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German Pages 58 [56] Year 2010
Die Metrischen Stücke des Buches Jeremia
Analecta Gorgiana
191
Series Editor George Anton Kiraz
Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.
Die Metrischen Stücke des Buches Jeremia
Carl Heinrich Cornili
1 gorgias press 2010
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in 1901 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010
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ISBN 978-1-60724-287-1
ISSN 1935-6854
This is a facsimile edition of the book published under the same title by J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig, 1901.
Printed in the United States of America
Vorwort. Die aut den folgenden Blättern gebotene Publication bedarf nach zwei Seiten bin der Erklärung: einmal, dass sie überhaupt erscheint, und dann wegen der Form in welcher sie erscheint. Sie ist gewissermassen ein als Manuscript gedrucktes Stück meiner Personalakten, zu dessen Veröffentlichung schwerwiegende Gründe mich veranlasst haben. Auf Paul Haupts Aufforderung erklärte ich mich im Sommer 1890 bereit, für die Regenbogenbibel das Buch Jeremía zu bearbeiten: es war dabei die Bedingung, dass bis zum 1. Juni 1892 das druckfertige Manuscript in den Händen des Verlegers sein sollte. Erst im Spätherbst 1891 konnte ich mich an die Arbeit machen und auch da nur unter erschwerenden Umständen;, meine Bitte um Verlängerung des Termins für die Ablieferung musste von Seiten der Redaction abschlägig beschieden werden, und so wanderte denn das Manuscript am 29. Mai 1892 nach Leipzig. Es war mir gegangen, wie Wellhausen bei seiner Bearbeitung des Psalters (s. Skizzen und Vorarbeiten Heft VI S. 163): ich hatte mir über die eigentliche Absicht des Unternehmens eine nicht ganz zutreffende Vorstellung gebildet. Ich hatte geglaubt, die Regenbogenbibel solle wesentlich ein „Bibelwerk für die Gemeinde" sein, bestimmt, der Gemeinde auf Grund des gegenwärtigen Standes der alttestamentlichen Wissenschaft einen lesbaren und möglichst verständlichen Bibeltext in die Hand zu geben, und so hatte ich denn bei meiner Behandlung Jeremias von radicaleren Eingriffen Abstand genommen, mich vielmehr darauf beschränkt, die gröbsten Fehler und offenbaren Sinnlosigkeiten des überlieferten Textes zu berichtigen und mich bei mancher „lesbaren" Passage beruhigt, die ich bei einer Textesbearbeitung wie die in meinem Ezechiel niemals hätte durchgehn lassen: wären mir Lieferungen der Regenbogenbibel wie etwa Buddes Samuel oder Cheynes Isaiah bekannt gewesen, oder hätte ich sie voraus ahnen können, so würde ich natürlich auch bei Constituierung des Jeremía-
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textes ganz anders vorgegangen sein. Der Druck des Textes liess dann noch 2 V2 Jahre auf sich warten; er erschien erst im Herbst 1894 und war damals bereits durch die inzwischen veröffentlichte prächtige Arbeit Giesebrechts in der Nowackschen Sammlung antiquiert: eine nachträgliche Umarbeitung meines Manuscripts, welches gar nicht mehr in meinen Händen war und dessen Drucklegung ich stündlich erwarten musste, auf Grund des Giesebrechtschen Commentars war- ausgeschlossen. Und in jene kritische Zeit fiel auch noch die Revolution der ganzen alttestamentlichen Exegese, welche die in Fluss kommende und nicht länger mehr ignorierbare metrische Frage hervorrief: ich brauche nur Duhms Jesaja und Gunkels Schöpfung und Chaos zu nennen! War es noch 1891 löbliche