Eben's Handbuch der Stadt Philadelphia und ihrer Umgebung


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German Pages 486 Year 1872

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Table of contents :
Front Cover
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Die Munizipal-Regierung. ...
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Deffentliche Gebäude. ...
Die Hotels. ...
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Das Feuerdepartement. ...
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Straßenmuſikanten. ...
Die Straßenjugend. ...
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Philadelphia am Sonntag. ...
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Die Univerſität von Pennſylvanien. ...
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Die Vorſtädte. ...
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Eben's Handbuch der Stadt Philadelphia und ihrer Umgebung

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‫‪1573‬‬ ‫دزده‬

Aus der “ Philada. Pregs ."

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ell ,

Philadelphia. ,,Dieſe Verlagshandlung, hinſidytlidi direkter Succeſſion vielleicht die älteſte, Ser wenigſtens eine der älteſten in den Vereinigten Staaten, wurde im Jahr 1819 gegründet und gelangte nach mehreren Firmawechſeln im Jahr 1861 in die Kände des Colonel Bell, der ſeit dieſer Zeit dem Geſchäfte ununterbrodjen vorſtand, mit Ausnahme einer temporären Abweſenheit während des Bürger friege, in welchem er ein Bataillon Bundestruppen commandirte. - Die Ber: lagewerke dieſes Hauſeszeichnen ſich durd, eine Gediegenheitaus, weldhe den hohen Nuf der Firma weſentlid begründete. Zu den wichtigſten dieſer Werte gehört Zell's Popular Encyclopedia and Universal Pic tionary ” (Volls -Encyclopädie und Univerſal- Lexikon), hinſichtlid der nieda niiden Ausführung eines der koſtſpieligſten Werte, die je in dieſem Lande erſdie nen. - Nud gab Herr Zell den beſten

Handatlas

der

Welt

heraus, der je in Amerika erſchien und der den beſten im Ausland erſchienenen führ an die Seite geſtellt werden darf. Namentlid find die auf Amerita bezügliden Karten äußerſt genau und vollſtändig. Drud, Colorirung und Papier find practvod und troß des großen Namenreichthums iſt der anhar. tende Gebrauch ſelbſt ſchwachen Augen keineswegs nachtheilig."

Ein beſdreibendes Cirkular über dieſen für Emigranten und Andere ſo überaus nüßlichen Atlas wird auf Verlangen koſtenfrei nach jedem Theileder Welt geſandt werden. Man wende ſich einfach in deutſcher, franzöſiſcher oder engliſcher Sprache) an T. ELLWOOD ZELL, Publisher, Philadelphia, Pa., United States. Seit den leßten zwölf Jahren hat dieſe unternehmende Verlagshandlung den zweiten und dritten Stod von No. 17 und 19 Süd Sedſte Straße zu Phi ladelphia inne. Zweighäuſer wurden No. 5 Beedman Straße, New York, ferner zu Chicago unb 138 Rue Bonaparte in Paris eröffnet. Desgleichen befinden ſich Agenturen Staaten . zuLondon, Havana, Tomie in faſt allengrößeren Städten in den Ver.

VOH

Verlag No.

202

1 Nord

Vierte

Moller , Straße ,

Philadelphia, Pa. Die nachfolgenden Werte ſind gleichfalls zu haben in allen Buchhandlungen und Zeitungsagenturen der Ver. Staaten und Canada's. Schiller's ſämmtliche Werte in zwei verſchiebenen Ausgaben und fünf verſchiedenen Ausſtattungen . Schiller's Gedichte in klein Oktav, 750 Seiten, in deutſcher und engliſcher Spradie (einander gegenüber ſtehend ). Schiller's Poems (in English only). Schiller's Complete Works, in English , 2 vols ., large royal octavo. Scherr , I. , Schiller und ſeine Zeit. Baskerville, The Poetry of Germany. Börne, £., ſämmtliche Werke, 5 Bände. Heine, H., fämmtliche Werte, 7 Bände-Oktat. Heine, H., Pictures of Travel ( Reiſebilder ). Rüdert, Fr., Gebidyte, 3 Bände. Horn's Erzählungen, vollſtändig in 14 Bänden, wovont 2 Bände Schmiede Jakobs Geſchichten, mit Illuſtrationen von Prof. L. Richter. Hoffmann, Franz, Erzählungen, 50 Bände. Bechſtein , L., Märchenbudy.

m Außerdem erſchienen im obigen Verlage eine neue große Pract . ausgabe der Heiligen Schrift, eine Bolkøbilderbibel, Büchner's Concordanz, Hübner's Bibliſche Hiſtorien , Arndt's Bücher som wahren Chriſtenthum , Grieb'8 großes Wörterbud, der engliſchen und deutſchen Sprache, Tafel's engliſches und deutſches Taſdyenwörterbudy, Eben's engliſche Grammatik, Kunſt's engliſches Wörterbudi u. f. w. , u . ſ. w. · Vollftändige Kataloge ſtehen auf Verlangen gratis zu Dienſten .

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Gutekunſt's

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Straße,

Philadelphia .

Wir lenken die beſondere Aufmerkſamkeit des Publikums auf mehrere neue äußerſt ſchöne und artiſtiſche Arten von Bildern, wie ſie noch in keiner andern Kunſtgallerie von Philadelphia produzirt wurden.

Bilderrahmen von allen Größen und im beſten Geſchmade gearbeitet werden von uns zu den billigſten Preiſen geliefert. Copien von andern Bildern werden mit größter Sorgfalt ausgeführt. Bon dem kleinſten Medaillonportrait vermögen wir ein Bild in Lebendgröße herzuſtellen , das in jeder Beziehung einem Origi: nalportrait gleichkommt. Dem

Coloriren

widmen wir beſondere Aufmerkſamkeit. Photographien nach der Natur colori. ren wir mit den beſten Del- oder Waſſerfarben, desgleichen in Crayon, Paſtel und Luſche. Reelifte Bedienung wird in allen Fällen zugeſichert.

Eine

Neut

I usgabe der

Juuſtrirten

familiem - Bibel nad Dr. Martin Luther's Nebersetzung ; mit Mehr als 300 eleganten flluftrationen und Karten , ſowie einer vollſtändigen Encyclopädie der Bibeltunde zur Erläus terung und Erklärung fämmtlicher Theile der seiligen ® chrift . O Nie zuvor hatte das deutſche Publikumin Amerika eine so günſtige Gelegenheit, ſich in den Beſiß eines To werthvollen Werkes zu feßen. Reine bio jeßt in dieſem Lande erſchienene deutſche Bibel tann ſich an Pracht der Ausstattung und billigem Preise aud nur im Entfernteſten mit dieſer Ausgabe meſſen . Die nahezu zweihundert Seiten ſtarte Einleitung iſt an und für ſich eine Fundgrube der Bibeitunde. In mehr als zwanzig ſeparaten Artiteln umfaßt ſie alles, was zum genauen Verſtändnis der Heiligen Schrift nothwendig iſt. Unter dieſen Artikeln finden ſid Abhandlungen über morgenländiſdie Sitten und Gewohnheiten, die Naturgeſdichte der Bibel, das heilige land, die Stadt Jeruſalem und Umgebung , den jüdiſchen Gottesdienſt , die Gößen und Abgötterei der Alten, u . f. tv. , u. f.w. Eremplare werden auf Einſendung des Preiſes portftfrei an jede Adreſſe verſandt. Die Preiſe find wie folgt : $ 9 50 Amerikaniſcher Marotto, Marmorſchnitt. 10 50 Amerikaniſder Marotto, Goldidnitt, Seitenvergoldung ....... Franzöſiſcher Marotto, Antit und Gold, Goldſchnitt, volle Randvergoldung 1400 Franzöſiſcher Marotto, panelirt , mit Schließen und voller Randvergoldung 17 00 Das Werk iſt mit über 300 eleganten Juuſtrationen in Holzſchnitt, Stahlſtidy und Farbendrud ausgeſchmückt, auf feines Tonpapier gedrudt, prächtig gebunden und bildet einen ſtattlichen Quartband von über laufend Seiten. Die Parapel. fteten find in doppelten Columnen in der Mitte einer jeden Seite angegeben. werden für jedes Countt und Townſhip verlangt. Wegen des Agenteu Näheren wende man ſid, an Wm . Flint & Co. 26 Süd Siebente Strafe, Philadelphia, Pa.

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Eben's

Handbuch

der

Stadt

Philadelphia

und Umgebung . Enthaltend: Eine kurzgefaßte Geſchichte der Stadt, nebſt Bemerkungen über ftädtiſche Behörden und öffentliche Aemter ; eine Beſchreibung der öffentlichen Gebäude, Kirchen , Erziehungs - Anſtalten , Bibliotheken, Inſtitute für Kunft und Wiſſenſchaft, Hoſpitäler und Aſyle, Theater, Bergnügungspläße, Hotels, Pärfe, Begräbniſpläßc, Banken und Handels - Inſtitute, Eiſenbahnex sc. ?c.

lluftrirt.

Philadelphia : Robert Rappel & Co. , 413 Vine Straße. 1872.

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Entered according to Act of Congress, in tho year 1872, by CHARLES THEODORE EBEN , in the Office of the Librarian of Congress, at Washington, D. C.

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Porrade

in deutſches Handbuch der Stadt Philadelphia , das in gedrängter Form , dennoch aber mit möglichſter Vollſtän. digteit, über alle Sehenswürdigkeiten und intereſſanten Gegent ſtände der Stadt Auskunft gäbe, war längſt ſchon Bedürfniß, und wir glauben daher mit der Herausgabe des vorliegenden Werkes nicht nur den vielen Fremden, welche Philadelphia beſuchen, ſoll dern auch einer großen Anzahl der hier weilenden Deutſchen einen weſentlichen Dienſt zit eriveifen . Manches founte natürlich nur in Kürze und andeutungsweiſe behandelt werden ; dennoch glauben tvir zuberſichtlich behaupten žll fönnen , daß der gegenwärtige Band an Vollſtändigkeit und Gettauigkeit die ſämmtlichen in engliſcher Sprache erſchienenen derartigen Werke übertrifft. Es war unſer beſonderes Streben, den vorliegenden Stoff in möglichſt ſyſtematiſcher Weiſe, dabei aber in anziehender Form zil behandeln, um nicht nur fremden Beſuchern einen getrenien Führer an die Hand zu geben , ſondern auch Diejenigen, welche dieſes Wert in der Ferne leſen werden , in den Stand zu ſeßen , ſich einen piemlich richtigen Begriff von Philadelphia zu bilden . In keinem der vorhandenen engliſchen „ Handbücher“ und Wegweiſer" ſind die Hauptſtraßen der Stadt mit ſo großer V

VI

Ausführlichkeit beſchrieben , wie in unſerem Werke ; auch finden ſich nirgends ſo erſchöpfende Angaben über die zahlreichen Vorſtädte. Die öffentlichen Gebäude, Inſtitute, Sirchen , Hotels , Vergnügungs pläße u . ſ. w . wurden in umſtändlicher, jedoch nicht ermüdender Weiſe geſchildert, und ebenſo wurde dem Handel und der Induſtrie der Stadt die gebührende Berücffichtigning gewidmet . Die als Anhang beigefügte vollſtändige Liſte jänımtlicher Straßen und Gaſſen der Stadt dürfte Manchem eine willkom . mene Beigabe ſein und wird ſich in häufigen Fällen höchſt nüßlich erweiſen. Die zahlreichen Illnſtrationen , mit denen das Wert geſchmüdt iſt, können nicht verfehlen, daſſelbe dem Leſer doppelt anziehend zii machen . Viele derſelben ſind von den erſten Künſtlern der Stadt angefertigt, inter denen Van Ingen & Snyder, H. Sebald und D. Scattergood beſonders z11 nennen ſind . Etwa ein Dußend dieſer Illuſtrationen wurden uns von den Herren I. B. Lippincott & Co. , Herausgebern des prachtvoll ausgeſtatteten Heftes : “ Philadelphia and its Environs, " zur Verfügung geſtellt - eine Zuvorkommenheit, die wir hiermit dankend anerfennien . Die Herausgeber.

12

Alphabetiſches

Academy of Muſic .... Achte Straße. Agrikultur-Gejellſchaft.. Academy der Naturwiſſenſchaften Ardı Straße.. Arienhaus. Arſenale Aſſekuranz-Geſellſchafteri.. Aſyle ... Athenam ...

Sachregiſter.

Seite 358 132 288 281 ......... 110 24 45 242 343 287

Banken und Handelsinſtitute Begräbnißpläße Belmont..... Bibliotheken Blindeninſtitut.. Board of Health (Sanitätsbehörde) Boardinghäuſer Börſe..... Broad Straße . Brücken .

237 195 212 291 297 27 230 241 124 251

Camden Carpenter's Hall .. Chamomi...... Cheſtnut Hill. Cheſtnut Straße

379 367 214 374 63

VII

VIII Seite 308 352 363

Dankſagungsfeſt ....... Deutſchen , die, in Philadelphia ........ Deittiche Geſellſchaft boit Pennſylvanien . Deutiche Schulen .... Deutſches Hoſpital ......... Handel und Induſtrie der Deutſchen . Deutſche Preſſe. Deutſche Vereine und Geſellſchaften Deutſche Aerzte, Apotheken uitd Rechtsanwälte.

189 381 384 389 391 393 396 400 403

Einleitung Eiſenbahnen und Bahnhöfe. Entomologiſche Geſellſchaft..

5 257 289

Fährenr ... Fairmount Bart........... ............................... ............. Falls of Schulkill ... Feſte und Feiertage .. Feuerdepartement Frantford . Franklin Inſtitut....... Franklin's Grab ...... , Freimaurertempel

255 200 214 185 165 377 288 113 348

Gaswerke . Gefängniſſe Geheime Geſellſchaften . ......... George's Hill ... Gerichtshöfe .. Germantown Girard College.. Girard Eſtate

28 36 348 210 30 371 301 24

*

1

Boi

NA

$

mi

Chriſtuskirche Clubs Conſulni.

IX

Bandel von Philadelphia...... Handelskammer . Heſtonville Hiſtoriſche Denkniäler .. Hiſtorijdse Geſellſchaft von Pennſylvanieil... Hortikultur-Geſellſchaft... Hoſpitäler . Hotels

Seite 245 242 376 365 286 288 337 47

Judependence Hall ........ Iuſtitute für Kunſt, Literatur und Wiſſenſchaft... Inſtitute, verſchiedene... Irrenhoſpital ..... Jüdiſche Synagogen..

40 281 297 338 333

Qathedrale ...... Kirden .

326 305

Radner'8 Militärhalle . Landsdowne Concourſe. Lemon Hill. Lincoln Monument ..................... ....... ......................... London Kaffeehaus........

363 208 206 206 266

Manayunt Market Straße . Märkte, öffentliche....... Mayor ... Mediziniſche Schulen ... Miethskutſchen, Preistariff.. Miller's Wintergarten . Miſſionsgeſellſchafter ...................................... Munizipalregierung Münze ..

374 93 20 13 276 170 362 334 13 44

Navy Bard ....... Neujahr

45 187

- X

Seite 13 39 264

Deffentliche Aemter ..... Deffentliche Gebände Deffentlide Sdulen .... Pennſylvania Hoſpital. ..... Philadelphia als Fabrikſtadt .. Philadelphia am Sonntag . Philoſophiſche Geſellſdaft Polizei ... Polytechniſches College. Poſt Preſje, 'die. Preſje, die deutſche . Privatſchulent

.................. 337 248 183 285 14 298 42 343 396 270

Quäferkirchhöfe ........ Quäferverſammlungshäuſer

195 306

Nathhaus .. Reſtaurationen .

39 233

Schüßenvereirt , Schäfenhalle und Schübenpart. ... Schweden, als erſte inſiedler... Sdivedenkirdie..... Schwedenkirchof. Smith's Island .... Solitude.... Sonntag iit Philadelphia .. Sonntagsſchulen .... Squares oder öffentliche Pläke Stadteiſenbahneni. Stadtratí). State Honije. .............................. : *****...•••••••••••• Straßen Straßen , verſchiedente . Straßendepartement Straßenbettler .....

401 6 306 195 227 208 183 333 190 253 13 39 10 137 22 181

8

V

-

XI

Straßenhändler ......... Straßenjugend , Straßenmuſikanten . Straßenvegweiſer

Seite 179 176 174 402

Taubſtuinmeuinſtitut ... Theater und andere Vergnügungspläge.. Theologiſche Seminare. Cúrnerhalle.....

298 356 278 363

Union League .. lluiverſität von Pennſylvanien ...

352 272

Bergnügungspläße ...... Verſchiedene Inſtitute Vierte Juli...... ........................... Vorſtädte ...

356 297 189 370

Walnut Straße Waſhington's Geburtstag Waſſerdepartement .. Waſſerwerke .. Weihnachten .. Weſt- Philadelphia William Benn's Villa .. Wijjahickoil...... .........

118 188 18 18 185 377 365 216

Zahnärztliche Schulen .. Zionsfirche Zollhaus

277 322 42

. S.A PRISERS

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Der

StadtPhiladelphia und Umgebung.

Einleitung . biladelphia, die große Metropole des Staates P Pennſylvanien , iſt an Bevölkerung die zweite, an umfang, Zahl der Gebäude und induſtrieller Thätigkeit dagegen die erſte Stadt auf dem amerikaniſchen Continent. Sie wurde im Jahre 1682 von William Penn, einem engliſchen Quäfer , gegründet, der von der brittiſchen Regierung eine Landſdenkung erhalten hatte, welche nad Feinem Namen Pennſylvania (D. h . „ Penn's waldiges Land“) benannt ward . William Penn war eindurchaus edler und reiner Charakter. In ſeinem öffentlichen wie in ſeinem Privatleben handelte er ſtets eingedenk der goldenen Regel : „ Jedem das Seine ." Er wünſchte eine Colonie zu gründen, in welcher ſämmtliche Anſiedler in Frieden und brüderlicher Liebe und Eintracht beiſammen leben ſollten. Die neugegründete Stadt wurde von ihm felbft Philadelphia (D. h . „ Bruderliebe") benannt und erfreute fich eines raſchen Wachsthums. Mit den

6 Urbewohnern des Landes, den Indianern , ſchloß Penn einen Friedens- und Freundſchafts - Vertrag ab, der von beiden Seiten mit größter Treue gehalten wurde . Schon fünfzig Jahre vor der Ankunft der Quäker Coloniſten hatten ſich die Schweden an verſchiedenen Punkten am weſtlichen Ufer des Delaware - Fluffes nieder gelaſſen, und aud innerhalb der Grenzen der jeßigen Noch heutigen Stadt beſtand eine ſolche Anſiedlung. Tages zeigt man dem Fremden die alte Sdywedenkirche und den „ Schwedenkirchhof im ſüdlichen Theile der Stadt . Doch blieben dieſe Anſiedlungen vereinzelt und ubne feſten Zuſammenhang. Obgleich Penn die erwähnte Landſchenkung von König Carl II . an Zahlungsſtatt für eine bedeutende Geld fumme erhalten hatte, die die brittiſche Regierung ſeinem Vater duldete, fo hielt er fich dod nicht für befugt, das Land in Beſig zu nehmen , ohne ſich mit den rechtmäßigen Eigenthümern , den Indianern , zuerſt abzufinden, was in dem obengenannten Vertrag zu beiderſeitiger Zufrieden heit geſchah. Bei Auslegung der Stadt Philadelphia ſcheint Penn den Plan des alten Babylon vor Augen gehabt zu haben , das er hinſichtlich der Regelmäßigkeit der Straßen nachahmte, und das audy an Größe und Umfang durch ſeine neue Schöpfung erreicht werden Durch die Incorporations - Akte vom Jahr 1701 ſollte. wurde indeſſen dieſer Plan bedeutend geſchmälert,denn dieſem Dokumente zufolge ſollte ſich die Stadt vom Delas ware im Oſten bis zum Schuylkill im Weſten, und von der Vine Straße im Norden bis zur Cedar (ießt South ) Straße im Süden erſtrecken . Allein in kurzer Zeit wuchs die Stadt raſch über jene Grenze 1 hinaus, und die

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(State Rathhaus ).Das House

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- 8 Vorſtädte wurden ſpäter als unabhängige Diſtrikte orga niſirt, von denen jeder ſeine eigene ſtädtiſche Regierung hatte, obgleich das Ganze nur eine Stadt bildete. 3m Jahre 1850 hatten die Vorſtädte faſt doppelt ſo viele Einwohner als die ſogenannte eigentliche Stadt ( city ). Wir laſſen hier eine Liſte dieſer verſchiedenen Stadttheile mit dem reſp. Datum ihrer Incorporation folgent : Die eigentliche Stadt ( city ) , 25. Oktober 1701 . Der Diſtrikt Southvarf, 26. März 1762. Northern Liberties. 28. März 1803. Moyamenfing, 24. März 1812 . Spring Gardeni, 22. März 1813 . Kenſington , 6. März 1820. Weſt- Philadelphia, 17. Februar 1844. Penn, 26. Februar 1844 . Richmond, 27. Februar 1847. Belmont, 14. April 1853 .

11 IT

1

4L

Nußer der Stadt und den Diſtrikten umfaßte das County (die Grafſchaft) Philadelphia noch mehrere andere Städte, wie : Germantown, Cheſtnut Hill, Mana yunk, Frankford, Port Richmond, Heſtonville u . 1. w ., die indeſſen erſt durch die Conſolidations -Akte mit der Metropole vereinigt wurden . In Folge des Umſtandes , daß jeder der obengenannten Stadttheile ſeine eigene Municipal - Regierung hatte, entſtanden mit der Zeit große und nachtheilige Uebelſtände, die ſich allmälig bis zur Unerträglichkeit ſteigerten. In vielen Fällen liefen die ſtädtiſchen Verordnungen und Geſetze dieſer Diſtrikte einander direkt zuwider . z. B. auf der Südſeite der Vine Straße, welche die Grenze der eigentlichen Stadt (city) bildete, Geſep war, konnte auf der zum Diſtrikt Northern Liberties gehörigen

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1 1

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1

Nordſeite derſelben Straße nicht Geſet ſein . Hierdurch entſtanden beſtändige Reibereien und Gebäſſigkeiten zwis ſchen den Bewohnern der verſchiedenen Stadttheile, und nicht ſelten kam es zu blutigen Straßenkämpfen. Um dieſen Uebelſtänden abzuhelfen , erließ die Legisla tur des Staates Pennſylvanien eine Akte, wonach nicht nur ſämmtliche Stadttheile unter einer Municipal- Regie rung vereinigt, ſondern auch alle zum County Philadel phia gehörigen Städte und Dörfer mit der eigentlichen Stadt verſchmolzen wurden . Dieſe ſogenannte Conſoli dations- Akte wurde im Jahre 1854 erlaſſen und trat noch im Herbſt deſſelben Jahres in Kraft. Durch dieſe Conſolidation erlangte Philadelphia einen ungeheuren Umfang ; an Flächenraum ſteht es nur London (und zwar nur um ein ſehr Geringes) nach, während es alle anderen Städte Amerika's und Europa's in dieſer Hin licht bei. Weitem übertrifft. So hat z . B. die Stadt New York einen Flädjengehaltvon 22 engliſdhen Quadratmeilen, Philadelphia dagegen von 128 . Das gegenwärtige Stadtgebiet erſtreckt ſich von League Jsland im Süden bis Germantown, Cheſtnut Hill, Manapunk und Frankford im Rorden , und vom Dela ware im Oſten bis zwei Meilen über den Schuylkilt hinaus im Weſten . Innerhalb dieſes Flächenraum's giebt es über 300 Meilen gepflaſterter Straßen mit unge fähr 130,000 Gebäuden, abgerechnet der in den bis jest noch ländlichen Theilen befindlichen . Die Bevölkerung beträgt über 800,000 Seelen, mit Einſchluß der Frem Was das den überſteigt ſie dieſe Zahl bei Weitem . * * Der Cenſus von 1840 zeigte eine Bevölkerung von 258,000 ; der von 1850 wies 440,000 Seelen auf; im Jahr 1860 ergab der Cenſus eine Einwohnerzahl

- 10 Verhältniß der eingeborenen amerikaniſchen zu der aus wärtigen Bevölkerung anbelangt, ſo läßt ſich im Auge meinen bemerken, daß ungefähr 500,000 Seelen von amerikaniſcher, 140,000 irländiſcher und 120,000 deuts ſcher Abkunft ſind, während ſich der Reſt auf verſchiedene andere Nationalitäten vertheilt. Die Zahl der regiſtrirten Stimmgeber in Philadelphia beträgt ungefähr 125,000. Die Stadt iſt in 28 Wards ( Stadtviertel, Bezirke -in Paris Arrondiſſements genannt) eingetheilt und ums faßt 5 Congreß-, 4 Senator- und 17 Repräſentanten Diſtrikte. Die Waſſer- Communikation von Philadelphia iſt ſehr bedeutend. Der Delaware hat von ſeiner Mündung bis zur Stadt herauf hinreichende Tiefe für die größten Schiffe. Im Jahr 1856 verſuchte das Schiff Cathe bral in den Hafen von New York einzulaufen, konnte aber nicht über die Barren kommen und lenkte ſofort nach Philadelphia um, wo es ohne die geringſten Schwierig keiten einlief und landete. Der Schuylkill, größer als die Themſe in London, ſtrömt durdy den weſtlichen Theil der Stadt. Mit wenigen Yusnahmen durchſchneiden die Straßen einander im redyten Winkel ; die unterhalb der Callowhid Straße laufen beinahe gerade von Norden nad Süden . Im nordöſtlichen Theile der Stadt bieten die Straßen ein unregelmäßigeres Ausſehen dar. von 565,529 ; der von 1870 (der leßte) bagegen 674,000. Dieſen offiziellen Zäh. lungen iſt indeſſen gar kein Gewicht beizumeſien , da dieſelben hodiſt oberflächlich und leichtfertig vorgenommen wurden , und zwar ſtets inder Mitte des Sommers, wenn ein ſehr ſtarker Theil der Einwohner die Stadt LI verlaſſen hat. Es unterliegt BR with thesource. TeineneBineifels baß Philadelphia cosenmärtig A ein Bevölterung von weit

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1

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Die Münze. Die von Nord nad Süd laufenden Straßen ſind vom Delaware aus nad Nummern benannt, 3. B. Front ( Erſte) Straße, Zweite Straße, Dritte Straße u . f. w . , und erſtreden ſich bis zur Bierundſechzigſten Straße im Weſten, jenſeits des Schuylkit. Die von Oſten nach Weſten laufenden Straßen dagegen führen die verſchieden artigſten Namen . Durch die Market ( oder High) Straße wird Philadel phia in Nord und Süd geſchieden , daher auch die Quer ſtraßen, welche die Market Straße durchſchneiden, nach Nord und Süd unterſchieden werden , z . B. Nord Fünfte und Süd Fünfte, Nord Zwölfte und Süd Zwölfte Straße u . f. w. Die Numerirung der Häuſer geſchieht nad Blods oder Squares ( Häuſergevierte, den Raum von einer Haupt ſtraße zur andern). Auf jeden Blod oder Square kom men einhundert Nummern . In den von Oſt nach Weſt laufenden Straßen befinden ſich die geraden Zahlen auf der Südſeite, die ungeraden dagegen auf der Nordſeite.

12 So läuft z. B. der Block von der Front bis zur Zweiten Straße von No. 1 bis No. 100; der von der Zweiten bis zur Dritten Straße von No. 200 bis No. 300 u . f.w. Dieſer Plan iſt ein ſehr bequemer, da jeder Fremde ſids dabei leicht zurecht finden kann. Will er z . B. das Haus 618 Arch Straßeaufſuchen , ſo weiß er ſofort, daß daſſelbe zwiſchen der Sechſten und Siebenten und auf der Süd ſeite gelegen iſt. In den von Norden nach Süden laus fenden Straßen befinden ſich die geraden Zahlen auf der Weſt-, die ungeraden auf der Oſtſeite. Die Zahlen der nördlich und füdlich von der Market Straße laufenden Straßen ſind wie folgt : Nord. Süd. 1 Market Straße. 1 Market Straße. 100 Cheſtnut 34 Filbert 124 Sanſom 100 Ardhi 200 Race 200 Walmut 300 Vine 242 Locuſt 400 Callowhill 300 Spruce 438 Noble 400 Pine 500 Buttonwood Straße. 500 Lombard 1 520 Spring Gardeni . 600 South 700 Bainbridge 11 600 Green Straße. 700 Coates 740 Fißwater 800 Brown 800 Catharine 11 900 Chriſtian 900 Poplar 1000 Beaver 1000 Carpenter 1100 Waſhington Avenue. 1100 George 1200 Girard Avenue. 1200 Federal Straße. 1300 Thompſon Straße. 1360 Wharton II 1400 Maſter 1400 Reed 1500 Jefferſon 1500 Dickerſon 1600 Orford 1600 Franklin 1700 Columbia Avenue. 1700 Morris 1800 Montgomery Avenue. 1800 Moore 11 E

Die Munizipal-Regierung.

Diefelbe beſteht aus einem Mayor (Bürgermeiſter ) und einem City Council ( Stadtrath ) . Legterer zerfält in zwei Zweige, nämlich den ubern oder Select Council und den untern oder Common Council . Der Mayor wird vom Volfe auf drei Jahre erwählt. Er muß zur Zeit ſeiner Erwählung wenigſtens dreißig Jahre alt und ein Bürger der Vereinigten Staaten fein ; auch muß er ſieben Jahre vor der Wahl im Staate und während der lekten zwei Jahre in der Stadt gewohnt haben. Er iſt nicht nur der oberſte Adminiſtrativbeamte der Stadt, ſondern zugleich ex officio der Chef der Poli zeiforce. Im Fall eines Aufſtandes oder ſonſtiger Unru : hen kann er das Militär des County aufbieten , um die Ordnung wiederherzuſtellen ; auch iſt es die Pflicht des Diſtriktcommandanten, ihm nöthigenfalls mit ſeiner ganzen Force beizuſtehen . Die Office des Mayor befindet ſich an der Südweſtede der fünften und Cheſtnut Straße, im zweiten Stod. Der Select Council beſteht aus 28 Mitgliedern , einem aus jeder Ward. Sie werden vom Volke auf drei Jahre erwählt, und zwar ſo, daß jedes Jahr ein Drittel der ganzen Zahl gewählt wird. Die Mitglieder dieſes Körpers müſſen dieſelben Qualifikationen beſißen wie die Mitglieder des Staatsſenates. 13

14 Der Common Council beſteht gegenwärtig aus 49 Mitgliedern. Das Geſetz ſchreibt vor , daß jede Ward für je zweitauſend beſteuerte Einwohner ein Mitglied erwählen foll. Die Mitglieder dieſes Körpers werden auf zwei Jahre erwählt, und zwar jedes Jahr die Hälfte. Die regelmäßigen Verſammlungen der beiden Zweige des Stadtraths finden jeden Donnerſtag Nadimittag um 3 Uhr ſtatt; der Mayor kann indeſſen bei außerordent lidhen Veranlaſſungen Ertraſigungen anberaumen . Die Säle des Stadtraths befinden ſich im zweiten Stock des Rathauſes ( State House ) . Der Select Council hat den öſtlichen, der Common Council den weſtlichen Saal inne. Dieſe Säle ſind prächtig möblirt. Die Ver handlungen des Stadtrathe finden öffentlich ſtatt und iſt dem Publikum der Zutritt geſtattet. Die Committeezimmer und die Clerks Office befinden ſich an der Südweſtecke der Fünften und Cheſtnut Straße, im öſtlichen Zimmer des zweiten Stodes . Die öffentlichen Geſchäfte der Stadtregierung werden unter Departements verwaltet, nämlich : Polizei, Feuer, Waſſer, Märkte, Solicitor, Stadt- Comptrolleur, Sdaß amt, Stadteiſenbahnen , Steueramt, Sanität, Armen pflege, Gefängniſſe, Straßenpflege, Unterrichtsweſen, Vermeſſungsamt, Werften u . f. w . Das Polizeidepartement beſteht aus dem Mayor und deſſen Clerks, 1 Polizeichef, 8 Hochconſtabeln, 1 Chef der Geheimpolizei, 8 Geheimpoliziſten oder Detektivbeam ten , 17 Lieutenants, 33 Sergeanten, 763 Poliziſten, 17 Polizeirichtern und 1 Feuermarſchall. Die ganze Force vertheilt ſich auf eine Centralſtation und 16 Polizeis diſtrikte. Die Centralpolizeiſtation befindet fich an der

- 15 Südweſtede der Fünften und Cheſtnut Straße . Hier iſt auch das Hauptquartier des Polizeichefs, der Hochconſta beln, der Detektivbeamten, des Reſervecorps und des Feuermarſchals. Perſonen, die wegen eines Verbrechens verhaftet werden, haben in dieſer Station ein Verhör vor dein Mayor oder einem von dieſem ernannten Polizei richter. Der Chef der Polizei wird vom Mayor ernannt ; doch muß ſeine Ernennung vom Select Council genehmigt werden. Den mod conſtabeln liegt die Pflicht ob, auf die Ausführung der Stadtordinanzen in Bezug auf Mieth kutſchen, Straßenverſperrungen , Schilde, Sonnenſchut dächer awnings ) u . . w . zu ſehen . Die Geheimpolizei iſt mit der Entbedung und Ver haftung von Verbrechern und der Wtedererlangung geſtohlenen Eigenthums betraut.

PolizeisDiftritt-Stationshäuſer .

.

1. Þolizei . Diſtrikt. - N.D.- Ede der 20. u . Fitwater Str. 2. Southwark Hall, 2. Str. , oberhalb der Chriſtian Str. 3. IT Ilnion Str. , öſtlich von der 4. Str. 4. Cherry Str. , weſtlich von der 4 . Str. 5. 17 15. Str ., oberhalb der Locuſt Str. 6. Filbert Str., weſtlich von der 15. Str. 7. Northern Liberty Hall, 3. Str . , unterhalb der Green Str. 8. Spring Garden Hall, 13. und Spring Garden Štr. 9 1 N. W.- Ecke der 23. und Brown Str.

16 10. Boligci. Diſtrift. - Commiſſioners ' ball, Front und Maſter Sır. 11 . Dauphin Str. und Trenton Ave. 12 . I! N.W. Ede der 10. und Thompſon Str. 13. Manayunk. 14 . Germantown Hall , Germantown . 15 . Frankford. 16, Weſt Philadelphia Hall , Ecke der 37. 1111d Market Str. Mit Hilfe des Polizeitelegraphen und der Stadteiſen bahnen kann die Polizeifurce im Fall eines Aufſtandes oder Krawalls raſd auf irgend einen Punkt der Stadt concentrirt werden . Fremde, welche Auskunft wünſchen, ſollten ſich an die Poliziſten wenden, die durd ihre blaue Uniform leicht zu erkennen ſind und alle Fragen höflich und zuvorkommend zu beantworten haben . Sollte ein Fremder der Hilfe eines Polizeirichters bedürfen, ro braucht er nur direkt nach der Office des Mayor zu gehen .

Das Feuerbepartement, das jeßt ebenfalls unter der Controlle und im Sold der Stadtregierung ſteht, wird in einem ſpäteren Abſchnitt ausführlich beſprochen werden . Die Stadt hat eine vortreffliche und vollſtändige Poli zei- und Feuertelegrapheneinrichtung . Die Office dieſes Telegraphen befindet ſich an der Südweſtecke der Fünften und Cheſtnut Straße, im weſtlichen Zimmer des erſten Stocks. Ihren Waſſerbedarf bezieht die Stadt durch die Fairmount-, Schuylkill- und Delaware - Waſſerwerke,

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· 18 ſowie durch die Waſſerwerke der 24. Ward. Dieſe ſtehen insgeſammt unter der Controlle des Waferdepartement , welches aus einem Haupt ingenieur, einem Regiſtrator, einem Hauptclerk, fünf ,, Permitclerks," einem Boten, vier Inſpektoren, vier lies feranten und zwei Ingenieurs bei jedem der obengenann ten Wafferwerfe beſteht. Die Fairmount -Waſſerwerke befinden ſich am öſtlichen Ufer des Schuylfil, oberhalb der Drahtbrücke. Man erreicht ſie durch die Cars ( Stabteiſenbahnwagen ) der Green und Coates , Race und Bine, Archy, ſowie der Siebenten und Neunten Straße (Union Line), die insgeſammt direkt nach Fairmount fabren . Dieſe prächtigen Waſſerwerke wurden im Jahr 1819 errichtet, ſpäterhin jedoch bedeutend vergrößert und ver beſſert. Sie ſind jegt in vortrefflichem Zuſtand. Sie verſehen die erſten zehn Wardø der Stadt mit Waſſer. Die erſten vier Warbs erhalten ihr Waſſer direkt von dem Corinthian Avenue Reſervoir, die übrigen von dem Reſervoir zu Fairmount. Jeder Philadelphier blickt mit gerechtem Stolz auf Fairmount, und kein Fremder ſollte die Stadt verlaſſen, ohne dieſen Plaß beſucht zu haben . Derſelbe wurde in legteren Jahren bedeutend vergrößert und bildet jeßt mit dem „ Fairmount- Park“ einen der anziehendſten und beſuchteſten Punkte der Stadt. Die Schuylkill oder Spring Garden-Waſſer werke befinden ſich an demſelben Fluſſe, am Fuß der Thompſon Straße. Sie verſehen die 11., 12. , 13., 14 . und 15. Ward mit Waſſer. Die Kenſington oder Delaware-Waſſerwerke

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liegen am Delaware, am Fuß der Wood Straße, in der 18. Ward . Sie verſehen die 16., 17., 18., 19. und 20. Ward mit Waſſer. Die Waſſerwerke der 24. Ward befinden fidy am Schuylkid, dem Fairmount- Park gegenüber, und verſor gen die 24., 27. und 28. Ward mit Waſſer. Mit dieſen Waſſerwerken iſt kein Reſervoir verbunden, allein bie große Säulenröbre, auf deren Spiße man eine herrliche Ausſicht auf die Stadt genießt, dientzugleich als Reſervoir und als Drudregulator. Reſervoirs. - Das Reſervoir auf dem Fairmount beſteht aus vier Baſſins, die zuſammengenommen 26,896 , 636 Gallonen faſſen. Rings um dieſe Baſſins läuft eine idhöne Promenade, von welcher man eine reizende Ausſicht auf die Stadt hat. Das Corinthian Avenue Reſervoir, an der Corinthian Avenue und Poplar Straße gelegen, hält 37,500,000 Gallonen . Es iſt 124 Fuß hoch über dem Waſſerſpiegel gelegen ... Das Spring Garden Reſervoir, an der 26. und Maſter Straße gelegen , hat eine Höhe von 124 Fuß und faßt 9,800,000 Satonen. Das Kenſington Reſervoir an der Lehigh Ave. und Sechſten Straße hat eine Höhe von 117 Fuß und faßt 9,400,000 Gallonen . Das Departement der Märkte beſteht aus einem Commiffär, einem Hauptclerk und dreizehn Clerks, denen die Beaufſichtigung der öffentlichen Märkte, ſowie der Werfte und Landungspläße obliegt. Die Office dieſes Departement befindet ſich an der Südweſtede der Fünften und Walnut Straße.

20 Die öffentlichen Märkte find : Wharton Markt, Moyamenſing Avenue. - Waſhington Markt, Bainbridge ( oder Shippen ) Straße, von der Dritten bis zur Fünften Straße. --- Süd Elfte Str . Markt, Elfte Str . von der Bainbridge bis zur Carpenter Str .- Süd Zweite Str . Markt, Süd Zweite Str. von der Pine bis zur Soutly Str. - Nord Zweite Str. Martt, Nord Zweite Str . von der Coates bis zur Poplar Str. Callowhill Str. Markt, Callowhiu Str . von der Vierten bis zur Sieben ten Str .—Spring Garden Markt, Spring Garden Str. von der Marſhall bis zur Zwölften Str.-Girard Ave. Markt, Girard Ave - Ridmond Markt, von Richmond bis zur Salmon Str. in der 19. Ward. — Frantford Markt, Franfford . „ Marktſtände“ für Wagen finden ſich noch immer in der Nord- und Süd - Zweiten Str. , in der South Str. von der Front bis zur fünften Str . , in der Callowhill Str. weſtlich von der Broad Str., an den Eden der Broad und Coates Str . , und in der South Str. weſtlich von der Broad Str. Außer dieſen öffentlichen Straßenmärkten haben wir noch die neuen Marktballen , die durch Privatunters nehmungogeiſt etablirt wurden . Einige dieſer Markt halen ſind ſehr elegant gebaut und insgeſammt find fie äußerſt praktiſch und bequem eingerichtet. Sie ſind wie folgt : Delaware Avenue Marft, Delaware Avenue bis zur Water Str. und Dock Str. bis zur Spruce Str . Eaſtern Markt, Fünfte und Merchant Str. —- Far inters M., Market Str., unterhalb der Zwölften Str .Weſtern M. , Sechzehnte und Market Str. -Farmers'

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1 M /II/TVկ : ԱՆԿԻՐԱՄԱՍՆ

Pennſylvania Irrenhoſpital. Weſtern M., Ginundzwanzigſte und Market Str. Union M. , Siebzehnte Str. über der Market Str . People's M., Pine Str . nahe der Neunzehnten Str. Green Hill M., Siebzehnte und Poplar Str. - Ave nue M. , Ridge Avenue über der Broad Str. — Fair mount M. , Spring Garden und Zweiundzwanzigſte Str. - Rater M., Süt Str, nahe der Sechzehnten Str. -Germantown M. , Germantown Avenue zwiſden School und Queen Str. Das Rechtsdepartement der Stadt - Office in den Law Buildings, Fünfte Str. unterhalb der Walnut Str. --beſteht aus einem City . Solicitor ( Prokurator) , drei Affiſtenten und einem Clerk. Dieſes Departement hat alle Patente, Urkunden , Teſtamente, Padutſcheine, Hypotheken , Contrakte, Bonds, Noten und andere Schuldpapiere der Stadt unter ſich . Der Solicitor wird vom Volke auf ztvei Jahre erwählt und ernennt ſeine Unterbeamten .

22 Der City Controller ( Rechnungsreviſor) wird vom Volke auf zwei Jahre erwählt. Seine Office befindet ſich im Gebäude der Girardbank in der Dritten Straße nahe der Cheſtnut Straße. In dieſem Departement werden alle ſtädtiſchen Rechnungen revidirt. Audy contraſignirt der Controller fämmtliche Anweiſungen (Warrants) auf die Stadtfaſſe. Der City Treaſurer (Schaßmeiſter ) hat die Obhut über ſämmtliche Gelder der Stadt. Er wird vom Volke auf zwei Jahre erwählt. Seine Office befindet ſich im Gebäude der Girardbank in der Süd Dritten Straße unterhalb der Cheſtnut Straße. Das Departement der Stadteiſenbahnen ſteht unter der Aufſicht eines Superintendenten, der vom Stadt rath auf ein Jahr erwählt wird. Die Stadteiſenbahn erſtreckt ſich durch die Market, die Broad und die Willow Straße. Das Departement der „ Truſts" (die Curatel) ſteht unter der Aufſicht eines alljährlich vom Stadtrath erwählten Superintendenten, der mit der Collektion und der Verausgabung gewiffer Gelder betraut iſt, die der Stadt zu wohlthätigen Zwecken vermacht wurden. Seine Office befindet ſich im Wills' Hoſpital in der Race Straße, weſtlich von der Achtzehnten Straße. Departement der Taren, Office Südoſtede der Sechſten und Cheſtnut Straße. Der Hauptbeamte dieſes Departement iſt der ,, Receiver of Tares" ( Tareneinnehmer ), der vom Volfe auf zwei Jahre erwählt wird. Er collektirt die Staats-, County- und Stadttaren . Das Straßendepartement hat ſeine Office in der Philoſopýical Hall, in der Fünften Straße unterhalb

- 23 der Cheſtnut. Dieſes Departement beſteht aus einem Hauptcommiffär und zwei Hilfecommiffären, die alljähr lich vom Stadtrath erwählt werden. Außerdem hat dieſes Departement einen Licenſe ( Conceſſions-) Clerk, einen allgemeinen Clerk und ſechøundzwanzig Diſtrikt-Ward Inſpektoren . Dieſes Departement führt die Obhut über das Auslegen und Pflaſtern der Straßen u . ſ. w .; des gleichen ertheilt és Conceſſionen für Fuhrwerke in der Stadt. Früher beſaß es auch Jurisdiktion über die Rei nigung der Straßen ; jest aber ſteht leştere unter der Aufſicht eines Hauptinſpektors der Straßenreinigung, deſſen Pflichten vom Mayor ausgeführt werden. Armenpfleger ( Guardians of the Poor ). Office No. 42 Nord Siebente Str. Dieſes Board " ( Collegium ) beſteht aus zwölf Mitgliedern, welche ihr Amt drei Jahre lang verwalten . Sie werden wie folgterwählt : Am erſten Montag im Juni eines jeden Jahres wird ein Mitglied von den Richtern des Obergerichte, eines von den Rich tern des Diſtriktgerichte, eines von den Richtern des Common Pleasgerichts und eines vom Stadtrath gewählt. - Die Beamten des Board, welche alljährlich am erſten Montag im Jult von den Armenpflegern gewählt werden, ſind der Präſident, der Schafmeiſter, der Sekretär, der Clerk und der Verwalter (Steward ). Die jährlichen Ausgaben dieſes Departementbelaufen ſich auf $337,893. 48, wovon $ 245,108.00 für das Blodley Armenbaus , der Reſt für die Unterſtüßung anderer Armen verausgabt wird . Das „ Blodley Almø Houſe" (Armenhaus) liegt auf dem weſtlichen Ufer des Schupiktu . Man erreicht es, wenn man mit den Çars der Market Straße nach der

24 Darby Road fährt und dann einen Car der Darby Road beſteigt, der vor dem Portal des Armenbauſes anhält. Dieſes äußerſt umfangreiche Inſtitut hat eine ſchöne, hohe Lage und beſteht aus vier dreiftödigen Gebäuden, von denen jedes fünfhundert Fuß lang iſt. Die Hauptfaçade auf der Oſtſeite iſt mit einem ſchönen Portikus von ſechs Säulen toskaniſchen Styls geſchmüdt. Auf der Südſeite befindet ſich ein großer , gut cultivirter Garten ; auf der Nordſeite ein umfangreicher Spielplaß für die Kinder der Anſtalt. Desgleichen umfaßt das Anweſen eine Farm von 180 Acer Land, die faſt gänzlich von den Inſaſſen bebaut wird . Die durchſchnittliche Bevölkerung des Ur menbauſes beträgt 2500 Seelen. Man glaube indeſſen nicht, daß dieſelben hier im Müßiggang unterhalten wer den, denn Alle, die nicht frank oder körperlich unfähig ſind, müſſen ihr Brod durch Arbeit verdienen ; die Männer als Weber, Schneider, Schuhmacher, Schmiede, Zimmerleute, Gärtner oder Farmarbeiter, die Frauen mit Nähen, Waſchen und Hausarbeit. Mit dem Armenbauſe iſt zugleich ein Departement für Wahnſinnige verbunden, deren Zahl ungefähr 600 be trägt. Das Kinderaſyl beherbergt etwa 200 Rinder von jeder Altersſtufe. Das innere Arrangement der Gebäude iſt dem Neufern angemeſſen. Der Speiſeſaal der Männer im erſten Stod vermag 500 Perſonen zu faſſen. Mit dem Inſtitut iſt auch ein Hoſpital, eine Entbindungsanſtalt, eine bedeutende Bibliothek und ein Muſeum verbunden, Die größte Ordnung herrſcht in dem ganzen Etabliſſe ment, das von allen Fremden beſucht zu werden verdient. Das Girard Eſtate. Office No. 19 Süd Fünfte

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26 Straße. - Die Berwaltung des Girard- Anweſens liegt der Corporation der Stadt Philadelphia ob . Der Stadt rath erwählt alljährlich einen Superintendenten und einen Agenten . Resterer vermiethet die Girard - Güter mit Genehmigung einer Committee des Stadtraths. Board of Building Inſpectors ( Bau - Inſpet toren) . Office in der Philoſophical Hall, Fünfte Straße unterhalb der Cheſtnut, weſtliches Zimmer des zweiten Stode. Dieſes Board beſteht aus drei Inſpektoren , die auf drei Jahre erwählt werden, und zwar einer von den Richtern des Obergerichte, einer von den Richtern des Common Pleasgerichts und einer vom Stadtrath . Es ift die Pflicht dieſer Inſpektoren, alle im Bau begriffenen Häuſer und Gebäude in Augenſchein zu nehmen und darauf zu ſehen, daß alle Borſchriften des Gefeßed treu lich beobachtet werden . Erlaubnißſcheine zum Bauen werden von dieſem Departement ausgeſtellt, und ohne ſolchen Erlaubnifidein darf kein Gebäude innerhalb der ,, Feuergrenzen " der Stadt errichtet und abgeändert werden . Die Port Wardens ( Hafenmeiſter ) werden von dem Common Council angeſtellt. Dieſes Board beſteht aus ſechzehn Mitgliedern, die je zwei Jahre im Amte bleiben. Im Mai eines jeden Jahres werden acht Mitglieder ernannt.—Die Hafenmeiſter haben Jurisdiktion über den Hafen von Philadelphia und den Bau der Dods . Sie conceſſioniren die Piloten und haben darauf zu achten , daß die Schifffahrt auf den Flüſſen und im Hafen durch Nichts gehemmt wird. - Office No. 119 Walnut Straße. Survey ( Vermeſſungs-) Departement . Office in den Law Buildings, in der Fünften Straße unterhalb der Cheſtnut. Dieſes Departement beſteht aus einem

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Druckerei von S. A. George & Co. Hauptingenieur und Hauptvermeſſer, zwei protokollirenden Clerks, einem Zeichner, einem Stangenträger und zwölf Bermeſſern und Regulatoren, die insgeſammt vom Stadt rath auf fünf Jahre erwählt werden. Das Departement des Stadteigenthums. Office Dritte Straße, oberhalb der Spruce.-Dieſes De partement führt die Obhut über fämmtliche öffentlichen Gebäude, Gerichtsjäle, Offices, Pärfe, Pläße u. r. w. Der Commiſjär des Stadteigenthums wird alljährlich vom Stadtrath erwählt. Das Board of Health (Sanitäts - Collegium ). Office Südweſtecke der Sechſten und Sanſom Str. - Dieſes wichtige Departement beſteht aus zwölf Mitgliedern , die auf drei Jahre erwählt werden, und zwar alljährlich vier,nämlich eines vom Obergericht, eines vom Diſtrikt gericht, eines vom Common Pleasgericht und eines vom

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Stadtrath. Der Präſident und der Sekretär des Board werden von den Mitgliedern erwählt . Die vom Sou verneur ernannten Erekutivbeamten ſind ein Sanitäts beamter, ein Hafenarzt, ein Lazaretharzt und ein Qua rantänemeiſter. Die Sißungen des Board ſind nicht öffentlich. Sie finden vom 1. Juni bis zum 1. Oktober täglid Mittags um 12 uhr, vom 1. Oktober bis zum 1. Juni jeden Dienſtag ſtatt. Die Jurisdiktion des Board erſtreckt ſich über ate Geſundheitsangelegenheiten, welche die Stadt und den Hafen betreffen. In dem Regiſtrirungsdeparte ment werden die Urkunden über ſämmtliche in der Stadt vorkommenden Heirathen, Geburten und Todesfälle auf bewahrt. -- Das Lazareth llegt am Ufer des Delaware, ungefähr zwölf Meilen ſüdlich von der Stadt . Das Stadthoſpital befindet fich am Ede der Hart Lane und Lamb Tavern Noad in der 21. Ward. Die Gaswerke der Stadt ſtehen unter der Controlle eines Board von zwölf Truſtees, die vom Stadtrath auf drei Jahre erwählt werden , und zwar alljährlich zwei vom Common Council und zwei vom Select Council. Die Truſtees erwählen ihre eigenen Beamten, nämlidi einen Hauptingenieur, zwei Hilfsingenieurs, einen Raſſirer, einen Regiſtrator, einen Superintendenten der Berthei lung und einen Hauptclerk. Das Geſchäft des Departe ments wird durch ſechs Offices verwaltet. Die Haupt office befindet ſich im Gebäude der Deutſchen Geſellſchaft in der Siebenten Straße, zwiſchen der Market und Cheſt nut. Zweigoffices befinden ſich: eine in der Spring Garden hat, Ede der Dreizehnten und Spring Gar den Straße, eine in Germantown, eine in der Weſt

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29 Philadelphia Hal , eine in Manayunk und eine in Frantford. Die bei der Market Str . Brücke gelegenen Gaswerke wurden zuerſt etablirt und ſind äußerſt umfangreich und vollſtändig. Sie umfaſſen achthalú Acker Land mit einer Waſſerfronte von 800 Fuß . Im Jahr 1850 wurde der ganze Grund für das Etabliſſement eingerichtet. Die Gaswerke zu Point Breeze an der Paſſyunk Road in der 26. Ward begannen ihre Dperation am 13. De zember 1854. Sie find wahre Muſter der Einfach beit und Zweckmäßigkeit, und ſollten von jedem Fremden beſucht werden A . ußer den obengenannten hat die Stadt noch zwei kleinere Gaswerke, nämlich die beim Fairmount in der 15. Ward und die zu Manayunk. Die Hauptröhren erſtreden fich jeßt auf nahezu fünf hundert Meilen . Die Zahl der im Gebrauche befindlichen Gasbrenner iſt ungefähr 650,000, wovon 7500 auf die Straßenlaternen kommen .

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gerichtshofe,

Circuit Court ( Bezirksgericht) der Vereinigten Staaten für den öſtlichen Diſtrikt von Pennſylvanien. Der Gerichtsjaal befindet ſich im Poſtamtsgebäude in der Cheſtnut Straße. Eingang in der Library Straße une terhalb der Fünften Straße. Clerks Office No. 435 Library Str . , zweiter Stock. – Die regulären Sißungen dieſes Gerichtshofs beginnen am erſten Montag im April und am erſten Montag im Oktober eines jeden Jahres . Diſtrittgericht der Vereinigten Staaten für den öſt Ichen Diſtrikt von Pennſylvanien . - Der Gerichtsfaal befindet ſich im zweiten Stock des Poſtamtsgebäudes . Ein gang No. 435 Library Str. Die regulären Sißungen Beginnen am dritten Montag im Februar, Mai, Auguſt und November eines jeden Jahres . Zur Aburtheilung von Admiralitätsfällen werden Spezialfißungen gehalten . Clerks Office No. 435 Library Str. - Für den Diſtrikt iſt ein v . St. Marſdal mit ſechs Aſſiſtenten angeſtellt, deren Office fich No. 435 Library Str. befindet. Auch ſind dem Diſtrikt zwei Priſencommiſſäre zugewieſen. Das Obergericht (Supreme Court) des Staates Pennſylvanien beſteht aus einem Oberrichter und fünf Hilfsrichtern.-- Der Gerichtsſaal befindet ſich im zweiten Stod des öſtlichen Flügelé des State Houſe Office des Prothonotars dieſes Gerichtshofs No. 7 State Houſe 30

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Das Stadt gefängniß .

32 Row . Für den öſtlichen Diſtrikt des Staates verſam meln ſich die Richter dieſes oberſten Staatstribunals am erſten Montag im Januar eines jeden Jahres zu Phila delphia in pleno und führen die Sißung dreizehn Wo chen fort, wenn es nothwendig iſt. Die übrigen Termine dieſes Gerichtshofs werden zu Harrisburg, zu Sunbury und zu Pittsburg gehalten. Das Nifi Priusgericht, ein Zweig des Obergerichts von Pennſylvanien , deſſen Richter am erſten Montag im November, Januar und März eines jeden Jahres Sißun gen dieſes Gerichtshofes in Philadelphia halten . In dieſem Gericht werden alle vor das Obergericht gebrachte Equity ( Billigkeits-) Fälle verhandelt und entſchieden. Die Richter des Obergerichts werden vom Bolfe auf fünfzehn Jahre erwäbit. Das Diſtriktgericht. - Der Gerichtsſaal befindet ſich im zweiten Stoc des Gebäudes an der Südoſtede der Sechſten und Cheſtnut Str. — Dieſer Gerichtshof beſteht aus einem Präſidenten und drei Hilfsrichtern, welche jährlich vier Termine halten, die am erſten Montag im März, Juni, September und Dezember beginnen . Die Richter dieſes Gerichts werden vom Bolte auf zehn Jahre gewählt. - Der Prothonotar des Diſtriktge richts wird auf drei Jahre gewählt und mit Sporteln bezahlt. Seine Office iſt No. 12 State Houſe Row. Das Stadtcivilgericht ( Court of Common Pleas) beſteht aus einem Präſidenten und vier Hilfsrichtern, welche ihre Sißungen im Saal No. 2 des State Houſe halten . Die regulären Termine beginnen am erſten Montag im März und Juni, am dritten Montag im September und am erſten Montag im Dezember.

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33 Die Nichter dieſes Gerichtshofs werden vom Volfe auf zehn Jahre gewählt und fungiren zugleich als Nichter am Failitengericht ( Insolvents' Court), am Waiſen gericht (Orphans' Court) und am Criminalge gericht. - Der Prothonotar des Stadtcivilgeridyts wird auf drei Jahre gewählt und durch Sporteln bezahlt. Seine Office iſt No. 9 State Houſe Row . Das Criminalgericht ( Court of Quarter Sessions) beſteht aus einem Präſidenten und bier Hilfsrichtern. (Die Richter an dieſem Gerichtshof ſind zugleich Ridster am Stadtcivilgericht, am Waiſengericht und am Falli tengericht.) Die am erſten Montag eines jeden Monats beginnenden Terminfißungen werden theils im neuen Ge bäude des Criminalgerichts in der 6. Straße unterhalb der Cheſtnut, theils im alten Gebäude an der Südoſtece der 6. und Cheſtnut Straße gehalten . Die Richter des 'Criminalgerichts werden , wie ſchon erwähnt, vom Volfe auf zehn Jahre gewählt. - Der Clerk des Gerichts wird auf drei Jahre erwählt und durdy Sporteln bezahlt. Seine Office iſt im 1. Stock des neuen Gerichtshauſes in der 6. Str . unterhalb Cheſtnut. (Ein Zweig des Criminalgerichts iſt die Court of Oher und Terminer, in welcher Capitalverbrechen abgeurtheilt werden . Die Richter des erſteren Tribunals ſtehen auch dieſem vor. ) Das Waiſengericht ( Orphans' Court) ſteht unter denfelben Ridhtern wie das Civil- und das Criminal gericht. Die Sigungen werden am erſten und dritten Freitag eines jeden Monats gehalten . Der Clert des Waiſengerichts wird auf drei Jahre erwählt. Seine Office iſt No. 3 State Houſe Row . 3

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Andere Stadt- und County-Beamte. Der Diſtrikt Attorney ( Staatsanwalt, öffentl. Ankläger ) . Office im neuen Gebäude des Criminalge richts in der 6. Straße unterhalb der Cheſtnut. Er wird vom Volfe auf drei Jahre erwählt . Der Sheriff des County Philadelphia iſt der Haupt erekutisbeamte der Staats- und Countygerichte. Er wird auf drei Jahre erwählt und durch Sporteln bezahlt. Seine Office iſt No. 4 State Houſe Row. Die City Commiſſioners. Office in den Law Buildings in der Fünften Straße unterhalb der Walnut. Dieſe drei Commiſjäre werden auf drei Jahre erwählt, und zwar jährlich einer. Sie haben Jurisdiktion in allen Angelegenheiten, die ſich auf die Auowahl der Ge ſchworenen, Wahlen und Wahlbeamte u . f. w. beziehen . Der Recorder of Deeds ( Urkundenregiſtrator) wird vom Volfe auf drei Jahre erwählt . Seine Office befindet ſich No. 427 Cheſtnut Straße, im obern Stock. Alle Urkunden und Pfandfcheine müſſen hier regiſtrirt werden . Der Regiſter of Wills (Teſtamentsregiſtrator) wird auf drei Jahre erwählt. Seine Office iſt No. 6 State Houſe Row . Alle Teſtamente und Vermädytniſſe müſſen , um giltig zu ſein, hier regiſtrirt werden . Der Coroner ( Leichen ſchauer ) wird ebenfalls auf drei Jahre erwählt. Er hat Jurisdiktion in allen Fäl: len von plöblichem oder gewaltſamem Tode. Seine Office iſt in dem Gebäude der philoſophiſchen Geſellſchaft, in der Fünften Straße unterhalb der Cheſtnut,

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Friedensrichter. Das Corps der Friedensrichter der Stadt Philadel phia beſteht aus einem Recorder und fünfzig Aldermen . Der Recorder wird vom Gouverneur mit Genel migung des Senats auf zehn Jahre angeſtellt und hat als Polizeimagiſtrat dieſelben Madytbefugniſſe wie der Mayor, in deifen adminiſtrative Amtopflicten er ſich in deſſen nicht einmiſchen darf. Seine Office iſt No. 521 Cheſtnut Straße . Die Altermen werden vom Bolfe auf fünf Jahre erwählt, erhalten aber ihre Commiſſionen vom Gouver neur des Staates . Sie werden durdy Sporteln bezahlt. Für jede Ward der Stadt werden zwei Aldermen gewählt. Sie haben Jurisdiktion in Civilfällen unter hundert Dollars. Sechzehn Aldermen werden vom Stadtrath als Polizeimagiſtrate angeſtellt, nämlich einer für jeden Polizeidiſtrikt. 3n dieſer Eigenſchaft haben ſie Klagen gegen Perſonen anzuhören, die von der Polizei verhaftet werden . Conſtabel. – Es giebt deren zwei in jeder Ward,, ausgenommen in den ländlichen Diſtrikten , wo eine grö Bere Anzahl geſtattet iſt. Sie werden auf zwei Jahre gewählt und durch Sportein bezahlt .

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gefängniſſe.

Eaſtern Penitentiary iſt der Name des öftlichen der beiden Staatsgefängniſſe oder Zuchthäuſer von Pennſyl vanien . Das andere, die Weſtern Penitentiary, iſt in Pittsburg gelegen . Das Staatsgefängniß von Phila delphia liegt an der Coates Straße, weſtlich von der Ein undzwanzigſten Straße, auf dem früher unter dem Namen ,, Cherry Hill" bekannt geweſenen Plaße. Das Gebäude und die zehn Ader haltende Farm innerhalb der Mauern koſteten nicht weniger als $ 700,000 . Hier iſt das welt bekannte pennſylvaniſche Syſtem der Einzelhaft eingeführt. Die Sträflinge müſſen die ganze Zeit ihres Straftermins in abgeſonderten Zellen zubringen und bekommen außer dem Wärter, den Aufſehern, dem Geiſtlichen und in Krank heitsfällen dem Arzte Niemanden zu ſehen. Sie werden übrigens äußerſt human behandelt und dürfen fid) zu einer gewiſſen Stunde des Tages in dem um die Zellen laufenden Gange ergehen, jedoch nur einzelnen in allei niger Begleitung des Wärters . In der ganzen Anſtalt herrſcht die größte Reinlichkeit. Sämmtliche Sträflinge werden zum Arbeiten angehalten . Jeden Sonntag findet Gottesdienſt ſtatt, wobei das Eigentümliche zu bemerken iſt, daß fämmtiche Züchtlinge den Prediger hören , Reiner aber ihn fehen kann. Die Wisbegierigen werden aus der Bibliothek der Anſtalt mit paſſenven Büchern verſehen. 36

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37 Eine wohlthätige Geſellſchaft macht es ſich zur beſonderen Pflicht, die Sträflinge in moraliſcher Hinſicht zu reformis ren und ihnen nach Ablauf ihrer Strafzeit die Rückkehr in die Geſellſdyaft zu ermöglichen . Einlaßkarten zum Beſuch des Gefängniſſes ſind beim Mayor, ſowie bei Mr. Richard Vaur, No.520 Walnut Straße ( Zimmer No. 3 erſter Stod) unentgeltlid) zu haben. Die Cars der Union Linie, Siebente und Neunte Straße, führen an dem Gefängniß vorbei . Man nehme die Cars der Neunten Straße. Auch die Cars der Green und Cvates Straße ( man beſteige ſie in der Achten Straße oberhalb der Walnut) führen dahin . Das Philadelphia County Gefängniß, audy ,,Moya menſing-Gefängniß " genannt , weil es in dem Diſtrikt Moyamenſing gelegen iſt, befindet ſich an der Ede' der Paſſpunk Road und Zehnten Straße und nimmt einen Es wurde Flächenraum von ungefähr elf Acker ein . 1831–35 im gothiſchen Styl aus Granit erbaut und þat fünfhundert Zellen . Hier werden diejenigen Sträf linge gefangen gehalten, welche wegen leichterer Berbrechen im Criminalgericht der Stadt verurtheilt wurden . Auch bient es zur Unterſuchungshaft angeklagter, aber noch nicht prozeſſirter Perſonen, die keine Bürgſchaft finden Desgleichen finden hier die Hinrichtungen der können . zum Tode verurtheilten Verbrecher ſtatt. In einem beſon deren Gebäude innerhalb der Mauern wurden früher zahlungsunfähige Schuldner gefangen gehalten ; da in deſſen die Schuldhaft, jenes barbariſche Ueberbleibſel mit telalterlicher Feudalinſtitutionen , abgeſchafft iſt, fv wird jenes Gebäude jeßt zu andern Zweden verwandt . Einlaßkarten zum Beſuch des Gefängniſſes find in der

- 35 arun Diño ju baten . Man nehme die Cars der Johnson Crusc, mreide vor dem (nebaude unbalten . Targouie of Kejuge ( 1.6. nutabaus iſt eine Banconganimit fur jucarii termer und Paga : bundan bateria civiladi . U linus in der Girard Xuynur untundingiten tube. Finlaßtarten Flori gente toe ju duken . Man * Yona android tenue Can hirari nu , nad on dort die Cars leport jurcia to .

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Deffentliche

Gebäude .

Das State Houſe oder Rathhaus. Der Grund zu dieſem Gebäude wurde im Jahr 1729 gelegt und 1734 war der Bau vollendet. Jm darauf folgenden Jahre zog die Generalverſammlung der Pro vinz Pennſylvanien darin ein und hielt ihre Sigungen daſelbſt bis zum Jahre 1799, als die Regierung des nunmehrigen Staates nach Lancaſter überſiedelte, Der erſte Congreß benußte dieſes Gebäude wäh rend des ganzen Revolutionskrieges und bis zum Jahr 1784, worauf er ſeinen Siß nach der Stadt New York verlegte. Der öſtliche Saal im erſten Stock iſt der Raum, in welchem dieſer Congreß tagte und in welchem am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeit der amerikaniſchen Nation erklärt wurde. Dieſer Saal iſt jeßt dem Publikum gewid met und befindet ſich noch ziemlich in demſelben Zuſtande wie an jenem merkwürdigen Tage. Die beiden Flügel wurden im Jahr 1790 hinzugefügt und zu Gerichtsſälen und ſtädtiſchen Ranzleien einges richtet. Die Seitenflügel an der Fünften und an der Sechſten Straße waren ſchon zwei Jahre zuvor zu ähn lichen Zwecken erbaut worden. Als der Congreß der Vereinigten Staaten im Jahr 1790 wiederum von New York nad Philadelphia überſiedelte, benußte er den 39

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weſtlichen Seitenflügel , bis die Regierung im Jahr 1800 ihren permanenten Sig in der Stadt Waſhington aufſchlug. Im Jahr 1818 übertrug die Regierung des Staates der Stadt Philadelphia das State Houſe init dem ganzen freien Plat ( Square) hinter demſelben für $ 70,000 mit der Bedingung, daß der Square für immer ein offener Plaß bleiben ſolle, und daß kein Gebäude auf demſelben errichtet werden dürfe . " Dieſe Bedingung wurde im Jahr 1866 verlegt, als das neue Gebäude des Criminalgerichts auf der weſtlichen Seite des Square an der Sechſten Straße unterhalb der Cheſtnut erbaut wurde. Dieſes Gebäude ſoll indeſſen wieder abgetragen werden, ſobald die neuen Munizipalgebäude an der Broad und Market Straße vollendet ſein werden . Der bereits erwähnte öſtlidye Saal im erſten Stoc des State Houſe, die berühmte ,, Independence Hall," in wel der die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten erklärt wurde, befindet ſich nodi in demſelben Zuſtand wie an jenem denkwürdigen 4. Juli 1776, an weldiem das ame= rikaniſche Voll das Jod, der brittiſchen Tyrannei abwarf. Er iſt zum Mecca der Völkerfreiheit geworden, nach wel chem Tag für Tag Schaaren fremder Beſucher wallen . In dieſem geheiligten Raum finden ſich viele Reliquien aus jener ereignißvollen Zeit, wie z. B. eine Statue Waſhington's , die alte Freiheitsglocke (ießt zerſprungen ), mehrere alte Stühle, Portraits hervorragender Patrioten, ein Pult, das Benjamin Franklin gehörte, u . f. w . Vom Thurme des State Houſe genießt man eine prächtige Ausſicht über die Stadt und Umgebung. Der Independence Hall gegenüber iſt der Saal des

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- 41 Common Pleas Gerichts. Im zweiten Stod befinden ſich die Säle der beiden Zweige des Stadtraths . In demjenigen Saale, der direkt über der „ Independence Hall" gelegen iſt, hielt Waſhington ſeine berühmte Ab idiedsrede. – Das Hauptgebäude und die beiden Flügel ſind durch kleine zweiſtödige Gebäude mit einander ver bunden, die von verſchiedenen Gerichtshöfen und den dazu gehörigen Bureaur eingenommen find. Beſucher werden täglid ( Die Sonntage ausgenommen ) von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags in die , Independence Hall" eingelaſſen . Auf Verlangen ertheilt der Superintendent der Halle Karten zum Beſuch des nahezu zweihundert Fuß hohen Thurmes . Das breite Trottoir vor dem State Houſe iſt mit Schieferplatten gepflaſtert und am äußern Ende von einer Baumallee beſdattet. In der Mitte, vor dem Haupteingang, befindet ſich ein marmornes Monument Waſhington's, das auf einen Poſtamente von Granit ruht. An jedem Ende des Rathausplages befindet ſich eine Trinkfontäne. Die auf dem Rathbausthurm befindliche Uhr hat vier Zifferblätter, die Nachts durch Gas beleudytet ſind. Es iſt dies die eigentliche Stadtuhr, nach welcher ſämmtliche andere Uhren von Philadelphia geridytet werden . Hinter dem Rathbaus befindet ſich der bereits erwähnte Plaß, „Independence Square“ genannt, ein kleiner Park, von dem in einem ſpäteren Abſchnitt weiter die Rede ſein wird.

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Das Zollhaus. N >

Das Zollhaus ( Custom House) von Philadelphia ift ein Gebäude, das wie die Poſt, die Münze, die Navy Yard und andere nicht der Stadt oder dem Staate, ſon der Bundesregierung gehört und von dieſer unterhalten wird. Es befindet ſich auf der Südſeite der Cheſtnut Straße, zwiſchen der Vierten und Fünften Straße. Es hat zwei Fronten , die eine an der Cheſtnut und die andere an der Library Straße ; jede derſelben iſt mit adit dori den Säulen von 27 Fuß Höhe und 4 Fuß 6 Zoll im Diameter geſchmüct. Das ganze Gebäude iſt jammt der berrlichen Freitreppe aus Marmor errichtet ; beim Bau deſſelben diente das Parthenon zu Athen zum Muſter. " Es wurde im Jahre 1828 vollendet und koſtete über $ 500,000 . Früher wurde es als v . St. Bank benüşt , bis die Bundesregierung es zu ſeinem gegenwär tigen Zwecke einrichtete. Die Geſchäftsſtunden im Zoll haus dauern von 9 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmit tags .

Die Poft.. Die Poſtdepartements der Stadt Philadelphia ſind äußerſt vollſtändig. Sie beſtehen aus einem Central poſtamt und zehn Zweigbureaur, legtere für den Empfang und die Ablieferung von Briefen, Packeten u . . w . Außerdem giebt es nahezu eintauſend Briefkaſten (mei ſtens an den Laternenpfoſten der verſchiedenen Straßen angebracht), in denen Briefe zur Beförderung abgegeben werden können . Das Centralpoftgebäude in der Cheſtnut Straße, zwiſchen der Vierten und Fünften

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· 43 Straße; unmittelbar neben dem Zollhaus gelegen, iſt ein ſchöner Bau, der im Jahr 1862 vollendet und bezogen wurde. Doch hat ſich derſelbe für die ſtets zunehmenden Poſtgeſchäfte der Stadt unzureichend erwieſen, und ſo autoriſirte denn der Congreß im Mai 1872 die Errich tung eines neuen Poſtgebäudes, für welches mit Einſchluß des dazu nöthigen Grundſtückes die enorme Summevon $ 1,500,000 bewilligt wurde. Die Zweigſtationen des Poſtamts ſind wie folgt: Station A — No. 41 Süd 18. Straße. B - Market Str. , weſtlich von der 37. Str. C - Südoſtecke der Coates und Broad Str. D-No . 1206 Nord 3. Str .. E - Richmond and William Str. F - Main Str. , nahe Church Lane, Frankford. G- Main Str. , nahe dem Bahnhof, Germantown. H - Main Str, 1. Church Avenue, Cheſtnut Hill. I--Main Str., unterh. Mechanic Str. , Manayunk. K -- No. 502 Waſhington Avenue. Die Centralpoſt und die Zweigbureaur ſind an den Wochentagen von 6.30 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends offen ; an Sonntagen von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr Vor mittags und von 5 bis 6 Uhr Abends . Die Stationsbriefkaſten zur Aufnahme der Briefe find über die ganze Stadt hin zerſtreut. Die meiſten derſelben find an den Laternenpfoſten an den Eden der bedeutenderen Straßen angebracht, die übrigen in den größeren Hotels und Raufläden . Ale Briefe müſſen frankirt werden. Auf dem Central amt ſowohl wie in den Zweigbureaur werden Poſtmarken zum Franfiren der Briefe verkauft. Sollen Briefe nach 4 Uhr Nachmittags befördert werden, ſo ſind ſie direkt

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nach dem Centralamt zu bringen .-Frankirte Briefe fünie nen zu jeder Zeit in die Briefkaſten an den Laternenpfoſteir geworfen werden und ſind der Beförderung ſicher. Ucber: haupt herrſcht in dem Poſtweſen von Philadelphia cine Genauigkeit und Pünktlichkeit, wie man ſie in wenigen Städten des Landes findet.

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Die Münze. Die Bundesregierung beſigt eine Hauptmünze und mehrere Zweigmünzen , in verſchiedenen Städten etablirt. Die Hauptmünze hat ihren Siß zu Philadelphia und befindet ſich in der Cheſtnut Straße unterhalb der Broad Straße. Sie iſt im joniſchen Styl gebaut, hat an der Cheſtnut Straße eine Fronte von über 100 Fuß und er ſtredt fid bis zur Penn Straße zurüd . Die Säulen des Centrums ſind aus maſſivem Marmor ; der Reſt des Ge bäudes dagegen iſt aus Backſtein , mit Marmorſockel bedeckt. Der Haupteingang an der Cheſtnut Straße führt nach einer Vorhalle, in welcher höfliche Führer die Beſucher in Empfang nehmen und durch das Etabliſſement geleiten, das jeden Tag (Samſtag und Sonntag ausgenommen) von 9 bis 12 Uhr Vormittags in Augenſchein genommen werden kann . Das Münzenkabinet enthält eine prächtige Sammlung Münzen aller Zeiten und Nationen . Man findet hier Münzſtücke aus den älteſten Zeiten ; einige derſelben wur den ſchon achthundert Jahre vor der Geburt Chriſti ge prägt. Der Bibelfreund erblidt hier Proben der Silber linge, für die Judas ſeinen Herrn und Meiſter verrieth , ſowie von den ,,Scherflein , die durch das Opfer der Wittwe ſo große Berühmtheit erhielten. Die chineſiſchen und

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- 45 japaneſiſchen Münzen gehören zu den merkwürdigſten der ganzen Sammlung.

Das Ver. St. Arſenal in der Nähe von Frankford iſt ein großes Etabliffe ment, in welchem Kriegsvorräthe fabrizirt und aufbewahrt werden. Beſucher müſſen ſich bei dem Commandanten des Poſtens um Einlaß melden . - Man erreicht den Plat, wenn man die nach Norden fahrenden Cars benüßt. Das Ver . St. Arſenal zu Gray's Ferry, ſüdlich vom Naval Asylum gelegen, dient zur Aufbewahrung von Armeeuniformen , Munition u. ſ, w., und iſt jeden Tag von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 7 Uhr Abends für Beſucher offen. Man nehme die Cars der Spruce und Pine Straßen Linie.

Die Navy Yard . Dieſes Nationaletabliſſement iſt in der Front Straße unterhalb der Waſhington Avenue gelegen . Der Eingang befindet ſich am Fuß der Federal Straße. Man wäyle entweder die Cars der Zweiten Straße oder die der Union Linie . — Der Grund bedeckt zwölf Ader Land und enthält alles Nothwendige zum Bau der größten Kriegsſdiffe. Die verſchiedenen Gebäude dienen den Offizieren und den Marineſoldaten zu Wohnungen . Ferner findet man ver ſchiedene Werkſtätten, Magazine, Schiffhäuſer und eine trodene Docke aus neun Theilen beſtehend, welche im Stande iſt, das größte Linienſchiff emporzuheben . Die Navy Yard iſt jeden Tag ( ausgenommen von 12 bis 1 Mittags) für Beſucher öffen.

46 Da ſich dieſe Navy Yard längſt ſchon ungenügend er wies , fo entſchloß ſich die Bundesregierung endlich zum Bau einer neuen, wozu die Stadt Philadelphia League Jsland hergab, eine bei dem Einfluß des Sduylkill in den Delaware gelegene Inſel, die ſich vortrefflich zu dieſem Zwecke eignet. Die Arbeiten ſind bereits in Angriff ge nommen und werden in nicht ferner Zeit beendigt ſein . In der Nähe dieſer Inſel anfert auch die Monitorflotte, deren Anblick allein ſchon eines Ausflugs den Fluß hinab werth iſt.

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Die

Hotels .

Sehr treffend hat Jemand behauptet, daß Amerika das Paradies der Hotels ſei. In keinem andern Lande der Welt findet man deren im Verhältniß zu der Volfszaht To viele wie in den Vereinigten Staaten, und wohl mit Recht darf man hinzufeßen , daß das Hotelweſen nirgends in ſo foloſſalem Maßſtab betrieben wird wie in den ame rikaniſchen Großſtädten . In Philadelphia giebt es ungefähr vier bis fünfhun dert Hotels aller Klaſſen , in denen die Accommodationen je nach den Mitteln der Gäſte theurer oder wohlfeiler find. Von dieſen find jedod nur etwa vierzig allgemein bekannt, und nur etwa ein Dußend gehören der erſten Klaffe an . Bei Weitem die meiſten find Häuſer, die zwar Hotelgerechtigkeit beſiken , allein nur ſchwach von Gäſten patroniſirt ſind. Die Hotels zweiter und dritter Klaſſe werden vorzüglich von Handelsleuten und Farmern fre quentirt, die einfachen Comfort und Ruhe dem theuren Lurus und geräuſdyvollen Leben der faſhionablen Häuſer vorziehen . Zu den Hotels erſter Klaſſe gehören das Con tinental Hotel, das Girard Haus, das La Pierre Haus, das Colonnade Hotel , das Guy's Hotel, das St. Cloud Hotel, das Waſhington Haus, das Bingham Haus, das Merchants' Hotel, das Markoe Haus, das American Ho tel, das St. Lawrence Hotel und das St. Charles Hotel. 47

48 Jedes derſelben hat ſeine eigenthümlichen Züge und ſeine ſpeziellen Kunden, und jedes iſt in ſeiner Art der Beach tung werth . Den erſten Rang unter den Hotels von Philadelphia behauptet das

Continental Hotel, an der Südoſtede der Neunten und Cheſtnut Straße ge legen. Dies iſt bei Weitem das größte Hotel der Stadt und wird an Umfang nur von einem oder zwei andern im Lande übertroffen , während es an Pradt der Einrich tung und Vollſtändigkeit aller innern Arrangements ſei nes Gleiden in Amerika und vielleicht in der ganzen Welt nicht hat. Das Gebäude bedeckt einen Flächenraum von einundvierzigtauſend fünfhundert und ſechsunddreißig Quadratfuß. Es iſt ſechs Stud hoch, von koloſſalen Proportionen und gewährt einen impoſanten Anblick. Die Façade an der Cheſtnut Straße iſt aus Pictou Sand ſtein und macht einen überaus großartigen Eindruck. Die Façaden an der Neunten und an der Sanſom Straße ſind aus ſchönem gepreßtem Badſtein mit eleganten ſtei nernen Fenſterverzierungen und einem äußerſt geſchmad vollen Karnieß . Das Hauptportal iſt an der Cheſtnut Straße. Daſſelbe führt nach einer prachtvollen und ſehr geräumigen Halle mit Marmorplatten getäfelt. In dieſer Halle befinden ſich ein Telegraphenbureau , ein Elevator (der die Gäſte bis zum ſechſten Stoc emporführt ), die Office des Hotels, mehrere Alkoven , die Privatoffice des Eigenthümers und ein Depot für Bücher und Zeitungen, wo zugleich Eiſenbahnbillets, ſowie Billets für reſervirte Siße in den Theatern und Opernhäuſern zu haben ſind. Rechts von dem Corridor, der zu dieſer Halle führt,

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Contine ntal Hotel .

- 50 befindet fid Dafford's faſhionable Hut- und Kappen Þandlung , links die mit wahrhaft feenhafter Pracht ein beide unter gerichtete Apotheke des Herrn Helmbord einem Dad, mit dem Hotel und mit der Fronte nad der Cheſtnut Straße zu. Verſchiedene Räumlichkeiten des Stoces zu ebener Erde ſind zu verſchiedenen Zweden ver miethet; fo findet man z. B. eine Kleiderhandlung, einen Cigarrenladen, ein Eiſenbahnbureau, einen prächtigen und lururiös eingerichteten Barbierſalon u . . w .-- alle unter einem Dach und alle von der Haupthalle aus er reidybar. Links von legterer, durch eine Thür mit der ſelben verbunden , iſt eine prachtvolle Doppelreſtauration für Herren und Damen ; die beiden Abtheilungen ſind durch eine Scheidewand von einander getrennt, während des Raſſirers Pult beide überſchaut. Dieſe beiden Reſtau rationen ſind mit Marmorplatten gepflaſtert und mit Marmortiſchen verſehen und imponiren durdy ihre ein fache, geſchmackvolle Eleganz . Hier wird à la carte geſpeiſt und von Morgens bis in die ſpäte Nacht hinein (dwärmt es hier von Gäſten, welche kommen, um Mahl zeiten einzunehmen. Von der Haupthalle führt ein brei ter Corridor nach dem Schenkzimmer, einem großen mit Marmor gepflaſterten und mit Marmortiſchen verſehenen Saal, der nach der Sanſom Straße geht. In dem Raum zwiſchen der Haupthalle und dem Schenkzimmer befinden fic mehrere Alkoven ſowie nod eine kleinere Reſtauration. Bon letterer gelangt man nach einem großen Billard ſalon, und eine Treppe führt nach einem zweiten im Erb geſchoß. Der großen Reſtauration gegenüber liegt das Leſezimmer, in welchem jämmtliche bedeutendere Journale Der ganze der Vereinigten Staaten zu finden ſind.

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Das Girard Haus .

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Raum, vom Hauptportal an der Cheſtnut bis zum Aus gang des Sdyenkzimmers an der Sanſom Straße gewährt eine herrliche Promenade und iſt zu allen Zeiten mit Gä ſten, Beſuchern und Müßiggängern gefüllt, beſonders aber bei Nacht, wenn das Ganze durch unzählige Gas flammen magiſch beleuchtet iſt. Von der Haupthalle führt eine breite Treppe nach den obern Näumen , deren Pracht in jeder Beziehung dem Charakter dieſes Muſter Hotels angemeſſen iſt. Reine Feder wäre im Stande, die mit wahrhaft " königlichem Lurus eingerichteten Salons, Parlors, Speiſeſale u . f. w . gebührend zu beſchreiben. Doch iſt dies kaum anders zu erwarten, denn man muß bedenken, daß das Continental Hotel das regelmäßige Abſteigequartier des Präſidenten der Vereinigten Staaten und der übrigen hohen Staatsbeamten iſt, wenn ſie

52 Philadelphia beſuchen , und das ſämmtliche hohen aus wärtigen Gäſte hier einkehren. Daß der Aufenthalt in einem ſolchen Hotel theuer und nur bemittelten Perſonen möglich iſt, verſteht ſich von ſelbſt; doch darf man wohl mit Recht behaupten, daß man nirgends ſo ſicher iſt, den Werth ſeines Geldes zurückzuerhalten wie hier . Das Haus vermag über 800 Gäſte zu faſſen . Das Hotel wurde im Februar 1860 eröffnet und hat ſich ſeither unter der Verwaltung feines energiſchen und liberalen Eigentümers, Herrn J. E. Kingsley, ununter brochener Popularität erfreut.-- Dem Continental Hotel gegenüber, an der Norſtvſtecke der Neunten und Cheſtnut Straße, liegt das

Girard yaus , an Größe und Umfang das zweite Hotel der Stadt und ebenfalls ein äußerſt tattlidyes und impoſantes Gebäude, das viele Jahre lang den erſten Rang unter den Hotels von Philadelphia einnahm und noch heute von Vielen dem gigantiſden ,, Continental" vorgezogen wird . Auch Hier findet man alles, was zu einem Hotel erſter Klaſſe gehört, und auch hier wogt es Jahr aus Jahr ein von faſhionablen Gäſten . Elegante Salons, ſchöne Zimmer, eine vortreffliche Tafel und zuvorkommende Bedienung madjen jedem Beſucher den Äufenthalt angenehm , und der Freundliche Eigenthümer, Herr H. W. Kanaga, läßt es an Nichts fehlen, ſeine Gäſte in jeder Hinſicht zu befriedigen . Bon den Balfons dieſes Hotels genießt man eine nie ermüdende Ausſicht auf das bunte Treiben und Getümmel der Hauptſtraße der Stadt.

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Das La Picrre Haus.

Das La Pierre ýaus, ein anderes ſehr populäres Hotel, befindet ſich in der. Broad Straße, eine kurze Strecke ſüdlich von der Cheſtnut Straße, in einer der ſchönſten Gegenden der Stadt. Es iſt ein ſtattliches ſechsſtödiges Gebäude, bas mehrere hun = Die innere Eins dert Gäſte zu accommodiren vermag . richtung iſt elegant und in jeder Beziehung eines Hotels erſter Klaffe würdig. Bon ſeinen Fenſtern und Balfons überblickt man die ſchöne Broad Straße (die breiteſte in der Stadt ) nach beiden Richtungen hin auf eine weite Strecke. Wegen ſeiner vortrefflidien Lage ziehen Mande dieſes Hotel jedem andern in der Stadt vor, um ſo mehr, da auch die Zimmer, die Tafel und die Bedienung nichts zu wünſchen übrig laſſen. Der Eigenthümer iſt J. B. Butterworth .

Colonnade Das. Hotel

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Das Colonnade Hotel, einer der jüngſten und prächtigſten Gaſthöfe der Stadt, befindet ſich an der Südweſtecke der Fünfzehnten und Cheſtnut Straße, nur einen Block von der Broad Straße entfernt. Es wurde erſt vor zwei Jahren eröffnet und erfreut ſich bereits großer Popularität. Es iſt ein ſchö nes ſiebenſtödiges Gebäude, das in Folge ſeines hellen Anſtrichyes einen überaus freundlichen Anblick gewährt. Es vermag ungefähr vierhundert Gäſte zu faſſen. An der Hauptſtraße von Philadelphia , aber fern von dem geräuſchvollen Getümmel der untern Stadt gelegen ge währt dieſes Hotel manche Annehmlichkeit, die man an derswo vermifit; namentlich empfiehlt es ſid, Denjenigen , die behagliche Ruhe dem lärmenden Treiben der Geſchäfts viertel vorziehen. John Crump, Eigenthümer. Das Guy's Hotel, F. A. Miler, Eigenthümer, iſt an der Nordoſtede der Siebenten und Cheſtnut Straße gelegen . Dieſes pracy tige Hotel erſter Klaſſe, das an Eleganz der Ausſtattung und vorzüglicher Verwaltung kann einem andern in der Stadt nachſteht, wurde erſt zu Anfang des Jahres 1872 eröffnet. Im frequenteſten Theile der faſhionabelſten Straße gelegen , mit fürſtlichem Lurus eingerichtet und ſtrenge nach dem ſogenannten europäiſchen Plan geführt, bietet es jedem Gaſte den angenehmſten Aufenthalt. Das Hotelgebäude iſt eine der Hauptzierden der an Pracht gebäuden ſo überreichen Cheſtnut Straße.

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Gun's Hotel.

Das Bingham Haus, dem Umfang nach das dritte Hotel in der Stadt, befindet ſich an der Südoſtecke der Elften und Market Straße, in einer der belebteſten Gegenden der Stadt. Es iſt ein ftattliches Gebäude, das durch ſeinen Yellen Anſtrich ſowie durch ſeine ſchöne Manſarde einen recht freundlichen Ein

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- 58 druck macht. Es vermag mehrere hundert Gäſte zu accom mudiren und wird in jeder Beziehung vortrefflich ver waltet.

Das American Hotel befindet ſich in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Fünften und Sechſten Straße, dem Rathaus gegenüber. Es iſt ein äußerlich anſpruchloſes, aber ziemlicy umfangreiches und vortrefflich eingerichtetes Hotel, das ſich einer bedeu tenden Popularität erfreut. Scon ſeine bequeme Lage, dem State Houſe gegenüber und in unmittelbarer Nähe der Poſt und der großen Zeitungsbureaur macht das Haus Fremden empfehlenswerth . Das Waſhington Haus in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Siebenten und Adh ten Straße iſt das älteſte der großen Hotels von Phila delphia . Es exiſtirt ſchon über vierzig Jahre, wenn es auch öfters die Beſiber wechſelte. Sein gegenwärtiger Eigenthümer iſt Herr George I. Bolton , der außerdem noch ein Hotel in Harrisburg und ein drittes in Cape May verwaltet. Das Waſhington Haus iſt bei einer großen Klaſſe Reiſender ſehr beliebt und verdient auch dieje Popularität burch ſeine vortreffliche Einrichtumg. Der Kaſſirer des Hauſes, Herr Heinrich Frogman, ein Deutider, ſteht ſchon ſeit dreißig Jahren in Verbindung mit dem Hotel und hat nicht wenig dazu beigetragen, daſſelbe auch bei den Deutſchen populär zu machen .

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Das St. Cloud Hotel in der Ard Straße zwiſchen der Siebenten und Achten Straße wurde erſt vor Kurzem eröffnet. Es iſt ein ſtatt

St. Cloud Hotel. 59

- 60 liches Gebäube, das ſich auch durch ſeine elegante innere Einrichtung und vorzüglice Verwaltung dem reiſenden Publikum empfiehlt. Es vermag über 250 Gäſte zu accom modireit , denen es jeden Comfort bietet, den man von einem Hotel erſter Klaſſe erwarten kann . Die Eigentlü mer, G. W. Mullin und Bruder , verſtehen es gründlich, ihren Gäſten den Aufenthalt angenehm zu machen, und es iſt daher nicht zu verwundern , daß dieſes Haus in der kurzen Zeit ſeines Beſtehend bereits ſehr populär gewor den iſt.

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Dos St. Lawrence Hotel, ebenfalls ein Hotel erſter Klaſſe, iſt in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Zehnten und Elften Straße gelegen . Es vermag mehrere hundert Gäſte zu accommodiren und iſt mit allen modernen Bequemlichkeiten eingerichtet. Das Markoe paus war viele Jahre lang ein faſhionables Boardinghaus (Roſthaus ) wurde aber vor einigen Jahren zu einem Hotel eingerichtet, obgleich es nod; immer mehr den Cha rakter eines Koſthauſes trägt. Es iſt auf das Elegan teſte ausgeſtattet und befindet ſich in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Neunten und Zehnten Straße . Das Merchants ' Hotel iſt in der Vierten Straße zwiſchen der Arch und der Market Straße gelegen . Es wird hauptſächlich von Kaufleuten patroniſirt und iſt der Lieblingsaufentyalt der Handelswelt.

