entfernen. Zu seinen Erfolgen gehörten zahlreiche Bauchoperationen. In den Lehrbüchern der Chirurgie finden sich bis heute die Begriffe der Albert-Darmnaht (manchmal auch Albert-Lembert-Naht genannt) und des Albert-Schnitts in der Handfläche. Er wurde weiter durch die erste Transplantation eines Nervs und eine Reihe von orthopädischen Neuigkeiten bekannt. Im tirolischen Innsbruck schrieb er seine bekanntesten wissenschaftlichen Lehrbücher, die nach seinem Tod vielfach neu aufgelegt wurden. Neben der pädagogischen Tätigkeit an der Universität in Innsbruck und ab Mai 1881 in Wien setzte Albert seine fachliche Publikationstätigkeit fort und fuhr auf ärztliche Konsilien auch außerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aktiv beteiligte er sich an einer Reihe von medizinischen Konferenzen, u. a. am XIII. internationalen medizinischen Kongress in Paris im August 1900, auf dem er die österreichische Regierung vertrat. In dieser Zeit wurde er zum Ehrenmitglied des Royal College of Surgeons of England ernannt. Diese Auszeichnung erhielt er als einziger Mediziner aus Österreich-Ungarn. Seine Erfolge in Österreich stehen im Kontrast zu seiner Stellung in tschechischen Fachkreisen, wie im Einzelnen dokumentiert wird. Albert war ein bedeutender Popularisator der Medizin und hatte den Ruf eines exzellenten Redners und eines ausgezeichneten Diskussionspartners. Es ist paradox, dass ihm die Stelle des Vorstands der chirurgischen Klinik an der erneuerten tschechischen Universität in Prag verweigert wurde,
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wo er doch andererseits als Begründer der tschechischen modernen Chirurgie angesehen wird. Seine fünfzehn wissenschaftlichen Veröffentlichungen in der tschechischen medizinischen Zeitschrift Časopis lékařů českých gehören zu den grundlegenden Arbeiten im Fach. Er selbst war Lehrer vieler bedeutender tschechischer Chirurgen. Auch in diesem Widerspruch überschneidet sich der private Bereich mit dem politischen und dem fachlichen. Die Personen, die sich gegen seine Berufung an die Prager Universität stellten, sahen in ihm einen entfremdeten Tschechen, eine gewisse Rolle spielte sicher aber auch die Furcht vor einer starken fachlichen Konkurrenz. Letztendlich wurde er dank seiner wissenschaftlichen Außerordentlichkeit nicht nur zum Begründer der modernen tschechischen Chirurgie, sondern auch zu einem bleibenden Vertreter der sogenannten Wiener medizinischen Schule. Er hat einen Platz im Pantheon der bedeutendsten Vertreter der deutschen Wissenschaft. Das dritte Kapitel Homo scriptor erfasst Alberts literarisches Schaffen und dokumentiert seine Tätigkeit als Literaturkritiker, Übersetzer, Lyriker und Autor historischer Schriften. Albert war ein Kenner der tschechischen und auch anderssprachiger Poesie und ein begeisterter Leser von Jaroslav Vrchlický, dessen Werk er bewunderte. In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts stellte er sich der Öffentlichkeit als Literaturkritiker vor. Weiter betätigte er sich als Übersetzer tschechischer Poesie ins Deutsche und letztendlich auch selbst als Lyriker. Innerhalb von acht Jahren schaffte er es, sechs Bücher mit Übersetzungen zusammenzustellen und herauszugeben. Hiermit sollten der Welt vor allem der hohe Wert und das Niveau der tschechischen Lyrik und damit auch der Entwicklungsstand der modernen tschechischen Kultur gezeigt werden. Mit diesen Übersetzungen war Albert ein Wegbereiter. Sie sind bis in die Gegenwart geschätzt und werden immer noch herausgegeben. Der unermüdliche Albert war ebenfalls ein begeisterter Heimatforscher. Die Ferienaufenthalte in Senftenberg nutzte er zur Sammlung von Materialien über die Geschichte der Heimatstadt und zur Anfertigung von Aufzeichnungen über deren Denkwürdigkeiten und Bewohner. Ihn zog die Persönlichkeit des in Senftenberg geborenen Prokop Diviš an. Weiter initiierte er die fünfbändige Senftenberger Chronik (Paměti žamberské), die er im Eigenverlag herausbrachte. Auch dieses Werk wurde bislang nicht übertroffen. Das vierte Kapitel Homo urbanissimus befasst sich mit Alberts gesellschaftlichen Beziehungen und freundschaftlichen Kontakten sowie seinem Mäzenatentum. Seine verschiedenartigsten Beziehungen und Verbindungen werden von der umfangreichen Korrespondenz belegt. Unter den Adressaten erscheinen nicht nur viele tschechische Wissenschaftler, Künstler und Politiker, sondern auch
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französische, belgische, italienische und vor allem österreichische und deutsche Ärzte und Politiker, auch mehrere österreichische Ministerpräsidenten fehlen nicht. Gewürdigt wird weiter Alberts Rolle als tschechischer Lobbyist in Wien. Alberts geräumige Wohnung diente als tschechischer Salon in Wien, wo sich Personen trafen, die in der tschechischen Politik, Wissenschaft und Kultur etwas bedeuteten oder bedeuten wollten. Alberts freundschaftliche Beziehungen zu vielen tschechischen Wissenschaftlern und bildenden Künstlern beschränkten sich nicht nur auf einen Briefwechsel und eine freundschaftliche Konversation. Für viele war Albert ein freigiebiger Mäzen. Bei ihm überschnitten sich Freundschaft, Mäzenatentum und die eigenen medizinischen und literarischen Interessen. Albert scheint die tschechische medizinische Wissenschaft sehr viel weniger direkt finanziell unterstützt zu haben, auch wenn zahlreiche Belege für sein Bemühen vorliegen, über seine Wiener Beziehungen zu einer erfolgreichen Aufnahme der Tätigkeit der tschechischen medizinischen Fakultät im Jahr 1883 beizutragen. Ebenso ist sein Bestreben in den Folgejahren bekannt, die personelle Besetzung dieser Fakultät zu beeinflussen. Er griff auch in die Personalpolitik an anderen Fakultäten ein. In Alberts Korrespondenz und in seinem Gedenkbuch (Pamětnice) liegen uns zahlreiche Beweise für seine Freigiebigkeit gegenüber Verwandten, für die kostenlose Behandlung vieler Landsleute, für Beiträge zum Bau des Nationaltheaters und für die Finanzierung der St.-Adalberts-Kapelle in Senftenberg vor. In dieser Hinsicht kann Albert als typischer Vertreter der höheren Klasse betrachtet werden, der die Pflicht verspürte, zur sozialen und kulturellen Hebung seines Volks beizutragen. Vorbilder hierfür fand Albert in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen er sich bewegte, einen Einfluss hatten sicherlich auch die katholische Erziehung und Alberts Charakter. Im tschechischen Raum wurde Ähnliches vom Mäzen Josef Hlávka vollbracht. Von Schlüsselbedeutung ist das fünfte Kapitel Homo politicus. Nach einem allgemeinen Prolog wird Alberts Tätigkeit zum Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts detailliert untersucht, als er die Annahme eines Abgeordnetenmandats in den Reichsrat in Erwägung zog. Weiter werden seine Bemühungen um eine Integration in die tschechischen wissenschaftlichen Kreise etwa bei der Entstehung und der Konzipierung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste behandelt. Wichtig waren Alberts Beziehungen zur tschechischen politischen Repräsentation, insbesondere bei den Verhandlungen der Mitglieder und Anhänger der Bewegung der Realisten mit den Vertretern beider tschechischen politischen Parteien, bei denen Albert die Rolle eines Vermittlers spielte und deren Ergebnis die Fusion der Realisten mit der jungtschechischen
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Partei war. Von grundsätzlicher Bedeutung waren Alberts Beziehungen zu den Hauptvertretern der Realisten, zu Josef Kaizl, Karel Kramář, Antonín Rezek und insbesondere T. G. Masaryk. Nach 1891 entfernt sich Albert einerseits von politischen Fragen, andererseits gelangt er auf den Höhepunkt seiner gesellschaftlichen Stellung, was einige hohe Auszeichnungen und vor allem seine Mitgliedschaft im Herrenhaus und in einer Reihe von inländischen und ausländischen wissenschaftlichen Gesellschaften belegen. Alberts Engagement in der Politik brachte ihm nicht nur Anerkennung ein, sondern es kam auch zu vielen Missverständnissen. Eine große Enttäuschung erlebte er 1879, als er von seiner Kandidatur auf ein Abgeordnetenmandat in den Reichsrat absah. Seine Kandidatur wurde durch Missverständnisse vereitelt, die aus der zweideutigen Haltung tschechischer Politiker entstanden waren, weiter auch durch Alberts Entfernung von Prag und vor allem durch seine beruflichen Ambitionen, die sich mit einem Wirken in der Politik nur schwer vereinbaren ließen. Einem offenen Engagement in der Politik wich er in Zukunft aus, gewiss war er aber keine apolitische Person. Eben am konkreten Beispiel von Alberts Beziehungen zur Gruppe der Realisten und an seiner Stellung zur Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste zeigt sich, dass er sich lebhaft für das aktuelle politische Geschehen interessierte und nicht nur ein passiver Beobachter war, sondern aktiv in die tschechische Politik eingriff. Auch wenn seine politische Gesinnung konservativ war, was ebenfalls seine Meinung über ein Hochschulstudium von Frauen belegt, verschloss er sich neuen Strömungen und Gedanken nicht. Er bemühte sich, über den Parteien zu stehen, mit seinen Meinungen kam er aber der alttschechischen Partei und ihrem Führer F. L. Rieger nahe, den er über Jahre hinweg, wenn auch nicht unkritisch, bewunderte. Mit der Zeit wuchs Alberts Enttäuschung und Verärgerung über die tschechische Politik in einem solchen Maß, dass er letztendlich nicht mehr mit ihr in Verbindung gebracht werden wollte. Von Seiten der tschechischen Politiker erlebte Albert also nicht nur Anerkennung, sondern auch eine Reihe von Missverständnissen und Enttäuschungen. Er wurde immer als Person betrachtet, die nicht in Böhmen lebt, über die dortigen Verhältnisse nicht gut informiert ist und sie nicht versteht. Albert selbst war sich dieses Mangels bewusst, fasste ihn aber positiv auf, da er ihm ermöglichte, die tschechischen Verhältnisse mit Abstand und sehr viel objektiver zu sehen. In den Augen der tschechischen Gesellschaft war Albert einmal ein Patriot, dann wieder ein Fremder und Entfremdeter; einerseits unser Mann in Wien und andererseits der Wiener Hofrat. Zeiten, in denen sich Tschechen verschiedenster politischer Orientierung und gesellschaftlicher Stellung bemühten, seinen Ein-
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fluss und seine Kontakte auszunutzen, wechselten mit Zeiten der Entfremdung und der üblen Nachrede, wenn die Tschechen seine national unvoreingenommene Sicht nicht verstanden, die durch die kosmopolitischen Erfahrungen eines im Zentrum lebenden Menschen gegeben war, der nicht immer Verständnis für eng nationale Ziele hat. Als ein Beispiel mag hier seine Stellung zur Zweisprachigkeit dienen. Alberts strategisches Denken traf auf die tschechische Politik der kleinen augenblicklichen Vorteile. In der zeitgenössischen Bewertung von Eduard Albert zeigt sich so der Komplex eines kleinen Volks, das Ambitionen besitzt, zu dessen Durchsetzung es nicht in der Lage ist. Bezeichnend ist, dass auch später der eingeweihte Kenner des Lebens und des Werks von Eduard Albert, Arnold Jirásek, einer Wertung von Alberts politischer Tätigkeit und seinem politschen Einfluss im Wesentlichen auswich. Das sechste Kapitel untersucht das Nachleben von Eduard Albert – die Interpretation seiner Persönlichkeit und seiner Rolle in der tschechischen Geschichte, wie sie sich insbesondere im Gedenken zu den Jahrestagen seines Geburts- und Todesdatums niederschlägt. Seine Persönlichkeit wurde Teil des kollektiven Gedächtnisses. Sie ist durch Denkmäler, Gedenktafeln und Medaillen festgehalten und wird durch die Namen von Straßen, Stadtvierteln und Einrichtungen sowohl in Tschechien als auch in Wien in Erinnerung bewahrt. Sein Platz im kollektiven Gedächtnis wird bis in die Gegenwart nicht nur durch Artikel und Monografien, sondern auch durch Wiederauflagen seiner Werke und ständige Nutzung und Vervollkommnung seiner medizinischen Verfahren bestätigt. Nicht nur in der tschechischen, sondern auch in anderer, vor allem deutscher Literatur wird Albert als Chirurg von Weltruf und Verbreiter und Propagator der Methode der Antisepsis gefeiert. Alberts Bild im tschechischen und im deutschsprachigen Raum fixierte sich bereits kurz nach seinem Tod. Trotz der zeitgebundenen politischen Betonung einzelner Gesichtspunkte wie Nationalismus, Tschechentum versus Kosmopolitismus oder medizinisches Wirken blieb die Interpretation im Wesentlichen unverändert. Beide Darstellungen, die tschechische und die deutsche, koexistieren bis in die Gegenwart nebeneinander. Abschließend kann festgestellt werden, dass der Name Eduard Albert zum bleibenden Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses geworden ist, und dies nicht nur im tschechischen nationalen Raum. In Österreich und Deutschland ist Albert bereits längst als Vertreter der österreichischen Gesellschaft und der deutschen Wissenschaft akzeptiert. Von der tschechischen medizinischen Fachwelt wird er als der Begründer der modernen tschechischen bzw. tschechoslowakischen Chirurgie betrachtet.
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Insbesondere Kokešová, Helena: Gustav Eim. Životopisná studie a edice korespondence [Gustav Eim. Eine biographische Studie und Edition der Korrespondenz], Praha, 1999. Hier ist ebenfalls der Briefwechsel zwischen Gustav Eim und Eduard Albert enthalten. Dies.: Eduard Albert. Příspěvek k životopisu a edice korespondence [Eduard Albert. Beiträge zur Biographie und Edition der Korrespondenz], Praha, 2004, hier auch der Briefwechsel von Eduard Albert mit Antonín Rezek, Karel Kramář und Josef Kaizl. Ausgangspunkt hierfür ist die Arbeit von Kokešová, Helena: Eduard Albert a realisté. Osobnost Eduarda Alberta a jeho role v české politice v 80. a 90. letech 19. století (Eduard Albert und die Realisten. Die Persönlichkeit Eduard Alberts und seine Rolle in der tschechischen Politik in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts). Dissertation, Filozofická fakulta Univerzity Karlovy, Praha, 2012. Die Problematik der nationalen Eliten behandelt der Sammelband Proměny elit v moderní době [Wandlungen der Eliten in der modernen Zeit]. Sborník k narozeninám docenta Roberta Saka, Lenderová, Milena/Bezecný, Zdeněk/Kubeš, Jiří (Hg.), České Budějovice, 2003. Weiter Svátek, František: Politické elity v historiografii a politologii: náčrt problematiky ideologie – slova – pojmu elity [Politische Eliten in der Historiographie und Politologie: Skizze der Problematik der Ideologie – des Worts – des Begriffs der Elite], in: Koutská, Ivana/Svátek, František (Hg.): Politické elity v Československu 1918 –1948, Praha, 1994, S. 33 – 64. Mit den Eliten der Nationalpartei (Národní strana) befasste sich J. Štaif. Siehe Štaif, Jiří: Česká národní společnost a její politické elity v letech 1848 –1911 [Die tschechische nationale Gemeinschaft und ihre politischen Eliten in den Jahren 1848 –1911], in: Vošahlíková, Pavla/Řepa, Milan (Hg.): Bratři Grégrové a česká společnost v druhé polovině 19. století, Praha, 1997, S. 9 –28; Ders.: Palacký, Rieger, Bráf. Vůdčí rodina v české národní elitě 19. století [Palacký, Rieger, Bráf. Die Führerfamilie in der tschechischen nationalen Elite des 19. Jahrhunderts], Kuděj, 4/1 (2002), S. 34 – 46; Ders.: Česká národní elita v Národním albu J. R. Vilímka z r. 1899 [Die tschechische nationale Elite im Nationalen Album des J. R. Vilímek aus dem Jahr 1899], in: Chocholáč, Bronislav/Malíř, Jiří (Hg.): Pocta Janu Janákovi, Brno, 2002, S. 645 – 655; Ders.: František Ladislav Rieger a česká národní elita 19. století [František Ladislav Rieger und die tschechische nationale Elite des 19. Jahrhunderts], in: Navrátil, Ivo (Hg.): František Ladislav Rieger a česká společnost 2. poloviny 19. století, Semily, 2003, S. 7–21; Ders.: Palacký, Rieger, Bráf aneb česká národní elita mezi prestiží, rodinou a majetkem [Palacký, Rieger, Bráf oder die tschechische nationale Elite zwischen Prestige, Familie und Vermögen], in: Jančík, Drahomír (Hg.): Pocta profesoru Zdeňku Jindrovi. K sedmdesátým narozeninám, Praha, 2003, S. 103 –115. Zum Thema des Zentrums und der Peripherie siehe die folgenden Arbeiten, in denen auch auf weitere Literatur verwiesen wird: Zöllner, Erich: Der Österreichbegriff. Formen und Wandlungen in der Geschichte, Wien, 1988; Was heißt Österreich? Inhalt und Umfang des Österreichbegriffs vom 10. Jahrhundert bis heute, Plaschka, Richard G./Stourzh, Gerhard/Niederkorn, Jan Paul (Hg.), Wien, 1995; Hensiek, Joerg: Ethnischer Regiona-
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lismus in Westeuropa. Ethnizität, Territorialität und ZentrumPeripherieKonflikt zwischen Nationalstaatswerdung und europäischer Integration, Bonn, 1999; Jülg, Felix: Österreich. Zentrum und Peripherie im Herzen Europas, Gotha, 2001; Im Herzen Europas. Nationale Identitäten und Erinnerungskulturen, Altenburg, Detlef/Ehrlich, Lothar/John, Jürgen (Hg.), Köln, 2008. Mehr zu dieser Problematik siehe Kořalka, Jiří: Češi v habsburské říši a v Evropě 1815 –1914 [Tschechen im Habsburgerreich und in Europa 1815 –1914], Praha, 1996; Křen, Jan: Konfliktní společenství. Češi a Němci 1780 –1980 [Konfliktreiche Gemeinschaft. Tschechen und Deutsche 1780 –1980], Praha, 1900; Ders.: Historické proměny češství [Historische Veränderungen des Tschechentums], Praha, 1992; Rak, Jiří: Bývali Čechové. České historické mýty a stereotypy [Es waren einmal Tschechen. Tschechische historische Mythen und Stereotype], Praha, 1994; Haslinger, Peter: Nation und Territorium im tschechischen politischen Diskurs 1880 –1938, München, 2010. Perzi, Niklas/Konrád, Ota/Schmoller, Hildegard/ Šmidrkal, Václav (Hg.): Nachbarn. Ein österreichisch-tschechisches Geschichtsbuch, Weitra, 2019. Tschechisch: Sousedé. Česko-rakouské dějiny, Praha, 2020. Zur Problematik der tschechischen Lobby siehe Sekera, Martin/Buriánek, Petr: Česká lobby ve Vídni [Die tschechische Lobby in Wien], in: Dějiny a současnost, 17/1 (1995), S. 22–25. Der gleiche Artikel wurde mit einem ergänzten Anmerkungsapparat im Sammelband Český lev a rakouský orel v 19. století/Böhmischer Löwe und österreichischer Adler im 19. Jahrhundert, Hojda, Zdeněk/Prahl, Roman (Hg.), Praha, 1996, S. 129 –135 veröffentlicht. Zuletzt mit Ausrichtung auf die Persönlichkeit von E. Albert siehe Kokešová, Helena: Karel Kramář a česká lobby ve Vídni. Ke vztahu Karla Kramáře a Eduarda Alberta [Karel Kramář und die tschechische Lobby in Wien. Zur Beziehung zwischen Karel Kramář und Eduard Albert], in: Bílek, Jan/Velek, Luboš (Hg.): Karel Kramář (1860 –1937). Život a dílo, Moderní dějiny. Suplementum, 2, Praha, 2009, S. 163 –176. Mehr zu dieser Problematik siehe Hlavačka, Milan/Marés, Antoine/Pokorná, Magdaléna et alii: Pamět míst, událostí a osobností: historie jako identita a manipulace [Das Gedächtnis von Orten, Ereignissen und Persönlichkeiten: Geschichte als Identität und Manipulation], Praha, 2011. Eine Grundlage bildet gewiss das 1973 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene monumentale Werk Die Habsburgermonarchie 1848 –1918. Für das Thema dieser Arbeit sind insbesondere die Bände I, VII, VIII und IX von Bedeutung. Siehe Literaturverzeichnis. Aus dem zehnbändigen Projekt Österreichische Geschichte seien wenigstens die folgenden Arbeiten angeführt: Hanisch, Ernst: Der lange Schatten des Staates. Österreichische Gesellschaft im 20. Jahrhundert 1890 –1900, Wien, 1994, und Rumpler, Helmut: Eine Chance für Mitteleuropa. Bürgerliche Emanzipation und Staatsverfall in der Habsburgermonarchie, Wien, 1997. Siehe ebenfalls Schorske, Carl E.: Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle, Frankfurt am Main, 1982; Český lev a rakouský orel v 19. století/Böhmischer Löwe und österreichischer Adler im 19. Jahrhundert, Hojda, Zdeněk/Prahl, Roman (Hg.), Praha, 1996. Von den tschechischen Autoren siehe insbesondere: Urban, Otto: Česká společnost 1848 –1918, Praha, 1982 [deutsch als Die tschechische Gesellschaft 1848 –1918, Wien/Köln/Weimar, 1994] und daran anschließend Pánek, Jaroslav/Tůma, Oldřich u. Koll.: Dějiny českých zemí [Geschichte der böhmischen Länder], Praha, 2008, wo auch die entsprechende Literatur angeführt ist. Siehe hier
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das 13. Kapitel Dotvoření české národní společnosti v období liberalismu und nacionalismu (1860 –1914) [Herausbildung der tschechischen nationalen Gemeinschaft in der Zeit des Liberalismus und des Nationalismus (1860 –1914)] der Autoren Pavel Cibulka, Jan Hájek und Martin Kučera, Ebenda, S. 261–296. Eine umfassende Literaturübersicht gibt auch Velek, Luboš: Národní strana svobodomyslná (mladočeská) 1889 –1907. Příspěvek k dějinám politického stranictví v habsburské monarchii v období procesu politické modernizace Národní strana svobodomyslná (mladočeská) 1889 –1907 [Die Freisinnige Nationalpartei (Jungtschechen) 1889 –1907. Ein Beitrag zur Geschichte des politischen Parteienwesens in der Habsburgermonarchie in der Zeit der politischen Modernisierung der Freisinnigen Nationalpartei (Jungtschechen) 1889 –1907]. Dissertation, Filozofická fakulta Univerzity Karlovy, Praha, 2004. Glettler, Monika: Die Wiener Tschechen um 1900, München, 1972; Dies.: Böhmisches Wien, Wien, 1985; Dies.: Das tschechische Wien historisch, in: Die entzauberte Idylle, 160 Jahre Wien in der tschechischen Literatur, Christa Rothmeier (Hg.), Wien, 2004, S. 77–108; Brousek, Karl M.: Wien und seine Tschechen. Integration und Assimilation einer Minderheit im 20. Jahrhundert, Wien, 1980; Doma v cizině. Češi ve Vídni ve 20. století/Zu Hause in der Fremde. Tschechen in Wien im 20. Jahrhundert, Valeš, Vlasta (Hg.), Praha, 2002. [Ausstellungskatalog]; Dies.: Die Wiener Tschechen einst und jetzt. Eine Einführung in Geschichte und Gegenwart der tschechischen Volksgruppe in Wien/Vídeňští Češi včera a dnes. Úvod do dějin a současnosti české národnostní skupiny ve Vídni, Praha, 2004. Neu hierzu Wonisch, Regina (Hg.): Tschechen in Wien. Zwischen nationaler Selbstbehauptung und Assimilation, Wien, 2010. Vergleiche weiter die Verweise in den einzelnen Kapiteln und das Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček 12.10.1879. Die Anlage des Briefs wurde editiert in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 19. Beachte ebenfalls das Vorwort der Arbeit. Eisenberg, Ludwig: Das geistige Wien. Künstler- und SchriftstellerLexikon, Bd. II, Wien, 1893, S. 5 – 6. Im gleichen Jahr wurde ein kurzer Lebenslauf von Albert in einer ungarischen Enzyklopädie veröffentlicht. Siehe den Eintrag unter Albert Ede, in: A pallas nagy lexikona, I, Budapest 1893, S. 307. Pagel, Julius Leopold: Bibliographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neuzehnten Jahrhunderts, Wien, 1901, S. 18 –19. Siehe ebenfalls http://www.zeno.org/Pagel-1901/A/ Albert,+Eduard?hl=albert+eduard (Internetquellen verweisen auf den Stand zum 28.9.2020). Kukula, Otakar: Rozvoj české chirurgie v letech 1848 –1898 [Die Entwicklung der tschechischen Chirurgie in den Jahren 1848 –1898], Praha, 1899. Kukulas Werk wurde noch zu Alberts Lebzeiten herausgegeben und hat einen etwas glorifizierenden Charakter. Neben den einzelnen Erwähnungen im Text ist Alberts Wirken mehr als ein Fünftel der Arbeit gewidmet, 23 Seiten von insgesamt 104 (S. 52–75). Maydl, Karel: Prof. Dr. E. Albert, in: Almanach české akademie věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, 11 (1901), S. 128 –158. Maydl, Alberts langjähriger Assistent und Mitarbeiter in Innsbruck und in Wien, veröffentlichte hier auch eine Liste der Publikationen von E. Albert. Ders.: Eduard Albert, in: Česká revue, 4 (1901), S. 1–3; Vrchlický, Jaroslav: Eduard Albert – básník [Eduard Albert als Lyriker], ebenda, S. 3 –7;
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Goll, Jaroslav: Dne 26. září zemřel [Am 26. September verstarb], in: ČČH, 6 (1900), S. 403; Lorenz, Adolf: Eduard Albert, in: Wiener medicinische Wochenschrift, 50/40 (1900), S. 1873–1874; Ders.: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 895 –899; Ders.: Albert Eduard, in: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. V, Berlin, 1903, S. 127–135; Müller, Friedrich: Publikationen des † Hofrates E. Albert, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 899 –901; Syllaba, Ladislav: Eduard Albert, in: Osvěta, 30/1 (1900), S. 965; Kukula, Otakar: Prof. Dr. Eduard Albert †, in: Časopis lékařů českých, 39/40 (1900), S. 999 –1003. Navrátil, Michal: Almanach českých lékařů [Almanach der tschechischen Mediziner], Praha, 1913, S. 5 – 6; Ders.: Albertovo rodiště. Lázeň, zdravotnictví a špitál v Žamberku [Alberts Geburtsort. Bad, Gesundheitswesen und Spital in Senftenberg], o. O., undat. [Prag, Herbst 1916 oder 1917]; Jedlička, Rudolf: Profesor dr. Eduard Albert. K 25letému výročí jeho smrti [Professor Dr. Eduard Albert. Zum 25. Todestag], in: Časopis lékařů českých, 64/40 (1925), S. 1430 –1431; Svítil, Josef: Eduard Albert, I, II, Vzdělávací příloha Národních listů, 20.9.1925, Nr. 258, S. 1 und 27.9.1901, Nr. 265, S. 1. Stránský, Max: Vzpomínka na prof. Dr. Eduarda Alberta [Erinnerung an Prof. Dr. Eduard Albert], o. O., undat. [1935]; Ders.: Proslulí vídeňští lékaři českého původu [Bekannte Wiener Ärzte tschechischer Herkunft], Dunaj, menšinová revue, 3 (1925), S. 338 –348; Ders.: Památce českého lékaře, vídeňského profesora dra Eduarda Alberta [Dem Andenken des tschechischen Arztes und Wiener Professors Dr. Eduard Albert], ebenda, 4 (1927), S. 77–91. Jirásek, Arnold: Eduard Albert, Praha, 1941, und die zweite ergänzte Auflage Praha, 1946. Das Buch hat den Untertitel Versuch einer Chronik und Untersuchung von Leben, Arbeit und Bedeutung E. Alberts, verfasst aus Anlass seines hundertsten Geburtstags (20. Januar 1941). Im weiteren Text wird immer aus dieser 2. ergänzten Auflage aus dem Jahr 1946 zitiert. Zur Entstehung von Jiráseks Buch mehr im Kapitel Das Nachleben Eduard Alberts. Svítil-Kárník, Josef: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha [Eduard Albert, Leben und Werk eines großen Tschechen], Praha, 1941. Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Archiv AV ČR (weiter nur A AV ČR), Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Josef Svítil an A. Jirásek 7.2.1941. Der Brief ist Svítils Buch angelegt, in das eine Widmung mit dem gleichen Datum eingeschrieben ist. Vgl. Jiráseks Rezension des Buchs: Dr. Josef SvítilKárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha. Ke stému výročí jeho narozenin. Nakladatelství Vyšehrad, 1941 [Dr. Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, Leben und Werk eines großen Tschechen. Zu seinem hundertsten Geburtstag. Verlag Vyšehrad, 1941], in: Rozhledy v chirurgii, 20/3 (1941), S. 119. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 28. 11. 1941. Arnold Jirásek: Eduard Albert. Praha 1941, 411 S. (Albertova knihovna. Vydává Česká chirurgická společnost, Nr. 1); Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha, Praha, Vyšehrad, 1941, 80 S., in: Časopis lékařů českých, 80/51 (1941), S. 1970 –1972. Siehe ebenfalls Šusta, J.: Arnold Jirásek: Eduard Albert; Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha, in: ČČH, 47 (1946), S. 269 –276. Siehe das Vorwort zur zweiten Auflage von Jiráseks Monografie. Die Reaktionen von
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Alberts Schülern Mořic Remeš und Jaroslav Mathon mit Hinweisen auf einige Irrtümer und Ungenauigkeiten sind aufgezeichnet in Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 16 –17. 22 Vgl. die Briefe B. Alberts an A. Jirásek aus dem Jahr 1940 und vor allem den Brief vom 7.4.1941, in dem B. Albert schreibt: „Ich sende Ihnen heute das angekündigte Album mit Ausschnitten aus der tschechischen Presse anlässlich des 100. Geburtstags von E. Albert, deren Anzahl imposant anwuchs. Weiter lege ich einen Sonderdruck des Artikels von Prof. Ewald an, den mir Georg Albert für Sie zusandte.“ A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 7.4.1941. LA PNP, Bestand E. Albert. Neben dem Album ist im Bestand eine Menge von Zeitungsausschnitten. Ein zweites Album „Die tschechische Presse zum hundertsten Geburtstag von E. Albert“ mit eingeklebten Ausschnitten von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln über E. Albert und über die Bücher von A. Jirásek und J. Svítil wurde dem Senftenberger Museum im Oktober 1945 von Edmond Kirsch geschenkt. Gegenwärtig befindet sich das Album im Archiv SOkA in Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert. 23 Näheres hierzu im Kapitel Das Nachleben Eduard Alberts. Ein Teil der Studien ist im Archiv A AV ČR hinterlegt, Bestand A. Jirásek, Karton 62, Inv. Nr. 3519 und 3489, Karton 65, Inv. Nr. 3599. Eine Übersicht seiner Veröffentlichungen findet sich in Cuřínová, Ludmila/Vaňáčková, Zuzana: Historie medicíny v časopise Rozhledy v chirurgii 1922–1982. Výběrová bibliografie [Medizingeschichte in der Zeitschrift Rozhledy v chirurgii 1922–1982. Auswahlbibliografie], in: Dějiny věd a techniky, 30/2 (1997), S. 99. Siehe ebenfalls Jirásek, Arnold: Česká a slovenská chirurgie v letech 1898–1945 [Tschechische und slowakische Chirurgie in den Jahren 1898–1945], Praha, 1956. Medaillon E. Alberts. S. 38–52. 24 Siehe die umfangreiche Korrespondenz zwischen B. Albert und A. Jirásek, die im Archiv A AV ČR hinterlegt ist, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36. 25 A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 60, Inv. Nr. 3489, Abdruck von Jiráseks Rede vom 17.10.1950. Jaroslav Jedlička hielt im Hörsaal der chirurgischen Klinik in Hradec Králové (Königgrätz) am 25.9.1963 den Vortrag Professor Eduard Albert, Mitbegründer der Prager tschechischen Universität. Zum achtzigsten Jahrestag der Konstituierung der tschechischen medizinischen Fakultät. Mit ähnlich ausgerichteten Vorträgen trat er am 25.10.1963 im Nationalmuseum auf einer Veranstaltung des Historischen Clubs und am 9.12.1963 im Verband tschechischer Mediziner in Prag auf. Im Gebäude der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in der Nationalstraße hielt Jedlička am 12.2.1965 den Vortrag Eduard Albert, Josef Thomayer und Jaroslav Vrchlický und am 27.1.1967 am gleichen Ort den Vortrag Eduard Albert, Jaroslav Goll und Jan Gebauer. Die Einladungen zu diesen Vorträgen und ihre Manuskripte sowie Sonderdrucke befinden sich im Archiv A AV ČR, Bestand J. Jedlička, Karton 2, Inv. Nr. 101–104, Karton 2, Inv. Nr. 110 und 118. 26 Pírkovi, František a Vlasta: Eduard Albert, Žamberk, 2000. Kurze Angaben über die Geschwister Albert gibt ebenfalls das Kalendárium významných osobností města Žamberka [Kalendarium bedeutender Persönlichkeiten der Stadt Senftenberg], Žamberk, 2004, S. 8 –9. 27 Artikel Albert Eduard, in: Ottův slovník naučný, I. Teil, Praha, 1888, S. 713. Ergänzende Angaben über E. Albert erschienen auch in den Nachträgen. Artikel Albert Eduard, in: Ottův slovník naučný, XXVIII. Teil, Dodatky, Praha, 1908, S. 26 –27. [Dr. N.]:
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Dr. Eduard Albert, in: Národní album. Sbírka podobizen a životopisů českých lidí prací a snahami vynikajících i zasloužilých, Praha, 1899, S. 99 und 152. 28 Siehe [zp]: Albert Eduard, in: Lexikon české literatury, I, A–G, Praha, 1985, S. 45 – 47; Hlaváčková, Ludmila: Albert Eduard, in: Biografický slovník českých zemí, A. Pavla Vošahlíková u. Koll. (Hg.), Praha, 2004, S. 50 –51. 29 Káš, Svatopluk: Slovník českých lékařůspisovatelů [Wörterbuch der tschechischen Ärzte, die sich auch als Schriftsteller hervortaten], Praha, 2011, S. 9 –10. In diesem Werk hat ähnlich wie in den vorher angeführten Lexika neben Eduard Albert auch sein Bruder František Albert einen kurzen biografischen Artikel. 30 Schönbauer, Leopold: Albert, Eduard, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. I, Berlin 1953, S. 137–138. http://www.deutsche-biographie.de/pnd119059304.html. Von den älteren Arbeiten siehe den Artikel über Albert in: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bettelheim, A. (Hg.), Bd. 1–18, 1896 –1913, Berlin 1897–1917. Konkret handelt es sich um den Artikel von Lorenz, Adolf: Albert Eduard, ebenda, Bd. 5, Berlin, 1903, S. 127–135. Siehe ebenfalls den Artikel Albert, Eduard, in: Meyers Lexikon, I, Leipzig, 1924, S. 292. Vgl. auch Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre, Bd. I, Berlin/Wien, 1932. 31 Artikel Albert Eduard, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd. I: A–H, Sturm, Heribert (Hg.), München/Wien, 1979, S. 10; Artikel Albert Eduard, in: Historisches Lexikon Wien, Bd. I, Czeike, Felix (Hg.), Wien, 1992, S. 37; Artikel Albert Eduard, in: Österreichisches biographisches Lexikon 1815 –1950, Bd. I, Graz/Köln, 1954, S. 12. Artikel Albert, Eduard, in: Encyklopédia medicíny, I, Bratislava, 1993, S. 295; Artikel Albert, Eduard, in: Enciclopedia Italiana di scienze, lettere ed arti, II, Milano/Roma, 1929, S. 174; Artikel Albert Ede, in: A pallas nagy lexikona, I, Budapest, 1893, S. 307; Artikel Albert Eduard, in: Révai nagy lexikona, I, Budapest, 1911, S. 300. 32 Huter, Franz: Hundert Jahre Medizinische Fakultät Innsbruck 1869 bis 1969, II. Teil, Geschichte der Lehrkanzeln, Institute und Kliniken, Innsbruck, 1969, S. 318 –320; Schönbauer, Leopold: Das medizinische Wien, Wien, 1944; Lesky, Erna: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert, Wien, 1965; Tragl, Karl Heinz: Chronik der Wiener Krankenanstalten, Wien, 2007. Seebacher, Felicitas: „Primum humanitas, alterum scientia“: die Wiener medizinische Schule im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, phil. Diss., Klagenfurt, 2000. Angetter, Daniela Claudia/Nemec, Birgit/Posch, Herbert/Druml, Christiane/Weindling, Paul: Strukturen und Netzwerke: Medizin und Wissenschaft in Wien 1848–1955, Göttingen: V & R unipress-Viena University press, 2018. https://books.google.cz/books?id=Cjt8DwAAQBAJ&pg=PA336&lpg=PA336&dq=Felicitas+Seebacher,+Die+Wiener+medizinische+Schule+im+Spannungsfeld+von+Wissenschaft+und+Politik&source=bl&ots=msSrl7RCkx&sig=ACfU3U1MJyxqADehaUSYdxUzJTJXJMRoIg&hl=cs&sa=X&ved=2ahUKEwjxwZv6__PmAhUhm VwKHdQ8DPIQ6AEwAnoECAkQAQ#v=onepage&q&f=false Mehr hierzu siehe Kokešová, Helena: Chirurg o chirurgovi. Arnold Jirásek a jeho práce 33 o Eduardu Albertovi [Ein Chirurg über einen Chirurgen. Arnold Jirásek und seine Arbeit über Eduard Albert], in: Práce z dějin Akademie věd, 4/2 (2013), S. 163 –186. 34 Im Archiv LA PNP befinden sich in vier Archivkartons Alberts Korrespondenz und ein
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kleiner Teil der Handschriften, Zeitungsausschnitte und Drucke. Der Bestand wurde nach dem Tod von Professor Jirásek ergänzt. Dieser Teil in zwei Kartons enthält ein Fragment von Alberts Korrespondenz und Handschriften, vor allem aber Drucke seiner Arbeiten und Zeitungsausschnitte von Artikeln, die der Persönlichkeit von E. Albert gewidmet sind. Nicht bearbeitet blieben auch sechs Archivkartons von Alberts Nachlass im Staatlichen Bezirkssarchiv in Ústí nad Orlicí und drei Kartons im Stadtmuseum Žamberk. In ihnen sind außer Korrespondenz und Handschriften auch Fotografien, Drucke von Alberts Fach- und populärwissenschaftlichen Arbeiten und Übersetzungen hinterlegt, weiter auch Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften, Diplome, Bilder und Büsten. Archiv der Universität Wien, Bestand Diverse Nachlassfragmente: E. Albert (Enthüllungsfeier am Freitag den 22. Oktober 1909 um 12 Uhr); ebenda, Bestand Medizinische Fakultät, Medizin. Personalakt Eduard Albert, Nr. 872, Karton 106, Fol. 1–57 (Programm der Vorlesungen, Brief E. Alberts an das Professorenkollegium der medizinischen Fakultät vom 20.9.1871, Alberts Ersuchen auf Genehmigung einer Dozentur für Chirurgie); ebenda, Doktorenkoll. Fakultät, Standesbuch, Med. 57.2, Fol. 826; Medizinische Studentenkataloge o. H. 23 –26, Film 958, o. H. 27–29, Film 959; o. H. 30 –32, Film 960 (Mikrofilme). Im Österreichischen Staatsarchiv in Wien in der Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv handelt es sich um den Bestand des Ministeriums für Kultus und Unterricht, Fasz. 1000, Sign. 5 Med. Innsbruck, Professoren A– (Eduard Albert, Ordner 12661/1873, 11814/1874 und 18004/1876, Dokumente, die Alberts Wirken an der Universität Innsbruck betreffen) und Fasz. 596, 100 (Fol. 1–24), Eduard Albert (Dokumente, die sich auf die Ernennung E. Alberts zum ordentlichen Professor der medizinischen Fakultät in Wien beziehen 1.2.1881). Alberts schriftlicher Nachlass befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in der Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Bestand O. Benndorf, Sign. Autogr. 634/8, nicht datierte Visitenkarte E. Alberts an Otto Benndorf [nach 1895]; Bestand B. Jülg, Sign. Autogr. 341/12–1 bis 341/12 –3, 3 undatierte, von Albert zu Beginn der achtziger Jahre geschriebene Briefe; Sign. Autogr. 120/38, tschechisch geschriebener Brief E. Alberts an Ferdinand Menčík betreffend Alberts Grabrede für A. Seydler [1891]; Bestand S. L. Reinisch, Sign. Autogr. 747/2–1, Brief E. Alberts an Simon Leo Reinisch vom 1.3.[1893?] anlässlich des 25. Jahrestags der Ernennung S. Strickers zum Professor der medizinischen Fakultät der Universität Wien; Bestand H. Nothnagel, Sign. Autogr. 470/5–1, Handschrift der Biographie Hermann Nothnagels; Sign. Autogr. 470/5–2, Hermann Nothnagel an Heinrich Bamberger 21.5.1882, im Brief dankt er für die Unterstützung bei der Berufung an die medizinische Fakultät in Wien; Sign. Autogr. 470/5–3, Brief H. Nothnagels über den Gesundheitszustand, die Krankheit und den Tod von Graf E. Taaffe, mitunterzeichnet von E. Albert [1895], in einer Anlage Nothnagels Fotografie und ein Zeitungsausschnitt seines Artikels über das Rauchen; Sign. Autogr. 467/1–1, undatierter Brief E. Alberts an ein unbekanntes Mitglied des Obersten Sanitätsrats aus einer Zeit, als Albert sich um die Stelle eines Primararztes in Wien bewarb [1880], in einer Anlage 3 Fotografien E. Alberts, 2 Blätter mit Alberts deutsch geschriebenem Lebenslauf und 3 Blätter mit Erläuterungen.
