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German Pages [456] Year 2018
Papsttum im mittelalterlichen Europa BA N D 7
Herausgegeben von Jochen Johrendt und Harald Müller
Benjamin Schönfeld
DIE URKUNDEN DER GEGENPÄPSTE Zur Normierung der römischen Kanzleigewohnheiten im 11. und beginnenden 12. Jahrhundert
2018 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften in Ingelheim am Rhein sowie der FAZIT-STIFTUNG
Zugl. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.
Umschlagabbildung: Besitzübertragung der ęcclesiola SS. Cosme e Damiani durch Clemens III., vgl. Urkunde CL 5 in diesem Band. (Clemens III., JL 5326e, 1084, November 4, dispensatio licet indigne, Abb. Goe.)
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Meiner Familie für Konstantina, Katha und Hannes 나에게 태권도를 가르쳐 준 선생님들과 훈련 파트너들 에게 (meinen Lehrern und Trainingspartnern, die mich Taekwondo lehrten)
Inhalt Danksagung ..................................................................................................................
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Einführung . . ................................................................................................................. 11 1. Grundlagen ............................................................................................................ 1.1 Problemhorizont ............................................................................................ 1.1.1 Der Terminus „Gegenpapst“ – terminologische Dekonstruktion von Legitimität? ................................................................................... 1.1.2 Gezieltes Vergessen? Damnatio memoriae und die Folgen ........... 1.2 Forschungsstand ............................................................................................. 1.2.1 „Störfaktoren“, „Instrumente“ und „Handlanger“ – Gegenpäpste in der historischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts . . ....... 1.2.2 „Konkurrenten“, „Gegner“ und „Papstprätendenten“: Gegenpäpste und ein Perspektivenwechsel .. .................................... 1.2.3 „Randposition“: die Urkunden der Gegenpäpste in der diplomatischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts .............. 1.2.4 Veränderte Zugangsweisen und neue Perspektiven .. ...................... 1.3 Fragestellung .. .................................................................................................. 1.3.1 Perspektive der Papstdiplomatik ....................................................... 1.3.2 Ideengeschichtliche Perspektive: Urkunden und Legitimation – ein Überblick ........................................................................................ 1.4 Quellenbestand und methodisches Vorgehen . . .........................................
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2. Analyse der Quellen ............................................................................................. 2.1 Das Wibertinische Schisma zwischen den Jahren 1084 – 1100: Einleitung und ereignisgeschichtlicher Überblick ................................... 2.2 Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten äußeren und inneren Merkmalen .. .............................................................................. 2.2.1 Äußere Merkmale .. ............................................................................... 2.2.2 Innere Merkmale .................................................................................. 2.2.3 Zwischenergebnisse .............................................................................
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17 27 34 34 40 47 56 58 60 65 81
92 99 102 127 140
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Inhalt
2.3 Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung – ein Vergleich der Urkunden der konkurrierenden Päpste vor dem Hintergrund möglicher Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung . . ................. 2.3.1 Die eigenhändige Beteiligung des Papstes und die Unterschrift der anderen . . .......................................................................................... 2.3.2 Der Formalisierungsprozess in den feierlichen Privilegien Urbans II. .. ............................................................................................. 2.3.3 Exkurs: Entwicklungsphänomene der Schrift im Kontext des Wibertinischen Schismas .. ...........................................................
144 144 169 178
3. Zusammenfassung und Ausblick . . ..................................................................... 192 4. Forschungsbasis . . ................................................................................................... 4.1 Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen .................................................. 4.2 Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick . . .............. 4.3 Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden ......
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5. Anhänge .................................................................................................................. 5.1 Quellen- und Literaturverzeichnis .............................................................. 5.2 Internetquellen ............................................................................................... 5.3 Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen (Papsturkundennummerierung) . . ................................................................
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Personen- und Ortsregister . . ..................................................................................... 447
Danksagung Die vorliegende Studie wurde im Wintersemester 2015/2016 an der Ludwig- Maximilians-Universität München (LMU) als Dissertation eingereicht. Danken möchte ich von ganzem Herzen: •• Frau Prof. Dr. Irmgard Fees (München) für die von ihr gebotene „große Chance“ und ihre hilfsbereite, sachliche und konstruktive Betreuung •• Herrn PD Dr. Jörg Schwarz (München) für die Übernahme des Zweitgutachtens und Frau Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze (München) für ihre Mitwirkung in der Prüfungskommission •• Herrn Prof. Dr. Harald Müller (Aachen) für all seine Unterstützung und – gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Jochen Johrendt (Wuppertal) – für die Aufnahme der Studie in die Reihe „Papsttum im mittelalterlichen Europa“ •• dem Graduate CenterLMU für die Gewährung eines dreimonatigen LMU-Abschlussstipendiums •• der FAZIT-Stiftung und der Geschwister-Böhringer-Ingelheim-Stiftung für die großzügigen Druckkostenzuschüsse •• Herrn Dr. Christian Friedl (München) für sein Wirken als advocatus diaboli •• Frau Claudia Hefter (München) für ihre Unterstützung in der Endphase der Manuskripterstellung •• Herrn Rene Kusta (†) für die Hilfe bei der Recherche in Wiener Bibliotheken und Archiven •• Bene Hotz und Maxi Lang (beide München) für die gemeinsame Zeit an der LMU München •• meiner Familie für all die Geduld und Unterstützung auf dem langen Weg zur Erstellung dieser Untersuchung und vor allem denen, deren Scheiden ich rückblickend als ihren Preis erkennen muss •• meinen Trainern und Trainingspartnern, die mich Taekwondo lehrten und mir als Lebensweg eröffneten. Nicht zuletzt hieraus erwuchsen Ausdauer und Disziplin, ein solches Projekt konzentriert zu Ende zu bringen. •• Nicht in Worte gefasst werden kann der Dank, den ich Herrn Dr. Johannes Bernwieser (Mainz) entgegenbringen möchte.
Einführung Bis heute unterscheiden sowohl kirchliche als auch wissenschaftliche Darstellungen zwischen Päpsten und Gegenpäpsten. Obwohl für institutionen-, kultur- und ideengeschichtliche Fragen rund um das Papsttum eine große Zahl einschlägiger Forschungsbeiträge zur Verfügung steht, wurden dagegen die Gegenpäpste in einem auffallend geringen Maße von der historischen Forschung berücksichtigt. Der Begriff „Gegenpapst“1 beinhaltet, wie Müller auf der Tagung Gegenpäpste – Prüfsteine universaler Autorität im Mittelalter (September 2011) herausstellte, zumeist ein negatives historisches Urteil und stellt zudem ein terminologisches Konstrukt zeitgenössischer Überlieferungen dar, das bis in moderne Fachdiskurse übernommen wurde, ohne dass dabei dessen historische Adäquanz ausreichend hinterfragt wurde 2. Bis heute jedoch erweisen sich Fragen um die Legitimität einzelner Päpste als überaus komplex 3. Bereits auf der genannten Tagung wurden deshalb Fragen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden der einzelnen Konkurrenzen um die offizielle Inhaberschaft des päpstlichen Stuhles und den Strategien der einzelnen Anwärter zur Legitimationserlangung und -behauptung auf die Agenda der histo rischen Forschung gesetzt. Am Beispiel von Papsturkunden, die im Laufe ausgewählter schismatischer Situationen 4 der zweiten Hälfte des 11. und des 12. Jahrhunderts ausgestellt wurden, zeigt die vorliegende Studie zum einen die diplomatische Entwicklung dieser Dokumente und deren Auswirkungen auf den in d iesem Zeitraum zu beobachtenden
1 Zum Verständnis des problematischen Gegenpapst-Begriffes vgl. Müller: Gegenpäpste, S. 14, Anm. 4 sowie Kap. 1.1.1 Der Terminus „Gegenpapst“ – terminologische Dekonstruktion von Legitimität? und Schönfeld: Die Urkunden der Gegenpäpste. Trotz ihrer Problematik werden Begriffe wie „Gegenpäpste“ und „legitime“ Päpste im Folgenden ohne Anführungszeichen verwendet. Lediglich um die Lesbarkeit zu optimieren, wird außerdem auf Zusätze wie „sog.“ und auf Ordnungszahlen umgebende Klammern verzichtet. 2 Vgl. Esser: Tagungsbericht, unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/ id=3976, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 3 Vgl. Zimmermann: Papstabsetzungen. 4 Im Sinne Robergs: Schisma, Sp. 1468, der als Schisma die „Aufhebung bzw. Aufkündigung kirch[licher] Gemeinschaft“ bezeichnete, wird in der vorliegenden Studie ein Schisma, eine schismatische Situation oder eine Phase der Kirchenspaltung als gleichzeitiges Aufeinandertreffen zweier konkurrierender Prätendenten im Kampf um den Apostolischen Stuhl bezeichnet. Die hier untersuchten Beispiele betreffen dabei die römisch-abendländische Kirche des 11. und 12. Jahrhunderts.
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Einführung
Formalisierungsprozess der hochmittelalterlichen Papsturkunde auf. Zum anderen beschäftigt sie sich mit der zentralen Leitfrage, ob und inwieweit sich aus den Urkunden der konkurrierenden Anwärter auf den Stuhl Petri Rückschlüsse auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung und -behauptung ziehen lassen.
1. Grundlagen Am 22. Oktober 1136 erhielt die K irche S. Maurice en Valais von Papst Innozenz II. 5 in Pisa ein feierliches Privileg , in dem dieser den Brüdern sämtliche Besitztümer und Rechte ihres Klosters bestätigte. Vor dem Papst wurden die Empfänger dabei von einem comes Amadeus 6 vertreten, dessen Bitte explizit im Dokument festgehalten wurde: „Bischof Innozenz, Diener der Diener Gottes, an seine geliebten Söhne, den Propst Emerad und die Brüder der K irche sancti Mauricii, […] jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit“ lautete würdevoll die Anrede der Urkundenempfänger. Zwölf kirchliche Würdenträger unterschiedlichen Ranges signierten das Dokument unterhalb der Papstunterschrift im Anschluss an den Rechtsinhalt und die grafischen Symbole Rota und Bene Valete, und der Datar Aimerich datierte es schließlich in das siebte Jahr des Pontifikats des „wahren Herrn Papst Innozenz II.“. Wenige Stunden zuvor – jedoch weit über 500 Kilometer entfernt – hatte in Benevent der Erzbischof der dortigen Kirche, Roscimannus, ebenfalls ein feierliches Privileg 7 erhalten, allerdings von Papst Anaklet II., in dem dieser den süditalienischen Erzbischof mit Eigentums- und Verfügungsrechten über eine in Benevent gelegene Kirche ausstattete: „Bischof Anaklet, Diener der Diener Gottes, an seinen ehrwürdigen Bruder Roscimannus, den Erzbischof von Benevent, und dessen Nachfolger. In alle Ewigkeit“, lautete das Eingangsformular dieses feierlichen Privilegs, also nicht unähnlich der Urkunde des Konkurrenten, Innozenz II. Auch hier unterschrieb der Papst im Anschluss an den Rechtsinhalt zwischen den graphischen Symbolen Rota und Bene Valete, und unter seiner eigenen Unterschrift signierten sechs kirchliche Würdenträger das Dokument, bevor die an den unteren Rand des Eschatokolls positionierte große Datierung auf das siebte Jahr des Pontifikats „unseres Herrn Papst Anaklet II.“ erfolgte.
5 Jaffé: Regesta pontificum Romanorum, Nr. JL 7791 [fortan zitiert: JL mit der in den zitierten Bänden angegebenen Nummer], Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 287, Nr. 326, Abbildung: LBA 13959. Der lateinische Text der ersten Zeile in der Originalurkunde lautet: Innocentius episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Emerado priori et fratribus in ecclesia sancti Mauricii Agaunensis regularem vitam professis tam presentibus quam futuris in perpetuum. 6 Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 287, Nr. 326 vermutete hier den Grafen Amadeus von Savoyen (1108 – 1118). 7 Vgl. A 85; der Text der ersten Zeile lautet: Anacletus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Roscimanno Beneventano archiepiscopo eiusque successoribus in perpetuum.
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Grundlagen
Über die Hintergründe, warum binnen weniger Stunden zwei lebende Päpste an zwei verschiedenen Orten Urkunden ausstellten, und die damit verbundenen Folgen für die abendländische Christenheit informiert der Liber pontificalis: Dort berichtet ein Mann namens Boso in seiner Darstellung zu Papst Innozenz II . und über die Kirchenspaltung des Jahres 1130 Folgendes: „Dieser [scil. Innozenz II .] ist im Streit am selben Tag zusammen mit Petrus Pierleoni [scil. Anaklet II .] gewählt worden, dem Kardinalpresbyter von S. Callixtus, im Jahre 1130 an den 16. Kalenden des März“; daraus, so fügte Boso hinzu, „entstand in der Stadt [scil. Rom] große Zwietracht“8.
1.1 Problemhorizont In keiner anderen Periode wurde die römische K irche so häufig von Kirchenspaltungen erschüttert wie in der zweiten Hälfte des 11. und im gesamten 12. Jahrhundert. Zu keinem Zeitpunkt der mittelalterlichen Kirchengeschichte standen sich so häufig zwei Konkurrenten im Konflikt um den Apostolischen Stuhl gegenüber wie in der Zeit zwischen den Pontifikaten Clemens᾽ II. (1046 – 1047), des ersten der sog. deutschen Päpste, und Innozenz᾽ III., des „Weichensteller[s] der Geschichte Europas“9 (1198 – 1216). Die heftigen Kontroversen, die s olche Schismen hervorriefen, spiegeln sich nicht zuletzt bis heute in der Papstliste des Annuario Pontificio wider, in der viele der unterlegenen Papstprätendenten aus der Reihe der offiziellen Päpste getilgt wurden und bis heute nach wie vor als Gegenpäpste bezeichnet werden 10. Wie ein solches Schisma unter Zeitgenossen aufgenommen wurde, führte Sprenger 11 am Beispiel der Konkurrenz z wischen Alexander III. und seinen Gegenpäpsten Viktor IV., Paschalis III., Calixt III. und Innozenz III. deutlich vor Augen. Sprenger machte plausibel, dass zumeist erst mit der Niederlage eines der konkurrierenden Päpste, d. h. überwiegend erst nach dessen Tod retrospektiv die Diffamierung seiner Person
8 Le liber pontificalis, ed. Duchesne, Bd. II, S. 379 f., Z. 28 – 1: Hic eadem die sub contentione electus est cum Petro Leonis, presbitero cardinali tituli sancti Calixti anno MCXXX, XVI kal. mart.; unde magna in urbe orta discordia. Die deutsche Übersetzung findet sich in Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 127. 9 Frenz: Papst Innozenz III., S. 7 – 20. 10 Vgl. Annuario Pontificio 2012; vgl. Schimmelpfennig: Das Papsttum. Von der Antike, S. 369 – 379. 11 Sprenger: Zwischen den Stühlen; ders.: Der tote Gegenpapst im Fluss, S. 97 – 126; zum Terminus antipapa vgl. Stoller: The emergence, S. 43 – 61.
Problemhorizont
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zum Gegenpapst aktiv durch die siegreiche Partei betrieben und von der Nachwelt übernommen wurde. Langfristig sollte schließlich die Erinnerung an dessen Existenz und dessen Wirken durch einen „Mantel des Vergessens“12 verhüllt werden, wie Zimmermann das Phänomen der damnatio memoriae 13 treffend beschrieb. Die Auswirkungen dieses Prozesses zeigen sich – teils bedingt durch die schwierige Quellenlage, die dieses aktiv betriebene Vergessen und ‚Vergessenmachen‘ verursachte – bis in Forschungsbeiträge der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Bei dem Versuch, sich in der Auseinandersetzung um die legitime Inhaberschaft der cathedra Petri den nötigen Rückhalt zu sichern, griffen die Kontrahenten auf vielfältige Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung 14 zurück: Wahlanzeigen an weltliche Herrscher, Legationen, Privilegierungen und Pressionen, die Schaffung eines eigenen Hofes, die Kreation von Kardinälen, Kanonisationen, Reisen, Bildung von Netzwerken und die Abhaltung von Synoden bildeten dabei häufig genutzte Instrumente, durch die beide Papstprätendenten die Rechtmäßigkeit des eigenen Anspruchs auf den Papstthron nach außen hin zu determinieren suchten 15. Den Urkunden eines jeden Konkurrenten kommt hierbei, wie in neueren Forschungsbeiträgen betont wird, eine wichtige Rolle zu: „Authentisch“, so Johrendt, „lassen sich die unterschiedlichen Legitimationsstrategien der beiden Kandidaten am besten in ihren eigenen Dokumenten, ihren Briefen und Urkunden fassen“16. Auch Müller bezeichnete die Urkunden als „Medium der Obödienzgewinnung“ und als Zeugnis der Anerkennung der rechtlichen Autorität eines Kandidaten durch den Empfänger 17. Im Sinne Rücks 18 betonte Bischoff, dass mittelalterliche Urkunden generell als „Instrument der Herrschaftspropaganda aufgefasst [werden könnten], deren ‚visuelle 12 Zimmermann: Die Päpste des ‚dunklen Jahrhunderts‘, S. 70. 13 Zum Phänomen der damnatio memoriae vgl. Sprenger: Damnatio memoriae und Kap. 1.1.2 Gezieltes Vergessen? Damnatio memoriae und die Folgen. 14 Am Beispiel der Wahlanzeigen Innozenz᾽ II. und Anaklets II. arbeitete Egger: Päpstliche Wahldekrete heraus, dass päpstliche Urkunden und Briefe als Transporteur legitimationsstiftender Inhalte, als Visualisierungsmedien päpstlicher Selbstgestaltung, als Propagandamittel für die Durchsetzung der eigenen Ansprüche in einem Schisma verwendet wurden. Zur Verwendung des Terminus „Propaganda“ in mittelalterlichen Kontexten vgl. Hruza: Propaganda, S. 25, wo der Autor eine Definition des Terminus lieferte und dessen Verwendung zur Untersuchung mittelalterlicher Kommunikationsformen befürwortete. 15 Müller: Gegenpäpste – Prüfsteine, S. 416 f.; vgl. auch die Auflistung legitimationsstärkender Handlungsstrategien in Scholz: Politik, S. 16. 16 Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 130. 17 Müller: Gegenpäpste, S. 39 f. 18 Vgl. Rück: Die Urkunde als Kunstwerk u. ders.: Die hochmittelalterliche Papsturkunde als Medium.
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Grundlagen
Rhetorik‘ in der Schrift, in der Verwendung graphischer Zeichen, im Siegelbild, im Layout durch die optische Betonung der Beglaubigungsmittel oder im Format ihren Ausdruck findet“19. Müller schließlich verband die Neugestaltung innerer wie äußerer Merkmale der Urkunden mit einer „auf Distinktion angelegte[n]“ Strategie zur Legitimationserlangung gegenüber den Kontrahenten 20. Dennoch fehlt bislang eine systematische Untersuchung der Urkunden der konkurrierenden Päpste im Kontext der schismatischen Situationen des Hochmittelalters. Dies mag zum einen in der schwierigen Überlieferungssituation der Urkunden der Gegenpäpste 21, zum anderen an der bislang schmalen und im Verhältnis der Pontifikate völlig unausgeglichenen Abbildungslage begründet liegen. Darüber hinaus spiegelt sich das Legitimationsdefizit der Gegenpäpste bisweilen auch in den Forschungsanstrengungen wider. Vor dem Hintergrund der Kirchenspaltungen und der aufreibenden Konkurrenzen zweier Papstprätendenten um den Apostolischen Stuhl wird die vorliegende Studie deshalb am Beispiel des Wibertinischen Schismas (1084 – 1100) die Urkunden aus einer ideengeschichtlichen sowie einer diplomatischen Perspektive eingehend betrachten: Sie wird anhand einer diplomatischen Analyse dieser hochmittelalterlichen Papsturkunden Handlungsmuster und Kommunikationsverfahren untersuchen und unterschiedliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung herausarbeiten, mit denen die Kontrahenten versuchten, möglichst breite Obödienz auf sich zu vereinen. Die Intention des diplomatischen Teilbereiches dieser Arbeit wird es sein, Einflüsse der graphischen und inhaltlichen Ausgestaltungspraxis der einzelnen Konkurrenzpäpste auf die langfristige Gesamtentwicklung des päpstlichen Urkundendesigns freizulegen. Eine umfassende Untersuchung der Urkunden der Gegenpäpste erfordert zunächst eine Annäherung an diesen Terminus. Doch allein die in den Quellen des untersuchten Zeitraums überlieferten, weit auseinandergehenden Auffassungen der Zeitgenossen, wer ein Gegenpapst war und aus welchen Gründen er dies war, erklären die bislang zu diesem Phänomen vorgenommenen uneindeutigen Begriffsdefinitionen 22. Aufschlussreich bezüglich dieser methodischen Herausforderung ist die in den Quellen angewandte vielschichtige Terminologie, die die offenkundig unterschiedlichen, oftmals gegensätzlichen Vorstellungen der mittelalterlichen Zeitgenossen über die Legitimität der Ansprüche der jeweiligen Konkurrenten um den Apostolischen Stuhl deutlich 19 Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 11. 20 Müller: Gegenpäpste – Prüfsteine, S. 416 f. 21 Zur Überlieferung gegenpäpstlicher Urkunden vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 27 f. 22 Vgl. D᾽Acunto: Das Wibertinische Schisma.
Problemhorizont
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macht. So konnten bereits Zimmermann und Müller aufzeigen, dass sichere Urteile über Wahlordnungen und Erhebungsvorgänge für das Frühmittelalter „nicht zu gewinnen“ sind und beide Konkurrenten mit unterschiedlichen Argumentationsgrundlagen ihre Ansprüche als legitim bezeichneten 23. Die unter Zeitgenossen und Nachwelt uneinheitlichen kirchenrechtlichen, sozialen und historischen Verständnisansätze, die eine Durchsicht einschlägiger lexikalischer wie historisch-diplomatischer Forschungsbeiträge ans Licht brachten, eröffneten zwar Kriterien für die historische Rezeption, Versuche einer engeren Definition des Phänomens erwiesen sich jedoch als problematisch 24. Für Esser spiegelt der Terminus „Gegenpapst“ in seiner negativen Konnotation bereits die Erfolglosigkeit des unterlegenen Papstprätendenten – des Gegenpapstes – wider und nimmt das – zumeist retrospektiv – gefällte historische Urteil bereits vorweg, ohne in ausreichendem Maße die Sicht der Zeitgenossen und die vorherrschenden Verhältnisse vor dem Zeitpunkt der Entscheidung dieser päpstlichen Konkurrenzsituationen, die oftmals lediglich durch den Tod eines der Gegenspieler hervorgegangen war, zu berücksichtigen 25. Vor diesem Hintergrund überblicken die folgenden Abschnitte auch die Zugänge älterer wie jüngerer Forschungsbeiträge und belegen, dass die Gründe für die bislang so marginale Beachtung der Gegenpäpste unter anderem auf legitimatorische Defizite zurückgeführt werden können. Darauf aufbauend werden die aufbereiteten Kriterien im Spiegel neuerer Forschungsperspektiven in eine eigene, dieser Studie zugrunde liegende methodische Vorgehensweise integriert.
1.1.1 Der Terminus „Gegenpapst“ – terminologische Dekonstruktion von Legitimität? Auf die Frage, wer oder was ein Gegenpapst ist, findet sich in einschlägigen Forschungsbeiträgen bis heute keine letztgültige Definition. Die Gründe hierfür machte Müller deutlich, der auf die Unschärfe des Ausdrucks hinwies und Vorbehalte gegenüber der „bloße[n] Benutzung“, mit der ein „Werturteil im Sinne einer Aussonderung aus der rechtmäßigen Tradition der römischen Bischöfe“ einherginge, äußerte 26. Letztlich stellt der Gegenpapst-Begriff einen vielschichtigen Sammelbegriff für die bereits von den mittelalterlichen Zeitgenossen für die Beschreibung einer schismatischen Situation 23 Müller: Gegenpäpste, S. 35; Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 162. 24 Müller: Gegenpäpste, S. 22. 25 Vgl. Esser: Tagungsbericht. 26 Müller: Gegenpäpste, S. 22.
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Grundlagen
umfangreich angewandten, ausdrucksstarken Termini dar 27. Stoller konnte zunächst den „inkriminierten Gegenbegriff “ (Müller) antipapa für das 12. Jahrhundert in einer Yorker Chronik für den angelsächsischen Raum sichern 28, wo dieser von Hugo Cantor für den aus seiner Sicht von Kaiser Heinrich V. unrechtmäßig eingesetzten Gegenpapst Gregor VIII. (1118 – 1121) gebraucht worden war 29. Müller erweiterte zuletzt Stollers Ergebnisse, als er in einer Darstellung zum Kontext des Schismas zwischen Innozenz II. und Anaklet II. (1130 – 1138)30 in der Historia Compostellana 31 die Verwendung des antipapa-Begriffes auch in einer Quelle des spanischen Raumes für die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts nachweisen konnte 32. Diese Beispiele sowie Stollers Zusammenstellung der Quellen, in denen der Terminus antipapa verwendet wurde, zeigen, dass dieser Begriff in zeitgenössischen Schriften nicht vordergründig zur Darstellung einer aktuellen Konkurrenz um den Apostolischen Stuhl, eines in seinem Ausgang noch unentschiedenen Schismas verwendet worden war, sondern vielmehr retrospektiv zur nachträglichen Determination der siegreichen Perspektive
27 Stoller: The emergence, v. a. S. 44 f. merkte diesbezüglich an, dass antipapa sich in seinen Augen im Gegensatz zu schismaticus, invasor oder haeresiarcha alleine auf die Singularität des Papsttums („uniqueness of the papal office and the consequent uniqueness of anyone usurping that office“) anspielte, daher nur für diesen Bereich angewendet werden kann; vgl. Müller: Gegenpäpste, S. 24, Anm. 27 mit weiterführender Literatur. 28 Stoller: The emergence, S. 46 – 58; Müller: Gegenpäpste, S. 23. 29 Hugh the Chanter (Hugo Cantor), ed. Johnson, S. 140: Exaugustus vero Heinr[icus], Cesar Teutonicus, immo Cedar totus iniquus, sancte ecclesie inimicus, Burdinum archiepiscopum degradatum per quosdam Roma fautores maliciosus antipapam et anti-Petrum aut potius anti-Christus, Rome constituit, propter quod in urbe et ecclesia dissensio et turbacio magna fuerat, nec tunc quidem penitus sedata erat. Müller: Gegenpäpste, S. 25 bezweifelte die Vermutung Stollers: The emergence, S. 46 zum Zeitpunkt der Niederschrift der Chronik und deren Fertigstellung im Jahre 1127, da Hugo Cantor erst im Jahre 1139 starb. Müller befürwortete aber aus „gute[n] Gründe[n]“ eine Niederschrift vor 1130. 30 Eine Datierung der Niederschrift des Textes im Jahre 1139 durch den Schreiber Gerhard erfolgte zuletzt durch Herbers: Historia Compostellana, S. 122. 31 Historia Compostellana, ed. Falque Rey, III, 25,1, S. 461: Iuxta humani deliberationem arbitrii uisum est illis, qui ueritatem mendacio fulciri nolunt, Innocentium Romanum Pontificem post obitum Pape Honorii canonica electione subrogatum fuisse, alium uero antipapam, P. L eonis filium, ambitionis et inuidie stimulis agitatum per uiolentiam suorum, qui plures et ditiores in urbe manebant, iustitie normam penitus negligentem non honoris sed pestilentie cathedram arripuisse. Vgl. Müller: Gegenpäpste, S. 25. 32 Auch Müller: Gegenpäpste – Prüfsteine, S. 413 äußerte Zweifel an Stollers These, der anglonormannische Raum der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts könne als Ursprungsgebiet des antipapa-Begriffes bezeichnet werden.
Problemhorizont
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von den Verfassern genutzt wurde 33. Die Vielschichtigkeit der Terminologie, die bereits vor und parallel zur Verwendung des antipapa-Begriffes aus den Quellen hervorgeht, demonstrierte Frutaz 34. Die von ihm aufgelisteten Bezeichnungen 35 wie invasor oder invasor apostolicae sedis („Eindringling“)36, pervasor („Angreifer“), schismaticus („Ketzer“), apostaticus („Abtrünniger“), antichristus („Antichrist“), competitor („Konkurrent“, „Mitbewerber“), pseudopapa („Pseudopapst“, „Pseudo“ im Sinne von „falsch“), adulterinus papa („unechter Papst“) sind lediglich ausgewählte Beispiele, die jedoch bereits aussagekräftig die negative Konnotation der Beschreibungen der Gegenpäpste, der in einem Schisma unterlegenen Papstprätendenten, deutlich machen 37. Zudem zeigen sie die Unsicherheit der mittelalterlichen Verfasser über den Ausgang der jeweiligen Konkurrenzsituation, deren Schriftgüter sicherlich als Sprachorgane ihrer Zeitgenossen deren Wahrnehmung der historischen Situation widerspiegeln können. Sie führen darüber hinaus vor Augen, dass vor der endgültigen Entscheidung über die Legitimität der Ansprüche der jeweiligen Konkurrenten vielerorts offensichtlich Uneinigkeit geherrscht hatte, weshalb sich in den überlieferten Quellen zwar zunächst zahlreiche Anfeindungen und Vorwürfe finden, die Manifestation der Entscheidung über den legitimen Papst und den Gegenpapst in Form des antipapa-Begriffes jedoch erst nachträglich auftauchte. Wie scharf eine solche Auseinandersetzung geführt werden konnte, zeigt die Wortwahl des Petrus Damiani, der sich zu der – bei den Zeitgenossen umstrittenen – Frage der Legitimität der Ansprüche Cadalus᾽ von Parma (Honorius II. (1061 – 1064)) auf den Apostolischen Stuhl 38 mit Äußerungen wie „Verwüster der Kirche“, „Zerstörer der apostolischen 33 Stoller: The emergence, S. 60 f. 34 Frutaz: Antipapa, S. 1483 – 1489; ders.: Gegenpapst, Sp. 583 – 585. 35 Die in Anführungszeichen gesetzten deutschen Übersetzungen der von Frutaz gelieferten Termini wurden durch den Verfasser ergänzt. Die von Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 21 gelieferten Übersetzungsvorschläge wurden teilweise ebenso hinzugefügt oder ersetzt. 36 Zum Beispiel: Annales sancti Disibodi ad annum 1099, ed. Waitz, S. 17: Interea Wigbertus, Romane et apostolice sedis invasor, moritur; et quia non habuit successorem sue secte, ruit omnis populus ad Paschalem papam, et sic adnichilata est heresis eius, que hactenus vigebat. Zu den Annalen und deren Überlieferungsgeschichte vgl. Wattenbach: Deutschlands Geschichtsquellen, Bd. II, S. 449 f., S. 597 f. 37 Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, dass eine Pejorisierung einzelner Herrschaftsprätendenten nicht nur auf Päpste und Gegenpäpste beschränkt blieb. Erhardt: Freiheit im Bild, S. 23 f. zeigte, dass auch Könige und Konkurrenten um ein Königtum mit politischen Kampfbegriffen belegt wurden. Er führte hierfür das Beispiel Rogers II. von Sizilien an, der gerade zu Beginn seiner Herrschaft mit Termini wie rex tyrannus, usurpator, parvenu oder homo novus bezeichnet worden war. 38 Vgl. Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 155, der am Beispiel des Schismas zwischen Honorius II. und Alexander II. den „Gegensatz der Anschauungen“ unter den Päpsten und
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Grundlagen
Disziplin“, „Feind des Menschheitswohles“, „Wurzel aller Sünde“, „Verkünder des Teufels“, „Apostel des Antichristen“, „Pfeil vom Bogen des Satans“ […] und „hässlicher, gekrümmter Wurm“ unmissverständlich positionierte 39. Als Teil der offenen Konflikte wurden darüber hinaus Schmähbegriffe für einzelne Kandidaten genutzt, die – wie im Falle Benedikts X. (1058 – 1060) mit dem Wort mincius 40 („Dummkopf “) – anstelle des Namens traten, oder – wie im Falle Gregors VIII. („Mauritius Burdinus“)41 – in Form einer Kombination aus Namen und Schmähbegriff auftreten konnten. Aus diesen Begriffen geht bereits hervor, dass in den Phasen der Konkurrenz um die legitime Inhaberschaft der cathedra Petri die Legitimität der beiden Papstprätendenten seitens der jeweiligen Opposition mit scharfen terminologischen Waffen gezielt in Abrede gestellt werden sollte und im gleichen Zug die eigene Rechtmäßigkeit im Sinne Kosellecks in Form eines „asymmetrischen Gegenbegriffes“ hervorgehoben wurde: Durch die Negation des anderen leuchtete auf diese Weise die eigene sinnstiftende Bedeutung auf, die „wechselseitige Anerkennung“42 wurde
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deren Anhängern deutlich machte. Mehrere Anhänger Honorius᾽ II. legten einer kanonischen Wahl das Zusammenwirken von Klerus und Volk zugrunde, wobei auch der patricius Romanorum als Repräsentant der Römer auftreten und zudem das Urteil der Bischöfe gehört werden sollte. Dabei negierten sie die Vorrechte des Kardinalskollegiums. Zahlreiche Vertreter aus der Obödienz Nikolaus᾽ II. dagegen interpretierten nur jene Wahl als kanonisch, die nach den durch das Papstwahldekret festgelegten Voraussetzungen erfolgt war. Über die Rechte des patricius Romanorum aber meinte man – so Zimmermann – sich „gegebenenfalls hinwegsetzen zu dürfen“. Reindel: Die Briefe des Petrus Damiani, Nr. 99, S. 99, Z. 19 – 26, zudem abgedruckt in Migne: PL 144, Sp. 293 – 295, cit. a. Sp. 294, Nr. VI: Kadalous enim ille sancte perturbator ecclesie, e versor apostolice discipline, inimicus salutis humane, ille, inquam, radix peccati, preco diaboli, apostolus antichristi, sagitta nimirum producta de pharetra sathane, virga Assur, filius Belial, filius perditionis, qui adversatur et extollitur supra omne quod dicitur deus, aut quod colitur, velut draco teterrimus adhuc sufflat, adhuc fetore venenate pecunie nares hominum foedat fidemque multorum vento perfidie vacillantem novus heresiarcha perturbat. Eine deutsche Übersetzung findet sich in Gregorovius: Geschichte der Stadt Rom, Bd. II/1, S. 62. Stroll: Popes and Antipopes, S. 75 f., S. 80 lokalisierte die Bezeichnung mincius sowohl bei Petrus Damiani als auch bei Bonizo von Sutri. Vgl. Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 23. Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 21 f., Anm. 9 (zur Urkunde Calixts II., JL 6642) führte den „Burdinus“-Begriff „entweder auf die Normannen oder das römische Volk“ zurück und zeigte dessen theologisch-propagandistische Bedeutung auf. Sie machte plausibel, dass Gregors VIII. Konkurrent, Calixt II., diesen Terminus fortan in konfrontativer Weise in seiner Korrespondenz aufführte. Koselleck: Zur historisch-politischen Semantik asymmetrischer Gegenbegriffe, vgl. S. 213, S. 249 f.
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somit, wie Müller am Beispiel „pseudopapa“ vorführte, definitiv ausgeschlossen 43. War ein Schisma entschieden, wurde die siegreiche Perspektive auf ebendiese Weise in den Schriften determiniert, die Ansprüche des Verlierers hingegen als falsch, unecht und unrechtmäßig dargestellt. Dass offenbar die Parteien beider Konkurrenten und deren Anhängerschaften ihre unterschiedliche Wahrnehmung eines Schismas, ihre Vorwürfe und Delegitimationsstrategien gegenüber der Gegenpartei mit unterschiedlichen terminologischen Instrumentarien ausdrückten, verdeutlicht, dass es offenkundig unterschiedliche Vorstellungen über die Gründe gegeben hatte, weswegen ein gegnerischer Kandidat als Gegenpapst zu gelten hatte. Diese vielschichtige Verwendung der beschriebenen Termini, die laut Frutaz wichtige „Rückschlüsse auf deren [scil. der Gegenpäpste] rechtliche Stellung erlauben“44, hat zur Folge, dass eine umfassende Definition des Gegenpapst-Begriffes bis heute an ihre Grenzen stößt, was sich bislang in den methodisch unterschiedlichen Zugriffsweisen der einschlägigen Beiträge in fachspezifischen Lexika und Nachschlagewerken zu diesen Begrifflichkeiten widerspiegelt 45. Gegenpäpste galten zum Ersten als (Zer-)Störer der kirchlichen Einheit: Ein Gegenpapst verschuldete durch sein Verhalten die Spaltung der katholischen K irche und provo zierte innerhalb des orbis christianus große Spannungen („perturbaciones“). So betonte Poupard den Vorwurf der aktiven Störung der kirchlichen Ordnung und die Diskre ditierung der traditionsreichen Institution durch die Gegenpäpste 46. Diese galten zum Zweiten als Verschwörer gegen die Kirche: Gegenpäpste wurden in vielen Beiträgen als 43 Müller: Gegenpäpste, S. 30 f. 4 4 Frutaz: Gegenpapst, Sp. 584. 45 Die vorliegende Arbeit beschränkte sich darauf, den eingesehenen Beiträgen Informationen zur Legitimität eines Papstprätendenten zu entnehmen. Bemerkenswert ist, dass wider Erwarten in folgenden Medien kein Artikel zum Begriff „Gegenpapst“ zu finden war: Weder das Lexikon des Mittelalters (LMA 4 (1989)), Sp. 1172 f. noch die Theologische Realenzyklopädie (TRE 12 (1984)) enthielten einen entsprechenden Artikel. Lediglich en passant wurde auf das Phänomen in thematisch verwandten Artikeln, etwa zum Papsttum o. Ä., hingewiesen. So bspw. in Schwaiger: Papsttum I, S. 647 – 676 u. ders.: Papsttum, Sp. 1667 – 1685; Gatz: Papstwahl, v. a. S. 697 erwähnte mit Clemens III. lediglich einen Gegenpapst, den Pontifikat Benedikts X. umschrieb er – ohne dessen Namen zu verwenden – lediglich als einen „Versuch des römischen Stadtadels zur Wiedergewinnung seines Einflusses auf das Papstamt“. Das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW) behandelte zwar einen Gegenkönig, nicht aber einen Antipapa, Gegenpapst oder ein Gegenpapsttum, unter http://drw-www.adw.uni-heidelberg. de/drw-cgi/zeige?term=Gegenk%F6nig&index=lemmata, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 4 6 Poupard: Il papato in una encyclopedia, s. p.: „Oltre i papi riconosciuti come tali dobbiamo ricordare anche i 37 antipapi, la cui particolare fisionomia contribuisce non poco, in alcuni momenti, a creare confusione e discredito dell᾽istituzione stessa.“
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Anführer von Gruppierungen gesehen, die die Ordnung innerhalb der katholischen Kirche nachhaltig störten. So bezeichnete Capello einen antipapa als einen Konkurrenten („competitore“) eines wahren und legitimen („vero e legittimo“) Papstes und beschuldigte ihn, ein Anführer einer das römische Papsttum attackierenden Gruppierung zu sein, die sich zu Unrecht den Namen als auch die Autorität des legitimen Inhabers der cathedra Petri einverleibte und die katholische Kirche in ein Schisma stürzte 47. Gegenpäpste wurden zum Dritten als illegitime Usurpatoren des Apostolischen Stuhles gesehen: In den eingesehenen Forschungsbeiträgen war überdies die Perspektive zu finden, nach der ein Gegenpapst als illegitimer Eindringling einem legitimen Papst die Ansprüche streitig machte. Sein vermeintlicher Mangel an Legitimation hatte Auswirkungen auf die Forschungsperspektive, die dem unterlegenen Papstprätendenten entgegengebracht wurde. So verband Engels 48 den Terminus Gegenpapst mit der Konkurrenz eines illegitimen mit einem rechtmäßigen Papst. Engels stützte sich hierbei auf eine These Stollers 49 und machte das erstmalige Aufkommen des antipapa-Begriffes in der Mitte des 12. Jahrhunderts in einer „Kampfbezeichnung in Assoziation zum Begriff des ‚Antichristus‘“ fest 50. Die Darstellung eines Schismas als Auseinandersetzung legitimer und nichtlegitimer Papstprätendenten („ilegítima dignidad usurpada de antipapa“) griff auch die Enciclopedia universal ilustrada auf, deren Beitrag die schwerwiegenden Belastungen („perturbaciones“) für die Gläubigen in diesen Phasen der Unsicherheit in der Kirchengeschichte betonte 51. Dem schloss sich Becker an, für den derjenige als ein Gegenpapst gelten musste, „wer trotz eines bereits kanonisch gewählten Papstes eine Wahl oder Ernennung zum Papst“ annahm 52. In die gleiche Richtung ging Amanieu, der Gegenpäpste als Personen beschrieb, die unberechtigt („indûment“) den Namen des Papstes und die Souveränität des päpstlichen Amtes an sich genommen („ont pris“) hatten. Aus der Sicht Amanieus ergeben sich zwei Gründe, weshalb die Usurpationen der Gegenpäpste keinen legitimen Anspruch auf das Papstamt zur Folge haben konnten: „L᾽antipape s᾽est emparé du pontificat 47 48 49 50
Capello: Antipapa, S. 520. Engels: Gegenpapst, Sp. 346. Stoller: The emergence, S. 60 f., v. a. Anm. 78. Als Beispiel sei der Chronist Hugh the Chanter (Hugo Cantor), ed. Johnson, S. 85 angeführt, der Gregor VIII. als Antichrist bezeichnete und aus dessen Äußerungen deutlich ersichtlich wird, wie mit solchen Äußerungen auf die Memoria eines Gegenpapstes eingewirkt wurde; vgl. Schreiner: Gregor VIII., S. 160 f. 51 Enciclopedia Universal Ilustrada Europeo – Americana 5 (1958), S. 803. 52 Becker: Gegenpapst, unter http://www.hrgdigital.de/id/gegenpapst/stichwort.html, letzter Zugriff: 1. Juni 2017.
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par des moyens étrangers au droit, et généralement par violence, ou bien, le pape régulièrement élu, un compétiteur a élevé chaire contre chair, et a prétendu exercer le souverain pontificat.“53 Guyotjeannin begründete die Illegitimität der Gegenpäpste mit kirchenrechtlichen Aspekten: Ihm zufolge traf der Terminus Gegenpapst („antipape“) auf Personen zu, die sich des Namens eines Papstes bedienten und dessen Funktionen ausübten oder auszuüben vorgaben, ohne sich dabei auf das Kirchen recht stützen zu können 54. Schließlich sei hier noch einmal auf Frutaz 55 und dessen bereits erwähnten Artikel Bezug genommen: Für ihn galt als Gegenpapst, wer „trotz eines bereits kanonisch erwählten Papstes eine Papstwahl an[nahm], auch wenn er es in gutem Glauben“ tat. Gegenpäpste erschienen Frutaz als Oberhäupter oder Kandidaten „politischer Instanzen [oder Parteien,] die unter dem Einfluss mächtiger Adelsfamilien“ standen, die der Kirche „aufgezwungen [wurden], wenn auch die politischen Gründe geschickt durch religiöse oder moralische Gründe verdeckt“ wurden, womit auch Frutaz den Aspekt der Illegitimität eines Gegenpapstes in das Zentrum seiner Ausführungen rückte. Nur wenige Jahre vor Frutaz hatte Mercati eine Auflistung der Nachfolger Petri veröffentlicht, in deren Kontext er die Illegitimität 56, die Unrechtmäßigkeit von Gegenpäpsten zum Ausdruck brachte, deren Auftreten wie alle Fehler und Unsicherheiten, mit denen sich ein Nachvollzug der Papstabfolge konfrontiert sehen muss, die in ihrer Kontinuität ununterbrochene Kette der Päpste als Nachfolger des heiligen Petrus nicht zerstören konnte 57. In den wiedergegebenen Forschungsbeiträgen wurde das Phänomen der Gegenpäpste in einen Kontext des Vergehens und der Illegitimität gestellt. Die Mannigfaltigkeit der Begründungen lässt vermuten, dass im Gegenzug auch eine Definition der den Gegenpäpsten abgesprochenen Legitimität schwerfällt. Wohl aus diesem Grund enthalten die genannten Beiträge auch durchaus relativierende Ansichten: Zum einen waren die Regelungen, die rechtliche Ordnung für Papsterhebungen und Depositionen bei den strittigen Papstwahlen der Spätantike, des frühen und des hohen Mittelalters keineswegs einheitlich und eindeutig, womit eine Beurteilung der Legitimität eines Anspruches auf das Papstamt kaum problemlos zu bewerkstelligen ist. So hob Engels hervor, dass einerseits aufgrund der nur „langsam
53 Amanieu: Antipape, Sp. 598. 54 Guyotjeannin: Antipape, v. a. S. 118. 55 Frutaz: Antipapa. 56 Vgl. Mercati: The new list of popes, S. 71: Die Äußerung Mercatis zur Anerkennung der Rechtmäßigkeit von bestimmten Gegenpäpsten („given as lawful“) unterstreicht seine grundsätzlich beabsichtigte Konnotation der Unrechtmäßigkeit. 57 Ibid., S. 72.
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rechtlich abgesicherten Papstwahlordnung“, andererseits aufgrund der stets „unsiche ren Rechtsgrundlage der Deposition eines Papstes“ ausreichende Kriterien für die Unrechtmäßigkeit eines der Konkurrenten im hohen Mittelalter fehlten 58. Zum Zweiten konnten die Auffassungen der Zeitgenossen, wer der wahre und legitime Papst sei, bereits zu Zeiten der jeweiligen Kirchenspaltung differieren. Dementsprechend hielt Becker einschränkend fest, dass die Kriterien zur Feststellung der Rechtmäßigkeit für das Mittelalter kaum scharf zu fassen sind, was zur Folge haben musste, dass durchaus beide Papstprätendenten von den ihnen anhängenden Gruppen als legitim angesehen werden konnten 59. Zum Dritten lässt bis heute die Quellenlage, oftmals verschuldet durch die gezielte Tilgung einzelner Papstprätendenten aus der Rechtsüberlieferung und der kollektiven Erinnerung, immer wieder nur geringfügig Einblicke in die tatsächlichen Geschehnisse zu. So hielt die Encyclopedia Britannica fest, dass aufgrund der schwierigen Quellenlage kaum Einblicke in die Erhebungsprozeduren eines Gegenpapstes zu erhalten sind, vielfach sogar für die Zeitgenossen kaum zu entscheiden gewesen sein konnte, wer der wahre („true“) Papst gewesen sei, weswegen eine Definition des Terminus „Gegenpapst“ kaum Anspruch auf Akkuratesse beanspruchen könne 60. In seinem Artikel erkannte auch Frutaz an, dass es aufgrund der bis heute schwer bis gar undurchsichtigen Verhältnisse, die selbst schon bei den Zeitgenossen große Unsicherheit hervorriefen, nicht zu entscheiden sei, welcher der Konkurrenten der legitime Papst und welcher der Gegenpapst gewesen war 61, womit auch die stark schwankende, von den Standpunkten der Historiker abhängige Zählung der Gegenpäpste zu erklären sei 62 – und weswegen aus der Sicht Engels᾽ die Liste der Gegenpäpste bis in heutige Zeiten zahlreichen Revisionen unterlag – das historische Urteil über einen Gegenpapst also noch keineswegs endgültig festgesetzt ist 63.
5 8 Engels: Gegenpapst, Sp. 346. 59 Vgl. Becker: Gegenpapst. 60 Britannica, F. N. B.: Antipope, unter http://www.britannica.com/EBchecked/topic/28501/ antipope, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 61 Vgl. Frutaz: Antipapa; Kerner: Die Päpstin Johanna, S. 37: Hier ist eine Feststellung Herbers᾽ für das 9. Jahrhundert zu entnehmen, in der es in kürzester Zeit vielfach zu Papsterhebungen gekommen war, bei denen „die Nachwelt oft kaum w[ußte], welcher Kandidat nun der ‚rechtmäßige‘ gewesen“ war. 62 Die Zahl schwankt zwischen 25 und 40 Gegenpäpsten, vgl. Müller: Gegenpäpste, S. 14, Anm. 4. Neuere Darstellungen zur Thematik der Gegenpäpste wie Müller: Gegenpäpste und Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, v. a. S. 17 stützen sich größtenteils auf die Papstliste Mercatis, vgl. Anm. 56 f. 63 Engels: Gegenpapst, Sp. 346.
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Eine Entscheidung über die Zugehörigkeit eines Papstprätendenten zur Gruppe der Gegenpäpste verband Frutaz zudem mit einer Reihe von Indikatoren, die aus seiner Sicht zur größeren Klarheit beitragen sollten. Als erstes Entscheidungskriterium galt die Vakanz des Apostolischen Stuhles zur Zeit der Durchführung der Wahl, sei diese durch den Tod oder die freiwillige Entsagung des Vorgängers nötig und möglich geworden. Darüber hinaus hielt er es für bedeutend, inwieweit die rechtmäßige Wählerschaft des Papstes ihre Wahl frei hatte durchführen können oder nicht, ob zudem eine nicht kanonische oder zweifelhafte Wahl im Anschluss von der Wählermehrheit vor der Öffentlichkeit bekannt gegeben und bestätigt wurde. Ein zusätzliches Kriterium verband er mit der Frage, inwieweit die Bestimmungen für die Papstwahlen, die jedoch im Laufe der Jahrhunderte mannigfache Modifikationen erfahren hatten, durchgeführt werden konnten oder nicht und schließlich, ob und in welcher Weise eine politische Gewalt oder eine Partei Einfluss auf die Papstwahl genommen hatte 64. Eine anhand von Frutaz᾽ hier vorgestellten Gegenpapst-Kriterien durchgeführte Analyse der Erhebungen aller Gegenpäpste erbrachte drei unterschiedliche Kategorien, die es erlauben sollten, den „rechtlichen und geschichtlichen Stellungen jedes Gegenpapstes in etwa gerecht zu werden“, und in der Folge zu einer abermaligen Modifikation der Liste der Gegenpäpste führen sollte. Eine erste Kategorie erfasste die „echten Gegenpäpste“ als diejenigen Prätendenten, die die cathedra Petri nicht während einer legitimen Sedisvakanz bestiegen. Eine zweite Kategorie umfasst mit den „zweifelhaften Gegenpäpste[n]“ diejenigen, die nach dem Zeugnis der Quellen hinsichtlich ihrer kanonischen Stellung ernsthafte Schwierigkeiten hatten, ihr Amt auszuführen. Abschließend integrierte eine dritte Kategorie die „fälschlicherweise als Gegenpäpste Bezeichneten“65, zu deren Gruppe laut Frutaz all diejenigen zählen, die als „einfache Mitanwärter“ betrachtet werden mussten, die in der Konkurrenz um die Papstwürde ihrem Widersacher unterlagen, sich d iesem unterstellten und daher aus Frutaz᾽ Sicht nicht als Gegenpäpste gelten sollten. Für den ersten Abschnitt bleibt somit festzuhalten: In Quellen des Früh- und Hochmittelalters finden sich im Laufe und im Anschluss an schismatische Situationen zahlreiche unterschiedliche wie vielschichtige Termini, durch die Anfeindungen gegenüber einzelnen Papstprätendenten und deren Anhängern von den jeweils oppositionellen Parteien lanciert wurden. Ziel war es, deren Ansprüchen auf den 6 4 Frutaz: Gegenpapst, Sp. 584. 65 Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 19 formte Frutaz᾽ dritte Kategorie zur Gruppe der „falschen Gegenpäpste“ um, wobei markanterweise der wichtige Unterschied zwischen Faktum und Stilisierung übergangen wurde.
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Apostolischen Stuhl jegliche Legitimität abzusprechen. Die verwendeten Mittel waren hierbei vielfältig und reichten vom Vorwurf der unberechtigten Übernahme des Papstamtes bis zu Diffamierungen des Namens der Gegner. So zeigte sich, dass der antipapa-Begriff von der jeweils siegreichen Partei nach der endgültigen Entscheidung in einem Schisma im Nachhinein dazu verwendet worden war, um ihre siegreiche Perspektive und somit die Illegitimität der Ansprüche des besiegten Konkurrenten für Zeitgenossen und Nachwelt nachhaltig zu manifestieren. Ein konkurrierender Papst wurde somit erst dann zum Gegenpapst, wenn sich die gegnerische Partei durchgesetzt hatte 66. Die Heterogenität der Vorwürfe, mit denen die Widersacher belegt wurden, zeigt darüber hinaus, dass während eines noch unentschiedenen Schismas keine Klarheit, hingegen große Unsicherheit über die Legitimität der Ansprüche der Kandidaten herrschte, weshalb sich beide Seiten mit unterschiedlichen Strategien darum bemühten, die Illegitimität der jeweiligen oppositionellen Partei zu begründen. Die Entscheidung, wer als Gegenpapst zu gelten hatte, fiel somit erst nach der Niederlage oder dem Tod eines Papstprätendenten endgültig, womit – ebenso retrospektiv – die Vorwürfe und Begründungen für diese Entscheidung im Nachhinein für die Erinnerung der Nachwelt festgehalten wurden. Umso dezidierter wurden nach dieser Entscheidung explizit die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit festgehalten und die illegitimen Anfeindungen, der „sündhafte und verbrecherische Charakter […] der Auflehnung gegen die göttliche Anordnung bezüglich der Einheit der K irche“ festgehalten 67. Diese Begründungen und Vorwürfe hielten sich bis in zahlreiche wissenschaftliche Darstellungen des 21. Jahrhunderts 68, die die Perspektive der Gegenüberstellung des legitimen Papstes und des Gegenpapstes in ihrer wertenden Konnotation übernahmen und Begründungen für diese Sichtweise lieferten, ohne dabei die histo rische Adäquanz dieser Perspektive und die ursprüngliche Unentschiedenheit eines laufenden Schismas zu berücksichtigen oder gar durch die „zunächst neutrale Opposition von (Gegen-)Papst und (Gegen-)Papst [als] Muster“ zu ersetzen 69. Die vorliegende Arbeit hat sich deshalb eine andere Perspektive als Ausgangspunkt gewählt. Sie möchte im Sinne Sprengers die „manichäische Falle“ umgehen und den „Wissensvorsprung via facti“ über den Ausgang eines Schismas explizit nicht 66 Sprenger: Damnatio memoriae, S. 42. 67 Schreiber: Schisma, Sp. 1793. 68 In ihrem Beitrag distanzierte sich Laudage: Kampf um den Stuhl Petri indirekt von dieser Einteilung historischer Personen, verwendete sie jedoch selbst (vgl. die Papstliste auf den Seiten 216 – 218). 69 Müller: Gegenpäpste, S. 23.
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auf die hier erzielten Forschungsergebnisse zurückprojizieren 70. Dagegen werden jeweils beide P apstprätendenten – im Sinne Müllers den „bekannten Lauf der Papstgeschichte ein Stück weit ignorieren[d]“ – durch ein Schisma begleitet, ohne dass dabei der Ausgang ihres Konkurrenzkampfes vorweggenommen wird. Vielmehr sollen die Entwicklungen ohne die Interpretation des retrospektiven Blickes, ohne Vorwissen der Folgen und Auswirkungen in späteren Zeiten analysiert und dabei die Handlungsspielräume der konkurrierenden Päpste aus ihrer Zeit und ihrem Wirken heraus beschrieben werden 71.
1.1.2 Gezieltes Vergessen? Damnatio memoriae und die Folgen Die bisherige wissenschaftliche Wahrnehmung des Phänomens der Gegenpäpste ist mit einem Legitimationsdefizit verbunden, das einerseits vor dem Hintergrund der terminologischen Auseinandersetzungen im Zuge eines Schismas entstand, andererseits durch die Einflussnahme auf die Erinnerungswelt und die Vergegenwärtigung der Vergangenheit in der Nachwelt, die sog. damnatio memoriae beeinflusst wurde. War ein Schisma entschieden, hatte sich also ein konkurrierender Papst erfolgreich gegenüber einem anderen durchgesetzt, sollte die siegreiche Perspektive seiner Anhänger und die offenkundig gewordene Illegitimität der Ansprüche der unterlegenen Partei nachhaltig für Zeitgenossen und Nachwelt manifestiert werden. Daher galt es, mit den einst erhobenen Zweifeln an der Universalität der eigenen Legitimität sowie der Erinnerung an das Bestehen konkurrierender Ansprüche die Spuren des besiegten Gegners für immer zu beseitigen. Die Bedeutung kollektiver Erinnerung, Motive für deren Auslöschung und die entsprechende Rolle der gegenpäpstlichen Urkunden, die aufgrund dieser Phänomene wohl in nicht unbedeutendem Ausmaß Opfer von Zerstörungen geworden sind, stehen deshalb im Fokus. Mit dem gezielten Vergessen und ‚Vergessenmachen‘ lässt sich die Dezimierung der gegenpäpstlichen Quellenlandschaft erklären, mit der nachhaltige Konsequenzen auf die Erforschung der Urkunden der Gegenpäpste zu verbinden sind.
7 0 Sprenger: Damnatio memoriae, S. 53 f. 71 Herbers: Konkurrenz und Gegnerschaft, v. a. S. 67. Als Beispiel für den perspektivischen wie methodischen Blickwechsel sei die bereits erwähnte Tagung „Gegenpäpste – Prüfsteine universaler Autorität im Mittelalter“ im September 2011 in Aachen und der dazu einschlägige Tagungsbericht (vgl. Anm. 2) genannt. Müller: Gegenpäpste, S. 16 sprach sich dafür aus, die aus seiner Sicht retrospektiv wertende, negativ konnotierte Beurteilung eines Gegenpapstes zu hinterfragen.
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Auf den soziologischen Studien Halbwachs᾽ beruht die Erkenntnis, dass Erinnerung lediglich innerhalb eines sozialen Rahmens stattfinden kann 72. Darüber hinaus generiert der individuelle Mensch, so der Forscher, seine Erinnerungen hauptsächlich durch s oziale Interaktion mit einer Gruppe von weiteren Menschen, der er sich angehörig fühlt. Die Angehörigen einer solchen Gruppe bilden durch ihre gemeinsamen Vorstellungen darüber, woran erinnert werden kann und soll, ein kollektives Gedächtnis aus, das sich wiederum stärkend auf ihr Zusammengehörigkeitsbewusstsein auswirkt 73. Für Halbwachs galt Erinnerung als „Umbildungsarbeit an der Vergangenheit“, da die „Einbildungskraft selbst im Moment des Reproduzierens der Vergangenheit unter dem Einfluss des gegenwärtigen Sozialmilieus bleibt“74. Verstärkt schrieb er mit seiner These, „dass der Geist seine Erinnerungen immer unter dem Druck der Gesellschaft rekonstruiert“, die Entstehung von Erinnerung einem kollektiven Prozess zu 75. Halbwachs᾽ Erkenntnisse erfuhren durch Assmanns kulturgeschichtliche Forschungen eine für die hier vorliegende Studie einschlägige Erweiterung: Assmann konnte nämlich verdeutlichen, dass eine gemeinsame Erinnerung als Voraussetzung für die Ausbildung menschlicher Gesellschaft zu sehen ist und dass das durch die gemeinsamen Erinnerungen einer solchen Gruppierung ausgebildete kollektive Gedächtnis somit ein gemeinschaftsbildendes, konnektives Phänomen darstellt 76. Am Beispiel der Erfindung der Schrift und der Bildung eines Kanons identitätsstiftender Texte machte Assmann plausibel, wie in einer „Form kollektiver Mnemotechnik“77 durch für die Gruppe und deren Angehörige stets verfügbare erinnerungsstiftende Medien die gebildete konnektive Identität generationsübergreifend aufrechterhalten werden konnte, da erst aufgrund eines derartigen Bindungsgedächtnisses das Bewusstsein für die Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Tradition und Geschichtlichkeit entstanden war 78. Assmann
72 Zur Kritik an Halbwachs᾽ Begriff des kollektiven Gedächtnisses und zu den Anwendungsmöglichkeiten in diesem Kontext vgl. Assmann: Der lange Schatten der Vergangenheit, S. 29 – 37: Assmann wies auf das Entstehen eines „sozialen Gedächtnis[ses] […] durch Erzählen, Vergegenwärtigen und kommunikativen Austausch“ hin (S. 29). 73 Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis, S. 1 – 14, S. 66 – 77; vgl. Egger: Auf den Spuren der „verlorenen Zeit“, v. a. S. 228 f., S. 258 f. 74 Halbwachs: Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen, S. 156. 75 Ibid., S. 159. 76 Assmann: Religion und kulturelles Gedächtnis, S. 15 – 20; zu Assmanns Theorie und der Forschungsgeschichte vgl. Assmann: Das kulturelle Gedächtnis, S. 34 – 48. 77 Ibid., S. 212. 78 Assmann: Religion und kulturelles Gedächtnis, S. 37 – 44.
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konnte somit die Konstruktivität einer gemeinsamen Vergangenheit – ob konstru iert 79 oder nicht – zeigen 80. Die Erforschung der mittelalterlichen memoria wurde innerhalb der letzten Jahre in zahlreichen Beiträgen der deutschsprachigen 81 und internationalen 82 historischen und speziell mediävistischen Forschung herausgestellt. Dabei fanden jedoch, wie Sprenger monierte, die verschiedenen Formen des „systematischen Verdrängens, Vergessens und intentionalen Deformierens bestimmter Überlieferungen“ nur in geringem Maße Aufmerksamkeit 83. Schwedler bot ein plausibles Modell zur Anwendung der damnatio memoriae 84 als Vorgang der „Erinnerungsvernichtung zwischen Rezeption und Rezeptionsverweigerung gegenüber unterlegenen Opponenten“85 innerhalb der mittelalterlichen Papstgeschichtsforschung mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Gegenpäpsten. Dabei beschreibt das hier skizzierte Phänomen der damnatio memoriae weder einen auf juristischer Basis ausgesprochenen,
79 Für kollektives Geschichtsbewusstsein als Modell eines konstruierten Gedankenkonzepts trat Adorno: Erziehung zur Mündigkeit, S. 14 ein: „Die Tilgung der Erinnerung ist eher eine Leistung des allzu wachen Bewusstseins als dessen Schwäche gegenüber der Übermacht unterbewusster Prozesse. Im Vergessen des kaum Vergangenen klingt die Wut mit, daß man, was alle wissen, sich selbst ausreden muß, ehe man es anderen ausreden kann.“ Für das Mittelalter ist Geary: Phantoms of Remembrance Memory, S. 6 – 9, v. a. S. 6 f. diesbezüglich einschlägig. Eine ähnliche Argumentationsstruktur verfolgte auch der Philosoph Mead: Philosophie der Sozietät, S. 258 f., dessen These implizierte, „dass Vergangenheit eine Konstruktion ist, deren Bezugspunkt nicht Ereignisse sind, die eine von der Gegenwart – dem Ort der Realität – unabhängige Realität besitzen, sondern sie vielmehr auf eine Interpretation bezogen, welche so geartet sein muss, dass sie den Fortgang intelligenten Verhaltens ermöglicht“. Daher, so Mead, bestehe „der Wert und die Bedeutung jeder [Beschreibung der] Geschichte in der Interpretation und Kontrolle der Gegenwart“. Ähnlich äußerte sich Sartre: Das Sein und das Nichts, S. 860: „Die Bedeutung der Vergangenheit ist also streng abhängig von meinem Entwurf. […] Ich allein nämlich kann in jedem Moment über die Tragweite [k. i. O.] der Vergangenheit entscheiden: nicht indem ich in jedem Fall die Wichtigkeit d ieses oder jenes Ereignisses erörtere, erwäge und einschätze, sondern ich mich auf meine Ziele hin entwerfe, rette ich die Vergangenheit mit mir und entscheide [k. i. O.] durch das Handeln über ihre Bedeutung.“ Vgl. Assmann: Der lange Schatten der Vergangenheit, S. 158 u. Schönherr-M ann: Untergangsprophet, S. 126 – 130. 80 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 14; Goetz: Einführung, v. a. S. 9 f. 81 Zum Beispiel Schmid: Memoria; Oexle: Memoria als Kultur; Geuenich: Memoria in der Gesellschaft des Mittelalters. 82 Schwedler: Damnatio memoriae, S. 3 – 18. 83 Sprenger: Damnatio memoriae, S. 31 f. 84 Ders.: Zwischen den Stühlen, S. 7, Anm. 36 mit weiterer Literatur. 85 Schwedler: Zur damnatio memoriae bei Gegenpäpsten, S. 205 f.
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institutionell verhängten und umgesetzten Akt von Namens- oder Bildnisstrafen, wie Krüpe diesen in älteren Beiträgen zur Geschichte des antiken Roms 86 verortete, noch eine von den Siegern allein erwirkte Geschichtsrekonstruktion, sondern versteht darunter die „Vernichtung und Tilgung des Andenkens“ an eine Person, um jegliche schriftliche wie bildliche Erinnerung an sie zu löschen 87. Dabei konnte es sich sowohl um gezieltes Vergessen durch Verschweigen, aber auch durch sowohl bewusst inszenierte öffentliche als auch rhetorische Ächtung oder eine vielfältige Modifikation von Erinnerungsstrukturen handeln 88. Im Sinne Gizewskis, der das Phänomen der damnatio memoriae primär als „Auslöschung der (öffentlichen) Erinnerung an eine Person“ definierte, weshalb „de[r]en Name und Bildnisse aus öffentlichen Inschriften und Bauwerken entfernt“ wurden 89 und Nicholas᾽, der solche Handlungen als „measures to erase the memory of persons“90 verstand, kann damnatio memoriae demnach als eine von der siegreichen Partei oktroyierte gezielte Elimination der Erinnerungsträger, wie sie Inschriften, Bildnisse, Münzen wie auch Urkunden bilden können und die deshalb umgearbeitet oder in Teilen oder in Gänze zerstört wurden, verstanden werden 91. Nicht nur das Bemühen der Sieger, die Existenz des Verlierers in der kollektiven Erinnerung der Gläubigen zu tilgen und dort die Illegitimität von dessen Ansprüchen auf den Apostolischen Stuhl in der Nachwelt zu verankern, ist dabei herauszustellen. Die überaus unausgeglichene Zahl überlieferter Urkunden von legitimen Päpsten und Gegenpäpsten macht es auch wahrscheinlich, dass von Seiten der Urkundenempfänger, vielerorts also von den Anhängern des unterlegenen Papstprätendenten selbst, die gegenpäpstlichen Urkunden zerstört 92, Spuren ihrer Anhängerschaft aus ihren Schriftgütern entfernt und somit die eigene Vergangenheit für die Nachwelt manipulativ rekonstruiert 93
86 Zum Beispiel Vittinghoff: Der Staatsfeind. 87 Krüpe: Die Damnatio memoriae, S. 20. 88 Schwedler: Zur damnatio memoriae bei Gegenpäpsten, vgl. hierzu insbesondere die jeweiligen Unterkapitel zur damnatio memoriae als Form des gezielten Vergessens, S. 213 – 219 bzw. zur Ächtung in Öffentlichkeit und Rhetorik, S. 219 – 226. 89 Gizewski: Damnatio memoriae, S. 299. 90 Nicholas: Perduellio, cit. a. Krüpe: Die Damnatio memoriae, S. 19, Anm. 3. 91 Zahlreiche Beispiele für die praktische Umsetzung des Phänomens der damnatio memoriae bot der Sammelband von Benoist: Mémoire et histoire. 92 Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 201. 93 Anhand von klösterlichen und bischöflichen Chartularen der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts zeigte Geary: Phantoms of Remembrance Memory, S. 87, dass schon allein durch Auswahl und Anordnung die Bemühungen der entsprechenden Institutionen, ihre Vergangenheit
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oder abgeändert wurden 94. Durch das zumindest vorübergehende Ausblenden von Teilen der Geschichte oder langfristige Eliminationsprozesse, die die Erinnerung an den Illegitimen dauerhaft stornieren sollten, wurde die Schaffung einer modifizierten kollektiven Identität auf der Grundlage eines anders konstruierten, kollektiven Gruppengedächtnisses und eines eigenen Mythos möglich 95. Hatte sich also nach Beendigung eines Schismas die Illegitimität eines der Konkurrenten scheinbar herausgestellt, wurde dieser aktiv von der siegreichen Partei, die diese Position nachhaltig vertrat und für die Zukunft zu manifestieren suchte, zum Gegenpapst stilisiert. Von nun an galt es, die Erinnerung an den historischen Irrtum in der Erinnerung der Nachwelt zu liquidieren, oder aber die Erinnerung an den Konkurrenten im Sinne einer damnatio in memoria bzw. einer memoria damnata in negativer Form aufrechtzuerhalten und in der Verständniswelt der Nachwelt wieder Ordnung zu schaffen 96. Um die schismatische Vergangenheit abschließen zu können und die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen auf eine Zukunft unter modifizierten Voraussetzungen zu richten, war daher eine bewusste Verdrängung und Modifikation von Geschichte nötig. Deshalb sollte das Phänomen der damnatio memoriae vielmehr auch aus der Perspektive der Empfänger betrachtet werden, die sich in der Abänderung der an Zeitgenossen und Nachwelt gerichteten erinnerungstransportierenden Überlieferung wie Chroniken und Chartularen oder in der Zerstörung, Interpolation oder Verfälschung von Urkunden, die, wie Späth 97 nachwies, als Träger von Erinnerung gesehen werden müssen, abbildete. Sie bedeutete somit gleichsam einen in Eigeninitiative durchgeführten Widerruf von der Anhängerschaft des unterlegenen, des offenbar falschen Papstprätendenten 98. Somit wurden zahlreiche Erinnerungsträger, darunter eine große Anzahl von gegenpäpstlichen Urkunden – freiwillig wie auch unfreiwillig – von ihren Empfängern, die diese archivierten, für die Erinnerung der Nachwelt eliminiert. Dies geschah teils aus Furcht vor Repressionen, Bestrafung, Gefährdung des politischen Einflusses und der politischen Stellung, teils aus Angst oder aus kühler Berechnung
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nach den Vorstellungen der Zeit und den eigenen Vorstellungen („as part of the concern for reforming the past in light of present needs“) zu konstruieren, deutlich werden können. Zur Quellenlage vgl. Kap. 1.4. Gresshake: Damnatio memoriae, S. 108 f. Werner: Den Irrtum liquidieren, S. 311. Späth: Kopieren und Erinnern, S. 118, S. 122 – 128. So hielt bereits Pflugk-Harttung: Diplomatisch-historische Forschungen, S. 487 fest, dass durch „die Stellung […] eines Gegenpapstes […] seine Diplome […] Vernichtung und Vernachlässigung“ ausgesetzt waren.
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heraus, als früherer Anhänger eines Besiegten oder Illegitimen nicht mehr an das „Ohr des Papstes“99 zu gelangen und somit wichtige Einflussmöglichkeiten und Machtpositionen zu verlieren 100. Die Zerstörung einer Urkunde eines Gegenpapstes nach Beendigung eines Schismas ist im Sinne Gresshakes deshalb „mehr als die Zerstörung eines politischen Symbols. Es ist vor allem der Versuch, das kulturelle Gedächtnis einer Gruppe zu verändern und so die Legitimitätsgrundlage der ehemaligen Machthaber zu beschädigen“101. Gresshakes Gedanken folgend bedeutete die Ausstellung einer solchen Urkunde durch einen der Papstprätendenten folglich einen Versuch, das kulturelle Gedächtnis einer Gruppe zu installieren, zu formen und schließlich so zu prägen, dass die Machtgrundlage eines in seiner Legitimität noch nicht ausreichend abgesicherten Papstes in genügendem Maße fundamentiert werden konnte. Die Zerstörung dieser Form visualisierten kollektiven Bewusstseins entzog der Gemeinschaft ein Fundament der gemeinsamen Identität. Dies bedeutete zwar nicht zwangsläufig die Zerstörung des konnektiven Gemeinschaftsgefühls, dennoch aber eine Deformierung ihrer kollektiven Selbstdarstellung. Späth rief hierzu in Erinnerung, dass Urkunden neben ihrer Funktion als Rechtstitel auch als Teil der kollektiven Erinnerung zu gelten haben, weswegen sie von den Empfängern aufbewahrt und kopiert wurden 102. Die Zerstörung oder nachträgliche Veränderung solcher Urkunden durch die Empfänger zeigt, dass sich diese offenbar nicht mehr mit einem den Urkunden implizit anhängenden Identitätsangebot des Ausstellers identifizieren konnten. Dass auch im hohen Mittelalter ein kollektives Geschichtsbewusstsein vorzufinden ist, aufgrund dessen anhand von Text- und Bildträgern die Vergangenheit verschiedener Institutionen nachvollzogen und für die Nachwelt aufbereitet wurde, hat bereits Goetz verdeutlicht 103. Pohl konnte für diese Phase der Geschichte zudem zeigen, dass dafür nicht, wie Assmann für die frühen Hochkulturen feststellte, zwingend eine geschlossene Auswahl von Texten der Identität vonnöten gewesen war, sondern vielmehr eine nach den aktuellen Bedürfnissen zusammengestellte Selektion von Erinne rungsträgern verwendet werden konnte 104. Am Beispiel westfränkisch-französischer
99 Althoff: Verwandtschaft, S. 185 – 198. 100 Die politische Bedeutung der Parteinahme stellte für die päpstliche Seite Johrendt: Rusti cano stilo, S. 153 – 176 heraus. Einen kultur- und politikgeschichtlichen Rahmen zu dieser Fragestellung zeichnete hierzu der Aufsatz Görichs: Sprechen vor dem Kaiser, S. 135 – 152. 101 Gresshake: Damnatio memoriae, S. 101. 102 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 76 – 83, S. 100 f. 103 Goetz: Geschichtsschreibung und Geschichtsbewusstsein, S. 23. 104 Pohl: Werkstätte der Erinnerung, S. 179.
Problemhorizont
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Herrscherurkunden demonstrierte Schneidmüller, dass hierfür durchaus auch Urkunden im Sinne von Rechtsdokumenten, die „Gegenwärtiges verschriftlichen und als Norm in die Zukunft transportieren“ wollen, geeignete Medien darstellten, deren programmatische Bedeutung seiner Ansicht nach in konkreten Vergangenheitsbezügen in Form von „gezielten Rückgriffen auf Vorbilder oder Vorfahren“ lag 105. Späth wiederum führte vor Augen, dass auch Papsturkunden funktional als Speichermedien von Erinnerungen genutzt wurden. Anhand der Schriftbildlichkeit von Papsturkunden wurden Erinnerung und bestimmte Geschichtsbilder konstruiert, woraus Späth schloss, dass Urkunden als Medium des langfristigen kulturellen Gedächtnisses angesehen werden müssen. Deren Kontinuitäts- und Vergangenheitsbezüge wurden verwendet, da „Rechte und Besitzungen […] im Hochmittelalter besonders dann glaubhaft [waren], wenn sie über lange Zeiträume durch eine kontinuierliche Folge von immer weiteren Bestätigungsurkunden nachgewiesen werden konnten“106. Die Gegenpäpste des Hochmittelalters und ihre Urkunden waren nach ihrer Niederlage in umfangreichem Maße von Phänomenen wie einer damnatio memoriae, im Sinne eines gezielten Vergessens und ‚Vergessenmachens‘, betroffen. Ihre Existenz, ihre Ansprüche sowie die damit verbundenen Angriffe auf die Universalität des Papstamtes und die damit einhergehende ununterbrochene Abfolge der apostolischen Nachfolge sollten für immer aus der Erinnerung der Nachwelt verbannt werden. Das Aufkommen des antipapa-Begriffes um die Mitte des 12. Jahrhunderts ist in diesem Kontext als Element einer solchen „damnatio in memoria bzw. spezifischen Negativ erinnerung zu betrachten“107. Aktuellen oder vormaligen Opponenten wurde somit rückwirkend jegliche Legitimation ihrer Ansprüche abgesprochen, weshalb konse quenterweise an ihren während des Schismas formulierten Legitimitätsanspruch auch in der Zukunft nichts mehr erinnern durfte. Dies führte folglich auch im hohen Mittelalter zur materiellen Vernichtung der unterschiedlichsten Erinnerungsträger wie Grablegen 108, Inschriften 109, Fresken 110 und weiterer zentraler Elemente, mit denen 1 05 Schneidmüller: Die Gegenwart der Vorgänger, S. 217 – 220. 106 Späth: Kopieren und Erinnern, S. 108 f. 107 Sprenger: Damnatio memoriae, S. 43 f. 108 Zur Zerstörung der Grablege Clemens᾽ III. und Schändung seines Leichnams vgl. Sprenger: Der tote Gegenpapst im Fluss, S. 97 – 126. 109 Ders.: Damnatio memoriae, S. 43 nannte eine verstümmelte, lediglich kopial überlieferte Inschrift Honorius᾽ II. (Cadalus von Parma). 110 Ein Darstellungsbeispiel hochmittelalterlicher Schismarezeptionen bzw. die propagandistische Verwendung dieser Motive, um rückwirkend konstruierte Geschichtsbilder darzustellen, zeigt sich im Freskenzyklus in der sog. camera pro secretis consiliis (Lateranpalast), in der die Auseinandersetzung rechtmäßiger Päpste als Sieger über die kaiserlichen Gegenpäpste dargestellt
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eine kollektive Erinnerung an einen der Gegenpäpste in Verbindung gebracht werden konnte. Mit Demandt können die Absichten, Gründe und Ziele hierfür zusammengefasst werden: „Jede damnatio memoriae ist ein Eingriff in die Erinnerung der Zukunft. […] ‚Totschweigen‘ kann man ja nur den, der im Gedächtnis der Nachwelt überlebt und aus diesem getilgt werden soll. […] Auch hier ist die Nachwelt der Adressat der Aktion.“111 Die bisherige Herangehensweise der Forschung an das Phänomen der Gegenpäpste lässt sich somit auch mit den Folgen der sog. damnatio memoriae erklären. Es geht also auf die von Siegern und Besiegten eines Schismas getätigten Einflüsse auf die Erinnerung der Nachwelt zurück, dass die in diesen kirchengeschichtlich so bedeutenden Phasen unterlegenen Gegenpäpste entweder aufgrund ihrer vermeintlichen Illegitimität keine oder perspektivisch vorbelastete Berücksichtigung fanden oder die Erforschung von einer aufgrund vielfältiger Zerstörungen und Manipulationen problematischen Quellenlage behindert wurde.
1.2 Forschungsstand 1.2.1 „Störfaktoren“, „Instrumente“ und „Handlanger“ – Gegenpäpste in der historischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts Die historische Bedeutung des Phänomens der Gegenpäpste spiegelt sich nicht in adäquater Form in ihrer wissenschaftlichen Rezeption wider. Die wenigen Beiträge zu diesem Phänomen sind dabei von heterogenem Umfang und unterschiedlicher Schwerpunktsetzung 112. Monographische Darstellungen zur Geschichte der Gegenpäpste liegen in Form dreier älterer Beiträge vor, denen Heribert Müller keinen wissenschaftlichen Nährwert entnehmen konnte 113 und denen auch Harald Müller wurde. Schilling: Guido von Vienne, S. 589 – 603 bemerkte hierzu, dass durch die dortigen Darstellungen sich die Konflikte, „losgelöst von allen sachlichen Streitpunkten auf eine rein persönliche Machtprobe z wischen Päpsten und Königen oder Kaisern, bzw. Päpsten und königlichen oder kaiserlichen Gegenpäpsten“ reduzierten. Vgl. Herklotz: Die Beratungsräume Calixtus᾽ II., S. 197 f. 111 Demandt: Vandalismus, S. 106 f.; Borgolte: Petrusnachfolge und Kaiserimitation, S. 153 ordnete das gezielte Vergessen denjenigen Personen zu, „deren Aktivitäten eine faktische oder auch potentielle Gefährdung der Legitimation oder des Alleinvertretungsanspruchs der römischen Kurie dargestellt“ hatten. 1 12 Vgl. die Zusammenfassung und Beurteilung in Müller: Gegenpäpste, S. 17 – 22. 113 Müller: Gegenpäpste – Prüfsteine, S. 411 f.
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jegliche wissenschaftliche Relevanz absprach 114. Anastasio ging in seiner bereits im Jahre 1754 verfassten Istoria degli Antipapi 115, einer chronologischen Aufreihung zahlreicher Viten, in der er „hauptsächlich […] apologetische Ziele verfolgte“116, grundsätzlich von einem klaren Gegensatz zwischen legitimen Päpsten und Gegenpäpsten aus, in deren Konflikt er Letztere als Usurpatoren bezeichnete, deren Illegitimität er bereits in der Einleitung dezidiert hervorhob und ihnen die Gefährdung der Einheit von Kirche und katholischem Glauben zur Last legte. Indem Anastasio lediglich die fehlende Rechtmäßigkeit der Gegenpäpste anprangerte und sie als Bedrohung der abendländischen, sogar der gesamtkirchlichen Christenheit darstellte, bieten seine Darstellungen aus heutigem Blickwinkel kaum mehr als einen Einblick in ein Geschichtsverständnis seiner Zeit. Ähnliches kann auch für den im Jahre 1859 in N eapel veröffentlichten Band Zingarellis gelten 117. Analog übernahm auch Silvani 118 in seiner 1971 veröffentlichten Monographie eine s olche Perspektive, in der auch er von einem deutlich fassbaren Gegensatz der legitimatorischen und kirchenrechtlichen Konstellationen während der von ihm behandelten Schismen ausging. Die jeweiligen Gegenpäpste, von deren Existenz der Verfasser eine Gefahr für die moralische, s oziale und politische Reinheit der Christenheit so bedeutende Einheit der katholischen Kirche ausgehen sah, hielt Silvani dezidiert für illegitim 119. Die gleiche Richtung verfolgte Percivaldi im Jahr 2014, indem sie zusammenfasste: „Wer oder was ist ein ‚Gegenpapst‘? Ganz einfach derjenige, der mit Unterstützung ‚gewisser Gruppen‘ Ansprüche auf das Papsttum erhob, sich gegen den einen kanonisch gewählten Papst auflehnte und sich genau so verhielt, als wäre er selbst auf legitimen Wege auf den Stuhl Petri erhoben worden.“120 Neben der geringfügigen monographischen Erfassung der Gegenpäpste durch die ältere Forschung wurde diesem Phänomen in einschlägigen Überblickswerken zur Geschichte der Päpste und des Papsttums ebenso überwiegend geringes Interesse entgegengebracht. Die oftmals aufgrund konfessioneller Hintergründe sowohl perspektivisch als auch darstellerisch differierende Geschichtsschreibung des 19. und 1 14 Müller: Gegenpäpste, S. 18. 115 Vgl. Anastasio: Istoria degli Antipapi. 116 Müller: Gegenpäpste, S. 18. 117 Vgl. Zingarelli: Storia degli Antipapi. 118 Vgl. Silvani: Storia degli Antipapi. 119 Ibid., S. 372 – 380. 120 Percivaldi: Gli antipapi, S. 11 f.: „Chi è un ‚antipapa‘? Semplice: qualcuno che aspira al papato, viene nominato da un certo numero di persone che lo sostengono, si oppone al papa canonicamente eletto e si comporta in tutto come se fosse legittimamente collocate sul soglio di Pietro.“
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20. Jahrhunderts 121 interpretierte schismatische Situationen des Früh-, Hoch- und Spätmittelalters lediglich als unerwünschte Störfaktoren in einer idealiter ununterbrochenen apostolischen Sukzession oder aber als ein Phänomen, das in der Auseinandersetzung des Papsttums gegen das Kaisertum begründet werden konnte. Vor dem Hintergrund der historischen Meistererzählung 122 des 19. Jahrhunderts beschrieb bspw. der protestantische Historiker Wattenbach die Geschichte des römischen Papsttums 123 aus der Perspektive des römisch-deutschen Reiches und stellte darin die Auseinandersetzung der kaiserlichen Zentralmacht des Reiches gegen die sie zu spalten drohenden Partikularkräfte oder Konkurrenzmächte in den Mittelpunkt. Das Phänomen der hochmittelalterlichen Kirchenspaltungen betrachtete er als das Aufstellen kaiserlicher Gegenkandidaten, um im Kampf gegen päpstliche Gegenspieler den Einfluss des Reiches zu erhalten oder wiederherzustellen. Die Niederlagen der „kaiserlichen Päpste“ führte Wattenbach auf das Versagen der römisch-deutschen Zentralmacht zurück 124. Vorwürfe, Schismatiker zu sein oder die Einheit der K irche zu zerstören, formulierte er jedoch nicht. Mit der Wahl seiner Darstellung der Geschichte des römischen Papsttums als Auseinandersetzung z wischen weltlicher und geistlicher Macht gerieten die Gegenpäpste in zweifacher Weise in die Position des Verlierers: Nicht nur die eigenen Ansprüche der kaiserlichen Papstprätendenten hatten sich als unterlegen erwiesen, sondern auch der vermeintliche Misserfolg in ihrer Funktion als kaiserliche Handlanger bedeutete zugleich eine Niederlage der römisch-deutschen Zentralmacht 125. Dies mag einen Grund für die nachgeordnete Wahrnehmung der Gegenpäpste im 19. Jahrhundert bedeutet haben.
121 Vgl. den umfassenden Überblick zur älteren Forschungsgeschichte bei Fuhrmann: Die Päpste, S. 263 – 297. 122 Zu Begriff und Inhalt vgl. Görich: Die Staufer, S. 11; Jarausch: „Meistererzählung“, S. 12; ders.: Die Krise der nationalen Meistererzählungen, S. 142. 123 Vgl. Wattenbach: Geschichte des römischen Papsttums. 124 So schrieb Wattenbach: Geschichte des römischen Papsttums, S. 129 zum Schisma z wischen Alexander II. und Honorius II.: Innere Konflikte im Reich nördlich der Alpen bewirkten, dass der „eben ernannte kaiserliche Papst in schmählicher Weise im Stiche gelassen wurde“. Der Parmeser [Cadalus von Parma] war somit der „erste kaiserliche Papst, welcher nicht zur Anerkennung gekommen ist“, was einen wichtigen Wendepunkt und die schwerste Niederlage des Reiches darstellte. Zu Clemens III. schrieb ders.: ibid., S. 140: „Er war ein nicht unbedeutender Mann und hatte einst, als er noch Wibert hieß, als Kanzler für Italien großes Ansehen gehabt. Aber die Zeit war eben vorüber, in der das Wort des Kaisers für die ganze Kirche maßgebend war.“ 125 Deutlich wird dies erneut, wenn Wattenbach: Geschichte des römischen Papsttums, S. 156 schreibt: „Heinrichs V. Gegenpapst [Gregor VIII.] hat so wenig zur Geltung zu kommen
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Als eines der „größte[n] Ereignis[se] der Papstgeschichtsschreibung seit der Reformation bis heute“126 wurde Rankes Geschichte der Päpste bezeichnet 127. V ielen ihrer Rezipienten galt Rankes Studie als eine „wichtige Überwindung der in der Papstgeschichte lange dominierenden konfessionellen Geschichtsschreibung“, denn der Autor nahm eine allemal innovative Perspektive ein, „löste sich aus altprotestantischer Enge und zeigte sich gegenüber vielen Entwicklungen des Papsttums verständnisvoll, ohne jedoch eine grundsätzlich protestantische Sichtweise aufzugeben“128. Die Geschichte der Päpste bezeichnete Ranke als ein Unternehmen, das die Herrschaftsansprüche der päpstlichen Institution auf Dauer emanzipieren sollte und eine langfristige, mittels „lange[r] und blutige[r] Kämpfe“ durchgesetzte Manifestation der päpstlichen Macht zum Ziel hatte 129. Darüber hinaus lokalisierte Ranke eine päpstliche Intention, die „Unabhängigkeit des Römischen Stuhles und seines Prinzipes“ gegenüber allen ihm gegenüberstehenden Kräften durchzusetzen, und sah den „Widerstreit des geistlichen und des weltlichen Prinzipes, die früher Hand in Hand gegangen“, als Auslöser der verderblichen Entzweiung, die die römische K irche wiederholt erfahren hatte. Den Spaltungen der Kirche im Hochmittelalter widmete sich Ranke dabei jedoch lediglich nachrangig, wobei er deren Bedeutung, Auswirkungen und konkrete Inhalte nur geringfügig kommentierte: „Oftmals mussten die Päpste selbst von ihrer Hauptstadt weichen und Gegenpäpste auf den Apostolischen Stuhl steigen sehen.“130 In den Kirchenspaltungen des Früh- und Hochmittelalters sah Ranke also offenbar erfolglose Störungserscheinungen des von ihm intendierten Unternehmens des Papsttums, welches er als durch „göttliche Vorsehung makellose Institution“131 darstellte, die die angestrebte Weltherrschaft „nach Jahren der Unterordnung, nach anderen Jahrhunderten eines oft zweifelhaften Kampfes“ erbringen sollte 132. Die monumentale
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vermocht, wie irgendein anderer kaiserlicher Papst seit den Zeiten Heinrichs III. Sie konnten mit Gewalt in Rom eingeführt werden, aber die Kirche kümmerte sich nicht um sie.“ Fuhrmann: Die Päpste, S. 277. Ranke: Die Geschichte der Päpste. Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 13 f. Dagegen sah Muhlack: Leopold Ranke, S. 23 „alle[n] Anlass, den Rankeschen Protestantismus in einem sehr grundsätzlichen Sinne zu relativieren“. In Rankes Werk sah Muhlack dagegen vielmehr „eine Art Geschichtsreligion“ verwirklicht, „die beim besten Willen nichts mit Protestantismus in einem kirchlichen oder selbst ‚kulturprotestantischen‘ Sinne zu tun hatte und im Übrigen für den konkreten Ansatz seiner wissenschaftlichen Arbeit völlig unerheblich blieb“. Ranke: Die Geschichte der Päpste, S. 21. Ibid., S. 21. Fuhrmann: Die Päpste, S. 280 f. Ranke: Die Geschichte der Päpste, S. 21.
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Papstgeschichte des Katholiken Pastor 133 behandelte die Zeit ab der Renaissance. In seinen Darlegungen zum sog. Großen Abendländischen Schisma spiegelte sich aber durchaus die retrospektiv wertende Sichtweise Pastors, der dem „Buche des Berliner Historikers [scil. Ranke] ein katholisches Werk entgegenzustellen“ beabsichtigte, wider, wenn er das Schisma als das „denkbar größte Unglück[, welches] über die Christenheit herein[brach]“ bezeichnete, gegen das Papst Urban VI., eine heilige Pflicht erfüllend, energisch gegen die angemaßte Würde des Gegenpapstes Clemens VII. eingriff 134. Aus der Reihe großer Papstgeschichten ist für das 19. und frühe 20. Jahrhundert auch das Werk Seppelts zu nennen, der eine fast zwei Jahrtausende umfassende Geschichte der Päpste 135 lieferte. In seiner chronologischen Abhandlung der Geschichte einzelner Pontifikate beurteilte er die vermehrt aufgetretenen Schismasituationen des 11. und 12. Jahrhunderts als „Wirren und Mißstände“, die seiner Ansicht nach aus „Machtstellung und Rivalität“136 hervorgegangen waren. Seppelt unterschied klar z wischen legitimen Päpsten und Gegenpäpsten, deren geringere Obödienz er nachzuweisen trachtete und deren unkanonisch erfolgte Erhebungen er als unrechte Anmaßung der Papstwürde darstellte 137. Seppelts protestantische Kollegen, Haller und Caspar, lieferten mit ihren Geschichten des Papsttums weniger personen-, sondern mehr institutionsgeschichtlich orientierte Studien. Sie zeichneten – wie Seppelt – aber das Bild des illegitimen Eindringens der Gegenpäpste in die ununterbrochene Sukzession des römischen Bischofs nach. Haller, dessen Bestreben in einer Kontrastierung von Idee und Wirklichkeit des Papsttums gelegen hatte, argumentierte im Falle Benedikts X. mit der unkanonischen Wahl dieses Gegenpapstes, Clemens III. bezeichnete er als Kandidaten besten Leumunds, der für ihn jedoch lediglich als kaiserliches Instrument gelten konnte 138. Caspar kündigte im Vorwort seiner zweibändigen Studie die „Geschichte einer Idee [an], […] deren einigendes Band nicht das Blut, sondern der Geist“ darstellte 139. Seine methodische Gegenüberstellung von legitimen Päpsten und Gegenpäpsten beschrieb die Phasen der Kirchenspaltungen nicht als in ihrem Ausgang offene Konkurrenzsituationen um den Apostolischen Stuhl, die einschneidende Veränderungsprozesse nach sich
1 33 Vgl. Pastor: Geschichte der Päpste. 134 Ders.: Geschichte der Päpste, Bd. I, S. 109 f. bzw. S. 224. 135 Vgl. Seppelt: Geschichte der Päpste. 136 Ders.: Geschichte der Päpste, Bd. III, S. 9. 137 Ibid., S. 152 f. bzw. S. 171. 138 Haller: Das Papsttum, Bd. II, S. 310 – 312 (zu Benedikt X.) sowie bspw. S. 417, S. 420 – 424 (zu Clemens III.). 139 Caspar: Geschichte des Papsttums, Bd. I, S. VII.
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zogen, sondern handelte sie lediglich ereignisgeschichtlich vor dem Hintergrund des im Nachhinein bekannten Ausganges und der herausgestellten Illegitimität der gegenpäpstlichen Ansprüche ab. Die konfessionellen Einflüsse auf die Perspektiven der Forschung zu Päpsten und Papsttum im 19. und 20. Jahrhundert prägten die Bilder des Papsttums somit nachhaltig. Während katholische wie protestantische Darstellungen um die adäquate Nachzeichnung der Legitimation von Päpsten und Papsttum konkurrierten, fiel den Gegenpäpsten aufgrund ihrer vermeintlichen Illegitimität nur eine Randposition zu. Katholische Forschungsbeiträge zeichneten die Geschichte der Päpste als eine von durchaus unterschiedlichen Persönlichkeiten geprägte Aufeinanderfolge der Nachfolger Petri. Gegenpäpste galten somit lediglich als vorübergehende Störfaktoren, welche im Sinne Mercatis die in ihrer Kontinuität ununterbrochene Kette der Päpste als Nachfolger des Heiligen Petrus nicht zerstören 140 konnten. Protestantische Darstellungen maßen das Papsttum dagegen an Idee und Wirklichkeit und untersuchten das Papsttum als Institution auf seine generelle Legitimation 141. Die Gegenpäpste blieben hierin ein größtenteils ausgeblendetes Randphänomen, da vermeintlich bereits über die Legitimität ihrer Ansprüche entschieden worden war. Darüber hinaus ist, wie das Beispiel Wattenbachs zeigte, eine Perspektive des 19. Jahrhunderts zu registrieren, der zufolge mit den Gegenpäpsten des Hochmittelalters lediglich Handlanger der kaiserlichen Partei des römisch-deutschen Reiches oder die Unterlegenen in der direkten Auseinandersetzung mit den legitimen Päpsten gleichzusetzen sind. Die negative Konnotation ihrer geschichtswissenschaftlichen Darstellung lässt sich vor dem Hintergrund der historischen Meistererzählung des 19. Jahrhunderts mit ihrer Niederlage in den Einheit und Vormachtstellung des römisch-deutschen Reiches gefährdenden kaiserlichen Konfrontationen mit dem Papsttum erklären. Ihre Niederlage hatte sich – aus Sicht der betreffenden Historiker – zuungunsten der Herrschaft der Zentralmacht des römisch-deutschen Reiches ausgewirkt 142. Veränderte Herangehensweisen und Perspektiven bei der Erforschung von Päpsten und Papsttum änderten im 20. Jahrhundert nur wenig am Stellenwert der Gegenpäpste und die Rezeption der Kirchenspaltungen und ihrer Protagonisten blieb größtenteils
1 40 Vgl. Anm. 57. 141 Zimmermann: Das Papsttum im Mittelalter, S. 8 – 10. 142 Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch die Sichtweise Weinfurters: Papsttum, v. a. die Zusammenfassung auf S. 100, der seine Analyse primär auf die Folgen für das Reich auf dem Weg in das föderale System hin ausrichtete, die einschlägigen schismatischen Phasen letztlich also überwiegend auf die Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht reduzierte.
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gering. Weder Schimmelpfennig 143, der Liturgie-, Dogmen- sowie Rechts- und Verfassungsgeschichte behandelte 144, noch Frenz, der sich zu Beginn seiner Papstgeschichte, in der er eine Abhandlung der Funktionsweisen und Institutionen des mittelalterlichen Papsttums gegenüber deren Entwicklungsgeschichte vorzog und sich zudem ausdrücklich gegen Rückprojektionen moderner Vorstellungen auf das Mittelalter wandte 145, ließen dem Phänomen der Gegenpäpste eine ausführlichere Rolle zukommen. Lediglich lexikalische Beiträge, wie die genannten Artikel Amanieus, Frutaz᾽ und Guyotjeannins können als allgemeine und umfassende Betrachtungsversuche dieses Phänomens gelten 146.
1.2.2 „Konkurrenten“, „Gegner“ und „Papstprätendenten“: Gegenpäpste und ein Perspektivenwechsel Eine neu ausgerichtete Sichtweise auf das Phänomen der Gegenpäpste lässt sich in Zimmermanns Studie über Papstabsetzungen des Mittelalters finden, in welcher der Autor Fragen zur mittelalterlichen Rechtsgeschichte und zur Legitimation beider konkurrierender Päpste eines Schismas bearbeitete. Dabei stellte Zimmermann heraus, dass zu Lebzeiten beider Papstprätendenten bzw. im Vorfeld einer Entscheidung über die Legitimität eines der Konkurrenten diese zunächst als konkurrierende Gegenpäpste gesehen werden sollten, da der Ausgang des Schismas und die damit verbundene Entscheidung über die Legitimität der konkurrierenden Ansprüche noch offen waren. Er signalisierte Distanz gegenüber der Einnahme einer Forschungsperspektive, die auf rückwirkend vorgenommene Zuteilung der Legitimitäten erfolgte, da dies dem Schwanken der Meinungen und somit der vielschichtigen wie heterogenen Sichtweisen der Zeitgenossen und ihren Urteilen über die Legitimität der beiden Gegenpäpste nicht entsprach 147. Einen umfangreichen Perspektivenwechsel läutete auf dieser Basis Herbers in seiner Geschichte des Papsttums im Mittelalter ein 148. Er maß den Aufstellungen von Gegenkandidaten und Schismen im Allgemeinen weitaus größeres Gewicht bei, wobei er sie als Indikatoren des nachhaltigen Umgestaltungsprozesses im
1 43 Vgl. Schimmelpfennig: Das Papsttum. Von der Antike. 144 Vgl. Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 14 f. 145 Frenz: Das Papsttum im Mittelalter, S. 10. 146 Vgl. Anm. 53 – 55. 147 Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 149. 148 Vgl. Anm. 128.
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11. Jahrhundert betrachtete, der sich sowohl im Kirchenrecht, in der Verwaltung, in der Systematisierung von Wahlverfahren und in Papsterhebungen nachzeichnen ließe 149. Gegenüber den Darstellungen Schimmelpfennigs oder Frenz᾽ räumte der Erlanger Historiker dem Phänomen hochmittelalterlicher Papstschismen weitaus mehr Raum ein und verband mit dem Ringen um Obödienz, der nötigen Verankerung einzelner Kandidaten in Rom und der Akzeptanz ihrer jeweiligen Autorität, der Rolle einzelner Personen und persönlicher Netzwerke wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchsetzung der Ansprüche eines Kandidaten auf den Apostolischen Stuhl. Die „anfängliche Legitimation“ spielte dabei, so Herbers, eine zwar zuweilen „untergeordnete Rolle“, da die langfristige Durchsetzung eines Papstprätendenten von viel mehr als nur der vermeintlich legitimen Erhebung abhing 150. Aus seiner Sicht kam den hochmittelalterlichen Kirchenspaltungsphasen und ihren Protagonisten somit die Rolle „grundsätz liche[r] Katalysatoren“ zu 151. Zwei weitere Forschungsbeiträge, die die Geschichte der Gegenpäpste in das Zentrum ihres jeweiligen Erkenntnisinteresses stellten, können für den erkannten Perspektivenwechsel stehen: Zum einen legte Laudage eine moderne und umfassende Vorstellung sämtlicher Gegenpäpste von Hippolyt oder Novatian bis zu Felix V. vor. Dabei behielt die Autorin, trotz ihres in der Einleitung angedeuteten kritisch-distanzierten Standpunktes gegenüber der in bisherigen Forschungsbeiträgen verwendeten Terminologie, den zwar wertenden, jedoch in ihren Augen „griffigen“ Papst-G egenpapst-Antagonismus als Darstellungsmethodik „großzügig“ bei 152. Im übersichtlich gestalteten Problemhorizont zu Beginn ihrer Monographie schilderte Laudage jedoch die Vielschichtigkeit der Begründungen, weswegen die Legitimität der Ansprüche einzelner Papstprätendenten bereits bei den Zeitgenossen wie auch für moderne Historiker bislang umstritten ist. Darüber hinaus stellte sie die Perspektive der konfrontativen Gegenüberstellung (Papst contra Gegenpapst), die die historische Forschung bislang angewandt hatte, als unzureichend dar, da die unreflektierte Übernahme aus zeitgenössischen Termini hervorgegangener Perspektiven in einer modernen geschichtswissenschaftlichen Analyse weder institutionen- oder sozial- noch kirchen- oder ideengeschichtlich
1 49 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 146. 150 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 148 – 160. 151 Ibid., S. 170; auch Klewitz: Das Ende des Reformpapsttums, S. 409 hatte die besondere Rolle der Kirchenspaltungsphasen hervorgehoben, indem er das „Schisma von 1130 […] einen Markstein in der Entwicklung des Papsttums“ nannte. 152 Zur terminologischen Vorgehensweise vgl. Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 10 f.
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adäquate Einblicke in das Mittelalter zuließe 153. Dass sich bis heute Entscheidungen über die Legitimität einzelner historischer Papstprätendenten als durchaus komplex erweisen, legte die Verfasserin anhand ihrer persönlichen Stellungnahmen hierzu am Ende ihrer Darstellungen der chronologisch abgehandelten Schismen nahe. Laudages Studie bot eine informative Darlegung der Ereignisgeschichte und einen umfangreichen Quellen- und Literaturapparat, setzte sich jedoch keine weiterführenden Untersuchungen zu den Methoden der Obödienz- und Legitimationsbildung einzelner Papstprätendenten, zur funktionalen Instrumentalisierung entsprechender Medien oder zu anderen weiterführenden Fragestellungen in diesem Kontext zum Ziel. Vor dem Erscheinen von Laudages Untersuchung kann Stollers Dissertation aus dem Jahre 1985 als die bislang wohl einzige monographische Studie zu gegenpäpstlichen Urkunden und Dokumenten 154 gelten. Als Gegenpäpste bezeichnete Stoller all diejenigen Personen, „who are conventionally termed antipopes“, was für den von ihm bearbeiteten Zeitraum (1061 – 1121) auf die antigregorianischen Anwärter auf das Papsttum, das sich zu dieser Zeit mehrmals zwischen zwei konkurrierenden Parteien („claimants“) umkämpft sah, zu beziehen ist. Dabei galten, so betonte Stoller, die Gegenpäpste aus der Warte ihrer damaligen Unterstützer durchaus als „legitimate pontiff “, jedoch war für ihn die Erörterung der Legitimität einzelner Papstprätendenten nicht zentral 155. Er legte vielmehr eine gründliche Sammlung, chronologische Ordnung und ausführliche Darlegung des historischen Kontexts gegenpäpstlicher Dokumente von Honorius II . (Cadalus von Parma), Clemens III . (Wibert von Ravenna), Theoderich (Theoderich von Albano), Albert (Albert von Silva Candida), Silvester IV . (Maginulf von S. Angelo) sowie Gregor VIII . (Mauritius von Braga) vor, wobei eine erhellende Behandlung der Pontifikate Theoderichs, Alberts und Silvesters IV . – wie dies auch für die vorliegende Studie gelten muss – aufgrund der geringen Quellenbasis nicht möglich sein konnte 156. Stollers Darlegung der Rechtsinhalte und der Überlieferungsgeschichte sowie die Kontextualisierung der bearbeiteten Dokumente bedeutet für eine weiterführende, systematische Beschäftigung mit den entsprechenden Urkunden ein durchaus gewinnbringendes
153 Dies.: ibid., S. 11 – 14 (cit. a. S. 14) verstand ihre Studie als eine Geschichte des Papsttums aus „einer völlig anderen Perspektive“. 154 Stoller: Schism. 155 Ibid., S. 2 f. 156 Ibid., S. 6 zufolge können aufgrund der zu geringen Quellenüberlieferung für die Gegenpäpste in den Jahren 1100 – 1111 („a handful chronicle passages […] provide almost no useable information“) für diese Gegenpäpste keine zuverlässigen Ergebnisse erzielt werden.
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Fundament 157. Dass der Autor hierbei zwar Päpste und Gegenpäpste als Vertreter zweier konkurrierender Parteien terminologisch gegenüberstellte, dabei mit dieser Differenzierung eine Bewertung der Legitimationsansprüche der Papstprätendenten perspektivisch aber ausschloss, kann durchaus als richtungsweisend für den aktuell wahrzunehmenden Perspektivenwechsel gesehen werden. Eine ganzheitliche Betrachtung der von ihm bearbeiteten Urkunden und der einschlägigen Literatur zu liefern, lag jedoch nicht in Stollers Intention 158, weswegen bspw. – bis auf wenige Ausnahmen – weder äußere oder innere Merkmale der Urkunden erörtert wurden. Da Stoller weder systematisch auf legitimationsgeschichtliche Fragen einging, noch die Urkunden der jeweiligen Kontrahenten vergleichend hinzuzog, sollen in der vorliegenden Studie die von ihm geschaffenen Grundlagen um die Aspekte der äußeren wie inneren Merkmale im Kontext möglicher Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung beider konkurrierender Päpste erweitert werden. Über diese Untersuchungen hinaus zeigte sich mit der Studie Sprengers 159 und vor allem mit dem von Müller herausgegebenen Tagungsband Gegenpäpste – ein unerwünschtes mittelalterliches Phänomen 160 eine im Hinblick auf Gegenpäpste nachhaltig veränderte Perspektive der historischen Forschung. In ihnen wurden G egenpäpste nicht mehr als historisch Gescheiterte, sondern vielmehr als aktiv konkurrierende Prätendenten in einem völlig offenen Kampf um das Papstamt in den Mittelpunkt interdisziplinärer Forschungsanstrengungen 161 gerückt. Am Beispiel politischer Datierungen in Privaturkunden zeigte Sprenger die Wahrnehmung und Deutung des Alexandrinischen Schismas im Sinne einer Wahrnehmung der „Ereignisse der großen Politik“ auf regionaler und lokaler Ebene und operierte somit an der Schnittstelle z wischen der Perspektive der „höchsten politischen Ebene des Kaiser- bzw. des Papsttums […] und der landes- und regionalhistorischen Perspektive“162. Er stellte anhand der von ihm analysierten regionalen Schriftzeugnisse dar, wie sehr ein Schisma auf regionaler Ebene als krisenhafte Situation wahrgenommen wurde. Trotz der von „Kaiser- und 157 Ibid., S. 3 f.: „To know who were the beneficiaries and signatories of antipapal documents and who attended their councils, to understand the character of their actions, is to gain significant insight into the nature of that effort and the degree to which it succeeded.“ 158 Ibid., S. 3, Anm. 4. 159 Sprenger: Zwischen den Stühlen. 160 Vgl. Anm. 1. 161 Longo: Preface. Framing Clement III. verwies auf verstärkte interdisziplinäre Forschungsanstrengungen in diesem Bereich. Die gegenpäpstlichen Urkunden werden in den von Longo erwähnten Projekten jedoch nicht explizit als Untersuchungsgegenstand benannt. Vgl. hierzu auch die Homepage einer Tagung des Projekts: „Framing Anacletus II. (Anti)Pope, 1130 – 1138“. 162 Sprenger: Zwischen den Stühlen, S. 20.
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Papst gleichermaßen vorgebrachten Forderung einer klaren Obödienzentscheidung“ spiegelten sich in den Äußerungen und Handlungen der Zeitgenossen teils Unsicherheit, teils Neutralität, aber auch „bemerkenswert anpassungsfähige Reaktionen“163 wider. Sprenger zog daher den Schluss, dass die Entscheidung über Legitimität und Illegitimität eines Kontrahenten nicht bereits vor dem Ausgang eines Schismas als feststehend erachtet, sondern vielmehr als nachhaltig umstritten bezeichnet werden muss. Aus seinen Darlegungen geht weiter hervor, dass die Haltung eines Urkundenempfängers während eines Schismas, aus welcher die bisherige Forschung auf Grundlage vorliegender Privilegierungen in „vermeintliche[r] Eindeutigkeit“ auf die Obödienz eines Gegenpapstes zu schließen versucht hatte, somit deren Reduktion der konkurrierenden Parteien auf zwei einander gegenüberstehende Lager, zu kurz greift. Vielmehr demonstrierte Sprenger die Heterogenität der Gegensätze in den bestehenden vielschichtigen Konflikten und lieferte Hinweise auf ein sehr viel komplexeres Motivationsgeflecht, weswegen die Urkundenempfänger den Kontakt zu den Päpsten oder den Gegenpäpsten gesucht hatten 164. Begleitet wurde die perspektivische Neujustierung der Erforschung der Gegenpäpste durch eine Monographie Muylkens᾽, die am Beispiel hochmittelalterlicher Gegenkönige methodisch wie strukturell neue Wege beschritt und bisherige Forschungskonzepte, die zwischen König und Gegenkönig unterschieden, einer kritischen Revision unterzog 165. Anders als hier für die Gegenpäpste demonstriert, war für Muylkens eine ihrer Untersuchung zugrunde liegende Definition zum Phänomen des Gegenkönigtums im hohen Mittelalter schnell zu ermitteln. Danach handelte es sich bei Gegenkönigen um „den Kreis von Personen, die gegen einen bereits gewählten und amtierenden König ihrerseits zum König erhoben worden sind und, darauf fußend, mit selbstständigem Herrschaftsanspruch auftraten“166. Muylkens᾽ Suche nach Kriterien, anhand derer ein König schlagend und konsensfähig von einem Gegenkönig geschieden werden könne, resultierte in ihrer streitbaren These, der zufolge „die Historiker […] einen ‚Gegenkönig‘ zum ‚Gegenkönig‘ mach[t]en“167. Bereits vor ihr hatte Petersohn festgehalten, dass die ältere Forschung ein Gegenkönigtum mit einem klaren Legitimationsgefälle verbunden hatte und einem der Konkurrenten – zumeist im Nachhinein – die Regierungsbefugnis und -befähigung abgesprochen hatte, „sei es, weil gegenüber formalen Gesichtspunkten des Erhebungsaktes wie 1 63 Ibid., S. 36. 164 Sprenger: Zwischen den Stühlen, S. 11. 165 Muylkens: Reges geminati, cit. a. S. 15. 166 Ibid., S. 11. 167 Ibid., S. 364, S. 368.
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dem Zeitpunkt der Wahl, dem Wahlort, der Wählerschaft oder dem Wahlverfahren Bedenken angemeldet wurden“. Darüber hinaus wurde das Recht des Unterlegenen auf die jeweiligen Herrschaftsansprüche grundsätzlich in Zweifel gezogen, womit Königtum und Gegenkönigtum wie auch Papsttum und Gegenpapsttum rückblickend aufgrund des jeweiligen Erfolges bewertet wurden 168. Wie in Muylkens᾽ Konzept einer Kontrastierung eines Königs und eines Gegenkönigtums vorgeschlagen, wird für die vorliegende Studie eine zu bewältigende Herausforderung in der „strukturellen Bewertung übergreifender Phänomene“ liegen, die notwendigerweise an die Untersuchung von jeweils in einer „spezifischen historischen Situation verankerten Einzelfällen“ gekoppelt sein muss 169. Entscheidende Impulse für die Erforschung des Phänomens der Gegenpäpste 170 sind abschließend mit dem Tagungsband Gegenpäpste – ein unerwünschtes mittelalterliches Phänomen in Verbindung zu bringen. Aufgrund der darin entworfenen Forschungsperspektiven sollen nun verstärkt Handlungsmuster und Kommunikationsverfahren der Kontrahenten untersucht und unterschiedliche Argumentationsstrukturen sowie Legitimationsstrategien herausgearbeitet werden, mit denen die Kontrahenten versuchten, möglichst breite Obödienz auf sich zu vereinen 171. Schwedler, für den als der legitime Papst zu gelten hatte, „wer sein Amt durch von Zeitgenossen anerkannte Verfahren wie Wahl und Inthronisation“ erhalten hatte, bezeichnete denjenigen als Gegenpapst, über den die Partei, die in einem Schisma die Oberhand behalten hatte, auf entsprechende Art und Weise urteilte. Außerdem gab er zu bedenken, dass es, „um die Unrechtmäßigkeit des Opponenten zu erweisen, […] keine anerkannten Regeln“ gab, es sich in gewisser Weise somit um eine Verfahrenslücke handelte 172. Auch in Bezug auf die Rolle der Urkunden beider Gegenspieler eines Schismas wurde in den genannten Werken der festgestellte Perspektivenwechsel deutlich. Die Praxis politischer wie funktionaler Instrumentalisierung päpstlicher Urkunden beschrieb hierbei unter anderem Sprenger 173. Da eine systematische Untersuchung der Urkunden der konkurrierenden Päpste auf vergleichender Basis zur Erforschung von vielerlei Aspekten jedoch ein Desiderat darstellt, unterstrich Müller die Eignung d ieses Quellenkorpus zur Beantwortung legitimatorischer, rechtsgeschichtlicher,
1 68 Petersohn: „Echte“ und „falsche“ Insignien, S. 100 f. (36 f.). 169 Muylkens: Reges geminati, S. 15. 170 Vgl. Anm. 1. 171 Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 130; Müller: Gegenpäpste, hier S. 16; vgl. auch das Resümee Müllers: Gegenpäpste – Prüfsteine, S. 429 f. 172 Schwedler: Zur damnatio memoriae bei Gegenpäpsten, S. 205. 173 Sprenger: Zwischen den Stühlen, S. 1 – 21.
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netzwerk- und strukturgeschichtlicher sowie kommunikativer Fragestellungen 174. Herbers trat dafür ein, dass die Urkunden der einzelnen Papstprätendenten als Medien gesehen werden können, in w elchen päpstliche Autorität ausgedrückt und dargestellt werden sollte 175. Johrendt sah in Urkunden, Briefen und Dokumenten der konkurrierenden Päpste Träger von Legitimationsstrategien und stellte sie als Mittel zur Distinktion gegenüber der Konkurrenz dar 176. Ein wichtiges Mittel zur Legitimierung der eigenen Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl lag für die einzelnen Konkurrenten aus Maleczeks Sicht in der Obödienzgewinnung. Dabei maß er den Urkunden und Dokumenten der Gegner eine gewichtige Rolle bei, die er am Beispiel der Konkurrenz Alexanders III. gegen Viktor IV., Paschalis III. und Calixt III. an der Qualität des kurialen Apparats, eines hohen, kontinuierlichen Urkundenausstoßes und nachhaltiger Registerführung vorführte 177. Es bleibt festzuhalten, dass das Phänomen der Gegenpäpste, gemessen an seiner historischen, kirchen-, kultur- und ideengeschichtlichen Bedeutung, in den Beiträgen der historischen Forschung bis in das 21. Jahrhundert hinein keine adäquate Berücksichtigung erfuhr. Die Zugangsweisen und Perspektiven der Forschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ermöglichten Gegenpäpsten größtenteils nicht mehr als eine Randposition oder eine zumeist mit perspektivischer Vorkonnotation belastete Behandlung. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden die hochmittelalterlichen Kirchen spaltungsphasen und ihre Akteure aus einem primär rechtsgeschichtlichen Blickwinkel behandelt und die gängige Kontrastierung legitimer Päpste gegenüber Gegenpäpsten blieb in den Versuchen wissenschaftlicher Determinierung vorherrschend. Nur wenige konzeptionell abweichende Studien stechen mit progressiveren Ansätzen (Zimmermann, Stoller)178 heraus, bevor in den Beiträgen der neuesten Forschung ein Perspektivenwechsel eintrat. Kirchenspaltungsphasen wurden nun als in ihrem Ausgang völlig offene Konkurrenzen um das Papsttum betrachtet und ihre Schwerpunkte auf die Analyse von Handlungsspielräumen und Strategien der Antipoden im Kampf um Legitimation, Obödienz und Autorität gelegt. Der kultur-, ideen- und kommunikationsgeschichtlichen Funktion der Urkunden beider Kontrahenten wurde dabei zwar größeres Gewicht bescheinigt, systematische Untersuchungen hierzu liegen bislang jedoch ebenso nur ansatzweise vor wie für deren diplomatische Erforschung.
1 74 175 176 177
Müller: Gegenpäpste, S. 39 – 42, S. 46 f. Herbers: Konkurrenz und Gegnerschaft, S. 69. Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 130, S. 142, S. 155 f. Maleczek: Das Schisma von 1159 bis 1177, S. 182 – 187, cit. a. S. 182; vgl. Anm. 306 f. mit den entsprechenden Angaben im Fließtext. 1 78 Vgl. Zimmermann: Papstabsetzungen und Stoller: Schism.
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1.2.3 „Randposition“: die Urkunden der Gegenpäpste in der diplomatischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts Die Forschungsgeschichte der Urkunden der hochmittelalterlichen Gegenpäpste ist eng verknüpft mit der päpstlichen Diplomatik des 19. und 20. Jahrhunderts. Päpstliche Dokumente wurden bereits in den Anfängen wissenschaftlicher Beschäftigung mit Urkunden, so bei Mabillon 179 wie auch bei den Autoren des Nouveau Traité 180, berücksichtigt. Umfassende und systematische Forschungsanstrengungen im Bereich der Papstdiplomatik fanden hauptsächlich im 19. Jahrhundert ihren Ausgangspunkt. Im Vergleich zu den Urkunden römisch-deutscher Herrscher des Mittelalters erfuhren Papsturkunden dabei zunächst, obwohl laut Santifaller die von der universalsten Einrichtung des Mittelalters hervorgebrachte „verlässlichste und exakteste Geschichtsquelle“181, eine weitaus geringere Rezeption. Im Gegensatz zu Papsturkunden standen für Forschungen an Herrscherurkunden durch Beiträge angesehener Forscher wie Sickel 182, Ficker 183, Bresslau 184 oder Erben 185 und Urkundeneditionen in den Bänden der MGH-Diplomata 186 unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten zur Verfügung. Durch Kehrs ehrgeizigen Plan einer „kritischen Ausgabe der Papsturkunden bis Innozenz III.“187 nahm sich das im Jahre 1896 gegründete Göttinger Papsturkundenwerk einer systematischen Durchsicht weiter Teile der europäischen Archivlandschaft an. Darüber hinaus erweiterte sich das Quellenfundament durch die ebenfalls durch Kehr veranlasste Kanalisierung der zusammengestellten Papsturkunden in den Regesta pontificum Romanorum 188. Mit den systematischen Verzeichnissen in Jaffés Regesta
179 Mabillon: De re diplomatica libri VI, S. 52, S. 61 – 63, S. 128 – 131, S. 153, S. 166 f., S. 181 – 183, S. 436 – 443, cit. a. Mersiowsky: Papstprivilegien in der graphischen Welt, S. 139, Anm. 1. 180 Toustain: Nouveau traité de diplomatique, Bd. V, S. 78 – 338. Zur Rezeption der päpstlichen Urkunden durch die Autoren vgl. Rabikauskas: Diplomatica pontificia, S. 8 und zur methodischen Aufteilung innerhalb des Werkes vgl. Mersiowsky: Papstprivilegien in der graphischen Welt, S. 139, Anm. 1. 181 Santifaller: Urkundenforschung, S. 7, S. 53. 182 Vgl. Sickel: Acta regum et imperatorum Karolinum und ders.: Beiträge zur Diplomatik. 183 Vgl. Ficker: Beiträge zur Urkundenlehre. 184 Vgl. Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre. 185 Vgl. Erben: Urkundenlehre und ders: Die Kaiser- und Königsurkunden des Mittelalters. 186 MGH-Diplomata: http://www.dmgh.de/de/fs1/object/display.html?sortIndex=030, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; vgl. Hiestand: Hundert Jahre Papsturkundenwerk, S. 20. 187 Vgl. Kehr: Über den Plan einer kritischen Ausgabe. 188 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 11 f. Für eine umfassende Bibliographie der Bände Kehrs vgl. Anm. 370.
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pontificum Romanorum 189 und den chronologisch nach einzelnen Pontifikaten geordneten Editionen zahlreicher päpstlicher Urkunden in Pflugk-Harttungs Acta pontificum Romanorum inedita 190 entstanden wichtige Säulen einer wissenschaftlichen Infrastruktur für die Papsturkundenforschung der Folgezeit. Den geringen Abbildungszahlen der auf Archive nahezu in ganz Europa verstreuten Papsturkunden begegnete Pflugk-Harttung mit seinen – nicht unumstrittenen 191 – Nachzeichnungen einschlägiger äußerer Merkmale, graphischer Symbole und Siegel 192. Sowohl bei Jaffé, Pflugk-Harttung als auch in den Kehr᾽schen Quellenwerken fanden sich die Urkunden der Gegenpäpste – soweit erfasst – mit der gleichen methodischen Vorgehensweise berücksichtigt wie die Urkunden der legitimen Päpste, standen diesen allerdings in wesentlich geringerem Umfang gegenüber 193. Das Überlieferungsdefizit der gegenpäpstlichen Urkunden wirkte sich fortan nachhaltig auf deren Berücksichtigung in Studien zur diplomatischen Entwicklung päpstlicher Urkunden aus: Nahezu unberücksichtigt blieben sie bei Schmitz-Kallenberg, der Genese und Fortgang einzelner Urkundenelemente äußerer wie innerer Merkmale skizzierte und in seiner Studie maßgebliche Linien der diplomatischen Entwicklung der mittelalterlichen Papsturkunden beschrieb 194. In seiner Studie definierte er diejenigen Schriftstücke der römischen (päpstlichen) Kanzlei als Papsturkunden, die, „unter Beobachtung bestimmter Formen abgefasst, in irgendeiner Weise in die rechtlichen Verhältnisse desjenigen, für den sie ausgestellt wurden, eingriffen oder eingreifen sollten“, weshalb nur diejenigen Papsturkunden als echt bezeichnet werden konnten, die aus der „päpstlichen Kanzlei hervorgegangen und dort auf dem ordentlichen, geschäftsmäßigen Wege hergestellt“ worden waren. Schmitz-Kallenbergs Sichtweise, die päpstliche Kanzlei im Sinne einer Behörde, einer feststrukturierten administrativen Institution des universellen Papsttums zu
189 Vgl. Jaffé: Regesta pontificum Romanorum. Aktuell befindet sich eine im Internet zugängliche Datenbank noch im Aufbau: http://www.papsturkunden.de/EditMOM/home.do, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 190 Pflugk-Harttung: Acta, vgl. Anm. 5. 191 Krafft: Bene Valete, S. 9. 192 Vgl. Pflugk-Harttung: Specimina; darüber hinaus versah Pflugk-Harttung: Acta pontificum Romanorum inedita zahlreiche Urkunden mit einer Beschreibung äußerer Merkmale, graphischer Symbole, Siegel, Schrift und weiterer Merkmale. 193 Angaben, ob es sich um einen Gegenpapst handelt oder nicht, konnten in den Verzeichnissen und Quellenwerken schwanken. So wurde in IP VII/1, S. XVI bzw. S. XXVII im Falle Clemens III. der Papstname um die Angabe „Wibert von Ravenna“, im Falle Viktors IV. um „Antipapa“ erweitert. 194 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 63, S. 71.
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definieren und die Originalität der Urkunden an „die Entstehung in der päpstlichen Kanzlei oder doch wenigstens auf Befehl des Papstes“ zu koppeln, kann konsequenter weise das Auslassen der Urkunden der Gegenpäpste aus seinen Beobachtungen zu den Papsturkunden erklären 195. Bresslaus Handbuch der Urkundenlehre zeigte neben der formalen Entwicklung päpstlicher Urkunden wesentliche Schritte der Kanzleigeschichte auf. Eine Eingliederung der gegenpäpstlichen Urkunden erfolgte dabei unter klar zugewiesenen Legitimationsverhältnissen 196. Mit seinen Bullen der Päpste bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts 197 lieferte Pflugk-Harttung nicht nur eine umfangreiche wie systematische Beschreibung der Entwicklung einzelner Urkundenelemente, der Schriftentwicklung und des Urkundenproduktionsprozesses, sondern nahm darüber hinaus eine chronologische, nach Pontifikaten geordnete Einzelbetrachtung des Urkundenwesens der einzelnen Päpste auf Basis des ihm bekannten Quellenkorpus vor. Mit Ausnahme Gregors VIII. (1118 – 1121) fand sich das Urkundenwesen aller Gegenpäpste zwischen den Pontifikaten Leos IX. (1049 – 1054) und Coelestins III. (1191 – 1198) in seine Studie integriert. Pflugk-Harttung ordnete dabei die Urkunden der Gegenpäpste in die chronologische Reihe der Päpste ein, ohne dabei über deren Legitimation zu urteilen, was somit eine Betrachtung der diplomatischen Entwicklungen in den päpstlichen Urkunden ohne Differenzierungen auf Basis einer zumeist im Nachhinein getroffenen Legitimationsabstufung ermöglichte 198. Im Gegensatz zu Kehr, der in seiner Spezialuntersuchung neu aufgefundener Papsturkunden Clemens᾽ III . bereits eingangs betonte, dass es sich bei dem Aussteller der von ihm untersuchten Quellen um einen der unterlegenen Papstprätendenten gehandelt habe, mit dem die „zweifelhaften Ehren eines Gegenpapstes“199 zu verbinden seien, rückte Pflugk-Harttung die Urkunden dieses Gegenpapstes ohne derartige Prämissen in den Mittelpunkt seiner Studie Papstpolitik in Urkunden 200. Generell fand Pflugk-Harttung in den Urkunden der Nachfolger Petri tiefe Spuren päpstlicher Politik und betrachtete das Quellenkorpus
1 95 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 63. 196 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. II, S. 421. 197 Vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste. 198 Für die Gegenpäpste des Alexandrinischen Schismas (Viktor IV., Paschalis III. und Calixt III.) nahm Pflugk-Harttung: ibid., S. 386 jedoch pauschal an: „Sie hatten eben viel Zeit, freuten sich, wenn sie etwas zu thun fanden, und konnten ihre Urkunden sorgfältig herstellen lassen.“ 199 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 223 – 238. 200 Pflugk-Harttung: Papstpolitik in Urkunden; gegen Pflugk-Harttung hatte Kehr: Scrinium und palatium, S. 76 Stellung bezogen und eine „‚Papstpolitik in Urkunden‘ [als] ein luftiges Gebilde der Phantasie“ bezeichnet. Vgl. Kap. 2.3.3.
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vor dem Hintergrund des Wibertinischen Schismas dahin gehend als Medium von hoher Aussagekraft 201. Diekamp untersuchte anhand eines eingehenden Vergleichs von rund 300 Papsturkunden die Eigenhändigkeit sowie den Zeitpunkt der Ausgestaltung einzelner Elemente im Laufe der Urkundenproduktionsphase. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Rotae, der Papstunterschrift, den Kardinalsunterschriften, den Datierungen und der päpstlichen Bullierungspraxis. Die Urkunden der Gegenpäpste blieben hierbei – eine Ausnahme bildet ein einziger Hinweis auf eine Bulle Clemens᾽ III. – unberücksichtigt 202. Gleiches gilt für Kaltenbrunners 203 Studie zu den äußeren Merkmalen der Papsturkunden des 11. und 12. Jahrhunderts, die – ähnlich Diekamp – die Entwicklung ausgewählter graphischer Symbole skizzierte und Angaben zu Phänomenen wie der päpstlichen Unterfertigungspraxis aufzeichnete. Geringe, jedoch explizite Erwähnung kam den Gegenpäpsten Viktor IV., Paschalis III. und Calixt III. in der Untersuchung Katterbachs und Peitz᾽ zu, in der die Autoren die Frage der eigenhändigen Beteiligung der Päpste und Kardinäle in feierlichen Privilegien eingehend analysierten 204. Mühlbacher 205 und Helleiner 206 untersuchten Einflüsse und Wechselwirkungen z wischen Papst- und Herrscherurkunde und hielten in ihren Studien die Übernahme zahlreicher Elemente der Kaiserurkunden in die Papsturkunden in der Zeit der sog. deutschen Päpste (Mühlbacher) und eine Umkehr dieser Verhältnisse im 12. Jahrhundert (Helleiner) fest. Helleiner begründete dies mit dem wesentlich vergrößerten Einfluss des Papsttums vor allem nördlich der Alpen, wo die päpstliche Schriftlichkeit stark vermehrt auch in Interaktion mit dortigen Empfängern getreten und von diesen rezipiert und weiterentwickelt worden war. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung z wischen römisch-deutschem Kaisertum und Papsttum stützte Mühlbacher seine Beobachtungen unter anderem auf Urkunden des Gegenpapstes Clemens III., der einmal mehr seine wissenschaftliche Rezeption seiner vermeintlichen Position als kaiserliches Instrument verdankte. Neben der Erfassung und Beschreibung diplomatischer Phänomene in den Urkunden stand die Entwicklungsgeschichte kurialer Institutionen, die an der Ausgestaltung der Urkunden beteiligt gewesen waren, im Fokus 207. Die Ausbildung eines
2 01 Pflugk-Harttung: Papstpolitik in Urkunden, S. 75. 202 Vgl. Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 613. 203 Vgl. Kaltenbrunner: Bemerkungen. 204 Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 231 f. 205 Vgl. Mühlbacher: Kaiserurkunde und Papsturkunde. 206 Vgl. Helleiner: Der Einfluss der Papsturkunde. 207 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 59 – 80 mit weiterer Literatur.
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funktionierenden Kanzleiapparats im Sinne effektiver Administrationsstrukturen wurde dabei häufig als Zeichen intakter Herrschaftsverhältnisse gedeutet. So verband Kehr in seinem Aufsatz Scrinium und palatium die Organisation der päpstlichen Kanzlei mit wichtigen Rückschlüssen auf die Entwicklung der dictamina und der Schriftentwicklung am päpstlichen Hof 208. In seiner Studie unterschied er z wischen einer an die alte Organisation der römischen Kirche und ihrer Verwaltung gebundene und einer selbstständigen, bei der Person des regierenden Papstes agierenden Beurkun dungsbehörde, die sich im „Kampf zweier Verwaltungssysteme“ gegenüberstanden. Den Sieg der pfalznotarischen Behörde im Verlauf dieser Konkurrenz legte Kehr dabei an der Schriftentwicklung innerhalb der päpstlichen Kanzlei und an der Ablösung der Kurialschrift durch die Minuskel dar 209. Den Kanzleien der Gegenpäpste seines Untersuchungszeitraumes (11. Jahrhundert) räumte Kehr lediglich wenig Raum ein, was er zum einen mit der Quellenarmut begründete, zum anderen aber die fehlende Sinnhaftigkeit einer solchen Analyse nicht unbetont ließ, indem er dem Gegenpapst Clemens III. aufgrund seiner vermeintlich fehlenden Legitimität absprach, eine voll besetzte Kanzlei gehalten zu haben. Er begründete dies damit, dass „dies nicht einmal d[en] echten Päpste[n]“ zuteil geworden war, sodass man es „von dem unechten erst recht nicht erwarten“ durfte 210. Breites Augenmerk widmete die institutionenorientierte Forschung 211 der Freilegung entwicklungsgeschichtlicher Berührungspunkte administrativer Strukturen päpstlicher wie kaiserlicher Einrichtungen. Noch im Jahre 1952 sah Elze die Notwendigkeit, die Entwicklung der päpstlichen Urkunden am Vorbild des kaiserlichen Hofes des römisch-deutschen Reiches darzustellen, und ging davon aus, dass sich der päpstliche Hof dem der frühen Salier anzugleichen versucht hatte und deshalb auf die aus den „grundlegenden Reformen am Ende des [11.] Jahrhunderts [hervorgegangenen] Neuansätze zurückgriff “212. Er schuf hierfür den Begriff der Imitatio Imperii 213, in deren Folge er die „Kurie, Kammer und Kapelle […] mit dem Kardinalskolleg [als die] wichtigsten Ergebnisse“ sah. Die hier vorgestellten Beiträge lassen für das Vorgehen der diplomatischen Forschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts folgende Rückschlüsse zu: Ein Schwerpunkt lag zunächst darauf, gegenseitige Einflüsse der römisch-deutschen Kaiserurkunden und der Papsturkunden festzustellen sowie die Entwicklung von Formular und inneren
208 Kehr: Scrinium und palatium, S. 70 – 74. 209 Ibid., S. 70 – 72, S. 111 f. 210 Ibid., S. 102 f. 211 Klewitz: Cancellaria, S. 44 f. 212 Elze: Das „Sacrum Palatium Lateranense“, S. 48. 213 Verstärkt kommt Elzes Ansicht auch in ders.: Die päpstliche Kapelle zum Vorschein.
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und äußeren Merkmalen nachzuzeichnen. Wegen ihrer institutionenorientierten Ausrichtung war der Fokus der Forschung dieser Zeit zudem auf die Ausbildung der herrscherlichen wie päpstlichen Kanzleien gerichtet, weshalb die Entwicklung von Strukturen, Funktionsweisen und Personalwesen dieser Einrichtungen analysiert wurde. Die Entwicklungsgeschichte des hochmittelalterlichen Papsturkundenwesens wurde dabei vor dem Hintergrund der historischen Meistererzählung des 19. Jahrhunderts mit der Auseinandersetzung z wischen römisch-deutschem Kaisertum und dem aufstrebenden Papsttum verbunden. Die geringe Berücksichtigung der Gegenpäpste könnte deshalb, ähnlich wie in den oben vorgestellten Beiträgen, mit dem Legitimationsdefizit der Gegenpäpste verbunden werden, mit dem die marginale Rezeption auch in der diplomatischen Forschung erklärbar wäre. Den Gegenpäpsten und ihren Urkunden blieb aufgrund des vermeintlichen Legitimitätsdefizits überwiegend nur eine Randposition. Wenn überhaupt in die Untersuchungen eingebunden, waren dies zumeist die kaiserlichen Gegenpäpste 214 des 11. oder 12. Jahrhunderts, die in ihrer vermeintlichen Funktion als Instrument oder Handlanger des römisch-deutschen Herrschers Beachtung fanden. Dagegen wurde den Urkunden Anaklets II., Konkurrent Innozenz᾽ II. während des Schismas der Jahre 1130 – 1138, vergleichsweise wenig Erwähnung geschenkt. Eine Ausnahme bildet Pflugk-Harttungs Studie 215, die gerade im Falle Anaklets II. bemerkenswert ist, da in der deutschsprachigen diplomatischen Forschung dieser Zeit offenbar kaum die Notwendigkeit gesehen wurde, die zahlreichen Veränderungen der Gestaltung der päpstlichen Urkunden, deren Wurzeln man vielerorts mit dem Pontifikat Innozenz᾽ II. verband 216, mit dem Urkundenwesen seines Gegenpapstes zu vergleichen 217. Eine wesentliche Ursache für die marginale Berücksichtigung der Urkunden der Gegenpäpste liegt zudem in der problematischen Überlieferungssituation begründet. Die von Santifaller zur Sprache gebrachten methodischen Vorgehensweisen der diplomatischen Forschung, die Kehr zu seinem Plan motiviert hatten, nämlich eine komparative Vorgehensweise mit möglichst breiter Vergleichsbasis, sind teils bis heute an enge Grenzen gebunden 218. Gerade für die Entwicklungsgeschichte der äußeren
214 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. II, S. 421; Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 86. 215 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 337 – 341. 216 Zu den nachhaltigen Neuerungen der Ästhetik der feierlichen Privilegien unter Innozenz II. vgl. Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 211 – 213. 217 Auf das dementsprechende Desiderat im Bereich der graphischen Symbole wie der äußeren Merkmale wies Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 25 hin. 218 Santifaller: Urkundenforschung, S. 8 – 12.
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Merkmale erwies sich die geringe Zahl verfügbarer Abbildungen als problematisch. Häufig 219 standen lediglich einzelne Abbildungen in Form von Faksimilia bzw. Tafelwerken, Pflugk-Harttungs Specimina 220 oder – in vereinzelten Fällen – photographischen Aufnahmen zur Verfügung 221. Da einer Vielzahl der vorgestellten Studien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts keine detaillierte Auflistung über das verwendete Urkundenmaterial zu entnehmen war, kann der Einfluss der Urkunden der Gegenpäpste bei der Gewichtung und Interpretation der erzielten Ergebnisse durch die Autoren nicht immer exakt nachvollzogen werden 222. Wo dies jedoch möglich war, zeigte sich eine wesentlich problematischere Überlieferungssituation für die Urkunden der Gegenpäpste 223 als für die heute als legitim geltenden Konkurrenten. Der riesige Distributionsradius päpstlicher Urkunden, der sich bereits im Mittelalter über ganz Europa erstreckte, und die zu dieser Zeit steigende Anzahl expedierter Dokumente machen eine systematische Erfassung und Erforschung d ieses Quellenkorpus bis heute zu einer Herausforderung 224. Wegen ihrer überwiegend rechts- und verfassungsgeschichtlichen Orientierung wurde seitens der diplomatisch-historischen Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts der Auswertung von Urkundentexten großes Interesse entgegengebracht. Aufgrund qualitativ heterogener, teils nur unter Einschränkungen zugänglicher Drucke und
219 Einen Überblick über die Entwicklung der Verwendung von Abbildungen in der päpstlichen Diplomatik bot Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 6 – 9. 220 Zur durchaus unterschiedlichen Rezeption der Pflugk-Harttung᾽schen Specimina, die sowohl als „unschätzbares Hilfsmittel“ (Kehr: Scrinium und palatium, S. 70, Anm. 1) aber auch als „roh und unvollkommenes“ (Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 61) graphisches Visualisierungsmaterial bezeichnet wurden, also durchaus nicht unumstrittenen geblieben sind, vgl. Krafft: Bene Valete, S. 10, Anm. 7. 221 Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 375 stellte die problematische Quellensituation in den Vordergrund, aufgrund derer generalisierende Aussagen über Genese und Verlauf der Entwicklung einzelner Elemente päpstlicher Urkunden zu unterbleiben oder nur mit äußerster Vorsicht vorgebracht werden könnten. 222 Eine Ausnahme bildet z. B. die lediglich auf spezielle Fragestellungen zugeschnittene Studie Katterbachs: Die Unterschriften der Päpste, der auf S. 263 – 274 eine umfassende Darlegung des verwendeten Quellenmaterials beigelegt wurde. Eine Sonderform stellt Pflugk-Harttungs: Die Bullen der Päpste dar, in dem den Ergebnissen zwar Urkundenzahlen zugrunde gelegt werden, allerdings so gut wie keine detaillierten Angaben erfolgen, um welche Urkunden es sich handelt. Ausführliche Angaben lassen sich regelmäßig im späteren 20. Jahrhundert feststellen, die aufgrund ihrer vermehrt statischen Ausrichtung den Wert einzelner Urkundenbestände stärker berücksichtigten. 223 Vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 25, Anm. 122. 224 Hiestand: Die Leistungsfähigkeit der päpstlichen Kanzlei, S. 1 – 15.