Zurückhaltung und weise Vorsicht, bei der Constituierung eines hebräischen Textes nur mit der 1882 von Budde entdeckten und evident nachgewiesenen „Kinastrophe" zu rechnen, so musste schon einige Jahre nachher ein derartiges Vorgehn geradezu als pflichtwidrig bezeichnet werden. Auch dies ein Grund mehr, mit meinem gedruckten Jeremiatexte herzlich unzufrieden zu sein. Da stellte im Juni 1899 Paul Haupt mir anheim, meine Übersetzung und Erklärung Jeremias für die demnächstige Drucklegung noch einmal einer Revision zu unterziehen, und als ich ihm offen bekannte, dass ich als ehrlicher Mann meinen Text selbst nicht mehr aufrecht halten könne, entband er mich förmlich von demselben: ich solle in meiner Ubersetzung den Text ausdrücken, den ich im Jahre 1899 gegeben haben würde, wenn ich jetzt erst den hebräischen Text ganz neu zu constituieren gehabt hätte; die Abweichungen dieses Textes von dem früheren sollten dann in der Form von Addenda und Corrigenda auf einem besonderen Bogen dem im Jahre 1894 gedruckten beigeheftet werden. Die Arbeit müsse aber bis zum 15. October fertig sein. Da machte ich mich denn mit Feuereifer ans Werk. Ich hatte inzwischen stets am Jeremia weiter gearbeitet und auch für die metrische Frage einen mächtigen Anstoss erhalten. Im Sommersemester 1899 legte ich nämlich den Übungen meines alttestamentlichen Seminars die Weissagungen des Buches Jeremia gegen die fremden Völker zu Grunde und hatte bei dieser Gelegenheit eine Reihe von frappierenden metrischen Beobachtungen ge-
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macht, die naturgemäss dazu drängten, sie an dem übrigen Buche Jeremia zu prüfen und zu controlieren. In der That konnte ich am 14. October 1899 das zu einem völlig neuen gewordene Manuscript absenden in der Hoffnung, dass nun bald der Druck erfolge. Am baldigen Drucke desselben hatte ich nämlich ein dringendes persönliches Interesse. E s war allgemein bekannt, dass für den Siebeckschen Kurzen Handcommentar zum Alten Testament kein Geringerer als Bernhard Duhm den Jeremia erklären werde und durch freundliche Mitteilung von competenter Seite hatte ich erfahren, dass das Erscheinen dieser Bearbeitung im Jahre 1901 zu erwarten sei. Dass Duhm auch bei seiner Behandlung des Buches Jeremia der metrischen Frage besondere Sorgfalt zuwenden werde, war vorauszusehen, und da ich mir bewusstbin, mit Duhm den Ausgangspunkt zuteilen, so hätte es schon höchst seltsam zugehn müssen, wenn wir beide nicht — namentlich bei intact erhaltenen Stellen — vielfach zusammengetroffen .wären. In einem solchen Falle gilt aber das arabische Sprüchwort pJüLXiJJ (_L*iftJ!, und es ist daher gewiss menschlich begreiflich, wenn ich nicht mit meiner längst abgeschlossenen und fertig daliegenden Arbeit, die bereits im Herbst 1899 hätte gedruckt werden können, ins Hintertreffen geraten wollte. Allein Monat auf Monat verrann, ohne dass etwas erfolgte, und als das J a h r 1901 ins Land gekommen war, wurde mir auf eine directe Anfrage der Bescheid, dass der Druck vorläufig überhaupt noch nicht in Angriff genommen werden könne: dafür ermächtigte mich Paul Haupt aber, meinen metrisch reconstruierten Text einstweilen hebräisch zu veröffentlichen. Diesen Ausweg ergriff ich natürlich mit Freude, und da es sich als nicht möglich erwies, ihn in der erforderlichen Frist in einer Zeitschrift zu bringen, entschloss ich mich für eine Veröffentlichung in Buchform. Dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Hinrichs'schen Buchhandlung verdanke ich die Möglichkeit, diesen Plan in so ansprechender Form ausführen zu können. Da drohte ein neues Hindernis. Als ich Ende März eben damit beschäftigt war, mein Material zum Zwecke der Drucklegung noch einmal einer letzten Revision zu unterziehen, gingen mir durch die Güte des Verfassers Eduard Sievers1 „Studien zur hebräischen Metrik" zu, und damit trat an mich die ernste