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In der Sammlung Otto Frankfurter werden die folgenden Schriftstücke aufbewahrt: Sign. Autogr. 217/1–1, Handschrift des Gedichts Ein Morgen, unterzeichnet von Marie Kwaysser; Sign. Autogr. 217/1–2, undatierter Brief E. Alberts an A. Lorenz mit der Bitte um eine Diagnose; Sign. Autogr. 217/1–3, Brief E. Alberts an einen unbekannten kaiserlichen Rat; Sign. Autogr. 217/1–4, E. Albert an eine unbekannte Freundin mit der Einladung zu einem Besuch bei M. Pflaum; Sign. Autogr. 217/1–5, Brief E. Alberts an einen unbekannten Arzt von Dezember 1899 betreffs einer Versammlung der k. u. k. Gesellschaft der Ärzte und des vorbereiteten internationalen Ärztekongresses in Paris; in einer Anlage Alberts Fotografie, ein kurzer Lebenslauf und ein Zeitungsausschnitt über die Enthüllung des Albert-Denkmals, Wien 22. Oktober [1909]. In der Wienbibliothek im Rathaus befindet sich in der Handschriftensammlung die Korrespondenz E. Alberts in den Beständen der österreichischen Schriftstellerin Ada Christen, des österreichischen Schriftstellers und Dramatikers Ludwig Anzengruber und des österreichischen Schriftstellers und Publizisten Karl Emil Franzos. In der Sammlung Aut-Autographen finden sich auch 5 Briefe Alberts aus den Jahren 1872–1898 an Adolf Ernst. Wienbibliothek im Rathaus, Sammlung M09H, Sign. H. I. N. 82758 –82762; ebenda, Bestand A. Christen, Sammlung M09H, Sign. H. I. N. 33875 –33888, 11 undatierte Briefe und 2 Visitenkarten [eine Postkarte kann aus dem Stempel auf den 6.1.1889 datiert werden], Bestand L. Anzengruber, Sammlung M09H, Sign. H. I. N. 15689, 1 Brief [7.1.1886], der eine außerordentliche Zusammenkunft der Nische am Sonntag, dem 10.1.1886 in Alberts Wohnung betrifft; Bestand K. E. Franzos, Sammlung M09H, Sign. 126497, 1 Brief vom 15. 11. 1892 über Alberts Übersetzungen von tschechischer Poesie. Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen und Bestand Totenbeschreibamt. Für die Hilfe beim Erhalt dieser Dokumente danke ich Milan Vojáček und Pavel Koblasa aus dem Nationalarchiv in Prag. Heute ist dieser Nachlass von Albert Teil seines persönlichen Bestands im Archiv LA PNP in Prag. Vgl. Baťha, František: Eduard Albert, Praha, 1966, Edition der Inventare Nr. 130. Das Inventar betrifft aber nur 4 von 6 Kartons. Ein weiterer Teil von Alberts Korrespondenz befindet sich im Stadtmuseum Žamberk und im Archiv SOkA in Ústí nad Orlicí. Gebauerová, Marie: Dopisy prof. E. Albert a prof. J. Gebauerovi [Die Briefe von Prof. E. Albert an Prof. J. Gebauer], in: Listy filologické, 36 (1909), S. 44 –48, 138 –142, 266 –269; Listy filologické, 37 (1910), S. 287–289, 464 – 467, Listy filologické, 38 (1911), S. 43 – 46 und 364 –370; Adler, Friedrich: Listy profesora Eduarda Alberta z Vídně Friedrichu Adlerovi v Praze [Die Briefe von Professor Eduard Albert aus Wien an Friedrich Adler in Prag], in: Sborník Společnosti Jaroslava Vrchlického 1926 –27, 8 (1927), S. 126 –131; Guth-Jarkovský, Jiří St.: Z korespondence dv. rady Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému [Aus der Korrespondenz des Hofrats Dr. Ed. Albert an den Gymnasialdirektor Josef Černý], in: Zvon, 31 (1931), Nr. 22, S. 299 –301, Nr. 23, S. 313 –314, Nr. 37–38, S. 510 –511, Nr. 41, S. 567–569; Ders.: Z korespondence Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému, in: Zvon, 32 (1932), Nr. 50, S. 692– 694, Nr. 51, S. 710 –713; Zvon, 33 (1933), Nr. 20, S. 271–273, Nr. 32, S. 439 – 440; Navrátil, Michal: Slavný chirurg MUDr. Eduard Albert, profesor university vídeňské, in: Věstník českých lékařů, 42/30 –52 (1930), S. 699 –1157.
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Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence [Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, gegenseitige Korrespondenz], Knoesl, Bohuslav (Hg.), Praha, 1954; Jirásek, Arnold: Studie k životopisu E. Alberta [Studie zur Biographie von E. Albert ], I, in: Roz hledy v chirurgii, 23/9–12 (1944), S. 328, 362–366, 400 – 403, 423 – 428. (Auswahl aus der Korrespondenz von J. Vrchlický an E. Albert.) A. Jirásek schrieb eine Rezension über das Buch B. Knoesl Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, die wohl nicht veröffentlicht wurde. Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 65, Inv. Nr. 3599, Maschinenschrift einer Rezension; ebenda, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Exemplar des Buchs mit handschriftlichen Anmerkungen von A. Jirásek. Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta (Hg.), Praha, 2009. Jedlička, Jaroslav: Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 listů korespondence [Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 Briefe aus der Korrespondenz], in: Acta Universitatis Carolinae – Historia Universitatis Carolinae Pragensis, 13/1–2 (1973), S. 215 –267; Ders.: Eduard Albert, Josef Thomayer a Jaroslav Vrchlický, in: Časopis lékařů českých, 105 (1966), S. 554 –558; Ders.: Eduard Albert a Jan Gebauer. Účast chirurga na rukopisném boji a na edici fundamentálního bohemistického díla [Eduard Albert und Jan Gebauer. Die Beteiligung eines Chirurgen am Handschriftenstreit und an der Edition eines grundlegenden bohemistischen Werks], in: Časopis lékařů českých, 110 (1971), S. 691– 695. Die von Vorträgen ausgehenden Handschriften und Maschinenschriften werden im Archiv A AV ČR aufbewahrt, Bestand J. Jedlička, Karton 2, Inv. Nr. 101–104, Karton 2, Inv. Nr. 110 und 118. Rozsívalová, Eva: Tomáš Garrigue Masaryk a Eduard Albert, in: Časopis lékařů českých, 129/37 (1990), S. 1179 –1180; Pírkovi, František a Vlasta: Eduard Albert, Žamberk, 2000. Trotzdem seien wenigstens solche genannt, in denen ganze Briefe E. Alberts oder doch wesentliche Passagen angeführt sind: Kaizl, Josef: Z mého života [Aus meinem Leben], I–III, Tobolka, Z. V. (Hg.), Praha [1909 –1914]; Kramář, Karel: Paměti [Erinnerungen], Hoch, Karel (Hg.), Praha, 1938. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 105. Der Bedeutung von Alberts Korrespondenz war sich Jirásek bereits zu Beginn seiner Arbeit an der Monographie E. Alberts voll bewusst. Er schrieb im Juli 1940 an Bohuslav Albert: „Ich habe mich in Alberts Korrespondenz vertieft und sehe, dass sich aus ihr viel für seine Charakterisierung gewinnen lässt. Zweifelsohne ist auf jedem Schritt die Löwenklaue dieses außergewöhnlichen Menschen zu spüren.“ A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, A. Jirásek an B. Albert 6.7.1940 (Kopie des Briefs). MM Žamberk, Bestand E. Albert. Das Gedenkbuch wurde dem Museum von Edmond Kirsch geschenkt, einem Kommerzienrat und Industriellen in Senftenberg und Freund der Familie Albert, der das Buch 1931 von Georg Albert erhalten hatte. LA PNP, Bestand E. Albert, Z mých pamětí [Aus meinen Erinnerungen], Manuskript von E. Albert. Siehe Literaturverzeichnis mit den Verweisen auf die Artikel von Helena Kokešová. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Geburts- und Taufschein von Eduard Albert, ausgestellt vom Pfarramt Senftenberg am 26.8.1940. Der ursprüngliche Familienname Vojtěch wurde Anfang der zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts von der Obrigkeit in Adalbert und danach in Albert geändert. Mehr dazu siehe Jirásek, A.:
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Eduard Albert, S. 19 –25. Hierzu äußert sich Albert auch in seinen handgeschriebenen Erinnerungen, weiter wird diese Frage ebenfalls in der Korrespondenz zwischen B. Albert und A. Jirásek behandelt. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Gymnasialzeugnisse aus Königgrätz und Reichenau aus den Jahren 1853 –1861 und Maturazeugnis vom 23.9.1861. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 36, 46, 53. Vgl. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21. und 22.2.1941. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 46 – 47. Albert ehrte später auch weitere Lehrer von der Universität nicht nur durch Festansprachen, sondern auch durch Erinnerungsartikel. Siehe hierzu den weiteren Text. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, notariell beglaubigte Kopien der Belege für das abgeschlossene Studium der Chirurgie und der Zeugnisse über die Ernennung zum Doktor der Medizin und Doktor der Chirurgie vom 13.7.1871 und notariell beglaubigte Abschrift des Diploms für den Magister der Geburtshilfe vom 28.7.1880. Weitere das Studium betreffende Belege sind im Archiv der Universität Wien hinterlegt, Bestand Medizinische Fakultät, Medizin. Personalakt Eduard Albert, Nr. 872, Karton 106, Fol. 1–57 (Vorlesungsprogramm, Brief E. Alberts an das Professorenkollegium der medizinischen Fakultät vom 20.9.1871, Alberts Ersuchen auf Genehmigung einer Dozentur für Chirurgie); ebenda, Doktorenkoll. Fakultät, Standesbuch, Med. 57.2, Fol. 826. Medizinische Studentenkataloge o. H. 23 –26, Film 958, o. H. 27–29, Film 959; o. H. 30 –32, Film 960 (Mikrofilme). LA PNP, Bestand E. Albert, E. Albert an K. Albertová 12.2.1896. Albert schrieb seiner Mutter, dass sein Einkommen wegen Krankheit stark gesunken sei, weswegen er gezwungen sei, seine Unterstützung zu kürzen, die er ihr lange Jahre gezahlt hatte. Diesem Brief ist zu entnehmen, dass die Mutter einen Teil der Unterstützung auch den anderen Kindern überließ. Zu Svatová und Thomová siehe Kokešová, Helena: Literární tvorba – činnost vhodná pro ženy. Tereza Svatová a Kateřina Thomová [Literatur – eine für Frauen geeignete Tätigkeit. Tereza Svatová und Kateřina Thomová], in: Vošahlíková, Pavla/Martínek, Jiří u. Koll.: Cesty k samostatnosti. Portréty žen v éře modernizace, Praha, 2010, S. 27– 61. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý undat. [1880], S. 300. In einem Brief von 1880 schreibt Albert, dass František beide Praktika mit Auszeichnung abschloss und gerade das theoretische Rigorosum ablegt. Mehr über František Albert [zp]: Albert František, in: Lexikon české literatury, 1, S. 47– 48 und Hlaváčková, Ludmila: Albert František, in: Biografický slovník českých zemí, A, S. 51. In das Gedenkbuch schrieb E. Albert, dass er am 20.9.1899 mit seiner Frau und P. Domabyl in Reichenau bei Familie Flanderka war, wo auch der Bruder František aus Adlerkosteletz erschien, den er nach mehreren Jahren wiedersah! MM Žamberk, Bestand E. Albert. Zur komplizierten Persönlichkeit von František Albert siehe Fidler, Vladimír: Rod Albertů. Rod tří generací významných lékařů v Podorličí [Die Familie Albert. Drei Generationen bedeutender Ärzte im Vorland des Adlergebirges], in: Zpravodaj města Kostelec nad Orlicí, 2007, září a listopad, jeweils S. 19 –20. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 348. Zur Originalformulierung siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 21.9.1944. Františeks Tempera-
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ment wird auch aus seiner Bezeichnung durch Eduard als „Rappel“ deutlich, die in den Briefen an die Freunde J. Černý und G. Domabyl auftaucht. LA PNP, Bestand J. Šach, Abschriften der Briefe von E. Albert an G. Domabyl. 61 [–bs.]: Starými a nejlepšími přáteli [Mit alten und besten Freunden], Hlas národa, 1900, Nr. 272, 1.10., S. 2. Die Briefe von J. Svata befinden sich nicht in den Beständen von Eduard Albert. Auch Alberts Briefe an Svata liegen uns nicht vor. 62 Die Lebensdaten von Josef Svata (1849 –1927) und weitere Angaben zu seiner Familie sind im Brief eines unbekannten Absenders an den Verwalter des Museums in Senftenberg, Alexandr Vlk, vom 25.3.1944 enthalten. MM Žamberk, Bestand E. Albert. Näheres hierzu Kokešová, H.: Literární tvorba – činnost vhodná pro ženy, S. 31–32, 37–38; Svatová, Tája: Vzpomínky [Erinnerungen], in: Naše zájmy z Orlického kraje 17, Žamberk, 1941, 18.1., Nr. 2, S. 1; [dvo]: Tereza Svatová, in: Lexikon české literatury, 4/I, S–T, Praha, 2008, S. 443. 63 Der folgende Text stützt sich auf den Artikel Kokešová, Helena: Marie Albertová – neznámá žena slavného muže [Marie Albert – die unbekannte Frau eines berühmten Mannes], in: Sborník prací východočeských archivů, 11 (2007), S. 223 –230. 64 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 62– 63. 65 Ebenda, S. 63. 66 Carl Pietsch war Sekundararzt an der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien und 1. Assistent an der chirurgischen Klinik der Universität Innsbruck, er starb am 3.2.1878 in Meran. Seine Todesanzeige findet sich im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert. 67 Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 298. Das Original des Briefes ist nicht erhalten, zitiert nach Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 61. 68 Vergleiche die kurzen Erwähnungen und die lediglich formelle Ausrichtung von Grüßen in Alberts versandter Korrespondenz. Auch im Gedenkbuch schrieb Albert sehr wenig über seine Frau, im Wesentlichen verzeichnete er nur, wann sie zusammen nach Senftenberg kamen und wann sie nach Wien zurückkehrten. Bei gemeinsamen Reisen in das Ausland verwendete Albert die Mehrzahl. Wie erwähnt liegt uns eine Korrespondenz zwischen den Eheleuten Albert nicht vor. 69 Penížek, Josef: Eduard Albert, Národní listy, 70, 1930, Nr. 264, 25.9., S. 1. Dieser Formulierung, die auch in Jiráseks Monografie erscheint, widersprach Georg Albert, der behauptete, dass Penížek seine Mutter überhaupt nicht gekannt und niemals ihre Wohnung betreten habe. „Meine Mutter, der ich ein verehrungsvolles Andenken bewahre, war eine überaus kluge und urteilsfähige Frau und trotz äußerer Schlichtheit so manchen Salonschwätzerinnen weit überlegen. Mit elf Jahren Doppelwaise geworden, hatte sie eine recht traurige Jugend durchzustehen, die manchen Keim in ihr nicht aufkommen ließ. Über ihre Güte, Geduld, Ruhe, Fassung und ihren klugen Rat in wichtigen Dingen, über ihre vornehme und feinfühlige Haltung in häuslichen Familienangelegenheiten hat mein Vater sich stets mit liebevollster Anerkennung geäußert; er nannte sie seinen guten Engel und seinen besten Arzt. Nie gab es Differenzen zwischen ihr und den Verwandten ihres Mannes. Ich verdanke meiner Mutter ungemein viel. Was H. Penížek mit filia domestica meint, ist mir ganz unklar.“ A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12. 2. 1941.
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Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 62. ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Aufzeichnungen vom 7.3.1885, S. 167 und 168. Vgl. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert und MM Žamberk, Bestand E. Albert, Fotografie von Marie Albert. 72 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová 18.3.1885. 73 ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Einträge zum 25. und 26.10.1886. Zur Beziehung beider Frauen siehe Kokešová, Helena: Tereza Svatová a Marie Červinková-Riegrová, in: Reflexe a sebereflexe ženy v české národní elitě 2. poloviny 19. století, Praha, 2007, S. 131–143. 74 Gerade während des Besuchs in Maletsch telegraphierte Albert seiner Frau, dass er den Zug verpasst habe und erst abends um acht Uhr zu erwarten sei. Červinková war davon überrascht. „Warum solch unwahre Ausflüchte? Was befürchtet er – und ist es möglich, dass dieser energische, selbständige, ja manchmal fast despotische Charakter so dem Einfluss seiner Frau unterlag, dass er nicht eingestehen will, dass er aus eigenem Willen einen halben Tag länger geblieben ist?“ ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 13, Aufzeichnungen zum 20.–22.9.1888. Von hier ist auch das Zitat über den „neuen Geist“ entnommen. 75 Die Baupläne sowie zeitgenössische Fotografien von Alberts Villa werden im Stadtmuseum Žamberk, Bestand E. Albert, aufbewahrt. 76 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 61– 64; Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 19, führen drei Kinder an, von denen zwei bald starben. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert und MM Žamberk, Bestand E. Albert, Fotografien von Alberts Tochter Olga und Sohn Georg. 77 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 64. 78 Gebauerová, Marie: Dopisy prof. E. Albert a prof. J. Gebauerovi, in: Listy filologické, 38 (1911), E. Albert an J. Gebauer 6.6.1897, S. 367. 79 Kokešová, H.: Eduard Albert, E. Albert an K. Kramář 1.10.1898, S. 255. 80 Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bestand Totenbeschreibamt, Totenbeschau-Befund Marie Albert, wo das genaue Todesdatum und die Todesursache angeführt sind. Siehe auch ebenda, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen, Sign. 2. 5. 1. 4, Meldzettel vom 4.4.1916, wo mit Bleistift das Todesdatum 1.10.1924 angefügt ist. 81 Ebenda, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen, Sign. 2. 5. 1. 4, undatierte polizeiliche Meldung, in der an einziger Stelle auch die weiteren Vornamen von Georg Albert angeführt sind. 82 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 16.1.1883, S. 569. 83 ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová vom 7.3.1885, S. 167 und 168. 84 Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra [Beiträge zum Album von Dr. Frant. Lad. Rieger], II, Heidler, Jan/Šusta, Josef (Hg.), Praha, 1926, Eintrag von M. ČervinkováRiegrová vom 28.10.1887, S. 341. Ebenfalls Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 702. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. [1887], E. Albertschrieb über seinen
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Sohn, dass er das Medizinstudium begonnen habe und dass er „in Böhmen sein Tschechisch wieder aufgefrischt hat“. „Mein Georg macht mir viel Kummer. Er ist in den Pubertätsjahren, besucht die Sexta bei den Schotten und ist ein sehr guter Schüler. Leider ein sehr guter. Denn er studiert bis 12, bis 1, bis 2 in der Nacht und ist dadurch etwas anämisch geworden.“ Albert beschwerte sich, dass er keine Zeit für seinen Sohn und keinen Einfluss auf diesen hat: „Ich bin den ganzen Tag nicht zu Hause, kann überhaupt nicht Einfluss auf ihn nehmen; ich sage Dir, er ist, wie die Knaben dieses Alters, überspannt, verrückt.“ Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Bestand B. Jülg, Sign. Autogr. 341/12 –2, E. Albert an B. Jülg undat. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 33 (1933), E. Albert an J. Černý 30.11.1887, S. 273. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 1.7.1895, S. 195 –196. Albert, Georg: Kant’s Transcendentale Logik, Wien, 1895. Das Buch erschien wieder 2009, 2010 und 2012 als Paperback, siehe https://www.amazon.com/Kants-TranscendentaleLogik-German-Albert/dp/1120307139, https://www.amazon.co.uk/Kants-Transcendentale-Logik-Georg-Albert/dp/1166638642 und https://www.amazon.com/Kantstranscendentale-Logik-German-Albert/dp/1279814632. Ein Nachdruck kam 2010 bei Kessinger Publishing, LLC heraus. Siehe http://books.google.cz/books?id=eH7btg A AC A A J & d q = % 2 2 Ge o r g + A l b e r t % 2 2 & h l = c s & s a = X & e i = N 9 4 X T 6 6 p I Y Pd4QTroZ3FDQ&redir_esc=y. Angeführt seien die im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí aufbewahrten Sammlungen: Bestand E. Albert. Albert, Georg: Hundert Sonette (1891–1910), Wien 1911; Ders.: Eros. Akkorde und -Dissonanzen, Zürich/Leipzig/Wien 1926. Ders.: Die platonische Zahl als Präzessionszahl (3600.2592) und ihre Konstruktion, Wien, 1907. Dem Buch war vorausgegangen: Ders.: Die platonische Zahl und einige Conjecturen zu Platon, sowie zu Lukrez, Wien 1896. Die ersten beiden Titel befinden sich auch in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. Siehe auch: Ders.: Ein Wort für das humanistische Gymnasium zur Erwiderung an Geheimrat Ostwald, Leipzig/Wien, 1908. Zu den weiteren Veröffentlichungen von Georg Albert mehr unter http://www.worldcat.org/search?q= Albert%2C+Georg%2C&qt=results_page. Anfang November 1891 schrieb Albert an Marie Červinková, dass er zu Allerseelen in trauriger Stimmung in Senftenberg war. Dabei bedrückte ihn auch „das Schicksal meines Georgs, der einfach gesagt ein Wunderling und Neurastheniker ist und in Senftenberg ein wunderliches Leben führt, ansonsten ist er aber ein lieber Mensch und ein edler Idealist“. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková Riegrová undat. [nach dem Umschlag vom 5.11.1891, nach der Notiz von M. Červinková kam der Brief am 7.11.1891 an]. In diesem Zusammenhang ist die folgende Erwähnung von Julie Schwarzová-Eimová interessant: „Ich erinnere mich, dass er uns einst von dem Glück erzählte, das er bei der Geburt eines Söhnleins empfunden hatte, später dann, als ihn dieser Sohn erstmalig mit ,Vati!‘ angeredet hatte. Als er ihm das erste Zeugnis aus der Schule nach Hause brachte, hätte er bitter geweint […]. Sein Schicksal war große Anerkennung, seine Schüler verehrten ihn, die Freunde liebten und ehrten ihn. Er gelangte zu großem Reichtum. Aber Glück […]?“ Schwarzová-Eimová, Julie: Vzpomínka
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Anmerkungen
na prof. dra Eduarda Alberta [Erinnerung an Prof. Dr. Eduard Albert], Národní listy, 50, 1910, Nr. 279, 10.10., S. 1. Den Sohn erwähnt E. Albert auch mehrfach im Gedenkbuch. 91 Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen, Sign. 2. 5. 1. 4, Meldzettel vom 19.1.1901 und 11.11.1907. 92 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 348 –354. Siehe ebenfalls SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Fotografien von Georg Albert aus verschiedenen Jahren und seine Publikationen. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Fotografien von Georg Albert. In den historischen Wiener Meldeunterlagen im Wiener Stadt- und Landesarchiv fand 93 ich heraus, dass die älteste Tochter Emma, verheiratete Sieberer, Lehrerin und Komponistin war. Ihr Name findet sich in der Publikation Marx, Eva/Haas, Gerlinde: 210 Österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Biographie, Werk und Bibliographie. Ein Lexikon, Salzburg/Wien/Frankfurt a. M., 2001. Sie lebte mit ihrem Mann Anton am Ziehrerplatz 8 im III. Wiener Gemeindebezirk und starb im März 1989. Sie hatte zwei Söhne. Edith Cornelia Beatrix Albert heiratete Friedrich Wilheim, mit dem sie dann in der Herrengasse 6 im I. Wiener Gemeindebezirk wohnte, 1933 wurde die Tochter Edith geboren, 1936 folgte noch Sohn Friedrich. Die Eheleute ließen sich scheiden. Ihr zweiter Mann hieß Dr. Ing. Rudolf Maculan. Sie starb im Juli 2007 im Alter von 95 Jahren. Georgs einziger Sohn Ernst Heinrich Leonhard Albert, geboren 1908, absolvierte ein Jurastudium an der Wiener Universität, bis Juni 1936 war er unter der Adresse Herrengasse 6 gemeldet, danach zog er nach Berlin. Im Juli 1942 wurden ihm in Deutschland die deutsche Staatsbürgerschaft und der Doktortitel aberkannt. Im Januar 1946 wurde er in London naturalisiert. Weitere Daten ließen sich bislang nicht auffinden. The London Gazett, 8 February 1946. 94 Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen, Sign. 2. 5. 1. 4, Meldzettel vom 11.11.1907, 7.11.1919 und undatierte Anmeldung. G. Albert und seine Gattin Friederica Bayer werden erwähnt in Who’s who in Central and East-Europe, 2nd Edition, Stephen Taylor (Hg.), Zurich, 1937, S. 25. Vgl. auch A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Sign. III g, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12.2.1941 und 21.–22.2.1941, wo er diesen von seiner Frau Frieda grüßt. 95 Anna Černá (1849 –1940) war die Schwester von Josef Černý, einem Mitschüler und nahen Freund von Eduard Albert. Mit T. G. Masaryk machte sie sich persönlich wahrscheinlich über E. Albert noch Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Ab 1919 war sie als Wirtschafterin zunächst auf der Prager Burg und später in Lana beschäftigt. Sie starb am 8. Juli 1940 im Alter von 91 Jahren. Näheres hierzu in Kokešová, Helena: Po stopách jednoho dopisu [Auf den Spuren eines Briefes], in: Život plný neklidu. Sborník k devadesátinám historika Jaroslava Opata, Doubek, Vratislav/Hájková, Dagmar (Hg.), Praha, 2014, S. 201–214. 96 Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Archiv Ústavu T. G. Masaryka (weiter AÚTGM), Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–II–56, Karton 709, G. Albert an T. G. Masaryk 14.2.1926. Der Brief ist veröffentlicht in Kokešová H.: Po stopách jednoho dopisu, S. 201–214. 97 Ebenda 98 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 352–354. 99 So übersetzte er auch Jaroslav Vrchlický. Einige übertragene Sonette erschienen 1891 in der Zeitschrift An der schönen blauen Donau, die von Ludwig Anzengruber her-
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ausgegeben wurde. Siehe LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach dem Umschlag 5.11.1891, nach der Notiz von M. Červinková traf der Brief am 7.11.1891 ein]. Siehe ebenfalls A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 23, Inv. Nr. 1949, M. Remeš an A. Jirásek 2.5.1949, sowie ebenda, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 5.4.1945, wo er erwähnt, dass Tante Kateřina Thomová ihm einen Teil der Familienkorrespondenz geliehen habe, wo „bei Georg interessant ist, dass die Briefe von 1891 bis 1894 Tschechisch und von 1898 bis 1904 deutsch sind“. Siehe auch Stránský, M.: Památce českého lékaře, vídeňského profesora dra Eduarda Alberta, S. 87. Vgl. etwa 4 empörte Briefe von J. Vrchlický an G. Domabyl aus den Jahren 1900 –1901, MM Žamberk, Bestand E. Albert. Oder wie J. Thomayer bitter bemerkte: „Albert förderte die Liebe zur Heimat, aber den einzigen Sohn konnte er nicht für die Nation erziehen.“ Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 353. Auch J. S. Machar schreibt über Georg, dass er „großdeutsch fühlte; er sprach zwar tschechisch, aber alles andere, was ,unsere Sache‘ ist, war ihm fremd. Der arme Junge: sein Schicksal war es, Sohn eines großen Vaters (– er erinnerte mich immer an August von Goethe –) und eine umgesetzte Pflanze zu sein: Er war kein Tscheche mehr und noch kein Deutscher; selbst fühlte er die Trübsal in seinem Leben, er suchte an allen möglichen Stellen nach der Ursache und versuchte diese nach der jeweiligen Erkenntnis zu beseitigen: einmal begann er ein Vegetarier zu sein, dann entsagte er dem Alkohol, dann wieder dem Nikotin“. Machar, J. S.: Třicet roků [Dreißig Jahre], Praha, 1931, S. 81–82. Šach, Josef: Koníček univ. prof. Dra Eduarda Alberta [Ein Steckenpferd des Univ.-Prof. Dr. Eduard Albert], in: Národ. Česko-americký katolický kalendář na rok 1967, Chicago, 1966, S. 134 –135. Jirásek, Arnold: Eduard Albert, in: Časopis lékařů českých, 80/3 (1941), S. 77–89, zitiert aus S. 86. Maisel, Thomas: Die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien, Biographische Skizzen, Wien, 1990, S. 21. Reiche Abbildungen haben auch die zitierten Monografien von A. Jirásek und H. Kokešová. Váhala, [František]: Z atelieru našich výtvarných umělců [Aus dem Atelier unserer bildenden Künstler], in: Ze staré a nové Vídně. Ročenka Vídeňské matice pro rok 1912, Wien, 1913, S. 67– 69. Siehe ebenfalls den Bildanhang. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 341. Zitiert aus der Grabrede von A. Lorenz auf E. Albert. Siehe auch Lorenz, Adolf: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 896. Saudek, I.: Vzpomínky na Eduarda Alberta (K 25. výročí jeho smrti) [Erinnerungen an Eduard Albert (Zum 25. Todestag)], Lidové noviny, 33, 1925, Nr. 480, 25.9., S. 7. Machar, Josef Svatopluk: Profily lidí, dob a poměrů [Profile von Personen, Zeiten und Verhältnissen], Praha, 1930, S. 84. (Die erste Ausgabe erschien unter dem Titel Vídeňské profily [Wiener Profile] im Jahr 1919). ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Einträge vom 14.–18.11.1885, S. 1060 –1062. Schilderung des Besuchs bei E. Albert am Nachmittag des 24. Oktobers 1885. Zu den Kontakten dieser zwei Persönlichkeiten mehr in Kokešová, Helena: Vztahy Eduarda Alberta a Marie Červinkové-Riegrové [Die Beziehungen zwischen Eduard Albert
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Anmerkungen
und Marie Červinková-Riegrová], in: Reflexe a sebereflexe ženy v české národní elitě 2. poloviny 19. století, S. 115 –130. 109 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 688, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [Oktober 1888]. Siehe Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 74 –75. 110 ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Einträge vom 14.–18.11.1885, S. 1062–1064. Albert gründete 1886 gemeinsam mit Professor Alois Monti den „Verein zur Errichtung u. Förderung von Seehospizen und Asylen für kranke, insbesonders scrofulöse u. rhachitische Kinder“ mit Einrichtungen in Sulzbach bei Ischl und in San Pelagio bei Rovinj. Die erste tschechische Anstalt für tuberkulöse und skrofulöse Kinder richtete Professor Emerich Maixner 1905 in Alberts Villa ein, die von dem zweiten Besitzer MUDr. Josef Wieser in Albertinum umbenannt wurde. Die Herausgabe der Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová, die schon früher von einer Reihe von Historikern empfohlen wurde, wird schrittweise realisiert. Siehe Červinková-Riegrová, Marie: Zápisky, I, (1880 –1884), Vojáček, Milan/Velek, Luboš u. Koll. (Hg.), Praha, 2009. Dies.: Zápisky, II, (1885 –1886), Vojáček, Milan/Velek, Luboš u. Koll. (Hg.), Praha, 2013. M. Červinková-Riegrová war Gründerin des Vereins Záštita (Schild), der sich dem sittlichen Schutz arbeitender Mädchen widmete. Albert gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, dem er 100 Gulden spendete. Siehe den Artikel Ke spolku Záštita přistoupil, Národní listy. 34, 1894, Nr. 137, 20.5., S. 4. 111 Führende Chirurgen in Selbstdarstellungen: Heinrich Braun, Th. Gluck, Hermann Kümmell, Adolf Lorenz, Erwin Payr, Ludwig Rehn, Leipzig, 1930, S. 96. In ähnlichem Geist schrieb er später auch seine Erinnerungen. Lorenz, Adolf: Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken, Wien, 2017, S. 127. 112 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 368. G. Eim schrieb nach der Lektüre von Alberts Artikel über den Professor der Wiener Universität Ernst Wilhelm Brücke an Albert, dass sein Artikel zutreffend und mit seiner Ungeschminktheit sehr ansprechend gewesen sei. „Wie verschiedene bedeutende Begabungen haben Sie. Ein Redner, Schriftsteller, zur Hälfte Poet und auch Gelehrter und Lehrer.“ Kokešová, H.: Gustav Eim, G. Eim an E. Albert 20.7.[1890], S. 162. 113 Svatová, Tereza: O dru Eduardu Albertovi. Z rodinných vzpomínek [Dr. Eduard Albert. Familienerinnerungen], Národní politika, 48, 26.9.1930. 114 Penížek, Josef: Eduard Albert, Národní listy, 70, 1930, Nr. 264, 25.9., S. 1; Ders.: Z mých pamětí, I, S. 142; Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 363. 115 Jirásek, A.: Eduard Albert, E. Albert an W. Mazura 12.11.1890, S. 363 –364. 116 Machar, J. S.: Třicet roků [Dreißig Jahre], S. 93; Ders.: Profily lidí, S. 86 –89. 117 Svatová, Tája: Vzpomínky [Erinnerungen], in: Naše zájmy z Orlického kraje, 17, Žamberk 1941, Nr. 2, 18.1., S. 1. 118 In ähnlichem Sinn ist auch Alberts Brief vom 29.5.1898 aus Anlass von Tomeks 80. Geburtstag gehalten. Siehe ANM, Bestand V. V. Tomek, Karton 2, E. Albert an V. V. Tomek 2.6.1888 und 29.5.1898. Veröffentlicht in: Navrátil, M.: Slavný chirurg, E. Albert an V. V. Tomek 2.6.1888, S. 1101–1102. 119 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 33 (1933), E. Albert an J. Černý 20.7.1887, S. 272. 120 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová un-
Anmerkungen
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dat. [nach einer Anmerkung von M. Červinková-Riegrová traf der Brief am 25.3.1890 ein]. Albert bezieht sich auf die brüdermörderische Schlacht bei Lipan (Böhmisch Brod) 1434, in der sich die gemäßigten und die radikalen Hussiten gegenüberstanden. Im Jahr 1892 schrieb Albert an K. Mattuš, dass es „nur wenige Abende gibt, an denen er nicht wenigstens einige Blätter [aus Palackýs Geschichte – Anm. H. K.] mit einer solchen Andacht des Geistes lesen würde, die beim Menschen aufkommt, wenn das Haar an den Schläfen ergraut“. Jirásek, A., Eduard Albert, S. 365. Auch wenn M. Navrátil mehrere Briefe von E. Albert an K. Mattuš veröffentlichte, zitiert er diesen Brief von Albert nicht. 121 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 16.1.1883, S. 569. Anm. H. K.: In den Briefzitaten wird der Text kursiv hervorgehoben, der vom Verfasser des Briefes durch Unterstreichen betont wurde. 122 Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 8.4.1893, S. 179. 123 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 32 (1932), E. Albert an J. Černý 17.4. und 18.5.1886, S. 712. Siehe ebenfalls den Kommentar von Guth-Jarkovský, der von Informationen von Josef Zubatý und Jan Květ ausgeht, ebenda, S. 713. 124 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 368. Aus Senftenberg kannte Albert den dänischen Astronomen und Botaniker Theodor Brorsen, der an der Sternwarte Altona gearbeitet hatte, ehe er die Stelle an der Sternwarte annahm, die der Besitzer der Senftenberger Herrschaft hatte errichten lassen. Albert erinnerte sich an die Freude, die er noch als Student empfunden hatte, als ihm ein Bekannter ein astronomisches Buch aus dem Nachlass seines Sohnes geschenkt hatte. „Aus diesem Buch wuchs meine Liebe zu den Sternen. Bald kannte ich das Buch fast auswendig.“ Svatová, Tereza, O dru Eduardu Albertovi. Z rodinných vzpomínek, Národní politika, 48, 26.9.1930. Im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, befindet sich ein deutsches Lehrbuch der Mathematik von 1837. Siehe auch Lorenz, Albert: Wenn der Vater mit dem Sohne. Erinnerungen an Adolf Lorenz, München, 2009, S. 19. 125 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [vor Ostern 1887], S. 35 –36. 126 LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek 20.9.1900. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 217–218. 127 ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 12, Einträge vom 14.–18.11.1885, die sich auf den Besuch vom 20. 10. 1885 beziehen, S. 1021. 128 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová 27.12.1892. 129 LA PNP, Bestand J. Šach, E. Albert an G. Domabyl, Abschriften des Briefwechsels aus den Jahren 1898 und 1899. MM Žamberk, Bestand E. Albert, 9 Briefe von G. Domabyl an E. Albert aus den Jahren 1892–1900. 130 Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21.–22.2.1941. Šemberas freundschaftliche Beziehung zu Albert wird auch aus ihrem Briefwechsel deutlich. LA PNP, Bestand E. Albert, 3 Briefe von V. K. Šembera aus den Jahren 1880 –1887. Regionalmuseum Vysoké Mýto, Bestand Literární korespondence, Inv. Nr. 34 – 40, 7 undatierte Briefe von E. Albert an V. K. Šembera, die überwiegend um 1880 geschrieben wurden, siehe auch den undatierten Brief von E. Albert
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an Z. Šemberová über ihren Bruder und die Gesellschaft Nische (Inv. Nr. 26) und den undatierten Brief über die finanziellen Probleme der Eheleute Breden (Inv. Nr. 30). 131 Wienbibliothek im Rathaus, Bestand Ludwig Anzengruber, Sammlung M09H, Sign. H. I. N. 15689, E. Albert an L. Anzengruber undat. [7.1.1886]. Albert lädt Anzengruber auf ein außerordentliches Zusammentreffen der Nische am Sonntag, dem 10.1.1886 in Alberts Wohnung ein. 132 Die Gesellschaften Nische und Anzengruber werden auch von A. Jirásek erwähnt, der der Meinung ist, dass es sich um ein und dieselbe Gesellschaft handelt, für die beide Bezeichnungen verwendet wurden. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 102, 106 –108. 133 Glettler, M.: Die Wiener Tschechen um 1900, S. 82–92; Dies.: Böhmisches Wien, S. 17–21; von ihr geht aus: Brousek, K. M.: Wien und seine Tschechen, S. 14 –16. Nach Mitteilung von Viktor Velek trat Albert 1885 in den Slawischen Gesangsverein ein und spendete einen einmaligen hohen Beitrag. 134 Zur Problematik der tschechischen Minderheit mehr bei Glettler, M.: Die Wiener Tschechen um 1900 und weitere in der Einleitung in Anm. 9 zitierte Arbeiten. 135 Der wahrscheinlich 1887 geschriebene Brief liegt uns nicht vor. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 276; Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 166. Über Alberts Vorsicht schrieb auch G. Eim an K. Adámek: „Sie kennen Albert, Sie wissen, dass er edel, weise und – vorsichtig ist! Gewiss wird er für mich nicht unnötig auftreten.“ Adámek, Karel: Z mých styků s Gustavem Eimem [Aus meinen Beziehungen zu Gustav Eim], in: Česká revue, 3 (1910), S. 105 und 109. 136 Navrátil, M.: Slavný chirurg, Alberts Briefe an E. Špindler, S. 1000 –1001, 1017–1018 und 1031. Albert verfasste auch ein Scherzgedicht Dies irae, dies illa auf E. Špindler, als dieser einen Hexenschuss hatte. 137 „Wenn es regnet, sieht Venedig wie ein schönes und herrlich gekleidetes Weib aus, das aber verschlampt und beschmiert ist, sich einige Wochen nicht gewaschen hat und ein wenig riecht. Da muss man in die Galerien und die Kirchen gehen. Leider sind auch hier die herrlichen Gemälde in der Fastenzeit mit schwarzem Tuch verhängt, sodass die Kirchen nicht den Genuss wie zu anderer Zeit vermitteln. Wir gingen also durch die Galerien und schauten uns das Durcheinander von Madonnen, Abendmahlsdarstellungen, den heiligen Rochus, Sebastian und Bartholomäus, Mariä Aufnahme in den Himmel und Christi Himmelfahrt an, Porträts alter venezianischer Patrizier und ihrer Frauen und Töchter, bis sich uns der Kopf drehte. Hier ist der Schönheit so viel versammelt, dass man das nüchtern angehen muss. Um dies voll auszukosten, müsste man Monate hier sein und sich richtig in die Meisterwerke hineinsehen, über die schon ganze Bibliotheken geschrieben wurden. So schauen wir uns Tizian, Paolo Veronese und Bellini an. Gestern schaute die Sonne durch und ich brachte meine Frau und den Jungen nach Lido an das Ufer, von wo das offene Meer zu sehen ist; erst dort machte uns die venezianische Natur Freude. Heute scheint die Sonne hell und ihre Strahlen schießen auf den unzähligen Wassergassen und Palästen Kobolz. […] Hier kann man sich in Ruhe hinsetzen, herumbummeln und sich jederzeit an den überall hervortretenden Werken der Malerei, der Bildhauerei und Architektur erfreuen; dazu ist der hiesige Menschenschlag äußerst liebenswürdig.“ Einen weiteren Brief schrieb E. Albert seiner Schwester aus Rom: „Liebe Resi, ich schreibe Dir nur, damit Du auch einmal einen
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Brief aus Rom erhältst. Aber was soll ich schreiben, wo anfangen und wo aufhören? Zweieinhalbtausend Jahre haben ihre klaren Spuren hinterlassen. Das alte klassische Rom, dessen Geschichte glücklicherweise teilweise am Gymnasium unterrichtet wird, schaut Dich hier aus Ruinen an; Du siehst, wo Cicero seine vierte Rede gegen Catilina hielt; dort wiederum sind die Porträts der wahnsinnigen Familie der Kaiser aus der julisch-claudischen Dynastie; dass diese Familie wahnsinnig war, scheint mir äußert klar; die grausamen Taten habe ich sofort verstanden, sobald ich diesen Skulpturen ins Gesicht sah und mir ihre Schädel anschaute. Daneben das Rom des christlichen Mittelalters! Kirche neben Kirche, viele von ihnen aus alten heidnischen Tempel gebaut. Dann die Zeit der Renaissance, der Wiedergeburt, der Erweckung des menschlichen Geistes. Bilder und Plastiken unsterblicher Schönheit. Michelangelo und Raffael und einige der Päpste, die die Kunst liebten und sie als edle Mäzene unterstützten. Der Petersdom ist in dieser Hinsicht ein unaussprechlich großes und schönes Denkmal. Und letztendlich das neuzeitliche Rom. Die Vereinigung Italiens! Die weltliche Regierung in Rom, das Grab von König Viktor Emanuel im Pantheon – gegenüber dem Grab von Raffael; auf dem Quirinal der König von Italien, im Vatikan der Papst.“ LA PNP, Bestand E. Albert, E. Albert an T. Svatová undat. [vor dem 31.3.1885] und 31.3.1885. Siehe ebenfalls Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 67. 138 LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek 8.8.1898 und ANM, Bestand K. Kramář, Karton 5, E. Albert an K. Kramář 8.8.1898. Beide Briefe, in denen Alberts Reisen und der Aufenthalt auf Norderney festgehalten sind, wurden in die Edition ihrer gegenseitigen Korrespondenz aufgenommen. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 200 –202 und 253. 139 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice, mehrseitige Aufzeichnungen im Gedenkbuch über die Reise nach London und Paris. 140 Svítil-Kárník, J.: E. Albert, S. 32. 141 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice, Die erste Seite des Gedenkbuchs ist dem Bau der Villa gewidmet. Der Kauf der Grundstücke, die Anlage des Parks und der Bau der Villa sind in den Briefen von E. Albert an W. Mazura detailliert beschrieben, die zum großen Teil im Stadtmuseum Senftenberg und zum kleineren Teil in einer Privatsammlung hinterlegt sind. Mehr über die Villa siehe http://www.slavnevily.cz/vily/ pardubicky/vila-eduarda-alberta. 142 Syllaba, L.: Eduard Albert, S. 965. 143 Siehe Kapitel Homo scriptor. 144 Šach, Josef: Koníček univ. prof. Dra Eduarda Alberta, S. 134 –135; Albert, E.: Na zemi a na nebi, Praha, 1900, S. 46 – 47. 145 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 32 (1932), E. Albert an J. Černý 29.11.1884, S. 711. 146 Syllaba, L.: Eduard Albert, S. 965. Der Brief wurde vor 1889 geschrieben, als J. Černý von Königgrätz nach Raudnitz (Roudnice nad Labem) ging. Ebenfalls Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 98 –99. 147 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [vor Pfingsten 1887], S. 36 –37. 148 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 99.
