Deutsches Kolonial-Lexikon [1]

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EUTSCHES KOLONIAL- LEXIKON I.

II

STor

BAND

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I m 5Bs

MITARBEITER. AAdlun^/EBäteer/CH.Becker/Bock vonWülfin^en/Brunin^haus/N.Büs^en WBuire/FDahl/FreiherrAyonDänckel-män/Dollhardt/K.Dove/G£mfl/J.Fi = fcher/R Fifcher/AFull /R Fülleborn/ CGä^el/XGerfimeYer/G.Giem(ä/E Hä^

ber/PHambruch/D.von Hanfemänn/ PHeidke/KHerrmann/EM.vonHorn^ boftel/OJÖhh'n^er/0,Köbner/B,von

1

Köniö/AKrämer/MKröufe/E.Kröuß/ K Kucklen^/Gtauierbach/H Lübb ert/ ,

Mlurter/H,Mea-quardfen/PMaifchie/

M Mayer/CMeinhof / OMeyer/ AMever Gerhard/CTh Mirbt/liühlens/ 0,Nachi^all/XNeumann /B,Nochi7

1

KvonOßeriä^/LPäfchen/S,föffer^e/ KPerels / S,von Prowa3ek/WPuche/

Radlauer/ KRaih^en/CRaihjens/

A.Reichenow/HdäRocha-Lima/ K.Sapper/E.Sarferh/RScheibe/ JSchmi'dlm/PSchrni'di/^Schmidi/ R von Spaldin£/RSiernfeld/E.Sieudel/ Straehler/F Stuhlmann/GThileruus/ GTornier/CUhli^/AVoi^/GVolkens/

EVoIkmann/JVoneler/GWahl/

H Werner/ KWeule / Wilsdorf/ vonWrochem/Graf J,vonZech/

KZimmermann / G,Zoepfl/

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DEUTSCHES

KOLONIAL LEXIKON

4

HERAUSGEGEBEN VON

DR HEINRICH SCHNEE GOUVERNEUR

§ i

i 4Y4\

IBAND

4

AG

VERJAG VON QUELLE^ME^EKIN LEIPZIG

1 .1 H

Alle Rechte vorbehalten

Copyright 1920 by Quelle

&

Meyer, Leipzig

Roßberg'ache Buchdruckerei in Leipzig

DEM DEUTSCHEN VOLK mit

dem

heißen Wunsch, daß unser Vaterland

bald zu erneuter Größe wiedererstehen

und seine mit so gutem Erfolg begonnene Kulturarbeit über See wieder aufnehmen

möge

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Erscheinen dieses Werks war durch den Weltkrieg verhindert worden. lag bei dessen Ausbruch zum größten Teil gedruckt vor, der Rest

DasEs

stand im Satz, der erste Band sollte gerade erscheinen. Die Herausgabe während des Krieges erwies sich als unmöglich. Nachdem infolge des unglücklichen Ausgangs des Krieges unsere Kolonien verloren gegangen sind, entstand die Frage, was mit dem Deutschen Kolonial Lexikon zu geschehen habe. Das Werk ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von etwa 80 der bedeutendsten Vertreter kolonialer Wissenschaft und Praxis und enthält eine Fülle wertvollen Wissens aus allen Gebieten.

Arbeit zu verlieren wäre schade.

Diese große wissenschaftliche

Der wissenschaftliche Wert des Werks

bleibt trotz des Verlustes der Kolonien bestehen.

Der Inhalt des Deutschen Kolonial- Lexikons

stellt

ferner ein

Denkmal

unserer deutschen Kolonialarbeit dar. Es wird zu seinem Teil dazu beitragen,

den kolonialen Gedanken im deutschen Volke zu erhalten. Endlich wird es auch als Nachschlagebuch über koloniale Fragen aller Art wertvoll sein, wenngleich nach dem Verlust unserer Kolonien naturgemäß nicht mehr in dem Umfange, wie es gedacht war. Ich habe mich deshalb nach meiner Rückkehr nach Deutschland bemüht, die Herausgabe des großen Werks doch noch herbeizuführen. Dank einerseits dem Entgegenkommen der Verlagsbuchhandlung, andererseits der Gewährung Es ist eines beträchtlichen Zuschusses von privater Seite ist dies gelungen. mir ein Bedürfnis, allen denen, die die Herausgabe des Werkes gefördert haben, meinen herzlichen Dank zum Ausdruck zu bringen. Das Werk erscheint ganz unverändert so, wie es im Jahre 1914 vorlag und ohne den Kriegsausbruch damals veröffentlicht wäre. Die Tatsache, daß der größte Teil des Werks bereits fertig gedruckt vorlag, stand an sich Änderungen entgegen. Eine Neubearbeitung hätte zu neuen großen Verzögerungen und Kosten geführt, die sein Erscheinen wiederum in Frage gestellt

hätten.

Andererseits gibt das

Werk gerade

so,

Bild der deutschen Kolonialtätigkeit bis

wie es vorliegt, ein abgeschlossenes

zum

beste Widerlegung der Behauptungen

Weltkriege und damit zugleich

bisherigen Feinde über unsere „Unfähigkeit" und „Unwürdigkeit" zum Kolonisieren und unsere angeblichen Eroberungsabsichten auf fremde Kolonien vermittels Militarisierung

die

unserer Eingeborenen.

An dem Werk

unserer

ist seit

Kriegsbeginn kein Wort ge-

ändert worden, es gibt in jeder Beziehung das authentische Material über den

Zustand unserer Kolonien vor Ausbruch des Weltkrieges und zeigt, wie unsere Arbeit ausschließlich und mit Erfolg auf die friedliche kulturelle und wirtschaftliche

Entwicklung unseres Kolonialbesitzes

gerichtet war.

In die Reihe der Mitarbeiter an dem Deutschen Kolonial-Lexikon hat der Tod während des Weltkrieges große Lücken gerissen. Einige haben den Heldentod auf dem Schlachtfelde gefunden andere sind durch Krankheiten dahin;

Ein ehrenvolles Andenken bleibt ihnen bewahrt. Möge ihre Arbeit an diesem Werk — die sie überlebt — mit dazu beitragen, den Boden für deutsche koloniale Betätigung in der Zukunft zu ebnen, ohne welche ein kräftig wieder aufblühendes Deutschland nicht gedacht werden kann. gerafft worden.

Berlin, Februar 1920.

Heinrich Schnee

VORWORT Seit

kurze

kaum einem Spanne

Zeit

Menschenalter gibt es deutsche Kolonien. Es

im Leben der Völker, ganz besonders

ist

dies eine

für die Erschließung

Und

doch sind in diesem Zeitraum bereits Leistungen die das deutsche Volk in die vorderste Reihe der kolonisierenden Nationen stellen. Allerdings kann sich das deutsche Kolonialreich weder an Umfang noch an Wert mit dem englischen Weltreich irgendwie messen, auch steht es hinter dem Kolonialbesitz der Franzosen und Holländer zurück. Als Deutschland mit seinen kolonialen Plänen hervortrat, waren die als besonders wertvoll betrachteten Kolonialgebiete bereits in fremdem Besitz, oder es lagen doch schon solche Ansprüche darauf vor, daß ein Erwerb durch Deutschland nicht möglich war. So kam es, daß ganz überwiegend nur solche Gebiete in deutschen Besitz übergingen, deren zugängliche und bekannte Teile keine oder nur eine geringe kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung aufwiesen. Ein Blick auf die Karten unseres Kolonialbesitzes, besonders des afrikanischen, vor 30 Jahren und jetzt, ein Vergleich der damaligen und der jetzigen Zustände in jenen Ländern, ein Nebeneinanderstellen der wirtschaftlichen Werte in unseren Schutzgebieten zu beiden Zeitpunkten lassen so recht erkennen, was im Laufe jener kurzen Kolonialentwicklung geschaffen ist. Wo früher auf den Karten umfangreiche weiße Stellen sich fanden, Gebiete bezeichnend, über die noch kein Forscher Auskunft gegeben hatte, sehen wir jetzt genaue auf einer Fülle ausgezeichneter Aufnahmen beruhende Darstellungen; abgesehen von dem unwegsamen Neuguinea gibt es kaum noch unbekannte Stellen in unseren Kolonien. Wo ehemals Raub und Mord der Eingeborenen untereinander wüteten, wo eine friedliche Entwicklung immer wieder durch Plünderungszüge der Nomadenstämme, die die ackerbautreibenden Völker überfluteten, verhindert wurde, wo selbst die Ansätze zur Kulturentwickiung an den Küstenplätzen ständig durch die aus dem Innern hervorbrechenden wilden Horden bedroht wurden, da ist unter deutscher Herrschaft Ruhe und Ordnung eingezogen. Nicht selten sind es gerade die früher gefürch totsten, kriegs tüchtigen und raublustigen Erobererstämme, die nach ihrer manchmal nur unter schweren Opfern erfolgten Niederwerfung sich am vollständigsten in die neue Ordnung der Dinge gefunden haben und die besten großer Kolonialgebiete.

vollbracht

und Werte geschaffen worden,

Arbeiter für das deutsche Kolonisationswerk stellen.

Wo

früher die Wildnis,

von dünnen Eingeborenenansiedlungen unterbrochen, sich erstreckte, da finden sich jetzt vielfach blühende Plantagen, auf denen unter europäischer Leitung

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X

Vorwort

und Aufsicht bedeutende Werte für den Weltmarkt erzeugt werden. Vormals menschenleere Steppengebiete werden von europäischen Farmen mit stetig wachsenden Viehbeständen eingenommen. Wo einst in wochen- und monatelangen mühevollen Karawanenmärschen wenige wertvolle Produkte aus dem Innern an die Küste geschafft wurden, wo der dichte Urwald ein Vordringen fast unmöglich machte, wo Dünen und Sand mit ihren Durststrecken kaum einen Ochsenwagenverkehr gestatteten, da stellen Eisenbahnen einen sicheren

und schnellen Verkehr her und ermöglichen in stets wachsendem Maße eine und eine Heranziehung der bisher ein

wirtschaftliche Erschließung des Innern

Sonderleben führenden Völker des Binnenlandes zu dem Küstenplätze, an denen zur Zeit der Flaggenhissung

abgeschlossenes

kolonialen Kulturwerk. allenfalls

kleine

Städten, die in

Eingeborenendörfer

zunehmendem Maße

lagen,

sich zu modernen Weltverkehr und Welt-

entwickeln

ihren Anteil

am

handel nehmen. Trotz dieser glänzenden Erscheinungen deutscher kolonialer Wirksamkeit stehen wir, was die wirtschaftliche Nutzung unserer Kolonialgebiete anbetrifft, vielfach noch in den Anfängen. Noch gibt es Gebiete von gewaltiger Ausdehnung, Völkerschaften von beträchtlicher Seelenzahl, die fern der Küste und den modernen Verkehrsstraßen in wirtschaftlichem Schlummer liegen und des Erweckt werdens durch den Kolonisator harren, noch warten dichte Urwälder und wasserarme Steppen, die wie Barrieren landeinwärts gelegene bevölkerte Gegenden vom Meer und damit vom Weltverkehr abschließen, auf die Durchlegung von Schienenwegen. Ungeheure Aufgaben bedürfen noch der Lösung. Und doch können wir mit Stolz und Genugtuung auf das bisher Erreichte zurückblicken. Der Handel unserer Schutzgebiete ist zu beträchtlichen Zahlen angewachsen und in stetigem Aufsteigen begriffen. Die Erzeugung kolonialer Produkte, wie Kautschuk, Sisalhanf, Kopra, Palmöl und Palmkerne, Kakao, Kaffee, Erdnüsse usw., nimmt von Jahr zu Jahr zu, die Einfuhr einzelner dieser Produkte aus unseren Kolonien fällt für den Bedarf der deutschen Volkswirtschaft schon wesentlich ins Gewicht. Der europäische Plantagenbau hat in einigen unserer Schutzgebiete, zum Teil nach anfänglichen Fehlschlägen, zu glänzenden Erfolgen geführt, die auch durch ungünstige Gestaltung der Weltmarktpreise für das eine oder das andere Produkt nicht hinfällig gemacht werden können. Die Produktion der Eingeborenen hat sich überall dort, wo ihnen durch Schaffung von Verkehrswegen eine Absatzmöglichkeit geboten wurde, zu einem für die Aus- und Einfuhr außerordentlich bedeutungsvollen Faktor entwickelt. Auch der Bergbau hat in einzelnen Schutzgebieten zu guten Ergebnissen geführt, vor allem die Diamantengewinnung in Deutsch Südwestafrika. Last not least hat die deutsche Ansiedlung in Südwestafrika und den Höhengebieten Deutsch-Ostafrikas gute Fortschritte gemacht. Zwar sind nicht alle Blütenträume gereift, wie sie jene deutschen Patrioten hegten, die sich vor einem Menschenalter zur Gründung deutscher Kolonien und zur Eine AbPflege des kolonialen Gedankens zusammengeschlossen hatten. lenkung des Stromes deutscher Auswanderer in unsere Schutzgebiete hat sich

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XI

Vorwort

bisher nicht ermöglichen lassen, und die dauernde Niederlassung deutscher Volksgenossen hat, so sehr erfreulich die bisher geschaffenen Siedlungen sind, doch in den ersten drei Dezennien unserer Kolonialentwicklung nicht den

Umfang angenommen, der von jenen Expansion und nach ihnen von vielen

ersten Vertretern deutscher kolonialer erhofft wurde.

Immerhin

stellen diese

Siedlungsgebiete bereits jetzt ein wertvolles Stück deutschen Volkstums in •

Landern dar und berechtigen zu der Hoffnung, daß mit der Erund Inbesitznahme weiterer Grundflächen und der dichteren Be-

jenen fernen

schließung

siedlung der besetzten Gebiete sich dort deutsche Volksgenossenschaften bilden

werden, die auch der Kopfzahl nach für das Deutsche Reich ins Gewicht fallen.

Mühe und Kampf,

nicht ohne schwere Opfer an

Gut und Blut Besonders der langwierige Eingeborenenaufstand in Südwestafrika hat eine große Zahl blühender MenschenNicht ohne

ist

das bisher Errungene erreicht worden.

leben gefordert und sehr bedeutende finanzielle Ausgaben verursacht. Diesen Aufwendungen standen vielfach zunächst nicht entsprechende wirtschaftliche Erfolge gegenüber. So kann es nicht wundernehmen, daß zeitweise Bedenken und Befürchtungen sich regten, daß wir nicht in dem Maße die Eignung und den Beruf zum Kolonisieren hätten, wie manche älteren Kolonialvölker. In

weiten Kreisen des deutschen Volkes traten zu gewissen Zeiten auch Zweifel

über

den Wert und

die Entwicklungsfähigkeit unserer Kolonien hervor,

und

auch in sonst kolonialbegeisterten und für die Schutzgebiete interessierten Kreisen machte sich eine gewisse Kolonialmüdigkeit geltend. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorüber. Mit steigenden wirtschaftlichen Erfolgen, wie sie besonders durch großzügigen Eisenbahnbau in unseren afri-

kanischen Schutzgebieten gefördert wurden, wuchs auch das Interesse und Wie in ihrer Wirtschaft, so stehen die deutschen

das Vertrauen in der Heimat.

Schutzgebiete jetzt auch in ihrem Finanzwesen auf festen Füßen. Mit wachsen-

den Einnahmen für die

gebiete

kamen sie in die Lage, ihre Ausgaben, abgesehen von denen Wehrmacht, aus eigenen Mitteln zu bestreiten, die kleineren SchutzTogo und Samoa bedürfen seit Jahren überhaupt keines Reichs-

zuschusses mehr.

Hand

Hand mit der wirtschaftlichen Nutzbarmachung unseres Kolonialgeht die friedliche Erziehung der Eingeborenen zur Arbeit und zu christlicher Sitte. Wie die Mord- und Raubzüge der Stämme untereinander, so sind auch die Gewalttaten der eingeborenen Machthaber gegen ihre Untertanen und jene Giftmorde und anderen Übeltaten der Zauberer und Fetischpriester mit starker Hand zum Aufhören gebracht. Die Sklaverei in ihren in

besitzes

Sklavenraub und Sklavenhandel sind ausnoch aufrecht erhaltenen milden Formen der Hörigkeit (Haussklaverei) sind durch die Bestimmung, daß die Kinder der Hörigen frei sind, zum Aussterben verurteilt, soweit nicht die gänzliche Abschaffung der vorhandenen Reste sich noch als früher ausführbar erweisen wird. In immer weiter sich ausdehnenden Gebieten erhält der Eingeborene sein Recht vom unparteiischen deutschen Richter. Er seinerseits muß der Regierung eine mäßige Kopfsteuer zahlen, deren Erhebung dazu beiträgt, ihn zur Arbeit zu

schlimmen Formen

ist

beseitigt,

gerottet, die einstweilen

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Vorwort

XII

Ein mit modernsten Hilfsmitteln ausgerüstetes, in beständiger Verden Eingeborenen Schutz und Hilfe gegen Krankheiten, denen sie früher wehrlos gegenüberstanden. Christliche Sitte wird von einer stetig wachsenden Zahl von Missionaren beider Konfessionen verbreitet, deren Wirksamkeit in unseren Schutzgebieten seit der Errichtung der deutschen Herrschaft eine weit intensivere geworden ist, ja in manchen Teilen seitdem erst begonnen hat. Von einem großen Teil der Missionen wird auch die Erziehung zur Arbeit neben dem Unterricht in den christlichen Lehren nicht vernachlässigt. An der Erkundung und Erschließung unserer Kolonien haben aber nun nicht nur jene mitgearbeitet, die als Forscher, Beamte, Offiziere, als Kaufleute, Pflanzer, Farmer oder als Missionare draußen tätig waren, sondern die deutsche Wissenschaft hat weit über die Kreise der dauernd in den Schutzgebieten tätigen Personen hinaus in hervorragendstem Maße dazu beigetragen. Auf fast allen Wissensgebieten haben sich bedeutende deutsche Gelehrte mit den Problemen beschäftigt, die unsere kolonialen Erwerbungen mit sich brachten. So zeigt sich eine wissenschaftliche Vertiefung in den verschiedenen Zweigen kolonialen Wissens und kolonialer Betätigung, wie sie bei einem so jungen Kolonialvolk wohl noch nie in die Erscheinung getreten ist. Die Heimat stellt nicht nur das große Reservoir dar, aus dem die Schutzgebiete immer wieder neue Kräfte an Menschen und Mitteln heranziehen, sondern eine Fülle von Arbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen wie der wirtschaftlichen und kulturellen Erschließung der Kolonien wird ständig auch daheim geleistet. Das moderne Kolonisationswerk geht nicht mehr so vor sich, wie meist in früheren Perioden, wo ein Volksteil sich abspaltete und Neuland besetzte, um fern von der Heimat und in nur losem Zusammenhang mit dieser zu kolonisieren. Jetzt sind es die gesamten Kräfte der Nation, die mit ihren Ausläufern das Kolonialgebiet ergreifen. Die moderne Verkehrsentwicklung mit ihren schnell fahrenden Dampfern, mit ihren Kabeln und Telefunkenstationen ermöglicht einen beständigen Austausch an Menschen, Sachen und Ideen zwischen dem Mutterland und den Kolonien. So werden letztere in einem früher nie geahnten Maße in die Lage gesetzt, an allen Kräften und Errungenschaften des Mutterlandes direkten Anteil zu nehmen. Hierin liegt mit die Erklärung für die ungemein schnelle Entwicklung der deutschen Kolonien. Die wesentlichste Vorbedingung für den Erfolg liegt aber in den Eigenschaften des deutschen Volkes. Es war längst, ehe es deutsche Kolonien gab, eine bekannte Tatsache, daß die Deutschen in fremden Kolonialgebieten ausgezeichnete, von den Regierungen jener Länder vielfach sehr begehrte Kolonisten abgaben. Dies Urteil kann man häufig, besonders auch für die Kolonien desjenigen Volkes bestätigt finden, das unter den modernen Kolonialvölkern die größten Erfolge erzielt hat, des englischen. Die Ausdauer, die Gründlichkeit, der Fleiß, die organisatorische Fähigkeit der Deutschen haben ihnen vor allem zu ihren Erfolgen als Kolonisten verholfen. Diese Eigenschaften mußten auch bei der Schaffung eigener Kolonien zu guten Ergebnissen führen. Und in der Tat zeigt uns unsere kurze Kolonialgeschichte, daß jene bewährten erziehen.

mehrung

begriffenes Ärztepersonal bringt

Vorwort

XIII

Pioniere in fremden Kolonien nicht etwa Aasnahmeerscheinungen gewesen sind,

sondern daß wir auch für unsere eigenen Schutegebiete über Leute von

gleichem Schrot und Korn verfügen. Wir sehen, wie die Organisation, gestütet auf gründliche Vorbildung und auf die Anwendung der wissenschaftlichen Errungenschaften auf die Praxis auch unter den mannigfachen, bisweilen recht

großen Schwierigkeiten, wie sie Land und Leute, Klima usw. in unseren Schutegebieten bereiten, über lang oder kurz überall zu Erfolgen führt. Der intensiven, überlegten Arbeit, die sich der

modernen technischen

Hilfsmittel bedient,

erschließen sich selbst solche Gebiete, die in einer früheren Epoche keinen

Raum für koloniale Betätigung geboten haben würden. Der hohe Stand der Technik und Landwirtschaft, wie aller Wissenschaften in Deutschland ermöglicht den in den Kolonien Schaffenden, ihrer Arbeit durch Benutzung aller vorhandenen Hilfsmittel die besten Erfolgsmöglichkeiten zu bieten. Mit der steigenden Entwicklung unseres Kolonialbesitzes macht sich im deutschen Volke ein stetig wachsendes Interesse für unsere Kolonien bemerkErörterungen kolonialer Natur nehmen einen weiten Raum nicht nur bar. im Parlament, in der Presse und in kolonialen Kongressen und Vereinen ein, sondern finden in bestandig sich erweiternden Kreisen des Volkes Widerhall. Die Bekanntschaft mit unseren Schutzgebieten wird durch eine große Reihe von Vorlesungen am Kolonialinstitut in Hamburg, am Seminar für orientalische Sprachen der Berliner Universität wie an sonstigen Universitäten und an Handelshochschulen, durch Vorträge und ganz besonders durch eine ungemein reichhaltige Literatur verbreitet. Wenn es trotzdem schwerer ist, sich über die verschiedenartigen kolonialen Fragen schnell und zuverlässig zu unterrichten als über heimische Angelegenheiten, so liegt das nicht so sehr an der besonderen Natur kolonialer Probleme als vielmehr daran, daß es an einem umfassenden Werk über unsere Kolonien fehlt, das nach Art der Konversationslexika und der für verschiedene Wissenszweige vorhandenen Handwörterbücher eine solche Unterweisung ermöglichte. Unter der vorhandenen Literatur über die deutschen Kolonien gibt es eine erhebliche Zahl ausgezeichneter Werke, doch sind sie entweder überwiegend unter einem bestimmten Gesichtspunkt wie dem geographischen oder ethnographischen abgefaßt, wobei andere Wissensgebiete in den Hintergrund treten, oder sie sind Spezialarbeiter die sich nur auf ein bestimmtes Gebiet erstrecken. Die allgemeinen Nachschlagewerke andererseits geben nur in unvollkommener Weise Auskunft über koloniale Dinge. Bei der wichtigen Rolle, die mehr und mehr unsere Kolonien für das Leben der Nation zu spielen berufen sind, sowohl wirtschaftlich wie politisch, ist aber die Herstellung eines zuverlässigen Nachschlagewerkes, das eine schnelle Übersicht über alle die deutschen Schutegebiete betreffenden Fragen ermöglicht, dringend erwünscht. Das vorliegende Deutsche Kolonial- Lexikon will diesem Bedürfnis Genüge tun und über alle die deutschen Kolonien angehenden Fragen Auskunft Eis will in objektiver Weise, unter grundsätzlicher Vermeidung jeder Polemik den Stand unseres Wissens über unsere Kolonien in knapper gemeinverständlicher Weise darlegen und denjenigen, der sich eingehender mit dem

geben.

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XIV

Vorwort

betreffenden Gegenstand befassen

will, durch Literaturnachweise dazu in die Lage setzen. Das Werk bezieht sich ausschließlich auf die deutschen Kolonien, worunter hier die dem Deutschen Reich staatsrechtlich unterstellten Schutzgebiete zu verstehen sind. In diesem Rahmen werden aber alle Wissensgebiete behandelt, Geographie, Ethnographie, Botanik, Zoologie usw., ebenso wie Verwaltung, Rechtsprechung, Technik usw. Es wird einmal unter dem den betreffenden Gegenstand bezeichnenden Stichwort Auskunft darüber gegeben. Dann aber wird unter dem Stichwort jedes einzelnen Schutzgebiets

eine in sich geschlossene übersichtliche Darstellung geboten, die es ermöglicht,

im ganzen zu unterrichten, ohne jedesmal eine Reihe von Sonderartikeln nachschlagen zu müssen. Der Plan zu diesem Werk wurde wahrend meiner mehrjährigen Tätigkeit

sich über dessen Verhältnisse

als Abteilungsdirigent, später

Bei der Fülle des Stoffes

Direktor im Reichs-Kolonialamt ausgearbeitet.

mußte

von Mitarbeitern herangezogen daß auf allen Gebieten dem Gegenstand gerecht werdende Darstellungen gegeben werden konnten. Es wurde dabei davon ausgegangen, daß möglichst jeder Artikel von einem Mann der

werden.

Nur

eine große Zahl

so ließ es sich ermöglichen,

Wissenschaft oder Praxis bearbeitet wurde, der das betreffende Gebiet infolge seiner bisherigen Tätigkeit bereits beherrschte. Ich freue mich feststellen zu können, daß ich bei den Herren, an die ich mich wandte, durchweg zustimmende

Würdigung des Unternehmens und Beteiligung gefunden habe. So hat sich von berufenen Vertretern der Wissenschaft und Praxis zur Mitarbeit an diesem Werk vereinigt. Eine gewisse Erschwerung und Verzögerung für die Fertigstellung des Deutschen Kolonial-Lexikons ergab sich daraus, daß vor Vollendung meine eine große Anzahl

Berufung auf meinen gegenwärtigen Posten in Daressalam erfolgte. Meine eigenen Arbeiten, soweit sie die Anlage des Werks, die Gewinnung von Mitarbeitern und die Durchführung des Plans betrafen, waren zu jener Zeit zwar abgeschlossen, auch lag ein Teil der Beiträge damals bereits vor.

Doch

ließ

ohne schweren Schaden für das Werk ein Wechsel in der Person des Herausgebers nicht mehr bewerkstelligen, da vielfach mündliche Verhandlungen gepflogen waren, ohne deren Kenntnis die planmäßige Durchführung des Unternehmens nicht möglich erschien. So entschloß ich mich, trotz der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten, die Herausgabe beizubehalten und das unternommene Werk selbst zum Ende zu führen. Da meine Wirksamkeit in der Kolonie mir für eine Nebentätigkeit nur sehr wenig Zeit ließ und ein Briefwechsel mit der Heimat lange Zeit erfordert, sind allerdings etwas weitere Verzögerungen unvermeidlich geworden, als sonst vielleicht der Fall gewesen sich

wäre.

Trotz meiner ausgezeichneten Mitarbeiter bin ich mir dessen bewußt, daß Werk Lücken und Mängel enthalten wird. Es stellt den ersten Versuch

das

dar, für die deutschen Kolonien ein solches umfassendes Nachschlagebuch herzustellen, nie es für einzelne ältere Kolonialgebiete vorhanden ist. Insbesondere habe ich aus der holländischen Encyclopaedie van NeederlandschIndiö manche Anregung für das vorliegende Werk geschöpft. Auch einige

XV

Vorwort

Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Artikeln ließen sich nicht vermeiden. Die mußte es mit sioh bringen, daß ungeachtet des Strebens des Herausgebers nach möglichster Einheitlichkeit sowohl in sachlicher Beziehung bei einzelnen Gegenständen voneinander abweichende Ansichten vertreten werden, wie auch in der Art der Behandlung sich hier und da Verschiedenheiten zeigen. Diese Nachteile mußten in den Kauf genommen werden, um eine vollständige, möglichst alle Gesichtspunkte Beteiligung einer so erheblichen Zahl von Gelehrten

berücksichtigende Darstellung zu erzielen.

Eine besondere Schwierigkeit bot die Feststellung der Namen derjenigen indem Deutschen Kolonial-Lexikon in besonderen Artikeln anzuführen waren. Es sind die Namen solcher Personen aufgenommen, die auf kolonialem Gebiet besonders hervorgetreten sind, sei es in den Schutzgebieten selbst, sei es für die Schutzgebiete in der Heimat. Ich habe mich bemüht, insbesondere auf solchen Wissensgebieten, für die mir selbst nicht genügende Kenntnisse zu Gebote stehen, die Urteile von Gelehrten und Praktikern auch über den Kreis der Mitarbeiter an dem Kolonial-Lexikon hinaus zu erlangen. Trotzdem mag hier und da ein Name von Bedeutung weggelassen sein, der mit ebensoviel Recht wie andere im Lexikon enthaltene hätte aufgeführt werden sollen. Eine gewisse Beschränkung in der Zahl der Personenartikel erschien aus räumlichen Gründen notwendig. Soweit hiernach die Aufnahme besonderer Artikel der auf den verschiedensten Gebieten hervorgetretenen Persönlichkeiten nicht angängig erschien, sind sie, soweit tunlich, in den sachlichen Artikeln mit angeführt worden. Da die Darstellung des Deutschen Kolonial-Lexikons sich auf die deutschen Kolonien beschränken will, konnte auch bei denjenigen Persönlichkeiten, für die besondere Artikel vorgesehen sind, ihre außerhalb der Kolonien liegende Tätigkeit nur gestreift werden. Hieraus erklärt es sich, daß berühmte Forscher, wie Livingstone, Schweinfurth u. a. in verhältnismäßig kurzen Artikeln behandelt sind. Die Bearbeitung der Personenartikel ist überwiegend durch die Mitarbeiter erfolgt, die das betreffende Wissensgebiet für das Lexikon bearbeitet haben. Bei dem Werk habe ich auch über den Kreis meiner Mitarbeiter hinaus vielfache Unterstützung gefunden, für die ich nicht unterlassen möchte, auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Persönlichkeiten, die

Meinen Dank möchte ich insbesondere dem früheren Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts Herrn Wirkl. Geh. Rat Dr. h. c. von Lindequist aussprechen, der in entgegenkommendster Weise die Genehmigung zur Beteiligung einer Reihe von Mitgliedern des Reichs-Kolonialamts lichen Materials erteilte, wie

dem

und der Benutzung amt-

jetzigen Staatssekretär des Reichs-Kolonial-

amts, Herrn Wirkl. Geh. Rat Dr. Solf der in gleicher Weise seine Zustimmung zur Durchführung der Arbeiten gewährte. Meinen Dank möchte ich ferner den Direktoren der Museen für Völkerkunde in Hamburg und Leipzig, Herrn Professor Dr. Thileniusund Herrn Professor Dr. Weule, zum Ausdruck bringen, die von Anfang an dem Werk das regste Interesse entgegenbrachten und mich vielfach durch Rat unterstützt haben. Besonders hervorheben möchte ich, daß in den von Herrn Prof. Dr. Thilenius bearbeiteten ethnographischen Artikeln, betr. ,

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XVI

Vorwort

die Südsee,

dank seinem Entgegenkommen und dem der Hamburgischen

wissenschaftlichen Stiftung auch das noch nicht veröffentlichte Material der

Hamburgischen Südsee-Expedition (1908/10) mit verarbeitet wurde. Meinen ich weiter den Mitgliedern des Reichs-Kolonialamts, Herren Geh. Oberregierungsrat Dr. Meyer-Gerhard, Geh. Begierungsrat Dr. Busse. Geh. Regierungsrat Dr. Krauß und Hauptmann a. D. Dr. Marquardsen aussprechen, die, ungeachtet sehr starker dienstlicher Inanspruchnahme, neben der Beteiligung an dem Lexikon mit umfangreichen Artikeln im Interesse der FertigsteUung des WerkBmk ihre besondere Beihilfe geliehen haben. Herrn Dr. Sarfert, Direktorialassistent am Museum für Völkerkunde zu Leipzig, danke ich für die weitgehende redaktionelle Unterstützung, die er mir während der Drucklegung des Werkes geleistet hat. Auch denjenigen Herren, welche freundlicherweise Photographien zur Wiedergabe in diesem Werk zur Verfügung gestellt haben außer einigen der Herren Mitarbeiter besonders die Herren Hauptmann Strümpell im Kommando der Schutztruppen in Berlin und Stabsarzt danke ich verbindDr. Mohn in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika lichst. Endlich möchte ich meinen Dank der Verlagsbuchh indlung ausdrücken,

Dank möchte





die das Deutsche Kolonial-Lexikon in so ausgezeichneter

und auch sonst

V

eise ausgestattet

hat

meinen Wünschen entgegengekommen ist. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die Mitwirkuni meiner Frau, ohne deren Anregungen und Anteilnahme das Werk wohl nicht zustande gekommen in jeder Beziehung

wäre.

Möge denn das Deutsche Kolonial-Lexikon

seinen Zweck erfüllen, die Kenntnis

über unsere Kolonien im deutschen Volk weiter zu verbreiten

und zur Förderung

des kolonialen Gedankens beizutragen!

Daressalam, Neujahr

1914.

Heinrich Schnee.

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VERZEICHNIS DER MITARBEITER. Dr.

A

Adlung, Korpsstabsapotheker im Reichs-

Kolonialamt.

Berlin.

Islam

Geh. Oberbaurat F. Baltzer, Vortragender Rar im Reichs- Kolonialamt. Berlin. Professor Dr. G. H. Becker. Bono.

Personalien, militärische, vonDeutsch-Ostafrika

Hauptmann Bock von Wulfingen.

Kiautschou und Marine Forstwesen, Nutzhölzer Landwirtschaft, Nutzpflanzen

Kapitän zur See Brüninghaus. Taingtau. Professor Dr. M. Busgen. Ilannov. -Münden.

Koloniale Eisenbahnen, technische Artikel

.







Berlin.





Geh. Regierungsrat Dr. W. Busse, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin.



Niedere Tierwelt, Koralleninseln und die Tierwelt des Schutzgebietes Deutsch-Neuguinea

Dahl

Professor Dr. F.



Allgemein Geographisches, Grenzregulierungen, Landkarten, geographische Artikel

Geh.

Seeversicherung

A. von Danekelman. Geh. Hofrat Dollhardt.

....

Regierungsrat

Berlin.

Professor

Freiherr

Dr.

— Schwerin. —

Berlin.



Freiburg

Deutsch-Südwestafrika geographisch und ethnographisch, sowie die auf Deutsch-Südwestafrika bezüglichen Einzelartikel Deutsches Kolonial-Militärrecht, Wehrverfassung der Schutzgebiete Tiefbau

Professor Dr. K. Dove.

Br.

i.

Geh. Oberregierungsrat Dr. G. Ernst tragender Rat im Reichs-Kolonialamt.

Vor-

—f,BerliD.

und Bewässerung, Landungsbrücken,

Küstenbefeuerung

Geh. Baurat

J. Fischer,

Reichs-Kolonialamt.

Selbstverwaltung,

Versicherungswesen

Vortragender Rat im

— Berlin.

und Regierungsrat R. Fischer,

juristische Artikel

Reichs-Kolonialamt.

st.

— Berlin. —

Hilfsarbeiter

im

Geh. Regierungsrat A. Füll, Erster Referent beim Gouvernement von Kamerun. Buea Kamerun. Professor Dr. C. Gagel, kgl. Landesgeologe.

Polizeitruppen Geologie, Mineralogie



Berlin.

Kolonialrecht,

Gerichte

und Gerichtsbarkeit Geh. Oberregierungsrat

J.

Gerstmeycr, Vortra-

gender Rat im Reichs-Kolonialamt, unter Mit-

wirkung von Geh. Regierungsrat Straehler. Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt und Sämtlich Berlin. Dr.E. Radlauer j (gefallen). Geh. Oberregierungsrat E. Haber, Vortragender Berlin. Rat im Reichs-Kolonialamt. Geh. Medizinalrat Professor Dr. D. von HanBerlin. semann.



Bergrecht und Bergbau

Krebskrankheiten Meteorologie

und Klimatologie der SchutzgeDr. P. Heidke.

biete Inder,





Karawanenverkehr

— Hamburg. — Daressalam. —

Regierungsrat K. Herrmann.

Musik und Musikinstrumente der Eingeborenen Dr. E. M. von Hornbostel. Berlin. Papiergeld und Kolonialwerte 0. Jöhlinger, Dozent am Oi ientalischen Seminnr der Universität in Berlin. II

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XVI11

Verzeichnis der Mitarbeiter

I^aiidpolitik in

Namen von

Oh.

Kiautsehou

Kolonialbeamte,



kolonialen Persönlichkeiten.

Wirkl. Geh. Legationsrat

.

Professor

Verwaltung von Deutsch-Neuguinea. Sainoa Pfeilgifte,

und

Ätherische Öle, Schlangengifte

.

von

und

-

-

Stabelwitz.

Staat!. Fischereidirektor burg.

Deutsch-Südwestafrika

Kntdeckungsgeschichte,



Berün.

den Kolonien und an

in

deren Küsten in

f.

de«

und

Deutsch-Neuguinea

Dr. C. Lauterbach.

Schutztruppe

Leiter



Dr. K. Kucklentz.

Fischerei

von Köniß

Krämer, Wiss.



.

Karolinen Fische

A.

Linden-Museums. Stuttgart. Geh. Regierungsrat Dr. E. Krauß, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin. Professor Dr. M. Krause. Berlin.

.

Zolltarife

Pflanzenwelt

Dr.

B.

z. I).

— Schlachtensee.

Sanioa, Samoaner

Zölle

Admiralitätsrat Professor Dr. 0. Köbner. Berlin.

Schulen,

Zivilverwaltung,

Namen

.

.

.

Hauptmann M.

Lutter.



H. Lübbert.



Ham-

Berlin.

kolonialer For-

Hauptmann

scher

a.

D. Dr. H. Marquardserj.

-

- Berlin.

— Straßburg.

Professor Dr. K. Sapper.

Säugetiere und Tierverbreitung

Professor P. Matschie.

Afrikanische Sprachen

Professor C. Meinhof.

Verwaltung von Kamerun

Geh. Regieerungsrat Dr. 0. Meyer f (gefallen), Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.



Berlin.

Hamburg.



Berlin. I

Maniantengesetzgcbung,

l^andgesetzgebung

und Landpolitik, l^andgesellschaften

.

.

.

Geh. Oberregierungsrat Dr. A. Meyer-Gerhard, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.



Berlin.

Missionswesen (ausgenommen die die katholische Mission betreffenden Artikel)

Geh. Konsistorialrat Professor Dr. C. Th.Mirbl.

Verwaltungsangelegenheiten der Schutztruppen

Oh.

Viehzucht

Direktor Dr. phil.

J.

Obermedizinalrat

Professor

.

Tropenkrankheiten und Tropenhygiene

.

.

.

.

.



Göttingen.

Oberregierungsrat 0. Nachtigall, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt. Berlin.

unter

Mitwirkung

Neumann. von

Dr.





Hamburg. Nocht,

B.

Professor

Dr.

F.

Giemsa, Dr. M. Mayer, Professor Dr. Mühlens, Dr. S. von Prowazek f, Dr. H. da Rocha-Lima, Professor Dr. P. Schmidt, Oberstabsarzt Dr. H. Sämtlich Hamburg. Werner. Fiilleborn,

Professor

G.



Tierkrankheiten und Veterinärwesen

....

Geh.

Regierungsrat

Professor

Dr.

R.

von

Ostertag, Direktor im Reichs-Gcsundheitaamt.

— Lyniphcgewinnuiig

Berlin.

Professor Dr. K. Pa^clH:n.

Kamerun geographisch und ethnographisch

.

Professor Dr.

von Dr. Telegraphenwesen,

Rathjens.



Hamburg.

Hamburg. Hamburg.

Funkcntele-

Geh. Ober-Postrat W. Puche, Vortragender Berlin. Rat im Reichs-Postamt.

graphie Kolonialpolitik,

C.



Passarge unter Mitwirkung

Professor Dr. K. Pereis.

Öffentlich-rechtliche Artikel

Postwesen,

S.



Kolonialwirtschaft,

Steuern, Geld und

Zölle.

Währung, Handel.

.

.

Professor Dr. K. Rathgen.



Hamburg.

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XIX

Verzeichnis der Mitarbeiter

Geh. Regierungsrat Professor D. A. ReicheBerlin. now.

Vögel



Die Deutsch- Neuguinea einschließlich des Inselgebiets der Karolinen, Marianen, Palau- und .\[arshallinseln

betreffenden geographischen

und entdeckungsgeschichtlichen Artikel, VulProfessor Dr. K. Sapper. kane Völkerkundliche und geographische EinzelDr. ph.

artikel

E

— Straßbnrg.

Sarfert, Direktorialassistent

seum für Völkerkunde zu Leipzig. Geh. Bergrat Professor Dr. R. Scheibe.

Diamanten

— Münster. — Leipzig. Schmidt, V. D. —

Katholische Missionen

Professor Dr. J. Schmidlin.

Sonnenstich

Professor P.

Sudseesprachen

Professor P.

des

Schutzgebieten,

Medizinalwesens

Namen

der

Berlin.

den

in

Kolonialärzte

und medizinischen Forscher

Generalarzt Professor Dr. E. Steudel, Medizinalreferent

Pflanzliche

und

Schmidt

St. GaS. W. briel-Mödling bei Wien. Geh. Oberregierungsrat Dr. R. von Spalding f.

Verwaltung Deutsch-Ostafrikas Organisation

am Mu-

— Berlin.

im Reichs-Kolonialamt.

Berlin.

tierische Produkte, Pflanzungs-

gesellschaften, Koloniale Presse

Geh. Regierungsrat Professor Dr. F. Stuhl-

mann,

Generalsekretär

der

des

Zentralstelle

Hamburgischen Kolonialinstituts, unter Mit-

wirkung von Dr. Heile, Houillon, Dr. Waltz. Sämtlich Hamburg. Direktor Professor Dr. G. Thilenius. - Hamburg.



Allgemeine Völkerkunde Spezielle Völkerkunde des Schutzgebiets

Deutsch-Neuguinea

'.

.

IWrektor Dr. P.

Reptilien

und Amphibien

Professor

Dr.

Hambruch.

-

Sternfeld.

Deutsch-Ostafrika, geographische Artikel

.

.

— Prankfurt

....

Thilenius

— Berlin

und

a.

und Dr.

R

M.

— Tübingen. Voigt. — Hamburg. — Berlin. Volkens

Professor Dr. C. Uhlig. Professor Dr. A.