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Frage heran, ob ich unter diesen Umständen nicht ganz von meiner Veröffentlichung absehen müsse. Aber doch habe ich es nicht gethan, sondern lasse sie in Gottes Namen ausgehn. Ich gebe ja nur ein „Aktenstück", und es mag immerhin von Interesse sein, festgestellt zu sehen, wie sich die metrische Reconstruction des Buches Jeremia unabhängig yon Sievers bei zwei verschiedenen Bearbeitern ausnimmt: bis einmal über die Fragender hebräischen Metrik eine Einigung erzielt ist, wird noch geraume Zeit verstreichen, denn so fascinierend auch die prinzipiellenAuseinandersetzungen Sievers' sind — dass ihre Anwendung auf die hebräische Metrik rasch sich allgemeine Anerkennung erringen wird, möchte ich nicht mit Sicherheit prognostizieren. Ich gebe blossen hebräischen Text ohne jede auch noch sokurze oder nur andeutende Erklärung, da ich in Bälde Gelegenheit haben werde, mich ausführlich und mit voller Begründung über alle diese Dinge zu äussern: einstweilen muss der Text für sich selbst sprechen. Nur über die Stelle 813 darf ich mich nicht völlig in Schweigen hüllen. Ich hatte 1891 nach LXX die verzweifelten Worte DT"ü£i Dilb 'Jfliil gestrichen, überzeugte mich aber, dass sie für die Structur des Verses unentbehrlich seien. Die an sich durchaus ansprechende Eroendation Giesebrechts CT223 0!"6 'jrX-', steht und fällt mit seiner Lesung der Anfangsworte des Verses als OE-CX nci?, welche für mich unannehmbar ist. Vielmehr war in dem "¡fi&il ein verdorbenes zu suchen, und in dem rätselhaften ai"ü5>i musste irgend ein Nomen stecken. Aber welches? Das konnte nur eine sorgfältige Erwägung des Bildes selbst an die Hand geben. Die Fruchtbäume sind kahl und entlaubt, ohne Frucht, ohne Blatt. Aber ein solcher Baum hat die Fähigkeit, neue Blätter und Früchte zu treiben, und wenn der himmlische Gärtner ihn aufgab, so musste auch diese Fähigkeit in ihm erstorben sein, und der Ausdruck dieses Gedankens war in den fraglichen Worten zu suchen. Die Endung Ol deutet auf eine Pluralendung Oi; aber QiJS, und etwa ö^lTao, welches graphisch am nächsten gelegen hätte, passten sachlich nicht, weil das erstere ausschliesslich dem Feigenbaume, das letztere ausschliesslich dem Weinstocke eignet: auch wäre die Pluralform O^TOD nicht ohne Weiteres statthaft
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gewesen. So blieb von dem bekannten Bestände der hebräischen Sprache nur die Wurzel toifl. Da aber weder im Späthebräischen, noch in einer der verwandten Sprachen eine Bildung dieser Wurzel mit concreter Bedeutung nachweisbar ist, so musste auch hier auf die Pluralendung 5 S verzichtet, und um wenigstens ein i zu retten, trotz aller graphischen Bedenken ira^F! „das Knospen" „die Fähigkeit, Knospen zutreiben" geschrieben werden: die absolut nicht zu beanstandende Form ftütlrt giebt Buxtorf ausdrücklich als späthebräisch an, während Levy allerdings nur t::n und kennt. Da die Arbeit ihrer Entstehung nach lediglich eine Verbesserung und Ergänzung des Textes der SBOT ist, so habe ich auch die dort befolgte