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Anmerkungen
In dem Brief an G. Eim vom 6.7.1893 schreibt er: „Nächste Woche werde ich morgens und nachmittags jeden Tag 4 Rigorosen haben. Das ist ein Martyrium!“ Kokešová, H.: Gustav Eim, S. 182. 150 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 99 –104. 151 Einen Magenkatarrh erwähnt E. Albert gegenüber J. Černý am 1.12.1881. Magenprobleme hatte er auch 1882, aber ab Februar verbesserte sich sein Zustand und er konnte zu seinen Gewohnheiten zurückkehren – Bier, Wein, auch Champagner und Rosoglio – und ebenfalls zum Rauchen. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 7.2.1882, S. 510 –511. 152 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach einer Notiz von M. Červinková kam der Brief am 8.11.1894 an]. 153 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický 28.12.1895, S. 127–128. 154 Nach Jaroslav Jedlička handelte es sich um Anzeichen einer kardiovaskulären Krankheit, die vor allem berufliche Gründe hatte. Er litt auch an Thanatophobie, dem ständigen Denken an den Tod. Jedlička, J.: Eduard Albert, Josef Thomayer, S. 558. An anderer Stelle gibt J. Jedlička an, dass Albert an einer allgemeinen Arteriosklerose litt. Ders.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, S. 263. 155 Gebauerová, M.: Dopisy prof. E. Alberta, Listy filologické, 38 (1911), E. Albert an J. Gebauer 9.1.1896, S. 45. 156 Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 23.1.1896, S. 196. 157 Ebenda, E. Albert an G. Eim 30.3.1896, S. 198 –199. 158 Ebenda, E. Albert an G. Eim 17.4.1896, S. 199. In einem undatierten Brief wohl aus dem Jahr 1896 schrieb er: „Ich kuriere mich, mir scheint, dass es besser wird, aber nur eine lange Schonung kann mich – vielleicht – wieder herstellen. Ich habe mich überarbeitet.“ Ebenda, E. Albert an G. Eim undat. [1896], S. 200. 159 Diese Orte sind in Alberts Gedenkbuch und auch in der Korrespondenz verzeichnet. Siehe z. B. die drei Briefe von E. Albert an J. Vrchlický aus dem Sommer 1896. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, S. 132–134. 160 Zitiert nach Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 171. Auch an J. Vrchlický schrieb er: „Ich trage sehr klug vor, vielleicht eine halbe Stunde, dann ein wenig Vorführung, dann lasse ich eine Operation durchführen usw.“ Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [Herbst 1896], S. 134. 161 LA PNP, Bestand J. Šach, E. Albert an G. Domabyl 29.11.1896 (Abschrift des Briefs). 162 Gebauerová, M.: Dopisy prof. E. Alberta, in: Listy filologické, 38 (1911), E. Albert an J. Gebauer 9.4.1897, S. 366. 163 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Nach den Einträgen in das Gedenkbuch besuchten ihn damals František Šembera, Josef Černý, Bedřich Flanderka, Gustav Domabyl, Eugen Levit und der Königgrätzer Bezirksarzt Adolf Urban, Anfang September kamen Jaroslav Vrchlický und Otakar Hostinský. 164 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [Herbst 1897], S. 140. 165 Ebenda, E. Albert an J. Vrchlický 13.11.1897, S. 142.
Anmerkungen
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166 Gebauerová, M.: Dopisy prof. E. Alberta, in: Listy filologické, 38 (1911), E. Albert an J. Gebauer 4.6.1898, S. 368 –369. 167 Siehe Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 175. Václav Barkman berichtet, dass Albert zu Rezek gesagt habe, ehe er zu Bett ging: „Ich fühle mich heute so gut, so angenehm müde wie selten, sobald ich mich hinlege, werde ich schlafen.“ Diese Formulierung findet sich auch in Rezeks Eintrag in das Gedenkbuch. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 7, Inv. Nr. 76, V. Barkman an A. Jirásek 7.12.1940. 168 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice, Eintrag im Gedenkbuch von „Dr. Antonín Rezek, Seiner Majestät wirklichem Geheimrat und k. u. k. Minister“. 169 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 178 –179. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice, Unterschriften der Trauergäste. Mehr zu Alberts Beisetzung im Kapitel Das Nachleben Eduard Alberts. 170 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Aus den Einträgen im Gedenkbuch folgt, dass Albert die Stelle in Lüttich ernsthaft in Betracht zog, und dies nicht nur 1873, sondern auch im nachfolgenden Jahr. Dank des Einschreitens von C. von Rokitansky, der auf den Verlust hinwies, der der einheimischen Wissenschaft durch den Weggang von Albert ins Ausland entstehen würde, und dank des entgegenkommenden Angebots aus dem Ministerium für Kultus und Unterricht blieb Albert in Österreich. 171 SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Alberts Ernennung zum ordentlichen Professor der Chirurgie und zum Vorstand der chirurgischen Klinik in Innsbruck vom 23.9.1873. 172 Hierzu mehr Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 185 –264, Kapitel Vědecká činnost Eduarda Alberta. In jüngerer Zeit dann der Artikel des Chirurgen und Medizinhistorikers, des Professors des Universitätskrankenhauses in Hradec Králové Stefan, Hvězdoslav: Profesor dr. Eduard Albert – lékařská osobnost [Professor Dr. Eduard Albert – eine Persönlichkeit der Medizin], in: Scan, 11/2 (2001), S. 15 –17; Cuřínová, Ludmila: „Všecko je iluze, chirurgie je solidní. Amen.“ [„Alles ist eine Illusion; allein die Chirurgie ist etwas Solides. Amen“], Zdravotnické noviny, 49, 2000, Nr. 33, 18.8.; Dies.: Eduard Albert & Albertinum, in: Tempus medicorus, Časopis české lékařské komory, 9/8 (2000), S. 14 –15. 173 https://www.amazon.co.uk/Alberts-Diagnostik-Chirurgischen-Krankheiten/ dp/1145034780; https://www.payot.ch/Detail/diagnostik_der_chirurgischen_krankheiten_in_zwanzig_vorlesungen_german_edition-eduard_albert-9781142865580?cId=1; https://www.amazon.de/albert-eduard-lehrbuch-chirurgie-operationslehre/s?k=albert+eduard+lehrbuch+der+chirurgie+und+operationslehre 174 LA PNP, Bestand E. Albert, Briefe von Salomon Stricker aus den Jahren 1875 –1881, in denen es darum geht, wie Albert Innsbruck verlassen könnte. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. In dem im Herbst 1880 geschriebenen Brief erwähnt Albert, dass ihm eine Stelle in Graz angeboten wird. 175 Hlaváčková, Ludmila: Obsazení místa přednosty I. chirurgické kliniky pražské univerzity v r. 1880 –81 [Die Besetzung der Stelle des Vorstands der I. chirurgischen Klinik der Prager Universität 1880 –81], in: Časopis lékařů českých, 123, 1984, S. 1514 –1517. 176 Eine kleine Auswahl aus Alberts Briefwechsel mit W. Mazura wurde von den Eheleuten Pírek veröffentlicht. Ein Teil von Alberts insgesamt 124 Briefen an J. Černý wurde von dessen Schwiegersohn Jiří St. Guth-Jarkovský ediert.
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Anmerkungen
ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger 10.8.1871. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček 12.10.1879. LA PNP, Bestand E. Albert, J. B. Eiselt an E. Albert undat. [Mai–Juni 1880]. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. [Mai–Juni 1880]. Ebenda, E. Albert an J. Jireček undat. [27.6.1880, datiert nach der Erwähnung der „gestrigen“ Nachricht in der Wiener medizinischen Wochenschrift]. 182 Ebenda, E. Albert an J. Jireček undat. [nach dem 27.6.1880]. 183 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 20.7.1880]. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Jireček an E. Albert 8.7.1880. Jireček versprach ebenfalls, dass er selbst dem Minister für Kultus und Unterricht schreiben wird. 184 Hlaváčková, L.: Obsazení místa, S. 1514 –1517. Ebenfalls E. Albert in den zitierten Briefen an Josef Jireček vom Juni 1880, wo er die Wiener medizinische Wochenschrift vom 26.6.1880 und weiter die Wiener medizinische Presse und die Wiener medizinischen Blätter erwähnt. 185 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 2.8.1880]. 186 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Grégr an E. Albert 28.9. und 30.10.1880. 187 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 15.9.1880]. Ebenfalls LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. In dem Brief vom Herbst 1880 schreibt Albert, dass er aus politischen Gründen nicht nach Prag berufen worden sei, d. h. aus nationalen Erwägungen. In gleichem Geist wie an Rieger schrieb Albert am 18. September 1880 auch an J. Černý. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 18.9.1880, S. 313. 188 Ebenda 189 „Der Vorstand der Krankenanstalt Rudolfstiftung schrieb mir, dass das erst im Dezember erledigt wird.“ Ebenda, E. Albert an J. Černý 7.11.1880, S. 313. 190 Vgl. LA PNP, Bestand E. Albert, 12 Briefe von E. Hofmann an E. Albert aus den Jahren 1879 –1881, in denen die einzelnen Etappen von Alberts Ernennung in Wien gut verfolgt werden können; siehe ebenfalls die Briefe von S. Stricker aus dieser Zeit. 191 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger undat. [20.11.1880]. 192 Ebenda, E. Albert an F. L. Rieger undat. [nach dem Umschlag 19.1.1881]. 193 Navrátil, M.: Slavný chirurg, E. Albert an A. Pražák 23.11.1879, S. 700. Richtig sollte es 23.11.1880 heißen. Navrátil übernimmt die fehlerhafte Datierung aus dem Buch Paměti a listář Dra Aloise Pražáka [Erinnerungen und Album von Dr. Alois Pražák], II, Kameníček, František (Hg.), Praha, 1927, S. 254 –256. 194 LA PNP, Bestand E. Albert, F. L. Rieger an E. Albert 2.2.1881. 195 Ebenda, Bestand E. Albert, A. Steidl an E. Albert 29.1.1881. 196 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger undat. [nach dem Umschlag abgesandt aus Innsbruck am 4.2.1881]. Vgl. ebenfalls den Brief von E. Albert an J. Jireček von Anfang Februar 1881, der in gleichem Geist gehalten ist. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. [Februar 1881]. 197 Hlaváčková, L.: Obsazení místa, S. 1516; Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 77.
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LA PNP, Bestand E. Albert. So schrieb etwa Eduard Hofmann, einer der Triebkräfte von Alberts Ernennung, am 3.2.1881: „Du hast jetzt die schönste Stellung und, was mich am meisten freut, eine volle Genugtuung für all die Erbärmlichkeiten, die gewisse Leute an Dir verbrochen haben.“ Albert gratulierten auch Johann Hofmokl und der Freund Hans Kundrat von der Wiener Universität sowie Professor Ludwig Lobmayer aus Agram (Zagreb). A. Randa schloss seiner Gratulation vom 30.1.1881 einen Wunsch an: „Erziehen Sie uns eine Generation junger Dozenten.“ Ebenda. Siehe ebenfalls Kokešová, H.: Vzájemná korespondence Eduarda Alberta a Antonína Randy [Die Korrespondenz zwischen Eduard Albert und Antonín Randa], in: Paginae historie, 12 (2004), S. 122. LA PNP, Bestand E. Albert, E. Albert an einen nicht identifizierten Empfänger, undat. Der nach dem 5.2.1881 geschriebene Brief war an den Schwiegervater von J. Černý, den Apotheker Jan Slavík aus Reichenau (Rychnov nad Kněžnou) adressiert. In ähnlichem Geist schrieb Albert auch an den Direktor des Reichenauer Gymnasiums, Ondřej Franta. LA PNP, Bestand Varia, E. Albert an O. Franta undat. [Februar 1881]. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 8.2.1881, S. 314. Weiter MM Žamberk, Bestand E. Albert, Festschrift zur Verabschiedung von der Innsbrucker Universität, ein in violettes Sämischleder gebundenes Buch mit Goldbeschlag und der Aufschrift Innsbruck 17.3.1881, sowie ein Dankschreiben der Studenten der medizinischen Fakultät Innsbruck. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Kassette, die die Assistenten der medizinischen Fakultät und die Ärzte des Allgemeinen Krankenhauses in Innsbruck Albert im März 1881 schenkten. In der Kassette sind ihre Fotografien in Schmuckrahmen und ein Gedenkdruck enthalten. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, W. und R. Mazura, P. Chotovský, Valenta, Schopf, Durchánek, Hübner, Selichar und Charfreitag an E. Albert undat. [Anfang Februar 1881] und E. Albert „Den hochgeehrten Herren, dem Herrn Bürgermeister und den Ratsherren der Stadt Senftenberg an der Adler“ 4.2.1881. Sein offizieller Beginn an der Wiener Universität war Alberts Antrittsrede am 2. Mai 1881. Siehe Albert, Eduard: Antrittsrede gehalten beim Beginn seiner klinischen Vorlesungen an der Universität Wien 2. Mai 1881, Wien/Leipzig, 1881. Über seine Antrittsrede schrieb A. Lorenz: „Albert’s erstes Auftreten in Wien war ein Sieg auf der ganzen Linie.“ Lorenz, A.: Eduard, Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift 13 (1900), S. 897. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Im Gedenkbuch erwähnt Albert Maria Immaculata, Erzherzog Albrecht und Franz Ferdinand d’Este. LA PNP, Bestand E. Albert, Briefe und Telegramme der Erzherzöge Franz Ferdinand und Leopold Salvator aus den Jahren 1895 –1897 und Einladung zu einer Audienz bei Erzherzog Karl Ludwig vom 14.10.1895. Einen Teil dieser Korrespondenz zitiert ein unbekannter Autor mit dem Kürzel [-ll.-] im Artikel Prof. Albert und der Wiener Hof, Prager Tagblatt, 1931, Nr. 116, 17.5., S. 4. Eine weitere Audienz bei Karl Ludwig nach Alberts Ernennung zum lebenslangen Mitglied des Herrenhauses beschrieb E. Albert in einem Brief an W. Mazura vom 14.2.1895. Siehe Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 28 –29. Vgl. weiter LA PNP, Bestand E. Albert, A. Windischgraetz an E. Albert 20.5.1899. Mit Dankbarkeit erinnert sich der Sohn von Emil Weyr in seinen Memoiren an Albert. Weyr, František: Paměti 1, Za Rakouska (1879 –1918) [Erinnerungen 1, Unter Österreich
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(1879 –1918)], Brno, 1999, S. 107–108. Die Behandlung der angeführten Personen wird in Alberts Korrespondenz mit diesen erwähnt. Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Sammlung Otto Frankfurter, Sign. Autogr. 217/1–2, undatierter Brief von E. Albert an A. Lorenz mit Bitte um Diagnose; Sign. Autogr. 217/1–3, Brief E. Alberts an einen unbekannten kaiserlichen Rat, auf beiden Briefen ein Briefkopf mit dem Text: „Prof. Dr. E. Albert, k. k. Hofrath und Ober-Sanitätsrath, Vorstand der I. chirurgischen Universitäts-Klinik und des Operateur-Institutes, IX. Bez., Maximilianplatz Nr. 7./Frankgasse Nr. 2. Ordination von 3 bis 4 Uhr. (Für Arme unentgeltlich im k. k. allgemeinen Krankenhause von 10 –12 Uhr.)“ Wie Jirásek anführt, riet Albert außerdem in Senftenberg den Menschen oft kostenlos bei ihren gesundheitlichen Problemen und half ihnen. Er operierte auch im Krankenhaus Horschitz (Hořice), wo sein Schüler und Freund Eugen Levit Primararzt war. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 120 –122. In einem Artikel wird in Zusammenhang mit Alberts Hilfsbereitschaft berichtet, dass er in einem seiner Senftenberger Häuser kostenlos mehrere arme Leute wohnen ließ, Nachbarn kostenlos behandelte und ihnen oft die Reise nach Wien und zurück bezahlte. Vzpomínka na dvorního radu Alberta [Erinnerungen an den Hofrat Albert], Anlage zur Zeitschrift Hlas národa vom 2. Oktober 1900, S. 1. Seine Beteiligung an wissenschaftlichen Symposien wird durch die erhaltene Korrespondenz belegt, die in Alberts Beständen nicht nur im Archiv LA PNP erhalten ist, sondern auch im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí und im Stadtmuseum MM Žamberk. Dort findet sich auch ein Brief des Vorsitzenden der Gesellschaft William MacCormac, in dem er Albert dessen Ernennung mitteilt und ihn nach London zu einer Festsitzung der Gesellschaft einlädt. Im Gedenkbuch beschrieb Albert neben kleineren Erwähnungen von Teilnahmen an medizinischen Kongressen und Konsilien detailliert seine Reise nach London und Paris und den Verlauf des Festakts in London sowie den Pariser Kongress. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, hier ist u. a. auch das Original des Diploms der Londoner Gesellschaft hinterlegt. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Ernennung für die einzelnen „Trinia“, d. h. dreijährige Perioden, von der ersten Ernennung am 28.12.1885 bis zum letzten Ernennungsschreiben vom 18.7.1900. Zitiert nach Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 1143. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 369. Diese Angaben übernahmen auch Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 33. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Diplome überwiegend in den Originaltuben, und MM Žamberk, Bestand E. Albert, Originale und Fotokopien von Diplomen. Außer den aufgeführten ist hier auch das Diplom von der Verleihung des griechischen Kreuzes des Befreiungsordens von 1885 hinterlegt. Als Kuriosität sei ergänzt, dass Albert auch Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Senftenberg war. Jirásek gibt 300 – 400 Hörer an. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 274. In Alberts Korrespondenz sind auch noch höhere Zahlen zu finden, so schrieb er etwa an J. Černý, dass er über 450 Hörer habe. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 32 (1932), E. Albert an J. Černý 29.11.1884, S. 711. Alberts pädagogische Tätigkeit wird auch von seinem Schüler Mořic Remeš in einem Brief an A. Jirásek erwähnt. A AV ČR, Bestand A. Jirá-
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sek, Karton 23, Inv. Nr. 1949, M. Remeš an A. Jirásek 2.5.1949. Siehe ebenfalls Mathon, Jaroslav: Vzpomínám [Erinnerungen], in: Naše zájmy z Orlického kraje 17, Žamberk 1941, Nr. 2, 18.1., S. 3; Ders.: Eduard Albert, chirurg, učenec a člověk. Hrst vzpomínek [Eduard Albert, Chirurg, Gelehrter und Mensch. Ein paar Erinnerungen], in: Časopis lékařů českých, 80/3 (1941), S. 89 –93; Stránský, Max: Vzpomínka na prof. Dr. Eduarda Alberta, o. O., undat. [1935]; Maydl, Karel: Eduard Albert, in: Česká revue, 4 (1901), S. 1–2; Bezděk, Ctibor: Jak rád jsem žil. Paměti MUDr. Ctibora Bezděka [Wie gern ich lebte. Erinnerungen von MUDr. Ctibor Bezděk], Praha, 2011, S. 317. 212 Eine Reihe von ihnen nahm Morgenstern in seinen Artikel auf. Später wurden einige auch in A. Jiráseks Monografie übernommen. [R. M.]: Eduard Albert, Das Forum, 4 (1910), S. 376. Morgensterns Artikel referierte Penížek, J.: Upomínka na Eduarda Alberta [Erinnerungen an Eduard Albert], Národní listy, 50, 1910, Nr. 272, 3.10., S. 1. Siehe weiter die zitierten Artikel von K. Maydl, C. Ewald, J. Mathon, I. Saudek. Zusammenfassend Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 265 –288, Kapitel Eduard Albert als Lehrer. 213 Lorenz, A.: Ich durfte helfen, S. 126–127. Siehe auch Ders.: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift 13 (1900), S. 897–898. 214 Darüber, was für ein guter Lehrer und strenger Examinator Albert war, berichtet Machar, J. S.: Profily lidí, S. 88 –89. Siehe ebenfalls Penížek, J.: Z mých pamětí, I, S. 142. Vgl. auch die oben angeführten Artikel. 215 Siehe Habart, Johann: Eduard Albert. Gedenkblatt, Wien, 1900. Eine Reproduktion befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek in der Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Sign. Autogr. 467/1 –1, Reproduktion des Bildes von F. Fuchs mit Beschreibung. Die einzelnen abgebildeten Persönlichkeiten und die Bedeutung des Bilds erklärte Georg Albert: A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12.2.1941. Eine Reproduktion des Bildes von F. Fuchs mit erläuterndem Text in A. Jirásek, Eduard Albert, S. 272–273. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Gedenkmedaille von Mai 1891. 216 Albert gab seine Rede bei diesem Anlass im März 1899 im Eigenverlag heraus, erneut wurde sie von A. Jirásek veröffentlicht: Řeč Ed. Alberta po tom, když mu jeho žáci předali Horowitzem zhotovený portrét (na klinice při příležitosti 25. výročí Albertovy činnosti) [Rede Ed. Alberts, nachdem ihm seine Schüler das von Horowitz gemalte Porträt übergeben hatten (in der Klinik aus Anlass des 25. Jahrestags von Alberts Tätigkeit)], in: Rozhledy v chirurgii, 23/11 (1944), S. 403 – 405. Eine Kopie dieses Porträts befindet sich immer noch in Adolf Lorenz’ Wohnung und Ordination in der Rathausstraße 21 in Wien. Im gleichen Raum steht zudem eine Albert-Büste von Hermann Heller. 217 SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, F. Schwarz an E. Albert 25.1.1892. 218 Ebenda, J. Hlava an E. Albert undat. [Januar 1892], Feltgen und Krombach an E. Albert 23.1.1892. 219 Albert, E.: Bemerkungen zur neuen Rigorosenordnung. (K. k. Gesellschaft der Ärzte 19.1.1900.), in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), Nr. 3 und 4. 220 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 276 –278. Svatová gibt an, dass diese Rede in ein Lehrbuch für Mittelschulen aufgenommen wurde. Svatová, Tereza: O dru Eduardu Albertovi. Z rodinných vzpomínek, Národní politika, 48, 1930, 26.9. Siehe Malá slovesnost, kterou za knihu učebnou a čítací pro vyšší třídy škol středních [Kleine Wortkunst, Lehr- und Lese-
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buch für die höheren Klassen der Mittelschulen] zusammengestellt von F. Bartoš, F. Bílý und Leader Čech, 5. Auflage, Brno, 1895, S. 395–396. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [nach dem 27.1.1884], S. 22. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 16.1.1883, S. 569; in: Zvon, 32 (1932), E. Albert an J. Černý 17.9.1883, S. 693. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 166. Als seine Schüler führt E. Albert an: A. Lorenz, K. Maydl, J. Hochenegg, R. Frank, E. Ullmann, J. Schnitzler und J. Habart. Siehe Pagel, J. L.: Bibliographisches Lexikon, S. 19. Siehe ebenfalls die zeitgenössische Behauptung von A. Lorenz über Alberts Schule: „Mit Stolz nennen sich Maydl, Hochenegg, Schnitzler, Rudolf Frank, Ullmann, Ewald, v. Friedländer, Habart, Zinsmeister, Lorenz u. v. A. seine engeren Schüler, in deren Herzen Albert fortleben wird, so lange diese selber schlagen. Ich selbst verlor durch seinen Heimgang den Schmuck und die Zierde meines Lebens. Die Gemeinde seiner weiteren Schüler zählt nach Tausenden.“ Lorenz, A.: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 899. Eine Übersicht dieser Beiträge in: Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 411– 416. Ebenfalls Kukula, O.: Rozvoj chirurgie české, S. 53–59. Siehe Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 59 – 60, 280 –285 und Alberts Bibliografie am Ende dieses Buchs, S. 398 – 416. MM Žamberk, Bestand E. Albert, E. Albert an V. Vlček undat. [Ende 1870 oder Anfang 1871]. Ebenfalls Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 1080. LA PNP, Bestand E. Albert, V. Vlček an E. Albert 2.5.1874. Albert, E.: Novější lékařství a působení K. Rokytanského [Die neuere Medizin und das Wirken von Carl von Rokitansky], in: Osvěta, 4/5, (1874), S. 321–332; Ders.: Josef Škoda, Osvěta, 12/2 (1882), S. 120 –127. LA PNP, Bestand E. Albert, Handschrift des Artikels In memoriam. Vgl. Ebenda, V. Vlček an E. Albert 16.2.1890. Albert, Ed.: In memoriam, Osvěta, 20/5 (1890), S. 395 – 401. Albert, E.: Chirurgie a tělocvik. Příběh ze Sparty, in: Za praporem sokolským. Posvěceno mužnému duchu Čechův, Praha, 1887, S. 11–12. So erschien in der Zeitschrift Pokrok Alberts Ansprache bei der Enthüllung der Gedenktafel für Carl von Rokitansky am 3. August 1879, die ebenfalls in der Zeitschrift Časopis lékařů českých veröffentlicht wurde. Slavnost Rokytanského v Hradci Králové, Pokrok, 1879, Nr. 186, 5.8., S. 2. Siehe auch Alberts Erinnerungen an den Pfarrer F. Chaloupka und an den verstorbenen Universitätslehrer F. Chvostek. [A.]: Nekrolog neznámému [Nekrolog auf einen Unbekannten], Pokrok, 1883, Nr. 104, 2.5., S. 1; † František Chvostek, Pokrok, 1884, Nr. 323, 21.11., S. 1. Wie in Alberts Nachruf in der Zeitung Hlas národa angeführt ist, war er in den achtziger Jahren „ein bereitwilliger anonymer Mitarbeiter“ der Rubrik Feuilleton. Sein letzter Beitrag von Poesie, das allegorische Gedicht Osud [Das Schicksal], wurde am 16.7.1900 unter dem Pseudonym E. Pohorský veröffentlicht. Smrt prof. dra Alberta [Der Tod von Prof. Dr. Albert], Hlas národa, 1900, Nr. 268, 27.9., S. 2. Die österreichischungarische Monarchie in Wort und Bild, Bd. 14, Böhmen, 1. Abteilung,
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Wien 1894, S. 363 –391. Gemeinsam mit Lubor Niederle bearbeitete er das Kapitel Volkskunde Böhmens: Die physische Beschaffenheit der Bevölkerung. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Redaktion der Österreichischungarischen Monarchie in Wort und Bild an E. Albert 14. und 29.12.1890 und Februar 1891. Albert verwendete die Chiffre At. Siehe Ottův slovník naučný, I. Teil, Praha, 1888, Einleitung auf nicht nummerierter Seite. Kaslová, Jarmila: Lékař a básník [Arzt und Poet], List paní a dívek, 1.2.1941 (der ausgeschnittene Artikel befindet sich im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert). Siehe die bereits zitierte Publikation Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, Knoesl, Bohuslav (Hg.), Praha, 1954. LA PNP, Bestand E. Albert, I. Herrmann an E. Albert 6.3. und 10.3.1893. Albert, E.: Jaroslav Vrchlický, in: Světozor, 27 (1893), S. 147–158. Albert, E.: Co jest české básnictví národní?, Wien, 1895. LA PNP, Bestand E. Albert, fremde Korrespondenz, G. Eim an J. Kvapil 29.3.1895. Ebenda, J. Kvapil an G. Eim 1.4.1895. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kvapil an E. Albert 1.4.1895. Zu berücksichtigen ist dabei, dass dies während des Ausnahmezustands in Prag und zu einer Zeit geschah, als Čech seine Lieder eines Sklaven herausgab. Vgl. auch die Meinung von J. Goll zu Alberts Schrift. Jedlička, J.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, J. Goll an E. Albert 2.4.1895, S. 258 –259. Kvapil, Jaroslav: Dva listy Albertovy [Zwei Briefe von Albert], Lidové noviny, 39, 1931, Nr. 96, 22.2., S. 1–2. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [Červinková notierte, dass der Brief am 8.11.1885 eintraf ]. LA PNP, Bestand E. Albert, I. Herrmann an E. Albert 10.4.1895. Ebenda, M. A. Šimáček an E. Albert 25.4. und 2.5.1895. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 310; Albert, E.: List o českém básnictví národním, in: Světozor, 29 (1895), Nr. 25, S. 291–292; Nr. 26, S. 303; Nr. 27, S. 314 –315; Nr. 28, S. 326 –327; Nr. 29, S. 342. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 309 –315. Kvapil, Jaroslav: Dva listy Albertovy, Lidové noviny, 39, 1931, Nr. 96, 22.2., S. 1–3 und Ders.: O čem vím [Was ich weiß], Praha, 1946, S. 210 –216. Siehe Šalda, F. X.: Ještě Vrchlický [Noch einmal zu Vrchlický], Tribuna, 4, 1922, Nr. 230, 1.10., S. 3 –5. Veröffentlicht in: Šalda, F. X.: Kritické projevy [Kritische Ansprachen], 12, 1922–1924. Soubor díla F. X. Šaldy. Bd. 21, Praha, 1959, S. 87–88. Mit der Problematik befasste sich jüngst Lucie Kostrbová in ihrer Dissertation, die sie in Buchform veröffentlichtE. Alberts Übersetzungen ist ein gesamtes Kapitel mit dem Titel Alberts Edition der Poesie aus Böhmen – „eine sympathische Vision eines Volkes“ gewidmet. Siehe Kostrbová, Lucie: Mezi Prahou a Vídní. Česká a vídeňská literární moderna na konci 19. století [Zwischen Prag und Wien. Die tschechische und Wiener literarische Moderne zum Ende des 19. Jahrhunderts], Praha, 2011, S. 199 –255. Im deutschen Sprachraum findet sich eine kurze Charakteristik von Alberts Projekt einschließlich einer Kritik der Übersetzung im Kapitel E. Alberts Versuch einer Synthese in Jähnichen, Manfred: Der Weg zur Anerkennung. Tschechische Literatur im deutschen Sprachgebiet 1861–1918, Berlin, 1972, S. 183 –194. Siehe auch Kostrbová, Lucie: „Die sympathische
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Vision eines Volkes“ – das Übersetzungsprojekt Eduard Alberts „Poesie aus Böhmen“, in: Stifter Jahrbuch. Neue Folge 23 (2009), S. 51– 68. Penížek, J.: Upomínky na Eduarda Alberta, Národní listy, 50, 1910, Nr. 272, 3.10., S. 1. Siehe Šubert, František Adolf: České Národní divadlo na první mezinárodní a divadelní výstavě ve Vídni r. 1892, Praha, 1892. Deutsch: Ders.: Das königl. böhmische Landes- und National-Theater in Prag, Prag, 1892. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [M. Červinková notierte sich, dass der Brief am 2.7.1892 eintraf ]. Jan Neruda starb im Jahr 1891, deswegen kann Alberts Ausspruch über die Gespräche mit Neruda nicht den Tatsachen entsprechen. Ebenda, E. Albert an M. Červinková -Riegrová undat. [nach einer Notiz von M. Červinková vom 29.8.1892]. Albert erwähnt, dass auch sein Sohn Georg ein feines Gefühl für Poesie hat und ihn bei der Auswahl von Gedichten in die Sammelbände von Übersetzungen berät. Albert bat auch Vrchlický, einige von Alberts Übersetzungen zu beurteilen. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [Sommer 1892], S. 74 –77, mit Beispielen von Alberts Übersetzungen. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [August 1892], S. 178. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Gebauer dankte für die Widmung mit einem Brief vom 2.11.1892. Jedlička, J.: Eduard Albert a Jan Gebauer, S. 694. J. Vrchlický schrieb am gleichen Tag einen Dankbrief: „Sie haben mit diesem Werk der tschechischen Sache ein Denkmal errichtet, das bleiben und mehr Früchte als all das andere tragen wird, was um uns herum brodelt und braust.“ Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 2.11.1892, S. 83 –84. LA PNP, Bestand E. Albert, T. Billroth an E. Albert 30.10.1892. Billroth dankt im Brief für die Zusendung der Poesie aus Böhmen: „Sie haben mich durch Ihre poetische Sendung hocherfreut, und es ist mir besonders sympathisch, dass ich nun weiss, wie warm Sie auch auf dem Gebiete der poetischen Kunst den Menschen und den Völkern nachgehen und mit ihnen empfinden.“ LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová 27.12.1892. In einem weiteren, nicht datierten Brief (Brief Nr. 15) sandte ihr Albert seine Übersetzungen. LA PNP, Bestand E. Albert, J. V. Myslbek an E. Albert 20.4.1893. Myslbek dankte Albert für die Zusendung des „Meisterwerks zum Ruhm des tschechischen Geistes“. Die Reaktion von Dvořák liegt uns nicht vor. Brožík dankte Albert für die Widmung schriftlich. LA PNP, Bestand E. Albert, V. Brožík an E. Albert 28.8.1895. Siehe ebenfalls die Rezension Neueste Poesie aus Böhmen in Světozor, 29/11 (1895), S. 131. LA PNP, Bestand E. Albert, 4 Briefe von J. S. Machar an E. Albert aus den Jahren 1893 –1894. Zu Machars Zusammenarbeit mit Albert bei der Auswahl der zur Übersetzung bestimmten Werke mehr in: Kostrbová, L.: Mezi Prahou a Vídní [Zwischen Prag und Wien], S. 229 –234. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 10.9.1895. Im Brief dankt Hlávka für die Widmung.
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260 Albert, Edouard: La poésie tschèque, in: La nation tchèque. Sa mission et son rôle en Europe. Revue publiée avec la collaboration des principaux artistes et écrivains tchèques par Charles Hipman, Praha, 1895, S. 46 –54. Siehe ebenfalls Z literatury, Lidové noviny, 3, 1895, Nr. 217, 22.9., S. 1. 261 Siehe Alberts Vorwort zur Sammlung vom 1.3.1900. Der Blumenstrauss von Karl Jaromir Erben. In deutscher Uebers. hrsg. von Dr. Eduard Albert, Wien, 1900. Vgl. auch 6 Briefe von M. Kwaysser an E. Albert aus den Jahren 1895 –1900, LA PNP, Bestand E. Albert. Mehr zu dieser Problematik bei Kokešová, Helena: K Albertovu překladu Kytice do němčiny [Alberts Übersetzung des Blumenstraußes ins Deutsche], in: Kytice v nás. Sborník ke 150. výročí prvního vydání básnické sbírky Karla Jaromíra Erbena, Jičín, 2003, S. 105 –107. 262 Erben, Karel Jaromír: Der Blumenstrauß/Kytice, Passau, 2011. Zweisprachige Ausgabe. Illustriert von Rut Kohn, übersetzt von Eduard Albert und Marie Kwaysser. Mit einem Nachwort von Pavel Kohn. 263 Das Vorwort zum Buch ist auf den 18.3.1900 datiert. Ihr freundschaftliches Verhältnis wird von der erhaltenen Korrespondenz belegt. LA PNP, Bestand E. Albert, A. Cantacuzène an E. Albert, 27 französische Briefe aus den Jahren 1888 –1900. Weiter MM Žamberk, Bestand E. Albert. Nach den Einträgen im Gedenkbuch besuchte Alice Cantacuzène im Jahr 1889 Senftenberg mit ihrem Gatten. Im Museum wird auch eine Ikone aufbewahrt, die Fürst Paul Cantacuzène E. Albertschenkte. Ebenfalls SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Fotografie von Alice Cantacuzène und Fotografie ihres Mannes und ihrer Kinder, die sie E. Albert widmete. 264 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [Sommer 1892], S. 75, und E. Albert an J. Vrchlický undat. [vor Weihnachten 1892], S. 84. 265 LA PNP, Bestand E. Albert, F. Adler an E. Albert 7.4.1893 und 4.5.1900; LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová 27.12.1892, wo er F. Adler lobt. Ebenfalls Adler, F.: Listy profesora Eduarda Alberta [Die Briefe des Professors Eduard Albert], S. 126 –131, wo 10 Briefe von E. Albert an F. Adler aus den Jahren 1892–1895 veröffentlicht sind. 266 Vgl. die Korrespondenz im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert. 267 Eine vollständige Ausgabe von Alberts Übersetzungen wird im Stadtmuseum Žamberk aufbewahrt, ein Teil der Bücher auch in den Archiven SOkA Ústí nad Orlicí und SOkA Náchod, hier im Bestand G. Eim. Die Mehrheit dieser Bücher trägt eine handgeschriebene Widmung. Alberts Übersetzungen befinden sich ebenfalls in der Nationalbibliothek in Prag und der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. 268 Siehe LA PNP, Bestand E. Albert. Die Poesie aus Böhmen erhielten u. a. Bernhard Baumeister aus Wien, Richard Belcredi, Theodor Billroth, Jan Lukeš, František Šembera, Franz Wacek-Orlic aus Wien, Z. Winter, Philipp von Zaleski, Karl Stremayer, G. Eim, M. Červinková-Riegrová, J. Goll, F. Thun und Irma Taaffe. Die Anthologie Neuere Poesie ließ er K. Mattuš, J. V. Myslbek und G. S. Simics aus Serbien zukommen. Im Jahr 1895 schenkte Albert die Neueste Poesie J. V. Jahn, A. Heyduk, J. Hlávka, Heribert Hülgerth, A. Jirásek, J. V. Sládek, E. Špindler, Z. Winter, J. Goll und V. Brožík, dem er die Sammlung widmete. Lyrisches und Verwandtes schickte er im Jahr 1900 an Arthur
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Enzenberg aus Innsbruck, A. Dvořák, A. Jirásek, K. Jireček, J. Goll und J. Kaizl. Für die Zusendung des Blumenstraußes dankten A. Dvořák und Z. Winter, als übersetzerisches Meisterwerk bezeichnete ihn Franz Thun. Im Jahr 1900 schenkte Albert seine Übersetzungen solchen Persönlichkeiten wie Wilhelmine Auersperg-Kinsky, Friedrich Beaufort-Spontin, Karl Buquoy, Artur Fitger aus Horn bei Bremen, A. Heyduk, E. Koerber, K. Mattuš, Josef Maria Pernter, A. Randa, Karl Schwarzenberg, Wilhelm Singer, Antonín Truhlář, Gabrielle Windischgraetz, Elvira Wrbna, Friedrich von Wrede aus Salzburg und Václav Horák aus dem Kreuzritterorden. Albert dankten für seine Übersetzungen unter anderen auch Josef von Bezecny, Heinrich von Bamberger und die Fürstin Montenuovo. LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka undat. [12.4.1893]. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, F. Thun an E. Albert 13.11.1892; LA PNP, Bestand E. Albert, F. Thun an E. Albert 27.4.1900 und 20.5.1900. Ebenda, I. Taaffe an E. Albert 29.10.1892. Ebenda, Z. Winter an E. Albert 1.11.1892, undat. [Januar 1895], 6.10.1895. Ebenda, Z. Winter an E. Albert 15.3. und 10.5.1900. Ebenda, J. S. Machar an E. Albert 10.3.1893. [Helfert, J. A.]: Ein Dichter und der historische Adel Böhmens, Vaterland, 34, 1893, Nr. 327, 26.11., S. 1 –3. Dieser Artikel ist J. Vrchlický gewidmet und enthält Passagen über Alberts Übersetzungen in der Neueren Poesie aus Böhmen. Anthologie aus den Werken von Jaroslav Vrchlicky. Herausgegeben von Dr. Eduard Albert, k. k. Hofrath, Wien, 1893, Hölder. Fortsetzung und Schluss Vaterland, 34, 1893, Nr. 329, 28.11., S. 1 –2 (Beilage). Helfert sandte Ausschnitte mit den Feuilletons in einem Brief an E. Albert. Siehe LA PNP, Bestand E. Albert, J. A. Helfert an E. Albert undat. [November oder Dezember 1893]. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Mattuš an E. Albert 17.3.1893 und 14.5.1900. Ebenda, A. Heyduk an E. Albert 29.10.1894. Ebenda, Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag an E. Albert 23.4.1893. Ebenda, E. Špindler an E. Albert 14.8.1895. Ebenda, K. Jireček an E. Albert 26.4.1900. Ebenda, A. Jirásek an E. Albert 20.4.1900. Ebenda, J. Goll an E. Albert 22.3.1900. Kostrbová, L.: Mezi Prahou a Vídní, S. 199 –255; Kostrbová, Lucie/Ifkovits, Kurt/Doubek, Vratislav: Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894 –1904) als Mittler zwischen der Tschechischen und Wiener Moderne, Praha/Wien, 2011, S. 144 –145 und 245 –246. Hettche, Walter: „Ausdruck langjähriger geistiger Verehrung“. Ein Brief von Ferdinand von Saar an Eduard Albert, in: Stifter Jahrbuch. Neue Folge 21 (2007), S. 37– 44. Der Brief ist vom 7.9.1900. Hofrath Dr. Albert †, Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 1900, Nr. 221, 26.9., S. 2–3. Siehe ebenfalls das Referat O poslední knize prof. Alberta [Das letzte Buch von Prof. Albert], Hlas národa, 1900, Nr. 275, 4.10., S. 2. Nach Meinung der Redaktion verbarg sich hinter der Chiffre O. T. der Chefredakteur der Wiener Abendpost Oskar Teuber. Der Autor beschreibt Albert als treusten Sohn seines Volks, der im Unterschied zu vielen anderen aber Treue und Begeisterung für sein Volk anders verstand und „diese
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nicht durch leidenschaftliche Angriffe und Kämpfe bewies, sondern dadurch, dass er die breite Öffentlichkeit mit der Literatur seiner Heimat bekannt machte. Albert habe die Erfüllung nationaler Pflichten nicht in politischen Kämpfen gesehen, sondern im Bemühen, der deutschen Leserschaft Kleinodien und Perlen aus der literarischen Schatzkammer seines Volks vorzulegen. Der Glanz seines Namens und das Gewicht seiner wirklich internationalen wissenschaftlichen Persönlichkeit unterstützten dieses edle Bemühen in starkem Maße“. Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 47; Pražák, Albert: Chirurg o chirurgovi (Poznámky literárního dějepisce) [Ein Chirurg über einen Chirurgen (Anmerkungen eines Literaturhistorikers)], in: Naše doba, 48/6 (1941), S. 338. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert. Der Text ist auf einem losen Blatt von einer fremden Hand mit Bleistift geschrieben. Siehe ebenfalls LA PNP, Bestand J. Vrchlický, wo sich einige von Alberts Gedichten bei den Briefen von E. Albert an J. Vrchlický befinden. An diesem Ort sind auch das Manuskript und ein Druckexemplar der Gedichtesammlung Na zemi a na nebi (Auf der Erde und im Himmel) hinterlegt. Alberts Pseudonym wurde bereits im ersten nicht unterzeichneten Nekrolog verraten, dessen Autor höchstwahrscheinlich J. Vrchlický war. Siehe Smrt prof. dra Alberta [Der Tod von Prof. Dr. Albert], Hlas národa, 1900, Nr. 268, 27.9., S. 2. Weiter Vrchlický, Jar.: Eduard Albert, Ebenda, Nr. 269, 28.9., S. 1–2. Das Gedicht, das Albert an K. Kramář zu dessen Hochzeit mit Naděžda Abrikosova schrieb, ist in der Edition ihrer gegenseitigen Korrespondenz abgedruckt. Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 263 –265. Das Original des Gedichts befindet sich heute im persönlichen Bestand von K. Kramář im Archiv ANM. Eine abgeänderte Fassung des Gedichts wurde aufgenommen in: Albert, E.: Na zemi a na nebi, Praha, 1900, S. 99 –102. Näheres zu den Gedichten siehe Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 1.6.1900, S. 162–163, und J. Vrchlický an E. Albert 6.6.1900, S. 165 –166. Eine genauere Analyse in: Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 330 –337. Die Manuskripte von Alberts Gedichten, von denen einige in mehreren Varianten erhalten sind, befinden sich im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert. Albert, Eduard: Na zemi a na nebi, Vorwort von J. Vrchlický. Ebenfalls Vrchlický, Jaroslav: Eduard Albert – básník, in: Česká revue, 4 (1901), S. 3 –7; Ders.: Eduard Albert, Hlas národa, 1900, Nr. 269, 28.9., S. 1–2. Siehe ebenfalls die Rezension [S.]: Eduard Albert: Na nebi a na zemi, in: Zlatá Praha, 18/39 (1900/1901), S. 468. Machar, J. S.: Profily lidí, S. 89. Siehe [zp]: Albert Eduard, in: Lexikon české literatury, I, A–G, Praha, 1985, S. 46. Vgl. die Korrespondenz im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert. Ebenfalls SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, A. J. Hammerle an E. Albert 2.4.1880. Albert, E.: Příspěvky k životopisu Prokopa Diviše, vynálezce hromosvodu [Beiträge zum Lebenslauf von Prokop Diviš, dem Erfinder des Blitzableiters], in: Osvěta, 10 (1880), S. 789 –795. Ebenfalls Albert, E.: Ein österreichischer Elektrotherapeut aus dem vorigen Jahrhundert, in: Wiener medizinische Presse, 1880. Albert, E.: O Prokopu Divišovi, in: ČČH, 3 (1897), S. 372. Im April 1898 forderte das Komitee für die Feier anlässlich des zweihundertsten Geburtstags von P. Diviš E. Albert zur Übernahme der Schirmherschaft über die Feier-
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lichkeiten in Brenditz (Přímětice) auf. Im Juli 1898 sollte hier eine Gedenktafel am Pfarrhaus enthüllt werden, in dem Diviš gewohnt hatte und wo er seine Beobachtungen anstellte. Das Komitee bat Albert ebenfalls um eine Festansprache. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Komitee für die Feier anlässlich des zweihundertsten Geburtstags von P. Diviš in Znaim (Znojmo) an E. Albert 19.4.1898. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Paměti žamberské. Das Manuskript wird mit zahlreichen Auszügen und Abschriften von Urkunden in einem Karton aufbewahrt. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 33 (1933), E. Albert an J. Černý 14.1.1889, S. 439 – 440. Albert, Eduard/Chotovský, Karel: Paměti žamberské, 1–5, Wien [1889 –1893]. Auf Anregung des Stadtmuseums Žamberk erschien ein Reprint dieses Buchs. Albert, Eduard/ Chotovský, Karel: Paměti žamberské, Brno, 2012. Der Artikel E. Albert Jak se Žamberským vedlo ve válce třicetileté erschien im Gedenkbuch des Senftenberger Turnvereins Sokol, das aus Anlass des VIII. Sokol-Treffens des Gaus Ostböhmen vom 15. und 16. August 1891 in Senftenberg erschien. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, gedruckte undatierte Einladung zum Vortrag, Sonderdruck und Památník Sokola žamberského. LA PNP, Bestand E. Albert, Manuskript des Artikels Jak se Žamberským vedlo ve válce třicetileté. Albert, Eduard: Tvrz ve Slatině u Žamberka, in: Památky archeologické a místopisné, 15/4 (1890), S. 247–250. Albert, Eduard: Památky po českých bratřích v Žamberce [Denkwürdigkeiten aus der Zeit der Böhmischen Brüder in Senftenberg], in: Časopis musea Království českého, 64 (1890), S. 147; Ders.: Památky po českých bratřích v Kunvaldě [Denkwürdigkeiten aus der Zeit der Böhmischen Brüder in Kunwald], in: Časopis musea Království českého, 65 (1891), S. 209 –214. Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 757. Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21.–22.2.1941, hier Erwähnungen über die Familie Flanderka. Jedlička, J.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, S. 215 –267. Fast 70 Briefe von E. Albert an W. Mazura befinden sich im Stadtmuseum Žamberk, weitere in einer Privatsammlung. Nur 4 Briefe von W. Mazura an E. Albert sind im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert, hinterlegt. Siehe auch die Erinnerungen in einem Artikel von einem Zeitzeugen: [–bs.]: Starými a nejlepšími přáteli, Hlas národa, 1900, Nr. 272, 1.10., S. 2. Siehe MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Bestand B. Jülg, Sign. Autogr. 341/12 –1 bis 341/12 –3, 3 undatierte Briefe Alberts vom Beginn der achtziger Jahre. LA PNP, Bestand E. Albert, 12 Briefe von Eduard Taaffe aus den Jahren 1875 –1895, 5 Briefe von Irma Taaffe aus den Jahren 1885 –1895. Weiter befinden sich in der Mappe zwei Briefe der Komtess Louisa Taaffe, ein Brief der Gräfin Louisa Taaffe, ein Brief von Amalie Taaffe an E. Albert aus den Jahren 1890 –1895 [ein im Verzeichnis angeführtes Telegramm von Heinrich Taaffe fehlt]. Auf diese Korrespondenz stützt sich teilweise der Artikel [-ll.-]: Eine Freundschaft: Chirurg Prof. Albert und Ministerpräsident Graf Taaffe, Prager Tagblatt, 1931, Nr. 110, 10.5., S. 2.
