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German Pages 124 [128] Year 2010
Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Origens
Classics in the History of Early Christian Literature 18
Classics in the History of Early Christian Literature brings back into print book-length standard texts and research monographs on the earliest literature of Christianity. Classic editions of the works of the Fathers of the Church, translations into modern languages, critical monographs on individual texts, and surveys of the ancient literature have all been done; they are often referred to; but many of them are difficult for a modern reader to access, as they moulder in the pages of periodicals of limited circulation or availability.
Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Origens
Erich Klostermann
1 gorgias press 2010
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in 1897 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010
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ISBN 978-1-61719-275-3 Reprinted from the 1897 Leipzig edition.
Printed in the United States of America
VORWORT. .Superest ut novam Origenis editionem surnmo opere desiderari dicam, qui ad Origenein seiam redire i'ere omnia quae non adpsalmorum tantum expositionem, sed ad universorum biltliorum interpretationein pertincntia in ecclesia et orientali et occidontali per ooto saeeula proieruntur. LAGAEDE, jXovne jisalterii gmeci specimen S. G.
edltionis
Die folgende Untersuchung ist mit mehreren Unterbrechungen in Kiel, Berlin und wiederum Kiel geschrieben und korrigiert worden. Während der Zeit der Drucklegung konnte '-h die römischen Bibliotheken, auf sieben Wochen besuchen, wodurch die Nachträge und Berichtigungen, die ich bitte nicht zu übersehen, in erheblichem Maasse anwuchsen. Dass die Abhandlung über ein an sich so speziell scheinendes Thema einen solchen Umfang erreicht hat, liegt doch in der Natur der Sache. Teils nämlich waren die zu erörternden Fragen recht schwierig, wie die nach der ursprünglichen Zahl und der Zeit derHomilien, teils mussten sie einmal gründlich behandelt werden, um bei ähnlichen Fällen in Zukunft kurz abgethan werden zu können. Hierher gehörte die Untersuchung über die Katenen zu den Propheten und die Beantwortung der Frage, wieviel uns die Übersetzungen des Hieronymus und seine Kommentare nützen können. Was ich zu diesem Punkte habe beitragen können, macht natürlich nicht den Anspruch auf absolute Neuheit oder Vollständigkeit. Offene Thüren einrennen zu wollen, war jedoch auch nicht meine Absicht. W a s die im Anhang abgedruckten, fast durchweg noch nicht bekannten, aber für die definitive Textgestaltung weniger wichtigen Katenenfragmente anlangt, so hoife ich in dem beigegebenen kritischen Apparat die richtige Mitte zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig getroffen zu haben. Uber einige Stellen der z. T. sehr schwer lesbaren .Pariser Handschriften, deren Kollation ich nicht revidieren konnte, sind mir nachträglich Zweifel
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K l o s t e r m a n n , Die Ü b e r l i e f e r u n g der .leremiahomilien des Orígenes.
aufgestiegen. Bedauerlicher noch ist es, dass ich erst dicht vor meiner Abreise aus Rom eine offenbar sehr wertvolle Katene auf der Bibliothek des Fürsten C H I G I fand. Eingehende Mitteilung über sie habe ich seitdem durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. FAUIJHABER, Z. Z. in Rom, erhalten; aber für den Text konnte sie nicht mehr benutzt werden. Doch werden diese Mängel in der Ausgabe der Homilien beseitigt werden. »Am Schluss schien mir ausser der Tabelle sämtlicher Katenenfragmente auch ein kurzes Sachregister angebracht. Die erforderlichen Bibliotheksstudien zu machen wäre mir ohne die bereitwillige Hilfe nicht möglich gewesen, deren ich mich von den verschiedensten Seiten her erfreuen durfte. Ganz besonders bin ich dem königlich preussischen Kultusministerium und dem akademischen Konsistorium der Universität Kiel für mehr als einmal gewährte Unterstützung, und Herrn Professor D. A . H A K N A C K für sachlichen Rat zu Danke verpflichtet. Wenn der Druck trotz der erwähnten erschwerenden Umstände leidlich genau ausgefallen ist, so verdanke ich das der gütigen Mitwirkung des Herrn Professors F. BOSSE und meines Yaters bei der Korrektur. Schliesslich möchte ich noch die weiteren W o r t e aus der angeführten Schrift P . DE LAGABDES hierhersetzen, die nahezu alles enthalten, wovon ein Herausgeber des Origenes überzeugt sein muss: oderant Origenem dum vivebat omnes qui inficetum et indoctum esse credere, mentiri öojftatevsiv, mundo maneipari prudentiä christianä uti vocare consueverant: iidem prohibere nequibant filios et nepotes quominus ex Origenis mortui libris vivendi et materiam et vigorem sumerent. nos autem qui ad aeterna tendimus, debemus hoc civi nostro Origeni, ut rerum aeternarum doctorem eum fuisse ostendamus numquam nominatum, auditum per saecula, molestum malis, angelorum bonorumque quotquot umquam fuere sodalem, errantem ut errare homines solemus, divino plane fervore ad optima quaeque amanda, intelligenda, labore et aerumnis et morte defendenda paratum. K i e l , 14. Juni 1897.
E. Klostermann.
INHALT. Seite
I. Die ursprüngliche Zahl der Homilien. Zeit und Ort der Entstehung IL Die griechischen Handschriften
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I IL Die lateinische Ubersetzung des Hieronymus
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IV. Die indirekte Überlieferung der Griechen V. Die indirekte Überlieferung der Lateiner VI. Anhang A: Die bei Delarue und Lommatzsch fehlenden Katonen-
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fragmente Anhang B: Tabelle aller dem Orígenes zugeschriebenen Fragmente aus der Jeremiakatene . . . Nachträge und Berichtigungen Register
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I. Die ursprüngliche Zahl der Homilien. Zeit und Ort der Entstehimg. Ü b e r die u r s p r ü n g l i c h e Z a h l d e r H o m i l i e n des O r i g e n e s z u m J e r e m i a 1 ) h e r r s c h t u n t e r den auf u n s g e k o m m e n e n N a c h r i c h t e n k e i n e Ü b e r e i n s t i m m u n g . H i e r o n y m u s , d e s s e n Z e u g n i s w o h l auf E u s e b s v e r l o r e n e n K a t a l o g a u s d e m d r i t t e n B u c h e d e r vita P a m p h i l i z u r ü c k g e h t 2 ) , z ä h l t in d e m z u m g r o s s e n Teile w i e d e r h e r z u s t e l l e n d e n B r i e f a d P a u l a m n a c h den drei m i r z u r V e r f ü g u n g s t e h e n d e n H a n d s c h r i f t e n 14 o d e r 24 H o m i l i e n zum J e r e m i a a u f 3 ) . 1) Über die Ausgaben vgl. Westcott DChrJB IV, 140 fl'.; Krüger, Gesch. d. altchr. Litt. S. 11(3 f. Im Folgenden wird Origenes nach (Band- und) Seitenzahlen bei Lommatzsch, Origenis opera omnia (zum Jeremia: tom. 15 Berol. 1843) angeführt; wo mein Text von dem Lommatzschs abweicht, ist er der der künftigen kritischen Ausgabe. Die übrigen Kirchenväter werden, wo nichts anderes angegeben ist. nach ilignes Patrologie zitiert. Zusätze in eckigen Klammern und gesperrter Druck rühren von mir her. 2) Harnack, Gesell, d. altchr. Litt. 1, XXX[V und Preuschen ebenda i, 333 ff. 3) Hieronymus erwähnt diesen die Werke des M. Terentius Varro mit denen des Origenes vergleichenden Brief de vir. inl. 54; doch schien er bis auf die in Rufins apol. 2, '20 erhaltenen Bruchstücke (auf Hier, geht auch Isid. Hisp. Etym. Vi, 7 zurück) verloren (in den Ausgaben ist der 33te Brief aus den Fragmenten zusammengeflickt), als P. Ritsehl 1847/S im Rhein. Mus. für Phil. NF VI, 481 ff. nach einem ungenauen Privatdruck des Sir Thomas Phillipps in Middlehill Kunde von einer Handschrift zu Arras gab, in der die Werke des Varro und Origenes noch ziemlich vollständig aufgeführt sind (vgl. auch Kitschis opuseula 111,419:. Auf diesem unzuverlässigen Grunde ruhte Redepennings Herstellungsversuch (Z. hist. Th. 15, 60 ff. 1851); Pitra, der nur Phillipps' Druck erwähnt, will zwar eine neue Rezension geben (Spie. Sol. III, I f. 311 ff. 1855s, hat von der Handschrift aber nichts weiteres gewusst; Westeott (DChrB IV, 104") keimt nur Phillipps-Redepenning; und auch noch Preusclien (a. a. 0 . S. 334 f.) druckt Texte u. Cntersucliimgen X. F. I, 3.