Anordnung der einzelnen Teile beibehalten: ich konnte das um so eher, als ich diese chronologische Anordnung auch jetzt noch in allen Hauptpunkten für richtig halte. N u r über die Capitel 30 und 31 habe ich inzwischen meine Ansicht wesentlich modifiziert. Ich habe mich nämlich überzeugt, dass Capitel 30 ganz und 3138—«> preisgegeben werden müssen, und dass in Bezug auf 312—2a, wo ich jetzt nur noch 312—5 9b 15—20 und 21b als ursprünglich anerkennen kann, Ewald und Graf richtig gesehen haben, so dass ich dies Stück hätte hinter 3 6-16 stellen, auf jeden Fall der früheren Zeit Jeremias zuweisen müssen. In den Orakeln gegen die fremden Völker, namentlich in Cap. 48, war noch gründlicher aufzuräumen, als ich schon 1891 gethan hatte: dagegen hat Giesebreclit überzeugend nachgewiesen, dass die von mir nach Stades Vorgang erfolgte Athetierung von 520—22 in ihrem ganzen Umfange nicht aufrecht zu halten sei; auch den Vers 410, den ich wahrlich nicht leichten Herzens, sondern nur unter dem überwältigenden Eindrucke, dass er in seiner überlieferten Gestalt nicht ursprünglich sein könne, ausgeschieden hatte, habe ich in Giesebrechts schöner Herstellung wieder aufgenommen. Ich habe jetzt noch das Ergebnis meiner Untersuchungen über die Metrik des Buches Jeremia kurz darzustellen. Dass, verglichen mit den älteren Meistern prophetischer Rede wie Arnos und Jesaja, Jeremia eine Auflösung oder doch mindestens Lockerung der Form zeigt, ist der unwillkürliche Eindruck, den
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man beim Lesen seines Baches empfängt, und dieser Eindruck hat auch das ästhetische Urteil über Jeremia bestimmt, welches meist sehr abschätzig lautet. Das ist nicht ohne Grund; aber um ein sicheres Urteil zu gewinnen, muss man sich darüber klar werden, worin diese Lockerung der Form sich denn nun eigentlich zeigt. Jeremia etwa einfach unter die Prosaiker werfen geht absolut nicht: dazu ist sein ganzes Empfinden viel zu poetisch, seine ganze Ausdrucks weise viel zu lyrisch. Der Eindruck der Minderwertigkeit Jeremias in Bezug auf die künstlerische Form hat zwei Gründe. Einmal spielt bei ihm das eine verhältnismässig grosse Rolle, was Gunkel im Gegensatze zur streng metrisch gebundenen Poesie als „rythmische Prosa" bezeichnet. Reine Prosa ist in den auf den Propheten selbst zurückgehenden Teilen des Buches, soweit sie nicht einfach erzählend sind, wie etwa Cap. 35, nichts, sondern überall in den nicht metrischen Stücken haben wir solch „rythmische Prosa". Und in den metrischen Stücken herrscht beim Bau der einzelnen Stichen grosse Freiheit. Zweihebige Stichen sind, nicht nur als zweites Glied der Kinastrophe, so häufig, und selbst vierhebige Stichen so wenig selten, dass wir schliessen müssen: f ü r J e r e m i a w a r die G l e i c h h e i t d e r e i n z e l n e n S t i c h e n n i c h t f o r m a l e s G r u n d g e s e t z s e i n e r M e t r i k , er h a t viel-: m e h r — m o d e r n g e r e d e t — in „ K n i t t e l v e r s e n " g e d i c h t e t — natürlich in dem literarhistorischen Sinne des Wortes, nach welchem auch der erste Teil des Faust in „Knittelversen" gedichtet ist: die jeremianische Poesie überall auf correcte Kinastrophen oder gleichmässige dreihebige Stichen bringen zu wollen, wäre eben so, als wenn man in majorem Goethii gloriam den ersten Teil des Faust in lauter gleichlange Verse und in lauter regelmässige Reimpaare umemendieren wollte. Aber was ich hier als Grundgesetz für Jeremias Metrik aufstelle, ist ja nach Gunkel vielmehr das Charakteristikum der „rythmischen Prosa", „die zwar das logische Verhältnis, das zwischen den Halbversen der Poesie obwaltet, und die erhabene Diction mit der Poesie gemein hat, die Zählung der Hebungen aber fallen lässt"! So kämen wir also doch, mit Ausnahme von vielleicht ein paar in Kinastrophen abgefassten lyrischen Intermezzi®, bei