Botanische Artikel Pflanzengeographie und Systematik Finanzen, Etat-, Kassen- und Rechnungs-

Professor Dr. G.

f.

E Volkinann, Hilfsarbeiter im Reichs-Kolonialamt. — Berlin. Professor Dr. Vosseier. — Hamburg. Professor Dr. G. Wahl. — Tübingen. Regierungsrat Dr.

wesen Bienen und Bienenzucht

st.

.1.

Deutsche Kolonialgeschichte Völkerkunde Deutsch-Ostafrikas Beleuchtung«- und Elektrizitätswesen

G.

Hamburg.

Professor Dr. G. Tornier.

.

.

.

Dr. K. Weule, Direktor des Museums für Völkerkunde und Professor an der Universität Leipzig. Berlin. Wilsdorf, Regierungsbaumeister.





Hamburg. Palaver Dr. von Wrochem. Togo und die Togo betreffenden Einzelartikel Gouverneur a. D. Graf J. von Zech f



München. Major K. Zimmermann.

Militärische Abschnitte

(gefallen).

Kamerun.

Europäeransiedlung, Bank- und Börsen-, Kredit-

und

Genossenschaftswesen,

Kapital-

anlagen, Erwerbsgesellschaften, Handel, In-

und Gewerbe, Denkschriften, Dampferverbindungen mit den Schutzgedustrie bieten

Geh. Regierungsrat Professor Dr. G. Zoepfl, Vortragender Rat im Reichs-Kolonialamt.



Berlin.

11*

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VERZEICHNIS DER KARTEN. Allgemeine Übersichtskarten. Itaad

Seite

III

88 584

Übersichtliche Aufteilung der Erde mit den Postdampferlinien des Deutschen

Reiches Politische Übersicht

Post-

von Afrika

I

und Telegraphen-Übersichtskarte der Schutzgebiete: Kamerun, DeutschSüdwestafrika, Kiautschou, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Neuguinea und Togo

Eisenbahnkarte von Afrika

Kap-Kairo-Bahn

I

96 528

III

II

231

III

128

Physikalische Karte

I

Verwaltungskarte (mit Bezirksamtern)

I

Rassengebiete der Saugetiere in Afrika

Deutsch-Ostafrika.

Standorte der Schutz- und Polizeitruppe

III

und Telegraphenwesen Eisenbahnwesen Befeuerung (Leuchtfeuer für die Schiffahrt)

III

360 376 320 96

I

531

I

156 568 392 368 491 368 288 368 368 368 368 368 368 368

Post-

Missionswesen

II

Völkerkarte

I

Bevölkerungsdichte Vermutliche Grenzen der Tierrassengebiete Gesundheitsverhältnisse für Europäer

III

Schlafkrankheitsgebietc

III

I

I

Wirtschaftliche Grundlagen

I

ölliefernde Pflanzen,

Hauptnahrungs- und GcnufSmittel Kautschuk und Wachs

I

Faserpflanzen

I

I

Mineralische Schätze

I

Niederschläge

1

Pläne: Stadt Daressalam

I

Hafen von Daressalam Hafen von Tanga

II

4

II

4

1

424 320 96 539 157 568

Deutsch- Süd westaf rika. Verwaltungskarte (mit Bezirksämtern) Standorte der Schutz- und Polizeitruppe Post-

und Telegraphenwesen.

Eisenbahnwesen Befeuerung (Leuchtfeuer für die Schiffahrt; Missionswesen

III

III 1 1

II

,

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XXI

Verzeichnis der Karten

Band

Seit*

Gesundheitsverhältnisse für Europäer

I

440

Wirtschaftliche Grundlagen

1

Tierzucht

I

440 44» 489

Vermutliche Grenzen der kleinen Tierraeeengebiete

III

Bodenbedeckung

1

440

Land- und Bergwerksgesellschaften Mineralische Schätze Verbreitung von Diamant und Blue ground

1

440 440

I 1

Niederschläge

I

Däne: Lüderitzbiicht, Hafen mit Stadt u .

.

.

Physikalische Karte

Standorte der Schutt- und Polizeitrappe Post- und Telepraphenwescn ,

IMeuernng (Leuchtfeuer

1

440

II

168 176

III

320

III

,

FlnBsrhiffnhrt für die Schiffahrt!

Mission swes e n Völkerkarte

-------

Bevölkerungsdichte Gesundheitsverhältnisse für Europäer

-

-

-

53ö (158

lfiS

II

198 192 896

III

Wirtschaftliche Grundlagen Ausfuhrprodukte Vermutliche Grenzen der kleinen Tierrassengebiete Hauptnahrungsmittel Das Kamerungebirge und Pflanzungsgesellschaften Faserpflanzen

166

II

II

II

Schlafkrankheitsgebiete

96

I

T 1 ,

'i

I

11

Verwaltungskarte (mit Bezirksämtern)

448 440

440 440

1

Swakopmand Windhnk

Eis e nbahn we sen

11

II

192

II

III

192 493

II

192

II

192

II

192 192

Minpralischp Schätzft

TT

Niederschlage

11

Kamprunbucht

II

192 2

Plan von Duala

II

192

Togo. Verwaltungskarte (mit Bezirksamtern)

ESflanbahmmaH Post- und Telegraphenwesen Mission swesen

Bevölkerungsdichte Gesundheitsverhältnisse für Europäer

HI

496

t

Mft

III

96 568 612

JJ

HI III

SchlafkrankheitHgebietc

III

Wirtschaftliche Grundlagen

III

Ausfahrprodukte Vermutliche Grenzen der TierraBsengebiete

III

Hanptnahmnggmittel

III

Plantagengebiete

III

III

512 304

512 512 492 612 512

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Google

XXII

Verzeichnis der Karten

Bund

tseit«-

Baumw ollbau

III

512

Mineralische Schätze

III

Niederschläge

III

512 512 512

Plan von

Lome

III

Deutsche Besitzungen im

ötillen

Ozean.

Übersichtskarte der deutschen Besitzungen

I

304

Einzelkarten:

Garowe (Bisniarekarchipel)

I

Hennitinseln (Bisniarekarchipel) Jaluit- oder

Banhaminseln (Marshallinseln)

II

122

Jap (Karolinen)

I!

124

Kusaie (Karolinen) Kwajelin oder Mentsehikow- Inseln (Marshallinseln) Maug- Inseln (Marianen) Saipan, Tinian und Agiguan (Marianen)

II

401

II

407 528

Savai'i (Samoa)

Truk-Inseln (Karolinen Post-

II

078 04

i

Upolu (Samoa) und Telcgraphenwesen

11

III

199

HI Hl

221

III III

MiBsionswcsen

II

545 220 90 508 333

Völkerkarte

I

Sprachenkarte: Die Austronesischen Sprachen

I

105

I

105

1

334/0

I I

337/8 328

Die Austrischen Sprachen Verbreitung wichtiger Kulturelemente in Deutsch-Melanesien (1—3) Deutsch-Mikronesien (1—2) .. ,, „ Plantagengebiete auf Upolu „ dem östlichen Bismarckarchipel „ Vermutliche Grenzen der kleinen Tierrassengebietc „

Das

Atoll



Ebon

ursprünglicher Tierrassengebiete

1

328

III

48f>

III

480 303

II

(Marshallinseln)

Vorläufige Karte des Gebietes des Kaiserin -Augusta-Flusses (Sepik). KaiserWilhelms-Land

Niederschläge

II I

145 328

Kiautschou. Verwaltungskalte Provinz Schantung Kiautschou und Umgebung (mit Postdampfschiff-Verbindungen) Post- und Telcgraphenwesen Eisenbahnwesen Missionswesen Vermutliche Grenzen der verschiedenen Tierrassengebietc Wirtschaftsgebiete in Schantung Plan von Tsingtau

II

II II

III

II II

III I I

204 275 272 90 277 508 487 328 328

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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN.



( reographie.

1. Tai

V

1.

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0 1r ü s it V v i'

ILifon

Amani:

biologisch- Landwirtschaftliches Institut

Bukoba

von S\V gesehen

Daressalam:

.

.

32 240

8 21

.

352



Sachsenwald bei Daressalam 177 nsel berge: Gneis- Inselberge im südlichen Vorland von .

Deutsch-Ostafrika, in der Undschaft Madjedje Kigoraa: Die Kigoma-Rucht Kilimandscharo: Kibo. von Moschi aus gesehen

Kilwa-Kiwindsche:

96

trocken

von

!

I

III

352 353 266

.

am

schaft

.

I

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II

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II

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II

320 306

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1

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44

1

417

:

115

11

36 III

l

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I

II

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I

416 353

186

in 417

Teilansicht lSb' t e r b e g: Feld bei' )t jn>ond jupa 29

)2

192

82

193

in

Dschang

110 609

81 7,S

Djalutne Üuhu:

(Bezirk

Ambami

337

II

209

II

513 656

II II

1

{Ü?

W

II

83

Tilli: Weiber (Mandaragebirge)

II

Mi

[]

)93

II

93

II

92 20 ,s

II

167

III

123

II

496

195

III

528

III

30

44

Togo.

I

farbig i.

Musikinstrumente

115 146

f

Akposso: Gehöft in Ssodo-Tndji mit Wald im Hintergrund, an Rande der Akposso-Hochflächt auf dem zentralen Togogebir

Musikkapelle aus

den Matumbibcrgcn Das Dorf Mhamba

!

Kotoko; Weib

Konde-

Wampoto:

.

Manenguba: Häuser 202

dem

.



im

Oberland

II

114

.

1 II

Markt in Marua 126 Hauptstraße in Garua 59 Ort Kola (Nigerische Grenze) 7s K a e i Träger.Garua Bezi rk Binder 81 I

Stallen

\N

III III

Bororofulbe aus Tibati Der Lamido von Binder

209 633 208 193 193

II

Mädchen aus Lere Mädchen aus Kalfu



Bebaute Hange in Hoch-Ruanda mit Feldarbeitern 169 Wakinga: Jüngling 198 Wakonde: Dorfplatz im KondeUnterland mitWohnhäusern und

I

68 83 82 82 82

050

III

200

Weiber

Wohnhaus

Bd 84

Fulhe aus Marua

Wahutu:

-

Wen t sehen: Weibertv pen (Manenguba-Hoehland)

osong-

201

Wahuma:

1

Großen

Koiikoniba: Typisches Gehöft Fünf Leute aus Demong im



Kriegsschmuck stühle

Nanumba: Gruppe berittener Gro-

10

»24 180 *24

in

II

308

ßer in Bimbila mit ihrem Gefolge Iis Njamasillä: Teilansicht desOrtes der Landschaft Kpedji.

m

Deutsch-Neuguinea

49

109

Kpedji: Fünf einheimische Web-

Deutsch-Neuguinea

85

136

.

77

97 97

608

.

.

u.

.

Samoa. allge-

mein: Masken ? Kanus Geräte und Werkzeuge Waffen und Industrie .... .

180 lim

30

III !

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XXVIII

Verzeichnis der Abbildungen

Deutsch Neuguinea allgemein: Fischcreigeräte -

.



Tat.

67

.

Kultur und Begräbnis Tänzer

....

- Hausbau

III

33

I

34

I

29

1

im HB (

Melanesien.

'

I

Karolinen: Kingeborene

n.i I

181

Schiffahrtsgeräte

1!

682 272 336 337 296

— -—

817 624

und Schnitzwerke Kunst und Schmuck .... Typen der Eingeborenen



.



.

.

Gegenstände materieller Kultur

Kaiser-Wilhelmsland:



Mann

Pfahlbauten auf I^essoninsel



Zerenionialhaus

vom

318 322 288 330 28« 296

27

31 27

.

Bogen

-

Bogenschütze in Singor Grab in Sigaba

.

.

.

•••••

30 33

I

1

I

Boot in Mandok



.

296 227 297 336

Sagowäschc Admiralitätsinseln: Mann von

18n

111

180

III

30

Papitalei

180

Töpferin auf Hus Tanzbalken auf I/) Aua: Muschelbcil

3» 34

Hermitinseln: Mann

27 27



Neupommern:

31

Dukduktänzer -Holztrommeln(GazellehaIbin.s«ll (Gazellehalbinsel,'

I

.

.

.

Buka

Mann von Buka Plankenboote von Buka

Bogen Ornamente an Speeren

.

.

1

I I

1 1

.

1

337

I

48

II

609

1145 (146

II

27 29 34

1

I I

1617

110

288 296 337

II

1616 )«17

27

I

2Ss

III

II

.

3! »5

33 180

I

III

III

IM

III

144

II

.

.

80

1

.

.

33

I

Marianen: Ruinen von Bauten

M

der Chamorros auf Tiiiian . . a rs h a 1 i n s e 1 n Marshall- 1 -eute 1

in alter

188

28 29 180

laner

und Frau

in

III

Tanz-

tracht

Mädchen Palauinseln: Männcrhäuser

.

.

Gräber Klubhäuser auf Koror

.

.



1

1

III

Na um: Mann



III

:

Tracht

— Altes Haus mit Einsteigeloch auf Rotigelap — Boot von Kongelap — I>ehrkarte der Marshallinsu-

.

31 28 158 33 29

III

175

III

174

III

1

1

1 1

SaTioa.

Samoa: Kultur

— —

— —

332

I

II

Jap

.

348 289 32

•io

112

1

III



— Nasenflöte von Pulap Truk Kawabereitung (Ponape). — Geisterhütte auf Elato.

61

1145 |l46

.

Kultur

.

29 163

HI

Truk Kurs der Fahrt Ngulu

1 .

.

Polonat auf der Fahrt Polouat

11"

I

Mikronssien. Mikronesien allgemein: Kunst und Schmuck Typen Karolinen: (fegenstände materieller

34 28 34 30

den Ruinen

bei

288 257 297 337

288 288

I

i

mation) Palisadenhaus (Salikie) Beschneidungstanz i.Möwehaien Salomoninseln: Panpfeifen von



28 28 28

Mogomog

Arowc (Schädclfor-

---

-—

I

257 297

144

Steinbeil

der

110 297 257

Dukduktänzer

(Gazellenhalbinsel)

Trommeln

III

I

Neumecklenburg: Mannv.Nusa

Mann

i

1

Pitilu

in

— Boote von Uleai — Strichrose der Kingelxirenen Ngulu — Leitsterne der Eingeborenen von Satuwal — Hilfsinsel der Eingeborenen von

Kaiserin-

Augustafluß

Boot von

.

von Kusaie

gustafluß Speerschleuder

Einbäume auf dem

.

— Tor von Löran

Kaiserin -Au-

-

— Ponapetnann — Stabt-änzer von PingeLip — Weberin von Olol — Versamralungshaus Nan Uoma auf Ponape — Plan der Ruinen von Matolenim auf Ponape — Nan Tauasch (Totenstadt) in den Ruinen von Ponape — Plan der Ruinen von Kusaie.

Kaiserin-

Augustafluß -



(

in

Melanesien allgemein: Wafien



.

....

Kingeborene von Hol Eingeborene v. Kapingamarang Mann in Tanztracht (Mortlockinseln)

609 610

.

der Jap-

kolonie Aurepik

Straüenbild RedncrhäuptÜng große Lauati aus Safotulafei, dem Vorort von Savaii Dorfjungfer bei der Kawabereitung in Leone auf Tuttn'la . . Hauptlingstöchter im Kopfputz aas roten Papageienfedern, Menschenhaaren und Nautilusschale, getragen bei Festen und Tänzen

-

Der

Großes Haus im Bau

.

.

.

.

173

III

174

III

173

III

29

I

5. Militärvvesen.

Allgemein:



Uniformen

Schutz- und Polizeitrupp«' Uniformen der Schutz-

Poliwitruppc 2

der 1

.

.

Tut

Allgemein:

B.l

III

56*

in

:>*>

und

>



Uniformen der . Sehatz- und Polizeitruppc 3 Uniformen der Schutz- und Polizeitruppc 4 .

Bd.

8.

III

576

III

584

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XXIX

Verzeichnis der Abbildungen

Allgemein:

der Tal.

Abwichen

Bassari (Togo) Station

....

Bd,

S.

I

I

8 128

II aä

240

II

89

II II

240 240 240

92

II

240

13

93

Mbo:

Chamis: Gesamtansicht des Standortes. ImHintergrundd. Schwärsra r\r\ { Wat\ tc/'rS-^iiHwPfl^Af rilf A.

....

der Station (Kamerun) Innenansicht der Station . . D s c h a n g( Kamerun)Militärstation Kilimatinde: Borna der Station

(Deutsch-Ostafrika) Feste von der

90 90

Askarikaserne der 13. Feldkompagnie (Deutsch-

92

6. für Schiffs-

und Tropen-

Taf.

m

krankheiten in Hamburg 17 Bakterien: Verschiedene Typen 166 Protozoen 64 Elefantiasis eines Beines Filaria loa (der „Augenwurm") in .

.

.

.

....

Entwicklung der Filaria banemfti und die durch sie hervorgerufenen Krankheiten Wandung eines Harnleiters mit



II

240

Bd.

3.

89

II

840

91

II

210

93 94

II

240 241

94

ff

II

241

91

II

240

187

III

(Deutich-Ostafrika) Zeßfontein: Totalansicht

.

.

.

.

.

.

Bd.

8.

112 176 III 112

Anophelesbrutplatz auf einer Wiese

Taf.

Bd.

a.

5

I

64

I

II

65 481

.

04

1

r

i?AG

16

1

145

Moskitosichere

I

145

Die Verbreitung von Malaria und

III

I

OW

226

Bcsprengung von Mückenbrutnlätzen mit Saprol in einem 121 Walde bei Hamburg Ausspritzen von Mücken nach dem 120 Giemsaschen Sprayverfahren Moskitosicheres Expeditionszelt 120

II

496

.

III

.

II

481 481

italienische Eisen-

Rinderfinnen

mit

480

mernder Kopfanlago in natürlicher Lage im Muskelfleische

166

III

112

Eingekapselte Muskeltrichinen, 60 fach vergrößert Cyclops mit und ohne Guinea-

.

112

rragerin des afrikanischen ZekIII 193

III

193 739

III

193

III

Stechmücke mit zurückgezogener

II

496

119

II

480

55

I

624

65

I

624

55

I

624

56

I

624

durchschim-

II

III

121

Durchschnitt durch eine sehr stark mit Finnen behaftete Schweine-

64

119

172

432 416

Anophelesbrutplatz in einem nicht drainierten Straßengraben . 6 Entwässerungsgraben in Ismailia. 120

609

.

I

I

609

RückfallfieberSpirochaeten im 1000-fach vergrößert 172 Blute. Afrikanisches Rückfallfieber. . .

13

II

I

172

t

Daressalam

I

Kohlenoxydapparat nach 166 Nocht-Giemsa Omithodorus moubata, die Über-

II

Medizinalwesen.

r

Mücke

in

beim Gefechtsexerzieren Tabora: Die Borna (Feste)

Schwefligs&ureapparat nach Gay-

Nichtstechende

Taf.

(Doutsch-Südwest-

64

Kopuliertes Pärchen des Bilharzia16 wurmes. Vergrößerung 12 : 1 . Die Entwicklung des Sandflohweibchens in der Menschenhaut 176 Unterschiede zwischen Culex- und 6 Kntwicklungszyklus des Malaria-

Klein«

Hof der Feste

Okaukwejo

Schutstruppe

Kondoa-Irangi:

Institut

(Kame-

des Fort

Okahandja: Die

Deutsch* Binder: Gesamtansicht



Blick auf den Posten

Muansa: Gesamtansicht

Einfache Abortanlage für Eingeborene zur Bekämpfung der Ankylostomiasis

Der Guineawurm in natürlicher Größe Fieberkurve von Malaria tertiana Malaria quartana



[



772

II

484 485 486

II

(Chirono-

II

172 Erreger der Tropenkrankheiten I Erreger der Tropenkrankheiten II

III III III III

7.

193 540 544

Abnahme

J552 1553

Richtig montiertes Moskitonetz

Italien

57

I

der Malariatodesfälle in

und Zunahme des ChininII .



II

488 490

Missionswesen.

8. Deutsche evangelische Kirche in Tat. Bd. Daressalam (Deutsch-Ostafrika) 128 II 561 Herz- Jesukirche in Lome (Togo) 135 II 576 Kathedrale der katholischen Märkten in Apia (Samoa) .... 136 II 576 Kapelle im Dschagga- Hüttenstil in Sango am Kilimandscharo 129 II 576

s. Bd, Ulockenstuhl in Mwika am Kilimandscharo (Deutsch-Ostafrika) 128~ II 561 Missionsstation Heirachabis (Deutsch-Südwestafrika) 136 II 576 Im Garten der Leipziger Missionsstation zu Masama am Kilimandscharo (Deutsch-Ost.

.

.

136

II

576

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XXX

Verzeichnis der Abbildungen

Kalifverhandlungen wegen einer neuen Missionsstation in Togo 132 Markt bei der Mission Ruasa (Ruanda, Deutsch-Ostafrika) 138 Herero - Gottesdienst in Otjombonde (Deutsch-Sudwestafrika) 180 .

Benda 1910. — Ferner die Verdem terrassenartig angelegten Hauptort A. ein handlungen des III. deutschen Kolonialkoneigenartiges Gepräge verleihen. Für die in A. gegresses (Ref. von Plehn, Schmidt u. a. und von bräuchliche Hültcnform ist die charakteristische Höcht, Der derzeitige Statu! der AkklimatiBezeichnung Lehmkastenhaus eingeführt worden. sationsfrage). Zu 2: Schimper, PflanzengeoLiteratur: Dr. Asmis, Die Stammesrechte der graphie auf physiol. Grundlage. Jena 1898. Bezirke Misahöhe, Anecho und Lome-Land, Hildebrand, Lebenstiauer u. Vegetationsweise Zeitschr. f. vergl. Rechtswissenschaft, Bd. VI, der Pß., ihre Ursachen K. Entwickl., inEnglers Stuttg. 1911. F. hupfeld, Die Eisenindustrie Bot. Jahrb. Bd. II. 1881. in Togo, Mut, a. d. d. Schutzgeb. 1899. Aklaku-Lagune s. Lagunen. Dr. K. Gruner, Begleitworte zur Karte des Akoa s. Bagielli. Sechsherrenstocks (Amandeto), Mit!, a. d. d. Ii. Schutzgeb. 1913. Plehn, Beiträge zur Akolet 8. Neupommern, 6. Bevölkerung. Volkerkunde des Togogebietes. Halle 1898. Akon 8. Calotropis procera und PflanzenA. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen fasern 2. in Togo, Zeitschr. f. afr. u. oc. Spr. 1898. Akonolinga, Ort in Kamerun am Njong, Östv. Zech. lich von Jaunde gelegen. Er liegi bereits außerAkpana b. Logba.









XX







halb des Urwaldes, der hier

am

mittleren

Njong

einen Bogen nach Süden offen läßt. Der Njong ist in

A. schiffbar, aufwärts bis

Njnngdepot, abwärts

bis fast

zum

Oberen zu den Tappensog.



Akposso, Landschaft im Verwaltungsbezirk

Misahöhe, Togo. Teil der Landschaft nimmt eine breite Hochfläche des zentralen Togogebirges, die sog.

Der größte

Bei der A.bevölkerung soll durch eine Talstraße mit A.-Hochfläche ein. neuerdings immer mehr das Streben hervortreten, Jaunde verbunden. A. liegt im Gebiet der die Höhen zu verlassen und rieh in den fruchtbaren und zwar Fangstämme, sitzt bei A. ein UnterTalern anzusiedeln. Die Flußtäler sind reich an 01stanim der Mwelle. A. gehört zum Verwal- palmen; in höheren Lagen kommen sie spärlicher tungsbezirk Jaunde, mit dem es, wie gesagt, vor. In den Waldgebieten A.s (s. Tafel 1) gibt es doch sind durch eine Talstraße und durch Telegraph ver- noch ziemlich viel Kautschuklianen; die Lianenbestände infolge Raubbaus in Abnahme

beckschnellen.

Es

ist





bunden

ist,

besitzt

eine

Regierungssta ion,

begriffen.

— Die A.bevölkerung gehört zu einem der

und mehrere Faktoreien, z. zahlreichen Splitterstämme Süd- und Mitteltogos, Gesellschaft Südkamerun und von welche ethnologisch in eine der bekannten größeren

eine Postagentur

B.

der

Pagensterher.

Passarge- Rat hjens.

Völkergruppen bisher noch nicht eingereiht werden konnten. In Her Ortschaft Basse befindet sich Auch im nördlichen Da hörne sollen A.leute wohnen. Die A.bevölke-

Akpafu, Landschaft im Verwaltungsbezirk Adangmebevölkerung. Misahöhe, Togo, welche 5 Dörfer umfaßt.

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Aktiengesellschaft für Verkehrswesen

Alantikagebirge

31

Alamahan oder Concepcion, vulka-

_ spricht eine besondere Sprache, die aber voraussichtlich von der Ewe-Sprache verdrängt werden wird. Der südliche in der Gegend von Ssodo gesprochene A.dialekt weicht erheblich ab von dem

Insel der Marianen (Deutsch-Neuguinea), 706 m hoch, 8 qkm groß, in 17" 36' n. Br. und 146° 61 Vi' ö. L., mit warmen Quellen. 1819 entstieg Abdachung Rauch. im weitaus größten Teil der Landschaft gesprochenen dem nördl. Krater und der nördlichen Dialekt Das A. soll mit der in Kebu A. ist nicht dauernd bewohnt (1907: 66 Einw.). gesprochenen Sprache verwandt sein. Die A.leute Atam&han s. Alamägan. sind infolge ihrer langen Abgeschlossenheit vom Alang- lang. Man versteht unter diesem Verkehr etwas scheu und kulturell zurückgeblieben. Ein gemeinsames Stammesoberhaupt für A. exi- malaiischen Wort der Art nach verschiedene stiert nicht Die politischen Zustande werden tref- hohe Blütengräser, die im tropischen Asien und fend gekennzeichnet durch ein Ewe-Sprichwort, in Neuguinea bestandbildend auftreten. Sie welches besagt: „A. hat hundert Dörfer, aber bemächtigen sich insbesondere aller verlassckeinen Mann, dem zwei Dörfer gehorchen." nene Kulturfelder, aller örtlichkeiten, wo durch Literatur: Dr. Asmis, Die Stammesrechte des Zerstörung der ursprünglichen Vegetation vergl. RechtsBezirke Ätakpame, Zeüschr.

NW

A

f.

XX

Wissenschaft, Bd. V, Stuttg.1911.-F. Müller, Die Religionen Togos in Einzeldarstellungen, Anlhropos, Internationale Zeüschr. f. Völker vnd Sprachenkunde, Bd. III, Wien 1908. F. Wolf, Grammatik der Kpososprache, Anthropos. Internationale Zeüschr. f. Völker-





und Sprachenkunde, Bd. IV, Wien

1909. Ders., Totemismus, soziale Gliederung und Rechtspflege bei einigen Stämmen Togos, Anthropos. Internationale Zeüschr. f. Völkerund Sprachenkunde, Bd. VI, Wien 1911. R. Plehn, Beiträge zur Völkerkunde des Togogebietes. Halle 1898. A. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen in Togo, Zeüscivr. v. Zech. f. afr. u. oc. Spr. 1898.



-

(Niederlegen des Waldes) Neuland geschaffen

worden

ist,

und sind

für den Pflanzer,

da

sie

unterirdische, durch Ausgraben zu entfernende

Wurzelstöcke besitzen, ein schwer und nur unter Aufwendung bedeutender Unkosten zu vertilgendes Unkraut. stellt

Imperata cylindrica

das gewöhnlichste und häufigste

A-A-

Gras dar. Neuerdings sucht man seiner dadurch Herr zu werden, daß man zwischen die Grasbülten schnell wuchernde, aber vergängliche Rankenpflanzen (Passiflora foetida z. B.) einsät, die den Schädling überlagern

und

Volkens.

ersticken.

Aktiengesellschaft für Verkehrswesen s. Deutsche Kolonial-Fisenbahnbau- und Be-

Aktiengesetz, Kleines Geld- u. Bankwesen.

Akund

8.

Pflanzenfasern

Alantikagebirge, eines der Massive der Massivregion von Nordadamaua in Kamerun. offenen Es erstreckt sich in einem nach 13. Bogen von Laro bis zum Benuetiefland, in südsüdwestlich - nordnordöstlicher Richtung und

NW

6.

Kiautschou

2.

stürzt mit sehr steilen

Akwa. King A. und King Bell waren die Häuptlinge der Duala bei der Besitzergreifung von Kamerun durch die Deutschen. Li dem Abtretungsvertrag vom 12. Juli 1884 bezeichnen sie eich als die Häuptlinge „des Landes, genannt Cameroons, am Kamerunfluß, zwischen dem Bimbiafluß nördlich, dem Kwakwafluß südlich

und aufwärts zum 4°

10'

n. Br.

Hängen zu dem im

Osten liegenden, dicht an seinem Rande fließenden Faro und zum Mao-Deotal ab. Im Westen geht es in die Dalamiplatte über, die eine Senke zwischen A. und Werregebirge hindurch

zum

Benuetal sendet Die Dalamiplatte geht im Süden unmittelbar in den Larozug über, der seinerseits

wieder die westlichsten Ausläufer

des A. darstellt. Der

Hauptkamm

des A. liegt

erreicht Höhen von 2000 m; 7 Generationen getrennten Stammes- nach Norden verflacht sich das Gebirge und hälften, die wieder in je zwei Hälften zerfielen, erhebt sich dann noch einmal im Hossere über die der Headman regierte. Der Headman Karin zu 700—800 m Höhe. Im Süden liegt die

gelegen". Die beiden Kings waren die Häupter im Osten

der

und

seit

von King A. war Jim Ikwalla, der im Vertrage King A. ein minderwertiger Charakter im Gegensatz zu King Bell. Da er aber der mächtigere Häuptling war er besaß 9 Dörfer, King Bell nur 7 , so mußten sich die Faktoristen seine Unverschämtheiten gefallen lassen. Man unterscheidet in der jetzigen Stadt Duala noch A^tadt und einer Bellstadt. mitunterzeichnete als King Daido.

war







Passarge- Rathjens.

Farobucht, die durch das

zum Benue

15—50 km

breite

das zugleich das Das A. wird A. vom Ssarimassiv trennt von Tscharabastämmen (s. d.), die zu den Farotal

offen

ist,



Sudanvölkern gehören, bewohnt. Der Fuß des Gebirges wird dagegen von Fulbe (s. d.) bedie die Heiden unterworfen haben. Von Siedelungen ist nur Tschamba, am Ostfuße des Gebirges gelegen, zu erwähnen.

siedelt,

Passarge- Rathjens.

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Alataua

Ahl

hu iu,

32 samoanische

Bezeichnung

für

sen oder als Kinder von bösen Geistern mit



Fälschlich bezeichnet Menschenweibern. man als A. auch erworbene Formen von EntVermittlung mit den Göttern für sich in An- färbung der Haut, die durch parasitäre Hautspruch nahmen. Die Betenden zogen nicht mit krankheiten, Syphilis, Narbenbildungen zuin den Kampf; sie bewahrten auch die alten stande kommen; sie lassen indessen das PigThilenius. Solche Orte sind ment des Auges stets unberührt Sagen und Stammbäume. einzelne Dorfscfaaften, die gewisse Rechte in

Kriegsberatungen hatten, vor allem eine Art

Satupaitea und die Dreiheit Ne'iafu-Fale- Albino s. Albinismus. lima-Tufutafo'e auf Savail, Safata auf Albizzia s. Dadap. Upolu, und auf Tutuila Aoa und Leone. Albrechtshafen, Hafen und KokospalmenpflanLufilufi und Leulumoega auf Upolu ver- zung an der Nordküste des Kaiser-WUhelroslandes (Deutsch-Neuguinea), östlich der Ramumündung. einigten die Vorrechte mit der Regierung. Krämer. Aledjo - Kadara, auf der Sudu-DakoHochfläche gelegene Ortschaft im VerAlbatros s. Sturmvögel Albert Edwardsee s. Zentralafrikanischer waltungsbezirk Sokode in Nordtogo. Die Graben. Bewohner gehören dem Tim-Stamm (s. Alberteee oder Albert-Njansa s. Zentral- Tschaudjo) an. In A. unterhält die katholiafrikanischer Graben. sche Steyler Mission eine von Europäern Albertville

s.

Toa.

geleitete Station.

v.

Zech.

Zustand der Haut mit Aleipata, Unterteil von Atua, im äußersten ihren Anhangsgebilden (Haare, Nägel usw.) und Osten von Upolu, Samoa (s. d. 7 c I). der Augen, bei dem diesen Organen die norAlepapun s. Kaiser-Wilhelrasland, 10. Bemale Pigmentierung fehlt. Bei totalem A. er- völkerung. scheint die Haut weiß, ebenso das Haar, die PuAleppohirse s. Futterpflanzen u. Guincagras. pille dagegen rot, da der Augenhintergrund Alexander, Sir James Edward of Westerton, durchscheint. Bei dem sehr viel häufigeren Reisender und Schriftsteller, geb. 16. Oktober partiellen A. ist entweder die Gesamtmenge des 1803, gest. 2. April 1885 zu Westerton. AbgeFarbstoffes der Haut und des Haares gleich- sehen von zahlreichen anderen Reisen und Feldmäßig verringert (Leucismus), so daß die Indi- zügen in allen Weltteilen bereiste A. 1836/37 viduen nur wesentlich heller aussehn als andere vom Kapland aus die heute deutschen Gebiete des gleichen Volkes, oder der Farbstoff ist un- zwischen Oranje und Walfisch-Bai. Er leitete gleichmäßig in der Haut verteilt, und die Indi- mit dieser Expedition, die er in seinem Werk viduen zeigen größere und kleinere weiße An expedition of discovery into the interior Flecken neben der normalen Hautfarbe und of Africa, Lond. 1838, 2 Bde., beschrieb, die weiße Stellen im Haar; bei partiellem A. kann systematische Erforschung dieses Schutzgedie Irisfarbe normal sein, doch finden sich bei bietes ein. solchen Albinos dunkelhäutiger Völker auch Alexandra-Nil s. Kager». häufig blaue oder graue Farben als Anzeichen Alexishafen, Hafenplatz nördlich von FriedA. rich -Wilbelmshafen in Kaiser -Wihelmsland, verminderter Pigmentierung des Auges. kommt bei allen Wirbeltieren, vielleicht im Deutsch-Neuguinea. Am A. liegt die Hauptganzen Tierreich vor, auch bei allen Menschen- niederlassung der katholischen Mission vom rassen, ist aber bei Negern und Melanesiern heiügen Geist. Auch hat die Neuguineaam auffälligsten. A. ist eine angeborene Hem- Kompagnie Land dort. Sonstige europäische mungsbildung, deren Ursache wir nicht kennen, Unternehmungen bestehen zurzeit noch nicht. wenn man auch versucht, sie als Zeichen der Der Verkehr zwischen Alexis- und FriedrichDegeneration anzusehn; sie ist vererbbar. A. Wilhelmshafen vollzieht sich fast ausschließhöheren Grades ist für die betroffenen Indi- lich noch über See; es ist aber auch ein viduen unbequem, da die normale Funktion Weg zwischen den beiden Ansiedlungcn angeder Haut zumal in den Tropen beschränkt ist, legt worden, der bis auf die nötigen Brücken und die wenig oder gar nicht pigmentierten vollendet ist. A. hat seit kurzem eine eigene Augen Lichtscheu bedingen. Den Eingebore- Postanstalt, die den Namen „Deulon" führt, nen, bei denen oft Weiß die Farbe des Todes Durch Friedrich-Wilhelmshafen hat A. Anoder der Geister ist, gelten Albinos als besonders schluß an die vierwöchentlich verkehrenden zauberkundig und entweder als gutartige We- Dampfer der Austral-Hongkong-Linie und

Albinismus

ist ein





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Tafel 3. Deutsches Knlnnial-Lp.viknn.

Zu

Artikel:

Amnni.

Auf ii. von Lohsney ei
]), A p a( Vaisiganofluß, Londoner Mission, Kirche), Matautu (englisches und amerikanisches Konsulat). Im Hintergrund der Bucht befindet Schule),

Konsulat),

sches

zweiten

der

Organisationsstufe

der

wärtigen katholischen Missionssprengel

i

sion 3).



gegen(s.

Mis-

Die A. V. unterstehen als Missions-

Propaganda (s. d.), die sich der 400 m hohe Vaea-, richtiger A.berg. sie ein- und abzusetzen hat. Das System der (Klimatafel von A. s. Samoa.) Apia ist apostolischen Vikariate und Präfekturen wurde bischöfe der römischen



überdies Sitz des Ksl. Obergerichts, des Ksl.

dem

seit

17. Jahrh. in allen

Missionen (mit Aus-

und des Bezirksamtes, sowie nahme der sich vielfach widersetzenden spader Vereinigten Staaten nischen und portugiesischen Kolonialgebiete) von Nordamerika und eines englischen Vize- einheitlich durchgeführt, indem zwecks größerer konsulates. Auch befindet sich daselbst eine Uniformität an Stelle der regulären, nach Regierungsschule für Europäer und Samoaner Kirchenprovinzen verteilten Hierarchie direkt sowie ein Begierungshospital. Die Hauptpost- von der Propaganda abhängige Missionsobere Bezirksgerichts

Konsulates

eines

anstalt des

Es

Apia. (1913)

72

Schutzgebietes

hat

ein

anschlüsse umfaßt.

ist

gleichfalls

Ortsfernsprechnetz,

Hauptanschlüsse

gesetzt wurden.

in

das

sind

sämtliche

In den deutschen Kolonien

katholische

und Ab Neben- Vikariate oder Präfekturen.

Wegen der Verbindungen

Präfekten.

Missionsgebiete S. a.

Apostolische

Schmidlin.

Apothekenwesen. Das A. ist in den deutApias mit der Außenwelt s. Samoa, 12. Verkehrtwesen. Die gewerblichen Unternehmungen sehen Schutzgebieten Afrikas und der Südsee Samoas befinden sich fast ausschließlich in mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika, durch die im KolBl. vom 16. Febr. 1911 Warenhäuser für den Bedarf der Europaer und veröffentlichte RKV. vom 12. Jan. 1911 sodann sind mehrere Hotels geregelt worden. Nach dieser Verordnung am Platze; auch Bäckereien, Eisfabriken, haben die Gouverneure die Befugnis, apSchlächtereien, Stellmachereien usw. fehlen da- probierten Apothekern die Erlaubnis zur Erselbst nicht (s. a. Samoa, Europäische Unter- richtung und zum Betriebe einer Apotheke zu nehmungen). Krämer. Krau». erteilen. Die Schutzgebietsapotheken sind beAplit ist ein sehr helles, außerordentlich saures schränkt verkäuflich, d. h. der Gouverneur (kieselsäurereiches), feinkörniges Gan^gestcin, das kann beim Erwerb einer Apotheke dem Käufer meistens in der Nähe von Granitmassiven auftritt die Erlaubnis versagen, wenn wichtige Gründe und oft in ursächlichem Zusammenhang mit dein Vorkommen nutzbarer Lagerstätten zu stehen vorliegen. Im Anschluß an die RKV. sind von seheint (Otavi, Sekenke usw.). Gagel. einzelnen Gouverneuren Ausführungsbestimmungen erlassen worden, die in der HauptApolima, kleine runde Kraterinsel von Samoa sache den Betrieb in den Apotheken, den Vermit Einbruch und Booteinfahrt im Norden, kehr mit Arzneimitteln außerhalb der Apo3 km von Manono und 9 km von Savai'i, rifftheken und die Errichtung von Hausapotheken frei in der tiefen Apolimastraße gelegen. Polibetreffen. In Kiautschou ist das A. und der Apia. Es besteht daselbst eine größere Anzahl

Eingeborenen,



tisch

zu

Aana

gehörig.

Innen kleines Dorf

Verkehr mit Arzneimitteln durch eine V. des Gouverneurs vom 2. Juli 1901 geregelt worden. Apostolische Präfekten, der Weihe nach In den deutscheu Schutzgebieten befinden sielt einfache Priester, aber mit bischöflicher Ge- zurzeit 15 Apotheken, davon entfallen auf walt oder Jurisdiktion, die an der Spitze riner Deutsch-Ostafrika 5 Vollapothekcn und zwar apostolischen Präfektur stehen, wie das je eine in Daressalam, Lindi, Muansa, Tabura erste Stadium eines organisierten katholischen und Tanga sowie eine Zweigapotheke in Missionsbezirks genannt wird (s. Mission 3). Aruscha. In Dcutsch-Südwestafrika beSie werden von der Propaganda (s. d.) ernannt stehen 5 Apotheken, in Windhuk 2, die übrigen und enthoben, gewöhnlich aus dem Schoß in Swakopmund, Lüderitzbucht und Keetmatisder im betreffenden Gebiet tätigen Genossen- hoop. Kamerun hat eine Apotheke in Duala, schaft und unter Verständigung mit deren Deutsch-Neuguinea eine in Babaul, Samoa eine Obern. S. a. Apostolische Vikare. in Apia und Kiautschou eine in Tsingtau. AußerSchmidlin. dem befinden sich in Daressalam und in Tsingtau mit wenig Häusern

(s.

Samoa

7 b).

j

|



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Apotheker

67

Aquamarin

von einem beamteten Apotheker geGouvernementsapotheke und in Windhuk und Keetmansboop je eine von Miktär-

je eine

s.

Beryll.

s. Klima 4 a. Araber (s. Tafel 7) kommen in DeutschDie Ost afrika und im Tsadsecgebiet vor. In

leitete

apothekern geführte Lazarettapotheke.

übrigen in den Schutzgebieten noch vorhandenen Regierungsapotheken stehen unter Leitung von Regierungsärzten. — Im Kolonialdienst befinden sich zurzeit als beamtete Apotheker drei Militär-, ein Zivil-, ein Marineapotheker und ein pharmazeutischer Hilfsarbeiter. Ein Militärapotheker (Korpsstabs-

apotheker)

Araber

Äquatorialklirna

I

Deutsch -Ostafrika unterscheidet man zwei Klassen von A, die aus Maskat und Oman und Hadramaut. Die Maskat-A sind ein vornehmes Herrengeschlecht. Sie sind vom

die aus

Ende des

17. Jahrh.

der Küste vertreten. die Dynastie

ab in Sansibar und an Ihrem Volkstum gehört Dein

der Sansibarsultane an.