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Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Orígenes.
Wie wir gleich sehen werden, sind beides ganz unmögliche Zahlen. Und da er sich mit einer Verweisung auf diesen Brief in der Schrift de viris inlustribus') die Mühe der Wiederholung gespart, und eine dritte Gelegenheit von der Anzahl der Homilien zu sprechen 2 ) nicht benutzt hat, so bietet er uns keine Möglichkeit, die Zahl XIIII (XXIIII) zu verbessern, wenn man nicht mit freier Emendation XLIIII dafür schreiben will. 3 ) Der zweite Zeuge, Cassiodorius, dagegen berichtet de Inst, divin. lit. 3 4 ): den Text Pitras ab, während längst eine diplomatisch genaue W i e d e r g a b e der Handschrift existiert. Ritsehl selbst h a t sie im Index scholarum Bonnensium 1849/50 (auch opusc. III, 506 ff.) nach einer Abschrift A. Schleichers veröffentlicht. Danach findet sich im cod. 849 (Catal gén. d. mss. d. b i b l . publ. d. départements IY, 33U) membr. saec. XII/XIII der bibl. de la ville zu Arras auf etwas mehr als 150 Blättern Rufms Übersetzung von Origenes' Homilien zu Genesis bis Numeri ( j e t z t nicht m e h r vollständig) und als P r o l o g dazu eben unser Schriftenverzeichnis aus dem Brief ad P a u l a m des Hieronymus. Ferner sollte Chappuis (Sentences de Yarron etc. Paris 1856) nach zwei Pariser Handschriften und der zu Arras befindlichen eine neue Ausgabe der Yarroliste besorgt h a b e n (Ritsehl, Rhein. Mus. N F XII, 149 und opusc. III, 524; Teuffel-Schwabe, Gesch. d. röm. Litt. 5 I, 287; Schanz, Gesch. d. röm. Litt. I, 276 f.). E s w a r anzunehmen, dass diese beiden Pariser Manuskripte (cod. Paris. Bibl. nat. 1628 und 1629, beide saec. X I I und die Homilien des Origenes zu Gen. Ex. Lev. enthaltend) auch die Origenesliste enthielten. Diese Verm u t u n g wurde bestätigt durch eine g ü t i g e Mitteilung von H. Omont vom 4. 1. 97. Eine durch V e r m i t t e l u n g desselben von A. Vidier besorgte Abschrift bez. Kollation lieferte freilich gegenüber Ritschis Faksimile nicht sehr viel Neues ; doch hoffe ich noch weitere Manuskripte der Pentateuchhomilien des Origenes zu linden, die als Vorrede seinen „titulus" aus dem Brief ad P a u l a m enthalten, und danach eine neue Ausgabe zu machen. Die Pariser Handschriften geben XIIII, die zu Arras XXIITI Homilien zum Jer e m i a an. 1) ed. Richardson (TU XIV, 1 S. 33): Et quia indicem operis [operum alii] eius in voluminibus epistularum quas ad P a u l a m scripsimus, in quad a m epistula contra Varronis opera [om. aliiJ conferens posui, n u n c omitto. 2) Nämlich in dem Prologus ad Vincentium zur Übersetzung der Jeremia- und Ezechielliomilien. 3) Ebenso gut lässt sich die Zahl 14 a b e r auch irgendwie damit in Zusammenhang bringen, dass ins Lateinische nur 14 Homilien übergegangen sind. 4) Migne PL LXX, 1114.
!. Die ursprüngliche Zabi der Homilien.
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Jeremiam yero, qui civitatis suae ruinas quadruplici flevit alphabeto, quadraginta quinqué ') homiliis Attico sermone Orígenes exposuit. Ex quibus quatuordecim translatas inveni vobisque dereliqai. Diese Zahl scheint brauchbarer. Freilich, dass die Angaben Cassiodors auf selbständiger Anschauung und Kenntnis der H o milien beruhen, wird man trotz des Ausdrucks „Attico sermone" 2 ) nicht vermuten dürfen. 3 ) N u r von den vierzehn von Hieronymus ins Lateinische übersetzten sagt er, dass er sie gefunden habe; von dem Original weiss er nichts direkt. Und vielleicht verdankt er. was er weiss, nur einer jetzt verlorenen Notiz des Hieronymus selbst 4 ), der ja auch in der Vorrede zu seinem Ezechielkommentar eine ganz ähnliche W e n d u n g gebraucht: transibo ad Jeremiam, qui in Lamentationibus suis, sub tvpo Jerusalem quatuor piagas mundi,quadrupliciplangit alphabeto. 5 ) An dritter Stelle würde noch Rabanus Maurus zu nennen sein. Doch ist er zweifellos gänzlich von Cassiodor abhängig, wenn er in der Vorrede seines Jeremiakommentares ad Lotharium imperatorein schreibt''): 11 Woher Redepenning, Orígenes II, 25S A 4 die Zahl „fünf und zwanzig" hat, konnte ich nicht ermitteln. 2) Vgl. Erasmus,Ecclesiastes (Leydener Gesamtausgabe von 1706: V,857): Orígenes primum nierebatur locum, qui omnium Graecorum ingenia excitavit, quod fatetur et Athanasius, nec excitavit tantum, sed etiam instruxit. Et hujus scripta pleraque popularía sunt. Verum, ut hic suas Orationes Homilías appellat, id est, colloquia, vix unquam adsurgit, sed totus est in docendo. nihil attingens adfectuum, nisi si quos ipsa movet res, q u o d est A t t i c o r u m . 3) So auch Huet, Origeniana (Lo 22—24) III, 2, 5 und Preuschen a. a. 0 . 41 Dürfte man mit Huet (vgl. Erasmus) annehmen, dass Hieronymus' Prolog zu der Übersetzung der Jeremiahomilien verloren sei, vielleicht diesem. Vallará hat sich aber bemüht zu zeigen, dass e i n Prolog für die Homilien zum Jeremía und zum Ezechiel zusammen gelte. Hieronymus' Worte (Migne PL XXV, 585;: itaque post quatuordecim homilías in Jeremiam, quas jam pridem confuso online interpretatus sam, et has quatuordecim in Ezechielem per intervalla dictavi, liessen sich zwar nach beiden Richtungen erklären; da er aber auch im Schriftstellerkatalog die 28 Homilien zusammenfasst (de vir. inl. ed. Richardson S. 55: In Jeremiam \al Hier—.] et Ezechiel homilias Origenis viginti octo quas de Graeco in Latinum vertij, wird man wohl Vallarsi beipflichten müssen. Vielleicht besass Cassiodor auch noch den Brief des Hieronymus ad Paulam. öi Ganz ähnlich im Prologus zur Übersetzung des Jeremía. Ü) Migne PL CXi, 793. 1*
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Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Origenes.