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Editionen, der quantitativ wie regional unausgeglichenen Erfassung des Quellen materials, der diffizilen Abbildungslage sowie mangelnder Editions- oder Sammelwerke gestalteten sich Forschungen aufgrund der Überlieferungssituation als schwierig. Die in ihrer Textwiedergabequalität schwankenden, oftmals hinsichtlich statistischer Erfassungen rein quantitativ nicht ausreichenden Reproduktionsmaterialien ließen Forschungen nur unter teils problematischen Bedingungen zu 225. Die zweibändige Edition der Papsturkunden z wischen 896 und 1046 von Zimmermann 226 bildete erst ab dem Jahre 1984 eine bemerkenswerte Verbesserung, während hochmittelalterliche Papsturkundentexte zumeist noch immer lediglich in Einzeleditionen vorliegen. Für die Gegenpäpste dieser Zeit finden sich für Honorius II., Clemens III., Gregor VIII.227, Anaklet II.228 und Viktor IV.229 ältere systematische Aufstellungen ihres Urkunden materials in Regestenform, während eine s olche für weitere Gegenpäpste nur auf dem älteren Jaffé᾽schen Fundament zu registrieren ist. Umfassende Papsturkundeneditionen für den Zeitraum bis Innozenz III. (1161 – 1216) liegen nur in Ausnahmefällen und nicht immer vollständig für einzelne Pontifikate vor 230. Erst jüngst bieten die von den Regesta Imperii herausgegebenen Papstregesten 231 eine umfangreiche Darstellung der einschlägigen Quellenmaterialien und erlauben nun tiefere Einblicke in den Verlauf einzelner Schismaphasen. Umfassendere Ergebnisse lassen sich für die Geschichte der Kirchenspaltungen des Hochmittelalters durch weitere Regestenbände erhoffen, deren Darstellungen und perspektivische Stellungnahmen abzuwarten bleiben 232. 225 Als Beispiel kann ein Bericht Sickels: Beiträge zur Diplomatik. Bd. I, cit. a. S. 3 f. gelten: „Speciell erschwert die Ungleichheit der Druckmethode den Gebrauch zu diplomatischer Vergleichung. Endlich ist es immer noch eine verhältnissmässig geringe Anzahl von Königsurkunden der älteren Zeit, welche in correcteren Abdrücken soweit möglich aus noch erhaltenen Originalen, sonst aus den möglichst nahe stehenden Abschriften vorliegt. Wie unzuverlässig aber die älteren Drucke sind, wie ihnen die Diplome bald aus Nachlässigkeit, bald absichtlich verfälscht worden sind, werde ich in den folgenden Blättern wiederholt nachzuweisen haben.“ 226 Zimmermann: Papsturkunden. 227 Eine s olche Aufstellung legte Stoller: Schism für Honorius II., Clemens III. und Gregor VIII. vor. Für Clemens III. fertigte darüber hinaus Fischer: Wibert von Ravenna, S. 174 – 184 eine solche Darstellung an. Eine Auflistung der Urkunden Honorius᾽ II. und Clemens᾽ III. mit Angaben zu Überlieferung, Datum und Schreiber, jedoch ohne Regest, bot außerdem Santifaller: Saggio. 228 Palumbo: Lo scisma, S. 641 – 682; Ewald: Reise nach Italien, S. 164 – 168. 229 Mayr: Der Pontifikat, S. 85 – 136. 230 Vgl. zum Beispiel Robert: Bullaire du pape Calixte II. 231 Vgl. Literaturverzeichnis: Regesta Imperii: Einzelbände. 232 Vgl. Regesta Imperii, unter http://www.regesta-imperii.de/unternehmen/publikationen.html, letzter Zugriff: 1. Juni 2017.
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Ein gewichtiger Perspektivenwechsel in der Erforschung von Papsturkunden ist mit Fichtenau und letztlich noch mehr mit den Forschungen Rücks in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Verbindung zu bringen, in deren Folge Urkunden nicht mehr lediglich als Rechtstexte, sondern vielmehr auch als graphische Sinnträger 233 und als Form performativer Akte angesehen wurden, weswegen ihrer äußeren Ausgestaltung mehr Bedeutung beigemessen wurde 234. Doch auch das erweiterte Verständnis änderte nichts an der marginalen Berücksichtigung der gegenpäpstlichen Urkunden. Die für die Gegenpäpste im 11. und 12. Jahrhundert zu konstatierenden geringeren Urkundenzahlen und die problematische Abbildungslage wirkten sich bis in jüngere Beiträge zur päpstlichen Diplomatik hinein aus und lassen sich mit den Worten Rücks aussagekräftig als schweres Hemmnis der Papstdiplomatik bezeichnen 235. Entsprechende Aufnahmen der einschlägigen Dokumente in die überwiegend an statistischen Methoden ausgerichteten Beiträge 236 Bischoffs und Bromms oder in analytische Studien einzelner äußerer Merkmale oder graphischer Symbole mussten daher zumeist unter einschränkenden Prämissen erfolgen. Auch darin erhielt dieses Quellenkorpus lediglich eine Randposition, wobei in der Regel nach wie vor zwischen legitimen Päpsten und Gegenpäpsten unterschieden wurde. So musste Bischoff aus ebendiesen überlieferungstechnischen Gründen zahlreiche Gegenpäpste seines Untersuchungszeitraumes mit Ausnahme einzelner Urkunden der Konkurrenten Alexanders III . ausklammern 237. Bromm griff auf „Privilegien und Briefe von 20 Päpsten und 4 ‚Gegenpäpsten‘“ zurück, wobei in der von ihr bezeichneten schwankenden Anzahl der einbezogenen Stücke lediglich 13 den Gegenpäpsten zugeordnet werden konnten 238. Krafft zeichnete die Entwicklung des Bene-Valete-Monogramms in den Urkunden der Gegenpäpste in einem eigenen Kapitel von den Urkunden der legitimen Päpste gesondert nach, wobei er letztlich alle Urkundenaussteller der in Papstschismen unterlegenen Obödienzen seines Untersuchungszeitraumes berücksichtigte 239. Herklotz 240 und Groten 241 2 33 Fees: Äußere Merkmale von Papsturkunden, S. 23. 234 Rück: Die Urkunde als Kunstwerk, S. 313 – 316, S. 330; Aus ders.: Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden bspw. können in d iesem Kontext entstandene Spezialuntersuchungen der graphischen Symbole und der äußeren Gestaltung von Urkunden entnommen werden. 235 Ders: Die hochmittelalterliche Papsturkunde als Medium, S. 9. 236 Zur statistischen Methodik vgl. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 17 – 20. 237 Vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter. 238 Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, S. 19, S. 152 (Tab. 2). 239 Krafft: Bene Valete, S. 129 – 134. 240 Vgl. Herklotz: Bildpropaganda. 241 Vgl. Groten: Die gesichtslose Macht.
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banden ausgewählte Gegenpäpste wie Benedikt X. und Clemens III . in ihre Untersuchungen zu päpstlichen Siegelbildern ein, während Hirschmann Auswirkungen der hochmittelalterlichen Schismasituationen auf die päpstliche Urkundenproduktion ansprach, sie aber weder statistisch noch darstellerisch in detaillierter Form darlegte 242. Dahlhaus schließlich integrierte mit Benedikt X., Honorius II . und Clemens III . drei heute als Gegenpäpste zählende Urkundenaussteller und die in deren Urkunden erzielten Befunde in die Ergebnisse seiner Studie 243. Zusammenfassend bleibt auch für diesen Abschnitt zu konstatieren, dass die Urkunden der Gegenpäpste bislang nur geringfügig im Fokus diplomatischer Forschungsanstrengungen standen und zu wenig in übergreifende Untersuchungen der päpstlichen Diplomatik eingebunden wurden. Mit dem aufgezeigten Legitimationsdefizit, das den Gegenpäpsten auch in heutigen Beiträgen anhaftet, den Forschungsfragen und Perspektiven der älteren historisch-diplomatischen Forschung und der problematischen Überlieferungssituation ließen sich mögliche Erklärungen für dieses Phänomen herausarbeiten, das die Urkunden der Gegenpäpste auch in jüngeren Forschungsbeiträgen in eine Randposition verbannte. Das Fehlen einer systematischen Zusammenstellung d ieses Urkundenkorpus hatte bislang zur Folge, dass lediglich Einzeluntersuchungen zumeist separat behandelter Stücke entstanden, dagegen eine übergreifende diplomatische Untersuchung wie auch ein Vergleich mit den konkurrierenden Päpsten vor dem Hintergrund eines Schismas in systematischer Weise nicht erfolgte.
1.2.4 Veränderte Zugangsweisen und neue Perspektiven Die vorausgegangenen Abschnitte verfolgten das Ziel, die bislang erfolgte Betrachtung der Gegenpäpste in der historischen Forschung einerseits als Konsequenz aus deren Zugangsweisen und Perspektiven, andererseits mit der schwierigen Quellenüberlieferung zu erklären. So wurde das Phänomen bislang vorwiegend unter einem legalistisch orientierten Blickwinkel betrachtet und das vermeintlich bereits gefällte historische Urteil „Gegenpapst“ bis in aktuelle wissenschaftliche Darstellungen übernommen. In zu geringem Maße wurde dabei beachtet, dass der Ausgang eines Schismas dabei einerseits nicht von vornherein feststand und andererseits nicht nur mit (kirchen)rechtlichen Erklärungsmustern gedeutet werden kann, sondern
242 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 134 f., S. 285. 243 Vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift.
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Produkt zahlreicher verschiedenartiger Verkettungen von Handlungen, Ereignissen und Zufällen war. Gegenpäpste galten mehr oder weniger als historisch Gescheiterte 244. In den vorangegangenen Ausführungen sollte deshalb deutlich gemacht werden, dass in schismatischen Situationen des Hochmittelalters eine Entscheidung über Legitimität und Illegitimität der Ansprüche eines der konkurrierenden Papstprätendenten im Laufe eines Schismas in ihrem Ausgang als völlig offen angesehen werden kann. Die aus den Quellen hervorgehende Heterogenität der Kriterien für die eine oder andere Position zeigt dagegen vielmehr die Unentschiedenheit der Zeitgenossen über diesbezügliche Fragen. Die teils noch in modernen Forschungsbeiträgen erscheinende Gegenüberstellung eines legitimen Papstes und eines Gegenpapstes beruht daher zumeist auf der terminologischen und kausalen Determination der Streitergebnisse, die von der siegreichen Partei erst im Nachhinein vorgenommen worden war. Durch vielschichtige Phänomene des Vergessens und ‚Vergessenmachens‘ wurden diese Interpretationsvarianten schließlich in der Nachwelt verfestigt und bis in moderne Forschungsbeiträge übernommen, ohne dass diese die historische Adäquanz dieser Perspektive und die ursprüngliche Unentschiedenheit eines laufenden Schismas ausreichend hinterfragten. Der vermeintliche Mangel an Legitimität, den der Begriff „Gegenpapst“ (antipapa) widerspiegelt, gehörte fortan zu den festgesetzten methodischen Ausgangspunkten in der überwiegend legalistisch orien tierten wissenschaftlichen Beschäftigung mit Gegenpäpsten und ihren Urkunden, weswegen diesen gegenüber ihren letztlich siegreichen Konkurrenten lediglich eine Randposition zukam. Mit der endgültigen Entscheidung in einem Schisma waren zudem Tilgungen wie rekonstruierende Modifikationen der Erinnerungswelt der Nachkommen mit nachhaltigen Auswirkungen auf die Quellenüberlieferung verbunden. Die durch diese gezielten Reduktionen wohl erheblich verringerte gegenpäpstliche Urkundenlandschaft und die damit verbundenen Schwierigkeiten einer vergleichenden wie statistischen Erfassung stellten wesentliche Defizite für deren Erforschung dar. Während die problematische Quellenlage letztlich verschuldete, dass viele Aspekte ungeklärt bleiben mussten, blieben aufgrund der bislang zu einseitig am vermeintlichen Legitimitätsdefizit der Gegenpäpste ausgerichteten Forschungszugänge viele Fragen ungestellt. Die vorliegende Studie wird, um sich d iesem Phänomen ihrerseits zu nähern, ihren Fokus auf Handlungsmuster und kommunikative Aspekte richten und Kirchenspaltungen nicht als Auseinandersetzungen Papst contra Gegenpapst betrachten, sondern als noch unentschiedene Auseinandersetzung zweier miteinander konkurrierender Päpste
244 Müller: Gegenpäpste, S. 16.
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interpretieren 245. Dabei werden die zumeist im Nachhinein erfolgten Festlegungen der Legitimitätsverhältnisse zu umgehen versucht, ohne rückblickend der historischen Entwicklung der Konkurrenz und deren Folgen und Auswirkungen vorzugreifen. Darüber hinaus geht es an dieser Stelle nicht um eine Neubewertung etwaiger Ansprüche einzelner Papstprätendenten, nicht um eine Neudarstellung der Kirchengeschichte und nicht, wie Carpegna Falconieri dies als Ziel erklärte, um eine nachträgliche Rückerstattung der päpstlichen Würde an die Gegenpäpste 246. Schismatische Phasen sollen vielmehr als Zeiträume in den Blick gerückt werden, in denen die beiden Konkurrenten aktiv um das Papstamt stritten und in der, in dieser Arbeit herauszuarbeitenden, Weise ihre bei Weitem nicht durchgesetzten Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl als legitim darstellten. Als Carpegna Falconieri bestimmte, dass derjenige ein Gegenpapst sei, der von einem anderen Papst als solcher bezeichnet würde, gab er der Entstehung dieser Studie einen wichtigen methodischen Anstoß 247: Da dies durchaus auf beide Kontrahenten zutreffen konnte, müssen die Urkunden der beiden jeweiligen Konkurrenten in die Untersuchung gleichermaßen miteinbezogen werden 248. Den Urkunden beider Papstprätendenten, so eine These dieser Arbeit, kommt dabei über ihre Funktion als Rechtstexte und graphische Sinnträger hinaus die Funktion eines Übermittlungsmediums von legitimationsstiftenden Botschaften zu, weshalb sie für die Frage, inwieweit die Urkunden der konkurrierenden Päpste Rückschlüsse auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung zulassen, heranzuziehen sind.
1.3 Fragestellung In dieser Studie wird ein zweigliedriges Erkenntnisinteresse verfolgt: Zum einen wird einer diplomatischen Fragestellung nachgegangen. Mit dieser sollen die Anteile der Urkunden der einzelnen Konkurrenten am Entwicklungs- und Formalisierungsprozess der hochmittelalterlichen Papsturkunde untersucht werden, infolgedessen im 11. und 12. Jahrhundert maßgebliche standardisierende und systematisierende
2 45 Müller: Gegenpäpste, S. 9. 246 Carpegna Falconieri: Popes through the looking glass, S. 128: „Our project of restoring antipopes to their dignity as popes, as they were seen in their own time by themselves and by others, is a methodological choice and by no means an attempt to demonstrate that the men in question were the legitimate popes, with right on their side.“ 247 Ibid., S. 127: „An antipope is instead a pope whom another pope declares illegitimate and who loses the conflict, eigher on the battlefield or in the media.“ 248 Vgl. Kap. 1.1.1.
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Entwicklungen – Katterbach bezeichnete sie einst als Umwälzungen 249 – zu lokalisieren sind. Zum anderen möchte sie aus einer ideengeschichtlichen Perspektive heraus die Fragestellung verfolgen, ob und inwieweit sich aus den Urkunden der konkurrierenden Päpste Rückschlüsse auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung ziehen lassen oder ob diese selbst als solche zu sehen sind, mit denen die jeweiligen Gegenspieler versuchten, ihre erhobenen Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl als legitim darzustellen. Als Frage formuliert lautet die Synthese dieser beiden Aspekte: Lassen die diplomatischen Entwicklungen in den Urkunden der konkurrierenden Päpste und ihre äußere wie innere Gestaltung Rückschlüsse auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung zu? Die hochmittelalterliche Papsturkunde, deren Formular und graphische Gestaltung waren im 11. und 12. Jahrhundert einem auffallenden Formalisierungsprozess unterlegen, für den ein möglicher Indikator in den überdurchschnittlich oft auftretenden Konkurrenzen um das legitime Papsttum gesehen werden kann. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass in diesen Phasen der Kirchenspaltung die verstärkte und gezielte Demonstration der eigenen Rechtmäßigkeit, aber auch die Darstellung der Legitimität des Papsttums selbst durch die einzelnen Papstprätendenten zur verfestigten Verwendung einzelner Elemente und zur Normierung bestimmter Merkmale in den Urkunden beigetragen hatte. Beide Fragestellungen ziehen jeweils eine Reihe untersuchenswerter Teilaspekte nach sich, die im Folgenden vorgestellt werden. Nicht mehr als eine Auswahl jedoch konnten in diesem Rahmen umfassend behandelt werden, da die maßgebliche Aufgabe dieser Studie zunächst darin zu bestehen hatte, mit den beigegebenen Urkunden- und Abbildungslisten sowie den Regesten die für zukünftige Untersuchungen nötige, doch bislang fehlende Infrastruktur zu schaffen 250, mit der das Quellenkorpus zukünftig auf eine Vielzahl der hier skizzierten Aspekte hin untersucht werden kann. Zur Einordnung in den legitimationsgeschichtlichen Kontext wurde am Beispiel des Wibertinischen Schismas (1184 – 1100) eine Schwerpunktsetzung auf diplomatische Phänomene angestrebt, da sich gerade für die Entwicklung des untersuchten Repertoires innerer wie äußerer Urkundenelemente und deren graphischer wie rhetorischer Ausgestaltung eine besonders florierende und nachhaltige Phase zeigte, bevor sich die päpstlichen Urkunden im Anschluss mehr und mehr formalisierten 251.
249 Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 12; Kehr: Scrinium und palatium, S. 71 hatte vor allem das 11. Jahrhundert als Periode charakterisiert, in der „das Urkundenwesen der Päpste die größten und entscheidendsten Umwälzungen erlitten hat“. 250 Vgl. Kap. 1.4. 251 Vorrangig berücksichtigt wird die Zeitspanne der konkurrierenden Ansprüche Clemens᾽ III. gegenüber Gregor VII. (1073 – 1085), Viktor III. (1085 – 1087), Urban II. (1088 – 1099) und
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1.3.1 Perspektive der Papstdiplomatik Die nachhaltige Entwicklung der Gestaltung der inneren und äußeren Merkmale der Papsturkunden des 11. und 12. Jahrhunderts steht in enger Verbindung mit weitreichenden strukturellen Entwicklungsprozessen dieser Zeit: Das Papsttum bildete sich zur Universalgewalt aus, vergrößerte seinen Aktionsraum enorm und festigte nach und nach seine nach der Reformzeit neu errungenen Positionen 252. Zahlen können diese Entwicklung besonders deutlich machen: Während für den Zeitraum von 150 Jahren vor der Synode von Sutri im Jahre 1046 nicht mehr als 477 echte Papstschreiben überliefert sind (rund drei Schreiben pro Jahr), lassen sich für die anschließenden rund 150 Jahre bis zum Pontifikat Innozenz᾽ III. circa 23.000 Stücke (pro Jahr rund 153 Schreiben) verzeichnen 253. Dass diese Steigerung der Urkundenproduktion sowohl für Aufbau und Organisation der päpstlichen Kanzlei als auch für die Papsturkunden selbst nicht folgenlos blieb, wurde bereits in mehreren Beiträgen dargestellt und ist für die hier verfolgte Frage nach der Entwicklung der Urkundengestaltung nachhaltig von Bedeutung 254. In dieser Periode der großen Umschwünge, so lässt sich mit Johrendt und Hirschmann behaupten, zeigen sich in den Veränderungsprozessen gewisse Normierungstendenzen in der Gestaltungspraxis päpstlicher Urkunden: In Bezug auf die Anlage des Urkundenformulars und die unterschiedliche Verwendung bestimmter Urkundenarten, graphischer Symbole und Beglaubigungsmittel lassen sich Standardisierungs- und Vereinheitlichungsvorgänge beobachten 255, die den Paschalis II. (1099 – 1118). Diese Phase eignet sich aufgrund einer Gewinn versprechenden, wenn auch nur bedingt homogenen Überlieferungssituation weitaus mehr als die Zeit nach dem Tode Clemens᾽ III. Obwohl der von den Wibertinern gegen Paschalis II. zuletzt erhobene Papstprätendent, Silvester IV., erst im Jahre 1111 starb, musste die vorliegende Studie den Untersuchungszeitraum auf den Zeitpunkt des Todes Clemens᾽ III. im Jahre 1100 begrenzen, da in der Folgezeit – vgl. Anm. 156 – keine gegenpäpstliche Urkunde überliefert ist. 252 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 148 legte diese Entwicklungen ausführlich dar. 253 Vgl. Johrendt: Rusticano stilo, S. 166; zum Entwicklungsverlauf, zu Anwachsen und Rückläufigkeit der Urkundenzahlen vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 15 – 33. 254 Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 14 f.; ders.: Rusticano stilo, S. 166 f.; zu den ab Ende des 11. Jahrhunderts stark ansteigenden Urkundenzahlen vgl. Hiestand: Die Leistungsfähigkeit der päpstlichen Kanzlei, S. 1 – 26; Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 59 – 102, v. a. S. 59 – 79. 255 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 397 sprach in seiner Studie von einem schematischen Bullenwesen und verortete die vereinheitlichte graphische und inhaltliche Ausgestaltung der Papsturkunden, die er schwerpunktmäßig an feierlichen Privilegien analysierte, in
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steigenden Urkundenausstoß der päpstlichen Kanzlei letztlich effektivierten. Diese Vorgänge verliefen jedoch keineswegs linear 256. Vielmehr kann mit Kordes von einem lange Zeit andauernden und differenzierten Prozess der Formfindung gesprochen werden, in dem „sowohl Bewährtes weiterverwendet als auch Neues ohne Bezug zur bisherigen [Praxis] geschaffen“ wurde 257. Die Auseinandersetzung zweier um Obödienz ringender Konkurrenten schuf einerseits Konflikte, andererseits aber auch die Notwendigkeit zur Innovation 258. In diesem Kontext sprach Johrendt von einer „einsetzende[n] Tendenz zur Systematisierung und Vereinheitlichung“259 nach 1046 und deutete diese mit dem nun zunehmend aktiven Vorgehen der Päpste, die eigene Rolle, die eigene Stellung und die eigene Funktion selbst zu interpretieren und zu gestalten, weswegen die Gestaltung der der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Vgl. Frenz: Zur äußeren Form der Papsturkunden und aktueller in ders.: Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit, S. 15 – 41; Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale, S. 231 f.; Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 223; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 101 – 103; Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, S. 113; Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 216 f. 256 Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 4, S. 9 f. u. S. 16 beschrieb den Wandel der Papsturkunden als einen „langsamen Abschied vom byzantinisch-mediterranen Modell“ in einer Phase bis zum Pontifikat Leos IX. Im Anschluss daran stellte er eine „zunehmende Orien tierung am nordwesteuropäischen Modell fest, zuerst am lothringisch-deutschen und – nach einer Phase der römischen Restauration unter Leos [IX.] Nachfolgern – seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert am französischen“ Modell. Rück zeigte die langfristige Entwicklung hin zur Orientierung am nordwesteuropäischen Modell der Königs- und Kaiserurkunden auf. Zu diesem Transformationsprozess vgl. Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 200 – 269 und – speziell für die Neuerungen, die während des Pontifikats Leos IX . zu verzeichnen sind – Santifaller: Über die Neugestaltung, S. 29 – 38. Die in ihrer zeitlichen Abfolge und geographischen Ursprüngen sehr heterogene Entwicklung sprach auch Johrendt: Italien als Empfängerlandschaft, S. 208 – 211 an, der eine Vereinheitlichung der „äußere[n] Ausdrucksform“ der Papsturkunden, eine „Standardisierung von Rechtsinhalten“ und eine „sprachliche Angleichung“, allerdings in unterschiedlichen Regionen mit verschiedener Geschwindigkeit in den Papsturkunden feststellen konnte. Vgl. Hiestand: Hundert Jahre Papsturkundenwerk, S. 7 f. 257 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 202 f. 258 Johrendt: Rusticano stilo, S. 175. Im Sinne Muylkens᾽: Reges geminati, S. 15 gilt es zu analysieren, inwieweit die Wandlungen, die in den Pontifikaten der einzelnen Gegenpäpste festzustellen sind, an Veränderungen gekoppelt sind, denen das hochmittelalterliche Papsttum zu begegnen hatte. Muylkens erwähnte – für die hier behandelte Thematik durchweg einschlägig – bspw. die Ausprägung eines Amtsverständnisses oder die „sukzessive Etablierung einer fest umrissenen Wählerschaft“. Zu traditionellen wie innovativen Gestaltungsweisen von Urkunden als Folge von Krisenzeiten vgl. Anm. 328. 259 Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 274 – 276.
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päpstlichen Urkunden in diesen „Experimentier- und Konsolidierungsphase[n]“ in vielerlei Hinsicht mannigfache Änderungen erfuhr, bis schließlich eine Festigung eintrat 260. Dahin gehend sind gerade für den hier untersuchten Zeitraum mögliche externe Einflüsse und Vorbildfunktionen für die Entwicklung der Papsturkunden zu prüfen 261. Anhand ihrer inneren und äußeren Merkmale scheinen die Urkunden der Konkurrenzpäpste vordergründig keine Rückschlüsse zuzulassen, ob es sich um diejenigen eines heute als legitim geltenden Papstes oder eines Gegenpapstes handelt, da eine solche Gegenüberstellung erst im Nachhinein erfolgte 262. Das Interesse des diplomatischen Teilbereiches ist daher, inwieweit die in den Urkunden der jeweiligen Papstprätendenten angewandte graphische und inhaltliche Ausgestaltungspraxis sich langfristig auf die Gesamtentwicklung der Urkundengestaltung auswirkte 263. Die Beobachtung, dass es sich bei der Papsturkunde des späteren 12. Jahrhunderts um eine der am strengsten formalisierten
260 Ders.: Rusticano stilo, S. 167. 261 Mersiowsky: Papstprivilegien in der graphischen Welt, S. 165 mahnte am Beispiel karolingerzeitlicher Papsturkunden jedoch zur Vorsicht vor zu schnellen Verallgemeinerungen und betonte die – trotz starker Beteiligung der Empfänger – in erstaunlichem Maß bewahrte Identität der Papsturkunde des 9. Jahrhunderts. Er sprach sich für die Existenz eines „Leitbildes […] der Papsturkunde“ im Frühmittelalter – ähnlich einem solchen der fränkischen Königsurkunde – aus. Ebenso kritisch sah Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 16, S. 23 f. eine zu starke Rückführung des vermehrten Auftretens der karolingischen Minuskel ab dem Pontifikat Leos IX . als Papsturkundenschrift auf die salisch-kaiserliche Kanzlei. Er plädierte für eine Kontextualisierung im italienischen Raum bzw. für eine Rückführung deren Evolution in das Umfeld der Bischofskanzlei Touls. Rück listete einzelne Urkundenbestandteile auf, an deren wechselhaften Verwendung sich das „hektische Durcheinander“ in der Gestaltung der Papsturkunden in der Zeit nach Leo IX . festmachen lässt, das erst mit dem Pontifikat Urbans II . („montecassinesisch-cluniazensische Periode“) beendet ist. 262 So sprach Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 174 im Apparat seiner Edition einer Urkunde Gregors VIII. (G 3) von einem „inkorrekte[n] Formular“, das folglich „mit Sicherheit [auf den] Gegenpapst“ hinweise. Da sich zum Zeitpunkt der Ausstellung das päpstliche Urkundenformular noch lange nicht entsprechend ausreichend formalisiert zeigte, muss die Ansicht, dass die Entscheidung über ein legitimes und ein illegitimes Papsttum anhand der Korrektheit des Urkundenformulars vorgenommen werden kann, an dieser Stelle in Frage gestellt werden. 263 Mersiowsky: Papstprivilegien in der graphischen Welt, S. 166 wies für die Herrscherdiplome nach, dass es „Phasen unterschiedlichen Interesses an der äußeren Gestaltung der Diplome und damit ihrer Rolle als Herrschaftszeichen gab“. Diese Beobachtung lässt die Frage nach unterschiedlichen Gewichtungen der Rolle einzelner Legitimitätssignifikanten in den Urkunden hochmittelalterlicher Päpste aufkommen.
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Urkundenarten handelte, deren Festigungssprozess 264 in der zweiten Hälfte des 11. und im 12. Jahrhundert vor dem Hintergrund der Kirchenspaltungsphasen noch nicht systematisch untersucht worden ist 265, wirft daher die Frage auf, welche Anteile den jeweiligen Gegenspielern und ihren Urkunden an diesem Phänomen zuzuschreiben sind 266. Hierfür werden ausgewählte einschlägige innere und äußere Merkmale im Fokus stehen. Für die inneren Merkmale zeigte Johrendt bereits, dass es sich bei der Sprache in päpstlichen Urkunden 267 um „authentische päpstliche Sprache […] oder durch den Papst autorisierte Niederschriften“ handelte, weswegen die Urkunden als methodisch zuverlässige Überlieferung für päpstliche Sprache und als „bedeutendste Zeugnisse päpstlicher Rhetorik“ zu bezeichnen sind. Johrendt beschrieb ein Auslaufen der Benutzung des Liber Diurnus in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts und das Auftreten „neuartiger Formulierungen […] in päpstlichen Schriftstücke[n]“, die in der Experimentierphase vor dem Hintergrund einer „mehr oder minder ausgeprägten[n] Kontinuität und Normierung päpstlicher Rhetorik“ zu einer Ausreifung des päpstlichen Instrumentariums führten, die erst mit dem Ende des Reformpapsttums ihren Abschluss fand 268. Bromm lieferte Beispiele für die zu Anfang des Untersuchungszeitraums variable Reihung der Formularteile und deren allmähliche Standardisierung der sprachlichen Form zu Beginn der 30er-Jahre des 12. Jahrhunderts, die „sowohl in der Vereinheitlichung der Gestaltung der rhythmischen Satzschlüsse als auch in der Beschränkung zu Sachverhalt und Personen auf wenige dispositive Teilsätze erkennbar 264 Ein solcher Formalisierungsprozess geht unter anderem aus den Studien Schmitz-Kallenbergs: Die Lehre von den Papsturkunden, z. B. S. 90 – 97 und Pflugk-Harttungs: Die Bullen der Päpste, S. 12 – 27 für einzelne Urkundenelemente hervor. 265 Da im Gegensatz zu den Urkunden der Gegenpäpste bereits diplomatische Untersuchungen der Urkunden einzelner legitimer Päpste bzw. pontifikatsübergreifende Untersuchungen erfolgten, die sich jedoch auf Einzelaspekte (bspw. einzelne graphische Symbole) konzentrierten (vgl. Anm. 233 bis Anm. 243), ist das hier angewandte komparative Vorgehen lohnenswert, da es die bislang unerforschte Entwicklung der gegenpäpstlichen Urkunden aufzeigt und diese in Relation zur weitaus umfangreicher erforschten Entwicklung in den Urkunden der legitimen Päpste setzt. 266 Herbers bezeichnete Schismen als grundsätzliche Katalysatoren (vgl. Anm. 151), weshalb sich umso mehr die Frage stellt, inwieweit die Urkunden jeweils beider Konkurrenten diese Entwicklung beförderten. 267 Zur päpstlichen Urkundensprache und den Urkundenformeln des Liber Diurnus vgl. Kortüm: Zur päpstlichen Urkundensprache; Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 240 – 243 nannte Gregor VII. und Innozenz II. als Beispiele für die Verwendung von Formelgut aus dem Liber Diurnus. 268 Johrendt: Rusticano stilo, S. 158 – 160, S. 166 – 175; Müller: Zentrum und Peripherie, S. 6.
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wird“269. In der vorliegenden Studie werden für die inneren Merkmale am Beispiel des Protokolls Ausgestaltungsvarianten und Entwicklungen an der päpstlichen Intitulatio, der Inscriptio und den Protokollschlusselementen nachvollzogen und in den Kontext eingeordnet. Für die äußeren Merkmale wies Fees auf eine enge Verknüpfung von systema tischer Untersuchung und Überlieferungs- oder Abbildungssituation hin. Sie machte auf eine Vielzahl von „äußeren Merkmale[n] von Papsturkunden, die noch einer Behandlung bedürfen“, aufmerksam und rief zu Recht vor Augen, dass viele b islang erzielte Forschungsergebnisse vor dem Hintergrund der erweiterten Möglichkeiten, wie sie im Zuge retrodigitaler Reproduktionsmöglichkeiten und digitaler Technik vermehrt zur Verfügung stehen, einer erneuten systematischen Prüfung bedürfen 270. Des Weiteren befindet sich die Entwicklung graphischer Symbole und unterschiedlicher Beglaubigungsmittel im Fokus der hier vorliegenden Analyse. Entgegen der Ansicht Frenz᾽271, der graphischen Symbolen im päpstlichen Urkundenwesen nur eine untergeordnete Rolle zumaß, da diese in nennenswertem Umfang nur in Urkunden von ca. 1050 bis ca. 1200 zu finden sind, liegt die Vermutung nahe, dass gerade auch graphische Symbole Rückschlüsse auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung zulassen 272. Frenz verneinte eine rechtliche Funktion graphischer Symbole in päpstlichen Urkunden, da keine Formel auf sie hinzuweisen und ihr Vorhandensein oder Fehlen keine Auswirkung auf die Gültigkeit der Urkunde zu haben schien. Ihre Beglaubigung, so Frenz weiter, erfolgte allein durch das päpstliche Siegel. Über die bloße legalistische Funktion hinaus schienen graphische Symbole aber durchaus mit legitimatorischer Funktion in Verbindung gebracht werden zu können. Dass ein Papst sich beispielsweise eigenhändig an der Gestaltung eines graphischen Symbols beteiligte und nicht ein Vertreter seiner Person dies übernahm, wird hier als ein nach seinen Gründen und seiner Symbolik zu hinterfragender Akt bewertet 273. Ferner lässt sich anhand der 269 Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, S. 38. 270 Fees: Äußere Merkmale von Papsturkunden, S. 22, S. 25 f.: Mit der fortwährenden Analyse der Eigenhändigkeit nicht nur der päpstlichen Unterschrift, sondern auch der Kardinalsunterschriften in den Privilegien des 12. Jahrhunderts stieß Fees dabei maßgeblich die Verknüpfung der diplomatischen Entwicklung der äußeren Merkmalen von Papsturkunden mit legitimatorischen Fragestellungen an. 271 Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 399 f. 272 Vgl. Kap. 2.3. 273 Fees: Äußere Merkmale von Papsturkunden, S. 24 hatte gegen Frenz᾽ Position bereits auch die rechtliche Bedeutungslosigkeit der eigenhändigen Vollziehung durch den Aussteller bezweifelt. Vgl. Kap. 2.3.1.
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Wahl und der Verwendung graphischer Symbolik und unterschiedlicher Unterfertigungsvarianten in den Urkunden ein wechselndes, sich mehrmals veränderndes Verständnis davon vermuten, wie die eigene Legitimität durch Z eichen, Handlungen oder Wortwahl dargestellt werden konnte, damit diese im Kreise der Rezipienten auf Anerkennung stieß. Generell gilt es im Sinne Rücks, die gemeinsame, zusammenhängende, voneinander abhängige Entwicklung der inneren und äußeren Merkmale der Papsturkunde nicht zu vernachlässigen, die aufgrund der in der Wissenschaft weiträumig vorgenommenen Zweiteilung oft in den Hintergrund tritt. Eine explizite Aufspaltung ist im Rahmen der Fragestellung jedoch aus Gründen der räumlich wie zeitlich stark variierenden Entwicklungsweisen einzelner Urkundenelemente, zudem deren unterschiedlicher Einsatz- wie Interpretationsvarianten durch Aussteller und Empfänger und nicht zuletzt der anschaulicheren Präsentationsmöglichkeiten für den Leser trotzdem nicht zu umgehen 274.
1.3.2 Ideengeschichtliche Perspektive: Urkunden und Legitimation – ein Überblick Der ideengeschichtlich orientierte Teil der Studie sieht vor, die Urkunden der konkurrierenden Päpste auf Anzeichen funktionaler Instrumentalisierung zu untersuchen, mit denen diese ihre jeweiligen Ansprüche auf die cathedra Petri gegenüber Empfängern und Rezipienten zu legitimieren trachteten. Dabei muss der Legitimationsbegriff von zwei Seiten betrachtet werden: einerseits das Bemühen der einzelnen Papstprätendenten, ihre eigene Person und die Legitimität ihrer Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl bzw. dessen legitime Inhaberschaft vor den eigenen Anhängern gegenüber Gegnern und Konkurrenten zu rechtfertigen, andererseits das Bestreben, die Legitimität des Papsttums, der Institution als solche an sich, der die eigenen Ansprüche galten, zu visualisieren. Hinsichtlich des ersten Aspekts boten sich hierbei Handlungsspielräume zur Etablierung eigener, individueller, dabei aber nicht zwingend intendierter Vorgehensweisen, während hinsichtlich der institutionellen Legitimitätsdarstellungen von bestimmten päpstlichen Normen nicht abgewichen werden durfte. Anwärter auf den Stuhl Petri und ihre Darstellungsweisen hatten aus d iesem Grund in gewisser Weise „päpstlicher als der Papst“ zu sein.
274 Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 4, S. 9 – 16.
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Vor d iesem Hintergrund bot das Medium Urkunde ein vielseitiges Instrumentarium, um Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung – explizit wie implizit – anzuwenden. Dabei spielen Urkunden zum einen in ihrer rechtlichen und Recht setzenden Funktion 275 eine wichtige Rolle. Zum anderen gilt es in diesem Kontext, Urkunden aber auch im Rahmen eines erweiterten Funktionsradius darzustellen 276. Im Zuge einer in den letzten Jahren verstärkten Fokussierung auf symbolische und rituelle Handlungen 277 wie performative Akte wurden Urkunden auf ihre transpersonelle 278, memoriale 279 und „magische“280 Wirkung hin untersucht und zunehmend als Mittel der Kommunikation, als Träger und Transporteur von Botschaften multifunktionaler und multiintentionaler Inhalte gesehen, die durchaus mit legitimatorischen Aspekten in Verbindung gebracht
275 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 196. Vgl. zudem Gawlik: Intervenienten und Zeugen, S. 1; Thommen: Urkundenlehre, Teil I, S. 6; Rabikauskas: Diplomatica pontificia, S. 16 f.; Brandt: Werkzeug des Historikers, S. 82; Vogtherr: Urkundenlehre, S. 9. 276 Die Erweiterung der funktionalen Urkundendefinition lässt sich mit der von Koziol: The politics of memory, S. 3 geprägten Formel „Not only in performances […] but as ‚performatives‘“ zusammenfassen. Vgl. Koziols Kapitel „Charters, diplomas, and performative acts“ mit umfangreichem Literaturüberblick (S. 17 – 62). Auch Müller: Gegenpäpste, S. 38 f. unterschied z wischen rechtlichen und außerrechtlichen Funktionen von Urkunden und sah die Auseinandersetzungen um das Papsttum sowohl auf einem legalistischen als auch auf einem legitimatorischen Felde stattfinden, weswegen Urkunden aus seiner Sicht in beiden Fällen aussagekräftige Untersuchungsobjekte darstellen können. 277 Althoff: Zur Bedeutung der symbolischen Kommunikation, S. 370 – 389; ders.: Die Kultur der Zeichen, S. 1 – 17; ders.: Spektakel der Macht, S. 15 – 19; Stollberg-Rilinger: Zeremoniell, S. 389 – 405; Weber: Rituale und Schriftlichkeit, S. 51 – 55. 278 Vollrath: Rechtstexte in der oralen Rechtskultur, v. a. S. 320, S. 338; das Motiv der Transpersonalität griff Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 32 – 36 auf, der für das 10. und frühe 11. Jahrhundert konstatierte, dass für die Empfänger ein päpstliches Privileg „sicherlich mehr als lediglich ein Schriftstück mit beweissicherndem Charakter, mehr als eine dispositive Urkunde im Sinne der klassischen Diplomatik“ bedeutete;vgl. Kränzle: Der abwesende König, S. 120 – 157; Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 77 f. 279 Zur Funktion von Urkunden im Bereich des gezielten Erinnerns vonseiten des Empfängers vgl. die kunsthistorisch orientierten Beiträge von Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 57 – 174 und ders.: Kopieren und Erinnern, S. 101 – 108; zur Bedeutung von Urkunden und weiteren Medien für Liturgie und Memoria vgl. Wagner: Die liturgische Gegenwart; aus historischer Perspektive: Stieldorf: Die Magie der Urkunden, v. a. S. 10 – 12 und Koziol: The politics of memory; in Bezug auf die Memorierbarkeit einer Urkunde im Kontext öffentlicher Akte vgl. Schmidt-Wiegand: Die rechtshistorische Funktion, S. 67 – 79. 280 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 1 – 32.
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werden können 281. Mit einem entsprechend erweiterten Verständnis des Mediums Urkunde wird es umso plausibler, eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungsstrate gien zur Legitimationserlangung in ihnen ermitteln zu können 282. 1. Zum einen werden Urkunden als Rechtsmittel, Medium der Kommunikation und zur Darstellung von Konsens verstanden: Die Ausgabe von Privilegien diente vornehmlich der Festsetzung von Recht. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Rechtsgeschäfte, welche Rechtshandlungen die jeweiligen konkurrierenden Päpste in ihren Urkunden vornahmen und welche Aussagen auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung dies zulässt 283. Ließ sich möglicherweise – und wenn ja, wie – durch bestimmte Rechtsgeschäfte die Rechtmäßigkeit der eigenen Ansprüche darstellen 284? Des Weiteren können gerade die konkurrenzpäpstlichen Privilegien oftmals als Determination komplex ausgehandelter Beschlüsse gelten, die zwischen den Parteien im Vorfeld des Privilegierungsaktes festgelegt worden waren. In zweierlei Hinsicht gelten die hier behandelten Urkunden als Akte der Kommunikation: Erstens zeichneten sie einen z wischen Aussteller und Empfänger geschlossenen Konsens
281 Keller: Zu den Siegeln, S. 400 – 441; ders.: Die Herrscherurkunden, v. a. S. 232; ders.: Otto der Große, S. 205 – 245; ders.: Pragmatische Schriftlichkeit; ders.: Inszenierungen von Ordnung und Konsens, S. 201 – 224; Lindner: War das Medium schon die Botschaft, S. 29 – 58. 282 Auch das Erkenntnisinteresse Erhardts: Freiheit im Bild galt bereits im Einleitungsabschnitt („Das Bild des Regenten als Spiegel von Herrschaftskonzeption“) der Frage, ob aufgrund der Darstellungen von Herrschern Rückschlüsse auf deren Herrschaftskonzeption gezogen werden können. Die Aussagekraft urkundlicher Formeln aufgrund ihrer standardmäßigen Verwendung einschränkend lautete seine These, dass „übertriebene Ansprüche [auf eine] nicht […] ausreichende Legitimität“ hinwiesen. 283 Johrendt: Italien als Empfängerlandschaft, S. 202 f. zeigte auf, welche weiterführenden Fragen im Falle häufig vorkommender Rechtsinhalte gestellt werden können. 284 Ders.: Papsttum und Landeskirchen, S. 274 – 276 verwies darauf, dass die „Systematisierung der päpstlichen Ansprüche […] sowie des Kirchenrechts durch die Päpste erst mit den Reformpäpsten“ einsetzte. Die „Pluralität der Deutungsmöglichkeiten“ war somit zunehmend aufgehoben. Vgl. die Ausführungen von Hartmann: Autoritäten im Kirchenrecht, v. a. S. 427, der die überragende Rolle der gregorianischen Reform in den „tiefgreifenden Veränderungen der Kirchenverfassung“ festmachte, durch die die „von den Päpsten gesetzten oder die von ihnen autorisierten Rechtssätze allgemeine Gültigkeit innerhalb der gesamten Kirche beanspruchen“ konnten.
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nach 285 und können daher Hinweise auf die päpstlichen Handlungsspielräume 286 wie auf die Anerkennung päpstlichen Handelns und dessen Kontinuität durch den Empfänger liefern 287. Zweitens trat der Aussteller durch seine Urkunden mit einem über den Adressaten und den Empfänger hinausgehenden Rezipientenkreis in Kommunikation, da zum einen durch öffentliche Akte wie Verlesungen 288 und durch Vorlagen der Urkunden im Falle von Rechtsstreitigkeiten oder zum anderen durch gezieltes Kopieren und Übertragen in erinnerungsspeichernden Medien 289 der Urkundeninhalt oder einzelne graphische Elemente einem breiteren Publikum bekannt wurden 290. Dartmann sah daher im Entstehungsprozess von Urkunden, „an dem ‚Aussteller‘ 285 Johrendt: Italien als Empfängerlandschaft, S. 184 f. sah in Papsturkunden das „Ergebnis einer Kommunikation zwischen mindestens zwei Parteien“, dem Empfänger und dem Aussteller, wobei die „Initiative zur Ausstellung der Urkunde“ vielfach – jedoch weniger als noch in den 150 Jahren vor Sutri – vom Empfänger ausging, dessen Einfluss bis „in die Gestaltung der Arenga und der Sanctio hineinreich[en]“ konnte. Vgl. ders.: Papsttum und Landeskirchen, S. 34, hier insbesondere der Literaturüberblick in Anm. 48. Den Terminus „Konsens“ („Voraussetzung zur Machtausübung“) verband Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 54, S. 77 mit der Kurie. Des Weiteren machte Hirschmann: ibid., S. 80 plausibel, dass Partizipation symbolhaft über das Medium Urkunde nach außen getragen wurde. 286 Im Gegensatz zur These Kellers: Inszenierungen von Ordnung und Konsens, S. 201 lässt sich ein konsensuales Übereinkommen z wischen Papstprätendenten und Empfänger über die Ausstellung einer Urkunde und deren (Rechts-)Inhalten nicht immer zwingend mit einer gemeinsamen Werteordnung verbinden. Mit Sprenger: Zwischen den Stühlen, S. 11 lassen sich durchaus wesentlich heterogenere Interessen und pragmatischere Gründe für die Anfrage bei einem der Konkurrenten feststellen, die nicht immer mit einer Obödienz gleichgesetzt werden können. 287 Vgl. Keller: Inszenierungen von Ordnung und Konsens, S. 203: Bestärkend wirken hier generell die Darstellungen Kellers und Dartmanns, nach denen Urkunden als wesentliche Elemente eines Privilegierungsaktes darzustellen sind, worüber hinaus die Autoren darauf hinwiesen, dass im „rituellen Vollzug einer Privilegierung [eine] Handlungskette gipfelte, die man nicht auf die ‚Rechtshandlung‘ reduzieren“ dürfe. Ebenso konstatierte Späth: Kopieren und Erinnern, S. 102, dass das kommunikative Medium Urkunde im Mittelpunkt ritualisierter Übergabeereignisse stand, die in der „institutionsarmen Gesellschaft des beginnenden Hochmittelalters politische und soziale Verhältnisse performativ zum Ausdruck brachten“. 288 In einer Urkunde Clemens᾽ III. (CL 18) erweitert ein Fragezeichen den Text in der Funktion eines rhetorischen Zeichens. Fees: Interpunktion, S. 53 zufolge stellt das „Fragezeichen einen Hinweis für den (Vor-)Leser eines Textes dar, die Stimme zu heben“, weshalb in d iesem Sinne die Verlesung des Urkundentextes im Rahmen einer öffentlicher Zeremonie angenommen werden kann. 289 Späth: Verflechtung von Erinnerung, v. a. S. 169 – 174. 290 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 10.
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wie ‚Empfänger‘ beteiligt waren“, eine „Anerkennung [der] Neudefinition […] prekäre[r] Machtposition[en] […] zu legitimen Herrschaft[en] […] durch die Protagonisten der politisch-sozialen Auseinandersetzung“291. Die Frage, wer die jeweiligen Empfänger von Urkunden der konkurrierenden Päpste waren, wer also an den Papst herantreten konnte, wer vor ihm sprach, wer mit ihm in Kontakt stand und wer von ihm Privilegierungen erhielt, erweitert sich insofern, als dass die Urkunden und Briefe auf die legitimitätsstiftenden Konsequenzen dieser Botschaften 292 hin befragt werden müssen, die sich auch – soweit die Quellenlage dies erlaubt – in Form der Quantität der Nachfragen nach Urkunden zeigen. Darüber hinaus interessiert, welche Empfänger in welchem Maße auf in welcher Form schriftlich fixierte Inhalte in ihren Urkunden zurückzugreifen pflegten. Durch ihren Text und ihre graphische Ausgestaltung sandte das Medium Urkunde über den bloßen Rechtsinhalt des Privilegierungsaktes hinausgehende Botschaften aus 293, die zur Manifestation der Rechtmäßigkeit des päpstlichen Handelns beitragen sollten 294. Die Urkunden und ihr Schriftbild konnten somit die Legitimität der Ansprüche des Ausstellers auf den Apostolischen Stuhl gegenüber einem Konkurrenten stärken, indem sie diese durch die visualisierte Autorität des Ausstellers festigte. Die Empfänger wiederum, die ihre Privilegierungen in den Urkunden schriftlich festgehalten sahen, konnten somit durch die dargestellte oder durchscheinende Autorität des Ausstellers instrumentalisiert werden 295. 2. Des Weiteren werden Urkunden als Darstellungsmedium von Autorität und als Mittel zur Distinktion verstanden: Die Vielschichtigkeit der Auseinandersetzungsebenen in einer Phase der Kirchenspaltung zog für beide Papstprätendenten 2 91 Dartmann: Zur Einführung, v. a. S. 20. 292 Johrendt: Rusticano stilo, S. 157 f. Aus dem Blickwinkel der Geschichte Friedrichs I. (Barbarossa) behandelte Görich: Sprechen vor dem Kaiser, S. 135 – 152 diesen Aspekt in einschlägiger Weise. 293 Späth: Kopieren und Erinnern, S. 102 ging davon aus, dass Urkunden in ihrer Funktion über bloße Rechtsdokumente hinausgingen: „Urkunden waren im Hochmittelalter nicht einfach die schriftlich niedergelegte Form des Ausstellerwillens, sondern zeichneten sich – was insbes. die Dokumente herrscherlicher und hochklerikaler Provenienz betrifft – durch ein exaltiertes Schriftbild aus, das jenseits pragmatischer Erfordernisse lag.“ 294 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 257, Anm. 1284 verwies auf die Funktion des „Concepteurs“ in der bildenden Kunst; vgl. Brenk: Der Concepteur, v. a. S. 432 f. 295 Branco: Constructing legitimacy, S. 56.
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notwendigerweise Formen der Abgrenzung gegenüber der „anderen Seite“ nach sich, womit das Interesse auf die Urkunden als Medium zur Distinktion gelenkt wird 296. Auf Rücks Aussage, nach der die Funktion graphischer Signa darin lag, die Anfangs- und Schlussteile der Urkunden zu markieren sowie optisch zu akzentuieren, und „an denen auch der Text die Autorität des Ausstellers und seiner Assistenten zu erkennen“ gab, stützt sich die These, dass die Darstellung eigener Autorität 297 in den Urkunden in Zeiten umstrittener Legitimationsverhältnisse auch zur Behauptung gegenüber einem Kontrahenten gedient haben konnte 298. Dies machten auch Kordes᾽ Beobachtungen verschiedener Schriftmerkmale in Texten der Klöster St. Gallen und der Reichenau deutlich, da er in diesen Zeugnissen eine bewusst aufrechterhaltene Verschiedenheit und Rivalität, also Mittel der beabsichtigten Distinktion, durch Textmedien graphisch nach außen getragen sah. Darüber hinaus müssen die verschiedenen Vorgehensweisen der Konkurrenzpäpste im Fokus stehen, sich durch die innere und äußere Gestaltung ihrer Urkunden von ihren Gegenspielern abzusetzen. Kordes folgerte zudem, dass das feierliche Privileg „weit mehr sein [wollte] als nur [eine rein] pragmatisch orientierte Lesefläche“299. Aus diesem Grund ist nach Aussagen in den Urkunden der konkurrierenden Päpste zu suchen, die in unterschiedlicher Methodik und Motivik über die Darstellung bloßer Rechtsinhalte hinausgingen und deshalb vielmehr auch als „Ausdruck und Medium [päpstlichen] Willens“ gesehen werden können 300. Vor d iesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit die Urkunden als Medium der Autoritätsrepräsentation gesehen werden können 301. 3. Urkunden und Obödienz: Eine weitere Funktion der konkurrenzpäpstlichen Urkunden liegt in der Gewinnung von Obödienz, die Maleczek als existenzielle
2 96 Vgl. Anm. 176. 297 Zum Terminus vgl. Rabe: Autorität, S. 382 – 406, zu Autorität im Mittelalter insbes. S. 382 – 389. 298 Rück: Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden, S. 24. 299 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 153, S. 204 f. 300 Das Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, hier bspw. S. 9 f. entnommene Zitat lautet: „Die mittelalterliche Urkunde ist nicht nur als Rechtsinstrument, und damit als ‚unverfälschte‘ zeitgenössische Quelle allerersten Ranges zu erachten, sondern wurde in der jüngeren diplomatisch-paläographischen Forschung immer wieder als Ausdruck und Medium herrscherlichen Willens gewertet.“ 301 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 6.
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Strategie zur Durchsetzung in einem Schisma erkannte 302. Für die konkurrierenden Päpste können die Urkunden sowohl in Form von Briefen als auch Privilegien als wichtige Instrumente für die Gewinnung von Obödienz gesehen werden. Sie konnten als Visualisierungsmöglichkeit der päpstlichen Autorität verwendet werden, mit der zudem ein direkt oder indirekt an die Rezipienten gestelltes Identifikationsangebot in Verbindung zu bringen ist, dessen Annahme der Empfänger durch die Bitte, die Nachfrage, die Annahme oder die Aufbewahrung der Urkunde bestätigte. Müller konnte hierzu bereits plausibel machen, dass die Festigung von Autorität und Obödienz für die Aussteller der Urkunden zwei Seiten derselben Medaille bildete, da Autorität letztlich zu einer vergrößerten Anhängerschaft führte, die wiederum zu einer „Vermehrung des autoritativen Gewichts der Führung“ beitrug 303. Da die päpstlichen Urkunden im untersuchten Zeitraum, wie Herbers zeigte, überwiegend auf Nachfrage der Empfänger angefertigt und ausgehändigt wurden 304, finden sie umso mehr Interesse, da die Nachfrage nach ihnen als ein Zeichen der Anerkennung der rechtlichen Autorität des jeweiligen Konkurrenzpapstes, als ein Bekenntnis für dessen Seite 305 durch den Empfänger oder aber zumindest als Inanspruchnahme dessen Recht setzender Einflussmöglichkeit gesehen werden kann. Sprenger 306 monierte indes zu Recht, dass das Interesse der bisherigen Forschung vornehmlich auf einer vergleichenden Untersuchung der Obödienz der konkurrierenden Päpste auf Basis der stark divergierenden Urkundenzahlen gelegen und deren Intention primär darauf beruht hatte, den Nachweis einer, im Vergleich zu seinem heute als legitim geltenden Gegner, geringeren Obödienz des Gegenpapstes zu erbringen 307. Vor dem Hintergrund eines Schismas wurde 302 Zur Bedeutung von Urkunden für die Gewinnung von Obödienz vgl. Maleczek: Das Schisma von 1159 bis 1177, S. 194 – 204, der in diesem Aspekt einen der entscheidenden Gründe für die erfolgreiche Durchsetzung Alexanders III. gegenüber seinem Konkurrenten Viktor IV. und dessen Nachfolgern sah. 303 Müller: Gegenpäpste, S. 39 f. 304 Vgl. Kerner: Die Päpstin Johanna, S. 37: Hier geht ein Hinweis Herbers᾽ hervor, dass ein Papst zu großen Teilen reaktiv handelte, auf Anfragen und Bitten, die an das Papsttum herangetragen wurden, lediglich reagierte. Zur reaktiven Rolle der Päpste vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 4, Müller: Gegenpäpste, S. 39 u. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 192. 305 So bezeichnete Müller: Gegenpäpste, S. 40 einen Interaktionsprozess z wischen Empfänger und Aussteller durch die Herausgabe einer Urkunde als abgeschlossen, durch dessen Aufnahme ein Urkundenempfänger implizit die rechtliche Autorität des Ausstellers anerkannte. 306 Zur Kritik vgl. Sprenger: Damnatio memoriae, S. 54. 307 Ein Beispiel für das sog. Wibertinische Schisma ist der Aufsatz Kehrs: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 980 – 983, S. 986 f., der Angaben zur Obödienz Clemens’ III. und als
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agegen bislang aus der Perspektive der konkurrierenden Päpste 308 nicht verd gleichend untersucht, ob und wodurch deren Urkunden tatsächlich Beiträge zur Obödienzgewinnung enthielten oder selbst als solche anzusehen sind 309. Für die Durchsetzung ihrer Ansprüche war für beide Papstprätendenten eine möglichst breite Obödienz zweifelsfrei existentiell, da hierdurch in der zeichenorientierten 310
Vergleich die Obödienz Gregors VII. heranzog, dabei aber mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung unerwähnt ließ. Für das sog. Innozenzianische Schisma kann hier Maleczek: Das Kardinalskollegium unter Innocenz II. und Anaklet II., S. 48 stehen, der die Urkundenzahlen der konkurrierenden Päpste nebeneinanderstellte und auf die geringere Qualität des kurialen Apparates Anaklets II. verwies, da von diesem weniger Urkunden bekannt s eien. Kritisch vermerkte Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 25 zu dieser Vorgehensweise, dass die Zahlen der überlieferten Urkunden von Gegenpäpsten „die tatsächlichen Verhältnisse nicht widerspiegeln“, da das „zumeist erst im Nachhinein durch den Gang der geschichtlichen Ereignisse gefällte Urteil über die Gegenpäpste […] zu einem erheblichen Überlieferungsschwund geführt“ habe. Allein, so Bischoff, „mit den Urkundszahlen lässt sich daher nicht der Nachweis erbringen, dass ein Gegenpapst über die schlechtere Kanzlei verfügt habe“. 308 So verband Becker: Urban II., hier Teil III, S. 104 die Gewinnung päpstlicher Obödienz nicht ausschließlich mit militärischer Stärke eines Papstprätendenten, da diese sich eine Parteinahme vielfach mit der „Wirkung der Persönlichkeit eines Papstes“ und des „Reformprogramm[s] und Ekklesiologie“ des Papstes begründen lasse. 309 Päpstliche Obödienz wurde in jüngeren Beiträgen dagegen vielfach aus der Perspektive der Urkundenempfänger dargestellt. Müller: Überlieferungsformen, v. a. S. 196 f., S. 208 – 215 bspw. betrachtete die Bedeutung der Positionierung von Papsturkunden in Chartularen, in denen er „selektive Urkundenpanoram[en]“ und „Galerien der Autoritäten“ sah. Müller untersuchte, ob die Urkunde an einer schnell und gut einsehbaren Stelle eingefügt worden war, ob sie in den Vordergrund gestellt worden war oder nicht und welche Aussagen die entsprechenden Positionierungen über die Obödienz des Papstes zuließen, und konnte zeigen, dass bei päpstlichen Urkunden z wischen einem symbolischen und einem legalistischen Wert unterschieden werden muss. Zur kopialen Überlieferung von Papsturkunden in Chartularen vgl. Resl: Vom Nutzen des Abschreibens, S. 205 – 222. Wie Müller befürwortete auch Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 199, S. 272 f. im Rahmen entsprechender Fragestellungen einen eigenen Blick auf die einzelnen Landeskirchen. In seinem Kapitel „Die Funktion des Papsttums in den einzelnen Landeskirchen“ untersuchte er die Bedeutung, die den päpstlichen Entscheidungen im frühen Mittelalter vonseiten der Empfänger zugemessen worden waren. Er differenzierte hier zwischen einer Bestärkung einer königlichen Entscheidung durch geistliche Würden und einer Recht setzenden Entscheidung und schloss aus diesen Funktionen auf die jeweilige Rolle des Papsttums in den jeweiligen Regionen. Johrendt schlussfolgerte, dass in Zeiten einer starken Stellung des Königs dem Papst kaum die Aufgabe, Recht zu setzen, zukam. 310 Müller: Gegenpäpste, S. 48.
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und rituell (oral wie visuell) geprägten Gesellschaft des Hochmittelalters für eine performativ nach außen getragene Determination der eigenen Legitimität ein g roßer Rezipientenkreis benötigt wurde 311. So steht die Frage im Raum, wie man in den Urkunden die eigene Legitimation bei dem Versuch, Obödienz zu gewinnen oder zu erhalten, zu visualisieren suchte. 4. Urkunden als Träger von Legitimationsstrategien und als Medien päpstlicher Selbstdarstellung 312, Propagandamedien und Spiegel eines päpstlichen Selbstverständnisses: Vor dem Hintergrund der differierenden Verständnisse der Konkurrenten von der Legitimität der eigenen Ansprüche auf das Papstamt stellt sich Frage, ob sich Anzeichen ihres päpstlichen Selbstverständnisses 313, wie es Scholz in frühmittelalterlichen Papstschreiben feststellte und bereits Fichtenau und Hirschmann in Textelementen wie den Arengen 314 orteten, auch in den hier untersuchten Urkunden festmachen lassen. Johrendt machte bereits plausibel, dass es für einzelne Päpste möglich gewesen zu sein schien, anhand des Mediums Papsturkunde bei der „Mehrzahl der Empfänger [ein] vorhandenes Verständnis von der Institution Papsttum aufzuzeigen“. Diesen Gedanken weiterverfolgend ist es untersuchenswert, inwieweit die Urkunden der konkurrierenden Papstprätendenten Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung enthalten 315. Bischoff bezeichnete Urkunden generell „als Instrument der Herrschaftspropaganda“, deren „‚visuelle Rhetorik‘ in der Schrift, besonders deutlich in der Gitterschrift, in der Verwendung grafischer Signa, im Siegelbild, im Layout durch die optische Betonung der Beglaubigungsmittel und im großflächigen ‚Plakat‘-Format ihren Ausdruck“ fand 316. Hirschmann sah päpstliche Urkunden als „Mittel zur Machtdemonstration“ und „Propagandamittel“ und die funktionale Instrumentalisierung einzelner äußerer Merkmale zur Betonung von Echtheit und Legitimation 317. Dass Urkunden als Träger von Propaganda 3 11 Späth: Kopieren und Erinnern, S. 102. 312 Herbers: Das begrenzte Papsttum, S. 6. 313 Vgl. Vogel: Gregor VII. und Heinrich IV.; Scholz: Politik; Holtzmann: Ein Gegner Wiberts von Ravenna, S. 189 – 191. 314 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 271, S. 285; Fichtenau: Arenga, v. a. S. 89 – 121; ders.: Forschungen über Urkundenformeln, S. 307 – 311; Groten: Die Arengen, S. 49 – 72. 315 Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 199. 316 Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 11. 317 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 45: „Die aufwendige Gestaltung päpstlicher Privilegien legt die Vermutung nahe, dass neben Beweisfunktion und Informationsgehalt auch der
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gesehen werden können, befürworteten auch Hruza und Egger. Ersterer zeigte die Anwendbarkeit des Terminus „Propaganda“, um Urkunden als maßgeblichen Bestandteil mittelalterlicher Kommunikationsformen im Kontext der Kirchenspaltungen zu analysieren 318. Egger machte am Beispiel der Wahlanzeigen Innozenz᾽ II . und Anaklets II . deutlich, dass Urkunden – vor allem Briefe 319 – w ährend eines plakative Schauwert von großer Bedeutung war. Die Aufmachung repräsentierte die Macht des Ausstellers. Durch die Verbreitung der Papsturkunden in ganz Europa wurden besonders die Privilegien zu einem ‚Propagandamittel‘ allerersten Ranges. Neben dem Ideengehalt des eigentlichen Textes betonen Ausschmückung der Initialen, Auswahl der Farben, Besiegelung, Symbolzeichen und Zuschnitt die Echtheit und Legitimität der Urkunde.“ 318 Hruza: Propaganda, S. 125 befürwortete eine Verwendung des Terminus „Propaganda“ für Untersuchungen zu mittelalterlichen Kommunikationsformen, wenn erstens sich deren intendierte Wirkung auf den politischen, sozialen oder religiösen Bereich bezog sowie von gesellschaftspolitischer Relevanz war und wenn sich zweitens deren intendierte Wirkung, die Handlungsappelle, oppositionelle, aufrührerische, mitunter sogar revolutionäre oder aber integrative Handlungen bezweckte, erkennen ließ. Um diese Wirkung zu erreichen, musste nicht nur mit direkter bzw. offensichtlicher, sondern konnte auch mit subtiler und unauffälliger Überzeugungsarbeit herangegangen werden. Drittens hielt er den Terminus „Propaganda“ für anwendbar, wenn das anvisierte Publikum aus einer Gruppe von Menschen bestand. Wurden Einzelpersonen angesprochen, so sollten diese über Möglichkeiten verfügen, von ihnen abhängige Gruppen zu beeinflussen. Viertens, so Hruza, sei der Begriff verwendbar, wenn die Vermittlung propagandistischer Inhalte zumindest vorrangig über öffentliche Kommunikationsmodelle, also unter Beanspruchung einer Öffentlichkeit, und nicht über ausschließlich private Kanäle stattfand. 3 19 Der Gedanke Kordes᾽: Der Einfluss der Buchseite, S. 214, dass Litterae „offenbar ein ganz anderes exemplum [k. i. O.] für urkundliche Schriftlichkeit dar[stellten], als es das (feierliche) Privileg nach Abschluss seiner Entwicklung verkörpert[e]“, erweckte den Verdacht, dass möglicherweise (feierliche) Privilegien und päpstliche Briefe auch bezüglich der in ihnen vorzufindenden Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung differieren konnten. So erschienen in den Briefen während des untersuchten Zeitraums politisch- propagandistische Strategien, da bspw. direkte Delegitimationsversuche des Gegners vorzugsweise in ihnen lanciert wurden. In (feierlichen) Privilegien dagegen wurden mögliche Legitimationszweifel verschwiegen. In ihnen scheint weniger direkt und agonal agiert worden zu sein wie in Briefen, sondern dagegen verstärktes Gewicht auf die Darstellung der eigenen Legitimität gelegt worden zu sein, ohne potenzielle Zweifel aufkommen zu lassen bzw. solchen jegliche Grundlage zu nehmen. Da konfrontativ formulierte politisch- argumentative Äußerungen deutlicher aus Briefen hervorgehen, scheint sich die Bedeutung dieser Medien neben der ohnehin zunächst rechtlich differierenden Funktion als eine von den (feierlichen) Privilegien abweichende Gesprächsebene zur politischen bzw. legitimationsfördernden Kommunikation herauszukristallisieren. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 328, der über die Unterschiede z wischen (feierlichen) Privilegien und Litterae in der Wortwahl („Kanzleisprache“) berichtete und Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale,
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hochmittelalterlichen Schismas durchaus als Mittel der politischen Propaganda gesehen werden können, da sie konzipiert waren, um Inhalte zu verbreiten und die Auffassung der Rezipienten zu beeinflussen 320. Damit einhergehend stehen die Urkunden in weiteren diversen Funktionsmöglichkeiten, sowohl als Medium der päpstlichen Selbstdarstellung 321, als legitimationsvisualisierende Signifikanten 322, als Mittel der Repräsentation 323, als „Plakat“324 und als Transporteur von legitimationsstiftenden Botschaften 325 sowie als Erinnerungsspeicher 326 zur Diskussion. So stimmte Johrendt dafür, dass eine päpstliche Urkunde für die Empfänger „sicherlich mehr war, als lediglich ein Dokument, das Rechtsansprüche bestätigte und damit belegbar machte, […] mehr als ein Schriftstück mit beweissicherndem Charakter, mehr als eine dispositive Urkunde im Sinne der klassischen Diplomatik [zu sein], die ihr begriffliches Instrumentarium weitgehend von Forschungen zur Königsurkunde abgeleitet hat“. Darüber hinaus kommt eine transpersonelle Funktion ins Spiel, indem für Johrendt ein vor Ort empfangenes Privileg als „gegenständlicher Beweis für den Kontakt mit dem Apostelfürsten“ zu gelten hat, mit dem der Empfänger „ein Stück Heiligkeit“ zu sich geholt hatte 327. S. 237, S. 244 f., die über Gemeinsamkeiten und Unterschiede z wischen den verschiedenen Urkundenarten, speziell im 11. und 12. Jahrhundert handelte und die allmähliche Angleichung der Litterae in ihrer graphischen Gestaltung an die Privilegien beschrieb, bestärken die hier getätigte Vermutung. 320 Egger: Päpstliche Wahldekrete, S. 118. 321 Das Zitat erfolgte in Anlehnung an den Ansatz Scholz᾽: Politik, S. 16 – 23, der in seiner Studie eine Synthese von päpstlicher Politik und päpstlicher Selbstdarstellung in der karolingischen und ottonischen Zeit vornahm. Scholz setzte hier auseinander, warum Papstschreiben (des 9. und 10. Jahrhunderts) als „wertvolle Quelle für das päpstliche Selbstverständnis“ gelten können. Er widerlegte Argumente Klinkenbergs: Der römische Primat, v. a. S. 12, S. 56 f., Schimmelpfennigs: Das Papsttum, S. 120 und Kortüms: Zur päpstlichen Urkundensprache, S. 32 f., S. 75 f., S. 250 f. u. S. 312 – 387, die den Aussagewert dieser Quellen aufgrund des aus ihrer Sicht zu starken Empfänger- und Kanzleieinflusses relativierten. 322 In Anlehnung an Fees: Die Matrix, S. 213 könnte den hochmittelalterlichen Papsturkunden auch die Funktion eines Zeichens der in den Schismen miteinander konkurrierenden Papstprätendenten zugesprochen werden, die anhand graphischer Gestaltung und inhaltlicher Anlage einmalig und unverwechselbar dem Selbstverständnis, den Herrschaftsansprüchen und der Legitimität des jeweiligen Ausstellers Ausdruck verleihen sollten. 323 Mersiowsky: Papstprivilegien in der graphischen Welt, S. 142. 324 Rück: Urkunden als Plakate, S. 26 f. 325 Keller: Inszenierungen von Ordnung und Konsens, S. 201 – 212. 326 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 27 f. 327 Vgl. Johrendt: Papsttum und Landeskirchen, S. 35 f.; eine Verbindung zwischen legitimitätsstiftender und rechtlicher Funktion einer päpstlichen Urkunde für den Empfänger sah
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Die hier unterstellte Anwendbarkeit verschiedener Urkundenverständnismodelle zieht sowohl die Frage nach ihrer Berechtigung („ob“) als auch nach ihrer Umsetzung („wie“) nach sich. Nachzuvollziehen sind sicherlich auch Traditionen sowie Phänomene des Wandels und der Innovation, die sich im Laufe eines Schismas für die Darstellung von Legitimation in den Urkunden präzisieren lassen. Die Frage, ob sich die Aussteller an einer traditionellen Gestaltungspraxis ihrer Vorgänger orientierten oder davon abwichen, stellt sich in verstärktem Maße vor dem Hintergrund der Schismen, da gerade diese Phasen im Sinne Schneidmüllers letztlich Krisenerscheinungen darstellten, von denen in Zeiten von Konkurrenz bedrohter Herrschaft innovative Impulse für die allgemeine Entwicklung der Papsturkunden ausgegangen sind 328. Doch auf welche Elemente, auf welche Möglichkeiten der Legitimationsvisualisierung in Urkunden konnten die miteinander konkurrierenden Papstprätendenten zurückgreifen 329? Als eine erste Gruppe lassen sich Elemente zusammenfassen, die päpstliches Handeln veranschaulichten und zur Repräsentation päpstlicher Autorität dienen konnten. Dazu zählt unter anderem die Darstellung herrscherlicher Funktionen, wie Friedenswahrung 330, Rechtsprechung, Schutz, Entscheidungsinstanz 331, und religiöser Phänomene, wie die Einflussnahme auf das Seelenheil 332, die sich auch anhand von Metaphern und Bildern wie das des guten Hirten 333 in den Urkunden illustriert fanden. Die Verwendung von Amts- und Herrschaftsbegriffen, die Betonung der
Baaken: Chronologische und diplomatische Aspekte bei Deperdita, S. 96: „Eine Urkunde zu haben, den Besitztitel in der Hand zu halten, war äußerst wichtig für die Behauptung der tatsächlichen oder vermeintlichen Rechte.“ Vgl. Anm. 278. 328 Schneidmüller: Konsensuale Herrschaft, S. 70 betonte, dass „Krisenepochen der Herrschaft […] entscheidende Wendepunkte zu weiterer Systematisierung und Rationalisierung“ markieren. 329 Die folgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Gegenteil wird sie sich durch die weiter unten gebotene Zusammenstellung der gegenpäpstlichen Urkundentexte zukünftig sicherlich erweitern lassen. 330 Vgl. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 92 f., der die Termini pax, quies, tranquilitas, munimen, patrocinium, protectio und tuitio als Beispiele anführte und zeigte, dass sich auf derartige Herrscherfunktionen und Herrschertugenden bereits antike Philo sophen bezogen. Auf weltlicher Seite wurden s olche am Beispiel des frühmittelalter lichen Ostfränkischen Reiches von Deutinger: Königsherrschaft im Ostfränkischen Reich herausgearbeitet. 331 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 358; Althoff: Verwandtschaft, S. 185 – 198. 332 Schneidmüller: Die Gegenwart der Vorgänger, S. 228 f. 333 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 274 f., S. 292 f. (hier verband der Papsturkundenforscher die Arengen mit verschiedenen Herrschaftsfunktionen) u. S. 300 f.
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Rechtmäßigkeit der eigenen Wahl 334, die Anfechtung der Wahl des Konkurrenten 335 und die Demonstration des päpstlichen Primats 336 gegenüber weltlichen Herrschern und kirchlichen Institutionen kommen dazu. Die Eingliederung der eigenen Person in eine päpstliche Tradition, wie dies durch die Einreihung in die ungebrochene Kette der Nachfolger Petri oder durch Bezüge auf traditionelle Beziehungen zu weltlichen Herrschern oder Unterstützern geschehen konnte, ist ein weiteres Element dieser Gruppe. In einer zweiten Gruppe werden Ausgestaltungsformen der Urkunden vereint, die den Aussteller in ein breites Personen- und Akteursnetz eingliederten, wobei die Darstellung der entsprechenden Kommunikationsstrukturen legitimationssteigernde Wirkung haben konnte. So ließ sich breiter prominenter Rückhalt durch die konkrete Bezugnahme sowohl auf unmittelbare oder prominente Vorgänger im Papstamt 337 und die Betonung der Nachfolge 338 als auch auf kirchliche Würdenträger oder Heilige sowie durch den Kontakt zu loyalen weltlichen Herrschern (z. B. durch Wahlanzeigen)339 zum Ausdruck bringen. Hierzu zählt auch die visualisierte Partizipation einzelner Akteursgruppen 340, die sich in Form von Interventionen 341, Konsentientenauflistungen oder 334 Ein Schwerpunkt ließ sich hier in der Darstellung der einmütigen Wahl am legitimen Ort durch die legitimen Wähler feststellen. Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 130 – 134 hob darüber hinaus die Betonung der unanimitas des Wahlkollegiums, die Unterstützung durch bestimmte (oder alle) Kardinäle, den (römischen) Adel oder das ganze römische Volk (ders.: „Übereinstimmung mit clero ac populo“) hervor. 335 Ein Vorwurf an den Gegner konnte sein, dass dieser das Papstamt angestrebt hatte, während man sich selbst aufopferte, da man gegen den eigenen Willen und wissentlich der eigenen Uneignung ins Amt gewählt worden war. Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 135 sprach von einer Delegitimationsstrategie Innozenz᾽ II. gegenüber Anaklet II., die auf den Vorwürfen a) Anwendung von Gewalt, b) Einsatz von Geldmitteln (wie bei Benedikt X.) und c) lange Planung der Amtsübernahme basierte. 336 Vgl. Schatz: Der päpstliche Primat. 337 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 260 f. zeigte am Beispiel Coelestins II., der die Wahlanzeigen Gregors des Großen rezipieren ließ, eine Möglichkeit, sich auf Vorgänger oder die Geschichte einer Institution (in diesem Falle die Frühzeit der päpstlichen Kanzleitradition) zu berufen. Vgl. hierzu auch Schneidmüller: Die Gegenwart der Vorgänger, S. 217 – 236. 338 Egger: Päpstliche Wahldekrete, S. 100 – 117. 339 Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 133 hielt bereits die in ihren Darstellungsvarianten inhaltlich differierenden Argumente der Konkurrenzpäpste des Innozenzianischen Schismas gegenüber weltlichen Herrschern fest. Zu den Wahlanzeigen vgl. S. 130 f., v. a. Anm. 10 – 14 und die dortigen Verweise auf weitere Literatur; zudem Erhardt: Freiheit im Bild, S. 23 f. 340 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 80 nannte das Beispiel der mit den Kardinalsunterschriften am „Medium Urkunde nach außen getragen[en]“ Partizipation. 341 Als Beispiele können hier Urkunden Gregors VII. gelten, in denen sich Interventionen ausdrücklich erwähnt fanden. An dieser sei auf die einschlägigen Handbücher verwiesen, die
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Unterfertigungen von kirchlichen Würdenträgern (z. B. Mitgliedern des Kardinalskollegiums) zeigen ließ. Ebenso trifft dies auf die explizite Darstellung einer Aussteller- Empfänger-Kommunikation zu, in der durch spezielle Anredeformen der Empfänger oder Adressaten 342, durch Konsensformeln, Epitheta, Superlative und weitere prägende Formulierungen (Bitten an die Empfänger, dem Papst die Treue zu halten 343, für ihn zu beten oder Aufforderungen die päpstlichen Dokumente weiter zu verbreiten) der Konsens zwischen den Akteuren anschaulich zum Ausdruck gebracht werden konnte. Enge Kontakte z wischen Papst und Urkundenrezipienten ließen sich zudem mit einer ausdrücklichen Erwähnung der praesentia – der physischen oder liturgischen Anwesenheit des Papstes 344 –, der an den Papst herangetragenen Bitte des Konsenses der mitwirkenden Parteien, der Androhung von Strafen 345 und durch Bescheidenheitsgesten 346 signalisieren. Legitimitätsstiftende Botschaften können darüber hinaus in der Rückführung päpstlichen Handelns auf autoritäre Texte (Bibelzitate)347 oder
Gawlik: Intervenienten, Sp. 470 f. zusammenfasste. Eine prägnante Definition bot ders.: Intervenienten und Zeugen, S. 1, nach dem „unter Intervenienten […] Personen zu verstehen [sind], die beim Urkundenaussteller für den Empfänger der Urkunde Fürsprache einlegen“. 342 Hirschmann: Statistische Anmerkungen verwies darauf, dass es „offenbar herrscherlicher Würde eher entsprach, eine Mehrzahl von Amtsträgern anzusprechen“. Er nannte zudem das Beispiel, in dem ein Papst an alle Erzbischöfe, Bischöfe etc. schrieb, und stellte die These auf, dass dies gleich für den Fall eines Rechtsstreites, bei dem normalerweise immer Geistliche die Agierenden sind, ausgestellt sind. Zudem, so wird vermutet, lässt die Anrede gleich mehrerer Personen auch die Gruppe der Empfänger (der Obödienz) größer aussehen. Vgl. die Onlinefassung des Aufsatzes: http://www.historik-hirschmann.de/hauptteil_Aufsatz.htm, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 343 Schneidmüller: Die Gegenwart der Vorgänger, S. 227. 344 Auch Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 361 f. bezeichnete die physische Präsenz eines Herrschers, dargestellt in Termini wie „praesentia apostolicae sedis“ oder „praesentia nostra“ als ein wichtiges Instrument der Machtausübung. Vgl. Wagner: Die liturgische Gegenwart. 345 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 14 f. erwähnte, dass die Einbettung in einen litur gischen Rahmen die religiöse Verpflichtung zur Einhaltung der urkundlich verfügten Bestimmungen erhöhte. Die Androhung von sanctiones, bspw. durch die Verwendung von Pönformeln, deren formale Konsistenz und die Unterschiede in Wortwahl und Strafinhalte, ist in d iesem Kontext besonders zu betonen. Zur Pönformel vgl. Studtmann: Die Pönformel in mittelalterlichen Urkunden, S. 251 – 374; Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. II, S. 76; Rübsamen: Buße und Strafe, S. 117 – 133; Werle: Gold und Silber, S. 53 – 63; Fichtenau: Das Urkundenwesen in Österreich, S. 62. 346 Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 130 f., v. a. Anm. 14; Gutmann: Die Wahlanzeigen der Päpste, S. 32 – 36. 347 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 316 f. betonte, dass Bibelstellen auch Schreibunkundigen zum Teil bekannt waren, weshalb sie beim Verlesen der Urkunden den Hörer
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kirchenrechtliche Schriften 348, in der Betonung der Ewigkeit der eigenen Handlungen (in perpetuum-Formel)349, in der Betonung der Eigenhändigkeit unterschiedlicher Unterfertigungs- oder Symbolhandlungen, in Rückgriffen auf Traditionen 350, in der Kreation von Erinnerung (memoria)351, in der Verwendung von Gleichnissen, biblischer Symbolik oder zentralen Amts- und Herrschaftsbegriffen 352, in der direkten oder indirekten Erwähnung des Gegners 353 und in der Konstruktion von Feindbildern 354, mit denen die Konkurrenten oder deren Anhänger anhand eigens konstruierter oder bestehender Feindbilder („Feinde der K irche“) attackiert wurden, gesehen werden. Abschließend umfasst eine dritte Gruppe die äußere Gestaltung der Urkunde und deren graphische Merkmale. In diesem Zuge sind legitimationssteigernde Wirkungen ansprachen. Sie vermittelten zudem die Autorität der Bibel und des Verständigen, der ihre Worte verkündete. Oftmals zitiert wurden Psalmtexte, da diese als Teil der täglichen Liturgie einer Vielzahl von Kirchenbesuchern bekannt waren. Die musikalische Untermalung förderte diesen Prozess. Bibelzitate, so Hirschmann weiter, vermittelten die „direkt von Gott abgeleitete Herrscherwürde“. 348 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 135. 349 Auffallend ist hierbei, dass zahlreiche Empfänger eine in Form einer in-perpetuum-Formel auf Ewigkeit beschlossene Vereinbarung nach dem Tod eines Papstes erneut bestätigen ließen bzw. die Päpste diese erneut bestätigten. Dabei lässt die zunehmend standardmäßige graphische Hervorhebung dieses Formularelements an ein weiteres Visualisierungsinstrument der Aussteller denken, mit dem diese ihre Autorität nach außen zeigten. Ich danke an dieser Stelle Herrn Dr. Otfried Krafft für seine wertvollen Hinweise auf einer Tagung am 14./15. Juni 2013 in Erlangen. 350 Zur Problematik des Rückgriffes auf traditionelle Konventionen zur symbolischen Festigung der eigenen Legitimität vgl. Müller: Gegenpäpste, S. 42 f. 351 Bspw. mit der Erwähnung von Urkunden der päpstlichen Vorgänger, um die Legitimität der in der Urkunde getroffenen Vereinbarungen noch zu erweitern. In seinen Urkunden ließ zum Beispiel Gregor VII. bestimmte Dokumente erwähnen, die erinnern sollten bzw. an die man sich erinnern sollte. Außerdem sollten Rechtshandlungen in den Urkunden des gleichen Ausstellers Erinnerungen an Vorgängerpäpste oder andere Personen und natürlich den Aussteller selbst kreieren. Signaltermini hierfür sind memorati, memoria, memorie, bone memorie. 352 Vgl. das Kapitel „Arengen – Päpstliche Selbstdarstellung im Spiegel von Einleitungsformeln“ in Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei. Hier nannte der Autor z. B. auf S. 300 – 303 den Ausdruck claviger, in dem er die Schlüsselgewalt der Nachfolger und damit deren verbundene Binde- und Lösegewalt implizierte (Mt 16,19). 353 Müller: Gegenpäpste, S. 32 f., v. a. Anm. 47 verweist auf die Briefe Anaklets II., der seinen Konkurrenten Innozenz II. und dessen Anhänger mit abwertenden Begriffen belegte, und die komplementäre Vorgehensweise der Anhänger Innozenz᾽ II. Darüber hinaus zeigte Müller auf, dass man dem jeweiligen Konkurrenten den Rang eines Papstes nicht zubilligte („Beschädigung durch bewusstes Unterlassen“). 354 Johrendt: Das Innozenzianische Schisma, S. 150 f., Anm. 86.
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repräsentativer Ausgestaltungsvarianten der Urkunden, der Auswahl des verwen355 deten Repertoires graphischer Zeichen , einer entweder individuellen oder standardisierten Vorgehensweise bei der Ausfertigung einzelner Urkundenelemente und des Erscheinungsbildes der Schrift zu untersuchen. Einzelne Elemente der vorausgehenden Gruppen treten in diesem Kontext nun als diplomatische Phänomene auf, weswegen verstärkt die Form ihrer graphisch-visuellen wie inhaltlichen Umsetzung auf dem Pergament von Interesse sein muss. So kommen hierfür die eigenhändige Unterfertigung einer Urkunde durch den Aussteller, bestimmte Formalisierungs- und Standardisierungsmaßnahmen bezüglich des Urkundenschriftbildes, die Verwendung von Formelgut, das Anführen von Unterschriften von Unterstützern, Beteiligten und Konsentienten und das Anhängen eines Siegels 356, was vereinzelt bereits im Kontext angekündigt werden konnte, in Betracht. Da dieser Studie ein umfangreiches Abbildungskorpus päpstlicher Originalurkunden 357 vorlag, empfahl sich eine
3 55 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 25. 356 Zur Entwicklung des Siegels als Beglaubigungsmittel päpstlicher Urkunden und der veränderten Darstellungsform vom Schrift- zum Bildnissiegel vgl. Fees: Zur Bedeutung des Siegels. Dass Siegel zudem als Medien zu zählen sind, mit denen Legitimitätsansprüche ausgedrückt und einem größeren Kreis an – auch des Lesens unkundigen – Rezipienten vermittelt werden konnten, zeigte Groten: Die gesichtslose Macht, S. 205, S. 215, der die Außenwirkung eines das Amtsverständnis eines Papstprätendenten visualisierenden Bildprogramms betonte, das wiederum als „programmatische […] Orientierung interpretiert“ werden könne. Herklotz: Bildpropaganda, S. 273 – 276 wies den päpstlichen Siegeln die Funktion eines Transportmediums „ideologisch geprägte[r] Bildpropaganda und monumentale[r] Mittel der Selbstdarstellung“ zu und machte plausibel, dass die unterschiedlichen Bildprogramme der konkurrierenden Päpste des Wibertinischen Schismas durch die Motivwahl den Bezug zu Vorgängern zeigten, aber auch als Zeichen individueller Amtsauffassungen verstanden werden können. Der bewussten Darstellung beider Apostelfürsten durch Gregor VII. stellte Johrendt einen „klar[en] […] Bruch mit der Tradition der Reformpäpste“ durch die Darstellungen auf den Bullen Clemens᾽ III. gegenüber. Das Aufgreifen des Reverstypus aus der Zeit des römisch-deutschen Kaisers Heinrichs III., nämlich der Romdarstellung anstelle beider Apostelfürsten, interpretierte Johrendt als unterschiedliche Bildprogrammatik dieser beiden konkurrierenden Päpste und sah hierdurch ein deutliches Signal nach außen transportiert. Für den Fortgang des Schismas hatte schon Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 52 f. auf die divergierenden Siegelbilder Clemens᾽ III. und Urbans II. und die langfristige Etablierung des Siegelbildes Paschalis᾽ II. im Anschluss an die Kirchenspaltungsphase verwiesen. Da somit bereits Pflugk-Harttung, Groten, Herklotz und Johrendt die den päpstlichen Siegelbildern zwischen Leo IX. und Paschalis II. zu entnehmende divergierende Bildprogrammatik feststellten und die Verwendung der Siegel damit in den Kontext von Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung stellten, kann die vorliegende Studie an dieser Stelle ohne weitere Behandlung auf deren erzielte Ergebnisse verweisen. 357 Vgl. Kap. 1.4. Quellenbestand und methodisches Vorgehen.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen
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Schwerpunktsetzung auf die hier aufgeworfenen Fragestellungen aus der dritten Gruppe. Hierfür sprach außerdem die optimale Möglichkeit, legitimationsgeschichtliche Aspekte mit diplomatischen Entwicklungsphänomenen zu verknüpfen. Deshalb werden die Beispiele der dritten Gruppe im weiter unten folgenden Analyseteil mit diplomatischen Phänomenen der Urkunden des Wibertinischen Schismas auf ihre Aussagekraft zu möglichen Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung untersucht.
1.4 Quellenbestand und methodisches Vorgehen Mit der dieser Studie zugrunde liegenden Quellenbasis sind zahlreiche methodische Herausforderungen zu verbinden. Wie bereits gezeigt, kann die bislang kaum angemessene geschichtswissenschaftliche Erforschung des Phänomens der Gegenpäpste und ihrer Urkunden auf legitimatorische und perspektivische Gründe zurückgeführt werden. Ebenso wurden die nachhaltigen Einschränkungen, die durch nachträgliche Veränderungen und Zerstörungen des Quellenmaterials durch Zeitgenossen und Nachwelt verursacht worden waren, beschrieben. Vor dem Hintergrund der problematischen Überlieferungssituation ist es aber vor allem mit technischen und infrastrukturellen Gründen zu erklären, dass eine systematische, umfassende und vergleichende Untersuchung dieses Quellenmaterials bislang noch nicht erfolgte. Stoller wies auf die unzureichende („inadequate“) Quellensituation hin und verband diese primär mit dem Fehlen einer ausgiebigen Analyse d ieses Quellenkorpus in einer geschlossenen Studie („in a single work“). Zahlreiche Urkundenelemente sind, so Stoller, lediglich in Formularen späterer Pontifikate überliefert und abgeänderte Datierungen oder gekürzte Namensangaben erschweren eine Zuordnung einer Urkunde zum entsprechenden Aussteller (z. B. Päpste gleichen Namens, wie im Falle Clemens III. (1084 – 1100) und Clemens III. (1187 – 1191)358). Die in den betrachteten Zeitrahmen fallenden Kirchenspaltungsphasen unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Dauer als auch in der Zahl der überlieferten Urkunden. Die mit der Erhebung Nikolaus᾽ II. (Gerhard) gegen den zur selben Zeit bereits in Rom agierenden „Tuskulanerpapst“ Benedikt X. (Johannes) und der wenige Jahre später folgenden Auseinandersetzung Alexanders II. (Anselm von Lucca) gegen Honorius II. (Cadalus von Parma) entstandenen Schismen erlauben aufgrund der 358 Stoller: Schism, S. 4 – 7, cit. a. S. 4 f. sprach in diesem Kontext zum einen von „hostility of later generations to such redupiated claimants affected the retention of […] letters and privileges“, zum anderen hob er das Fehlen einer systematischen Sammlung und Bearbeitung des auf uns gekommenen Quellenmaterials hervor.
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überwiegend marginalen Urkundenüberlieferung v. a. der gegenpäpstlichen Urkunden nur vorsichtige Rückschlüsse. Für Benedikt X. ist lediglich eine Originalurkunde 359 überliefert, für Honorius II. steht sogar nur ein Teilausschnitt einer solchen Urkunde in Abbildung 360 zur Verfügung. Dagegen bietet das Wibertinische Schisma, in dessen Verlauf Clemens III. (Wibert von Ravenna) gegen Gregor VII. (Hildebrand) erhoben wurde und sich bis zu seinem Tode gegen drei weitere Konkurrenten – Viktor III. (Desiderius von Montecassino), Urban II. (Odo von Chatillon) und Paschalis II. (Rainer von Bieda) – zu behaupten versuchte, eine größeren Erfolg versprechende Quellenbasis. Doch auch nach Clemens᾽ III. Tod war dieses Schisma keineswegs beendet, da sich Paschalis II. in der Folgezeit gegen Theoderich (Theoderich von Albano), Albert (Albert von Silva Candida) und Silvester IV. (Maginulf von S. Angelo) durchzusetzen hatte 361. Ein weiteres Schisma, dessen überlieferte gegenpäpstliche Urkundenlandschaft heute wiederum nur geringe Aussagemöglichkeiten zulässt, entstand mit der Erhebung Gregors VIII. (Mauritius von Braga) und des ihm nachfolgenden Coelestin II. (Thebaldus Buccapecus), die letztlich ihren Gegenspielern Gelasius II. (Johannes von Gaeta) und Calixt II. (Guido von Vienne) unterlagen. Zahlreicher sind dagegen die überlieferten Urkunden des Innozenzianischen Schismas, in dessen Verlauf Innozenz II. (Gregorius Papareschi) und Anaklet II. (Petrus Pierleoni) bzw. Viktor IV. (Gregorius) um den Apostolischen Stuhl stritten und des Alexandrinischen Schismas, in dem sich Alexander III. (Rolandus) gegen die Gegenpäpste Viktor IV. (Octavian von Monticelli), Paschalis III. (Guido von Crema), Calixt III. (Johannes von Struma) und Innozenz III. (Lando von Sezze) durchsetzte. Eine zentrale Herausforderung dieser Studie lag zweifelsfrei im Umgang mit den für Gegenpäpste und legitime Päpste äußerst unterschiedlichen Zahlen überlieferter Urkunden 362. Ein Blick auf die für den Untersuchungszeitraum auf uns gekommenen Stücke zeigte eine wesentlich schwierigere Überlieferungssituation für die Urkunden der Gegenpäpste als für die heute als legitim geltenden Konkurrenten und offenbart eine bemerkenswerte Differenz: Stellt man die 275 Urkunden der Gegenpäpste den rund 21.800 von Bischoff 363 für den Zeitraum zwischen 1058 und 1180 errechneten
359 Vgl. B 3. 360 Vgl. H 3, zur Abbildung vgl. auch Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297 und Kap. 4.1. 361 Vgl. Anm. 156. 362 Hierzu grundlegend Esch: Überlieferungschance und Überlieferungszufall, S. 529 – 570. 363 Bereits für Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 25, Anm. 122, der die Menge auf uns gekommener Urkunden der Gegenpäpste für den Zeitraum zwischen 1058 und 1180 mit 297 Stück veranschlagte, stand fest, dass „diese Zahlen die tatsächlichen Verhältnisse offensichtlich nicht widerspiegeln“.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen
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Abb.1 Urkundenzahlen für Gegenpäpste und legitime Päpste in Relation
Abb.2 Überlieferungsarten360
Urkunden der heute als legitim geltenden Päpste gegenüber, erhält man ein Verhältnis von rund 1 zu 79 364(vgl. Abb. 1)365. Hinzu kam die für eine Untersuchung innerer wie äußerer Merkmale zusätzliche Bürde einer auffallend geringen Überlieferung gegenpäpstlicher Originalurkunden, 364 Die Gegenpäpste Theoderich, Albert, Silvester IV., Coelestin II. (Thebaldus) und Viktor IV. (Gregorius) konnten überlieferungsbedingt in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt werden (vgl. Anm. 156). 365 Vgl. Schönfeld: Die Urkunden der Gegenpäpste.
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die den zuverlässigsten und oftmals einzigen Vergleich von äußeren wie inneren Merkmalen sowie ihren Ausgestaltungsvarianten zulassen. Vielfach überwog die Anzahl lediglich kopial überlieferter oder gar nur erschlossener Stücke (vgl. Abb. 2). Die somit nicht unproblematische Quellenlage und Überlieferungssituation bedeutete für eine umfassende Analyse des gegenpäpstlichen Urkundenmaterials nachhaltige Konsequenzen, die im weiteren Verlauf d ieses Kapitels verdeutlicht werden sollen 366. Da bislang keine detaillierte Übersicht über das Gesamtkorpus, Anzahl und Überlieferungsform gegenpäpstlicher Urkunden der zweiten Hälfte des 11. und des 12. Jahrhunderts zur Verfügung steht, wurde im Rahmen der vorliegenden Studie ein Verzeichnis dieser Dokumente erstellt, womit zunächst die infrastrukturellen Voraussetzungen für die zukünftige wissenschaftliche Bearbeitung d ieses Quellenbestandes geschaffen wurden 367. Für d ieses Verzeichnis wurden die einschlägigen Registerbände, die auf uns gekommene Papsturkunden entweder pontifikatsweise 368 oder nach den Archiven einzelner Länder auflisten, durchsucht. Sowohl die Aufzeichnungen für Archive einzelner Länder wie Italien 369 – berücksichtigt wurden auch die Reiseberichte 370 im Zuge der Erstellung der Italia Pontificia –, Deutschland 371, Frankreich 372, Spanien 373Portugal 374, England 375, 366 Vgl. hierzu auch Kap. 1.2.4. 367 Vgl. Kap. 4.2. 368 Jaffé: Regesta pontificum Romanorum. 369 Vgl. Literaturverzeichnis: Italia Pontificia: Einzelbände. Die Einzelbände der Italia Pontificia werden im Verlauf der Studie folgendermaßen zitiert: IP Bandnummer, Seitenzahl, Regestennummer. 370 Kehr: Papsturkunden in Italien (einzeln herangezogene, in den Göttinger Nachrichten publizierte Aufsätze aus den Reiseberichten werden gesondert zitiert). 371 Vgl. Literaturverzeichnis: Germania Pontificia: Einzelbände und Anm. 369. 372 Vgl. Literaturverzeichnis: Papsturkunden in Frankreich: Einzelbände bzw. Gallia Pontificia: Einzelbände; zur Überlieferungssituation päpstlicher Urkunden in Frankreich vgl. Müller: Überlieferungsformen, v. a. S. 196 f., der auf die Gesamtverluste, die „während der Französischen Revolution […] eintraten“, verwies. 373 Vgl. Literaturverzeichnis: Papsturkunden in Spanien: Einzelbände bzw. Iberia Pontificia: Einzelbände. 374 Erdmann: Papsturkunden in Portugal. 375 Vgl. Literaturverzeichnis: Papsturkunden in England: Einzelbände bzw. Anglia Pontificia: Einzelbände; zur Überlieferungssituation päpstlicher Urkunden in England vgl. Müller: Überlieferungsformen, v. a. S. 196 f., der – wie schon Holtzmann – auf die systematische Vernichtung päpstlicher Originale auf Befehl Heinrichs VII. in England hinwies. „Die seriellen Sicherungskopien“ in den mittelalterlichen Kodizes blieben aber, so Müller, von dessen „Handlangern“ weitgehend unberücksichtigt. Aufgrund der im Zuge der damnatio memoriae zerstörten Überlieferung gegenpäpstlicher Dokumente durch deren ehemalige Unterstützer ist somit möglicherweise die gegenpäpstliche Diplomatik umso schwererwiegend von der Zerstörung betroffen.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen
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Schottland 376, Irland 377, der Schweiz 378 und den Niederlanden 379 als auch nach Empfängerinstitutionen geordnete Verzeichnisse 380 sowie verfügbare Onlineportale 381 wurden in diese Recherche miteinbezogen. Für die Analyse der äußeren Merkmale und der graphischen Symbole wurden digital verfügbare Abbildungen im Original überlieferter Papsturkunden der konkurrierenden Papstprätendenten gesammelt, die über das Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden in Marburg (LBA)382, die Abbildungsbestände der Göttinger P iusstiftung für Papsturkun383 denforschung (Goe) oder an anderen Stellen in Form digitaler Abbildungen zugänglich waren 384. Im Zuge des BMBF-Projekts „Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse hochmittelalterlicher Papsturkunden. Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas“385 wurden weit über 800 Abbildungen von päpstlichen Originalurkunden und Nachzeichnungen, überwiegend aus Beständen der Arbeitsstelle „Papsturkundenforschung“ an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, retrodigitalisiert und konnten in der vorliegenden Untersuchung als Quellenbasis herangezogen werden. Darüber hinaus wurden dem Onlineportal Monasterium.net (MOM)386, den „Digitale[n] Urkundenbilder[n] aus dem Marburger Lichtbildarchiv (DIGUB)387 und Beständen des Pariser Archives Nationales (Micr. Paris)388 digitale Abbildungen entnommen
3 76 Somerville: Scotia Pontificia. 377 Sheehy: Pontificia Hibernica. 378 Brackmann: Papsturkunden der Schweiz. 379 Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden. 380 Vgl. Literaturverzeichnis: Papsturkunden für Templer und Johanniter: Einzelbände. 381 Z. B. Telma: http://www.cn-telma.fr/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 382 http://lba.hist.uni-marburg.de/lba/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Dieckmann: Das Marburger Lichtbildarchiv, S. 95 – 116; Bischoff: Die Datenbank, S. 25 – 70; Meyer zu Ermgassen: Das Lichtbildarchiv, S. 17 – 24. 383 Vgl. Anm. 189; zu Geschichte und Publikationen vgl. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 11 f. 384 Vgl. Abbildungsverzeichnis in Kap. 4.3. 385 http://www5.cs.fau.de/de/papsturkunden-des-hohen-mittelalters/startseite/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. Herzlicher Dank sei an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Klaus Herbers und der Piusstiftung für Papsturkundenforschung, Göttingen für die großzügige Bereitstellung des Abbildungsmaterials ausgesprochen. 386 http://www.monasterium.net/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. 387 Rück: Digitale Urkundenbilder. 388 Im Zuge des BMBF-Projektes „Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse hochmittelalterlicher Papsturkunden. Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas“ konnten Abbildungen auf einem von Prof. Dr. Rolf Grosse (Paris) freundlicherweise zur Verfügung gestellten Mikrofilm eingesehen werden.
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Grundlagen
oder in historisch-diplomatischen Einzelstudien verzeichnet aufgefunden 389. Die von Dahlhaus 390 dokumentierten Photographien und Pausen des Atelier de Recherche sur les Textes Médiévaux, Nancy (ARTEM) waren dem Autor dagegen nicht zugänglich. In weiteren europäischen Datenbanken wurde speziell nach Abbildungen von gegenpäpstlichen Originalen recherchiert. Einzelne Digitalisate, die in den genannten Portalen bislang nicht verfügbar waren, konnten in den die Originalurkunden beherbergenden Archiven besorgt werden. Für die heute als legitim geltenden Päpste (v. a. Urban II. und Paschalis II.) konnten aufgrund der teils hohen Anzahl an Originalen lediglich die Stücke angegeben werden, die den angegebenen Abbildungsportalen 391 zu entnehmen waren. Eine auf Vollständigkeit angelegte Recherche in europäischen Datenbanken und deren Wiedergabe hätte dagegen den Rahmen dieser Studie gesprengt. Stellt man die Zahlen der für den Untersuchungszeitraum in digitalen Abbildungen verfügbaren Urkunden in Tabellenform gegenüber, offenbaren sich teils enorme Differenzen zwischen den Urkunden der legitimen Päpste und der Gegenpäpste. Da in zahlreichen Archiven Europas Digitalisierungsprozesse umfangreicher Bestände noch nicht abgeschlossen sind oder noch ausstehen, stellt der hier abgebildete Stand noch keine beendete Entwicklung dar. Das unausgeglichene Verhältnis ist jedoch eindeutig zu erkennen:392 Tab. 1 (Digitale) Abbildungen von Urkunden der Konkurrenzpäpste Gegenpäpste Originalurkunden verfügbare (dig.) Abbildungen (Dig.) Abbildungen der Gegenpäpste gegenpäpstlicher Urkunden legitimer Päpste Benedikt X.
1
1 Nikolaus II. 10 Alexander II. 31
Honorius II. Clemens III.
1 6
1 (nur Subscr. des C.) 8 388 Gregor VII. 28 Urban II. 60 Paschalis II. 93
389 Vgl. die Abbildungsnachweise in Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 123 – 179, Krafft: Bene Valete, S. 215 – 246 und Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 291 – 303, die mit der für diese Studie entstandenen Auflistung abgeglichen wurden. 390 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 291. 391 Vgl. LBA, DIGUB, MOM u. Goe. 392 Zwei digitale Abbildungen bilden keine Originalurkunden ab.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen Theodoricus Albertus Silvester IV. Gregor VIII.
0 0 0 1
87
0 0 0 1 Gelasius II. 3 Calixt II. 89
Anaklet II. Viktor IV.
9 0
6 0
Viktor IV. Paschalis III. Calixt III. Innozenz III.
39 5 10 0
34 4 12 0
Gesamt:
72
67
Innozenz II. >301
Alexander III. >201 > 816
Eine positive Entwicklung lässt das Verhältnis der heute in digitalen Abbildungen verfügbaren Originalurkunden der Gegenpäpste erkennen. Doch trotz der steigenden Anzahl digitaler Abbildungen 393 stehen weit weniger Originalurkunden und Urkundenabbildungen der Gegenpäpste zur Verfügung als von den heute als legitim geltenden Päpsten (vgl. Tab. 1 und Abb. 3). Vergleicht man die Abbildungszahlen der Päpste während der Schismaphasen des Untersuchungszeitraums, lässt sich ein Verhältnis von rund 1 zu 12 Urkundenbildern errechnen. Die Abbildungslage speziell für das Wibertinische Schisma gliedert sich wie folgt auf: Für Gregor VII . standen insgesamt 28 digitale Abbildungen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um 22 Abbildungen von feierlichen Privilegien 394, zwei von sog. einfachen Privilegien bzw. Briefen und vier weitere Digitalisate, denen entweder Fälschungen oder kopiale Überlieferungen von Originalurkunden zu entnehmen 393 Beispielhaft seien hier die Archivi di Stato in Florenz und in Mailand genannt, deren bereits digitalisierte Bestände an Papsturkunden sich im Internet zugänglich finden. Darüber hinaus ermöglicht die Website www.sapulia.it, letzter Zugriff: 1. Juni 2017, den Zugriff auf digitalisierte Abbildungen von Papsturkunden in Süditalien. 394 Die Urkunde JL 5134 für die Abtei S. Victor in Marseille liegt in zwei Ausführungen vor. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272 f. (Anm. 99 mit der einschlägigen Literatur), der den Einschätzungen Kehrs, Wiederholds, Peitz᾽ und Rabikauskas᾽ folgte, zählte – der Ansicht Bresslaus, Santifallers und Schieffers widersprechend – beide zu den Originalen Gregors VII. Diesem Urteil wurde in der vorliegenden Studie gefolgt und die Abbildungen der beiden Ausführungen dieses feierlichen Privilegs daher mit zwei verschiedenen Nummern (JL 5134K und JL 5134M) aufgelistet.
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Grundlagen
Abb. 3 Digital verfügbare Abbildungen von Gegenpäpsten und legitimen Päpsten in Relation
sind. Für Urban II . konnte diese Studie auf 60 Abbildungen zurückgreifen, auf denen 40 feierliche Privilegien und neun einfache Privilegien bzw. Briefe abgebildet werden. Elf digitale Aufnahmen zeigen Fälschungen oder kopiale Überlieferungen von Urbans II . Originalurkunden. Für Paschalis II . wurden 93 digitale Bilder herangezogen, womit 60 feierliche Privilegien und 28 einfache Privilegien bzw. Briefe abgebildet vorlagen. Weitere fünf Digitalisate enthielten Abbildungen von Fälschungen oder Kopien. Dagegen sind für Clemens III ., den Konkurrenten aller drei genannten Päpste, lediglich acht Urkundenabbildungen bekannt. Auf Einzelnen werden dabei allerdings Stücke abgebildet, die als Fälschung gelten oder aber bezüglich ihrer Echtheit bislang nicht unumstritten sind. Somit lagen vier feierliche Privilegien des Gegenpapstes und zwei einfache Privilegien bzw. Briefe vor. Zwei Digitalisate zeigten eine Fälschung und die kopiale Überlieferung einer weiteren Urkunde Clemens᾽ III . Das wachsende Angebot an digital verfügbaren Papsturkundenbildern ist für deren Erforschung zweifellos gewinnbringend. Im Vergleich zur Arbeit mit Faksi milia, Tafelwerken oder photographischen Aufnahmen bieten die erweiterten technischen Möglichkeiten der heutigen Forschungsgeneration optimierte Analyse verfahren 395. Die aus den Abbildungen 2 und 3 hervorgehenden Abbildungszahlen wirkten sich unweigerlich auf die methodische Vorgehensweise dieser Studie aus: Zum einen haben sowohl die problematische Überlieferungssituation gegenpäpstlicher Dokumente als auch die stark differierenden Urkunden- und Abbildungszahlen päpstlicher Urkunden in toto zur Konsequenz, dass eine Untersuchung der gegenpäpstlichen Urkunden nur mit Einbeziehung der Urkunden der heute als legitim geltenden Päpste sinnvoll ist, was neben den bereits beschriebenen ideen- und legitimationsgeschichtlichen Argumenten nun auch mit überlieferungstechnischen
395 Hotz: Schrift und Zeichen, S. 63 – 68; vgl. Anm. 219, Anm. 220.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen
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und methodischen Gründen belegbar ist 396. Zum anderen wird plausibel, dass eine Untersuchung spezifischer Merkmale des Quellenbestands auf Basis einer rein statis tischen Erhebung nicht zielführend sein kann. Eine lediglich auf die gegenpäpstlichen Originalurkunden beschränkte Untersuchung konnte aufgrund der geringen Anzahl überlieferter Stücke und den zur Verfügung stehenden Abbildungen kaum sichere, verallgemeinerbare, gar statistisch einschlägige Ergebnisse hervorbringen. So wird am Beispiel des Wibertinischen Schismas deutlich, dass ein rein statistischer Vergleich der Entwicklung der äußeren Merkmale und der graphischen Symbole auf einer Basis von 181 Urkundenabbildungen von legitimen Päpsten gegenüber acht in Abbildung vorliegenden Originalurkunden der Gegenpäpste nicht als zweckmäßig anzusehen ist 397. Sachdienlicher dagegen erschien es, einzelne, aus den Urkunden der Gegenpäpste hervorgehende Entwicklungen mit Phänomenen in den Urkunden ihrer Konkurrenten zu vergleichen und in den Kontext der Gesamtentwicklung der hochmittelalterlichen Papsturkunden zu stellen. Deshalb sollen die im Bereich der inneren wie der äußeren Merkmale verstreuten Einzelphänomene vielmehr freigelegt und kontextualisiert als statistisch ausgewertet werden. Durch das dieser Studie zugrunde liegende digitale Abbildungskorpus und die hier gewählte Methode des Vergleichs aller Kontrahenten eines Schismas vergrößerte sich der herangezogene Quellenbestand, wodurch die Erkenntnischancen in den Bereichen der äußeren wie inneren Merkmale und der graphischen Symbole gesteigert wurden. Da es somit möglich war, anhand der verfügbaren Abbildungen eine große Zahl von Origi nalurkunden miteinander zu vergleichen, ist eine Schwerpunktsetzung auf die äußeren Merkmale wie auf die graphischen Symbole gerechtfertigt. Da jedoch mit dem vergrößerten Untersuchungsgegenstand keine Verbesserung der statistischen Aussagefähigkeit einherging, musste die Kontextualisierung einzelner Phänomene lediglich auf Hypothesen gestützt bleiben. Aus Sicht des Verfassers überwog jedoch die Chance, das so lange als historisch „vorbelastet“ wahrgenommene Urkundenkorpus der Gegenpäpste – allen quantitativen wie legitimatorischen Hindernissen zum Trotz – einer eingehenden Untersuchung zuzuführen.
396 So rief bereits Santifaller: Urkundenforschung, S. 40, S. 53 f. (cit. a. S. 40) in Erinnerung, dass nicht vergessen werden dürfe, „dass die diplomatische Methode eine Methode des Vergleichs ist und dass daher die Durchführung dieser [scil. der komparativen] Methode stets das Vorhandensein einer Mehrheit von Vergleichsstücken zur Voraussetzung hat“. 397 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 974 fasste die Überlieferungssituation für die Urkunden Clemens᾽ III. äußerst treffend und ausdrucksstark als sehr dürftig und trümmerhaft zusammen.
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Grundlagen
Die geringe Zahl gegenpäpstlicher Originalurkunden und entsprechender Abbildungen rief zudem die Frage nach der Einbeziehung und empirisch-deskriptiven Auswertung retrodigitalisierter Nachzeichnungen hervor 398. Die Analyse der äußeren Merkmale und der graphischen Symbole wurde, wo dies aufgrund zu geringer Überlieferungszahlen unverzichtbar und aufgrund der Qualität der Nachzeichnungen aussagekräftig erschien, mit solchen ergänzt. Jedoch waren hier die Erkenntnismöglichkeiten wegen fehlender Prüfungsmöglichkeiten am Original und der teils unvollständigen Wiedergabe einzelner Urkundenelemente begrenzt. Für die Wiedergabe der Urkundentexte und die Analyse der inneren Merkmale wurde die einschlägige Kopialüberlieferung – systematisch für die Gegenpäpste, fallbezogen für die legitimen Päpste – herangezogen 399. Aber gerade im Falle der gegenpäpstlichen Urkunden offenbarte sich die fehlende Nachprüfbarkeit am Original als schweres Hemmnis, da – wie weiter oben bereits gezeigt – gerade in diesem Bereich häufig mit nachträglichen Veränderungen, Verfälschungen und Verstümmelungen gerechnet werden muss. Vor allem ältere Drucke wiesen oftmals Mängel auf, bspw. in Form fehlerhafter Transkriptionen, die vielfach darauf zurückzuführen sind, dass ein Bearbeiter nicht auf das Original hatte zurückgreifen können. In zahlreichen Fällen enthielten Drucke und Editionen keine oder wenig detaillierte Ausführungen zu äußeren Merkmalen, Format, Layout, graphischen Symbolen und Auszeichnungsschriften, was sowohl auf schwierige Überlieferungsbedingungen als auch auf abweichende Kopierintentionen der den Text überliefernden Person zurückgeführt werden kann, da die einstige Konzentration auf die Textdokumentation nicht immer effektiv von Angaben zur äußeren Gestaltung der Urkunden flankiert wurde 400. Darüber hinaus waren Drucke und Editionen nicht
398 Vgl. Anm. 385. Diese wurden im Zuge des BMBF-Projekts „Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse hochmittelalterlicher Papsturkunden. Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas“, überwiegend aus Beständen der Arbeitsstelle „Papsturkundenforschung“ an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, erstellt. 399 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 104 f. wies auf eine nötige terminologische Differenzierung bezüglich der kopialen Überlieferung, die sich „basierend auf der Vielfältigkeit diplomatischer Überlieferungskanäle […] kaum bewerkstelligen“ lässt, hin. Er unterschied zwischen Abschrift, Becerro, Cartoral, Chartular, Diplomatar, Insert, Kopialbuch, Kopiar, Privilegienbuch, Traditionsbuch, Transsumpt, Tumbo und Vidimus. Letztlich sind laut Hirschmann „alle Texte in Abschrift überliefert, also unter dem Sammelbegriff ‚Kopien‘ bzw. ‚Kopial‘ zusammengefasst“. Müller: Überlieferungsformen, S. 196 betonte, Abschriften bildeten „das Hauptkontingent der Überlieferung“. Zu den Inserten vgl. Hiestand: „Verborgene Schätze“, v. a. S. 434 f. 4 00 Vgl. Anm. 233.
Quellenbestand und methodisches Vorgehen
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immer vollständig und von heterogener Qualität, da sich oftmals einzelne formelhafte Wendungen oder vollständige Textpassagen ausgelassen fanden 401. Trotz der genannten Einschränkungen wurde die kopiale Überlieferung der Urkunden der Gegenpäpste in die vorliegende Studie eingebunden. Statistische Auswertungen der inneren Merkmale boten sich wie schon im Falle der äußeren Merkmale nicht an, weshalb auch hier die wenigen greifbaren Exemplare verstärkt nach möglichen Einzelerkenntnissen ausgeleuchtet wurden.
4 01 Z. B. das im Original erhaltene feierliche Privileg Anaklets II. für Patti (A 74), dessen Sanctio in Migne: PL 179, Sp. 722, Nr. 46 lediglich durch die ersten vier Wörter am Satzbeginn wiedergegeben, die anschließende Wendung lediglich durch „etc.“ ersetzt wurde.
2. Analyse der Quellen 2.1 Das Wibertinische Schisma z wischen den Jahren 1084 – 1100: Einleitung und ereignisgeschichtlicher Überblick Anders als der im Jahre 1130 beginnenden Konkurrenz um den Apostolischen Stuhl lag dem Wibertinischen Schisma keine Doppelwahl zugrunde, sondern es wurde mit Wibert, dem Erzbischof von Ravenna, ein Kandidat gegen einen bereits mehrere Jahre amtierenden Papst (Gregor VII.) erhoben. Die deutschsprachige Forschung betrachtete diese Phase überwiegend vor dem Hintergrund des Investiturstreits bzw. der Auseinandersetzung zwischen römisch-deutschem Königtum und Papsttum 402. Das Phänomen der konkurrierenden Päpste wurde dabei, abgesehen von den jüngeren Biographien des Gegenpapstes Clemens᾽ III.403 und einzelnen heute als legitim geltenden Päpsten 404, deren Intention vielfach jedoch in der Bestätigung und durchweg positiven Darstellung des von ihnen dargestellten „Helden“405 lag, weitgehend vernachlässigt. An dieser Stelle kann und soll keine Neubewertung der Ereignis-, Politik- und Kirchengeschichte erfolgen. Vielmehr stellt sich dagegen die Frage, inwieweit und auf welche Weise sich politische und kirchengeschichtliche Verhältnisse in den Urkunden der einzelnen Papstprätendenten widerspiegeln und welche Folgen anhand dieser Beobachtungen für die diplomatische Entwicklung der Papsturkunden im Kontext des Formalisierungsprozesses im 12. Jahrhundert festzustellen sind. Obwohl an verschiedenen Stellen bereits über einzelne Legitima tionsstrategien der Päpste dieser Kirchenspaltungsphase, auch teils mit vereinzelten Vergleichen gegenüber den jeweiligen Konkurrenten, gehandelt wurde 406, erfolgte im Kontext dieser Fragestellung hierzu bisher keine systematische Verbindung mit 4 02 Boshof: Die Salier, S. 205 – 243; vgl. Kap. 1.2.3. 403 Köhncke: Wibert von Ravenna; Francabandera: Guiberto; Heidrich: Ravenna; Ziese: Wibert von Ravenna; Fischer: Wibert von Ravenna; Stoller: Schism. 4 04 Vgl. den Literaturüberblick von Laudage: „Ein Römer durch und durch“, S. 221 – 228. Im Falle Viktors III. kann auf keine Monographie verwiesen werden, deshalb seien übersichtsweise folgende Beiträge genannt: Schieffer: Viktor III., Sp. 1665 f. und Martin: Desiderius of Monte Cassino, S. 428 f.; zu Desiderius von Montecassino vgl. dell᾽Omo: Desiderio e Montecassino; zu Urban II. vgl. Becker: Urban II. und zu Paschalis II. vgl. Servatius: Paschalis II. 4 05 Schilling: Rezension zu Becker. 4 06 Vgl. Ziese: Wibert von Ravenna, S. 275 – 279 mit den entsprechenden Anmerkungen; Becker: Urban II., Teil III, S. 662 – 677.
Das Wibertinische Schisma zwischen den Jahren 1084 – 1100
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der äußeren und inneren Gestaltung der Papsturkunden. Das folgende Kapitel wird deshalb, nach einem k urzen ereignisgeschichtlichen Überblick, aus den Urkunden hervorgehende diplomatische Phänomene und Beobachtungen herausarbeiten und diese – wo dies möglich und sinnvoll erscheint – vor dem Hintergrund eines legitimationsgeschichtlichen Kontextes beleuchten. Ausgehend von beobachteten Einzelphänomenen der jeweiligen Pontifikate während des Wibertinischen Schismas fasst dieser Abschnitt schließlich die Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung der hochmittelalterlichen Papsturkunde zusammen. Die einschlägige Periode in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts liegt innerhalb einer Phase, die in der Geschichtswissenschaft gemeinhin als Investiturstreit bezeichnet wird 407. Die langwierigen Auseinandersetzungen z wischen dem römisch- deutschen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. spitzten sich mehr und mehr zu. Im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Mailänder Bischofsstuhls und der Erhebung zweier Bischöfe im Kirchenstaat waren König und Papst in einen zunehmend schwelenden Konflikt geraten. Infolgedessen kündigten der Salier und die Mehrzahl der deutschen Bischöfe, auf ein an den König gerichtetes Mahnschreiben Gregors VII. reagierend, im Januar 1076 auf der Reichsversammlung zu Worms dem Papst den Gehorsam auf und forderten seinen Amtsverzicht. Auf der Fastensynode von 1076 belegte der Papst daraufhin seinerseits den König mit dem Kirchenbann, löste die Untertanen von ihrem Treueeid und vertiefte auf diese Weise die ohnehin nachhaltige Spaltung zwischen den konkurrierenden Lagern von Fürsten und Bischöfen im Reich, wodurch nicht nur Laudage das Königtum des salischen Herrschers „in seinen Fundamenten bedroht“ sah 408. Im Reich nördlich der Alpen somit stark unter Druck gesetzt zog Heinrich IV. nach Italien und erreichte bei einem persönlichen Treffen bei Canossa mit seiner Wiedereinsetzung durch den Papst zumindest einen „Augenblickserfolg“409. Die Wahl Rudolfs von Rheinfelden in Forchheim und der weiteren ihm nachfolgenden Gegenkönige, an deren Erhebung auch Gregor VII. nicht unbeteiligt war 410, konnte Heinrich IV. aber auch dadurch nicht vermeiden 411. Jedoch nicht nur der römisch-deutsche Herrscher, sondern auch der Papst, während dessen Pontifikat sich die Reichweite päpstlicher Entscheidungen erheblich ausgeweitet hatte,
4 07 Die umfang- und facettenreiche Literatur zum Investiturstreit kann an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden. Zur Orientierung vgl. Hartmann: Der Investiturstreit; Goez: Kirchenreform und Investiturstreit; Butz: Investiturstreit. 4 08 Laudage: Die Salier, S. 75. 4 09 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 132. 410 Boshof: Die Salier, S. 241. 411 Muylkens: Reges geminati, vgl. hierzu auch Anm. 165.
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Analyse der Quellen
erhielt bald einen Gegenspieler 412. Denn der Salier konnte eine weitere Spaltung seiner Anhängerschaft infolge eines zuvor erneut ausgesprochenen Bannspruches durch Gregor VII. im Jahre 1080 verhindern und reagierte, da er die Forderung nach einer Absetzung des Papstes innerhalb des deutschen und oberitalienischen Episkopats mehr und mehr Gewicht erhalten sah, durchaus selbstbewusst. Auf einer am 25. Juni 1080 in Brixen abgehaltenen Synode sollte dies zu nachhaltigen Konsequenzen führen 413. Die dort versammelten Vertreter des deutschen und oberitalienischen Episkopats erklärten in einem Synodaldekret, das unter der Federführung des Kardinals Hugo Candidus 414, eines ehemaligen Vertrauten Gregors VII., entstand und das dieser in Stellvertretung für alle römischen Kardinäle als Erster unterzeichnete, den Papst auf Betreiben des Königs für abgesetzt und nahmen darüber hinaus zugleich die Nomination eines eigenen Kandidaten für die Papstwürde vor 415. Die Anwesenden entschieden sich hierbei für Wibert, den ehemaligen Vorsteher der römisch-deutschen Herrscherkanzlei für Italien, der bereits im Jahre 1072 „als Protagonist einer Versöhnungspolitik zwischen dem Reformpapsttum und konservativen lombardischen Episkopat“416 das Erzbistum Ravenna erworben hatte, und nominierten diesen zum künftigen Papst Clemens III.417 Das Bild dieses häufig als „bedeutendste[n] Gegenpapst des Hochmittelalters“418 bezeichneten Gegenspielers Gregors VII., Viktors III., Urbans II. und Paschalis᾽ II. wurde in jüngeren Beiträgen vermehrt von Vorwürfen einer „generellen Reformfeindlichkeit“ und „Wirkungslosigkeit“419 sowie der Reduktion seiner Person auf ein bloßes „Instrument Heinrichs [IV.]“420 bereinigt, die ihm in älteren Forschungsbeiträgen 4 12 Schieffer: Die Reichweite päpstlicher Entscheidungen, S. 13 – 28. 413 Goez: Kirchenreform und Investiturstreit, S. 140. 414 Servatius: Paschalis II., S. 13 f., hier auch Anm. 109. 415 Laudage: Die Salier, S. 88. 416 Ziese: Wibert von Ravenna, S. 276. 417 Boshof: Die Salier, S. 242; Heidrich: Ravenna, S. 160. 418 Jasper: Rezension zu Heidrich, S. 275. 419 Schieffer: Rezension zu Ziese, S. 664. 420 Vgl. Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 125 – 129. Von diesem Bild hatte sich bereits Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, S. 367 f. distanziert und war zu dem Urteil gekommen, Wibert sei „doch mehr als ein bloßes Werkzeug Heinrichs IV.“ gewesen. In der neueren Forschung nahm Heidrich: Ravenna, S. 162 diese Position ein, da für sie „Wiberts Amtsführung in Ravenna [das] Bild eines fähigen und tatkräftigen Kirchenmanns, der weit mehr als ein Werkzeug seines Königs war“, widerspiegelte. Fischer: Wibert von Ravenna, S. 172 dagegen fasste das Gegenpapsttum Wiberts von Ravenna lediglich als einen „vom K aiser und den italienischen Gegnern des Reformpapsttums initiierte[n] Versuch, Verhältnisse, wie sie auf den Höhepunkten der politischen Macht der Ottonen wie der Salier bestanden hatten,
Das Wibertinische Schisma zwischen den Jahren 1084 – 1100
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entgegengebracht worden waren. Dagegen arbeitete Ziese in seiner Biographie Clemens᾽ III. heraus, dass Wibert dem Reformpapsttum und seinen Zielen durchaus positiv gegenüberstand und betonte dessen enge, jedoch stets „unter Wahrung seiner Entscheidungsfreiheit“ erfolgte Zusammenarbeit mit Heinrich IV., während Heidrich zudem dafür warb, in „Wibert nicht mehr nur [einen] Verlierer des Konflikts“ zu sehen, sondern auch einen „Bewahrer der Traditionen seines Erzbistums und der Reichskirche, seiner erzbischöflichen Position und der Besitzungen seiner Kirche wie auch der Reformanliegen aus der Zeit Heinrichs III.“421. Diese Erhebung, deren Folge im Nachhinein als das Wibertinische Schisma bezeichnet wird, war dabei mehr als ein großer Einschnitt. Denn in dieser Situation standen sich „nicht einfach nur verschiedene Personen gegenüber, die von ihren Familien und Anhängern unterstützt wurden“, sondern begegneten sich „zwei grundverschiedene Konzeptionen von Kirche und Welt und ihren gegenseitigen Beziehungen zueinander, die sich weniger in ihren reformerischen Konzeptionen, aber vielmehr in ihren Vorstellungen über die Beziehungen zwischen regnum und sacerdotium als de facto unvereinbar erwiesen hatten“422. Ziese konnte plausibel machen, dass Clemens III. Reformen durchaus nicht abgeneigt war 423, obwohl der Gegenpapst, wie Herbers betonte, grundsätzlich an der Struktur der Reichskirche festhielt, weshalb die Auffassung des Gegenpapstes von deren Struktur gegenüber dem dezidierten Primatsanspruch Gregors VII. erheblich differierte 424. Demgegenüber wurde Clemens III. in der neueren Forschung als ein die „Würde und Mitwirkungsansprüche der übrigen Vertreter der kirchlichen Hierarchie“ achtender, doch konsequent die päpstlichen wiederherzustellen“, zusammen. Da, so Fischer, „das Papsttum einerseits seit der Mitte des 11. Jahrhunderts einen ungeheuren Aufschwung genommen, die Stellung des vom deutschen Königtum getragenen Kaisertums im Abendland sich andererseits aber verschlechtert hatte, musste dieser Versuch mißlingen“. Vgl. hierzu auch Stroll: Popes and Antipopes, die ähnlich argumentiert. 421 Heidrich: Ravenna, S. 163 f. bezog sich hierbei bspw. auf die älteren Reformforderungen wie die Eindämmung der Simonie und der Priesterehe, denen Clemens III. in ihren Augen nicht nur aufgeschlossen gegenüberstand, sondern diese aktiv förderte. 422 D᾽Acunto: Das Wibertinische Schisma, S. 84 f.; vgl. ders.: Rezension zu Stroll: „Inoltre lo scisma guibertista, lungi dall᾽essere riducibile a un mero problema politico, inteso come conflitto tra gruppi di potere egemonico tra loro concorrenti, ricapitolò in sé tutti i temi che in vario modo furono oggetto di lotta e di discussione nel corso del secolo XI. Per questo motivo in tale scisma si verificò la concorrenza non solo tra due papi, ma tra molti e diversi modi di intendere i rapporti tra autorità pontificia e impero e, insieme con essi, tra altrettante visioni del mondo e del sistema, profondamente divergenti.“ 423 Ziese: Wibert von Ravenna, S. 275 – 279; Heidrich: Ravenna, S. 161. 424 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 134; Heidrich: Ravenna, S. 157.
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Analyse der Quellen
Ansprüche gegenüber der kirchlichen Hierarchie wahrender Papst dargestellt, dessen besondere Sorge um die Regularkanoniker unterstrichen und dessen Bevorzugung religiöser Argumente gegenüber rechtlichen Forderungen auch in schwierigen Fällen herausgestellt wurde 425. Besonders zu beachten wird daher sein, ob sich anhand diplomatischer Beobachtungen in den Urkunden des Gegenpapstes und seiner Konkurrenten die Liste der bislang erkannten Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung erweitern lässt und w elche Rückschlüsse sowohl graphische als auch inhaltliche Differenzen zwischen den Urkunden der einzelnen Papstprätendenten dabei zulassen. Dies wird beispielsweise am Phänomen der eigenhändigen Beteiligung Clemens᾽ III . an seinen Urkunden oder an der Visualisierung seiner Obödienz in Form von Unterschriften im Eschatokoll beleuchtet werden. Kehr und Klewitz hatten diesbezüglich bereits festgehalten, dass Clemens III . in der Zeit und in Folge seiner Inthronisation seine über dauerhaft loyale Parteigänger 426 hinausreichende Anhängerschaft in Rom rasch und nachhaltig vergrößern konnte, da zahlreiche kirchliche Würdenträger aus vormals gregorianischer Obödienz auf seine Seite wechselten 427. Darüber hinaus wird am Beispiel der Privilegien Urbans II . ein sich im Laufe d ieses Schismas verfestigendes Urkundenschriftbild diagnostiziert, dessen Entwicklung es anhand einschlägiger Einzelelemente nachzuzeichnen gilt. Im Sinne Hirschmanns, der sowohl hinsichtlich der äußeren Merkmale wie Ausstattung, Format oder Schrift als auch bezüglich des inneren Aufbaus, der Formulierung und Sprache in den päpstlichen Urkunden des 12. Jahrhunderts eine Tendenz zur Standardisierung und Uniformität erkannte 428, wird eine These d ieses Abschnittes lauten, dass der angesprochene Formalisierungsprozess bereits nachhaltig in den Urkunden Urbans II . und auch Paschalis᾽ II . feststellbar ist. Diese Standardisierungsphänomene trugen, so die hier vertretene Annahme, einen Teil zur dauerhaften und stabilen Gestaltung 4 25 Ziese: Wibert von Ravenna, S. 207 f., S. 276 f. 426 Heidrich: Ravenna, S. 163. 427 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 973 – 988; vgl. Klewitz: Die Entstehung des Kardinalskollegiums, S. 115 – 221; Becker: Urban II., Teil I, S. 108 – 112; Hüls: Kardinäle, S. 255 – 277; Heidrich: Ravenna, S. 14, S. 161 f., Anm. 23 hatte bereits festgehalten, dass mit Johannes von Porto nur ein Kardinalbischof aus der Obödienz Gregors VII. zu Clemens III. übergetreten war, dafür aber hatte Wibert den stärkeren Rückhalt als seine Gegner bei den Gruppen der Kardinalpriester und Kardinaldiakone. Die Versuche Clemens᾽ III., seine Obödienz um Amtsträger des ostkirchlichen Bereichs, Kiew und Kalabrien zu erweitern, zeigte Holtzmann: Studien zur Orientpolitik, S. 167 – 199 und ders.: Die Unionsverhandlungen, S. 38 – 67. 428 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 220.
Das Wibertinische Schisma zwischen den Jahren 1084 – 1100
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der hochmittelalterlichen Papsturkunden bei und lassen sich unter anderem auf die – schismabedingt – unsicheren Legitimationsverhältnisse zurückführen, als es darum ging, mit und durch die eigenen Urkunden als Träger inhaltlicher aber auch visueller Botschaften größere Obödienz als der Gegner zu erlangen und darüber hinaus auf deren Erinnerungswelt einzuwirken. Vor dem Hintergrund der These, dass während dieser Perioden sich nicht nur zwei Konkurrenten um die legitime Papstwürde, sondern zusätzlich auch unterschiedliche Einflusssphären auf Urkundenbild, Schrift und innere Merkmale gegenüberstanden, wird der Blick auf Schriftphänomene in den Urkunden der Konkurrenzpäpste gerichtet. An ihnen zeigte sich, dass im Zuge des Wibertinischen Schismas prägende Auswirkungen auf das Schriftbild der päpstlichen Urkunden feststellbar sind 429. Lassen sich bspw. im Falle der Urkunden Clemens᾽ III. sowohl diplomatisch-paläographische Spuren in die römisch-deutsche Herrscherkanzlei als auch in Kanzleien oberitalienischer Provenienz zurückverfolgen, ist mit der Niederlage der Wibertiner größtenteils auch der Rückgang gegenüber den süditalienisch-montecassinensischen und französischen Einflüssen in den Urkunden Urbans II . und seiner Nachfolger zu konstatieren. Doch zurück zur Ereignisgeschichte: Zu Ostern 1084 waren Heinrichs IV . Eroberungsversuche der Ewigen Stadt, die auf Clemens᾽ III . Nominierung in Brixen erfolgt waren, schließlich soweit erfolgreich, dass die Römer dem salischen Herrscher nach langwierigen Auseinandersetzungen die Tore öffneten, worauf der Salier vom dort am Palmsonntag zum römischen Bischof gewählten und anschließend im Lateran inthronisierten Clemens III . am Ostersonntag zum Kaiser gekrönt wurde 430. Gregor VII . verschanzte sich in der Engelsburg und verstarb wenig später im normannischen Exil. Das Schisma aber sollte bis über den Tod Clemens᾽ III ., mehr als 15 Jahre später, hinaus weitergehen. Aus Viktors III . – Gregors VII . Nachfolger – kurzem Pontifikat sind nur wenige und ausschließlich kopial überlieferte Urkunden auf uns gekommen, zudem ist dem Verfasser nur eine einzige Abbildung 431 bekannt, weshalb Viktors III . Nachfolger, Urban II ., dessen eigentliche Bedeutung in den Augen Beckers „doch wohl darin [lag], dass er mit Überzeugung und Energie die Kontinuität und die Freiheit des rechtmäßigen Papsttums
4 29 D᾽Acunto: Rezension zu Stroll. 430 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 133. 431 Die Abbildung einer Kopie der Urkunde JL 5345; IP VIII, S. 402, Nr. 2 für Ravello befindet sich im Bestand der Göttinger Piusstiftung für Papsturkundenforschung, konnte jedoch für diese Studie nicht eingesehen werden. Vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 214.