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Jeremia nicht über „rythmische Prosa" hinaus? Allerdings, und zwar c h a r a k t e r i s i e r e n sich die m e t r i s c h e n S t ü c k e s e i n e s B u c h e s als s o l c h e d u r c h den S t r o p h e n b a u . Gerade in denjenigen längeren zusammenhängenden Teilen, bei welchen man unbedingt das Gefühl hat, sich im Bereiche der Poesie zu befinden, gruppieren sich nämlich die allerdings im Einzelnen sehr frei behandelten Stichen so regelmässig zu Tetrastichen, und diese Tetrastichen wieder so regelmässig paarweise zu Oktastichen, dass hier jeder Zufall ausgeschlossen ist, wir vielmehr unbedenklich behaupten dürfen: Das O k t a s t i c h , der a c h t t e i l i g e K n i t t e l v e r s , i s t die m e t r i s c h e G r u n d f o r m d e r j e r e m i a r i i s c h e n D i c h t u n g . Und deshalb ist mir auch der Strophenbau das Kriterium zur Unterscheidung metrischer Stücke und blosser rhythmischer Prosa gewesen: als metrisch habe ich nur solche Partieen anerkannt, wo sich fortgesetzt regelmässiger Strophenbau ergab, während ich alles Übrige der rhythmischen Prosa zugewiesen und also hier von der Behandlung ausgeschlossen habe. Den Übergang von metrischen Stücken zur rhythmischen Prosa habe ich durch drei Sterne bezeichnet. Ich schmeichle mir, dass gerade diese Selbstbeschränkung, welche nur mit sicherem Materiale arbeitet und sich bescheidet, auch einmal nicht zu finden, was sie gesucht hatte, meinen Ergebnissen zur Empfehlung dienen wird. Auch vereinzelte correcte Tetrastiche wie 110 r - o b s * - bsn s n a n by »IÜ&I nissbi
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konnten mich nicht davon abhalten, sie und ihre Umgebung zur rhythmischen Prosa zu zählen, weil eben ein regelmässig durchgeführter Strophenbau nicht vorhanden und ohne die haarsträubendste Gewaltsamkeit nicht zu erzwingen war. Am sauersten
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ist es mir gefallen, die ominösen drei Sterne hinter 2317 zu setzen, obwohl wir im weiteren Verlaufe des Capitels noch drei schöne Tetrastiche, 22 -D-; v w ' srrbbyts
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haben: aber auch hier war der Thatbestand zu mächtig. Ich habe für den jeremianischen Strophenbau nur Tetrastiche in Ansatz gebracht: ich muss aber noch ein Wort über Tristiche sagen. Da das erste sichtlich in gehobener Rede abgefasste Stückchen des Buches Jeremia, ls "pr-sni p n a i-.zx m a n v r e - p n DITIÜ s i n V n n : =1-33 ein unverkennbares Tristichon ist, so hatte ich auch in dem weiteren Buche Tristiche zu finden erwartet. Aber diese Erwartung hat sich nicht erfüllt Ganz in Tristichen abgefasst ist nur die allgemein als unecht zugestandene Perikope IO2-16, wo die Erkenntnis des Versbaues mit Einem Zauberschlage Licht in das besonders complizierte und verworrene Stück brachte. Zwei Tristiche hintereinander schienen 31 29 u. 30 vorzuliegen; doch war bei Vers 30 die Sache nicht einwandfrei und es gelang so leicht, sie auf Tetrastiche zu bringen, dass ich diesen Ausweg vorzog. Lange habe ich geschwankt, ob nicht, wenn man für 22 is die sich selbst empfehlende Lesart der LXX nrn c - s n iin ms? -in ib n&Di xb T i s - n ib -r-n sbi