Nam fertur Origeuis quadraginta quinqne homiliis praesentem propbetam Attico sermone exposuisse. Ex quibus quatuordecim tantum translatas inveni. Rabanus giebt hier nur die charakteristischen Ausdrücke Cassiodors wieder; obendrein hat er einige Zeilen zuvor eine andre Äusserung Cassiodors mit Namensnennung angeführt.') Wir behalten also als direkte Nachrichten über die ursprüngliche Zahl der Homilien nur die Angaben des Hieronymus und des Cassiodor übrig; und von diesen beiden ist die erste wie sie überliefert ist, unzweifelhaft falsch. Man pflegt dies daraus zu beweisen, dass in der sogenannten Philokalie 2 ) ein Stück aus der A&' oi-ulia xmv dg rov 'Isgettiav zitiert wird; und der Beweis ist ebenso zwingend wie einfach, da die Annahme einer falschen Uberlieferung der Zahl A& zu nichts führt. Ein weiteres Argument bilden die zahlreichen Auszüge aus den Homilien, welche der Verfasser der Katene zum Jeremia aus seinem Origeneskodex mitgeteilt hat. 3 ) Bis auf weiteres ist also anzunehmen, dass die Gesamtzahl bei Cassiodor ungefähr das Richtige trifft, und in der Angabe des Hieronymus vielleicht XLII1I für XIIII (XXIIII) geschrieben werden muss.4) 1) Irrtümlich behaupten also Huet, Origeniana III, 2, 5: Rabanus Maurus . . . quinque illas supra quadraginta Origenis Homilias in Jeremiam v i d i s s e seasseverat, und Delarue, Monitum ad Orig. Horn, in Jer.: Cassiodorius . . . . homilias 45. enumerat, quae adliuc e x s t a b a n t Kabani Mauri temporibus, uti discimus ex ejus praef. in Jereniiam. Ähnlich drücken sich aus Fabricius-Harles, Bibl.gr. TU, 214; v. Coelln in Erscli u. Grubers Allg. Encycl. III, 5, 257; Redepenning a. a. 0. 11, 25S A 4; Pitra, Spie. Sol. III, 31C A 6. 2) The Philocalia of Origen. ed. J. Armitage Robinson. Cambridge 1893. S. 58 f. 3) Vgl. die Tabelle im Anhang 13. 4) Man kann freilich auch an diesen Zahlen zweifeln. Steht es nämlich fest, dass die 39,c Homilie Jer. 51, 22 (LXX) behandelt hat, so scheint es dazu nicht im Verhältnis zu stehen, dass Origenes über die Verse von Jer. 51, 23—52, 34 fünf oder sechs ganze Homilien gehalten haben soll. Es verdient, noch bemerkt zu werden, dass die xsifd/.Kia des Jeremia in der Synopse des cod. Barber. III. 36 (vgl. meine Analecta S. SO ff.) auf 41, im cod. Syro-hexaplaris Ambrosianus (photolithogr. editus cur. Ceriani. 1874) auf 44 angegeben werden. Doch wird das leidliche Zusammentreffen dieser Zahlanga,ben wohl auf Zufall beruhen.
!. E n t e t e h u i m - Z e i t u n d
-Ort.
2. W a n n und ivo Origenes seine Hornilien über den Propheten .feremia gehalten hat, wird durch keine Nachricht bekundet. Schon zur Zeit Huets war man daher bei Beantwortung dieser beiden aufs engste zusammengehörenden Fragen lediglich auf Schlussfolgerungen und relative Ansätze angewiesen wie noch heute. HuetM glaubte auf Grund von Horn. 1, 13 und 12,3 zum J er ernia 2), Horn. 11.5 zum Ezechiel 3 ) und Euseb. h. e. 6,36 ') behaupten zu können, die Jeremiahomilien seien früher als die zum Buche Numeri und zum Ezechiel, aber nach dem Matthäuskommentar, d. h. nach dem 60. Jahre des Origenes gehalten und stenographisch, aufgezeichnet worden. Belarne-"') dagegen liess 1) Origeniana III, 4. 3. L') Horn. 1. 13 in Jer. (122): Ilcv bztovv nioyovoiv ol iiijotprjxai" ovz eozi 7iQOyij oväevog ovvxivog ogyij. Ghisl. II, 507: ovzw de xac tj OQyij xov &eov ogyt] ovdevoaovv xivog OQyrj. Vgl. die Blätterversetzung am Schluss der 1 0 t e n und Anfang der I l t e n Homilie. 3) Bs ist also irrtümlich, wenn die Ausgaben mitunter einen andern Schein erwecken, z. B. Lommatzsch 135 A 5 152 A 2 153 A 2 156 A 9 160 A 4 161 A 7 163 A 10 170 A 12 172 A 3 178 A 9 179 A 6 181 A 3 189 A 1. 4 191 A 3. 224 A 3. 4 287 A 9 317 A 5 318 A 1 321 ;A 3 325 A 8 336 A 4 339 A 3. 6 341 A 7 348 A 11 354 A 5 356 A 7 357 A 9 367 A I 370 A 7 378 A 2 380 A 8 382 A 2. 4) Z. B. Horn. 3, 2 (134) cod. Scor.: 'Iva Xoyixog y, "va enioxr^irjv dvaXaßßävq, "va yvftvä'Crjrai xo avvexbv alxov xazu za . . . . [„sequitur vox parum dilucida: ge'1] "va eyei e Q Q tu fieva za aio&rjzrjQia, Ghisl. 1,239: "va Xoyixog ii,"va eiCLOxrj/xriv dvaXa[ißävia,"va yv/xvd±rjzai xo avvexov avxov xaxa ta z£%iQa(ay.eva aio&tjtijQia. Die Überschrift der Horn. 4 lautet im cod. Scor.: Eig TO xal tbiev o xigiog itpög fte ev zalg rjßepaiq'Iojoiov [Jer. 3, 6] P&XQI rov eSixaitooe xr,v ytvyjv avzov lopafjX ano xrjg aavv&ezov lovda. [Jer. 3, 11. „quae verba paene evanuerunt"] bßiXia d'; im cod. Vat. (nach Graeven)^: Elg xo xal ehe xg npog ße ev xals ¡¡.uepai [sie] itoalov ftey.Qi xov edixulwoe zr/v tpv/j)v avzov irj).. b/xtXla d.