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Analyse der Quellen
seit Gregor VII . gesichert“432 hatte, wesentlich stärker in den Fokus dieser Studie zu rücken ist. Dabei kann im Vergleich zu Gregor VII . und Clemens III . auf ein wesentlich reicheres Urkunden- wie auch Abbildungsmaterial zurückgegriffen werden 433. Der aus Chatillon stammende Odo war zunächst Archidiakon in Reims, später Mönch im Reformkloster Cluny, bevor er schließlich zum Kardinalbischof von Ostia avancierte. Durch die Erneuerung der Reformdekrete, die Anerkennung von durch den König investierten Bischöfen, sowie durch die nachhaltige Förderung des Mönchtums und verstärkt auch der neuen Kanonikergemeinschaften, gewann Urban II . im Laufe seines Pontifikates mehr und mehr an Einfluss. Gleiche Wirkung hatte seine Unterstützung des Gottesfriedens und der Aufruf zum Kreuzzug nach seiner langen Frankreichreise 434. Politische Schachzüge, wie die Förderung der Ehe zwischen Welf IV . und Mathilde von Canossa, und das geschickte Ausnutzen des problematischen Verhältnisses zwischen Heinrich IV . und seinem Sohn Konrad seit 1093 hatten diese Entwicklung noch verstärkt. Da die Partei Clemens᾽ III . ihre Oberhoheit in Rom – auch gegen Urbans II . Versuche, sich in der Ewigen Stadt festzusetzen – zunächst aber behaupten konnte 435, wich Urban II . im Laufe seines Pontifikats längere Phasen in die Umgebung Roms, nach Süditalien, Oberitalien und Frankreich aus und versuchte von dort, die Legitimität seiner Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl durchzusetzen. Nachdem Paschalis II . nach Urbans II . Tod im Jahre 1099 zu dessen Nachfolger erhoben worden war, starb sein Konkurrent Clemens III. schon ein Jahr später. Das Schisma war daraufhin jedoch keineswegs beendet. Sowohl Urban II. wie auch Paschalis II., den aus Bieda in der Romagna stammenden Rainer, der vor seinem Pontifikat zunächst Kardinalpriester in S. Clemente gewesen war, bezeichnete Herbers als „ausnehmend starke Persönlichkeiten“436. Paschalis II. konnte sich letztlich auch gegen die von der Partei der Wibertiner erhobenen Gegenpäpste Theoderich, Albert und Silvester IV. durchsetzen. 432 Becker: Urban II., Teil I, S. 15. 433 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 279; Becker: Urban II., Teil I, S. 18 nannte die Papsturkunden Urbans II. „in ihrer Gesamtheit die Hauptquelle für die Geschichte Urbans II., seines Pontifikats, seiner Beziehungen zu den einzelnen Ländern und Kirchen, für seine Stellungnahme zu den Fragen der Kirchenreform, der kirchlichen Lehre, des kanonischen Rechts, der Kirchenregierung, für seine Auffassung vom Papsttum, von der geistlichen Gewalt und ihrem Verhältnis zur weltlichen Gewalt“, maß jedoch der inhaltlichen Analyse mehr Gewicht als einer diplomatischen Untersuchung bei. 434 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 134. 435 Becker: Urban II., Teil I, S. 98 – 113; Kehr: Scrinium und palatium, S. 103. 436 Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 133.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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2.2 Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten äußeren und inneren Merkmalen Weder für die Papsturkunden Clemens᾽ III. noch für die Stücke Urbans II. oder Paschalis᾽ II. steht bislang eine übergreifende, diplomatische Untersuchung zur Verfügung, wie sie für das Urkundenwesen Gregors VII. bspw. im gleichnamigen Beitrag Schieffers 437 vorliegt. Wenngleich zahlreiche Urkunden in den überwiegend biographischen Studien zu diesen drei Papstprätendenten zwar ereignis- und politikgeschichtlich teils ausführlich untersucht wurden 438, fehlt bislang eine systematische und vergleichende Zusammenschau diplomatischer Phänomene vor dem Hintergrund der bestehenden Konkurrenzsituationen und der Frage nach den Rückkopplungen einer solchen Phase der Kirchenspaltung auf die innere und äußere Urkundengestaltung 439. Die hier behandelten Pontifikate liegen in einer Epoche des päpstlichen Urkundenwesens, die bereits in der älteren diplomatischen Forschung als Entwicklungsperiode gesehen wurde, in der sich die Verwendungspraxis und Ausgestaltungsformen äußerer wie innerer Merkmale noch in Entfaltung befanden. Für Pflugk-Harttung war diese Periode des jüngeren Bullenwesens von „Subjektivität und Bewegung“ charakterisiert, welche an die Stelle des Überlieferten getreten war 440. Dabei wurde die Gestalt des im Laufe des 12. Jahrhunderts herausgebildeten päpstlichen Privilegs überwiegend als Resultat eines Entwicklungs- und Transformationsprozesses älterer Papsturkundentypen gesehen, der aus der Sicht Kordes᾽ im Falle der feierlichen Privi legien zunächst auf „Vorstufen, Frühformen und Vorbereitungsphasen zurück[ging und] erst nach geraumer Zeit zu seiner endgültigen Konzeption“ gekommen war, da spätestens im Pontifikat Innozenz᾽ II. endgültige Formen gefunden worden waren 441. Dass dieser Prozess gerade hinsichtlich einzelner Merkmale bei Weitem nicht immer linear verlaufen war, geht aus den Worten Bresslaus hervor, der das Aufkommen und Verschwinden einzelner Urkundenelemente sowie deren unterschiedliche Ausgestaltungsform als „große Mannigfaltigkeit der Formen“442 bezeichnet hatte, worin 4 37 Schieffer: Zum Urkundenwesen, S. 426 – 448. 438 Ziese: Wibert von Ravenna; Heidrich: Ravenna; Becker: Urban II .; Servatius: Paschalis II. 439 Diplomatische Einzelaspekte behandelten: Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste; Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter; Krafft: Bene Valete; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift. 4 40 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 160. 4 41 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 202; vgl. Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 210 – 214; vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 297 f. 4 42 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 76 – 80.
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Analyse der Quellen
auch Schmitz-Kallenberg („bedeutende Schwankungen“443) und Kehr („Umwälzungen“444) übereinstimmten. Nicht erst seit Santifaller 445, dessen Beitrag die einschlägigsten Veränderungen in komprimierter Form zu entnehmen sind, gilt diesbezüglich auch in neuesten Forschungsbeiträgen heute allgemein der Pontifikat Leos IX . (1049 – 1054) als markanter Meilenstein, mit dem sich in der hochmittelalterlichen „Geschichte des päpstlichen Privilegs eine Phase bedeutender Umbrüche des äußeren Formenkanons“ verbinden lässt, „die schließlich zu immer komplexeren Lösungen für die Textfassade führ[t]en“446. Auf dem Weg zum durchgebildeten Bullenwesen 447, zu den gefestigteren Formen des feierlichen Privilegs im Laufe des zweiten Drittels des 12. Jahrhunderts, lässt sich die Verwendung eines breiten und durchaus heterogenen Repertoires innerer und äußerer Gestaltungselemente beobachten. Dessen Anwendungs- und Ausgestaltungsvarianten interpretierten die an der Herstellung der päpstlichen Urkunden beteiligten Personen innerhalb einzelner Pontifikate, doch auch pontifikatsübergreifend offenbar in unterschiedlicher Art und Weise. Dabei verschmolzen traditionelle oder durch mehrere Pontifikate hindurch verwendete Elemente wie auch „neue und konstitutive Sonderelemente“ wie die Initiale, die Verewigungsformel, die Apprecatio und Unterschriften verschiedener Form mehr und mehr zu einem festgelegten Gesamtbild 448. Die Schwerpunktsetzung bei der Erfassung und Strukturierung der Urkunden erfolgte dabei einerseits nach einem legalistisch ausgerichteten Prinzip, indem vor dem Hintergrund einer Dreiteilung in Protokoll, Kontext und Eschatokoll primär die Frage nach der Rechtsgültigkeit und den Beglaubigungsmethoden anhand der graphischen Symbole im Eschatokoll sowie der päpstlichen Bullen in den Blick der Forschung gerückt wurde. Andererseits zeigte Kordes᾽ Analyse der textgraphischen Strukturen der päpstlichen Privilegien auf, dass Urkunden über ihre rechtliche Funktion hinaus als graphische Sinnträger gesehen wurden. Kordes unterteilte die päpstlichen Privilegien anhand eines „einfachen, leicht überschaubaren [und] dreigeteilten Aufbau[s]“ in unterschiedliche Schriftzonen, die laut Späth „durch die Anordnung von Texten zu Blöcken und graphischen Z eichen [die] unverwechselbare[n] Schriftbilder“ geschaffen hatten 449. Kordes unterschied den „oberste[n] Schriftzug, eine
4 43 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 89. 4 44 Vgl. Anm. 249. 4 45 Santifaller: Über die Neugestaltung, S. 29 – 38. 4 46 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 201. 4 47 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 297. 4 48 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 202. 4 49 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 77.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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weitgehend homogen ausgebreitete Kopfleiste“, den Kontext als Textblock und eine „meist großzügig bemessene Sockelzone“, das Eschatokoll. Er bescheinigte den feierlichen Privilegien aufgrund des „Agglomerat[s] von verschiedenen visuellen und skripturalen Elementen und Teilkörpern […] ein häufiges […] Wechselspiel von Schau- und Lesereizen“450, die von den Rezipienten visuell in unterschiedlicher Weise wahrgenommen wurden, weswegen sie – wie in Kap. 1.3.2 dargelegt – aus zahlreichen Forschungsperspektiven auf ihre Bedeutung, Funktionen und funktionale Instrumentalisierung untersucht wurden. Die zentrale These des Kapitels lautet, dass im Verlauf des Wibertinischen Schismas eine Verfestigung des Repertoires an verwendeten Elementen in den Papsturkunden festgestellt werden kann, die das Urkundenbild homogener, erkenn- und memorierbarer werden ließ. Als maßgeblich dafür zeigt sich die Urkundenproduktion im Laufe des Pontifikats Urbans II ., wohingegen sich für das – größtenteils parallel existierende – Urkundenwesen Clemens᾽ III . zwar ähnliche Phänomene offenbaren, sich jedoch nicht in vergleichbarer Weise eine konsequente Homogenisierung feststellen lässt 451. Neben einer verfestigten Verwendung einzelner Elemente unterlag jedoch deren Ausgestaltung zum großen Teil noch immer den individuellen Ausführungsvarianten einzelner Schreiber. Rückblickend betrachtet finden sich in mehreren, langfristig in den Urkunden etablierten Elementen die Ausgestaltungsvarianten der siegreichen Parteien überliefert (Initiale, erste Urkundenzeile, Gebrauch und Gestaltung von Intitulatio, Inscriptio, Protokollschluss elemente, Apprecatio, Systematisierung des Eschatokolls, Datierung etc.), wohingegen zahlreiche, in den gegenpäpstlichen Urkunden zu lokalisierende Phänomene aus der Praxis der päpstlichen Urkundenproduktion (Inscriptions-, Corroborationsund Apprecationsvarianten, Gestaltung der ersten Urkundenzeile) verschwanden. Doch auch einzelne Vorgehensweisen (Unterschriftspraxis) bei der Urkundenproduktion im Umkreis des Gegenpapstes hielten sich über das Schismaende hinaus und fanden sich als zentrale Elemente im späteren päpstlichen Urkundenwesen wieder. Die Unterschriftspraxis in den Urkunden Clemens᾽ III . und der in den Stücken Urbans II . auffallende Formalisierungsprozess werden im Anschluss an die Beschreibung äußerer wie innerer Merkmale auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung der einzelnen Papstprätendenten untersucht. Vor dem Hintergrund der erzielten diplomatischen Resultate für die Entwicklung der Urkunden der Konkurrenzpäpste während des Wibertinischen Schismas und
4 50 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 201, S. 204. 451 Mühlbacher: Kaiserurkunde und Papsturkunde, S. 507.
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Analyse der Quellen
den sich aus ihnen bietenden Rückschlussmöglichkeiten zu einzelnen Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung wird sich somit letztlich der Eindruck einer von Herbers unterstellten Katalysatorenfunktion der Kirchenspaltungsphasen weiter bestärken lassen 452.
2.2.1 Äußere Merkmale Die von Frenz als allmählicher Vorgang beschriebene Ablösung des Beschreibstoffes Papyrus durch das Pergament zeigte sich im Untersuchungszeitraum als abgeschlossen, da alle hier betrachteten Urkunden auf solchem geschrieben wurden 453. Darüber hinaus ließ sich für jede der Urkunden, mit Ausnahme weniger Briefe, einheitlich ein mehr oder weniger breites Hochformat festhalten 454. Abbildungen von Bleibullen wurden in den zur Verfügung stehenden Digitalisaten für jedes der untersuchten Pontifikate in unterschiedlicher Zahl festgestellt 455. Der Entwicklung der Schrift wird weiter unten ein eigener Exkurs gewidmet 456. Protokoll Invocatio, Initiale des Papstnamens und Gestaltung der ersten Zeile Im untersuchten Zeitraum sind nachhaltige Entwicklungen für die Ausgestaltung der ersten Zeile festzustellen 457: Abweichend von den Urkunden der vorhergehenden 4 52 Vgl. Anm. 151. 453 Frenz: Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit, S. 19, § 12; zum Beschreibstoff Perga ment vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter. 454 Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 58 f.; Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 168 – 173, v. a. S. 172, S. 201 f.; Vogtherr: Urkundenlehre, S. 55. 455 Gregor VII.: Feierliche Privilegien: JL 4862, JL 4945 und Briefe: JL 5167; Clemens III.: Lediglich die Abbildung von CL †19 zeigt eine Bulle; Urban II.: feierliche Privilegien: JL 5457, JL 5459, JL 5483, JL 5580, JL 5628 und JL 5697 sowie JL 5716 (einfaches Privileg); Paschalis II.: feierliche Privilegien: JL 5816, JL 5891, JL 5923, JL 5926, JL 5935e, JL 5988, JL 6017, JL 6188, JL 6191, JL 6232, JL 6244, JL 6246, JL 6291, JL 6292 und JL 6413. Einfache Privilegien: JL 5864, JL 5876, JL 6233, JL 6276, JL 6277, JL 6433 und JL 6559. 456 Vgl. Kap. 2.3.3. 457 Diese waren von Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 206 noch recht allgemein mit einem Schwerpunkt auf den Privilegien Leos IX. formuliert worden: „Die erste Zeile wird durch Minuskelbuchstaben hervorgehoben, wobei meistens der Anfangsbuchstabe des Papstnamens L noch besonders betont ist. Vor dem Papstnamen, der entweder fortlaufend ausgeschrieben ist oder aber, was nicht selten ist, nach der Art eines Monogramms
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Päpste Leo IX. bis Alexander II.458 fand sich mit lediglich einer Ausnahme 459 in keiner Originalurkunde 460 der hier untersuchten Papstprätendenten eine Invocatio 461 in Form eines Kreuzes 462, eines Chi-Rho-Zeichens oder einer anderweitigen Darstellung in Form eines graphisch auf dem Pergament verewigten Signums 463. Die Entwicklung der graphischen Gestaltung der Initiale des Papstnamens und deren zunehmende Bedeutung als Betonung des linken Zeilenrandes der ersten Zeile als Gegengewicht zum rechten Zeilenabschluss in Form einer auffällig hervorgehobenen Verewigungsformel bzw. eines Segenswunsches beschrieb Kordes. Er verortete die Wurzeln dieser Entwicklung zwar in den Urkunden Paschalis᾽ II., ergründete allerdings die maßgebliche Entwicklung zu dieser Visualisierungsmethode in den Urkunden des Wibertinischen Schismas nicht weiter 464. Dabei ist gerade für die feierlichen Privilegien des Untersuchungszeitraums ein Prozess der allmählichen Loslösung von der in heterogener Weise in den Urkunden Gregors VII. und Clemens᾽ III. angewandten Hervorhebung der Initiale und des Papstnamens durch kapital oder unzial ausgeführte Majuskelbuchstaben, teilweise unter Hinzunahme einzelner Formularteile wie der gesamten Intitulatio oder einzelner Teile der Adresse, zu erwähnen. In den herangezogenen Urkunden Gregors VII. fanden sich teils nur der Papstname und in gesteigertem Maße darüber hinaus die Initiale hervorgehoben 465, in einigen Beispielen aber auch ausschließlich die Initiale
ausgedrückt wird, indem in den Längsschaft des L die beiden Vokale E und O übereinander ausgeschrieben wurden, findet sich zuweilen ein Chrismon in Gestalt eines Kreuzes oder des Chirhozeichens.“ Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 215 – 217 trennte jedoch seine Beschreibung dieser graphischen Urkundenzone in eine allgemeine Deskription des „Vorrahmens“ mit besonderer Akzentuierung der Initiale des Papstnamens und der Verewigungsformel. Dieses methodische Vorgehen empfahl sich auch in der hier vorliegenden Studie. 458 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 161 – 203. 459 JL 5959e (Brief Paschalis᾽ II. für Reggio), der vor dem als „Pascal“ ausgeschriebenen Papstnamen ein die Buchstaben P und X darstellendes Chi-Rho-Zeichen enthält. Darüber hinaus wurden am Ende des Protokolls sowohl eine Verewigung (in perpetuum) als auch eine Segenswunsch (salutem et apostolicam benedictionem) vermerkt. 460 Nicht eindeutig ersichtlich war dies auf den Abbildungen folgender Urkunden: JL 5450, JL 6148 und JL 6235. 4 61 Fichtenau: Forschungen über Urkundenformeln, S. 287 – 296; Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 402 f. 4 62 Pflugk-Harttung: Die Schriftarten und Eingangszeichen, S. 71 – 74. 4 63 Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 402 f. 4 64 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 33 – 41. 465 JL 4929 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 4957 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5015 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota
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Analyse der Quellen
Abb. 4 Gestaltung der ersten Urkundenzeile
Abb. 4a Gregor VII., JL 4818, Datum: 1074, Januar 18, venerabilis locus in, Abb. Goe
Abb. 4b Clemens III., CL 5, Datum: 1084, November 4, dispensatio licet indigne, Abb. Goe
Abb. 4c Clemens III., CL 28, Datum: 1092, Juni 13, opportet nos in, Abb. Goe
Abb. 4d und 4e Urban II., JL 5527e, Datum: 1094, März 12–September in., potestatem ligandi atque, Abb. Goe
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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in gleichem Maße wie der Papstname 466. Die Initiale konnte dabei mittels größerer Strichstärke, erweiterter Buchstabenhöhe oder verzierend wirkender Modifikationen der Buchstabenform herausgestellt werden. Im einzelnen Falle von JL 4818 wurde der Papstname als Block anhand von Hohlbuchstaben hervorgehoben. In einigen Fällen wurden der Papstname, die Initiale und die Intitulatio hervorgehoben 467, häufiger dagegen die Initiale in gleicher Form wie der Papstname in Kombination mit dem ersten Buchstaben oder Teilen der Adresse 468. Eine ebenso wie die Intitulatio und Teile der oder die gesamte Inscriptio herausgestellte Initiale 469 konnte genauso eine Kombination darstellen wie in einem Brief – älteren Brieftraditionen entsprechend – lediglich die Initiale ohne den folgenden Papstnamen hervorgehoben werden konnte 470. In einer Urkunde erfolgte die optische Betonung des Papstnamens und in gesteigertem Maße der Initiale in Kombination mit der Herausstellung von Intitulatio und Teilen der Adresse 471. Verlängerte Schrift in Form der scriptura elongata fand sich in den in Abbildung erhaltenen Originalurkunden Gregors VII. in der Mehrheit der Stücke nicht. Eine s olche erscheint aber in Stücken Clemens᾽ III ., in denen zum einen neben einer durch erhöhte Strichstärke und erweiterte Buchstabenhöhe hervorgehobenen C-Initiale die gesamte erste Zeile, somit die vollständige Intitulatio, die Adresse und die ausgeschriebene Verewigungsformel, bis zum rechten Zeilenrand in einheitlicher Form vom weiteren Urkundentext graphisch abgesetzt wurde 472.
oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5044 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96) und JL 5098 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96). 4 66 JL 4818 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96) und JL 4862 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96). 4 67 JL 4844 (Abbildung nicht eindeutig), JL 5134K (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96) und JL 5258 (Skriniar Rainerius, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 98). 4 68 JL 4940 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 4945 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 4984 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5019e (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5060 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5110 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5160 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96), JL 5167 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 94) und JL 5069α = JL 5302 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 96). 469 JL 5134M, JL 5211 (Skriniar Rainerius, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 98) und JL 5263 (Bonushomo). 470 JL 5088 (Rainer, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 94). 471 JL 5214 (Skriniar Rainerius, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 98). 472 CL 12 und CL 28.
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Analyse der Quellen
In ähnlichem Maße wurde die erste Zeile eines weiteren Stückes ausgestaltet, dessen erste Zeile, die lediglich ein kurzes Protokoll in Form einer verbalen, aus der römisch-deutschen Herrscherkanzlei bekannten Invocatio und den Kontextbeginn umfasste, sich graphisch durch verlängerte, mit Ober- und Unterlängen verzierte und durch breite Abstände voneinander getrennte Majuskelbuchstaben abhob 473. Nur in einer weiteren Urkunde wurde die Initiale des Papstnamens in den Urkunden Clemens᾽ III . eigens betont: Gegenüber dem in Kapitalis hervorgehobenen, aus Papstname, Intitulatio, Adresse und Verewigungsformel bestehenden Protokoll, das in gleichbleibender Form, jedoch in geringerer Buchstabenhöhe in der zweiten Zeile zu Ende geführt wurde, wies die Initiale eine höhere Strichstärke und Verzierungen durch zwei Knoten an der oberen und unteren Zeilenlinie auf 474. Besonders betont wurde die Initiale zweier Stücke, in deren erstem Fall der Papstname und das Wort episcopus durch verdickte Kapitalisbuchstaben mit Knoten an der oberen, mittleren und unteren Zeilenlinie und das anschließende initiale s von servorum durch Hohlbuchstabenform herausgestellt, das weitere Protokoll in der ersten Zeile jedoch bereits in der Kontextschrift geschrieben wurde 475. Im zweiten Fall bestanden Papstname, Intitulatio und Teile der Adresse bis zum Rand der ersten Zeile aus Hohlbuchstaben, wobei das Protokoll in der zweiten Zeile in der Schrift des Kontextes weitergeführt wurde 476. Somit gilt es festzuhalten, dass in mindestens drei Beispielen die C-Initiale des Papstnamens in den Stücken Clemens᾽ III . in graphisch-visueller Form nicht gesondert hervorgehoben wurde. Die vorgefundenen Ausgestaltungsvarianten der ersten Zeile zeigten sich obendrein als besonders heterogen, waren sie doch nahezu in jedem der Stücke unterschiedlich gestaltet. Mit Dahlhaus, der die untersuchten sechs Stücke mit sechs unterschiedlichen Schreiberhänden verbunden hatte, wird mit dem wechselnden Schreiberkreis eine Erklärung dafür denkbar 477. Darüber hinaus legen diese Phänomene die Vermutung nahe, dass wohl weniger der Kanzler Clemens᾽ III ., Petrus, dessen Name in mehreren Datierungen zwar explizit erscheint, der jedoch an keiner Originalurkunde eigenhändig mitwirkte, sondern die einzelnen Schreiber für das Urkundenbild des Gegenpapstes als prägend zu erachten sind. Dagegen kristallisierte sich schon im Verlauf der Pontifikate Urbans II. und schließlich Paschalis᾽ II. mehr und mehr die zunächst lediglich in geringem Maße durch 4 73 CL 13. 474 CL 29. 475 CL 5. 476 CL 18. 477 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 277.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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größere Strichstärke 478 optisch hervorgehobene, später zudem durch Verzierungs elemente geschmückte Initiale in einer ansonsten mittels Gitterschriftvarianten elongierten 479 ersten Zeile heraus, aus der die übrigen Formularteile graphisch mit geringen Ausnahmen in einheitlicherer Form dargestellt zu werden pflegten. Bezüglich ihrer Buchstabenhöhe wurden die Initialbuchstaben in den feierlichen Privilegien Urbans II. gegenüber der nun stark mittelbandbetonten, lediglich in nachrangiger graphischer Rolle durch Ober 480- und Unterlängen 481 verzierten ersten Zeile jedoch in der Regel nicht abgesetzt. Bereits Kordes hatte gezeigt, dass Urbans II. „Kanzlei die Gewohnheit [pflegte], in den feierlichen Privilegien den Anfangsbuchstaben des Papstnamens in Form einer leicht verdickten, spitz nach unten zulaufenden Kapitale zu schreiben, die beiden Schenkel unterschiedlich dick zu zeichnen und diese mit einem kleinen nodus zu verzieren“482. Dabei traten die Initialen sowohl in Form des Buchstaben U, aber auch als V auf 483. In häufiger Form finden sich Verzierungen in Form kleinerer punktförmiger Knoten, wie sie bspw. in den von Lanfranc mundierten Urkunden mittig am rechten Schenkel der U- bzw. V-Initiale ins Auge stechen 484. Diese „Eindrehungen, Perlungen, Knötchen und Knäufe“ müssen, so empfahl Kordes, „trotz ihrer reichlich aussagelos erscheinenden Form- und Stilneutralität auf jeden Fall zur Ornamentgeschichte gezählt werden“, da sich solche in den ersten Zeilen der hier untersuchten Papsturkunden als „sehr beharrliche, langlebige und ‚bequeme‘ Zierelement[e] des 12. und 13. Jahrhunderts“ erwiesen 485. Während Diekamp die Initial buchstaben der Papstnamen in den Urkunden Urbans II. und Paschalis᾽ II. überhaupt nicht erwähnte 486, galten sie für Kaltenbrunner in graphischer Hinsicht
478 Als Ausnahmen können hier gelten: JL 5429 (Gregorius), JL 5430 (Gregorius), JL 5449 (Lanfranc), JL 5797 (Petrus) und JL 5798 (Petrus). 479 Vogtherr: Urkundenlehre, S. 55 erwähnte die hervorgehobene Initiale des Papstnamens in dem von ihm dargestellten feierlichen Privileg Paschalis᾽ II. nicht. Zur elongierten Schrift vgl. Kresten: Diplomatische Auszeichnungsschriften, S. 1 – 50; Götze: Die Litterae Elongatae, S. 1 – 70; Zielinski: Auszeichnungsschriften, S. 385 – 398; Bromm: Die Entwicklung der Elongata, S. 31 – 62; Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale, S. 233, v. a. Anm. 10; Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 201 – 205. 480 Ausnahme: JL 5508. 481 Kaum merklich ist dies in JL 5580. 482 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 34. 483 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 215. 484 Ders.: Acta II, S. 145 f., Nr. 178 erkannte zum Beispiel eine Originalnachbildung von JL 5403 unter anderem an deren „unbetonten U“ der ersten Zeile. 485 Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 34. 486 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 570 f.
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Analyse der Quellen
als unmerklich 487, obwohl in überwiegender Regelmäßigkeit Fälle ihrer hervorgehobenen Ausgestaltung festzustellen sind. Dies ist im Sinne Frechs zum einen mit der Intention einer „ästhetische[n] Aufwertung der Papsturkunde“ zu verbinden, zum anderen wurde es funktional zur besseren Identifizierung des Ausstellers genutzt und kann folglich aufgrund der Aufwertung der Urkunde auch als Ausdruck eines päpstlichen Selbstverständnisses und als Handlungsstrategie des Ausstellers zur Legitimationserlangung verstanden werden 488. Alleine schon vor d iesem Hintergrund gilt es daher besonders herauszustellen, dass die graphisch hervorgehobene Initiale in den Urkunden Clemens᾽ III. keine einheitliche Anwendung fand. Äußere Gestaltung einzelner Protokollelemente Fanden sich in den Urkunden Gregors VII. wie Clemens᾽ III. noch zahlreiche Varian ten der optischen Betonung einzelner Formularteile des Protokolls in der ersten Urkundenzeile, zeigten sich die Ausgestaltungsvarianten in den feierlichen und einfachen Privilegien Urbans II. bereits wesentlich homogener. Überwiegend lassen sich zwei Varianten unterscheiden: Einerseits die graphisch einheitliche Auszeichnung des Papstnamens einschließlich des Protokollschlusselements in Form von Gitterschrift, die entweder vor oder mit dem rechten Zeilenrand abschloss 489. Andererseits konnte diese Kombination zuweilen in die zweite Zeile weitergeführt werden, wobei die Schriftgröße der verzierten Schrift sodann sinken oder die Hervorhebungsform geringfügig modifiziert werden konnte 490. In wenigen Fällen wurden die Initiale in Verbindung mit der Intitulatio und lediglich Teile der Adresse ausgezeichnet 491. Im Falle der einfachen Privilegien ließen sich mit der ausschließlichen
4 87 Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 379. 488 Frech: Die Gestaltung des Papstnamens, S. 207 f. 489 Feierliche Privilegien: JL 5395 ( Johannes von Gaeta), JL 5429 (Gregorius), JL 5430 (Gregorius), JL 5449 (Lanfranc), JL 5450 (Lanfranc), JL 5457 (Lanfranc), JL 5459 (Lanfranc), JL 5462 (Lanfranc), JL 5498 (Lanfranc), JL 5543 (Lanfranc), JL 5549 („Namenloser Schreiber“, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 281), JL 5551 (Lanfranc), JL 5623 (Lanfranc), JL 5628 (Lanfranc), JL 5635 (Lanfranc), JL 5698 (Petrus), JL 5702 (Petrus), JL 5736 (Petrus), JL 5785 (Petrus) und JL 5797 (Petrus). Einfache Privilegien: JL 5540 (Lanfranc) und JL 5716 (Petrus). 490 Feierliche Privilegien: JL 5483 (Lanfranc), JL 5527e (Lanfranc), JL 5542 (Lanfranc), JL 5552 (Lanfranc), JL 5553 (Lanfranc), JL 5564 (Lanfranc), JL 5580 (Lanfranc), JL 5629 („Anonymus“, vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 281), JL 5672 (Lanfranc), JL 5681 (Petrus), JL 5692 (Lanfranc), JL 5697 (Petrus), JL 5783 (Petrus), JL 5784 (Petrus), JL 5798 (Petrus) und JL 5801 (Petrus). Einfache Privilegien: JL 5504 (Lanfranc). 491 JL 5398 (Gerardus), JL 5428 (Gregorius) und JL 5508 („Namenloser Schreiber“).
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Abb. 5 Hervorhebung einzelner Protokollelemente
Abb. 5a Gregor VII., JL 5110, Datum: 1079, Februar 19, ex consideratione apostolice, Abb. Goe
Abb. 5b Clemens III., CL 18, Datum: 1089, Juli 9, quamvis ineffabili clementia, Abb. Goe
Abb. 5c Clemens III., CL 29, Datum: 1092, August 9, cum omnis mortalium, Abb. Goe
Abb. 5d Paschalis II., JL 5827, Datum: 1100, April 11, desiderium quod ad, Abb. Goe
Hervorhebung der Initiale und der anschließenden Weiterführung des Protokolls in der Schrift des Kontextes 492 und der Initiale in Kombination mit der Intitulatio 493 zwei Ausnahmen finden. Für die gleichen Schreiber ließen sich hierbei Ausführungen mehrerer unterschiedlicher Varianten feststellen, so vor allem für Lanfranc, Gregorius, für einen „namenlosen Schreiber“494 und den Skriniar Petrus. Dies lässt vermuten, dass sich trotz nach wie vor bestehender breiter Variantenkenntnis der Schreiber offenbar die Verteilung maßgeblich auf zwei Versionen reduziert hatte. Gerade im Vergleich mit dem Variantenreichtum in den Urkunden Clemens᾽ III. wird der homogenisierende Effekt und damit die Verfestigung des Urkundenbildes noch deutlicher. 492 JL 5800e. 493 JL 5653. 494 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 281.
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Analyse der Quellen
Ebenso verhielt es sich in den feierlichen und einfachen Privilegien Paschalis᾽ II., in elchen – ähnlich den Urkunden Urbans II. – wiederum hauptsächlich zwei Varianten w unterschieden werden konnten: Einerseits die Auszeichnung des Papstnamens bis einschließlich des Protokollschlusselements in Form von Gitterschrift, die entweder vor oder mit dem rechten Rand der Zeile abschloss 495. Andererseits konnte diese Kombination zuweilen wiederum in die zweite Zeile weitergeführt werden 496. Abermals ließen sich Fälle ausfindig machen, in denen die Initiale in Verbindung mit der Intitulatio und zusätzlich Teile der Adresse ausgezeichnet wurden. Ausschließlich im Falle der einfachen Privilegien ließen sich Stücke finden, in denen die Initiale in gesondertem Maße lediglich gemeinsam mit dem Papstnamen ausgezeichnet wurden 497 oder diese Kombination durch die Hervorhebung der Intitulatio erweitert wurde 498. Darüber hinaus ließen sich für die gleichen Schreiber Ausführungen der unterschiedlichen Varianten feststellen, so vor allem für die Skriniare Rainerius, Petrus und Johannes, außerdem für Equitius und Grisogonus. Ein direkter Vergleich der Ausgestaltungsvarianten der ersten Zeile in den Urkunden der Konkurrenzpäpste des Wibertinischen Schismas zeigte also ein durchaus heterogenes Bild in den Urkunden Gregors VII. und Clemens᾽ III.. Dabei war zu beobachten, dass bspw. der die Urkunden Gregors VII. oftmals mundierende Notar Rainer für die Initiale sowie den Textbereich der übrigen ersten Zeile verschiedene Ausgestaltungsvarianten anwandte. Ein solch individuelles Vorgehen einzelner Schreiber konnte auch für die Urkunden Urbans II. und Paschalis᾽ II. vorgeführt werden, 495 Feierliche Privilegien: JL 5816 (Petrus), JL 5849 („Notar B“), JL 5858 (Petrus), JL 5887e (Petrus), JL 5888 (Petrus), JL 5891 (Petrus), JL 5902 (Petrus), JL 5921, JL 5926 (beide E quitius), JL 5935e ( Johannes), JL 5940 ( Johannes), JL 5945 (Rainerius), JL 5975e ( Johannes), JL 5982 (Rainerius), JL 5988 (Rainerius), JL 5989 (Rainerius), JL 5990 (Rainerius), JL 6010 (Rainerius), JL 6017 ( Johannes), JL 6039 (Equitius), JL 6124 (Equitius), JL 6142 (Equitius), JL 6191 (Rainerius), JL 6193 (Rainerius), JL 6209 (Equitius), JL 6245 (Rainerius), JL 6245e (Rainerius), JL 6310 (Rainerius), JL 6322 (Rainerius), JL 6413 (Grisogonus), JL 6476 (Gervasius), JL 6477 (Gervasius) und JL 6580 (Equitius). Einfache Privilegien: JL 5864 (Petrus), JL 5876 (Equitius), JL 6233 und JL 6340 (Grisogonus). 496 Feierliche Privilegien: JL 5827 (Petrus), JL 5906 (Petrus), JL 5923, JL 5968 (beide Rainerius), JL 6038 (Equitius), JL 6048 (Rainerius), JL 6067 (Rainerius), JL 6100 (Equitius), JL 6174 (Rainerius), JL 6193e ( Johannes), JL 6232 ( Johannes), JL 6244 (Rainerius), JL 6246 (Rainerius), JL 6291 ( Johannes), JL 6292 (Grisogonus), JL 6402, JL 6412 (Grisogonus), JL 6504 (Grisogonus), JL 6532 (Grisogonus), JL 6550 (Grisogonus) und JL 6563 (Grisogonus). Einfache Privilegien: JL 6098 (Equitius), JL 6276 (Grisogonus), JL 6277 (Grisogonus), JL 6380 und JL 6559 (Grisogonus). 497 JL 6338 (Grisogonus) und JL 6415 (Grisogonus). 498 JL 6461 (Grisogonus).
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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in denen jedoch aufgrund einer deutlichen Reduktion der verschiedenen möglichen Ausgestaltungsversionen eine merkliche Homogenisierungstendenz des Urkundenbildes in d iesem Textbereich festgestellt werden konnte. Nicht letztgültig nachzuvollziehen war der Aspekt der Schreiberindividualität dagegen in den Urkunden Clemens᾽ III ., da die Abbildungslage einen Vergleich zweier Stücke des gleichen Schreibers nicht in ausreichendem Maße ermöglichte. Festzuhalten gilt jedoch die unregelmäßige Hervorhebung der Initiale und die unterschiedlichen Variationen bei der Gestaltung der ersten Zeile, die die Vermutung aufkommen lassen, dass die Ausführung der Vorstellung des jeweiligen Schreibers vorbehalten, dieser nicht an zu strenge Regeln diesbezüglich gebunden gewesen sein oder eine Einheitlichkeit hier nicht angestrebt worden sein könnte. Die Verwendung einer verbalen Invocatio, wie sie sich in einer Urkunde Clemens᾽ III. in Gitterschrift ausgestaltet fand, setzte sich nicht als Element des Protokolls späterer Papsturkunden durch. Des Weiteren zeigte sich das graphisch ausgestaltete Protokoll der Urkunden nicht zwingend an den vollständigen Raum der ersten Zeile gebunden, vielmehr schien im Verlauf aller vier Pontifikate der dem Protokoll eingeräumte Zeilenraum überwiegend uneinheitlich genutzt worden zu sein: Wurde in den überlieferten Originalurkunden Gregors VII . im Falle der feierlichen Privilegien in vier Fällen 499 die erste Zeile mit dem Protokoll ausgefüllt, reichte es in sechs Fällen 500 nicht bis zum Zeilenrand der ersten Zeile bzw. ging dieser Teil des Formulars zwölfmal 501 über die erste Zeile hinaus und wurde in die zweite Zeile weitergeführt. In zwei Briefen entsprach das Protokoll einmal der ersten Zeile 502, während es im zweiten Fall 503 über die erste Zeile hinausging. In den feierlichen Privilegien Clemens᾽ III . entsprach in keinem Fall die erste Zeile dem Protokoll 504, zweimal 505 reichte dieser Abschnitt nicht bis zum rechten Zeilenrand der ersten Zeile, während dieser in zwei Fällen 506 bis in die zweite Zeile weitergeführt wurde. Im Verlaufe des Ponti fikates Urbans II . wiesen die feierlichen Privilegien in acht Fällen 507 ein mit der 499 JL 4818, JL 4844, JL 4957 und JL 5258. 500 JL 4929, JL 4940, JL 4945, JL 4984, JL 5015 und JL 5098. 501 JL 4862, JL 5019e, JL 5044, JL 5069α = JL 5302, JL 5060, JL 5110, JL 5134K, JL 5134M, JL 5160, JL 5211, JL 5214 und JL 5263. 502 JL 5167. 503 JL 5088. 504 Dagegen war dies der Fall in CL 12. 505 CL 5 und CL 28, überdies auch der Fall in CL 13. 506 CL 18 und CL 29. Ebenso war dies der Fall für das fälschungsverdächtige feierliche Privileg CL †19. 507 JL 5395, JL 5429, JL 5430, JL 5450, JL 5457, JL 5543, JL 5628 und JL 5635.
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Analyse der Quellen
ersten Zeile abschließendes Protokoll auf, 13-mal 508 reichte das Protokoll nicht bis zum rechten Zeilenrand und in 19 Fällen 509 ging es über die erste Zeile hinaus 510. Die g leiche Untersuchung zeigte in den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II .511 in 17 Fällen 512 ein der ersten Zeile entsprechendes Protokoll, 16-mal 513 reichte das Protokoll nicht an den rechten Rand der ersten Zeile und in 26 Fällen 514 wurde es darüber hinaus fortgeführt 515. Erneut konnten einzelnen Schreibern dabei jeweils mehrere verschiedene Ausführungsvarianten zugeschrieben werden 516, sodass sich eine schreibertypisch einheitliche bzw. serienmäßige Vorgehensweise bezüglich dieses Phänomens nicht feststellen ließ. Deshalb drängt sich auch hier die Vermutung auf, dass eine Vereinheitlichung, wie Frenz sie als Langzeitentwicklung bereits darstellte, zwar in Ansätzen erkennbar wird, jedoch im Rahmen der hier herausgearbeiteten Modifikationen des Urkundenbildes im Laufe des Schismas in diesem Punkt nicht zwingend angestrebt worden war 517.
508 JL 5437, JL 5449, JL 5459, JL 5498, JL 5549, JL 5551, JL 5623, JL 5672, JL 5698, JL 5702, JL 5736 = JL 5703α, JL 5785 und JL 5797. 509 JL 5398, JL 5428, JL 5462, JL 5483, JL 5508, JL 5527e, JL 5542, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5580, JL 5629, JL 5681, JL 5692, JL 5697, JL 5783, JL 5784, JL 5798 und JL 5801. 510 Für die einfachen Privilegien und Briefe lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Die erste Zeile entsprach dem Protokoll in JL 5540, über die erste Zeile hinaus ging es in JL 5504, JL 5643 und JL 5671 und nicht den rechten Rand der ersten Zeile erreichte es in JL 5648, JL 5653, JL 5716, JL 5800e und JL 5806. 511 Nicht ersichtlich war dies in der Abbildung von JL 6235. 512 JL 5858, JL 5921, JL 5935e, JL 5940, JL 5945, JL 5975e, JL 5982, JL 5989, JL 5990, JL 6039, JL 6124, JL 6142, JL 6191, JL 6193, JL 6193e, JL 6209, JL 6245 und JL 6245e. 513 JL 5816, JL 5849, JL 5887e, JL 5888, JL 5891, JL 5902, JL 5926, JL 5988, JL 6010, JL 6017, JL 6310, JL 6322, JL 6413, JL 6476, JL 6477 und JL 6580. 514 JL 5827, JL 5906, JL 5923, JL 5938, JL 6038, JL 6048, JL 6067, JL 6082, JL 6100, JL 6174, JL 6188, JL 6193e, JL 6232, JL 6244, JL 6246, JL 6291, JL 6292, JL 6402, JL 6412, JL 6504, JL 6515, JL 6532, JL 6550, JL 5916 und JL 6563. 515 Für die einfachen Privilegien und Briefe lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Die erste Zeile entsprach dem Protokoll in JL 5876, JL 5941, JL 6080, JL 6233, JL 6340, JL 6415 und JL 6461, über die erste Zeile hinaus ging es in JL 5959e, JL 5970, JL 5980, JL 6090, JL 6098, JL 6148, JL 6192, JL 6276, JL 6277, JL 6380, JL 6433, JL 6506, JL 6513, JL 6526e, JL 6527 = JL 6465 und JL 6559 und nicht den rechten Rand der ersten Zeile erreichte es in JL 5864, JL 6095, JL 6125, JL 6338 und JL 6524. 516 Als Beispiel sei hierfür der Skriniar Petrus erwähnt, für dessen Ausarbeitung von acht feier lichen Privilegien (JL 5816, JL 5827, JL 5858, JL 5887e, JL 5888, JL 5891, JL 5902 und JL 5906) zu Beginn des Pontifikats Paschalis᾽ II. alle drei Varianten festgestellt werden konnten. 517 Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 400: „Das Bestreben der Kanzlei geht dahin, das Protokoll der Privilegien vollständig in der ersten Zeile unterzubringen, deren
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Protokollschlusselement: Verewigungsformel und Segenswunsch Alle betrachteten feierlichen Privilegien 518 und Briefe Gregors VII. wiesen entweder eine Verewigungsformel (in perpetuum)519, die nicht ausgeschrieben, sondern stets in einer verkürzten Form ausgeführt wurde, oder einen Segenswunsch (salutem et apostolicam benedictionem)520 auf, der in feierlichen Privilegien verkürzt, in Briefen nahezu stets ausgeschrieben erschien. In den feierlichen Privilegien Clemens᾽ III. ließen sich einmal (CL 18) der Segenswunsch, zweimal (CL 28 und CL 29521) dagegen die Verewigungsformel feststellen, ein feierliches Privileg und ein Brief wiesen weder Verewigungsformel noch Segenswunsch (CL 13 und CL 5) auf, wohingegen in einem weiteren Brief (CL 12) die Verewigungsformel verwendet wurde. In allen Fällen (außer CL †19) wurde darüber hinaus das Protokollschlusselement in ausgeschriebener Form auf dem Pergament festgehalten. Dagegen fand sich in keinem 522 der feierlichen Privilegien Urbans II. ein Segenswunsch, sondern in allen Fällen eine Verewigungsformel, die teilweise ausgeschrieben 523, teilweise in gekürzter Form wiedergegeben wurde. Hingegen wiesen die einfachen Privilegien dieses Papstes zumeist den Segenswunsch auf 524, keine der in Abbildung vorliegenden Exemplare beinhaltete jedoch eine Verewigungsformel, während ein Beispiel (JL 5653) eines Protokollschlusselements vollständig entbehrte. Auch die Briefe Urbans II. zeigten in keinem Falle eine Verewigungsformel, sondern bis auf JL 5806, das kein Protokollschlusselement aufwies, stets einen gekürzten Segenswunsch 525. In den feierlichen Privilegien 526 Paschalis᾽ II. konnte in 52 Fällen die Verewigungsformel, davon 14-mal 527 in ausgeschriebener Form, festgestellt werden, in sechs Fällen 528 dagegen der Segenswunsch, der sich bis auf JL 6142 Text also mit dem Papstnamen beginnt und mit der Verewigungsformel in perpetuum [Herv. i. Orig.] endet sowie insgesamt durch eine besondere Schrift hervorgehoben wird.“ 518 Nicht zu erkennen war dies in der Abbildung von JL 5134M. 519 JL 4818, JL 4844, JL 4929, JL 4945, JL 4957, JL 5015, JL 5019e, JL 5044, JL 5069α = JL 5302, JL 5060, JL 5098, JL 5110, JL 5134K, JL 5160, JL 5211, JL 5214 und JL 5263. 520 Feierliche Privilegien: JL 4862, JL 4940, JL 4984. In anderer Form auch JL 5110 (victuris salutem in Christo Iesu). Briefe: JL 5088 und JL 5167. 521 Ebenso war dies der Fall für das fälschungsverdächtige feierliche Privileg CL †19. 522 Nicht ersichtlich wurde dies aus der fragmentarischen Abbildung der Urkunde JL 5692. 523 JL 5449, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5462, JL 5543, JL 5580, JL 5672, JL 5698, JL 5702, JL 5736α = JL 5703 und JL 5801. 524 So in JL 5504, JL 5540 (nur in diesem Falle gekürzt), JL 5716 und JL 5800e. 525 JL 5643, JL 5648 und JL 5671. 526 Nicht ersichtlich wurde dies aus den Abbildungen der Urkunden JL 5916 und JL 6235. 527 JL 5887e, JL 5888, JL 5906, JL 5926, JL 6010, JL 6209, JL 6245, JL 6245e, JL 6310, JL 6402, JL 6476, JL 6477, JL 6515 und JL 6580. 528 JL 5816, JL 5921, JL 5935e, JL 6142, JL 6191 und JL 6232.
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Analyse der Quellen
ausgeschrieben fand. Die einfachen Privilegien wiesen mehrheitlich in 12 Fällen 529 einen Segenswunsch auf, in drei Fällen 530 eine Verewigungsformel und in zwei Fällen 531 keine Protokollschlusselemente, während die Briefe ausschließlich den Segenswunsch in verkürzter Form beinhalteten 532. Daraus geht hervor, dass sich in den Urkunden Gregors VII. wie auch Clemens᾽ III. die Verewigungsformel (in perpetuum) noch nicht einheitlich und ausschließlich für die Protokolle der feierlichen Privilegien durchgesetzt zu haben scheint, wohingegen in den Urkunden Urbans II. diese Zuteilung nun schon serienmäßig festgestellt werden konnte. Keines der untersuchten einfachen Privilegien und keiner der Briefe Urbans II. wiesen dagegen eine Verewigungsformel auf. In den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II. wurde diese Einordnung zwar überwiegend beibehalten, jedoch waren einige Ausnahmen zu konstatieren, da sich der Segenswunsch wiederum in feierlichen Privilegien und die Verewigungsformel zwar in einfachen Privilegien, jedoch in keinem Brief mehr fand. Eine auffallende, ähnlich der Initiale auffallend gegenüber der übrigen ersten Zeile graphische Hervorhebung der Protokollschlusselemente fand sich in keiner Urkunde Gregors VII. und Clemens᾽ III., lediglich angedeutete Verzierungen zeigten sich in den feierlichen Privilegien Gregors VII.533. Erst im Laufe des Pontifikats Urbans II. lassen sich solche Fälle oftmals, jedoch nicht ausschließlich in von Lanfranc mundierten Stücken verorten 534, womit Pflugk-Harttungs Beobachtung einer Hervorhebung der Verewigungsformel „als Z eichen von bestimmtem Charakter“ nachvollzogen werden konnte 535. Dieses Phänomen erschien in den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II. jedoch lediglich in drei vom Skriniar Rainerius geschriebenen Stücken und in einem Brief 536. In den einfachen Privilegien war dies jedoch nicht festzustellen. Eine optische Trennung zwischen Protokoll und Kontext durch eine graphische Betonung des ersten Kontextbuchstabens durch eine erhöhte Strichstärke oder erweiterte Buchstabenhöhe ließ sich in den Urkunden aller vier untersuchten Konkurrenten
529 JL 5864, JL 6276, JL 6338, JL 6340, JL 6380, JL 6415, JL 6433 (gekürzt), JL 6461, JL 6506 (gekürzt), JL 6513 (gekürzt), JL 6524 und JL 6559 (gekürzt). 530 JL 6098, JL 6233 (nur hier gekürzt) und JL 6277. 531 JL 5876 und JL 6125. 532 JL 5959e wies beide Formen der Protokollschlusselemente auf. 533 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 203 f. 534 Bspw. JL 5395, JL 5430, JL 5498 (Lanfranc), JL 5527e (Lanfranc), JL 5542 (Lanfranc), JL 5549, JL 5551 (Lanfranc), JL 5552 (Lanfranc), JL 5553 (Lanfranc), JL 5564 (Lanfranc), JL 5580 (Lanfranc), JL 5623 (Lanfranc), JL 5628 (Lanfranc), JL 5629, JL 5635 (Lanfranc), JL 5681, JL 5783, JL 5785, JL 5797 und JL 5798. 535 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 218; vgl. zudem Anm. 349. 536 Feierliche Privilegien: JL 5945, JL 5968 und JL 5982. Brief: JL 5959e. Nicht erkennbar war dies in JL 5916, JL 6235 und JL 6524.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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in großer Anzahl vorfinden 537. Auch bezüglich der Hervorhebung einzelner Satz- oder Formelanfänge lassen sich entsprechende Ergebnisse eruieren 538. Apprecatio Im Laufe des untersuchten Zeitraums ließ sich des Weiteren in den feierlichen Privilegien 539 und einem einfachen Privileg 540 Urbans II. sowie in den feierlichen Privilegien 541
537 Als Ausnahmen könnten hierbei gelten: Gregor VII.: JL 5098 (nicht ersichtlich in JL 4844 und JL 5214), Clemens III.: CL 13 und CL 5, Urban II.: JL 5398, JL 5430 und JL 5736 = JL 5703α (nicht zu erkennen in JL 5450 und JL 5692). Nicht ersichtlich war dies auch in JL 6235 (Paschalis II.). 538 Hierzu schrieb bereits Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 388 f.: „Die Sitte, gewisse Anfangsbuchstaben von Sätzen hervorzuheben, findet ebenfalls unter Urban II. aber sehr bescheiden ihren Anfang; unter ihm und seinem Nachfolger [Paschalis II.; B. S.] ist es aber sicher noch nicht zur Regel geworden, bestimmte später genau fixierte Buchstaben zu verzieren; nur als Vermuthung möchte ich es aussprechen, dass in dieser Beziehung zwischen den Stücken, welche in Curiale, und denen, w elche in Minuskel geschrieben sind, ein Unterschied besteht, indem nur in letzteren überhaupt Hervorhebungen gemacht werde, die sich aber nur auf den ersten Buchstaben der Arenga sowie der beiden Schlussformeln und nur auf Verdickungen, höchstens Verdoppelungen der Linien beschränken.“ In seiner Untersuchung hatte Kaltenbrunner den Gegenpapst Clemens III. diesbezüglich vollständig ausgeklammert. Folgenschwer, denn die Hervorhebungen dieser Anfangsbuchstaben in Kontexten findet sich bereits im Laufe des Wibertinischen Schismas auch in seinem feierlichen Privileg CL 18. In diesem ließen sich zwei Formen der Hervorhebung feststellen: zum einen die als Hohlbuchstaben geformten Anfangsbuchstaben der Arenga (quamvis ineffabili clementia), der Initialbuchstaben der Formel si quis autem sowie der Sanctio (quicumque vero hanc). Auch der in der letzten Kontextzeile nachträglich eingeschobene dispositive Satz wurde auf diese Weise eingeleitet (et omni anno). Diese Hohlbuchstaben fanden sich bereits in der graphisch hervorgehobenen ersten Zeile. Zum anderen wurden weitere Satzanfangsbuchstaben durch die Majuskelform in teils stärkerer Strichdicke hervorgehoben – eine Ausgestaltungsweise, die sich in diesen frühen Jahren von Urbans II. Pontifikat in dessen Urkunden – soweit dies das dem Verfasser vorliegende Abbildungskorpus zuließ – noch nicht registrieren lässt. In einem weiteren feierlichen Privileg Clemens᾽ III. (CL 29) ließ sich zudem beobachten, dass die Anfangsbuchstaben bis über die Oberlänge hinaus nach oben ausgeschrieben werden. 539 JL 5395, JL 5398, JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5437, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5462, JL 5483, JL 5498, JL 5508, JL 5527e, JL 5543, JL 5551, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5580, JL 5623, JL 5628, JL 5635, JL 5672, JL 5681, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5784, JL 5785, JL 5798 und JL 5801. Nicht ersichtlich war dies in den Abbildungen der Urkunden JL 5542, JL 5629, JL 5692, JL 5783 und JL 5797. 540 JL 5504 (einfaches Amen, Lanfranc). 541 JL 5816, JL 5849, JL 5858, JL 5887e, JL 5888, JL 5891, JL 5902, JL 5906, JL 5921, JL 5923, JL 5935e, JL 5938, JL 5940, JL 5945, JL 5968, JL 5975e, JL 5982, JL 5988, JL 5989, JL 5990, JL 6010,
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Analyse der Quellen
und vereinzelten einfachen Privilegien 542 Paschalis᾽ II. eine Apprecatio in Form des Wortes Amen zum Ende des Kontextes feststellen 543. Diese war zuvor weder in den Urkunden Gregors VII. noch in den Stücken Clemens᾽ III. als systematisch verwendetes Urkundenelement zu finden gewesen. Das von Santifaller angeführte einzige Original Gregors VII., das ein einfaches Amen enthalten sollte, erwies Dahlhaus als Fälschung 544. Für die Urkunden Clemens᾽ III. zeigte sich kein Fall eines einfachen oder mehrfachen Amen. Jedoch ließ sich in einem Falle (CL 5) anhand einer Apprecatio in Form der Worte feliciter Amen, die im Anschluss an die Datierung gesetzt worden war, eine alternative Art dieses Urkundenelements lokalisieren, die sich jedoch nach dem Ende des Wibertinischen Schismas nicht als dauerhafte und gängige Variante in den Papsturkunden halten konnte 545. In den feierlichen Privilegien Urbans II . etablierte sich die Apprecatio in Form eines einfachen oder mehrfachen Amen zum serienmäßig verwendeten Element. Noch keine festen Formen hatte dabei offenbar die Anzahl des auf dem Pergament verewigten Begriffes angenommen, da sowohl bei Urban II. als auch bei Paschalis II.
JL 6017, JL 6038, JL 6038, JL 6067, JL 6082, JL 6100, JL 6124, JL 6142, JL 6174, JL 6188, JL 6191, JL 6193, JL 6193e, JL 6209, JL 6232, JL 6235, JL 6244, JL 6245, JL 6245e, JL 6246, JL 6291, JL 6292, JL 6310, JL 6322, JL 6402, JL 6412, JL 6413, JL 6476, JL 6477, JL 6504, JL 6532, JL 6550, JL 6563 und JL 6580. 542 JL 5876 (dreifaches Amen, Equitius), JL 6098 (dreifaches Amen, Equitius), JL 6233 (einfaches Amen), JL 6461 (dreifaches Amen, Grisogonus) und JL 6559 (dreifaches Amen, Grisogonus). Nicht ersichtlich wurde dies in den Abbildungen von JL 6039 und JL 6048. 543 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 570 f.; Santifaller: Bemerkungen über die Apprecatio, S. 288 – 297; Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 381 vermochte das „dreimalige Amen […] zuerst unter Urban II. nachzuweisen“. Darüber hinaus bemerkte der Forscher: „Niemals scheint ihm eine besondere Zeile eingeräumt worden zu sein, sondern wenn das letzte Wort des Contextes schon ziemlich nahe an den Rand hinanreicht, so begnügt man sich mit einem Amen; oft auch schliesst sich ihm noch auf derselben Linie die Scriptumzeile an, der aber anderswo wieder eine besondere Linie gegeben wird.“ Speziell für die Urkunden Urbans II. schränkte Kaltenbrunner jedoch ein: „Wie sich die Scriptumzeile in dieser Beziehung unter Urban II. stellt, vermag ich nicht anzugeben, denn ich sah kein mit ihr versehenes Original dieses Papstes.“ 544 Santifaller: Bemerkungen über die Apprecatio, S. 297 (zu JL 5071); Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298 (G I). 545 Ein ähnliches Vorgehen wurde zusätzlich in den – kopial überlieferten – Urkunden CL 4 ( feliciter) und CL 27 (actum feliciter) deutlich. Santifaller: Bemerkungen über die Apprecatio, S. 294 hatte bereits an Beispielen synonymer Verwendungen dieser Formeln in den Urkunden Heinrichs IV . die Anklänge an die Gebräuche der kaiserlichen Kanzlei herausgestellt.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Abb. 6 Apprecationes in feierlichen Privilegien (1099 – 1124)
die Apprecatio in einfacher 546 (Urban II.: drei Fälle, Paschalis II.: 15 Fälle), zweifacher 547 (Urban II.: neun Fälle, Paschalis II.: acht Fälle) wie auch dreifacher 548 (Urban II.: 20 Fälle, Paschalis II.: 36 Fälle) Form erscheinen konnte. Bereits im Verlauf des Pontifikats Urbans II. zeigte sich eine eindeutige Tendenz zum dreifachen Amen 549. Dabei konnte die Apprecatio, in der letzten Kontextzeile stehend, mit dem rechten Rand der 546 Urban II.: JL 5504 (Lanfranc), JL 5551 (Lanfranc) und JL 5628 (Lanfranc); Paschalis II.: JL 5935e ( Johannes), JL 5938 ( Johannes), JL 5940 ( Johannes), JL 5968 (Rainerius), JL 5975e ( Johannes), JL 5988 (Rainerius), JL 5989 (Rainerius), JL 5990 (Rainerius), JL 6010 (Rainerius), JL 6017 ( Johannes), JL 6174 (Rainerius), JL 6193e ( Johannes), JL 6233, JL 6310 (Rainerius) und JL 6476 (Gervasius). 547 Urban II.: JL 5428 (Gregorius), JL 5681 (Petrus), JL 5697 (Petrus), JL 5698 (Petrus), JL 5702 (Petrus), JL 5784 (Petrus), JL 5785 (Petrus), JL 5798 (Petrus) und JL 5801 (Petrus); P aschalis II.: JL 5816 (Petrus), JL 5858 (Petrus), JL 6209, JL 6244 (Rainerius), JL 6245 (Rainerius), JL 6246 (Rainerius), JL 6291 ( Johannes) und JL 6580 (Equitius). 548 Urban II.: JL 5395 ( Johannes von Gaeta), JL 5398 (Gerardus), JL 5429 (Gregorius), JL 5430 (Gregorius), JL 5437 („Namenloser Schreiber“), JL 5450 (Lanfranc), JL 5457 (Lanfranc), JL 5462 (Lanfranc), JL 5483 (Lanfranc), JL 5498 (Lanfranc), JL 5508 („Namenloser Schreiber“), JL 5527e (Lanfranc), JL 5543 (Lanfranc), JL 5552 (Lanfranc), JL 5553 (Lanfranc), JL 5564 (Lanfranc), JL 5580 (Lanfranc), JL 5623 (Lanfranc), JL 5635 (Lanfranc) und JL 5672 (Lanfranc); Paschalis II.: JL 5849 („Notar B“, so Kehr: Scrinium und palatium, S. 109), JL 5887e (Petrus), JL 5888 (Petrus), JL 5891 (Petrus), JL 5902 (Petrus), JL 5906 (Petrus), JL 5921, JL 5923 (Equitius), JL 5945 (Rainerius), JL 5982 (Rainerius), JL 6038 (Equitius), JL 6067 (Rainerius), JL 6082 (Rainerius), JL 6100 (Equitius), JL 6124, JL 6142 (Equitius), JL 6188 ( Johannes), JL 6191 (Rainerius), JL 6193 (Rainerius), JL 6232 ( Johannes), JL 6245e (Rainerius), JL 6292 (Grisogonus), JL 6322 (Rainerius), JL 6402, JL 6412 ( Grisogonus), JL 6413 (Grisogonus), JL 6477 (Gervasius), JL 6504 (Grisogonus), JL 6515, JL 6532 ( Grisogonus), JL 6550 (Grisogonus) und JL 6563 (Grisogonus). 549 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 571 hatte die Fixierung der „Drei-Zahl“ in den Pontifikat Honorius᾽ II. datiert. Die früheren Fälle, das quantitativ unterschiedliche Vorkommen und die heterogenen Ausgestaltungsvarianten wurden von Diekamp dagegen nicht tiefgründiger behandelt.
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Analyse der Quellen
Zeile abschließen 550. In anderen Fällen reichte sie nicht bis zum rechten Zeilenrand hin 551 oder sie wurde in einer eigenen Zeile unter dem Kontext aufgeführt 552. Mehrere Schreiber, so ließ sich zeigen, verwendeten hierfür unterschiedliche Varianten. Eine Apprecatio mit einem einfachen Amen rührte in den feierlichen Privilegien Urbans II. in allen drei Fällen und im Falle des einfachen Privilegs von Lanfranc her. Die neun Fälle eines zweifachen Amen stammen in acht Beispielen von der Hand des Skriniars Petrus und in einem Fall vom Skriniar Gregorius. Das dreifache Amen tauchte hauptsächlich in Urkunden auf, die wiederum von Lanfranc geschrieben wurden, jedoch zudem auch bei weiteren Schreibern. Für die Mundatoren Lanfranc und Gregorius lassen sich also verschiedene Ausführungen der Apprecatio feststellen, ebenso wie für Petrus, Johannes und Equitius während des Pontifikats Paschalis᾽ II. Während Petrus und Equitius sowohl das zweifache wie das dreifache Amen verwendeten, zeigte sich bei Johannes sowohl das einfache wie auch das dreifache Amen. Bei Grisogonus, dessen Hand sich im Urkundenwesen Paschalis᾽ II. bis zu Calixt II. feststellen ließ, zeigte sich in den analysierten Privilegien ausschließlich das dreifache Amen, dessen Gebrauch sich mehr und mehr durchsetzte. Auch hinsichtlich der Ausgestaltung der verschiedenen Amen in teils unterschiedlichen Schriften ließen sich für mehrere Schreiber differierende Ausgestaltungsvarianten ermitteln, sodass der zu ziehende Rückschluss lauten könnte, dass wiederum die Aufnahme des Elements, noch nicht aber dessen exakte Ausgestaltung im Rahmen des hier dargestellten Formalisierungsprozesses zu betonen ist. Mehreren Ansätzen von Begriffsbestimmungen des Terminus Apprecatio ist zu entnehmen, dass es sich bei diesem Element durchaus um einen „Segenswunsch“553 und um ein „Schlussgebet um Verwirklichung der in der Urkunde ausgesprochenen
550 Urban II .: JL 5437, JL 5462, JL 5498, JL 5504, JL 5527e, JL 5551, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5628, JL 5635 und JL 5672; Paschalis II .: JL 5849, JL 5968, JL 5982, JL 5988, JL 5989, JL 6017, JL 6067, JL 6100, JL 6142, JL 6191, JL 6193, JL 6193e, JL 6209, JL 6233, JL 6244, JL 6245, JL 6245e, JL 6246, JL 6292, JL 6412, JL 6413, JL 6461, JL 6504, JL 6532, JL 6550, JL 6559 und JL 6563. 551 Urban II .: JL 5395, JL 5398, JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5483, JL 5508, JL 5543, JL 5623, JL 5681, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5784, JL 5785, JL 5798 und JL 5801; Paschalis II .: JL 5816, JL 5858, JL 5876, JL 5887e, JL 5891, JL 5902, JL 5903, JL 5906, JL 5921, JL 5923, JL 5935e, JL 5938, JL 5940, JL 5945, JL 5975e, JL 5990, JL 6010, JL 6038, JL 6082, JL 6124, JL 6174, JL 6188, JL 6232, JL 6291, JL 6310, JL 6322, JL 6402, JL 6476, JL 6477, JL 6515 und JL 6580. 552 Urban II.: JL 5580; Paschalis II.: JL 6098. 553 Thommen: Urkundenlehre, Teil I, S. 31.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Willenserklärung“554 handeln konnte, das den Urkundeninhalt weiter bekräftigte, weshalb deren serienmäßige Aufnahme sicherlich die Vermutung einer beabsichtigten zusätzlichen Sakralisierung des Inhalts wie der Urkunden selbst durch den Aussteller zulässt, was wiederum mit Gedanken an legitimationssteigernde Motive des Ausstellers in Verbindung gebracht werden kann. Scriptumvermerk Einzelne feierliche Privilegien Gregors VII . und feierliche sowie einfache Privilegien Urbans II . und Paschalis᾽ II . weisen Scriptumzeilen auf, die entweder in der letzten Zeile an den Kontext 555 und ggf. die Apprecatio angefügt wurden, oder – auch gemeinsam mit der Apprecatio – in einer eigenen Zeile unterhalb des Kontextes 556 platziert wurden. Dabei zeigte das Vorkommen von Scriptumzeilen zumeist eine Verbindung mit der Mundierung der Urkundenkontexte durch römische Skriniare, die jedoch wie im Falle des Rainerius und des Johannes die Privilegien im Verlauf des Pontifikates Paschalis᾽ II . nicht mehr in einer reinen Kurialschrift schrieben. In Einzelfällen schien das Anführen einer Scriptumzeile aber auch nicht zwingend an die Kurialschrift gebunden zu sein, da sich in zwei feierlichen Privilegien Urbans II ., die keine Kurialis aufweisen, Scriptumvermerke im Anschluss an die Datierung fanden 557 und ein in Minuskelschrift geschriebenes
5 54 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 48. 555 Urban II. JL 5398 (Gerardus), JL 5681 (Petrus), JL 5698 (Petrus), JL 5702 (Petrus) und JL 5785 (Petrus) (feierliche Privilegien), JL 5716 (Petrus) (einfaches Privileg); Paschalis II.: JL 5858 (Petrus), JL 5888 (Petrus), JL 5902 (Petrus), JL 5935e ( Johannes), JL 5938 ( Johannes), JL 5990 (Rainerius), JL 6010 (Rainerius), JL 6048 (Rainerius), JL 6174 (Rainerius), JL 6310 (Rainerius) und JL 6476 (feierliche Privilegien). 556 Gregor VII.: JL 5060 (feierliches Privileg, Scriptumzeile in Abbildung unleserlich, Wortlaut bei Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272, Anm. 97); Urban II.: JL 5428 (Gregorius), JL 5429 (Gregorius), JL 5430 (Gregorius), JL 5736 = JL 5703α (Petrus), JL 5784 (Petrus), JL 5798 (Petrus) und JL 5801 (Petrus) (feierliche Privilegien); Paschalis II.: JL 5816 (Petrus), JL 5827 (Petrus), JL 5887e (Petrus), JL 5891 (Petrus), JL 5906 (Petrus), JL 5940 ( Johannes), JL 5945 (Rainerius), JL 5968 (Rainerius), JL 5975e ( Johannes), JL 5982 (Rainerius), JL 5988 (Rainerius), JL 5989 (Rainerius), JL 6017 ( Johannes), JL 6067 (Rainerius), JL 6082 (Rainerius), JL 6188 ( Johannes), JL 6191 (Rainerius), JL 6193 (Rainerius), JL 6193e ( Johannes), JL 6232 ( Johannes), JL 6235 (Rainerius), JL 6244 (Rainerius), JL 6245 (Rainerius), JL 6245e (Rainerius), JL 6246 (Rainerius), JL 6291 ( Johannes), JL 6322 (Rainerius) und JL 6477 (Gervasius) (feierliche Privilegien) und JL 5864 bzw. JL 6340 (einfache Privilegien). 557 JL 5457 und JL 5459.
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Analyse der Quellen
einfaches Privileg Paschalis᾽ II .558 eine Scriptumzeile von der Hand des Grisogonus enthielt. Im Falle der Skriniare Petrus, Johannes und Rainerius lässt sich zudem feststellen, dass bezüglich der Positionierung der Scriptumzeile im Anschluss an den Kontext oder in einer zusätzlichen Zeile unterhalb des Kontextes offenbar der Ingrossator an nicht zu enge Regeln gebunden war, da für diese drei Schreiber mehrere Beispiele unterschiedlicher Ausgestaltungsvarianten festgestellt werden konnten. Dagegen fand sich in den in Abbildung vorliegenden Originalurkunden Clemens᾽ III . keine Scriptumzeile, wohl aber zeigten sich in seinem Urkundenwesen vier Fälle von Corroborationes, die als Kontextschlussformel die Beglaubigung der Urkunde ankündigten 559. Dies ist besonders hervorzuheben, da die Corroboratio – ein prominentes Element in der zeitgenössischen Herrscherurkunde – nicht zum typisch päpstlichen Formelgut gezählt werden kann und sich nach Ende des Wibertinischen Schismas auch nicht durchsetzte. Eschatokoll Rota, Bene Valete und Interpunktion („Komma“) Der bislang an den dargelegten Phänomenen vorgeführte Verfestigungsprozess lässt sich auch an Elementen des Eschatokolls der feierlichen Privilegien in den Urkunden der Konkurrenten des Wibertinischen Schismas zeigen. Dabei haben für die maßgeblichen graphischen Symbole Rota und Bene Valete bereits Dahlhaus 560 und Krafft 561 wesentliche Aspekte beschrieben. In der vorliegenden Studie sollen beider Ergebnisse für die Periode des Wibertinischen Schismas für drei wesentliche Aspekte in den hier analysierten Urkunden zusammengefügt werden: zum einen das nun standardmäßige gemeinsame Vorkommen von Rota und Bene Valete in den feierlichen Privilegien; zum Zweiten die Verfestigung der optischen Positionierung dieser graphischen Symbole im Eschatokoll und deren Größenverhältnis zueinander sowie zum Dritten die
5 58 JL 6340. 559 CL 4 (haec omnia iuxta privilegium sanctissimi Leonis noni pape ita firmari ac corroborari decrevimus), CL 12 (sigillo nostro presentes litteras statuimus roborari), CL 10 (novo quoque sigillo, utpote evidentiori, has litteras idcirco insigniri precipimus, ut tua etiam dignitas evidentissimum tue concessionis signum, aliquod videlicet admirationis novum, in novo, quem petimus, episcopo eligendo et constituendo mittere dignetur) und CL 29 (presentes litteras manus nostrę signo firmavimus et sigilli nostri impressione corroborari precipimus). 560 Vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift. 561 Vgl. Krafft: Bene Valete.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Abb. 7 Formalisierungsphänomene im Eschatokoll
Abb. 7a Gregor VII., JL 4940, Datum: 1075, März 7, superne miserationis respectu, Abb. Goe
Abb. 7b Urban II., JL 5552, Datum: 1095, März 16, cum universis sancte, Abb. Goe
beglaubigende oder doch zumindest legitimationssteigernde Funktion der Rota durch die eigenhändige Beteiligung der Päpste. Alle hier untersuchten Abbildungen der feierlichen Privilegien Gregors VII . dokumentieren das Vorkommen einer Rota, doch lediglich in sechs Originalen lässt sich das Vorkommen eines Bene- Valete-Monogramms feststellen 562. Dagegen fanden sich in allen in Abbildung vorliegenden feierlichen Privilegien Clemens᾽ III ., Urbans II . und Paschalis᾽ II . sowohl eine Rota als auch ein Bene Valete. Eine Großinterpunktion in Form des sog. Komma befand sich lediglich in allen Privilegien Gregors VII ., in denen ein Bene Valete eingezeichnet worden war, sowie in drei feierlichen Privilegien Clemens᾽ III .563 In den Urkunden Urbans II . und Paschalis᾽ II . kam sie dagegen 562 JL 4818, JL 4862, JL 4929, JL 4940, JL 4945, JL 4984 und JL 5019e. Alle Stücke wurden vom Notar Rainer mundiert. 563 CL 5, CL 18 (in stark reduzierter Größe) und CL 28.
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Analyse der Quellen
nicht mehr vor 564. Lediglich in feierlichen Privilegien Gregors VII . zeigte sich die Rota somit als alleiniges graphisches Symbol und fand sich entweder in der Mitte des Eschatokolls zentriert 565 oder links davon positioniert 566. In allen Fällen wurde bei gemeinsamem Vorkommen das Bene Valete rechts von der Rota eingezeichnet, wobei die Rota in der Regel das Bene Valete an Durchmesser übertraf. Dies war auch für die vier zu lokalisierenden Rotae in den feierlichen Privilegien Clemens᾽ III . zu konstatieren, wobei die Position beider Symbole auf der rechten und linken Seite des Eschatokollzentrums systematischer erscheint als bei Gregor VII .567, jedoch in Bezug auf die Anordnung auf den beiden Außenfalten noch nicht einheitlich vorgenommen worden war 568. Hinsichtlich des Durchmessers von Rota und Bene Valete lässt sich für den Pontifikat Urbans II . eine Vereinheitlichung feststellen 569: In den frühen Privilegien zeigte sich der Durchmesser der Rota im Verhältnis zum Bene Valete größer 570, doch weisen die beiden graphischen Symbole ab dem Frühjahr 1092 bis auf wenige Ausnahmen durchweg den gleichen Durchmesser auf 571, der sich in mehreren Stücken aufgrund der sichtbaren Linierung auf die vierfache Zeilenhöhe belief 572. In den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II . lassen 564 Pflugk-Harttung: Das Komma, S. 434 – 439. 565 JL 5044, JL 5098, JL 5211, JL 5214, JL 5258, JL 5263 und JL 5369α = JL 5302. 566 JL 4844, JL 4945, JL 4957, JL 5015, JL 5060, JL 5110, JL 5134K, JL 5134M und JL 5160. 567 Die Position der Rotae in den Originalurkunden Gregors VII. variierte im Laufe seines Ponti fikats erheblich zwischen einer Zentrierung und der Anordnung in der linken Hälfte des Eschatokolls. Durch die stete Verwendung eines Bene Valete in den feierlichen Privilegien Clemens᾽ III. erschienen deren Eschatokolle einheitlicher und konsequenter aufgeteilt. 568 CL 5, CL 18, CL 28 und CL 29; völlig abweichend sowohl in Bezug auf Positionierung als auch auf Proportionen zeigte sich CL †19. 569 Krafft: Bene Valete, S. 40 ist zu entnehmen: „Man kann am Eschatokoll zugleich beobachten, wie sehr Lanfranc an der verbesserten Raumaufteilung auf der Urkunde arbeitete. Nach anfänglichen Veränderungen der Größenverhältnisse zwischen Rota und Monogramm überwindet er bis 1094 diesen Gegensatz und kommt schließlich zu einer Angleichung der Höhe beider nun auf eine Linie gesetzten Zeichen, die für das Stilempfinden, welches aus den Papstprivilegien erkennbar ist, lange prägend bleibt.“ Aus ibid., Anm. 64 geht darüber hinaus hervor: „Noch in JL 5449, JL 5450, JL 5459 ist die Rota (so wie bei Johannes von Gaeta) größer als das Monogramm, dann wird sie in JL 5464, JL 5498 niedriger, bevor im Stück für Oña 1094 das Gleichmaß erreicht wird.“ 570 JL 5395, JL 5398, JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5437, JL 5449, JL 5450, JL 5459, JL 5498, JL 5508, JL 5628 und JL 5681. 571 JL 5457, JL 5462, JL 5527e, JL 5543, JL 5549, JL 5551, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5580, JL 5623, JL 5635, JL 5672, JL 5692, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5736, JL 5784, JL 5785, JL 5798 und JL 5801. Nicht ersichtlich war dies für JL 5483, JL 5542, JL 5629 und JL 5783. 572 Wie Anm. 570, jedoch ohne JL 5462, JL 5564, JL 5580, JL 5623, JL 5635, JL 5692 und JL 5736.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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sich weit weniger systematisch eindeutige Ergebnisse dokumentieren: Zwar wurden Rota und Bene Valete weiterhin vielmalig in ihrem Durchmesser aneinander angeglichen 573, jedoch zeigt sich aufgrund häufiger Fälle einer größeren Rota 574 oder aber auch eines größeren Bene Valete 575 eine höhere Mannigfaltigkeit hinsichtlich d ieses Phänomens. Feststellbar ist im Vergleich zu den Ergebnissen in den Privilegien Gregors VII . eine sichtbare Systematisierungstendenz vor allem in den Privilegien Urbans II ., die sich in den Urkunden Paschalis᾽ II . zwar nicht konsequent fortgesetzt, trotzdem in gewisser Weise übernommen worden zu sein scheint. Generell lässt sich eine solche Tendenz aber auch schon für die feierlichen Privilegien Clemens᾽ III . nicht absprechen. Dahlhaus wies bereits grundsätzlich auf die Reduktion der Rotagröße hin 576. Zusätzlich wurde ihre Positionierung mehr und mehr vereinheitlicht. Über die Gestaltung des Rota-Innenraums und der darin oftmals sichtbaren Schreiberindividualität handelte Dahlhaus ebenso, wobei er deren In- und Umschriften sowie die Innenkreuze detailliert analysierte und in diesem Zuge erläuterte, dass diese Elemente jeweils „in Beziehung zu den Schreibern der Inschriften“ gesehen werden müssen 577. Aufgrund der von ihm festgestellten eigenhändigen Beteiligung der Päpste an der Ausführung der Rota- Inschrift und im Falle Urbans II . wegen des autographen Eintrages der Umschrift wies Dahlhaus der Rota eine beglaubigende Funktion zu. Unterschriften Beglaubigende Funktion wurde in der diplomatischen Forschung auch Unterschriften zugeschrieben 578. Eine persönliche Unterschrift des Papstes in Form einer subscriptio fand sich in keinem der feierlichen und einfachen Privilegien der Konkurrenten Gregor VII. und Clemens III. Auch in entsprechenden Originalen Urbans II. ließ sich eine Papstunterschrift nicht feststellen 579. Erstmals unter Paschalis II. tritt die 573 JL 5816, JL 5827, JL 5887e, JL 5888, JL 5902, JL 5906, JL 5916, JL 5921, JL 5982, JL 5989, JL 6067, JL 6082, JL 6142, JL 6193, JL 6193e, JL 6235, JL 6244, JL 6292, JL 6310, JL 6322, JL 6412, JL 6413, JL 6476, JL 6504, JL 6515, JL 6532, JL 6550 und JL 6563. 574 JL 5849, JL 5858, JL 5891, JL 5926, JL 5940, JL 6017, JL 6038, JL 6100, JL 6174, JL 6188, JL 6191, JL 6209, JL 6232, JL 6245, JL 6246, JL 6291, JL 6402 und JL 6580. 575 JL 5935e, JL 5938, JL 5945, JL 5968, JL 5975e, JL 5988, JL 5990, JL 6124, JL 6245e und JL 6477. 576 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 282. 577 Ibid., S. 282. 578 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 66, S. 92 f.; May: Ego N. N., S. 22 – 31; Fees: Zur Bedeutung des Siegels, S. 69. 579 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 574.
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Analyse der Quellen
namentliche Unterschrift des Papstes in regelmäßiger Form in 57 feierlichen 580 und zehn einfachen 581 Privilegien, nicht aber in Briefen auf 582. Auch die in den Urkunden dokumentierte Praxis, Kardinäle, kirchliche Würdenträger oder andere Konsentienten alleine, in Gruppen und in Kombination mit der Unterschrift des Papstes unterschreiben zu lassen, wird im Laufe des Wibertinischen Schismas homogener: Während weder in den originalen feierlichen Privilegien noch in den Briefen Gregors VII. solche Unterfertigungen vorkommen, sind sie in einem feierlichen Privileg 583 und in einem Brief 584 Clemens᾽ III. zu finden. In den in Abbildung vorliegenden Originalurkunden Urbans II. konnten s olche Unterschriften lediglich in einem Falle festgestellt werden 585 und außerdem in sechs feierlichen 586 und vier einfachen 587 Privilegien Paschalis᾽ II. Damit zeigten sich auf dem Wege zur eigenhändigen Unterschrift des Papstes im Laufe des Wibertinischen Schismas auffallend unterschiedliche Unterschrifts- und Unterfertigungspraktiken der einzelnen Konkurrenten. Aus d iesem Phänomen lassen sich, so eine These der vorliegenden Studie, Rückschlüsse auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung ziehen 588. Datierung Eine Datumszeile wiesen die feierlichen Privilegien Gregors VII. in 20 Abbildungen 589 auf, die beiden Briefe enthielten nur in einem Fall eine Datierung 590. Hinsichtlich ihrer Position im Eschatokoll und der Zeilenanzahl ließen sich in den untersuchten Pontifikaten durchaus Unterschiede festhalten, die alleine schon wegen der damit verbundenen graphischen Darstellung der Datierung in den Augen zahlreicher Forscher 580 JL 5827, JL 5849, JL 5858, JL 5887e, JL 5888, JL 5891, JL 5902, JL 5906, JL 5916, JL 5921, JL 5923, JL 5926, JL 5935e, JL 5938, JL 5940, JL 5945, JL 5968, JL 5975e, JL 5982, JL 5988, JL 5989, JL 5990, JL 6010, JL 6017, JL 6038, JL 6039, JL 6048, JL 6067, JL 6082, JL 6100, JL 6124, JL 6142, JL 6174, JL 6188, JL 6191, JL 6193, JL 6193e, JL 6209, JL 6232, JL 6235, JL 6244, JL 6245e, JL 6246, JL 6291, JL 6292, JL 6310, JL 6322, JL 6402, JL 6412, JL 6413, JL 6476, JL 6504, JL 6515, JL 6532, JL 6550, JL 6563 und JL 6580. 581 JL 5834, JL 5876, JL 6098, JL 6233, JL 6276, JL 6277, JL 6338, JL 6340, JL 6524 und JL 6559. 582 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 574. 583 CL 5. 584 CL 12. 585 JL 5540. 586 JL 5827, JL 5849, JL 5891, JL 5902, JL 5926 und JL 6477. 587 JL 6098, JL 6125, JL 6233 und JL 6340. 588 Vgl. Kap. 2.3.1. 589 Ausnahmen: JL 5060 und JL 5098. 590 JL 5167. Keine Datierung wies dagegen JL 5088 auf.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Abb. 8 Umfang der Datumszeilen
als Urkundenelement mit beglaubigender Wirkung zu beachten waren. Bis auf einen Brief Clemens᾽ III.591 und ein feierliches Privileg Paschalis᾽ II.592 zeigten alle feierlichen Privilegien und einfachen Privilegien in den Abbildungen der Originale Clemens᾽ III., Urbans II. und Paschalis᾽ II. eine Datierung, die zudem in allen Fällen, auch in Stücken, deren Kontext Kurialschrift oder kuriale Elemente aufwies, in Minuskelschrift zu Pergament gebracht worden war. In Bezug auf die Zeilenanzahl und der Position im Eschatokoll lassen sich folgende Aussagen machen: In den feierlichen Privilegien Gregors VII . wurde die Datumszeile in allen Fällen graphisch vom Kontext abgehoben und nicht im unmittelbaren Anschluss oder in dessen letzter Zeile, sondern stets auf der Höhe 593 oder unterhalb der graphischen Symbole 594 positioniert. In sieben Fällen betrug der Umfang der Datierung eine Zeile 595, in 13 Fällen dagegen zwei Zeilen 596, in keinem Fall wurde der Umfang von zwei Zeilen überschritten. Auch hier ließen sich für
5 91 CL 12. 592 JL 6193. 593 JL 4862, JL 4929, JL 4940, JL 4945, JL 4957, JL 5015, JL 5019e, JL 5044, JL 5134K, JL 5134M und JL 5263. 594 JL 4818, JL 4844, JL 5069α = JL 5302, JL 5110, JL 5160, JL 5211, JL 5214 und JL 5258. 595 JL 4929, JL 4945, JL 4984, JL 5044, JL 5069α = JL 5302, JL 5211 und JL 5214. 596 JL 4844, JL 4862, JL 4940, JL 4957, JL 5015, JL 5019e, JL 5110, JL 5134K, JL 5134M, JL 5160, JL 5211, JL 5258 und JL 5263.
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Analyse der Quellen
den gleichen Schreiber unterschiedliche Ausgestaltungsvarianten festhalten. Die g leiche Variationsbreite fand sich in den feierlichen Privilegien Clemens᾽ III ., in welchem in einem Fall 597 die Datumszeile auf der Höhe der graphischen Symbole lag und mittig z wischen beiden positioniert wurde, während in drei Fällen die Datumszeile unterhalb der graphischen Symbole eingetragen wurde 598. Lediglich im Falle des Briefes CL 13 wurde die Datierung unmittelbar an den Kontext angeschlossen. Bezüglich des Zeilenumfangs ließen sich in einem Fall (CL 13) eine einzeilige, in zwei Fällen eine zweizeilige 599, aber auch in zwei weiteren Fällen 600 gar eine dreizeilige Datierung festhalten. In den feierlichen Privilegien Urbans II . wurde die Datierung in keinem Fall unmittelbar an den Kontext angeschlossen und stand auch nicht über den graphischen Symbolen, sondern in fünf Fällen 601 auf deren Höhe und in 35 Fällen 602 unterhalb, am unteren Ende des Eschatokolls. Bezüglich der graphischen Darlegung des Datierungsumfangs ließ sich eine eindeutige Konzentration auf eine einzige Zeile feststellen (35 Fälle 603), während lediglich fünf Fälle 604 zweizeiliger Datierungen und kein Fall mit einer höheren Zeilenanzahl zu konstatieren waren. Bezüglich der einfachen Privilegien ließen sich ein Fall einer einzeiligen und vier Fälle mit zweizeiliger Datierung finden 605, die in den überwiegenden Fällen graphisch vom Kontext abgehoben worden war. Auch in den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II . ließ sich in der Mehrheit der Fälle die Datierung unterhalb der graphischen Symbole verorten, wobei in sechs Fällen 606 diese auch z wischen den graphischen Symbolen oder auf deren Höhe geschrieben worden war. Darüber hinaus ließ sich auch hier eine deutliche Tendenz zu einzeiligen
5 97 CL 28. 598 CL 5, CL 18 und CL 29. 599 CL 18 und CL 29. 600 CL 5 und CL 28. 601 JL 5580, JL 5736 = JL 5703α, JL 5784, JL 5798 und JL 5801. 6 02 JL 5395, JL 5398, JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5437, JL 5449, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5462, JL 5483, JL 5498, JL 5508, JL 5527e, JL 5542, JL 5543, JL 5549, JL 5551, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5623, JL 5628, JL 5629, JL 5635, JL 5672, JL 5681, JL 5692, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5783, JL 5785 und JL 5797. 6 03 JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5449, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5462, JL 5483, JL 5498, JL 5508, JL 5527e, JL 5542, JL 5543, JL 5549, JL 5551, JL 5552, JL 5553, JL 5564, JL 5623, JL 5628, JL 5629, JL 5635, JL 5672, JL 5681, JL 5692, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5736 = JL 5703α, JL 5783, JL 5785, JL 5797 und JL 5798. 604 JL 5395, JL 5398, JL 5437, JL 5580 und JL 5801. 605 Einzeilig: JL 5716; zweizeilig: JL 5504, JL 5540, JL 5623 und JL 5800e. 606 JL 5989, JL 6082, JL 6142, JL 6174, JL 6188 und JL 6193e.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Datierungen diagnostizieren, die in 38 Fällen 607 zu sichten war, wobei 19 Fälle 608 zweizeiliger Datierungen auftauchten. In JL 6292 nahm die Datierung gar drei Zeilen ein. Wie bereits bei Urban II . überwiegen in den einfachen Privilegien Paschalis᾽ II . die zweizeiligen Datierungen, w elche gegenüber den vier Fällen 609 mit einzeiligen 610 Exemplaren in zwölf Stücken zu verzeichnen sind. Eine Ausnahme bildete hier JL 6125, das mit einer siebenzeiligen Actum-Formel herausstach. Auch hinsichtlich d ieses Phänomens ließen sich in allen vier untersuchten Ponti fikaten zwar Beispiele mehrerer Ausgestaltungsvarianten aufzeigen, jedoch scheint auch hier im Verlauf des Pontifikats Urbans II. vor allem aufgrund einer eindeutigen Tendenz zu einzeiligen, unterhalb der graphischen Symbole positionierten Datumszeilen in dessen feierlichen Privilegien eine Homogenisierung des Urkundenbildes vorgenommen worden zu sein. Spuren dieses Prozesses tauchten auch in den feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II. auf, wenn auch offensichtlich weiterhin andere Gestaltungsvariationen nicht ausgeschlossen waren. Somit erhärtet sich auch bezüglich der Datumszeilen die Beobachtung eines Formalisierungsprozesses in Urbans II. Urkunden, der weiter unten mit möglichen Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung dieses Papstes in Verbindung gebracht werden soll 611.
2.2.2 Innere Merkmale Den äußeren Merkmalen ähnliche Verfestigungstendenzen zeigten sich auch im Bereich der inneren Merkmale, wie im Folgenden durch einen Vergleich der Anwendungs- und Ausgestaltungspraxis unterschiedlicher Protokollelemente 612 (Invocatio, Intitulatio, Inscriptio und Protokollschlusselement) aufgezeigt werden
6 07 JL 5827, JL 5849, JL 5858, JL 5887e, JL 5888, JL 5891, JL 5902, JL 5906, JL 5926, JL 5935e, JL 5938, JL 5940, JL 5945, JL 5968, JL 5975e, JL 5982, JL 5988, JL 5990, JL 6010, JL 6017, JL 6048, JL 6067, JL 6124, JL 6209, JL 6232, JL 6235, JL 6244, JL 6245e, JL 6246, JL 6310, JL 6322, JL 6413, JL 6476, JL 6477, JL 6504, JL 6515 und JL 6580. 6 08 JL 5816, JL 5921, JL 5923, JL 5989, JL 6038, JL 6082, JL 6100, JL 6142, JL 6174, JL 6188, JL 6191, JL 6193e, JL 6291, JL 6402, JL 6412, JL 6532, JL 6550, JL 5916 und JL 6563. 609 JL 5864, JL 6433, JL 6461 und JL 6513. 610 JL 5876, JL 6098, JL 6233, JL 6276, JL 6277, JL 6338, JL 6340, JL 6380, JL 6415, JL 6506, JL 6524 und JL 6559. 611 Vgl. Kap. 2.3.2. 612 In die hier vorgenommene Untersuchung wurden die kopial überlieferten Texte der gegenpäpstlichen Urkunden miteinbezogen (zu den Schwierigkeiten vgl. Kap. 1.4). Mit dem Protokoll wurde ein Textbereich gewählt, von dem anzunehmen ist, dass er aufgrund der gegenüber den
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Analyse der Quellen
kann 613. So ließen sich auch hier im Laufe der Konkurrenz zwischen Urban II . und Clemens III . bezüglich des teilweise in heterogener Form angewendeten Formulars – parallel zu dessen graphisch-visuellen Ausgestaltungsformen – bestimmte Verfestigungstendenzen beobachten 614. Die langfristigen Folgen d ieses Phänomens gewinnen umso mehr an Bedeutung, da eine entsprechend „korrekte“ Verwendung dieser Formularposten bereits Ende des 12. Jahrhunderts mehr und mehr als Echtheitskriterium galt 615. Da während des Wibertinischen Schismas zeitweilig unterschiedliche päpstliche Urkundenwesen parallel nebeneinander existierten, richtete sich der Blick auf die unterschiedlichen Gestaltungsweisen im Umkreis der einzelnen Konkurrenzpäpste. Zwar können für die Urkunden des Gegenpapstes Clemens III . aufgrund der Überlieferungslage nur vorsichtige Beobachtungen formuliert werden. Parallel zur Entwicklung der äußeren Merkmale zeigte sich jedoch, dass einzelne dort lokalisierte Phänomene im Anschluss an das Schisma langfristig nicht mehr als gängige Varianten in Papsturkunden erschienen, während die im Urkunden wesen Urbans II . festgestellten Verfestigungstendenzen auch im Bereich der inneren Merkmale zu finden sind. Frenz zufolge treten in den päpstlichen Urkunden des untersuchten Zeitraums keine Invocationes auf. Diese Einschätzung trifft jedoch auf einzelne Stücke Clemens᾽ III . nicht zu, weshalb d ieses Element hier Berücksichtigung finden musste 616. Dagegen wurde dem Aufbau und der Wortwahl der Formelelemente
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dispositiven Textelementen geringeren rechtlichen Bedeutung und stärkeren Formularlastigkeit von nachträglichen Textwiedergabemodifikationen verschont geblieben ist. Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 71; Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 47; Fichtenau: Adressen, S. 161 – 166; Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 246 f. mit weiterer Literatur. Hierfür wurden unterschiedliche Gestaltungs- und Formulierungspraktiken in einem ponti fikatsübergreifenden Vergleich untersucht und die Protokolle der einschlägigen Urkunden pontifikatsweise in Tabellen aneinandergereiht (vgl. Kap. 5.3). Aufgrund der marginalen Anzahl von gegenpäpstlichen Originalen Clemens᾽ III. wurden die ermittelten kopial überlieferten Protokolle in diese Auflistung miteinbezogen. Dass mit dem Formalisierungs-und Normierungsprozess der äußeren wie inneren Merkmale der hochmittelalterlichen Papsturkunde die Ausbildung festerer „Kriterien der Echtheitskritik“ einherging, machte bereits Koch: Die Schrift der Reichskanzlei, S. 308 – 310 am Beispiel der Initiale des Papstnamens plausibel. Die „Anfänge der […] Hervorhebung bestimmter Formular teile, zumindest jedoch des Beginns der Arenga sowie der stereotypen Formeln Eapropter (dilecti filii), Decernimus ergo, Si qua igitur bzw. Cunctis autem durch meist fettgezeichnete Majuskeln“ stellte Koch ebenso im Urkundenwesen Urbans II. fest. Solche Hervorhebungen finden sich jedoch auch unter Clemens III., vgl. Anm. 537. Frenz: Papsturkunden des Mittelalters, S. 21, § 14.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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von Inscriptio und Protokollschlusselement in päpstlichen Urkunden nur an wenigen Stellen Beachtung geschenkt. So wies Santifaller auf das Bestehen der Adressen (Inscriptiones) aus Name und Titel des Empfängers hin: „Der in diesen Adressen enthaltene Gesamttitel besteht aus dem eigentlichen Amtstitel (z. B. episcopus), aus Verwandtschaftsbezeichnungen, die sich zu Titeln entwickelt haben (z. B. frater, filius 617) und aus adjektivischen bzw. abstrakten Titeln (z. B. venerabilis, dilectus)“. Über diese Prämissen hinaus zeigten sich beim Vergleich der unterschiedlichen Inscriptionspraktiken unterschiedliche Vorgehensweisen bezüglich einer ausdrücklich dargestellten Eingliederung der Nachfolger des Empfängers in die dokumentierte Entscheidung (z. B. tuisque successoribus) und Hinweisen auf deren regelgerechte Nachfolge (z. B. regulariter promovendis). Zusätzlich ergeben sich Hinweise, dass die laut Santifaller als adjektivisch oder abstrakt geltenden Epitheta Hinweise auf Strategien zur Legitimationserlangung des Ausstellers zulassen. Gregor VII. Die Intitulationes aller untersuchten Originale Gregors VII. setzten sich ohne Ausnahme aus dem Papstnamen und der Beiformel episcopus servus servorum dei zusammen 618. In einem Fall (JL 5258) entbehrte ein feierliches Privileg der Inscriptio wie auch des Protokollschlusselements ganz. Bei der Durchsicht der Inscriptiones nach den Titulaturen der einzelnen Empfänger wurde Santifallers Unterteilung in Amts-, Verwandtschafts- und adjektivische oder abstrakte Titel (im Folgenden „Epitheta“) beibehalten 619. Es zeigte sich, dass im Falle des geistlichen Empfängerkreises Äbte wie üblich mit dem Amtstitel abbas benannt wurden. In zwei Urkunden für die Empfängergruppe der Kanoniker fand sich der Terminus prepositus, den Santifaller bereits am Ende des „9. Jahrh[underts], regelmäßig [jedoch] erst seit den dreißiger Jahren des 11. Jahrh[underts]“ festgestellt hatte 620. Nicht in allen 621, aber in den überwiegenden Fällen erschienen Verwandtschaftstitel und Epitheta. Unter Gregor VII . erschien hierbei stets dilectus in Christo filius, in keinem Falle dagegen wurden Äbte als frater bezeichnet, das Adjektiv religiosus erschien nicht und das seit Clemens II . 6 17 Fichtenau: Adressen, S. 163. 618 Del Ré: Vatikanlexikon, S. 725. 619 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 246 – 248. 620 JL 5015 und JL 5110. 621 Diese fehlen z. B. in JL 4818.
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Analyse der Quellen
sehr häufig verwendete venerabilis zumindest nicht regelmäßig 622. Wie bei der Empfängergruppe der Äbte ließ sich auch im Falle der Kardinäle bzw. deren Vorläufern eine Wortwahl in den Inscriptiones Gregors VII . feststellen, die Santifaller in den überwiegenden Fällen als regelmäßig bezeichnete 623: In zwei Fällen 624 lautete die Amtstitulatur sancte Romane ecclesie cardinal sacerdos. Da an diesen Stellen gleichzeitig auf die Position des Empfängers als Abt verwiesen wurde, fand sich der Zusatz dilectus in Christo filius. Nicht überraschend erschien in beiden Fällen eines bischöflichen Empfängers die übliche, von Santifaller erstmals im Jahre 405 lokalisierte Amtsbezeichnung episcopus. Die von Clemens III . in diesen Fällen verwendeten Termini coepiscopus oder presul dagegen zeigten sich nicht. Für den Passauer Bischof Altmann wurde der „unter Gregor VII . am häufigsten gebrauchte Titel“ dilectus frater in Christo verwendet, der „auch noch unter Urban II . wiederholt“625 vorkam. Epitheta wie karissimus oder reverendissimus zeigten sich nicht, während im Falle des Bischofs Garcia venerabilis, eine auch später unter Urban II . vorkommende Bezeichnung, verwendet wurde. Die Kanoniker von S. Hilaire, der Propst Rusticus und die Grafen Wido und Hugo wurden mit den üblichen Amtstiteln prior, canonici und comites erwähnt, ehrende Bezeichnungen, wie sie von Santifaller aufgelistet wurden, wurden ihnen nicht zuteil 626. Dagegen wurde ein weiterer weltlicher Empfänger, Graf Robert von Flandern, mit der Amtsbezeichnung comes bezeichnet und zusätzlich dilectus in Christo filius benannt. Die Florentiner Kanoniker wurden bemerkenswerterweise mit dem hierfür seltenen, doch ehrenden confratres betitelt 627. Nicht regelmäßig wurde im Protokoll Gregors VII . eine explizite Eingliederung der Nachfolger des Empfängers (tuisque/ eiusque successorribus) in die dokumentierte Entscheidung vorgenommen 628 und darüber hinaus auf die rechtmäßige, regelgerechte bzw. kanonische Nachfolge verwiesen 629.
622 JL 4929, JL 4957, JL 5044, JL 5060, JL 5069α = JL 5302, JL 5134K bzw. JL 5134M, JL 5167 und JL 5263. 623 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 248. 624 JL 5211 und JL 5214. 625 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 250. 626 Ibid., S. 255. 627 JL 4984 bzw. JL 5015. 628 JL 4929, JL 4940, JL 4957, JL 5015, JL 5019e, JL 5044, JL 5069α = JL 5302, JL 5060, JL 5134K bzw. JL 5134M, JL 5160, JL 5211, JL 5214, JL 5263 und JL 5098. 629 JL 4929, JL 4957, JL 5019e, JL 5044, JL 5069α = JL 5302, JL 5060, JL 5098, JL 5134K bzw. JL 5134M, JL 5160, JL 5211, JL 5214 und JL 5263.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Bezüglich der Protokollschlusselemente zeigte sich, dass die Verewigungsformel stets mit dem hierfür gängigen Terminus in perpetuum ausgedrückt wurde 630. Dagegen wies der Segenswunsch zwar in den überwiegenden Fällen die gewöhnliche Formulierung salutem et apostolicam benedictionem, jedoch auch andere Formulierungen wie salutem in Christo Iesu (JL 5110) oder in speziellen Rechtsangelegenheiten erweiterte Formen wie salutem et apostolicam benedictionem, si oboedierint (JL 5088) auf. Clemens III. In fünf der sechs untersuchten Originalurkunden Clemens᾽ III. setzten sich die Intitulationes aus dem Papstnamen und der Beiformel episcopus servus servorum dei zusammen 631. In einem Fall (CL 13) wurde stattdessen eine verbale Invocatio (in nomine sancte et individue trinitatis) angeführt. In der kopialen Überlieferung zeigte sich im Falle eines Briefes (CL 21) eine spezialisierte Form (Clemens misericordia dei veteris Rome humilis papa et servus servorum dei) der Intitulatio 632. In zwei Fällen fehlten darüber hinaus sowohl eine Inscriptio als auch ein Protokollschlusselement 633, des Weiteren schienen CL 35 und CL 16 lediglich des Protokollschlusselements zu entbehren. Inscriptiones: Von Clemens III. sind keine Urkunden für Äbte, Bischöfe oder Kardinäle im Original überliefert. Sowohl die Ravennater Kanoniker als auch die canonici sancti Deodati wurden mit der üblichen Amtstitulatur canonici bezeichnet, Verwandtschafts- oder Ehrbezeichnungen blieben dagegen aus. Im Falle eines im Original überlieferten feierlichen Privilegs (CL 5), in dem Clemens III. den Klerikern der Titelkirche S. Marcello in Via Lata den Besitz der „ecclesiola“ SS. Cosme et Damiani und aller ihrer Güter zur Nutzung gab, wurden im Protokoll bemerkenswerterweise alle fidelibus, qui nunc sunt et posteris angesprochen. Für den Erzpriester Donatus fand sich die Amtstitulatur archipresbiter, der die Zusatzbezeichnung venerabilis beigefügt wurde. Insgesamt erschienen die im Original überlieferten Adressen in den Urkunden Clemens᾽ III. in geringerem Maße als diejenigen in den Originalen Gregors VII. in der mehr und mehr standardisierten Form, die Vogtherr durch die „Nennung des Empfängers (zumeist mit Name, Titel und Ort oder Diözese) in Papsturkunden
630 Fichtenau: Adressen, S. 161. Nur der Vollständigkeit halber sei darauf verwiesen, dass dieser jedoch aufgrund verschiedener Schreibweisen teils auch mit imperpetuum wiederzugeben ist, wobei inhaltlich keine Abweichung festzustellen ist. 631 Vgl. Heidrich: Ravenna, S. 50. 632 Vgl. CL 21 und Kap. 5.3. 633 CL 13 und CL 40.
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Analyse der Quellen
[als] unerlässlich“ bezeichnete 634. Abzüglich zweier Fälschungen 635 stand der vorliegenden Untersuchung lediglich eine kopial überlieferte Urkunde für einen Abt zur Verfügung, in der sowohl die Nennung des Amtstitels abbas als auch der Verwandtschaftsbezeichnung filius und das Epitheton dilectus erfolgte. Vergleichend hierzu gilt es zwei – ebenso kopial überlieferte – Stücke für Äbtissinnen zu nennen 636: In beiden Fällen wurde der von Santifaller erstmals im 8. Jahrhundert festgestellte Amtstitel abbatissa genannt, darüber hinaus wurde der im 10. und 11. Jahrhundert übliche Verwandtschaftstitel filia benutzt. Uneinheitlich hingegen blieben die Epitheta. Im ersten Fall wurde mit dilecta in domino filia Altiburga abbatissa anstatt in Christo vielmehr in domino verwendet, im zweiten Fall wurde eine superlativisch verwendete Form des gängigen dilecta gebraucht, wobei die angesprochene Theophila in dieser Adresse nicht nur als filia in Christo, sondern auch als ancilla dei bezeichnet wurde. Ähnliche Erweiterungen der ehrenden Beifügungen fanden sich auch in den drei kopial überlieferten Briefen an Lanfranc, den Erzbischof von Canterbury. Fand sich in der Inscriptio des ersten Briefes ohne Beigabe jeglicher Verwandtschafts- oder Epitheta lediglich die Amtsbezeichnung archiepiscopus, wurde dagegen die Anrede im zweiten Brief bereits durch archiepiscopus sicut karissimus confrater erweitert, während im dritten Brief mit archiepiscopus confrater in Christo karissimus, vir in omni doctrina eruditissimus eine erneute Steigerung der Ehrbezeichnung konstatiert werden konnte. Santifaller beschrieb confrater als eine „seit der Mitte des 8. Jahrh[underts] […] regelmäßige Bezeichnung“ und merkte an, dass karissimus im 11. Jahrhundert lediglich einmal unter Johannes XIII. zu finden ist und später unter Leo IX. und Alexander II. häufiger auftrat 637. Der Zusatz im dritten Brief, vir in omni doctrina eruditissimus, deutet dagegen auf eine individuell gestaltete Passage hin, die die Vermutung aufkommen lässt, dass es sich hierbei um eine verbal gestaltete Bemühung des Gegenpapstes im Kampf um die Gunst des Erzbischofs gehandelt haben könnte, was wiederum zeigt, dass – neben aller formalen Ordnung, die die Inscriptiones dieser Zeit bereits aufweisen – individuelle, politisch motivierte Formulierungen durchaus Raum gehabt zu haben schienen 638. Für den Erzbischof Petrus von Dioclea wurde dagegen der bereits bei Gregor VII. vorgefundene Titel frater in Christo dilectus verwendet. Den Eindruck
6 34 Vogtherr: Urkundenlehre, S. 68. 635 CL †19 und CL †2. 636 CL 27 und CL 26. 637 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 249. 638 Vgl. die Regesten CL 6, CL 7 und CL 14; bereits Fichtenau: Adressen, S. 165 berichtete von Einzelfällen, in denen es aus „gewichtigem Grund auch zu Vergröberungen kommen [konnte]“, im Sinne politischer Demonstration. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei,
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
133
politischer, legitimationssteigernder Verwendung erregten auch zwei weitere Beispiele: zum einen der Brief an den direkten Konkurrenten, Odo von Chatillon (scil. Urban II.) (CL 16), in dem die Adresse an O[doni], olim dicto Hostiensi episcopo gerichtet war und der darin den kaum versteckten Hinweis enthielt, dass man aufgrund des Schismas weder das Papsttum des Gegners noch dessen Rang eines Bischofs anerkennen wollte. Ein zweites Beispiel ist der Brief an den Metropoliten von Reggio, Basileios (CL 21), der mit der Adresse filio in domino et metropolite Calabrie, domno Basilio zum einen den laut Santifaller im 10. und 11. Jahrhundert in dieser Konstellation selten erscheinenden Verwandtschaftstitel filius, zum anderen den von ihm „nur je einmal im Jahre 400 und im Jahre 967“ gefundenen Titel dominus enthielt 639. Als bemerkenswert können darüber hinaus auch die Briefe an Bischof Rupert von Bamberg (CL 36) und Erzbischof Ruothard von Mainz (CL 37) gelten, da hierin beide als coepiscopus und confrater bezeichnet wurden. Beide Titel lassen wegen ihrer seltenen Verwendung aufhorchen, wobei der Amtstitel coepiscopus laut Santifaller stets auszeichnend verwendet und der Verwandtschaftstitel confrater „nur ganz selten im 9. und 11. Jahrh[undert]“ gebraucht wurde 640. Ein Beispiel für einen weltlichen Empfänger stellt der Brief (CL 10) an den Böhmen Wratislaw dar, dessen Adresse glorioso principi Boemiorum ac dilectissimo filio mit princeps eine bemerkenswerte Amtstitulatur aufwies, jedoch mit dem Verwandtschaftstitel filius und den Beigaben gloriosus und dem superlativischen dilectissimus laut Santifaller zeitgemäße Formulierungen trug. In den gezeigten Fällen enthielten die Adressen Clemens᾽ III. gegenüber den Urkunden Gregors VII. somit eine deutlichere Tendenz, den Empfängern, um mit Kehr zu sprechen, mit „schmeichlerischer Verehrung“ entgegenzutreten 641. Wie auch schon unter Gregor VII. wurde in den Protokollen Clemens᾽ III. eine explizite Eingliederung der Nachfolger des Empfängers (tuisque/eiusque successoribus) in die dokumentierte Entscheidung nicht in regelmäßiger Form vorgenommen 642. Darüber hinaus fand sich nur in zwei Stücken ein ausformulierter Verweis auf die eingeschränkte Übertragbarkeit der Entscheidung auf rechtmäßig, regelgerecht bzw. kanonisch ins Amt gekommene Nachfolger 643.
S. 271 sah zweifellos das Recht, nach dem Funktionszusammenhang von päpstlichem Selbstverständnis und Urkundenformeln als Medium der eigenen Legitimation zu fragen. 639 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 249. 6 40 Ibid., S. 250. 6 41 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, S. 358. 6 42 So in CL 18, CL 28 und CL 35; zudem in CL 4, CL 5 und CL 29, jedoch mit abweichender Formulierung. 6 43 CL 26 und CL 27.
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Analyse der Quellen
Bezüglich der Protokollschlusselemente zeigte sich in vier feierlichen Privilegien die Verewigungsformel in der typischen Wortfolge in perpetuum, während einmal – wie erwähnt – in einem feierlichen Privileg (CL 5) mit einer abweichenden Formulierung auf das Fortdauern der dokumentierten Entscheidung in der Zukunft verwiesen wurde und ein weiteres feierliches Privileg (CL 18) eine abgewandelte Verewigungsform perpetuam in domino salutem aufwies. Die Ergebnisse der Durchsicht der kopialen Überlieferung deuteten auf eine weitere, alternativ verwendete Form der Verewigungsformel in einem feierlichen Privileg (CL 4) und einem wohl einfachen Privileg (CL 26) perpetuam in domino salutem hin. Urban II. Intitulationes: In allen untersuchten Urkunden Urbans II. fand sich die bekannte Intitulatio in Form des Papstnamens und des Zusatzes episcopus servus servorum dei. Lediglich in einem Fall (JL 5653) fanden sich keine Inscriptio und kein Protokollschlusselement und in einem weiteren Fall (JL 5806) fand sich nach der Adresse kein Protokollschlusselement. Inscriptiones: Alle Urkunden, die einen Abt zum Empfänger hatten, wurden mit der Amtsbezeichnung abbas ausgestattet. Der seit dem 5. Jahrhundert in päpstlichen Urkunden erscheinende Verwandtschaftstitel filius ist für die Mehrzahl dieser Urkunden zu konstatieren 644, wobei auch die Urkunden nicht unerwähnt bleiben sollen, in denen Äbte wie „seit der Mitte des 11. Jahrh[underts] […], wohl stets auszeichnend, […] als frater bezeichnet“645 wurden 646. Die Praxis, durch Epitheta ausgezeichnete Elemente in der Inscriptio zu verankern, zeigte sich nicht nur in Fällen der bekannten und häufig verwendeten Titel dilectus 647 oder venerabilis 648 oder der bereits unter Gregor VII. gängigen Bezeichnung dilectus in Christo filius 649 oder dilectus in Christo frater 650, die teils auch in superlativischer Form 651 verwendet wurden, sondern – wie im Falle der Äbte von Cluny und Montecassino – bei
6 44 JL 5429, JL 5457, JL 5483, JL 5498, JL 5527e, JL 5542, JL 5543, JL 5564, JL 5580, JL 5623, JL 5628, JL 5635, JL 5672, JL 5697, JL 5698, JL 5783, JL 5784 und JL 5797. 6 45 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 251. 6 46 JL 5462 und JL 5508. 6 47 JL 5527e, JL 5542, JL 5543, JL 5564, JL 5623, JL 5628, JL 5635, JL 5672, JL 5697 und JL 5797. 6 48 JL 5462, JL 5698, JL 5783 und JL 5784. 6 49 JL 5462, JL 5483, JL 5498, JL 5508 und JL 5580. 650 JL 5462 und JL 5508. 651 JL 5457.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
135
besonderen Titulierungen 652. Lediglich eine weitere Sonderform findet sich in JL 5429, in der dem Abt Sigefrid von Schaffhausen neben der gängigen Bezeichnung abbas die Titulierung karissimus filius zuteilwurde. Die Kombination aus gängigem Amtstitel (abbatissa) und dem Zusatz dilecta in Christo filia erhielt eine gewisse Lanza in der einzigen Urkunde (JL 5553) des hier für Urban II. untersuchten Quellenkorpus, die an eine Äbtissin gerichtet war. Bezüglich der Urkunden Urbans II. an Bischöfe gilt es, folgende Aspekte festzuhalten: Alle Bischöfe erhalten darin die gängige Amtsbezeichnung episcopus. Als Verwandtschaftsbezeichnung lässt sich durchgehend frater feststellen, dem teils der adjektivische Titel dilectus 653, in späteren Urkunden teils auch venerabilis 654 beigegeben wurde, wobei auch die Kombination dilectus in Christo frater 655 verwendet werden konnte. Die in den Urkunden Clemens᾽ III. festgestellte Form confrater fand sich dagegen nicht. Erzbischöfe wurden in zwei Fällen mit dem Amtstitel archiepiscopus bezeichnet, wobei in einem Falle (JL 5806) weder ein Verwandtschafts- noch ein adjektivischer Titel hinzugefügt wurden, während im zweiten Falle (JL 5801) der Erzbischof von Toledo als dilectus frater angesprochen wurde. Wo Adressaten in den hier untersuchten Fällen von Urkunden für Kanoniker nicht als prepositus 656 bezeichnet wurden, fehlte ein Amtstitel. Die Verwandtschaftsbezeichnung lautete stets filius und wurde zumeist mit dem superlativischen Beiwort charissimus 657 oder mit dilectus 658 bzw. dilectissimus 659 verbunden. Überwiegend wurde im Protokoll Urbans II. eine explizite Eingliederung der Nachfolger des Empfängers (tuisque/ eiusque successoribus) in die dokumentierte Entscheidung vorgenommen 660 und auf die rechtmäßige, regelgerechte bzw. kanonische Nachfolge verwiesen 661. Sowohl 652 JL 5551: Reverentissimus frater Hugo und JL 5681: Reverendissimus et karissimus frater Oderisius. Dagegen wurde Hugo in JL 5648 lediglich als venerabilis frater Hugo […] abbas bezeichnet. Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 251 hatte diese Titel nicht verzeichnet. 653 JL 5449, JL 5450 und JL 5549. 654 JL 5736 = JL 5703α und JL 5785. 655 JL 5437. 656 JL 5428, JL 5430, JL 5459, JL 5692 und JL 5702. 657 JL 5428, JL 5430, JL 5459 und JL 5702. 658 JL 5629 und JL 5692. 659 JL 5398. 6 60 JL 5398, JL 5428, JL 5429, JL 5430, JL 5437, JL 5449, JL 5450, JL 5457, JL 5459, JL 5462, JL 5483, JL 5498, JL 5508, JL 5527e, JL 5542, JL 5549, JL 5551, JL 5552, JL 5564, JL 5580, JL 5623, JL 5628, JL 5635, JL 5672, JL 5681, JL 5692, JL 5697, JL 5698, JL 5702, JL 5736 = JL 5703α, JL 5783, JL 5784, JL 5785, JL 5797, JL 5801 und JL 5806. 661 Vgl. Anm. 659, jedoch nicht die darin aufgeführten Urkunden JL 5552, JL 5692 und JL 5806. Abweichende Formulierungen enthalten darüber hinaus: JL 5553 und JL 5629.
136
Analyse der Quellen
für Äbte als auch für Bischöfe und Kanoniker erzeugen die einzelnen Protokollformulierungen Urbans II. einen homogeneren Eindruck als die Beispiele Clemens᾽ III. und schienen den entsprechenden Formulierungen Gregors VII. ähnlicher als die des Gegenpapstes. Protokollschlusselemente: In keiner der untersuchten Urkunden Urbans II . fand sich eine abweichende Formulierung der Verewigungsformel wie auch des Segenswunsches. Diese lauteten stets in perpetuum oder salutem et apostolicam benedictionem. Offenbar hatten sich diese Formulierungen im Zuge d ieses Pontifikats bereits verfestigt. Paschalis II. Intitulationes: Die bereits unter Gregor VII . und bei Urban II . standardmäßig verwendete Intitulatio episcopus servus servorum dei, von der lediglich der Gegenpapst Clemens III. in den genannten Fällen abwich, erschien auch in den Urkunden Paschalis᾽ II. In einem Fall (JL 6125) fehlten einem Protokoll sowohl die Inscriptio als auch das Protokollschlusselement. Inscriptio: Wie üblich wurden in den Urkunden Paschalis᾽ II ., deren Empfänger Äbte waren, diese mit dem Amtstitel abbas bezeichnet. Die Verwandtschaftstitulatur variierte – wie bereits bei Urban II . z wischen den überwiegenden Fällen von filius und in geringerer Anzahl von frater. Auch für die Epitheta wurden die Alternativen dilectus und venerabilis festgestellt, womit folgende Formulierungen zu konstatieren waren: dilectus filius 662, dilectus frater 663, venerabilis filius 664, venerabilis frater 665, aber auch erweiterte Versionen wie dilectus in Christo frater 666 oder dilectus in Christo filius 667. Darüber hinaus wurde der Amtstitel abbas des Öfteren noch einmal bestärkend mit dem Epitheton venerabilis erweitert 668. In zwei gesonderten Fällen wurde zum einen der Abt von Montecassino unter Berufung auf Urbans II . Handlung wie bereits in dessen Urkunde als reverendissimus 6 62 JL 5827, JL 5887e, JL 5891, JL 5902, JL 5938, JL 5940, JL 5945, JL 6048, JL 6067, JL 6100, JL 6124, JL 6188, JL 6193e, JL 6246, JL 6322, JL 6402, JL 6476, JL 6504, JL 6515, JL 6532, JL 6550, JL 5916, JL 6563, JL 6580, JL 6415, JL 6513, JL 5959e und JL 5980. 663 JL 5926. 664 JL 5982, JL 5988 und JL 5989. 665 JL 5849 und JL 5876. 666 JL 5906. 667 JL 5923, JL 6017, JL 6244, JL 6292 und JL 6098. 6 68 JL 5891, JL 5902, JL 5906, JL 5923, JL 6017, JL 6067, JL 6100, JL 6188, JL 6193e, JL 6246, JL 6402 und JL 5959e.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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et karissimus frater Oderisius, in einem weiteren Fall als conpresbiter 669 bezeichnet, während für dessen Nachfolger Gerhard die g leiche Formulierung verwendet wurde 670. Im Falle einer Urkunde für eine Äbtissin wurde die abbatissa Ermengard als karissima in domino filia 671 bezeichnet. Eine Urkunde für einen erzbischöflichen Empfänger zeigte die Amtsbezeichnung archiepiscopus, als Verwandtschaftstitel frater und als Beititel das, wie Santifaller festhielt, nur vereinzelt vorkommende reverendissimus 672. In drei Urkunden für spanische Empfänger wurden die am „Ende des 6., im 7., vereinzelt im 8. und dann wieder im 11. Jahrh[undert] regelmäßig“ genutzte Amtstitulatur coepiscopus und darüber hinaus auch der Titel primas verwendet, wobei mit dilecti fratres oder venerabiles fratres ein durchweg gängiger Verwandtschaftstitel und Epitheta verwendet wurden 673. In an Bischöfe gerichtete Urkunden fand sich durchgängig die Amtsbezeichnung episcopus und der Verwandtschaftstitel frater, wobei durch alternative Epitheta ein Fall mit dilectus frater 674, in allen anderen Fällen jedoch venerabilis frater 675 erschien. Des Weiteren ist festzuhalten, dass der Amtstitel prepositus in den überwiegenden Fällen in Urkunden mit Verbindungen zu Pröpsten und Kanonikern erschien, wobei die gängige Verwandtschaftsbezeichnung filius mit den Epitheta dilectus 676 oder dilectus in Christo filius 677 oder, wie in einem einzelnen Fall, mit karissimus 678 kombiniert wurde. Somit wird klar, dass die Verwendung der Amts- wie auch der Verwandtschaftstitel im Urkundenwesen Paschalis᾽ II. im Bereich der Empfängergruppen der Äbte, Bischöfe und Kanoniker dem Vorgehen unter Urban II. in vielerlei Hinsicht entsprach. Geringfügige Abweichungen waren lediglich bei den verwendeten Epitheta zu verzeichnen, die jedoch zumeist mehr in der quantitativen Verteilung als in der Wortwahl zu sehen sind. Ebenso überwiegend wurden im Protokoll Paschalis᾽ II. eine explizite Eingliederung der Nachfolger des Empfängers (tuisque/eiusque successoribus) in die
669 Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 248. 670 JL 5864, JL 6010 und JL 6310. 671 Diese Verwendung registrierte Santifaller: Über die Titel in den Adressen, S. 252 bislang nur bei Nikolaus II. bzw. Alexander II. 672 Ibid., S. 249. 673 JL 6192, JL 6526e und JL 6527 = JL 6465. 674 JL 6193. 675 JL 5975e, JL 6039, JL 6191, JL 6209, JL 6245, JL 6245e, JL 6291, JL 6477 und JL 6080. 676 JL 5921, JL 5935e und JL 5941. 677 JL 5968, JL 6038, JL 6276 und JL 6277. 678 JL 5888.
138
Analyse der Quellen
dokumentierte Entscheidung vorgenommen 679 und auf die rechtmäßige, regelgerechte bzw. kanonische Nachfolge verwiesen 680. Protokollschlusselement: In allen mit Verewigungsformel versehenen Urkunden lautete diese in perpetuum. Bis auf JL 5876, in welchem lediglich das Wort salutem angegeben wurde, wurde der Segenswunsch durchgängig mit salutem et apostolicam benedictionem formuliert. Ein Sonderfall bedeutete JL 5959e, da hier beide Formen des Protokollschlusselements nacheinander angeführt wurden. Tab. 2 Adressformulierungen im Überblick 681 Gregor VII. Äbte AT
Äbtissinnen
Erzbischöfe
abbas
Bischöfe
Kanoniker
episcopus
prepositus; cannonici confratres
VT
filius
frater
EP
dilectus; venerabilis
dilectus; venerabilis
KOMB
dilectus in Christo filius
dilectus frater in Christo
Clemens III. Äbte AT
abbas
Äbtissinnen
Erzbischöfe
Bischöfe
Kanoniker
abbatissa
archiepiscopus
coepiscopus; presul
canonici
confrater
VT
filius
filia
confrater
EP
dilectus
dilecta; dilectissima
karissimus
KOMB
dilectus filius
dilecta in domino filia; filia in Christo; ancilla dei
(con)frater in Christo dilectus; vir in omni doctrina eruditissimus
679 Nicht der Fall war dies in JL 5816, JL 5864, JL 5876, JL 5921, JL 5935e, JL 5941, JL 5970, JL 5980, JL 6080, JL 6090, JL 6095, JL 6125, JL 6142, JL 6148, JL 6174, JL 6191, JL 6192, JL 6232, JL 6276, JL 6338, JL 6340, JL 6415, JL 6433, JL 6461, JL 6505, JL 6513, JL 6524, JL 6526e, JL 6527 = JL 6465 und JL 6559. 680 Diese fehlte lediglich in JL 5938, JL 5990 und JL 6082 bzw. in allen in Anm. 678 vermerkten Stücken. 681 Vgl. Kap. 5.3.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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Urban II.
Äbte
Äbtissinnen
Erzbischöfe
Bischöfe
Kanoniker
AT
abbas
abbatissa
archiepiscopus
episcopus
prepositus
VT
filius; frater
filia
frater
frater
filius
EP
dilectus; venerabilis
dilecta
dilectus
dilectus; venerabilis
dilectus; charissimus; dilectissimus
KOMB
dilectus in Christo filius; dilectus in Christo frater; karissimus filius; reverendissimus et karissimus frater
dilecta in Christo filia
dilectus frater
dilectus in Christo frater
Äbtissinnen
Erzbischöfe
Bischöfe
Kanoniker
episcopus
prepositus
Paschalis II. Äbte AT
abbas
abbatissa
archiepiscopus
VT
filius; frater
filia
frater; coepisco- frater pus; primas
filius
EP
dilectus; venerabilis
karissima
dilectus; venerabilis; reverendissimus
dilectus; venerabilis
dilectus; karissimus
KOMB
dilectus filius; dilectus frater; venerabilis filius; venerabilis frater; dilectus in Christo frater; dilectus in Christo filius; reverendissimus et karissimus frater
karissima in domino filia
dilectus frater; venerabilis frater
dilectus frater; venerabilis frater
dilectus in Christo filius
AT: Amtstitel; VT: Verwandtschaftstitel; EP: Epitheta; KOMB: Kombinationen/Formulierungen
140
Analyse der Quellen
2.2.3 Zwischenergebnisse Die in Abbildung verfügbaren Originalurkunden Gregors VII ., Clemens᾽ III ., Urbans II. und Paschalis᾽ II. wurden bezüglich der Entwicklung ausgewählter äußerer und innerer Merkmale einer vergleichenden Untersuchung unterzogen. Dafür wurden mit der Initiale des Papstnamens und der inhaltlichen sowie graphischen Gestaltung der ersten Zeile (Intitulatio, Inscriptio und Protokollschlusselement) zunächst schwerpunktmäßig Elemente des Protokolls betrachtet und die bislang nur recht allgemein dargelegte Entwicklung dieser Papsturkundenkomponente im Laufe der zweiten Hälfte des 11. und des beginnenden 12. Jahrhunderts präzisiert 682. Die offengelegten, durchaus heterogenen Verwendungs- und Ausgestaltungsweisen einzelner Urkundenmerkmale machen plausibel, dass sich das für das spätere 12. Jahrhundert konstatierte „festgelegte Gesamtbild“683 der päpstlichen Urkunden zu Beginn des Untersuchungszeitraums in einem Anfangsstadium befand. Im Laufe des Wibertinischen Schismas, speziell im Laufe des Pontifikats Urbans II., zeigten sich jedoch auffallende Formalisierungs- und Homogenisierungstendenzen. Die Untersuchung konnte herausarbeiten, dass die Entwicklung einzelner Urkundenelemente sowie die Gestaltung des Schriftbildes in toto dabei keinesfalls linear verliefen. Vielmehr zeigte sich ein breites Repertoire unterschiedlicher, vielfach der individuellen Ausführung einzelner Schreiber geschuldeter Ausgestaltungsvarianten, wie die Beispiele der Initiale des Papstnamens, der graphisch-visuellen Hervorhebungspraxis einzelner Protokollteile und die Verwendungsformen des Protokollschlusselements deutlich machten. Dass die Ausgestaltung einzelner Elemente in wechselnder Intensität noch in enger Beziehung zu den jeweiligen Schreibern zu stehen schien, zeigte daneben auch die Verteilung des Protokolls in oder über die erste Zeile hinaus. Als Phänomene der
682 Frenz: Papsturkunden des Mittelalters, S. 21, § 14: „Das Protokoll, das gewöhnlich die erste Zeile einnimmt, wird ganz in littera elongata (verlängerter Schrift) geschrieben. Da die Invocatio bald außer Gebrauch kommt, besteht es aus drei Teilen: 1. Der Intitulatio, in der Form Leo episcopus servus servorum dei, 2. der Adresse im Dativ, 3. der Verewigungsformel In perpetuum [Herv. i. Orig.] (gelegentlich auch nach Art einer Grußformel, z. B. perpetuam in domino salutem, oder der regulären Grußformel salutem et apostolicam benedictionem, letzteres vor allem bei einfachen Privilegien). Der Papstname wird im 11. Jahrhundert meist in Kapitalis geschrieben, unter Leo IX. oft monogrammatisch verschränkt, dann in gewöhnlicher littera elongata, schließlich etwa seit Mitte des 13. Jahrhunderts in gotischer Majuskel ähnlich wie in den Bullen. Die einfachen Privilegien heben gewöhnlich nur den Papstnamen hervor. Die Verewigungsformel wird abgekürzt Inppm und gewöhnlich ebenfalls in gotischer Majuskel ausgeführt.“ 683 Vgl. Anm. 447.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
141
Verfestigung zeigten sich die in Form des Wortes Amen in die Urkunden Urbans II. aufgenommene Apprecatio und die geordnete Eschatokollstruktur, die am Beispiel der gemeinsamen Verwendung der graphischen Symbole Rota und Bene Valete sowie der Angleichung von deren Durchmesser herausgearbeitet wurde. Auch hinsichtlich der Datumszeile ließen sich im Urkundenwesen Urbans II. eine merkliche Tendenz zur Positionierung derselben am unteren Rand des Eschatokolls und die Festsetzung auf eine einzelne Zeile festhalten. Offenbar, so lassen diese Ergebnisse vermuten, wurde im Verlauf des Wibertinischen Schismas die Vorstellung, wie ein Repertoire konstitutiver Papsturkundenelemente auszusehen hatte, konkretisiert. Für die inneren Merkmale brachte eine vergleichende Untersuchung des Protokolls hierzu übereinstimmende Ergebnisse hervor: Alle herangezogenen Urkunden Gregors VII., Urbans II. und Paschalis᾽ II. wiesen eine Intitulatio auf, die sich aufgrund des stets gleichbleibenden Wortlauts (Papstname und Zusatz episcopus servus servorum dei) als bereits gefestigtes Element im Protokoll der päpstlichen Urkunden herausstellte. Diese nicht neue Erkenntnis gilt es schon deshalb herauszustellen, da sich sowohl in einer Originalurkunde als auch in der kopialen Überlieferung Clemens᾽ III. hierfür abweichende Beispiele zeigten, die entweder in Form einer alternativ gestalteten Intitulatioformulierung oder durch die ersatzweise Verwendung einer verbalen Invocatio in Erscheinung traten. Zudem stellte sich heraus, dass keiner der analysierten Urkunden die Intitulatio, wohl aber einigen Stücken das Protokollschlusselement und teilweise auch die Inscriptio fehlte. Bezüglich der Inscriptiones ließ sich eine zunehmend verfestigte Verwendung sowohl der Amts- wie auch der Verwandtschaftstitulierungen aufzeigen, wobei auch hier den Urkunden Clemens᾽ III. das größere Maß an Heterogenität zu entnehmen war. Am Beispiel einzelner Empfängergruppen konnte zusätzlich eine homogenere Verwendung von Epitheta veranschaulicht werden 684. Sowohl im Falle der Verwandtschaftstitel als auch bei den verwendeten Epitheta wurde auf politisch motivierte Formulierungen hingewiesen, die Rückschlüsse auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung des jeweiligen Ausstellers annehmen lassen. Beispiele einzelner Formulierungen in den drei Briefen Clemens᾽ III. an Erzbischof Lanfranc von Canterbury und in Adressen Urbans II. für die Äbte von Cluny, Montecassino und Schaffhausen zeigten gerade für die Hauptphase der Konkurrenz, dass Empfänger über das bloße Formular hinaus mit individuell zugeschnittenen oder durch die Nutzung von Superlativen verstärkten Ehrbezeichnungen umworben wurden. Hinsichtlich gängiger Formularvarianten im Protokoll offenbarten die
684 Die von Koch: Inscriptio, Sp. 447 als stereotyp bezeichnete Verwendung einzelner Merkmale der Inscriptio offenbarten sich dennoch teilweise heterogen.
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Analyse der Quellen
Urkunden Urbans II. deutlichere Parallelen zu den Stücken Gregors VII., als dies bei Clemens III. der Fall war. Unter Paschalis II. ließen sich weit mehr Übernahmen aus den Urkunden Urbans II. erkennen, als Pendants zu den bei Clemens III. verwendeten Formen registrierbar waren. Die zahlreichen Weiterführungen unter Urban II. und Paschalis II. spiegeln das sich festigende Urkundenbild deutlich wider. In den analysierten Stücken Clemens᾽ III. dagegen fanden sich mehrere abweichende Formen, die bereits Santifaller als nicht regelmäßig oder selten verwendet bezeichnet hatte. Ein Vergleich der vorliegenden Protokollschlusselemente zeigte schließlich, dass sowohl unter Gregor VII. als auch unter Clemens III. neben den zumeist verwendeten Formen der Verewigungsformel (in perpetuum) und des Segenswunsches (salutem et apostolicam benedictionem) zahlreiche Verwendungsbeispiele alternativer und abgewandelter Formen Anwendung fanden 685. Dagegen erschienen die später gängigen Vorgehensweisen (in perpetuum und salutem et apostolicam benedictionem) unter Urban II. und Paschalis II. seriell in homogener Form. Dass dem Wibertinischen Schisma im Hinblick auf die Entwicklung äußerer wie innerer Merkmale katalysatorische Wirkung zu bescheinigen ist, bestätigen die hier vorgestellten Resultate: Zum einen ging mit der Neu- oder Wiederaufnahme einzelner Elemente und der nunmehr serienmäßigen und systematischen Verwendung spezieller Komponenten die Verfestigung des Urkundenschriftbildes einher. Zum anderen zeigte sich eine zunehmende Homogenisierung und Rationalisierung der Ausgestaltungsvariationen einzelner Elemente. Während des Wibertinischen Schismas verfestigten sich somit offensichtlich die Ausgestaltungsgrundsätze der Papsturkunde, es entstanden Normen, und bestimmte Elemente schienen ab diesem Zeitpunkt für ein solches Dokument elementar bzw. konstitutiv zu werden. Wenngleich sich das Repertoire an Papsturkundenelementen und deren Anordnung auf dem Pergament festigten, konnten Ausgestaltungsdetails dennoch teils markanten Schreibereinflüssen unterliegen. Dass zahlreichen Schreibern mehrfach unterschiedliche Gestaltungsweisen gleicher Elemente nachgewiesen werden konnten, deutet auf einen hohen Schreibereinfluss hin. Der Einfluss der Kanzler erschien dagegen zunächst gering. In sechs Urkunden Clemens᾽ III. ließen sich sechs Schreiber und mannigfache Variationen einzelner Elemente zeigen, obwohl nur ein Kanzler (Petrus) aus den Datierungen hervorging, der zudem mehrmals vertreten wurde. Gleiches gilt für den Schreiber Rainerius 685 Anders als bei Vogtherr: Urkundenlehre, S. 68 dargestellt, zeigten sich die Protokollschlusselemente somit noch nicht durchgehend als ein für die „Typbestimmung einer Papsturkunden ausschlaggebend[es]“ Merkmal, da sich eine Zuweisung der Verewigung zu den feierlichen Privilegien erst unter Urban II., noch nicht zuverlässig aber in den Urkunden Gregors VII. und Clemens᾽ III., aufzeigen ließ.
Diplomatische Beobachtungen an ausgewählten Merkmalen
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und weitere Mundatoren im Laufe des Pontifikats Gregors VII. Dagegen verfügten Urban II. und Paschalis II. zwar über größere Schreiberkreise, jedoch fanden sich in ihren Urkunden die schreiberindividuellen Varianten quantitativ stark reduziert. Zu vermuten ist, dass Personen wie Johannes von Gaeta, unter dessen maßgeblicher Leitung Urbans II. Schreiberkreis stand, verstärkten Einfluss auf die Gestaltung der Urkunden nahmen 686. Nicht systematisch untersucht werden konnte an dieser Stelle ein möglicher Empfängereinfluss. Die festgestellten Formalisierungs- und Standardisierungsprozesse deuteten jedoch eine Reduktion eines solchen – schwerlich mit letzter Sicherheit nachzuvollziehenden – Einflusses an. Sie sprechen vielmehr für eine Einflussverlagerung von individuellen Ausführungen einzelner Schreiber im Rahmen eines bezüglich der Gestaltung einer Papsturkunde bestehenden graphisch-visuellen Grundkonsenses hin zu maßgebenden Personen wie dem Kanzler oder führenden Schreibern. Diese schufen im zunehmend organisierten Urkundenproduktionsprozess mit ihrer steigenden Einflussnahme auf die Urkundengestaltung offenbar nachhaltige Normen 687. Offensichtlich wurde einem einheitlichen, festen Urkundenschriftbild somit mehr und mehr Bedeutung beigemessen 688. Den diplomatischen Phänomenen in den Urkunden des Gegenpapstes Clemens III. ist an dieser Stelle noch einmal besonderes Augenmerk entgegenzubringen: Sie ließen den Schluss zu, dass das gegenpäpstliche Urkundenwesen in Bezug auf die Gestaltung seiner Urkunden nicht in derart eklatanter Form abwich, wie die dezidierten Urteile Kehrs und Erdmanns dies zum Teil erscheinen lassen 689. Durch Besonderheiten wie die Hervorhebung einzelner Formularteile durch fettgezeichnete Majuskeln 690, die Anordnung der graphischen Symbole im Eschatokoll der feierlichen Privilegien und die Darstellung von Unterschriften trug es vielmehr einen eigenen Beitrag zu d iesem Verfestigungsprozess dar 691. Da sich das Repertoire verwendeter U rkundenelemente
686 Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 177; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 280, Anm. 123. 687 Zur Frage, wie viel Einfluss Papst, Kanzler, Schreibern und Empfängern im hier untersuchten Zeitraum auf die Gestaltung der Urkunden zu attestieren sei, maß Otfried Krafft auf einer Tagung am 14./15. Juni 2013 in Erlangen dem Individualismus der Schreiber und der an der Erstellung der Urkunden beteiligten Personen großes Gewicht bei. Klaus Herbers hob dagegen die Rolle der geographischen Einflüsse hervor, die die unterschiedlichen ästhetischen Verständnisse der Aussteller und Empfänger mit sich brachten. Beiden sei an dieser Stelle für die wertvollen Gespräche gedankt. 688 Vgl. Kap. 2.3.2. 689 Vgl. Anm. 210 und Anm. 262. 690 Vgl. Anm. 537 und Anm. 614. 691 Vgl. zu diesem Phänomenen auch Schönfeld: Die Urkunden der Gegenpäpste.
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Analyse der Quellen
und deren Ausgestaltungsvarianten im untersuchten Zeitraum in einem fortwährenden Entwicklungs- und Fortbildungsprozess befand, bewirkte der Tod Clemens᾽ III., dass zahlreiche Gestaltungselemente der Urkundenproduktion dieses unterlegenen Papstprätendenten nach dem Schismaende langfristig keine Aufnahme in das weitere päpstliche Urkundenwesen fanden. Dieses fortwährende und nachhaltige Ausscheiden von Urkundenkomponenten und Ausprägungsvariationen, wie im Falle Clemens᾽ III. an der Initialengestaltung, der Invocations-, Apprecations- und Corroborationspraxis, den Protokollschlusselementen sowie den Datierungen gezeigt, und die damit einhergehende Durchsetzung der siegreichen Konzeption und Gestaltungspraxis des äußeren wie inneren Urkundenbildes der Konkurrenten bewirkten ebenso die Entstehung von Normen, gegen die man zu späterer Zeit die Urkunden des Gegenpapstes zu verstoßen beschuldigte.