Glauben nach sind sie ibaditische Mohammedaner (s. Ibaditen). Der von ihnen geist von Carl Reinhardt, Ein theker) gehören der Schutztruppc für Deutsch- arabischer Dialekt gesprochen in Oman und Südwestafrika an und sind Leiter der beiden Zanzibar (Lehrbuch Orient. Seminar XIII), Referent für pharmazeutische

ist

und chemische Angelegenheiten im Reichskolonialamt, die beiden anderen (Stabsapo-

sprochene Dialekt

dort befindlichen Sanitätsdepots und tezarettapotheken. Als Zivilapotheker ist ein Nah-

Stuttg. 1894, zur Darstellung gebracht.

rungsmittelchemiker, zugleich Apotheker, in

geborenen unseres Schutzgebietes, so sind die H a d r a m a u t - A. viel weniger angesehen. Diese armseligen Leute auch physisch deu Mas-

Deutsch-Ostafrika angestellt.

Er

ist

Vorstand

des Sanitätsdepots und der Gouvernements-

apotheke in Daressalam und hat die Geschäfte Regierungsapothekerä wahrzunehmen. Der Marineapotheker, zurzeit Marine-Oberstabsapotheker, ist beim Gouvernement von Kiautschou angestellt. Ihm ist für den Dienst in der Gouvernementsapotheke ein Hilfsapotheker beigegeben. Das Gehalt des dem Reichskolonialamt angehörenden Militärapothekers entspricht dem der Korpsstabsapotheker der Armee (3000—7200 Gehalt, Tarifklasse III). Die übrigen Militärapotheker eines



M

beziehen als

Stabsapotheker 2700—4500

die

Oman-A.

kat-A.

der

Bilden

die soziale Oberschicht der Ein-

unterlegen

— —

werden

Hafenstadt ihrer Heimat,

meist Schihiri genannt.

nach Schihr, in

Ostafrika

Als Kleinhändler

und

Handwerker sitzen sie seit undenklichen Zeiten an der ostafrikanischen Küste, und sie sind es, denen die Islamisierung zuzuschreiben ist. Es sind orthodoxe Mohammedaner des schafiitischen Ritus (s. Islam). Ihr Wandertrieb hat sie über

alle

verbreitet.

indien

ist

Küstengebiete des Indischen Ozeans

Für die Holländer in Niederländischdie Invasion dieser A. eine wichtige

Frage der Eingeborenenpolitik. Daher stamGehalt und eine Kolonialzulage von 4000 M. men die besten Informationen aus holländischen Der Zivilapotheker erhält 3000-6000 Ge- Quellen, z. B. L. W. C. van den Berg, Le halt und eine Kolonialzulage von 4000 Hadramout et les Colonies Arabes dans ( Klasse 5 der Besoldungsordnung). Der MarinePArchipel Indien, Batavia 1886. Über ihre apotheker gehört als Marine-Oberstabsapothe- Sprache vgl. Le comte de Landberg, Etudes ker zur Klasse 4 b der Besoldungsordnung und sur les dialectes de l'Arabie meridionale I bezieht 3000—7200 Gehalt und eine Kolo- Hadramout, Leiden 1901, und zahlreiche nialzulage von 4700 M. Adlung. kleine Studien von C. Snouck Hurgronje. Apotheker s. Apothekenwesen. Auch in Deutsch-Ostafrika hat die A.herrschaft Approbation s. Gewerbegesetzgebung. der Regierung viel zu schaffen gemacht; denn Aprikosen, die aus Klein asien stammen, ge- in ihren Händen lag der Sklavenhandel bis deihen in tropischen Gebieten nur in höheren weit in das Kongogebiet hinein. Ihre HauptLagen, und man trifft deshalb den A.-Baum niederlassung in Deutsch-Ostafrika war Tabora.

M

jfC

M

M

(Prunus anueniaca) in

Gebirgen,

vereinzelt

wo

wie Westafrika nur Als die deutsche Herrschaft ihnen das Hand-

in Ost-

ihn Europäer gelegentlich und

anpflanzen.

Deutsch-Südwestafrika

In ist

Kiautschou

fehlt er selten.

schiri

(s. d.).

(s.

d.)

sie

den

1888/89 unter Bu-

Dann haben sie sich in die neuen gefunden. Im Aufstande 1905/06

den Obstgärten der Verhältnisse Volkens. haben sie keine Rolle mehr gespielt. Natürlich muß die Regierung stete ein wachsames Auge Kaiser- Wilhebnsland Besonauf diese Fremdbevölkerung haben.

verbreitet, namentlich in

Buren

werk zu legen begann, organisierten

und großen A.aufstand

seine Kultur weiter

Aprilfluß, rechter Nebenfluß des KaiscrinAugustaflusses

(s. d.),

5*

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68 ders neu aus Arabien einwandernde Elemente, die sich durch Zauberpraktiken

stark

s.

mit

(Dawa-Dawa- meisten

Abjed) Einfluß zu schaffen versuchen, bedürfen der Aufsicht. Solchen Elementen ist in den letzten Jahren gelegentlich Über die A. das Handwerk gelegt worden.

machen,

Araberaufstand

stießen

a.

schwarzem Blut vermischt, am welche nach dem Sudan vorhier auch zur Wirtschaftsform

die,

und

der Hirten des Sudans, zur Rinderzucht, übergehen mußten. So finden sich die gleichen Stammesnamen bei den Abbala (Kamelnach den züchtern) und den Baggara resp. Bakkara des Tsadseegebietes ist man grundlegenden Forschungen von Barth (s. d.) (Rinderzüchtern); letztere sind schwärzer, ja in neuerer Zeit gut nur ganz schwarz, gelöster von arabischer Sitte und Nachtigal (s. d.) über die französische Einflußsphäre orientiert. und lauer im Islam als die „roten" Abbala. Doch gibt es A. auch auf deutschem Gebiet, die Ihre Sprache ist überall noch das Arabische, da reichsten Stammgruppen sitzen in Englisch- jedoch seine Reinheit, namentlich bei den Wenn man von den rätselhaften übrigens häufig mehrsprachigen Baggara, stark Bornu. Halb-A., die sich Tundjer nennen und den eingebüßt hat. Trotzdem steht die Beziehung erst im 19. Jahrh. aus Tripolis durch die zum ägyptischen Dialekt außer Zweifel. Auch Sahara nach Kanem eingewanderten Aulad für Deutsche geeignet ist das Handbuch von Carauch Wassili genannt absieht, bou, L'Arabe parle' au Ouaday et ä l'Est du Soliman bleiben als Gros der Tsadsce-A. die Schoa Tchad, Paris 1913. In der Sprache unterscheiden oder Sei Hin. die einzigen A, die als „Arab" sich von den Djuhaina nur wenig die Hassanua, Auch diese bilden keine als deren Eponymus Hassan al Gharbi gilt bezeichnet werden. einheitliche Gruppe; sie bestehen aus den Sie haben sich verhältnismäßig rein erhalten; von Osten (Ägypten-Kordofan-Darfur-Wadai- sie sind wohl später eingewandert, als die Kanem-Bornu) eingewanderten Djuhaina und Djuhaina, aber man weiß nichts Genaues über den von Norden (Tripolis) aus vorgestoßenen ihre Geschichte. Beide Gruppen haben sich











Hassanua, des

Tsadsees

stellen die

die

besonders im Westen

sich

vorfinden.

Djuhaina;

als

Die

durebeinandergeschoben.

Die starke arabische

Hauptmenge Einwanderung nach dem Westsudan (Tim

Stammname kommt buktu)

ist

nie bis an

den Tsadsee gelangt.

Djuhaina allerdings kaum mehr vor, aber alle Die Kulturbedeutung der A. im zentralen die großen Einzelgruppen der Djusm, Hemat, Sudan erhellt am deutlichsten aus der TatSsalamat, Eregat, Missirijie, Risegat usw. sache, daß die arabische Sprache dort zum haben die gemeinsame Uberlieferung von Organ des schriftlichen Verkehrs geworden Abdullah al-Djuhaini abzustammen und von ist Die Korrespondenz aller Sultane jener Französische Länder sowohl untereinander wie mit den Osten eingewandert zu sein. Aufnahmen im Tsadseegebiet (Carbou, La Europäern wird auf arabisch geführt, und Region du Tshad et du Ouadai II, Paris 1912) Arabisch wird auch als gesprochene Sprache und englische in Kordofan (Mac Michael, The von vielen eingeborenen Stämmen benutzt Tribes of Northern and Central Kordofan, oder doch verstanden. C. H. Becker. Araberaufstand. Bereits bei Abschluß des Cambridge 1912) gestatten eine genaue Feststellung ihrer genealogischen Zusammenhänge Zoll- und Küsten Vertrages vom 28. April 1888, und ihrer Geschichte. Diese noch heute leben- durch welchen die Deutsch-Ostafrikanische digen und zuerst von Nachtigal erkundeten Gesellschaft (s. d.) vom Sultan von Sansibar Zusammenhänge ermöglichen dann weiter die Verwaltung der ostafrikanisehen Küste eine Anknüpfung an die altislamische Ge- und die Erhebung der Zölle übertragen erschichte ( Kampf fmeyer in Mitt. d. Orient. halten hatte, waren Zweifel darüber aufSem. II, 2. Abt. 143 ff Becker in Der Islam I, getaucht, ob die Beamten der Deutsch-Ost155 ff). Mögen einzelne Stämme schon sehr afrikanischen Gesellschaft die dieser überfrüh über die Wüstenstraßen vorgestoßen sein, tragenen Hoheitsrechte über die Küste auf der Hauptvorstoß von Ägypten nach dem die Dauer würden ausüben können. Die Sudan ist erst im 11. bis 13. Jahrh. erfolgt. Araber (s. d.) Ostafrikas sahen in der Ausübung Schon bei ihrer Auswanderung aus Ägypten der Souveränität durch die Gesellschafts waren es keine reinen A, sondern zum großen beamten im Namen des Sultans von Sansibar Teil arabisierte Berber. Sie sind als Kamel- nur den Anfang einer völligen Unterwerfung züchter mit heller Hautfarbe in den Sudan unter die deutsche Herrschaft und fürchteten eingewandert, haben sich dann aber dort durch zu scharfes Vorgehen der ;

|

i

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Araberaufatand

den

gegen

69

Sklavenraub

eine

erwerbsquellen zu verlieren.

ihrer

Haupt- Unterstützung des Kreuzers „Leipzig" zurückdie geschlagen. Auch konnte sich die Station unter fortwährenden Kämpfen bis zur Ankunft Wissmanns halten. Ebenfalls Daressalam konnte nur mit Hilfe deutscher Kriegsschiffe

Dazu kam

Konkurrenz der Europaer auf kaufmännischem Gebiete, welche das Jahrhunderte alte Monopol der Araber im Handel mit Elfenbein, Kautschuk usw. zu vernichten drohte. Die Furcht vor europäischer Konkurrenz sowie die finanzielle Abhängigkeit der meisten Araber von den in Ostafrika lebenden Indern (s. d.) bestimmte auch letztere ihre Schuldner bei einem Aufstand zu unterstützen, wenn auch nicht öffentlich, so doch durch heimliche Lieferung von Waffen und Munition. Hinzu traten die eingeborenen Machthaber der Küstenplätze, welche bisher bedeutende Nebeneinnahmen durch Erhebung von Tribut von den ankommenden Karawanen gehabt hatten, da diese bei Übergang der Verwaltung an die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft fortfallen mußten. Auf diese Weise in ihrer Existenz bedroht, verbanden sich die Araber mit den Indern und den eingeborenen Großen des Landes zur gemeinsamen Abwehr. Um auch die Masse der Bevölkerung in ihre Hand zu bekommen, wurde sie durch einige geschickte Führer mittels künstlicher Hereinziehung des religiösen Moments gegen die Fremden und Ungläubigen aufgewiegelt. Der Deutsch-Ostafrikanischen

Gesellschaft standen als einziges Machtmittel

den Walis und Akiden der Küstenstehenden Sultanstruppen zur Ver-

die unter

plätze

fügung;

von ihnen schloß

sich

jedoch

ein

So August 1888 bei dem Inkrafttreten des Vertrages mit dem Sultan von Sansibar an den Küstenplätzen fast überall zu Unruhen. Den Anfang machten die Bewohner von Pangani, als der dortige Stationschef die Landung einer größeren Pulvermenge verbot. Die Bevölkerung rottete sich zu-

großer Teil bald den Unzufriedenen an.

kam

es Mitte

sammen und

werden.

In

Rebellen

abschlagen.

In

und Gewehren



schen.

in die

Im Süden

Hände

der Aufständi-

des Schutzgebiets be-

Dezember und Mikindani konnten sich die Gesellschaftsbeamten noch im letzten Augenblick retten. In Kilwa wurden die

gannen 1888.

die Feindseligkeiten Mitte

In Lindi

Geihrem Hause umzingelt und nach längerer Belagerung geInzwischen hatte sich die Deutschtötet Ostafrikanische Gesellschaft um Hilfe an das Deutsche Reich gewandt. Letzteres schloß zunächst im November 1888 ein Abkommen mit England und Portugal, um die Ostküste gegen die Einfuhr von Kriegsmaterial und die Ausfuhr von Sklaven blockieren zu können. Durch Gesetz vom 30. Jan. 1889 wurde sodann für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen in Ostafrika ein Betrag von 2 MilL zur Verfügung gestellt. Die Ausführung der erforderlichen Maßregeln wurde dem damaligen Vertreter

der

Deutsch-Ostafrikanischen

sellschaft Krieger

und Hessel

in

M

Premierleutnant

Hermann Wissmann

(s. d.)



offiziere

Dasselbe Schicksal teilten die

in Tanga; sie mußten von dem „Möve" mit Waffengewalt befreit

Küste, Bagamojo, schaftsflagge

der

Daressalam wurden im Januar 1889 drei Angehörige der katholischen Mission, welche sich trotz dringender Warnung nicht in Sicherheit gebracht hatten, ermordet. Die Stationen im Innern waren bis auf Mpapua bereits bei Ausbruch der Unruhen aufgegeben worden und fielen zum Teil mit Geschützen bei

am

befreit werden.

Kreuzer

Angriffe

Pugu

dem damaligen Hauptplatz der wo die Hissung der Gesell-

setzte die Gesellschaftsbeamten

Erst einige Tage später konnten durch Truppen des Sultans von Sansibar

Beamten

die

Wissmann Reichskommissar übertragen. hatte bereits auf drei großen Expeditionen die afrikanischen Verhältnisse kennen gelernt Zur Niederwerfung des Aufstandes warb er in Ägypten 650 Sudanesen und in Mozambique 350 Sulus an. Dazu kamen ca. 80 eingeborene Askaris, welche in Bagamojo und Daressalam noch im Dienste der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft standen, und 40 Somalis als MannAls Führer dieser schaft für die Flotille. Truppen traten 25 deutsche Offiziere, Arzte und Beamte, 7 Deckoffiziere und 56 Unter-

gefangen. sie

Araberaufstand

16.

August zunächst ohne

als

in

die

persönlichen

Dienste Wiss-

Für den Verbindungsdienst zwischen Verhältnisse allmählich so zu, daß am 22. Sep- Sansibar und der Küste und für die Truppentember eine Menge Unzufriedener das Haus transporte zwischen den einzelnen Küstender Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft zu plätzen wurden in Deutschland vier kleine Außerdem wurden die versuchte. Sie wurden aber mit Dampfer angekauft. Schwierigkeiten erfolgt war, spitzten sich die

manns.

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70

Araberaufstaiid

Araberaufstand

Blockadegeschwaders Innern zu sichern. Er säuberte zunächst die weitere Umgegend von Bagamojo, wo sich (s. d.) angewiesen, Reichskommissars auf die mit Buschiri geschlagenen Jumben wieder dessen Ersuchen zu unterstützen. Bald nach festgesetzt hatten. Alsdann marschierte Wissseiner Ankunft in Sansibar wurden Wissmann mann nach Mpapua, baute die von dem ins Schiffe

des

deutschen

unter Admiral Deinhard die

Operationen

des

von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft noch in ihren Händen befindlichen Stationen Bagamojo und Daressalam übergeben. Die ganze Küste wurde unter seinen unmittelbaren Befehl gestellt, nur die Zollverwaltung verblieb den Gesellschaftsbeamten. Am 6. Mai 1889 hatte Wissmann seine Truppen in Bagamojo versammelt. Sofort ging er gegen den Hauptrebellenführcr, Buschiri, vor. Dieser hatte sich gleich im Anfang des Aufstandes an die Spitze der Unzufriedenen gestellt und war mit 800 Mann von Pangani über Sadani nach Bagamojo gezogen, um sich hier mit den aufständischen Jumben der Umgebung dieses Platzes zu vereinigen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, die Station zu nehmen, hatte er sich in ihrer Nähe beim Dorfe Kaule verschanzt und brandschatzte von hier aus die Umgebung. Bereits am 8. Mai griff der Reichskommissar mit Unterstützung von die einzigen

200 Marinesoldaten das feste Lager Buschiris

an und nahm

es

entkam jedoch

im Sturm.

in das

Buschiri selbst

Innere.

Einige Tage

später wurden die vor Daressalam lagernden

Aufrührer in

und

die

mchrereu

Umgegend der

Gefechten

zerstreut

Station beruhigt.

In

Innere geflüchteten Buschiri zerstörte Station

wieder auf und legte zur Sicherung des Handelsverkehrs

eine

größere

Besatzung

hinein.

W ährend des Aufenthalts Wißmanns in Mpapua T

den Mafiti mehrere tausend Anhänger gefunden und marschierte mit diesen zur Küste. Er wurde jedoch mit seinem Anhang von einem Expeditionskorps von ca. 90 Mann unter von Gravenreuth (s. d.) in der Kinganiebene unter großen Verlusten geschlagen. Buschiri mußte sich mit wenigen hatte

Buschiri

Getreuen

nach

unter

Norden

flüchten.

Anfang

Kwamkoro von Eingenommen und ausgeliefert. Er wurde, zum Tode verurteilt, am 15. Dez. 1889 gehängt — In dem Hinterland von Sadani hatte sich inzwischen Bana Heri Dezember wurde

geborenen

er in

gefangen

wieder festgesetzt und beunruhigte von hier

aus die Umgegend.

Gegen ihn ging nach der Rückkehr Wissmanns an die Küste im Novem(s. d.) vor. In mehreren erfolgreichen Gefechten wurden einzelne Abteilungen der Aufrührer geschlagen, ohne daß es jedoch gelang, die Hauptstellung Bana Erst Ende DeHeris ausfindig zu machen. zember stieß ein Expeditionskorps unter Rochus Schmidt (s. d.) auf die außerordentlich ber 1889 von Zelewski

Sadani und Uwindje hatte sich ein anderer Führer des Aufstandes, der Useguhahäuptling starken Befestigungen des Rebellenführers Buna Heri (s. d.), verschanzt seine Leute hatten unweit Mlembule. Wissmann griff sie mit im Januar 1889 den aus dem Innern an die allen verfügbarenTruppen, im ganzen 500 Mann, Küste ziehenden englischen Missionar Brooks 40 Europäern und 5 Geschützen, an und nahm ;

ermordet.

Gegen ihn wandte

sich

Wissmann

sie

nach zähem Widerstande

am

4.

Jan. 1890

am

6. Juni mit 500 Mann. Das Lager bei ein. Nach einer weiteren Niederlage bei Sadani wurde erobert und zerstört, nachdem Palamakaa am 8. und 9. März 1890 war die die Kriegsschiffe Möwe, Leipzig, Schwalbe und Macht Bana Heris gebrochen. Aller seiner Pfeil von der Reede aus durch Beschießung Hilfsmittel beraubt, unterwarf er sich am der gegnerischen Befestigungen den Angriff 6. April. Damit war der Aufstand im Norden vorbereitet hatten. Auch Uwindje fiel an niedergeschlagen. Nach erneuter Anwerdemselben Tage nach geringem Widerstand. bung von G00 Sudanesen ging Wissmann an



Nun

ging

man

mit allen zur Verfügung stehen-

die

Unterwerfung des Südens.

Seine

Be-

gegen den Norden vor. Am mühungen, die dortigen Küstenstädte durch gewann Wissmann nach hartnäckigem friedliche Verhandlungen zur Unterwerfung Kampfe Pangani zurück. Am nächsten Tage zu bringen, waren nur in Mikindani und Ssudi vertrieb ein Landungskorps der Marine die erfolgreich. In Kilwa-Kiwindjc und Lindi Aufständischen aus Tanga. Beide Plätze hatte die Kriegspartei die Oberhand behalten. wurden durch befestigte Stationen gesichert. Der Reichskommissar ging zunächst mit drei Nachdem so die nördlichen Küstenplätze im Bataillonen gegen Kilwa vor. Er schiffte sich wesentlichen beruhigt waren, machte sich in Daressalam auf demKriegsschiff „Schwalbe", Wissmann daran, die Verkehrswege nach dem dem Sultansdampfer „Barawa" und dem

den

.Mitteln

9. Juli

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Arabische Sprache

Flottillendampfer



„Harmonie"

ein.

Nach Sumpf- und Wasserbewohner, manche auch

stürmischer Fahrt wurden die Truppen bei Von hier aus Küwa Kissiwani gelandet.

rückten

sie

auf

dem Landwege

Arbeiter

71

Nutzpflanzen. Literatur: A. Engler, Araeeaein: reich, 1905, 1908, 1911.

unter fort-

Arbeit der Naturvölker

währenden Gefechten gegen Kilwa Kiwindje

s.

Da« PflanzenVolkens.

Arbeitsweise der

vor. Die Rebellen hatten jedoch bei seiner Naturvölker. am 4. Mai die Stadt bereits verlassen, Arbeiter. L Allgemeines. 2. Größe des Beentmutigt durch das Bombardement des seit darfs. 3. Beschaffung. 4. Wanderarbeit. dem 1. Mai auf der Reede liegenden Kriegs- 1. Allgemeines. Wirtschaftliche Betriebe, schiffs „Carola", und waren in das Hinterland die über den Umfang des Familienbetriebes geflüchtet. Wissmann ließ in der schnell an- hinausgehen, bedürfen zur Unterstützung des

Ankunft

gelegten

befestigten

Station

2

Kompagnien

Nach

Betriebsleiters weiterer Arbeitskräfte.

und 2 Geschütze zurück und traf am 10. Mai vor Lindi ein. Auch diese Stadt wurde nach geringem Widerstand seitens der Bewohner besetzt. In Lindi wurde ebenfalls eine befestigte Station angelegt und mit 2 Kompagnien und 6 Geschützen besetzt. So war Mitte Mai 1890 der Aufstand auch im Süden

Beseitigung der Unfreiheit können dies nur

Lobnarbeiter

Ihre Beschaffung

sein.

ist

eine

Aufgaben der Kolonialwirtschaft, da sie die Grundlage aller Nutzbarmachung von Kolonien sind. In Neuländern gemäßigter Klimata mit ganz geringer Bevölkerung, wie in Nordamerika, Australien, des Schutzgebiets im wesentlichen niederge- Argentinien, ist es die Aufgabe der Einwandeschlagen. In der Folgezeit gelang es den Leitern rungspolitik, die nötigen Arbeiter heranzuder Küstenstationen, auch die Bewohner des ziehen. In Kolonien mit eingeborener BevölkeHinterlandes durchweg auf friedlichem Wege rung muß der Arbeiterbedarf aus dieser geR. v. Spalding. deckt werden, nicht bloß in ungünstigen Klizur Unterwerfung zu bringen. maten, weil der Weiße in seiner Lebenshaltung Arabische Sprache s. Araber. mit den Farbigen nicht konkurrieren kann. Arabischer Kaffeebaum s. Kaffee. Nicht nur da, wo das Klima schwere körperArabisches Alphabet s. Abjed. liche Arbeit des Weißen nicht erlaubt, sucht arabicum. Arabisches Gummi s. Gummi man dem Mangel an eingeborenen farbigen Arakakadu s. Papageien. Arbeitskräften durch Heranziehung fremder Araktschijeffinseln s. Maloelab. der

1

Arao

s.

Kusaie

1.

Araucaria. Pflanzengattung aus der Klasse

wichtigsten

Farbiger abzuhelfen

stehende, gelernte verrichtet,

und

(s.

Kuli).

Nur höher-

Arbeit wird von Weißen

die

Tendenz besteht

überall,

der Koniferen oder Zapfenträger mit schmal- auch hierfür die billigen und fügsamen Farbigen oder breit nadeligen Blättern, die die Zweige zu verwenden. Das ist der Zustand, der auch fast bis zu ihrem Stammansatz dicht bedecken. in sämtlichen deutschen Schutzgebieten be-

Im Habitus durch etagenartigen Aufbau des steht. Die Beschaffung der nötigen ArbeitsEinzelne Arten kräfte ist die Lebensfrage vor allem für die Astwerks ausgezeichnet. (Zimmertannen) bei uns als Zierpflanzen. In Entwicklung der grüßen und mittleren BeBrasilien, Chile, Australien und einzelnen Süd- triebe in der Landwirtschaft, dem Bergbau Volkens. und dem Verkehrswesen. Die Zahl der verfügArazeen, zu den Monokotylen gehörige, aber baren Arbeitskräfte gibt das Maß für die Entdurch die Netzadrigkeit ihrer Blätter mehr den wicklungsmöglichkeiten. seeinseln (Neuguinea) vertreten.

Dikotylen gleichende Pflanzenfamilie, die in der gemäßigten Zone nur durch wenige Formen (Arum und Calla), in den Tropen durch sehr zahlreiche Gattungen und Arten vertreten ist. Gemeinsam ist allen, daß ihre unscheinbaren, tu einem Kolben vereinigten Blüten von einem meist großen und auffällig gefärbten, blumenblattartigen Hochblatt (Spatha) gestützt werden, welches sie im Knospenzustande umschließt, später ganz oder teilweise sichtbar Viele sind Epiphyten, andere werden läßt.

2.

Größe des Bedarfs. In den tropischen Kolo-

nien Afrikas spielt neben

dem

Arbeiterbedarf

der Pflanzungen eine besondere Rolle die Notwendigkeit, alle Warentransporte durch Men-

schenkraft besorgen zu lassen, da die

Ver-

wendung von Last- und Zugtieren in weiten Gebieten auch nach dem Bau von Straßen nur begrenzt möglich ist. Mit der Zunahme des Warenverkehrs sind immer größere Trägerinengen nötig geworden. Herrschaft

lieferten

Vor der europäischen

die Sklavenjagdeu

die

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72

Arbeiter

Arbeiter

Mit deren Bekämpfung ver- bieten mit indischer oder chinesischer Bevölkeund es wurde nötig, die rung. In den deutschen Schutzgebieten, ausTräger durch Arbeitsverträge zu gewinnen. genommen Kiaut schon, lagen solche VorausAn den wichtigsten Verkehrswegen trat zuerst setzungen nicht vor. Nirgends war die Bevölkeein größerer Bedarf an Menschenkraft auf, rung mit regelmäßiger, meist überhaupt nicht nötigen Träger.

siegte diese Quelle,

die einen großen Teil der

männlichen Bevölke- mit Lohnarbeit bekannt, auch wo

sie für die

wenn auch immer nur zeitweise, in An- Deckung des eigenen Lebensbedarfes tätig und Vielfach ist die Feldarbeit spruch nahm, was gelegentlich zu wirklicher arbeitsam war. Schädigung der Bevölkerung gefuhrt hat. In ganz den Frauen überlassen. Fast überall war Kamerun ergibt sich aus der Grüße der Trans- die Bevölkerung spärlich und daher die Zahl

rung,

daß 1911 etwa 12000 Träger für die kaufmännischen Firmen regelmäßig beschäftigt waren. Durch den Eisenbahnbau wird das Trägerwesen mit seinen Mißständen zurückgedrängt In Deutsch-Ostafrika nimmt man an, daß 50000-80000 Träger, die zur Küste gingen, frei werden. Der Eisenbahnbau Belbst nimmt große Arbeitermengen in Anspruch, aber doch nur vorübergehend (in Deutsch-Ostafrika 1911 ca. 22000 beim Bau, 5400 beim Betrieb, in Kamerun etwa 8000). Dauernd steigt der Bedarf an Arbeitern für die landwirtschaftlichen Betriebe, wie am auffälligsten ist bei den porte,

Pflanzungen,

die

regelmäßig

Großbetriebe

der Leute, die zur Lohnarbeit in europäischen

Unternehmungen gewonnen werden konnte, Schon dieser Umstand macht es

gering.

schwer, einen etwas größeren A. bedarf aus der

Nachbarschaft der Betriebe zu decken. Schwierigkeit

ist

Die

aber dadurch gesteigert, daß

engem Räume Kamerun am Abhänge

solche Großbetriebe sich auf

zusammendrängen,

in

des Kamerunberges, in Deutsch-Ostafrika im

Nordosten des Schutzgebietes, in den Bezirken Tanga, Pangani und WilhelmstaL Von den auf Pflanzungs-, Farm- und Industriebetrieben

Deutsch -Ostafrikas beschäftigten 91892 A. kamen 1912 auf diese drei Bezirke allein 52465.

Ein großer Bedarf besteht für deren An- Hier im Nordosten Deutach-Ostafrikas kommt lage, bei den meisten Produkten aber auch noch hinzu, daß diese Gebiete ganz besonders weiterhin für die Instandhaltung und für die arm an Bevölkerung waren. Ebenso liegt es Gewinnung der Produkte. Von wichtigen in Deutsch-Neuguinea. Dagegen entstehen in Pflanzungen sind es wesentlich nur die von Samoa die Schwierigkeiten aus der unüberwindKokospalmen, die einen relativ geringen Be- lichen Abneigung der Bewohner gegen Lohndarf an dauernden Arbeitskräften haben. Je arbeit, während in den übrigen Schutzgebieten mehr die Pflanzungen sich ausdehnen, wächst in dieser Beziehung große Unterschiede zwimit der Ertragsfähigkeit der Bedarf an Arbei- schen den verschiedenen Völkerschaften betern, die ständig zur Verfügung stehen müssen. stehen. In Deutsch - Südwestafrika besteht Die Zahl der Arbeiter wird in Deutschlands direkt Menschenmangel. Wo also nicht die

sind.

Schutzgebieten 1913 für Deutsch-Ostafrika auf Zahl der Pflanzungen im Verhältnis zur ört-

83366 (1909 32000), für Kamerun auf 17827 lichen Bevölkerung gering :

(1909: 8200), für die Schutzgebiete der west-

Deutsch-Ostafrikas,

ist

ist,

man

wie im Süden

überall genötigt

15116 (1909: 8500), für Samoa gewesen, mindestens einen Teil der A. aus auf 2118 angegeben, während es in Togo, dem größeren Entfernungen heranzuziehen. Gebiet der vorherrschenden Eingeborenenkul4. Wanderarbelt Die A. der großen Unterturen, nur 841 sind. Die Zahl aller Pflanzungs- nehmungen sind also größtenteils Wander-A. arbeiter stieg von 1909/13 von 51 000 auf 119000. Daß es insbesondere in Afrika gelingt, solche in Im Bergbau waren 1911 in Deutsch-Neuguinea größerer Zahl zu gewinnen man bedenke, 1200, in Deutsch-Ostafrika 1912 in allen euro- daß sie allein im Bergbau Transvaals allmähhängt päischen Betrieben durchschnittlich 140000 lich auf etwa 200000 gestiegen ist Arbeiter beschäftigt. In Deutsch-Südwestafrika mit der noch geringen Seßhaftigkeit der Einkommen als Großbetriebe vor allem die berg- geborenen zusammen. Gefördert ist die Bereitbaulichen Unternehmungen (Kupfer im Norden, willigkeit, auf große Entfernungen auf Arbeit Diamanten [s. d.] im Süden) in Frage. zu gehen, zuerst durch das Trägerwesen (s. d.), 3. Beschaffung. Die Deckung solchen Be- das mit seiner Ungebundenheit den Neigungen darfes an farbigen A. macht keine Schwierig- der Eingeborenen entsprach. Immerhin ist es keiten in Kolonien mit dichter Bevölkerung, erstaunlich, daß im tropischen Afrika so große die an Lohnarbeit gewöhnt ist, z. B. in Ge- Mengen von Wander-A. zu gewinnen sind,

lichen Südsee auf





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73

Arbeiter

bedenkt, welche Schwierigkeiten

Arbeiter

der Leute.

Dem steht gegenüber, daß Tagelöhner

Wanderungen mit ihrer Gefährdung von Leben und Gesundheit mit sich bringen. Das zeigt, daß der Erwerbstrieb schon stark geweckt ist. Eine Erleichterung der Anwerbung bedeutet es, daß vielfach die Häuptlinge sich einen Teil der Ersparnisse der A. aneignen und dadurch an der Wanderarbeit interessiert sind (z.B. bei den Ovambo [s.d.], in der Südsee) .— Die

aus der Nachbarschaft wohl

Bereitwilligkeit, sich auf größere Entfernungen

schleppen, sie nach anderen Orten bringen, als

solche

und auf

längere Zeit zu verdingen,

ist bei

meist

höheren

wenn sie auch im ganzen billiger zu stehen kommen. Die Anwerbung selbst führt leicht zu erheblichen MißGeldlohn

beanspruchen,

ständen.

Sie ist in

ein besonderes

den Anfängen regelmäßig Gewerbe, dem sich leicht ge-

und gewalttätige Menschen wenden, die Personen gegen ihren Willen wissenlose

zufort-

den wofür sie sich verdungen haben, die gemachten Versprechungen nicht halten. Dadurch werden

verschiedenen Völkerschaften sehr verschieden.

dann die Eingeborenen in Zukunft abgeküste die Kru-Neger aus Liberia als kräftige schreckt, sich anwerben zu lassen. Zuweilen A. beim Löschen und Laden der Schiffe und haben sie sich durch Gewalt und Mord gerächt. im Betriebe der Handelsfaktoreien verwendet Zum mindesten muß dieses Gewerbe strengen Seit langer Zeit sind an der afrikanischen West-

worden. In Kamerun kommen die PflanzungsA. namentlich aus den Bezirken im Norden des Kamerunberges, während die Neger aus dem Grasland nicht an der Küste arbeiten. Weiter im Süden werden auch Jaunde (s. d.) verwendet. In Deutsch-Südwestafrika kommen die BergA. vorzugsweise aus dem Ambolande, während die Eingeborenen des Südens und der Mitte mehr als Viehwichter und als Gesinde Verwendung finden. In Deutsch-Ostafrika sind es nament-

dieWanjamwesi (s.d.), dann auch die Wassukuma(s. d.), die große A.mengen stellen. Ob die Hoffnungen auf A.zuzug aus den dichtbevölkerten Landschaften Ruanda und Urundi nach lich

der Erschließung durch Eisenbahnen sich verwirklichen werden, bleibt abzuwarten.

Anwerbung

nötig

ist.

förderung zu und von

Diese, sowie die Be-

dem

die Angestellten der Pflanzungen selbst besorgt

wird, wie in

Kamerun und

in der Südsee,

wobei

jetzt größtenteils

freilich die kleineren

Beschäftigungsort

M

Unter-

nehmer im Nachteil sind. Bei starkem A. bedarf wird die Konkurrenz der Anwerber auch leicht die Löhne zu sehr in die Höhe treiben, worüber namentlich in Deutsch-Ostafrika geklagt wird. Vorgeschlagen

ist

daher eine Zentralisierung der eine gemeinschaftliche Orga-

Anwerbung durch nisation

der Interessenten (wie mehrfach in

Britisch-Südafrika) oder durch die staatliche

Verwaltung, wie 1911 in Deutsch-Süd westafrika

In der für die Anwerbung der Ovambo (s.d.)

Südsee rekrutieren sich die Wander-A. vornehmlich aus den Salomoninseln, Neumecklenburg, Neuhannover und einigen anderen Inselgruppen des Bismarckarchipels, in geringer Zahl aus Kaiser- Wilhelmsland. Beim Abbau der Phosphate (s. d.) auf Nauru und Angaur werden Karoliner und Chinesen (s. Kuh) beschäftigt. Landfremde farbige Kontrakt-A. sind bisher meist nur versuchsweise, auf Pflanzungen regelmäßig nur in Samoa verwendet, 1912 gegen 1600 Köpfe (8. Kuh), bei den Bahnbauten und sonst in Südwest auch farbige A. aus der Kapkolonie. Die Tatsache, daß die großen Unternehmungen, namentlich auch dje Pflanzungen, Wander-A. beschäftigen müssen, hat mancherlei Schwierigkeiten im Gefolge. Sie hegen zunächst in der Tatsache, daß eine besondere Organisation für die

Kontrollen unterworfen werden, damit es nur von vertrauenswürdigen Personen geübt wird. Besser ist es schon, wenn die Anwerbung durch

und bei der

Samoa geschehen ist. Sind die A. in großer Entfernung von der Arbeitsstätte der Chinesen für

geworben, so entstehen durch den Transport weitere Ausgaben für die Aufsicht,

nun zu

mag

er sich

Schiff vollziehen, wie in der Südsee,

oder über Land, wie in Afrika. Ernährung und

Gesundheit der Wander-A. muß sichergestellt, die Verbreitung von Krankheiten durch sie verhindert werden. Auch im Interesse der Arbeitgeber hegt solche Kontrolle, da sonst leicht die

Zustande ankommen. Durch Eisenbahnen wird hier vieles erleichtert. Ein Nachteil der Wanderarbeit ist, daß die A. vielfach nicht auf lange Zeit sich verpflichten, so daß die angelernten Leute immer wieder weggehen, weil sie nicht zu lange von ihrer Heimat wegA. in entkräftetem

die

bleiben wollen. In Deutsch-Ostafrika, in

run, mit den

Kame-

Ovambo in Deutsch-Südwestafrika Monate (resp. 180 ArRegel, während in der Südsee drei-

sind bisher Verträge auf 6

macht besondere Kosten (in Kamerun ca. 10 beitstage) die für den Kopf, in Deutsch-Ostafrika meist höher), jährige Vertrage, namentlich mit den Meladie Unterbringung und Beköstigung nesiern (s. d.) des Bismarckarchipels häufig

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Arbeiter

74

Vielleicht

sind.

Arbeiter

können durch höhere Löhne gesteigert werden durch regelmäßigere

und

die einmal angelernten Leute mehr als bisher bessere Ernährung, durch Verbesserung der zu längerem Dableiben oder zu regelmäßiger primitiven Arbeitsmethoden, wie durch GeWiederkehr veranlaßt werden. Jedenfalls ist wöhnung an stetigere Arbeit. Für die deut-

Leute Ober ihre Verpflich- schen Schutzgebiete in den Tropen ist die Konkurrenz mit den Pflanzungsgebieten Asiens über das Schwanken der und Amerikas so schwer, weil dort nicht nur Zahl der verfügbaren Kontrakt-A. geklagt wird, reichlichere, sondern auch leistungsfähigere so ist zu beachten, daß Tagelöhner aus der Nach- Arbeitskräfte vorhanden sind. Zu erstreben barschaft, wie sie in Deutsch-Neuguinea, in ist, daß die Zahl der seßhaften, in der Nähe es unzulässig, die

tungszeit festzuhalten, wie früher gelegentlich

geschehen

Wenn

ist.



Kamerun, im Süden Deutsch-Ostafrikae vielfach der verwendet werden, den Nachteil haben, daß

sie

Arbeitsstätte

wohnenden

A.

wird, wie überhaupt zu erstreben

ist,

vermehrt die Ein-

geborenen seßhafter zu machen und dem Umkommen. Auch die Behandlung der Kontrakt- herziehen entgegenzutreten. So ist auch zu A. während ihres Aufenthaltes auf der Arbeits- versuchen, die Wander-A. seßhaft zu machen, zur Zeit ihrer eigenen Erntearbeiten auch nicht

Ernährung, Unterkunft, ärztliche ihre Frauen mit heranzuziehen, auch auf die Möglichkeit hin, daß ein Teil solcher Ansiedler wendungen. Schließlich muß die Rückkehr der nicht A. bleibt, sondern zu selbständigen in sichergestellt sein. Man Bauern wird, wie das mit angesiedelten Wanihre Heimat A. darf nicht vergessen, daß die Eingeborenen jamwesi in Usambara der Fall gewesen sein durch die Wanderarbeit mannigfach gefährdet solL Auch eine Heranziehung arbeitsamer farsind. Sie sind empfindlich gegen ungewohntes biger Einwanderer fremder Rasse, wie das für Klima (daher auch, wo nötig, mit Kleidung die Südsee vorgeschlagen ist, kann in Betracht und Decken zu versehen). Sie sind es auch kommen. Einer Weiterausdehnung der Wangegenüber den ganzen veränderten Lebens- derarbeit sind gewisse Grenzen auch gezogen bedingungen, der Ernährung, der Unterkunft, durch die Rücksicht auf die Bevölkerung und stätte, ihre

Fürsorge bedarf der Aufsicht und fordert Auf-

der

Beschäftigung.

So

ist

anfangs

außerordentlich

Sterblichkeit

groß

oft die die Gegenden, aus der die Wander-A- stammen. gewesen Schon eine unangemessene und übermäßige

und zuweilen jetzt noch übermäßig hoch, wenn sie im allgemeinen auch überall sehr zurückgegangen ist. Durch Beachtung dieser Dinge, durch Verminderung von Krankheiten und Sterblichkeit, durch loyale Behandlung wird nicht bloß eine Pflicht der Menschlichkeit erfüllt.

Es wird auch

die Bereitschaft der Ein-

geborenen, auf Arbeit zu gehen, dadurch ge-

Auch durch Verwendung geeigneter Lohnformen (Akkordarbeit) kann das geschehen, und auf der anderen Seite, indem man für Unterhaltung und dem Eingeborenen hebe Verfördert.

gnügungen sorgt. Allgemein wirkt dahin Ausdehnung der Geldwirtschaft und

Weckung

Hebung

zurückbleibenden

die

mitteln

die

Frauen überlastet, den natürlichen Volkszuwachs hemmt, die Sitte und das Familien-

des Erwerbstriebs, wie das durch die

allgemeine

der Werber wirkt beunruhigend. Vor allem besteht aber die Gefahr, daß die wirtschaftlichen und sozialen Zustände in den geschädigt Abwanderungsgebieten werden. Wohl wird durch die Wanderarbeit die Bevölkerung aufgerüttelt, werden ihre Bedürfnisse und damit ihre Leistungen gesteigert, vielleicht verbesserte Arbeits- und Anbaumethoden in entlegenere Gegenden gebracht. Aber es darf auch nicht vergessen werden, daß lange Abwesenheit einer sehr großen Zahl von A. aus ihrer Heimat den Anbau von NahrungsTätigkeit

des Kulturniveaus, durch

vermindert,

leben lockert.

die

Auch Krankheiten, namentlich

von Steuern, durch Einwirkung Geschlechtskrankheiten, werden durch die Häuptlinge, Jumben usw. gefördert Wander-A. verbreitet. Es klingt doch bedenk-

die Einführung

auf die

Am letzten Ende kommt es auf lich, wenn in der Denkschr. Schutzgeb. für Vermehrung der überhaupt noch so spär- 1908/09 aus Kamerun berichtet wird, daß in den lichen Bevölkerung an, die durch die Be- Bezirken Rio del Rey, Ossidinge und JoL-Al-

werden kann. die

Hebung des Wirtschafts- brechtshöhe bis zu einem Drittel der ArbeitsBekämpfung der Hungersnöte, fälügeu aus ihren Wohnsitzen abwesend sind. der Volkskrankheiten und der übermäßigen In Unjamwesi soll der Anbau von Feldfrüchten

friedung,

durch

lebens, durch

Sterblichkeit bewirkt wird.