U. Die griechischen Handschriften.
1"
g e n o m m e n s i n d , h a t er s t e t s die s p ä t e r e L e s a r t ' ) u n d so fort,2) N a c h d i e s e m b l e i b t also f ü r die Z u k u n f t n u r d e r c o d e x S c o r i a l e n s i s als Quelle f ü r den g r i e c h i s c h e n T e x t der H o m i l i e n des v e r k e t z e r t e n V e r f a s s e r s ü b r i g . E r h a t u n s u n t e r d e m S c h u t z e d e r N a r a e n l o s i g k e i t w e n i g s t e n s die k l e i n e r e H ä l f t e g e r e t t e t , w e n n a u c h diese n i c h t u n b e s c h ä d i g t u n d u n v e r s t ü m m e l t . 3 ) Immerhin a b e r d o c h i n e i n e m b e s s e r n Z u s t a n d , als die A u s g a b e des C o r d e r i u s u n d alle f o l g e n d e n v e r m u t e n lassen. Z u m B e w e i s e m ö g e n n o c h e i n i g e S t e l l e n a u s d e r e r s t e n H o m i l i e dienen, an d e n e n das in K l a m m e r n G e b o t e n e i m K o d e x s t e h t , i n den A u s g a b e n v o n Corderius an bis auf Lommatzsch aber fehlt: H o r n . 1, 3 (Lo 15, 111): o cpÜMV^Qmnoc d i b q ¿vnOTtf/.otog zov
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1) Z. B. Horn. 5, 2 (151) cod. Scor. FTY xwv xov Ghisl. I, 323 FI?J xov Swßo'lov YEVAJFIS&A 18, 1 2 (339)
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| vörjßa)
I I , 5 1 7 oi
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IeQS(ilav
tf/SQeiv.
2) Die Richtigkeit von Ghislerius' Angaben vorausgesetzt, hat der Schreiber des Yaticanus doch mitunter Fehler gemacht, die sich gut als Verlesungen aus dem Scorialensis erklären lassen: H o r n . 5, 1 (147) ei xal
naxsQa.:
5, 1 0 (163) ov xavxov: ovna)
15,
I, 3 2 1 slg
nuxtQU
I , 3 3 2 *oix
avxov
( s t . ovnto):
6 (288) ßaQtvQfi:
18, 1 4 ( 3 4 8 ) ¡CB/D-ijq:
(i. m .
xavxöv)
I, 3 3 3 *O?TCU (i. m . *"A. OVTMQ)
II, 441
YAG xi]I>Y
Tl. 4 9 7
ßlrj&elc-
(i. m.
{P.AQXVQST)
3) Dass die 3 t e Homilie unvollständig ist, beweist das Pehlen der Schlussdoxologie (genau so im Yaticanus S. 30(5 nach Graeven] und der Inhalt des Katenenfragments zu Jer. 3, 22 (422). Die Lücke in der 17 te " wird konstatiert und ausgefüllt durch die lateinische Übersetzung (300 f.). Schon in der Vorlage unserer Handschrift muss, als die Abschrift genommen wurde, hier ein Blatt gefehlt haben Der Scorialensis schliesst n ä m l i c h fol. 293 r in f o l g e n d e r W e i s e :
x?jt la'/vi Ttoir'jow xal xiji oo
und beginnt fol. 293v mit h XQioxöq taxiv erst nach zwei freigelassenen Zeilen (fast genau so im Yaticanus S. 422/3 nach Graeven). Auch die Blätterversetzung (vgl. S. 10 A 2) wird auf diese Vorlage zurückgehen, die in Uncialen geschrieben zu denken ist sowohl wegen des Alters des Scorialensis, als auch wegen vieler seiner Irrtümer, die sich so am besten erklären lassen (vgl. unten). Texte u. Untersuchungen. N. F. I, 3. 2
18
Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Origenes.
\IEVOI xaxavoifiavxEg f/travotjornoi 6ia xovg nQocpt)XLxovg Xoyovq. E^axioxaXxE jiQO(pi[Ti)v jiQOcprfiivuv xal Im xov ötvrtQov fisza xbv Jigmxov ßcuji/Ja, xal sjtl xov XQ'LXOV {IT%QI xmv -¿QOVOJV avx?jg xyg al%;iaXcooiag). Horn. 1, 3 (111): Iva jcavo/jxai, xa rijg aixfiaXmaiag [ÖXV&QOJJICI' od-tv ytygajtxai OXL tcog xijg alxfiaXmoiag] l£QOV6aX>m [Jer. 1, 3] jiQoetpr'jXEVoev. Horn. 1. 3 (111): mg yctg EXELVCO jtaQEÖiÖovxo [so cod., Lo: EXELvoi jiüQaöiöovxai,) öia tag [cod. xijg] afictQxiag xm [statt xm cod.: ovxm xm aaxavä jtaQaöid6{isd-a öicc xag ¿¡iaQxiag ovxi] Naßov/pdovöooQ. Horn. 1, 6 (113): oXiya 6E xiva [xmv slgrjfiEvwv jtgog xbv %(t£filav d-Ußei xov Xoyov ov övvafisva cag] xgog xovg xoXXovg ¿(pc((>fi6 Vgl. 8. 4. (>) Preuschen a. a. 0 . S. 330. 7) Vgl. den Kommentar des G-hislerins. 5) Eine Anzahl wird angeführt von Preuschen a. a. 0 . S. 400. 9) Vgl. unten.
ill. Die lateinische Übersetzung des Hieronymus. Horn.
1, 13 ¡ 1 2 2 ) : fiaxäoioi öiojxmßt, y;ivöofievoi
Horn.
[xai
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[ M a t t h . 5, 1 ! . 12].
1, 14 ( 1 2 4 ) : o öeivci '¿~/£i t&vij xatu
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Horn. 1, 16 (126): syco (uioxttvm
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III. Die lateinische Übersetzung des Hieronymus. 1. Die vierzehn Homilien, welche Hieronymus etwa im J a h r e 3S0 während seines Aufenthalts in Konstantinopel -) zusammen mit einer gleichen Anzahl zum Ezechiel ins Lateinische übersetzte, sind in der Kirche von da an stets bekannt und in Gebrauch geblieben. Das beweisen die Äusserungen Rufins :!), Cassiodors 4 ), des Rabanus Maurus 5 ), des Vincenz von Beanvais 1 ') und andrer mehr 7 ); und so liegen sie uns heute noch in vielen Handschriften s ) (und Ausgaben) vollzählig vor. Dass Hieronymus nicht mehr übersetzte, wird hauptsächlich an dem Inhalt mancher der verlorenen Homilien gelegen haben''), in denen Origenes über allerlei Dinge, wie Präexistenz und Sündenfall der menschlichen Seelen, 1) Es ist zu beachten, dass diese Stellen, an denen meist ein Ausfall durch Homoioteleuton stattgefunden hat, alle auch aus der lateinischen Ubersetzung des Hieronymus hätten geheilt werden können. Vgl. S. 28 if. In ähnlichem Umfange war die Homilie vjity zrjq iyyaoiQißv&o v von der Ausgabe des Leo Allatius 1029 an bis zu der A. Jahn? TU 1], 4 1880 durch Auslassungen entstellt. 2) Zöckler, Hieronymus S. 86; Bardenhewer, Patrologie 8. 432. 3) Vgl. unten. 4) Vgl. S. 3. 5> Vgl. 8. 4. (>) Preuschen a. a. 0 . S. 330. 7) Vgl. den Kommentar des G-hislerins. 5) Eine Anzahl wird angeführt von Preuschen a. a. 0 . S. 400. 9) Vgl. unten.
20
Ivlostermann, Die Überlieferung der Jeremiakomilien des Origenes.
sich ketzerischer zu äussern Veranlassung hatte, als Hieronymus schon damals vertragen konnte. Dass er nach seiner eigenen Angabe in der Vorrede an den Presbyter Vincentius die ursprüngliche Reihenfolge nicht innehielt, sondern. ,,confuso ordine" übersetzte, ist nicht etwa durch die Differenzen zwischen der Textfolge im Hebräischen und bei den Septuaginta veranlasst und hat vielleicht überhaupt nur einen sehr äusserlichen Grund. Die griechischen und lateinischen Homilien entsprechen sich in folgender Weise: No. bei Delarue — Lommatzsch.