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61 Die übrigen Hotels, die hier Erwähnung verbienen, ſind folgende : " The Union , " Arch Straße, oberhalb der 3. Straße. " The Bald Eagle ," No. 416 Nord 3. Straße. " The Barley Sheaf," No. 257 Nord 2. Straße. Das Alleghany Haus, Nr . 814 Market Straße. Das Ardh Str . Haus, Ede der Delaware Avenue und Arcy Straße. Das St. Charles Hotel, 3. , unterhalb Arc Str. Mount Vernon Hotel , 2. , oberhalb der Arch Str. Ridgeway Haus, No. 1 Market Straße. Weſtern Hotel, No. 826 Market Straße. Walnut Str . Haus, Ecke der Walnut Straße und Delaware Avenue . Nelſon hotel , Ede der Broad und Gallowhill Str. Bull's Head Hotel, Market Straße, oberhalb der Zehnten Straße. Unter den deutſden Gaſthöfen von Philadelphia verdienen beſondere Erwähnung :. S. Zeiße's Hotel, 820 Walnut Straße. - Dieſes im Centrum der Stadt gelegene und auf das Comfor tabelſte eingerichtete Hotel kann allen Fremden, nament lich Deutſchen , welche Philadelphia beſuchen, auf das Wärmſte empfohlen werden . Schöne Zimmer, eine vor treffliche Tafel, die ſkrupulöſeſte Reinlichkeit und zuvor kommendſte Bedienung werden allen Gäſten den Aufent balt angenehm machen . Mahlzeiten à la carte zu jeder Tageszeit. Das Springman Haus, Hotel und Reſtauration , No. 703 Walnut Straße, verdient ebenfalls von Deut (den patroniſirt zu werden . Es iſt auf das Beſte einge

62 richtet, und ſeine ſchöne Lage im Centrum der Stadt, dem Waſhington Square gegenüber, macht es zu einem an genehmen Aufenthalt. Gäſte, die hier ihr Abſteigequar tier auficlagen, können einer vortrefflichen Küche und höflichen Bedienung ficher ſein . Das Lincoln Haus , Nordoſtece der Vierten und Wood Straße, bietet Reiſenden und Boarders alle Bequemlid ) keiten eines gut eingerichteten und vortrefflich verwalteten Hotels . " Es iſt in einem der frequenteſten Theile der Stadt gelegen und ganz darauf berechnet, den Gäſten den Aufenhalt angenehm zu machen . Bedienung prompt und Preiſe liberal. Philipp Bohl's Hotel, 429 und 431 Callowhill Strage. - Auch dieſtu dön eingerichtete und im Gen trum der Stadt gelegene Haus bietet Reiſenden und Koſtgängern die beſten Accommodationen, eine vorzüg= liche Küche und prompte Bedienung . Man findet hier jede Zeit ſchöne, luftige Zimmer, ſowie Alles, was den Aufenthalt angenehm machen kann . Die Preiſe ſind durchaus liberal . Herr Hohl läßt es ſich ſtets angelegen fein , feinen Gäſten alle Annehmlichkeiten einer Heimat zu bieten .

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Cheſtnut Straße.

Reine Beſchreibung von Philadelphia wäre ohne ſpe zielle Erwähnung der bedeutenderen Straßen vollſtändig . Wenn fidy auch hier das Sehenswürdige, das Intereſſante und das Schöne nicht auf eine einzelne Straße oder auf einige wenige concentrirt, wie es in vielen andern Städten der Fall iſt, ſo zeichnen ſich dod etliche durch die große Zahl ihrer Pradytgebäude und durch das in ihnen herr ſchende rege Leben ſo ſehr vor den andern aus, daß ſie nicht mit Stillſchweigen übergangen oder mit etlichen flüchtigen und allgemeinen Bemerkungen abgefertigt wer den dürfen. Zu den Hauptſtraßen von Philadelphia gehören denn vor allen die Cheſtnut, die Market, die Arch, die Walnut, die Broad , die Achte, die Dritte und die Zweite Straße. Jede derſelben hat ihr eigentyüm liches Gepräge, und in jeder ſpiegelt Fidy ein beſonderer Zug des Lebens und Treibens dieſer großen Metropole ab . Wir machen den Anfang unſerer Schilderungen mit der Cheſtnut Straße, der Hauptſtraße der Stadt par excellence - Der faſhionablen Straße, auf die jeder Philadelphier mit gerechtem Stolze blickt. Sie iſt für Philadelphia, was der Broadway für New Yorf iſt diejenige Straße, in welcher ſich die Pracht und der Reich thum , der Glanz und lurus, das Leben und Treiben der Weltſtadt am getreueſten wiederſpiegelt. Andere Straßen 63

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mögen gewiffe Phaſen des metropolitaniſchen Lebens reflektiren ; die Cheſtnut Straße aber iſt recht eigentlich das Philadelphia von Philadelphia. Nirgend anderswo findet man ſämmtliche Phaſen der gewaltigen Stadt ſo getreu photographirt wie in dieſer Straße. Sie iſt die große Pulsader, durch welche das Blut und Leben der Metropole Pennſylvaniens gewaltig brauft. Für den Fremden , der Philadelphia beſucht, hat die Cheſtnut Straße eine repräſentative Bedeutung. Ihre palaſtarti gen Gebäude, ihre großartigen Kaufläden und Magazine, und vor Allem die bunte Menſdenmenge, die von früh bis ſpät in dichtem Stnäuel in ihr auf und nieder wogt, ver anlaſſen ihn , die Begriffe, die er von Philadelphia mit fich nimmt, ſtets an dieſe einzelne Straße zu knüpfen , denn fie iſt es , die ſich ſtets unwillkürlich ſeinem geiſtigen Auge aufdrängt, ſo oft der Name der Stadt in ſeiner Gegen wart genannt wird. Und nun möge und der Peſer auf unſerer Wanderung durch die ganze Länge der Straße begleiten und unter unſerer Führerſchaft die Merkwürdigkeiten derſelben in Augenſchein nehmen . Die Cheſtnut Straße erſtreckt ſich vom Delaware im Oſten bis weit über den Schuylkil hinaus nach der weſt lidhen Grenze des County von Philadelphia . Ihre Geſammtlänge beträgt nahezu ſechs engliſdie Meilen oder ungefähr zwei Stunden ; jenſeits des Schuyltit jedoch iſt fie nod ) nidt fo Sidyt angebaut wie öſtlich von dieſem Fluſſe, über den eine ſchöne und maſſiv. Brücke führt. Sehr zu bedauern iſt der Umſtand, daß bei der urſprüng lichen Auslegung der Straße nicht auf größere Breite Rückſicht genommen wurde. Wäre ſie mindeſtens 100

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65 Fuß breit, ſtatt 56, ſo würden die Prachtgebäude, die ſich auf beiden Seiten in endloſen Reihen hinziehen, einen weit großartigeren Effekt machen . Wir beginnen unſere Wanderung an der Delaware Fronte der Stadt bei dem Cheſtnut Str. Werft, wo die Wilmington Dampfer landen, weiden unſere Augen kurze Zeit an dem bunten Treiben und geſchäftigen Getümmel, das an dem Strome entlang und in der Delaware Avenue herrſcht, und ſteigen dann den etwas ſteilen Abhang empor, der nach der Front Straße führt. Von hier bis zur Zweiten Straße gewahren wir wenig Merkwürdigesgrößtentheils nur außerordentlich hohe Importhäuſer, die mit den ſchmalen Trottoirs der Straße ein enges, düſteres. Unſehen geben, obgleich dieſelbe durchaus von gleicher Breite iſt. Zwiſchen der Zweiten und Dritten Straße bewundern wir prächtige Häuſerreihen , meitens dem Großhandel gewidmet, beſonders auf der Südſeite, wo ſich von dem engen Gäßchen Erdjange Place bis zur Dritten Straße eine Reihe koloffaler Gebäude hinzieht. Eines derſelben hat die deutſche Tuchimporteurfirma Delbermann und Tiedemann inne ; der intereſſanteſte Gegenſtand in dem ganzen Brock iſt aber das gigantiſche achtſtöckige Granitgebäude mit dem ſich darüber erhebenden gothiſchen Thürmchen , von welchem man eine prächtige Ausſicht über einen Theil der Stadt, fowie über den majeſtätiſchen 5 Strom und die jenſeit deſſelben liegende Stadt Camden genießt. Es iſt dies das Gebäude des durch ſeine Pillen und andere Patentmedizinen bekannt gewordenen Doktor Jayne. Im Stock zu ebener Erde befindet ſich eine elegant eingerichtete Apotheke, während die übrigen Stocwerke zur Anfertigung und Verpadung beſagter Medizinen, 5

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Cheſtnut Straße unterhalb der Dritten.

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67 ſowie zu andern Zwecken verwandt werden . In der Nadyt vom 3. auf den 4. März 1872 brady ein verhees rendes Feuer in dem Gebäude aus , welches das ganze Innere ausbrannte und das Thürmchen zerſtörte, jedod, die ungeheuer dicken Granitmauern unverſehrt ließ . Dedy wurde ſchon vierzehn Tage nach dem Brande mit der Wiederherſtellung begonnen. - An der Südoſtede der Dritten Straße befindet ſich die Hauptoffice der Weſtern Union Telegraphencompagnie und unmittelbar gegenüber aufder Nordſeite das Gebäude einer Aſſekuranzcompagnie, an deren Fronte eine große Uhr angebracht iſt, welche den haſtig dahin eilenden Geſchäftsleuten die Stunden anzeigt. Unſere Abbildung giebt dem Leſer einen äußerſt getreuen Begriff von dieſem Theil der Straße. Von der Dritten bis zur Vierten Straße. An der Südweſtecke der Dritten und Cheſtnut Straße befindet ſich die Office des Public Record, einer vielge leſenen täglichen Zeitung. Der Anblid , der fidh dem Beobachter an dieſem Punkt der Straße bietet, iſt ein merkwürdiger und höchſt intereſſanter, denn wiſſe, freund licher Leſer, daß du jeħt im Centrum und Herzen der Finanzwelt Philadelphia's ſtehſt. Die Dritte Straße, von der Market bis zur Walnut Straße, iſt nämlidi die Region, wo der Gott Mammon ſeinen Siß aufgeſchlagen hat . Wohin du dich nur wendeſt, gewalrt dein Auge ſtattliche Bankgebäude, unzählige Wechsler- und Mäkler bureaur und — namentlid von 10 bis 3 Uhr - ein oft furchtbares Gewühl von emſigen und aufgeregten Men dyen, ſo daß es nicht ſelten große Mühe macht, fid, ſeinen Weg hindurchzubahnen. Dazu kommt nod dad knäuel

68 artige Gedränge von Fuhrwerken aller Art, die nach allen Richtungen hin fahren . Der Verſuct , während der Geſchäftsſtunden von einer Seite der Straße nach der andern überzuſetzen, wäre oft ein lebensgefährlicher, wenn nicht beſtändig ein gigantiſcher Poliziſt mit drohend erho benem Baton an dieſem Punkte ſtativnirt wäre, um die Ordnung aufrecht zu erhalten und den Fußgängern beim Uebergang behilflich zu ſein . Wehe dem verwegenen Roffelenter, der es wagte, dem beſternten und uniformirten Diener der Gerechtigkeit den Gehorſam zu verweigern ! Er würde ſeine Thorheit ſicher Tage lang hinter Schluß und Riegel in Numero Sicher bereuen müſſen. Nun aber, freundlicher Begleiter, wirf einmal einen Blick in die Höhe, und welcher wunderbarliche Anblick wird dir zu Theil ! Unzählige Telegraphendrähte ziehen ſich über den Häuſern nad allen Richtungen hin , ſo daß der Durch dynittspunkt der Straße mit einem eiſerneit Negiverk bedeckt ſcheint, das Faſt Die Luft verdunkelt. Viele dieſer Drähte münden in die Banken und Bureaur deri Mäkler ein, wälrend andere nach allen Theilen des Landes hin ziehen.Wir ſeben nun aber unſern Weg fort und paſſi ren auf der Südſeite das Gebäude des Philadelphia Inquirer, einer ſtark geleſenen Zeitung, betrachten und die auf der Nordſeite gelegene Bank of the Republic, ein Braunſteingebäude im Florentiniſchen Bauſtyl, ſodann bas elegante weiße Marmorgebäude der Fidelity Safe Deposit and Insurance Company (einter Anſtalt zur fichern Aufbewahrung von Geld , Papieren, Juwelen und Werthyſachen jeder Art), deren Mauern eine ungebeure Dicke baben , und deren eiſerner Geldſchrank altein 150 Tonnen (ungefäyr 350,000 Pfund ) wiegt und $60,000

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70 koſtete. Nachdem wir noch mehrere andere Gebäude bewundert haben , erreichen wir endlid die Vierte Straße.

Von der Vierten bis zur Fünften Straße. Jetzt gewinnt die Cheſtnut Straße ein freundlicheres und heitereres Ausſehen . An der Südweſtecke ſteht das weiße Marmorgebäude der Commonwealth Bank . Zunächſt kommt das prächtige Zollhaus , ebenfalls aus weißem Marmor, mit ſeiner Doriſchen Säulenordnung, und dicht daneben das Centralpoſtamt . Dieſe beiden legteren Gebäude haben wir bereits in einem früheren Kapitel beſchrieben . ( In der Vorausſeßung, daß mein freundlicher Begleiter von ſeiner Wanderung etwas müde und durſtig geworden iſt, inache ich ihm den Bordlag, uns durch den breiten Corridor der Poſt nach der Library Straße zu begeben und uns in dem dort gelegenen ſchönen. Pokal der Herren Bergner und Engel mit einem Glaſe vortrefflichen perlenden Gerſtenſaftes zu reſtauriren , wohl auch in dem obern Saale eine Partie Billard zu ſpielen , ehe wir unſere Reife fortleben . ) Nach der Poſt betrachten wir uns Warburton's faſhionablen Hutladen und noch etliche andere Geſchäftslokale, worauf wir die fünfte Straße erreichen . Während wir aber unſern Weg von der Vierten zur Fünften Straße auf der Südſeite zurück legten , konnten wir nicht verfehlen, die auf der Nordſeite gelegenen Prachtgebäude zu bewundern . Dazu gehören namentlich die impoſante aus weißem Marmor errichtete Farmers and Mechanics' Bank dem Zollhaus gegen über; dicht daneben die nicht minder impoſante Philadel phia Bank aus Granit und an der Südoſtecke der Fünften Straße F. Brown's Apotheke, ein fünfſtöckiges Gebäude.

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Von der Fünften bis zur Schſten Straße. Die ganze Südſeite dieſes Block iſt von dem State House oder Rathlaus ſammt ſeinen Nebengebäuden eingenommen. Das Hauptgebäude ſteht etwas von der Straße zurück, ſo daß das Trottoir hier bedeutend breiter iſt als in den übrigen Theilen der Straße. Da wir das Nathhaus und die damit verbundenen Gebäude in einem andern Rapitel bereits ausführlich beſdyrieben haben , ſo brauchen wir uns hier nidyt länger dabei aufzuhalten, ſondern wenden unſere Blicke nach der entgegengeſepten Seite der Straße, wo wir unter Anderem das ſchöne, geſchmackvolle Sebäude des Board of Trade (Handels collegiums ) erblicken und einige Schritte weiter oben das American Hotel , von dem bereits in einem andern Kapitel die Rede war . Von der Scchſten bis zur Sicbenten Straße. An der Südweſtecke gewahren wir ein koloſſales Gebäude aus Braunſtein , das jeden Fremben durch ſeine impoſanten Proportionen unwiderſtehlich Feifelt. Es hat eine bedeu tende Façade an der Cheſtnut Straße, die Hauptfronte aber erſtreckt ſich an der Sedyſten entlang, faſt bis zur Sanſum Straße hinab . Es iſt dies die Office des Public Ledger, der haupzeitung von Philadelphia und eines der bedeutendſten Journale der Welt, das eine tägliche Auflage von achtzig- bis neunzigtauſend Exemplaren druckt. Ueber das Journal ſelbſt ſehe man Weiteres in dem Kapitel über „ Zeitungen . Wir wollen hier nur noch bemerken , daß dieſes Prachtſtück der Architektur das größte Zeitungsgebäude in der Welt - im Jahr 1866

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M4 Gebäude des „, Philadelphia Demokrat." eröffnet wurde und unter der unmittelbaren Leitung des energiſchen Eigenthümers, des Herrn George W. Childe, ſteht. - Direkt gegenüber, an der Nordweſtecke der Straße, befindet ſich die Office der täglichen Abendzeitung The Day, didyt iteben dieſer die großartige Kleiderhandlung

- 75 von Rodhill und Wilſon, über dieſer die Office des Evening Bulletin , der älteſten Abendzeitung in der Stadt. Legterer (dyräg gegenüber befindet ſich das Ge bäude des Philadelphia Demokrat, der am weite ſten verbreiteten deutſchen Zeitung der Stadt und des ganzen Staates . Es iſt dies ebenfalls ein impoſanter Bau, der durch ſeinen bellen Anſtrich einen recht freund liden Eindruck inadyt. Weiteres hierüber ſehe man in dem Kapitel Zeitungen ." Zunächſt fällt uns auf der Nordſeite der Laden des Optikers Borhek auf , und an der Südoſtecke das große Pokal der Herren Wm . B. Warne & Co., Importeurs und Fabrikanten von feinen Taſchen uhren, Schmudjadjen u. ſ. w . Auf der Nordſeite ge wahren wir eine ganze Reihe palaſtähnlicher Kaufläden, worunter namentlich das Granitgebäude der Engros Ellenwaarenfirma Morgan , Young , Altemus & Co. An der Nordoſtecke der Siebenten Straße befindet ſich das neue Guy's Hotel, ein prächtiges weiß angeſtrichenes Ge bäude aus Eiſen und eine der ſchönſten Zierden der Cheſt nul Straße . (Man ſehe ,, Hotels .")

Von der Siebenten bis zur Achten Straße . An dieſem Punkte beginnt die faſhionable Promenade. Bei heiterem Wetter kann man von hier an ganze Schaa ren elegant gekleideter Damen und Herren weſtwärts wandeln ſehen . An der Südweſtecke befindet ſich das Ge bäude der Press, der vorzüglichſten republikaniſchen Ta geszeitung von Philadelphia. Direkt gegenüber, an der Nordweſtecke, iſt die Office des Sunday Transcript, eines vielgeleſenen Sonntagsblattes. Die merkwürdigſten Ge genſtände, die wir auf der Südſeite gewahren , ſind die

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Morgan, Young, Altemus & Co. 76

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Der alte Freimaurertempel. Pofale des berühmten Samenbändlers H. A. Dreer ſowie des Optikers MacAlliſter, der Uhren- und Juwelenladen Kelly's, ſowie mehrere andere elegante Handlungen . Auf der Nordſeite erbliden wir das Waſhington Haus , eines der älteſien und populärſten Hotels der Stadt, den präch tigen Freimaurertempel, der erſt vor ungefähr ſiebzehn Jahren eröffnet wurde, bald aber dem im Bau begriffenen und noch weit impoſanteren Tempel an der Ede der Broad und Filbert Straße weichen wird. Nadidem wir noch mebrere prächtige Kaufläden in Augenſchein genommen und einen Blick in Green's faſhionable Reſtauration geworfen haben , erreichen wir endlich die Achte Straße.

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Von der Achten bis zur Neunten Straße. Keine Federzeichnung wäre im Stande, ein treffendes Bild von der Scene zu entwerfen , die ſidy dem Auge des Beobachters an dem Punkte bietet, wo ſich die Cheſtnut und die Achte in mander Hinſicht die merkwürdigſten Straßen der Stadt – durchſdyneiden . Die prächtigſten Kaufläden, mit den koſtbarſten Waaren angefült, reihen ſich in dieſer Gegend dicht aneinander, und ungebeure Menſchenmaſſen wogen vom frühen Morgen bis nady Mitternacht auf und nieder . Es ſcheint, als ob der faſhionable Kleinhandel der Stadt Hier ſeinen Culmina tionspunkt erreicht habe. Was die Welt nur Theures, Schönes und Lururiöſes zu produziren vermag , iſt in den geſchmackvoll arrangirten Schaufenſtern zu ſehen, vor denen früh und ſpät dichte Gruppen Neugieriger, Kauf luſtiger und Müßiger ſtehen , und die bei Nacht durch helle Gasflammen magiſd beleuchtet ſind . Es würde indeſſen zu weit führen , ſämmtliche Pradtgebäude, die wir hier erblicken , näher zu beſchreiben , und wir beſchränken uns daler auf die Erwähnung einiger der merkwürdigſten . Auf der Nordſeite gewahren wir an der Ede eine immenſe Ellenwaarenhandlung und unweit derſelben die ſchöne, matv gebaute Bank of the Republic. Etwas weiter oben auf derſelben Seite, ſich bis zur Ecke der Neunten Straße hinziehend , iſt das prächtige Girard Haus, viele Jahre lang das erſte Hotel der Stadt und noch immer eins der erſten. Auf der Südſeite, nabe der Achten Straße, iſt der ſchöne Uhren- und Juwelenladen des Herrn Padomus ; zunächſt bemerken wir eine große Ge mäldchandlung, nady dieſer Wanamaker's faſhionablen

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Kleiderladen , ſodann das prächtige Mar PORTER & COATES mor - Gebäude der Berlagebuchhändler Porter & Coates und didyt neben dieſem , dem Girard Haus gegenüber, das folos fale und impoſante PUBLISHERS AND BOOKSELLERS ,,Continental Hotel" ( liebe Rapitel über PUILLHER xHotels“ ), das ſich bis zur Ecke der Neunten Straße er ſtreckt. Es iſt dies das erſte und größte Hotel der Stadt und eines der größten der Welt. Ein Theil des Stoces zu ebener Erde iſt zu Raufla den und Magazinen eingerichtet, worun ter zwei elegante Con ditoreien und Dak ford'a döner hut Vaden beſondere Er- Buchhandlung von Porter & Coates , wähnung verdienen . Was uns aber hier vor Allem Feifelt, iſt Helmbold's weitbe rühmter Temple of Pharmacy , ohne Zweifel die prächtigſte Uputhjeke in der Welt. Keine Feder wäre im Stande, die

80 Pracht dieſes Etabliſſements zu ſchildern. Man muß daſſelbe ſehen, um einen richtigen Begriff davon zu erbal ten . Kein Fremder, der Philadelphia beſucht, ſollte ver fehlen, einige Minuten hier zu verweilen . Man komme am Morgen, wenn ein fanftes, träumeriſches Licht dieſe herrliche Halle matt beleuchtet ; man komme zur Mittags ſtunde, wenn der gewaltige Menſchenſtrom durd, die döne Cheſtnutſtraße rauſcht; man komme nach Einbruch der Nacht, wenn die füperben Gastronleucyter ein helles und dennoch gedämpftes Licht auf die Marmorplatten des Bodens, die marmornen Ladentiſche, die brillanten Spie gel und Schaukäſten, die außerordentlich geſchmadvollen und eleganten Freskomalereien des Plafond und auf die Bronzefiguren und Statuen wirft, mit denen dieſe zaus berhafte Halle geſchmückt iſt. Man komme, betrachte ſich alle dieſe Pracht und Herrlichkeit, ſchlürfe einen Beder chäumenden Nektars und ſebe dann ſeinen Weg fort, mit dem Bewußtſein, eines der wundervollſten Lokale geſehen zu haben, welche die neue Welt beſigt. Im Vorbeigehen erwähnen wir, daß Doktor Helmbold, der Eigenthümer, ähnlidhe palaſtartige Apothefen in New York und Boſton erridytet bat ; allein ſo don dieſelben audy find, fo wer den ſie dennod, von ſeinem Etabliſſement zu Philadelphia an Pracht und Eleganz übertroffen .

Von der Neunten bis zur Zchnten Straße. An der Südweſtecke der Neunten Straße ſteht eine Gruppe marmorner Gebäude, die von allen Fremden mit Recht bewundert werden . Es find drei pradytvolle Läden , wovon der erſte, der an der Ede, dem Continental Hotel gegenüber gelegene, den Tapetenhändlern Howell, Finn

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Lee und Walker's Muſifalienhandlung . & Co. gehört. In der Mitte befindet ſich der pradytvolle Laden der Juweliere Caldwell & Co. Dieſes Lokal ver lohnt ſich wohl eines Beſuches, denn hier findet man , was nur die Welt Vorzügliches an Uhren , Edelſteinen, Ge ſchmeiden und andern theuren Schmuckſachen produzirt. 6

82 Den dritten Laden haben die Herren Orne inne, bei denen man die feinſten und herrlichſten Teppiche findet, die man ſich nur wünſchen kann . An der Nordweſtecke befindet jid das Billetbureau der Pennſylvania Eiſenbahn Com pagnie. Eine Strecke weiter oben auf der Südſeite errei chert wir Lee und Walfer's berühmte Muſikalien- und Pianohandlung, und dicht daneben den Paten der Herren I. W. Queen & Co. , Importeurs und Fabrikanten von optiſchen , mathematiſchen und phyſikaliſchen Inſtrumen ten . An der Südoſtecke der Zehnten Straße befindet ſid) der Juwelierladen der Herrn Wriggins & Co.

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49NI Von der Zehnten bis zur Elften Straße. An der Südweſtecke der Straße erblicken wir die Aſſembly Rooms, ein Gebäude, deſſen Säle für Bälle, Schauſtellungen , theatraliſche Vorſtellungen u . ſ. w . be nügt werden . Einige Schritte weiter oben gelangen wir zu der Spielwaarenhandlung des Herrn 6. A. Schwarz, deſſen Laden zu allen Zeiten ſtark beſucht, namentlich aber um Weihnachten ſtets gedrängt voll von Käufern iſt. Zunächſt' feffelt ein practvolles Marmorgebäude, der Teppichladen der Firma McCallum, Creaſe und Sloan, unſere Aufmerkſamkeit. Wenige Scritte weiter erreichen wir das St. Lawrence Hotel, einen der erſten Gaſthöfe der Stadt. Dieſem gegenüber, auf der Nordſeite der Straße gelegen, befindet ſich For's , American Theater," einer der populärſten Bergnügungspläße der Stadt, ein Gebäude, das allabendlid magiſch beleuchtet und ſtart beſucht iſt. Nicht weit von dem Hotel, auf derſelben Scite gelegen, iſt die ſchöne Statuen- und Büſtenband lung von S. A. Harriſon , und einige Schritte weiter der

83 Uhren- und Juwelenladen von 3. T. Gallagher. Zwei Thüren über legterem felfelt uns die brillante Kunſtgal lerie und Gemäldehandlung von 6. 6. Neukauft, wäh renn wir gegenüber, auf der Nordſeite , mehrere bedeutende Budhandlungen, Conditoreien und andere Geſchäfts lokale erblicken . Von der Elften bis zur Zwölften Straße . An der Nordweſtede der Elften Straße gewahren wir an heiteren Tagen ſtets eine große Sdaar elegant geklei deter Damen , die, in lebhafter Unterhaltung begriffen, vor den Schaufenſtern eines brillanten Ladens ſtehen und die daſelbſt aufgeſtellten Waaren eifrig muſtern und be : ſprechen. Su didt iſt dieſer laden in der Regel von der {dyönen Damenwelt blockirt, daß wir anfangs nicht im Stande ſind, zu erkennen, welcher Art das Geſchäft iſt, das die Aufmerkſamkeit der Schönen fo außerordentlich feſſelt. langſam und mit größter Behutſamkeit nähern wir uns, um ja nicht auf die langen und koſtbaren Schleppen der hier verſammelten ſouveränen ladies der Stadt der Bruderliebe zu treten , und jetzt erſt, nad müb famem Forſchen, entdeden wir, daß es der faſhionable Damenpuzwaaren- und Poſamentirladen der in Phila delphia und weit darüber hinaus berühmten Madame Binder iſt, um den ſich die reizenden Huldinnen ſchaaren , wie die Planeten um ihre Sonne . Uud iſt es kein Wun der, daß dieſer laden jederzeit ſo ſtark belagert iſt, bietet er doch Alles, was das Damenherz erfreut und das (dynöde Männerherz (das jeden für derartige Artikel ausgegebe nen Dollar für pure Verſchwendung hält) mit Angſt und Entſegen erfüllt, und läßt es ſich dods Madame Binder

- 84 ſtets angelegen ſein, das Neueſte und Vorzüglidiſte zu Halten , was Paris, Berlin und London produziren . Auf der Südſeite der Straße, unweit der Ede, befindet ſich die berühmte Muſikalienhandlung der Herren / G. André & Co. , eine der älteſten und populärſten der Stadt, und einige Scritte weiter oben G. Voümer's ſchöner Möbel- und Gardinenladen , Gegenüber, auf der Nord ſeite, erblichen wir eine Reihe ſtattlider Gebäude, die einſt insgeſammt Privatwohnungen waren , iegt aber größten theils in Geſchäftslokale umgewandelt ſind. Weiter auf der Südſeite Fortſchreitend bewundern wir das ſtattliche Granitgebäude der American Sunday School Union ( bas Centralbureau der affociirten proteſtantiſchen Sonntagsſchulen des Landes ), und didit daneben den prächtigen Marmorladen der Juweliere Robbins Clark & Biddle. Nur nod tvenige Schritte weiter, ſo gelangen wir an die Südoſtecke der Zwölften Straße, wo wir mit Staunen und Verwunderung vor einem Prachtgebäude ſtehen bleiben, wie Amerika wenige aufzuweiſen hat. Wir müſſen uns indeſſen auf die andere Seite der Straße be geben , um es gehörig betrachten zu können . Es iſt das von Dr. S. S. white errichtete Dental Depot, eines der koloſſalſten und herrlichſten Bauwerke der Stadt und des ganzen Landes. Das Gebäude iſt fünf Stuck hoch, hat an der Cheſtnut Straße eine Fronte von 44 Fuß, an der Zwölften Straße eine Tiefe von 235 Fuß und ragt bei einer Höhe von 90 Fuß weit über die angrenzenden Gebäude empor . Die Façade an der Cheſtnut Straße iſt aus reinem weißem Marmor , die an der Zwölften und an der Sanſom Straße aus feinem gepreftem Badſtein mit ſchönen marmornen Fenſterverzierungen . Im erſten

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86 Stock dieſes Gebäudes befindet ſich die über alle Beſchrei bung großartige Juwelenhandlung der Herren Bailey & Co. , die größte und ſchönſte in Amerika , vielleicht in der Welt. Dieſer Laden nimmt den ganzen Raum des untern Stodes ein , erſtreckt ſich durd, die ganze Länge des Gebäudes von der Cheſtnut bis zur Sanſom Straße und hat eine Höhe von zweiundzwanzig Fuß . Junere iſt mit wahrhaft fabelhafter Pracht ausgeſtattet, von dem unermeßlichen , ſich auf viele Millionen Dollars pelaufenden Werth der hier aufgeſtapelten Diamanten und anderer Edelgeſteine, Uhren , Geſchmeide, Gold- und Silberwaaren jeder Art, Statuen und anderer Kunſt gegenſtände nicht zu reden . Keine Feder beſchreibt den großartigen und überwältigenden Eindruck, den dieſer Juwelenladen auf den Beſucher macyt, namentlich bei Nacht, wenn der ungeheure Raum durch die herrlichen Gaskronleuchter tag hell erleucytet iſt. Eine prächtige Marinortreppe führt von der Cheſtnut Straße nach dem zweiten Stod empor, der einen Saal von gleicher Größe Dies iſt das große wie der Laden unten enthält. ,,Dental Depot " des Herrn S. S. White, Fabrikanten ſämmtlicher Gegenſtände, deren der Zahnarzt bedarf. Auch dieſer Saal iſt auf das Großartigſte eingerichtet, und enthält außer dem eigentlichen Verkaufslokal die Privatoffice des Eigenthümers und das Publikations bureau des Dental Cosmos . Die übrigen Stockwerke dienen zu verſchiedenen Zwecken, wie zur Anfertigung zahnärztlicher Inſtrumente und Geräthdaften, zur Auf bewahrung der Rohmateriale, zur Berpadung u . ſ. w . Dieſes ungeheure Etabliſſement beſchäftigt fahr aus Jahr ein mehrere hundert Perſonen und verſendet ſeine

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Waaren nach allen Theilen der Welt. Dr. White hat überdies nod Waarenniederlagen in New York, Boſton und Chicago .

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Von der Zwölften bis zur Dreizehnten Straße.

Von der Dreizehnten bis zur Broad Straße. An der Nordweſtecke fällt uns Henkel's ſchöne Möbel Handlung in die Augen . Etwas weiter oben auf der Nordſeite befindet ſich die Hauptmünze der Vereinigten Staaten , von der ſchon in einem früheren Kapitel die Rede war. Auf der Südſeite gewahren wir eine ganze Reihe ſtattlicher Gebäude und ſchöner Kaufläden , worunter die Uhren- und Juwelenhandlung von Benjamin C. Hopper . Auf derſelben Seite, der Münze gegenüber, befindet ſich das neue Gebäude des Presbyterian Board

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Schräg gegenüber von dem ſoeben beſchriebenen Prachts bau , an der Nordweſtecke, befindet ſich eine ſchöne Apotheke und eine kurze Strecke weiter oben die Concert Halle und dicht baneben das Cheſtnut Str . Theater. Bon dieſen wird in einem ſpäteren Kapitel die Rede fein . Mehrere ſchöne Kaufladen füllen auf dieſer Seite den Raum bis zur Dreizehnten Straße. Auf der Südſeite paffiren wir Kerr's Porzellan- und Glaswaarenhandlung, das Ge= bäude der Young Men's Christian Association (Ver ein chriſtlicher Jünglinge --einer Geſellſchaft mit religiöſen Tendenzen zur Förderung der Sittlichkeit ), ſodann das ſchöne Marmorgebäude der Pferdegeſchirr- und Sattler waarenhändler Philips & Söhne . Nachdem wir noch manchen andern ſchönen Laden betrachtet haben , erreichen wir endlich die Dreizehnte Straße.

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- 90 of Publication ( Berlagsgeſchäft der Presbyterianer gemeinde ), ein Pradtbau aus weißem Granit, der einen überaus großartigen Eindruck macht. * Weſtlich von der Broad ( oder Vierzehnten ) Straße iſt die Zahl der Geſchäftslokale und Kaufläden gering , ob ſchon jedes Jahr neue Pradhbauten zu dieſem Zwede erſtehen ſiebt. Zu den merkwürdigſten Gebäuden in dieſer Gegend gehört die prachtvolle Ellenwaarenhandlung der Herren Homer, Colladay & Co. Das Gebäude ſelbſt iſt von impoſanten Proportionen und macht einen groß artigen Eindrud . Es läuft von der Cheſtnut bis nach der Sanſom Straße und hat an erſterer eine herrliche Façade vom reinſten weißen Marmor. Der im erſten ndliche Laden nimmt den ganzen ungeheuren Stock Raum zwiſchen den beiden Straßen ein und birgt Alles, was die Welt Feines und Vorzügliches an Kleiderſtoffen ſowie anderen Pußartikeln für Damen produzirt. Dieſer Laden iſt einer der ſchönſten und größten der Stadt und iſt an heiteren Tagen ſtets von faſhionablen Damen gefüllt. Unter den übrigen Sehenswürdigkeiten in dieſem Blod iſt nocy die dem eben beſchriebenen Pradtgebäude gegenüber gelegene Muſikalienhandlung von Louis Meyer zu erwähnen . An der Südweſtecke der Fünfzehnten und Cheſtnut Straße befindet ſich das großartige Colonnade Hotel, nach dem Continental das erſte der Stadt. Wei teres hierüber ſebe man in dem Kapitel über „ Hotele ." Von hier an bis zum Schuylfill erſtrecken fich auf beiden Seiten Reiben ſtattlicher Privathäuſer bin . Das einzige Gebäude, welches noch beſondere Erwähnung verdient, iſt

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91 die Tabernacle Baptiſtenkirche mit ihrem ſchönen Thurm, zwiſchen der Achtzehnten und Neunzehnten Straße auf der Nordſeite gelegen . Jenſeit der Brücke iſt die Straße mehrere Blocs weit noch immer dicht mit ſtattlichen Wohnhäuſern angebaut ; bald jedoch erblicken wir nur noch detachirte Villas und elegante Landſite, bis ſich die Straße in einer Region verliert, die bis jeßt nur auf der Karte zur Stadt gehört, und wo nur hier und dort ver einzelte Häuſer zu ſehen ſind. Es wird indeſſen nicht mehr viele Jahre dauern, bis die Straße bis zu ihrer äußerſten weſtlichen Grenze dicht angebaut iſt, denn jedes Jahr ſieht ganze Reihen ſchöner Gebäude jenſeit des Sduylfiú entſtehen . Die Cars der Cheſtnut und Walnut Straßen Linien der Pferdeeiſenbahnen durchfahren faſt die ganze Länge der Cheſtnut Straße, und zwar ſo, daß ſie von Weſt Philadelphia abwärts bis zur Front Straße nahe dem Delaware, ſodann die Front Straße hinab bis zur Wal nut Straße und dieſe aufwärts bis zur Station in Weſt Philadelphia fahren, um von da wiederum ihre Fahrt die Straße hinab anzutreten . Die Straße iſt bis über die Broad Straße hinauf mit kleinen Quaderblöden, von dort an mit gewöhnlichen Pflaſterſteinen belegt. Das Trottoir beſteht an manchen Stellen aus großen Stein- oder Eiſenplatten, an andern aus Backſteinen . Für die nächtliche Beleuchtung iſt durch zahlreiche Gaslaternen vortrefflich geſorgt. Hierzu kom men noch die vielen großen Laternen vor den Hotels , Theatern , Reſtaurationen u . 1. w ., ſowie die prächtige Beleucytung der endloſen Reiben von Kaufläden. In manchen Theilen der Straße werfen die Läden eine ſolche

92 Flut von Lidit hinaus, daß man auf dem Trottoir den feinſten Drudt ſo deutlich leſen kann wie am hellen Mittag . So hätten wir denn die Hauptſtraße von Philadelphia, die Pulsader der Metropole Pennſylvaniens, mit einan der durchwandelt , lieber Leſer, und gewiß war dieſe Wan derung dir intereſſant. Die Beſchreibung konnte ſich in deiſen bloß auf die Hauptgebäude, auf die merkwürdiga ſten Gegenſtände beſchränken ; gar Manches, was der Beachtung würdig war, mußte übergangen werden , da der beſchränkte Raum dieſes Werkes eine Erwähnung oder ausführliche Schilderung nicht geſtattete. Dennoch glau ben wir jedem Fremden, der Philadelphia beſucht, einen getreuen Führer durch dieſe wunderſchöne Straße an die Hand gegeben zu haben, und ſo gehen wir denn zu einer flüchtigen Beſchreibung der übrigen Hauptſtraßen von Philadelphia über, die, wenn auch nicht ſo überreich an prächtigen Gebäuden, dennoch des Sehenswürdigen und Intereſſanten genug bieten , um die Mübe eines Ganges durch dieſelben zu lohnen .

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Market Straße.

Dem urſprünglichen Plane gemäß war die Market Straße zur Hauptſtraße von Philadelphia beſtimmt, Jhre ganze Anlage, ſowie ihre großartige Breite, 100 Fuß , bekunden das. Wie es kam , daß die nur einen Bloc weiter ſüdlich laufende Cheſtnut Straße ihr dieſen · Vorrang entriſ , ift fchwer zu erklären ; ohne Zweifel war dabei eines jener Zufallsſpiele thätig, welche die Geſchicke der Individuen wie der Lokalitäten beſtimmen und allen Uranlagen und Urplänen ſpotten . In einer Beziehung iſt dies jedoch noch immer die Hauptſtraße von Philadelphia , indem nämlich von hier aud die Stadt in Nord und Süd geſchieden wird . (Man ſehe die Tabelle der Straßen auf Seite 12. ) Der urſprüngliche Name dieſer Straße war High Street (hohe Straße); im Laufe der Zeit aber wurde ſie in Folge der Marktbuben, die von Fluß zu Fluß mitten hindurch liefen , vom Volke vorzugsweiſe Market Street (Markt -Straße) genannt, und dieſen Namen behielt ſie, ſelbſt nachdem die regte dieſer Marktbuden im Jahr 1860 auf ein Defret des Stadtraths aus dieſer Straße ver ſchwand. Es kann feinen auffallenderen Contraſt geben, als den , welcher ſich dem Auge des Beſuchere nach einem Gang durdy die Cheſtnut Straße hier in der Market Straße 93

94 barbietet. Dort iſt alles Pracht, Eleganz, eſdymait und Schönheit, während hier Nüglidykeit und Rücjid) i auf das Praktiſche die herrſchenden Züge bilden . Das Getümmel, das bunte Treiben iſt in beiden Straßen ſu ziemlich gleich ſtark; in der Cheſtnut aber ſind es haupt fädlich Schaaren faſhionabler Herren und Damen, die wir gewahren, während wir hier das raſtloſe, emſige Schalten und Walten des Großhandels erblicken, wie don die unzähligen Kiſten und Ballen beweiſen, von denen die Trottoirs auf beiden Seiten oft ſo ſebr verſperrt ſind, daß Fußgänger die größte Mühe haben, ſid hindurch oder darüber hinweg zu arbeiten . Damit iſt indeſſen keineswegs geſagt, daß die Market Straße ausſchließlich von dem Engroshandel in Beſchlag genommen fei; wir gewahren hier im Gegentheil eine große Menge Detail handlungen, allein dieſelben ſind durdyaus anderer Art als man in der Cheſtnut Straße findet. Namentlich ſind die Kleider- und Schuh- und Stiefelhandlungen in der Market Straße febr ſtarf vertreten. Dennoch iſt es der Großhandel, der dieſer Straße Hauptſädylid ihren Cha rafter verleiht, denn dieſelbe iſt von Fluß zu Fluß das große Entrepot des auswärtigen wie des Binnenhandels. Die Market Straße erſtreckt ſich wie die Cheſtnut von dem Delaware im Oſten bis zur äußerſten Weſtgrenze des County Philadelphia . Ein Gang durch dieſe Straße zeigt und viele ſchöne Gebäude, allein wenige von ſpeziellem Intereſſe. Wenn wir unſere Wanderung vom Werft am Delaware beginnen , von welchem die Fährboote und nach der jenſeits des Stromes gelegenen Nachbarſtadt Camden führen , ſo fällt uns an der Südweſtecke der Front Straße zuerſt ein kleines Badſteingebäude auf, deſſen Neußeres

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Bennett's ,, Tower Hall“ (Kleiderhandlung ). ſchon unſere Aufmerkſamkeit felfelt. Dieſes Gebäude iſt jetzt eine Tabakshandlung, vor hundert Jahren aber war es das berühmte ,,Pondon Kaffeehaus, " in welchem ſich damals ſämmtliche Würdenträger der Stadt zu verſama

96 meln pflegten, um bei einer Taſſe Kaffee zu politiſiren und die Ereigniſſe des Tages zu beſprechen . Das Haus wurde im Jahr 1702 erbaut und während der erſten fünfzig Jahre ſeiner Eriſtenz als Wohnhaus benüßt. Bis zur Vierten Straße hinauf gewahren wir faſt nicyts als Engros- und Importhäuſer, desgleichen in den zwei engen Gäßchen , Bank Straße und Strawberry Straße, die zwiſchen der Zweiten und Dritten von der Market nach der Cheſtnut Straße führen. Von der Vierten Straße an beginnen die Kleiderhandlungen, die ſich in großer Anzahl bis zur Broad Straße hinauf ziehen . Audy gewahren wir auf beiden Seiten hohe, ſtattliche Gebäude, in denen enorme Geſchäfte betrieben werden. Zwiſchen der Fünften und Sechſten Straße erblicken wir die große Teppich- und Wachstuchhandlung von A. H. Franciscus & Co., und faſt gegenüber, auf der Südſeite, iſt die unter dem Namen ,,Tower Hall" be kannte Kleiderhandlung von Bennett & Co. Es iſt dies eines der größten und ſchönſten derartigen Gebäude in der Stadt, hat eine Tiefe von 185 Fuß und erſtreckt ſich bis zur Minor Straße zurück. Es iſt fünf Stod hoch und der darüber emporragende ſymmetriſche Thurm er : reicht eine Höhe von 135 Fuß . Der Vorrath fertig ge machter Kleidungsſtücke, den wir hier finden , iſt immens, und der Laden iſt jederzeit mit Käufern gefüllt, denn die Eigenthümer haben ſich durch die prompte und reelle Art und Weiſe ihrer Geſchäftsführung ſowie durch ihren Takt und Unternehmungsgeiſt das Vertrauen des Publikums im höchſten Grade erworben . Kein Fremder, welcher Philadelpivia beſucht, ſollte es unterlaſſen , dieſes Etablis ſement in Augenſchein zu nehmen . Für Europäer ver

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Wanamaker & Brown's ,,Dal Hall“ (Kleiderbazaar). lohnt es ſid , überhaupt wohl der Mühe, den ungeheuren Kleiderhandlungen in dieſem Lande und namentlid) in dieſer Stadt ihre Aufmerkſamkeit zu widmen und zu ſehen , weldi ' enorme Höhe dieſer Induſtriezweig hier erreicht hat. 7

98 und welch' ungeheure Sdyaar von Arbeitern in dieſen Etabliſſements ihr Brot finden. Einige Schritte weiter oben , an der Südoſtecke der Sechſten Straße, finden wir ein anderes ſtaunenerregendes Geſchäft dieſer Art, näm lich die unter dem Namen „ Dak Hall" bekannte Kleider handlung der Firma Wanamaker & Brown. Dies iſt das größte derartige Etabliſſement in Amerika . Die Herren Wanamaker & Brown begannen ihr Geſchäft am 8. April 1861. Der Geſammtbetrag ihrer Verkäufe in jenem Jahr belief fidy auf $24,000 . Da ſie jedoch ſtets nur die beſten Kleider fabrizirten und alle ihre Kunden mit gleider Höflichkeit bedienten, ſo konnte es nicht ver fehlen, daß ein fabelhafter Erfolg ihre Bemühungen krönte. Im Jahr 1871 beliefen fidy die Detailverkäufe dieſes enormen Etabliſſement auf $2,085,528. Dieſe Zahlen beweiſen zur Genüge, welch' ungemeiner Popu Tarität dieſes Geſchäft fich erfreut. Anfangs hatte die Firma nur drei Stockwerke von 30 Fuß Frønte und 66 Fuß Tiefe inne ; jest füllt ſie ein ſiebenſtöckiges Gebäude, das an der Market Straße eine Fronte von 67 Fuß und an der Sectiſten Straße von 180 Fuß hat und ſich bis zur Minor Straße erſtreckt. Die Verkaufslokale und Magazine allein bedecken einen Flächenraum von 3 Acker. Eine kurze Strecke über der Sechſten Straße feſſelt ein anderes prächtiges Gebäude unſere Aufmerkſamkeit. Es iſt dies der fünfſtöckige, eiſerne und weiß angeſtrichene Laben der Firma Garden & Co., Fabrikanten und En groshändler in Hüten , Stappen, Pelzwaaren, Sammt- und Seidenſtoffen u . f. w . Außer dieſem Etabliſſement, das fich eines Beſudies wohl verlohnt, hat die Firma Garden & Co. noch ein anderes großes Geſchäft in New York.

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An der Südoſtece der Siebenten Straße befin det fid, die große Kleider C handlung der Firma J. GOG ILGARDEN & CO.G03 Stilz & Sohn, die ſich in Folge ihrer reellen Geſchäftsführung und der Gediegenheit ihrer Wtaren ebenfalls der größten Popularität er freut . - Halbwegs zwi idhen der Siebenten und der Achten Straße finden wir das Etabliſſement der Herren J. B. Lippin GOG CITCARDEN & CO.GOB cott & Co. , der größten Verlags - Buchhandlung in Amerika und einer der größten in der Welt. Es iſt dies ein Etabliſſement, auf das Philadelphia Gebäud . der Firma Garden & Co. mit gerechtem Stolze blicken darf. Schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts gegründet, wechſelte es ſeine Be ſißer öfters , bis es endlicy im Jahr 1850 in die Hände der Firma J. B. Lippincott gelangte , die bereits viele Jahre lang ein ähnliches Geſchäft an der Vierten und Commerce Straße betrieben hatte. Unter der Admini ſtration dieſer Firma begann es ſeinen Titanenflug , der es bald über alle andern Verlagshandlungen des Landes erhob und es den größten derartigen Geſchäften in der Welt würdig an die Seite ſtellte. Unſere erſte Abbildung

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· 102 zeigt das prächtige fünfſtödige Gebäude dieſer Firma an der Market Straße, das die eigentliche Buchhandlung, ſowie die Bureaur der Verleger enthält; die zweite ſtellt das erſt vor Kurzem vollendete neue fechsſtödige Gebäude an der Filbert Straße dar, in welchem ſich die Drucerei und Buchbinderei dieſes gigantiſchen Verlagsgeſchäftes befindet. Letzteres Gebäude befindet ſich unmittelbar hinter erſterein und ſteht in engſter Verbindung mit demſelben . Das Verkaufolokal im unterſten Stod läuft durch beide Gebäude, von der Market bis zur Filbert Straße, hat eine Breite von fünfzig und eine Länge von dreihundert und fedysundſechzig Fuß und iſt vortrefflich ventilirt und beleudytet. Es würde ein ganzes Kapitel erfordern , um dem Leſer auch nur einen annähernden Begriff von der Großartigkeit dieſes Rieſenetabliſſements zu geben. Wir begnügen uns mit der einfachen Angabe, daß bereits mehr als zweitauſend Bände von dieſer Firma berausgegeben wurden , und daß jedes Jahr durdſdynittlich über zwei hundert neue Werke im Verlage derſelben erſcheinen . Die Zahl der Glerks, Budyhalter , Drucker, Seper, Budybin der, Packer u . f. w ., die in dieſem Etabliſſement ihr Brot finden , beläuft fid auf mehr als fünfhundert Perſonen , worunter ſehr viele Frauen und Mädden. An der Nordweſtede der Achten und Market Straße befindet ſich das ſchöne Gebäude der Elenwaaren- und Tudyhandlung von Strawbridge & Clothier und halb wege zwiſchen der Achten und Neunten Straße, auf der Nortſeite, erreichen wir ein anderes koloſſales Etabliſſes ment, das unſere Aufmerkſamkeit mit unwiderſtehlicher Madt feffelt. Es iſt dies das neue fünfſtödige, eiſerne sind weiß angeſtrichene Gebäude der Engros- Ellenwaaren

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104 händler Hood, Bonbright & Co. Dieſer enorme Bau b.it an der Market Straße eine Fronte von 66 Fuß und erſtreckt ſidy durch die ganze Länge des Blodes bis zur Filbert Straße zurück. Die ſtattliche Fronte und die große Höhe des Gebäudes, das weit über die benachbarten Hiufer emporragt, machen einen großartigen Eindruck, der durdy einen Beſuch des Innern nod ; gehoben wird, denn dies iſt bei Weitem die größte Ellen waarenbandlung von Philadelphia und eine der größten in Amerika. -Gigenüber, auf der Südſeite, erblicken wir das Alleghany Þaus und einige Schritte weiter oben Das Western Hotel, zwei: alte Gaſthöfe , die zwar nicht zu der faſhionablen Kilale gehören, dennoc, aber bei einer großen Klaſſe vont Reiſenden , namentlid , Farinero, ſetyr populär find. Der nächſte Gegenſtand, der unſere Blide felfelt, iſt die große Möbelbandlung von Gould & Co , an der Nord oſtecke der Neunten und Market Straße, das größte Ge ſchäft dieſer Art in Philadelphia und eines der bedeutend ſten in Amerika . Es iſt dies ein umfangreiches, ſchönes Gebäude, das durch feinen weißen Anſtrich einen recht freundlichen Eindruck macyt, und das ſowohl an der Market wie an der Neunten Straße cine stattliche Fronte bat. Hier findet man Attes, was in das Möbelfach ein (dylägt, von den eleganteſten und theuerſten Salonmöbeln aus Mahagoni, Wallnuß- und Roſenholz, üppig mit Sammt und Plüſcy gepolſtert, bis zu den einfachſten und billigſten Gegenſtänden . Außer dieſem ſchönen und jeder riit ſtark beſuchten Etabliſſement hat die unternehmende Firma nods mehrere andere Bertaufslokale in verſchiedenen Theilen der Stadt. An der Nordoſtede der Zehnten und Market Straße

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Möbelhandlung von Gould & Co. befindet ſich das ſtattlide 6 bäude der Chemikalien- und Droguenhandlung von French & Richards, das fid faſt bis zur Filbert Straße erſtreckt, und einen Block weiter oben, an der Südoſtecke der Elften Straße, erblicken wir das überaus freundliche Bingham Haus, eines der größten

106 und hönſten Hotels von Philadelphia und eine der Hauptzierden der Market Straße. Einen Ilyeil des Ge bäudes hat die große Erpreßcompagnie inne, welche Kiſten , Ballen und Padete nady allen Theilen des Landes befördert. An der Südoſtecke der Zwölften Straße gewahren wir das große Thees und Kaffeemagazin der Firma G. Boyd & Co. , und unmittelbar gegenüber, an der Südweſtecke, iſt das ſchöne Gebäude der Herren Stephen Whitman & Sohn , deren Dampfchokoladefabrik in ganz Amerika be rühmt iſt. Im untern Theil dieſes Gebäudes befindet fid, der prächtige Laden der Firma, wo wir tauſenderlei Artikel finden , die das Herz erfreuen und den Gaumen lüſtern machen . Chokolade jeder Art und Qualität zum Tafelgebrauch, Chokolade- Bonbons in unzähligen Varie täten und Combinationen, ſowie die feinſten franzöſiſchen , deutſchen, engliſchen und amerikaniſchen Confekte füllen geſdymadyoll und einladend arrangirt die ſchönen Schau käſten dieſes Ladens . Legterer iſt jederzeit ſtart frequens tirt, namentlich aber um die Weihnachtszeit, wo alle nur erdenklidhen prächtigen Gegenſtände zur Ausſchmückung Des Chriſtbaums hier zu haben ſind. Sdrag gegenüber , an der Nordoſtece der Zwölften Straße, iſt die unter dem Namen " Farmers' Market ” bekannte koloſſale Markthalle, ein Doppelgebäude, das fich bis zur Filbert Straße zurück erſtreckt. Das große Frachtdepot der Pennſylvania Eiſenbahn compagnie befindet ſich an der Ede der Dreizehnten und Market Straße, das der Weſt Cheſter Eiſenbahn an der Ecke der Achtzehnten Straße. Jenſeit der Broad Straße bietet die Market Straße nichts Merkwürdiges mehr dar.

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108 Zu erwähnen ſind nur noch zwei Markthallen , ſowie die großen Gaswerke an der Dreiundzwanzigſten Straße, unterhalb der Brücke. Jenſeit der Brücke finden wir zwiſchen der Einundbrei Bigſten und der Zweiunddreißigſten Straße die beiden großen Bahnhöfe der Pennſylvania Eiſenbahn, und zwiſchen der Zweiundvierzigſten und Neunundvierzigſten Straße auf einer ſieben Blocks umfaſſenden Farm das Pennſylvania Jrrenboſpital, von weldiem in einem ſpä teren Kapitel die Nede ſein wird. Die Market Straße iſt von dem Delaware bis weit über den Schuylkill hinaus eine ununterbrochene Dupa pelreihe von Kaufläden und Geſchäftslokalen . Bis zu legteren Fluſſe enthält ſie kaum ein einziges Gebäude, dus als Privativohnbaus benügt wird, und auch in Weſt Philadelphia , bis zum Bahnhof der Pennſylvania Eiſen bahn herrſdien die Geſchäftshäuſer vor . Ein Blick auf die Karte zeigt, daß die Straße jenſeit des Sdyuylkill faſt doppelt ſo lang iſt als dieſſeit deſſelben . Die Stadteiſen bahn erſtreckt ſid, vom Delaware bis zum Deput an der Ede der Einundvierzigſten Straße, eine Strecke von nahezu fünf Viertelſtunden Wegs. Die Cars fahren vom Depot auf der Südſeite abwärts und auf der Nordſeite wieder Vom Depot der Pferdeeiſenbahn bis zur aufwärts . Achtundvierzigſten Straße finden ſich nur wenige Ge bäude, und von hier bis zur Stadtgrenze in der Nähe der Vierundſiebzigſten Straße iſt faſt Alles noch offenes Land . Es wird indeſſen nur noch wenige Jahre dauern , bis die Market Straße von dem Delaware an bis zur Weſtgrenze der Stadt compaft init Häuſern angebaut iſt, denn jedes Jahr ſieht ganze Reiben von Gebäuden

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· 109 erſtehen, und mande Blods , die vor fünf Jahren noch völlig leer ſtanden, haben jest kaum noch eine einzige leere Bauſtelle aufzuweiſen. Unſer Gang dnrdy die Market Straße iſt beendigt. Haben wir aud kaum eine Spur von der Eleganz , dem ſtattlichen Lurus und dem faſhionablen Treiben hier wahrgenommen , die unſere Aufmerkſamkeit und Bewun derung in der Cheſtnut Straße bei jedem Sdiritte erreg ten, ſo haben wir dennoch des Sehenswürdigen und In tereſſanten ſicherlich genug getroffen . Wir vermißten zwar die Schaaren elegant gekleideter Damen , die wir nur einen Block rechts oder links von hier durd, die Cheſtnut oder durd , die Ardy Straße wandeln und ſich dicht durdy die Achte Straße brängen ſehen . Wir mußten vielleicht da und dort über Kiſten oder Ballen klettern, oder aber, um denſelben auszuweichen, von dem Trottoir ab einen kleinen Umweg auf dem Damm machen . Die Schau fenſter der Läden , die in der Cheſtnut , der Arch und der Achten Straße ſo ſpiegelblank und glänzend ſind, finden wir in der Market Straße größtentheils mit Staub bec deckt . Dennoch wird kein Fremder, der einen richtigen Begriff von Philadelphia und ſeinem Gewerbsbetrieb zu erhalten wünſcht, einen Gang durd, die Market Straße unterlaſſen , denn fie iſt es, die nicht nur den Grußhandel der Stadt am deutlidiſten repräſentirt, ſondern in der audy der Kleinhandel mit allen nützlichen und praktiſchen Gegenſtänden am ſtärkſten vertreten iſt.

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Straße .

Zwei Blocks nördlich von der Cheſtnut, einen Block von der Market und einen halben von der Filbert ent fernt, erreichen wir die Ard) Straße, die, mit jenen parallel laufend, ebenfalls an dem Delaware beginnt, bis zum Sduylkill läuft und jenſeit des lepteren Fluſſes fich noch einige Blods weiter hinziert, bis ſie endlich in die Lan caſter Avenue einmündet, um erſt weſtlid, von der Neun undvierzigſten Straße wieder zum Vorſdein zu kommen und bis zur weſtlichen Grenze des County zu laufen . Jedem Fremden, der ſie zum erſtenmal betritt, fällt ſofort ein eigenthümlicher Zug auf, der dieſe Straße von andern unterſcheidet. Worin dieſe Eigenthümlichkeit beſteht, iſt übrigens nicht ſo leicht zu erklären. Die Ard Straße imponirt uns weder durch übergroßen Reichthum an Prachtgebäuden wie die Cheſtnut (obgleidh ſie durdaus nicht arm an eleganten Bauten iſt), nods durd das lär mende und geräuſchvolle Treiben des Großhandels wie die Market; dennoch iſt es ein gewiſſes Etwas, das uns ſofort auffällt, namentlich im obern Theile der Stadt , nachdem wir die Neunte oder Zehnte Straße zurüdgelegt Bei genauer Beobadytung entdecken wir, daß dieſes gewiſſe Etwas in dem friſchen , ſchmucken und freundlichen Ausſehen der Häuſer beſteht, die zwar größ tentheils aus Badſtein erbaut ſind wie die der meiſten 110

111 andern Straßen, mit Ausnahme der Cheſtnut (in welcher Marmor-, Braunſtein-, Sandſtein-, Granit- und Eiſen gebäude überwiegen) , allein uns hier weit mehr anſprechen als anderswo. Auf den erſten Blick bemerken wir, daß die Backſteine der Häuſer hier eine viel hellere Farbe haben, ſowie daß die Fenſter viel heller glänzen als anderswo. Auch ſind hier die Marmortreppen vor den ſtattliden Wohnhäuſern viel blanker geſcheuert als in den meiſten übrigen Straßen . Vor zwanzig Jahren waren noch ſehr wenige Geſchäfts lokale in der Arch Straße zu ſeben , und ſelbſt heutzutage hat der Handel hier nud lange nicht ſo große Fortſchritte weſtwärts gemacht, wie in der Market, der Cheſtnut und manchen anderen Straßen . Die Privatwohnungen rei der und angeſehener Quäker erſtreckten ſich früher von dem Delaware bis weit über die Broad Straße hinauf, und auch jeßt noch ſind elegante Privatwohnungen von der Zehnten Straße an bis zum Schuylkill vorherrſchend. Die Straße iſt über ſechzig Fuß breit, ſchnurgerade und in Folge der in ihr Herrſchenden großen Reinlichkeit ſehr ánziehend, wenn auch in den oberen Theilen etwas monoton . Unſere Wanderung beim Delaware beginnend, müſſen wir wie bei der Cheſtnut und Market Straße eine etwas ſtrile Anhöhe erklimmen, um die Front Straße zu errei den . An der Nordweſtecke fällt uns eine Reihe ſchöner eiſerner Gebäude auf, die zu Engrosgeſchäften benügt werden . Zwiſchen der Dritten und Vierten Straße be findet ſich das Hauptverſammlungshaus der Quäkerſekte, das mit ſeinem geräumigen , von Bäumen beſchatteten Sofraum an die gute alte Zeit erinnert, als Grundſtücke

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Gebäude der Firma Potter & Co.

noch billig und Steu ern leicht wareit . Gegenüber, auf der Nordſeite der Straße, erblicken wir mehrere Gebäude, ſtattliche worunter die En grostabak-Handlung Der Firma Holl, Kirk Patrik & Go. An der Nordweſtecke der Vierten Straße be tracten wir uns das döne eiſerne und hell aitgeſtridente Gebäu de, in weldjem fich Die berühmte litho graphiſche Druderei von E. Ketterlinus Auf der befindet. Südſeite gewahren wir einen anderen Prachtbau, nämlich

die Wachstuchhandlung der Firma Potter & Co. Der nächſte Gegenſtand , der unſere Aufmerkſamkeit feſſelt, iſt der alte (Guttesacker der Chriſtuskirche, der etwas über die Hälfte des Blocks einnimmt und ſicy bis zur Fünften Straße erſtreckt. Längſt ſchon finden keine Beer digungen mehr in demſelben ſtatt ; aud bemerkt der Fremde, der ohne Fübrer hier anbält, durchaus nichts, was ſeine Aufmerkjamkeit audy nur einen Augenblick in

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113 Anſpruch nehmen würde - nidits als alte verwitterte Grabſteine, von Gras überwadyſen und von Bäumen be chattet. Dennoch iſt der Friedhof nicht nur jedem gebu renen Philadelphier, ſondern jedem Amerikaner überhaupt Heilig, denn er birgt die Aſche vieler Patrioten aus der Resolutionszeit und umfaßt ein Heiligthum , das allen Edelgeſinnten in der ganzen Welt theuer ſein muß, näm des gros lich das Grab Benjamin Franklin's Ben Philuſuphen, Philanthropen, Staatsmannes und Patrioten, der „ dem Himmel den Bliß entriß und das Scepter den Tyrannen ." ( Eripuit fulmen coelo, sceptrumque tyrannis .) Hier, in der Ecke des Kirch Hors, ſchlummert er neben ſeiner Gattin ; ein gemeinſamer Grabſtein bedeckt die Ruheſtätten Veider, und der Fremd ling, der durch die eiſerne Gitterthür daut, (das Grab befindet ſich dicht hinter dieſer ), erblickt nichts als die ein fachen Namen derer, die hier den ewigen Schlaf ſchlafen . Pange ſtehen wir ſinnend vor dieſer Gitterthür, und mit gerührtem Herzen wenden wir uns endlich hinweg von dieſer Stadt der Todten , um unſern Weg durch das geräuſchvolle Treiben der Lebenden fortzuſeßen . An der Südweſtecke der Fünften und Arch Straße, bem Gottesacker gegenüber, befindet ſich in einem ſchmucken , wenn auch nicht impoſanten , Gebäude die Apprentices' Library ( Lehrlingsbibliothek ) , von der ſpäter die Rede ſein wird. Halbwegs zwiſchen der Fünften und Sedyſten Straße, auf der Südſeite, ſtatten wir dem ,, Dental De pot“ des Herrn H. D. Juſti einen flüchtigen Beſuch ab und nehmen deſſen großes Lager zahnärztlicher Gegen ftände aller Art in Augenſchein . Es iſt dies das zweit größte Etabliſſement dieſer Art in Philadelphia und ſteht 8

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Dr. Schenet's Gebäude. dem berühmten „ Dental Depot " an Vorzüglichkeit der Fabrikate in keiner Beziehung nach, wenn es auch noch nicht ben ungeheuren Umfang des legteren erreidyt hat. An der Nordoſtecke der Sechſten Straße halten wir mit Bewunderung vor dem eiſernen und weiß angeſtrichenen Pradytgebäude des durch ſeine Patentmedizinen bekannt gewordenen Doktor Schend. Dieſes Gebäude iſt nicht nur eine Zierde der Arch Straße, ſondern zugleich eines der prächtigſten Bauwerke, die Philadelphia aufzuweiſen hat. Die innere Einrichtung entſpricht dem großartigen

115 Neußeren , nament lidy iſt das Verkaufs lokal zu ebener Erde höchſt geſchmadvou und elegant ausge ſtattet. Auf der Südſeite, zwiſchen der Sechſten ú . Siebenten Straße, befindet ſich das ſchöne Arch Straßen Thea ter (ſiehe das Kapitel über , Theater u . Ver gnügungs - Pläge" ), und auf der Nord feite erblicken wir eine lange Reihe ſtattlider Kaufläden, worunter Herder '& Meſſer- und Scieerenhandlung. Halbwegs zwiſden der Siebenten und Achten Straße errei chen wir das St. Cloud Hotel, einen der erſten und ele ganteſten Gaſthöfe in der Stadt. (Siebe „ Hotels:" ) — Dieſem (dräg gegenüber er blicken wir die photo

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116 graphiſche Kunſtanſtalt des Herrn Friedrich Gutekunſt, des Pioniers der Photographie in Philadelphia , deſſen Leiſtungen in dieſem Fadie noch heute unübertroffen ſind. Kein Fremder ſollte unterlaſſen , dieſes Etabliſſement in Augenſchein zu nehmen und ſich von der Vortrefflichkeit der hier angefertigten Bilder zu überzeugen . Zwiſchen der Achten und der Neunten Straße kommen wir an vielen ſchönen Raufläden vorbei . An der Nord weſtecke der Neunten Straße ſteht ein ſtattliches Gebäude, Col. Wood's Muſäum und Varietätentheater, und einen Bloc weiter oben , an der Ede der Zehnten Straße, finden wir Simmons & Slocum's Opernhaus . Leşteres brannte im März 1872 nieder, war aber ſchon nach wenigen Monaten völlig wieder hergeſtellt. An der Südoſtecke der Zehnten Straße befindet ſich das Peun sylvania College of Dental Surgery und ſchräg gegen über das Philadelphia Dental College , zwei zahnärzt: lidie Sdulen, die ſich eines weltweiten Rufes erfreuen. Oberhalb der Zehnten Straße, auf der Südſeite, finden wir die Verlagshandlung der Methodiſtenſekte und dict daneben eine große Presbyterianerkirche mit einem ſchönen hohen Thurm . Von hier an bis zur Broad Straße hat die Straße nid )ts als Privatwohnhäuſer aufzuweiſen, die in Folge ihrer durchaus gleichen Bauart der Straße ein etwas monotones Ausſehen verleihen , das erſt bei der Broad Straße wieder unterbrochen wird. An der Nordweſtecke der Broad und Ard Straße befindet ſidy nämlich eine Baptiſtenkirche aus Braunſtein ; dieſer gegenüber, an der Südweſtecke, iſt die neue lutheriſche Kirche aus grünlidem Syenit erbaut, und an der Süd oſtecke erblicken wir die pradytvolle Methodiſtenkirche aus

117 weißem Marmor . Alle drei Kirden find von hohen Thürmen überragt, die weithin ficytbar ſind und dieſer Gegend einen nicht geringen Neiz verleihen . Bon dieſem Punkte an bis zum Sdyuylkil wird die Monotonie eleganter, aber allzu gleichförmig gebauter Wohnhäuſer nur noch durch ein einziges inerkwürdiges Gebäude unterbrochen, nämlid, durdy die prachtvolle und großartige Presbyterianerkirche an der Ecke der Acht zehnten Straße. W : ſtlich von dem Schuylkill erſtreckt ſich die Arch Straße noch bis über die Vierunddreißigſte Straße hinaus und verliert ſich dann in der Lancaſter Avenue. In dieſem Theil der Straße finden wir ganze Neilyen äußerſt eleganter und freundlicher Villas, von Gartenanlagen umgeben . Die Cars der Pferdeeiſenbahn fahren auf der Südſeite aufwärts und auf der Nordſeite abwärts. Weſtlicy vont dein Pennſylvania Irrenhoſpital, bei der Reunundvier zigſten Straße, beginnt die Ard Straße wieder und erſtreckt ſich bis zur weſtlichen Grenze des County Phila delphia, iſt aber hier nur ſchwach eingebaut. Bis jet führt von dieſer Straße nod ; feine Brücke über den Schuylfill; Dod wird es wohl nicht lange dauern , bis sämmtliche Hauptſtraßen der Stadt durch ſchöne Brücken mit Weſt- Philadelphia verbunden ſein werden .

Waliut Straße.

Gleich allen von Oſt nach Weſt laufenden Straßen beginnt die Walnut bei der Delaware und erſtreckt ſich weit über den Schuylfill hinaus bis zur äußerſten Weſt grenze der Stadt. Sie iſt nur einen Block ſüdlich von der Cheſtnut entfernt und hat ungefähr die gleiche Breite wie dieſe, trägt aber ein ganz verſchiedenes Gepräge. Der untere Theil der Straße bis zur Fünften Straße herauf iſt hauptſächlidy dem Kohlenhandel gewidmet, auch baben die Feuer- und Lebensverſicherungsgeſellſchaften großentheils ihren Siz hier aufgeſchlagen . Von der Fünften bis zur Achten Straße findet man faſt aus ſchließlich Advokatenbureaur, oberhalb der Achten einige Hotels, Reſtaurationen , Irinklukale, etliche Kleinhand lungen , ſowie ein Theater . Von der Zehnten Straße aufwärts erblickt man faſt nichts als Privatwohnungen, die ſich namentlid) oberhalb der Broad Straße durch außerordentliche Eleganz auszeichnen . Jenſeits des Sduylfill , in Weſt - Philadelphia , finden wir eine geraume Strecke weit lange Reihen palaſtartiger, von Parkanlagen umgebener Pradtgebäude aus Marmor, Sand- und Braunſtein . Dies ſind die Wohnfige der Ariſtokratie und der Geldfürſten von Philadelphia, die hier wie in einem Paradieſe lebent . Wir fönnen uns in der Beſchreibung dieſer Straße 118

119 furz faſſen, da dieſelbe zwar manches Merkwürdige, aber wenig von ſpeziellem Intereſſe enthält. An der Südweſt ecke der Delaware Avenue iſt das United States Hotel, von deſſen Fenſtern man eine herrliche Ausſicht auf den Strom und die jenſeit deſſelben gelegene Stadt Camden hat. Zwiſchen der Zweiten und Dritten wird die Walnut durch die breite, aber ſehr unregelmäßige Dock Straße durchſchnitten, wo wir das prächtige Börſengebäude er blicken , von dem in einem andern Kapitel ausführlich die Rede ſein wird. (Siche Abbildung Seite 25.) Auf der Nordſeite, an der Ecke der Zweiten Straße, ſehen wir ein ſchönes vierſtöckiges Braunſteingebäude, den ſogenannten Anthracite Block," in welchem ſich die Bureaur der gro Ben pennſylvaniſchen Steinkohlencompagnien befinden . An der Nordweſtecke der Dritten Straße befindet ſich das Gebäude der Sunday Dispatch , einer der älteſten Sonn tagszeitungen von Philadelphia, und einige Schritte wei ter oben iſt Petri's berühmte Reſtauration. Von hier bis zur Fünften Straße gewahren wir auf beiden Seiten eine faſt ununterbrochene Reihe von Köhlen-,.Mäklers und Affefuranzbureaur, von denen mehrere ſtattliche Ge bäude inne haben. Von der Fünften bis zur Sechſten Straße zieht ſich ein öffentlicher, von Bäumen beſchatteter freier Plat hin. Dies iſt der ſogenannte Independence Square," unmittelbar hinter dem ,, State Houſewi ( Rath haus) gelegen . Auf der Südſeite dieſes Blode, dem Plate gegenüber, bemerken wir unzählige Advokaten : bureaur. Faſt jedes einzelne Gebäude enthält deren etliche zwanzig oder mehr. Dem ,, Independence Square" ſchräg gegenüber liegt der noch weit ſchönere ,,Waſhington Square," ein lieblicher kleiner Park, der den Raum eines

120 ganzen Blockes (Häuſerquadrats) einnimmt und mit ſei nen von didytbelaubten Bäumen beſchatteten Gängen und Sißen im Sommer einen angenehmen Aufenthalt ge währt. Auf der Nordſeite des Blods zwiſchen der Sech ften und Siebenten Straße gewahren wir abermals faſt nichts als Advokatenbureaur, die ſich auf dieſer Seite faſt bis zur Achten Straße hinziehen . An der Nordweſtecke der Siebenten und Walnut Straße befindet ſidy das Geſchäftslokal der amerikaniſchen Bibel geſellſchaft, und dicit daneben das Springman Haus, eines der populärſten deutſchen Hotels in dieſer Stadt. Nicht weit davon , auf der entgegengeſeyten Seite der Straße, am Weſtende 028 ,,Waſhington Square," er bliden wir das ſtattliche G :bäude des Philadelphia Savings Fund, der älteſten und vorzüglichſten Sparkaſſe in dieſer Stadt und in dem ganzen lande. Zwiſchen dieſem Inſtitut und der Ecke der Achten Straße wimmelt es abermals von Advokatenbureaur. An der Nordweſtecke der Achten und Walnut Straße beſuchen wir fauer's eleganten Cigarren- und Tabaf laben, eines der dönſten derartigen Etabliſſements in Philadelphia , wo wir die Feinſten Havanacigarren , den beſten Rauchtabak und die vorzüglichſten ächten Meer ſchaumpfeifen und Cigarrenſpißen , ſowie auch andere Gas lanterieartikel für Herren finden . Auf der Südſeite, balbwegs zwiſchen der Achten und Neunten Straße, erreichen wir Zeiße's Hotel , anerkannt den beſten deutſchen Gaſthof in Philadelphia , der allen deutſchen Reiſenden auf das Wärmſte zu empfehlen iſt. Herr S. Zeiße beſitzt eine ſeltene Gabe, ſeinen Gäſten den Aufenthalt angenehm zu machen, wie Jeder, der jemais

121 dort einkehrte, mit Freuden bezeugen wird. Küche, Reller und Bedienung ſind vortrefflich, und audy die Lage des Hauſes, in einem der dönſten und frequenteſteit Iheile der Stadt, trägt nicht wenig dazu bei , dieſen Gaſthof zu einem der beliebteſten der Stadt zu machen . Der gemütlı lidye Salon iſt täglich, namentlicy Abends, von den her : vorragendſten deutſchen Bürgern Philadelphia's beſucit. Nirgends in Amerika, ſelbſt nicht in den großen amerika niſchen Hotels erſter Klaſſe, findet man ſo coulante und gebildete Keuner, wie Herr Zeite fie an ſich zu feifeln ver ſtebt. Der ſchöne obere Saal eignet ſid) ganz vorzüglid , für geſellige Partien , Privatvergnügungen , Hochzeitsge: lage, Familienfeſte u . i. w . , wie denn auch die Bedienung bei ſolchen Gelegenheiten ganz ausgezeidhnet iſt. Das Hotel iſt der Popularität, deren es ſich erfreut, in jeder Beziehung vollkommen würdig . Einige Schritte über den Hotel finden wir eine ausge zeichnete franzöſiſche Gonditorei , in der die feinſten impor: tirten Confekte und Bonbons zu haben ſind . Scyrög gegenüber, an der Nordoſtecke der Reunten Straße, befin det ſich das vorzüglice Walnut Straßen Theater, von welchem ſpäter die Nede ſein wird . ( Siehe ,, Theater und Vergnügungsplätze." ) Zwiſchen der Neunten und Zehnten Straße finden wir nichts , was unſere Aufmerkſamkeit zu feſſeln im Stande wäre. An der Südweſtecke der Zebnten Straße ſteht eine andere ſehr populäre Sparkaſſe, nämlid The Western Saving Fund, ein dyönes Gebäude, das die Monotonie der hier vorherrſchenden Wohnlyäuſer angenehm unterbricht, Von hier aus bis zur Vrvad Straße bietet die Walnut Straße durchaus nichts Merkivürdiges. Weſtlich von

- 122 der Broad Straße beginnen die ſchon am Eingang dieſes Kapitels erwähnten prächtigen Wohnſiße der Reichen , die ſidy bis zum Schuylfill, und weſtlich von dieſem Fluſſe bis zur Fünfzigſten Straße erſtrecken. Ueber dieſe hinaus finden ſidy nur noch vereinzelte Gebäude . Beſonders zu erwähnen ſind die prachtvollen aus weißem Marmor er bauten Palais des Herrn John Rice, Erbauers des Con tinental Hotel , und des Herrn George W. Childs, Eigen thümers und Herausgebers des Public Ledger — erſte res an der Ede der Einundzwanzigſten , leşteres an der Ede der Zweiundzwanzigſten Straße gelegen . Fernere Erwähnung verdient noch die an der Ede der Neunzehn ten und Walnut gelegene ſchöne Episkopalkirche zur hei ligen Dreifaltigkeit. Die Cars der Cheſtnut und Walnut Straßen Linie fahren die lettere Straße aufwärts bis zur Zweiundzwan zigſten und von da die Cheſtnut abwärts bis zur Front Straße. – Die Cars der Green und Coates Straßen Linie fahren die Walnut von der Vierten aufwärts bis zur Adytent, ebenſo die Cars der Germantown Paſſagier Linie.

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Broad'Straße .

Wir kommen jest zu einer andern Straße, welche dazu beſtimmt iſt, in nicht auzu ferner Zukunft die prächtigitz und großartigſte Straße in Amerika, ja vielleicht der ganzen Welt, zu werden . Es iſt dies die Broad ( d. 1) . die breite ) Straße, welche im äußerſten Süden der Stadt auf League Island beginnt und ſchnurgerade bis zur äußerſten Nordgrenze über Germantown binaus läuft. Ihre ganze Länge beträgt 22 engliſche Meilen, oder ſieben ſtarke Stunden Weges ; dabei hat ſie eine Breite von 113 Fuß . Allein erſt ungefähr der ſiebente Theil ihrer Länge iſt dicht angebaut, nämlich von der Waſhington Avenue im Süden bis zu der Columbia Avenue im Norden - eine Strecke von ungefähr drei Meilen . Doch vermelyrt ſich die Zahl der Gebäude mit jedem Jahre nach beiden Ridtungen lyin ſehr ſtart, und man darf mit Recht annehmen , daß binnen eines Vierteljahrhunderts eine ununterbrochene Doppelreihe von ſtattlichen Gebäuden fich von League Joland bis zur Nordgrenze der Stadt erſtrecken werde. Da die Broad Straße gleich der Drei zehnten und der Fünfzehnten ſowie allen übrigen mit Zahlen benannten ) von Süd nach Nord läuft und zwar zwiſchen den beiden genannten Straßen , ſo bildet fie eigentlich die Bierzehnte Straße ; allein ihr jebiger Name ſtammt ſchon von den älteſten Zeiten der Stadt her und wird ſic) olne Zweifel ſtets unverändert erhalten . 124

125 Sie beginnt, wie ſchon bemerkt, auf League Island, einem niederen Landſtrid an dem Punkte, wo der Schuyl kill in den Delaware einmündet. Auf dieſer Inſel , die von der Stadt Philadelphia der Bundesregierung zum Geſchenk gemacht wurde, wird gegenwärtig eine neue Navy Yard (Marinedepot und Schiffbauhof) errichtet, die ohne Zweifel einen mächtigen Antrieb zur Ausdeh nung der Stadt nad jeder Richtung hin geben wird. Von der Zugbrücke an , welche die Inſel mit dem Feſt lande verbindet, erſtreckt ſidy die Straße durch einen flachen Strich Landes, der theils aus Farmen , theils aus Sümpfen beſteht, bis endlich vereinzelte Gebäude und dann ganze Häuſerreihen dem Wanderer verfünden, daß er die Stadt erreicht hat . Das erſte wichtige Gebäude, das wir auf unſerer Wanderung nordwärts entdecken, iſt der Bahnhof der Philadelphia - Wilmington - Baltimore Eiſenbahn, ge dvöhnlicy nur das „ Baltimore Depot“ genannt und an der Ecke der ebenfalls ſehr breiten Waſhington Avenue gelegen. Von hier bis zur Pine Straße gewahren wir außer vielen ſtattlichen Wohnhäuſern eine Anzahl ſchöner Kirchen ; die bedeutenderen derſelben werden in einem beſonderen Kapitel beſchrieben werden . An der Ecke der Pine Straße befindet fich das Taubſtummen - Inſtitut, von dem ebenfalls ſpäterhin ausführlich die Rede ſein wird . Einen Block weiter oben, an der Ecke der Spruce Straße, erbliden wir die prädytige Baptiſtenkirche Beth Eden , eines der berrlichſten Gotteshäuſer der Stadt. Jest beginnen ſich die intereſſanten Gegenſtände dicht auf einander zu drängen . Wir begnügen uns indeſſen mit einer flüchtigen Erwähnung derſelben, da eine ein

126 gehende Beſchreibung den betreffenden ſpäteren Kapiteln vorbehalten iſt . Didt neben der Beth - Eden Rirdie befindet ſich die Horticultural Halle, in welder die Blumen- und Früchteausſtellungen der Horticulturgeſell (daft von Pennſylvanien ſtattfinden. Unmittelbar daneben iſt die ,,American Academy of Muſic," eines der größten Opernhäuſer der Welt. Dieſes Gebäude nimmt faſt die Hälfte des Blockes ein und erſtreckt fid ) bis zur Locuſt Straße, Schräg gegenüber, an der Nordoſtecke der locuſt Straße, betreten wir Allendorfs eleganten und ſtark frequentirten Salon, wo wir uns mit einem Glas vortrefflichen Gerſtenſaftes zu unſerer Ferneren Wande rung ſtärken. Einige Schritte weiter oben , auf der Oſtſeite der Straße, iſt das Natatorium , eine Schwimm dule, mit welcher zugleich eine Turnſchule verbunden iſt. Wieder nach der Weſtſeite zurückkehrend finden wir an der Südweſtecke der Sanſom Straße das palaſtartige Gebäude der Union League, eines republikanijden Clubs, und gegenübir, auf der Nordweſtecke, die Afademie der Naturwiſſenſchaften, die kein Fremder unbeſucht laſſen ſollte. Dieſes Herrliche Inſtitut hat gegenwärtig ein ſehr unſcheinbares Gebäude inne , das in jeder Hinſicht unge nügend für die Zwecke iſt, zu denen es dient. Doch geht die Geſellſchaft bereits mit der Errichtung eines neuen und ſtattlichen Baues um , der eine der Hauptzierden der Stadt zu werden verſpricht. Unmittelbar daneben be findet ſids das la Pierre Haus , eines der größten und eleganteſten Hotels der Stadt, nur wenige Schritte von der Cheſtnut Straße entfernt. Auf der Oſtſeite erblicken wir zwei ſchöne mit Säulengängen verzierte Presbyteri anerkirchen, die eine oberhalb und die andere unterhalb

127 der Cheſtnut Straße . Eine kurze Strecke weiter oben , da wo die Broad und Market Straße ſich freuzen , erreichen wir die ,, Penn Squares," vier kleine öffentliche Pläge oder Pärke, die erſt vor Kurzem ihrer Bäume beraubt wurden , da zu Anfang des Jahres 1872 mit dem Bau des neuen Rathhauſes begonnen wurde, das nach ſeiner Vollendung unbedingt eines der großartigſten Gebäude in dieſem Lande ſein wird . Ueber die Wahl des Bau plakes herrſchte ein langer und bitterer Streit, der nun aber glüdlicherweiſe beigelegt iſt. Uebrigens muß man bekennen, daß für das neue Rathhaus feine beſſere Lage gewählt werden konnte als hier an der Kreuzung der beiden breiteſten Straßen der Stadt-eine Lage, die das Gebäude nach vier Richtungen hin weithin ſichtbar machen wird. An der Nordweſtede dieſer Squares befindet ſich die School of Design ( Zeidenſchule) für Frauen und Mädchen, das einzige derartige Inſtitut in Amerika .In wenigen Jahren wird dieſer Theil der Broad Straße an Menge und Pracyt ſeiner öffentlichen Gebäude im ganzen Lande nicht ſeines Gleichen haben . An der Ede der Filbert Straße erhebt ſich der koloſſale und impoſante Bau des neuen Freimaurertempels hoch über die benadh barten Häuſer . Dicht daneben iſt die bereits früher erwähnte prachtvolle Methodiſtenkirche aus weißem Mar mor, an der Südoſtecke der Arch Straße gelegen . Gegen über, an der Südweſtede, befindet ſich die neue lutheriſche Kirche aus grünlichgrauem Syenit, und dieſer gegenüber, an der Nordweſtece, erblicken wir eine ſtattlide Bapa Alle dieſe Kirchen ſind tiſtenfirde aus Braunſtein . mit hohen , ſchlanken Thürmen geſchmückt, über die der

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129 gewaltige, maſſive Thurm des Freimaurertempels fühn emporragt. Von der Ardh bis zur Callowhill Straße - eine Strecke von drei Blods_iſt die Broad Straße nid )ts weniger als ſchön zu nennen , denn in dieſer Gegend wimmelt es von ſchmußigen Waarenhäuſern, Holz- und Kohlenhöfen, weldie früher einen ſehr bedeutenden Theil der Straße berunziertent. Die Entfernung der Eiſenbahnſchienen aus der Broad Straße hat übrigens dieſen elenden Bar raden bereits den Todesſtoß verſest, und in wenigen Jahren wird ihre Stelle von großartigen öffentlichen und Bereits iſt mit Privatgebäuden eingenommen ſein . dieſer Wenderung zum Beffern der Anfang gemacht, indem an der Ecke der Broad und Cherry Straße der prachtvolle Bau der neuen Akademie der ſchönen Künſte in Angriff genommen wurde. An der Ede der Broab und CallowHill Straße befindet ſich das Paſſagierdepot der Philadelphia - Reading Eiſen bahn, und ſchräg gegenüber, auf der Weſtſeite der Straße, die berühmte Lokomotivenfabrit von Baldwin , das größte Etabliſſement dieſer Art in der Welt. Wir erreichen nun die ſchöne Spring Garden Straße, welche faſt ebenſo breit iſt wie die Broad und eine Menge ſtattlicher Gebäude, worunter mehrere ſchöne Kirchen, aufzuweiſen hat. An der Südweſtecke der Broad und Green Straße erblicken wir die Centralhochſchule, ein einfaches aber elegantes Gebäude, und an der Nordweſt ede eine ſchöne Presbyterianerkirche mit einem hohen, dylanken Thurm . Dicht neben dieſer Kirche ſteht der prachtvolle jüdiſche Tempel Rodef Sholem, im faracenis den Styl erbaut. 9

· 130 Da wo ſich die Ridge Avenue, die Coates und die Broad Straße freuzen , iſt der Anfang des hölzernen Straßenpflaſters, das vor einigen Jahren verſuchsweiſe gelegt wurde und ſich ſeither großer Popularität erfreute, obidon es nicht an Leuten fehlte, die heftig dagegen eiferten , wie überhaupt gegen jede Neuerung. Es erſtredt ſich von der Coates Straße bis zur Columbia Avenue eine Entfernung von ungefähr einer Meile -- und iſt an dönen Sonntagnachmittagen ſtets gedrängt volt bon eleganten Equipagen und ſchnellen Pferden . Auch die Trottoirs wimmeln zu ſolchen Zeiten von Promenirenden , und die ganze Scene bildet einen ſchlagenden Contraſt zu der Sabbathſtille, die in allen andern Theilen der Stadt herrſcht. In dieſem Theile der Straße findet man eine Menge palaſtartiger Privatwohnungen reicher Bürger, und jedes Jahr ſieht deren neue erſtehen. Mit der prächtigen Episkopalkirche zur Incarnation an der Ecke der Jefferſon Straße und etlichen andern ſchönen Gebäuden in der unmittelbaren Nähe ſchließt ſich die Liſte der Sehens würdigkeiten in der Broad Straße für jeßt. Die Co lumbia Avenue iſt die nördliche Grenze des angebauten Theiles der Straße ; dieſelbe erſtreckt ſich aber pfeilgerade nordwärts bis zur Grenze des County, und es werden wohl nur wenige Jahre vergeben, bis ſich eine Doppel reihe prächtiger Gebäude bis nach Germantown hinaus erſtreckt. Erſt ſeit neuerer Zeit haben die Stadtbehörden Schritte zur Verſchönerung dieſer herrlichen Straße gethan, allein es ſteht zu hoffen , daß der Plan , dieſelbe zum großartig ſten Boulevard der Welt zu machen , zur Ausführung

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kommen wird . Die New- Yorker brüſten fich, und nicht ohne Grund, mit ihrem Broadway ; allein die Zeit wird kommen , wenn die Brvad Straße von Philadelphia den ſelben bei Weitem in den Schatten ſtellen wird , wie ſie ihn auch an Länge, Breite und Regelmäßigkeit bei Wei tem übertrifft. Die kaum halb ſo breite Cheſtnut Straße wird immer ihren Rang als Hauptſitz des faſhionablen Kleinhandels behaupten : die Broad Straße aber wird der Sig faſt ſämmtlicher öffentlicher Gebäude und Inſti tute, ſowie der eleganteſten Kirdyen , Wohnhäuſer und Vergnügungspläge ſein ; auch iſt ſie dazu auserkoren, die große Promenade der faſhionablen Welt zu werden .

Achte

Straße.