2.3 Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung – ein Vergleich der Urkunden der konkurrierenden Päpste vor dem Hintergrund möglicher Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung 2.3.1 Die eigenhändige Beteiligung des Papstes und die Unterschrift der anderen In seinem im Jahr 2012 veröffentlichten Aufsatz Rota oder Unterschrift 692 konnte Dahlhaus plausibel machen, dass Papst Gregor VII . die Inschriften 693 zahlreicher Rotae 694 in seinen Urkunden eigenhändig eingetragen hat. Seine These belegte 692 Vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift. 693 Als „Inschrift“ wird im Folgenden die Schrift innerhalb des zumeist in vier Quadranten aufgeteilten Innenkreises der Rota bezeichnet, als „Umschrift“ dagegen die oftmals kreisförmig geformte Schrift innerhalb des Außenkreises. Schieffer: Zum Urkundenwesen, S. 426 – 448 hatte anstatt des Terminus „Rota-Inschrift“ den Begriff firmatio verwendet. Für die hier vorliegenden Ausführungen erfolgt jedoch eine enge Orientierung an der Terminologie Dahlhaus᾽. 694 Alle von Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 271 f. als Original identifizierten 21 Privilegien zeigen eine Rota, deren Position im Eschatokoll sich in den ersten in Abbildung vorliegenden Urkunden (JL 4818 bis zu JL 5015) aus der Perspektive des Betrachters aus gesehen tendenziell am linken Rand, in jedem Falle aber in der linken Hälfte des Eschatokolls befindet. Wurde, wie in JL 4818, JL 4862, JL 4929, JL 4940 und JL 5019e (IP III, S. 348, Nr. 1), ein Bene Valete in die Urkunde aufgenommen und dies ggf. durch eine (Groß-)Interpunktion erweitert, verschob
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
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Dahlhaus anhand eines Vergleichs dieser Rota-Inschriften mit überlieferten Unterschriften 695 in Papsturkunden der Vorgänger Gregors VII., die dieser in den Jahren 1057 – 1067 als Kardinalsubdiakon und Archidiakon Hildebrand – nach Dahlhaus᾽ Einschätzung – ebenso eigenhändig eingetragen hatte. Nur in drei der 21 von ihm als Original eingestuften feierlichen Privilegien wurde die Rota-Inschrift 696 nicht von diesem Papst selbst geschrieben 697. Dagegen konnte in keiner der sechs 698 in Abbildung vorliegenden Originalurkunden Clemens᾽ III . eine eigenhändige Beteiligung des Papstes an der praktischen Ausführung der graphischen, äußeren Gestaltung seiner Papsturkunden festgestellt werden 699. Im Kontext dieser Studie warf dieser Befund die Frage auf, welche Wirkung eine eigenhändige Beteiligung nach sich ziehen konnte und, damit verbunden, welche Rückschlüsse ihr Vorkommen in Bezug auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung in den Urkunden der konkurrierenden Papstprätendenten des Wibertinischen Schismas erlaubt. Was lässt sich daraus folgern, wenn sich einer der Konkurrenten – wie im Falle Clemens᾽ III. – offensichtlich nicht beteiligte? Wohl kann dies nicht heißen, eine Beteiligung der Päpste an der graphischen und inhaltlichen sich die Position der Rota, die dann zumeist kleiner gezeichnet wurde. In den späteren Ponti fikatsjahren, nämlich erstmals in JL 5044 bis JL 5263 bzw. das von Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298 (G 24) in die Jahre 1084 – 1085 datierte JL 5098 ( Jaffé nannte das Jahr 1078) wurde die Rota zentral in der Mitte des Eschatokolls platziert. 695 Dahlhaus hatte alle von ihm untersuchten Urkunden im Original eingesehen bzw. ihm lagen diese in Abbildungen vor. 696 In allen Rotae der von Dahlhaus als Original bezeichneten feierlichen Privilegien ließ sich einheitlich die Devise Gregors VII. nachweisen. Sie lautete: miserationes tue domine super omnia opera tua (Ps 144 (145), 9). Die Übersetzung dieses Psalmverses – Gregors VII. Devise greift den ersten Versteil suavis dominus universis nicht mit auf – könnte lauten: „Der Herr ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über allen seinen Werken.“ 697 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297: JL 4984 (G 8). Hier stand Dahlhaus eine Artem- Abbildung zur Verfügung, die dem Verfasser nicht vorlag. Zurückgegriffen werden konnte lediglich auf ein vom Verfasser selbst digitalisiertes Faksimile aus Santifaller: Quellen, Taf. 8 sowie Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297: JL 5044 (G 11) und JL 5069α = JL 5302 (G 12). In JL 5060 blieb die Rota ohne schriftliche Eintragung, weshalb sie im Folgenden nicht zu den von Gregor VII. eigenhändig unterfertigten Urkunden gezählt wird. 698 Nach Einsicht in die vom GLA Karlsruhe bereitgestellte Digitalaufnahme des gesamten Stückes ließ sich der Eindruck Dahlhaus᾽ auch für diese Urkunde Clemens᾽ III. bestärken. 699 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 – 279 griff auf fünf in Abbildung vorliegende Urkunden zurück, die sämtlich dieser Studie vorlagen: CL 12, CL 5, CL 18, CL 28 und CL 29. Eine digitale Abbildung von CL 13 lag Dahlhaus wohl nicht vor, da er sich auf eine Nachzeichnung, der – ohnehin einer Rota entbehrenden – Urkunde stützte.
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Analyse der Quellen
Konzeption ihrer Urkunden könne in einem solchen Fall von vornherein zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Eindeutig bewiesen werden kann eine s olche wiederum nicht, da Quellen, die Informationen zum konzeptionellen Aufbau der Kanzlei oder gar programmatische Anweisungen für deren ausführenden Organe enthalten, für das Hochmittelalter fehlen, womit Aussagen hierzu stark erschwert, oftmals sogar zum Spekulativen tendieren müssen 700. Ein paläographisch gesichertes autographes Mitwirken eines Papstes in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts lieferte nun aber einen gewichtigen Anstoß, Fragen zum strukturellen Ablauf der Produktion, der Übergabe und Präsentation einer päpstlichen Urkunde in einer Zeit des ansteigenden Urkundenausstoßes zu stellen. Die diplomatisch-paläographischen Beobachtungen in den Urkunden der konkurrierenden Päpste des Wibertinischen Schismas rechtfertigen zudem den Versuch, d ieses Phänomen mit der umstrittenen päpstlichen Legitimation der einzelnen Papstprätendenten während dieser Kirchenspaltungsphase in Verbindung zu bringen. Sowohl die Rolle der Papsturkunde als Rechtsdokument und als Objekt der Inszenierung päpstlicher Macht, als Träger autoritäts- wie legitimationsstiftender Botschaften 701 als auch als Medium der symbolischen Kommunikation 702 zwischen Aussteller und Empfängern stehen hier zur Diskussion. Darüber hinaus bietet es wertvolle Anhaltspunkte zu ideen- und kulturgeschichtlichen Fragen des hochmittelalterlichen Papsttums, bspw. des zeremoniellen, rituellen und symbolischen Verlaufs der Urkundenbestellung und deren Übergabe an den Empfänger, die wiederum Aussagen zur Interpretation des Eigenverständnisses der hochmittelalterlichen Päpste und der Rezeption von Papsttum und Kurie durch deren Obödienzen zulassen. Drittens eröffnet es die Möglichkeit,
700 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 106 hielt fest, dass, nachdem der Liber Diurnus gegen Ende des 13. Jahrhunderts kaum mehr verwendet worden war, erst im 13. Jahrhundert ein neues Kanzleibuch verwendet wurde, das wesentlich reichhaltiger gestaltet war. Zu den Ausgestaltungsvorschriften vgl. Tangl: Die päpstlichen Kanzleiordnungen, S. 303 f.; Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 177 – 179 hatte deren Aussagekraft in Bezug auf die zweite Hälfte des 11. und des 12. Jahrhunderts einschränkt, da erst unter Innozenz III. eine systematische Auflistung der Ausgestaltungsvarianten und eine Ausformulierung von Kanzleiregeln erfolgte. Dass sich entsprechende Kanzleiordnungen nicht in schriftlicher Form tradiert finden, zeigte Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 44. Für das Hochmittelalter – hier sei Sabine Fees (Marburg) für ihre bestätigenden Hinweise herzlich gedankt – können Vorlagenbücher, die Formeln des Liber Diurnus oder Ähnliches festhielten, als Hilfe für die päpstlichen Schreiber zwar angenommen werden, doch lassen sich deren Einsatzpraxis und strukturelle Funktionalisierung nicht immer zweifelsfrei zurückverfolgen. 701 Vgl. Anm. 294. 702 Vgl. Anm. 281 und Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 31 f.
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die diplomatische Entwicklung eines zentralen Unterfertigungsmittels päpstlicher Urkunden dieser Zeit zu rekonstruieren 703. Auf dem Weg zur eigenhändigen Unterschrift des Papstes, die sich im Verlauf des Pontifikats Paschalis᾽ II . (1099 – 1118) erstmalig 704 in serieller Form in seinen feierlichen Privilegien findet und deren autographe Ausführung durch den Aussteller sich im Wesentlichen – zumindest für Einzelelemente der Unterschrift 705 – erhielt, stellt sich die Frage nach der Funktion der eigenhändigen Beteiligung vor dem Aufkommen der päpstlichen Unterschrift. Lag den Päpsten möglicherweise daran, die Autorität ihrer Dokumente durch ihre eigene Beteiligung zu erhöhen? Sind die Motive für die effektreichere Ausgestaltung der päpstlichen Unterfertigung durch die modifizierte Positionierung – aus der Rota am linken unteren Rand in das obere Zentrum des Eschatokolls –, gleichsam einer wachsenden Bedeutung von Person und Institution des Papstes, möglicherweise in den Auseinandersetzungen der vorausgehenden Kirchenspaltungsphase zu suchen? Darf man die Etablierung der eigenhändigen Unterfertigung als institutionalisiertes Urkundenelement darum auch als graphisch exponierte und symbolisch ausdrucksstarke Botschaft des eigenen Anspruchs als legitimer Papst verstehen? Das Phänomen der eigenhändigen Beteiligung der Päpste der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde von der diplomatisch-paläographischen Forschung zwar mehrfach zu rechts- und kanzleigeschichtlichen Fragen behandelt. Legitimationsgeschichtliche Aspekte im Kontext der Schismaphasen blieben dabei aber weitgehend unberücksichtigt. Diekamp zeigte im Jahre 1882, dass mit der Umgestaltung des 703 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 288 f. bezeichnete die Rota als Mittel der päpstlichen Unterfertigung und stellte die rechtliche Relevanz aufgrund der eigenhändigen päpstlichen Beteiligung heraus, da das Vorkommen einer Rota in d iesem Zeitraum eine päpstliche Unterschrift ausgeschlossen hatte. Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 399 dagegen maß einer eigenhändigen Unterfertigung durch den Aussteller keine rechtliche Funktion bei, da die Beglaubigung allein durch das päpstliche Siegel erfolgte. 704 Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 182 – 185; Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 382; Servatius: Paschalis II., S. 62; May: Ego N. N., S. 99. 705 Weder aus den Urkunden Gregors VII. noch Clemens᾽ III. ging eine eigenhändige Unterschrift des Ausstellers hervor. Beispiele für die Beifügung des Papstnamens im Eschatokoll der Urkunden Alexanders II. (z. B. JL 4489 und JL 4498) hatte Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 92 als „autograph“ bezeichnet, wohingegen Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 79 befürwortete, dass ein „Kanzleibeamter den Raum zwischen Rota und Monogramm mit dem Namen seines Herrn“ ausgefüllt hatte. Dass hierbei mit Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 405 und Giry: Manuel de diplomatique, S. 678 von einem Ersatz für die Rota gesprochen werden kann, verneinte Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 266 – 268, da es sich weder um Unterfertigungen als solche, noch um päpstliche Autographen handelte; vgl. Klewitz: Beiträge zum Urkundenwesen, S. 385 – 412.
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Analyse der Quellen
eigenhändig eingetragenen päpstlichen Schlusssatzes (Bene Valete) zum schließlich vom Kanzleipersonal im Laufe des Urkundenproduktionsprozesses ausgestalteten monogrammatischen Symbol im Eschatokoll der Privilegien Leos IX . die eigenhändige Beteiligung fortan in der neu in das päpstliche Urkundenbild integrierten Rota durchgeführt wurde. Diekamp sah jedoch nicht zwingend die Hand des Papstes an der inneren Gestaltung der Rotae beteiligt, vielmehr galt ihm „die Herstellung der Kreise und des Innenkreuzes sowie die Ausfüllung der vier Quadranten [als eine] Sache der Kanzlei“. Für Diekamp stand dagegen fest, dass die Umschriften der Rotae Leos IX . und Urbans II ., auf deren Urkunden er sich bei dieser Beobachtung beschränken musste, von ein und derselben, nämlich der päpstlichen Hand stammen mussten, woraus Diekamp schloss, dass nach der „Verdrängung des Schlusswunsches durch das Monogramm gerade die Umschrift der Rota die Unterschrift des Papstes oder eines Specialbevollmächtigten repräsentiert[e]“706. Dieser Ansicht schloss sich Schmitz-Kallenberg 707 an, der seine Angaben zur päpstlichen Eigenhändigkeit jedoch nur auf die Urkunden Leos IX . und Alexanders II . beschränkte, in Bezug auf die dazwischen liegenden Pontifikate aber lediglich die Wortlaute der Rota-Inhalte festhielt. Den Pontifikat Clemens᾽ III . und die diplomatischen Erkenntnischancen hieraus behandelte Schmitz-Kallenberg diesbezüglich dagegen nicht. Die Frage der päpstlichen Beteiligung an der Herstellung der Rotae ließ der Papsturkundenforscher bewusst offen, jedoch hielt er als Schlussfolgerung seiner Untersuchungen fest, dass die päpstliche Unterfertigungspraxis Leos IX ., der seiner Meinung nach auch die Umschrift seiner Rotae in der Regel eigenhändig schrieb, nicht beibehalten wurde, sondern „vielmehr die Unterschrift sehr bald von einem speziell dazu Beauftragten aus der näheren Umgebung des Papstes, zuweilen sogar von dem Urkundenschreiber geschrieben [wurde] und der Papst […] eigenhändig nur das, […] seit Alexander II . die Devise einleitende, Kreuz in den Kreisring“ eintrug 708. Kaltenbrunner, der für die Rota-Devisen Leos IX . bis zu Urban II . lediglich die Verwendung des Formulars betrachtete, dabei aber auf eine Stellungnahme zu deren eigenhändigem Eintrag durch den jeweiligen Pontifex verzichtete, beobachtete, dass die Devise in den Rotae mit der Papstunterschrift seit dem Pontifikat Paschalis᾽ II . in „engster Beziehung“ stand und sie „daher [als] in der Umgebung des Papstes, wenn nicht von ihm selbst geschrieben zu betrachten“ sei 709. Darüber hinaus nahm Kaltenbrunner Stellung zu einer möglichen legitimatorischen Bedeutung der 7 06 Diekamp: Zum päpstlichen Urkundenwesen, S. 572 f. 707 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 91 – 93. 708 Ibid., S. 92. 709 Kaltenbrunner: Bemerkungen, S. 382 f.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
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Rota-Devise und deren Rolle im zelebrativen Akt der Urkundenausstellung, indem er feststellte, diese bliebe „nach wie vor einem besonderen Beurkundunsacte, nämlich der Approbation durch den Papst vorbehalten“. Kaltenbrunner vermutete, dass ab dem Pontifikat Calixts II . (1119 – 1124) die Päpste ihre eigenhändige Beteiligung auf das Kreuz in der Rota-Umschrift beschränkten, die Devisen und Umschriften dagegen in der Kanzlei nachgetragen wurden. Den eigenhändigen Eintrag der Devisen wie auch die unter Paschalis II . aufkommende Papstunterschrift und die seiner beiden Nachfolger hielt Kaltenbrunner für autograph. Auch in späteren Ponti fikaten, auf die der Forscher den Schwerpunkt seiner Untersuchung zur eigenhändigen Ausführung der päpstlichen Unterschrift legte 710 und in denen er für deren Ausführung nun bereits verschiedene Hände feststellen konnte, blieb trotzdem – versteht man Kaltenbrunner richtig, wohl auch bewusst so lanciert – der „Schein der Eigenhändigkeit“ gegeben. Offensichtlich behielten sich die Päpste einen – wenn wohl auch seit einem in der autographen Ausführung von Rota-Inschrift und Papstunterschrift Paschalis᾽ II . kulminierenden Höhepunkt zurückgehenden – Anteil an autograph auszuführenden Elementen in ihren Urkunden vor 711. Eine mögliche Interpretation für d ieses Vorgehen schlug Pflugk-Harttung vor: Für ihn bedeutete die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts die „eigentliche Zeit [einer] Papstpolitik auf Urkunden“ und dies machte er unter anderem an den mannigfachen Entwicklungen an den Unterfertigungszeichen fest, die er in dieser Phase der Übergangskanzlei von Leo IX . auf Paschalis II . lokalisierte 712. Pflugk-Harttung sah eine eindeutige Entwicklung der päpstlichen Unterfertigungspraxis in Form einer rückläufigen Bewegung bzw. einer Vereinfachung des päpstlichen Unterfertigungswesens gegeben, die er am Wegfall des Monogramms unter Alexander II . und mehr dann noch unter Gregor VII . sowie an der Verminderung des Wertes der Rota unter demselben aufzeigte. Bereits Pflugk-Harttung äußerte sich hinsichtlich einer eigenhändigen Beteiligung der Päpste des behandelten Zeitraumes an den Rotae ihrer Urkunden – wohl aufgrund der unzureichenden Vergleichsmöglichkeiten der weitverbreiteten Originalurkunden – vorsichtig, stieß jedoch mehr als ein Jahrhundert
710 Ibid., S. 385 f. lokalisierte in den Urkunden Innozenz᾽ II. bereits „sicher verschiedene Hände“, für den Pontifikat Anastasius᾽ IV. vermutete er, dass die Ausführung der Unterschrift bereits in der Kanzlei selbst gemacht wurde. 711 Hierbei handelt es sich um Gelasius II. (1118 – 1119), vormals Johannes von Gaeta, der mehrere Urkunden Urbans II. und Paschalis᾽ II. datierte, somit wohl mit zelebrativen und strukturellen Kanzleiabläufen vertraut gewesen sein muss, und Calixt II. (1119 – 1124). Im Falle Calixts II. nahm Kaltenbrunner: ibid., S. 384 f. bereits Fälle von Stellvertretung an. 712 Cit. a. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 117; vgl. ders.: Papstpolitik in Urkunden.
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Analyse der Quellen
früher in bemerkenswerter Weise nahe zu den Ergebnissen Dahlhaus᾽ vor 713. Bresslau, der allen Widerständen gegenüber dezidiert an der eigenhändigen Unterfertigungspraxis bereits vor dem Pontifikat Leos IX . festhielt, sprach sich ebenso dafür aus, dass sich seit Leo IX . die päpstliche Unterschrift in das „neu eingeführte Zeichen, das wir Rota nennen“, verlegt hatte, zeichnete dies jedoch lediglich an wenigen Originalen des Papstes aus Toul nach, ohne im Anschluss die eigenhändige Beteiligung von dessen Nachfolgern in deren Rotae zu untersuchen 714. Santifaller nannte die eigenhändige Unterschrift das „vornehmste Beglaubigungsmittel der Urkunde“ und betonte deren Abwertung an Legitimationskraft, fehlte ihr diese Eigenhändigkeit und die Unterschriften von Aussteller, Zeugen und höheren Kanzleibeamten. Über die diplomatisch-paläographischen Forschungsinteressen hinaus stellte Santifaller somit bereits neben einer rechtsgeschichtlichen auch eine kultur- und ideengeschichtliche Bedeutung der eigenhändigen Beteiligung des Ausstellers in seinen Urkunden heraus 715. Frenz trat indirekt, ohne dabei die eigenhändige Beteiligung der Nachfolger Leos IX ., dessen autographe Eintragung seiner Rota-Devise er betonte, ausdrücklich auszuschließen, für die Ausfertigung der Einzelelemente durch das päpstliche Schreibpersonal ein 716. Außerdem zeigte Frenz, dass eine eigenhändige Beteiligung der Päpste bis in das Spätmittelalter in ihren Dokumenten nachweisbar ist, wie er an Beispielen aus dem 15. Jahrhundert vorführte, so bei Martin V., der dies mit den Worten ex corde nostro […] ultra secretarii nostri signum presentes litteras manu propria supra et infra signavimus wiedergab, oder auch bei Innozenz VIII ., der betonte: Scribimus breve ad ducem ipsum manu propria 717. Für Maleczek deutete bereits der Brief des Paulus an die Galater (Gal 6,11) mit dem Vers videte qualibus litteris scripsi vobis mea manu auf einen kulturgeschichtlich wertvollen religiösen Hintergrund der eigenhändigen Unterfertigung hin, wodurch
713 Vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 117 und dessen Beobachtungen zu den Rotae der einzelnen Päpste: Leo IX.: S. 165 f., Viktor II.: S. 172, Stephan IX.: S. 177, Benedikt X.: S. 180, Nikolaus II.: S. 183 – 185, Alexander II.: S. 194 – 197, Gregor VII.: S. 206 f., Clemens III.: S. 211, Viktor III.: S. 214, Urban II.: S. 223 – 227 und Paschalis II.: S. 245 – 249. 714 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 78 f. 715 Santifaller: Urkundenforschung, S. 22 f. 716 Vgl. Frenz: Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit, S. 18, § 16 – 18, in dessen Formulierung, Viktor II. und Stephan IX. hätten „die Quadranten ähnlich gestalten lassen“, man verstehen könnte, dass er klare päpstliche Anweisungen zur Gestaltung seiner Urkunden an das päpstliche Schreibpersonal unterstellte. Lediglich in den Urkunden Alexanders II. und schließlich ab Urban II. sah auch Frenz wieder die Eigenhändigkeit gegeben. 717 Ders.: Papstbriefe, Sp. 1685.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
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der Urkunde eine von biblischer Autorität erhöhte Legitimation zukommen sollte 718. Mit Johrendt wird die transpersonelle Funktion der Eigenhändigkeit deutlich, konnte doch die Berührung durch den Nachfolger Petri die Urkunde in ihrer Legitimität deutlich steigern 719. Darüber hinaus zeigen historiographische Zeugnisse des 12. Jahrhunderts, die von der eigenhändigen Beteiligung des Papstes im Zuge einer öffentlich zelebrierten Übergabe einer Urkunde an einen Empfänger berichten, dass offenbar eine solche Handlung symbolischer Kommunikation durchaus breite und sensible Rezeption seitens der Empfänger erfuhr, was ihren legitimatorischen Wert verstärkt offenbart 720. So trat Ficker für eine Verbindung der eigenhändigen Beteiligung eines Urkundenausstellers mit der feierlichen Übergabe in einem öffentlich zelebrativen Rahmen ein 721. Diese Ansicht übernahm auch Keller, der dem Vollziehungsstrich Karls des Großen als „Beglaubigungsmittel nur [dann] einen Sinn“ attestierte, wenn er „öffentlich […] ausgeführt wurde“, wodurch man sich den „öffentlich unterzeichnenden König […] kaum anders vorstellen [kann] als im Rahmen eines zeremonialen Aktes handelnd“722. Doch auch wenn eine eigenhändige Beteiligung nicht zwingend bedeuten muss, dass ein zelebrativer Rahmen diese Handlung flankiert hat, kommt einer solchen stets auch ein legitimatorisch stärkendes Moment zu: Etwas eigenhändig zu unterzeichnen, verstärkte den persönlichen Bezug zu der
7 18 Maleczek: Die eigenhändigen Unterschriften der Kardinäle, S. 242. 719 Vgl. Anm. 327. 720 Von der Eigenhändigkeit einer Unterschrift Calixts II. berichtete bspw. Hugh the Chanter (Hugo Cantor), ed. Johnson, S. 148 – 151, der als Augenzeuge einer Übergabezeremonie eines Privilegs an den Erzbischof von York beiwohnte: Scriptum privilegium domino pape allatum est. Quo perlecto, ipse manu sua scripsit. Deinde Ostiensis episcopus subscribens sic ait: ‚Spacium proxime post dominum papam ad adscribendum domino Prenestino reservo, quoniam prior meus est‘. Subscripserunt et alii quot aderant presbiteri cardinales et diaconi. Privilegio subscripto cum ceteris litteris accepto, archiepiscopus rogavit dominum papam, ut ei de sanctorum reliquiis et de balsamo donaret; vgl. Robert: Bullaire du pape Calixte II., S. 256, Nr. 172; lebhaft ruft die Darstellung auf einem Fenster des linken Seitenschiffs in der Kathedrale von York die päpstliche Urkundenübergabe in Erinnerung. Landulfi de sancto Paulo, ed. Bethmann, S. 42, c. 48 ist ein Bericht zur Übergabe von JL *6840 (Deperditum) über Unterschriften durch Kardinäle zu entnehmen; vgl. auch Falconis Beneventani chronicon, ed. del Re, S. 185; Schilling: Guido von Vienne, S. 683 erwähnte hierzu die Darstellung in der Historia Compostellana, ed. Falque Rey, II, 64,3, S. 350 f. über JL 7160. Offenbar, so zeigen diese Belege, war das Phänomen der eigenhändigen päpstlichen Unterfertigung bedeutend genug, um schriftlich fixiert und für Rezipienten der Gegenwart und Nachwelt festgehalten zu werden; vgl. Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 76 f. 721 Ficker: Beiträge zur Urkundenlehre, Bd. I, S. 110 – 114. 722 Keller: Zu den Siegeln, S. 435 f.
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Analyse der Quellen
dokumentierten Entscheidung, der Unterzeichnende vertrat damit persönlich eine Entscheidung oder einen Beschluss. Gerade für einen hochmittelalterlichen Papstprätendenten kommt in Phasen umstrittener Legitimationen umso stärker eine religiöse Perspektive zum Tragen: Etwas mit eigener Hand, vor Gott, zu unterschreiben, erhöhte die Legitimation von Dokument und Unterzeichner erheblich 723. Doch nicht nur aus legitimationsgeschichtlicher, sondern auch aus diplomatisch- paläographischer Sicht stand bereits in mehreren Forschungsbeiträgen die Frage im Raum, ob sich die Päpste des hier analysierten Untersuchungszeitraums in ihren Urkunden eigenhändig beteiligten. In seinem Aufsatz Aufkommen und Bedeutung der Rota aus dem Jahre 1996 zeigte Dahlhaus, dass Leo IX. bereits in zahlreichen Fällen einzelne Elemente der Rotae in seinen Urkunden eigenhändig eintrug 724. Darüber hinaus konnte er herausarbeiten, dass nahezu alle Päpste ab V iktor II. (1055 – 1057) bis Urban II. (1088 – 1099) in unterschiedlicher Häufigkeit und Methodik jeweils eigenhändig an der Gestaltung ihrer Urkunden mitwirkten. In allen Fällen, mit Ausnahme Benedikts X. (1058 – 1059), beteiligten sich die Päpste an der Gestaltung des konsequent gleichen graphischen Symbols: der Rota. So schrieb Viktor II. sehr häufig, keineswegs jedoch immer, die Inschrift der oberen Quadranten in den Rotae seiner Urkunden selbst. In den Urkunden Stephans IX. (1057 – 1058) identifizierte Dahlhaus die Handschrift des Papstes und vormaligen Abtes aus Montecassino, also dessen eigenhändige Beteiligung in den jeweils beiden oberen Quadranten seiner Rotae, in denen er in unterschied lichen Ausführungsvarianten die Buchstaben Alpha und Omega 725 eintrug und somit also mit lediglich zwei Buchstaben eigenhändig unterfertigt zu haben scheint. Für die Gegenpäpste Benedikt X. (1058 – 1059) und Honorius II. (1061 – 1064) ist aufgrund der problematischen Quellen- und Abbildungslage kaum ein Urteil möglich. Die von Dahlhaus vermutete autographe Zeichnung des Rota-Gerüstes in Benedikts X. Urkunde für Hildesheim lässt schon allein aufgrund der Seltenheit dieses Vorgehens aufhorchen 726. Dieser Gegenpapst, von dem nur ein einziges Original in Abbildung überliefert ist, schrieb in seiner Urkunde kein einziges Wort selbst, könnte aber, wie Dahlhaus vermutete, das Rota-Gerüst eigenhändig darin
7 23 Stieldorf: Die Magie der Urkunden, S. 18 – 24. 724 Dahlhaus: Aufkommen und Bedeutung der Rota, S. 410 f.; Santifaller: Über die Neugestaltung, S. 35 trat für eine „in der Regel wohl durch einen ständigen bevollmächtigten Vertreter“ erfolgte Eintragung der Rota-Elemente in den Privilegien Leos IX. ein. 725 Es handelt sich hierbei um den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets und die Selbstbezeichnung Gottes in der Apokalypse (Apc 1,8; 21,6; 22,13): Ego sum α et ω. 726 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 260; vgl. B 3.
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eingezeichnet haben 727. Sollte dies tatsächlich zutreffen, deutet dies nicht sofort auf eine Umsetzung in zeremoniellem Rahmen hin, da einer solchen Handlung – mit Ausnahme der Kreissymbolik – einerseits kaum liturgisch-symbolische Bedeutung beigemessen werden kann und andererseits mit der Ausführung im Rahmen einer öffentlichen Urkundenpräsentation kaum erinnerungs- oder legitimitätsstiftender Eindruck auf die Anwesenden erzielt worden wäre. Nikolaus II. beteiligte sich wiederum eigenhändig, indem er den Inhalt der beiden oberen Quadranten seiner Rotae selbst schrieb 728. Eine Ausnahme bildet hier die Urkunde JL 4393, in der er die unteren Rota-Quadranten mit den Namen der Apostelfürsten Petrus und Paulus ausfüllte 729. Beispiele für einen Schriftvergleich können hier mehrere Exemplare von Unterschriften bieten, die Nikolaus II. in seiner Zeit als Bischof von Florenz getätigt hatte 730. Alexander II. schrieb bis auf wenige Ausnahmen 731 in allen seiner im Original erhaltenen Privilegien die Quadranten-Inschriften seiner Rotae – teils lediglich die beiden oberen, teils aber auch alle vier – eigenhändig. In vereinzelten Fällen finden sich die Rotae dieses Papstes um eine Umschrift erweitert, die Alexander II. darüber hinaus ebenso autograph eingetragen hatte – eine Praxis, die sich bei Urban II. serienmäßig fortsetzen sollte. Auch Gregor VII. – hier ist nun das Zentrum des Untersuchungszeitraums erreicht – trug die Inschriften
727 Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 26, Nr. 30 beschrieb die Ausführung der Rota und die darin befindliche Schrift als unregelmäßig und unordentlich, ohne jedoch eine Schreiberprognose abzugeben: „Von der Rota sind die Kreise unordentlich ohne Zirkel gemacht, auch das Innenkreuz ist nicht ganz regelmäßig.“ Da allerdings sowohl das Monogramm als auch die Schrift ordentlich und sicher auf das Pergament aufgetragen wurden, ließe sich mit Pflugk-Harttung ein nachträgliches – unter Zeitdruck oder unter unzureichenden Arbeitsbedingungen ausgeführtes – Einzeichnen der Rota und deren Inschrift vermuten. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 260 schloss den Datar Lietbuin als Zeichner und Schreiber der gesamten Rota aus, was für eine Unterbrechung des Ausstellungsprozesses spräche. Keine Erwähnung fand die Rota-Inschrift bei Janicke: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Bd. I, S. 98, Nr. 100. Das Vorhandensein der Rota (circulus pontificalis) und den Wortlaut der Inschrift, jedoch ohne Verweise auf Schreiber oder Ausführung, erwähnte: Doebner: Urkundenbuch der Stadt Hildesheim, Bd. I, S. 4, Nr. 11. Irrig als Bleibullenabzeichnung wurde der Rota-Inhalt wiedergegeben in Kratz: Der Dom zu Hildesheim, S. 89, Nr. 2; vgl. B 3. 728 Hierbei handelte es sich Dahlhaus zufolge zumeist um nomina sacra IHC bzw. XPC. 729 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 262 bzw. S. 292 (hier zur Urkunde N 1). 730 Ibid., S. 262, Anm. 43. 731 Ibid., S. 294. Es handelt sich um IP VI/2, S. 389, Nr. 2 (A 4); JL 4490 (A 5); JL 4493 (A 7); IP IX, S. 203, Nr. 3 (A 24) und JL 4678 (A 42).
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Analyse der Quellen
zahlreicher Rotae in seinen Urkunden eigenhändig ein 732. Voraussetzung hierfür ist, dass die Unterschriften nicht von einem Stellvertreter ausgefertigt worden waren, der Gregor VII. in einem solchen Falle über 15 Jahre lang stets auch auf seinen Reisen als Papst hätte begleiten müssen, um die Rota-Inschrift für den Pontifex einzutragen 733. Urban II. beteiligte sich in den Rotae aller im Original erhaltenen Urkunden eigenhändig, jedoch schrieb er nicht mehr deren Inschrift, sondern deren Umschrift 734. In dieser lassen sich zwar „mannigfache Veränderungen im Wortlaut und in der graphischen Gestaltung“ feststellen, dafür aber in über 40 Fällen nur diese eine ausführende Hand 735. Bezüglich der persönlichen Unterschriften Paschalis᾽ II . hatten bereits Katterbach und Peitz 736 die These vertreten, dass Paschalis II. und seine Nachfolger auf dem Papstthron bis einschließlich Coelestin II. (1143 – 1144) ihre Rotae eigenhändig mit Devise und Ringkreuz ausstatteten und zudem die seit Paschalis II. gängige Namensunterschrift eigenhändig schrieben. Hieran hatten sich darüber hinaus bspw. auch Frenz und May angeschlossen 737. Für die Folgezeit stellten Katterbach und Peitz jedoch einen Rückgang der autographen Beteiligung der Päpste an ihren Urkunden fest. Gegenüber den Urkunden seiner unmittelbaren Vorgänger – auch der Konkurrenten Clemens III. und Urban II. – ließ sich am Beispiel der Urkunden Paschalis᾽ II . im Verlauf und im Anschluss des Wibertinischen Schismas jedoch eine offensichtliche Intensivierung der eigenhändigen Beteiligung feststellen, die 732 Kehrs: Scrinium und palatium, S. 100 Zuordnung ausführender Hände in den Rota-Inschriften Gregors VII. wichen in Einzelfällen von den Beobachtungen Dahlhaus᾽ ab. 733 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 4 – 6 verband das Auftreten des deutschen Clemens II. und mehr noch Leos IX. und die sich hier vollziehende Entwicklung des Papsttums zur Reisewürde mit dem Phänomen, dass „auch die [päpstliche] Kanzlei ambulant [und] zum ständigen Zubehör der nächsten päpstlichen Umgebung“ wurde, und begründete dies mit den steigenden Anforderungen und Bedürfnissen von Beurkundungen. Kuriale Urkundenausfertigungen zeigen darüber hinaus, dass päpstliche Schreiber in Rom auch in Abwesenheit des Pontifex Urkunden ausfertigten. Auch wenn die Kanzlei nicht durchgehend vollzählig und geschlossen – im institutionellen Sinne eines „päpstlichen Büreau[s]“ – auf allen Reisen in der Nähe des römischen Bischofs weilte, stand für Pflugk-Harttung fest, dass die Kanzlei „selbst in Rom […] mit dem Papst herumzog“, weswegen es für sie wohl keine „offiziell örtlich feststehende Räume […] gab“ und deren „eigentliche Stätte das jeweilige päpstliche Hoflager“ gewesen sein muss. 734 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 285 wies 47 Urkunden mit der Umschrift benedictus deus et pater domini Iesu Christi nach, die einen in drei Briefen des Neuen Testaments überlieferten Vers [II Cor. 1,3a = Eph 1,3a = I Pt 1,3a] wiedergibt. 735 Ibid., S. 284 f. 736 Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 180. 737 Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden, S. 405; May: Ego N. N., S. 99.
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eine gesteigerte Notwendigkeit, die eigene Beteiligung in den eigenen Urkunden zu demonstrieren, und eine damit erhöhte Legitimation des Ausstellers vermuten lassen kann. Katterbach und Peitz hatten in ihrer Studie in mindestens 20 analysierten feierlichen Privilegien 738, von denen der vorliegenden Studie mehrmals lediglich Nachzeichnungen (NZ) vorlagen, sodass einige Fälle zum Teil nur unzureichend nachvollzogen werden konnten, die eigenhändige Beteiligung festgestellt. Anhand der dieser Studie vorliegenden 67 digitalen Abbildungen von Originalurkunden, die eine päpstliche Unterschrift aufweisen – der dreifachen Menge des gesamten Quellenkorpus Katterbachs und Peitz᾽ für Paschalis II. –, konnten nun weitere Unterschriften in den Stücken dieses Papstes verglichen und die hier beschriebenen Beobachtungen weiter erhärtet werden 739. Bis auf wenige Ausnahmen konnten alle Papstunterschriften dem gleichen Schreiber zugeordnet werden 740. Dabei wurden unter anderem die von Katterbach und Peitz angegebenen Merkmale der Schrift nachverfolgt. Ihnen zufolge wurden die Unterschriften häufig nicht kalligraphisch zu Pergament gebracht, weswegen sie „sicher keine Kanzleiarbeit“ darstellten. Dass die Zeile der Papstunterschrift in den weitaus überwiegenden Fällen nicht liniert wurde und die päpstliche Signatur vielmehr frei auf dem Pergament eingetragen wurde, verstärkt diesen Eindruck noch weiter. Ferner stach in den Unterschriften das „besonders eigenartig mit Kürzung und Ligaturen geschriebene episcopus“ heraus 741. Doch ist eine Zuweisung der stets „gleiche[n], von der des Kontextes, des Datums sowie etwaiger sonstiger Unterschriften verschiedene[n] Hand“, bei der es sich Katterbach und Peitz zufolge stets um die Hand des Papstes selbst handeln sollte, nicht ohne aufmerksame Berücksichtigung des mehrfach markant unterschiedlichen Schriftbildes, der oftmals wechselnden Ausgestaltung einzelner Buchstabenformen vorzunehmen. Aufgrund
738 JL 5859 (NZ), JL 5870 (NZ), JL 5891, JL 5892 (NZ), JL 5895 (NZ), GN 1903, S. 546 (1102, Mai 31) (keine Abbildung vorhanden), JL 6012 (NZ), JL 6052 (NZ), JL 6100, JL 6170 (NZ), JL 6188, JL 6235, JL 6246, JL 6292, IP I, S. 159, Nr. 2 (NZ), JL 6398 (NZ), JL 6472 (NZ), JL 6478 (NZ), JL 6504, JL 6532 und JL 6534 (NZ). 739 Durch das vorliegende Bildmaterial war eine Erweiterung der Ergebnisse Katterbachs und Peitz᾽ hinsichtlich des Aufkommens der eigenhändigen Unterschrift Paschalis᾽ II. möglich: Beide hatten JL 5859 vom 7. März 1101 als „älteste Bulle Paschals II. mit Unterschrift, die untersucht worden war“, bezeichnet. Jedoch zeigte bereits JL 5827 vom 11. April 1100 das erstmalige Vorkommen einer eigenhändigen Papstunterschrift d ieses Papstes. Eine s olche erschien zudem in JL 5849 vom 20. November 1100 und JL 5858 vom 6. März 1101. 740 Ausnahmen: JL 5866, JL 5872, JL 6233 und JL 6502α. Von JL 5866, JL 5872 und JL 6233 standen dieser Studie lediglich Abbildungen von Kopien bzw. zweiten Ausführungen zur Verfügung. Eine eigenhändige Unterschrift des Papstes im Original ist deshalb nicht auszuschließen. 741 Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, S. 183.
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Analyse der Quellen
dieser Heterogenität erschien es, als ob Paschalis II. einige Formen im Laufe seines Pontifikats zunächst ausgebildet oder später umgebildet habe. Festzuhalten gilt es mit den überwiegend dünn geschriebenen, in wechselnder Intensität in die Breite gezogenen Buchstaben aber gewisse – wenn auch graphisch heterogen gestaltete – Grundformen des Duktus, welche eine Zuordnung zur gleichen Hand rechtfertigen. Als charakteristisch erweist sich das Wort ego, dessen initiales e quadratische, teils aber auch gebogene Grundformen annehmen konnte und dessen Zunge mehrheitlich als gerade, waagerechte Abstriche ausgeführt wurde. Fast immer wurde der e-Bogen in Form eines meist im Vergleich zur Gesamtdimension des Buchstabens kleinen Köpfchens dargestellt 742. Darüber hinaus findet sich das g in der Unterlänge als Bogen dargestellt, der in den ersten Urkundenexemplaren zwar eingerollt wurde, die Bogenlinie jedoch nicht mehr schnitt, während es in späteren Beispielen als Schlaufe gestaltet und steil oder senkrecht nach unten gezogen wurde. Als auffallend kann auch das p des Papstnamens bezeichnet werden, dessen Bogenelement zumeist nicht am oberen Schaftende abgeschlossen wurde, sondern, nachdem es teils weiter oben nach links in die Länge gezogen worden war, mit einem Haken nach rechts abgebogen wurde. In späteren Beispielen ging der dimensionale Anteil des Bogenelements im Vergleich zum Schaft merklich zurück. Das s des Wortes Paschalis zeigte sich als langes s, dessen Schaft zumeist in gebogener, selten dagegen in gerader Form geschrieben und dessen Oberlänge mit einem nach rechts abgebogenen Haken gestaltet wurde. Nicht in allen Fällen wurde ein mittig am Schaft auftreffender Anstrich sichtbar. Das den überwiegend Paschal, einmal in Form von Pascal 743 geschriebenen Papstnamen begleitende Kürzungszeichen wurde in Form eines waagerechten Strichs sowohl durch h und l als auch lediglich durch l gezogen. Markante, nach links gerichtete Abstriche ließen sich im Laufe des Pontifikats an den Buchstaben h und l feststellen. Die Wörter catholice und ecclesie wurden zumeist mit einer e-Caudata geschlossen, in wenigen Fällen fanden sich im Wort catholice die Buchstaben c und e ligiert. Stark hervorstechend zeigte sich das stets zu eps gekürzte episcopus. Während das e graphisch nicht zwingend wie das e von ego ausgestaltet sein musste, wurde das p gegenüber dem s meist hervorgehoben und nicht immer fanden sich diese beiden Buchstaben in Form einer Ligatur. Das stets zu ss abgekürzte subscripsi wurde mit einem planen Kürzungszeichen entweder über den beiden Buchstaben oder durch deren mittlere Zeilenhöhe markiert. In allen Fällen, in denen von einer eigenhändigen Unterfertigung des Papstes ausgegangen wurde, konnte die Schrift der Papstunterschrift von der Hand geschieden
7 42 Nicht der Fall war dies bspw. in JL 6193e und JL 6233. 743 Vgl. Anm. 739.
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werden, von der die Datierung eingetragen worden war 744. Somit erhärtet sich der Eindruck Katterbachs und Peitz᾽, dass das ego Paschalis […] subscripsi „wenigstens bei ihm [scil. Paschalis II.] nur dann einen Sinn ha[t], wenn es eigenhändig ist“. Aufgrund der in den überwiegenden Fällen der feierlichen Privilegien Paschalis᾽ II. festzustellenden Praxis, sowohl die persönliche Papstunterschrift als auch darüber hinaus häufig Teile der Rota autograph zu Pergament zu bringen, erscheint es plausibel, dass zum einen die legitimationsfördernde eigenhändige Tätigkeit des Papstes zum Ende des Wibertinischen Schismas einen Höhepunkt erreicht hatte. Zum anderen wird eine in den Urkunden der konkurrierenden Päpste deutlich werdende differierende Unterfertigungspraxis deutlich. Die weitreichende katalysatorische Folge des Schismas bestand damit in der Aufnahme der persönlichen Unterschrift des Papstes als Fortführung und Erweiterung des Vorgehens Urbans II. – und damit der Praxis der siegreichen Partei. Welche Rolle aber spielte der Gegenpapst Clemens III.? Den hier dargestellten Erkenntnissen steht die Beobachtung gegenüber, dass in keiner der sechs in Abbildung vorliegenden Originalurkunden d ieses Papstprätendenten eine eigenhändige Beteiligung des Ausstellers an der praktischen Ausführung der graphischen Gestaltung seiner Urkunden festgestellt werden kann. Die Kontexte dieser sechs Originale stammen von sechs verschiedenen Händen, die Datierungen in vier Fällen vom jeweiligen Kontextschreiber. In einem Fall ist der Schreiber der Datumszeile unbekannt, eine Datierung konnte dem Bischof Sigefred von Bologna, einem engen Mitstreiter Clemens᾽ III., zugewiesen werden. In keinem einzigen Fall schrieb der in der Datumszeile genannte Kanzler Petrus, der wenige Jahre zuvor von Gregor VII. zu Clemens III. übergelaufen war, die Datierung selbst, sondern ließ sich – auch teils stillschweigend – vertreten 745. Die Rotae und deren Inhalte konnten bereits von Dahlhaus nach einem Vergleich auf Schreiber zurückgeführt werden, die von Kontexten und Datierungen der übrigen Originale bekannt waren 746. Sowohl in den Datumszeilen, den graphischen Symbolen als auch in der Schrift des Kontextes und des Eschatokolls der Urkunden des Gegenpapstes ließ sich keine kontinuierlich vorkommende Hand feststellen, sodass in jenen Urkunden „mit einem eigenhändigen Eintrag des Ausstellers [nicht zu] rechnen“ ist 747.
744 In wenigen Ausnahmen entstand der Eindruck, dass die Papstunterschrift durch eine andere Person als den Papst ausgeführt worden war, bspw. in JL 6233 durch den Schreiber der Datierung, Johannes. 745 Vgl. Kap. 2.2.3. 746 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 277 – 279. 747 Ibid., S. 279.
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Analyse der Quellen
Bislang lässt sich also festhalten, dass bereits die Papsturkundenforschung des 19. und 20. Jahrhunderts das Phänomen der Eigenhändigkeit bei der Gestaltung einzelner Elemente von Papsturkunden thematisierte, dabei in der Zeit zwischen Leo IX. und Paschalis II. allem voran zu lokalisieren suchte, ob und in welchem Element ein Papst eigenhändig unterschrieben hatte. Die dabei vorherrschende Vorstellung einer Papstkanzlei als päpstliches Büro 748, eines institutionell strukturierten Verwaltungsorgans päpstlicher Administration 749, wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts übernommen, womit die übergreifende Fragestellung erklärt werden kann, ob und in welchen Fällen die einzelnen Unterfertigungselemente nicht vielmehr durch das päpstliche Schreibpersonal (unterschiedlichen Ranges) durchgeführt worden waren. Diese Sichtweise wurde zuletzt von Hirschmann infrage gestellt, demzufolge fälschlicherweise „zu oft […] die Herstellung mittelalterlicher Urkunden aus heutiger Sicht [mit der] Vorstellung von einer Kanzlei“ verbunden worden war, die sich in „moderner Weise als ein Büro von Beamten und Angestellten mit festen Kompetenzen darstellt“750. Erst durch die Untersuchung Dahlhaus᾽, der alle vorhandenen Originalurkunden der Päpste 1055 und 1099 im Original oder per Abbildung einsah 751, ist es gelungen, einen stichhaltigen paläographischen Nachweis für die eigenhändige Beteiligung der Päpste ab Leo IX. bis zu Urban II. zu erbringen. Darüber hinaus konnte Dahlhaus die diplomatischen Erkenntnisse liefern, dass sich in den Urkunden Leos IX. bis zu Urban II. die gemeinsame Existenz einer Rota und einer päpstlichen Unterschrift ausschloss. Dies bedeutet, dass durch das Vorhandensein einer Rota – an deren Gestaltung sich in den überwiegenden Fällen die Päpste eigenhändig beteiligten – eine weitere explizite Unterschrift des römischen Bischofs offenbar als unnötig betrachtet wurde. Außerdem wurde deutlich, dass auch Paschalis II. sich in seinen Urkunden in der breiten Mehrheit der Fälle eigenhändig beteiligt hatte. Er hatte sich dabei nicht auf Elemente der Rota beschränkt, sondern mit der in seinen feierlichen Privilegien erstmals serienmäßig auftauchenden Papstunterschrift ein zusätzliches Element der päpstlichen eigenhändigen Unterfertigung eingeführt, das fortan für die Urkunden zentral blieb. Im Laufe des Wibertinischen Schismas beteiligten sich also die heute als legitim geltenden Päpste Gregor VII ., Urban II. und in erhöhtem Maße Paschalis II., der sowohl Teile der Rota als auch
7 48 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 8. 749 Zum Beispiel sah Ottenthal: Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, S. XXXI in der Kanzlei Lothars III. eine „Urkundenbehörde des Reiches“. 750 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 59 mit weiterführender Literatur; vgl. Kehr: Scrinium und palatium, bspw. S. 77 f. 751 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 291.
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die Papstunterschrift zumeist selbst schrieb, eigenhändig an der Ausgestaltung ihrer Urkunden. Dass gerade der Gegenpapst Clemens III. sich nicht eigenhändig zu beteiligen schien, im Sinne Santifallers also seine Urkunden nicht auf diese Weise mit erhöhter Legitimation ausstattete, ist deshalb umso bemerkenswerter. Bereits unter Paschalis II. – somit am Ende des Wibertinischen Schismas, soweit die Urkundenüberlieferung einen Einblick zulässt 752 – schlossen sich die päpstliche Unterschrift und eine Rota bereits nicht mehr aus, weshalb nun ein weiteres, durch die autographe Ausführung des Papstes legitimitätsstiftendes Element in den päpstlichen Privilegien verankert worden war. Die eigenhändige Beteiligung der Päpste in ihren Urkunden stellt somit kein Phänomen dar, das als solches als eine Auswirkung der Kirchenspaltung in den Jahren 1084 bis 1100 zu deuten ist. Die Entwicklung der päpstlichen Unterschrift, die zeitweise eine doppelte Legitimierung der Urkunden durch die zweifach ausgeführte eigenhändige Beteiligung Paschalis᾽ II. – in Form von Rota-Inschrift und Papstunterschrift – erhielt, dürfte sich jedoch möglicherweise durchaus auch mit den umstrittenen Legitimationsverhältnissen erklären lassen, die das Wibertinische Schisma hervorgerufen hatte und die nach dem Tode Urbans II. im Jahre 1099 das dritte Konkurrenzpaar um die unumstrittene Papstwürde, den allseits akzeptierten Führungsanspruch über die christianitas, ringen ließ. In dem die Urkunden herstellenden Umkreis Clemens᾽ III . schien man einer eigenhändigen Beteiligung des Papstes jedoch wohl durchaus – ähnlich den grego rianischen Urkundenproduzenten – Bedeutung beizumessen und schien dieser Handlung wohl genauso legitimationsstiftende Funktion zuzusprechen, sie jedoch in alternativer Form umzusetzen. Hierfür aufschlussreich ist ein am 9. August 1092 in Monteveglio für das Kloster S. Dié ausgestelltes feierliches Privileg, an dessen Kontextende eine Corroboratio gestellt wurde 753. Die Verwendung einer solchen Formel, die die Beglaubigungsmittel einer Urkunde aufzählte, ist für Papsturkunden durchaus untypisch und sticht deshalb hervor 754. Sie lautete presentes litteras manus nostrę signo firmavimus et sigilli nostri impressione corroborari precipimus und signalisierte also ganz offen eine eigenhändige Unterfertigung. Diese wurde, wie bereits festgestellt, in der Urkunde von Clemens III. praktisch nicht in die Tat umgesetzt, sollte wohl aber de
7 52 Vgl. Anm. 156. 753 CL 29: presentes litteras manus nostrę signo firmavimus et sigilli nostri impressione corroborari precipimus. Zu Corroborationes im Allgemeinen vgl. Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 69 – 71. 754 Vgl. Anm. 558; träfe Mühlbachers: Kaiserurkunde und Papsturkunde, S. 504 Beobachtung, das Formelwesen der Papsturkunde sei von der Kaiserurkunde nicht beeinflusst worden, zu, handelte es sich nicht nur um „bloßes Formular“.
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Analyse der Quellen
facto öffentlichkeitswirksam visualisiert werden. Erfolgreich zumindest dahin gehend, dass eine nur drei Tage jüngere, wohl aus dem Umkreis des Empfängers stammende Urkunde Heinrichs IV.755 diese Formulierung wörtlich übernahm. Bezeichnenderweise fehlt dem Monogramm dieser Urkunde der Vollziehungsstrich, weshalb Gladiss vermutete, dass ein solcher Vollziehungsstrich wohl später hinzugefügt werden sollte, womit also die eigenhändige Beteiligung des Herrschers zumindest suggeriert werden konnte. Weitere Corroborationes bzw. Verweise auf Unterfertigungen in den Urkunden Clemens᾽ III. erfolgten in drei zusätzlichen Urkunden 756, die zwar die Form der Beglaubigung festhielten, jedoch keine Angaben zur Eigenhändigkeit des Papstes lieferten 757. Somit bleibt die Frage bestehen, warum der Gegenpapst nicht selbst unterfertigte. Möglicherweise, so könnte eine These lauten, wollte man auf Seiten Clemens᾽ III. anhand des eigenen Urkundenformulars, das mit der Anführung von Corroborationes dem der salischen Kaiserkanzlei ähnlich war, die Nähe und Verbundenheit zu Heinrich IV. demonstrieren und durch die scheinbar engen Beziehungen die eigene Legitimation stärken. Dass Clemens III. immer wieder die Nähe zu Kaiser Heinrich IV. suchte, geht schon alleine aus der Beobachtung hervor, dass er in mindestens acht Urkunden des Saliers als Zeuge oder Intervenient nachzuweisen ist 758. In den Urkunden des Kaisers, die während seines Italienaufenthalts ausgestellt wurden, erscheinen Corroborationes durchaus häufig, wobei sich keine davon in ihrer Wortwahl mit der Corroboratio in der angesprochenen Urkunde Clemens᾽ III. als identisch erwies. Einige deuteten mit 755 Gladiss (vgl. CL 29) bezeichnete diese Urkunde als Fälschung, während Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 131 f. dagegen für ein Original plädierte. Gawlik: Intervenienten und Zeugen, S. 82, S. 88 schlug – im Gegensatz zu Gladiss – vor, ein aus dem kaiserlichen Diplom rekonstruiertes Deperditum (*349) als Vorlage des hier behandelten Papstprivilegs zu sehen, womit sich Parallelen in der kaiserlichen und päpstlichen Urkundengestaltung erklären ließen. 756 Vgl. Anm. 558. 757 Bresslau: Handbuch der Urkundenlehre, Bd. I, S. 78, Anm. 2 machte auf Beispiele aus altrömischem Brauch übernommener Unterschriftsformeln aufmerksam, denen er eine intendierte eigenhändige Beteiligung, wenn auch nicht ausgeführt, so zumindest suggeriert, entnehmen wollte. Diese finden sich in Urkunden Pauls I., Benedikts VII. (974 – 983) (JL 3796 und JL 3798), Johannes᾽ XV. (985 – 996) (JL 3856), Silvesters II. (999 – 1003) (JL 3903) und Benedikts IX. (1033 – 1048) (JL 4115). 758 Offenbar schien Clemens III. den Kontakt mit dem im Reich südlich der Alpen präsenten salischen Herrscher zu suchen, da er bis zum Jahre 1090 als Intervenient in D H IV 293 (1077) und einmal als Zeuge in D H IV 359 (1084, Mai 23) feststellbar ist, danach in D H IV 414 (1090, Juni 26), D H IV †428 (1092, August 12), D H IV 443 (1095, März), D H IV 446 (1095, Mai), D H IV 447 (1095, Juni) und D H IV 452 (1096, Februar); vgl. Heidrich: Ravenna, S. 76 f., Anm. 39 f. sowie CL *23 und CL *31–CL *34.
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Formulierungen wie cartam […] manu propria corroboratam eine eigenhändige Unterfertigung explizit an, wobei eine s olche Ankündigung offenbar nicht immer praktisch umgesetzt wurde. Gladiss berichtete für mehrere Originalurkunden, dass deren Monogramme unvollzogen geblieben waren. Dass Heinrich IV. im Reich südlich der Alpen jedoch sehr wohl Urkunden eigenhändig unterschrieb, zeigten sowohl Gladiss 759 als auch Schlögl 760. Zusätzliche Aufschlüsse bot ein Blick in die erzbischöfliche Kanzlei Ravennas: Clemens III. war, wie die Untersuchung Heidrichs 761 zeigen konnte, im Laufe seines Pontifikats stets in engem Kontakt zu seinem Erzbistum Ravenna geblieben 762. Er wurde in Ravenna, von kleineren Oppositionsbewegungen von Teilen des Adels und Eigenständigkeitsansprüchen einiger Klöster abgesehen, nie ernsthaft angefochten. Darüber hinaus lassen sich immer wieder Perioden intensiver Kanzleitätigkeit in Ravenna feststellen, die Heidrich als „Absicherung Wiberts und seiner Emphyteusen in politisch brisanten Situationen“ interpretierte 763. Insgesamt liegen 16 Erzbischofsurkunden 764 Wiberts von Ravenna im Original vor, die ein einziger Mann namens Deusdedit geschrieben hat, wie Buzzi aufzeigen konnte. Zum einen bestätigen dies die Namensnennungen in den Urkunden, zum anderen Heidrichs Schriftvergleich 765. Somit hatte Deusdedit fast 50 Jahre allein die erzbischöfliche Kanzlei verkörpert und dabei drei Ravennater Erzbischöfen (Heinrich, Wibert und Otto) gedient 766. Die Urkunden enthalten am Ende einen legimus-Vermerk 767 und offenbaren mehrmals an ihrem Ende einen Schlusssatz in der Art einer Corroboratio, die mit dem 759 Nicht mit absoluter Sicherheit wollte Gladiss eine Unterschrift in D H IV 286 der Hand des Saliers zuweisen. Jedoch „dürfen“ bspw. die kaiserliche Unterschrift in D H IV. 415, wie der Editor in der Vorbemerkung zu dieser Urkunde feststellte, wie auch diejenige in D H IV. 444 „als eigenhändig gelten“. 760 Schlögl: Die Unterfertigung, S. 116 – 132. 761 Heidrich: Ravenna, S. 157 – 165. Generelle Übernahmen aus der Ravennater Kanzlei in das päpstliche Urkundenwesen Clemens᾽ III. hatte Heidrich (ibid., S. 55) bereits ausgeschlossen: „Zwischen der Ravennater Kanzlei Erzbischof Wiberts und seiner Kanzlei als römischer Papst […] bestehen keinerlei personale oder formale Zusammenhänge. [Wiberts Papsturkunden] haben in Schrift, Anordnung, Aufbau, Formular, Eschatokoll nichts mit den Ravennater Urkunden gemeinsam.“ 762 Vgl. CL 12: Hier beschrieb Clemens III. das Verhältnis der römischen und der Ravennater Kirche metaphorisch mit dem Bildnis filie et sponse. 763 Heidrich: Ravenna, S. 76 f. 764 Ibid., S. 46, Anm. 9, hier Nr. 3, Nr. 11, Nr. 13, Nr. 21, Nr. 23, Nr. 41, Nr. 46, Nr. 53, Nr. 58, Nr. 66, Nr. 70, Nr. 73 und Nr. 79 – 82. 765 Ibid., S. 48. 766 Buzzi: La curia, S. 49 – 51. 767 Ibid., S. 140. Abbildungen finden sich hierzu in Heidrich: Ravenna, S. 51.
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Analyse der Quellen
Verb subscripsimus die (eigenhändige) Unterschrift des Ausstellers, also Clemens᾽ III., vermeldeten 768. Keine dieser überlieferten Unterfertigungen hat Clemens III. aber, wie Heidrich herausstellte, eigenhändig mit seinem Namen unterschrieben. Auch die vorhandenen legimus-Unterfertigungen sind in ihrem Schriftcharakter, wie aus den Abbildungen deutlich hervorgeht, nicht einheitlich, woraus deutlich wird, dass Clemens III. diese offenbar nicht selbst tätigte – jedenfalls nicht regelmäßig. Da Unterschriften von Bischöfen in Bischofsurkunden des Ravennater Sprengels vorkamen und, wie erneut Heidrich zeigen konnte, sogar durchaus üblich waren, s olche zudem sowohl für Clemens᾽ III. Vorgänger wie Nachfolger im Ravennater Erzbischofsamt überliefert sind, ist das Fehlen eigenhändiger Unterschriften des Erzbischofs ein umso auffälligeres Phänomen. Vor dem Hintergrund der diplomatischen Entwicklung der päpstlichen Urkunden muss also sowohl die Verwendung von Corroborationes als auch das – im Vergleich zu Clemens᾽ III. päpstlichen Vorgängern und Gegenspielern sowohl in den Ravennater als auch Papsturkunden auffällige – untypische Fehlen einer eigenhändigen Beteiligung hinterfragt werden. Im Kontext der Fragestellung nach Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung warf dieser Befund konsequenterweise die Frage nach den potentiellen Rückschlussmöglichkeiten auf, ob sich Clemens III. möglicherweise selbst die Legitimation eines „echten“ Papstes gar nicht zugestand, sich vielleicht gar nicht als solcher visualisiert sehen wollte. Ein weiteres Phänomen in den Urkunden dieses Papstprätendenten legt eine andere Folgerung nahe: Mehrere seiner Urkunden enthalten neben der Nennung von Zeugen im Kontext eine Reihe von prominent platzierten Unterschriften kirchlicher Würdenträger im Eschatokoll, womit der Gegenpapst durch die Visualisierung seiner Obödienz und eines breiten Rückhalts die eigene Legitimation demonstrieren wollte. Spätestens nach seiner Inthronisation in Rom im Jahre 1084 und dem Übertritt zahlreicher Anhänger Gregors VII. auf seine Seite schien sich Clemens III. als der legitime Papst gesehen zu haben. Erst ab diesem Zeitpunkt nannten seine Urkunden den Papstnamen Clemens und die feierlichen Privilegien zeigten fortan Rota wie Bene Valete und teils auch eine Großinterpunktion. Verstärkt wird dieser Eindruck zudem durch Heidrichs Beobachtung in den von ihr untersuchten Ravennater Urkunden, dass die dortige erzbischöfliche Kanzlei nicht schon nach Clemens᾽ III. Erhebung in Brixen im Jahre 1081, sondern 768 Ibid., S. 51 lokalisierte s olche in Nr. 21, Nr. 23, Nr. 41, Nr. 53, Nr. 6, Nr. 73 und Nr. 81. Das Ende der Urkunde Nr. 53, deren Text einem Druck Fantuzzis (vgl. Heidrich: Ravenna, S. 51, Anm. 47 und Reg. 53) aus dem Original in Teilen entnommen wurde, lautet: quod ut verius credatur et ab omnibus observetur manu propria subter scribendo confirmamus quamvero pag[in] a Deusdedit notarius sancte nostre Rav. eccl. scribendam iusimus (!) in qua nos susscripsimus.
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erst in Folge der Inthronisation nach dessen Papstjahren datierte, wie dies auch in den Urkunden des Ravennater Sprengels feststellbar ist 769. Das feierliche Privileg 770 vom 4. November 1084, in dem Clemens III. den Klerikern der Titelkirche S. Marcello in Via Lata den Besitz der ecclesiola SS. Cosme e Damiani und aller seiner Güter zur Nutzung gab, bietet einen interessanten Eindruck in das päpstliche Selbstverständnis, denn in d iesem führte der Papstprätendent neben einer erstmals in einer seiner Urkunden auftauchenden hervorstechenden Rota und einem Bene Valete nicht weniger als zwölf kirchliche Würdenträger auf, bei denen es sich zum Teil um die einstigen, nun auf Clemens᾽ III. Seite gewechselten Anhänger Gregors VII. handelte 771. Ihre Unterschriften wurden in zwei Kolumnen am rechten wie am linken Rand jeweils neben den graphischen Symbolen angeordnet 772. Dies ist umso bemerkenswerter, da, wie der diplomatischen Forschung allgemein zu entnehmen ist, solche Unterschriften von Kardinälen, kirchlichen Würdenträgern oder sonstigen Zeugen mit Ausnahme von Konzilsakten in den päpstlichen Urkunden Leos IX. bis Urbans II. nur sehr vereinzelt auftraten 773 und erst unter P aschalis II., also während der Endphase und im Anschluss an das Wibertinische Schisma, regelmäßiger 7 69 Heidrich: Ravenna, S. 53. 770 Vgl. CL 5. 771 Es handelte sich hierbei um den Kardinalbischof Johannes von Porto, die von Clemens III . kreierten Kardinäle Johannes von Ostia und Adalbert (oder Albert) von Silva Candida oder S. Rufina, Kardinal Hugo Candidus von S. Clemente und den suburbikarischen Bischof Petrus von Falleri im südlichen Tuscien. Des Weiteren der Archidiakon Theodinus, der Kardinalpriester Leo von S. Lorenzo in Damaso, Kardinal Beno sowie Leo, Kardinalpriester von S. Lorenzo in Lucina, der Kardinalpriester Anastasius von S. Anastasia und Kanonikus von S. Dié und der Kardinalpriester Warinus vom Titel der zwölf Apostel. Als einziger Kardinaldiakon firmierte Theoderich von S. Maria in Via Lata; vgl. Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II , S. 987; Stoller: Schism, S. 47 – 51, Nr. 16. 772 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 976 – 979 sprach von einem Abfall der Kardinäle von Gregor VII. und nannte weitere Personen, die bei Beno keine Erwähnung fanden. Zur Frage, ob es sich bei dem genannten Hugo Candidus gleichzeitig um den Bischof Hugo von Fermo handelt, vgl. Stoller: Schism, S. 49 f.; Hüls: Kardinäle, S. 111, S. 159 f., v. a. Anm. 26; Stoller nahm an, das firmanus nicht richtig tradiert wurde, sondern im Original firmatus lauten musste – was an dieser Stelle widerlegt werden kann. 773 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 93 hatte die Entwicklung dahin gehend beschrieben. Seine Ansicht, dass unter Gregor VII. und dem Gegenpapst Clemens III. solche überhaupt fehlten, ist seit der Untersuchung Mays: Ego N. N., S. 82 f. nicht mehr aktuell. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste erwähnte Zeugenfirma in einzelnen Fällen, z. B. einer Urkunde Viktors II. (S. 88 f.), Nikolaus᾽ II. (S. 186) und weiterer, nicht im Original vorliegender Stücke Alexanders II. (S. 200) und Urbans II. (S. 230).
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Analyse der Quellen
in den päpstlichen Urkunden zu finden sind 774. Die Begrenzung der unterschriftsberechtigten Personen auf Kardinäle erfolgte im Laufe des Pontifikats Calixts II . und ihre systematische Integration in das Urkundenschriftbild anhand der Ordnung in drei Kolumnen dagegen erst unter Innozenz II.775. Erste Anzeichen einer solchen Ordnung ließen sich also nicht erst unter Paschalis II. in Ansätzen erkennen, sondern bereits unter Gegenpapst Clemens III.. Während sich in den Originalen Gregors VII. keine Unterschriften finden ließen, konnten solche Signaturen auch von Kardinalpriestern und Kardinaldiakonen im Urkundenwesen Clemens᾽ III. festgestellt werden. Nicht nur im vorgestellten feierlichen Privileg fanden sich Unterschriften, sondern trug z. B. auch CL 12 die wohl eigenhändigen 776 Unterschriften des Bischofs Roland von Treviso, des Bischofs Milo von Padua und des Bischofs Exxelinus von Vicenza. Weitere Unterschriften erschienen in einer am 18. Oktober 1099 in Tivoli ausgestellten Urkunde, die die Unterschriften von den Kardinalbischöfen Hugo von Praeneste und Theoderich von Albano, den Kardinalpriestern Johannes von S. Prisca, Guido von S. Balbina, Romanus von S. Marco, Romanus von S. Ciriaco nelle Terme, Nicolaus von S. Sabina, Octavianus von S. Susanna, von dem Archidiakon Johannes, den Kardinaldiakonen Petrus von S. Adriano, Paganus von S. Maria in Via Lata, einem Guido, dessen Titel nicht genannt wurde, und dem Primicerius Paulus 777 trug. Zusätzliche Urkunden mit Unterschriften ließen sich finden, die Clemens III. im Laufe seines Pontifikats in seiner Funktion als Ravennater Erzbischof ausgestellt hatte, bspw. ein von Stoller auf den 22. September 1097 datiertes, in Cesena ausgestelltes Stück, aus dem die Unterschriften des Bischofs Morandus von Imola, des Bischofs Wido von Ferrara, eines Mannes namens Guido und dessen Sohnes, Peter Molendinarius und eines Hugo, Sohn des Gerard hervorgehen 778. Bereits Klewitz hatte die Unterschriften der Kardinäle in den Urkunden des Gegenpapstes besonders dahin gehend als bedeutend bewertet, da durch sie eine Stärkung der Position des Kardinalats in Form der Kardinalpriester und Kardinaldiakone gegenüber dem Papsttum dokumentiert wurde, die May zufolge zum einen zeigte, „wieviel von der Stellungnahme der Kardinalpriester für die Position des jeweiligen Papstes in der Stadt Rom abhing“ und zum anderen deren Aufnahme in die Urkunden ihre Position weiter stärkte 779. May hielt des Weiteren fest, dass
7 74 Vogtherr: Urkundenlehre, S. 51; May: Ego N. N., S. 103 – 107. 775 Schmitz-Kallenberg: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 93. 776 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 276. 777 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 987. 778 Stoller: Schism, S. 122 – 125, Nr. 50. 779 Die von Gatz: Papstwahl, S. 697 dokumentierte Beobachtung, nach der sich Urban II. im Laufe der Konkurrenz zwischen ihm und Clemens III. ebenfalls dezidiert um die Obödienz
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die „Diakone Clemens᾽ III.“ als Erste mit der Bezeichnung diaconus cardinalis in päpstlichen Urkunden unterschrieben hatten, und folgerte hieraus, dass Clemens III. „die Entwicklung der Kardinäle um ein entscheidendes Stück voran[gebracht]“780 hatte. Mit Klewitz kann folglich in den päpstlichen Urkunden Clemens᾽ III. trotz der geringen Zahl der erhaltenen Urkunden der Ausbau der bereits in Einzelfällen vor Gregors VII. Pontifikat zu verzeichnenden Unterschriftspraxis aufgezeigt werden, die in der Folge zur Regel wurde. Somit ist eine entscheidende diplomatische Entwicklung im Laufe des Wibertinischen Schismas auf dem Weg zur standardmäßigen Aufnahme der Kardinalsunterschriften zu attestieren. Eine Motivation hierfür kann sicherlich in einer damit verbundenen Steigerung der Legitimation des Urkundenausstellers vermutet werden 781. Für die Konkurrenten Clemens᾽ III. war im Laufe des Wibertinischen Schismas auffällig, dass in keiner auf uns gekommenen Originalurkunde Gregors VII. die Unterschriften von Zeugen oder kirchlichen Würdenträgern festzustellen waren. So ging Laudage 782 davon aus, dass sich die Kardinalsunterschriften unter Paschalis II. erstmals etablierten, und versuchte die Vorgeschichte dieses Urkundenelements anhand der Urkunden des „Vorgängers“ – Urban II. – zu betrachten, wobei er den „anderen Vorgänger“, also den bis heute als Gegenpapst geltenden Clemens III., dagegen außer Acht ließ. Für Urban II. lassen sich mehrere Urkunden, in denen sich Unterschriften von kirchlichen Würdenträgern, bei Weitem nicht immer Kardinäle, befinden 783, ausmachen, von denen zwei Urkunden in Abbildung zur Verfügung standen 784, weitere jedoch nicht in Abbildung oder lediglich in kopialer Überlieferung vorlagen 785. Lediglich aus einer der Kardinalpriester bemühte, wodurch deren Einfluss anstieg, kann als Reaktion auf die Vorgehensweise seines Gegners gedeutet werden; vgl. Herbers: Geschichte des Papsttums im Mittelalter, S. 137. 780 May: Ego N. N., S. 82 f. 781 Klewitz: Die Entstehung des Kardinalskollegiums, S. 69. 782 Laudage: Rom und das Papsttum im frühen 12. Jahrhundert, S. 25. 783 Hinzu kommen vier in Abbildung vorliegende Fälschungen (JL †5447, JL †5562e, JL †5593 und JL †5629e), die in einem Fall (JL †5447) sowohl eine Papstunterschrift als auch weitere Unterschriften, in den anderen drei Fällen eine Papstunterschrift aufweisen. Dies macht deutlich, dass offensichtlich die Fälscher die eigenhändige Beteiligung des Papstes in Form der Unterschrift festhalten und dokumentieren wollten, um die Urkunde mit entsprechender Legitimität auszustatten. 784 JL 5540 und JL 5784. 785 1) JL 5466 (1092, August, Salerno), ediert von Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 149 f., Nr. 184, dem das Original zur Verfügung stand und der von vier Zeugenunterschriften, a) Hubaldus (Bischof von Sabina), b) Johannes (Bischof von Tusculum), c) Rangerius (Erzbischof von Reggio) und d) Azo (subdiaconus) berichtete. Der Papst selbst unterschrieb nicht. Pflugk-Harttung vermutete, die Unterschriften a) und b) „könnten“ von der Hand des
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Analyse der Quellen
Urkunde (JL 5540), von der ein Digitalisat zur Verfügung stand, gingen Informationen über die äußere Gestaltung, Eigenhändigkeit und Anordnung der Unterschriften hervor und zeigten, dass diese nicht systematisch geordnet auf dem Pergament verewigt worden zu sein scheinen und dass Urban II. selbst nicht unterschrieb. Die zweite Abbildung (JL 5784) zeigte unterhalb des Kontextes eine Zeile mit der Angabe von Zeugen (huius rei testes sunt Herrant de Grigingen et filii eius. Oudalri[c]h de Williheringen, Hecil, Etih., Marquart), die jedoch mit Pflugk-Harttung als auffällig von der kurialen Schrift des Kontextes abweichend und zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt bezeichnet werden kann, weshalb sie für die hier vorgenommene Untersuchung keinen Mehrwert brachte. Die kopial überlieferten Stücke boten darüber hinaus nur geringfügige Informationen über die graphische Gestaltung und Anordnung der Unterschriften 786. Für die Anführung der Subskribenten in den Urkunden ließen sich mehrere Motive anführen: Unabhängig von dem bereits mehrfach in der Forschung angefügten Emanzipationsstreben des Kardinalats erhielt einerseits die in der Urkunde dokumentierte Entscheidung durch sie eine höhere Legitimität. Andererseits wurde damit dokumentiert, dass der erzielte Konsens zwischen Empfänger und Aussteller von Seiten der Zeugen mitgetragen wurde 787. Außerdem wurde der Rückhalt des jeweiligen Papstprätendenten stärker demonstriert, weil gewichtige kirchliche Würdenträger sich in seiner Urkunde verewigen ließen. Von solch einer Aktion konnten sowohl der Aussteller, die Unterzeichnenden als auch die Empfänger profitieren: der Aussteller, da sein Rückhalt größer, seine Entscheidung von einer – visualisierten – Basis mitgetragen zu werden schien, wodurch ein möglichst breiter Konsens dargestellt wurde. Der Empfänger profitierte, weil seine Privilegierung nicht nur von dem ihre Urkunde ausstellenden Papstprätendenten allein, sondern in offensichtlicher Weise zusätzlich von zahlreichen Würdenträgern abgesegnet worden war. Die Zeugen selbst profitierten, da sie ihre Verbindung mit dem aus ihrer Sicht legitimen Papst verewigen lassen Kontextschreibers hergerührt haben, die Unterschriften c) und d) dagegen waren für ihn sicher „von anderer Hand“ geschrieben worden. Zumindest, so deutete er an, schienen nicht alle Unterschriften autograph gewesen zu sein. Keine Informationen über das äußere Erscheinungsbild bot 2) IP IX, S. 86, Nr. 17, ediert in QFIAB 34 (1954), Nr. 4, S. 43 – 45. 3) Nicht zu berücksichtigen war die von May: Ego N. N., S. 91, Anm. 89 angeführte Beispielurkunde JL 5403, die Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 145 f., Nr. 178 als „Original-Nachbildung“ herausstellte; vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 230; May: Ego N. N., S. 91, Anm. 89. 786 Bspw. wurden in JL †5547 die Unterschriften ebenfalls nicht in Kolumnen angeordnet. 787 Hüls: Kardinäle, S. 43 hielt es für natürlich, dass „beide Päpste (Clemens und Urban) darauf bedacht [waren], sich mit möglichst vielen Attributen des rechtmäßigen Papstes zu umgeben, und dazu gehörte eben auch die entsprechende Geistlichkeit“. Hüls sah daher im Aufstieg der Regionardiakone eine Konsequenz des Wibertinischen Schismas.
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konnten, ihr Einfluss in der K irche oder im Umkreis des Papstes dokumentiert und an die Öffentlichkeit gebracht wurde 788. Aus diesem Grund sei das zuvor als Beispiel genannte feierliche Privileg Clemens᾽ III . (CL 5) noch einmal aufgegriffen, da es noch aus einem weiteren Grund Rückschlussmöglichkeiten auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung Clemens᾽ III . bietet: Auch in dieser Urkunde, die so deutlich wie keine Urkunde dieses Papstes zuvor mit den Merkmalen der päpstlichen Privilegien dieser Zeit konform ging und die in einer Phase ausgestellt worden war, in der sich Clemens III . auf dem Höhepunkt seiner päpstlichen Macht befunden hatte 789, unterfertigte er nicht eigenhändig. Aus d iesem Grund ließe sich unterstellen, dass er in einer solchen Handlung wohl tatsächlich keine Legitimationssteigerung sah, sondern vielmehr seinen nach Gregors VII . Niederlage für ihn und seine Anhängerschaft offenbar gewordenen alleinigen Anspruch auf den Apostolischen Stuhl und dessen Legitimität visualisierte, die durch die Anführung der Unterschriften zahlreicher Unterstützer, die zudem in Teilen davor selbst von Gregor VII . abgelassen hatten, bekräftigt wurde. Wenn Maleczek das Wibertinische Schisma als „nicht nur de[n] Motor für den Aufstieg der Kardinalpriester, sondern auch der Kardinaldiakone“ bezeichnete und diese Situation mit der Macht der Umstände begründete, die nach einer größeren Zahl von ergebenen Mitarbeitern verlangten 790, zeigt dies eine weitere Katalysatorenfunktion dieser Schismaphase im Sinne Herbers᾽791 auf, die vor dem Hintergrund diplomatischer Beobachtungen erkennbar wird. Sucht man also nach den Entwicklungsetappen der Kardinalsunterschriften und deren Darstellung in Kolumnen, 788 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 59 ordnete eine s olche Vorgehensweise einem sich mehr und mehr festigenden konsensualen Herrschaftsverständnis zu, was aufgrund der umstrittenen Legitimationsverhältnisse durchaus mit dem bestehenden Schisma in Verbindung zu bringen ist: „Die erhöhte Bedeutung kollektiver Herrschaftsausübung um die Mitte des 12. Jahrhunderts springt dem Beobachter förmlich ins Auge. Vor dem Hintergrund der Funktion feierlicher Privilegien im hohen Mittelalter ist deshalb künftig stärker zu bedenken, dass es sich hier um eine Blütezeit kollektiver und konsensualer Darstellungs- und Herrschaftsform an der römischen Kurie handelt.“ 789 Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 982 beschrieb ein Übergewicht, das Clemens III. während dieser Phase in Rom gehabt hatte. Ziese: Wibert von Ravenna, S. 209 bezeichnete die Jahre z wischen Clemens᾽ III. Inthronisation 1084 bis 1092 als Höhepunkt von Wiberts Pontifikat. Ähnlich äußerte sich Heidrich: Ravenna, S. 161, die die Zeit z wischen dem Tod Gregors VII. und dem Sommer 1092 als die für die Stellung des Reformpapsttums in Rom kritischste Zeitspanne ansah. 790 Maleczek: Papst und Kardinalskolleg, S. 212. 791 Vgl. Anm. 151.
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Analyse der Quellen
ließen sich in Urbans II . Urkunden nur wenige deutliche Vorzeichen feststellen, in den Urkunden des Gegenpapstes Clemens III . dagegen weit mehr, was sich schließlich unter Paschalis II . ausgeweitet fand. Dies stellt eine diplomatische Entwicklung dar, die sich mit den umstrittenen Legitimationsverhältnissen im Zuge des Wibertinischen Schismas kontextualisieren lassen kann: Während Gregor VII. und Urban II. ihre Urkunden in den überwiegenden Fällen eigenhändig zu unterfertigen pflegten und damit im Sinne Santifallers diese Dokumente mit zusätzlicher Legitimation bereicherten, zeigte die gezielte Anführung der Unterschriften von Zeugen und Unterstützern eine weitere, teils alternativ verwendete Vorgehensweise der Konkurrenten zur Visualisierung von Obödienz und zur Darstellung der Legitimität ihrer Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl. In den Urkunden Clemens᾽ III . erfuhr dabei letzteres Mittel bevorzugte Anwendung, wobei der Gegenpapst durchaus – wie im Falle der eigenhändigen Beteiligung – auf Gewohntes zu verzichten schien, dafür – wie im Falle der Unterschriftspraxis – aber durchaus auch innovative Wege wählte. Da sich die Unterschriften von Konsentienten, Zeugen und Kardinälen im Laufe des Schismas zur standardisierten Papstunterschrift ab Paschalis II . kanalisierten und damit eine Erweiterung der eigenhändigen Beteiligung in Form der Papstunterschrift und der Unterschrift kirchlicher Würdenträger zu konstatieren ist, konnte die katalysatorische Funktion des Wibertinischen Schismas hierdurch verdeutlicht werden. Somit lässt sich bislang festhalten: Die Urkunden der konkurrierenden Päpste lassen zahlreiche Aussagen zu Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung zu. Gerade im Laufe des Wibertinischen Schismas ließen sich nachhaltige diplomatische Auswirkungen auf die innere und äußere Gestaltung der Papsturkunden feststellen. Dabei zeigte sich insbesondere für die Urkunden des Gegenpapstes Clemens III ., dass sich die Verwendung von Corroborationes letztlich nicht durchsetzte, die eigenhändige Beteiligung gegen dessen Praxis dagegen bestehen blieb, wobei ihr Anteil zunächst mittelfristig anwuchs, dann aber möglicherweise wegen steigender Urkundenzahlen zurückging, und sich schließlich die Aufnahme von Unterschriften kirchlicher Würdenträger als fester Bestandteil päpstlicher feierlicher Privilegien durchsetzte. Doch auch Urbans II . Gestaltungspraxis hatte Auswirkungen auf die Zukunft der päpstlichen Urkundengestaltung, wie auch im folgenden Abschnitt verstärkt dargelegt werden wird. Sie bewirkte eine Verfestigung des Urkundenschriftbildes, wobei zahlreiche Elemente das päpstliche Urkundenbild des 12. Jahrhunderts letztlich in vielerlei Hinsicht prägen sollten.
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2.3.2 Der Formalisierungsprozess in den feierlichen Privilegien Urbans II. Ein zweites Beispiel, das die in den analysierten Urkunden dokumentierten diplomatischen Beobachtungen in einen historischen Kontext überführen soll, wird sich mit einem merklichen Formalisierungsprozess in den feierlichen Privilegien Urbans II ., des direkten Konkurrenten des Gegenpapstes Clemens III ., auseinandersetzen. Hirschmann hielt bereits fest, dass sich in Bezug auf die Papsturkunden im Laufe des 12. Jahrhunderts sowohl „hinsichtlich der äußeren Merkmale wie die graphisch-visuelle Ausstattung, Format oder Schrift als auch bezüglich des inneren Aufbaus, der Formulierung und Sprache […] eine Tendenz zur Standardisierung und Uniformität erkennen“ lässt. Es sei dabei jedoch, so schränkte er ein, die Frage nach Kontinuität oder Bruch wie so oft nicht eindeutig zu beantworten. Zur Bestätigung seiner Beobachtung berief Hirschmann sich auf Studien Bromms, Bischoffs und Kordes᾽ zu Entwicklungsaspekten einzelner Urkundenelemente und Merkmale, anhand deren Resultate eine „allgemeine Standardisierung der Papsturkunde [zu] konstatieren [ist], die sowohl an äußeren Merkmalen wie Format, graphischer Gestaltung, Layout oder Schrift festzumachen ist“. Hierin sah Hirschmann einen „generelle[n] Trend zur Uniformität im Kanzleibereich“, aber auch den „Ausdruck einer neuen Rechtsauffassung oder […] neu definierte[n] Selbstdarstellung“792. Hirschmann, dessen Untersuchungszeitraum (1141 – 1159) mehrere Jahrzehnte nach der hier analysierten Periode angesetzt war, lieferte mit seiner Schlussfolgerung wichtige Hinweise, um in dieser Studie einzelnen Vorläufern, Entwicklungsstufen und Auswirkungen d ieses Prozesses nachzugehen. Somit lautet eine These, die aus den Beobachtungen der vorangegangenen Abschnitte hervorging, dass sich im Urkundenwesen Urbans II., speziell in den feierlichen Privilegien, ein Prozess der Formalisierung und Standardisierung feststellen lässt. Damit wird unterstellt, dass sich der Gebrauch einiger Urkundenelemente und deren graphische Ausgestaltung im Verlauf des Pontifikats Urbans II. und seiner Nachfolger – also mitten im Wibertinischen Schisma – festigte und normierte oder einst verwendete Elemente nach längerer Abstinenz dauerhaft in das gestalterische Repertoire aufgenommen wurden. Dieser Prozess, den Pflugk-Harttung 793 bereits registriert, jedoch die dafür einschlägigen diplomatischen Phänomene – an seinem im Vergleich zu dem
792 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 223. 793 Vgl. Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 13 – 26, S. 214 – 234.
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Analyse der Quellen
der vorliegenden Studie ohnehin kleineren Abbildungsbestand – nicht systematisch herausgearbeitet hatte, zeigte sich bspw. am Layout der Dokumente 794 aber auch an Gestaltungsvarianten anderer, teils zentraler äußerer Merkmale 795. Zum einen erschien dieses Phänomen vor dem Hintergrund der diplomatischen Folgen für die Gestaltung der Papsturkunden des 12. Jahrhunderts interessant. Zum anderen lässt sich vermuten, dass die Neugestaltungs- und Vereinheitlichungsprozesse auch deshalb erfolgt sein könnten, um die Urkunden eines Papstprätendenten für die jeweiligen Empfänger in höherem Maße wiedererkennbar und memorierbar zu machen 796. Das dadurch zu registrierende gefestigtere Urkundenbild lässt sich in diesem Kontext durchaus mit Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung der konkurrierenden Päpste im Zuge des Wibertinischen Schismas in Verbindung bringen. Im Anschluss an die nachhaltige Umgestaltung der päpstlichen Privilegien durch Leo IX. (1049 – 1054)797 wurden die Urkunden seiner Nachfolger zunächst von unterschiedlichen Einflüssen geprägt. Wesentliche Weiterentwicklungstendenzen in den päpstlichen Urkunden zeigten sich dabei überwiegend nicht als lineare Entwicklung. Vielmehr ließ sich – wie in der Analyse der äußeren Merkmale (Kap. 2.2.1) veranschaulicht – in den Urkunden Gregors VII. rund 25 Jahre nach Leos IX. Innovationen sogar eine Art Gegentrend beobachten: Die Verbannung von Bene Valete und Komma sowie die reduzierte Verwendung von Hervorhebungselementen – wie die elongierte erste Zeile – können hierfür als Beispiele gelten. Im Urkundenwesen Urbans II. wird dagegen wieder eine klare Tendenz zur Weiterentwicklung und Verfestigung der äußeren wie der inneren Gestaltung der Privilegien erkennbar, die wiederum unter seinen Nachfolgern fortgesetzt wurde. Ein Vergleich der feierlichen Privilegien Gregors VII., Clemens᾽ III., Urbans II. und Paschalis᾽ II. ließ den Schluss zu, dass bestimmte Merkmale vor dem Hintergrund der skizzierten Entwicklungen im Laufe des Schismas durch ihre standardisierte Verwendung hervorstechen, wofür die Ausgangspunkte speziell in den Pontifikat Urbans II. zu datieren sind 798. So festigte sich vor allem in den feierlichen Privilegien die Ausgestaltung der Initiale des Papstnamens und der
794 Es gibt nur wenige diplomatische Beiträge, die systematische und detaillierte Analysen zum Layout hochmittelalterlicher Papsturkunden enthalten; vgl. Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter; Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 234 – 241; Frenz: Graphische Symbole in päpstlichen Urkunden. 795 Vgl. Krafft: Bene Valete, S. 31. 796 Johrendt: Rusticano stilo, S. 170: „Etwas zugespitzt wird man sagen können, dass es nicht nur um Anerkennung ging, sondern auch ebenso um Identifikation.“ 797 Vgl. Anm. 256. 798 Zur Entwicklung der einzelnen Elemente vgl. Kap. 2.2.1.
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ersten Zeile durch Elongierung, wie auch der Gebrauch des Protokollschlusselements in Form einer Verewigungsformel (in perpetuum). Hier hatten sich seit Leo IX. und noch bis in die Urkunden Gregors VII. und Clemens᾽ III. zahlreiche unterschiedliche Gestaltungsvarianten gezeigt. Zumeist ließen sich Varianten von kapital oder unzial ausgeführten Majuskelbuchstaben finden, die mit weiteren Protokollteilen, z. B. der gesamten Intitulatio oder einzelnen Teilen der Adresse graphisch kombiniert wurden. Ein festes Vorgehen fand sich im Urkundenwesen der jeweils untersuchten Pontifikate und auch durch die Analyse einzelner Schreiber nicht. Unter Urban II. zeigte sich dagegen regelmäßig eine zunächst nur in geringem Maße durch größere Strichstärke optisch hervorgehobene, später bereits zudem durch Verzierungselemente geschmückte Initiale in einer ansonsten mittels Gitterschriftvarianten elongierten ersten Zeile. Auch wiesen alle feierlichen Privilegien Urbans II. ein Protokollschlusselement in Form der Worte in perpetuum auf, während in den Urkunden seiner Vorgänger noch unterschiedliche Formen d ieses Elements festzustellen waren. Auf sehr heterogene Weise ausgearbeitet fanden sich noch unter Gregor VII. und Clemens III. die graphischen Hervorhebungsvarianten einzelner Protokollelemente, wohingegen sich im Urkundenwesen Urbans II. diese Vielfalt auf wenige Varianten zusammengefasst zeigte. Bemerkenswert ist für den Pontifikat Urbans II. darüber hinaus die Aufnahme einer Apprecatio in Form des Wortes Amen als letztes Wort im Kontext. Diese war in den Urkunden der Päpste Leo IX. bis Gregor VII. nicht als systematisch verwendetes Urkundenelement zu sehen. In den feierlichen Privilegien Urbans II. etablierte sich die Apprecatio zum serienmäßig verwendeten Element, wobei sowohl die Ausgestaltungsvarianten als auch die Anzahl des auf dem Pergament verewigten Terminus Amen noch keine festen Formen angenommen hatten. Bestimmte Merkmale der Schrift wie die parallel erscheinenden gesperrten wie gedrungenen ct- und st-Ligaturen sind ebenso Beispiele für die Vereinheitlichung des Urkundenbildes 799. An den auf gleicher Höhe mit etwa gleichem Durchmesser ausgerichteten graphischen Symbolen Rota und Bene Valete zeigte sich eine gefestigtere Anordnung einzelner Eschatokollelemente 800. Die zumeist vom Papst eigenhändig mitgestaltete Rota fand sich unter Urban II. regelmäßig, in den Urkunden Clemens᾽ III. hingegen nicht. Die unter Gregor VII. und Clemens III. noch festzustellende Großinterpunktion kam unter Urban II. und seinen Nachfolgern endgültig nicht mehr vor. Auch die Gestaltung und Positionierung der Datumszeile trug zur graphischen Verfestigung des Urkundenbildes bei, während unter Gregor VII. und Clemens III. noch vielerlei 799 Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 177; zur Rolle der Schrift in d iesem Prozess vgl. auch Kap. 2.3.3. 800 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 76 f.
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Analyse der Quellen
Varianten hierfür zulässig waren. Insgesamt erschien die Gestaltung der Urkunden bei Urban II. einheitlicher als bei seinen Vorgängern und seinem direkten Konkurrenten, Clemens III., wenn auch die Ausgestaltung einzelner Elemente bei Urban II. in Details noch variieren konnte 801. Offensichtlich aber verfestigten sich insgesamt die Ausgestaltungsgrundsätze, und bestimmte Elemente schienen in diesem Zeitraum für eine Papsturkunde in gesteigertem Maße elementar bzw. konstitutiv zu werden 802. Daher lässt im Sinne Badts die Gestaltungsweise der Urkunden Rückschlüsse auf die Formenbedürfnisse einer Gesellschaft zu, die diese in der Urkunde befriedigt fand. Deshalb erscheint es nur plausibel, dass die graphische Gestaltung, die Zeichen in der Urkunde an der zeitgenössischen Ästhetik, dem Schrift-, Kunst- und Formenverständnis der Rezipienten orientiert wurde, um deren Verstehen zu vereinfachen. Um in der zeichengeprägten Welt des Mittelalters die Empfänger der eigenen Urkunden nicht nur inhaltlich, sondern auch graphisch anzusprechen, wurden die Elemente der Papsturkunden – innerhalb eines seit Leo IX. herrschenden graphisch-visuellen Grundkonsenses konstitutioneller Papsturkundenelemente – dabei mit unterschiedlich intensiven Individualvarianten ausgestattet. Dass diese von den Empfängern durchaus rezipiert wurden, zeigte Späth anhand der kopialen Überlieferung päpstlicher Urkunden am Beispiel des Klosters S. Clemente a Casauria. Im Sinne Späths können solche Elemente funktional mit der Darstellung der Herrschaftsmacht der Dokumente, der Konstitution von Legitimation und der Generierung von Erinnerung verbunden werden 803. Dabei ist einzelnen Urkundenelementen mit Rück eine beglaubigende und legitimierende Wirkung auf die Empfänger beizumessen, die anhand von deren Übernahme in das eigene Urkundenwesen nachempfunden werden kann 804. Als Beispiel hierfür sei die Rota genannt, die in der von Späth analysierten Kopialüberlieferung wesentlich detaillierter nachgezeichnet worden war und deren Platzierung von den Kopisten oftmals genauer auf dem Pergament festgehalten wurde als bspw. 801 Johrendt: Rusticano stilo, S. 169 führte die in den 1080er-Jahren stark zurückgegangene Urkundenproduktion und die nur schwache Erholung während der 1090er-Jahre auf die Folgen des bestehenden Schismas zurück. Des Weiteren war es für ihn „naheliegend, hinter dieser ‚Absatzkrise‘ der Papsturkunden eine der entscheidenden Ursachen zu sehen, die Urban [II.] dazu brachte, die Normierung päpstlicher Urkunden und Briefe voranzutreiben [und] einen bewussten Neuansatz zu suchen“; vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 15 – 33. 802 Badt: Der kunstgeschichtliche Zusammenhang, S. 167. 803 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 100 f. 804 So zählte Rück: Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden, S. 33 – 35 zahlreiche weitere Urkundenaussteller auf, die eine Rota in ihre Urkunden übernahmen, sich daran orien tierten oder sich von diesem Zeichen inspirieren ließen.
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eine Datumszeile 805. Offenbar, so lässt sich mit Glück schließen, machte das „Vorhandensein eines graphischen Symbols [oder eines anderen Elements], das nach der geltenden Konvention erforderlich ist, […] den Akt als solchen rechtlich und sozial verbindlich“806. Mancher Aussteller bemühte sich wohl aus diesem Grund, durch besondere Betonung und Ausgestaltung einzelner Elemente diese zu solchen konventionellen Signifikanten zu erheben. Im Prinzip einer visuellen Kommunikation wurden speziell diejenigen Elemente, die von den Empfängern als legitimierend aufgefasst werden konnten, entsprechend in den Dokumenten platziert. Dabei wurden sie jedoch durchaus mit gewissem individuellen Spielraum ausgestaltet, wodurch sowohl die zu beobachtenden kontinuitätswahrenden Phänomene als auch die fortschreitenden Transformationsprozesse zu erklären sind, als deren Produkt die standardisierten Formen der Papsturkunden des 12. Jahrhunderts gesehen werden können 807. Gerade im Verlauf eines Schismas sollte die Darstellung legitimationsfestigender Elemente als bedeutende Form der funktionalen Instrumentalisierung in den Blick rücken. In solchen Phasen unsicherer Legitimationsverhältnisse kann den Urkundenausstellern zwar eine intendiert auf Rezeption angelegte Gestaltung, jedoch nicht immer eine absichtliche, zielgerichtete Einflussnahme auf die Interpretation des Rezipienten unterstellt werden 808. Ein Urkundenempfänger konnte somit das Element bemerken und bewusst wahrnehmen, musste es jedoch nicht zwingend interpretativ betrachten. Dass die einheitliche und feste äußere Gestaltung von Urkunden Auswirkungen auf die Legitimität des Ausstellers haben konnte, machte bereits Fees plausibel, indem sie feststellte, dass „die Urkunden, die Träger des Herrscherworts und Ausdruck des Herrscherwillens waren und die […] Macht auch in Abwesenheit ihres Urhebers
805 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 88 f., S. 313 f., Abb. 1.7 – 1.9b. 806 Glück: Das graphische Symbol, S. 95. 807 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 91. 808 Erhardt: Freiheit im Bild, S. 18, Anm. 26 warnte vor zu sehr herrscherzentrierten Interpretationen und distanzierte sich mit Althoff, Keller und Körntgen von der Perspektive des allmächtigen Herrschers, der „hinter seinen Bildnissen […] und Darstellungen ein wie auch immer geartetes Interesse gehabt haben musste“. Der Annahme einer festgelegten, auf den Herrscher zurückzuführenden Programmatik hinter einem Phänomen müsse deshalb zugunsten einer Analyse der Rolle von Dritten, bspw. dem Umfeld und der Kanzlei, Priorität entzogen werden. Auf die päpstliche Urkundengestaltung übertragen bieten sich hierfür die Kanzleimitarbeiter, die an der praktischen Ausarbeitung der inneren und äußeren Gestaltung beteiligt waren, Unterstützer und Konsentienten aus den Reihen der kirchlichen Würdenträger oder weltlichen Herrscher und die Empfänger, die ihrerseits an der Gestaltung Anteil nehmen konnten und durch ihren erbetenen Rechtstitel die Autorität des ausstellenden Papstes anerkannten, an; vgl. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 300 f. und Anm. 686.
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Analyse der Quellen
repräsentieren mussten, […] gerade in der schriftarmen Zeit des Früh- und Hochmittelalters auf optische Mittel angewiesen [waren]; sie mussten in ihrer graphischen Gestalt einmalig und unverwechselbar sein“809. Auch Damler zeigte, dass eine „zunehmend straffe, unverwechselbare Verteilung von Schrift- und Symbolzonen“ in Urkunden „unter Berücksichtigung der für den Menschen geltenden Wahrnehmungsregeln“ als Legitimations- und Ausgrenzungsmittel zur graphischen Visualisierung von Macht und Autorität verwendet wurde 810. Gerade für die Verfestigung des Schriftbildes der Papsturkunden unter Urban II. bietet sich im Sinne Herbers᾽ die Vermutung an, dass eine Verstetigung der Urkundengestaltung eine verfestigte Memorierung desselben im kollektiven Gedächtnis der Rezipienten hervorrufen konnte 811. Dass diese Entwicklungsprozesse gerade in den Urkunden Urbans II. zu konstatieren und damit in eine Kirchenspaltungsphase zu datieren sind, verstärkt den hier gewonnenen Eindruck weiter, dass zentrale diplomatische Weiterentwicklungen der hochmittelalterlichen Papsturkunde mit den umstrittenen Legitimationsverhältnissen und deren bereits zuvor unterstellten katalysatorischen Funktionen in Verbindung zu bringen sind. In diesen Phasen versuchten die unterschiedlichen Konkurrenten ihre Urkunden dazu zu nutzen, die eigene Legitimation zu visualisieren, zu stärken und durchzusetzen. Hieraus resultierten die jeweils eigenen Urkundenbilder, da durch eine einheitliche Gestaltung, ein festes wie standardisiertes Aussehen der eigenen Urkunden deren Erkennbarkeit und Memorierbarkeit seitens der Empfänger erhöht werden und damit die Verbindung mit dem Aussteller sichergestellt werden konnte. Dies wiederum ermöglichte eine verstärkte Identifikation mit der päpstlichen Legitimation des Ausstellers und konnte zur Erweiterung und Festigung von dessen Obödienz beitragen. Späth arbeitete heraus, dass die dadurch geschaffene Erinnerung funktional instrumentalisiert werden konnte. Die Urkunden als Ganzes sollten durch das Zusammenspiel einzelner Urkundenelemente die Rückvergewisserung der Rezipienten an einzelne Personen und Ereignisse konstituieren. Sie dienten damit nicht nur der rechtssichernden Authentifizierung der kopialen Überlieferung, sondern vielmehr auch der Memorierung der mit den Privilegierungen verbundenen institutionellen Kontinuität des Empfängers 812. Deckungsgleich erweist sich auch der Zeitpunkt des beobachteten Formalisierungsvorganges, dessen Verlauf sich in Urbans II. Pontifikat
809 Fees: Die Matrix, S. 213. 810 Vgl. die Angaben bei Damler: Imperium, S. 436 f., der sich maßgeblich auf Rück: Die Urkunde als Kunstwerk, S. 330 berief. 811 Herbers: Das begrenzte Papsttum, S. 6 vermutete, dass die „Imitation römischer Gebräuche Rom möglicherweise stärker im kollektiven Gedächtnis veranker[te] als mancher Rechtssatz“. 812 Späth: Verflechtung von Erinnerung, S. 260 f.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
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nämlich nicht von Beginn an zeigte, als sich zunächst sein Konkurrent, Clemens III., in Rom behaupten konnte und es um die Durchsetzung seiner päpstlichen Ansprüche durchaus schlecht bestellt war 813, sondern vielmehr erst in den Folgejahren, als Clemens III. seinen Einfluss in der Ewigen Stadt mehr und mehr verlor und Urban II. im Gegenzug an Macht gewann. In dieser Phase wollte sich Urban II. wohl als einzig legitimer Papst präsentieren und sich im „europäischen Bewusstsein erstmals […] als echte Alternative zu Wibert“814 zeigen, womit seine Urkunden gleichsam als eine Art Corporate Design, als Teil einer Corporate Identity erscheinen. Eine Prüfung d ieses Vorgehens auf Funktionalität und Erfolg bleibt dabei aus Sicht des Verfassers ohne einen Blick auf die Seite des Empfängers unvollständig 815. Wäre auf diese Weise zu beobachten, dass einzelne Empfänger in ihren kopialen Überlieferungen das Layout und die äußere Gestaltung der Papsturkunden entsprechend rezipierten und beim Kopieren berücksichtigten, ließe sich daraus ableiten, dass die äußere Gestaltung der Papsturkunden durchaus sowohl als Instrument zur Darstellung von Konsens, Autorität und Macht als auch als Mittel zur Einflussnahme auf die Memoria, die Erinnerungswelt der Empfänger und im Sinne Erhardts auch als Spiegelbild einer Herrschaftskonzeption 816 gesehen werden kann. Doch um hierfür einen tieferen Blick auf die Empfängerseite werfen zu können, blieb die Suche nach einschlägigen Beiträgen auf Seiten der historischen Forschung weitgehend ergebnislos. Einblicke in die Wahrnehmung urkundlicher Bildlichkeit und deren kopialer Rezeption bot hierfür die kunsthistorische Studie Späths, der darin zeigte, dass von Seiten der Urkundenempfänger sowohl das Schriftbild als auch die graphischen Symbole in Abschriften, Codices, Chartularen etc. rezipiert wurden 817. Ein Vergleich der Abbildungen eines feierlichen Privilegs Leos IX. (JL 4258) und eines feierlichen Privilegs Alexanders III. (JL 11266) mit deren kopialer Dokumentation in dem von Späth untersuchten, gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandenen Liber instrumentorum seu chronicorum des Klosters S. Clemente a Casauria ergab zudem, dass hierbei nahezu sämtliche der oben genannten Urkundenelemente, deren Gebrauch sich
8 13 Kehr: Scrinium und palatium, S. 103. 814 Ziese: Wibert von Ravenna, S. 96. 815 Die Übernahme einzelner Urkundenelemente nach dem Vorbild der Papsturkunde in das Urkundenschriftbild anderer Kanzleien zeigte Koch: Die Schrift der Reichskanzlei, S. 309 am Beispiel der Apprecatio, wobei er hierbei die Imitation graphischer Einzelmerkmale hervorhob; vgl. Helleiner: Der Einfluss der Papsturkunde. 816 Vgl. Erhardt: Freiheit im Bild, S. 15: „Das Bild des Regenten als Spiegel von Herrschaftskonzeption“. 817 Späth: Verflechtung von Erinnerung, cit. a. S. 76; vgl. auch die dortigen Literaturverweise.
176
Analyse der Quellen
während des Pontifikats Urbans II. und seiner Nachfolger normierte, auch tatsächlich von den Empfängern berücksichtigt worden waren. So wurden sowohl die in beiden Urkunden hervorgehobenen Initialen des Papstnamens – im Falle Leos IX. besonders detailgetreu – wie auch die elongierten ersten Zeilen nachgezeichnet. Ebenso wurden die Rotae und beide Bene-Valete-Monogramme mit entsprechend detailgetreuer Nachzeichnung einzelner Buchstabenkomponenten und Ausschmückungen berücksichtigt, wobei im Falle der Rotae auf die genaue Wiedergabe der Inschrift- und Devisentexte wie auf deren graphische Anordnung geachtet wurde. Darüber hinaus wurde im Falle Alexanders III. auch die am Ende des Kontextes angeführte, graphisch herausgestellte Apprecatio in Form eines dreifachen, in drei unterschiedlichen Schriftvarianten dargestellten Amen abgebildet, wie auch die verlängerten Schäfte und weitere Merkmale der Papstunterschrift kopiert wurden. Obwohl Späths Untersuchung lediglich einen Einzelfall für die hier einschlägige Praxis kopialer Urkundenrezeption durch die Empfänger beleuchtete und systematische Studien hierzu bislang fehlen, verstärkten seine Ergebnisse dennoch den Eindruck, dass der Formalisierungsprozess in den Urkunden Urbans II. durchaus die Rezeption der Empfänger gefunden haben musste. Aufgrund der weiter oben dargestellten Konsequenzen muss d ieses Phänomen deshalb in den Kontext des Schismas und der damit verbundenen Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung gestellt werden. Zusätzliche Bestätigung lieferte Kruska in ihrer Studie über die Entwicklung des Layouts hochmittelalterlicher Papsturkunden, in der sie konstatierte, dass das päpstliche Privileg des 12. Jahrhunderts, „das sozusagen den Inbegriff der mittelalterlichen Papsturkunde verkörpert“, seine Wirkung nicht „nur durch die Unverwechselbarkeit seiner Ausstattung“ erlangte, „sondern auch durch deren Dauerhaftigkeit“818. Die hier beobachteten diplomatischen Phänomene lassen den Schluss zu, dass im Laufe des Pontifikats Urbans II. ein klarer und nachhaltiger Beitrag zu dieser Unverwechselbarkeit und Dauerhaftigkeit sowie zur dauerhaft stabilen Gestaltung der hochmittelalterlichen Papsturkunde erfolgte. Sowohl in den Urkunden der auf Urban II . folgenden Päpste, Paschalis II ., Gelasius II . und Calixt II .819, fanden sich zahlreiche Errungenschaften d ieses Prozesses fortgeführt. Mitglieder der Kanzlei Urbans II . und seiner Nachfolger, wie Johannes von Gaeta, Grisogonus und mehrere Mundatoren 820, die sich über mehrere 8 18 Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale, S. 232. 819 Diesen Rückschluss ermöglichte eine ausführliche diplomatische Studie über das Urkundenwesen Calixts II. im Rahmen einer Magisterarbeit von Claudia Hefter, M. A. (München), der ich für ihre detaillierten Informationen herzlich danke. 820 Vgl. Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 39.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
177
Pontifikate hinweg im päpstlichen Urkundenwesen finden lassen 821, prägten kontinuierlich mit ihren Ausgestaltungsvarianten das Urkundenschriftbild über längere Zeit 822. Der Schreiberkreis Clemens᾽ III. und die daraus hervorgehende Urkundengestaltung schied dagegen dauerhaft aus. Zwar zeigten sich im Laufe des Pontifikats Clemens᾽ III. am verwendeten Repertoire der Urkundenelemente durchaus ebenso Verfestigungstendenzen, jedoch weit weniger standardisierte Ausgestaltungsvarianten als im Schreiberkreis Urbans II.823 Bezüglich der Urkundengestaltung setzte sich somit nach dem Tod des Gegenpapstes, Clemens᾽ III., die Vorgehensweise der siegreichen Linie des Wibertinischen Schismas langfristig durch. In Bezug auf mögliche Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung lassen sich folgende Rückschlüsse ziehen: Während man auf Seiten Clemens᾽ III. darauf gebaut zu haben schien, durch die Visualisierung von Unterschriften von Konsentienten in den Urkunden einen großen Unterstützerkreis und breite Obödienz zu zeigen und die eigene Entscheidung mit der nötigen Legitimation auszustatten, wurde im Umkreis Urbans II. auf die eigenhändige Unterfertigung der Urkunden gesetzt. Indem die beschlossene Entscheidung, die Person des Papstes und das Papsttum als Institution in dieser Handlung direkt miteinander verschmolzen und man sich offenbar in eine päpstliche Tradition einzubinden trachtete, steigerte sich die Legitimation gegenüber Empfängern und Rezipienten. Durch die Normierung des Schriftbildes erhöhte sich zudem der Wiedererkennungsgehalt und die Identifikation Urbans II. und seiner Urkunden wurde mit dem legitimen Papsttum verknüpft. Ein verfestigtes Verständnis der Empfänger über die „korrekte“ Ausstattung solcher Dokumente war dabei jedoch nicht nur aus Gründen der Legitimationserlangung wichtig: Um im Falle von Rechtsstreitigkeiten in Prozessen oder für eine erneute Bestätigung vor einem nachfolgenden Papst verwendet werden zu können, musste die Urkunde entsprechenden Standards genügen, um als legitim, echt und rechtsgültig angesehen zu werden. Die in den Urkunden Urbans II. festgestellten Homogenisierungstendenzen ermöglichten die Etablierung solcher Standards und bedeuteten deshalb einen nachhaltigen Schritt, „heterogene Satzungen von verschiedenen Herrschern aus verschiedenen Zeiten als einheitliches Gebilde“824 hervorzubringen. Dass sich dies zudem auf die Erinnerungswelt der Empfänger auswirkte, macht es umso plausibler, dass sich mit dieser Methodik der Kampf um die Hoheit über Gedanken und Erinnerung und die Legitimation als wahrer Papst in Gegenwart und Nachwelt zu den eigenen Gunsten entscheiden ließ. 8 21 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 68 f. 822 Koch: Die Schrift der Reichskanzlei, S. 307. 823 Vgl. Kap. 2.2.3. 824 Lutz: Lesevorgänge, S. 155.
178
Analyse der Quellen
2.3.3 Exkurs: Entwicklungsphänomene der Schrift im Kontext des Wibertinischen Schismas Der aufgezeigte Formierungs- und Verfestigungsprozess wird nicht nur an äußeren wie inneren Merkmalen, sondern auch an Veränderungen der Schrift deutlich. Das Pontifikat Urbans II. stand dabei lediglich am Anfang einer großen Formalisierungsphase 825. Obwohl den in hochmittelalterlichen Papsturkunden verwendeten Schriften sowohl Einflüsse auf die Schriftentwicklung allgemein als auch auf kulturhistorische Veränderungsprozesse beigemessen wurde 826, stand ihre Entwicklung von paläographischer Seite bislang nicht im Fokus einer umfassenden Analyse 827. Ihre Rolle, ihre Bedeutung und Funktion waren jedoch bereits im 19. Jahrhundert Mittelpunkt teils heftig geführter Forschungsdiskussionen. Pflugk-Harttung, der in der Schrift ein besonderes Medium einer „Papstpolitik in Urkunden“ ausgemacht hatte, argumentierte, dass die Kurialschrift und die Minuskelschrift in den Urkunden der Konkurrenten Gregor VII. und Clemens III. konfrontativ gegeneinander eingesetzt worden waren 828. Dezidierte Kritik an dieser Sichtweise ließ nicht lange auf sich warten: Kehr nannte eine solche Papstpolitik in Urkunden ein „luftiges Gebilde der Phantasie“829. Welche Rolle aber ist diesbezüglich der Schrift 830 im Untersuchungszeitraum beizumessen und inwieweit können Veränderungen an ihr Aussagen auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung der einzelnen Papstprätendenten zulassen? Im Laufe der zweiten Hälfte des 11. und im gesamten 12. Jahrhundert lassen sich bezüglich der Schrift in päpstlichen Urkunden zwei grundlegende Umbruchprozesse beschreiben: zum einen die Ablösung der traditionsreichen päpstlichen Kurialschrift
8 25 Bezüglich der Schrift vgl. Koch: Die Schrift der Reichskanzlei, S. 307. 826 Fichtenau: Mensch und Schrift; Buchholz: Schriftgeschichte als Kulturgeschichte. 827 Als Ausnahme kann gelten: Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben. 828 Pflugk-Harttung: Papstpolitik in Urkunden, S. 75. 829 Vgl. Anm. 200; Kehr hatte sich – gegen Pflugk-Harttung – dafür ausgesprochen, nicht „von einem Kampf zweier hochpolitischer Tendenzen“ zu sprechen, sondern von „einem Kampf zweier Verwaltungssysteme, des einen das an die alte Organisation der römischen K irche und ihrer Verwaltung gebunden war, des anderen das als selbstständiges Organ bei der Person des regierenden Papstes entstand und nach der gewaltigen Entwickelung des Papsttums im XI. Jahrhundert mit Notwendigkeit entstehen musste“. 830 Um maßgebliche Veränderungs- und Entwicklungsphänomene der Schrift darzustellen, werden im Folgenden Ergebnisse der umfassenden paläographischen Untersuchungen der Schrift in hochmittelalterlichen Papsturkunden zwischen den Pontifikaten Leos IX. (1049 – 1054) und Coelestins II. (1191 – 1198) referiert, die unter Mitarbeit des Verfassers im Rahmen des BMBFProjektes „Schrift und Zeichen“ erarbeitet wurden; vgl. Anm. 385.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
179
durch die moderne diplomatische Minuskel etwa im Zeitabschnitt zwischen 1049 und 1123, zum anderen die Transformation der diplomatischen Minuskel zur gotischen Urkundenschrift ab den 1130er-Jahren bis zum Ende des 12. Jahrhunderts. Einschlägige Handbücher und Forschungsbeiträge beschrieben diese Umbruchprozesse zwar in ihren Grundzügen, beschränkten sich jedoch überwiegend auf allgemeine Merkmale, weswegen detaillierte Erkenntnisse über den Ablauf d ieses Geschehens im Einzelnen bislang fehlen 831. Lediglich in verminderter Form kann dies für den Ablösungsprozess der Kurialschrift gelten, dessen Meilensteine bereits durch Rabikauskas 832 freigelegt wurden. Zwar bildete sich an der Kurialschrift schon vor dem Pontifikat Clemens᾽ II. bis hin zu ihrem endgültigen Verschwinden aus den päpstlichen Urkunden im Verlauf des Pontifikats Calixts II. anhand diverser Kombinationen mit unterschiedlichen Formelementen anderer Schriften eine Reihe von Hybridformen heraus 833. Da aber im Wesentlichen keine neuartigen morphologischen Formen mehr entstanden, liegt der Fokus an dieser Stelle auf der Entwicklung der Minuskelbuchstaben. In diesem Bereich wurde der Prozess einer Gotisierung dabei für Buchschriften wesentlich ausführlicher dargestellt als für Geschäfts- und Urkundenschriften. Heinemeyers 834 Studie zu gotischen Schriftformen in mittelrheinischen Privaturkunden bot wie die Arbeiten von Hessel 835, Crous 836 und Steinmann 837 durchaus methodische
831 Müller-Schöll: Die curiale Minuskel; Rück: Fünf Vorlesungen, v. a. S. 303 – 315 und Koch: Die Schrift der Reichskanzlei benannten diesbezüglich zwar Einzelphänomene, eine systematische Zusammenschau lieferten sie ebenso wenig wie die übergreifenden Untersuchungen zur Diplomatik der Papsturkunde Schmitz-Kallenbergs: Die Lehre von den Papsturkunden, S. 206 und Pflugk-Harttungs: Die Bullen der Päpste, S. 70 – 87; vgl. Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 174 – 184 und Bischoff: Paläographie, S. 160 – 171. 832 Zur Kurialschrift vgl. Rabikauskas: Kuriale, v. a. S. 93 – 100; Schiaparelli: La scrittura latina; Radiciotti: La curiale romana; ders.: Attorno alla storia della curiale romana. 833 Vgl. Mühlbacher: Kaiserurkunde und Papsturkunde, S. 507 f.; Rabikauskas: Kuriale, S. 11 f.; von dieser Entwicklung finden sich, wie Kordes: Der Einfluss der Buchseite, S. 214 feststellte, die Litterae ausgenommen: „Sie werden nicht mehr von der Schriftkonkurrenz zwischen der stilisierten Kurialkursive und der Minuskel erfasst, sondern haben von vorne herein eine kompromißlose Option für die neuere europäische Gebrauchsschrift.“ 834 Vgl. Heinemeyer: Studien zur Geschichte. 835 Hessel: Studien zur Ausbreitung der karolingischen Minuskel, Teil I, S. 197 – 203; vgl. ders.: Studien zur Ausbreitung der karolingischen Minuskel, Teil II; vgl. ders.: Von der Schrift zum Druck. 836 Crous: Die gotischen Schriftarten, v. a. S. 8 – 11; vgl. Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 226. 837 Vgl. Steinmann: Aus der Forschung zur gotischen Schrift.
180
Analyse der Quellen
Hilfen, wie viele andere klammerten diese Studien päpstliche Dokumente als Untersuchungsfeld aber weitgehend aus. Die Zielsetzung des BMBF-Projekts „Schrift und Z eichen“ war es deshalb, die zu beobachtenden Veränderungsprozesse der Schrift detailliert zu untersuchen, dabei Merkmale der Schriftveränderung zu benennen, diese in den zeitlichen Verlauf einzuordnen und Einflussfaktoren für diese Veränderungen zu benennen. Hierfür w urden im Verlauf des Projekts zunächst an einem Bilderkorpus von über 800 digitalen Abbildungen päpstlicher Originalurkunden mithilfe eines Annotation-Tools die Markierung und Speicherung von Textbereichen, Zeilen, Einzelbuchstaben, Kürzungszeichen und Ligaturen durchgeführt 838. Diese Annotationen bildeten die Quellengrundlage für die Schriftanalyse in Papsturkunden aus 32 Pontifikaten, aus der ein Baustein (Zeitraum zwischen den Pontifikaten Clemens᾽ II. und Calixts II.) für die hier vorliegende Darstellung herangezogen wurde. Tab. 3 Menge annotierter Daten Pontifikat
Annotationen: Gesamt
davon Kontexte
davon Einzelbuchstaben
Clemens II.
88
2
47
Leo IX.
6.118
14
5.349
Viktor II.
2.866
7
2.747
Stephan IX.
1.639
2
1.604
Benedikt X.
730
1
707
Nikolaus II.
2.982
7
2.720
Honorius (II.)
0
0
0
Alexander II.
5.351
34
3.635
Gregor VII.
1.932
19
1.301
Clemens (III.)
2.515
8
1.715
Urban II.
8.223
45
5.716
Paschalis II.
13.553
73
8.092
Gelasius II.
871
4
711
Gregor (VIII.)
1.072
1
1.011
Calixt II.
7.226
48
5.278
Gesamt
55.166
265
40.633
838 Zum technischen Instrumentarium und zur Methodik des Projekts vgl. Anm. 394.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
181
Tab. 4 Verhältnis der verwendeten Annotationen zur insgesamt vorhandenen Annotationszahl Annotationen: Gesamt
davon Kontexte
davon Einzelbuchstaben
Pontifikate gesamt
82.225
685
54.880
Pontifikate bis inkl. Calixt II.
55.166
265
40.633
Verhältnis 834
67,09 %
38,68 %
74,03 %
Insgesamt wurden für den hier einschlägigen Zeitrahmen über 40.000 Einzelelemente aus 265 Kontexten feierlicher Privilegien, einfacher Privilegien und von Briefen markiert und systematisch in einer XML-Datenbank abgespeichert. Das somit gewonnene Datenmaterial wurde anschließend anhand von XSLT-Abfragen in Form von HTML-Tabellen dargestellt und analysiert. Zum Beispiel wurden Urkunden eines bestimmten Pontifikats unter Angabe des Dateinamens, des Ausstellungsdatums und der Urkundenart aufgelistet und jeweils mit einem Bildausschnitt von zwei Zeilen des Kontextes angezeigt, um Schriftbesonderheiten, Schriftcharakteristika,839Duktus und Ausrichtung untersuchen zu können. Eine zweite Darstellungsmöglichkeit visualisierte alle herangezogenen Buchstaben der einzelnen Urkunde, womit innerhalb eines Pontifikats unterschiedliche Typen eines ausgewählten Buchstabens beurteilt werden konnten. Alternativ war eine Ansicht wählbar, die einen ausgesuchten Einzelbuchstaben urkundenübergreifend anzeigte, um einen Überblick über die Variationsbreite bestimmter Typen eines Buchstabens innerhalb eines Pontifikats zu erhalten. Um einzelne Entwicklungsphänomene der morphologischen Ausgestaltung, aber auch modifizierte Verzierungs- und Ausschmückungselemente detaillierter erfassen zu können, wurde der jeweilige Untersuchungsgegenstand in drei Zonen, den Oberlängenbereich, den Unterlängenbereich und das Mittelband, unterteilt. Vorgeführt wird im Folgenden lediglich eine Auswahl für die hier verfolgte Argumentation einschlägiger Phänomene, da eine umfassende Darstellung 839 Für den ersten Zeitraum der Untersuchung (Pontifikate Clemens᾽ II. bis Calixts II.) stand eine wesentlich größere Datenmenge (höhere Anzahl an Annotationen) zur Verfügung als für den zweiten Zeitraum (Pontifikate Honorius᾽ II. bis Coelestins II.). Zum einen lagen für die zweite Phase wesentlich mehr Urkunden in digitalen Abbildungen vor, deren komplette Erfassung und Annotation nicht durchzuführen war, weshalb eine Reduktion auf signifikante Textbereiche, Einzelbuchstaben und Zeichen erfolgte. Darüber hinaus stand eine größere Bildermenge dem Projekt nicht über den gesamten Projektverlauf zur Verfügung. Zudem fand sich die Variationsbreite im ersten Zeitraum größer, da die Schrift des zweiten Zeitraums bereits wesentlich formalisierter erschien. Um die entsprechende Variationenvielfalt adäquat einzufangen, waren im ersten Zeitraum deshalb weit mehr Annotationen nötig.
182
Analyse der Quellen
der Veränderungsprozesse der Schrift im Untersuchungszeitraum den Rahmen dieser Studie bei Weitem gesprengt hätte 840. Für den Bereich der Buchschriften ist ab dem 12. Jahrhundert ein Prozess der Gotisierung mit markanten Schriftveränderungen beschrieben worden 841. Steffens wies einer gotischen Minuskel im Gegensatz zu den runden, breiten Buchstabenformen 842 der karolingischen Minuskel Charakteristika wie gerade Striche, welche scharfe Ecken und spitzige Winkel bilden, zu, außerdem mehr hohe als breite, näher zusammenstehende, enger miteinander verbundene Buchstaben und deutlichere Unterschiede zwischen Grundstrichen und Haarstrichen 843. Foerster führte in diesem Zusammenhang Bogenverbindungen und Brechungen an. Bischoff listete die Merkmale der Streckung und die „gleichartige Organisation aller auf der Linie stehenden Schäfte […] als Symptom der Gotisierung“844 auf. Diese Beobachtungen wurden in den päpstlichen Urkunden zunächst für den Mittelbandbereich nachverfolgt. Des Weiteren wurden eine zunehmende Engerstellung der Schäfte und eine stärkere Betonung der Vertikalen 845 im Verhältnis zu ihrer horizontalen Ausdehnung getestet. Technische Hürden verhinderten eine automatische, computergestützte Messung der hier einzeln dargelegten Phänomene an den digitalen Abbildungen 846. Eine graphische Isolierung von Mittelbändern und ein eingehender Vergleich optisch signifikanter Merkmale zeigten aber, dass die markanten Veränderungen der Schrift in den päpstlichen Urkunden des untersuchten Zeitraums nur in geringem Maße im Mittelband zu finden sind. Die abgebildeten Schriftbeispiele zeigen aus einer beliebig gewählten Kontextzeile feierlicher Privilegien extrahierte Mittelbänder, einerseits aus dem Pontifikat Leos IX. (1049 – 1054) zu Beginn, andererseits aus dem Pontifikat Honorius᾽ II. (1124 – 1130) in der Mitte und aus dem Pontifikat Alexanders III. (1159 – 1181) im letzten Drittel des Untersuchungszeitraums. Bezüglich der genannten Charakteristika fällt es bei dieser auf das Mittelband reduzierten Ansicht durchaus schwer, die für die Buchschriften so deutlich herausgearbeiteten Entwicklungen der Gotisierung auch in der Urkundenschrift der verschiedenen Zeitabschnitte nachzuvollziehen. Im Gegensatz dazu
840 Zur Schriftentwicklung in hochmittelalterlichen Papsturkunden und zur Problematik des Begriffes „Gotisierung“ in diesem Bezug vgl. Hotz: Schriftentwicklung (mit weiterer Literatur). 841 Bischoff: Paläographie, S. 171 – 174; Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 223 – 256; Schneider: Paläographie, v. a. S. 28 – 31 mit weiterführender Literatur. 842 Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 230. 843 Steffens: Lateinische Paläographie, S. XX. 844 Bischoff: Paläographie, S. 174. 845 Schneider: Paläographie, S. 28. 846 Vgl. Anm. 394.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
183
Abb. 9 Isolierte Darstellung dreier Mittelbandbeispiele (1050, 1126 und 1165) Abb. 9a Leo IX., JL 4232, 1050, August 06, quoniam semper sunt, Abb. Goe
Abb. 9b Honorius II., JL 7387, 1126, Februar 27, habitantes in domo, Abb. Goe
Abb. 9c Alexander III., JL 11235, 1165, August 19, nobiles et illud, Abb. Goe
zeigte sich, dass nachhaltige Modifikationen weder hinsichtlich des morphologischen Aufbaus einzelner Buchstaben noch in der Zusammensetzung der Linienelemente festzustellen waren. Vielmehr ließ sich vermuten, dass lediglich ein geringfügig modifizierter Duktus, eine veränderte Federzuschnittpraxis und eine daraus resultierende Neukomposition des Zusammenspiels von Haar- und Schattenstrichen das wahrgenommene Schriftbild und den visuellen Eindruck einer erhöhten Strichstärke und einer dadurch veränderten Schwarz-Weiß-Relation auf dem Pergament beeinflussten. Dagegen ließen sich die offensichtlichen Veränderungen der Schrift besser mit Entwicklungsphänomenen im Ober- und Unterlängenbereich benennen. Erstens gingen die zunächst noch auffallend großen Zeilenhöhen im Laufe des Untersuchungszeitraumes deutlich zurück, was mit nachhaltigen Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Oberund Unterlängen und deren Verzierungen zu verbinden ist. Kruska hatte in Bezug auf hochmittelalterliche Papsturkunden bereits auf die Reduktion und zunehmende Normierung der Zeilenhöhen aufmerksam gemacht 847. Ebenso hatte Heinemeyer auf diese Entwicklung auch im Bereich der Privaturkunden aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hingewiesen 848. Bromm, deren Untersuchung im Vergleich zu den Abbildungsmaterialien des BMBF-Projektes „Schrift und Zeichen“ noch auf ein Urkunden- bzw. Abbildungskorpus wesentlich geringeren Umfangs hatte zurückgreifen können, konnte veranschaulichen, dass vor allem der Rückgang extrem großer Zeilenhöhen über 18,1 mm in den Zeitraum zwischen den Jahren 1091 und 1110 zu datieren ist. Sie zeigte darüber hinaus ein fortwährendes Anwachsen mittlerer Zeilenhöhen z wischen 13,1 mm und 15,5 mm, aber auch unter 13 mm auf 849. Ein direkter zeitlicher Bezug zum Wibertinischen Schisma ist hierbei offensichtlich. Anhand des dem BMBF-Projekt „Schrift und Z eichen“ zugrunde 847 Kruska: Zeilen, Ränder und Initiale, S. 237 f. 848 Heinemeyer: Studien zur Geschichte, S. 5 f. 849 Vgl. eine entsprechende Tabelle in Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, S. 41.
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Analyse der Quellen
Abb. 10 Zeilenhöhen, Ober- und Unterlängengestaltung – Beispiele (1049, 1062, 1092 und 1191)
Abb. 10a Leo IX., JL 4172, 1049, September 3, cum summe apostolice, Abb.: Goe
Abb. 10b Alexander II., JL 4490, 1062, Dezember 13, apostolice sedis specula, Abb.: Goe
Abb. 10c Urban II., JL 5462, 1092, März 23, iustis votis assensum, Abb.: DIGUB II/2, Taf. 19
Abb. 10d Coelestin III., JL 16706, 1191, Mai 22, convenit apostolico moderamini, Abb.: Goe
liegenden Abbildungskorpus bestätigte sich vor allem für den Pontifikat Urbans II. die Tendenz sinkender und zunehmend systematisierter Zeilenhöhen 850, während diese dagegen im Urkundenwesen Clemens᾽ III. noch starken Schwankungen unterlagen. Die abgebildeten Schriftbeispiele veranschaulichen darüber hinaus, dass die zunächst noch teils aufwendig gestalteten Oberlängenverzierungen im Laufe des
850 Vgl. auch Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 219.
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Untersuchungszeitraums auf eine wesentlich geringere Variantenzahl reduziert und das Erscheinungsbild der Schrift im Oberlängenbereich somit zunehmend rationalisiert wurde. Im ersten Zeitabschnitt – hier durch zwei Beispiele Alexanders II. sichtbar gemacht – zeigten sich die Schriftbilder innerhalb eines einzigen Pontifikats teilweise sehr heterogen 851. So fand sich eine Schriftgruppe (vgl. JL 4172) mit einem im Vergleich zum Mittelband auffallend stark ausgeprägten Ober- und Unterlängenbereich. Die zumeist spitz auslaufenden Ober- und Unterlängen wurden öfter durch zahlreiche unterschiedliche Schlaufen varianten und aufwendigen Zierrat geschmückt, wofür sich in der römisch-deutschen Herrscherkanzlei und weiteren nordalpinen Schreibtraditionen Vorbilder benennen lassen. Häufig konnten in einer Urkunde, immer wieder sogar für g leiche Buchstaben, unterschiedliche Oberlängenverzierungsvarianten festgestellt werden. Die oftmals mit beträchtlicher Länge unter die Zeile gezogenen Unterlängen und die dort entweder gerade oder nach links auslaufenden, teils verschlauften, teils eingerollten oder verschnörkelten Unterlängen ließen eine ähnliche Variantenvielfalt erkennen. Ein überwiegend markanter Wechsel von Haar- und Schattenstrichen und die charakteristischen, länger gezogenen Buchstabentypen verschafften diesen Schriftbeispielen einen filigranen Duktus 852. Daneben fanden sich, wie das zweite Beispiel zeigt, Minuskelausführungen, deren Oberlängen zumeist eher stumpf ausliefen und teils überhaupt nicht, teils aber auch lediglich durch Verdickungen am oberen Schaftende, dezente Gabelungsansätze, Rauten, Keulen oder durch einfache bogenförmige Ausläufe nach rechts verziert oder einfach nur gerade nach oben geführt wurden (vgl. JL 4490). Die Ober- und Unterlängen waren dabei in der Regel kürzer als in der ersten Schriftgruppe. Gegenüber der ersten Gruppe offenbarte die Schrift einen wesentlich weniger deutlichen Wechsel von Haar- und Schattenstrichen, was mit möglichen unterschiedlichen Federzuschnittpraxen gedeutet werden könnte. Dieser lokalisierte zweite Typus der Minuskelschrift, der aufgrund seiner stumpf auslaufenden Oberlängen deutliche Einflüsse von älteren Kursivschriften aufwies, legte es nahe, mit Rück einen wesentlichen Einfluss auf die Schriftentwicklung der Papsturkunden dieses Zeitabschnitts in Oberitalien zu vermuten 853. Erwähnenswert
851 Einen Einblick in die Verbindungen der unterschiedlichen Schriftbilder mit den verschiedenen Schreiberprovenienzen verschaffen zum Beispiel Kehr: Scrinium und palatium und Pflugk-Harttung: Die Schreiber der päpstlichen Kanzlei; eine systematische Dokumentation der paläographischen Merkmale der unterschiedlichen Minuskelschriftvarianten findet sich in diesen Beiträgen jedoch nicht. 852 Kehr: Scrinium und palatium, S. 79 – 89. 853 Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 16, S. 23 f.: Durchaus kritisch betrachtete Rück eine zu starke Zurückführung des vermehrten Auftretens der karolingischen Minuskel ab dem Pontifikat Leos IX. als Papsturkundenschrift auf die salisch-kaiserliche Kanzlei. Er
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Analyse der Quellen
ist zudem, dass beide Gruppen hinsichtlich ihres Schriftbildes im Mittelband keine nennenswerten Unterschiede zeigten. Vor allem im Verlauf der Pontifikate Nikolaus᾽ II. und Alexanders II. ließ sich eine zunehmende Vermischung beider Minuskelschrifttypen, die neben der Kurialschrift in den Urkunden festzustellen waren, festhalten 854. Symbiotische Beispiele der kursiv geprägten Minuskelvarianten, deren Schreiber sich aufwendiger, jedoch weit weniger spektakulären Oberlängenverzierungen bedienten, als sie noch in den Urkunden Clemens᾽ II. und Leos IX. und Viktors II. zu sehen waren, zeigten, dass offensichtlich den nordalpinen Vorbildern in d iesem Zeitraum zwar noch immer nachhaltiger, aber dennoch sinkender Einfluss auf die Schriftgestaltung zuzuschreiben ist 855. Das Schriftbild ließ vielmehr vermuten, dass die herangezogenen Schreiber mit der Minuskel weniger ihre ursprünglich erlernte Schrift anwandten, sondern sich von Schriftelementen nordalpiner Provenienz inspirieren ließen und die in Papsturkunden gebrauchte Schrift mit entsprechend artifiziellen Zusätzen und Modifikationen anreicherten 856. Im Gegensatz zu den standardisierten Schriftausführungen im Verlauf des späteren 12. Jahrhunderts, die die Problematik einer Schreiberidentifikation bei Weitem erhöhte, muss für diesen Zeitraum deshalb vermutet werden, dass die Schreiber bei der Ausgestaltung der Schrift noch überwiegend frei gewesen zu sein schienen 857, wie dies bereits für die Ausgestaltung weiterer äußerer Merkmale weiter oben dargestellt wurde 858. Das dritte Schriftbeispiel veranschaulicht, dass im Laufe des Pontifikats Urbans II. die Ober- wie Unterlängen in ihrer Länge systematisch reduziert ausgeführt wurden. Zudem wurde die Variantenvielfalt ihrer Verzierungen merklich zusammengeschmolzen und ausgedünnt, wodurch das Schriftbild den Urkundenrezipienten einen zunehmend ruhigeren und rationaleren Eindruck vermittelte. Als markantes Beispiel sei hierfür der Wegfall der mehrfachen Schneidung des Schaftes und der girlandenförmigen Schlaufen links des Schaftes genannt. Langfristig, so zeigt das vierte Schriftbeispiel Coelestins II., wurden Ober-, Unterlängen und Mittelband in ein zunehmend parallelisiertes Gesamtbild integriert und durch die geringere Betonung des Ober- und Unterlängenbereichs 859 resultierte ein in stärkerem Maße auf das Mittelband konzentriertes Schriftbild.
plädierte für eine Kontextualisierung im italienischen Raum bzw. für eine Rückführung von deren Evolution in das Umfeld der Bischofskanzlei Touls. 854 Kehr: Scrinium und palatium, S. 91 – 99. 855 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 192. 856 Ders.: Die Schreiber der päpstlichen Kanzlei, S. 212. 857 Ibid., S. 221: Pflugk-Harttung betrachtete diese Subjektivität durchaus kritisch. 858 Vgl. Kap. 2.2. 859 Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 222.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
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Diese beispielhaft dargelegten Veränderungsprozesse stehen, so die hier vertretene These, direkt mit dem Wibertinischen Schisma in Verbindung: Die für diese Kirchenspaltungsphase beobachtete Formierungstendenz, die äußere Gestaltung der Papsturkunden zunehmend zu vereinheitlichen und zu rationalisieren, kann mit Abzügen auch auf die Schrift übertragen werden. Während z wischen den Pontifikaten Clemens᾽ II. und G regors VII. – und auch unter dem Gegenpapst Clemens III. – durchweg noch sehr hohe, lang gezogene Ober- und insbesondere Unterlängen sowie zahlreiche Varianten aufwendiger Oberlängenverzierungen zu sehen sind, lassen sich im Verlauf des Pontifikats Urbans II. nachhaltige Veränderungen feststellen: So wurden vor allem die Unterlängen allmählich deutlich in ihrer Länge reduziert. Die Oberlängen, für die mit Abstrichen Gleiches zu gelten hat, blieben im Verhältnis zum Mittelband zwar durchaus lang gezogen, die in d iesem Pontifikat deutlich gewordene Reduktion der Zeilenhöhe und der quantitative Rückgang der Verzierungsvarianten ließen ihre einst so erhabene Wirkung jedoch verblassen. Im Gegensatz zum Schriftbild in den Urkunden Clemens᾽ III., dessen heterogene Erscheinung und Varianzen wohl darin eine Erklärung finden, dass in den sechs zur Verfügung stehenden Originalurkunden bereits von Dahlhaus sechs verschiedene Schreiberhände identifiziert wurden, ist die Entwicklung eines ruhigeren und rationaleren Schriftbildes gerade in den Urkunden Urbans II., trotz eines größeren, aber weitgehend festen Schreiberkreises, besonders hervorzuheben 860. Damit maßgeblich in Verbindung 861 standen kanzleinahe Personen wie der süditalienische Schreiber Lanfranc, dessen Hand am häufigsten in den vorliegenden Urkunden des französischen Papstes zu erkennen war 862. Für die hier verfolgte Fragestellung ist zu erwähnen, dass Lanfrancs Schrift weniger Einzelphänomenen, sondern vielmehr der konsequenten Einhaltung eines klaren Ausgestaltungsinstrumentariums in zahlreichen Urkunden wegen an dieser Stelle eine solch prominente Position erhalten muss. Das fein gegliederte Schriftbild, das konsequent und gerade eingehaltene Mittelband dieses Schreibers und seine systematische Ausgestaltung des Ober- und Unterlängenbereichs trugen zum einen nicht unmaßgeblich zum formalisierten Schrift- und Urkundenbild unter Urban II. bei 863. Zum anderen
860 Vgl. Anm. 745. 861 Koch: Die Schrift der Reichskanzlei, S. 307. 862 Vgl. Rabikauskas: Kuriale, S. 128; Kehr: Scrinium und palatium, S. 104; Foerster: Abriss der lateinischen Paläographie, S. 177; Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 25 – 27; Ménager: Lanfranco, S. 5 – 16; Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, S. 111 f.; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 281, v. a. Anm. 126 f. 863 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 219 bezeichnete Lanfrancs Schriftwesen als gleichmäßig und ruhig. Die Rolle Lanfrancs hinsichtlich der Gestaltung des Monogramms beschrieb Krafft: Bene Valete, S. 36 – 48.
