Die slawische Keramik in Mecklenburg [Reprint 2021 ed.] 9783112568903, 9783112568897


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Die slawische Keramik in Mecklenburg [Reprint 2021 ed.]
 9783112568903, 9783112568897

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DEUTSCHE AKADEMIE DER W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N SCHRIFTEN DER SEKTION FÜR VOR- UND FRÜHGESCHICHTE BAND 5

DIE SLAWISCHE IN

KERAMIK

MECKLENBURG

von

EWALD SCHULDT

Mit •54$ Textabbildungen, und IS

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Karten

Lichtdrucktafeln

1956 A K A D E M I E - V E R L A G •

BERLIN

E r s c h i e n e n im A k a d e m i e - V e r l a g G m b H . , Berlin W 8, M o h r e n s t r . 39 202 • 100/515/55 — M d l K 11/2047 Satz u n d D r u c k : D r u c k e r e i F o r t s c h r i t t , E r f u r t Bestell- u n d V e r l a g s n u m m e r 2044/5 P r i n t e d in G e r m a n y

Inhalt Vorwort A. Einleitung B. Die verschiedenen Gruppen der slawischen Keramik 1. Die Menkendorfer Gruppe 2. Die Feldberger Gruppe 3. Die Woldegker Gruppe 4. Die Fresendorfer Gruppe 5. Die Bobziner Gruppe 6. Die Teterower Gruppe 7. Die Kowall Gruppe 8. Die Weisdiner Gruppe 9. Die Vipperower Gruppe 10. Die Garzer Gruppe C. Schlußbetrachtung D. Anhang 1. Übersicht über Fundplätze und Fundgruppen 2. Abbildungen und K a r t e n 3. Tafeln

4 5 9 9 17 "22 25 30 36 40 42 44 49 53 59 60

Vorwort Mit der Veröffentlichung der slawischen Keramik Mecklenburgs wird ein sehr umfangreicher Fundkomplex bekanntgegeben, von dem bisher n u r kleinere Teile beschrieben waren. Es wird damit eine seit langem fühlbare Lücke in der Erforschung der frühmittelalterlichen Siedlungsperiode im südwestlichen Ostseegebiet geschlossen. Die mühsame Materialaufnahme konnte ich in verhältnismäßig kurzer Zeit abschließen, da meine Mitarbeiter in der Bodendenkmalpflege und im Museum f ü r Ur- und Frühgeschichte Schwerin mir in jeder Wei.se behilflich waren. Es ist mir ein Bedürfnis, ihnen allen an dieser Stelle herzlich zu danken. Die Zeichnungen wurden von meinen Mitarbeitern Herrn Friedrich J u s t und Herrn Karl-Joachim Seiffert, Schwerin, sowie von den Herren K u r t Maltner und Fritz Grüneberg, Schwerin, angefertigt. Die K a r t e n zeichnete Herr Friedrich J u s t , Schwerin. Die Aufnahmen der auf den Tafeln abgebildeten Gefäße stammen von Herrn Fritz Lange, Stralsund, und meinem Mitarbeiter Herrn Willy Zander, Schwerin. Die mannigfaltigen Überprüfungen der Fundorte und einen Teil der Korrekturen besorgte meine Mitarbeiterin Fräulein Ilse Bahlcke, Schwerin. Herrn Prof. Dr. Unverzagt, Berlin, bin ich für die Bereitstellung von Mitteln für die Anfertigung von Zeichnungen und für manche Hinweise bei der Zusammenstellung des Manuskripts zu besonderem Dank verpflichtet.

Schwerin, Dezember 1955

Ewald

Schuldt

A. Einleitung Bei den umfangreichen Ausgrabungen auf der Burgwallinsel imTeterower See in Mecklenburg, die in den Jahren 1950 bis 1954 vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und dem Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin durchgeführt wurden, kamen neben anderen materiellen Hinterlassenschaften viele Tausende keramische Reste zutage, deren typologische und chronologische Einordnung eine Bearbeitung der slawischen Keramik des ganzen mecklenburgischen Gebietes erforderlich machte. Die dafür notwendigen Voraussetzungen wurden in den Jahren 1952 bis 1954 erfüllt. Das in den Museen des Untersuchungsgebietes vorhandene Material wurde aufgenommen und darüber hinaus von zahlreichen Burgwällen und Siedlungen durch kleinere Untersuchungen weitere Funde beschafft' 1 ). Die Teterower Tonware diente dabei als Grundlage, ohne besonders herausgestellt zu werden. Ihre eingehende Würdigung wird bei der in Arbeit befindlichen Veröffentlichung der Teterower Grabungen erfolgen. Das für die vorliegende Darstellung zusammengetragene umfangreiche keramische Material besteht zum weitaus größten Teil aus Scherben. Es war aber möglich, nahezu 150 vollständig erhaltene Gefäße zu ermitteln und damit für alle wesentlichen Gefäßtypen die notwendige formenkundliche Basis zu schaffen. Die Bearbeitung erfolgte in der Weise, daß zunächst das gesamte Material aufgenommen und nach technischen Gesichtspunkten unterteilt wurde. Hierbei kamen ganz einfach unsere bisherigen Kenntnisse von der handgemachten und gedrehten Tonware zur Anwendung. Nach dieser groben Aufteilung erfolgte eine feinere typologische Unterteilung nach der Profilform und der Verzierung. Dabei entstand eine Reihe von Gruppen, die sich voneinander durch besondere Eigenheiten in der Bildung des Randes, des Halses, der Schulter und der Verzierung unterschieden. Schließlich wurde versucht, die zeitliche Abfolge der so ermittelten Gruppen festzustellen. Die bei der Materialaufnahme als sichere Typen erkannten Gefäßgruppen wurden mit einem Namen versehen. Dieser wurde nicht irgendwohergenommen, sondern dafür der Fundplatz gewählt, an dem die betreffende Form sehr zahlreich oder in besonders charakteristischer Aufmachung ermittelt wurde. Auf diese Weise wurde das gesamte keramische Material des Arbeitsgebietes in 10 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wurde eingehend analysiert und in verschiedene Reihen unterteilt, deren Herkunft und Weiterentwicklung nach Möglichkeit bestimmt wurde. Neben diesen Leitformen der slawischen Keramik in unserem Gebiet gibt es noch eine Anzahl von Sonderformen, die weder in die eine noch in die andere Gruppe passen. Diese wurden zusammengestellt und jeweils hinter der Gruppe behandelt, mit der sie typologisch und chronologisch am besten in Verbindung zu bringen waren. Eine Zusammenfassung aller Gruppen und Sonderformen der slawischen Keramik im Küstengebiet zwischen Oder und Trave bildet den Abschluß der Arbeit. a) Als A r b e i t s g e b i e t w u r d e d a s h e u t i g e M e c k l e n b u r g m i t d e n B e z i r k e n R o s t o c k , S c h w e r i n u n d N e u b r a n d e n b u r g g e w ä h l t . Lediglich die K r e i s e P e r l e b e r g u n d T e m p l i n w u r d e n ausgelassen, d a sie in d e r Veröffentlichung von K n o r r berücksichtigt sind.

(i

JiWALU SclHM.UT

Der Verfasser ist sich darüber im klaren, daß die typologische Aufteilung des riesigen keramischen Materials nur eine Grundlage bilden kann für weitere Arbeiten und nichts Abgeschlossenes darstellt. Es wird ohne Zweifel möglich sein, bei intensiver Forschung feinere typologische Unterteilungen herauszuarbeiten. Dies gilt in größerem Umfange für die zeitliche Einordnung der einzelnen Gruppen und Formen. Hier stehen wir noch mehr am Anfang. Auch die Münzgefäße können uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß unsere Datierungen noch nicht so fest fundiert sind wie man das eigentlich fordern müßte. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis durch glückliche Untersuchungen auf besonders geeigneten Fundplätzen gute stratigraphische Unterlagen für ein chronologisches Gerüst erarbeitet sind. Mit Absicht wurde das Schwergewicht auf die typologischen Untersuchungen der Keramik gelegt und nur gelegentlich andere materielle Hinterlassenschaften der gleichen Periode für die zeitliche Einordnung herangezogen. Für eine klare Darstellung des ohnedies schwierigen Fundstoffes schien dieses eine notwendige Voraussetzung zu sein. Daher sind auch historische Ereignisse aus der Geschichte der Westslawen, in diesem Falle der Obotriten und Wilzen, nur gelegentlich erwähnt worden, wenn es für die Zuweisung eines bestimmten Burgwalles oder Siedlungsplatzes nötig schien. Es liegt in der Natur der Sache, daß in der vorliegenden Arbeit den Funden die größte Aufmerksamkeit geschenkt wurde und daß sie dementsprechend auch sehr reichhaltig in Abbildungen wiedergegeben wurden. Der Verfasser ist der Meinung, daß von dem keramischen Material der hier behandelten Periode gar nicht genug vorgelegt werden kann und daß das Fehlen umfangreicher Materialpublikationen mit schuld daran ist, daß wir die Tonware dieser Zeit noch immer mit so wenig Erfolg für die Chronologie benützen können. Bei der Herstellung der Abbildungen war die Frage zu beantworten, in welcher Art das Material gebracht werden sollte. Nach mancherlei Überlegungen wurde die gleiche Art gewählt wie sie beispielsweise bei der eisenzeitlichen Keramik schon lange üblich ist. Das Profil des Gefäßes bzw. des Gefäßteils ist bei der Bestimmung und Einordnung immer sehr wesentlich und bei der slawischen Keramik meistens sogar entscheidend. Das Fehlen solcher Profile in zahlreichen bisherigen Veröffentlichungen macht die darin gebrachten Abbildungen zum großen Teil wertlos. Der Verfasser hat das gerade bei der Benutzung der wichtigen Arbeit von Knorr immer wieder mit Bedauern festgestellt. Andererseits ist eine zu starke Schematisierung der Abbildungen, wie sie in dem Buch von Wilde erfolgt ist, nicht zu vertreten. Der spätere Bearbeiter kann mit solchen Idealprofilen, die zu dem Original kein enges Verhältnis haben, nicht viel anfangen. Für die vorliegende Geschichte der slawischen Keramik fehlten in unserem Gebiet nahezu alle Vorarbeiten. Seit dem Jahre 1910 ist in dem Lande Mecklenburg nichts Wesentliches mehr veröffentlicht worden. Damals gab R. Beltz in seinem Katalogwerk eine gedrängte Übersicht über die im Lande bekanntgewordene Keramik 1 '), ohne allerdings gegenüber seinen früheren Ausführungen zu feineren Unterteilungen zu gelangen 0 ). Er unterschied zwei große Gruppen, eine ältere, die ohne Töpferscheibe mit der Hand hergestellt wurde, und eine jüngere, die man auf der schnell rotierenden Töpferscheibe herstellte und die sich durch härteren Brand, Bodenzeichen, ausgebogenen Rand und eine Verzierung durch Kehlstreifen (Gurtung) auszeichnete. Einer genaueren Datierung enthielt sich R. Beltz, lediglich die jüngere Gruppe setzte er an das Ende der slawischen Periode in die Zeit von 1000—1200. I n der sonst so bedeutenden Landessammlung in Schwerin war im Laufe der Jahre nur ein bescheidener Komplex slawischer Keramik zusammengekommen, der weit hinter dem Material in den Museen Stralsund und Waren zurücksteht. Die überwiegend als Scherben auftretenden keramischen Reste der slawischen Periode haben eben keinen besonderen Anb) Beltz, R., Die v o r g e s c h i c h t l i c h e n A l t e r t ü m e r des G r o ß h e r z o g t u m s M e c k l e n b u r g - S c h w e r i n . B e r l i n 1910, S. 371 ff. c) B e l t z , R „ W e n d i s c h e A l t e r t ü m e r . Meckl. J a h r b u c h 58, 1898, S. 173 ff.

D i e slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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reiz zum Sammeln geboten. Vielleicht ist daraus zum Teil das unvollständige Bild, das Robert Beltz von der einheimischen slawischen Tonware zeichnete, verständlich, weil ihm wesentliche Teile gar nicht bekannt wurden und es ihm andererseits nicht vergönnt war, einen der großen Burgwälle des Landes eingehend zu untersuchen. Über die Beltzsche Zweiteilung von 1893 sind wir im Grunde genommen weder bei uns noch in den Nachbargebieten heute schon viel hinausgekommen, denn die Götzesche Dreiteilung von 1901, S. l f f . 184

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Es war zu erkennen, daß sie zu Gefäßen gehörten, deren Ränder leicht nach innen geneigt waren und deren Wandung weich und gerundet sein mußte. Die Verzierung begann bei fast allen Stücken etwa 1 cm unter dem Rande. In der ehemaligen Sammlung von Ludwig Krause, die sich im Museum Rostock befindet, wurde ebenfalls eine größere Anzahl dieser Randscherben vom Fresendorfer Wall festgestellt, daneben aber auch einige gurtverzierte und mittelalterliche Stücke. Eine weitere Anzahl Scherben, die in den letzten Jahren von W. Kasbohm, Sildemow, gesammelt worden sind, befindet sich im Museum Rostock. Auch diese gehören in der Mehrzahl zu Gefäßen der oben beschriebenen Art. Da es sich bei den vorhandenen Stücken ausnahmslos um Oberflächenfunde handelte, es aber notwendig erschien, auch Kenntnis von den in den tiefer gelegenen Schichten der Burg vorkommenden keramischen Resten zu erhalten, wurde vom Museum für Ur- und Frühgeschichte in Schwerin eine begrenzte Untersuchung im Burginnern durchgeführt188). Dabei wurde im Südteil des Burgplateaus ein 25 m langer und 1 m breiter Schnitt gezogen, in dem viele Funde aus der slawischen Siedlungsperiode auftraten. Die Kulturschicht reichte stellenweise bis 0,9 Meter unter die Oberfläche. Die Mehrzahl der keramischen Funde hat Profile der beschriebenen Art. Das Ergebnis dieser kleinen Untersuchung bestätigte also, was die Oberflächenfunde andeuteten. Die in Fresendorf vorkommende Tonware ist äußerst einheitlich und konnte in derart reicher Fülle an keinem anderen Platz des Untersuchungsgebietes festgestellt werden. Diese Tatsache war der Anlaß zur Aufstellung einer Fresendorfer Gruppe. Diese Keramik vom Fresendorfer Typ, die manche Eigenschaften der handgemachten, „mittelslawischen Ware" aufweist, ist in der Mehrzahl auf einer langsamen Scheibe oder einem Brett hergestellt worden. Sie erinnert bei manchen Stücken in Form und Verzierung an die spätslawische Keramik, zu der die jüngsten Formen der Gruppe (Reihe 3) dann auch schon gehören. Der Gefäßkörper ist im Gegensatz zu der oft scharfen Gliederung der Menkendorfer Töpfe weich und abgerundet. Es sind Reste von zahlreichen großen, weitmündigen Gefäßen vorhanden, die eine bauchige Wandung erkennen lassen. Der Boden war im Vergleich zum Randdurchmesser recht klein. Der Schulterumbruch ist sehr weich, und nur vereinzelt ist ein schärferer Knick zu finden, der an doppelkonische Formen der Menkendorfer Reihe erinnert. Der größte Durchmesser liegt immer im oberen Gefäßdrittel. Der Rand ist nur wenig eingezogen, bei einigen Stücken steht er senkrecht oder schwingt leicht aus. Das charakteristische Merkmal der Fresendorfer Gruppe, das niemals fehlt, obwohl es verschieden ausgeprägt ist, ist eine im Durchschnitt 1 cm breite Zone unter dem Rande, die immer unverziert bleibt und daher besonders hervortritt. Diesen Streifen bezeichnet Wilde sehr treffend als ,,Kragen", der bei verschiedenen Formen auch verschieden geformt ist und dadurch ohne Zweifel die Einrichtung typologischer Reihen ermöglicht. Die kragenartige Zone ist häufig als Leiste ausgebildet, die aber nicht aufgesetzt, sondern aus der Randpartie geformt wurde. Durch eine breite Rille ist die Leiste fast immer nach unten abgesetzt. Unter der Masse der vorhandenen Randprofile sind deutlich drei Entwicklungsreihen zu erkennen, die sich auch durch die unterschiedliche Verzierung der Gefäße auffallend bemerkbar machen und die zweifellos nacheinander in Gebrauch waren. Die Reihe 1 ist in Fresendorf nur in wenigen Varianten vertreten, die aber deutlich zeigen, daß sie noch mit der großen Formengruppe von Feldberg verwandt sind und nur aus ihr entstanden sein können. Bei einigen Profilen könnte man sogar überlegen, ob sie nicht noch zur Feldberger Gruppe gehören (Abb. 36g). Während die Außenkante der Randlippe und damit auch die obere Kante des Kragens eckig oder mehrkantig ist, hat die innere 188 ) Die Untersuchung wurde v o n A . Hollnagel am 31. März und 1. April 1954 vorgenommen. Bericht und Material befinden sich im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Schwerin.

Die slawische K e r a m i k in Mecklenburg

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Lippe meist ein abgerundetes Aussehen. Der überstehende untere Kragenrand ist zur Wandung entweder senkrecht, schräg oder gekehlt abgesetzt. Der größte Umfang liegt bei diesen Gefäßen zwischen dem oberen Drittel und der halben Höhe. Auffallend unterscheidet sich die Verzierung dieser Reihe von der folgenden. Während dort das Bestreben zu erkennen ist, durch plastische Verzierung eine kräftigere Wirkung zu erzielen, sind hier die Motive meist nur flach eingeritzt und ähneln damit sehr denen der Reihe 1 der Feldberger Gruppe. Die Wellenlinie, das Wellenband und der Kammstich sind in den Mustern, die ebenfalls zonenartig angebracht sind, am häufigsten vertreten. Die Verzierung reicht vom unteren Kragenrand bis zum Umbruch oder etwas tiefer hinab; als Abschluß scheint ein mehrliniges Rillenband häufig zu sein. Die Reihe 2, von der zahlreiche Profile vorliegen und die in Fresendorf am häufigsten vertreten ist, zeichnet sich durch kräftige Profilierung der Randpartie aus. Die Formung der typischen Randleiste wurde dabei auf verschiedene Art vorgenommen. Da wir unsere Gruppe aus den Feldberger Formen herleiten, sind die Profile mit einer verdickten Leiste, bei denen die äußere Randlippe und die äußere Kante des Kragens aus der Gefäßwandung heraustreten, am ältesten. Manchmal ist bei diesen Stücken der Rand leicht gekehlt und die Leiste gewölbt (Abb. 37e, f). Jüngere Formen haben wir in jenen Profilen vor uns, an denen die Leiste als solche nur durch die breite Rille kenntlich wird und die Außen- und Innenkante der Randlippe wie abgeschnitten erscheint (Abb. 37b, c). Zu den jüngsten Randbildungen gehören jene mit ausgezogener oder verdickter Lippe, die zu den verschiedenen Formen der späteren Reihe 3 überleiten (Abb. 38b, e). Daran schließen sich die Profile an, deren Kragen nach unten durch einen schmalen, meist gekerbten Wulst abgeschlossen werden. Sehr reichhaltig ist bei der eben beschriebenen Reihe auch der Formenschatz der Verzierung. Wir können hier von einer ausgeprägten Zonen Verzierung sprechen. Breite umlaufende Rillen, schmale Wulste, Wellenlinien, Wellenbänder, Kammstiche, Kerben, kurz ausgezogener Kammstich und Tupfen wechseln miteinander ab. Die Rillen sind oft tief eingeritzt, so daß zwischen ihnen schmale und scharfe Grate stehen bleiben, deren Kanten häufig abgestrichen sind. Die so entstandenen Rippen sind oft mit Kerben und Tupfen und kurz ausgezogenem Kammstich verziert. Durch einen Wechsel in der Verzierungsrichtung versuchte man, eine noch größere Wirkung der Motive zu erzielen. Die Zusammenstellung der einzelnen Verzierungszonen ist meist sehr geschickt vorgenommen worden, wobei die einzelnen Abschnitte durch breite Rillen und Rippen oder schmale gekerbte Wulste von einander getrennt sind. Nach unten wurde die Verzierung häufig durch ein flüssiges mehr oder weniger breites Wellenband abgeschlossen. In ihrer Machart sind die Formen dieser beiden Reihen gegenüber der landläufigen „mittelslawischen" Keramik auffallend verschieden. Das gilt nicht nur für die Technik der Herstellung und die Verzierung, sondern auch für die Tonmischung und für den Brand. Erstere ist oft gut geschlämmt und enthält nur geringe Beimengung von Granitgrus. Die Gefäße der Reihe 2 sind zum Teil mit einem Überzug aus Tonschlick versehen und haben dadurch ein dunkles Aussehen erhalten. Der Brand ist besser als bei den handgemachten Gefäßen und erinnert an die Fertigkeit der spätslawischen Keramik. Verschiedene der erhaltenen Gefäßböden haben runde Achseindrücke. Was die Verbreitung dieser beiden Reihen der Fresendorfer Gruppe in Mecklenburg anbetrifft (Karte 5, Abb. 43), so ist festzustellen, daß sie fast ebenso häufig sind wie die Funde der Feldberger Gruppe. Die Profile der Reihe 1, die ganz enge Verbindungen zur Reihe 2 der Feldberger Gruppe haben und bei denen oft schwer zu entscheiden ist, ob man sie diesen oder jenen zuzählen soll, wurden bisher bekannt aus Fresendorf (Abb. 36a—f); Dargun, Krs. Malchin 189 ); Sukow, ™9) Meckl. J a h r b u c h C B, 1841, S. 70; 24,1859, S. 302; 58, 1893, S.203; 74, 1909, S.181. —Mus. Schwerin 4

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Krs. Teterow; Schulenberg, Krs. Ribnitz-Damgarten 190 ) (Abb. 36g, h); Groß Woltersdorf, Krs. Wismar 191 ); Mölln, Krs. Altentreptow 192 ); Neubrandenburg (Bacherswall) 193 ); Gehlsdorf, Krs. Rostock 194 ); Dahmen, Krs. Teterow 195 ); Lübz 196 ); Neubrandenburg 197 ); Rothemühl, Krs. Ueckermünde 198 ) (Abb. 36i); Wildberg, Krs. Altentreptow 199 ) und Penzlin, Krs. Waren 200 ). Die Fundplätze Dargun, Sukow, Gr. Woltersdorf, Gehlsdorf, Dahmen, Neubrandenburg, Rothemühl, Wildberg und Penzlin führen außerdem die typische Feldberger Tonware. Unter den verhältnismäßig wenigen Randscherben, die von den Burgwällen und Siedlungen in Zierstorf, Krs. Teterow 201 ) (Abb. 38f); Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 202 ) (Abb. 38d; 39a, b, c); Gehlsdorf, Krs. Rostock 203 ) (Abb. 39d); Dierkow, Krs. Rostock 204 ); Marlow, Krs. Ribnitz-Damgarten; Laage, Krs. Güstrow 205 ); Menzlin, Krs. Anklam 206 ); Arcona, Krs. Bergen 207 ); Zudar, Krs. Putbus 208 ); Viervitz, Krs. Bergen 209 ) (Abb. 38e) und Groß Raden, Krs. Sternberg 210 ) vorliegen, befinden sich solche unserer Reihe 2. Auch in Teterow sind vereinzelte Stücke im Schnitt I (Abb. 38b, c, g; Tafel V, 2) und X L I (Abb. 38a; 39e) aufgetreten. In Fresendorf ist diese Form dominierend (Abb. 37; Tafel V, 1, 3—6). Die Reihe 3 der Fresendorfer Gruppe, die aus der Reihe 2 entwickelt wurde, unterscheidet sich technisch insofern von den vorhergehenden, als sie auf einer verbesserten Scheibe gedreht wurde und deshalb auch zur spätslawischen Keramik gehört. Die Form ist im großen und ganzen beibehalten worden. Der Rand steht z. T. noch steiler, und die Wandung ist nur wenig gewölbt. Der typische Kragen ist nicht mehr so deutlich ausgeprägt und wird entweder durch eine einfache Rille bzw. durch eine Kerb- oder Kammstichreihe markiert. Die Breite des Kragens ist sehr variabel und schwankt zwischen 1 und 5 cm. Der Rand ist gewöhnlich schräge abgestrichen bzw. stark ausgezogen, so daß die äußere Lippe die Oberkante des Gefäßes bildet. Die Verzierung ist einfacher geworden und besteht meist nur noch aus einem mehr oder weniger breiten Gurtband, das fast immer durch eine Kerb- oder Stichreihe nach oben abgeschlossen wird. Vereinzelt kommen auch noch Wellenbänder in flüchtiger Anordnung vor (Abb. 40b, c). Im Ton und im Brand sind diese Gefäße gute Vertreter der technisch vollendeten spätslawischen Keramik. 19