Anmerkungen
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308 Louisa Taaffe dankte Albert anstatt des Vaters für die zugesandten Bratleberwürste. LA PNP, Bestand E. Albert, L. Taaffe an E. Albert undat. Siehe ebenfalls LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek 18.1.1900. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 212. 309 LA PNP, Bestand E. Albert, E. Taaffe an E. Albert 3.11.1895, Telegramm mit handschriftlicher Notiz von E. Albert über die medizinische Erklärung des Falls. Das Telegramm Heinrich Taaffes an E. Albert vom 29.11.1895 mit dem Text: „Jetzt 10¼ Uhr entschlafen“ befindet sich nicht im Bestand. Zitiert nach [-ll-]: Eine Freundschaft: Chirurg Prof. Albert und Ministerpräsident Graf Taaffe, Prager Tagblatt, 1931, Nr. 110, 10.5., S. 2. 310 In das Gedenkbuch trug E. Albert ein: „Am 11. Oktober erkrankte und am 30. November 1895 verstarb auf seinem Ellischauer Schloss Eduard Graf Taaffe, der frühere Ministerpräsident, mein gnädiger Gönner und Freund. Er starb an einer Embolie der Oberschenkelschlagader und an anschließendem Wundbrand des ganzen Beins. Seine Krankheit und sein vorzeitiges Ende habe ich in der Wiener Presse und im FremdenBlatt beschrieben. Ich besuchte ihn von Wien aus, gemeinsam mit dem Hofrat Nothnagel haben wir ihn behandelt. Mir war es vergönnt, seine großen Schmerzen zu lindern, er dankte mir auch mit einem Telegramm, dass in meinen Akten aufbewahrt wird. Das Gedächtnis dieses ungewöhnlichen Mannes werde ich bis zu meinem Tode ehren. Er litt stark, verbarg dieses Leiden aber. Bald nach dem Tod von Graf Taaffe war ich an der kaiserlichen Tafel und konnte Ihrer Majestät Nachricht vom Tod und vom Leiden des Verstorbenen geben. (5. Dezember 1895).“ MM Žamberk, Bestand E. Albert. Siehe ebenfalls Alberts Bekenntnis in einem kurz nach dem Tod Taaffes geschriebenen Brief an K. Chotovský: „Mir ist, als ob mir ein Stück meines Lebens genommen wäre. Ich ehrte und liebte ihn; er verdiente das. Er war ein Mensch ungewöhnlicher und bewunderungswürdiger Arbeitsamkeit. Fünfzehn Jahre lang war er Ministerpräsident und hatte keinen längeren Urlaub als 14 Tage. Ich bin ein Arbeitsschinder, aber er war sein eigener Henker. Ein Mann solcher Begabung, solcher Klugheit, solchen Fleißes, solcher Gewissenhaftigkeit und dabei solcher Fröhlichkeit, als ob nichts wäre, und jetzt liegt er da wie ein Märtyrer.“ LA PNP, Bestand Varia, E. Albert an K. Chotovský 29.10.1895. Siehe ebenfalls Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Sign. Autogr. 470/5 –3, undatierter amtlicher Brief über den Gesundheitszustand, die Krankheit und den Tod von Graf E. Taaffe, unterzeichnet von E. Albert und Hermann Nothnagel [1895]. 311 Diese Freundschaften spiegeln sich auch in der erhalten gebliebenen Korrespondenz wieder. Siehe LA PNP, Bestand E. Albert, 12 tschechisch geschriebene Briefe von E. Hofmann aus den Jahren 1878 –1881, die dessen Hilfe bei der Durchsetzung von Alberts Ernennung zum Professor der Wiener Universität dokumentieren. Eduard Hofmann war 1837 in Prag geboren worden, wo er auch Medizin studierte und kurz tätig war. Im Jahr 1869 wurde er zum Professor für Gerichtsmedizin in Innsbruck ernannt, von wo er 1875 nach Wien wechselte. In Wien wohnten beide Familien unweit voneinander und besuchten sich häufig. E. Hofmann war zusammen mit seiner Gattin Leopoldina und seinem Sohn zweimal bei E. Albert in Senftenberg. Hofmanns Tod am 27. August 1897 in Igls bei Innsbruck traf Albert schwer – er selbst war krank, litt an Neurasthenie und befürchtete, dass ihn Hofmanns Begräbnis zu sehr aufregen könnte, weswegen er nicht
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Anmerkungen
an diesem teilnahm. Von S. Stricker befinden sich im Bestand 8 Briefe aus den Jahren 1873 –1881, die neben beruflichen Fragen auch die Möglichkeiten von Alberts Übergang an die Universität Prag oder Graz behandeln. Von H. Kundrat sind zwei Briefe aus dem Jahr 1880 und von Februar 1881 erhalten, in letzterem drückt er seine Freude über Alberts Ernennung nach Wien aus. Ebenda. Die Korrespondenz von Kolisko, Lorenz und Meynert ist nicht im Bestand. Auch Salomon Stricker und Adolf Lorenz besuchten mit ihren Familien Albert mehrmals in dessen Villa in Senftenberg. 312 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 91–96. 313 Um sich seinen botanischen Studien besser widmen zu können, hatte Eugen von Halácsy im Jahr 1896 die Stelle eines Chefarztes in der Allgemeinen Arbeiter-Unfall-Versicherung in Wien angenommen. Anfänglich sammelte er Pflanzen in Niederösterreich, später legte er Herbarien von ungarischen, balkanischen und vor allem griechischen Pflanzen an. In den Jahren 1888, 1893 und 1911 besuchte er Griechenland, wo er sein umfangreiches Werk Conspectus vorstellte. 314 LA PNP, Bestand E. Albert, 3 Briefe von G. Marschall an E. Albert aus den Jahren 1894 –1895. Zu Alberts Freunden und Besuchern mehr im Archiv A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21.–22.2.1941. 315 Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 16.1.1883, S. 568 –569. 316 LA PNP, Bestand E. Albert, E. Albert an T. Svatová undat. [nicht später als 1886]. 317 Vrchlický, Jar.: Eduard Albert, Hlas národa, 1900, Nr. 269, 28.9., S. 1–2. 318 Sekera, Martin/Buriánek, Petr: Česká lobby ve Vídni, in: Dějiny und součastnost, 17/1 (1995), S. 22–25. Zuletzt Kokešová, H.: Karel Kramář a česká lobby ve Vídni [Karel Kramář und die tschechische Lobby in Wien], S. 163 –176. Eduard Albert wohnte zunächst an der Adresse Maximilianplatz 7/Frankgasse 2, später, im August 1899, zog er zwei Häuser weiter in die Nummer 10. Siehe Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen, Sign. 2. 5. 1. 4, Meldzettel vom 28.9.1899. Siehe ebenfalls Alberts Korrespondenz, z. B. den Brief an G. Domabyl vom 7.7.1899, wo er schreibt, dass in der Nachbarschaft eine Parterrewohnung frei geworden sei, was „für mein ganzes Leben wichtig ist, ich werde dort ein Zimmer mehr haben. (Das wird uns 900 mehr kosten, aber sei es drum!)“. LA PNP, Bestand J. Šach, E. Albert an G. Domabyl 7.7.1899 (Abschrift des Briefs). 319 Zu Alberts Gästen in Senftenberg siehe Kokešová, Helena: Pamětnice Eduarda Alberta [Eduard Alberts Gedenkbuch], in: Milada Sekyrková (Hg.): Paměti a vzpomínky jako historický pramen. Práce z dějin techniky a přírodních věd, Bd. 10, Praha, 2006, S. 303 –317. 320 Siehe RM Vysoké Mýto, Bestand Literární korespondence, Inv. Nr. 87, Sonderdruck der Ansprache von Professor Eduard Albert bei der Beerdigung von Professor Alois Šembera vor der Servitenkirche in Wien am 25. März 1882. Übersetzt von Jan Neruda für die Zeitung Národní listy vom 27. März dieses Jahres. Eine Fotokopie befindet sich ebenfalls im Archiv A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682. Penížek, J.: Eduard Albert (K dnešnímu třicetiletí jeho smrti) [Eduard Albert (zum heutigen dreißigsten Todestag)], Národní listy, 70, 1930, Nr. 264, 25.9., S. 1. 321 LA PNP, Bestand E. Albert, 3 in Deutsch geschriebene Briefe V. K. Šemberas aus den
Anmerkungen
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Jahren 1880 –1887; im Brief vom 7.2.1881 zeichnete Šembera eine Karikatur von Albert. Ebenda, Z. Šemberová an E. Albert 29.3.1900. RM Vysoké Mýto, Bestand Literární korespondence, Inv. Nr. 23 – 40, Briefe E. Alberts an A. V. Šembera, V. K. Šembera und Z. Šemberová. 322 A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12.2.1941. 323 Hlaváčková, L.: Mecenášství E. Alberta a Česká akademie věd a umění [Das Mäzenatentum E. Alberts und die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste], in: Pokorný, Jiří (Hg.): Česká akademie věd a umění 1891–1991, Praha, 1993, S. 133 –139. Siehe ebenfalls Kokešová, Helena: Das Mäzenatentum Eduard Alberts, in: Hlavačka, Milan/ Pokorná, Magdaléna/Pavlíček, Tomáš W. (Hg.): Collective and Individual Patronage and the Culture of Public Donation in Civil Society in 19th and 20th Century in Central Europe, Praha, 2010, S. 425 – 454. 324 Siehe Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, Knoesl, Bohuslav (Hg.), Praha, 1954; Kokešová, Helena: Gustav Eim. Životopisná studie a edice korespondence, Praha, 1999; Jedlička, Jaroslav: Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 listů korespondence, in: Acta Universitatis Carolinae – Historia Universitatis Carolinae Pragensis, 13/1–2 (1973), S. 215 –267; Ders.: Eduard Albert, Josef Thomayer a Jaroslav Vrchlický, in: Časopis lékařů českých, 105 (1966), S. 554 –558; Ders.: Eduard Albert a Jan Gebauer. Účast chirurga na rukopisném boji a na edici fundamentálního bohemistického díla, in: Časopis lékařů českých, 110 (1971), S. 691– 695. Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 81–82. 325 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach einer Notiz traf der Brief am 1.6.1890 ein]; Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 3.7.1890, S. 52–53. 326 Kokešová, H.: Gustav Eim, S. 66; Machar, J. S.: Třicet roků, Praha, 1931, S. 18 –22; Ders.: Profily lidí, S. 47–53; Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 28.4.1889, S. 42. Vgl. ebenfalls LA PNP, Bestand E. Albert, J. S. Machar an E. Albert 23.6. und 15.8.1889. Auch später dankte Machar in einem undatierten Brief Albert für die helfende Hand und am 2.11.1890 für eine finanzielle Hilfe. Gleichzeitig bat er Albert um ein Porträt, das er dann in seiner Wohnung aufhängte. Machars Beziehung zu Albert wird untersucht in Kostrbová, L.: Mezi Prahou a Vídní, S. 199 –255. Machar schrieb über seine finanziellen Probleme zu Beginn seiner Karriere offen in einem Brief an T. G. Masaryk vom 22.1.1895. LA PNP, Bestand T. G. Masaryk. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – Josef Svatopluk Machar, Bd. I. (1893– 1895), Kokešová, Helena/Kotyk, Petr/Kraitlová, Irena (Hg.), Praha, 2017, S. 223–224. 327 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 146. 328 Svítil-Kárník, J.: Eduard Albert, S. 16. Im Jahr 1891 besuchte K. Klostermann Albert in Senftenberg. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Klostermann an E. Albert 12.1.1892. 329 Ebenda, Pensionsfonds des tschechischen Schriftstellerverbands Máj an E. Albert 9.12.1899. 330 Polák, Stanislav: T. G. Masaryk. Za ideálem a pravdou [Für das Ideal und die Wahrheit], II, Praha, 2001, S. 185 und 383 –384. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. O– 4 –13 , Karton 533. 331 Zu dieser Problematik Näheres im folgenden Kapitel. 332 Hlaváčková, L.: Mecenášství [Mäzenatentum], S. 134 –135; LA PNP, Bestand E. Albert,
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J. Gebauer an E. Albert 25.6.1892, 17.3.1893, 29.5.1895, 15.6.1898, 19.12.1898. Ebenfalls Jedlička, J.: Eduard Albert a Jan Gebauer, S. 691– 695. Siehe auch Gebauerová, Marie: Rodinné vzpomínky na J. Gebauera [Familienerinnerungen an J. Gebauer], Praha, 1926, S. 24 –26; Dies.: Dopisy prof. E. Albert a prof. J. Gebauerovi, Listy filologické, 36 –38 (1909 –1911). Jedlička, J.: Eduard Albert a Jan Gebauer, E. Albert an J. Gebauer 21.6.1889; J. Gebauer an E. Albert 14.6. und 18.6.1889, S. 693; Gebauerová, M.: Dopisy prof. E. Alberta, Listy filologické, 36 (1909), S. 45 – 48. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 149. Näheres hierzu in Špét, Jiří: Rezkův pokus o pokračování v Palackého Dějinách [Rezeks Versuch einer Fortsetzung von Palackýs Geschichte], in: Časopis Společnosti přátel starožitností, 67 (1959), S. 229 –232; Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 188 –192. Siehe den Briefwechsel von A. Rezek und E. Albert aus dem Jahr 1893, der veröffentlicht ist in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 188 –193. Co se týče cen, in: Almanach České akademie věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, 4 (1894), S. 20. Gebauerová, M.: Dopisy prof. E. Alberta, Listy filologické, 38 (1911), E. Albert an J. Gebauer 19.11.1898, S. 368. A AV ČR, Bestand J. Goll, Karton 1, Inv. Nr. 25, E. Albert an J. Goll 8.12. und 18.12.1894 (Abschriften der Briefe). Siehe ebenfalls A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, 3 handschriftliche Abschriften undatierter Briefe E. Alberts an J. Pekař. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Goll an E. Albert 21.11., 2.12., 9.12. und 21.12.1894, 5.3.1895. Ebenfalls Jedlička, J.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, S. 245 –258. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Pekař an E. Albert 1.5.1895. Siehe auch Jirásek, Arnold: K „Pamětem žamberským“ Eduarda Alberta [Zur „Senftenberger Chronik“ von Eduard Albert], in: Rozhledy v chirurgii, 27/4 (1948), S. 165. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), E. Albert an J. Černý 16.1.1883, S. 569. LA PNP, Bestand A. O. Zeithammer, E. Albert an A. O. Zeithammer undat. [von Zeithammer notiert 3/1883]. A. Spina wurde am 18.10.1890 zum ordentlichen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften anstelle von V. Tomsa gewählt, der die Wahl abgelehnt hatte. NA Praha, Familienarchiv Kruliš-Randa, Karton 1, Inv. Nr. 1, E. Albert an A. Randa undat. [1890]. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Vzájemná korespondence Eduarda Alberta a Antonína Randy, S. 137–138. Ein Referat von der Sitzung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften am 25. Oktober 1890 sandte Spina in einem Brief vom 26.10.1890 an Albert, LA PNP, Bestand E. Albert. J. V. Rohon kannte Albert noch aus der Zeit, als er als Assistent an der Zoologie der Wiener Universität tätig war. LA PNP, Bestand E. Albert, J. V. Rohon an E. Albert 12. und 26.12.1892 und 22.3.1893. „Eim empfiehlt den Dr. von Halácsy, Arzt und Botaniker in Wien, dem Wohlwollen Seiner Exc. auf das wärmste und bittet, sein Ansuchen gnädigst zu fördern. – Oder ähnlich, wie Ihnen angebracht erscheint.“ Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [vor dem 19.6.1895], S. 194.
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LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek undat. [wahrscheinlich 1897]. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 199. 346 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Neruda an E. Albert 22.4.1887; J. Thomayer an E. Albert 22.4.1887. 347 Karel Pawlik stammte aus Klattau (Klatovy), studierte in Wien, wo er Assistent an der I. Geburtshilfe- und gynäkologischen Klinik und ab 1886 leitender Arzt der gynäkologischen Abteilung der Wiener Poliklinik wurde. An der tschechischen medizinischen Fakultät wirkte er von 1887 bis 1913. LA PNP, Bestand E. Albert, A. Spina an E. Albert 25.4.1887. 348 Ebenda, J. Čelakovský an E. Albert 22.4.1895. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [nach dem 4.4.1895], S. 193 –194. 349 LA PNP, Bestand E. Albert, R. Wrbna an E. Albert 17.3.1895; A. Bráf an E. Albert 30.6.1897; J. Čelakovský an E. Albert 22.4.1895. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 88. 350 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlava an E. Albert 5.10.1890. 351 Ebenda, K. Maydl an E. Albert 16.3.1895. Hlaváčková, L.: Mecenášství, S. 135. 352 Siehe AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [erste Dezemberhälfte 1888]; Karton 689, Sign. Kor–I–16, E. Albert an T. G. Masaryk 23.3.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 87–88 und 167. 353 LA PNP, Bestand E. Albert, R. Dvořák an E. Albert 25.1.1891. 354 Ebenda, J. Jahn an E. Albert 15.3.1893. 355 Ebenda, V. Láska an E. Albert 25.10.1895. 356 Ebenda, J. Peisker an E. Albert 1.3.1891 und 23.5.1899. 357 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 689, Sign. Kor–I–15, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 5.7.1889]; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 5. und 9.7.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 126 –132. 358 LA PNP, Bestand E. Albert V. Strouhal an E. Albert 7. und 16.7.1889. 359 Dieser Brief befindet sich weder in Randas persönlichem Bestand im Archiv LA PNP noch im NA Praha. 360 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 689, Sign. Kor–I–15, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [14.7.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 134 –135. 361 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 2.8.1889. Das Dokument ist am gleichen Ort unter dem Namen L. Niederle hinterlegt. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 689, Sign. Kor–I–16, E. Albert an T. G. Masaryk 23.3.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 140 –141 und 165 –167. Im April 1892 war L. Niederle in Senftenberg zu Besuch. Sein Besuch ist in Alberts Gedenkbuch festgehalten. MM Žamberk, Bestand E. Albert. 362 LA PNP, Bestand G. Eim, 101 Briefe und 1 Telegramm von Karel Chodounský aus den Jahren 1893 –1897, die u. a. diese Bemühungen Eims dokumentieren. Siehe ebenfalls den undatierten Brief von G. Eim an E. Albert von Januar 1894 und zwei undatierte Briefe von G. Eim an A. Rezek von 1896. Kokešová, H.: Gustav Eim, S. 189 –190 und 237–238.
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Näheres hierzu in Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 91 und dies.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [1893], S. 181–182. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [1895 –1896], S. 200; Dies.: Eduard Albert, S. 93. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach einer Notiz erhielt sie den Brief am 23.6.1889] und 2.11.1889. Mikoláš Aleš dankte Albert für die Fürsprache, durch die er das Stipendium erlangt hatte, in einem Brief vom 4.8.1891 und bat gleichzeitig um eine erneute Unterstützung, weil er ein weiteres Ersuchen gestellt habe. LA PNP, Bestand E. Albert, M. Aleš an E. Albert 4.8.1891; Ebenda, L. Stroupežnický an E. Albert 6.6.1890. Ebenda, J. Strachovský an E. Albert 28.2.1894; Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 111. Ewald, Carl: Professor Dr. Eduard Albert (20. Jänner 1841 bis 25. September 1900) und die Chirurgie seiner Zeit, in: Wiener Medizinische Wochenschrift. Sonder-Abdruck (Separatabdruck) aus der N. 5 und 7, 1941, S. 13. SOkA Ústí nad Orlicí, [Wilhelm Anton] Neumann, Rektor der Universität Wien an den Akademischen Senat 9.3.1900. In einer Abschrift des Briefs ist angeführt, dass Albert auf eigene Kosten ein Relief seines Lehrers J. Dumreicher anfertigen lassen will. Siehe ebenfalls die Briefe des Bildhauers Karel Kundmann, Autor der Büste von Carl von Rokitansky. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Kundmann an E. Albert, 4 Briefe aus den Jahren 1894 –1896. Vgl. ebenfalls A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12.2.1941. Vgl. LA PNP, Bestand A. Rezek, 3 undatierte Briefe von E. Albert an A. Rezek aus dem Jahr 1898 oder 1899. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 202–203. Heyssigs Besuch in Senftenberg ist im Gedenkbuch festgehalten. MM Žamberk, Bestand E. Albert. Den Musiker Alfred Heyssig erwähnt der Chronist der Stadt Geiersberg František Skála im Artikel Kyšperské památky. Rodina Heyssigova, Orlický kraj, 7, 1938. In seinem Versuch einer Autobiografie widmete E. Albert der Persönlichkeit von F. Chaloupka mehrere Seiten. Die Nachricht von dessen Tod ist gleichzeitig der letzte Eintrag. LA PNP, Bestand E. Albert, Z mých pamětí, Manuskript E. Alberts. [A.]: Nekrolog neznámému, Pokrok, 1883, Nr. 104, 2.5., S. 1. Abschriften von 4 Briefen von B. Hakl an E. Albert aus den Jahren 1891–1898 sind im Archiv LA PNP, Bestand J. Šach, hinterlegt. Die gegenseitigen Besuche von E. Albert und seinen Freunden sind im Gedenkbuch verzeichnet. Freundschaftliche Beziehungen spiegeln sich auch im Briefwechsel von E. Albert mit G. Domabyl und K. Chotovský wider, der im Archiv LA PNP und im Stadtmuseum Žamberk hinterlegt ist. Siehe ebenfalls LA PNP, Bestand J. Šach, Abschriften von 19 Briefen von E. Albert an G. Domabyl aus den Jahren 1889 –1900. Eine Reihe dieser Freunde nahm an Alberts Beerdigung teil. In einem seiner Briefe an den Dekan K. Chotovský teilte Albert in scherzhaftem Ton mit, dass sein Nachbar und Freund, der Probst der Wiener Votivkirche Gottfried Marschall nach Senftenberg kommt: „Zu St. Johann Nepomuk wird er in Senftenberg sein und musste mir versprechen, dass er – sofern Sie ihn hierzu einladen – im Haus des Herrn die Messe lesen wird. Ihm wird schon seit langem prophezeit, dass er Wiener Erzbischof und eo ipso Kardinal der römischen Kirche wird. Er ist der Erzieher des künftigen Kaisers. Ansonsten ein sehr fröhlicher und lieber Mensch, mit dem wir uns
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gut unterhalten. […] Schreiben Sie mir bitte, ob er die Mitra in den Koffer packen soll.“ LA PNP, Bestand Varia, E. Albert an K. Chotovský, undat. Siehe ebenfalls Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 1063. Im Gedenkbuch ist Marschalls Besuch im Mai 1894 eingetragen. Erzbischof wurde Marschall letztendlich wegen des Bruchs mit dem Thronfolger Franz Ferdinand d’Este nicht, gegen dessen Heirat mit Gräfin Sophie Chotek sich Marschall gestellt hatte. Siehe ebenfalls Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 372. Fünf Briefe von E. Albert an K. Chotovský sind veröffentlicht in Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 1032, 1046 –1047 und 1063. Im Archiv LA PNP, Bestand E. Albert, befindet sich ein undatierter Brief von K. Chotovský an E. Albert. Ebenda, Bestand Varia, K. Chodovský an E. Albert, 3 undatierte Briefe und Brief vom 29.10.1895. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Eintrag von E. Albert im Gedenkbuch von Mitte September 1900. „Unter Euch, liebe Freunde, möchte ich einst meine Gebeine niederlegen und unter Euch und Euren Kindern ruhen.“ Jirásek, A.: Eduard Albert, E. Albert an W. Mazura 22.2.1888, S. 127. Im März 1900 schrieb er an G. Domabyl aus Anlass der Weihe der St.-Adalberts-Kapelle, dass er nicht weiß, ob er in Senftenberg beerdigt wird und ob die Gruft nicht Gemeindeinteressen dienen wird. „Das soll meine Familie nach meinem Tod selbst entscheiden.“ Šach, J.: „Koníček“ univ. profesora dra Eduarda Alberta, E. Albert an G. Domabyl 18.3.1900, S. 134. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, E. J. N. Brynych an E. Albert 5.12.1895. Navrátil, M.: Slavný chirurg, E. Albert an K. Mattuš undat. [1876], S. 725. Josef Potoček war lange Jahre in Königgrätz tätig und war mit seiner Familie häufiger Gast in Alberts Villa. LA PNP, Bestand J. Jireček, E. Albert an J. Jireček undat. [vor dem 13.10.1885, nach dem 13.10.1885 und 1887]. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Jireček an E. Albert 13.10.1885. Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 93 –94. Siehe auch dies.: Literární tvorba – činnost vhodná pro ženy: Tereza Svatová a Kateřina Thomová, S. 37–38. LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek undat. [Anfang Juli 1899]. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 205 –206. Die Angaben sind der Todesanzeige für Josef Svata junior entnommen, der am 18.2.1927 verstarb, MM Žamberk, Bestand E. Albert. LA PNP, Bestand E. Albert, Nedělní České slovo, východočeské vydání, Zeitungsausschnitt vom 2.2.1941. LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka 22.4.1895. ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger 20.11.1880. LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka 6.9.1895. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 10.9.1895. Svatová, Tereza: O dru Eduardu Albertovi. Z rodinných vzpomínek, Národní politika, 48, 1930, 26. 9. Cibulka, Pavel: Národní strana [Die Nationalpartei], in: Malíř, Jiří/Marek, Pavel u. Koll.: Politické strany. Vývoj politických stran a hnutí v českých zemích a Československu 1861–2004, I, Brno, 2005, S. 109 –138. Die Einleitung des Kapitels stützt sich auf den Artikel Kokešová, Helena/Bílek, Jan: Vztahy T. G. Masaryka s představiteli a stoupenci Národní strany v Čechách v zrcadle jejich vzájemné korespondence [Die Beziehungen
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Anmerkungen
T. G. Masaryks zu den Vertretern und Anhängern der Nationalpartei in Böhmen im Spiegel ihrer gegenseitigen Korrespondenz], in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 7–8. 387 Malíř, Jiří: Systém politických stran v českých zemích do roku 1918 [Das System der politischen Parteien in den tschechischen Ländern bis 1918], in: Politické strany. Vývoj politických stran a hnutí v českých zemích und Československu 1861–2004, I, S. 19 –20; Ders.: K typu honoračního politika. Neformální osobní vazby a politická kariéra v 19. století [Zum Typ des Honoratiorenpolitikers. Informelle persönliche Beziehungen und die politische Karriere im 19. Jahrhundert], in: Marek, Pavel (Hg.): Osobnost v politické straně, Olomouc, 2000, S. 11–32. 388 Zur Aufgabe der Presse vergleiche z. B. den Sammelband Marek, Pavel (Hg.): Tisk a politické strany [Die Presse und die politischen Parteien], Olomouc 2001. 389 Malíř, J.: Systém politických stran v českých zemích do roku 1918 [Das System der politischen Parteien in den böhmischen Ländern bis 1918], S. 31– 44. Neu hierzu Fabini, Pavel: K proměnám volební kampaně Národní strany na sklonku 19. století [Die Veränderungen in der Wahlkampagne der Nationalpartei zum Ende des 19. Jahrhunderts], in: Paginae historiae, 21/1, 2013, S. 5 –27. 390 Velek, Luboš: Zrození politika – Karla Kramáře léta učednická. K problému profesionalizace politiky v habsburské monarchii [Der Aufstieg eines Politikers – Karel Kramář und seine Lehrjahre. Zum Problem der Professionalisierung der Politik in der Habsburgermonarchie], in: Sborník Národního muzea v Praze. Řada A – Historie, 61/3–4 (2007), S. 15 –16. 391 Vgl. auch Malíř, Jiří: K typu honoračního politika. Neformální osobní vazby a politická kariéra v 19. století [Zum Typ des Honoratiorenpolitikers. Informelle persönliche Beziehungen und die politische Karriere im 19. Jahrhundert], in: Marek, Pavel (Hg.): Osobnost v politické straně, Olomouc 2000, S. 11–32. 392 Kořalka, Jiří: Tschechische bürgerliche Landtagsabgeordnete in Böhmen 1861–1913, in: Bruckmüller, Ernst/Döcker, Ulrich/Stekl, Hannes/Urbanitsch, Peter (Hg.): Bürgertum in der Habsburgermonarchie Wien/Köln, 1990, S. 211–221. Siehe auch Štaif, Jiří: Česká národní společnost a její politické elity v letech 1848 –1911 [Die tschechische nationale Gemeinschaft und ihre politischen Eliten in den Jahren 1848 –1911], in: Vošahlíková, Pavla/ Řepa, Milan (Hg.): Bratři Grégrové a česká společnost v druhé polovině 19. století, Praha, 1997, S. 9 –28. 393 Navrátil, Michal: Osmdesáté narozeniny MUDr. Antonína Steidla [Zum achtzigsten Geburtstag von MUDr. Antonín Steidl], o. O., undat. [1912], S. 1–2. Mehr hierzu Velek, Luboš: Benešovský poslanec Emanuel Engel (1844 –1907). Politický a sociální profil politického vůdce [Emanuel Engel (1844 –1907) – ein Abgeordneter des Bezirks Beneschau. Das politische und soziale Profil eines politischen Führers], in: Stopy dějin pod Blaníkem, České Budějovice 2006, S. 159 –174. Ders.: Emanuel Engel (1844 –1907). Politický a sociální profil politického vůdce v 19. století [Emanuel Engel (1844 –1907). Politisches und soziales Profil eines politischen Führers im 19. Jahrhundert], in: Osobnost v politické straně, S. 33 – 45. 394 Ders.: Benešovský poslanec [Ein Abgeordneter des Bezirks Beneschau], S. 159 –161; Ders.: Emanuel Engel, S. 33 –34; Ders.: Grenzen für die Entwicklung des Parlamentarismus bei den kleinen Völkern: Die Tschechen im Reichsrat in Wien 1879 –1914, in: Czasopismo Prawno-Historyczne, 61/2 (2009), S. 177–188.
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Zur Problematik der tschechischen Lobby siehe Sekera, Martin/Buriánek, Petr: Česká lobby ve Vídni [Die tschechische Lobby in Wien], in: Dějiny a současnost, 17/1 (1995), S. 22–25. Der Artikel erschien auch mit einem ergänzten Anmerkungsapparat in dem Sammelband Český lev a rakouský orel v 19. století. [Böhmischer Löwe und österreichischer Adler im 19. Jahrhundert], Hojda, Zdeněk/Prahl, Roman (Hg.), Praha, 1996, S. 129 –135. Zur Person von E. Albertsiehe auch Kokešová, H.: Karel Kramář a česká lobby ve Vídni [Karel Kramář und die tschechische Lobby in Wien], S. 163 –176. 396 Šusta, J.: Arnold Jirásek: Eduard Albert; Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha [Arnold Jirásek: Eduard Albert; Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, Leben und Werk eines großen Tschechen], in: ČČH, 47 (1946), S. 269 –276. 397 LA PNP, Bestand E. Albert, K. Sladkovský an E. Albert 8.11.1874. Dieses Bemühen erwähnte Eduard Albert gegenüber F. L. Rieger. Siehe ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger 23.6.1879. Die anschließende Passage geht von dem folgenden Artikel aus: Kokešová, Helena: Nepolitická politika dvorního rady Eduarda Alberta [Die unpolitische Politik des Hofrats Eduard Albert], in: Marek, Pavel u. Koll.: Jan Šrámek a jeho doba, Olomouc 2011, S. 595 – 608. 398 Österreichisches Staatsarchiv Wien, Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Ministerium für Kultus und Unterricht, Fasz. 1000, Sign. 5 Med. Innsbruck, Professoren A– (Eduard Albert, Ordner 11814/1874, Fol. 1–18, die Dokumente aus dem Jahr 1874 betreffen die Gehaltserhöhung von E. Albert an der Universität Innsbruck; der Hauptgrund hierfür war das Bemühen, Albert an der Universität zu halten und seinen Abgang ins Ausland zu verhindern). Siehe auch MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. Aus den Einträgen folgt, dass Albert die Stelle in Lüttich ernsthaft in Erwägung zog, und dies nicht nur 1873, sondern auch noch im folgenden Jahr. Dank des Einschreitens von C. Rokitansky, der auf den Verlust hinwies, der der einheimischen Wissenschaft durch Alberts Abgang in das Ausland entstehen würde, und dank des entgegenkommenden Angebots des Ministeriums für Kultus und Unterricht blieb Albert in Österreich. 399 LA PNP, Bestand E. Albert, K. Sladkovský an E. Albert 23.2.1879; J. Grégr an E. Albert 17.2.1879. 400 ANM, Bestand J. Grégr, Karton 3, E. Albert an J. Grégr, undat. [nach 17.2.1879]. 401 Ebenda 402 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, 33 Briefe E. Alberts aus den Jahren 1871–1897. Aus dem Jahr 1879 liegen nur 3 Briefe vor: ein nicht datierter Brief vom Frühjahr 1879, ein Telegramm vom 22.6. und ein Brief vom 23.6.1879. 403 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger, undat. [Mai 1879]. 404 Privatsammlung, E. Albert an W. Mazura, undat. [Mai 1879] und 26.5.1879. Mit einer ähnlichen Bitte wandte er sich auch an seinen Vater František. Ebenda, E. Albert an F. Albert 26.5.1879. 405 LA PNP, Bestand E. Albert, W. Mazura an E. Albert 30.5.1879; K. Schopf an E. Albert 30.5.1879. 406 Mazura fuhr nach Brandeis an der Adler (Brandýs nad Orlicí), Hohenmaut (Vysoké Mýto) und Wildenschwert (Ústí nad Orlicí), Freunde nach Reichenau an der Knieschna (Rychnov nad Kněžnou) und Adlerkosteletz (Kostelec nad Orlicí). LA PNP,
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Bestand E. Albert, W. Mazura an E. Albert 8.6.1879. Dort auch der Brief von K. Schopf an Viktor Faltis nach Ústí nad Orlicí vom 6.6.1879, in dem für Albert geworben wird. Erhalten ist z. B. Alberts Brief an MUDr. Karl Bartsch aus Hohenmaut (Vysoké Mýto). RM Vysoké Mýto, Bestand Literární korespondence, Inv. Nr. 24, E. Albert an K. Bartsch undat. [vor 13.6.1879]. Im Kontakt war Albert ebenfalls mit seinem früheren Mitschüler, dem Gymnasialprofessor Josef Černý aus Königgrätz (Hradec Králové). LA PNP, Bestand E. Albert, J. Černý an E. Albert 4. und 8.6.1879. Alberts Briefe an Černý liegen uns nicht vor. Für J. Černý gibt es keinen Archivbestand, seine veröffentlichte Korrespondenz mit Albert enthält nur Briefe nach 1880. Siehe Guth-Jarkovský, Jiří St.: Z korespondence dv. rady Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému [Aus dem Briefwechsel zwischen dem Hofrat Dr. Ed. Albert und dem Gymnasialdirektor Josef Černý], in: Zvon, 31–33 (1931–1933). Hierbei handelte es sich um die folgenden Bezirke: „1. Reichenau an der Knieschna, Adlerkostelec, Senftenberg, Wildenschwert, Hohenmaut, Skutsch (Skuteč – Landgemeinden); 2. Chrudim, Nassaberg (Nasavrky), Hlinsko, Pardubitz (Pardubice), Holitz (Holice), Prelauc (Přelouč – Landgemeinden); Pardubice, Holice, Chotzen (Choceň), Přelouč, Vysoké Mýto, Žamberk, Rychnov nad Kněžnou, Kostelec nad Orlicí (Städte).“ Privatsammlung, E. Albert an F. Albert 9.6.1879. Der Brief aus Prag, den Albert am 9.6.1879 erhielt und den er dem Vater gegenüber erwähnt, liegt uns nicht vor. LA PNP, Bestand E. Albert, B. Flanderka an E. Albert, 9.6.1879. Flanderka schrieb, dass auf seinen Brief Albert als Klubmitglied angemeldet wurde, dessen Telegramm jedoch bei Flanderka Zweifel darüber aufkommen ließ, ob Albert tatsächlich Mitglied sein will. Seine Entscheidung solle Albert baldmöglichst mitteilen, damit der Sekretär des Klubs die Anmeldung gegebenenfalls zurücknehmen kann. Ebenda, B. Flanderka an E. Albert 17.6.1879. Siehe auch LA PNP, Bestand F. A. Šubert, E. Albert an F. A. Šubert 10.11.1879, wo die Absendung des Jahresmitgliedsbeitrags für den Böhmischen Klub mitgeteilt wird. NA, Bestand Český klub, Karton 10, Inv. Nr. 28, Persönliche Konten der Mitgliedsbeiträge 1882–1893; Ebenda, Inv. Nr. 29, wo in den ab 1872 chronologisch geführten Mitgliedsbeiträgen ein Beleg von „Jänner 1881“ vorhanden ist. Ebenda, Karton 17, Inv. Nr. 48, Geschäftsführungsberichte für die Jahre 1889 und 1890, wo in den alphabetisch geführten Verzeichnissen der ausgegebenen Mitgliedskarten für das Jahr 1890 und 1891 der Name E. Albert angeführt ist. NA, Bestand Český klub, Karton 1, Inv. Nr. 9. Hier fehlt in den Materialien des Staatsrechtlichen Klubs in den Ordnern der Protokolle von den Abgeordnetensitzungen 1878 –1887 das Jahr 1879. Ebenda, Karton 11, Inv. Nr. 37, Teil der Korrespondenz zu den Wahlen in den Reichsrat 1879 (die Korrespondenz zu K. Adámek und E. Albert ist hier nicht vorhanden). Kandidátní listina pro volby poslanců do rady říšské [Kandidatenliste für die Wahl der Abgeordneten in den Reichsrat], Pokrok, 1879, Nr. 149, 22.6., S. 1. LA PNP, Bestand E. Albert, W. Mazura an E. Albert 8.6.1879; J. Jireček an E. Albert 14.6.1879; J. Grégr an E. Albert 13. und 19.6.1879; K. Bartsch an E. Albert 13.6.1879. Sbor důvěrníků státoprávní strany [Das Kollegium der Vertrauensmänner der staatsrechtlichen Partei], Pokrok, 1879, Nr. 143, 15.6., S. 3. (Anlage zu Nr. 143, S. 1.) Weder Alberts Brief noch sein Telegramm liegen uns vor, wir wissen von diesen nur aus
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den Antworten von Flanderka an Albert. LA PNP, Bestand E. Albert, B. Flanderka an E. Albert 19.6.1879. 416 Ebenda 417 Siehe z. B. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Černý an E. Albert 30.6.1879, wo Černý direkt schreibt, dass sich Albert betrügen ließ; B. Flanderka an E. Albert 19., 22. und 24.6.1879; J. Stöhr an E. Albert 22.6.1879; W. Mazura an E. Albert 21. und 24.6.1879. 418 Ebenda, F. L. Rieger an E. Albert 20.6.1879. Albert teilte seine Entscheidung Rieger in einem Telegramm mit, das uns nicht vorliegt. ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, hier nur Alberts Telegramm vom 22.6.1889. 419 Ebenda, E. Albert an F. L. Rieger undat. [23.6.1879]. 420 Výsledky voleb do říšské rady v obcích venkovských [Ergebnisse der Wahlen in den Reichsrat in den Landgemeinden], Pokrok, 1879, Nr. 155, 29.6., S. 2. 421 Siehe die zitierten Briefe von Alberts Freunden, insbesondere von J. Černý vom 30.6.1879, und den Brief von Václav Formánek aus Königgrätz an E. Albert mit der Einladung zu der Gedenkfeier für Rokitansky. LA PNP, Bestand E. Albert, V. Formánek an E. Albert 22.6.1879. Alberts Ansprache vom 3. August 1879 erschien in der Zeitung Pokrok und wurde auch in der Zeitschrift Časopis lékařů českých veröffentlicht. Slavnost Rokytanského v Hradci Králové [Die Gedenkfeier für Rokytansky in Königgrätz], Pokrok, 1879, Nr. 186, 5.8., S. 2. 422 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger, undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 20.7.1880]; LA PNP, Bestand E. Albert, F. L. Rieger an E. Albert 26.7.1880. Diese Problematik wird näher im zweiten Teil „Prag oder Wien?“ des Kapitels Homo eruditus behandelt. 423 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Grégr an E. Albert 28.9. und 30.10.1880. 424 Ebenda, J. B. Eiselt an E. Albert undat. [vor dem 28.9.1880]. Auch J. Grégr wandte sich damals mit einer entsprechenden Frage an Albert. Ebenda, J. Grégr an E. Albert 28.9.1880. 425 LA PNP, Bestand J. Grégr, E. Albert an J. Grégr, undat. [nach dem 28.9.1880]. 426 ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 21, E. Albert an F. L. Rieger, undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 15.9.1880]. Im gleichen Sinn schrieb Albert am 18. September 1880 auch an J. Černý. Er teilte ihm vertraulich mit, was Taaffe gesagt hatte. Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 31 (1931), S. 313. 427 „Ich mache Ihnen aus diesem Grunde folgenden Vorschlag: In 14 Tagen lege ich mein Mandat nieder, weil ich niemanden habe, dem ich mit vollem Vertrauen die Redaktion der Národní listy überantworten könnte, und ich trete Ihnen meine Wahlbezirke ab, in denen Sie gewiss gewählt werden. Schreiben Sie jedoch auch Taaffe, damit er Ihnen zu einer Professur in Prag verhilft, wir werden hier auch in diesem Sinne auf die Minister einwirken.“ LA PNP, Bestand E. Albert, J. Grégr an E. Albert 10.12.1880. 428 ANM, Bestand J. Grégr, Karton 3, E. Albert an J. Grégr, undat. [nach dem 10.12.1880]. 429 Oftmals werden E. Albert und seine Meinungen in den Beiträgen zum Album von Dr. Frant. Lad. Rieger [Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra] erwähnt, aus denen die Problematik jedoch keinesfalls umfassend erleuchtet wird. Ein wahres Bild von diesen Beziehungen können wir uns erst nach einer gründlichen Analyse des Briefwechsels zwischen allen Protagonisten und der Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová machen.