1
No. des cod. Scor.
1
2
3 4 5 6 7 8 9 10
4 5 6 7 S 9 in
No. des Hier.
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Inhalt n a c h L X X
Jer. 1, 1—10 2,
% 3, 3, 5, 10, 11,
11, 12,
11 12
11
13 14 15
13 14 15
16
16
12
16,
17
17 18 19
4
17,
18
19 20 21
12
11
13, 15, 15, 15,
18, 20,
28, 29.
21—22
31 6—10 22—4, 8 3—5 18—19 12—14 1—10 18—12, 9 11—13, 11 12 17 510- -19 1 0 - - 1 2 ; 17, 16- -17, 1 11^ - 1 6 1—16; 20,17—12 23—29 6—9
Es fragt sich nun, welchen textkritischen W e r t diese Übersetzung hat, wenn man von den zwei in ihr allein erhaltenen Homilien ganz absieht. Zwar ist der lateinische Text selber durchaus noch nicht im besten Stande; sehr viele falsche Lesarten der zu Grunde gelegten Hieronymushandschriften sind erst von den letzten Herausgebern teils nach den Auszügen des Rabanus Maurus, teils sogar nach dem Griechischen selbst
11!. Die lateinische l'bersetzuiiif des Hieronymus,
2J
emendiert worden, und eine grosse Anzahl Stellen harrt noch der Verbesserung. 1 ) Trotzdem haben Huet-) und Delarue ihn nicht nur zur Ausfüllung der grossen Lücke in der 17 ten Homilie und zur Entdeckung der Blätterversetzung in der 10 ten und l l t e n benutzen können, sondern er liegt auch, genannt oder nicht genannt, einer grossen Reihe ihrer Detailverbesserungen zu Grunde. 3 ) Aber eine systematische Ausbeutung hat er bisher nicht erfahren. 2 ) Übrigens hatte Huet die beiden nur lateinisch erhaltenen Homilien nicht mit aufgenommen. Erst Delarue brachte sie nach, und Lommatzsch that sogar einen Schritt über ihn hinaus: er verglich zu ihnen die Ausgaben Merlins! 4 ) Dass Vallarsi inzwischen einen etwas brauchbareren Text geliefert hatte, scheint ihm dabei entgangen zu sein. "2. Auf zwei Punkte kommt es bei der Wertschätzung des lateinischen Textes an: einmal, wie gut das Exemplar der Homilien war, aus dem Hieronymus übersetzte, und zweitens, wie weit er seine Vorlage genau wiederzugeben willens war. Denn seine Befähigung zu diesem Geschäfte darf nicht zu sehr in Zweifel gezogen werden. E r war auch damals schon des Griechischen soweit mächtig, dass er im allgemeinen nicht erst „in Gedanken" zu übersetzen brauchte, sondern das Meiste unmittel1) Eine kritische Ausgabe der Übersetzung wäre dringend erwünscht, wenn gleich ihr Wert in der Hauptsache schon jetzt bestimmt werden kann. Auch der Text des Rabanus scheint noch nicht rein hergestellt zu sein. 2) Huet sagt in seiner Vorrede: Hieronymi interpretationem in multis licet a Graecis recedentem conjunximus, cum propter auctoritatem viri et antiquitatem, tum ut ex €ijus comparatione cum Graecis, Lectionum varietas attendenti facilius appareat, et quantum ab Hieronymi temporibus G r a e c a variaverint e x e m p l a r i a unusquisque intelligat. Id q u i d e m a l i q u a ex p a r t e i n O b s e r v a t i o n i b u s n o s t r i s n o t a v i m u s , r e l i q u a L e c t o r u m d i l i g e n t i a e p e r m i t t e n t e s . Huet hatte seinen Hieronymustext nach zwei codd. Regii verbessert und, wo Hieronymus fehlte, die Ubersetzung des Corderius neben das Griechische gestellt. 3) Vgl. folgende Emendationen Lo 115 A 1 119 A 8 122 A 3 130 A 5 193 A 5 246 A 1 218 A 3 253 A 3 204 A 4 277 A 0 293 A 4 301 A 4. 4) Lo 389 A 1 „Cfr. edd. Merlin." etc. So stehen denn noch Lesarten bei Lommatzsch, wie Horn. 20, 1 (390): Et quoniam exemplum a d s a n c t u m S p i r i t u m est, statt a d s u m p t u m oder Horn. 20, G (403): diximus de purabolis Bahylonis, de riris Babylonis, de semine Babylonio, statt p a r v u l i s , die Vallarsi schon richtiggestellt hatte.
22 Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Orígenes.
bar verstand.1) Das schliesst freilicli nicht aus, dass er doch von Zeit zu Zeit auf Stellen stiess, die ihm Schwierigkeiten bereiteten -), und wo er Fehler beging, weil er entweder den Sinn nicht völlig zu erfassen im stände war, oder bei seiner bekannten Eilfertigkeit sich nicht die nötige Zeit gönnte. So haben in neuester Zeit (nach Scaliger, Clericus u. a.) Sundermeier 3 ), v. Sychowski 4 ) und Bernoulli 5 ) über Irrtümer handeln können, die ihm bei Übertragung der Chronik des Eusebius und bei Abfassung der Schrift de viris inlustribus untergelaufen sind; und wir dürfen uns nicht wundern ab und an auch in der "Übersetzung der Jeremiahomilien Fehler zu finden6), wenngleich sie hier wegen der mangelhaften Überlieferung der Texte und der 1) Zöckler S. 343 f.; Bardenhewer S. 437; über seine Belesenheit in griechischer Litteratur Zöckler S. 329 ff.; Lübeck, Hier, quos noverit scriptores et es quibus hauserit. 1872. 2) Das volle Bewusstsein aller Schwierigkeiten zeigt die Praef. ad Chronic. Eusebii. 3) Quaestiones chronographicae ad Eusebi et Hieronymi chronica spectantes. 1S96. Appendix. 4) Hieronymus als Literarhistoriker (Kirchengesch. Stud. II, 2). 18Ö4. S. 71 ff. 5) D. Schriftstellerkatalog d. Hieronymus. 1S95. S. 232 ff. C) Falsch übersetzt er, wie es scheint, z. B. Horn. 17, 1 (303) ix toi- ntQl tpvascoQ'C,0)wvSil avaXaßsXv, ziva \azÖQr(zai TIIQI ZOV neQÖixoc mit: ex natura volucris dignum videtur quamdam liistoriam commemorare (im Kommentar zu Jer. 17, 11 hat er richtig: Aiunt scriptores naturalis historiae); oder Horn. 10, 10 (301), wo der Kodex liest int zo tvysQeazeQOv havzov tniSovvai xal einslv TtcQi zcüv 'Iovöaiwv ravta yiyQanzca, ozi i) afxuQzia avxwv yiyqunzai (ein ganz verständlicher Satz, an dessen Anfang nur ein taziv oder eazi ¡Av ausgefallen sein dürfte), übersetzt Hieronymus: quoniam difficile est aliquem se malum confiteri ideo Judaei, qui exemplaria nonnulla falsarunt, etiam in hoc loco pro peccato Juda peccatum eorum posuerunt, wonach man sogar das gänzlich unbefriedigende in ei SvaysQiaxEQOv in den griechischen Text gesetzt hat. Falsch übersetzt er auch Horn. 17, 2 (304) TOJV IXTQOSOCWV mit: qui alienae a Deo gloriae cupiditate rapti sunt, falls diese Umschreibung nicht als frostiger Witz zu gelten hat. Dagegen ist es kein Fehler, wenn Horn. 11, 3 (2251 ö ök zr/p Tiävzcov ¿yxcytiQiaiiSVoq apyjjv avzijv zijV ¿¡€x?.i]aiaazixr'jv mit: qui vero totius Ecclesiae a r c e m obtinet wiedergegeben wird; Hieronymus wird hier die griechische Vokabel ZÄPXHN (vielleicht auch AEÜHENvgl. Bernoulli S. 228 f.) geschrieben haben.