°) Meckl. J a h r b u c h 19, 1854, S. 336. — Mus. S c h w e r i n u n d R o s t o c k ) Meckl. J a h r b u c h 20, 1855, S. 301; 58, 1893, S. 197, A b b . 18. — Mus. Schwerin ) Meckl. J a h r b u c h 25, 18G0, S. 274. — Mus. S c h w e r i n 193 ) Boll, C h r o n i k d e r V o r d e r s t a d t N e u b r a n d e n b u r g 1875, S. 298. — A r c h i v des Vereins d e r F r e u n d e d e r N a t u r g e s c h i c h t e 1907, S. 89. — Mus. Schwerin u n d N e u b r a n d e n b u r g 194 ) Siedlung a n d e r e h e m a l i g e n Ballaststelle. S a m m h i n g D r . m e d . A s m u s . — Mus. S c h w e r i n 195 ) Avisgedehnte Siedlung. U n t e r s u c h t d u r c h C. H a i n m ü l l e r , W a r e n . — Mus. Schwerin u n d W a r e n 19e ) Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 4, S. 631. — Mus. S c h w e r i n 197 ) Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 198, A b b . 23. — Mus. S c h w e r i n u n d N e u b r a n d e n b u r g 198 ) J a h r b u c h f ü r D e n k m a l p f l e g e in M e c k l e n b u r g 1951/52, A b b . 27. — M u s . S c h w e r i n 19 ') B u r g w a l l a m K a s t o r f e r See. — M u s . S c h w e r i n 200 ) Meckl. J a h r b u c h 25, 1860, S. 271. — M u s . S c h w e r i n 201 ) Z e i t s c h r i f t des H e i m a t b u n d e s M e c k l e n b u r g 1907, S. 45. K l e i n e r e U n t e r s u c h u n g d u r c h A. Hollnagel 1953. — M u s . S c h w e r i n 202 ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1893, S. 207. — Mus. S c h w e r i n 203 ) Beltz, R., Vorgeschichtliche A l t e r t ü m e r S. 378. — Mus. S c h w e r i n u n d R o s t o c k 204 ) Meckl. J a h r b u c h 21, 1856, S. 54; 48, 1883, S. 29.3. N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1938, S. 49. — Mus. Schwerin u n d R o s t o c k 2 5 ° ) Meckl. J a h r b u c h 52, 1887, S. 212; 58, 1893, S. 199, A b b . 27; S. 200, A b b . 32. — Mus. S c h w e r i n 206 ) Wilde, K . A., a . a . O. S. 58. — Mus. Schwerin u n d A n k l a m u n d I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e der Universität Greifswald 207 ) Wilde, K . A„ a . a- O. S. 57. — Mus. S t r a l s u n d 208) E r w e r b u n g s - u n d F o r s c h u n g s b e r i c h t e des P o m m . L a n d e s m u s e u m s 1939, S. 64 209 ) Wilde, K . A „ a . a. O. S. 57. — Mus. S t r a l s u n d 21 °) Meckl. J a h r b u c h 7 B, 1842, S. 57. — N e u f u n d e 1953 im Mus. Schwerin 191 192

Die slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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Unter dein Material von Teterow und Fresendorf ist eine ganze Anzahl dieser Profile vorhanden (Abb. 40; 41; 42). Auch in Neukloster, Krs. Wismar 211 ) (Abb. 40d); Dummerstorf, Krs. Rostock 212 ) (Abb. 40h); Rerik, Krs. Bad Doberan 213 ) (Abb. 40c); Laschendorf, Krs. Waren 214 ) und Bölkow, Krs. Güstrow 215 ) wurden solche ermittelt. Außerhalb unseres Arbeitsgebietes wurden die Fresendorfer Formen, auf verschiedenen Plätzen festgestellt. Wilde hat in seinen Untersuchungen sich besonders eingehend mit diesen Gefäßen, die er zur Gruppe W 1,1 zusammenstellte, beschäftigt und war der Meinung, daß es sich um eine wikingische Tonware handle, die von skandinavischen Handwerkern in Wollin hergestellt worden sei216). Er glaubte, besonders in den Funden von Birka die Vorbilder für seine Gruppe W 1,1 gefunden zu haben 217 ). Dem gegenüber muß gesagt werden, daß die schwedische Forschung sowohl während der Ausgrabungen in Wollin als auch heute anderer Meinung gewesen ist. Prof. Arbmann, Lund, sieht in den verhältnismäßig wenigen Gefäßen der Gr. W 1,1, die in Birka vorkommen, fremde Stücke, die keine engeren Beziehungen zur damaligen schwedischen Tonware gehabt haben 218 ). D. Selling, die zahlreiche Stücke unserer Gruppe aus Birka und von anderen schwedischen Fundplätzen vorlegt, vertritt ebenfalls die Meinung, „daß das Wandungsprofil der Gefäße mit der kleinen Bodenfläche und dem bauchigen Oberteil in ihrer Art ganz unschwedisch ist und man sicher von einer schwedischen Tradition absehen kann" 2 1 8 "). In seinem Bericht über die Ausgrabungen in Haithabu (1937—1939)219) behandelt H. Jankuhn auch kurz die dort gefundene Keramik und bildet einzelne Gefäßreste ab, die der Wildeschen Form W 1,1 entsprechen. Auch Jankuhn nimmt an, daß diese Keramik keinen slawischen Ursprung hat. Im brandenburgischen Gebiet und weiter südwärts fehlen diese Formen anscheinend, da Knorr keine anführt 2 2 0 ). Nach den Ausführungen über die Verbreitung der Fresendorfer Gruppe, ihre Herkunft und Weiterentwicklungen kommen wir zu der Feststellung, daß sie in unserem Gebiet gar keinen so fremden Eindruck macht wie Wilde das in Wollin annehmen mußte. Wir sind daher auch der Meinung, daß wir in ihr keine wikingische, sondern eine slawische Tonware vor uns haben, die allerdings im Küstengebiet besonders zahlreich in Erscheinung tritt. Wir können es uns nicht vorstellen, daß die verhältnismäßig wenigen Gefäße unserer Gruppe, die im skandinavischen Gebiet, in Birka 221 ), Glemminge und Holmaberget 222 ) aufgetreten sind, zum Ausgangspunkt slawischer Gefäßformen im ganzen Küstengebiet zwischen Oder und Trave geworden sind. Wenn wir am Ende der typologischen Betrachtungen unter dem Material unseres Untersuchungsgebietes nach Formen suchen, die aus der Fresendorfer Gruppe hervorgegangen sein könnten, dann lassen sich verschiedene anführen. Mit der Reihe 3 ist die Reihe 3 der än

) Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 3, S. 479 ) Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 1, S. 341. — Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 203 B e l t z , R., D e r B u r g w a l l v o n A l t - G a a r z . N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1935, S. 1Ü7. — Mus. Schwerin - 1 4 ) Meckl. J a h r b u c h 32, 1867, S. 5. — Mus. Schwerin - 15 ) Meckl. J a h r b u c h 12 B, 1847, S. 453. — Mus. S c h w e r i n 216 ) Wilde, Iv. A., a. a . O. S. 58 217 ) A r b m a n n , H., S c h w e d e n u n d d a s K a r o l i n g i s c h e R e i c h . S t o c k h o l m 1937, T a f e l 27, 2 28,1 218 ) N a c h f r e u n d l i c h e r M i t t e i l u n g v o n P r o f . A r b m a n n im N o v e m b e r 1953 in T e t e r o w 218a ) S e l l i n g , ! ) . , W i k i n g e r z e i t l i c h e u n d f r ü h m i t t e l a l t e r l i c h e K e r a m i k in S c h w e d e n . S t o c k h o l m 1955, S. 100. 219 ) J a n k u h n , H., Die A u s g r a b u n g e n in H a i t h a b u 1937—39. B e r l i n 1943, S. 167ff. - 20 ) P r o f . D r . U n v e r z a g t f a n d n e u e r d i n g s bei d e r B e s i c h t i g u n g des B u r g w a l l e s v o n O d e r b e r g , K r s . Freienwalde, auf der hochgelegenen A n l a g e eine t y p i s c h e R a n d s c h e r b e u n s e r e r R e i h e 2 ( m i t v e r d i c k t e m K r a g e n ) 221 ) H a l l s t r ö m , G., B i r k a B d . 1, S t o c k h o l m 1913 G r a b 86, T e x t a b b . 64. — A r b m a n n , H . , S c h w e d e n u n d das K a r o l i n g i s c h e R e i c h . S t o c k h o l m 1937, T a f e l 27,2; Tafel 28,1. A r s b o k 1928 ( E i n g a n g s b e r i c h t 1927) T a f e l 46, A b b . 42 al2

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EWALD

SCHULDT

Vipperower Gruppe sehr eng verbunden, und es ist manchmal nicht einfach, ein Profil dieser oder jener Reihe zuzuweisen. Die Bobziner Gruppe ist in ihrer Gesamtheit eine Parallelentwicklung der Fresendorfer Reihen, und in den Formen von Kowall sind manche Eigenheiten der Fresendorfer Gruppe nachzuweisen. Unter den Funden vom Fresendorfer Schloßberg wurde eine kleine Gruppe ermittelt, die die charakteristischen Merkmale der handgemachten slawischen Keramik unserer Menkendorfer Typen aufweist, aber im Gefäßaufbau und in der Verzierung doch eine Beeinflussung durch die technisch besseren Fresendorfer Formen erkennen läßt. Der rund abgestrichene Rand steht entweder senkrecht oder ist leicht eingezogen, und ein schmaler Streifen unter dem Rande ist von der Verzierung freigelassen. Eine horizontale Rille grenzt die meist linearen Muster nach oben ab und markiert einen aus der Wandung nicht heraustretenden Kragen. Wir möchten annehmen, daß es sich bei den Gefäßen dieser Art um Nachahmungen des Haushandwerks handelt. Bei unserem Versuch, die Fresendorfer Gruppe zeitlich einzuordnen, können wir zurückgreifen auf die Datierung Wildes, der ihn in Wollin in das 10. Jahrhundert setzte 223 ), und auf die Datierung in Birka, wo er in das 9. und 10. Jahrhundert gehören dürfte. Auf keinem der beiden Plätze war eine absolute Datierung möglich. Wenn auch zeitliche Unterschiede in dem Auftreten der Gruppe an verschiedenen Plätzen sicher vorhanden waren, so erscheint uns aber die Wildesche Einordnung zu spät zu liegen. Der Verfasser hat den Eindruck, daß unter dem Wolliner Material die älteren Formen — unsere Reihen 1 und 2 — nur in wenigen Stücken vorhanden waren und die Masse unserer Reihe 3 angehörte. Unter dem Wolliner Material, das sich im Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald befindet, sind jedenfalls keine Scherben der älteren Art vorhanden. Dabei hat gerade Wilde in Wollin eine äußerst wichtige Feststellung treffen können, nämlich, daß diese Gruppe mit den „mittelslawischen" Typen (unserer Menkendorfer Gruppe) gleichzeitig sind. Suchen wir in unserem Arbeitsgebiet nach Möglichkeiten der chronologischen Einordnung, dann müssen wir den namengebenden Fundort ausscheiden, da von dort weder andersartig datierende Funde vorliegen 224 ), noch historische Quellen sichere Aussagen gestatten. Da wir aber feststellen konnten, daß die Fresendorfer Gruppe aus Formen der Feldberger Keramik entstanden sein muß und wir dieser das ganze 8. Jahrhundert und einen Teil des 9. zugewiesen haben, glauben wir, daß die ältesten Formen der 1. Fresendorfer Reihe in der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts bereits vorhanden waren. Der 2. Reihe weisen wir das 9. und die 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts zu. Die daraus entwickelte Reihe war im 10. Jahrhundert schon in Gebrauch und ist wohl im 11. Jahrhundert in die Formen der Vipperower Gruppe aufgegangen.

5. D I E B O B Z I N E R

GRUPPE

Im Jahre 1894 wurde von Robert Beltz ein slawisches Skelettgräberfeld auf der Feldmark des Dorfes Bobzin, Krs. Lübz, untersucht und dabei 12 Bestattungen freigelegt. Unter den Beigaben eines Skelettes befand sich ein vollständig erhaltenes Tongefäß von flacher, gedrungener Form mit eingezogenem Rand und Knopfdeckel 225 ). Im Verlaufe weiterer Untersuchungen auf dem auf der gleichen Gemarkung gelegenen Burgwall kamen neben anderen Hinterlassenschaften aus der slawischen Periode zahlreiche keramische Reste zutage, die zum großen Teil zu Gefäßen der anfangs beschriebenen Art gehörten. 223

) Wilde, K . A „ a . a. O. S. 58 ) D a s v o n W . D . A s m u s b e k a n n t g e g e b e n e O r t b a n d , d a s a u s d e m 11. J a h r h u n d e r t s t a m m e n soll, ist f ü r u n s e r e n Zweck w e n i g aussagefähig, d a es sich u m einen O b e r f l ä c h e n f u n d h a n d e l t . (Wikingersriuren in M e c k l e n b u r g , M a n n u s B d . 26, 1934, S. 24, A b b . 6.) 22ä ) Beltz, R., VAM S. 377, Tafel 70, A b b . 20. D e r D e c k e l ist n i c h t m e h r v o r h a n d e n . — Mus. S c h w e r i n 224

D i e slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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Bei der Materialaufnahme f ü r die vorliegende Arbeit konnten dann auf zahlreichen Fundplätzen unseres Gebietes ganze Gefäße oder Bruchstücke ermittelt werden, die eine auffallende Ähnlichkeit mit diesen Bobziner Funden erkennen ließen. Wir entschlossen uns daher, diese Keramik zur Bobziner Gruppe zusammenzufassen. Das f ü r die typologischen Untersuchungen zur Verfügung stehende Material ist verhältnismäßig einheitlich und läßt sich, da es zum Teil aus ganzen Gefäßen besteht, recht gut in drei Formenreihen unterteilen. Der überwiegende Bestand der F u n d e kann in eine Reihe eingeordnet werden, die durch das Gefäß des namengebenden Platzes verkörpert wird (Abb. 44d). Diese Gefäße haben ein gedrungenes Aussehen, sind zum Teil kugelig geformt und besitzen einen stark eingezogenen Rand. Die größte Weite haben sie im oberen Drittel. Gegenüber den Fresendorfer Formen ist die Wandung in der Randnähe stärker einwärtsgebogen und dadurch der Umbruch mehr herausgearbeitet worden. Die Lippen sind nach innen geschrägt und manchmal etwas ausgezogen, sie geben so eine gute Auflage für den Deckel ab, der f ü r alle Gefäße dieser Reihe charakteristisch ist. Die einzelnen Stücke sind meist so gearbeitet, daß sie mit dem Deckel eine Einheit bilden, deshalb wurde die richtige Lage des Letzteren durch eine eingeritzte Markierung auf den Rändern beider Teile auch genau festgelegt. Die Gefäße dieser Reihe sind z . T . auf der schnellrotierenden Scheibe gearbeitet worden. Die Standfläche ist entweder glatt oder leicht eingedellt. Auf verschiedenen Gefäßböden befinden sich Bodenzeichen; es hat den Anschein, als wären sie auf den Formen dieser Gruppe besonders häufig vertreten. Die Verzierung besteht fast ausschließlich aus Gurtriefen, die entweder einen Teil der Schulter, den Umbruch oder die Wandung unter dem Umbruch bedecken. Einige Gefäße sind mit kannelürenartigen Riefen versehen (Abb. 45a, d). Fast immer ist eine mehr oder weniger breite Zone unter dem Rande von der Verzierung ausgespart, ohne daß dadurch die Randzone — wie bei der Fresendorfer Gruppe •— aber besonders markiert wäre. Das Gurtband ist häufig nach oben und unten durch eine einfache Wellenlinie oder durch tupfenartige Einstiche abgeschlossen. Auf den zu diesen Gefäßen gehörenden Knopfdeckeln ist manchmal eine mit dem Gefäß übereinstimmende Verzierung angebracht. Der Ton ist sehr gleichmäßig gemagert und von dunkelbrauner, hellgrauer oder dunkelgrauer Farbe. Im Brand sind die Gefäße unterschiedlich, einzelne sind minder hart gebrannt, andere dagegen fast gesintert . Auf den einzelnen Siedlungsplätzen sind die Reste dieser Form nicht gerade sehr zahlreich. Lediglich auf den Burgwällen Teterow (Abb. 4f>b, c); Rostock 2 2 6 ); Behren-Lübchin, Krs. Teterow 227 ) und Gehlsdorf, Krs. Rostock 228 ) konnten größere Gruppen festgestellt werden. Einzelne erhaltene Gefäße wurden aufgenommen aus Dumgenevitz, Krs. Putbus 2 2 9 ) (Abb. 44a; Tafel VII, 2); Scharpitz, Krs. Putbus 2 5 0 ) (Abb. 44b; Tafel VIII, 2); Bergen 231 ) (Abb. 45d; Tafel V I I I , 1); Putbus 2 3 2 ) (Abb. 45a); Küsserow, Krs. Teterow 233 ) (Abb. 44e; Tafel IX, 1); Wolgast 234 ) (Abb. 45e); J a s m u n d , Krs. Bergen 235 ) (Abb. 44c; Tafel VII, 1); Bobzin, Krs. Lübz 236 ) (Abb. 44d; Tafel X I , 1); Bargensdorf, Krs. Neubrandenburg 2 3 7 ); 226

) Stadt 22 ') 228 ) 22S ») 23 °) 231 ) 232 ) 233 ) 234 ) 235 ) 236 ) 237 )

Meckl. J a h r b u c h 9 A, 1844, S. 18; 21, 1856, S. 1; 48, 1883, S. 291. — B e i t r ä g e zur Geschichte der R o s t o c k 13, S. 17ff. — Mus. S c h w e r i n u n d R o s t o c k Meckl. J a h r b u c h 23, 1858, S. 300; 58, 1893, S. 206. — Mus. S c h w e r i n V o m B u r g w a l l „ L a n g e r O r t " . S a m m l u n g D r . m e d . A s m u s . — Mus. S c h w e r i n M u s . S t r a l s u n d 5348 Mus. S t r a l s u n d 5380 Mus. S t r a l s u n d 5350 Mus. S t r a l s u n d 5351 Beltz, R., V A M S. 380, K a t . - N r . E 1694. — Mus. S c h w e r i n I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r U n i v e r s i t ä t G r e i f s w a l d Mus. S t r a l s u n d Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 4, S. 632. — Mus. S c h w e r i n ¡Mus. D e p o t X e u s t r e l i t z

EWAI.D

SCIIUI.DT

Reetzow, Krs. Wolgast 238 ) (Abb. 48e; Tafel VI, I). Aus Carwitz, Krs. Neustrelitz 239 ); Damerow, Krs. Waren 240 ); Dierkow, Krs. Rostock 241 ); Dummerstorf, Krs. Rostock 242 ); Flessenow, Krs. Schwerin 243 ); Fresendorf, Krs. Rostock 244 ); Grevesmühlen 245 ); Groß Zastrow, Krs. Demmin 246 ); Neu Nieköhr, Krs. Teterow 247 ); Niendorf, Krs. Bützow 248 ); Pinnow, Krs. Schwerin 249 ); Quetzin, Krs. Lübz 250 ); Sch wennenz, Krs. Pasewalk 251 ); Schwerin 252 ); Waren 253 ); Weisdin, Krs. Neustrelitz 254 ); Woldegk, Krs. Strasburg 255 ) ; Rugard, Krs. Bergen 256 ) und Karnin, Krs. Wolgast 257 ) wurden uns einzelne Randscherben bekannt. Von den Formen der zwreiten Reihe unserer Gruppe sind nur drei vollständige Gefäße erhalten: Thelkow, Krs. Rostock 258 ) (Abb. 46a); Quilitz, Krs. Wolgast 259 ) (Abb. 46d) und Rügen 260 ) (Abb. 46b). Reste von einigen weiteren liegen aus Teterow (Abb. 47a, c); Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 261 ) (Abb. 46c); Dummerstorf, Krs. Rostock 262 ) und Gehlsdorf, Krs. Rostock 263 ) vor. Sie unterscheiden sich lediglich in der Form von der vorhergehenden Reihe. Während in jener flache kugelige Gefäße zu finden sind, weisen sich diese als hoch und bauchig aus mit einem weniger eingezogenen Rand. Die scharfkantigen Lippen sind schräge nach innen geneigt und ein- oder beidseitig etwas ausgezogen; Der Randdurchmesser ist immer wesentlich größer als der der Standfläche. Letztere ist entweder flach oder gedellt. Sämtliche Töpfe dieser Reihe sind als Deckelgefäße eingerichtet. Die Verzierung besteht aus Gurtriefen und einzelnen Wellenlinien. Im Ton und Brand gleichen sie den Gefäßen der Reihe 1. Die Formen der Reihe 3 sind besonders durch ihre Henkel von den anderen verschieden. Der Verfasser hat sich überlegt, ob er diese Formen überhaupt zu dieser Gruppe zählen sollte. Da sie aber im ganzen Gefäßaufbau sehr viel Ähnlichkeit mit den charakteristischen Formen der Bobziner Keramik haben, wurden sie doch hierhergestellt. Das auffallende an ihnen sind die Henkel, die meist paarig angebracht wurden und mit der Ose bzw. Schnuröse entweder horizontal oder vertikal zum Gefäßkörper stehen. Das älteste Stück dieser Reihe ist das Exemplar aus Teterow (Abb. 48a) mit den roh auf der Schulter angebrachten Ton238

) Münzgefäß 1952 geborgen. — M u s . Schwerin ) Auf dem Jägerwerder im Carwitzer See. -- Mus. Depot Neustrelitz 240 ) Auf einer kleinen flachen Insel im Kölpin-See. — Mus. Waren 241 ) Schlie, Kunst- und Gesehichtsdenkmäler Bd. 1, S. 347. — Mus. Rostock 242 ) Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 20.3. — Mus. Schwerin und Rostock 213 ) Meckl. J a h r b u c h 5 A, 1840, S. 123; 7 A, 1842, S. 174. — Mus. Schwerin 244 ) Krause, L., Zur Rostocker Topographie. Beiträge zur Geschichte der S t a d t Rostock. 1924, S. 12ff. — Mus. Schwerin und Rostock 246 ) Sammlung Dr. Engel. — Mus. Schwerin 246 ) Nachrichtenblatt f ü r Deutsche Vorzeit 1932, S. 40. — I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 247 ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1893, S. 207. — Mus. Schwerin 248 ) Knorr, H. A., a. a. O. S. 79 249 ) Insel im Pinnower See mit z. T. steilen R ä n d e r n . — Mus. Schwerin 25 °) Meckl. J a h r b u c h 10 A, 1845, S. 40; 17, 1852, S. 23; 32, 18(57, S. 95. Neuere Untersuchungen durch J . Bull, Plau, 1954. — Mus. Schwerin 251 ) Vom „Schwennenzer Brink". — M u s . Schwerin 2ä -) Meckl. J a h r b u c h 9 B, 1844, S. 388; 15, 1850, S. 160; 58, 1893, S. 228 253 ) Mcckl. J a h r b u c h 36, 1871, S. 1.36. — Zeitschrift des Heimatbundes Meckl. 1920, S. 72. — Mus. Waren 254 ) Siedlung auf einer vorspringenden Nase am Südufer des Mittelsee. — Mus. Schwerin 2ä ">) Knorr, H. A., a. a. O. S. 79 25ü ) I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 25 ') I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 25tl ) Nicht ganz sicherer F u n d . — Mus. Rostock "») Beltz, R., Der Schatzfimd von Quilitz, Balt. Studien 1927, S. 152ff. 280 ) Mus. Stralsund 5364 261 ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, fc>. 161; 58, 1893, S. 207. — Mus. Schwerin 282 ) Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 203. — Mus. Schwerin 283 ) An der ehemaligen Ballaststelle. Sammlung Dr. med. Asmus. — Mus. Schwerin 239

D i e slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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bändern. An dem Topf aus Stove, Krs. Wismar 264 ) (Abb. 48b; Tafel X, 2) wurde sogar der Rand vierfach durchlocht. Weit abstehend sind die Henkel der Gefäße aus Tüzen, Krs. Malchin 265 ) und Kobrow, Krs. Güstrow 266 ) (Abb. 48c; Tafel X, 1). Das Gefäß aus Stargard, Krs. Neubrandenburg 267 ) (Abb. 48d; Tafel IX, 2) entspricht völlig den Formen unserer Reihe 1. Sehr grob im Ton und gering im Brand ist der Topf aus Teterow mit dem umlaufenden Wulst (Abb. 47g). Das Prachtgefäß aus Schwaan, Krs. Bützow 268 ) (Abb. 47d) gehört typologisch in die Reihe 2 und wurde nur wegen der Henkel hierhergestellt. Es hat in der Verzierung gewisse Ähnlichkeit mit den Motiven der Reihe 2 der Fresendorfer Gruppe. Die Oberfläche ist fast schwarz und leicht glänzend. Der feine Ton ist gut gemagert und mäßig gebrannt. Da die Henkelbildungen an slawischen Gefäßen nicht sehr häufig sind 269 ) und fast ganz auf die eben beschriebenen Gefäßformen beschränkt zu sein scheinen, sollen hier gleich die weiteren Fundplätze genannt werden, von denen noch einzelne Henkel bekannt wurden, ohne daß über die dazugehörige Gefäßform etwas ausgesagt werden könnte. Henkelösen liegen vor aus Lockwisch, Krs. Grevesmühlen 270 ); Rikenhagen, Krs. Lübz 271 ); Parchim 272 ); Blankensee, Krs. Neustrelitz 273 ); Sülten, Krs. Malchin 274 ) und Waren 275 ). Schnurösenhenkel wurden aufgenommen aus Carwitz, Krs. Neustrelitz 276 ); Goldberg, Krs. Lübz 277 ); Serrahn, Krs. Neustrelitz 278 ) und Neu-Nieköhr, Krs. Teterow2™) (Abb. 48f). Bevor etwas über die zeitliche Einordnung der Bobziner Keramik gesagt wird, sollen noch die aus dem Arbeitsgebiet bekanntgewordenen Deckel bzw. Deckelreste kurz behandelt werden. Auch hierbei dürfte sicher sein, daß ein großer Teil zu Gefäßen der Bobziner Gruppe gehört hat. Die Verbreitungskarte der Deckel (Abb. 52) kann daher in gewisser Beziehung zur Ergänzung der Karte 6 (Abb. 49) benutzt werden. Aus dem vorliegenden Material ist zu sehen, daß wir es bis auf wenige Ausnahmen 280 ) mit Knopfdeckeln von hohler Glockenform zu tun haben 281 ). Bis auf einige Stücke, an denen die Handabdrücke des Formers noch zu erkennen sind, wurden diese Deckel auf der Scheibe abgedreht und wohl fast immer mit einem Gefäß zusammen hergestellt. Die Markierungen auf manchen Stücken dürfte hierfür ein guter Beweis sein. Am ältesten sind wohl jene Deckel, die noch keinen Falz besitzen, wo Deckel und Gefäß schräg abgeschnittene Ränder haben und gut aufeinander passen (Abb. 51 i, k). Weiterbildungen sind dann die Stücke, deren innere Lippen mehr oder weniger stark ausgezogen sind (Abb. 51b, f), und am Ende stehen Deckel mit einem ausgebildeten Falz (Abb. 51 a, c). In ähnlicher Weise verändern sich die knopfartigen Griffe, die bei den frühen Deckeln aus 264