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430 LA PNP, Bestand E. Albert, 7 Briefe von K. Mattuš, 7 Briefe von J. Jireček und 1 Visitenkarte von A. Pražák an E. Albert. Diese Korrespondenz wurde bisher noch nicht veröffentlicht, auch nicht die 19 Briefe von E. Albert an J. Jireček, die sich im LA PNP, Bestand J. Jireček, befinden. M. Navrátil edierte nur einen undatierten Brief von E. Albert an A. Pražák, der Ende 1880 geschrieben wurde, und 7 Briefe von Albert an Mattuš. Navrátil, M.: Slavný chirurg [Ein berühmter Chirurg], S. 700, 725, 755 –757. Im Bestand Zeithammer im LA PNP befindet sich nur ein Brief von Albert, ebenfalls auch nur ein Brief von Zeithammer im Bestand E. Albert an gleicher Stelle. Über den Briefwechsel mit J. Hlávka siehe die weiteren Ausführungen. 431 Siehe den Artikel Kokešová, Helena: Eduard Albert a Česká akademie věd a umění [Eduard Albert und die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste], in: Práce z dějin Akademie věd, 7/1 (2015), S. 1–17. 432 Mehr zu diesen Fragen in Beran, Jiří: Vznik České akademie věd a umění v dokumentech [Die Entstehung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Dokumenten], in: Práce z dějin Československé akademie věd. Studia historiae academiae scientiarum bohemoslovacae. Svazek 2. Seria B Editiones, Praha, 1989; Česká akademie věd a umění 1891–1991 [Die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste 1891–1991], Pokorný, Jiří (Hg.), Praha, 1993. Neu auch Pokorný, Jiří: Česká akademie věd a umění do roku 1918 [Die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Künste bis 1918], in: Bohemia docta, Míšková, Alena/Franc, Martin/Kostlán, Antonín (Hg.), Praha, 2010, S. 194 –225. 433 Siehe z. B. Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, F. L. Rieger an A. Bráf 10.2.1890 und F. L. Rieger an M. Červinková-Riegrová 11.2.1890, S. 436 und 438. In dem langen Brief, den Albert am 13.11.1888 an Hlávka sandte und mit dem er nicht nur die gegenseitige Korrespondenz einleitete, sondern auch rege persönliche Beziehungen, schrieb er: „Bei einem so eigenständigen Plan darf die Politik nicht das entscheidende Wort führen. Wenn etwa der Böhmische Klub oder jemand anderes aus politischen Rücksichten den Dingen eine andere Richtung geben wollte, so kann diesem nicht zugestimmt werden. Die Akademie ist in Ihrem Sinne eine Einrichtung, die über alle momentanen politischen Situationen und Konstellationen weit erhaben ist.“ LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka 13.11.1888. 434 LA PNP, Bestand J. Hlávka, J. Kaizl an J. Hlávka 20.11.1888. 435 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 7.11.1888. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 282–284. 436 LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka 13.11.1888. Veröffentlicht in: Beran, Jiří: Vznik České akademie, S. 227. 437 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [nach dem 13. November 1888]. Nach Masaryks Anmerkung reagierte Albert auf seine Mitteilung, dass „Tomek, Kořistka und Rezek in Wien gegen die Akademie arbeiten, damit das Geld an die Gelehrte Gesellschaft geht“. Dem Brief ist ein undatierter Brief J. Hlávkas an E. Albert beigelegt, der vor dem 13.11.1888 geschrieben wurde. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši [Die Korrespondenz zwischen T. G. Masaryk und den Alttschechen], S. 78 –79. 438 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Ma-
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saryk undat. (Masaryk merkte auf dem Brief an, dass er diesen am 17.11.1888 erhielt). Die Zeitschrift Čas schrieb über die Probleme der Entstehung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften erst Anfang 1889 in der Rubrik Briefe von zu Hause und aus dem Ausland. Z Vídně 28. prosince 1888 [Wien, 28. Dezember 1888], Čas, 3, 1889, Nr. 1, 2.1., S. 10 –11. Siehe ebenfalls O akademii [Über die Akademie], Ebenda, Nr. 2, 6.1., S. 30 –31. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 80 –82. „Nachmittags war Herr Hlávka bei mir. Er war wegen der vom Landesausschuss ausgearbeiteten Satzungen für die Akademie sehr aufgeregt. Es sind dort schreckliche Sachen. Die zukünftige Akademie wäre ein Anhängsel der jetzigen Königlich Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, die eigentlich in allem entscheiden würde. Herr Hlávka ist sich bewusst, dass Kvíčala in allem seine Finger hat, der es geschafft hat, sich im Landesausschuss Graf Schönborn, Bráf usw. zuzuneigen. Hlávka sagte mir, dass er in solch ein Ungetüm, wie vom Landesausschuss ausgearbeitet, sein Geld nicht gibt. Er fragte mich um Rat. Ich sagte ihm, dass ich selbst auch so wie er handeln würde. Ich weiß nicht, ob Hlávka auf seinem Standpunkt beharren wird, aber mir scheint, dass er dies tun wird. Heute Abend werden unsere Herren bei ihm sein, vielleicht überreden sie ihn.“ AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Masaryk, undat. [erste Dezemberhälfte 1888]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 87–88. LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 26.1.1889; AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk 27.1.1889. Siehe die Artikel in der Zeitschrift Čas von Jänner 1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 98 –100. Siehe die Beschreibung von Bráfs Gespräch mit Masaryk, die Bráf an seine Schwägerin sandte. ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, A. Bráf an M. ČervinkováRiegrová 8.–10.3.1889. Veröffentlicht in: Kokešová, Helena: „Smír není tak nemožný, jestliže vykročíme ze začarovaného kruhu RKZ.“ K prvnímu pokusu o dorozumění realistů se staročeskou stranou [„Eine Einigung ist nicht unmöglich, wenn wir aus dem Teufelskreis der Königinhofer und Grünberger Handschriften herauskommen.“ Zum ersten Versuch einer Verständigung der Realisten mit der Alttschechischen Partei], in: Časopis Národního muzea – historická řada, 178/3 – 4 (2009), S. 144 –156. ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 13, Aufzeichnungen von April 1889. Veröffentlicht in: Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, Aufzeichnungen von M. Červinková-Riegrová vom 23.4.1889, S. 398. Ebenda, F. L. Rieger an A. Bráf 10.2. 1890 und F. L. Rieger an M. Červinková-Riegrová 11.2.1890, S. 436 und 438. Ebenda, F. L. Rieger an M. Červinková-Riegrová 27.2.1890, S. 438. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [Frühjahr 1890]. Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, F. L. Rieger an V. Červinka 17.3.1890, S. 443. Im Brief erwähnt Rieger den Bericht von Bráf. Die Note des Landesausschusses an das Präsidium der Statthalterei enthält eine breitere Auswahl von Personen für die Ernennung des ersten Drittels der ordentlichen Mitglieder der Tschechischen Akademie durch den Kaiser am 26.2.1890. Das Dokument ist veröffentlicht in Beran, J.: Vznik České akademie, S. 306 –331.
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448 „Die vom Landesausschusse als Vertreter der medizinischen Disziplinen namhaft gemachten Doktoren Tomsa und Albert glaube ich für die Ernennung seitens Seiner Majestät nicht in Antrag bringen zu sollen. […] Professor Albert soll mit der sogenannten Masaryk’schen Gruppe der Professoren in Verbindung stehen und jedenfalls deren realistische Anschauungen teilen, u. dürfte es sich nur dieser Gruppe empfehlen, von seiner Ernennung Umgang zu nehmen.“ Bericht des Statthalters F. Thun an P. Gautsch mit einer engeren Auswahl von Personen für die Ernennung in das erste Drittel der ordentlichen Mitglieder der Tschechischen Akademie der Wissenschaften durch den Kaiser vom 12.4.1890. Das Dokument wurde ediert in Beran, J.: Vznik České akademie, S. 334 –339. Vgl. den undatierten Brief von E. Albert an T. G. Masaryk, der vor dem 9. Mai 1890 geschrieben wurde und in dem Albert J. Kvíčala erwähnt, der seine Wahl in die Akademie verhindert habe: „Thun wollte Tomsa nicht dem Kaiser empfehlen, da Tomsa Ovationen der Studenten entgegengebracht wurden. Dann blieb noch meine Person. Da wäre aber die ganze Prager medizinische Fakultät beleidigt gewesen, wenn ich als einziger Mediziner nominiert worden wäre, ich, ein Wiener. Das war Thun gesagt worden, gleichzeitig auch, dass entweder zwei Mediziner oder zwei Mathematiker ernannt werden müssen. Der gute Thun gehorchte und schlug zwei Mathematiker vor – Weyr und – – Studnička! Und schon konnte sich Kvíčala ins Fäustchen lachen. Er hat jetzt sich selbst, Tomek, Vaňousek [Kalousek – Anm. H. K.], Studnička, die sind absolut verlässlich – Emler und Čelakovský, wer weiß?! Mit sechs Stimmen verhindert er 2/3, wenn Brožík nicht kommt. Dass er mit Eifer und großer Schläue arbeitet, ist sicher. Er hat mehr Energie als alle die anderen. Dass mir nicht daran gelegen ist, wissen Sie. Aber ihm ist daran gelegen, dass ich nicht dort bin.“ AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 9.5.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 170 –172. 449 Albert erwartete, dass einige der bedeutenden, an der Wiener oder Prager Universität tätigen Ärzte unter den ersten, vom Kaiser ernannten Akademiemitgliedern sein werden, dies geschah jedoch nicht. Er schrieb daher an J. Vrchlický vor den Wahlen vom Juli: „Vor allem, was meine Person betrifft, so habe ich von Beginn an Herrn Hlávka und Herrn Rieger gebeten, dass ich nicht gewählt werden möge, weil dies jemanden in Prag ärgern könnte, der nicht gewählt würde. Herr Bráf teilte mir jedoch mit, dass mich der Landesausschuss vorschlägt, d. h. er regte bereits an, dass ich diesem ein Verzeichnis meiner Schriften senden möge. Ich erfuhr, dass auch Herr Tomsa vorgeschlagen ist. Da dachte ich, dass ein Wiener Tscheche – wir sind hier mehrere in akademischer medizinischer Stellung (Ritter Hofmann, Prof. Maydl, Dozenten und die Primar-Ärzte Dr. Mráček und Dr. Drozda) – und ein Prager Tscheche beide medizinischen Schulen repräsentieren, an denen in der Welt anerkannte Tschechen arbeiteten. Aus diesen zwei Schulen wurde jedoch primo loco niemand vorgeschlagen. In der ersten Serie der Akademiemitglieder wurde auch nicht ein Mediziner ernannt, auch wenn wie bekannt gerade die Tschechen dafür berühmt sind, dass sie sich in der modernen Medizin vor anderen auszeichneten und den Ruhm des tschechischen Namens in die Welt trugen (Rokitansky, Škoda, Purkyně – dann Pitha, Duchek, Chvostek, Hofmann, Hamerník, Bednář und andere). Und gerade dieses Fach wurde so offensichtlich in der ersten Serie ausgelassen.“ Weiter beschrieb er Vrchlický zwei Erklärungen, warum es zu dieser
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Situation gekommen sei, und fuhr fort: „Ich hatte gedacht, dass die Sache berichtigt wird, und erinnern Sie sich, welch heftigen Streit ich mit Bráf bei Riegers hatte. Ich sagte voraus, dass sich der Landesausschuss als politischer Körper in dieser Sache nicht bewährt. Die Sache hätte aber durch die vom Kaiser ernannten Mitglieder berichtigt werden können. Wie ich mich aber bei Herrn Hlávka mit eigenen Augen überzeugen konnte, will die zweite Klasse der Akademie die Sache nicht nur nicht berichtigen, sondern noch verschlimmern.“ Um ihn gehe es nicht, da er sich direkt dagegen verwahrt hatte, gewählt zu werden. Er war jedoch nicht mit der Wahl von J. B. Eiselt einverstanden, den er zwar zu schätzen wisse, auch wegen seiner Verdienste um die tschechische medizinische Literatur, ihn jedoch nicht als eine Person mit medizinischer Bedeutung betrachte. Ähnlich urteilte er auch über den Vorschlag des Philologen und Pädagogen Jan E. Kosina: „Gymnasialdirektoren, die in der nationalen Erweckung tätig sind, sollen Akademiemitglieder werden! Der hier angewandte Maßstab ist erschreckend.“ Seine Befürchtungen über das moderne Verständnis der Akademie fasste er in den folgenden Sätzen zusammen: „Fehlendes Verständnis für die wahren Aufgaben der Akademie, fehlendes Verständnis für die Gegenwart und die Zukunft – das ist erbärmlich, was hier erscheint. […] Die tschechische Akademie soll ein Beweis für unser Niveau sein. Und für die philologische Abteilung schlagen sie einen Kosina vor! Dass die vergleichende Sprachwissenschaft wie auch Germanistik, Romanistik und Orientalistik repräsentiert werden müssen, davon haben diese erbärmlichen Herren keine Ahnung. Sie haben den Horizont der alten Patrioten: tschechische Grammatiken, tschechische Lesebücher, tschechische Wörterbücher, tschechische Anthologien und Pathologien, wertlose Zeitschriften – das ist für sie bedeutend. Aber das, was die Welt jetzt bewegt, was seit unserer nationalen Erweckung geschah, was für die Zukunft eine Direktive ist, das beachten sie nicht.“ Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [vor dem 3.7.1890], S. 45 – 48. Mit den gleichen Befürchtungen wandte sich Albert auch an A. Randa und J. Gebauer. 450 LA PNP, Bestand E. Albert, A. Randa an E. Albert 25.6.1890. Der Brief E. Alberts an A. Randa vom 25.6.1890 konnte nicht gefunden werden. Er befindet sich weder im Bestand Randa im NA Praha noch im LA PNP. Alberts authentische Antwort an A. Randa liegt uns zwar nicht vor, es existiert jedoch ein Konzept von Alberts Brief an einen unbekannten Hofrat, der höchstwahrscheinlich eben an Antonín Randa adressiert war und publiziert wurde in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 114 –115. Siehe ebenfalls Kokešová, H.: Vzájemná korespondence Eduarda Alberta a Antonína Randy, S. 132–136. Das Konzept des Briefs wird verwahrt im LA PNP, Bestand E. Albert, Albert an einen Unbekannten. 451 LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka, undat. [25.6.1890]. 452 LA PNP Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 26.6.1890. 453 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat., S. 48 –50. Knoesl datiert den Brief vor den 3. Juli 1890. Der Brief wurde am 25.6.1890 geschrieben. 454 „Teurer Freund, Sie können aus Ihrer wissenschaftlichen und menschlichen Höhe mit ironischem Lächeln auf diesen myrmidonischen Kampf [Ameisenkampf – Anm. H. K.] hinunterschauen. Vergessen Sie nicht, dass der Prophet nichts in seinem eigenen
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Land gilt und dass in der Öffentlichkeit die Mehrheit der Vernünftigen und nicht Verblendeten auf Ihrer Seite steht. Ich will keine Analogien suchen, aber gerade die Erfolge von Frau Pospíšilová [der Schauspielerin Marie Pospíšilová – Anm. H. K.] illustrierten wieder bezeichnend die Schicksale der Tschechen zu Hause und im Ausland. Sie haben bereits schon eine längere Zeit beständige Triumphe aus der ganzen Welt, was kann Ihnen dieses ,Spiel großer Kinder‘ anhaben?“ Ebenda, J. Vrchlický an E. Albert 29.6.1890, S. 50 –51. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk 25.6.1890; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 26.6.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 191–195. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 3.7.1890, S. 52–53. Das Telegramm ist nicht bekannt. LA PNP, Bestand E. Albert, A. Randa an E. Albert 4.7.1890. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Vzájemná korespondence Eduarda Alberta a Antonína Randy, S. 136 –137. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Mattuš an E. Albert 1.7.1890. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [Juli 1890]. Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, Aufzeichnungen von M. ČervinkováRiegrová vom 5.7.1890, S. 451. „Gestern habe ich mit Emil Weyr zusammengesessen. Wir sprachen über die Wahl. Hlávka per acclamationem zum Vorsitzenden. Tomek, Kořistka, Tieftrunk, Hlávka zu den Vorsitzenden der Klassen. Und zum Generalsekretär? Das wissen wir nicht! Studnička wollen wir hier nicht sehen.“ Weil Vrchlický der Vorschlag seiner Ernennung zum Generalsekretär ablehnte, erwogen sie S. Čech, J. Čelakovský und E. Ott. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [vor dem 12.7.1890], S. 54. LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka undat. [Juli 1890]. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. [wahrscheinlich Juli 1890], S. 55. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [Juli bis Anfang August, vor dem 11.8.1890]. Im Buch Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, S. 456, ist angeführt, dass M. Červinková am 11.8.1890 in Senftenberg war. Im Gedenkbuch von E. Albert ist das genaue Datum des Besuchs nicht angegeben. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [Juli 1890], S. 160. K. Kramář schrieb: „Ich weiß wirklich nicht, ob ich Ihnen zu Ihrer Wahl in die Tschechische Akademie gratulieren soll. Ich bin verärgert, dass Sie nicht zu den ersten gehört haben. Das war ungerecht gegenüber Ihnen und Ihrer Wissenschaft. Nun, bei uns muss sich der Mensch mit Sachen abfinden, die er anderswo nicht verzeihen würde. Wir wissen doch, wie das läuft! Und jetzt in der zweiten Serie sind solche Leute, dass es verwundert, wie geringe Anforderungen bei uns an die Würde eines Akademiemitglieds gestellt werden. Sie wollten wohl, dass jedes Fach vertreten ist – aber das war wirklich ein falscher Standpunkt. Die Nützlichkeit verschiedener Fächer sollte jedes Akademiemitglied aus einem verwandten Fach verstehen, schon allein deswegen, weil es Akademiemitglied ist und deswegen auf einer gewissen höheren Stufe steht. Wenn
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eine gewisse spezielle Arbeit benötigt wird, dann sind hierzu außerordentliche Akademiemitglieder da. Aber für ordentliche Mitglieder sollte ein gewisses höheres Niveau erhalten bleiben.“ LA PNP, Bestand E. Albert, K. Kramář an E. Albert 2.7.1890. Albert, der sich gerade in Senftenberg aufhielt, antwortete: „Dass in der Akademie die KvíčalaPartei vollständig gewonnen hat, wissen Sie wohl schon. Ein eifriger Eintreiber für Kvíčala und Studnička war unser doppelzüngiger Freund Randa, dem ich bei dieser Gelegenheit sagte (nachdem ich gesagt hatte: ,Herr Hlávka, treten Sie näher, damit Sie hören, was ich diesem Menschen sage.‘): Du tust mir leid, dass du für Kvíčala arbeitest, der heutige Akt, bei dem du mit Kvíčala zusammengearbeitet hast, gereicht dir nicht zum Ruhm und wird dir keine Freude bereiten, aber das wirst du nicht mehr los.“ Weiter informierte er Kramář, dass der Kollege Vladimír Tomsa die Wahl nicht angenommen habe und dass er Albert gesagt habe, dass er mit den Prager Kollegen nichts gemein haben wolle. ANM, Bestand K. Kramář, Karton 5, E. Albert an K. Kramář 22.7.1890. Briefe veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 231–234. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Kramář an E. Albert 25.10.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 235 –236. LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [6.11. oder 6.12.1890]. „Ein Thema wäre Zwei Welten, d. h. die äußere, der Kosmos, und die kulturelle und gesellschaftsgeschichtliche Welt, sowie deren Verhältnis im Wesen des Menschen. Das könnte in zwei großen Umrissen dargestellt werden, wie der Mensch mit seiner Natur in beiden Welten steht, hier als erkennendes, dort als tätiges Wesen, und wie aus diesen Beziehungen das Wissen und die Exaktheit unserer Erkenntnisse und unseres Könnens erwächst und welche Bedeutung die Sprache, die Wissenschaft und die Kultur – die Akademie im Leben der Völker haben. Das zweite Thema, über das ich mir zutrauen würde, etwas Wesentliches zu sagen, wäre Johann Amos Comenius und seine höheren wissenschaftlichen Bemühungen (Pansophie und Akademie). […] Comenius steht bei allen gebildeten Völkern in hohen Ehren, und aus der Sicht des allgemeinen menschlichen geistigen Fortschritts ist er die größte Gestalt in unserer Geschichte. Diese beeindruckende Figur vor unsere Augen zu stellen, wäre nicht nur im Einklang mit unserem nationalen Gefühl, sondern es würde auch etwas Bedeutendes angerührt, das die Menschheit im Allgemeinen betrifft und was überall mit Sympathie gehört und gelesen wurde. Unsere ältere Kultur und die gegenwärtige wären in diesem Augenblick so gut miteinander verbunden, wie unser Bestreben mit dem Bestreben der gesamten Menschheit.“ LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka undat. [November oder Dezember 1890]. Ebenda, E. Albert an J. Hlávka undat. [Jahreswechsel 1890/1891]. Aus einem weiteren Brief von Albert ist uns bekannt, dass sich Albert auf Hlávkas Wunsch entschied, die Rede auf 20 –25 Minuten zu kürzen. „Damit verliert sie aber den Charakter, den der Festredner wünschen würde. Im akademischen Almanach werde ich sie jedoch in der ausführlicheren Fassung auch mit Nachsätzen veröffentlichen.“ Er fragte Hlávka, was mit den Journalisten anzufangen wäre, denn wenn seine Rede stenographiert werden sollte, könnte das nicht gut ausgehen und viele wirkungsvolle Passagen würden herausfallen. „Da die Rede auch eine aktuelle Bedeutung haben soll, liegt mir sehr daran,
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dass sie die Journale gleich bringen, wenn auch nicht in der vollständigen Fassung wie im Almanach, so doch in einer tragbaren. Meine Rede wird nämlich in einer gewissen Weise eine Reaktion auf die Rede von Bischof Schlauch auf der Jahresversammlung der ungarischen Naturwissenschaftler sein. Dort näherte Schlauch den Standpunkt des Glaubens auf geradezu meisterliche Weise dem Standpunkt der Naturwissenschaften an. Ich wiederum nähere in meiner Rede den Standpunkt der Wissenschaft an den Standpunkt des Glaubens an, indem ich die geistige Welt betone. Hierin liegt das Problem der zukünftigen Entwicklung der Menschheit. Wegen dieser aktuellen Bedeutung darf meine Rede diesmal nicht gewisse Schlüsse auslassen.“ Albert wollte deshalb ein Konzept der Rede den Prager Zeitungen übergeben, auf der Festversammlung dann nur den Kern vortragen und im Almanach noch eine breitere Darstellung geben. „Über meine Ansprache wird auch anderswo die Rede sein, Sie werden sehen; über uns muss gesprochen werden.“ Ebenda, E. Albert an J. Hlávka undat. [Frühjahr 1891]. Hlávkas Briefe an Albert aus dieser Zeit liegen uns nicht vor, wir wissen von ihnen nur aus Alberts Antworten. 471 Ebenda, E. Albert an J. Hlávka 1.5.1891. 472 Ebenda, E. Albert an J. Hlávka undat. [15.5.1891]. 473 Siehe Albert, Eduard: O dvou světech [Zwei Welten], in: Almanach České akademie věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost und umění, 1 (1891), S. 40 –59. Siehe ebenfalls Albert, Edvard: O dvou světech, Moravská orlice, 29, 1891, Nr. 114, 21.5., S. 1–2; Nr. 115, 22.5., S. 1–2. Zur Aufnahme der Rede siehe z. B. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert 21.6.1891, S. 69; Časopis lékařů českých, 30, 1891; Řeč prof. Alberta při zahájení české akademie [Die Ansprache von Prof. Albert bei der Eröffnung der Tschechischen Akademie], Národní listy, 31, 1891, Nr. 136, 19.5., S. 2. 474 Vgl. z. B. LA PNP, Bestand E. Albert, A. Spina an E. Albert 26.10.1890 und L. Čelakovský an E. Albert 17.11.1891. 475 LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka 23.5.1896 und undat. [Ende Mai 1896]; LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 25.5.1896. 476 Siehe Přípis Jeho Jasnosti knížete Lobkowicze [Zuschrift Seiner Durchlaucht, des Fürsten Lobkowicz], in: Almanach České akademie věd věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, 7 (1897), S. 67–70. 477 SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 4.5.1896. Bibliothece České Akademie [Der Bibliothek der Tschechischen Akademie], in: Almanach České akademie věd věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, 7 (1897), S. 106–107. 478 Albert, Eduard: Příspěvek k technice amputační [Beitrag zur Amputationstechnik], in: Rozpravy č. Akademie, I/16 (II. třída), Praha, 1892; Ders.: Architektura kosti stehenní [Die Architektur des Oberschenkelknochens], in: Rozpravy č. Akademie, IX/5 (II. třída), Praha, 1900. 479 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 10.9.1895, wo er schreibt, dass er sich auf die neue Arbeit für die Akademie freue. Jedlička, J.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, E. Albert an J. Goll 30.10.1895, S. 261–262. Die Titel von Alberts Arbeiten über Skoliose sind angeführt in Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 404. 480 Zur Problematik der Realisten siehe Kaizl, Josef: Z mého života [Aus meinem Leben],
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II, Tobolka Z. V. (Hg.), Praha [1911], S. 418 – 456, Kapitel des Editors: Dr. Jos. Kaizl, spolutvůrce směru realistického; Tobolka, Zdeněk Václav: Počátky politického realismu českého [Die Anfänge des tschechischen politischen Realismus], in: Česká revue, 13 (1911), S. 193 –210; Kučera, Martin: Fúze „realistů“ s mladočechy na konci roku 1890 [Die Fusion der „Realisten“ mit den Jungtschechen zum Jahresende 1890], in: ČČH, 93 (1995), S. 591– 645; Ders.: Realisté [Die Realisten], in: Politické strany. Vývoj politických stran a hnutí v českých zemích a Československu 1861–2004, I, S. 373 –393; Ders.: Skica vývoje českého politického realismu [Skizze der Entwicklung des tschechischen politischen Realismus], in: Na pozvání Masarykova ústavu, 2 (2005), S. 21–30. Näheres zur Problematik Kokešová, H.: Vztahy Eduarda Alberta s realisty [Die Beziehungen von Eduard Albert zu den „Realisten“], in: Na pozvání Masarykova ústavu, 2 (2005), S. 31–55; Kokešová, Helena/Bílek, Jan: Vztahy T. G. Masaryka s představiteli a stoupenci Národní strany v Čechách v zrcadle jejich vzájemné korespondence [Die Beziehungen von T. G. Masaryk zu den Vertretern und Anhängern der Nationalpartei in Böhmen im Spiegel ihrer gegenseitigen Korrespondenz], in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 5 –39. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 160. In das Jahr 1887 datiert Jirásek auch weitere zwei Zitate aus Alberts Briefen an J. Kaizl. Ebenda, S. 166 und 380. Vgl. auch die Edition der Korrespondenz zwischen E. Albert und J. Kaizl in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 276 ff. Kaizl, Josef: Z mého života, II, S. 470. Der Brief ist in einer Anmerkung zum Konzept von Kaizls Brief an E. Albert vom 23.10.1888 zitiert. Nejedlý, Zdeněk: T. G. Masaryk, II, 1877–1882, Praha, 1932, S. 155. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 688, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [Oktober 1888]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 74 –75. Vgl. Křížek, Jurij: T. G. Masaryk a česká politika. Politické vystoupení českých „realistů“ 1887 až 1893 [T. G. Masaryk und die tschechische Politik. Politische Auftritte der tschechischen „Realisten“ 1887 bis 1893], Praha, 1959, S. 83. AÚTGM, Bestand ÚTGM/2, Sign. VIII, Karton 29, Ordner 128, Nr. 1038, T. G. Masaryk an E. Albert 7.7.1888 (Fotokopie des Briefs). Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 57. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 688, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [nach dem 7.7.1888]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 57–59. LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 22.9.1888. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 60 – 65. Im Brief vom 25.9.1888 wies Albert erneut auf seine Neutralität hin. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk 25.9.1888. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 66 – 67. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 25.10.1888. Ein unvollständiges Konzept dieses Briefs wurde veröffentlicht in Kaizl, J.: Z mého života, II, S. 470 – 472. Übernommen wurde es auch von Křížek, J.: T. G. Masaryk a česká politika, S. 84. Das Original und das Konzept des Briefs zuletzt in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 277–282.
258
Anmerkungen
492 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 22.9.1888. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 60 – 65. Näheres zum Athenaeum in Jiroušek, Bohumil: Politická tematika v časopise Athenaeum [Politische Themen in der Zeitschrift Athenaeum], in: Tisk a politické strany, Olomouc, 2001, S. 47–52. 493 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Masaryk 25.9.1888. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 66 – 67. 494 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 11. und 18.11.1888. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 688, Sign. Kor–I–14, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [Anfang November 1888]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 76 –86. 495 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 7.11.1888. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 282–284. E. Albert wohnte im Eckhaus Maximilianplatz/Frankgasse und zu seinen nahen Nachbarn gehörte Anfang der neunziger Jahre auch Gustav Eim, mit dem sich K. Kramář ebenfalls bekannt machte. 496 Kaizl, J.: Z mého života, II, J. Kaizl an K. Kramář 12.11.1888, S. 480 – 481. 497 Ebenda, J. Kaizl an K. Kramář 26.11.1888, S. 482. Im Brief vom 4.12.1888 schrieb Kaizl an Kramář: „Ich bin froh, dass Sie sich mit Albert bekanntgemacht haben. Ich versichere Ihnen, dass er ein ausgezeichneter Mensch ist, ich weiß die Kongenialität seines Denkens und seiner Gefühle zu schätzen.“ Ebenda, S. 485. 498 Ebenda, K. Kramář an J. Kaizl 30.11.1888, S. 483 – 484. 499 Ebenda, S. 428. J. Kaizl schrieb am 20.12.1888 an K. Kramář, dass sie mit einem weiteren Beitrag von E. Albert für die Zeitschrift Čas rechnen, und bat Kramář, Albert Dank für die Zusendung des Versprochenen auszurichten. Ebenda, S. 487. 500 Polák, Stanislav: T. G. Masaryk. Za ideálem a pravdou, II, Praha, 2001, S. 185 und 383 –384. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. O– 4 –13 –533, Karton 533. 501 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 688, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 18.12.1888]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 88 –90. Vgl. z. B. die Briefe von K. Kramář an J. Kaizl vom 30.11. und 16.12.1888 und den Brief von J. Kaizl an K. Kramář vom 20.12.1888. Kramář stimmte etwa Alberts Meinung zu, dass Čas den 70. Geburtstag von F. L. Rieger in würdiger Weise in Erinnerung bringen sollte. Kaizl, J.: Z mého života, II, S. 483 – 487. 502 AÚTGM Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–14, Karton 688, E. Albert an T. G. Masaryk, 3 Briefe von Dezember 1888 und Telegramm vom 26.12.1888. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 87–91. 503 So etwa eine Rezension der Gedichtsammlung von Jaroslav Vrchlický Auf heimatlichem Boden [Na domácí půdě], die unter der Chiffre d. l. erschien: Čas, 3, 1889, Nr. 9, 23.2., S. 150 –152. 504 Zur Entstehung der Zeitschrift Sborník lékařský siehe Hlaváčková, Ludmila: K výročí Sborníku lékařského, in: Sborník lékařský, 89/10 (1987), S. 314 –320. 505 Alberts Rezension erschien in der Februarnummer des Athenaeums und betraf den ersten Band der medizinischen Zeitschrift aus dem Jahr 1887. [D. L.]: Sborník lékařský, časopis pro pěstování vědy lékařské, redigují Jaroslav Hlava a Josef Thomayer, v Praze 1887, str. 509 s obrazy, in: Athenaeum, 6/5 (1889), S. 143 –148. Ein Auszug aus Alberts Rezension im Athenaeum erschien in Čas, 3, 1889, Nr. 9, 23.2., S. 139 –142.
Anmerkungen
259
506 Albert, E.: Traité de chirurgie, publié sous la direction de Mm. Simon Duplay et Paul Reclus […], in: Athenaeum, 7/9 (1890), S. 264 –265; [E. A.]: Th. Meynert, Das Zusammenwirken der Gehirntheile, in: Athenaeum, 8/3 (1891), S. 85 –87. 507 Den Verhandlungen von Anfang 1889 und den Standpunkten von F. L. Rieger, A. Bráf, J. Kalousek und T. G. Masaryk ist ein Artikel gewidmet, der auch eine Edition von Quellen enthält: Kokešová, Helena: „Smír není tak nemožný, jestliže vykročíme ze začarovaného kruhu RKZ.“ K prvnímu pokusu o dorozumění realistů se staročeskou stranou, in: Časopis Národního muzea – historická řada, 178/3–4 (2009), S. 122–163. 508 AÚTGM, Bestand ÚTGM/2, Sign. VIII, Karton 29, Ordner 129, Nr. 1043, T. G. Masaryk an E. Albert 22.1.1889, Fotokopie des Originals. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 95 –96. 509 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 24.1.1889. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 287–289. 510 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [25.1.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 97–98. 511 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 26.1.1889. Siehe ebenfalls ihre anschließende Korrespondenz. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 98 –99. 512 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach einer Notiz von M. Červinková-Riegrová traf der Brief am 26.1.1889 ein] und undat. [nach einer Notiz von M. Červinková-Riegrová wurde der Brief Ende Februar geschrieben und traf am 1.3.1889 ein], von hier zitiert. In ähnlichem Geist auch sein Brief vom 2.3.1889. Vgl. auch Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, F. L. Rieger an M. Červinková-Riegrová 27.1.1889, wo Alberts Brief erwähnt wird, S. 384 –385. Weiter siehe ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 13, Aufzeichnungen aus dem Jahr 1889, in denen Alberts Bemühen um eine Beeinflussung ihrer Meinung und der ihres Vaters über die Realisten festgehalten ist. 513 Siehe Kokešová, H.: Smír není tak nemožný, S. 140 –143. 514 Ein Wort zur Güte. (Eine ernste Mahnung zur ernsten Stunde.), Die Slavische Warte, 2, 1889, Nr. 2, 1.2., S. 114 –120. 515 Hierbei handelte es sich um einen von Kvíčala inspirierten Leitartikel des Vyšehrader Kanonikers Mikuláš Karlach. [–o–]: Třetí strana, Čech, 21, 1889, Nr. 40, 18.2, S. 1; Dokončení, Ebenda, Nr. 41, 19.2., S. 1; Odpověď Hlasu národa, Ebenda, Nr. 61, 14.3., S. 1. Zur Kampagne vgl. auch Křížek, Jurij: T. G. Masaryk a česká politika, S. 90 –91. 516 Zuletzt wurden diese Artikel veröffentlicht in Naše strany a realismus in: Masaryk, T. G.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891 [Slawische Studien und Texte aus den Jahren 1889 –1891], Gabriel, Jiří/Pavlincová, Helena/Zouhar, Jan (Hg.), Praha, 2007, S. 121–123 und 543 –560. (Spisy TGM 20.) 517 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 5.2.1889; J. Kaizl an E. Albert 5.2.1889. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 289 –291; Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 103 –105. 518 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 689, Sign. Kor–I–15, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [nach dem 19.2.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 109 –110.