188
Analyse der Quellen
Abb. 11 Rationalisierung der Schrift unter Urban II. – Beispiel Lanfranc Angleichung/Dipl. Kürzung
S-Form
1095
†
†
1119
Oberlängengestaltung/Ligaturen
1095
†
An- und Abstrichpraxis
1191
1125
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
189
schien sein Vorgehen vom Allgemeinen bis in detaillierte Schriftmerkmale Vorbild für weitere päpstliche Schreiber geworden zu sein 864, da sich einzelne Phänomene langfristig auf das Schriftbild in päpstlichen Urkunden auswirkten: Wie die oben dargestellten Beispiele zeigen, erhielt das Mittelband gegenüber den kürzer gewordenen Ober- und Unterlängen zusätzliches optisches Gewicht. Des Weiteren glich Lanfranc einerseits die diplomatischen Kürzungszeichen seiner Schlaufenform an, was vor ihm bei keinem anderen Schreiber seit Leo IX. in solch systematischer Weise festzustellen war. Andererseits wurden seine Ligaturen und seine neuartige Oberlängenverzierung in Form von eingedrückten oder sogar eingeknickten Schlaufen, wie am Beispiel des Buchstabens s weiter oben zu sehen ist, anscheinend zum Vorbild für spätere Schreiber 865: Die von Lanfranc vorgenommene Abknickung zeigte sich oftmals gleich mehrfach ausgeführt, wodurch die Schlaufen optisch nach unten verlängert oder nach rechts verbreitert wirkten. Die zunächst meist wellenförmige Gestaltung dieser Knickformen wandelte sich fortdauernd in eine bloße Streckung, woraus die über lange Jahre in päpstlichen Urkunden vorzufindende Parallelogrammform hervorging. Darüber hinaus deutete sein verstärktes Setzen von rechtsgeneigten An- und Abstrichen bei den Buchstaben m, n, h, t und i bereits auf eine Abkehr von einer bislang häufig zu registrierender Vorgehensweise an, Schäfte nach links oder gerade nach unten auslaufen zu lassen, und bewirkte langfristig eine vereinheitlichte Schaftgestaltung auf der Grundlinie. Die hieraus entstandenen, in der späteren gotischen Urkundenminuskel ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vermehrt sichtbaren, charakteristischen optischen Schwärzezonen auf der Grundlinie und auf der Oberlinie des Mittelbandes trugen wohl in Kombination mit einem modifizierten Federzuschnitt nicht unmaßgeblich zu dem verstärkt hervorgehenden Eindruck einer erhöhten Strichstärke wie einer veränderten Schwarz-Weiß-Relation auf dem Pergament bei. Durch die Rationalisierung der Oberlängenverzierung, den fortwährenden Wegfall unruhig wirkender Zierelemente und die zunehmend analoge Behandlung von Schlaufen und Zierstrichen, die strenger parallel und einheitlicher ausgerichtet wurden, wurde das Schriftbild weiter reguliert. Da die gesetzten Abstriche unter der Zeile in steigendem Maße in einem einheitlichen Winkel gehalten wurden und deren Formen in direkte Beziehung (Parallelität) zu den Abstrichen etwa der Schlaufen in der Oberlänge gesetzt wurden, erschien die Schrift wie an einem Raster ausgerichtet.
864 Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 281 nannte die Schrift des „namenlosen“ Schreibers „derjenigen Lanfranks nahesteh[end]“. Zudem ließ auch das Schriftbild einer Kopie (JL 5700) die Vermutung aufkommen, dass sich der entsprechende Schreiber nahe an Lanfrancs Schrift und Gestaltungsweise der äußeren Merkmale orientierte. 865 Auffallende Ähnlichkeit wiesen bspw. Ausführungsformen des Buchstaben s der Schreiber Equitius und Grisogonus auf.
190
Analyse der Quellen
Im Gegensatz zu dem mehr und mehr systematischen und nüchternen Stil im Urkundenwesen Urbans II. fand sich in nahezu jeder Urkunde Clemens᾽ III. bezüglich der Zeilenhöhe und der Ober- und Unterlängenverzierung eine unterschiedliche Vorgehensweise. Außerdem ließ sich im Schreiberkreis des Gegenpapstes ein Festhalten an lang gezogenen Buchstabenformen konstatieren 866. Mehrere Schriftgestaltungsvarianten erinnerten hier noch an das Vorbild der salischen Herrscherkanzlei oder weiterer nordalpiner Schreibtraditionen, die offensichtlich noch Einfluss auf das Urkundenschriftbild d ieses Papstprätendenten gehabt haben mussten, da sich offenbar auch Schreiber wohl oberitalienischer oder römischer Provenienz noch von d iesem Vorbild inspirieren ließen 867. Mit dem Tod des als kaisernah geltenden Papstprätendenten Clemens III. aber verschwanden maßgebliche Ausgestaltungsformen der salischen Herrscherkanzlei aus dem päpstlichen Urkundenwesen der nächsten Jahrzehnte 868. Nach Darlegung dieser Quellenbefunde soll nun die Ausgangsfrage zur Diskussion stehen, ob die Schrift in den päpstlichen Urkunden, die Wahl unterschiedlicher Schriftarten oder Schrifttypen oder gar die Ausgestaltungsformen einzelner Schriftelemente als Handlungsstrategie zur Legitimationserlangung, sogar als Medium einer Papstpolitik in Urkunden zu interpretieren sind. Tatsächlich wurden – wie von Pflugk-Harttung ins Feld geführt – zwar nahezu alle in Abbildung verfügbaren Originalurkunden Gregors VII. in Kurialschrift und diejenigen seines Gegenspielers, Clemens III., ausschließlich in Minuskelschrift mundiert. Die unterschiedlichen Minuskelvarianten, die sich in den Urkunden des Gegenpapstes und vieler Vorgänger im Papstamt fanden und im Zuge einer paläographischen Untersuchung hier benannt wurden, zeigten aber, dass sich die Papsturkundenschrift in dieser Phase noch immer aus heterogenen Spielarten entwickelte, eine Systematisierung dagegen noch lange nicht stattgefunden hatte. Vielmehr, so veranschaulichen die unterschiedlichen Ausführungsweisen, muss die Schrift stark von den Kenntnissen der einzelnen Schreiber unterschiedlichster Provenienzen abhängig gewesen sein, die im Bedarfsfall in die Dienste des Papstes genommen worden waren. Die Interpretation als ein päpstlich eingesetztes Medium im Kampf um Legitimation und Obödienz greift nicht nur deshalb zu kurz, sondern auch vor dem Hintergrund, dass eine s olche Konkurrenz der Schriften, wie Pflugk-Harttung sie für die Konkurrenz Gregor VII. gegen Clemens III. darlegte, schon im weiteren Verlauf des Schismas unter Urban II. gegen Clemens III. nicht mehr zutraf 869. Und auch 866 Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 211 bezeichnete „die Schrift von Clemens III. […] namentlich [als] schmalkörperige […] Kunstschrift“. 867 Bspw. CL 28 und CL 29. 868 Vgl. Kap. 2.2.3. 869 Vgl. Anm. 827.
Diplomatische Phänomene und ihre Kontextualisierung
191
die Kehr᾽sche Vorstellung zweier Verwaltungssysteme scheint sich durch die unterschiedlichen Ausgestaltungsweisen der Schrift und die weiteren äußeren Merkmalen nicht zu bestätigen 870. Pflugk-Harttungs Vorstellung über den generellen Aussagegehalt von Schrift in den Papsturkunden geht jedoch bei Weitem über ein „luftiges Gebilde der Phantasie“ (Kehr) hinaus. Eine lediglich geringfügige Modifikation des Terminus zur Beschreibung der Schrift als einen Spiegel der Politik in Papsturkunden gestände dagegen treffenderweise zu, dass diese, wie hier aus den Beispielen der reduzierten Zeilenhöhe, der rationalisierten Gestaltung von Ober- und Unterlängen und der Ausführungsvarianten einzelner Buchstaben hervorging, den Einflussverlust der salischen Herrscherkanzlei und anderer nordalpiner Schreibtraditionen auf die Gestaltung der Urkunden gegenüber den süditalienisch-montecassinensischen und französischen Einflüssen im Umkreis Urbans II. und seiner Nachfolger, und damit gewichtige Auswirkungen des Wibertinischen Schismas eindeutig zur Schau stellte. Die paläographischen Erkenntnisse, die anhand der Untersuchung der Urkunden des Wibertinischen Schismas erzielt wurden, konnten die bereits an äußeren und inneren Merkmalen demonstrierten diplomatischen Wandlungsphänomene, nämlich einen Prozess der Festigung und Formalisierung unter Urban II ., somit bestärken. Aus diesem Grund kann die Schrift in Papsturkunden zwar nicht als Handlungsstrategie zur Legitimationserlangung bewertet werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine gewichtige Katalysatorenfunktion im Herbers᾽schen Sinne kann ihr aufgrund der paläographischen Entwicklung aber durchaus beigemessen werden 871. Wie sehr sich der Formalisierungsprozess in päpstlichen Privilegien des frühen 12. Jahrhunderts in Folge des Wibertinischen Schismas auch bezüglich der Schrift auf die optische Wahrnehmung der päpstlichen Urkunden ausgewirkt hatte, zeigte die nur rund zwei Jahrzehnte später bereits untypisch erscheinende Schrift im feierlichen Privileg des Gegenpapstes, Gregor VIII.872, das wohl durch einen Schreiber aus dem einstigen Empfängerkreis Clemens᾽ III. im Jahre 1118 mundiert worden war 873 und dessen im Vergleich zum Mittelband extrem hohe Ober- und Unterlängen, dessen Oberlängenverzierungen und das unruhige Schriftbild nicht mehr dem Papsturkunden bild entsprachen, das durch den an der Urkundengestaltung beteiligten Schreiberkreis im Umfeld der siegreichen Partei im Wibertinischen Schisma mehr und mehr geprägt und durchgesetzt worden war.
8 70 Vgl. Anm. 828. 871 Schönfeld: Die Urkunden der Gegenpäpste. 872 G 3. 873 Kehr: Römische Analekten, S. 27 – 32.
3. Zusammenfassung und Ausblick Im späten Oktober des Jahres 1136 erhielten zwei Empfänger binnen weniger Stunden an zwei verschiedenen, weit voneinander entfernten Orten von zwei unterschiedlichen Päpsten jeweils ein feierliches Privileg. Dies ist ein umso bemerkenswerteres Phänomen, fiel dieser Zeitpunkt doch in eine Kirchenspaltungsphase, wie sie in der zweiten Hälfte des 11. und während des gesamten 12. Jahrhunderts mehr als häufig zu verzeichnen ist. Da gerade in einer für die Entwicklung der zeitgenössischen Papsturkunde solch bewegten Periode oftmals zwei päpstliche Urkundenwesen parallel existierten, riefen die Urkunden der einzelnen Konkurrenten wie die Rolle der Kirchenspaltungsphasen selbst das besondere Interesse der vorliegenden Studie hervor. Vor diesem Hintergrund verfolgte sie drei wesentliche Ziele: erstens die Bereitstellung der Infrastruktur für zukünftige Forschungen an den Urkunden der hochmittelalterlichen Gegenpäpste, zweitens eine diplomatische Analyse ausgewählter äußerer und innerer Merkmale am Beispiel der Urkunden des Wibertinischen Schismas und drittens die Kontextualisierung der Ergebnisse vor dem Hintergrund legitimationsgeschichtlicher Fragen. Doch um die Urkunden der Gegenpäpste untersuchen zu können, war zunächst eine Annäherung an diesen Terminus erforderlich, denn gerade hier offenbarten sich zahlreiche strukturelle und methodische Hürden, die sich nachhaltig auf die genannten Zielsetzungen auswirkten. Überlieferungstechnische und infrastrukturelle Hindernisse wie die Dezimierung der gegenpäpstlichen Urkundenlandschaft und die im Vergleich zu den heute als legitim geltenden Konkurrenten wesentlich problematischere Überlieferungssituation stellten ein grundlegendes Defizit sowohl für eine vergleichende als auch statistische Erfassung dieser Quellen dar. Das unausgeglichene Verhältnis wirkte sich unweigerlich auf die methodische Vorgehensweise dieser Studie aus, da eine Untersuchung der gegenpäpstlichen Urkunden konsequenterweise nur unter Einbeziehung der Urkunden der heute als legitim geltenden Päpste sinnvoll erscheinen konnte. Sachdienlich erschien es außerdem, einzelne, aus den Urkunden der Gegenpäpste hervorgehende Entwicklungen mit Phänomenen in den Urkunden ihrer Konkurrenten zu vergleichen und in den Kontext der Gesamtentwicklung der hochmittelalterlichen Papsturkunden zu stellen. Der methodische Ansatz dieser Studie baute somit auf der Grundlage veränderter Zugangsweisen und neuer Perspektiven auf. Neben den bereits beschriebenen ideenund legitimationsgeschichtlichen Argumenten sprachen auch überlieferungstechnische Gründe dafür, Kirchenspaltungsphasen nicht als Auseinandersetzungen „Papst c ontra Gegenpapst“, sondern als Zeiträume zu betrachten, in denen beide Konkurrenten aktiv um das Papstamt stritten und in denen sie ihre bei Weitem nicht durchgesetzten
Zusammenfassung und Ausblick
193
Ansprüche auf den Apostolischen Stuhl als legitim darzustellen versuchten. Am Beispiel des Wibertinischen Schismas wurde dies anhand einer diplomatischen Untersuchung in die Praxis umgesetzt. Dies erfolgte unter der Prämisse, dass ein Vergleich der aus den gegenpäpstlichen Urkunden hervorgehenden Entwicklungen mit Phänomenen in den Urkunden ihrer Konkurrenten zweckmäßiger erschien als ein rein s tatistischer Vergleich. Darüber hinaus stiegen durch den vergrößerten Quellenbestand die Erkenntnischancen in den Bereichen der äußeren wie inneren Merkmale und der graphischen Symbole. Die statistische Aussagefähigkeit verbesserte sich damit jedoch nicht notwendigerweise. Auch wenn die Kontextualisierung einzelner Phänomene deshalb teils auf Hypothesen gestützt bleiben musste, ist dennoch die trotz aller quantitativen wie legitimatorischen Hindernisse vorgenommene Untersuchung d ieses so lange als historisch vorbelastet wahrgenommenen Urkundenkorpus als einer der maßgeblichen Mehrwerte dieser Studie zu sehen. Ein weiteres wesentliches Ergebnis liegt mit der Zusammenstellung der Urkunden der Gegenpäpste in Regestenform vor, womit die von Stoller benannte Forschungslücke nun geschlossen wurde 874. Diese bislang nicht existente Komplettübersicht über das Urkundenwesen aller Gegenpäpste z wischen den Jahren 1049 und 1198 gibt neben Metadaten und Angaben zu Abbildungen, Drucken, Regesten und teilweise zu einschlägigen Forschungspositionen auch die Volltexte der in Abbildung vorliegenden Originalurkunden wieder. Sie wird in Zukunft Antworten auf eine Vielzahl von Fragestellungen zu Rolle, Funktion und Entwicklung d ieses Quellenkorpus zulassen. Mit Untersuchungen der Protokolle dieser Stücke konnte sie diesbezüglich schon erste Schritte tun. Durch diese neu geschaffene Infrastruktur ist darüber hinaus ab sofort eine übergreifende inhaltliche Auswertung dieses Urkundenkorpus möglich. Der Schwerpunkt der in der vorliegenden Studie an den Urkunden Gregors VII., Clemens᾽ III., Urbans II. und Paschalis᾽ II. vorgenommenen Quellenanalyse lag im Bereich der äußeren Merkmale und graphischen Symbole sowie deren Kontextualisierung mit legitimationsgeschichtlichen Fragen. Rückschlüsse von der äußeren und inneren Ausgestaltungsweise einer Papsturkunde d ieses Zeitraums auf die päpstliche Legitimation des Ausstellers, wie sie Kehr und Erdmann noch gezogen hatten, sind nicht möglich 875. Vielmehr zeigten sich die Quellen in vielerlei Hinsicht als „Spiegel der Politik in Papsturkunden“: Nicht nur im Vergleich der Urkunden der unterschiedlichen Konkurrenten, sondern auch in einzelnen Stücken eines Papstprätendenten erschien das Repertoire verwendeter Papsturkundenelemente und deren Ausgestaltungsweise
8 74 Vgl. Anm. 358. 875 Vgl. Anm. 210 u. Anm. 262.
194
Zusammenfassung und Ausblick
sowohl hinsichtlich der inneren als auch der äußeren Merkmale überaus heterogen. So konnte die vorliegende Studie teilweise mehrfach unterschiedliche Gestaltungsvarianten eines Schreibers für das g leiche Element vorführen, wodurch plausibel wird, maßgebliche Einflüsse auf die Gestaltung einer Urkunde im Rahmen eines gewissen Grundkonsenses 876 vor und im Laufe des Wibertinischen Schismas mehr einzelnen Schreibern als einer zentralen, weisungsbefugten Person wie einem Kanzler zuzusprechen. Ebenso nicht auszuschließen ist ein möglicher Empfängereinfluss, doch bleibt eine systematische Untersuchung hierzu ein Desiderat. Eine Erklärung für den hohen Schreibereinfluss bietet die häufige Abwesenheit der Päpste aus Rom, die einerseits durch das neue Reisepapsttum 877 bedingt wurde, andererseits durch die Tatsache, dass sich die Ewige Stadt – schismabedingt – zeitweise in der Hand eines Konkurrenten befand, weshalb es notwendig werden konnte, auf Nachfrage nach einer Urkunde kurzfristig lokales, binnen Kurzem verfügbares Schreibpersonal zu akquirieren. Hier zeigte sich das Wibertinische Schisma, eine besonders bewegte Phase in der Entwicklung der hochmittelalterlichen Papsturkunde, als besonderer Meilenstein: In dessen Verlauf verfestigten sich offensichtlich die Ausgestaltungsgrundsätze der Papsturkunde, es entstanden Normen und bestimmte Elemente schienen ab diesem Zeitpunkt für ein solches Dokument elementar bzw. konstitutiv zu werden. Die vor allem im Urkundenwesen Urbans II. festgestellten Formalisierungs- und Standardisierungsprozesse sprechen dabei für eine Einflussverlagerung von individuellen Ausführungen einzelner Schreiber zugunsten standardisierter Kanzleivorgänge und sind deshalb kanzleigeschichtlich von Bedeutung. Offensichtlich wurde einem einheitlichen, festen Urkundenschriftbild mehr und mehr Bedeutung beigemessen. Urbans II. Pontifikat stand damit am Beginn eines längeren Prozesses, der in den 1130er-Jahren seinen Abschluss fand und aus dem die späteren Standardformen hervorgingen. Da mehrere unter Urban II. maßgeblich für die Urkundenproduktion verantwortliche Personen auch unter seinen Nachfolgern im Papstamt und nach Ende des Schismas nachhaltig Einfluss auf die graphische Gestaltung nehmen konnten, hielten sich deren Ausführungsvarianten längerfristig im päpstlichen Urkundenwesen, während die des Verlierers an Bedeutung verloren. Der Vergleich der Urkunden konnte dennoch zeigen, dass das gegenpäpstliche Urkundenwesen nicht in eklatanter Form abwich, sondern vielmehr einen eigenen Teil zu d iesem Verfestigungsprozess beitrug. Allerdings bewirkte der Tod Clemens᾽ III., dass zahlreiche Gestaltungselemente der Urkundenproduktion dieses unterlegenen Papstprätendenten nach dem
8 76 Vgl. Kap. 2.3.2. 877 Kehr: Scrinium und palatium, S. 77.
Zusammenfassung und Ausblick
195
Schismaende langfristig keine Aufnahme in das weitere päpstliche Urkundenwesen fanden. Mit diesem fortwährenden und nachhaltigen Ausscheiden von Urkundenkomponenten und Ausprägungsvariationen ging dabei die Ablösung unterschiedlicher Kanzlei- und Schreibereinflüsse und damit eine langfristig zunehmende Reduktion von Einflüssen von außen einher, wie am Beispiel der salischen Herrscherkanzlei herausgearbeitet wurde. Schließlich fragte die vorliegende Studie nach Rückschlussmöglichkeiten auf Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung, die diesen kanzleigeschichtlichen Ergebnissen in den Urkunden der unterschiedlichen Konkurrenten zu entnehmen waren. Obwohl längst nicht alle beobachteten Phänomene mit solchen Handlungsstrategien zu verbinden waren, ließen sich jedoch mindestens an den Beispielen der Unterschriftspraxis und des Formalisierungsprozesses s olche Zusammenhänge plausibel machen. Anhand der Kontrastierung der eigenhändigen Unterfertigungspraxis Urbans II. gegenüber der Visualisierung eines großen Unterstützerkreises und breiter Obödienz durch die Aufnahme von Unterschriften von Konsentienten unter Clemens III. ließen sich zwei unterschiedliche Vorgehensweisen herausarbeiten, um die in den Urkunden verankerte päpstliche Entscheidung mit der nötigen Legitimation auszustatten. Als bemerkenswert kann es gelten, dass sowohl der eigenhändige Anteil der päpstlichen Unterfertigung unter Urbans II. Nachfolger, Paschalis II., in Form der Papstunterschrift noch gesteigert wurde, während mit der langfristigen Aufnahme der Kardinalsunterschriften auch die Praxis des Gegenpapstes Nachhall fand. Die in den Urkunden Urbans II. festgestellten Homogenisierungstendenzen, die Normierung des Schriftbildes und die nachhaltige Etablierung gefestigter Standards bezüglich einer einheitlichen Gestaltung und eines formalisierten Aussehens erhöhte die Erkennbarkeit und Memorierbarkeit des Urkundenbildes seitens der Empfänger, vereinfachte die Wiedererkennung und stellte die Verbindung mit dem Aussteller sicher 878. Es ermöglichte damit einerseits eine verstärkte Identifikation mit dem legitimen Papsttum und andererseits eine Erweiterung der Obödienz. Es trug ferner dazu bei, um im Falle von Rechtsstreitigkeiten in Prozessen oder für eine erneute Bestätigung vor einem nachfolgenden Papst verwendet werden zu können, weshalb die Urkunde entsprechenden Standards genügen musste, um als legitim, echt und rechtsgültig angesehen zu werden. Bevor in den folgenden Abschnitten nun die Forschungsbasis dieser Studie bereitgestellt wird, bleibt als Gesamtergebnis an dieser Stelle festzuhalten, dass die offengelegten Phänomene in den Urkunden der konkurrierenden Päpste Aussagen
878 Vgl. Anm. 811.
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Zusammenfassung und Ausblick
zu Handlungsstrategien zur Legitimationserlangung zulassen. Zudem kommt den Kirchenspaltungsphasen der zweiten Hälfte des 11. und des 12. Jahrhunderts hinsichtlich der Entwicklung der zeitgenössischen Papsturkunde eine besondere Rolle zu. So vollzogen sich maßgebliche Entwicklungsschritte der päpstlichen Litterae im Laufe der Kanzlerschaft Rolands und der anschließenden Kirchenspaltungsphase 879. Gerade in diesen Zeiten ungeklärter Legitimitäten versuchten die unterschiedlichen Konkurrenten ihre Urkunden dazu zu n utzen, die eigene Legitimation zu visualisieren, zu stärken und durchzusetzen, woraus die jeweils eigenen Urkundenbilder resultierten. Dass Wibertinische Schisma, diese Phase uneindeutiger Legitimationsverhältnisse, trug nachhaltig zur wachsenden Eindeutigkeit des päpstlichen Urkundenbildes bei, womit ihm mit Herbers die Rolle eines grundsätzlichen Katalysators 880 zugesprochen werden kann.
879 Dank sei an dieser Stelle Benedikt Hotz, der im Rahmen eines Dissertationsprojektes an der LMU München päpstliche Briefe diplomatisch untersuchte, für seine wertvollen Hinweise ausgesprochen. 880 Vgl. Anm. 151.
4. Forschungsbasis Die in Kap. 4.2 dargestellten Regesten der Urkunden Benedikts X., Honorius᾽ II ., Clemens᾽ III ., Gregors VIII ., Anaklets II ., Viktors IV ., Paschalis᾽ III . und Calixts III . und die in Kap. 4.3. aufgelisteten Stücke Leos IX ., Alexanders II ., Gregors VII ., Urbans II ., Paschalis᾽ II ., Honorius᾽ II ., Alexanders III . und Coelestins III .881 wurden chronologisch geordnet 882 und nach Pontifikaten unterteilt aufgeführt 883. Des Weiteren enthalten die Auflistungen Angaben zum Initium 884, Datum, Ausstellungsort und Überlieferungsstatus der Urkunde sowie zu Editionen bzw. Drucken und Abbildungen 885. Originalurkunden wurden Archivangaben und Informationen zu graphischen Symbolen 886, Subskribenten und Datierung beigefügt. Für die kopiale Überlieferung kann diesbezüglich auf die angegebenen Regesten und Editionen verwiesen werden. Die Informationen zu den Urkunden des in der Quellenanalyse schwerpunktmäßig behandelten Wibertinischen Schismas und der Aussteller mit äußerst geringen Überlieferungszahlen – Benedikt X., Honorius II . und G regor VIII . – umfassen zusätzlich Angaben zu einschlägiger Literatur 887. Im Zuge der Untersuchung erstellte Transkriptionen der in Abbildung vorliegenden Originalurkunden werden in den Regesten wiedergegeben, auf die Wiedergabe der kopial überlieferten Texte wurde dagegen verzichtet 888. Aufgenommen wurden auch Deperdita sowie Nachrichten, die Rückschlüsse auf politische Netzwerke, Empfänger, Rechtsinhalte, das Itinerar und die politische Situation der Gegenpäpste zulassen, wie Palliumsverleihungen, Bischofsweihen, Interventionen und Delegationen; dabei wurde Vollständigkeit 8 81 Vgl. Anm. 156. 882 Bei der Einordnung von Stücken, deren Datierung nicht oder nicht in eindeutiger Weise zu klären war, erfolgte die Orientierung an den maßgeblichen Regesten. Detaillierungen, die bereits von Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, Bischoff Urkundenformate im Mittelalter und Krafft: Bene Valete vorgenommen wurden, wurden hierbei berücksichtigt. 883 Vgl. Kap. 1.4. 884 Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 225 f. 885 Kap. 4.2 und 4.3 stellen einen reinen Katalogteil zur Zusammenstellung der Überlieferung dar, der eine inhaltliche Diskussion der einzelnen Stücke nicht anstrebt. Angaben zu Literatur und zu Abbildungen erfolgen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 886 Da auf einer Vielzahl der dieser Studie zugrunde liegenden – vor allem älteren – Abbildungen die Bulla nicht abgebildet wurde, konnte keine systematische Dokumentation erfolgen. Entsprechend ist diesbezüglich auf die angegebenen Editionen und die einschlägige Literatur zu verweisen. 887 Vgl. Anm. 883. 888 Vgl. Anm. 398 f.
198
Forschungsbasis
angestrebt, die aber wohl nie erreicht werden kann 889. Konnte bei Deperdita und anderen Nachrichten keine eindeutige Datierung erfolgen, wurden sie zum wahrscheinlichsten, oder, wo dies nicht möglich war, zum frühestmöglichen Zeitpunkt eingeordnet 890.
4.1 Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen Abb. Abbildung Abb. ana. analoge Abbildung(en) Abb. dig. digitale Abbildung(en) Abt. Abteilung AdE Archives de l᾽Etat AdS Archivio di Stato AfD Archiv für Diplomatik Af U Archiv für Urkundenforschung AHP Archivum Historiae Pontificiae Anm. Anmerkung(en) Arch. abbaz. Archivio abbaziale Arch. arc. Archivio arcivescovile Arch. cap. Archivio capitolare/Archivio capitular Arch. com. Archives communales Arch. con. Archivio conventuale Arch. départ. Archives départementales Arch. gen. Archivio general Arch. hist. Archivio historico Arch. hist. arch. Archivio historico archidiocesano Arch. hist. nac. Archivio histórico nacional Arch. mun. Archives municipales Arch. seg. Archivio segreto Arch. stor. dio. Archivio storico diocesano Arch. Vat. Archivio Vaticano Arch. ves. Archivio vescovile 889 Zum Problem der Erfassung von Deperdita vgl. Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 20, v. a. Anm. 43 u. Baaken: Chronologische und diplomatische Aspekte bei Deperdita, S. 83 – 96. 890 Die *-Markierung verweist hier nicht im strengen Sinne auf eine verlorene Urkunde. Auch bei diesen Hinweisen wurde Vollständigkeit angestrebt, konnte aber wohl kaum erreicht werden.
Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen
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Arq. nac. Arquivo nacional Arx. cap. Arxiu capitular AT Amtstitel Auss. Ausschnitt, z. B. einer Urkunde in einer Abbildung Ausz. Auszug, z. B. unvollständige Wiedergabe eines Urkundentextes AZ Archivalische Zeitschrift BA Bezirksarchiv Bibl. cap. Biblioteca capitolare Bibl. com. Biblioteca comunale Bibl. del sem. vesc. Biblioteca del seminario vescovile Bibl. dio. Biblioteca diocesana Bibl. mun. Bibliothèque municipale Bibl. nat. Bibliothèque nationale Bibl. naz./nac. Biblioteca nazionale/nacional Bibl. Quirin. Biblioteca Quiriniana Bibl. Val. Biblioteca Vallicelliana Bibl. Vat. Biblioteca Vaticana BnF Bibliothèque nationale de France BSB Bayerische Staatsbibliothek BV Benevalete caps. capsa cart. carton cass. cassetto chart. chartularium cit. a. (wörtlich) zitiert aus Cod. Codex Cod. dipl. Codex diplomaticus Cod. Val. Abschrift in Rom, Biblioteca Vallicelliana Cod. Vat. lat. Codex Vaticano latino coll. collection/collezione DA Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft D F I YY Appelt, Heinrich (Bearb.): Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser. Bd. X: Die Urkunden Friedrichs I. 5 Bände (1975 – 1990), hier Bd. II. (= MGH Diplomata, X/2). Hannover, 1979, S. XXX, Nr. YY
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D H IV YY
Forschungsbasis
Gladiss, Dietrich und Gawlik, Alfred (Hg.): Diplomata regum et imperatorum Germaniae. Bd. VI: Die Urkunden Heinrichs IV. Hannover, 1941 – 1978, S. XX, Nr. YY dig. Pause Goe retrodigitalisierte Pausen und Nachzeichnungen aus den Göttinger Beständen (vgl. Goe), Teil des Datenbestandes der digitalen Analyse in dieser Studie DIGUB Digitale Urkundenbilder aus dem Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden DmA Domarchiv DNP Der neue Pauly EDG Enzyklopädie deutscher Geschichte Empf. Empfänger ep. epistola/epistole EP Epitheta Erg. Ergänzungsband erw. erwähnt ex. aus fasc. fasciculum fig. figure FMST Frühmittelalterliche Studien fol. folium Fragm. Fragment GLA Generallandesarchiv Goe Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle „Papsturkundenforschung“, Göttingen herv. hervorgehend Herv. i. Orig. Hervorhebung im Original HJ Historisches Jahrbuch HStA Hauptstaatsarchiv HZ Historische Zeitschrift Info. Information Init. Initium JL Jaffé-Löwenfeld: Regesta pontificum Romanorum K. Komma k. i. O. kursiv im Original KOMB Kombination Kop. Kopie LBA Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, Marburg
Verzeichnis der Abkürzungen und Siglen
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LHA Landeshauptarchiv
lib. liber LHASA Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt Lief. Lieferung Lit. Literatur LMA Lexikon des Mittelalters LT hK Lexikon für Theologie und Kirche Micr. Paris Mikrofilm mit Abbildungen einschlägiger Bestände der Archives Nationales de Paris, eingesehen im Rahmen des BMBF-Projekts „Schrift und Zeichen. Computergestützte Analyse hochmittelalterlicher Papsturkunden. Ein Schlüssel zur Kulturgeschichte Europas“ (vgl. Anm. 388) MIÖG Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Misc. Miscellanea MOM Monasterium.net N. F./N. S. Neue Folge/nova serie NA Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde OCD Oxford Classical Dictionary perg. pergamena PH digitalisierte Urkundenbilder bzw. retrodigitalisierte Photographien precep. preceptorum QFIAB Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken reg. registrum Reg. Regest Regg. Regesten S. Sankt, San, Saint sec./sez. section/sezione StA Staatsarchiv StO Standort Subskr. Subskriptionen/Subskribenten Suppl. Supplement tab. tabularium Tab. Tabelle Taf. Tafel
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Forschungsbasis
Tl. Teillieferung tom. tomus/tomo TRE Theologische Realenzyklopädie UB Universitätsbibliothek Überl. Überlieferung verl. verloren Verz. Verzeichnisse ves. vescovile Vol. Volumen VT Verwandtschaftstitel VuF Vorträge und Forschungen ZK Zeitschrift für Kunstgeschichte ZRG Zeitschrift für Rechtsgeschichte – in den Urkunden fehlende Information † Fälschung, Fälschungsverdacht * Deperditum, vgl. Anm. 888 (…) nicht mit Sicherheit belegbare Angabe […] nicht zu rekonstruierende Angabe
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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4.2 Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick Benedikt X. (1058 – 1059) B *1 1058 Benedikt X. übersendet dem umstrittenen und bereits mehrfach exkommunizierten Erzbischof von Canterbury, Stigand, das Pallium. Erwähnt in den Annales Anglosaxonici, ed. Liebermann, S. 4 und in Willelmi almesbiriensis monachi de gestis pontificum anglorum libri quinque, ed. Hamilton, S. 36 M und ed. Mynors, S. 360; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 4389; Lit.: Kölmel: Rom und der Kirchenstaat, S. 133 – 135; Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 141 – 147, v. a. S. 142; Schmidt: Alexander II., v. a. S. 72 – 80; Hägermann: Das Papsttum am Vorabend, S. 62 f., Anm. 19; Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 79 – 86, v. a. S. 80.
B 2 1058 Benedikt X. überträgt mehreren (genannten) Adeligen die von ihnen gestiftete K irche und das Castell S. Pietro in der Diözese Osimo gegen einen jährlich zu entrichtenden Zins von zwölf Denaren. Kopial; Init.: Quotiens a nobis; Druck: Compagnoni: Memorie, Bd. V, S. 44, Nr. 21; Theiner: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 8, Nr. 8; Regg./Verz.: JL 4390; IP IV , S. 209, Nr. 1; Lit.: Kölmel: Rom und der Kirchenstaat, S. 133 – 135; Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 141 – 147, v. a. S. 142; Schmidt: Alexander II., v. a. S. 72 – 80; Hägermann: Das Papsttum am Vorabend, S. 63, Anm. 20; Hiestand: „Verborgene Schätze“, S. 434.
B 3 1058, April 5 – 1059, April 4 Benedikt X. bestätigt dem Bischof von Hildesheim, Hezilo, die Besitztümer des von ihm gegründeten Klosters S. Moritz, nimmt diese unter päpstlichen Schutz und gewährt der Äbtissin des Klosters das Recht der unmittelbaren Klage beim Aposto lischen Stuhl. Original, früher Hannover, 1943 zerstört; Init.: Convenit apostolico moderamini; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 26, Nr. 30; Kratz: Der Dom zu Hildesheim, S. 89, Nr. 2; Janicke: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Bd. I, S. 98, Nr. 100; Regg./ Verz.: JL 4391; GP V/2, S. 34, Nr. 49; ibid., S. 93, Nr. 1; Doebner: Urkundenbuch der Stadt Hildesheim, Bd. I, S. 4, Nr. 11; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 384; Krafft: Bene Valete, S. 217; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 292; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 28; Dahlhaus: Aufkommen und Bedeutung der Rota, S. 419, Abb. 14; DIGUB II/2, Taf. 3; Lit.: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 26, Nr. 30; ders.: Die Bullen der Päpste, S. 180 f.; Kehr: Scrinium und palatium, S. 82, S. 89;
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Santifaller: Liber Diurnus, S. 129; Amanieu: Antipape, Sp. 598 – 622; Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, S. 486; Dahlhaus: Aufkommen und Bedeutung der Rota, S. 419; Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 244; Hägermann: Das Papsttum am Vorabend, S. 63, Anm. 23 f.; Krafft: Bene Valete, S. 25, S. 217, S. 253; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 292; Johrendt: Rusticano stilo, S. 171 f.; Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 82 f. Text (Transkription d. Verf.): Benedictus episcopus servus servorum dei. Dilectissimo filio nostro Hezeloni Hildenesheimensi episcopo perpetuam in domino salutem. Convenit apostolico moderamini pia religione pollentibus benivola compassione succurrere et benivolum impertiri assensum. Igitur, quia postulasti a nobis, frater carissime, quatinus confirmaremus apostolica auctoritate cęnobium sancti Mauritii, quod tua benigna devotio ad honorem et servitium dei pręparavit, inclinati precibus tuis ad votum tibi iustum desiderium complevimus, videlicet ut nulla potestas nullaque persona, sive imperator sive episcopus sive dux sive marchio sive comes, pręsumat de bonis eiusdem cęnobii, quę sanctismonialibus (!) ibidem deo famulantibus ad opem et sustentationem destinata a te et tradita sunt vel in reliquum deferri debent, sive a te sive [a] successoribus tuis vel a cęteris pie religionis viris vel mulieribus, aliquid subtrahere vel permutare de argento, de auro, libris, palleis aliisque rebus quoquomodo ad eandem sancti Mauritii ecclęsiam pertinentibus. Si quis autem, quod non credimus, temerario ausu hoc nostrum apostolicum edictum et privilegium in aliquo infringere vel contrafacere pręsumpserit, eundem apostolica potestate et auctoritate a liminibus sanctę ecclesię usque ad condignam satisfactionem amovemus et, nisi cito resipuerit, perpetuo anathemate illum condempnamus. Ipsa autem eiusdem cęnobii abbatissa licentiam et nostrum inde habeat pręceptum, ut, si quis in huiusmodi iniuriis eam molestaverit et ad correctionem venire contempserit, querimoniam suam sive per se, sive per legatos ad aposto licam sedem fiducialiter deferat et iudicium secundum apostolicam auctoritatem et constitutionem temerarius invasor subeat. Rota-Inschrift: pax/omib/xpi/fidelib Rota-Devise: domni Benedicti decimi papae BV: x K: x Subskr.: – Datierung: Data per manum Lietbuini sanctę et apostolicę sedis cancellarii et bibliothecarii sacri Lateranensis palatii, indictione I anno primo domni Benedicti X papę.
B 4 1058, Mai 8 Benedikt X. bestätigt nach dem Vorgang Johannes᾽ XIX. dem Basilikalkloster S . Stefano minore unter Erzpriester Adelbert das exklusive Recht des Hospitiums und der Bestattung für ungarische Pilger.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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Kopial; Init.: –; Druck: Kehr: Papsturkunden in Rom. Erster Bericht, S. 146, Nr. 5; Schiaparelli: Le carte antiche, S. 483, Nr. 21; Regg./Verz.: IP I, S. 148, Nr. 2; Cancellieri: De secretariis, S. 1535; Lit.: Ferrari: Early Roman Monasteries, S. 328 – 330, v. a. S. 329, Anm. 7; Kölmel: Rom und der Kirchenstaat, S. 133 – 135; Schmidt: Alexander II., S. 74, Anm. 36; Hägermann: Das Papsttum am Vorabend, S. 63, Anm. 21.
B 5 1058, Juni 1 Benedikt X. überträgt den Mansionaren der Schola der Confessio S. Petri die Hälfte aller Einkünfte von Altar und Confessio sowie die übrige Hälfte den Priestern der vier vatikanischen Klöster. Kopial; Init.: –; Druck: Kehr: Papsturkunden in Rom. Erster Bericht, S. 147, Nr. 6; Schiaparelli: Le carte antiche, S. 484, Nr. 22; Regg./Verz.: IP I, S. 140, Nr. 24; Lit.: Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 141 – 147, v. a. S. 142; Schmidt: Alexander II., S. 74, Anm. 37; Hägermann: Das Papsttum am Vorabend, S. 63, Anm. 22; Laudage: Kampf um den Stuhl Petri, S. 79 – 86, v. a. S. 80.
Honorius II. (1061 – 1064) H *1 1061 – 1064 Honorius II. verleiht dem Bischof von Bamberg, G(unther), das Pallium. Ohne Nennung des Papstnamens erwähnt im Brief des Bamberger Bischofs Gunther an den Mainzer Erzbischof Siegfried, ed. Erdmann: Briefsammlungen, S. 200, Nr. 8; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP III, S. 254, Nr. *14; GP IV, S. 94, Nr. 129; Stoller: Schism, S. 15, Nr. *1[†]; Lit.: Looshorn: Die Geschichte, Bd. I, S. 372; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. I, S. 306 – 309, S. 328, Anm. 42; Herberhold: Die Beziehungen des Cadalus, v. a. S. 93 – 99; Gams: Series episcoporum, S. 259; Bogumil: Das Bistum Halberstadt, S. 26; Stoller: Schism, S. 15 – 17; Zimmermann: Papstabsetzungen, S. 153; Schmidt: Alexander II., S. 42, S. 119 – 121. Erdmann datierte auf 1061 – 1062, Jakobs (GP) auf 1060 und Brackmann (GP) auf 2. H. 1062 bzw. 1. H. 1063. Hier datiert nach Stoller.
H *2 1061 – 1064 Honorius II. weist den Bischof von Würzburg, Adalbert, an, dem Kloster Saalfeld umfangreiche Rechte und Besitzungen zu verleihen. Erwähnt in der Urkunde Bischof Adalberts von Würzburg von 1075, Januar, ed. Dobenecker: Regesta diplomatica, Bd. I, S. 193, Nr. 913; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP III , S. 179, Nr. *†11; Stoller: Schism, S. 17, Nr. *2[†]; Lit.: Meyer von Knonau:
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Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. I, S. 325; Stimming: Mainzer Urkundenbuch, Bd. I, S. 240, Nr. 344; Lorenz: Urkundenstudien, S. 331; Stoller: Schism, S. 17 f. Da es sich bei der Urkunde Bischof Adalberts wohl um eine Fälschung des 13. Jahrhunderts handelt, ist die Existenz einer Urkunde Honorius᾽ II. zweifelhaft.
H 3 (Parma), 1069, April 20 Honorius II., Bischof und Papstelekt, sitzt gemeinsam mit dem Vizegrafen Ingezo einem Gerichtsverfahren vor, in welchem Streitfragen bezüglich der Besitztümer der (Kathedral-)Kirche S. Maria in Parma verhandelt werden, die vom diaconus et cultos (!) der Parmeser K irche, Cumdelbert, und dem advocatus Rainer gegen die Tochter Benzos, Oda, und ihren Ehemann vorgetragen werden. Original (Placitum), Parma, AdS, documenti privati, cass. 2, Nr. 45; Init.: –; Druck: Affò: Storia della città di Parma, Bd. II, S. 329, Nr. 29; Drei: Le carte degli archivi Parmensi, Bd. II, Nr. 78; Regg./Verz.: JL II, S. 594; IP V, S. 421, Nr. 1; Hübner: Gerichtsurkunden der fränkischen Zeit, S. 186, Reg. 1436; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 418; Stoller: Schism, S. 18, Nr. 3; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297 („Placitum“); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 108; Huschner: Transalpine Kommunikation, Bd. III, Abb. 23 (Auss.); Lit.: Kehr: Scrinium und palatium, S. 93; Heidrich: Ravenna, S. 58, Anm. 94; Stoller: Schism, S. 18 – 20; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 271, S. 297. Text: Der Text wird hier nicht wiedergegeben, da es sich nicht um eine Papsturkunde handelt. Die Edition durch Affò ist digital verfügbar: http://books.google.de/books?id=2LEBAAAAQAAJ&printsec=titlepage&dq=inauthor:Ireneo+inauthor:Aff%C3 %B2&as_ brr=1&hl=it&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false, letzter Zugriff: 1. Juni 2017.
Clemens III. (1084 – 1100) CL *1
1080 ex. – 1085 Clemens III. antwortet auf einen Brief des Bischofs Anselm von Lucca (1074 – 1086), in dem er unter Berufung auf die Autorität der Kirchenväter seinen legitimen Anspruch auf das Papsttum begründet und zudem gegen Gregor VII. Position bezieht. Erwähnt im Liber contra Wibertum, ed. Bernheim, S. 525; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: JL 5317* bzw. ibid. („Addenda et corrigenda“), S. 713; IP III, S. 390, Nr. *10; Stoller: Schism, S. 21, Nr. *4; Lit.: Panzer: Wido von Ferrara, S. 10 – 17, S. 57 – 63; Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 65; Somerville: Anselm of Lucca, S. 1 – 14; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 122 f.; Stoller: Schism, S. 21 – 25. Jaffè datierte auf 1083, Kehr (IP) auf 1085 – 1086 (vgl. auch Stoller: Schism, S. 21, Nr. *4).
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CL †2 1081 – 1100, Januar 1 Clemens III. stellt auf Bitten des Abtes von Fulda, Ruothard, die Besitzungen des Klosters unter päpstlichen Schutz und bestätigt die Exemtion, das Appellationsrecht wie die exklusive Jurisdiktion der römischen K irche über das Kloster. Er legt fest, dass der Abt lediglich vom Apostolischen Stuhl gerichtet werden könne, bekräftigt das Recht des Abtes, bei allen geistlichen Versammlungen gegenüber allen deutschen und französischen Äbten erhöht zu sitzen und weiterhin als archimandrita, als consultior et honorabilior ceteris nostra apostolica auctoritate bezeichnet zu werden. Frauen wird der Zutritt zum Kloster untersagt und keinem Grafen oder Richter (comitum vel iudicum) soll es erlaubt sein, Weisungen an das Kloster zu richten. Den Brüdern wird die freie Wahl des Abtes zugestanden und dem Kloster untersagt, seine Besitzungen als Pfründe zu veräußern.
Kopial; Init.: Quoniam semper sunt; Druck: Pflugk-Harttung: Diplomatisch- historische Forschungen, S. 485; Regg./Verz.: JL †5341; GP IV, S. 389, Nr. †94; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 435; Stoller: Schism, S. 25, Nr. 5[†]; Lit.: Dronke: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 20 f., Bd. II, S. 85 f.; Roller: Eberhard von Fulda, v. a. Taf. 3 f.; Heidrich: Ravenna, S. 13, S. 161, Anm. 20; Stoller: Schism, S. 25 – 29. CL *3
nach 1084, Februar 16 Clemens III. verleiht dem Mainzer Erzbischof Wezilo das Pallium, das ihm von einem Legaten überbracht wird. Erwähnt in den Annales Augustani ad annum 1084, ed. Pertz, S. 131; vgl. Annalista Saxo, ed. Nass, S. 470; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP IV, S. 111, Nr. *177; Oediger: Regesten der Erzbischöfe von Köln, Bd. I, Nr. 1164; Stoller: Schism, S. 42, Nr. *14; Lit.: Schumann: Die päpstlichen Legaten, S. 59; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. III, S. 578; Hüls: Kardinäle, S. 118 – 120, S. 158 – 160, S. 168; Stoller: Schism, S. 42 f. CL 4 Ravenna, 1084 – 1087, März 2 Clemens III. bestätigt den Veroneser Kanonikern nach dem Vorgang Leos IX. deren Privilegien und Besitz.
Kopial; Init.: Convenit apostolico moderamini; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. 1V, S. 695 bzw. 2V, S. 769; Migne: PL 148, Sp. 827, Nr. 1; Regg./Verz.: JL 5319; IP VII/1, S. 234, Nr. 6; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 433 f.; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 175, Nr. 5; Stoller: Schism, S. 43, Nr. 15; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 72, Anm. 1; Hüls: Kardinäle, S. 185, v. a. Anm. 2; Stoller: Schism, S. 43 – 47; Heidrich: Ravenna, S. 55, Anm. 77, S. 56, Anm. 86; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 286, Anm. 85; Hirschmann: Die päpstliche Kanzlei, S. 244, Anm. 1224; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 – 279; RI III,5,2, Nr. 559. Jaffé datierte auf 1084, März 2, Kehr (IP), Fischer und Frech auf 1086, März 2 sowie Stoller auf 1084 – 1087, März 2; Ziese sprach sich für 1087, März 2 aus.
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CL 5 Rom, Lateran, 1084, November 4 Clemens III. überträgt den Klerikern der Titelkirche S. Marcello in Via Lata den Besitz der ęcclesiola SS. Cosme e Damiani und aller ihrer Güter. Original, Rom, Arch. con. di S. Marcello; Init.: Dispensatio licet indignę; Druck: Morini: Monumenta ordinis servorum, S. 191, Nr. 1; Regg./Verz.: JL 5326e; IP I, S. 76, Nr. 16; IP II, S. 229, Nr. 8; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 433 („JL 5320 A“); Fischer: Wibert von Ravenna, S. 174, Nr. 1; Stoller: Schism, S. 47, Nr. 16; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 277, Abb. 7; Lit.: Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II , S. 975 f.; Hüls: Kardinäle, S. 51, Nr. 35, S. 111, S. 158 – 160; Stoller: Schism, S. 47 – 51; Heidrich: Ravenna, S. 13, S. 56; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Krafft: Bene Valete, S. 129 f. Text (Transkription d. Verf.): Clemens episcopus servus servorum dei. Fidelibus Christi, qui nunc sunt et posteris. Dispensatio licet indignę nobis commissa persuadet, ut cunctis pie providere et iuste decernere debeamus, maxime tamen ęcclesiarum dei servitoribus. Igitur clerici tituli sancti pape Marcelli cum multas proclamationes et controversias habuissent apud nostros predecessores venerabiles pontifices pro ęcclesiola sanctorum Cosme et Damiani ac suis bonis, intra claustrum eorum sita, cum abbate sancti Sepulchri aquapendentis, quia constat quidem et constabat eam iuris esse sancti Marcelli, sed pro culpa pene non inpense per XLIIII annos, id est ab anno secundo Iohannis noni decimi pape usque ad annum septimum Alexandi secundi pape, monasterium possessionem debebat ammitere. Sed Leo pius papa iusserat, ut pena tantum legaliter emendaretur, abbatis autem versutia inemendata remansit. Item Victor papa similiter preceperat, sed neglegentia eorum, quibus imperaverat, factum non fuit. Postea Stephanus, Nicolaus pontifices itidem iusserunt, attamen ad impletum non fuit. Alexander vero mitissimus presul voluit possessionem quoque sancto Marcello reddere, sed propter adversantium importunitatem non potuit. Postremo ante nos utreque partes convenerunt. Inter quas huiusmodi pactum composuimus, ut monasterium ęcclesiolam retineret, singulis quibusque annis debitam penam persolvans, eo tamen tenore, ut supradictam penam legaliter emendaret, quod et abbas facturum se promisit. Sed cum aliquantum tempus clerici expectarent et ille promissa non solveret, iterum ad nos proclamatum venerunt. Itaque ad abbatem nuntios misimus. Qui, cum ad tres, quos promiserat, terminos expectatus, per suam contumaciam et inobedientiam non veniret neque excusatorias licteras mitteret, noluimus ultra sanctum Marcellum sua iustitia privare, quippe cui leges, nedum si per quadraginta IIII annos, at si per biennium pena soluta non esset, possessionem reddebant. Itaque reddimus, redducimus, concedimus atque tradimus possessionem predicte ęcclesiolę et omnium bonorum eius clerici sancti Marcelli ad usum et salarium eorum imperpetuum, salva tamen abbatis querela intra praesentis annis spatium. Quod si post annum abbas autem sui successores litem, querimoniam vel molestiam de hac re adversus clericos umquam egerint aut contra nostrum decretum quid facere temptaverint, decem librarum auri pena damnentur, medietatem scilicet camerę nostrę, alia vero medietatem clericis sancti Marcelli componentes.
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Rota-Inschrift: a) Kreuzarme: confirma hoc/deus quod/operatus/es in nobis b) Quadranten: ihc/xpc/dns/nr Rota-Devise: verbo/domini/caeli/firmati sunt BV: x K: x Subskr.: 1. Zwischen dem linken Seitenrand und der Rota: Teodinus sanctę Romane ecclesie gratia dei archidiaconus laudavi et subscripsi. Leo cardinalis tituli sancti Damasi confirmavi et subscripsi. Beno cardinalis tituli sancti Silvestri confirmavi et subscripsi. Leo cardinalis tituli sancti Laurentii in lucina confirmavi et subscripsi. Anastasius electus ecclesie sancte Anastasię confirmavi et subscripsi. Warinus cardinalis tituli Apostolorum in hac restitutione subscripsi. Teodericus diaconus sancte Marie in Via Lata in hac restitutione subscripsi. 2. Unterschriften zwischen dem Bene Valete und dem rechten Seitenrand: Ego Iohannes gratia dei Portuensis episcopus subscripsi. Iohannes episcopus Ostiensis subscripsi. Ego Albertus Silve Candide subscripsi. Hugo Candidus cardinalis sancti Clementis et Firmanus episcopus hinac (!) restitutione laudavi et confirmavi et subscripsi. Petrus Falaritane ecclesie episcopus subscripsi. Datierung: Datum Lateranis per manum Sigefredi Bononiensis episcopi vice Petri cancellarii anno dominice incarnationis milesimo LXXXIIII indictione VIII, anno autem pontificatus domini Clementis tertii pape, I pridie nonas novembris actum; feliciter amen. CL 6 1084 ex. – 1085 in. bzw. 1087 med. – 1088 in. Clemens III. lädt den Erzbischof von Canterbury, Lanfranc, nach Rom ein und bemüht sich um dessen Obödienz.
Kopial; Init.: Fraternitati tue litteras; Druck: Liebermann: Lanfranc, S. 330, Nr. 1; Regg./ Verz.: Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. III, S. 65; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 174, Nr. 2; Stoller: Schism, S. 51, Nr. 17; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 120; Liebermann: Lanfranc, S. 328 – 332; Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, v. a. S. 357 – 360; Stoller: Schism, S. 51 – 54; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 94, S. 134 – 142. Liebermann und Ziese datierten auf 1085 – 1086, Kehr auf „1084 oder 1085“. Hier datiert nach Stoller. CL 7
1084 ex. – 1085 in. bzw. 1087 med. – 1088 in. Clemens III. lädt den Erzbischof von Canterbury, Lanfranc, nach Rom ein und überträgt ihm die Aufgabe, die englischen Bischöfe zur Einsammlung des Peterspfennigs anzuhalten. Er ermutigt ihn, sich um die Unterstützung des Königs und der Bischöfe für die römische K irche einzusetzen.
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Kopial; Init.: Noverit caritas tua; Druck: Liebermann: Lanfranc, S. 330, Nr. 2; Regg./ Verz.: Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. III, S. 65; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 174, Nr. 3; Stoller: Schism, S. 54, Nr. 18; Lit.: Liebermann: Lanfranc, S. 328 – 332; Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, v. a. S. 357 – 360; Stoller: Schism, S. 51 – 54; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 138. Liebermann datierte auf 1086 – 1089, Kehr auf „etwa 1085 oder 1086“. Hier datiert nach Stoller. CL *8 1084ex. – 1085, April Clemens III. verleiht cum litteris docentibus das Pallium an den Erzbischof Engilbert von Trier.
Erwähnt in den Gesta Treverorum, ed. Waitz, S. 187; Init: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 5321; GP X, S. 77, Nr. *149; Stoller: Schism, S. 56, Nr. *19; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 108; Hacke: Die Palliumverleihungen, S. 114; Gladel: Die trierischen Erzbischöfe, S. 45 f.; Heydenreich: Die Metropolitangewalt, S. 24 f., S. 155, Nr. 106; Stoller: Schism, S. 56 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 110; Erkens: Die Trierer Kirchenprovinz, S. 98. CL *9
nach 1085, Mai Clemens III. bestätigt durch ein eigenes Privileg (suo privilegio corroborat Pragensem episcopatum) das Bistum Prag, wie es auf der Synode von Mainz eingerichtet worden war. Erwähnt in Cosmae Pragensis chronica Boemorum ad annum 1086, ed. Bretholz, S. 140; Init: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 5325; GP IV, S. 113, Nr. *184; GP V/3, S. 90, Nr. *61; ibid., S. 184, Nr. *38; Stoller: Schism, S. 58, Nr. *20 [†]; Lit.: Holtzmann: Die Urkunde Heinrichs IV ., v. a. S. 192 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 115; Stoller: Schism, S. 58 f.; D H IV 390 (1086, April 29). Jaffé datierte auf 1086, Jakobs und Könighaus (GP) auf „1085, post Mai–1086“. Hier datiert nach Stoller. CL 10 1085 – 1092 Clemens III . mahnt Wratislaw [II.] von Böhmen, die schuldige Oblation an die römische Kirche zu leisten, und erkundigt sich erneut nach dessen Zustimmung zur geplanten Einsetzung eines Getreuen zum Bischof.
Kopial [vgl. Stoller: Schism, S. 62, Anm. 3]; Init.: Tuam dilectissime fili (!); Druck: Pez: Thesaurus anecdotorum, Bd. VI /1, S. 286, Nr. 73; Migne: PL 148, Sp. 831, Nr. 4; Hájek z Libocan: Wenceslai Hagek, Bd. V, S. 524; Erdmann: Briefsammlungen, S. 387, Nr. 1; Boczek: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 174, Nr. 193; Regg./Verz.: JL 5324; GP V/3, S. 53, Nr. 46 [vgl. ibid. Nr. *45]; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 177, Nr. 9; Stoller: Schism,
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S. 59, Nr. 21; Lit.: Pflugk-Harttung: Die Bullen der Päpste, S. 44; Erdmann: Briefsammlungen, S. 384 f.; Koller: Zur Echtheitsfrage, S. 414 f.; Stoller: Schism, S. 59 – 63; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 116, Anm. 12; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2. Jaffè datierte auf 1086, nach Juni 15, Könighaus auf „1090 ex.–1091 in.“, Fischer wie Ziese auf 1088 – 1092. Hier datiert nach Stoller. CL *11
1086, nach Februar 26 Clemens III. promoviert den Abt des Klosters S. Gallen, Ulrich, zum Patriarchen von Aquileia und verleiht ihm das Pallium. Erwähnt im Brief Paschalis᾽ II ., ed. Ewald: Reise nach Italien, S. 172, Nr. 8; Init: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VII/1, S. 33, Nr. *72; Stoller: Schism, S. 63, Nr. *22; Lit.: Köhnke: Wibert von Ravenna, S. 100; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 119; Jaksch: Monumenta, Bd. III, S. 63 – 65; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 126. CL 12
Ravenna, 1086, Februar 27 Clemens III. bestätigt der Ravennater K irche und ihren zukünftigen Erzbischöfen einst erhaltene päpstliche Privilegien und kaiserliche praecepta. Original, Paris, BnF; Init.: Cum omnium ad; Druck: Mittarelli: Annales Camaldulenses, Bd. III, S. 39 f.; Rubeus: Historiarum Ravennatum, S. 310; Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XX, S. 615; Migne PL 148, Sp. 830, Nr. 3; online via Telma: http://www.cn- telma.fr/originaux/charte2634/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Regg./Verz.: JL 5322; IP V, S. 56, Nr. 187; Kehr: Papsturkunden in Pisa, S. 188; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 433; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 175, Nr. 4; Stoller: Schism, S. 65, Nr. 23; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH Goe; Lit.: Jordan: Ravennater Fälschungen, v. a. S. 444; Stoller: Schism, S. 65 – 68; Hüls: Kardinäle, S. 185, Anm. 1; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2, S. 45, Anm. 4, S. 111, Anm. 32; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 125 f. Text (Transkription d. Verf.): Clemens episcopus servus servorum dei. Sancte Ravennati æcclesiæ omnibusque futuris in illa archiepisopis per eam in perpetuum. Cum omnium ad nos æcclesiarum cura respiciat et de singulis cogitare conveniat et ex debito suscepti regiminis omnibus nos providere oporteat, specialiter tamen et maximæ (!) Ravennati prospicere debemus æcclesiæ, cui presumus deo propitio ut sponsę et filiæ. Huius igitur miserias nimis egre ferentes et, quantum in nobis est, amputare volentes, hoc remedii genere, hoc consilii antidoto tandem subvenire curavimus, ut consideratis privilegiis decessorum nostrorum Romanorum pontificum et preceptis imperatorum, quæ in archivo nostræ Ravennatis æcclesiæ continentur, quecumque in illis leguntur, privilegii nostri astipulatione firmetur, ut sublatis de cętero seminariis litium, nec Romana æcclesia Ravennati æcclesiæ, mater filiæ suæ, iniuriam faciat nec matri filia contradicat, s[ed] dignitatem suam utraque possideat. Quod denium melius, quod deo iucundius, quam scandala tollere, lites reprimere, pacem componere, æcclesiarum concordiæ providere? His deus letatur et gaudet et talibus super omne sacrificium
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placatur muneribus. Consentientibus igitur et collaudantibus primo cardinalibus nostris Roberto sancti Marci et Anastasio sanctæ Anastasiæ confratribus et coepiscopis nostris Rolando Tarvisiano, Milone Paduano, Ezlino (!) Vicentino, Fulcone Forosimphroniense, Tebaldo Castellano aliisque quampluribus, qui interfuere presentes, huius nostri privilegii auctoritate firmamus, quecumque in privilegiis Romanorum pontificum leguntur, Pauli, Sergii, Pascasii, Leonis, Adriani, Eugenii, Marini, Agapiti, Gregorii et ceterorum. Item precepta imperatorum Iustiniani, Theodosii, Valentiniani, Ludovvici, Karoli, O ttonis, Chonradi, Heinrici et aliorum omnes donationes et concessiones illorum, quas Ravennati fecisse per[hi]bentur æcclesiæ (!) tam in episcopatibus, quam in abbatiis, comitatibus, exarchatu cęterisque similibus, quæ in privilegiis et preceptis plenius habentur, huius scripturę nostræ assertione munimus, decernentes et auctoritate apostolica statuentes, ut, si quis contra hoc nostrum privilegium venire temptaverit, si quis contradictor extiterit, sit anathema maranath[a] sitque pars eius cum Pilato et Herode et Iuda traditore. Quod ut certius credatur et ab omnibus diligentius observetur, sigillo nostro presentes litteras statuimus roborari. Acta sunt hæc Ravennę in plenaria synodo in matrice æcclesia, quæ dicitur agie Anastaseos, anno dominice incarnationis [mille]simo LXXXVI, imperante Heinrico tertio [R]omanorum augusto anno imperii eius II, indicione VIIII, III kalendas martii et subscripserunt, qui presentes erant episcopi, quorum nomina subter annexa sunt. Rota-Inschrift: – Rota-Devise: – BV: – K: – Subskr.: Rolandus Tarvisianus episcopus subscripsi laudans et corroborans. Milo Paduanus episcopus laudans subscripsi. Hecilinus Vicentinus episcopus laudans et corroborans subscripsi. Datierung: – CL 13 Rom, S. Peter, 1087, Juni 8 Clemens III . bestätigt dem Abt des Klosters Selz, Libo, seine Schenkungen an die Armen.
Original, Karlsruhe, GLA, Abt. B (Selekten: Papsturkunden), Ms. 3; Init.: Quia fidelium profectis; Druck: Würdtwein: Monasticon palatinum, Bd. VI , S. 172, Nr. 181; Ewald: Acht päpstliche Privilegien, S. 219; Regg./Verz.: JL 5326; GP III, S. 73, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 433; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 176, Nr. 7; Stoller: Schism, S. 71, Nr. 25[†]; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH GLA Karlsruhe; PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 116 („bulla spuria“); Lit.: Pflugk-Harttung: Papsturkunden in Karlsruhe, S. 246; Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 130 – 132; Erben: Die Anfänge des Klosters Selz, S. 35; Bannasch: Zur Gründung, S. 120 f., S. 149 f., Nr. 1; Stoller: Schism, S. 70 – 73; Heidrich: Ravenna, S. 13, S. 55 f., Anm. 59; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 97; Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung, S. 65, Anm. 40; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 f., Anm. 109.
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Jaffé datierte auf 1087, März/April/Juni 8, Krafft auf 1084. Hier datiert nach Dahlhaus, Stoller und Fischer. Text (Transkription d. Verf.): In nomine sanctae et individuae trinitatis. Quia fidelium profectibus nostra interest congratulari piisque votis eorum pro posse suffragari, fratris n[ostr]i Libonis coenobii Salsensis abbatis affectui congaudemus, qui, quod priorum abbatum neglegentia contra morem coenobialis instituti male omissum est, pię instaurare desiderans, cum fratrum suorum consensu pro amore Christi hęc in pereginorum (!) et pauperum contulit usus. Dominicalem decimacionem de Salsa, de Winzenbach, de Rotheren, de Frank[in]heim, de Mundeffelt, de Steinbrunnon. Novalium decimationem de Wisintouua, de Bokbere, de superiori et inferiori Otterbach, ubi non est salica terra, decimas prędii ad suum ius pertinentis. Dominicalem vero curtim ad Scerllenheim, quam Heinricus quartus rex, tercius imperator dedit sancto Petro apostolo et sanctę Adel Heidę (!) pro remedio animę suę et liberatione totius generis sui in id ipsum. De Dierbach quoque quicquid de communi remanserit servicio, quod in abbatis Ercanbaldi datur anniversario. Hanc igitur constitutio[ne]m Clemens ego ter[t]ius pręsul Romanus abbatis ipsius rogatu ex apostolica auctoritate firmavi proprioque sigillo munivi. Quisquis ergo hęc bene conservaverit vel iuxta vires meliorando adauxerit, vocem illam audiat optabilem: venite benedicti patris mei. Si quis vero, quod absit, ea minoraverit vel irrita fecerit, a nobis anathematizatus et ab electis segregatus d[ia]bolo societur eternaliter cruciandus. Rota-Inschrift: – Rota-Devise: – BV: – K: – Subskr.: – Datierung: Datum Rome ad sanctum Petrum, VI idus iunii, anno nostri pontificatus quarto. CL 14
1087 ex. – 1088 in. bzw. 1088 ex. – 1089 med. Clemens III. ehrt im dritten von drei bekannten Briefen an den Erzbischof von Canter bury, Lanfranc, diesen als einen vorzüglich gelehrten Philosophen und Theologen, wiederholt erneut seine Einladung nach Rom und sein Ersuchen um die Zahlung des Peterspfennigs. Kopial; Init.: Benedictus sit deus; Druck: Liebermann: Lanfranc, S. 331, Nr. 3; Regg./Verz.: Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. III, S. 65; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 176, Nr. 8; Stoller: Schism, S. 73, Nr. 26; Lit.: Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, v. a. S. 357 – 360; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Stoller: Schism, S. 73 – 76; Becker: Urban II., Teil III, S. 169 – 175; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 138; Paravicini Bagliani: Hat das Papsttum, S. 37. Liebermann datierte auf „1088 in.–1089 med.“. Hier datiert nach Stoller.
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CL 15 Rom, S. Peter, 1089, Januar 8 Clemens III. bestätigt auf Fürbitte des Königs Bodin dem Erzbischof Petrus von Dioclea seinen Rang als Metropolit, die aufgezählten bischöflichen Kirchen und die Klöster der Dalmatiner, Griechen und Slaven in seiner Provinz, darüber hinaus das Pallium, das Konsekrationsrecht seiner Suffragane und als besondere Auszeichnung das Metropolitankreuz per omne regnum Dioclie.
Kopial; Init.: Quia divina quietas; Druck: Kehr: Papsturkunden in Rom. Erster Bericht, S. 148, Nr. 7; Regg./Verz: Kehr: Diplomatische Miszellen I, S. 508, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 434; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 177, Nr. 10; Stoller: Schism, S. 78, Nr. 29; Lit.: Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil I, S. 367 f.; Köhnke: Wibert von Ravenna, S. 77; Schmidinger: Die Palliumverleihung, S. 45 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 153 – 161; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Stoller: Schism, S. 78 – 82; Hiestand: „Verborgene Schätze“, S. 420, Anm. 16, S. 428 f., Anm. 52, S. 458. Von Stoller angegebener, zuletzt bekannter Lagerort des Originals: Vatikanstadt, Arch. segr., Ms. Misc. Arm. V.1., Nr. 22; Kehr, auf den sich Fischer berief, erwähnte dagegen lediglich den Verlust des Originals. CL 16
Rom, 1089, Mai – Juni bzw. 1091 ex. – 1091 in. Clemens III. lädt den „einst Bischof von Ostia genannten Odo“ [scil. Urban II.] und dessen Anhänger vor eine Synode der römischen K irche, wo sie sich in einem Streitgespräch verantworten sollen. Kopial, (teilw.) inseriert in CL 17; Init.: Licet synodali audientia; Druck: Decretum Wiberti vel Clementis pape, ed. Dümmler, S. 625; Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XX , S. 599; Migne: PL 148, Sp. 836, Nr. 6; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 150, Nr. 73; Regg./Verz.: JL 5329; IP II, S. 15, Nr. 4; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 178, Nr. 12; Stoller: Schism, S. 82, Nr. 30; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 76 – 80; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 269 ff.; Stoller: Schism, S. 82 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 191; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Becker: Urban II., Teil I, S. 101, Anm. 311. Jaffé und Fischer datieren auf 1089. Hier datiert nach Stoller. CL 17 Tivoli, 1089 med. oder 1092 in. Clemens III. verkündet allen rechtgläubigen Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten und übrigen Klerikern der heiligen Kirche, was auf der Synode in S. Peter verhandelt wurde.
Kopial; Init: Quante et quam; Druck: Decretum Wiberti vel Clementis pape, ed. Dümmler, S. 621 – 626; Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XX , S. 596; Migne: PL 148, Sp. 832, Nr. 5; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 145 – 152, Nr. 73; Regg./Verz.: JL 5330; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 178, Nr. 11; Stoller: Schism, S. 83,
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Nr. 31; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 76 – 80; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV , S. 269 ff.; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Becker: Urban II., Teil I, S. 101, Anm. 311. Text: Die Edition durch Jaffé ist digital verfügbar: http://reader.digitale-sammlungen. de/de/fs1/object/goToPage/bsb10800584.html?pageNo=163, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. CL 18
Tivoli, 1089, Juli 9 Clemens III. gewährt auf Bitten des Erzpriesters Donatus und der Brüder der Titelkirche S. Marcello die Kirche S. Philippi mit allem Zubehör zur Nutzung, mit der Auflage, dass jährlich ein Zins von zwei denarii im Lateranpalast abzuliefern sei. Original, Rom, Arch. con. di S. Marcello; Init.: Quamvis ineffabili clementia; Druck: Morini: Monumenta ordinis servorum, Bd. II, S. 196, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 5330e; IP I, S. 76, Nr. 17; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 434 („JL 5328 B“); Fischer: Wibert von Ravenna, S. 179, Nr. 13; Stoller: Schism, S. 85, Nr. 32; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH Goe; Lit.: Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 975, S. 978, S. 984; Stoller: Schism, S. 85 – 88; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 181, Anm. 22; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 – 279. Text (Transkription d. Verf.): Clemens episcopus servus servorum dei. Donato venerabili archipresbitero ęcclesię tituli sancti Marcelli et reliquis fratribus eiusdem ęcclesię eorumque successoribus perpetuam in domino salutem. Quamvis, ineffabili clementia divinę maiestatis disponente, hanc regiminis susceperimus curam, ut ex auctoritate apostolicę sedis, cui licet indigni pr[e]sidemus, universis per orbem ęcclesiis, in quantum human[a] possibilitas admittit, providere debeamus, precipue tamen Romanis ęcclesiis, quę nobis presensibus (!) existunt, quę ad nos tantum respi[c]iunt, quę nullius alterius consolatione vel munimine fulciuntur, maxime autem illis, quibus cardinales attitulantur, qui nostri sunt oculi, qui nostra vicissitudine funguntur. Per quos nostra iudicia, nostra decreta principaliter disponuntur, illis, inquam, summo studio, summa sollicitudine nos oportet subvenire, [i]llarum bona et augmentare et conservare, illarum necessitates pro posse nostro modis omnibus explere, ut nulla videlicet sint penuria (!) praepediti, set potius necessariorum copia suffragante et suum ipsi officium exequi et divina misteria in eisdem ęcclesiis debita valeant reverentia celebrari. Quam enim nostram erga se sollicitudinem ceterę ęcclesię sperare poterint, si erga predictas nos cognoverint negligentes vel minus quam deceat provisores? Quomodo de regimine aliarum videbimur esse solliciti, si de istarum gubernatione fuerimus incuriosi? Operemur, [i]nquid apostolus, bonum ad omnes, maxime autem ad domesticos fidei. Hac igitur causa, dilecto fillio nostro Romano predictę ęcclesię subdiacono interveniente, ęcclesiam sancti Philippi sitam in loco, qui dicitur Massa de bestario beati Petri, cum omnibus suis pertinentiis vobis vestrisque successoribus ad [l]audem et honorem eiusdem ęcclesię tituli sancti Marcelli donamus et apostolica auctoritate confirmamus in usum et salarium vobis et successoribus vestris. Decernimus vero, ut nulla vel magna vel parva persona de rebus ad predictam ęcclesiam beati Philippi pertinentibus,
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quas cum ipsa ęcclesia vobis vestrisque successoribus per hanc cartam donamus et confirmamus, presumat aliquid auferre vel vos successoresque vestros inde inquietare. Si quis autem contra hanc nostram constitutionem venire temptaverit et de his rebus predictę ęcclesię sancti Marcelli temerario ausu quicquam abstulerit, nisi resipuerit et male ablata eidem ęcclesię restituerit, sciat se digna excommunicatione feriendum et a sacratissimo corpore et sanguine domini nostri Ihesu Christi alienandum et ab omni cętu sanctorum extraneum efficiendum. Quicumque vero hanc sanctionem nostram timuerit violare et de his bonis predictę ęcclesię quicquam auferre vel auferen tibus refugerit consentire vel prohibendo devocaverit ab ipsa auferendi presumptione, apostolica benedictione repleatur et inter choros angelorum locatus aeterna beatudine perfruatur. [Kreuz] Et omni anno pensione persolvendum duos denarios in sacro Lateranensi palatio. Rota-Inschrift: a) Kreuzarme: confirma hoc/deus/quod operatus/es/in nobis b) Quadranten: verbo/domini/caeli/firmati st Rota-Devise: dominus/noster/Hiesus/Cristus BV: x K: x Subskr.: – Datierung: Data Tybure per manus Petri sanctę Romanę ecclesię presbiteri cardinalis atque bibliothecarii, VII idus iulii, anno V pontificatus domini Clemenis III papę indictione XII. CL †19
1089/1093, November 30 Clemens III. bestätigt dem Abt des Klosters Fulda, Ruothard, alle Privilegien und den Besitz des Klosters. Er versagt Priestern und Bischöfen mit Ausnahme des Apostolischen Stuhls das Recht, über das Kloster zu verfügen, untersagt Frauen und weiteren unbefugten Personen den Zugang zum Kloster und spricht den Mönchen das Recht der freien Abtswahl zu. Er behält dem Apostolischen Stuhl jedoch das Konsekra tionsrecht vor, bekräftigt des Weiteren das Recht des Abtes und seiner Nachfolger, bei allen geistlichen Versammlungen gegenüber allen deutschen und französischen Äbten erhöht zu sitzen, und erlaubt den Gebrauch von Dalmatica und Sandalen. Fälschung, Marburg, Hessisches StA, Urk. 75, 117; Init.: Convenit apostolico moderamini; Druck: Pflugk-Harttung: Diplomatisch-historische Forschungen, S. 482, Nr. 38; Regg./Verz.: JL †5335; GP IV, S. 389, Nr. †93; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 435; Stoller: Schism, S. 88, Nr. 33[†]; Krafft: Bene Valete, S. 219; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2529; Jakobs: Zu den Fuldaer Papsturkunden, S. 81, Abb. 9: http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/ Blatt_bsb00000332,00089.html, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; PH Arcinsys, Urk. 75, 117: https:// arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v5347969, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Lit.: Kehr: Scrinium und palatium, S. 71; Stoller: Schism, S. 88 – 91; Heidrich, Ravenna, S. 55, Anm. 76 f., S. 56, Anm. 80; Stoller: Schism, S. 88 – 91; Stengel: Abhandlungen, S. 22, S. 237 f.; Krafft: Bene Valete, S. 129 f., S. 219.
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Jaffé datierte auf 1093, Dezember 31, Krafft und Stoller, denen hier gefolgt wurde, ordneten wie Jakobs (GP) und Heidrich die Urkunde dem 30. November zu, hielten jedoch sowohl das Jahr 1089 als auch 1093 für möglich. CL *20 (1090) Clemens III. weiht Lambert, Sohn des Grafen Lambert von Grandson, zum Bischof von Lausanne.
Erwähnt in den Monumenta historiae Lausannensis, ed. Waitz, S. 800; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II/2, S. 171, Nr. *8; Stoller: Schism, S. 91, Nr. *34; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 108, Anm. 6; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. V, S. 387; Waitz: Obödienzerklärungen, S. 198; Stoller: Schism, S. 91 f. CL 21 1090 Clemens III. informiert den Metropoliten Basileios über den Erhalt seines Briefes und antwortet ihm bezüglich seiner Position zu Herzog Roger von Apulien und zum Patriarchen von Konstantinopel. Er berichtet ihm über die Spaltung „seiner“ römischen Kirche aufgrund des neu entflammten Schismas, da einige Bischöfe einen der ihren gegen ihn erhoben hätten, ermutigt ihn zur Standhaftigkeit und vertröstet ihn bis zur Ankunft Heinrichs IV. in Italien.
Kopial; Init.: Quam misisti nobis; Druck: [ältere Drucke vgl. IP ]; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 59 f.; eine lateinische Edition des altgriechischen Textes lieferte Pitra: Analecta, Bd. I, S. 479; Regg./Verz.: JL 5326α; IP X, S. 21, Nr. 14; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 59; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 179, Nr. 14; Stoller: Schism, S. 92, Nr. 35; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 102 – 104; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 48 f., Anm. 3, S. 59 f.; ders.: Sui rapporti, S. 27; Becker: Urban II., Teil I, S. 117 f.; Stiernon: Basile de Reggio, v. a. S. 189 – 191; Deér: Papsttum und Normannen, S. 143 – 146; Erdmann: The origin of the idea, S. 319 – 322; Stoller: Schism, S. 93 – 96; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 184 – 187. Stoller datierte auf 1089, Jaffé auf März 1088, Köhncke nahm „vor 1090“ an, Holtzmann sprach sich für „1089, April/Juni“ aus, während Girgensohn (IP) auf 1090 datierte. CL *22 1090 Clemens III. antwortet dem Patriarchen von Konstantinopel, Nikolaos III. Gramma tikos, „bezüglich all der Dinge, die er zuvor an ihn geschrieben hatte“.
Teilw. inseriert in CL 21; Init.: –; Druck: Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 59 f.; eine lateinische Edition des altgriechischen Textes lieferte Pitra: Analecta, Bd. I, S. 479; Regg./ Verz.: Stoller: Schism, S. 96, Nr. *36; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 102 – 104; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 48 f., Anm. 3, S. 59 f.; ders.: Sui rapporti, S. 27;
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Becker: Urban II., Teil I, S. 117 f.; Stiernon: Basile de Reggio, v. a. S. 189 – 191; Deér: Papsttum und Normannen, S. 143 – 146; Erdmann: The origin of the idea, S. 319 – 322; Stoller: Schism, S. 96 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 184 – 187. CL *23 Rivalti bei Mantua, 1090, Juni 26 Clemens III. setzt sich gemeinsam mit dem Kanzler der salischen Kaiserkanzlei in Italien und Bischof von Ivrea, Oger, und dem Bischof von Utrecht, Conrad, bei Heinrich IV. dafür ein, der K irche von Padua unter ihrem Bischof Milo die Rechte an der Stadt Padua mit allem Zubehör zu bestätigen.
Erwähnt in der Urkunde Heinrichs IV . von 1090, Juni 26 (D H IV , Nr. 414); Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL II, S. 653; IP VII/1, S. 159, Nr. *6; GP IX, S. 20, Nr. 32; Stoller: Schism, S. 97, Nr. *37; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 85; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 283, S. 236 f.; Stoller: Schism, S. 97 f.; Heidrich: Ravenna, S. 76, Anm. 40, S. 111, Anm. 34. CL *24 1088 – 1091 Clemens III. schreibt bezüglich der Restitution des Erzbischofs und Metropoliten Basileios von Reggio an Herzog Roger von Apulien.
Erwähnt in CL 21; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP IX, S. 284, Nr. *36α [vgl. IP VIII, S. 23, Nr. *72]; Stoller: Schism, S. 99, Nr. *38; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 102 – 104; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 48 f., Anm. 3, S. 59 f.; ders.: Sui rapporti, S. 27; Becker: Urban II., Teil I, S. 117 f.; Stiernon: Basile de Reggio, v. a. S. 189 – 191; Deér: Papsttum und Normannen, S. 143 – 146; Erdmann: The origin of the idea, S. 319 – 322; Stoller: Schism, S. 93 – 97; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 184 – 187. Stoller datierte auf 1091, Holtzmann (IP) auf 1088 – 1089. CL *25 1090/1091 Clemens III. verleiht Erzbischof Peter von Braga sowohl das Pallium als auch ein Privileg.
Erwähnt in der Vita beati Geraldi archiepiscopi Bracarensis, ed. Baluze, S. 132; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 5331*; Stoller: Schism, S. 101, Nr. *39; Lit.: Erdmann: Das Papsttum und Portugal, S. 5 – 9; Säbekow: Die päpstlichen Legationen, S. 15 – 32; Stoller: Schism, S. 101 – 103. CL 26
Padua, 1091, Januar Clemens III. bestätigt auf Intervention des Bischofs Milo von Padua und des Bischofs Robert von Faenza der Äbtissin des Klosters S. Stefano in Padua, Altiburga, sämt liche Besitzungen.
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Kopial; Init.: Ex dispensatione sacratissime; Druck: Gloria: Codice diplomatico Padovano, Bd. I, S. 331, Nr. 306; Regg./Verz.: JL 5332α; IP VII/1, S. 186, Nr. 1; ibid., S. 183, Nr. 1; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 181, Nr. 16; Orsato: Historia di Padova, S. 266; Stoller: Schism, S. 103, Nr. 40; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 85; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 283, S. 236 f.; Schwartz: Die Besetzung der Bistümer Reichsitaliens, S. 171; Hüls: Kardinäle, S. 185, Nr. 3 [zu Robert von Faenza]; Stoller: Schism, S. 103 – 105; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 190 f.; Heidrich: Ravenna, S. 161. Hier datiert nach Jaffé, Stoller, Heidrich und Ziese. Kehr (IP) hielt nur das Jahr 1091 für gesichert. CL 27 Padua, 1091, Januar 19 Clemens III. bestätigt auf Intervention des Bischofs Milo von Padua, des Bischofs Robert von Faenza und des Padovaner Archidiakons Peter der Äbtissin des S. Petersklosters in Padua, Theophila, die in einer Schenkungsurkunde (karta) des Bischofs Milo angegebenen Besitzungen.
Kopial; Init.: Ex consideratione pastoralis; Druck: Gloria: Codice diplomatico Padovano, Bd. I, S. 383, Nr. 308; Orsato: Historia di Padova, S. 262 (mit Nachzeichnung der graphischen Symbole Rota und Bene Valete); Migne: PL 148, Sp. 838, Nr. 7; Dondi Dall᾽Orologio: Dissertazioni, Bd. IV, S. 28, Nr. 20; Regg./Verz.: JL 5332; IP VII/1, S. 183, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 434; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 180, Nr. 15; Hüls: Kardinäle, S. 185, Nr. 3 [zu Robert von Faenza]; Stoller: Schism, S. 105, Nr. 41; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 85; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV , S. 283, S. 236 f.; Santifaller: Saggio, Bd. II, S. 612; Schwartz: Die Besetzung der Bistümer Reichsitaliens, S. 171; Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung, S. 66, Anm. 48; Stoller: Schism, S. 103 – 105; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 190 f.; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2, S. 161. CL 28 bei Cesena, 1092, Juni 13 Clemens III. bestätigt den Kanonikern der Kathedralkirche SS. Maria e Michele zu Reggio-Emilia, auf die vorausgegangenen Bestimmungen mehrerer Bischöfe Bezug nehmend, ihre einzeln aufgeführten Privilegien und Besitzungen.
Original, Reggio-Emilia, Arch. cap.; Init.: Opportet nos in; Druck: Muratori: Antiquitates, Bd. II , Sp. 185; Migne: PL 148, Sp. 839, Nr. 8; Regg./Verz.: JL 5333; IP V, S. 372, Nr. 2; Tiraboschi: Memorie, Bd. II, S. 60, Nr. 260; Venturi: Storia di Scandiano, S. 28; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 434; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 181, Nr. 17; Stoller: Schism, S. 107, Nr. 42; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 42; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 85; Overmann: Gräfin Mathilde von Tuscien, S. 5 – 10, S. 158 f.; Schwartz: Die Besetzung der Bistümer Reichsitaliens, S. 198; Meyer von Knonau:
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Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 375 – 377; Hüls: Kardinäle, S. 171; Stoller: Schism, S. 107 – 109; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 207; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2, S. 55, Anm. 76; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 – 279. Text (Transkription d. Verf.): Clemens episcopus servus servorum dei. Canonicis Regiensis ęcclesię ipsorumque successoribus in perpetuum. Opportet nos in specula sanctę sedis apostolicę constitutos ad defensionem et firmitudinem ęcclesiarum dei vigilanter insistere, quatenus de bono in melius deo adiuvante proficiant, ut remota omnium pravorum hominum inqietudine ministrantes divinis officiis promptius intenti quiete ministrare queant et nos boni pastoris mereamur percipere premia. Ac per hoc per presentem scripturam apostolica auctoritate in perpetuum manendum confirmamus canonicis sanctę Regiensis ęcclesię, ut ad canonicam suam inviolabiliter teneant curtem unam, quę dicitur villa, et mansos tres in Gova, mansum unum in Noniano, in Campilia curtem unam et mansos II et unum, quem dedit Sigefridus, qui dicitur Galliulo, curtem, quę dicitur Massa, cum suis appendiciis, Prenniano cum suis et terram, quę est in castro Holeriano, in Mucleto mansum I, in Dinazano I, in valle Birli I, in monte Babuli I, in Casaliclo I, in Barciano III, in Veteriula I, in monte Fodioni I. Et quicquid pertinet ad [pre]dictam sanctę Marię et sancti Michaelis canonicam in Tabiano, Caterniano, Mellocio et Grazano et Verniano cum suis appendiciis et in Civitate Nova et in Curlo et res illas cum silva in Baioarola et plebem I in Rivalta cum castro et suis pertinentiis et mansum in Corniano et in Runculo, Foliano et Alliano et res in Gaziasa cum decimis et silva et in Corrigia, seu in Butrio, in Rio, Fazano, campo Galliani, in Fontana, in Pato, Canulę, Mandrię, in Gurgo. Et sortes duas, quę sunt prope curtem novam, et mansos II in Cetlole et plebem de Nivellare cum omnibus suis pertinentiis et mansos tres in Canole, Corviatico, Mandriole, in Fabrica mansum I et in Siso, Rodano, Silvariano, Carbognano, Caldariola, Campaniola, Bedullo, vico Martini, Querciola, monte Gamoni et capellam sancti Viti in Offiano et capellam sancti Abundi cum suis pertinentiis, p[r]atum de Boceto, Ariolę, Gaziata, Motelena, Campigene, Marmoriolo et res, quę reiacent iuxta ponticellum Rodani, silva de Groseto, Purciliole, Runcise et in casale Fossedunde et Razo[lu]m cum piscariis et omnibus suis pertinentiis ad sanctum Stephanum, ad sanctum Possidonium, in pago Mutinensi buyda, in monte Passarario, in Puliagnello, Serra, Apollina ad sanctam Mariam cum oliveto et decimam in civitate, quę vocatur Regium, cum omni integritate et in Marsia et omnes res, quę sunt in circuitu civitatis, quę vocatur Emilia, et curtem I in Tertonensibus, quę dicitur nova, et omnes res, quę sunt in aquęductio (!), et curtem sancti Stephani cum plebe, quę infra castrum sita est, cum omnibus suis pertinentiis, sicuti a bonę memorię Sigefrido episcopo vel ab aliis episcopis pro suis suorumque successorum animabus eidem cannonicę perscriptum vel investituram bene providendo integre collata sunt. Atque omnes res, quas de donis episcoporum vel voto fidelium predictę canonicę vel canonicis oblatas esse dinoscitur, sanctorum canonum auctoritate nostraque apostolica emunitate huic nostro inscripsimus privilegio cum omnibus suis adiacentiis et pertinentiis in perpetuum inviolabiliter conservandum absque omni contradictione alicuius magnę parvęque personę. Si quis autem temerari[o] ausum contra hoc nostrum apostolicum privilegium agere vel ordinare aliter res canonicę vel alium in eis
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usum ponere presumpserit quam eum, quem constituit Teuzo episcopus, Sigefridus, Adhelberius, Wolmarus, Gandulfus, sciat se omnipotentis dei potestate et beati Petri apostoli sanctorumque omnium nostraque etiam auctoritate anathematis vinculo innodatum et a regno dei alienatum et cum omnibus impiis ęterno incendio concremandum. At vero qui observator extiterit, gratiam et misericordiam vitaque ęternam a misericordissimo domino nostro consequi mereatur. Rota-Inschrift: a) Kreuzarme: confirma hoc/deus, quod/operatus/es in nobis b) Quadranten: ihc/xpc/dns/nr Rota-Devise: verbo/domini/caeli/firmati sunt BV: x K: x Subskr.: – Datierung: Datum apud Cesenam per manum Bernerii vice Petri cancellarii, anno dominicę incarnationis MXCII indictione XV , anno autem pontificatus domini Clementis tertii papae, VIIII idibus iunii. CL 29 Monteveglio, 1092, August 9 Clemens III. nimmt auf Intervention des Kardinals Anastasius das von Papst Leo IX. geförderte Kanonikerstift S. Dié in den Vogesen, das durch Feuer seine den eigenen Besitz legitimierenden Dokumente verloren hatte, in seinen Schutz und bestätigt dessen Besitzungen und Rechte.
Original, Epinal, Arch. départ. des Vosges, G 241; Init.: Cum omnis mortalium; Druck: Sommier: Histoire, S. 359; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 53, Nr. 56; Philippe: Inventaire, Nr. 249; Parisse: Bullaire, S. 22, Nr. 75; online via Telma: http://www.cn-telma.fr/ originaux/charte709/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Regg./Verz.: JL 5334; IP V, S. 292; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 119 – 121, S. 135 f., S. 167, S. 169; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 434 f.; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 181, Nr. 18; Stoller: Schism, S. 109, Nr. 43; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 42; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 131 f.; Schwartz: Die Besetzung der Bistümer in Reichsitalien, S. 171; Kehr: Scrinium und palatium, S. 102; ders.: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 981; Regesten zu D H IV *349 und †428 (1092, August 12); Gawlik: Intervenienten und Zeugen, S. 82, S. 88; Hüls: Kardinäle, S. 145, S. 185, Anm. 3; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 207 f.; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2, S. 110 – 112, Anm. 29 u. Anm. 33; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 275 – 279; RI III,3,4, Nr. 1359. Pflugk-Harttung datierte auf 1092, August 11. Text (Transkription d. Verf.): Clemens episcopus servus servorum dei. Canonicis sancti Deodati tam futuris quam pręsentibus in perpetuum. Cum omnis mortalium gloria velut foenum decidat et ut umbra pertranseat, vigilanter agendum est omnibus, maxime domini
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sacerdotibus, ne labentibus inhient, transituris invigilent, perituris insudent, sed passibus morum [e]gressibus operum in anteriora tendentes, obliti, quȩ retro sunt, supernȩ vocationis bravium conprehendant, ubi temporis nullus excursus, non successus dierum et noctium, non varietas annorum et mensium, sed dies ibi continuus et annus eternus, qui nec initium noverit nec occasum. Qua de re danda est omnibus opera, qui sacerdotii honore funguntur et nomine, sed nobis precipuȩ, qui licet indigne universis tam aecclesiis videmur praeesse, ne earundem status aliquatenus fluctuet, labefactetur et titubet, sed magis magisque proficiens vegetur et integer perseveret, ut non modo temporalibus commodis et emolumentis proficiant, sed specialibus et aeternis excrescant. His et huiusmodi aliis meditationibus estuantes, omnibus cupimus ecclesiis subvenire, providere, prospicere, ne quid illis depereat et ut habita pacifice teneant et habenda secure conquirant. Rogatu igitur Anastasii apostolatus nostri primogeniti cardinalis et dilectissimi filii ecclesiam beati Deodati, cuius ipse [cano]nic[us] est, in valle Galilea sitam et felicis memoriȩ Leonis pap[ȩ] plurimorumque decessorum nostrorum quondam defensione munitam et iuvamine conservata[m], in nostram tuitionem suscipimus nostrisque successoribus in aeternum tuendam relinquimus. Confirmantes et per huius nostri privilegii paginam, quȩcumque decessorum nostrorum privilegiis confirmata sunt et concessa, quȩ tamen eiusdem ecclesiȩ incendio consumpta audivimus, tam in oblationibus et custodia altaris quam decimis, praediis, silvis, terris, aquis, vineis, acquisitis vel acquirendis, sive quas habet in eadem valle Galilea, sive in Elisatio, sive quorumcumque episcopatuum Lotharingiae diocesibus sive familia aecclesiȩ, quȩ iussu Heinrici quarti dilectissimi filii nostri, imperatoris tercii, integre illi restituta fuit, mediante Burchardo Lausanensi episcopo, Italiȩ cancellario, concedentibus etiam duce Theoderico, eiusdem ecclesiȩ defensore et advocato, et Tullensis ecclesiȩ Pibone episcopo. Statuentes etiam et huius nostri privilegii patrocinio decernentes similiter et confirmantes, ut canonicos eiusdem ecclesiȩ cum suis pertinentiis in Romani vigoris curam susceptȩ nulla persona, sive secularis, sive ecclesiasticȩ dignitatis audeat molestare, inquietare aut perversȩ consuetudinis occasione turbare et, si forte contigerit, libere Romanam sedem appellent liberamque proclamationis audientiȩque facultatem obtineant. Si quis igitur alicuius diocesis episcopus, si quis dux, marchio, comes, advocatus, vicecomes, villicus, magna parvaque persona contra hoc nostrum decretum consenserit, fecerit, consiliatus fuerit vel quocumque modo infringere illud et violare temptaverit, in praesenti seculo iram omnipotentis dei incurrat et beatorum apostolorum Petri et Pauli, quorum iussa et decreta contempnit, maledictione dampnatus et ex Romanȩ sedis auctoritate perpetui anathematis vinculis obligari se indubitanter pernoscat et in die irȩ et furoris domini, cum manifesta fuerint occulta cordis, inrevocabiliter iudicandus cum diabolo totius maliciȩ, principe potente, potenter tormenta sustineat. Quod, ut certius credatur et diligentius ab omnibus observetur, presentes litteras manus nostrȩ signo firmavimus et sigilli nostri impressione corroborari precepimus. Rota-Inschrift: a) Kreuzarme: confirma/hoc deus,/q[uod] operatus es in nobis b) Quadranten: ihs/dns/xps/nr
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Rota-Devise: domini est terra et plenitudo eius BV: x K: – Subskr.: – Datierung: Data V idus augusti apud montem Veterem, qui alio nomine mons belli dicitur, per manus Roberti faventini episcopi vice cancellarii Petri, anno dominicę incarnationis millesimo nonagesimo II indiccione XV. CL *30 Ravenna, 1093 – 1097 Clemens III . weiht auf Verwendung des Erzbischofs von Mainz, Ruothard, den S. Galler Mönch und Graf von Heiligenberg, Arnold, zum Bischof von Konstanz.
Erwähnt in Casuum sancti Galli continuatio, ed. von Arx, S. 160; vgl. Annales Augustani ad annum 1084, ed. Pertz, S. 131; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II/1, S. 131, Nr. *29; Stoller: Schism, S. 112, Nr. *44; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 109 f.; Stoller: Schism, S. 112 f. CL *31 1095 Clemens III. setzt sich gemeinsam mit dem Bischof von Verona und dem Kanzler der kaiserlichen Kanzlei in Italien, Walbruno, und dem Bischof von Feltre, Arpo, bei Heinrich IV. für die Bestätigung sämtlicher Privilegien des Bistums Padua ein.
Erwähnt in einer Urkunde Heinrichs IV. (D H IV, Nr. 446); Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: JL II, S. 654; IP VII/1, S. 167, Nr. *1; Stoller: Schism, S. 117, Nr. *46; RI III,3,4, Nr. 1390; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 88 f.; Stoller: Schism, S. 117 – 119; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 222; Heidrich: Ravenna, S. 76, Anm. 40. CL *32
Verona, 1095 Clemens III. setzt sich gemeinsam mit dem Bischof Milo von Padua und anderen bei Heinrich IV. auf Bitten Teophilas, der Äbtissin des S. Petersklosters in Padua, dem Clemens III. bereits früher eine päpstliche Urkunden ausstellen ließ, dafür ein, dessen Besitzungen in seinen Schutz zu nehmen. Erwähnt in einer Urkunde Heinrichs IV. von (1095) (D H IV, Nr. 447); Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL II, S. 645; IP VII/1, S. 183, Nr. *2; Stoller: Schism, S. 119, Nr. *47; RI III,3,4, Nr. 1391; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravena, S. 88 f.; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 453; Stoller: Schism, S. 119 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 222; Heidrich: Ravenna, S. 76, Anm. 40.
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Forschungsbasis
CL *33 Padua, 1095, März Clemens III . interveniert in einer Urkunde Heinrichs IV ., in der auf Bitten des Bischofs von Basel, Burchard, die Abtei Pfäfers der dortigen bischöflichen Kirche geschenkt wird.
Erwähnt in einer Urkunde Heinrichs IV. von (1095, März) (D H IV, Nr. 443); Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL II, S. 752; GP II/2, S. 113, Nr. *5; ibid., S. 222, Nr. *5; Gallia Ponti ficia, Bd. III /1, S. 371, Nr. *50; RI III ,3,4, Nr. 1386; Stoller: Schism, S. 120, Nr. *48; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 88 f.; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 453; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 222; Stoller: Schism, S. 120; Heidrich: Ravenna, S. 76, Anm. 40. CL *34
Padua, 1096 Clemens᾽ III . Beteiligung an einer Entscheidung Heinrichs IV . zugunsten der erzbischöflichen K irche zu Hamburg-Bremen wird in der daraus resultierenden Urkunde festgehalten. Urkunde Heinrichs IV. von (1096) (D H IV, Nr. 452); Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP IX, S. 72, Nr. 16; GP VI, S. 67, Nr. *105; RI III,3,4, Nr. 1396; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 89; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. IV, S. 477 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 222, S. 230 f.; Heidrich: Ravenna, S. 76, Anm. 40. CL 35 Fano, Pentapolis, 1096 Clemens III. überlässt auf Bitten der Bischöfe von Camerino, Fermo und Numana dem Abt des Klosters S. Flaviano in Rambona, Gisler, und dessen Nachfolgern gegen eine regelmäßige Zahlung von einem bizantius auf hundert Jahre die Hälfte des C astells Arrianum mit Zubehör.
Kopial; Init.: Quoniam dei voluntate; Druck: Kehr: Papsturkunden in der Romagna, S. 31, Nr. 2; Regg./Verz.: IP IV , S. 126, Nr. 1; Kehr: Papsturkunden in der Romagna, S. 31, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 435; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 182, Nr. 19; Stoller: Schism, S. 121, Nr. 49; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 88; Gams: Series episcoporum, S. 665, S. 679 u. S. 692; Heidrich: Ravenna, S. 13, S. 56 u. S. 76 f., Anm. 41; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 230 f. CL 36 1098 Clemens III. lobt Bischof Rupert von Bamberg wegen seines Eifers gegen „die Zerstörer der Kirche und gegen unsere Feinde“. Er erinnert ihn, das zu schicken, was der römischen Kirche gebühre, und warnt vor den Konsequenzen einer öffentlichen Anklage, tue er dies nicht. Er teilt ihm mit, dass er Erzbischof Ruothard von Mainz, den Rupert ihm gegenüber der schwersten Verbrechen (pessimus criminibus)
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bezichtigt habe, für den Festtag des Heiligen Michael (29. September) vorgeladen habe, und lädt ihn ein, persönlich mit den übrigen Anklägern bei einer Gegenüberstellung anwesend zu sein. Kopial; Init.: Quod contra ecclesie; Druck: Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XX, S. 600; Migne: PL 148, Sp. 841, Nr. 10; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 175, Nr. 90; Regg./Verz.: JL 5336; GP IV , S. 115, Nr. 193; GP III , S. 260 f., Nr. 34; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 175, Nr. 90; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 182, Nr. 20; Stoller: Schism, S. 126, Nr. 52; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 110 f.; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. V, S. 5, Anm. 8; Hüls: Kardinäle, S. 145, S. 150, S. 212; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 239 – 241; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2. Jaffé und Brackmann (GP III ) datierten auf 1097, Jakobs (GP IV ) auf „1098, vor September“. Hier datiert nach Stoller. CL 37
1098, vor September 29 Clemens III. lädt den Erzbischof Ruothard von Mainz zum zweiten Mal zur Synode nach Vercelli und fordert auch seine Suffragane zum Kommen auf. Kopial; Init.: Nuperrime per confratrem; Druck: Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XX, S. 601; Migne: PL 148, Sp. 841, Nr. 9; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 174, Nr. 89; Regg./Verz.: JL 5337; GP IV, S. 115, Nr. 192; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 183, Nr. 21; Stoller: Schism, S. 129, Nr. 53; Lit.: Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. III/1, S. 1182; Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 111 f.; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. V, S. 30, Anm. 12; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 239 – 241; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2. Jaffé datierte auf 1098, Stoller auf die Mitte dieses Jahres, Jakobs (GP) und Fischer auf 1098, „vor September“ bzw. „vor September 29“. CL 38
1098 Clemens III. ruft den Kardinal(diakon) Hugo auf, sich nicht von den Nachstellungen der „zweiten Jezabel“ (Gräfin Mathilde von Tuszien) zur Abkehr von ihm verleiten zu lassen, und lädt ihn zu der von ihm einberufenen Synode ein. Kopial; Init.: Fama discurrente comperimus; Druck: Benonis aliorumque cardinalium schismaticorum contra Gregorium VII. et Urbanum II. scripta, ed. Francke, S. 408; Sudendorf: Registrum, Bd. II, S. 37, Nr. 31; Regg./Verz.: JL 5320; IP V, S. 417, Nr. 12; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 183, Nr. 22; Stoller: Schism, S. 131, Nr. 54; Lit.: Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. III/1, S. 1175; Köhncke: Wibert von Ravena, S. 70; Schnitzer: Die gesta romanae, S. 25; Overmann: Gräfin Mathilde von Tuscien, S. 164; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. V, S. 44, Anm. 33; Hüls: Kardinäle, S. 251.
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CL 39 1099, Juli 29 Clemens III. schreibt Propst Godebold, der Geistlichkeit und dem Volk von Mainz über die Rebellion des Mainzer Erzbischofs, Ruothard, der wegen seiner Missetaten und seines Ungehorsams von der römischen Kirche verurteilt worden ist, weshalb er sie vom Gehorsam gegenüber Ruothard entbindet und unter Androhung des Kirchen banns verbietet, weiterhin mit ihm Gemeinschaft zu halten.
Kopial; Init.: Quanta his temporibus; Druck: Schunck: Beyträge zur Mainzer Geschichte, Bd. II, S. 115, Nr. 10; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. III, S. 377, Nr. 32; Stimming: Mainzer Urkundenbuch, Bd. I, S. 305, Nr. 400; Regg./Verz.: JL 5339; GP IV, S. 116, Nr. 198; ibid., S. 197, Nr. 1, GP III, S. 260, Nr. 34 (Anm.); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 435; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 184, Nr. 23; Stoller: Schism, S. 135, Nr. 55; Abb. dig.: PH http://sammlungen. ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/2083640, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Lit.: Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 112; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. V, S. 30, Anm. 12, S. 67; Schumann: Die päpstlichen Legaten, S. 63 – 65; Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II, S. 986 f.; Hüls: Kardinäle, S. 93, S. 186; Stoller: Schism, S. 135 – 138; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 261 – 263; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2, S. 112, Anm. 37. CL 40
Tivoli, 1099, Oktober 18 Clemens III. bestätigt auf Bitten des Kardinalpriesters Romanus der Titelkirche S. Ciriaco bei den Thermen des Diokletian all ihre Rechte und Besitzungen. Kopial; Init.: Sicut indignum est; Druck: Kehr: Due documenti pontifici, S. 282 f., Nr. 2; Regg./Verz.: IP I, S. 61, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 435; Fischer: Wibert von Ravenna, S. 184, Nr. 24; Stoller: Schism, S. 138, Nr. 56; Lit.: Kehr: Zur Geschichte Wiberts von Ravenna, Teil II , S. 975, S. 981 f. u. S. 987; Hüls: Kardinäle, S. 158; Stoller: Schism, S. 138 – 140; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 264 f.; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2. CL *41 Mainz, 1100, April 8 Der Legat Kardinal Robert konsekriert als Vertreter Clemens᾽ III. den als Nachfolger des Kosmas erwählten Hermann von Prag.
Erwähnt in Cosmae Pragensis chronica Boemorum, ed. Bretholz, S. 170 f.; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP IV , S. 117, Nr. *200; Stoller: Schism, S. 140, Nr. *57; Lit.: Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. III/1, S. 684; Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 118; Hüls: Kardinäle, S. 185; Stoller: Schism, S. 140 f.; Ziese: Wibert von Ravenna, S. 265 f. CL †42
1080 – 1100 Clemens III. richtet einen Brief an alle Bischöfe, der über die Taufe und das Missbrauchsverbot des zur Taufe geweihten Wassers handelt.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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Kopial; Init.: Contestamus et precipimus (vgl. Picasso und Stoller)/Inter cetera sacramentorum (vgl. Jaffé und Sudendorf); Druck: Sudendorf: Registrum, Bd. II, S. 36 f.; Erdmann: Briefsammlungen, S. 257 f., Nr. 32; Picasso: Collezioni canoniche, S. 225 f., Nr. 1; Regg./Verz.: JL 5340; Stoller: Schism, S. 142, Nr. 58[†]; Lit.: Sudendorf: Registrum, Bd. II, S. XIV; Köhncke: Wibert von Ravenna, S. 99 f., Anm. 5; Heidrich: Ravenna, S. 13, Anm. 2.
Gregor VIII. (1118 – 1121) G *1 1118, (April – Mai) Gregor VIII. übersendet dem Bischof von Augsburg, Hermann, littere salutatione. Erwähnt im Brief des Abtes Egino von S. Ulrich und Afra von 1120, Juni 14, inseriert in Uodalscalcus de Eginone et Herimanno, ed. Jaffé, S. 446; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 7179; GP II/1, S. 40, Nr. *38; ibid., S. 48, Nr. *13; Stoller: Schism, S. 145, Nr. *59; Lit.: Gebele: Das Leben, S. 119, Nr. 50; Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. VII, S. 85, v. a. Anm. 48; Erdmann: Mauritius Burdinus, S. 243; Stoller: Schism, S. 145 – 147.
G *2 (Rom), 1118, (März – Juni) Gregor VIII. konsekriert den Bischof von Brixen, Hugo. Erwähnt im Catalogus episcoporum Brixinensium, ed. Redlich, S. 40, Anm. 40 Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP I, S. 142, Nr. *11; Stoller: Schism, S. 147, Nr. *60; Lit.: Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. VI, S. 206, Anm. 158; Stoller: Schism, S. 145 – 147.
G 3 Rome in porticu sancti Petri, 1118, März 19 Gregor VIII. bestätigt auf Bitten des Kardinals Romanus von S. Marco, des Propstes von S. Marcello, der Kirche S. Marcello die Kirche S. Maria in Cannella und hält fest, dass ihr diese bereits von Papst Paschalis II. (predecessorum nostrum) zugesprochen worden war. Original, Rom, Arch. della chiesa S. Marcello; Init.: Cum per ineffabilem; Druck: Kehr: Römische Analekten, S. 34, Nr. 2; Morini: Monumenta ordinis servorum, Bd. II, S. 199, Nr. 3; Regg./Verz.: JL 7177e; IP I, S. 76, Nr. 19; Stoller: Schism, S. 149, Nr. 61; Krafft: Bene Valete, S. 242; Abb. dig.: PH Goe; Lit.: Kehr: Römische Analekten, S. 27 – 32; Erdmann: Mauritius Burdinus, S. 239 – 242; Hüls: Kardinäle, S. 186; Stoller: Schism, S. 149 – 151. Text (Transkription d. Verf.): Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio suo Romano preposito ecclesiæ sancti Marcelli reliquisque fratribus eiusdem ecclesiæ ibidem deo servientibus imperpetuum salutem et apostolicam benedictionem. Cum per ineffabilem divinæ pietatis clementiam regendarum ęcclesiarum curam susceperimus, ex auctoritate sedis
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apostolicæ, cui licet indigni presidemus, universis per orbem ecclesiis, in quantum possumus, providere debemus, maxime tamen illis, quæ nostræ specialiter esse noscuntur et quæ nullius alterius nisi nostra consolatione vel munimine fulciuntur, illis quoque precipue, quibus fratres nostri cardinales attitulati sunt, qui nostra vicissitudine funguntur, per quos etiam nostra iudicia et decreta principaliter disponuntur, illarum bona nos conservare et augmentare oportet, quatenus habitantes in eis nulla sint penuria praepediti, sed potius necessariorum copia suffragante et suum ipsi officium exequi et divina mysteria in eisdem ęcclesiis valeant celebrari. Si enim nostrarum negligimus sollicitudinem, quomodo nos sperabunt extraneæ ęcclesiæ provisorem? Aut quomodo videbimur de aliarum regimine solliciti, cum simus de nostrarum gubernatione incuriosi? Provocati itaque dilectione filii nostri Romani cardinalis sancti Marci, prepositi vero ęcclesiæ sancti Marcelli, concedimus supradictę ęcclesiæ sancti Marcelli ecclesiam sanctę Mariæ in Cannella, quæ iuris et proprietatis atque parrochiæ sancti Marcelli esse comprobatur et ante predecessorem nostrum Paschalem papam finitum esse iusta sententia denuntiatur. Ideoque nos supradictæ ecclesiæ sancti Marcelli et omnibus ibidem servientibus imperpetuum apostolica auctoritate donamus et confirmamus supradictam ęcclesiam sanctæ Mariæ in Cannella cum omnibus, quæ ad eam pertinere videntur, in usum et sumptum fratrum in sancto Marcello deo servientium. Si quis vero contra hanc nostram constitutionem venire temptaverit et de his rebus predictæ ecclesiæ sancti Marcelli temerario ausu quicquam abstulerit, nisi resipuerit et male ablata eidem ęcclesiæ restituerit, sciat se digna excommunicatione feriendum et a sacratissimo corpore et sanguine domini nostri Ihesu Christi alienandum et ab omni cętu sanctorum extraneum efficiendum. Quicumque vero hanc sanctionem nostram timuerit violare et de his bonis predictæ ecclesiæ quicquam auferre vel auferentibus refugerit consentire vel prohibendo devocaverit ab ipsa auferendi presumptione, apostolica benedictione repleatur et inter choros angelorum locatus æterna beatitudine perfruatur. Datierung: (unmittelbar an Kontext anschließend): Data Romæ in porticu sancti Petri per manus Petri abbatis atque cancellarii sanctæ Romanæ ecclesiæ, XIIII kalendas aprelis (!) indictione XI, anno primo pontificatus domini Gregorii papae VIII. Rota-Inschrift: a) Kreuzarme: confirma/hoc deus/quod operatus/es/in nobis b) Quadranten: verbo/domini/cęli/firmati sunt Rota-Devise: Ihesus Christus dominus noster BV: x K: – Subskr.: –
G 4 Rome in porticu sancti Petri, (1118), März 22 Gregor VIII. sichert dem Bischof von Coimbra, G(onzalo), seine Gunst zu und verspricht ihm die wohlwollende Behandlung etwaiger an ihn, den Papst, gerichteter, berechtiger Anliegen.
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Kopial; Init.: Quondam fili karissime; Druck: Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 173 f., Nr. 20; Regg./Verz.: Stoller: Schism, S. 151, Nr. 62; Lit.: Erdmann: Mauritius Burdinus, S. 239 f.; Stoller: Schism, S. 151 – 154.
G 5 Rom, 1118, April 12 Gregor VIII. bestätigt dem Kloster S. Pierre d᾽Uzerche dessen Besitzungen, stellt es unter den Schutz des Heiligen Petrus und sichert den Mönchen das Recht zu, den Abt nach der Regel des heiligen Benedikt zu wählen. Kopial; Init.: Cum per dei; Druck: Baluze: Miscellanea, Bd. I, S. 145; Regg./Verz.: JL 178; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VI, S. 9; Stoller: Schism, S. 154, Nr. 63; Lit.: Erdmann: Mauritius Burdinus, S. 238 f.; Stoller: Schism, S. 154 – 156.
G 6 Gregor VIII. schreibt an Heinrich V. und bittet ihn um Unterstützung.
(1120)
Kopial; Init.: Postreme littere quas; Druck: Pez: Thesaurus anecdotorum, Bd. VI /1, S. 386, Nr. 144; Scheffer-Boichorst: Kleinere Forschungen, S. 414 f. [ältere Drucke vgl. ibid.]; Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. III/1, S. 1255 f.; Regg./Verz.: JL 7180; Stoller: Schism, S. 157, Nr. 64[†]; Lit.: Meyer von Knonau: Jahrbücher des Deutschen Reiches, Bd. VII, S. 186 f., Anm. 39; Erdmann: Mauritius Burdinus, S. 258 – 261; Stoller: Schism, S. 156 – 162. Die Echtheit d ieses Stückes ist umstritten, die zeitliche Einordnung unsicher; wahrscheinlich ist es gegen Ende des Pontifikats einzuordnen.
Anaklet II. (1130 – 1138) A 1 Rom, S. Peter, (1130), Februar 24 Anaklet II. schreibt an Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröpste und verschiedene alemannische und sächsische Kleriker wie Laien, berichtet ihnen über seine Wahl zum Papst und ermahnt sie, weiterhin unbeirrt in gutem Glauben für das Wohl der Kirche einzustehen. Kopial; Init.: Ex auctoritate beati; Druck: Eccard: Corpus historicum, Bd. II , S. 351; Migne: PL 179, Sp. 689, Nr. 1; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 421, Nr. 243; Regg./Verz.: JL 8370; GP II/2, S. 114, Nr. 14; Palumbo: Lo scisma, S. 649 f., Nr. 1; RI IV,1,1, Nr. 220.
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A 2 Rom, S. Peter, (1130), Februar 24 Anaklet II. übersendet König Lothar III. und Königin Richenza ein Schreiben, in dem er versichert, wie bereits sein Vorgänger Honorius II., den König und sein Königtum zu lieben. Er wirbt um beider Gunst, informiert, dass er die von Honorius᾽ II. erlassene Suspension gegen den Erzbischof Friedrich von Köln nach Abstimmung mit den Kardinälen aufgehoben habe, und handelt des Weiteren über den Halberstädter Bischof, Martin. Kopial; Init.: Postquam disponente deo; Druck: Eccard: Corpus historicum, S. 351; Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 422, Nr. 244; Migne: PL 179, Sp. 691, Nr. 2; Weibull: Diplomatarium Danicum, Bd. I/2, S. 102, Nr. 53; Regg./Verz.: JL 8371; GP IV, S. 139, Nr. 278; GP V/2, S. 243, Nr. 102, GP VI, S. 69, Nr. 112; Palumbo: Lo scisma, S. 650, Nr. 2; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 320, Nr. 19; RI IV,1,1, Nr. 221.
A 3 Rom, S. Peter, (1130), Februar 24 Anaklet II. spricht auf Bitte des Erzbischofs Adalbert von Hamburg dem Abt des Klosters Rastatt, Simon, das Recht zu, Mitra, Chirotheca und Sandalen zu tragen. Kopial; Init.: Commissi nobis offici; Druck: Lappenberg: Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 132, Nr. 143; Migne: PL 179, Sp. 692, Nr. 3; Rüthning: Oldenburgisches Urkundenbuch, Bd. IV, S. 11, Nr. 4; Historia monasterii Rastedensis, ed. Waitz, S. 501; Regg./ Verz.: JL 8372; GP VI, S. 125, Nr. 3; Palumbo: Lo scisma, S. 650, Nr. 3; May: Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. I, S. 105, Nr. 431.
A *4 Rom, 1130, (März – Mai) Anaklet II. informiert die Beneventaner über die Umstände seiner Wahl und wirbt um deren Obödienz. Deperditum (?), erscheint möglich aufgrund des Berichts in Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 201; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP IX, S. 34, Nr. *71; IP VIII, S. 36, Nr. *133; Palumbo: Lo scisma, S. 657.
A *5 Anaklet II. sendet einen Boten zu Roger von Sizilien.
1130, März – April
Erwähnt im Chronicon Romualdi II. episcopi Salernitani, ed. Muratori, S. 186 [vgl. Regg./Verz.]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: Palumbo: Lo scisma, S. 657.
A *6 Anaklet II. sendet einen Boten zu Johannes II. Komnenos.
1130, März – April
Erwähnt in A 21 und Palumbo: Lo scisma, S. 656, Nr. 19; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: Palumbo: Lo scisma, S. 657.
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A 7 Rom, Lateran, 1130, März 27 Anaklet II. bestätigt den Mönchen des Klosters S. Paolo vor den Mauern in Rom die Rechte und Besitzungen, die ihnen bislang durch Vorgänger im Papstamt zugestanden worden waren. Kopial; Init.: Ex apostolice sedis; Druck: Margarini: Bullarium Casinense, Bd. II, S. 139, Nr. 50; Migne: PL 179, Sp. 692, Nr. 4; Regg./Verz.: JL 8373; IP I, S. 169, Nr. 19; Galletti: Capena municipio, S. 41; Tomassetti: Della campagna, S. 142, Nr. 18; Trifone: Le carte, S. 287 f.; Palumbo: Lo scisma, S. 651, Nr. 5.
A 8 Rom, S. Peter, (1130), April 10 Anaklet II. versichert Erzbischof Didacus von Compostella der von seinem Vorgänger, Paschalis II., und ihm entgegenbrachten Wertschätzung und lädt ihn ein, weiterhin aktiv für die Kirche einzustehen. Er erinnert ihn an die bewährte Freundschaft zwischen dem Erzbischof und seinem Vater, Petrus Pierleoni, und fordert ihn zur Sendung von Legaten auf. Kopial; Init.: Communem matrem sanctam; Druck: Flórez: España Sagrada, Bd. XX, S. 512; Migne: PL 179, Sp. 696, Nr. 5; Historia Compostellana, III, 23,2, ed. Falque Rey, S. 454; Regg./Verz.: JL 8374; Palumbo: Lo scisma, S. 651 f., Nr. 6.
A 9 Rom, S. Peter, 1130, April 24 Anaklet II. überträgt dem Kardinalpriester Gregor von SS. Philippo und Giacomo den Besitz der Kirche S. Abbaciro und die von dieser Kirche jährlich entrichteten Zahlungen. Kopial; Init.: Universos quidem catholice; Druck: Liverani: Spicilegium liberianum, Bd. I, S. 571 f.; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 330, Nr. 371 [ältere Drucke vgl. ibid.]; Regg./ Verz.: JL 8375; IP I, S. 72, Nr. 4; Martinelli: Roma ex ethnica, S. 336; Pflugk-Harttung: Iter Italicum, Bd. I, S. 232, Nr. 378; Palumbo: Lo scisma, S. 652, Nr. 7.
A 10 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. vermeldet dem Abt und den Mönchen des Klosters Cluny seine Wahl zum Papst und berichtet ihnen über das Wahlverfahren. Er spricht das entstandene Schisma an, äußert sich über damit verbundene Missstände und Gegner und fordert die Brüder auf, mit Eifer für die Einheit der Kirche einzutreten. Kopial; Init.: Conversionis mee primordia; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 491, Nr. 1; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 247, Nr. 35; Bouquet: Recueil, Bd. XV , S. 360, Nr. 1; Migne: PL 179, Sp. 696, Nr. 6; Regg./Verz.: JL 8376; Bernard: Recueil des chartes, Bd. V, S. 358, Nr. 4003; Palumbo: Lo scisma, S. 652, Nr. 8.
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A 11 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. informiert Bischof Girard von Angoulême über die Entsendung des Kardinaldiakons Gregor von S. Maria in Aquiro als Legat nach Aquitanien, ruft ihn dazu auf, gemeinsam mit dem Gesandten ein Konzil in Aquitanien einzuberufen, und gestattet ihm die weitere Ausübung der apostolischen vices. Kopial; Init.: Pro tua probitate; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 491, Nr. 3 [vgl. Palumbo]; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 252, Nr. 42; Bouquet: Recueil, Bd. XV, S. 362, Nr. 3; Migne: PL 179, Sp. 698, Nr. 7; Regg./Verz.: JL 8377; Palumbo: Lo scisma, S. 653, Nr. 9.
A 12 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. kündigt den Bischöfen Aquitaniens die Ankunft seines Legaten, des Kardinaldiakons Gregor, in Aquitanien und die dortige Abhandlung eines Konzils an. Er ermahnt alle Empfänger des Briefes, seinem Gesandten, über den er lobende Worte spricht, Gehorsam zu leisten. Kopial; Init.: Diuturna predecessorum nostrorum; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 493, Nr. 2; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 251, Nr. 41; Bouquet: Recueil, Bd. XV, S. 362, Nr. 2; Migne: PL 179, Sp. 699, Nr. 8; Regg./Verz.: JL 8378; Palumbo: Lo scisma, S. 653, Nr. 10.
A 13 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. richtet Äußerungen der Wertschätzung an einen (wohl mit seinem Vater, Petrus Pierleoni, befreundeten, jedoch nicht näher zu identifizierenden) Mann. Er übermittelt Informationen zu seiner Wahl und dem entbrannten Schisma sowie die Nachricht über die nächtliche Flucht seiner Gegner und das Eintreten der Frangipane auf seine Seite. Er ruft ihn zur Treue auf und warnt, sich nicht von Aktionen der gegnerischen Seite, insbesondere Aimerichs, beeinflussen zu lassen. Kopial; Init.: Veteris amicitie memores; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 495, Nr. 4; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 238, Nr. 13; Migne: PL 179, Sp. 699, Nr. 9; Regg./Verz.: JL 8379; Palumbo: Lo scisma, S. 654, Nr. 11; vgl. RI IV,1,1, Nr. 232 u. Nr. 234.
A 14 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. informiert König Ludwig VI. von Frankreich über die Entsendung des mit der Einberufung mehrerer Konzilien beauftragten Bischofs Otto von Todi als päpstlichen Legaten, der den König über die Geschehnisse in Rom unterrichten und wiederum von diesem selbst Auskünfte über das Befinden des Herrschers und den Zustand des Landes einholen soll. Anaklet II. wirbt um die Gunst des Königs, ruft dazu auf, Obödienzversuche der Gegenpartei nicht zu beherzigen, und richtet seinen Gruß auch an die Königin Adelheid.
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Kopial; Init.: Iam dudum voluntatis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 504, Nr. 11; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 243, Nr. 27; Bouquet: Recueil, Bd. XV , S. 363, Nr. 4; Migne: PL 179, Sp. 700, Nr. 10; Regg./Verz.: JL 8380; Luchaire: Louis le Gros, S. 212, Nr. 454; Palumbo: Lo scisma, S. 654, Nr. 12.
A 15 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. wirbt um die Obödienz Philipps (von Frankreich), Sohn Ludwigs VI. (von Frankreich)/Heinrichs I. von England (1068 – 1135) und setzt ihn über die Entsendung seines Legaten, Otto von Todi, in Kenntnis, den er ihm sehr anempfiehlt. Er ruft ihn zur Treue und zur Nichtbeachtung der Gegner im Schisma auf. Kopial; Init.: Nobilium factorum tuorum; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 498, Nr. 7; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 244, Nr. 29; Bouquet: Recueil, Bd. XV , S. 363, Nr. 5; Migne: PL 179, Sp. 701, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 8381; Palumbo: Lo scisma, S. 655, Nr. 13. Jaffé und Palumbo nannten Philipp als Empfänger, Janssen: Die päpstlichen Legaten, S. 2, Anm. 4 sprach sich für Heinrich I. aus.
A 16 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. unterrichtet einen Geistlichen in Frankreich, vielleicht Abt Suger von Saint-Denis, über die Entsendung des Legaten Otto von Todi, der ihn und weitere Brüder besuchen soll. Er bittet ihn, dem Gesandten zu den Konzilien zu folgen, und um wohlwollende Unterstützung bei dessen Bemühungen, die Einheit der K irche zu wahren. Kopial; Init.: Quantam de probitatis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 497, Nr. 6; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 245, Nr. 31; Bouquet: Recueil, Bd. XV , S. 364, Nr. 7; Migne: PL 179, Sp. 703, Nr. 14; Regg./Verz.: JL 8384; Palumbo: Lo scisma, S. 655, Nr. 14. Jaffé, Bouquet und Migne sprachen sich für einen Bischof französischer Provenienz als Urkundenempfänger aus, während Palumbo Abt Suger nannte.
A 17 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. informiert die Bischöfe Frankreichs über die Ankunft seines Gesandten Bischofs Otto von Todi und ruft alle Empfänger zur Treue gegenüber der Kirche und zur Standhaftigkeit gegenüber den Feinden auf. Kopial; Init.: Et apostolice sedis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 499, Nr. 8; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 252, Nr. 42; Bouquet: Recueil, Bd. XV, S. 364, Nr. 6; Migne: PL 179, Sp. 703, Nr. 13; Regg./Verz.: JL 8383; Palumbo: Lo scisma, S. 655, Nr. 15.
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A 18 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. gibt einem nicht näher bekannten Empfänger in Frankreich die Ankunft seines Legaten Otto von Todi bekannt, den er ihm anempfiehlt und der ihn über die Geschehnisse in Rom in Kenntnis setzen soll. Kopial; Init.: Nobilis memorie antecessores; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 505, Nr. 12; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 246, Nr. 33; Bouquet: Recueil, Bd. XV , S. 365, Nr. 8; Migne: PL 179, Sp. 705, Nr. 16; Regg./Verz.: JL 8386; Palumbo: Lo scisma, S. 655, Nr. 16.
A 19 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. unterrichtet die Bischöfe nördlich der Alpen über die Ankunft seines Legaten Otto von Todi, den er den Empfängern anempfiehlt. Er ruft sie auf, den Gegnern im Schisma keinen Glauben zu schenken, und wirbt um ihre Unterstützung. Kopial; Init.: Desiderium desiderii nostri; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 496, Nr. 5; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 244, Nr. 30; Migne: PL 179, Sp. 702, Nr. 12; Regg./Verz.: JL 8382; Palumbo: Lo scisma, S. 656, Nr. 17.
A 20 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. drückt dem Bischof (von Toul, Hildebert) sein Bedauern darüber aus, ihn nicht früher über die Ereignisse in Rom in Kenntnis gesetzt zu haben. Er kündigt seinen Legaten Otto von Todi an und ruft zur Fortsetzung der Freundschaft mit ihm und zur weiteren Treue gegenüber der Kirche auf. Kopial; Init.: Quod tibi de; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 506, Nr. 13; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 246, Nr. 34; Migne: PL 179, Sp. 704, Nr. 15; Regg./Verz.: JL 8385; Palumbo: Lo scisma, S. 656, Nr. 18.
A 21 Rom, S. Peter, (1130), Mai 1 Anaklet II. unterrichtet den Bischof von Driŝti in Albanien von seiner Wahl und ruft ihn auf, gegenüber den Oppressionen der Barbaren standhaft zu bleiben. Er drückt seine Hoffnung aus, die K irche von Driŝti möge nicht vom Schisma ergriffen werden. Kopial; Init.: Suscepti officii ratio; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 507, Nr. 14; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 254, Nr. 47; Migne: PL 179, Sp. 706, Nr. 17; Regg./Verz.: JL 8387; Palumbo: Lo scisma, S. 656, Nr. 19.
A 22 Rom, S. Peter, (1130), Mai 15 Anaklet II . drückt gegenüber König Lothar III . sein Bedauern über dessen ausgebliebene Beantwortung eines Briefes, in dem er ihm seine Wahl angezeigt hatte, aus. Er unterrichtet den König darüber, dass wichtige Mitglieder der Frangipane
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ihm den Treueeid geschworen haben, dass er zentrale Befestigungen Roms halte, und berichtet über die von ihm vorgenommene Exkommunikation Konrads. Er wirbt um die Obödienz des Königs und warnt ihn vor Anfeindungen und Gerüchten seiner Gegner. Kopial; Init.: In ipso nostre; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 509, Nr. 16; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 241, Nr. 19; Migne: PL 179, Sp. 706, Nr. 18; Regg./Verz.: JL 8388; Palumbo: Lo scisma, S. 657, Nr. 20; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 320, Nr. 20; RI IV,1,1, Nr. 232.
A 23 Rom, S. Peter, (1130), Mai 15 Anaklet II. ersucht die Ehefrau König Lothars III., Richenza, um ihr Gebet, ihre Hilfe und ihren Rat. Er ruft sie des Weiteren dazu auf, den König in seiner Liebe gegenüber der Kirche zu bestärken. Kopial; Init.: Auditum habemus charissima; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 511, Nr. 17; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 241, Nr. 22; Migne: PL 179, Sp. 707, Nr. 19; Regg./Verz.: JL 8389; Palumbo: Lo scisma, S. 657, Nr. 21; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 320, Nr. 21; RI IV,1,1, Nr. 233.
A 24 Rom, S. Peter, (1130), Mai 15 Anaklet II. unterrichtet einen (unbekannten) Bischof, da eine Antwort auf einen zuvor gesendeten Brief ausgeblieben war, erneut über die Geschehnisse in Rom, warnt ihn, den Behauptungen der gegnerischen Seite Beachtung zu schenken, und ruft ihn zur Parteinahme und Unterstützung gegen den von ihm exkommunizierten Abt von Farfa, Athenaulf, auf. Kopial; Init.: In promotionis nostre; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 508, Nr. 15; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 698; Migne: PL 179, Sp. 708, Nr. 19bis; Regg./ Verz.: JL 8390; IP II, S. 68, Nr. 51; Palumbo: Lo scisma, S. 658, Nr. 22.
A 25 Rom, S. Peter, (1130), Mai 18 Anaklet II. fordert Erzbischof (Norbert von Magdeburg) zur Restitution eines Archidiakons auf und lädt ihn ein, nach Rom zu kommen. Kopial; Init.: Lator presentium [Migne: Atticus] ecclesie; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 512, Nr. 18; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 270, Nr. 6; Migne: PL 179, Sp. 709, Nr. 20; Hugo: La vie de S. Norbert, S. 363; Regg./Verz.: JL 8391; Palumbo: Lo scisma, S. 658, Nr. 23.
A 26 Rom, S. Peter, (1130, Mai – September) Anaklet II. bestätigt der Kirche S. Lorenzo in Rom, deren Hauptaltar er weihte, ihren Besitz innerhalb und außerhalb der Stadt.
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Forschungsbasis
Kopial; Init.: Si pastoralis officii; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 517, Nr. 32; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 256, Nr. 50; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 34; Regg./Verz.: JL 8405; IP I, S. 84, Nr. 3; Palumbo: Lo scisma, S. 663, Nr. 37.
A 27 (1130) Anaklet II. drückt gegenüber einer Gruppe von geistlichen Anhängern sein Bedauern aus, seine Nachrichten nicht früher übersendet zu haben. Er bekräftigt gegenüber den Empfängern, dass seine Wahl von Klerus und Volk Roms vorgenommen wurde, und versichert, dass sowohl der Klerus als auch das Volk Roms hinter ihm stehe. Kopial; Init.: Ab ipso promotionis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 513, Nr. 19; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 699; Migne: PL 179, Sp. 710, Nr. 21; Regg./Verz.: JL 8392; Palumbo: Lo scisma, S. 659, Nr. 24.
A 28 (1130) Anaklet II. verkündet dem König, Patriarchen oder Klerus von Jerusalem, dass er Jerusalems Lobpreisung und Ehrung als Stadt des Herrn veranlasst habe. Kopial; Init.: Ex quo civitas; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 513, Nr. 20; Baronius: Annales, Bd. XII , Sp. 255, Nr. 48; Migne: PL 179, Sp. 711, Nr. 22; Regg./Verz.: JL 8393; Palumbo: Lo scisma, S. 660, Nr. 25.
A 29 (1130) Anaklet II. betont gegenüber einem (unbekannten) Bischof die innige Freundschaft zwischen ihm und dem Empfänger und äußert sich verwundert darüber, dass er keine Nachrichten, weder brieflich noch durch Boten, von diesem erhalten habe. Er versichert ihn seiner Gunst und ruft ihn auf, ihm zu schreiben. Kopial; Init.: Ab ipsis fere; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 514, Nr. 21; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 699; Migne: PL 179, Sp. 711, Nr. 23; Regg./Verz.: JL 8394; Palumbo: Lo scisma, S. 660, Nr. 26.
A 30 (1130) Anaklet II. versichert gegenüber einem (unbekannten) Bischof, dass jede Gelegenheit, diesem zu schreiben, eine angenehme sei. Kopial; Init.: Omnis nobis venerabilis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 514, Nr. 22; Migne: PL 179, Sp. 711, Nr. 24; Regg./Verz.: JL 8395; Palumbo: Lo scisma, S. 660, Nr. 27.
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A 31 (1130) Anaklet II. drückt einem weltlichen (Unbekannten) seine Anerkennung aus. Kopial; Init.: De nobili providentia; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 514, Nr. 23; Migne: PL 179, Sp. 711, Nr. 25; Regg./Verz.: JL 8396; Palumbo: Lo scisma, S. 661, Nr. 28.
A 32 (1130) Anaklet II. drückt gegenüber einem (unbekannten) Kleriker die langjährige gegenseitige Gunst betonend sein Unbehagen aus, da dieser nach der Wahl in Rom bislang ihm gegenüber nicht in Erscheinung getreten war. Kopial; Init.: Scimus te ante; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 514, Nr. 24; Migne: PL 179, Sp. 711, Nr. 26; Regg./Verz.: JL 8397; Palumbo: Lo scisma, S. 661, Nr. 29.
A 33 (1130) Anaklet II. hebt gegenüber einem (unbekannten) Empfänger anerkennend dessen nobilitas hervor. Kopial; Init.: Nobilitatis tue fili; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 514, Nr. 25; Migne: PL 179, Sp. 712, Nr. 27; Regg./Verz.: JL 8398; Palumbo: Lo scisma, S. 661, Nr. 30.
A 34 (1130) Anaklet II. lädt einen (unbekannten) Verwandten, der seiner Erhebung in Rom fern blieb, ein, so bald wie möglich in die Ewige Stadt zu kommen. Kopial; Init.: De dilectione tua; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 515, Nr. 26; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 800; Migne: PL 179, Sp. 712, Nr. 28; Regg./Verz.: JL 8399; Palumbo: Lo scisma, S. 661, Nr. 31.
A 35 (1130) Anaklet II. dankt einem (unbekannten) Bischof für dessen Briefe und die darin ausgedrückten Devotionsbekundungen. Er betont die lang bestehende gegenseitige Achtung und die Notwendigkeit auch zukünftiger Unterstützung. Kopial; Init.: Dilectionis tue litteras; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 515, Nr. 27; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 700; Migne: PL 179, Sp. 712, Nr. 29; Regg./Verz.: JL 8400; Palumbo: Lo scisma, S. 661, Nr. 32.
A 36 (1130) Anaklet II. drückt gegenüber mehreren (nicht genannten) Bischöfen Dankbarkeit für ihre ihm gegenüber wohlwollende Haltung aus. Kopial; Init.: Omnipotenti deo et; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 515, Nr. 28; Migne: PL 179, Sp. 712, Nr. 30; Regg./Verz.: JL 8401; Palumbo: Lo scisma, S. 662, Nr. 33.
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Forschungsbasis
A 37 Rom, S. Peter, (1130) Anaklet II. sendet dem Elekten von Aquileia, Wodolrich, Glückwünsche, ermahnt ihn gleichzeitig, im Dienste der K irche zu handeln, und verspricht ihm für diesen Fall große Verehrung seitens der Gläubigen. Kopial; Init.: Quod tue prudentie [Migne: providentie]; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 516, Nr. 29; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 701; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 31; Regg./Verz.: JL 8402; IP VII/1, S. 34, Nr. 76; Palumbo: Lo scisma, S. 662, Nr. 34.
A 38 Rom, S. Peter, (1130) Anaklet II. berichtet einem (nicht genannten) Geistlichen von der ihm seitens des Priesters Marcuald überbrachten Kunde vom Unrecht, das ihm und der Kirche widerfuhr. Er habe daraufhin gemeinsam mit seinen Kardinälen beschlossen, den Priester von der ihm auferlegten canonica censura zu lösen, und ihm die Erlaubnis erteilt, die heilige Messe zu zelebrieren. Kopial; Init.: Veniens ad nos; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 516, Nr. 30; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 701; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 32; Regg./Verz.: JL 8403; Palumbo: Lo scisma, S. 662, Nr. 35.
Jaffé sprach sich allgemein für einen Geistlichen, Palumbo für einen Bischof oder Prior als Empfänger aus. A 39 Rom, S. Peter, (1130) Anaklet II. ruft die Kleriker von Koper auf, nach Rom zu kommen und über die Verfehlungen des dortigen Bischofs, die ihm zu Ohren gekommen waren, zu berichten. Kopial; Init.: Gravissima de vestro; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 516, Nr. 31; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 259, Nr. 54; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 33; Regg./Verz.: JL 8404; IP VII/2, S. 210, Nr. 3; ibid., S. 217, Nr. 5; ibid., S. 222, Nr. 4; Palumbo: Lo scisma, S. 662, Nr. 36.
A 40 (1130) Anaklet II. ermahnt einen (unbekannten) Empfänger, sich von der gegnerischen Seite im Schisma (schismatici) fernzuhalten. Kopial; Init.: Et antique [Migne: perantiqua] religionis; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 517, Nr. 33; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 701; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 35; Regg./Verz.: JL 8406; Palumbo: Lo scisma, S. 663, Nr. 38.
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A 41 (1130) Anaklet II. sichert einem (unbekannten) Bischof und seiner Kirche allen Schutz und jegliche Hilfeleistung zu, da er sich bereits seit dem Zeitpunkt seiner Erhebung dessen treuer Anhängerschaft sicher gewesen sei. Kopial; Init.: Ab ipso nostre; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 518, Nr. 34; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 701; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 36; Regg./Verz.: JL 8407; Palumbo: Lo scisma, S. 663, Nr. 39.