) Beltz, R . , V A M S. 375, T a f e l 70, A b b . 21. — Mus. S c h w e r i n ) S i e d l u n g o s t w ä r t s des D o r f e s a m v e r l a n d e t e n See. — Mus. S c h w e r i n 266 ) E i n z e l f u n d . — Mus. S c h w e r i n 267 ) 1911 auf d e m G e l ä n d e des T e c h n i k u m s g e f u n d e n . — M u s . S c h w e r i n 268 ) Meckl. J a h r b u c h 26, 1861, S. 241 269) V e r b r e i t u n g siehe bei K n o r r , a. a . O. S. 184, A b b . 148. D o r t a u c h U n t e r s u c h u n g e n ü b e r die H e r kunft und Entwicklung 270 ) 2 S t ü c k e . E i n e s im St. A n n e n - M u s . L ü b e c k , eines im Mus. S c h ö n b e r g 27 ') U n t e r g e g a n g e n e s D o r f . — Mus. G o l d b e r g 272 ) Meckl. J a h r b u c h 11 A, 1846, S. 49; 18, 1853, S. 279. — Mus. P a r c h i m 273 ) S i e d l u n g 300 m n o r d w e s t l i c h des D o r f e s in d e r N ä h e d e r a l t e n D o r f s t e l l e . — Mus. S c h w e r i n 274 ) 2 S t ü c k e im Mus. Schwerin. E 1760, E 1762 27 °) Vom B u r g w a l l in d e r F e i ß n e c k . — Mus. Schwerin. E 3894 "«) K n o r r , H . A., a. a. O. S. 185 277 ) Mus. Goldberg 278 ) S i e d l u n g auf d e r I n s e l i m S c h w e i n e g a r t e n - S e e . — Mus. D e p o t N e u s t r e l i t z 279 ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1893, S. 207. — Mus. Schwerin 250 ) E i n z e l n e S c h e i b e n d e c k e l w u r d e n in G a r z e r m i t t e l t . ( S c h u c h h a r d t , C., Stiehl, O. u n d P e t z s c h , W., A u s g r a b u n g e n auf d e m B u r g w a l l v o n Garz, K r s . P u t b u s ) 251 ) W i r h a l t e n u n s i m F o l g e n d e n a n die G l i e d e r u n g v o n K n o r r , die in allem W e s e n t l i c h e n a u c h f ü r u n s e r G e b i e t z u t r i f f t (a. a. O. S. 80ff.) 2liä

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zapfenartigen Ansätzen bestehen (Abb. 50 c). Die Mehrzahl unserer Deckel ist durch die Töpferscheibentechnik besonders profiliert und entweder breiter und flacher (Abb. 50d, k) oder höher und schlanker geworden (Abb. 50g; 51a). An dem so entstandenen Knopf wurde die Oberfläche meistens schälchenförmig eingedellt. Bei einem Deckel aus Vipperow, Krs. Röbel 282 ) ist diese Delle nur angedeutet, dafür aber ein stumpfer Kegel in der Mitte des Knopfes stehen geblieben (Abb. 50g). Die Verzierung unserer Deckel entspricht bis auf wenige Ausnahmen der der spätslawischen Keramik. Engstehende Gurtriefen sind verhältnismäßig häufig: Teterow, 3 Stücke 283 ) (Abb. 50f; 51c); Besitz, Krs. Hagenow 284 ), Mecklenburg, Krs. Wismar 288 ); Quetzin, Krs. Lübz 286 ) und Rostock 287 ). Weitstehende Riefen sind auf einigen vorpommerschen Deckeln zu finden: Karnitz, Krs. Putbus 288 ) (Abb. 50d); Jasmund, Krs. Bergen 289 ) (Abb. 50e). Einzelne Wellenlinien sind auf den Deckeln aus Teterow 290 ) (Abb. 51a); Karnitz, Krs. Putbus 291 ) (Abb. 50h) und Ostorf, Krs. Schwerin 292 ) angebracht. Ein Rautenmuster haben die Stücke aus Vipperow, Krs. Röbel (Abb. 50g) und Karnin, Krs. Wolgast 293 ). Zu den frühesten Formen gehören zwei Deckel aus Teterow 294 ) (Abb. 51h), die Kammstichmuster tragen. Die abgebildeten Deckel aus Dumgenewitz, Jasmund, Bergen und Thelkow gehören zu den Gefäßen Abb. 44a, 44c, 45d und 46a. Die 45 Fundplätze der Bobziner Gruppe und die 44 Orte mit Deckeln verteilen sich über das ganze Arbeitsgebiet (Abb. 49, 52), wobei allerdings auffällt, daß auf der Insel Rügen und im Warnowmündungsgebiet eine spürbare Häufung vorliegt. Da auch Knorr eine Verbreitungskarte seiner kugeligen Töpfe und der Deckel angelegt hat 295 ), die unserer Gruppe entsprechen, kann festgestellt werden, daß diese Gefäßform bei den slawischen Bewohnern unseres Gebietes besonders beliebt war, denn hier ist ihre größte Verbreitung festzustellen, an die die brandenburgischen Fundplätze sich nur noch anschließen 296 ). In Wollin konnten von Wilde zahlreiche Reste dieser Gefäße geborgen werden, die er zu den Gruppen W 1,2; 13 und 14 zusammenfaßte 297 ). Auch in Alt-Lübeck ist die Gruppe vertreten 298 ), und aus dem Gebiet ostwärts der Oder sind ebenfalls einige Stücke bekanntgeworden 299 ). In Schweden300) und Dänemark 301 ) ist die Form nicht unbekannt. Für die zeitliche Einordnung stehen uns drei durch Münzen datierbare Gefäße zur Verfügung. In dem Gefäß von Reetzow, Krs. Wolgast (Abb. 48e) besitzen wir das ältere der Stücke, das, technisch gesehen, zur Menkendorfer Gruppe gehört, aber formenkundlich die 282

) Hollnagel, A. u n d S c h o k n e c h t , U., Die B u r g w a l l i n s e l bei V i p p e r o w . — J a h r b u c h d e r B o d e n d e n k m a l p f l e g e i n M e c k l e n b u r g 1954, S. 121 283 ) S c h n i t t I, 843; X I , 3; X L I I , 1213. — Mus. S c h w e r i n 284 ) Beltz, R . , V A M S. 379, K a t . - N r . E 1746 285 ) Meckl. J a h r b u c h 4 B , 1839, S. 93; 6 A, 1841, S. 79. — M u s . S c h w e r i n 286 ) Meckl. J a h r b u c h 10, 1845, S. 40; 17, 1852, S. 23. — Mus. S c h w e r i n 287 ) K n o r r , H . A „ a . a. O. S. 79 288 ) N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1933, S. 121. — I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r U n i v e r s i t ä t Greifswald. ä8B ) Einzelfund. — Mus. Stralsund 29 °) S c h n i t t X L I I , 384. — M u s . S c h w e r i n 291 ) N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1933, S. 121. — I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r Universität Greifswald 292 ) Beltz, R „ V A M S. 379, K a t . - N r . E 1748 293 ) I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r U n i v e r s i t ä t G r e i f s w a l d 294 ) S c h n i t t X , 353; X L I , 2862. — Mus. Schwerin 295 ) K n o r r , H . A „ a . a . O. S. 78, K a r t e 5, A b b . 56; K a r t e 6, A b b . 60 296 ) H ü b e n e r b r i n g t eine K a r t e m i t der G e s a m t v e r b r e i t u n g d e r slawischen K n o p f d e c k e l (a. a. O. S. 105, A b b . 95) 29 ') Wilde, K . A., a . a. O. S. 31 298 ) H ü b e n e r , W „ a. a . O. S. 93, A b b . 52—61 2 " ) K u n k e l , O., P o m m e r s e h e U r g e s c h i c h t e in B i l d e r n . S t e t t i n 1930, T a f e l 104, A b b . 13 o b e n 300 ) K a r l i n , G., M e d e l t i d a k e r a m i k i N o r d e n . N o r d i s k a a r k e o l o g m ö t e t i S t o c k h o l m 1922, A b b . 4 u n d 5 301 ) Wilde, K . A „ a. a. O. S. 60

Die slawische K e r a m i k in »Mecklenburg

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Eigenheiten unserer Reihe 1 aufweist. Es gehört zu einem Funde, der im Jahre 1950 geborgen und auf Umwegen der Denkmalpflege bekannt wurde 302 ). Die Fundstelle liegt südlich des Dorfes am Wege nach Labörnitz am Rande eines sandigen Rückens, der zu einem ausgedehnten Wiesengelände abfällt. Beim Sandabfahren kamen dort slawische Funde zutage, darunter ein kleiner Hacksilberfund aus Münzteilen und Ohrgehängen, der sich in einem kleinen Tongefäß befand. Dieses hat eine kugelige Form, eine sehr kleine Standfläche und einen eingezogenen Rand. Die Wandung ist sehr dick, und ein Achseindruck im Boden zeigt an, daß es auf einer Handtöpferscheibe hergestellt wurde. Die Verzierung besteht aus zwei unsauberen Strichreihen, die unter dem Rande bzw. über dem Umbruch angebracht sind. Durch die in ihm aufbewahrten Münzteile wird es in die 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert 303 ). Das zweite durch Münzen datierte Gefäß gehört zur Reihe 2 unserer Gruppe und enthielt den bekannten Hacksilberfund von Quilitz, Krs. Wolgast (Abb. 46d). Der bauchige Topf ist mit einem Deckel versehen und mit einem breiten Gurtriefenband verziert, das die Schulter und einen Teil der Wandung bedeckt und nur auf dem Umbruch durch eine Reihe aus kurzen schrägen Einstichen unterbrochen wird. Die Münzen datieren dieses Gefäß in die Zeit um 1020304). Ein drittes Münzgefäß besitzen wir aus Schwaan, Krs. Bützow (Abb. 47d). Es enthielt den bekannten Schwaaner Schatzfund mit Halsringen, Armringen, Ohrgehängen, Perlen, Barren und 3240 Münzen. Auf Grund der Zusammensetzung des Fundes ist als Zeit der Vergrabung etwa das J a h r 1030 anzunehmen 305 ). Für die Datierung der Deckel besitzen wir zusätzlich noch einen vierten Fund aus Blumenhagen, Krs. Neustrelitz 306 ). Dort konnte W. Karbe in der Herdgrube eines slawischen Hauses einen Silberschatz mit einigen Münzen bergen, in deren unmittelbarer Umgebung neben gegurteten Scherben auch die Reste eines Knopfdeckels lagen 307 ). Nach Aussage der Münzen wurde der Schatz um 1060 versteckt 307 ). Die unter dem Teterower Material vorhandenen Stücke unserer Gruppe können wir für die chronologischen Überlegungen nicht heranziehen, da sie sporadisch verteilt waren und aus den verschiedensten Schnitten stammen. Die betreffenden Scherben kommen aber nur vor im Zusammenhang mit gegürteter spätslawischer Keramik. Nach der Wildeschen Stratigraphie. sind die Formen unserer Gruppe in Wollin im 11. Jahrhunderts sehr zahlreich in Gebrauchf Wir können daher abschließend eststellen, daß die Bobziner Gefäße nach Ausweis der Münzgefäße in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts und in der 1. Hälfte des 11. Jahrhunderts in Benutzung waren. Da die Münzgefäße keine absolute Datierung ermöglichen — es steht ja nie fest, ob sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Entwicklung des Gefäßtyps vergraben wurden, auch ist schwer zu ermitteln, wie lange das Münzgefäß schon in Benutzung war — möchten wir dieser weitverbreiteten Gruppe die Zeit von 950 bis 1100 zuweisen. Im Anschluß an die Formen der Bobziner Gruppe sollen einige Gefäße behandelt werden, die vorläufig als Sonderformen gelten müssen, da sie nur ganz sporadisch vorkommen. 302 ) Die Sicherstellung dieses wichtigen Fundes wird dem Kreishelfer für Bodendenkmalpflege im Kreise Greifswald, Herrn Blessin, verdankt 303 ) Die Bestimmung erfolgte durch das Staatliche Münzkabinett Berlin. Prof. Dr. Suhle schreibt dazu a m 18. 8. 1954: „ N a c h den Untersuchungen unseres Islam-Wissenschaftlers gehören die arabischen Münzen in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts" 304 ) Beltz, R „ Der Schatzfund v o n Quilitz. Baltische Studien 1927, S. 152 305 ) Meckl. Jahrbuch 26, 1861, S. 241 306 ) Knorr, H. A„ a. a. O. S. 24, Abb. 20. Der Fund ist 1945 verbrannt 307 ) Karbe, W., Der wendische Silberschatz v o n Blumenhagen. Prähistorische Zeitschrift 16, 1925, S. 76. — Beltz, R „ Der Schatzfund v o n Quilitz. Baltische Studien, N. F. 29, 1927, S. 182

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Die beiden Gefäße aus Teterow (Abb. 48k) und Neu-Nieköhr, Krs. Teterow (Abb. 48g) mit der stark eingezogenen Schulter und dem profilierten Rand können trotz mancher Ähnlichkeit mit den Formen der Reihe 1 der Bobziner Gruppe nicht dort eingeordnet werden, weil sie keine Deckel gehabt haben und auch in der Verzierung andersartig sind. Sie wurden sehr sorgfältig und dünnwandig auf der Scheibe gedreht und mit einem breiten Gurtband versehen, das anscheinend bis in Bodennähe reichte. Der Ton ist fein gemagert, er hat eine graue Farbe und ist sehr gut gebrannt. Ähnliche Stücke sind uns unter dem Material von Alt-Bartelsdorf, Krs. Rostock 308 ) und Gehlsdorf, Krs. Rostock 309 ) aufgefallen. Zeitlich dürften diese Gefäße dem 12. Jahrhundert angehören. Sehr selten sind uns unter dem riesigen Scherbenmaterial des Arbeitsgebietes die flachen schalenartigen Gefäße begegnet (Abb. 48h, i). Wir möchten annehmen, daß diese Exemplare als Ausläufer einer geschlossenen Gruppe zu betrachten sind, die im Prignitz-Ruppiner Gebiet ihr Zentrum hat. Knorr bildet ähnliche Stücke ab und bezeichnet sie als weitmündige Schalen mit geknickter Schulter 310 ). Während das eine Gefäß aus Teterow (Abb. 48h) nicht auf der schnellrotierenden Scheibe hergestellt wurde und auch im Ton und in der Verzierung noch mittelslawische Bräuche erkennen läßt, ist das zweite Teterower Gefäß (Abb. 48i) beste Töpferarbeit. Das erste wurde in einem Seekreidehorizont gefunden. Wenige Meter von dem Stück entfernt lag im gleichen Horizont eine Münze, die in Lund auf Hardaknut von Dänemark (1035—1042) geprägt wurde.

6. D I E T E T E R O W E R

GRUPPE

Unter diesem Namen haben wir eine große Gruppe von Gefäßen zusammengefaßt, die unter dem Material von Teterow sehr zahlreich vertreten ist, aber auch an anderen Plätzen recht häufig vorkommt. Dabei ist uns in Teterow besonders aufgefallen, daß sich die Reste von etwa 500 Gefäßen fast ausschließlich in der Vorburg befanden 311 ) und nur wenige Stücke in der Hauptburg und außerhalb des befestigten Platzes am Wege zur Brücke vorkamen. Wir glauben daher, daß diese Gefäßform für eine bestimmte Zeit der slawischen Besiedlung in Teterow und auch anderswo charakteristisch gewesen ist und wir sie deshalb mit gutem Grunde zu einer Gruppe zusammenstellen können. Bevor wir unsere typologischen Untersuchungen beginnen, soll etwas über die Herleitung dieser Gruppe gesagt werden, die in ihrer Gesamtheit zur spätslawischen Keramik gehört und zu einem Teil auf der schnellrotierenden Scheibe hergestellt wurde. Wir möchten als sicher annehmen, daß die Hauptform der Teterower Typen — die Reihe 1 — aus den Gefäßen der Woldegker Gruppe, insbesondere aus den Formen der Reihe 2, die in Teterow recht häufig vorkommen, entstanden ist. Sowohl in formenkundlicher Hinsicht, wie auch in der Verzierung, sind starke Berührungspunkte zwischen beiden Gruppen vorhanden. Nimmt man die technische Veränderung hinzu, die sich durch den Übergang von der Handtöpferscheibe zur schnellrotierenden Scheibe ergab, dann kann man zu keiner anderen Schlußfolgerung kommen. Wir haben das vorhandene Material in vier Reihen aufgeteilt , die nacheinander entstanden sind und wohl nebeneinander in Gebrauch waren. Das Material aller Reihen ist äußerst gleichmäßig in der Tonmischung und der Magerung. Die Farbe ist überwiegend hellbraun. 3 8

» ) Beltz, R . , V A M S. 378. — Mus. Schwerin u n d R o s t o c k ) B u r g w a l l „ L a n g e r O r t " . — Mus. R o s t o c k u n d S c h w e r i n °) K n o r r , H . A., a . a . O. S. 91, A b b . 62 311 ) I m S c h n i t t I k a m e n 238 R a n d s c h e r b e n , i m S c h n i t t X X X I V 1K8 R a n d s c h e r b e n u n d im S c h n i t t X L 112 R a n d s c h e r b e n der G r u p p e z u t a g e . D a g e g e n b e f a n d e n sich u n t e r d e n 3000 F u n d n u m m e r n des S c h n i t t e s X L I nur 5 unserer Art. 309 31

Die slawische Keramik in Mecklenburg

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Es sind vereinzelte Stücke darunter, die grau und blaugrau aussehen. Diese beschränken sich aber im wesentlichen auf die Reihe 2. Der Brand ist sehr gleichmäßig und gewöhnlich recht hart. Eine charakteristische Eigenschaft aller Gefäße der Teterower Gruppe ist der abgesetzte Hals, der bei den verschiedenen Reihen verschieden ausgeprägt ist und entweder senkrecht oder schräg an der stark eingezogenen Schulter beginnt. Der Halsansatz ist gewöhnlich scharf herausgearbeitet und wird manchmal durch ein umlaufendes Band besonders betont. In der Reihe 1 haben wir eine große Gruppe von Gefäßen mit bauchigem Körper, abgesetztem Hals und umgebogenem Rand zusammengefaßt (Abb. 53; 54; 55; 56). Die kurze Schulter ist häufig stark eingezogen und der ausgeprägte Hals steht entweder senkrecht oder schräge darauf; der Ansatz des letzteren ist manchmal scharfkantig geformt und durch Kehlen oder Wellen noch besonders betont. Der auswärts gebogene Rand ist nur selten rechtwinklig geknickt (Abb. 53d; 54k). Er steht gewöhnlich schräg nach außen, so daß die innere Lippe zur Oberkante des Gefäßes wird. Eine Anzahl Gefäße hat eine verdickte und schnabelförmig ausgezogene äußere Lippe (Abb. 54e; 56 a, f, g). An einigen Stücken ist sogar der ganze Rand etwas ausgezogen, wobei das Randinnere gekehlt wurde (Abb. 54a). Die Verzierung besteht aus Gurtfurchen, die unter dem Rande beginnen und den Hals, die Schulter und einen Teil der Wandung überziehen. Manchmal wird die kurze Schulter dann noch zusätzlich mit kurzen Kehlen (Abb. 54a, d) oder einer Wellenlinie geschmückt (Abb. 54f; Tafel X I I , 4, 5). Ein charakteristisches Merkmal der Gefäße dieser Reihe ist die Verzierung des Halses durch einzelne Wellen, die sehr gleichmäßig (Abb. 54e), aber auch sehr nachlässig gezogen sein können (Abb. 53k). Einzelne Wellenlinien kommen auch auf dem Umbruch vor (Abb. 54k), und bei großen Gefäßen ist das Gurtband auf der Wandung durch eine solche Welle nochmals unterbrochen. An den jüngsten Exemplaren der Reihe fehlen diese Wellen ebenso wie die kurzen Kehlen und Wulste auf der Schulter, sie sind nur noch mit einem Gurtband versehen, das von der Schulter bis in die Bodennähe reicht (Abb. 56). InTeterow sind die Gefäße dieser Reihe außerordentlich häufig vertreten, und wir möchten in ihnen daher die Hauptform der Gruppe sehen. Zahlreiche Reste liegen auch von dem Burgwall Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 312 ) vor (Abb. 54f, h). Diese sind in der Machart den Teterower Stücken so auffallend ähnlich, daß hier vielleicht die Fertigung in der gleichen Werkstatt angenommen werden kann. Da Neu-Nieköhr in der Luftlinie nur 20 km von der Teterower Burg entfernt liegt, wäre dies gar nicht so unwahrscheinlich. Eine Anzahl Scherben sind bekanntgeworden aus Vipperow, Krs. Röbel 313 ) (Abb. 53h; 55d. g); Dierkow, Krs. Rostock 314 ); Rostock 315 ) (Abb. 53e); Pinnow, Krs. Schwerin 316 ); Mölln, Krs. Altentreptow 317 ); Demmin 318 ); Behren-Lübchin, Krs. Teterow 319 ); Camin, Krs. Hagenow 320 ); Werle, Krtj. Bützow 321 ); Ilow, Krs. Wismar 322 ) (Abb. 55e); Bölkow, Krs. Güstrow 323 ); Goldenbow, Krs. 312

) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1803, S. 207. — Mus. Schwerin ) Siedlung auf einer Insel in der M ü n t z . U n t e r s u c h u n g Hollnagel u n d Schoknecht 1954. — Mus. ' Schwerin u n d W a r e n 314 ) N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1938, S. 49. — Mus. R o s t o c k u n d Schwerin 315 ) B e i t r ä g e zur Geschichte der S t a d t R o s t o c k 13, S. 17ff. (L. Krause). — M u s . R o s t o c k u n d Schwerin 316 ) Burgwall auf einer Insel im Pinnower See. — Mus. Schwerin 317 ) Meckl. J a h r b u c h 25, 1860, S. 270. — Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 5, S. 457. — Mus. Schwerin 318 ) K u n k e l , O., Vorgeschichtliches a u s d e m Kreise D e m m i n . S t e t t i n 1927, Abb. 42. — Mus. D e m m i n 319 ) Meckl. J a h r b u c h 23, 1858, S. 300ff.; 58, 1893, S. 206. — Schlie, K u n s t - u n d Geschichtsdenkmäler B d . 1, S. 532. — Mus. Schwerin 3 -°) Siedlung a m H o c h u f e r der Schilde u n m i t t e l b a r westlich des Dorfes 321 ) Meckl. J a h r b u c h 2 B, 1837, S. 111; 6 A, 1841, S. 88. — Schlie, K u n s t - u n d Geschichtsdenkmäler B d . 4, S. 181. — Mus. Schwerin u n d R o s t o c k 322 ) Meckl. J a h r b u c h 7 A, 1842, S. 156, — Schlie, K u n s t - u n d Geschichtsdenkmäler, B d . 2, S. 334. — Mus. Schwerin 323 ) Meckl. J a h r b u c h 12 B, 1847, S. 453. — Schlie, K u n s t - u n d Geschichtsdenkmäler B d . 4, S. 415. — Mus. Schwerin 313