III. Die lateinische Übersetzung des Hieronymus,
23
noch zu besprechenden grösseren Freiheit des Hieronymus schwer nachzuweisen sind. Im übrigen besitzen wir über sein Verfahren beim Übersetzen ausdrückliche Nachrichten und in dem noch vorliegenden Material die Möglichkeit sie zu kontrollieren. Im Texte des Origenes war nicht wie bei biblischen Schriften l) die Wortstellung selbst ein M3Tsterium. Er brauchte hier nicht wie ein eigentlicher Dolmetsch zu interpretieren, nicht ..verbum e verbo, sed sensum exprimere de sensu" war seine Aufgabe. Er konnte also auslassen, zusetzen, ändern „tarn figuris quam verbis ad nostram consuetudinem aptis", so lange er nur bei „sententiis iisdem et earum formis" blieb. Er legte Wert darauf von Jugend an ..non verba sed sententias" wiedergegeben zu haben, nach dem Beispiel der berühmtesten Lateiner heidnischer und christlicher Zeit, der Evangelisten, der Apostel, der 70 Dolmetscher. Er hatte also eine Ahnung von der Forderung, dass eine gute Übertragung auf den Leser denselben Eindruck machen müsse, wie das Original auf das ursprüngliche Publikum. 2 ) Eine Anzahl von Beispielen wird am besten zeigen, wie weit er sich berechtigte und auch unberechtigte, mindestens für unsern kritischen Zweck störende Freiheiten bei der Wiedergabe herausnahm; denn obzwar er in dem speziellen Fall unserer Homilien sich dem Vorwort zufolge besondere Mühe gegeben hat: ut idioma supradicti viri a [lies ea?] simplicitate sermonis cjuae sola Ecclesiis prodest, etiam translatio conservaret. omni rhetoricae artis splendore contempto: res quippe volumus, non verba laudare, so finden sich neben den Umschreibungen, Verkürzungen, Einschüben, die dem Leser das Verständnis erleichtern sollen, doch auch manche Spuren der Neigung des Hieronymus zur Steigerung und Übertreibung des Ausdrucks, zur Ausmalung der Bilder, zu Zusätzen aus Manier, Eitelkeit und gelehrter Pedanterie: 3 ] 1) Vgl. Ep. 57 ad P a m m a c h i u m de optimo genere interpretandi. 2) Vgl. Blass, Hermeneutik u n d Kritik (Handb. d. klass. Altertumswiss. I.) 2. Aufl. S. 246. 3) Hoberg, de Hieronymi ratione interpretandi, 1386 k o n n t e ich nicht benutzen.
24
Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Orígenes.
Hieronymus.
Orígenes. Hora. 9, 4 (212) kéyai' póv
JiQo ós jcávxcov ysvpa
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,«£• OV'/l Óé• Jl{)0
óe jtávxcov
ftovpóp
ytyépvrj-
dicit: Ante omnes ¡ + autern Ilab.] colles generat me, non, u t q u i d a m m a l e l e g u n t , generavit.
xé [ic. Hom. 10, 5 (218) avxol ol xaxa xov Ó>J,UIOVQyov léyopxtg óvo
¡tuovvxEg avxov.
ii qui adversum conditorem r a b i d i s f a u c i b u s l a t r a n t , qui eum blasphemis sermonibus crinrinantur.
Hom. 11, 4 (225) yp xcü.ov EÍg xbv fjd-ixop xójrov avalu$EIV Xéyuvoav,
quam, u t r n i h i v i d e t u r , in morali loco debemus accipere.
Hom. 11, 4 (227) cdoxvpsoíovxai
in his quippe gloriantur, quae cum faciunt, l a t e b r a s , et s e creta perquirunt.
:rnoo: /.I¡'/.V&¿RRO óé TIC jiQOOayów pog (popsvg ojQalog xr¡p ¡')iptv xal xaíog lóíod ai' ¡ir]x Í)Q 3tQn3 f.).
IV. Die indirekte
Codex Scorialensis.
i'ung der Griechen.
;; 1
Hieronymus.
Horn. 17, 5 (309) zcp sXtjXvd-ori dict xovg xaxcög tyovxac iaxQcp xal ltyovxf ov -¿Qeiav tjovoiv ol ioxvovtsq latQov, aXh» ot xaxcöc iyovxeq [Matth. 9,12]" de djtelv xi&ccQQt/xoxcog lies JEIEIBEIN (öei ujislv) statt AEEIIIEIN ) [IOVCO
soli, qui propter male habentes venit, medico dicenti: Non indigent sani medico, sed male habentes [Matth. 9, 1] d i c e n d u m e s t coufidenter
IV. Die indirekte Überlieferung der Griechen. 1. Zu den bisherigen Textquellen ersten Ranges kommt nun die indirekte Überlieferung der Griechen und der Lateiner, die hier nicht nach der zeitlichen Aufeinanderfolge, sondern nach ihrem Werte für unsern Zweck geordnet durchgegangen wird. Demgemäss kommen zunächst die ausdrücklich mit dem Namen des Origenes überlieferten Reste in Betracht. Von dem Fragment aus der 39 t e n Homilie, welches nur in der sogenannten Philokalie erhalten ist. der Blütenlese, die Basilius der Grosse und Gregor von Nazianz aus den Werken des Origenes veranstalteten, ist bereits die Rede gewesen (S. 4). In derselben Schrift findet sich noch ein zweites Exzerpt aus der gleichen Homilie 2), das zwar nicht durch eine besondere Überschrift kenntlich gemacht ist, seinen Ursprung aber dadurch deutlich zu erkennen giebt, dass seine letzten sieben Zeilen mit den ersten des betitelten Fragments zusammenfallen. Beide Stücke aneinandergereiht er1) Dass man auch nach dem lateinischen Text die sämtlichen Lücken in den bisherigen Drucken der ersten Homilie hätte ergänzen können, ist schon S. 19 A 1 gesagt, 2) Wie es scheint, zuerst identifiziert von J. Armitage Robinson in. seiner Ausgabe (S. ;>3 f.).