A 42 (1130) Anaklet II. bekräftigt in der Anwort auf eine Anfrage eines (unbekannten) Bischofs, dass Priester aufgrund der kanonischen Bestimmungen keine Frau ehelichen dürfen, und erklärt die wichtige Bedeutung dieser Vorgabe für das religiöse Leben. Kopial; Init.: Sacerdotali sollicitudini tue; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 518, Nr. 35; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 702; Migne: PL 179, Sp. 713, Nr. 37; Regg./Verz.: JL 8408; Palumbo: Lo scisma, S. 663, Nr. 40.
A 43 Anaklet II. korrespondiert mit dem Herzog von Apulien, Roger.
(1130)
Kopial; Init.: Apostolice sedis providentia; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 520, Nr. 38; Migne: PL 179, Sp. 718, Anm. 210; Regg./Verz.: JL II, S. 918; IP VIII, S. 37 f.; Palumbo: Lo scisma, S. 664, Nr. 41.
A 44 (1130) Anaklet II. handelt gegenüber unbekannten Empfängern über die Notwendigkeit einer engen Gemeinschaft zwischen Klerus und dem Apostolischen Stuhl. Kopial; Init.: Andata coelestia efficacius; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 519, Nr. 37; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 702; Migne: PL 179, Sp. 718, Nr. 41; Regg./Verz.: JL 8414; Palumbo: Lo scisma, S. 666, Nr. 45. Diese Urkunde ist lediglich fragmentarisch überliefert.
A *45 (1130) Anaklet II. unterstellt dem Erzbischof Hugo von Capua das Kloster S. Giovanni Battista. Deperditum, herv. aus A 63 Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 8412; IP VIII , S. 225, Nr. 49; di Meo: Annali, Bd. IX, S. 376.
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Forschungsbasis
A *46 (1130) Anaklet II. übersendet durch Gesandte dem Erzbischof von Mailand, Anselm, das Pallium. Erwähnt in Landulfi de sancto Paulo, ed. Bethmann, S. 45; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: IP VI, S. 57, Nr. *146; Palumbo: Lo scisma, S. 669.
A *47 (1130) Anaklet II. bestätigt auf Bitten des Abtes Johannes die Privilegien des Klosters S. Bertin. Deperditum, herv. aus Gesta abbatum S. Bertini Sithiensium, ed. Holder-Egger, S. 660; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 8410; Palumbo: Lo scisma, S. 669.
A *48 Anaklet II. weiht Petrus zum Erzbischof von Capua.
(1130)
Erwähnt in der Historia pontificalis, ed. Arndt, S. 520; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VIII, S. 225, Nr. *50; Palumbo: Lo scisma, S. 669.
A *49 (1130) Anaklet II. weiht den von Klerus und Volk von Amalfi zum Erzpriester erwählten Diakon der salernitanischen Kirche, Johannes de Porta. Erwähnt in Ughelli: Italia sacra, Bd. 1VII , S. 267 bzw. 2VII , S. 203 [vgl. IP ]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VIII, S. 391, Nr.*14; Palumbo: Lo scisma, S. 669.
A *50 (1130 – 1132) Anaklet II. stellt das Bistum S. Maria di Limosano wieder her, setzt mit Gregorius einen Bischof ein und bestätigt dieser Kirche die Grenzen und Besitzungen. Deperditum, herv. aus dem Processus super archiepiscopatu Beneventano in Beneventan. civitatis et ducatus varia a 1132 – 1312 [vgl. Kehr: Nachträge zu den Römischen Berichten, S. 560, Nr. 6 und IP]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP IX, S. 192, Nr. *1; ibid., S. 66, Nr. *57.
A 51 (1130 – 1134) Anaklet II. bestätigt auf Bitten des Abtes Johannes den Besitz und die Rechte des Klosters S. Maria e S. Giovanni Battista sul Campidoglio. Kopial; Init.: Quod in apostolice; Druck: Casimiro: Memorie, S. 432; Urlichs: Codex, S. 307 [vgl. IP]; Regg./Verz.: JL 8425; IP I, S. 101, Nr. 1; Palumbo: Lo scisma, S. 678, Nr. 65. Zur Datierung vgl. Kehr (IP) und Palumbo.
A 52 (1130 – 1137) Anaklet II. bestätigt dem Kloster La Cava auf Bitten des Abtes Simeon die Freiheit innerhalb der angeführten Grenzen und den Besitz des Castells S. Aiutoris.
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Kopial; Init.: Quapropter dilecte in; Druck: Guillaume: Essai, S. 253; Kehr: Papsturkunden in Salerno, S. 228, Nr. 5; Regg./Verz.: IP VIII, S. 325, Nr. 21; Palumbo: Lo scisma, S. 678, Nr. 66.
A *53 (1130 – 1137) Anaklet II. bestätigt den Klerikern von S. Maria in Cosmedin und S. Maria in Trastevere den Besitz der Kirche S. Stefano Rotondo. Deperditum, herv. aus der Urkunde Innozenz᾽ II. von 1140, Oktober 27 [vgl. IP I, S. 113, Nr. 1, ed. Kehr: Papsturkunden in Rom, S. 166, Nr. 17]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP I, S. 114, Nr. *2; ibid., S. 129, Nr. *5; Palumbo: Lo scisma, S. 678.
A 54 Rom, S. Peter, 1130, August 29 Anaklet II. beklagt gegenüber Erzbischof Norbert von Magdeburg, dass dieser seiner Aufforderung, nach Rom zu kommen, um an der Untersuchung der Anklagen Etichos, eines Archidiakons der Magdeburger Kirche, teilzunehmen, nicht nachgekommen ist, und beschuldigt ihn des Ungehorsams. Darüber hinaus wirft er ihm vor, sowohl bei König Lothar III. als auch bei weiteren Bischöfen und Großen im Reich nördlich der Alpen für die Unterstützung Innozenz᾽ II. einzutreten, somit seine Obödienz zu schwächen und die Spaltung der Kirche voranzutreiben, weswegen er ihn mit dem Anathem belegt. Kopial; Init.: Fraternitati tue per; Druck: Hugo: La vie de S. Norbert, S. 364; Giesebrecht: Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. IV, S. 504; Regg./Verz.: JL 8409; Palumbo: Lo scisma, S. 664, Nr. 42; RI IV,1,1, Nr. 245. Zur Überlieferung vgl. Petersohn: Der Brief, S. 464 – 470.
A *55 Avellino, 1130, September Anaklet II. legt auf einem Treffen mit dem Grafen Roger fest, dass dieser zum König von Sizilien gekrönt werden wird. Erwähnt in Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 201 [vgl. IP]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL II, S. 918; IP VIII, S. 36, Nr. *135; IP X, S. 191, Nr. *104; Palumbo: Lo scisma, S. 665; Caspar: Roger II., S. 507, Nr. 65 f.
A *56 Benevent, 1130 (September) Anaklet II. ruft Robert von Capua dazu auf, nach Benevent zu kommen. Erwähnt in Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 202; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: IP VIII, S. 38, Nr. *139; ibid., S. 212, Nr. *53; IP IX, S. 34, Nr. *74; Palumbo: Lo scisma, S. 667.
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Forschungsbasis
A 57 Benevent, 1130, September 27 Anaklet II. verleiht Roger II. das Königreich Sizilien. Kopial; Init.: Ecclesiam predecessorum nostrorum (mut.); Druck: Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 257, Nr. 52; Giordano: Croniche, S. 407; Migne: PL 179, Sp. 715, Nr. 39; Deér: Das Papsttum, S. 62 – 64; Hoffmann: Langobarden, S. 173, Nr. 1; Regg./Verz.: JL 8411; IP VIII, S. 37, Nr. 137; ibid., S. 211, Nr. 52; ibid., S. 427, Nr. 41; IP IX, S. 34, Nr. 72; ibid., S. 287, Nr. 58; IP X, S. 191, Nr. 106; ibid., S. 230, Nr. 25; ibid., S. 252, Nr. 3; ibid., S. 264, Nr. 10; ibid., S. 291, Nr. 21; ibid., S. 318, Nr. 72; Caspar: Roger II., S. 56, Nr. 65; Palumbo: Lo scisma, S. 665, Nr. 43.
A 58 (1130) Anaklet II. spendet einem (nicht genannten) Geistlichen (vielleicht Abt Johannes von Saint-Bertin) wegen des beklagten Unrechts, das dessen kirchlicher Gemeinschaft seitens eines idiota Remensis widerfuhr, Trost und versichert ihn der Einheit der K irche. Er kündigt an, nach dem Konzil von Bari nach Mailand zu kommen. Zudem ruft er dazu auf, die Anfeindungen des „Reimsers“ nicht zu fürchten. Kopial; Init.: Dilectionis tue fervorem; Druck: Lupus: Ad Ephesinum, S. 519, Nr. 36; Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 269, Nr. 5; Bouquet: Recueil, Bd. XV, S. 365, Nr. 9; Migne: PL 179, Sp. 717, Nr. 40; Déer: Das Papsttum, S. 62; Regg./Verz.: JL 8413; Palumbo: Lo scisma, S. 666, Nr. 44. Baumgarten: Ein Brief, S. 578 und Jaffé datierten auf Herbst 1130, Houben: Roger II., S. 56 auf „nach 1130 Sept. 27–vor 1130 Okt. 30“, Palumbo ordnete es in den Kontext von JL 8411 ein. Zum Empfänger vgl. Palumbo.
A *59 Benevent, 1130 (nach September 27) Anaklet II. ordnet gegenüber Bischöfen und Äbten der neuen Herrschaftsgebiete Rogers II. von Sizilien an, Roger II. zu huldigen. Deperditum (?), zu erschließen aus Leonis Marsicani et Petri diaconi chronica monasterii Casinensis, ed. Wattenbach, S. 811, c. 97; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VIII , S. 38, Nr.*138; Palumbo: Lo scisma, S. 666.
A 60 Trani, 1130, Oktober 30 Anaklet II. bestätigt dem Erzbischof Ubald von Trani die Besitzungen seiner K irche, unterstellt sie direkt dem Apostolischen Stuhl und verleiht ihm und seinen Nachfolgern das Pallium. Original, Trani, Bibl. dio., coll. pergamene, Nr. 28 [A]; Init.: Ex concessa nobis; Druck: Prologo: Le carte, S. 77, Nr. 31; Beltrani: Documenti longobardi, S. 59; Regg./Verz.: JL 8415; IP IX , S. 293, Nr. 9; IP VIII , S. 36, Nr. 135 (Anm.); ibid., S. 38, Nr. 138 (Anm.); Scarano: Regesto, S. 27, Nr. 29; Palumbo: Lo scisma, S. 667, Nr. 46; Abb. dig.: dig. Pause Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 71.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
A *61 Anaklet II. weiht den Erzbischof von Bari, Angelus.
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(1130, vor November)
Erwähnt in Ughelli: Italia sacra, Bd. 1VII, S. 874 bzw. 2VII, S. 619; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP IX, S. 321, Nr. *11; Palumbo: Lo scisma, S. 667.
A 62 Bari, 1130, November 5 Anaklet II. bestätigt dem Erzbischof Angelus von Bari die K irche von S. Sabino in Canosa und das Kloster Allerheiligen auf Lebenszeit und erneuert der Kirche von Bari die von den vorhergehenden Päpsten verliehenen Privilegien. Original, Bari, Arch. del cap. di S. Savino, cass. II , Nr. 46; Init.: Quia per operis; Druck: Nitto de Rossi: Codice diplomatico Barese, Bd. I, S. 80, Nr. 42; Regg./Verz.: JL 8415e; IP IX, S. 321, Nr. 12; ibid., S. 334, Nr. 4; ibid., S. 341, Nr. 5; Palumbo: Lo scisma, S. 667, Nr. 47; Abb. dig.: PH Sapuglia, digital verfügbar: http://www.sapuglia.it/Repository/07_Capitolo_ Bari/ACMB_0046.djvu?djvuopts&menu=false&toolbar=fixed-print,fore,back,color,bw,save, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; dig. Pause Goe. Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Angelo Barensi archiepiscopo salutem et apostolicam benedictionem. Quia per operis exhibitionem probatio dilectionis agnoscitur, iccirco (!) frater in Christo karissime Angele Barensis ęcclesię archiepiscope pro dilectionis tuę sollicitudine, quam circa sacrosanctam Romanam ęcclesiam et nos ferventius habere cognosceris, postulationibus tuis benignitatis nostrę aures clementius accomodare decrevimus tibique tuęque dispositioni ęcclesiam sancti Sabini sitam in Canusio cum pertinentiis suis et monasterium omnium sanctorum prope Barensem civitatem positum cum pertinentiis suis, quę iuris beati Petri sunt, vita tua tantum concedentes committimus. Preterea privilegia et dignitates ab antecessoribus nostris ęcclesię tuę tuisque predecessoribus concessa nos quoque presentis nostri privilegii pagina concedimus et confirmamus. Ad hec dilectissimi filii nostri Grimoaldi principis seu filiorum eius consecrationem oportuno et congruo tempore apostolicę sedis auctoritate tibi faciendam committimus. Talem igitur te, frater in Christo karissime, quem nostris tamquam beati Petri manibus consecravimus, tantumque sacros[anct]e Romane ęcclesię matri tuę et nobis fidelissimum de cetero studeas exhibere, ut et hoc in presentiarum habere et maiora deinceps prestante domino a nobis valeas efficacius optinere. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis suę BV: x K: – Subskr.: Ego Anacletus catholicę ęcclesię episcopos subscripsi Datierung: Datum Bari per manum Saxonis sancte Romane ęcclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, nonis novembris indictione VIIII, incarnationis dominicę anno MCXXXI, pontificatus autem domni Anacleti secundi pape anno I.
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Forschungsbasis
A 63 Benevent, 1130, November 28 Anaklet II. bestätigt der Äbtissin Gemma die Besitztümer und Rechte des Klosters S. Giovanni Battista in Capua, das er zudem unter apostolischen Schutz stellt. Kopial [vgl. Kehr: Papsturkunden in Campanien, S. 289]; Init.: Pie postulatio voluntatis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 331, Nr. 372; Regg./Verz.: JL 8416; IP VIII, S. 230, Nr. 1; ibid., S. 225, Nr. *50; di Meo: Annali, Bd. IX, S. 376; Pflugk-Harttung: Iter Italicum, Bd. I, S. 223; Palumbo: Lo scisma, S. 668, Nr. 48.
A 64 Benevent, 1130 (Dezember) Anaklet II. bestätigt auf Bitten des Bischofs von Giovinazzo, Urso, der dortigen Kirche die Besitztümer der Kathedrale S. Maria Vergine. Original, Giovinazzo, Arch. cap.; Init.: Ex apostolice sedis; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. VII, S. 980 bzw. 2VII, S. 723; Migne: PL 179, Sp. 720, Nr. 44; Nitto de Rossi: Codice diplomatico Barese, Bd. II, S. 170, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 8418; IP IX, S. 355, Nr. 1; Palumbo: Lo scisma, S. 668, Nr. 50; Krafft: Bene Valete, S. 243; Abb. dig.: dig. Pause Goe. 1
A 65 Benevent, 1130, Dezember 5 Anaklet II. gewährt dem Abt des Klosters S. Sophia in Benevent, Franco, eine Schenkung. Kopial [vgl. IP]; Init.: Ex commisso nobis; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. X, S. 498; Migne: PL 179, Sp. 719, Nr. 43; Regg./Verz.: JL 8417; IP IX, S. 93, Nr. 43; di Meo: Annali, Bd. IX, S. 376; Palumbo: Lo scisma, S. 668, Nr. 49.
A 66 Capua, 1130, Dezember 10 Anaklet II. gewährt dem Abt des Klosters S. Sophia in Benevent die Erlaubnis, eine dritte Mühle ad Ponticellum zu errichten. Kopial; Init.: Pro amore et; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. X, S. 499; Migne: PL 179, Sp. 719, Nr. 42; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 332, Nr. 373; Regg./Verz.: JL 8419; IP IX, S. 93, Nr. 44; di Meo: Annali, Bd. IX, S. 376; Palumbo: Lo scisma, S. 669, Nr. 51.
A *67 Rom, 1131 Anaklet II. verfügt gegenüber dem Kardinalrektor Creszenzius die Restitution von sechzig Romanaten. Erwähnt in Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 205; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: JL 8424; IP IX, S. 36, Nr. *80; ibid., S. 35, Nr. *76; Palumbo: Lo scisma, S. 673.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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A 68 Benevent, (1131), Januar 30 Anaklet entscheidet in einer Streitfrage zwischen dem Erzbischof Romuald von Salerno und Robert von Capua und spricht dem Salernitaner die Kirche S. Prisco di Nocera zu. Kopial [vgl. IP und Kehr: Papsturkunden in Salerno, S. 198 – 200]; Init.: Fili serenitas tua; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 332, Nr. 374; Regg./Verz.: JL 8427; IP VIII, S. 212, Nr. 54; ibid., S. 358, Nr. 43; Pflugk-Harttung: Iter Italicum, Bd. I, S. 232, Nr. 281; Palumbo: Lo scisma, S. 670, Nr. 52.
A 69 Benevent, (1131), Februar 8 Anaklet II. stellt das Kloster S. Sophia in Benevent unter seinen Schutz und bestätigt dessen Besitz. Er erlaubt dem Abt und dessen Nachfolgern, Mitra, Chiroteca, Dalmatica und Semincinto zu tragen. Kopial; Init.: Omnium quidem fidelium; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. X, S. 500; Migne: PL 179, Sp. 724, Nr. 48; Regg./Verz.: JL 8428; IP IX, S. 93, Nr. 45; Pflugk-Harttung: Iter Italicum, Bd. I, S. 233, Nr. 380; Palumbo: Lo scisma, S. 671, Nr. 53.
A 70 Rom, Lateran, (1131), Februar 25 Anaklet II. gibt den Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten und anderen Geistlichen und den Gläubigen in Frankreich (Gallia), Burgund, Aquitanien und der Normandie die Geschehnisse auf dem Konzil von Canosa am 9. November 1130 bekannt, unter anderem eine dort getroffene Entscheidung über die Exkommunikation von „Schisma tikern“ und „Feinden der Kirche“. Kopial [vgl. Baumgarten und Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. III, S. 47]; Init.: Notificamus dilectioni vestre; Druck: Baumgarten: Ein Brief, S. 576; Regg./Verz.: JL 8372a; Baumgarten: Ein Brief, S. 576; Palumbo: Lo scisma, S. 671, Nr. 54. Zum Konzil vgl. IP VIII, S. 38, Nr. *140, zum Ausstellungsort vgl. Baumgarten: Ein Brief, S. 578.
A *71 Capua, 1131, Mai 8 Anaklet II. bestätigt auf Intervention Roberts von Capua den Beneventaner iudices Persicus und Roffridus, dass diese in ihre Stadt zurückkehren dürfen. Deperditum, herv. aus Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 204; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 8420; IP IX , S. 35, Nr. *77; IP VIII , S. 212, Nr. *55; IP IX , S. 35, Nr. *78; Palumbo: Lo scisma, S. 672.
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Forschungsbasis
A 72 Priverno (Piperno), 1131, September 14 Anaklet II. verkündet dem Bischof Hugo von Messina die von ihm auf Bitten des Königs Roger vorgenommene Erhebung des Bistums Messina zum Erzbistum mit den drei Suffraganbistümern von Catania, Lipari und Cefalù. Kopial; Init.: Pie postulatio voluntatis; Druck: Kehr: Nachträge zu den Papsturkunden Italiens I, S. 332, Nr. 6; Regg./Verz.: JL 8423; IP X, S. 339, Nr. 23; ibid., S. 291, Nr. 22; Ewald: Reise nach Spanien, S. 289; Kamp: Urkunden, S. 14, Nr. 23; Collura: Appendice, S. 574, Nr. 38; Palumbo: Lo scisma, S. 672, Nr. 55.
A 73 Priverno, 1131, September 14 Anaklet II. erhebt die K irche von Cefalù zum Bistum und unterstellt d ieses als Suffra gan dem Erzbistum Messina, dessen Erzbischof er selbst erhoben hatte. Original, Palermo, AdS, sez. dipl., perg. e diplomi, tab. della chiesa cattedrale di Cefalù, perg. Nr. 3 [vgl. IP]; Init.: In apostolicę sedis; Druck: Pirri: Sicilia sacra, Bd. I, S. 388 f.; Migne: PL 179, Sp. 721, Nr. 45; Regg./Verz.: JL 8421; IP X, S. 364, Nr. 1; Collura: Appendice, S. 575, Nr. 39; Palumbo: Lo scisma, S. 672, Nr. 56; Krafft: Bene Valete, S. 226; Abb. dig.: PH Palermo, AdS; dig. Pause Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 71. Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo filiis sub regula canonica in Cephaludensi ecclesia domino servientibus et servituris in perpetuum. In apostolicę sedis amministrationem ad hoc nos dispositio divina promovit, ut locorum venerabilium honori et exaltationi providere attentius debeamus. Quocirca sanctam Cephalocensem ęcclesiam, in quibus per dei gratiam possumus, cupimus exaltare, siquidem fratrum ac filiorum nostrorum cardinalium et episcoporum consilio iam prefatam ęcclesiam sedem episcopalem fore deinceps domino prestante decernimus, in qua cardinalem episcopum volumus de cetero permanere. Qui per manus Messanensis archiepiscopi misteria consecrationis accipiat. Et tam ipse quam successores eius debitam Messanensi ęcclesię tamquam suę metropolis obedientiam studeat exhibere. Cui videlicet sedi Cephalocensi ęcclesiam Balnearię cum suis omnibus pertinentiis subiectam esse precipimus. Decernimus igitur, ut, quicquid prenominata Cephalocensis ęcclesia presenti VIIII indictione legitime possidet et quę in futurum tam gloriosi filii nostri Rogerii regis donationibus quam etiam concessione pontificum, liberalitate principum, oblatione fidelium canonice poterit adipisci, firma ei semper illibataque permaneant. Et nulli unquam neque Messanensi archiepiscopo nec alicui ęcclesiasticę aut secularii personę sit licitum prefatam Cephalocensem ęcclesiam quomodolibet imminuere vel temerariis vexationibus fatigare, sed omnia ei, sicut iam diximus, firma et illibata perpetuo conserventur, salvis in omnibus privilegiis atque concessionibus glorioso filio nostro regi Rogerio ac filiis suis a Romana ęcclesia traditis. Si qua igitur in futurum ęcclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire tempaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat atque in
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extreme examine districtę ultioni subiaceat. Cunctis autem hec iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatenus et hic fructum bonę actionis percipiant et apud districtum iudicem premia ęternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis suę BV: x K: – Subskr.: Ego Anacletus catholicę ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Crescentius presbiter cardi nalis sanctorum Marcellini et Petri subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sancti pastoris subscripsi. Ego Amatus presbiter cardinalis tituli sancti Eusebii subscripsi. Ego Gregorius diaconus cardinalis sancti Eustachii subscripsi. Ego Silvius diaconus cardinalis sanctę Lucie subscripsi. Ego Raynaldus diaconus cardinalis sancti Viti subscripsi. Datierung: Datum Priverni per manus Saxonis sanctę Romanę ęcclesię presbiter cardinalis et cancellarii, XVIII kalendis octobris indictione VIIII, incarnationis domini anno MCXXXI, pontificatus autem domni Anacleti secundi papae anno II.
A 74 Priverno, 1131, September 14 Anaklet II. erhebt die K irche von Lipari zum Bistum und unterstellt d ieses als Suffra gan dem Erzbischof von Messina. Original, Patti, Arch. cap., de fundationibus Vol. I, fol. 116 [vgl. IP]; Init.: Sedis apostolicę moderatio; Druck: Pirri: Sicilia sacra, Bd. I, S. 387 f.; Migne: PL 179, Sp. 722, Nr. 46; Amico: I diplomi, S. 5, Nr. 4; Regg./Verz.: JL 8422; IP X, S. 357, Nr. 4; Collura: Appendice, S. 575, Nr. 40; Palumbo: Lo scisma, S. 673, Nr. 57; Kamp: Urkunden, S. 15, Nr. 24; Krafft: Bene Valete, S. 243; Abb. dig.: PH Patti, Arch. cap.; dig. Pause Goe. Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Dilectis in domino filiis in Liparitano cenobio regulariter domino servientibus ac servituris in perpetuum. Sedis apostolicę moderatio, quam licet indigni deo disponente suscepimus, nos invitat, quatenus pro varietate temporum diversas quoque res metiri debeamus. Lipparitanum siquidem monasterium unum fuisse hactenus ex maioribus Sycilię monasteriis et ad Romanę ęcclesię ius pertinere dinoscitur. Crescente igitur gloriosi filii nostri regis Rogerii gloria, quam sibi suisque filiis sedis apostolicę liberalitas tradidit, dignum satis ac iustum est, ut eiusdem regni ęcclesię nostris quoque temporibus augmtentur (!). Decernimus igitur et fratrum nostrorum episcoporum et cardinalium consilio hoc presenti decreto statuimus, ut iam dictum Lipparitanum cenobium episcopalem deinceps optineat dignitatem et proprium habere mereatur antistitem, qui per manus venerabilis fratris nostri Messanensis archiepiscopi misteria consecrationis accipiat et Messanensi ęcclesię tam ipse quam successores illius tamquam suę metropoli debeat perpetuo subiacere, salvis tamen in omnibus concessionibus ac privilegiis glorioso filio nostro regi Rogerio suisque heredibus a Romana ęcclesia traditis. Si qua igitur in futurum ęcclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita,
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si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisve sui dignitatę careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat atque in extremo examine districtę ultioni subiaceat. Cunctis autem hec iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi […] et hic fructum bonę actionis percipiant et apud districtum iudicem premia ęternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis suę BV: x K: – Subskr.: Ego Anacletus catholice ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Crescentius presbiter cardinalis tituli sanctorum Marcellini et Petri subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli pastoris subscripsi. Ego Amatus presbiter cardinalis tituli sancti Eusebii subscripsi. Ego Gregorius cardinalis diaconus sancti Eustachii subscripsi. Ego Silvius cardinalis diaconus sancte Lucie subscripsi. Ego Raynaldus diaconus cardinalis sancti Viti subscripsi. Datierung: Datum Priverni per manus Saxonis sanctę Romanę ęcclesię presbiter cardinalis et cancellarii, XVIII kalendis octobris indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCXXXI, pontificatus autem domni Anacleti secundi papę anno secundo.
A *75 (1132) Anaklet II. sendet bezüglich der Restitution des Grafen Rainulf, dessen Ehefrau Mathilde und dessen Sohn Robert Boten an Roger II. von Sizilien. Deperditum (?), erscheint möglich aufgrund des Berichts in Falconis Beneventani chronicon, ed. del Ré, S. 207; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: Palumbo: Lo scisma, S. 673.
A 76 (1133 – 1134) Anaklet II. vergibt das Begräbnisrecht an die Kirche S. Bartolomeo a Isola unter den Priestern Angelus und Brisottus. Kopial; Init.: Et ipse sumus; Druck: Dini: Dissertatio historico-critica, S. 13; Kehr: Papsturkunden in Rom. Die Römischen Bibliotheken, S. 147, Nr. 2; Regg./Verz.: IP I, S. 112, Nr. 1; Palumbo: Lo scisma, S. 674, Nr. 55.
A 77 S. Germano, 1133, Oktober 11 Anaklet II. bestätigt gegenüber Abt Senioretto und den Brüdern des Klosters Montecassino den Verbund mit dem Kloster Glanfeuil und setzt die freie Wahl des Abtes fest. Original, Montecassino, Arch. abbaz., cap. VII, Nr. 16 [vgl. IP]; Init.: Religiosorum virorum preces; Druck: Kehr: Le bolle pontificie, S. 56, Appendice, Nr. 16; Regg./Verz.: JL 8424e; IP VIII, S. 174, Nr. 230; Caspar: Petrus Diaconus, S. 181, Nr. 6; Palumbo: Lo scisma, S. 674, Nr. 58; Krafft: Bene Valete, S. 226; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Bloch: Monte Cassino, Bd. III, S. 1328, fig. 291; Bloch: The schism, fig. 2.
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Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Seniioretto (!) abbati monasterii Casinensis eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum. Religiosorum virorum preces clementer admittere eorumque quieti, prout dominus dederit, sollicitius providere ex consueta apostolicę sedis, cui auctore domino presidemus, benignitate didicimus et priorum patrum exempla nos euidentius cohortantur. Quapropter, karissime fili Seniorette Casinensis abbas, postulationi tuę paterno affectu aures accommodantes, confirmamus tibi tuoque monasterio Glannafoliense cenobium, quod sanctus Maurus a beatissimo patre Benedicto per divinę revelationis iussionem ad Galliarum regiones directus sua in Andegauensium diocesi presentia corporali construxit constructumque Casinensi cenobio, unde prodierat, ipse commisit. Verum post multa annorum curricula prephatum monasterium a Gadulfo quodam dirutum, sed religiosorum virorum studio et helimosinis estitit reparatum, quo videlicet tempore Teodemario Casinensi abbati querelam super eo facienti beatę memorię Adrianus papa pariter cum Carulo Francorum rege et Romanorum patricio, inspecta diligenter iustitię via, redditit eique auctoritate apostolica confirmavit. Porro quia flagellat deus omnem filium, quem recipit, predictum Glannafoliense monasterium barbarorum incursu iterum vastatum ad destructum perhibetur. Unde illustrium terrę principum providentia provisum est, ut idem locus quieti monachicę tunc minus idoneus per Fossatenses monachos disponeretur. Quę utique dispositio usque ad tempora Urbani pape II inmobiliter perduravit. Cui pro servitii ęccelesię in Gallias transeunti cum a Gosfrido episcopo et Fulcone Andegauensium comite preces plurime effunderentur, ut eundem locum de Fossatentium dicione eriperet et antiquam illic abbatis dignitatem restitueret, in conventu archiepiscoporum episcoporum et abbatum numero quadraginta IIII in Turonensi ecclesia considentium, auditis sufficienter partium rationibus, apostolica auctoritate instituit et privilegio [confir]mavit, ut in Glannafoliensi monasterio cardinalis abbas perpetuo haberetur. Nostris sane temporibus, cum pro beati Petri servitiis Casinense cenobium [adiisse]imus, sedentibus nobis in beati Benedicti capitulo anniversario die eiusdem consecrationis ęcclesię, veniens Drogo Glannafoliensis abbas, iustitia Casinensis cenobii cognita, in manu tua, karissime fili Seniorete abbas, abbatię abrenuntiavit et dilectum filium nostrum Iohannem monachum tuum abbatem eligendum petiit. Quod nostra fratrumque nostrorum exortatione vix a te tuisque monachis impetratum est, predecessorum ergo nostrorum Adriani, Nicolai et Urbani Romanorum pontificum vestigia comitantes, prenominatum Glannafoliense cenobium cum his omnibusque presenti indictione XI legitime possidet et in futurum concessione pontificum, liberalitate principum, oblatione fidelium poterit adipisci, tibi tuoque monasterio presentis nostri privilegii pagina confirmamus, statuentes, ut, obeunte nunc eius loci abbate, nullus ibi surreptionis astutia vel violentia preponatur, nisi quem fratres comuni consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum beati Benedicti regulam elegerint, apud Casinum secundum tenorem privilegiorum suorum benedicendum. Quod si forte, quod evenire vix credimus, in ipsa congregatione aliquis ad hoc officium idoneus non repperitur, de Casinensi cenobio abbatem sibi eligant ibidem similiter benedicendum sicque preposituram Casinensem et vicariatum per totam Galliam decipiens ad suum cenobium redeat. Omnibus autem V annis
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limina beati Benedicti visitet, in Mauri loco resideat et super eum nullus [abbas] sedeat et nulli alii (!) loco nisi Casinensi subdatur. Si quid vero de ordine monastico tractandum fuerit, arbitrio prepositi Casinensis et abbatis beati Mauri disponatur. Si quis autem contra hoc nostrum statutum ire presumpserit, nisi post com[mo]nitionem tertiam satisfecerit, cum diabolo et angelis eius ęternis incendiis concremetur. Qui uero ista servaverint, benedictionem et gratiam [dei] perpetuam consequantur. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis suę BV: x K: – Subskr.: Ego Anacletus catholicę ęcclesię episcopus subscripsi. Datierung: Datum apud sanctum Germanum per manus Mathei presbiteri cardinalis et cancellarii, V idus octobris indictione XI, incarnationis dominicę anno MCXXXIII, pontificatus autem domni Anacleti secundi pape anno IIII.
A 78 (S. Germano, 1133, Oktober 11) Anaklet II. setzt die Abhängigkeit des Klosters Glanfeuil unter Abt Johannes von Montecassino fest, bestätigt Glanfeuil allen Besitz und sichert die freie Wahl des Abtes und weitere Rechte zu. Kopial [vgl. Kehr: Papsturkunden in Campanien, S. 296]; Init.: Pater et princeps; Druck: Kehr: Le bolle pontificie, S. 61, Appendice, Nr. 17; Regg./Verz.: IP VIII , S. 174, Nr. 231; Palumbo: Lo scisma, S. 674, Nr. 59.
A 79 Rom, Lateran, (1134), April 22 Anaklet II. berichtet dem Erzbischof Didacus von Compostella von den Osterfeierlichkeiten in Rom und von seinem dortigen Triumph über die Feinde. Kopial; Init.: Propter nimiam caritatis; Druck: Flórez: España Sagrada, Bd. XX, S. 550; Migne: PL 179, Sp. 723, Nr. 47; Historia Compostellana, III, 38,2, ed. Falque Rey, S. 488; Regg./Verz.: JL 8426; Palumbo: Lo scisma, S. 675, Nr. 41.
A 80 Oria, 1134, Dezember 7 Anaklet II. stellt das Kloster S. Giovanni Evangelista in Lecce unter der Äbtissin Agnes unter apostolischen Schutz, bestätigt seine Besitztümer, unterstellt es unmittelbar dem Apostolischen Stuhl, verleiht das Wahl- und Begräbnisrecht und erlaubt die Wahl eines Bischofs für bischöfliche Leistungen. Original, Lecce, Arch. abbaz. [vgl. Kehr: Papsturkunden in Apulien, S. 258 und IP ]; Init.: Pię postulatio voluntatis; Druck: Kehr: Papsturkunden in Apulien, S. 274, Nr. 9; Guerrieri: I conti normanni, S. 204 – 209; Grassi: Le pergamene, S. 31, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 8426e;
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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IP IX , S. 424, Nr. 1 Palumbo: Lo scisma, S. 676, Nr. 62; ders.: Il monastero, S. 130; Krafft: Bene Valete, S. 243; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Palumbo: Il monastero, S. 130. Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Dilectę in Christo filię Agneti abbatissę monasterii sancti Iohannis, quod intra civitatem Lyppiensem situm est, et ceteris in eiusdem cenobii regimine regulariter substituendis in perpetuum. Pię postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri, quatenus et devotionis sinceritas laudabiliter enitescat et utilitas postulata vires indubitanter assumat. Eapropter, dilecta in Christo filia Agnes abbatissa monasterii sancti Iohannis, quod situm est inter civitatem Lyppiensem, preces tuas clementius admittentes, prephatum monasterium, quod frater tuus Ac[cardus] nobilissimus baro a fundamento edificavit et tecum pariter per manus nostras beato Petro optulit, in proprietatem et tutelam sedis apostolicę suscipimus et ab omnium hominum infestatione atque molestia liberum fore sancimus et tam tu quam omnes, qu[e] tibi in eiusdem cenobii regimine successerint, nulli umquam nisi Romano pontifici respondere debeatis. Confirmamus etiam tibi et per te eidem monasterio in perpetuum omnis (!) possessiones omniaque bona, quę hac presenti XIII indictione possides vel quę in futurum concessione pontificum, liberalitate principum, oblatione fidelium iuste poterit adipisci. Crisma, oleum sanctum, consecrationes altarium seu ęcclesiarum, benedictiones clericorum sive monialium a diocesano episcopo accipietis, si gratis et absque pravitate dare voluerit, alioquin liceat vobis, quem malueritis, adire pontificem et ab eo consecrationum sacramenta percipere, qui nostra fultus auctoritate, quę postulator, indulgeat. Obeunte autem te nunc eius loci abbatissa vel illarum qualibet, quę in eiusdem cenobii regimine tibi successerint, nulla ibi quolibet surreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quam sorores communi consensu vel sororum pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Benedicti regulam elegerint, a Romano tantum pontifice consecranda vel cui ipse iniunxerit. Decernimus igitur, ut nulli omnino hominum liceat idem cenobium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu temerariis vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur earum, pro quarum sustentatione ac gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Ad indicium vero factę huius traditionis et perceptę libertatis singulis annis Lateranensi palatio dimidiam auri unciam persolvetis. Sepulturam quoque eiusdem loci liberam esse censemus, ut, si quis illic sepeliri deliberaverit, nullus eius petitioni et ęxtreme volu[ntati] contradicere audeat. Si quis ergo in crastinum huic nostrę constitutioni sciens contraire presumpserit, nisi post trinam commonitionem congrue satisfecerit, a sacratissimo [cor]pore ac sanguine dei ac domini redemptoris nostri Ihesu Christi alienus fiat atque in extremo examine districtę ultioni subiaceat. Cunctis sane hec iust[a] servan[tibus s]it pax domini nostri Ihesu Christi, quatenus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem praemia ęternę pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis suę BV: x K: –
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Forschungsbasis
Subskr.: Ego Anacletus catholicę ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes Prenestinę ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes episcopus Portuensis subscripsi. Ego Gregorio cardinalis diaconus sancti Eustachii subscripsi. Ego Pandulfus diaconus cardinalis sanctorum Cosmę et Damiani subscripsi. Datierung: [Datum apud Oriam per manus Mathei presbiteri cardinalis et cancellarii, VII idus] decembris indictione XIII , incarnationis dominicę IV anno MCXXXIIII , pontificatus autem domini nostri Anacleti secundi pape anno V.
A 81 Benevent, (1135 – 1137), März 10 Anaklet II. erlässt dem Abt des Klosters S. Sophia in Benevent, Franco, die Pflicht, bestimmte Abgaben zu zahlen. Kopial [vgl. Kehr: Ältere Papsturkunden in den päpstlichen Registern, S. 406; Kehr: Nachträge zu den Römischen Berichten, S. 519 und IP ]; Init.: Offici nostri nos; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. VIII, Sp. 688; Migne: PL 179, Sp. 728, Nr. 50; Borgia: Breve istoria, Appendice, S. 48, Nr. 10; Regg./Verz.: JL 8430; IP IX, S. 94, Nr. 46; Palumbo: Lo scisma, S. 679, Nr. 67.
A 82 Benevent, (1135 – 1137), März 21 Anaklet II. restituiert dem Abt des Klosters S. Sophia in Benevent, Franco, Güter und erlässt weitere Bestimmungen über Besitzverhältnisse. Kopial; Init.: Sicut perseveranti culpe; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. VIII, Sp. 692; Migne: PL 179, Sp. 728, Nr. 51; Borgia: Breve istoria, Appendice, S. 52, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 8431; IP IX, S. 95, Nr. 49; Palumbo: Lo scisma, S. 679, Nr. 68.
A *83 (1135 – 1138) Anaklet II. stellt das Kloster S. Giovanni Evangelista in Lecce unter der Äbtissin Guimarca unter apostolischen Schutz. Deperditum, herv. aus der platea del monastero di S. Giovanni Evangelista di Lecce, Ms. a. 1691, Lecce, Arch. del mon. di S. Giovanni [vgl. Kehr: Papsturkunden in Apulien, S. 258, Anm. 1 und IP]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP IX, S. 425, Nr. *2.
A 84 Benevent, 1136, Mai 29 Anaklet II. stellt das Kloster S. Maria in Tremiti unter apostolischen Schutz, bestätigt seine Besitzungen, legt die freie Wahl des Abtes fest und erlaubt die Wahl eines Bischofs für bischöfliche Leistungen. Kopial; Init.: Sicut iniusta petentibus; Druck: Kehr: Papsturkunden in Padova, S. 372, Nr. 1; Petrucci: Codice, Bd. III, S. 278, Nr. 97; Regg./Verz.: IP IX, S. 185, Nr. 10.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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A 85 Benevent, 1136, Oktober 21 Anaklet II. verleiht dem Erzbischof von Benevent Roscimannus und der dortigen Kirche Besitz. Original, Benevent, Bibl. cap., Bd. XXXII, Nr. 1 [vgl. IP]; Init.: Equitatis ordo exigit; Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. VIII, S. 21; de Vita: Thesaurus, Bd. II, S. 417; Migne: PL 179, Sp. 727, Nr. 49; Ciaralli: Le più antiche carte, S. 189, Nr. 62; Regg./Verz.: JL 8429; IP IX, S. 66, Nr. 60; di Meo: Annali, Bd. X, S. 55; Palumbo: Lo scisma, S. 676, Nr. 63; Krafft: Bene Valete, S. 243; Abb. dig.: PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Anacletus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Roscimanno Beneventano archiepiscopo eiusque successoribus in perpetuum. Equitatis ordo exigit et iustitię ratio persuadet, quatenus beati Petri fidelibus, qui in eius assidue servitio commorantur, quorumque bona ipsius eiusdemque esse noscuntur, consueta sedis apostolicę liberalitate, cui auctore domino, licet indigni, presidemus, largioris beneficii manum extendere propensius debeamus. Quapropter, venerabilis frater Roscimanne Beneventane archiepiscope, preces tuas et fratrum nostrorum episcoporum et cardinalium pro tuo amore apud nos intervenientium clementius admittentes, largimur et concedimus tibi tuisque successoribus in perpetuum totum in integrum paradisum et atrium, quod est ante ipsum episcopium, ecclesiam [vide]licet sancte Marie, sicut ad nostrum publicum hactenus pertinuisse dinoscitur, ea videlicet ratione atque tenore, ut tu et successores tui nichil ibi absque nostra vel nostrorum successorum data licentia facere seu statuere de novo debeatis, unde alia nostra regalia deteriorentur vel imminuantur, et tinellam, de qua ob frequentiam et strepitum vendentium et ementium non modica iniuria eidem sanctę matri ecclesię sepius inferebatur, ex eodem paradiso a[…]mus. Donamus quoque et concedimus tibi ac successoribus tuis in perpetuum plateaticum quatuor apothecarum, que sunt [in domo] Iohannis de civitate, et redditus considentium ac vendentium olera et poma in ipso paradise, sicut ad nostrum sacrum Beneventanum palatium pertinet. Decernimus ergo et presenti auctoritate sancimus, ut nulli omnino ecclesiastice vel seculari persone hanc nostre largi tionis seu concessionis institutionem infringere aut immutare liceat, sed omnia, sicut prefixum est, illibata et firma permaneant. Hec igitur statuta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, non servantibus autem sit anathema et ignis preparetur eternus. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Ana papa/cletus II Rota-Devise: dominus fortitudo plebis sue BV: x K: – Subskr.: Ego Anacletus catholicę ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Johannes episcopus Portuensis subscripsi. Ego Petrus presbiter cardinalis tituli sancti Marcelli subscripsi. Ego Crescentius presbiter cardinalis tituli sancti apostolorum subscripsi. Ego Amatus presbiter cardinalis tituli sancti Eusebii. Ego Matheus presbiter cardinalis tituli Equitii [subscripsi]. Ego Romanus sancti Adriani cardinalis diaconus subscripsi.
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Datierung: [Datu]m Beneventi per manum Mathei sanctę Romanę ęcclesię presbiter cardinalis et cancellarii, XII kalendas novembris indictione XV, anno dominicę incarnationis MCXXXVI, pontificatus autem domini nostri Anacleti secundi papę septimo.
A 86 Rom, Trastevere, 1137, April 22 Anaklet II. weist auf Bitten der Kanoniker und insbesondere des Subdiakons der römischen Kirche, filius noster Rofridus, dem Kapitel von S. Maria zu Piperno unter Erzpriester Alberich alle Rechte zu, über die bisher die römische K irche auf zwei Grundstücken in Piperno verfügte. Original, Piperno, Arch. cap. [vgl. IP]; Init.: Equitatis ordo exigit; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 333, Nr. 375; Regg./Verz.: JL 8432; IP II, S. 123, Nr. 1; Pflugk-Harttung: Iter Italicum, Bd. I, S. 233, Nr. 382; Palumbo: Lo scisma, S. 677, Nr. 64; Krafft: Bene Valete, S. 226; Abb. dig.: dig. Pause Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 71.
Viktor IV. (1159 – 1164) V *1 (1159, nach September 7 – 1164, vor April 20) Viktor IV. bestätigt nach dem Vorgang Coelestins II., Lucius᾽ II., Eugens III. und Hadrians IV. die Privilegien des Klosters Stablo-Malmedy. Deperditum, erwähnt in der Urkunde Paschalis᾽ III. von 1167, August 6 (JL 14491), vgl. P 13; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP VII, S. 110, Nr. *335.
V 2 (1159, nach September 20) Viktor IV. teilt dem Elekten von Köln, Rainald von Dassel, seine Wahl zum Papst mit, sichert ihm seine Gunst zu und fordert ihn auf, sich bei Friedrich I. für dessen Unterstützung bei der Überwindung der Feinde und „Schismatiker“ einzusetzen. Kopial; Init.: Credimus indubitanter frater; Druck: Chronica regia Coloniensis, ed. Waitz, S. 106 f.; Regg./Verz.: JL 14425; GP VII, S. 107, Nr. 320; Knipping: Regesten der Erzbischöfe von Köln, Bd. II , Nr. 682; Mayr: Der Pontifikat, S. 85, Nr. 1; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 330, Nr. 95.
V 3 Segni, (1159, Oktober 28) Viktor IV. trägt Patriarchen, Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten, Herzögen, Markgrafen, Grafen, weiteren Fürsten und der egregia familia imperialis, die an Friedrichs I. Hof weilt, auf, für dessen Einsatz für das Wohl der Kirche einzutreten. Zudem berichtet er von seiner kanonischen Wahl und Konsekration und warnt vor Briefen seines Gegners, Alexander III.
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Kopial; Init.: Quam et in; Druck: Ottonis et Rahewini gesta Friderici I. imperatoris, lib. IV , c. 60, ed. Schmale, S. 622 f.; Regg./Verz.: JL 14426; IP VII , S. 37, Nr. 88; Mayr: Der Pontifikat, S. 85, Nr. 2; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 330, Nr. 96.
V 4 Segni, (1159, Oktober 28) Viktor IV. sendet das in V 3 dokumentierte Schreiben an den Patriarchen Pilgrim von Aquileia. Kopial [vgl. GP I, S. 6, C und Hödl: Die Admonter Briefsammlung, S. 386, S. 426 – 433, v. a. S. 433, Anm. 269 f.]; Init.: Quantum honorem imperii; Druck: Baronius: Annales, Bd. XII, Sp. 539, Nr. 42; Die Admonter Briefsammlung, S. 89 f., Nr. 44 [mit Angabe weiterer Drucke]; Regg./Verz.: Arndt: Die Briefsammlung, S. 35, Nr. 44; Mayr: Der Pontifikat, S. 85, Nr. 3; RI IV,2,2, Nr. 771.
V 5 (1159, Oktober – 1164) Viktor IV. wendet sich in einem Schreiben an alle Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröpste und den gesamten Klerus sowie an Herzöge, Markgrafen, Grafen, die tatkräftige Ritterschaft und das Volk im regnum Teutonicum. Kopial; Init.: Necessaria rerum dispositione; Druck: Wattenbach: Aus Stuttgart und Schaffhausen, S. 449; Regg./Verz.: JL 14481; Mayr: Der Pontifikat, S. 133, Nr. 83; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 331, Nr. 101.
V *6 (1159, Oktober – 1164) Viktor IV. bekräftigt auf Bitten des Bischofs Heinrich II. von Lüttich den von Bischof Heinrich (I.) einst geschaffenen Frieden. Deperditum (?), erwähnt in Aegidii Aureaevallensis gesta episcoporum Leodiensium, ed. Heller, S 105; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14482; Mayr: Der Pontifikat, S. 133, Nr. 84.
V *7 (1159, Oktober – 1162, vor April 5) Viktor IV. beauftragt die Äbte Gerland von Floreffe und Bertold von Altdorf, im Streit zwischen dem Abt von S. Peter in Neuweiler, Erphon, samt den Mönchen seines Klosters und Philipp, dem Verwalter der Kollegiatskirche S. Adelf, samt den Kanonikern zu vermitteln und eine Einigung herbeizuführen. Deperditum (?), erwähnt in V 63; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP III, S. 28, Nr. *3 (Abt Bertold von Altdorf ); Mayr: Der Pontifikat, S. 117, Nr. 49.
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Forschungsbasis
V *8 (1159, Oktober – 1162, vor April 5) Viktor IV. beauftragt die Äbte Gerland von Floreffe und Bertold von Altdorf, im Streit zwischen dem Abt von S. Peter in Neuweiler, Erphon, samt den Mönchen seines Klosters und Philipp, dem Verwalter der Kollegiatskirche S. Adelf, samt den Kanonikern zu vermitteln und eine Einigung herbeizuführen. Deperditum (?), erwähnt in V 63; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP III, S. 63, Nr. *1 (Abt Gerland von Floreffe); Mayr: Der Pontifikat, S. 117, Nr. 50.
V 9 Segni, 1159, (Oktober – November) Viktor IV. stellt das Kloster Oberaltaich unter Abt Theoderich unter apostolischen Schutz, bestätigt seine Besitzungen und Rechte und bestimmt die jährliche Zahlung eines bereits durch den Grafen Albert und den Vogt Friedrich festgelegten Schutzzinses. Original, München, Bayerisches HS tA; Init.: Pie postulatio voluntatis; Druck: Monumenta Boica, Bd. XII, S. 108, Nr. 13; Regg./Verz.: JL 14427; GP I, S. 323, Nr. 2; Lang: Regesta, Bd. I, S. 236; Pflugk-Harttung: Päpstliche Original-Urkunden, S. 575, Nr. 958 („Scheinoriginal“); Mayr: Der Pontifikat, S. 86, Nr. 4; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 9116. Lang datierte auf das Jahr 1160, hier datiert nach Mayr. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Theodorico abbati monasterii sancti Petri, quod in Ratisponensi episcopatu apud superius Altaha situm est, eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Pie postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri. Eapropter, dilecte in Christo fili Theodorice abbas, predecessoris nostri felicis memorię pape Honorii vestigiis inherentes, postulationi tuę annuendum censuimus et monasterium beati Petri, cui deo auctore presides, quod a nobilibus viris Friderico Ratisponensi advocato et Adalberto comite eorumque parentibus fundatum et beato Petro eiusque sanctę Romanę ęcclesie oblatum est, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et sedis apostolicę privilegio communimus. Per presentis igitur decreti paginam apostolica auctoritate statuimus, ut possessiones et bona omnia, quę idem monasterium in presenti legitime possidet sive in futurum concessione pontificum, liberalitate principum, oblatione fidelium aut aliis iustis modis largiente domino poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus integra conserventur. Statuimus etiam, ut de novalibus et incultis terris, quas idem monasterium propriis laboribus et sumptibus ad culturam redegerit, et de nutrimentibus animalium nullus a te vel quolibet successorum tuorum decimas exigere presumat. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat predictum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel temerariis vexationibus fatigare, sed omnia, ut dictum est, integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Obeunte te nunc eius loci abbate vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum dei timorem
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beati Benedicti regulam elegerint. Hoc ipsum et de advocati constitutione precipimus, qui tamen advocatus, si fratribus gravis et monasterio inutilis fuerit, amoto eo alius substituatur. Sane abbatis benedictionem, altarium consecrationem, monachorum ordinationes ab episcopo, in cuius estis diocese, accipietis, si quidem gratiam et communionem apostolicę sedis habuerit et si ea gratis ac sine pravitate voluerit exhibere alioquin, liceat vobis catholicum, quem malueritis, adire antistitem et eadem ab eo sacramenta suscipere. Sepulturam quoque ipsius loci omnino liberam esse censemus, ut eorum, qui illic sepeliri deliberaverint, de[votion]i et extreme voluntati, nisi forte excommunicati s[in]t, nullus obsistat, salvo in omnibus diocesani episcopi iure ac reverentia. Ad indicium autem percepte huius a Romana ęcclesia libertatis aureum unum quot annis Lateranensi palatio persolvetis, quemadmodum et a predictis nobilibus Adelberto comite et Frederico advocato constitutum est. Si qua igitur in futurum ęcclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reumque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subiaceat. Cunctis autem eidem loco iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia ęterne pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Victor/papa IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, domine, tu exaltas caput meum BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholice ecclesie episcopus subscripsi. Ego Iobannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Iohannes Botomiensis episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Riccardus Melfictensis episcopus subscripsi. Datierung: Datum Sign[i] per manus Iohannis sancte Romane ecclesie subdiaconi et scriptoris, anno dominicę incarnationis MCLVIII indictione VIIII (!), pontificatus vero domni Victoris IIII pape anno primo.
V 10 (1159 – 1163), November 18 Viktor IV. bestätigt dem Abt von Floreffe, Gerland, die in seinem Besitz befindlichen Pfarrkirchen und bestätigt ihm das Recht, die Seelsorge dieser Pfarren geeigneten Priestern zu übertragen. Kopial; Init.: Ex iniuncto apostolatus; Druck: Barbier: Histoire, Bd. II , S. 20, Nr. 33; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 236, Nr. 4; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 132, Nr. 82.
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V 11 Vetralla, (1159), November 29 Viktor IV. ruft alle kirchlichen Würdenträger zur Unterstützung der Johanniter und zu Sammlungen zu deren Gunsten auf. Er führt Gegenleistungen auf, die allen Wohltätern des Hospitals in Jerusalem zuteilwerden sollen, und ordnet die Weiterverbreitung der genannten Verfügungen durch die Empfänger an. Kopial [vgl. Kehr: Papsturkunden in Malta, S. 381 f.; Prutz: Malteser Urkunden, S. 30; Hiestand: Papsturkunden für Templer und Johanniter, Bd. I, S. 74, S. 87 u. S. 133]; Init.: Quam amabilis deo; Druck: Mayr: Der Pontifikat, S. 87, Nr. 5; Regg./Verz.: Delaville Le Roulx: Cartulaire, Bd. I, S. 209, Nr. 281 bzw. S. 107, Nr. 130.
V 12 Vetralla, (1159), Dezember 5 Viktor IV. kündigt dem Abt des Klosters Lorsch, Heinrich, an, dass die Bischöfe Hermann von Verden und Daniel von Prag ihn über seine Pläne informieren werden, und lobt ihn für seine Bemühungen um die Einberufung des Konzils zu Pavia durch Friedrich I. Kopial; Init.: Super devotione et; Druck: Freher: Germanicarum, S. 94; [ältere Drucke vgl. GP]; Chronicon Laureshamense, ed. Pertz, S. 445; Glöckner: Codex, Bd. I, S. 439, Nr. 155; Regg./Verz.: JL 14428; GP IV, S. 234, Nr. 21; GP V/1, S. 216, Nr. 38 [vgl. GP V/3, S. 99, Nr. *88]; Erben: Regesta, S. 133, Nr. 301; Friedrich: Codex diplomaticus, S. 192, Nr. 203; Mayr: Der Pontifikat, S. 89, Nr. 6; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 330, Nr. 97.
V *13 1160 (vor März – Juli) Viktor IV. sendet den Kardialdiakon Gerhard als Legaten nach Halberstadt, um den dortigen Bischof, Udalrich, abzusetzen. Erwähnt in den Annales Pegavienses et Bosovienses, ed. Pertz, S. 260 [vgl. GP V/2, S. 253, Nr. *140]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP V/2, S. 253, Nr. *139a; ibid., S. 507, Nr. *73a; ibid., S. 507, Nr. *74.
V *14 (1160, nach Februar 13 – 1167, August in.) Viktor IV. (oder Paschalis III.) bestätigt dem Propst Manegold und den Kanonikern der Kirche S. Mauritius auf Bitten des Bischofs Hermann von Verden das Recht, den Propst kanonisch zu wählen und auch zu Zeiten des Interdikts die heilige Messe zelebrieren zu dürfen. Deperditum (?), erwähnt in der Relatio a. 1485/94 (1487?) a sorore E. E. scripta [vgl. GP ], ed. a) Borchling: Literarisches und geistiges Leben, S. 398; b) Hucker: Die Anfänge, S. 178 f.; c) Mindermann: Urkundenbuch, Bd. I, S. 143 f., Nr. 119 bzw. S. 146, Nr. 122; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP V/1, S. 237, Nr. *1; Homeyer: Heinrich von Bodwede, S. 28.
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Jakobs (GP ) datierte auf „(1159 – 1167, August in.)“. Die Ausführungen von Wurst: Bischof Hermann, z. B. S. 88 – 100, S. 103 – 108 lassen jedoch die Einordnung nach der Synode von Pavia plausibel erscheinen.
V *15 (Pavia, 1160, nach Februar 13) Viktor IV. ernennt den Erzbischof von Mainz, Arnold, zum Legaten über alle Bistümer seiner Kirchenprovinz. Deperditum (?), erscheint möglich aufgrund des Berichts in der Vita Arnoldi archiepiscopi Moguntini, ed. Jaffé, S. 645; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14437; GP IV, S. 157, Nr. *353; Mayr: Der Pontifikat, S. 94, Nr. 16.
V 16 Pavia, 1160 (Februar 13 – 17) Viktor IV. bestätigt dem Erzbischof von Hamburg-Bremen, Hartwig, die Rechte des hamburgischen Erzstiftes über die Abteien zu Harsefeld und Rastede. Zudem bestätigt er die der Hamburger Kirche verliehenen Privilegien und die Oberhoheit über die Bistümer Oldenburg, Mecklenburg und Ratzeburg. Kopial [vgl. GP VI, S. 80, Nr. 148 und Mayr]; Init.: Quociens illud a; Druck: [ältere Drucke vgl. GP]; Staphorst: Historia, Bd. I, S. 569; Lappenberg: Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 206, Nr. 221; Capelle: Johannis Rode, S. 204; Regg./Verz.: JL 14433; GP VI, S. 80, Nr. 148; ibid., S. 118, Nr. 5; ibid., S. 126, Nr. 5; ibid., S. 143, Nr. 8; ibid., S. 161, Nr. 4; ibid., S. 172, Nr. 3; May: Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. I, S. 142, Nr. 545; Mayr: Der Pontifikat, S. 91, Nr. 11.
V *17 Pavia, (1160, Februar ex. – vor März 27) Viktor IV. entsendet Legaten, um die auf dem Konzil von Pavia gefassten Beschlüsse publik zu machen, so zum Beispiel Bischof Hermann von Verden nach Spanien und Bischof Daniel von Prag nach Ungarn. Erwähnt in Ottonis et Rahewini gesta Friderici I. imperatoris, lib. IV, c. 82, ed. Schmale, S. 702 – 704; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP V/1, S. 217, Nr.*41; GP V/3, S. 100, Nr. *91.
V 18 Pavia, (1160), Februar 15 Viktor IV. untersagt Bruno, dem Bischof von Hildesheim, und seinen Nachfolgern, die zum Schutz der Hildesheimer K irche errichtete Winzenburg einem Laien zum Lehen zu geben oder anderweitig zu veräußern. Kopial [vgl. GP]; Init.: Sacrosancta Romana sedes; Druck: Leibniz: Origines Guelfice, Bd. III, S. 449; Walther: Lexicon diplomaticum, Taf. 11 (Ausz.); Janicke: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Bd. I, S. 299, Nr. 315; Regg./Verz.: JL 14429; GP V/2, S. 51, Nr. 99; ibid., S. 72, Nr. 17; ibid., S. 180, Nr. 11; Hempel: Inventarium diplomaticum, Bd. I, col. 98, Nr. 2; Mayr: Der Pontifikat, S. 89, Nr. 7.
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Forschungsbasis
V 19 Pavia, 1160, Februar 15 Viktor IV. verleiht den Magdeburger Kanonikern das Recht, Mitren zu tragen, und erweitert damit bereits bestehende Rechte, an Festtagen Dalmatiken, Handschuhe und Sandalen zu tragen. Zudem unterstellt er das Bistum Kammin (Pommern) als Suffraganbistum dem Erzbistum Magdeburg. Kopial; Init.: Iustis petencium desideriis; Druck: [ältere Drucke vgl. Mayr]; Israel: Urkundenbuch des Erzstifts Magdeburg, S. 377, Nr. 302; Mülverstedt: Das Bistum, S. 299 – 304; Regg./Verz.: JL 14430; Mülverstedt: Regesta, S. 563, Nr. 1388; Mayr: Der Pontifikat, S. 90, Nr. 8.
V 20 Pavia, (1160), Februar 16 Viktor IV. bevollmächtigt Bischof Albert von Verdun, die Kirche von S. Michiel von der durch Hadrian IV. aufgrund des Streits mit den Mönchen von S. Denis verhängten Strafe des Interdikts zu lösen. Kopial; Init.: Iusta postulantium desideria; Druck: Baluze: Miscellanea, Bd. IV, S. 465; Calmet: Histoire ecclésiastique, Bd. II, Preuves col. 359 bzw. Bd. VI, Preuves col. 8; Lesort: Chronique, S. 341, Nr. 104; Regg./Verz.: JL 14431; Parisse: Bullaire, S. 52, Nr. 245; Mayr: Der Pontifikat, S. 91, Nr. 9.
V 21 Pavia, (1160), Februar 17 Viktor IV. informiert den Abt des Klosters Herseveld, Bruno, und seinen Konvent über die Übertragung der Abtei an den Erzbischof Hartwig von Hamburg-Bremen und fordert sie zum Gehorsam auf. Kopial [vgl. GP ]; Init.: Venerabilis frater noster; Druck: [ältere Drucke vgl. Mayr]; Staphorst: Historia, Bd. I, S. 570; Lappenberg: Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 207, Nr. 222; Capelle: Johannis Rode, S. 203; Regg./Verz.: JL 14432; GP VI , S. 118, Nr. 6; May: Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. I, S. 142, Nr. 546; Mayr: Der Ponti fikat, S. 91, Nr. 10.
V 22 Pavia, 1160, Februar 19 Viktor IV. bestätigt auf Bitten des Abtes Sigebod die von Innozenz II. dem Kloster Ilsenburg verliehenen Besitzungen und Rechte wie das Begräbnisrecht, die Immunität, die freie Abtswahl und die Exemtion. Original, LHA Sachsen-Anhalt, Abt. Magdeburg, StO Wernigerode, LHASA, MD, H 9 – 2,3 Fach 7, Nr. 9; Init.: Ad hoc universalis; Druck: Jacobs: Urkundenbuch, Bd. I, S. 27, Nr. 23; Regg./Verz.: JL 14434; GP V/2, S. 359, Nr. 9; Mayr: Der Pontifikat, S. 92, Nr. 12; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Abb. dig.: PH LHA Sachsen-Anhalt, Abt. Magdeburg, StO Wernigerode.
Die Urkunden und Regesten der Gegenpäpste im Überblick
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Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Scigebottoni llsineburgensi abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Ad hoc universalis ecclesie cura nobis a provisore omnium bonorum deo commissa est, ut religiosas diligamus personas et bene placentem deo religionem studeamus modis omnibus propagare. Nec enim, deo gratus, aliquando famulatus inpenditur, nisi ex caritatis radice procedens a puritate religionis fuerit conservatus. Eapropter, dilecte in domino fili Scigebotte abbas, postulationes tuas clementer admittimus et Ilsineburgense monasterium, cui deo auctore preesse dinosceris, iuxta privilegium predecessoris nostri bone memorie pape Innocentis apostolice secundi privilegio communimus. Statuentes, [ut, quecunque bona, quascunque] possessiones in [presentiarum] idem monasterium iuste et canonice possidet aut [in] futurum concessione pontificum, largitione regum vel prin[ci] pum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestan[te] domino poterit adipisci, firma [tibi] tuisque successoribus et illibata permaneant. Videlicet quecumque Arnoldus bone recordationis Alberstadensis episcopus, vestri monasterii fundator, ibi do[na]vit, item quecunque Burchardus episcopus bone memorie beatis apostolis Petro et Paulo in Ilsineburg noscitur contulisse vel Herrandus, quondam Alberstadensis episcopus, qui et Stephanus dictus est, aut Rainardus vel Otto episcopi contulerunt. Addimus etiam et perpetua stabilitate confirmamus predia in Papestorpe, que supradictus Otto episcopus permutando [cum] vestro cenobio in vicem prediorum, que sita sunt in Godeshus[en] et Alerstede, dedisse cognoscitur vestro monasterio, item predia in Wokende et Nortrode octo talenta persolventia vestro cenobio una cum prediis de Papestorpe et, ne ab Alberstadensi episcopo vel aliis aliquo gravamine inquietemini, omnimodis prohibemus. Decimationes etiam de novalibus in omnibus locis, in quibus decimas habere videmini, qua felicis memorie Rainhardus episcopus vestro monasterio contulit, apostolica auctoritate firmamus. Concedimus etiam tibi et successoribus tuis libere sepulturas nobilium vel aliorum, qui petierint, sine omni Alberstadensium contradictione. Prohibemus autem et omnimodis interdicimus, ut neque tibi neque tuis successoribus fas sit bona seu possessiones predicti monasterii distrahendi aut sine communi assensu et voluntate capituli quolibet modo alienandi. Ut autem vos, fratres nostri, divinis famulantibus liberius valeatis insistere, imunitatem (!) a supradicto fratre nostro Burchardo [episcopo monasterio vestro rationabili devotione concessam vobis nichilominus confirmamus, ut videlicet neque] ab Alberstadensibus episcopis neque a quibuslibet clericis [vel viris] secularibus aliqua preiudicia sive gravamina seu exactiones aliquas aliquando perferatis, nisi forte quantum vobis spontanea voluntate ipsis largiri placuerit, hospitalitatis gratia exigente. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quomodolibet modo successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi assensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum domini et beati Benedicti regulam providerint eligendum. Electus autem iuxta Cluniacensium vel Fructuariensium seu Gorthiensium ordinem sine pravitate et exactione aliqua consecretur. Interim autem in describendis, providendis seu disponendis rebus monasterii episcopus nullatenus se inmisceat, set tantum modo electam personam congrua benedictionis reverentia regiminis cura investiat. Nullus ergo hominum idem cenobium audeat temere perturbare vel eius possessiones
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auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet molestiis fatigare, set omnia integra [con] serventur eorum, pro quorum substentatione et gubernatione concessa sunt, usibus profutura, salva nimirum ecclesie Alberstadensis debita reverentia. Si qua igitur in posterum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove co[mmon]ita, si non reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat [neque] se divino iudicio exis[tere] de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei ac redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. [Omnibus autem eidem loco, que su]a sunt, servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percip[iant et apud] districtum [iudicem] premia eterne pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum, domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholice ecclesie episcopus subscripsi. Ego Johannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Guido Cremensis presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Ymarus Tusculanus episcopus subscripsi. Ego Hubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Beradus d[iaconus] cardinalis sancti Sergi subscripsi. Ego Lando diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Iohannes diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Datierung: Data Papie per manum Gerardi subdiaconi sancte Romane ecclesie, XI kalendas martis indictione VIII, anno incarnationis domini millesimo CLX, pontificatus domini Victoris IIII pape anno I.
V 23 Pavia, 1160, Februar 19 Viktor IV. bestätigt dem Abt des Klosters S. Georg in Naumburg, Theoderich, Besitzungen und Rechte wie die Immunität, die freie Abtswahl, die Exemtion sowie das Verbot der Veräußerung und der Lehensusurpation. Original, Weimar, StA, Urk.-Nr. 4547; Init.: Ad hoc universalis; Druck: Pflugk-Harttung: Eine Bulle Victors IV ., S. 207 – 212; Brackmann: Papsturkunden des Nordens, S. 24, Nr. 2; Rosenfeld: Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, Bd. I, S. 221, Nr. 239; Regg./Verz.: GN 1904 [vgl. Krafft]; Mayr: Der Pontifikat, S. 93, Nr. 13; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1578. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Teodorico abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Ad hoc universalis ecclesie cura nobis a provisore omnium bonorum deo comissa est, ut religiosas diligamus personas et bene placentes deo religionem studeamus modis omnibus propagare. Nec enim, deo gratus, aliquando famulatus inpenditur, nisi ex caritatis radice procedens, a puritate religionis fuerit conservatus. Eapropter, dilecte in domino fili Theoderice abbas, postulationes tuas clementer admittimus
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et Nuenbergense monasterium, cui deo auctore preese dinosceris, apostostolice sedis privilegio communimus. Statuentes, ut, quecumque bona, quascumque possessiones in presentiarum idem monasterium iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis, prestante domino, poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis nominibus exprimenda sub iunximus: ex dono videlicet Ekigardi bone recordati[o]nis [mar]chionis, vestri monasterii fundatoris, in Sclavico Gene mansos triginta quatuor et semen, Schezice viginti quinque, Otemarice viginti novem, Doberene quatuor, Witigenroht novem, Nizuvazil viginti octo, in Teutonico Gene mansos novem, Kothemeroth sex, Mellere vonem Wikerestede sex et semen, Kozzouve sex, Roderesdorph unum, Ritebach unum, Koculouve septem, Gostice duos, Nuemburch septem et semen, Zorbouve cum omnibus appenditiis suis, Copizan cum cum (!) agris suis, Kisin cum agris suis, Guzarouva cum omni utilitate, Zemesim cum decem et octo mansis, Grizlauvæ decem et septem et semen, Vulense duodecim et semem, molendinum etiam in Sala, molendinum Nuemburch cum aqueductu, sicut venerabilis frater noster Gualdramus eiusdem civitatis episcopus vobis contulit. Et ut nullus in aqueductu molendinum audeat edificare vel constituere aut ipsum aqueductum alio derivare, auctoritate apostolica omnimodis prohibemus. Et ut homines etiam Nuemburgensis ecclesie nulla vehicula vel inpensas vehiculorum ex private iure ad obsequium clippeature in expeditionem ministrent, sed consuetudine communi aliorum homnium episcopi absque gravamine Nuemburgensis ecclesie servitium suum episcopo exhibeant, eadem auctoritate perpetua stabilitate firmamus. Constituimus etiam, ut in concessione beneficiorum consuetudo aliarum ecclesiarum vestro cenobio servetur, scilicet ut, si homo inbeneficiatus a vestro monasterio defunctus fuerit et herede caruerit, beneficium libere ad vestrum cenobium redeat nec ab aliquo cognatorum eius aliqua usurpatione capiatur. Prohibemus autem et omnimodis interdicimus, ut neque tibi neque tuis successoribus fas sit bona seu possessiones predicti monasterii distrahendi aut quolibet modo alienandi vel inficiandi b[…]e. Ut autem vos, fratres nostri, divinis famulatibus liberius valeatis insistere, inmunitatem vobis confirmamus, videlicet ut neque ab Nuembergensibus episcopis neque a quibuslibet clericis vel viris secularibus aliqua preiudicia sive gravamina seu exactiones aliquando perferatis, nisi forte quantum vobis spontanea voluntate ipsis largiri placuerit, hospitalitatis gratia exigente. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abate vel tuorum quorumlibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi assensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum deum et beati regulam providerint eligendum. Electus autem iuxta Cluniacensium vel Irsaugientium ordinem sine pravtitate et exactione aliqua consecretur. Interim autem in describendis, providendis seu disponendis rebus monasterii episcopus nullatenus se inmisceat, sed tantummodo electam personam congrua benedictionis reverentia regiminis cura investiat. Nullus ergo hominum idem cenobium audeat temere perturbare vel eius possessiones auferre aut ablatas retinere, minuere seu quiuslibet molestiis fatigare, set omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione concessa sunt, usibus profutura. Si qua igitur in posterum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constituionis paginam sciens,
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contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non reatum suum congrua satisfactione correxerit, postestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognosccat et a sacratissimo corpore et sanguine dei ac redemtoris nostri Ihesu Christi alien[a] fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco, que sua sunt, servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: [] [Die Ausgestaltung der Rota, das Vorhandensein eines Bene-Valete-Monogramms sowie der Wortlaut von Unterschriften und Datierung wurden dem Druck nach Rosenfeld entnommen, da die fragmentarische Abbildung nicht das gesamte Eschatokoll abbildete.] Rota-Devise: [Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum, domine] BV: [x] K: [–] Subskr.: [Ego Victor catholice ecclesie episcopus subscripsi. Ego Ymarus Tusculanus episcopus subscripsi. Ego Hubaldus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sancti Sergii subscripsi. Ego Lando diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi.] Datierung: [Data Papie per manum Gerardi sancte Romane ecclesie subdiaconi, XI kalendas martii indictione VII , anno incarnationis domini MCLX , pontificatus domini Victoris anno eius primo.]
V 24 Pavia, 1160, Februar 19 Viktor IV. bestätigt dem Bischof von Basel, Ortlieb, die Klöster Moutier-Grandval und S. Ursanne. Kopial [vgl. GP und Brackmann: Papsturkunden der Schweiz, S. 430]; Init.: Quociens illud a; Druck: Herrgott: Genealogica, Bd. II , S. 182; Trouillat: Monuments, Bd. I, S. 336, Nr. 220; Regg./Verz.: JL 14435; GP II/2, S. 226, Nr. 21 (mit weit. Reg.); ibid., S. 247, Nr. 3; Bader: Regesta, S. 216; Mayr: Der Pontifikat, S. 94, Nr. 14. Jaffé datierte auf 1160, Februar 24, hier datiert nach Mayr.
V 25 Pavia, (1160), Februar 28 Viktor IV. kündigt dem Abt des Klosters Lorsch, Heinrich, die Übersendung der Mitra an, die er ihm auf Bitten Kaiser Friedrichs I. und Rainalds von Dassel durch den Propst Christian von Merseburg überbringen lässt. Kopial; Init.: Sacrosancta Romana ecclesia; Druck: Freher: Germanicarum, S. 94; [ältere Drucke vgl. GP]; Chronicon Laureshamense, ed. Pertz, S. 445; Glöckner: Codex, Bd. I, S. 440, Nr. 156; Regg./Verz.: JL 14436; GP IV, S. 235, Nr. 22; GP VII, S. 108, Nr. 324; Scriba:
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Regesten, Bd. I, S. 26, Nr. 267; Knipping: Regesten der Erzbischöfe von Köln, Bd. II, Nr. 699; Mayr: Der Pontifikat, S. 94, Nr. 15; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 330, Nr. 98; RI IV,2,2, Nr. 847.
V 26 Pavia, 1160, März 2 Viktor IV. stellt auf Bitten des Abtes Duotelin das Kloster Marienthal unter aposto lischen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen und Rechte. Original, Wolfenbüttel, StA, Abt. 22, Nr. 4; Init.: Quotiens illud a; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 284, Nr. 321; Regg./Verz.: JL 14438; GP V/2, S. 462, Nr. 4; Dobenecker: Regesta diplomatica, Bd. II , S. 37, Nr. 197; Lerche: Studien, S. 67, Nr. 11; Mayr: Der Pontifikat, S. 95, Nr. 17; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 8060; Abb. ana.: Lohrmann: Formen, Abb. 2. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Duotelino abbati Vallis sanctę Marię et fratribus eius in perpetuum. Quotiens illud a nobis petitur, quod honestati et religioni attinere dinoscitur, animo nos decet libenti concedere et loca venerabilia divino obsequio mancipata congrua in domino protectione fovere. Eapropter, karissimi in domino filii, iustis vestris postulationibus annuentes, personas et cenobium vestrum omnesque possessiones mobiles et immobiles, quas in presentiarum iuste possidetis et in posterum, favente domino, rationabiliter poteritis adipisci, in beati Petri et nostrum protectionem suscipimus et presentis privilegii patrocinio communimus. Ex quibus hęc propriis duximus exprimenda vocabulis: viginti mansos illustris comitis palatini Friderici, ęcclesie vestrę fundatoris, vobis collatos confirmamus cum pratis, pascuis, silvis et omnibus appenditiis et curtem, quę dicitur Steindorf, ex dono Lucardis comitisse curtem Ludestorp cum suis appendentiis et decimis, quartam partem silvę, quę dicitur Lapwalt, ex dono Exmechhardis marcionisse quatuor mansos in Ludestorp cum appenditiis et utilitatibus suis, et quecumque in eadem villa commutata sunt cum fratribus ęcclesie Wallebhec a fundatore predicte ęcclesie, ex dono Hode comitisse quatuor mansos in Aventorp cum omnibus utilitatibus suis, ex dono Bunihe et Willeri tres mansos et dimidium in Brandeslove, ex dono ducis unum mansum cum saltu in eadem villa, ex dono Hugoldi septem iugera in eadem villa cum assensu heredis sue, videlicet Frideri de Amfridoleve, quatuor iugera et pratum, quę a Burchardo de GesIove emistis. Item ex dono iam dicti Friderici palatini comitis dimidium mansum in eadem villa, ex dono W ilhelmi de Amerslove tres mansos in eadem villa et quecumque in eadem villa commutata sunt cum sororibus Quideneburgensis ęcclesię et Walebech molentinum et dimidium mansum cum area, quę in Grandeslove maiori emistis, quatuor mansos in Offenslove et quatuor mansos in Mamendorp, dimidium mansum Cowelle, in quo prefatus comes palatinus contulit ęcclesie dimidium mansum, ex dono Lucardis comitisse duos mansos pretio comparatos in eadem villa, ex dono Alberti palatini comitis, filii eiusdem comitisse, duos mansos in Norgermeslove, ex dono Friderici, ministerialis prefati principis, dimidium mansum in Hoctmerslove, ex dono Agnetis,
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filię ducis de Linburhe, mansum unum in Brandeslove minore, ex dono Beatricis quatuor mansos in Ortorp, ex dono Volradi comitis duos mansos in eadem villa et decimam curti vestri in Grandeslove, ex dono Einrici unum mansum Winninche, ex dono predicte Lucardis comitisse unam aream in Santorp cum saltu quodam, qui spectabat ad ipsam, ex dono memorati palatini comitis duos mansos, unum in Somerstorp et alium in Ekenbardenlive et Octhmerhlive, ex dono Einrici ducis villam, quę dicitur Bardebike, cum suis appenditiis, videlicet pratis, pascuis ac nemoribus. Item ex dono Agnetis, filię ducis de Linburch, quartam partem silvę, quę dicitur Lapwalt, Hashenroht et Biscob[ro]ht cum omnibus appendentiis suis, videlicet pratis, pascuis, rivis et saltu, insuper et villam ipsi presidio adiacentem cum decima eiusdem villulę et silva, quę dicitur Lobeske, quę omnia Albestatensis episcopus ad petitionem Nodungi de Gaderslove, ministerialis sui, qui eadem bona beneficii iure ab ipso possederat, canonice vobis concessit. Sane novalium vestrorum, quę propriis manibus aut sumptibus colitis, sive de nutrimentis vestrorum animalium nullus a vobis decimas presumat exigere, salva in omnibus auctoritate apostolica et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ęcclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extreme examinę districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia ęterne pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum, domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholice ęcclesie episcopus subscripsi. Ego Ubaldus episcopus Ferentinus subscripsi. Ego Ricardus Melfictensis episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego [Be]rardus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Iohannes diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Datierung: Datum Papię per manum magistri Gerardi sanctę Romane ęcclesie subdiaconi, VI nonas marcii indictione VII, incarnationis dominice anno MCLX, pontificatus vero domni Victoris pape IIII anno primo.
V *27 (1160 – 1161, April 1) Viktor IV. fordert den Grafen Amadeus von Genf zur Rückerstattung von ihm okkupierter Regalien und Güter auf und droht für den Fall der Nichterfüllung mit Strafen. Deperditum (?), erwähnt in V 28; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II/2, S. 159, Nr.*3; Spon: Histoire de Genève, in 4°II, S. 22, Nr. 6; Mayr: Der Pontifikat, S. 105, Nr. 26.
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V 28 Vercelli, (1160 – 1161), April 1 Viktor IV. informiert den Bischof Arducius von Genf, den dortigen Klerus und die Gläubigen über seine Strafandrohung gegenüber dem Grafen Amadeus von Genf. Original, Genf, StA, P. H. 15; Init.: Quoniam sedis apostolice; Druck: Spon: Histoire de Genève, in 4°II, S. 22, Nr. 6, in 8°III, S. 40, Nr. 6; Regg./Verz.: JL 14478; GP II/2, S. 154, Nr. 13; Mayr: Der Pontifikat, S. 105, Nr. 27; Abb. dig.: PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum Dei. Venerabili fratri Ardutio Gebennensi episcopo, abbatibus, clero et populo eiusdem ęcclesie salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam sedis apostolice gubernacula divina preordinante clementia susce pimus, omnium ęcclesiarum vigilantem nos convenit curam atque sollicitudinem gerere, ut nec tempore prosperitatis hostis antiquus quasi nobis dormientibus dominicum possit gregem subvertere neque fluctibus tribulationum crescentibus naviculę beati Petri regimina suo possit furore atque tergiversatione dampnabiliter impedire. Inde est, dilecti in domino filii, quod nobili ęcclesie Gebennensi suis in persecutionibus plurimum condolentes, quia deus non vult mortem peccatoris, set ut convertatur et vivat, a Gebennesi comiti adversus quem graves querelas deposuistis, apostolice castigationis atque comminationis scripta dureximus, ei sub obtemptu gratię beati Petri precipientes, ut abl[ata re]stituat et deinceps Gebennensem ęcclesiam vexare aut pertubare desistat. Et omnia regalia sive alia bona ęcclesie vestrę pertinentia, quę contra concordem compositionem apud Aquis inter vos et ipsum comitem in presentia venerabilis fratris nostri sancti Viennensis archiepiscopi et aliorum religiosum virorum factam et in scriptis, ut accepimus, redactam idem comes occupasse dicitur, vobis et ęcclesie vestrę resignare festinet. Quod si contempserit, sententiam interdicti, quam prefatus frater noster Viennensis archiepiscopus et apostolice sedis legatus in eum et totam terram suam propter tantum excessum iam protulit vel in futurum promulgabit, nos donec resipuerit eam firmam ratamque teneri aucto ritate apotolica precipimus. Datierung: Datum Vercellis, kalendas aprilis.
V 29 Parma, (1160), Juni 24 Viktor IV. bittet König Ludwig VII. von Frankreich um gütige Aufnahme seiner Legaten Kaplan T. und Stephanus sowie um seine Antwort. Kopial; Init.: De nobilitatis ac; Druck: Bouquet: Recueil, Bd. XVI, S. 24, Nr. 82; Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XXI , S. 977; Duchesne: Historiae Francorum, Bd. IV , S. 582; Regg./Verz.: JL 14439; Mayr: Der Pontifikat, S. 95, Nr. 18.
V 30 Pavia, (1160), September 13 Viktor IV. ruft Graf Wilhelm von Montpellier zur Aufnahme seines Legaten, des magister Baudinus, und zur Unterstützung im Schisma auf.
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Kopial [vgl. Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 9]; Init.: Ecclesie catholice necessitas; Druck: Gariel: Series, Bd. I, S. 202; Bouquet: Recueil, Bd. XV, S. 779 (Anm.); Regg./Verz.: JL 14440; Mayr: Der Pontifikat, S. 96, Nr. 19; Schwarz: Herrscherund Reichstitel, S. 330, Nr. 99.
V 31 Pavia, (1160), November 10 Viktor IV. wendet sich an kirchliche Würdenträger (Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröpste, Archidiakone etc.) und Laien (Herzöge, Markgrafen (!), Grafen und alle weiteren Gläubigen), handelt über das Schisma und seine Entstehung und äußert Kritik sowohl an seinem Gegenspieler Alexander III., dessen Ansprüche auf die cathedra Petri er als Folge einer Verschwörung bezeichnet, und dessen Obödienz, als auch am – schismabedingt bedenklichen – Zustand der Kirche. Kopial [vgl. Mayr und Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 88, S. 90]; Init.: Scisma ticorum sectas a; Druck: Mayr: Der Pontifikat, S. 96, Nr. 20; Regg./Verz.: JL 14441; Mayr: Der Pontifikat, S. 96, Nr. 20.
V 32 Pavia, 1160, November 19 Viktor IV. stellt die K irche von Hildesheim unter seinen Schutz und untersagt den Vögten wie Laien, die Hinterlassenschaften der Geistlichen an sich zu nehmen. Kopial; Init.: Iustis petentium desideriis; Druck: Leibniz: Origines Guelfice, Bd. III , S. 450; Janicke: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Bd. I, S. 304, Nr. 319; Regg./ Verz.: JL 14442; GP V/2, S. 51, Nr. 100; ibid., S. 72, Nr. 18; Pflugk-Harttung: Beiträge, S. 107, Nr. 190; Mayr: Der Pontifikat, S. 103, Nr. 21.
V 33 Pavia, (1160), Dezember 3 Viktor IV. wendet sich an kirchliche Würdenträger (Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröpste, Archidiakone etc.) und Laien (Herzöge, Barone (!), Grafen und alle weiteren Gläubigen), handelt über das Schisma und seine Entstehung und äußert Kritik sowohl an seinem Gegenspieler Alexander III., dessen Ansprüche auf die cathedra Petri er als Folge einer Verschwörung bezeichnet, und dessen Obödienz, als auch am – schismabedingt bedenklichen – Zustand der Kirche. Kopial; Init.: Scismaticorum sectas a; Druck: Liverani: Spicilegium liberianum, Bd. I, S. 763; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 378, Nr. 432; Regg./Verz.: JL 14443; Mayr: Der Pontifikat, S. 103, Nr. 22; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 330, Nr. 100.
V 34 Pavia, 1160, Dezember 29 Viktor IV. nimmt auf Bitten des Archidiakon Adelard und der Brüder das Kollegiatsstift S. Vincente in Bergamo unter seinen Schutz und bestätigt sämtliche Güter und Rechte.
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Original, Bergamo, Arch. stor. dio., Arch. cap., serie privilegi, 65; Init.: Commisse nobis apostolice; Druck: Lupus: Codex diplomaticus, Bd. II , S. 1179; Regg./Verz.: JL 14444; IP VI/1, S. 372, Nr. 33; Ughelli: Italia sacra, Bd. IV, S. 466; Mayr: Der Pontifikat, S. 103, Nr. 23; Abb. dig.: PH Arch. stor. dio. di Bergamo; PH Goe (Auss.). Ughelli datierte auf 1160, November 29, hier datiert nach Mayr. Text (Transkription d. Verf.): Victor servus servorum Dei. Dilectis filiis Adelardo archidiacono eiusque fratribus tam presentibus quam futuris in matrici Pergamensi ecclesia canonice viventibus in perpetuum. Commisse nobis apostolice sedis auctoritas nos hortatur, ut locis et personis eius auxilium devotione debita implorantibus tuitionis presidium impendere debeamus. Quia sicut iniusta petentibus nullus est tribuendus, effectus ita legitima et iusta poscentium non est differenda petitio presertim eorum, qui cum honestate vite et laudabili morum compositione gaudent omnipotenti domino deservire. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis et rationabilibus postulationibus clementer annuimus et beati Vincentii martiris ecclesiam ad exemplar predecessoris nostri felicis recordationis pape Innocentii una cum vestre congregationis collegio et cum omnibus ad eandem ecclesiam pertinentibus sub apostolice sedis tutelam protectionemque suscipimus et presentis scripti pagina communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quæcumque bona in ecclesiis, oppidis, villis, decimis, oblationibus et nundinarum redditibus seu aliis rebus eadem ecclesia in presentiarum iuste et legitime possidet aut in futurum concessione pontificum, liberalitate regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis rationabiliter auxiliante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus in perpetuum et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: ecclesiam sanctę Marię, quę est in castello de Calcinate, ecclesiam sancti Martini in Villa, ecclesiam sancte Michaelis de Carpineto, ecclesiam sanctę Christinę de Albegno, ecclesiam sancti Cassiani, quę est in civitate Pergamo. Decernimus ergo, ut, quamdiu in canonice discipline observantia permanseritis, nulli omnino hominum liceat eandem ecclesiam temere perturbare aut possessiones eius auferre vel ablatas retinere, minuere vel inportunis angariis seu temerariis vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Interdicimus etiam, ut nec episcopo nec archiepiscopo liceat nec etiam alicui persone facultas sit vestre communitatis bona in proprios usus deflectere sive in beneficium aliis dare vel quibuscumque aliis modis a prebenda fratrum vel communi utilitate alienare. Locationes vero seu commutationes aut investitiones prediorum absque communi fratrum vel sanioris partis consilio nullatenus perperrentur nec huiusmodi ius ab episcopo vel personis quibuslibet invadatur. Salva tamen canonica catholicorum episcoporum Pergamensium iustitia et apostolice sedis auctoritate. Si quis igitur in posterum archiepiscopus, episcopus, rex, dux, princeps, comes aut vicecomes seu quelibet ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non congrue satisfecerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et redemptoris domino nostri Ihesu Christi aliena fiat atque
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in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem ecclesię sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Landus sancti Angeli diaconus cardinalis subscripsi. Ego Gerardus sancte Romane ecclesie diaconus cardinalis subscripsi. Ego Aicardus sanctę Romanę ecclesię diaconus cardinalis subscripsi. Datierung: Datum Papię per manum magistri Gerardi sanctę Romane ęcclesie subdiaconi, IIII kalendas ianuarii indictione nona, incarnationis dominice anno MCLX, pontificatus vero domni Victoris pape IIII anno II.
V *35 (1161) Viktor IV. sendet Schreiben an den König von Dänemark, Waldemar, und den Kanzler Radulf und erteilt seinem Legaten Berard die Erlaubnis für den Gebrauch des Ringes. Deperditum (?), erwähnt in Saxonis gesta Danorum, ed. Holder, S. 533; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14457; Mayr: Der Pontifikat, S. 114, Nr. 43.
V *36 Viktor IV. bestätigt der Kirche von Lanthenans sämtliche Rechte.
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Deperditum, vgl. Wiederhold; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 9; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 224, Nr. *2.
V *37 Cremona, (1161 – 1163) Viktor IV. untersagt der Äbtissin des Klosters S. Benedetto in Cremona den Gehorsam gegenüber dem Abt von Nonantola. Deperditum, vgl. Tiraboschi: Storia, Bd. II, S. 292, Nr. 327; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: IP V, S. 348, Nr. *55; IP VI/1, S. 292, Nr. *1; Astegiano: Codex diplomaticus Cremonae, Bd. I, S. 136, Nr. 249; Mayr: Der Pontifikat, S. 132, Nr. 81.
V 38 Turin, (1161), Januar 16 Viktor IV . fordert den Erzbischof von Salzburg, Eberhard, und seine Suffraganbischöfe, Äbte, Pröpste und Dekane zur Teilnahme am Konzil von Cremona auf und droht, dass er sie im Falle ihres Nichterscheinens nicht mehr als Glieder der Kirche ansehen könne.
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Kopial [vgl. GP]; Init.: Divinis humanisque rationibus; Druck: Jaffé: Regesta pontificum Romanorum, S. 421 f.; MGH Const. I, S. 579, Nr. 403; Regg./Verz.: JL 14445; GP I, S. 27, Nr. 86; Mayr: Der Pontifikat, S. 104, Nr. 24.
V 39 Alba, 1161, März 18 Viktor IV. bestätigt dem Kloster Einsiedeln das diesem von Ludolf von Regensburg gestiftete und durch eine Urkunde Lothars III. zuerkannte Kloster Fahr. Original, Einsiedeln, Stiftsarchiv, D A 3; Init.: Iustis petentium desideriis; Druck: Tschudi: Chronicon, Bd. I, S. 82; Escher: Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. I, S. 196, Nr. 315; Regg./Verz.: JL 14446; GP II/2, S. 72, Nr. 5; Morel: Die Regesten, S. 8, Nr. 45; Mayr: Der Pontifikat, S. 104, Nr. 25; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 11800; PH Goe; Abb. ana.: DIGUB II/3, Taf. 19. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo filiis Rudolfo abbati et monachis Heremitarum eorumque successoribus regulariter viventibus in perpetuum. Iustis petentium desideriis facilem nos convenit impertiri consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu sunt prosequente complenda. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuentes predium Vare, quod quidam Lutulfus de Reginsberg et Iudenta ipsius coniux eiusque filius Lutulfus pro animarum suarum salute ecclesię vestre de suo patrimonio contulerunt et Lottarius bone memorie Romanorum imperator imperiali scripto roboravit, nos quoque vobis et ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut idem predium Vare et cella inibi fundata cum aliis eiusdem loci pertinentiis firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. Salva in omnibus canonica iustitia diocesani episcopi et apostolice sedis auctoritate. Decernimus igitur, ut nulli omnino hominum liceat antedicta bona ab ecclesia vestra alienare, auferre seu ablata detinere, minuere aut vos super eisdem bonis aliquibus vexationibus fatigare, set omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem hanc nostre constitutionis paginam observantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: –
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Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Ubaldus dei gratia Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Henricus presbiter cardinalis tituli sancti Clementis subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Datierung: Datum Albe per manum magistri Girardi sancte Romane ecclesie subdiaconi, XV kalendas aprilis indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCLXI , pontificatus vero domni Victoris pape IIII anno II.
V 40 Cremona, 1161, Mai 11 Viktor IV. stellt das Kloster Deutz bei Köln unter Abt Halbernus unter apostolischen Schutz, bestätigt seine Besitzungen und das Recht der freien Wahl des Abtes. Original, Köln, Stadtarchiv, Urkunden der Abtei Deutz 3/8a; Init.: Quotiens ea quę; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 286, Nr. 322; Regg./Verz.: JL 14447; GP VII, S. 245, Nr. 9; Finke: Die Papsturkunden Westfalens, Nr. 120; Mayr: Der Pontifikat, S. 106, Nr. 28; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 9001; PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Halberno abbati et universo Tuitiensi conventui tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum. Quotiens ea, quę a rationis tramite non discordant, humiliter postulantur, moram ad concedendum facere non debemus, ne differre bona desideria, quę magis fovenda sunt, videamur. Eapropter, dilecti in domino filii, devotionem vestram erga beatum Petrum et nos ipsos propensius attendentes, iustis vestris postulationibus gratiori assensu concurrimus et Tuitiensem ecclesiam cum omnibus suis bonis sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis, prestante domino, poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hęc propriis duximus exprimenda vocabulis: ecclesiam de Thesternich cum tota decima, ecclesiam de Anrode cum tota decima, ecclesiam de Unna cum tota decima et cum XII solidis annuatim vobis solvendis, ecclesiam Tuitii cum tota decima, excepta illa, quę provenit ex terra episcopi Coloniensis, decimam de Ruoleshove et de Calca et de Polla, decimam de Westmoven, decimam de Vinze, ecclesiam Windense cum duabus partibus decime, ecclesiam de Aphelterbach cum duabus partibus decimę, ecclesiam de Vene cum medietate decimę, ecclesiam de Escuwlre cum medietate decimę, ecclesiam de Bourgele cum medietate decimę, ecclesiam de Burga cum medietate decimę, ecclesiam de Gualda cum medietate decimę, ecclesiam de Leichlinga cum medietate decimę, ecclesiam de Zuodendorp cum medietate decimę, ecclesiam de Hillen cum medietate decime, ecclesiam de Waltorp cum medietate decimę, ecclesiam de Derne cum medietate decimę, ecclesiam de Hatnikke cum medietate decimę, ecclesiam de Heringe cum medietate decimę, ecclesiam de Dattilo cum medietate decimę, ecclesiam de Gladebach cum medietate
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decimę, ecclesiam de Boinon cum medietate decimę. De istis itaque prefatis decimis statuimus, ut nec tibi, dilecte fili abbas, nec tuis successoribus aut alicui alii persone liceat eas minuere, distrahere vel aliquo modo a Tuitiensi ecclesia alienare, sed ad usum et substentationem fratrum in eadem ecclesia deo servientium perpetuis temporibus conserventur. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet succedentium, nullus ibi qualibet surreptionis as[tutia seu alicuius laici vel alterius persone violentia preponatur, nisi] quem fratres communi consensu vel conventus pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Benedicti regulam providerint eligendum. Decernimus ergo, ut nullus omnino hominum presumat Tuitiense monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu aliquibus vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolicę auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesie episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus sancte Romane ecclesie diaconus cardinalis subscripsi. Datierung: Datum Cremonę per manum Gerardi sanctę Romanę ecclesię subdiaconi et dicta toris, V idus maii indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCLXI, pontificatus vero domni Victoris pape IIII anno secundo.
V 41 Cremona, 1161, Mai 11 Viktor IV. stellt das Kloster Deutz bei Köln unter Abt Halbernus unter apostolischen Schutz, bestätigt seine Besitzungen, das Recht der freien Wahl des Abtes und das freie Begräbnisrecht. Original, Köln, Stadtarchiv, Urkunden der Abtei Deutz 3/8b; Init.: Quotiens ea que; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 287, Nr. 323; Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte, Bd. IV, S. 778, Nr. 628; Regg./Verz.: JL 14448; GP VII, S. 245, Nr. 10; Finke:
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Die Papsturkunden Westfalens, Nr. 120; Mayr: Der Pontifikat, S. 107, Nr. 29; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 9002; PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Hartberno abbati et universo Tuiciensi conventui tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum. Quotiens ea, que a rationis tramite non discordant, humiliter postulantur, moram ad concedendum facere non debemus, ne differre bona desideria, que magis fovendi sunt videamur. Eapropter, dilecti in domino filii, devotionem vestram erga beatum Petrum et nos ipsos propensius attendentes, iustis vestris postulationibus gratiori assensu concurrimus et Tuiciensem ecclesiam cum omnibus suis bonis sub beati Petri nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis, prestante domino, poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. Preterea specialiter statuimus de decimis ecclesiarum ad vestrum monasterium pertinentium, ut eas modo subscripto ad usum et utilitatem vestram libere possideatis. Presbiteri vero partes decimarum vobis non asscriptas cum dotalibus mansis et oblationibus seu aliis quibuslibet utilitatibus ad suum usum et ad episcopi atque decani servitium optineant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: de ecclesia Thesternich decimam totam, de ecclesia Anrode decimam totam, de ecclesia Unna decimam totam cum XII solidis annuatim vobis solvendis, de ecclesia Tuicii totam decimam, excepta illa, quę provenit ex terra episcopi Coloniensis, decimam de Ense, decimam de Westhoven, decimam de Ruleshoven, decimam de Polla, decimam de Kalca, decimam de Vinze, de ecclesia Windense duas partes decime, de ecclesia Afelterburch duas partes decime, de ecclesia Vene medietatem decime, de ecclesia Eschvilre medietatem decime, de ecclesia Burgele medietatem decime, de ecclesia Burge medietatem decime, de ecclesia Walde medietatem decime, de ecclesia Leichlinge medietatem decime, de ecclesia Zuodendorp medietatem decime, de ecclesia Hillen medietatem decime, de ecclesia Walttorp medietatem decime, de ecclesia Derne medietatem decime, de ecclesia Hattukke medietatem decime, de ecclesia Heringe medietatem decime, de ecclesia Dattile medietatem decime, de ecclesia Gladebach medietatem decime, de ecclesia Boymon medietatem decime, de ecclesia Birtene medietatem decime. De istis itaque prefatis decimis statuimus, ut nec tibi, dilecte fili abbas, nec tuis successoribus aut alicui alii persone liceat eas minuere, distrahere vel aliquo modo [a Tuiciensi ecclesia alienare, sed ad usum et sustentationem fratrum in eadem ecclesia deo servientium perpetuis temporibus conserventur. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet succedentium,] nullus ibi qualibet surreptionis astutia seu alicuius laici vel alterius persone violentia preponatu, nisi quem fratres communi consensu vel conventus pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Benedicti regulam providerint eligendum. Sepulturam quoque eiusdem loci omnino liberam esse sancimus, ut omnium, qui illic sepeliri voluerint, devotioni et extreme voluntati, nisi forte excommunicati sint, nullus obsistat. Decernimus ergo, ut nullus
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omnino hominum presumat Tuiciense monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu aliquibus vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur, usibus eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, omnimodis profutura. Salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesie episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli sancti Kalixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Heinricus presbiter cardinalis tituli sancti Clementis subscripsi. Ego Berar dus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus sanctę Romanę ecclesię diaconus cardinalis subscripsi. Datierung: Datum Cremone per manum Gerardi sancte Romane ecclesie subdiaconi et notarii, V idus maii indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCLXI, pontificatus vero domini Victoris pape IIII anno secundo.
V *42 (Cremona, 1161, nach Mai 11) Viktor IV. fordert, nachdem das Kloster Deutz bei Köln einen Prozess eingeleitet hatte, den Pfarrer der dortigen Kirche S. Urban, Thitpold, zum Verzicht auf den Zehnten zu Rolshoven auf. Deperditum, erwähnt in Theoderici aeditui Tuitiensis opuscula, ed. Holder-Egger, S. 566; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP VII, S. 246, Nr. *11.
V 43 (Cremona, 1161, Mai – Juni) Viktor IV. verleiht der Kirche S. Leonardo bei Cremona, deren Weihe er beigewohnt hat, Indulgenz. Original (beschädigt), Mailand, AdS, fondo di religione, perg. di Cremona; Init.: Caritati vestrę notum; Druck: Kehr: Nachträge zu den Papsturkunden Italiens VII, S. 431, Nr. 10; Regg./Verz.: IP VI, S. 294, Nr. 1; Mayr: Der Pontifikat, S. 29; Abb. dig.: PH AdS, Mailand.
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Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum Dei. Venerabilibus fratribus episcopis et dilectis filiis abbatibus, prepositis et presbiteris, ad quos litterę istę pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Caritati vestrę notum fieri volumus, quoniam nobilis mulier Scandolara, dilecta nobis in Christo filia, et alię mulieres mundum cum actibus suis contempnentes et propositum sanctę religionis assumentes, [pr]ope Cremonam ecclesiam in honore sancti Leonard[i et hospita]le in receptione pauperum hedificaverunt. Cuius ecclesię [conse]crationi nonodecimo kalendas iunii celebratę int[erfuimus, ut autem] religio ibi noviter incepta auxilio fidelium illu[c] concurrentium ad statum perfectionis duceretur, communicato consilio fratrum nostrorum episcoporum, cardinalium et aliorum religiosorum virorum, qui ad ipsius loci consecrationem nobiscum venerant, talem ibi statuimus remissionem, ut omnes, qui cum elemosinarum largitione ad predictum locum a die consecrationis usque in octavam sancti Michaelis proxime venientis devote convenerint, unius anni de criminalibus et quartę partis de venialibus indulgentiam habeant. De fractis autem penitentiis, quas negligentia vel verecundia seu ignorantia aut laboris sive itineris vel egritudinis fatigatione neglexerunt, confisi de misercordia redemptoris plenam illis remissionem facimus, qui iam dictum locum, sicut prediximus, visitaverint. Singulis quoque annis anniversario consecrationis die quadraginta dies criminalium et quartam partem venialium omnibus illuc venientibus, qui penitentiam suorum delictorum receperunt et pro fractis penitentiis, ut dictum est, redimendis elemosinas de facultatibus suis ad sustentationem ancillarum dei et pauperum ibidem largientur, indulgimus. Et quia orationum predi[ctarum anci]llarum dei et beneficiorum eterne remunerationis vos ipsi [participes] esse pot[eritis, cum v]obis subiect[is].
V *44 (Cremona, 1161, Juni 3) Viktor IV. gewährt dem Abt des Klosters S. Trudo (Truiden), Wiric, den Gebrauch der Mitra und des Siegelringes. Deperditum, erwähnt in den Gesta abbatum Trudonensium, ed. Koepke, S. 348; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14449; Mayr: Der Pontifikat, S. 108, Nr. 31.
V 45 Cremona, 1161, Juni 7 Viktor IV. erweitert das Privileg seines Vorgängers Hadrian IV., stellt das Stift Floreffe unter Abt Gerland unter päpstlichen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen, Rechte sowie die Gewohnheiten der Prämonstratenser. Kopial [vgl. Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 53]; Init.: Iustis religiosorum desideriis; Druck: Barbier: Histoire, Bd. II , S. 21, Nr. 37; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 224, Nr. 93; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 108, Nr. 32. Zur Urkunde Hadrians IV. vgl. JL 10039, zur Datierung vgl. Ramackers und Mayr.
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V 46 Cremona, 1161, Juni 9 Viktor IV. stellt auf Bitten des Abtes Wiric das Kloster S. Trudo (Truiden) unter apostolischen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen und Rechte. Original: Brüssel, Algemeen Rijksarchief; Init.: Quotiens ea que; Druck: Piot: Cartulaire, Bd. I, S. 97, Nr. 74; Regg./Verz.: JL 14450; Mayr: Der Pontifikat, S. 109, Nr. 33.
V 47 Cremona, 1161, Juni 9 Viktor IV. stellt auf Bitten des Abtes Gerard II. das Kloster Echternach unter seinen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen und Rechte. Original, Trier, Stadtarchiv, Q 4; Init.: Pie postulatio voluntatis; Druck: Beyer: Urkunden buch zur Geschichte, Bd. I, S. 683, Nr. 622 [vgl. GP ]; Regg./Verz.: JL 14451; GP X, S. 267, Nr. 10; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. II , S. 716, Nr. 678; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. II, S. 429; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, S. 54, Nr. 189; Mayr: Der Pontifikat, S. 109, Nr. 34; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Krafft: Bene Valete, S. 233; RI IV,2,2, Nr. 951; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 15411; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 92. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum Dei. Dilecto filio Gerardo Epternacensi abbati eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Pie postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri, quatinus devotionis s[inc]eritas laudabiliter enitescat et utilitas postulata vires indubitanter assumat. Eapropter, dilecte in domino fili Gerarde abbas, karissimi filii nostri Frederici Romanorum imperatoris pre[cib]us inclinati tuis iustis petitionibus clementer annuimus et Epternacense monasterium, cui, deo auctore, preesse dinosceris, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus atque felicis recordationis predecessorum nostrorum Gregorii VI , Alexandri II et Eugenii III Romanorum pontificum vestigiis inherentes, libertatem et prerogativam dignitatis, quę ab ipsis ecclesię tue concessa sunt, nichilominus auctoritate apostolica confirmamus, ut videlicet super illos, qui res prefate ecclesię iniuste invaserint aut violenter abstulerint, nisi post tertiam commonitionem digne resipuerint, excommunicandi et post satisfactionem ab eis exhibitam absolvendi habeatis ex apostolicę sedis beneficio facultatem. Concedimus quoque tam tibi quam successoribus tuis, ut ad misteria sancta [cu] m mitra et sandaliis et dalmatica procedas precipuis sollempnitatibus opusque predicationis in tua tantum ecclesia. Preterea, quascumque possessiones, quecumque bona idem monasterium in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis deo propitio poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hęc propriis duximus exprimenda vocabulis: in pago Muslacensi ecclesias de Putilingen et Betinberche et ecclesiam in villa Crovia cum capellis earum, Rinera cum ecclesia et appendiciis suis, Kennele, Millinga, Tremethe, Reple, Waderloe cum ecclesia et appendiciis suis, Dissina, Durna, Bacle, Os cum ecclesiis et appendiciis earum, Mumendorp, Munderdinga cum ecclesiis et appendiciis earum, Ezich, Wilre, Gich[e]
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linga, Gemtinga, Geina cum ecclesiis et appendiciis earum, Etelbrucca, Crusta, Oplendorp, Wilre, Bollendorp cum ecclesiis et appendiciis earum, Steinhem, Edinga cum ecclesia, Erle, Karscera, Wilere cum ecclesia sua, Erneza, Overhecca, ecclesiam de Beckendorp, ecclesiam de Luh, Mechla, Dreise cum ecclesiis et appendiciis earum, Luofenvelt cum ecclesia et appendiciis suis, possessiunculas apud Wilre, Afflue, Ecebach, Strouardesbos, Texscith, Broxsceith, No, Tatemlar, vineas in Crovia, in Kenheim, in Travina, in Rile, in Vreich et in Rafecke, Beche cum ecclesia et appendiciis suis, Biduilre, Escuvilre, Vormeringa, Nerra, Bercheiem, Heinga, Rodemachera et Berge cum ecclesiis et appendiciis earum, oppidum Epternacense cum ecclesia et appendiciis suis, Lutreburna, Dodenheim, Dondenua, Sunminga, allodium in Burna, in Gepenrode, in Ginnendorp in Lupenrode, possessiones in maritimis locis, scilicet in Walichra, in Schalda, in utraque Bevelanda, in Brunisila et possessiones, quas comes Teodericus de Ollandia contulit ecclesię Efternacensi apud Saldam pro restitutione dampnorum, quę predecessores sui et ipse abstulerunt ecclesie eidem. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integre conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolicę auctoritate et diocesanorum episcoporum canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Hubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli sancti Silvestri et Martini subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Henricus presbiter cardinalis tituli sancti Clementis subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sancti Sergii et Bachi subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus sancte Romane ecclesie diaconus cardinalis. Datierung: Data Cremone per manum Gerardi sanctę Romanę ęcclesię subdiaconi et notarii, V idus iunii indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCLXI, pontificatus vero dompni Victoris pape IIII anno secundo.
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V *48 (Cremona oder Lodi, 1161, Juni 22 – Juli 4) Viktor IV. erlaubt Bischof Gero von Halberstadt den Gebrauch von Pallium und Kreuz, hebt die Suspension ungehorsamer Geistlicher auf und legt sie in die Hand des Bischofs. Deperditum, erwähnt in V 70; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP V/2, S. 255, Nr. *142; ibid., S. 289, Nr. *7.
V *49 Lodi, 1161, Juni 22 Viktor IV. suspendiert auf der Synode von Lodi den Bischof von Parma, Johannes. Erwähnt in Ottonis Morenae et continuatorum Historia Friderici, ed. Güterbock, S. 140; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VII, S. 161, Nr. *20; Mayr: Der Pontifikat, S. 110, Nr. 35.
V *50 Lodi, 1161, Juni 22 Viktor IV. exkommuniziert auf der Synode von Lodi den Erzbischof von Mailand, Ubert, mit den Konsuln und weiteren Vertretern der Stadt sowie die Bischöfe von Piacenza und Brescia mit ihren Konsuln und weiteren Vertretern. Erwähnt in Ottonis Morenae et continuatorum Historia Friderici, ed. Güterbock, S. 140; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: IP VI, S. 62, Nr. *176; ibid., S. 117, Nr.*59; ibid., S. 311, Nr. *9; ibid., S. 335, Nr. *8; Mayr: Der Pontifikat, S. 111, Nr. 36.
V 51 Lodi, (1161, Juni 26) Viktor IV. fordert den Abt des Klosters Liesborn, Balduin, und Propst Gunther von Lippoldsberg auf, den Kleriker Lambert, den Laien E. und einige andere unter Androhung des Bannes zu ermahnen, der auch ihm dargebrachten Klage des Priesters Egrich gerecht zu werden und d iesem innerhalb von 40 Tagen Abbitte für das begangene Unrecht zu leisten. Original, Marburg, Hessisches StA; Init.: Lator presentium presbiter; Druck: Stumpf-Brentano: Acta Maguntina, S. 76; Regg./Verz.: JL 14452; GP IV, S. 291, Nr. 4; GP IX , S. 86, Nr. 5; Weiers: Studien, S. 146, Nr. 5; Mayr: Der Pontifikat, S. 111, Nr. 37; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 140; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 14737. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Balduino abbati Lesbernensi et Guntero preposito montis Lupoldi salutem et apostolicam benedictionem. Lator presentium presbiter Egrich in apostolice sedis audientia conquestus est, quod quidam clericus nomine Lambertus cum quodam laico E. domum suam violenter intravit et ecclesie sua plurima bona iniuste diripuit. Asseruit etiam, quod predictus E. mansum unum et tres agros ad ecclesiam pertinentes contra iustitiam occupavit et quod H. duos agros eiusdem ecclesie iniuste detinetur et quod tres milites C., H., E. predicto E. sibi de LX. solidis fide iusserunt et ei nullam solutionem exhiberi fecerunt. Insuper etiam sua nobis questione monstravit, quod quidam nomine B. XVI
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solidos ab antedicto Egrich ei mutuatos contempnat exsolvere. Quia igitur pastoralis officii cura constringimur expoliatis et oppressis consulere ac salubriter providere, discretioni vestre causam predicti Egrich et eius adversariorum audiendam et debito fine terminandam committimus per apostolica vobis scripta mandantes, ut infra XL dies post harum acceptionem predictos viros, de quibus querelam accepimus, predicto E. iustitiam exhibere districte commoneatis, quod, si vestro mandato ausu temerario stare contempserint, canonica censura illorum pertinaciam nostra aucto ritate cohercere non pretermittatis. Datierung: Datum Laude, VI kalendas iulii.
V 52 Lodi, (1161), Juli 25 Viktor IV. informiert Suffraganbischöfe, Äbte, Pröpste, Archidiakone, Dekane und Klerus der Trierer Kirchenprovinz über die Ernennung des Trierer Erzbischofs Hillin zu seinem Legaten in der dortigen Kirchenprovinz. Original, Koblenz, LHA , Best. 1 A, Nr. 71; Init.: Ad matrem et; Druck: Günther: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 368, Nr. 171; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. I, S. 684, Nr. 623; Regg./Verz.: JL 14453; GP X, S. 131, Nr. 303; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. II, S. 430; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, S. 55, Nr. 194; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. II, S. 716, Nr. 681; Goerz: Regesten der Erzbischöfe zu Trier, S. 333; Mayr: Der Pontifikat, S. 111, Nr. 38; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LHA Koblenz; dig. Pause Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Venerabilibus fratribus episcopis Treverensis ecclesię suffraganeis et dilectis filiis abbatibus, prepositis, archidiaconibus, decanis et universo clero infra Treverensem provinciam constituto salutem et apostolicam benedictionem. Ad matrem et caput omnium ecclesiarum sacrosanctam Romanam ecclesiam tamquam ad fontem aquę salientis in vitam eternam de universis mundi partibus consueverunt fideles et precipue prelati ecclesiarum vocati accedere, ut de ipso fonte meracissimum vinum exhauriant, quo letificati interius in fide christiane religionis sint stabiles et in bonis operibus inveniantur efficacies, quatinus unguentum in barbam transfusum ad horam vestimentorum usque decurrat et ecclesię menbra valeat solidare. Huius ergo rationis intuitu, venerabilis frater noster Hyllinus, vester archiepiscopus ad sedis apostolicę presentiam tamquam vir catholicus et obedientię filius studuit properare. Quem, quia honestate, scientia et probitate cognoscimus esse perspicuum, tanquam nostrum fratrem karissimum et precipuum ecclesię membrum benigna caritate recepimus et honorare studuimus ipsique pro sincera devotione et fidei constantia, quam sedi apostolicę Treuerensis ecclesia dinoscitur semper exhibuisse, vices nostras et plenam legationem per universam vestram provinciam commisimus. Cum ergo ad vos et ad commissam sibi ecclesiam redire volentem cum plenitudine gratię sedis apostolicę et nostrarum litterarum prosecutione remittimus, universitati vestrę per apostolica scripta precipiendo mandantes, quatinus ipsi sicut vestro archiepiscopo et apostolicę sedis legato debitam obedientiam et reverentiam fideliter impendatis et, cum ad eius
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presentiam vocati fueritis, sine contradictione accedatis ea, quę secundum deum statuerit et decreverit humiliter suscepturi et firmiter observaturi, ut exinde, quę in vobis corrigenda fuerint, celerius corrigere, evellenda evellere et stabilienda possit auctore domino stabilire. Datierung: Datum Laude, VIII kalendas augusti.
V 53 Lodi, 1161, Juli 25 Viktor IV. bestätigt dem Erzbischof Hillin von Trier die Besitzungen und Rechte seiner Kirche. Original, Koblenz, LHA, Best. 1 A, Nr. 73; Init.: In eminenti sedis; Druck: Wampach: Urkunden- und Quellenbuch, Bd. I, S. 648, Nr. 471; Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. IX, S. 204, Nr. 127; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. I, S. 685, Nr. 624 (Ausz.) bzw. Nr. 625 (Ausz.); Regg./Verz.: JL 14454; GP X, S. 131, Nr. 302; ibid., S. 214, Nr. 46; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. II, S. 716, Nr. 680; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. II, S. 430; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, S. 43, Nr. 193; Mayr: Der Pontifikat, S. 112, Nr. 39 bzw. Nr. 41; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141 [weit. Reg. vgl. GP]; Abb. dig.: PH LHA Koblenz; dig. Pause Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Hillino Treverensi archiepiscopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. In eminenti sedis apostolicę specula, disponente domino, constituti fratres nostros episcopos aliosque prelatos sincera debemus caritate diligere et in suo iure attentius confovere. Inter ceteros autem ecclesiarum prelatos eos nos convenit propensiori dilectionis affectu complecti et exhibitione maioris gratię honorare, quos honestate et religione cognoscimus prepollere et quos ferventiorem devotionem atque fidelitatem sacrosanctę Romanę ecclesię in suis necessitatibus recolimus constanter exhibuisse. Eapropter, venerabilis in domino frater Hilline archiepiscope, devotionis tue sinceritatem, quam erga beatum Petrum et nos ipsos habere dinosceris, sollicitius attendentes, considerantes etiam, quanta sedi apostolicę obsequia prestiteris et quam devote atque fideliter in oportunitatibus suis semper ei curaveris adhesisse, personam tuam et commissam tue gubernationi ecclesiam intima in domino caritate complectimur et tuis velut nostri karissimi fratris postulationibus animo libenti annuere cupimus. Quocirca iustis petitionibus tuis grato concurrentes assensu personam tuam et Treverensem ecclesiam, cui, deo auctore, presides, sub beati Petri et nostra protectione speciali quadam prerogativa esse censemus et dignitates omnes seu honores ac libertates ipsius a predecessoribus nostris lohanne XIII, Benedicto VII, Leone VIIII, Victore II, lnnocentio, Eugenio et Adriano felicis memorię Romanis pontificibus aut imperatoribus vel regibus eidem ecclesię concessas tibi tuisque successoribus auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis, prestante domino, poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant et nominatim castrum Tris appellatum cum banno et appendiciis suis, quod nobilis vir comes Otto assensu et voluntate uxoris
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suę Gertrudis palatine comitissę predicte ecclesię rationabiliter noscitur contulisse. Sanccimus etiam, ut iuxta, quod in sacro Calcedonensi concilio statutum est, nulli regi vel imperatori seu advocato, nulli ecclesiasticę seculari[…]ve (!) persone liceat decedentium archiepiscoporum seu presbiterorum vel reliquorum clericorum Treverensis ecclesię bona persuadere seu diripere, set potius hęc ipsa ad opus eligendi antistitus iuxta dispositionem yconomi et clericorum libere conserventur. Ob maiorem quoque reverentiam et decorem commisse tibi ecclesię tam de equitando per stationes cum Nacco, quam etiam de cruce ante te deferenda, quod a predecessoribus nostris apostolicę memorię viris Treverensibus archiepiscopis est concessum et autenticis privilegiis roboratum, nos quoque tibi apostolica auctoritate concedimus. Illud preterea viris, quod illustris memorie Conradus Romanorum rex sive ipsius antecessores in abbatia sancti Maximini habuisse noscuntur, quod predecessorum tuo bone recordationis Alberoni et per eum Treverensis ecclesię ab eodem Conrado collatum seu restitutum est, quemadmodum in eiusdem regis scripto de restitutione et confirmatione rationabiliter continetur, tibi tuisque successoribus confirmamus. Carissimus vero filius noster Fredericus illustris Romanorum imperator pro magno atque honesto servitio, quod sibi et universo regno in expeditione laudabiliter ac fideliter contulisti, eandem abbatiam sancti Maximini cum omni iure proprietatis habendam, ordinandam et ea integritate et usu possidendam, quo predeccessores sui eam habuisse noscuntur et Treverensis ecclesię suis privilegiis confirmasse recognoscens ipsam abbatiam ad tuam ecclesiam rationabiliter pertinere et iuris esse omnes de ea calumpniam, omnes querimonias futuris rescindens tibi tuisque successoribus, sicut in scripto eius continetur, concessit atque in perpetuum confirmavit. Predictum quoque castrum, quod Tris dicitur, cum omni banno et districto suo et cum omnibus ad ipsum pertinentibus, omnes similiter calumpnias et omnes querimonias, quas de eodem castro et pertinentiis suis adversus Treverensem ecclesiam et personam tuam videbatur habere, omnino rescindens tuam et eiusdem ecclesię iustitia videns et recognoscens tibi tuisque successoribus penitus refutavit suoque privilegio confirmavit. Omnia etiam castra, omnes villas atque possessiones ad tuum episcopatum pertinentes eo modo et tenore, quo usque ad tempora tua ecclesia Treverensis possedit ac possidet, tibi et successoribus tuis libere in perpetuum habenda et possidenda concessit et auctoritatis sive munimine roboravit. Nos quoque ecclesię tuę speciali sacrosanctę Romanę ecclesię filię iura sua illibata volentes et integra conservare, quicquid predictus filius noster Fredericus Romanorum imperator, sicut superius dictum est, et quicquid predecessores sui reges seu etiam imperatores tibi et Treverensi ecclesię concesserunt et confirmaverunt, apostolicę sedis auctoritate ratum esse decernimus et tam tibi quam successoribus tuis presenti privilegio in perpetuum confirmamus. Pacem quoque atque concordia sive transactionem, quę inter predictum predeccessorem tuum et nobilem virum Henricum Namucensis comitem in presentia memorati regis Conradi per bonę memorię Bernardum quondam Clarevallensem abbatem et principes Teutonici regni rationabili providentia, sicut inferius continetur, facta est et eiusdem regis scripto confirmata ratam et inconvulsam futuris temporibus decernimus permanere. Comes siquidem antedicto archiepiscopo per omnia satisfaciens ei fidelitatem iterato iuravit atque de predicta abbatia eidem archiepiscopo omnem calumpnias omnimodo refutavit. Sic itaque absolutionem ab archiepiscopo imperavit et
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excepto castro de Mandresheit cum suis pertinentiis beneficium suum cum integritate recepit. Iuravit etiam idem comes, quod Rudolvisberk neque reedificaret neque aliquem reedificare iuvaret. Quod si adversus ista presumeret et infra decem et octo septimanas congruam emendationem exhibere minime vellet, terram suam ita in manu archiepiscopi obligavit, ut beneficiati deincens (!) beneficia sua ex illa terra ab archiepiscopo libere reciperent atque tenerent. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat supradictam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, set illibata omnia et integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva in omnibus apostolicę sedis auctoriate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Henricus presbiter cardinalis tituli sancti Clementis subscripsi. Ego Hunfredus cardinalis presbiter tituli sanctę Susannę subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Datierung: Datum Laude per manum Gerardi sanctę Romanę ecclesię diaconus cardinalis, VIII kalendas augusti indictione VIIII, incarnationis dominice anno MCLXI , pontificatus vero domini Victoris pape IIII anno secundo.
V 54 Lodi, (1161), Juli 25 Viktor IV. bestätigt dem Legaten und Erzbischof Hillin von Trier den Tausch von 19 Hufen seines Hofes Partenheim für die von Worms eingetauschte Burg Nassau. Original, Koblenz, LHA , Best. 1 A, Nr. 72; Init.: Que a personis; Druck: Günther: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 366, Nr. 170; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. I, S. 687, Nr. 626; Regg./Verz.: JL 14455; GP X, S. 132, Nr. 304; GP III, S. 153, Nr. 4 (Anm.); Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. II, S. 716, Nr. 682; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, S. 43, Nr. 195; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. II, S. 430; Mötsch: Die Balduinen, Nr. 146; Mayr: Der Pontifikat, S. 112, Nr. 40; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LHA Koblenz; dig. Pause Goe.
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Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri H[illino] Treverensi archiepiscopo et apostolice sedis legato salutem et apostolicam benedictionem. Que a personis ecclesiasticis rationabili providentia et sapienti dispensatione facta esse noscuntur, nos convenit confirmare et, ne in posterum, quod utiliter et provide factum est, dissolvatur, apostolice sedis auctoritate munire. Eapropter, venerabilis in domino frater, concanbium et commutationem, quam cum preposito, decano et maioris Warmaciensis ecclesie capitulo pro utilitate commisse tibi ecclesie rationabiliter fecisse dinosceris, auctoritate apostolica confirmamus. In quo quidem concambio, sicut in tuis et predicti capituli scriptis continetur, decem et VIIII mansos in villa tua Parthenheim et duas areas, que duodecim libras tunc temporis annuatim solvebant, excepta decima et advocatia per manum Folmari comitis de castele eiusdem curie advocati prefatis filiis nostris, preposito decano et ceteris canonicis maioris Warmaciensis ecclesie et per eos suis successoribus legitime tradidisti et pro his castrum de Nassov et curiam adiacentem ab ipsis per manum Symonis, comitis de Salabrug (!), iamdicte Warmaciensi ecclesie liberi advocati eorum episcopo presente et consentiente legitima traditione recepisti. Predictum ergo castrum et curiam cum omni integritate sua a sepedicto capitulo tibi et per te Treverensi ecclesie tradita presenti pagina confirmantes, statuimus, ut nulli de cetero liceat te seu commissam tibi ecclesiam in predictis bonis gravare aut aliquibus molestiis temere perturbare. Si qua igitur ecclesiastica secularisve persona, hanc nostram confirmationem sciens, contra eam venire presumpserit, nisi, secundo tertiove commonita, presumptionem suam digne correxerit, dei omnipotentis et beato rum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram indignationem incurrat et in extremo examine districte ultioni subiaceat. Datierung: Datum Laude, VIII kalendas augusti.
V 55 Cremona, (1161), Oktober 1 Viktor IV. informiert Erzbischof H(umbert) von Besançon und das dortige Kapitel S. Johann, dass er auf Bitten des Abtes P. des Klosters S. Vincent diesem den Gebrauch von Mitra und Ring gestattet habe. Kopial [vgl. Gallia Pontificia]; Init.: Consuevit apostolice sedis; Druck: Gallia Christiana, Bd. XV, S. 40, Nr. 41; Regg./Verz.: JL 14479; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 67, Nr. 89; ibid., S. 86, Nr. 28; ibid., S. 124, Nr. 2; Mayr: Der Pontifikat, S. 131, Nr. 79.
V 56 Cremona, (1161), November 17 Viktor IV. ruft den Grafen der Provence, R(aimund), und dessen Ehefrau, Königin R(ichilde), zum Verbleib in seiner Obödienz auf und berichtet ihnen am Beispiel eines vergeblichen Versuches seines Konkurrenten Roland (Alexander III.), sich in Rom zu etablieren, und fehlgeschlagener Verhandlungen mit den Städten Pisa und Genua über dessen Misserfolg.
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Original, Barcelona, Arx. cap., A. C. B. per. 3 – 2 – 1; Init.: Sicut ad vestre; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 371, Nr. 87; Regg./Verz.: Kehr: Zur Geschichte Viktors IV., S. 84 f.; ders.: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 89 f., S. 371, Nr. 87; Mayr: Der Pontifikat, S. 113, Nr. 42; Abb. dig.: PH Arx. cap. Barcelona. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis R. illustri comiti Provincialium eiusque uxori, consanguinee nostre R. regine, salutem et apostolicam benedictionem. Sicut ad vestre nobilitatis notitiam credimus pervenisse, Rollandus scismaticus tempore, quo nobiles Romani fideles nostri ad concilium venerant, urbem in specie laicali nesciente clero, senatu et populo Romano de nocte et furtim intravit. Unde post multa homicidia turpiter expulsus, nullam civitatem nullumque castrum circa partes urbis potuit invenire, ubi tutam ac firmam stationem haberet. Ideoque tamquam condempnatus et ab omnibus repudiatus se maris periculo commisit, deinde per nuntios suos Pisanos et Ianuenses, ut eum reciperent, suppliciter exoravit. Ipsi vero de comuni consilio eum repudiaverunt, asserentes se illum nolle recipere, quem Romam caput orbis constabat gladiis et fustibus velut dampnaticium reiecisse. Sic ergo spe, quam in quibusdam Pisanorum et Ianvensium habebat, frustratus cum multo dolore et verecundia versus predictas civitates cursum dirigere pretermisit et tamen tamquam desperatus et omnino a terra refutatus alti pelagi procellas intrare disposuit, properans, quos potest propria squama […] et una secum in ruinam et desperationem falsa suggestione involuere. Set, sicut pro certo accepimus, mare non potuit eundem Rollandum et eius coniuratos tollerare, quorum iniquitatem et inveteratam malitiam terra noluerat amplius sustinere. Quare naves eorum inpetu et vehementia tempestatis ad terram sunt repulse, quibus confractis sarcina et onus totum submersum est. Quia igitur, dilecti in domino filii, predictus Rollandus et eius complices per pseudopredicatores ortodoxorum corda conantur pervertere, prudentiam vestram et dilectionis constantiam, quam pro nostro et sacrosancte ecclesie Romane servitio efficaciter hucusque laborasse dinoscimus, attente rogamus et plurimum in domino exhortamur, quatinus, sicut de vestra prudentia confidimus quam sincera in domino caritate complectimur, conatus predictorum scismaticorum studeatis omnimodis reprimere et adnichilare. Ad hoc enim laborant, ut pro maximo debito, quo tenentur astricti, solvendo et insatiabilis sue avaritie fame replenda ecclesias expolient, rapacitates consuetas et simonias exerceant et scrinia et manticas suas, quas pro perpetrandis in urbe homicidiis evacuarunt, modis, quibus possunt, inpleant, inter regnum et regnum odium perpetuum conflaturi. Datierung: Datum Cremone, XV kalendas decembris.
V 57 (Cremona, 1162) Viktor IV. gestattet dem Abt des Klosters Corvey, Konrad, den Gebrauch von Dalmatika, Mitra und Ring, bestätigt den Klosterbesitz und exkommuniziert die Corveyer Äbte, welche die von Konrad erbaute Wildburg als Lehen ausgegeben haben.
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Kopial [vgl. GP ]; Init.: Et iustitie ratio; Druck: Wilmans: Westfälisches Urkundenbuch. Additamenta, S. 47, Nr. 52 (Ausz.); Finke: Westfälisches Urkundenbuch, Nr. 123 [weitere D rucke vgl. GP]; Regg./Verz.: JL 14466; GP V/1, S. 135, Nr. 163; GP IX, S. 198, Nr. 33; Wilmans: Ergänzungen zu den Regesta pontificum, S. 40, Nr. 19; Dobenecker: Regesta diplomatica, Bd. II, S. 46, Nr. 254; Mayr: Der Pontifikat, S. 119, Nr. 57.
V 58 Cremona, (1162), Januar 15 Viktor IV. stellt die Güter der Abtei Vergaville unter apostolischen Schutz und regelt Zutritts- und Veräußerungsrechte bezüglich des Turms bzw. des Glockenturms und des Klosters. Kopial; Init.: Novit apostolice sedis; Druck: Calmet: Histoire ecclésiastique, Bd. I, Preuves col. 483 bzw. Bd. III, Preuves col. 12; Regg./Verz.: JL 14458; Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 250; Mayr: Der Pontifikat, S. 114, Nr. 44.
V 59 Cremona, (1162), Februar 11 Viktor IV. kündigt König Ludwig VII. von Frankreich die Ankunft seines Getreuen Stephan an und ruft ihn zum Verbleib in seiner Obödienz auf. Kopial; Init.: Deus omnipotens qui; Druck: Bouquet: Recueil, Bd. XVI, S. 25, Nr. 86; Mansi: Sacrorum conciliorum nova, Bd. XXI, S. 977; Duchesne: Historiae Francorum, Bd. IV, S. 583; Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. IX, S. 48, Nr. 24 (Ausz.); Regg./ Verz.: JL 14459; Mayr: Der Pontifikat, S. 115, Nr. 45.
V 60 Cremona, (1162), März 21 Viktor IV. ruft Propst Hentzelin von Marbach zum Schutz und zur Wache über die Kirche, die ihm anvertrauten Brüder und die Nonnen von Schönensteinbach auf. Original, Colmar, Arch. de Haut-Rhin, H Schoenensteinbach I/1; Init.: Apostolatus offitii debito; Druck: Dietler: Chronik, S. 32; Regg./Verz.: GP II/2, S. 288, Nr. 5; Mayr: Der Pontifikat, S. 115, Nr. 46; Abb. dig.: PH Arch. de Haut-Rhin, Colmar. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis H[entzelino] preposito et universo capitulo Marbacensi salutem et apostolicam benedictionem. Apostolatus offitii debito cogimur loca venerabilia et domino dicata solicita consideratione respicere et fratribus in eis divino mancipatis obsequio nostre provisionis curam vigilanter impendere. Inde est, quod universitatem vestram tum pro ordinis vestri religione, tum pro ea, quam beato Petro et nobis exhibetis devotione, pie voluntatis studio amplectentes, vos in Christo diligere et honorem ac dignitatem ęcclesię vestre, domino auctore, intendimus adaugere. Quocirca, dilecte in Christo filii H[entzeline] preposite, prudentiam tuam ammonemus et in domino exhortamur, quatinus tua cotidiana instantia ita ęcclesię et fratribus tibi commissis invigilare studeas, ut exinde deus honoretur et nos de tuę vigilantie profectu digne tibi congaudere possimus. Preterea discretioni
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tuę nichilominus mandamus, ut sororibus de Steimbach a venerabili fratre nostro O[rtliebo] Basiliensi episcopo tuę custodie deputatis accurate preesse et prodesse labores, ut et ipse regulariter incedere et dignum domino sacrificium exhibere valeant et tu ex earum bonis operibus eterne retributionis premia percipias. Et quoniam credimus orationes vestras domino esse acceptas, quas quanto crebriores, tanto sanctiores habere debetis, caritatem vestram presentibus scriptis attentius invitamus pro pace ęcclesię et nostra dominum iugiter exorare. Datierung: Datum Cremone, XII kalendas aprilis.
V 61 (Cremona, 1162, April) Viktor IV. unterrichtet den Abt von Afflighem über die Befreiung der Mönche von Vlierbeek aus der Abhängigkeit von Afflighem. Kopial [vgl. Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 8, Anm. 2, S. 10]; Init.: Ratio vestre religionis; Druck: Miraeus: Opera diplomatica, Bd. II , S. 828, Nr. 33; Sanderus: Chorographia sacra Vlierbaci, S. 7; Sanderus: Chorographia sacra Brabantie, S. 59; De Marneffe: Cartulaire, S. 174; Regg./Verz.: JL 14463; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. XI, S. 209; Mayr: Der Pontifikat, S. 118, Nr. 54.
V 62 Cremona, (1162), April 1 Viktor IV. bestätigt dem Abt von Heylissem, Gerard, das Urteil im Streit mit dem Abt von Floreffe, das von den Legaten Abt Wiric von S. Trudo (Truiden) und Archidiakon Bruno von Lüttich gefällt worden war. Original, Louvain-La-Neuve, AdE, Arch. eccl. 8292, Nr. 9 [A]; Init.: Sicut assumpti regiminis; Druck: Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, S. 230, Nr. 98; Wauters: La Belgique, Bd. I, S. 169; Regg./Verz.: Schaus: Zu den Papstregesten, S. 201, Nr. 9; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. XI, S. 209; Mayr: Der Pontifikat, S. 116, Nr. 47; Abb. dig.: PH Louvain-La-Neuve, AdE. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum Dei. Dilecto filio G. abbati de Helencines salutem et apostolicam benedictionem. Sicut assumpti regiminis cura providere nos ammonet, ut ecclesiarum negotia pacis intentio salubri fine distringat, sic iterum apostolatus offitii ratione constringimur consensus nostri auctoritate, que rationabiliter ab ecclesiasticis personis decisa fuerint, roborare et apostolice sedis scriptis communire, ne forte in posterum contentio recidiva ex pace litigium gignat et alicuius excusationis obiectu, quod canonice est diffinitum, in dubium reducat. Proinde tue, dilecte fili abbas G., ac fratrum tuorum paci et tranquilitate volentes in domino providere sententiam canonice et rationabiliter prolatam a dilectis filiis nostris Wirico sancti Trudonis abbate et Bru[none] Leodiensis ecclesie archidiacono super controversia, [qu]e inter te et Wazelinum abbatem de Florines de medietate ecclesie de Pellines et allodii d[e C]apenual agitabantur, ratam habemus et apostolica auctoritate confirmamus et, ne deinceps super h[iis ullam] inquietationem patiaris, omnimodis interdicimus. Datierung: Datum Cremo[nę], kalendas aprilis.