Arbeitenden

muß auch

Mit der Zahl der zurückgehen.

ihre Leistungsfähigkeit

Ähnliche Klagen

dem Amboland.

In

kommen

aus

Neumecklenburg wird der

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Arbeitsverhältnisse

75 Wanderarbeit der Rückgang der Bevölkerung Zusammenhang damit steht, daß von dort viele Frauen angeworben wurden. Wo in einer Gegend schon größere Unternehmungen sind, wehren diese sich, daß in ihrem Gebiet für andere angeworben wird. Die Kameruner verwahrten sich dagegen, daß bei ihnen für Dcutsch-Südwestafrika geworben werde. Im Schutzgebiet Deutsch - Neuguinea lehnt man die Wünsche der samoanischen Pflanzer ab. Alle Kolonialmächte erschweren oder verhindern die Rekrutierung von A. für fremde Kolonien. S. a. Arbeiterverhältnisse. zugeschrieben, was im

Arbeit bei weißen Unternehmern verpflichten,

machen noch mehr

als bei

uns Maßregeln des

A. nötig, wie Verbot des Trucksystems und

Sicherung

des

Lohns,

Beschränkung

über-

mäßiger Arbeitszeit. Insbesondere die Tatsache, daß Wanderarbeit in großem Umfange besteht, führt zu einem ganzen Systeme des A., worüber das Nähere im Artikel Arbeiterverhältnisse zu finden ist. Im weiteren Sinne könnte man auch die sonstigen Maßregeln zur Erhaltung der Eingeborenen hierher rechnen:

Maßregeln der Gesundheitspflege (s. d.), Bekämpfung des Branntweins (s. Alkohol), den Schutz gegen Wucher und leichtfertiges Kreditnehmen. Rathgen. die

die

Literatur: / He allgemeinere Literatur über die Eingeborenen pvlitik. Zahlreiche Angaben in den amtlichen Denkschriften und Jahresberichten, namentlich seÜ 1907. Die Ar- Arbeitenrerhältnisse. L Allgemeines. 2. Arbeiter frage in den Kolonien, Verhand- beiterausfuhr. S.Deutsch-Südwestafrika. 4.Di»utsrhlungen des Vorstandes des Kolonialwirtseh. Ostafrika, 6. Kamerun. 6. Deutsch-Neuguinea. Komitees 1912 Nr. 1. Dazu G. Hartmann, 7. Samoa. Die Arbeiterfrage in den Kolonien, Tropen1. Allgemeines. Eine staathebe Regelung der K. Thurnwald, Die pflamer, 1912, 283 ff. Verhältnisse der Arbeiter ist, wie in anderen eingeb. Arbeitskräfte im Südseeschiäzgebiet,









1910, 607 ff. E. Backhaus, Die Arbeiterfrage in der D. Südsee, Kolon. Abhandl. H. 26, 1909. Rathgen.

Kolonien, in den deutschen Schutzgebieten ausgegangen von den Verhältnissen der far-

Ar bei teran Werbung s. Arbeiter und Arbeiter-

größere Entfernungen verdingen, und bezieht

Kol Rundsch.

verhältnisse.

bigen Arbeiter, die sich auf längere Zeit und sich

und Arbeiterver-

auch weiterhin

in

der Hauptsache auf

im von der Arbeiterkommissare. Die Durchführung der Beschaffung zahlreicherer Arbeitskräfte und auf die Regelung der Arbeiterverhältnisse ge- von der Einhaltung der Arbeitskontrakte Verordnungen und deren Über- durch die Arbeiter abhängig sind. richteten Sie erwachung hegt im allgemeinen den Beamten der folgt aber ebenso im Interesse und zum Arbeiterfrage

Arbeiter

s.

diese

(s.

Arbeiter).

Sie erfolgt einerseits

Interesse der größeren Betriebe, die

hält nisse.

I^ndesverwaltung

ob, Bezirksamtmännern, Schutze der Arbeiter, deren Unerfahrenheit Es hat sich aber, nach dem und Hilflosigkeit einen staatlichen Arbeiterals zweck- schutz (8. d.) noch nötiger macht als bei uns. mäßig erwiesen, da, wo eine größere Zahl von Solcher Arbeiterschutz gegen gedankenlose Lohnarbeitern sich zusammendrängt, nament- oder gewissenlose Arbeitgeber und Anwerber lich wo Wanderarbeiter beschäftigt werden, hegt aber gleichzeitig im Interesse der Arbeitalso in Pflanzungsgebieten, beim Berg-, beim geber selbst, da die Eingeborenen überall erst Eisenbahnbau, besondere Beamte mit jenen für eine regelmäßige Lohnarbeit gewonnen Obliegenheiten zu betrauen, die, ähnlich wie werden müssen und schlechte und ungerechte Fabrikinspektoren, die Vertrauensleute von Behandlung und Bruch gemachter Ver-

Stationsleitern usw.

Vorbild

fremder

Verwaltungen,

Arbeitgebern wie Arbeitern sein sollen, deren sprechung diesem Ziele entgegenwirkt.

Eine

Beschwerden entgegennehmen und Meinungs- in diesen Richtungen wirkende staatliche allDer gemeine Regelung der A. ist für die einzelnen erste Versuch war die Bestellung eines Kura- Schutzgebiete namentlich in den Jahren 1007 tors für die farbigen Arbeiter in Kamerun 1892. bis 1909 erfolgt. Für Togo ist sie bisher nicht Außer in Kamerun gibt es A. (Eingeborenen- notwendig geworden. Eine allgemeine Grundkommissare, Distriktskommissare (s. d.]) in lage für die Durchführung der ArbeiterverordDeutsch-Ostafrika (1912/13: 5), in Deut ch- nungen gegenüber den Eingeborenen ist für die Südwestafrika, in Samoa (für die Chinesen). Schutzgebiete von Deut>ch-Ostafrika, Kamerun Rathgen. und Togo durch die Verfügung des ReichsS. a. Arbeiterverhältnisse. Arbeiterschutz. Die Unwissenheit und Hilf- kanzlers vom 22. April 1896 gegeben, nach losigkeit der Eingeborenen, welche sich zur welcher Eingeborene, welche in einem Dienstverschiedenheiten zu schlichten suchen.

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76 Verhältnis oder einem Arbeitsvertragsverhältnis

stehen, auf Antrag wegen fortgesetzter Pflicht-

verletzung und Trägheit, wegen Widersetzlichkeit oder

unbegründeten Verlassens ihrer Dienst-

oder Arbeitsstellen, sowie wegen sonstiger erheblicher Verletzungen des Dienst- oder Arbeits-

verhältnisses disziplinarisch

amtmännern und den

von den Bezirks-

Stationschefs des Innern

mit körperlicher Züchtigung und mit Kettenhaft nicht über 14 Tage bestraft werden können. 2. Arbeiterausfuhr. Die Anwerbung von Arbeitern zur Ausfuhr ist in den deutschen Schutzgebieten überall verboten oder an Genehmigung gebunden, die regelmäßig nicht

Eingeborenen zur Arbeit zu verwenden. Eine umfassende Regelung der A. ist durch die allgemeine Ordnung der Verhältnisse der nach dem Aufstand unterworfenen Eingeborenen eingetreten durch den Kontrollerlaß und die V. vom 18. Aug. 1907 über Dienst- und Arbeitsverträge mit Eingeborenen. Schon die Maßregeln gegen das Vagabundieren Herumstreichens) (Paßpflicht, Bestrafung des müssen darauf hinwirken, daß die eingeborenen Arbeitskräfte nutzbar gemacht werden können, noch mehr die Bestimmungen, daß die Eingebore-

nen (ausgenommen namentlich die treu gebliebenen Bastards [s. d.] von Rehoboth) ohne Genehmigung des Gouverneurs keine Rechte an Grundstücken «n, noch Reittiere oder Großvieh halten können. Damit sind sie, soweit die Bestimmungen sich durchführen lassen, durchweg zur Lohnarbeit

genötigt. Bei dieser sind sie im wesentlichen in gewährt wird. Die Arbeitskräfte sind überall einer gesindeartigen Stellung. Die Arbeitsverträge so knapp, daß ihre Ausfuhr den wirtschaft- mit Personen von mehr als 14 Jahren über eine lichen Interessen jedes Gebietes widerstreitet Zeit von mehr als einem Monat werden gültig durch

Auch dürfen

sie nicht

dem Schutze

entzogen

Aushändigung eines Dienstbuchs an den Arbeitgeber. Der Vertrag gilt für höchstens ein Jahr,

daheim genießen. So gehörte kann aber stillschweigend verlängert werden. ihre Verhinderung zu den frühesten Maßregeln Während der Dauer der Verpflichtung kann der Arbeiter keine andere Arbeitsverpflichtungen eingegenüber den A. gehen, und wenn er ohne gesetzmäßige Ursache In Kamerun wurde die Anwerbung von Arbeitern seinen Dienst verläßt kann er auf Antrag zurückwerden, den

sie

nach auswärts schon 1887 verboten, 11. Dez. 1893 gebracht werden. Wer einen Kontraktbrüchigen die Auswanderune an die Genehmigung des Gou- wissentlich in Dienst nimmt, ist strafbar. Die verneurs geknüpft (in genauerer Formulierung wiederholt in der Kontrollverordnung vom 16. Okt Ebenso wurde in der V. vom 24. Dez. 1910). 1891 für Togo die Ausfuhr von Genehmigung abhangig gemacht, in Deutsch-Ostafrika die Anwerbung von Arbeitern zum Zwecke der Ausfuhr durch V. vom 26. März 189G verboten, wiederholt in den Anwerbeverordnungen vom 27. Febr. 1909

und

1.

Marz 1913,

die

auch Anwerbung zum

Mili-

Gründe

für vorzeitige

Aufhebung des

Dienstver-

trages sind durchaus die einer Gesindeordnung, beim Arbeiter Ungehorsam, Diebstahl, beim Dienstherrn schlechte Behandlung, Verletzung seiner Verpflichtungen. Verboten ist vor allem das Trucksystem Zahlung des Lohns in Waren statt in barem Gelde, Zwang im Laden des Dienstherm zu kaufen. :

In Krankheitsfällen ist der Arbeiter vom Dienstherm zu verpflegen, doch kann er den Vertrag bei mehr als vierwöchenüicher Krankheit lösen. Die

einer auswärtigen Macht unter Strafe das Anwerben und Ausführen von Ein- A. sind von den Bezirksämtern genau zu beobachten geborenen zum Zwecke von Schaustellungen unter- und halbjährlich darüber zu berichten. Die sagt, Ausnahmen davon abhängig gemacht, daß für Regelung von 1907 hat im ganzen ihre Zwecke die Rückkehr der Angeworbenen genügende Gewähr erreicht, wenn auch darüber geklagt wird, daß das ist. In Deutsch-Südwestafrika, von wo Herumstreichen schwer ganz zu unterdrücken ist, borene für Johannesburg angeworben waren, und daß übermäßig viele Eingeborene sich in die unter denen eine entsetzliche Sterblichkeit bestand, Städte drängen, wo sie sich leichter um regelmäßige wurde die Anwerbung von Bergdamaras (s.d.) schon Arbeit drücken können. Die Ordnung von 1907 am 17. Mai 1891 verboten, ganz allgemein die Aus- bezog sich naturgemäß nicht auf die nördlichen führung von Eingeborenen 30. Nov. 1901 von Ge- Stämme, vor allem die Ovambo (s.d.), die nur unvollIm Bismarck- kommen unter deutsche Autorität gebracht und nehmigung abhängig gemacht. archipel wurde die Anwerbung zur Ausführung seit sich ihr leicht entziehen können, da sie zu beiden 16. Aug. 1888 nur gestattet zur Überführung aus Seiten der deutsch-portugiesischen Grenze wohnen, " Teil des Schutzgebiets in einen anderen und weshalb auch bisher ihr Gebiet für den Verkehr für deutsche Plantagen außerhalb des Schutz- gesperrt ist Für den wachsenden Arbeiter bedarf des gebiets, welche schon vorher solche Anwerbung Schutzgebiets genügen aber die dort vorhandenen Bübt hatten (d. h. für die Plantagen der Deutschen Arbeitskräfte an Hereros (s. d.), Hottentotten (s. d.) andels- und Plantagengesellschaft der Südsee auf und Bergdamaras nicht. Für den Eisenbahnbau Samoa). Entsprechende Ausführungsverbote wur- hat man vorübergehend Arbeiter aus der Kapden erlassen 1893 für die Marshallinseln, 1903 für kolonie herangezogen. Für den Bergbau aber hat die Westkarolinen, 1906 für die Ostkarolinen usw., man Ovambos heranzuziehen gesucht, deren AnBestimmungen, an deren Stelle die zusammen- werbung an den Grenzen ihres Gebiets erfolgen fassende V. vom 4. März 1909 für das ganze Schutz- muß, da dies für Anwerber gesperrt ist, um poli-

tärdienst stellt,



Cm



gebiet Deutsch-Neuguinea getreten ist 3.

und

die in

tische Schwierigkeiten zu vermeiden.

Um

die

An-

werbung wirksamer zu gestalten und sie unter Aufim März in endden Sammlungslagern aufgenommenen gültiger Form durch V. vom 16. Dez. 1911 An-

Deutsch-Südwestafrika.

des Auistandes suchte

man

Schon

während

die Kriegsgefangenen

sicht zu bringen, sind vorläufig

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Arbeitenrerhältnisso

77

Arbeiterverhältnisse

Werbung und A. geregelt. Danach ist an der Grenze jeden Bezirk unter Festsetzung der Anwerbedes Ambolandes eine unter staatlicher Aufsicht gebühr. Daneben kann Besitzern oder Leitern von stehende Anwerbestelle eingerichtet, welche ihre Plantagen und Gewerbebetrieben erlaubt werden, Dienstanweisung vom Gouverneur erhalten hat selbst anzuwerben. Auch die Unteranwerber sind zu (KolBl. 1912 S. 200) und die Arbeitsverträge namens genehmigen. Anwerbung von Frauen und Kindern Für die Ovambos, ist verboten. Der Anwerber muß eine Sicherheit des Arbeitgebers abschließt wie für eingeborene Arbeiter, die nicht im Schutz- hinterlegen, die für Schaden, verwirkte Strafen und gebiete dauernd ansässig und die außerhalb des die Erfüllung der Verpflichtungen des Anwerbers Schutzgebiets angeworben sind (für diese ist ein haftet Die Anwerbung kann für bestimmte Beschriftlicher Arbeitsvertrag erforderlich), hat der zirke beschränkt werden und ist demgemäß Arbeitgeber folgende Pflichten zu übernehmen: (18. Dez. 1909) für Ruanda und Urundi untersagt. arztliche Behandlung bis zu sechs Wochen, Kosten Der Anwerber ist verpflichtet, Listen der Ander Verpflegung und der Rückreise bis zum An- geworbenen zu führen, diese der nächsten Verwerbeort, ärztliche Untersuchung vor der Rück- waltungsstelle vorzuführen, für die Verpflegung reise (Kranke sind nicht in Marsch zu setzen), der Arbeiter während der Reise zu sorgen. Die VerKosten der Rückreise, auch wenn die Heimreise waltungsstelle hat sich zu versichern, ob die An-



vorzeitig aus Gesundheitegründen nötig ist Verlängerung der Arbeitsverträge ist vom Eingeborenenkommissar zu bestätigen, der überhaupt

geworbenen mit den Bedingungen einverstanden und ob sie zur Arbeit tauglich sind. Kontraktbruch der Arbeiter ist strafbar. Auf alle eindie Beförderung, Unterkunft, Verpflegung, Ent- geborenen Arbeiter außer auf Dienstboten bezieht lohnung, Behandlung der Kontraktarbeiter über- sich die Arbeitsverordnung. Danach müssen Arbeitswacht auf der anderen Seite die Düziplinarstraf- verträge für mehr als einen Monat Dauer vor dem gewalt über sie ausübt Strafmittel sind körper- Distriktskommissar oder einer entsprechenden liehe

Züchtigung, Kettenhaft bis 14 Tage, GeldHöhe des Monat&lohns. Auch hier

strafe bis zur

Bestimmung, daß der Lohn in deutschem Gelde zu bezahlen ist Für Arbeiter in größeren Gewerbebetrieben sind besondere Bestimmungen über die Verpflegung und die Krankenfürsorge getroffen. 4. Deutsc h-Ostaf rika. Die erste allgemeine Anordnung über den Abschluß von Arbeitsverträgen mit Farbigen in Deutsch-Ostafrika war die V. vom 27. Dez. 1896 (geändert durch V. vom 12. Nov. 1897), die Farbige, welche Verträge von länger als einmonatiger Dauer mit Europäern abschließen, in eine gesindeartige Stellung bringt Der Vertrag muß schriftlich vor der Behörde abgeschlossen werden und Bestimmungen über Ort und Art der Arbeit Dauer des Vertrages, Dauer der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit Höhe und Zahlungsweise des Lohnes und der Verpflegung und bei Arbeitern, welche außerhalb des Arbeitsdie

Schutzgebiete) angenommen werden, Bestimmungen über Hin- und Rücktransport enthalten muß. Die V. enthält noch Bestimmungen orts (1897:

über Feiertage, über die Verpflichtung zur Krankenverpflegung, über Lohn- und Arbeitsbücher, über die Gründe für vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Vertragsbruch der !• arbigen wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe bedroht wissentliches Indienstnehmen fremder kontraktbrüchiger Arbeiter mit Geldstrafe. Eine allgemeine neue Regelung der A. ist 1909 durch die Anwerbeverordnung und die Arbeiterverordnung vom 27. Febr. erfolgt (dazu die AusfBest. vom 19. u. 23. März und der Runderlaß vom L April 1909), beide neugestaltet in der V. vom 6. Febr. 1913. Dadurch sollten die tatsächlich bestehenden Verhältnisse

!

Verwaltungsstelle geschlossen werden. Verträge mit nicht im Bezirk eingesessenen Arbeitern dürfen auf 240 Arbeitstage und längstens ein Jahr abgeschlossen werden (bisher 180 Tage und sieben Monate). Hat ein Arbeiter im Monat nicht mindestens 20 Tage gearbeitet, so kann seine Bestrafung erfolgen. Nachträgliche Verlängerung ist zulässig. Die Vereinbarungen des Anwerbers mit den Arbeitern sind für den Arbeitgeber verbindlich, wenn er nicht sofort die Annahme verweigert. Arbeiter, die auf der Betriebsstelle untergebracht sind oder nicht regelmäßig zu ihrem Wohnsitz zurückkehren können, erhalten außer dem Arbeitslohn ein Verpflegungsgeld, das mindestens ein Drittel der gesamten Vergütung beträgt. Beides ist bar zu bezahlen. Die Lieferung der Verpflegungsgelder kann aber den Umständen nach durch Lieferung von ausreichenden Lebensmitteln ersetzt werden. Der Lohn wird nur gezahlt für die Tage, an denen gearbeitet oder auf Anordnung nicht gearbeitet ist und nicht für Sonn- und Feiertage, das Verpflegungsgeld dagegen für alle Tage, aber nicht für Tage, an denen unentschuldigt gefeiert ist Von dem Lohn darf bis zur Hälfte einbehalten werden als Sicherheit für Schaden. Die Kosten der Heimbeförderung muß jetzt der Arbeitgeber tragen. Die Arbeitszeit soll,

abgesehen von besonderen Umständen, zehn Stunden nicht übersteigen. Überstunden sind zu bezahlen. Für Unterkunftsräume, Kochstellen, Aborte, Wasser (auch für abgekochtes bei Seuchengefahr) usw. ist zu sorgen. Fürsorge bei Erkrankungen, auch durch Anstellung von Heilgehilfen, hegt dem Arbeitgeber ob. Der Arbeiter kann entlassen werden bei Verbrechen legalisiert, vorhandene Mißbräuche ausgemerzt und Vergehen, grobem Mißverhalten, Krankheit werden. Danach wurde für die Anwerbung außerhalb von mehr als 3 Wochen usw. Der Arbeiter kann des Verwaltunpbezirks, in dem der Betrieb gelegen seine Entlassung verlangen wegen grober Vernachist ein Anwerbeschein erforderlich, der unsicheren lässigung, Mißhandlung, Krankheit. Auf Anrufen Personen verweigert und wegen Mißbrauch, Ge- hat der Distriktekommissar eine Einigung zu verwalttätigkeit, Branntweinverkauf usw. entzogen mitteln. Er übt die Disziplinarstrafgewalt über die werden kann. Durch die neueste V. ist statt Arbeiter aus, überwacht die Durchführung der Ardessen die Konzessionierung auf Zeit getreten und beiterverordnung, vertritt die Arbeiter vor Gericht. zwar der Regel nach die nur eines Anwerbers für Verleitung zum Kontraktbruch und wer wissentlich

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78 Kontraktbrüchige

beschäftigt., ist strafbar.

Über betragt 80 kg, dazu 5 kg für

die Verpflegung.

Auf

|

Träger kommt ein Ersatzträger. Karawanen müssen einen Führer haben, der verantwortlich ist Sie sind mit Geld, Naturalien oder TauschWo Rasthauser zeiliehen Gründen, wie zum Schutze der Arbeiter zu waren genügend zu versehen. regeln sind, werden im Bereiche der Zentralhahn sind, muß in diesen übernachtet werden. Die Ortauf dieser bis Morogoro, von da nach Korogwe an schaften müssen gegen Entgelt Verpflegung liefern. der Nordbahn geleitet. Ein eigenartiges System, Die Karawanen haben sich auf Stationen und Eingeborene zur Lohnarbeit zu veranlassen, be- Posten vorzustellen und müssen die festgesetzten steht in West-Usambara (Bezirk Wilhelmstal). Marschzeiten einhalten (im allgemeinen 3 bis Jeder erwachsene arbeitsfähige, männliche Ein- 4 Marschstunden den Tag, auf 6 Marschtage ein geborene (mit bestimmten Ausnahmen) erhalt Rasttag). Für eine Anzahl Bezirke sind die Marscheine Arbeitskarte, die für 4 Monate gilt. Auf zeiten und Verpflegungssätze besonders festgesetzt. dieser werden die Tage vermerkt, an welchen der An die Stelle früherer 6. D-utsch Neuguinea. die Strafbarkeit des

Kontraktbruchs der Arbeiter

Je 10

eine besondere V. vom 7. Dez. 1909 ergangen. Die Arbeitertransporte, die aus sanitären und poli.

ist



-

Inhaber gegen Lohn gearbeitet hat. Wer innerhalb der vier Monate 80 Tage gearbeitet, ist von

den öffentlichen Wegearbeiten befreit, andernfalls für so viele Tage dazu herangezogen, als er weniger als 30 Tage gearbeitet hat und bekommt für diese nur Verpflegungsgeld. Die Jiinrichtung ist nicht so sehr bedeutsam für die Deckung des Arbeitsbedarfs, da dieser in Usambara vorwiegend durch ortsfremde Kontraktarbeitcr gedeckt werden muß, auf welche die Bestimmung sich nicht bezieht. Eigenartig ist, daß zur Durchführung der Anordnung die Arbeitgeber sich durch Konventionalstrafe verpflichtet haben (Usambara- Post, 3. Febr. 1912; Denkschrift 1907/08 Ostafrika S. 26). 5.

Kamerun. An

die Stelle älterer V.

vom

21.

Nov. 1898, 3. Mai 1901, 14. Febr. 1902 und 13. Okt 1906 (welche die V. von 1902 auf die Eiscnbahnbauund Betriebsarbeiter ausdehnte) ist jetzt die Arbeiterverordnung vom 24. Mai 1909 getreten. Auch hier finden wir die allgemeineren Bestimmungen (Anwerbung nur mit Anwerbeschein; Anmeldung der Angeworbenen; Vorlegung der schriftlichen Verträge beim Arbeiterkommissar; freier Rück-

transport; Fürsorge für Unterkunft; Verpflegung; Krankenhilfe; Lohnlisten; Barzahlung des Lohns; Bezahlung der Überstunden usw.). Eigenartig ist die Haftung des Arbeitgebers für Schaden, den der Anwerber anrichtet, da die Anwerbung durch Angestellte der Arbeitgeber erfolgt, ferner das Fehlen einer gesetzlichen Regelung der Arbeitszeit, vor allem aber die stärkere Betonung der sanitären Aufsicht. Arbeiterkommissar ist der Bezirksleiter, wenn nicht ein besonderer Beamter ernannt wird. Er führt die Aufsicht über die A., untersucht Beschwerden und hat eine Verständigung darüber herbeizuführen. Auch amtliche Anwerbung für private Arbeitgeber kommt vor, wofür eine Gebühr von 10 JL zu zahlen ist (RErl. 3. Mai 1908). Sie wurde von den Pflanzern allgemein gewünscht. Sehr eingehende Bestimmungen sind 14. Aug. 1909 zum Schutze der Arbeiter beim Eisenbahnbau erlassen.

Bemerkenswert ist daraus die Bestimmung, daß möglichst Leute desselben Stammes zusammen beund auf die lokalen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten Rücksicht genommen werden soll. Die Maßregeln zur Kontrolle der Eingeborenen (V. vom 15. Okt. 1910), welche gegen das schäftigt werden

Vagabundieren gerichtet sind, haben natürlich auch Bedeutung für die A. Ebenso ist hier die Ordnung des Trägerwesens durch die V. vom 4. März 1908 zu erwähnen. Danach dürfen nur ausgewachsene, arbeitsfähige, gesunde Leute an genommen werden. Das Höchstgewicht der Last

einzelner Anordnungen für die einzelnen Teile des jetzigen Schutzgebietes, die mit der V. vom 22. Okt. 1888, betr. Erhaltung der Disziplin unter den far-

bigen Arbeitern, beginnen, trat eine einheitliche Regelung durch die V. vom 1. Nov. 1908, betr. Einwanderung und Einführung nicht einheimischer

Eingeborenen 4.

März 1909,

in

Deutsch-Neuguinea, und die V. vom

betr.

Anwerbung und Ausführung von

Eingeborenen im Schutzgebiet Deutach-Neuguinea. Hier, wo alle Arbeitertransporte zu Schiff erfolgen müssen, knüpfen die Maßregeln naturgemäß an die Schiffahrt an, mit Bestimmungen über den Mindestraum und die Verpflegung an Bord. Nichteinheimische. Eingeborene dürfen nur über die dem Auslandsverkehr geöffneten Häfen eingeführt werden; sie sind binnen 3 Tagen der Behörde vorzuHie stellen und ev. ärztlich zu untersuchen. Arbeitsverträge sind vorzulegen oder vor der Behörde abzuschließen. Anzeigepflicht besteht auch bei Erneuerung oder Verlängerung des Vertrages. Die Innehaltung der Arbeitsverträge, insbesondere Unterkunft, Verpflegung, Krankenhilfe, Löhnung, werden behördlich überwacht. Zur Rückbeförderung ist der Arbeitgeber verpflichtet, was aber nach Beendigung des Dienstverhältnisses erlischt. Zur Anwerbung im Schutzgebiet ist schriftliche Erlaubnis notig. Im alten Schutzgebiet Neuguinea darf für das Inselgebiet nicht angeworben werden. Die Angeworbenen sind der Behörde vorzustellen, ärztlich zu untersuchen; Verzeichnisse der Angeworbenen sind einzureichen. Die Arbeitszeit soll auch hier der Regel nach zehn Stunden nicht überschreiten. Der Arbeitslohn kann bis zu einem Drittel am Ende jedes Monats, der Rest muß nach Ablauf der Dienstzeit ausbezahlt werden (und wird tatsächlich in der Hauptsache dem Häuptling der Bei AusHeimat vom Arbeiter abgeliefert). zahlung in Handelswaren müssen diese zu üblichen Lohnguthaben Ladenpreisen gerechnet werden. verstorbener Arbeiter werden an die Erbberechtigten oder die Stammesangehörigen der Verstorbenen ausgehändigt. Die Verpflegung liefert der Arbeitgeber. 7. Samoa. Die Einführung chinesischer Kontraktarbeiter für die Pflanzungsarbeit machte eine besondere Regelung ihrer A. nötig, die durch V. vom 1. März 1903, erweitert in den V. vom 25. April 1906, Über die 10. Nov. 1909, 18. Juni 1910, erfolgte. Stellung dieser Chinesen war zunächst bestimmt, daß sie nur mit Genehmigung des Gouverneurs einwandern, sich niederlassen, ein Handwerk beLand zu ertreiben oder Land pachten sollten. werben oder Handel zu treiben wurde ihnen nicht

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Während sie aber bisher rechtlich den Iüngeborenen gleichgestellt waren, hat die natioEntwicklung in China dazu geführt, daß sie jetzt nach V. vom 6. Jan. 1912 als Nichteingeborene anzusehen sind und daß demgemäß in der neuen Arbeiterverordnung vom gleichen Datum die körperliche Züchtigung als Disziplinarstrafe Im übrigen enthält auch nicht mehr vorkommt die neue Verordnung eingehende Bestimmungen über die gesundheitliche Kontrolle, die Listenführung, Wohnung, Verpflegung, Lohnzahlung und Lohnbücher, Arbeitszeit (nicht über zehn Stunden und nicht an Sonntagen, sowie acht chinesischen Die Aufsicht führt ein ArbeiterkomFesttagen). missar, der die Betriebe regelmäßig besichtigt, Begestattet.

trennt.



zu Art. Arbeiter. Literatur: Zusammenstellung der in den deutschen SchutzVgl. Literatur

geltenden

Bestimmungen im Reichs-



Institut Mai 1911 u. 1912. Coltmial International. Compt. Rendu de la Session de 1912. Rapport par Cam. Janssen, de la Reglementation du Travuil des Indigincs dans les Colonies. und Diskussion. Rathgen. arbeitsblatt für

'

Arbeiterversicherung s. Versicherungswesen. Arbeitsniarkt für die Deutsch-Afrikanisehen Kolonien, Zeitschrift, s. Presse, koloniale III A.

Die Arbeit des Naturvolks ist, abgedem Nahrungserwerb und der durch

sehen von

nalistische

gebieten

Arbeitsweise der Naturvölker

79

Arbeiterveraicherung

I

die Sitte erzwungenen Arbeit, zwanglose Tätigkeit und frei von der dauernden geistigen Anspannung, die unsere Arbeit erfordert, sei sie nun intellektueller Natur oder nur die Anspannung des Willens, der einer durch cinhervorgerufenen Ertönige Verrichtungen müdung entgegenwirkt. Der Grund, weshalb die europäische Kultur den Naturvölkern so sehr drückend erscheint, hegt in der fort-

I

währenden Anspannung des Willens, der dauernden Überwindung von Unlustgefühlcn zur Bewältigung der Mittel für Zwecke, die in und hierin liegt eine weitere Erschwerung der Zukunft hegen oder aus einem anderen Grunde nicht sofort und leicht begreifbar sind. Die Europäisierung kann daher nicht dadurch herbeigeführt werden, daß man einem Naturvolk einfach unsere vollkommen technischen Arbeitsmittel gibt; notwendig ist vielmehr die psychische Erziehung, zumal des Willens, und ein Zwang, analog etwa demjenigen, den althergebrachte Sitten und Bräuche auf den Eingeborenen ausüben, indem sie regelmäßige Lei-





Arbeitsteilung, Arbeitstrennung bei Naturvölkern s. Arbeitsweise der Naturvölker. stungen zustande bringen und Unlustgefühle Arbeitsweise der Naturvölker. Wer über nicht wirksam werden lassen. Abgesehen von die Arbeit bei Naturvölkern berichtet, kommt dieser qualitativen Verschiedenheit der Arbeit zu dem Urteil, daß sie Arbeit scheuen und mit bei Kulturvölkern und Naturvölkern, zeigt sie Vorliebe müßig gehen, oder schließt sich den bei den letzteren ebenso verschiedene Formen Reisenden an, die Männer und Frauen fast be- wie bei den ersteren. Wichtig ist hier vor allem ständig tätig sahen. Diese gegensätzliche Auf- die Arbeitstrennung nach Geschlechtern. fassung beruht nicht auf ethnischen Ver- Krieg, Jagd, Fischfang, Häuserbau, Bootbau, schiedenheiten, sondern auf den verschiedenen Rindviehzucht, Roden und Klären des Bodens Ausgangspunkten der Beobachter. Die Natur- vor der Bestellung sind ursprünglich Arbeiten völker kennen „Arbeit" in dem uns geläufigen des Mannes, ebenso die Herstellung der für alle Das technisch- Wirtschaft liehen und berufs mäßig- diese Tätigkeiten notwendigen Geräte. et bischen Sinne nicht. Ihre Arbeit ist, gleich Sammeln der Wurzeln, Körner und wirbellosen der der Kulturvölker, zwar eine Tätigkeit, die Tiere für die Nahrung, der Anbau von Nutzauf einen außer ihr liegenden Zweck gerichtet und Nahrungspflanzen, ihre Zubereitung und ist, darüber hinaus aber oft genug Selbstzweck Verwertung, das Flechten, Spinnen, Weben, und mit Selbstgenuß verbunden. Wo dieser die Töpferei sind Arbeiten, die der Regel nach Arbeit Regelmäßigkeit und System fehlen, die Frau neben der Aufzucht und Pflege der Lust und Unlust über die Fortsetzung ent- Kinder und der Versorgung des Haushalts scheiden, wird doch gerade ein bei der Primi- leistet. Ausnahmen von dieser Regel sind vortivität der Hilfsnüttel erstaunlicher Fleiß auf handen, erklären sich aber durch sekundäre die Herstellung und Ausschmückung von Übertragung, wie z. B. in einigen Inseln der Werkzeugen, Geräten und Waffen verwendet, Karolinen der Mann webt, aber ausdrücklich der Eitelkeit und Putzsucht Genüge getan, dem für die Frau. Physiologisch betrachtet, leistet meist mühsamen Nahrungserweib nachgegan- also der Mann die Arbeiten, die starke Muskelgen, und unter dem Zwange religiös beeinfluß- kraft und die Fähigkeit zu großen und raschen ter Sitten eine starke Tätigkeit entfaltet. Auch Maximallcistungcn verlangen, denen enthier wird also Arbeit geleistet, aber sie ist von sprechende Ruhepausen folgen müssen, wähder unseren durch psychische Unterschiede ge- rend den Frauen die Arbeit zufallt, die eine

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Arbeitsweise der Naturvölker

Ar bei tsz wang

80

andauernde, gleichmäßige aber mittlere LeiArbeits zwang. In tropischen Kolonien hat stung notwendig macht. Bei der allgemeinen ursprünglich überall in der Form der Sklaverei Verbreitung der Arbeitstrennung hegt die Ver-

mutung nahe, daß

zum

(8. d.)

oder Hörigkeit A. bestanden und

ist

mit

Anphysische oder psychische Geschlechtsunter- gesichts der Schwierigkeit der Beschaffung von Eine Arbeitskräften ist der Vorschlag, Zwangsschiede zurückzuführen sein könnte. Reihe von Arbeiten wird als Einzelarbeit arbeit in irgendeiner Form bei den Eingeboregeleistet, wie Speerfischerei oder Kochen. Wo nen einzuführen, oft gemacht und damit bees technisch möglich ist, erscheint jedoch die gründet worden, daß der Eingeborene wie ein Arbeitsvereinigung, und zwar als reine Unmündiger einem Zwange unterworfen werGesellBchaftsarbeit. Das Stampfen des den und dadurch zur Arbeit erzogen werden Korns, das Klopfen der Rindenstoffe und vieles könne. Von vornherein stehen demgegenüber andere wird derart erledigt, daß zwar jeder zwei Bedenken: die mit jedem A. unlöslich Arbeiter für sich arbeitet, aber räumlich und verbundene Gefahr des Mißbrauchs der Zwangszeitlich gemeinsam mit anderen. Anlaß oder gewalt und die Minderwertigkeit erzwungener Zweck dieser geselligen Arbeit ist der Wunsch, Arbeitsleistungen. Bei genauerer Betrachtung mit

dem anderen

sie

Teil vielleicht auf

sprechen, singen oder scher-

Hinzu kommt die Erfahrung, daß die Arbeit wesentüch erleichtert wird, wenn man sie durch den Ton des Stößels oder Klopfers taktmäßig gestalten, durch rhythmische Gesänge oder Musik begleiten kann. Gerade bei den Naturvölkern kommt der rhythmischen Arbeit eine besonders große Bedeutung zu, da sie der Ermüdung entgegenwirkt und die dem Eingeborenen besonders mühsame, dauernde Anspannung des Willens herabsetzt, indem sie die Bewegungen autozen zu können.

deren Aufhebung wieder verschwunden.

zu unterscheiden zwischen einem A. für

ist

Zwecke der öffentlichen Verwaltung und den für Erwerbszwecke des Staats oder Privater. Jener ist allgemein anerkannt. Namentlich für Bau und Unterhaltung öffentlicher Wege besteht er, wie in vielen anderen Landern und Kolonien, auch in den deutschen Schutz-

Doch

gebieten.

ist ein eigentlicher

Zwang

lung 5.

ist in

Ostafrika erfolgt durch die V.

März 1905

betr.

Die Arbeitsvereinigung als

borenen zu öffentlichen Leistungen.

Arbeitshäufung

findet sich bei Treibjagden,

liegt die

bau oder

dann

z.

B. beim Haus-

bei der Feldbestellung, die geradezu

als Bittarbeit erscheinen

verbindung

Danach

Reinigung und Unterhaltung der nicht Wege den Eingebore-

befestigten öffentlichen

nen ob (den Stämmen, Sultanaten, Jumben-

Außerdem können

Als Arbeits- schaften, Dorfschaften).

kann.

vom

Heranziehung von Einge-

matischer macht.

bei der Sperrfischerei,

bei

Heranziehung der Eingeborenen regelmäßig kaum nötig. Eine ausdrückliche Regeder

Eingeborene zu Bau- und sonstigen Wegeund seines den Blasebalg bedienenden Gehilfen arbeiten herangezogen werden, mit Genehmianzusehn, oder das Fällen der Bäume durch gung des Gouvernements auch zu sonstigen den Mann, nachdem die Frau das Unterholz Arbeiten. Ein Entgelt wird dafür im allgegeschlagen hat. Endlich fehlen auch Bei- meinen nicht gezahlt. Auf Ponape ist 1909 spiele für die Arbeitsteilung nicht, bei der bei Aufhebung des Lehnssystems den Eindie Fertigstellung eines Gegenstandes die Mit- geborenen als Entgelt für die Verleihung ist die

Tätigkeit des Schmiedes

wirkung mehrerer verschiedenartig tätiger Individuen verlangt. Doch fällt die volle Entwicklung der Arbeitsteilung in die Stufe der Berufsarbeit; sie ist anscheinend den ursprünglicheren Verhältnissen fremd, in denen man nur für den eigenen Bedarf und noch nicht

Eigentums

freien legt, 1

die

Verpflichtung

aufge-

15 Tage im Jahre gegen Tagelohn von leisten. —Solcher A. kommt vor

M Arbeit zu

allem auch vor als Teil der Steuerpflicht bei solchen Eingeborenen, welche ihr nicht durch

Zahlung von Geld oder Produkten nachkommen. Er bedeutet in den deutschen SchutzTechnik). gebieten nur ein Übergangsstadium auf dem zum Literatur: W. Schneider, Die Naturvölker. Wege zur Geldzahlung im Gegensatz z. B. Paderborn u. Münster 1885. — //. EUis, Man System des Kongostaats (s. Eingeborenenand Woman. London 1896. - K. Bücher, Arbeit steuern). Mit der Pflicht zur Erhaltung der für den

Erwerb arbeitet

(s.



Gewerbetätigkeit,

Ders. Die Entstehung Rhythmus. Lpz. 1902. der Volkswirtschaft. Tabing. 1908. R. Lasch, Die Arbeitsweise der Naturvölker. Zeitschr. f. XI, 1908. u.

\

,



örtlichen

Wege

verwechseln.

stungen



ist

die Steuerarbeit nicht zu

Während

handelt,

die

es sich hier

ihren

Grund

um

Lei-

in

dem

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Tafel 8. Jteutsrlit'S

Zu

Knlnrii:il-T.cxikf>n.

Artikel:

Atakpame.

Auia. von Graf v. Zech.

Markt

in

Atakpame

(Togo).

Zu

Artikel: Aufrüste- Yiktoriahurht.

Auguste-Viktoriabucht bei Tsiiigtau (Kiautschou).

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Argaa

81

Fehlen der Geld Wirtschaft haben, liegt es bei dem A. für Erwerbszwecke ganz anders. Bei ihm treten die obengenannten Bedenken besonders hervor. Er besteht in den deutschen Schutzgebieten nicht, weder in der Form des Zwanges zum Anbau oder zum Sammeln bestimmter abzuliefernder Produkte (s. Kultursystem), noch in der Form des Zwanges, bei privaten Unternehmern Arbeit zu verrichten. Eine Aus-

scheint

und außer Originalabhandlungen

tro-

penmedizinischen Inhalts auch Besprechungen

und Literaturangaben

über

Abhandlungen,

welche in anderen Zeitschriften und in fremden

Ländern auf dem Gebiete der Tropenmedizin und Tropenhygiene veröffentlicht werden, enthält. Das A. hat sich unter Mitwirkung des Instituts für Schiffs- und Tropenkrank-

heiten in Hamburg und einer großen Zahl West-Usambara bekannter deutscher und ausländischer Tropenwonach die Neger in ärzte unter dem Herausgeber Prof. Dr. C. Mense je vier Monaten 30 Tage bei einem Weißen (s. d.) in Kassel von kleinen Anfängen im Jahre arbeiten müssen, was durch Ausstellung einer 1897 allmählich zu einer weitverbreiteten Fach-

nahme davon macht

die in

getroffene Einrichtung,

Die Einrich-

Arbeitskarte kontrolliert wird.

tung

zeitschrift entwickelt. Seit

der Denkschr. Schutzgeb. 1907/08 Abhandlungen

ist in

scharf kritisiert, für die Deckung des Arbeits- druckt, seit

1907 werden größere

besonderen

in

Beiheften

ge-

dem gleichen Jähre erscheinen auch

bedarfes eines Gebiets, das mehr als neun „Notizen aus der Tropenpraxis und Briefkasten Zehntel seiner Arbeiter von auswärts beziehen des Instituts für Schiffs- und Tropenkrank14 muß, auch minder bedeutsam. Als eigent- heiten zu Hamburg in zwangloser Folge im

kann man

lichen A.

es nicht bezeichnen,

wenn A. Es sollen darin wissenswerte Beobachtungen

Kontraktarbeiter wahrend der Dauer ihres und wissenschaftliche Fragen von Tropenärzten Arbeitskontraktes durch Disziplinarmittel zur in kurzen Mitteilungen veröffentlicht werden. Erfüllung

Verpflichtungen

ihrer

angehalten

Noch weniger sollte man von A. wenn man eine moralische Einwir-

werden. sprechen,

Stendal.