260 519
Anmerkungen
AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, F. L. Rieger an T. G. Masaryk 16.3.1889; ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 39, T. G. Masaryk an F. L. Rieger 17.3.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 311–312. LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 17.3.1889. Veröffentlicht ebenda, S. 113. 520 Cestou rozbroje, Hlas národa, 1889, Nr. 72, 13.3., S. 1. 521 Jednání realistů se Staročechy, Čas 3, 1889, Nr. 12, 16.3., S. 189 –191. Eine Kritik der alttschechischen Presse erschien auch im Artikel Naše strany a realism [Unsere Parteien und der Realismus], Ebenda, S. 195 –198. Aufgenommen in Masaryk, T. G.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891, S. 139 –141 und 552–557. Čas veröffentlichte auch den Artikel von K. Kramář: [L. E.]: Naše politické strany [Unsere politischen Parteien], Čas, 3, 1889, Nr. 13, 23.3., S. 208 –212; Nr. 14, 30.3., S. 229 –231. 522 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [21.3.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 115 –117. 523 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert undat. [nach dem 22.3.1889]. Veröffentlicht ebenda, S. 118 –120. 524 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 19.3.1889] und undat. [vor dem 24.3.1889]; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 24.3. und 9.4.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 114 –115 und 120 –123. Weitere Dokumente in dieser Angelegenheit befinden sich im Archiv AUK, Bestand Právnická fakulta UK, Karton 28, Inv. Nr. 256, Záležitosti profesorů jiných fakult, Ordner Prof. Masaryk. Kurz in Polák, S.: T. G. Masaryk, II, S. 190 –191 und 386 –388. 525 Tretera, Ivo: Masaryk a univerzita. Enfant terrible české filosofické fakulty v Praze 1882– 1914 [Masaryk und die Universität. Das Enfant terrible der tschechischen philosophischen Fakultät in Prag 1882–1914], in: Masarykův sborník, 14 (2009), S. 283 –330; Opat, Jaroslav: Filozof a politik T. G. Masaryk 1882–1893, Praha, 1990, S. 238 –244; Polák, S.: T. G. Masaryk, II, S. 200 –201. Die Materialien befinden sich im Archiv AUK, Bestand Akademický senát UK (1882–1951), Sign. J 2/1, Karton 193 und Sign. V 56 – 62, Karton 229. Vgl. auch ANM, Bestand F. L. Rieger, Karton 151, Ordner T. G. Masaryk – disciplinární řízení proti němu a Athenaeu. 526 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 5.7.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 126 –128. 527 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 5.7.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 128 –131. 528 Zu J. Šíl siehe Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 137–138 und Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 226. 529 Albert beschrieb J. Černý das Treffen mit den Realisten in Senftenberg wie folgt: „Gebauer, Masaryk und Pavlík waren da. Gegenüber Gebauer empfinde ich Achtung und Liebe, nachdem ich mit ihm einen so außerordentlichen und interessanten Menschen kennengelernt habe.“ Guth-Jarkovský, J. St.: Z korespondence, in: Zvon, 33 (1933), E. Albert an J. Černý 22.6.1889, S. 440. 530 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Ma-
Anmerkungen
261
saryk 20.4.1889, undat. [vor dem 20.6.1889], undat. [vor dem 5.7.1889]; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert undat. [nach dem 20.6.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 124 –128. 531 Kaizl, J.: Z mého života, II, S. 543 –552. 532 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 5.7.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 128 –131. 533 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Karton 689, Sign. Kor–I–15, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [14.7.1889]; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 2.8.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 134 –136 und 138 –141. 534 ANM, Bestand K. Kramář, Karton 5, E. Albert an K. Kramář undat. [Ende August – Anfang September 1889]. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 226 –227. Alberts Gäste im Sommer 1889 sind im Gedenkbuch festgehalten. MM Žamberk, Bestand E. Albert. 535 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 20.11.1889; AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–15, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [21.11.1889]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 141–145. 536 ANM, Bestand M. Červinková-Riegrová, Karton 13, Einträge von November 1889. Vgl. Příspěvky k listáři Dra Frant. Lad. Riegra, II, S. 420, hier auch ein Auszug aus einer Niederschrift von M. Červinková-Riegrová über den Verlauf der Verhandlungen. Ebenfalls Polák, S.: T. G. Masaryk, II, S. 223. 537 Gemeint ist die Rede von Karl Schwarzenberg jun. auf dem böhmischen Landtag am 25.11.1889. In der Debatte über die Anbringung einer Gedenktafel für Jan Hus am Gebäude des Nationalmuseums hatte sich Schwarzenberg abfällig über die Hussiten geäußert, was eine stürmische Diskussion hervorrief. Vgl. die Stenographischen Protokolle vom böhmischen Landtag. (Protokoll von der 28. Sitzung der I. Jahrestagung des Böhmischen Landtags im Jahr 1889 vom 25. November 1889), Praha, 1889, S. 900 –996. Zu Alberts Meinung über Schwarzenbergs Auftritt mehr in Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 134 –135, siehe auch die Briefe von Albert an Masaryk von Ende November 1889, veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 145 –149. 538 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, kurze Stichpunkte über die Verhandlung mit Rieger und Bráf vom 27.11.1889. 539 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 29.11.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 146 –147. 540 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, E. Albert an T. G. Masaryk 13.12.1889. Siehe ebenfalls die in gleichem Geist verfassten Notizen von Masaryk über das Treffen in Wien und den Brief von M. Červinková-Riegrová an E. Albert 15.12.1889. Ebenda. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 150. Vgl. auch Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 135. 541 AÚTGM, Bestand J. Kaizl, Karton 1, T. G. Masaryk an J. Kaizl 15.12.1889. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – Josef Kaizl, Bílek, Jan/Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta/Ryantová, Marie (Hg.), Praha, 2011, S. 84 –85. 542 Ebenda. Siehe auch ANM, Bestand K. Kramáře, Karton 5, E. Albert an K. Kramář undat. [15.12.1889]. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 231.
262 543
Anmerkungen
Siehe die Edition der Korrespondenz Masaryk – Červinková-Riegrová veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 225 –240. 544 Siehe AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, Masaryks Notizen über das Treffen mit Mattuš vom 20.12.1889 und über die Verhandlung vom 28.1.1890. Siehe Edition der Korrespondenz Masaryk – Mattuš in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 289 –295, hier S. 289 –290. 545 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [nach dem 26.1.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 151–152. Vgl. auch den undatierten Brief von E. Albert an K. Mattuš, veröffentlicht in Navrátil, Michal: Slavný chirurg, S. 755 –756. Der Brief wurde in der Zeit 26.–29.1.1890 geschrieben. 546 LA PNP, Bestand E. Albert, K. Mattuš an E. Albert 30.1.1890. 547 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [15.2.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 152–155. 548 Ebenda 549 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 17.2.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 155 –156. Siehe ebenfalls Masaryks Aufzeichnungen von der Beratung der Realisten am 15.2.1890. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233. 550 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 18.2.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 156 –157. 551 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 22.2.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 157–161. 552 Näheres hierzu in Polák, S.: T. G. Masaryk, II, S. 230 –235. Vgl. auch LA PNP, Bestand G. Eim, T. G. Masaryk an G. Eim 22.3. und 4.4.1890. Die Materialien werden im Archiv AUK, Bestand Akademický senát UK, Sign. J 2/1, Karton 193 und Sign. V 56 – 62, Karton 229, aufbewahrt. 553 „Demonstrace“ na české universitě [Eine „Demonstration“ an der tschechischen Universität], Časopis českého studentstva 1, 1890, Nr. 7, S. 235. 554 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 22.2.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 157–161. Über Masaryks Probleme wurde Albert auch von J. Kaizl informiert. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 17.2.1890. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 295 –296. 555 LA PNP, Bestand K. Mattuš, T. G. Masaryk an K. Mattuš 24.2.1890. Siehe auch AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, Konzept dieses Briefes und Masaryks Notizen über die Verhandlung mit Mattuš 23.2.1890 und 25.2.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 289 –291. 556 Im Einzelnen siehe LA PNP, Bestand K. Mattuš, T. G. Masaryk an K. Mattuš 26.2.1890. Anlage des Briefs veröffentlicht in: Mattuš, Karel: Paměti, Praha, 1921, S. 201–202; zuletzt in: Masaryk, T. G.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891, S. 330 –331. Siehe ebenfalls AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, Konzepte der Anlagen mit einer weiteren Notiz von Masaryk (auf dem Konzept des Programms). Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 291.
Anmerkungen
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LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 14. und 18.3.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 163 –165. 558 Siehe LA PNP, Bestand G. Eim, T. G. Masaryk an G. Eim 22.3.1890, wo der Streitfall detailliert beschrieben ist. 559 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [23.3.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 165 –167. 560 Näheres hierzu in Kazbunda, Karel: Krize české politiky a vídeňská jednání o tzv. punktacích r. 1890 [Die Krise der tschechischen Politik und die Wiener Verhandlungen über die sogenannten Punkte im Jahr 1890], in: ČČH, 40 (1934), S. 80 –108, 310 –346, 491–528 und ČČH, 41 (1935), S. 41–82, 294 –320, 514 –554. Allgemeiner in: Urban, Otto: Die tschechische Gesellschaft 1848 –1918, S. 573–585. 561 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–56, Karton 233, Masaryks Notizen vom 26.3.1890. Bezeichnend ist auch Masaryks Brief an G. Eim. LA PNP, Bestand G. Eim, T. G. Masaryk an G. Eim 28.3.1890. Vgl. ebenfalls Mattuš, K.: Paměti, S. 200 –203; Kaizl, J.: Z mého života, II, J. Kaizl an K. Kramář 27.3. und 6.4.1890, S. 585 –588. 562 LA PNP, Bestand E. Albert, J. Kaizl an E. Albert 27.3.1890. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 297–298. Der Brief, mit dem Masaryk Albert das Ende der Verhandlungen mitteilte, liegt uns nicht vor. 563 Siehe den Leitartikel der Redaktion „Pester Lloyd“ přinesl dne 9. června, Čas, 4, 1890, Nr. 24, 14.6., S. 369 –372. Der Artikel war eine Reaktion auf eine Nachricht des Pester Lloyd und der Münchner Allgemeinen Zeitung aus dem „alttschechischen Lager“. In fünf Punkten nahm der Leitartikel zur Interpretation der Verhandlungen der Realisten mit den Alttschechen in den Zeitungsnachrichten Stellung. Veröffentlicht in: Masaryk, T. G.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891, S. 594 –597. 564 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 9.5.1890]; LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 11.5.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 170 –174. 565 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [13.5.1890]. Hierbei handelt es sich um zwei Briefe vom gleichen Tag. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 176 –180. Die Briefe von J. Kaizl aus der Zeit nach dem 27. März 1890 liegen uns nicht vor. Karel Kramář hatte sich zeitweilig durch eine mehr als halbjährige Studienreise nach Russland vom tschechischen politischen Leben entfernt. Auch von dort verfolgte er aber die Situation und kommentierte sie in einigen Briefen an E. Albert. Siehe Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 231–234 und 297–298. 566 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 6.5.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 176. 567 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 21.5.1890; AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 23.5.1890]. Veröffentlicht ebenda, S. 181–184. 568 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, J. Vrchlický an E. Albert undat. (Brief Nr. XXIX) und E. Albert an J. Vrchlický undat. (Brief Nr. 58), S. 108 –110. Beide Briefe sind vor dem 21.5.1890 geschrieben. Vgl. Alberts Brief an Masaryk, der vor
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Anmerkungen
dem 21.5.1890 entstand: „Vrchlický hat mir einen Brief geschrieben, der mich verletzt hat. Er hielt mir vor, dass ich an der Spitze der Realisten stände – wer lacht nicht? – und dass wir uns sehr entfremdet hätten.“ In einem weiteren Brief an Masaryk erwähnt Albert dann, dass Vrchlický auf Alberts Brief freundschaftlich und versöhnlich geantwortet habe. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 21.5.1890] und undat. [vor dem 23.5.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 180 –181 und 183. 569 Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, E. Albert an J. Vrchlický undat. (Brief Nr. 59), S. 110 –114. Der Brief wurde am 23.5.1890 geschrieben. Veröffentlicht ebenfalls in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 140 –142. 570 Am meisten zeigte sich dies in den abweichenden Stellungen von E. Albert und J. Kaizl zu den Punkten über einen tschechisch-deutschen Ausgleich. Kaizl schrieb in seinen Briefen an K. Kramář auch über seine Vorbehalte gegen den „Albertismus“. Kaizl, J.: Z mého života, II, S. 598 und 602. Auch Masaryk schrieb ähnlich über Albert an Kaizl und Kramář. AÚTGM, Bestand J. Kaizl, Karton 1, T. G. Masaryk an J. Kaizl 14.8.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – Josef Kaizl, S. 93 –95. ANM, Bestand K. Kramář, Karton 13, T. G. Masaryk an K. Kramář 22.8.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – Karel Kramář, Bílek, Jan/Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta/Swierczeková, Lucie (Hg.), Praha, 2005, S. 185 –186. 571 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–16, Karton 689, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [20.6.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 186 –188. 572 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 21.6.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 189 –190. 573 LA PNP, Bestand E. Albert, K. Kramář an E. Albert 14.7.1890. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 231–233. 574 ANM, Bestand K. Kramář, Karton 5, E. Albert an K. Kramář 22.7.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 233 –234. 575 J. Kaizl an K. Kramář 19.7.1890: „Albert war hier, er hat auch den Hirten [= T. G. Masaryk] besucht, in politicis weiß er nicht, wohin er gehört, er wendet sich aber wohl nicht von uns ab; Sie sagen richtig, dass Senftenberg wieder auf ihn einwirken wird.“ J. KAIZL, Z mého života, II, S. 594. MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice, Eintrag Masaryks vom 2. September 1890. 576 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–2, Karton 221, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 23.10.1890]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 195 –198. 577 Vgl. LA PNP, Bestand E. Albert, K. Kramář an E. Albert 25.10. und 26.10.1890; ANM, Bestand K. Kramář, Karton 5, E. Albert an K. Kramář 2 Telegramme, 1 Brief undat. [25.–26.10.1890]. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 235 –238. 578 Návrh programu lidového, Čas, 4, 1890, Nr. 44, 1.11., S. 689 – 694. Ebenfalls in: Masaryk, T. G.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891, S. 376 –383. 579 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–2, Karton 221, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor dem 23.10.1890] und 5.11.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 195 –200.
Anmerkungen
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LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 8.11. und 12.11.1890; AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–2, Karton 221, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [9.11.1890] und 13.11.1890. Veröffentlicht ebenda, S. 200 –205. Zitiert von S. 202. 581 LA PNP Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [Anfang Dezember 1890]. 582 Näheres zu dieser Problematik in Kučera, Martin: Fúze „realistů“ s mladočechy na konci roku 1890, in: ČČH, 93/4 (1995), S. 591– 645. 583 Siehe Denní zprávy [Nachrichten vom Tage], Národní listy, 30, 1890, Nr. 343, 14.12., S. 3. Diese Erklärung wurde mit einem Kommentar und den Unterschriften von Masaryk, Kaizl und Kramář auch in der Čas veröffentlicht. Beide Texte wurden mit Kommentaren der Redaktion versehen, die an den Leitartikel von Kramář anschlossen. Siehe [Kř.], Na nových drahách [Auf neuen Wegen], Čas, 4, 1890, Nr. 51, 20.12., S. 801–803. Prohlášení [Erklärung], Ebenda, S. 811–812. 584 LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 15.12.1890. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 205 –206. 585 AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. P–32–2, Karton 221, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [nach dem 15.12.1890]. Veröffentlicht ebenda, S. 206 –207. 586 Vojtěch, Tomáš: Vítězství mladočeské strany v Čechách v roce 1891 [Der Sieg der jungtschechischen Partei in Böhmen im Jahr 1891], in: Sborník k dějinám 19. a 20. století 4 (1977), S. 3 – 62; Velek, Luboš: Národní strana svobodomyslná (mladočeská) 1889 –1907. Příspěvek k dějinám politického stranictví v habsburské monarchii v období procesu politické modernizace. Dissertation, Filozofická fakulta Univerzity Karlovy, Praha, 2004. 587 LA PNP, Bestand E. Albert, Wodak an E. Albert 11.2.1891. 588 Ebenda, E. Levit an E. Albert 12.2.1891. Über die Mandate in den Böhmischen Landtag schrieb auch Karel Mattuš an Albert. Ebenda, K. Mattuš an E. Albert 16.3.1891. 589 Siehe Kokešová, H.: Gustav Eim, S. 41. 590 In diesem Zusammenhang ist Alberts Brief an G. Eim vom 20.2.1891 zu erwähnen: „Hochgeehrter Freund! Heute ging es Seiner Exzellenz Taaffe sehr viel besser und er fing ein Gespräch mit mir an. Ich erinnerte ihn daran, dass es jetzt bei Ihnen um den Bezirk Leitomischl geht. Ich verschwieg ihm nicht, was man dort über Sie erzählt, dass Sie in Regierungsdiensten stehen, dass Sie Parteigänger von Taaffe sind usw. Darauf sagte mir Taaffe: ,Das ist lächerlich! Ich kann es Ihnen beschwören, dass Eim nie einen Kreuzer bekommen hat.‘ Ich schreibe Ihnen das, damit Sie von mir ein Zeugnis dafür haben, was mir gesagt wurde. Bewahren Sie diesen Brief auf. Ich schwöre mir jede Stunde, dass mir Graf Taaffe dies wörtlich so gesagt hat.“ A AV ČR, Drobné fondy (Kleinere Bestände), E. Albert, E. Albert an G. Eim 20.2.1891. Eim sandte eine Abschrift dieses Briefs an Karel Adámek mit der Bemerkung: „Sie kennen Albert und wissen, dass er edel, weise und – vorsichtig ist! Er wird sich gewiss nicht für mich umsonst exponieren.“ Siehe Adámek, Karel: Z mých styků s Gustavem Eimem, in: Česká revue, 3 (1910), S. 105 und 109. 591 Die Frage, ob Rezek kandidieren oder auf eine Stelle im Staatsapparat warten sollte, ist in der Korrespondenz zwischen E. Albert und A. Rezek erfasst, aber auch in der Korrespondenz zwischen G. Eim und A. Rezek. Siehe die entsprechenden Passagen in der Edition der Korrespondenz zwischen G. Eim und A. Rezek in: Kokešová, H.: Gustav
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Eim, S. 213 –220. Alberts Korrespondenz mit Rezek aus dieser Zeit veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 184 –186. Zu Rezeks Karriere mehr in Jiroušek, Bohumil: Antonín Rezek, České Budějovice, 2002. LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 11.3.1891. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 207–208. Kučera, Martin: Bratři Grégrové a mladočeši v letech zrodu moderního českého stranictví (1889 –1895) [Die Gebrüder Grégr und die Jungtschechen in den Jahren der Entstehung des modernen tschechischen Parteienwesens (1889 –1895)], in: Bratři Grégrové a česká společnost v druhé polovině 19. století, S. 110 –116; Polák, S.: T. G. Masaryk, II, S. 285 –298. Navrátil, M.: Slavný chirurg, S. 700 –701. Ebenfalls Ders.: Albertovo rodiště. Lázeň, zdravotnictví a špitál v Žamberku, [Praha, 1917], S. 2. Diese Angaben übernimmt Svítil-Kárník, J.: Eduard Albert, S. 59. Hierzu zusammenfassend Kokešová, H.: Karel Kramář a česká lobby ve Vídni, S. 163 –176. Dies belegt auch Alberts Dank für die von Masaryk mitunterzeichnete Gratulation tschechischer Abgeordneter vom 25.1.1892 aus Anlass des 25. Jahrestags seines Wirkens an der Universität. In einem persönlichen Brief an Masaryk gab Albert seinem Bedauern Ausdruck, dass ihnen ihre zeitliche Auslastung nicht erlaubt, sich zu treffen und tschechische Angelegenheiten zu bereden. AÚTGM, Bestand T. G. Masaryk, Sign. Kor–I–19, Karton 690, E. Albert an T. G. Masaryk undat. [vor 9.2.1892]. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 209. Machar, J. S.: Vítězslav Hálek, in: Naše doba, 2/1 (1894/1895), S. 3 –15. Siehe auch die häufigen Erwähnungen in den Briefen, die veröffentlicht sind in: Korespondence T. G. Masaryk – Josef Svatopluk Machar, Bd. I. (1893–1895). Zur Problematik des Streits um die Bedeutung des Schriftstellers Vítězslav Hálek mehr in Jedlička, Jaroslav: Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 listů korespondence [Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 Briefe], S. 244 –256. Lehár, Jan/Stich, Alexandr/Janáčková, Jaroslava/Holý, Jiří: Česká literatura od počátků k dnešku [Tschechische Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart], Praha, 1998, S. 270 und 403 – 404. LA PNP, Bestand E. Albert, T. G. Masaryk an E. Albert 29.10.1894. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, S. 209 –211. In einem weiteren Brief wiederholte er: „Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht entsprechen kann. Ich will mich prinzipiell nicht in diese politischen Dinge einmischen und auch die Feder nicht eintauchen, deswegen kann ich Masaryk nicht schreiben.“ Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 23.7.1893 und undat. [Juli 1893], S. 184 –185. Rezek beschrieb Alberts letzte Stunden im Gedenkbuch. In dieses Besucherbuch von Alberts Villa schrieben sich dann auch die einzelnen Trauergäste ein. Siehe MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, Dekret vom 18.12.1887. Das Diplom mit Begleitschreiben des Ministers für Kultus und Unterricht vom 7.1.1892 in einer festen roten Mappe mit goldener Aufschrift „Ritter Diplom des oesterr. kaiserl. Leopold-Ordens“ befindet sich im MM Žamberk, Bestand E. Albert. Zur Ernennung wurde E. Albert z. B. von Professor Monti im Namen des Vorstands des Vereins
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zur Errichtung u. Förderung von Seehospizen und Asylen für kranke, insbesondere skrofulöse u. rachitische Kinder gratuliert. Albert war als Gründer des Vereins dessen Vizepräsident. Den Brief vom 11.1.1892 hat auch der Präsident des Vereins Graf Franz Falkenheym unterzeichnet. SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert. Siehe SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert, inoffizieller Brief vom 12.1.1895, abgesandt aus Budapest. Der Ministerpräsident Fürst Alfred Windischgraetz teilte Albert die Ernennung noch am gleichen Tag mit, an dem er ein diesbezügliches Schreiben vom Kaiser erhielt, und gratulierte zur Ernennung. LA PNP, Bestand E. Albert, A. Windischgraetz an E. Albert 14.1.1895. Navrátil, M.: Slavný chirurg, G. Eim an A. Pražák 16.3.1891, S. 700; Kokešová, H.: Gustav Eim, G. Eim an E. Albert 20.2. und 26.3.1891, S. 165, 167–168; Dies.: Eduard Albert, S. 102. Schwarzová-Eimová, Julie: Vzpomínka na prof. dra Eduarda Alberta, Národní listy 50, 1910, Nr. 279, 10.10., S. 1. Siehe Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 24.8.1891 undat. [Anfang September 1891], G. Eim an E. Albert 3.9.1891, S. 172–175. Im Gedenkbuch ist Eims Eintrag vom 28. August 1891. MM Žamberk, Bestand E. Albert. Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [Anfang Januar 1892], S. 176. Ebenda, E. Albert an G. Eim undat. [Januar 1892], S. 176 –177; Albert, Eduard: Über die Aufgaben der Medicin in der Zukunft. Rede, gehalten am 16. Februar anlässlich des 25jährigen Doctorenjubiläums am 22. Januar 1892, in: Internationale klinische Rundschau 1892, Nr. 4. Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, E. Albert an W. Mazura 14.2.1895, S. 28 –29. Penížek, Josef: Z mých pamětí z let 1878 –1918 [Aus meinen Erinnerungen aus den Jahren 1878 –1918], II, Praha, 1924, S. 191. Siehe auch Ders.: Eduard Albert, Národní listy, 70, 1930, Nr. 264, 25.9., S. 1, wo er schreibt: „Von der aktiven Politik hielt er sich fern. Er fürchtete, dass diese ihn der Poesie entfremden könnte. Darum nahm er das Abgeordnetenmandat nicht an, das ihm 1891 angeboten wurde, als Gustav Eim zwei Mandate erhielt, darum nahm er nicht das böhmische Ministerium und auch nicht das Unterrichtsministerium an, die ihm von Graf Taaffe angeboten wurden. Er begnügte sich mit einem Sitz im Herrenhaus, wo er sich in der Mitte niederließ, damit er nicht zu sehr exponiert wäre, und wo er nur einmal sprach, nämlich über Dinge seines Berufs. Aber ein Politiker war er, national, entschieden, positiv, von aller Phrasendrescherei weit entfernt. Ein politisches Gespräch mit ihm war ein Vergnügen. Gustav Eim und ich gingen einige Jahre mit ihm morgens, bevor er sich in seine Klinik aufmachte, in der Gegend um die Wiener Votivkirche spazieren, in deren Nähe auch Dr. Rieger und Graf Václav Kounic wohnten. Bei diesen Gesprächen konnten wir in sein Inneres sehen. Mehrfach äußerte er sich dankbar über die Erfolge der tschechischen Sache. Öfter verurteile er einen leeren Radikalismus, nicht selten machte er über diesen einen Scherz mit spielerischen und scharfen Worten. Mit Eim verbrachte er manchmal ganze Abende, besonders wenn er eine Rede für das Plenum des Parlaments vorbereitete. Dann sprühte er vor Witz, trug vor, als ob er auf der Parlamentstribüne stehen würde. Dabei vergaß er manchmal seine ganze Liebe, die Poesie, und bog auf das Feld der Politik ab.“
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Anmerkungen
612 Vgl. http://alex.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=sph&datum=0011 0002&seite=00000149 und http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?apm=0&aid=sph&datum=00 160002&seite=00000059, wo auf die einzelnen Sitzungen des Herrenhauses und die Seiten der stenographischen Protokolle mit den Auftritten von E. Albert verwiesen wird. 613 Jan Gebauer war von den Kollegen gebeten worden, Albert um „Nachgiebigkeit“ bei Änderungen in Fragen des Kollegiengelds zu ersuchen, denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, dass Albert im Herrenhaus gegen die Abschaffung des Kollegiengelds sprechen wird. Inzwischen hatte jedoch Gebauer mit A. Rezek gesprochen und von diesem erfahren, dass Rezek mit Albert die Sache beredet hatte und dass sich Albert „auf seine Bitte sehr edel“ verhalten habe. Er bat daher Albert um dessen Wohlwollen auch für die Zukunft. In Zusammenhang mit dem Kollegiengeld schrieb J. Goll im Dezember 1897 an Albert: „Wir wissen zu schätzen, dass Sie sich in der Frage des Kollegiengelds für die gerechtere Sache entschieden haben.“ Jedlička, J.: Eduard Albert – Jaroslav Goll, J. Gebauer an E. Albert 1.11.1896 und J. Goll an E. Albert 27.12.1897, S. 263 –265. Mehr zur Problematik siehe auch Čornejová, Ivana: Výběr a výkvět národa. Snahy o úpravu platů profesorů na pražské univerzitě na přelomu 19. a 20. století [Die Elite und die Blüte der Nation, Bemühungen um die Regelung der Professorengehälter an der Prager Universität an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts], in: Magister noster. Sborník statí věnovaných in memoriam prof. PhDr. Janu Havránkovi, CSc., Svatoš, Michal/Velek, Luboš/Velková, Alice (Hg.), Praha, 2005, S. 175 –182. 614 Machar, J. S.: Profily lidí [Menschenprofile], S. 86; Penížek, J.: Z mých pamětí [Aus meinen Erinnerungen], I, S. 141; Svítil-Kárník, J.: Eduard Albert, S. 57–58. 615 Masaryk schrieb an Kaizl, dass Albert mit Eims Hilfe Minister werden will. Siehe AÚTGM, Bestand J. Kaizl, Karton 1, T. G. Masaryk an J. Kaizl 25.4.1895. Veröffentlicht in: Korespondence T. G. Masaryk – Josef Kaizl, S. 254 –257. 616 Kaizl, Josef: Z mého života, III/1, Tobolka, Z. V. (Hg.), Praha [1914], S. 453. 617 Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim 23.1.1896, S. 196 –197. 618 Ebenda, G. Eim an E. Albert undat. [nach dem 24.1.1896], S. 197. 619 Ebenda, E. Albert an G. Eim 25.1.1896, S. 198. 620 Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21. und 22.2.1941. Von hier übernommen in die zweite Ausgabe von Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 369. 621 Kokešová, H.: Gustav Eim, E. Albert an G. Eim undat. [nach dem 30.9.1895], S. 192– 193. 622 Syllaba, L.: Eduard Albert, S. 965. 623 LA PNP, Bestand A. Rezek, E. Albert an A. Rezek undat. [23.3.1894]. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 193 –194. 624 Die Zeitschrift Vyšehrad griff Albert im Artikel Pěkné poměry [Schöne Verhältnisse] scharf an, Vyšehrad, 7, 1894, Nr. 10, 10.3., S. 74. Vgl. die Artikel Utrakvismus, Národní listy, 34, 1894, Nr. 71, 13.3., S. 1; O vlastenectví dvorního rady profesora Alberta [Über den Patriotismus des Hofrats Professor Albert], Našinec, 30, 1894, Nr. 32, 18.3., S. 1; Znalosť dvou či více jazyků [Die Kenntnis von zwei und mehr Sprachen], Moravská orlice, 32, 1894, Nr. 61, S. 16.3., S. 1.
Anmerkungen
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Albert sandte seine Betrachtungen am 18.3.1894 an die Moravská orlice, die sie im Editorial am 22.3.1894 veröffentlichte. Odpověď professora Alberta [Antwort von Professor Albert], Moravská orlice, 32, 1894, Nr. 66, S. 1. Aus Alberts Brief an den Redakteur der Moravská orlice zitierte auch die Zeitung Našinec: Professor dr. Albert, Našinec, 30, 1894, Nr. 35, 25.3., S. 2. Das Neue Wiener Tagblatt veröffentlichte den Artikel auf der ersten Seite anstatt des Editorials. Utraquismus, Neues Wiener Tagblatt, 28, 1894, Nr. 80, 23.3., S. 1. 626 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, E. Albert an M. Červinková-Riegrová undat. [nach dem Stempel auf dem Umschlag vom 23.3.1894]. 627 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice. 628 LA PNP, Bestand J. Hlávka, E. Albert an J. Hlávka undat. [nach den Umschlägen 2. und 9.2.1895 und 17.3.1895]. LA PNP, Bestand E. Albert, J. Hlávka an E. Albert 4.2.1895. 629 Jiroušek, Bohumil: Antonín Rezek, České Budějovice 2002, S. 103, wo weitere Literatur zu diesem Problem angeführt ist. 630 Das Jahr 1894, Fremden-Blatt, 49, 1895, Nr. 1, 1.1., S. 5. 631 Albert, Eduard: Die Frauen und das Studium der Medicin, Wien, 1895. Zuletzt 2010 https://www.amazon.de/Die-Frauen-Das-Studium-Medicin/dp/1173262075. Vgl. die zeitgenössischen polemischen Arbeiten Kronfeld, Ernst Moriz: Die Frauen und die Medicin. Professor Albert zur Antwort. Zugleich eine Darstellung der ganzen Frage, Wien, 1895; Hannak, Emanuel: Prof. E. Alberts Essay Die Frauen und das Studium der Medicin kritisch beleuchtet, Wien, 1895. Siehe ebenfalls die zeitgenössische Karikatur auf der Titelseite der Wiener Zeitschrift Der Floh, in der unter dem Titel Im Tempel der Wissenschaft der Text folgt: Professor Albert: Medicin wollt Ihr Weiber studieren? Nichts da! Eure Aufgabe ist die Vermehrung---. Der Floh, 27, 1895, Nr. 42, 20.10., S. 1. Zu den Meinungen E. Alberts und zu den Reaktionen auf seine Publikation vgl. Freeze, Karen Johnson: Medical Education for Women in Austria: A Study in the Politics of the Czech Women’s Movement in the 1890s, in: Wolchik, Sharon L./Meyer, Alfred G. (Hg.): Women, State and Party in Eastern Europe, Duke University Press, 1985, S. 51– 63. Im tschechischen Raum jüngst Heczková, Libuše: Píšící Minervy. Vybrané kapitoly z dějin české literární kritiky [Schreibende Minerven. Ausgewählte Kapitel aus der Geschichte der tschechischen Literaturkritik], Praha, 2009, S. 140 –142. 632 [–nář]: Prof. Albert: Die Frauen und das Studium der Medicin, Časopis pokrokového studentstva, 3, 1895, Nr. 1, 15.11., S. 4 –5; Nr. 2, 2.12., S. 20 –23. 633 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 261–263; Čapek, Karel: Hovory s T. G. M. [Gespräche mit T. G. Masaryk], Praha, 1990, S. 95 –96. 634 LA PNP, Bestand E. Albert, E. Krásnohorská an E. Albert 16.2. und 14.3.1890; Ebenda, Bestand E. Krásnohorská, E. Albert an E. Krásnohorská undat. [20.2.1890]. 635 LA PNP, Bestand M. Červinková-Riegrová, T. Svatová an M. Červinková-Riegrová 2.3.1890. Veröffentlicht in: Kokešová, H.: Tereza Svatová a Marie Červinková-Riegrová, S. 143. 636 LA PNP, Bestand Varia, E. Albert an K. Chotovský 29.10.1895. Einen ernsteren Ton hatte umgekehrt Alberts Brief an seinen ehemaligen Assistenten Professor Karel Maydl nach Prag. A AV ČR, Bestand Karel Maydl, Inv. Nr. 9, E. Albert an K. Maydl undat. [Herbst 1895].
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Anmerkungen
Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 263. In einem der Nachrufe auf Albert heißt es, dass er „bei einer Vorlesung unter den Hörern im Auditorium auch eine Studentin erblickte. Wie erzählt wird, verließ Prof. Albert seinen Operationstisch, ging in die Bänke, verneigte sich vor dem Fräulein, bot ihm seinen Arm an und führte mit einem scharfen ,bitte‘, das keinen Widerstand duldete, das Fräulein aus dem Hörsaal“. Vzpomínka na dvorního radu Alberta [Erinnerungen an den Hofrat Albert], Anlage zur Zeitung Hlas národa vom 2. Oktober 1900, S. 1. 638 Kokešová, H.: Eduard Albert, E. Albert an A. Rezek 17.8.1900, S. 215 –216. 639 Zum Beispiel † Hofrath Professor Dr. Eduard Albert, Neue Freie Presse, 1900, Nr. 12964, 26.9., S. 3; [Dr. A. K.]: Eduard Albert, Ebenda, Nr. 12965, 27.9., S. 1–2; Hofrath Dr. Albert †, Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 1900, Nr. 221, 26.9., S. 2–3; Vlasák, Erazim: Edvard Albert, Národní listy, 40, 1900, Nr. 267, 27.9., S. 1–2; Smrt prof. dra Alberta [Prof. Dr. Albert verstorben], Hlas národa, 1900, Nr. 268, 27. 9., S. 2; † prof. dr. Ed. Albert jako lidový spisovatel [Prof. Dr. Ed. Albert als Volksschriftsteller], Ebenda, S. 2–3; Ze Žamberka, 26. září [Senftenberg, 26. September], Ebenda, S. 3; Vrchlický, Jar.: Eduard Albert, Ebenda, Nr. 269, 28. 9., S. 1–2; [Dr. J. H.] und [α]: Prof. Dr. Eduard Albert †, Politik, 39, 1900, Nr. 267, 27.9., S. 3–4; Professor Albert †, Ebenda, Nr. 268, 28.9., S. 4–5; Profesor dr. Eduard Albert †, Moravská orlice, 38, 1900, Nr. 220, 27.9., S. 2; K úmrtí profesora dra Eduarda Alberta [Zum Tod von Professor Dr. Eduard Albert], Ebenda, Nr. 221, 28.9., S. 3; Vytrvalé slunce dokonávajícího září [Untergehende Sonne], Ebenda, Nr. 223, 30.9., S. 1–2; Profesor Eduard Albert † und Prof. Dr. Ed. Albert jako lidový spisovatel, Ebenda, S. 4; Dvorní rada prof. Dr. Eduard Albert zemřel [Hofrat Prof. Dr. Eduard Albert verstorben], Obzor, 23, 1900, Nr. 19, 5.10., S. 286; Zajíček-Horský, Jaroslav: Albert. Posmrtná črta [Albert. Skizze seines Vermächtnisses], Lidové noviny, 8, 1900, Nr. 227, 5.10., S. 1–2; [z]: Albertova literární pozůstalost [Alberts literarischer Nachlass], Ebenda, Nr. 231, 10.10., S. 6; Vrchlický, Jaroslav: Eduard Albert – básník [Eduard Albert als Lyriker], Ebenda, Nr. 236, 16.10., S. 1–2; Mrázek, Vojtěch: Eduard Albert, in: Zlatá Praha, 18 (1900/1901), Nr. 1, S. 7–8, Nr. 2., S. 18– 20, Nr. 3, S. 31. In dieser Zeitschrift wurden auch Fotografien von E. Albert und ein Gedicht von J. Vrchlický veröffentlicht. Vrchlický, Jaroslav: Orion. Památce Edvarda Alberta [Dem Andenken an Edvard Albert], in: Zlatá Praha, 17/48 (1899/1900), S. 565 und 566. Siehe ebenfalls die Erinnerung [-k-]: Dne 26. září zemřel, in: Naše doba, 8/1 (1900/1901), S. 67–68. 640 Maydl, Karel: Prof. Dr. E. Albert, in: Almanach české akademie věd císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, 11 (1901), S. 128 –158; Ders.: Eduard Albert, in: Česká revue, 4 (1901), S. 1–3; Syllaba, Ladislav: Eduard Albert, in: Osvěta, 30/11 (1900), S. 965; Kukula, Otakar: Prof. Dr. Eduard Albert †, in: Časopis lékařů českých, 39/40 ( 1900), S. 999 –1003. 641 Lorenz, Adolf: Eduard Albert, in: Wiener medicinische Wochenschrift, 50/40 (1900), S. 1873–1874; Ders.: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 895 –899; Ders.: Albert Eduard, Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 5, Berlin, 1903, S. 127–135; Ewald, Carl: Eduard Albert †, in: Wiener klinische Rundschau, 14 (1900), S. 786; Senfelder, J.: Eduard Albert als Literaturhistoriker und Dichter, Ebenda, S. 818; Habart, Johann: Eduard Albert.
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Gedenkblatt, Wien, 1900. Habarts Schrift enthält zwei Teile: I. Gedenkrede gehalten am 2. Mai 1891 bei der zu Ehren des k. k. Hofrathes Prof. Dr. Eduard Albert von seinen ehemaligen und gegenwärtigen Assistenten und Operateuren aus Anlass der zehnjährigen Wirksamkeit desselben als Vorstand der I. Wiener chirurgischen Klinik veranstalteten JubiläumsFeier; II. Eduard Albert und die ArmeeChirurgie. Abdruck aus Militärarzt 1900, Nr. 19 und 20; Ders.: Eduard Albert und die Heereschirurgie, Militärarzt 1900. Albert, Eduard: Na zemi a na nebi, Praha, 1900; Vrchlický, Jaroslav: Orion. Památce Edvarda Alberta, in: Zlatá Praha, 17/48 (1899/1900), S. 565 und 566; Ders.: Žamberské zvony a jiné písně, Praha, 1900; Ders.: Eduard Albert – básník, in: Česká revue, 4 (1901), S. 3 –7; Ders.: Eduard Albert, Hlas národa, 1900, Nr. 269, 28. 9., S. 1–2. Goll, Jaroslav: Dne 26. září zemřel, in: ČČH, 6 (1900), S. 403. Mrázek, Vojtěch: Eduard Albert, in: Zlatá Praha, 18 (1900/1901), Nr. 1, S. 7–8; Nr. 2, S. 18 –20; Nr. 3, S. 31. Vlasák, Erazim: Edvard Albert, Národní listy, 40, 1900, Nr. 267, 27.9., S. 1–2. Vrchlický, Jar.: Eduard Albert, Hlas národa, 1900, Nr. 269, 28.9., S. 1–2. Vytrvalé slunce dokonávajícího září [Untergehende Sonne], Moravská orlice, 38, 1900, Nr. 223, 30.9., S. 1–2. [Dr. J. H.]: Prof. Dr. Eduard Albert †, Politik, 39, 1900, Nr. 267, 27.9., S. 3 – 4. Hofrath Dr. Albert †, Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 1900, Nr. 221, 26.9., S. 2–3. Siehe das gesamte Zitat auf S. 85. Černý, Ad.: Krásné, půvabné město Žamberk, in: Zlatá Praha, 17/49 (1899/1900), S. 576. Pohřeb dvor. rady prof. dra Eduarda Alberta [Das Begräbnis von Hofrat Prof. Dr. Eduard Albert], Hlas národa, 1900, Nr. 272, 1.10., S. 2. In ähnlichem Geist schrieb auch Lorenz, A.: Eduard Albert, gestorben am 25. September 1900, in: Wiener klinische Wochenschrift, 13 (1900), S. 896. Vzpomínka na dvorního radu Alberta [Erinnerungen an den Hofrat Albert], Beilage zur Hlas národa vom 2. Oktober 1900, S. 1. Siehe die historischen Mythen und Stereotype Unsere tschechischen Hütten und Der Erbfeind, die behandelt werden in Rak, Jiří: Bývali Čechové, S. 83 –109. Siehe die Beilage zur Zeitung Hlas národa vom 28. September 1900, S. 4. Siehe ebenfalls die Todesanzeige in Neue Freie Presse, 1900, Nr. 12 966, 28.9., S. 15. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Totenschein mit Beschreibung von Alberts Beerdigung und Auflistung der Priester, ausgestellt vom Dekanatsamt Senftenberg am 26.8.1940. Siehe ebenfalls Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 178. SOkA Ústí nad Orlicí, Archivbibliothek der Zeitungen und Zeitschriften, der Regionalliteratur, der Chroniken und der zugehörigen Archivbestände (Notářství Žamberk; Archiv města Žamberk; Děkanský úřad Žamberk; Obecná škola Žamberk). MM Žamberk, Bestand E. Albert, Pamětnice mit Eintrag der Trauergäste. Vgl. auch die zeitgenössische Presse, z. B. Fotografien und der Artikel Z pohřbu dvor. rady prof. Dra Ed. Alberta [Die Beisetzung des Hofrats Prof. Dr. Ed. Albert], Pražský illustrovaný kurýr, 14, 1900, Nr. 273, 2.10., S. 1–2; Pohřeb prof. Dra Eduarda Alberta [Die Beisetzung von Prof. Dr. Eduard Albert], Národní listy, 40, 1900, Nr. 271, 1.10., S. 1; [–bs.]: Pohřeb dvor. rady prof. dra Eduarda Alberta [Die Beisetzung des Hofrats Prof. Dr. Eduard Albert], Hlas
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Anmerkungen
národa, 1900, Nr. 272, 1.10., S. 2; Ze Žamberka [Aus Senftenberg], Ebenda. Eine Übersicht der Trauergäste auch in Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 178 –179. Ze Žamberka, Hlas národa, 1900, Nr. 272, 1.10., S. 2. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 21. und 22.2.1941. Über die Atmosphäre in Senftenberg siehe Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 111–112. Vgl. auch den Artikel Beisetzung der Leiche des Professors Albert in Wien, Politik, 40, 1901, Nr. 335, 5.12., S. 4. Im Artikel heißt es, dass die Beisetzung am 4.12.1901 in kleinem Kreis mit der Witwe und dem Sohn stattfand, eine offizielle Feier solle erst bei der Enthüllung des Grabmals veranstaltet werden. So auch auf weiteren Gedenktafeln in Tschechien und in Österreich. Eine Ausnahme bildet die Gedenktafel an Alberts früherer Villa in Senftenberg. Das Gedicht erschien gesondert als Flugblatt. Vrchlický, Jaroslav: Rozhledna (Památce Ed. Alberta). Ke slavnostním dnům odhalení desky Ed. Albertovi 15. a 16. srpna 1908 [Der Aussichtsturm (Dem Andenken von Ed. Albert). Aus Anlass der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel für Ed. Albert am 15. und 16. August 1908], Okrašlovací spolek v Žamberku 1908. Veröffentlicht in: Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 431– 434; Pírkovi, F. a V.: Eduard Albert, S. 113 –117. AUK, Bestand Všestudentský archiv, J. U. Jarník, Zeitungsausschnitt des Artikels Slavnost odhalení desky dvorního rady MUDra Eduarda Alberta z 18.8.1908 [Feierliche Enthüllung der Gedenktafel für den Hofrat MUDr. Eduard Albert vom 18.8.1908]. Maisel, Thomas: Die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien. Biographische Skizzen, Wien, 1990, S. 21. Eine Fotografie des Reliefs auch in Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 293; Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 36. Siehe Archiv der Universität Wien, Bestand Diverse Nachlaßfragmente: E. Albert (Enthüllungsfeier am Freitag, den 22. Oktober 1909, um 12 Uhr), Adressen für die Universitätsfeier vom 22.10.1909 (Arkadendenkmal E. Alberts). Das elfseitige Verzeichnis mit Namen und Adressen der Geladenen stammt aus der Feder von Georg Albert. Von den Angehörigen waren František Albert, Josef Svata und sein Schwiegersohn Václav Barkman, Georg und Marie Albert und die Nichte Karolina Smrtová geladen. Siehe ebenfalls Hochenegg, Julius: Dem Andenken E. Albert. Rede, gehalten am 22. Oktober anläßlich der Enthüllung seines Denkmales in der Arkaden der Universität, Wien 1909, S. 1–14. Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Sammlung Otto Frankfurter, Sign. Autogr. 217/1–5, Zeitungsausschnitte zur Enthüllung des AlbertDenkmals, Wien 22. October [1909]. Penížek, Josef: Upomínky na Eduarda Alberta [Gedenken an Eduard Albert], Národní listy, 50, 1910, Nr. 272, 3.10., S. 1; Schwarzová-Eimová, Julie: Vzpomínka na prof. dra Eduarda Alberta [Erinnerung an Prof. Dr. Eduard Albert], Ebenda, Nr. 279, 10.10., S. 1; [R. M.]: Eduard Albert, Das Forum, 4 (1910), S. 376. Artikel Albert Eduard Dr., in: Navrátil, Michal: Almanach českých lékařů, Praha, 1913, S. 5 – 6; Ders.: Albertovo rodiště. Lázeň, zdravotnictví a špitál v Žamberku, o. O., undat. [Praha, 1917]. Saudek, I.: Vzpomínky na Eduarda Alberta (K 25. výročí jeho smrti), Lidové noviny, 33, 1925, Nr. 480, 25.9, S. 7; Jedlička, Rudolf: Profesor dr. Eduard Albert. K 25letému výročí jeho
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smrti, in: Časopis lékařů českých, 64/40 (1925), S. 1430 –1431; Svítil, Josef: Eduard Albert, I, II, Vzdělávací příloha Národních listů, 1925, Nr. 258, 20.9., S. 1, Nr. 265, 27.9., S. 1. Hierbei handelt es sich z. B. um die Artikel Svatová, Tereza: Rozptýlené kapitoly, Národní politika, 48, 1930, 16.6.; Dies.: O dru Eduardu Albertovi. Z rodinných vzpomínek, Ebenda, 26.9.; [M. H.]: Profesor dr. Eduard Albert, Našinec, 66, 1930, Nr. 223, 28.9., S. 3 – 4; Kvapil, Jaroslav: Dva listy Albertovy, Lidové noviny, 39, 1931, Nr. 96, 22.2., S. 1–3. Siehe weiter [-ll.-]: Eine Freundschaft: Chirurg Prof. Albert und Ministerpräsident Graf Taaffe, Prager Tagblatt, 1931, Nr. 110, 10.5., S. 2; [-ll.-]: Prof. Albert und der Wiener Hof, Ebenda, Nr. 116, 17.5., S. 4; Navrátil, Michal: Slavný chirurg MUDr. Eduard Albert, profesor university vídeňské, in: Věstník českých lékařů, 42/30 –52 (1930), S. 699 –1157; GuthJarkovský, Jiří St.: Z korespondence dv. rady Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému, in: Zvon, 31 (1931), Nr. 22, S. 299 –301, Nr. 23, S. 313 –314, Nr. 37–38, S. 510 –511, Nr. 41, S. 567–569; Ders.: Z korespondence Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému, in: Zvon, 32 (1932), Nr. 50, S. 692– 694, Nr. 51, S. 710 –713; Zvon, 33 (1933), Nr. 20, S. 271–273, Nr. 32, S. 439 – 440. Stránský, Max: Vzpomínka na prof. Dr. Eduarda Alberta, o. O., undat. [1935]; Ders.: Proslulí vídeňští lékaři českého původu, Dunaj, menšinová revue, 3 (1925), S. 338 –348; Ders.: Památce českého lékaře, vídeňského profesora dra Eduarda Alberta, Ebenda, 4 (1927), S. 77–91. Führende Chirurgen in Selbstdarstellungen: Heinrich Braun, Th. Gluck, Hermann Kümmell, Adolf Lorenz, Erwin Payr, Ludwig Rehn, Leipzig, 1930, S. 96; Jirásek, Arnold: Jak se soudí o Albertovi [Zum Urteil über Albert], in: Časopis lékařů českých, 69/14 (1930), S. 556. Zum Beispiel der Artikel Památce chirurga a spisovatele Eduarda Alberta [Zum Gedenken an den Chirurgen und Schriftsteller Eduard Albert], Národní práce, 1940, Nr. 262, 25.9., S. 4. Svítil-Kárník, Josef: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha, Praha, 1941, S. 7–8. Das Buch hat 79 nummerierte Seiten. Über Svítils Motivation siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Josef Svítil an A. Jirásek 7.2.1941. Vgl. Jiráseks Rezension des Buchs: Dr. Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha. Ke stému výročí jeho narozenin. Nakladatelství Vyšehrad, 1941, in: Rozhledy v chirurgii, 20/3 (1941), S. 119. Beide Bücher waren für eine unterschiedliche Lesergruppe gedacht, was auch aus dem Preis der Bücher folgt. Jiráseks Monografie kostete 100 Kronen, die von Svítil 15 Kronen. Zitiert aus der Einleitung, die Jirásek am 19.8.1940 in Všejany schrieb. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 9. Mehr zur Problematik in Kokešová, H.: Chirurg o chirurgovi. Arnold Jirásek a jeho práce o Eduardu Albertovi, S. 163 –186. Hlaváčková, Ludmila: Prof. Arnold Jirásek a I. chirurgická klinika UK za druhé světové války [Prof. Arnold Jirásek und die I. chirurgische Klinik der Karlsuniversität während des Zweiten Weltkriegs], in: Barvíková, Hana/Kostlán, Antonín (Hg.): Věda v českých zemích za druhé světové války. Práce z dějin Akademie věd. Řada C, sv. 3, Praha, 1998, S. 129 –143; Niederle, Bohuslav/Hlaváčková, Ludmila: Arnold Jirásek a jeho klinika v osudových letech 1939 –1959 [Arnold Jirásek und seine Klinik in den Schicksalsjahren 1939 –1959], in: Sborník lékařský, 100 (1999), S. 361–375.