Die Achte Straße darf mit den bereits beſchriebenen zu den Hauptſtraßen von Philadelphia gezählt werden, indem ſie, wenigſtens auf eine ziemlich beträchtliche Strede, einer der vorzüglichſten Siße des Kleinhandels iſt. Wer 3. B. dieſe Straße von der Cheſtnut bis zur Vine Straße durchwandelt, wird jederzeit ein ſolches Gedränge elegant gekleideter Damen daſelbſt hin und her wogen ſehen , daß es oft mühſam iſt, ſich bindurch zu arbeiten . Rechts und links erblickt das Auge hier ununterbrochene Reihen eleganter Kaufläden, nirgends aber in genannter Strecke Woynhäuſer. Der Handel, der hier getrieben wird, iſt eigenthümlicher und nicht ſehr mannigfaltiger Art ; un gefähr zwei Drittel ſämmtlicher hier befindlicher Kauf läden ſind Ellenwaaren- und Damenpußwaarenhand lungen, die übrigen find größtentheils Juwelen- und Galanteriewaarenmagazine, Reſtaurationen, Condito reien und Eiscrèmeſalons . Daß aber dieſe Straße eine der intereſſanteſten in der Stadt iſt und daß ſie ganz eigen thümliche Reize für jeden Fremden, namentlich aber für das ſchöne Geſchlecht, hat, iſt gar nicht in Abrede zu ſtellen . Man betrachte ſich nur einmal die ſchönen Schaufenſter der Läden , deren große Scheiben ſpiegelhell funkeln. Wie geſchmackvoll und einladend die Waaren in denſelben arrangirt ſind und wie viele neugierige und 132

133 lüſterne Blicke auf ihnen haften ! Und welchemſige Rührigkeit herrſcht im Innern ! Jeder einzelne dieſer Läden gleicht einem Bienenkorb , zu welchem ganze Schaa ren wublgekleideter Damen aus und ein ſdwärmen, und in welchem die Verkäufer und Berkäuferinnen früh und ſpät vollauf zu thun haben . Faſt noch intereſſanter als bei Tag iſt dieſe Straße bei Nacht, wenn die brillant erleuchteten Lokale und Schaufenſter ein magiſches Licht auf die Straße Heraus werfen und dieſelbe tagbel machen . Nvmentlich iſt dies um die Zeit der Chriſtfeiertage der Fall, wann ſämmtliche Ladenbeſizer mit einanderwett eifern , ihre Schaufenſter ſo prächtig und ſtrahlend wie nur möglich erſcheinen zu laſſen. Rein Fremder, der ſich am Weihnadıtsheiligabend in der Stadt befindet, ſollte es unterlaſſen, einen Abendgang durch dieſe Straße zu machen, die im Schimmer unzähliger Gasflammen mit taghell iſt und in welcher ſich das bunte Gewühl der Käufer erſt gegen Mitternacht verliert. Gleich aden nach Zahlen benannten Straßen läuft auch die Achte von Süd nach Nord - von League Island bis zur Nordgrenze des County Philadelphia , in der eine Strecke von ungefähr Nähe von Germantown zwanzig engliſchen Meilen . Gleich den übrigen Straßen iſt jedod aud die Achte kaum zum vierten Theil völlig angebaut, obgleich mit jedem Jahre nad, beiden Richtun gen hin ganze Häuſerreiben wie aus der Erde zu wachſen (dyeinen . Unſere Wanderung im Süden beginnend finden wir bis zur Ritner Straße (eine Strecke von zwanzig Blođe oder ungefähr zwei Meilen) nur da und dort ver einzelte Häuſer ; erſt hier gewinnt die Straße ein ſtädti ſches Ausſehen. Kleine Trödelbuden — Raufläden ſind

134 fie kaum zu nennen — wechſeln nun mit Wohnhäuſern ab, allein intereſſante Gegenſtände finden wir erſt, nachdem wir die Pine Straße erreichen, wo uns ein mit einer Badſteinmauer umzogener Block auffällt , der ſich von der Adyten bis zur Neunten, und von der Pine bis zur Spruce Straße erſtreckt. Durch eine eiſerne Gitterthür erblicken wir eine Gruppe ſchöner Gebäude in der Mitte eines großen von majeſtätiſden Bäumen beſchatteten Raſen plages . Dies iſt das ehrwürdige, im Jahr 1751 geſtif tete Pennſylvania Hoſpital , von weldem in einem ſpätern Kapitel ausführlich die Rede fein wird . Von der Spruce bis zur Walnut bietet die Achte Straße nichts Merkwür diges, jegt aber gewinnt ſie auf einmal ein ganz anderes Ausſehen . An der Südweſtede der Walnut Straße erblichen wir eine ſchöne Apothefe, und gegenüber, an der Nordweſtece, betreten wir die prachtvolle Cigarrenhand lung von A. H. Lauer, das ſchönſte derartige Etabliſſe ment in der Stadt. Der Boden des Ladens iſt mit Marmorplatten belegt; die ſchönen Schaufenſter beſtehen aus großen Scheiben von franzöſiſchem Spiegelglas, ebenſo die Sdaukäſten im Innern , die mit den Feinſten Havanacigarren, Rauch-, Kau- und Schnupftabaken, koſtbaren Meerſchaumpfeifen und Eigarrenſpißen, Cigars renetuis und andern Galanterieartikeln gefüllt ſind. Der Laden hat zwei Eingänge, einen an der Walnut und einen an der Achten Straße. Bei Nacht iſt das Lokal brillant durd Gasflammen beleuchtet, deren Licht die großen Spiegel ſtrahlend zurückwerfen. — Von hier bis zur Sanſom Straße reiht ſich nun ein ſchöner Laden an den andern . Nördlich von der Sanſom , auf der Weſt ſeite der Straße, iſt als hervorragendes deutſches Geſchäft

135 die Patentſchloßfabrik von Hillebrand & Wolf bemerkens werth. Dieſelbe beſteht unter dem Namen " Star Lock Works " con ſeit 34 Jahren und hat ſich allmälig durcy ihre ſtets verbeſſerte und patentirte Arbeit, welche größtentheils durch dazu geeignete Maſchinen vom Roh ſtoff aus zu ihrer beſten Vollendung gebracht wird, zu einer blühenden Fabrik erſter Klaſſe emporgeſchwungen , in welcher jest nabezu 100 Arbeiter beſchäftigt ſind, welche mit Hilfe eigens dazu conſtruirter Maſchinen und einer Dampfiraft von 50 Pferden täglich gegen 10,000 Schlöſ ſer verfertigen. Das Grundſtück umfaßt fünf Gebäude, welche als Laden, Office und Werkſtätten zum Gießen, Schmieden, Preſſen, Walzen, ſowie zur Fabrikation von Modellen und Werkzeugen zum Maſchinenbau, zum Zu ſammenſegen u . 1. w . verwendet werden . Ein Beſuch dieſes Etabliſſements iſt nicht nur ſehr intereſſant, fon dern auch äußerſt lehrreich. — Gegenüber, Gegenüber, auf der Oſt feite der Straße, befinden ſich mehrere andere deutſche Geſchäfte, unter denen namentlich einige Fabriken chirur giſcher Inſtrumente hervorzuheben ſind. Wir erreichen jegt die Cheſtnut Straße, und von hier aus ziehen ſich elegante Detailhandlungen in ununter brochener Reihe bis zur Spring Garden Straße, einer Entfernung von zehn Blods, oder einer Meile, fort. Zwiſchen der Cheſtnut und Market Straße bemerken wir viele Juwelier- und Galanteriewaarenladen . Von der Market an beginnen die Schnitt- und Damenpugwaaren handlungen , die bei der Filbert Straße ihren Glanzpunkt erreichen . Hier ſieht man Tag für Tag immenſe Schaa ren elegant gekleideter Damen, die die Schaufenſter der Baden blodiren und das Innere derſelben füllen . Selt

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ſam genug nehmen ſich einige Kirchen in dieſer faſhie : nablen Handelsſtraße aus . Von der Spring Garden Straße an bis zu ihrem nördlichen Ende bietet die Achte Straße nichts Intereſ fantes mehr. Der Handel erreicht hier ſein Ende, und nun erſtreden ſide monotone Reihen Wohnhäuſer nord wärts . Die Ruhe und Stille, die hier herrſcht, bildet einen ſchlagenden Contraſt zu dem Getümmel, das man von der Walnut bis zur Spring Garden Straße findet. Anziehende Gebäude findet man wenige in der Achten Straße ; Prachtgebäude ſind gar nicht vorhanden . Viele der prächtigſten Läden befinden fich in den untern Stoc werken unſcheinbarerer zweiſtöckiger Badſteingebäude. Dennoch iſt dieſe Straße eine der intereſſanteſten in der Stadt, und kein Fremder ſollte es unterlaſſen, derſelben einen Beſudy abzuſtatten.

Andere Straßeii .

Niemand wird wohl verlangen , daß wir die übrigen Straßen der Stadt mit derſelben Ausführlichkeit beſchrei ben, mit der wir die bisher angeführten behandelt haben . Es würde die Grenzen unſeres Raumes bei Weitem über ſchreiten und den Leſer ermüden. Doch giebt es noch mehrere, die wenigſtens eine flüchtige Erwähnung verdie nen, wenn ſie auch nicht ſo viel Merkwürdiges enthalten wie die bereits beſchriebenen . Wir fahren mit den nad Nummern benannten Stra Ben fort, die insgeſammt von Süden nach Norden laufen, und die mit der Front oder Erſten Straße nahe dem Delaware beginnen. Dies iſt für Fremde feineswegs eine einladende Straße . Man erblickt hier nichts als unend liche Reihen von Importhäuſern und Waarenlagern ; vergebens würde man ſich nach ſchönen Gebäuden ums feben . Bei Tag iſt ſie ſehr belebt, bei Nacht aber finſter und todt. Einen ganz andern Eindruck macht die

Zweite Straße, die in ihrer Art einzig iſt und die jeder Beſucher ſehen follte. Sie iſt für Philadelphia, was die Bowery für New York iſt.' Bon ungemein großer Länge und in faſt (dynurgerader Linie von Süden nach Norden laufend, bietet fie dem Auge eine ununterbrochene Doppelreihe von 137

- 138 Geſchäftslokalen dar, die mit ſouveräner Verachtung aller in andern Handelsſtraßen obwaltenden Regeln an einan der gereiht ſind . Hier iſt eine Stahl- und Eiſenwaaren handlung; zunächſt kommt ein Juwelenladen ; ſodann eine ſogenannte ,,Menagerie" (in der vielleicht ein Bär, ein Paar Affen, ein Wolf und eine Schlange zu ſehen find ), nady dieſer ein Bierſalon, hierauf eine Spielpaa renhandlung , eine Conditorei, ein Spezereilaben, ein Klei dermagazin und ſo fort. Engroshandlungen findet man hier nur wenige und meiſtens nur in der Nähe der Market Straße. Und dennoch liegt etwas in dieſem bunten Durcheinander, das uns mit unwiderſtehlider Macht Feifelt und uns zu wiederholten Beſuchen dieſer Straße antreibt. Das Treiben gleicht hier dem eines deutſchen Fahrmarkts, denn nicht nur find die Schaufenſter der Läden auf das Einladendſte arrangirt, ſondern auch auf den Trottoirs find allerwärts Waaren ausgeſtellt. ſüdlichen Theil laufen öffentliche Marktſchuppen mitten auf der Straße von der Pine bis zur South Straße hin ; deegleichen im nördlichen von der Coates bis zur Poplar Straße. Auch befinden ſich noch allerwärts in der Zwei ten Straße ſogenannte „Marktſtände" für Wagen, deren Abſchaffung indeſſen von ſämmtlichen Geſchäftsleuten der Gegend gewünſcht wird . — Die intereſſanteſten Gegen ſtände in der Zweiten Straße (die noch vor weniger als einem Jahrhundert die Hauptſtraße der Stadt war,) find das ſchöne neue Gebäude ber Handelskammer, zwiſden der Cheſtnut und Walnut, und die altebrwürdige Chri ſtuskirche zwiſchen der Market und Arch. Von beiden Gebäuden wird in ſpäteren Kapiteln die Rede ſein. In der Nähe der Coates Straße follte der Fremde nicht

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140 vergeſſen, der photographiſchen Kunſtanſtalt des Herrn Reimer einen Beſuch abzuſtatten .

Die Dritte Straße iſt faum minder intereſſant als die Zweite. Bon der Walnut an bis zur Market iſt ſie für Philadelphia , was die Wall Straße für New York iſt - das große Finans zielle Centrum der Stadt. Hier reiht ſich Bank an Bank, Mäklerbureau an Mäklerbureau . Und weld reges Leben zwiſchen zehn Uhr Morgens und drei Uhr Nachmittags hier herrſcht! An der Ecke der Walnut gewahren wir das ſchöne Börſengebäude aus Marmor deſſen Haupt façade an der Dod Straße mit einem berrlichen halbkreis förmigen Säulenportifus geſchmückt iſt. Nicht weit da von, auf der Weſtſeite,iſt die prädytige Girardbank und dicht daneben das Gebäude des Banquiers Jay Cooke & Co. , jener Geldfürſten , welche die Regierung während des Rebellionskrieges in den Stand ſepten, die Union zu ret ten . Gegenwärtig iſt dieſes Haus das Hauptquartier der nördlichen Pacific - Eiſenbahn, die von hier aus immer weiter hinaus in die weſtliche Wildniß vorgeſchoben wird . Gegenüber erbliden wir das prächtige, wenn auch nur kleine Gebäude der Tradesmen's Bank. An der Süd oſtecke der Dritten und Cheſtnut Straße befindet fich die Hauptoffice der Western Union Telegraph Company , ein fünfſtöckiges Gebäude, von welchem Drähte in folder Anzahl nach allen Richtungen ausgeben , das der Durch ſchnittspunkt der Straßen mit einem eiſernen Nekwerk bedeckt zu ſein ſcheint. Zwiſchen der Cheſtnut und Market Straße gewahren wir nichts als Mäklerbureaur und Banken, worunter das eminente deutſche Bankhaus Drexel

141 & Co. - Zwiſchen der Market und der Willow Straße iſt die Dritte Straße faſt ausſchließlich dem Großhandel gewidmet ; bei der Willow hört derſelbe auf und nun be ginnt „Klein- Deutſdland," ſogenannt , weil von hier an bis zum nördlichen Ende der Straße das deutſche Element Þorberridend iſt. Nicht weit von der Willow , auf der Weſtſeite, iſt die ſchöne Turnerhalle, und eine Strecke wei ter oben finden wir zwei andere populäre deutſche Ber gnügungspläße, nämlich Ladner's Militärballe und die Sdügenhalle. An der Ede der Brown Straße befindet fich das ſchöne Gebäude der „ Rothmänner . " Von hier an iſt die Straße nichts weniger als intereſſant. Jedem Fremden, der von der Willow an nordwärts durch die Dritte Straße wandert, fällt die ungeheuere Anzahl deut (der Bierſalons auf, die ſicy oft zu Dußenden aneinander reihen und die dieſer Gegend ein eigenthümliches Gepräge geben. Die Vierte Straße

hat des Intereſſanten weniger als die zweite und die Dritte. Zwiſchen der Walnut und der Spruce bewun dern wir die Prachtgebäude der Philadelphia - Reading und der Pennſylvania Centralbahn, von denen ſpäter die Nede ſein wird. Zwiſchen der Walnut und der Cheſtnut finden wir eine große Anzahl Aſſekuranzgeſchäfte, unter denen ſich das großartige, eben erſt vollendete Gebäude der Provident Life and Trust Company auszeichnet. (Siehe Seite 243. ) An der Ecke der Vierten und Arch Straße befindet ſich das ſchöne Gebäude der lithographis ſchen Anſtalt von Retterlinus, und nicht weit davon , an der Ecke der Cherry Straße, auf der Stelle, wo die alte

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Gebäude der Firma Ziegler & Smith . lutheriſche Zionskirche ſtand, ſteht ein neuer prachtvoller fünfſtöckiger Bau , deſſen untere Räume die Firma Ziegler & Smith, Fabrikanten und Importeurs von Bleiweiß, Lad, Fenſter- und Spiegelglas u . f. w ., inne bat. In den obern Räumen dieſes Gebäudes befindet ſich die große Budbinderei der Herren Didad & Mergenthaler. An der Südoſtede der Race Straße iſt die große Tabakshand lung des Herrn L. Herbert und ſchräg gegenüber, an der Nordweſtecke, die deutſche Buchhandlung und Budbinde rei von Ignaß Robler, aus deſſen Verlag ſchon viele gediegene Werke hervorgegangen ſind , namentlich zwei

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Horſtmann's Fabrik. prachtvolle Geſammtausgaben der Schiller'ſchen Werke. Eine Strecke weiter oben, auf der Weſtſeite, der New Str. gegenüber, iſt die ſchöne katholiſche St. Auguſtinskirche mit ihrem weithin ſichtbaren Thurm . An der Ecke der Wood gelangen wir zu der deutſchen Berlags- und Sor timentsbudyhandlung von Schäfer & Koradi , und nicht weit davon, zwiſchen der Collowhill und Willow , zu der Expedition der ,, Freien Preſſe ," einer viel geleſenen deut fchen Zeitung . Bon hier an bietet die Straße nicht viel Merkwürdiges.

Die Fünfte Straße. Die intereſſanteſten Gegenſtände in dieſer Straße ſind : Die ,, Philadelphia Bibliothek " dicht unterhalb der Cheſt nut, und gegenüber das Gebäude der , Philoſophiſchen Geſellſchaft ." Beide werden in einem ſpäteren Kapitel

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beſchrieben werden . An der Nordoſtecke der Cheſtnut Str. iſt die ſchöne Apotheke von F. Brown und nicht weit ta von, auf der Weſtſeite, die berühmte deutſche Reſtauration von Ph . Lauber. Dieſer ſchräg gegenüber iſt eine große öffentliche Markthalle. An der Ecke der Appletree Alley befindet ſich die alte deutſche lutheriſche St. Michaelskirdye, die leider demnächſt niedergeriſſen werden ſoll, und an der Ecke der Cherry Straße die große Horſtmann'ſche Fabrik. An der Ecke der Buttonwood bewundern wir eine ſchöne Baptiſtenkirche und an der Ecke der Girard Avenue die große deutſche katholiſche St. Peterskirche mit ihrem hohen Thurm . Weiter nördlich bietet die Fünfte Straße nidyts Intereſſantes mehr.

Die Sechſte Straße . Unſere Wanderung wie gewöhnlich von Süden her be ginnend iſt das Erſte, was unſere Aufmerkſamkeit feſſelt, der Waſhington Square, ein ſchöner kleiner Parf, den wir wie auch das gegenüber liegende Athenäumgebäude, in einem ſpäteren Kapitel beſchreiben werden . Dieſer Park endigt bei der Walnut Straße und drag gegen über, auf der Oſtſeite, gewahren wir einen zweiten, den Independence Square, der ſich hinter dem Rathhaus aus dehnt. An der Südweſtecke der Sedyſten nnd Cheſtnut ſteht das prachtvolle, koloſſale Gebäude des Public Led ger, das wir bereits anderwärts beſchrieben haben . Zwi ſoyen der Cheſtnut und Market erblicken wir mehrere große Geſchäftshäuſer, worunter das Verlagsgeſchäft von I. Ellwood Zell. An der Ecke der Seiten und Market befindet ſich die an anderer Stelle beſchriebene großartige Kleiderbandlung von Wanamaker & Brown. Eine

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- - 146 kleine Stređe über der Market, auf der Weſtſeite, iſt das ſchöne Gebäude der Spielwarenhandlung von George Doll & Co. , und noch eine Strecke weiter, auf der Dit ſeite, die Herrengarderobehandlung von Goeke. An der Nordoſtede der Arch Straße iſt das don beſchriebene eiſerne Pradytgebäude des Dr. Schend, und nicht weit davon die Ichöne Halle der Odd Fellows. An der Race Straße angelangt er blicken wir zur Linken den ſchönen Franklin Square, einen kleinen Park mit einer reizen den Fontaine, der ſich bis zur Vine Straße erſtreckt. Von hier an bis zum nördlichen Ende der Straße fin T.ELLWOOD ZELL den wir nur hie und da noch ein Gebäude, das unſere Aufmerk QELLET ſamkeit feſſelt, jedoch Verlagshandlung von T. E. Bell . keiner beſonderen Er wähnung bedarf. Die Siebente Straße. Der fübliche Theil dieſer Straße iſt nichts weniger als einladend . Er führt eine geraume Strede weit durch eine der niedrigſten Regionen der Stadt, wo Schmuş,

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TONGACRE Gebäude der „ Cooperative Printing Office. " Armuth , laſter und Verbrechen ihren Wohnſit aufge fdlagen haben . Erſt bei der Spruce Straße nimmt ſite einen anderen Charakter an . An der Ecke der Spruce Straße befindet ſich das fatholiſche St. Joſephs Waiſen haus für Mädchen, und nicht weit davon , an der Ecke der Locuit Straße, erblicken wir eine ſchöne Presbyterianer kirdie. An der Ede der Walnut Str . ſteht das Pradt

- 148 gebäude des Philadelphia Savings Fund . Da, wo ſie die Cheſtnut Straße durdſdyneidet, jeben wir eine Menge chöner Gebäude, die indeſſen ſchon in dem Kapitel ,, Cheſt nut Strafe beſchrieben wurden . Eine kurze Strecke über der Cheſtnut befindet ſich das Gebäude der Deutſchen Ge fellſchaft und etwas weiter oben das Etabliſſement der Cooperative Printing Office, in welchem ſidy aud die Erpeditionen zweier Journale, Morning Post und Evening Star befinden . Zwiſchen der Market und der Ardy, auf der Weſtſeite, iſt ein pracytvolles fünfſtödiges eiſernes und weiß angeſtrichenes Gebäude, das ſchon von Weitem unſere Aufmerkſamkeit feſſelt. In untern Theile befinden ſich verſchiedene Verkaufslokale; die oberen Stockwerke hat die Firma S. A. George & Co. inne, deren Buchdruderei- , Elektrotypir- und Stereotypireta bliſſement zu den größten und bedeutendſten der Stadt gehört. (Siehe Abbildung Seite 27.) Hier werden. Bücher in allen Sprachen geſetzt und gedruckt. Mit der ebenfalls ſehr bedeutenden Drucerei von Sherman an der Ecke der Cherry und der ſchräg gegenüber gelegenen jüdi ſchen Synagoge Mikve Iſrael endigt die Reihe der Merk würdigkeiten in der Siebenten Straße.

Die Neunte Straße . Das erſte intereſſante Gebäude, das wir, vom Süden her kommend, in dieſer Straße erblicken, iſt das alte Pennſylvania Hoſpital, das den ganzen Block zwiſchen der Spruce und Pine und der Achten und Neunten ein nimmt . Von dieſem Inſtitut wird ſpäterhin die Rede ſein. Zwiſchen der Spruce und Locuſt, auf der Weſt feite, iſt das Gebäude der Philadelphia University of

149 Medicine and Surgery. Eine Strecke weiter, an der Ecke der Walnut Straße, erbliden wir das Walnut Str. Theater. Noch einen Blod weiter, ſo erreidhen wir die Cheſtnut Straße mit ihren Pradytgebäuden, die wir be reits ausführlich beſchrieben aben . An der Südoſtecke der Neunten und Cheſtnut iſt das Continental Hotel, an der Nordoſtecke das Girard Haus , an der Südweſtede eine Neibe marmorner Kaufläden und an der Nordweſtecke cin Eiſenbahnbureau . Dicht über legterem , auf der Weſt feite der Straße, befand ſich bis zum Sommer 1872 die Univerſität von Pennſylvanien , die in genanntem Jahre nach Weſt- Philadelphia verlegt wurde ; die alten Gebäude ſollen niedergeriffen werden, um der neuen Poſt Platz zu machen . An der Ede der Market Straße iſt die große Möbelhandlung von Gould & Co .; an der Ecke der Ardy finden wir Col. Wood's Muſeum , das allabendlid bril lant illuminirt iſt. Bon hier zur Collowhill Str . finden wir noch eine Menge Detailhandlungen und an der Ecke der Green Straße den Bahnhof der Philadelphia - Reading Eiſenbahn . Weiter nördlich iſt die Straße höchſt unan genehm zu paſfiren , da es in dieſer Region von Holz- und Kohlenhöfen wimmelt, und da der Germantown und Norristown Zweig der ſoeben genannten Eiſenbahn fich über eine Meile weit die Neunte Straße hinaus erſtreckt.

Die Zehnte Straße hat wenig Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe. An der Ecke der Locuſt Straße iſt die Unitarierkirche ; zwiſchen der Cheſtnut und Market Straße die Episkopalkirde St. Stephan mit zwei Thürmen und einem ſchönen Gloden ſpiel ; gegenüber eine große Bibliothek ; an der Ede der

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Heinßelmann's deutſche Apotheke. Market befindet fich die große Chemikalienhandlung von Frendy & Richards ; eine kurze Strecke davon, an der Ecke der Filbert Straße, iſt die foloſſale Alebrauerei von Maſ Ters; an der Südoſtecke der Arch ſehen wir das Gebäude des Pennsylvania College of Dental Surgery , und ſchräg gegenüber, an der Nordweſtecke der Arch, das popu

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- 151 läre Negerminſtrel- Opernhaus von Simmons & Slocum . Von hier bis zu ihrem nördlichen Ende hat die Zehnte Straße wenig Intereſſantes aufzuweiſen . An der Ecke der Ogden Straße jedoch wird die Monotonie der ends loſen Reihen gleichförmig gebauter Wohnhäuſer durch Heinßelmann's ſchöne deutſche Apotheke unterbrochen, die ſowohl durch ihre Bauart wie durch ihre überaus ge (chmadvolle Einrichtung imponirt und jenem Theil der Stadt zur Zierde gereicht.

Die übrigen nach Zahlen benannten Straßen, ( die ſich übrigens bis zur Bierundſiebzigſten erſtreden ), können wir füglich mit Stilweigen übergeben , da dieſelben nichts Merkwürdiges bieten und größtentheils nur mit Privatwohnungen angebaut ſind . Von den andern Straßen, welche Namen führen, verdienen noch einige ſpezielle Erwähnung.

Die Pine Straße erſtreckt ſich vom Delaware bis zum Schuylfil und über legteren Fluß hinaus bis zur Weſtgrenze des Stadtge biets. Einzelne Theile dieſer Straße ſind ſehr ſchön, während andere durchaus nichts Anziehendes bieten . Eine Handelsſtraße iſt ſie nicht, da man nur hier und dort ver einzelte kleine Buden , ſonſt aber ausſchließlich Privat wohnungen findet. Die bauptſehendwürdigkeit iſt das an der Ede der Pine und Broad Straße gelegene Taub ſtummeninſtitut , das ſich in einem ſpäteren Kapitel be ſchrieben findet.

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Die Spruce Straße läuft wie die Pine von dem Delaware bis zum Schuyl kill und von dieſem vis zur Weſtgrenze der Stadt. Sie enthält nur wenige Geſchäftslokale, wohl aber, nament lich im weſtliden Theil, eine große Menge prachtvoller Privatwohnungen . An der Nordweſtecke der Broad Str . bewundern wir die herrliche, eben erſt erbaute Baptiſten firche Beth Eden . Die Sanſom

Straße

beginnt bei der Secyſten , am Independence Square und läuft bis zum Schuylfill. An der Ede der Sediften Str . iſt das Gebäude der Sanitätsbehörde (Bord of Health ), und einige Schritte weiter oben, auf der Südſeite, die große Schriftgießerei und Elektrotypiranſtalt von John fon (MacKellar, Smiths & Jordan ) . Schräg gegen über, auf der Nordſeite der Straße, die große Budydrude rei von King & Baird, eine der älteſten der Stadt, in welcher Bücher in verſchiedenen Sprachen gedruckt werden . Zwiſchen der Siebenten und Achten erweitert ſich die San fom Straße bedeutend, und hier iſt der ſchönſte und inte reſſanteſte Theil derſelben . Faſt der ganze Block iſt auf beiden Seiten von Buchhandlungen und Druckereien ein genommen , und überhaupt herrſcht hier ein äußerſt reges Peben . Auf der Nordſeite, nahe der Achten Strafe, ſtat ten wir dem eleganten Salon des Herrn 3. Triebner ( Nachfolger von H. Miller ) einen flüchtigen Beſudy ab - und erquicken uns mit einem Glas Wein oder Bier. Von der Adyten an bis zu ihrem Ende hat die Sanjom Straße wenig Sehenswürdiges.

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Johnſon's Schriftgießerei. Dic Filbert Straße beginnt als ſehr enge Gaſſe am Delaware und läuft un regelmäßig unter verſchiedenen Namen bis zur Siebenten Straße, wo ſie plößlich breit wird und nun als eigent liche Straße ſich bis zur Einundvierzigſten Straße jen ſeits des Schuylkill erſtreckt. Zwiſdien der Siebenten und Achten erblicken wir auf der Nordſeite ein ſchönes Schul haus und auf der Südſeite die große Druckerei und Buch

- 154 binderei der Verlagshandlung von Lippincott & Co. Dicht neben dieſem Etabliſſement iſt die gemüthliche Bier wirthſchaft von Charles Grill, die jederzeit ſtark beſucht iſt. An dem Durchſchnittspunkt der Achten und Filbert Straße bemerken wir viele pracytvolle Sdnitt- und Puß- . waarenhandlungen ; überhaupt iſt dies eine der elegante ſten und faſhionabelſten Geſchäftsgegenden der Stadt. Zwiſchen der Achten und Neunten fällt uns das Magazin der immenſen Sdynittwaarenhandlung Hood, Bonbright & Co. auf. Zwiſchen der Neunten und Zehnten , auf der Südſeite, iſt das Etabliſſement der Firma B. J. War den & Co. , Fabrikanten und Importeurs von Decalco mania , Metachromatypen, Diaphanien und andern Ab ziehbildern . Auf der Nordſeite, in demſelben Block, kehren wir in dem freundlichen Salon des Hrn . Louis Dnaſchler ein, wo wir uns bei einem vorzüglichen Glas Bier oder Wein reſtauriren oder auch einewohlzubereitete Mahlzeit einnehmen . An der Nordoſtecke der Zehnten Straße ſteht eine reformirte Kirche und dieſer gegenüber erhebt ſich die ungeheuere Alebrauerei von Maſſey hoch über die umlie genden Gebäude. An der Ede der Broad Straße, mit der Haupfaçade an der leßtern , prangt der grandioſe neue Freimaurertempel mit ſeinem gigantiſchen Thurm. Weiter weſtlich erblicken wir nur noch Privatwohnungen und einige Kirchen .

Die Cherry Sraße beginnt bei der Dritten Straße und endigt eine kurze Strecke jenſeits des Schuylkil. Die Hauptmerkwürdig keiten find: Horſtmann's Fabrik an der Ecke der Fünften ( ſiehe Abbildung Seite 143), Sherman's Druđerei an

155 der Ecke der Siebenten und Cornelius Fabrik zwiſchen der Achten und Neunten Straße.

Die Race Straße

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beginnt am Delaware und erſtreckt ſich über den Schuyl kid bis zur Lancaſter Avenue und von der Fünfzigſten Straße weiter bis zu der Weſtgrenze des Stadtgebiets. Zwiſchen der Dritten und Vierten, auf der Südſeite, iſt Binder’s vorzügliches neu eingerichtetes deutſches Hotei, und wenige Schritte davon, an der Ecke der Vierten Str. , erreichen wir Lorenz Herbert's großes Tabaks- und Cigar rengeſchäft. An der Nordoſtecke der Sedyſten, dem Frank lin Square gegenüber, befindet ſicy Weißgerber's großer Bierſalon. Zwiſchen der Neunten und Zehnten Straße, iſt die deutſche Realſchule, und eine Meile weiter oben , an der Zwanzigſten Straße, befindet ſich das Blindeninſtitut. Der obere Theil dieſer Straße hat ſehr viel ſchöne Privat wohnungen aufzuweiſen . Die Vine Straße erſtreckt ſich vom Delaware bis zum Schuylkill. Am Fuße dieſer Straße befindet ſich die Fähre, deren Boote nach Cooper's Point in Camden führen . Zwiſchen der Front und der Zweiten Straße gewahren wir viele bedeutende Geſchäftshäuſer, worunter Dreydoppel's große Borarſeife und Chemikalienhandlung. An der Dritten und Vine befindet ſich ein ſchönes Bankgebäude, und über der Vier ten, auf der Nordſeite, erreichen wir Robert Rappel's Laden, in welchein faſt ſämmtliche bedeutende deutſche Journale von Amerika und Deutſchland zu finden ſind. Zwiſchen der Fünften und Sechſten befindet ſich Stein's

156 großer Bierſalon , ein Zweig von Bergdoll & Pfotta's Brauereigeſchäft. An der Ecke der Sechſten, dem Frant lin Square gegenüber, iſt eine Bank. Dem Square ent lang wandelnd gelangen wir zur Franklin Straße, wo wir drei Gotteshäuſer erblicken , unter denen die herrliche Domähnliche Zionskirche beſonders unſere Aufmerkſamkeit feſſelt. Zwiſchen der Franklin und der Achten, auf der Südſeite, iſt Miller's populärer Wintergarten , in welchem alabendlich Freiconcerte ſtattfinden . Von hier an bis zur Broad Straße erblicken wir noch viele Detailgeſchäfte, weſtlich von der Broad bis zum Schuylfill aber größten theils Privatwohnungen , von denen ſich viele, namentlich in der Nähe des Logan Square, durch Eleganz auszeichnen .

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Dic Collowhill Straße, Dieſe Sraße erſtreckt ſich ebenfalls vom Delaware bis zum Schuylkil . Von der Vierten bis zur Siebenten ziehen ſich öffentliche Marktbuden in der Mitte der Straße Zwiſchen der Vierten und der Fünften, auf der hin . Nurdſeite, iſt die Concordiahalle , ein zu Theatervorſtel lungen u . f. w . benugtes Gebäude, und wenige Schritte davon befindet ſich Ph . Hohl's Hotel. An der Ecke der Zehnten Straße iſt Mortimer's Varietätentheater , ein Vergnügungsplat fehr niedriger Art. Den Blod zwi ſchen der Dreizehnten und Broad Str . nimmt der große Bahnhof der Philadelphia -Reading Eiſenbahn ein . Von hier bis zum Schuyltid findet man eine Menge kleiner Detailgeſchäfte, Trödelbuden, Trinkfalons u . . w. , allein nichts mehr von beſonderem Intereſſe. Die Callowhill Straße führt direkt zu den Fairmount Waſſerwerken und zu der Rettenbrücke.

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Die Spring Garden Straße beginnt bei der Sechſten und erſtređt ſich bis zum Fair mount Park. Sie iſt eine der ſchönſten und breiteſten Straßen der Stadt . Deffentlidie Marktbuden ziehen ſich von der Marſhall bis zur Zwölften mitten auf der Straße hin . An der Nordweſtecke der Siebenten Straße befindet ſidh eine ſchöne reformirte Kirche. Nahe der Zwölften Straße erbliden wir auf der Nordſeite die pracytvolle katholiſde Kirche Mariä Himmelfahrt mit zwei Thürmen . An der Nordweſtede der Dreizehnten Str. iſt die Spring Garden balle mit ihrem reizenden Thürmchen ; dieſes Gebäude wird zu Munizipalzwecken benußt und enthält mehrere Bureaur. Auf der Südſeite, nahe der Dreizehn ten Straße, iſt die engliſche lutheriſche St. Markuskirche mit ihrem ſchönen hohen Thurm . Von der Zwölften bis zur Broad Straße erſtreckt ſich ein kleiner Park mitten auf der Straße hin . An der Nordweſtecke der Adytzehn ten iſt die pradytvolle Fünfte Baptiſtenkirche mit ihrem weithin ſichtbaren Thurm . Von hier bis zum Fairmount Park gewahren wir ſtattlide Reihen eleganter Privat wohnungen . Dic Girard Avenue iſt ebenfalls eine der breiteſten Straßen der Stadt und zugleich eine der ſchönſten, beſonders im obern Ibeile, von der Broad Straße an bis zum Fairmount. Beſonders bemerkenswerth iſt die an der Südoſtede der Fünften Str. gelegene große und ſchöne deutſche katholiſche St. Peters kirche mit ihrem boben Thurme . Auch dieſe Straße hat einen öffentlichen Markt und überdies viele bedeutende Geſchäftslokale.

- 158 Die Nidge Avenue, oder „ Ridge Road,“ wie ſie vom Volke genannt wird, iſt eine der wenigen Straßen , die von dem regelmäßigen Sie beginnt beim rechtwinkeligen Syſtem abweichen. Durchſchnittspunkt der Neunten und Vine Straße und läuft in dräger Richtung und mit manchen Krümmun gen bis zum Sduylkill in der Nähe des South Laurel Cemetery . Die Straße enthält wenige Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe, obſchon fie im wahren Sinne des Wortes eine Geſchäftsſtraße iſt, denn über eine Meile weit reiht ſich auf beiden Seiten Laden an Laden , nur dann und wann von Privatwohnungen unterbrochen. In der Nähe der Zwölften Straße befindet ſich Wood's große Eiſen- und Bronzegießerei, aus der von viele Monumente großer Männer hervorgegangen ſind . In ihrem Laufe führt die Ridge Avenue an dem Girard College ſowie an dem ſchönen Begräbnißplasz Glenwood Cemeterij vorbei .

Die Germantown Avenue,' oder ,,Germantown Road," iſt ebenfalls eine der unregel mäßig laufenden Straßen . Sie beginnt bei der Zweiten und George Straße und läuft mit vielen Krümmungen in nordweſtlicher Richtung nady Germantown . Auch in dieſer Straße herrſcht ein reges Geſchäftsleben, obwohl fie für den fremden Beſucher wenig Anziehendes hat. Daſſelbe gilt von der Paſſyunk Avenue, oder ,, Paſyunt Road ," die bei der Fünften und South Straße beginnt und in ſchräger Richtung mit mancherlei

159 Krümmungen bis zum Schuylkill im Südweſten der Stadt läuft. Eine geraume Strecke weit reihen ſich in dieſer Straße Kaufläden und Trödelhuden dicht an einander.

Die Dod Straße iſt die unregelmäßigſte aller Straßen in Philadelphia . Sie beginnt bei der Dritten Straße zwiſchen der Cheſtnut und Walnut und macht allerlei Schlangenwindungen, bis ſie endlich unweit der Spruce Straße den Delaware erreicht. Dieſe Unregelmäßigkeit erklärt ſich aus dem Umſtand, daß da, wo ſich die Dock Straße jeßt hin = ſchlängelt, in früheren Zeiten ein Bady (der Dock Creek) floß, der ſpäter überbaut wurde. Sie iſt jeßt eine reine Handelsſtraße; namentlich herrſchen Engroo- und Im = portgeſchäfte hier vor . An der Ede der Dock, der Dritten und der Walnut Straße befindet ſich die Börſe (Ex change ), ein Prachtbau aus Marmor mit einer herrli den halbkreisförmigen Säulenfaçade an der Dod Straße. — Von der Dod Straße führt eine enge Gaſſe, Erdyange Place genannt, in nördlicher Richtung nady der Cheſtnut Straße. Auch in dieſer Gaſſe und namentlid an ihrer Kreuzung mit der Cartter Alley, herrſcht ein reges Ge dhäftsleben . Wir finden hier das St. Nicholashotel, B. Ewers ' ſchönen Salon , das Kleidergeſchäft von Friedr. Benz und mehrere andere bedeutende Etabliſſements. Die Delaware Avenue erſtreckt ſich die ganze Delawarefronte entlang und iſt bloß auf der einen Seite mit Häuſern bebaut, während ſidy auf der andern die Werfte und Landungspläße

- 160 befinden . Hier herrſcht während der Tagesſtunden eine unbeſchreibliche Emſigkeit und Thätigkeit, wie man ſie nur in einer Hafenſtadt finden kann . Rein Fremder , der einige Zeit in Philadelphia verweilt, ſollte es verſäumen, dieſer Straße einen Beſudy abzuſtatten . Schon der An = blick des Stromes, der unzähligen Fahrzeuge jeder Art, die denſelben beleben , ſowie der hin und her wogenden Menſchenmaffen und Fuhrwerke am Strande iſt eines Ganges durch dieſe Straße werths. (Weiteres hierüber findet ſich in dem Kapitel : ,, Der Handel von Philadel phia ,“ Seite 245 bis 247. ) * * Dic Schattenſeite von Philadelphia . Wir haben nun die bedeutenderen Straßen von Phi ladelphia durchwandelt, lieber Leſer. Freilidy konnten wir uns Manches nur flüchtig betracyten, und Vieles ſehr Vieles — mußte ganz übergangen werden . Wir hatten keine Zeit, die Green , die Coates, die Wallace, die Brown, die Poplar und andere Straßen zu beſuchen, die insgeſammt viel Sehenswürdiges, namentlid , in ihren weſtlichen Theilen viele pracytvolle Privatwohnungen, enthalten . Ein Gang jedoch bleibt uns noch übrig ein höchſt unangenehmer zwar, aber ein unerläßlicher für den, der die Weltſtadt von allen Seiten kennen lernen will. Es iſt dies ein Gang nach der Schattenſeite der Stadt, nach dem Gebiet der Armen und Elenden , faſt möchten wir ſagen , nach der Region der Verdammten . Jede größere Stadt hat ſolche dunkle Viertel aufzuweiſen , in denen Mangel und Elend, Schmuß und Noth, Laſter

161 und Verbrechen ihren Wohnſit aufgeſchlagen haben. Wollte, man könnte ſie ummauern und über dem Eingang die Worte anſchlagen, die ſich in Dante's " Inferno finden : " Per me si va nella città dolente, Per me si va nell' eterno dolore, Per me si va tra la perduta gente."

„ Id führe dich zur Stadt der Qual- Erkor'nen, Id) führe did, zulm unbegrenzten Leide, , Ich führe did, zur Stätte der Verlor'nien ." Dieſe dunkle Region liegt im ſüdlichen Theil der Stadt, unterhalb der Pine Straße. Raum haben wir leßtere überſchritten, ſo glauben wir bereits eine andere luft ein zuathmen ; und wir glauben es nicht bloß, ſondern es iſt eine häßliche Wirklichkeit, denn hier, o Leſer, beginnen die Behauſungen des Abſdaums der menſchliden Geſellſchaft. Wandeln wir zum Beiſpiel die Siebente Straße hinab von der Pine bis etwa zur fißwater Straße. Redits und links erblicken wir erbärmliche Barracen, und w die ſcheuflichen Fragen , die uns aus den mit Papier über Fleiſterten Löchern , Fenſter genannt, entgegengrinſen . Weiße und Neger niſten hier bunt durch einander ; Sonapsbuden, Spielhöllen und Proſtitutionshäuſer der niedrigſten Art finden ſich hier in endloſer Varietät. und erft die engen Quergaſſen , die wir überſchreiten ! Man hält ſich unwittürlich die Naſe und ſchnappt nach Luft, denn der Geſtank iſt bier wahrhaft peſtilentialiſdy. Dann und wann begegnen wir etlichen anſtändig ausſehenden Häuſern, allein ſie ſind wie die Daſen in einer Wüſte. 11

162 Wir ſchäßen uns wahrhaft glüdlich, wenn wir dieſe ver peſtete Region hinter und haben und wiederum reine Luft einathmen . Raſter und Verbrechen hauſen in dieſer Ge gend unumſdyränkt, und ſelbſt die ſtrengſten Polizeimaß regein vermögen nur wenig auszurichten. Möge fich jeder Fremde hüten , dieſe Region bei Nacht zu burdwan dern , denn hier giebt es feine Sicherheit für Leben und Eigenthum . Dies iſt jedoch leider nicht die einzige ,,Schattenſeite" Einige der Stadt, wenn ſie auch die verrufenſte iſt. Straßen und Viertel im nördliden Stadttheil find um nichts beſſer. ' Die Water, die New. Market und andere Straßen ſtehen in ſehr ſchlechtem Geruch – in einem doppelten Sinne des Wortes - allein wir laffen es bei der obigen oberflächlichen Skizze bewenden und beſchrän ken uns auf die wiederholte Warnung: wem ſein Leben lieb iſt, der meibe alle derartigen Gegenden.

* Eine Liſte der hauptſädylid ſten nördlich und füdlich von der Market Straße laufenden Hauptſtraßen der Stadt nebſt den ihnen nach dem Dezimalſyſtein der Häu fernumerirung zukommenden Zahlen (wobei jedes Häu ſerquadrat mit einem neuen Hundert anfängt .) haben wir bereits auf Seite 12 gegeben. Wir laſſen nach ftehend eine vollſtändige Liſte folgen , welche fämmtliche mit der Market Straße parallel laufenden Straßen bis zu der äußerſten Nord- und Südgrenze der Stadt umfaßt.

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1 100 200 300 400

Filbert. Market Arch — Cherry. Race. Vine Wood . Callowhill Willow Noble. Spring/ 500 Buttonwood Gardeni. 600 Green · Ballace. 700 Contes. 800 Parriſh . Brown 900 Poplar. 1000 Beaver . 1100 George. 1200 Girard Avenue. 1300 Thompſon . 1400 Maſter. 1500 Jefferſon . 1600 Orford. Columbia Avenue. 1700 Montgomery Avenue. 1800 1900 Berks. 2000 Norris . 2100 Diamond. 2200 Susquehanna . 2300 Dauphin, 2400 York. 2500 Cumberland. 2600 Huntingdon. 2700 Lehigh Avenue. 2800 Somerſet. 2900 Cambria . 3000 Indiana. 3100 Clearfield. 3200 Allegheny) 3300 Weſtmoreland.

Market. Cheſtuut Sanſom . Walmut - Locuſt. Spruce. Pine. Lombard. South. Bainbridge - Fißwater. Catherine . Chriſtiani. Carpenter. Waſhington Avenue. Federal. Wharton. Reed. Dickerſon. Tasfer . Morris . Moore . Mifflin. Mchean . Snyder. Jackſoni. Wolf. Ritrier. Porter. Skunk. Oregon. Johnſton. Bigler. Pollock. Packer. Curtin. Geary.

164 N ord. 3400 Ontario , 3500. Tioga. 3600 Venango. 3700 Erie. 3800 Butler. 3900 Pike . 4000 Luzernie. 4100 Rozborough. 4200.Juniata . 4300 Briſtol. 4400 Cayuga . 4500 Wittgohocking. 4600 Courtland. 4700 Wyaluſing. 4800 Wyoming 4900 Londoni. 5000 Rockland . 5100 Ruscomb.. 5200 Lindlet. 5300 Wiſteria. 5400 Fiſher. 5500 Somerville. 5600 Clarfjon . 5700 Olney. 5800 Chew .

Sü d . 3400 3500 3600 3700 3800 3900 4000 4100 4200 4300 4400

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Avenue, Avenue. Aveille. Avenue, Avenie. Avenue. Avenue. Avenue. Aveille. Avenue. Avenue.

Das Feuerdepartement.

Schon in den früheſten Zeiten hatte Philadelphia eine Feuerwehr zur Löſdung vorkommender Feuersbrünſte. Es galt in jener guten alten Zeit für eine Ehre, Mitglied einer Feuercompagnie zu ſein, und viele der angeſehenſten Bürger jener Tage waren in den Reihen der verſchiedenen Organiſationen zu finden. Im Laufe der Zeit trat jedoch eine Aenderung in dem Charakter der Feuerwehr ein . Die reſpektablen Männer verließen dieſelbe, und ihre Stellen wurden durch Individuen erſebt, die ſich durch die einem ſolchen Leben eigene Aufregung angezogen fühlten . In kurzer Zeit ging das Departement gänzlich in die Hände von Raufbolden über. Die Sprißenhäuſer wurden die Rendezvous der ſchlimmſten Individuen der Umgegend, die ihre Mußeſtunden mit Raufereien unter ſich ſelbſt und Angriffen auf reſpektable Leute zubrachten . Eine Feuersbrunſt war der Schrecken der Stadt, nicht nur wegen des Schadens, den ſie anrichtete, ſondern faſt noch mehr wegen der Straßenkrawalle, zu denen ſie Ån laß gab. Sobald der Lärm ,, Feuer !" ertönte, füüten fich die Straßen mit brüllenden , fluchenden Banden , und die Sprißen und Schlauchwagen rannten Alles nieder, was ihnen in den W. fam . Die Höllengeiſter ſchienen dann losgebrochen zu ſein und ſich der Straßen bemächtigt zu 165

166 baben . Wenn zivei rivalifirende Compagnien einander begegneten, ſo überließen ſie das Feuer ſeinem Schidſal und lieferten ſich eine Schlacht, wobei es ſtets blutige Röpfe gab und häufig Todte liegen blieben. Es kam ſelten eine Feuersbrunſt ohne ſolche Straßenkämpfe vor. Die Feuersbrünſte ſelbſt waren äußerſt verheerend. Die Compagnien leiſteten nur wenig, und die Verluſte waren ungeheuer. Sehr oft wurden die anſtoßenden Gebäude erbrochen und beraubt, unter dem Vorwand, fie vor den Flammen zu retten . Kurzum , das ganze Departement wurde ein Gemeinſchaden , und denkende Männer kamen zu der Einfidht, daß es nur eine Pflanzſchule für Vaga bunden, Kaufbolde und Verbrecher war. Verſchiedene Verſuche wurden gemacyt, dem Uebel zu ſteuern, jedoch ohne Erfolg . Die Mitglieder der Feuerwehr waren Volontäre und wollten fidy keine Controlle gefallen laſſen. Viele Compagnien eigneten ihre Sprißen ſammt dem ganzen Apparat und widerſetten ſich allen Borſchriften. Es gab zulegt nur noch ein Mittel, dieſem Unweſen ein Ende zu machen , und ſo verlangten endlich die beſten Männer der Stadt die gänzliche Abſchaffung des alten Syſtems. Das Berlangen nach einer Aenderung wurde mit jedem Tage ſtärker, und endlich traf der Stadtrath Maßregeln zur Abſchaffung des Volontärſyſtems und zur Einführung einer bezahlten Force, Die Bill zur Organiſation eines neuen Departement wurde am 1 . Januar 1871 zum Gefeß und am 15. März deſſelben Jahres trat die neue Feuerwehr ihre Wirkſamkeit an. Das Departement ſteht unter der Aufſicht von ſieben Commiffären , die vom Stadtrath ernannt werden . Dieſe Commiſjäre erlaſſen Geſetze und Regulationen für die

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Force, beaufſichtigen die Angelegenheiten derſelben und ſind der Munizipalregierung für ihre Akte verantwortlich. Die Force beſteht aus einem Hauptingenieur, fünf Hilfs ingenieurs und 302 Mann . Im Ganzen ſind es ſieben undzwanzig Compagnien mit 22 Dampfſprißen , Hafen und Leiterapparat und allem andern Zubehör. Der Hauptingenieur erhält jährlich $2500 Gehalt, die Hilfs ingenieurs, ſowie der Sekretär des Hauptingenieurs und der Sekretär der Commiffäre je $ 1200 . Die Commiſjäre bekleiden Ehrenämter und leiſten ihre Dienſte unentgelt lich. Das Gehalt der Feuerleute variirt von $360 bis $ 1000 das Jahr, je nach der Art und Verantwortlichkeit ihrer Pflichten . Die Drganiſation des neuen Feuerdepartement war ein wahrer Segen für die Stadt ; denn nicht nur haben die ewigen Straßenkrawalle und Ruheſtörungen aufges hört, zu denen das alte Bolontärſyſtem Anlaß gab, fon dern auch die Zahl der Feuersbrünſte hat um ein Be trächtliches abgenommen (ein ſehr bedeutſamer Umſtand !) und die Verluſte durch Feuer waren im erſten Jahr der Eriſtenz dieſes neuen Departement faſt um die Hälfte ge ringer als im legten Jahr des alten . Philadelphia kann fidh Glück wünſchen, den ſchrecklichen Alp, der ſo viele Jahre auf der Stadt laſtete, endlich losgeworden zu ſein . Eine ausführliche Beſchreibung der Operationen des neuen Feuerdepartement und der bei der Löſchung von Feuern befolgten Methode würde hier viel zu weit führen. Wir erwähnen nur noch die vortreffliche Einrichtung des Feuertelegraphen und der Feuerſignalkaſten, die ſo unge mein viel zur Bewältigung vorkommender Feuersbrünſte beitragen . Das Feuertelegraphenbureau befindet ſich in

168 einem Hinterzimmer der Mayorsoffice und ſteht durch Drähte mit den Signalkaſten in Berbindung, die in ver ſchiedenen Theilen der Stadt angebracht ſind, und deren Zahl gegenwärtig 365 beträgt. Sobald irgend ein Feuer in der Stadt ausbricht, telegraphirt der Poliziſt des betreffenden Diſtriktes ſofort nad der Centralſtation, und von dort aus werden die nothwendigen Befehle an die verſchiedenen Sprißenhäuſer telegraphirt. Jedes Mitglied der Polizeiforce hat einen Splüſſel zu dieſen Signalfaſten. Sofort nady Empfang des Signale wers den die dem Brandplaß zunächſt ſtatiunirten Fecho Com= pagnien mit ihren Sprißen zur Löſchung abbeordert und oft kommen dieſelben an Ort und Stelle an , noch ehe der patrollirende Poliziſt mit der vorſchriftsmäßigen Repeti tion der Signale zu Ende iſt. Mit den Dampfſpriſen erſcheint zugleich die Afſekuranzpatrolle, um ſo viel wie möglich von dem Inhalt des brennenden Hauſes zu retten . Kurzum , es iſt Alles ſo vorzüglich und ſyſtema tiſch eingerichtet, daß eine weit um ſich greifende Feuers brunſt unter gewöhnlichen Umſtänden faſt unmöglich iſt. und das neue Departement bat ſich in der furzen Zeit feines Beſtehens die Bewunderung und Aditung der ganzen Commune erworben.

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Miethskutſchen.

Wie in allen andern amerikaniſchen Städten hört man auch in Philadelphia bäufige Klagen über Ueberforderung von Seiten der Miethskutider. Fremde werden daber mit Nußen folgende vom Stadtrath erlaſſene Beſtimmun gen in Bezug auf die Preiſe für Miethskutſchen leſen : Für einen Paſſagier mit Koffer, Entfernung nicht über eine Meile, 50 Cents ; für jeden weiteren Paſſagier 25 Cents. Entfernung über eine und nicht mehr als zwei Meilen 75 Cents ; für jeden weiteren Paſſagier 25 Cents . Bei einer Entfernung von über zwei Meilen wird für jede weitere Meile (oder Theil einer ſolchen ) eine Extra gebühr von 25 Cents berechnet; desgleichen für jeden weiteren Paſſagier 15 Cents . Wird eine Miethskutiche von einer oder zwei Perſonen per Stunde engagirt, mit dem Privilegium, an jedem beliebigen Plaße anzuhalten, ſo beträgt der Preis $ 1.00 die Stunde. In allen Fällen , wenn eine Rutſche nicht ausdrücklich per Stunde gemiethet wird , ſoll der Preis per Meile be rechnet werden . Sollte aber die Entfernung mehr als vier Meilen betragen, ſo iſt der Kutſcher für jede weitere Meile zu 12 ; Cents für jeden weiteren Paſſagier be recytigt. 170

$607 IN BULLETING BபாரUாம்IபசமLாட்Dடாரார் பாபாபார

EVENING BULLETIN

SC 1601) CHESTNUT STREET601

601 BULLETIN OFFICE,GOL

-ROCEN350 Gebäude des “ Evening Bulletin ." 171

- 172 Kinder von zwei bis zu vierzehn Jahren zahlen nur den halben Preis ; Kinder unter zwei Jahren ſind ganz frei. Hat ein Paſſagier mehr als einen Koffer, Reiſejad 11. f. w . , ſo iſt der Miethskutſcher für jedes weitere derartige Gepäck zu ſechs Cents berechtigt. Zehn Squares werden durchſchnittlich auf eine Meile gerechnet. Vom Delaware bis zum Schuylfill rechnet man 2 Meilen ; vom Fuße der Market Straße bis zum Baltimore Bahnhof ebenſoviel. In ſtreitigen Fällen oder bei Heberforderung nehme man die Hilfe eines Poliziſten in Anſpruch oder bringe feine Beſchwerden in der Mayor's Office vor, vergeſſe jedoch dabei nie, fich die Nummer des Miethskutſchers genau zu merken. Für die Miethskutſchen im folgende Preiſe feſtgeſetzt :

Fairmount Part ſind

Allgemeine Miethokutſchen . Per einzelne Fahrt im Oſt- oder Weſtpart . Hin und zurüc

$0.30 0.50

Privatku tiden per Stunde. Für eine Perſon Für jede weitere Perſon

. $ 1.50 0.25

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Straßenmuſikanten .

Gleich allen großen Städten hat auch Philadelphia ein bedeutendes Contingent Straßenmuſikanten jeder Sorte. Man kann kaum zwei Blocs weit gehen, ohne ein oder zwei Inſtrumente auf einmal zu vernehmen, ſei es einen ſchwindſüchtigen Leierkaſten, eine heiſere Geige oder eine melancholiſch knarrende Harfe. Bei Tag find namentlich die Geſchäftsregionen in der untern Stadt von dieſen Muſikanten in Beſchlag genommen , und faſt an jeder Straßenece erblickt man einen Drehorgelmann , der zum nicht geringen Verdruſſe der vorüber eilenden Geſchäftsleute auf dem Rinnſtein ſißt und unverdroffen die Handhabe ſeines Leierkaſtens umdreht. Nach Ein bruch der Dunkelheit verſchwinden dieſe Ohrenpeiniger aus den Geſchäftsregionen und pflanzen ſich vor den großen Hotels, Reſtaurationen oder den Theatern auf. Früher waren dieſe Drehorgelmänner faſt ausſchließlich arbeitsſcheue Italiener, allein feit dem Ende des Rebel lionskrieges wurde dieſe Klaffe ſtark durch verkrüppelte Soldaten rekrutirt. Wenige von ihnen beſigen ihre eigenen Orgeln . Es giebt mehrere Firmen in der Stadt, welche Handorgeln fabriziren oder importiren , und von diefen miethen die meiſten Orgeltreber ihre Inſtrumente. Ein abgerichteter Affe iſt ein großer Vortheil für den Drgeldreher, da ein geſchicktes Thierchen jederzeit eine 174

175 Maſſe Pfennige aus den Taſchen der Menge lodt, die ſein Anblick in kurzer Zeit herbeizieht. Der Affe iſt in der Regel das Eigenthum des Orgeldrehers und wird von demſelben mit großer Zärtlichkeit behandelt. Eine andere Klaſſe der Straßenmuſikanten bilden kleine Knaben und Mädchen, die mit Geigen umherziehen , vor Privatwohnungen, Salons und Reſtaurationen eine Melodie ſpielen und dann dreiſt in die Häuſer eintreten und Gaben ſammeln . Ihre Geſichtszüge verkünden , daß dieſe Kinder durchweg der italieniſchen Nation angehören . Einen ungleich höhern Rang nehmen die Harfner ein , deren Leiſtungen nicht ſelten ganz vorzüglich ſind und die daher auch bei Weitem die beſten Geſchäfte machen. In der Regel hat der Harfner eine ganze Bande bei fich, wovon der eine die erſte, der andere die zweite Violine, der dritte den Baß, der vierte die Flöte oder das Clarinet ſpielt u. 1. w. Die Mufit dieſer Banden zieht gewöhn lich große Schaaren Zuhörer herbei, die oft ſehr freigebig Auch dieſe Harfnerbanden in ihren Spenden ſind. beſtehen größtentheils aus Italienern . Seit einigen Jahren durchzieht eine Bande Deutſcher ( insgeſammt Baiern mit Bledsinſtrumenten die Stadt. Da ſich dieſelben aber nie auf der Straße, ſondern ſtets nur in Trintalons hören laſſen, ſo ſind ſie kaum zu der Kategorie der Straßenmuſikanten zu rechnen .

Die Straßenjugend .

Unter dem Ausdruck „ Straßenjugend“ verſtehen wir hier vorzugsweiſe diejenigen Kinder beiderlei Geſchlechts, die Jahr aus Jahr ein vom Morgen bis in die ſpäte Nacht auf den Straßen anzutreffen ſind, wo ſie auf ver ſchiedene Weiſe eine kümmerliche Eriſtenz zu friſten ſuchen . Die Zahl derſelben iſt ſehr groß — wahrſdyeinlich beläuft ſich dieſelbe auf mehrere Tauſende. Unſere erſte Auf merkſamkeit nehmen die

Die Zeitungsjungen in Anſpruch , die ſich mit dem Verkauf der täglichen oder wöchentlichen Blätter beſchäftigen . Sollte der Beſucher früh am Morgen oder Nachmittags zwiſchen ein Uhr und einbrechender Dunkelheit in die Gegend der Cheſtnut, der Siebenten oder der Dritten Straße gelangen ; ſo könnte er ganze Sdaaren von Knaben jedes Alters wie beſeffen aus den Erpeditionslokalen der täglichen. Journale her aus rennen ſeben. Kaum haben ſie die Straße erreicht, als — am Morgen - aus etlichen Dußend darfen, gel lenden Kehlen das Geſchrei ertönt : „ Hier iſt der Ledger!" ,, Inquirer !" ,, Preß !" ,, Record !" ,, Age ! " u.ſ. w. Nach mittags ertönt die Muſik der Namen ,, Bulletin !" ,, Te legraph !" ,, Evening Star !" ,,City Item ! " ,, Day !" Herald ! " u. ſ. w . — gewöhnlich mit allerlei lieblichen 176

177 Ankündigungen gewürzt, wie z. B .: ,, Ein neuer ſchred lider Mord ?" Große Senſation !"" ,,Schauderhafte „ Große Senſation! Schießaffaire !" „Hinrichtung eines Mörders !" „ Ent ſegliches Eiſenbahnunglück !" ,, Fürdyterliche Dampfkeſſel exploſion !" u . ſ. w . , u . ſ. w . Ein Car der Stadteiſenbayn oder ein Omnibus fährt in dieſem Augenblick vorüber, und im Nu iſt einer dieſer keinen Schlingel auf der Plattform , ſteckt ſein ſchmußiges Geſicht zur Thür oder zum Fenſter hinein und jagt nervöſe Paſſagiere mit ſeinem gellenden Geſchrei beinahe von ihren Sißen auf. Die meiſten dieſer Zeitungsjungen ſind Kinder im Alter von achyt bis vierzehn Jahren, und insgeſammt haben ſie ein ſchmußiges und zerlumptes Ausſehen. Dann und wann ſieht man audy kleine Mädchen, die ſichy mit dem Verkauf von Zeitungen beſchäftigen ;doch iſt die Zahl derſelben gering und nur die äußerſte Noth treibt ſie zu dieſem Geſchäfte. — Die nädyſte Klaſſe der Straßen jugend bilden die

Sticfelputer, die ebenfalls äußerſt zahlreich find . Ihr Alter variirt von acht bis ſechzehn Jahren, obwohl etliche von ihnen bedeutend älter ſind. Einige derſelben fungiren Morgens als Zeitungsjungen , den Reſt des Tages aber als Stie felpußer . Sie verſehen ſich mit einer Kiſte mit Sdieb decfel, einer Schachtel Wichſe und einem Paar guter Bürſten. Sämmtliche Artikel werden in der Kiſte auf gehoben, und der Eigenthümer trägt letztere an einem ledernen Riemen, den er über die Schulter ſchlingt. Man findet dieſe Stiefelpußer in allen Theilen der Stadt, namentlich aber in der Cheſtnut Straße, wo ſie · 12

178 jeden vorüber gehenden Herrn mit ihrem charakteriſtiſchen Gefdrei “black 'em ?" " shine 'em ? ” begrüßen . Be ſonders zahlreid erblickt man ſie vor dem State Houſe (Rathhaus ), wo ihrer oft etliche Dußend beutegierig auf dem Trottoir hoden und die Vorübergehenden mit ihrem gellenden Geſchrei beläſtigen.- Es iſt übrigens nicht zu leugnen, daß dieſe Stiefelpußer im Allgemeinen eine große Bequemlichkeit für die männliche Bevölkerung der Stadt ſind, inſofern als das Stiefelwichſen hier ebenſo wenig als irgend anderswo in der Welt zu den Lieblings beſchäftigungen eines Gentleman gehört. In der Regel verlangen dieſe Jungen 10 Cents für ihre Dienſte, in neun Fällen unter zehn nehmen ſie aber mit 5 Cents vorlieb . Außer den Zeitungsjungen und Stiefelpußern giebt es nods eine andere Klaſſe der Straßenjugend, nämlich kleine Mädchen, welche mit Zahnſtochern, Zündhölzchen, Cigar ren , billigen Büchern, Blumen , Obſt u . f. 1v. bandeln. Die Blumenmädchen ſind meiſtens häßliche Kreaturen, allein ihre Waaren ſind ſchön und finden ſtarken Abſaß. Dieſe Mädchen betreiben indeſſen ihre Operationen nicht allein auf den Straßen , ſondern frequentiren audy Rauf läden, Bureaur, Salons und Reſtaurationen, um Käufer zu finden. Es iſt übrigens eine traurige Wahrheit, daß viele dieſer jungen Geldöpfe den Handel bloß zum Deck mantel gebrauchen , unter welchem ſie, wenn ſich ihnen eine gute Gelegenheit bietet, Diebereien begeben .

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Straßenhändler .

Die Klaſſe der Straßenhauſirer iſt in Philadelphia ebenfalls ziemlidy ſtart vertreten, wenn auch nicht ſo zahl reich wie in New York. Einige dieſer Händler ſind Männer, andere Weiber, und nudy andere bluße Kinder. Einige haben große Buden an den Straßenecken, andere idleppen ihre Waaren in Kiſten, Säden oder Körben umher. Sie haben alle möglichen Dinge zum Verkauf Obſt, Tabak, Cigarren , Zuckerwaaren, Nüſſe, Kuchen, Eiscreme, Limonade, Blumen , Bleiſtifte, Zündhölzden , Funde, Vögel , kurzum Alles, was ſich umber ſchleppen läßt. Der zerlumpte Bagabund ſucht ſein knappes Früh) ſtück an einer dieſer Buden , und der Millionär kauft pics einen Apfel an der andern . Manche Weiber verkaufen Damen- und Herrenſtrümpfe, Hoſenträger, Zwirn, Handſchuhe u . f. w . Etliche handeln mit Zeitungen , Tabak und Cigarren ; doch wird dieſer Zweig des Geſchäftes hauptſächlidy von Männern betrie ben . Die Zeitungsbuden befinden ſich größtentheils in der Cheſtnut, der Achten, der Broad und der Dock Straße. In einigen werden nur die Morgen- und die Abendzei tungen gehalten , in andern findet man auch die wödients lichen und die illuſtrirten Blätter. Die Händler mit billigen Halsbinden und Hoſenträ gern ſind meiſtens Knaben oder ſehr junge Männer. 179

- 180 Sie frequentiren den untern Theil der Cheſtnut Straße, der zugleich der Lieblingsaufenthalt der Verkäufer billiger Schmucfadyen iſt. Taſchenbücher jeder Art werden zu erſtaunlid billigen Preiſen verkauft, und Photographien finden ſidi in ſolcher Menge ausgeſtellt, daß man faſt glauben möchte, die betreffenden Händler bätten ſidy bans kerott gemacht, um den Sdaaren zerlumpter Straßen jungen eine freie Kunſtgallerie zu bieten . Spielwaaren jeder Art zieren die Buden mancher Straßen, namentlich der Zweiten und der Achten. Nidyt ſelten ſind die Händler mit ſolchen Artikeln ſtarke, kräftige Männer, die ſich ſchä men ſollten , auf dieſe Weiſe ihr Brot zu verdienen. Gegen Weihnachten werden in manchen Straßen große Buden zum Verkauf billiger Spielwaaren aufgeſchlagen, und meiſtens machen dieſelben ſehr gute Geſchäfte. Manche dieſer Straßenhändler beſdhränken ihre Opera tionen einzig und allein auf die Straßen ; andere dagegens baufiren von Haus zu Haus . Legtere ſind oft höchſt läſtige Individuen, von deren Zudringlichkeit die Bürger nicht wenig auszuſtehen haben .

Straßenbettler.

Vor zwölf Jahren noch ſah man ſehr wenige Bettler auf den Straßen von Philadelphia . Jest tann man kaum einen Blod weit gehen, ohne von einem dieſer zu dringlichen Geſchöpfe beläſtigt zu werden. Ohne aïen Zweifel iſt die Vermehrung dieſer Straßenbettler großen theils dem Bürgerfrieg zuzuſchreiben , der eine Menge Individuen berkrüppelte und arbeitsunfähig machte, wie er überhaupt viele ( und zum Tbeil nicht ſehr vortheilhafte) Aenderungen in unſern ſozialen Zuſtänden hervorbrachte, Neunzehn Zwanzigſtel ſämmtlicher Straßenbettler ge hören der irländiſchen Nationalität an . Selten nur ſieht man bettelnde Amerikaner , und noch ſeltener bettelnde Deutſche. So hart es auch klingen mag, ſo möchten wir jedem Fremden , der Philadelphia beſucht, den wohlge meinten Rath geben , niemals und unter keinen Umſtänden einem Straßenbettler Almoſen zu geben . Es find faſt durchgängig müßige Strolche und Tagediebe, die ſich vor jeder ehrlichen Arbeit ſcheuen . Für verdienſtvolle Arme giebt es hier eine Menge wohlthätiger Inſtitute ; die Straßenbettler aber hüten ſich wohlweislid ), ſich um Auf nahme in denſelben zu melden , da ſie wohl wiſſen , daß fie daſelbſt ihr Brot durch Arbeit verdienen müßten. Vor einiger Zeit ſagte der Superintendent der Armen zu einem angeſehenen Bürger der Stadt : „Machen Sie es ſich zur 181

182 Regel, niemals einem Straßenbettler Almoſen zu geben. Schicken Sie diejenigen, welche Sie anſprechen, zu mir, und ich ſtehe dafür, daß nicht einer unter fünfzig es wagen wird, ſein Geſicht in meiner Office zu zeigen ." Es iſt erſtaunlich, zu welchen Kniffen dieſe Bettler ihre Zuflucht nehmen , nur um nidyt ihr Brot im Sdweiße ihres Angeſichts eſſen zu müſſen. Sie repräſentiren alle Formen phyſiſchen Unglüds. Einige ſcheinen nur ein Bein, andere nur einen Arm zu haben . Einige ſind blind, andere ſchrecklich mißgeſtaltet. Je elender und jämmerlicher ſie ausſehen, deſto einträglicher iſt ihr Ge werbe. Einige ſind in Wirklichkeit Krüppel, die meiſten jedoch ſind völlig geſund und wohl . Es giebt Weiber, die Säuglinge miethen und mit denſelben in den Straßen umher ſtrolchen , die am meiſten von Damen frequentirt werden . Die läſtigſten aller Straßenbettler ſind vielleicht die Kinder, die nicht ſelten von ihren Eltern zum Betteln angehalten werden. In der Arch Straße war vor Kur zem noch ein kleines Mädchen zu ſehen , das zwei Jahre . lang jeden Tag regelmäßig dieſelbe Jammergeſchichte wiederholte, nämlich „ daß ihre Mutter ſoeben geſtorben fei und ſieben kleine bilfloſe Kinder hinterlaſſen habe ." Viele dieſer Bettler beläſtigen die Bürger ſogar in ihren Häuſern, und häufig muß man ſid ihrer mit Ge walt entlebigen . Wir können den bereits ertheilten Rath nicht eindringlid genug wiederholen : „ Man gebe unter keinen Umſtänden Straßenbettlern Almoſen , ſondern verweiſe ſie an die Armenpfleger ."

Philadelphia am Sonntag.

Am Sonntag Morgen zieht Philadelphia ein feſtliches Kleid an. Die Raufläden, Werkſtätten und Fabrifen, die Banten, Bureaur und Schulen ſind geſchloſſen, und die Straßen haben ein verlaſſenes Ausſehen , denn das Getümmel von Menſchen , Thieren und Fuhrwerken, das fie in der Wodje ſo belebt macht, fehlt an dieſem Tage. Fremde wundern fids über die Stille, die am Sonntag innerhalb der Grenzen der Stadt herrſcht. Der Lärm an den Werften iſt verſtummt, und Fluß und Hafen ſpiegeln ſich ruhig und klar in der Sabbathsſonne. Nur die Cars der Stadteiſenbahn laufen am Sonntag wie in der Woche, was übrigens in einer ſo ungeheuren Stadt wie Philadelphia eine Nothwendigkeit iſt, da ſonſt viele Leute, deren Häuſer Meilen weit von ihren Kirchen ent fernt ſind, feine Gelegenheit haben würden, dem Gottess dienſte beizuwohnen oder ihre in andern Stadttheilen wohnenden Freunde zu beſuchen . Gegen zehn Uhr beginnen ſich die Straßen mit Rir chengångern zu füllen . Die Cars ſind gedrängt voll, und reiche Faſhionables fahren in Prunkkaroſſen den Allerwärts ertönen faſhionablen Gotteshäuſern zu. Kirchenglocken , und da und dort laſſen ſchöne Gloden ſpiele ihr liebliches Geläute erſchalen. Auch Nadımit tags und Abends findet in den meiſten Kirchen Gottesdienſt 183

184 ſtatt, doch iſt derſelbe nicht ſo ſtark beſucht wie am Morgen . Bei ſchönem Wetter, namentlich während der warmen Jahreszeit, ſtrömen ganze Schaaren Erholungsbedürftiger nach dem herrlichen Fairmount Park, um daſelbſt friſche Puft zu ſchöpfen und den Anblick der dyönen Natur zu genießen. Auch nach andern Pläßen in der Umgebung der Stadt finden ſtarke Erfurſionen ſtatt, namentlich nach Camden , Smith's Joland, Glouceſter Point, Schuylkiu Falls, dem Schützenpark u . ſ. w . Es iſt indeſſen nicyt zu leugnen , daß der Sonntag vom deutſchen Geſichtspunkt aus betrachtet ein redyt langwei liger Tag iſt, was ſeinen Grund in der puritaniſchen Frömmelei der Angloamerikaner hat, deren Unduldſamkeit an dieſem Tage weder Theater, nody Concerte geſtattet, und deren Bigotterie ſich ſogar ſoweit erſtreckt, den Bür gern am Sonntag thatſächlich alle Pokale zu verſchließen, in denen Getränke verkauft werden , ,, die ſtärker ſind als Die einzige Gegend der Stadt, die einen Waſſer." belebten Anblick bietet, iſt der nördliche Theil der Broad Straße, in welchem es am Sonntag Nachmittag bei ſchönem Wetter von Promenirenden ſowie glänzenden Equipagen wimmelt.

Feſte und Feiertage.

Ganz anders als die Sonntage werden die Feſte und Feiertage in Philadelphia wie allerwärts in den Verei nigten Staaten gefeiert. Statt der unerträglidyen Lan = geweile der erſteren finden wir nun die größte Kurzweile, allgemeine Heiterkeit und oft ausgelaſſenen Jubel. In der Regel wird an Feſten und Feiertagen alle Arbeit ein geſtellt und auch die Engrosgeſchäfte ruhen, während die Detailhandlungen oft glänzende Geſchäfte machen. Leta teres gilt auch von den Theatern, Concertſalons und andern Vergnügungspläßen , ſowie auch von den unzäh ligen Reſtaurationen und Trinklokalen. Weihnachten . Sdon Wochen lang vor dieſem ſchönſten und lieblich ſten aller Feſte der Chriſtenheit zieht Philadelphia ſein Feierkleid an. Die Märkte und Kaufläden nehmen ein viel friſcheres und einladenderes Ausſehen an . Beſon ders find es die Spielwaarenhandlungen und Condito reien, die um dieſe Zeit glänzende Geſchäfte machen . Die Cheſtnut, die Achte und die Zweite Straße find Nachts beim Schimmer unzähliger Gasflammen faſt to hell wie bei Tage, und Kaufläden, die gewöhnlich ſchon bei Ein bruch der Nacht geſchloſſen werden , ſind nun bis zehn oder elf Uhr vffen . Die Bewohner der Stadt ſind früh 185

186 und ſpät damit beſchäftigt, allerlei Nardwerk und Gebädt vorzubereiten , Geſchenke für ihre Kinder, Berwandte und Freunde einzukaufen und den Chriſtbaum feſtlich zu ſchmücken . Schon acht bis vierzehn Tage vor dem Feſte wird auf den Märkten ein lebhafter Handel mit Chriſt bäumen getrieben, und allerwärts in der Market, der Achten , der zweiten und andern Straßen erblict man unendliche Reihen junger Tannen , Fichten, Föhren und Cedern jeder Größe, die oft ſchon fir und fertig in einem Geſtel befeſtigt ſind. Am heiligen Abend herrſcht ein unbeſchreiblich reges Leben in der Stadt, das bis tief in die Nacht hinein dauert. Wenn die Rathhausuhr in der Heiligen Chriſtnacht die Zwölfte Stunde angeſchlagen hat, erfolgt eine Pauſe. Die Stadt iſt jegt ziemlich ſtill, und nur da und dort noch vernimmt man Fußtritte in den Straßen . Nach dem der leyte Schlag verhallt iſt, ſtimmt das herrliche Glockenſpiel der alten Chriſtuskirche eine wunderlieblide Melodie an, deren ſüße Klänge nah und fern wiederhal len und das Feſt der Geburt Chriſti einläuten . Die Gloden ſcheinen außer ſich vor Freude und ſenden ihre helen Klänge weithin über die ſtillen Straßen und das blaue Gewäſſer des Stromes , als wollten fie aller Welt die Geburt des Heilandes verkünden . Jest maden ſie eine Pauſe, doch horch ! in der Ferne läßt ſich ein anderes Glodenſpiel vernehmen ; es iſt das der St. Stephanskirche. Xuch dieſes ſchweigt jebt, und ein drittes ertönt vom Süden der Stadt her, von der St. Petruskirche, und nun erſchallen Glockenflänge von unzähligen Thürmen in allen Theilen der Stadt. So wird der heilige Chriſt in Philadelphia eingeläutet.

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Die Feſtlichkeiten find hier um Weihnachten ziemlicy die nämlichen wie an andern Orten , und allenthalben herrſcht die größte Herzlichkeit und Freude. Auch die Ärmen werden dabei nicht vergeſſen . Leute, welche zu andern Zeiten nichts für ihre leidenden Mitgeſchöpfe thun, laſſen ſich immer bereitwillig finden , ihre Beiträge zu zeichnen, um die Hungrigen und Nackten mit einer guten Weihnachtsmahlzeit oder mit warmen Kleidern zu erfreuen . Verſchiedene wohlthätige Anſtalten ſind raſtlos thätig, die ihnen zugeſandten milden Gaben in Empfang zu nehmen und unter die Hilfsbedürftigen zu vertheilen. Auch die Bewohner der Hoſpitäler und Gefängniſſe er halten eine beſſere Mahlzeit als gewöhnlich. Kurzum , és wird Nichts verabſäumt, um das Weihnachtsfeſt zu einem Tage allgemeiner Freude zu machen .

Der Neujahrstag wird in Philadelphia ebenfalls feſtlich gefeiert. Schon der Sylveſterabend gilt als eine Art Vorfeier mit bäus lichen oder geſellſchaftlichen Vergnügungen . Auch die in manchen Gegenden Curopa's herrſchende Sitte, das alte Jahr durch Schießen hinaus und das neue ebenſo herein zu geleiten, hat ſich hier ſchon in alten Zeiten eingebür gert. Kaum hat die Uhr Die zwölfte Stunde und mit ihr den Tod des alten Jahres angekündigt, ſo ſtimmen wie in der Chriſtnacht Glockenſpiele ihre Melodien an, um das neue Jahr hereinzuläuten . Am Neujahrsmor gen vernimmt man überali den fröhlichen Ruf " Happy Im Uebrigen iſt die New Year !” ( Proſit Neujahr). Feier des Tages ſo ziemlich dieſelbe wie in England und Deutſchland ; es findet in den Kirchen Gottesdienſt ſtatt,

188 zwiſchen Freunden und Bekannten werden Beſuche aus getauſcht, die Theater, Concerte u. f. w . find Abends gedrängt voll, wie auch die Wirthſchaften, die um dieſe Zeit gewöhnlich gute Geſchäfte machen. Dennoch iſt das Neujahr in Philadelphia mehr als eine Nachfeier von Weihnadyten zu betrachten, während es in New York das Hauptfeſt iſt. Waſhington's Geburtstag iſt am 22. Februar und wird jedes Jahr getreulich ge feiert. Es iſt dies einer der geſeblichen Feiertage, an weldien alle öffentlichen Aemter, Schulen , Bureaur u . 1. w . geſchloſſen bleiben . In allen Kirchen findet eine Gedächt nipfeier des Vaters des Vaterlandes" ſtatt; gewöhnlicy hält auch das Militär Parade und an Vergnügungen aller Art fehlt es audy nicht.

Oſtern und Pfingſten werden von den Amerikanern wie gewöhnliche Sonntage gefeiert; die Deutſchen in Philadelphia aber laſſen es ſich nicht nehmen, den Oſter- und Pfingſtmontag nach vater 1 ländiſcher Sitte in dulce jubilo zu verbringen. Bei heiterem Wetter pflegen an dieſen Tagen die Biergärten vor der Stadt gedrängt voll zu ſein . Merkwürdig iſt der Umſtand, daß die ſonſt ſo frommen oder wenigſtens frömmelnden Amerikaner den Charfreitag ganz unbeach tet laſſen und an demſelben nicht nur ihren Geſchäften nachgehen, ſondern Abends die Theater, Opern und Guns certe beſuchen . Bloß von etlichen Religionsſekten wird dieſer Tag init feierlicher Stille begangen .

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Der vierte Juli,

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das Jahresfeſt der Erklärung der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, wird in Philadelphia wie im ganzen Lande mit großem Enthuſiasmus gefeiert. Schon Tage lang zuvor amüſirt ſich die Jugend mit Feuerteufeln, Sdwärmern, Raketen und anderem Feuerwerk, am Feſt tage ſelbſt aber pufft und kracht es von früh bis ſpät an alen Eden und Enden, und die ganze Stadt iſt unauf hörlidy in Pulverdampf gehüllt. Militärparaden , Volls verſammlungen, patriotiſche Reden und Muſik bilden unerläßliche Theile der Feier dieſes Tages . Abends finden Aus auf Koſten der Stadt großartige Feuerwerke ſtatt. länder ſind in der Regel ſehr froh , wenn dieſes Feſt mit ſeinem Lärm und Spektakel vorüber iſt. Am näcyſten Tage bringen die Zeitungen ſtets eine lange Liſte von Unglüdsfällen, Verſtümmelungen, Feuersbrünſten u. ſ. w . Das Dankſagungsfeſt,

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welches dem deutſchen Erntefeſt entſpricht, wird am legten Donnerſtag im Monat November mit Gottesdienſt, Somauſereien und geſelligen Vergnügungen gefeiert. Es iſt das lebte der Nationalfeſte vor Weihnachten und wird in Philadelphia wie im ganzen Lande ſehr allgemein gehalten . Audy an dieſem Tage wird der Armen und Nothleidenden liebreid gedacht, und viele bemittelte Per fonen bereiten fid, die ſchönſte Feier des Feſtes dadurch), daß ſie ihren hungernden Mitmenſchen reichliche Mahl: zeiten veranſtalten , die Nackten kleiden und die Frierenden mit warmen Kleidern und Brennmaterial verſehen.

! Squares oder öffentliche Pläge.

Zu den ſchönſten Zierden und zugleich zu den wohl thätigſten Einrichtungen der Stadt Philadelphia gehö ren die zahlreichen parfartigen öffentlichen Pläge oder “Squares," 8. h. Vierecke, weil ſie größtentheils in Form eines Quadrates angelegt ſind . Sie gewähren in der That einen lieblichen Anblick mit ihren majeſtätiſchen Bäumen, üppigen grünen Raſenpläzen, gewundenen Gängen und Promenaden und zahlreichen ländlichen Sippläßen. Einige von ihnen ſind mit ſchönen Fontä nen geſchmüdt, und in allen tummeln ſich große Schaa ren munterer Vögel, unter denen beſonders die deutſchen Sperlinge zu erwähnen ſind , die vor einigen Jahren im portirt wurden, um die Bäume von den verheerenden Raupen zu befreien , die ſid, hier ſowie auf allen Bäumen der Stadt eingeniſtet hatten. An ſchönen Frühlings und Sommertagen wimmeln dieſe Squares von fröh lichen Menſden, namentlicy Frauen und Kindern, welche ſich hier ungeſtört der reinen erfriſchenden Luft erfreuen können . Sie find vom erſten Mai bis zum erſten No vember von 7 Ühr Morgens bis 10 Uhr Nachts geöffnet ; während der Wintermonate bleiben ſie geſchloſſen . Ins geſammt ſind ſie von eiſernen Gittern umringt und haben zahlreiche Thüren . Es iſt indeſſen faſt die allgemeine Anſicht, daß die Schönheit dieſer kleinen Pärte durdy 190

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191 Entfernung dieſer Gitter bedeutend gehoben werden würde, und ohne Zweifel werden dieſelben in nicht ferner Zeit Da dieſe den Dingen der Vergangenheit angehören. Squares hinſichlich ihrer äußern Züge einander durchaus ähnlich ſind, ſo mag es genügen , ihre Namen ſowie ihre Lage hier anzuführen.

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Independence Square. Der State Houſe oder Independence Square wurde im Jahr 1782 von der Provinzialgeſebgebung behufs der Errichtung neuer Staatsgebäude angekauft. Später wurde er der Stadt mit der Bedingung abgetreten, daß er ſtets dem Publikum als ein freier öffentlicher Platz erhalten bleiben ſolle. Er liegt hinter dem State Houſe oder Rathhaus, zwiſchen der Fünften, Sedyſten, Cheſtnut und Walnut Straße. Dieſer Square hat ein hohes Hiſtoriſches Intereſſe, da er der Schauplatz vieler der wichtigſten Ereigniſſe in der Geſchichte der Nation war. Hier war eß, wo John Adams bei einer öffentlichen Ver fammlung George Waſhington zum Oberbefehlshaber der amerikaniſchen Armee nominirte, und hier war es aucy, wo am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeit der Colo nien der Welt verkündigt wurde. Späterhin und bis auf die gegenwärtige Zeit wurde der Square zu vielen wichtigen Volksverſammlungen benußt. - Schräg gegen über erblicken wir den Waſhington Square, der ſich vor der Sechſten bis über die Siebente Straße Hinauf und von der Walnut bis zur Locuſt Straße erſtreckt. Dies iſt einer der ſchönſten und ſchattigſten

192 aller öffentlichen Pläße der Stadt. In alter Zeit war dies ein ſogenannter , Töpferacer," d . h . Armenkirchhof , auf welchem unbekannte Tudte ſowie die Kinder der Ar muth ohne Denkmal und Leichenſtein , , ohne Klang und Sang und Klage" begraben wurden . Es wird Einem eigenthümlich zu Muthe, wenn man in dieſem Herrlichen Plaße ligt und der unglüdlichen Todten gedenkt, die unter dem üppigen Raſen ſchlummern. Dies war einer der urſprünglid, von William Penn zur Zierde ſeiner Stadt beſtimmten Pläge.

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Franklin Square, von der Sechſten, Race, Bine und Franklin Straße ein geſd loſſen , wurde in alten Zeiten ebenfalls als Ármen kirchhof benüßt. Er iſt jegt einer der dyönſten Pläge der Stadt mit einer reizenden Fontäne in der Mitte. - Sehr ünſchen wäre hier ein Monument zu Ehren des Mannes, nach welchem der Plaß benannt iſt. — Dem Square gegenüber, an der Franklin Straße, liegt die prächtige, erſt vor Kurzem erbaute deutſch -lutheriſde Zionskirche, eines der herrlichſten Gotteshäuſer der Stadt. Logan Square, zwiſchen der Nace und Vine , Adytzehnten und Neunzehn ten Straße gelegen ,iſt ebenfalls einer der in dem urſprüng lichen Plane der Stadt einbegriffenen öffentlichen Pläge. Hier wurde im Jahr 1864 die große " Sanitary Fair " zum Beſten der franken und verwundeten Unionskämpfer abgehalten, die von Hunderttauſenden und auch von dem edlen Präſidenten Lincoln beſucht wurde. Demt Square gegenüber liegt die Kathedrale St. Peter und St. Paul .

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Mittenhouſe Square, von der Walnut und Locuſt, Adytzehnten und Neunzehn ten Straße eingeſchloſſen. Dieſer öffentliche Plaß enthält einige ſchöne Fontänen und iſt auf allen Seiten von prächtigen Privatgebäuden umgeben . Die Penn Squares, vier kleine öffentliche Pläße am Durchſdhnittspunkt der Broad und der Market Straße, prangten vor Kurzem noc , wie die übrigen Squares , mit Bäumen und Raſen . Dieſe ſind indeſſen verſchwunden, und an ihrer Stelle wird jeßt, dem Wunſdye des Gründers der Stadt gemäß, das neue Rathhaus mit den Juſtizhallen und Kanzleien der öffentlichen Beamten erbaut. Nach ſeiner Vollendung wird dies eines der prachtvollſten und großartigſten Gebäude in Amerika ſein . Jefferſon Square. Dieſer öffentliche Platz liegt im ſüblichen Stadttheil zwiſchen der Dritten und Vierten Straße, ſowie der Waſhington Avenue und der Federal Straße.

Norris Square. Dieſer von Iſaak Parker Norris der Stadt zum Geſchent gemachte Plaß iſt im nördlichen Theil der Stadt zwiſchen der Howard, der Hancod , der Diamant Straße und der Susquehanna Avenue gelegen . 13

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Shatamaron Square, ein kleiner öffentlicher Plaß am Durchſchnittspunkt der Laurel und der Beads Straße, 'wurde von William Maſters dem Publikum zum Geſchenk gemacht. For Square, ein ſehr hübſcher Plaß, iſt zwiſchen der Weſt Gaul und der Tioga Straße gelegen . Germantown Square, ein kleiner öffenlicher plat, liegt zwiſchen der Courtland und der Wyoming Straße.

Hunting Park, zwiſchen der York Road und der Nicetown Lane gelegen, bedeckt einen Flächenraum von 43 Ader und iſt das Geſchenk mehrerer reicher Bürger. Dieſer Park enthält eine prächtige Tulpenpappelallee . Point Brenze Park, an der Penroſe Ferry Road nahe der Ferry Brücke gele gen, iſt das Eigenthum einer Affociation reidher Bürger und wird zu Pferdewettrennen benützt. Der Paradeplaß der Miliz von Philadelphia iſt auf der Nordweſtſeite des Moyamenſing -Gefängniſſes gelegen .

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Begräbnißpläte.

Die Begräbnißpläße von Philadelphia haben vielleicht, was ländliche und pittoreske Schönheit anbelangt, ihres Gleichen nicht in der ganzen Welt. Die Ausſdymüdung dieſer Nubeſtätte der Todten, ſowie die prächtigen Monu mente, von denen viele wahre Kunſtwerke ſind, legen von dem gebildeten Geſchmack der Bürger Philadelphia's Beweis ab . Es find äußerſt intereſſante Pläte, vollkom mene Blumengärten, in denen Bäume, Geſträuche und Blumen jeder Farbe und Varietät den Tod und das Grab ifrer Sdrecen und Grauen berauben . Dieſe Bemer kungen gelten jedoch ſelbſtverſtändlicy nur von den neu : eren außerhalb der Stadt angelegten Friedhöfen, denn die alten Begräbnißplätze, von denen noch viele mitten in der Stadt vorhanden ſind, beſigent wenig Schmuck und Schönheit und werden nur noch ſelten zu Beerdigungen benügt; einige derſelben jedoch haben bedeutendes hiſto riſches Intereſſe. Der alte Schwedenkirchhof war der erſte Begräbnisplat der Stadt Philadelphia und wurde ſchon 1677 — vier Jahre vor der Ankunft William Penn's - von den dywediſchen Anſiedlern angelegt. Er befindet ſidly an der Swanſon Straße, unterhalb der Chriſtian Straße, und enthält die Gräber vieler der 195

196 älteſten Anſiedler der Stadt. Damals ſtanden Kirche und Kirchhof inmitten eines majeſtätiſyen Urwaldes, der ſich bis zum Delaware hinab erſtreckte. Jegt iſt die ganze Gegend didyt angebaut und ſtark bevölkert .

Der Quäferkirchhof, an der Ede der Vierten und Ard Straße, iſt der zweit älteſte Kirchhof der Stadt und wurde im Jahr 1683 eingeweiht. Die erſte Perſon , die hier ihre legte Rube ſtätte fand, war die Gattin des Gouverneur Lloyd. William Penn ſelbſt hielt ihr die Leichenrede. - Der drittälteſte Begräbniſplaş iſt der Kirchhof der Chriſtuskirche, an der Ecke der Fünften und Ard Straße gelegen und den Episkopalen gehörend . Hier ruhen die ſterblichen Ueberreſte des großen Philoſophen und Patrioten, Ben jamin Franklin , und ſeiner Gattin Deborah . Man ſteht das Grab unmittelbar hinter der eiſernen Gitterthür in der Ecke des Kirchhofs. (Man ſebe das Kapitel ,, Arch Straße."

Laurel Hill Cemetary iſt unbezweifelt der prächtigſte Gottesacker in dieſem Lande und übertrifft wenigſtens hinſichtlid ſeiner Lage ſogar den weltberühmten Kirchhof Père-la-Chaise in Paris. Er iſt weſtlich von der Ridge Avenue am öſtlichen Ufer des Schuylkit, unterhalb den Sduylfillfällen , gelegen . Man erreicht ihn durch die Cars der Ridge Avenue Pfer deeiſenbahn und durch die kleinen Dampfer, die in den Summermonaten von Fairmount abfahren . Das Portal

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iſt aus Braunſtein im Doriſchen Styl erbaut, mit einer Colonnade von acht herrlichen Säulen . Im Innern befinden ſich eine ſchöne gothiſche Kapelle, die Wohnung des Superintendenten, ein Obſervatorium mit einer prächtigen Ausſicht auf den Fluß und das gegenüber liegende Ufer, ein Treibhaus für Blumen u . 1. w . Der Grund iſt mit größtem Geldymade ausgelegt und enthält eine große Anzahl pradytvoller Monumente - Meiſterwerke der Kunſt, deren Koſten ſich auf fabelhafte Summen beliefen . Weſt Laurel Hill Cemetery,

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am weſtlichen Ufer des Schuylkill gelegen, iſt ein neuer Kirchhof und bildet eine Ausdehnung des vorigen . Man erreicht ihn durch die Reading Eiſenbahn, die Cars der Nidge Avenue Pferdebahn , ſowie auch durch die German town und Norristown Eiſenbahn. Auch dieſer Begräb nißplaß hat eine herrliche Lage und fann bereits eine große Zahl kunſtvoller Monumente aufweiſen.

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an der Darby Nvad, eine Meile ſüdlich von der Market Straße, gelegen, war früher der Landſitz einer Privat familie. Die Lage iſt wunderſchön und pittoresk, und die Ausſicht auf die Stadt, auf den Schuylkit und den fernen Delaware unübertrefflich. Der Kirchhof hat einen Eingang an der Woodland Avenue und eine zweiten an der Darby Roan .