Ardo, Fulbewort,

für den

Titel

Häuptüng

eines Dorfes der Arnani oder Heiden in die Eingeborenen Adaniaua. Er ist in vielen Fällen dem Abneigung gegen Lohnarbeit Fulbeherracher tributär, d. h. muß Abgaben

kung der Verwaltung auf

um

fordert,

ihre

zu überwinden.

S. a.

Arbeiter

und

Arbeiter-

verhältnisse.

und kann abgesetzt

zahlen, Heerfolge leisten

werden.

Literatur: Wegen Ostafrika : Bursian, Die Häuserund Hüttensleuer in D.-Ostafrika, Jena 1910, 66. S. im übrigen die Literatur zu Arbeiter. Rathgen.

Archaikum

(archäisch) ist die Bezeichnung

Areb, Pferdedepot s.

in Deutsch-Südwestafrika,

Gestüte.

Arecanuß, Arecapalme (Arekanuß, Arekapalme)

s.

Betelnuß, Betelpalme.

für die allerältesten, völlig fossilfreien, stark

gefalteten

und umgewandelten Gesteinskom-

Arendt, Otto, Dr. phiL, geb.

10.

Okt 1864

deutschen Kolonialplexe der Erdrinde, die fast völlig aus kristalli- in Berlin, seit 1880 in der

nen Schiefern Afrika öfter auch als bezeichnet werden. (s.

d.)

tätig, geaufgebaut sind und in bewegung in hervorragendem Maße Primärformation (s. d.) hört zu den Mitbegründern der Deutschen (s. d.) und des Deutschen Kolonialgesellschaft Gagel.

Architekten

s.

Ingenieure.

Architektur

s.

Baukunst.

Emin-Pascha-Komitees. A. gehört dem preußischen Abgeordnetenbaus seit 1885 an (Martfelder Kreise), dem Reichstag seit 1898 als

Archiv für das Studiuni deutscher Kolo- Mitglied der Reichspartei und wohnt in Berlin. nialsprachen, Veröffentlichung des Seminars Er hat eine Reihe von kolonialen Schriften für orientalische Sprachen (s. .

Deutsches Kolonial- Lexikon.

7.\\

Artikel: Aiiasgebirgc.

KHrliB-KolonUlanit, liikliTsammluntf.

Weidegelände

bei Arredareigas

im Auasgebirge Deutsch-Süd westafrika). Zu (

Hei« t^-Kuldiiialiinit.

Artikel: Aus.

B****»Wtthii.

Straßenbild in Aus (Deutsch-Südwcstafrika).

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Tafel 10. Zu

Deutsches Kolonial-Lexikon.

Artikel:

tfaia.

Auin. von Schipp«-.

Haia-Ort

Tumbu (Weg Garaane

früher

Bcrtua— Iletarc; Kamerun).

Zu

Artikel: Baia.

1

A um. von Strümpell.

Töpfe der

liaia

(Kamerun).

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Autstand

97

Grundbuchblatt nicht angelegt ist, reicht die Der Hottentotten-A. fand im allgemeinen Einigung des Veräußerers und des Erwerbers durch den Frieden zu Ukamas (23. Dez. 1906) aus, die in öffentlich beglaubigter Form seinen Abschluß; die Kalahariexpedition unter Beglaubigung durch eine öffentliche Behörde Hauptmann von Erckert (s. d.) brachte Simon erklärt werden Copper, dem letzten Gegner aus diesem A., des Schutzgebiets genügt muß. Auch für diesen Eigen tumsübergang März 1908 die entscheidende Niederlage bei gilt, daß er nicht unter einer Bedingung oder Seatsub bei. S. a. Herero und Hottentotten. einer Zeitbestimmung erfolgen kann (§ 18 (KolBl. 1904/07; Leutwein, Elf Jahre GouGerstmeyer. verneur von DSWA.; Die einschlägigen Bed. Ksl. V.).





arbeitungen der Kriegsgesch. Abt.

Aufnahmen,

kartographische

s.

Routenaufnahmen, Triangulation.

Aufschub der Strafvollstreckung

s.

Straf-

aufschub.

Aufsichtsbehörden s. Selbstverwaltung 3. Aufstand. 1. Deutsch-Ostafrika. 2. DeutschKamerun. Samoa.

Südvrestafrika. 3.

4.

Togo.

6.

Deutsch-

Neuguinea. 6. Soweit die erste Unterwerfung von Eingeborevielfach urtümlich auch als A. nenstammen in Frage kommt, s. das betr. Schutzbezeichnet gebiet. Abschnitt Geschichte.



.Vis



ernstere Aufstände gegen

die (zuvor

bereits anerkannte) deutsche Herrschaft sind

zu nennen: 1.

in

Deutsch-Ostafrika

afrika, 17. Geschichte): a)

(s.

a.

1906; Maercker, Unsere Kriegführung in DSWA., Berl., Paetel 1908; vgl. auch die betr. Jahrgänge des MilWochBl. nebst Beiheft.)

Kamerun (s. a. Kamerun, 18. Geschichte): Jaunde- A. 1895/96; Niederwerfung durch den neuernannten Kommandeur der Schutztruppe, Hauptmann v. Kamptz (s. d.), (KolBl. 1896, 70 ff). - b) Bule-A. 1899 nach vergeb3. in

a)

;

lichem Angriff auf den Küstenort Kribi weichen die Aufständischen in

ihr Gebiet zurück;

ihrer Befriedung wird die Station

zu

Ebolova ge-



gründet (KolBL 1899, 1900). c) Bangwa-A. 1899/1901; die Ermordung Konraus zunächst Deutsch-Ostdurch die Expedition v. Besser (Febr.-März

Araber-A. 1888/89;

gerächt; endgültige Bestrafung und Unterwerfung durch die Expedition Pavel (s. d.), Nov. 1901 (s. Pavel; KolBl. 1900, 57 ff; 1901, 314U.906; 1902, 41 ff). d) Anjang-A.1904; nach hartnäckigem Widerstand durch drei Araber-A.).— b) D er A. 190Ö/06, Kompagnien der Schutztruppe unter Leitung

Niederwerfung durch den zum Reichskommissar ernannten Hauptmann Wifsraann (s. d.); das Lager der Aufständischen am 8. Mai 1889 gestürmt; ihr Führer Buschiri am 8. Dez. 1889 hingerichtet (s.

des Gr. Gcne-

I

Landkarten, ralstabes A. 1906, 1907 u. 1909; v. Deimling, Land und Leute, unsere Kämpfe, Wert der Kolonie,

1900)

-

im Süden des Schutzgebietes; seine Niederihres Kommandeurs niedergeworfen (KolBl. werfung machte umfangreichere Operationen 1904,698). e) Maka-A. 1910; zwei Komder Truppe unter Mitwirkung von Marinepagnien unter Befehl des Majors Dominik streitkräften notwendig. (s. d.) erzwingen die Unterwerfung der Auf(KolBl. 1905, 626 ff, 1906; MilWochBl. 1906, 1022; Gf. Götzen, Deutsch-Ostafrika im Aufstand ständischen (KolBL 1910).

-

D. Reimer; Nigmann, Geschichte

4. in Togo (8. a. Togo, 18. Geschichte). Togo von ernsteren A. verschont geblieben; zur Niederwerfung unbedeutender lokaler Unruhen Südwestafrika, 16. Geschichte): a) A. der Ost- genügten meist die jeweiligen Polizeipostierunhereros (s. Herero), Owambandjerus (s. d.) gen der betr. Gebiete. und Kauas- Hottentotten (s. d.) 1895/96 5. in Deutsch-Neuguinea (s. a. Deutsch-Neu(KolBl. 1895 u. 1896; Leutwein, Elf Jahre guinea, 17. Geschichte): Ponape-A. 1910/11; Gouverneur von DSWA.). b) A. d. AfrikaBezirksamtmann Böder (s. d.), mehrere Beamte ner - Hotten totten 1897 (s. Afrikaaner), und regierungstreue Eingeborene ermordet. KolBl. 1897, 571 ff). c) Swartboi-A. Niederwerfung des A. durch S. M. S. „Cormo(s. Swartboihottentotten), (KolBl. 1897/98 ran", „Emden", „Nürnberg" und „Planet" im 1898).— d) A. der Grootfonteiner Bastards Verein mit der Polizeitruppe von Deutsch-Neu1901 (KolBL 1901). e) Bondelswarts-A. guinea und dem Privatschoner „Orion". 15 am 1903/04 (s. Bondeiswarte), (KolBl. 1904; LeutMord beteiligte Eingeborene hingerichtet (s. wein, Elf Jahre Gouverneur von DSWA.). Marine-Rundschau 1911, Juniheft). f) Herero- und Hottentotten-A. 1904/07 Der Überfall der Missionsstationen in den (s. Herero-A.). Der Herero-A. endigte 1905 Bainingbergen am 13. Aug. 1904 ist mehr eine nach dem Entecheidungskampf am Waterberg. der Babgier und Überhebimg entsprungene gemeine

1906/06, Berl.,

d.

2.

Ksl. Schutztruppe

in

f.

DOA.,

Berl. 1911).

Deutsch-Südwestafrika

(s.

a.

ist

Deutsch-



-

l





KolonUI-Lwikon.

Bd.

I.

7

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98 Bluttat, als ein A. zur Abschüttelung der deutschen Herrschaft. An der Ergreifung der Schuldigen durch die Polizeitruppe beteiligte sich auch ein Detachement S. M. S. „Möve". Die Hauptrudelsführer erschossen, die an der Plünderuug, aber nicht an den Mordtaten Beteiligten zu Freiheitsstrafen verurteilt (KolBl. 1904, 669 ff).

Samoa

Ausbildung der Kolonialbeamten

hat der A. selbst nicht aufzuweisen, wenngleich die

von dem eigentlichen Rivier

(s. d.)

durchzogene Sandfläche in der Kalahari von

Kalkwänden wirkungen Flusses

begleitet wird, also auf Erosions-

eines

früheren,

wasserreicheren

hindeutet.

Dove.

Samoa, Geschichte): Die Aur, Aurh, lYavereey- oder Ibbetsoninseln, beWühlereien des Lauati (s. d.) von Savai'i zu Be- wohntes Atoll der Ratakreihe der Marshallinseln in

6.

(s.

a.

ginn des Jahres 1909, die schließlich mit seiner (Deutsch-Neuguinea), zwischen 171° 5'— 17' 8'—22" n. Br. gelegen. und der Verbannung von neun Rädelsführern und 8°

Aurepik,

Eauripik oder Juripik,

Low

ö.

L.

Islands,

nach der Insel Saipan endigten, liefen weniger Kama, kleines, bewohntes Atoll der Karolinen auf eine offene Rebellion gegen die deutsche (Deutsch-Neuguinea) mit der Hauptinsel A. unter Herrschaft, als vielmehr auf die Wieder- 6° 42' n. Br. und 143° 6' ö. L. A. wurde wohl schon herstellung des früheren Ansehens hinaus, das 1791 von Huntcr (s. d.) entdeckt (s. a. Tafel 28).

„Königsmacher" von Tumua und Pule, Aus oder auch Aub, eine in Deutsch-Südwestnach deren Pfeife der nominelle Herrscher afrika nicht seltene Bezeichnung einer Wasservon Samoa tanzen mußte, vor Einführung der stelle. Der bekannteste dieser Plätze ist der Ort deutschen Herrschaft besessen und mißbraucht A. (s. Tafel 9) im Süden des Großnamalandes, hatten. Auf telegraphischen Antrag des Gou- östlich von Lüderitzbucht, in mehr als 1400 m verneurs ankerten S. M. S. „Leipzig" und Seehöhe gelegen. Der Platz liegt in einem Fluß„Jaguar" nebst Begleitschiff „Titania" vor- tale in einem Gebiet, das in mancher Hinsicht übergehend vor Samoa. Zu offenem Kampfe als Grenzlandschaft zwischen der Namibwüste ist es nicht gekommen (KolBl. 1909; und dem Vegetationsgebiet des innern HochRundschau 1909). Zi landes gelten kann. Ehedem war Wasser auch hier nur unregelmäßig zu erhalten. Erst seit Aufstandsleistungen s. Friedensleistungen. Lüderitz (s. d.) Bohrungen hatte ausführen Augenwurm s. Filarien. die sog.

Augit

8.

lassen, finden wir dort eine Station für die durch-

Diopsid.

AugustafluO

reisenden Händler. Später, nach Vollendung der

Kaiserin- Augustafluß.

a.

Auguste- Viktoriabucht, Bucht an der Ein- Bahn, wurde A, das auf Kilometer 140 von Lüfahrt zur Kiautschou-Bucht (s. Tafel 8). An der A. mit schönem flachen Sandstrand spielt sich

deritzbucht aus dieser Strecke,

liegt, eine

auch

ist es

Station

im Besitz

(s.

Tafel 51)

einer Post-

das Badeleben von Tsingtau ab. Etwa agentur und einer Telegraphenstation. landeinwärts liegt das große Strandhotel, Au- San s. Buschmänner.

Dove.

100 m

binnenwärts davon der große Exerzierplatz, Rennplatz dient, auf dem

der zugleich als

Ponnyrennen, Polo-, Hockey- und Fußballspiele abgehalten werden.

Auimatagi,

ehrenvoller

Dorfschaft Malie (s.

d.

7c

(s.

d.)

Beiname auf Upolu,

die

Auin s. Buschmänner. Aukaf (arab.), fromme

mannigfaltig. Die Begrüneiner allgemeinen Kolonialschule für Kolonialanwärter sämtlicher Dienstzweige ist mithin nicht wohl möglich. Vielmehr ist die

außerordentlich

Samoa dung

I).

Scheda 6. Aulacodus

Stiftungen i. Islam,

s.

Kolonialverwaltung

darauf

amte zu übernehmen, s.

Borstenratte.

Aulad Solimail,

zentralafrik.

Araber.

Auob,

für

Ausbildung der Kolonialbeamten. Die verschiedenen Dienstzweige der Kolonialverwaltung entsprechen im allgemeinen denen der heimischen Verwaltungen und sind daher

Araber,

s.

angewiesen,

Be-

die eine abgeschlossene

Vorbildung für den betreffenden heimischen Dienstzweig erworben haben. Dies bietet gleichzeitig den Vorteil, daß solche Beamte,

Nebenfluß des Nossob welche dem gesundheitlich sehr aufreibenden in Dcutsch-Südwestafrika. Er entspringt auf Tropendienst nicht mehr gewachsen sind, wieder Hochebene von Hoachanas im nordöst- der in den heimischen Dienst zurücktreten lichen Namalande und erreicht den Hauptfluß können (s. a. Kolonialbeamte). Anderseits nach einem längeren, von nach SO aber bieten die meisten Zweige des Kolonialgerichteten Lauf erst jenseits der deutsch- dienstes doch so viele Besonderheiten, daß englischen Grenze im Osten des Gebiets von eine spezielle Vorbereitung unerläßlich ist. Kietfontcin. Eine ausgeprägte Talbildung Die Zentralverwaltung hat daher schon frührechtsseitiger

NW

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Ausgaben

Bedacht genommen, die MöglichAusfuhr, Ausfuhrarükel s. Handel 7. keit für eine solche Vorbildung zu schaffen, und zwar zunächst durch geeignete Vorlesungen Gründen der Teuerungspolitik für Lebensmittel. am Seminar für orientalische Sprachen (s. d.), So ist früher gelegentlich die Ausfuhr von Mais aus zeitig darauf

wo

namentlich die für Deutsch-Ostafrika be- Togo verboten gewesen. Häufiger kommen aus Gründen Produktionspolitik.

sie

vor

der Um den stimmten Beamten usw. vorgebildet werden, Anreiz zur Ausrottung der LJetanten zu verminBodann am Hamburgischen Kolonialinstitut dern, ist die Ausfuhr kleiner Zähne in Kamerun (s. d.) oder an der Handelshochschule zu Berlin. (unter 2 kg Gewicht) und in Ostafrika (unter Ein etwa einjähriger Besuch dieser Anstalten 5 kg Gewicht) verboten. Nach der Jagdordnung

Betracht für die in den höheren von 1911 verfallen jetzt aber Zähne unter 16 kg und Verwaltungsdienst der Kolonien zu der Einziehung (s. Elfenbein und Jagd). Gegen übernehmenden Personen, für die höheren Forst- Schädigung der Viehzucht richtet sich das Verbot

kommt besonders in Justiz-

der Ausfuhr weiblichen Rindviehs aus DeutschOstafrika (26. Mai 1893) und von Angoraziegen, und Straußeneiern aus Deutsch-Südwestafrika (an SteUe des AusfuhrzoUs des Tarifs möglich, namentlich also, Bofern die Vorbereitung von 1908 durch KsL V. vom 16. Febr. 1909). in Berlin am Seminar für orientalische Sprachen Nach V. vom 8. Mai 1910 findet dieses A. auf stattfindet, erfolgt gleichzeitig eine Beschäftigung die Ausfuhr nach den britischen Besitzungen in im KKA. Ärzte haben die am Institut für Schiffs- Südafrika keine Anwendung, wofür von den britiund Tropenkrankheiten in Hamburg (s. d.) im schen Regierungen im Wege der Gegenseitigkeit

beamten, für die mittleren Bureau-, Kassen-, Rechnungs- und Kollbeamten, für die Lehrer. Die Vorbildung erstreckt sich namentlich auf das sprachliche und landeskundliche Gebiet. Soweit

Straußen



Frühjahr und Herbst stattfindenden zweimonatlichen Kurse über tropische Krankheiten zu besuchen und erhalten im Anschluß an diese fachwissenschaftliche Unterweisung noch während 37a Monaten eine AusbUdung in Sprachen und den wichtigsten Kolonialwissenschäften am KolonialEine ähnliche AusbUdung erhalten Apotheker und Tierärzte; letzteren wird vor der Ausreise Gelegenheit gegeben, an einem etwa dreimonatigen Kursus über Bakteriologie und Tierhygiene an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin teilzunehmen. Astronomen, Geographen, Feldmesser und Offiziere, die bei Vermessungen beschäftigt werden sollen, haben nötigenfalls astronomische und trigonometrische Kurse in Berlin oder Hamburg zu hören. Gärtner werden tunlichst einige Zeit an der Botanischen Zentralstelle für die institut.

Höhere Baubeamte und Landmesser werden vor ihrer Entsendung in der Kegel im Kolonialamt beschäftigt. Für die Vorbereitung von Beamten usw. für den Kolonialdienst sind erhebliche Mittel (1913: I3ö000 M) in den Etat des RKA. eingestellt Ein Versuch mit der AusbUdung besonderer Kolonialeleven nach englischem Vorbild, der im Jahre 1906 (Denkschrift zu Kap. 6a Tit. 23 d. fortd. Ausg. d. A. A.) unternommen wurde, um zunächst für Ostafrika Bezirksund Stationsleiter auszubüden, ist bisher nicht erneuert worden. Näheres, besonders auch Aber die entsprechenden Verhältnisse der fremden Kolonien, s. bei Benecke, Ausb. d. KolB. 1894; v. König, Die Kolonien

(s. d.)

beschäftigt.







zollfreie

Ausfuhr dieser Waren nach Südwestafrika ist. Rathgen. S. a. Handelspolitik.

gestattet

Ausfuhrzölle

s.

Zölle

und

Zolltarife.

Die Verwendung von Schutz-

Ausgaben.

gebietsgeldern hat sich nach den durch die

Etats erfolgenden Bestimmungen zu richten. Die Befugnisse und Pflichten der Kolonial-

verwaltung bei der Leistung der durch die Etats bewilligten Ausgaben werden weiter durch eine Reihe von Grundsätzen geregelt, die

dem

allgemeinen

Etats-

und

reebt der Schutzgebiete angehören

und Etatwesen). .V,

welche sich

die

Finatiz(s.

Etats

verschiedenen

von den einzelnen geleistet werden müssen,

tatsachlich

Schutzgebieten läßt

Über

ein

System nicht

einheitliches aufstellen,

finanzpolitisches

denn

sie

gehören

ihrem Wesen nach in die Einzelgebiete der Es sind verschiedenen Verwaltungszweige. daher hier nur folgende praktisch bedeutsame, allgemeine Grundsätze über das Ausgaben-

wesen der Kolonien hervorzuheben:

1.

Alle

A. müssen alljährlich auf den Etat gebracht und mit diesem von den gesetzgebenden Körper-

Beamten der deutschen Schutzgebiete, ihre Rechts- schaften genehmigt werden (§ 1 des G. vom verh., Bezüge u. Auswahl, im Jahrbuch d. Intern. 30. März 1892; Ausgabebewilligungsrecht). I. vergl. Rechtaw. u. Volksw.-Lehre 1906 S. 248 ft, im KolBl. 1911 S. 138; Dr. jur. H. Haarhaus, Das Recht des dtsch. Kolonialbeamten, Karlsruhe 1912; Zache, D. Ausb. d. KolB. 1912, W. Süsserott v. König.

Vereinigg.

2.

bei

Alle

der

A

werden nach den Etats verwaltet;

Bewirtschaftung von Ausgabefonds

sind Abweichungen von den Bestimmungen der Haushaltspläne nicht zulässig (§ la der Augenkjer Land- und Minen-Gesellschaft Instruktion für die Ober-Rechnungskammer m. b. H., Berlin, gegr. 23. Febr. 1905, be- vom 18. Dez. 1824 und § 18 Ziff. 2 des gleichsitzt noch nicht umgrenzte Land- und Minen- falls in den Schutzgebieten gültigen preußigcrechtsame am rechten Ufer des Oranjeflusses. schen G., betr. die Einrichtung und die BefugKein Betrieb. Kapital 440000 M. der Ober- Rechnungskammer, vom 27. März



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100

dem Rechnungsjahre

den, z. B. wenn Ausgaben geleistet werden verwendet werden, für welches sio bewilligt sollten, deren Genehmigung im Etat beantragt, worden sind. Ausnahmsweise ist eine Veraus- aber abgelehnt worden war. Bedingt zulässig gabung zu einem späteren Zeitpunkt gestattet, ist die Verausgabung im Etat nicht bewilligter wenn Ausgabefonds in den Etats als „über- Mittel nur dann, wenn sie dringend notwendig, tragbar" bezeichnet sind, oder wenn es sich unvorhersehbar und unaufschiebbar ist. Bei um einmalige Ausgaben oder solche des außer- der Finanzwirtschaft der Schutzgebiete treten ordentlichen Etats handelt. Diese bleiben bis noch häufiger als in der heimischen Verwaltung zur Durchführung der in den Etats genannten unvorhergesehene Ereignisse wie etwa der AusZweckbestimmungen zur Verfügung der Ver- bruch einer Seuche ein, denen gegenüber die waltung. Übertragbare Etatsansätze sind vor Kolonialverwaltung nicht mit aller Strenge allem die Selbstbewirtschaftungsfonds (b. d.). an die Festsetzungen eines lange Zeit vorher (Iber Ausgabebewilligungen,welche in den Haus- aufgestellten Haushaltsplanes gebunden werhaltsplänen als „künftig wegfallend' bezeich- den darf. Wenn für derartige Bedürfnisse ein net sind, darf dagegen von dem Zeitpunkte an, Ausgabeansatz zwar vorhanden, aber nicht mit welchem der Grund ihrer Bewilligung auf- ausreichend bemessen ist, handelt es sich um hört oder deren Zweck erreicht ist, nicht mehr Etateüberschreitungen. Ist dagegen der Ververfügt werden. 4. Die bewilligten Ausgabe- wendungszweck für die fragliche Ausgabe im beträge dürfen nur zu den in den Etats be- Etat nicht vorgesehen, so muß eine außerzeichneten Zwecken verwendet werden; ein etatsmäßige Ausgabe geleistet und in der In beiden über den Etatsansatz hinausgehender Ausgabe- Rechnung nachgewiesen werden. bedarf kann daher nicht durch eine Ausgaben- Fällen bedürfen aber die Ausgaben der nachersparnis an anderer Stelle gedeckt werden. träglichen Genehmigung durch die gesetzAusnahmen von diesem Grundsatz sind nur gebenden Körperschaften, die gleichzeitig mit zulässig, wenn zwei selbständige Etatsansätze der Vorlage der Rechnung nachgesucht werden im Haushaltsplan als deckungsfällig bezeichnet muß. Den Gouverneuren ist es nicht gestattet, sind. Als selbständige Etatsansätze in diesem Maßnahmen anzuordnen, die zu einer EtatsSinne gelten nicht die Unteransätze (Ziffern, Überschreitung oder zu einer außeretatsmäßifrüher Positionen) eines Etatstitels, weil diese gen Verausgabung führen würden, ohne vorher nicht der selbständigen Beschlußfassung der die Genehmigung des Staatssekretärs des RKA. gesetzgebenden unterliegen (bzw. des RMA.) eingeholt zu haben, es sei Körperschaften (§ 19 des angeführten G. vom 27. März 1872). denn, daß Gefahr im Verzuge wäre. Abgesehen Gleichartige Ausgaben dürfen nicht bei ver- von dieser Ausnahme können bei den Betriebsschiedenen Ansätzen oder Unteransätzen des verwaltungen (Eisenbahnen, Hafenanlagen Etats verrechnet werden. Insofern enthält also usw.) ohne vorherige Genehmigung durch die auch die Einteilung in Unteransätze eine Be- Zentrale solche im Etat nicht bewilligten Aufgrenzung der Ausgabebefugnis für die Ver- wendungen geleistet werden, die lediglich durch waltung. Wenn jedoch solche Abweichungen eine nicht vorherzusehende Verkehrssteigerung von den bei den Unteransätzen vorgesehenen bedingt werden. Der Staatssekretär der Ausgabesummen vorgekommen sind, welche Zentralverwaltung hat sich bei Anträgen auf sich innerhalb eines Etatstitcls ausgleichen, so Genehmigung von Etateüberschreitungen und 1872). 3. A. dürfen nur in

1

liegt eine

der Genehmigung der gesetzgebenden

Körperschaften

bedürfende

Etatsüberschrei-

tung (vgl. 5) nicht vor. 6. Die Ausgabebewilligungen stellen Höchstgrenzen dar (§ 10 Abs. 2 der Instruktion für die Ober-Rechnungskammer). Die NichtVerwendung von bewilligten A. und die Ersparnis an solchen Mitteln sind stets ohne weiteres zulässig und bedürfen keiner Begründung in den Rechnungen. Dagegen sind Mehrausgaben über die bewilligten Mittel hinaus nicht oder doch nur bedingt statthaft.

Unzulässig sind

sie,

wenn

des Gesetzgebers des Etats

sie

dem

Willen

außeretatsmäßigen A. zunächst der Zustimmung des Reichsschatzamta zu vergewissern. 6.

Alle A. sind grundsätzlich

ihrem vollen Be-

und in den. Rechnungen nachzuweisen (Bruttoprinzip). Abweichungen von diesem im Interesse der Vollständigkeit des Voranschlags mehr und mehr bei den Schutzgebietsetats durchgeführtrage nach in die Etats einzustellen

Grundsatz sind in einigen Fällen aus Zweckmäßigkeitsgründen in den Etats von vornherein vorgesehen (so für die Münzprägung ten

in Deutsch-Ostafrika,

schaft); weitere

s.

Geld und Geldwirt-

Ausnahmen

sind bei der Be-

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101

wirtschaftung

der

Etatsinittel

durch

Be- nicht hergestellt werden konnte. Dies war jedoch in beiden Fällen nicht die Wirkung einer

stimmungen des allgemeinen Finanzrechts zugelassen, insbesondere für Ruckeinnahmen aus Verkaufserlösen (vgl B 9 der Anmerkungen zum Haushaltsetat für die Schutzgebiete und den auch in den Schutzgebieten anwendbaren Grundsatz in § 20 Abs. 2 u. 3 des preußischen G., betr. den Staatshaushalt, 11.

Mai

1898).

S.

a.

vom

wirtschaftlichen Notlage, sondern beruhte bei

Deutsch-Südwestafrika

zum

Ted, bei Deutsch-

Ostafrika ausschließlich darauf, daß zugunsten

der Reichsfinanzen mit einer

Schutztruppenkosten

Abbürdung der

begonnen wurde;

lau-

fende Einnahmen der Kolonien in entsprechen-

Höhe waren aber damals noch nicht verDie Höhe der Ausgleichsfonds beträgt ohne Berücksichtigung der bisher eingenommenen Zinsen nach den Etatsentwürfen für 1914:

Finanzen, Etats und der

Volkmann. Ausgleichsfonds. Seit dem Rechnungsjahre 1909 ist in allen Schutzgebieten, die ihren Verwaltungsbedarf aus den eigenen Einnahmen decken können, also in Deutsch-Ostafrika, Kamerun Togo (hier bereits seit 1908), DeutschSüdwestafrika und Samoa, mit der Bildung von Ausgleichsfonds begonnen worden. Diese Fonds sollen Vorsorge treffen gegen wirtschaftliche Rückschläge und sonstige Umstände, welche die Deckung des Ausgabenbedarfs durch die eigenen Einnahmen (s. d.) nicht mehr ermöglichen. Es werden daher alljährlich durch die Etats Rücklagen in die Ausgleichsfonds festgesetzt, welche ebenso hoch sind wie die Beträge, um welche der Voranschlag der eigenen Einnahmen Etatwesen.

,

fügbar.

in

Deutsch-Ostafrika 2,7, in Kamerun 1,6, in Deutsch-Südwestafrika

Togo

Samoa

0,2 MilL

M.

2,2, in 3,ö,

in

Volkmann.

Auskünfte* teile für Auswanderer

s.

Aus-

kunftsstellen.

Auskunftsstellen. Nachdem durch RG. vom 9. Juni 1897 das Auswanderungswesen geregelt war, erfolgte im Jahre 1902 die Errichtung

Auswanderer" 35, Am Karlsbad 10). Abweichend von dem Vorgehen der meisten anderen Länder, wurde sie nicht als ein selbständiges einer „Zentralauskunftsstelle für in Berlin (jetzt

staatliches

W

Organ begründet, sondern

als eine

die nicht aus Anleihemitteln oder Reichszu- der Aufsicht des Präsidenten der Deutschen Koschüssen zu deckenden Etatsansätze bei den lonialgesellschaft (s. d.) unterstehende selbstänAusgaben übersteigt (s. Finanzen). Die bei dige Abteilung dieser Gesellschaft angegliedert. der Bewirtschaftung des Etats tatsächlich er- Sie untersteht der Oberaufsicht des Reichszielten

Überschüsse und Ersparnisse fließen kanzlers, der auch die Anstellung des Vorstandes

nicht in die Ausgleichsfonds, und hierin besteht

durch

von den grundlegenden Unterschieden zwischen diesen Fonds und den früheren Reservefonds der Schutzgebiete (s. d.). Die Verfügung über die Ausgleichsfonds erfolgt gleichfalls zum lediglich durch die Etats Unterschied von den Reservefonds. Die Verwaltung ist daher verpflichtet, die in den Etats bestimmten Rücklagen in die Ausgleichsfonds abzuführen, selbst dann, wenn sich hieraus ein Fehlbetrag ergeben sollte, und sie darf den Ausgleichsfonds nur dann Beträge entnehmen, wenn dies zuvor durch das Etatsgesetz be-

schaft sowie die Geschäftsordnung zu genehmi-

einer



stimmt worden Die

ist

(s.

Ausgleichsfonds

Etats und Etatwesen).

werden

in

Schutz-

den Präsidenten

der

Kolonialgesell-

gen hat. Die D. Kol.-Ges. bezieht für die Unterhaltung der Auskunftsstelle einen Reichszuschuä von 4600t) Jf. An die Zentr.-Ausk.-Stelle gliedern sich die bei einzelnen Abteilungen der D. Kol.-Ges. errichteten Zweig-A. an, z. Z. gegen 50 (Aufzählung in der KolZtg. 1911 Nr. 8), von denen besonders die in Frankfurt a. M. eine rege Tätigkeit entfaltet. Der Zentr.-Ausk.-Stelle steht ein Beirat zur Seite, in dem die sich mit der Auskunftserteilung befassenden schon länger bestehenden Vereine vertreten sind, so der „Evangel. ilauptverein für deutsche Ansiedler und Auswanderer , der „St RafaelsVerein", die „Deutsch-Südamerikanische Gesellschaft", die „Öffentliche Auskunftsstelle für Aus-

wanderer" in Dresden.



Die Zentralstelle, bei

d.) angelegt; die Zinsen deren Einrichtung das englische und schweizerische (8. den Fonds zu. Bisher konnten allen VorbUd maßgebend war, erteilt mündlich, schriftzur Ergänfünf Fonds alljährlich Rücklagen, deren Höhe lich und durch Veröffentlichungen zung der schriftlichen oder mündlichen Auskünfte zugeführt dienen allerdings stark geschwankt hat, Auskunftshefte, besonders auch für die deut-

gebietsanleihen fließen

werden. Nur für Deutsch-Südwestafrika mußte im Jahre 1913 und für Deutsch-Ostafrika im Jahre 1914 eine Entnahme aus den Ausgleichsfonds vorgesehen werden, weil sonst das Gleichgewicht zwischen Ausgaben und Einnahmen





schen Kolonien und bestimmte Gebiete derst Iben Auskunft, während ihre Zweigstellen sich nach belgischem Muster auf die mündliche Auskunft beschränken und schriftliche Anfragen an die Zentralstelle zur Erledigung abgeben. Die Zahl der erteilten Auskünfte betrug:

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102 das der hochseefahrenden Malaien Verwandten, der Mikronesier (s. d.), (s. d.) und eines großen Teils der 11369 17074 16964 19714 23126 Melanesier (s. d.); es reicht von der Osterinsel Von den 23126 Auskünften des Jahres 1912/13 ms nach Madagaskar und der ostafrikanischeu (1. April 1911 bis 31. März 1913) waren 19362 schriftlich, 3763 mündlich. Von den Anfragen be- Küste (b. Schiffahrt der Eingeborenen). 1902/03 1903/04 1904/06 1906/06 1906/07 1907/08 4627 2846 6436 8670 2941 2869 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13

gebiet

und

ist

ihrer

Polynesier

I

trafen Argentinien 3241, die Vereinigten Staaten 1 786, Südbrasilien 2343, Kanada 2067, Australien

die deutschen Kolonien 13341. Von letzteren bezogen sich auf Südwestafrika 4488, Ostafrika 2768, Kamerun 661, Samoa 384, DeutschNeuguinea 246, KiautBchou 234, Togo 186, die Karolinen, Palauinseln, Marianen 23, die Kolonien im allgemeinen 3419, die afrikanischen Kolonien im allgemeinen 818, die Südseeinseln im allgemeinen 214. Von den Anfragen kamen 13 077 aus Preußen, 8162 aus den übrigen Bundesstaaten, 96 aus den deutschen Kolonien, 1800 aus dem v. König. Auslande.

1096

und

Ausländer gebieten

s.

in den deutsehen SchutzBevölkerung und die einzelnen

Thilenius.

Auslieferung. Die A. besteht darin, daß eine wegen strafbarer Handlungen verfolgte Person aus

dem

Gebiete des Staates,

wo

sie sich auf-

nach Festnahme einem anderen, dem verfolgenden Staate, zur weiteren Verfügung übergeben wird. Die Verpflichtung zur A. bestimmt sich nach den darüber abgeschlossenen völkerrechtlichen Verträgen, welche die strafbaren Handlungen, wegen deren die A. stattfindet, hält,

ausdrücklich aufzuzählen pflegen. Sie ist regel-

mäßig nur wegen gemeiner Verbrechen und

Vergehen zulässig (politische sind meist ausVoraussetzung ist, daß die Tat nach dem Rechte beider Staaten, des um die A. schaften sind in den deutschen Schutzgeersuchenden und des ersuchten, strafbar ist. bieten folgende tätig: Amerikanische: American Board, Africa Inland Eigene Staatsangehörige werden grundsätzlich Mission, Amerikanische Preabyterianer; Eng- nicht ausgeliefert. Die A. kann nur auf Grund Schutzgebiete.

Ausländische evangelische Missionsgesell-

geschlossen).



(Church MisMissionsgesellschaft

lische: Kirchliche Missionsgeseilschaft

sionary

Society),

Londoner

(London Missionary Society), Universitätenmission,

eines rechtskräftigen Urteils oder richterlichen

Haftbefehls

nachgesucht werden.

Die Ab-

Wesleyaner; — Finnische Mission; — Australische

urteilung des ausgelieferten Verbrechers

Methodisten. Näheres

wegen derjenigen Straftat statthaft, wegen der die A. gewährt worden ist. Da die Kolonien

s.

u. d. betr. Gesellschaften.

Auslandsdienst der deutschen Marine

s.

völkerrechtlich mit

Flottenstationen.

Auslandsurlaub

8.

Urlaub.

Ausleger, in einer Brücke mit Schwimmer Bootsteil an EingeborenenfahrDie aus einem Baumstamme gehöhlten Boote sind für die Hochseeschifffahrt nicht stabil genug, zumal wenn sie noch Segel tragen sollen. Mau bringt daher

mangels

Schutzgebiete

wähnung

nicht.

(RGBL S.

153).

Brücke an, deren eines Ende an dem Einbaumc befestigt ist, während das freie Ende durch meist vertikale Stäbe mit einem parallel dem Bootskörper im Wasser liegenden Schwimmer aus leichtem Holze verbuudcn ist. Der A., der beim Segeln durch die Mannschaft nach Bedarf belastet werden kann, verhindert das Umschlagen des Fahrzeugs, bietet außerdem der Besatzung einen vergrößerten Aufenthaltsort und trägt, da die Brücke eine Art

dem Reiche keine völlige dem Reiche ab-

Auslieferungsverträge

geschlossenen

bestehender

Längs- und Querstäben gefertigte horizontale

nur

Einheit bilden, gelten die von

zeugen.

auf der Seite des Einbaums eine federnde, aus

ist

die

für

Er-

ausdrücklicher

Jedoch sind für die Schutzgebiete eine Reihe besonderer A. vertrage zustande gekommen, so mit dem Kongostaat am 25. Juli 1890 (RGBL 1891 S. 91); mit Großbritannien am 5. Mai 1894 (RGBL S. 535); mit den Niederlanden am 29. Sept. 1897 (RGBL S. 747) und für Kiautschou am 28. Juli 1913 (RGBl. S. 704); mit Großbritannien für die britischen Protektorate am 17. Aug. 1911 sklavereiakte

Ferner findet die Brüsseler Antid.) vom 2. Juli 1890 (RGBl.

(s.

welche im Artikel 5 von der Auswegen der aus Anlaß des Sklavenbegangenen Verbrechen und Vergehen spricht, auch auf die Schutzgebiete AnGerstmeyer. wendung. Plattform darstellt, neben Paddeln, Stangen, Ausreisetransporte s. Truppentransporte. Waffen usw., vielfach auch die Feuerstelle. Ausrüstung. Die A. für die Kolonien muß Gewöhnlich ist nur ein A. vorhanden, doch den klimatischen und sonstigen Verhältnissen kommen von Neuguinea bis Ceylon auch Boote des Landes angepaßt sein. Sie ist je nach dem ob mit jederseits einem A. vor. Das Verbreitungs- Zweck der Reise, der Lage der Kolonie

1892

S. 605),

lieferung

handels



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103

im tropischen (Kamerun, Ostafrika, Togo, Süd- Frauenverein in see) oder im subtropischen Gebiet (Südwest- verein in Berlin.

Berlin,

14.

Jerusalems-

Der Ausschuß besteht aus von denen wenigstens 5 im Gebieten ist die Mitführung einer Expedi- Vorstand einer Gesellschaft sein müssen (§ 2). tions-A. (8. d.), zu deren Fortschaffung eine „Der Ausschuß hat nicht die Befugnis, sich Anzahl Träger nötig ist, unbedingtes Er- in irgendeiner Weise in den inneren MissionsFür die subtropischen Gebiete ist betrieb einer Gesellschaft einzumischen oder fordernis. dies nicht notwendig, dafür treten aber dort aus eigener Initiative Fragen zu behandeln, die eine reichhaltigere, auch die kältere Jahreszeit innerhalb einer Missionsgesellschaft auftauchen und die kalten Nächte berücksichtigende Be- und diese allein berühren. Ebensowenig steht kleidung und die Pferde-A. (für Reit- und ihm unaufgefordert das Recht zu, bei etwaigen Packtiere). Es empfiehlt sich, vor Antritt der Differenzen, welche zwischen zwei GesellschafAusreise ein Tropen-A.geschäft, deren es be- ten entstehen, den Schiedsrichter zu machen" sonders in Berlin mehrere gibt, über die Wahl (§ 10). „Dagegen sollen diejenigen Fragen vom einer zweckmäßigen A. zu befragen und sich Ausschuß in Beratung gezogen werden, welche von ihm beraten zu lassen. Auf diese Weise in ihrer Entscheidung wahrscheinlich weitere wird man am besten vermeiden, unnötigen Bal- Folgen für andere Missionsgesellschaften haben last mitzuschleppen, und andererseits auch werden, die also von prinzipieller Bedeutung wieder keine Gefahr laufen, unbedingt Not- sind für die gesamte deutsche Mission. Dahin afrika)



wendiges

durchweg

recht verschieden.

zurückzulassen.

deutsche



Man

Erzeugnisse

(s.

verlange Beklei-

Nachtigall.

dung).

Aussatz

In tropischen

s.

Lepra.

6—7

Mitgliedern,

gehören namentlich solche Fragen, welche das Verhältnis der Mission zu Staats- und Kirchenbehörden, wie zur römisch-katholischen Mission betreffen" (§ 11). „Insbesondere hat der

Ausschuß der deutschen evangelischen Ausschuß Landeskirehen

8.