3 2 Klostermann, Die G'berlieferung der Jeremialiomilien des Orígenes,
geben etwa ein1) Viertel der Durchschnittslänge unserer Homilien, sie stellen einen Ausschnitt dar, aber einen solchen, der noch im Wortlaut mitgeteilt wird. 2. Zahlreichere Exzerpte aus den Homilien, welche zwar im allgemeinen den Wortlaut nicht mehr unverkürzt wiedergeben, aber oft doch noch durchschimmern lassen, bieten unter dem Namen des Origenes die Katenen zum Jeremia. 2 ) Bereits Gliislerius hatte erkannt, dass die Katene, deren Verfasser ihm freilich eine unbekannte Grösse 3 ) geblieben war, sehr wichtig sei4), und deshalb seinem Kommentare den Inhalt mehrerer Katenenhandschriften einverleibt. Freilich musste er, um dieses zu können, die Ordnung der Handschriften zerschlagen, da sein Kommentar nicht nach der Textfolge der Septuaginta eingerichtet war.5) Zu Grunde legte er eine alte Handschrift der vatikani-
1) Es ist das erste; vgl. die Schlussworte: xovxö (ioi xo npool/xiov BiQTßac xa&oltxcüq, XQrjaL^ov tivat Svva/isvov Et; oÄtjV xrjv yQatpijv. 2) Ich benutze die Gelegenheit den Titel einer seltenen gedruckten Katene zum Hiob mitzuteilen, auf die mich Professor Robinson aufmerksam machte. Sie ist in den Handbüchern nicht erwähnt, aber z. B. auf der Markusbibliothek in Venedig vorhanden: Setga xwv naxtQviv | Eiq xov | Maxigiov 'Icbß, 1 ZvXXf/ßstaa naga [ Nixr/xa h^ZQOTCOXLXOV | HoaxXstag, | Nscuaxl fiexaxvTiw&eZoa onovSrj xal Sandvg xov e£ h&rjvtöv \ :'Iwdvvov MaQixaQOTOvgrj, | Kai ¡xsxa dx.Qißovq ¿JiifieXsiag diop&coü-Hoa j liapd rtaigylov Xgvootpov \ Tov f'g EvqITIOV, | ngoa, }} ¡.«'jpov l-p r 101 Xoyoiq avxtbv. mg tv Jio.fiadooj.iy xii'otv oifiipxxov. fipr/of)kincov. xal kQfttjVtvoavTcov OsodcoQixov (sie) öl xal TJoXvyx'oviov xwv aioixr/.cöv ti'QOV, ov [i>jv aXXa xal 'iiQiytvovq e xal ivtO-Tjxa T)jih xy ßißXcp. eoyov xal txtyag jragayQo.rpcig /ir/6atuöjg ov6ac xov övyyriaipa.fitpov xyv ixmvvtiiav, tlg xul xaQt&r/xa tm&-//Oag xalg avxcrlq .tariayriafpaig xo. äXXoq [sie;. [üjdilg 6e xatafisiuptoOro mg aiQsxixcop ygyoeig ¡'¡yovv jrafiayQarpag Gvvayayopxt. xal yao ovx avxopojuog xovxo hjtQa$a, aXX' azoXovt) yoag xm ayiwxc'ixop jtaxgl xm rov i-iX.tgavÖQOV 250! Ol latQol . . . . oqo>oi ¡P Baßvlcöva Itl
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Vgl. S. 94 ff.1). 5. Soweit wird man von einer indirekten Überlieferung im eigentlichen Sinne sprechen und von Zeit zu Zeit noch etwas f ü r die Textkritik Brauchbares finden können. W o im übrigen in der griechischen 2) kirchlichen Litteratur der Prophet Jeremia im Zusammenhang behandelt, oder einzelne herausgegriffene Stellen interpretiert werden, wird der Name des Origenes nicht mehr erwähnt. Aus dem vorliegenden Origenestexte kann man dann noch ab und an erschliessen, dass einem Schriftsteller unsere Homilien bekannt gewesen sein werden. Für die Textkritik fällt dabei aber nichts mehr ab, und der Nutzen einer solchen Untersuchung würde lediglich in der Aufklärung über die Verbreitung der Schrift des Origenes bestehen, wenn sie überhaupt zu einem sicherenEnde durchgeführt werden kann. Was im Falle solcher Abhängigkeitsfragen noch beweiskräftig sei, ist nicht immer leicht zu beantworten. Die Gleichheit von ganzen Gedankenreihen beweist natürlich mehr als die einzelner Gedanken; hat man nur einzelne korrespondierende Gedanken, so kann ihre Art entscheidend sein, d. h. ihre Neuheit, Absonderlichkeit, Seltenheit, welche aber nur bei Kenntnis der gesamten Litteratur behauptet werden darf. Ist aber die Menge auffallender Parallelen in zwei Schriftwerken zu gross, um zufällig zu sein, so ist damit die direkte Beeinflussung noch keineswegs gesichert. Der zweite Autor kann die Gedanken nicht nur aus einem anderen W e r k e des ersten Schriftstellers haben oder aus Werken eines anderen, mitten zwischen beiden stehenden, sondern er kann sie auch aus den gleichen Prinzipien und nach der gleichen Methode, hier also denen der alexandrinischen Hermeneutik, gewissermassen selbständig ent wickelt haben. Zu viel Gewicht darf freilich auch auf diese Möglichkeit nicht gelegt worden, da man aus den gleichen Prinzipien doch sehr Verschiedenes im Einzelnen ableiten kann. Kurz, die Entscheidung bleibt immer etwas subjektiv. 1) Falls nicht auch hier die Abhängigkeit auf Seiten der Katene zu den Königsbüchem ist. 2) Ob ausserhalb dieser und der lateinischen noch etwas zu finden ist? Ephraem Syrus' Fragmente (vgl. auch Bardenhewer S. 362) scheinen kaum Ähnlichkeit zu haben.
IV. Die i n d i r e k t e Ü b e r l i e f e r u n g der Griechen.
51
Jedenfalls hat Eusebius unsere Homilien gekannt, und man darf wohl hinzusetzen: natürlich. Man vergleiche: Orig. in Jer. Horn. 2, 1. ! 12S) '0
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Klostormann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Orígenes.
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V. Die indirekte Überlieferung der Lateiner. 1. Bei den Lateinern sind, wenn man zunächst von Hieronymus und denen, die aus ihm schöpfen '), absieht, Spuren einer Bekanntschaft mit unsern Homilien kaum zu finden. W a s z. B. Hilarius in seinem Psalmenkommentar 2) an ausführlicheren Er1) Tn Betracht kommt ausser (Cassiodor und) Rabanus Maurus wohl nur noch die Glossa ordinaria (Migne PL 114, 9 ff.), in der Origenes öfter mit Namen zitiert wird. Vgl. auch S. 19. 2) Ed. Zingerle, Corp. Script, eccl. lat. XXII.; bes. g 39—41 der Erklärung zu Ps. 2 und § 5 der zu Ps. 51.