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Monument Cemetery , an der Broad Straße oberhalb der Montgomery Avenue gelegen, verdankt ſeinen Namen einem prädytigen Granit monument, das dem Andenken Waſhington's und Lafa yette’s in der Mitte des Kirchhofs errichtet wurde. Auch Hier findet man viele ſchöne Grabmäler und Denkſteine.

Glenwood Cemetery liegt an der Ecke der Ridge Avenue und Jolington Lane, ungefähr eine Meile nordweſtlich vom Girard College. Audy dieſer Friedhof hat viele natürliche und fünſtliche Reize und kann mit zu den ſchönſten der Stadt gezählt werden .

Der beſchränkte Raum unſeres Werkes geſtattet indeſſen eine ausführliche Beſdyreibung ſämmtlider Begräbniß pläße von Philadelphia nicht, und wir begnügen und daher mit einer einfachen Erwähnung der bekannteren. Faſt jede einzelne Kirchengemeine hat ihren eigenen Gottes ader ; doch zeichnen ſich von dieſen Pläßen nur wenige durd beſondere Schönheit der Lage und durch Kunſt und Geſchmad aus. Ronaldjon Cemetery . — Neunte und Shippen Straße. Madipelah Cemetery . - Waſhington Avenue, von der Zehnten bis zuir Elften Straße. Lebanon Cemetery . — Pafiyunk Road , weſtlich von der Broad Straße. Philadelphia Gemetern . -- Paſſyıt Road , weſtlid) von der Brond Straße.

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199 Philanthropic Cemetery .---Paſívunk Road, unterhalb Moya. menſing Gefängniß. Lafayette Cemetery.-- Zwiſchen der Neunten und Zehnten und Federal ind Wharton Straße. Cathedral Cemetery (römiſch -katholiſcher Stirchhof).—Achtund. vierzigite Straßé, ziviſchen der Wijaluſing Straße und der Girard Avenie. Neuer Cathedral Cemetery .--Dritte Straße, zwiſchen Nicetown Lane iid Liicerie Straße. Mount Vernon Cemetery .-Ridge Avenue, dem Lanrel Hill Cemetary) gegenüber. Odd Fellows Cemetery . - Vierundzwanzigſte Straßc und Islington Lane. American Mechanics ' Cemetery . - Einundzwanzigſte Straße und Islington Lane. St. Mary's Cemetery . - Bud Road , unterhalb Mohamenſing Gefängniſ. Olide Cemetery.-- Lancaſter Avenue, 24. Ward . Moriah Cemetery .—Darbi Road, drei Meilen von der Mount 1· Market Str. Brücke . Mount Sinai Cemetery . - Bridesburg. Friends' Cemetery (Quäkerkirchhof) .-Weſt Cheſter Road . Fair Hill Cemetery.-- Germantowi Tirupife und Tambria Str. Jüdiſcher Begräbnißplak. - Frankford . Cedar Hill Cemetery .-- Fraufford. Mount Peace Cemetery.-- Didt nördlich neben Mt. Vernon C. Ferner iſt noch zu erwähnen der an der Hart's Lane und Lamb Tavern Road gelegene Armenkirchhof, “ Pot ter's Field ” ( Töpferacer ) genannt . Die unbeanſpruch ten Todten unter des Coroner's Obhut, die Armen aus dem Stadtgefängniß, dem Staatszuchthaus und dem Pennſylvania Hoſpital finden hier auf Stadtkoſten ihre lepte Ruheſtätte. Das Bludley Armenhaus hat ſeinen eigenen Begräbnißplat .

fairmount Park .

Mit gerechtem Stolze blidt jeder Philadelphier auf den Fairmount Parf, iſt derſelbe doch bei Weitem der größte und an Naturſchönheiten der vorzüglichſte derartige Prag, den irgend eine Stadt der Welt aufzuweiſen hat. Nahezu viermal ſo groß als der vielgerühmte Centralpart in New York übertrifft er an Umfang Ben Prater zu Wien um mehrere hundert Ader, den Phönir Park in Dublin nahezu um das Doppelte, den Bois de Boulogne um ein Drittel, den Windſor Great Park um zwei Fünftel und den Richmond Hill Park um ein volles Viertel . Mit den in legter Zeit hinzugekommenen Erweiterungen hat der Fairmount Park einen Umfang von über 3200 Ader Land . Seine Lage und ſeine natürlichen Vortheile ſind unübertrefflich, und auch die Runft hat bereits viel gethan, um dieſen Vergnügungsplaß zu einem der herrlichſten in der Welt zu machen . Bei den Fairmount Waſſerwerfen , dritthalb Meilen nordweſtlich von dem State Houſe, beginnend erſtređt ſich der Park auf beiden Seiten des Schuylfill bis weit über die Schuylkill Falls und von da auf beiden Seiten des Wilfahidon bis nach Cheſtnut yil hinaus. Die Ge fammtlänge beträgt nahezu vierzehn engliſche Meilen oder über vier Stunden Weges. Der Fairmount Park bedarf feiner Lobrebe ; er ſpridit 200

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202 für ſich ſelbſt. Seine Hügel und Thäler, ſeine waltigen Höhen und ſonnigen Raſenpläge, der ſchöne Fluß und die vielen plätſchernden Bächlein, die tiefen , dunkeln Schlud ten und die ſchroffen, zackigen Felſen , die gewundenen Fußpfade und die breiten Fahrwege, die impoſanten Mo numente, Statuen und Fontänen und die Farbenpracyt der Blumen und Bäume bieten eine Mannigfaltigkeit von Reizen, wie man ſie nirgend anderswo in ſolchem Reichthum wiederfindet. Wir ſchicken unſerer Beſchreibung etliche trockene That fachen voran, die zum beſſern Verſtändniſſe des Nachfol= genden nothwendig ſind. Der Fairmount Park entſtand aus der Nothwendigkeit eines genügenden Vorraths reinen Trinkwaſſers für die Stadt, woran geraume Zeit großer Mangel herrſchtë. Die Mühlen und Fabriken an den Ufern des Schuylfill vermehrten ſich von Jahr zu Jahr, und es war ſehr zu befürchten , daß durch die beſtändige Zunahme derſelben das Waſſer des Fluſſes nachigerade völlig unrein und ungenießbar werden würde. Gerade noch rechtzeitig, um dieſer Kataſtrophe vorzubeugen , wurde der Plan der An legung des Fairmount Parks entworfen und allmälig in Ausführung gebracht, bis nunmehr fünf Meilen des Schuylkili und ſechs Meilen des ſchönen und wichtigen Nebenfluſſes Wiſſavicon nebſt den ihre Thäler umſchlies Benden Hügeln mit in das Parkgebiet gezogen ſind, wo durch das Waſſer dieſer Flüſſe für immer vor aller Verunreinigung geſichert iſt. Der Beſucher nehme einen Car der Pine-, der Arch oder der Vine Straßen Linie, die insgeſammt bis zur Kettenbrücke am untern Ende des Parkes fülren ; oder

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auch einen Car der Green und Coates Straßen Linie, die von der Vierten Straße durch die Walnut, die Achte und die Coates bis zum Parfeingang an der Coates Straße führt; oder einen gelben Car der Union Linie, mit welcher man die Neunte Straße hinauf bis zum Eingang an der Brown Straße gelangt. Von der obern Stadt fährt man mit den Cars der Poplar Straße oder der Girard Avenue nady den Eingängen an der Brown Straße oder der Girard Avenue. Alle dieſe Eingänge, mit Ausnahme des leztgenannten, befinden ſich in der unmittelbaren Nähe der Fairmount Waſſerwerfe am untern Ende des Parkes. Eine andere Route bieten die Park- Accommo dationszüge der Philadelphia - Reading Eiſenbahn, die im Sommer jede Stunde des Tages abgeben und Paſſagiere von dem Bahnhof an der Dreizehnten und Callow hill Straße bis nach Belmont auf der Weſtſeite des Schuylfill bringen. Die Accommodationszüge der Pennſylvania Eiſenbahn ſowie die Cars der Vine Straßen Pferdebahn führen nadi Heſtonville, das in kurzer Entfernung von George's Hill am Weſtende des Parkes gelegen iſt. End lich kann ſich der Beſucher eine Gutſche auf einen halben oder ganzen Tag miethen, was vielleicht der beſte Plan iſt, um jämmtliche Sehenswürdigkeiten des Partes in Augenſchein zu nehmen . Wenn wir die Cars der Union Linie oder der Part Accommodationszüge wählen, ſo gelangen wir zuerſt nach dem an der Ede der. Neunundzwanzigſten Straße und Pennſylvania Avenue dem Park unmittelbar gegenüber gelegenen ſchönen Gity Park Hotel des Herrn John Hotenadel, das in Folge ſeiner Yoben lage weithin ficht bar iſt. Es iſt dies ein namentlich bei den Deutſden

204 von Philadelphia ſehr beliebter Prat, der während des Sommers jeden Tag, namentlich Sonntags, ſtark fre quentirt iſt. Man findet hier ſchöneSalons ſowohl wie angenehme Pavillons und Siße im Freien und kann jederzeit auf vorzügliche Speiſen und Getränke ſowie auf alle Delikateſſen der Saiſon rechnen . Kein Fremder, welcher den Park beſucht , ſollte es unterlaſſen, an dieſem freundlichen Plate einzukehren. Der untere Eingang des Parkes führt und ſofort nach dem Grunde, der zu den Schuylfill Waſſerwerken gehört. Legtere befinden ſich in einer Gruppe von Gebäuden, die wir dicht vor uns erblicken . Dieſe Waſſerwerke wurden im Jahr 1819 errichtet, obgleich die Stadt ſchon im Jahr 1799 mit Waſſer aus dem Schuylkill verſehen wurde. Ungeheure durd Waſſerkraft getriebene Maſchinen Seiten das Waſſer von einem Damm im Fluſſe nach dem Gipfel eines Hügels dicht bei den Gebäuden, wo ſich das Reſer voir befindet . Dieſer Hügel iſt der eigentliche urſprünga liche Fairmount, von deſſen Höhe man eine prächtige Ausſicht über die Stadt und Umgebung genießt. Die ſelben Maſchinen füllen ein Reſervoir an der Corinthian Avenue in der Nähe des Girard College. Von der Piazza hinter dem Gebäude erblickt man die Kettenbrücke, die nad Weſt - Philadelphia führt. Der Grund in der un mittelbaren Nähe der Gebäude enthält mehrere ſchöne Fontänen und Statuen . Auch befindet ſich hier ein ſchönes Monument aus weißem Marmor, das der Stadt rath dem Erbauer und erſten Ingenieur der Waſſerwerke, Friedrich Graff, einen Deutſchen, erriciten ließ . Dicht oberhalb der Waſſerwerke befindet ſich ein Werft, von weldyam im Sommer kleine Dampfer beſtändig den Fluß

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206 auf und ab fahren und unterwegs an allen interſſanten Punften anhalten , um Paſſagiere aufzunehmen oder abzuſetzen . Wir durchſdreiten nun einen offenen Plaß , der nach dem eigentlichen Park führt. Auf dieſem Plaße, nabe dem Brown Straßen Eingang zum Parke, erblicken wir das am 22. September 1871 enthüllte prachtvolle Lin coln -Monument aus Bronze, das von dem amerikaniſdien Künſtler Randolph Rogers in Rom modellirt und in Münden gegoſſen wurde. Die Statue ſtellt den Präſi denten in ſitzender Stellung dar . Die rechte Hand hält eine Feder, die linke die Emanzipationsproklamation , Die Höhe der Statue beträgt neun Fuß ſecos Zoll. Sie ruht auf einem Poſtament aus Granit mit zwei vierſei tigen Plinten . Auf dem Getäfel der obern befinden ſidy Flaggen , das Wappen der Vereinigten Staaten , das des Staates Pennſylvanien und gekreuzte Sdwerter ; auf dem Getäfel der untern ſind verſchiedene Inſchriften, aus den Reden und Botſchaften des verſtorbenen Präſidenten gewählt, angebracht. Die Statue iſt ein Meiſterwerk der Kunſt und ſtellt die Züge des edlen Lincoln auf das Ge treueſte bar . Die Koſten des Monumentes beliefen fich auf $36,000 . Einige Schritte weiter bringen und nach einem bewal deten Hügel, nad deſſen Gipfel mehrere gewundene Pfade führen . Dies iſt Lemon Hill , und auf der Anböhe befindet ſich das Haus, in welchem Robert Morris wäh rend des Revolutionskrieges feinen Wohnſitz hatte. Hier pflegte fich der große Financier von den Sorgen und Hier Laſten feines beſchwerlichen Amtes zu erholen. bewirthete er viele Männer, deren Namen in jener

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drangvollen Periode unſterblid wurden . Hancock, Frant lin , der ältere Adams, Mitglieder des Continentalcon greſſes, Offiziere der Armee und der Flotte und viele her vorragende Bürger verſammelten ſich häufig unter ſeinem gaſtlichen Dadhe. Hier entwarf er jene großartigen Pläne, die zu ſeinem finanziellen Untergang führten , und von hier wurde er nach dem Gefängniß abgeführt - das Opfer barbariſcher und unſinniger Geſeke, die einen Mann, wenn er nicht zu zahlen vermochte, zur Rerferhaft verdammten, damit er ja nicht die Mittel zur Bezahlung ſeiner Schulden erwerben konnte. Das Haus des edlen Patrioten iſt jest in eine Reſtauration umgewandelt. Wir folgen nun dein Fahrweg, der am Green Straßen Eingang beginnt und ſich am Fluß entlang hinzieht, und gelangen auf dieſe Weiſe zu einem dritten Hügel, der früher unter dem Namen ,, Šedgely Part" bekannt war. Hier erblicken wir ein kleines Blockhaus, das dem General Grant bei City Point als Hauptquartier diente. Es wurde nach dem Ende des Krieges hierher gebracht. Von dieſem Hügel genießt man eine vortreffliche Aus ficht auf die Schuylfid Waſſerwerke, die ſich in einer nicht ſehr weit entfernten Saludyt befinden. Am Fuß des Hügels befindet ſich die Girard Avenue Brücke, weldje den öſtlichen und den weſtliden Park verbindet, und unter dieſer Brücke zieht ſich ein Fahrweg hin, der nach dem nordöſtlichen Theil des Parkes führt. Eine Eiſenbahn brücke, welche die Pennſylvania Eiſenbahn mit der Cam den und Amboy Bahn verbindet, führt eine kurze Strecke über der Girard Avenue Brücke über den Fluß,und durch den Felſenhügel, der die öſtliche Stüße dieſer Brüde bildet, wurde ein kurzer Tunnel erbaut, von welchem ein

- 208 Fahrweg nach dem nordöſtlichen Theil des Parfes führt. Dieſe Route wurde im Sommer 1871 eröffnet und erſtredt ſich durch eine der herrlichſten Landſchaften des Parkes. Einige ſchöne alte Landſiße, die dem Park einverleibt wurden, befinden ſidh faſt noch in demſelben Zuſtande, in welchem ihre früheren Eigenthümer ſie verließen . Auf derſelben Seite des Fluſſes fortſchreitend gelangen wir endlid zu dem bereits bedriebenen Laurel Hill Cemetery, einem der prächtigſten Begräbnißpläße der Welt, und von da zu der inaſſiven ſteinernen Brüde, über welche die Kohlenzüge der Reading Eiſenbahn auf ihrem Weg nach Richmond paſſiren . Unterhalb der Brüde, auf der Weſtſeite, finden wir einen Stridy Land, die ,,Solitude" genannt, und auf demſelben ſteht ein Haus, das von John Penn, einem Enkel von William Penn, dem Gründer der Stadt, erbaut und bis auf die neueſte Zeit von ſeinen Nachlommen geeignet wurde, bis es endlich von den Parkcommiffären angekauft wurde. Nicht weit davon befindet ſich die hohe Säulenröhre der Weſt - Philadelphia Waſſerwerke, auf deren Spiße man eine prächtige Ausſicht auf die Stadt genießt, und die zugleich als Reſervoir und als Druck regulator dient. Eine kurze Strecke oberhalb der Brücke iſt der ,,Spiel plaß der Kinder" in der Nähe von Sweet Brier Manſion . Von hier aus führt uns der Fahrweg nadh Lansdowne und von da nach der Columbia Brücke über den Schuylkill, von welcher man eine wundervolle Aus ſicht über die Herrliche Landſchaft genießt. Von hier gelangen wir nach lansdowne Concourſe ," einem Anweſen von ungefähr zweihundert Ader Landes, bas

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210 einſt dem Enkel des Gründers von Pennſylvanien, John Derſelbe erbaute hier ein ſtattliches Penn, gehörte. Haus, in weldiem er während des Revolutionskrieges lebte. Leider waren ſeine Sympathien in dieſem Kampfe mit England, und ſo kam es, daß er mit dem Sturz der engliſchen Herrſchaft in dieſem Lande ſeine Anſprüche auf ben Staat verlor, der ſein väterliches Erbtheil geweſen war und den er lange Zeit als Gouverneur regiert hatte. Von Lansdowne Concourſe aus windet ſich der Fahr weg um das Belmont Reſervoir und führt und nach ,, George's Hill, " einem Landſtrids son ungefähr dreiundadyzig Ader und 210 Fuß über dem Spiegel des Fluſſes gelegen . Dieſes Grundſtück wurde der Stadt von Jeſſe und Nebecca George zum Geſchenke gemacht, deren Voreltern es ſeit Generationen beſeſſen hatten. Als Anerkennung ihrer Generoſität erhielt der Platz ſeinen gegenwärtigen Namen, der ihr Andenken noch bis in die ſpäteſten Zeiten verewigen wird . In dem Schenkungs briefe ſagte Jeffe George, daß das Grundſtück feit der erſten Anſiedlung des Landes keine oder nur wenige Ver änderungen erlitten habe und daß er und ſeine Schweſter daſſelbe auch für die Zukunft der Stadt unverändert erhalten wiſſen wollten . Die Ausſicht von dem Hügel iſt prachtvoll und lohnt ſich wohl eines Beſuches. Auf der großen Wieſe öſtlich von George's Hill foll die große Weltausſtellung ſtattfinden , die zur Feier des hun dertjährigen Jubiläums dieſer Republik im Jahr 1876 feſtgeſegt iſt, und wahrlich , es hätte ſich kein beſſerer Plaß für dieſelbefinden laſſen. An ſchönen Sommernachmittagen iſt George's Hill ſtets gedrängt voll von Beſuchern zu Fuß, zu Pferd und

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212 zu Wagen. Die Parkcommiſjäre haben hier eine Pratt form errichtet, auf welcher eine vortreffliche Muſikbande zweimal die Woche Concerte giebt, die in der Regel ſtark beſucht ſind. In der Nähe von George's Hil befindet fich das Bel mont Reſervoir, das von den Belmont Waſſerwerken am Ufer des Fluſſes mit Waſſer verſehen wird, und von hier aus gelangen wir auf dem Fahrweg nad Belmont Manſion , dem herrlidiſten und großartigſten Punkte im ganzen Park. Stein Fremder ſollte es unterlaſſen , dieſen Platz zu beſuchen . Gleich den meiſten Gebäuden im Fairmount Park iſt aud dieſes von ſehr altem Datum , da es, wie eine alte Inſchrift in der Mauer des Haupt gebäudes zeigt, im Jahr 1745 erridytet wurde. Das Haus war die Heimat des Didters , Wißlings, Patrioten und Juriſten Richard Peters, der ſein ganzes langes Leben darin zubrachte. Viele ſeiner wichtiger: Sprüche ſind noch immer im Umlauf, desgleichen eine Anzahl ſeiner Gedidyte, während ſeine wichtigen Dienſte als Sekretär der Kriegscommiſſion in der Revolutionis zeit, ſowie in der Folge als Repräſentant im Congreß und als Bundesrichter dem Volke dieſer Stadt ſtets in ånges denken bleiben werden . So viele intereſſante hiſtoriſdie Erinnerungen ſich indeſſen an die zahlreichen andern Landſite knüpfen, die jegt dem Fairmount Park einverleibt ſind , ſo überſtrahlt ſie BelmontManſion in dieſer Hinſicht insgeſammt. Waſhington war ein Häufiger Baſt hier, ebenſo Franklin , der Aſtronom Rittenbouſe, der Botaniker Bartram , Robert Morris , Thomas Jefferſon und Cafayette, welcher lekterer im Jahr 1824 einen weifen Wallnußbaum hier pflanzte, der noch vorhanden iſt.

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Talleyrand und Louis Philippe beſuchten beide dieſen Plaz ; Thomas Moore's Pandhaus iſt eine kurze Strecke weiter unten am Fluß, und nod viele andere große Namen könnten in Verbindung mit Belmont genannt werden . Jeßt, ady, iſt die hiſtoriſche Villa zu einer Reſtauration herabgeſunken ! Die Ausſicht von der Piazza des Hauſes hat an Pract nur wenige ihres Gleichen in Amerika . Inſere Abbil: tung, obgleich von einem der erſten Landſchaftsmaler angefertigt, giebt nur einen ſchwadyen Begriff von der Herrlichkeit des Panorama's , das fidy hier vor den ent zückten Augen des Beſuchers entfaltet. Es iſt cin groß artiges Zuſammenwirken der Natur und der Kunſt, das ſich unmöglidy m't Tinte und Feder ſchildern läßt. Von dem Hügel ſdyweift der Blick hinab zum Schuylkill mit ſeinem bläulid ) ſchimmernden Gewäſſer, ſeinen ſchönen Brücken , ſeinen bebenden Dampfern und Ruderbooten und feinen herrlichen Geſtaden , die in den üppigſten Farbenſdattirungen prangen. Jenſeit deſſelben erblicken wir waldige Höhen und in der Fernie die große Metro pole mit ihren zirhlloſen Thürmen , Ruppeln und Zinnen , ſowie das blendent weiße Marmordad und bie dyim mernden Säulen des Girard College. Nach einem Sommergewitter, wenn das Licht der Sonne wieder auf die Landſchaft herablächelt und der glorreiche Regenbogen die verſchwindenden dunklen Wolfen überbrüdt, iſt der Anblick über alle Beſdireibung erhaben. Kaum minder ſchön iſt die Scene an einem kalten , froſtigen Winter morgen nach einem ſtarken Schneegeſtöber. Zu jeder Jahres- und Tageszeit bietet die Ausſicht von Belmont Reize, die eines Beſuches aus weiter Ferne würdig find .

- 214 Das Auge vermag fich nidyt ſatt zu ſehen an dieſer wun dervollen Schönbeit, und nur mit Widerſtreben trennten wir uns von dieſem Plage, um die nod; übrigen Theile des Partes zu beſuchen. Bon Belmont führt und der Weg zunächſt nach Cha mouni mit ſeinem See und ſeiner Promenade, und vont da nach den nördlichen Grenzen des Parfes . Fi der Nähe des Sees kreuzt der Weg die ſogenannte Falls Road , und auf legterer gelangen wir zum Schuylfill hinab, begeben uns über die Brücke und eben unſere Wanderung am öſtlichen Ufer des Flujjes fort, bis wir zu der Mündung des Wiſſahidon kommen . Die Falls of S dyuylfill" (Sdyuylkii -Waſſer fälle) eriſtiren jetzt nur noch in der Geſdichte, allein ebe der Fairmount- Damm erbaut wurde, waren ſie eine ſchöne Wirklichkeit. Jest bezeichnet man mit dieſem Namen eine reizende Vorſtadt, die im Sommer ſtark vont Erholungsſuchenden frequentirt wird . Man findet hier viele Hotel und Reſtaurationen, desgleichen mehrere ſchöne Sommergärten. Der deutſche Schüßenparf, von dem ſpäter die Nede ſein wird, befindet ſich in der Nähe. Die Tradition meldet uns, daß dies der letzte Plaz um Philadelphia war, der von den Indianern geräumt wurde, und noch jest findet man viele indiani de Ueberreſte hier . Eine kurze Strecke oberhalb der Falls iſt der ſogenannte “ Battle Ground ” ( Schladytgrund ), der Sdhauplatz einer beatifichtigten Solacyt zwiſchen den Amerikanern unter Lafayette und den Britten unter General Grant. Petzterer aber, ungleich ſeinem berühmten modernen Namensvetter, ließ ſich überliſten , und Lafayette bewerk

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216 ſtelligte einen meiſterhaften Rüdzug - das Beſte, was er unter den obwaltenden Umſtänden thun konnte. In dieſem Theile des Parfes wurde auch die denkwürdige Schlacht von Gerinantown geſchlagen. Der Wijahidon iſt ein lieblicher Bach, der ſich durdy ein enges Thal zwiſchen waldigen Hügeln und ſteilen Felſenhöhen hinwindet. In ſeinem untern Laufe gewährt er einen überaus ruhigen und friedlichen Anblick, und die kleinen Hotels an ſeinem Ufer Halten Ruderboote für Beſucher, die ſich auf ſeinem ſtillen Waſſer wiegen wollen . Weiter oben im Thale verändert ſich die Scene, und ſtatt des ruhigen , friedlichen Badhes finden wir nun einen reißenden Bergſtrom , deſſen Rauſchen und Toſen ganz mit ſeiner pittoresken Umgebung übereinſtimmt. Man fann ſich keinen romantiſderen Anblick denken alo den Wiſabidon mit ſeinen dichtbewaldeten Ufern , überhängenden Felſen und maleriſchen Schlucyten . Es iſt der Lieblingsplatz der Jungen und der Alten und ein fruchtbares Thema für Dichter, Novelliſten und Regenten erzäbler . Fern von dem lärmenden Getümmel und raſt loſen Treiben der großen Stadt gelegen bietet das liebliche Wiſſahiconthal jedem Naturfreund die unwiderſtehlidyſten Reize. Einige wenigé Fabrifen haben ſich in dieſes friedlidhje Thal eingeſchlichen , allein die Parfcommiſjäre haben bereits Maßregeln zu ihrer Entfernung getroffen , ſo daß der Wiffahicon in wenigen Jahren wieder in ſeiner ganzen urſprünglichen Naturſdönheit prangen wird. Unſer beſchränkter Naum geſtattet uns nicht, ſämmtliche Sehenswürdigkeiten des Wiſſahicunthales ausführlidy zu beſchreiben ; doch können wir nicht unterlaſſen, einige

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der bedeutenderen derſelben hier zu erwähnen . Kurz nachdem wir das Sduylfillthal verlaſſen und rechts vont der Landſtraße in das enge Gijjabiconthal einbiegen , gelangen wir nadı „Wifiahickv 11 Hall ,“ einer Reſtau ration dicht am Geſtade des Baches, ivo zu allen Jahres zeiten Erfriſchungen zu haben ſind . - Eine kurze Strecke weiter wben erreichen wir eine zweite Reſtauration , das „ Maple Spring Hotel, " in welchem ebenfalls zu jeder Zeit die vorzüglichſten Speiſen und Getränke zu haben ſind. Im zweiten Stoc des Gebäudes finden wir ein Muſeum, das einzig in ſeiner Art iſt. Daſſelbe beſteht aus einer umfangreichen Sammlung höchſt grotesker Figuren vierfüßiger Thiere, Vögel und Schlangen , die insgeſammt von dem Eigenthümer des Plazes, Herrn Joſeph Smith, aus Lorbeerwurzeln geſchnißelt wurden . Es iſt dieſe Sammlung die Frucht einer mehr als ſeclyzehn jährigen Arbeit . Keit Fremder follte es unterlaffen , in dieſer Reſtauration einzukehren ; bas Kurioſitätenkabinet allein iſt ſchon eines Beſuches wertb, von der vortrefflichen Bewirtyung, die man hier genießt, gar nicht zu reden . Auch werden hier Ruderboote vermiethet, in denen der Beſucher einige Stunden auf dem ruligen Spiegel des Baches verbringen kann . Perſonen, deren Mittel es erlauben und welche während der heißen Jahreszeit einige Wochen auf die angenehmſte Weiſe in dieſem romantiſch ſten aller Thäler und in ungeſtörtem Genuſſe unüber trefflicher Naturſchönheiten zu verbringen wünſchen , kön nen nichts Beſſeres thun als an dieſem Plaße einzukehren , der in jeder Hinſicht mehr wahres Vergnügen bietet als die ſogenannten faſhionablen Kurplätze (watering places), wie Cape May , Long Brandy, Atlantic City uc.

218 Eine Viertelmeile weiter oben am Fahrwege führt ein Pfad durch den Wald über eine ländliche Brücke nach der „ Cinſiedlerquelle ,“ die von Johann Kelpius, einem deutſdien Pietiſten, gegraben wurde, der vor ungefähr zweihundert Jahren mit einer Bande Anhänger fidh in dieſer Wildniß niederließ, wo er das Leben eines Einſied lers führte und auf die Erfüllung ſeiner myſtiſchen Träume harrte. Noch heute erzählt man ſich von ihn und ſeinen Gefährten manche legenden, die nicht wenig an die Sagen erinnern, die ſich an die Gefdsidyte alter Klöſter und Burgen in Deutſchland knüpfen. Nidit weit von dieſer Quelle erbliden wir einen romantiſchen Felſen, " The Lover's Leap " genannt, mit einer lateiniſchen Juſdrift, die von Kelpius berrührt . Zahlreiche Be fuder haben ihre Namen in dieſen Felſen eingemeißelt, der ſich zweihundert Fuß hoch über den Bady erbebt. Bon dem Felſen zieht ſich eine tiefe, dunkle Schlucht, “ The Hermits ' Glen " ( Einſiedlersludyt) den Bach entlang, von der man fich ebenfaus viele romantiſche Sagen erzählt. - Eine Strecke weiter oben erreichen wir eine Papiermühle an einem kleinen Bädlein, das mehrere Waſſerfälle bildet, ehe es in den Wijabickon einmündet. In der Nähe dieſer Mühle ſteht das Haus, in welchem der Aſtronom und Patriot David Nittenhouſe geboren wurde. Dicht bei dieſem Bächlein wurde im Jahr 1690 von ſeinen Vorfahren die erſte Papiermühle in Amerika errichtet. Eine Viertelmeile weiter oben , zwei Meilen oberhalb der Mündung des Wiſſahicon, gelangen wir nach einem fteilen Hügel, auf deſſen Gipfel ein längliches ſteinernes Gebäude ſteht, das über ein Jahrhundert lang als das

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Die Einſiedlersquelle am Wifſahicon .

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220 Kloſter" bekannt war. Es iſt ein ehrwürdiger alter Bau , der einſt frommen Klausnern zum Aufenthalt diente. Der Huf hinter dem Gebäude wurde als Begräb nipplatz benützt .-- Eine Meile weiter oben, am weſtlichen Ufer des Wiſſa hickon, erreichen wir mehrere Höhlen, wie für den Alterthumsforſcher von großem Intereſſe find und von denen man ſich ebenfalls viele romantiſche Legenden erzählt. Eine Strecke weiter oben erblicken wir die ſogenannte Nöhrenbrücke ( Pipe Bridge ), einen ſchö nen Bau von 691 Fuß Länge und einhundert Fuß Höhe. Die Waſſerrühren, welche Germantown mit Trinkwaſſer verſehen, bilden die Sehnen der Brüdenbögen, und das Ganze iſt mit Schniedeeiſen zuſammengelyalten. Der Plan zu dieſer Brücke wurde von Friedrich Graff ent worfen , der auch den Bau derfelben leitete. Ingefähr Hundert Schritte weiter uben befindet ſich die in unſerer Abbildung dargeſtellte hölzerne Brücke über den Wiſſa hickon in der Nähe von Mount Airy, und nicht weit davon erreichen wir den ſogenannten „ Teufeløpfuhl" ( Devil's Pool), ein Baſſin im Creſbein Creek, einem kleinen Nebenflüßden des Wiſſahicon. Auch dieſer Platz lieferte dem Aberglauben , der Poeſie und der Romantik manches Thema zu Sagen und Legenden . Eine Viertelmeile iveiter oben erreichen wir ,,Valley Green ," wo eine ſchöne ſteinerne Brücke über den Bad führt. In der Nähe derſelben befindet ſid, ein Hotel, das im Sommer von Beſudjern des plages ſtark frequentirt wird. Die Gegend iſt hier äußerſt romantiſd . Eine halbe Meile oberhalb Balley Green gelangen wir zu einem marmornen Waſſerbecken unter Felſen, mit Farrnkräutern und wilden Blumen bedeckt. Es iſt dies

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Brücke übsr den Wiſſahidon bei Mount Airy. der erſte öffentliche Trinkbrunnen, der in Philadelphia errichtet wurde, und trägt die Jnſdrift : Pro Bono Publico ( für das öffentliche Wohl ) und darunter : Esto perpetua ( er bleibe für immer ). Eine halbe Meile über dem Trinkbrunnen erreichen wir eine tiefe und äußerſt romantiſde Felſenſchlucht, durdy

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WITHUR Brücke über den Wifſahidon bei Vallen Green.

welche ſich der Wiſſahickon Bahn bricht. Der merkwür digſte Gegenſtand in dieſer Schlucht iſt der ſogenannte ,, Indianer Felſen , " eine ungeheure Steinmaſſe in Geſtalt einer Kanzel mit einer Höhle in der Fronte. Auf dem Gipfel ſteht die aus Stein gebautene Figur cines Indianers, zum Andenken an Tedyuscung, den legten

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Drinkbrunnen am Wifſahidon .

Häuptling des Lenni - Lenape Stammes aufgeſtellt, der einſt in dieſer Gegend hauſte. Noch eine Meile weiter folgen wir dem Laufe des Wiffabickon aufwärts, bis wir endlid Cheſtnut Hill, das nördliche Ende des partes , erreichen . Hier erweitert fidy das enge, romantiſche Thal plötzlich, und wir befinden

224 uns nun in einer Herrliden Landſchaft mit üppigen Farmen und prächtigen Villas, wo viele der reichſten Bürger Philadelphia's ihre Wohnſige aufgeſchlagen haben . * * So hätten wir denn unſere Wanderung durch den Fairmount Park beendigt und die Hauptzüge deſſelben flüchtig in Augenſchein genommen . Eine gründliche Beſichtigung aller Sehenswürdigkeiten würde mehrere Tage erfordern. Fremde, die ſich längere Zeit in der Stadt aufzuhalten gedenken , werden wohl daran thun , dem Part wiederholte Beſude abzuſtatten und dabei jedesmal eine verſchiedene Route einzuſchlagen. Auf keinen Fall unterlaſſe man es, die Waſſertour auf dem Schuylfill von dem Landungsplaß der Dampfer bis zu den Sdyuylkill Falls zu machen - eine Tour bei welcher man beſtändig neue Schönheiten erblickt und neue Reize gewahr wird . Bis jetzt iſt der Fairmount Park noch in ſeiner Kind heit . Die Natur hat ihn verſchwenderiſch mit Reizen vedad )t, allein die Kunſt hat verhältniſmäßig noch wenig für ihn gethan . In dieſer Hinſicht geſchieht indeſſen mit jedem Jahre mehr, und die Zeit wird kommen, wenn ſich der Fairmount Park audi an Kunſtſchöpfungen den be rühmteſten Pärken der Welt ebenbürtig an die Seite ſtellen kann . Die Parkcommiſſäre beabſichtigen unter Anderem eine Kunſtgallerie, ein Naturalienkabinet, einen zoologiſchen Garten, ein Muſeum , künſtliche Seen und Teiche, Schlittſchuhbahnen u . i. w . zu etabliren . Sdion jetzt iſt Manches geſchehen , um den Part dem Publikum

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226 ſo anziehend wie möglich zu machen . So finden z . B. während des Sommers jeden Nachmittag abwechſelnd auf Lemon Hill, Belmont und George's Hill Freiconcerte tatt ; ſo find an verſchiedenen Punkten Spielpläße für Kinder mit Schaufein , Carrouſſels u. f. w. eingerichtet; To find allenthalben Reſtaurationen etablirt, in welchen Erfriſchungen jeder Art - aber keine berauſchenden Ges tränkezu haben find ; fo wurde bereits viel für Monu mente , Statuen aus Marmor und Bronze, Skulptura werke, Fontänen u . ſ. w. gethan. Für die Aufrechterhal tung der Ordnung ſorgt die eigens zu dieſem Zwede eingefeßte Parkpolizei, welche mit der Ausführung der von den Parkcommiffären erlaſſenen Geſeße und Regu fationen betraut iſt. Diejenigen, welche eine ausführlichere Beſchreibung dieſes herrlichen Parkes wünſchen , verweiſen wir auf das ſchön ausgeſtattete und mit über 30 giuſtrationen gea dymückte Werk : Fairmount Park . Sketches of its Scenery, Waters, and History. By Charles S. Keyser. Philadelphia, Claxton , Remsen & Haf felfinger. 161 pp. — desgleichen auf die Annual Reports der Parfcommiſſäre.

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Island .

Mitten im Delawareſtrom , zwiſchen Philadelphia und der zum Staat New Jerſey gehörigen Stadt Camden, liegen zwei Inſeln, die durch einen engen Kanal von einander getrennt ſind. Die nördliche oder obere dieſer Inſeln führt den Namen Smith's Joland; die ſüdliche oder untere heißt Windmill Jsland . Er ſtere iſt etwas kürzer, aber breiter als leştere ; beide haben jedoch ſo ziemlidy denſelben Flächengehalt, und beide gehören zum Gebiet der Stadt Philadelphia. Kleine Dampfer fahren während der Sommermonate vom Mor gen bis ſpät in die Nacht alle zehn Minuten nach den Inſeln ab, die nad Smith's Foland gebenden vom Pier No. 7 unterhalb der Cheſtnut Straße, die andern vom zweiten Pier unterhalb der Spruce Straße. Windmill Jøland fönnen wir mit wenigen Worten abfertigen, da dieſelbe in ihrem gegenwärtigen Zuſtand ſich kaum eines Beſuches verlohnt. Auf der Südſpibe, Point Airy genannt, befindet ſich eine Wirthſchaft, die jedoch nur von den niederen Elementen der Stadt, von halbwüchſigen Burſden und roben Individuen, ſelten von Perſonen aus den beſſeren Klaſſen, frequentirt wird . Dagegen iſt Smith's Island ein bei den Bewohnern der Stadt ſehr beliebter Vergnügungsplaß, der während des Sommers dem Beſucher große Reize bietet. Es iſt 227

228 eine ſchöne, von ſtattlichen Bäumen angenehm beſchattete Inſel, auf der man ſelbſt an den heißeſten Tagen erfri chende Kühle genießt. Schon die herrliche Ausſicht auf die beiden Städte, ſowie auf den majeſtätiſden Strom mit ſeiner regen Schifffahrt, iſt eines Beſuches werth ; doch iſt dies keineswegs die einzige Anziehungskraft. Die Inſel iſt nämlich an einen Deutſchen verpachtet, der die ſelbe mit Taft, Umſicht und großem Koſtenaufwand zu einem der einladendſten Pläße in der Nähe von Phila delphia gemacht hat. Außer einer vortrefflichen Reſtau ration findet man hier eine Badeanſtalt, mehrere Patent ſchaukeln, ein Carrouſſell mit Ringſtechen, eine Regelbahn, einen Billardſaal, eine Schießgallerie , nebſt andern Belu ſtigungen für Kinder und Erwachſene.' Eine für die ganze Sommerſaiſon engagirte Muſikbande giebt jeden Nachmittag Freiconcerte ; audy finden zuweilen Tanzun terhaltungen ſtatt. Ein Hanswurſt trägt das Seinige dazu bei , durch ſeine drolligen Streiche die Beſucher bei heiterer Stimmung zu erhalten, und auf einer kleinen Bühne werden regelmäßig komiſche Vorſtellungen gegeben. Ueberall auf der ganzen Inſel find Sigbänke angebracht, ſo daß man im Freien die Herrliche Luft und die ent zückende Ausſicht genießen , ſein Glas Bier oder Wein chlürfen und auf die Muſik lauſchen oder den luſtigen Schwänken des Harlekins zuſehen kann . În mondhellen Sommernachten werden nicht ſelten von deutſchen Vereinen Picnics auf der Inſel abgehalten, die, wie ſich von ſelbſt verſteht, immer eine große Men fchenmenge herbeilocken. Es gewährt einen eigenthüm lichen Genuß, in ſolchen Nächten den Blick auf den filberhell ſchimmernden Strom, ſowie auf die beiden

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Städte mit ihren unzähligen flimmernden Lichtern ſchweifen zu laſſen . Der Fahrpreis nach der Inſel und wieder zurück beträgt 10 Cents — ein viel zu hoher Anſaß, den das Publikum durch entſchiedene Kundgebung ſeines Willens leidyt ermäßigen könnte. Eine ſolche Prellerei erſcheint umſo ungerechtfertigter, wenn man bedenkt, daß man von New Yorf nach Hoboken und wieder zurück für 6, nach Broot lyn und zurück für nur 4 Cents fahren kann . Durch eine entſchloſſene Weigerung des Publikums, die Inſel zu frequentiren, würde der habgierige Eigenthümer der Boote bald zur Vernunft gebracht werden .

„ Boardinghäuſer ."

Das ,,Boardinghaus" iſt ein eigenthümlicher Zug des amerikaniſchen Stadtlebens. Man verſteht darunter ein Haus , in welchem Koſt und Logis und ,alle Bequemlich keiten einer Heimat“ zu haben ſind — natürlich für Gelb. In ſo fern ſtimmt es mit einem deutſchen Roſthaus" überein, unterſcheidet ſich aber in ſehr vielen Hinſichten von leßterem . Die ,,Boarders" ( Koſtgänger) ſind ent meder unverheiratete Perſonen beiderlei Geſchledyts, oder verheiratete Paare, welche die Mittel nicht befißen, für ſich ſelbſt ein Haus zu bewohnen . Viele Ehepaare wollen ſich der Mühe einer eigenen Haushaltung nicht unter ziehen und halten ſich daher ſammt ihren Kindern in ,,Boardinghäuſern " auf. Wie viele Häuſer dieſer Art Philadelphia hat, iſt nicht bekannt ; jedenfalls beläuft ſich ihre Zahl über eintauſend von allen Sorten, von den Faſhionabelſten bis zu den niedrigſten . In einer Hinſicht ſind fich indeſſen alle „ Boardinghäuſer" gleich, ob faſhionabel oder nicht Faſhionabel. Sie ſind alle im höchſten Grade uncom fortabel. Der ,, Boarder" iſt nie zufrieden und lebt in beſtändigem Hader mit ſeiner Wirthin (denn faſt aus chließlich ſind es Frauen , die ſolche Häuſer halten ), die ihr Möglichſtes thut, um ihren Gäſten den Aufenthalt recht gründlich zu verleiden . 230

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Die faſhionablen Etabliſſements haben prächtig mö blirte Parlors und werden in anſcheinend elegantem Styl geführt ; allein die Eigenthümerin macht ſich für dieſen Prunk bezahlt, indem ſie am Tiſch und an andern zum Comfort der Gäſte gehörigen Dingen ſo viel wie möglich ſpart. Die wirklich eleganten Etabliſſements," in denen man äußern Prunk mit einem guten Tiſch und ſonſtigen Comforts vereinigt findet, laſſen ſich an den Fingern berzählen . Die Preiſe ſind in den ,,Boardinghäuſern" zwar nie driger als in den Hotels ; dennoch ſind legtere in jeder Hinſicht vorzuziehen . Für Perſonen mit Familien muß das Boardinghausleben geradezu unerträglich ſein . Diejenigen, welche Kinder haben, finden bald, daß ſie dieſelben nicht ſo gut erziehen können wie in ihren eigenen Häuſern, und daß ſie nicht im Stande ſind, fie vor ungünſtigen äußeren Einflüſſen zu bewahren .

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Sämmtliche ,,Boardinghäuſer" beginnen ficky zu An fang des Monats September zu füden. Wenige Wir thinnen haben Mühe, ihre Etabliſſements voll zu bekom men, denn gewöhnlich ſtrömen große Sdaaren Fremder während der Wintermonate nach der Stadt. Die meiſten Boarders" verändern ihr Quartier jeden Herbſt, manche fogar noch öfter. Anfangs iſt der Tiſd gut, die Bedie nung vortrefflich und die Wirthin ſu angenehm und gefällig, wie man es nur wünſchen kann . Dies dauert fort, bis das Haus voll iſt und bis die Gäſte Arrange= ments getroffen haben, bei denen ein Umzug mit großen Unannehmlichkeiten verknüpft ſein würde. Jegt macht ſich eine bedeutende Veränderung ſichtbar und fühlbar. Die Bedienung läßt viel zu wünſchen übrig. Die

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232 Eigenthümerin findet es zu koſtſpielig, ſo viele Dienſtboten zu halten, und gerade die beſten werden entlaſſen . Der Tiſd wird ſchlecht und karg, und Speiſen fangen an zu erſcheinen, bei denen die Wirthin einen erſtaunlichen Grad von Scarfſinn entwidelt hat. Die Gäſte thun am Beſten daran, ſich aller naſeweiſen Fragen darüber zu enthalten, denn die Wirthin fertigt alle Bemerkungen mit der ſchnip piſchen Antwort ab , daß ihr das Haus verlaſſen könnt , wenn es euch nicht gefalle.“ Es iſt euch zu Muth, als ob ihr dieſen Rath befolgen wolltet, und werdet nur durch die Ueberzeugung davon abgehalten, daß es euch an andern Pläßen um kein Haar beſſer ergehen würde. Kurzum , die „ Boardinghäuſer " ſind nothwendige Uebel — faſt möchte man ſie irdiſde Fegefeuer nennen — die jeden Ledigen , der zu den Qualen derſelben verdammt iſt, veranlaſſen ſollten, ſich baldmöglichſt in den Stand der Ehe zu begeben und ſich ſeinen eigenen rechtſchaffenen Heerd zu gründen. Verheiratete Paare aber, die ſich unnöthigerweiſe in ſolchen Häuſern aufhalten — nun, dieſe verdienen alle Qualen , die ſie erdulden, in reidſtem Maße. Wirklich gute deutſche Koſthäuſer ſind in Philadelphia ſelten , und ſo kommt es daher, daß viele junge Männer, die keine Angehörigen haben , genöthigt find, fich in Wirthshäuſern einzuquartieren – ein Leben, das wo möglich noch unerträglider iſt als der Aufenthalt in amerikaniſchen „ Boardinghäuſern .“

1 T 1 Reſtaurationen .

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Philadelphia fol über zweitauſend Reſtaurationen und Speiſehäuſer enthalten . Dieſe Zahl umfaßt jede Art und Klaſſe, von der faſhionablen Reſtauration im Con tinental Hotel berab bis zu den niedrigen Speiſebuben in den elendeſten Stadtvierteln . Sehr viele Perſonen nehmen ihre Mahlzeiten ganz und gar an dieſen Pläßen . Meiſtens ſind es Leute, weldie nicht die Mittel beſigen, um in einem Hotel zu wohnen, und keine Luſt haben , ſich den Qualen eines ,,Boardinghauſes " auszuſeßen. Sie miethen ſich Zimmer, wo es ihnen gelegen iſt, und nehmen ihre Mahlzeiten in den Reſtaurationen . Viele Geſchäfts leute, deren Wohnungen weit von ihren Geſchäftsplägen gelegen find, nehmen ihr Mittagsmahl in derartigen Etabliſſements . An manchen dem Namen nady anſtän digen Plägen iſt die Roſt unter aller Kritif (dledyt, obgleich man ſagen darf, daß die Reſtaurationen von Philadelphia im Allgemeinen bie jeder andern amerika niſchen Stadt übertreffen . Unter den amerikaniſchen Reſtaurationen der Stadt ſteht die des Continental Hotel obenan . Es iſt ein pracht polles Etabliſſement, das in zwei Abtheilungen zerfällt, eine für Herren und eine für Damen . Beide ſind völlig gleich eingerichtet und ſtehen durch eine Thür mit einan der in Verbindung. Das Pult des Kaſſirers befindet ſich 233

234 in der Mitte zwiſchen den beiden Abtheilungen. Der Fußboden dieſer Doppelreſtauration iſt mit Marmor platten getäfelt; aud die Tiſche find insgeſammt aus Marmor. Die Einrichtung iſt einfach , aber äußerſt elegant . Man ſpeiſt hier à la carte , und von früh Morgens bis ſpät in die Nacht wimmelt es von Gäſten. Die Preiſe ſind fehr hody, allein die Koſt iſt vorzüglich. Ein Mittagsmahl für zwei Perſonen koſtet ohne Wein vier bis fünf Dollars. Was nur der Markt an Feinem und Ausgeſuchtem bietet, iſt hier zu finden ; allein — nur Bemittelten iſt es möglich, den Plat häufig zu beſuchen . Green's Reſtauration in der Cheſtnut Straße un terhalb der Achten gilt für eines der vorzüglichſten Spei ſehäuſer in der Stadt und wird von Vielen ſogar der Continental- Reſtauration vorgezogen. Die Popularität dieſes Plages iſt eine wohlverdiente, denn der Eigenthü mer läßt es fidhi angelegen ſein , ſeine Gäſte in jeder Hins ſicht zu befriedigen , wobei ihm ſeine langjährige Erfah rung ſehr zu ſtatten kommt. Sein Etabliſſement iſt der Lieblingsplag der beſten Klaſſe der Bevölkerung, da man hier die beſten Speiſen und Getränke zu verhältnißmäßig billigen Preiſen findet. Die Reſtauration iſt prachtvou eingerichtet und jederzeit ſtark frequentirt. Auch findet man hier einen eleganten Billardſaal und ein Leſezimmer, in welchem ſämmtliche Hauptjournale des Landes anzu treffen ſind. Es iſt indeſſen keineswegs unſer Zwed, eine Be ſchreibung der einzelnen größeren Reſtaurationen der Stadt zu geben. Es genüge, hier zu bemerken, daß ſolche Etabliſſements mit ſämmtlichen Hotels der beſſeren

235 Klaſſe verbunden ſind, obwohl es viele Reſtaurationen giebt, die keine Hotelgerecytigkeit beſißen . Lauber's Reſtauration .

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Unter den deutſchen Reſtaurationen in Philadelphia ſteht Philipp Lauber's Etabliſſement, No. 24 und 26 Süd Fünfte Straße, zwiſchen der Market und Cheſtnut Straße, anerkannt obenan . Es iſt dies ein Lokal, das dem Deutſcthum von Philadelphia zur Ehre gereicht. Herr Lauber, ſelbſt ein Deutſcher und den Deutſchen dieſer Stadt ſeit einer langen Reihe von Jahren auf das Vor theilhafteſte bekannt, hat es verſtanden, durch vortrefflide und gediegene Geſchäftsführung die beſten Elemente der Geſellſchaft an ſich zu feifeln. Keine andere Reſtauration bietet eine ſo ausgezeichnete Küche und vorzügliche Bedie nung wie dieſe, in der es jeden Tag von früh bis ſpät, namentlich aber um die Mittagszeit von Gäſten wimmelt. Unter legteren findet man alle gebildeten Stände und Berufsarten vertreten; Kaufleute und Banquiers, Pro fefforen, Aerzte, Künſtler, Journaliſten und Rechtsge lehrte, die fern von ihren Wohnungen im Centrum der Stadt ihre Geſchäftslokale haben , ſtellen ſich regelmäßig jeden Tag hier ein , um ihr Mittagsmahl einzunehmen . Auch als Importeur feiner deutſcher Weine ſteht Ph . Lauber unter den Weinhändlern der Stadt obenan . Was dieſem Etabliſſement noch zur beſondern Empfeh Yung gereicht, iſt der Umſtand, daß , obwohl Küche und Keller hier die der beſten amerikaniſden Reſtaurationen übertreffen, die Preiſe um ein Bedeutendes billiger ſind als in lekteren .

236 Es giebt übrigens noch eine große Anzahl gediegener deutider Reſtaurationen in der Stadt, in denen man zu ſehr mäßigen Preiſen vortrefflid ſpeiſt. ' Von den mit Recht beliebten deutſchen Hotels der Herren Zeiße, Springman, Price und Hohl war bereits an anderer Stelle die Rede, und wir haben nur noch hinzuzufügen, daß Herr Henry Miller ſein früber ſo populäres Winter gartenhotel in der Vine Straße unter der Achten wieder eröffnet und mit demſelben eine ausgezeichnete Reſtaura tion verbunden hat, in welcher zu jeder Tageszeit falte und warme Speiſen zu haben ſind.

Banken und Handelsinſtitute. 4

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Philadelphia beſißt derzeit 40 Banken mit einem Ge fammtkapital von ungefähr zwanzig Millionen Dollars . Es iſt die allgemeine Anſicht der Geſchäftsleute der Stadt, daß dieſes Kapital verdoppelt werden ſollte, um den Bedürfniſſen des Handels zu genügen. Die Bänken ſind täglich von 10 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags offen , ausgenommen an Sonntagen , am Weihnachtsfeſt, am Vierten Juli und am Dankſa gungsfeſt. Nachſtehend theilen wir eine Liſte der Banken mit dem Rapital einer jeben einzelnen mit : Bank of America, 306 Walnut Straße. Kapital $ 500,000 Bank of North America, 307 Cheſtnut Str. 1,000,000 750,000 Central National Bank , 109 Süd Vierte Str. City National Bank, 32 Nord Sediſte Str. 400,000 Commercial National Bank , 314 Cheſtnut Str. 810,000 Commonwealth National Bank, Südweſtecke der Vierten und Cheſtnut Straße. 300,000 Consolidation National Bank , 331 Nord Dritte Straße. 300,000 Corn Exchange National Bank, Ecke der Cheſt 500,000 ut und Zweiten Straße. 275,000 'lighth National Bank, 1017 Nord Zweite Str. Farmers' and Mechanics' National Bank, 427 2,000,000 Cheſtnut Straße. 237

238 First National Bank, 313 Cheſtnut Straße. Kapital $ 1,000,000 First National Bank of Camden , Agentur 179,000 Ecke der Zweiten und Cheſtnut Straße. 150,000 Fourth National Bank, 723 Arch Straße. Girard National Bank , Süd Dritte Straße, 1,000,000 unterhalb Cheſtnut. 250,000 Kensington National Bank , 969 Beach Str. Keystone Bank, 1326 Cheſtinut Straße. Manufacturers' National Bank, 27 Nord 570,000 Dritte Straße. Mechanics? National Bank, 22 Süd Dritte 800,000 Straße. National Bank of Commerce, 209 Cheſtunt 250,000 Straße. National Bank of Germantown , 4669 Ger 200,000 mantownı Avenue. National Bank of the Northern Liberties, 500,000 11 300 Nord Dritte Straße. National Bank of the Republic, 809 110 500,000 811 Cheſtnut Straße. National Security Bank, Ecke der Siebenten 250,000 Straße und Girard Avenue. National State Bank of Camden, Agentur 260,000 212 Church Straße. Penn National Bank, Ecke der Sechſten und 500,000 Vine Straße. 100,000 People's Bank, 411 Cheſtnut Straße. Philadelphia National Bank, 423 Cheſtnut 1,500,000 Straße. 300,000 Second National Bank , 4434 Frankford Av . Seventh National Bank , Ecke der Vierten 250,000 Hvid Market Straße . Sixth National Bank , Ecke der zweiten und 150,000 Bine Straße. Southwark National Bank , 610 Süd Zweite 250,000 Straße. Spring Garden Bank, Ecke der Spring Gar. 250,000 den Straße und Ridge Avenue.

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State National Bank, 216 Market Straße. Kapital $200,000 Third National Bank , Ecke der Market Str. und Penn Square. 300,000 Tradesmen's National Bank, 113 Süd Dritte Straße . 200,000 Twenty-second Ward Bank, 4850 German : Nvennie towi . 200,000 Union Banking Company , Ecke der Vierten und Cheſtnut Straße . 200,000 Union National Bank , Ecke der Dritten und Arch Straße . 300,000 West Philadelphia Bank, 3938 Market Str. 300,000 Western National Bank, 408 Cheſtnut Str. 400,000

240 Mehrere dieſer Banken haben prächtige Gebäude inne. Zu dieſen gehört die im italieniſchen Styl aus Braun ſtein erbaute Bank of North America in der Cheſtnut Straße oberhalb der Dritten ; die mit einer herrlichen korinthiſchen Säulenordnung geſchmückte aus Marmor erbaute Girard Bank in der Dritten Straße unterhalb der Cheſtnut; die Farmers ' and Mechanics ' National Bank und die unmittelbar daneben gelegene Philadel phia National Bank in der Cheſtnut Straße zwiſdien der Vierten und Fünften ; die Union National Bank an der Nordoſtecke der Dritten und Arch Straße ; die Tradesmen's National Bank in der Dritten Straße unterhalb der Cheſtnut, und noch mehrere andere. Das Liquidationsbureau ( Clearing House) befindet ſidy No. 429 Cheſtnut Straße. Sparkaſſen . Derartige Anſtalten (Saving Fund Societies) giebt es in Philadelphia ſedis. Dieſelben ſind : Philadelphia Saving Fund Society , Ecke der Sicbenten und Dieſes Walmt Straße. Incorporirt am 25. Februar 1819 . Juſtitut, das älteſte und beſte ſeiner Art in den Vereinigten Staa. ten, hat ein prächtiges Gebäude inne, das erſt vor wenigen Jahren erbaut wurde. (Siehe Abbildung .) Western Saving Fund Society , Südweſtecke der Zehnten und Walnut Straße. Incorporirt am 8. Februar 1847. Northern Saving Fund , Safe Deposit and Trust Company, Ecke der Sechſten und Buttonwood Straße. Incorporirt am 14. Imi 1871 . Beneficial Saving Fund Society, Süidiveſtecke der Zwölften und Cheſtnut Straße. Inicorporirt am 20. April 1853 .

241 Franklin Saving Fund Society, 136 Süd Vierte Straße. Incorporirt im Jahr 1856. Germantown Saving Fund Society, 4908 · Germantown Avenue. Incorporirt am 6. April 1854. Finanzielle und commerzielle Inſtitute. Verſchiedene Aſſociationen unterſtüßen und fördern den ſehr bedeutenden Handel der Metropole Pennſylva niens. Dazu gehören vorzüglich : Die Philadelphia Börje ( Philadelphia Exchange), ein prachtvolles Gebäude an der Dock, Walnut und Dritten Straße. Der weſtliche Eingang iſt an der Drit ten, der öſtliche oder Haupteingang aber an der Dod Straße. Beide Eingänge ſind mit ſchönen Säulengän gen verziert ; der an der Duckſtraße iſt kreisförmig mit Säulen von forinthiſder Ordnung. Das Gebäude iſt aus pennſylvaniſchem Marmor errichtet und enthält drei Stockwerke. Der unterſte Stock iſt größtentheils von Mäflerbureaur und Aſſekuranzgeſellſchaften eingenom men ; im zweiten befindet ſich ein Leſezimmer, in welchem ſämmtliche Hauptjournale von Amerika und Europa zu finden ſind . Auch das „ Board der Brokers“ hat einen Saal in dem Gebäude. In der ſchönen Rotunda finden öffentliche Aktienverkäufe ſtatt ; auch haben mehrere Tele graphencompagnien Zweigbureaur hier. Der dritte Stock iſt von Privatbureaur eingenommen . – Dieſes ſchöne und überaus günſtig gelegene Gebäude iſt eine der ſchönſten Zierden der Stadt und wird mit Recht von allen Fremden bewundert. (Man fehe eine Abbildung Seite 25. ) Die Handelskammer (Chamber of 16

Commerce)

242 befißt ein ſchönes neues Gebäude aus Braunſtein im romaniſch -gothiſchen Styl, auf der Oſtſeite der Zweiten, zwiſchen der Cheſtnut und Walnut Straße gelegen. Dieſes Gebäude wurde erſt vor wenigen Jahren auf der Stelle errichtet, wo bis dahin das altehrwürdige Wohn haus William Penn's, des Gründers der Stadt, ſtand. Es iſt ſehr zu bedauern, daß die Pietät der Bürger Phi ladelphia's nicht groß genug war, um dieſes Denkmal aus der Entſtehungsperiode der Stadt der Nadwelt zu erhalten. Die Kornbörſe ( Corn Exchange) in der Süd De laware Avenue, nahe der Duck Straße iſt das Eigenthum einer Aſociation Händler mit Mehl, Getreide und ande ren einheimiſchen Produkten . Die Halle iſt täglich für Berkäufe und commerzielle Geſchäfte offen . Das Handelscollegium ( Board of Trade) befindet ſich 505 Cheſtnut Straße, im zweiten Stock. Man fin det daſelbſt Zeitungen , Pamphlete, Berichte und Bücher über Handelsgegenſtände. Schon viele wichtige öffent Vídye Anſtalten und Maßregeln wurden durch das Han delscollegiuin hervorgerufen. Afjekuranz-Geſellſchaften . Philadelphia hat 96 Feuers, 65 Lebens-, 9 Marine-, 14 Feuer- und Marine-, ſowie 3 Zufalls- Affekuranzcom pagnien, im Ganzen aljo 187, wovon mehrere jedoch Zweige auswärtiger Geſellſchaften ſind. Manche dieſer Compagnien haben ſehr ſchöne Gebäude inne; nament lid verdient der Prad )tbau der Provident Life and Trust Insurance Company in der Vierten Straße unterhalb der Cheſtnut hier erwähnt zu werden. Dieſes

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244 ſoeben erſt vollendete Gebäude iſt aus Eiſen errichtet und vollkommen feuerfeſt. Die Mauern und Zwiſchenwände ſind von enormer Dide , und die Fronte gewährt einen äußerſt impoſanten Anblick. Es würde indeſſen die Grenzen unſeres Werkes weit überſchreiten , wenn wir die unzähligen Handelsinſtitute und geſchäftlichen Corporationen dieſer großen Stadt auch nur flüchtig beſprechen wollten. Die Canal-, Koh len , Eiſen-, Holz-, Minens, Del-, Eiſenbahn- und Schifffahrtsintereſſen der Stadt und des Staates find hier durch zahlreiche incorporirte Compagnien vertreten ; ebenſo die verſchiedenartigen Gewerbe . Viele dieſer Com pagnien und Aſſociationen haben für ihre geſchäftlichen Zwecke Gebäude errichtet, welche der Stadt zur Zierde und Ehre gereichen . Dazu gehören beſonders die Pracytbau ten der Philadelphia - Reading und der Penn fylvania Eiſenbahn compagnie in der Sük Vierten Straße unterhalb der Walnut. Namentlich imponirt uns das Gebäude der legtgenannten Compa gnie mit ſeinen großartigen Proportionen und ſeiner herr: lichen Granitfaçade. Dieſer Bau iſt einer Corporation würdig, die mehr Meilen Eiſenbahn eignet und controla lirt als irgend eine andere in der Welt.

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Der Handel von Philadelphia.

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Jeder Leſer, der die vorangegangenen Kapitel mit einiger Aufmerkſamkeit durdblätterte, muß zu der Ueber zeugung gelangt ſein, daß der Handel von Philadelphia enorm iſt. Ein Gang durch die ungeheure Stadt ſelbſt wird dieſe Ueberzeugung bekräftigen . Dennod iſt nicht zu leugnen, daß Philadelphia als Handelsſtadt mit Neiv Yorf nicht concurriren kann und daß es ſogar hinter Bal timore und Boſton zurückſteht . Der Grund dieſes Um ſtandes liegt darin, daß der größere Theil des auswärtigen Handels von Philadelphia durch New York betrieben wird. Biele Raufleute der Stadt laſſen ihre importirten Waaren in den Entrepôts zu New York liegen, bis ſie verkauft find, worauf ſie direkt an den Käufer ſpedirt werden . So kommt es, daß ungeheure Quantitäten Waaren, die von Philadelphia importirt wurden , dieſe Stadt niemals erreichen. Ja noch mehr, denn es giebt Kaufleute, die ihre Erportwaaren nad New York ſchicken , um von dort verſchifft zu werden , und zwar nicht nur Mehl, Getreide und dergleichen, ſondern ſogar Rohlen, Eiſen, Stahl, Holz u. 1. w ., die weit billiger direkt von Philadelphia verſchifft werden können als von New York. Dieſe Verkehrtheit hat ihren Grund in Mangel an Unternehmungsgeiſt. Unſere Kaufleute hingen bis jetzt zu felir am alten Sdilendrian und fahen ruhig zu , wie 245

246 Philadelphia ale Handelsſtadt nicht nur von New York, ſondern ſogar von den viel kleineren Städten Baltimore und Boſton überflügelt wurde. In den lezten Jahren jedoc machte ſich eine bedeutende Veränderung ſichtbar, und es wird nur kurze Zeit dauern, bis Philadelphia mit allen größeren Handelspläßen der Welt in direktem Der Anfang Dampfſchifffahrtsverfehr ſtehen wird . Dazu iſt bereits gemacht, indem der Bau einer Anzahl Oceandampfer erſter Klaſſe begonnen hat, welche regel mäßige Fahrten zwiſchen Philadelphia und Liverpool maden werden. So viel indeſſen der Handel der Stadt mit dem Auss land zu wünſchen übrig läßt, ſo wichtig und umfaſſend iſt der Binnen- und Küſtenhandel, wovon das rege Leben auf den beiden Flüſſen, zwiſchen denen Philadelphia liegt, Zeugniß ablegt. An dem breiten und tiefen Delaware ſtrome ziehen ſidy unabſehbare Reihen von Werften von der Navy Yard bis nach Kenſington hin, und Schiffe jeder Gattung und Größe kommen beſtändig an , gehen ab oder liegen vor Anker. Eine kurze Strecke über der Navy Yard find die Getreidewerfte der Pennſylvania Eiſenbahn mit ihrem großen Elevator. Das Werft am Fuße der Spruce Straße iſt das große Auſterndepot der Stadt. Das Doc Str. Werft iſt hauptſächlich dem Pfirſichhandel gewidmet. Zunächſt erreichen wir die großen Paſſagierwerfte an der Walnut, der Cheſtnut und der Market Straße, wo Boote ihre Fahrten ſtromauf und ſtromab oder nach Camden hinüber antreten. Das Vine Str. Werft iſt der Terminus der Camden und Atlantic Eiſenbahn. In der Nähe des Willow Str. Werfts ſind die Fradtdepots der Reading: ſowie der

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Nord - Pennſylvania Eiſenbahnen .

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Werft befinden ſich ungeheure Holzniederlagen , und zu Kenſington wird großartiger Sdyiffbau betrieben . Die Firma William P. Clyde & Co. beſigt Linien von Dampfern, die nach New York, Wilmington, Baltimore und ſämmtlichen Hauptpunkten an der ſüdatlantiſchen und der Golfküſte fabren . Thomas Clyde, der Gründer dieſer Firma, iſt vielleicht der größte Schiffsbeſiger in der Welt, da er nicht weniger als zweiundfünfzig Dampfer eignet. Auch durch die Schuylkill- und die Kanalſchifffahrt wird der Handel der Stadt ſehr gefördert, noch weit mehr aber durch das weit verzweigte Eiſenbahnſyſtem der Stadt. Die neu erwachte Thätigkeit und Energie unſerer Han delsmänner berechtigt zu der zuverſichtlichen Hoffnung, daß Philadelphia in nicht ferner Zukunft den ihm gebüh renden Rang unter den Handelsſtädten der Union ein nehmen und wenigſtens keiner andern Stadt als höchſtens New York nachſtehen werde.

Philadelphia als fabrikſtadt.

Wie New York als Handelsſtadt unter allen amerika niſchen Städten den erſten Plaß einnimmt, ſo ſteht Phi ladelphia als Fabrikſtadt unter allen obenan . An induſtrieller Thätigkeit bat fie nur wenige ihresgleichen auf der Erde und wird von keiner übertroffen . Wenn man bedenkt, daß der Geſammtwerth der Ma nufakturen von Philadelphia während des Fiskaljahres vom 1. Juli 1870 bis zum 30. Juni 1871 ſich auf die enorme Summe von $340,000,000 belief ; daß 8500 Gießereien , Spinnereien und Fabriken thätig waren, um dieſes Reſultat herbeizuführen , und daß 136,000 Perſo nen , von Dampfmaſchinen mit einem Aggregat von 55,000 Pferdekraft unterſtüßt, die Arbeit verrichteten, ſo wird man einſehen, daß eine ausführliche Abhandlung über die Manufakturen dieſer Stadt in einem Werke von ſo beſchränktem Umfang nicht zu erwarten iſt. Das hydrographiſche Baffin eines jeden Fluſſes in Pennſylvanien iſt eine Lieferungsquelle für den Eiſen bedarf der Stadt. Im Schuylkiülthale, innerhalb fünf zehn Meilen von Philadelphia , find mächtige Schmelz öfen unabläſſig thätig, um die dort zu Tage geförderten Erze in Ruheiſen zu verwandeln. Von den öſtlichen Counties des Staates kann einheimiſches Eiſen jeder Art und Qualität in jeder beliebigen Quantität per Eiſen 248

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249 bahn und per Waſſerroute nach der Stadt geſchafft wer den, und zwar zu geringeren Transportkoſten als nach irgend einem andern Markte. Auf dieſe Art kommt es, dan Eiſen in Philadelphia billiger zu haben iſt als in andern Städten . Roblen werden auf ſechs verſchiedenen Routen — drei Eiſenbahnen und drei Kanälen direkt von den Minen nad Philadelphia gebracht. Die Kohlenregionen liegen Philadelphia näher als irgend einer andern Seeſtadt, und die Transportkoſten ſind billiger. Von den jedes Jahr hierher gebradyten Rohlen werden über eine Million Tonnen nad New York transportirt; aud) finden unge heure Quantitäten ihren Weg nach Boſton und andern Bitlichen Märkten . Dieſei unerſchöpflichen Reichthum an Rohmaterial bat Philadelphia mehrere der größten Manufaktureta bliſſements zu verdanken , die in der Welt zu finden ſind . In den Stahl- und Eiſenwerken allein ſind über 12,000 Mann beſchäftigt, deren Produktionen ſich jährlich auf nahezu zwanzig Millionen Dollars belaufen . In der unmittelbaren Umgebung der Stadt giebt es vierund dreißig Sdymelzöfen, Gießereien und Walzmühlen , die über 3000 Arbeiter beſchäftigen und jährlid) $ 5,000,000 produziren . . Ferner giebt es 7 Etabliſſements zum Bau eiſerner Schiffe; 2 zur Manufaktur Idywerer Maſchini ſtenwerkzeuge, eiſerner Platten u . ſ. w .; 12 große Walz mühlen ; 2 Ranonengießereien ; 2 Büchſen- und Flin tenfabriken ; 1 für ſchwere Ordonnanz ; 3 Bomben- und Kugelgießereien; mehrere Sdyrot- und Pulverwerke ; 53 Dampfmaſchinenfabriken ; 4 Lokomotivenfabriken und 25 ſonſtige Gießereien.

- 250 Die Zahl der Baumwoll- , Halbwoll- und Wollfabri fen beläuft ſich auf über 500. Hierzu kommen noch drei Seidenſpinnereien ; 31 Etabliſſements, in denen ſeidene Bänder, Franſen, Garniturartikel u. f. w . fabrizirt wer: den ; über 80 Färbereien u . [. w . Der Lederhandel hält über 100 Gerbereien in beſtändiger Operation . Die Schuh- und Stiefelfabriken find überaus zahlreich, des gleichen die Etabliſſements, in denen Kleidungsſtücke zum Verkaufe fertig gemacht werden. Außerdem hat die Stadt eine Menge Buch- und Kartendruckereien , lithographiſche Anſtalten , Budbindereien, Papiermühlen, chemiſche Fa briken u . f. w . Andere bedeutende Fabrikationsartikel ſind Teppiche, Tapeten, Porzellan, Poſamentierwaaren, Uhren, mathematiſche, chirurgiſche und optiſche Inſtru mente, Golds , Silber- und Blechwaaren, Tabak und Cigarren, Glas- und Bronzewaaren, Meſſer, Nägel, Knöpfe, plattirte und Meſſingwaaren u . f. w . Die gro Ben Ale- und Bierbrauereien von Philadelphia , deren Zahl ſehr bedeutend iſt, haben in ganz Amerika einen hohen Ruf. Faſt unglaublich iſt die Zahl der Bäder, Meßger, Schneider, Schuhmacher, Tiſchler, Anſtreicher, Zimmerleute, Schloſſer, Drechsler, Schmiede, Kupfer ſchmiede, Blechſchmiede, Maurer, Steinmeßen , Schiefer becker, Glaſer u . f. w . Kurzum jedes Gewerbe, jeder Induſtriezweig iſt in Philadelphia vertreten, und zwar in einem Maßſtabe wie in keiner andern amerikaniſchen Stadt.

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Ueber den Schuylfill führen mehrere Brüden. Die ſelben ſind : Die Market Str. Brüde, die den öſtlichen und den weſtlichen Theil der Market Straße mit einander verbin det. Es iſt ein unſchöner, aber ſehr bequemer Bau, der gute Dienſte leiſtet, um Waaren und Paſſagiere nach Weſt-Philadelphia zu befördern. Die geſammte Fracht und faſt ſämmtliche Paſſagiere der Pennſylvania Eiſen bahn müſſen dieſe Brüđe paſſiren , um nach den beiden Bahnhöfen dieſer Compagnie zu gelangen. Die Brüde wurde im Jahr 1788 von einer incorporirten Compagnie erbaut, allein ſpäter der Stadt übertragen . Sie iſt 1300 Fuß lang und ruht auf drei Bogen und zwei ſteinernen Pfeilern . Ein hölzernes Dach gewährt Schuß vor Sturm und Regen . Die Cars der Market Str . Pferde eiſenbahn pafſiren dieſe Brüde. Die Cheſtnut Str. Brüde wurde erſt vor wenigen Jahren erbaut und iſt eine der ſtärkſten und ſchönſten Brüden in den Vereinigten Staaten . Sie iſt gänzlich aus Eiſen und Stein errichtet. Die Rettenbrüde, die bei den Fairmount Waffer werken von der Callowhill Straße über den Schuylkiu führt. Die Heſtonville, Mantua und Fairmount Cars paſſiren dieſe Brüde. Die Girard Avenue Brüde oberhalb Fairmount. Dieſe Brücke iſt in den legten Jahren baufällig und ge 251

252 fährlich geworden und ſoll demnächſt durch eine neue erfest werden . Unweit derſelben iſt Die Eiſenbahnbrüde der New York- Waſhington Linie, die erſt vor wenigen Jahren erbaut wurde. Die Columbiabrücke der Philadelphia- Reading Eiſen bahn , eine halbe Meile oberhalb der letteren. Derſelben Compagnie gehört Die ſchöne neue Steinbrüde oberhalb Laurel Hill, die hauptſächlich für den Roblentransport nach Ridmond beſtimmt iſt. Die Eiſenbahnbrüde der Philadelphia -Wilmington Baltimore Bahn bei Gray's Ferry . Dieſe Brücke wird auch von gewöhnlichen Fuhrwerken und Fußgängern benüßt. Die South Str. Brüde, die den öſtlichen mit dem weſtlichen Theil der South Straße verbindet. Die Eijenbahnbrüde der Pennſylvania Centralbahn führt unterhalb der lektgenannten über den Schuylkill. In nicht ferner Zukunft werden bei ſämmtlichen Hauptſtraßen Brücken über den Schuylkill erbaut wer den , um den Verkehr zwiſchen dem öſtlichen und dem weſt lichen Theil der Stadt zu erleichtern. – Der Brüden über den Wiſſahidon haben wir bereits in dem Rapi tel über den Fairmount Park Erwähnung gethan. Der Plan, eine Brücke über den Delaware von Phila delphia nach Camden zu erbauen , findet allgemeinen An klang . Es iſt ein gigantiſches Unternehmen, das auf den erſten Blick faſt unausführbar erſcheint; allein die Energie und der praktiſche Sinn der Compagnie, die den Plan angeregt hat, wird ſicherlich Mittel und Wege fin den , um die Schwierigkeiten zu überwinden und den Bau erfolgreich durdyzuführen .

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1 Stadteiſenbahnen .

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Das Stadteiſenbahnſyſtem von Philadelphia iſt voll kommener und großartiger als das irgend einer anderen Stadt . Die ,, Cars " (Wagen ) fahren durch jede bedeu tendere Straße und in manchen Fällen Meilen weit dar über hinaus nach den Vorſtädten und nach dem Lande . Sie ſind bequem und gut eingerichtet und werden ſtark patroniſirt. Häufig ſind ſie ſo überfüllt, daß man kaum noch Plaß zum Stehen findet. Nur ein Ding fehlt noch , um die Cars zu dem zu machen , was ſie ſein ſollten, näm lich die Anwendung des Dampfes ſtatt der Pferde. Der Fahrpreis für jede einzelne Fahrt ( ob man nun einen Block oder mehrere Meilen weit fahre) iſt ſieben Cents — mehr als in irgend einer anderen amerikaniſchen Stadt beredyntet wird . Es giebt 22 Linien , die von faſt ebenſo vielen Com pagnien geeignet und verwaltet werden . Dieſelben ſind : Zweite 11. Dritte Str . Linie. Green 11. Coates Str. Linie. - Germantown Linie. — Frankford 11. Southwark, oder Fünfte Fairmonut Brand). 11. Sechſte Str. Linie. Ilnion Linie. Zehnte 11. Elfte Str. Linie. Dreizehnte il. Fünfzehnte Str. Richmond u. Linie. Siebzehnte 11. Neunzehnte Str. Linie. Schulfill Linie. Ridge Avenie Linie. Manayunk Linie. Race it . Vine Str . Linie . - Heſtonville, Mantua 11. Fairmount Linie. - Market Str. Linie. – Darbi)Linie . – Cheſtut 11. Wal out Str. Linie. Spruce ll . Þine Str . Linie . – Philadelphia 11. Olnel) Linie. Nord Philadelphia Linie. - Delaware County, Blockler u . Merion Linie. · Lombard 11. South Str. Linie. 253

254 Die einzelnen Compagnien haben an verſchiedenen Punkten ihre Depots oder Bahnhöfe, von welchen die Cars abfahren und nach denen ſie irad Beendigung ihrer Route wieder zurückehren. Einige der breiteren Stra Ben, wie die Market, die Arcy, die Girard Avenue, die Ridge Avenue, haben ein doppeltes Schienengeleiſe, ſo daß die Cars auf der einen Seite aufwärts, auf der an dern abwärts fahren . Die übrigen Hauptſtraßen haben nur ein einfaches Seleiſe, und die Cars der betreffenden Linien fahren daher die eine Straße aufwärts und die andere abwärts . So fahren z . B. die Cars der Cheſt nut und Walnut Str. Linie die erſtere Straße ab- und die legtere aufwärts . Will man an irgend einem Punkte einſteigen, ſo braucht man bloß dem Kutſcher mit der Hand ein Zeichen zu geben ; will man ausſteigen , ſo zieht man einen Riemen , der ſid) über den Köpfen der Paſſa giere durch den ganzen Wagen erſtreckt und dem Kutſcher das Signal zum Anhalten giebt. Fremde, welche ſich in der Stadt aufhalten, werden wohl daran thun, ſich in den Cars vor Taſchendieben zu hüten , die ſich namentlich überfüllte Wagen zu Nußen ziehen, um ihre langfinge rigen Operationen auszuführen .

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führen (Ferries ).

Es giebt ſechs Linien von Fährbooten , die auf dem Delaware zwiſchen Philadelphia und den Ufern von New Jerſey bin und her fahren . Dieſelben ſind : Weft Jerſey Ferry , vom Fuße der Market Straße in Phila. delphia bis zur Market Straßein Camden . Camden & Philadelphia Ferry, vom Fuße der Market Str. in Philadelphia bis zur Federal Straße in Camden. Camden Ferry , bom Fuße der South Straße in Philadelphia bis Kaign's Point in Camden . Cooper's Point Ferry, vom Fuße der Vine Straße in Phi. ladelphia bis Cooper's Point in Camden. Glouceſter Ferry, vom Fuße der South Straße in Phila delphia bis Glouceſter in New Jerſey . Red Bank Ferry , vom Fuße der South Straße in Philadel phia bis Red Bank in New Jerſey. Hierzu kommt noch die Smith's 3sland Ferry vom Pier No. 7 unterhalb der Cheſtnut Straße nach Smith's Ísland, und die Point Airy Ferry bom Fuße der South Straße , Philadelphia , nach Windníill Island. Die Boote ſind große Schraubenräderdampfer, die im Stande find, Paſſagiere, Pferde und Wagen zu trans portiren . Die Fahrt nach Camden koſtet fünf, nady Glouceſter und Red Bank zehn Cente. Auf einigen die fer Linien gehen die Boote alle zehn Minuten ab, auf anderen in längeren Zwiſchenräumen . Bei Nadyt ver leihen ſie mit ifren vielen bunten lichtern dem Strome einen äußerſt maleriſchen Anblick. Die Philadelphia Camden Boote fahren vom frühen Morgen bis gegen 255

- 256 Mitternacht. Der Verkehr auf dieſen Booten iſt immens; zuweilen befördern dieſelben fünf bis ſechshundert Per ſonen auf einer einzigen Fahrt. Außer dieſen Fährbooten giebt es größere Dampfer, die stad verſchiedenen Punkten an beiden Ufern des Stromes fahren . Der Ariel fährt vom Cheſtunt Str. Werft nach Cheſter, Mar (11$ Hook und Wilmington . Der Major Keybold fährt vom Ard, Str. Werft nach Cheſter, Penn's Grove, New Caſtle, Delaware City und Salem . Der Edwin Forreſt fährt vom Arch Str. Werft nach Beverly, Burlington, Briſtol, Florence, Fieldsborough und Trenton . Der John A. Warner fährt vom Ardi Str . Werft nach Ri. vertoni , Torresdale, Andaluſia, Beverly), Burlington und Briſtol. Der Barclayfährt von erſten Werft unterhalb der Ard) Straße nad Progreb , Delanco. Delta Grove , Bridgeborough, Iriſh Wharf. Bailey's Landing and Centerton. Der Trenton fährt vom Walnut Str. Werft nad Tacony, Torresdale , Beverly), College Wharf und Burlington. Der Rancocas fährt vom erſten Werft unterhalb der Arch Straße nach Bridgeport. Auch giebt es mehrere Linien , deren große Dampf ſchiffe nach New York, Boſton, Portland, New London , Wilmington, Baltimore, Richmond, Charleston , Mobile, New Orleans, ſowie nach den weſtindiſchen Häfen fahren. - Der Schuylkil wird im Sommer von kleinen Dam pfern befahren, welche Erkurſioniſten nach verſchiedenen Punkten an den Ufern dieſes Fluffes befördern. Rein Fremder, der während der milden Jahreszeit ſich in Phi ladelphia aufhält , ſollte es unterlaſſen , eine Erkurſion auf dem Sdyuylkill zu machen und ſich am Anblick der wundervoll romantiſchen Scenerien an beiden Ufern zu laben .

Eiſenbahnen

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und

Bahnhöfe .

Eine wichtige Epoche tagte in der Geſchichte der Civili ſation, als man anfing, den Dampf für Reiſezwecke an zuwenden. Ohne dieſen mächtigen Faktor würde ein großer Theil unſeres Landes noch eine Wildniß ſein , und wo jet große, blühende Städte mit lebhaftem Handel und reger Induſtrie zu erblicken ſind, würden nod) wilde Thiere und faſt ebenſo wilde Indianer hauſen . Erſt in den legten fünfundzwanzig Jahren fand die Wichtigkeit eines ausgedehnten Eiſenbahnſyſtems bei den Bürgern Pennſylvaniens die ihr gebührende Berückſich tigung. Seit dieſer Zeit aber nahm das Eiſenbahnweſen einen gewaltigen Aufſchwung, und jeßt durdyzieht ein großartiges Neg von Eiſenbahnen , das ſeinen Central punkt in Philadelphia hat, nicht nur den Staat Penn fylvanien , ſondern ſämmtliche Theile des Landes . Wir geben nachſtehend eine kurze Beſchreibung der von Philadelphia ausgebenden Bahnhöfe, jebody mit Aus laſſung der Zeittabellen, da ſich dieſelben auzu häufig verändern . Die Pennſylvania Centralbahn. Die Office der Direktoren befindet ſich in dem pracht vollen Gebäude in der Vierten Straße unterhalb der Walnut. Die Compagnie hat drei Bahnhöfe, einen an 17 257

258 der Ginunddreißigſten und Market Straße (Weſt -Phila delphia ), einen zu Renſington und einen am Fuße der Market Straße . Dieſe Bahn verbindet Philadelphia mit den weſtlichen, nordweſtlichen , füdlichen und füdweſtlichen Staaten . Zu Pittsburg vereinigt ſie ſich mit Linien, die nad Cleves land, Detroit, Chicago , Milwaukee führen. Von Chi cago gelangt man mit der Alton- Chicago Bahn nach St. Louis. Desgleichen vereinigt ſie ſich zu Pittsburg mit der Columbus Cincinnati Bahn , die mit ihren verſchie denen Zweigbahnen durch Ohio, Indiana und Juinois führt. Auf ihrer Route durch Pennſylvanien verbindet ſie ſich mit der York-Wrightsville Bahn, der nördlichen Cen tralbahn , der Cumberland Valley Bahn, der Schuylfill Susquehanna Bahn, der Huntingdon Broad-Top Bahn , der Tyrone -Clearfield Bahn , der Hollidaysburg Zweigbahn, der Ebensburg - Creſſon Bahn und der Indi ana Zweigbahn . Der Bau dieſer prächtigen Bahn wird ſtets ein leuch tendes Denkmal des Unternehmungsgeiſtes ihrer Gründer und der Geſchicklichkeit ihrer Ingenieure bleiben . Das Kapital der Compagnie beträgt $ 33,850,000.

Die Philadelphia -Heading Eiſenbahn . Die Generaloffice dieſer Compagnie befindet ſich in dem ſchönen Gebäude No. 227 Süd Vierte Straße. Der Bahnhof für Paſſagiere und Fracht iſt an der Ede der Callowhill und Broad Straße gelegen. Die Roha lenwerfte befinden ſich zu Richmond am Delaware. Dieſe Bahn geht durch das Schuylkillthal nad Har

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risburg , eine Entfernung von 112 Meilen , und verbindet die großen Anthracitkohlenfelder mit dem Delawareſtrome. Shre zahlreichen und äußerſt wichtigen Zweige und Con nektionen ſind wie folgt: Zu Norristown vereinigt ſie fidh mit der Philadelphia - Germantown - Norristown Bahn, ſowie mit der Cheſter Valley Bahn ; zu Reading mit der Lebanon Valley Bahn ; zu Harrisburg mit der Pennſylvania Centralbahn , der nördlichen Centralbahn und der Cumberland Valley Bahn ; desgleichen vereinigt fie ſich zu Reading mit der Oſt- Pennſylvania Bahn ; zu Allentown mit der Lehigh Valley Bahn bis Eaſton, und dort durch die Centralbahn von New Jerſey und die Morris-Effer Bahn durds bas dicht bevölkerte und ſchöne Hügelland des nördlichen New Jerſey nad New York . Zu Eaſton vereinigt ſie ſich ferner mit der Belvidere Des laware Bahn, die von Trenton bis Delaware Water Gap durch das Thal des Delaware läuft. Zu Reading ferner mit der Reading - Columbia Bahn, welche durch die reiche Farmregion von Berks nach Lancaſter County an den berühmten Kurpläßen von Ephrata und Litiz vor : über nach Columbia und Lancaſter führt. Außerdem hat ſie nod; zahlreiche Zweigbahnen, die durch die reichen Roblenregionen von Pennſylvanien führen . Im Gan : zen eignet die Compagnie über 1000 Meilen Schienen, nahezu 300 Lokomotiven , an 3000 Waggons und 14,000 Kohlenwagen .

New York Linien . Camden und Amboy Bahn, via South Amboy. Bahnhof am Fuß der Market Straße. Auf dieſer Linie ſeßen die Paſſagiere auf einem Fähr

260 boot nach dem Bahnhof in Camden über . Von hier fahren ſie mit der Eiſenbahn nach South Amboy und von da auf einem Dampfboot nach New York, wo ſie am Pier No. 1 bei der Batterie landen . Dieſe Houte iſt zwar die langſamere ( fie nimmt volle fünf Stunden in Anſpruch ), iſt aber bei Weitern die ſchönſte, da der Paſſa gier auf dieſe Art den pracytvollen Anblidt der Bai und des Hafens von New York mit Staten Island, Brook lyn und Jerſey City genießt . Camden und Umboy Bahn, via Camden und Jer Ter City . - Bahnhof am Fuß der Market Straße. Die Paſſagiere feßen auf einem Dampfer nady Camden über, fahren von da per Eiſenbahn nad Jerſey City und werden von dort auf einem Fährboot über den Hudſon itac New York befördert. Pennſylvania Centralbahn (Philadelphia -New York Zweig ). - Bahnhof an der Einunddreißigften und Market Straße, Weſt- Philadelphia. Auf dieſer Route gelangen die Paſſagiere vom Bahn hof direkt per Eiſenbahn nach Jerſey City , ſezen von da per Fährboot nach New York über, wo ſie nach einer Reiſe von 31 Stunden anlangen . - Auf dieſer Linie beträgt der Fahrpreis $ 3.25, auf den beiden erſteren nur $2.25 . Die Entfernung zwiſchen Philadelphia und New York ift 89 Meilen oder nahezu 30 Stunden.

Camden -Atlantic Bahn . Die Züge nach Atlantic City ( 60 : Meilen) gehen jeden Tag von der Vine Str. Fähre ab. Die Paſſagiere wers den auf Booten nach Cooper's Point in Camden und von da per Eiſenbahn nach Atlantic City befördert.

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Philadelphia -Wilmington - Baltimore Bahn . Die Office und der Bahnhof dieſer Compagnie befindet fic an der Ecke der Broad Straße und Waſhington Avenue. -- Dies iſt die große ſüdliche Route, die durch Waſhington nach den Südſtaaten führt. Der Bahnhof der Compagnie iſt der ſchönſte in der Stadt. Man erreicht ihn mit den Cars der Union Linie, ſowie der Dreizehnten und Fünfzehnten Str. Linie. Die Entfer nung zwiſchen Philadelphia und Baltimore beträgt 98 Meilen und wird in vier Stunden zurückgelegt.

Germantown Bahrt. Dies iſt ein Zweig der Philadelphia - Reading Bahn . Der Bahnhof befindet ſich an der Ede der Neunten und Green Straße .

Norristown Bahn .

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Ebenfalls ein Zweig der Philadelphia - Reading Bahn . Bahnhof an der Ede der Neunten und Green Straße. Weſt Cheſter -Philadelphia Bahn. Office und Bahnhof befinden ſich an der Ecke der Ein unddreißigſten und Market Straße (Weſt- Philadelphia ), auf der Südſeite. Dic Philadelphia und Ericbahn

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iſt jetzt von der Compagnie der Pennſylvania Centrala bahn gepachtet und durchſchneidet die nördlichen Coun ties des Staates . Der Bahnhof iſt an der Ecke der Einunddreißigſten und Market Str. , Weſt Philadelphia .

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Nord -Pennſylvania Bahn. Office, No. 407 Walnut Straße. Bahnhof Ede der Berks und America Straße. – Dieſe Bahn führt über Jenkintown, Wiffahidon , landsdale, Hatfield, White Hau , Sellersville, Doylestown , Quakertown, Coopersburg , Centre Valley und Hellertown nach Beth lehem (54 Meilen von Philadelphia) .

Conſu ( n .

Da Bürger und Fremde leicht in die Lage kommen mögen , die Dienſte oder den Schuß der in Philadelphia anſäßigen Conſuln fremder Staaten ſuchen zu müſſen, ſo laſſen wir hier eine alphabetiſche Liſte derſelben folgen . Belgiei , G. E. Saurmani, 1104 Cheſtnut Straße. Braſilien, E. S. Sayres, 500 Locuſt Straße . Buenos Aires, Nalbro Frazier, 105 Walnut Straße. Columbin , Leon de la Cova, 218 Walnut Straße. Dänemark, E. S. Sayres, 500 Locuſt Straße . Deutſches Reich, Carl V. Meyer, 223 Cheſtnut Straße. Frankreid , Grimaud de Caug, 524 Walnut Straße. Großbrittanien , Charles Edward A. Kortright, 619 Walnut Str. Italien, Alonzo M. Viti, 149 Süd Front Straße. Nicaragua, Henry C. Dallet, 129 Süd Front Straße. Niederlande, Lars Weſtergaard. 127 Walnut Straße. Deſterreid), Lars Weſtergaard, 127 Walnut Straße. Peru , S. I. Chriſtiani, 141 Nord Water Straße. Portugal , E. S. Sayres , 500 Locuſt Straße. Rußland, Henry Preaut, 500 Süd Delaware Avenue. Schweden and Norwegen , E. S. Sayres , 500 Locuſt raße. Schweiz, Rudolph Koradi, Nordoſtecke der Vierten ii . Mood Str. Spanien, Don Ricardo Alfredo Palomino y Carcano, 524 Wal uint Straße . Türkei Charles Meigs Hogan, 114 Süd Sechſte Straße. Venezuela, Leon de la Cová, 218 Walnut Straße. 263

Deffentliche

Schulen .