Deutscher

evangelischer

Kirchenausschuß. Ausschuß der deutschen

das Kolonialamt mit allen nötigen

Informationen zu versehen und jede von ihm gewünschte Auskunft über missionarische Fra-

evangelischen gen zu erteilen" (§ 12). „Durch die Einrichtung Auf der Bremer des Ausschusses soll keiner Gesellschaft ein kontinentalen Missionskonferenz 1885 wurde Zwang angetan werden; die Anerkennung des der diesen Namen tragende Ausschuß begrün- Ausschusses seitens der Gesellschaft ist und det, der 1910 die Bezeichnung „Deutscher bleibt eine freiwillige Tat. Daher können die Missionsausschuß" angenommen hat. Er Beschlüsse des Ausschusses auch nicht für die hat nach dem revidierten Statut vom 28. April Gesellschaften absolut bindend sein; sie können 1910 „die Bestimmung, den verbundenen nicht mehr sein als ein auf Grund genauer SachGesellschaften als Organ zu dienen zur Förde- kenntnis und gründlicher Überlegung gegeberung ihrer gegenseitigen Gemeinschaft und ner Rat, eine brüderliche Bitte" (§ 17). Den ihres Zusammenwirkens und zur Vertretung der Vorsitz des Ausschusses führte 1885/1905 gemeinsamen und je nach Bedürfnis und Dr. Warneck (s. d.), 1905/07 Missionsdirektor Wunsch auch der besonderen Interessen der Dr. Buchner (s. d.), nach dessen Tode interiverbundenen Gesellschaften" (§ 1). Die durch mistisch Missionsinspektor Dr. Merensky, seit den Ausschuß verbundenen Gesellschaften 1907 Missionsdirektor Dr. Oehler. Der AusMissionsgesellschaften.

sind zurzeit folgende: 1. Mission der Brüder- schuß hat sich als eine für die deutsche gemeine (s. d.), 2. Basler Missionsgesellschaft Mission segensreiche Einrichtung bewährt und

Rheinische Missionsgesellschaft (s. d.), die äußere und innere Entwicklung ihrer Arbeit Berüner Missionsgesellschaft (s. d.), 5. Goß- in den Kolonien gefördert. Berichte über seine nersche Missionsgesellschaft, 6. Evangelisch- Tätigkeit sind veröffentlicht in den Verhandlutherische Mission in Leipzig, 7. Norddeutsche lungen der kontinentalen Missionskonferenz Missionsgesellschaft (s. d.), 8. Hermannsburger von 1893 S. 5 ff, von 1897 S. 106 ff, von 1901 Mission, 9. Schleswig-Holsteinische Missions- S. 161 ff. von 1905 S. 57 ff, von 1909 S. 107 ff. Mirbt. gesellschaft (s. d.), 10. Neukirchener MissionsAußenhandel s. Handel 7. anstalt (s. iL), 11. Evangelische Missions-

(s. d.), 3.

4.

gesellschaft

für

Deutsch-Ostafrika

(s.

Biele-

felder Missionsgesellschaft), 12. Neuendettels(s.

d.),

13.

Außereheliche Kinder s. Uneheliche Kinder. Außerordentlicher Etat s. Extraordinarium. Aussetzen der Kinder s. Kindesmord.

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Austronesische Sprachen

Ausstellungen in den Schutzgebieten dienen in erster Linie der Landwirtschaft, ferner der Förderung von Handel und Industrie usw. Bemerkenswerte A. fanden bisher statt in Daressalam (1904), Palime (1907) und Windhuk (1909 und

1913).

Geplant sind allgemeine

und Busse. Windhuk. Austern, Ostreiden, Familie der Muscheln, kommen an den Küsten Afrikas sehr häufig 1

Landesausstellungen 1914 in Daressalam

An der Küste Westafrikas die Baum-A parasitica, Gm.) südlich bis zum Kap. werden fast überall in großen Mengen gewonnen, meist auf dem Feuer geöffnet

Formosa umfaßt und

die

gesamte Inselwelt

des Stillen Ozeans bis zur Osterinsel innehat. Sie zerfällt in die beiden großen

austroasiatischen

und

Gruppen

der

austronesischen

der

Zusammengehörigkeit 1906 durch W. Schmidt dargetan wurde, der ihre Benennungen von ihrer Lage im Südosten Asiens— entnahm. (S. die Verbreitungskarte auf S. 105.) Zu den austroasiatischen Sprachen gehören die Munda-Sprachen in Vorderindien, Sprachen,

deren



Wa- und

Riang-

vor.

das

(0.

Sprachen, die Mon-Khmer-Gruppe in Hinter-

Khasi,

die

Palong-,

Sprachen der Senoi und Semang auf Malakka und die Sprache der Nikobarenund verschiedenartig zubereitet. In der insulaner. Die Zusammengehörigkeit dieser Kamerunraündung befinden sich vor Malimba Sprachen wurde I^ogan, Forbes, durch A.-Bänke, deren Ausbeutung durch eine Ver- Fr. Müller, E. Kuhn und W. Schmidt darordnung geregelt ist. In Togo findet man getan. Von den austronesischen Sprachen Austern auf den durch verkitteten Sand ge- unterscheiden sich die austroasiatischen u. a. Lübbert. 1. durch das Vorkommen von Aspiraten (die bildeten Riffen und Lagunen. Anstralian Mail Line, amerikanische Dampf- allerdings auch bei ihnen kaum stammhaft schifflinie zwischen Australien und Amerika, sind), 2. durch häufigeres Vorkommen reiner für den Verkehr mit den deutschen Kolonien (affixloser) Wortstämme (aus Konsonant + von untergeordneter Bedeutung, sie hat neuer- Vokal einfacher Konsonant, oder Vokal + dings diese Verbindung ganz eingestellt. einfacher Konsonant oder Konsonant -f- Vokal bestehend), 3. durch lebendigeres FunktionieAustralische Methodisten. Die „Methodist Missionary Society of Australasia" (Sitz: ren der Affixe, 4. durch weit überwiegende Sie

indien, die

+

,

Sydney, 381 George Street) führt den gegenwärtigen Namen seit 1901 (d. h. nach der Vereinigung der Australasian Wesleyan Methodist Missionary Society mit den Primitiven Methodisten und den Vereinigten Methodistischen Freikirchen) und begann 1857 in

Samoa

und

1875 auf den später Bismarckarchipel genannten Inselgruppen zu missionieren. Für sie ist

charakteristisch,

Eingeborene

liche

daß

sie

anderer

Missionsdienst verwenden.

vorwiegend

d.

Austronesische Sprachen, Sprachengruppe, welche die großen und kleinen Sundainseln,

Mirbt, Mission und Kolonialpolitik in den deutschen Schutzgebieten. Tabing. 1910, 60 f. u. a. J. Coüwell, History of Meihodism in Australia, New South Wales and Polyncsia. Sydney 1904. Annual Report 1911. Sydney 1911. 8. Missionszeitschriften.



s.

Literatur: Die gesamte hierhin gehörige Literaund erörtert bei tur ist zusammengestellt P. W. Schmidt, Die Mon-KhmerVoUcer, ein Bindeglied zwischen Völkern Zentralasiens und Braunschweig 1906. Schmidt. Austronesiens.

im

C.



austronesischen Sprachen

Madagaskar,

-

Sie bilden



2 und

Christen, eingeborene.

Literatur:

Infixe.

christ-

Südseeinseln S. Mission

Verwendung bloßer Prä- und

gegenüber den austronesischen Sprachen eine über die altere Stufe der Entwicklung.

die

Philippinen,

Formosa und

die sämtlichen Inselgebiete des Stillen Ozeans

umfaßt mit Ausnahme einiger papuanischer Enklaven und des Innern und bestimmter Küstenstrecken von Neuguinea, die von Papuasprachen (s. d.) besetzt gehalten werden. Mirbt. Die austronesischen Sprachen bilden mit den Zahnschnäbler. austrischen Sprachen (s. d.) eine Sprachen-

Australische Spiegelente s. Austrat- Japan-Linie, monatliche Reichs- familie; ihr charakteristischestes Kennzeichen postdampferlinie des Norddeutschen Llovd diesen gegenüber ist das, sehr häufige Zu(s.

d.

).

Au -Irische

Sprachen, Sprachenfamilie, welche von den Südabhängen des Himalaya beginnend durch Teile von Vorder- und Hinterindien sich ausdehnt, Sundadie inseln nebst Madagaskar, Philippinen und

sammenwachsen des einsilbigen Wortstammes mit alten Prä- und Infixen, so daß neue, zweiDie ganze silbige Wortstämme entstehen. Gruppe zerfällt in drei Untergruppen: die indonesischen, die melanesischen und die polynesischen Sprachen, die untereinander in dem

stehen,

wo aus den

90

76

fortschreitenden

einer

Verhältnis

1(15

mit früher dort ansässigen anderssprachigen

Fili&tion

Stämmen

indonesischen die mela-

12«

135

IAO



100

HO

ISO

130

MO

IM)

160

100

110

S

130

MO

IAO

Lflo

nesischen, aus diesen die polynesischen Spra-

chen hervorgehen

in

Austronesische Sprachen

105

Austronesische Sprachen

der

180

einleiteten.

106

Erkannt wurde zuerst

ISO

I7Q

IWI

I7li

17"

180

170

Zusammenhang

120

ISA

IttO

)W

MO

160

MO

der indonesischen mit den

einem Erstarrung«- und polynesischen Sprachen, woher auch der ältere Name der ganzen Gruppe, malaio-polynesische Sprachen, stammt, von W. v. Hum-

Zersetzungsprozeß, den die Wanderungen indo-

neeischer Völker in die Sudsee und ihre Mischung

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'

Austronesische Sprachen

106 boldt

is.

d.i.

durch Voransetzung des Genitivs und stärkere Ausbildung der Suffigierung von den übrigen indonesischen und überhaupt den austronesischen

der das Malaiische als Vertreter

der indonesischen Sprachen ansetzte. der Bezeichnung „malaio-polynesisch

sonders nach

An 44 ,

Stelle

die be-

dem Bekanntwerden

der niela- Sprachen sich stark abheben; es sind die Sprachen von Flores, Timor, Roti, Ceram, Ambon, Bezeichnung „austro- Buru, der Südost- und Südwestinseln, Kei und nesisch". Schon vor W. v. Humboldt hatte Aru; die Besonderheiten dieser Gruppe sind teils übrigens der ehemalige Jesuitenmissionar auf Beeinflussungen von seiten nichtaustroneP. Hervas, mit dem Humboldt in Briefwechsel sischer (papuanischer?) Sprachen zurückzustand, den Zusammenhang der austronesi- führen, teils bilden sie eine Überleitung zu den schen Sprachen erkannt. Die Eingliederung melanesischen und polynesischen Sprachen. der melanesischen Sprachen erfolgte durch Der allen indonesischen Sprachen gemeinsame die Untersuchungen von Fr. Müller (b. d.), Lautbestand ist ein sehr einfacher: die v. d. Gabelentz d. Ä. (s. d.), H. R. Codrington Vokale u i (s. d.), H. Kern, W. Schmidt (s. d.). e e o Seitdem ist a die wissenschaftliche Vergleichung insh die die Konsonanten besondere der indonesischen Sprachen nesischen Sprachen unzutreffend wurde, setzte

W. Schmidt 1899

die





'

kg n rh(?) eine notwendige Vorbedingung zur befriedigent' d' y n den Behandlung auch der melanesischen und t d s n r 1 polynesischen Sprachen bildet besonders durch H. Kern, Fr. Müller, J. L. A. Brandes, p b K. Brandstetter gefördert worden. Die Zu- Konsonantenhäufung ist sehr selten, höchstens sammengehörigkeit der drei Untergruppen muta cum liquida im An- und Inlaut; im Auserweist sich L in der wesentlichen Gleich- laut stets höchstens ein Konsonant. Von Lautheit des Lautbestandes (der aber in den gesetzen sind bis jetzt besonders erforscht: der melanesischen und polynesischen Sprachen Wechsel von e (ö) bei Kawi, Bugis in a bei Mankaeiner steigenden Verarmung entgegengeht); bau, e in Dayak, i im Tagala, e oder t im Malai2. in der Gleichheit der Wortbildung, wo zu ischen und Malagassi, e oder u im Javanischen, den Prä- und Infixen auch Suffixe hinzutreten [o im Bisaya und Batak; das ÄGZ7-Gesetz: (in den melanesischen und noch mehr den poly- r bleibt im Malaiischen, Bug., Makassar, wird nesischen Sprachen erstarrt das Affixwesen, g im Tag. und Bis, h im Dayak, verschwindet wächst mit dem Wortstamm zusammen, und die im. Javanischen und Malag.; das ÄLD-Gesetz: Funktionen der Affixe werden durch zahlreiche ein anderes r wird in einigen Sprachen zu l, in lose Partikeln übernommen); 3. in weitgehender anderen zu d. In der Wortbildung herrscht Gleichheit des Wortschatzes, worin Pronomina die Präfigierung vor: roa, masi, ba als



wm

I

i

personalia,

demonstrativa, interrogativa und

Aktivpräfixe für das Verb,

ma

als Adjektiv-

Numeralia besonders hervorzuheben sind. präfix, Jen, ta als Passivpräfixe, ka als SubHier sei nur kurz das Gebiet der indonesi- stantiv-, Ordinal- und Zeitadverbpräfix, pa als schen Sprachen umschrieben, von denen nur Kausativpräfix. Als Suffixe treten auf: zwei, die Sprache der Marianen und die von den t als Transitivsuffix, an als Substantivsuffix. — Palauinseln, in deutschem Kolonialgebiet ge- Als Infixe fungieren: um als Aktivinfix, in als die



.

sprochen werden. die polynesischen

Für

die melanesischen

Sprachen

s.

und

die betreffenden

Die wichtigsten indonesischen Sprachen sind: das Malagassi auf Madagaskar, das Batak auf Sumatra, das Dayak auf Hörnen, das Bali, das Malaiische auf Sumatra und Artikel.

als ausgebreitete

Verkehrssprache, das Altjava-

I

i

Passivinfix.



Identisch sind in allen indo-

nesischen Sprachen die sämtlichen

Personalpronomens: aku ia er, kami, kita wir, kamu ihr,

Formen kau

ich,

des du,

(si)ra sie (wobei

besonders der Unterschied von inklusiver und exklusiver Form in der l.Pers.Plur. zu bemerken ist), und die Zahlformen für 1—5, für 10, 100

und Neu javanische, das Man- und 1000. - Die Kasusverhältnisse beim und Bugis auf Celebes, das Tagala, Substantivum werden durch bloße Stellung

nische (Kawi)

kassar

Bisaya, Ilocano, Ibanag auf den Philippinen,

das Formosanische, das Chamorro auf den Marianen, das Palau.

Die im Südosten liegenden

kleineren Sundainseln weisen Sprachen auf, die

(Nachstellung des Genitivs) oder durch Präpositionen ausgedrückt, von denen die GenitivBeim partikel ni gemeinindonesisch ist.



Verbum

geht die Hauptkraft der Entwick-

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Auswanderung

107

lung auf Unterscheidung von Intransitiv, gab. Die nunmehr von Deutschland besetzten und Kausativ, von Aktiv und Passiv; Kolonialgebiete entsprachen freilich nicht den dagegen wird weniger Gewicht gelegt auf Aus- damaligen Vorstellungen von nationaler Gebildung der Zeitformen. Auf dieser Grund- staltung der Massen-A. Auch soweit sie für Transitiv



weiße Besiedelung in Betracht kommen, konnte und einzelne keine Rede davon sein, große AuswandererSprachen von Celebes, weiter fortgeschritten scharen dahin zu leiten. Inzwischen aber hat und haben besonders in der Wortbildung sehr die ganze deutsche A. sich an Bedeutung und komplizierte Formen geschaffen. Charakter gewandelt. An die Stelle der endlage

sind einige Sprachen, unter diesen be-

sonders

die

philippinischen

Literatur: (nur auf das Allgemein- Indonesische bezügliche Werke enthaltend) : Lorenzo Hervas, Catdlogo de las lenguas. Roma 1800—1802. W. v. Humboldt, über die KauH-Sprache auf der Insel Java, 3 Bde. Berlin 1836-1839 (Abh. d. k. preuß. Akad. d. Wiss. 1832, Bd. II— IV). H. Kern, Kaici-Studien. 1871. //. Kern, Bijdragen tot de Spraakkunst van hei Oudjavaansch (Bijdrag. L d. Taal-, Land- en Volkenk. v. NecL-Indii, 6. volger., deel VI ff). - Fr. Müller, Grundriß







Auswanderung ist vielfach eine perioWanderung getreten. Vor allem aber

gültigen

dische ist seit

etwa 1894 die deutsche A. sehr stark Nach der allerdings mit der

zurückgegangen.

Wirklichkeit sich nicht ganz deckenden amtlichen Statistik sind seit 1895 jährlich zwischen

18000 und 37000 deutsche Auswanderer geWie groß die Rückwanderung

zählt worden.

Deutscher ist, wissen wir nicht. Immer größer II 2. Wien 1882, wird dagegen die Zahl solcher Deutscher, die J.L. A. Brandes, Bijdragen tot als Kaufleute, als Unternehmer, als Techniker de vergelijkende Klankleer der westersche Afdeeling van de maleisch- polynes. Taalfamüic. usw. längere Zeit im Auslande leben, ohne die — R. Brandstetler, Mono- Absicht „auszuwandern". Für solche Elemente Utrecht 1884. graphien zur indonesischen Sprachforschung, bieten aber die deutschen Kolonien ein BeI-VIII. Luzern 1893-1912. Schmidt. tätigungsfeld, nur ausnahmsweise dagegen für Auswahl der Kolonialbeamten s. Kolonial- besitzlose Arbeiter und kapitallose kleine d.

S.

Sprachwissenschaft,

87—160.

beamte



Leute, die an der früheren großen A. einen er-

7.

Aaswanderer s. Auswanderung.

heblichen Anteil hatten. Wie groß die deutsche Die deutsche überseeische A. nach den Kolonien ist, läßt sich nicht sagen. A. hat für das Entstehen der deutschen Kolo- Wie die Gesetzgebung, so hält die Statistik an nialbewegung große Bedeutung gehabt. Der einem Rechtsbegriff der A. fest, die die WandeAuskunftsstellen.

Beginn der großen Wanderbewegung (1837: rung nach deutschen Schutzgebieten aus24000 deutsche Einwanderer in die Vereinigten schließt. Man kann nur aus deren BevölkeStaaten; 1840: 30000) und die Bewegung, die rungsstatistik die Zunahme der deutschen in den dreißiger Jahren in England entstand, Staatsangehörigen feststellen und daraus auf die dortige A. in die eigenen Besitzungen zu die A. dahin schließen. Dabei ist dann nicht lenken, führten auch in Deutschland zu Er- außer acht zu lassen, daß diese Zunahme auch örterungen und Bestrebungen, die A. in natio- durchNaturalisation fremder Staatsangehörigen nale Siedelungen zu lenken, was bei dem beeinflußt wird (Buren [s. d.] in Deutsch-SüdMangel eines staatlichen Rückhalts für der- westafrika) und daß von den jeweils im Schutzartige Versuche zu praktischen Erfolgen nicht

gebiet Lebenden ein erheblicher Teil nicht als führen konnte, so daß nach 1848 trotz des un- Auswanderer bezeichnet werden kann. In einer geheuren Ansteigens der deutschen A. der Beziehung ist die Konsequenz, daß Wanderung koloniale Gedanke wieder ganz einschlief. Das in die Schutzgebiete nicht A. sei, durchbrochen. erneute Anschwellen der A. 1871/73 und seit Die Zentralauskunftsstelle für Auswanderer 1880 (1881: 221000 Auswanderer) und der (s. Auskunftsstellcn), die von der Deutschen Schmerz über die dadurch dem deutschen Kolonialgesellschaft (s. d.) begründet, vom Volkskörper entstehenden Verluste belebte in Reich unterstützt ist, gibt Auskunft auch

den siebziger Jahren den alten Gedanken, daß durch Erwerb von Kolonien die A. in nationale Bahnen gelenkt und dem deutschen Volkstum erhalten werden könnte. In solchen Gedankengängen liegt eine der Wurzeln der zweiten deutschen Kolonialbewegung, die dann den Anstoß zur Kolonialpolitik Bismarcks (s. d.)

und zwar beetwa die Hälfte der an sie gelangenden Anfragen auf diese. Aus deren Zahl (1912/13: 13 341) einen Rückschluß auf die deutsche A. nach den Kolonien zu ziehen, wäre offenkundig ganz unzulässig. Von einer allgemeinen Organisation der A. nach den über die deutschen Kolonien,

zieht

sich

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Amt

Auswärtiges

108

deutschen Kolonien kann man bisher nicht reden. Indirekt wirkt auf sie die Organisation der Be-

siedlung

Siedelung).

(s.

In einer Richtung aber

besteht sie und zwar nach den viel älteren englischen Vorbildern Die Deutsche Kolonialgesell.

schaft hat seit 1898 die A. von Personen nach

Deutsch-Südwestafrika unterstützt (durch Überfahrt in

freie

Klasse oder unterstützte über-

3.

fahrt in 2. Klasse).

Es handelt

sich dabei meist

um

Angehörige und Bräute von im Schutzgebiet lebenden Ansiedlern und Beamten, aber auch um andere weibliche Personen, namentlich

Dienstboten.

Ausweisung

In der Abt. I B werden die ausschließlich derjenigen des diplo-

matischen Dienstes. Personalien

matischen Dienstes und die Generalien, die Chiffreund Kuriersachen, die Hof-, Zeremoniell- und Etikettesachen, die Ordensangelegenheiten, die Etatsund Kassensachen sowie Anstellung»- und Unterstützungssachen usw. bearbeitet. Der Abt II sind die Angelegenheiten des Handels und Verkehrs, die Auswanderungsangelegenheiten, die Medizinal-, Veterinär- und Quaranta nesacben sowie die Eisenbahn-, Post-, Telegraphen- und Schifffahrtsangelegenheiten usw. zugeteilt. Der Bearbeitung der Abt III unterliegen die Rechtsangelegenheiten völkerrechtlicher, Staats- und privatrechtlicher Natur, die Staatshoheits-, Polizei-





Von 1898—1912

sind unter- und Militärangelegenheiten einschl. der Grenz-, Auslieferung*- und sonstigen Rechtshilfesachen, der Ausweisung und Übernahmeangelegenheiten soDarunter sind 303 wie der Privatangelegenheiten der Deutschen im

stützt 1695 Personen (davon 1909 : 208, 1910:

-

230, 1911: 288, 1912: 287).

weibliche

Angestellte

und Dienstboten,

die

auf Antrag des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft (s. d.) unterwurden. S. a. Einwanderung. 1909/12

stützt

Literatur:

Aus

der ungeheuren Literatur sei nur

die neueste zusammenfassende Darstellung angeführt (die aber auf die deutschen Kolonien gar nicht eingeht): W. Mönckmeier, Die Auswanderung 1912. deutsche überseeische

Außerdem 1905

Vcrhandl.

d.

d.

u. 1910.

D.

Kol.-Kongr. Rathgen.

Auswärtiges Amt. Nach der Gründung des

Auslande, ferner Personenstandssachen, die Angelegenheiten der Kunst und der Wissenschaft, die laufenden kirchlichen und Schulsachen. Vom A. A. ressortieren die Ks]. Missionen und Konsulate im Ausland. Die Gouvernements usw. sind angewiesen, die für das A. A. Interesse bietenden politischen Berichte dem RKA. in 2 Exemplaren vorzulegen. Wegen der Konsidate s. d. v. König.



Ausweisung. die Freizügigkeit

Nach dem Bundesgesetz über

vom

1.

Nov. 1867 (Bundes-

gesetzblatt S. 55) hat jeder Bundesangehörige

innerhalb des Bundesgebiets ein im

wesent-

lichen unbeschränktes Recht, sich an jedem Norddeutschen Bundes wurden die auswärtigen Orte aufzuhalten und niederzulassen. Die A. Angelegenheiten zunächst vom preußischen eines Bundesangehörigen aus dem Bundes-

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten

wahrgenommen. Auf Grund

vom

4.

einer Allerh. Order

Jan. 1870 trat das Ministerium unter

Beibehaltung

geschäftlichen

Organi-

sation als „A. A. des Norddeutschen

Bundes"

seiner

unter die Oberleitung des Bundeskanzlers. Mit Inkrafttreten der Reichsverfassung wurde das nunmehrige „A. A. des Deutschen Reiches" (Erl vom 4. Mai 1871) der unmittelbaren Leitung des KK. unterstellt, besorgt aber auch die preußischen Angelegenheiten gegenüber dem Reich und den deutschen Bundesstaaten gegen ein Aversum von jährlich 120000 M. Die dem A. A. seit 1884 zugefallenen kolonialen Angelegenheiten wurden zunächst in der politischen Abteilung bearbeitet, dann der am 1. April 1890

gebildeten Kolonialabteilung

(s.

d.) übertragen,

gebiete

ist

unzulässig. Dieses Gesetz gilt in den

Die Ausübung der Schutzgewalt des Kaisers ist im deutschen Schutzgebieten nicht.

Bereiche der inneren Verwaltung, insbesondere der Sicherheitspolizei, Beschränkungen nicht

unterworfen.

In Ermangelung positiver gegen-

teiliger Vorschriften ist die Verwaltung daher auch befugt, den Aufenthalt in den Schutz-

gebieten

zu versagen.

Allerdings

Ausweisungsbefugnis der im

ist

Namen des

diese

Kaisers

handelnden Verwaltungsbehörde keine willkürliche. Ausweisungen dürfen nur zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und

Ordnung und zur Abwendung der dem Publi-

kum

oder einzelnen Mitgliedern desselben be-

ALR

). vorstehenden Gefahr erfolgen (§ 10 11 17 Im Rahmen dieser Zwecke besteht aber das A. recht nicht nur Ausländern, sondern auch

einem Dirigenten, seit 1. April 1894 unter einem Direktor stand und Hinsichtlich am 1. April 1907 in ein selbständiges Reichs- Rcichsangehörigen gegenüber. letzterer macht die Kolonialverwaltung von kolonialamt (s. d.) umgewandelt wurde. Die dem Recht der A. allerdings nur dann Gegegenwärtige Organisation des A. A. ist folbrauch, wenn zwingende Gründe es notwendig gende: erscheinen lassen. Eine gelegentlich in der Die unmittelbar von dem Staatssekretär geleitete Literatur geforderte Festlegung der Gründe, Abt I A beschäftigt sich mit den Angelegenheiten der höheren Politik und den Personalien des diplo- welche zur Ausweisung berechtigen, ist bislang welche

zuerst

unter

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Automobile

Awewe

109

nicht erfolgt,

weil

der seit 1912

Mannigfaltigkeit

die

j

Bedürfnisse in den Schutzgebieten eine gesetzliche Aufzählung der Gründe nicht als #

möglich erscheinen Georg

Literatur:

m Seehöhe.

Mit

1913 in die Nähe der Haltestelle Agu

.Jan.

1.

verlegt worden.

— —



236

eine

früher bei A. befindliche Marktplatz ist seit

staatsrechtliche

Stellung der deutschen Schutzgebiete, 1888, 215. v. Stengel, Rechtsverhältnisse der SchutzZKolPol. 1909, 861. gebiete, 1901, 110. Fleischmann, KclRundsch. 1909, 645. Hauschild, Die Staatmngehörigkgii in den Meyer-Gerhard. Kolonien, 1906.



ist

j

|

Die

sie liegt in

Post- und TelegraDer phenanstalt verbunden (s. a. Agu).

*

ließ.

Meyer,

Agu;

der Haltestelle

1

Awanika

s.

v.

Zech.

Wanjika.

Awasgebirge s. Auasgebirge. Awatime, Landschaft im Verwaltungsbezirk Automobile. Die Hoffnung, daß der Verkehr Misahöhe, Südtogo. mit A. sich in den Schutzgebieten da, wo es an A. nimmt auf dem zentralen Togogebirge

eine ziemlich breite Hochfläche ein, aus der als

Eisenbahnen fehlt, leicht bewältigen lassen und höchster Berg der Gemi (800 m Seehöhe) emporeine Rente abwerfen werde, hat sich im allge- ragt. Während in den Tälern und Schluchten

meinen

nicht erfüllt;

insbesondere haben die

üppige

Waldvegetation

Kämme

nachhaltigen Versuche der Baugesellschaft Ph. Holzmann & Co. mit Last automobilen, mit und

ter auf.

vorherrscht, weisen die des Gebirges mehr steppenartigen CharakSitz des Oberhäuptlings ist \ haue; der

wichtigste Ort ist Amedschovne (s. d.). Die A.bevölkerung bildet einen der zahlreichen SplitterMitteltogos mit eigner Sprache,

bei dem Bahnbau Morogoro-Tabora die Erfahrung bestätigt, daß für einen solchen Betrieb das Vorhandensein gutbefestigter Straßen unbedingte Voraussetzung ist. Auch bei guten Straßen ist durch schweren

ohne Anhängcwagen,

stämme Söd- und

welche in eine der bekannten größeren Völkergruppen nach den bisherige ^Forschungen nicht eingereiht werden können. Die Sprache der Bewohner der benachbarten Landschaften Njangbö undTaf i stellt nach Funke eine Mundart des A. dar. Die Sprache von Njangb6-Tafi zeigt starke Verwandtschaft mit der Sprache der Bewohner der benachbarten Landschaft Lögba. Man dar! die Bevölkerung der Landschaften A., Njangbö, Tafi und Lögba wahrscheinlich als ein ethnologisch zusammengehörige Volksgruppe ansehen, die man

A. verkehr eine beträchtliche Abnutzung der Straßendecken zu erwarten. In Deutsch-Südwestafrika scheinen sich die A. für den Personenverkehr, insbesondere solche leichter Bauart,

im Dienste der Schutz- und der Polizeitruppe auch bei minder guten Wegen zu bewähren. In den tropfen Kolonien ist der großen HH» wegen den Kühleinnehtungen besondere SorgAuch muß die Bauart und Literatur: J. G. Christaller, Die Volta- Sprachenfalt zuzuwenden. Gruppe, Zeitschr. f. afr. Spr. Berl. 1887/88. die Ausführung aller Einzelheiten wegen der — Ders., Sprachproben vom Sudan zwischen überwiegend schlechten Beschaffenheit der Asante und Mittel-Niger, Zeitschr. f. afr. Spr. Wege und wegen der wenig sorgfältigen Be1889/90. — E. Funke, Versuch einer Gramj

^Ät^cWen StJ5*

handlung, der die A. dort ausgesetzt sind, ganz besonders dauerhaft und kräftig

matik der Avatimessprache, Mitt. d. Orient. Ders., Einiges über Geschichte, Sem. 1910. religiöse Gebräuche und Anschauungen des Auxüimevolkes in Togo, Zeitschr. f. KolonialDers., Die sprachen, Jahrg. I, Berl. 1910/11. Familie im Spiegel der afrikanischen Volks-



sein.

Baltzer.



Avantibo, Arctocebus, Gattung der Halbsehr kurzschwänziges, mit dichtem affen,

Kolonialsprachen, Jahrgang II, Berl. 1911/12.— A. Seidel, Beiträge zur Kenntnis der Sprachen in Togo, Zeitschr. Spr. 1898. D. Westermann, f. afr. u. uc. Avatime- Fabeln mit Ewe- und deutscher Übersetzung, Zeitschr. f. afr. u. oc. Spr. 1903. v. Zech.

Pelz bedecktes, spitzschnäuziges Her in den Waldgebieten von Kamerun, welches kaum

märchen, Zeitschr.



Es hat große Hände und Füße; der 2. Finger fehlt, der 4. und 6. ist vom 1. bis zum 2. Gliede durch eine Haut verbunden.

so groß

ist

Augen und

wie ein Hamster. sehr kräftige

Eine doppelt so große, ähnliche Art ist der Matschie. Potto (s. d.). Avhegäme, auch Apegäme geschrieben, kleiner Ort in der Landschaft Tafie (s. d.)

am Fuße

des Gebirgsmassivs des

Agu

im Verwaltungsbezirk MiBahöhe Seehöhe 270 DL

Die

in

(s.

d.),

Awau, Volksstamm von Neupommern 10. 1

Awewe, Ortschaft am (s.

105 war früher nach A. benannt, heißt aber

(s. d.

Bevölkerung).

d.),

Togo.

unteren

Monufluß

im Verwaltungsbezirk Anecho Bis A. ist der untere Monufluß

in für

bis zu 1 m ganze Jahr über fahrbar. Bei A. befindet sich

Togo. Fahrzeuge mit einem Tiefgange

Bahn Lome-Palime

fuhrt unfern A. vorüber; die Haltestelle in

km

f.

das

Aufbereitungsanlage für ölpalmprodukte in Betrieb. Die Eingeborenen-

eine

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Awis

110

bevölkerung gehört d.) an.

(s.

A.

ist

dem Stamm

der

Ewe

Telegraphenhilfsstelle.

Äxte

kicferhälfte größerer Säuger.

mit

Die A.

eng

ist

dem Hammer verwandt und kommt

in

Hauptformen vor: eigentliche A. (dem parallel stehende Schneide mit meist halb des Tales von Klein- Windhuk. Er wurde zweiseitiger Schärfung), Beil (dgL mit meist v.

Awis, Platz

in

Zech.

Deutsch-Südwestafrika, ober-

in der ersten Zeit der Besiedlung viel genannt,

da

er zu

hört, in

dem dem

Teil des

Windhuker Gebietes

ge-

sich wirkliche Quellen befinden.

drei

Stiel

Schärfung),

einseitiger

Dexel (Stiel quer zur

Scharfe stehend, die auf der Innenseite

Während

liegt).

der Stiel meist aus Holz besteht,

ist

Der hottentottische Name der Gegend rührt von die Klinge aus Stein (Neuguinea, hohe den Nestern des Webervogels in diesem Teile Inseln des Bismarckarchipels, Samoa), oder wo des Flußtales her, die sich ehedem in großer dieser nicht in geeigneter Härte vorkommt, Menge hier fanden. Dove. aus Muschel oder Knochen gefertigt (KorallenÄxte. Das Werkzeug der Zimmerleute geht inseln). Sie wird jetzt auch dort durch die als Organprojektion auf den Arm zurück, eiserne ersetzt, ein Vorgang, der sich sehr viel früher in Afrika vollzog,

wo

Steinklingen nur

noch höchst selten im Gebrauch stehen dürften, aber in der Erde gefunden und (gleich den prähistorischen

Abb.

Abb.

1:

in

Europa)

als

vom

Muschelbeil von Aua (Bigmarckarchipel, Deutsch-Neuguinea).

AxtauBBafum (Kamerun).

Abb. 2: Muschelbeil von

Aua

4:

Steinäxten

(Bismarckarchipel. Deutsch-Neuguinea).

Abb. 6:

Beil

vom

Kaiserin-Augustafluß (Kaiser-

Wühelmsland, Deutsch-Neuguinea).

Himmel

gefallene „Don-

nerkeile" angesehen und als

Blitzschutz usw. be-

werden (Sudan); auch in der Überlieferung haben sie sich erhalten Abb. 3: Steinbeü von Neupommern (Bismarckarchipel, Deutsch-Neuguinea). (Erzählung der Hottentotten). Die wichtigsten der in der Hand eine schneidende Klinge Formen der Schäftung sind folgende: der geführt; die ursprünglichste Form der Klinge rade Stiel ist durchbohrt, die Klinge mit dem sieht man in der eckzahn bewehrten Unter- stumpfen Ende unvermittelt oder mittels eine« nutzt

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Äxte

Ayawa

III

Futters in das Loch eingesetzt (Abb. 1—2); u.a. gesteckt, deren Enden den Stiel bilden die Klinge ist durch eine Schlinge aus Rotang (Abb. 3); die Klinge ist durchbohrt, der Stiel !

durchgesteckt; der Stiel die Klinge

dem kurzen

ist

winklig geschnitten,

Schenkel unmittelbar

oder mittels eines Futters (Abb.

4, 5)

aufge-

bunden oder aulgeschoben (Dexel, Abb. Die Verwendung eines Futters ermöglicht der Klinge jede behebige Winkelstellung Stiel

Seite

es,

zu geben; auch Beile für die Bearbeitung

des Werkstacks auf der rechten oder

Abb. 6: Eisenbeil von Scbikiani.

6).

zum

kommen

Ayawa

s.

vor.

Unken

Thilenius.

Jao.

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B Ba s. Fulbe. Bab el Gendero

schen s.

Ngaunderehochland.

1.

Babanki -Tango-Paß s. Bamendagebirge. Babasse s. Feniinseln.

tropenmedizinischen

zum

Gesellschaft

Vorsitzenden dieser Gesellschaft gewählt.

Baewue

s.

Fulbe.

Bafarami berge b, Bamendagebirge. Babeltäob, Babeldäob, Hauptinsel derPalauBafia oder Bapea, der größte Stamm einer (s. d.), zu Deutsch-Neuguinea gehörig, Gruppe von kleinen Stämmen in Westkamerun, zwischen 7° 20'-45' n. Br. und 134° 30' bis 41' ö. L., mit gegen 300 qkin Fläche. B. ist in die vom Ebomassiv bis zum Mbam sitzen und Mischvölker zwischen den Sudan- und Bantuder Hauptsache aus Augitandesiten aufgebaut, insebi

von ansehnlicher Höhe (Agatiroir negern zu sein scheinen. Sie wohnen nicht in Dörfern, sondern in einzelnen Höfen, die rechtetliche plateauartige Erhebungen eckig sind und auf allen vier Ecken ein aus bilden (s. Tafel 158). Sapper. Lehm gebautes Haus tragen. Außerdem sind Babemba s. Wawemba. die Berge

195

m) und

Babinga, Name für die Pygmäen (s. d.) des stets Schafställe vorhanden, auf denen die Urwaldes in Französisch-Kongo, die in Kame- Erntevorräte aufbewahrt werden. Die Häuser selbst sind mit Palmblättern gedeckte Giebelrun Bagielli (s. d.) genannt werden. dachhütten. Die B. gehen fast unbekleidet und Bubis, pers.-islam. Sekte, s. Islam 4.

Bablah

tragen ein Penisfutteral.

Gerbpflanzen.

s.

Babondo

Kamerun

s.

7.

Eingeborenenbe-

völkerung.

Babungo

Mafia.

s.

Babusesse

Bachforelle

s.

Forellen.

Babungo

Bäckereien s. Lidustric und Gewerbe. Backsteinblattern s. Schwcineseuchen.

gandi,

Badana

Parklandschaft

s.

in

Kaiser-Wilhelmsland

(Deutsch-Neuguinea), im Süden des Huongolfs.

km

breites

und 25

km

langes

Sumpfgebiet in Togo zwischen dem unteren Monu und Haho.

Baduma

s.

u. a.

Diese, die

an der Grenze

des Urwaldes sitzen, haben die Waldinseln der

Fulbe.

Badenbucht, Bucht Bad6, etwa 10

Sie sind kriegerisch,

Wurfspeere, Pfeile und Bogen und

eng verwandt, aber ganz unkriegerisch geworden sind. Es sind das die Jambassi, Buri-

Wahoko.

s.

besitzen

große Schilde und bedrücken und bekämpfen eine Reihe von Bruderstämmen, die mit ihnen

wandelt, indem

sie

am Rande

Festungen die

Bäume

ver-

dicht

aneinander gepflanzt haben, so daß undurchwurden. Im

dringliche Dickichte geschaffen

Innern dieser Inseln in

die Siedelungen

liegen

Form von Gehöften sowie

sind

Mungo und Ekombe.

in natürliche

durch

diesen

die Felder.

natürlichen

Sie

Schutz des

— Die Baelz, Erwin, Geh. Hofrat Prof. Dr., gest. Kampfes vollständig entwöhnt worden. am 31. Aug. 1913 im 65. Lebensjahre. Von 1876 Zugehörigkeit der B. ist strittig, da sie die an in Japan tätig als akademischer Lehrer, Hütten der Bantuneger des Waldes besitzen Forscher und Arzt (Leibarzt des japanischen und die Kultur der Hirse, wie verschiedene andere Sudanstämme allerdings auch, nicht Kaisers), bekannt hauptsächlich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten über Beriberi

(s.

sowie auf anthropologischem und ethnologischem Gebiet. Auch nach seiner Rückkehr d.)

nach Deutschland, 1904, noch wissenschaftlich tätig, wurde er 1911 nach Gründung der Deut-

kennen, dagegen die Gehöftform ihrer Siedelungen wieder sehr auf letztere hinzuweisen scheint.

Literatur: Dominik, Die Bapea-Exjxdition. KolBl. 1905, 526; 1908 v. Stein. Passarge- Rathjens.

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Tafel 11. Zu

Deutsches Kolonial-Lexikon.

Artikel: Banjeli.

Aufn. vou Gr»!

Hochöfen bei Banjeli (Togo).

v.

Zech.

Ein Eingeborener besteigt zur Beschickung einen Ofen auf einem Baumder an den Hochofen angelehnt ist.

stamm mit gabelförmigem Ende,

Zu

Aufn.

Gehöft bei Banjeli (Togo).

An

die

Wände

sind die aus den Hochöfen

Artikel:

vuii

Ort!

Banjeli.

v.

Zech.

gewonnenen Eisenluppenstücke an-

gelehnt.

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Tafel 12. Zu

Deutsches Kolonial-Lcxikon.

Artikel:

Bnkulia.

Aufn. von Weiß.

Bakuliawi'ibcr (Deutsrh-Ostafrika).

Zu

Artikel: Banjo.

Aufn. von Mohn.

Unterkunftslager in

Ntcm

(Banjo-l>ezirk, Kamerun).

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Bafilo, bedeutende Gruppe von Ortschaften im Verwaltungsbezirk Sokode in NordDie Bewohner gehören dem Timtogo. Stamm (s. Tschaudjo) an. In B. befindet sich

Mohammedanerniederlassung.

eine

See-

höhe 530 m.

Bafo s. Ekombe. Bafuen . Bafut. Bafum, Volksstamm von Sudannegern Nordwestkamerun,

die

in

im Kumbohochland im und am großen

Quellgebiet des Katsena Allah

Ndösee

Bagamojo

113

Rafilo

sitzen.

Das Hochland von B.

ist als

Vor-

meist bis 40 oder 50 cm über dem Boden erhoben. Die Dächer sind rund gebaut in der Form einer halben Tonne aus Stangen und mit- Gras gedeckt. Die Wände bestehen aus Kotangeflecht. Sie verfertigen Flechtarbeiten und bauen besonders sehr schöne große Boote, die mit parallelen Streifen verziert sind. Diese Boote sind so groß, daß 20 Ruderer hintereinanderstehen, 10 links und 10 rechts; denn es wird im Stehen gerudert Sie treiben Elfenbeinhandel kongoabwärts und leben sonst meist von Fischfang. Das Gebiet, das sie bewohnen, ist für Ackerbau unbrauchbar, da es den größten Teil des Jahres unter Wasser steht. Es ist mit dichtestem Sumpfurwald bedeckt. Passarge- Rathjens.