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V 63 Cremona, 1162, April 5 Viktor IV. bestätigt dem Abt von S. Peter in Neuweiler, Erphon, die Einigung im Streit zwischen ihm samt den Mönchen seines Klosters und Philipp, dem Verwalter der Kollegiatskirche S. Adelf samt seinen Kanonikern, die die päpstlichen Delegaten Abt Gerland von Floreffe und Abt Bertold von Altdorf herbeigeführt hatten. Original, Straßburg, Arch. départ. du Bas-Rhin, G 5339 (1); Init.: Officii nostri decet; Druck: Schoepflin: Alsatia aevi Merovingici, Bd. I, S. 250, Nr. 303; Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. IX , S. 374, Nr. 91; Regg./Verz.: JL 14460; GP III, S. 63, Nr. 2; Fischer: Abtei und Stadt Neuweiler, S. 12; Walter: Les régestes, S. 257; Mayr: Der Pontifikat, S. 116, Nr. 48; Abb. dig.: PH Arch. départ. du Bas-Rhin, Strassbourg; PH Goe (Auss.). Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo filiis abbati Erphoni sancti Petri Novi llarensis et Philippo dispensatori ecclesie sancti Adelphi eorumque successoribus in perpetuum. Officii nostri decet valde propositum, que ab aliquibus ecclesiarum prelatis nostro mandato inter altercantes iudicio vel pacto rationabiliter decisa fuerint, collaudare et, ne aliquorum temeritate in futuro valeant immutari, eis apostolice sedis auctoritate perpetue firmitatis robur impertiri. Eapropter, dilecti in domino filii Erpho abbas et Philippe dispensator, quieti vestre et fratrum ac successorum vestrorum salubriter in posterum providentes, pactum sive compositionem, quam nostro mandato dilecti filii nostri Gerlandus Florefensis et Bertoldus de Althore abbates de controversia, que inter te, fili abbas, cum fratribus tuis et Philippum dispensatorem cum concanonicis suis agitata est […], et scripto sigillis eorum signato ad sequentium memoriam annotaverunt, apostolice sedis auctoritate confirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut prebendarum ecclesie sancti Adelfi procuratio sive provisio integre et absque alicuius electione in abbatis arbitrio et potestate sit, excessus quoque canonicorum, quos inter se ipsi privatim emendare non poterunt, abbas precipue ac specialiter, sicut antiquitus constitutum fuit, emendabit. Preterea, si quando ex fratribus sancti Adelfi unus vel plures decesserint, infra XXX dies alii substituentur et prebendarum stipendia fratrum defunctorum pauperibus distribuenda singulis diebus super mensam abbatis in refectorio ponentur. Transacto vero XXX dierum spatio, si numerus fratrum non fuerit adimpletus, fratres superstites ab abbate substitutionem fratrum exigent et, si negare abbas voluerit, de iure hoc facere conpellatur et post prefixum terminum prebende vacantes in commune reddigentur, donec fratrum numerus adimpleatur. Dispensator vero prebendarum amministrationem ab abbate suscipiet et fidelitatem ei faciet. Quod si post susceptam ammin[i]strationis curam in amministrando infidelis inventus fuerit, si semel et iterum ab abbate commonitus non resipuerit, licebit abbati, illo deposito, alium de iure constituere dispensatorem. Obedientiam autem pro susceptis beneficiis prebendarum tam ipse dispensator, quam reliqui fratres abbati devote promittere debent et humiliter exhibere, post obitum vero abbatis a successore ipsius dispensationem ipsam dispensator repetet et in eius erit arbitrio concedere vel non concedere. Campanarium sive mansionarium et pistorem sive villicum abbas instituet et, quotiens abbatia vacaverit, vacabunt et ipsa officia. In sabbato autem
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sancto dominice resurrectionis et pentecostes parrochianus, sacerdos, vicarius abbatis pueros baptizandos exorcizabit et signabit et inde ad ecclesiam beati Petri deductos abbas, quos potuerit, baptizabit, reliquos vero plebanus sacerdos assisten[s] baptizare debebit. Preter hec autem in sepeliendis mortuis, qui apud ecclesiam sancti Petri tumulandi fuerint, plebanus, vicarius abbatis, celebrata primitus in ecclesia sancti Adelfi missa pro defuncto, corpus ipsius defuncti remota omni contradictione abbati et fratribus representabit in ecclesia sancti Petri et misse et exequiis de more a monachis celebrandis intererit. Septimum vero, tricesimum et anniversarium diem in ecclesia parrochiali celebrabit et post finem misse cum thure et aqua benedicta in cimi terio maioris ecclesie sepulturam visitabit. Preterea omnia iura tam in processionibus, quam in annuis stationibus, quę matrici ecclesię parrochialis antiquitus consuevit exhibere, exhibeat. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam concordiam seu compositionem rationabiliter factam temere perturbare seu aliquibus modis infringere aut violare, sed illibata omnia et integra conserventur. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre confirmationis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Conservantibus autem sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Hubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis tituli sancte Susanne subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sanctis Georgii ad velum aureum subscripsi. Datierung: Datum Cremone per manum Iohannis sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii, nonas aprilis indictione X, incarnationis dominice anno MCLXII, pontificatus vero dompni Victoris pape [quarti anno tertio.]
V 64 Cremona, (1162), April 13 Viktor IV. ruft den Abt von Florennes, Wazelin, zur Unterwerfung unter das von Abt Wiric von S. Trudo (Truiden) und Archidiakon Bruno von Lüttich in der Kontro verse zwischen den Äbten von Heylissem und Florennes gefällten Urteils auf und fordert, dass dieser die Abtei Heylissem in dieser Sache nicht mehr belästigen solle.
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Kopial; Init.: Quoniam servorum dei; Druck: Reusens: Analectes, Bd. XXIV, S. 204, Nr. 13; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 231, Nr. 99; Regg./Verz.: Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. XI, S. 209; Mayr: Der Pontifikat, S. 117, Nr. 51.
V 65 Cremona, (1161), April 23 Viktor IV. erteilt dem Bischof von Halberstadt, Gero, die Erlaubnis, dass die Priester des dortigen Doms an Sonn- und Feiertagen während der Messe Dalmatiken und die Äbte von Ilsenburg und Wimmelburg die Mitra tragen dürfen. Original, Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. U 5, I, Nr. 1a; Init.: Novit apostolice sedis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 288, Nr. 423; Schmidt: Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, Bd. I, S. 224, Nr. 259; Krühne: Urkundenbuch der Klöster, S. 615, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 14461; GP V/2, S. 254, Nr. 141; ibid., S. 273, Nr. 20; ibid., S. 359, Nr. 10; ibid., S. 381, Nr. 1; Jacobs: Urkundenbuch, Bd. II, S. 516, Nr. 1; Mayr: Der Pontifikat, S. 118, Nr. 52; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 16187. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri G[eroni] Halverstatensi episcopo salutem et apostolicam benedictionem. Novit apostolice sedis clementia fideles sibi et devotos diligere et honorare et pro bene meritis illorum iustis postulationibus suis, domino auctore, gratiori assensu concurrere. Inde est, venerabilis in domino frater episcope, quod devotionem tuam, quam erga sacrosanctam Romanam ecclesiam et nos habere dinosceris, propensius attendentes, tue dilectionis et honeste petitionis intuitu sacerdotibus maioris ecclesię in dominicis et aliis sollempnitatibus missarum sollempnia in dalmaticis celebrare concedimus et dilectis filiis nostris T[hiethero] Felsineburgensi et R[udoIfo] Wimodeburgensi abbatibus usum mitrarum indulgemus. Datierung: Datum Cremone, VIIII kalendas maii.
V 66 Cremona, (1162), April 25 Viktor IV. ordnet gegenüber den Mönchen von Vlierbeek die Wahl eines Abtes innerhalb einer Frist von 30 Tagen an. Kopial [vgl. Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 8, Anm. 2, S. 10]; Init.: Ex iniuncto nobis; Druck: Miraeus: Opera diplomatica, Bd. II, S. 829, Nr. 34; Sanderus: Chorographia sacra Brabantie, S. 58; de Marneffe: Cartulaire, S. 175; Regg./Verz.: JL 14462; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. XI, S. 210; Mayr: Der Pontifikat, S. 118, Nr. 53.
V 67 Cremona, 1162, Mai 2 Viktor IV. stellt nach einem Vorgang Paschalis᾽ II. das Benediktinerkloster S. Jakob in Pegau unter seinen Schutz und bestätigt sämtliche Güter und Rechte. Kopial; Init.: Licet omnibus ecclesiis; Druck: Chroust: Unedierte Königs- und Papst- Urkunden, S. 159, Nr. 5; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 118 f. (Nachtrag), Nr. 54 A.
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V 68 Cremona, (1162), Juni 16 Viktor IV. stellt die Abtei der Benediktinerinnen in Ernstein unter apostolischen Schutz. Kopial [vgl. GP ]; Init.: Novit apostolice sedis; Druck: Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. IX, S. 378, Nr. 192; Regg./Verz.: JL 14464; GP III, S. 32, Nr. 3; Mayr: Der Pontifikat, S. 119, Nr. 55.
V *69 Cremona, (1162), Juni 30 Viktor IV. unterstellt dem Abt von Corvey, Konrad, das Kloster Werbe und setzt hierfür eine jährliche Zahlung an den Apostolischen Stuhl fest. Deperditum, vgl. GP, Wilmans: Westfälisches Urkundenbuch. Additamenta, S. 46, Nr. 50 (Ausz.) und Finke: Die Papsturkunden Westfalens, Nr. 122; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14465; GP V/1, S. 135, Nr. *162; GP IV, S. 292, Nr. *3; Mayr: Der Pontifikat, S. 119, Nr. 56.
V 70 Cremona, (1162), Juli 4 Viktor IV. informiert den Halberstädter Klerus, dass er Bischof Gero die Erlaubnis zum Gebrauch von Pallium und Kreuz erteilt hat, und fordert Gehorsam. Er verkündet, die Suspension ungehorsamer Geistlicher sei aufgehoben und liege nun in der Hand des Bischofs. Original, Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. U 5, I, Nr. 2; Init.: Ad sedem pietatis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 289, Nr. 325; Schmidt: Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt, Bd. I, S. 226, Nr. 262; Regg./Verz.: JL 14467; GP V/2, S. 255, Nr. 143; ibid., S. 289, Nr. 8; Mayr: Der Pontifikat, S. 120, Nr. 58; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 16188. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis abbatibus prepositis et omnibus ecclesiarum prelatis et universo clero per Halverstatensem episcopatum constituto salutem et apostolicam benedictionem. Ad sedem pietatis et iustitie de universis mundi partibus consueverunt fideles et precipue prelati ecclesiarum vocati accedere et apostolico se conspectui humiliter presentare, ut salutifera ipsius doctrina refecti et apostolici fontis meracissimo vino letificati, postmodum subditos suos in fide christiane religionis possint confirmare et ad bona eos opera ferventiores efficere. Huius igitur rationis intuitu, venerabilis frater noster G[ero] Halverstatensis episcopus, vir utique scientia et moribus conspicuus, ad sacrosanctam matrem vestram Romanam ecclesiam studuit properare, quem, sicut nostrum karissimum fratrem, benigna caritate recepimus et eum, aliquandiu apud nos commorantem, velut ecclesie vestre honestas et dignitas exigebat, curavimus honorare. Cuius quidem dilectionis interventu et totius ecclesie Halverstatensis honoris intuitu eidem fratri nostro usum et honorem crucis et pallii, olim a sede apostolica predecessoribus ipsius concessum, confirmamus et tam cruce quam pallio utendi potestatem secundum tenorem privilegiorum vestrorum eidem concedimus. Ipsum itaque, ad vos et ad ecclesiam sibi commissam redire volentem, cum pallii decore et sedis apostolice gratie plenitudine remittimus. Universitati vestre per apostolica scripta precipiendo mandantes et in virtute obedientie iniungentes, quatinus eum honorifice recipiatis, honeste tractetis
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et ipsi tamquam patri et domino ac vestrarum animarum episcopo filialem et debitam reverentiam impendatis et in omnibus, quę ad honorem dei corrigere vel ordinare, domino auctore, voluerit, eidem tamquam honoris et pacis Halverstatensis ecclesie amatori ope et consilio fideliter assistatis et humiliter optemperetis. Preterea, cum abbates, prepositi et decani, qui ad indictum concilium vocati venire contempserunt, iuxta sacri concilii statutum suspensionis sententiam debeant subire, precibus sepedicti episcopi eandem sententiam usque ad festum sancti Luce in eos distulimus promulgare et eidem fratri nostro super his suspendendis seu absolvendis vices nostras et plenam potestatem commisimus. Datierung: Datum Cremone, IIII nonas iulii.
V 71 Bologna, 1162, Juli 13 Viktor IV. erteilt dem Abt des Klosters Hersfeld, Hermann, die Erlaubnis, während der Messe an hohen Feiertagen Mitra, Dalmatika, Pontifikalhandschuhe und Ring zu tragen und, wie Viktor IV. dies auch für Hermanns Nachfolger gestattet, in seiner Abtei zu predigen. Original, Marburg, Hessisches StA, Urk. 56, Nr. 10; Init.: Officii nostri nos; Druck: Wenck: Hessische Landesgeschichte, Bd. III , S. 76, Nr. 77; Regg./Verz.: JL 14468; GP IV , S. 285, Nr. 26; Mayr: Der Pontifikat, S. 121, Nr. 59; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 3983; dig. Pause Goe; PH Arcinsys, Urk. 56, 10: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v4923376, letzter Zugriff: 1. Juni 2017. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Hermanno abbati monasterii sancti Wigberti Consessoris in Herisfelt eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Officii nostri nos hortatur auctoritas religiosa loca diligere et apostolicę sedis munimine comfovere. Huius rei gratia, dilecte in domino fili Hermanne abbas, tuis postulationibus gratum impertientes assensum et predecessoris nostri pape Adriani bonę memorię vestigiis inherentes ecclesiam sancti Wigberti confessoris, cui, auctore domino, presides, pontificali insula decorare decernimus usum quoque dalmaticę et sandaliorum in precipuis festivitatibus in sollempnitatibus missarum et anulum. In abbatia etiam tua verbum domini populo dei annuntiare iuxta petitionem tuam tibi tuisque successoribus auctoritate apostolica concedimus et presentis scripti privilegio confirmamus. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, domine, tu exaltas caput meum BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardi nalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancti Georgii ad velum aureum subscripsi. Ego Humfredus presbiter cardinalis tituli sanctę Susannę subscripsi.
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Datierung: Datum Bononie per manum Iohannis sanctę Romanę ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, III idus iulii indictione X, incarnationis dominice anno MCLXII , pontificatus dompni Victoris pape IIII anno III.
V 72 Parma, 1162, Juli 17 Viktor IV. spricht dem Abt des Klosters Stablo, Erlebald, das Recht zu, in seiner Kirche und am Königshof sowohl Ring und Mitra als auch Sandalen und Dalmatika zu tragen. Original, Liège, AdE, Stavelot 028 A; Init.: Consuevit apostolicę sedis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 289, Nr. 326; Halkin: Recueil des chartes de l᾽abbaye de Stavelot-Malmédy, Bd. I, S. 485; Ewald: Acht päpstliche Privilegien, S. 215, Nr. 4; Regg./ Verz.: JL 14469; Gachard: Notice historique, S. 14, Nr. 22; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 34; Mayr: Der Pontifikat, S. 121, Nr. 60; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH Liège, AdE; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 93. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Herleboldo Stabulensi abbati eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Consuevit apostolicę sedis clementia humiles et devotos filios ex assueta benignitate propensius diligere et in suis iustis petitionibus efficaciter exaudire. Eapropter, dilecte in domino fili Erlebolde abbas, tue sinceritatis devotionem immobilemque tui animi constantiam, quam erga sedem apostolicam et nos ipsos multis ac magnis obsequiis te indubitanter [hab]ere cognovimus, propensius intuentes, tuis iustis postulationibus clementer annuimus et anulum, mitram, dalmaticam et sandalia in precipuis festivitatibus et in ceteris congruis temporibus infra tuam ecclesiam tibi tuisque successoribus et in regali [curi]a personę tue tantum deferenda auctoritate apostolica concedimus et presentis scripti privilegio confirmamus. Preterea de discretione tua bene per omnia sperantes ad honorem dei et ad salutem fidelium animarum ex consueta benignitate sedis apostolicę potestatem tibi damus in ecclesia sermonem ad populum facere et verbum dei fidelibus annuntiare. Tua itaque interest, dilecte in domino fili, dare [oper]am, quam possis, ut te tam providum et sollicitum in commissis exhibeas, ut in retributione iustorum audire merearis: Euge serve bone, quia super pauca fuisti fidelis, intra in gaudium domini tui super omnia bona constituendus. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis tituli Sancte Susanne subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Georgii ad velum aureum subscripsi.
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Datierung: Datum Parmę per manum Iohannis sancte Romanę ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, XVI kalendas augusti indictione X, incarnationis dominice anno MCLXI, ponti ficatus vero dompni Victoris pape IIII anno III.
V 73 Cremona, 1162, Juli 25 Viktor IV. stellt das Stift S. Maria in Parc unter Abt Philipp unter päpstlichen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen und Rechte sowie die Gewohnheiten der Prämonstratenser. Kopial [vgl. Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 18 f.]; Init.: Desiderium quod ad; Druck: Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 232, Nr. 100; Regg./ Verz.: Hampe: Reise nach England, S. 403; Mayr: Der Pontifikat, S. 121, Nr. 61.
V 74 S. Jean de Losne, (1162), September 4 Viktor IV. bestätigt Abt G(irard) und den Kanonikern von Flône das Urteil in der Kontroverse zwischen den Abteien Flône und Heylissem, das Bischof Heinrich von Lüttich im Auftrag Viktors IV. gefällt hatte. Original, Liège, AdE, Flône, charters of the abbey of Flône, Nr. 2; Init.: Quę a fratribus; Druck: Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 233, Nr. 101; Regg./Verz.: Evrard: Documents relatifs, S. 58; Reusens: Analectes, Bd. XXIII, S. 330, Nr. 28; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. XI, S. 210; Mayr: Der Pontifikat, S. 122, Nr. 62; Abb. dig.: PH Liège, AdE, Flône. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis G. abbati totique capitulo Flonensis ęcclesię salutem et apostolicam benedictionem. Quę a fratribus nostris venerabilibus episcopis ęcclesiis conferuntur, apostolicis competit patrociniis confoveri et, ne pravorum inquietudine molestentur, confirmationis apostolice munimine roborari. Eapropter, dilecti in Christo filii, ęcclesiam beati Martini in Elencines a Renerio et Wigero vobis datam et concordiam inter vos et Girardum abbatem Elenicensem per venerabilem fratrem nostrum Hen. Leodiensem episcopum mandato nostro presentibus personis Leodiensibus super eadem ęcclesia postea factam cum omnibus bonis sive possessionibus a venerabilibus Leodiensis ęcclesię episcopis per privilegia vobis collata auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Conventionis autem seu concordię ordinem ad maiorem evidentiam presenti duximus pagina subnotandum: Flonensis ęcclesia predictam sancti Martini ęcclesiam superioris Elencienes in omni pace et iuris sui integritate retinebit, Helencienensis vero abbas, quamcumque agriculturam infra terminum decimationis Flonensium exercebit, de omni proventu decimas predicte Flonensi ęcclesię annuatim dabit, de decimatione tantum nutrimentorum dominicalis curia eorum immunis erit. Statuimus igitur, ut nulla ęcclesiastica secularisve persona prefatam donationem et concordiam seu aliorum bonorum collationem temere infringere vel violare presumat. Quicumque autem huic nostre confirmationi temere contraire temptaverit, indignationem beatorum apostolorum Petri et Pauli et nostram se noverit incursurum. Datierung: Datum Laone, II nonas septembris.
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V 75 S. Jean de Losne, 1162, September 7 Viktor IV. stellt das Stift in Le Mont-Cornillon unter Abt Lucas unter päpstlichen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen und Rechte sowie die Gewohnheiten der Prämonstratenser. Kopial; Init.: Religiosorum vota facilem; Druck: Ramackers: Verzeichnis, S. 139 (S. 11), Nr. 3; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 123, Nr. 63.
V 76 S. Jean de Losne, (1162), September 7 Viktor IV. stellt das Kloster Fultenbach unter seinen Schutz. Original, München, Bayerisches HStA, Klosterurkunden Fultenbach, Nr. 2; Init.: Iustis petentium desideriis; Druck: Khamm: Hierarchia Augustana, Bd. III/2, S. 286; Hafner: Geschichte des Klosters Fultenbach, S. 303, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 14470; GP II/1, S. 90, Nr. 1; Lang: Regesta, Bd. I, S. 237; Mayr: Der Pontifikat, S. 123, Nr. 64; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 6968. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis monachis in Vultenbhach (!) salutem et apostolicam benedictionem. Iustis petentium desideriis facilem nos convenit impertiri consensum et, quę a rationis tramite non discordant, effectu sunt prosequente complenda. Eapropter vestris iustis petitionibus annuentes ecclesiam de Vultenbhach cum omnibus suis possessionibus in nostra et apostolicę sedis protectione suscipimus. Statuentes, ut nulli omnino homini liceat res ipsius ecclesię violenter invadere aut iniuste detinere. Si quis autem sciens c ontra hoc ire presumpserit, tam diu canonice sententię subiaceat, donec ablata restituat ac nobis et prefate ecclesię condigne satisfacere compellatur. Datierung: Datum apud Laonam, VII idus septembris.
V 77 Besançon, 1162, (September 9 – 25) Viktor IV. stellt die Abtei Walcheren unter Abt Galter unter apostolischen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen. Kopial; Init.: Ad apostolice sedis; Druck: Koch: Oorkondenboek van Holland, Bd. I, S. 291, Nr. 153 [weitere Drucke vgl. GP, Koch und Mayr]; Regg./Verz.: GP IX, S. 55, Nr. 5; Mayr: Der Pontifikat, S. 126, Nr. 70.
V 78 Besançon, 1162, September 11 Viktor IV. bestätigt Propst Gerhard von S. Cassius in Bonn die eigenen Rechte und Besitzungen und die seiner Kirche. Original, Düsseldorf, HS tA, Nr. 24; Init.: Ut devotis et; Druck: Günther: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 371, Nr. 175; Regg./Verz.: JL 14471; GP VII, S. 202, Nr. 22; Mayr: Der Pontifikat, S. 123, Nr. 65; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 7821.
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Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Gerardo Bunnensi preposito suisque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Ut devotis et humilibus filiis defensionis apostolicę solatia inpendamus et vita ecclesiastica inviolata serventur, quod a nostris predecessoribus Romanis pontificibus aut ab eorum subditis noscitur rationabiliter institutum, confirmatum sive concessum, auctoritatis nostrę duximus patrocinio roborandum, quatinus in sede iustitie, auctore domino, constituti et commisso nobis utiliter fungamur, officio et ecclesiarum necessitatibus debita suffragia largiamur. Eapropter, dilecte in Christo fili Gerarde preposite, liberum introitum in universum tuum archidiaconatum tibi concedimus, quemadmodum in presentia predecessoris nostri sancte recordationis pape Eugenii meminimus tibi tuisque successoribus fuisse adiudicatum, adicientes, ut omnes decani et omnes presbiteri tui archidiaconatus obedientie tue subiaceant iuxta rigorem canonum et antiqua Bunnensis ecclesię instituta seu rationabilem consuetudinem. Ecclesie, quarum donationes ad Bunnensem tantum ecclesiam pertinere noscuntur, libere sint ab omni pensione episcopi et decanorum et tu solus tuique successores in eis iustitiam exerceas sinodalem. In ipso autem burgo Bunnense celebrandi sinodum consuetis temporibus habeas facultatem. Decimas quoque novalium et terre salice predictarum ecclesiarum, quę Bunnensis ecclesie sunt, presenti pagina tibi ipsique ecclesię confirmamus. Prebendas fratrum, quę prius fuerant inequales, sicut nunc ad equalitatem et ordinem ex consensus fratrum tuis rebus tuisque laboribus redacte videntur, ita firmiter et immutabiliter volumus inposterum permanere. Predia etiam tuis rebus tuisque laboribus comparata, quę Bunnensi ecclesię pro remedio animę tuę divino intuitu contulisti, eidem ecclesie confirmamus et, quicquid de eisdem prediis aut de aliis tam circa fratrum necessitates, quam circa alias ecclesias et hospitalia pauperum fieri ordinasti, ratum habemus et firmum volumus permanere. Statuentes, ut in ipsis bonis a te comparatis nullus sit advocatus, nisi quem tu tuive successores, si forte indigueritis, cupitis advocare, preterea castrum in Monte Draconis situm, quod labore et pecunia tua ad securitatem et munimen bonorum Bunnensis ecclesie conquisisti et per manum bone memorię Arnoldi Coloniensis archiepiscopi tibi contraditum, ita suscepisti, ut Bunnensi prepositure debeat perpetuo inseparabiliter coherere, tibi tuisque successoribus confirmamus. Ad hec in choro Coloniensis ecclesie et in conventibus et in processionibus preposito sancti Gerionis loco superiorem te esse censemus, quemadmodum tibi ordinario iudicio constat fuisse adiudicatum. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat Bunnensem ecclesiam vel personam tuam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere aut aliquibus vexationibus fatigare seu presentis privilegii tenorem infringere, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte
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ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Landus diaconus cardi nalis sancti Angeli subscripsi. Datierung: Datum Bisuntii per manum Iohannis sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii, III idus septembris indictione X, incarnationis dominice anno MCLXII, pontificatus vero dompni Victoris pape IIII anno III.
V 79 Besançon, 1162, September 11 Viktor IV. stellt das Nonnenkloster S. Ursula in Köln unter Äbtissin Gepa unter apostolischen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen. Original, Reims, Arch. mun., coll. P. Tarbé, cart. II, Nr. 11; Init.: Dicatis deo virginibus; Druck: Meinert: Papsturkunden in Frankreich, S. 342, Nr. 193; Wentzcke: Zur ersten Erwähnung Düsseldorfs, S. 219; Ramackers: Niederrheinische Urkunden, S. 67, Nr. 3; Regg./ Verz.: JL 10755e; GP VII, S. 162, Nr. 3; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 12, S. 342, Nr. 193; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 68, Nr. 91; Mayr: Der Pontifikat, S. 124, Nr. 66; Krafft: Bene Valete, S. 245; Abb. dig.: PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo filiabus Gepe abbatisse ecclesie Sanctuarum Virginum eiusque sororibus tam presentibus quam canonice substituendis in perpetuum. Dicatis deo virginibus, quę spretis conubiis maritalibus et relicto mundo ac pompis ipsius se totas contulerunt in obsequium conditoris et sub religionis habitu et proposito voluntatis mortificata carne accensis lampadibus cum Christo domino ad celeste satagunt convivium introire, nostrum convenit adesse presidium et contra mundanorum fluctuum tempestates apostolicum munimen impendi, ut apostolica tuitione vallate ab omnibus reddantur secure molestiis et in Christo se recuperasse letentur opem, quam in seculo perdiderunt. Eapropter, dilecte in Christo filię, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et prefatam ecclesiam, in qua divino mancipate estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quęcumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis et his, quę post vos successerint, et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: in ecclesia de Iuliaco, quicumque investituram fundi
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et altaris susceperit, solvere debet de sua parte decimationis episcopalem censum et archidiaconi et decani, sicut ab antiquo statutum est et hactenus factum est, quia omnis reliqua decimatio ad pr[ebendas] dominarum pertinet, insuper maldrum tritici et porcum duodecim denariorum Coloniensium. Preterea ipsius parrochianę ecclesię solita luminaria, in Kirberge similiter, in Kelese similiter, in Bozestorph similiter, in Wilere similiter, in Kentenig similiter, in Lunricho similiter, in Thusseldorp quinque solidos Dusburgensis monete, in cena domini in Venheim quinque solidos et VI denarios Coloniensis monete, ad vincula beati Petri in Hagene decem solidos Tremoniensis monete. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre aut ablatas retinere, minuere seu quibuslibet fatigationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur earum, pro quarum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam digna satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: – Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ęcclesię episcopus subscripsi. Ego Hubaldus Ferentinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Datierung: Datum Bisuntii per manum lohannis sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii, III idus septembris indictione X, incarnationis dominice anno MCLXII, pontificatus vero domini Victoris pape IIII anno III.
V 80 Besançon, (1162), September 11 Viktor IV. erteilt dem neu gewählten Erzbischof Konrad von Mainz den Auftrag, bei dem die Vogtei des Klosters Corvey beanspruchenden Grafen Poppo die Einstellungen der Feindseligkeiten zu erwirken. Kopial; Init.: Predecessorum nostrorum vestigia; Druck: Stimming: Mainzer Urkundenbuch, Bd. II, S. 479, Nr. 270; Martène: Veterum scriptorum, Bd. I, S. 865; Wigand: Archiv, Bd. III/3, S. 4; Migne: PL 188, Sp. 1434, Nr. 67; Wilmans: Westfälisches Urkundenbuch.
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Additamenta, S. 46, Nr. 51 [weitere Drucke vgl. Mayr]; Regg./Verz.: JL 14472; GP IV, S. 158, Nr. 357; ibid., S. 292, Nr. 4; ibid., S. 136, Nr. 164; Erhard: Regesta historiae Westfaliae, Bd. II, Nr. 1867; Finke: Die Papsturkunden Westfalens, Nr. 124; Mayr: Der Pontifikat, S. 124, Nr. 67.
V 81 Besançon, (1162), September 11 Viktor IV. bestätigt der Abtei Romersdorf unter Abt Rudolf sämtliche Güter und Rechte, die namentlich aufgeführt sind. Kopial [vgl. GP und Mayr]; Init.: Quociens ea petuntur; Druck: Wegeler: Die Prämonstratenserabtei, S. 3, Nr. 1; Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte, Bd. I, S. 692, Nr. 633; Regg./Verz.: JL 14473; GP X, S. 357, Nr. 3; Mayr: Der Pontifikat, S. 125, Nr. 68.
V 82 Besançon, (1162), September 11 Viktor IV. stellt auf Bitten Litalds und weiterer Provisoren die Kranken von Metz und ihre Güter unter apostolischen Schutz. Original, Metz, Arch. départ. de la Moselle, H 4680; Init.: Ea que pie; Druck: Mayr: Der Pontifikat, S. 126, Nr. 69; Regg./Verz.: Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 246.
V 83 Faverney, 1162, September 26 Viktor IV. stellt das Kloster Baume-les-Messieurs unter Abt Hugo unter apostolischen Schutz, bestätigt sämtliche Besitzungen, wandelt es auf Wunsch der Konventualen wieder in eine selbstständige Abtei um und hebt damit die Unterordnung des Klosters unter Cluny auf. Original, Doubs, Arch. départ., 2 H 1; Init.: Officii nostri nos; Druck: Bernard: Recueil des chartes, Bd. V, S. 554, Nr. 4210; Regg./Verz.: JL 14474; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 15; Mayr: Der Pontifikat, S. 127, Nr. 71; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 151, Nr. 25.
V 84 Toul, (1162), Oktober 8 Viktor IV. stellt die Abtei Bonfays unter apostolischen Schutz und bestätigt auf Bitten des Abtes Acelin (Ascelin) sämtliche Güter und Besitzungen des Klosters. Kopial [vgl. Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 169]; Init.: Desiderium quod ad; Druck: Hugo: Praemonstratensis annales, Bd. I/1,2, S. 309; Regg./Verz.: JL 14475; Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 247; Mayr: Der Pontifikat, S. 128, Nr. 72.
V 85 Metz, (1162), Oktober 27 Viktor IV. stellt auf Bitten der Äbtissin Agnes von S. Glossinde in Metz S. Thiébaut in Metz unter seinen Schutz und bestätigt sowohl sämtliche Besitzungen als auch die Rechte der Nonnen von S. Glossinde über S. Thiébaut.
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Original, Metz, Arch. départ. de la Moselle, G 1791; Init.: Ad hoc auctore; Druck: François: Histoire générale de Metz, Bd. III , S. 128; Regg./Verz.: JL 14476; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 79, S. 86, S. 89 u. S. 141; Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 248; Mayr: Der Pontifikat, S. 128, Nr. 73; Abb. dig.: PH Metz, Arch. départ. de la Moselle. Mayr, dem hier gefolgt wurde, datierte gegen Jaffé und François (beide 1163, Oktober 27) auf 1162. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo filiabus Agneti abbatisse sancte Glodesindis suisque sororibus tam futuris quam presentibus regulariter viventibus in perpetuum. Ad hoc, auctore domino, cunctarum regimen et sollicitudinem gerimus ęcclesiarum, ut et prisca ipsarum iura seu constitutiones providentię nostrę studiis firmę serventur et ea, que a fundatoribus de novo constituuntur, apostolicę auctoritatis privilegio muniantur. Eapropter, dilecta in Christo filia sancte Glodesindis abbatissa, tuis iustis postulationibus clementer annuimus et preposituram sancti Teobaldi, que in fundo ęcclesię sanctę Glodesindis nostris temporibus noscitur ordinata, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque bona in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum largitate regum concessione pontificum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis, prestante domino, poterit adipisci, firma ei et illibata permaneant, eorum, quorum collata sunt, usibus perpetuo profutura. Ad maiorem autem tuę iusticie stabilitatem aureum unum, quem ipsius prepositurę fratres tibi tuisque sororibus sub annuo censu perpetuis temporibus exsolvendum constituerunt, ęcclesię sanctę Glodesindis in perpetuum confirmamus. Adicientes, ut canonici illius prepositurę, adiuncto sibi tuo et post te succedentium abbatissarum consilio, liberam elegendi prepositum habeant facultatem, ita sane, ut electus hoc modo prepositus a te abbatissa vel a succedentibus tibi, si quidem dignus fuerit, recipiat semper investituram. Si vero tuo rationabili iudicio visus fuerit omnino indignus, facultatem habeas investiturę manum subtrahere et electionem factam cassare salva nimirum sedis apostolicę auctoritate et diocesani episcopi canonica iusticia. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam sancti Teobaldi temere perturbare aut eius possessiones auferre seu ablatas retinere, minuere aut aliquibus vexationibus fatigare liceat, sed omnia prefatis canonicis eorumque successoribus integra conserventur. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo terciove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat. Cunctis autem iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone operationis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea tu es susceptor meus tu exaltas caput meum domine BV: x K: –
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Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesie episcopus subscripsi. Ego Ubaldus episcopus Tusculanus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Umfredus presbiter cardinalis tituli sancte Susanne subscripsi. Ego Landus diaconus sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancti Georgii ad coelum aureum subscripsi. Datierung: Datum Metis per manum Iohannis sanctę Romane ęcclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, VI kalendas novembris indictione XI , incarnationis dominicę anno MCLXIII, pontificatus vero domini Victoris pape IIII anno IIII.
V 86 Metz, 1162, Oktober 27 Viktor IV. nimmt das Hospital S. Ladre in Metz unter apostolischen Schutz und bestätigt dessen sämtliche Besitzungen und Einkünfte. Original, Metz, Archiv des Hospitals S. Nicolas, A 9; Init.: Apostolatus nostri monet; Druck: Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 344, Nr. 194; Regg./Verz.: JL 10770e; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 89, S. 344, Nr. 194; Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 249; Mayr: Der Pontifikat, S. 129, Nr. 74; Abb. dig.: PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Litaldo Metensium civi et infirmorum apud Meti simul commanentium provisori ipsisque infirmis communitum viventibus in perpetuum. Apostolatus nostri monet officium, ut, sicut omnium christianorum curam sollicitudinemque suscepimus, ita omnium necessitatibus in domino pię provideamus, illis nimirum propensioribus studiis succurrentes, quorum vita et dispositio ampliori noscitur auxilio indigere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et domum seu congregationem vestram sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut, quecumque bona, quascumque possessiones in presentiarum iuste [et] legitime possidetis et quę in posterum auctore domino largitione regum, concessione pontificum, oblatione fidelium aut aliis iustis modis auctore domino poteritis adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. Ex quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: in primis siquidem vobis Christi servis, licet ab hominibus temporaliter abiectis, deo tamen eternaliter acceptis, confirmamus quartam partem allodii de Florei, quam tu Letalde pro remedio animę tuę et tuorum ipsis contulisti, quam etiam a domino Ulrico prius legitime acquisieras. Confirmamus etiam vobis census et cappones, quos idem vobis contulit, qui ad eum pertinebant in vico, qui dicitur Ayest, sex quoque virnales terre ad reparanda tecta cappellę et officinarum et alios viginti, ut de fructu eorum presbiter vester accipiat prebendam suam, vineas etiam, quas prenominatus Litaldus vobis contulit apud Papoli villam, unde predictus presbiter vinum sibi necessarium habeat, sex quoque denarios in villa Magnei, aliorum quoque fidelium elemosinas, que vobis collate sunt, nichilominus adnotantes. Allodium, quod Euerwinus de Walemania dedit in Marnei, et terram de Ham et quandam partem allodii in villa de Florey vobis confirmamus, allodium etiam, quod Ungo miles possidebat ad Florey, cum
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familia et vineas in Siey Enlamarce, ortum vero unum, quem vobis dedit retro sanctum Petrum Rolandus, et vineam unam in Laciaco et sex solidos cum tribus denariis censales. Similiter vobis confirmamus, quod Gerardus presbiter vobis dedit, quicquid ad eum videlicet iure hereditario pertinebat, maxime vineas apud Lancey, pratum unum ad Cuverey, quod Teodericus d[…]es, XVII denarios censales, quos Anfoldus, XXX denarios censales, quos Iohannes clericus, campum super curtem et campum Apirum, quos Henricus, vineam unam, quam Balduinus presbiter, vineam ad Iandrini fontem et campum iuxta sanctum privatum, quem Ancisus vobis dedit, vineas quoque in Siey villa, quas Osilia uxor Henricibellum, et ius custodum illarum, quę pro prebenda filii sui Rodulfi dedit. Medium mansi terre, quod Garsilius in omni usu apud Montenei, terram de Noaci villa et partem quandam allodii de Florey, quam Ulricus Livalez, iurnalem vinee ultra Saliam, quem Ida de larnei, duas vineas, unam in Pivinella et alteram in la Perose, quas Namericus de Spinal et uxor eius Sibilia, iurnalem vineę ultra Salliam, quem in grannus X denarios censales, quos Balduinus de Vico Iudeorum vobis dedit, nichilominus confirmamus. Statutum quoque, quod predictus frater et venerabilis coepiscopus noster consilio cleri sui et laicorum decrevit, ut quicumque videlicet civium Metensium pro anima sua in morte fecerit testamentum, tantum de residio, quantum fuerit decima pars sui testamenti, exceptis terris et vineis vobis pro anima sua dimittat, redditus etiam de statalibus, quę in via publica solent poni et ad ius episcopale pertinere noscuntur, quam sepedictus episcopus vobis contulit, firmiter vobis et inviolabiliter confirmamus. Prefatus quoque Letaldus testamenti sui descriptionem faciens furnum ad portam Moselle et operatorium in Estasuns, quę pro anniversario suo ecclesię sancti Pauli assignavit, XII nummos in Franconis vico, quos ecclesię sanctę Marię, quę est maiori ecclesię iuncta, duos solidos in eodem vico, quos sancto Martino de ultra Mosellam, duos solidos in eodem vico, quos sancto Petro ad moniales, XIII cappones et IIII nummos et ovulum iuxta sanctum David, quos sancto Vincentio, duos solidos, XIIII ante curiam ducis denarios, apud Papuli villam sex, IIII in Novo Vico, quos sancto Salvatori, duos solidos, quos sancto Martino de Glanderiaco, XXX denarios in Papuli villa, quos sancto Simphoriano, duos solidos in sancti Martini vico, XII videlicet nummos et ultra Saliam XII, quos sanctę Marie ad moniales, XXIII denarios ante sanctum Martinum, quos sanctę Glodesindi, XXV denarios in vico Amolberti, quos sancto Arnulfo, IIII solidos in sancti Martini vico, quos sancto Clementi, dimidium modium vini, quod sancte Marię de campis legitime contulit, eisdem ecclesiis et reliqua omnia, quę, ut superius describuntur, sicut ipse decrevit, auctoritate apostolica confirmamus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam domum seu congregationem temere perturbare aut eius possessiones auferre aut ablata retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam digna satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a
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sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Ubaldus Tusculanus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Datierung: Datum Metis per manum [I]ohannis sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii, VI kalendas novembris indictione XI, incarnationis dominice anno MCLXII, pontificatus vero domni Victoris pape IIII anno IIII.
V *87 Trier, 1162, November 1 Viktor IV. hält gemeinsam mit episcopi Teutonici et Italici ein Konzil in Trier ab und belegt Alexander III. und dessen Anhänger mit dem Anathem. Erwähnt in Sigeberti continuatio Aquicinctina, ed. Bethmann, S. 410; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL II, S. 425; GP X, S. 132, Nr. *306; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, S. 61, Nr. 213.
V 88 Trier, (1162), November 4 Viktor IV. ruft alle K irchen des Bistums Bamberg zu Sammlungen auf, um ihn zu unterstützen. Original, München, Bayerisches HStA, Bamberger Urkunden 292; Init.: Mater et caput; Druck: Jaffé: Bibliotheca rerum Germanicarum, Bd. V, S. 533, Nr. 36; Regg./Verz.: JL 14477; GP III , S. 277, Nr. 87; Mayr: Der Pontifikat, S. 129, Nr. 75; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LBA, Nr 9699. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Universis ecclesiis per Babenbergensem episcopatum constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Mater et caput omnium ecclesiarum, sacrosancta Romana ecclesia, sicut pro salute omnium continuo labore comprimitur, ita competit, ut in suis angustiis omnium suffragio sublevetur, quatinus laboris non recusent fore participes, qui percepturi sunt postmodum in domino consolationem. Unde, et imminentium fluctuum turbatione vexati et pro variis intolerabilibusque expensis here alieno gravati, caritatis vestrę cogimur solacium implorare et tanto habundantius de vestra liberalitate presumere, quanto ampliori dilectione et familiaritate Babenbergensem ecclesiam nobis novimus esse astrictam. Ut igitur in tantis sacrosanctę Romanę ecclesię matris vestrę laboribus devotionis vestrę et auxilii monstretur effectus et nostra indigentia de ubertatis vestrę plenitudine relevetur,
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universitatem vestram per presentia scripta rogamus et apostolica vobis auctoritate iniungimus, ut una queque ecclesiarum, in sua parrochia factis collationibus et singulorum auxiliis in unum congregatis, in quantum facultas suppetit et caritatis prestat affectus, necessitati vestrę prebeant supplementum, scientes, quod ex hoc ampliorem gratiam sedis apostolicę semper habebitis et in vestris opo[r]tunitatibus nos benigniorem et promptiorem omni tempore sentietis. In hac vero collatione tam canonicos seculares ac regulares quam monachos et parrochianos duximus computandos. Quicquid autem ex fact[a] collatione provenerint, per manum et dispositionem venerabilis fratris nostri Babenbergensis episcopi volumus assignari. Datierung: Data Treveris, II nonas novembris.
V 89 Trier, (1162), November 6 Viktor IV. bestätigt den Kanonikern vom Heiligen Kreuz in Lüttich die bezüglich der Pfründeeinkommen zustande gekommene Einigung, die durch Vermittlung des Abtes (Gerland) von Floreffe zwischen dem Kapitel und dem Kanoniker Syger erreicht worden war. Kopial; Init.: Controversias que per; Druck: Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 234, Nr. 102 [vgl. Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 32]; Regg./ Verz.: Poncelet: Inventaire, Bd. I, S. 16, Nr. 24; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 234, Nr. 102; Mayr: Der Pontifikat, S. 130, Nr. 76.
V 90 (Trier, 1162, November – Speyer, 1163, Januar) Viktor IV. stellt das Augustinerchorherrenstift zu Flonheim unter Probst Willerus unter apostolischen Schutz, verleiht ihm verschiedene Rechte und verfügt einzelne Bestimmungen bezüglich des Zehnten und der Vogtei. Original, Anholt Fürstl. Salm-Salmsches und Salm-Horstmarsches gemeinschaftliches Archiv zu Anhalt in Westfalen, Archiv Grumbach, Fach 30 (Katalog, S. 151); Init.: Ad hoc in; Druck: Schmitz-Kallenberg: Ein unbekanntes Privileg, S. 139 – 145; Clemm: Beiträge, S. 78, Nr. 2; Regg./Verz.: GP IV, S. 255, Nr 1; Clemm: Beiträge, S. 78, Nr. 2; Schmitz-Kallenberg: Ein unbekanntes Privileg, S. 139 – 145 [vgl. Schramm: Rezension zu Schmitz-Kallenberg, S. 339, Nr. 469]; Mayr: Der Pontifikat, S. 130, Nr. 77.
V *91 Speyer, 1163 Viktor IV. bestätigt die Privilegien des Klosters Frankenthal nach dem Vorgange Innozenz᾽ II. und verleiht dem derzeitigen Propst den Titel und die Ehrenrechte eines Abtes. Deperditum, erwähnt in der Urkunde Bischof Reinhards von Worms von 1148, August 19 [vgl. Schannat: Historia, Bd. II, Cod. prob. S. 239 f., Nr. 262]; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: GP III, S. 161, Nr. *4; Brackmann: Papsturkunden der Schweiz, S. 447.
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V 92 Cremona, 1163, vor September 7 Viktor IV. stellt das Kloster S. Martin de Glandières unter Abt Folmar unter seinen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen. Original, Metz, Arch. mun., II. 162, Nr. 2, coll. Salis; Init.: Apostolice sedis consuetudo; Druck: Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 346, Nr. 195; Regg./Verz.: JL 14480; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 346, Nr. 195; Parisse: Bullaire, S. 53, Nr. 251; Mayr: Der Pontifikat, S. 131, Nr. 80; Abb. dig.: PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Folmaro abbati monasterii sancti Martini Glandariensis eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Apostolice sedis consuetudo deposcit et ipse rationis ordo persuadet, ut religiosorum vota facilem sortiantur effectum et pie postulatio voluntatis effectu debeat prosequente compleri. Eapropter, dilecte in domino fili abbas, tuis iustis postulationibus benignum prebentes assensum monasterium Glandariense, in quo preesse dinosceris, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque bona idem monasterium in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regu[m] vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino [pot]erit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: ecclesiam de Mernichacum conductu (!) suo et omni decimatione ipsius villę, in qua e[a]dem ecclesia fundata est, decimam villę, quę dicitur Bubinga, decimam villę, quę vocatur Mecera, decimam alterius villę, quę dicitur Opemh, decimam quoque villę, quę nominatur Nedreheim, preterea decimam villę, quę vocatur Argenta. Decernimus ergo, ut nulli omnino liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu aliquibus vexationibus fatigare, sed omnia illibata et integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva in omnibus apostolicę sedis reverentia et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumtionem suam digna satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine [di]vine ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bonę actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: –
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Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Liudo [episcopus subscripsi]. Ego Teodericus Signinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Hunfridus presbiter cardinalis tituli sanctę Susanne subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Datierung: Datum Cremonę per manum lohannis sanctę Romanę ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, indictione XI incarnationis dominicę anno MCLXIII, pontificatus vero dompni Victoris pape IIII anno IIII.
V 93 Lucca, (1164), März 14 Viktor IV. bestätigt der Abtei Tongerloo unter Abt Hubert die Schenkung der Kirche von Diest sowie verschiedener weiterer Güter d ieses Ortes und erteilt die Erlaubnis für die Anstellung eines Konventualen aus Tongerloo als Seelsorger. Original, Tongerloo, Arch. Abdij, chart. n. 20; Init.: Et apostolice sedis; Druck: Raymaekers: Notice historique, S. 32; Erens: De oorkonden, Bd. I, S. 34, Nr. 21; Regg./ Verz.: JL 14483; Mayr: Der Pontifikat, S. 133, Nr. 85.
V 94 Lucca, 1164, April 14 Viktor IV. bestätigt auf Bitten des Abtes Hubert die Besitzungen der Abtei Tongerloo, stellt sie unter päpstlichen Schutz und gewährt ihr bestimmte Vorrechte. Original, Tongerloo, Arch. Abdij, Nr. 21 [A]; Init.: Desiderium quod ad; Druck: Erens: De oorkonden, Bd. I, S. 35, Nr. 22; Dynter: Chronique, Bd. II, S. 88 (Ausz.); Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 240, Nr. 107; Regg./Verz.: JL 14484; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 55, S. 240, Nr. 107; Wauters: Table chronologique des chartes, Bd. II, S. 452; Lamy: L᾽abbaye de Tongerloo, S. 374, Nr. 14; Mayr: Der Pontifikat, S. 134, Nr. 86; Abb. dig.: PH Arch. Abdij Tongerloo. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Huberto abbati ecclesię beatę Marię de Tungerla eiusque fratribus tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum. Desiderium, quod ad religionis propositum et animarum salutem pertinere monstratur, animo nos decet libenti concedere et petentium desideriis congruum [impertiri] suffragium. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis petitionibus clementer annuentes benignum prebemus assensum et Tungerlensem ecclesiam, in qua divino mancipati estis obsequio, predecessoris nostri felicis memorię pape Eugenii vestigiis inherentes sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes eandem vestram ecclesiam ab omni exactione episcopali omnimodis fore liberam et, quascumque possessiones, quecumque bona in presentiarum iuste et canonice possidetis aut in futurum concessione pontificum, liberalitate regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis deo propitio poteritis adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hęc propriis duximus exprimenda
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vocabulis: totam decimam eiusdem villę cum terra et nemoribus et pascuis et molendino, cum ceteris eiusdem villę debitis, insuper allodium Hille, pro quo XXXVI solidi Antwerpensis monete persolvuntur, cum nemoribus et pascuis, ecclesiam Bruchen cum suis appenditiis a venerabili fratre nostro Nicholao Cameracen[si] episcopo, salvo iure episcopali, ecclesie Tungerlensi legitime contraditam, cuius ecclesię duos manipulos decimę ple[narie] possidetis, tertio ad suos possessores transeunte, in eiusdem quoque ecclesię parrochia grangiam quandam Awen cum terris et nemoribus et pascuis sibi adiacentibus necnon et molendino, ecclesiam Nispe et ecclesiam Sunderde cum integritate universe decimę, duas grangias, quas in parrochia eiusdem ecclesię possidetis, videlicet Calmetholt et Esscenden cum molendino, ecclesię Endeschit quartam partem, quam legitime et integre possidetis, curtile Nile, totum allodium Sconebuc cum pratis et nemoribus, in parrochia de Olegem allodium XX bonariorum, ecclesiam quoque de Dist cum universa decima et tribus mansis terrę et quinque curtibus et ceteris, quę in eadem villa ad ecclesiam Tungerlen[sem] pertinent. Obeunte vero te nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Augustini regulam providerint eligendum et libere absque omni exactione consecretur. Nulli etiam fratrum vestrorum post factam in eodem loco professionem absque abbatis licentia fas sit aliqua levitate de claustro decedere, discedentem vero sine communium litterarum cautione nullus audeat retinere. Sepulturam quoque eiusdem loci liberam esse decernimus, ut eorum, qui se inibi sepeliri deliberaverint, nisi excommunicati fuerint, devotioni et extreme voluntati nullus obsistat, salvo iure parrochialium sacerdotum. Vestes quoque sacerdotales sive leviticas vel altaris luneamina seu pallas aut corporalia benedicendi tibi, fili abbas, potestatem attribuimus. Liceat vobis insuper, si quando generale supervenerit interdictum, clausis ianuis, exclusis excommunicatis et interdictis divina celebrare officia. Sanccimus etiam, ut ecclesia vestra ab omni episcoporum nova et indebita exactione libera et quieta permaneat. Sane decimas novalium vestrorum necnon et de nutrimentis vestrorum animalium predecessorum nostrorum largitione Honorii, Innocentii et Eugenii ceterorumque predecessorum nostrorum vestrę religioni indultas vobis concedimus et auctoritate apostolica confirmamus. Concedimus etiam vobis, ut aliquem ex fratribus vestris, quem abbas pastorali cura dignum cognoverit, in quibuslibet ecclesiis vestris constituendi et divina sacramenta dispensandi plenariam potestatem habeatis. Prohibemus autem, ut ipsius loci advocatiam nullus usurpet, sed dux Lotharingię, qui pro tempore fuerit, sicut a bonę memorię Conrado Romanorum quondam rege rationabiliter statutum est, absque aliqua exactione vobis et rebus vestris patrocinium prebeat. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat eandem ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet iniustis vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolicę auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui
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dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine divine ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco iusta servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas caput meum domine BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Liudo Sabinensis episcopus subscripsi. Ego lohannes Albanensis episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego lohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis tituli sanctę Susannę subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancti Georgii ad velum aureum subscripsi. Ego Lanfredus diaconus cardinalis sancte Marię novę subscripsi. Datierung: Datum Luce per manum Iohannis sanctę Romanę ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, XVIII kalendas maii indictione XII incarnationis dominice anno MCLXIIII , pontificatus vero dompni Victoris pape IIII anno V.
V 95 Lucca, 1164, April 15 Viktor IV. bestätigt dem Stift S. Maria in Parc unter Abt Philipp die Kirche von Pont- à-Celles, die d iesem von Herzog Gottfried von Lothringen und Kastellan Franco von Brüssel geschenkt worden war. Original, Leuven, Rijksarchief, Arch. eccl. 9384 [A]; Init.: Religiosorum votis facilem; Druck: Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 243, Nr. 108; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 135, Nr. 87; Abb. dig.: PH Rijksarchief Leuven. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Philippo abbati ecclesię sanctę Marię de Parco eiusque fratribus salutem et apostolicam benedictionem. Religiosorum votis facilem prebere debemus assensum et pie postulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri. Inde est, dilecti in domino filii, quod vestras rationabiles petitiones clementer admittimus et ecclesiam, quę est in Cella, cum dote sua et decima et universis suis pertinentiis, quam ab illustri viro God. duce Lotharingię et Francone castellano Brusellen[si], qui eam ab ipso duce tenebat, rationabiliter obtinuistis, apostolica vobis auctoritate confirmamus et perpetua libertate habendam concedimus. Salva sedis apostolicę auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si quis autem hanc nostrę constitutionis paginam sciens temere contra eam venire presumpserit, iram dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et apostolicę sedis indignationem se noverit incursurum. Datierung: Datum Lucę, XVII kalendas maii.
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V 96 Lucca, 1164, April 18 Viktor IV. stellt das Stift S. Michiels in Antwerpen unter Abt Tebald unter päpstlichen Schutz und bestätigt sämtliche Besitzungen, Rechte und die Gewohnheiten der Prämonstratenser. Original, Averbode, Abteiarchiv, 3. Abt. Urk. Nr. 8 [A]; Init.: Religiosis votis dignum; Druck: Goetschalckx: Oorkondenboeck, S. 37, Nr. 19; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 243, Nr. 109; Regg./Verz.: Mayr: Der Pontifikat, S. 135, Nr. 88; Abb. dig.: PH Averbode, Abteiarchiv. Text (Transkription d. Verf.): Victor episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Tebaldo abbati ecclesie sancti Michaelis de Antwerpia eiusque fratribus tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum. Religiosis votis dignum est facilem prebere consensum et devota petitio, quę a rationis tramite non discordat, celerem sortiri debet effectum. Eapropter, dilecti in [domino] filii, vestris iustis postulationibus benignum prebentes assensum clementer annuimus et predecessoris nostri felicis memorię papę Eugenii vestigiis inherentes prefatum locum, in quo divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum deum et beati Augusti regulam et Premonstratensium fratrum ordinem in eodem loco noscitur institutus, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Confirmamus vobis etiam hoc, quod canonici sanctę Marię per manum atque privilegium venerabilis fratris nostri Nic[olai] [Cameracensis] episcopi vobis concesserunt, videlicet ut in pascha atque pentecosten baptisterium celebrandi licentiam habeatis, infirmos quoque omni tempore intra parrochiam ipsorum visitandi oleoque sacro perungendi ac mortuos sepeliendi. Oblationes quoque, quę in ecclesia vestra vel in cappellis vestris omni tempore offeruntur, predicti canonici vobis habendas concesserunt, exceptis his, quę pro parrochianis eorum offeruntur, qui in vita sua religionis habitum minime receperunt. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis deo propitio poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hęc propriis duximus exprimenda vocabulis: curtem Potflit cum duobus molendinis, Novam curtem, curtem Harincrode, curtem Ossele, curtem Parcum, curtem Halterle, curtem Marcblas, terram Wortele cum tertia parte decimarum eiusdem villę, curtem Haga, curtem Hockesele, terram Santflit cum quinto manipulo segetum et duabus partibus decimarum eiusdem villę, terram in Berendrecht, terram in Linlo, terram in Orderen, terram in Wilmardunc, terram in Abendunc, terram super Mur, terram in Akerne, terram in Steburgenwert, terram in Burcherwar, curtem, in qua sorores vestrę habitant cum libertate ecclesię earumdem sororum, piscationem [Hu]ntemuden, piscationem anchorarum, quotquot habere potueritis, sicut Iordanus de Beverna pietatis intuitu vobis noscitur concessisse, cum mancipiis et pascuis et nemoribus et mansuris. Obeunte v[ero t]e nunc eiusdem loci abbate vel tuorum quolibet successorum, nullus ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consensu vel fratrum
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pars [consilii] sanioris secundum dei timorem et beati Augustini regulam providerint eligendum. Nulli etiam fratrum vestrorum post factam in eodem loco profess[ionem absque abbatis licentia] fas sit aliqua levitate de claustro discedere, discedentem vero sine communium litterarum cautione nullus audeat [re]tin[ere]. Liceat vobis insuper, si quando generale supervenerit [interdictu]m, clausis ianuis, exclusis excommunicatis et interdictis divina officia celebrare. Sancimus etiam, ut ecclesia vestra ab omni episcoporum nova et indebita exaction[ne libe]ra semper et quieta permaneat. Sane decimas novalium vestrorum et earum terrarum vestri iuris, quas cotidiani maris fluctus opprimunt, si [eas] quolibet labore vel sumptu ab eisdem fluctibus defendere forte potueritis, sive de nutrimentis vestrorum animalium nullus a vobis presumat exigere. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Salva sedis apostolicę auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Vestimenta quoque sacerdotalia seu levitica, pallas altaris et corporalia benedicendi tibi, fili abba, licentiam attribuimus. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostrę constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Vic papa/tor IIII Rota-Devise: Tu es gloria mea, tu es susceptor meus, tu exaltas [caput meum domine] BV: x K: – Subskr.: Ego Victor catholice ecclesie episcopus subscripsi. Ego Liudo Sabinensis episcopus subscripsi. Ego Iohannes Albanensis episcopus subscripsi. Ego Theodericus Signinus episcopus subscripsi. Ego Guido presbiter cardinalis tituli Calixti subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis titulis sancte Susanne subscripsi. Ego Berardus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancti Georgii ad velum aureum subscripsi. Ego Lanfredus diaconus cardinalis sancte Marie nove subscripsi. Datierung: [Datum Luce per manum Iohannis sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii, XIIII kalendas maii indictione XII incarnationis dominice anno MCLXV, ponti ficatus vero dompni Victoris pape IIII anno V.] [Die Datierung wurde dem Druck Ramackers᾽ entnommen. Auf der digitalen Abbildung liegt ein Lineal auf der einschlägigen Stelle, offenbar, um die Plica beiseitezuhalten.]
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Paschalis III. 1164 – 11681891 P *1 (vor 1166, November 18) Paschalis III. entsendet Erzbischof Hillin von Trier als Legaten, um in einer Streitsache zwischen dem Abt des Klosters Hornbach, Gregor, und Anselm von Ringelste bezüglich des Kirchenbodens von Walsheim zu entscheiden. Erwähnt in P 8; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP X, S. 133, Nr. *309. Mit Boshof (GP) ist nicht auszuschließen, dass bereits Viktor IV. die Entsendung des Legaten vornahm.
P *2 Paschalis III. weiht Ludwig zum Bischof von Basel.
(1164)
Erwähnt in Pacto Anagnino, ed. MGH Const. I, S. 352, Nr. 249, c. 21 und in Pace Veneta, ed. ibid., S. 364, Nr. 260, c. 21; [vgl. GP und P *7]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II/2, S. 226, Nr. *22. Brackmann (GP) und Trouillat gingen davon aus, dass Ludwig nach Bischof Ortliebs Tod im Jahre 1164 noch im selben Jahr als Bischof nachfolgte.
P 3 Lucca, 1164, Mai 3 Paschalis III. wiederholt in einem Rundschreiben eine einstige Aufforderung Innozenz᾽ II. an Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Pröpste und weitere kirchliche Würdenträger, die Brüder des Hospitals zu unterstützen. Inseriert in ein undatiertes Vidimus der Urkunde Paschalis’ III. ausgestellt durch Bischof Johann I. von Kammin; Init.: Quam amabilis [deo] et; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14485; Delaville Le Roulx: Cartulaire, Bd. I, S. 234, Nr. 332 [vgl. Hiestand: Papsturkunden für Templer und Johanniter, Bd. II, S. 257, Nr. 57, S. 261, Nr. 62]. Herrn Dr. Falko Neininger (Brandenburgisches LHA) sei für die rasche Zusendung eines Digitalisats der bischöflichen Urkunde und die Übermittlung wertvoller Informationen herzlich gedankt. Text (Transkription d. Verf.): Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabilis fratribus archiepiscopis episcopis et dilectis filiis abbatibus, prepositis et universis ecclesiarum prelatis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Quam amabilis [deo] et quam venerandus hominibus locus existat, quam etiam iocundum et utile receptaculum peregrinis et pauperibus prebeat Iherosolimitanum xenodochium, hii, qui per diversa maris et terre pericula, 891 Die von Sprenger: Ein Deperditum, S. 261 – 276 und Clemens: Zeugen des Verlustes, S. 341 – 346 beschriebenen Deperdita können aufgrund der fehlenden Informationen nicht als eigene Nummer aufgenommen werden.
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pie devotionis intuitu, civitatem sanctam Iherusalem et sepulchrum domini visitant, assidue recognoscunt. Ibi enim egentes et pauperes reficiuntur, infirmis multimoda humanitatis obsequia exhibentur et diversis laboribus atque periculis fatigati, resumptis viribus, recreantur, atque, ut ipsi ad sacrosancta loca domini nostri Ihesu Christi corporali presentia dedicata securius valeant proficisci, servientes, quos fratres eiusdem domus ad hoc officium specialiter deputatos propriis sumptibus retinent, cum oportunitas exigit, devote ac diligenter efficiunt. Quia ergo eisdem fratribus ad tantorum sumptuum inmensitatem facultates proprie non sufficiunt, caritatem vestram per apostolica scripta hortamur in domino, quatenus de vestra habundacia eorum inopiam suppleatis et populum vobis commissum ipsorum fraternitatem assumere et ad peregrinorum sustentationem collectas facere in peccatorum suorum remissionem frequentibus exhortationibus moneatis; hoc scientes, quoniam eandem hospitalem domum cum omnibus ad ipsam pertinentibus sub beati Petri et nostra protectione suscepimus et scripti nostri pagina communivimus. Et quicumque de facultatibus sibi a deo collatis ei subvenerit et in tam sancta fraternitate se collegam statuerit eique beneficia annuatim persolverit, septimam ei partem iniuncte penitentie, confisi de beatorum Petri et Pauli apostolorum meritis, indulgemus. Ob reverenciam quoque ipsius venerabilis domus aucto ritate apostolica constituimus, ut hii, qui eorum fraternitatem assumpserint, si forte ecclesie, ad quas pertinent, fuerint interdicte eosque mori contigerit, eisdem ecclesiastica sepultura non negetur, nisi nominatim excommunicationis vinculo fuerint innodati. Adicientes insuper, ut, si qui eorundem fratrum, qui ad recipiendas easdem fraternitates vel collectas missi fuerint, in quamlibet civitatem, castellum vel vicum advenerint, si forte locus ipse a divinis officiis fuerit interdictus, in eorum adventu semel in anno aperiantur ecclesie et excommunicatis eiectis divina ibi celebrentur officia. Ad maiorem quoque vestre mercedis cumulum nichilominus vobis mandando precipimus, quatenus hanc nostram constitucionem per vestras parrochias propriis litteris nunciari faciatis. Preterea, si qui de clericis ecclesiarum vestrarum prefatis fratribus sponte vel gratis per annum vel biennium servire dec[reveri]nt, interim nos impediantur neque ecclesiasticos redditus amittant. Datierung: Datum Luce, […] nonas maii.
P *4 (vor 1165, Dezember 29) Paschalis III. delegiert kraft seiner Autorität die Heiligsprechung Karls des Großen in Aachen. Erwähnt in D F I 502 von 1166, Januar 8; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung, S. 152, Anm. 268. Krafft sprach sich dafür aus, dass eine – heute nicht mehr existierende – Urkunde Paschalis᾽ III. „möglicherweise […] noch in der Neuzeit erhalten“ gewesen ist. Petersohn: Die päpstliche Kanonisationsdelegation, S. 171 f. befürwortete, sich auf ein „sicheres Zeugnis“ stützend, dass damals eine von Papst Paschalis III. stammende förmliche Delegation vorgelegen haben musste; vgl. die Quellenangaben bei Petersohn sowie Engels: Des Reiches, S. 39 – 41; Herbers: Karl der Große und Santiago, S. 185; Vones: Heiligsprechung, S. 91.
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P 5 Viterbo, (1166), April 13 Paschalis III. fordert König Ludwig VII. von Frankreich auf, sich entgegen seiner bisherigen Positionierung im Schisma seiner Obödienz anzuschließen, um die kirchliche Einheit wiederherzustellen. Kopial [Sprenger: Ein Deperditum, S. 267, Anm. 24]; Init.: Predecessoris nostri felicis; Druck: Bouquet: Recueil, Bd. XVI, S. 118, Nr. 363; Duchesne: Historiae Francorum, Bd. IV, S. 729, Nr. 459; Regg./Verz.: JL 14486; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 331, Nr. 102. Bouquet und Laudage: Alexander III., S. 162, Anm. 58, datierten auf 1165, Ohnsorge: Päpstliche und gegenpäpstliche Legaten, S. 19 und Sprenger: Ein Deperditum, S. 267, Anm. 24 ließen das Datum dagegen offen. Jaffé, Reuter: Geschichte, Bd. II, S. 196, Anm. 4 und Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 137 datierten auf 1166.
P 6 Viterbo, (1166), April 13 Paschalis III. mahnt den Bischof B. von Feltre (nobilem virum), sich vor der gegnerischen Seite im Schisma in Acht zu nehmen, und ruft ihn zum Wohl des inneren Friedens der Kirche zur Unterstützung auf. Kopial [vgl. Sprenger: Ein Deperditum, S. 267, Anm. 24]; Init.: Nobilitatem tuam tanto; Druck: Bouquet: Recueil, Bd. XVI , S. 119, Nr. 364; Duchesne: Historiae Francorum, Bd. IV, S. 728, Nr. 455; Regg./Verz.: JL 14487;
P *7 Paschalis III. weiht Rudolf zum Bischof von Straßburg.
(1167)
Erwähnt in Pacto Anagnino, ed. MGH Const. I, S. 352, Nr. 249, c. 21 und in Pace Veneta, ed. ibid., S. 364, Nr. 260, c. 21; [vgl. GP und P *2]; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP III, S. 15, Nr. *40; Wentzcke: Regesten der Bischöfe von Strassburg, Bd. I/2, S. 343, Nr. 581.
P 8 Viterbo, 1166, November 18 Paschalis III. bestätigt Abt Gregor des Klosters Hornbach die Entscheidung in der Streitsache mit Anselm von Ringelste bezüglich des Kirchenbodens in Walsheim. Original, München, Bayerisches HS tA; Init.: Iustum ac rationabile; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 381, Nr. 433; Regg./Verz.: JL 14488; GP X, S. 133, Nr. 310; Pflugk-Harttung: Beiträge, S. 108, Nr. 191; Goerz: Mittelrheinische Regesten, Bd. II, Nachtrag, Nr. 2291; Parisse: Bullaire, S. 83; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 8365. Text (Transkription d. Verf.): Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Gregorio Horembacensi abbati eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Iustum ac rationabile est, ut ea, quę a venerabilibus fratribus nostris episcopis auctoritate sedis apostolicę terminantur, in sua stabilitate firma permaneant et, ne aliquorum temeritate
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in posterum violentur, robur perpetue firmitatis auctoritate eiusdem sedis convenit obtinere. Eapropter, dilecte in domino fili abbas, tuis iustis postulationibus, quas nobis per dilectum filium nostrum Sigifridum sacerdotem tuum porrexisti, grato concurrentes assensu sententiam super controversia fundi ecclesię de Wazehiheim inter te et Anselmum de Ringelste exorta a venerabili fratri nostro Illino Treverorum archiepiscopo rationabiliter prolatam, cuius controversię decisionem a sede apostolica absque remedio appellationis idem frater noster archiepiscopus et prefate sedis legatus suscepit terminandam, devotioni tue auctoritate apostolica confirmamus et fundum prenominate ecclesię, quem tibi et ecclesię tuę per eiusdem fratris nostri sententiam constat adiudicatum, tibi tuisque successoribus presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut nulli omnino hominum de cetero liceat hanc nostrę confirmationis paginam infringere aut te et tuos successores super investitura fundi prefatę ecclesię de Wazehiheim inquietare, sed in tua tuorumque successorum potestate investitura fundi ipsius ecclesię libera consist[at] et, cui ipsum fundum, obeunte prenominato Sigifrido sacerdote, qui eum per te in presentiarum noscitur tenere, volueris concedere, canonice tu et [tui] successores concedatis. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis pa[gi]nam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiov[e comm]onita, nisi presumtionem suam congrua [sat]isfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino [iudi]cio existere de perpetrata iniqu[itate] cognoscat et a sacratissimo corpore [et san]guine dei et domini redemptoris nostri Ihesu Christi ali[ena] fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eam servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis pe[rci]piant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Pas papa/calis III Rota-Devise: Adiutor meus esto domine, ne derelinquas me BV: x K: – Subskr.: Ego Pascalis catholice ecclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes Albanensis episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Umfredus presbiter cardinalis tituli [sancte] Susannę subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Landus sancti Angeli diaconus cardinalis subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Lanfredus sancte Marie nove diaconus cardinalis subscripsi. Datierung: Datum Viterbii per manum Iohannis sanctę Romane ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, XIIII kalendas decembris indictione XV incarnationis dominice anno MCLXVII, pontificatus vero dompni Pascalis pape III anno III.
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P *9 (1167, März 5 – 1168, September 20) Paschalis III. überträgt dem Erzbischof Christian von Mainz das Pallium. Deperditum (?), erwähnt in der Chronica magistri Rogeri de Hoveden, ed. Stubbs, S. 140 und in Ex gestis Henrici II. et Ricardi I., ed. Liebermann, S. 97; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: GP IV , S. 165, Nr. *382; ibid., S. 180, Nr. 430; Böhmer: Regesta archiepiscoporum Maguntinensium, Bd. II, S. 20, Nr. 29.
P *10 1167, März 5 – 1168, September 20 Paschalis III. entsendet Christian von Mainz als Legaten und stattet ihn mit Briefen mit dem Wortlaut Paschalis episcopus servus servorum dei. Christianissimo Christiano sedis apostolice legato imperialis aule cancellario et Romane ecclesie filio fidelissimo salutem et apostolicam benedictionem aus. Erwähnt in den Gesta archiepiscoporum Magdeburgensium (in margine adiecit), ed. Schum, S. 417; vgl. Annales Stadenses ad annum 1172, ed. Lappenberg, S. 347; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14494; GP IV, S. 165, Nr. *383; Böhmer: Regesta archiepiscoporum Maguntinensium, Bd. II, S. 40, Nr. 129.
P 11 Rom, S. Peter, 1167, Juli 31 Paschalis III . bestätigt dem Domstift zu Straßburg ein Edikt Kaiser Friedrichs I. (D F I *1146), das Regelungen zur Zinseintreibung enthält. Original, Strassburg, Arch. départ. du Bas-Rhin, G 2733/6; Init.: Immobili debet esse; Druck: Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. X, S. 25, Nr. 9; Wiegand: Urkunden buch der Stadt Straßburg, Bd. I, S. 95, Nr. 114; Regg./Verz.: JL 14489; GP III , S. 19, Nr. 6; Wentzcke: Regesten der Bischöfe von Strassburg, Bd. I/2, S. 343, Nr. 583; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 331, Nr. 103; Abb. dig.: PH Arch. départ. du Bas-Rhin, Strassbourg. Text (Transkription d. Verf.): Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis C[onrado] preposito, H. decano et ceteris canonicis maioris ecclesię Argentinensis salutem et apostolicam benedictionem. Immobili debet esse firmitate subnixum, quod imperialis statuit maiestas et apostolica confirmat auctoritas. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus, quas nobis per dilectum filium nostrum Henr[icum] archidiaconum vestrum porrexistis, grato concurrentes assensu edictum imperiale, quod serenissimus imperator Fredericus semper augustus in episcopatu Argentinensi promulgavit et episcopus vester cum clero sub discrimine officii et beneficii affirmavit et populus iureiurando firmavit, devotioni vestrę apostolica auctoritate confirmamus et presenti scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut secundum statuta eiusdem filii de cetero tributarii ecclesię vestrę statutis temporibus iura vobis absque contradictione persolvant, et, si contumaciter ea usque ad festum sancti Andręę retinere presumpserint et satisfacere neglexerint, a iure proprio cadant et, si proterve adhuc retinuerint, anathematis gladio feriantur. Et ad hęc adicimus, ut nemo ecclesiam aut atrium vestrę ecclesię violare presumat et, qui fecerit, excommunicatus et infamis,
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prout in statutis iam dicti filii nostri decretum est, usque ad condignam satisfactionem habeatur. Nulli ergo omnino hominum fas sit hanc nostrę confirmationis paginam temere infringere aut ei aliquatinus contraire. Si quis autem tributariorum et censualium sacerdos confirmationem nostram et edictum imperiale pronuntiare et summa diligentia servare neglexerit, post tertiam ammonitionem fratrum suspensum eum esse decernimus, donec episcopo et vobis satisfecerit. Datierung: Datum Romę, apud sanctum Petrum, II kalendas augusti.
P 12 Rom, S. Peter, 1167, August 6 Paschalis III. verbietet Bischof Ludwig von Basel und seinen Nachfolgern den vierjährlichen Einzug der Zehnten sowie deren Veräußerung und befiehlt den jährlichen Bezug desselben. Kopial; Init.: Oportet nos pro; Druck: Trouillat: Monuments, Bd. I, S. 344, Nr. 226; Regg./Verz.: JL 14490; GP II /2, S. 226, Nr. 23; Ochs: Geschichte, Bd. I, S. 263, Anm. 2; Bader: Regesta, S. 216; Winistörfer: Die Grafen von Froburg, S. 63; Boos: Geschichte, S. 35; Hidber: Schweizerisches Urkundenregister, Bd. II, S. 213, Nr. 2231; Vautrey: Histoire, Bd. I, S. 174; Kocher: Solothurner Urkundenbuch, Bd. I, S. 101, Nr. 197.
P 13 Rom, S. Peter, 1167, August 6 Paschalis III. stellt das Kloster Stablo unter apostolischen Schutz und bestätigt ihm sämtliche Güter und Rechte. Original, verschollen; Init.: Pie postulatio voluntatis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 290, Nr. 327; Halkin: Recueil des chartes de l᾽abbaye de Stavelot-Malmédy, Bd. I, S. 494; Regg./Verz.: JL 14491; GP VII, S. 115, Nr. 355; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 34; Krafft: Bene Valete, S. 233. Sprenger: Ein Deperditum, S. 266 f., v. a. Anm. 21 hatte das Stück vergeblich gesucht. Zuletzt war das Original, das sich bereits in schlechtem Zustand befand, im Zuge der Edition Halkins im Staatsarchiv Düsseldorf herangezogen worden. Wie Jörg Franzkowiak (LA Nordrhein-Westfalen) auf Anfrage bestätigte, war das Original im Archiv der ehemaligen Reichsabtei Stablo-Malmedy enthalten. Oediger: Das Hauptstaatsarchiv, S. 23 ist zu entnehmen, dass diese Unterlagen im Jahr 1946 an das Staatsarchiv Lüttich abgegeben wurden, wie auch die Leiterin des Staatsarchivs Eupen, Els Herrebout, mitteilte. Dort jedoch war die Urkunde, wie Anne Jacquemin (Chef de service) bekannt gab, nicht auffindbar („this charter is missing in our archives“).
P 14 Rom, S. Peter, 1167, August 6 Paschalis III. verleiht dem Abt des Klosters Stablo, Erlebald, das Recht, Ring, Mitra, Dalmatika und Sandalen innerhalb seiner K irche und am Königshof zu tragen. Er gestattet ihm zudem, in der Kirche zu predigen, und bestätigt ihm die Schenkung des Bischofs Alexander von Lüttich.
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Original, Liège, AdE, Stavelot, Nr. 29 A; Init.: Consuevit apostolicę sedis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 293, Nr. 328; Regg./Verz.: JL 14492; Gachard: Notice historique, S. 15, Nr. 23; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 34; Sprenger: Ein Deperditum, S. 266; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH Liège, AdE; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 93. Text (Transkription d. Verf.): Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Erlebaldo Stabulensi abbati eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Consuevit apostolicę sedis clementia humiles ac devotos filios ex assueta benignitate propensius diligere et in suis iustis petitionibus efficaciter exaudire. Eapropter, dilecte in domino fili Erlebalde abbas, tuę sinceritatis devotionem immobilemque tui animi constantiam, quam erga sedem apostolicam et nos ipsos multis ac magnis obsequiis te indubitanter habere cognovimus, propensius intuentes, tuis iustis postulationibus clementer annuimus et anulum, mitram, dalmaticam et sandalia in precipuis festivitatibus et in ceteris congruis temporibus infra tuam ecclesiam tibi tuisque successoribus et in regali curia personę tuę tantum deferenda auctoritate apostolica concedimus et presentis scripti privilegio confirmamus. Parrochialem quoque ecclesiam sancti Sebastiani, quę est in Stabulis, duas ronas et ecclesiam de Francorcamp, quas tibi et successoribus tuis venerabilis frater noster Alexander, Leodiensis episcopus, pro suo anniversario concessit, sicut in privilegio ipsius tibi, ut dictum est, et successoribus tuis concesso continere dinoscitur, apostolica tibi et successoribus tuis nichilominus auctoritate confirmamus. Propterea de discretione tua bene per omnia sperantes, ad honorem dei et ad salutem fidelium animarum ex consueta benignitate sedis apostolicę potestatem tibi damus in ecclesia sermonem ad populum facere et verbum dei fidelibus annuntiare. Tua itaque interest, dilecte in domino fili, dare operam, quam possis, ut te tam providum ac sollicitum in commissis exhibeas, ut retributionem iustorum audire merearis. Euge serve bone, quia super pauca fuisti fidelis, intra in gaudium domini tui super omnia bona constituendus. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Pasca papa/lis III Rota-Devise: Adiutor meus esto domine, ne derelinquas me BV: x K: – Subskr.: Ego Pascalis catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes Albanensis episcopus subscripsi. Ego Martinus Tusculanus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Umfredus presbiter cardinalis tituli sancte Sussanne subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Opizo presbiter cardinalis tituli sancti Clementis subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Lanfredus diaconus cardinalis sancte Marie nove subscripsi. Datierung: Datum Romę apud sanctum Petrum per manum Iohannis sanctę Romanę ecclesię presbiteri cardinalis et cancellarii, VIII idus augustus indictione XV incarnationis dominicę anno MCLXVII, pontificatus vero dompni Pascalis pape III anno III.
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P *15 Rom, S. Peter, 1167, Juli 30 – 1167, August 6 Paschalis III. gewährt Hermann, dem Abt des Klosters Fulda, die Konsekration und das Recht, die niederen Weihen vorzunehmen. Deperditum, erwähnt in Bruschius: Monasteriorum, S. 61, Brower: Fuldensium antiquitatum, S. 300 und Schannat: Historia Fuldensis, Bd. III, S. 179; Init.: –; Druck: –; Regg./ Verz.: JL 14493; GP IV , S. 401, Nr. *127; Pflugk-Harttung: Diplomatisch-historische Forschungen, S. 508, Nr. 49; Wehlt: Reichsabtei, S. 309, Anm. 338.
P 16 Rom, S. Peter, 1168, Februar 27 Paschalis III. bestätigt Erzbischof Philipp von Köln die Enthebung des Bistums Cambrai aus dem Reimser Metropolitenverband und die Überweisung an den Kölner. Original, Köln, Stadtarchiv, Domstift Urkunden 3 / 859; Init.: Sedes apostolica quę; Druck: Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte, Bd. I, S. 300, Nr. 431; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 294, Nr. 329; Regg./Verz.: JL 14495; GP VII , S. 115, Nr. 356; Korth: Liber, S. 122, Nr. 17; Knipping: Regesten der Erzbischöfe von Köln, Bd. II, Nr. 908; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 8407; PH Goe; Abb. ana.: DIGUB II/3, Taf. 20. Jaffé, Lacomblet, Pflugk-Harttung und Bischoff datierten auf 1168, Februar 26, hier datiert nach Schieffer (GP) und Krafft. Text (Transkription d. Verf.): Pascalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Philippo Coloniensi archiepiscopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Sedes apostolica, quę fidei et totius religionis est fundamentum, omnium sollicitudinem gerit ecclesiarum et, sicut eos, qui sibi devotionis atque debite reverentię iura conservant, promovet et honorat, ita contumacium proterviam aggravare et comprimere consuevit. lnde est, venerabilis in domino frater, quod episcopatum Cameracensem, qui hactenus metropolitano Remensi subiectus extitit, pro eo, quod eadem Remensis ecclesia cum suo pastore Rolando scismatico et eius parti adherendo lepra ipsius commaculari non timuit et propterea matri suę sacrosanctę Romanę ecclesię plurimum restitisse dinoscitur, ab ipsius obedientia atque subiectione emancipamus et tibi atque Coloniensi ecclesię, cuius fidei et devotionis sinceritatem atque constantiam erga nos sumus experti, eundem episcopatum Cameracensem subiciendo concedimus et confirmamus. Statuentes, ut episcopus Cameracensis a Coloniensi metropolitano consecrationem episcopalem recipiat et tam ipse quam clerus suus ei omnem obedientiam atque reverentiam, quam Remensi predecessores sui debuerunt, exhibeat. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat hanc nostrę constitutionis paginam infringere vel ei ausu temerario in aliquo contraire salva sedis apostolicę auctoritate. Si qua igitur infuturum ecclesiastica secularisve persona, hanc nostram concessionem vel confirmationem sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat, et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini nostri
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Ihesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem eam servantibus sit pax domini nostri Ihesu Christi, quatinus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eternę pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Pas papa/calis III Rota-Devise: Adiutor meus esto domine, ne derelinquas me BV: x K: – Subskr.: Ego Pascalis catholicę ecclesię episcopus subscripsi. Ego Iohannes Albanensis episcopus subscripsi. Ego Martinus Tusculanus episcopus subscripsi. Ego Vivianus Prenestinus episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis tituli sancte Susanne subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Iohannes de Sculcula sancte Romane ecclesie cardinalis subscripsi. Ego Otto diaconus cardinalis sancte Romane ecclesie subscripsi. Ego Wido sanctę Romane ecclesię diaconus cardinalis subscripsi. Ego Stefanus sancte Romane ecclesię diaconus cardinalis subscripsi. Datierung: Datum Romę apud sanctum Petrum per manum Riccardi civitatis Castellanę episcopi, IIII kalendas martii indictione I incarnationis dominicę anno MCLXVIIII, pontificatus vero domini Pascalis pape III anno IIII.
Calixt III. (1168 – 1178) Ca 1 (1168 – 1173) Calixt III. stellt auf Bitten des Abtes Radulf das Kloster Alpirsbach unter aposto lischen Schutz und bestätigt die Regel des Heiligen Benedikt sowie sämtliche Besitzungen des Klosters. Er bescheinigt zahlreiche Rechte (freie Wahl des Abtes sowie des Vogtes, Bestattung etc.) und befreit das Kloster von den jährlichen Zinszahlungen an den Lateranpalast. Kopial, Stuttgart HStA (Auss.), A 470 U 2; Init.: Quociens […]; Druck: [vgl. GP]; Regg./ Verz.: GP II/1, S. 208, Nr. 4; Abb. dig.: PH Stuttgart, HStA. Die wohl im 12.–14. Jahrhundert angefertigte Abschrift wurde auf der Rückseite einer Urkunde Papst Paschalis᾽ II. von 1101, April 12 notiert; für eine zeitnahe Abschrift spricht, dass der Kopist lediglich die Formelansätze festhielt, die Rezipienten also mit dem weiteren Wortlaut vertraut gewesen sein könnten; Schrift und Kopiermedium sprechen für eine Abschrift, die lediglich der Archivierung dienen sollte, nicht aber zu repräsentativen Zwecken angefertigt wurde. Die bislang ungedruckte Abschrift Brackmanns konnte aufgrund einer im Prozess befindlichen Neuedition nicht eingesehen werden. Den Mitarbeitern des Stuttgarter HStA sei für die Übersendung eines Digitalisats der Urkunden Paschalis᾽ II. herzlich gedankt.
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Forschungsbasis
Text (Transkription d. Verf.): Radulfo abbati monasterii sancti Benedicti, quod situm est in loco, qui dicitur Alpeirsphach, eiusque fratribus tam presentibus quam futuris regularem vitam professis in perpetuum. Quociens […]2892. Usque a[…]3893 et felicis memorie Pascalis pape vestigiis inherentes prefatum monasterium […] divino […]4894. Usque notabilis locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum adiacenti silva […]. Liceat, quod vobis […]. Sepulturam preterea […]. Obeunte vero […]. Abbas sane cum fratribus […]. [Ad]5895 Dei nomen ergo […]. Salva se[dis] apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iusticia […]. Ad indicium autem percepte huius a sedis apostolica libertas bizantium unum […].
Ca *2 (1169 ex. – 1170 in.?) Calixt III. übersendet dem Erzbischof Baldwin von Bremen durch den Kardinalpresbyter Unfred und den Bischof Sigewin von Viterbo das Pallium. Erwähnt in den Annales Stadenses ad annum 1168, ed. Lappenberg, S. 346; vgl. Annales Bremenses ad annum 1168, ed. Jaffé, S. 856; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP VI , S. 82, Nr. *153; May: Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. I, S. 150, Nr. 576.
Ca *3 (1169 ex. – 1177 in.) Calixt III. verleiht dem Trierer Erzbischof Arnold das Pallium. Erwähnt in den Annales Stadenses ad annum 1168, ed. Lappenberg, S. 346; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP X, S. 134, Nr. *313; Heydenreich: Die Metropolitangewalt, S. 160, Nr. 157.
Ca 4 Faenza, (1169), März 16 Calixt III. beauftragt den Propst und Dekan des Kölner Domstiftes sowie den Abt des Klosters Kamp mit der Untersuchung und Schlichtung einer Streitsache zwischen der Äbtissin von Dietkirchen und den Pfarrangehörigen von Sechtem bei Bonn. Original, LA Nordrhein-Westfalen, Dietkirchen, Urkunden sive Akten, N. 7; Init.: Pervenit ad audientiam; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 295, Nr. 330; Regg./Verz.: JL 14496; GP VII, S. 255, Nr. 3; ibid., S. 140, Nr. 23; ibid., S. 295, Nr. 6; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LA Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland.
892 Die im Originaltext befindliche Abkürzung für et cetera wurde in der Transkription mit eckigen Klammern aufgelöst. 893 Obwohl der Kontext eine Transkription mit anuimus wahrscheinlich macht, lässt sich diese Stelle aufgrund des für eine Rekonstruktion zu geringen Buchstabenbestandes und unleser licher Stellen auf der Abbildung nicht sicher auflösen. 894 Nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob divino hier als erstes Wort eines neuen Satzes zu sehen ist. 895 Das Wort ad wurde durchgestrichen.
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Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis B[runoni] preposito, H[ugoni] decano maioris ecclesie in Colonia et T[heoderico] Campensi abbati salutem et apostolicam benedictionem. Pervenit ad audientiam sedis apostolice, quod abbatissa de Didenkirhe a parrochianis ville de Sehteme super electione sacerdotum ecclesie eiusdem ville contra ius et rationis ordinem molestatur. Quia ergo ex collata nobis a deo apostolatus dignitate nulli in suo iure deesse possumus vel debemus et huius cause certitudinem per nos ipsos plene nosse non possumus, dilectionem vestram, de qua plurimum confidimus, in partem huius sollicitudinis advocamus ipsamque causam vobis vice nostram audiendam et fine canonico terminandam committimus. Vos ergo, tamquam viri prudentes et discreti, utramque partem ad presentiam vestram infra XV dies post harum acceptionem evocetis et, si abbatissa in presentia vestra probare potuerit, quod sui iuris sit presbiterum in iam dicta ęcclesia sine electione parrochianorum constituere, vos auctoritate apostolica id, quod in eadem ecclesia ab abbatissa factum est, firmum et ratum haberi et teneri faciatis. Si vero parrochiani ausu temerario obtemperare noluerint, canonica eos censura usque ad condignam satisfactionem cohercere non differatis. Datierung: Datum Faventie, XVII kalendas aprilis.
Ca 5 1169, vor Juni 8 Calixt III. bittet K aiser Friedrich I., der ihn als Nachfolger Paschalis᾽ III. anerkannte und ihn beauftragte, die „Wurzel der Zwietracht“ vom Apostolischen Stuhl zu entfernen, dass er bei d iesem Geschäft verharre und die Einheit der K irche wiederherstelle. Kopial; Init.: Cum per pacientiam; Druck: Brackmann: Dictamina, S. 389, Nr. 1; Regg./ Verz.: Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 331, Nr. 104.
Ca *6 (1170) Calixt III. bestätigt Propst Bertold die Pfarrrechte der Kirche zu Achkarren. Deperditum, erwähnt in einer Urkunde des Legaten Unfred, ed. Dümgè: Regesta Badensia, S. 144, Nr. 97 (vgl. GP II/1, S. 185, Nr. 6); Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II/1, S. 185, Nr. *5.
Ca 7 Viterbo, (1170), März 6 Calixt III. bewilligt die von Bischof O(tto) von Konstanz erfolgte Bestätigung der Schenkung des Immo, Wolfin und Wolfrob an das Kloster S. Trudbert. Kopial; Init.: Ex iniuncto nobis; Druck: Weech: Urkundenbuch, S. 82; Regg./Verz.: JL 14497; GP II/1, S. 182, Nr. 2; ibid., S. 139, Nr. 63; Pflugk-Harttung: Papsturkunden in Karlsruhe, S. 244; Reg. episc. Const., Bd. I, S. 114, Nr. 1017.
Ca 8 Viterbo, (1170), Februar 8 Calixt III. beauftragt Bischof Otto von Konstanz mit dem Schutz des Klosters S. Georg vor den Übergriffen der Ritter „R. und N., genannt von Ramstein“.
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Forschungsbasis
Original, Karlsruhe, GLA; Init.: Si ex iniuncto; Druck: Buhlmann: Die Päpste in ihren Beziehungen, S. 19 f.; Regg./Verz.: JL 11715e; GP II/1, S. 203, Nr. 13; ibid., S. 139, Nr. 62; ibid., S. 142, Nr. 9; Abb. dig.: PH Goe (Auss.). Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri O[ttoni] episcopo et dilectis filiis preposito et decano omnibus capituli cathedralis ecclesie in urbe Constantia constituto salutem et apostolicam benedictionem. Si ex iniuncto divinitus [pontificali munere] ecclesias regere ac defensar[e iubemus, eas profecto maxime, que ad beati Petri proprietate]m spectare noscuntur, protegere et [contra quosvis] in suis iustitiis manutenere et cons[ervare ab iniuriis tenemur. Inde es]t, quod universitati vestre per apostolica scripta mandamus et mandando precipimus, quatenus R. et [N. milites dictos de Ramestein, si post] harum receptionem et vestram ammonitionem de molestia, quam super silvam, quę sub [defensione apostolica esse non dubi]tatur et a predecessoribus nostris felicis memorie pape Urbano et Pascale et Innocentio et ab ali[is successoribus eorum monaster]io sancti Georgei confirmata fuisse agnoscitur, eidem cenobio inferre presumpserunt, nisi [infra XX dies resipuerint, canoni]ca censura eos coerceatis et donec de advocatia et de terminis silve iam prenominate, cuius [termini a loco, qui alta specula] dicitur, et conplectuntur usque scaturigines fluminis, quod dicitur Sgilta, et pergunt usque ad [locum, qui dicitur ad altare, ub]i ara facta pro signo definit predium Augensis abbatie, inde tenduntur versus orientem [per valles usque in rivum Wittenbahe,] inde in Briganam Utelinhusen, predicto monasterio satisfecerint. Et si de cetero abbatem et [fratres eius inquietare presumpserin]t, anathemati auctoritate nostra eos et eis participantes per episcopatum Constantinensem [subiacere faciatis.] Datierung: [Datum] Viterbii, VI idus februarii.
Ca 9 Viterbo, 1170, August 29 Calixt III. bestätigt auf Bitten des Propstes Nybelonus eine von seinem Legaten Unfred geschlichtete Streitsache des Klosters S. Fides in Schlettstadt. Kopial; Init.: Sanctorum patrum dictionibus; Druck: Würdtwein: Nova subsidia diplomatica, Bd. X, S. 31, Nr. 12; Regg./Verz.: JL 14498; GP III, S. 54, Nr. 3. Jaffé hatte das Initium mit sanctorum patrum sanctionibus, Würdtwein mit sanctorum patrum dictionibus wiedergegeben.
Ca 10 Viterbo, (1170), Mai 19 Calixt III. informiert die Äbtissin des Klosters Dietkirchen, Irmentrud, dass er das vom Propst und Dekan des Kölner Domstiftes gefällte Urteil in der Streitsache zwischen ihr und den Pfarrangehörigen von Sechtem bestätige. Original, LA Nordrhein-Westfalen, Dietkirchen, Urkunden sive Akten, N. 8; Init.: Ea que a; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 295, Nr. 331; Regg./Verz.: JL 14500; GP VII, S. 256, Nr. 5; ibid., S. 141, Nr. 25; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LA Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland.
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Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilecte in Christo filie Ir[mentrudi] abbatisse de Didenkirken salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que a viris religiosis super causis a sede apostolica commissis iuste et rationabiliter diffinita sunt, apostolica nos convenit auctoritate roborare, ne in posterum aliqua possint malignantium presumptione in irritum revocari. Inde est, quod nos sententiam, quam dilecti filii nostri Bruno, maioris ecclesie in Colonia prepositus, et Hugo, eiusdem ecclesie decanus, super controversia, que inter te, dilecta in Christo filia Ir[mentrudis], abbatissa de Dindenkirken, et parrochianos de Setheme vertebatur, iuste et rationabiliter protulerunt, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut nulli omnino hominum fas sit hanc nostre confirmationis paginam ausu temerario infringere vel ei aliq[u]atenus contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram se noverit incursurum. Datierung: Datum Viterbii, XVII kalendas iunii.
Ca 11 Viterbo, (1170), Juli 9 Calixt III. informiert die Äbtissin des Klosters Dietkirchen, Irmentrud, dass er das vom Propst und Dekan des Kölner Domstiftes gefällte Urteil in der Streitsache zwischen ihr und den Pfarrangehörigen von Sechtem bestätige. Original, LA Nordrhein-Westfalen, Dietkirchen, Urkunden sive Akten, N. 9; Init.: Ea que a; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 296, Nr. 332; Regg./Verz.: JL 14501; GP VII, S. 256, Nr. 6; ibid., S. 141, Nr. 26; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. dig.: PH LA Nordrhein-Westfalen, Abt. Rheinland. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilecte in Christo filie Irmentrudi abbatisse de Ditkirchen salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que a dilectis filiis nostris a nobis super aliquo negotio iudicibus delegatis iuste et rationabiliter ordinantur et decernuntur, apostolica nos convenit auctoritate roborare, ne qua ea, quod absit, in posterum valeat presumptio perturbare. Inde est, dilecta in Christo filia Ir[mentrudis] abbatissa, quod nos de consueta sedis apostolice clementia sententiam, quam dilecti filii nostri Bruno prepositus et Hugo, maioris ecclesie in Colonia decanus, a nobis iudices constituti, super controversia, que inter te et parrochianos de Setheme vertebatur, auditis utriusque partis allegationibus et testibus receptis, iuste et rationabiliter protulerunt, auctoritate apostolica firmam ac ratam habemus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut nulli omnino hominum fas sit hanc nostre confirmationis paginam ausu temerario infringere vel ei aliquatenus contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram se noverit incursurum. Datierung: Datum Viterbii, VII idus iulii.
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Forschungsbasis
Ca *12 (vor 1170/1171, Juli 9) Calixt III. beauftragt Propst B(runo) und Dechant Hu(go) des Kölner Domstifts, in der Streitsache zwischen den Pfarreingesessenen von Caldencapelle und dem Stift S. Severin zu vermitteln. Deperditum, vgl. Schmidt-Bleibtreu: Das Stift, S. 371; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP VII, S. 157, Nr. *6; ibid., S. 141, Nr. *27.
Ca 13 Viterbo, (1170/1171, Juli 9) Calixt III. beauftragt Propst B(runo) und Dechant Hu(go) des Kölner Domstifts, die Pfarreingesessenen von Caldencapelle nach Beilegung ihrer Streitsache mit dem Stift S. Severin zur Prozesskostenerstattung zu verurteilen oder durch einen Vergleich Frieden herbeizuführen. Original, Köln, Hist. Stadtarchiv des Erzbistums S. Severin, Urkunden, Nr. 9; Init.: Sicut reminiscimur controversiam; Druck: Hess: Die Urkunden des Pfarrarchivs, S. 18, Nr. 9; Jux: Heimatbuch, S. 252, Nr. 2 (m. deut. Übers.); Regg./Verz.: GP VII, S. 157, Nr. 7; ibid., S. 141, Nr. 28; Schaefer: Das Pfarrarchiv, S. 78, Nr. 4; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 14703. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis B[runoni] preposito et Hu[goni] decano maioris ecclesie in Colonia salutem et apostolicam benedictionem. Sicut reminiscimur controversiam, que vertebatur inter canonicos sancti Severini et parrochianos de Caldencapelle, vobis iam sepius audiendam et debito fine terminan dam commisimus, tandem nunc, sicut nobis innotuit, post multos canonicorum labores et plurimas expensas fine canonico terminata est. Quia igitur nulli dolus et calumpnia patrocinari debet, per presentia vobis scripta mandamus, quatinus parrochianos de Caldencapelle, qui ecclesiam sancti Severini et E. presbyterem de Lintlo totiens iniuste vexaverunt, in expensis, prout in presentia vestra probare prefata ecclesia potuerit, condempnetis vel inter eos pacifice componatis. Datierung: Datum Viterbii VII idus iulii.
Ca *14 Viterbo, 1171, Juni 1 Calixt III. stellt die Konstanzer K irche mit allen Besitzungen sowie das Kloster S. Georg unter apostolischen Schutz. Deperditum, vgl. Neugart: Episcopatus Constantiensis, Bd. I/2, S. 146, Nr. 177; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: JL 14502; GP II/1, S. 139, Nr. *64; ibid., S. 142, Nr. *10; Reg. episc. Const., Bd. I, S. 114, Nr. 1017.
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Ca 15 Montalcino, 1172, April 15 Calixt III. gewährt dem Abt des Klosters Stablo, Erlebald, das Recht, Mitra, Dalmatika und Sandalen innerhalb seiner K irche und am Königshof sowie den Ring überall zu tragen. Er gestattet ihm des Weiteren, in der Kirche predigen zu dürfen, und bestätigt ihm die Schenkung des Bischofs Alexander von Lüttich. Original, Liège, AdE, Stavelot, Nr. 031 A; Init.: Consuevit apostolicę sedis; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 296, Nr. 333; Regg./Verz.: JL 14503; Gachard: Notice historique, S. 15, Nr. 25; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 34; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH Liège, AdE; dig. Pause Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 94. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Erleboldo Stabulensi abbati eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum. Consuevit apostolicę sedis clementia humiles et devotos filios ex assueta benignitate propensius diligere et in suis petitionibus efficaciter exaudire. Eapropter, dilecte in domino fili Erlebolde abbas, predecessorum nostrorum felicis memorię pape Victoris et pape Paschalis beata vestigia sequentes et tuę sinceritatis devotionem inmobilemque tui animi constantiam, quam erga sedem apostolicam et nos ipsos multis ac magnis obsequiis te indubitanter habere cognovimus, propensius intuentes tuis iustis postulationibus clementer annuimus et anulum, mitram, dalmaticam et sandalia in precipuis festivitatibus et in ceteris congruis temporibus infra tuam ecclesiam tibi tuisque successoribus et in regali curia personę tuę tantum deferenda auctoritate apostolica concedimus et presentis scripti privilegio confirmamus. Ad decorem ver[o] et honorem persone tuę, quam pura dilectione diligimus et sincere caritatis brachiis amplexamus, tibi personaliter concedimus, ut anulum, ubicumque volueris, de cetero possis portare. Parrochialem quoque ecclesiam sancti Sebastiani, que est in Stabulis, duas ronas et ecclesiam de Francorcamp, quas tibi et successoribus tuis venerabilis frater noster Alexander, Leodiensis episcopus, pro suo anniversario concessit, sicut in privilegio ipsius tibi, ut dictum est, et successoribus tuis concesso contineri dinoscitur, apostolica tibi et successoribus tuis nichilominus auctoritate confirmamus. Preterea de discretione tua bene per omnia sperantes, ad honorem dei et ad salutem fidelium animarum ex consuet[a benign]itate sedis apostolicę potestate[m] tibi damus in ecclesia sermonem ad populum facere et verbum dei fidelibus annuntiare. Tua itaque interest, dilecte in domino fili, dare operam, quam possis, u[t te tam] providum ac sollicitum in comissis exhibeas, ut in [retri]butione iustorum audire merearis. Euge, serve bone, quia super pauca fuisti fidelis intra in gaudium domini tui super omnia bona constituendis. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Calix papa/tus tertius Rota-Devise: Conserva me domine, quoniam in te speravi BV: x K: –
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Subskr.: Ego C[alixtus c]atholicę ecclesię episcopus subscripsi. E[go Vivi]anus Prenestinus episcopus subscripsi. E[go Iohannes] Sabinensis episcopus subscripsi. Ego Iohannes presbiter cardinalis tituli Pastoris subscripsi. Ego Unfredus presbiter cardinalis tituli sancte Susanne subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Gero presbiter cardinalis tituli sancti Stephani in Celio monte subscripsi. Ego Otto presbiter cardinalis tituli sancti Laurentii in Damaso subscripsi. Ego Stephanus presbiter cardinalis tituli sanctorum Silvestri et Martini subscripsi. Ego Landus diaconus cardinalis sancti Angeli subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Stephanus diaconus cardinalis sancti Eustachii subscripsi. Ego Guifredus diaconus cardinalis sancte Marie in porticu subscripsi. Ego Nicholaus diaconus cardinalis sancte Marie in monasterio subscripsi. Ego Ughicio diaconus cardinalis sancte Marie nove subscripsi. Ego Guilielmus diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi subscripsi. Datierung: Datum apud montem Alcinum, XVII kalendas maii per manum Martini Tusculani episcopi et sanctę Romanę ecclesię cancellarii, indictione V anno dominice incarnationis MCLXXII, pontificatus vero domini Calixti pape tercii anno IIII.
Ca 16 bei S. Flaviano, (1172 nach April 15) Calixt III. übersendet ein Schreiben an den Lütticher Bischof R(adulf ), an den Propst H(einrich) und den dortigen Klerus, in dem er fordert, den der Häresie angeklagten und inhaftierten Priester Lambert freizulassen, damit er sich vor dem Papst rechtfertigen könne. Kopial, Glasgow, Museum Hunterianum, MS Hunter 454 (V.6.4), item 2, fol. 18 f.; Init.: Quod tanquam viri; Druck: Waitz: Handschriften, S. 624 f. (Ausz.); Robert: Bullaire du pape Calixte II ., S. 293, Nr. 480; Regg./Verz.: JL 14505; Abb. dig.: PH Glasgow, Museum Hunterianum. Jaffé datierte auf 1169 – 1175, Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 278, Nr. 136 und Petersohn: Kaisertum und Rom, S. 259 f., Anm. 13 auf 1172, nach April. S amantha Gilchrist (Special Collections Department, University of Glasgow) sei für ihre freundliche Bereitstellung digitaler Abbildungen der einschlägigen Textpassagen herzlich gedankt. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri R. Leodiensi episcopo, H. preposito archidiaconibus totique capitulo maioris ecclesię et universo clero eiusdem episcopii salutem et apostolicam benedictionem. Quod tanquam viri prudentes et discreti vobis et ecclesię vestrę sollerti cura providetis et presertim in his, que ad fidei catholicę firmitatem spectant, vos zelo domus dei ferventes exhibetis, gratum nobis admodum esse acceptumque noveritis. Verum quia, sicut accepimus, quemdam sacerdotem, Lambertum nomine, de heresi infamatum et se expurgare volentem, neque convictum neque confessum, ad sedis quoque apostolicę audientiam appellantem, contempta auctoritate sedis apostolicę, captivastis et vinculis addidistis, si ita est, non modicum admiramur et plurimum admirando turbamur. Inter cętera namque, quę sedis apostolicę benignitas aliis indulsit, appellationis remedium sibi misericorditer reservavit, ut
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per eam oppressis et expoliatis posset subveniri, invasoribus vero iuste et canonice obviari. Cum itaque divinę virtutis et institutionis sanctio sit, ut omnium ęcclesiarum negocia presertim de fide catholica ad nostre tendant reparationis effectum, eo quod Roma (!) ęcclesię supra petram fundata firmitas a Christo, mater est et caput constituta dignitatis et ecclesiastice magistra rationis, ut, quod ligaret super terram, ligatum esset et in cęlis et quod solveret super terram, solutum esset et in cęlis, miramur quare iam dictum Lambertum sacerdotem post appellationem ad nos factam captivare et vinculis alligare non formidastis et appellationi ac dignitati sedis apostolicę reverentiam, ut debuistis, non detulistis. Quocirca universitati vestrę per apostolica scripta mandando precipimus et firmiter iniungimus, quatinus, statim visis his litteris nostris, sepedictum Lambertum a vinculis absolvatis et ad nos super his, que ei obiciuntur, plenarie responsurum (!) venire permittatis. Si quis autem aliquid ei obicere voluerit, per se vel per nuntium suum cum litteris tamen vestris nostro se conspectui representet, et tunc, si quid in eo reprehensibile cognoverimus, qua debemus districtione, corrigemus. Preterea de Petro, Servatio, Wederico, Warnero, Cesario presbiteris, quos, ut audivimus, officio et beneficio privastis eosque extra episcopatum vestrum expulistis, eo quod sepe fato Lamberto familiaritate quadam iuncti erant, nec eum tanquam hereticum abiurare volebant, quoniam super obiectis sibi eum ad nos appellasse cognoscebant, universitati vestrę mandando precipimus, quatinus eos sine dilatione officio suo et beneficio in pace uti permittatis, donec de his, que sepe memorato Lamberto obiciuntur, plene cognoscere valeamus. Datierung: Data apud Sanctum Flavianum, IV nonas septembris.
Ca 17 bei S. Flaviano, (1172 – 1175), September 20 Calixt III. bestätigt der Äbtissin Irmentrud die Bestimmungen der Erzbischöfe Reinold und Philipp von Köln bezüglich der vita communis und der Klausur im Kloster Dietkirchen. Original, LA Nordrhein-Westfalen, Dietkirchen, Urkunden sive Akten, N. 10; Init.: Ratio pietatis exigit; Druck: Günther: Codex diplomaticus, Bd. I, S. 447, Nr. 197; Regg./Verz.: JL 14506; GP VII , S. 256, Nr. 7; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 141; Abb. ana.: Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 205, Taf. 14. Jaffé datierte auf 1169 – 1175, Günther auf 1171 – 1177, Schieffer (GP ) auf „(1172? 1174/75?), Sept. 20“; hier datiert nach Bischoff. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilecte in Christo filie Irmentrudi abbatisse de Dedethkirchin salutem et apostolicam benedictionem. Ratio pietatis exigit, ut pro sollicitudine universalis ecclesie, cuius a provisore bonorum omnium deo nobis commissa est cura, bene placentem deo religionem modis omnibus studeamus promovere, presertim illis personis propensius succurrentes, quas et sexus fragilitas et ipsius naturę mollities a bono posset proposito revocare. Ne itaque huiusmodi aut alicuius necessitatis occasio desides faciat aut, quod absit robur, conversationis infringat, apostolica eis convenit provisione consulere. Hoc nimirum intuitu, dilecta in Christo filia Irmentrudis abbatissa, tuis iustis postulationibus grato concurrentes assensu,
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quicquid venerabiles fratres nostri tam Rainaldus quam Phylippus Colonienses archiepiscopi iuste et rationabiliter ordinaverunt ad augmentum religionis de inclusione sanctimonialium et observatione communis vite sub regula beati Benedicti et de molendinis aut ceteris ecclesie pensionibus in agris, silvis, vineis, pratis omnibusque rebus tam mobilibus quam inmobilibus, decimis etiam de villa, que dicitur Sethema, quas supradicti fratres nostri ad communes usus sanctimonialium per privilegia sua confirmaverunt, firmum et ratum habemus et auctoritate apostolica confirmamus ac presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut nulli omnino hominum fas sit hanc nostre confirmationis paginam aliqua occasione infringere aut temere aliquid ex hiis inmutare. Si qua igitur ecclesiastica secularisve persona contra hoc ire temptaverit, indignationem dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram se noverit incurrisse. Datierung: Datum apud sanctum Flavianum, XII kalendas octobris.
Ca 18 S. Flaviano, (1172), September 20 Calixt III. bestätigt dem Stift Heylissem unter Abt Gerard die K irchen von Perwez und Jandrain. Original, Louvain-La-Neuve, AdE, Arch. eccl. 8292, Nr. 17 [A]; Init.: Consuevit sedis apostolice; Druck: Reusens: Analectes, Bd. XXIV, S. 217, Nr. 23; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 278, Nr. 136; Regg./Verz.: JL 12164e(1); Abb. dig.: PH Louvain-La- Neuve, AdE; PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum Dei. Dilecto filio Gerardo abbati de Hellecines et fratribus eiusdem ecclesie salutem et apostolicam benedictionem. Consuevit sedis apostolice clementia humiles ac sibi devotos filios, presertim viros religiosos, propensius diligere eorumque iustis petitionibus efficaciter annuere. Eapropter, dilecti in domino filii, nos devotionem vestram, quam erga sedem apostolicam habetis, attendentes ecclesiam de Peruez, quam Eniorrandus et Godefridus vobis cum dote et decima iuste et rationabiliter contulerunt, et ecclesiam de Iandren, quam Sigerus simili modo cum dote et decima vobis tribuit, ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut, quicquid in eisdem ecclesiis iuris et potestatis prefati Eniorandus et Godefridus ac Sigerus ecclesie vestre contulerunt, firmum vobis et ecclesie vestre ac illibatum permaneat. Salva in omnibus diocesiani episcopi canonica iustitia. Nulli ergo omnino hominum fas sit hanc nostre confirmationis paginam ausu temerario infringere vel ei aliquatenus contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram se noverit incursurum. Datierung: Datum apud sanctum Flavianum, XII kalendas octobris.
Ca 19 S. Flaviano, (1172), September 20 Calixt III. bestätigt dem Abt von Heylissem, Gerard, den Hof Stocquoi und die Schenkungen der Gräfinnen Erlendis und Juliana von Jodoigne in Molembisoul.
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Original, Louvain-La-Neuve, AdE, Arch. eccl. 8292, Nr. 18 [A]; Init.: Ea que a; Druck: Reusens: Analectes, Bd. XXIV, S. 217, Nr. 23; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 279, Nr. 137; Regg./Verz.: JL 12164e(2); Abb. dig.: PH Louvain-La-Neuve, AdE; PH Goe. Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Gerardo abbati de Ellencines salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que a venerabilibus fratribus nostris, episcopis vel quibuslibet viris religiosis iuste et rationabiliter diffinita sunt et statuta apostolica, nos convenit auctoritate roborare, ne qua ea valeat in posterum presumptio malignantium perturbare. Inde est, quod nos, qui divina disponente gratia sedem iustitie gubernandam suscepimus, tibi, dilecte fili Gerarde Elincinensis abbas, et ecclesie, cui deo auctore preesse dinosceris, in posterum providere volentes, ne qua eiusdem ecclesie, quod absit, possit utilitas deperire, curtem de Stocot cum decimis et omnibus pertinentiis suis, elemosinam quoque, quam Erlendis quondam comitissa Geldoniensis, videlicet octo bonuaria terre et decimam ex integro de Molenbisul vici in parochia Geldoniensi constituti instituit, donum tamen eius in manu sua retinuit, sed post hec Iuliana comitissa eandem helemosinam, cuius donum ad ius suum pertinebat, pro remedio anime viri sui Godefridi comitis sueque suorumque predecessorum et successorum presentibus et consentientibus filiis et filiabus suis aliisque quam pluribus ecclesie Elincinensi legitime tribuit, sicut ex rescripto privilegii venerabilis fratris nostri bone memorie Henrici quondam Leodiensis episcopi, in cuius presentia hęc acta sunt, cognovimus, tibi, dilecte fili Gerarde abbas Elincinensis, et ecclesie tue auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut nulli omnino hominum fas sit hanc nostre confirmationis paginam ausu temerario infringere vel ei aliquatenus contraire. Si quis autem contra hoc venire temptaverit, indignationem dei omnipotentis et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius et nostram se noverit incursurum. Datierung: Datum apud sanctum Flavianum, XII kalendas octobris.
Ca 20 Foligno, 1173, April 26 Calixt III. stellt das Kloster S. Blasien unter Abt Werner mit den in der Urkunde genannten Besitzungen unter seinen Schutz und bestätigt zugleich die dem Kloster schon früher verliehenen Rechte hinsichtlich der Bestellung seiner Vögte. Original, Karlsruhe, GLA , B 36, 60/74; Init.: Quia sedis apostolice; Druck: Neugart: Codex diplomaticus, Bd. II , S. 103, Nr. 877; Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. II , S. 172, Nr. 401; Regg./Verz.: JL 14504; GP II /1, S. 178, Nr. 25; Dümgè: Regesta Badensia, S. 53; Hidber: Schweizerisches Urkundenregister, Bd. II , S. 236, Nr. 2284; Pflugk-Harttung: Papsturkunden in Karlsruhe, S. 243, S. 245; Escher: Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, Bd. I, S. 205, Nr. 327; Thommen: Urkundenbuch der Stadt Basel, Bd. I, S. 33, Nr. 44; Gerwig: Zur Geschichte, S. 11, Nr. 6; Krafft: Bene Valete, S. 233; Abb. dig.: PH GLA Karlsruhe; PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 95.
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Forschungsbasis
Text (Transkription d. Verf.): Calixtus episcopus servus servorum Dei. Dilecto filio Wernero abbati monasterii sancti Blasii, quod in Constantiensi episcopatu, in loco videlicet, qui Nigra Silva dicitur, situm est, eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Quia sedis apostolice divina disponente gratia licet inmeriti gubernacula tenemus, eius pro posse nostro sequi debemus vestigia, qui non tantum iustitia, sed etiam vera ac summa est misericordia. Ad hoc enim divini et humani iuris ratio nos compellit ac suscepti nos offitii cura sollicitat, ut universis toto orbe subiectis debeamus existere salutares et precipue mediante iustitia religiosas diligamus personas omnipotentique deo bene placentem religionem studeamus modis omnibus promovere. Huius rei gratia, dilecte in domino fili Werneri abbas, nos exempla predecessoris nostri beate memorie pape Innocentii sequentes tuis desideriis paterna benignitate annuimus et monasterium beati Blasii, cui auctore deo preesse dinosceris, presentis scripti pagina communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones, quecumque dona idem venerabilis locus in presentiarum iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata permaneant. [ln] quibus hec nominibus propriis duximus exprimenda, videlicet cellas Ochsinhusin, Berowa, Witinowa, Burgelun, Sizzenchilcha, Wizzelinchouin cum omnibus earum pertinentiis, ecclesias Reinstetin, Tanheim, Buochen, Bercheim, Arla, Orsinhusin, Wolpach, Lovba, Wrimos, Wintriedin, Altrichisrieth, Burron, Warmundisrieth, Loppinhusin, Brunnon, Utinwilare, Huovidorf, Teigingin, Griezchein, Suverzin, Bathmaringin cum subdita sibi ecclesia, Mucheim, Wilare, Nallingin, Blochingin, Rutte, Haginilo, Nuchilcha, Omingin, Imindingin, Bacheim, Gundilwanc, Bernowa, Shonnuova, Gerispach, Varnowa, Wisilath, Tenniberch, Chaltinbach, Steina, Brambach, Rieheim, Tullinchouin, Euiringin, Blansingin, Egginheim, Hugilheim, Wilare, Rothwila, Wisintowa, Entilibuoch, Chernis, Nuheim, Steinhusin, Rebistal, Stallinchouin, Birbuomistorf, Sneisanc, Luvingin, Stadiln, Chilchtorf, Hachinswanda, Berowa ceterasque ecclesias cum omnibus earum pertinentus (!). Confirmamus quoque dispositionem illam, quam bone recordationis quartus imperator Henricus de monasterii vestri libertate et advocatia constituit et predecessor noster felicis memorie papa Callixtus auctoritatis sue privilegio roboravit atque dilectus filius noster Lotharius rex precepti sui firmitate munivit et sancte recordationis papa Honorius episcoporum et cardinalium deliberatione firmavit et supra memoratus predecessor noster beate memorie papa Innocentius in Lateranensi concilio approbavit. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat vestrum prefatum monasterium temere perturbare aut eius possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere vel quibuslibet vexationibus infestare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura. Si qua igitur ecclesiastica secularisve persona, hanc nostre constitutionis paginam sciens, contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non reatum suum congua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini nostri Iesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte
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subiaceat ultioni. Cunctis vero eidem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Iesu Christi, quatenus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen, Amen, Amen. Rota-Inschrift: sanctus Petrus/sanctus Paulus/Calix papa/tus III Rota-Devise: Conserva me domine, quoniam speravi in te BV: x K: – Subskr.: Ego Calixtus catholice ecclesie episcopus subscripsi. Ego Vivianus Prenestinus episcopus subscripsi. Ego lohannes Sabinensis episcopus subscripsi. Ego Syrus Pipiensis episcopus subscripsi. Ego Albertus presbiter cardinalis tituli sancti Grisogoni subscripsi. Ego Otto presbiter cardinalis tituli sanctorum Laurentii et Damasi subscripsi. Ego Stephanus presbiter cardinalis sanctorum Silvestri et Martini tituli Equicii subscripsi. Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in Aquiro subscripsi. Ego Stephanus diaconus cardinalis sancti Eustatii subscripsi. Ego Nicholaus sancte Marie in monasterio diaconus cardinalis subscripsi. Ego Wifredus diaconus cardinalis sancte Marie in porticu subscripsi. Ego Ughicio sancte Marie nove diaconus cardinalis subscripsi. Ego Wilelmus diaconus cardinalis sanctorum Sergi et Bachi subscripsi. Datierung: Datum Fulginei per manum Sixti domini Martini Tusculani episcopi et sanctę Romanę ęcclesię cancellarii vicem gerentis, VI kalendas maii indictione V incarnationis dominicę anno MCLXXIII, pontificatus vero domni Calixti III. pape anno V.
Ca *21 (vor 1175) Calixt III. stattet Ulrich, Diakon der K irche von Konstanz, mit litteras confirmationis aus. Erwähnt in einer Urkunde Bertholds von Konstanz von 1175, ed. Pupikofer: Geschichte, Bd. II . Urkundenbeilage, S. 19, Nr. 99; Init.: –; Druck: –; Regg./Verz.: GP II /2, S. 140, Nr. *65; ibid., S. 142, Nr. *11; Hidber: Schweizerisches Urkundenregister, Bd. II, S. 254, Nr. 2339.
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Forschungsbasis
4.3 Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden Leo IX. (1049 – 1054) 1049, September 3 Empf.: Stablo-Malmedy
Init.: Cum summę apostolicę
Original, Liège, AdE, Stavelot; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Kehrsche Tafeln, Nr. 16896; Santifaller: Über die Neugestaltung, Abb. 4; Rück: Bildberichte, S. 182; Frech: Die Gestaltung des Papstnamens, S. 186 (Auss.); DIGUB II/1, Taf. 13; Druck: Halkin: Recueil des chartes de l᾽abbaye de Stavelot-Malmédy, Bd. I, S. 227, Nr. 110; Ewald: Zwei Bullen, S. 192; Regg./Verz.: JL 4172; vgl. GP X, S. 59, S. 235 sowie GP IV, S. 89, Nr. *111 (Anm.); Kehr: Papsturkunden in Venedig, S. 294; Kehr: Diplomatische Miszellen I, S. 499; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 353; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 34; Dahlhaus: Aufkommen, S. 65, Nr. 5; Krafft: Bene Valete, S. 215.
1050, August 6 Empf.: Chiusi
Init.: Quoniam semper sunt
Original, Siena, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 114; Dahlhaus: Aufkommen, Abb. 13 (Auss.); Druck: Ughelli: Italia sacra, Bd. 1III, S. 721 bzw. 2III, S. 626; Migne: PL 143, Sp. 650, Nr. 42; Kurze: Codex diplomaticus, S. 200; Regg./Verz.: JL 4232; IP III, S. 240, Nr. 10; Höfler: Die deutschen Päpste, Bd. II, S. 374; Frech: Die Gestaltung des Papstnamens, S. 196 (Anm.).
Alexander II. (1061 – 1073) 1062, November 24, Lucca Empf.: Florenz
Init.: Si iustis servorum
Original, Florenz, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Speci mina, Bd. I, Taf. 31; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 267, Abb. 4; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 98, Nr. 133; Regg./Verz.: JL 4489; IP III, S. 15, Nr. 8; Kehr: Diplomatische Miszellen I, S. 496, Anm. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 396 f.; Krafft: Bene Valete, S. 218; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 294.
896 Vgl. Krafft: Bene Valete, S. 11, Anm. 11 u. DIGUB.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 333
1062, Dezember 13, Lucca Empf.: Pisa
Init.: Apostolicę sedis specula
Original, Pisa, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 102; Druck: Migne: PL 146, Sp. 1283, Nr. 8; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 100, Nr. 134; Regg./Verz.: JL 4490; IP III, S. 334, Nr. 17; ibid., S. 358, Nr. 20 (Anm.); Kehr: Papsturkunden in Pisa, S. 181, S. 183; Kehr: Papsturkunden in Turin, S. 87; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 397; Krafft: Bene Valete, S. 218; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 294.
Gregor VII. (1073 – 1085) 1074, Januar 18, Rom, Lateran Empf.: S. Maria e S. Gorgonio della Gorgona
Init.: Venerabilis locus in
Original, Calci, Arch. d. Certosa (vgl. Bischoff); Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 41; Santifaller: Quellen, Taf. 1; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 121, Nr. 157; Santifaller: Quellen, S. 40, Nr. 61; Regg./Verz.: JL 4818; IP III, S. 382, Nr. 3; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 419; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1074, März 20, Rom Empf.: Camaldoli
Init.: Nulli fidelium venit
Original, Fabriano, Arch. d. chiesa di S. Biagio; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 2; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 46, Nr. 70; Regg./Verz.: JL 4844; IP III, S. 176, Nr. 3; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 419; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1074, April 22, Rom, Lateran Empf.: Poitiers
Init.: Convenit apostolico moderamini
Original, Poitiers, Arch. départ. de la Vienne; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 3; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 57, Nr. 76; Regg./Verz.: JL 4862; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VI, S. 14; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 420; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
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1075, Februar 1, Rom, Lateran Empf.: Banzi
Forschungsbasis
Init.: Supernae miserationis respectu
Original: Rom, Bibl. Vat., Arch. Barberini; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 4; Peitz: Das Originalregister, Taf. 2 nach S. 168; Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, Taf. 1, Abb. 2; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 127, Nr. 162; Santifaller: Quellen, S. 76, Nr. 95; Regg./Verz.: JL 4929; IP IX , S. 461, Nr. 2; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 421; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1075, März 7, Rom, Lateran Empf.: Lille
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Lille, Arch. départ., S. Pierre de Lille; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 41; Santifaller: Quellen, Taf. 5; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 46, Nr. 48; Santifaller: Quellen, S. 79, Nr. 96; Regg./Verz.: JL 4940; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 66, S. 78 f.; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1075, März 24, Rom, Lateran Empf.: Passau
Init.: Convenit apostolico moderamini
Original, München, Bayerisches HStA, KU Passau, S. Nicola; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1498; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 41; Peitz: Das Originalregister, Taf. 5, Nr. 3; Santifaller: Quellen, Taf. 6; Liess: Aus 1200 Jahren, S. 49, Nr. 23; DIGUB II/2, Taf. 13a und 13b; Druck: Santifaller: Quellen, S. 82, Nr. 98; Regg./Verz.: JL 4945; GP I, S. 177, Nr. 2; ibid., S. 167, Nr. 22; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 421; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1075, April 18, Rom, Lateran Empf.: Cambrai
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Lille, Arch. départ.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Speci mina, Bd. I, Taf. 41; Santifaller: Quellen, Taf. 7; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 47, Nr. 49; Santifaller: Quellen, S. 86, Nr. 100; Regg./Verz.: JL 4957; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 68 f., S. 81; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 421 f.; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 335
1076, März 25, Rom, Lateran Empf.: S. Omer
Init.: Sicut ex pastoralis
Original, S. Omer, Arch. com.; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 40; Santifaller: Quellen, Taf. 8; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 130, Nr. 164; Santifaller: Quellen, S. 110, Nr. 114; Regg./Verz.: JL 4984; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. III, S. 23; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 423; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1076, Dezember 28, Florenz Empf.: Florenz
Init.: Si iustis servorum
Original, Florenz, Arch. cap.; Abb. ana.: Peitz: Das Originalregister, Taf. 6, Nr. 4; Santifaller: Quellen, Taf. 9; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 120, Nr. 122; Regg./Verz.: JL 5015; IP III, S. 16, Nr. 12; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 424; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1077, Februar 11, [Langu]ba[r]dia, villa Bundena Empf.: Frassinoro
Init.: Licet officii nostri
Original, Reggio-Emilia, Arch. Venturi-Palazzi; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 10; Druck: Kehr: Papsturkunden in Reggio nell᾽Emilia, S. 226; Santifaller: Quellen, S. 132, Nr. 130 („JL 5018 B“); Regg./Verz.: JL 5019e; IP V, S. 324, Nr. 1; Kehr: Papsturkunden in Reggio nell᾽Emilia, S. 226; Rabikauskas: Kuriale, S. 233 („JL 5018 B“); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 424 („JL 5018 B“); Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1077, August 10, Florenz Empf.: Pisa
Init.: Convenit apostolico moderamini
Original, Pisa, AdS; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 41; Santifaller: Quellen, Taf. 11; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 153, Nr. 139; Regg./Verz.: JL 5044; IP III , S. 348, Nr. 1; IP II , S. 222, Nr. 1 (Anm.); Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 425; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
336
1078, März 10 Empf.: Cremona
Forschungsbasis
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Mailand, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Peitz: Das Originalregister, Taf. 6, Nr. 1; Santifaller: Quellen, Taf. 13; Druck: Santifaller: Quellen, S. 170, Nr. 151; Regg./Verz.: JL 5069α = JL 5302; IP VI/1, S. 287, Nr. 5; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 426; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 297.
1078, März 22 Empf.: Getreuer Maior
Init.: Quotiens illa a
Trani, Arch. cap. (†); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 116 („bulla spuria“); Santifaller: Quellen, Taf. 14; dig. Pause Goe [zur Echtheitsdiskussion vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298 f.]; Druck: Prologo: Le carte, S. 61; Santifaller: Quellen, S. 173, Nr. 152; Regg./Verz.: JL 5071; IP IX , S. 355, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 426; Bischoff: Urkunden formate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1078, vor Juni 30 Empf.: Baumes-les-Messieurs
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Lons-le-Saunier, Arch. départ. du Jura; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Speci mina, Bd. I, Taf. 40; Santifaller: Quellen, Taf. 12; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 163, Nr. 148; Regg./Verz.: JL 5060; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 15; Rabikauskas: Kuriale, S. 233; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 426; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
(1078, November 25) Empf.: S. Omer
Init.: Clerici sanctę Marię
Original, S. Omer, Arch. d. Chapitre; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 15; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 134, Nr. 167; Santifaller: Quellen, S. 183, Nr. 159; Regg./Verz.: JL 5088; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. III , S. 23; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 427; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 125; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 337
1079, Februar 19, Rom, Lateran Empf.: Città di Castello
Init.: Ex consideratione apostolicae
Original, Città di Castello, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Magherini-Graziani: Storia di Città di Castello, Bd. II, Taf. nach S. 54; Santifaller: Quellen, Taf. 16; Druck: Kehr: Papsturkunden in Umbrien, S. 375, Nr. 3; Santifaller: Quellen, S. 191, Nr. 164; Regg./Verz.: JL 5110; IP IV, S. 101, Nr. 2; Kehr: Papsturkunden in Umbrien, S. 375, Nr. 3; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 428; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1079, Juli 4, Rom, Lateran Empf.: Marseille
Init.: Supernae miserationis respectu
Original [vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272 (Anm.)]; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Peitz: Das Orginalregister, Taf. 6, Nr. 2; Santifaller: Quellen, Taf. 17; Druck: Santifaller: Quellen, S. 199, Nr. 173 [vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272 (Anm.)]; Regg./Verz.: JL 5134 (Fassung in Kuriale); Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 44 (Anm.), S. 47; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 124; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 428 f.; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1079, Juli 4, Rom, Lateran Empf.: Marseille
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Marseille, Arch. départ. d. Bouches-du-Rhône, S. Victor; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Peitz: Das Orginalregister, Taf. 6, Nr. 3; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 273, Abb. 6; Druck: Santifaller: Quellen, S. 205, Nr. 173 [vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 272 (Anm.)]; Regg./Verz.: JL 5134 (Fassung in Minuskel); Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 44 (Anm.), S. 47; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 124; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 428 f.; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1080, April 4, Rom, Lateran Empf.: Fonte Avellana
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Ravenna, Bibl. com. classense; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 41; Santifaller: Quellen, Taf. 18; dig. Pause Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 135, Nr. 168; Santifaller: Quellen, S. 213, Nr. 182; Regg./Verz.: JL 5160; IP IV, S. 95, Nr. 7; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 429; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
338
(1080, Mai 8), Rom, Lateran Empf.: Hirsau
Forschungsbasis
Init.: Quoniam pervenit ad
Original, Schaffhausen, StA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 12186; PH Goe; Abb. ana.: DIGUB II/2, Taf. 14; Druck: Santifaller: Quellen, S. 216, Nr. 184; Regg.: JL 5167; GP II, S. 11, Nr. 3; GP III, S. 121, Nr. 4; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 429; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1081, April 18, Rom Empf.: Marseille
Init.: Licet apostolici nos
Original, Marseille, Arch. départ. d. Bouches-du-Rhône, S. Victor; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 20; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. III, S. 15, Nr. 16; Santifaller: Quellen, S. 229, Nr. 198; Regg./Verz.: JL 5211; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV , S. 47, S. 56, S. 58; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 430; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1081, April 18, Rom Empf.: Marseille
Init.: Supernae miserationis respectu
Original, Marseille, Arch. départ. d. Bouches-du-Rhône, S. Victor; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 21; Druck: Santifaller: Quellen, S. 234, Nr. 201; Regg./Verz.: JL 5214; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 246 (Anm.); Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 47; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 430 f.; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1081, April 18, Rom Empf.: Marseille
Init.: Licet apostolici nos
Marseille, Arch. départ. d. Bouches-du-Rhône, S. Victor (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Quellen, S. 232, Nr. †200]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 56, Nr. 2; Santifaller: Quellen, S. 232, Nr. †200; Regg./Verz.: JL 5213; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 56, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 430.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 339
1081, April 18, Rom Empf.: Marseille
Init.: Potestatem ligandi atque
Marseille, Arch. départ. d. Bouches-du-Rhône, S. Victor (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Quellen, S. 238, Nr. †202]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 238, Nr. †202; Regg./Verz.: JL 5215; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 47; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 431.
1083, Februar 17, Rom, Lateran Empf.: Arágon
Init.: Propter egregiam et
Barcelona, Arch. gen. de la corona de Aragon (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Quellen, S. 250, Nr. †211]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 53, Nr. 55; Santifaller: Quellen, S. 250, Nr. †211; Regg./Verz.: JL 5257; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 25; Hiestand: Papsturkunden für Templer und Johanniter, Bd. I, S. 111 f., S. 131; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 48 (Anm.), S. 55, S. 59, S. 79 (Anm.), S. 114, S. 124 u. S. 219 f.; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 82, S. 141, S. 146, S. 148, S. 149 (Anm.), S. 151 u. S. 242; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 431 f.
1083, April 16, Rom Empf.: Palermo
Init.: Summae sedis apostolicae
Original, Palermo, Arch. cap.; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 23; dig. Pause Goe; Druck: Santifaller: Quellen, S. 252, Nr. 212; Regg./Verz.: JL 5258; IP X, S. 229, Nr. 20; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 432; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
(1083, September 1 – 1084, März 24), Rom, Lateran Empf.: Sahagún Init.: Supernae miserationis respectu Original, Madrid, Arch. hist. nac.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: García Villada: Paleografía espanola, Taf. 6; Santifaller: Quellen, Taf. 22; Druck: Santifaller: Quellen, S. 243, Nr. 209; Regg./Verz.: JL 5263; Iberia Pontificia, Bd. II , S. 108, Nr. 7; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 432; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
1084 – 1085 ex. Empf.: Jaca
Init.: Apostolica sedes Iesu
Original, Jaca, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Santifaller: Quellen, Taf. 24;
340
Forschungsbasis
Druck: Santifaller: Quellen, S. 258, Nr. 215; Regg./Verz.: JL 5098; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 81 (Anm.), S. 94, S. 96 f., S. 130, S. 141, S. 148, S. 252, S. 286 u. S. 328; Rabikauskas: Kuriale, S. 234; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 428; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 298.
Urban II. 1088, Oktober 15, Anagni Empf.: Toledo
Init.: Cunctis sanctorum decretales
Toledo, Arch. de la catedral (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302]; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Font: Privilegios, S. 4 f., Nr. 2; Druck: Migne: PL 151, Sp. 288, Nr. 5; Regg./Verz.: JL 5366; Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 44, S. 72, S. 381; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 436; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1089, Mai 19, Rom Empf.: Vich
Init.: Iustis petitionibus aures
Original, S. Juan de las Abadesas; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Lohrmann: Zwei Miszellen, Taf. 17; Druck: Migne: PL 151, Sp. 299, Nr. 17; Regg./Verz.: JL 5395; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 49, S. 126 f. u. S. 314; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 437 f.; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1089, Juli 1, Rom Empf.: Montaragon
Init.: Iusta fidelium petitio
Original, Madrid, Arch. hist. nac., Montaragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 301, Nr. 18; Regg./Verz.: JL 5398; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 116, S. 120, S. 122, S. 141, S. 205 u. S. 283; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 438; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1089, September Empf.: Banzi
Init.: Divinae miserationis intuitu
Rom, Biblioteca Vaticana, Arch. Baberini (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Becker: Urban II., Teil II, S. 69, S. 160]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 363, Nr. 83; Regg./Verz.: JL 5487; IP IX, S. 462, Nr. †4; Krafft: Bene Valete, S. 239.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 341
1090, März 6, Rom Empf.: Rottenbuch
Init.: Potestatem ligandi atque
Original, München, Bayerisches HStA, KU Rottenbuch; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1499; Abb. ana.: DIGUB II/2, Taf. 15; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 146, Nr. 180; Regg./Verz.: JL 5428; GP I, S. 375, Nr. 1; Pflugk-Harttung: Beiträge, S. 86, Nr. 5; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 440; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1090, März 6, Rom Empf.: Schaffhausen
Init.: Potestatem ligandi atque
Original, Schaffhausen, StA; Abb. dig.: PH LBA , Nr. 12189; PH StA Schaffhausen, Urk. 1/12: http://stash.sh.ch/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 43; DIGUB II/2, Taf. 16; Druck: Baumann: Die ältesten Urkunden, S. 25, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 5429; GP II, S. 12, Nr. 4; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1090, März 28, Rom Empf.: S. Antonin-en-Rouergue
Init.: Cum universis sanctae
Original, Montauban, Arch. départ. d. Tarn-et-Garonne; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Constable: The papal bulls, fig. 1; Druck: Migne: PL 151, Sp. 320, Nr. 37; Regg./Verz.: JL 5430; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VIII, S. 136; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 20; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 441; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1090, Oktober 7, Salerno Empf.: Ravello
Init.: Sanctae romanae et
Original [vgl. Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 325, Nr. 43; Regg./Verz.: JL 5437; IP VIII , S. 402, Nr. 3; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 442; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
342
1091, April 1, Capua Empf.: Montecassino
Forschungsbasis
Init.: Scriptum est sine
Montecassino, Arch. abbaz. (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 443]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 549, Nr. 301; Regg./Verz.: JL 5447; IP VIII, S. 152, Nr. †136; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 443; Krafft: Bene Valete, S. 219.
1091, Juni 28, Benevent Empf.: Pisa
Init.: Cum omnis insule
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Ménager: Lanfranco, S. 9, Abb. 1; Druck: Migne: PL 151, Sp. 330, Nr. 51; Regg./Verz.: JL 5449; IP III , S. 320, Nr. 7; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 443; Krafft: Bene Valete, S. 239; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1091, Juli 1, Capua Empf.: Vich
Init: Inter primas hispaniarum
Original, Tarragona, Arch. hist. arch.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Font: Privilegios, S. 4 f., Nr. 1; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 142, Nr. 176; Regg./Verz.: JL 5450; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 54, S. 117, S. 197 (Anm.), S. 198, S. 200, S. 203 f. u. S. 286; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 443; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1092, Januar 26, Anagni Empf.: Schaffhausen
Init.: Iustis votis assensum
Original, Schaffhausen, StA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 12190 [Metadaten aktuell in LBADatenbank aufgenommen, digitales Urkundenbild noch nicht hinterlegt]; PH StA Schaffh ausen, Urk. 1/15: http://stash.sh.ch/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 43; Rück: Die hochmittelalterliche Papsturkunde, S. 27, Abb. 5; Bromm: Die Entwicklung der Großbuchstaben, Abb. 33; DIGUB II/2, Taf. 17; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 56, Nr. 59; Regg./Verz.: JL 5457; GP II2, S. 13, Nr. 6; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 443 f.; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 299.
1092, Januar 28, Anagni Empf.: Rottenbuch
Init.: Potestatem ligandi atque
Original, München, Bayerisches HStA, KU Rottenbuch; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1500; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 45; DIGUB II/2, Taf. 18;
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 343
Druck: Migne: PL 151, Sp. 337, Nr. 58; Regg./Verz.: JL 5459; GP I, S. 375, Nr. 2; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII , S. 247 f.; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 444; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1092, März 23, Anagni Empf.: Reinhardsbrunn
Init.: Iustis votis assensum
Original, Gotha, StA, Geheimes Archiv; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA, Nr. 2166; Abb. ana.: Kehrsche Tafeln, Nr. 6; DIGUB II/2, Taf. 19; Druck: Migne: PL 151, Sp. 342, Nr. 61; Regg./Verz.: JL 5462; GP IV , S. 305, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 444; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1093, April 20 Empf.: Zwiefalten
Init.: Piae voluntatis affectus
Original, Stuttgart, HStA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2425; PH Goe; Abb. ana.: Ménager: Lanfranco, S. 11, Abb. 3; Späth: Kopieren und Erinnern, S. 125 f., Abb. 1 f.; DIGUB II/2, Taf. 20; Druck: Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 298, Nr. 242; Regg./Verz.: JL 5483; GP II, S. 220, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 446; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1093, April 25, apud cenobium terrae maioris Empf.: Toledo
Init.: Ex ipsis redemptoris
Original, Toledo, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Fita y Colomé: Bula inédita, S. 97 f.; Regg./Verz.: JL 5643; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1093, November 20, Anagni Empf.: Bourgueil
Init.: Iustis votis assensum
Original, Tours, Arch. départ.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Ménager: Lanfranco, S. 10, Abb. 2; Druck: Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. V, S. 85, Nr. 22; Analecta Iuris Pontificii, Bd. X, S. 533, Nr. 76; Regg./Verz.: JL 5498; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, vgl. Druck und ibid., S. 368; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 447; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
344
Forschungsbasis
1094, Februar 6, Rom Empf.: S. Blasien
Init.: Sicut irrationabilia poscentibus
Original, Karlsruhe, GLA; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 102; Ménager: Lanfranco, S. 12, Abb. 4; Druck: Migne: PL 151, Sp. 374, Nr. 99; Regg./Verz.: JL 5504; GP II, S. 169, Nr. 3; ibid., S. 114, Nr. 9; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 448; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1094, Februar 17, Rom Empf.: Reinhardsbrunn
Init.: Iustis votis assensum
Original, Gotha, StA, Geheimes Archiv; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2167; PH Goe; Abb. ana.: Kehrsche Tafeln, Nr. 7; DIGUB II/2, Taf. 21; Druck: Posse: Urkunden der Markgrafen, Bd. I, S. 356, Nr. 168 [Santifaller: Saggio, S. 448 irrig Nr. 167]; Regg./Verz.: JL 5508; GP IV, S. 306, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 448; Krafft: Bene Valete, S. 219; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1094, (März 12–September in.), Rom Empf.: Oña
Init.: Potestatem ligandi atque
Original, Madrid, Arch. hist. nac., sección clero pergaminos; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Alamo: Colección diplomática, Bd. I, S. 131, Nr. 104; Regg./Verz.: JL 5527e; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 131, Nr. 5; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 448 („JL 5510 A“); Krafft: Bene Valete, S. 37, Anm. 43 („1094, vor III 12“), S. 240.