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Parchim 324 ); Laschendorf, Krs. Waren 325 ) und Biesewitz, Krs. Anklam (Abb. 53d; 56c). Einzelne späte Stücke — nur mit Gurtverzierung — wurden aufgenommen aus Damm, Krs. Rostock 326 ) (Abb. 55a; T a f e l X V I I I , 2); Lancken, Krs. Parchim 327 ) (Abb.56e); Diekhof, Krs. Güstrow 328 ) und Alt-Bartelsdorf, Krs. Rostock 329 ) (Abb. 55c; 56d, f). Die Reihe 2 umfaßt eine Gruppe von Gefäßen, die einen gedrungenen, bauchigen Körper haben (Abb. 57). Der Umbruch liegt sehr hoch im oberen Viertel des Gefäßes. Die Schulter ist nur angedeutet, sie ist stark eingezogen und nimmt einen nach innen geschrägten Hals auf, der in einem geknickten Rand endet. Der Schulterumbruch ist durch eine angedeutete Kerbleiste verstärkt und daher scharf herausgearbeitet. Der Rand ist so stark geknickt, daß die Lippen senkrecht stehen. Sie sind gewöhnlich etwas ausgezogen, so daß der Rand verdickt erscheint. Die obere Lippe wurde dabei mehr profiliert und die Innenkante des Randes gekehlt. Der Boden ist im Verhältnis zum Randdurchmesser nur klein und fast immer eingedellt (Abb. 57a). Bodenzeichen kommen vor. Die Verzierung besteht aus Gurtfurchen, die unter dem Rande beginnen und bis in Bodennähe reichen. Als auffallendes Kennzeichen der Verzierung kann für diese Reihe der gegurtete Hals gelten, den die anderen Reihen der Gruppe in dieser Art nicht haben. I n Teterow sind diese Gefäße recht häufig vertreten (Abb. 57a—f). Vereinzelte Stücke wurden bekannt aus Mölln, Krs. Altentreptow 330 ); Lübz 331 ); Dummerstorf, Krs. Rostock 332 ); Jabel, Krs. Waren 333 ); Lischow, Krs. Wismar 334 ) und Goldenbow, Krs. Parchim 335 ). Die Gefäße der Reihe 3 sind sehr bauchig und verhältnismäßig niedrig (Abb. 58, 59). Da ihr Randdurchmesser größer ist als die Höhe, können wir sie als Schalen bezeichnen. Von einer kleinen mehr oder weniger eingedellten Standfläche, die manchmal etwas abgesetzt ist, steigt die Wandung stark gewölbt auf bis zu einem angedeuteten Wulstband im oberen Gefäßdrittel. Dieses markiert den Umbruch und leitet in eine Randzone über, von der man oft nicht weiß, ob sie als Schulter oder Hals zu bezeichnen ist. Der Rand ist geknickt und profiliert. Die Lippen sind mehr oder weniger verdickt und ausgezogen, so daß sie manchmal ein schnabelähnliches Aussehen erhalten. Bei einigen Gefäßen ist zwischen Schulter und Hals ein Absatz vorhanden, der entweder durch eine aufgesetzte Leiste (Abb. 59f) oder durch einen Knick in der Wandung hervorgerufen wird. Die Verzierung besteht aus Gurtriefen, die entweder als breites Band die Schulter und einen Teil der Wandung überziehen oder als schmale Bänder die Schulter und die Wandung bedecken (Abb. 58a). Die den Umbruch besonders markierende flache Leiste ist immer mit Tupfen, schrägen Kerben oder kurzen Kammstrichen verziert. Im Gegensatz zu den Reihen 1 und 2 unserer Gruppe ist die Schulter und der Hals dieser Gefäße von der Verzierung ausgespart worden. Das gekerbte Band bildet immer den oberen Abschluß des Musters. In Teterow sind Reste von etwa 40 Gefäßen dieser Reihe bekanntgeworden (Abb. 58b, d , e , f , g , h , i ; 59).Einzelne Stücke,darunter ein ganzes Gefäß,konnten aus Waren 386 ) (Abb. 58a); 324

) Burgwall am sogenannten Teufelsbach. — Mus. Schwerin ) Meckl. Jahrbuch 8 B, 1843, S. 133; 32, 1867, S. 3; 94, 1930, S. 126. — Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler Bd. 5, S. 462. — Mus. Schwerin und Waren 328 ) Siedlung in der Nähe des bekannten Skelettgräberfriedhofes (Kasbohm, W., Die Skelettgräber von Damm, Krs. Rostock. Jahrbuch der Bodendenkmalpflege 1953, S. 108) 327 ) Aus einer Siedlungsstelle am Landweg Rom-Lancken mehrere Gefäße. — Mus. Schwerin 32S ) Siedlung am Rande des Dorfes an einer Kiesgrube. — Mus. Schwerin 329 ) Meckl. Jahrbuch 28, 1863, S. 301; 29, 1864, S. 177; 49, 1884, S. 21. —Mus. Schwerin und Rostock 330 ) Meckl. Jahrbuch 25, 1860, S. 270. — Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler Bd. 5, S. 457. — Mus. Schwerin 331 ) Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler Bd. 4, S. 631. — Mus. Schwerin 332 ) Meckl. Jahrbuch 58, 1893, S. 203. — Mus. Schwerin 333 ) Beltz R., VAM S. 380. — Mus. Schwerin und Waren 334 ) Siedlung in der Nähe des Hofes. — Mus. Schwerin 335 ) Burgwall am sogenannten Teufelsbach, „Blocksberg" genannt. — Mus. Schwerin 336 ) In einem Hügel im Forstgebiet „Heisterstein". Von Beltz 1899 untersucht. — Mus. Schwerin, Kat.-Nr. E 1170 325

Die slawische Keramik in Mecklenburg

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Mölln, Krs. Altentreptow 337 ) (Abb. 58c); Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 338 ); Laschendorf, Krs. Waren 339 ); Krakow, Krs. Güstrow 340 ); Blumenhagen, Krs. Neustrelitz 341 ); Kamin, Krs. Bad Doberan 342 ); Lockwisch, Krs. Grevesmühlen 343 ); Lenzen, Krs. Ludwigslust 344 ); Lehmkuhlen, Krs. Schwerin 346 ) und Mirow, Krs. Neustrelitz 346 ) ermittelt werden. Die Gefäße der Reihe 4 fallen durch einen langen Hals besonders auf. Dieser ist von der Schulter mehr oder weniger scharf abgesetzt und biegt zum Rande immer leicht aus. Die Lippen stehen schräge, so daß die innere zur Oberkante des Gefäßes wird. Das Randinnere ist scharf abgestrichen und gewöhnlich leicht gekehlt, wobei manchmal eine dritte Kante entstanden ist (Abb. 60e). Ein mit Sicherheit hierhergehörender Boden ist verhältnismäßig klein und stark eingedellt, andere sind flach oder nur wenig nach innen gewölbt. Die Gefäße dieser Reihe sind sehr dünnwandig abgedreht und äußerst hart im Brand (Abb. 61a, b). I n der Verzierung vereinigt diese Reihe alle Einzelheiten der Reihen 1 bis 3 in sich. Es ist sowohl die typische Halsverzierung der Reihe 1 (Abb. 61 c, d) wie auch die unverzierte Halszone der Reihe 3 zu finden (Abb. 60a, b). Außerdem sind Kerbbänder (Abb. 60b; 61a, b) und Wellenlinien (Abb. 60e) als obere Begrenzung des Musters nicht selten. Die Schulter und große Teile der Wandung tragen Gurtfurchen. I n Teterow konnten Reste von 35 Gefäßen dieser Art ermittelt werden. Weitere Stücke liegen aus Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 347 ) (Abb. 61 c, d); Lancken, Krs. Parchim (Abb. 60a, b); Rostock 348 ) (Abb. 61 g, h); Ilow, Krs. Wismar 349 ) und Röbel 350 ) vor. Die Lage der 65 Fundplätze der Teterower Gruppe in Mecklenburg zeigt die Karte 8 (Abb. 62). Außerhalb des Arbeitsgebietes sind die Formen dieser Art bekanntgeworden aus dem wagrischen Gebiet, wo Hucke sie auf einigen Plätzen nachweisen konnte 351 ). I n der Arbeit von Hübener ist sogar eine beachtliche Anzahl aus Alt-Lübeck abgebildet 352 ). Auch im brandenburgischen Raum sind die Profile vertreten 353 ). Wilde konnte sie in Wollin in großer Zahl ermitteln und faßte sie in seinen Gruppen 17, 19, 20 und 21 zusammen 354 ). Ostwärts der Oder sind die Formen mit zylindrischem Hals, die mit unserer Gruppe nahe verwandt sind und auch in der Lausitz und in Sachsen vorkommen, überaus häufig 355 ). Einzelne Exemplare dieser Form kommen auch bei uns vor (Abb. 63a). Das kleinste Gefäß aus dem Funde von Ramin, Krs. Pasewalk, gehört ebenfalls dahin 356 ). Aber auch Stücke, die den 33 ') Meckl. J a h r b u c h 25, 1860, S. 270. — Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler B d . 5, S. 457. — Mus. Schwerin 33S ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1893, S. 207 — Mus. Schwerin 339 ) Meckl. J a h r b u c h 8 B, 1843, S. 133; 32, 1867, S. 3; 94, 1930, S. 126. — Mus. Schwerin u n d W a r e n 34 °) Meckl. J a h r b u c h 24, 1859, S. 303; 32, 1867, S. 100. — Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler, B d . 4 S. 416. — Mus. Schwerin 341 ) Karbe, W., Die wendische Siedlung von Blumenhagen. — Prähistorische Zeitschrift 1925, S. 76 342 ) Siedlung südlich des Dorfes bei den A b b a u t e n 343 ) Hofmeister, Die Wehranlagen Nordalbingiens, Lübeck 1927, H e f t 2 S. 14. — M u s . Schönberg 344 ) Sammelscherben vom Burgwallgelände. — Mus. Schwerin u n d Lenzen 345 ) Sammlung Dr. Engel. — M u s . Schwerin 346 ) I n einem Pflanzgarten a m Nössen-See. — Mus. Depot Neustrelitz 347 ) Meckl. J a h r b u c h 39, 1874, S. 161; 58, 1893, S. 207. — Mus. Schwerin 348 ) Beiträge zur Geschichte der S t a d t Rostock 13, S. 17ff. (L. Krause). — Mus. Rostock u n d Schwerin 349 ) Meckl. J a h r b u c h 7, 1842, S. .156 — Mus. Schwerin 350 ) Von einem der ü b e r b a u t e n Burgwälle in der Stadt. — Mus. W a r e n 361 ) Hucke, K „ a. a. O. Tafel 9, Abb. 10, 24. 362 ) Hübener, W., Die stratigraphischen Grundlagen der Keramik von Alt Lübeck auf G r u n d der Ausgrabung 1949, Offa B d . 12 S. 91, Abb. 22—31 363 ) K n o r r , H . A., a. a. O. Abb. 49, K a r t e 4 364 ) Wilde, K . A., a. a. O., S. 40ff. 36ä ) Musianowicz, Kr., Mazowieckie naczynia z cylindryczna szyjka nathle slowianskiego materialu porownawczego. I n Wiadomoäci Archeologiczne, Tom X V I I I , 1951/52, S. 345ff. 366 ) Knorr, H . A., a. a. O. Tafel 1 g

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SCHULDT

Reihen 1 und 4 unserer Gruppen entsprechen, sind dort nicht selten 367 ). Aus Zantoch bildet Doppelfeldt einige Randscherben ab 358 ). Für die zeitliche Einordnung der Teterower Gruppe sind mancherlei Anhaltspunkte vorhanden. Aus der Siedlung von Blumenhagen, Krs. Neustrelitz besitzen wir einige Randprofile, die auf Grund der mitgefundenen Münzen in die Mitte des 11. Jahrhunderts datiert werden können 369 ). Gute stratigraphische Unterlagen liegen aus Wollin und Alt-Lübeck vor. In Wollin sind die Formen in den Pfosten- (W 18) und Blockbauschichten (W 20, 21) aufgetreten und deshalb von Wilde in das 11. und 12. Jahrhundert datiert worden. In Alt-Lübeck, wo die „Halszonengefäße", wie Hübener sie nennt, etwa die Hälfte des untersuchten Materials der Ausgrabung 1949 ausmachten, sind zwar keine sicheren Anhaltspunkte für die Datierung vorhanden, doch kommt Hübener durch Vergleiche mit dem Material von Haithabu zu der Feststellung, daß sie „vor der Mitte des 11. Jahrhunderts spürbar" seien360). Das bedeutende Teterower Material, das wir aus der Reihe 2 der Woldegker Gruppe herleiten, hat in seinen ältesten Vertretern möglicherweise schon Stücke, die vor der Jahrtausendwende in Gebrauch waren. Da auf der Vipperower Insel noch Gefäße dieser Art vorkommen, wurden verschiedene Formen der Gruppe wohl auch noch im Anfang des 12. Jahrhunderts hergestellt. Eine Gruppe kleiner Gefäße wurde in der Abb. 63 und auf den Tafeln XIV und XV zusammengestellt. Typologisch gesehen gehören diese Näpfe und Schalen bis auf wenige Ausnahmen zu den Teterower und Vipperower Gruppen und können dementsprechend zeitlich eingeordnet werden.

7. D I E K O W A L L

GRUPPE

Im Januar 1938 wurde von H. Gau, Greifswald, im Garten des Gutshauses von Kowall, Krs. Putbus, eine Bergungsgrabung durchgeführt, in deren Verlauf zahlreiche verzierte slawische Scherben zutage kamen. Sie lagen in zwei dunkel verfärbten Eintiefungen von 1,5 Meter Durchmesser und 0,7 Meter Tiefe zwischen Brandresten, Lehmbewurf und Herdsteinen. Die planmäßige Untersuchung erfolgte zu spät, so daß schon wesentliche Teile des Fundplatzes zerstört waren, in denen Gau einen slawischen Töpferofen vermutete. Eine Anzahl der dort gefundenen Gefäßreste konnte zusammengesetzt und zu ganzen Gefäßen ergänzt werden, so daß klare formenkundliche Aussagen möglich waren. Es sind im wesentlichen zwei Formen, die vorkommen: flache Schalen vom Garzer Typ und hohe Töpfe mit eingezogenem Rand. Die letzteren fallen sowohl im Gefäßaufbau wie in den Mustern unter den spätslawischen Formen auf. Da sie auch auf anderen Fundplätzen des Arbeitsgebietes vorkommen, glaubte der Verfasser, sie nicht als Sonderform, sondern als Gruppe herausstellen zu müssen. Wir haben das Material in zwei Reihen unterteilt und in der Reihe 1 die hohen Töpfe mit dem eingezogenen Rand zusammengestellt. Die Standfläche dieser Form ist im Verhältnis zum Randdurchmesser recht klein, sie ist entweder flach oder leicht nach innen gedellt. Die Wandung steigt gewölbt auf und erreicht im oberen Viertel des Gefäßes die größte Weite. Die Schulter ist kurz und stark eingezogen. Der Rand ist verschieden gestaltet und entweder senkrecht nach innen gedrückt (Abb. 64a) bzw. schräg nach innen 357 ) Musianowicz, K r . , Z z a g a d n i e i n o s a d n i c t w a w c z e s n o h i s t o r y c z n e g o pow. SokoJöw P o d l a s k i . I n W i a d o m o s c i Archeologiczne, T o m X V I I , 1950/51, S. 229ff. 358 ) B r a o k m a n n , A. u n d U n v e r z a g t , W., Z a n t o c h , eine B u r g im d e u t s c h e n O s t e n . Leipzig 193ü, A b b . 13 359 ) K a r b e , W., D e r w e n d i s c h e Silberschatz v o n B l u m e n h a g e n . P r ä h i s t o r i s c h e Z e i t s c h r i f t 10 (1925) S. 76. — Beltz, R., D e r S c h a t z f u n d v o n Quilitz. B a l t . S t u d i e n , N e u e F o l g e 29, S. 152 3e0 ) H ü b e n e r , \V., a . a . O. S. 101

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(Abb. 64b) oder außen (Abb. 65a) gestellt. Die Lippen sind immer ein wenig ausgezogen, so daß der Rand ein verdicktes Aussehen bekommt. Das Muster der Verzierung ist aus Gurtfurchen, Wellenlinien und Kerbleisten gestaltet. Die Gurtfurchen bedecken entweder als breites Band den Gefäßkörper vom Rande bis in Bodennähe (Abb. 64b) oder sie sind als einzelne Schnüre in weiten Abständen auf Schulter und Wandung angebracht worden (Abb. 64a; 65a). Einzelne Wellenlinien unterteilen die breite Gurtspirale oder füllen die Zwischenräume der Schnurreihen. Auf der Schulter hat man eine Leiste aus dem Gefäßkörper herausmodelliert oder auf die Wandung aufgesetzt und mit schrägen Kerben versehen. Gewöhnlich ist das Muster bis an den Rand herangeführt worden, und bei dem Stück aus Rerik, Krs. Bad Doberan 361 ) (Abb. 66e), das zu einem Prachtgefäß gehört, sind sogar die breit ausgezogenen Lippen mit kammartigen Eindrücken gekerbt worden. Die Gefäße weisen einen guten Brand auf und haben eine hellbraune (Kowall) oder hellbzw. dunkelgraue Farbe. Die Tonmischung ist fein gemagert, lediglich die Stücke aus Rerik, Krs. Bad Doberan haben eine grobkörnige Granitbeimischung und sind wohl als ältere Sonderform aufzufassen. Die Fundplätze dieser Keramik, die bisher nur vereinzelt bekanntgeworden ist, liegen außer in Kowall (Abb. 04a; 65a) in Stove, Krs. Wismar 362 ) (Abb. 64b; Tafel XI, 2); Dummerstorf, Krs. Rostock 363 ) (Abb. 65b); Gehlsdorf, Krs. Rostock 364 ); Pantlitz, Krs. RibnitzDamgarten 365 ); Rerik, Krs. Bad Doberan; Garz, Krs. Putbus 366 ) und Fresendorf, Krs. Rostock 367 ). Das Gefäß aus dem Funde von Ramin, Krs.Pasewalk 368 ) (Abb. 65c; Tafel X I I I , 1) dürfte nur bedingt hierhergehören. Zur Reihe 2 haben wir eine kleine Gruppe von Gefäßen zusammengefaßt, die niedriger sind als die vorhergehenden. Da ihr Randdurchmesser größer sein wird als die Höhe, kann man sie als Schalen bezeichnen. Die Standfläche scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein. Die Wandung steigt gewölbt auf und erreicht die größte Weite im oberen Gefäßdrittel. Der Umbruch ist weich und die Schulter mehr oder weniger stark eingezogen. Der Rand ist wenig nach außen gebogen und manchmal gekehlt, wobei die Lippen schräg nach innen bzw. nach außen gedrückt sind. Die Verzierung besteht aus Gurten, Wellen- und Kerbbändern mit einzelnen Wülsten. Unter dem llande ist immer ein Streifen von den Mustern ausgespart. Dieses beginnt gewöhnlich auf der Schulter mit einer Kerbreihe, die fast immer etwas verdickt aus der Wandung hervorsteht. Die Gurtung ist entweder sehr eng erfolgt (Abb. 66d) oder nur durch einzelne Schnüre angedeutet (Abb. 66c). Im letzten Falle füllen flüssige Wellenlinien die Zwischenräume (Abb. 66e). Die bekanntgewordenen Gefäßreste haben eine braune Farbe und sind aus feingeschlämmtem und gut gemagertem Ton hergestellt. Sie sind sehr gleichmäßig und kräftig gebrannt. Die Profile dieser Reihe wurden vereinzelt vorgefunden unter dem Material von Teterow (Abb. 66d); Neu-Nieköhr, Krs. Teterow 369 ) (Abb. 66a, b, c); Gehlsdorf, Krs. Rostock 370 ); 361 ) Beltz, K., Der Burgwall von Alt Gaarz. Nachrichtenblatt für Deutsche Vorzeit 1935, S. 107. — Mus. Schwerin 362 ) Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 3, 1908, S. 44. — Mus. Schwerin 363 ) Meckl. Jahrbuch 58, 1893, S. 203. — Mus. Schwerin ; 64 ' ) Burgwall „Langer Ort". — Mus. Schwerin und Rostock 3Cä ) Nachrichtenblatt für Deutsche Vorzeit 1934, S. 142. — Mus. Stralsund 366 ) Schuchhardt, W., Stiehl, O. und Petzsch, W., Ausgrabungen auf dem Burgwall von Garz (Rügen). Berlin 1928. — Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 367 ) Siedlung nördlich v o n dem bekannten Burgwall auf einem sandigen Hang. — Mus. Rostock 3C8 ) Knorr, H. A„ a. a. O. Tafel 1. — Mus. Stralsund 369 ) Meckl. Jahrbuch 58, 1893, S. 207. — Mus. Schwerin 3 '°) B m g w a l l „Langel' Ort". — Mus. Schwerin und Rostock

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SCHULDT

Oldendorf, Krs. Rostock 371 ); Dolgen, Krs. Güstrow 372 ); Berendshagen, Krs. Ribnitz-Damgarten 373 ) und Malpendorf, Krs. Bad Doberan 371 ). Die Verbreitungskarte 9 (Abb. 67) der Gruppe Kowall enthält nur 15 Fundplätze und läßt damit klar erkennen, daß diese Form im Untersuchungsgebiet nur sporadisch vertreten ist und darum wohl auch nur kurze Zeit hergestellt und gebraucht wurde. Außerhalb Mecklenburgs ist die Form aus Wollin bekanntgeworden, wo Wilde sie zu seiner Gruppe W 18,1 zusammengestellt hat 375 ). Bei den jüngsten Ausgrabungen in Szezecin (Stettin) sind ähnliche Gefäße zutage gekommen 376 ). Für die zeitliche Einordnung stehen uns keine Münzgefäße als Anhaltspunkte zur Verfügung. Auf Grund des verhältnismäßig reichen Dekors möchten wir die Form in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts verweisen.

8. D I E W E I S D I N E R

GRUPPE

Im Jahre 1934 wurde von dem Konservator Karbe, Neustrelitz, und dem Archivrat Dr. Engel auf einer kleinen Insel im Langen See bei Weisdin, Krs. Neustrelitz, eine Untersuchung durchgeführt, in deren Verlauf zahlreiche Reste eines slawischen Siedlungsplatzes zutage kamen. Von A. Hollnagel, Neustrelitz, wurde 1947 eine weitere kleine Ausgrabung vorgenommen, bei der ebenfalls zahlreiche Fundstücke aus spätslawischer Zeit geborgen wurden. Bei beiden Untersuchungen wurde im moorigen Untergrund der sehr flachen Insel, die nur in trockenen Sommern betreten werden kann, ein Holzrost in ähnlicher Art wie in Vipperow festgestellt, der auch hier anscheinend als Unterbau für die Häuser die Insel bedeckt. Die dort gefundenen keramischen Reste sind sehr einheitlich. Sie stammen von auffallend großen Gefäßen, die immer eine oder mehrere Leisten auf der Schulter oder der Wandung aufweisen. Da auch auf anderen slawischen Siedlungsplätzen unseres Gebietes ähnliche Formen vorkommen, die sowohl im Aufbau wie in der Verzierung sich von den weitverbreiteten Teterower und Vipperower Gruppen deutlich unterscheiden, faßten wir diese Gefäße zur Weisdiner Gruppe zusammen. Wir haben das nicht sehr umfangreiche Material in zwei Reihen unterteilt und in der Reihe 1 die Formen der Abb. 68, 69, 70 und 71 aufgenommen. Es sind ohne Ausnahme große Gefäße, die zu unserer Gruppe gehören. Sie haben eine im Verhältnis zum Randdurchmesser sehr kleine gedellte oder flache Standfläche. Die Wandung steigt leicht gewölbt auf, und die Schulter beginnt im oberen Gefäßdrittel. Letztere ist nicht übermäßig eingezogen und geht entweder gewölbt oder gerade in einen ausgebogenen Rand über, der gewöhnlich glattgestrichen ist und dessen Lippen entweder senkrecht oder schräg nach außen stehen, so daß die innere die Oberkante des Gefäßes bildet. Die Verzierung hat einige Besonderheiten, die die Gefäße unter der Masse der gegurteten spätslawischen Formen auffallen lassen. Charakteristisch sind die Gurte oder Leisten, die gewöhnlich als drei einzelne Bänder in ungefähr gleichen Abständen auf der Schulter und der Wandung angebracht sind. Sie wurden immer auf die Wandung aufgesetzt und niemals aus dieser herausmodelliert, wie das bei einigen Formen der Feldberger und Woldegker Gruppe zu beobachten war. Diese sind mehr oder weniger stark ausgeprägt und mit kleinen Dellen (Abb. 68c), tiefen, schrägen Kerben (Abb. 70c) oder kurzen Kammstichen (Abb. 69c) versehen. Häufig sind die Leisten beidseitig von einzelnen Wellenlinien (Abb. 68 c) oder 371

) ) 373 ) 374 ) 375 ) 37e ) 372

Siedlung a m H o c h u f e r des B r e i t l i n g s ü d l i c h des W e g e s K r u m m e n d o r f - O l d e n d o r f . — M u s . R o s t o c k B u r g w a l l auf einer H a l b i n s e l i m D o l g e n e r See. — Mus. R o s t o c k Burgwallähnlicher Siedlungsplatz beim Dorfe. — M u s . Rostock S i e d l u n g u n m i t t e l b a r westlich des D o r f e s Wilde, K . A „ a . a . O. S. 49 Szczecin i W o l i n w e w c z e s n y m Sredniowieczu. W r o c l a w 1954, S. 37, A b b . 2c.