Keine einzige Stadt der Union , Boſton allein ausge nommen , hat ein ſo vortreffliches Freiſchulenſyſtem wie Philadelphia. Daſſelbe umfaßt gegenwärtig nicht weni ger als 414 Schulen, in denen die Kinder nicht nur koſtenfreien Unterricht erhalten, ſondern ſogar noch un entgeltlid, mit den nothwendigen Sdulbüchern verſehen werden . Die Stadt Philadelphia bildet der erſten Sdyuldiſtrikt des Staates und ſteht unter der Jurisdiktion eines Board of Controllers of Public Schools ( Schulvorſtands), deſſen Mitglieder alljährlich im Juni von den Soul direktoren gewählt werden. Sie halten ihre Verſaum lungen im Athenäumgebäude an der Ecke der Sedyſten und Adelphi Straße . Der Diſtrikt zählt 29 Schulſektionen (eine für jede Ward der Stadt), und jede Sektion ſteht unter der Auf ſicht eines Board of Directors ( Direktoriums), das vom Volfe auf drei Jahre gewählt wird . Die Sdulen des Diſtrikts ſind in folgende klaſſen oder Grade eingetheilt :

Central Hochidule (für Knaben ) Normalſchule ( für Mädchen ) Grammarſchulen 264

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265 Conſolidirte Schulen . Sekundärſchulen Primärſchulen Deffentlidie Nachtdulen

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414

Die Zahl der Sdüler , welche dieſe Schulen im Jahr 1871 beſudsten, belief ſich auf 87,428 . Dieſe wurden von 163 Lehrern und 1,505 Lehrerinnen unterrichtet . Die Ausgaben für den Unterhalt dieſer Schulen beliefen fich im Jahr 1871 auf $ 1,370,457 . Hiervon famen $883,151 auf Lehrergehalte und $ 85,000 auf den Ankauf von Büchern, Schreibmaterialien, Karten , Globen , Ap paraten , Wandtafeln u . 1. w . Die Schulhäuſer ſind meiſtens aus Badſtein , einige der neueren jedod) aus Braunſtein oder Ohioſtein erbaut und größtenteils drei Stod hody. Alle, die ſpeziell für dieſen Zweck errichtet wurden , ſind geräumig und comfor tabel, insbeſondere die neueren . Die Schulzimmer ſind groß, luftig und nett . Für Heizung und Ventilation iſt gut geſorgt, ebenſo für die Béquemlichkeit der Lehrer und Sdpüler. Jedes iſt mit mehreren Feuerfeſten Treppen verſehen , und in jedem wohnt ein Thürſchließer, der für die Reinlichkeit und Ordnung der Zimmer verantwortlich iſt. Die öffentlichen Schulen werden in Primär-, Sekun där-, Grammar- und Hochſchulen eingetheilt. In eini gen Primärſchulen ſind die Geſchlechter getrennt, in an dern dagegen ſind Knaben und Mädchen beiſammen . Der Unterricht in den Primärídulen iſt ſehr einfady, da dieſelben nur von ſehr jungen Kindern beſucht ſind. -Er umfaßt Anſchauungsunterricht, ſowie einfache Unter

266 weiſung im Buchſtabiren und Leſen, auch im Zählen und Addiren nach einer Rechenmaſchine. In den Se fundärfchulen werden die Kinder in den vier Spezies, in der Geographie, im Schreiben, Zeichnen und den An fangsgründen der Grammatik unterrichtet. Die Grammaridule beginnt, wo die Sekundär ſchule aufhört, und giebt dem Schüler eine gründliche und praktiſche Erziehung . Die Lehrgegenſtände in den verſchiedenen Klaſſen umfaſſen engliſche Grammatit , Stylübungen, Geſchichte, Arithmetit, Geographie, die Elemente der Aſtronomie, Zeidnen u . 1. w . Knaben, welche die Grammarſchule eine beſtimmte Pe riode lang beſucht haben , werden nach erfolgreich beſtan dener Prüfung in die Central Hochſchule aufge nommen . Dieſes noble. Inſtitut befindet ſich an der Ecke der Broad und Green Straße. Es iſt ein einfaches, aber dennod elegantes Badſteingebäude mit vorzüglidyer innerer Einrichtung . Der Unterricht in dieſer Anſtalt iſt gründlich und umfaſſend und erſtreckt ſich auf alle höheren Lehrgegenſtände. Auch hier, wie in allen uns teren Schulen iſt der Unterricht völlig unentgeltlich. Das Lehrerperſonal beſteht aus einem Prinzipal (Direk tor) und vierzehn Profeſſoren. Dieſe ſind gegenwärtig wie folgt : George Inman Riché, A. M., Prinzipal. James Rhoads , A. M. , Profeſſor der Literatur und Geſchichte. James McClune, A. M., Profeſſor der theoretiſchen Mathematik und Aſtronomie. 3. Hopper, A. M. , Profeſſor der Mathematik, Edivard W. Vogdes, A.M., M. D. , Profeſſor der Philoſophie und politiſchen Wiſſenſchaften.

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Die Central-Hochſchule. Louis Angele. Profeſſor der deutſchen Sprache. Joſeph W. Wiljoni, A. M., Profeſſor der praktiſchen Mathematik. Daniel W. Howard, A. M., Profeſſor der Geſchichte. George Stewart, A. M., Profeſſor der lateiniſchen Sprache. Tſaať Norris , A. M., M. D., Profeſſor der Naturkunde und Chemie. John Kern , A. M. , Profeſſor der Zeichenkuuſt. D. W. Bartine , A. M. , Profeſſor der kaufmänuiſchen Calcılation und der Stalligraphie. E. I. Houſton , A. M., Profeſſor der phyſiſchen Geographie und : der Naturlehre. F. F. Holt, A. M., M. D., Profeſſor der Anatomie, der Phyſiolo . gie und der Naturgeſchichte . George Gorliſ , A. M., Profeſſor der Buchführung. E. Thompſon, A. B. , Hilfslehrer der Chemie. Die Hochſchule iſt reichlich mit mathematiſchen, phyſika liſchen, aſtronomiſchen und chemiſchen Apparaten ausge

- 268 ſtattet, hat ein kleines , aber vortrefflich gewähltes Natu ralienkabinet, eine Bibliothek und ein Obſervatorium, und wird in jeder Hinſicht vortrefflid, verwaltet . Sdon viele der hervorragendſten Bürger der Stadt ſind aus dieſer Anſtalt hervorgegangen . Mädchen , welche jammtliche Grabe der Grammarſchule durchgemacht haben, werden nach beſtandener Prüfung in die Normalſchule aufgenommen , wo ſie nicht nur in allen höheren Lehrgegenſtänden unterrichtet, ſondern zugleid zu Lehrerinnen berangebildet werden. Der Un terricht iſt in dieſer Anſtalt ebenſo gründlich wie in der Hochſchule für Kinaben, und wird von einem Prinzipal ( Direktor) und zehn Lehrerinnen geleitet. Dieſes In ſtitut befindet ſich in der Sergeant Straße, zwiſchen der Neunten und Zehnten, in einem unſcheinbaren Gebäude, das für ſeine Zwecke viel zu klein und ungenügend iſt. Das ganze Schulſyſtem ſteht allen Kindern in der Stadt frei, deren Eltern ſich daſſelbe zu Nußen ziehen wollen . Den Schülern werden nicht die geringſten Koſten aufgebürdet; von jedem aber wird die ſtrengſte Reinlich keit und Pünktlichkeit verlangt. Die Koſten dieſes herr lichen , Schulſyſtems legen der Stadtkaſſe eine ſchwere Tare auf, die indeſſen freudig getragen wird, da ſie die Stadt vor einer ungeheuren Schaar müſſiger und un wiſſender Männer und Weiber rettet, die der Fluch ſo vieler großen Städte ſind. Selbſt den Aermſten wird dadurch Gelegenheit gegeben, ihre Kinder der Wohlthaten theilhaftig werden zu laſſen , die ihnen ſelbſt in ihrer Ju gend abgingen. Mit weiſer Benügung, der ihnen geboa tenen Vortheile können ſich dieſe Kleinen in ſpäteren Jahren zu Ruhm und Glück empor arbeiten.

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Mit den Tagſchulen ſtehen 26 Nachtſchulen in Ver bindung , die das Jahr hindurch von ungefähr 7000 Schülern beſucht werden . Dieſe ſind für den Unterricht derer beſtimmt, die durch ihre Geſchäfte oder durch ihr Alter von dem Beſuch der Tagſchulen abgehalten ſind . Nur einfache Gegenſtände werden in dieſen Schulen ge lehrt. Auch für Deutſche, weldie, die engliſche Sprache zu erlernen wünſchen , ſind mehrere Abendſchulen ein gerichtet.

Privatſchulen .

Es giebt in Philadelphia mehrere hundert Privat ſchulen jeder Art, von den einfachen Kleinkinderſchulen an bis zu den klaſſiſchen Akademien und Penſionaten, in denen die Schüler die höcyſte Ausbildung erhalten . Es iſt keineswegs unſere Abſidyt , eine ausführliche Beſchreibung dieſer Anſtalten zu geben oder aud nur dieſelben einzeln namhaft zu machen. Manche dieſer Sdulen friſten ein kümmerliches Daſein , während andere ficy in höcyſt blühendem Zuſtande befinden . Zu den Privatſdulen zählen wir alle Lelyranſtalten, die nicht auf Stadt- oder Staatskoſten unterhalten werden, ſondern entweder mit Kirchen verbunden ſind oder von einzelnen Individuen gelalten werden . Faſt ſämmtliche Kirchen haben Schulen für die Kinder ihrer Gemeindemitglieder. In dieſen wird außer den gewöhnlichen Lehrgegenſtänden -noch Religionsunterricht ertheilt, der, wie ſchon oben bemerkt, von den öffentlichen Stadtſchulen ausgeſchloſſen iſt. Das Schulgeid variirt in dieſen Anſtalten von 50 Cents bis fünf Dollars den Monat ; Bücher und Schreibmaterialien werden extra berechnet. Die Leiſtungen dieſer Schulen ſind ſehr ver ſchieden ; in manchen derſelben erhalten die Schüler eine gediegene Erziehung , während in andern ſelbſt die not wendigſten Anfangsgründe nur dürftig erlernt werden. 270

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Denſelben Unterſdied findet man bei den eigentlichen Privatſdulen , d . 1. ſolchen, die von Privatperſonen Es giebt unter dieſen vorzügliche gehalten werden . Anſtalten, die den Schüler bis zur höchſten Stufe der Ausbildung bringen, während andere ſo viel wie nichts leiſten . Mehrere Kirchen- und Privatſchulen ſind außeror dentlich ſtark beſucht und umfaſſen vier,ſechs und adyt Klaſſen mit einer entſprechenden Anzahl Lehrer und Lehrerinnen. In den obern Klaſſen derſelben werden jämmtliche höhere Gegenſtände, ſowie aud Muſik und fremde Sprachen gelehrt. Es giebt niehrere klaſſiſche Inſtitute in der Stadt, welche ihre Zöglinge für die Univerſität vorbereiten . Andere höhere Anſtalten befaffen ſich hauptſächlich mit der Vorbereitung junger Männer für das praktiſche Geſchäftsleben. Dazu gehören namentlich die ſogenann ten Commercial Colleges oder Business Colleges, in denen alle für den Kaufmann erforderlichen Gegen ſtände vorzugsweiſe gelehrt werden . Eine beſondere Klaſſe bilden die ſogenannten Board ing Schools (Roſtfchulen, Penſionate ), von denen einige für Knaben , andere für Mäddien und junge Damen beſtimmt ſind. Es giebt mehrere äußerſt ſtart beſuchte Inſtitute dieſer Art in der Stadt, in denen die Roſten fich aufmehrere hundert Dollars das Jahr belaufen . Viele derſelben ſind faſt ausſchließlich von den Söhnen und Tödtern auswärtiger Eltern beſucht. Bon den deutſchen Privatídulen der Stadt wird in einem ſpäteren Kapitel die Rede ſein .

Die Univerſität von Pennſylvanien.

Dieſes ehrwürdige Inſtitut gehört zu den älteſten und beſten im ganzen Lande. Es wurde um das Jahr 1744 als eine einfache Akademie etablirt, im Jahr 1755 in ein College und 1779 in eine Univerſität umgewandelt. Anfangs befand es ſich in der Vierten Straße unterhalb der Arch , wurde aber im Jahr 1798 nach der Neunten Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut verlegt , wo es bis zu Anfang dieſes Jahres ( 1872 ) verblieb. Da die bisherigen Gebäude ihren Zwecken längſt nicht mehr genügten , ſo ſchritt man zur Errichtung eines neuen prächtigen Baues , der im Sommer 1872 vollendet ba ſtand und im September dieſes Jahres feierlich eröffnet wurde. Das neue Univerſitätsgebäude befindet ſich an der Sechsunddreißigſten Straße und Darby Road in Weſt- Philadelphia und hat eine Fronte von 260 und eine Tiefe von mehr als 100 Fuß. Es iſt aus Serpen tinmarmor errichtet und gewährt mit ſeinen beiden hohen Thürmen und zahlreichen minaretähnlichen Thürmchen einen äußerſt impoſanten und zugleich reizenden Anblid . Der Bau wurde von dem berühmten Ardjitekten T. W. Richards geleitet. Die Lage iſt vortrefflich ge wählt ; auch könnten die inneren Arrangements kaum beſar ſein . Die Univerſität ſteht unter der Direktion eines ,, Board " 272

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von fünfundzwanzig “ Trustees. " Der Gouverneur des Staates Pennſylvanien iſt ex officio Präſident dieſes Direktoriums. Es liegt keineswegs in unſerer Abſicht, eine umfaſſende Beſchreibung dieſes Inſtituts zu geben, da dies die engen Grenzen unſeres Werkes weit überſchreiten würde. Es genüge daher zu ſagen , daß dieſe höchſte Erziehungsanſtalt Pennſylvaniens in jeder Hinſicht den deutſchen Begriffen von einer Univerſität entſpricht, mit der einzigen Aus nahme, daß kein theologiſches Departement vorhanden iſt. In Anbetracit der überaus großen Zahl der Con feſſionen muß dieſen jelbſt die Heranbildung ihrer Theo logen überlaſſen bleiben, und zu dieſem Zwede ſind zahl reiche theologiſche Seminare vorhanden . Die Univerſität umfaßt folgende Departements : 1. Departement der ( freien ) Künſte, 2. Departement der Medizin , 3. Departement der Recyte, 4. Departement der Agrikultur, der Bergwerkskunſt und ber mechaniſchen Künſte, 5. Departement der ſchönen Künſte, 6. Departement der Wiſſenſchaften. Die Fakultät, an deren Spiße der “ Provost " ( Präſed, Rektor) ſteht, zählt über dreißig Profefforen, darunter die eminenten Deutſchen Oswald Seidenſtider, Dr. Phil . , Profeffor der deutſchen Sprache und Literatur, und F. A. Genth , A. M., Dr. Phil. , Profeſſor der analytiſchen und angewandten Chemie und Mineralogie. Der gegenwärtige Rektor der Univerſität iſt Charles 9. Stillé , L. L. D. , Profeſſor der Geſchidste und engliſchen Literatur. Der Dekan des mediziniſchen

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275 Departements iſt R. E. Rogers , M.D .; der Dekan des Departements der Rechte E. Spencer Miller, A. M .; der Dekan des Departements der Agrikultur, Bergwerkss kunſt und der mechaniſchen Künſte F. Rogero , A. M. Das mediziniſdie Departement der Univerſität iſt das älteſte ärztliche College in den Vereinigten Staaten und wird nocy jeßt als das vorzüglichſte von allen anerkannt. Das neue Univerſitätsgebäude enthält eine ſchöne Ka pelle, eine bedeutende Bibliothek, zahlreiche Lehr- und Hörſäle ; chemiſche, phyſikaliſche und metallurgiſche Labo ratorien, Muſeen und Stabinete mit den mannigfaltigſten Apparaten, Modellen u. f. w .; Laboratorien für quali tatise, quantitative und organiſche Analyſe ; Privatlabu ratorien für die Profeſſoren — kurzum Alles, was zu einer großartigen Lehranſtalt erſten Ranges gehört. Im mediziniſchen Departement werden täglich kliniſdie Vorleſungen gehalten . In den Stadt- ſowie in den zahl reichen Privathoſpitälern und ſogenannten Dispensaries ( Anſtalten, in denen Unbemittelte ärztliche Behandlung und Arzneien unentgeltlich erhalten ), finden die angehen den Mediziner reichliche Gelegenheit, ſidy theoretiſd) und praktiſch in ihrem Fache auszubilden . Auch werden die Studirenden gründlicy in der praktiſdyen Anatomie und Chirurgie unterrichtet. Das Departement der Wiſſenſchaften iſt eine neue Schöpfung und dazu beſtimmt, gründlichen Unterricht in der analytiſchen und praktiſchen Chemie und Mineralogie, in der Geologie und Bergwerkskunde, in der Metallurgie, in ſämmtlichen Zweigen der Ingenieurskunſt, ſowie im mechaniſchen Zeichnen und in der Ärchitektur zu ertheilen .

Mediziniſche

Schulen .

Außer dem mediziniſchen Departement der Univerſität von Pennſylvanien beſigt Philadelphia noch mehrere an dere Inſtitute, in denen junge Männer zu praktiſchen Aerzten herangebildet werden . Dazu gehören : Das JEFFERSON MEDICAL COLLEGE in der Süd Zehnten Straße, zwiſchen der beſtnut und Walnut. Dieſe Anſtalt erfreut ſid, eines hohen Rufes und wird zu den beſten mediziniſchen Schulen im Lande gezählt. Audi hat ſie bedeutende Hoſpitalaccommodationen , die einert Theil der Klinik des Inſtitutes bilden . PHILADELPHIA UNIVERSITY OF MEDICINE AND SURGERY , in der Neunten Straße unterhalb der Locuſt ge legen . Auch in dieſem Inſtitut wird gründlicher theore tiſcher und praktiſcher Unterricht in allen mediziniſchen Fächern ertheilt. ECLECTIC MEDICAL COLLEGE OF PENNSYLVANIA, No. 514 Pine Straße . FEMALE MEDICAL COLLEGE OF PENNSYLVANIA, an der Nord College Avenue und Zweiundzwanzigſten Straße gelegen . Dieſes Inſtitut, in welchem Frauen mediziniſchen Unterricht erhalten, iſt das älteſte ſeiner Art und wurde im Jahr 1849 gegründet. Die Fakultät beſteht aus fünf Männern und vier Frauen . An der 276

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· 277 Spiße der Fakultät ſteht die Dekanin Anna Preſton, M. D. , Profeſjorin der Phyſiologie. PHILADELPHIA COLLEGE OF PHARMACY (Apothe kerſdjule), in der Zehnten Straße nabe der Race gelegen. Dies iſt das älteſte derartige Inſtitut in den Vereinigten Staaten . HAHNEMANN MEDICAL COLLEGE, in der Filbert Straße unterhalb der Zwölften . Dies iſt eine der älte ſten und berühmteſten homöopathiſchen Schulen im Lande. Zahnärztliche Schulen. Die amerikaniſchen zahnärztlidyen Schulen erfreuen ſich in der ganzen Welt eines hohen Rufes, und die in Philadelphia ſind als die vorzüglichſten von allen aner = kannt. Es find berſelben zwei vorhanden , die außeror dentlich ſtark beſucht ſind und unter ihren Studenten Individuen aus faſt ſämmtlichen Ländern Europa's baben . Dieſe Inſtitute ſind : Das PHILADELPHIA DENTAL COLLEGE, No. 108 Nord Zehnte Straße, oberhalb der Ardy, und Das PENNSYLVANIA COLLEGE OF DENTAL SUR GERY an der Südoſtecke der Zehnten und Ardy Straße, Sede dieſer Anſtalten hat eine volle Fakultät, beſtehend aus den vorzüglidſten und berühmteſten Männern dieſes Faches.

Theologiſche Seminare.

Faſt jede Confeſſion des Staates hat ihr eigenes Se minar, in welchem junge Männer zu Predigern heran gebildet werden ; dod ſind die meiſten Inſtitute dieſer Art in verſchiedenen andern Theilen des Staates gelegen . Unter der in Philadelphia befindlichen ſind beſonders zu erwähnen : Die theologiſche Schule der Episkopalfirdhe an der Ede der Neununddreißigſten und Walnut Straße in Weſt -Philadelphia . Das theologijde Seminar St. Charles Borromeo für katholiſche Theologen. Das neue prachtvolle, im italieniſchen Styl errichtete Gebäude dieſes Inſtituts bes findet ſich nahe der Overbrook Station an der Pennſyl bania Centralbahn, ungefähr fünf Meilen vom Mittel punkt der Stadt.

Das theologiſche Seminar ber cbangeliſch -lutheria fchen Kirche, 216 Franklin Straße, nahe der neuen lutheriſchen Zionskirche. Das theologiſche Seminar der rcformirten Presby tcriancrfirde in der Broad Straße zwiſchen der Spruce und Pine. 278

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280 Dieſe Seminare werden insgeſammt aus den Fonds der Kirchengemeinden der betreffenden Confeſſionen ſowie durch freiwillige Contributionen von Privatleuten unter halten. Den Episkopalen, deren Predigerſeminar das älteſte in der Stadt iſt, ſtehen ſehr bedeutende Mittel zu Gebote, wie denn überhaupt bieſe Sefte die reidſte von allen iſt.

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Inſtitute für Kunſt,

Literatur und

Wiſſenſchaft.

An derartigen Inſtituten iſt Philadelphia außerordent lid reich. An Werth und Wichtigkeit find fie natürlich ſehr verſchieden, doch iſt unter ihrer Zahl kein einziges, deſſen Eriſtenz dem Publikum nicht von großem Nuben wäre und das fidy nicht eines Beſuches lohnte. Dieſe Juſtitute wurden insgeſammt von Privatperſonen ge gründet und bilden incorporirte a jociationen . Wir geben hier eine kurze Beſchreibung der wichtigeren und beſchränken uns auf eine flüchtige Erwähnung der minder bedeutenden :

Die Akademie der Naturwiſſenſchaft. Dies iſt eine Anſtalt, auf die Philadelphia mit gerechy tem Stolze blicken darf. Sie befindet ſich an der Nord weſtecke der Broad und Sanſom Straße und iſt dem Publikum jeden Dienſtag und Freitag Nadymittag von ein Uhr bis Sonnenuntergang offen . Eintrittspreis 10 Cents. Denjenigen , welche beſondere Studien zu machen wünſchen , iſt der Zutritt unter gewiſſen Bedränkungen auch zu andern Zeiten geſtattet. Das gegenwärtige Ge bäude der Akademie iſt höchſt einfady und dymudlos und 281

282 längſt idyon ungenügend für ſeine Zwecke ; doch ſind be reits Vorbereitungen zur Errichtung eines Prachtbaues an der Neunzehnten und Race Straße ( ſiehe Abbildung) getroffen worden . Dieſe Geſellſchaft wurde im Jahr 1812 von einigen wenigen Privatbürgern begründet und 1817 incorporirt. Ein Muſeum und eine Bibliothek waren die erſten Er forderniſſe, und beide traten in kurzer Zeit in das Daſein . Die Bibliothek enthält jeßt ungefähr 24,000 Bände, die Karten , Zeitſchriften und Pampülete, deren Zahl überaus groß iſt, nicht eingerechynet . Sie iſt reich an Werken über Naturwiſſenſchaft, Anatomie und Phyſiologie, des gleichen an hiſtoriſchen Dokumenten jeder Art. Auch enthält ſie mehrere werthvolle Werke über Antiquitäten und die ſchönen Künſte. Das Muſeum enthält jeßt über 250,000 Eremplare aus jedem Zweige der Zoologie, Geologie und Botanik. Die Reptilienſammlung befindet ſich auf den Gallerien des öſtlichen und nordöſtlichen Saales ; ſie wird nur von wenigen ähnlichen Sammlungen in Europa übertroffen. die Sammlung der ausgeſtopften Säugethiere befindet fidy im Hauptſaal unter der nördliden Gallerie; faſt ſämmtliche Thierarten der Erde ſind hier vertreten . Hier findet man auch ungefähr 65,000 mineralogiſche und paläontologiſche Eremplare mit einer reichen Foſfilien ſammlung. Gleich bei unſerem Eintritte erblicken wir Skelette eines Walfiſches und eines vorſündflutlichen Rieſenthieres, Hadraſaurus genannt und zum Geſchlecht der Eidechſen gehörig. Es muß eine merkwürdige Zeit geweſen ſein, als ſolche furchtbare Geſchöpfe von über zwanzig Fuf Höhe auf der Erde umher liefen . Leşteres

283 Akademie Naturwiſſenſcha ften .der

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. 284 Skelett wurde vor einigen Jahren im Staat New Jerſey ausgegraben . Ferner erblicken wir bier Schädel von Elephanten und andern Thieren , ſowie Mammuth- und Maſtodonſchädel und viele andere intereſſante Gegen : ſtünde; Skelette von Menſchen , Affen, Kameelen, Pfer den , Straußen u . . w . Die Sammlung ausgeſtopfter Vögel , von dem gewaltigen Strauß bis zu dem winzigen Kolibri herab, iſt die umfangreichſte in der ganzen Welt; ebenſo die Sammlung von Eiern und Neſtern . Es giebt wohl nur wenige Vögelgattungen, die hier nicht vertre ten ſind . Dieſe Sammlung umfaßt nahezu 40,000 · Eremplare. — Raum minder intereſſant iſt die Inſekten ſammlung. Die Botanik iſt ebenfalls außerordentlich ſtark vertreten, und das Herbarium iſt anerkannt das beſte und werthvollſte, das eriſtirt. — Auf der ſüdlichen Gallerie befindet ſich Dr. Morton's berühmte Schädel ſammlung Dieſelbe enthält Schädel aller bekannten Menſchen- und Affenarten . In einem Schrank nicht weit vom Eingang befinden ſich zwei egyptiſche und zwei peruvianiſche Mumien , ſowie mebrere mumienartige egyptiſche Gößenbilder. Die egyptiſchen Mumien ſind drei bis viertauſend Jahre alt. Es iſt indeſſen unmöglich, die zahlreichen und äußerſt intereſſanten Sammlungen in dieſer Akademie audy nur flüchtig zu erwähnen . Kein Bewohner der Stadt und kein Fremder ſollte verſäumen , dieſes herrliche Inſtitut zu beſuchen und deſſen reiche Schäße flüchtig in Augen ſchein zu nehmen. Wir ſagen , flüchtig,“ denn eine ge naue Beſichtigung würde Tage, ja fogar Wochen erfor dern . Die ganze Natur mit ihren unendlich mannig faltigen Schöpfungen liegt hier vor uns ausgebreitet,

285 und dieſen ganzen reichen Genuß baben wir für den Spottpreis von zehn Cents ! In Folge des ungenügenden Raumes ſind die Gegen ſtände allzuſehr an und auf einander gedrängt; dieſem Uebelſtand wird indeſſen abgeholfen werden, wenn das neue Akademiegebäude erſt vollendet iſt.

Die amerikaniſche philoſophiſche Geſellſchaft wurde ſchon im Jahr 1727 von einer kleinen Anzahl (trebſamer junger Männer gegründet, deren leitender Geiſt Benjamin Franklin war . Das Lokal diefer Ge ſellſchaft befindet ſich ſchon ſeit vielen Jahren in der Fünften Straße unterhalb der Cheſtnut. Anfangs war es einfach ein ſozialer Club, in welchem über die Tages fragen, politiſche Maßregeln u . 1. w . debattirt wurde. Im Mai 1743 erließ die „ Junto ,“ wie der Club fidy nannte, einen Proſpekt zur ,, Gründung einer Geſellſchaft für die Verbreitung nüßlicher Kenntniſſe in den brittiſchen Provinzen von Nordamerika . " Dieſer Proſpekt war von Benjamin Franklin als Sekretär unterzeichnet. Mehrere Jahre vergingen indeſſen, ehe dieſe Geſellſchaft, die ſid , mit der ,, Junto " verſchmolz , lebenskräftig in das Daſein trat, und ſo entſtand denn die gegenwärtige , amerikaniſche philoſophiſche Geſellſchaft zur Verbreitung nützlicher Kenntniſſe, die im März 1780 incorporirt wurde. Der Grund, auf welchem das Gebäude der Geſellſchaft ſteht, wurde den Mitgliedern im Jahr 1785 durch eine Legislaturakte geſdenkt, und im Jahr 1790 ſtand der Bau fertig da . Die Geſellſchaft hat den zweiten Stock

286 inne ; der erſte Stock ſowie das Erdgeſchoß ſind der Stadt für die Bureaur öffentlicher Aemter verpachtet. Die Bibliothek, welche ſich in einem ſchönen Saal be findet, enthält über 25,000 äußerſt werthvolle Bände. Manche Werke in dieſer Bibliothek eriſtiren nirgend anderswo in Amerika . Auch iſt dieſelbe reich an Ma nuſkripten , Dokumenten und Briefen , deren Werth kaum zu berechnen iſt. Das Kabinet enthält werthvolle Sammlungen ; der Saal iſt indeſſen viel zu klein für dieſelben . Das Comitézimmer iſt durch das Anbenken wieler berühmter Männer vergangener Tage geheiligt, die ſich hier einzufinden pflegten , unter denen Waſhington, Frant lin, Jefferſon , Rittenhouſe, Wiſtar, Hamilton, Adams, Duponceau und Lafayette eine hervorragende Rolle ſpielten . Die hiſtoriſche Geſellſchaft von Pennſylvanien , am 2. Dezember 1824 zur Erforſchung und Bearbeitung der Geſchichte dieſes Staates gegründet, befand ſich viele Jahre lang in dem Athenäumgebäude an der Ecke der Sechſten und Adelphi Straße, hat aber jegt ihr eigenes Lokal in der Spruce Straße, zwiſchen der Achten und der Neunten . Sie wurde im Jahr 1826 incorporirt. Das Muſeuin der Geſellschaft enthält viele werthvolle Dokumente, worunter manche Geſchenke von der Regie rung der Vereinigten Staaten , von Pennſylvanien und von Großbrittanien ; desgleichen von der Familie Wils liam Penn's und von europäiſchen und amerikaniſchen Geſellſchaften . – Die Säle ſind jeden Montag von 8 bis 10 Uhr Morgens offen, ausgenommen während der Monate Juli und Auguſt.

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Das Athcnäum, an der Ede der Sechſten und Adelphi Straße dem Waſh ington Square gegenüber gelegen, iſt ebenfalls eines jener trefflichen Inſtitute, die ihren Urſprung dem Stre ben nach geiſtiger Ausbildung verdanken, das die Stadt Philadelphia von jeber charakteriſirte. Es wurde im Jahr 1813 von ſechs jungen Männern gegründet ; im Február 1814 zählte die Geſellſchaft bereits zweihundert Mitglieder, und im Jahr 1815 wurde ſie incorporirt. Der Zwed der Gründer war, ein Leſezimmer zu etabliren, in welchem ſie ihre Mußeſtunden auf angenehme und nüßliche Weiſe verbringen könnten . Wenige Wochen nad der Organiſation der Geſellſchaft wurde das Ju ſtitut im zweiten Stock einer Buchhandlung an der Süd oſtecke der Vierten und Cheſtnut Straße eröffnet. Der Grundſtein des jebigen Gebäudes wurde im No vember 1845 gelegt, und im Jahr 1847 fand die Eröff= nung des neuen Lokales ſtatt. Das Gebäude iſt in italieniſchen Styl aus Braunſtein errichtet und koſten fammt der inneren Einrichtung ungefähr $50,000. Der untere Stock iſt dem Vorſtand der öffentlichen Sculen verpachtet; der zweite Stock enthält die Bibliothek, das Zeitungezimmer und das Schachzimmer des Athenäums. Lekteres befindet ſich zwiſchen der Bibliothek und dem Zeitungszimmer . Der Eintritt und die Benukung der Bücher iſt jedem frei ; doch dürfen nur Mitglieder der Geſellſchaft Bücher mit nach Hauſe nehmen . Die Bis bliothek enthält viele Bücher und Dokumente von großem Werthe .

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Das Franklin Inſtitut, in der Siebenten Straße zwiſchen der Market und Cheſt= nut, wurde im Jahr 1824 zur Förderung und Ermuthi gung der Manufaktur und der mechaniſchen Künſte in = corporirt. Es befindet ſich in einem einfachen Gebäude und enthält einen Saal für Vorleſungen , eine Bibliothek, ein Mineralienkabinet und eine Anzahl Modelle.

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Die Pennſylvania Agrikulturgcſellſchaft zur Förderung und Hebung der Landwirthſchaft befindet ſidy No. 702 Walnut Straße. Sie beſigt eine werth = volle Biblivthek, beſtehend aus Büchern und Dokumenten über alle Gegenſtände, die auf Agrikultur, Viehzucht u. f. w . Bezug haben .

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Die Pennſylvania Hortikulturalgeſellſchaft

node wurde im Jahr 1827 gegründet und 1831 incorporirt. Sie iſt das älteſte und beſte Inſtitut dieſer Art in den Vereinigten Staaten . Sie beſigt eine große und werth volle Bibliothek, die nicht nur über sämmtliche Zweige der Hortikultur, ſondern über viele andere verwandte Gegenſtände der Naturwiſſenſchaft die umfaſſendſte Aus kunft giebt. Die Geſellſchaft hat ein großes und ſchön eingerichtetes Gebäude in der Broad Straße unterhalb der Locuſt, zwiſchen der „ Academy of Muſic" und der Beth - Eden Kirche gelegen . Dieſelbe iſt dem Publikum jeden Dien ſtag Abend geöffnet. Bei den alljährlichen Blumen und Früchteausſtellungen der Geſellſchaft iſt das geräu

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– 289 mige Auditorium der Halle ſtets zum Erbrüden gefüllt. Zu andern Zeiten wird die Halle häufig zu andern Zwecken, z . B. für Bälle, Concerte, Vorleſungen u . ſ. w . , vermiethet. Die Entomologiſche Geſellſchaft, No. 518 Süd Dritte Straße gelegen, wurde im Jahr 1862 incorporirt. Ihr ſpezieller Zweck iſt die Förderung der Entomologie oder Injektenkunde, mit beſonderer Be rückſichtigung der dem Landwirth ſchädlichen Inſekten und der Mittel zu deren Vertilgung. Die Geſellſdaft hat eine werthvolle Fachbibliothek und correſpondirt re gelmäßig mit ähnlichen Geſellſdyaften in andern Theilen des Landes .

Außer den bereits beſchriebenen Inſtituten giebt es noch ſehr viele andere, die zwar von minderer allgemeiner Bedeutung, dennoch aber innerhalb ihres Wirkungs kreiſes von großem Nußen ſind. Viele derſelben find von Privatgeſellſchaften zur Ausbildung ihrer reſp. Mitglieder gegründet; dod iſt auch Andern, beſonders Fremden, der Zutritt geſtattet. Die wichtigſten derſelben find : Die Franklin literaturgeſellſchaft, 725 Nace Straße. · The American Literary Union, 1821 Green Straße. -- The Catholic Philopatrian Literary In stitute, 1227 Locuſt Straße. The Friends ' Social Lyceum , Fünfzehnte und Race Straße. — Handel und Haydn Geſellſchaft. - Die deutſche Hermann Literatur geſellſchaft, 347 Nord- Dritte Straße. — Das Kenſing 19

290 ton Inſtitut, Ecke der Girard Avenue und Day Straße. Mechanics ’ Institute of Southwark , 1104 Süd Fünfte Straße. — Moyamensing Literary Institute, Ecke der Elften und Catharine Straße. – Die numiss inatiſche und antiquariſche Geſellſchaft von Philadelphia, 524 Walnut Straße. — Pennſylvania Literaturgeſell ſchaft, 528 Nord Achte Straße. – Das Philadelphia Lyceum , Ede der Neunten und Spring Garden Straße. Der Preßclub von Philadelphia, 521 Cheſtnut Straße, hauptſächlidy aus Journaliſten beſtehend. — Das Rorborough Lyceum . - Der Shakeſpeareverein, 704 Walnut Straße. - Das Spring Garden Inſtitut, Ecke der Broad und Spring Garden Straße. - Wag ner Free Institute of Science, Ecke der Montgomery Avenue und Siebzehnten Straße, und noch viele andere. Die Afademie der ſchönen Künſte wurde 1805 gegründet und 1806 incorporirt. Sie be findet ſich in der Cheſtnut Straße zwiſden der Zehnten und Elften , doch iſt gegenwärtig ein neues und großarti ges Gebäude an der Ede der Broad und Cherry Straße im Bau begriffen , das der Stadt zur Zierde gereichen wird. Die Akademie iſt das Unternehmen einer Aktiengeſellſchaft. Jeden Frühling findet eine Kunſtausſtellung ſtatt, die fechs Wochen dauert und bei welcher die Produktionen der hervorragendſten amerikaniſchen Maler und Bildhauer zu erblicken ſind. Die Akademie iſt jeden Tag für Beſucher offen .

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Bibliotheken .

Eine eigentliche öffentliche oder Volkebibliothek, auf Koſten der Stadt für den freien Gebrauch des Publikums unterhalten , giebt es bis jetzt noch in “ keiner einzigen Dage Stadt des Landes, mit Ausnahme von Boſton . gen beſigt Philadelphia mehrere vorzügliche Geſellſchafts und Bereinsbibliotheken, die dem Publikum in größerem oder geringerem Maße zur Benußung offen ſind. Die erſte und wichtigſte derſelben iſt Die Philadelphia Bibliothek,

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das Eigenthum der Library Company of Philadel phia , in der Fünften unterhalb der Cheſtnut Straße . Dieſe Geſellſchaft organiſirte ſich am 8. November 1731 , und die erſte Lieferung importirter Bücher kam im Okto ber 1732 von England an . Sie wurden nach einem Privathauſe in Jones' Alley gebracht, wo die Bibliothek in das Leben trat.. Der erſte Bibliothekar war Louis Timothee, der jeden Mittwoch und Samſtag fein Amt verwaltete. Da das kleine Zimmer in Jones' Allen für die raſch zunehmende Bücherſammlung bald unzulänga lich wurde, geſtattete die Colonialgeſebgebung von Phila delphia der Geſellſchaft die unentgeltliche Benuşung eines Saales im Rathaus ( State House ), wohin die Biblio theb im Jahr 1740 gebracht wurde. Im Jahr 1769 291

292 wurde die „ Union Bibliothek" mit der Philadelphia Bibliothek vereinigt , und 1771 verſchmolzen fidy zwei an dere mit derſelben . Das Unternelymen war jetzt feſt etablirt , und die Bücherſammlung vermehrte ſich ſo rajdy, daß das Zimmer im Rathaus bald zu klein für dieſelbe wurde. Im Jahre 1773 wurde daher die Bibliothek nad der Carpenters' Hall verlegt, und von nun an täg lich offen gehalten . Der Continental Congreß hatte während der denkwürdigen Sigungen von 1774 und 1775 den freien Gebrauch derſelben, und ohne Zweifel waren ihre Schäße den patriotiſchen Männern jener Zeit von großem Werthe . Im Jahr 1789 wurde der Grundſtein des gegenwär tigen Gebäudes gelegt und am 30. Dezember 1790 war daſſelbe vollendet. Es iſt ein einfacher Bau aus Bad ſtein mit einer Statue Benjamin Franklin's in einer Niſche über dem Frontportal. Unter den vielen werthvollen Vermächtniſſen, die dieſem Inſtitut zu Theil wurden, iſt namentlid , die Sammlung zu erwähnen, die es von dem Ehrw . Samuel Preſton in London erhielt . Dieſelbe entfält viele Bücher mit außer ordentlid) werthvollen Kupferſtichen . Die Logan'ſche Bibliothek war ebenfalls eine ſehr wichtige Acquiſition. Dies war die Privatbibliothek des Achty. James Logan, des Freundes . und Rathgebers William Penn's, und be ſtand aus ungefähr 4000 Bänden, wurde aber ſeither aus Fonds, die Logan zu dieſem Zwecke vermachte, jährlich vermehrt. Audy von andern Perſonen erhielt die Biblio thek ſeltene und werthvolle Werke zum Geſchenke. Unter den ſeltenen Büchern der Bibliothek befinden ſich mehrere, die im Jahre 1470. gedruckt wurden . - Das auf Ame:

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294 rika bezügliche Departement der Bibliothek iſt außeror dentlich reich . Das älteſte unter den vielen hier befind lichen Manuſkripten iſt ein auf Pergament geſchriebenes Eremplar der ganzen Bibel aus dem fünfzehnten Jahr hundert. Die Bibliothek zählt gegenwärtig nahezu 100 , 000 Bände nebſt unzähligen Pamphleten, und iſt täglich von 10 Uhr Morgens bis Sonnenuntergang offen . An Sonntagen bleibt ſie geſchloſſen . Beſuchern iſt der Zu tritt und die Benutung der Bibliothek jederzeit geſtattet, Doch dürfen nur Mitglieder Bücher mit nad Hauſe itehien . Da das Gebäude für die Zwecke der Bibliothek längſt nicht mehr zureichend iſt, ſo geht die Geſellſchaft mit dem Plane um , ein neues, größeres Gebäude zu errichten, das zugleid ) der Stadt zur Zierde gereichen ſoll . Sie wird dies um ſo leichter thun können , da ſie erſt vor Kurzem durch ein Vermächtniß von Dr. Nuſb in den Beſitz von nahezu zwei Millionen Dollars gekommen iſt. Der gegenwärtige Bibliothekar iſt Lloyd P. Smith . Von den übrigen Bibliotheken ſind zu erwähnen : THE MERCANTILE LIBRARY in der Zehnten Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut. Dieſes Inſtitut wurde 1821 gegründet und 1842 incorporirt. Mit der Bibliothek, die ungefähr 75,000 Bände zählt, iſt zugleichy ein Leſezimmer verbunden , in welchem über dreihundert Magazine und Zeitungen aus allen Theilen der Union, ſowie die hauptſächlichen Journale von Großbrittanien, Deutſchland und Frankreid) gehalten werden . - John Edmands, Bibliothekar . - Dieſe Bibliothek iſt audy Sonntags von 10 Uhr Morgens bis Sonnenuntergang Difen .

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295 Bibliothek des Franklin Inſtituts in der Sieben ten Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut. Dieſe Sammlung beſteht größtentheils aus .Werken mechani ſchen und wiſſenſdaftlichen Inhalts . In dem Leſezim mer findet man viele Journale und Zeitungen. Die Bibliothek der Deutſchen Geſellſchaft in der Siebenten Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut iſt jeden Mittwoch und Samſtag Nachmittag von 3 bis 5 Uhr offen . Weiteres hierüber in einem ſpäteren Artikel. Prof. L. G. Franck, Bibliothekar . Die Bibliothek des Pennſylvania voſpitals befin det ſich in einem eleganten Saal in dem Hoſpitalgebäude in der Pine Straße zwiſchen der Achten und Neunten . Sie enthält ungefähr 14,000 Bände, meiſtens medizini ſchen Inhalts . APPRENTICES' LIBRARY ( Lehrlingsbibliothek). Die ſes Inſtitut iſt an der Ecke der Fünften und Arc Straße in dem ehemaligen Verſammlungshaus der Quäfer eta blirt. Es wurde 1819 für junge Leute. beiderlei Ge ſchlechts gegründet und zählt über 24,000 Bände ſorg fältig ausgewählten Inhaltes. Die Bibliothek iſt am Montag, Mittwoch, Freitag und Samſtag Abend fowie am Samſtag Nachmittag für Knaben und jeden Nach mittag mit Ausnahme Montags für Mätden offen . FRIENDS' FREE LIBRARY ( freie Quäferbibliothek), No. 304 Arch Straße. Dieſes Inſtitut zählt ungefähr 7000 Bände. Die Bücher werden Jedem ohne Rückſicht auf Nationalität, Farbe und Glauben ausgeliehen , wenn der Applifant einen guten moraliſchen Charakter nach : weiſen kann und wenn irgend ein Mitglied der Geſell ſchaft der Quäfer ſich für ihn verbürgt. Die Bibliothek iſt jeden Donnerſtag Nadımittag von 4 bis 6 Uhr und

296 Samſtag Nachmittags von 3 bis 7 Uhr offen. John S. Stokes, Bibliothekar. Die Rechtsbibliothek im Countygerichtshaus an der Ecke der Sechzehnten und Cheſtnut Straße zählt unge fähr 7000 Bände, ausſchließlid juriſtiſche Werfe. Die Southwarf Bibliothek, No. 765 Süd Dritte Straße, iſt das Eigenthum einer 1831 incorporirten Geſellſchaft. Die Franklin Bibliothek, 1420 Frankford Avenue, gehört ebenfalls einer Privatgeſellſchaft. Michael Bail, Bibliothekar . Die Bibliothek der Hermann Literaturgeſellſchaft wurde im Jahr 1841 gegründet und beſteht vorzugsweiſe aus deutſchen Werken . Sie befindet ſid, im lokal der Geſellſchaft, No. 347 Nord Dritte Straße. T ) . Werl huf, Bibliothekar. Die Girard Bibliothek, ebenfalls einer Aſſociation gehörig, Südweſtecke der Sechſten Straße und Girard Avenue. Die James Page Bibliothek, 208 Girard Avenue ; Phil. P. Fiſher, Bibliothekar. LIBRARY ASSOCIATION OF FRIENDS ( eine Geſella fdhaft Quäter) , Race Straße, oberhalb der Fünfzehnten. Dieſe Bibliothek zählt ungefähr 8000 Bände. Werthvolle Bibliotheken beſißen außerdem ſämmtliche mediziniſche Colleges, die Akademie der Naturwiſſenſchaft, die Akademie der ſchönen Künſte, die Hortikulturgeſell ſchaft, die Hiſtoriſde Geſellſchaft; desgleichen die literari ſchen Inſtitute und Aſſociationen und die verſchiedenen Kirchengemeinden , die Young Men's Christian Asso ciation und die thevlogiſchen Seminare.

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Das Pennſylvania Blinden inſtitut.- Dieſ: Anſtalt befindet ſich an der Ecke der Zwanzigſten und Race Straße. Um es zu erreichen, nehme man die Cars der Race und Vine, der Siebzehnten und Adytzehnten , Es iſt jeden Mittwody oder auch der Ardy Straße. Nachmittag um halb drei Uhr für Beſucher offen, welche die verſchiedenen Werkſtätten in Augenſchein nehmen wollen . Um halb vier Uhr geben die Inſaſſen des In ſtituts ein aus Geſang und Inſtrumentalmuſik beſtehen = des Concert. Audi werden mit den Schulapparaten Vorſtellungen gegeben . Beſucher haben ein Eintritts geld von 15 Cents zu entrichten , Die aus dieſer Quelle erlöſten Fonds werden zur Ausrüſtung der Zöglinge bei ihrem Austritt aus der Anſtalt verwandt. Dieſe Vor ſtellungen ſind ſehr populär bei unſern Bürgern und ſind jederzeit ſtark beſucht. Die Zöglinge ſind ſtets auf nüßliche Weiſe beſchäftigt. Jeden Tag werden acht Stunden auf den Schulunterricht, ſowie auf Muſik und Arbeit verwandt. An vier Abenden der Woche finden Borleſungen ſtatt. Das Muſikdepartement erfreut ſich eines wohlverdien ten Rufes . Das Drdyeſter beſteht aus zweiunddreißig Inſtrumenten.

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298 ſtattfindenden Concerten kommen Duvertüren und andere Compoſitionen berühmter Meiſter zur Aufführung. Das Manufakturdepartement des Inſtitutes iſt eben falls ſehr intereſſant. Hier werden die Zöglinge in nüß lichen Gewerben unterrichtet, die vielen würdigen Blinden ein ſicheres Brot verſchaffen . Ein Induſtriehaus für Blinde dieſes Inſtituts, die weder Verwandte noch Freunde haben, um ſich ihrer an zunehmen , iſt als ein Zweig des Inſtituts etablirt worden . Hier haben ſie Gelegenheit , ſich ihr Brot ſelbſt zu erwer ben und ihre Erſparniſſe ſicher anzulegen . Das Pennſylvania Inſtitut für die Taub ſt u mmen , an der Nordweſtecke der Broad und Pine Straße gelegen , wurde im Jahr 1821 incorporirt. Die fes Inſtitut wird ebenfalls auf Staatskoſten unterhalten . Den Regulationen gemäß können Taubſtumme beiderlei Geſchlechts hier aufgenommen werden , ſobald ſie das zehnte Lebensjahr zurückgelegt haben . Auch die Staaten Maryland, New Jerſen und Delaware haben Vorkehrun gen getroffen, um ihre Taubſtummen in dieſem Inſtitut, dem beſten ſeiner Art in dieſem Lande, unterrichten zu Die Anſtalt iſt dem Publikum jeden Donnerſtag laſſen. Nachmittag offen . Einlaßkarten ſind in der Ledger Office zu haben . Das Inſtitut für ſchwachſinnige Rinder befindet ſich zu Media in Delaware County und iſt im Stande, über einhundert und fünfzig Zöglinge zu faſſen. Office No. 530 Walnut Straße . Das Polytechniſche College von Pennſyl vanien , an der Siebzehnten und Market Straße ge legen , wurde im Jahr 1853 organiſirt. Es iſt ein Pri

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vatinſtitut, in welchem Unterricht im Zeichnen , in der Architektur, in der Geologie, Mineralogie, Chemie, Ma thematik und in andern Gegenſtänden ertheilt wird . Das Inſtitut für farbige Jünglinge befin = det ſich in der Bainbridge Straße nahe der Zehnten . Der Unterricht umfaßt außer den gewöhnlichen Lehrge genſtänden Mathematik, Naturwiſſenſchaften, Geſchidyte und die älteren Sprachen . Der hebräiſche Erziehungsverein . – Das Inſtitut dieſes Vereins befindet ſich in der Siebenten Straße unterhalb der Callow hill. Dies iſt eine der beſten hebräiſchen Schulen in dieſem Lande, in welcher dieſe Sprache in ihrer völligen Reinbeit gelehrt wird. THE SCHOOL OF DESIGN FOR WOMEN ( Zeichenſdule für Frauen und Mädchen ) an der Ecke der Broad Straße und des Weſt Penn Square. Dieſes Inſtitut wurde im Jahr 1848 von einer wohlthätigen Dame, Mrs. Peters, gegründet, um die Nüßlichkeitsſphäre des weiblichen Ge ſchlechtes zu erweitern und demſelben einen neuen und angenehmen Beſchäftigungszweig zu eröffnen. In einer großen Fabrikſtadt herrſcht beſtändige Nachfrage nach neuen und eleganten Muſterzeichnungen für alle Zweige der mechaniſchen Runſt. Dieſes Inſtitut unterrichtet Frauen und Mädchen unentgeltlich in dieſen Gegenſtän den und ſtiftet ſomit ungemein viel Segen . Das Freie Phrenologiſche Muſeum , No. 26 Nord Neunte Straße, nahe der Filbert, enthält eine große Varietät von Büſten und Portraits , welche Sall's Syſtem der Schädellehre erläutern, das mit Bezugnahme auf Phyſiologie und Phyſiognomie tagtäglid auf prak tiſche Weiſe zur Charakterenſdyilderung angewandt wird .

300 Prof. John L. Capen, der bekannte Phrenolog, ſteht die ſem Inſtitute vor und leitet alle Geſchäfte deſſelben perſönlicy. Das tatbolide " PHILOPATRIAN INSTITUTE ,' 1227 Locuſt Straße, iſt eine literariſche Geſellſchaft, đi . Í katholiſchen Mitgliedern beſtehend, die wöchentlich zu Zwecke literariſcher und wiſſenſchaftlicher Debatten und ſozialer Unterhaltung zuſammenkommen . Das Inſtitut beſißt eine ſchöne Bibliothek und ein Leſezimmer. Auch Nicht- Katholiken können durdy Mitglieder eingeführt werden . Die Hallowell Select Hochdule für Knaben und Jünglinge, No. 112 Nord Neunte Straße, ein Pria vatinſtitut, in welchem ſämmtliche höhere Unterridito gegenſtände gelehrt werden . George Eaſtburn und John G. Moore, Prinzipale. Auguſt Simon , Profeſſor der deutſchen und franzöſiſchen Sprache. Das Haverford College, Office 109 Nord Zehnte Straße, ein Inſtitut für höheren klaſſiſchen Un= terricht. La Salle College , 1321 Filbert Straße. Dieſes Inſtitut ſteht unter der Obhut und Leitung der „ Chriſt lichen Brüder." PHILADELPHIA CITY INSTITUTE , eine im Jahr 1854 gegründete höhere Lehranſtalt, Ecke der Achtzehnten und Cheſtnut Straße. ST. MARK'S EPISCOPAL ACADEMY , eine zu der St. Markus Episcopalgementde gehörige klaſſiſche Sdyule.

Das

Girard

College.

Dieſes Herrliche Inſtitut - das großartigſte Waiſen haus der Welt — iſt einer der Gegenſtände, auf die jeder Philadelphier mit gerechtem Stolze blicken darf. Es iſt an der Ridge Avenue, nördlich von der Girard Avenue gelegen . Man erreicht es mit den Cars der Ridge Ave Einlaßkarten find nue oder der Neunzehnten Straße. Anweſens, No. Girard des Verwalter der in der Office 19 Süd Fünfte Straße, aud in der Mayors Office ſowie in der Office des Ledger zu haben . Dieſes Inſtitut iſt die Stiftung des ercentriſchen , aber wohlwollenden Millionärs Stephan Girard, und iſt zur Verpflegung und Erziehung armer Waiſenknaben be ſtimmt. Zu der Ausführung dieſes Zwedes hinterließ er der Stadt gewiſſe Fonds . Die Stadt Philadelphia iſt der Fideicommiſſär, und die Direktoren des College ſind mit der Verwaltung des Inſtituts betraut. Der Grundſtein des Hauptgebäudes wurde am 4. Juli 1833 gelegt. Im Jahr 1847 waren die Gebäude voll endet, und 1848 wurde das Inſtitut eröffnet. Die Koſten der Erbauung und Ausſtattung des College beliefen ſich auf ungefähr $ 2,000,000 . Das Hauptgebäude iſt aus reinem weißen Marmor im Styl eines griechiſchen Tempels korinthiſcher Ordnung 301

302 errichtet und ſteht in ſeiner Art in der ganzen Welt uns übertruffen da . Eine Golonnade von adyt Säuleit an jedem Ende und elf auf jeder Seite umgiebt das Gebäude. Dieſe Säulen ſind überaus prachtvoll und mit größtem Oricymacke gearbeitet. Der Eindruck, den dieſes Gebäude macht, iſt äußerſt großartig ſowohl in der Nähe wie in der Ferne. Der Grund, auf dem das Inſtitut mit ſeinen Neben gebäuden ſteht, umfaßt einundvierzig Acker Land , wovon der öſtliche Theil in Gärten und Gängen ausgelegt iſt. Das ganze Anweſen iſt von einer ſteinernen Mauer um geben und hat zwei Eingänge , einen auf der Nord- und einen auf der Südſeite. Das Direktorium des Girard College beſteht aus achit zehn Mitgliedern , die alljährlich vom Stadtrath erwählt werden . Dieſe erwählen wiederum die Beamten des In ſtituts, nämlich den Präſidenten des College, fünf Lehrer, neun Lehrerinnen, einen Sekretär, einen Superintenden ten der überbundenen Lehrlinge, eine Matrone, vier Prä fekten, fünf Gouvernantinnen, einen Farmer, zwei Aerzte und einen Zahnarzt. Das College zählt gegenwärtig 550 Zöglinge, die in allen gewöhnlichen Schulfächern , ſowie in der Mathe mathil, Gedichte, Geographie, Aſtronomie, Chemie, in den Naturwiſſenſchaften , im Franzöſiſchen und Spani chen , im Zeichnen und Buchführen, ſowie in der Muſik unterrichtet werden. Da Kinder aller Confeſſionen auf genommen werden , ſo iſt der Religionsunterricht ſtrenge ausgeſchloſſen, und einfache Sittenlehre nimmt deſſen Stelle ein . Der Gründer des College ging ſogar ſo weit, Geiſtlichen jeder Confeſſion den Zutritt ſelbſt als bloßen

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304 Beſuchern zu verwehren, um die jugendlichen Gemüther vor jedem Sekteneinfluß zu bewahren. Sobald die Zöglinge das geeignete Alter erreicht haben, dürfen ſie je nach ihren Neigungen und Talenten ihren künftigen Beruf wählen und werden von dem Superin tendenten an geeignete Perſonen als Lehrlinge überbun den . Das Inſtitut fährt indeſſen fort, ſie zu überwacjen, bis ſie das Alter der Volljährigkeit erreicht haben . Mit der Anſtalt ſind verſchiedene Werkſtätten, Labora torien u . ſ. w . verbunden, in denen die Knaben ſchon · frühzeitig zur Thätigkeit angehalten werden . Rein Fremder ſollte es unterlaſſen, dem Girard College einen Beſudy abzuſtatten, da es nicht nur eine der erſten Merkwürdigkeiten der Stadt, ſondern zugleid) ein unver gängliches Monument der Wohlthätigkeit, Liberalität und Umſicht ſeines Gründers iſt und unter ſämmtlichen Waiſenanſtalten der Welt faſt einzig daſteht.

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Reine Stadt der Erde, mit der einzigen Ausnahme von London , beſißt ſo viele Gotteshäuſer wie Philadelphia. Die Zahl der hieſigen Kirchen und Kapellen beläuft ſichy auf über fünfhundert, die den verſchiedenſten Confeſſionen angehören . Biele derſelben find wahre Prachtgebäude, die zu den ſchönſten Zierten der Stadt gehören, während andere höchſt einfach ſind und auf keinerlei architektoniſche Schönheit Anſpruc machen können . Da es in dieſer Republik feine Staatskirche giebt, ſo verſteht es ſich von ſelbſt, daß ſämmtliche Confeſſionen gleiche Berechtigung haben und daß dieſelben ihre Kirchen und Prediger auf eigene Koſten unterhalten müſſen. Mande Kirchengemeinſchaften , wie z . B. die Episkopalen , beſigen bedeutenden Reichthum , während andere ein küm = merliches Daſein friſten müſſen. Niemand wird in einem Werke wie dem vorliegenden eine Abhandlung über die verſchiedenen Religionsſekten und deren Glaubensfäße erwarten ; weder der Zweck nod der knapp zugemeſſene Raum dieſes Buches würde eine ſolche geſtatten. Wir beſchränken und daher auf eine einfache Anführung derſelben mit einer kurzen Be ſchreibung ſolcher kirchlicher Gebäude, die ſich entweder durch ihre Architektur oder durch hiſtoriſches Intereſſe auszeichnen . 20 305

- 306 Die erſte Kircye, die innerhalb der Grenzen des jeßigen Philadelphia erridtet wurde, befand ſich auf der kleinen Inſel Tinicum im Delawareſtrome. Sie wurde im Jahr 1646 von dywediſchen Anſiedlern erbaut. Kirche und Colonie wurden 1655 von den Holländern zerſtört. In zwiſchen waren weiter oben am Delaware und am Sdyuml till mehrere Colonien gegründet worden , deren Zahl fich durd ſpätere Einwanderung bedeutend vermehrte. Zu dieſen alten Anſiedlungen gehörten die von Wecacco, Moyamenſing und Paſſyunk, im ſüdliden Theil der jeßi gen Stadt gelegen . Im Jahre 1677 erbauten die An fiedler ein Blodhaus, das ſowohl als Kirche, wie als Fort benußt wurde . Im Jahre 1700 wurde daſſelbe nieder geriſſen und durd, ein Badſteingebäude mit einem kleinen Thürmchen erſeßt. Dieſes Gebäude,

wie es genannt wird, ſteht heute noch. Es iſt das älteſte Gotteshaus in der Stadt und beſißt als ſolches hohes hiſtoriſches Intereſſe. Es befindet ſich in der Swanſon, unterhalb der Chriſtian Straße, mit der Fronte der Dt ſego Straße zugekehrt. Die Kirche iſt von einem Begräb nißplag, dem alten Schwedenkirchhof," umgeben , in welchem viele der älteſten Anſiedler, darunter mehrere her vorragende Bürger, den ewigen Schlaf idilafen. Viele Fremde beſuchen dieſe alte Kirche, die nody immer regel mäßig von den Episkopalen benügt wird. Die Quäfer oder Freunde," wie ſie ſich nennen, rühmen ſich des zweit älteſten Gotteshauſes der Stadt. Daſſelbe befindet ſich

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Die alte Schwedenkirche.

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308 nebſt dem dazu gehörigen Begräbnißplaß an der Vierten und Arch Straße und wurde im Jahr 1705 erbaut. Gleich allen „ Verſammlungshäuſern “ der Quäfer, deren es 15 in der Stadt giebt, iſt es ein höchſt einfacher und dymudloſer Bau , der den gewöhnlichen Begriffen von einer Kirche keineswegs entſpridt.

Die Episkopalen bilden ohne Zweifel die reidſte Religionsſekte der Stadt, wie ſie ſich aus die vornehmſte zu ſein dünken . Ihr Kultus iſt im Weſentlichen derſelbe wie der der anglika niſchen oder Hochkirche von England . Sie ſtehen unter dem Biſchof der öſtlichen Diöceſe von Pennſylvanien , der in Philadelphia ſeinen Siß hat . Es giebt nicht weniger als 85 Episkopalkirchen in der Stadt, worunter eine für Farbige. Die älteſte Kirche dieſer Confeſſion und in hiſtoriſcher Hinſicht das intereſſanteſte Gotteshaus in der Stadt, iſt die ſchöne Chriftusfirde

in der Zweiten Straße zwiſchen der Market und Arch Straße gelegen . Schon im Jahr 1695 wurde an dieſer Stelle ein hölzernes Gebäude errichtet, das zu kirchlidhen Zwecken diente. Der Bau der gegenwärtigen Kirche be gann im Jahr 1727 und war im Jahr 1733 vollendet, mit Ausnahme des Thurmes, der erſt 1754 hinzugebaut wurde. Es iſt ein erhabener, feierlicher Eindruck, den dieſe Kirche auf den Beſucher macht, ſelbſt auf den, welcher der Geſchichte dieſer Stadt und dieſes Landes unkundig iſt. Durch den umgitterten Raum wandeln wir über die

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Die Chriſtusfirche.

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- 310 Grabſteine mancher der hervorragendſten Bürger, die theilweiſe ſchon vor anderthalbhundert Jahren das Zeit liche ſegneten , nach dem ſüdlichen Eingang und treten in das Innere ein , deſſen geheiligte Räume zahlreiche Erin nerungen an eine große Zeit wadyrufen. Das Auge erblickt hier nichts von dem Pomp und der Pracht, womit ſo viele europäiſche Dome und Münſter imponiren. Alles iſt einfach, aber dennoch geſchmackvol. Nings an den Wänden umher gewahren wir eine Anzahl marmor ner Gedächtnißtafeln zu Ehren dahingeſchiedener Pa trioten und angeſehener Perſonen , die ſich um die Kircie verdient gemacht hatten . Allein nicht dieſe allein ſind es, die den Beſucher mit ſo unwiderſtehlicher Madt an den Raum feſſeln , noch iſt es der chöne Ritus der Episkopal kirche allein, der unſere Aufmerkſamkeit in Anſpruch nimmt. Das Auge ſchweift hinaus über die Gegenwart und zurück nad jener verhängnißvollen Zeit, als die nordamerikaniſchen Colonien das Fod der Tyrannei ab warfen und der Freiheit auf dieſem Continent eine Heim ſtätte gründeten — nad jener Zeit, da die großen Pa trioten der Revolutionszeit in Philadelphia verſammelt waren , um von hier aus die Geſchichte der jungen Re publik während jener Sturm- und Drangperiode zu lenken . Hier, in dieſer Kirche, pflegten ſie jeden Sonntag dem Gottesdienſt beizuwohnen . Hier, auf dieſen einfaden Stühlen , faßen Benjamin Franklin, der Philoſoph und Staatsmann ; Thomas Jefferſon, der Verfaffer der uns ſterblichen Unabhängigkeitserklärung ; Robert Morris , Der große Finanzier ; der Aſtronom Rittenhouſe; Richard Peters , der eminente Juriſt; John Adams, John Han cod, Stephen Hopkins, Roger Sherman, und viele

աղիքի Die Fünfte Baptiſtenkirche . 311

312 Andere. In ehrfurchtsvollem Schweigen erhoben ſich alle Anweſenden, wenn Waſhington's prächtige, von vier feu = rigen Pferden gezogene Raroſſe vor dem Portal anbielt und der Vater des Vaterlandes" aufrecht und mit maje ſtätiſchem Gange durch das Schiff der Kirche ſcritt. Ein Fahrhundert iſt ſeit jener Zeit verfloſſen ; noch immer aber glauben wir die Schatten jener Heroen zu gewahren und ihre Fußtritte in dieſen heiligen Räumen wieder ballen zu hören . Die Kirche befindet ſich von außen und innen noch in demſelben Zuſtand wie damals ; wohlgerechtfertigte Pietät geſtattet keine Veränderung oder Moderniſirung . Der zweihundert Fuß hohe und weithin ſichtbare Thurm , von deſſen obern Luken man eine prächtige Ausſicht auf die Stadt, den Strom und das jenſeits des legtern gelegene Camden genießt, enthält ein herrliches Glockenſpiel, das älteſte im ganzen Lande und bis auf den heutigen Tag von keinem andern übertroffen . Dieſe Gloden wurden in England gegoſſen und im Jahr 1754 nad Phila Delphia gebracht. Der Reichthum der Chriſtuskirche (beſonders an Grund eigenthum ) iſt ungeheuer und ſoll ſich auf viele Milliv nen Dollars belaufen. Der Pfarrſprengel erſtreckt ſich über einen großen Theil der Stadt und umfaßt außer der Kirche noch mehrer Rapellen . An der Spige des Spren gels ſteht ein Rektor, dem mehrere Hilfsprediger unterge ordnet ſind. Jeden Sonntag findet zweimal, am Mitt woch und Freitag einmal Gottesdienſt in der Kirche ſtatt. An hohen Feſten iſt derſelbe äußerſt impoſant. Die große Drgel, die Stimmen der Chorſänger und die Harmonie des Glockenſpiels bringen eine Flut von Tönen hervor,

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Die Baptiſtenkirche Beth- Eden.

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314. wie man ſie kaum in einer andern Kirche der Stadt, die Kathedrale ausgenommen , vernimmt. Von den übrigen Episkopalkirchen verdienen folgende nod, beſondere Erwähnung : Die St. Peterskirche an der Ecke der Dritten und Pine Straße, ein einfades, ehrwürdiges Gebäude, das 1761 errichtet wurde. Der maſſive Thurm dieſer Kirche enthält ebenfalls ein ſchönes Glockenſpiel. – Die St. Markuskirde in der Locuſt Straßeoberhalb der Sech zehnten, im gothiſchen Styl erbaut. – Die Dreifal tigkeitskirche an der Ecke der Neunzehnten und Wal nut Straße, mit einem ſchönen Thurm . — Die St. An = dreaskirche in der Achten Straße, nahe der Spruce. - Die St. Lucaslirche in der Dreizehnten, nahe der Spruce Straße. – Die St. Stephanskirche in der Zehnten Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut, im inittelalterlich gothiſden Styl erbaut, mit zwei Thürmen und einem ſchönen Glockenſpiel. Die St. Mat thäuskirde, Achtzehnte Straße und Girard Avenue. Die herrlice Rirche zur Incarnation an der Ede der Broad und Jefferſon Straße.

Die Baptiften haben 43 Kirchen in der Stadt, worunter 4 für Farbige. Beſondere Erwähnung verdienen : Die prächtige Betly Eden Kirche an der Ecke der Broad und Spruce Str., ſoeben erſt erbaut; die Tabernakelkirche in der Cheſt nut, oberhalb der Adytzehnten Straße ; die ſchöne Geth ſemanekirche an der Ecke der Achtzehnten Straße und Columbia Avenue; die Erſte Baptiſtenkirdye an der Ecke der Broað und Ard Straße, ſowie die

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Die Baptiſtenkirche Gethſemane.

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316. impoſante Fünfte Baptiftentir de an der Ecke der Achtzehnten und Spring Garden Straße, mit ihrem iſolirten und weithin ſichtbaren Thurm.

Die Presbyterianer haben 87 Kirchen in Philadelphia , wovon 40 der alten und 26 der neuen Schule angehören ; 10 gehören den uniirten , 8 den reformirten und 3 den farbigen Presbyte rianern an . Die hervorragendſten ſind: Die Calvarienkirche in der Locuſt Straße über der Fünfzehnten , ein dyönes Gebäude mit zwei prächtigen Thürmen und überaus geſchmackvoller innerer Ausſtat tung . -- Die Nord Broad Str. Kirche, an der Ecke der Broað und Green Straße gelegen, im norman niſchen Styl erbaut, mit einem impoſanten 215 Fuß hohen Thurm . Die Fünfte Kirde in der Arch Straße über der Zehnten, mit ſehr ſchönem Thurin . — Die Weſt Arch Str . Kirche, an der Ede der Adytz zehnten und Arch Strage, ein moſcheenartiges Gebäude mit orientaliſchen Kuppeln und Minareten.- Die Weſt Philadelphia Kirche ; die prachtvolle Orford kirde an der Ecke der Broad und Drford Straße, mit herrlichem Thurm.

Die Methodiſten haben 73 Kirchen , worunter 10 für Farbige. Wenige derſelben zeichnen fich durch Schönheit der Ardyitektur aus; eine Ausnahme jedoch macht die wahrhaft pracht volle Ard Str. Kirche, an der Ecke der Broad und Arch Straße, im gothiſchen Styl aus reinem weißen Marmor erbaut, mit ſchönem hohem Thurm , ebenfalls

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318 aus Marmor, und äußerſt geſchmackvoller innerer Ein richtung . Audy die Spring Garden Str. Kir dye, an der Zwanzigſten und Spring Garden Straße gelegen , iſt ein anziehendes, ſchönes Gebäude. Die Lutheraner haben 24 Kirchen in Philadelphia . Hiervon gehören 18 dem “ General Council " und 5 der „ Generalſynode" an , während eine von allen Synoden unabhängig iſt. Unter den zu dem “ General Council” gehörigen Kir chen ſind 9 engliſche und ebenſo viele deutſche. Bon den engliſchen lutheriſchen Kirchen verdienen hinſichtlich ihrer Schönheit beſondere Erwähnung : - Die St. Mar kuskirde in der Spring Garden Straße oberhalb der Dreizehnten, aus Braunſtein erbaut, mit einem prächti gen hohen Thurm ; die St. Lukaskirche in der Vier ten Straße über der Girard Avenue; die Chriſtus kirche in Cheſtnut Hill; die Dreifaltigkeitskirche , Rope Ferry unter der Paſſyunk Road , ſowie die neue, nocy unvollendete Kirche an der Südweſtecke der Broad und Arch Straße. Deutide ebangeliſch -lutheriſche Kirden . Em a inelskirche, Ecke der Vierten und Carpenter Straße, Paſtor H. Grahı. fin man111 elskirche, Ecke der Tuckawanna und Plum Str., Paſtor C. T. Gößling. St. Jifobis firde, Ecke der Dritten Str. iud Columbia Olvenie; Paſtor J. F. Vogelbach. St. Johanniskirche. Ecke der Fünfzehnten und Ogden Str ., Kaſtor Adolph Späth). St. Mi daeliskirche, Ecke der Cumberland Str. und Trenton Avenue. Paſtor Otto Meerwein .

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320 St. Pail118kirde, Ecke der St. John und Brown Straße. Paſtor F. Wijchan. St. Thoma $ fir dhe, Germantown, Paſtor A. T. Geißell. hainer. ( Germantownı iſt eine der Vorſtädte von Philada .) 3 io iš kirde, Franklin Straße, dem Franklin Square gegenle über . Paſtor Dr. W. I. Man . Erſte il 11 a bhängige evang. - 111theriſche St. Pa ll los fir ch'e, Ecke der Vierten und Canal Straße. Paſtor E. Riecke. Die erſte und älteſte deutſche lutheriſche Kirche, die St. M i dhaeliskirche, wurde im Jahr 1743 an der Ecke der Fünften Straße und Appletree Alley erriditet und bis zum Jahr 1871 benüßt, worauf das neue Gotteshaus an der Ecke der Cumberland Straße und Trenton Ave nue erbaut wurde. Die zweitälteſte deutſche lutheriſche Kirche, die Zionsfirche, wurde im Jahr 1766 erbaut und über ein Jahrhundert benützt, bis ſie endlich 1870 nach der Vollendnng der neuen Zionskirche in der Frank lin Straße niedergeriffen wurde, um Geſchäftslokalen Plaß zu machen. Letzteres Gebäude war an der Ecke der Vierten und Cherry Straße gelegen . Sehr zu be bauern war es , daß die Mitglieder dieſer beiden Rirchen nicht Pietätsſinn genug beſaßen, die alten Gebäude, die von nicht geringem hiſtoriſchem Intereſſe waren , der Nachwelt aufzuſparen. Allerdings waren ſie für die ſtarke Mitgliederzahl dieſer Gemeinden längſt zu klein ; konnten ſie aber nicht zu andern Zwecken , ſogar zu kirch lichen benüßt und als koſtbare Vermächtniſſe der Vergan gen beit fünftigen Generationen überliefert werden ? Unter den deutſchen lutheriſchen Kirchen von Phila delphia verdient die neue

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Zionsfirde eine ausführlichere Erwähnung , iſt ſie doch nicht nur in hiſtoriſcher Hinſicht eine der merkwürdigſten, ſondern auch an architektoniſcher Schönheit eine der erſten der Stadt. In hiſtoriſcher Hinſicht iſt ſie wichtig als unmittelbare Nachfolgerin der oben erwähnten urſprünglichen Ziond kirche, die ſchon im Jahr 1766 gegründet wurde und ſich im Laufe der Zeit gleidfam an die Spiße der lutheriſchen Kirden von Philadelphia emporſchwang. Der Grund ſtein des neuen Baues wurde am 10. Mai 1869 gelegt, und am Sonntag den 11. September 1870 fand die feierliche Einweihung des prächtigen domähnlichen Got teshauſes ſtatt. Die Zionsfirdye iſt im romaniſch- gothis ſchen Styl aus Braunſtein erbaut und gewährt mit ihrem prachtvollen Thurm einen überaus großartigen Anblick. Ihre Sage, dem ſchönen Franklin Square ge genüber, iſt vortrefflich gewählt; dod) iſt ſehr zu bedauern, daß die wohlhabende Gemeinde, die ſich bei dem Bau und der Ausſtattung dieſes impoſanten Tempele ſo liberal erivies, fich darin engherzig zeigte, daß ſie denſelben ſu dicht mit andern Gebäuden umgab, daß er nicht den großartigen Eindruck machen kann, den er machen würde, wenn er von einem freien Plas umgeben wäre. Mangel an Naum kann kaum als Entſchuldigung vorgeſdhügt werden, da die Gemeinde faſt den ganzen Blod, auf dem die Kirche ſteht (und der früher der Begräbnißplay der Zionsgemeinde geweſen war ), eignete. – Die Kirchehat eine Länge von 112 und eine Breite von 72 Fuß . Der wunderſchöne, geſchmackvoll verzierte Thurm mit ſeinen prächtigen Fenſtern und ſeinem bergoldeten Kreuze hat

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eine Höhe von beinahe 200 Fuß . Dieſer Thurm iſt, wenn auch keineswegs der höchſte, ſo doch unbedingt der (chönſte, den irgend eine Rirche der Stadt aufzuweiſen hat, und ſteht an Großartigkeit uur dem gigantiſchen Thurm des neuen Freimaurertempels nady, den er jedoch an Reinheit des Bauſtyls übertrifft. Die innere Auss ſtattung der Kirche entſpricht der Schönheit des Aeußeren vollkommen und zeidynet ſich durch einfache Eleganz ohne Ueberladung der Ausſchmüdung aus . ' Orgel, Altar, Kanzel und Taufſtein ſowie die Kirchenſtüble ſind des herrlichen Tempels würdig und laſſen nichts zu wünſchen übrig . Der Bau der Zionskirche wurde von dem be rühmten Architekten Edwin F. Durang geleitet, dem Phi ladelphia noch mehrere andere prächtige Gotteshäuſer zu verdanken hat, unter anderen die neue katholiſche Kirche St. Charles Borromeo . - Neben der Kirche befindet ſich die Predigerwohnung. Nächſt der Zionsfirche zeichnet ſich die an der Ede der Vierten und Carpenter Straße im Süden der Stadt ge legene Emanuelsfirche unter den lutheriſchen Kir dhen aus . Der Grundſtein derſelben wurde am 28. Juli 1868 gelegt, und am 4. Juli 1869 fand die Ein weihung ſtatt. Die Kirche iſt 106 Fuß lang und 62 Fuß breit; der ſchöne Thurm hat eine Höhe von 189 Fuß. Erwähnung verdient noch ein Altargemälde in Delfresko, eine Copie der Auferſtehung von Rubens . -Speciell zu erwähnen iſt noch die

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an der Südoſtecke der Vierten und Canal Straße im Norden der Stadt. Dieſe Gemeinde gehörte früher zu

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Unabhängige St. Pauluskirche

- 324 in " General Council,” trennte ſich aber im Jahr 1370 von dieſer Synode und organiſirte ſich unter dem yon ihr gewählten Paſtor E. Riede zu einer freien, ſelbſtſtändigen Kirchengemeinſchaft. Trotz aller Mühen und Anfechtungen blühte ſie raſch empor und legte am 16. Mai 1871 den Grundſtein zu einer eigenen Kirche, deren Bau mit ſolcher Energie betrieben wurde, daß ſie ſchon im November deſſelben Jahres eingeweiht werden konnte. Obſchon in ſehr einfachem Styl aus gepreßten Badſteinen erbaut, macht dieſe Kirche mit ihrem freund lidhen Thurm dennoch einen ſehr guten Eindruck, der beſonders durd, il re günſtige Lage an der Ecke zweier Straßen geſteigert wird . Didyt neben der Kirche befindet ſich das ebenfalls neu erbaute Pfarrhaus. Die Deutſch -Reformirten haben 14 Kirchen in der Stadt, von denen die Chris ſtuskirche in der Green Straße unterhalb der Sech zehnten beſonders zu erwähnen iſt. In der St. Pau Tuskirche, Ede der Siebzehnten und Figwater Straße, und in der Salemskirche in der St. John Straße nahe der Green , wird in deutſcher Sprache gepredigt. Die bolländiſch -Reformtirten haben 4 Kirchen , von denen fich indeſſen keine durch Schönheit der Architektur auszeichnet. Von den übrigen proteſtantiſchen Confeffionen haben die unitarier 2 Kirchen , die univerſaliſten 3, die Herrnhuter 4, die Swedenborgianer 3, die Bibeldriſten 1 , die Brüder in dem Herrn 1,

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Unabhängige lutheriſche St. Pauluskirche.

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326 die ,, Chriſten " 1 , die Confeffion des Sempels 1 , die Congregationaliſten 2 (von denen die ſchöne Centralkirche im normanniſchen Styr, jedody ohne Thurm , ſich beſonders auszeidynet ; ſie befindet ſich an der Ecke der Achtzehnten und Green Straße), die Jünger Chrifti 2, die Evangeliſche Affociation 6 , die Kirde Gottes 1 , die unabhängigen Chriſten 1 , die deutſden Presbyterianer 1, die unabs hängigen Presbyterianer 1 , die franzöſiſchen Proteſtanten 1 ( Eglise de Christ, Spruce Straße über der Siebenten , die Spiritualiſten 2 . Die katholiten baben 40 Rirden in Philadelphia, welche Stadt der Sitz eines Biſchofs iſt und zu der Erzdiöceſe von Baltimore gehört. Viele ſind der Anſicht, daß die Zahl der Katho lifen der Diöceſe von Philadelphia ( welche die Hälfte des Staates Pennſylvanien ſowie den ganzen Staat Dela ware umfaßt) dieſelbe zu einem Erzbistyum berechtige. Den erſten Rang unter den fattoliſchen Kirchen von Phi ladelphia behauptet die Kathedrale zu St. Peter und St. Paul, bis jeßt das größte und prädytigſte Gotteshaus in den ganzen Sereinigten Staaten ; ſie iſt in der Adytzehnten Strafie, dem fogan Square gegenüber gelegen. Der Grundſteint dieſes prachtvollen Gebäudes wurde am 6. September 1846 von dem damaligen Biſchof Kenrick (nachmals Erzbiſchof von Baltimore) gelegt, und am 20 . November 1864 fand die Einweihung des herrlichen Tempels burd den jeßigen hochwürdigen Biſchof Wood

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328 ſtatt. Die Kirche macht einen gewaltigen und impoſan ten Eindruck, der noch unendlich großartiger ſein würde, wenn ſie, anſtatt von anderen Gebäuden eingehemmt zu ſein , auf einem freien, offenen Plaße erbaut wäre. Leider haben wir dieſen Nachtheil bei nur zu vielen Gotteshäu ſern der Stadt zn bedauern und oft gerade bei den ſchön ſten . Das Gebäude iſt aus röthlichem Sandſtein errid) tet, hat eine Fronte von 136 , eine Länge von 216 und eine Höhe (vom Pflaſter bis zu der Spiße des vergoldeten Kreuzes über der Kuppel ) von 210 Fuß. Die Kirche iſt kreuzförmig gebaut und iſt ein ſchönes Muſter des rö miſd- korintbiſden Styls. Die prachtvolle Ruppel, von dem großen vergoldeten Kreuz überragt, iſt weithin ſicht= bar und bietet einen impoſanten Anblick. Die beiden Seitenkapellen ſind 39 Fuß lang und 22 Fuß breit. Im Jnnern hat die Kuppel einen Durchmeſſer von 51 Fuß und eine Höhe von 156 Fuß vom Pflaſter bis zur Spiße. Ein eigenthümlicher Zug dieſes herrlichen Tempels ift, daß er keine Seitenfenſter hat, ſondern alles Licht von oben empfängt. Der Fußboden der Kirche iſt mit koſt Þaren Marmorplatten belegt. Die Freskomalereien; die das Innere ſchmücken, ſind wunderſchön, namentlich die Darſtellung der Kreuzigung Chriſti von Conſtantin Brumidi. Ueber dieſem gewahren wir Gott den Bater 11:00 den Heiligen Geiſt in Geſtalt einer Tauber Bier Figuren in chiaro oscuro ſtellen die Apoſtel Petrus, Paulus, Jobannes und Jacobus dar. Die vier Evan geliſten ſind durch vier Medaillen in den Ecken der Rup pel verſinnlicyt. Jm Centrum der Kuppel iſt die Him melfahrt Mariä in Fresko dargeſtellt. Unter den übrigen Freskomalereien ſind zu erwähnen : Die Geburt Chriſti

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了 Die katholiſche Kathedrale.

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330 in Bethlehem , die Anbetungsſcene der heiligen drei Rö nige, die Apoſtel u . ſ. w . Auf dem Bogen über dem Altar findet ſich folgende Inſchrift in großen goldenen Buchſtaben : “ Tu es Petrus , et super hanc petram ædificabo ecclesiam meam ." ( Du biſt Petrus, und auf die in Felſen will ich meine Kirche erbauen .) Der Altar iſt aus dem reinſten weißen Marmor und bildet mit dem zierlich durdybrodenen Gitter eine der ſchönſten Marmordekorationen in der Stadt. Die große und ſchöne Orgel wurde von Stanbridge in dieſer Stadt erbaut. Der Plan der Kathedrale wurde von Napoleon Le Brun, dem urſprünglichen Architekten entworfen ; die Façade iſt das Werk des Architekten John Notman . Der Ritus der katholiſchen Kirche iſt in aller Welt wegen ſeiner Großartigkeit bekannt ; hier, in dieſer herr lichen Kathedrale aber iſt er noch weit grandioſer als in den übrigen katholiſchen Gotteshäuſern der Stadt. Jeden Sonntag wird der ſchöne Dum von zahlreichen Prote ſtanten der verſchiedenſten Confeſſionen beſucht, die Auge und Ohr an dem prachtvollen Anblick des Innern und den unbeldyreiblich erhebenden Tönen der Kirdyenmuſik weiden wollen . Die Geiſtlichen , die an der Kathedrale fungiren, ſind der hochwürdige Biſchof James Frederic Woud, ſowie die ehrwürdigen Patres McConomy, Elcock, O'Neill, Brennan , Rieran und Doherty. Das beſchöfliche Palais befindet ſich dicht neben der Kathedrale. IInter den übrigen katholiſchen Kirchen der Stadt zeicha nen ſich ferner noch aus : Die Kirche zur Himmelfahrt Mariä , in der

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Katholiſche Kirche St. Charles Borromeo .

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332 Spring Garden Straße, nahe der Zwölften, ein ſchönes gothiſches Gebäude mit zwei Thürmen . – Die St. Auguſtinskirche in der Vierten , gegenüber der New Straße ( dieſe Kirche wurde vor 25 Jahren während der Katholikenheße von dem Pöbel zerſtört, allein weit ſchöner wieder aufgebaut). Die Kirche St. Charles Borromeo , an der Exe der Zwanzigſten und Chri ftian Straße im Südweſten der Stadt, ein prachtvolles Gebäude mit überaus großartigem Thurm, von dem Ar chitekten Durang, dem Erbauer der neuen lutheriſchen Zionskirche, errichtet, und jeßt eine der ſchönſten Kirchen der Stadt. — Die deutſche St. Peterskirche an der Eife der Fünften Straße und Girard Avenue, ein ſchönes Gotteshaus mit hohem Thurm . - Die St. Joban niskirche in der Dreizehnten Straße oberhalb der Cheſtnut, mit zwei niedrigen plumpen Thürmen, aber geſchmackvollem Innern . – Die St. Joſephstirdie, die älteſte, ſchon im Jahr 1733 gegründete katholiſche Kirche der Stadt, in der Willings Alley oberhalb der Vierten Straße. – Die St. Marienkirde in der Vierten Straße unterhalb der Walnut. — Die deutſche St. Bonifaciuskirche an der Ecke der Diamond Straße und des Norris Square.- Die St. Alphon = ſuskirche an der Ecke der Vierten und Reed Straße . Die St. Patrick skirche an der Ecke der Zwanzigſten und Rittenhouſe Straße . — Die St. Jakobuskirde , Ecke der Achtunddreißigſten und Cheſtnut Straße, Weſt Philadelphia. – Die italieniſche Kirche St. Maria Magdalena di Pazzi , Marriott Straße zwiſchen der A dyten und Neunten . – Die Kirche St. Philipp de Neri , Queen Straße, oberhalb der Zweiten . – Die

333 Kirche zur Unbefledten Empfängniß , Ede der Front und Canal Straße. — Die deutſche Dreifal tigkeitskirche, Ecke der Sechſten und Spruce Straße. Jüdiſde Synagogen,

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Die Juden von Philadelphia haben 7 Gotteshäuſer. Dieſe ſind : Adath Jeſhuron , in der New Market Straße, ober halb der Noble. Beth - el- Emeth , Franklin Straße, oberhalb der Green .

B'nai Iſrael , Ecke der Fünften und Catharine Str. Das Haus Jørael , Crown Straße zwiſchen Vine und Nace. Mitve Iſrael , Siebente Straße, zwiſden Arch und Cherry . Reformgemeinde, Keneſeth - Jſrael, Sechſte Straße, oberhalb der Brown . Rodef Sholem , Ecke der Broad und Mount Vernon Straße. Legtere Synagoge iſt die ſchönſte in der Stadt und eine der prächtigſten im Lande. Sie iſt im ſarazeniſchen Styl erbaut und macht einen groß artigen Eindruck. Sonntagsimulen . Mit ſämmtlichen Kirchen in der Stadt ſtehen Sonn tagsſchulen in Verbindung, in denen die Kinder der be treifenden Confeſſionen religiöſen Unterricht erhalten . In den meiſten Kirchen iſt ein beſonderer Saal zu die ſem Zwede eingerichtet ; in manden findet der Unter richt Vormittage , in andern Nachmittags ſtatt; in

334 einigen Vormittags und Nachmittags. Größtentheils beſtehen die Schüler aus Kindern der Gemeindeangeböri gen ; dod werden dieſe Schulen auch von Kindern Ande rer beſucht, die nicht Mitglieder der Kirchen ſind . Der Unterricht wird meiſtens von Damen ertheilt, die den reſp . Kirchen angehören.

Miſſionsgeſellſchaften. Die amerikaniſchen Kirchengemeinden ſind außerordent lich thätig , um für ihre reſp. Confeſſionen Propaganda zu machen. Zu dieſem Zwecke ſind die ſogenannten ,,Mif fionen " etablirt, deren Thätigkeit fidh nach verſchiedenen Seiten hin erſtreckt. Man unterſcheidet z . B. die " Home Missions” und die " Foreign Missions." Erſtere ſind dazu beſtimmt, im Inlande entweder unter Anders gläubigen, oder auch unter den rohen , unwiſſenden Klaſ ſen Profelyten zu gewinnen ; der Wirkungskreis der leks tern dehnt ſich auf die Bekehrung barbariſcher heidniſder Völker anderer Welttheile aus . Es iſt nid )t in Abrede zu ſtellen, daß dieſe Miſſionen viel Gutes ſtiften ; die meiſten jedoch dharakteriſirt ein finſterer, unduldſamer Geiſt und eine fanatiſche Frömmelei, wie ſie eben nur in einem lande getroffen werden können, in welchem in poli tiſchen wie in religiöſen Dingen die ſchroffſten Ertreme herrſchen . Es fällt und natürlich nicht ein, die zahlrei chen Miſſionsgeſellſchaften dieſer Stadt namhaft zu madhen ; die meiſten Religionskörper beſißen derartige Inſtitute, deren Unterhaltung den betreffenden Gliedern feine geringe Tare auferlegt, und die oft mehr koſten als ihre ganze Thätigkeit werth iſt. Es mag hier am Plaze ſein, zu bemerken , daß derartige

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zelotiſche und widerliche Befehrungsverſuche durchgängig von den amerikaniſchen proteſtantiſchen Sekten ausgehen, die einander in ihrem fanatiſchen puritaniſchen Treiben förmlich überbieten . Zwar iſt dieſer pietiſtiſche Geiſt auch unſern deutſchen proteſtantiſden Kirchen nicht völlig fremd, doch offenbart er ſich hier nicht in ſo aggreſſiven Formen wie bei denen engliſcher Zunge. In mander Hinſicht ſind übrigens die Katholiken in dieſem Lande weit toleranter und liberaler als die Proteſtanten , nament lich in Bezug auf die Feier des Sonntags und auf die Temperenzfrage. Am Sdiluſſe dieſes Kapitels haben wir noch einer Ge ſellſchaft zu gedenken, die durd ihre unermüdliche Thätig keit unſtreitig viel Gutes geſtiftet und ſich um das fittliche Wohl einer großen Klaſſe der Bevölkerung verdient ge macht, anderſeits aber durch ihre Bigotterie und Unduld famkeit viel Anſtoß gegeben und eine ſtarke Oppoſition wady gerufen hat. Es iſt dies die Young Men's Chris tian Association ( Verein chriſtlicher Jünglinge), deren Hauptzweck in der Förderung des Chriſtenthums und der ſittlichen Hebung der Geſellſchaft beſteht. Dieſer Verein beſißt ein ſchönes Pofal in der Cheſtnut Straße oberhalb der Zwölften, mit einer Bibliothek, einem Leſezimmer u . f. iv . In dem Hauptſaal werden täglich Betſtunden und ſonſtige Andachtsübungen gehalten ; aud finden häufig Vorleſungen hier ſtatt. Eine der edelſten Aufgaben dieſer Aſſociation iſt, jungen freundloſen Männern Obdach und Arbeit zu verſchaffen und ſie vor den Vebeln zu retten, die in jeder großen Stadt die Jugend bedrohen . In ihrem Eifer aber gehen die Mitglieder nicht ſelten zu weit und überſchreiten alle Schranken der Mäßigung, wie z. B. in

336 der Frage über die Feier des Sonntags, den ſie gern in einen Tag der Trauer und des Faſtens verwandeln möch ten, ſowie in ihren Anſichten über den Genuß ſpirituoſer Getränke. Das Wort ,, Temperenz“ (Mäßigkeit) dient ihnen blos als Aushängeſchild, denn ihr Streben geht dahin , durch Zwangsmittel eine völlige ,, Abſtinenz" (Ent haltſamfeit ) einzuführen und den Genuß aller berau ſchenden Getränke, ſelbſt Wein und Bier, durch Geſepe zu verbieten . In der Wahl ihrer Mittel ſind ſie nicht immer ſkrupulos , und zuweilen greifen fiz ſelbſt zu den niedrigſten Kniffen, um ihre Abſichten durchzuſeßen . Es konnte daher nicht verfehlen , daß ſich eine ſehr ſtarfe Op poſition gegen ſie erhob , namentlich unter den Deutſden, denen dieſes fanatiſche Muderthum bis in die Seele ver haßt iſt.