1095, Februar 18, Cremona Empf.: S. Gilles
Init.: Notum omnibus vobis
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 106; Ménager: Lanfranco, S. 13, Abb. V; Druck: Migne: PL 151, Sp. 399, Nr. 127; Regg./Verz.: JL 5540; IP VII/2, S. 59, Nr. *106 (Anm.); Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 24; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 449; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1095, März 8, Piacenza Empf.: S. Georgen (Schwarzwald)
Init.: Desiderium quod ad
Original, Karlsruhe, GLA; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 44 [vgl. Krafft und Dahlhaus]; Rössling: Unverrückbar für alle Zeiten, S. 51, Nr. 8; Buhlmann: Die Päpste in ihren Beziehungen, Abb. 1; Druck: Migne: PL 151, Sp. 400, Nr. 128; Regg./Verz.: JL 5542; GP II , S. 200, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 450; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 345
1095, März 8, Piacenza Empf.: Hirsau
Init.: Cum universis sanctae
Original, S. Paul im Lavanttal, Stiftsarchiv; Abb. dig.: PH MOM; Abb. ana.: Hirsch: Zur Beurteilung, Taf. i. Anh. (Auss.); Druck: Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 305, Nr. 247; Regg./Verz.: JL 5543; GP III , S. 123, Nr. 9; ibid., S. 137, Nr. 4; GP I, S. 344; GP II , S. 200, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 450.
1095, März 14, Piacenza Empf.: Burgos
Init.: Claruisse plurimas quondam
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Las edades del hombre, S. 132, Nr. 70; Druck: Migne: PL 151, Sp. 407, Nr. 135; Regg./Verz.: JL 5549; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 28, Nr. 17; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 450; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 300.
1095, März 16, Piacenza Empf.: Cluny, Abt Hugo
Init.: Cum omnibus sanctae
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 45; Lohrmann: Formen, Abb. 1; Druck: Migne: PL 151, Sp. 410, Nr. 137; Regg./Verz.: JL 5551; GP II, S. 234; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. V, S. 46; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 450 f.; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1095, März 16, Piacenza Empf.: Aragón
Init.: Cum universis sanctae
Original, Madrid, Arch. hist. nac., Montaragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 216, Sp. 888, Nr. 87; Regg./Verz.: JL 5552; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 120 f., S. 146 u. S. 272; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 451; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1095, März 16, Piacenza Empf.: Cremona
Init.: Desiderium quod ad
Original, Mailand, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 157, Nr. 190; Regg./Verz.: JL 5553; IP VI/1, S. 292, Nr. 2; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 451; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
346
1095, April 16, Rom Empf.: Spanien
Forschungsbasis
Init.: Tue dilectissime fili
Barcelona, Archivo general de la corona de Aragon (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 152, Nr. †187 und Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 452]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 152, Nr. †187; Regg./Verz.: JL 5562; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII , S. 25; Hiestand: Papsturkunden für Templer und Johanniter, Bd. I, S. 105, S. 111, S. 131, S. 143, S. 147 u. S. 149; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 48 (Anm.), S. 49, S. 53, S. 55, S. 58 f., S. 75, S. 90, S. 96, S. 98, S. 104, S. 114, S. 124, S. 140, S. 181, S. 197, S. 211, S. 215, S. 219 f., S. 225, S. 227 f. u. S. 233; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 18, S. 45, S. 82, S. 97, S. 108, S. 110 f., S. 113 f., S. 120 (Anm.), S. 122, S. 141, S. 143, S. 145 f. u. S. 274, Nr. 10 (Anm.); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 452; Krafft: Bene Valete, S. 240.
1095, April 16, Rom, Lateran Empf.: Spanien
Init.: Vobis omnibus notum
Madrid, Arch. hist. nac., Montaragon (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 274, Nr. 10]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 274, Nr. 10; Regg./Verz.: JL 5562e; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 274, Nr. 10; Krafft: Bene Valete, S. 240.
1095, Mai 4, Rom Empf.: Burgos
Init.: Non incertum est
Burgos, Arch. hist. de la catedral (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Iberia Pontificia, Bd. I, S. 29, Nr. 18]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Garrido Garrido: Documentatión, S. 115, Nr. 57; Regg./Verz.: JL 5563e; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 29, Nr. †18; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 303.
1095, Mai 16, Mailand Empf.: Como
Init.: Desiderium quod ad
Original, Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Kehrsche Tafeln, Nr. 8; Holtzmann: Das Privileg, Abb. 2 nach S. 86; DIGUB II/2, Taf. 22; Druck: Migne: PL 151, Sp. 417, Nr. 141; Regg./Verz.: JL 5564; IP VI /1, S. 405, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 453; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 347
1095, Oktober 8, Lyon Empf.: Schaffhausen
Init.: Iustis votis assensum
Original, Schaffhausen, StA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 12194; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 46; Katterbach: Die Unterschriften der Päpste, Taf. 1, Abb. 3; DIGUB II /2, Taf. 23; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 60, Nr. 63; Regg./Verz.: JL 5580; GP II, S. 14, Nr. 8; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 454 f.; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1095, November 29, Clermont-Ferrand Empf.: S. Ghislain
Init.: Iustis votis assensum
Mons, AdE, abbaye de S. Ghislain, chartes (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 456]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Reiffenberg: Monuments, Bd. VIII, S. 334; Regg./Verz.: JL 5593; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 23 f.; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 456; Krafft: Bene Valete, S. 240.
1096, März 21, Tours Empf.: Metz
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Metz, Arch. départ. de la Moselle; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 452, Nr. 180; Regg./Verz.: JL 5623; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 83 f., S. 170, Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 458 f.; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1096, März 24, Tours Empf.: S. Bertin
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, London, British Museum; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 453, Nr. 181; Regg./Verz.: JL 5628; Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. I, S. 173; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 130, Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. III, S. 24, S. 26 u. S. 29 (Anm.); Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 80; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 459; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
348
Forschungsbasis
1096, März 24, Tours Empf.: Marbach
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Colmar, BA ; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 283, Abb. 8; Druck: Migne: PL 151, Sp. 455, Nr. 182; Regg./Verz.: JL 5629; GP II , S. 287, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 459; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1096, März 24, Rom, Lateran Empf.: Sobrarbe
Init.: Quoniam regimen et
Madrid, Arch. hist. nac., S. Victorian (†) [zur Echtheitsdiskussion vgl. Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 277, Nr. 11]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 277, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 5629e; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 277, Nr. 11; Krafft: Bene Valete, S. 240.
1096, März 31, S. Maixent (Poitiers) Empf.: Glanfeuil
Init.: Beatissimum Christi confessorum
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 45; Bloch: Monte Cassino, Bd. III, S. 1325, fig. 289; Druck: Analecta Iuris Pontificii, Bd. X, S. 544, Nr. 88; Regg./Verz.: JL 5635; IP VIII, S. 153, Nr. 138; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. V, S. 58 (Anm.); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 460; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1096, Mai 23, Toulous Empf.: Cluny
Init.: Belli loci monasterium
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 110; Druck: Migne: PL 151, Sp. 468, Nr. 198; Regg./Verz.: JL 5648; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 462; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1096, Juli 15, S. Gilles Empf.: Burgos
Init.: Postquam apud Neumausum
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 151, Sp. 471, Nr. 201; Regg./Verz.: JL 5653; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 30, Nr. 20; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 462 f.; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 349
(1096), Oktober 9, Cremona Empf.: Mailand
Init.: Quoniam deus caritatis
Original, Mailand, Arch. cap. di S. Ambrogio; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 110; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 163, Nr. 196; Regg./Verz.: JL 5671; IP VI/1, S. 75, Nr. 2; ibid., S. 89, Nr. 3; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 464; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1096, Oktober 14, Cremona Empf.: Reims
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Châlons-en-Champagne, Arch. départ. de la Marne, fonds de S. Basle; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 46; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 64, Nr. 68; Regg./Verz.: JL 5672; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 33 f., S. 145; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 465; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1097, März 21, Terracina Empf.: Montecassino
Init.: Pater et princeps
Montecassino, Arch. abbaz. (†); Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Druck: Migne: PL 151, Sp. 489, Nr. 218; Regg./Verz.: JL 5680; IP VIII, S. 153, Nr. †140; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. V, S. 58 (Anm.); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 465; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1097, März 27, Rom, Lateran Empf.: Montecassino
Init.: Praeter generale caritatis
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 48; Bloch: Monte Cassino, Bd. III, S. 1314, fig. 277; Druck: Migne: PL 151, Sp. 492, Nr. 219; Inguanez: Regesto, S. 17; Regg./Verz.: JL 5681; IP VIII, S. 154, Nr. 141; IP IX, S. 87, Nr. 19; IP IX, S. 180; IP IX, S. 464, Nr. 7; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 465; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1097 (nach März 11), Rom, Lateran Empf.: Beuron
Init.: Sicut irrationabilia poscentibus
Original, Sigmaringen, DmA; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Hirsch: Zur Beurteilung, Taf. i. Anh.; Rössling: Unverrückbar für alle Zeiten, S. 55, Nr. 10;
350
Forschungsbasis
Druck: Migne: PL 151, Sp. 498, Nr. 228; Regg./Verz.: JL 5692; GP II , S. 224, Nr. 1; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 466 f.; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301 [zur Datierung].
1098, April 3, Rom, Lateran Empf.: Wiblingen
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Ludwigsburg, StA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2421; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 47; Rössling: Unverrückbar für alle Zeiten, S. 57, Nr. 11; Rück: Bildberichte, S. 182; DIGUB II/2, Taf. 24; Druck: Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 308, Nr. 250; Migne: PL 151, Sp. 501, Nr. 233; Regg./Verz.: JL 5697; GP II, S. 214, Nr. 1; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 467; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1098, April 3, Rom, Lateran Empf.: Göttweig
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Göttweig, Stiftsarchiv; Abb. dig.: PH Goe; PH MOM ; Abb. ana.: Sickel: Monumenta graphica, fasc. V, tab. 4; Druck: Fuchs: Urkunden, Bd. I, S. 26, Nr. 12; Regg./Verz.: JL 5698; GP I, S. 235, Nr. 2; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 467; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1098, April 24, Rom, Lateran Empf.: Mailand
Init.: Pastoralis officii nos
Kopie, Mailand, Arch. cap. di S. Ambrogio [zur Echtheitsdiskussion vgl. Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 468 und Krafft: Bene Valete, S. 220]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Giulini: Memorie, Bd. VII, S. 76; Regg./Verz.: JL 5700; IP VI/1, S. 75, Nr. 5; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 468; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1098, April 30, Rom Empf.: per sueviam universis fidelibus (Kloster Weingarten)
Init.: Prout iniusta petentium
Stuttgart, HStA (†); Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Druck: Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 310, Nr. 251; Regg./Verz.: JL 5701; GP II, S. 227, Nr. †2; ibid., S. 114, Nr. †10; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 468.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 351
1098, Mai 4, Rom, Lateran Empf.: Montaragon
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Madrid, Arch. hist. nac., Montaragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 282, Nr. 13; Regg./Verz.: JL 5702; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 121 f., S. 160 (Anm.) u. S. 282, Nr. 13; ibid., Bd. I, S. 51; Rabikauskas: Kuriale, S. 235; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 468; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1098, Mai 11, Rom, Lateran Empf.: Huesca
Init.: Misercordiae mater et
Original, Huesca, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 285, Nr. 14; Regg./Verz.: JL 5736 = JL 5703α; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 95, S. 160 (Anm.) u. S. 285, Nr. 14; Rabikauskas: Kuriale, S. 236 („JL 5703 A“); Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 468; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 301.
1098, Dezember 8, Rom, S. Peter Empf.: Montecassino
Init.: Ex officii nostri
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. II, Taf. 102; Druck: Migne: PL 151, Sp. 515, Nr. 247; Regg./Verz.: JL 5716; IP VIII, S. 156, Nr. 151; ibid., S. 232, Nr. 8; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 470; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, März 26, Rom, Lateran Empf.: Konstanz
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Karlsruhe, GLA; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 48; Druck: Migne: PL 151, Sp. 541, Nr. 290; Regg./Verz.: JL 5783; GP II , S. 170, Nr. 4; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 471; Krafft: Bene Valete, S. 220; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, März 26, Rom, Lateran Empf.: S. Paul im Lavanttal
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, S. Paul im Lavanttal, Stiftsarchiv; Abb. dig.: PH MOM; Abb. ana.: Grabmayer: Schatzhaus, Bd. I, S. 67, Nr. 3.3; ibid., Bd. II, S. 77, Abb. 7;
352
Forschungsbasis
Druck: Jaksch: Monumenta, Bd. III, S. 204, Nr. 508; Regg./Verz.: JL 5784; GP I, S. 118, Nr. 1; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 471; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, April 4, Rom, Lateran Empf.: Oviedo
Init.: Iustis votis assensum
Original, Ovideo, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: García Larragueta: Colección, S. 310, Nr. 116; Regg./Verz.: JL 5785; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 471; Krafft: Bene Valete, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, Mai, Rom Empf.: Salerno
Init.: Quia monasterio sanctae
Original, Salerno, Arch. arc.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Speci mina, Bd. II, Taf. 109; Druck: Migne: PL 151, Sp. 547, Nr. 300; Regg./Verz.: JL 5806; IP VIII, S. 356, Nr. 38; ibid., S. 323, Nr. 17; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 473; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, Mai 1, Rom Empf.: Psalmodi
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Schmid: Die Entstehung, S. 147 – 149; Regg./Verz.: JL 5797; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV , S. 40, S. 61, Nr. 6; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 472; Krafft: Bene Valete, S. 220, S. 240; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, Mai 1, Rom Empf.: Vich
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Vich, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Villanueva: Viage, Bd. VI, S. 248; Regg./Verz.: JL 5798; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 113, S. 116 f.; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 161 (Anm.); Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 472; Krafft: Bene Valete, S. 241; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, Mai 3, Rom, S. Peter Empf.: Burgos Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe;
Init.: De parte illa
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 353
Druck: Garrido Garrido: Documentatión, S. 120, Nr. 61; Regg./Verz.: JL 5800e; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 34, Nr. 26; ibid., S. 104, Nr. 2; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 161 (Anm.); Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
1099, Mai 4, Rom, S. Peter Empf.: Toledo
Init.: Officii nostri nos
Original, Toledo, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Ewald: Acht päpstliche Privilegien, S. 220, Nr. 8; Regg./Verz.: JL 5801; Iberia Pontificia, Bd. II, S. 12, Nr. 11; Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 72; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 161 (Anm.); Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Santifaller: Saggio, Bd. I, S. 472 f.; Krafft: Bene Valete, S. 241; Dahlhaus: Rota oder Unterschrift, S. 302.
Paschalis II. (1099 – 1118) (1099 – 1103) Empf.: Reggio
Init.: De cura ecclesiarum
Original, Reggio-Emilia, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Nachträge zu den Papsturkunden Italiens V, S. 273, Nr. 1; Regg./Verz.: JL 5959e; IP V, S. 379, Nr. 3.
1100, Rom Empf.: Reinhardsbrunn
Init.: Quoniam iustis votis
Gotha, StA, Geheimes Archiv (†); Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2168; Druck: Stumpf-Brentano: Acta Maguntina, S. 5; Regg./Verz.: JL 5823; GP IV, S. 306, Nr. †3.
1100, Januar 9, Rom Empf.: Monte Gargano
Init.: Desiderium quod ad
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 49; Druck: Kehr: Le bolle pontificie, S. 50, Nr. 11; Regg./Verz.: JL 5816; IP IX, S. 248, Nr. 1; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1100, April 11, Rom, Lateran Empf.: Montier-en-Der
Init.: Desiderium quod ad
Original, Chaumont, Arch. départ. de la Haute-Marne; Abb. dig.: PH Goe;
354
Forschungsbasis
Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 70, Nr. 77; Regg./Verz.: JL 5827; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 58 – 60, S. 153; Rabikauskas: Kuriale, S. 236; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1100, November 20, Rom, Lateran Empf.: Cluny
Init.: Et religionis praerogativa
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pahud: Le cartulaire, S. 96, Nr. 11; Migne: PL 163, Sp. 56, Nr. 34; Regg./Verz.: JL 5849; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII , S. 86; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VI, S. 29; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1101, Januar 11, Rom, Lateran Empf.: Montaragón
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Madrid, Arch. hist. nac., fondo Montaragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 298, Nr. 20; Regg./Verz.: JL 5888; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 49, S. 51 u. S. 55; ibid., Bd. II, S. 121 f., S. 298, Nr. 20 u. S. 302; Rabikauskas: Kuriale, S. 237; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1101, März 6, Rom, Lateran Empf.: Toledo
Init.: Actorum synodalium decreta
Original, Toledo, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 60, Nr. 39; Regg./Verz.: JL 5858; Ewald: Reise nach Spanien, S. 368; Rabikauskas: Kuriale, S. 237; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1101, März 31, Rom, Lateran Empf.: Montecassino
Init.: Officii nostri nos
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 65, Nr. 45; Regg./Verz.: JL 5864; IP VIII , S. 157, Nr. 153; Rabikauskas: Kuriale, S. 237.
1101, April 12, Rom, Lateran Empf.: Alpirsbach
Init.: Religiosis desideriis dignum
Kopie, Stuttgart, HS tA [zur Echtheitsdiskussion vgl. GP II , S. 207, Nr. 1]; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1863; Druck: Migne: PL 163, Sp. 67, Nr. 47; Regg./Verz.: JL 5866; GP II, S. 207, Nr. 1; Krafft: Bene Valete, S. 220.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 355
1101, September 29, Benevent Empf.: Melfi
Init.: Per apostoli Petri
Kopie, Rom, Arch. Vat.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 73, Nr. 52; Regg./Verz.: JL 5872; IP IX, S. 498, Nr. 2; ibid., S. 342, Nr. 1; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1101, November 17, Rom, Lateran Empf.: Montecassino
Init.: Cum pro beati
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 77, Nr. 54; Regg./Verz.: JL 5876; IP VIII , S. 157, Nr. 154; IP IX, S. 76, Nr. 1.
1102, Januar 10, Rom, Lateran Empf.: Oña
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Madrid, Arch. hist. nac., sección clero, pergaminos; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Alamo: Colección diplomática, Bd. I, S. 145, Nr. 114; Regg./Verz.: JL 5887e; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 132, Nr. 9; Rabikauskas: Kuriale, S. 237; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1102, Februar 14, Rom, Lateran Empf.: Pavia
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Mailand, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Steffens: Lateinische Paläographie, T. 63/76; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 173, Nr. 210; Regg./Verz.: JL 5891; IP VI/1, S. 196, Nr. 7; Rabikauskas: Kuriale, S. 237; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1102, März 21, Rom Empf.: S. Denis
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Paris, Arch. nat.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Mabillon: De re diplomatica libri VI, S. 447, T. 51; Oehlrichs: De siglo, Taf. 2, Nr. 2 und wohl Leist: Urkundenlehre, Taf. 3 [vgl. Krafft]; Druck: Grosse: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IX , S. 131, Nr. 25; Migne: PL 163, Sp. 88, Nr. 70 (Ausz.); Regg./Verz.: JL 5902; Grosse: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IX, S. 131, Nr. 25, S. 34; Rabikauskas: Kuriale, S. 237; Krafft: Bene Valete, S. 220.
356
Forschungsbasis
(1102 – 1105), April 7, Rom, Lateran Empf.: Grafen Berenger und Kuno
Init.: Piae postulationi voluntatis
Original, München, Bayerisches HS tA; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA , Nr. 1503 bzw. Nr. 8377; Druck: Migne: PL 163, Sp. 368, Nr. 411; Regg./Verz.: JL 6433; GP I, S. 60, Nr. 1; ibid., S. 396, Nr. 1; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127.
(1102), April 11, Rom, Lateran Empf.: Reinhardsbrunn
Init.: Iustis votis assensum
Original, Gotha, StA; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA, Nr. 2170; Abb. ana.: Kehrsche Tafeln, Nr. 9; DIGUB II/3, Taf. 1; Druck: Stumpf-Brentano: Acta Maguntina, S. 3; Regg./Verz.: JL 5906; GP IV, S. 307, Nr. 4; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 220.
1102, September 23, Benevent Empf.: Cheminon
Init.: Austri terram inhabitantibus
Original, Châlons-en-Champagne, Arch. départ. de la Marne, fonds de Cheminon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 99, Nr. 80; Regg./Verz.: JL 5921; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 29 – 31, S. 157 – 159; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1102, November 21, Benevent Empf.: Scheyern
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, München, Bayerisches HStA; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA, Nr. 1501 bzw. Nr. 9413; Druck: Migne: PL 163, Sp. 101, Nr. 82; Regg./Verz.: JL 5923; GP I, S. 345, Nr. 1; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1102, Dezember 8, Benevent Empf.: Martinsberg
Init.: Quoniam bonorum operum
Original, Pannonhalma, Archiv der Benediktinerabtei; Abb. dig.: PH MOM; Abb. ana.: Sickel: Monumenta graphica, fasc. III, tab. 5; Druck: MOM: http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/HU-PBFL/PannHOSB/1102_ XII_08.1/charter#anchor, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Regg./Verz.: JL 5926; Krafft: Bene Valete, S. 221.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 357
(1103) Empf.: Mailand
Init.: Postquam a nobis
Original, Mailand, Arch. cap. di S. Ambrogio; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 179, Nr. 216; Regg./Verz.: JL 5941; IP VI/1, S. 76, Nr. 6.
1103, März 30, Rom, Lateran Empf.: Brügge
Init.: Iustis votis assensum
Original, Brügge, Bistumsarchiv; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 89, Nr. 4; Regg./Verz.: JL 5935e; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 89, Nr. 4; Rabikauskas: Kuriale, S. 238 („JL 5935 A“); Krafft: Bene Valete, S. 241.
1103, April 1, Rom, Lateran (anh. v. Druck erschlossen) Empf.: Cambrai Init.: Salvatoris nostri promissa Original, Lille, Arch. départ. du Nord; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 110, Nr. 91; Regg./Verz.: JL 5938; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 76; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1103, April 3, Rom, Lateran Empf.: Gent
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Gent, Kapitelarchiv; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 153, Sp. 111, Nr. 92; Regg./Verz.: JL 5940; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 37 f., S. 41 f.; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1103, Mai 31, Rom, Lateran Empf.: Banzi
Init.: Cum universis sanctae
Original, Rom, Bibl. Vat., Arch. Barberini; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 114, Nr. 96; Regg./Verz.: JL 5945; IP IX , S. 464, Nr. 9; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1104, Januar 27, Rom, Lateran Empf.: Barcelona
Init.: Iustis votis assensum
Original, Madrid, Arch. hist. nac.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 125, Nr. 110; Regg./Verz.: JL 5968; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 87 f., S. 90, S. 92 u. S. 466; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 241.
358
Forschungsbasis
(1104), Februar 2, Rom, Lateran Empf.: Herzöge, Fürsten etc. in Schwaben und Bayern Init.: Dolemus graviter in Original, Schaffhausen, StA; Abb. dig.: PH LBA , Nr. 12201; PH StA Schaffhausen, Urk. 1/41: http://stash.sh.ch/, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Abb. ana.: Dig. Pause Goe; DIGUB, II/4, Taf. 1; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 78, Nr. 87; Regg./Verz.: JL 5970; GP II , S. 15, Nr. 13; GP II, S. 132, Nr. 35; ibid., S. 114, Nr. 12; GP I, S. 170, Nr. 37 (Anm.); ibid., S. 393, Nr. 33; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126.
1104, April 15, Rom, Lateran Empf.: León
Init.: Ad sedem apostolicam
Original, León, Arch. de la catedral [vgl. Druck]; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Online via Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes: http://www.cervantesvirtual.com/obra-visor/concilios-nacionales-de-carrin-en-1103-y-de-len-en-1107 – 0/html/ 00cda634 – 82b2 – 11df-acc7 – 002185ce6064_15.html, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Regg./ Verz.: JL 5975e; Rabikauskas: Kuriale, S. 238 („JL 5975 A“); Krafft: Bene Valete, S. 241.
1104, Oktober 9, Rom, Lateran Empf.: Loo
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Brügge, Priesterseminar; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Hollebeke: Cartulaire, S. 5, Nr. 3; Regg./Verz.: JL 5980; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 48.
1104, Oktober 24, Rom, Lateran Empf.: Göttweig
Init.: Austri terram inhabitantibus
Original, Göttweig, Stiftsarchiv; Abb. dig.: PH Goe; PH MOM ; Abb. ana.: Sickel: Monumenta graphica, fasc. V, tab. 6; Druck: Fuchs: Urkunden, Bd. I, S. 29 – 31; Regg./Verz.: JL 5982; GP I, S. 236, Nr. 4; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1104, November 7, Rom, Lateran Empf.: Scheyern
Init.: Austri terram inhabitantibus
Original, München, Bayerisches HStA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 1502; PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 134, Nr. 123; Regg./Verz.: JL 5988; GP I, S. 345, Nr. 2; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 221.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 359
1104, November 8, Rom, Lateran Empf.: Anchin
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Lille, Arch. départ. du Nord; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 79, Nr. 89; Regg./Verz.: JL 5989; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 68; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1104, November 10, Rom, Lateran Empf.: Douai
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Lille, Arch. départ. du Nord; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 56; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 81, Nr. 90; Regg./Verz.: JL 5990; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 66; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1105, März 17, Rom, Lateran Empf.: Montecassino
Init.: In monasticae legislatione
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Bloch: Monte Cassino, Bd. III, S. 1315, fig. 278; Druck: Migne: PL 163, Sp. 144, Nr. 139; Regg./Verz.: JL 6010; IP VIII, S. 158, Nr. 157; Rabikauskas: Kuriale, S. 238; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1105, April 5, Rom, Lateran Empf.: Weingarten
Init.: Austri terram inhabitantibus
Original, Stuttgart, HStA; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 2359; PH Goe; Druck: Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 338, Nr. 266; Regg./Verz.: JL 6017; GP II, S. 228, Nr. 3; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 126; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1105, September 8, bei Cività Castellana Empf.: Arezzo
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Arezzo, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Rück: Bildberichte, S. 182; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 186, Nr. 222; Regg./Verz.: JL 6038; IP III, S. 158, Nr. 5; Krafft: Bene Valete, S. 221.
360
Forschungsbasis
1105, September 30, bei Cività Castellana Empf.: Oviedo
Init.: Ad sedem apostolicam
Original, Oviedo, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Druck: Migne: PL 163, Sp. 168, Nr. 157; Regg.: JL 6039.
1105, November 2, Rom, Lateran Empf.: S. Georgen (Schwarzwald)
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Karlsruhe, GLA; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 51; Rössling: Unverrückbar für alle Zeiten, S. 53, Nr. 9; Buhlmann: Die Urkunde Alexanders III., Abb. 1; Druck: Migne: PL 163, Sp. 172, Nr. 162; Regg./Verz.: JL 6048; GP II , S. 201, Nr. 3; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1106, Januar 6, Rom, Lateran Empf.: Chartres
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 183, Nr. 174; Regg./Verz.: JL 6067; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VI, S. 26 f., S. 71, S. 80, S. 175; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 241.
(1106), April 29, Montecassino Empf.: Pavia
Init.: Et episcopalem sollicitudinem
Original, Mailand, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 189, Nr. 181; Regg./Verz.: JL 6080; IP VI /1, S. 198, Nr. 13; ibid., S. 180, Nr. 29; ibid., S. 223, Nr. 4.
1106, Mai 11, Rom, Lateran Empf.: Brescia
Init.: Ad hoc in
Original, Brescia, Bibl. Quirin.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 189, Nr. 182; Regg./Verz.: JL 6082; IP VI /1, S. 323, Nr. 6; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1106, Juli 4, Alba Empf.: S. Pierremont
Init.: In Lotharingiae partibus
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 79, Nr. 88; Regg./Verz.: JL 6090; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 82, S. 145, S. 149 u. S. 169.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 361
1106, Oktober 23, Guastalla Empf.: Corbie
Init.: Venerabilium fratrum nostrorum
Original, Lille, Arch. départ. du Nord; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 88, Nr. 95; Regg./Verz.: JL 6095; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 10, S. 12; Ramackers: Papsturkunden in den Nieder landen, S. 64.
1106, November 2, Parma Empf.: S. Gilles
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Nîmes, Arch. départ. du Gard; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 198, Nr. 193; Regg./Verz.: JL 6098; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 39.
1106, November 15, Piadena Empf.: Lodi
Init.: Divinis praeceptis et
Original, Mailand, AdS; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 199, Nr. 194; Regg./Verz.: JL 6100; IP VI/1, S. 257, Nr. 1; IP IX, S. 327 (Anm. in Nr. 2); Krafft: Bene Valete, S. 241.
1107, Februar 12, Beaune Empf.: Ainay
Init.: Ad hoc in
Original, Arles; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 206, Nr. 205; Regg./Verz.: JL 6124; GP II, S. 156; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. III, S. 4; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1107, Februar 24, Langres Empf.: Remiremont
Init.: Inter Romaricense monasterium
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 206, Nr. 206; Regg./Verz.: JL 6125; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 124, S. 133 u. S. 150.
1107, Mai 25, Troyes Empf.: Châlons-en-Champagne
Init.: Subiectis ecclesiis hoc
Original, Châlons-en-Champagne, Arch. départ. de la Marne; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Pflugk-Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 56; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 92, Nr. 101; Regg./Verz.: JL 6142; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 21 f., S. 156; Krafft: Bene Valete, S. 221.
362
Forschungsbasis
1107, Mai 29, Auxerre Empf.: Châlons-en-Champagne
Init.: Bonis secularium studiis
Original, Châlons-en-Champagne, Arch. départ. de la Marne; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 93, Nr. 102; Regg./Verz.: JL 6148; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 22.
1107, August 4, Beaune Empf.: Cluny
Init.: Desiderium quod ad
Kopie, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 225, Nr. 229; Regg./Verz.: JL 6164; Krafft: Bene Valete, S. 241.
1107, September 25, Remole Empf.: Florenz
Init.: In monastici ordinis
Original, Lucca; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden im westlichen Toskana, S. 604, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 6580; IP III, S. 479, Nr. 3; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1107, November 16, Rom, S. Peter Empf.: Spoleto
Init.: Iustis votis assensum
Original, Spoleto, Archivio cap.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 192, Nr. 230; Regg./Verz.: JL 6174; IP IV, S. 9, Nr. 2; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1108, Januar 7, Rom Empf.: Siegburg
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Düsseldorf, HStA; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Krafft: Der monogrammatische Schlußgruß, S. 244, Abb. 5a; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 97, Nr. 107; Regg./Verz.: JL 6188; GP VII, S. 272, Nr. 2; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1108, März 4, Rom, Lateran Empf.: Bamberg
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Bamberg, StA; Abb. dig.: PH LBA , Nr. 1504; PH Goe; Abb. ana.: DIGUB II/3, Taf. 2; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 97, Nr. 108; Regg./Verz.: JL 6191; GP III, S. 263, Nr. 44; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 221.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 363
1108, April, Rom, Lateran Empf.: Burgos
Init.: Non incertum est
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Garrido Garrido: Documentatión, S. 167, Nr. 89; Migne: PL 163, Sp. 239, Nr. 253; Regg./Verz.: JL 6193; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 39, Nr. 37; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1108, April 11, (Rom, Lateran) Empf.: León, Compostela, Palentia, Nájera und Astorga
Init.: Voluntatis quidem nostrae
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 238, Nr. 252; Regg./Verz.: JL 6192; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 43, Nr. 44; Iberia Pontificia, Bd. II, S. 15, Nr. 17.
1108, April 22, Rom, Lateran Empf./Adr.: Asanense, S. Victorian, Abt Pontius Init.: Piae postulatio voluntatis Abb. dig.: PH Goe (Orig.); Lagerort d. Orig.: Madrid, Arch. hist. nac., S. Victorian; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 308, Nr. 25; Regg./Verz.: JL 6193e; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 308, Nr. 25; Rabikauskas: Kuriale, S. 239 („JL 6193 A“); Krafft: Bene Valete, S. 242.
1108, November 12, Benevent Empf.: Burgos
Init.: Egregias quondam episcopalis
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Garrido Garrido: Documentatión, S. 162, Nr. 86; Migne: PL 163, Sp. 247, Nr. 263; Regg./Verz.: JL 6209 [zu „1108, April“]; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 43, Nr. 45; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 162 (Anm.); Krafft: Bene Valete, S. 242; zur Datierung vgl. auch Rabikauskas: Kuriale, S. 239 [zu „1108“] und Engels: Papsttum, Reconquista, S. 258.
1109, April 10, Rom, Lateran Empf.: Toul
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Epinal, Arch. départ. des Vosges; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 256, Nr. 275; Regg./Verz.: JL 6232; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 119 – 121, S. 135 f. u. S. 169; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 242.
364
Forschungsbasis
1109, April 14, Rom, Lateran Empf.: Weissenohe
Init.: Desiderium quod ad
Zur Überl. vgl. GP III, S. 294, Nr. 1; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA, Nr. 2269 bzw. Nr. 9480; Druck: Pez: Thesaurus anecdotorum, Bd. VI /1, S. 301, Nr. 85/2; Regg./Verz.: JL 6233; GP III, S. 294, Nr. 1.
1109, April 26, Rom, Lateran Empf.: Bergamo
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Bergamo, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Abb. ana.: dig. Pause Goe; Druck: Colleoni: Historia, Bd. II/2, S. 424; Regg./Verz.: JL 6235; IP VI/1, S. 376, Nr. 1; Rabikauskas: Kuriale, S. 239; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1109, November 1, Rom, Lateran Empf.: Cambrai
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Lille, Arch. départ. du Nord; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 100, Nr. 112; Regg./Verz.: JL 6244; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 68 f., S. 81 u. S. 140, Nr. 38; Rabikauskas: Kuriale, S. 240.
1109, November 3, Rom, Lateran Empf.: Burgos
Init.: Egregias quondam episcopalis
Original, Burgos, Arch. hist. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 248, Nr. 263bis; Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II , S. 196, Nr. 236; Regg./Verz.: JL 6245; Iberia Pontificia, Bd. I, S. 44, Nr. 46; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 162 (Anm.); Rabikauskas: Kuriale, S. 240; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1109, November 3, Rom, Lateran Empf.: Calahorra
Init.: Tarraconensem metropolim divino
Original, Calahorra, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 310, Nr. 26; Regg./Verz.: JL 6245e; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II , S. 310, Nr. 26; Rabikauskas: Kuriale, S. 240 („JL 6245 A“); Krafft: Bene Valete, S. 242.
1109, November 28, Rom, Lateran Empf.: Siegburg
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Düsseldorf, HStA; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA, Nr. 10842; Druck: Migne: PL 163, Sp. 263, Nr. 285; Regg./Verz.: JL 6246; GP VII , S. 272, Nr. 3; Rabikauskas: Kuriale, S. 240; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 221.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 365
1110, Oktober 16, Rom, Lateran Empf.: Zonnebeke
Init.: Ex Drogonis venerabilis
Original, Brügge, Priesterseminar; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 278, Nr. 304; Regg./Verz.: JL 6276; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 48.
1110, Oktober 16, Rom, Lateran Empf.: Brügge
Init.: Officii nostri nos
Original, Brügge, Bistumsarchiv; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 279, Nr. 305; Regg./Verz.: JL 6277; Ramackers: Papsturkunden in den Niederlanden, S. 46, S. 48 f.
1111, April 15, Rom Empf.: Bamberg
Init.: Caritatis bonum est
Original, Bamberg, StA; Abb. dig.: PH Goe; PH LBA , Nr. 1505; Abb. ana.: DIGUB II/3, Taf. 3; Druck: Migne: PL 163, Sp. 285, Nr. 317; Regg./Verz.: JL 6291; GP III, S. 264, Nr. 46; GP IV, S. 122, Nr. 222; Rabikauskas: Kuriale, S. 240; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1111, April 15, Rom Empf.: Hersfeld
Init.: Sicut iniusta poscentibus
Original, Marburg, Hessisches StA, Urk. 56, Nr. 7; Abb. dig.: PH LBA, Nr. 14008; PH Arcinsys, Urk. 56, 7: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v2891238, letzter Zugriff: 1. Juni 2017; Abb. ana.: DIGUB II/3, Taf. 4; dig. Pause Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 285, Nr. 318; Regg./Verz.: JL 6292; GP IV , S. 282, Nr. 14; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1112, Februar 4, Rom, Lateran Empf.: Montecassino
Init.: Scriptum est sine
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Bloch: Monte Cassino, Bd. III, S. 1316, fig. 279; Druck: Migne: PL 163, Sp. 295, Nr. 338; Regg./Verz.: JL 6310; IP VIII, S. 161, Nr. 170; Rabikauskas: Kuriale, S. 240; Krafft: Bene Valete, S. 221.
366
Forschungsbasis
1112, Juni 19, Rom, Lateran Empf.: S. Bertin
Init.: Ad hoc in apostolicae
Original, London, British Museum; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 301, Nr. 344; Regg./Verz.: JL 6322; Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. I, S. 173; Ramackers: Papsturkunden in Frankreich, Bd. III , S. 24, S. 26 f. u. S. 29; Scotia Pontificia, S. 19; Rabikauskas: Kuriale, S. 240; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1113, Januar 24, Benevent Empf.: Paris
Init.: Sicut ex relatione
Original, Paris, Arch. nat.; Abb. dig.: PH Goe; Micr. Paris; Druck: Migne: PL 163, Sp. 311, Nr. 354; Regg./Verz.: JL 6338.
1113, Februar 13, Benevent Empf.: Kampanien
Init.: Rerum gestarum series
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 312, Nr. 356; Regg./Verz.: JL 6340; IP VIII, S. 161, Nr. 174; ibid., S. 29, Nr. 98; ibid., S. 69, Nr. 39; IP IX, S. 143, Nr. 1 (Anm.); ibid., S. 167, Nr. 8 (Anm.); ibid., S. 274, Nr. 12 (Anm.); Hiestand: Papsturkunden für Templer und Johanniter, Bd. III, S. 119, Nr. 15 (Anm.).
1114, April 14, Rom, Lateran Empf.: Farinate
Init.: Devotionem vestram spectavimus
Original, Bergamo, Bibl. civica; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Poupardin: Diplôme d᾽Otton, S. 315 (Anm.); Regg./Verz.: JL 6380; IP VI/1, S. 303, Nr. 1.
1114, Oktober 18, Veroli Empf.: Montmajour
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Arles; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Chantelou: Histoire de Montmajour, S. 242 f.; Regg./Verz.: JL 6402; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. IV, S. 50 (Anm.); Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 307; Gallia Pontificia, Bd. III/1, S. 247, Nr. 2; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1114, Dezember 1, Rom, Lateran Empf.: Paris
Init.: Religiosis desideriis dignum
Original, Paris, Arch. nat.; Abb. dig.: PH Goe; Micr. Paris (Orig.); Abb. ana.: De Wailly: Éléments, Bd. II, T. 12, Nr. 7;
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 367
Druck: Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VIII, S. 143, Nr. 2; Migne: PL 163, Sp. 359, Nr. 349 (Ausz.); Regg./Verz.: JL 6412; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VIII, S. 66, S. 68, S. 74 u. S. 143, Nr. 2; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1114, Dezember 2, Rom, Lateran Empf.: Lagrasse
Init.: Apostolicae sedis auctoritate
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 360, Nr. 400; Regg./Verz.: JL 6413; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 14; Hiestand: Papsturkunden für Templer und J ohanniter, Bd. I, S. 228; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1114, Dezember 4, Rom, Lateran Empf.: S. Juan de les Abadesses
Init.: Quae iudicii apud
Original, S. Juan de les Abadesses; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Villanueva: Viage, Bd. VIII, S. 246, Nr. 17; Regg./Verz.: JL 6415; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 49, S. 127, S. 183 u. S. 306 (Anm.).
1115, Juli 18, Benevent Empf.: Chieti
Init.: Ex praedecessoris nostri
Original, Chieti, Arch. d. curia arc.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 383, Nr. 431; Regg./Verz.: JL 6461; IP IV, S. 269, Nr. 5; Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 117, S. 134 u. S. 136 f. (Anm.); Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. II, S. 162 (Anm.).
1115, November 13, Rom, Lateran Empf.: Déols
Init.: Apostolicae sedis auctoritate
Original, Paris, Arch. nat.; Abb. dig.: PH Goe; Micr. Paris; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 109, Nr. 125; Regg./Verz.: JL 6476; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. V, S. 12; Rabikauskas: Kuriale, S. 241; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1115, November 17, Rom, Lateran Empf.: Arezzo
Init.: Iustis votis assensum
Original, Arezzo, Arch. cap.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. II, S. 212, Nr. 256; Regg./Verz.: JL 6477; IP III, S. 152, Nr. 30; Rabikauskas: Kuriale, S. 241; Krafft: Bene Valete, S. 221.
368
Forschungsbasis
1116, Januar 29, Rom, Lateran Empf.: Pfäfers
Init.: Sicut iniusta petentibus
Original, S. Gallen, Stiftsarchiv, Pfäfers; Abb. dig.: PH MOM ; Abb. ana.: Pflugk- Harttung: Specimina, Bd. I, Taf. 56; dig. Pause Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 111, Nr. 127; Regg./Verz.: JL 6504; GP II, S. 114, Nr. 10; Krafft: Bene Valete, S. 221.
1116, Februar 24, Rom, Lateran Empf.: S. Quentin-en-Vermandois
Init.: Officii nostri nos
Original, Paris, BnF; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 112, Nr. 128; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 265, Nr. 25; Regg./Verz.: JL 6506; Lohrmann: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, vgl. Druck, S. 105 f.
1116, März 21, Rom, Lateran Empf.: Sahagún
Init.: In pastorum specula
Original, Madrid, Arch. hist. nac.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pérez: Historia, S. 514, Nr. 148; Regg./Verz.: JL 6513; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 29; Iberia Pontificia, Bd. II, S. 113, Nr. 22; ibid., S. 144, Nr. 4.
1116, März 22, Rom, Lateran Empf.: Sahagún
Init.: Apostolicae sedis auctoritate
Original, Madrid, Arch. hist. nac.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pérez: Historia, S. 513, Nr. 147; Regg./Verz.: JL 6515; Iberia Pontificia, Bd. II , S. 17, Nr. 24, S. 114, Nr. 23; Krafft: Bene Valete, S. 242.
1116, April 24, Rom, Lateran Empf.: Grottaferrata
Init.: Piae postulatio voluntatis
Rom, Arch. Vat., Arch. Barberini (†); Abb. dig.: PH Goe; Druck: Tomassetti: Documenti, S. 105, Nr. 2; Regg./Verz.: JL 6502α; IP II, S. 43, Nr. †7.
1116, Mai 23, Rom, Trastevere Empf.: Barcelona
Init.: Devotioni tuae carissimae
Original, Barcelona, Arch. gen. de la corona de Aragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 407, Nr. 470; Regg./Verz.: JL 6524; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 43, S. 48.
Abbildungsverzeichnis zusätzlich herangezogener Papsturkunden 369
(1116), Juni 8, Palliano Empf.: Toledo
Init.: Iam diu confrater
Original, Toledo, Arch. de la catedral; Abb. dig.: PH Goe; Druck: –; Regg./Verz.: JL 6526e.
(1116), Juni 18, Benevent Empf.: Toledo
Init.: Fratrum nostorum opportunitatibus
Original, Lisboa, Arq. nac. da Torre do Tombo; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 169, Nr. 16; Regg./Verz.: JL 6527 = JL 6465; Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 44, S. 68, S. 71 – 73, S. 108, S. 128, S. 132 u. S. 169, Nr. 16.
1116, Dezember 2, Rom, Trastevere Empf.: Penne
Init.: Ad hoc in
Original, Rom, Bibl. Vat., Bibl. Chigi; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: Battelli: Acta, Taf. 8; Druck: Migne: PL 163, Sp. 412, Nr. 479; Regg./Verz.: JL 6532; IP IV , S. 294, Nr. 1; Bischoff: Urkundenformate im Mittelalter, S. 127; Krafft: Bene Valete, S. 222.
1117, April 4, Benevent Empf.: Montiéramey
Init.: Piae postulatio voluntatis
Original, Troyes, Arch. départ. de l᾽Aube; Abb. dig.: PH Goe; Abb. ana.: De Wailly: Musée, S. 32; Rück: Bildberichte, S. 182; Druck: Musée des archives départemental, S. 65, Nr. 32; Regg./Verz.: JL 6550; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 47; Krafft: Bene Valete, S. 222.
1117, April 25, Benevent Empf.: S. Walburg im Heiligen Forst
Init.: Desiderium quod ad
Original, Straßburg, Arch. départ. du Bas-Rhin; Abb. dig.: PH Goe (Auss.); Druck: Migne: PL 163, Sp. 97, Nr. 79; Regg./Verz.: JL 5916 [zu „1102, April 26“]; GP III, S. 68, Nr. 1.
1117, August 17, Anagni Empf.: Montecassino
Init.: Devotionem tuam spectavimus
Original, Montecassino, Arch. abbaz.; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 163, Sp. 423, Nr. 499; Regg./Verz.: JL 6559; IP VIII, S. 163, Nr. 182; IP X, S. 425, Nr. 3; ibid., S. 430, Nr. 1.
370
Forschungsbasis
1117, Oktober 5, Trèves Empf.: Angoulême
Init.: Austri terram inhabitantibus
Original, Châlons-en-Champagne, Arch. départ. de la Marne, fonds de Cheminon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Pflugk-Harttung: Acta, Bd. I, S. 113, Nr. 129; Regg./Verz.: JL 6563; Meinert: Papsturkunden in Frankreich, Bd. I, S. 29; Holtzmann: Papsturkunden in England, Bd. I, S. 148.
Honorius II. (1124 – 1130) (1126, Februar 27) Empf.: Hamersleben
Init.: Habitantes in domo
Original, Magdeburg, StA; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 166, Sp. 1305, Nr. 102; Bode: Urkundenbuch, Bd. I, S. 203, Nr. 169; Zöllner: Die Urkunden, S. 101, Nr. 4; Regg./Verz.: JL 7387; GP V/2, S. 392, Nr. 2 [„(1125 – 1126, fortasse 1126 cr. febr. 27)“]; ibid., S. 160, Nr. 1; ibid., S. 165, Nr. 1; ibid., S. 171, Nr. 1; ibid., S. 284, Nr. 2; ibid., S. 400, Nr. 3; ibid., S. 410, Nr. 1; Brackmann: Papsturkunden des östlichen Deutschlands, S. 197; Dobenecker: Regesta diplomatica, Bd. I, S. 260, Nr. 1234 [weit. Reg. vgl. GP].
Alexander III. (1159 – 1181) 1165, August 19, Montpellier Empf.: Roussillon
Init.: Nobiles et illud
Original, Barcelona, Arch. gen. de la corona de Aragon; Abb. dig.: PH Goe; Druck: –; Regg./Verz.: JL 11235; Wiederhold: Papsturkunden in Frankreich, Bd. VII, S. 25; Kehr: Papsturkunden in Spanien, Bd. I, S. 49, S. 53, S. 55 u. S. 368.
Coelestin III. (1191 – 1198) 1191, Mai 22, Rom, Lateran Empf.: Murbach
Init.: Convenit apostolico moderamini
Original, Colmar, BA; Abb. dig.: PH Goe; Druck: Migne: PL 206, Sp. 1241, Nr. 1; Schoepflin: Alsatia aevi Merovingici, Bd. I, S. 293, Nr. 346; Regg./Verz.: JL 16706; GP II, S. 281, Nr. 9.
5. Anhänge 5.1 Quellen- und Literaturverzeichnis Adorno, Theodor: Erziehung zur Mündigkeit, Frankfurt/M. 1974. Aegidii Aureaevallensis gesta episcoporum Leodiensium, ed. Johannes Heller, in: MGH SS, XXV, Hannover 1880 (ND 1974), S. 1 – 129. Affò, Ireneo: Storia della città di Parma, 4 Bände (1792 – 1795), hier Bd. II, Parma 1793 (ND 1956/57). Alamo, Juan del: Colección diplomática de San Salvador de Oña (822 – 1284), 2 Bände, hier Bd. I, Madrid 1950 (Consejo superior de investigaciones científicas. Escuela de estudios medievales. Textos, 12). Althoff, Gerd: Verwandtschaft, Freundschaft, Klientel. Der schwierige Weg zum Ohr des Herrschers, in: ders. (Hg.): Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997, S. 185 – 198. Althoff, Gerd: Zur Bedeutung der symbolischen Kommunikation für das Verständnis des Mittelalters, in: FMST 31 (1997), S. 370 – 389. Althoff, Gerd: Die Kultur der Zeichen und Symbole, in: FMST 36 (2002), S. 1 – 17. Althoff, Gerd/Stollberg-Rilinger, Barbara: Spektakel der Macht? Einleitung, in: Stollberg-R ilinger, Barbara u. a. (Hg.): Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800 – 1800, Darmstadt 2008, S. 15 – 19. Amanieu, Armand: Antipape, in: Dictionnaire de droit canonique 1 (1935), Sp. 598 – 622. Amico, Antonio/Starrabba, Raffaele (Hg.): I diplomi della cattedrale di Messina, Palermo 1876 (Documenti per servire alla storia di Sicilia, I/1). Analecta Iuris Pontificii. Dissertations sur différents sujets de droit canonique, liturgie et theologie, 13 Bände (1852 – 1874), hier Bd. X, Rom/Paris 1869. Anastasio, Lodovico Agnello: Istoria degli Antipapi, 2 Bände, Neapel 1754. Anglia Pontificia: Einzelbände: Hiestand, Rudolf/Hirschmann, Stefan: Anglia Ponti ficia. Subsidia, Bd. I: Collectiones epistolarum, Teil I–III: Lanfranci Cantuariensis archiepiscopi; S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi; Gileberti Foliot Gloecestriae abbatis et Herefordensis, dein Londoniensis episcopi epistolae, Göttingen 2011. Annales Augustani, ed. Georg Heinrich Pertz, in: MGH SS, III, Hannover 1839 (ND 1987), S. 123 – 136. Annales Anglosaxonici breves aucct. monachis ecclesiae Christi Cantuariensis cum conti nuatione latina a. 925 – 1202, ed. Felix Liebermann, in: ders. (Hg.): Ungedruckte normannische Geschichtsquellen, Strassburg u. a. 1879.
372
Anhänge
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bearb. v. Wolfgang Petke, Köln u. a. 1994; Böhmer-Schmidt-Baaken: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii IV: Lothar III. und ältere Staufer 1125 – 1197, 4. Abt.: Papstregesten 1124 – 1198, Tl. 4, Lief. 1: 1181 – 1184, bearb. v. Katrin Baaken/Ulrich Schmidt, Köln u. a. 2003; Böhmer-Schmidt-Baaken: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii IV: Lothar III. und ältere Staufer 1125 – 1197, 4. Abt.: Papstregesten 1124 – 1198, Tl. 4, Lief. 2: 1184 – 1185, bearb. v. Katrin Baaken/Ulrich Schmidt, Köln u. a. 2006; Böhmer-Schmidt-Baaken: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii IV: Lothar III. und ältere Staufer 1125 – 1197, 4. Abt.: Papstregesten 1124 – 1198, Tl. 4, Lief. 3: 1185 – 1187, bearb. v. Ulrich Schmidt unter Mitwirkung v. Katrin Baaken, Köln u. a. 2012; Böhmer-Schmidt: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii IV: Lothar III. und ältere Staufer 1125 – 1197, 4. Abt.: Papstregesten 1124 – 1198, Tl. 4, Lief. 4: 1187 – 1191, bearb. v. Ulrich Schmidt, Köln u. a. 2014. Böhmer-Unger: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii I: die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 751 – 918 (926), Bd. IV: Papstregesten 800 – 911, Tl. 3: 872 – 882, bearb. v. Veronika Unger, Köln u. a. 2013; Böhmer-Zimmermann: Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii II: Sächsisches Haus 919 – 1024, 5: Papstregesten 911 – 1024, bearb. v. Harald Zimmermann, Wien u. a. 1998; Reiffenberg, Frédèric Auguste Ferdinand Thomas: Monuments pour servir a l᾽histoire des provinces de Namur, de Hainaut et de Luxembourg, 8 Bände (1844 – 1874), hier Bd. VIII, Brüssel 1848. Reindel, Kurt (Hg.): Die Briefe des Petrus Damiani, München 1989 (MGH, Die Briefe der deutschen Kaiserzeit, IV: Die Briefe des Petrus Damiani, Teil III: Nr. 91 – 150). Resl, Brigitte: Vom Nutzen des Abschreibens. Überlegungen zu mittelalterlichen Chartularen, in: Pohl, Walter/Herold, Paul (Hg.): Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, Wien 2002 (Akademie der Wissenschaften in Wien, Phil.-Hist Kl., Denkschriften, 306), S. 205 – 222. Reusens, Edmond/De Ram, Pierre (Hg.): Analectes pour servir à l᾽histoire ecclésiastique de la Belgique (1864 – 1914), Bd. XXIII, Löwen 1892 u. Bd. XXIV, Löwen 1893. Reuter, Hermann: Geschichte Alexanders des Dritten und der Kirche seiner Zeit, 3 Bände (1860 – 1864), hier Bd. II, Leipzig 1860. RI Bandnummer,Abt., Lief., Nr. XX, vgl. Regesta Imperii. Roberg, Burkhard: Schisma, in: LMA 7 (1995), Sp. 1468 – 1470. Robert, Ulysse (Hg.): Bullaire du pape Calixte II., 2 Bände, Paris 1891 (ND 1979). Rössling, Wilfried/Schwarzmaier, Hansmartin (Bearb.): Unverrückbar für alle Zeiten. Tausendjährige Schriftzeugnisse in Baden-Württemberg, Karlsruhe 1992. Roller, Otto Konrad: Eberhard von Fulda und seine Urkundenkopien, Kassel 1901 (Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Suppl., N. F., 13). Rosenfeld, Felix: Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg, 2 Bände, hier Bd. I, Magde burg 1925.
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422
Anhänge
5.3 Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen (Papsturkundennummerierung) Die Wortlaute der Intitulationes, Inscriptiones und Protokollschlusselemente in den Originalen Gregors VII. JL897
Protokoll
4818 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. ADĘ abbati et universe congregationi m[onaste]rii constituti in Gorgona insula in perpetuum.
4844 (FP)
Gregorius [episcopus servus servorum dei]. Rustico priori et cunctę eius congregationi de loco qui dicitur Campus Amabilis in perpetuum.
4862 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Canonicis ecclesię sancti Hilarii iuxta Pictavensem civitatem constitutę salutem [et apostolicam benedictionem].
4929 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Iohanni abbati monasterii sanctae Mariae virginis constructi in loco qui dicitur Banza suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
4940 (FP)
Gregorius episcopus ser[vus] servorum dei. Dilecto in Christo filio Fulkardo preposito Islensis ecclesie in Fla[n]dria constitutę s[u]isque successoribus canonicam vi[tam] ducturis salutem et apostolicam benedictionem.
4945 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri in Christo Altmanno Pataviensi [episcopo] et per eum ecclesiae quam in territorio eiusdem civitatis in portu Eni fluminis construxit et in honore sancte Trinitatis et resurrectionis domini nostri lesu Christi et sanctorum Andreae apostoli Pantaleonis martiris [et sancti Ni]colai conf[esso]ris consecravit imperpetuum.
4957 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Waltero abbati monasterii sancti Sepulchri [c]onstructi infra civitate Cameracensi suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imper[petuum].
4984 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Roberto Flandrensium comiti salutem et apostolicam benedictionem.
5015 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Martino sanctae Florentinae ecclesiae praeposito aliisque confratribus canonicis tuisque successoribus in perpetuum.
5019e (FP)
Gregorius servus servorum dei. Dilecto in [Christ]o filio Bene[dicto … suisque] successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
wserdf1
897 FP = Feierliches Privileg.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
423
5044 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Leone abbati monasterii sancti Michahelis archangeli Pisae constituti suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
5069α = 5302 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Chr[ist] oforo abbati monasterii sancti Petri constructi in civitate Cremona suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
5060 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Bernardo abbati monasterii sanctorum apostolorum Petri et Pauli con[structi in loco qui dicitur] Balma suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
5110 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio [… preposito c]anonicae sancti Floridi in matricae ecclesia Castellani ep[iscopatus] cęterisque canonicis canonicae victuris salutem in Christo Iesu.
5134K (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Bernard[o abbati monasterii dei genitricis semperque virginis Mariae dominę nostrę et beatorum apostolorum Petri et Pauli secus Massiliam] u[bi sacratissimum] corpus beati Victoris martiris requiescere creditur tuisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
5134M (FP) Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto [in Christo filio Bernardo abbati monasterii] dei genitricis semperque virginis Mariae dominę nostrę et beatorum apostolorum Petri et Pauli secus Massiliam ubi sacratissimum co[rpus beati Victoris martiris requiescere creditur tuisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum. 5160 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Damiano provisori heremi Fontis Avellani suisque successoribus ibidem regulariter promovendis imperpetuum.
5211 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Ricardo sanctae Romanae ecclesiae cardinali sacerdoti atque abbati Massiliensi suisque successoribus regulariter promovendis in perpetum.
5214 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Ricardo sanctę Romanæ ecclesiæ cardinali sac[erdoti atque abbati monasterii sancte dei genitricis semperque virginis Marie domine nostre et beatorum apostolorum Petri et Pauli] secus Massiliam ubi sacratissimum corpus beati Victoris martiris requiescere creditur tuisque successoribus ibidem regulariter promovendis in p[erpetuum.]
5258 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei.
5263 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo fratri Bernardo abbati monasterii [sanctorum Facundi et Primitivi constructi in loco qui dicitur Dominis Sanctis suisque successoribus] ibidem regulariter promovendis in perpetuum.
424
Anhänge
5098 (FP)
Gregorius episcopus servus servorum dei. Venerabili Garsię Iaccensi episcopo eiusque succesoribus canonice promovendis imperpetuum.
5088
G[regorius] episcopus servus servorum dei. Clericis et comitibus de castro sancti Pauli Widoni et Hugoni salutem et apostolicam benedictionem, si oboedierint.
5167
Gregorius episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Willelmo venerabili abbati Hirsaugiensis cenobii salutem et apostolicam benedictionem.
Die Wortlaute der Intitulationes, Inscriptiones und Protokollschlusselemente in den Originalen Clemens᾽ III. JL
Protokoll
CL 12
Clemens episcopus servus servorum dei. Sancte Ravennati æcclesiæ omnibusque futuris in illa archiepisopis per eam in perpetuum.
CL 13
In nomine sanctae et individuae trinitatis.
CL 5 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Fidelibus Christi qui nunc sunt et posteris.
CL 18 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Donato venerabili archipresbitero ęcclesię tituli sancti Marcelli et reliquis fratribus eiusdem ęcclesię eorumque successoribus perpetuam in domino salutem.
CL 28 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Canonicis Regiensis ęcclesię ipsorumque successoribus in perpetuum.
CL 29 (FP) Clemens episcopus servus servorum dei. Canonicis sancti Deodati tam futuris quam pręsentibus in perpetuum.
Die Wortlaute dieser Formeln in der kopialen Überlieferung Clemens᾽ III. JL
Protokoll
CL †2 ((F) P)
Clemens episcopus servus servorum dei. Venerabili abbati Ruthardo sancte Fuldensis ecclesie eternam salutem in Christo.
CL 4 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Dilectissimis in Christo filiis Paulo archipresbytero et Totoni archidiacono et Totoni preposito omnibusque canonicis sancte Veronensis ecclesie tam presentibus quam et futuris perpetuam in domino salutem.
CL 6
Clemens episcopus servus servorum dei. Lanfranco Cantuariensi archiepiscopo salutem et apostolicam benedictionem.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
425
CL 7
Clemens episcopus servus servorum dei. Lanfranco Cantuariensi archiepiscopo sicut karissimo confratri salutem et apostolicam benedictionem.
CL 10
C[lemens] episcopus servus servorum dei. W[ratislao] glorioso principi Boemiorum ac dilectissimo filio salutem et apostolicam benedictionem.
CL 14
Clemens episcopus servus servorum dei. Lanfranco Cantuariensi archiepiscopo confratri in Christo karissimo viro in omni doctrina eruditissimo salutem et apostolicam benedictionem.
CL 15 (FP)
Clemens epsicopus servus servorum dei. Petro Dioclensis sedis archiepiscopo fratri in Christo dilecto salutem et apostolicam benedictionem.
CL 16
Clemens episcopus servus servorum dei. O[doni] olim dicto Hostiensi episcopo et sequacibus suis que merentur.
CL 17
Clemens episcopus servus servorum dei. Omnibus orthodoxis fratribus archiepiscopis episcopis abbatibus atque universis sanctae ecclesiae ordinibus salutem et apostolicam benedictionem.
CL †19 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Ruothardo pio et religioso abbati venerabilis monasterii Salvatoris domini nostri Ihesu Christi et sancti Bonifacii quod situm est in loco qui vocatur bochonia iuxta ripa fluminis quod vocatur Fulda et per te eidem venerabili monasterio suisque successoribus in perpetuum.
CL 21
Clemens misericordia dei veteris Rome humilis papa et servus servorum dei amicissimo dei filio in domino et metropolite Calabrie domno Basilio.
CL 26
Clemens episcopus servus servorum dei. Dilecte in domino filie Altiburge abbatisse et cuncte congregationi monasterii beati Stefani siti in suburbio Paduane civitatis et omnibus sibi regulariter succedentibus perpetuam in domino salutem.
CL 27 (FP)
Clemens episcopus servus servorum dei. Dilectissime in Christo filie Theophile monasterii beati Petri in Paduana civitate siti abbatisse et dei ancillis inibi famulantibus cunctisque sibi 898 regulariter succedentibus in perpetuum.
CL 35 ((F) P)
Clemens episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Gislerio monasterii sancti Flaviani de Rombona abbati tuisque successoribus.
CL 36
C[lemens] episcopus servus servorum dei. R[uperto] confratri et coepiscopo Babenbergensi salutem et apostolicam benedictionem.
CL 37
C[lemens] episcopus servus servorum dei. R[uthardo] confratri et coepiscopo Moguntino salutem et apostolicam benedictionem.
CL 38
C[lemens] episcopus servus servorum dei. Charissimo filio U[goni] cardinali salutem et apostolicam benedictionem.
wserdf1
898 MIGNE: inibi.
426 CL 39
Anhänge
C[lemens] episcopus servus servorum dei. G[odeboldo] Mogontino preposito universo quoque clero et populo salutem et apostolicam benedictionem.
CL 40 (FP) Clemens episcopus servus servorum dei.
Die Wortlaute der Intitulationes, Inscriptiones und Protokollschlusselemente in den Originalen Urbans II. JL
Protokoll
5395 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo fratri Berengario Ausonensi episcopo futurisque post eum rectoribus in abbatia sancti Iohannis Rivipollensi in perpetuum.
5398 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectissimis in Christo filis (!) regularibus fratribus ecclesię que dicitur Ihesu Nazareni eorumque successoribus regulariter victuris in perpetuum.
5428 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Oudalrico preposito canonicę quę in loco Reitenbog ad honore[m] sanctę dei genitricis et virginis Marię sita est eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5429 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Sigefrido abbati monasterii quod in loco Scaphuson ad honorem omnium sanctorum situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5430 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Petro preposito canonicę sancti Antonini martiris in Condacensi termino siti tuisque successoribus canonicę ordinandis in perpetuum.
5437 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo fratri Urso Ravellensi episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5449 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Daiberto Pisanorum episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5450 (FP)
[Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Berengario Auso nensi episcopo in Tarraconensem] metropolim translato eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5457 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectissimo filio Sigefredo abbati monasterii sancti Salvatoris in villa Scaphusa siti eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5459 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Uldarico prepositio canonicae quę in loco Rettenboch a[d honorem sancte dei genitricis et virginis Marie si]ta est eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
427
5462 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo fratri Giselberto abbati venerabilis monasterii sanctae dei genitricis et virginis Marie sanctique Iohannis evangelista quod in loco situm est qui Reginherisbrunnun dicitur eiusque succe[s]soribus regulariter substituendis in perpetuum.
5483 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Nogero abbati monasterii sancte Marie quod situm est in loco qui dicitur Zuiualta eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5498 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Baldrico Burguliensi abbati eiusque sucessoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5508 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. G[iselberto] dilecto in Christo fratri abbati venerabilis monasterii sanctę dei genitricis et virginis Marię sanctique lohannis evangelistę quod in loco situm est quod Reginherisbrunnun dicitur eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5527e (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio lohanni abbati monasterii sancti Salvatoris in Oniensi villa constructi eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5542 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Theugerio abbati monasterii sancti Georgii quod situm est in Silva Nigra iuxta flumen Briganam eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5543 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Gebeardo monasterii Hirsaugensis abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5549 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Gomizoni Burgensi episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5551 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Reverentissimo fratri Hugoni monasterii Cluniacensis abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5552 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Petro Pampilonensium et Aragonensium regi eiusque successoribus in eadem beati Petri fidelitate permansuris in perpetuum.
5553 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecte in Christo filiae Lanzae abbatissae monasterii sancti Salvatoris iuxta Cremonam siti et ceteris que post eam regulariter successerint in perpetuum.
5564 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto Filio Ioseph monasterii sancti Abundii abbati quod iuxta Cumanam urbem situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5580 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Sigefredo Scaphusensi abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
428
Anhänge
5623 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Lanzoni abbati monasterii sancti Vincentii quod Metti situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5628 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Lamberto abbati monasterii sancti confessoris Christi Bertini eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5629 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis in Marbacensi ec[clesia canonicam vitam professis eorumque successoribus in eadem religione perman]suris in perpetuum.
5635 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Girardo monasterii Glannafoliensis abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5672 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Burchardo abbati monasterii sancti Basoli eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5681 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Reverentissimo et karissimo fratri Oderiscio nostris per dei gratiam manibus et in kardinalem sanctę Romane ecclesie sacerdotem et in abbatem Casinensis monasterii consecrato eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5692 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Bert[oldo preposito eiusque fratribus in ecclesia cui vocabulum est beati Martini que] consecranda est in honorem beate Marię Virginis in loco qui Bue[ron dicitur inter duos montes super ripam fluminis Danubii in territorio Constantiensi canonicam vitam professis eorumque successoribus in perpetuum.]
5697 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Guarnero abbati monasterii sancti Martini quod de Guibelingo dicitur eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5698 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili filio Hartmanno Goteguigensi abbati eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5702 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Eximino preposito et ceteris fratribus canonice domini nostri Ihesu Nazareni eorumque successoribus regulariter victuris in perpetuum.
5736 = 5703α (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Petro Oscensi episcopo eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
5783 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili filio Hutoni abbati [monasterii sancti Blasii quod est situm in Nigra Silva eiusque successoribus regulariter pro]movendis in perpetuum.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
429
5784 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili filio Weziloni abbati monasterii sancti Pauli quod situm est in provincia Carinthia eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5785 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Martino Ovetensi episcopo eiusque successoribus canonicę promovendis in perpetuum.
5797 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Fulconi Salmodi[e]nsi abbati eiusque successoribus regulariter substituend[is i]n perpetuum.
5801 (FP)
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Bernardo Toletane ecclesie archiepiscopo eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
5504
Urbanus episcopus servus servorum dei. Universis per Sueviam fidelibus salutem et apostolicam benedictionem.
5540
Urbanus episcopus servus servorum dei. Universis per Sueviam fidelibus salutem et apostolicam benedictionem.
5653
Urbanus episcopus servus servorum dei.
5716
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis sancti Casinensis cenobii monachis salutem et apostolicam benedictionem.
5800e
Urbanus episcopus servus servorum dei. Clero et populo Burgensi salutem et apostolicam benedictionem.
5643
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectis in Christo fratribus archiepiscopis episcopis abbatibus principibus clero et populo universo per Hyspaniam et Narbonensem provinciam constitutis salutem et apostolicam benedictionem.
5648
Urbanus episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Hugoni Cluniacensi abbati salutem et apostolicam benedictionem.
5671
Urbanus episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis universis monasterii beati Ambrosii monachis salutem et apostolicam benedictionem.
5806
Urbanus episcopus servus servorum dei. A[lfano] sanctę Salernitanę ęcclesię archiepiscopo suisque successoribus.
Die Wortlaute der Intitulationes, Inscriptiones und Protokollschlusselemente in den Originalen Paschalis᾽ II. JL
Protokoll
5816 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Iohanni clerico qui dicitur abbas de curte salutem et apostolicam benedictionem.
430
Anhänge
5827 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Rogerio monasterii sancti Berkarii abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5849 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Hugoni Cluniacensi abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5858 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Reverentissimo fratri Bernardo Toletano archiepiscopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5887e (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Iohanni Oniensis monasterii abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5888 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Karissimo filio Eximino preposito et ceteris fratribus canonice domini nostri Ihesu Nazareni eorumque successoribus regulariter victuris in perpetuum.
5891 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Anselmo abbati venerabilis monasterii sancti Petri quod dicitur Celum aureum eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5902 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Ade abbati venerabilis monasterii quod in honore sancti Dionisii martiris Parisius situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5906 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo fratri Gisleberto abbati venerabilis monasterii sancte dei genitricis et virginis Marie sanctique Iohannis Evangelistę quod in loco situm est qui Reginherisbrun dicitur eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5921 (FP)
Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Ailardo preposito et eius fratribus salutem et apostolicam benedictionem.
5923 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Henchinruldo abbati venerabilis monasterii sancti Martini quod in loco qui Vispach dicitur situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5926 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Petro abbati monasterii sancti Martini in monte supra Pannoniam siti eiusque legitimis successoribus in perpetuum.
5935e (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Bertulfo Breugensi preposito et eius fratribus in ecclesia sancte dei genitricis Mariae ac sancti Donatiani domino servientibus salutem et apostolicam benedictionem.
5938 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Adæ ecclesiæ sancti Autberti abbati et eius fratribus in eadem ecclesia canonicam vitam professis eorumque successoribus in eadem observantia permansuris in perpetuum.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
431
5940 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. DiIecto filio Siero monasterii Blandiniensis abbati eiusque sucessoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5945 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Iohanni abbati cenobii sanctę Marię quod apud Bansiam situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
5968 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Raimundo preposito Barchinonensis ecclesię quę in honore sancte Crucis et beate Eulalie dedicata est eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
5975e (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Petro ecclesiæ Legionensis episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
5982 (FP)
Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Ailardo preposito et eius fratribus salutem et apostolicam benedictionem.
5988 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili filio Herchenbaldo Usenhovensi abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5989 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Vener[abili fil]io Gelduino a[bbati] mon[asterii] Aquicinnensis eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5990 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Heriberto decano et eius fratribus in ecclesia Duacensi sanctae Mariae et sancti Amati Domino servientibus eiusque successoribus in perpetuum.
6010 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Reverentissimo et karissimo fratri Oderisio predecessoris nostri Urbani manibus et in kardinalem sanctę Romanę ecclesiæ sacerdotem et in abbatem Kasinensis monasterii consecrato eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6017 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Gualichioni abbati venerabilis monasterii Altorfensis eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
6038 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Henrico preposito canonicę sancti Donati eiusque successoribus canonicę promovendis in perpetuum.
6039 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Pelagio Ovetensi episcopo eiusque successoribus canonicę substituendis in perpetuum.
6048 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Dickero abbati monasterii [sancti Georgii quod est in Silva Nigra iuxta fluvium Briganum eiusque successoribus] regulariter substituendis in perpetuum.
432
Anhänge
6067 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Guilielmo abbati venerabilis monasterii sanctorum apostolorum Petri et Pauli quod iuxta Carnotum situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
6082 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Karissime in domino filie Ermengarde abbatisse monasterii domini Salvatoris et sancte Iulie virginis quod Novum dicitur fundatum a piissima Ansa regina intra civitatem Brixiam tibi tuisque successoribus in perpetuum.
6100 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Guidoni abbati venerabilis monasterii sancti Stefani quod in Laudensi comitatu secus Padum situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
6124 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Gauceranno Attacensis monasterii abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6142 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Guarino decano ceterisque canonicis Catalaunensis ecclesię sancti Stephani salutem et apostolicam benedictionem.
6174 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Transerico archipresbitero Spoletanę ecclesiæ et ceteris canonicis in eadem ecclesia deo servientibus in perpetuum.
6188 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Quononi abbati venerabilis monasterii quot in monte Sigeberg situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6191 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Ottoni Babinbergensi episcopo salutem et apostolicam benedictionem.
6193 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto fratri Garsiæ Burgensi episcopo eiusque successoribus canonicæ promovendis in perpetuum.
6193e (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Pontio abbati venerabilis monasterii Asanensis quod sancti Victoriani dicitur eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6209 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Garsię Burgensi episcopo eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
6232 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio suo Reinbaldo aliisque fratribus in ecclesia sancti Deodati deo servientibus salutem et aposto licam benedictionem.
6244 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Rainerio abbati monasterii quod dicitur sancti Sepulchri infra civitatem Cameracensem eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
433
6245 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Garsiæ Burgensi episcopo eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
6245e (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Santio Calagurritane sedis episcopo eiusdem successoribus canonice substituendis in perpetuum.
6246 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Cuononi abbati venerabilis monasterii quod in monte Sigeberch situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6291 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Octoni Pambergensi episcopo eiusque successoribus canonice promovendis in perpetuum.
6292 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Reginharto abbati Herveldensis monasterii eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6310 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Reverentissimo et carissimo fratri Gerardo nostris per dei gratiam manibus in abbatem Casinensis monasterii consecrato eiusque successoribus regulariter substituendis imperpetuum.
6322 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Lamberto Sithiensis monasterii abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6402 (FP)
Paschalis episcopus servus servus servorum dei. Dilecto filio Petr[a]bbati venerabilis monasterii de Montemaiore in Arelatensi parochia eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6412 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Guilduino priori et eius fratribus in æcclesia sancti Victoris secus Parisius canonicam vitam professis tam presentibus quam futuris in perpetuum.
6413 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Iohanni priori æcclesiæ sancti Petri de Valeriis eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
6476 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Iohanni monasterii Dolensis abbati eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6477 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Guidoni Aretine ecclesiæ episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
6504 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Geroldo abbati sancte Marie Fabariensis eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6515 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Dominico abbati monasterii sancti Facundi eiusque succesoribus regulariter substituendis in perpetuum.
434
Anhänge
6532 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Iohanni abbati monasterii sancti Bartholomei [quod] in Pinnensi parochia situm est eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6550 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Gualterio abbati monasterii sanctorum apostolorum Petri et Pauli in Dervo quod Arremari dicitur eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5916 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Bertulfo abbati monast[erii quod in honorem sanctorum apostolorum Philippi et Jacobi et sancte] Walpurgæ virginis constructum est in Argentino episcopatu in loco videlicet q[ui Sacra Silva dicitur eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.]
6563 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Ailardo abbati et eius fratribus regularem vitam professis tam presentibus quam futuris in perpetuum.
6580 (FP)
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Anselmo abbati Ficiculensis monasterii eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
5864
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri et conpresbitero Oderisio Casinensi abbati salutem et apostolicam benedictionem.
5876
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Oderisio Casinensi abbati et sanctę Romanę ecclesię presbitero cardinali salutem.
6098
Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Hugoni abbati monasterii sancti Egidii quod in valle Flaviana situm est eiusque successoribus regulariter promovendis in perpetuum.
6125
Paschalis episcopus servus servorum dei.
6233
Pascalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Otberto eiusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum.
6276
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo filio Lamberto Sonnebeccensis ęcclesię preposito salutem et apostolicam benedictionem.
6277
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto in Christo [filio] Bertulfo sancti Donatiani Brugensis ęcclesię preposito eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum.
6338
Paschalis episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Galoni et capitulo Pariensis æcclesię salutem et apostolicam benedictionem.
6340
Paschalis episcopus servus servorum dei. Fidelibus omnibus per Campaniam et Apuliam vel Capitinatam sive Samnium salutem et apostolicam benedictionem.
6380
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Nantelmo Guillelmo Ardezio Rustico Rogerio Alberico Albrico Arduino Osberto Pergamensibus comitibus salutem et apostolicam benedictionem.
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
435
6415
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Berengario abbati Bernardo et ceteris fratribus salutem et apostolicam benedictionem.
6433
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Berengario et Cononi comitibus salutem et apostolicam benedictionem.
6461
Paschalis episcopus servus servorum dei. Universis fidelibus per Teatinam parochiam sive comitatum salutem et apostolicam benedictionem.
6506
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Gerardo decano et ceteris sancti Quintini canonicis salutem et apostolicam benedictionem.
6513
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Dominico abbati monasterii sancti Facundi salutem et apostolicam benedictionem.
6524
Paschalis episcopus servus servorum dei. [Dilecto filio Raimundo Barcinonensium marchioni Bisuldunensi et Provincie comiti salutem et apostolicam benediclionem.]
6559
Paschalis episcopus servus servorum dei. Illustri viro Gunnario Domnicello salutem et apostolicam benedictionem.
5941
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. L[andulpho] dilecto filio preposito sancti Ambrosii salutem et apostolicam benedictionem.
5959e
Pascal[is] episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Pacifico abbati venerabilis cenobii sancti Prosperi confessoris Christi subter civitatem Regium et per eum cunctis successoribus ipsius inibi regulariter [pro]movendis in perpetuum salutem et apostolicam benedictionem.
5970
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Ducibus ac p[rincipibus] ceterisque tam [mai]oribus quam minoribus per Sueviam et Bavariam catholicis salutem et apostolicam benedictionem.
5980
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Ysaac abbati de Lo et eius fratribus salutem et apostolicam benedictionem.
6080
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Venerabili fratri Guidoni episcopo et clericis Ticinensis ecclesię salutem et apostolicam benedictionem.
6090
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Gu[acelino] et eius fratribus de monte sancti Petri salutem et apostolicam benedictionem.
6095
Paschalis episcopus servus servorum dei. Corbeiensis monasterii fratribus salutem et apostolicam benedictionem.
6148
Paschalis episcopus servus servorum dei. Dilectis filiis Guarino decano et cęteris Catalaunensis ecclesie canoni 899 cis salutem et apostolicam benedictionem.
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899 Vom Schreiber fälschlich ein s eingeschoben.
436
Anhänge
6192
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Venerabilis fratribus et coepiscopus P. Legionensi D. Compostellano R. Palentino P. Nazarensi P. Asturicensi salutem et apostolicam benedictionem.
6526e
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Venerabilis fratribus B. Toletano primati et universis hispaniarum episcopis salutem et apostolicam benedictionem.
6527 = JL 6465
P[aschalis] episcopus servus servorum dei. Dilectis fratribus et coepiscopis B. Toletano primati M. Bracarensi Al. Tudensi Le. Salamantico T. reginæ et baronibus eius P. Gunsaluiz E. Muniz E. Gonsendiz salutem et aposto licam benedictionem.
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Nummer
Titel
Abb. 1
Urkundenzahlen für Gegenpäpste und legitime Päpste in Relation
Abb. 2
Überlieferungsarten
Tab. 1
(Digitale) Abbildungen von Urkunden der Konkurrenzpäpste
Abb. 3
Digital verfügbare Abbildungen von Gegenpäpsten und legitimen Päpsten in Relation
Abb. 4
Gestaltung der ersten Urkundenzeile
Abb. 5
Hervorhebung einzelner Protokollelemente
Abb. 6
Apprecationes in feierlichen Privilegien (1099 – 1124)
Abb. 7
Formalisierungsphänomene im Eschatokoll
Abb. 8
Umfang der Datumzeilen
Tab. 2
Adressformulierungen im Überblick
Tab. 3
Menge annotierter Daten
Tab. 4
Verhältnis der verwendeten Annotationen zur insgesamt vorhandenen Annotationszahl
Abb. 9
Isolierte Darstellung dreier Mittelbandbeispiele (1062, 1126 und 1165)
Abb. 10
Zeilenhöhen, Ober- und Unterlängengestaltung – Beispiele (1049, 1062, 1092 und 1191)
Abb. 11
Rationalisierung der Schrift unter Urban II. – Beispiel Lanfranc
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
437
Konkordanz (Numerierung der Papsturkunden) Sigle Papsturkunden B *1 B 2 B 3 B 4 B 5 H *1 H *2 H 3 CL *1 CL †2 CL *3 CL 4 CL 5 CL 6 CL 7 CL *8 CL *9 CL 10 CL *11 CL 12 CL 13 CL 14 CL 15 CL 16 CL 17 CL 18 CL †19 CL *20 CL 21 CL *22 CL *23 CL *24 CL *25 CL 26 CL 27 CL 28
JL/IP/GP etc. JL 4389 JL 4390; IP IV, S. 209, Nr. 1; JL 4391; GP V/2, S. 34, Nr. 49; ibid., S. 93, Nr. 1; IP I, S. 148, Nr. 2; IP I, S. 140, Nr. 24; GP III, S. 254, Nr. *14; GP IV, S. 94, Nr. 129; GP III, S. 179, Nr. *†11; JL II, S. 594; IP V, S. 421, Nr. 1; JL 5317* bzw. ibid. („Addenda et corrigenda“), S. 713; IP III, S. 390, Nr. *10; JL †5341; GP IV, S. 389, Nr. †94; GP IV, S. 111, Nr. *177; JL 5319; IP VII/1, S. 234, Nr. 6; JL 5326e; IP I, S. 76, Nr. 16; IP II, S. 229, Nr. 8; Liebermann: Lanfranc, S. 330; Liebermann: Lanfranc, S. 330 f.; JL 5321; GP X, S. 77, Nr. *149; JL 5325; GP IV, S. 113, Nr. *184; GP V/3, S. 90, Nr. *61; ibid., S. 184, Nr. *38; JL 5324; GP V/3, S. 53, Nr. 46; IP VII/1, S. 33, Nr. *72; JL 5322; IP V, S. 56, Nr. 187; JL 5326; GP III, S. 73, Nr. 2; Liebermann: Lanfranc, S. 331 f.; Kehr: Diplomatische Miszellen I, S. 508, Nr. 1; JL 5329; IP II, S. 15, Nr. 4; JL 5330; JL 5330e; IP I, S. 76, Nr. 17; JL †5335; GP IV, S. 389, Nr. †93; GP II/2, S. 171, Nr. *8; JL 5326α; IP X, S. 21, Nr. 14; Holtzmann: Die Unionsverhandlungen, S. 59 f.; JL II, S. 653; IP VII/1, S. 159, Nr. *6; GP IX, S. 20, Nr. 32; IP IX, S. 284, Nr. *36α; JL 5331*; JL 5332α; IP VII/1, S. 186, Nr. 1; ibid., S. 183, Nr. 1; JL 5332; IP VII/1, S. 183, Nr. 1; JL 5333; IP V, S. 372, Nr. 2;
438 CL 29 CL *30 CL *31 CL *32 CL *33 CL *34 CL 35 CL 36 CL 37 CL 38 CL 39 CL 40 CL *41 CL †42 G *1 G *2 G 3 G 4 G 5 G 6 A 1 A 2 A 3 A *4 A *5 A *6 A 7 A 8 A 9 A 10 A 11 A 12 A 13 A 14 A 15 A 16 A 17 A 18 A 19 A 20
Anhänge
JL 5334; IP V, S. 292; GP II/1, S. 131, Nr. *29; JL II, S. 654; IP VII/1, S. 167, Nr. *1; JL II, S. 645; IP VII/1, S. 183, Nr. *2; JL II, S. 752; GP II/2, S. 113, Nr. *5; ibid., S. 222, Nr. *5; Gallia Pontificia, Bd. III/1, S. 371, Nr. *50; GP IX, S. 72, Nr. 16; GP VI, S. 67, Nr. *105; IP IV, S. 126, Nr. 1; JL 5336; GP IV, S. 115, Nr. 193; GP III, S. 260 f., Nr. 34; JL 5337; GP IV, S. 115, Nr. 192; JL 5320; IP V, S. 417, Nr. 12; JL 5339; GP IV, S. 116, Nr. 198; ibid., S. 197, Nr. 1; GP III, S. 260, Nr. 34 (Anm.); IP I, S. 61, Nr. 2; GP IV, S. 117, Nr. *200; JL 5340; JL 7179; GP II/1, S. 40, Nr. *38; S. 48, Nr. *13; GP I, S. 142, Nr. *11; JL 7177e; IP I, S. 76, Nr. 19; Erdmann: Papsturkunden in Portugal, S. 173 f., Nr. 20; JL 7178; JL 7180; JL 8370; GP II/2, S. 114, Nr. 14; JL 8371; GP IV, S. 139, Nr. 278; GP V/2, S. 243, Nr. 102; GP VI, S. 69, Nr. 112; JL 8372; GP VI, S. 125, Nr. 3; IP IX, S. 34, Nr. *71; IP VIII, S. 36, Nr. *133; Palumbo: Lo scisma, S. 657; Palumbo: Lo scisma, S. 657; JL 8373; IP I, S. 169, Nr. 19; JL 8374; JL 8375; IP I, S. 72, Nr. 4; JL 8376; JL 8377; JL 8378; JL 8379; JL 8380; JL 8381; JL 8384; JL 8383; JL 8386; JL 8382; JL 8385;
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
A 21 A 22 A 23 A 24 A 25 A 26 A 27 A 28 A 29 A 30 A 31 A 32 A 33 A 34 A 35 A 36 A 37 A 38 A 39 A 40 A 41 A 42 A 43 A 44 A *45 A *46 A *47 A *48 A *49 A *50 A 51 A 52 A *53 A 54 A *55 A *56 A 57 A 58 A *59
439
JL 8387; JL 8388; JL 8389; JL 8390; IP II, S. 68, Nr. 51; JL 8391; JL 8405; IP I, S. 84, Nr. 3; JL 8392; JL 8393; JL 8394; JL 8395; JL 8396; JL 8397; JL 8398; JL 8399; JL 8400; JL 8401; JL 8402; IP VII/1, S. 34, Nr. 76; JL 8403; JL 8404; IP VII/2, S. 210, Nr. 3; ibid., S. 217, Nr. 5; ibid., S. 222, Nr. 4; JL 8406; JL 8407; JL 8408; JL II, S. 918; IP VIII, S. 37 f.; JL 8414; JL 8412; IP VIII, S. 225, Nr. *49; IP VI, S. 57, Nr. *146; JL 8410; IP VIII, S. 225, Nr. *50; IP VIII, S. 391, Nr.*14; IP IX, S. 192, Nr. *1; ibid., S. 66, Nr. *57; JL 8425; IP I, S. 101, Nr. 1; IP VIII, S. 325, Nr. 21; IP I, S. 114, Nr. *2; ibid., S. 129, Nr. *5; JL 8409; JL II, S. 918; IP VIII, S. 36, Nr. *135; IP X, S. 191, Nr. *104; IP VIII, S. 38, Nr. *139; ibid., S. 212, Nr. *53; IP IX, S. 34, Nr. *74; JL 8411; IP VIII, S. 37, Nr. 137; ibid., S. 211, Nr. 52; ibid., S. 427, Nr. 41; IP IX, S. 34, Nr. 72; ibid., S. 287, Nr. 58; IP X, S. 191, Nr. 106; ibid., S. 230, Nr. 25; ibid., S. 252, Nr. 3; ibid., S. 264, Nr. 10; ibid., S. 291, Nr. 21; ibid., S. 318, Nr. 72; JL 8413; IP VIII, S. 38, Nr.*138;
440 A 60 A *61 A 62 A 63 A 64 A 65 A 66 A *67 A 68 A 69 A 70 A *71 A 72 A 73 A 74 A *75 A 76 A 77 A 78 A 79 A 80 A 81 A 82 A *83 A 84 A 85 A 86 V *1 V 2 V 3 V 4 V 5 V *6 V *7 V *8 V 9 V 10 V 11 V 12 V *13 V *14
Anhänge
JL 8415; IP IX, S. 293, Nr. 9; IP VIII, S. 36, Nr. 135 (Anm.); ibid., S. 38, Nr. 138 (Anm.); IP IX, S. 321, Nr. *11; JL 8415e; IP IX, S. 321, Nr. 12; ibid., S. 334, Nr. 4; ibid., S. 341, Nr. 5; JL 8416; IP VIII, S. 230, Nr. 1; ibid., S. 225, Nr. *50; JL 8418; IP IX, S. 355, Nr. 1; JL 8417; IP IX, S. 93, Nr. 43; JL 8419; IP IX, S. 93, Nr. 44; JL 8424; IP IX, S. 36, Nr. *80; ibid., S. 35, Nr. *76; JL 8427; IP VIII, S. 212, Nr. 54; ibid., S. 358, Nr. 43; JL 8428; IP IX, S. 93, Nr. 45; JL 8372a; JL 8420; IP IX, S. 35, Nr. *77; IP VIII, S. 212, Nr. *55; IP IX, S. 35, Nr. *78; JL 8423; IP X, S. 339, Nr. 23; ibid., S. 291, Nr. 22; JL 8421; IP X, S. 364, Nr. 1; JL 8422; IP X, S. 357, Nr. 4; Palumbo: Lo scisma, S. 673; IP I, S. 112, Nr. 1; JL 8424e; IP VIII, S. 174, Nr. 230; IP VIII, S. 174, Nr. 231; JL 8426; JL 8426e; IP IX, S. 424, Nr. 1; JL 8430; IP IX, S. 94, Nr. 46; JL 8431; IP IX, S. 95, Nr. 49; IP IX, S. 425, Nr. *2; IP IX, S. 185, Nr. 10; JL 8429; IP IX, S. 66, Nr. 60; JL 8432; IP II, S. 123, Nr. 1; GP VII/1, S. 110, Nr. *335; JL 14425; GP VII/1, S. 107, Nr. 320; JL 14426; IP VII, S. 37, Nr. 88; vgl. V 3; JL 14481; JL 14482; GP III, S. 28, Nr. *3; GP III, S. 63, Nr. *1; JL 14427; GP I, S. 323, Nr. 2; Mayr: Der Pontifikat, S. 132, Nr. 82; Mayr: Der Pontifikat, S. 87, Nr. 5; JL 14428; GP IV, S. 234, Nr. 21; GP V/1, S. 216, Nr. 38; GP V/2, S. 253, Nr. *139a; ibid., S. 507, Nr. *73a; ibid., S. 507, Nr. *74; GP V/1, S. 237, Nr. *1;
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
V *15 V 16 V *17 V 18 V 19 V 20 V 21 V 22 V 23 V 24 V 25 V 26 V *27 V 28 V 29 V 30 V 31 V 32 V 33 V 34 V *35 V *36 V *37 V 38 V 39 V 40 V 41 V *42 V 43 V *44 V 45 V 46 V 47 V *48 V *49 V *50 V 51 V 52 V 53 V 54
441
JL 14437; GP IV, S. 157, Nr. *353; JL 14433; GP VI, S. 80, Nr. 148; ibid., S. 118, Nr. 5; ibid., S. 126, Nr. 5; ibid., S. 143, Nr. 8; ibid., S. 161, Nr. 4; ibid., S. 172, Nr. 3; GP V/1, S. 217, Nr.*41; GP V/3, S. 100, Nr. *91; JL 14429; GP V/2, S. 51, Nr. 99; ibid., S. 72, Nr. 17; ibid., S. 180, Nr. 11; JL 14430; JL 14431; JL 14432; GP VI, S. 118, Nr. 6; JL 14434; GP V/2, S. 359, Nr. 9; GN 1904; Mayr: Der Pontifikat, S. 93, Nr. 13; JL 14435; GP II/2, S. 226, Nr. 21; ibid., S. 247, Nr. 3; JL 14436; GP IV, S. 235, Nr. 22; GP VII, S. 108, Nr. 324; JL 14438; GP V/2, S. 462, Nr. 4; GP II/2, S. 159, Nr.*3; JL 14478; GP II/2, S. 154, Nr. 13; JL 14439; JL 14440; JL 14441; JL 14442; GP V/2, S. 51, Nr. 100; ibid., S. 72, Nr. 18; JL 14443; JL 14444; IP VI/1, S. 372, Nr. 33; JL 14457; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 224, Nr. *2; IP V, S. 348, Nr. *55; IP VI/1, S. 292, Nr. *1; JL 14445; GP I, S. 27, Nr. 86; JL 14446; GP II/2, S. 72, Nr. 5; JL 14447; GP VII, S. 245, Nr. 9; JL 14448; GP VII, S. 245, Nr. 10; GP VII, S. 246, Nr. *11; IP VI, S. 294, Nr. 1; JL 14449; Mayr: Der Pontifikat, S. 108, Nr. 32; JL 14450; JL 14451; GP X, S. 267, Nr. 10; GP V/2, S. 255, Nr. *142; ibid., S. 289, Nr. *7; IP VII, S. 161, Nr. *20; IP VI, S. 62, Nr. *176; ibid., S. 117, Nr.*59; ibid., S. 311, Nr. *9; ibid., S. 335, Nr. *8; JL 14452; GP IV, S. 291, Nr. 4; GP IX, S. 86, Nr. 5; JL 14453; GP X, S. 131, Nr. 303; JL 14454; GP X, S. 131, Nr. 302; ibid., S. 214, Nr. 46; JL 14455; GP X, S. 132, Nr. 304; GP III, S. 153, Nr. 4 (Anm.);
442 V 55 V 56 V 57 V 58 V 59 V 60 V 61 V 62 V 63 V 64 V 65 V 66 V 67 V 68 V *69 V 70 V 71 V 72 V 73 V 74 V 75 V 76 V 77 V 78 V 79 V 80 V 81 V 82 V 83 V 84 V 85 V 86 V *87 V 88 V 89 V 90 V *91 V 92 V 93 V 94
Anhänge
JL 14479; Gallia Pontificia, Bd. I, S. 67, Nr. 89; ibid., S. 86, Nr. 28; ibid., S. 124, Nr. 2; Mayr: Der Pontifikat, S. 113, Nr. 42; JL 14466; GP V/1, S. 135, Nr. 163; GP IX, S. 198, Nr. 33; JL 14458; JL 14459; GP II/2, S. 288, Nr. 5; JL 14463; Mayr: Der Pontifikat, S. 116, Nr. 47; JL 14460; GP III, S. 63, Nr. 2; Mayr: Der Pontifikat, S. 117, Nr. 51; JL 14461; GP V/2, S. 254, Nr. 141; ibid., S. 273, Nr. 20; ibid., S. 359, Nr. 10; ibid., S. 381, Nr. 1; JL 14462; Mayr: Der Pontifikat, S. 118 f. (Nachtrag), Nr. 54 A; JL 14464; GP III, S. 32, Nr. 3; JL 14465; GP V/1, S. 135, Nr. *162; GP IV, S. 292, Nr. *3; JL 14467; GP V/2, S. 255, Nr. 143; ibid., S. 289, Nr. 8; JL 14468; GP IV, S. 285, Nr. 26; JL 14469; Mayr: Der Pontifikat, S. 121, Nr. 61; Mayr: Der Pontifikat, S. 122, Nr. 62; Mayr: Der Pontifikat, S. 123, Nr. 63; JL 14470; GP II/1, S. 90, Nr. 1; GP IX, S. 55, Nr. 5; JL 14471; GP VII, S. 202, Nr. 22; JL 10755e; GP VII, S. 162, Nr. 3; JL 14472; GP IV, S. 158, Nr. 357; ibid., S. 292, Nr. 4; ibid., S. 136, Nr. 164; JL 14473; GP X, S. 357, Nr. 3; Mayr: Der Pontifikat, S. 126, Nr. 69; JL 14474; JL 14475; JL 14476; JL 10770e; JL II, S. 425; GP X, S. 132, Nr. *306; JL 14477; GP III, S. 277, Nr. 87; Mayr: Der Pontifikat, S. 130, Nr. 76; GP IV, S. 255, Nr 1; GP III, S. 161, Nr. *4; JL 14480; JL 14483; JL 14484;
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
V 95 V 96 P *1 P *2 P 3 P*4 P 5 P 6 P *7 P 8 P *9 P *10 P 11 P 12 P 13 P 14 P *15 P 16 Ca 1 Ca *2 Ca *3 Ca 4 Ca 5 Ca *6 Ca 7 Ca 8 Ca 9 Ca 10 Ca 11 Ca *12 Ca 13 Ca *14 Ca 15 Ca 16 Ca 17 Ca 18 Ca 19 Ca 20 Ca *21
443
Mayr: Der Pontifikat, S. 135, Nr. 87; Mayr: Der Pontifikat, S. 135, Nr. 88; GP X, S. 133, Nr. *309; GP II/2, S. 226, Nr. *22; JL 14485; Krafft: Papsturkunde und Heiligsprechung, S. 152, Anm. 268; JL 14486; JL 14487; GP III, S. 15, Nr. *40; JL 14488; GP X, S. 133, Nr. 310; GP IV, S. 165, Nr. *382; ibid., S. 180, Nr. 430; JL 14494; GP IV, S. 165, Nr. *383; JL 14489; GP III, S. 19, Nr. 6; JL 14490; GP II/2, S. 226, Nr. 23; JL 14491; GP VII, S. 115, Nr. 355; JL 14492; JL 14493; GP IV, S. 401, Nr. *127; JL 14495; GP VII, S. 115, Nr. 356; GP II/1, S. 208, Nr. 4; GP VI, S. 82, Nr. *153; GP X, S. 134, Nr. *313; JL 14496; GP VII1, S. 255, Nr. 3; ibid., S. 140, Nr. 23; ibid., S. 295, Nr. 6; Schwarz: Herrscher- und Reichstitel, S. 331, Nr. 104; GP II/1, S. 185, Nr. *5; JL 14497; GP II/1, S. 182, Nr. 2; ibid., S. 139, Nr. 63; JL 11715e; GP II/1, S. 203, Nr. 13; ibid., S. 139, Nr. 62; ibid., S. 142, Nr. 9; JL 14498; GP III, S. 54, Nr. 3; JL 14500; GP VII, S. 256, Nr. 5; ibid., S. 141, Nr. 25; JL 14501; GP VII, S. 256, Nr. 6; ibid., S. 141, Nr. 26; GP VII, S. 157, Nr. *6; ibid., S. 141, Nr. *27; GP VII, S. 157, Nr. 7; ibid., S. 141, Nr. 28; JL 14502; GP II/1, S. 139, Nr. *64; ibid., S. 142, Nr. *10; JL 14503; JL 14505; JL 14506; GP VII, S. 256, Nr. 7; JL 12164e(1); JL 12164e(2); JL 14504; GP II/1, S. 178, Nr. 25; GP II/2, S. 140, Nr. *65; ibid., S. 142, Nr. *11.
444
Anhänge
Konkordanz (Gegenüberstellung der Jaffé-Regestennummern/ hier verwendete Numerierung) JL JL 4389 JL 4390 JL 4391 JL II, S. 594 JL 5317* bzw. ibid. („Addenda et corrigenda“), S. 713; IP III, S. 390, Nr. *10 JL †5341 JL 5319 JL 5326e JL 5321 JL 5325 JL 5324 JL 5322 JL 5326 JL 5329 JL 5330 JL 5330e JL †5335 JL 5326α JL II, S. 653 JL 5331* JL 5332α JL 5332 JL 5333 JL 5334 JL II, S. 654 JL II, S. 645 JL II, S. 752 JL 5336 JL 5337 JL 5320 JL 5339 JL 5340; JL 7179 JL 7177e
Sigle in dieser Studie B *1 B2 B3 H3
CL *1 CL †2 CL 4 CL 5 CL *8 CL *9 CL 10 CL 12 CL 13 CL 16 CL 17 CL 18 CL †19 CL 21 CL *23 CL *25 CL 26 CL 27 CL 28 CL 29 CL *31 CL *32 CL *33 CL 36 CL 37 CL 38 CL 39 CL †42 G *1 G3
JL 7178 JL 7180 JL 8370 JL 8371 JL 8372 JL 8373 JL 8374 JL 8375 JL 8376 JL 8377 JL 8378 JL 8379 JL 8380 JL 8381 JL 8384 JL 8383 JL 8386 JL 8382 JL 8385 JL 8387 JL 8388 JL 8389 JL 8390 JL 8391 JL 8405 JL 8392 JL 8393 JL 8394 JL 8395 JL 8396 JL 8397 JL 8398 JL 8399 JL 8400 JL 8401 JL 8402 JL 8403 JL 8404 JL 8406
G5 G6 A1 A2 A3 A7 A8 A9 A 10 A 11 A 12 A 13 A 14 A 15 A 16 A 17 A 18 A 19 A 20 A 21 A 22 A 23 A 24 A 25 A 26 A 27 A 28 A 29 A 30 A 31 A 32 A 33 A 34 A 35 A 36 A 37 A 38 A 39 A 40
Tabellen, Liste der Abbildungen und Konkordanzen
JL 8407 JL 8408 JL II, S. 918 JL 8414 JL 8412 JL 8410 JL 8425 JL 8409 JL II, S. 918 JL 8411 JL 8413 JL 8415 JL 8415e JL 8416 JL 8418 JL 8417 JL 8419 JL 8424 JL 8427 JL 8428 JL 8372a JL 8420 JL 8423 JL 8421 JL 8422 JL 8424e JL 8426 JL 8426e JL 8430 JL 8431 JL 8429 JL 8432 JL 14425 JL 14426 JL 14481 JL 14482 JL 14427 JL 14428 JL 14437 JL 14433 JL 14429 JL 14430 JL 14431
A 41 A 42 A 43 A 44 A *45 A *47 A 51 A 54 A *55 A 57 A 58 A 60 A 62 A 63 A 64 A 65 A 66 A *67 A 68 A 69 A 70 A *71 A 72 A 73 A 74 A 77 A 79 A 80 A 81 A 82 A 85 A 86 V2 V3 V5 V *6 V9 V 12 V *15 V 16 V 18 V 19 V 20
JL 14432 JL 14434 JL 14435 JL 14436 JL 14438 JL 14478 JL 14439 JL 14440 JL 14441 JL 14442 JL 14443 JL 14444 JL 14457 JL 14445 JL 14446 JL 14447 JL 14448 JL 14449 JL 14450 JL 14451 JL 14452 JL 14453 JL 14454 JL 14455 JL 14479 JL 14466 JL 14458 JL 14459 JL 14463 JL 14460 JL 14461 JL 14462 JL 14464 JL 14465 JL 14467 JL 14468 JL 14469 JL 14470 JL 14471 JL 10755e JL 14472 JL 14473 JL 14474
V 21 V 22 V 24 V 25 V 26 V 28 V 29 V 30 V 31 V 32 V 33 V 34 V *35 V 38 V 39 V 40 V 41 V *44 V 46 V 47 V 51 V 52 V 53 V 54 V 55 V 57 V 58 V 59 V 61 V 63 V 65 V 66 V 68 V *69 V 70 V 71 V 72 V 76 V 78 V 79 V 80 V 81 V 83
445
446 JL 14475 JL 14476 JL 10770e JL II, S. 425 JL 14477 JL 14480 JL 14483 JL 14484 JL 14485 JL 14486 JL 14487 JL 14488 JL 14494 JL 14489 JL 14490 JL 14491 JL 14492
Anhänge
V 84 V 85 V 86 V *87 V 88 V 92 V 93 V 94 P3 P5 P6 P8 P *10 P 11 P 12 P 13 P 14
JL 14493 JL 14495 JL 14496 JL 14497 JL 11715e JL 14498 JL 14500 JL 14501 JL 14502 JL 14503 JL 14505 JL 14506 JL 12164e(1) JL 12164e(2) JL 14504
P *15 P 16 Ca 4 Ca 7 Ca 8 Ca 9 Ca 10 Ca 11 Ca *14 Ca 15 Ca 16 Ca 17 Ca 18 Ca 19 Ca 20
Personen- und Ortsregister Die Registerbegriffe sind unter Seitenzahlen für den Text bzw. Regestennummern entsprechend Kapitel 4.2 zu finden.
Personen- und Ortsnamen
Aachen 70 (A), P *4 Acelin (Ascelin), Abt von Bonfays V 84 Achkarren Ca *6 Adalbert, Bischof von Würzburg H *2 Adalbert, Erzbischof von Hamburg-Bremen A 3 Adelard, Archidiakon V 34 Adelbert, Erzpriester B 4 Adelheid A 14 Afflighem V 61 Agnes, Äbtissin von S. Giovanni Evangelista (Lecce) A 80 Agnes, Äbtissin von S. Glossinde (Metz) V 85 Albanien A 21 Albano 42, 82, 164 Alberich, Erzpriester A 86 Albert (Albertus) von Silva Candida 42, 82 f. (A), 87, 98, 163 (A) Albert, Bischof von Verdun V 20 Albert, Graf V 9 Alexander, Bischof von Lüttich P 14, Ca 15 Alexander II. 19 (A), 36 (A), 86, 103, 132, 137 (A), 148 f., 150 (A), 153, 180, 184, 332 Alexander III. 14, 82, 87, 183, 354, 370, V 3, V 31, V 33, V 56, V *87 Alpirsbach Ca 1 Altdorf V *7, V *8, V 63 Altiburga, Äbtissin von S. Stefano in Padua 132, CL 26 Altmann, Bischof von Passau 130 Aimerich 13, A 13 Amadeus, Graf (comes) 13 Amadeus von Genf, Graf V *27, V 28
Amalfi A *49 Anaklet II. (Anaclet II.) 13 f., 15 (A), 18, 52, 54, 72 (A), 74, 77 (A), 79 (A), 82, 87, 91 (A), 197, A 1 – A 86 Anastasius IV. 149 Anastasius, Kardinal 163, CL 29 Angelus, Erzbischof von Bari A *61, A 62 Angelus, Priester A 76 Angoulême A 11, 370 Anselm von Lucca 81, CL *1 Anselm von Ringelste P *1, P 8 Anselm, Erzbischof von Mailand A *46 Antwerpen V 96 Aquileia CL *11, A 37, V 4 Aquitanien A 11, A 12, A 70 Arducius, Bischof von Genf V 28 Arnold, Erzbischof von Mainz V *15 Arnold, Erzbischof von Trier Ca *3 Arnold, Graf von Heiligenberg CL *30 Arpo, Erzischof von Feltre CL *31 Athenaulf, Abt von Farfa A 24 Augsburg G *1 Azo, Subdiakon 165 (A) B(…), Bischof von Feltre P 6 Balduin, Abt von Liesborn V 51 Baldwin, Erzbischof von Bremen Ca *2 Bamberg 133, H *1, CL 36, V 88, 362, 365 Bari A 58, A *61, A 62 Basel CL *33, V 24, P *2, P 12 Basileios, Metropolit von Reggio 133, CL 21, CL *24 Baudinus, Legat V 30 Baume-les-Messieurs V 83 Benedikt VII. 160 (A) Benedikt IX. 160 (A)
448
Personen- und Ortsregister
Benedikt X. 38 (A), 56, 77 (A), 81 f., 86, 150 (A), 152, 180, 197, B *1 – B 5 Benevent 342, 355 f., 363, 366 f., 369, A *56, A 57, A *59, A 63 – A 66, A 68 f., A 81 f., A 84 f. Benzo H 3 Berard, Legat V *35 Bergamo 364, V 34 Bertold, Abt von Altdorf V *7, V *8, V 63 Bertold, Propst Ca *6 Besançon V 55, V 77 – V 82 Bieda 82, 98 Bodin CL 15 Böhmen 133, CL 10 Bologna 157, V 71 Bonfays V 84 Bonizo von Sutri 20 (A) Bonn V 78, Ca 4 Boso 14 Braga 42, 82, CL *25 Bremen CL *34, V 16, V 21, Ca *2 Brescia V *50, 360 Brisottus, Priester A 76 Brixen 94, 97, 162, G *2 Brüssel V 95 B(runo), Propst Ca *12, Ca 13 Bruno, Abt von Herseveld V 21 Bruno, Archidiakon von Lüttich V 62, V 64 Bruno, Bischof von Hildesheim V 18 Burchard, Bischof von Basel CL *33 Burgund A 70 Byzanz, byzantinisch 61 Cadalus (Kadalus) von Parma 19, 33 (A), 36 (A), 42, 81 Caldencapelle Ca *12, Ca 13 Calixt II. 20 (A), 82, 87, 118, 149 (A), 176, 180 f. Calixt III. 14, 46, 49 (A), 50, 82, 87, Ca 1 – Ca *21 Cambrai 334, 357, 364, P 16 Camerino CL 35 Canosa A 62, A 70
Canossa 93, 98 Canterbury 132, 141, B *1, CL 6, CL 7, CL 14 Capua 342, A *45, A *48, A *56, A 63, A 66, A 68, A *71 Catania A 72 Cava de’ Tirreni A 52 Cefalù A 72, A 73 Cesena 164, CL 28 Chatillon 82, 98, 133 Christian von Merseburg, Propst V 25 Christian, Erzbischof von Mainz P *9, P *10 Clemens II. 14, 129, 154 (A), 180, 186 f. Clemens III. 21 (A), 33 (A), 36 (A), 38 (A), 42, 48 – 51 (A), 54 (A), 56, 59 f. (A), 68, 71 (A), 80 – 82 (A), 86, 88 f. (A), 92, 94 – 99 (A), 101 – 106 (A), 108 – 111, 113 – 116 (A), 120 – 126 (A), 128 (A), 130 f., 133, 135 f., 138, 140 – 145 (A), 147 f., 150 (A), 154 (A), 157, 159 – 172 (A), 175, 177 – 180, 184, 187, 190 – 195 (A), 197, 424, CL *1 – CL †42 Clemens VII. 38 Cluny, cluniazensisch 62, 98, 134, 141, 345, 348, 354, 362, A 10, V 83 Coelestin II. 77 (A), 82 f. (A), 154, 178 (A), 181 (A), 186, V *1 Coelestin III. 49, 184, 197, 370 Coimbra G 4 Compostella A 8, A 79 Conrad, Bischof von Utrecht CL *23 Corvey V 57, V *69, V 80 Creszenzius, Kardinalrektor A *67 Cremona 336, 344 f., 349, V *37, V 38, V 40 – V *48, V 55 – V 73, V 92 Cumdelbert H 3 Dänemark V *35 Daniel, Bischof von Prag V 12, V *17 Desiderius von Montecassino 82, 92 Deusdedit 161 Deutschland 84 Deutz V 40 – V *42
Personen- und Ortsregister
Didacus, Erzbischof von Compostella A 8, A 79 Dietkirchen Ca 4, Ca 10, Ca 11, Ca 17 Diest V 93 Dioclea 132, CL 15 Donatus, Erzpriester 131, CL 18 Driŝti A 21 Düsseldorf P 13 Duotelin, Abt von Marienthal V 26 Eberhard, Erzbischof von Salzburg V 38 Echternach V 47 Egrich, Priester V 51 Einsiedeln V 39 Emerad, Propst 13 Engilbert, Erzbischof von Trier CL *8 England 84 (A), A 15 Erlebald, Abt von Stablo(-Malmedy) V 72, P 14, Ca 15 Erlendis, Gräfin Ca 19 Ermengard, Äbtissin 137 Erphon, Abt von S. Peter (Neuweiler) V *7, V *8, V 63 Ernstein V 68 Europa, europäisch 14, 47 f., 53, 74, 85 f. (A), 175, 179 Equitius, Schreiber 110 (A), 116 – 118 (A), 189 Eticho, Archidiakon A 54 Eugen III. V *1 Exxelinus, Bischof von Vicenza 164 Faenza CL 26, CL 27, Ca 4 Fahr V 39 Farfa A 24 Felix V. 41 Feltre CL *31, P 6 Fermo 163 (A), CL 35 Ferrara 164 Flône V 74 Flonheim V 90 Floreffe V *7, V *8, V 10, V 45, V 62, V 63, V 89 Florennes V 64 Florenz 87, 153, 332, 335, 362
449
Folmar, Abt von S. Martin de Glandières V 92 Forchheim 93 Franco, Abt von S. Sophia (Benevent) A 65, A 81, A 82 Franco, Kastellan (Brüssel) V 95 Frankenthal V *91 Frankreich 84 (A), 98, A 14 – A 18, A 70, V 29, V 59, P 5 Friedrich I. (Barbarossa) 69 (A), 199, V 2, V 3, V 12, V 25, P 11, Ca 5 Friedrich, Vogt V 9 Friedrich, Erzbischof von Köln A 2 Fulda CL †2, CL †19, P *15 Fultenbach V 76 Gaeta 82, 108 (A), 117 (A), 122 (A), 143, 149 (A), 176 Galter, Abt von Walcheren V 77 Garcia, Bischof 130 Gelasius II. 82, 87, 149 (A), 176, 180 Gemma, Äbtissin von S. Giovanni Battista (Capua) A 63 Genf V *27, V 28 Genua V 56 Gepa, Äbtissin von S. Ursula (Köln) V 79 Gerard, Abt von Heylissem V 62, Ca 18, Ca 19 Gerard II., Abt von Echternach V 47 Gerardus, Schreiber 108 (A), 117 (A), 119 (A) Gerhard, Abt von Montecassino 137 Gerhard, Kardinaldiakon V *13 Gerhard, Probst von S. Cassius (Bonn) V 78 Gerhard, Schreiber 18 Gerland, Abt von Floreffe V *7, V *8, V 10, V 45, V 63, V 89 Gero, Bischof von Halberstadt V *48, V 65, V 70 Gervasius, Schreiber 110 (A), 117 (A), 119 (A) Giovinazzo A 64
450
Personen- und Ortsregister
Girard, Bischof von Angoulême A 11 Gisler, Abt von S. Flaviano in Rambona CL 35 Glanfeuil 348, A 77, A 78 Godebold, Propst CL 39 Göttingen 85 (A), 90 (A), 200 G(irard), Abt von Flône V 74 G(onzalo),Bischof von Coimbra G 4 Gottfried, Herzog von Lothringen V 95 Gregor der Große 77 (A) Gregor VII. 63 (A), 72 (A), 77 (A), 79 f. (A), 82, 86 f. (A), 92 – 99 (A), 102 – 105 (A), 107 f., 109 – 111, 113 – 116 (A), 119 (A), 121 – 125 (A), 129 – 134, 136, 138, 140 – 145 (A), 147, 149 f. (A), 153 f. (A), 157 f., 162 – 165 (A), 167 f. (A), 170 f., 178, 180, 187, 190, 193, 197, 333, 422, CL *1 Gregor VIII. 18, 20 (A), 22 (A), 36 (A), 42, 49, 54 (A), 59 (A), 62 (A), 82, 87, 180, 190, 197, G *1 – G 6 Gregor, Abt von Hornbach P *1, P 8 Gregor, Kardinaldiakon von S. Maria in Aquiro A 11, A 12 Gregor, Kardinalpriester von SS. Philippo und Giacomo A 9 Gregorius 82 f. (A), 118 Gregorius, Bischof A *50 Gregorius, Schreiber 107 – 109 (A), 117 – 119 (A) Gregorius Papareschi 82 Grisogonus, Schreiber 110 (A), 116 – 118 (A), 120, 176, 189 (A) Guido 164 Guido von Crema 82 Guido von S. Balbina 164 Guido von Vienne 82 Guimarca, Äbtissin von S. Giovanni Evangelista (Lecce) A *83 Gunther, Propst von Lippoldsberg V 51 Hadrian IV. V *1, V 20, V 45 Halbernus, Abt von Deutz V 40, V 41 Halberstadt A 2, V *13, V *48, V 65, V 70 Hamburg CL *34, A 3, V 16, V 21
Hartwig, Erzbischof von Hamburg-Bremen V 16, V 21 Harsefeld V 16 Heinrich I. von England A 15 Heinrich I., Bischof von Lüttich V *6 Heinrich II., Bischof von Lüttich V *6, V 74 Heinrich III. 37 (A), 80 (A), 95 Heinrich IV. 93 – 95 (A), 97 f., 116 (A), 160 f., 200, CL 21, CL *23, CL *31 – CL *34 Heinrich V. 18, 36 (A), G 6 Heinrich VII. 84 (A) H(einrich), Propst Ca 16 Heinrich, Abt von Lorsch V 12, V 25 Hentzelin, Propst von Marbach V 60 Hermann, Abt von Fulda P *15 Hermann, Abt von Hersfeld V 71 Hermann, Bischof von Augsburg G *1 Hermann, Bischof von Verden V 12, V *14, V *17 Hermann von Prag CL *41 Herseveld V 21 Hersfeld 365, V 71 Heylissem V 62, V 64, V 74, Ca 18, Ca 19 Hezilo, Bischof von Hildesheim B 3 Hildebert, Bischof von Toul A 20 Hildebrand 82, 145 Hildesheim 152, B 3, V 18, V 32 Hillin, Erzbischof von Trier V 52, V 53, V 54, P *1 Hippolyt 41 Honorius II. 19 f. (A), 33 (A), 36 (A), 42, 54 (A), 56, 81 f., 86, 117 (A), 152, 180 – 183 (A), 197, 370, H *1 – H 3, A 2 Hornbach P *1, P 8 Hubaldus, Bischof von Sabina 165 (A) Hubert, Abt von Tongerloo V 93, V 94 Hu(go), Dechant Ca *12, Ca 13 Hugo, Abt von Baume-les-Messieurs V 83 Hugo, Abt von Cluny 135 (A), 345 Hugo, Bischof von Brixen G *2 Hugo, Bischof von Messina A 72
Personen- und Ortsregister
Hugo, Erzbischof von Capua A *45 Hugo, Graf 130 Hugo, Kardinal(diakon) CL 38 Hugo, Sohn des Gerard 164 Hugo von Praeneste 164 Hugo Candidus 94, 163 (A) Hugo Cantor (Hugh the Chanter) 18 (A), 22 (A), 151 (A) H(umbert), Erzbischof von Besançon V 55 Ilsenburg V 22, V 65 Immo Ca 7 Imola 164 Ingezo, Vizegraf H 3 Innozenz II. 13 – 15 (A), 18, 52 (A), A 54, 63 (A), 74, 77 (A), 79 (A), 82 (A), 87, 99, 149 (A), 164, A *53, A 54, V 22, V *91, P 3 Innozenz III. 14, 47, 54, 60, 82, 87, 146 (A) Innozenz VIII. 150 Irland 85 Irmentrud, Äbtissin von Dietkirchen Ca 10, Ca 11, Ca 17 Italien, italienisch 36, 62 (A), 84, 93 f. (A), 98, 160, 186 (A), CL 21, CL *23, CL *31 Ivrea CL *23 Jandrain Ca 18 Jerusalem A 28, V 11 Johann I., Bischof von Kammin P 3 Johannes 81 Johannes II. Komnenos A *6 Johannes XIII. 132 Johannes XIX. B 4 Johannes XV. 160 (A) Johannes, Abt von Montecassino A 78 Johannes, Abt von S. Bertin A *47, A 58 Johannes, Abt von S. Maria e S. Giovanni Battista sul Campidoglio A 51 Johannes, Archidiakon 164 Johannes, Bischof von Parma V *49 Johannes, Bischof von Tusculum 165 (A)
451
Johannes, Schreiber 110 (A), 117 – 120 (A), 157 (A) Johannes de Porta, Diakon A *49 Johannes von Gaeta 82, 108 (A), 122 (A), 143, 149 (A), 176 Johannes von Porto 96 (A), 163 (A) Johannes von S. Prisca 164 Johannes von Struma 82 Juliana von Jodoigne Ca 19 Kalabrien 96 (A) Kammin (Pommern) V 19, P 3 Kamp Ca 4 Karl der Große P *4 Kiew 96 (A) Köln A 2, V 2, V 40 – V *42, V 79, P 16, Ca 4, Ca 10 – Ca 13, Ca 17 Konrad 98, A 22 Konrad, Abt von Corvey V 57, V *69 Konrad, Erzbischof von Mainz V 80 Konstantinopel CL 21, CL *22 Konstanz 351, CL *30, Ca 7, Ca 8, Ca *14, Ca *21 Koper A 39 Lambert, Graf von Grandson CL *20 Lambert, Kleriker V 51 Lambert, Priester Ca 16 Lambert, Sohn des Lambert von Grandson, Bischof von Lausanne CL *20 Lanfranc, Erzbischof von Canterbury CL 6, CL 7, CL 14 Lanfranc, Schreiber 107 – 109 (A), 114 f. (A), 117 f. (A), 122 (A), 132, 141, 187 – 189 (A) Lanthenans V *36 Lanza, Äbtissin 135 Lateran 33 (A), 97, 333 – 335, 337 – 339, 346, 348 – 360, 362 – 368, 370, CL 5, CL 18, A 7, A 70, A 79, Ca 1 Lausanne CL *20 Liesborn V 51 Lietbuin, Datar 153 Lippoldsberg V 51 Limosano A *50
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Personen- und Ortsregister
Lecce A 80, A *83 Le Mont-Cornillon V 75 Leo IX. 49, 61 f. (A), 80 (A), 100, 102 f. (A), 132, 140 (A), 148 – 150 (A), 152 (A), 154 (A), 158, 163, 170 – 172, 175 f., 178 (A), 180, 182 – 186 (A), 189, 197, 332, CL 4, CL 29 Libo, Abt von Selz CL 13 Lipari A 72, A 74 Litald V 82 Lodi 361, V *48 – V 54 Lorsch V 12, V 25 Lothar III. 158 (A), A 2, A 22, A 23, A 54, V 39 Lothringen V 95 Lucas, Abt von Le Mont-Cornillon V 75 Lucius II. V *1 Lucca 81, 332 f., CL *1, V 93 – V 96, P 3 Ludolf von Regensburg V 39 Ludwig VI. von Frankreich A 14, A 15 Ludwig VII. von Frankreich V 29, V 59, P5 Ludwig, Bischof von Basel P *2, P 12 Lüttich V *6, V 62, V 64, V 74, V 89, P 13, P 14, Ca 15, Ca 16 Mailand 87 (A), 93, 346, 349 f., 357, A *46, A 58, V *50 Mainz 133, H *1, CL *3, CL *9, CL *30, CL 36, CL 37, CL 39, CL *41, V *15, V 80, P *9, P *10 Magdeburg A 25, A 54, V 19 Maginulf von S. Angelo 42, 82 Manegold, Propst V *14 Marbach 348, V 60 Marburg 85, 146 (A), 200 Marcuald, Priester A 38 Marienthal V 26 Marseille 87 (A), 337 – 339 Martin V. 150 Martin, Bischof von Halberstadt A 2 Mathilde, Ehefrau des Grafen Rainulf A *75 Mathilde von Canossa 98, CL 38
Mauritius Burdinus 20 (A) Mauritius von Braga 42, 82 Mecklenburg V 16 Merseburg V 25 Messina A 72–A 74 Metz 347, V 82, V 85, V 86 Milo, Bischof von Padua 164, CL *23, CL 26, CL 27, CL *32 Molembisoul Ca 19 Montecassino, montecassinensisch 82, 92 (A), 97, 134, 136, 141, 152, 191, 342, 349, 351, 354 f., 359 f., 365, 369, A 77, A 78 Monteveglio 159, CL 29 Monticelli 82 Montpellier 370, V 30 Morandus, Bischof von Imola 164 Moutier-Grandval V 24 Nancy 86 Nassau V 54 Naumburg V 23 Neapel 35 Neuweiler V *7, V *8, V 63 Nicolaus von S. Sabina 164 Niederlande 85 Nikolaos III. Grammatikos, Patriarch von Konstantinopel CL *22 Nikolaus II. 20 (A), 81, 86, 137 (A), 150 (A), 153, 163 (A), 180, 186 Nocera A 68 Nonantola V *37 Norbert, Erzbischof von Magdeburg A 25, A 54 Normandie A 70 Novatian 41 Numana CL 35 Nybelonus, Propst Ca 9 Oberaltaich V 9 Oberitalien, oberitalienisch 94, 97 f., 185, 190 Octavian von Monticelli 82 Octavianus von S. Susanna 164 Oda, Tochter des Benzo H 3 Odo von Chatillon 82, 98, 133, CL 16
Personen- und Ortsregister
Oderisius, Abt von Montecassino 135 (A), 137 Oger, Bischof von Ivrea CL *23 Oldenburg V 16 Ortlieb, Bischof von Basel V 24, P *2 Ostia 98, 163 (A), CL 16 O(tto), Bischof von Konstanz Ca 7, Ca 8 Otto, Bischof von Todi A 14 – A 20 Padua 164, CL *23, CL 26, CL 27, CL *31 – CL *34 Paganus von S. Maria in Via Lata 164 Paris 85 (A), 201, 366 f. Parma 19, 33 (A), 36 (A), 42, 81, 361, H 3, V 29, V *49, V 72 Paschalis II. (Paschal) 60 (A), 80 (A), 82, 86, 88, 92 (A), 94, 96, 98 f. (A), 102 f. (A), 106 f. (A), 109 f., 112 – 127 (A), 136 f., 139 – 143, 147 – 150 (A), 154 – 159 (A), 163 – 165, 168, 176, 180, 193, 195, 197, 353, 429, CL *11, G 3, A 8, V 67, Ca 1 Paschalis III. (Paschal) 14, 46, 49 f. (A), 82, 87, 197, V *1, V *14, P *1 – P 16, Ca 5 Passau 130, 334 Paul I. 160 (A) Paulus 150, 153, 164 Paulus, Primicerius 164 Pavia 335, 360, V 12, V *14 – V 26, V 30 – V 34 Persicus, iudex A *71 Perwez Ca 18 Peter, Archidiakon CL 27 Peter, Erzbischof von Braga CL *25 Peter Molendinarius 164 Petrus (Petri) 12, 15, 20, 22 f., 25, 35, 39, 49, 65, 77, 151, 153, 355, B 5, G 5 Petrus, Erzbischof von Capua A *48 Petrus, Erzbischof von Dioclea 132, CL 15 Petrus, Kanzler 106, 142, 157 Petrus, Schreiber 107 – 110 (A), 112 (A), 117 – 120 (A) Petrus Damiani 19 f. (A) Petrus Pierleoni (Petrus Leonis) 14, 82, A 8, A 13
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Petrus von S. Adriano 164 Pfarrkirchen V 10 Philipp, Abt von S. Maria in Parc V 73, V 95 Philipp, Erzbischof von Köln P 16, Ca 17 Philipp von Frankreich, Sohn Ludwigs VI. A 15 Philipp (S. Adelf ) V *7, V *8, V 63 Piacenza 344 f., V *50 Pilgrim, Patriarch von Aquileia V 4 Piperno A 72, A 86 Pisa 13, 333, 335, 342, V 56 Pfäfers 368, CL *33 Poppo, Graf V 80 Pont-à-Celles V 95 Porto 96 (A), 163 (A) Portugal 84 Praeneste 164 Prag CL *9, CL *41, V 12, V *17 Provence V 56 R(adulf ), Bischof von Lüttich Ca 16 Radulf, Abt von Alpirsbach Ca 1 Radulf, Kanzler V *35 R(aimund), Graf der Provence V 56 Rainald von Dassel V 2, V 25 Rainer 103 (A), 105 (A), 110, 121 (A) Rainerius, Skriniar 105 (A), 110 (A), 114, 117 (A), 119 f. (A), 142 Rainer, Vogt H 3 Rainer von Bieda 82, 98 Rainulf, Graf A *75 Rambona CL 35 Rangerius, Bischof von Reggio 165 (A) Rastatt A 3 Rastede V 16 Ratzeburg V 16 Ravello 97, 341 Ravenna 42, 48 (A), 82, 92, 94 (A), 131, 161 – 164 (A), CL 4, CL 12, CL *30 Reggio 103 (A), 133, 165 (A), 353, CL *24, CL 28 Reichenau 70 Reims 98, 349, A 58, P 16
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Personen- und Ortsregister
Reinold, Erzbischof von Köln Ca 17 Rheinfelden 93 Richenza A 2, A 23 R(ichilde), Ehefrau von R(aimund), Graf der Provence V 56 Robert, Bischof von Faenza CL 26, CL 27 Robert, Graf von Flandern 130 Robert, Kardinal CL *41 Robert von Capua A *56, A 68, A *71 Rofridus, Subdiakon A 86 Roffridus, iudex A *71 Roger II. von Sizilien 19 (A), A 2, A *5, A *55, A *57, A *59, A 72, A *75 Roger, Herzog von Apulien CL 21, CL *24, A 43 Roland, Bischof von Treviso 164 Roland Bandinelli 82, 196, V 56 Rolandus 82 Rolshoven V *42 Rom, römisch 13 f., 17, 20 – 22 (A), 34 (A), 36 – 39 (A), 41, 47 f., 50 – 52, 61, 77 (A), 80 f. (A), 92 – 94, 96 f., 98, 106, 119, 154 (A), 158, 160 f. (A), 162, 164, 167 (A), 174 f. (A), 178 (A), 185, 190, 194, 199, 333 – 335, 337 – 341, 344, 346, 348 – 360, 362 – 370, CL †2, CL 5 – CL 7, CL 10, CL 13 – CL 16, CL 21, CL 36, CL 39, G *2, G 3, G 5, A 1 – A *4, A 7 – A 26, A 27, A 32, A 34, A 37 – A 39, A 54, A *67, A 70, A 79, A 86, V 56, P 11 – P 16 Romagna 98 Romanus von S. Ciriaco nelle Terme 164, CL 40 Romanus von S. Marco 164, G 3 Romersdorf V 81 Romuald, Erzbischof von Salerno A 68 Roscimannus, Erzbischof von Benevent 13, A 85 Rudolf, Abt von Romersdorf V 81 Rudolf, Bischof von Straßburg P *7 Rudolf von Rheinfelden 93 Ruothard, Abt von Fulda CL †2, CL †19 Rupert, Bischof von Bamberg CL 36
Rusticus, Propst 130 Ruothard, Erzbischof von Mainz 133, CL *30, CL 36, CL 37, CL 39 S. Abbaciro A 9 S. Adelf V *7, V *8, V 63 S. Adriano 164 S. Aiutoris A 52 S. Balbina 164 S. Bartolomeo a Isola A 76 S. Benedetto (Cremona) V *37 S. Bertin (Saint-Bertin) 347, 366, A *47, A 58 S. Blasien 344, Ca 20 S. Cassius (Bonn) V 78 S. Ciriaco nelle Terme 164, CL 40 S. Dié 159, 163 (A), CL 29 S. Callixtus 14 S. Clemente 98, 163 (A) S. Clemente a Casauria 172, 175 S. Fides (Schlettstadt) Ca 9 S. Flaviano (Rambona) CL 35 S. Gallen 70, CL *11, CL *30 S. Georg Ca 8, Ca *14 S. Georg (Naumburg) V 23 S. Giovanni Battista (Capua) A *45, A 63 S. Giovanni Evangelista (Lecce) A 80, A *83 S. Glossinde (Metz) V 85 S. Hilaire 130 S. Jakob (Pegau) V 67 S. Johann (Besançon) V 55 S. Ladre (Metz) V 86 S. Leonardo (Cremona) V 43 S. Lorenzo 163 (A), A 26 S. Marcello in Via Lata 131, 163, CL 5, CL 18, G 3 S. Marco 164, G 3 S. Maria e S. Giovanni Battista sul Campidoglio A 51 S. Maria in Cosmedin A *53 S. Maria in Parc V 73, V 95 S. Maria in Trastevere A *53 S. Maria in Tremiti A 84
Personen- und Ortsregister
S. Maria in Via Lata 163 f. S. Maria in Aquiro A 11 S. Maria (Cannella) G 3 S. Maria (Limosano) A *50 S. Maria (Parma) H 3 S. Maria (Piperno) A 86 S. Martin de Glandières V 92 S. Maurice en Valais 13 S. Mauritius V *14 S. Michiel V 20 S. Michiels (Antwerpen) V 96 S. Moritz (Hildesheim) B 3 S. Paolo vor den Mauern A 7 S. Peter (Neuweiler) V *7, V *8, V 63 S. Peter (Rom) 351 – 353, 362, CL 13, CL 15, CL 17, A 1 – A 3, A 8 – A 26, A 37 – A 39, A 54, P 11 – P 16 S. Philippi CL 18 S. Pierre d’Uzerche G 5 S. Pietro (Diözese Osimo) B 2 S. Prisco (Nocera) A 68 S. Sabina 164 S. Sabino (Canosa) A 62 S. Severin (Köln) Ca *12, Ca 13 S. Sophia (Benevent) A 65, A 66, A 69, A 81, A 82 S. Susanna 164 S. Stefano minore (Rom) B 4 S. Stefano Rotondo A *53 S. Stefano (Padua) CL 26 S. Thiébaut V 85 S. Trudbert Ca 7 S. Trudo (Truiden) V *44, V 46, V 62, V 64 S. Urban V *42 S. Ursanne V 24 S. Ursula (Köln) V 79 S. Victor in Marseille 87 (A) S. Vincent (Besançon) V 55 S. Vincente (Bergamo) V 34 SS. Cosme e Damiani (Rom) 131, 163, CL 5
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SS. Maria e Michele (Reggio-Emilia) CL 28 SS. Philippo und Giacomo A 9 Saalfeld H *2 Sabina 164 f. (A) Saint-Denis (S. Denis) 355, A 16, V 20 Salerno 165 (A), 341, 352, A 68 Salzburg V 38 Schlettstadt Ca 9 Schönensteinbach V 60 Schottland 85 Schweiz 85 Sechtem Ca 4, Ca 10, Ca 11 Senioretto, Abt von Montecassino A 77 Sigebod, Abt von Ilsenburg V 22 Sigefred, Bischof von Bologna 157 Sigefrid, Abt von Schaffhausen 135 Sigewin, Bischof von Viterbo Ca *2 Silva Candida 42, 82, 163 (A) Silvester II. 160 (A) Silvester IV. 42, 60 (A), 82 f. (A), 87, 98 Simeon, Abt von La Cava (Cava de’ Tirreni) A 52 Simon, Abt von Rastatt A 3 Spanien 84 (A), 346, V *17 Stablo(-Malmedy) 332, V *1, V 72, P 13, P 14, Ca 15 Stephan IX. 150 (A), 152, 180 Stephan, Getreuer V 59 Stephanus, Legat V 29 Stigand, Erzbischof von Canterbury B *1 Straßburg P *7, P 11 Süditalien, süditalienisch 13, 87 (A), 97 f., 187, 191 Suger, Abt von Saint-Denis A 16 Sutri 20 (A), 60, 68 (A) Syger, Kanoniker V 89 Tebald, Abt von S. Michiels (Antwerpen) V 96 Thebaldus Buccapecus 82 f. (A) Theoderich (Theudericus) von Albano 42, 82 f. (A), 98, 164 Theoderich, Abt von Oberaltaich V 9
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Personen- und Ortsregister
Theoderich, Abt von S. Georg (Naumburg) V 23 T(h)eophila, Äbtissin von S. Peter in Padua 132, CL 27, CL *32 Thitpold, Pfarrer von S. Urban V *42 Tivoli 164, CL 17, CL 18, CL 40 Todi A 14 – A 20 Toledo 135, 340, 343, 353 f., 369 Tongerloo V 93, V 94 Toul 62 (A), 150 (A), 363, A 20, V 84 Trani A 60 Trastevere 368 f., A *53, A 86 Tremiti A 84 Treviso 164 Trier CL *8, V 52 – V 54, V *87 – V 90, P *1, Ca *3 Tusculum 165 (A) Ubald, Erzbischof von Trani A 60 Ubert, Erzbischof von Mailand V *50 Udalrich, Bischof von Halberstadt V *13 Ulrich, Abt von S. Gallen CL *11 Ulrich, Diakon Ca *21 Unfred, Kardinalpresbyter Ca *2 Unfred, Legat Ca 9 Urban II. 38, 59 (A), 62 (A), 80 (A), 82, 86, 88, 92 (A), 94, 96 – 99 (A), 101 f. (A), 104, 106 – 108, 110 f., 113 – 119 (A), 121 – 128, 130, 133 – 137, 139 – 143 (A), 148 – 150 (A), 152 – 154, 157 – 159, 163 – 166 (A), 168 – 172 (A), 174 – 178, 180, 184, 186 – 188, 190 f., 193 – 195, 197, 340, 426, CL 16 Urso, Bischof von Giovinazzo A 64 Utrecht CL *23 Vercelli CL 37, V 28 Verden V 12, V *14, V *17 Verdun V 20 Vergaville V 58
Verona, veronesisch CL 4, CL *31, CL *32 Vicenza 164 Vienne 82 Viktor II. 150, 152, 163 (A), 180, 186 Viktor III. 59 (A), 82, 92 (A), 94, 97, 150 Viktor IV. (Victor IV.) 14, 46, 48 – 50 (A), 54, 71 (A), 82 f. (A), 87, 197, V *1 – V 96, P *1 Viterbo P 5, P 6, P 8, Ca *2, Ca 7 – Ca 11, Ca 13, Ca *14 Vlierbeek V 61, V 66 Walbruno, Bischof von Verona CL *31 Walcheren V 77 Waldemar von Dänemark V *35 Walsheim P *1, P 8 Wazelin, Abt von Florennes V 64 Welf IV. 98 Werbe V *69 Werner, Abt von S. Blasien Ca 20 Wezilo, Erzbischof von Mainz CL *3 Wibert (Wigbert) von Ravenna 36 (A), 42, 48 (A), 82, 92, 94 – 96 (A), 161 (A), 167 (A), 175 Wido, Bischof von Ferrara 164 Wido, Graf 130 Wilhelm von Montpellier, Graf V 30 Willerus, Propst V 90 Wimmelburg V 65 Wiric, Abt von S. Trudo (Truiden) V *44, V 46, V 62, V 64 Wodolrich, Elekt von Aquileia A 37 Wolfin Ca 7 Wolfrob Ca 7 Worms 93, V 54, V *91 Wratislaw von Böhmen 133, CL 10 Würzburg H *2 York 18, 151 (A)