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Tupfenreihen (Abb. 69b) begleitet. Mehr oder weniger breite Gurtbänder überziehen die Schulter und Teile der Wandung. Manchmal sind noch unter dem Rande einzelne Wellenlinien oder Dellenreihen angebracht. Das Gefäß aus Teterow (Abb. 70c) hat auf der Schulter zwei Zonen mit Rautenmustern. Dieses Motiv ist eigentlich eine typische Eigenart der Reihe 2. Ein Prachtgefäß dieser Art stammt aus Vipperow, Krs. Röbel (Abb. 71). In der Machart sind diese Gefäße beste Vertreter der spätslawischen Töpferware. Mit Ausnahme des Teterower Gefäßes (Abb. 70c), das sehr derb gearbeitet ist, sind alle anderen sehr dünnwandig, und man könnte auf den Gedanken kommen, in den Leisten eine Verstärkung für die Wandung zu sehen. Der Brand ist sehr gleichmäßig, aber nicht besonders hart. Die Farbe des Tons ist braun, grau und dunkelgrau. Das Vorkommen dieser Gefäße beschränkt sich bisher auf einige Fundplätze. Die Weisdiner Insel lieferte Reste von 16 Gefäßen (Abb. 68c, 69b, c, d), ebenso zahlreich sind die Profile aus Teterow (Abb. 70a, c). Einzelne Stücke stammen aus Schwennenz, Krs. Pasewalk377) (Abb. 68b); Blankensee, Krs. Neustrelitz378) (Abb. 68a); Vipperow, Krs. Röbel (Abb. 71); Damerow, Krs. Waren379); Raden, Krs. Güstrow380); Wanzka, Krs. Neustrelitz381); Neukaien, Krs. Malchin382); Waren383); Friedland, Krs. Neubrandenburg384); Groß Ernsthof, Krs. Wolgast385) und Kowall, Krs. Putbus (Abb. 69a). Zur Reihe 2 wurden Gefäße zusammengefaßt, die ein tonnenartiges Aussehen haben (Abb. 72). Der Gefäßkörper ist von der Standfläche bis zum Rand gleichmäßig gewölbt, so daß die Schulter nicht deutlich wird. Die größte Weite liegt nur wenig über der halben Höhe. Der Rand wurde entweder wenig nach außen gebogen (Abb. 72a, b) oder etwas abgesetzt (Abb. 72 c, e). Im letzteren Falle entstand unter dem Rande ein breiter Kehlstreifen. Die Lippen des gerade abgestrichenen Randes stehen schräg nach außen, die innere bildet immer die Oberkante des Gefäßes. Ein hierhergehörender Boden ist flach und verhältnismäßig dick. Die Verzierung beginnt in geringer Entfernung vom Rande mit einer Kerbleiste, die entweder wulstartig auf den Gefäßkörper aufgesetzt ist (Abb. 72b) oder als Kerbreihe in die Wandung eingerückt wurde (Abb. 72a). Darunter befindet sich eine Zone von unterschiedlicher Breite mit einem mehrlinigen Rauten- oder Winkelmuster oder einzelnen Wellen. Diese wird durch eine weitere Leiste abgeschlossen, unter der dann ein nicht sehr langgezogenes Gurtband beginnt, das bis in Bodennähe reicht. An verschiedenen Wandungsscherben ist zu erkennen, daß auch die Gurtung noch durch eine dritte Leiste unterbrochen sein kann. Machart und Brand der Gefäße gleichen denen der Reihe 1. Sie haben eine graue bis dunkelgraue Farbe. In Teterow waren Reste von 27 Gefäßen dieser Art nachzuweisen (Abb. 72a, b, c, e). Vereinzelte Randprofile wurden ermittelt aus Damerow, Krs. Waren; Krakow, Krs. Güstrow386) ; Gehlsdorf, Krs. Rostock 387 ); Flessenow, Krs. Schwerin388); Mecklenburg, Krs. 3 " ) Burgwall „ Schwennenzer B r i n k " . Funde aus kleinen Untersuchungen von E . Draeger, Schwennenz, im Mus. Schwerin 3 ' 8 ) Siedlung etwa 300 m nordwestlich des Dorfes in der Nähe der Dorfstelle. — Mus. Schwerin 3 7 9 ) I m „Schwanzin" des Kölpinsee auf einer kleinen flachen Insel. — Mus. Waren 3S0 ) Siedlung am Ortsausgang des Dorfes am Radener See. — Mus. Schwerin 3 8 1 ) Siedlung etwa 300 m nordwestlich des Dorfes. — Mus. Schwerin 3 8 2 ) Siedlung in der Nähe des vermuteten Burgwalls im Judenholze. •— Mus. Schwerin 3 8 3 ) Burgwall in der Feißneck. — Mus. Waren 3 8 4 ) Siedlung nordwestlich Heinrichshöh. — Mus. Schwerin 3 8 5 ) Funde im Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 386 ) Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler B d . 4, S. 416 387 ) Siedlung an der sogenannten Ballaststelle. — Mus. Schwerin und Rostock 8 8 8 ) Meckl. J a h r b u c h 7, 1842, S. 174. — Mus. Schwerin



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EWAI.D

SCHUJLDT

Wismar 389 ); Werle, Krs. Bützow 390 ); Priepert, Krs. Neustrelitz 391 ) (Abb. 72d) und Gamm, Krs. Hagenow 392 ). Zu dieser Reihe gehört auch das Prachtgefäß von Dargen, Krs. Wolgast (Abb. 73a), das in seinem kesseiförmigen Auf bau mit den fünf Wulstbändern und den Stempeln und Flechtmotiven eine einmalige Erscheinung im Arbeitsgebiet ist 393 ). Die Verbreitung der Gruppe im Untersuchungsgebiet zeigt die Karte 10 (Abb. 74). Die 23 bisher ermittelten Fundplätze verteilen sich über ganz Mecklenburg. Außerhalb des Arbeitsgebietes sind diese Formen bekanntgeworden in Alt-Lübeck, wo Hübener sie in den mittleren und oberen Siedlungsschichten gefunden hat 394 ). Unter seinem wagrischen Material bildet Hucke einige Stücke ab, die ebenfalls hierher gehören 395 ). Auch Knorr führt einige Reste an und bemerkt dazu, daß solche Scherben in seinem Arbeitsgebiet recht häufig vorkommen 396 ). In Wollin hat Wilde die mit Leisten versehenen Gefäße in seinen Gruppen 13 und 14 zusammengestellt 397 ). Für die zeitliche Einordnung fehlen uns feste Anhaltspunkte. Da die Form aber unter dem Vipperower Material vorkommt (Abb. 71), von dem wir meinen, daß es in seiner Gesamtheit nicht vor 1050 entstanden ist, und die Gefäße auch in Teterow nur im Zusammenhang mit späteren Gruppen auftreten, glauben wir, mit einiger Sicherheit das 11. Jahrhundert und noch einen Teil des 12. Jahrhunderts für sie in Anspruch nehmen zu können.

9. D I E V I P P E R O W E R

GRUPPE

Im Zuge der Beschaffung slawischer Keramik für die vorliegende Arbeit wurde im Herbst 1953 durch die Vertrauensleute für Bodendenkmalpflege im Kreise Waren, C. Hainmüller und U. Schoknecht, auf einer im Südteil der Müritz gelegenen kleinen Insel, die auf dem Meßtischblatt als „Burgwall" bezeichnet ist, eine begrenzte Untersuchung vorgenommen. Dabei kamen zahlreiche keramische Reste zutage. Gleichzeitig wurde festgestellt, daß im moorigen Untergrund der Insel große Teile von alten Holzbauten erhalten waren. Nachdem in Gegenwart des Verfassers im Mai 1954 eine Probegrabung durchgeführt worden war, in deren Verlauf der Grundriß eines ausgezeichnet erhaltenen Blockhauses freigelegt werden konnte, wurde im August des gleichen Jahres eine größere Ausgrabung durch A. Hollnagel und U. Schoknecht unternommen 388 ). Hierbei kamen Reste von mehreren Häusern zutage, die auf einem Holzrost, das anscheinend die ganze Insel umzieht, errichtet waren. Neben zahlreichen anderen materiellen Hinterlassenschaften aus der slawischen Siedlungsperiode wurden dort große Mengen keramischer Funde geborgen, die äußerst einheitlich sind und ausnahmslos der spätslawischen Zeit angehören. Da sie von den Formen der Teterower Gruppe auffallend verschieden sind — soweit man bei der uniformen spätslawischen Ware überhaupt von deutlichen Unterschieden sprechen- kann — und durch einige dort gefundene Münzen gut datiert werden können, entschlossen wir uns, sie zusammen mit den gleichzeitigen Funden von vielen anderen Fundplätzen des Landes zur Vipperower Gruppe zusammenzufassen. 389

) Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 21, 1926, S. 72. — Mus. Schwerin ) Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler B d . 4, S. 181. — Mus. Schwerin 391 ) Siedlung auf einer Insel im Wangenitz-See. — Mus. Depot Xeustrelitz 392 ) Siedlung unmittelbar westlich des Dorfes am Hochufer der Schilde 393 ) Erwerbung^- und Forschungsbericht 1937, S. 30, Abb. 10. — Mus. Stralsund 394 ) Hübener, W., a. a. O. S. 94 396 j Hucke, K „ a. a. O. Tafel 8, Abb. 7, 8 396 ) Knorr, H., A. a. a. O. S. 91, Abb. 39, 65 39 ') Wilde, K . A„ a. a. O. S. 39 398 ) Hollnagel, A. u n d Schoknecht, U., Die Burgwallinsel bei Vipperow, Krs. Röbel. J a h r b u c h der Bodendenkmalpflege in Mecklenburg 1955, S. 121 390

Die slawische Keramik in Mecklenburg

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Das für die Untersuchungen zur Verfügung stehende Material stammt von 145 Fundstellen. Damit wird nichts Endgültiges über die Verbreitung der Gruppe ausgesagt, denn das Fundmaterial von scheibengedrehten Gefäßen liegt oft nur in kleinen Bruchstücken vor und kann nicht immer einwandfrei einer bestimmten Gruppe zugewiesen werden. Trotzdem enthält diese Gruppe die am häufigsten vorkommenden Formen der scheibengedrehten Tonware und bildet daher ein Gegenstück zu den zahlreichen Fundplätzen mit der Menkendorfer Keramik. Wir haben das für die typologischen Untersuchungen zusammengetragene Material in 6 Reihen unterteilt. In der ersten und umfangreichsten wurden Formen untergebracht, die ein S-förmiges Profil haben. Es sind überwiegend hohe und schlanke Gefäße, die unter diesem Kennzeichen auftreten. Die Standfläche ist mehr oder weniger brei-t angelegt und gewöhnlich flach. (Ausnahme: Neuhaus, Krs. Strasburg 599 ), Abb. 78b; Tafel XVII, 2). Die Wandung steigt gerade oder leicht gewölbt auf, und der weiche Umbruch liegt meist am Übergang zum oberen Gefäßdrittel. Die Schulterwandung ist überwiegend leicht gekrümmt und geht mit mehr oder weniger großem Schwung in den Rand über. Dieser ist verschieden stark ausgebogen und entweder glatt abgeschnitten oder profiliert. Die Lippen stehen schräg, so daß die innere zur Oberkante des Gefäßes wird. Eine Verdickung des Randes durch Ausziehen der Lippen kommt vereinzelt vor. Die Verzierung besteht aus Gurtfurchen, Tupfen, Kerben, kurzen Kammstichen (sehr selten) und Wellenbändern, die in verschiedener Anordnung vorkommen. Das Muster kann dabei vom Rande bis in Bodennähe reichen. Die breiten Gurtbänder sind häufig nach oben durch ein Tupfen- und Kerbband abgeschlossen. Der für diese Gefäße benutzte Ton ist gut geschlämmt und sehr gleichmäßig gemagert. Im Brand sind sie zum Teil sehr gut. Ihre Farbe ist überwiegend grau bis dunkelgrau. In Vipperow, Teterow (Abb. 75f, h, i; 76b, d, e; 77a, b, d, e; 79a, b, e—h) und Quetzin, Krs. Lübz4C0) sind die Reste dieser Reihe zahlreich vertreten (Teterow 240 verschiedene Randprofile). Unter den Funden aus Ilow, Krs. Wismar 401 ) (Abb. 75d, g); Werle, Krs. Bützow 402 ) (Abb. 75e); Wanzka, Krs. Neustrelitz 403 ) (Abb. 75a, b; 76c; 81b); Krakow, Krs. Güstrow 404 ) (Abb. 77g); Waren 405 ) (Abb. 80a, b); Alt Bartelsdorf, Krs. Rostock 406 ) (Abb. 79c); Dummerstorf, Krs. Rostock 407 ) (Abb. 76a; Tafel XVIII, 1); Barnstorf, Krs. Rostock 408 ); Behren-Lübchin, Krs. Teterow 409 ); Pastin, Krs. Sternberg 410 ); Flessenow, Krs. Schwerin 411 ); Gützkow, Krs. Greifswald 412 ); Garz, Krs. Putbus 4 1 3 ); Rostock 414 ); Mecklen399 ) Das Gefäß wurde mit anderer slawischer Keramik in einem hölzernen B r u n n e n gefunden. —Mus. Schwerin 4 °°) Meckl. J a h r b u c h 10 A, 1845, S. 40; 17, 1852, S. 23; 32, 1867, S. 9 . — Mus. Schwerin 401 ) Meckl. J a h r b u c h 7 B, 1842, S. 150. — Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler B d . 2, S. 334. — Mus. Schwerin 402 ) Meckl. J a h r b u c h 2 B, 1837, S. 111; 6, 1841, S. 88. — Mus. Schwerin u n d Rostock 403 ) Siedlung etwa 300 m nordostwärts des Dorfes. — Mus. Schwerin 4 4 ° ) Meckl. J a h r b u c h 24 B, 1859, S. 303; 32, 1867, S. 100. — Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler Bd. 4, S. 416. — Mus. Schwerin 405 ) Vom Burgwall in der Feißneck. — Mus. Waren 406 ) Meckl. J a h r b u c h 59, 1894, S. 248. — Mus. Schwerin und Rostock 40 ') Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 203. — Mus. Schwerin 40S ) Ausgedehnte Siedlung von W. Kasbohm 1950 untersucht. — Mus. Rostock 409 ) Meckl. J a h r b u c h 58, 1893, S. 206. — Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler Bd. 1, S. 532. Mus. Schwerin 410 ) Siedlung auf einer Insel im Starnberger See. Untersucht 1939 von Dr. Hollmann. — Mus. Schwerin 411 ) Meckl. J a h r b u c h 5 A, 1840, S. 123, 7, 1842, S. 174. — Mus. Schwerin 412 ) Petzsch, W. u n d Wilde, K . A., Ausgrabungen auf dem Schloßberg von Gützkow. Greifswalder Mitteilungen 1935, S. 11 ff. — I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 413 ) Schuchhardt, C., Stiehl, O. und Petzsch, W., Ausgrabungen auf dem Burgwall von Garz (Rügen). Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, phil. hist. Reihe 1928. — I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 414 ) Meckl. J a h r b u c h 21, 1856, S. 1. — Mus. Schwerin u n d Rostock

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SCHUT.DT

bürg, Krs. Wismar 415 ); Schwennenz, Krs. Pasewalk 416 ) (Abb. 77c, f ) ; Finkenwerder, Krs. Lübz 417 ) (Abb. 78a) und Diekhof, Krs. Güstrow 418 ) (Abb. 81c, d) sind die Profile dieser Reihe anteilmäßig recht häufig vorhanden. Einzelne Stücke liegen von nahezu allen Fundplätzen der Gruppe vor. Ein Einzelfund stammt ausRehna, Krs. Gadebusch (Tafel XVII, 1). Die Gefäße der Reihe 2 haben einen kurz ausgebogenen Rand. Letzterer ist aber niemals rechtwinklig geknickt, sondern nur schräge gestellt. Der Gefäßkörper ist gleichmäßig gewölbt, der weiche Umbruch liegt verschieden hoch und die größte Weite wird im oberen Drittel gemessen. Die Schulter ist mehr oder weniger eingezogen und zum kurzen Rand geknickt oder bogenförmig abgesetzt. Der Rand ist entweder einfach abgestrichen oder durch das Ausziehen der Lippen wenig verdickt, seine Oberkante steht entweder horizontal oder schräg nach außen. Eine geringe Kehlung des Randes kommt vor. Die ausgeprägte Standfläche ist flach oder leicht gedellt. Bodenzeichen sind vorhanden. Die Verzierung ist sehr gleichförmig, sie besteht aus einem breiten Gurtband, das auf der Schulter beginnt und manchmal bis in Bodennähe reicht. Als oberer Abschluß sind einfache horizontale Bänder aus Wellen, Tupfen und schrägen Kerben die Regel. Das Muster ist fast immer bis an den Rand herangeführt. Im Ton, im Brand und in der Farbe sind diese Gefäße denen der Reihe 1 sehr ähnlich. Auf den Fundplätzen kommen diese Formen in weit geringerer Zahl vor als die der Reihe 1. Vereinzelt konnten sie in Vipperow und zahlreicher in Teterow (Abb. 82b—e,g) nachgewiesen werden. Als weitere Fundorte können Gützkow, Krs. Greifswald 419 ); Damm, Krs. Rostock 420 ); Redderstorf, Krs. Ribnitz-Damgarten 4 2 1 ); Bölkow, Krs. Güstrow 422 ); Gehlsdorf, Krs. Rostock 423 ); Schwaan, Krs. Bützow 424 ); Teschow, Krs. Teterow 425 ); Quetzin, Krs. Lübz (Abb. 82f) und Waren 426 ) genannt werden. Vom letzten Platz liegt ein ganzes Gefäß vor (Abb. 82 a). Einen noch kürzeren Rand haben die Gefäße der Reihe 3, in denen man späte Formen der Fresendorfer Gruppe vermuten könnte. Die Wandung ist gleichmäßig gewölbt und die Schulter verschieden stark eingezogen. Der Rand ist mehr oder weniger stark nach innen gebogen, so daß die äußere Lippe die Oberkante des Gefäßes bildet. Dabei ist die Randbildung sehr unterschiedlich, manchmal wurde die Wandung spitz ausgebogen und etwas nach außen gedrückt (Abb. 83b), bei anderen Stücken hat man nur die äußere Lippe verlängert (Abb. 83a) und bei einer dritten Art wurden beide Lippen etwas ausgezogen, so daß der Randabschluß verdickt aussieht (Abb. 83h, i). Die erhaltenen Gefäßböden sind im Verhältnis zum Randdurchmesser recht groß und entweder flach oder geringfügig gedellt. Die Verzierung besteht gewöhnlich aus einem schmalen Gurtband, das einen Teil der Schulter und den Umbruch bedeckt. Manchmal wird das Muster durch einfache Kerbbänder und Wellenlinien verstärkt. Die Randzone ist immer unverziert. I n der Machart, im Ton und im Brand sind diese Gefäße typische Vertreter der spätslawischen Keramik. 415 ) Meckl. J a h r b u c h 4 B, 1839, S. 93; 6 A, 1841, S. 79; 12 B, 1847, S. 450; 21, 1856, S. 58; 26, 1861, S. 171. — Mus. Schwerin 416 ) Vom Burgwall ,, Schwennenzer B r i n k " . — M u s . Schwerin 417 ) Siedlung an der Chaussee nach Goldberg bei der Ziegelei. — Mus. Goldberg 418 ) Siedlung ostwärts des Dorfes am Wege nach Lissow. — Mus. Schwerin 419 ) Petzsch, W. u n d Wilde, K. A., Ausgrabungen auf dem Schloßberg von Gützkow. Greifswalder Mitteilungen 1935, S. 11 ff. — I n s t i t u t f ü r Vor- u n d Frühgeschichte der Universität Greifswald 420 ) Kasbohm, W., Das wendische Grabfeld von D a m m , Krs. Rostock. J a h r b u c h der Bodendenkmalpflege in Mecklenburg 1953. S. 108. — Mus. Rostock 421 ) Schlie, Kunst- u n d Geschichtsdenkmäler B d . 1, S. 448. — Mus. Schwerin 422 ) Meckl. J a h r b u c h 12 B, 1847, S. 453. — Mus. Schwerin 423 ) Meckl. J a h r b u c h 59, 1894, S. 256. — Mus. Schwerin und Rostock 424 ) Siedlung südlich der S t a d t an der Bahnlinie beim Sportplatz. — Mus. Rostock 425 ) Siedlung auf einer vorspringenden Nase im Teterower See nördlich des Dorfes. — Mus. Schwerin 426 ) Vom Burgwall in der Feißneck. — Mus. Waren

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Ihr Vorkommen auf den Fundplätzen des Arbeitsgebietes deckt sich mit denen der Reihe 2. Unter dem Teterower Material konnten Reste von mehr als 100 Gefäßen nachgewiesen werden. Auf folgenden weiteren Plätzen ist die Form noch vereinzelt vertreten: Besitz, Krs. Hagenow427); Sülten, Krs. Malchin428); Helm, Krs. Hagenow429); Dämelow, Krs. Sternberg 430 ); Schwennenz, Krs. Pasewalk431); Hohen Sprenz, Krs. Güstrow432); Drieberg, Krs. Gadebusch 433 ); Reddelich, Krs. Bad Doberan 434 ); Bantin, Krs. Hagenow436); Bresegard, Krs. Hagenow436); Neukloster, Krs. Wismar 437 ); Pinnow, Krs. Schwerin438) und Rerik, Krs. Bad Doberan439). Vollständige Gefäße stammen aus Teterow (Abb. 83a; 84a; Tafel X V I ) ; Dierkow, Krs. Rostock (Abb. 63b) und Alt Bartelsdorf, Krs. Rostock (Abb. 63g). In der Reihe 4 der Vipperower Gruppe haben wir Profile zusammengestellt, die scharf geknickte Ränder haben (Abb. 85, 86). Der Knick ist gewöhnlich so erfolgt, daß Rand und Schulterwandung einen rechten Winkel bilden. Der Rand ist meist einfach abgeschnitten und die Lippen stehen schräg nach außen, so daß die innere die Oberkante des Gefäßes bildet. Der Gefäßkörper ist insgesamt gewölbt, der Umbruch meist sehr weich und nur vereinzelt etwas schärfer herausgearbeitet. Die hierhergehörenden Böden sind verhältnismäßig klein und gewöhnlich flach, es kommen aber auch gedellte vor. Die Verzierung besteht fast nur noch aus Gurtfurchen, die gewöhnlich sehr eng gezogen sind und meist am Randknick beginnen und bis in Bodennähe reichen. Einzelne Gefäße haben auch noch einfache Wellenbänder oder Kerbreihen als oberen Abschluß des Musters. Die Wandung ist sehr gleichmäßig und dünn modelliert. Der benutzte Ton hat eine feine Struktur und sieht dunkelgrau bis blaugrau aus. Der Brand ist sehr gut, und vereinzelte Stücke sind klingend hart. In Teterow kommen diese Profile nicht mehr vor. Auf der Vipperower Insel sind sie vorherrschend (Abb. 85, 86) und auf der ähnlich gelegenen Insel im Plauer See bei Quetzin, Krs. Lübz 440 ) (Abb. 86a) sind sie recht häufig. Ermittelt wurden sie ferner unter dem Material von den Burgwällen Mecklenburg, Krs. Wismar441) (Abb. 85e); Werle, Krs. Bützow 442 ); Rostock 443 ); Ilow, Krs. Wismar 444 ); Flessenow, Krs. Schwerin445); Behren-Lübchin, Krs. Teterow446) und Demmin447). Verschiedene andere Inselsiedlungen lieferten einzelne Randscherben; Pinnow, Krs. Schwerin448); Dümmer, Krs. Schwerin449); Pastin, Krs. Sternberg450) und Krakow, Krs. Güstrow451). Slawische Siedlung auf der sogenannten „ K ö r c h o w " . — Mus. Schwerin Beltz, R., VAM S. 377. — Mus. Schwerin 429 Beltz, R „ VAM S. 379. — Mus. Schwerin 430 Siedlung unmittelbar nördlich des Dorfes auf den Höhen am Moor. — Mus. Schwerin 431 Burgwall „Schwennenzer B r i n k " . — Mus. Schwerin 432 Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg, 23, 1928, S. 77. — Mus. Schwerin 433 Slawische Siedlung an der Stepenitz, gegenüber Gottmannsförde. — Mus. Schwerin 434 Slawische Siedlung am Landwege nach Stülow. — Mus. Schwerin 435 Slawische Siedlung unmittelbar südlich des Dorfes am Bachgrund 436 Einzelne Scherben am Wege nach G laisin in der Nähe des Schäferberges 437 Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler B d . 3, S. 479. — M u s . Schwerin 438 Insel im Pinnower See mit steilen Rändern. — Mus. Schwerin 439 Beltz, R . , Der Burgwall von Alt-Gaarz. Nachrichtenblatt für Deutsche Vorzeit 1935, S. 107. — Mus Schwerin 440 Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 19, 1924, S. 47. — Mus. Schwerin 441 Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 21, 1926, S. 72. — M u s . Schwerin 442 Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler B d . 4, S. 181 443 Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock 13, S. 17ff. — Mus. Rostock und Schwerin 444 Meckl. J a h r b u c h 7, 1842, S. 156. — Mus. Schwerin 445 Meckl. J a h r b u c h 7, 1842, S. 174. — Mus. Schwerin 446 Schlie, Kunst- und Geschichtsdenkmäler B d . 1, S. 532. — Mus. Schwerin 417 Kunkel, O., Vorgeschichtliches aus dem Kreise Demmin. Stettin 1927, Abb. 42. — Mus. Demmin 418 Burgwallartige Insel im Pinnower See. — Mus. Schwerin 119 Auf der sogenannten „Schloßinsel" im Dümmersee. — Mus. Schwerin 150 Flache Insel im Sternberger See. Untersuchung 1939 Dr. Hollmann. — Mus. Schwerin 451 Ringwall auf einer Insel im Krakower See. — Mus. Schwerin 427