Bafut, Stamm von Sudannegern im Westen mit von Kamerun auf dem Baliplateau. Das HochWald bedeckt. Glauning schätzt ihre Zahl auf land von B., das nach ihnen benannt ist, hegt 50 60000. Die B. zerfallen wieder in eine im Nordosten der Mijasenke, die sich von Bali Sie sind ein wilder, große Anzahl von Stämmen, von denen jeder nach Norden hinzieht. wieder einen besonderen Dialekt spricht. Auf- kriegerischer Volksstamm, der sich mehrere fällig sind die vielen Kröpfe, die bei ihnen vor- Male empörte und bestraft werden mußte. Ihre kommen. Sie sind zum Teil bis vor kurzem Anzahl wird von Pavel allein für den Ort B. Kannibalen (s. Androphagen) gewesen. Ihre auf 25000 geschätzt. Sie lebten vor ihrer UnterHäuser bauen sie, wie alle Stämme der werfung fast nur von Straßenraub und bauten Übergangsländer, quadratisch, teilweise auf nur an, was sie notwendigerweise zu ihrem stufe

dem Hochland von Bekom im Norden

gelagert, ist tief zerschnitten

und

vor-

teilweise



Ihre SiedePfählen 7a m über dem Boden ruhend. An- Lebensunterhalt gebrauchten. gebaut werden hauptsachlich Mais, Durra, Erd- lungen sind auf einen kleinen Raum konzennüsse, Tabak, Planten, Bataten. Im B.lande triert. 13 Dörfer mit 25000 Einwohnern liegen werden schöne Holzschnitzereien angefertigt, in einem Umkreis von 34 km. Das Terrain, wie diese auf der farbigen Tafel Kamerun Abb. 1 auf dem die Stadt B. liegt, ist bergig; es Höhen von 1100—2400 m mit(Hausleiste) und Tafel 86 Abb. 2, 7 wiederge- wechseln Der Oberstleutnant Pavel geben sind, z. B. sind meist die Türpfosten schön einander ab. brauchte 7 Tage, Wb er den ganzen d.) (8. geschmückt. Die B. sind die Zwischenhändler für den Kolahandel aus Bekom, Bansso und Dörferkomplex erobert hatte. Die einzelnen Oku. Politisch zerfallen die B. in eine ganze Dörfer hängen nur lose miteinander zu-

Anzahl von einzelnen Landschaften,

die

sich

sammen,

die

einzelnen Gehöfte sind wieder



Im Süden der B. durch Verhaue umgeben. Reihe von Stämmen, die ihnen sehr Literatur: KolBl 1906, 235 u. 705, KarU, Glau- wohnt eine sind in kaum 15 km Entnahe stehen. Es ning. Passarge-Rathjens. fernung die Bandeng (s. d.), die ebenfalls einen Bafaru oder Afuru, ein Volk von Bantugroßen Dorfkomplex bewohnen, den Ort Bannegern in Neukamerun, das mit den Bangala deng, der 10000 Einwohner hat und auf ein und andern zu einer Gruppe zusammengefaßt Gebiet von 6:172 km beschränkt ist, ferner wird, die sprachlich den Bantu von Kamerun die Bamessong und die Bafuen. Einige der für nahestehen sollen. Die B. sollen nach Dydieses Gebiet charakteristischen geschnitzten bowski mit den Bubangi identisch sein, die am Hauspfähle geben die Abb. 2 u. 7 der Tafel linken Ufer des Kongo sitzen. Die B. sitzen 86 und Abb. 1 (Hausleiste) der farbigen Tafel am rechten Kongoufer zwischen dem Ubangi Passarge-Rathjens. Kamerun wieder. und dem Alima, also dort, wo der Kongozipfel untereinander bekriegen.

den

Kongo

Bafuthochland

erreicht.

sind häßliche, große und kräftige Gestalten, und unzugänglich sind, wo sie nicht Handel treiben. Sie tatauicren sich durch Schnitte an den Schläfen und über der Stirn, die Frauen auf der Brust und tragen kleine geflochtene Zöpfe, entweder zwei an den Schläfen oder einen an der Stirn. Ihre Dörfer haben die Form der Straßendörfer der Bantu, ihre Hütten sind rechteckig, zu•Sie

die sehr wild

Bd.

I.

Baga

s.

B.

Bafut.

Lagunen.

Bagabag oder Wagwag, Richinsel, bewohnte und Höhe, im bewaldete vulkanische Insel von 600 Nordosten der Astrolabebai in Kaiser- Wilhelmsland, Deutsch-Neuguinea, von Riffen umgeben.

m

Bagamojo, Stadt und Verwaltungsbezirk, ferner ein Apostolisches Vikariat der katholi-

8

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Bogamojo

114

sehen Mission in Deutsch-Ostafrika. 1. Die 7830 Rinder, 17800 Stück Kleinvieh, 326 EseL Stadt B. verdankt der Lage gegenüber San- Zu B. gehört die Bezirksnebenstelle Sadani sibar

dessen Westküste knapp 40

(s. d.),

km

(s.

Uhlig.

d.).

3. Das Apostolische Vikariat B. Die Misschaft recht erhebliche Bedeutung. Die offene sion wurde 1869 gegründet und mit den Reede, der sehr breite, flache Sandstrand waren Vätern vom HL Geist (s. d.) besetzt (erst seit dem Verkehr durch die Dhaus (s. d.) eher 1906 ist sie von Nordsansibar getrennt), um förderlich. B. war der Ausgangspunkt nach den in Sansibar losgekauften und erwachsenen Tabora für die großen Trägerkarawanen, der Sklaven Gelegenheit zur Ansiedlung zu geben. Sitz bedeutender Inderfirmen. Nachdem 1889 In B. selbst wurden durch dieses KolonisationsDer Aufstand Wissmanntruppe (s. d.) und Marine gemeinsam system gute Erfolge erzielt. das bei B. angelegte befestigte Lager des Halb- von 1888 (s. Araberaufstand) schadete nicht

entfernt liegt, ihre

während der Araberberr-

Die seit 1878 mehr im Innern des (s. d. und Araberaufstand) ge- viel stürmt hatten, begann auch intensive Tätigkeit Landes betriebene Arbeit an den Eingeborenen jahrelang wenig Erfolge; auch jetzt europäischen hatte seitens des Kaufmanns. B. wurde arabers Buschiri

Mit dem Beginn des Baues der von Daressalam ausgehenden Mittellandbahn begann B.s Bedeutung endgültig zu sinken, zugleich die Zahl seiner Bevölkerung, Immerdie jetzt noch gegen 6000 beträgt. hin ist B. auch heute noch eine wichtige Handelsstadt; 25 Firmen, darunter zwei große europäische, sind vertreten; 1912 betrugen die Werte der Einfuhr 0,806 MilL M, die der Ausfuhr 0,315, Summa 1,171 Mill. (gegen 3,086 im Jahre 1908); die Einfuhr von Textilwaren usw. ergab 0,508, die Ausfuhr von Ölfrüchten 0,192. Der Schiffsverkehr von B. war 1908: 149 einlaufende Dampfer mit 198305 Beg.-t (später nicht mehr gesondert veröffentlicht); dazu kamen 689 einlaufende Dhaus mit 15369 1 Rauminhalt, 1912: 402 mit 8465 t. B. ist Landungsstelle des von Daressalam kommenden Küstenkabels und hat Überlandtelegraph nach N und Post. Die Regenmenge beträgt 1074 (15 jähr. Mittel). Die älteste Europäernicderlassung in B. ist die 1869 begründete Station der Väter vom Sitz eines Bezirksamtes.

M

mm

Heiligen Geist

(s.

B., 3. Apostolisches Vikariat).

B. ist Sitz der Verwaltung des gleich2. namigen Bezirks, der Udoe* (s. d.), das südliche Usigua (s. d.) und das südliche Nguru (s. d.) umfaßt, insgesamt rund 14200 qkm. Die Zahl der farbigen Eingeborenen betrug Anfang 1913: 72800, dazu kamen 1120 nichteinheimische Farbige und 64 Europäer. Das ergibt die

Yolksdichte ständige

5.

Im

Bezirk sitzen vier selb-

europäische

Pflanzer

und

einige

Pflanzungsgesellschaften. 1908 waren 435

qkm

L-mdes an Weiße verkauft oder verpachtet. 1909/12 verkaufte das Gouvernement 100, verpachtete 5 qkm. Im Besitz europäischer Betriebe waren 1913: 1065 Rinder, 145 Stück Kleinvieh usw., die Eingeborenen besaßen

sind noch viele Schwierigkeiten, besonders die

Propaganda

und

Islam

des

verschiedene

Charakterfehler der Bevölkerung, wie Lüge,

Verleumdung, dazu Aberglaube und PolyEnde 1912 zählte gamie, zu überwinden. man 14 Hauptstationen (Bagamojo, Mandera, Mhonda, Maskati, Honga, Morogoro, Marienfels, Matombo, Lugoba, Kibakwe, Tununguo, Widunda, üssandawi, Bahi), die von 22 Priestern, 17 Brüdern und 25 Schwestern besetzt sind. 235 Katecheten müssen helfen, die 11462 Schulbesucher zu unterrichten. Die Christenzahl hat 15000 bald erreicht (14 522). Der Apostolische Vikar, P. Vogt, residiert in B. Seit 1910 ist vom Vikariat ein neuer Sprengel, Kilimandscharo, abgezweigt worden. Die Grenze von B. ist nunmehr nördlich eine Linie, die zwischen

dem

4.

und

grad nach Mgera führt und dann gassifluß folgt.

5.

Breiten-

dem Msan-

Südlich zieht sich die Grenze

sich

dem 7. und im Westen dann

Die

Missionsmethode

zwischen

Grad hin und bewegt

8.

um ist



den 35. Grad. entsprechend der

Vorgeschichte (ursprünglich meist durch Skla-

vorwiegend kolonisierend, daher

venloskauf)

stark auf die wirtschaftliche Seite gerichtet,

während die Schultätigkeit mehr zurücktritt. Für die Schule ist ein kleiner Katechismus und die Nachfolge Christi in das Kiswaheli

Von

worden.

übersetzt

Kultur

materieller

Baumwoll- und Kautschukpflanzung zu Morogoro; auch Viehzucht wird zeugt

sehr

die

u. a.

Die

betrieben.

Mariens

baren

d.)

(s.

Blute

(s.

d.)

und Krankenpflege. praheim

arbeiten

In

in

Töchter kost-

Erziehung

B. besteht ein Le-

100 Kranken; weiter besitzt noch 28 Kranken- und 25 Waisen-

mit

die Mission

häuser.

Schwestern,

und Schwestern vom

Schmidlin.

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Bagirmi

115 Literatur zu 3: Echo aus den Missionen der Väter klein und

vom

HL

Knechtsteden,

tief,

die

Ohren groß. Die Behaarung

fortlaufend, soll nach manchen Berichten viel stärker sein Schwager, Die 1911/12, 209 ff. als die der Neger; Behaarung der Gliedmaßen kath. Heidenmission der Gegenwart, Steyl 1906, Mirht, Mission und Kolonial- und Brust und sogar ein stattlicher Vollbart 11, 166 ff. Geist,

be-



sonders





Tübingen 1910, 37 f. Huch, Bis soll nicht selten sein. Ihre Hautfarbe ist nicht an die Enden der Erde, Frankenstein 1903, schwarz, sondern variiert von grau bis gelblich Politik,

II, 203.



Streit, Missionsatlas, Steyl

Bagana s. Bougainvüle Baganda s. Waganda. Baggara s. Araber.

1906, 19.

und braun.

1.

besonders

sowie

am

— Die B. wohnen im Urwaldgebiet, am

Randgebirge von Südkamerun, ganzen Ssanga aufwärts bis Nola,

ferner in Spanisch-Guinea, sowie in

dem südlich

Bagida, Küstenort Togos, im Verwaltungs- und östlich davon gelegenen deutschen Gebiet. Lome-Land. Sie sind wirtschaftlich sehr niedrig stehend, Ihr Jagdwild bilB. ist anmittelbar nach Erklärung der deutschen nur Sammler und Jäger. Schutzherrschaft Sitz des ersten deutschen Kom- det zur Hauptsache der Elefant, dem sie mit missars gewesen. In jener Zeit haben verschiedene ihren Lanzen zuleibe gehen. Die Ergebnisse deutsche Handelshäuser Faktoreien in B. unterihrer Jagd tauschen sie an die Bantustämme, halten. Diese sind langst aufgegeben, wie denn B. seine Bedeutung als Ein- und Ausfuhrplatz völlig zu denen sie in einem Abhängigkeitsverhälteingebüßt hat Die Pflanzungsgesellschaft nisse stehen, gegen pflanzliche Lebensmittel Kpemefs. Togo, 10. europäische Unternehmungen) und Gebrauchsgegenstände ein. Sie leben bezirk

!

j



hat bei B. ein Pflanzungsvorwerk, mit dem eine kleinen Regenmeßstation verbunden ist Mittlere jahrliche in Regenmenge 876 (Mittel aus 5 Beobachtungs- Dickicht des jahren). Die Bevölkerung gehört dem Ewestamm Siedlungen, an.

v. Zech.

lichen

im

Horden

mm

unzugänglichen

Urwaldes, haben keine

da

Interessen

sie

oft

je

nach weit

ihren

festen

jagd-

herumwandern

Bagielli, Name für die Pygmäen Kameruns müssen. Ihre Hütten errichten sie aus Zweigen Diese sind die frühesten Ureinwohner und verstecken sie gerne in Felsen, so daß man ganz Afrikas und noch jetzt überall als Unter- sie nur schwer findet; selten stehen mehr als schicht den Sudannegern wie den Bantunegern 5 oder 6 an einem Ort Über ihre geistige gegenüber zu erkennen. Es ist sehr wohl mög- Kultur ist soviel wie nichts bekannt. Sie sind (s. d.).

daß sämtliche Zwergstamme Afrikas von keine Menschenfresser, sollen sogar große Scheu (s. d.) im Süden bis zu dem davor haben, Menschenblut zu vergießen und Zwergstamme im Atlas im Norden, von den auch sonst recht friedfertig sein. Ihre Moral! Pygmäen am Rudolfsee und in Ostafrika bis tät soll ebenfalls ziemlich hochstehen. Tatauzu den B. in Kamerun ursprünglich einem ierungen sind bei ihnen selten; wo sie vorVolk angehörten. Die Sprache der B. ist sehr kommen, wie z. B. bei den Babinga des Ssanga, lich,

den Buschmannern

-

wenig bekannt, so daß man nicht weiß, ob sie wie die der Buschmänner Schnalzlaute enthält. Sie werden von den Negern mit verschiedenen Namen benannt: in Südkamerun Ebajagga, von den Fang Baijagga, von den Küstenstämmen Bekue oder Akoa, von den Dzimu Babinga, von den Mabea Boguelli oder Bekelle, von den Stämmen im Osten Bakolo usf. Sie sind von kleiner Statur und erreichen im Durchschnitt eine Größe von 1,60 m. Der größte gemessene Mann war 1,64 m hoch. Die Frauen sind noch kleiner, ihre Größe übersteigt vielleicht nicht 1,30— 1,40 m. Die Körperform ist gedrungen und kräftig, mit hoher, breiter Brust. Die Arme sind auffallend lang, die Schultern nach vorn gedrückt, so daß ihr Gang etwas Schleichendes erhält. Der Kopf ist

sind sie linear.

Passarge-Rathjens.

Bagirmi, Sultanat südlich des Tsadsees im Osten des Schari in Französisch-ÄquatorialDie Gründung fällt in das 16. Jahrh. und wird auf ein aus Arabien eindringendes Die Hauptstadt Geschlecht zurückgeführt. afrika.

Die schwarzen Urbewohner in Sprache und Typus das ÜberDie Fürsten von B. wurden schon frühzeitig Vasallen der Sultane von Borau. Das Reich B. hat seine Grenzen vielfach geändert, je nachdem es seine Macht über eine größere oder kleinere Anzahl von Vasallenfürsten ausübte. Die größte Ausdehnung hatte es unter Gawanga im Beginn des 18. Jahrh., wo es sich vom Tsadsee bis zum Lande der Sara, vom Schari bis nach Kanem erstreckte. rund, brachizephal und prognath, die Stirn vor- Die zu Kamerun gehörigen Gebiete westlich tretend und kurz, die Nase flach mit großen Logone und Schari, das heidnische Musgurnland Nasenlöchern, die Lippen schmal, die Augen und das Sultanat Logone, standen nur zeit8* ist

Massenja.

behielten

gewicht.

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weise

Bain

116

Hag.)

der Hoheit

unter

Nach dem

von B.

die

B.-Buar

südlich

des

Uäm

und

B-

die

Interregnum Rabehs (s. d.) regiert Mbaka bereits ganz im Tiefland zwischen Diese Stämme spreDynastie mit sehr eingeschränkter U&m und Nana-Baria. Macht in Massenja weiter ; die meisten Vasallen- chen nur drei voneinander wesentlich ver7 jährigen die

alte

Dialekte: den Dialekt der Buri, den Dialekt von Jade, den die B.-Buar, B.-Kaia und B.-Baia sprechen, und den Dialekt der B.-Talla und B.-Mbaka. Alle Stämme haben aber mit den Laka, Mbey,

staaten haben sich von ihr losgelöst.

schiedene

Literatur: Oppenheim, Rabeh Barl.

gebiet.

u. das TsadsetPassargo-Rathjens.

1902.

Bago s. Bamendagebirge und Fontem. Bahamagras s. Bermudagras. Bahnbau s. Eisenbahnbau. Bahnen s. Eisenbahnen; Eisenbahnen,

Sara, Jangere

und

Mbum

eine Bcschneidungs-

sprache, das Labi, gemeinsam, das schon zu

afri-

kanische Eisenbahnen, transafrikanische ; Kap- einer Art Verkehresprache der Länder zwischen ;

Kairobahn; Bengucllabahn. Bahnen, Trassierung der, Bahnen.

Bahnhöfe

dem s.

mittleren

worden

Trassierung der

Ssanga und dem Schari geDie B. sind zur Haupt-

sein soll.



sache Jäger und Ackerbauer.

haben

(Eisenbahnstetionen, s.a. Tafelöl).

sie

Als Sudanvolk

wohl früher Vieh besessen, haben

Die B. der Schutzgebietsbahnen (s. Eisenbahnen) aber jetzt keinen Viehbestand, wenn sie auch unterscheiden sich von den entsprechenden hei- die Worte für Pferd und Rind in ihrer eigenen mischen Anlagen dadurch, daß sie mit Ruck- Sprache besitzen. Auch sind sie nicht Hirsesicht auf

den zu Anfang meist schwachen, der

esser,

weiteren Entwicklung vorbehaltenen Verkehr

der

sondern ihre Hauptnahrung ist wie die von ihnen wohnenden Bantu-

südlich

Ausführung auf das Notwendigste stämme Maniok. Darum bilden sie einen Übergang zwischen den Maniokessern des Bei der Herstellung Waldlandes zu den Hirseessern und Viehder Hochbauten als Empfangsgebäude, Güter- züchtern der Grasländer. Sie sind wie erstere schuppen, Werkstätten, Lokomotivschuppen, Menschenfresser, da die Manioknahrung nicht Magazine, Abortgebäude usw. ist auf die klima- genügt und die Hunde, die sie mästen, ihren tischen Verhältnisse, auf die zu Gebote stehen- Fleischbedarf nicht decken. Die B. sind große den Arbeitskräfte, Handwerker und Baustoffe muskulöse Leute, mit platten Nasen und nicht Rücksicht zu nehmen. Mit Rücksicht auf die übermäßig dicken Uppen, von schwarzer bis bei allen Kolonialbahnen gebotene Wirtschaft- braunschwarzer Farbe; ihre Kopfform ist überlichkeit sind die Bahnhofsanlagen in ihrem Um- wiegend doliozephal und plathyrhin (s. Tafel 78). fange und in ihrer Ausstattung möglichst ein- Im Süden sollen die B. viel kleiner sein als zuschränken, und die spätere Ausgestaltung ist im Norden, was mit der überwiegenden Hirsenach Maßgabe der Bedürfnisse des gesteigerten oder Manioknahrung zusammenhängen mag. Verkehrs der Zukunft zu überlassen. Baltzer. Außer Maniok bauen die B. noch Batate, Mais, Bahnmeisterdräsinen s. Eisenbahnwagen. Sesam und wenig Hirse. Eine beliebte Speise sind

sich in der

beschränken, uberall aber eine künftige Erwei-

terung zulassen müssen.

I

Bahoras

(Bohoras),

schiitische

Inder

in |

Deutsch-Ostafrika,

Bahr Sara Baia (Baya)

8.

s.

Schiiten u. Inder.

(s.

Termiten. außer daß

Tatauierungen

sind bei ihnen selten,

sie sich 3 leichte Einschnitte im Gesicht Ebenso feilen sie ihre Zähne nicht; dagegen haben sie Zirkumzision. Die Kleidung der Männer besteht in einem Rindenschurz, die der Frau in einer Schnur, von der ein Bündel frischer Blätter herabhängt. Die Männer tragen ferner eine Mütze aus Rindenstoff. Im Norden und im Osten durchbohren die B. sich die Nasenlöcher und tragen darin entweder eine Stachelschweinborste (Talla und Kaia) oder runde weiße Steine

raachen.

Uam. Tafel 10), sehr großer Volks-

stamm von Sudannegern im Osten von Kamerun. Ihre Masse sitzt auf dem B.hochland (s. d.) und zwar von der Mündung des oberen Djerem in den oberen Sanaga im Westen bis zum oberen Mbali und Bahr Sara im Osten, von Nola am Ssanga im Süden bis zum Mittellauf des Mbere und Baria. Die B. teilen sich in eine ganze Anzahl

oder Holz (Buar). Ihre Haarfrisur tragen sie verschieden, Regel ist ein senkrechter Haarbüschel in der Mitte des Scheitels. Die Frauen tragen eine Unmasse von Messingringen an Armen und Beinen. Die B. besitzen an Waffen große Speere in der

von Unterstämmen. Die B.-Buri sitzen im Gebiet des Ssanga am Mittellauf, die B.-Baia im Oberlauf des Marabere und Kadei, die Form von Harpunen, ferner Lianenbogen und B.-Kaia im Hochland von Jade, ferner die Pfeile und Wurfmesser und große Rohrschilde. Meist sind ihre Waffen mit einem Pflanzengift verB.-Talla östlich von ihnen, nördlich des giftet. Sie besitzen an Musikinstrumenten große Oberlaufs des

Uäm, am Abhang

des Plateaus,

Trommeln und

kleine

Kalebassen,

die

sie

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Baia- Baia







besitzen auch Tabak pfeifen. Die Siedelungen der B. sind weitläufig und groß. Ihre Hatten sind rund und haben Kegeldach, das fast bis zur Erde heruntergeht (s. Tafel 10). Im Innern sind Lehmbetten vorhanden. Nach der Schätzung von Lenfant, die aber wohl völlig unzuverlässig ist, haben die B.Kaia eine Volkszahl von 8000, die B.Talla 8000, die B.selbst.

Bainingberge

117

Steinen oder Bohnen füllen, ferner Gitarren, Hörner, Pfeifen und Flöten. Tänze werden häufig aufgeführt. Die B. sind ein unzuverlässiges, lügnerisches und dabei feiges Volk (nach Lenfant). Ihre Moral ist sehr gering. Sie sind Fetischisten, verehren Holzbauten mit einer Stange, an der ein Gehörn oder ein andrer Gegenstand hangt. Wie schon erwähnt, sind sie Menschenfresser. Kinder werden oft erwürgt, aber meist nur männliche. Die Frauen werden gekauft, jedoch meist gut behandelt. Ihre Toten begraben die B., und zwar in einer seitlichen Nische des Grabes; Häuptlingsgräber werden geschmückt. Die B. sind geschickte Waffenschmiede, das Eisen gewinnen sie Sie

reichen vielleicht noch bis in dies Gebiet.

Passarge- Rathjens.

Baia-Kaia, Baia-Mbaka s. Baia. Baianga (Bayanga), Ort am Ssanga in Kamerun, dort gelegen, wo dieser aus dem Rande des Hochlandes in das Ssangatiefland eintritt. Der Ssanga ist noch weiter oberhalb schiffbar, bis Nola (s. d.), zu Zeiten bis Bania (s. d.) B. liegt im Urwald. Der Volksstamm der B., der den Ort bewohnt, ist klein und gehört wohl zu den Kakastämmen (s. Kaka). Die Kompagnie N'Goko Sangba hat in Passarge- Rathjens.

B. eine Faktorei.

18000.

Literatur: Lenfant, Dicouverte des gründet sourcts. Clozel, Lea Baijas. Paris 1896.

Be-

wohnt wird es, wie gesagt, im Norden bis zum Pennde von den Mbuni, im Süden von den Baia, und zwar wohnt auf dem Hochland besonders der Unterstamm der Baia-Kaia, an den Hängen sitzen die Baia-Talla und die Baia-Buar.

Baia-Talla

s.

Baia.



Bäika, auch B6Ika und Bekä, kleine Landim Verwaltungsbezirk Misahöhe in auf einem zwischen dem zentralen Togogebirge und dem Kunjagebirge gelegeBaiahochland. Das B., nach den es zum nen Gebirgszug, den B.bergen. Die Bevölkegrößten Teil bewohnenden Baia genannt, ist rung von B. gehört den zahlreichen Splitder östlichste Teil des Hochlandes von Südterstämmen Südtogos an. S. Togo, 8. Bevöladamaua in Kamerun. Im NW. geht es in das kerung b 8. Xgaunderehochland über, im S. in das Plateau Baikaberge s. Balka. von Südkamerun. Im O. fällt das B. nach Baima s. Wahuma. Lenfant mit zwei Stufen ab. Man kann das B. Baines, Thomas, englischer Maler und Reisenin zwei Gebiete trennen, in das Mbumhochland der, geb. 1822 zu King's Lynn (Norfolk), gest. zwischen Wina und Mbere im N. und das 8. Mai 1875 in Südafrika. 1858/61 Begleiter Hochland von Jade im S. Das erstere besitzt Passarge- Rath jens.

Baia-Baia, Baia-Buar, Baia-Buri

eine

Höhe von etwa 1100—1300

m

s.

Baia.

schaft

Togo,

und senkt Livingstones

(s.

d.)

auf seinen Reisen im Sam-

mit Chapman

1861/62 dann aber ganz plötzlich von der Walfischbai zum Ngamisee und zum zu dem Winkel zwischen Wina und Mbere. Sambesi. 1869 Besuch der Goldfelder im Die Lukuberge und die Laturaberge erMatabeleland. Er schrieb: Explorations in heben sich zu betrachtlicherer Höhe. Das JadeSouth Western Africa, Lond. 1864. besigebiet.

sich erst allmählich,

reiste er

(s.

d.)

hochland dagegen besitzt eine durchschnittliche

m

bis 1400 und senkt sich nach Baining, im Süden der Gazellehalbinsel auf Osten in einem Bogen zur Tiefebene und zwar Neupommern (Deutsch-Neuguinea) seßhafter von denen die erste durch das Stamm, der sich durch körperliche EigenPlateau von Buar, die Kareberge, Tumi- schaften von den Melanesiern (s. d.) unterberge, Simbalberge, Bariberge und Bumbabal, scheidet und eine nicht melanesische Sprache

Höhe von 1200

in zwei Stufen,

besitzt.

Neben den seßhaften (s. Neupommern,

gibt es auch

wan-

zweite durch die Berge von Jaumbe, Simbu Sibbere und Fai bezeichnet werden soll. — Das B. ist der größte Quellknoten der Kolonie. Es strömen von dort aus: die Zuflüsse des Logone: Wina, Mbere und Pennde\ des Schari: Baria und U&m, des Lobai: Bali und Mbaere, des Ssanga: Mambere und Nana, des Sanaga: Djerem und Lom. — Die Vege-

schwach bevölkert; es scheint aus älteren und jüngeren Eruptivgesteinen sowie (bis 525

tation des B. ist die des Graslandes, Steppe

Höhe

und

baut zu

die

Savanne,

nur

einzelne

Galeriewälder

dernde B.

5.

Bevölkerung).

Bainingberge, noch wenig bekanntes Hauptgebirge

der

Gazellehalbinsel,

(Deutsch-Neuguinea), dicht bewaldet

bis

ca.

Neupommern 1500

m

und von den Baining

hoch, (s.

d.)

m

hinauf) sein.

gehobenem Korallenkalk aufgeDie bisher bestimmten älteren

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118 Eruptivgeeteine

Bind

Augitdioritporphyrit

Monzonit,

Augitdiorit,

und Augitporphyrit.

Am

Nordrand der B., südlich von Lassulbucht und Massawa, hegen die Pflanzungen einiger Deutsch-Queensländer. Neuerdings haben sich auch noch einige weitere Ansiedler niedergelassen. Vor kurzem sind auch zwei kleine Fabriken für die Herstellung von Pfeilwurz entstanden, die sich mit der Ausfuhr dieses Produktes befassen wollen.

Kompagnie hat

Auch

die Neuguinea-

hier eine Niederlassung,

und

zwar baut sie vor allen Dingen Kakao (s. Neuguinea-Kompagnie). Eine regelmäßige Verbindung der Ansiedlung mit der Zentrale Rabaul besteht nicht, doch findet ein häufigerer Verkehr

teils

mit

dem Küstendampfer „Meklong"

Die für diese Strecke besonders

zu passieren.

trai-

Ochsengespanne mußten zweimal vierundzwanzig Stunden bei etwas mitgenommenem Steppengrasfutter und nur einmaligem Tränken in nierten

Sandfontein bei Walfischbai arbeiten, um den Weg von Usab im Swakoptale bis zu dem engiischett Haien und von dort wieder bis zu der genannten Stelle zurückzulegen. Im ganzen wurden zwischen dieser und der Küste 16 Fahrstunden gerechnet. Mit großen Schwierigkeiten waren für den damaligen Verkehr auch die von Sandfontein nach dem Swakoptale in nordwestlicher Richtung führenden Routen verknüpft. Der ab und zu ebenfalls benutzte Weg im Tale dieses Regenflusses selbst war

zwar durch das Vorhandensein vieler Wasserstellen und streckenweise auch guten Futters ausgezeichnet, bot aber auch seinerseits grüße Unbequemlichkeiten wegen der Notwendigkeit, weite Strecken in dem tiefen Sande des eigentlichen Flußbettes zurückzulegen.

des Norddeutschen Lloyd, wie auch mit Motor-

Der B. war wegen seiner Lage in einem und Segelkuttern der Ansiedler dahin statt trockenen Gebiet durch mancherlei AusnahmeAuch kann man bereits über Land von Rabaul bestimmungen von der Besiedelung ausnach den Bainingbergen gelangen. Der Weg genommen, auch wurden Verordnungen zur In den Offenhaltung des Weges erlassen. ist bis auf die Brücken fertiggestellt. Zugleich Bainingbergen findet sich noch eine Station der

vom heiligsten Herzen Jesu (s. &), die Namen St. Paul führt. Sie ist dadurch in

wurde auf längere Strecken hin die Fahrtlinie

Mission

verbessert

den

wandelt, so daß der B.

weiteren Kreisen bekannt geworden, daß da-

mehr

und

in eine wirkliche Straße ver-

Ende

1895,

dem immer

gesteigerten Verkehr entsprechend, in

im Jahre 1904 zehn Missionare und seinem oberen Teile in einen höheren AnMissionsschwestern von den Bainingleuten sprüchen gerechten Verkehrsweg umgewandelt überfallen und niedergemetzelt wurden (s. a. war. Mit der Eröffnung der Eisenbahn (s. selbst

Deutsch-Neuguinea, 20. Missionen). Sapper.

Bairam Bairn

a.

Baiweg,

(türk.), islam. Fest,

s.

Eisenbahnen IVa) Krauß.

Feste d. Islam.

Weru.

dem

Innern von Deutsch-Südwestafrika nach der Küste führenden Hauptver-

Vor dem Jahre 1893 fand überhaupt kein Frachtverkehr außerhalb des Walfischbaigebietes statt. Am meisten begangen wurde die südliche, von Otjimbingwe über

kehrsstraße.

Tsaobis links

vom Swakop

sich hinziehende

dann wieder

verödet.



Deutsch - Siidwertafriha.

Pflug in

frühere Bezeichnung für den unteren

Teil der aus

ist er

Barl 1896. H. v. Francois, Nama und Damara. Magdebg. - K. Schwabe, MÜ Schwert und

Literatur: K. Dave, Südwestafrika.

Baji

s.

Bajuta

s.

Baken,

Aufl.,

Bagielli.

Ekombe. s.

Wataturu.

Bakalahari Bakassi

2.

Dove.

Bert. 1904.

Bajagga

s.

s.

Betschuaneu.

Kamerun

3.

als Schiffahrtszeichen (s. d.)

dienende

Route, später aber auch die rechts von dessen

gerüstartige Aufbauten, die Fahrwasser oder ge-

dem Hochland über Jakalswater und

fahrliehe oder sonst wichtige Stellen kennzeich-

Tal auf

das Khangebiet gerichtete Linie, die allerdings

nen sollen. Sie werden viel an den Einfahrten Swakopmund der Häfen der Südseeschutzgebiete verwendet, kam. Im unteren Teil der Namib (s. die oft aus vom Wasser überfluteten Korallend.) zog die Hauptlinie über die Wasserstelle von riffen gebildet werden. An der Küste DeutschUsab durch die Geröllebenen der Namib und Südwestafrikas, die sehr gleichförmig ist und das Dünenland des Kuiseb nach Walfischbai. hervortretender Landmarken entbehrt, sind Von einem eigentlichen Wege konnte früher kaum große B. aufgerichtet worden, um den Schiffen besonders für den Verkehr von

in Betracht

Rede sein, sondern nur von einer obendrein höchst beschwerlichen Fahrtrichtung. Namentdem Meere nächste Teil, der B. im engeren Sinne, der eine Länge von rund 60 km hatte, war nur unter den größten Schwierigkeiten

die

lich der unterste,

die Orientierung zu erleichtem.

Fischer.

Bakiga, durch die Warcgga (s. d.) aus dem Kongostaat in das Vulkangebiet von Ruanda (s. d.) in Deutsch-Ostafrika verdrängte Völker-

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Bakinga

Rakptte

119

um

den Fuß der Vul- negerblut aufgesogen hat und am Westrand des Manengubahochlandes (s. d.) etwa von Sie sind bei den übrigen Bewohnern des Lan- der Gegend von Johann - Albrechts - Höhe bis des wegen ihrer Raubereien verhaßt zum Manengubagebirge, im Flußgebiet des Mungo, wohnt. Die B. bilden mit mehreren Literatur: Kandt, Caput Näi. BerL 1904. schaft, die das

kane bis

Gebiet

zum Knie

des Njawarongo besiedelt.

Weule.

Bakinga Bakkara

Wakinga.

s.

(arab.

Rinderhirten), zentralafrik-

anderen kleinen

Stämmen

die

Miniegruppe.

Sie sind ein

großer intelligenter Volksschlag,

friedhebend

und

fleißig

und leben darum

s. Araber. in gutem Wohlstand. Ihr Gebiet ist nicht Bakoko, großes Volk im Küstenvorland bis dicht bevölkert. zum Plateaurand von Kamerun, und zwar Ihre Dörfer mit geraden Straßen sind sauber. etwa bis zum Wuri im Norden und bis über Die Häuser sollen in letzter Zeit einen Übergang vom runden Kegeldachhaus des Sudannegers bis zum den Njong im Süden. Sie gehören zu der viereckigen Haus des Bantunegers durchgemacht Kamerungruppe der Bantuneger und stehen haben, und man soll im Süden jetzt nur noch der Bakundugruppe (s. d.) im Norden letzteren Typus treffen. Nach anderer Darstellung

Araber,

gegenüber. richtung, vor sie

hat

Letztere die

B.

eine

südliche

nördliche.

WanderSie

sind

sind Häuser für die Männer und die Ställe viereckig, aber die Häuser für die Weiber sind Kegeldachhütten. In der Mitte des Dorfes steht aas

etwa 160 Jahren aus dem Innern, wo Palaverhaus mit einem Baum Gegend des oberen Sanaga sind Viehzüchter, besitzen ein

davor. gutes,

vielleicht in der

Die

B.

kräftiges

und massenhaft Schweine, Ziegen und Schafe. Das Rindvieh ist aber aus verschiedenen gedrängt worden. Die B., die ein einheitliches Gründen (Krankheiten, Weidemangel) nicht sehr Volk bilden, zerfallen in eine ganze Anzahl zahlreich. Außer Viehzucht treiben die B. noch von Unterstammen. Am Njong sitzen die Ackerbau; sie bauen Planten, Mais, Kokos und BohJabo, die Ndogen Tomen, Ndogen Besol, nen. Der Boden ist im allgemeinen sehr fruchtbar.

saßen, durch ein eindringendes Volk zur Küste

Rind

die

Ndogen Schok und sitzen

die Bassa,

Im Norden Loko und Bergbakoko

und andere. Bei allen diesen Stammen hat ein Häuptling das größte Ansehen. Schkopp schätzt die Zahl der B. auf eine Million, was

wohl zu hoch gegriffen sein dürfte. Die Farbe der B.

dunkelbraun

schwarz, die Größe ist eine mittlere, und die Gesichter sind nicht häßlich. Die Kleidung besteht in einem Rinden- oder Bastschurz, die Tatauicrung in zwei Kreisen auf der Stirne und Pfeilspitzen an den Schläfen, außerdem noch an den Wangen und am Bauche. Das Haar wird meist kurz geschoren. Ihre Waffen bestehen in Speeren und Messern und in einer Art Keule zur Abwehr. Ihre Siedelungen sind die für die Bantu typischen, zwei Reihen Häuser, doch ist der Unterschied, daß die Wohnhäuser an der einen Seite, die Ställe an der andern sich befinden. Die Häuser sind rechteckig mit Firstdach und haben etwa eine Größe von 7 x 3 m, während der First etwa 2% hoch ist Die B. sind geschickt im Schnitzen und Flechten. Viehzucht ist wenig vorhanden, an Haustieren gibt es Hunde. Angebaut werden besonders Planten, Kassa ve, Mais, Erdnüsse; ihre Hauptnahrung sind Bananen. Fischfang wird wenig getrieben, desto mehr aber Jagd, in der die B. sehr geschickt sind. Handel wird ebenfalls wenig getrieben. Jedes Dorf der B. hat seinen Häuptling, der aber nur wenig Macht besitzt Passarge-Rathjens. ist

m





Bakolo

8. s.

Bagielli.

der aber wahrscheinlich

sitzt,

aber zu kleinen Teilen auch auf deut-

schem Gebiet Iwindo und

in in

Kamerun wohnt, am oberen dem Gebiet östlich dieses

ganzen Anzahl von Stämmen der Küste von Gabun zu den

Flusses. Die B. gehören mit einer

sog.

viel

Zwischenvölkern.

Sudan-

sind

wilde,

un-

wohnen. Sie sind Ackerbauer und Jäger. Ihre Kulturen sind sauber und schön. Doch meiden sie den Weißen und wollen keinen Kautschuk sammeln. Gegen sie erfolgt in neuester Zeit der Vorstoß der Fang (s. d.) über den Iwindo nach Osten, und sie scheinen ihnen weichen Passarge-Rathjens. zu müssen.

Bakpele,

auch

Verwaltungsbezirk

an das

Likpe\ Landschaft im M isahöhe in Togo,

zentrale Togogebirge

da angelehnt,

wo

der Dajifluß hervorbricht, von diesem im Norden begrenzt. Die Bevölkerung von B.

den Splitterstämmen Togos an 8. Bevölkerung b 8). Ihre Sprache verwandt mit der der Bewohner von

gehört

Togo,

(s.

Santrokofi in

Sie

zugängliche Stämme, die in großen Dörfern

ist

Waganda. Bakossi, Volksstamm von Bantunegern

Kamemn,

Bakota, Bantunegervolk, das mit seiner Hauptmasse in Französisch-Kongo zwischen dem Iwindo und dem mittleren Likuala Mossaka

bis



Bakopi

Passarge-Rathjens.

che Solby.

die

(s.

d.).

Literatur: A. Seidel, Beitrage zur Kenntnis dir Sprachen in Togo, Zeitschr. f. afr. u. oc Spr. 1898.

v. Zech.

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120

Bakterien

Bakterien

Bakteriologie).

(s. a.

1. Definition.

Vermehrung. 3. Einteilung. 4. Untersuchungsmethoden. 6. Differenzierung der Bakterienarten. 6. Krankheitswirkung. 2.

Definition. B. sind kleinste Lebewesen (Protozoen

JL

einzellige

pflanzliche

d.]

[s.

=

tierische Lebewesen).

Vermehrung

Die

2.

der B. erfolgt durch

Spaltung, indem jedesmal aus einer Mutter-

durch Querteilung 2 Tochterzellen ent-

zelle

stehen, daher auch die Bezeichnung Spalt-

Manche

pilze (Schizomyzeten).

B.

Tetanus- und Milzbrandbazillus) bilden

zustände,

Sporen,

sog.

(z.

B.

Dauer-

die gegen die ver-

schiedensten äußeren Einflüsse außerordentlich

widerstandsfähig sind (so gegen Hitze und

Andere Mikroorganismen

Eintrocknen).

noch:

Benennungen

(=

sind

Kleinlebewesen)

oder Mikroben.

E

und

Bakteriologie

untersucht die

B.

mittels

des

Mikro-

— wenn man Bewegung usw. — lebend, oder im gefärbten

skopes, entweder

studieren will

Zustande. Die Färbung geschieht in der Weise,

daß man das zu untersuchende Material in dünner Schicht auf einem Glasscheibchen, sog. Objektträger oder Deckgläschen ausbreitet, antrocknen läßt, fixiert und dann mit bestimmten Farblösungen imprägniert. Dann sind die B. mikroskopisch leicht zu erkennen. 5. Differenzierung der Bakterienarten. Bei der Unterscheidung von B.arten kommen in Betracht: a) Form und Größe; b) Beweglichkeit und Art der ev. Bewegung und

Anordnung

der

Geißeln); c)

Art der Färbbarkeit mit

Bewegungsorganellen

(sog.

ge-

wissen speziellen Färbemethoden; d) Art des

Wachstums

auf künstlichen

Nährböden

verschiedener Zusammensetzung; e) Verhalten

spezifischen BlutB. arten unterscheiden wir: harmlose (sapro- serumbestandteilen, die im Verlaufe von phytische)und krank hei tserregende(patho- Krankheiten auftreten und nur die jedes3.

i

n t e i 1 u n g. Unter den zahllosenbekannten

gegenüber

gewissen

Die ersteren finden sich in vielen maligen Krankheitserreger beeinflussen (sog. Arten allüberall verbreitet, die letzteren sind die Agglutination, d. i. Zusammenballung). Ursache von vielen ansteckenden Krankheiten, Nicht alle B. haben Eigenbewegung, und die den sog. Infektionskrankheiten. Dabei hat Art derselben ist bei den beweglichen B. auch Sie hängt ab von der Zahl nicht immer gleich. jede Krankheit ihren eigenen spezifischen Erund Anordnung der Bewegungsorganellen, der sog. reger, der also nur die betreffende Krankheit ver- Geißeln. Ein jeder Bazillus wächst auf künstursachen kann. Je nach der Form kann man nach lichen festen Nährböden (z. B. Gelatine- und gene) B.



der Einteilung von F.