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annahm, 2217-19 als drei Tristichen anzusetzen seien; aber auch hier war f ü r die Verse 17 u. 19 die Sache nicht einwandsfrei, u n d bei der Unsicherheit der Ü b e r l i e f e r u n g in Vers 18 schien es m i r r i c h t i g e r , ganz 2217-19 der r h y t h m i s c h e n P r o s a zuzuweisen, welche j a gerade in Cap. 22 stets mit streng metrisch gebauten Stücken wechselt. D a g e g e n in 2017 u. 18 lag der F a l l so evident, dass ich zwei Tristiche hintereinander anerkennen musste, obwohl ich sie als einen bösen P f a h l im Fleisch e m p f a n d ; aber sie wegzuemendieren hatte ich nicht den M u t und w e g e n i h r e r das ganze Stück 2014— is der r h y t h m i s c h e n Prosa zu ü b e r a n t w o r t e n k o n n t e ich auch n i c h t übers H e r z bringen. Eine besondere Schwierigkeit machte 8 5—17. H i e r ergaben nämlich die Verse 5 s u. 7 drei glatte Hexastichen, w ä h r e n d sich nach A u s s c h e i d u n g des metrisch verdächtigen u n d sachlich überflüssigen Verses 16b die Verse 8 - i o a 13-17 zu vier prachtvollen Oktastichen gruppierten. Aber trotz kleiner U n b e q u e m l i c h k e i t e n in der A b g r e n z u n g habe ich doch schliesslich auch hier überall Oktastiche angenommen. Die W i c h t i g k e i t u n d E r g i e b i g k e i t der metrischen U n t e r suchung hat sich mir a u c h bei Jeremia überall a u f g e d r ä n g t . So h a t beispielsweise die metrische Analyse die zuerst von Stade geforderte Loslösung des Stückes 3ß-i8 aus dem Z u s a m m e n h a n g e des Capitels 3 u n d die von mir vollzogene A t h e t i e r u n g der Verse 41-2 über jeden Zweifel erhoben. E i n wesentliches H ü l f s mittel bei diesen U n t e r s u c h u n g e n war die LXX, welche in zahlreichen Fällen genau das bot, was die metrische Analyse erschlossen h a t t e u n d fordern musste. N a m e n t l i c h war mir die B e o b a c h t u n g frappierend, dass die im B u c h e J e r e m i a b e k a n n t l i c h verhältnismässig seltenen Überschüsse des alexandrinischen Textes über den palästinensischen meistens metrisch sehr w i l l k o m m e n , o f t geradezu unentbehrlich waren. V g l . Stellen wie 228 u. 29, 4 26, 5 i u. 12, 8 1 6 u. 21, 9 1 1 , 104 u. 20, 147, 494. Von den unechten Stücken sind Cap. 30 u n d die secundären Bestandteile von Cap. 31, sowie das grosse Orakel gegen Babel 50—51 metrisch genau wie die echten Stücke Jeremias in achtzeiligen Knittelversen g e b a u t . Ich habe deshalb auch in Cap. 51 die Verse 15-19 r u h i g ausgeschieden, da der ursprüngliche V e r -
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fasser jenes Orakels nicht wohl selbst in seine regelmässigen Oktastiche ein Stück in Tristichen eingeflickt haben kann, sowie in Cap. 50 den Vers 46 der sich leicht als später aus der Parallelsteile 4919 nachgetragen erklärt. Fehlende Stichen oder deren Teile sind durch Gedankenstriche, unverständliche durch Punkte bezeichnet. Möchte mein „Aktenstück" sich erweisen als eine Förderung für das Verständnis des menschlich anheimelndsten aller Prophetenbücher, welches keinen loslässt, der sich einmal in ihm eingelebt hat. Breslau, den 26. April 1901.
C. H. Cornill.
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Cap. 4, 22 — 5, 24.
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