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Während die Formen der bisher behandelten Reihen der Vipperower Gruppe noch Vertreter der technisch vollkommenen spätslawischen Tonware waren, macht sich in den beiden folgenden Reihen ein starker Wandel bemerkbar, der sich sowohl im Ton und Brand wie auch in der Form und dem Muster widerspiegelt. WTir möchten daher glauben, daß diese beiden jüngsten Formenreihen der slawischen Keramik schon unter dem unmittelbaren Einfluß der deutschen Keramik entstanden sind. Wir meinen aber, daß wir in ihnen trotzdem noch eine slawische Keramik sehen müssen. Zur Reihe 5 haben wir eine Gruppe später Gefäßreste zusammengefaßt, die sich von der vorigen insofern unterscheidet, als hier der Rand zwar auch kurz ausgebogen oder geknickt ist, aber immer profiliert wurde. Die Lippen sind verdickt und gewöhnlich stark nach außen gebogen. Der Gefäßkörper hat weiche Formen und die Schulter ist verschieden stark eingezogen. Die Verzierung besteht entweder aus wenigen Gurtfurchen, die auf dem Umbruch verlaufen (Abb. 87c, d) oder einzelnen breiten Riefen auf der Schulter (Abb. 87g, h). In der Machart sind diese Formen denen der vorhergehenden sehr ähnlich. Der Ton ist fein geschlämmt und hat gewöhnlich eine hellgraue Farbe. Der Brand ist sehr gut und einzelne Stücke sind schon gesintert. In Teterow gibt es diese Form nicht, ebenfalls fehlt sie in Vipperow. Häufiger kommt sie auf der Quetziner Insel vor (Abb. 87d, g, i; 88a, g) und vereinzelt in Sülten, Krs. Malchin 452 ); Rostock 453 )(Abb. 88f); Mecklenburg, Krs.Wismar 454 ) (Abb.87f,h; 88b,c,e,h,i);Flessenow,Krs. Schwerin 465 ) (Abb. 87c; 88d): Neuburg, Krs. Wismar 456 ); Wanzka, Krs. Neustrelitz 457 ) (Abb. 87e); Damm, Krs. Rostock 458 ) (Abb. 87a) und Dinnies, Krs. Lübz 459 ) (Abb. 87b). Zur Reihe 6 unserer Gruppe gehört eine kleine Anzahl von Gefäßen, die auf Grund ihrer Form und Verzierung schon sehr starke Einflüsse der deutschen Keramik erkennen läßt. Da der Verfasser auch die deutsche Keramik des 12. und 15. Jahrhunderts Mecklenburgs aufgenommen hat, kann er sich sehr wohl ein Bild von ihrem Aussehen machen. Das hat ihn bewogen, diese Form noch zur slawischen Keramik zu nehmen, da sie von der deutschen besonders im Ton und im Brand noch deutlich zu unterscheiden ist. Die Gefäße haben eine schlanke Form mit einer hohen Schulter (Abb. 89). Der Rand ist ausgezogen und etwas nach außen gedrückt. Seine Oberkante ist rund abgestrichen. Die äußere Lippe ist so weit an die Wandung herangedrückt worden, daß ein abgesetzter Kragen entstanden ist. Die Verzierung besteht aus Riefen, die nur noch Teile der Schulter überziehen. Vereinzelt scheinen auch noch Kerbreihen vorzukommen (Abb. 89b). Der Brand ist sehr gut und die Farbe dunkelgrau bis blaugrau. Vereinzelte Reste dieser Reihe sind bisher bekanntgeworden aus Rostock 460 ) (Abb. 89 c); Quetzin, Krs. Lübz; Sülten, Krs. Malchin (Abb. 89d—f): Teterow 461 ); Mecklenburg, Krs. Wismar 462 ) (Abb. 89a, b) und Ilow, Krs. Wismar 463 ). 4ä2

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Beltz, R , , VAM S. 377. — M u s . Schwerin B e i t r ä g e z u r Geschichte d e r S t a d t R o s t o c k 13, S. 17ff. — Mus. R o s t o c k u n d Schwerin Meckl. J a h r b u c h 4 B, 1839, S. 93; 6 A, 1841, S. 79. — Mus. S c h w e r i n Meckl. J a h r b u c h 7 A, 1842, S. 174. — Mus. S c h w e r i n Schlie, K u n s t - u n d G e s c h i c h t s d e n k m ä l e r B d . 2, S. 243. — Mus. Schwerin S i e d l u n g e t w a 300 m n o r d o s t w ä r t s des D o r f e s . — Mus. Schwerin K a s b o h m , \V., D a s w e n d i s c h e G r a b f e l d v o n D a m m , K r s . R o s t o c k . — J a h r b u c h der B o d e n d e n k m a l in M e c k l e n b u r g 1953/54, S. 108. — Mus. R o s t o c k . Mus. G o l d b e r g Meckl. J a h r b u c h 21, 1856, S. 1. — Mus. R o s t o c k u n d Schwerin I m P a l i s a d e n g r a b e n des Querwalles der V o r b u r g (Periode I V des Walles) w u r d e eine R a n d s c h e r b e Art gefunden S i e d l u n g vor d e m B u r g w a l l b e i m slawischen F r i e d h o f . — Mus. Schwerin Meckl. .Jahrbuch 7, 1842, S. 15(1. — Mus. S c h w e r i n

Die: slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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Die Verbreitung aller Formen der Vipperower Gruppe zeigt die Karte 11 (Abb. 90). Für die zeitliche Einordnung der Gruppe besitzen wir von der Vipperower Insel einige Münzen, die in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts geprägt wurden 464 ). Da das gesamte keramische Material aus Vipperow einen sehr einheitlichen Eindruck macht, dürfte die Siedlung erst um die Jahrhundertmitte (1050) angelegt worden sein. Da die jüngsten Formen der Gruppe dort nicht mehr vorkommen, wird sie um 1200 nicht mehr bestanden haben. In dem Münzfund von Alexanderhof, Krs. Prenzlau 466 ), der um 985 vergraben wurde, besitzen wir einen weiteren Anhaltspunkt für die Datierung, da das dort gefundene gurtverzierte Gefäß hier eingeordnet werden muß. Wir können damit den 6 Formenreihen der Vipperower Gruppe den verhältnismäßig langen Zeitabschnitt vom Ende des 10. Jahrhunderts bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zuweisen.

10. D I E G A R Z E R

GRUPPE

Bei ihren Ausgrabungen auf dem Burgwall von Garz, Krs. Putbus, auf der Insel Rügen im Jahre 1928 haben Schuchhardt, Stiehl und Petzsch neben anderen Funden auch eine große Menge keramischer Reste geborgen, unter denen sich zahlreiche Bruchstücke von flachen, schalenartigen Gefäßen befanden. In der Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Untersuchungen hat Petzsch über die Kleinfunde berichtet und einige Bruchstücke dieser Schalen abgebildet 466 ), die zu damaliger Zeit auf slawischen Fundplätzen so gut wie unbekannt waren. Inzwischen ist auf einigen anderen Plätzen ähnliches Material ermittelt worden, so daß sicher zu sein scheint, daß wir es bei dieser Form mit einem ausgeprägten Gefäßtyp in einer bestimmten Zeit der slawischen Siedlungsperiode unseres Gebietes zu tun haben. Da die anderen Fundplätze mit ihrem Material aber nicht an die Garzer Funde heranreichen, haben wir uns entschlossen, diese Gefäße zu den Schalen der Garzer Gruppe zusammenzufassen 467 ). Das für unsere Untersuchungen zur Verfügung stehende Material ist nicht sehr zahlreich, und wir sehen daher von einer Untergliederung in Entwicklungsreihen ab. Wenn später einmal mehr Funde vorliegen, wird man solche einrichten können und darin die Schalen mit Standflächen und Standfüßen unterteilen müssen. Bis auf einige Ausnahmen, die auch nur bedingt zu diesem Typ gezählt wurden, sind alle Schalen bzw. Reste auf einer schnellrotierenden Scheibe gedreht worden. Wie alle spätslawischen Gefäße sind sie aus gut gemischtem Ton hergestellt und gleichmäßig gebrannt worden. Ihre Farbe ist braun, graubraun oder grau. Der überwiegende Teil hat eine flache Standfläche, die manchmal etwas abgesetzt ist. Die Wandung steigt entweder gerade oder leicht gewölbt auf und endet in einem Rand, dessen Lippen nach außen stehen, so daß die innere zur Oberkante der Schale wird. Die äußere Lippe ist häufig etwas ausgezogen, vereinzelt auch die innere, und manchmal sind beide etwas verdickt (Abb. 91 d). Übertrieben verlängert wurde die äußere Lippe einer Schale aus Teterow (Abb. 93b). In der Größe sind die bekanntgewordenen Stücke sehr unterschiedlich, und besonders in Garz gibt es neben richtigen Schalen auch mehrere kleine Schälchen (Abb. 93d). Aus Karnitz, Krs. Putbus 4 6 8 ) 461 ) M i t t e i l u n g des S t a a t l i c h e n M ü n z k a b i n e t t s v o m 2. 9. 1954 ( D r . W ä s c h k e ) : „ D e n a r e B o r d o w i e c k o d e r U n t e r e l b e , s o g e n a n n t e U n t e r e l b i s c h e A g r i p p i n e r , 2. H ä l f t e des 11. J a h r h u n d e r t s " 465 ) Suhle, D e r M ü n z f u n d v o n P r e n z l a u . M i t t e i l u n g e n des U c k e r m ä r k i s c h e n G e s c h i c h t s v e r e i n s P r e n z l a u , V I I I , 1929. — K n o r r , a . a . O. S. 6 466 ) S c h u c h h a r d t , 0., Stiehl, O. u n d P e t z s c h , W., A u s g r a b u n g e n auf d e m B u r g w a l l v o n G a r z ( R ü g e n ) . S i t z u n g s b e r i c h t e d e r A k a d e m i e d e r W i s s e n s c h a f t e n , P h i l . - h i s t . R e i h e 1928, S. 32, A b b . 23, 25, 30. — I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r U n i v e r s i t ä t G r e i f s w a l d 467 ) I n M e c k l e n b u r g w u r d e n ä h n l i c h e Schalen, die m a n auf d e m L a n d e als S a t t e n bezeichnet, n o c h bis v o r 30 J a h r e n h e r g e s t e l l t u n d bei d e r B u t t e r g e w i n n u n g als M i l c h s a t t e n b e n u t z t . 4CS ) F u n d e im I n s t i t u t f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r U n i v e r s i t ä t G r e i f s w a l d

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SCIIULDT

wurde ebenfalls eine Kleinform bekannt (Abb. 93e). Im Gegensatz zu den großen Schalen sind diese kleinen auffallend nachlässig hergestellt worden. Die Verzierung ist sehr einheitlich und besteht — bis auf die Ausnahmen — aus Gurtriefen, die entweder enggestellt sind und die ganze Wandung überziehen wie bei dem Stück aus Serrahn, Krs. Neustrelitz 469 ) (Abb. 92a) oder weit auseinander stehen wie bei den Schalen aus Kowall, Krs. Putbus 470 ) (Abb. 91a, b, c). Bei einer Schale aus Teterow 471 ) wurde unter dem Rande eine äußerst gleichmäßige Wellenlinie gezogen (Abb. 92b). Charakteristisch ist bei den Schalen vom Garzer Typ die Innen- und die Randverzierung. Letztere ist auch eine auffallende Erscheinung bei den Gefäßen der Feldberger Gruppe, dort allerdings fast ausschließlich durch Kammstichornamente gestaltet. Die Schalenränder sind durch schrägliegende Kerben oder plastische Wellen verziert. Eine Innenverzierung durch mehr oder weniger deutliche Gurtriefen ist in allen Schalen festzustellen, sie scheint zum Teil bedingt zu sein durch eine technische Eigenart bei der Herstellung. Einige Schalen der Gruppe besitzen statt der glatten Standfläche, die geknickt indie Wandung übergeht, einen Standfuß. Dieser entstand dadurch, daß man die Standfläche verbreitete und sie mit einem kurzen Schwung in die Wandung überleitete. Ein vollständig erhaltenes Stück dieser Art liegt aus Waren 472 ) vor (Abb. 93a). Ein größeres Bruchstück bildet Petzsch aus Garz ab 473 ). Unter dem Material von Gützkow sind nach Wildes Angaben einzelne vorhanden gewesen 474 ). Einige Gefäße, die sowohl in der Form wie im Alter etwas abseits stehen, sollen hier aber besprochen werden. Die beiden Stücke aus Teterow (Abb. 93b, g) sind keine richtigen Schalen, sondern eher kleine Näpfe. Auf Grund ihrer Machart gehören sie in die Zeit vor die Jahrtausendwende. Die sehr gut gearbeitete Schale aus Dahmen, Krs. Teterow 475 ) (Abb. 93f) hat einen ausgeprägten Rand, dessen Lippen schräg nach innen stehen. Sie ist die einzige Schale unter dem umfangreichen Material der Feldberger Gruppe und daher diesem zeitlich gleichzusetzen. Die Verbreitung der Schalen zeigt unsere Karte 12 (Abb. 94). Aus ihr ist zu entnehmen, daß diese Form eine Eigenheit des östlichen Teils unseres Untersuchungsgebietes sind. Die Plätze Garz, Krs. Putbus; Gützkow, Krs. Greifswald und Kowall, Krs. Putbus lieferten den überwiegenden Teil des aufgenommenen Materials. Einzelstücke liegen vor aus Waren; Hohenzieritz, Krs. Neustrelitz 476 ); Serrahn, Krs. Neustrelitz 477 ); Ranzin, Krs. Greifswald 478 ); Neu Sallenthin, Krs. Wolgast 479 ); Neppermin, Krs. Wolgast 480 ); Garftitz, Krs. Putbus 4 8 1 ); Behren-Lübchin, Krs. Teterow 482 ) und Loiz, Krs. Demmin 483 ). 469

) Siedlung auf dem Steinwerder im Schweinegartensee im Forst Serrahn. — Mus. Schwerin ) Aus einem slawischen Töpferofen. — I n s t i t u t f ü r Vor- u n d Frühgeschichte der Universität Greifswald 471 ) Schnitt X X X I V 472 ) Vom Burgwall in der Feißneck. — Mus. Waren 473 ) Schuchhardt, C., Stiehl, O. u n d Petzsch, W., a. a. O. S. 35, Abb. 30. Der hohle F u ß des Stückes läßt die Möglichkeit zu, in ihm doch einen Deckel zu sehen 474 ) Petzsch, W. u n d Wilde, K . A., Ausgrabungen auf dem Schloßberg von Gützkow. Greifswalder Mitteilungen 1935, S. 37 476 ) Ausgedehnte Siedlung m i t Feldbergkeramik auf einer Anhöhe inmitten von Wiesen südlich des Dorfes. — Mus. W a r e n 476 ) Aus einer Siedlung im Drosselbachtal. — Mus. Depot Neustrelitz 477 ) Siedlung auf dem Steinwerder im Schweinegartensee. — Mus. Depot Neustrelitz 478 ) Mus. Stralsund 479 ) I n s t i t u t f ü r Vor- und Frühgeschichte der Universität Greifswald 450 ) Eggers, H . J., Das wendisch-wikingische Gräberfeld von Neppermin. Pommersche Monatsblätter 1939, S. 183 (mit Abb.) 451 ) Siedlung a m Ostrand des ehemaligen Gutes an der Chaussee nach Sellin 452 ) Meckl. J a h r b u c h 23, 1858, S. 300; 58, 1893, S. 206. — Mus. Schwerin 483 ) Knorr, H . A„ a. a. O. S. 135 470

Diu slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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Außerhalb des Untersuchungsgebietes wurden die Schalen unserer Gruppe in Wollin ermittelt 484 ). Sie sind dort aber unter dem riesigen Material nicht so häufig wie unter den wesentlich kleineren Fundkomplexen in Garz, Gützkow und Kowall, so daß Wilde in ihnen nur östliche Ausläufer von dem Hauptverbreitungsgebiet Rügen vermutete 486 ). Weiter südlich konnte Knorr zwei Fundplätze nachweisen: Schwedt an der Oder, wo eine ganze Anzahl Bruchstücke ermittelt wurden und Alt Rüdnitz 486 ). Dagegen konnte Knorr in der Niederlausitz einen anderen Schalentyp feststellen, dessen Rand immer eingezogen ist 487 ). Für die zeitliche Einordnung der Garzer Gruppe sind mancherlei Anhaltspunkte vorhanden. Der namengebende Fundplatz ermöglicht die Feststellung, daß die Schale eine junge slawische Gefäßform ist, da sie mit späten gegurteten Gefäßformen zusammen vorkommt. Die Schalen aus dem Töpferofen Kowall, Krs. Putbus, sind mit den Gefäßen unsere Gruppe Kowall gleichzeitig und daher in das 11. Jahrhundert zu datieren. Die Schale aus dem Grabfunde von Neppermin, Krs. Wolgast dürfte auf Grund der Beifunde in das 12. Jahrhundert gehören. Wilde setzte die Wolliner Stücke an das Ende seiner Formengruppen (W 24) und datierte sie an den Ausgang des 12. Jahrhunderts. Herangezogen werden sollen auch die neuerlichen Funde von hölzernen Daubenschalen aus der Lübecker Altstadt 488 ), die in der Form eine große Ähnlichkeit mit unseren Tonschalen besitzen und vielleicht sogar die Prototypen unserer Form sind. Neugebauer konnte nachweisen, daß diese Holzschalen in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Lübeck bereits vorhanden waren. Nach diesen Überlegungen stellen wir abschließend fest, daß die Schale vom Garzer Typ eine spätslawische Gefäßform ist, die ihre Blütezeit im 11. und 12. Jahrhundert im Nordosten unseres Untersuchungsgebietes hatte. I m Anschluß an diese Untersuchung sollen kurze Ausführungen über die Bodenzeichen gemacht werden, die an den Gefäßen dieses Formenkomplexes besonders oft vorkommen. Wir haben zu diesem Zweck die am häufigsten auftretenden Motive in Abbildungen zusammengestellt (Abb. 95a, b). Bei unserer Betrachtung beginnen wir mit den einfachen runden Eindrücken (Abb. 95a—c), die entstanden sind durch das Vorstehen der Achse eines einfachen drehbaren Töpfertisches, der sogenannten Handtöpferscheibe. Diese Eindrücke sind manchmal nur angedeutet, manchmal aber auch so weit in den Gefäßboden vorgetrieben, daß nur eine äußerst dünne Schicht im Bodeninnern stehen blieb. Daß die Gefäße bei der Herstellung nicht immer fest auf dem Tisch stehen blieben, zeigt ein Boden aus Teterow (Abb. 95c). Der Achseindruck ist deutlich zu erkennen, die um ihn herumlaufende rosettenartige Eintiefung ist entstanden durch das Verrücken des Gefäßes auf dem Tisch. Im Zuge der Entwicklung der Drehscheibe von der langsamen Handtöpferscheibe zur schnellrotierenden Scheibe, die mit den Füßen bewegt wurde, änderten sich die Bodenformen und mit ihnen die Bodenzeichen. Man kann aus beiden die technische Entwicklung der slawischen Töpferei ausgezeichnet rekonstruieren 489 ). Die Achse der Scheibe wurde mit einem flachen Brett überdeckt, das ungefähr der Größe des Gefäßbodens entsprach. Hierbei kam es aber vor, daß der Rand des Bodens das Brett um ein Geringes überragte, so daß sich ein 484

) W i l d e , K . A „ a . a. O. S. 44 ) W i l d e , K . A., a . a. O. S. 64 486 ) K n o r r , H . A., a . a . O., S. 89 487 ) K n o r r , H . A „ a. a . O. S. 87 488 ) N e u g e b a u e r , W., T y p e n m i t t e l a l t e r l i c h e n H o l z g e s c h i r r s a u s L ü b e c k . B a n d 2 d e r S c h r i f t e n d e r S e k t i o n f ü r Vor- u n d F r ü h g e s c h i c h t e d e r D e u t s c h e n A k a d e m i e d e r W i s s e n s c h a f t e n zu B e r l i n 1954, S. 174, A b b . 2. 489 ) D i e s ist in ü b e r z e u g e n d e r Weise g e s c h e h e n d u r c h J a k i m o w i c z : P r z y c z y n k i d o p o z n a n i a c e r a m i k i g r o d z i s k o w e j (Bibl. P r e h i s t o r y c z n a T o m I , K s i e g a P a m i a t k o w a ) P o s e n 1930, S. 340. — Z u s a m m e n f a s s u n g u n d E r g ä n z u n g e n bei K n o r r , a . a. O. S. 115ff. 48ä

i)2

EWALD

SCIIUI.IIT

flacher Standring bildete (Abb. 96c). Häufiger noch hat man die Scheibe mit einem gewölbten Brett aufgehöht und dieses mit einem Nagel (Abb. 95d) oder einem Keil (Abb. 9öe) auf der Scheibe befestigt. Die Scheiben dieser Art müssen sehr lange in Gebrauch gewesen sein, denn der überwiegende Teil unserer erhaltenen Gefäßböden ist gewölbt. Daneben muß aber bis zuletzt eine Scheibe mit einer glatten Oberfläche benutzt worden sein — wir besitzen eine Anzahl flacher Böden aus spätslawischer Zeit — deren Achse aber nicht durchbohrt war. Damit soll nicht gesagt sein, daß diese Form immer eine schnellrotierende Töpferscheibe war. Der Verfasser ist vielmehr der Meinung, daß bis zuletzt noch eine verbesserte Handtöpferscheibe benutzt wurde. Während die Bodenzeichen der Gefäße, die auf der Handtöpferscheibe hergestellt wurden, fast ausnahmslos aus Achseindrücken bestanden, also rein technisch bedingt waren, treten mit der fortschreitenden Verbesserung der Scheibe Bodenzeichen auf, die ornamentalen Charakter haben. Diese Muster sind fast ausschließlich erhaben auf den Böden abgedrückt und müssen von Negativen stammen, die auf der Scheibe eingeschnitten waren. Unter der Vielzahl der Muster gibt es eine Anzahl, die an zahlreichen Fundplätzen vorkommen. Das Kreuz im Vierpaß (Abb. 95f, m; 96b) ist unter den bekanntgewordenen Zeichen am häufigsten vertreten. Die Kreuzform ist überhaupt in verschiedenen Variationen nachzuweisen, darunter das Balkenkreuz (Abb. 96g), das Radkreuz (Abb. 96i), das Hakenkreuz (Abb. 96d) und das Doppelkreuz (Abb. 95g). Daneben gibt es Muster aus Doppelkreisen (Abb. 96h, k), Gittern (Abb. 96m) und Radkreisen (Abb. 96e). Die Bodenzeichen sind eine allgemeine Erscheinung dieser Zeit, sie kommen auf slawischen Gefäßen aber besonders zahlreich vor. Über ihre Bedeutung und Herkunft sind mancherlei Untersuchungen angestellt worden, deren Ergebnisse sich zum Teil widersprechen. Das letzte Wort ist in dieser Beziehung wohl noch nicht gesprochen worden.