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Anmerkungen
675 Siehe die umfangreiche Korrespondenz zwischen B. Albert und A. Jirásek im Archiv A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36. Uns liegen nicht nur die Briefe von B. Albert an A. Jirásek vor, sondern auch Kopien von Jiráseks Briefen an B. Albert. 676 Ebenda, Karton 6, Inv. Nr. 36, A. Jirásek an B. Albert 6.7.1940. 677 Ebenda, Karton 7, Inv. Nr. 76, 4 Briefe von Václav Barkman an A. Jirásek aus den Jahren 1940 –1946 und 3 Kopien der Antworten von A. Jirásek aus den Jahren 1940 –1945. 678 Ebenda, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 21.9.1944. Vgl. Ebenda, Karton 13, Inv. Nr. 852, 7 Briefe von Vratislav Charfreitag an A. Jirásek aus den Jahren 1933 –1941, und Ebenda, Karton 13, Inv. Nr. 853, Kateřina Charfreitagová-Rozumová an A. Jirásek 13.9.1940. 679 Ebenda, Karton 68, Inv. Nr. 3682, G. Albert an B. Albert 12.2.1941. 680 Ebenda. 681 Ebenda, G. Albert an B. Albert 21.–22.2.1941. 682 Ebenda, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 11.3., 7.4. und 15.4.1941; Ebenda, A. Jirásek an B. Albert 8.3. und 11.4.1941. Das Album befindet sich im persönlichen Bestand E. Albert im Archiv LA PNP als Geschenk von Amalie Kreidlová-Jirásková. Neben dem Album enthält der Bestand eine Menge von Zeitungsausschnitten. Ein weiteres Album Die tschechische Presse zum hundertsten Todestag von E. Albert erhielt das Senftenberger Museum im Oktober 1945 von Edmond Kirsch geschenkt. Gegenwärtig befindet sich das Album im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert. 683 Jirásek A.: Eduard Albert, in: Časopis lékařů českých, 80/3 (1941), S. 77–89; Mathon, J.: Eduard Albert, chirurg, učenec a člověk (Hrst vzpomínek), Ebenda, S. 89 –93. Siehe ebenfalls den Artikel I. schůze spolku českých lékařů dne 13. ledna 1941, Ebenda, Nr. 4, S. 143 –144. 684 Die Dokumente zu den Feierlichkeiten sind im Archiv SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert hinterlegt. Siehe ebenfalls A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Einladung und Exemplar der Zeitschrift Naše zájmy z Orlického kraje. Zu den Vorbereitungen der Feierlichkeiten und ebenfalls zur Sammlung des Materials für Jiráseks Buch siehe auch die Korrespondenz von A. Jirásek mit Antonie Mazurová, der Frau von Waldemar Mazura jun. Ebenda, Karton 18, Inv. Nr. 1490, 17 Briefe von A. Mazurová an A. Jirásek aus den Jahren 1940 –1959 und 4 Kopien der Briefe von A. Jirásek an A. Mazurová aus den Jahren 1940 –1941. Über die Feierlichkeiten informierte A. Jirásek auch auf den Seiten der Monatszeitschrift Rozhledy v chirurgii. Siehe Jirásek, Arnold: Paměti Eduarda Alberta při stém výročí jeho narození * 20.1.1841, in: Rozhledy v chirurgii, 20/1 (1941), S. 1–7. Vgl. auch die Wertung der Feierlichkeiten in der Rubrik Nachrichten aus der Welt der Chirurgie. [N.]: Oslavy stého výročí narození Eduarda Alberta, Ebenda, Nr. 2, S. 97; [A. J.]: Z oslav E. Alberta v Žamberce, Ebenda, Nr. 3, S. 121–123 und Jirásek, A.: O E. Albertovi, Ebenda, S. 123 –124. Eine ähnliche Ausstellung war auch im Sommer 1934 veranstaltet worden. Siehe [Kl.]: Výstava památek na profesora dr. Alberta v Žamberku, Národní listy, 74, 1934, Nr. 108, 20.4., S. 3. 685 Svatová, Tája: Vzpomínky, Naše zájmy z Orlického kraje, 17, Žamberk 1941, Nr. 2, 18.1., S. 1; Barkman, Václav: Vzpomínky na dvor. radu, rytíře MUDr. Ed. Alberta, Ebenda, S. 2–3; Mathon, Jaroslav: Vzpomínám, Ebenda, S. 3; Albert, B.: Strýc Eduard, Ebenda, S. 4; Charfreitág, Vratislav: O studiích Eduarda Alberta, Ebenda, S. 4.
Anmerkungen
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686 Der Verein, dessen Vorsitzender Waldemar Mazura jun. war, hatte damals etwa 80 Mitglieder. Seine Tätigkeit wurde 1948 eingestellt, als die Verwaltung der Museumssammlungen vom Senftenberger Stadtrat übernommen wurde. Zur Geschichte des Senftenberger Museums siehe http://www.zamberk.cz/Index.php?IdS=502. 687 LA PNP, Bestand E. Albert, Sonderdrucke und Zeitungsausschnitte: Ewald, Carl: Professor Dr. Eduard Albert (20. Jänner 1841 bis 25. September 1900) und die Chirurgie seiner Zeit, Wiener Medizinische Wochenschrift. Sonder-Abdruck (Separatabdruck) aus der N. 5 und 7, 1941, S. 1–29. Weiter der Artikel Také Vídeň vzpomněla 100letých narozenin prof. Dra E. Alberta, Orlický kraj, Kyšperk, 1.3.1941 und der Artikel Nad hrobem vědce, Úřednické listy, Praha, 17.2.1941. Siehe ebenfalls Jirásek, Arnold: Výročí stých narozenin prof. Ed. Alberta na vídeňské univerzitě, in: Rozhledy v chirurgii, 20/4 (1941), S. 159. Siehe ebenfalls Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 181. 688 Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, A. Jirásek an B. Albert 11.9.1940. Jiráseks Vortrag wurde am 20.1.1941 gesendet, Daněks am 23.1.1941. Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 181. 689 Jirásek, A.: Eduard Albert, 1. Auflage, S. 10. 690 Ebenda, S. 12. 691 Ebenda, S. 14. 692 Ebenda, S. 17. 693 Siehe z. B. die Referate über das Buch: [P.]: Eduard Albert – pokus o kroniku a rozbor života, práce a významu Ed. Alberta učiněný ke stému výročí jeho narození 20. ledna 1941, in: Časopis lékařů českých, 80/4 (1941), S. 147; Jedlička, Jaroslav: Prof. dr. Arnold Jirásek, Eduard Albert – pokus o kroniku a rozbor života, práce a významu Ed. Alberta učiněný ke stému výročí jeho narození 20. ledna 1941, Ebenda, Nr. 14, S. 511–513. Vgl. die Rezension von Svítils Buch: Vinař st.: Dr. Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velikého Čecha, Ebenda, S. 514. 694 Jirásek, A.: Eduard Albert, 2. Auflage, S. 14 –15. Das Vorwort zur zweiten Auflage wurde am 19. August 1944 in Prag verfasst. 695 Siehe das Vorwort zur 2. Ausgabe von Jiráseks Monografie. Die Reaktionen von Alberts Schülern Mořic Remeš und Jaroslav Mathon sind aufgezeichnet in: Kokešová, H.: Eduard Albert, S. 16 –17. Vgl. A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 23, Inv. Nr. 1949, M. Remeš an A. Jirásek 2.5.1949, und Ebenda, Karton 18, Inv. Nr. 1463, J. Mathon an A. Jirásek 10.2.1941 und 16.4.1951. 696 A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, A. Jirásek an B. Albert 28.11.1941. 697 Šusta, J.: Arnold Jirásek: Eduard Albert. Praha 1941, 411 str. (Albertova knihovna. Vydává Česká chirurgická společnost, Nr. 1); Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha, Praha, Vyšehrad, 1941, 80 str., in: Časopis lékařů českých, 80/51 (1941), S. 1970 –1972. In der Tschechischen historischen Zeitschrift erschien Šustas Rezension erst nach der Erneuerung der Zeitschrift im Jahr 1946. Siehe Šusta, J.: Arnold Jirásek: Eduard Albert; Josef Svítil-Kárník: Eduard Albert, život a dílo velkého Čecha, in: ČČH, 47 (1946), S. 269 –276. 698 Šusta, J.: Arnold Jirásek, in: Časopis lékařů českých, S. 1970. 699 Pražák, Albert: Chirurg o chirurgovi (Poznámky literárního dějepisce), in: Naše doba, 48/6 (1941), S. 333 –342, zitiert von S. 335.
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Anmerkungen
700 Ebenda, S. 341–342. 701 Ebenda, S. 339. 702 Jirásek, A.: Studie k životopisu E. Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 23 (1944), S. 328, 362–366, 400 – 403, 423 – 428 (Auswahl aus der Korrespondenz von J. Vrchlický an E. Albert). 703 Vgl. den Artikel Cuřínová, Ludmila/Vaňáčková, Zuzana: Historie medicíny v časopise Rozhledy v chirurgii 1922–1982. Výběrová bibliografie, in: Dějiny věd a techniky, 30/2 (1997), S. 99. 704 A. J.: Slečna L. Wieserová [Poznámky ke knize „Eduard Albert“ o osudech Albertovy vily], in: Rozhledy v chirurgii, 21/9 (1942), S. 406 – 407. 705 Jirásek, A.: Dosud neznámá práce Eduarda Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 23/10 (1944), S. 366 –367. 706 Řeč Ed. Alberta po tom, když mu jeho žáci předali Horowitzem zhotovený portrét (na klinice při příležitosti 25. výročí Albertovy činnosti), in: Rozhledy v chirurgii, 23/11 (1944), S. 403 – 405; Jirásek, A.: Studie k životopisu E. Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 23/9–12 (1944), S. 328, 362–366, 400 – 403, 423 – 428 (erschien ebenfalls als Sonderdruck); Ders.: K neznámým pracím E. Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 23/12 (1944), S. 428 – 429. Einige der Studien befinden sich im Archiv A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 62, Inv. Nr. 3519 und Inv. Nr. 3489, Karton 65, Inv. Nr. 3599. 707 Weiter schrieb er: „Die Briefe von Frau Albert sind sehr korrekt und wirklich in Schönschrift verfasst. Insgesamt bringt diese Korrespondenz nichts Neues. Sie wird nur Eduards Brief vom 12.2.1896 interessieren, der klar von seinem damaligen gesundheitlichen Zusammenbruch und Energieverlust und dem Bedarf von wirtschaftlichen Maßnahmen zeugt. Ich lege Ihnen den Brief zum Lesen bei und bitte um seine gelegentliche Rückgabe, da ich nicht weiß, ob Tante Thomová die Briefe nicht zurückfordern wird.“ A AV Č, Bestand A. Jirásek, Karton 6, Inv. Nr. 36, B. Albert an A. Jirásek 5.4.1945. Der Brief E. Alberts an seine Mutter Kateřina Albertová vom 12.2.1896 verblieb letztendlich bei Jirásek, nach dessen Tod übergab ihn die Witwe Amalie Kreidlová-Jirásková gemeinsam mit weiteren Materialien in das Archiv LA PNP. Über den Verbleib der weiteren Briefe haben wir keine Kenntnisse. 708 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 14 –15. 709 Der Artikel erschien in der Rubrik Nachrichten über neue Bücher. Matoušek, Miloslav: Prof. Dr. A. Jirásek: Eduard Albert, in: Československá nemocnice, 15/6 (1947), S. 93 –94. 710 Jirásek, A.: Eduard Albert, S. 15. 711 Jirásek, Arnold: Paměti Eduarda Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 29/12 (1950), S. 469 – 481; Ders.: Padesáté výročí Albertovy smrti, Ebenda, S. 502. Jiráseks Rede erschien auch als Sonderdruck. Siehe A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 60, Inv. Nr. 3489, Druck der Rede von Jirásek vom 17.10.1950. 712 Jirásek, A.: Paměti Eduarda Alberta, S. 469. 713 Ebenda, S. 477. 714 Ebenda, S. 479. Machar schrieb hier: „Überhaupt war dieser Sohn der böhmischen Berge stark von Wien überformt. Er liebte Wien, verwuchs mit der Stadt, war eine persona grata am Hof (nur eine schwere Erkrankung verhinderte, dass er, wohl unter Koerber, nicht zum Minister ernannt wurde) und begrüßte Luegers Erfolge, ihm im-
Anmerkungen
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ponierten Titel und Orden, er war froh, dass er ein Renommee unter den oberen Zehntausend hatte – und wenn die Ferien anstanden, wartete er schon ungeduldig darauf, dass er an den Ort seiner Jugend, nach Senftenberg fahren kann. […] Unter dieser Wiener Schale lebte seine Jugend sehr intensiv. […] Unter diesem Anstrich war doch noch ein Tscheche.“ Siehe Machar, J. S.: Profily lidí, S. 84 –93, zitiert von S. 86 und 90. 715 F. X. Šalda schrieb über Albert einen tendenziösen Artikel in der Zeitschrift Tribuna, in dem er ihn als einen literarischen Dilettanten und politischen Geburtshelfer bezeichnete. Siehe Šalda, F. X.: Ještě Vrchlický, Tribuna, 4, 1922, Nr. 230, 1.10., S. 3 –5. Abgedruckt in: Šalda, F. X.: Kritické projevy, 12, 1922–1924. Soubor díla F. X. Šaldy. Bd. 21, Praha, 1959, S. 87–88. Vgl. hierzu Kvapil, Jaroslav: Dva listy Albertovy, Lidové noviny, 39, 1931, Nr. 96, 22. 2., S. 1–3 und Ders.: O čem vím, Praha, 1946, S. 210 –216. 716 Jirásek, A.: Paměti Eduarda Alberta, S. 481. Im Jahr 1950 erschien auch der Artikel Miškovský, Zdeněk: Eduard Albert – lékař, básník a člověk, Lidová demokracie, 6, 1950, 12. 3., S. 5. 717 Balaš, Vladimír/Vlček, Jaroslav: Akademik Arnold Jirásek, český chirurg, Praha, 1988, S. 87–88. 718 Mehr hierzu in Kokešová, H.: Chirurg o chirurgovi, S. 180 –181. 719 Jirásek, Arnold: Eduard Albert o literární kritice [Eduard Albert über die Literaturkritik], in: Rozhledy v chirurgii, 29/6 (1950), S. 274 –277. Siehe ebenfalls den älteren Artikel: Ders.: K „Pamětem žamberským“ Eduarda Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 27/4 (1948), S. 165. 720 Ders.: K činnosti Eduarda Alberta, in. Rozhledy v chirurgii, 29/1 (1950), S. 28 –29. 721 Ders.: Poslední veřejné projevy Eduarda Alberta, in: Rozhledy v chirurgii, 33/10 (1954), S. 506 –509. Vgl. auch A AV ČR, Bestand A. Jirásek, Karton 68, Inv. Nr. 3682, Maschinenabschrift von Alberts Auftritt auf dem internationalen Kongress in Paris. 722 Schönbauer, Leopold: Lehrbuch der Chirurgie, Wien, 1950; Ders.: Eduard Albert, in: Wiener klinische Wochenschrift, 62 (1950), S. 834; Ders.: Eduard Albert, in: Wiener medizinische Wochenschrift, 100 (1950), S. 607. Siehe Jirásek, Arnold: Padesáté výročí Albertovy smrti, in: Rozhledy v chirurgii, 29/12 (1950), S. 502. 723 Jedlička, Jaroslav: Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 listů korespondence, in: Acta Universitatis Carolinae – Historia Universitatis Carolinae Pragensis, 13/1–2 (1973), S. 215 –267; Ders.: Eduard Albert, Josef Thomayer a Jaroslav Vrchlický, in: Časopis lékařů českých, 105 (1966), S. 554 –558; Ders.: Eduard Albert a Jan Gebauer. Účast chirurga na rukopisném boji a na edici fundamentálního bohemistického díla, in: Časopis lékařů českých, 110 (1971), S. 691– 695. Einladungen zu den Vorträgen, deren Manuskripte und Sonderdrucke befinden sich im Archiv A AV ČR, Bestand J. Jedlička, Karton 2, Inv. Nr. 101–104; Karton 2, Inv. Nr. 110. 724 Zu dieser Problematik siehe Maur, Eduard: Paměť hor [Das Gedächtnis der Berge], Praha, 2006. 725 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Dokumente zur Ausstellung aus dem Jahr 1960. Siehe z. B. die Artikel [vs.]: Žamberský rodák prof. Eduard Albert, Pochodeň, 57, 1968, Nr. 119, 18.–19.5., S. 8; Merganc, Jiří: Vzpomínka na prof. dr. E. Alberta, Pochodeň, 59, 1970, Nr. 234, 3 – 4.10., S. 5.
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Anmerkungen
726 Die Gedenktafel aus dem Jahr 1995 hat den Text: „In dieser Villa lebte und verstarb der bedeutende Sohn der Stadt Senftenberg und Begründer der tschechischen Chirurgie Dr. Eduard Albert. 1841–1900.“ 727 MM Žamberk, Bestand E. Albert, Dokumente zur Ausstellung Eduard Albert ve službách života im Jahr 2000. Es erschienen auch einige Artikel, siehe Scan, časopis Fakultní nemocnice a lékařské fakulty UK v Hradci Králové, 5/2000, S. 14, 22 und 23; Cuřínová, Ludmila: „Všecko je iluze, chirurgie je solidní. Amen.“, Zdravotnické noviny, 49, 2000, Nr. 33, 18.8.; Dies.: Eduard Albert & Albertinum, in: Tempus medicorus, Časopis české lékařské komory, 9/8 (2000), S. 14 –15; Stráník, Zdeněk: 100 let od smrti prof. MUDr. Eduarda Alberta, Letohradský zpravodaj, 10, Nr. 9, September 2000. 728 Kokoška, F.: 150. výročí narození význačného chirurga, Zdravotnické noviny, 40, 1991, Nr. 9, 25.2., S. 9; Málek, Prokop: Sté výročí České akademie věd a umění, Ebenda, Nr. 19, 6.5., S. 12. 729 Stefan, Hvězdoslav: Profesor dr. Eduard Albert – lékařská osobnost, Scan, 11/2 (2001), S. 15 –17 (auch http://www.fnhk.cz/data/casopis/2001_2.pdf ), der populärwissenschaftliche Artikel Martínek. Miloslav: Politik v bílém plášti, Magazín Práva, 27.1.2001 und der Artikel der damaligen Museumsdirektorin Marie Otavová. Siehe MM Žamberk, Bestand E. Albert, Dokumentation. 730 Březina, Josef: Děti slavných rodičů, II, Praha, 1998, S. 18 –19. 731 Kalendárium významných osobností města Žamberka, Žamberk, 2004, S. 8 –9. 732 Pavlíček, Tomáš W.: Zákonodárcem na doživotí! Čeští členové Panské sněmovny Říšské rady mezi politikou a reprezentací (1879 –1918). Diplomarbeit, Filozofická fakulta Univerzity Karlovy, Praha, 2008. 733 Kostrbová, Lucie/Ifkovits, Kurt/Doubek, Vratislav: Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894 –1904) als Mittler zwischen der Tschechischen und Wiener Moderne, Praha/Wien, 2011, S. 144 –145 und 245 –246. 734 Kostrbová, Lucie: Mezi Prahou a Vídní. Česká a vídeňská literární moderna na konci 19. století, Praha, 2011. 735 Alberts Bemühungen, ein Museum einzurichten, hatte seine jüngste Schwester Kateřina Thomová gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt, Waldemar Mazura, dem Sohn von Alberts Freund Waldemar Mazura, unterstützt. Thomová gehörte zu den ersten vier Mitgliedern des Kuratoriums, das 1941 in Albert-Verein umbenannt wurde. Einzelheiten zur Entwicklung des Museums in Otavová, Marie: Krátký pohled do historie žamberského muzea, in: Obrazy z panství Žamberk, soubor litografií Martina Tejčka, Žamberk, 2006. Zur Rolle von K. Thomová siehe Kokešová, H.: Literární tvorba – činnost vhodná pro ženy, S. 54 –55. Die Stadt Senftenberg gab eine Festschrift 100 let Městského muzea Žamberk, Žamberk, 2011, heraus. 736 http://www.czechcentres.cz/program/detail-akce/eduard-albert/ Die Buchvorstellung übernahm Thomas Winkelbauer, Professor an der Universität Wien; von diesem stammt auch die Rezension Helena Kokešová, Eduard Albert (1841–1900). Český intelektuál ve Vídni [Eduard Albert (1841–1900). Ein tschechischer Intellektueller in Wien], in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 124, 2016, S. 530–532. 737 Holzer, Gerold/Kokešová, Helena: Adolf Lorenz und sein Mentor Eduard Albert, Wiener medizinische Wochenschrift, 2020. https://doi.org/10.1007/s10354-020-00752-3; https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10354-020-00752-3.
Anmerkungen
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738 Bis 1990 wurden insgesamt 87 Bände veröffentlicht. Krška, Zdeněk (Hg.): Onemocnění slinivky břišní, Praha, 2019. https://www.worldmednet.cz/wp-content/ u p l o a d s / 2 0 2 0 / 0 3 / 5 4 8 5 - On e m o c n % C 4 % 9 B n % C 3 % A D - s l i n i v k y - b % C 5 % 99i%C5%A1n%C3%AD-AS1-kniha-155x235-online.pdf. Ders.: Profesor Eduard Albert: není Impakt jako „impact“ [Professor Eduard Albert: Impakt und „impact“ sind nicht dasselbe], in: Rozhledy v chirurgii, 99/3 (2020), S. 147–148. Sein Artikel war die Quelle eines ausführlichen Berichts vom 25.9.2020. Rychlík, Martin/Peroutková, Jana: Profesor Albert byl vynikající chirurg. A původce Albertova [Professor Albert war ein ausgezeichneter Chirurg. Und der Namensgeber von Albertov] im Online-Magazin der Karlsuniversität iForum. https://iforum.cuni.cz/IFORUM-16920.html 739 Siehe http://clo.ucl.cas.cz und Datenbank der nationalen Persönlichkeiten auf den Internetseiten der Nationalbibliothek. http://aleph.nkp.cz/F/VTT88CT7J5C3U7TN EE1K98M2LEAEVU92D9UTH64JV25RN2IA4M39636?func=fullsetset&set_number=015942&set_entry=000001&format=999. 740 https://cs.wikipedia.org/wiki/Eduard_Albert. Einträge haben hier auch seine Geschwister František Albert, Tereza Svatová und Kateřina Thomová und die Heilanstalt Albertinum. Auch https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Albert. Siehe ebenfalls den Artikel Albert Eduard in der österreichischen Enzyklopädie AEIOU. http://www. aeiou.at/aeiou.encyclop.a/a230769.htm. Die Geschwister Albert finden wir ebenfalls auf den Internetseiten des Vereins der Freunde des Bezirks Pardubitz in einem Beitrag von Zuzana Pecháčková T. Svatová und ihre Geschwister. Siehe http://www.kraj. kppardubicka.cz/stranky/cti-prispevky.php?id=Tereza_Svatova_a_jeji_sourozenci. Siehe ebenfalls die bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt Senftenberg unter http:// www.zamberk.cz/index.php?ids=402. Siehe weiter z. B. den Artikel Houdek, František: Praotec české chirurgie [Der Urvater der tschechischen Chirurgie], SANQUIS, 2010, Nr. 81, S. 66 unter http://www.sanquis.cz/index2.php?linkID=rt3183 (nicht mehr aktiv). Von den Blogs siehe Alberts Lebenslauf vom 23.11.2009, der sich vor allem auf die Arbeit von J. Svítil-Kárník stützt: http://karelkyr.bloger.cz/Zavate%C2%ADstopy%20historie/ Chirurg%C2%ADa%20basnik%20portret%20dr-Eduarda%C2%ADAlbert (nicht mehr aktiv). Veröffentlicht als E-Book https://knihy.abz.cz/prodej/zavate-stopy-ceske-historie-o-polozapomenutych-osobnostech-a-udalostech-1. Auch ein Artikel von Petr Andrle in der Online-Zeitung Neviditelný pes vom 30. Mai 2013: https://neviditelnypes.lidovky. cz/veda/osobnost-cesi-se-za-tech-113-let-moc-nezmenili.A130528_221915_p_veda_wag. 741 Ecce Homo – Eduard Albert 24. September 2010. http://www.rozhlas.cz/brno/upozornujeme/_zprava/788235 (nicht mehr aktiv). 742 Die Sendung mit dem Titel Porträt Eduard Alberts wurde am 18.11. und 2.12.2017 ausgestrahlt, wiederholt dann am 1.6. und 15.6.2019. https://vltava.rozhlas.cz/portret-eduarda-alberta-12-7950362; https://vltava.rozhlas.cz/portret-eduarda-alberta-22-7960451. 743 Alberts Villa kaufte MUDr. Josef Wieser von den Erben und richtete hier die Wasserheilanstalt Albertinum ein. Nach seinem Tod im Jahr 1905 wurde das Haus vom Verein für die Einrichtung und Unterhaltung von Lungenheilanstalten im Königreich Böhmen, im Markgrafentum Mähren und im Herzogtum Schlesien erworben, der hier das erste Skrofulose- und Tuberkulosesanatorium in den böhmischen Ländern einrichtete. Zum Hauptgebäude des Sanatoriums wurde Alberts Villa, die bis zu sechzig Patienten,
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Anmerkungen
eine Küche mit Speisesaal, später auch ein Röntgengerät und ein Labor aufnehmen konnte. Im ersten Jahr war hier nur eine Sommerkolonie für Kinder mit Tuberkulose oder Skrofulose, die von MUDr. Václav Barkman, einem praktischen Arzt aus Senftenberg und Ehemann von Alberts Nichte Marie Svatová, behandelt wurden. Die Pflegerinnen waren Schwestern vom Roten Kreuz. Der erste Direktor MUDr. Jan Panocha schuf letztendlich eine Heilstätte mit Ganzjahresbetrieb und 130 Betten. In den sechziger Jahren änderte sich dank der Medikamente, die die Zeit der Behandlung von Tuberkulose wesentlich verkürzten, schrittweise auch die Zusammensetzung der Patienten. Im Jahr 1975 wurde in einem Teil des Geländes ein Pflegeheim für Langzeitkranke eingerichtet und im Jahr 1993 wurden 36 Betten für Lungenkranke in eine akute psychiatrische Abteilung umgewandelt. Gegenwärtig befinden sich im Gelände des Albertinums eine Lungenabteilung, eine psychiatrische Abteilung und ein Pflegeheim für Langzeitkranke. Siehe http://www.albertinum-olu.cz/data/dokumenty/264_albertinum-tuberkuloza_2005-brozura.pdf?t=1599369649. Siehe ebenfalls http://cs.wikipedia. org/wiki/Albertinum_%C5%BDamberk. 744 Eine Straße mit dem gegenwärtigen Namen entstand in der Nähe der Gebäude der medizinischen Fakultät. Ihr Name übertrug sich dann auf das gesamte Universitätsgelände der medizinischen und nach 1918 auch der in der Zeit der Ersten Republik und nach dem Zweiten Weltkrieg erbauten naturwissenschaftlichen Fakultät. Zur besseren Orientierung wurden die weiteren Straßen im Jahr 1963 Hlavova (nach dem tschechischen Pathologen Jaroslav Hlava) und Potočkova (zu Ehren des tschechischen Chemikers Emil Potoček) benannt. Lašťovka, Marek u. Koll.: Pražský uličník. Encyklopedie názvů pražských veřejných prostranství, 1. Teil, Praha, 1997, S. 42. Siehe ebenfalls Stehlík, František: Stehlíkův historický a orientační průvodce ulicemi hlavního města Prahy, Praha [1929], S. 17. 745 Albert, Eduard: The Diagnosis of Surgical Diseases, Kessinger Publishing, LLC, 2010. In den Lehrbüchern der Chirurgie finden sich bis heute die Begriffe Albert-Darmnaht (manchmal auch Albert-Lembert-Naht genannt), Albert-Schnitt in der Handfläche usw. 746 Albert, Eduard: Neuere Poesie aus Böhmen, Kessinger Publishing, LLC, 2010; Erben, Karel Jaromír: Der Blumenstrauß/Kytice, Passau, 2011. Zweisprachige Ausgabe. Illustriert von Rut Kohn, übersetzt von Eduard Albert und Marie Kwaysser. Mit einem Nachwort von Pavel Kohn.
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Quellen- und Literaturverzeichnis
Quellen
Adolf und Albert Lorenz Gedenkstätte Wien
Archiv und Bibliothek Adolf Lorenz Archiv der Universität Wien
Bestand Diverse Nachlaßfragmente: E. Albert Bestand Medizinische Fakultät, Medizin. Personalakt Eduard Albert Doktorenkoll. Fakultät, Standesbuch, Med. 57.2 Medizinische Studentenkataloge o. H. 23 –26, Film 958, o. H. 27–29, Film 959; o. H. 30 –32, Film 960 (Mikrofilme) Archiv Kanceláře prezidenta republiky v Praze (Archiv der Präsidentenkanzlei in Prag)
Bestand Kancelář prezidenta republiky (Präsidentenkanzlei) Archiv Národního muzea v Praze (Archiv des Nationalmuseums in Prag)
Bestand Marie Červinková-Riegrová Bestand Julius Grégr Bestand Josef Kaizl Bestand Karel Kramář Bestand Michael Navrátil Bestand František Ladislav Rieger Bestand Václav Vladivoj Tomek Literární archiv Památníku národního písemnictví v Praze (Literaturarchiv der Gedenkstätte des nationalen Schrifttums in Prag)
Bestand Eduard Albert Bestand Marie Červinková-Riegrová Bestand Gustav Eim
284
Anhang
Bestand Marie Gebauerová Bestand Julius Grégr Bestand Josef Hlávka Bestand Jaroslav Jedlička Bestand Josef Jireček Bestand Eliška Krásnohorská Bestand Josef Svatopluk Machar Bestand T. G. Masaryk Bestand Karel Mattuš Bestand Antonín Randa Bestand Antonín Rezek Bestand Josef Šach Bestand Ervín Špindler Bestand Antonín Otakar Zeithammer Bestand Varia (Korrespondenz von E. Albert und K. Chotovský) Masarykův ústav a Archiv Akademie věd České republiky, v. v. i. (Masaryk-Institut und Archiv der Tschechischen Akademie der Wissenschaften)
Archiv Akademie věd České republiky (Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik): Bestand Jaroslav Goll Bestand Jaroslav Jedlička Bestand Arnold Jirásek Bestand Karel Maydl Kleinere Bestände (Drobné fondy): Bestand Eduard Albert Archiv Ústavu T. G. Masaryka (Archiv des T.-G.-Masaryk-Instituts): Bestand Tomáš Garrigue Masaryk Bestand Josef Kaizl Bestand Ústav T. G. Masaryka (T.-G.-Masaryk-Institut) Městské muzeum Žamberk (Stadtmuseum Senftenberg)
Bestand Eduard Albert Národní archiv Praha (Nationalarchiv Prag)
Bestand Český klub na říšské radě (Böhmischer Klub im Reichsrat) Bestand Ministr krajan/Rakousko (MK/R - Landsmannminister/Österreich)
Quellen- und Literaturverzeichnis
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Bestand Rodinný archiv Randů a Krulišů (Archiv der Familien Randa und Kruliš) Národní muzeum v Praze, Knihovna Náprstkova muzea (Nationalmuseum in Prag, Bibliothek des Náprstek-Museums)
Bestand Vojtěch Náprstek Obecní úřad Lány (Gemeindeamt Lana)
Bestand Obecní matriky (Gemeindematrikel) Österreichisches Staatsarchiv Wien
Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv in Wien: Bestand Ministerium für Kultus und Unterricht Österreichische Nationalbibliothek Wien
Sammlung von Handschriften und alten Drucken: Bestand Otto Benndorf Bestand Bernhard Jülg Bestand Hermann Nothnagel Bestand Simon Leo Reinisch Sammlung Otto Frankfurter Bildarchiv Austria, Digitale Sammlung, Porträtsammlung (Fotografie E. Albert) Privatsammlung
Korrespondenz E. Albert an W. Mazura Regionální muzeum Vysoké Mýto (Regionalmuseum Hohenmauth)
Bestand Literární korespondence (Literarische Korrespondenz, Eduard Albert an K. Bartsch, A. V. Šembera, V. K. Šembera, Z. Šemberová) Státní oblastní archiv Zámrsk, Státní okresní archiv Náchod (Staatliches Gebietsarchiv Zamrsk, Staatliches Bezirksarchiv Nachod)
Bestand Gustav Eim Státní oblastní archiv Zámrsk, Státní okresní archiv Ústí nad Orlicí (Staatliches Gebietsarchiv Zamrsk, Staatliches Bezirksarchiv Wildenschwert)
Bestand Eduard Albert Bestand Archiv města Žamberk (Archiv der Stadt Senftenberg)
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Bestand Děkanský úřad Žamberk (Dekanalsamt Senftenberg) Bestand Notářství Žamberk (Notariat Senftenberg) Bestand Obecná škola Žamberk (Grundschule Senftenberg) Ústav dějin Univerzity Karlovy a Archiv Univerzity Karlovy Praha (Historisches Institut der Karlsuniversität und Archiv der Karlsuniversität)
Bestand Akademický senát UK (Akademischer Senat der Karlsuniversität 1882–1951) Bestand Lékařská fakulta (Medizinische Fakultät), Bohuslav Albert Bestand Právnická fakulta UK (Juristische Fakultät) Bestand Všestudentský archiv (Allgemeines Studentenarchiv), Jan Urban Jarník Wienbibliothek im Rathaus
Sammlung Aut-Autographen: Korrespondenz E. Albert an Adolf Ernst Bestand Ludwig Anzengruber Bestand Karl Emil Franzos Bestand Ada Christen Wiener Stadt- und Landesarchiv
Bestand Totenbeschreibamt Bestand Bundespolizeidirektion Wien: Historische Meldeunterlagen Zeitgenössische Zeitungen und Zeitschriften
Athenaeum 1889 –1891 Čas 1889 –1890 Časopis českého studentstva 1890 Časopis pokrokového studentstva 1895 Čech 1889 Česká revue 1901–1912 Die slavische Warte 1889 Fremden-Blatt 1895 Hlas národa 1889 –1900 Moravská orlice 1891–1900 Národní listy 1890 –1930 Národní politika 1930 Naše doba 1894 –1941
Quellen- und Literaturverzeichnis
287
Našinec 1894 Neue Freie Presse 1900 Neues Wiener Tagblatt 1894 Osvěta 1900 Pokrok 1879 –1884 Politik 1900 –1901 Prager Tagblatt 1931 Vaterland 1893 Vyšehrad 1894 Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung 1900 Wiener klinische Wochenschrift 1900 Wiener klinische Rundschau 1900 Wiener medicinische Wochenschrift 1900 Zlatá Praha 1899 –1901
Literatur
Editionen und Memoiren
Adámek, Karel: Paměti z doby Badeniovy, in: Česká revue, 3 (1910), S. 257–274, 339 –355, 426 – 441. Ders.: Z mých styků s Gustavem Eimem, in: Česká revue, 3 (1910), S. 92–113, 145 –164. Adler, Friedrich: Listy profesora Eduarda Alberta z Vídně Friedrichu Adlerovi v Praze, in: Sborník Společnosti Jaroslava Vrchlického 1926–27, 8 (1927), S. 126 –131. Beran, Jiří: Vznik České akademie věd a umění v dokumentech, in: Práce z dějin Československé akademie věd. Studia historiae academiae scientiarum bohemo slovacae. Svazek 2. Seria B Editiones, Praha: Ústřední archív ČSAV, 1987. Bezděk, Ctibor: Jak rád jsem žil. Paměti MUDr. Ctibora Bezděka, Praha: Academia, 2011. Bráf, Albín: Život a dílo, I, Paměti, hg. von J. Gruber, Praha: Vesmír, 1922. Čechura, Jaroslav/Čechurová, Jana: Vzájemná korespondence Josefa Pekaře a Antonína Rezka, in: Časopis Národního muzea – řada historická, 167/3 – 4 (1998), S. 37– 68. Čelakovský, Jaromír: Moje zápisky 1871–1914, Velek, Luboš/Velková, Alice (Hg.), Praha: Archiv havního města Prahy, Výzkumné centrum pro dějiny vědy, Scriptorium, 2004. Červinková-Riegrová, Marie: Zápisky, I, (1880 –1884), Vojáček, Milan/Velek, Luboš u. Koll. (Hg.), Praha: Národní archiv, Scriptorium, 2009.