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So reich Philadelphia an Schulen und Inſtituten für Kunſt und Wiſſenſchaft iſt, ſo iſt es faſt nocy reidyer an Wohlthätigkeitsanſtalten jeder Art, von denen viele auf Koſten des Staates oder der Stadt, andere dagegen von Privatcorporationen, Geſellſchaften oder Kirchengemein den unterhalten werden . Es wäre in einem Werke von ſo geringem Umfange unmöglich, eine Beſchreibung aller dieſer Inſtitute zu geben, und wir müſſen uns daher auf eine flüchtige Erwähnung der wichtigeren beſchränken. Obenan in der Liſte ſteht Das Pennſylvania Hoſpital, das den ganzen Blod zwiſchen der Spruce und Pine und der Achten und Neunten Straße einnimmt. Dieſes alt ehrwürdige Inſtitut ſteht an der Spiße aller öffentlichen Etabliſſements dieſer Art im ganzen Lande und hat in Bezug auf die Vorzüglichkeit ſeines Syſtems und ſeiner Verwaltung nur wenige ſeines Gleichen in der Welt . Das Hoſpital wurde im Jahr 1751 gegründet, iſt fomit ſchon weit über ein Jahrhundert alt. Jeder, der dem Inſtitut die Summe von fünfzig Dollars bezahlt, wird ein Mitglied der Corporation , die den Schagmeiſter und die Verwalter erwählt. Die Patienten ſtehen unter 22 337

338 der Pflege eines ärztlichen Collegiums, beſtehend aus vier Aerzten , vier Chirurgen und zwei Geburtshelfern, die insgeſammt dem Hoſpital ihre Dienſte unentgeltlich widmen . Wie ſchon bemerkt nimmt das Hoſpital mit ſeinen Ne bengebäuden einen ganzen Blod ein . Die Hauptfronte ſchaut ſüdwärts nach der Pine Straße, und das ganze Anweſen iſt von einer Mauer umgeben . Im Central gebäude befinden ſich die Bibliothek, die Apotheke, die Comitéſäle, ſowie die Gemächer des Verwalters u . ſ. w. Im zweiten Stock befindet ſich eine Entbindungsanſtalt für verheirathete Frauen . Im dritten finden wir ein ſchönes Amphitheater für Vorleſungen und chirurgiſche Operationen . Das mediziniſche und das chirurgiſche Departement befinden ſich in den beiden Seitenflügeln . Der ſchöne Raſenplaß vor dem Centralgebäude iſt mit einer' Statue William Penn's geſchmückt. — Beſucher werden am Montag und Donnerſtag zugelaſſen . Das Pennſylvania Jrrenhoſpital iſt ein Zweig des leştgenannten Inſtituts und befindet fid in Weſt- Philadelphia zwiſchen der Market Straße und der Haverford Avenue, ſowie zwiſchen der 44. und 49. Straße, auf einem Stück Land , das ungefähr ein hundert Áder umfaßt. Der Grundſtein dieſes ſchönen Gebäudes wurde am 22. Juni 1836 gelegt und am 1 . Januar 1841 wurde die Anſtalt für Patienten eröffnet. Das Hoſpital ſteht unter der Leitung des berühmten Dr. Kirkbride. Vierzig unbemittelte Patienten werden unentgeltlich in die Charité aufgenommen , wofern eine Hoffnung auf

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339 Wiederherſtellung bei ihnen vorhanden iſt. Sie werden auf eine Periode von ſechs Monaten aufgenommen ; doch kann dieſe Friſt verlängert werden, wenn eine Kur zu verſichtlich zu erwarten iſt . Es iſt wohl zu bedenken , daß dies fein bleibendes Aſyl für Wahnſinnige, ſondern ein Hoſpital für ihre Kur iſt, wenn ſie überhaupt zu kuriren ſind. Auch werden bemittelte Patienten gegen Bezahlung aufgenommen . Die Preiſe für Beföſtigung u . ſ. w . richten ſich nach den Mitteln der Patienten, ſowie nach ihren Anſprüchen . Dieſes Hoſpital iſt in zwei De partements eingetheilt, eines für Männer und eines für Frauen . Ein Beſuch dieſes Hoſpitals wird Jeden lohnen, der fich für die Schönheiten der Natur und für die ſegens reiche Thätigkeit einer ſolchen Anſtalt intereſſirt. Das Gebäude iſt ringsum von herrlichen Garten- und Park anlagen umgeben, und an verſchiedenen Punkten genießt man eine prächtige Ausſicht. Hier und dort ſtehen hübſche iſolirte Gebäude, die zum Amuſement oder zur Beſchäfti gung der Patienten beſtimmt ſind. In der Mitte erhebt ſich das Hauptgebäude, das fich durch ſeine Größe und architektoniſche Schönheit auszeichnet und mit ſtrenger Rückjicht auf Geſundheit und Comfort eingerichtet iſt. Allenthalben herrſcht die größte Ordnung und Reinlich keit, und Alles iſt darauf berechnet, den zerrütteten Geiſt des Patienten wieder aufzurichten und zu kräftigen . Beſucher werden täglich (ausgenommen Samſtag und Sonntag) von 10 Uhr bis Sonnenuntergang zugelaſſen. Eintrittskarten ſind in der Ledger Office zu haben. Die Cars der Market Straße fahren direkt nach dem Hoſpital.

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Will's Hoſpital für unbemittelte, Blinde und Lahme befindet ſich in der Race Straße zwiſchen der Achtzehnten und Neunzehnten Straße, unmittelbar dem Logan Square gegenüber. Es nimmt einen ganzen Block ein und iſt von ſchönen Part anlagen umgeben . Dieſes Hoſpital wurde 1832 von Janús Wills gegründet, welcher der Stadt Philadelphia zu dieſem Zwede über einhunderttauſend Dollars ver madyte. Das Charity Hoſpital , 1802 Hamilton Straße, iſt zur unentgeltlichen Verpflegung aller Bürger und Fremden beſtimmt, die ſeiner Hilfe bedürfen . Das Huſpital der Episkopalkirche an der Ecke der huntingdon und Front Straße iſt eine glänzende Schöpfung der Liberalität der Bürger von Philadelphis. Die Hofpitalgebäude ſind im normanniſch - gothiſchen Styl errichtet und gereichen der Stadt zur Zierde. Hin ſichtlich ſeiner vorzüglichen Einrichtung und Verwaltung wird dieſes Inſtitut von keinem andern im Lande über troffen . Patienten werden hier ohne Unterſchied der Nationalität , Farbe und Confeſſion aufgenommen . Das St. Joſeph shoſpital in der Girard Avenue und Siebzehnten Straße iſt ebenfalls ein vorzügliches Inſtitut . Es ſteht unter der Verwaltung der barmher zigen Schweſtern und nimmt Perſonen jeder Raçe, Na tionalität und Confeſſion auf. Das deutſche Hoſpital an der Ecke der Zwanzig ſten und Norris Straße wird in einem ſpäteren Kapitel beſprochen werden .

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342 Ferner zu erwähnen ſind : Das Hospital der lyriſtuskirche, Belmont Avenue und Monument Straße. -- Das jüdiſde Hoſpital, Ecke der Haverford Avenue und Sechound fünfzigſten Straße. – Das St. Mary's Ho ipital , 1567 Palmer Straße, ſteht unter der Ber waltung der barmherzigen Schweſtern. - The Howard Hospital and Infirmary, 1518 und 1520 Lombard Straße. -- Das orthopädiſche Hoſpital , Nord weſtede der Siebzehnten und Summer Straße. – Das Frauen hoſpital an der Ecke der Nord College Avenue und Zweiundzwanzigſten Straße. – Das Kin derhoſpital befindet ſich in der Zweiundzwanzigſten und locuſt Straße. — Das Stadthoſpital, an der Ecke der Lamb's Tavern Road und Hart's Lane, ſteht unter der Direktion der ſtädtiſchen Geſundheitsbehörden. - Das Hofpital für Nervenkrankheiten, Main Straße in CheſtnutHil , wurde von der Legislatur incorporirt und zur Aufnahme und Behandlung von Trunkenbolden autoriſirt. Außer dieſen Hoſpitälern giebt es in verſchiedenen Theilen der Stadt ſogenannte “ Dispensaries " oder Inſtitute, in welchen die Armen unentgeltlich ärztlichen Rath und Medizinen , ſowie chirurgiſche Hilfe erhalten. Auch in den verſchiedenen mediziniſchen Schulen der Stadt wird unbemittelten unentgeltlich Behandlung und Medizin zu Theil. Mit mehreren öffentlichen und Pri vathoſpitälern ſind zugleich Entbindungsanſtalten ver bunden .

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Die Zahl derartiger Inſtitute iſt Legion und eine Be (chreibung derſelben in dieſem Werfe eine Unmöglichkeit. Wir müſſen uns daher auf eine kurze Erwähnung der wichtigſten beſchränken. Dazu gehören : Das Philadelphia Waiſenhaus, ein ſtädtiſches In ſtitut, das im Jahr 1816 incorporirt wurde. Es befin det ſich an der Ecke der Achtzehnten und Race Straße. Das „ Burd “ Aſyl der St. Stephan's Mirde an der Weſt Cheſter Road oberhalb dem Cobb’s Creek ein prächtiges Inſtitut zur Erziehung weiblicher Waiſen der Episkopalkirche. Das Germantown Aſyl für Waiſen und Wittwen verſtorbener Geiſtlicher der lutheriſchen Kirche, German town Avenue. St. John's Aſyl für Waiſenknaben, ein katholiſches Inſtitut in der Weſtminſter Avenue ( Weſt- Philadelphia ). Das katholiſche St. Joſephs Aſyl für Waiſenmäd chen an der Ecke der Achten und Spruce Straße. Das katholiſche St. Vincent's Waiſenhaus in Ta cony . Das Waiſenhaus der deutſch -reformirten Kirche in der Richmond Straße zu Bridesburg . Das Girard College, von dem bereits in einem be ſonderen Kapitel die Rede war. 343

- 344 Heimat für fatholiſche Waiſenmädchen , 1720 Race Straße. ujyi für farbige Waiſen, Haverford Avenue. Das Magdalenen -Aſyl , eine Beſſerungsanſtalt für gefallene Weiber, Ede der Einundzwanzigſten und Race Straße . Das Haus des guten Hirten , ein ähnliches Inſtitut unter der Verwaltung der barmherzigen Schweſtern, in der Dreiundzwanzigſten Straße zwiſchen der Sanſom und Walnut. Außer den genannten Inſtituten giebt es eine überaus

große Anzahl ſogenannter " Homes ” (Heimſtätten) für freundloſe Kinder, alte und gebrechliche Männer und Frauen , heimatloſe Fremde, Zeitungsjungen u . ſ. w . į desgleichen für invalide Soldaten und Matroſen . Ferner zu erwähnen ſind noch die zahlreichen Indu ſtriehäuſer, in denen arbeitloſe Männer und Weiber mit Beſchäftigung, zum Theil auch mit Roſt und Logis ver ſeben werden ; die Suppenanſtalten für Arme ; und die vielen Wohlthätigkeitsvereine, deren Aufzählung die Grenzen unſeres beſchränkten Raumes überſchreiten würde . Faſt jede Religionsjekte hat ein Aſyl für Hilfs bedürftige Wittwen und Waiſen ihrer reſpekt. Confeſſion ; ebenſo iſt von vielen Gewerbsvereinen für die Verpflegung franker und armer Mitglieder Vorſorge getroffen .

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Die erſte Zeitung , die in Philadelphia herausgegeben wurde, war die Wochenſchrift " The Weekly Mercury, " ein zwölf Zoll hohes und acht Zoll breites Blatt mit zuri Spalten auf der Seite. Die Cirkulation dieſes Blattes erſtreckte ſich über New York, New Jerſey, Maryland, Virginien und ſogar nach Boſton . Die erſte Nummer erſchien am 22. Dezember 1719 und war faſt gänzlich mit Neuigkeiten von Europa gefüllt. Annoncen enthielt fie nur ſebr wenige . Wir erwähnen dieſen Pionier einer Macht, die feither einen fu gewaltigen Einfluß auf die Geſchide des Landes ausgeübt bat, nur deshalb, damit der Leſer einen Vergleich zwiſchen ihm und der Zeitung ziehen kann , die ihm jeden Morgen oder Abend mit Neuigkeiten von allen Theilen der Welt gefüllt zugeht. In Philadelphia erſcheinen gegenwärtig 20 tägliche, 45 wöchentliche, 5 halbmonatliche, 37 monatliche und 3 vierteljährliche Journale und Zeitſchriften. Die täglichen Zeitungen ſind durchweg politiſcher, die übrigen vorherrs chend literariſdher, religiöſer oder wiffenſchaftlider Na tur. Unter den täglichen Journalen ſind 12 Morgen und 8 Abendzeitungen . Vier ſind in deutſcher, die übri gen in engliſcher Sprache gebrudt . Unter den Morgenzeitungen ſind beſonders zu erwäh nen : : 45

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The Public Ledger, Office Südweſtecke der Sechſten und Cheſtnut Straße. Dieſes Blatt wurde im Jahr 1836 gegründet und druckt jest eine tägliche Auflage von achtzig- bis neunzigtauſend Eremplaren, iſt ſomit eines , der bedeutendſten Journale in der Welt. Es neigt ſich zu keiner politiſchen Partei hin und beſpricht die Männer und Maßregeln ſämmtlicher Parteien von einem neutra len und unabhängigen Standpunkt aus . Die Anzeige ſpalten des Ledger ſind voller als die irgend einer an dern Zeitung der Stadt. Ueber das neue Prachtgebäude dieſes Blattes ſelle man Seite 71 . Daſſelbe iſt das größte und am beſten eingerichtete Zeitungsgebäude in der ganzen Welt und übertrifft die Office des New York Herald in jeder Hinſicht. The Press , Südweſtecke der Siebenten und Cheſtnut Straße, iſt das gediegenſte und einflußreichſte republika nijde Journal im Staate Pennſylvanien und hat eine ſehr bedeutende Verbreitung. - The North American and United States Gazette, 132 Süd Dritte Straße, iſt eines der älteſten Journale der Stadt und gehört ebenfalls der republikaniſchen Partei an . - The Age , 14 Süd Siebente Straße, das bedeutendſte demokratiſche Journal der Stadt und des Staates . Die übrigen . Morgenblätter find : The Philadelphia Post, The Philadelphia Inquirer, The Public Re cord , der Philadelphia Demofrat , die Phila delphia Freie Preiſe und das Philadelphia Volksblatt. Ueber die deutſchen Journale ſebe man in cinem andern Kapitel Ausführlicheres. Die Abendzeitungen ſind : The Evening Bulletin , The Evening Telegraph , The Evening Star ( die

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populärſte und verbreitetſte aller Abendzeitungen ) , The Evening City Item , The Bee , The Day, The Even ing Herald und die Philadelphia Abendpoſt. Unter den wöchentlichen Zeitungen nehmen die Sonntagsblätter den erſten Rang ein. Dieſelben ſind theilweiſe politiſchen, theilweiſe belletriſtiſchen und ver miſchten Inhalts. Die wichtigſten ſind : The Sunday Dispatch , The Sunday Transcript, The Sunday Republic , The Sunday Morning Times , The Sun day Mercury, die Neue Welt , (Sonntagsblatt des „ Philada. Demokrat" ), das Philadeplbia Sonn tagsblatt und Familien journal ( der „ Freien Preſſe" ). Unter den übrigen wöchentlichen Zeitungen ſind zu erwähnen : The Saturday Evening Post , Saturday Night, Every Week , The Episcopalian, The Friends' Review, The Keystone (Organ der Frei maurer ), The Lutherian Observer , Methodist Home Journal, The Presbyterian , Young Folks News, West Philadelphia Star, die Vereinigte Staa ten Zeitung ( Wochenblatt des „ Demokrat“ ), die Re publikaniſche Flagge (Wodienblatt der „ Freien Preſſe" ), die Reformirte Kirchenzeitung u . a . m . Unter den Monatsſchriften ſind von allgemeinem In tereſſe: Good Words, Good Words for the Young, The Lady's Book, The Ladies' Friend , Lippin cott's Magazine , Peterson's Magazine , The Sun day Magazine. Die meiſten der hier nicht genannten wöchentlichen, monatlichen und andern Zeitſchriften find religiöſen, induſtriellen oder wiffenſdaftlichen Inhalte , und ihre Cirkulation beſchränkt ſich daber auf gewiſſe Klaffen.

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An geheimen Geſellſchaften , Clubs, Vereinen und der gleichen hat Philadelphia einen überaus großen Reich)= thum . Wir begnügen uns indeſſen damit, einige der wichtigeren hier anzuführen . Der Freimaurerorden iſt vielleicht die ausgedehnteſte und bedeutendſte dieſer Or ganiſationen ; da jedoch Heimlichkeit die erſte Pflicht dieſer Bri daft iſt, ſo ſind wir natürlich nicht im Stande, über die Pläne und Operationen des Ordens Aust :' nft zu geben . Das Hauptquartier des Ordens iſt der Freis maurertempel in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Siebenten und Achten . Dies iſt eines der größten und ſchönſten Gebäude dieſer Art in den Vereinigten Staaten, und wurde erſt im Jahre 1855- vollendet, hat ſich aber dennoch für die mannigfaltigen Zwecke des Ordens unge nügend erwieſen, ſo daß endlich beſchloſſen wurde, einen neuen Vau aufzuführen, der nicht nur in räumlicher Bez ziehung allen Anforderungen für alle Zeiten genügen, fondern zugleich der Stadt zu einer wahrhaften Zierde gereidhen ſollte. Der Grundſtein des neuen Freimaus rertempels wurde im Oktober 1869 mit impoſan ten Feierlichkeiten gelegt, und jetzt, im Oktober 1872, 348

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Der neue Freimaurertempel.

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350 ſteht der grandioſe Bau vollendet da und harrt nur noch ſeiner innern Ausſtattung. Nun aber, freundlicher Leſer, vergönne uns, etwas ausführlich bei dieſem hehren Bauwerk zu verweilen – dem foloſſalſten und gewaltigſten , das die Stadt, ja das ganze Land, bis jeßt aufzuweiſen hat. Schon die Lage iſt vorzüglich und bätte unmöglich beſſer gewählt werden fönnen . Begeben wir uns die Market hinauf bis zur Broad Straße und biegen wir uns dort rechts um , bis wir zur Filbert Straße, der nächſten nach der Market, gelangen und ſtellen wir uns dann auf der Weſtſeite der Straße auf, ſo ſeben wir ihn vor uns , den herrlichen Tempel, deſſen gewaltige Proportionen uns unwillkürlich an den ſalomoniſchen Tempel erinnern , wie wir denſelben im erſten Buch der Könige beſchrieben finden . Wir ſchauen und ſtaunen und können uns nicht ſatt ſehen an dem erhabenen Bauwerk. In unmittelbarer Nähe, an drei Eden der Broad und Arch Straße, befinden ſich drei be reits an anderer Stelle beſchriebene große Kirchen mit hohen Thürmen ; allein wie unbedeutend, wie klein und ichmächtig erſcheinen fie neben dieſem Giganten, ber ſein ſtattliches Haupt hoch über dieſelben erhebt. Der Tempel iſt im normanniſchen Styl aus weißlid grauem Granit erbaut, der ſchon in den Steinbrüchen behauen und fir und fertig nach dem Bauplatz gebradyt wurde, wo die Steine bloß an Ort und Stelle gehoben zu werden brauchten . Was von Salomo's Tempel geſagt wurde, findet auch auf dieſen faſt buchſtäblidie Anwendung : Und da das Haus gebauet ward, waren die Steine zu vor ganz zugerichtet, daß man keinen Hammer, nod Beil, noch irgend ein Eiſenzeug im Bauen des Hauſes Hörete.“

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Der Tempel hat eine Länge von 250, eine Breite von 150 und eine Höhe von 90 Fuß . An der Nordoſtecke erhebt ſich ein maſſiver Thurm bis zu einer Höhe von 240 Fuß. Dieſer Thurm iſt der höchſte der Stadt und ragt gewaltig über das ihn umgebende Häuſermeer empor . Man könnte nicht ſagen , daß die Geſtalt und Bauart dieſes Thurmes beſonders ſchön ſei; allein großartig iſt ſie über alle Beſchreibung. Zahlreiche kleine Thürmchen ſchmüđen den Bau auf allen Seiten . Die Façade des Tempels an der Broad Straße mit ihrem herrlichen Por tal, ihren myſtiſchen und ſymboliſchen Verzierungen, ihren Balkonen und vorſpringenden Erfern feſſelt jeden Vor übergehenden mit unwiderſtehlicher Macht. - Die innere Einric;tung wird, wenn erſt vollendet, mit der äußeren Pradyt und Großartigkeit übereinſtimmen . Das ganze Gebäude iſt für die Zwecke der Freimaurer beſtimmt und enthält neun Logenfäle, ein Bibliothekzimmer, die Bu reaur der Beamten u. f. w. Und nun, müſſen wir nicht alle Aditung haben vor einer Brüderſchaft, die einen fola chen Bau herzuſtellen vermochte, der wie für die Ewigkeit geſchaffen zu ſein ſcheint, und deſſen Erridtung weit über eine Million Dollars verſlang ? Der alte Tempel in der Cheſtnut Straße foll nach wie vor zu verſchiedenen Zwecken der Freimaurer verwendet werden, ſo daß dieſer mächtige Orden nun zwei prädytige Gebäude beſigt, von denen das neuere in der ganzen Welt ſeines Gleichen nicht hat. Der unabhängige Orden der Odd Fellows, eine den Freimauren ähnliche geheime Organiſation mit einer ſehr ſtarken Mitgliederzahl, hat ein ſchönes Gebäude

352 in der Sediſten Straße unterhald der Cherry, das als das Hauptqartier des Ordens in dieſer Stadt benußt wird . Bon den übrigen geheimen Orden und Geſellſchaften ſind nods zu erwähnen : Der unabhängige Orden der Rothmänner, eine deutſche Organiſation mit einer ſchö nen, vor wenigen Jahren erſt erbauten Halle an der Drit ten und Brown Straße. - Die Söhne der Temperenz, deren Hauptzweck die Förderung der Temperenzſache iſt; Office 118 Šüd Siebente Straße. - Der Orden der guten Templer mit einer Haupthalle in der Vierten un terhalb der German Straße. – The Knights of Pythias, mit verſchiedenen Verſammlungslokalen. Der Druidenorden u . a. m . I u be . Unter den vielen Clubs in der Stadt Philadelphia ſind beſonders zu erwähnen : Dic Union League, eine im Jahr 1862 während der dunkelſten Stunden des Rebellenkrieges gegründete Aſſo ciation zur Förderung freundſdyaftlichen Verkehrs unter der loyalen Bevölkerung. Die Hauptbedingung der Aufnahme als Mitglied war ſtrenge Loyalität gegen die Regierung der Vereinigten Staaten und treuliche Unter ſtüßung derſelben in allen ihren Maßregeln zur Unter drüdung der Rebellion. Während des ganzen Krieges nahm dieſe Ligue thätigen Antheil an allen öffentliden Maßregeln . Sie ſtellte der Bundesregierung zehn volle Regimenter in das Feld , verbreitete über dritthalb Mil lionen Exemplare von Unionsdokumenten und wirkte unabläſſig, um die Union und damit die Freiheit des

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landes zu retten . Das Hauptquartier dieſes Clubs iſt das ,, Union League Houſe an der Südweſtecke der Broab und Sanjom Straße. Daſſelbe iſt im franzöſiſchen Re naiſſanceſtul aus Badſtein erbaut, mit Façaden von Granit, Braunſtein und Backſtein . Eine prächtige Frei treppe an der Brvad Str . Fronte führt nach einer geräu 23

354 migen Plattform mit einer ſchönen Baluſtrade. An der Südweſtecke erhebt ſich ein maſſiver Thurm über die Man farde. Der Haupteingang führt in einen großen Flur, der ſich durch die ganze Länge des Gebäudes erſtredt. Von dieſem vierzehn Fuß breiten Flur führen rechts und links Thüren nach dem Parlor, dem Rauchzimmer, dem Publikationszimmer, der Office, dem Zimmer der Direk toren, dem Privatſpeiſezimmer und dem Hauptſpeiſeſaal. Auf der hintern Seite dieſes Stockwerks befindet ſich ein Baifon, von welchem Treppen nach dem prächtigen Gar ten hinabführen . Auf einer breiten Treppe zwiſchen dem Rauchzimmer und dem Speiſeſaal gelangen wir nach dem zweiten Stock, in welchem ſich eine ſchöne Bibliothel, ein Leſezimmer, ein Empfangszimmer und ein großer Banketſaal befinden. Alle dieſe Zimmer und Säle ſind gleich denen im erſten Stock auf das Prachtvollſte möblirt. Das Baſement ( Erdgeſchoß) enthält einen Billardfaal eine Reſtauration mit Küche, Speiſekammer, Vorrathszimmern u . 1. w . Das Gebäude wurde im Jahr 1865 vollendet und koſtete fammt der Ausſtattung über zweihunderttauſend Dollars. Es iſt eine der ſchönſten Zierden der Broad Straße und wird mit Recht von allen Fremden bewundert. Beſucher können nur durch aktive Mitglieder der Ligue eingeführt werden. Der National Union Club, No. 1105 Cheſtnut Str., iſt eine politiſche Aſſociation, ebenſo der Keyſtone Club , der übrigens kein beſtändiges Verſammlungslokal hat. Der Preß - Club beſteht aus Journaliſten und an deren Herren , die mit der Preffe in Verbindung ſtehen. - Das Philadelphia Clubhaus an der Ecke der

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355 Dreizehnten und Walnut Straße, iſt das Eigenthum einer Privataſſociation. — Ferner zu erwähnen ſind noch die verſchiedenen Bootclubs , deren Clubhäuſer fidh am Schuylkil in der Nähe des Fairmount Parkes befin den, und wo jederzeit hübſche Boote zu miethen ſind.

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Andere Vereine und Geſellſchaften . Es würde einen größeren Band als den vorliegenden erfordern, um die unzähligen Vereine und Geſellſchaften, ob incorporirt oder nicht incorporirt, auch nur oberfläch lich zu beſchreiben. És genüge daher zu ſagen, daß es eine Menge Arbeiter- und Gewerbsvereine, Krankenun terſtüßungs -Geſellſchaften , Bau- und Sparvereine , Wohlthätigkeitsvereine, Handelsaſſociationen , Geſang und Muſikvereine, literariſche und Kunſtvereine u . . w . giebt. Eine beſondere Erwähnung verdienen die Geſell ſchaften von Adoptivbürgern , die theils zur Unterſtüßung ihrer Hilfebedürftigen Landsleute, theils zur Pflege und Erhaltung vaterländiſcher Sprache, Sitten und Erinne rungen gegründet ſind. Solche Geſellſchaften haben die Engländer, Schotten, Walliſer, frländer, Franzoſen, Jtaliener, Schweizer und Spanier in dieſer Stadt , vor Allem aber iſt die deutsche Geſellſchaft zu nennen, von der in einem ſpäteren Rapitel die Rede ſein wird.

Theater

und

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Vergnü

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Die erſte theatraliſche Vorſtellung in Philadelphia fand im Jahr 1754 in einem Waarenhaus in der Water Str. nahe der Pine ſtatt. Später wurde in der South Str. ein eigenes Gebäude zu dieſem Zweck errichtet. Es herrſchte anfangs ein großes Vorurtheil gegen dieſe ,, euro päiſchen Thorheiten ," und Jahre lang begte man großen Zweifel über den Erfolg eines permanenten Theaters in der Stadt. Dieſe Dppoſition ließ ſich von den religiöſen und ſozialen Anſichten und Gewohnbeiten eines Bolkes erwarten , das damals, wie in großem Maße heute noch, alle derartigen Vergnügen für frivol und jündhaft hielt. Im Jahr 1791 wurde das Theater in der Cheſtnut Str. oberhalb der Sechſten erbaut, das lange Zeit der popu lärſte Vergnügungsplaß in der Stadt war . Jegt ift ſeine Stelle durch große Kaufläden eingenommen . Im Jahr 1809 wurde das gegenwärtige Walnut Str. Theater unter dem Namen " The Olympic " eröffnet. Dieſes Etabliſſement wurde viele Jahre lang für olym piſche Vorſtellungen, Pantomimen u . f. w . benußt, im Jahr 1813 aber bedeutend vergrößert, und ſeither war es als regelmäßiges Theater in beſtändigem Gebrauch. Es 356

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- 358 iſt noch heute ein ſehr populärer Vergnügungsplaß,wenn es auch hinſichtlich ſeiner Architektur keineswegs ſchön ge nannt werden kann . Es iſt der Siß des legitimen Drama, und nur Schauſpiele der beſſern Art kommen hier zur Aufführung. Das Ard Str. Theater, auf der Nordſeite der Arch Straße, oberhalb der Sechſten, gelegen, iſt ebenfalls ein äußerſt beliebtes Schauſpielhaus und hinſichtlich ſeiner Architektur das anziehendſte in der Stadt. Die innere Einrichtung iſt vorzüglidy, und der Zuſchauerraum ber mag ungefähr 1800 Perſonen zu faſſen . Dieſes Theater wurde vor wenigen Jahren gänzlich umgebaut , und andy hier kommen nur legitime dramatiſche Erzeugniſſe zur Aufführung. Das Gebäude iſt mit ſeiner ſchönen Mar morfaçade eine der Zierden der Stadt. Das neue Cheſtnut Str . Cheater, in der Cheſtnut Straße oberhalb der Zwölften gelegen, wurde erſt vor wenigen Jahren errichtet und erfreut ſich ebenfalls großer Popularität. Seine Lage iſt vorzüglich, und die innere Einrichtung entſpricht allen Anforderungen, die man an ein Theater erſter Klaſſe ſtellen kann . The American Academy of Music, das größte Opernhaus in den Vereinigten Staaten und eines der größten in der Welt, iſt an der Südweſtecke der Broad und focuſt Straße gelegen und wurde am 26. Januar 1857 eröffnet. Seit jener Zeit war es der beliebteſte Plas in der Stadt bei allen hervorragenden Sängern und Sängerinnen , Schauſpielern und Schauſpielerinnen , die in Philadelphia auftraten . Es iſt ein zwei Stod bohes, im italieniſch -byzantiſchen Styl aus Badſtein errichtetes Gebäude mit einer Fronte von 140 Fuß an der Broad

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und 268 Fuß an der Locuſt Straße. Die Façade an der Broad Straße iſt bis zum zweiten Stock aus Braunſtein, von da an bis zum Dach aus Backſtein. Der Raum für die Zuſchauer iſt 102 Fuß lang, 90 Fuß breit und 70 Fuß hoch ; er hat 2900 Sibplätze und 600 Stehpläße . Nur wenige Theater und Opernhäuſer in der Welt ver mögen mehr Perſonen zu faſſen. Die inneren Arrange ments find vorzüglich, und die akuſtiſchen Eigenſchaften haben bei Allen , die auf der Bühne auftraten, den größten Beifall gefunden . Fox's New American Theatre in der Cheſtnut Straße zwiſiten der Zehnten und Elften erfreut ſich einer immenſen Popularität, beſonders bei den niederen Klaſſen. Es iſt ein ſchönes und äußerſt geſchmadvolles Gebäude , deſſen innere Einrichtung nur von der Academy of Music übertroffen wird . Die Unterhaltungen, die hier geboten werden , ſind zwar keineswegs derart, wie ſie dem gebildeteit Geſchmack zuſagen , tragen aber um ſo mehr zur Beluſtigung und Erheiterung der großen Maſſe bei . Col. Wood's Muſeum , Ecke der Neunten und Arch Straße, iſt ein ſchönes Gebäude, das allabendlid brillant illuminirt und ſehr ſtark beſucht iſt. Aufer einem kleinen Theater, in welchem Nadmittags und Abends Vorſtellun gen gegeben werden , enthält es eine große Sammlung Curioſitäten der verſchiedenſten Art - lebendige und ausgeſtopfte Thiere, Mumien, chineſiſche Figuren , Rieſen , Zwerge, Mißgeburten , allerlei Naturmerkwürdigkeiten u . f. w . Das Muſeum iſt von früh Morgens bis ſpät in die Nacht offen . Simmons & Selocum's Palace of Minstrelsy, Ecke der Zehnten und Arch Straße, iſt ebenfalls ein ſehr

360 populäres Etabliſſement, in welchem die ſogenannten „Negerminſtrels" ihre drolligen, komiſchen Opernvorſtel ſungen geben . Die Mitglieder dieſer Truppe find übri gens Weiße, die ſich mit gebranntem Korke die Geſichter ſchwärzen . Die Leiſtungen dieſer Minſtrele ſind in ihrem Genre vortrefflich und ungemein beluſtigend. Dieſes Opernhaus iſt geſchmackvoll gebaut und hat eine ſchöne Façade von weißem Marmor. — Ein ähnliches Etabliſ ment iſt Das Elfte Str. Opernhaus in der Elften Straße zwiſchen der Market und Cheſtnut. Auch dieſes Lokal iſt jederzeit ſtark beſucht und erfreut ſich großer Popularität. Mortimer's Varieties, an der Ede der Zehnten und Callowhill Straße, iſt ein Vergnügungsplaß ſehr zwei deutiger Art, von dem ſich das beſſere Publikum mit Recht fern hält. Schon die Anfündigung der Eigenthümer : ,, Jeden Abend ausſchließlich für Herren — bas einzige Theater, wo man eine feine Cigarre und einen erfriſchen den Trunk genießen kann ," bezeichnet den Standpunkt dieſes Plates hinlänglich. Das Siebente Str. Theater, in der Siebenten Str. zwiſchen der Arc und Filbert, iſt ein hübſch eingerichtetes Schauſpielhaus, in welchem jedoch keine ſtändige Truppe angeſtellt iſt. Das Gebäude wird von verſchiedenen Theater- oder Opernunternehmern auf eine beſtimmte Saiſon gemiethet. In legter Zeit fanden deutſche Thea tervorſtellungen darin ſtatt. Die Concert- palle in der Cheſtnut Straße zwiſchen der Zwölften und Dreizehnten iſt ein ſchönes Gebäude mit einem großen Saal , der beſtändig zu Concerten , Pa noramas, Vorleſungen u . f. w . benußt wird.

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Ferner zu erwähnen find noch die Musical Fund Hall, in der Locuſt Straße zwiſchen der Achten und Neunten ; die Assembly Buildings an der Ede der Zehnten und Cheſtnut Straße ; die bereits in einem frü heren Kapitel beſchriebene Hortikultur - Halle in der Broad Straße zwiſchen der Spruce und Locuſt ; die Handel und Haydn Halle, Ede der Achten und Spring Garden Straße ; die Concordia Halle in der Gallowhill Straße unterhalb der Fünften, und noch mehrere andere derartige Lokale in verſchiedenen Theilen der Stadt, die beſtändig zu Concerten , theatraliſchen Vor ſtellungen, Vorleſungen, Bällen u . 1. w . benugt werden . Eine ſtehende Menagerie hat Philadelphia nicht ; dieſer Mangel wird indeſſen durch die Beſuche der großen wan dernden Menagerien erſeßt, die ſich fürzere oder längere Zeit hier aufhalten und dann weiter ziehen . Es vergeht felten eine Woche, in der nicht eine Menagerie, ein Cirkus oder eine Kunſtreitergeſellſchaft anweſend iſt. Einen hohen Genuß gewähren dem gebildeten Geſchmad die Concerte und Opern, die, ausgenommen während der heißen Jahreszeit, dem Publikum beſtändig neue und mannigfaltige Abwechſelung bieten . Die deutſche Oper erfreut ſich wie die italieniſche einer großen Popularität bei dem amerikaniſchen Publikum , und bedeutende euro päiſche Operngrößen halten hier immer eine goldene Ernte. Auch die Burleſungen , die ſehr häufig gehalten werden, bieten dem gebildeten Publikum einen hohen gei : ftigen Genuß und ſind in der Regel ſtark beſucht.

Deutſche Vergnügungspläße. Das deutſche Drama hat leider bis jetzt noch keine bleibende Stätte in Philadelphia gefunden . Während

362 es fichs in New York, Baltimore und anderen großen Städten des Landes der ſorgfältigſten Pflege erfreut, muß es bier gleidjam betteln geben , und ſudit vergebens nady einem ſideren Obbad . Zwar wurden in den leßten Jah ren von bervorragenden Deutiden Bürgern Sdritte ge tban , um ein der starken Deutiden Bevölkerung von Phi ladelpbia würdiges Theatergebäude zu erridten, allein Das Unternebmen ſtreitet nur langſam vorwärts, und der Erfolg liegt nod weit im Dunkel der Zukunft. Den: nou vergebt kein Winter, in welchem nidt in dieſem oder jenem gemietbeten Cofal deutide Theatervorſtellungen gegeben werden , die ſich ſtets eines ſtarfen Bejudes erfreuen - ein Beweis, daß es nur an der nöthigen Energie man gelt, um ein permanentes deutſches Tbeater auf die Beine zu bringen . An ſonſtigen deutiden Bergnügungsplägen fehlt es nidt. Die bedeutenriten derſelben ſind: Henry Miller's Wintergarten in der Vine Straße unterbalb der Adten . Dieſes jdon ſeit vielen Jahren beſtebende Etabliſſement wurde lange Zeit von dem Eigen thümer mit großem Erfolge jelbit verwaltet und war bei Dem Deutſden Publikum jcbr beliebt. Später wurde es an einen andern verpadtet, der es ſo ſebr vernadlāſigte, Daß es der Sammelplaß der jo ied teſten Elemente wurde, ſo daß kein anſtändiger Menſd es mebr zu betreten wagte. Erit in neueſter Zeit Sommer 1872) nabm Herr Miller tie Verwaltung wieder in eigne mände, feſt entid loſſen , Tas Etabliſſement son allen unboiren Elementen zu jāu bern und ibm ſeinen früberen Ruf wieder zu veríduffen. Ter glänzentīte Erfolg lobnte ſeine Bemübungen und Der , Wintergarten “ wird nun alabendlid son vielen

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363 hundert gebildeten Deutſchen beſucht, von denen viele ihre Familien mitbringen , um bei den Klängen der vortreff lichen Muſit ein paar Heitere Stunden zu verbringen . Das Lofal iſt mit bedeutenden Koſten auf das Schönſte renovirt worden . Jeden Abend wird von einem vorzüg lichen Orcheſter ein Concert gegeben ; Mittwoch und Samſtag finden außer den Abendconcerten aud Nachmit tagsunterhaltungen ſtatt. Eintritt frei . — Mit dem „ Wintergarten " iſt zugleich ein gutes Hotel und eine vor züglide Reſtauration verbunden . Die Lurnerhalle, 444 und 446 Nord Dritte Straße zwiſchen der Willow und Noble. — Dies iſt ebenfalls ein mit Recht beliebtes Vergnügungslokal der Deutſchen von Philadelphia und iſt jederzeit ſtarf beſucht. Mit der ,, Turnerhalle " iſt zugleich ein Theater verbunden , in wel dem populärè komiſche Stücke und Poſſen zur Auffüh rung kommen . Im Sommer finden dieſe Vorſtellungen unter freiem Himmel ſtatt. Auch dieſes Pokal wird von Familien frequentirt, die nach des Tages Laſt und Sor gen einigeStunden in geſelliger Gemüthlichkeit zubringen wollen . Ladner's Militärhalle, 532 Nord Dritte Straße, unterhalb Green . — Auch hier findet man jeden Abend Freiconcerte mit ſonſtigen Beluſtigungen, wie Poſſen, komiſche Vorträge u . ſ. w . Die ,, Militärhalle“ iſt jeden Abend außerordentlich ſtark beſucht, namentlich auch von Familien . Mit dem großen Saale iſt zugleich ein Som mergarten verbunden, in welchem man während der hei Ben Jahreszeit ſein Glas Bier oder Wein im Freien trinken kann.

364 Außer den genannten drei Präßen glebt es noch viele andere lokale, in denen man des Angenehmen nicht wenig findet, 3. B. die Männercorbalie , Nord oſtede der Franklin und Coates Straße; die Schüßen halle, Dritte Straße, nahe der Green ; der Schüßen park , von dem ſpäter die Rede ſein wird ; ſowie die vielen Sommerwirthſchaften außerhalb der Stadt, die während der milden Jahreszeit insgeſammt ſtart beſucht ſind.

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Hiſtoriſche

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Denkmäler.

Philadelphia fönnte mit Recht die ,,hiſtoriſche Stadt der Union “ genannt werden, da ſie mehr Denkmäler aus der früheren Geſchichte der Vereinigten Staaten enthält als irgend eine andere Stadt des Landes . Das älteſte dieſer Denkmäler aus der alten Zeit iſt die Schwedenkirde,“ von welcher bereits in dem Kapitel über Kirchen die Rede war. ( Man ſehe Seite 306.) Die nächſte Reliquie aus der Kindheit Philadelphia's , deren Rechtheit von Watſon in ſeinen " Annals," dess gleichen von Weſtcott in ſeiner " History of Philadel phia ” dargethan iſt, iſt' William Penn's Billa in der Letitia Straße, einem kleinen Gäßchen zwiſchen der Cheſtnut und Market und der Front und Zweiten Straße. Dieſes Haus wurde ſchon vor Penn's Ankunft für ſeinen Gebrauch errichtet und hat merkwürdigerweiſe dem Drang der Neuerung widerſtanden, der ſo manches andere Denkmal aus der Urzeit Philadelphia's hinweg gefegt hat. Es iſt ein kleines zweiſtódiges Gebände aus Badſtein, auf der Weſtſeite der Straße; nur wenige Thü ren von der Market Straße entfernt. Gegenwärtig iſt es eine Art Gaſthof unter dem Namen ,William Penn Hotel . " Nur wenige Schritte davon entfernt, an der Südweſt ede der Front und Market Straße, befindet ſich das alte 365

- 366 London Kaffeehaus, " von weldem (don Seite 94 die Rede war. In der Zweiten, nördlich von der Market Straße, be findet ſich die altehrwürdige Ehriſtu skirde , die wir in dem Kapitel über Kirchen (Seite 308 bis 314) aug führlich beſchrieben haben . Obgleich die Umgebung die ſer Kirche ſich im Laufe der Zeit ſehr geändert hat, befin det fid das alte Gotteshaus noch ganz in demſelben Zuſtand wie in jenen Tagen, in denen Waſhington und die andern Patrioten der Revolutionszeit darin dem Gottesdienſte beiwohnten . Die große Ulme, unter welcher William Penn ſeinen berühmten Vertrag mit den Indianern abſchloß, befand ſidy zu Shadamaron (ießt Kenſington ) – einem Namen, ber in der Nomenclatur der Straßen in jener Gegend nod immer bewahrt wird . Der ſtumme Zeuge dieſes einzigen Vertrages, der jemals ohne Eid ratifizirt und niemals gebrochen wurde, ſtand über ein Jahrhundert lang nad jenem Ereigniß . Es war der Lieblingsplats der Bürger im Sommer ; im Jahr 1810 aber wurde die ſtattliche Ulmevon einem Sturm niedergeweht, und ſeit ber zeigt nur ein beſcheidenes Monument jene denkwürdige Stelle an . Daſſelbe ſteht auf der Oſtſeite der Beady Straße, nur wenige Schritte von der Hanover (oder Co lumbia) Straße entfernt. Vor wenigen Jahren erſt verſchwand ein anderes in = tereſſantes Denkmal aus der Urzeit Philadelphia's, das ſogenannte „ alte Schieferdad haus," die ehemalige Wohnung des Gründers dieſer Stadt, William Penn. Dieſes Haus ſtand in der Zweiten Straße zwiſchen der Cheſtnut und Walnut und wurde von Penn bei ſeinem

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zweiten Beſuche in dieſem Lande ( 1700) bewohnt. Einen Monat nach ſeiner Ankunft wurde John Penn , das ein zige Glied der Penn'ſchen Familie, in dieſem Hauſe ge boren . Während der Revolutionszeit hielten ſich Waſh ington, Hancock, Reed, Dickinſon , der ältere Adams und andere Patrioten öfters hier auf. Später wurde das Gebäude zu verſchiedenen andern Zwecken benußt , bis es endlich im Jahr 1867 niedergeriſſen wurde, um einem neuen Börſengebäude Plaß zu machen. ( Siehe Seite 242. ) Auf der Südſeite der Cheſtnut Straße, halbwegs zwi ſchen der Dritten und Vierten, führt eine eiſerne Gitter thür nad einem Gebäude, das mehr als irgend ein an deres die „ Wiege der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten " genannt zu werden verdient. Dies iſt die ſogenannte “ Carpenters' Hall,” wo der erſte Conti nental-Congreß ſidi verſammelte und wo die erſten Be rathungen der Maßregeln gepflogen wurden , die ſpäter zur Unabhängigkeitserklärung fütyrten . Dieſes Gebäude wurde 1770 von der Society of Carpenters (Zimmer mannsgeſellſchaft) errichtet, ſpäter aber den Mitgliedern des Continental- Congreſſes zu ihren Verſammlungen überlaſſen. Als die Engländer von der Stadt Beſit nahmen, benutten dieſe das Gebäude zu ihren Zwecken . Späterhin wurde es von der Ver. St. Bank, und noch ſpäter von der Bank von Pennſylvanien gepacytet. Nun aber kamen trübe Tage — Tage der Vernachläſſigung für das Hiſtoriſche Gebäude, in welchen es zu einem Auf tionsſaal herabfant, bis die Zimmermannsgeſellſchaft endlich den patriotiſchen Entſchluß faßte, die Halle wieder fo viel wie möglich in den Zuſtand zu bringen, in dem ſie ſich zur Revolutionszeit befand. Dies geſchah, und

368 jeßt iſt die Carpenters' Hall wieder einer der intereſſan teſten Pläße, die Philadelphia aufzuweiſen hat. Das Gebäude iſt dem Beſucher jederzeit offen . Von dem State House und der weltberühmten Inde pendence Hall war ſdon Seite 39-41 ausführlich die Rede. Dieſer Plaß iſt, wenn auch nicht das älteſte, ſo duch unbedingt das wichtigſte aller Denkmäler aus der früheren Geſchichte der Stadt, denn hier war es, wo die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten öffentlich der Welt verkündet wurde. An dieſer Stelle haben wir noch eines andern Dent mals aus der Revolutionszeit Erwähnung zu thun . Es iſt, oder war vielmehr, „ Hultsheimer's Neues Haus," in welchem Jefferſon einſt logirte und in wel chem er die unſterbliche Unabhängigkeitserklärung auf repte. Es iſt ein einfaches dreiſtöđiges Badſteingebäude an der Südweſtecke der Siebenten und Market Straße. Im untern Stock befindet ſich jeßt eine Kleiderhandlung; die obern Räume ſind von einer Druckerei und einer Ver lagshandlung eingenommen . Aud wohnte Jefferſon einige Zeit in dem Jndian Queen Hotel in der Vierten , zwiſchen der Market und Cheſtnut Straße, damals dem faſhionabelſten Hotel der Stadt. Ein anderes Heiligthum, nad dem alle patriotiſchen Pilger wallen, iſt Benjamin Franklin's Grab in dem Kirchhof der Chriſtuskirche an der Südoſtede der Fünften und Ard Straße. ( Man ſebe hierüber das Ra pitel „ Arch Straße,“ Seite 113. ) Das erſte Haus, das von den Quäfercoloniſten inner halb der alten Grenzen der Stadt erbaut wurde, war

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The Blue Anchor Tavern an der Mündung des Doc Creef, ungefähr an der jebigen Ecke der Front und Dod Straße. Der Duck Creek war damals und noch geraume Zeit nachher ein ziemlid beträdytlider Bady, und Penn faßte ſofort den Entſchluß, denſelben als einen natürlichen Kanal nach dem Herzen der Stadt zu benußen. Zu die ſem Zwecke wurde er auch anfangs benust; allein da das Waſſer nur einen ſehr ſchwachen Fall hatte, ſo füllte er fich bald mit dem Schmuß und Unrath der Stadt und wurde ſo übelriechend, daß man den Bad endlich über bauen mußte. Dies geſchah, und wo früher Boote fuh ren , fahrennun Wagen, Omnibuſſe und Cars . Dieſer Umſtand erklärt die frumm laufende Doc Straße mitten in einem Netwerk von rechtwinkeligen Straßen .

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Die

Vorſtädte.

Wie ſchon in der Einleitung dieſes Werkes (Seite 8 und 9) erwähnt wurde, bildeten die Städte und Fleden, welche die eigentliche Stadt Philadelphia, die ſogenannte " city " umgaben, früher unabhängige Diſtrikte, von denen jedes ſeine eigene ſtädtiſde Berwaltung batte. Erſt im Jahre 1854 wurde die ganze Grafſdaft (county) Philadelphia durch die Conſolidationsakte zu einem ein zigen Stadtgebiet geſchaffen , und ſeitdem bilden jene Di ſtrikte insgeſammt Tbeile der Stadt und ſteben unter einer und derſelben Munizipalregierung. Schon lange vor dieſer Conſolidation waren einige jener Diſtrikte ſo enge mit der city verbunden, daß nur eine imaginäre Scheite linie ſie von dieſer trennte. Beſonders war dies der Fall bei den Northern Liberties, bei Southwarf, Moyamen ſing, Kenſington und Spring Garden . Allein außer dieſen Diſtrikten umfaßte das County (die Grafidaft) Philadelphia noch mehrere andere Städte und Dörfer, wie Germantown, Cheſtnut Hill, Manayunt , Falls of Schuylfill, Heſtonville , Haddington , Paſal ville, Martinville, Port Richmond, Bridesburg, White Hau, Frankford, Coopersville, Franklinville, Riſing Sun, North Penn Village, Nicetown und noch etliche andere Pläge von geringerer Bedeutung. Dieſe ſind jeßt ins geſammt mit Philadelphia vereinigt und bilden Borſtädte 370

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371 der Metropole, von der ſie in den meiſten Fällen durch offene Felder getrennt ſind. Das ungeheure Negwerk von Straßen dehnt ſich indeſſen beſtändig nach allen Richtun gen hin aus, und es werden wohl keine fünfundzwanzig Jahre vergeben, bis die zwiſchen Stadt und Vorſtädten liegenden Felder vollſtändig mit dichtangebauten Straßen gefüllt ſein werden. Schon jetzt giebt es keinen einzigen Punkt, von welchem man das ganze ungeheure Häuſer meer von Philadelphia überblicken kann . Die weiteſte Ausſicht bietet vielleicht der Thurm des neuen Freimau rertempels ; allein ſelbſt von hier iſt es weder mit dem nackten Auge, noch mit dem Fernrohr möglich, entferntere Vorſtädte wie Germantown oder Cheſtnut Hill zu erblicken . Eine ſpezielle Erwähnung unter den Vorſtädten verdient

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die ,, deutſche Stadt, die für Deutſche ſchon deshalb wich tig iſt, weil ſie von einem Deutſchen gegründet wurde. Germantown liegt im Nordweſten des conſolidirten Stadtgebietes von Philadelphia und bildet mit dem wei ter nordweſtlich gelegenen Cheſtnut Hil die 22. Ward der Metropole. Man erreicht es mit dem Germantown Zweig der Philadelphia-Reading Eiſenbahn ( Bahnhof an der Ede der Neunten und Green Straße) in einer kleinen halben Stunde. Auch kann man die Cars der German town Avenue ſowie die der Nord Philadelphia Pferde eiſenbahnlinien nehmen . Was die Geſchichte von Germantown anbelangt, ſo mag hier am Plate Fein, zu erwähnen , daß William Penn , der Gründer der Stadt Philadelphia und des Staates Penn ſylvania, ſchon mehrere Jahre vor ſeiner erſten Reiſe nach

372 Amerika eine Tour durch Deutſchland machte und daſelbſt manche Anhänger der Spener'ſchen Pietiſtengemeinde für ſein Coloniſationsprojekt gewann . Eine zweite Reiſe durch Deutſchland im Jahr 1682, brachte ihn , wie es fcheint, mit Franz Daniel Paſtorius zuſammen, der im Jahr 1651 zu Sommerhauſen in Franken gebo ren wurde, ſidy dem Studium der Rechte widmete, allein ſchon frübe von dem durdy Spener angeregten pietiſtiſchen Eifer ergriffen wurde. Paſtorius war offenbar ein Mann von ganz ungewöhnlicher geiſtiger Begabung und bedeu tendem Organiſations- und Adminiſtrativtalent, das er ſpäter bei der Gründung von Germantown glänzend bekundete. Wie bereits in der Einleitung dieſes Werkes bemerkt wurde, fand die Gründung der Stadt Philadelphia durch Wiliam Penn im Jahr 1682 ſtatt, nachdem bereits von den Schweden und Holländern Anſiedlungen baſelbſt ge macht worden waren. Ein Jahr ſpäter, im Sommer 1683 , kam Franz Daniel Paſtorius in Philadelphia an und machte ſich ſofort mit einigen zu derſelben Zeit ein geivanderten deutſchen und holländiſchen Familien an das Werk, fünf Meilen nordweſtlid von der Quäferanſied lung eine neue deutſche Stadt zu gründen, der er den Namen " Germantown " ( D. h . deutſche Stadt) gab. Von William Penn, dem Eigenthümer und Gouverneur des Staates, beſdüßt und begünſtigt, erfreute fich die junge Stadt eines raſchen Gedeibens, und einige Zeit lang ſchien es ſogar, als ob ſie die benachbarte Mutter anſiedlung Philadelphia überflügeln wollte. Legtere be hielt indeſſen in Folge ihrer vortrefflichen, zu einer großen Handelsſtadt weit mehr geeigneten Lage zwiſchen zwei

373 diffbaren Flüſſen die Oberband, und Germantown blieb eine zur Grafſchaft gehörige Provinzialſtadt, bis es end lich im Sahr 1854 durch die Conſolidationsakte förmlich mit der Metropole verídymolzen wurde. Paſtorius ſtarb im Jahr 1719, * nachdem er der jungen Stadt große und wichtige Dienſte geleiſtet und mehrere Jahre lang verantwortliche Aemter bekleidet hatte. Er war ein edler und uneigennüßiger Mann von ächtem Schrot und Rorn, und ſein Name wird mit der Geſchichte von Germantown unzertrennlich fortleben . Er hinter ließ zwei Söhne, von denen noch heute männliche Nach kommen vorhanden ſind. Nach ſeinem Ableben blühte die Stadt langſam , aber ſtetig empor und theilte ſämmtliche Schidſale der benach barten Mutterſtadt Philadelphia . Zwiſchen den Schuyl til - Fällen und Germantown wurde am 4. Oktober 1777 (während des Revolutionskrieges ) die unglüdliche Solacht von Germantown" geſchlagen, in welcher die Britten unter General Howe die Amerikaner unter Gen. Waſhington beſiegten . Germantown zählt gegenwärtig ungefähr 15,000 Ein wohner, worunter die Hälfte Deutſche. Es hat ziemlich bedeutenden Handel und mehrere große Fabrifen . Ein zelne Theile der Stadt ſind gänzlich von prächtigen Vil las reicher Perſonen eingenommen, die ihre Geſchäfte in * Eine vortreffliche Abhandlung über Paſtorius und die erſten dentichen Anſiedler von Germantown und Philadelphia erſchien vor kurzem in dem „ Dentiden Pionier" 311 Cincinnati aus der Feder des Herrn Dr. D. Seidenſtick e r , Profeſſor der deutſchen Sprache und Literatur an der Ilniverſität von Penin. ſylvanien.

374 Philadelphia haben. Unſere Abbildung zeigt die Bila des Herrn Thomas MacKellar, des Chefs der berühmten Johnſon'ſchen Schriftgießerei in der Sanſom Straße zu Philadelphia . Auch hat die Stadt mehrere ſchöne Kirs den, verſchiedene öffentliche und Privatſchulen , eine Bank, einen geräumigen Bahnhof, ein ſchönes Stadthaus, eine Zweigpoſtoffice, einige Hotels und eine Anzahl döner Kaufläden, die ſich hauptſächlich in der Main Straße, der Hauptſtraße der Stadt, befinden .

Cheſtnut Hill , eine der reizendſten Vorſtädte von Philadelphia , iſt un mittelbar nordweſtlich von Germantown gelegen . Man erreicht diefelbe ebenfalls mit dem Germantown -Zweig der Philadelphia -Neading Eiſenbahn. - Cheſtnut Hill hat eine herrliche Lage auf ſchön bewaldeten Hügeln, nicht weit von dem romantiſchen Wiſſahickon. Viele der reich ſten Bürger von Philadelphia haben hier ihre fürſtlichen Wohnſige. Manayunt, eine andere Vorſtadt von Philadelphia , iſt füdweſtlich von Germantown zwiſchen dem Schuylkill und dem Wif fahiđon und unmittelbar an erſterem Fluſſe gelegen , und bildet mit Norborough und anderen Fleden die 21. Ward der conſolidirten Stadt. Man erreicht es mit dem Nors ristown - Zweig der Philadelphia - Reading Eiſenbabn ( Bahnhof an der Ecke der Reunten und Green Straße), desgleichen mit den Cars der Ridge Avenue . Es bat eine Bevölkerung von 6,500 Einwohnern, die faſt durd) gängig Handel oder Gewerbe treiben . Unter den vielen

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Eine Villa in Germantown .

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großen Fabriken, die man daſelbſt findet, ſind mehrere be deutende Woll- und Baumwollſpinnereien, desgleichen einige der größten Papiermühlen im Lande. In der unmittelbaren Nähe von Manayunk befinden ſich die blühenden. Flecken Norborough , Levering: ton und Mvunt Vernon , insgeſammt zum Stadt gebiet gehörig . Falls of Schuylkill, das Heißt, die ,,Schuylkil -Waſſerfälle," iſt der Name einer andern kleinen Vorſtadt, die ſchon in dem Kapitel über den Fairmount Park ( ſiehe Seite 211) erwähnt wurde. Auch hier befinden ſich einige bedeutende Fabrifen, desglei chen mehrere Hotels, Reſtaurationen und Sommergärten, die während der Sommerzeit ſtark beſudyt werden. In der Nähe dieſes Drtes iſt auch der deutſche Schützenpark. Man erreicht den Platz mit der Norristown Eiſenbahn , ſowie mit den Cars der Ridge Avenue; im Sommer auch init den von Fairmount abfahrenden Schuylkill- Dampfern.

Feftonville iſt eine ländliche Vorſtadt weſtlich vom Schuylkill und ſüdlich vom Weſtparfe gelegen . Um den Ort zu erreichen, nehme man die Cars der Callowhill Straße, die bei den Fairmount Waſſerwerken über die Kettenbrücke führen . Man findet hier viele reizende Wohnfiße wohlhabender Bürger, allein wenig Gewerbthätigkeit . — Weſtlich von Heſtonville liegt baddington, ein hübſeer Flecken , der mit den Cars der Haverford Straße erreicht wird . Auch die Cars der Market Straße

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- 377 fahren nahe an dem Plat vorbei . - Süblich von Heſton ville und haddington befindet ſich das eigentliche Weſt-Philadelphia, eine der bedeutendſten und blühendſten Vorſtädte der Me tropole mit nahezu 8000 Einwohnern. Dieſe Vorſtadt hat einen ſehr großen Umfang und erſtredt ſich vom Schuylkil bis zur Weſtgrenze des County und von der Haverford Straße bis zur Südgrenze. Um nach Weſt Philadelphia zu gelangen, nehme man die Cars der Callow hill, der Market, der Walnut oder der South Straße, die reſp . über die Rettenbrücke, die Market Str . die Cheſtnut Str. und die South Str . Brücke führen . Obgleich bei Weitem nicht ſo dicht angebaut wie der öſt liche Theil von Philadelphia, hat dieſe Vorſtadt doch ſchon ein ſehr ſtädtiſches Ausſehen . In einigen Theilen , beſon ders in der Market Straße, herrſcht bedeutender Handel , während man in andern , 3. B. in der Cheſtnut, der Wal nut und der Locuſt Straße, die pradytvollen Palais und Billas der Ariſtokraten von Philadelphia findet. Unter den ſehenswürdigſten Gegenſtänden dieſer Vorſtadt ſind etliche ſchöne Kirchen, die neue Univerſität von Pennſyl vanien , das ſtädtiſche Armenhaus, das Pennſylvania Jrrenhoſpital, der Weſt- Philadelpia Park, mehrere Kirch höfe und der große Bahnhof der Pennſylvania Central bahn zu nennen . Das hübſche Dorf Paſchall ville bildet den ſüdweſtlichen Theil von Weſt -Philadel phia und wird in der Regel zu legterem gerechnet. Frantford, eine andere ſehr bedeutende und gewerbthätige Vorſtadt von Philadelphia, liegt im nordöſtlichen Theil des Stadt

- 378 gebiets an dern in den Delaware einmündenden Tacony Creek. Der intereſſanteſte Gegenſtand in Frankford iſt das bereits auf Seite 45 erwähnte Bundesarſenal, das jeden Tag bis 4 Uhr Nadımittags für Beſudjer vifen iſt. Südöſtlid von Frankford und nordöſtlich von Ridha mond liegen die Fleden Whitehall und Brideo : burg , die durch den Frantford Creet von einander ge trennt ſind. Im Norden und Nordoſten befinden ſich die Dörfer Five Points, Volunteer Town , Dinery, Crescent ville, Briſtol, Rockville, Cedar Grove, Feltonville, Milla town, Cheltenhill, Milestown und Pittsville, insgeſammt zum conſolidirten Stadtgebiet gehörig. In dem von den Diſtricten Spring Garden, Kenſing = ton, Nichmond, Frankford, Germantown, Falls of Schuyl kill und North Penn eingeſchloſſenen Gebiet liegen nuch) mehrere andere Dörfer und Fleden , wie : Coupersville, Franklinville, Nicetoin , Riſing Sun, Renderton u..w . In früheren Zeiten wurden audy die nachſtehenden großen Diſtrikte zu den Vorſtädten gerechnet. Jegt ſind dieſelben ſo enge mit der eigentlichen Stadt ( city) ver idmolzen , daß eine Scheidelinie gar nicht mehr zu erken nen iſt. Die Northern liberties (b . 1. nördlichen Frei heiten ), von der Vine Straße bis Kenſington laufend, mit einer Bevölkerung von , mindeſtens 50,000 Ein wohnern . Kenſington , zwiſchen den Northern Liberties und Ridymond ( uder Port Richmond ) gelegen, mit 50,000 Einwohnern . Richmond, im nordöſtlichen Theil der Stadt zwi fchen Renſington und Frankford, mit 8000 Einwohnern.

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- 379 Southwart , ſüdlich von der eigentlichen Stadt (city ) und zwiſchen letzterer und Moyamenſing gelegen , mit 45,000 Einwohnern . Moy a menſing , zwiſchen dem Southwark und League Jeland , mit 28,000 Einwohnern . Paſlyunk , im Südweſten des Stadtgebiets, mit 1800 Einwohnern . Der Penn Diſtrikt, zwiſchen der " city " und dem North Penn Diſtrikt, fowie zwiſchen den Northern Liber ties und Spring Garden, mit 10,000 Einwohnern . Der North Penn Diſtrikt mit 3000 Einwohnern . Spring Garden , faſt völlig in Centrum des con ſolidirten Stadtgebiets gelegen , mit 63,000 Einwohnerii.

Camden . Wenn auch nicht eigentlich zu Philadelphia , ja nidt einmal zum Staate Pennſylvania gehörig , fann die Stadt Camden dennoc , mit ebenſo gutem Rechte zu den Vorſtädten Philadelphia's gezählt werden, wie Jerſey City zu den Vorſtädten von New York gezählt wird , ſteht ſie doch in engſter Verbindung mit der Metropole Penn ſylvaniens , und haben doch nicht wenige Geſdhäftsleute der leşteren dort ihren Wohnſiß. Die Stadt Camden , Hauptort des gleidinamigen County im Staat New Jerſey, liegt am Delaware, Phi ladelphia unmittelbar gegenüber, und ſteht durch fünf Fährbootlinien mit legterem in Verbindung . Sie zählt über 30,000 Einwohner, worunter etwa 6000 Deutſche. Die Stadt iſt in acht Wards eingetheilt, unter denen ſich namentlich die nördlidhen durch viele prachtvolle Privat: wohnungen auszeidynen . Sie hat 22 Kirchen , worunter

- 380 3 deutſche, 2 Banken, ein Rathhaus ( city hall), ein Gerichtshaus (court house ), ein Poſtamt und mehrere öffentliche und Privatſchulen ; auch betreibt ſie einen ziemlich bedeutenden Handel. Beſondere Erwähnung verdienen die großen Eiſenwerte zu Raighn's Point, Krips & Shearman's Marmorwerke, Rettberg's Wagen und Kutſchenfabrit, die Druderei von S. Chew ( bes Herausgebers des Camden Adreßbuches), Derby & Wea therby's Maſchinenfabrik, Myers & Lugar’s Dampf mahlmühle, Eſterbroof's Stahlfedernfabrik, Starr's Dampfhobelmühle und Fenſterrahmenfabrik u . ſ. w. Das geſellige Leben der Deutſchen iſt ſo ziemlich daſſelbe wie in Philadelphia. Sie haben drei ůnterſtüßungs vereine, eine Odd Fellows Loge und einen Geſangverein, den ,, Camden Männerchor. " - Die Straßen durch fdlhneiden ſich wie in Philadilphia in rechten Winkeln. Die von Weſten nach Oſten laufenden ſind mit Namen, die von Süden nach Norden laufenden dagegen mit Zah len benannt. Die Federal Straße bildet die Scheide linie zwiſchen dem Norden und dem Süden der Stadt.

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Deutſchen in Philadelphia.

Es iſt keineswegs beabſichtigt, dieſem Werke eine Ge ſchichte der Deutſchen in Philadelphia einzuverleiben . Eine ſolche wäre ohne Zweifel höchſt intereſſant, würde aber die knapp zugemeſſenen Grenzen dieſes Buches weit überſchreiten ; auch wären hierzu Quellenforſchungen nöthig, die nicht geringe Zeitopfer erheiſchen würden . Ueber die erſten Deutſchen , die ſich innerhalb der Gren zen des heutigen Philadelphia niederließen , liegen keine Die Vermuthung, daß authentiſchen Nachrichten vor. einzelne Deutſche ſchon mit den Schweden in dieſe Gegend kamen, hat viel Wahrſcheinlichkeit für ſich, obgleich ſie der Sicher dagegen iſt es , daß fich Beſtätigung entbehrt. unter den engliſchen Coloniſten, die William Penn vor angingen , etliche Deutſche befanden , und daß andere in feinem Gefolge kamen . Ein ' Theil derſelben ließ ſidy in Philadelphia nieder, während ein anderer Theil fich mit Paſtorius an der Gründung von Germantown bethei ligte. Von jener Zeit an fam faſt kein Schiff an , das nicht deutſche Emigranten mit ſich brachte. Die vollfom mene Freiheit und Gleichbeit in bürgerlichen wie in reli giöſen Angelegenheiten , die Penn in ſeiner jungen Colo nie zum obevſten Grundſaß aufſtellte, konnte nicht ver fehlen , ihm aud von Deutſchland zahlreiche Anſiedler herbeizuziehen . Ueberhaupt ſcheinen ſich die Deutſchen 381

382 der beſondern Hunſt des edlen Quäfers erfreut zu haben, wie aus vielen Umſtänden hervorgebt. Obgleich fid nun die meiſten deutiden Einwanderer an verſibiedenen andern Punften im Innern von Pennſylvanien niederließen, blieben dennod Biele in Philadelpbia und in German town, und die Zahl derſelben vermehrte ſich von Jahr zu Jabr Durch neue Einwanderung . Soon im Jahr 1713 wurde das erſte deutive Gotteshaus in dieſer Stadt ge gründet, nämlich die lutheriſche St. Midaelistirde, die bis auf die neueſte Zeit benußt wurde ; im Jahr 1766 wurde die Zionsfirde gebaut, die erſt vor wenigen Jah ren einem neuen Gebäude weiden mußte. (Man ſehe das Rapitel über Kirmen . ) Im Laufe der Zeit folgten andere Kirchen dieſen erſten Pionieren nadi, und auch deutſche Schulen wurden von frübzeitig gegründet . Im abr 176+ trat die ,, Deutſche Geſellichaft “ in das Leben, die ſich im Laufe eines Jubrbunderts aus einem winzigen -Samenkorn zu einem mächtigen Stamme entwidelte. Shon zur Revolutionszeit hatte Philadelphia ein ganz anſehnliches deutſches Element ; allein erſt nad Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts nahm die deutide Ein wanderung grögere Proportionen an ; beſonders maſſen baft wurde ſie nach dem Jahr 1848, als der Strom der Emigranten faſt einer Völkerwanderung glid . Wäh rend des Rebellionsfrieges wurde derſelbe etwas ſchwächer, nahm aber nad Rückkehr des Friedens wieder zu und war namentlich in den beiden lezten Jahren- ( 1871 und 1872 ) maijenbaft. Die gegenwärtige Zahl der Deutſchen in Philadelphia beläuft ſich auf ungefähr 120,000 – ſtebt ſomit der Boltszahl weniger Städte in Deutidland nad . Man

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findet ſie in ſämmtlichen Stadttheilen, obgleich ſie in gewiſſen Diſtrikten ( z . B. in den Northern Liberties, in Kenſington und im Southwart) beſonders ſtark vertreten find; am ſchwädyſten iſt ihre Zahl in der eigentlichen " city ," ſowie in den faſhionablen Vierteln. In einigen Stragen , namentlich in der Nord Dritten , hört man mahr deutſch als engliſch ſprechen . Als Individuen wurden die Deutſchen in Philadelphia wie allerwärts im Lande von den Amerikanern immer hochgeſchätzt und beſonders ben rohen und unwiſſenden Jrländern bei Wei tem vorgezogen ; als Nationalität aber fangen ſie jest erſt an , fid der ihnen gebührenden Adytung zu erfreuen - audy eine Frucht der großartigen Siege und der Eini gung des deutſchen Vaterlandes. Daß fie trog ihres redlichen Strebens, ihren Pflichten als Bürger der großen amerikaniſchen Republik getreulich nachzukommen, den noch mit großer Liebe an den vaterländiſchen Sitten und Gebräuchen , ſowie an der Mutterſprache hängen, ergiebt ſich aus den zahlreichen ſozialen Vereinen und Geſell ſchaften, die ſie hier gegründet haben , aus den vielen deut ſchen Kirchen und Schulen, die ſie unterhalten , aus der ädyt deutſchen Art und Weiſe, wie ſie Weihnachten , Oſtern, Pfingſten und andere Feſte feiern, fowie aus der Devotion, mit der fie — dem edlen Gerſtenſaft huldigen . Unter ' den großen Raufleuten und Fabrikanten der Stadt findet man nicht wenige Deutſche; auch giebt es kein einziges Gewerbe, in welchem Deutſche fich nicht vortheilhaft auss zeichnen . Deutſche Handwerker und Arbeiter werden ihrer Geſchidlichkeit, ihres Fleißes und ihrer Zuverläſſigkeit halber allen andern vorgezogen, und in amerikaniſchen Familien ſchlagen deutſche Dienſtmädden alle andern aus

384 dem Felde. Die Zahl der deutſchen Stimmgeber iſt ſtark genug, um vereinigt gewichtig in die Wagſchale zu Fallen. In Nichts offenbart ſich die Macht der Deutſchen in Phi ladelphia ſo ſehr wie in ihrem entſchloſſenen Widerſtand gegen das Sonntagsmuckerthum und den Temperenzunfug Der einer gewiſſen Klaſſe deinheiliger Amerikaner. Wohlthätigkeitsſinn der Deutſchen bekundet ſich in den vielen Unterſtützungsvereinen, ſowie in der Gründung und Unterſtüßung jener herrlichen Anſtalt, des deutſchen Hoſpitals. Für Hegung und Pflegung deutſder Sitte und Sprache wirken zahlreiche Aſſociationen, wie z . B. die vielen Geſangvereine, der Turnerbund, der Schüßen bund, die Hermann Literaturgeſellſchaft und andere Pris vatclubs, der vielen deutſchen Schulen nicht zu gedenken. Die wichtigſte aller deutſchen Aſſociationen in Phila Delphia ift Die Deutſche Geſellſchaft von Pennſylvanien, ein altehrwürdiges Inſtitut, das ſchon im Jahr 1764 gegründet und 1781 von der Legislatur des Staates in corporirt wurde. Der urſprüngliche Ziveck der Grün dung dieſer Geſellſchaft war, mittelſt freiwilliger Sub ſcriptionen und regelmäßiger Jahresbeiträge der Mitglie der neu eingewanderte Deutſche, namentlich unbemittelte, mit Rath und That zu unterſtüßen ; 'arbeitsloſen Lands = ' leuten Beſchäftigung und Unterkommen zu verſchaffen ; Solchen, die nach dem Innern des Staates oder nady andern Theilen des Landes zu ziehen beabſichtigen, auf jede mögliche Weiſe die Reiſe zu erleichtern, nöthigenfalls ihnen freie Paſſage zu ſichern ; unbemittelten Kranken ärztliche Behandlung und Pflege angedeihen zu laſſen ;

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- 386 für den Schulunterricht armer deutſcher Kinder zu ſorgen, ſowie überhaupt Alles zu thun, um eingewanderte Deut ſche auf jede mögliche Weiſe zu düßen und zu unter ſtüßen. Zu gleicher Zeit wurde für die Gründung einer Bibliothek Vorſorge getroffen. Schon im Jahr 1774 begann die Geſellſchaft für die Erbauung einer Halle Vorkehrungen zu treffen und wählte dazu einen Plaß in der St. John Straße oberhalb der Brown . In Folge der damaligen politiſchen Aufregung aber (es war am Vorabend des Revolutionskrieges) wurde die Ausführung verſchoben , und erſt im Jahre 1804 wurde das Projekt wieder in Angriff genommen. Die als Bauplaß ausge wählte Lage in der St. John Straße wurde indeffen als zu weit vom Mittelpunkte der Stadt entfernt erachtet, und darauf hin die jeßige Stelle, auf der Weſtſeite der Siebenten Straße, oberhalb der Cheſtnut gewählt. Im Jahr 1806 war der Bau fertig und wurde nun volle Techzig Jahre, bis 1866, von der Deutſchen Geſellſchaft Benußt, worauf das alte Gedäude niedergeriſſen und das jeßige neue an ſeiner Stelle errichtet wurde. Das neue Gebäude bietet alle Bequemlichkeiten , die für die Zwede der Geſellſchaft erforderlich ſind , zugleich iſt es eine Zierde für die Stadt Philadelphia . Den erſten Stock hat die Giscompagnie der Stadt auf zwanzig Jahre im Pacht. Fin zweiten Stof befindet ſich der ſchöne, große Saal der Geſellſchaft mit der Bibliothek, welche über 14,000 Bände enthält, wovon mehr als die Hälfte deutſche Werke, die übrigen größtentheils engliſchen Inhalts find. Im Jahr 1867 wurde aud ein Ardis angelegt, in welcyem Drudſchriften und Manuſkripte angeſammelt und aufbe wahrt werden, die ſich auf die Geſchichte der Deutſchen in

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den Vereinigten Staaten , und vornehmlich in Pennſyl vanien, beziehen. Dieſe Sammlung, die bereits einen ſehr beträchtlichen Umfang erreicht hat, wird unter Verſchluß gehalten und iſt nicht für die gewöhnliche Cirkulation beſtimmt. Mehr als irgend ein anderer machte ſich Dr. 0. Seidenſtider, der elf Jahre lang das Amt eines Bibliothekars verwaltete, um die Bibliothek und das Archiv der Deutſchen Geſellſchaft verdient. Der gegena wärtige Bibliothekar iſt Prof. L. G. Frand. Die Biblio thek kann auch von Nichtmitgliedern gegen Entrichtung einer beſtimmten jährlichen Summe benußt werden . Die Beamten der Deutſchen Geſellſchaft beſtehen aus 1 Präſidenten, 2 Vice- Präſidenten, 1 Sekretär der Geſell (daft, 1 Sekretär des Verwaltungraths, 1 Schatmeiſter, 1 Nechtsanwalt, 12 Direktoren, 1 Bibliothekar und Ur chivar, 1 Hilfsbibliothekar und 1 Agenten der Geſellſchaft. Die Officeſtunden der Agentur ſind täglich (Sonntags ausgenommen ) von 9 bis 12 Uhr Vormittags ; die Bi bliothefſtunden am Mittwoch und Samſtag von 3 bis 5 Uhr Nachmittags. Die vierteljährlichen Verſammlungen der Geſellſchaft finden ſtatt am 21. März, 20. Juni , 19. September und 19. Dezember, Nachmittags 33 Uhr. Mehrere hervorragende deutſche Allopathen und,Homöo pathen der Stadt fungiren als Aerzte der Geſellſchaft. Die Wahl der Mitglieder erfolgt durch Abſtimmung im gewöhnlichen Wege; wenn aber ein Mitglied geheime Abſtimmung über irgend einen Kandidaten für Aufnahme verlangt und ein ſolcher Antrag von fünf Mitgliedern unterſtügt wird, fo findet eine Ballotage ſtatt. Jedes neu aufgenommene Mitglied hat eine Eintrittsgebühr von $5 zu entrichten , ferner den jährlichen Beitrag von

388 $ 4, welcher am 1. April jedes laufenden Jahres fällig iſt, und wenn nach der Dezemberverſammlung erwählt, den Bruchtheil für den Reſt des Jahres. Jedes Mitglied, das alle duldigen Beiträge bezahlt hat, kann lebensläng liches Mitglied der Geſellſchaft werden durch Zahlung von $ 50 an den Sekretär der Geſellſchaft, und iſt dadurch von allen ferneren Beiträgen befreit. Ehrenmitglieder können durch die Geſellſchaft ernanntwerden und erhal ten alle Rechte, mit Ausnahme der Wählbarkeit zu Nem tern und zwar ohne Rückſicht auf Abkunft oder Wohnort ; doch kann die Aufnahme von Ehrenmitgliedern nur in einer regelmäßigen Verſammlung der Seſellſchaft durch Zweidrittel-Majorität und nur auf Vorſchlag des Ver waltungsraths geſchehen . Der Segen, den die Deutſche Geſellſchaft während ihres mehr als hundertjährigen Beſtehens geſtiftet hat, iſt kaum hoch genug anzuſchlagen . Wie viele deutſche Einwande rer ſie durchRath und That unterſtüßte, wie vielen Brot und Obdachloſen ſie zu einem Unterkommen verhalf, wie viele Thränen fie trodnete, wie viele Kranke burdy fie ärzt liche Behandlung und Pflege erhielten - dies alles iſt nur Dem bekannt, der jede gute That zählt und jedes Werk der Barmherzigkeit in das Buch des Lebens einträgt. Seit einigen Jahren bereitet die Deutſche Geſellſchaft jede Weihnachten armen deutſchen Kindern eine Chriſtbeſcher rung in ihrem großen Saale - eine ſchöne Sitte, die nicht genug gelobt werden kann . Únter denjenigen deutſchen Bügern, die ſich in dem leta ten Decennium beſonders um die Geſellſchaft verdient ge macht haben, find vor allen zu nennen : der vieljährige Präſident Wm . J. Horſtmann, der leider nun dabinge

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ſchieden iſt; desgleichen die Herren lorenz Herbert, M. R. Mudle, George Doll, Joſeph Kinike, Prof. Dr. Sei denſticker, Wm . Š . Mann, D.D., Ernſt Schäfer, Jakob Schandein, Wm . Langenheim , Jul . Hein und noch viele Andere ; desgleichen die Herren Aerzte H. Tiedemann, H. Engel, 2. Gruel , 6. Zoller, G. Winkler, Ph . Trau, J. P. Trau, C. Hering , A. Fellger, C. J. Neidhardt, P. D. Keyſer u. a . m . Deutſche Schulen . Man könnte nicht eben ſagen, daß die Deutſchen von Philadelphia denſelben Eifer für die Unterſtützung und Unterhaltung tüchtiger deutſcher Schulen bekundeten wie ihre Landsleute in andern amerikaniſchen Großſtädten , wie z . B. New York, Cincinnati, St. Louis und vor Alen Baltimore. Zwar fehlt es keineswegs an Kirchen-, Vereins- und Privatſchulen, dennoch aber ſtehen dieſelben mit wenigen Ausnahmen den großartigen Lehranſtalten nach, die jene Städte aufzuweiſen haben . Der Grund iſt wohl größtentheils darin zu ſuchen, daß viele deutſche Eltern es vorziehen, ihre Kinder in die ſtädtiſchen Frei fchulen zu ſchicken, in denen ſie nicht nur den Unterricht, ſondern ſogar die Bücher unentgeltlich erhalten . Andere Eltern laſſen ihre Kinder ein oder zwei Jahre lang die deutſchen Schulen beſuchen, damit ſie nothdürftig deutſch leſen und ſchreiben lernen ſollen , worauf ſie dieſelben zum Beſuch der engliſchen Schule anhalten . Unter ſolchen Umſtänden kann es Niemanden befremden, daß das deut ſche Schulweſen in Philadelphia ſich bis jegt noch nicht des Gedeihens erfreut, das man in Anbetracht der großen deutſchen Bevölkerung der Stadt erwarten ſollte.

390 Zunächſt ſind die Parochialfoulen zu erwähnen, die man mit ſämmtlichen deutſchen Kirchen verbunden findet. Die bedeutendſten derſelben ſind die Schule der lutheriſchen Zionskirche und die der katholiſchen St. Pe terskirche, die beide ſehr ſtark beſucht und in mehrere Klaf= ſen eingetheilt ſind. Die Leiſtungen dieſer Anſtalten kommen denen gewöhnlicher Volka dulen in Deutſchland ziemlich gleich . Die Realſdule in der Race Straße zwiſden der Neunten und Zehnten , iſt ohne Zweifel die vorzüglidſte aller deutſchen Lehranſtalten in Philadelphia. Außer den Unterrichtszweigen einer gewöhnlichen Bolkeſdule find audy folche Lebrgegenſtände, wie man ſie in den Real und höheren Bürgerſchulen Deutſchlands findet, in den Lehrplan aufgenommen . Die Schule ſteht unter der Leis tung des Realſchulvereins. -- Auch die Scule der deutſchen freien Gemeinde, No. 445 Nord Fünfte Straße, iſt eine Vereinsſchule und erfreut ſich eines ſtar ken Beſuches. Sie iſt in vier Klaſſen eingetheilt. - Die Sonntagsſchulen des Arbeiterbundes, in vers ſchiedenen Theilen der Stadt etablirt, gewinnen von Jahr zu Jahr an Popularität; ſie ſind für den Unterricht Solcher beſtimmt, die aus mandyerlei Gründen nidyt im Stande ſind, die regulären Schulen während der Wodje zu beſuchen . Außer den genannten Lehranſtalten giebt es nod eine Anzahl Privatſchulen , die von einzelnen Unternehmern auf eigene Rechnung gehalten werden . Wenige derſelben erfreuen ſich einer bedeutenden Proſperitāt, und die meiſten friſten eine füntmerliche Eriſtenz. Von den deutſchen Kirden in Philadelphia war bereits

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in der Einleitung dieſes Kapitels die Rede; die wichtiges ren derſelben finden ſich in dem Kapitel über Kirchen " erwähnt.

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iſt ein Etabliffement, das dem Deutſchthum in Philadel phia Ehre madyt. Die Nothwendigkeit eines ſolchen In ſtituts wurde längſt fchon von der hieſigen deutſchen Be völkerung gefühlt, beſonders für diejenigen , welche nicht hinlänglich mit der engliſchen Sprache vertraut ſind, um ihre Leiden und Beſchwerden in einer der vielen derartigen Anſtalten der Stadt kundzugeben, in denen Aerzte und Wärter nur engliſdy reden , eine Sprache, welche ſie nicht verſtehen . Der erſte ernſtliche Verſuch zur Ausführung eines fol chen Unternehmens wurde im Jahr 1850 durch die Dok toren H. Tiedemann und Wilhelm Keller unter Mitwir kung von 2. Herbert, J. Logo und Dr. G. Seidenſtider gemacht, fand aber ſo wenig Unterſtüßung, daß das Vor haben wieder aufgegeben werden mußte. Ein zweiter Verſudy wurde durch dieſelben Herren im Herbſt 1853 gemacht, ſchlug aber ebenfalls fehl. Wieder holt wurde die Sache in Anregung gebracyt, ohne Errei chung eines nennenswerthen Erfolges, bie gegen den Schluß der Sißung der Gefeßgebung zu Harrisburg in dem Jahre 1860 unterm 2. April von einer Anzahl her vorragender deutſcher Bürger eine Incorporationsakte erwirkt wurde für das Deutſche Hoſpital der Stadt Phi ladelphia " zum Zweck der Aufnahme Kranker und Ges brechlicher ohne Rückſicht auf Nationalität, Glaube oder Farbe. Am 12. Mai 1860 organiſirte ſich der deutſche

· 392 Hoſpitalverein und traf ſofort Anſtalten zur Erwerbung eines Grundſtückes zur Errichtung eines Hoſpitals. Um 20. Mai 1861 wurde der Ankauf des an der Ecke der Zwanzigſten und Norris Straße in der 21. Ward gelege nen Landſiges der Familie Norris für $ 20,000 abgeſchloſ ſen . Dieſes Grundſtück beſtand aus nahezu drei Acker Land und enthielt ein geräumiges ſteinernes Haus nebſt mehreren andern Gebäulichkeiten , die für den Zweck eines Hoſpitals vortrefflich geeignet waren . Im April 1861 gründete eine Anzahl deutſcher Damen von Philadelphia eine Aſſociation, der Frauen Hilfsver ein des Deutſchen Hoſpitals " genannt, ein Verein, der ſich mit ſeltener Hingabe dem edlen Zwecke der Förderung diefes humanen Unternehmens widmete. Als der Verwaltungsrath eifrig mit den erforderlichen Vorkehrungen zur Herſtellung der Gebäulichkeiten für die alsbaldige Aufnahme von Kranken beſchäftigt war, brach der Bürgerkrieg aus . Die Regierung fah fich dringend veranlaßt, Hoſpitäler für die vielen kranken mnd verwun deten Soldaten herzuſtellen, welche täglich nach dem Nor den gebracht wurden , und nahm unter andern Pläßen auch den des Deutſchen Hoſpitals in Anſprud), indem ſie denſelben für ein Reconvalescentenhoſpital beſonders ge eignet fand. Im Juni 1862 wurde die ganze liegen dhaft für $ 125 den Monat an die Regierung vermiethet und blieb in deren Beſiß bis zu Ende des Monats Juli 1866, als ſie dem Verwaltungsrath wieder abgeliefert wurde. Die erſten Mittel zur Beſtreitung der Koſten des Un ternehmens und zur Dedung des Ankaufspreiſes wurden durch die Beiträge der Mitglieder erzielt, ſowie durch die

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Ergebniſſe von Picnics , Concerten , Bällen , und haupts fächlich der Fair, welche die Frauen der Stadt im Jahr 1861 veranſtaltet hatten . Im Oktober 1872 wurde ein neues Hoſpitalgebäude an der E&e der Girard und Corinthian Avenue käuflich erworben , und nod im Laufe deſſelben Monats erfolgte die lieberſiedlung der Kranken nach demſelben. Die Behandlung der Kranken iſt acht deutſchen Aerzten, welche ihre Dienſte dem Hoſpital unentgeltlich widmen , anvertraut, und unter ihrer Leitung ſteht ein promovirter Mediziner als Hausarzt. Den Beſtimmungen des Freibriefes zufolge ſollen die in das Hoſpital aufzunehmenden Patienten, außer bei zufälligen Ereigniſſen , Bewohner der Stadt Philadelphia oder Einwanderer ſein , welche noch keinen beſtimmten Wohnfit haben und entweder für die Verpflegung eine Vergütung leiſten, oder als Arme uuentgeltlich verpflegt werden . Arme, welche Aufnahme begehren , müſſen ſich als ſolche ausweiſen . Wenigſtens ein Zehntel der Bet ten des Hoſpitals iſt für arme Kranke beſtimmt. Für Farbige iſt eine beſondere Abtheilung eingerichtet. Induſtrie und Yandel der Deutſchen . Wie ſich die Deutſchen allerwärts durch Fleiß und Ge werbthätigkeit auszeichnen, ſo auch in Philadelphia. Biele der größten induſtriellen Etabliſſements der Stadt ſind in den Händen von Deutſchen, während auch der Handelsſtand eine große Menge Namen vom beſten Klange aufzuweiſen hat. Von einer eingehenden Åb handlung über dieſen Gegenſtand kann hier natürlich nicht die Rede ſein ; wir begnügen und damit, einige der

- 394 glänzendſten Beiſpiele großartiger Erfolge anzuführen, õie von Deutſchen in dieſer Stadt errungen wurden. Wenn der Raum es geſtattete, wäre es ein Leichtes, die Liſte auf das Hundertfache auszudehnen . Da ſind vor Allem die großen deutſchen Bankgeſchäfte von Drexel & Co. , Narr und Ladner, Mölling & Autenrieth ( Nachfolger von Harjes & Co. ) . Sodann die Wechſel- und Schifffahrtsgeſchäfte von C. F. Elwert, Wm . Gerlach, Hoffmann & Morwiß, und Reichard. Allerwärts bekannt ſind die ſchon ſeit vielen Jahren eta blirten Spiel- und Galanteriewaarenhandlungen von George Doll & Co. , John Doll und G. A. Schwarz; die großen Kleiderhandlungen von John Stilz & Sohn , Gebrüder Meier, J. H. Ehrlicher u . a . m .; die Buchbins dereien von J. Kohler, Didach & Mergenthaler ; die deutſchen Verlags- und Buchhandlungen von Schäfer & Koradi, J. Kohler, I. Maier, F. W. Thomas & Söhne; die Buchdrudereien der deutſchen Zeitungen , ſowie die der Herren Stephan, Dahlem und Anderer ; die großen Marmorwerke von Jakob Kobler, Friedr. Fid, S.A. Heinemann und G. Fuchsſchwanz ; die Uhren- und Ju welenhandlungen von Sdürman, J. H. Gercke, Stauffer. Wer hat nicht von den berühmten deutſchen Bier brauereien gehört, deren prächtiger Stoff im ganzen Lande einen guten Klang hat ? Obenan unter den Lagerbier brauereien ſteht das großartige Etabliſſement der Herren Bergner & Engel, die größte Brauerei in den öſtli chen Staaten , zwiſchen der Thompſon, der Zweiunddrei figſten und der Maſter Straße gelegen und durch die Cars der Girard Avenue linie erreidbar. Dieſe Brauerei wurde im Jahr 1857 gegründet und 1871 bedeutend

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396 vergrößert. Fernere Erwähnung verdienen die Braue reien von Bergboll & Potta , P. Schemm , Bal }, Wolf und andern . Die meiſten dieſer Brauereien ſind außer halb der Stadt gelegen . Eines hohen Rufes erfreuen ſichdie Tabaksgeſchäfte von 2. Herbert und Wm . Eiſenlohr; die Weinhand lungen von Ph . Lauber , Nachod & Stahl, G. J. Röhl, F. Rasko, F. & H. Stordy, A. F. Haas, B. A1 brecht, Ph . Kolmer, W. Winterer & Sohn ; das große Schloſſerei-Etabliſſement von Hillebrand' & Wolf; die Scheerenfabrik und Dampfſchleiferei von .. Herder & Sohn ( früher Clarenbach & Herder) . Die photographiſche Kunſtanſtalt von F. Gutekunſt iſt weitund breit berühmt ; ebenſo die Bilder- und Spie gelhandlung von G. Pelman . Die Zahl der deutſchen Importations- und Engrosge ſchäfte in Philadelphia iſt außerordentlich groß und ſtei gert ſich von Jahr zu Jahr. Noch größer iſt die Zahl der deutſchen Kleinhändler in jedem nur erdenklichen Ge (chäftszweig. Die knapp zugemeſſenen Grenzen unſeres Naumes geſtatten uns indeſſen nicht, eine Liſte derſelben, Das oder auch nur der bedeutenderen , mitzutheilen . bereits Angeführte wird indeffen Jeden vollſtändig über zeugen , daß die Deutſchen in Philadelphia , was Indu ſtrie und Handel anbelangt, eine Stellung einnehmen , wie fte einer Weltſtadt würdig iſt, und daß ſie ſich hierin kühn mit den meiſten Großſtädten Deutſchlands meſſen können. Die deutſche Preſſe.