C. Schlußbetrachtung Die typologische und chronologische Aufteilung der slawischen Keramik Mecklenburgs in 10 Gruppen mit 33 Formenreihen sollte in ein außerordentlich umfangreiches Fundmaterial eine gewisse Ordnung bringen und eine brauchbare Grundlage für weitere Forschungen schaffen. An die Stelle vager Vorstellungen, die sich auf die kleinen Ausschnitte gründeten, die bisher von diesem ungesichteten Material bekannt wurden, sind nun feste Begriffe getreten. Es ist dabei sehr wohl möglich, daß der Verfasser das Eine oder Andere nicht richtig gesehen hat und daß insbesondere die chronologischen Ergebnisse im Laufe der Zeit revidiert werden können. Im Folgenden soll eine gedrängte Zusammenfassung das bei den Einzeluntersuchungen entstandene Bild abrunden. Daneben werden verschiedene Fragen, die bei diesen Untersuchungen und bei der Zusammenstellung der Fundlisten auftraten, behandelt und, soweit möglich, beantwortet werden. Für die Untersuchungen wurde aus etwa 650 Ortschaften des Arbeitsgebietes keramisches Material zusammengetragen bzw. aufgenommen und ausgewertet. Auf unserer Karte 13 (Abb. 97) sind diese Fundplätze eingetragen, und es läßt sich daraus ersehen, daß es größere fundleere und damit vielleicht auch siedlungsfreie Gebiete nicht gibt. Auffallende Fundhäufungen machen sich an der Ostküste der Wismarschen Bucht bei Groß-Strömkendorf und Rerik, sowie an der Warnowmündung bei Rostock bemerkbar. Eine listenmäßige Aufgliederung der Fundorte mit den verschiedenen Arten der Fundplätze und der Fundgruppen erscheint als Anhang dieser Arbeit. Aus der Aufstellung geht hervor, daß das benutzte Material von 159 Burgwällen, 459 Siedlungen und 73 Grabplätzen stammt. Die Münzen und der Schmuck der aufgeführten 51 Schatzfunde konnte nur zu einem kleinen Teil für die Chronologie nutzbar gemacht werden, da bei einer großen Anzahl die zu den Funden gehörende Tonware nicht mehr erhalten ist, bzw. überhaupt nicht aufgehoben wurde. Zu den Burgwällen und Siedlungsplätzen muß ergänzend gesagt werden, daß die sich aus der Liste ergebende Zahl hinter den tatsächlich ausgewerteten Stellen zurückbleibt. In der Liste ist jeweils nur ein Platz für eine Ortschaft eingetragen, es gibt aber eine ganze Anzahl, von denen Material aus mehreren Siedlungsplätzen bekanntgeworden ist. Durch die dataillierte Fundplatzangabe im Text ist die Aufschlüsselung in jedem Falle möglich. Wie sich die einzelnen keramischen Gruppen zu den in der Liste angegebenen Fundplätzen verhalten, zeigt die statistische Aufstellung der Abb. 98. Aus ihr ergibt sich zunächst zweierlei : einmal die Gesamtzahl der Fundplätze der jeweiligen Gruppe und zum anderen das Vorkommen einer jeden Gruppe unter den keramischen Resten der 159 Burgwälle. DieMenkendorfer Gruppe, die auf 180 Fundplätzen ermittelt wurde, unter denen sich 61 Burgwälle befinden, ist mit ihren Formen am häufigsten vertreten, obwohl die Funde dieser Art unter dem Gesamtmaterial an Gefäßen und Randscherben nur zu etwa 25 % vertreten sind. Ihr folgt die Vipperower Gruppe, die auf 145 Fundplätzen vorkommt, von denen 40 Burg-

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Kwai.]-) Sciiuldt

wälle sind. Die wirkliche Verbreitung dieser Hauptgruppe der spätslawischen Keramik unseres Gebietes wird aber wesentlich über dieser Zahl liegen, da von den 211 Fundplätzen mit nicht genau einzuordnender gegürteter Keramik eine ganze Reihe Material dieser Gruppe enthalten dürften 4 9 0 ). Ein Teil dieser unsicheren spätslawischen Fundplätze wird auch Formengut der Teterower Gruppe enthalten, die mit 65 Fundplätzen, darunter 27 Burgwällen, an dritter Stelle steht. Unmittelbar dahinter rangiert die Feldberger Gruppe, die auf 25 Burgwällen und 28 Siedlungsplätzen ermittelt wurde und deren Anteil am Gesamtmatcrial der Funde knapp 10 % betragen dürfte. Die Formen der Bobziner Gruppe wurden auf 45 Plätzen ermittelt, unter denen sich 19 Burgwälle befinden. Da wir unter den Bobziner Formen die Deckelgefäße unseres Gebietes zusammengefaßt haben, müßten eigentlich von den 44 Fundplätzen, unter deren Material sich Deckel bzw. Deckelreste befanden,

22 unseren Bobziner Plätzen zugezählt werden, da auf ihnen wohl Deckel, aber keine Gefäßreste der Bobziner Formen ermittelt wurden. Etwa gleich stark vertreten mit 34 bzw. 23 Fundplätzen sind die Formen der Fresendorfer und der Weisdiner Gruppe, die erstere kommt auf Burgwällen besonders häufig vor. Die Woldegker Gruppe und die Garzer Schalen stehen mit je 15 Fundplätzen am Ende dieser Aufstellung. Obwohl die mittelalterliche deutsche Keramik des 13. und 14. Jahrhunderts außerhalb unserer Betrachtungen steht, wurde sie doch mit aufgenommen, und die Fundplatzstatistik ergibt, daß auf 102 Stellen, darunter 36 Burgwällen, neben der slawischen Tonware auch die deutsche vertreten ist. 49 °) Die große Zahl der Fundplätze mit nicht näher zu bestimmender gegürteter Keramik k o m m t dadurch zustande, daß gerade von den spätslawischen Siedlungsstellen auffallend viele kleine Scherbenreste vorliegen, die eine sichere Zuweisung nicht gestatten. .Zum Teil liegen v o n den Plätzen auch nur YVandungsscherben mit Gurten vor. Von einem anderen Teil fehlen die F u n d e u n d nur die Katalognotiz spricht v o n gegürteter Keramik.

Die slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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Die statistische Zusammenstellung der Fundplätze der verschiedenen Gruppen ermöglicht noch einige weitere Aussagen. Es kann festgestellt werden, daß es in unserem Gebiet keine ausgesprochene Burgwallkeramik gibt, da alle Gruppen sowohl auf den Burgwällen wie in den offenen Siedlungen vorkommen. Einige Gruppen — insbesondere die Feldberger und Fresendorfer Formen — sind auf den Burgwällen besonders häufig. Bei der Zusammenstellung der Fundplatzstatistik ist der Verfasser noch einer weiteren Frage nachgegangen und hat zu klären versucht, ob bestimmte Keramikgruppen nicht auf bestimmte Burgwallanlagen beschränkt sind. Dabei hat sich ergeben, daß die Menkendorfer Formen auf 15 Burgwällen 491 ) und die der Feldberger Gruppe auf 10 Burgwällen 492 ) als einzige Keramik vorkommen. Diese Aussage stützt sich allerdings nur auf das verhältnismäßig bescheidene Material, das von den Anlagen bisher vorliegt. Trotzdem ist anzunehmen, daß diese reinen „Menkendorfer" und „Feldberger" Burgen irgendwie zeitlich zu trennen sein müssen, genau so wie die späten Niederungsburgen mit der Gurtkeramik Anlagen des 11. und 12. Jahrhunderts sind. Wenn wir die Burg wälle betrachten, von denen bisher Feldberger Keramik bekannt wurde, dann fällt uns dabei auf, daß es sich durchweg um große einräumige Plätze (Groß Görnow, Krs. Sternberg; Penzlin, Krs. Waren) oder große mehrräumige Anlagen (Rothemühl, Krs. Ueckermünde 493 ); Wildberg, Krs. Altentreptow; Neubrandenburg [Ravensburg]) handelt, die meist eine hohe Lage haben. Einige sind allerdings auch im Niederungsgebiet angelegt worden (Sukow, Krs. Teterow; Neubrandenburg [Bacherswall]; Kieve, Krs. Röbel). Die Wälle mit Menkendorfer Keramik sind ohne Ausnahme einräumig, nicht sehr groß und liegen überwiegend in flachem Gelände 494 ). Es muß bei der in Gang befindlichen Aufnahme der Burgwälle unseres Gebietes versucht werden, diese hier angedeutete Möglichkeit der Unterteilung der Burgwälle in verschiedene Typen klarer herauszuarbeiten. Ob es sich bei den keramischen Eigenheiten mit den baulichen Unterschieden der Burgwälle nur um zeitliche Differenzen handelt oder ob dabei nicht auch gesellschaftliche Probleme eine wichtige Rolle spielen, kann vorerst nicht entschieden werden. Bezüglich des prozentualen Anteils der einzelnen Gruppen am augenblicklichen Gesamtmaterial ist schon einiges gesagt worden. Wenn es auch nicht möglich ist, dafür ganz genaue Zahlen anzugeben, so ist es aber doch interessant, Vergleiche zwischen einzelnen Gruppen anzustellen. Der Anteil der handgemachten „mittelslawischen" Tonware beträgt etwa 25 %, die Typen, die überwiegend auf der Handtöpferscheibe hergestellt wurden — die Feldberger, Woldegker und Fresendorfer Gruppen — sind mit etwa 20 % vertreten, während die z. T. auf der schnellrotierenden Scheibe gedrehte gurtverzierte Ware mit 5 5 % den Hauptteil einnimmt. Unter den Teterower Funden läßt sich das Verhältnis mit ähnlichen Zahlen ausdrücken. Neben anderen Erwägungen kann man aus dieser Gegenüberstellung die Folgerung ziehen, daß mit dem Aufkommen der schnellrotierenden Scheibe die Keramik zu einer Massenware wurde, die bis in die abgelegensten Siedlungen gehandelt wurde. Dabei ist erwähnenswert, daß bis auf wenige Ausnahmen alle Inselsiedlungen unseres Gebietes die späte gurtverzierte Ton wäre führen 495 ). Andererseits ist die schnellrotierende 491 ) D o b b i n , K r s . L ü b z ; Eggesin, K r s . U e c k e r m ü n d e ; G a a r z , K r s . L ü b z ; G ö d e r n , K r s . S c h w e r i n ; Hohenfelde, Krs. Pasewalk; Lankow, Krs. Schwerin; Lapitz, Krs. W a r e n ; Löcknitz, Krs. Pasewalk; Marnitz, Krs. P a r c h i m ; Menkendorf, Krs. Ludwigslust; Mueß, Krs. Schwerin; P a r c h i m ; Röbel; Rosenow, Krs. B ü t z o w ; Rothenmoor, Krs. Malchin 492 ) D o b b e r t i n , K r s . L ü b z ; G r o ß W o l t e r s d o r f , K r s . W i s m a r ; Kieve, K r s . R ö b e l ; N e u b r a n d e n b u r g ( R a v e n s b u r g u n d B a c h e r s w a l l ) ; Penzlin, K r s . W a r e n ; R o t h e m ü h l , K r s . U e c k e r m ü n d e ; G r o ß - G ö r n o w , Krs. Sternberg; Sukow, Krs. Teterow; Wildberg, Krs. Altentreptow 493 ) P l a n d e r Anlage s. J a h r b u c h d e r D e n k m a l p f l e g e in M e c k l e n b u r g 1951/52, S. 36 494 ) E i n e t y p i s c h e Anlage dieser A r t ist d e r W a l l v o n M e n k e n d o r f . P l a n d e r Anlage 1 s. S c h u l d t , E . , E i n B u r g w a l l a u s d e m A n f a n g des 9. J a h r h u n d e r t s in M e c k l e n b u r g , in F r ü h e B u r g e n u n d S t ä d t e . B e r l i n 1954, S. 70, A b b . 1 496 ) Siehe h i e r z u : Hollnagel, A., K u l t u r r e l i k t p f l a n z e n auf slawischen I n s e l s i e d l u n g e n im K r s . N e u strelitz. J a h r b u c h d e r B o d e n d e n k m a l p f l e g e in M e c k l e n b u r g 1953, S. 151

E W A L D

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Töpferscheibe sicherlich im 11. und 12. Jahrhundert in Mecklenburg nur in beschränktem Umfange an besonderen Plätzen benutzt worden. Ein großer Teil der gurtverzierten Tonware wurde noch auf der Handtöpferscheibe hergestellt, wie an zahlreichen Fundstücken einwandfrei zu beweisen ist. Trotz dieser Tatsache hat die schnellrotierende Scheibe einen entscheidenden Einfluß auf die spätslawischen Gefäßformen ausgeübt. In diesem Zusammenhang soll noch etwas über die Kontuinität der slawischen Tonware in Mecklenburg gesagt werden. Wir konnten nachweisen, daß, ausgehend von der Feldberger Gruppe, sich jüngere Typen aus älteren, im Lande vorhandenen, herleiten lassen. Es trifft also für uns nicht zu, daß mit dem Erscheinen der schnellrotierenden Töpferscheibe auch eine neue Keramik — die gurtverzierte — übernommen wurde. Aus den kragenartigen Rand'profilen der Reihe 2 des Feldberger Typs bildete sich die große Gruppe der Fresendorfer Formen, die ihrerseits wieder enge Bindungen zu den Gefäßen der Bobziner Gruppe aufweist. Aus der in Teterow besonders häufigen Reihe 2 derWoldegker Profile entstanden die Formen der Teterower, Weisdiner und Vipperower Gruppe. Durch die umwälzende technische Neuerung und die Verbesserung der Brennöfen unterscheidet sich die spätslawische Tonware natürlich sehr stark von den vorhergehenden Gruppen, trotzdem kann ihre Entwicklung aus diesen aber nicht in Frage gestellt werden. Einige weitere Fragen, die mit unseren typologischen und chronologischen Untersuchungen eng zusammenhängen, konnten nicht beantwortet werden. Insbesondere die überaus wichtige Frage nach der Herkunft der slawischen Keramik in unserem Gebiet und damit der slawischen Einwanderer überhaupt. Wenn dieses Problem im Rahmen dieser Arbeit auch nicht entscheidend wichtig war, so ist es aber doch notwendig, etwas darüber zu sagen. Auf Grund umfangreicher Forschungen an dem Material der spätrömischen Siedlungsperiode Mecklenburgs 496 ) glaubt der Verfasser zu der Feststellung berechtigt zu sein, daß im Laufe des 5. Jahrhunderts die wesentlichen Teile der bis dahin starken germanischen Bevölkerung abgewandert waren. Eine kleine Gruppe germanischer Körpergräber ist auch noch im 6. Jahrhundert nachzuweisen 497 ). Mit dem Ende des 6. Jahrhunderts hören aber alle Funde dieser Art auf. Wenn wir auch nicht annehmen, daß die slawische Landnahme unmittelbar nach dem Abzug der alten Bevölkerung erfolgt ist, so möchten wir aber doch sagen, daß im Laufe des 7. Jahrhunderts die neuen Bewohner schon Teile des Landes im Besitz hatten. Die Keramik dieser frühen Siedler haben wir unter den Formen der Menkendorfer Gruppe zu suchen und wir können dafür die Reihen 1 und 2 in Anspruch nehmen. Vielleicht ist sogar der Doppelkonus am Anfang des 8. Jahrhunderts schon ausgebildet, wie man nach einem Funde aus dem Gebiet ostwärts der Oder vermuten könnte 498 ). Die frühe slawische Keramik des böhmisch-mährischen Raumes mit der Lausitz, die als Prager Typ bekanntgeworden ist 499 ), gibt es im Küstengebiet bisher nicht. Von unseren Feldberger Formen müssen wir annehmen, daß sie ebenfalls im 8. Jahrhundert voll entwickelt waren. Dieser Gruppe wird in Zukunft unsere besondere Aufmerksamkeit gelten, da sie der Ausgangspunkt für die Woldegker, Fresendorfer und Bobziner Formen ist und damit die Eigenart der slawischen Keramik unseres Küstengebietes auslöst. Während wir von den Menkendorfer Formen 496 ) S c h a i d t , E . , P r i t z i e r , ein Urnenl'riedhof d e r s p ä t e n r ö m i s c h e n K a i s e r z e i t in M e c k l e n b u r g . B e r l i n 1955 ( B d . 4 dieser Schriftenreihe). 49? ) S k e l e t t g r ä b e r des 5./0. J a h r h u n d e r t s sind a u s M e c k l e n b u r g bisher b e k a n n t g e w o r d e n : T e t e r o w (Beltz, R . P r ä h i s t o r i s c h e Z e i t s c h r i f t I , S. 379; B e c k e r , .T,, X a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e Vorzeit 1938, S. 49); H a g e n o w (Beltz, R., VAM, S. 300); B a r g e s h a g e n , K r s . R o s t o c k (Becker, J . , N a c h r i c h t e n b l a t t f ü r D e u t s c h e V o r z e i t 1938, S. 48); K i t t e n d o r f , K r s . M a l c h i n (Beltz, R . , P r ä h i s t o r i s c h e Z e i t s c h r i f t I I , S. 190); R a c h o w , K r s . G ü s t r o w (Beltz, R., P r ä h i s t o r i s c h e Z e i t s c h r i f t I I , S. 420); G o l d b e r g , K r s . L i i b z ; Levitzow, K r s . T e t e r o w (Beltz, R., P r ä h i s t o r i s c h e Z e i t s c h r i f t I I I , S. 106); Golm, K r s . N e u b r a n d e n b u r g ( J a h r b u c h f ü r D e n k m a l p f l e g e in M e c k l e n b u r g 1951/52. S. 42); D i e r k o w , K r s . S c h w e r i n ; Schwerin ( S p r o c k h o f f , E . G e r m a n i a 18, 1934, S. 43). 49B ) P e t e r s e n , E., D e r ostelbische R a u m als g e r m a n i s c h e s K r a f t f e l d . Leipzig 1939, S. 19, A b b . 22 " » ) Poulik, .T., S t a r o s l o v a n s k a M o r a v a , P r a h a 1948, S. 10, A b b . 2, Tafel I I — V I

Die slawische K e r a m i k in M e c k l e n b u r g

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annehmen können, daß sie aus dem Gebiet ostwärts der Oder ins Land kamen, dürfte dies bei den Feldberger Formen kaum der Fall sein. Sie sind aber auch nicht aus Schweden oder Dänemark herübergekommen, wie manche Forscher angenommen haben. Dies gilt nicht nur für die Feldberger, sondern auch für die Fresendorfer, Woldegker und Bobziner Typen, in denen Wilde insgesamt eine „wikingische" Keramik sah500). Wir sind auf Grund eingehender Untersuchungen zu der Ansicht gelangt, daß die mit unseren Gruppen nahe verwandten Formen auf den dänischen und schwedischen Fundplätzen von hier nach dort gekommen sind. Für uns ist es undenkbar, daß die dortigen Sonderformen — als solche müssen wir sie gegenüber der landläufigen wikingischen Tonware doch wohl bezeichnen — den Ausgangspunkt der gesamten Töpferware unseres slawischen Gebietes darstellen sollen. Da wir andererseits aus der weitverbreiteten Feldberger Gruppe, die es in Schweden und Dänemark in diesen reichhaltigen Formen nicht gibt, alle „wikingischen" Formen unseres Gebietes herleiten, ist dieses Problem für uns bereits gelöst. Die auffallenden Unterschiede in den beiden frühen Keramikgruppen des Arbeitsgebietes haben wir anfangs als gesellschaftlich bedingt angesehen. Nachdem wir aber feststellen konnten, daß sowohl die Menkendorfer wie auch die Feldberger Formen als Burgwallund Siedlungskeramik vorkommen und es sogar Burgwälle gibt, die entweder die eine oder die andere als einzige Tonware führen, mußte diese Hypothese aufgegeben werden. Eine Zuweisung der einen oder der anderen Gruppe an einen bestimmten Stamm konnte ebenfalls nicht befriedigen. Wenn auch die Mehrzahl der Fundplätze mit Feldberger Keramik im Gebiet der Wilzen liegt501), so hindern uns aber doch die Fundplätze im obotritischen Gebiet daran, sie als typische Tonware der ersteren zu bezeichnen. Die Menkendorfer Formen sind ohnedies im gesamten Gebiet verteilt. Damit bleiben noch eine Reihe wichtiger Fragen unbeantwortet. Wir möchten daher hier noch einmal wiederholen, was wir eingangs gesagt haben, daß diese Arbeit nicht am Ende, sondern am Anfang weiterer Forschungen auf diesem Gebiet stehen muß. 500

) Wilde, K . A., a . a. O. S. 59 ) Als Grenze zwischen O b o t r i t e n u n d W i l z e n b e t r a c h t e n wir folgende L i n i e : F u l g e n b a c h , N e u k l o s t e r , G o l d b e r g , N o r d r a n d P l a n e r See 501

Anhang

1. ÜBERSICHT ÜBER FüNDPLÄTZE UND FUND GRUPPEN Fandgruppen

1 Ahlbeck 2 Ahrensberg 3 Ahrenshoop 4 AkademischNeuendorf 5 Alexanderhof G Alt Bartelsdorf 7 Alt Bukow 8 Alt Guthendorf 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

Alt Kaien Alt Karin Alt Kenzlin Alt Schwerin Anklam Arcona Auerose Babke Bakendorf Balm Bantin Bargensdorf Barkow Barnerstück Barnin Barnstorf Barth

26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 30 40 41 42 43 44 45 46 47

Basedow Basedow Bassin Basthorst Bastorf Battinsthal Behren - Lübchin Bellin Belling Below Bennin Berendshagen Bergen Besitz Biendorf Blankenförde Blankensee Blengow Biesewitz Blieschow Blowatz Blücherhof

Ueckermünde Neustrelitz RibnitzDamgarten Greifswald Prenzlau Rostock Bad Doberan RibnitzDamgarten Teterow Bad Doberan Demmin Waren Bergen Anklam Neustrelitz Hagenow Wolgast Hagenow Neubrandenburg Altentreptow Schwerin Schwerin Rostock RibnitzDamgarten Prenzlau Malchin Grimmen Schwerin Bad Doberan Pasewalk Teterow Güstrow Pasewalk Neustrelitz Hagenow Bad Doberan Hagenow Bad Doberan Neustrelitz Neustrelitz Bad Doberan Anklam Putbus Wismar Waren



Keramik | Menkendorfer Gr.

| Einzelfund

| Schatzfund

| Umengrab

| Körpergrab

| offene Siedlung

Kreis | Burgwall

Laufende Nr.

Art des Fundplatzes Ort

iil

Metall

Q >



• • • • • • • • •

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• Bodenzeichen

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• • •



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• • • • • • • • • • • • •

• •



Bodenzeichen

• • • • • •

• •

liodenzeiehen

62

EWALD

SCHULDT

Fundgruppen

48 49 50 51 52 53

Blumenhagen Bobzin Bobzin Bochin Boddin Boehlendorf

54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66

Böllcow Boizenburg Bollewick Boltenhagen Bramow Bredenfelde Breetz Brenz Bresegard Broda Brook Brudersdorf Brunkendorf

67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 9G

Brunnen Brunow Bülow Bülow Büttelkow Bützow Bug Cambs Camin Cammin C'anow Carlow Carpin Carrin Carwitz Christinenfeld Clausdorf Clempenow Crivitz Dabei Dabelow Dämelow Dahmen Dalmsdorf Dambeck Damerow Damm Damm Dargebell Dargen

Neustrelitz Lübz Hagenow Ludwigslust Teterow RibnitzDamgarten Güstrow Hagenow Röbel Grimmen Rostock Malchin Ludwigslust Ludwigslust Hagenow Ludwigslust Greifswald Malchin RibnitzDamgarten G üstrow Parchim G üstrow Teterow B a d Doberan

:0 w

a>

Einzelfund

H QC fcCi P.

j Schatzfund

b

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o C

• •





• • •



• • • • • • • • • • • • • • •

• • Bodenaeiehen

• •





• •

• • • •

• • •

Bergen Schwerin Hagenow Rostock Neustrelitz Gadebusch Neustrelitz Greifswald Neustrelitz Grevesmühlen Malchin Altentreptow Schwerin Sternberg Neustrelitz Sternberg Teterow Neustrelitz Ludwigslus t Waren Teterow Rostock Anklam Wolgast

Metall

]

|

|

Keramik

5 Urnengrab

Kreis Burgwall

Ort

offene Siedlung

Laufende Kr.

|

A r t des Fundplatzes

• • •

• •

• • •

• •

• • • •

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• •



• • • • • • •

Dassow Demen Demmin Dersenow Deven Devin Diekhof Dierkow Dinnies Dishley Dobbertin Dobbin Dodow Döbbersen Dolgen Dolgen Drense Dreveskirchen Drewin Drieberg Ducherow Düdinghausen Dümmer Dümmerstück Dumgenewitz Dummerstorf Dussvitz Eggesin Eickhof Eidenburg Eidenburg Farpen Feldberg Feldhusen Finken thal Finkenwerder Flessenow Frauenmark Fresendorf Friedefeld 139 Friederikenkrug 140 Friedland 141 Friedrichsdorf 142 Friedrichshof 143 Friedrichshof 144 Friedrichsruhe 145 Fünfeichen 146 Gaarz o; oc

99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137

Malchin RibnitzDamgarten Grevesmühlen Schwerin H agenow Demmin Stralsund G tistrow Rostock Sternberg Neubrandenburg Lübz Lübz Hagenow Hagenow Stralsund Güstrow Prenzlau Wismar Neustrelitz Gadebusch Anklam G üstrow Schwerin Schwerin Putbus Rostock Putbus Ueckermünde Bützow Waren Ludwigslust Wismar Neustrelitz Grevesmühlen Teterow Lübz Schwerin Parchim Rostock Pasewalk Neustrelitz Neubrandenburg Wismar Pasewalk Neubrandenburg Parchim Neubrandenburg Lübz

• •



• • • •

G3

Sonderformen

Mittelalter

Metall gegurtete Keramik

Stempel

Q.

>P.

Henkel

p.

o(M v S o o

Deckel

P.

| Garzer Gruppe

| Weisdiner Gruppe

| Kowall Gruppe

Bobziner Gruppe

| Teterower Gruppe

Fresendorfer Gr.

Fundgruppen Keramik





• •

• •

• • • •

• •



• Bodenzeichcn





• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •



Feldberger Gruppe |

|

|

|

• •

Menkendorfer Gr. |

Einzelfund

Schatzfund

S

Urnengrab

£ T*

Körpergrab

|

97 Dargun 98 D a r ß

Kreis

offene Siedlung

Laufende Nr.