288
Anhang
Dies.: Zápisky, II, (1885 –1886), Vojáček, Milan/Velek, Luboš u. Koll. (Hg.), Praha: Národní archiv, Scriptorium, Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2013. Gebauerová, Marie: Dopisy prof. E. Albert prof. J. Gebauerovi, in: Listy filologické, 36 (1909), S. 44 – 48, 138 –142, 266 –269; ebenda, 37 (1910), S. 287–289, 464 – 467; ebenda, 38 (1911), S. 43 – 46 a 364 –370. Dies.: Rodinné vzpomínky na J. Gebauera, I–III, Kladno: J. Šnajdr, 1926 a 1932. Guth-Jarkovský, Jiří: Z korespondence dv. rady Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému, in: Zvon, 31 (1931), Nr. 22, S. 299 –301, Nr. 23, S. 313 –314, Nr. 37–38, S. 510 –511, Nr. 41, S. 567–569; Fortsetzung mit dem Titel Z korespondence Dra Ed. Alberta gymn. řed. Josefu Černému, ebenda, 32 (1932), Nr. 50, S. 692– 694, Nr. 51, S. 710 –713; ebenda, 33 (1933), Nr. 20, S. 271–273, Nr. 32, S. 439 – 440. Heller, Servác Bonifác: Z minulé doby našeho života národního, kulturního a politic kého, I–V, Praha: Český čtenář, 1916 –1924. Herben, Jan: Deset let proti proudu [1886 –1896]. Zpomínky a zkušenosti českého novináře, Praha: J. Herben, 1898. Ders.: Kniha vzpomínek, Praha: Družstevní práce, 1936. Jaroslav Vrchlický – Eduard Albert, vzájemná korespondence, Knoesl, Bohuslav (Hg.), Praha: Nakladatelství Československé akademie věd, 1954. Jedlička, Jaroslav: Eduard Albert – Jaroslav Goll – 50 listů korespondence, in: Acta Universitatis Carolinae – Historia Universitatis Carolinae Pragensis, 13/1–2 (1973), S. 215 –267. Kaizl, Josef: Z mého života, I–III, Tobolka, Zdeněk Václav (Hg.), Praha: J. R. Vilímek, o. J. [1909 –1914]. Klášterský, Antonín: Vzpomínky a portréty, Praha: Fr. Borový, 1934. Kokešová, Helena: Vzájemná korespondence Eduarda Alberta a Antonína Randy, in: Paginae historiae, 12 (2004), S. 95 –145. Korespondence T. G. Masaryk – Bedřich Hlaváč, Doubek, Vratislav/Kučera, Martin (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2001. Korespondence T. G. Masaryk – Karel Kramář, Bílek, Jan/Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta/Swierczeková, Lucie (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2005. Korespondence T. G. Masaryk – staročeši, Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2009. Korespondence T. G. Masaryk – Antonín Rezek, Bílek, Jan/Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2011. Korespondence T. G. Masaryk – Josef Kaizl, Bílek, Jan/Kokešová, Helena/Quagliatová, Vlasta/Ryantová, Marie (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2011. Korespondence T. G. Masaryk – Josef Svatopluk Machar, Bd. I. (1893–1895), Kokešová,
Quellen- und Literaturverzeichnis
289
Helena/Kotyk, Petr/Kraitlová, Irena (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2017. Korespondence T. G. Masaryk – Josef Svatopluk Machar, Bd. II. (1896), Kokešová, Helena/Kraitlová, Irena (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Ústav T. G. Masaryka, 2019. Kramář, Karel: Paměti, Hoch, Karel (Hg.), Praha: Československý čtenář, 1938. Kvapil, Jaroslav: O čem vím, Praha: Václav Tomsa, 1946. Lorenz, Adolf: Ich durfte helfen. Mein Leben und Wirken, Wien: Czernin Verlag, 2017. Lorenz, Albert: Wenn der Vater mit dem Sohne. Erinnerungen an Adolf Lorenz, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2009. Machar, Josef Svatopluk: Knihy feuilletonů, I–II, Praha: Čas, 1901 und 1902. Ders.: Českým životem, Praha: Grosman a Svoboda, 1912. Ders.: Třicet roků, Praha: Gustav Dubský, 1919. Ders.: Oni a já, I, Praha: Aventinum, 1927. Ders.: Zapomínaní a zapomenutí (Oni a já, II), Praha: Aventinum, 1929. Ders.: Profily lidí, dob a poměrů, Praha: Aventinum, 1930. Masaryk, Tomáš Garrigue: Parlamentní projevy 1891–1893, Doubek, Vratislav (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2001. (Spisy TGM 21.) Ders.: Parlamentní projevy 1907–1914, Doubek, Vratislav/Kárník, Zdeněk/Kučera, Martin (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2002. (Spisy TGM 29.) Ders.: Z počátků Athenaea. Texty z let 1883 –1885, Franěk, Jiří (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2004. (Spisy TGM 18.) Ders.: Z bojů o Rukopisy. Texty z let 1886 –1888, Svobodová, Jana (Hg.), Praha: Masarykův ústav AV ČR, 2004. (Spisy TGM 19.) Ders.: Slovanské studie a texty z let 1889 –1891, Gabriel, Jiří/Pavlincová, Helena/Zouhar, Jan (Hg.), Praha: Masarykův ústav a Archiv AV ČR, 2007. (Spisy TGM 20.) Mattuš, Karel: Paměti, Praha: Svatobor, 1921. Navrátil, Michal: Slavný chirurg MUDr. Eduard Albert, profesor university vídeňské, in: Věstník českých lékařů, 42/30 –52 (1930), S. 699 –1157. Neruda, Jan: Podobizny, III, Praha: Státní nakladatelství krásné literatury, hudby a umění, 1954. Paměti a listář Dra Aloise Pražáka, I–II, Kameníček, František (Hg.), Praha: Česká akademie věd a umění, 1926 und 1927. Penížek, Josef: Z mých pamětí z let 1878 –1918, I–III, Praha: Pražská akciová tiskárna, 1922–1928. Politické programy českých národních stran 1860 –1890, Cibulka, Pavel (Hg.), Praha: Historický ústav, 2000.
290
Anhang
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Anhang
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Anhang
Abbildungsnachweis 1) Fotografie E. Alberts aus dem Jahr 1870 (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 2) Fotografie E. Alberts aus den 1880er-Jahren (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 3) Albert im Freundeskreis der Anzengrube – Nische (A AV ČR, Bestand A. Jirásek) 4) Fotografie E. Alberts aus den 1880er-Jahren (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 5) Porträt E. Alberts aus dem Jahr 1893 mit seiner Unterschrift, Lithografie (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 6) Fotografie E. Alberts aus der ersten Hälfte der 1890er-Jahre (SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert) 7) Fotografie E. Alberts aus dem Jahr 1899 (SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert) 8) Brief von Joseph Lister an E. Albert (LA PNP, Bestand E. Albert) 9) Erster Band von Alberts bekanntem Lehrbuch der Chirurgie und Operationslehre (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 10) Das Professorenkollegium der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im Jahr 1881. Albert stehend, Erster von links (A AV ČR, Bestand A. Jirásek) 11) Diplom, mit dem E. Albert am 25.7.1900 zum Ehrenmitglied des Royal College of England ernannt wurde (SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert) 12) E. Albert im Operationssaal (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 13) Brief von Louis Pasteur an E. Albert (LA PNP, Bestand E. Albert) 14) Poesie aus Böhmen, erster Band der Anthologie von Übersetzungen tschechischer Poesie (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 15) E. Albert und Jaroslav Vrchlický (SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert) 16) Titelblatt der 1900 erschienenen Anthologie Lyrisches und Verwandtes aus der böhmischen Literatur (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 17) Brief von Eduard Taaffe an E. Albert (LA PNP, Bestand E. Albert) 18) Maximilianplatz, der heutige Rooseveltplatz in Wien auf einer zeitgenössischen Fotografie 19) Haus an der Ecke Frankgasse und Rooseveltplatz, in dem E. Albert in den 80erund 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts wohnte (Archiv der Autorin) 20) Dekret vom 18.12.1887, mit dem Albert zum Hofrat ernannt wurde (SOkA Ústí nad Orlicí, Bestand E. Albert) 21) Ritterdiplom des Leopoldordens, der Albert am 9. Jänner 1892 verliehen wurde (MM Žamberk, Bestand E. Albert)
Quellen- und Literaturverzeichnis
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22) Titelblatt von Alberts Schrift Die Frauen und das Studium der Medicin aus dem Jahr 1895 (MM Žamberk, Bestand E. Albert) 23) Karikatur E. Alberts in der Wiener Zeitschrift Der Floh vom 20. Oktober 1895 24) Sterbeanzeige in der Neuen Freien Presse 28.9.1900, S. 15 25) Fotografie von der Beisetzung E. Alberts in Senftenberg (A AV ČR, Bestand A. Jirásek) 26) Grabstätte E. Alberts auf dem Wiener Zentralfriedhof (Archiv der Autorin) 27) Gedenktafel am Geburtshaus E. Alberts in der Straße Pod Radnicí 149 in Senftenberg nach einem Entwurf des Bildhauers František Rous (Archiv der Autorin) 28) Alberts Relief des Bildhauers Artur Kaan aus dem Jahr 1909 in den Arkaden der Wiener Universität (Archiv der Autorin) 29) Das heutige Aussehen von Alberts Villa in Senftenberg (Archiv der Autorin) 30) Gedenktafel an E. Alberts früherer Villa in Senftenberg, dem heutigen Albertinum (MM Žamberk, Bestand E. Albert)
Abkürzungsverzeichnis A AV ČR
AKPR ANM AUK AÚTGM
ČČH LA PNP MM NA RM SOkA RKZ oder RK, RZ
Archiv Akademie věd České republiky (Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Teil des Masaryk-Instituts und Archivs der Tschechischen Akademie der Wissenschaften) Archiv Kanceláře prezidenta republiky (Archiv der Präsidentenkanzlei in Prag) Archiv Národního muzea (Archiv des Nationalmuseums in Prag) Archiv Univerzity Karlovy (Archiv der Karlsuniversität) Archiv Ústavu T. G. Masaryka (Archiv des T.-G.-Masaryk-Instituts, Teil des Masaryk-Instituts und Archivs der Tschechischen Akademie der Wissenschaften) Český časopis historický (Tschechische historische Zeitschrift) Literární archiv Památníku národního písemnictví v Praze (Literaturarchiv der Gedenkstätte des nationalen Schrifttums in Prag) Městské muzeum (Stadtmuseum) Národní archiv (Nationalarchiv) Regionální muzeum (Regionalmuseum) Státní okresní archiv (Staatliches Bezirksarchiv) Rukopisy královédvorský a zelenohorský (Königinhofer Handschrift und Grünberger Handschrift)
Summary The book focuses on Eduard Albert (1841–1900), who was a significant figure in Czech and Austrian scientific, cultural, as well as political circles at the end of the 19th century. I concentrated my research primarily on the relatively unknown aspects of Albert’s life, i.e., his private life and political activities. My fundamental question was: what kind of role did a man, whose professional career and social status in Vienna reached brilliant heights, play in Czech political life? Although he initially resisted openly engaging in politics, he found he could not stand completely on the sidelines. Albert’s relationship to the Realist group reveals that Albert was vitally interested in contemporary political events. He was no mere passive observer – he often actively interfered in Czech politics. Another topic I focused on was Albert’s attitude toward the Czech Academy of Arts and Sciences. Even in this instance, the creation of the Czech Academy wasn’t a purely scientific question, but was to a great extent a political decision. The book is divided into six main chapters, the composition of which combines chronological and thematic approaches. In the introduction I tried to define the topic and establish a conceptual framework; I summarized the research up to now and analyzed the most important sources and literature. In the first chapter Homo privatus, I outlined Albert’s life, including his family history, as well as his interests and hobbies. The second chapter, Homo eruditus, is devoted to Albert’s professional career and his efforts to popularize medicine. The third chapter, Homo scriptor, focuses on Albert’s literary and historical pursuits. The fourth chapter, Homo urbanissimus, maps Albert’s social relationships, friendships and his patronage. Here I also look into Albert’s role as a proCzech lobbyist in Vienna. In the crucial fifth chapter Homo politicus, I analyzed in detail Albert’s activities at the end of the 19th century, when he pondered accepting a seat in the Imperial Council, and his efforts to integrate himself into Czech scientific circles. I further focused on Albert’s relationships with the Czech policial representation and I clarified his role in the creation and conception of the Czech Academy. I directed most of my attention to Albert’s role as a negotiator in the meetings between the members and followers of the Realist group with representatives from both Czech political parties, the result of which was the fusion of the Realists and the Young Czechs. In the final sixth chapter I looked into the socalled
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second life of Eduard Albert. One can conclude that Eduard Albert’s name has become a permanent part of the Czech historical memory, not just in the Czech national environment, but also in the wider context of the former Habsburg monarchy. Even today, he is often remembered as a scientist, man of letters and patron.
Namenregister Abrikosova, Naděžda Nikolajevna 63, 237 Adámek, Karel 116–118, 153, 167, 224, 248, 265 Adalbert (Familienname) 16, 215 Adalbert (Heiliger) 39 Adler, Friedrich 14, 78, 80, 235 Albert, Bohuslav 11, 20, 96, 186–188, 190, 192, 210, 211, 215–217, 220, 221, 223, 231, 238, 240, 241, 244, 268, 272, 274, 275, 276 Albert, Edith, verh. Wilheim 27, 28, 220 Albert, Emma, verh. Sieberer 27, 28, 220 Albert, Ernst 27, 28, 220 Albert (Familie) 13, 14, 17, 20, 23–27, 30, 37, 86, 92, 96, 104, 178, 181, 186, 196, 215, 217, 239, 245 Albert, František (Bruder) 20, 178, 186, 187, 192, 197, 212, 216, 272, 279 Albert, František (Vater) 17, 247, 248 Albert, Friederica, geb. Bayer 27, 220 Albert, Georg 11, 13, 14, 23–29, 37, 42, 86, 96, 164, 177, 178, 181, 186–188, 192, 196, 202, 211, 215– 221, 223, 231, 234, 238, 240, 241, 244, 268, 272, 274 Albert, Marie, geb. Pietsch (Ehefrau von E. Albert) 16, 20–25, 27–29, 39, 46, 64, 177, 178, 192, 196, 202, 217, 218, 272 Albert, Marie, geb. Planinschegg (Ehefrau von G. Albert) 27
Albert, Olga (Tochter von E. Albert) 24, 218 Albert, Vincenc 20, 178, 192 Albertová, Kateřina, geb. Zdobnická 17, 178, 216, 276 Albertová, Olga (Nichte von E. Albert) 22, 186, 187 Albrecht, Erzherzog 63, 229 Aleš, Mikoláš 104, 244 Alt, Rudolf 36 Anzengruber, Ludwig 36, 214, 220, 224 Auersperg, Adolf von 113 Auersperg, Wilhelmine von, geb. Kinsky 236 Auředníček, Otakar 78 Bacquehem, Olivier de 100 Badeni, Kasimir von 163, 164 Bakeš, Jaroslav 69 Balaš, Vladimír 194 Bamberger, Heinrich von 213, 236 Barkman, Václav 181, 186, 227, 272, 274, 280 Barkmanová, Marie, geb. Svatová 106, 181, 186, 280 Bârsescu, Agatha Julie 95 Bârsescu (Mutter von A. J. Bârsescu) 95 Bartoš, František 130 Baumeister, Bernhard 235 Beaufort-Spontin, Friedrich von 236 Beck, Emil 89 Beck von Mannagetta, Leo 47, 179 Bednář, Alois 17, 70, 252 Belcredi, Richard von 78, 235
322 Bellini, Giovanni 224 Bendl, Karel 92 Benesch (Turnlehrer) 33 Benndorf, Otto 213 Bergson, Henri-Louis 28 Berlioz, Hector 34 Beust, Friedrich Ferdinand 37 Bezecny, Josef von 97, 236 Billroth, Theodor 55, 58, 62, 66, 67, 75, 78, 93, 174, 181, 234, 235 Bismarck, Otto von 152 Blažek, Gabriel 141, 145 Blažina, Josef 53, 57 Borecký, Jaromír 78 Bráf, Albín 101, 122–125, 129–131, 142, 145–147, 149, 150, 243, 250– 253, 259, 261 Brandl, Vincenc 88, 130 Braun (Staatsrat) 59 Brauner, Bohuslav 132 Breden, Adalbert von 36 Breden (Eheleute) 224 Breisky, Louise 78 Březina, Josef 196 Brorsen, Theodor 223 Brožík, Václav 78, 104, 128, 234, 235, 252 Brücke, Ernst Wilhelm von 222 Brynych, Eduard Jan Nepomucký 105, 245 Bubna, Mikuláš d. Ä. 89 Buquoy, Karl von 236 Bylandt-Rheidt, Artur 104 Cantacuzène, Alice, geb. Ribeaupierre 79, 145, 235 Cantacuzène, Paul 145, 235
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Catilina, Lucius Sergius 225 Čech, Svatopluk 74, 75, 79, 192, 194, 233, 254 Čejpa (Freund aus Senftenberg) 62 Čelakovský, František Ladislav 77 Čelakovský, Jaromír 85, 100–102, 132, 243, 252, 254 Čelakovský, Ladislav 256 Černá, Anna 27, 220 Černý, Adolf 175 Černý, Josef 14, 26, 33, 34, 39, 40, 42, 54, 57, 58, 61, 62, 68, 86, 88, 91, 94, 100, 103, 179, 216–220, 222, 223, 225–230, 232, 238, 240, 242, 248, 249, 260 Červenka, Jan 78 Červinka, Karel 78 Červinka, Václav 251 Červinková-Riegrová, Marie 16, 21–24, 26, 30, 31, 33–35, 41, 75, 77, 78, 96, 97, 100, 104, 119, 124, 125, 128–130, 132, 137, 142–148, 156, 165, 169, 197, 218, 219, 221–223, 226, 233–235, 241, 244, 249–251, 254, 255, 259, 261, 262, 265, 269 Chaloupka, František 105, 232, 244 Charfreitag, Jaroslav 229 Charfreitag, Vratislav 186, 274 Charfreitagová, Kateřina (Katuše), verh. Rozumová 186, 274 Charfreitagová, Marie, geb. Albertová 20, 192 Chertek, Emil 106 Chodounský, Karel 103, 243 Chotek, Sophie von 245 Chotovský, Karel 34, 44, 88, 92, 105, 169, 229, 239, 244, 245, 269
Namenregister
Christen, Ada 36, 214 Chrobak, Rudolf 47, 178, 179 Chvostek, František 58, 70, 232, 252 Cicero, Marcus Tullius 225 Cibulka, Pavel 209 Čihák, Václav 182 Comenius, Johann Amos 132, 255 Conrad von Eybesfeld, Siegmund 57, 59, 62 Costenoble, Karl 36 Czerny, Vinzenz 55, 58 Daněk, Jan 189, 275 Dante Alighieri 145 David, Benno 59 Denk, Wolfgang 188 Dilthey, Wilhelm 136 Diviš, Prokop 33, 88, 203, 237, 238 Dlouhý, Jan 70 Domabyl, Gustav 35, 38, 43, 46, 105, 178, 182, 216, 217, 221, 223, 226, 240, 244, 245 Donath, Adolph 85, 196 Doubrava, Karel 182, 183 Drozda, Josef Václav 252 Duchek, Vojtěch 58, 70, 252 Dumreicher, Johann von 18, 21, 49, 53, 55, 58, 59, 62, 104, 119, 244 Durchánek (Freund aus Senftenberg) 229 Durdík, Josef 130, 134, 150 Dvořák, Antonín 34, 78, 234, 236 Dvořák, Rudolf 102, 243 Eim, Gustav 14, 26, 32, 35, 41, 42, 44, 63, 74, 75, 77, 96, 97, 100, 101, 103, 104, 112, 130, 148, 150, 158–
323 160, 163, 164, 207, 219, 222–224, 226, 233–235, 242–244, 254, 258, 262, 263, 265–268 Einstein, Albert 28 Eiselt, Jan Bohuslav 47, 54, 56, 57, 61, 125, 126, 128, 179, 228, 249, 253 Emler, Josef 130, 131, 252 Engel, Emanuel 25, 37, 96, 111, 112, 153 Entlicher (Lehrer) 17 Enzenberg, Arthur 236 Erben, Karel Jaromír 77, 79, 235 Ernst, Adolf 214 Ernst, Karel Wenzel 78 Ewald, Carl 44, 68, 173, 183, 188, 211, 231, 232 Falkenheym, Franz von 267 Faltis, Viktor 20, 248 Feistmantel, Otakar 126, 132 Feltgen (Student) 231 Ferdinand Karl, Erzherzog 94 Fischer, František 62 Fischer, Ludwig Hans 36 Fitger, Artur 236 Flanderka, Bedřich (Friedrich) 91, 96, 116, 117, 226, 248, 249 Flanderka (Familie) 91, 216, 238, 304 Flanderka, František 91 Flanderka (Landesadvokat) 91 Formánek, Václav 179, 249 Frank, Rudolf 68, 183, 232 Frankenberger, Otokar 179 Franta, Ondřej 229 Franz Ferdinand d’Este (von ÖsterreichEste), Erzherzog und Thronfolger 63, 94, 134, 229, 244, 245
324 Franz Joseph I., Kaiser 19, 59–61, 94, 119–121, 123–125, 132, 152, 158, 160, 165, 166, 251–253, 267 Franzos, Karl Emil 214 Frič, Antonín 102, 126, 128 Friedländer, Friedrich 44, 47, 68, 178, 183, 232 Frýdek, Alois 47, 178 Fuchs, F[ranz] 66, 231 Funda, Josef 99 Gautsch von Frankenthurn, Paul 101, 106, 252 Gebauer, Jan 12, 14, 15, 25, 41, 44, 45, 47, 77, 98, 99, 109, 123, 129, 141, 159, 163, 179, 191, 218, 226, 227, 234, 242, 253, 260, 268 Gebauerová, Marie 14, 99 Goethe, August von 221 Goethe, Johann Wolfgang von 33 Goll, Adolf 91 Goll (Familie) 85 Goll, Jaroslav 12, 14, 47, 79, 85, 86, 89, 91, 97, 99, 109, 135, 140, 153, 159, 163, 173, 179, 233, 235, 236, 242, 256, 268 Grégr, Julius 57, 113, 114, 117, 119, 157, 228, 247, 248, 249 Greif, Emanuel 179 Gunz, Willibald 93 Guth-Jarkovský, Jiří Stanislav 14, 223, 227 Habart, Johann 47, 68, 173, 180, 232, 271 Hájek, Jan 209 Hakl, Bohumil 105, 178, 244 Halácsy, Eugen 93, 100, 180, 240, 242
Anhang
Halácsy, Irma 93 Halácsy, Marie 93 Hálek, Vítězslav 75, 77, 159, 266 Hamad (Konsularbeamter) 80 Hamerník, Josef 252 Hammerle, Alois Josef 88, 237 Hattala, Martin 130, 144, 149 Havlíček, František 38, 92 Havlíček Borovský, Karel 77, 147 Havránek, Jan 14 Heine, Karl 49, 56 Helfert, Josef Alexander 82, 236 Heller, Hermann 231 Herben, Jan 140 Herbst, Eduard 152 Heřmanský (Direktor einer Maschinenfabrik) 17 Herrmann, Ignát 73, 75, 98, 233 Heveroch, Antonín 179 Heyduk, Adolf 40, 75, 82, 235, 236 Heyrovský, Leopold 140 Heyssig, Alfred 104, 244 Hipman, Karel 79 Hlava, Jaroslav 67, 101, 132, 154, 179, 231, 243, 280 Hlaváčková, Ludmila 53, 97, 186 Hlávka (Familie) 109 Hlávka, Josef 35, 78, 81, 97, 99, 100, 103, 106, 107, 119–123, 125, 126, 128–134, 138, 139, 142, 143, 165, 166, 204, 234–236, 245, 250–256, 269 Hlavsa, Václav 105, 178 Hochenegg, Julius 42, 51, 66, 68, 183, 232 Hofmann, Eduard von 44, 58, 59, 92, 93, 137, 181, 228, 229, 239, 252 Hofmann (Familie) 42, 94, 239
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Namenregister
Hofmann, Leopoldina, geb. Bendl 239 Hofmann (Sohn von E. Hofmann) 239 Hofmokl, Johann 229 Holub, Emil 181 Holzer, Gerold 197 Horák, Václav 106, 236 Horbaczewski, Ivan 68, 100, 154 Horowitz, Leopold 67, 231 Hostinský, Otakar 140, 183, 226 Hovorka, František 179 Hübner (Freund aus Senftenberg) 229 Hulata, Josef 105, 178 Hülgerth, Heribert 80, 235 Hus, Jan 147, 261 Hyrtl, Josef 18, 66, 67 Jahn, Jaroslav Jiljí 102, 179, 243 Jahn, Jiljí Vratislav 79, 235 Janošík, Jan 132, 154 Jarník, Jan Urban 182, 183 Jedlička, Jaroslav 12–15, 195, 211, 226 Jedlička, Rudolf 47, 68, 179, 183 Jelínek, Bohdan 77 Jeřábek, Jan 117 Ježek, František 106 Ježek (Schuldirektor in Senftenberg) 106 Jirásek, Alois 83, 85, 235, 236 Jirásek, Arnold 11–15, 20, 21, 25, 27, 29, 64, 68, 75, 102, 112, 135, 172, 183, 185–195, 206, 210, 211, 213, 215–217, 221, 224, 227, 230, 231, 257, 273–276 Jireček, Hermenegild 125 Jireček, Josef 10, 54–56, 61, 62, 94, 100, 106, 117, 119, 209, 218, 227, 228, 245, 248, 250 Jireček, Konstantin 83, 85, 236
Jireš, Jiří 198 Jokl, Ferdinand 140 Juch, Ernst 36 Jülg, Bernhard 26, 92, 219 Jungmann, Josef 74 Kaan, Artur 30, 183, 184 Kabrhel, Gustav 101 Kaizl, Josef 14, 21, 28, 36, 63, 96, 121, 135–141, 143–147, 149–151, 153, 158, 163, 205, 207, 236, 250, 257–259, 261–265, 268 Kallus, Josef 79 Kalousek, Josef 130, 131, 133, 142, 252, 259 Kamen, Jiří 197 Kaminský, Bohdan 78 Kant, Immanuel 26, 202 Karfreitag siehe Charfreitag Jaroslav Karl Ludwig, Erzherzog 63, 94, 120, 134, 229 Karlach, Mikuláš 259 Karlík (Arzt) 104 Kárník, Jan siehe Svítil, Josef Káš, Svatopluk 12 Kasalický, Václav 182 Kaslová, Jarmila 70 Katz, Julius 80 Kinsky, Friedrich Karl 116 Kirsch, Edmond 211, 215, 274 Klášterský, Antonín 78 Klecanda, Jan 165 Kleemann, August 102 Klicman, Ladislav 89 Klostermann, Karel 97, 241 Knoepfelmacher (offenbar Knöpfelmacher Wilhelm) 101 Knoesl, Bohuslav 14, 215, 253
326 Koblasa, Pavel 214 Koerber, Ernest von 79, 163, 164, 177, 236, 276 Kohn, Pavel 79, 235, 280 Kohn, Rut 235, 280 Kokoška, F. 196 Kolářský, Zdeněk 196 Kolisko, Alexander 93, 183, 240 Kollár, Jan 74, 77 Končínský, Josef 62 Kořalka, Jiří 111 Kořistka, Karel 129, 178, 250, 254 Kosina, Jan Evangelista 253 Kostrbová, Lucie 85, 196, 233 Košvanec, Jan 88 Kounic, Václav Robert 267 Král, Josef 130 Kramář, Karel 14, 25, 28, 35, 44, 46, 63, 96, 111, 112, 130, 131, 136, 139–141, 145–148, 150, 155–159, 205, 207, 218, 225, 237, 254, 255, 258, 260, 261, 263–265 Krásnohorská, Eliška 75, 79, 167, 169, 192, 269 Kreidlová-Jirásková, Amalie 274, 276 Krejčí, František Václav 85, 195, 196 Krlín, Vilém 183 Krombach (Student) 231 Krška, Zdeněk 197 Kučera, Jan 141 Kučera, Karel 79 Kučera, Martin 209 Kučera (Richter in Senftenberg) 178 Kukula, Otakar 11, 30, 47, 68, 173, 179, 182, 183, 209 Kundmann, Karel 244 Kundrat, Hans 93, 229, 240
Anhang
Kuřák, František 70 Kusý, Emanuel von Dúbrav 47, 166, 179, 181 Kvapil, Jaroslav 74, 78, 181, 233 Květ, Jan 223 Kvíčala, Jan 123, 124, 127–131, 142–146, 149, 150, 158, 251, 252, 255, 259 Kwaysser, Marie 79, 80, 214, 235, 280 Lantscher, Ludwig 92 Láska, Václav 102, 243 Laurin, František 94 Leander, Richard siehe Volkmann, Richard Lemayer, Karl 57, 59, 118 Leopold Salvator, Erzherzog 63, 229 Leopold I., Kaiser 131, 132 Levit, Eugen 38, 43, 68, 86, 158, 182, 226, 230, 265 Levit, Jan 183 Libenský, Václav 182 Lobkowicz, Georg Christian von 81, 124, 125, 130, 131 Lobkowitz (Adelsgeschlecht) 131, 132 Löbl, Josef 177 Lobmayer, Ludwig 229 Loewy, Anton 68 Lorenz, Adolf 16, 30, 32, 47, 66, 93, 173, 178, 179, 183, 185, 197, 214, 221, 229–232, 240 Lorenz (Familie) 42 Lorinser, Friedrich Wilhelm 18, 49 Ludwig, Ernst 47, 94, 178, 179 Lueger, Karl 276 Lukeš, Jan 63, 78, 235 Lžičař, Josef 62
Namenregister
MacCormac, William 230 Mácha, Karel Hynek 77 Máchal, [Jan Hanuš] 136 Machar, Josef Svatopluk 30, 33, 75, 78, 82, 87, 97, 145, 159, 183, 194, 196, 221, 234, 236, 241, 276 Maculan, Rudolf 220 Maixner, Emerich 222 Málek, Prokop 196 Malybrok-Stieler, Otilie 78, 80 Manouvrier, Léonce 103 Marci, Johann Marcus von Kronland 131, 132 Mareš, František 132 Marešová, Hedvika, verh. Macharová 97 Maria Immaculata, Erzherzogin 63, 229 Marschall, Gottfried 94, 181, 240, 244, 245 Mařák, Julius 94, 104 Masaryk (Familie) 155 Masaryk, Tomáš Garrigue 14, 27, 28, 31, 36, 96, 98, 102, 103, 109, 121–123, 125, 126, 128, 135–138, 140–159, 163, 167, 205, 220, 222, 241, 243, 250–252, 254, 257–266, 268 Mathon, Jaroslav 69, 188, 211, 231, 275 Matoušek, Miloslav 193 Mattuš, Karel 82, 96, 106, 109, 119, 128–130, 139, 145–151, 223, 235, 236, 245, 250, 254, 262, 265 Maydl, Karel 33, 68, 100, 101, 173, 194, 209, 231, 232, 243, 252, 269 Mayer, Rudolf 77 Mazura, Jiří 188 Mazura, Romuald 179, 229
327 Mazura, Waldemar (Sohn von W. Mazura) 179, 188, 274, 275, 278 Mazura, Waldemar (Valda) 15, 33, 34, 38, 54, 86, 91, 105, 116, 162, 222, 225, 227, 229, 238, 245, 247–249, 267, 278 Mazurová, Antonie 274 Menčík, Ferdinand 213 Meynert, Theodor 58, 93, 141, 240 Michelangelo Buonarroti 31, 225 Mokrý, Otakar 79, 145 Montenuovo (Fürstin) 236 Monti, Alois 222, 266 Morgenstern, R. 66, 183, 231 Mourek, Václav Emanuel 131, 132 Mráček, František 33, 47, 178, 179, 252 Mrázek, Vojtěch 173, 174 Mucha, Victor 178 Mužík, Augustin Eugen 78 Myslbek, Josef Václav 78, 104, 234, 235 Navrátil, Michal 14, 91, 111, 158, 183, 223, 228, 250 Němeček, František 38, 92 Neruda, Jan 75, 77, 101, 191, 234, 240, 243 Neumann, Wilhelm Anton 244 Neusser, Edmund 47, 179 Nevole, Milan 140 Nicoladoni, Karl 59 Niederle, Bohuslav 186 Niederle, Lubor 103, 186, 233, 243 Nothnagel, Hermann 163, 164, 213, 239 Nusko, Marie (Maruša) 78, 80
328 Obermüllner, Adolf 36 Offer, Josef 68 Oppenheim, [Franz] 164 Ostwald, Wilhelm 28 Ott, Emil 100, 144, 146, 254 Pacák, Bedřich 63, 179 Pagel, Leopold 11 Palacký, František 33, 99, 147, 150, 223 Panocha, Jan 280 Parish von Senftenberg, Adelheid 178 Parish von Senftenberg, Oskar 178, 180 Pasteur, Louis 70, 71 Pavlíček, Bartoloměj 37, 183 Pavlíček, Tomáš W. 196 Pawikowski, Gustav 77 Pawlik, Karel 101, 154, 243 Payr, Erwin 53, 68 Pazdírek, František 141, 142 Pecháčková, Zuzana 279 Peisker, Jan 102, 159, 243 Pekař, Josef 89, 99, 159, 242 Pelz, Hynek 47, 179 Penížek, Josef 22, 32, 96, 163, 183, 217 Pernkopf, Eduard 188 Pernter, Josef Maria 236 Pešat, Zdeněk 87 Pfaff, Leopold 94, 163 Pflaum (Familie) 94 Pflaum, Moritz 37, 94, 179, 214 Pietsch, Carl 21, 217 Pietsch, Marie siehe Albert, Marie Piloty, Carl Theodor 66 Pippich, Karel 145 Pírek, František und Vlasta (Eheleute) 12, 15, 196, 227 Piskáček, Ludwig 47, 179, 183
Anhang
Pitha, František von 70, 252 Plaček, Boleslav 179 Platon 33 Plener, Ernst von 152, 153 Podlipný, Jan 145 Pohorský, E. (Pseudonym von E. Albert) 86, 232 Pospíšilová, Marie 254 Potoček, Emil 280 Potoček, Josef 44, 106, 245 Poutoni (Arzt in Görz) 42, 68 Pražák, Albert190–192 Pražák, Alois von 57, 59, 61, 62, 96, 100, 119, 160, 228, 250, 267 Pražák, Jiří 144 Preindlsberger, Josef 68, 183 Preininger, Vladimír 51 Purkyně, Jan Evangelista 58, 252 Quarin, Joseph von 67 Quis, Ladislav 79 Raffael Santi 225 Randa, Antonín 16, 61, 62, 96, 100, 102, 103, 125–130, 139, 144, 146, 183, 229, 236, 242, 243, 253–255 Rank, Johann 103 Raýman, Bohuslav 47, 132, 179 Reinisch, Simon Leo 213 Remeš, Mořic 69, 211, 221, 230, 231, 275 Rezek, Antonín 14, 34, 35, 37, 44, 46, 47, 67, 79, 96, 97, 99, 100, 103, 104, 106, 140, 158, 159, 165, 166, 171, 177–179, 180, 205, 207, 223, 225, 227, 239, 242–245, 250, 265, 266, 268, 270 Rezková, Bohuslava, geb. Erbenová 79
Namenregister
Rhomberg (Familie) 92 Rhomberg, Rudolf 92 Richter, Hans 36 Rieger (Familie) 109 Rieger, František Ladislav von 16, 23, 35, 54, 56–63, 94, 96, 107, 111, 112, 115, 117–119, 123–125, 137, 139, 141–147, 150, 205, 228, 245, 247, 249–253, 258–261, 267 Rittner, Edward 163 Rochet, Emil 68 Rohon, Josef Viktor 100, 242 Rokitansky, Carl von 17, 18, 41, 49, 67, 68, 70, 104, 118, 174, 227, 232, 244, 247, 249, 252 Roubal, Lev 140 Rous, František 181, 182 Rozsívalová, Eva 14 Rubeška, Václav 101 Saar, Ferdinand von 85 Šach, Josef 13, 29, 38 Šaff, Vojtěch Eduard 30, 181 Šalda, František Xaver 75, 194, 277 Saudek, Ignác 30, 183, 231 Schembera siehe Šembera Schenk, Adolf 94 Schenk (Familie) 94, 95 Schlauch, [Lörinc (Vavrinec)] 256 Schnitzler, Julius 68, 183, 232 Schöbl, Josef 100, 132 Schlögl, Friedrich 36 Schönbauer, Leopold 12, 188, 195 Schönborn, Friedrich von 151 Schönborn-Buchheim-Wolfsthal, Adalbert Joseph Maria 123, 251 Schopf, Kamil 34, 92, 116, 177, 179,
329 229, 247, 248 Schuh, Franz 67, 75 Schwarz, František 67, 96, 231 Schwarzenberg, Karl IV. zu 81, 147, 236, 261 Schwarzová-Eimová, Julie 183, 219 Sedláček, August 40, 89 Selichar (Freund aus Senftenberg) 229 Šembera, Alois Vojtěch 36, 96, 136, 244 Šembera (Familie) 136 Šembera, František 77, 89, 91, 103, 226, 235 Šembera, Vratislav Kazimír 36, 86, 96, 223, 224, 240, 241 Šemberová, Zdenka 96, 182, 192, 224, 241 Seydler, August 67, 102, 109, 125, 126, 132, 135, 140, 154, 213 Siberta (Schwester von K. Albertová, geb. Zdobnická) 192 Sieberer, Anton 220 Šimáček, František 86 Šimáček, Matěj Anastázia 75, 78, 233 Simics, G. S. 235 Singer, Wilhelm 236 Škampa, Alois 78 Škoda, Josef 18, 58, 59, 67, 70, 104, 174, 252 Sládek, Josef Václav 79, 235 Sladkovský, Karel 113–115, 117, 247 Sláma, František 37, 96, 158 Slavík, Jan 229 Smrtová, Karolina 272 Šolc, Václav 77 Šolín, Josef 126, 130–132, 134 Sopek, J. 17
330 Sophokles 33 Spens-Booden, Alois von 166 Spina, Arnold 68, 100, 132, 154, 242, 243, 256 Špindler, Ervín 37, 44, 83, 96, 158, 159, 224, 235, 236 Šrámek, Jan 105 Šromota, František 159 Štaif, Jiří 207 Stašek, Antal (Pseudonym von Zeman, Antonín) 79 Stehlík, Emanuel 78 Steidl, Antonín 59, 60, 96, 100, 144, 158, 228 Štěpán, Karel 183 Stifft, Andreas Joseph 67 Štolba, Josef 126 Strachovský, Josef 104, 244 Stránský, Adolf 177, 179 Stránský, Max 11, 185 Stremayer, Karl von 56, 113, 118, 235 Stricker, Samuel 58, 93, 94, 213, 227, 228, 240 Strouhal, Vincenc (Čeněk) 102, 103, 109, 132, 154, 243 Stroupežnický, Ladislav 104, 244 Studnička, František Josef 97, 125, 129–133, 150, 152, 252, 254, 255 Šubert, František Adolf 116, 248 Šusta, Josef 11, 112, 190, 275 Svata (Familie) 20, 106, 109, 217 Svata, Josef (Ehemann von T. Svatová) 20, 33, 46, 106, 132, 159, 217, 272 Svata, Josef (Sohn von T. Svatová) 106, 245 Svatová, Tarsila 20, 33, 106, 186, 187 Svatová, Tereza, geb. Albertová 15, 16,
Anhang
20–23, 32, 33, 106, 109, 132, 169, 181, 186, 192, 193, 197, 216, 225, 231, 240, 269, 279 Švehla, Karel 101 Svítil, Josef (Pseudonym von Kárník, Jan) 11, 183, 185, 187, 190, 210, 211, 273, 275, 279 Svoboda, František Xaver 78 Swieten, Gerard von 67 Swoboda, Heinrich 183 Syllaba, Ladislav 38, 164, 173 Taaffe, Eduard von 19, 35, 56–60, 63, 81, 91–93, 113–115, 119, 135, 147–150, 153, 158, 163, 202, 213, 238, 239, 249, 265, 267 Taaffe (Familie) 63, 92, 202 Taaffe, Heinrich 58, 92, 238, 239 Taaffe, Irma, geb. Csáky de Körösszegy et Adorján 58, 81, 92, 235, 236, 238 Taaffe, Louisa 58, 238, 239 Taaffe, Marie Amalie 58, 238 Táborský, František 79, 140 Taussig, Theodor 97 Teuber, Oskar 236 Teuner, Karel 68 Thomayer, Josef 12, 15, 101, 191, 221, 243 Thomová, Kateřina 16, 20, 186, 192, 197, 216, 221, 276, 278, 279 Thun und Hohenstein, Franz von 81, 124, 125, 235, 236, 252 Tieftrunk, Karel 254 Tilšer, František 157 Tizian 224 Tomek, Václav Vladivoj 130, 131, 222, 250, 252, 254
Namenregister
Tomsa, Vladimír 124–126, 128, 154, 155, 242, 252, 255 Trojan, Antonín Pravoslav 57, 119 Truhlář, Antonín 236 Ullmann, Emerich 68, 232 Urban, Adolf 226 Vaihinger, Hans 28 Valenta (Freund aus Senftenberg) 229 Vejdovský, František 102, 126 Vejvar, Pavel 101 Velek, Luboš 111, 112 Velek, Viktor 224 Veronese, Paolo 224 Veselý, Antonín 179 Vicena, František 177 Viktor Emanuel, König von Italien 225 Vilímek, Josef Richard 79 Vlasák, Erazim 174 Vlček, Jaroslav 140 Vlček, Jaroslav (Arzt) 194 Vlček, Václav 39, 70, 232 Vlk, Alexandr 217 Vogel (Hofrat) 166 Vojáček, Karel 177, 178 Vojáček, Milan 214 Vojtěch (Familienname) 16, 215 Volkmann, Richard (Pseudonym von Richard Leander) 75, 83 Vrba, Karel 47, 179 Vykoupil, Libor 197 Wacek-Orlic, Franz 78, 235 Walter, Jiljí 178 Weber von Ebenhof, Philipp 57 Weil, Karl 56
331 Weiss, Vilém 53–55, 57, 60, 67, 68, 118, 119, 194 Wellek, Bronislav 80 Wenzig, Josef 77 Weyr, Emil 63, 97, 125, 128, 129, 132, 229, 252, 254 Weyr, František 229 Wiedersperg, Gustav Mansvet 100 Wieser, Josef 29, 222, 279 Wilheim, Emma 220 Wilheim, Friedrich 220 Wilheim, Friedrich (Sohn von F. Wilheim) 220 Windischgraetz, Alfred August zu 63, 229, 267 Windischgraetz, Gabrielle zu 236 Winkelbauer, Thomas 278 Winter, Zikmund 78, 81, 82, 85, 235, 236 Wölfter, Anton 100 Wrbna, Elvira 236 Wrbna, Rudolf 101, 243 Wrede, Friedrich von 236 Wurmbrandt, Gundaker 134 Zaleski, Philipp von 235 Zdobnický, Albert 192 Zedtwitz, Kurt 163 Zeissl, Maximilian 68 Zeithammer, Antonín Otakar 94, 96, 100, 119, 138, 139, 142, 146, 242, 250 Zeman, Antonín (siehe auch Stašek, Antal) 145, 146, 153 Zenger, Karel Václav 125 Zeyer, Julius 78, 79 Zinsmeister, [Otto] 232
332 Zontides (Arzt griechischer Herkunft) 93 Zsigmondy, Adolf 55
Anhang
Zubatý, Josef 223 Zucker, Alois 47, 179