V. Die indirekte Überlieferung dei- Lateiner. k l ä r u u g e n z u m J e r e m í a g e l e g e n t l i c h bietet, d ü r f t e seine o r i g e nistische Färbung- n i c h t einer E i n w i r k u n g dieser v e r d a n k e n , sond e r n aus der b e k a n n t e n A b h ä n g i g k e i t des H i l a r i u s von Orígenes' P s a l m e n e r k l ä r u n g ') zu b e g r e i f e n sein. A m b r o s i u s scheint der einzige zu sein, der f ü r n n s in B e t r a c h t k o m m t . D a s s er zu einem g u t e n Teil in seiner E x e g e s e von O r i g e u e s a b h ä n g i g ist, n a m e n t l i c h „in a l l g e m e i n e n w i s s e n s c h a f t l i c h e n F r a g e n " 2 |, ist w o h l b e k a n n t , w e n n a u c h die N a c h w e i s e im einzelnen n o c h sehr e r gOä n z u n sOr s b e d ü r f t i gO sind/M• A u c h bei der E r k l ä r u n go einzelner H a u p t s t e l l e n des J e r e m í a , die A m b r o s i u s zufällig giebt, m u s s eine d i r e k t e E i n w i r k u n g der H o m i l i e n des Orígenes s t í i t t g e f u n d e n haben. Orig. in J e r . Horn. 17, 1 (303). 'Eni
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1) Gegenüber Hieronymus' übertriebenen Äusserungen über dies Verhältnis (De vir. ini. ed. Eicharcìson S. 48, 5. (>; Ep. 01, 2) betonen Reinkens (Hilarius v. Poitiers, S. 281 ff.) und Bardenhewer (S. 379) seine Selbständigkeit wohl wiederum zu stark. 2) Förster, Ambrosius S. 112; Bardenhewer S. -105. 3) Z. B. bietet die Schrift de interpellatione Job et David libri quattuor vom Jahre 3S3 stellenweis überraschende Parallelen zu Fragmenten des Orígenes zum Hiob. Ein Beispiel statt vieler: zu Hiob 10, 11 sagt Orígenes nach emencliertem Text ; vgl. Coinitolus, Junius. Delarue und Gallandi zu der Stelle : Oi"¿ ovrcoC yuQ ¡cu&ixvéixai ipvyJi? àv&gomov ¿IX/.o TI wg lòyoq oxli¡()oV noilúxiq yrl(> tic vitoutívKq ßaodvovq auijiaxi ttQOOífepo/iitvciq i.óyovq oi% vné/ieivev o nkvxoiyt xéh-ioq ¿&b¡xr¡q, ei xul xá/ivtov. mojiivsi xovq ya/.eJtovq í.óyocg xx).. Ambros., De interpell. Job et David Til, 3: Nihil enim sic penetrai animam sicut sermo fucatus: nihil iterum sie mordet, ut durior sermo. Multi cum vicerint adiiibita tormenta, semionum duritiam non sustìnuerunt. Laborabat Job, sed sustinebat etc.
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Klostermann, Die Überlieferung der Jeremiahomilien des Origenes.
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esse doli, fraudis, fallaciae, quae decipiendi venatoris vias calleat, atque
artes
pullis
avertat
noverit, suis;
ut eurn a omniaque
tentamenta versutiae non praetermittere, quo possit venantem abducere
a
nido
et
cubilibus
suis. Certe si insistere adverterit, tamdiu illudit, quamdiu soboli f u g i e n d i signum tribuat et potestatem.
Quam ubi evasisse
senserit tune se et ipsa subtraarte
deceptum
insidiantem relinquit.
hit,
et
3. F e r t u r
etiam
lubrica
promiscuae esse p e r m i x -
tionis ut in [-)- mares veluti ms. Colb.] feminas cum summo certamine mares irruant, et v a g a cales-
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cant libidine. U n d e i m p u r u m et
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m a l e v o l u m et fraudulentum ani-
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mal adversario et circumscriptori
1) Über den Phjsiologos und seine schon seit Clemens Alexandrinus nachweisbaren Spuren bei griechischen Kirchenvätern vgl. Krumbacher a. a. 0. S. 874 ff'.; daselbst auch die Litteratur. Ambrosius ist hier übrigens nicht etwa von Basilius abhängig (wohl aber Basil., Horn, in Hex. 8, 3 Migrie PG 29, 172 = Ambros. in Hex. YI, 3, 13), ebensowenig an den folgenden Stellen. Auch Philo kann nicht wohl in Betracht kommen.
V. Die indirekte 'Ùlierlieferuntr der Lateiner. rr/Qci óvpaGtìai ccvarfiijEO&ai. ¿Osßsg tivai rpaivstcu. 6tl ovv löetv. av &ÉÀCOUEP avròv ;(»,«//vtvGai sjtl top aptixilftspop. si ¿XOÀOVSEÌ ?i(tlv ób] i) [Hiev., cod. Soor. TF/I] EQftijvsla .
generis humani.fallacissimoque.et impuritatis auctori conferendum putatur.
xai sjioujOs jt/.ovrop avrov. ov ¡lEQifivmv XQÌGEOJC. ovÓÌ xgioip . . . . faciens divitias non sycov, all axQLtcoQ jtQartcop. cum judicio. óio ZÉyerai. ori jroimv sGxiv O Unde in proverbio est de dixéQÓij- ÜIXOWOV
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diviiias 110,1 cum 17, U].' 6 ÓH èfiòg 9 Ü ß F , TT- i i At vero mens Jesus quasi iudex öcortio Jesus Hier. noiti JCAOV, . ,. . . . > , bonos cum incacio omnia agit > _ top avrov fata xgiGtm? . .
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Hier. Comm. in Jer. 15, 10.
Potest hoc ovvexóoxixcog de Jeremia intelligi, quod non in toto orbe terrarum, sed in terra Judaea sit judicatus. Vere autem competit Salvatori, qui loquitur in Evangelio: In judicium ego in istum mundum veni [Joh. 9, 39]
Y. Die indirekte Überlieferung der Lateiner.
IH)
Orig. in Jer. Horn. 17, 5 (309). Hier. Comm. in Jer. 17, 14 ff. . . . . iaOaL ¡it, xvgis. xal laih'jSana me, Domine, et sanabor: salvimi me fac, et salvus ero: oofiai [Jer. 17, 14]. y.ai yag quoniam laus mea tu es [Jer. 17. ixtivij // aijiOQQOovOa èóaxaw>]6e 14]. Multi medici in Evangelio xa JCCIQ' avxrjq jtavza dg zovg [Matth. 9,20] haemorrhousam cuiaxgovg xal ovx ÌOyvatp vue raverant, quae omnem substantiam ovósvòg avxmv {hsgajtsv&rjvai suavi perdiderat in eis, et tamen [Matth. 9, 20 cum parali.]" Jigòq a nullo curari potuit, nisi ab eo. oveUva yag Ixùvmv avloyov t)v qui verus est medicus, et cuius ;ÌJI< ÌV ìaGai (is, xvgis,xal ia&r/- sanitas in pennis [lies: pannis] GOftaf ìj Jtgòg [ióvop, ov [cui eius. Unde et nunc Propheta a populo passus opprobria, et Hier., om. cod. Scor.] àgxsl crebro insidiis circumyentus, al) aipaod-ai xov xgaojtéóov xov eo curari et salvus fieri cupit, Ifiaziov. léyat ovv jcgòg xovxov ' cujus vera laus, veraque mediÌaGai fit, xvgis, xal icJh/Goiuu. cina est. èàp yàg iaGy, xb xélog èjtaxokov&?]6ei x f j àvib Gov iaßsi rj •d-sgaxsia, cÓGx av fie Gcod-rjvat. oGoi óe uv GwGcoGiv, ov Gw&rjöo(i6£
2) In Jer. 1,10; Cf. Orig. hom. I, 14—16. Ghislerius I, 67. Pitra cf. ad No. 1. Codd. a b e (fg). MaxaQiov xo xoig &eov Xoyoic exQi^múai xag xmv 10 avxixeijitvmv óvváiitmv ßaöiXäag xaxa xo xäoa (pvxsia, t]v ovx kpvxsvOe.v o xart¡n itov O ovgavioc, txQit,mdr¡6txai, olov oi xovrjgol óiaXoyiO/jol, tpóvoi, ¡ioi-
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1. lOTOQrjTO b e | orí] + [ov] Pitia! | 3. rpv/tjg rov marsvowog b¡ 4. rig] ra Pitra! | 5. ¡tea] sxii a Ghisl. Pitra | éoyfiaxcov. — H. O awrr¡Q Pitra! | 6. rj/xoav1] om. a Pitra | anokvaov
Pitra! | 7. t¡[ta>v2] rwv Ghisl. |
7. ixQi^uißsvaiv Ghisl. I 9 to/e] + rov e | 10. óvvufiéis *
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