Ort

|

A r t des Fundplatzes

"Woldegker Gruppe |

Die slawische Keramik in Mecklenburg

• • •

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• •



• •

• • •





• •







Bodonzciclien



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• • • • •

Bodenzeichun

• •

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• • • • • • •

• • Bodenzeielien







• •





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• • • •





Bodcnzeißhen

• •

• • •

• • •

• • •



G4

KWALD

Laufende Xr.

Art des Fundplatzes

147 148 149 150 151 152 153 154 155 15(i 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197

Ort

G aarzerliof Gadebusch Gallentin Gallin Gamebl G ando w G a n s e h e n d ort" G anzkow Garftitz Garvsmühlen Garwitz Garz Garz Gegensee Gehlsdorf Gehmkow G ellentin Gingst Glocksin Gnewitz Gnoien Gobbin Godendorf Godern Göhren Göritz Görke Görke Görries Golchen Goldberg Goldenbow Golm Goos Gorlosen Gorschendorf G ottmarmsf örde Grabow Grambzow Granzin Granzin Granzow Grapzow G r e n z in Grevenstein C re v e s m ü h l e n Gristow Groß Below Groß Bengerstorf Groß Bölkow Groß Breesen

SCIIULDT

Fundgruppen Keramik

Metall

Kreis

Bad Doberan Wismar Hagenow Wismar Ludwigshist Demmin Neubrandenburg Putbus Bad Doberan Parchim Wolgast Putbus Ueckermiinde Rostock Demmin Wolgast Bergen Neubrandenburg Neustrelitz Teterow Putbus Neustrelitz Schwerin Ludwigslust Prenzlau Anklam Wolgast Schwerin Sternberg Lübz Schwerin Strasburg Bergen Ludwigslust Malchin Schwerin Ludwigslust Teterow Neustrelitz Lübz Neustrelitz Altentreptow Stralsund Grevesmiihlen Greifswald Demmin Hagenow Bad Doberan Güstrow

Boclenzoidien

Bodenzciclien

Die slawische Keramik in Mecklenburg

Laufende Nr.

Art des Fundplatzes

198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246

Ort

Groß Ernsthof Groß Flotow Groß Gievitz Groß Görnow Groß Lüsewitz Groß Lukow Groß Methling Groß Nemerow Groß Nieköhr Groß Quassow Groß R a d e n Groß Siemen Groß Spiegelberg Groß Strömkendorf Groß Tessin Groß Trebbow Groß Wokern Groß Woltersdorf Groß Wootz Groß Zastrow Grubenhagen Gubkow Gültz Gülzow Gülzowshof Güstow Güstrow Gutzkow Hagenow Heidekaten Heidhof Heinrichswalde Helm Hiddensee Hinrichsberg Hinrichshof Hinter Bollhagen H i n t e r Wendorf Hohenbrünzow Hohenfelde Hohenfelde H o h e n Sprenz Hohen Wieschendorf Hohenzieritz Holdorf Holthusen Hoppenrade Ilow Jabel 9

Kreis

Wolgast Waren Waren Sternberg Rostock Teterow Malchin Neustrelitz Teterow Neustrelitz Sternberg Bad Doberan Strasburg Wismar Wismar Schwerin Teterow Wismar Ludwigslust Demmin G reif swald Rostock Altentreptow Grimmen Grimmen Prenzlau Greif swald Wismar Bergen Pasewalk Hagenow Bergen Waren Röbel Bad Doberan Wismar Demmin Güstrow Pasewalk Güstrow Wismar Neustrelitz Gadebusch Schwerin Güstrow Wismar Waren

65

Fundgruppen Keramik

I Metall

Laufende Nr.

1

EWALD

247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296

Art des Fundplatzes Ort

Kreis

Jasmund Jatzke Jesendorf Kalsow Kamin Karft Kargow Karnin Karnitz Karow Kastorf Kavelstorf Kessin Kieve Kirchdorf Kirch Kogel Kirch Rosin Kittendorf Kladow Kläden Klein Bünzow Klein Kniepow Klein Lantow Klein Luckow Klein Mehtling Klein Plasten Klein R a d e n Klein Strömkendorf Klein Tetzleben Klein Trebbow Klempenow Klinken Klocksin Kloddram Klüßendorf Kobande Kobrow Kölpinsee Kölzin Kösterbeck Kogel Koserow Kowall Krakow Krassow Kratzeburg Krebsförden Kreckow Krienke Kritzow

Bergen Neubrandenburg Sternberg Wismar B a d Doberan Hagenow Waren Wolgast Putbus Güstrow Altentreptow Rostock Rostock Röbel Grimmen Lübz Güstrow Malchin Schwerin Lübz Anklam Bergen Güstrow Teterow Teterow Waren Bützow B a d Doberan Altentreptow Neustrelitz Altentreptow Parchim Waren Hagenow Wismar Schwerin Güstrow W T olgast Hagenow Rostock Hagenow Wolgast Putbus Güstrow Wismar Neustrelitz Schwerin Strasburg Neustrelitz Güstrow

SCIIULDT

Fundgruppen Keramik

Metall § T3

Die slawische Keramik in Mecklenburg

297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347

9'



• •

Schatzfund

Einzclfuild

Demmin Neustrelitz Neustrelitz Neustrelitz Wolgast Rostock G reif swald Teterow Neubrandenburg Hagenow Ludwigslust G üstrow Greifswald Parchim Putbus Anklam Biitzow Schwerin Ludwigslust Waren Waren Wolgast Schwerin Hagenow Teterow Lübz Ludwigslust Strasburg Neustrelitz Teterow Neustrelitz Wolgast Anklam Rostock Ueckermünde Güstrow Waren Wismar Putbus Grevesmtihlen Wolgast Pasewalk Demmin Sternberg Putbus Greifswald Sternberg Röbel Greifswald Neubrandenburg

Urnengrab

Kruckow Krümmel Krüselin Krumbeck Krummin Kucksdorf Kühlenhagen Küsserow Küssow Kuhstorf Kummer Laage Ladebow Lancken Lancken- Granitz Landskron Langensee Lankow Lanz Lapitz Laschendorf Lassahn Lehmkuhlen Lehsen Lelkendorf Lenz Lenzen Leppin Leussow Lewitzow Lichtenberg Liepe Liepen Liepen Liepgarten 1 Liessow Linstow Lischow Lobber Ort Lockwisch Loddiner Höft Löcknitz Loitz Loiz Lonvitz Lubmin Luckower-See Ludorf Ludwigsburg Lübbersdorf Lübz

Körpergrab

Kreis Burgwall

Ort

offene Siedlung

Laufende Nr.

Art des Fundplatzes

07

Fundgruppen Keramik

Metall a a r>3; X I J T T , 1108). nat. Cr.

Abb. 43

Abb.

Bobziner Gruppe. Profile der Reihe 1: a Dumgenewitz, K r s . P u t b u s ; b Scharpitz, Ivrs. P u t b u s ; c Jasmund, Krs. Bergen; d Bobzin, Krs. Lübz: e lvüsserow, Krs. Teterow. V, n a t . Gr.

Abb. 45

Bobziner Gruppe. Profile der Reihe 1: a P u t b u s ; b, e Teterow ( X L V , 02; X I , I X , 767); d Bergen; e Wolgast. H nat. Gr.

Abb. 46

Bobziner Gruppe. Profile der Reihe 2: a Thelkow, Krs. Rostock; b R ü g e n ; c Neu-Nieköhr, Krs. Teterow; d Quilitz, Krs. Wolgast. Vs n a t . Gr.

Abb. 47

Bobziner Gruppe. Profile der Reihen 2 und 3 : a, c, f, g Teterow (I, 2897; X X X I V , 723; X L 1 , 1817; X X X I I , 1); b Tetcrow; d Schwaan, Krs. Biitzow; o Siilten, Krs. Malchin. 1 n a t . (jr.

Abb. 48

Bobziner (Jruppe. Profile der Keilie 3 und Sonderformen a, h, i, k Teterow (XII, 32; XIV, (¡0; XLIV, 1271); b Stowe, Kr.". Wismar; c Kobrow, Krs. (¡iistrow; d Stargard, Krs. Xeubnmdeiiburg; e Reetzow, Krs. Wolgast; f, g Xeu-Xiekölir, Krx. 'I'eterow. nat. (!r.

Abb. 49

Abb. 50

Deckelformen: a Dumgenevitz, Krs. P u t b u s ; b Zirchow, Krs. Wolgast; c Bergen; d. h Karnitz, Krs. P u t b u s ; e Jasmimd, Krs. Bergen; f Teterow (I, 843); g Vipperow, Ivrs. Röbel; i Garz, Krs. P u t b u s ; k Thelkow, Krs. Rostock. l /3 n a t . Gr.

Abb. 51

Bobziner Gruppe. Deckelformen: a, c, h, k Teterow { X L I I , 384; X I , 3; X L I , 2862; X L I X , 522); b, e, i Ilow, Krs. Wismar; d Mecklenburg, Krs. Wismar; f, g Woldegk, Krs. Strasburg. y3 nat. Gr.

Abb. 52

Abb. 53

T e t e r o w e r G r u p p e . Profile d e r R e i h e 1: a, c, f, g, i, k T e t e r o w (I, 513; I, 573; X L I X , 778; X , 319; I , 2655; X L I X a, 1051); b T e t e r o w ; d Biesewitz, K r s . A n k l a m ; e R o s t o c k (Petribleiche); Ii V i p p e r o w , Ivrs. R ö b e l . % n a t . Gr.

Abb. 54

Teterower Gruppe. Profile der Reihe 1: a Teterow; b, c, e, g, i Teterow (XLII, 587; E 3640 a ; X L I X , 51Ü; X X X I V a, 24; X L I X , 2G5); d YVoldegk, Krs. Strasburg; f, h Neu-Nieköhr, Krs. Teterow; k Blankenförde, Krs. Neustrelitz % nat. Gr.

Abb. 55

Teterower Gruppe. Profile der Reihe 1: a Damm, Krs. Rostock; b, f Teterow (XLI, 2034; XLIX, 1079); c Alt Bartelsdorf, Krs. Rostock; d.g Vipperow, Krs. Röbel; e Ilow, Krs. Wismar. % nat. Gr.

Abb. 56

T e t e r o w e r G r u p p e . Profile d e r .Reihe 1: a, g T e t e r o w ( X L I I , 835; X L I I , 1028); b Quetzin, K r s . L t i b z ; c Biesewitz, K r s . A n k l a m ; 0; XXXTII (>8(>); dPriepert, Krs.Neustrelitz. 1 ó nat. Gr.

Abb. 73

Weisdiner Gruppe. Profile der Reihe 2: a Dargen, Krs. Wolgast; b Bug, Krs. Bergen. >ä nat.. (ir. in

vVbb. 74

Abb. 75

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 1: a, b Wanzka, Krs. Neustrelitz; c Woldegk, Krs. Strasburg; d, g l l o w , Krs. Wismar; e Werle, Krs. Bützow; f, h, i Teterow (1, 2883; XIII, 4; X, 383). % nat. Gr. 19»

Abb. 76

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 1: a I)Ummerstorf, Krs. Rostock; b, d, e Teterow (XLI, 961; I, 1514; XLIX, 519); c Wanzka, Krs. Neustrelitz. y3 nat. Gr.

A b b . 77

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 1: a, b, d, e Teterow ( X V I , 2; X L I V , 1084; X L V I I , 85; X L I , 5142); c, f Schwennenz, Ivrs. Pasewalk; g Krakow, K r s . Güstrow. V. nat. Gr.

A b b . 78

Vipperower Gruppe. Gefäße der Reihe 1: a Finkenwerder, Krs. Lübz; b Neuhaus, K r s . Strasburg. Vj nat. Gr.

Abb. 79

Vipperower Grappe. Profile der Reihe 1 : a, h, e—h Teterow ( X X X I V b, 454; X I I ; X I , V05; I, 1754; X X X I V c, 544; X X X X , 71); c Alt Bartelsdorf, Krs. Rostock; d Gehlsdorf, Krs. Rostock. % n a t . Gr.

Abb. 80

Vipperower Gruppe. Gefäße der Reihe 1: a, b Waren, nat. Gr.

Abb. 81

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 1: a Ramin, K r s . Pasewalk; b Wanzka, K r s . Neustrelitz; e, d Diekhof, K r s . Güstrow. Vi nat. Gr.

20

A.bb. 82

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 2: a Waren; b—e, g Teterow ( X L V , 1)8; X L V , 025; X X X , 52; X I J , 1)47; X X X I V , 454); f Quctzin, Krs. Liibz. nat. < j r.

Abb. 83

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 3: a—c, e—i Teterow ( X V I , 2; X X X I I I , 179; X X X V I I , G; X X X I I I , 1271; X V I , 5; X V I , 1000; X V I , 22; X L I V , 31)9); d Dummerstorf, Krs. Rostock. l'¡ nat. Gr. 20*

Abb. 84

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 3: a, c, e, f Teterow (XVI, 3; I, 2541; XLV, 2190; X X X I I I , GIG); b, d Rachow, Krs. Güstrow. % n a t . Gr.

Abb. 85

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 4. a — d Vipperow, Krs. Röbel; e Mecklenburg, Ivrs. Wismar. y3 nat. Gr.

Abb. 86

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 4: a Quetzin, Ivrs. Lübz; b—g Yipperow, Ivrs. Röbel; h Neubrandenburg (Fischerinsel); i Mölln, Krs. Altentreptow. y3 nat. Gr.

Abb. 87

V i p p e r o w e r G r u p p e . Profile d e r R e i h e 5: a D a m m , K r s . R o s t o c k ; b Dinnies, K r s . L i i b z ; c Flessenow, K r s . S c h w e r i n ; d, g, i Quetzin, K r s . L i i b z ; e W a n z k a , K r s . N e n s t r e l i t z ; f, h Mecklenburg, K r s . W i s m a r , i : : n a t . Gr.

Abb. 88

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 5: a, g Quetzin, Krs. Lübz; b, c, e, h, i Mecklenburg, Krs. Wismar; d Flessenow, Krs. Schwerin; f Rostock. % nat. Gr.

Abb. 89

Vipperower Gruppe. Profile der Reihe 6: a, b Mecklenburg, Krs. Wismar; c Rostock; d—f Sülten, Krs. Malchin. y3 nat. Gr.

21

Abb. 90

Abb. 91

Schalen der Garzer Gruppe: a — d Kowall, Krs. Putbus. % nat. Gr.

Abb. 92

Schalen der Garzer Gruppe: a Serrahn, K r s . Neustrelitz; b, e Teterow (XI, 443; X , 685); d Neppermin, Krs. Wolgast; e Kowall, Krs. Putbus. y3 nat. Gr.

Abb. 93

Schalen der Garzer Gruppe: a Waren; b, g Xeterow (XLI, 251; XLIII, 1341); c Werder,^Krs. Bergen; d Garz, Krs. Putbus; e Karnitz, Krs. Putbus; f Dahmen, Ivrs. Teterow. % nat. Gr.

Abb. !K

Abb. 95

Verschiedene B o d e n z e i c h e n : a — d , f, h, 1 T e t e r o w ( X X X X , 275; X L I , 4083; X L I V a, 785; X L I V , 691; X I V , 40; X , 37; X L I V , 1270); e Vipperow, K r s . R ö b e l ; g W a r e n ; i Stowe, K r s . W i s m a r ; k T e t e r o w ; m Drieberg, K r s . Schwerin. n a t . Gr.

Abb. 96

Verschiedene B o d e n z e i c h e n : a B e r g e n ; b, h, i T e t e r o w ( X X X I V d, 85; X I , 679; X X X X , 98); c K r a k o w , K r s . G ü s t r o w ; d Weisdin, K r s . N e u s t r e l i t z ; e Alt B u k o w , K r s . W i s m a r ; f M e c k l e n b u r g ; g T e t e r o w ; k Vipperow, K r s . R ö b e l ; 1 S c h a r p i t z , K r s . P u t b u s ; m Quetzin, K r s . Li'ibz. % n a t . Gr.

P l ä t z e mit. slawischen Fluiden in .Mecklenburg: Q B u r g w a l l , •

Siedlung, f

Abb. 07

Ciub,

¡Seliatzfuncl. Die punktierten Linien bezeichnen (lie Kreisgrenzen,

Tafel I

Menkendorfer Gruppe: 1 Feldberg, Krs. Neustrelitz; 2 Sülze, Krs. Rostock Etwa "'/r, nat. Gr.

Tafel II

Menkendorjer

Gruppe:

1 Schönlage, Etwa

Krs. Sternberg 'Vi nat.

Gr.

; 2 Warin,

Krs.

Wismar

Tafel

Woldegker Gruppe: 1 Waren '/., nat. Gr.

Feldberg er Gruppe: 2 Bobzin, Krs. Lübz "Vr, nat. Gr.

III

Tafel

Feldberger Gruppe: \ Sukow, Krs. Teterow; 2 Neubrandenburg (Ravensburg); 3, 6 Rothemühl, Krs. ückerrnünde; 4 Quadenschönfeld, Krs. Neustrelilz; 5 Feldberg, Krs. Neustrelitz; 7-9 Neubrandenburg (Bacherswall) nat Gr.

IV

Tafel V

Fresendorfer

Gruppe:

1, 3 - 6 Fresendorf, Krs. Rostock; 2 Viervitz, Krs. Putbus; 2

/;! nat. Gr.

7 (Sonderform)

Wotdegk, Krs. Strasburg

Tafel

Bobzìner

Gruppe:

1 Reetzow, '/-, nat. Gr.

Krs.

Wolgast

2 (Sonderform)

Friederikenskrug, *'/- nat.

Gr.

Krs.

VI

Neustrelitz

Tafel

ßobziner

Gruppe:

1 J asm und, Krs. Bergen; 2 Dumgenevitz, Etwa '"'/'- nat. Gr.

Krs. Putbus

VII

Tafel

Bobziner Gruppe:

1 Bergen; 2 Scharpitz, Krs Etwa '/.> nat. G r

Putbus

Vili

Tafel IX

Bobziner Gruppe1 Küsserow, Krs. Teterow; 2 Stargard, Krs. Neubranäenburg Etwa •'/.-, nat. Gr.

Tafel

Bobziner Gruppe: 1 Kobrow, Krs. Güstrow; 2 Stove, Krs. Wismar '/- nat. Gr.

X

Tafel XI

Bobziner

Gruppe:

1 Bobzin, nat. Gr.

Krs. tübz

Kowall Gruppe:

2 Stove, Krs. Wismar

Etwa 7;, nat. Gr.

Tafel

Woldegker

Gruppe:

1 Woldegk,

Krs. Strasburg;

2, 3 Teterow nat.

Gr.



Teterower

Gruppe:

4, 5

Teterow

XII

Tafel

Kowall

Gruppe:

1 Ramin,

Krs.

Etwa 7- nat. Gr.

Pasewalk

Vipperower

Gruppe:

2 Ramin,

Etwa 7- nat. Gr.

Krs.

XIII

Pasewalk

Tafel

Kleinformen: 1 Boehfendorf, Krs. Ribnitz-Damgarten; a

XIV

2 Alt Barielsdorf, Krs. Rostock; 3 Teterow

/3 nat. Gr.

Tafel

Kleinjormen:

1 Heidhof, Krs. Bergen; 2 Ostmecklenburg; Etwa V-, nQt- Gr.

3 Rügen

XV

Tafel

Vipperower

Gruppe: Etwa

1, 2 Teterow x

j.> nat. Gr.

(XV/, 2,

3)

XV/

Tafel

Vipperower Gruppe: 1 Rehna, Krs. Gadebusch; 2 Neuhaus, Krs. Strasburg Etwa '/•_» Gr.

XVII

Tafel XVIII

Vipperower

Gruppe:

1 Dummerstorf, '/., nat. Gr.

Krs.

Rostock

Teterower

Gruppe:

2 Damm,

'/._, nat. Gr.

Krs.

Rostock

In der gleichen Schriftenreihe

erschienen unter

anderem:

Vom gleichen A u t o r :

PRITZIER EIN URNENFRIEDHOF DER SPÄTEN RÖMISCHEN KAISERZEIT IN MECKLENBURG 1955 • 270 Seiten • 530 Abbildungen • 8 Tafeln • 11 Deckblätter • 1 36 Seiten Tabellen • 4° • DM 39,—

Grundkarte

Die Arbeit enthält Berichte über F u n d e aus dem bisher bedeutendsten Urnenfriedhof der späten Germanenzeit Mecklenburgs (3. bis 5. J h . ) . Es gelang, innerhalb des Friedhofs drei Gruppen von Gräbern festzustellen, die sich räumlich und zeitlich klar voneinander abheben. Auf diese Weise war es möglich, die typologische und chronologische Einordnung der 4500 F u n d s t ü c k e aus den r u n d 2000 Gräbern mit großer Genauigkeit durchzuführen. Durch diesen U m s t a n d gewinnt Pritzier eine grundlegende Bedeutung f ü r die zeitliche Einordnung der germanischen Funde Nord- und Mitteldeutschlands innerhalb der späten römischen Kaiserzeit. *

WALTHER

SCHULZ

LEUNA EIN GERMANISCHER BESTATTUNGSPLATZ DER SPÄTRÖMISCHEN 1953 • 96 Seiten • 97 Abbildungen

• 12 Tafeln • 4° • DM

KAISERZEIT

27,—

Die Gräber von Leuna aus dem 4. J a h r h u n d e r t s t a m m e n aus der Zeit, in der die Germanen das Erbe des Römerreiches zu übernehmen beginnen. Die fürstlich reiche Ausstattung deutet auf Verbindungen mit dem provinzialrömischen W e s t e n ; weitere Zusammenhänge weisen in das Ostseegebiet, in die Donauländer und in das südöstliche E u r o p a . Wir erhalten Einblicke in die Lebensverhältnisse eines germanischen Hofes, in die Bestattungsbräuche vornehmer Sippen, in ihre auswärtigen Beziehungen und in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit. Die Bearbeitung der Tierbeigaben von D r . O. F. Gandert und Prof. Dr. H. H . Wundsch geben Aufschlüsse über Speise und Opferbrauch; Prof. Dr. Dr. H . Grimms Untersuchungen an Menschenresten sind anthropologisch und medizinisch wichtig. „...Die Behandlung des Fundstoffes von Leuna durch Schulz ist außerordentlich sorgfältig und greift auch Fragen über Grabsitten und gesellschaftliche Schichtung auf die besonnen und zurückhaltend betrachtet werden. Wichtig sind von den Beilagen vor allem der Abschnitt über Säugetier- und Vogelreste durch Gandert und die Bestimmung der Fischreste durch Wundsch, die beide einen Einblick in den Küchenzettel dieser Zeit geben, aber auch durch religions- und gesellschaftsgeschichtliche Bemerkungen neue Wege für die Bearbeitung ähnlichen Fundstoffes bieten." (Nassauische Annalen, Wiesbaden) Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten

A K A D E M I E - V E R L A G



B E R L I N

WO S SIDL O-TEUCHERT

MECKLENBURGISCHES WÖRTERBUCH Im der Deutschen Akademie aus den RICHARD

Auftrage der Wissenschaften

zu

Berlin

Sammlungen WOSSIDLOS

und aus eigenen Ergänzungen

bearbeitet und herausgegeben von

HERMANN

TEUCHERT

In Arbeitsgemeinschaft mit dem Karl Wachholtz Verlag, Neumünster

Das Mecklenburgische Wörterbuch gehört in die Reihe der großen wissenschaftlichen Mundart-Wörterbücher, wie sie in den meisten Gebieten Deutschlands im Entstehen begriffen oder abgeschlossen sind. Für die germanistische Forschung ist es erforderlich, diese grundlegenden Nachschlagewerke f ü r alle Teile Deutschlands zu schaffen, wobei die Akademie der Wissenschaften seit mehr als 40 J a h r e n die Arbeiten u n t e r s t ü t z t . Vor 1945 erschienen von dem Mecklenburgischen Wörterbuch bereits der 1. B a n d und zwei Lieferungen des 2. Bandes. Leider wurde jedoch die zweite Lieferung seinerzeit vernichtet, so d a ß sie j e t z t erst mit einigen Ergänzungen im Neudruck erschienen ist. Die bisherigen Bezieher des Werkes finden somit den Anschluß an die bereits früher herausgegebenen Teile. Auch die bisherige Anlage des Buches bleibt unverändert. Lieder, Reime, Rätsel, Sprichworte sowie die gebräuchlichsten Redewendungen gesellen sich zu der Alltags- wie der literarisch verwerteten Sprache, ohne d a ß dabei die Unterschiede zwischen volkstümlicher Redeweise und dem Gebrauch der gehobenen oder Fachsprache verwischt würden. Genauso werden der Rechtsbrauch, Wirtschaftsformen und Einrichtungen des bäuerlichen oder handwerklichen Lebens neben vielen anderen Ausdrucksformen jeder Art berücksichtigt. Die Sprachzeugnisse reichen von der Zeit der mittelalterlichen U r k u n d e n bis zur Gegenwart, wobei die Sammelschätze Richard Wossidlos aus einem halben J a h r h u n d e r t in das Werk übernommen wurden.

Jede Lieferung

des Werkes umfaßt

64 Seiten DM 10 —

mit zahlreichen

Abbildungen

In unserem Verlag liegen bisher v o r : 11. bis 13. Lieferung In Vorbereitung: 14. und 15. Lieferung Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten

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