Es giebt in Philadelphia vier tägliche deutſche Zeitun gen . Dieſe ſind : ,, Der Philadelphia Demokrat," ,,Die

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397 Philadelphia Freie Preſſe," „ Das Philadelphia Volfs blatt" und „ Die Philadelphia Abendpoſt.“ Die drei erſteren erſcheinen jeden Morgen , das leßtgenannte Blatt jeden Nachmittag. Der Philadelphia Demokrat" wurde im Jahr 1837 von einer Aktiengeſellſchaft gegründet, welche den Namen ,, Demokratiſche Union " führte, und zu welcher eine Anzahl angeſehener, noch jeßt wohlbekannter deut ( cher Geſchäftsleute gehörten . Herr L. A. Wollenweber war der Drucker und wurde im Jahre 1838 Eigenthümer des Blattes, das zuerſt dreimal wöchentlich erſchien, von 1842 an aber ein Tagblatt wurde. Im Sommer des Jahres 1852 ging das Blatt durch Verkauf in die Hände des Herrn John S. Hoffmann über, und am 1. Januar 1854 wurde Dr. Edw . Morwiß Miteigenthümer. Seit dem erſchien der „ Demokrat“ unter der Firma „ Hoffmann & Morwiß ." Das Geſchäftslokal des Btattes war zuerſt in der Cherry Straße zwiſchen der Vierten und fünften, ſodann in der Vine Straße, bis es 1841 nach 465 ( nach der damaligen Straßennummerirung 277) Nord Dritte Straße naše der Noble verlegt wurde. Hier ward der Grund zu dem jeßt beſtehenden großartigen Zeitungs und Drudinſtitut des Philada. Demokrat“ gelegt, in dem fid ſeine Cirkulation und ſein Accidenzbrudgeſchäft ſo ausbreitete, daß es nach und nach drei nebenan liegende Häuſer einnahm . Da auch dieſe Räumlichkeiten Idließ lidh nicht mehr genügten, und um das Inſtitut in den eigentlichen Geſchäftstheil der Stadt zu verſeßen, wurde es im Jahr 1868 nach dem gegenwärtigen großen ,, De mokrat- Gebäude No. 612 und 614 Cheſtnut Straße verlegt, das am 28. November 1868 für das Geſchäft

398 eröffnet wurde. (Siehe Abbildung Seite 74.) Im Keller dieſes Gebäudes befindet ſich das geräumige Preß zimmer mit der koloſſalen Bullocpreſſe, die ganz bequem 16,000 Eremplare in einer Stunde auf beiden Seiten bruden kann . Im erſten Stode befinden ſich die Erpedi tion, die Lager- und Papierräume und die Privatoffices. Im zweiten und dritten Stock finden wir die große Acci benzdruckerei und Seßerei mit einem halben Dußend Schnellpreſſen, nebſt den nöthigen Seßerräumen des ,, Des mufrat, " der ,, Neuen Welt" ( Sonntagsblatt des ,, Demo krat" ) und der ,, Vereinigten Staaten Zeitung" (Wodyen blatt des ,,Demokrat " ) . Im Hintergebäude befinden ſich die geräumigen Zimmer für das Stereotypiren, wo nicht bloß die Formen für den ,, Demokrat “ in jeder Nacht ſtere otypirt, ſondern auch eine Menge Stereotypplatten für Bücher u . ſ. w. angefertigt werden. Eine Anzahl Blätter für andere Orte werden auf den Preſſen des ,,Demokrat“ gedruct . -- Außerdem controllirt dieſes große Etabliſſe ment über 60 Zeitungen, engliſche und deutſche, darunter 5 tägliche, welche in 15 eigenen Etabliſſements in verſchie= denen Städten der atlantiſchen Staaten erſcheinen . Der leitende Gedanke dabei iſt, wie es im deutſch - amerikani fohen Converſationslerikon heißt, durch billige Herſtel lungskoſten einer tüchtigen Preiſe ( namentlich im Staate Pennſylvanien ) und damit höheren Rulturzuſtänden nach deutſchem Humanitätsprinzip Bahn zu brechen. ,, Die Philadelphia Freie Preiſe " iſt nächſt dem ,, Demokrat" die bedeutendſte und verbreitetſte der täg= lidhen Zeitungen von Philadelphia . Dieſes Blatt wurde am 27. Mai 1848 von Herrn F. W. Thomas gegründet und erſchien zuerſt in dem Lokal No. 105 (nad früherer

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Straßennummerirung) Callowhill Straße, zwiſchen der Dritten und Vierten . Jedoch ſdon im Auguſt deſſelben Jahres wurde es nach 418 Nord Vierte Straße, zwiſchen der Gallowhill und Willow, verlegt, wo es noch heute erſcheint. Herr Thomas war eines der thätigſten Mit glieder jener Aktiengeſellſchaft, der der ,, Demokrat" ſeine Entſtehung verdankte. Im Jahr 1842 gründete er den ,,Allgemeinen Anzeiger der Deutſchen," eintägliches Blatt, das bis 1843 beſtand; ſodann im Jahr 1843 die Wo denſchrift „ Minerva," die bis zum Juli 1844 erſchien . Die ,, Freie Preſſe fand gleich bei ihrem erſten Erſcheinen die regſte Theilnahme von Seiten einer großen Klaſſe der Deutſchen von Philadelphia und iſt jetzt eines der ein flußreichſten deutſchen Journale im Cande. In Verbin dung mit dieſer täglichen Zeitung giebt die Firma (ießt F. W. Thomas & Söhne das ,, Philada . Sonntags blatt und Familienjournal " ſowie das Wochenblatt ,,Re publikaniſche Flagge“ Heraus. Mit dem Etabliſſement iſt zugleich eine große Accidenzdruderei verbunden . Auch hat ſich die Firma durch die Herausgabe billiger amerika niſcher Volksausgaben der Werke verſchiedener deutſcher Schriftſteller um die Verbreitung der vaterländiſchen Lite ratur in Amerika verdient gemacht. ,, Die Philadelphia Abendpoſt" wurde im Jahr 1865 gegründet und erſchien Anfangs in der Süd Drit ten Straße unterhalb der beſtnut. Jeßt wird ſie in dem ehemaligen Lokal des ,, Demokrat," 465 Nord Dritte Straße herausgegeben . Das Blatt iſt gut redigirt und hat eine beträchtliche Cirkulation . Die Herausgeber ſind Aſchmied & Co. Das Philadelphia Volksblatt, " ein jeden

- 400 Morgen erſcheinendes Journal, iſt die jüngſte der täg lichen deutſchen Zeitungen und wurde im Jahr 1872 ge gründet . Es iſt ein gut redigirtes Blatt, jedoch mit etwas auzu ſtark ausgeprägter katholiſcher Tendenz. Es erſcheint No. 1226 Nord Vierte Straße ; Zweigoffice No. 243 Süd Fünfte Straße. Deutſche Vereine und Geſellſchaften. Die Zahl der deutſchen Aſſociationen in Philadelphia iſt außerordentlich groß, ebenſo die Verſchiedenartigkeit der Zwecke zu denen ſie gegründet ſind . Mit einer auch nur oberflächlichen Beſchreibung aller dieſer Organiſatio nen ließe ſich ein ganzer Band füllen, und wir müſſen uns daher mit einer flüchtigen Erwähnung der bedeuten deren begnügen. Vielleicht am zahlreichſten ſind die Geſangvereine ver treten, deren es weit über zwanzig in der Stadt giebt. Der älteſte derſelben, der Männerc : r ," wurde ſchon im Jahr 1835 gegründet und ſteht noch immer in hoher Blüte. Aus dieſem ging 1852 der ,, Junge Männer chor" hervor, der als einer der vorzüglichſten deutſchen Geſangvereine in Amerika anerkannt iſt . Auch der ,,Arion ," der ,,Sängerbund, " die ,,Liedertafel," der , Con cordia Quartett Club " und andere erfreuen fich eines hoben Anſehens. Die meiſten dieſer Vereine haben ihre ſtändigen Lokale in Gaſthäuſern ; der „Männerchor" und der „ Junge Männerchori haben ihre eigenen Ber einshallen . Zunächſt kommt der Turnverein , deffen Entſtehung in das Jahr 1848 fällt und der ſich einer hohen Proſpe rität erfreut. Die Zahl der aktiven Mitglieder iſt ſehr

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401 ſtart. Die Turnerhalle, 444 und 446 Nord Dritte Str . zwiſchen der Willow und Noble, iſt einer der beliebteſten deutſchen Bergnügungspläge der Stadt. Die jeden Abend Hier ſtattfindenden Unterhaltungen , beſtehend aus Concerten , theatraliſchen Vorſtellungen u . ſ. w . , ſind ſtets gut beſucht. Der Schüßenverein , zur Förderung des Schüßen weſens, wurde im Jahr 1846 gegründet und hat fid in den legten Jahren zu hoher Blüte emporgeſdwungen , Der Verein beſigt ein ſchönes Lokal, die ,, Schüßenhalle ," No. 534 und 536 Nord Dritte Straße, nahe der Green . Auch eignet er den ſchönen ,,Schüßenpark," einen der ans genehmſten Vergnügungspläße, die es in der Umgebung von Philadelphia giebt. Man erreicht denſelben mit der Norristown Eiſenbahn. Es iſt dies ein ſehr ſchöner Plaß mit einer Halle, fowie Schießſtand, Tanzboden u . . Auch findet man bier eine franzöſiſche Mitrailleuſe und zwei Kanonen, die von der deutſchen Regierung ge kauft wurden . Eine fernere Sehenswürdigkeit iſt das Friedensdenkmal, ein von Herrn Kohler den Schützen von Philadelphia zum Geſchenk gemachyter Obelisk aus Mar mur. Bei Gelegenheit der im Mai 1871 hier abgehalte nen Friedensfeier wurde auch eine Friedenseiche in dem Park gepflanzt. - Der Schüßenverein eignet fein beſon deres Organ , die ,, Sdüşenzeitung, die ſich bereits einer bedeutenden Cirkulation erfreut. Außerdem giebt es eine große Anzahl deutſcher Bau und Sparvereine , Unterſtüßungs- und Krankenvereine, Freimaurer-, Odd Fellowsa, Rothmännerlogen u . ſ. w . , deren ſpezielle Erwähnung indeſſen in einem Werke wie dem vorliegenden von geringem Nußen ſein würde. 26

402 Bon den bedeutenderen deutſchen Bergnügungs lokalen war bereits in einem andern Kapitel die Rede. An Erfriſdungslokalen iſt kein Mangel. Die Zahl der Bierſalons iſt wahrhaft erſtaunlich ; in man den Gegenden der Stadt, namentlich in der Nord Drit ten Straße, ſtarrt dem Vorübergebenden faſt auf jedem Schritte ein Schild mit der unvermeidlichen Inſchrift „ Lagerbier“ entgegen. Es ſcheint faſt unbegreiflich, wie alle dieſe Lokale beſtehen können. Wir machen uns wohl keiner Üebertreibung ſchuldig, wenn wir behaupten, daß Philadelphia mehr deutſche Trinklofale hat als Berlin oder Wien . Es iſt nicht zu leugnen, daß die übergroße Zahl derſelben dem Deutidthum dieſer Stadt eben keine Ehre macht, wenn auch anderſeits zugegeben werden muß, daß ſelbſt die niedrigſten dieſer Bierſalons der Moralität bei Weitem nicht ſonachtheilig ſind wie die amerikaniſden und iriſchen Schnapsineipen . In der Umgebung der Stadt giebt es viele ſchöne Bier gärten, die während der milden Jahreszeit ſtark beſucht ſind. Nicht ſelten finden an dieſen Pläßen Picnics ſtatt, bei denen ſich Jung und Alt ungezwungener Heiterkeit überläßt. Mit Recht lobt man die Ordnung und den Anſtand, den die Deutſchen bei folden Gelegenheiten ſtets zu wahren wiſſen . Rommen je Ruheſtörungen dabei vor, ſo werden dieſelben faſt durchgängig von Raufbolden anderer Nationalitäten veranlaßt.

:

X Alphabetiſche Liſten deutſcher und deutſch redender Aerzte , Apotheker und Rechtsanwälte

zu Philadelphia.

1

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Allopathiſche Aerzte. Bauer, Louis G. , M. D. , 1028 Green Straße. Beekeii , Carl, M. D. , 244 Nord Fünfte Straße. Brandes, Theodor, M. D. , Ecke der Neuiten und Callowhill Str. Caſtle, F. D. , M. D. , 247 Nord Fünfte Straße. Demné, Theodor A., M. D. , 600 Nord Sechſte Straße. Dieje, E. , M. D. , 1022 Nord Fünfte Straße. Engel , H. , M. D., 514 Wood Straße. Fiſcher, Emil, M. D. , 503 Brotvn Straße. Frick, Wm . S. , M. D. , 821 Nord Achte Straße. Groß, Ferdinand H. , M. D., 608 Nord Sechſte Straße. Gruel, Louis, M. D., 903 Nord Fünfte Straße. Gruel, Theodor H. E. , M. D., 519 Spruce Straße. Heller, Maſ, M. D. , 244 Nord Fünfte Straße. Kämierer, Julius, M. D. , 811 Süd Dritte Straße. Keiſer, . D. , M. D., 1111 und 1113 Arch Straße. Koerper, Joſ F. , M. D., 475 Nord Sechſte Straße. Rheinl , I. , M. D., 1109 Callowhill Straße. Roth, Theodor, M. D. , 251 Nord Fünfte Straße. Schroß, Iulius, M. D., 314 Marſhall Straße. . , Trail , A. , M. D., 984 Nord Fünfte Straße. Zoller, C., M. D. , 301 Callowhill Straße. Zorns, Jakob, M. D. , 806 Nord Front Straße. 403

- 404

Homöopathiſche Aerzte. Fellger, Adolph , M. D., 154 Nord Elfte Straße. vering, Conſtantin , M. D., 112 Nord Zwölfte Straße. Lippe , Adolph, M. D., 1204 Walnut Straße. Neidhard, C., M. D., 1020 Arch ) Straße. Raué, C. G. , M. D., 121 Nord Zehute Straße. Zahnärzte. Abell, A. B. , 1005 Race Straße. Ajay, A. Merrit, 1005 Race Straße. Gerſtel, Samuel, 512 Nord Dritte Straße. Thierärzte. Clok, H. , Dr. , 326 Vine Straße. G. F. Beinicke, Dr. , 2336 Germantown Avenue. Apotheken. Fohmann . Friedrich , 845 Nord Sediſte Straße. Hänchen , C. E., 3838 Haverford Straße (Weſt- Philadelphia.) Heingelman, Ioſ. A. , S. W.-Ecke der Zehnten ind Ogden Str. Herwig, Emil, N. W.-Ecke der Dritten und Brown Straße. Koch, Louis, Ecke der Vierten und Wood Straße. Rottner, C. S. , 1202 Nord Fünfte Straße. Sdlegel, E. , 411 Reed Straße, Ecke der Horſtmann Straße.

Me dhtsanwälte. Budd, Walter I. , 124 Süd Sechſte Straße. Dittmann, Friedrid),337 Cheſtnut Straße, eine Treppe hoch . Earle, George H., Ledger Building, S.W. - Ecke der Secýſten und Cheſtnut Straße. Hargadoni, Sohn S .. 420 Library Straße , Zimmer Xo. 7.

405 Lorenz, Win ., 337 Cheſtnut Straße, eine Treppe hoch -- appro. birter Rechtsanwalt ; Colleftionen und Prozeßführung in Deutſchland, Deſterreich und der Schweiz. McCabe, Edward, 514 Walnut Straße. McElroy , Thomas E. , 627 Walnut Straße. Remak, Guſtav, 120 Süd Sedite Straße, nahe der Sanſom Str. Remaf, Stephen , 251 Nord Fünfte Straße --ſpricht deutſch, eng. liſch, franzöſiſd und italieniſd). Saunders, Henry, 705 Walınt Straße. Wireman, Henry D. , 705 Walnut Straße. Conveyancers und Real Eſtate Agenten .

Wiremans Henrb, D.,} 705 Walnut Straße,eine Treppe hoch.

Schluß - Bemerkungen.

Endlich haben wir mit dem freundlichen Leſer oder mit dem Beſucher Philadelphia's unſere Rundtour durch die Stadt und deren Umgebung vollendet und ſind auch nach vieler Mühe und Anſtrengungam Schluſſe unſeres Wer kes angelangt. Doch bevor wir dem Leſer unſeren Dank für ſeine Begleitung auf dieſer Tour abſtatten, haben wir mit ihm noch einen Beſuch in dem großartigen Etabliſſea ment, woſelbſt dieſes Werk angefertigt wurde, zu machen ; wir meinen die Buchdruđerei der Herren George & Co., No. 15 Nord Siebente Straße, von welcher wir eine Juuſtration auf nächſter Seite beifügen . Die Prinzipale dieſes bedeutenden Etabliſſements, die Herren Silas X. George und James M. Ferguſon, haben die Führung des Geſchäfts in eigenen Händen und behandelit ihre Kunden in jeder Beziehung mit der größten Libera lität und Zuvorkommenheit. Wir ſehen in dem Büchers ſchranke in deren Office lange Reihen von Prachtwerken, ſowohl in deutſcher als in engliſcher und anderen Spra chen, die in dieſem Etabliſſement angefertigt wurden. Nachdem wir mit den Herren Prinzipalen unſer Abkoms men über dieſes Werk getroffen hatten , wurden wir an Hrn . Carl F. F. Kayſer , Vormann des deutſdien Departements, verwieſen , der uns in jeder Weiſe freund 406

.., 11 1 .

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Buchdruderei, Elektrotyp- und Stereotyp - Unſtalt von S. A. George & Co. lich und zuvorkommend behandelte und mit Rath und That zur Hand ging, ſo daß jene Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten , die ſich gewöhnlich in Druckereien bei Anfertigung großer und illuſtrirter Werke einſtellen, gänz lich beſeitigt wurden . Man überlaſſe demſelben getroſt das ganze Arrangement, und man geht ſicher, ſowohl in typographiſchem Geſchmacke wie in jeder anderen Bezie hung ein vorzügliches Werk zu erhalten, weshalb wir das deutſche Departement Allen, die deutſche Werke herauszu geben haben, ganz beſonders empfehlen können. Das engliſche Departement ſteht unter der Aufſicht des Vor manns Hrn . Philip Somerſet, und auch unter deſſen Leitung werden vorzügliche typographiſche Arbeiten gelie fert, wovon die Bücher-Reihe in der Geſchäfts -Office zeugt. Nachdem unſer Werk formenweiſe im Saße fertig war,

408 wurde es zum Elektropiren nach dem betreffenden Depar tement der Herren George & Co. befördert. Die Elek trotyp- und Stereotyp - Office ſteht unter der Leitung des Vormanns Hrn . Nicholas Blondin , der beſonders Eei Herſtellung und Bearbeitung von Jlluſtrationen, die in dieſem Geſchäfte alle in Kupfer verfertigt werden, die größte Geſchicklichkeit an den Tag legt, und überhaupt zeichnen ſich alle Elektrotyp- und Stereotyp - Arbeiten dieſer Firma durch beſondere Deutlichkeit, Schärfe und Dauer haftigkeit aus . Nachdem die Platten unſeres Hand buchs " für den Druck hergeſtellt waren, gelangten ſie in das Druck - Departement, das unter der Leitung des Vormanns Hrn . Henry F. Shepherd ſteht. Man ſtaunt beim Eintritt über die langen Reihen von Dampfpreſſen, die jabraus jahrein in voller Thätigkeit ſind . Die beſten Drudarbeiten werden unter der Aufſicht des Hrn . Shep herd geliefert, und beſonders in der Zurichtung feiner Jlluſtrationen großer Werke — Doré's Bibel- JUuſtra tionen zum Beiſpiel -- wird Vorzügliches geleiſtet. Indem unſer Wert in dieſer Weiſe zur Vollendung und zum Schluſſe gelangt, müſſen auch wir mit demſelben ſchließen . Es bleibt uns nur noch übrig, demſelben die folgende alphabetiſche Liſte ſämmtlicher Straßen und Sträßchen in ganz Philadelphia beizufügen, die gewiß für jeden unſerer Leſer in vieler Weiſe von größtem Nußen und Vortheil ſein wird . Schließlich unfern beſten Dank an die leſer für die Begleitung auf unſerer langen Rundreiſe in der alten und ehrwürdigen Metropole der neuen Welt.

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Alphabetiſche Lifte 13 x 1

ſämmtlicher Straßen und Jaſſen in Philadelphia.

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A1. Av. Bog. Er . Ct. fld. Gtn. Myk.

Allery Avenue Bridesburg Creet Court Frankford Germantowi Manyunt

Abkürzungen. ndi. nördlicy ob. oberhalb, nördlich oder weſtlich von 3h1. öſtlicy PF. Park PI. Place Road fol . ſüdlich

A. , wſtl. v. 22. , ob . Thompſon Abbott's Ct. , 11d1. v. Figwater, ob. 5. Abel Pi. , 07. v. Lemoni, vb. 10. Aberdeen , f01. v. Spruce, ob. 2. Academy, weſtl. v. 10. bis 11. , 06. Ardy Accomac Pl., ſd1. v. Wildey), ob. 3 . Acorn Al., v. Locuſt bis Spruce, ob. 8. Adair Av. , öſtl. v. 13. , ob. Hamilton Adams, wſtl. v. Commerce bis Kenſing , ton Av. , 06. Work Adams, v. Walnut La. bis Johnſon La . , ( Btn .) Addiſon , wſtl. v . 17. bis 19. , 08. Lombard Adelphi, wſtl. v. 5. bis 6. , unt. Walnut Udrain , ndl . v. Otter bis Mafter, unt. Front Afton, wſtl. v. 16., ant. Waſhington Av . Agnes, (01. v. Chriſtian, ob. 10. Nirus, 1101. v. Thompſon, vb. 13. Alaska , wſtl. * . Paſſyunk Av . , unt. South Albergen Ct. , 101. v. Willow, ob. 7.

Sqr. Square unt. unterhalb, öſtlich oder ſüdlid von W. P. Weſt Philadelphia mſtl. weſtlid) zw. zwiſden

Albert, wſtl. v. 12. bis 13. , unt. Cars penter Alberto Av . , (01. u. Palmer, ob. 12. Albion, (01. v. Pine, vb. 21 . Albion, idl. v. Cherry , ok. 21 . Albion, ſdl. v. Sanſon bis Spruce, ob. 21 . Alder, ſdl. v. Poplar bis Montgomery Av. , ob. 10. Alerander, fol. v. Fitwater, ob. 6. Alford, öſtl. v. 6. , int. Pine Alice Ct. , n81. v. Sanſom , ob. 10. Allegheny Av. , wſtl. B. Delaware Av. bis zum Pf. , ob. Clearfield Allen , Tomſtl. v . Maru bis 41. , (W. P.) Allen, ndl. von Frankford Uv. bis Pala mer, ob. Bead . Aden, wſtl. v . Frantford Av. bis Peiper, ( Ftd .) Aller la ., wſtl. v. Germantown Av., ( Gmu .) Allen's Ct., ndl. v. Bainbridge, o6. 7. 409

- 410 Allen's Ct., nol. v. Minſter, ob. 6. Ard Av. , öftl. v. Dillwyn, 06. Nobre Adiſon Pl., wſtl. W. Front , ob. Arch Archbold Pi . , 101. v. Race, ob. 13. Almendo, ndl. v. Sumberland, ob. 10. Arizona, wſtl. v.12. bis Dean, ob.Spruce Almira Pl., wítl. v. Front, ob. Coates Armand Pl. , wſtl. v. Marſhall, ob. Almond, öſtl. v. 2. bis Delaware Av., Coates Armat, öſtl. v. Germantown Av., ob. unt. Bainbridge Mill Almont Pl., öſtl. 8. Cadwalaber, ob. Armſtrong Ct., ndl. » . Prune, ob. 4 . Jefferſon Armſtrong Ct., (d1. v. Catharine, ob. 12. Alroy, wſtl. v . Ridge Av. , ob. 13. Ulter, wſtl. v. 20., unt. Waſhington Av. Arriſon, wſtl. v . 15.,unt. Cheſtnut Arrott, wſtl. v. Frantford Av. bis leis Alton Ct. , 101. v. Richard, ob. i6. per ( Fid.) Amanda Pl. , ndl. v. Pearl, ob. 23. Amber, ndöſtl. v. Front u . Norris bis Artiſait, ndl. v. Norris bis Ball, unt. Allegheny Av. Nichmond Ambler's Ct. , ndl. v. Heath, ob. 13. Aſh, wſtl. w. Nidymond bis Frantford Cr. Ambov), ndl. v . Jefferſon, ob. 13. Aſhburton, wſtl. v. 23. bis 25., unt. Pine America, ndl. v. Maſter bis York, 05. 2. Aſhbury), 101. v. South, ob. 5. American Pr. , öſtl. v. 4., ob. Race Aſhhurſt, ini. v. Market, ob. 2. Aſhland, ntl. v. Wharton, ob. 10. Amity, ndl. v. Stiles, ob. 14, Amos Pi., öſtl. v. Randolph, ob . Jef Aſhmead, ſd1. . Clinton, (Gtn .) Aſhton Pr. , öſtl. v. 23., ob. Race ferſon Aſpen, wſtl. 0. Pennſylvania R. N., Aitandale Pl. , öftl. v . 9. , ob. Coates ( W. P. ) Andrese, ndl. v. Mount Vernon bis Melon, ob. 12. Aſpen , ſol. v. Sanſom bis Spruce, Angler, *dl. v. Nace bio Powelton Nv. , ob. 21 . (W. P. ) Aſpen St. Pl. , öſtl. ». Albion, unt. Pine Anita, wſtl. v. 10., unt. Waſhington Av. Nſtor Pi. , ndl . v. Front, ob. Brown Ann, wfti. v. Delaware Av. bis Franf. Aſylum , wſtl. v. Broad bis 15., unt. Spruce ford Av., ob. William Ann, wſtl. v . 17. bis 20. , int. Locuſt Aſylum Av. , dr. von Spruce, unt. 15. Ann Pi. , öſtl. v. Wheat, unt. Wharton Ainium Ro., nol. v. Adams bis Cress Annapolis , pol. y . South bis Bains centville, ( Fid.) Atherton, ſol. v. Marriott, ob. 5. bridge, unt. 2. Atkinſon Ct., ndl. v.Lombard, ob. 5. Anthony, ſüdl. v. Didterſon, o6. 7. Anthracite, wſti. o. Richmond bis Weſt, Atlantic, wſtl. v. 17. bis 23., unt. Erie ob. Huntingdon Atlee Pl., wftl. 0. Sutherland, unt. Antoinette, ſol. v. Haverford bis Mar Queen tet, unt. 41 . Atmore, wſtl. v . 13., ob. Brown Atwood Pl., (dl. v. Hamilton, ob. 10. Apple, wſtl. v. Wheat, unt. Whartont Apple, rdi. 5. Lancaſter Av., (Heſton- Auburn,wſtr. 3. 8., unt. Carpenter ville) Audubon Pl., wſtr. v. 4., ob. Market Auguſta Pl. , will. v. Front, ob. Hace Apple,wſti. ». Cebar, (Myf) Aurora, wftl. v . 9. , ob. Spruce Appletree Al. , witl. v. 4. , ob. Arch Arabella, fdl. y.Waſhington Av., 06.5. Auſtin , rol. v. Federal, ob. 10. Aramingo, öſtl. v. Frantford Av. bis | Xuſtin Pl., öftl. v. St. John, ob. Brown Commerce, unt. Cumberland Autumn, fdl. v. Barfer, ob. 19. Aramingo, öſtl. 1. Franfford Av . bis Avenue E., öſtl. v. New Market, ob. Vine Paul, ( Feb.) Avon Pl . , biti v. 13. , 06. Callorhill Ard, v. Delaware Av. bis Sduylfiul Award's Ct.,wſtl.v.Dugan, unt.Spruce Niver, vb. Martet Ajalia, öſtl. v . 15. ob. Race

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Bache St., ndl. v , Race, ob. 14. Baden, idi. v . Alaska bis Bainbridge, ob. 7. Bailey's Ct. , ndl. v. John , unt. 2. Bailey's Cr., wſtl. 5. Maſcher, ob. Gia rard Ay. Bainbridge, wſtl. . Delaware Av. , unt. South Baird's Av., ndl. v. Brown, ob. 13. Bafer's Ct. , öſtl. v. Aider, ob . Poplar Baker's Ct. , ndl. v . Palmer, ob . 9. Bafer, wſtl. v. Spafford bis 8., unt. Bainbridge Bafer, öſtl. . Germantown Av. , ( Gtn.) Bater, wſtl. v. Green Lane, (Myk. ) Bald), ndl. v. New bis Vine, ob. 2. Baldwin Pl., öſtl. v. Yorf, ob. Button. wood Ball, v. Richmond bis Beach Ballenger Av., ſol. v. Nace, ob. 10. Ball's Tt. , wſtl. v . .front, ob. Poplar Balſam Pi. , öſtl. v. 5.,unt. Bainbridge Balſton Pr . , ndl. v . Concord, ob. 2. Baltic Pi., 1101. v. Catharine, vb. 2. Baltimore wſtl. v. Darby Paſſenger Railway bis 11. , (W. P. ) Banana, öſtl. v. Carlisle bis 15. , ob. Girard Av. Bangor, wſtl. v . Lloyd, unt. Bainbridge Bank, 101. v. Market bis Cheſtnut, unt. 3. Bankſon, ndl. v. Wallace ris Mellon, ob. 13. Barbary Pi., öſtl. v. Vaughan, unt. Walnut Barber's Row, 101. v. Mellon, ob. 11. Barclay, wſtl. v. 6. bis 8. , unt. Spruce Barclay, witl. v. Broad, unt. Coates Baring, wſtl. d . State bio 42., (W.P.) Barfer, mſtl. v. 16. , unt. Market Barfer's Ct. , wſtl. v . Creaſe bis Sacra: mento Av. , unt. Wilbes Barley, wſtl. v. 10., unt. Pine Barlow Pl., ndl. v. Bafer, v0. 7. Barlow , rol. v. Wharton , unt. 5. Barnes Pl., öſtl.' y. Charlotte , unt. Girard Av. Barnet, wſtl. v. 8. bis Miller, unt. Waſhington Av . Barnewell, v . Pine bis South, ob . 25 . Barney Av. , n01. v. Shamolin , ob. 22.

Barnhurſt Pl. , ndl. v . Francis, ob. 18. Barron , ſoi. v . Gasfill, ob? 2. Barrow, ſol. v. South bis Bainbridge, ob. 3. Bartholomew Ct. , wſtl. 1. 5., unt. Chriſtian Barton, ndl. v. Wallace, ob. 10. Bascom Pl ., ndi. v. Barler, ob. 10. Baſtion Pi., (01. v. German, ob. 4. Bath, ndl. v. William , ob. 12. Baurſady's Ct. , wſti , v. front bis Hope, ob. Thompſon Barter Pl . , öftl. v . Marſhall , ob. Coates | Bay, wſtl. v. 6. , unt. Spruce Bayard , wſtl. v. 7., unt. Wharton . Baynon Pl., wſtl. 6. Marſhall, ob. Poplar Baytree Pr. , ſd1. v. Pine, ob. 6. Beady, am Schuyltid entlang, v. Mars fet bis Bainbridge Vead), ndi. v. Willow , unt. front Beale pl. , ndl. v. St. Joſeph's Av. , vb. 17. Bean Pr. , ndl. v. Race, ob. 2. Beard Ct., wſtl. v. 5., Jefferſon Beaumont Pi., 101. v. Peg, unt. 2. Beaver, mſti. v. 2. bio 4., ob. Poplar Bed , öſtl. w . Front bis Swanſoni, unt. Catharine Bed Pi., wſtl. v . Front bis Sutherland, unt. Catharine Bedel Av. , mſtl. 5. Linden , unt. Green Beder Pi. , mſtl. v. St. John , ob. Vine Bedet, mſtl. v. 16., unt. Coates Bedet's Et. , mſtl. v. Front, unt. Chris ſtian Bedett, wftl. v. Hamilton Terrace, unt. Pine Bedman's Ct. , öſtl. v. St. John , ob. Coates Bed's Pr. , 101. v. Chriſtian, ob. 2. Beckwith, ndl. v . Catharine bis Bains bridge, ob. 11. Bedman Pi ., ndl. v. Green, ob. 4. Bedloe Pi., ndl . v. Carlton , ob. 13. Beelen St. , öſtl. v. Charlotte, ob. Brown Belair, witl. V. Mechanic bis Grape, (Myk.) Belden's Nom, ndl. 4. Shellbark, ob. 13. Belfait Pi . , ndl. v. Bed, vb. Swanſon

– 412 Belgrabe, ndöſtl. v. Frantford Av. bis Allegheith Av. , ob. Almond Belgrade Pl ., ndi. V. Columbia Av., ob. 11 . Belinda Pl. , ndl. v . Alaska , ob. 7. Bell, ndl . und ídl . v. 4016 Powelton Av., (W. P. ) Bell's Ct., lol. v . Ohio, ob . 11 . Bellevue, idl. v. Francis, pb. 17. Belmont Uv., ndl. v. Marion Av. , (W. P. ) Belroſe, ndl. v. Willow bis Noble, ob 2. Benedict Pl ., mſtl. v. Hamilton, vb. 10. Benezet, öſtl. v. 11., 06. Market Benefer's Ct., öſtl. v. St. John, ob. Beaver Bennett, wſtí. v.7. bis 8., unt. Cheſtnut Bennett Ct., 1101. v . Cherry , ob. 3. Benneville Pl . , mſtl. v. Lisle, unt. Bainbridge Bentley's Ct. , öſtl. v. 4., ob. Brownt Benton, ſol . v. Market, ob. 15. Berfs, wſtl. v. Front bis zum Part, ob. Montgomery Av. Berlin , idr. v. Gasfill bis South, 06. 4. Bernard's Et. , wſtl. v . 2. , unt. German Berry Pl., (dl . v. Locuſt, 06. 9. Berry's Av., toſti. y. Germantown Av. bis Charlotte, ob. Thompſon Bertrand Pr. , wſtl. v. Cadwalader, ob. 12. Bevan's Av., ndl. d. Waſhington Av., unt. 3. Bevin, ſdwſti. v. Reading Av. Bidam's Ct. , wſtl. v. Front, unt. South Bidley's Ar., öſtl. v. 6., unt. Market Biddlé, öſtl. v. 25.,unt. Spring Garden Bilgen , ndl. v . Orford, ob. 7. Binder's Ct. , fdl . v . Poplar, vb. 9. Bingham's Ct., ndl. v. Spruce, ob. 3. Birch, not v. Figwater bis Catharine, ob. 15 . Bird), ndwſtl. v. Salmont, unt. Ann Birth Pl., ivſl. v. 8., ob. Ardi Biſhop, wſtl. v . Beginn der Beady bis N dimond Bijjel Pi., witl.v. Bedell Pi. , ob. Cherry Blad Horſe W., Bill. v . 2., innt. Market | Vladſtonte, ſol . v. Pine, oli. 14. Bladen 6r., ndl. v. Effreth, unt. 2.

| Blair, fdl. 4. Trenton Nailroad, ch. frankord Av. Blafe P. , öſtl. v. Lawrence, ob. Brown Blake's Ct. , 101. v. South , ob. 8. Bledislve Pl., wſtl. v. Marſhall, cl. Poplar Blight, ndt. v. Lombard bis Budd, ob. 13. Blim's Ct. , wftl. v . 4. , 06. Brown Bloc Pi., wſtl. v. Richmond, unt. Montgomerij Av. Blodley Av.,ndl. v. Market bis Haver ford Road, (W. P.) Blodgett, nol. ». Centre bis Warren, ob. 37. Brunſton Av ., will. v . 19., int. Market | Bodine, ndl. r. Jefferſon bis Diamond, ob. 2. Bohemia PI. , öſtr. v. 4,, unt. German Bolivar Pl., witl. . 2. , ob. Vine Bolivia Pr. , öſtl. v. 11. , ob . Nace Bolton , Ridge Av., ob. Jefferſon bis 23. Bonner Pi. , ndl . v. Laurel, unit. 2. Bovne, wſti. v. Lancaſter bis Wheat, itnt. Need Bordon, wſtl. v. Moyamenſing Av . bis 5. , unt. Wharton Busler, öſtl. v. 11. bis Caſtle Str. Ct., ob. Nace Boudinot, ndr. v. Marfet bio Elm , ob. 39. Bauvier Al. , 1101. *. Walnut bis Gos thic, ob. Front Bowen P1.,wſtl. v. 17. , unt, Chriſtian Bower, öſtl. v. TrentonAv. , unt. Norris Bower Pr., öfl. v. Rachel bis 2. , ob. Brown Bowery, v. Graver's Lane bis Cheſtnut Hill Bowery Pr., w tl. 1. Dugan, unt. Spruce Bowery Pr., wſtl. . Canton, ob. Cal lowhill Bowman , öſtl. y. Germantown Av. 1111d Cheſtnut Hill Nailroad Bowſer, wſtl. v. Mulberry bis Hedge, ( td.) Bould's Xv., ndl. v . Morgan bis Vine, 10. 10. Buyer Pl. , ifti. 9. 10., unt, Market

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191 M

1

Boyle Ct., ndl. v. Filbert, 06. 6. Braceland's Ct. , wſtl. v. Front, unt. Chriſtian Braddud, ndl. v. Huntingdon bis Lehigh Av., vb. Frankford Uv. Bradford, idl. v. Spruce bis Pine, ob. 16. Bradford Av. ndl. v. St. Mary bis Cullen , ob . 7. Bramble Pl., öſtl. 0. Paſſyunk Av. , unt, German Brandy , öſtl. v. 4. bis 3. , ob. Race Brandywine, wſtl. v. 13. , ob. Spring Garden Brannen Al. , pdl. v. Bine bis Race ob. 5. Bread, fol. v. Nace bis Ardy, ob. 2. Breeſe, ivſtl. v. Prosperous Ul. Brewery Pl. , wſtl. v . Juniper, unt. Bainbridge Bride Pi., ndl. v . Hamilton, ob. 12. Bridge. (döſtl. v. Frantford Av. bis Water, ( fl .) Bridge, witl. v. Wire Bridge bis 42. (W. P.) Brier pr., d . 3. Locuſt bis Spruce, ob. 10. Brighton , wſtl. v. Broad bis 15. , unt. Walnut Briding's Ct., ndl. v. Union , ob. 2. Bringhurſt, öftl. v. 4659 Germantown Av. bis 3. & C. H. R. N., (Gtn. ) Brinkley Pl . , idi . v . Cherry ob. 6 . Brinton, oſti. v. 13. bis 12., unt. Bains bridge Brinton, 181. v. Drford bis Maſter, ob.4. Briſtol Av., öſtl. v. Front, ub. Laurel Briſtol Pl.,öfti. v. Guilforb, int. South Briſtow pr., öſtl. v. New Market bis Tamerind, ob. Green Broad oder 14., zw. 13. u. 15, ndi. u. fol.laufend Broad, ndl. v. Kreuzung der Levering 1. Manayunt Av., (Rorborough) Brodie Pr., öjtl. v . St. John, ob. Poplar Vrogan, wſtl. v. Raspberry bio Bandes veer, unt. Locuſt Bromley Pl., 1o1. v . Brown bis Buttonwood, ob. 2.

Broolyn ,nst.v . Haverford Nd. bis lan caſter Av . , (W. P.) Brook's Ct., ndl. v. Ulaska , ob. 16. Brown, ndl. v. Bodins bis Aſh, (Bog .) Brown, wſtl. v. Beach bis Pennſylvania Av . , ob. Coates Brown's Ct. , ndl. v. Helmuth, ob. 16. Brown's Ct. , ndl. v. Monroe, ob. 4. Brown's Ct., wſtl. v. Pertiomen Brown's Cr., odl. v. Št. Mary, ob. 7. Brown's Ct. , 101. v. South, ob. 7 . Brunswick Pr. , ndl. v. Stanley , ob. 3. Bruſſel's Pi., öſtl. v. Chatham bis 5. , unt. Green Buchanan Pl. , öſtl. v. 23. unt. Spring Garden Bud Rd., döftl. v. Federal, nahe V. St. Arſenal, Gray's Ferry Rd. Budingham Pr., (dl. v. Poplar, ob. 2. Budley, wſtl. v.5. bis 6., unt. Spruce Budnell, ſdi. v. Brown bis Hare, ob. 23. Bud's Ct., ndl. v. Catharine, ob. 8. Bud's Ct. , wſtl. v. 11. , unt. Spruce Budd, ndl. u. (dl. v. Bridge, öſti. v. 41. , (W. P.) Budd, wſtl. v. 12. bis Broad, unt. Spruce Buddin's Ct. , nol. v . Buddin's A1. , ob. 12. Buddin's Al., tſil. v. 12. bis Juniper, ob. Arch Beulah , ſdl. v . Tasker, ob.7. Buiſt's Ct., fdl . v. Fißwater, ob. 12 . Bummerſcheim Et.,wſtl. v. 8., ob. Cos lumbia Úv. Bunting Av., v. Marſton, ob. Cherry Bunyan Pl. , öſtl. v. Lancaſter, unt. Wharton Burbank Pl. , öſtl. v. Vincent, ob. 5. Burchett's Ct., öftl. v.3. , unt. Catharine Burb, ndr. v. Queen bis Catharine, unt. 2. Burgundy Pl., wſtl. v. 8., 06. Vine Burlington Pi., ndl. v . German, ub.2. Burnett, ídl. v . Chriſtian bis Carpenter, ob. 25 . Burns, ndl. v. Brown bis Parriſh, ob . 14. Burrow's Ct.. fol. 3. Minſter, ob. 7. Burr's Av., ndl. v. Wood, ob. 14.

414 Burton, wſtl. v. 15. bis 18.,ob. South Burwid Pl. , öſtl. 8. New Market, ob. Coates Butdyer, wſtl. v. Roſe, unt. Market Butler Av., öſtl. 0. Juniper, unt. Spruce Butler St. , (01. v. Sanſom , ob. 10 . Buttonwood, wſtl. v. 2. bis 20., unt. Spring Garden Vull Av., ndl. w. Noble, unt. 2. Bug Noiv, öſtl. v . St. John , ob. Noble Vyron Pl.,öftl. v.Germantown Av.,ob.3.

| Canal,mſtl.v . Frankforb Av. ob. Laurel bis St.John, von dort bis Thompſon Canal, wſti. v . Moyamenſing Av. bis 5., ob. Mifflin Canby, wſtí. v. 12. bis 13., unt. Walnut Candia Pi. , (dl. v. Coates, ob. 5. Cady Row , öſtl. v. 24., unt. Cheſtnut Cannon Pl. , 8. Willow, vb. Canton Cantman Pl. , wſtl. v. 11., ob. Melon Canton , ndl. v. Callowhill bis Buttons woud, ob. 9. Cantrell, wſtl. v . 9. bis 10. , unt. Mifflin Cantrell Ct., wſtl. v. 2. , unt. Carpenter Cabir, Cantwell Pl., (dl. v. Cherry, ob. 3. 19. ndl. v. Pennſylvania Av., ob. Capewell, wſtl. v. Belgrade bis Gaul, Cavot, wſtl. v. 15. bis 19. , ob. Girard ub. Otis Av. Capital, nd1. v. Coates bis Parriſh, ob . 20 . Cabot, indöſtl. v. Anthracite bid Lehigh Av. Carath Pr. , 101. 3. Wharton bis Bors Cadbury Av. , ndl. v. Jefferſon bis Co. den, ob. 4 . lumbia Av. , ob. 13. Carberry Ct. , ſbr. v. Catharine, ob. 4. Cadralader, GirardGerman Av. bis | Carbon, ob . 10.ndl. v. Bainbridge bis South, Av.. ,v. nahe Montgomeryndwſtl town Av . Carbon Ct. , ndr. v. Marriott, ob. 5. Cadwalader St. , fdl. v. Fibaater bis Carlisle, ndl. v. Brown bis Columbia Catharine, vb . 14. Av ., ob. Broad Cahawba Pr. , wſtl. v . 12., unt. Pine Carney Av., öſtl. v. Juniper, unt. Cabil P.,wſtl. v. Front, unt. Noble Walnut Caldwell, öſtl. v. 24. bis Cope, unt. Carolina Pl. , 101. $ . Barley, ob. 10 . Walnut Caroline, ndl. 0. Wharton bis Mcfl. Caledonia Av., 1101. v. Filbert, ob. 10. wain , ob. 4 . California Pl. , ndl. v. Rodman , vb. 11 . Carpenter, wſtl. v. Front bis 26., unt. Callowhill , wſti. v. Delaware River bis Chriſtian zum Part, ob. Vine Carpenter, wſtl. v. 5552 Germantown Calvert Pi., (dl. v . Veſey,ob. 17 . Av ., (Gtn .) Calvin Pl., öſtl. v. 7. , 06. Brown Carpenter's 6t., fdl. y. Cheſtnut, ob. 3. Camac, ndl. v. Maſter bis Norris, ob. Carpenter's La ., wſtl. v. 5464 German town Av., (Gtn.) 12. Camac, wſtl. v. Germantown Av. bis Carrod Pi., Front, ob. Adrain Lawrence, ob. Drford Carroll Ct., 11. v. Lombard ,ob. 15. Cambria, wſtl. v . Cedar bis zum Park, Carro Ct, fol. v. Catharine, ob. 8 . Carſell Av., öſtl. v. Braad, unt. Brown 06. Somerſet Cambridge,wſtl. v. Carlisle bis Corin- Carters, wftl. 0.2. bis 3., unt.Cheſtnut Carver, wſtl. 1. 15. bis 18, unt, lom : thian Åv., ob. Poplar barb Cameron , wſti. v . Francis, ob. Brown Cascon Pl., mſtl. v. New Market, ob. Cameron Pi. , mſtl. v. 4. , ob. Maſter Vine Camilla , vítl. v . 12., unt. Carpenter Caſeltine Av., (dl. v. Wood bis Neeves, Camp Pl., ídl. v. Brown, vb. 4. ob. 20 Campbell, Powſtl. v. Figwater vb.5. bis 6. unt. Fißwater Caſper Av., (dl. v. Jones, ob. 17.

415

#

2

Caß, wſtl. 8. 12.bis 13., unt.Thompſon | Caſſady's Ct., ndl. v. Marriott, ob . 8. Caſſion pl., ndl. v. Columbia Av .. unt. Franklin Caſtle Str. Ct., (dl. v. Sergeant, ob. 10 . Caſtner Av. , ndi. 3. Orchard, ob. Cal. vert Caſtor Rd. , ndl. v. Drforb Nd. , (Fed.) Catawba Pl ., ndl. v . German , ob. 2. Catharine, witl. v. Delaware bis 22., ob. Chriſtian Cathcart Ct. , n01. v . Lombard. ob. 11. Cathedral Av., wftl. v. Lancaſter Av., ( W. P.) Cattel Av. , ndl. v. Pearl, unt. 20. Cedar, ndl. v . Berks bis Frankford Av ., unt. Canal Cedar, ndl. v. 4141 Main bis Apple, (Myf.) Celeſte, wſti, v. 2. bis 3. , unt. Moore Central Pl. , wſtl. v . 5., ob. Nace Centre, öſtl. v . 4955 Germantown Av., (Btn.) Centre, ndr. v. 4547 Main bis Hamil ton, (Myf.) Ceruſe , ſol. v . Stone bis Lombard, 06. 15. Chadwick Pl., iſtl. v. 4. , 06. Brown Chambers' Av., (dr. v . Calowhill bis Carlton , vb . 20. Champion Pr., öſtl. 3. Dunton, ob. Otter Chance Pl. , öſtl. . New Market, ob. Vine Chancellor, wſtl. 5. 16. bis 18. , unt. Walnut Chancery lane, (01. v. Ardh bis Comb's Al., unt. 2. Chandler'8 Ct., ndr. 1. Palmer bis Montgomery Av ., 06. 10. Chant, vitt. v. 10. bis College Pl. , unt. Market Chapman , öftl. v. Front bis Swanſon, unt. Mead Charles, rol. 3. South his Monroe, ub. 4. Charles, ſd1. v. Waſhington bis Federal , ob. 6. Charles Pl., öſtl. v. Rugan, ob. Cala lowhill

Charlotte, ndl. . Brown bis Maſter, ob. 3. Charter, öſtl. v . Amber bis Trenton, ob. Dauphin Chartner, öſtl. v. 24., unt. Callowhill Chatham, ndl. 6. Buttonwood bis Green, ob. 5. Chatham , ndr. v. Neading Av. bis Weſtmoreland, unt. Cedar Chelton Av., öſtl. v. Wiſſahidon Av., ob. Sdoul, (Gtn .) Cherry, wſtl. w . 3. bis Schuylfill, ob. Ard Cherry , ſól. v. Harriſon bis Meadow, ( Ftd.) Cheſter, ndl. v. Race bis Vine, ob . 8. Cheſtnut, wſti. v. Delaware Niver bis County Line, ob. Walnut Cheſtnut, öſtl. v. Germantown Av., ( tr .) Cheſtnut, ndl. . Main, (Myt. ) Cheſtnut, wſtl. v . Centre, (My .) Chew, ndl. v. Townſhip Line bis Ger mantown Av., (Gtn.) China, wſtl. v. Front, unt. Carpenter China , ſbl . v. Green bis Buttonwood, ob. 4 . Chippewa, (dl. v. Lombard bis South, ob. 26. Cholladay's St. , (dl. v. Sheaff's Al. , ob . 11 . Chriſtian, wſtl. v. Delaware Av. bis County Line, unt. Catharine Chriſty Pl. , öſtl. v. St. John, ob. Poplar Churd), wſtl. 0. Front bis 3. , ob. Market Churd), (dl. v. Fißwater bis Catharine, ob. 13. Churdy,wſtl. v. 37. bis 42., unt. Locuſt, (W. P.) Churdy, ndl. v . Cheſtnut, ob. Centre, ( Myk.) Church, v .4333 Frantford bis Tacony, ( Fid .) Churdy, v. Garden bis Frankford Creet Churd Av., Tol. v . Watts bis luma bard, ob. 19. Church Lane, öſtl. v. 5477 Germantown Av., (Gtn .)

- 416 Churd Lane,öſti. v. Germantown Av. bis Goodman Churdy Pl . , (dl . v. Lumbard, o6 . 11 . Citron , witl. v . 11. bis 13. , ob. Wallace Claffin's Ct., ndl. v. Heath, vb. 13. Claghorn PI. , Front, vb. Poplar Clairborn , 101. v . Bau bis Plum Clapier,wſtl. v. Morris bis Townſhip Line Nd . , ( Gtn. ) Clare, ſowſtl. v. Carpenter bis 6.,ob.5. Clarion, öſtl. v . Logan, unt. Haverford Av . , (W.P. ) Clarion, fol. v. Federal bis Wharton, ob. 13. Clark, mítl. v . 1024 S. 3. bis 4. Glart's Åv . , (dl . v . Buttonwood, ob . 4. Clarkſon Pl. , witl. V. Linden, unt. Green Clawge's St. , ndl. v. Mulberry Al., ob. 5 . Clay, wſtl. v. 11. bis Ridge Av., ob. Green Clayton, 101. v.Cherry bis Race, 06. 20 . Clayton, üſtl. v. 23. bis 22., 06. Coates Clearfield, wſl. v. Delaware Av. bis zum Part, unt. Allegheny Av. Clematis Av . , ſol. v . Chriſtiani, ob. Front Clement, ſol. v. Carpenter bis Waſh ington Av., ob. 16 . Gleimon's År. , ndl. v. Marf's Lane bis Race, ob. 11 . Cleveden , öſtl. v. Germantown Av . bis Morton , (Gtn .) Cliff Pl ., roi. v. Race, ob. 14. Clifford A., mſtl. v. Delaware Av. bis Front, ob. Market Clifton, fdl . v. South bis Bainbridge, ob. 10. Clinton, ndl. v. McFarran bis Barr Clinton , witl. v. 9. bis 11. , unt. Spruce Clinton kv., 101. v . Pearl, ob 19. Clinton Av., 1101. v. Fiſher's Lane bis Bringhurſt , ( Gtn.) Clinton Ct.,öſtl. v . Franklin , ob. Noble Clover, v . 12. bis 13., unt. Market Clyde Al. , no1 . v. Cherry bis Race, ob.5. Clymer, wſtl. v . 6. , unt. Fitwater Coates , v. Delaware River bis zum Part, ob. Green

Cobbsdl. v. Catharine bis Queen, ok.4. Coburn, ndl. . South bis Gastill, ob. 2. Coffin's Ct. , öſtl. v. 2., 08: Race Cohen Pl., wſtl. v. Front, unt. Catha rine Cuke Pr., ndl. y. Carpenter, ob. 4. Coldheſter, öſtl. v. Charlotte, ob. Brown Colebrook Pl., wſtl. v. Front, unt.Baina bridge College Av., um Girard College Columbia Av. , wſtl. v. Delaware River bis zum Park, ob. Drford Columbia Ct. , ndl. v. Landreth, unt. 13. Columbia Now , ndl. v . 24., 0b. Morris Comber's Ct. , 101, v. Lintuni, 06. 20. Commerce, witl. v. 4. bis 7., ob. Market Cominerce, nicmſtl. v. York am Canal entlang bis Cedar, unt. Lehigh Comptroller, ndl. v. Union bis Spruce, ob. 2. Conard's St., ndl. v . Bedet, ob. 16 . Concord, wſtl. v. 2. bis 3. , ant. German Concord Pl. , ndl. v . Goncord, unt. 3. Concordia Úv., nol. v. 229 Concord, cb. 2. Coneſtoga Pr., öſtl. v. Sadwalaber, ob . Maſter Congreß, öſtl. 1. 2. bis Front, unt. Bainbridge Conlin's Cr., ndl. v. Heath, ob. 13. Connelly Ct., ſd1. v. Chriſtian, ob, 5. Conrow Ct.,hinter 105 Chenango Conway Ct ., öſtl. 0. New Market, ob. Vine Coombes ,wſtl. 5. Front bis Chancery Lane, ob. Market Cooper, 1ſtl.v. Dickerſon's Al., ob. 20. Cope, öftl. v. Drford, unt. Allegheny As. Cope, 101. v. Letitia bis Locuſt, ob. 23. Cope's Al., wſtl. v. Delaware Xv. bis Water, unt. Cheſtnut Cordova Pi. , öſtl. v. Barron bis Co. burn , ob. South Corinthian Av.,ndl. v. Coates bis Col. lege Av. , 06. 20. Corn, idl. v . Marion bis Reeb, unt. Jefferſon Av. Corwin Pr., wſtl. v. Front, ob. Vine Cottage Now , wſtl. v. Penn, ( Ctr .)

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+

1

!

7

1

- 417 Cottage, wſtl. v. Front bis Jefferſon Av., unt. Bainbridge Cottingham Pl., ndl. v . Federal, ob. 5. Cotton, udöſtl.o. Majin bis Belair, (Muf. ) Coulter, mſtl. 0.4736 Germantown Av ., (Gtn .) Court Xl., ndl. v. Beadh bis Brown, ob. 7. Courtiano Av . , wſtl. 0. New Market, ob . Vine Cove Pi., ndl. v. St. Mary, ob. 6. Cowley, wſtl. v. 13. bis Juniper, ob. Nace Cowper, v . Hight's St. bis linden Cowperthwait Lv. , öſtl. v. New Market, ob. Vine Cowſlip, wſtl. v. 15. bis 16., ob. Nace Cor's 6t., ndl. v. Dhio, ob. 11 . Cor, ídwitl. d. 17. bis 18., unt. Spruce Cozjen's Av., will. v. New Market bis Rachel,ob. Poplar Craig's Av., ndi. v. Shatamaron, ob. 12. Craig's St., ndl. v. Filbert, ob. 6. Craig's Pi ., öſtl. w . Raſpberry, unt. Walnut Crammer Pl., wſtl. v . 3., ob. Poplar Erammond, Lancaſter Av. bis Darby Rd., (W. P.) Crane, dörtl. v . 40. bis Baring, N. Lancaſter Av. , (W. P.) Crane's Ct., 101. d. Meab, unt. 2. Cranſon's Ct. , ndl. v. Marriott, vb. 8. Traven, wſtl. . Front, ob. Race Crawford's St.,witl.v. Front, ob.Noble Creare, ndl.v . Nidmond bis Frantford Av., ob. Shadamaron Tresheim Rd., v. Carpenter bis Tress heim Ct. , ( Gtn .) Creſſon, wſtl. v. 5. bis Nicholſon, ob. Arch Creſſon, wſtl. 5. 118. Green Lane, (Muf.) Crodett's St. , wſtl. v. 5., unt. Market Croofed Pl., öſtl.v . Water bis Delaware Av., unt. Market Croofed pr. , öftl. v. New Market bis Everett pr. , 08. Salluwhil Crostety, ndl . v. Columbia Av., 06. 22. 27

| Croß, wſtl. v. 8. bis Paſlyunk Av., unt. Diderſon Cruß Al ., ndl. v. St. Mary bis Cullen , ob. 7. Crop Al.,ndl. v. Buttonwood bis Green , ob. 4. Crown, ndl. 6. Race bis York Av. , ob. 4. Crown Pr., wſtl. v. Front, ob. Vine Crowſon, nbl. w . Church Lane, (Gtn .) Crowther's Ct., öſtl. v . Juniper, unt. Suuth Cuba , ſbr. v. Morris bis Canal, unt. 4. Cuba Pi., (dl. v. Popiar , unt. 2. Culbertſon's Ct. , Tor. v . Coates, ob. 16. Cullen, wſtl. v . 7. bis Brown's Ct., unt. Lombard Culp Av., ſbr. v. Cuyler, ob. 19. Culvert, ndöſtl. v . Poplar bis Charlotte, von dort bio Canal Cumberland, wſtí. v. Delaware Xv. bis Schuyltid River, of Yorf Cunningham's Av ., fol. v. Federal bis Lenß, ob. 11 . Curran Pl., öſtl. v. 4. , ob. Sreen Currant Al., ndl. v. Spruce bis Wal. nut, ob . 10. Curry's Ct., ndr. v. Bainbridge, ob. 11 . Cuscaden's 6t., fdl. v. German , vb. 4 . Cuthbert. wſtl. v. 11. bis Schuylfix River, ob. Jilbert Cuyler, wſti. v. 19. bis 20. , ob. Cal. lowhill Cypreß, öſtl. v. 4. bis 3., unt. Spruce Dahl's, ndl. v. Drive, unt. Broad Daiſy Av. , wſtl. v. 18., unt. Lombard Dadas Al., wftl. 5. 13. bis Juniper, unt. Marfet Dalett's Ct., 101. v. Silver , 06. 13. Dallett's Ct. , wſti. d. Rugan, ob. Cal. lowhid Daly's Ct., ndl. v. Dlive, ob . 13. Dana , wſtl. v. Front bis 2., ob. Noble Daniel Pi., öſti. w . Earl,ob. Thompſon Dannater's Uv., öſtl. 0. 3. bis Wau, ob. Race Danver Pi.,ndr. v. New , unt. 2. Darby Ro .. (dwſtl. v . Market u . 32. bis Cobb'& Creet

· 418 Darcy, wil. 4. Spafford, unt. Bain: bridge Darien, ndl. v. Brown bis Thompſon , ob. 8 . Darling Pi. , ill. y. Willow, ob. 3. Darragb'e, öftl. v . Lybrand, unt. Vine Dart VI . , nol. s. Hamilton, eb. 11 . Dauphin , wil. y. Moser bis zum Part, ob. Susquehanna Xs. Dasenport, witl. y. 8. bis Duponcean , unt. Mainut Daricion Pi., öl. 5. Marſhall, ob. Poplar Davis, idõitl. 5. Germantown Av ., (Gen. ) Davis, witl. 5. 12. bis unt. 13., ob. Girard As. Davis 9., ſtl. . 8. , ob. Aro Davis St., idl . ». Lombard, ob. 15. Davis St. , nol . v. Race bis Bine, ob. 23 . Davis (t. , 101. y. Coates, ob. 6. Davis pr., idl. v. Alasta bis Bains bridge, ob . 12. Dawſon Pi., 101. v. Pearl, .b. 13. Day, not. ». Wilde: bis Sacramento Av ., ob. Shadamaron Dayton, roſtl. y. 6. , ob. Green Deacon, nol. v. Girard Av. bið Stiles, ob. 11 . Deagen Pi. , öſtl. 0. Tamarind, ob. Green Deal, öſtl. » . Frantford Av., unt. Mont gomery #s. ! Deal Av. , ſol. v. 1650 Deal Dean , idl. W. Walnut bis Lombard, eb. 12. Deans As. , wſtl. v. Creaſe bis Day, ob. Girard Av. Decatur, ídl. 4. Marfet bis Jayne, ob. 6. Debater's Ot. , nol. 1. Dtter, unt. Front De Haven's Ct., ndl. 6. Roſe, ob. Shoot Deimling Pl., ( dl. v. Union, ob. 2. De Kalbis (t. , wſtl. v . Warnod, ob. Poplar Delancey Pi., wftl. 5. 18. bis 19., unt. Spruce

1 Delaney pr., oftl. %. 7. bis Gaffnen Az. , unt. Bainbridge Delaware Av., ndi. u. (dl. am Dela. mare River entlang Delta Pl. , ndl. b. Diive, ob. 13. Demar Pl.,ill. s. Bainbridge, ob. Front Denmart, öjl . u. 2. bis front, unt. Tasfer Denny's St. , nol. . Marriott, o6. 4. Depot, wſtl. 9.8. bis finden, ob. Spring Garden Depot, ídojil. 5. Germantown #o ., ( Gin .) Derringer As., öſtl. v. Front, ob. Jej. ferion Deſdong, witl. v. 25. bis Gray's Ferry Ro . , ob. Catford Deſilver's @t., ill . v. Walnut, ob. 4. Tejota, ídl. v. Strutbers, ob. 12 . ., writi. y. St. Joon bis Devitt Canal, unt. Germantown As. Denon Pi , ndi . v. Coates, ob. 3. Diamond, wſtí. v. front bis zum Parf, ob. Norris Diamond, ndi. 5. Fißwater bis Bointon , ob. 12. Diamond Ct. , t . y. South, ob. 6 . Diamir, öſtt. v . Lipscomb, ob. 23 . Didenjon , mſtl. v. Almond bio Irenton 4 :. , ob. Cumberland Diderſen , mitl. v. Delairare River bis Stubllil River, unt. Meel Didjon's Al., wſtl. v. 7., unt. Bain. bridge Didion's pl. , öſtl. v. Broad, ob. Poplar Diligent av., (dl . %. Buttonwood bis Hamilton, ob. 9. Dilts St., 101. y. Wood, ob 9. Dilmon , ndt. v. Bine bis Green, cb. 3. Discount Ti., mſtl. v. 6. , o . Martet Diſtritt Pr ., ofl. o. 10., ob. Bine Divan Pi. , ndi. y. Coates, ob. Front Diviſion , mſtl. v. 11. bis 12., ob. Cals lombill Diviſion , witl. v. Ridmond bis Cebar, ob. Clearfield Diviſion, nol. v. Sharpned bis Gore gas, (Gen.) Diviſion, öſtl. v. Main, ( Myt.) Direy, ndi. v. Locuſt bis Emily, ob. 20.

419 -

TH 1

1

Direy's Ct. , por. v. Lombard, ob. 16. Doaks, (dl. v . Bainbridge, ob. 15. Dod, idöſtl. v. 3., unt. Cheſtnut, bis Delaware Av. Dodge Pi. , ndl. v. Metcalf, ob. 2. Dolio Ct., wftl. v. St. John, unt. George Duman's Pl. , ndl. v. Chriſtian, ob. 2. Dontet, wftl. v. 10., unt. Chriſtian Donnegan's Ct. , öſtl. v. St. John ,unt. Brown Donnelly, fol. v. Chriſtian bis Marriott , ob . 8. Donnelly Ct. , ndl. v. South, ob. 18. Donnelly's Ct., mſtl. v. Rachel, ob. Brown Dorrence, fol. v. Carpenter bis Waſh. ington Av., ob. 18. Dorſety, wſtl. v. 13. bis Juniper, unt. Pine Dott, ndl. o. Jefferſon bis Hubb'8,06.20 . Dougherty's Ct.,ſdr. v. Alaska, ob. 7. Douglas Av., (dl. v. Brown, ob. 12. Dove Ct. , iſtI. v. Duane, ob. Brown Dove Pl. , iſtl. v. 3., unt. Bainbridge Dover Ct. , ſdl. v. Poplar, ob. 9. Downing, ndi. v. Cadowhill bis Penn ſylvania As., 06. 20 . Doyle's Ct. , öſtl. v. 3. , unt. South Drayſon Pl., ndl. v. Pine, ob. 11 . Drayton, öſtl. v. Nye bis Corn, ob. Wharton Dreer, wftl. 8. Amber, unt. Front Dreer's Ct., öſtl. v. Griscom , unt. Spruce Drinker, wſtl. v . Front bis 2. , ob. Ard Drum's Uv., (dl. v. Buttonwood, ob. 8. Drurt), wftl. v . 13. bis Juniper, unt. Cheſtnut bis Parriſh, ob. Duane, 12. ndi. v. Brown Duberry Ct., öſt. v. Brooks, ob. But. tonwood Dubois Blod, 19., ob. Coates. Dubree, 06. 18. ndr. v. Wylie bis Vineyard, Dud Al., ftoftl. . Mattis, 06. Spruce Dudley pr. , ſbr. v. Chriſtian, ob. 5. Duffey's St., öſtl. 8. Hubbell, unt. Fiß water

Duffy Ct., v. Crane, ob. 13. Dugan, dl. v . Spruce bis Pine, vb. 15. Dugan's Ct., ſdl. v. Maſter, ob. 3. Dungan's Av., öſtl. v. Germantown Av . bis 2. , ob. Otter bis Sanſom, Dunlap, ob. 22. ſdl. v. Cheſtnut Dunn's Et., öſtl. v. 6. ,unt. Bainbridge Dunsdale Pi. , (01. v . Lombard, vb. 20. Dunton, ndl. d. Dtter bis Girard Av . , unt. Front Duponceau, (dl. v. Walnut bis Spruce, ob. 8. Durham Pl. , ndl. v. Race, ob. 5. Duroß Ct., wſtl. v. 6., unt. Bainbridge Duroß Pl. , öftl. v. 13. , ob. Brown Durrs Ct., wſtl. v. Drchard, ob. Cul. vert Duttor , ndl. v . Reed, unt. Front Dutton's Ct., fdl. v . Waſhington Av., vb. 6. Dyott's Ct. , öſtl. v. Franklin , ob. Perts Dyre, öſtl. u. wſtl. v. Frankford Rd., unt. Bridge

Eadline, wſtl. v . Sduylkit River, ob. Sters, (W. P.) Eagen Pl., ndl. v. Hamilton, ob. 10. Eagle, öſtl. v. Leopard, unt. Girard Av. Eagle, wſtl. v . Lancaſter As ., ob. Ha. berford, (W. P.) Eagle Av., wftl. v. Front bis Hope, ob. Girard Ay. Eatin Pl., v . Halburton Pi. bis Eagle St. Earl, wſtl. v . 24. bis 25., ob. Coates Earl, v. Thompſon bis Weſt, ob. Pal. mer Earp, will. v. 8. bis 9. , ob. Need Earp, wſtl. v. 19. bis 20., ob. Button wood Saft,mbönr. v. 4001 Creſſon , (Myf.) Eaſt Adams, öſtl. v. Frantford Av. bis Commerce, unt. Aramingo Eaſt Ct., öſtl. v. Griscom, 0b. Pine Eaſt Cr., por. v. Spring Garden, ob. 14. Eaſtwict Av.. fol. v . Ogden , ob .16. Eaton Pi. , (dl. v. Otter bis Eagle, unt. Front Eden Pr., fdl. v. Catharine, ob. 2.

- 420 Edgar Pr., ſbr. v. Pine, 05. 9. Edgemont, ndl. v . Gunners' Nun bis Allegheny Av., ob. Tilton Edina Pi. , wſtl. v. 4., ob. Culvert Ediſto Pi. , wítl. . Vincent, ob. Green Edward, wſtl. 8. Sancod bis 2., ob. Otter Edward, (01. $. Pine bis Adams, (Ffd.) Edwin , wſtl. v. Ridge Av. bis Geary, unt. Poplar Eiſen Av ., wſtl. v. 4. bis Laurence, ob. Maſter Elba Pl. , öſtl. o. Ontario, ob. Poplar Elba Pl., öſtl. v. Beady unt. Laurel Elbow La., wſtl. 0. Bant bis 3., ob. Cheſtnut Elder,ſdl.v .Morgan bisSargent,ob.10. Eldridge Pl., öſtl. 6. , ob. Monta gomerty Eldridge Row, v. Germantown Av., nabe 5. Elfreth's Al., wſtl. v. Front bis 2., ob. Arch Elgin Pl., 101. 8. Heath, ob. 12. Eliza, mſtl. v. 15. bis Greenhill, ob. Thompſon Eliza Av., wſtl. v. 12. , ob. Brown Elizabeth, v . Churd bis Sellers, (Ftb.) Elizabeth Pi., äitl. v. Hope, ob. Maſter Elf, v. Dtter, ob. Front Ella, öſtl. v. Emerald bis Amber, ob. Dauphin Eden, öſtl. 5. New Market bis Front, ob. Poplar Ellen Pl., ill. v. Front, ob. Mead Elet's Uv., ndl. v . Race bis Mulberry Al. , ob. 5 . Elliott's Ct., bl. 4. Lombard, ob. 7. Gui , nQ . 6. Mount Cernor big sal. lace,ob. 9. Edis St., ndl. v. Sanſom , ob. 10. Edijon, fol.t. Peter's Al. bis Breden . ridge Elliſon, wſtl. v. Mechanic bis Grape, (Mot.) Enjin Pi., ndr. v . Vine, ob. 11. wſtl. d . Paſſyunt Av. bis Ellsworth Gray's ,Ferry Road, unt. Waſhing ton Av. Elm, fol. v. Pine bis Lombard, ob. 19.

Elm, 101. *. Wildy bis Girard Av. , ob. 4. Elm , wítl. v. 33. bis 37., ob. Haverford Elmílie's Al ., wſtl. v. 2. bis Levant, unt. Walnut Eltonhead Cr., (dr. v. Wood, ob. 21 . Elwood la., öſtl. v. Germantown Av. bis 2. , ob. Lehigh Av. Elwyn, ndl. . Cherry bis Race, ob. 9. Elry, ndl. v. Locuſt bis Currant al., ob. 10. Ely Av., fol. v . Carpenter, ob. 4. Ely Av., wſtl. v. 12., ob. Brown Emanuel Pi., nol. ». Monroe, ob. 3. Ember Av., ndl. v. Heath, ob. 13. Emden, ndl. v. Bainbridge, ob. 6. Emeline,witl. v. 8. bis Øvington, unt. South Emeline, ſol. v. Somerſet, ob. Trenton Railroad Emerald, ndöſtl. 5. Front, ob. Otis Emlin , . Trenton Av. bis Gaul, unt. Bodine Emmet, wftl. v. 3. , unt. Wharton Emory , öſtl. v. Duke bis Salmon, ob. Cumberland Engle,öſtl. v. Germantown Av.,(Otn .) Engliſh, ſdl. 6. Budley bis Powell, ob. 5. Engliſh Row , mſtl. v. Medzanic bis Cotton, ( Myk.) Ennis Pi., nol. t. Vine, ob. 22 . Ennos, v .Fraley Al. bis Hidmond Enquirer, ndi. ó. Brown bis Parriſh, ob. 11 . Enterprije; Diderſon wftl. D. 4. bis 6., unt. Enue, wſtl. v. 7. bis Paſſount Av., unt. Federal Eppright's Ct., 8. Front und Lancaſter, unt. Reed Erdman's Ct., mſtl. 5. 15., unt. Parriſh Erety, wſtl. v 16. bis 17., unt. Walnut Ericsſon, wſtl. v . 9., unt. Chriſtian Erie Ay ., wſtí. v. Kreuzung Btn. Av. und Broad Erie, ſol. v. Bainbridge bis Chriſtian, ob. 10 . Ernſt, wſti. . 9. bis Elsworth, unt. Waſhington Av.

3

421 Eſher, ndr. v. Girard Av. bis ThompTon, ob. 27. Ejhner Pi . , öſtl. v. Charlotte, ob. Beaver Eips, ídl. v . Fißwater bis Catharine, ob . 13 Eiſer, ndl. v. Chriſtian bis Catharine, ob. 8. Eutam , nol . v . Cherry vis Race, ob. 7 . eliſt Evang rine , witl. v . 7. bis 8. , cb. Catha Evans, 1101. v. Bowman bis Centre, ( tr .). Eran's Av . , udl. v. Summer bis Vine, ob. 22. Eveland, öſtl. v. St. John, ob.Beaver Evelina, wſtl. v. Levant bis 3. , unt. Walnut Everett, mſtl. v. 12. bis 13. , unt. Chriſtian Everett Pl ., ndl. v. Pegg bis Noble, ob. Front Ewald Pl.,witl. v. Naudain , ob. 18 . Ewing's Pl., v. Guilford, zw. Bain bridge u . Monroe Erchange Pl. , ídl. v. Cheſtnut bis Dod, unt, 3. Ereter, mſtl. v. 16. bis 18., unt. Cheſtnut Ezra Pl., ndl. v. Catharine, ob. 3 .

Fareira's Ct., ndl. 6. Barley, ob. 10. Farie's Ct. , wſtl. v . Front, ob. Ardy Farner's Pi., wſtl. v . Phillip ,ob. Drford farrell Pl., öſtl. D. Lawrence, ob. Thompſon Farſon Pi., öſtl. v. Beach, nahe frant. ford Uv. Faultner, ſd1. v. Marriott bis Carpen ter , ob. 3. Fawn, ndl. v . Mob, ob. 6. Fawn, ndl. v . Maſter bis Montgomery Av. , ob. 12. Fawn Av . , wſti. v . Fawn, ob. Drford Fayette, ndl . v. Filbert bis Ard, ob. 9. Fearon Av ., (01. v. Naudain, ob. 18. Federal, wſtl. v .front bis Gray's Ferry Rd. , unt. Waſhington Av. feinour Pi. , mſtl. ö. Swanſon, unt. South Felton , ndl. v. Mead, unt. 2. Fennemore, wſtl. v. 16. bis 17. , ob. Coates Ferguſon's Ct. , bl. v. South, ob. 13. Fernon , wſtl. v. 8. bio 11., unt. Tasfer Fetter's la. , öſtl. v. 3. bis Bread, ob. Arch Fields, ndl. v . Francis , ob. 16. Fife's Pl., ndl. v . Bainbridge bis Alasta, ob. 14. Fifty Acre la . , forſtl. v. Frandfford F. , witl. v. 22. bis 23., 06. Spruce Ro . bis Aſylum Rd. , (Ftd.) Faas Pl. , ndl. v. Morgan bis Bolivia, Filbert, wſtl. v. 6. bis Sduyltill River, ob. 10. ob. Market Fable Av. , wſtl. 8. Juliana bis 6., ob. Filbert Av. , fol. v. Filbert, ob. 8. Vine Filmore, idi. v . Cor bis Pine, ob. 17. Factory, wſtl. v. 24., unt. Spruce Fillmore Av., wſtl. v. 15., ob. Arch Fail Pi . , mſtl. 0. Rachel, ob. Brown Filſon, ndl. ». Ardh bis Cherry, ob . 22. Fairbant P1., 5. Levant, ob. Spruce Finnegan's Ct., ndl. v . Bafer, ob. 7. finner's Ct. , ndl . v. Lombard, ob. 6. Fairchild, öſtl. v. Doel, unt. 15. Fairchild's Pl., 101. v . Palmer, ob. 11 . Firth, öſtl. v . Goral, ob. Cumberland Firth Ct., ndl. v . Hamilton , ob. 9. Fairfar Pl., öſtl. v. 5., unt. Cheſtnut Fairfield, wſtl. v. 20. bis Album , ob. Fiſhbourne Pr., idi. 6. Waſhington Marfet Av. , ob. 6 . Fiſher, ndl. B. Market bis Haverford Fairlamb Pr., ndl. v . Torr, ob. 9. Nd., (W. P.) Fairmount Av. , ndl. v . Gallowhid bis Fiſher, ndl. v. Cumberland bis Somers linn , ob. 23 . fet, cb. Richmond Fal Pi. , 101. v . Race, ob. 5. Falon, idi. 8. Fitwater bis Chriſtian, Fiſher's St., ndl.v. Atwood, ob. 13. 06. 8. Fiſher's La ., öſtl. v. Germantown Ces metery, (Gtn. ) Fame Ct. , ndl. v. Laurel, unt. Front

422 Fiſher'8 Pr., wftl. 6. Germantown Av. | Frantford, ndl. 6. Frantford Cr. bis Trenton Av. bis Charlotte, unt.Maſter Fitler, ndöſtl. v. Montgomery bio Berts, Frantford, v. Mil bis Bridge, ( F16.) unt. 2. Frankford Av., ndöſtl. v. Laurel vis Bud's La., ob. Beady Fizwater, wſil. 5. Paſłyunk Av. bis 21. , Franklin, ndi. v. Race bis Yort, ob. 7. unt. Bainbridge Flanigan's Ot ., wſti. v. Beach, ob./ Franklin , wſtl. v. 5426 Germantown Av., (Gin. ) Marlborough Flatrod Av., nol. v. Columbia Brüđe, Franklin, wſtl. v. 23. bio 24.,unt.Spruce ob. Canal Franflin, ndi. v. Pine bis Foultrob Fleet, ndl. v . Locuſt bis Adelphia, ob.5. Franklin Ct., öſtl. B. Franklin, ob. Fleming, wſtl. v. Schoď bis 21., . ob. Noble Market Freed's Av., ndr. 6. Cherrø bis Race, Fladwir's PI., ndr. v. German , ob. 2. ob. 7. fling's Pl. wſtl. v. Hope bis Howard, Freeman's Ct., wit . $. Quince, unt. Walnut ob . Girard Av. Flood's Pl., wſtl. v . 6.,unt. Catharine Freeſton Pl., öfl. v. Jefferſon Av., unt. Carpenter Florence, ndl. v. North bis Coates, ob. 17. Fremont,mſtl. v. Salmon bis Walfer, unt. William Florence, ſbl. . Milton bis Carpenter, ob. 10. Frendy, ſbr . 3. Kaverforb bis Bridge, Florida, ndl. v . Haverford Av. bis lan (W.P.) caſter Av. , (W. P.) Freytag Al., (dI. v. Alasta bis Bain. bridge, ob. 5. Florida, fol. v. Bainbridge bis Cathas rine, ob. 11 . ndl. v. Cherry bis Race, Flower, wſtl. v. New Market bis Julia, Freidlander, ob. 20 . ob. Coates Friendſhip Ct., öſtl. v. St. John, ob. Green Forbe's Ct., fdl. v. Filbert, ob. 17 . ford, ndl. v. Lombard bis Pine, ob. 19. Fries' Ct.,mſtl. v. 11., ob. Marfet Forder Av., ndl. v. Silver, ob. 12. Fromer's Cr., (DI. v. Rodman, ob. 9. Forreſt pr. , öſtl. v. 4., unt. Cheſtnut Front, ndl. u. fol., zw. Water u. 2. Foſter '& Row , ndl. v. Sorral, ob. 12. Fulton, wſtl. v. 12. biß 13., unt. Bain. bridge Fothergill, ob. 9. fdl. v. Pine bis Lombard, Fulton, fbi. v. Race, ob. 22. Foulfrod, öſtl. v. leiper bis Fađawana, Furlong Ct., n01. v. Cherry, ob.7. Furneß, ndl. v. Brandh bis New , ob. 3. (ffd.) Fowler, ndi. 8. Dlive bis Irenton Av ., ob. 16. O., wſtl. v. 22. bis 23., unt. Locuſt For, ndl. 8. Gaul bis Trenton Av. , ob. Gadsby Pi., 11. v . Lombard, ob. 17. Sevrill Gaffney's Ás., (dr. w. Fißwater bis For's Ct. , ndl. . South, ob. 12. Mcflhenny's Ct., vb. 6. Gaine's Pl. , Queen, vb. 2. for's Ct., (01. v. Fißwater, ob. 12. frampton Pr., ndr. v. Nectarine, ob. Galena, idi. v . Gastil , ob. 4. 10. Gale's Ct., öſti.». Paligunt Av., unt. Francie, wſtl. ». 12. bis 13., unt. Waſh Catharine ington Av. Gallagler's Ct., p01. v. Alasta, ob. 16. Pl., ſól. v. China bis Prime, Ridge bis Coates, Av. Galatin ſowſtl.v. Francis, 06. 16. ok. Front Garber pr. , öfti. 3. New Market, ob. Francis Pl. , ndl. v. Marriott, ob. 8. Callowhid franconi Pl., öſtl. v. 9., ob . Coates

3

2

2

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423 Gítrben ,ndr. 6. Jenis bis Frankforb Cr., (Bog. ) Garden, ndl.' . Vine bis Buttonwood, ub . 8. Garſide, ndl. v. Race bis Pembroke Pi., 06. 2. Garvin Pr . , 161. v. Catharine, vb. 2. Garwood Pr ., ndl. v. Jayne, ob. 8. Gascon As., wſtl. v. New Marfet, ob. Vue Gasfill, wſtl. v. 2. bis 5. , ob. South Gaßmer, wſtl. v. Front bis 2., unt. Cheſtnut Gaul, ndl. v. Montgomery Av. bis Cumberland, unt. Cedar Gar, ndl . v. 4771 Creſſon bis Wood, (Myf . ) Gay's Ct. , iſti. v. 3. bis Charlotte, ob. Girard Av. Geary, ndl. v. Wylie bis Ginnodo, 05. 17. Gearu Av., öſtl. v . Richmond bis Aden, bei Shadamaron Gebhard , dl. v . Race bis Cherry, ob. 13 . Gebhart Ct., 187. v. Carlton, ob. 16. Gegan, ndl. v . Norris, ob. 4. Geisler,wſtl . v. Salmon bis Belgrade, unt. Clearfield Geiß, ndl. v . Dauphin bis York, unt. Frantford Av. Genoeſe Pl., (dl. v. Maſter bis 3. George, mſtl. v. 2. bis 5., 06. Poplar George, öſtl. v . Hamilton, (W.P. ) George Ct., ndl.v. Sanſom , ob . 7. German, wítl. v. 2. bis Paiſyunt Av., unt. Bainbridge Germantown Av. , nowſtl. v. Front u. Laurel bis County Line 1. will. v . Broad, ob. Cums Gerrit, berlandöſtl. Geßel Pl., 101. . Poplar, ob. 12. Gibſon's Brown Ct. , öſtl. v. Charlotte, ob. Gideon's Ct., ndl. v. Wood, ob. 8 . Gifford P1. , ndl. d. Dgoon , vb. 16. Gihon pi. , wſtl. 1. Carlisle, ob. Sis rard Av . Gilbert, will. s. Kießler bis 10., ob. Soates

| Gilboa, v. Moore bis Crammond, (W. P.) Gilboy Ct. , öftl. v. 2., ob. Poplar Gilleſpie Ct. , ſdl. v. South bis Alasta, ob. 13. Gillingham , öſtl. v. Mulberry bis Jefe ferſon, ( Ffd .) Gidis al., (dl. v. Lombard bis South, ob. 5. Gil'e Av. , ſbr. v. Poplar, ob. 12. Gill's Pl., ( dl. v. Hainbridge, ob. 7. Gilmore Pi., wſtl. v . St. John, ob. Poplar Gilpin, öſti. v. 17., unt. Marfet Gilpin Pl. , wſtl. v. Lawrence bio Dr. dard, ob. Brown Ginnodo, wſtl. v . Ridge Av . bis 19., ob. Poplar Girard, wftl. v. 11. bis 12. , ob. Cheſtnut Girard Av ., wſti. v. Norris bis Scuyl. fill, ob. Poplar Given Pl., ndl. v . Chriſtian, ob. 2. Given's Ct. , 3. Filbert bis Euthbert, ob. 20 . Gladding Pl. , witl. v . 13., ob. Coates Glancy Pl. , ndl. v. Noble, ob. 10. Glasgow, (01. v . Poplar, ob. 2. Glasgow Pl., fol. v. Poplar, ob. 2. Glasmore pl., öſtl. v. Ordhard, ob. Brown Glaß Ct., fdl. v. Bainbridge, ob. 14. Glazier Pl., öftl. v . 3., ob. Poplar Glenat’s St. , ndl. v. Poplar, unt. Front Glenviïe Pl., wſtl. v. 15., 06. Brown Glenwood, ndl. v. Pegg bis Noble, ob. New Market GlouceſterPl., mſtl. 8. Frantforb Av., ob. Richmond Goben, fdl. v. Catharine bis Wall,. ob. 5. Godfrey, s . 147 Lehman, (Gtn.) Godfrey Av., ndöſtl. v. Jefferſon bis 4. , ob. Jefferſon Gold, wſtl. . 2. bis Dod, ob. Walnut Gold, ndl. 8. Pennſylvania Av. , ob. 23. Goldbed , öftl. v . 2., ob. Germantown Av. Goldſmith Ct., wſtl. 5. New Market, ob . Noble

424 Golſter Ct., õfl. 5. Front, ob. Thompſon Goníha, ndl. v. Lisbon, unt. 6. Good , witl. B. Germantown Av. bis Wagne, (Gtn. ) Goodbread Pi. , 101. v. Vernon, ob. 10. Goodman, idi. 5. Riſing Sun La. bis Ellipood Pa. Goodman's St., öfH . v. New Market, 06. Vine Gjudipater, v . Waſhington Sqr. bis 8., ut. Walnut Bovdivill Al. , 106. # . Nace bis Cherry, ob. Juniper Goodwiu St., Tol. v. Race, unt. Juniper Goodwin P. , wſtl. 1. Beady, unt. Berts Gordon, y. Gief bis Belgrade, ant. Dauphin Gordon's Et. , 01. y. Rodman, ob. 10 . Gordon Pl., m01. y. Naudain, ob. 18. Gore's Ct., ſol. v . Bainbridge, ob. 3 . Gorgas, öſtl. v . Sermantown Av. bis Townſhip line, ob. Pleaſant Gorrel's St., wſtl. v, 5., unt. Chriſtian Guſhen Xv., wſti. »>. 11. bis Quince, unt. Spruce Goß St. , idl. » . Emeline Goſſamer Av ., ndl. 1. Noble bis Ha milton, ok. 10. Gothic, wſtl. o. Front bis 2. , ob . Walnut Goujon's Pl., öftit. . Marſhall, ob. Poplar Govett's Ct. , not. v. Rodman , ob. 9. Gowen's La. , öſtl. v. 5777 German town Ay. Grace, witl. b . 16. bis 17., ob. Arch Graff, witl. v. 11. bis 12 , ob. Race Grafton Pl . , Bitt. v. Fallon , unt. Ca. tharine Grafton St. , öſtt. v. 5., unt. Catharine Grament Pl., ndl. v. Carpenter, ob. 8. Grampian Pr. , öſtl. v. 13. , ob. Coates Granite, wſtl. v. Front bis Dod, unt. Walnut Granville, mſtl. v. 21. bis 22., nnt. Spruce Grape, wſtl. v. 614 N. 33. bis 37., (W. P.) Grave, ndöſtl. v. 4311 Main bis Belair, (Myt.)

| Graß, nbl. 6. Drfort bis Columbia Av., ob. 18. Gravel Et., 101. v. Dlidé, ob. 13. Graver's La., öſtl. v. Germantown Av. vis Townſhip Line, ( Gin.) Gray, ndl. v. Poplar bis Marfet, ob. Front Graydon, ndl. 6. Cowſlip bis Fath, ob. Nace Gray's Ferry Rd., ſowftl. 5. 23. H. South bis Sduyltid Gray's La., ſol. D. Faverforb Nd. bis Darby RD. Grayſon, mſtl. s . 17. dis 18.,od. Coates Greaves ' Ot. , öftl. 4. Cadwalader, ob. Thompſon Green , witl. 6. Delaware Niver bis Fairmount Print. Coates Green, wſtl. v. 34. 4. Warren dis 40 , (W. P.) Green , ndi... Masheim bis Carpenter, unt. Hermantown Av., (Gtn .) Greenhill, ndl. ). Sembert bis Mafter, ob. 16. Green La . , oſti. ». Did York Rd. , (6tr . ) Green la ., ndoftl. v. 4501 Main bis Nidge Av., (Myk.) Greenod Pi., ndl. W.Mart's ta ., 08.11. Green's Ct., mil. o. 8., od. Race Greenville Pi., wſtl. v. Vaughan, ok Ardo Green midy,mſtl. v.Front, unt. Diderſon Greenwood Pl., odi. . Front bis Bead. ob. Green Greer, mftl. . Adriart, nahe Dtis Grim's Av . , witl. y . 3., od . Poplar Grim's ( t., öſtl. v. 3., ob. Poplar Grim's Ct., öftl. 5. fawrence, unt. Gja tard As. Grindſtone Al. , ndr. m. Mærket bis Chardy, ob. 2. Grinnel Pi., ſdt. 9. Bainbridge, ob. Broad Griscom , for. D. Spruce bio Pine, b . 4. Griswald Al., fol. 9. Metcalf bis Fis* mater, ob, 5. Grover, folio. Queen bis Chriſtian, ab. Delaware Av.

· 425

1

+ 3

Grubb, v. Juniper bis Sycamore, unt. Locuſt Grum's Ct., ndl. v. Jones, ob. 17. Guđe's Ct., wſtl. v. St. John , ob. Brown Guilford, fol. v. Gasfil bis Monroe, ob. 2. Gulielma, öſtl. v. 15. , ob. South Guy's Blod, öſtl. v. 22. , unt. Spruce Gury's Ct. , 101. v . Spruce, vb. 21 . Gwinn, öſtl. v. Main, unt. Levering 11 . Diviſion . (Myt.) Gwynn, ſol.v. Spruce, ob. 21. Gwynn's pr., öſtl. v . Charlotte, ob. Beaver Haas' Pl., wſtl. 0. Brook bis 3. , ob. Coates Kader's Pl., wſtl. 6. 4., unt. Chriſtian Kadet's Tt., (dl. v. Montroſe, ob . 4. Hadley, wſtl. v. 4. bis Germantown Av . , ob. Berts Şaddon Pl., 101. v. Poplar, o6. 7. Hagedorn Pl., ndl. 0. Lund, ob. 4. Hagner, rol. v . Rodman bis South, ob. 11 . Hahn's St., ndl. v . Cuthbert, ob. 19. Haines, witl. v . 12. bis 13., ob. Poplar Haines, öſtl. v. 5033 Germantown Av. bis Did Yorf Ro . Haines' St., ( 01. v . Lemon, ob. 10. Haines' Pi . , 101. v . Rates, unt. Broad Hale’s Cr., ndl. v . Federal, ob. 9 . Hale, n01. v . Columbia Av. bis Mont gomery Av . , ob . 3. Hall, wſtí. v. 9. bis Florence, ob. Car. penter Halled Pi., wſtl. . Charlotte, ob. Thompſon Hallowed. wſtr. $. 6. bis 7., ob. Waſh ington Av. Hamel's Ct., ſbr. . Lombarb, ob. 17. Hamiton, wſtl. v. 9. bis Lancaſter Av. , ob. Noble Hamilton, moſtl. 0. 170 Green La. bis Centre La., (Myf.) Hamilton's Terrace. por. v . Baltimore Turnpike, ob. Til Hamlet's Pl., öſtl. v. Hope, ob. Gin rard Av.

, Şammitt'o Av. , ndl. 6. Creaſe, ob. Queen Şampton, wſtl. v. 20. bis 21. , unt. Pine Hance's Pi . , wſtl. v. Cadwalader bis Germantown Av ., ob. Jefferſon Hancod, ndl. v. Otter bis Lehigh Av. , ob. Front Hancod, ndl . . Shoemaker's La. bis Haines, ( Gtn .) Hand, wſtl. v. 20. bis 21. , unt. Pine Handy, ſol . v . Cheſtnut, ob. Dia Hanty's Ct. , ndl. v . Wal , ob. 6. Hanſell's Ci.. ndl. v. Barley, ob. 10 . Harberger's Pl. , ſd1. v. Jones, ob. 17. Harbefon Pl., ndi. v. Callowhill, ob. 13. Harbor, wſtl. v. Frantford' Av., ob. Laurel Harden Ct., 101. v. Pearl, ob. 15. Harding Pi., lol. v. German, ob. 3. Hare, wſti. v. 22. bis 25. , ob. Coates Þarfer's Pl . , ndl. v. Baker, ob. 18. Harfenſon's Pl. , ndl. v. Bafer, zw. 7 . u . 8. Harley's Ct., ndr. v. Market bio Jones, ob. 20 . Farman's Al., selv. Sanſom, zw. Albion u . 22. Farmer, mſtl. v. 11. bis 12. , ob. Brown Harmony, mſtl. v. 4. bis 5., unt. Bain bridge Karmony, mſtl. v. 3. bis 4. , ob. Walnut Harmony Ct., mſtl. v. 6. bis Aden's Ct . , unt. Pine Harmſtead, wſtl. 8. 19. bis 22., ob. South Karmſtead Pl. , ill. v. Lgden , ob. 9. Harper's Ct., mſtl. v. 18., unt. Lombard Harper's Ct. (dl. v. Lombart, ob. 20. Harper's Pi., öſtl. v. Guilford, unt. South Harriet, fol. . Roß. ob. 10. Harriet Pi., nl. v. Pearl bis Wood, ob. 20 . Harriſon, nol. v. 130 Gay bis Dat, (Myk.) Harriſon, v. Frantforb bis Mulberry, (Fid.) Harriſon Ct., ndl. v. 1017 Pleaſant, (Str . ). Harris's Ct.,wſtl. v . Letitia, unt. Market

426 – Şartley PI., ſol. y. Cherry , ob. 13. Hartman's ( t., wſtl. %. Grass Ferry , unt. South şart's la. , wftl. v. frankfort As. bis Nicetown La. , ob. Reading R. R. Barton Pi., ndl. . Cherri bis Race, ob. 8. Hartwel Av., wil. y. Germantown Us. bis Wiriahidon Pite Harves, mitl. . Germantown Av. bis Wayne Av., ( Gin .) Harvey's St. , witl. v. 2., unt. Pine Harred's Pl., bl. 5. St. John, ob. Beaver Hastin Pi., ( dl. 5. Feteral bis Marion, ob. 2 . Gas Pi. , mſtl. 5. Broot bis 3., ob. Coates Kaſinger As., wſtl. 0. Juniper, ob. Art Kaverford Ro ., wſtl. 5. Shulfill River bis County line, ob. Rodland Haviland Pi., witl. 5. 8., ob. Race Hawthorn Xv ., odl. 5. Barter, ob. 17 . an, ijtl. v. 6. bis 7. , unt. Wharton Hasdod, nowill. y. front a. Laurel bis Germantopn Xu. Hay'a Ot. , õitl. v . St. John, ob. Bine Hayward Ti. , ndl. y. Hamilton, cb. 9. Haywood Di., Id . v. Hamilton, 06.9. Fajel, mitl. . front, ob. Columbia As. Hajel, vítl . y. 11. bis 12., ob. Parriſh Sajjard, wil. 9. Tecar bis Frantford A:., unt. Huntington Hajjard St., ndl. v . Cuthbert, 15. 19. Heart's La., nowil. y. Huntingdon bis Lebigh as. , ob. 20 . Heató , will. 5. 12. bis Ontario, ob. Poplar HebertonCt., (01. 5. Lombard, ob. 16. Hebrew Pi. , ötl. v. 3., 6. Mace Fat Pi. , oftl. y. 2. , ob . Dorlar Hedman pi., ndl. v. Willow , ob. 8. pefroth pi. , ritl. Weaver, ob. Green Broge, ndi. 5. Units bis Meadom , ( Ft.) esge PL , 101. y. Hamilton, ob. 9 . Heilig Pl., ndl. s. Carpenter bis Natise, 06. 5 . þeind, wil. 8. 12. bis 13., unt. Spruce þcis pi., . Moyer, ob. Hanover

Şelena Pl., ndl. v. Chriſtian, ob. 2. Helmuth, witl. 5. 16. bis 17.,unt. Lom. bard Semlod Pl. , ídl. . South bis Alasta, ob. Broad şemple It., ndl. s. Hamilton, ob. 10. Hend's St., wftl. 1. Radel,unt.Yoplar Henderſon Ct., d . o. Robman bis South, ob. 10 . Henly': Tt., ndl. $. Carpenter, ob. 7. Senrietta , wțul. $. 21. bis 22., unt. Maſter Fenrietta As., ( l. . Hunter, ob.10. Henry, ndi... Lombard, ob. 11 . Henry Ti., mſtl. 5. Germantown Ar., ob. Thomſon Hepburn, idi. 5. Bainbridge bis Fiß water, cb. 16 . Hepburn Pl., mfl. 5. Faſſpunt Av., unt. Fipirater Şerald Pi., trſtl. 1. No. 6 letger $I. Herb, wſtl. 5. 19. bis 20., ob. Button. mood Herbert Pl. , ndt... Silner, ob. 12. Herdman ét. , mål. v.5., 06.Brown Herman, õitl. . Germantown :. bis Morton, ob. Walnut Pa., ( Om .) Ferman, ſil. s. 23. bis 29., eb. Dau. rhin Herman's Ct., wil. D. Griscom , unt. Spruce Hermitage, abl. 5. Green bis Coates, ch. 3. Hermitage, ndl. t . 4631 Jadjon bis Waſtington, (Muf.) Hero mi., 121. 1. Correnter, ob. 4. Kerišel A : , nb!... Fand, or . 20). beton, jl. 3. Fancaster Av. u. Bel. mont, ( ..) Hewitt Pl. , titl .. Luince, unt. Spruce Hewſon, mil. y. Thompſon bis Gaul, ob. Beris Herſon, pl. 1. Salmon, Reading N. R. entlang Gemſton , viti. t. Girard As., unt. Ctis Seper mi . , mil. t . levant, ob. Srrure Hibberd, ndl. y. Girard u .. bis Stiles, eb. 11. Hiden . (dl. 4. Martet bis Malos, ob. 15.

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1

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3

427

Hidory Ct., (dl. v. Widow, ob. 6. Şide's Ct., ndl. v. Filbert, ob. 8. Higgin's Ct. , ndl. v . Carpenter, ob. front Higgin’s pr., ſbr. v. Carpenter, unt. 2. High, öſtl. v . Germantown, v. Callow . hid R. R., (Gtn.) Highland, wſtl. v. 10. bis 11., ob. Market Highland Pl. , ndl. v. Hunter, ob. 10. Hight's Av., ndl. v. Callowhia, ob. 25. Hight's Ct., ndl. v . Hamilton, ob . 9. -Hiland pr., wſtl. v. Cadwalader, ob. Maſter Hid, öſtl. v. 15., unt. Fißwater Hillerman Pr. , öſtl. v. Garden, ob. Vine Hillsdale, ndl. . Cherry bis Race, ob. 3. Himmelwright Pl., wſtl. v . 6., unt. Chriſtian Hines ' Ct., rol. v. Chriſtian, ob. 2. Hipple's la., ndr. v. P.& N. R. R. bis Nidge Av., (Myf.) Hobenjad Pi., ndl. v. Coates, 06. Front Hoffman's Ct., öſtl. v. 2. , ob. Nace Holland, öſtl. v. 5. bis Orchard, ob. Brown Holland Pi. , ndl. v. Parriſh , ob. 10. Hody, ſdl. v. Fitwater, 06. 15. Hollis, ndl. v.Aſpen bis Poplar, ob. 41. , (W. P.) Holman Ct. , ndl. v . Otis bis Cumber land, unt. Franfford Av. Holmes' Al., wſtl. 0. New Market bis 2., ob. Vine Holt's Av. , wſtl. . New Market, ob. Green Home Pr., fol. v. German , ob. 2 . Homer Av.,öſtl. v. 13., ob. Nace Hope, ndl. v. Canal bis Lehigh Av. , ob. Front Hopkinſon Pi., mſtl. 0. Juniper, ob Urdy Horn's Ct., öſtl. 0. St. John, ob. Poplar Horſtman, idi. $. Borben bis Reed, ob. 4. Horſtman '& Row, öſtl. v. 3., unt. Baina bridge Horſtman's Ct. , ( dl. v. German , ob. 3. Horſtman's Ct., fdl. v. Carpenter, ob. 2.

Horſt's Ct., wſtl. v. Cadwalader, ob. Columbia Av. Houben 8 Pl. , wſtl. v . Canal bis 3. , ob. George Houſefeeper's St., wſtl. v. Beady, ob. Warren Houten Row, öſtl. v. 6. , ob. Montgo mert Ay. Howard , ndl. v. Girard Av. bis Cam . bria , ob. Front Howard, ndl. 1. Coates bis Brown, ob. 22. Howard, öſtl. v. 4019 Germantown Av., ( Gtn .) Howard Av.,ndl. v. School, unt. Laws rence Koward Ct., ndl. v. Hamilton, ob. 16. Howed, wſil. v. 19. bis 20., unt. Spruce Hubbell, ſdl. v. Figwater bis Catharine, ob. 10. Hubb8, wſtl. v . 20. bis 21., unt. Drford Hubert Pi., öſtl. v. 5., ob. Parriſh Hudel's Ct., ndl. v . South, unt. 2. Hudſon , (b1. v. Market bis Harmony, ob. 3. Hughes' PI.,, wſtl. v. Jefferſon Av., unt. Waſhington Av. Hull, ndwſti. v. Trenton Av., ob. Ann Hull Pr. , wſtl. v . Delaware Av., ob. Poplar Şulſeman Ct., 101. v. Figwater, ob. 12. Hulleman Pr., wſtl. v . Front bis Hope, ob. Girard Av. Hume's Av. , ſd1. v. South bis Arſenal, am Schuylfill River entlang Hummel's 'Tt., öſtl. v. 3., ob. Poplar şumphrey's Ct., ndl.v . filbert, ob. 15. Hunter, wſtl. v . 10. bis 11. , ob. Market Hunter's Ct., ndl. v. Vine, ob. 15. Hunter's Row , wſtl. v. 11. bis Quince, unt. Spruce Huntingdon, wſtl. v. Delaware River bis Parf, ob. Cumberland Hunt's Ot., öftl.v. Charlotte, ob. Brown Huron , wſtl. v. Brooklyn bis 45. , (W. P.) Huron Pl. , wſtr. v. Phillip, ob. Maſter Hurſt, idl. v. Lombard bis South , ob . 5. Hutchiſon , ndl. . Poplar bis Jefferſon , 06. 9.

428 Hutton , wſtl. v. 35. bis Lancaſter Av. , 1 Jane, wftl. v. Ghoſt bis Paſtyunt As., ob. Catharine ob. Myrtle, (W. P. ) Hydra Pl. , ndl . v. Noble, ob. 4. Fanney, ndöſtl. v. Ann bis Allegheny Av., nabe Trenton R. R. Jlinois. wſtl. v. Lancaſter bis 4., unt. b . 17. (dl. v. Locuſt bis Rittenhouſe, Jarvis, Meed Jircreaſe Ct., ſol. v. Sanſom , ob. 10. Java Pl. , (01. v. Vine, ob. 9. Jiggerſoll, wſtl. v. 18. bis 19. , unt. Jay, ndl. v. Wallace bis Coates, ob. 8. Maſter Jayne, wſtl. v. 6. bis 9. , ob. Cheſtnut fugle, öitl. y. Haines, (Gtn .) Jefferſon, wſtl. v. Frantford Av. bis Supliß. wſtl. v. Front bis 2. , unt. 24., ob. Maſter Cheitnut Jefferſon Pl., wſtl. v . Front, ob. Poplar Ingram , wſl. v. 27. bis 28., unt. Jeffrey's Pl., mſtl. v. Front, ob. Diter iFederal Jenning's Ct., fdl. v. Marion, ob. Faiquirer, ndl. v. Brown bis Parriſh, Front ob . 11 . Jenning's Row, ndl. v. Catharine, ob. 3. Jowa Av. , so1. v. Union , 06. 2. Franſan, ndl. v. German, ob. 4. Jeruſalem Pl., fol. v. Pearl, ob. 12. Ireland, udl. v. Columbia, ob. Bel. Jeſſamine, öſtl. v. 15., unt. Chriſtian grade Jeſſup, fol. 0. Bainbridge bis Catha. Freland's Ct. , tvítl. v. Broof, ob. rine, ob. 11. Cuates John , ndöſtl. v. 4021 Creiſon, (Myf.) fron Pl. , ídl. v . Laurel, unt. Front John Ct., mſtl. v. 24., ob . Callowhill Ironig, witl. v. 37. bis 41., unt. Locuſt John's Pi., öſtl. 0. Wheat, unt. Šrwin ,will. v . Ridge Av. bis 13., ob. Wharton Johnſon, wſtl. v. 5300 Germantown Spring Garden Av. bis Weſt v. Green, (Gtr.) Jiaac's St. , 101. v. Bine, vb. 9. Slabella, wſtl. v. Emiline, unt. Su Johnſon, öſtl. 0. 5257 Germantown merſet Av. bis Morton, ( Gtn. ) Tierminger, ſol. v. Budd bis Heins, Johnſton , wſtl. v. 20. bis 21., ob. ob. 12. Cheſtnut Islington la., udöſtl. v. Ridge Av., Joint Al., öftr. v. 15., ob. Cheſtnut ob. 25., bis Lamb Tavern No. Jones, wſtl. v. 16. bis 21. , ob. Marfet Jordan's Pl. , ndl. v. Callowhill bis Faction, wſtl. v. 9. bis 10., unt. Can, Hamilton, ob. 24 . trút Joſephine, ndr. v. Churd bio Drforb, Sadion , witl. v . 4610 Waſhington bis ( Ftd .) Jefferſon, (Myf.) Jou, wſtl. v. 10. bis 11., unt. Pine gadivit, ndl. v . 4429 Main bis Bater, | Joyce,ndl. v. Moore, ob. 4. Juan Pl., öftl. v. 13. , unt. Lombard (Myf.) Jacob Pl., öſtl. v. Randolph, ob. Par- | Judd Pl., öſtl. v. Paſſpunt Av., ob. Catharine riſh Judſon, ſol. y. Parriſh bis Brown, Facubry, idi. v. Monteros, ob. 12. ob. 23. Jacob Av. , 1101. v. Orford, unt. 2. Julia, ndl. v. Coates bis Brown, unt. 2. James, ſowſtl. v. Bridge, (Ftd .) James, 11d1. v . Frantford bis Kennedy, Juliana, 101. 5. Vine bio Willow, sb.5. ob. Tacons Julius Pi. , öſtl. v . 2., unt. Carpenter Jamiſon, funiata, ſb!. v . Borden bis Need, eb. 4. deral witl. 6. 7. bis 8., unt. Fe- Juniper, ndl. p. Catharine bis Vine, Famijon's Ct. , ndl. v. Hamilton, ob. 23. ob. 13.

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Juſtice's Ct., wſtl. v. 2. , ob. Noble Keßler, ndl. v . Coates bis Brown, 05.9. Juvenal, fol. v. Sanſom bis Walnút, Keßler Pl.,ndl. v. Coates, ob 3. ob. 10. Keturah Pr. , öſtl. v. St. John, ob. Otter Kevſer, öſtl. v. 5. bis Lawrence, ob. Kane's Ct. , r:01. v. Rodman , ob. 9. Thompſon Kane's Pl , ndl. v. Carpenter, unt. 2. Kanſas, ſol. v . Naval Aſylum , nahe Keyſer's 6t., wſtl. v. New Market, ob. Vine Sutherland Av. Mates , wſtl. v. 15. bis Broad, unt. Kenjer's Ct. , wſtl. v. 6., ob. Poplar Catharine Keyſer's La., öſtl. v.5131 Germantown Av. , ( Gtn .) Rauffman, öſtl. v. 4., unt. Catharine Kauffman Ci., öſtl. v . 2., ob. Ardı Kiblen Pi . , ndl. v. Green, unt. 2. Keating Pl., wſtl. v . 2 , vb. Noble. Kiehl, öſtl. v. Waterloo, ob. Clearfield Keble, wſtl. v . 8. bis 9. , unt. Pine Kildare , wſtl. v. Oſprey bis Taylor, Keefe, wſtl. v. Front bis Wheat, unt. unt. Spring Garden Kilpatrid's ci., 1101. v. lombard, ob. 6. Waſhington Ás. Keeley's La ., witl. 5. Green La. bis King's Ct., (dl. v. Sanſom , ob. 21. King's Ct., ndi. v. Kates, ob. 13. Centre, ( Myk.) Reene, ſol. v. Marfet, ob. 29., (W.P.) Kingſeſſing Av., wſtl. v. 42. bis 47., Heenan's t., öſtl. D. 1429 German ( W. P. ) town Av. Kingſton, wſtl. v. 13. bis Juniper, unt. Reidylem's Ct., öſtl. 6. Charlotte, ob. Walnut George Kinley's Ct., por. u. Lombard, ob. 16. Kinsley's Pl., öſtl. v. 6., ob. Spruce Keichline Pl., ndl. V. Dlive Kelly's Ct., ndl. v. ſhington Av., Kirby Pi., öſtl. v. Garden, ob. Cals vb . 2. lowhid Remble, wſtl. v. 12. bis 13., unt. Pine Airfbride, witl. v. Delaware River bis Sddol, (Bog.) Kempton , wſtl. v. 5. bis 6. , unt. Walnut Kenilworth Pl. , öſtl. v. Emerald, únt. Kirkham Pi., dl. v . Race, ob. 7 . Kirkpatrid St., öſtl. v. 6., unt. Bain . Weſtmoreland bridge Kennebec Ct., ndl. d. Naudain , ob. 20. Kennedy, ndi. H. Tacony bis Iren- Kline's Ct., wftl. v. 3., ob. Poplar Kline's Now , öfti. . Lawrence, ob. ton av. Kennedy's Ct. , ibti. V. Front, ob. Thompſon Poplar Kneaß, wſtl. v. Wetheril bis 15., ob. Cadowhill Kenny Pr., por. v. Monroe, ob. 2. Kenſington Av., ndöſtl. v. Front und Kniderbuđer pr., ſbl. #. Cherry, ob. 14. Yorf bis Frantford Rent, wſtl. v. 22. bis 26., ob. Pine Knight's Ct., ſol. v. Cherry, ob. 8. Kenton Pr. , ndi. V. Lodge, ob. 2. Knowles' Av ., por. v. Naudain, ob. 24 . Kenwood Pi. , v. Hamilton, ob. 10. Kenworthy's Ct., ndl. v. Cherry, ob. 7. Knor, ndl. v. Brown bis Parriſh, Kenyon, ndl. v . New bis Bine, ob. 2. ob. 9. Heron Pr., v. St. John, ob. Callowhid Knor, nbl.v. Queen bis Coulter, ( Otn .) Kerr, ídl. v. Pine bis Lombard, ob. 22. Kreßler Pl., 101. . Norris bis Dias mond, unt. Germantown Av . Kerr, öſtl. v. 5. bio Lawrence, ob. Brown Kerſhaw Av., öſtl. v. Meeting-Houſe Arider's A1., wſti. 0. Swanſon bis Front, ob. Meab La. bis Lancaſter Av . , (W. P. ) Rerſhow , ndl. v. Cherry bis Nace, ob. Kurs , nol. 6. Poplar bis Girard Av., ob . 11. Broad

- 430 – Lacon pl., ndl. s. Kriter's M., ob. Mead Lafasette,witl. 3. 9. bis 10., unt. Waſhington : . Laverto's It., ill. s. Obriſtian, cb. 5. La Grange, ritl. 1.2. bis 3. , ob. Martet La Harpe P1., nbl . 5. Rugan , co. 1. Lambert, riti. . 13. bis Juniper, ob. Lanart pr. , piti. v . Bead, cb. Poplar Lancaiter, ſtl. o. Marion bis Diderion, ob. Front Lancaster 23. , noritl. 0. 31. u. Marta bis Eounts line Lancer's Gr. , witl. . Pamount : ., unt. Wharton Lanciè, mtl. . 4. bis 5. , unt. Walnut Landrato, iiti. 9. 12. bis 13. , ob . Ar Lane's st. , idl. y. Combard, eb. 13. Langoon's Pi., 5. Manila, unt. Shri. ſtian Lanſing Pl. , udl. 1. South, ob. 4. lard, ndl. . Walace bis Mdon, ob. 10. Lardner, will. 5. Broad bis 15., unt. Walnut Cartin , ſol. 5. Lombard bis South, 05. 11 . Lathbury's Co. , ill. 5. Alasta, ob. 5. Latimer, miil. 9. 15. bis Jlinois, 05. Spruce Latimer, s. Duis bie uit Latimer's Ol., nal. 3. German , ob . 2. Latimer Ti. , piil. 5. 17. bis Juincis, ob. Spruce fatour's El., čl. 5. Willow , ob. 8. Laurel, witl. 1. Delaware As. bis 2. , ob. Poplar Paurel, citl. 5. 4833 Germantown Us. Lava Pi . , ojtl. 1. Duponceau , unt. Walnut Lawrence, ndl. 3. Brown bis Northum. berland, ob. 4. Paw's Oi.. 101. 9. Obriſtian , ob. 2. Camion, ndl. 9. Pearl bis Wood, cb. 11. Leadbeater's As, ri 3. Juniper bis Rubrand , ob. Art Leaden's ., idi. s . lasta , ob. 7. $. Figwater bis Cbriftian , Lebanon, ob. 9. ill.

: Lebanon Homs, Bainbridge, 4. 10. bis 11 . letger Pl.,mſtl. u. (dl. o. 2., unt. Ard, bio Lagrange lee, titl. o. 18., unt. Martat Peet's s ., (criti. ». Bine, ob. 14. Peet'o pl. , ill . " . Dlive, ob. 12. Pee's pl ., jdi. o. Alasta, ed. 10. lebige s. , mil. v. Delaware Rider bis Frantiord *.., unt. Somerſet Lebman, citl. u. witl. 5. Wagne As., ob . Chelton A:., (Gin.) Reit pl., oſti. 5. Annapolis, db. Bains bridge Peitert, mſtl. 5. Robinſon bis Mecanic, ( Nor.) beinan Pi. , 5. Farriet, unt. Nog Leiper, ncl. t. Frantford Tr. bió Drford Rr., ( Ftc .) Peirer, no . 5. 13. bis Glover, unt. Martet Peider Pi., ill. s. Marriott, ob. 5. Peisenring , witl. v. 12. bis 13., 06. Race Lemon, wţil. 5. 10. bis Andreas, ob. Green Lemon ét. , witl, 3. Frankford As., eb. Trompion Pens, mjil. 5. 11. bis 13. , unt. Federal Pens's ( t., wil. 6. panpunt 9:., unt. Wharton Leon , ſtl. :. Waſbington Xr. bis End , worth, ob. 10 . Leopard, ndl. . 17 Riomond bis Ibompſon leiber, ndl. o. Drthober bis Meator, (Ftr.) Petitia , nel. d. Obeſtnut bis Marlet, unt. 2 . fetitia Ct., witl. v. 23. bis Beach , ob. Arh Letterlo, 5. Renſington Av. bis Trenton R. 9. , 06. Atama Lesan pi. , mſtl. 8. 9. unt. Chriftian Lepant, in ... Pear bis Spruce,ob. 2. L'esering, ntött. ». Main ,ob. Hope, bis Managunt A.. , ( Mol.) Levering, 1. Green La., ob. Bater, (Ml .) lesina, w tl. 5. Datford Pi. bis 3., unt. Lombard

- 431 – 2evy's Ct. , nbl. v. Trout, ob. 3. Lewellen's Av., wftl. v. Beady, ob. Poplar Lewis, ndl. v. Market, (W. P.) Lewis, wſtl. v. 36., unt. Cheſtnut, ( W.P.) ler, wſtl. v. 15. , unt. Poplar Lexington, 5. Haverford Av. bis lan caſter Av., (W. P.) Leyden's Et., öſtl. v . 10., 06. Race Liberty, gw. Robinſon u. Medyanic, ob. Creſſon , (Myf.) Liberty St., öſtl. v. 10., ob. Race Library, wſtl. v. 4. bis 5., unt. Cheſtnut Lilly Ann, ídl. v. Bainbridge bis Ca tharine, ob . 10. Lima Pi., ndl. v. South, ob. 6. Lincoln Av., wſtl. von Fallon , unt. Fißwater Linden, ndl. v. Spring Garden bis Green, ob. 9. Linden , wſtl. v. 4700 Germantown Av. bis Green, (Gen.) Linden , öſtl. v. Melville, ob. Maple Linden Pi. , idi. v. Alaska, vb. 18. Linden pl., öſtl. v. Main , ( Gtn .) Lindſen, fol.1. Bainbridge bis Figwater, ob. 16. Lindje , Av., fd1. v. South, ok. 11 . lingo, Tol. v. Carpenter, ob. 17. Linn, mſtl. v . 22. bis 24. , ob. Callowhill Linton , weſtl. v. 20., unt. Cheſtnut linwood Pl., wſtl. v. 9., ob. Market Lisbort, witl. v. Gilles Ål. bis 6. , unt. Lombard Lisle, fol. v. Bainbridgé bis Fißwater, ob. 8. Liſter Pl., fdl. v . Bainbridge, ob. 3. Litchfield, ſol, v. Bainbridge, ob. Front Litchfield. Pr. , fdl. v. Annapolis, ob. Bainbridge Litford pt., ſbr. 0. laurel, ob. Dela ware Av. Lithgow , ndl. v . Poplat bis Thompſon , ob. 4. Little Ann Pr. , 101. v. Carpenter bis | Waſhington Av., ob. 13. Little Belt Pr., öſtl. v . 2. bis Whites bread Pi., unt. Chriſtian Little Boy's Ct., fdl. v. Arch, ob. 2.

Little Brown, wftl. . Norris, ob. Gi. rard Av . Little Medina, wſtl. $. 7. bis Medina, unt. Wharton Little Pine, v. Lancaſter Av . bis War. ren , (W. P. ) Little Summer, wſtl. v. 22. bis 23., unt. Nace Little Wayne, ſbr. 4. Lehman, ( Gtn .) Livingſton, ndl. v. Maple bis que: gheny Av . Lloyd, ſol. v. Alaéta bis Fißwater, ob. 6. lod Pl. , öſtl. v. Leoparb, ob. Dtter Podland Pi., ndl. v . Coates, ob 13. focuſt, wſtl. v. 4. bis 42., unt. Walnut Lodge, wſtl. v. 2. bis Erdjange Pl., vb. Walnut Logan's Ct. , ndl. v. Fitler, ob. Monts gomery Lombard, witl. . Delaware Av. bis Sduyltit River, unt. Pine Lombard Now, fol. v. Lombard, ob. 7. Long La. , . Waſhington Av. bis Gas Wurts, ob. 19 . Long's Ct., wſtl. v. 3. , unt. Bainbridge Longſtreth Ct., wſtl. 0. Levant, ob. Spruce Loomis pr., ndl. v. Schamotin , ob. 22 . Lorain , ndl. v . Buttonwood bis Green , ob. 7. Lorain Pl. , öſtl. v. 4., ob. Beaver Loud pl., wſti. v . Enquirer, o6 . Brown Louiſa Av.,ndl. v. Union , ov . front Louto pr., ſbr. v . Chriſtian, ob. 5 . Lounben Pi. , öſtl. v. 2. , ob. Vine Lorley Pr., ndl. v. Ardy, op. 3. Lncus Pl., öftl. . 1108 German town Av. Ludlow , wſtl. v. Bridgewater bis 43. , unt. Market, (W. P.) Luther, öſtl. v. St. John, ob. Beaver Lybrand, ndl. v. Race bis Bine, ob. 13. Lund, wſtl. v. 4. bis 5., ob. Green Lyndal Ul., wſtl. 0. 12. bis 13., unt. Walnut lynn Pl., öſtl. . St. John, ob. Brown

432 McAfee's Ct., fr. v . South, ob. 5. McAlliſter's Al. , wſtl. v. 8., int. Nace McAliſter's Ct., Frantford Av ., nahe Richmond McAlpin, fdl. . Walnut bis Locuſt, 06. 36. McAnal's Pl. , nol. 4. Spruce, ob. 21 . McAnady's St., ndl. 6. Carpenter, ob. 7. McAtee's St. , wſtl., v. Cadwalader, ob. Jefferſon McBride's Ct. , öſtl. B. Dhio, unt, Waſhington Áv. McCann's Ct., ndl. v. Chriſtian, ob. 4. McCann's Pl., ndl. v. Marriott, ob. 4. McCartney's St., ſdl. . Chriſtian, 06. 8. McCaw's How, öſtl. v.3. , unt. German Mcclaskey's Ct. , wſtl. v . 6., unt. Lom. bard McClean's Ct., , w {tl. W. Bainbridge, Ob. 11 . McCleary's St., rol. 8. Lombard, 0b. 15 . McClellan, wſtl. . Front bis 2. , unt. Moore McClure's Ct., ſbr. v. Pearl, ob. 15. McCormid's Av. , öſtl. v. 23. bis Ful. ton , ob. Arch McCoy's Ct., wſti. t. 6., unt. Chriſtian McCrea, wſtl. v. Juniper bis Ejpy, unt. Bainbridge McCriſtle's Al. , wſtl. v. Germantown, Av., ob. Thompíun McCurdy, wſtl. 0. 26. bis 27., unt. Waſhington Av. McDavitt's St., 01. 3. Marriott, 05. 5. McDavitt's Ct., toſt1. v. Št. John, ob. Bine McDonald Pr. , wſtl. v. 15. , ob. Race McDuffie, iviti. v. 18. bis Sduylfid River, unt. Lombard McFadden Pl., ſbr. 3. Lombard, ob. 15. McFarland's Ct. ndl. v. Moravian, ul. 16. McFarran , öftl. v . 3801 Germantown Av. bis Clinton, (Sin.)

McGinley's 6t., ndl. 8. Marriott ob. 5. | McGrath, öſtl. v. Lawrence bis Rawle ob. Brown McFlwain, wſtl. $. 3. bis 6. , unt. Federal McIntire's Ct., ndl. v. Chriſtian, b.4. McKean's Uv., ndl. v. Clapier bis Manheim McKee's Av. , ndl. v. St. Mary, ob. 6. McKee's Ct. , ſol . . Lombard, ob. 13 . Mcftnight's Ct. , ſol. v. Naudain bio South, ob. 18. McLaughlin's Av., ſdl. v. Little Sum mer, 08. 22. McLaughlin's Ct. , ſbr. 3. Marriott, ob. 4. McManeman (t., wſtl. v. Juniper bis Sycamore, unt. Walnut McManemy's Et., rol. 3. German, ob. 4. McMutten's Ct., ndl. . Walnut, ob. 4. McNally, nol. v . Biddle bis Spring Garben , ob. 23. McNidle's Pl. , rd1. v. Carpenter, ob. 8. McPherſon's C., ndl. v. Hamilton bis Ralſton, ob. 22. McWilliams Xv., tidl. v. 165 Thompſon Macey, wſtl. v . 2., unt. Wharton Madinaw, wſil. 6 8. bie Cheſter, vb. Nace Macleod Pl., fol. t. Nace, o6. 4. Maddor PI. , öſtl. v. 4. , unt. Bain. bridge Madiſon, nol. v. Race bis Dine, ob. 11 . Madiſon Av ., ndl. v. Frantford Av. bis Emerald, ob. Allegheni Uy. Madiſon Ct. , ndl . v. St. Mary, ob. 6. Magiſton's Ct. , ndI. v . Hates, ob. 13. Magnet, for. v . Green La., ob. Woob, (Myf.) Magnolia, ndr. v. Willow bis Noble, 06. 5 . Mahoney Ct., pdl. v. Bater bis Figwa. ter , ob. 6. Maiden, ndl. v. Letcher's Av. , (Myk.) Maiden la .. wftl. v . Lancaſter Av., (Heſtonville)

3

11

M

3

433 Main , ndl. v. 4101 Nittenhouſe La. bis Waſhington, (Myf.) Maiſon Pi.. ſd1. v. Silver, unt. Juniper Malcolm Pl., wſtl. v. 1831 German. town Av. Manayunt Av. , v. 345 Green La. bis Spring, (Myf.) Manderſon , witl. v. Beady bis Frank. ford Uv., ob. Laurel Mangrove Pl. , (dl. o. South bis Alasta, ob. 6 . Manhatten Pl., ndl. D. Hamilton, ob. 10. Manheim ,wſtl. # : 4552 Germantown Av. bis Townſhip Line No. Manilla, wſtl. 5. 9. bis 10., unt. Chriſtian Mannakin, wſtl. 5. Norris bis Dias mond, ob. 5. Manning, ſtl. v . 22. bis 25., 06. Spruce Mann's Cr. , fol. v . Hamilton, ob. 9. Manor, ndl. d. Montgomery bis Berko, ob. 4. Manor Pl., [M. . Poplar, ob. 3. Mansfield Pr., wftl.' v . Front, ob. Noble Manſhip, for. v. Norris, ob. Maſcher Manſhip, fol. v. Locuſt bis Steaoman, 06. 11. Manſion , fol. v. Arch bis Cheſtnut, ob. 31 . Manſtue Pi., (01. . Melon, vb. 9. Maple, ndwíti. v. Delaware Av. bis Spring, zw. Ann u . Clearfield Maple, wſti, v. 8. bis 9. , ob. Race Marble, wſtl. v. 10. bis 11., unt. Market Marble St., (01. v. Marble, ob.10 . Margaret, öſtl. v . Irenton Av . bis Tas cony, ob. 10. , (Ffd.) Margaretta, witl. v. Front bis 2., 05. Callowhill Margaretta, fol. 6. Mary bis Whars ton, ob. 6. Maria, wſtl. v. 4. bis 5. , ob. Coates Mariner, weſtl. d. 13. , unt. Carpenter Marion, wſti. D. Front bis Jefferſon, unt. Waſhington Av. Marion, wití. . 41. bis tancaſter Av. , ( W. P.) Marion Pl. , por. v. Chriſtian, ob. 5. 28

| Marker, wſtl. 6. 2. bis Jefferſon Av ., unt. Tasfer Market, wſtl. v. Delaware Av. bis County Line, ob. Cheſtnut Market Al. , öſtl. 0. 16., vb . Callowhill Moriham , wſtl. v. 17. bis Grayſon , vb. Gvates Markle Pl., öſtl. v. 2., unt. Lombard Markley Pi. , ſol. v . Spruce, unt. 2. Marfoe, ndl. v. Huron bis Lancaſter Av ., (W. P.) Mark's La.,wſtl. v. 11. bis 12., int. Race Marlborough, nowſti. v. Delaware Av. bis Frantford Av.,unt. Columbia Av. Marley's St. , (01. v . Ann, ov. 18 . Marmion Pl., idi. v . Chriſtian, ob. 2 . Marmora ,wſtl. v. Bead bis Front, ob. Coates Marriott, wſtl. v. Jefferſon Av. bis 9., unt. Chriſtian Marsden Pi., wſtl. v. Cadwalader, ob. Jefferſon Marſeilles Pl., öftl. v. 15. , ob. Button. mood Marſhall, ndr. v. Vine bis Berks, ob. 6. Marſton , nol. 1. Budden'& Al. bis Shellbart, ob. 13. Marten, öſtl. v. Peadjem bis Ridge Uv. Martha, ndl. v. Huntingdon bis Lehigh Av ., unt. Adrian IMartin Et . , (dl. v. Carpenter, ob. 2. Martin Pl., ndl. v. Vine, ob. 21. Mary, idi . 8. Thompſon bis Jefferſon , ob . 13. Mary, wſtl. v. Front bis 2., unt. Chris ſtian Mary, wſtl. v. Margaretta bis 7. , unt. Federal Mary, nowfti. V. Allen bis Lancaſter Av ., (W. P.) Maſcher, noi. 6. Girard Av., unt. 2 . Maſter, wftl. v . Frankford Av . bis Schuylfill River, vb. Thompſon Matamoras, öſtl. v. St. John, unt. Girard Av. Mattis, 10öſtl. v. 2. bis Dod, ob. Spruce Mattſon Pr.,wftl. v. Wildeb bis Creaſe, unt. Girard Av.

434 Masinger's Ct., ndr. w. Lanbreth, unt. , 13. Maurice, wſtl. . Paſſayunt Av. , unt. 8. Marwell's Ct., ſol. v . Chriſtian, ob. 2. Marvel's Ct., ndl. v. Alasta , ob. 12. May Pi., fdl. v. Lombard, ob . 17. Mayland, ndl. v. Race bis Mulberry Al ., ob. 5. Maynard Pl. , fol. v. Relief, unt. 2. Mead, wſti. 6. Swanſon bis 2. , unt. Bainbridge Meadow , öftl. . Paul bis Mulberry, ( Ftd .) Mechanic, ſd1. v. Carpenter bis Parker, ob. 5. Mechanic, öſtl. u. wſtl. v. 5045 Morton, ( St.) Mechanic , ndöſtl. 6. Main bis Ridge Av., (Myt.) Meclaụd Pr., ndl. v . Monroe, ob. 4. Medical, wſtl. v. 10. bis Juniper, ob. Walnut Medina, wſtl. 0.7.bis 8., unt, Wharton Meeting-Houſe La., ndl. v. Unity bis Drforb, ( Ffd .) Meetler, wſtl. v. Germantown As. bis 7., ob. Berts Mebl, öſtr. v. Germantown Av. bis Clinton, (Gtn.) Melina pl., ndl. v. Gastia, ob. 4 . Mellot, w /11. v. 15. bis 17. , unt.Market Melon, witl. v. 9. bis Nidge Av. , unt. Coates Melroſe, ndl. v. 4901 Frantford bis Bridge Melvale, ndöſtl. v. William bis Maple, unt. Nichmond Melville Pi., fol. v. Spruce, unt. 2. Memhölzter's Ct., öſti. v. Broot, ob. Coates Memphis, nol. 8. Vienna bis Pehigh Av., unt. Tulip Mendon Pl., wſti. 6. 5. bis Noble, ob. Callowhid Meninge’s Ct. , wftl. v. Paſſayunt Av. bis 10., unt. Wharton Merchant, wſtl. v. 4. bis 5., unt. Martet Mercurt , wſtl. 1. Montgomery Av., unt. Thompſon

Meredith, wftl. v. 23., 06. Coates Merida Pr., öſtl. v. Front, unt. Bain. bridge Mermaid La ., öfti. v. Germantown Av. bis Townſhip Line, (Gtn.) Merville Pl., (dl. . Spruce, unt. 2. Mervine, ndl. v. Stiles bio Berts, ob. 11. Mervine Pl., wſtl. W. Mervine, ob. Maſter Metcalf, wſtl. v . Twelve Foot Al. bis Shirfer's Al., unt. Bainbridge Middle Ai., wſtl. b. 6. bis 7., unt. Spruce Middleton's (t. , wſti. . Dilwyn, oś. Cadowhil Mifflin , wſtl. v. Delaware Av. bis 13., unt. Moore Mifflin , öſtl. v. Ridge Av., ob. Green, (Myk.) Milburn, wftl. v. 12. bis 13., unt. Walnut Miles, witl. v. 10. bis Poplar Ct., unt. Walnut Miu , öftl. H. Frankford bis Orchard, (Ftd.) Miller,Toi. v. Waſhington Av. , 06. 8. Miller, wſti. v. 5660 Germantown Av., (Sin .) Midler, ſol. v . Lancaſter Av. bis War ren , unt. Kaverford Av. Miller's Ct., wſti. . Belgrade, ob. Berts Millicent A1., öfti. v. New Market, ob. « Vine Milligan's Ct. , dr. v. Lombard, op. 16. Midle, wfti. v . Charlotte, vb. Brown Milman, wftl. v. Jefferſon Av. bis Pennington, ob. Carpenter Milton, wſti. 8. 10. bis 12., unt. Chri ſtian Mineral Pi., öftr. v. Broad, ob. Arch Mineral Pr., wftl. v. Bread, ub. Ardı Minerva,wſtl. v. 7. bis Franklin, unt. Green Minor, wftl. v. 5. bis 6., unt. Marfet Minſter, wſtl. v . 7. bis 8., ob. Lombard Mini St., wſtl. v . Hatton Pi. Minger, ndl. v. Coates bis Brown, ob. 3.

- 435 Mitchell, wftl. . 444 Green la. , (Myk.) Moland Av., öſtl. s. 13., ob. Noble Mondton Pl., 1101. v. Vine bis Pearl, ob . 11. Monmouth, wſtl. 3. Salmon bis Bel grade, ob. William Monroe, wſtl. v. 2. bis 5. , unt. Bain. bridge Montcalm , ſol. v. Fizwater bis Chris ſtian, ob. 10. Montery, wſtl. v. 12. bis 13. , ob. Race Montgomery Av., witl. v. Richmond bis County Line, ob. Columbia Av. Montroſe, wſtí. v . 16. bis 23., unt. Chriſtian Monument Nd. , nowítl. v. lancaſter Av. bis Belmont, (W. P.) Moore, wſtl. 1. Delaware River bis 7., unt. Morris Moore, witl. v. Juniper bis Church La., unt. Bainbridge Moore, witl. v. Adrian, ob. Otis Moore's Uv. , wſtl. v. Front, ov. Coates Moore's Ct., ndl. v. Alasta, ob. 12. Moravian, wſtl. v. Broad bis 18., ob. Walnut Morencia Pr., wſtl. v. Lithgow, ob. Poplar Morgan , wſtl. v. 9. bis 11., ob . Nace Morgan Al., ndl. v. Vine bis Wood, itnt. 3. Moro , idl. v. Brinton bis Fißwater, ob. 12. Morris, wſtr. v. Otſego bis 10., unt. Tasfer Morris, ndr. v . Clapier bis Manheim, ( 8tr.). Morris Cr. , öftl. v. 2. bis letitia, unt. Market Morſes Ct. , ndl. v . Nectarine, ob . 10. Morton, ndl. v . Haines bis Upſal, ob. Hancuat, (Gtn. ) Morton Av., ndr. - ». Queen bis Kaufman, vb.3. Moß,wſtí. v.Charles bis 8., unt. Waſh ington Av. Mob Mure Pl., ndr. v . Queen, ob. 2. Mott, wftl. v . 13. bio Lagrange, unt. Carpenter

, Moulder Pl. , öſtl. v. Vincent, ob. But. tonwood Mountain , mſtl. v. 8. bis 10., unt. Taster Mount Airy La. , v. Germantown Av. , ( ta .) Mount Pleaſant, wſtl. v. Taneh bis Nidge Av., ob. Girard Av. Mount Pleaſant, öſtl. v. 5635 German town Av. bis Townſhip Line Mount Vernon, wſtl. v. 9. bis 23., ob. Green Mousley Pr., öſtl. v. Germantown Av. , ob . Jefferſon Moyer, öſtl. v. Columbia Av. bis York, unt. Thompſon Moyer's al., ndl. v. 4365 Main , ( Myk.) Mulberry. (dl. v. Harriſon bis Ortho dor. (Ftd .) Mulberry, ndi. v. 4423 Bafer , (Myf.) Mulberry Al., wftl. v. 5. bis 6., ob. Race Mulforb, wſti. v. Aſhton bis Schuylfill River, ob. Race Mulholland Ct. , ndi. v. Barley, ob. 10. Muuen, ndi. v. Somerſet, unt. Thomp ſon Muller, udl. v. Chriſtian , ob. Gray's Ferry No. Mulloney, wſtl. 0. Cooper bis 21., unt. Walnut Munſon's Ct. , wſtl. D. 4. , unt. Bains bridge Muren's Pl., ndl. v. Cherry, ob.7. Murgitroyde Pr. , wſtr. v . 15., unt. Walnut Murray, wſtl. v. 20. bis 21. , unt. Locuſt Murray's St. , WRI. v. Dſprer bis Chatham Murray's Cr., fol. y. Sheaf's Al . , ob . 11 . Murray's Ct. , fd1. v . Bainbridge, vb. 6. Murray's Ct., wſtl. v. Frunt, unt. Meabe Muſtin Et. , öſtl. y. Elder Mutter, ndl. v. Bort bis Huntingdor, unt. 2. Myer's Av ., wſtl. v. 6., ob. Spruce

- 436 Myer's Ct., öſtl. $. 15., 06. Race Nicholas, wſtl. v. 20. bis 22., unt. Co. Myrtle, wſtl. 0. 11. bis Ontario, ob. Trimbia Av. Parriſh Nidolion, ndí. V. Cherry bis Nace, Myrtle, will. v. dem Part bis Lexington vb . 6. Av., (W. P.) Nidel Pl., öſtl. v. Front, ob. Catha. rine Nagle, ndl. v. Stiles bis Thompſon, Nigley's Ct. , will. v. Cadwalader bis ob. 11 . Germantown Av., ob. Jefferſont Nahant, öſtl. v. St. John, ob. Coates Nineveh Pi., 101. v . Germart, vb. 4. Narciſſus Pl., wſtl. v. 8. , ob. Vine Nisbet Pl., wſtl. v. Front, unt. Bains bridge Naſſau, wſtl. v. Ridge Av. u. 21 . bis 24. Noble, wſtl.v. Delaware Av.bis Broad Naſſau, wſtl. v. 9. bis Elwin, 08. ob. Callowhid Cherry Tilan's Av., ndl. v. Parriſh, ob. 14. Native,wſtl. v. 5. bis Heilig Al., unt. Nonnater's Ct., ſbr. v. Arch, ob. 10. Chriſtian Norfolk, dl. v. Spruce bis Aſylum, Naubain, wſl. v. 18. bis 26. , unt. ob . 14. Norris, rſti. . Delaware bis zum Park, South Navy, öſtl. v . Front, unt. Wharton 06. Berks Naylor, wſtl. v. Auſtin bis 11., unt. Norrie , wſtl. v. McKean Av. bis Town Federal ſhip Line Rd., (Gtn .) Nectarine, wſtl. v. 8. bis 11., ob. But Norris Pi., öftl. v. New Market, ob. Vine toitwood North, wſtl. v. 5. bis 6. , ob. Market Neff, wſtl. v. Delaware Av ., ob. Ann wſtr. 8. Broad bis 20., ob. Northy, Nellie's Ct. , wſtl. v. 22. , ob. Nace Wallace Nelſon's Al., öſtl. v. St. John, ob. Northampton St. , wſtl. v. Dilliyn, ob. Callowhid Callowhid Nelſon's Ct., wſtl. 0. lloyd bis 15. , unt. Bainbridge. North College Av. , wſtl. y. Ridge Av. Neitt's Ct. , öſtl. v. 4., 06. Brown bis 25., unt. Ihompſon Neville Pl., ndl. 6. Mulberry Al. bis Northeaſt As. , ndi. D. Mariborough bis Vine, unt. 6. Savery, ob. 12. North Merrid, ndr. v. Market bis Fil. Nevin Pi., ndl. v. Carlton, ob. 13. bert, ob. Broad New , ivftl. v. Front bis 4. New , nidwſtl. v. Germantown Av. bis Nugent’s Ct., . . Bainbridge, 06. 7. Townſhip Line Nd., (Grn .) Nembold, ndl. v. Callowhill bis Cuyler, Dat, wſtl. . Schuyltill River, unt. ob. 19. Market, (W. P.) Newlirt, ndr. v. Cumberland bis Read . Daf, wſti. . Baker, nahe Gray, (Mut.) Dat la., wſtr. v. York Av., nahe Roda ing Av., ob. Thompſon run New Market, nol. . Vine bis German Datford pr. , por. v. Gasfil bis levina, town Av. , ob. Front ob. 2. New Market Pi., öſtl. v. New Market, 06. Brown Dafland, ndöſtl. 6. Sellers, ot. Leiper Newton, ſbr. v. Carpenter bis Waſh. bis Green Dodfellows' Av., ndl. v. Brown, ob. 3. ington Xv., unt. 4 . Dgden, wſtr. v. 9. bis Ontario, ob. Nice, ndl. v. McFarrar bis R. R. Brown Nicetown La., wſtl. v . Frantford Av. , v. Carlisle his Nidge Av., ob. Luzerne, bis 13., dann rowſtl. bis Ogden,will. ob. Brown zum Parf

437 Dharra's Ct., will. t. 7. , unt. Bain- | Otis, mſtl. v. Richmond bis Frantford Av., nahe Gunner's Nun bridge Ohio, wſtl. 8. Quince bis 12. , unt. Dtſego, fol. D. Chriſtian bie Reler's Pa., ob. Delaware Av. Pine Dldham Ct. , öſtl. v. St. John, ob. Dtrego Pl., dl. v. Prime bis federal, unt. 2. Brown Dlive, wſtl. v. 10. bis 19., ob. Cvates Diter, wſtl. v. Frankforb Av. bis 2., unt. Girard Av. Dlive Ct., ill. v. Dlive, ob . 13 . Dvington, ſd1. 1. South bis Bainbridge, Dliver, wſti. v. 10. , unt. Chriſtian ob . 8. Dlivet Pi ., ſol. v. Lombard , ob. 17. Dlivia Pi., wſtl. v. Cadwalader bis Owen , wſtl. . 5. bis 6., unt. Federal Germantown Av . , ob. Jefferſon Owen Pi., 101. v. Brown, ob. Palmer Duras, wſtí . v. Front bis New Market, Drford, iftl. v . Frantford Av. bis 22., 06. Coates ob. Jefferſon O'Neal, ndwſtl. v. 1106 Howard bis Orford, öſtl. v. 4621 Frankford bis Jo. 148 Girard Av. ſephine, (fld.) Dneida, ndl. v. Haverford Av. bis Weſtminſter, ob. Orleans Pader Pl. , n81. v. Craven, int. 2. Oneida Pr., öſtl. v. New Market, ob. Pagoda, ndl. v. Pennſylvania Av. bis Brown Earl, ob. 24. Palethrop, ndl. v . Girard Av. bis les D'Neil's Ct. , por. v. Lombard, ob. 16. high Av., unt. 2. Ontario, ndl. 0. Parriſh bis Jefferſon , 06. 13. Paliſade Pi., ndl. v . Quarry, ob. 2. Palm , ndl. v . Gilbert bis Parriſh, Drange, wſtl. v . 7. bis 8., ob. Spruce ob. 9, Drange, vom Ende der Palmer bis zur Frantford As. Palmer, wftl. v. Beady bio lemon , ob. Elm George, bis Rawle o. Drdard, ndl. ob . 4. Palmer's Ct. , roſtl. v. 4., unt. Spruce Orchard, ndl. v. Mid bis Unity , (Ffd.) | Palo Alto , ſdl. v. Pine bis Hampton, Dregon , wſtl. 0. Lancaſter Ud. bis ob. 20. Gray's La., unt. Seneca Panama Av., öſtl. v. 20., unt. Locuſt Paradiſe Al., ndl. v. Marfet bis Com . Drion , wſtl. 0.3., ob. Market Drinen , nol. y. Norris, vb. 4. merce, ob. 4. Orleans, wſtl. v. Frantford Av. , ob. Parham , mſtl. v. Swanſon bis Front, ob. Catharine Cambridge Orleans, no . 3. Haverford Av. bis Part, (dl . v . Fipwater bis Catharine, Pancaſter Av. , ob. Florida , (W. P. ) ob. 18. Orr, ndl. . Francis bis Wylie, ob. 18. Part, 11. v. Federal, ob. 27. Drrianna, ndl. v. Diamond bis Lehigh Parker, ſd1. v. Carpenter bis Waſhing ton Av. , ob. 6. Av. , ob. 3. Parriſh, wſtl. v. 5. bis zum Parf, ob. Drr's Et., idl. v. Rodman , ob. 13. Brown Drthodor, öſtl. u. Leiper bis Tadawana, Parry Ct. , ndl. v . Miller, ok. 13. ub. Sellers Pascal , wſtl. v . 10. bis 11., unt. Car Diage Av. , fol. v. Heath, ob. 12 . penter Dobed Pi., witl. v. Far, ob. Wallace Doborne's Ct., wſtl. v . Duponceau, unt. Paídal , ídwſtl. v . Schuyltill River, unt. Walnut Hancod , (W.P.) Paſcal , mſtl. v. 4. bis 5. , ob. Green Dsler Av . , nd1. v . Noble, ob. 5. Dipren, udl. v. Biddle bis Spring Gar- | Paffrunt Av., ſowitl. v. South, unt . 5., den, vb . 24 . bis Sduylfill Niver

438 -

Path, ndl. v . Race, op . 15. Pennſylvania Av ,ndl. v. Mulberry Al. Patterſon's (t., ndl. v. Naudain , ob. 18. bis Vine, ob. 5 . Patton's Al. , fol. v. Lombard, od. 16. Pennroſe Ferry No., (dwill. v. Jadſon, Patton's Ct. , rol. v . St. Mary, ob. 7. ob. 18., bis Schuyltia River Paul, mſtl. v . 6. bis 7., unt. Carpenter Penſive Pl. , 101. v . Wood, 08. 10. Paul, ſdöſtl. v . 4623 Frantford bis Pepper, wſtl. v. Cedar bis Martha ,unt. Mill, (Ffo.) Pehigh Av. Partori, witl. v. 5. bis Arabella, unt. Pequinot pl., öſtl. v. St. John, ob. Brown Waſhington Ay. Percey, ndl. 0. Poplar bis Maſter, Paynter's Ct. , 1101. v. German, ob. 4. ob. 9. Peach, ndl. v. Green bis Coates , unt. 2. Peatam , öſtl. 6. 401 Green La. bis | Percy Pl., ndl. v. German, ob.4. Perfenpine's Ct. , öftl. v. New Market, Marten, (Myt.) Pear, wſtí. v . Dod his 3. , unt. Walnut ob. Cvates Pear, edi. #. Sycamore bis Coates, Perfiomen , ndwſtí. v. Francis, ob. ob. 35. Brown, vis 19. Pearl,wítl. 5. 10. bis Schuylkill Rider, Perry , 1101. v . Nace bis Vine, ok. 13. ob. Vine Perth, ndl. v. Parriſh bis Columbia Av. , ob. 7. Pearl, wſti. v. 4300 Mechanic bis Grape, Peter's, wſti. v. 12. bis 13. , unt. Waſb (Myf.) Pearl Al., v. Proſperous Al. bis Quince, ington Av. unt. Walnut Peter's Al., mſtl. v . Charlotte bis 4., Pedan's Av., 101. y . Naudain, vb. 18. ob. Brown Peel, v . Vanhorn bis Lydia , ob. Ger- | Philip, ndl. v. Maſter bis Vort, ob. 2. mantown Áv. Phyſick La . , ndöſtl. v. Germantown Av., ob . Walnut La . , ( Gin .) Pegg, witl. v. Front bis 2. , 0b. Cal lowhill Pierce, wſtl. v. 4. bis 7., uut. Morris Pegg Al., ndl. v. Willow bis Pegg , Pincus Ct. , v . Marſhaŭ, unt. Coates int. 2. Pine, wſtl. v . Delaware Up. bis County Pemberton, wſtl. v. 18. bis 23., unt. fine, unt. Spruce Bainbridge. Pine, wſtl. v . 4326 Frantford Av. bis Pemberton, ndi. 6. Mount Vernon bis Adams, (Fkd.) Wallace, ob. 13. Pint, ndl. v . Maſter bis Jefferſon, ob. 3. Pembroke Pi. , mſtl. v. 2., 0b. Race Pendinni's Pl. , öſtl. v. Charlotte, ob. Piper's Ct., öſtl. v. St. John bis Vin cent, ob. Green Browit Penn. fol. 6. Pine bis Almond, ob. Placid Pl., witl. v. 2., unt. Queen Delamare Av. Plane, wſtl. v . Lancaſter bis Wheat, Penn , fd1. v. Mitchell bis Mittenhouſe unt. Wharton Pleaſant, öſtl. 0. 5537 Germantown La ., ( Myf.) Xv ., ( Btn. ) Penn, udl. v. 4169 Main bis Apple, Pleaſant, wfti. 3. Mechanic bis Grape, (Myl. ) (Myr.) Penn , bl. 3. Pine bis Drford No. , Pleaſant Retreat, piti. v. 7., ob. Green ( tid.) Penn Al., nduftl. v. St. John bis Cal: Pleaſant Row , nol. v . Spruce, ob. 20. turchill, unt. 3. Pleffenberg Pi. , ndl. v . Cherry, ob. 8. Pennington. fol. v. Marriott bis Car. Pleice's Čt., mſtl. . Garden , ob. Vine penter, oh . 2. Penniylvania Av . , wftl. *. Broad u . / Plover, toftl. v. 7. bis 8. , unt. Mail). Noble bis zum Park ington Av.

- 439 Prum, wſtl. 1. Delaware River bis Ridymond, unt. Norris Plumſtead Pr. , fdl. o. Sanſom bis Mos ravian, ob. 19. Plymouth, wſtl. 6. 19. bis 20., unt. Walnut Plynlimmon Pr., wſtl. v . Front, ob. Race Point Rd., öſtl. v. Frantford Av. , N. Frantford Point Pleaſant Ct., 1vſtl. v. Delaware Av., ob. Poplar Polarb, ndl. v. Germantown Av. bis Canal, ob. Front Pollod's Ct. fol. v . Lombard, ok. 16 . Poplar, wſtí. v. Delaware River bis 42., ob. Coates Poplar, öſtl. v . Green La. bis Mul. berry , (Myt.) Porcelain; wſtí. $. 20. bis 21., unt. Cheſtnut Portage Pl. , ndöſtl. v. College Av., ob. Nidge Av. Porter's Ct., öſtl. v. St. John, ob. Vine Portland, wſtl. v . Ridge Av. bis 11. , ob. Gallowhill Potts, wſtl. v . 12. bis Broad, ob. Wal. lace Pott's Ct., wſtl. v. 7., 06. Wallace Poulſon, wſtí. v. 2. bis 3., unt. Moore Powder Mil la., ſomſtl. 0. Adams bis Nicetown la. , ob. Leiper Powell, wſtl. v. 5. bis 6., unt. Spruce Powelton Av., wftl. v. 32. bis 42., unt. Baring Pratt, nõl. v. Melroſe bis Trenton Av. Presbyterian La., wſtl. v. Germantown Av. bis Townſhip Line Nd. , (Gtn . ) Prescott Pl. , ndl. v. Hamilton , ob . 12. Preſton, ndl.v. Stort bis Weſtminſter Av ., ob. 40. Price , öſtl. v. Bermantown Xv. bis Cheſtnut Hill R. R., (Gin .) Price's St., (dl. v . Rodman, ob. 11. Price's Et., ndl. v . Bainbridge, ob. 11. Price's Tt., pol. v. Lombard, ob. 3. Pricilla, ndr. v. South, ob. 4. Prime, wſtl. v . Swanſon bis 3., unt. Waſhington Av.

| Princeton Pl., nbl. 4. Irwint, ob. 12. Pritchett, wſtr. v . 13., unt. Ellsworth Proſpect, ndl. v . Thompſon bis Jeffer ſon, ob. 9. Proſperous Al., fol. 3. Locuſt, 06. 11. Providence St., ndr. v. Sargeant, ov. 9. Prnor'8 Ct., öſtl. 0. 10. bis Raſpberry Ct. , ob. Spruce Pulasti Av., ötl.v. Manheim bis Cla. pier, ( Gtn .) Putnam , öſtl . v. 2. bis Front, ob. Ds ford Quarry, iſti. v. 2. bis 3., ob. Ard Quarry Ct ., ndl. v. Callowhill, ob. 25. Queen,wſtl. v . Delaware River bis 6., unt. Catharine Queen, ndl. v . 36. bis Germantown Av., unt. Schoolhouſe la. Queen Av., fol. v. Queen, ob. 3. Queen's Ct., ndl. v. Federal , vb. 9. Queen's Ct., wftl. v. Lawrence, unt. Poplar Quigg's Ct., ndl. 6. Vine, ob. Dela ware Av. Quince, ſdl. v. Walnut bis Lombard, ob. 11. Race, wſti. v. Delaware River bis 36., ob. Arch Rachel, ndl. 0. Brown bis laurel, unt. 2. Rachel's Row, öſtl. 1. Didwyn, ob. Callowhid Nailroad, pdl. v. Dauphin, ob. Frant. ford Av. Rainbow , wſtl. v. Blair bio Trenton Av. , unt. Otis Ralſton, öftl. v. Juniper, unt. Pine Nandall's 6t., wſtl. v. Duponceau, ob. Locuſt Randolph, ndl. v. Brown bis Drford, ob. 5. Randolph , ndmſtl. v. Trenton Av. bis Waterloo, ob. Clearfield Randolph Us., (01. v. Race, ob.7. Ranſom Pl. , öſtl. v. 5., unt. Vine Ranſtead Pl. , wſtl. v. 4. , unt. Market Raſpberry, ról. v. Walnut bis Spruce, ob. 9 .

- 440

Ratcliffe, ndl. v . Lombard bis Minſter , | Rigler's Et. , H. Frankford As., unt. Girard Av. vb. 7. Ct., wſtl. 1. Ladawana , ob. Rihl, ſol. v.Palmer, unt. Frankford Av. Rau's Riley , wſtl. v. Ridge Av., nahe Green Maſter Rawre, öſtl. v. 5. bis McGrath , ob. Minde Pa. r Pl., 101. v. Marriott's La., unt. Bruwit punt Av . Paſſ ton 3 , wſtl. NNenc « :9 ingAv.Äv v. Marſ ., wſtl. v . Delaware , ob. Ringold , ndl . v. Hare bis Brown, ob. 24. s Ct. ny'gh Ringold Pl., wſtr. o. 19. bis Forb , unt. MeaLehi Av., öſtl. v. Fitler, ob. 2. e de Pr. , öſtl. v. Jefferſon Av., Nebecca , idi. 3. Haverford Av. bis RioPinGran caſ, ter ob . 40.bis .Otſego , unt. Paneb ington v. ,Front Nedfl üſtl.Av. 06. NiptonWaſh Pi ., wſtr. v.Av.3. bis Charlotte , Chriſ er,tian ar Redni witl. $. 22. bis 23., ob. Jef Riſt ob.inePopl , v. Maple bis Madinaw ferio oodn , wſtl. v. 3. bis 6., unt. Federal | Nitdyie, ſol. v. Fiswater bis Catharine, Neow . Ct. , öftl. . 2. , unt. Wal. 13 's ob.eyer Need , mſtl. v. Delaware River bis 28., Nitm Wharto unt. e , ndl. Neeſ v . nSusquehanna Av. bis Ritt nutenhouſe, wſtl. v . 17. bis 20., unt. . 5 .v. 20. bis 21. , ob. Vine Yurf es,, ob Walnut Reev wſtt. Megiſter Pl., ndi. v. Catharine, 06. 12. Rittenhouſe, wſtr. *. Germantown Av. e Neid's Av., mſtl. v. Fallon , unt. Fiß Ritt (Gtn.) biser ,Ridg ris bis Dauphin , nði. Av. .,Nor wate r 's rAv. , wſtl. v. Front bis Hope, Rive Ceda unt. Neiff r , mſtl. 1. Sduylfill River bis lans unt. ef, Gira Reli wſtl.rdv. Av. Front bis 2., unt. Lom . caſter Av . , ob. Market Noach Ct., ſtl. v . Savery , ob. Wildet bard nter Al., öſtl. v . 10. bis Fayette , Nobers ' s.Ct Ct. 101. v .Mead, ard Reme ob. Front ,rtl. v. Lomb , ob . 16 . Robeſon' ob.ſchl Mark er, et ſdl. von Coates bis Melon , Nobejon's Cr.,wt. v. Delaware Av. , Nent ob . Poplar ob .ndl. 11. v . Adeline bis Sciota , ( M. P.) Robinjon , ndl.v . 4247 Main bis Sei Rer, bert, Myk.) Ner, wſtl. v. Germantown Av ., ( n .) Lombard,ob. Aí.,(dr. Nobinſon' Rhodes,wſtl. v.18. bis19., 'ob. Cal. Modi ford, smſtl. v . 19.,v.ob. Hamilton 16. ale pr., ndl. v. Pombard , ob. 6. Podc Towhia rb Nida , wſtl. v. 16. on's bis 17., unt. Pine ardſ ill Ridy Ct. , ndl. v. Race, 06. 4. Noch Pi., öſtl. v . Germantown Nd., Ridland Pl., fol. V. Elfreth , ob. Nodl unt.and 2., mſtl. v . 35., 06. Bridge t , ndöſtl. v. Front , vb . Frank- Rodman , wſtl. v. 9. bis Broad, unt. Fron mond Rich d v. 18. bis 19., unt. Spruce Pombar ey ,wití. Roon ford Av., bis Bribesburg 's Ct 2.e bis Rogers ' Ct., ndl. v.Pegs bis Crooked , ídl.tlv. Nidard e Av. , .ndwſ . George, Vin Nidg v. 9. u .ob. untro. 2.' Ct., ndr. v. Marriott , ob. 4. Manayiint Noge Nidgeway's Ct. , 101. v . Tvrr, o6. 9. Nonnaldſon, fol. v. South . vb. 9 . ey s Midl w., v .. Suth Berf erla ob nd . Belg Riggs, "öſtl.w bisrade Muller, Norey's Ct. ,mſtl. v. St. John, ob. Poplar ob. Chriſtian

- 441

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Roſe, wſtl. v. 13. bis Broad, unt. Bain bridge Roſe, fol. v. Martet, ob. 40. Nuſe Al. , ndl. v. Locuſt, ob. 10. Noje Hill, ndl. v . Somerſet, ob. Rens fington Av. Nuß , v . Ridymond bis Girard Av . , ob. Columbia Av. Moj Av., witl. v . 23., unt. Lombard Nowland's Et. , idi . y. Filbert, ob. 7. Noual, öití. v. 4611 Germantown Av. , ( Btn .) Nuan, witl. v. Paul bis Edward, unt. Churdy Nubicam Pl., ndl. v . Noble, ob. 9. Nudolph's Av ., (01. v. Race, ob . 7. Nugan , ndl. v. Callowhill bis Noble, 06. 9. Rule, wſtl. v. 4. bis 5. , int. Reed Nule, wſtl. v. Lancaſter bis Wheat, unt. Need Nule Pr. , öftl. v. 5., unt. Bainbridge Rundle, öſtl. 1. 16. , ant. Lombard Muſh, öſtl. v . Frantford Av., unt. Wils liam Nuſſell, p01. v. Bainbridge bis Fißwater, 06. 8. Nuſjell Av. , ndl. v. Parriſh, ob. 15. Mutter's Ct. , nd1. v . Federal, 06. 2. Nuan's Ct , idl. v. Chriſtian, cb. 4. Nuan's Pl., idl. v . Chriſtian, «b. 4. Rye, ídl. v. Marion bis Reed, ob. 2. Sabine PI., 01. v . Stanley bis German, ob. 3. Sabula Pl . , n01. v . Madinam , ob. 8. Sacramento Av. , ndl. v. Shađamaron, ob. Nidmond Saffin Pi. , idl. y . Dgden , ob. 9. St. Jobit, ndl. v . Vine bis German town Av. , ob. 2. St. John's Tt., öſtl. v . St. John, unt. Brown Et. Foſeph's Av. , wſtl. v. 17. bis 18. , unt. Market St. Mary's, wftl. v . 6. bis 8. , unt. Poinbard Ct. Omar's Pl . , 101. y . Lombard, ob. 17. St. Paul's Äv . , öſtl. v. 7. , unt. Filza water

St. Stephen's Pl., por. v. Market bis Chant , ob. 9. Salem Al. , wftl. v. 12. bis Dean, unt. Federal Salmon , ndl. v. Yorf bis Aſh, ob. Ridymond Samper Pl., öſtl. v. 5. , unt. Carpenter Sanders' Cr. , oftl. v. St. John , ob . Beaver Sanſom , wftl. v. 6. bis County Line, ob. Walnut Saral), wſtl. v . Richmond bis Wildey, 06. Frankford Av. Saranaf, wſtl. v . Nye bis Jefferſon Av. , unt. Need Sargent Pl., wſtl. v. franfford Av. , 06. Cumberland Sartain, ndl. v. Poplar bis Girard Av. , ob . 11 . Savery, will. v. Wildey bis Frankfurd Av., ob. Marlborough Saron Pl., pdl. v . Stanley, ob . 3. Saybolt's Bt., ndl. v. Noble, ob. 2. Scarrett's Cr., ndl . v. Minſter, ob. 7. Schaffer, v . Centre bis Haines, unt. Gerniantown Av., (Gtn . ) S dieaff's Al., mſtl. 5. 11. bis 12., ob. Race Schell, for. t . Vine bio Maple, ob. 8. Sdvfield's Ct. , ſtl. v. Lombard, ob. 20 . Schoul, wſtl. v. 4800 Germantown Av. bis Ridge Av., (Gtn .) Sdool , ndl. v. Aſh bis Ehurch Sdyryer's Et. , (dl. v . Willow , ob. 8 . Sciota, wſtl. v. Brooklin bis 45., ob. Lancaſter Av. Scott, wſtl. v. 19. bis 21., ob. Poplar Scott, wſtl. v . 9. , unt. Differſon Scranton Pi., ndl. v . Filbert, ob. 6. Sears, wíti. 5. 6. bis 7., unt. Wharton Seiſer's Ct., fdl. v. Race,ob. Front Selfridge, ſdl. v. Bainbridge bis Fiß water, ob. 17. Sellers, ndöſtl. v. Adams bis Drford, unt. Drthodor Seller's Ct., ndl. v. Carlton, ob. 13. Senate, öſtl. v. 2. bis Front, int. Bain bridge Seneca , ndi. v. tancaſter Av., v. 43. bis 48,

- 442 Seneca Ct. , wſtr. v. Belroſe,ob.Willow | Senneff, wſtl. v. 23. bis Bead), unt. Cheſtnut Senneff Av., wſtl. 5. Andreß, unt. Wallace Sepviva, ndl. v. Berks bis Lehigh Av., Frantford unt. Sergeant, witl. v. Av. 9. bis 11. , 06. Race Serrill, wſtl. v . Kenſington Av. bis Almond, ob. Cumberland Seubert's Ct. , öſtl. v. Germantown Av. , ob. Drford Seville, ndl. v . Queen, ob . 2. Seybert, wſtl. v. 15. bis Ridge Av. , ob. n 5. Pulasfi Av . bis Mc Thompſowſtr. Seymour, Rean Av., (Btn.) Shacamaron , witl. v . Delaware River bis Thompſon, vb. Frankford Rd. Shaefer's Ct., ſdl. v. Nawle, ob. Law rence Shamofin, wſtl. v. 22. bis 23., ob. Cadowhill Sharkey's Al., (dl. v. Alaska bis Bain . bridge, ob. 12. Sharpned, öſtl. v . Germantown Av. (Gtn. bis Diviſion s Av ., ,idi. v . )Canby, ob. 12. Sharp' Sharswood, wſtl. v. Ridge Av . bis 24., ob. Maſter bis 12. , ob. Race wftl.Avv .., 11. Sheaff, Shelburne (dl. v. Cherry , ob. 4. Sheldon Pr., wſtl. v. Front, unt. Chris ſtian Shelbart, wſtl. v. 13. bis Juniper, ob. Arch Shern's Ct., wſtl. v.2., ob. Thompſon Shield's Ct., fdl. v. Relief, unt. 2. Shield's Ct. , nol.v . Catharine, ob. 12. Shirker's Av. , wſtl. v . Fawn bis Camac, nahe Columbia Av . Shirfer's AI. , 101. v. Alaska bis Kirks patrid's St., unt. 6. Shirley , ſdöſtl. 0. 19., ob. Coates, bis | Coates Shiseley's Av. , öſtl. v. Duane, ob. Bruin Shoc, 101. v. Market bis jilbert, op. 20. Shoemaker, ifti. v.8. bis Lemon Pl., unt. Marfet

Shoemaker Ct., wſtr. 6. St. John bis Brooks, ob. Coates Shoemaker Al., ndl. ». Main bis Creſ fon, (Myt.) Shoemaker's La. , for. v. Germantown Av. bis Did Yort No. , (Gtn.) Short Ct. , öftl . v. 12., ob. Race Shotwell's Av., öſtl. v. Lawrence, ob. Girard Av. Shur's la. , ndöſtl. . Main bis Ridge Av., (Myf.) Sidmouth, foi. v. Waſhington Av. bis Cope's Al., ob. 7 . Sidmouth Pi., ndl. . Spruce, ob. 18. Sidnety, ſbr. v. Elsworth bis Federal, ob. 8. Siegel, wſtl. v. Front bis Jefferſon Av., unt. Moore Silbert, for. v. Wharton bis Reeb, ob. 10. Silma Pl., 101. v. Hamilton, ob. 19. Silver, wſtr. v. 12. bis Juniper, ob. Market Silver's Ct., fdl. v. Walnut, ob. 4. Silverton Av., wſtl. v. 48. , (W. P.) Silvia Pl., (dl. v. Poplar, vb. 3. Simes, fol. v. 22. bis 24., unt. Marfet Simes' Ct., ndl. v. Lombard, ob. 6 . Simpſon's, rol. v . Catharine, unt. 2. Simpſon's Ct. , ſol. B. Front, unt. Chriſtian Singler's Now , wſtl. v . 2. bio Cabwa. lader, ob. Germantown Av. Sirth Av., wſti. D. Nandolph, ob. Thompſon Skerritt's Ct., (dl. v. Aurora, ob. 9. Stild's Pl., wſti. v . 3.,unt. Catharine Sloan, ndi.v. Green bis Bridge, ob. 39., (W. P.) Av .,Pl., ndr. v. Smaisrſt 1. Ha v . 24.06., 06. öſtl.Cabot, Smethu milton Smith's St. , fdr. v. Lombard, ob. 11. Smith's Ct., wſtl. 0. Philip's, ob. Drford Smith's Ct., ndr. v. Marriott, ob. 5. Smith's Ct., wſtr. 3. Juniper, unt. South ) 8 Pr. 6.,ob. wſtl.v.v .Rye, Smith''s Wharton Ct.,, öſtl. unt.Poplar Snyder

2

- 443

1

Snyber's Al., wſtr. v. Richmond bis Fiſher Snyder's Av . , öffl. v. 23., ob. Nace Snyder's Gt., ſd1 . v . Pearl, ob. 12. Sober's Ul. , ndl. v . Walnut, ob. 4. Sollaby St. , ndl. v. Ann, unt. Melvale Somerſet, wſtl. v. Richmond bis 32., ob. Lehigh Av. Somerſet, ndl. v . Haverford Av. bis Mary, ob. 41 . Sommers, öſtl. u . wftl. v. Lancaſter Pife, ub. Morriſon , (W. P.) Sonora , ndl . v. Morgan bis Vine, 06. 10. Sophia, ndi. V. Diter bis Edward, unt. 2. Sorrel, wſtl. v. Fothergill bis 10., unt. Pine South, wſtl. v. Delaware Uv . bis Sdusífill Miver, unt. Lombard Southampton P., öſtl. v . Levant, unt. Pear South College Av. , 1dl. v. Girard Av. bis Ridge Av., ob. Coates Sower's Ct., idi . V. Mifflin , ob. 14. Spafford, (dl. v . Alasta bis Firwater, ob. 6. Spart, ndl. b. Botinis bis Aih Sparton, y. 38. bis zumn Parf Speilberger's Ct., öſtl. v. Hancoc, ob. Jefferſon Spencer Pl., öfti . 6. Lybrand, o6. Race Spencer's Et. , ſol. v. Loinbart , ob. 20. Spooner's Av., wſtl. v. St. John bis Canal, ob. George Spring, wſtl. v . 16. bis 17. , ob. Race Spring, ndöſtl. v. Somerſet, 06. Thompſon Spring, nööſtl. B. Waln bis Churdy, (FEd.) Spring, ſdöſtl. v. Green La ., (Myt.) Spring, ndl. v. Manyunt Av. ' bis Ridge Av. Spring Al., wſtl. . Germantown Av. bis Manheim , ( Gtr .) Springer's Tt., pol. v . Chriſtian, unt. 2. Springett, wſtl. v. 20. bis 21., 06. War lace Spring Garden , wſtl. v. 6. bis zum Pari, unt. Green

| Spring Mill Ct., öftl. v . 24., ob. Linn Spruce, witl. B. Delaware Uv. bis County Line, int. Walnut Square, wſtl. V. Rye vis Corn, unt. Wharton Stamper, wſil. v . 2. bis 3. , unt. Pine Stanley, wſtl. v. 3. bis 4., unt. Bain. bridge Stanton Us., ndr. b. Germantown Uv. bis fiſher's la., (Gtn.) Stanton Pi.. wſtl. 1. 2., 06. Orford Stapleton, 101. 6. Carter bis Dod , ob. 2. Starr Ar., nol. 6. Cherry bis Nace, ob. 5. State, wſtl. v . 15. bis 16. , ob. Race State, ndl. v. Green bis Baring, unt. 40., (W. P. ) Steadman ,wſtl. v. Quince bis Dean , unt. Walnut Steam Mill Al. , ndi, v. Willow , ob. 2. Stearley's Ct. , witl, v. Hermitage, ob. Green Sted's Ct., wſtl. v . New Market bis Rachel, ob. Poplar Steel's Ct., ſoi. v. Bainbridge, ob. 4 . Steiman's Ct., öſtl. v. Randolph), ob. Maſter Steiner, nol. ). Wallace bis Melon, ob. 9. Sterling, fol. t. Bainbridge bis fiß water, ob. 16. Stevenſon's Ct. , öftl. v. 5., unt. Chri ſtian Steward, ſbr. 8. Figwater bis Manilla , ob. 9. Stewart, wſtl. v. 21. bis 24., ob. Maſter Stewart's Ct., 181. v. South, ob. 6 . Stewart's Ct., ndl. o. Bainbridge, oh . 14. Stiles, rſtl. 5. 11. bis 18., 06. Gi. rard Av. Stocer, ſdl. v. Carpenter bis Waſhing ton Av . , ob. 18. Stocton , 101. D. Kemble bis Lombard, ob. 12. Stone, will. v. 15. bis 16. , unt. Pine Story, witl. N. 33. bis Minſter Av., (W. P.)

- 444 Stons, wſtl. 5. Beady bis Richmond, ob. Shadaiaron Stranahan's Ct., fdl. 8. Bainbridge, ub. 7. Strangford Pl. , ndl. 8. Chriſtian, ob . 2. Stratford Pl. , wſtl. v. Roſe Ar. , unt. Walnut Stratton Pl. , ndl. v. Poplar, un 2. Stratton's 6t. , öſtl. v. Hancod, ob. Maſter Strauß' Ct., wſtl. v. 6. unt. Catharine Strawberry, ndl. v. Cheſtnut bis Mars fet , ob. 2. Streper's Ct., öſtl. v. Charlotte, ob. Beaver Stridland, öſtl. u. wſtl. 6. Lancaſter Av. , (W. P.) Struthers , wſtí. v . 12. bis 13. , 06. Nace Stump La. , ndl . v . Columbia Av. bis Turner's la . , ob. 14. Suffolk, wſti. v. 8. bis 10., unt. Carpenter Sullivan, üſti. v. Waſhington , ( Gtn .) Summer , wſtl. v. 15. bis 23.,od . Race Suminerfield pr., ndl . v . Green , ob. 3. Summit , ndwſtl. v. Germantown Av. bis County Line Rd. , (Gtn.) Sun Ct , ídl. v . Dgden, ob . 9. Surrey Pl., öſtl. v. St. John, ob. Beaver Suſanna, öffl. v . Nichmond, ob. Yorf Susquehanna Av., mſtl. v. Front bis zum Park, ob. Diamond Suſſer, ſol. v . Graff bis Sheaf's Al., ob. 11 . Sutherland, ſbr. v. Quen bis Chris ſtian , unt. 2. Sutherland Nv., fol. t. South bis Waſhington Uv ., am Sduylfill ent lang Sutton, wſtl. v . 5. , ob. Maſter Sutton's Ct., wſtl. 1. Beady, unt. Palmer Swain , ipftl. v . 15. bis 17. , ob. Coates Swain's Gt., ndl. v. Chriſtian , ob. 2. Swanto , ini. » . South bis Prime, vb. Delaware Ay. Swanſon Ct., mſtl. v. Swanſon , unt. Queen

, Swanwid, (01. $. Sanſom bis Walnut, ob. 6. Swarthmore Pl., öſtl. v. 2.. ob. Race Swart Pl. , ſbr. von Concord bis lite tharine, ob. 2. Sycamore, wſtl. v. 33. bis 37., unt. Aſpen Sylveſter, irſtl. v. 5. bis 7., unt. Tailor Si PI. , fdl. v. Poplar, «b. 3. Tadawana , ndl. t . Churd bis Harris fon, (Fed.) Tacony, öſtl. v. Frantford bis Margil. ret, (Ffd. ) Tagert, idi. v. Norris bis Dauphin, unt. Cedar Tamarind,ndi. v. Green bis Coates, unt. 2. Tan La., ſd1. v . Churd), (Ffb.) Tane , ndl.vom Part bis Thompſon, ob. 26. Tanner, ſol.v. McIlmain bis Whar ton , ob. 4. Tappen Pl., ndl. v. Green, ob. 7. Tariffr Pi.,mſtl. v . 10.,uunt. Noble nk Taske , wftl. v. Otſeg bis Paſſyu Av ., unt. Diderſon Tatlow, wſtl. v. 18. bis 19., unt. Pine Taylor , wftl. v . 8. bis Paſſyunt Ar., unt. Dickerſon Taylor, öftl. v. Kenſington Av. bis Amber, ob. York Taylor, öſtl . v . Diddle bis Wilcor Taylor's Ct., öſtl. v. 3., unt. Bain bridge Taylor's Ct., 101. D. Raubain, ob. 22. Temple,wíti. v. 12. bis 13.,unt. Cara penter Ten. Feet Al. , ſdi. . Barclay bis Mid dle AL, ob. 6 . Tenor Di. , wſtl. v. 4., unt. Pine Teſt Av., öſti. . Dunton, unt. Girard Ny. Thomas, ndr. v. Bodins bio Aſh, ( Bog .) Thomas, ndl. 3. Tacony bis Green, ( Fid .) Thomas Ct , ſol. y. Hamilton, ob .10. Thompſon , wvítl. v. Norris bis zum Parf, ob. Girard Av.

- 445 Thompſon Pl. , fol. v . Nace, ot. Front | Trotters Al. , wſtl. v. 2. bis Straw Thorn's Ct., ndl. v . Melon, ob. 11. berry, ob. Cheſtnut Thurns L'a., wſtl. v. Germantowi Av. Irout, wftl. v. Barrow bis 4. , unt. South bis Norborough Thuuron, nol. v . Diamond, unt. Ser. Trurton, fdl. v. Budb bis Heires Truon, wftl. v. 21. bis 22., unt. Lom . mantown Av. Thurlow, wſtl. 0. 11., unt. Catharine bard Tildert, wftl. 5. Chatham , bel. Green Iucer, öſtl. v . Memphis bis Cedar, unt. Tilghman, wſtl. v . 40. , unt. Pratt, Lehigh Ay. (W. P.) Tudor, poi, V. Diderſon bis Tasker, Lider's Ct., öſtl. 6. Vaughn, unt. 06. 7. Walnut Tudor's Ct., ndl. v. Marriott, ok. 6. Tillon, ndl. v. Cumberland bis Huns | Tulips, ndl. v . Palmer bis Lehigh Av ., tingdon, ob. Salinon unt. Sepviva Time's St., udl. y. Nodman, ob. 9. Tulpehodyen , wſtl. v. Germantown Av. Time's Pl. , öſtl. v. Chatham , unt. bis Wayne, ( Gtn .) Green Turner's St. , idi. » . Lombard, ob.7. Timothys, öſtl. v. Madiſon, ob . Nace Turner's La., (dwſtl. y. Germantowie Tioga, wſtl, vom Delaware Niver bis Av ., unt. Cumberland, bis 27., unt. Jefferſon 37., u . Abbotsford Av . , ob. Qutario Tisdale Pi. , idl. v. Chriſtian bis Mars Twadded's Ct. , 101. B. Barter, unt, 19. riott, ob. 2. Twelve- FootAl., (dl. v. Bainbridge bis Metcalf, ob. 5 . Toland , öſtl. v. 20., 06. Cherry . Thompſon bis Maſter, Don ai., wſtl. v. Delaware Av. bis Tyler,ndi.v vb. 9. front, unt. Cheſtnut Toud, ndl. v. Orford, ob. Frantford Av. Tyler, wſtl. v. Faulkner, unt. Marriott Tyſon, wſti, v. 6., vb. Susquehanna Av. Turin, ídl. v. Tioga, unt. Nichmond Loronto, öſtl. y. Melvale, ob. Ann Tori, wſtl. v . 9. bis Nidge Av. , vb. Vine | Uber, ndl. 4. Columbia bis Norris, unt. 20. Torr Av . , wſtl. w. Lancaſter Av. vis Meeting Houſel'a ., (W. P.). Uffenheimer's Av., nol. v. Poplar, ob. 2. Turr Ct., ndl. v. Torr, ob. 9. Tottenham Pl.,ndl. v. Carpenter, 06.8. ulric , ndl. v . Coates bis Maria , vb. 4. Ulrid's Now , wſtl. v. 2. bis Cadwalas Tuwer, wſtı. v. 20. bis 21. , ob. Arch der, ob. Thompſon ºutper, nhỉ. 1. Cedar, pb. Apple, Union, wfti, v . Front bis 4. , unt. Spruce (Myf.) Townſend, öſtl. v . Gepviva bis Cedar, Union Av., wſti, v . Germantown Av. unt. Frantford Av . bis Townſhip Line Rd., ( Gtn.) Tranſcript, wſtl. v. Eadline, (W. P.) Unity), wſtl. . Walnut bis Sellers, Traquair's Ct., öſtl. w. 10. , ob. Marfet (Ffd.) Dreft's Ct., öſtl. v. Hancoc, ob. Upjall, ndl. v. Wiſſahidon Av., ob. Norton Thompſon Tremont Pr. , ſbr. v . Pearl, ob. 12. Upſhur Av., öſtl. v. New Market, vb. Vine Trent Pr. , wſtl. v . Weaver, ob. 6. Trenton Áv., odl. v. 140 Gay vis Dal, Urbanna Pl., wſti. v. 9. , ob. Market Utica Pr., wſtl. v . Fothergill, unt. Pine ( Myk.) Trinity Pr., 101. v. Catharine, unt. 2. Troller , tvſtl. v. Front bis Denmark, Valley Ct., öſtl. v . Eutaw , ob . Cherry Van Blunk'o St., ndl. 0. Marriott, unt. Tasker ob. 5. Trotters, ndi. v. Norris, unt. Front

446 Vanbeveer, fdl. 8. Locuſt bis Brogan, ob. 9. Vanhorn , wſtl. v. Hancock bis German town Av., unt. Girard Av. Vaſey, wſtl. v. 17. bis Calvert Pl., unt. Spruce Vaughn, ſol. ). Walnut bis Locuſt, ob. 15. Venango , wſtl. v. Delaware Av. bis 33., ob. Tioga Vermont, wſtl . v. 7. , ob. Poplar Vernier, ndl. v. Chriſtian, unt. Suthers land Av. Vernon, wſtl. 0. 10. bis 11., unt. Poplar Bider's Ct. , ndl. v. Barker, ob. 17. Vincent, Buttonwood, ob. 2. Bine, witl. V. Delaware River ble Sduylfiu River, ob . Race Vineyard, witl. v. Ridge Av. bis 24., ob. Poplar Vining Pl., ndl . v. Catharine, ob. 2. Vinton, öſtl. v. 3. , int. Moore Virginia, wſtl. v. 22. bis 24., 16. Coates Viſta, ſol. v. Locuſt, ob. 18. Wabaſh, wſtl. v. Front, ob. Market Wadsworth Pr., ſbr. v . Filbert, ob. 7. Wager, witl. v. 5. bis Marſhall, ob. Poplar Wagner Ct., wſtl. 0. 7. , unt. Coates Wakefield, 5. Bringhurſt bis Logan, ( tr.) Walfer's St., rol. v. Willow , unt. 6. Wall, wſtl. v. Paſlyunk Uv. bis 7., unt. Catharine Wallace, wſtl. v. 7. bis 23., ob. Green Waln, wſtl. v. 8. bis 9. , unt. Need Waln, ſóöſtl. v. Unith bis Churds, ( Fid .) Walnut, woſtl. $. Delaware Av. bis County Line, unt. Cheſtnut Walnut Pa . , wſtl. v. 5100 Germantown Av . bis Wayne Walter, wſtl. v. 15. bis 18., ob. Girard Av. Walton Ct., öſtl. v. Chatham, unt.Green Walton's Ct., 1o1. v. Lynd, vb. 4. Wamit Pr. , iſtl . v. Fitler bis 2., ob. Columbia Av.

Ward, (dl. v. Carpenter bis Waſhing ton Av., ob. 18. Warder, ndl. v. Montgomery Av. bis Berks, ub. Frankford Av. Warminſter Pl. , wſtl. v. Cabmalader bis Germantown Av., ob. Jefferſon Warner's Ct., v . Bainbridge,ob.3. Warner's Gt., ndl. v. Carpenter, eb. 7. Warntod, ndl. v. Poplar bis Berks, ob. 10. Warren, wſtr. v. 34.bis 38., ob.Market Warthman's 6t., öftl. 5. Tulip, unt. Dauphin Waſhington, nowftl. 8. Main bis P. u. N. R. R.,( Myk.) Waſhington Uv. , wſtl. v. Delaware Av. bis V. St. Arſenal, unt. Carpenter Waſhington Av. nbwſti. v. Frankford Av. bis Franklin Cemetery, ob. Cam bria Waſhington Av., ſbr. v. Orthodor bis Sellers, (Ftd .) WaſhingtonAv., ndl. . Wiſſahidon Uv. , (On ) Waſhington La., v. Briſtol Pike bis Norborough, (Gtn.) Waſhington Ct.,ndl. 0. Lombard, ob.6. Waſhington Sqr., wftl. b. 6., unt. Walnut Waterloo, ndl. v. Jefferſon bis Orford, ob. Front Watkins, wſtr. v. 4. bis 8., unt.Morris Watt, wftl. v . Ford bis 20., unt. Pine Waverly, wſtl. v. 17. bis 19., unt. Pine Wayne, nol. V. Mount Vernon bis Wallace, ob. 9. Weaver, nol. D. Green bis Coates, ob. 5. Weaver Ct., öſtl. v. Germantown Av., unt. Drford Webb, rol. v. Fißwater bis Catharine, ob. 16. Webb Gr., for. v. Chriſtian, ob. 2. Webſter, wftl. v. 17. bis 21., unt. Ca. tharine Webſter Ct., wſtl. . Paſſyunt Av. , unt. Fißwater Weccacoe, fol. s. Catharine bis Queen, b . 4. Weet's Ct., wſti. . Rachel, ob. Poplar

447 -

1 .

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-

Weifel, ns1. v . Ann bis Allegheny Av. unt. Frankford Av. Wellein's Ct., öſtl. ». Randolph, ob. Girard Av. Wellington Pl., n01. v . Dana, unt. 2. Wellington Pl., öſtl. v. Cedar, unt. Weſtmorland Wenderby's Ct., öſtl. v. 4. , 06. Beaver Weſt, 1101. v. Cvates bis Parriſh, ob. 19. Weſt Delancy Pi. , wſtl. v. 20. bis 22., unt. Spruce Weſtern Áv., mſtl. v. 15., ob. Nace Weſtford Av., ſol. v. Noble, vb . 8 . Weſt Logan , wſtl. 5. Pulasti Av. bis Morris, ( Gtn .) Weſtminſter Uv., wſtl. v . Pennſylvania R. R. bis Haverford Av., ( +3. P.) Weſtmore Pl., öſtl. v . 2. , ob. Noble Weſtmorland, wſtl. v. Delaware River bis 36 , ob . Allegheny Av. Weſt Shippen Pl., ndr. v. Bainbridge, ob.8. Wetherill, ſol. 0. Pine bis Lombard, ob. 14. Weyand's Pl., öſtl. v. Ell, unt. Dtter Wharton, wſtl. v. Front bis City Line, unt. South Wheat, ndl . v. Cherry), ob. 10. Wheat, fol . v. Marion, unt. 2. Wheatſheaf La ., now tl. 0. Ridmond bis Trenton Av. , ob. Venango Wheelod's Pl., ndl . v. Potts bis Coates, ob. 13. Whelans Ct. , bl. v. South bis Alaska, 06. 15. Whilden's Row, öſtl. W. Nye, unt. Wharton Whimple, wſtl. v. Swanſon, unt. Chris ſtian Whitebread Pl., (dl. v . Chriſtian, unt. 2. Whitecar's Row , wſtl. v. 5. bis Kind, ley's Pr., ob . Race Whitehall, woftl. 0. 12. bis Broad, ob. Callowhill Whitehead's St., wſtl. v. 4. , unt. Bain. bridge Whiteman's Ct., mſtl. v. Amber bis Front, ob. GirardAv. White's Ct., 101. 0. Alasta, 06. 13. White's Ct., öftl. v. 19., ob. Poplar

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