Cohn

Bakteriengruppen 17): A. Kugel-B M

unterscheiden

fel

Mikrokokken gehören

z.

(1872) drei

große Agarnährböden) zu (s.

Ta-

rundliche B., die sog.

oder kurz Kokken.

Hierher

einer aus unzähligen Bakterien bestehenden, mit bloßen Augen erkennbaren Kolonie aus, an deren charakteristischem Aussehen man häufig die Art erkennen und vermuten kann. 6.

Krankheitswirkung.

Die pathogene

B. die Eitererreger, sog. Staphylo-

Wirkung der B. geschieht durch das massenKetten-) hafte Eindringen in die Körpergewebe oder

Haufen-) und Strepto- (d. h. Kokken, ferner der Trippererreger (Gonococcus) durch Giftwirkung.

(d. h.

sowie der Genickstarre- und Maltafiebererreger.

-

B.

Stäbchen-B. (Bazillen, lat. Bacillus), mehr oder weniger gestreckte Ge-

längliche

Literatur: Kolle- Wassermann, Handbuch der pathogenen Mikroorganismen. 0. Fischer, Jena Mühlens. 1912.

denen der Längsdurchmesser größer Bakteriologie (s. a. Bakterien), die Lehre sie haben also von den Bakterien, eine Wissenschaft, die zylindrischen Durchmesser. Zu dieser Gruppe im 17. Jahrhundert mit den primitiven Begehören z. B. Pestbazillus als Erreger der Pest, obachtungen von Anastasius Kircherus und Tuberkelbazillus als Erreger der Tuberkulose, A. v. Leeuwenhoek begann. Die B. entLeprabazillus als Erreger der Lepra, Diphtherie- wickelte sich erst in den letzten Dezennien bazillus, Typhus- und Dysenteriebazillus, Milz- des 19. Jahrh. rasch zum Segen der ganzen bilde, bei

ist

als

der Querdurchmesser;

brandbazillus, bazillus u. spiralig

a

Tetanusbazillus,



C.

oder

Mikroorganismen.

Schrauben-B.

korkzieherartig

Influenza-

Menschheit,

seitdem

gewisse

Bakterien

als

(Spirillen), die Erreger von infektiösen Krankheiten ergewundene kannt worden sind. Die Verbesserung der

z. B. der Untersuchungsmethodik, der optischen HillsUntersuchungsKommabazillus) ge- mittel (Mikroskope), der rechnet (s. farbige Tafel Tropenkrankheiten II methoden, ferner die Entdeckung der ZüchFig. 11). S. a. die einzelnen Krankheiten. tungsmethoden der einzelnen Bakterien (R. 4. Untersuchungsmet hoden. Man erkennt Koch) (s. d.) bewirkten, daß nach den bahn-

Hierher wird

Choleravibrio (der sog.

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Bakulia

Bakwiri

121

Cohn ist sprachlich und in religiösen Vorstellungen Die B.gruppe unterEntdeckung der andern eine ziemlich große. hatte Koch durch scheidet sich von den südöstlichen Bantu, den die Entdeckung des Milzbrandbazillus Bakoko (s. d.) und verwandten Völkern, durch zum erstenmal den ursächlichen Zusammen- die Lehmmauern ihrer Hütten, während Die* Straßen hang einer Infektionskrankheit mit einer be- letztere Mattenwände haben. Die sind sauber, und die Hütten stehen in Reihen stimmten Bakterienart sichergestellt. brechenden Arbeiten von Pasteur, F.

und

K.

folgte.

Koch



eine

R

Im Jahre 1876

Erkenntnis der Bakterien als Krankheits- zu beiden Seiten. In der Mitte der Straße liegt erreger hatte nicht nur wissenschaftlichen, das Palaverhaus, das zugleich meist den sondern auch praktischen Wert, indem wir Fetisch beherbergt. Die Stämme der B.gruppe nun neue Mittel und Wege der Krankheits- sind hauptsächlich die Träger der Geheimbehandlung, -Verhütung und -bekämp- bünde (s. d.), Maskentänze (s. Masken), Gottes-

fung kennen lernten. Die heute so wichtige Lehre von der Immunisierung und Schutz-

impfung

vorher von Josef List er (1867) eingeführte Methode der antiseptischen Wundbe-

handlung nach Entdeckung

der keimtötenden Wirkung der Karbolsäure durch Lemaire war ebenfalls eine Konsequenz der Lehre von den Bakterien. Und schließlich ist die gerade

Deutschland so mustergültig geregelte, moderne Seuchenbekämpfung (s. Seuchen)

in

der wichtigst«

praktische Erfolg

heutzutage

aller

der B.

Länder

In

existieren

bakteriologisch-hygienische

Institute, deren Hauptaufgabe die Ermittund Bekämpfung der pathogenen (krank-

lung

heitserregenden) Bakterien

ist.

Bakulia, fälschlicherweise auch Wassuba genannt, Völkerschaft an der deutsch-englischen Grenze im Osten des Victoria Njansa, im Schiratibezirk, Deutsch-Ostafrika. Die B. sind unzweifelhaft ein Mischvolk von Bantu und massaiartigen hamitischen Stämmen, in ihrer Berührungszone mit den Wageia (s. d.) auch mit diesem nilotischen Element. Physisch ähneln sie den Massai (s. d.) sehr, während sie im Kulturbesitz von allen Nachbarn einiges angenommen haben: Tracht und Schmuck von den Massai, Waffen und Kriegsputz zum Teil von diesen, zum Teil von Beschäftigungen den Wageia (s. Tafel 12). sind Viehzucht und Ackerbau im gleichen

und des Glaubens an das Totenreich

Früher AndroAbphagen). Die B. sitzen der Rumpiberge, teilung am Nordabhang in einer zweiten nördlich des Kamerunberges vom Mittellauf des Neme in einem Streifen nach Osten bis zum Mungo. Sie sind zur Hauptsache Ackerbauer, treiben aber auch in geringem Maße Viehzucht, besonders mit Kleinvieh. Sie sind daneben Händler und kommen als solche weit herum. Ihre Dörfer waren mit Palisadenzäunen befestigt, zu denen nur kleine Türen den Zugang gestatteten. Körperlich sind die B. klein, mager, häßlich und schmutzig. Ihre Hütten erreichen eine Größe von 30—40 m Länge und 6 m Breite, haben (s.

Religionen

Die schon waren

sind Sprößlinge der ß.

den Großstädten fast

gerichte

der

fast alle

sie

Eingeborenen).

Kannibalen



in

(s.

einer

und sind durch Schiebetüren Die Hauptorte sind BakunduKonje am oberen Mungo, im Gebiet der nördlichen B., und der Ort Bakundu-Bombe am mittleren Mungo im Gebiet der südlichen B. Giebeldächer verschlossen.

Passarge-Rath jens s. Ba-

Bakundu-Bonibe, Bakundu-Konje

ku ndu. Bakwiri, Volk in Kamerun am Südabhang des Kamerunberges. Über seine Stammesangehörigkeit ist wenig bekannt. Die B. sind ein Bantuvolk, das von Norden her eingewandert ist, und aus der Mischung zweier Sie haben lange Völker hervorgegangen. den Urniedere Giebeldachhäuser, roden wald, legen Pflanzungen an und treiben Maßstabe. auch lebhaft Viehzucht. Neben Kleinvieh Literatur: M. Weiß, Die Vtiktrstümme im haben sie auch eine Rinderrasse, die aber keine Berl. 1910. Norden Deutsch-Ostafrikas. Weule.

Bakandu, im Küstenvorland von Kamerun Stamm von Bantunegern, nach dem die eine Gruppe der in Westkamerun sitzender

Milch gibt. Dir

Stamm

zerfällt in viele Sippen,

deren Gebiete durch lebende Hecken getrennt sind. Die B. treiben einen großen Toten-



kultus und glauben an ein Weiterleben und

eine Art Seelenwanderung nach dem Tode, tung Bakundugruppe genannt wurde. Die weshalb sie die ersten Weißen für ihre wiederÜbereinstimmung mit den Nachbarstämmen gekehrten Toten hielten (s. Religionen der

sitzenden Bantu

mit

südlicher Wanderrich-

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Balaknwor

122

Der Besitzergreifung durch Balgmais s. Mais. Deutschen haben die B. lange erfolgreich Bali, Volksstamm und Ort in Kamerun. Die B. bewohnen das B.hochland (s. d.), Widerstand geleistet. 1892 fiel ihr Hauptort 1. Buea (s. d.), wobei v. Gravenreuth (s. d.) d. h. den westlichen Stufenabfall des Hochden Tod fand. landes von Südadamaua. Sie gehören zu den Literatur« A. 8eidel, Beiträgt z. Kotonialpolitik Sudannegern und sind von Osten oder Norden u. KohnialtvirUehafk 1901/02. eingewandert.gedrängt von mohammedanischen Passarge- Rath jens. Völkern im Benuegebiet. Die Einwanderung Balakuwor s. Crednerinseln. geschah erst vor einem Menschenalter. Die Balanakaia oder Alter Krater, »olfatarischer Ureinwohner zogen sich teils in die unwirtVulkan bei Matupi auf der Vulkanhalbinsel ((!aunabzellehalbinsel auf Neupommern, Deutsch-Neu- lichen Gebirge zurück und blieben Eingeborenen). die

hängig, z. B. die Bametta (s. d.), teils leben sie als Sklaven und Unterworfene der B. in s. Hunterhafen. Balando, auch Balondo, s. Ndian u. Balue. ihrem alten Stammlande. Von den B. werden sie Banzoa und Batankoan genannt; über ihre Balanga, Berg, s. Massaisteppe. Stammesangehörigkeit wissen wir nichts. Die Balangai, Pflanzung, s. Usambara. Balangdasee, See in Deutsch-Ostafrika am Fuß Eroberer haben sich auf den Höhen angesiedelt, der Ostafrikanischen Bruchstufe (s. d.) unter die Ortschaften der Ureinwohner hegen in 4° 21' s. Br., begrenzt durch den Hang des den Tälern. Die B. beschäftigen eich mit so. liegenden Vulkanberges Hanang (s. d.). Der Ackerbau; ihre Felder liegen in den Tälern, See liegt 1528 m Q. d. M. und ist etwa 23 qkm groß, ganz flach und salzig, meist fast wasserlos; er nimmt oft weit von den Dörfern entfernt, und werden Viehzucht und die tiefste Stelle eines kleinen abflußlosen Gebietes allein von Frauen bestellt. ein. Balangda bedeutet Salz (Tatogasprache). Handel mit den Bewohnern des Waldlandes Literatur: F. Jaeger, Das Hochland und der ist gering. Sie verstehen es, Kapaunen zu Riesenkrater I u. II, Erg.H. i u. 8 der M. kriegerische

guinea).

Baianawang



o. d. Sch.

Berl 1911/12.

Uhlig.

Balangidasee, See in Deutsch-Ostafrika unter 4° 42' s. Br. unmittelbar am Fuß der Ostafrikanischen Bruchstufe etwa 1600 er ist ü. d. M. etwa 22 qkm groß und als tiefste Stelle eines kleinen abflußlosen Gebietes salzig. Kalangida ist im Grunde dasselbe Wort wie Balangda (s. d.). Uhlig.

m

Balanophoraceen

s.

;

Schmarotzerpflanzen.

Balbalsee, richtiger Ralbal, was in der Massaispräche See bedeutet, Seebecken in Deutsch-Ostafrika am Sßdfuß desMeru (s. d.), 1271 ü. d. M. Von ovalem Umriß, hat er etwa eine Länge von 600, eine Breite von 360 m. Die größte Tiefe ist 8% m. Der See ist, abgesehen von dem flachen Nordufer, rings von einem Wall umgeben, der seewärts ganz steil und bis 35 hoch ist. Nach der anderen Seite fällt er entsprechend der Schichtung der Tuffe, die ihn aufbauen, sanft ab. Der B. ist ein echtes Mar, ohne oberflächlichen Zu- und Abfluß. Das Wasser ist süß. Seit einigen Jahren sitzt ein deutUhlig. scher Farmer hier.

mästen.

Gestalten.

Die B. sind kräftige, Sie tragen

zum

Teil

mohammeda-

Zahnverstümmelung wird geMit ihren Nachbarn leben die B. in übt. dauerndem Krieg, Kannibalismus soll vorkommen (8. Androphagen). Mit den Weißen, von denen Zintgraff (s. d.) schon 1889 eine nische Tracht.

Station in Baliburg gründete, bestand ein gutes

Einvernehmen, bis 1893 die Station aufgehoben wurde. Ein paar Proben ihrer Technik geben die Abb. 1 u. 4 der Tafel 86 wieder. Abb. 1 einen der hier wie in anderen Teilen des Graslandes gewerbsmäßig hergestellten m Tonpfeifenköpfe, Abb. 4 ein ebenso phantastisch gearbeitetes ölgefäß aus Ton. 2. B. ist ferner ein großes Dorf von ungefähr 30000 Einwohnern, Hauptstadt des B.landes. Es ist durch eine Straße mit der BanjangBalbi. tätiger, etwa 3100 m hoher Vulkan bucht sowie mit Bamenda (s. d.) verbunden. B. Es des Kaisergebirges auf Bougainvüle (8. d.), war von 1889—1893 eine Militärstation. Deutsch-Neuguinea. befindet sich dort eine Niederlassung der Baleri, in gewissen Gegenden des Sudans Baseler MissionsgeseUschaft (s. d.). bei Rindern und Einhufern ziemlich häuPassarge- Ratbjens. fige, unter den Erscheinungen der Blutarmut Balibagam b. Kamerun, 7. Eingeborenenund Muskelschwäche verlaufende Erkrankung, bevölkerung: Die Sudanneger. die durch ein Trypanosoma (T. pecaudi) (8. Balibnrg, Name einer jetzt aufgegebenen Sie Trypanosomen) hervorgerufen wird. Station im Baliland (s. Bah), Kamerun. lag neben dem Dorfe Bali (s. d.) auf dem Baletwl b. La Vandola. Balgaibneht, größere Bucht am Norden de Baliplateau in 1360 m Höhe. B. wurde 1889 von Neumecklenburg (Deutsch-Neuguinea). von Zintgraff (s. d.) begründet, mußte aber

m

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123 1893 von Hutter (s. &) aufgegeben werden, Baloi zusammen mit den Boka-Bonga und da auf Befehl des Gouverneurs alle nörd- anderen Stämmen. Das Gebiet, in dem sie lichen Stationen geräumt wurden. Erst 1902 wohnen, ist fast gänzlich unbekannt, ist auch

wurde im Balihochland (s.

d.)

(s.

von Pavel sehr schwer zugänglich.

wieder eine Station angelegt, aber östKlimatafel von B. in Bamenda (s. d.).

d.)

lich

von B.

s.

Kamerun.

Passarge-Rathjens.

Hochland im äußersten Westen des Plateaus von Kamerun. Es ist der westlichste Teil der oberen Hochländer Im Westen fällt es steil von Sudadamaua. mit einer Stufe zur Banjangbucht ab, im Süden steigt es noch an zu den Bambutobergen, und im Osten fällt es ebenfalls steil ab zur tief eingeschnittenen Mijasenke, die von einem Nebenflusse des Katsena Allah durchflössen wird. Weniger steil ist der Abfall im Norden, wo ein stufenweiser Übergang zu dem BenueBalihochland,

Ballotf Iber

Balnatoman Baloi

Passarge-Rathjens.

Kokosfasern.

s.

s.

Nordtochter.

Balinga.

s.

Balondo

s.

Balue.

Balong, Volk von Bantunegern im Kameruner Vorland, wahrscheinlich zur Bakundu-

gruppe gehörig. Sie sitzen am Mungo zwischen Mundame und Mukondsche in mehreren Enklaven. So ist der Ort Mukondsche ganz isoliert. Sie sind zur Hauptsache Händler, und zwar sind sie die Zwischenhändler für Vieh, das sie für Salz auf dem Graslande erwerben, und das sie beDaneben sonders an die Abo weiter geben. tiefland hin stattfindet. Das B. ist also vom bauen sie auf ihrem sehr fruchtbaren Boden Plateau abgetrennt, und der Paß, der hindurch Pisang, Mais, Yams, auch Bammeln sie ÖlDas B. selbst fuhrt, ist nur 1300 m hoch. Im Äußern sind sie früchte und Schibutter. besitzt eine Höhe von teilweise über 2000 m. den umwohnenden Stämmen gleich, doch Im Westen dieser Senke erhebt sich steil und weichen sie in der Anlage der Siedelungen ab. zackig das Bamettagebirge (s. d.), das fast Ihre Dörfer sind lang und bestehen aus zwei 800 m die Balisenke überragt. Im Norden Reihen Häusern, zwischen denen in Abständen von Bali (s. d.) setzt sie sich in das Ba- zwei bis fünf Palaver und Fetischhütten stehen. futhochland (s. Bafut), einem welligen PlaDie von 12—1500 m Höhe, fort. Höhenrücken des Bamettagebirges streichen teilweise von Südwesten nach Nordosten, teilDie weise von Nordwesten nach Südosten. Nebenflüsse des Katsena Allah, die den nördlichsten Teil des B. entwässern, fließen genau südnördlich. Im Nordwesten liegen die Wadjemberge, die noch eine Höhe von 1300 m besitzen und steil nach Bascho hin abfallen. Die Entwässerung des B. wird im Süden durch den Kreuzfluß besorgt, im Norden nur durch die Nebenflüsse des Katsena Allah. Der Übergang von dem Urwald, der bis ca. 1000 m die Südhänge des B. bedeckt, Das ist ein plötzlicher und überraschender. teau



Plateau selbst

ist

wohl

teilweise

Höhen wieder mit Höhenwald

in größeren

bedeckt, sonst

Passarge-Rathjens. s.

Kamerun,

7.

Eingeborenen-

bevölkerung: Die Sudanneger.

Balim

s.

etwa 3000 betragen. Literatur: Keller, Über Volk u. Land der Balong. Passarge-Rathjens. KolBl. 1895, 482.

Balsame

Feniinseln.

Balinga, Volksstamm von Bantunegern in Kamerun, die am Likuala Essubi, und zwar an seinem Mittellauf, als Wasservolk leben. Wahrsind sie nur ein Unterstamm der

s.

Harze

3.

Baltzer, Franz, geb. 29. Mai 1857 in Dresden, Geh. Oberbaurat und vortragender Rat im Reichskolonialamt,

1886 preuß.

baumeister, seit 1891

Regierungs-

im preuß. Ministerium

der öffentlichen Arbeiten tätig, 1898/1903 in

Japan im Dienst der dortigen Regierung, dann Mitglied Seit

mit Gras nebst Buschsteppe.

Baiiknmbat

Die Häuser bestehen aus mehreren Hütten, einer größeren Wohnhütte und dahinter verschiedenen kleinen Schlafhätten. Wahrsagerei, Gottesurteile und Tänze sind häufig. Größere Siedelungcn sind Mukondsche, Muyuka und Mpondo im Süden, Yuke. Ndom, Dikuna und Fiko im Norden. Im ganzen haben sie oder hatten sie zwölf Ortschaften, die Ihre Zahl soll nur teilweise verlegt worden sind.

der

Eisenbahndirektion in

Ende 1906

Stettin.

in der Kolonialabteilung, seit

vortragender Rat im Reichs- Kolonial -

1907

als

amt

tätig.

B. veröffentlichte neben Schriften

über Berliner Bahnen (1896/97): Das japaDie Architektur der nische Haus 1903.

Die Hochbahn Kultbauten Japans 1907. Ferner eine Reihe von Abvon Tokio. handlungen auf dem Gebiet des kolonialen Eisenbahn- und Bauwesens, u. a.: Die Eisenbahnen in den deutschen Schutzgebieten.

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124 Die Uganda- Eisenbahn. Zur Frage der Gebieten in bestimmte Bahnen gelenkt worden Spurweite für die deutschen Schutzgebiets- ist. Die glatte Oberfläche, die außerordentliche, bahnen. Wohnungsbau und Wohnungsbe- mit Elastizität gepaarte Festigkeit der Halme, nutzung in den Tropen. Die Eisenbahnen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Insektenfraß

im

französischen Westafrika. Die kolonialen macht sie, ohne daß eine langwierige BearbeiEisenbahnen (in Rolls EncycL des Eisen- tung nötig wäre, zu einem ausgezeichneten, bahnw.). Die Erschließung Afrikas durch stets billig zu habenden Material für HausEisenbahnen, Berlin 1913. bauten, Stützpfosten, Wandbekleidungcn und Dachschindeln, für Tragstangen, Lanzen- und Baluan (Raluan). 1. S. Vulkaninsel. 2. B. oder St. Patrick, 183 m hohe, aus eruptiven Ge- PfeUschäfte, Zäune u. dgL Als Leitungssteinen bestehende Insel der Admiralitatsgruppe röhren für Be- und Entwässerungen, auch für im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), unter Destillationszwecke, werden sie gebraucht, 2» 33' s. Br. und 147« 20' ö. L. nachdem die Querwände, die die Halme in Balue, Barue, ein Stamm von Bantunegern in x lange Abschnitte gliedern, durchKamerun, die zu der Bakundugruppe (s. d.) ge- /4 V« stoßen worden sind. In Stücke zerschnitten, hören. Sie haben ihre Wohnsitze in einem geben sie Schöpfgefäße und Wasserbehälter, Streifen zwischen dem Rio del Rey- Tiefland Blumentöpfe, Pfeilköcher, Büchsen, Dosen und und den Rumpibergen, also im Küstenvorderen land von Kamerun. Zu ihnen gehören auch Schachteln ab. Splitter mancher B.arten, Außenhaut stark verkieselt ist und die darum die Barondo (Balondo) nördlich des unteren



Meme.

Passarge-Rathjens.

Balum

Bäm

einen äußerst scharfen als

Feniinseln.

s.

Rand

besitzen, dienen

Schaber, Messer und Dolche. Unentwickelte

Halme, die von einem unterirdischen WurzelBoden gleich Spargel durchein beliebtes Gemüse.

s.

Bama,

m

stock aus den

Ort

in

Kamerun,

und brechen, sind

Bornu

s.

Jadseram.

Bambio s. Mbaere. Bambuko, Volksstamm

B., der zu

hört,

den schnellwüchsigsten Gewächsen gein mehreren Gattungen und einer

kommt

Kamerun, der ganzen Reihe von Arten auch in den deutschen Schutzgebieten der Südsee wie des tropischen zu der Bakundugruppe (s. d.) der Bantu Afrika vor, findet aber hier keine so allgemeine Sie sitzen am Nordabhange des Verwendung seitens der Eingeborenen wie in gehört. Kamerunberges bis zur Küste bei Bibundi. Ceylon, Britisch- und Niederlänuisch-lndien, China Eine Eigentümlichkeit vieler sehr Allem Anscheine nach sind sie von Norden und Japan. in



her eingewandert.

Sie leben in

ihrem frucht-

baren Land von Ackerbau, besonders gedeihen

am Gehänge

des

Mit den Weißen gekommen.

Bambuiue

s.

Kamerunberges ölpalmen. mehrfach zu Kämpfen

ist es

Passarge- Rathjens.

Muti.

Bambuluesee s. Muti. Bambus. Die Bambuseen sind

eine Abteilung

Halm

6 (sonst 3) Staubblättern gekennzeichnet ist. Ihre Verbreitung erstreckt sich über die Tropen, teilweise auch über die Subtropen der alten wie der neuen Welt, wenige sind der gemäßigten Zone Ostasiens eigen. Im Volksmunde beschränkt sich der Begriff B. auf die

Volkens.

Bambusen,

der Gräser, die durch holzig werdenden

und den Besitz von

hoch werdender Arten ist die, daß sie 10, 20 und mehr Jahre alt werden müssen, bevor sie blühen und fruchten und dann absterben. Eine Folge davon ist, daß ein und dasselbe Gebiet einem Reisenden durch seinen Reichtum, einem Nachfolger durch seine Armut ah B. auffallen kann.

oft

eine in Deutsch-Südwestafrika

allgemein eingebürgerte Bezeichnung für ein-

geborene

Diener,

besondere

für

die

halb-

wüchsigen, im Haushalt beschäftigten Farbigen.

Das Wort ist durch Zufall nach Südafrika drungen und nicht etwa dort heimisch.

ge-

Eine interessante Erklärung für dieses Wort gibt E.

Hahn,

Berlin.

Wanderungen, zeichnung

Seine Ausführung zeigt die und praktische Be-

die eine kurze

infolge

des

modernen

Weltverkehrs

Ursprünglich wurden von übermannshoch werdenden Arten, deren durchmachen kann. eine Länge von mehr als 20 m und Ober- den nordamerikanischen Angelsachsen die Rot-

Halm

häute als Baboons d. i. Paviane = Affen, Halbmenschen, bezeichnet Von hier ist auf dem Umwege über Berlin und das Windhuker Kasino im gliedert. Im Wirtschaftsleben, namentlich der Anlange der neunziger Jahre dieses Scherzwort für eine minderwertige Menschenklasse in SüdwestInder und Ostasiaten, spielen sie eine hervorafrika verbreitet worden, wo es allgemein in der ragende Rolle, ja man kann sagen, daß die Form „Bambus, Bambuse" gebraucht wurde. Kultur dieser Völker durch den B. auf manchen Dove.

schenkelstärke erreichen kann. Die hohl, aber

Halme sind

im Innern durch Querwände

ge-

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Bambuso

Bamendagebirge

125

Bambuso,

kleiner

Bantustamm am West- 1902

ist es

deutsche Militärstation.

30000 Einwohner,

rand des Kamerunberges, sprachlich die näch-

ungefähr

sten Verwandten der Duala

amt und mehrere

(s.

d.).

hat

Faktoreien.

Es zählt ein

Post-

B. hat eine

Kamerun. glückliche Verkehrslage. Nach Westen führt des Hoch- eine Handelsstraße Uber Bali und die Banjangbilden den bucht ins Ossidingetiefland und zur Küste, südlichen Teil des Bamendazugs. Ihre Haupt- nach Osten ist das Gebirge im 1800 m hohen richtung ist nordöstlich. Nach Westen fallen Paß nach Babanki-Tungo zu überschreiten, steil zum Kreuzfluß- von wo Straßen nach Bamum, Kumbo und sie außerordentlich Nach Süden geht es zwischen tiefland, nach Osten dagegen senken sie sich Banjo führen. in 2—3 Terrassen zum Nunplateau. — Die B. Bambuto- und Mutibergen nach Dschang. Nach bestehen aus Granit und wenig Gneis und Norden führt die Mijascnke ins Benuegebiet. bilden einen Horst, der eine Basaltdecke trägt. 3. Der Bezirk B. ist ein Gebiet mit miliDer Abbruch nach Westen ist evident und tärischer Verwaltung. Er ist sehr ausgedehnt Die und umfaßt das Balihochland und das Bamumbeträgt 2000 m auf 10 km Luftlinie. Gipfelhöhe beträgt ungefähr 2500 m. Die B. plateau mit dem Zipfel zwischen Mbam und sind ihrer Steilwände und gewaltigen Block- Wandarn, das Kumbohochland und das Tiefmeere wegen schwer zu aberschreiten und fast land des Donga. Die Bevölkerung ist sehr unbewohnt. Der Nordwesthang ist fast bis dicht, im Bezirk wohnen 373000 Menschen. zu den Gipfeln mit dichtem Wald bedeckt, Das Dorf B. ist Militärstation, in Kentu südDort wird von lich des Donga steht ein Militärposten. der Ostabhang ist Grasland. Passarge- Rathjens. Dschang aus Viehzucht betrieben. Passarge- Rath jens Bamendagebirge, Gebirge in Kamerun, das Bamenda, Volksstamm, Ort und Bezirk in zum Hochland von Südadamaua gehört. Es Kamerun. L Die B. sitzen im östlichen Teil ist der durchschnittlich über 2000 m hohe Gedes Balihochlandes, am Fuße der Mutiberge, die birgsrand des Manengubahochlandes gegen den Nordostteil des B.gebirgs bilden. Sie ge- Westen. Es streicht von den Bafaramibergen hören zu den alteingesessenen Stämmen des bis zum Kumbohochland in nordöstlicher

Bambutoberge, Gebirgszug in Sie liegen auf dem Westrand landes von SQd-Adamaua und

Landes, über deren Zugehörigkeit zu den Bantu-

oder Sudanvölkern nichts bekannt

ist.

Sie

sind bei der Invasion der Balivölker politisch

selbständig geblieben.

Sie

In seinem nördlichen Teil trennt

Richtung.



das Balihochland vom Mbamplateau. Der südlichste Zug des B. sind die Bafarami-

es

haben viereckige berge, mit ihren

Giebeldachhütten und große Dörfer, die aus

hügeligen

bis

Ausläufern.

zum Mungo

reichenden

sind

durch den

Sie

umzäunten Gehöften bestehen. Hauptort ist Kiddebach vom Manengubagebirge getrennt. Bamenda. Die B. treiben Ackerbay und etwas Der Mbwefluß, aus einem Kratersee im Manengubagebirge kommend, durchbricht sie Nordöstlich schließt sich mitische Buckelrind. Einige Belegstücke ihrer in einem Quertal. im allgemeinen recht hochstehenden Tech- das Mbohochland an, das Höhen von 1800 bis Es bricht nach Osten sehr nik geben die Abb. 2, 3, 4 der farbigen Tafel 2000 m erreicht. Kamerun wieder: Abb. 2 ein perlumsponnencs steil zum Nkamkessel ab, senkt sich aber nach Kürbisgefäß, Abb. 3 eines der im ganzen süd- Westen allmählicher zum Batombergland. lichen Grasland gebräuchlichen, mit Tierfiguren Nach Westen entwässern es der Fi und der

Viehzucht, ihre Rinder erinnern an das ha-

Abb. 4 ein wahres Bago, zwei Quellflüsse des Kreuzflusses. Daß die an Letzterer stammt aus dem kesselartigen Einbruchstal von Fontem. Das B. trägt weiter weder naturalistisch gehaltenen oder auch stili- nördlich den Namen Bambutoberge (s. d.). verzierten

Speisegefäße,

Prachtstück von einer Tanzmaske.

den Schnitzereien stets wiederkehrenden, entsiert

auftretenden Tierfiguren irgendeine

my- Diese

fallen

westlich

steil

zum

Baliplateau

Bedeutung haben und der Mijasenke, östlich dagegen in Stufen müssen, ist sicher, doch kennt man die nähere zum Nunplateau (s. d.). Sie haben Höhen von Bedeutung noch nicht. 2600 m und darüber. Nördlich folgt der 2. B. ist das Hauptdorf des gleich- 2500 m hohe Vulkanberg Muti (s. d.). Von hier namigen Volksstammes. Es liegt auf dem ab sind die Gefällsverhältnisse umgekehrt: Balihochland in einem kesselartigen Tal Steilabfall nach Osten, terrassenförmige Hänge der Mutiberge in 1559 m Meereshöhe. Beim Seit zur Mijasenke, in der Bamenda liegt. thologische

oder

religiöse

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12Ü

Paß von Babanki-Tungo gebt das B. in die Bamilleke s. Bana 2. Randgebirge des Kumbobochlandes über. Barn um, Volk und Stadt in Kamerun, Die Grundmasse des B. bilden Granite und 1. Das Volk der B. ist ein Sudanstamm, Gneise, die die starke Zerklüftung des Gebirges der im Westen des Hochlandes von Südbedingen. Darüber sind jüngere vulkanische adamaua, und zwar auf dem Nunplateau, Decken gebreitet, Basalte, Trachyte und zwischen dem Nun und Mbam sitzt. Ein Zug Tuffe. Durch die Verwitterung dieser ent- von isolierten Vulkanen zieht sich hier von



I

I

zum Teil sehr groteske Bergformen. Norden nach Süden am linken Ufer des Nun Der Westabbang ist bis gegen 1000 m Höhe entlang und dieser wird nach den auf ihm Urwald, dann folgt ein bewohnter ölpalmen- wohnenden B. der Barnumzug des Bamumgürtel, die Gipfel und der Ostabhang gehören Iplateaus genannt. Letzteres hat im Norden zum Grasland. Passarge-Rathjens. etwa eine Höhe von 1100 m, im Süden von Bamessong s. Kumbohochland und Bafut. ungefähr 700 m, und senkt sich nach Osten Bametta, Volk in Kamerun. Sie bewohnen zum 600 m hohen Mbamtal. Die Vulkangruppe den östlichen, höchsten und stark zerklüf- setzt sich aus folgenden Vulkanen zusammen: teten Teil des Bamettagebirges (b. d.), das das Mbamgebirge (2500 m) ist in Nordwesten sich schroff über dem Balihochland erhebt. durch eine Senke vom Kumbohochland geSie gehören zu den Ureinwohnern des Landes, trennt, weiter südlich der Nkogam, noch stehen

J

,

|

die

sich

in das

vor den eindringenden Bali

Gebirge zurückgezogen haben.

Zahl betragt

15-20000

Seelen.

Sie

(s.

d.) [weiter

Ihre

I

der

endlich

Batpit,

dessen

höchster

Gipfel einen Kratersee enthält. Die Vegetation

wohnen des Bamumlandes besteht zur Hauptsache

in

großen Dörfern, die einzelnen Häuptlingen Grasland und auf den höchsten Bergen wohl unterstehen. Die B. sind ein wilder und etwas Wald. Die B. sind ein kräftiger Volkskriegerischer Volksstamm, der noch ganz all- schlag, der durch die Fruchtbarkeit seines Gegemein dem Kannibalismus (s. Androphagen) biet es und durch die günstige Lage sich ein in



'

I

|

Iiire Unterwerfung war mit mehreren mächtiges Reich erworben hat. Gegen die EinKriegszügen in dem schwierigen Gelände ver- fälle der Fulbe haben die B. sich erfolgreich bunden, in dem sie ausgezeichnete Deckung halten können. Heute herrscht der junge fanden. Passarge-Rathjens. Lamido Joja Lamido als Titel wird hier Bamettagebirge, Gebirge in Kamerun, das schon gebraucht (s. Lamido) über die B., den erhöhten Westrand des Balihochlandes (s.d.) ein begabter und den Weißen freundlich ge-

huldigt.

j





dem

500-800

m

hoch sinnter Mann, der eine eigene Schrift erfunden aufsteigt. Die absolute Meereehöhe reicht an und es aus eigenem Antriebe zum Kartenzeich2000 m. Die hauptsächliche Streichrichtung ist nen gebracht hat. Die Volksdichte ist im nordwestlich, im südlichen Teil biegen die Ket- B.zug, also in den höher gelegenen Gebieten ten in nordöstlicher Richtung um. Nach außerordentlich dicht, während die Hochbildet,

aus

es schroff

j

Westen senkt sich das B. und bricht mit den 1200 m hohen Wadjembergen mauerartig Ossidingetiefland ab. Das B. besteht aus air kristallinen Gesteinen, seine steilen Abbräche weisen auf tektonische Entstehung. Es ist ein wildes, zerklüftetes, unwegsames Bergland. Es wird von vielen Höhlen berichtet, in denen sich die kriegerischen Eingeborenen ca.



zum

versteckt halten.

B. die Bametta

Das

sind

im

eigentlichen

Der Urwald zieht sich im westlichen Teile bis nahe an den Kamm, im östlichen bleibt er in den Tälern und weicht endlich ganz dem Grasland. Eine wohl beim Geheimbundwesen gebrauchte prachtvolle große Tanzmaske in Form eines menschlichen Gesicht.« mit einem aufgesetzten Kranz stilisierter Tiere zeigt Abb. 4 der farbigen Tafel Kamerun. Passarge-Rathjens. (s. d.).

ebene

selbst

nur

sehr

schwach

bevölkert

Am

meisten konzentriert sich die Beum das Zentrum B. oder Fumban, den Sitz des Häuptlings und überhaupt die einzige große Siedelung des Stammes, eine

ist.

völkerung

Folge der steten Beunruhigung durch die Fulbe. Eine Auswahl aus dem stofflichen Kulturbesitz der B.

ist

auf der farbigen Tafel

Kamerun und

Tafel 86 wiedergegeben. Eine der aus dem ganzen südlichen Graslande bekannten, prachtvollen Tabakspfeifen zeigt Abb. 5 der farbigen Das hölzerne Rohr ist mit Tafel Kamerun.

Perlen umsponnen ; der Tonkopf trägt als Verzie-

rung eine stilisierte Krabbe, ein im Leben jener Völker für Divinationszwecke gern verwandtes Tier. Ebenfalls mit Perlen besetzte Arbeiten sind der Thronsessel Abb. 8, aus der Hauptstadt Fumban selbst, und der Kopfaufsatz aus der westlich

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127

Den Körper des den Kopfaufsatz krönt Abb. 5 der Tafel 86 stellt ein Haumesser dar; die Abb. 10, 15, 20 und 21 dagegen sind Proben der in B. anscheinend gelegenen Landschaft Bagain.

sitzt,

Sessels bildet ein Elefant ;

und

ein

Chamäleon.

gehört zu den Sudanvölkern (s. Tafel 81) steht den Bamilleke bei Dschang nahe. Die Bevölkerung des Bezirkes ist sehr dicht, Bausch

schäzt sie auf 40 Menschen auf 1 qkm.

Reiche Bestände von ölpalmen sind vorhanden, ebenfalls reicher Bestand an Kleinvieh, während Art Bronze, zuweilen auch Messing; das Ver- Großvieh nicht überall zu finden ist. Der Westfahren ist, genau wie im alten Benin, das der hang des Gebirges ist mit Wald bestanden, aber verlorenen Form. Während diese Technik in auf den Hochflächen herrscht das Grasland den älteren Erzeugnissen den Beninarbeiten schon vor. Angebaut werden besonders Mais mindestens gleichkommt (s. den Trinkhorn- und Erdnuß. Passarge-Rathjens. knopf Abb. 10 und den Halsring 15 mit seinen Bana, Bwana, in der Suahelisprache (s. d.) alten Metallgießkunst.

Das Material

zierlichen Tierköpfen), liefert das

ist

vom

eine

Herr-

scher Ujoja neuerdings beliebte Verfahren nur

„Herr". Bwana mkubwa, „der große Herr", wird von den Eingeborenen Ostafrikas für

minderwertige, lediglich auf die Ausfuhr nach jeden Europäer in höherer Stellung gebraucht. Europa berechnete Sachen. Bana Heri, Sultan der Wasiguha (s. d.), der 2. Die Stadt B. oder Fumban hegt in der 1889 im Araberaufstand (s. li>rjit.....•.•!•

s.tJttrik

i

Chininprophylaxe

273

Körper dem Organismus des Menschen gegenüber ganz gleich ist, darf erwartet werden, daß man sowohl die Malariatherapie wie Malariaprophylaxe in Zukunft

während des ganzen Aufenthaltes durchgeführt und nach Verlassen der Fiebergegend mindestens noch 2—3 Monate lang

Giftigkeit beider

mit

Hilfe

möglich war.

ginnen,



regelmäßig fortgesetzt werden. Viele wird schonender gute Resultate mit Ch. sind in der Literatur dies mit Ch. bisher berichtet. Wenn auch die Ch. nicht immer

Körpers

dieses

können

gestalten

als

S.

a.

Chininprophylaxe und

mit absoluter Sicherheit vor Malaria schützt, so sind doch die ev. auftretenden

Chinarinde. Literatur*. Pictet-Wolffenstein, Die Pflanzenalkaloide. Berlin 1900. Flückiger, Chinarinden in pharmakognostischer Bezie-

-

hung.

Cholera

— Oiemsa

u.

DU

Schaumann, Pharmakol.

meist

leicht,

gefahr

(s.

und

die

Erkrankungen

Schwarzwasserfieber-

Schwarzwasserfieber)

mäßigen Prophylaktikem

ist bei

regel-

gering.

u.

chenu-physiol. Siud. über Chinin: Arch. f. Schiffe- und Trapenkrankh. 1907, Beih. 3. Oiemsa u. Werner, Erfahrungen mit einigen Derivaten des Chinins ( Dihydrochinin usw.). 1912, Beih. 4 8. 65. Giemsa.

Malaria kra nkheiten.

Rüge, Literatur: 1906, O. Fischer.



I

Jena

Mühlens.

Chininrinde, Chininrindenbäume

s.

China-

rinde.

Chips 8. Zimt Chlorophora exeetea

Chininprophylaxe, das systematische Ein(Farn. Moraceen), nehmen von Chinin zum Schutze gegen die großer, in Deutsch-Ostafrika, Togo und KaErkrankung an Malaria. Die Ch. kann die merun verbreiteter und stellenweise häufiger eigentliche Malariainfektion, d. h. die Para- Waldbaum, der für Aufforstungszwecke unter den ersten in Betracht kommt (s. Tafel 24). Das termitenfeste, gelblich braune bis braune aber, die ev. eingeimpften Parasiten jedes- glänzende Holz gleicht in der Härte (sp. G. mal wieder abzutöten, ehe sie so zahlreich 0,6—1,0) und manchmal auch im Aussehen geworden sind, daß sie einen Anfall auslösen unserem Eichenholz; doch fehlen ihm die können. Für die Ch. gelten dieselben breiten Markstrahlen. Es ist ähnlich vielRegeln und Methoden wie für die Chinin- seitiger Verwendung fähig wie Tiekholz und behandlungder Malaria (s. 1). Die Haupt- Eichenholz und wird auch bereits in Europa sache bei der Gl ist, daß sie auch gewissen- gut bewertet Handelsbezeichnungen sind afrihaft ausgeführt wird. Das gilt namentlich kanische Eiche, afrik. Tiek, Kambala, Mvule bei der Ch. in größeren Verbänden (Schutz- (Deutsch-Ostafrika), Odum (engL Goldküste, truppe, Marine). Bekannt ist, daß viele Leute Togo). Abb. des Holzes s. Nutzhölzer. Abb. sich auf alle mögliche Weise von dem Chinin- der Frucht bei Busse: Vegetationsbilder R. v. einnehmen zu drücken versuchen. So muß Karsten u. Schenck VI, 7, G. Fischer, Jena. der Arzt bei Truppen usw. die Chininaus- Die Rinde führt einen gelben, an der Luft teilung sorgfältig überwachen bzw. selbst vor- zu einer zähen Masse erstarrenden Saft. siteneinimpfung zierten

durch

den

Stich

Mücke nicht verhüten;

sie

der

infi-

bezweckt



nehmen.

Auch kann der



Bei Leuten mit dauernden starken Chinin-

beschwerden,

selbst

Büsgen.

persönliche Einfluß

des Arztes durch Belehrung viel nützen.

der

Chodjas (Kojas

Brom-

Deutsch-Ostafrika,

Verteilung

bei

Tagesdosis in mehrere kleine,

hilft ev.

Chlorose s. Blutkrankheiten. Chocolat dn Gabon s. Dikabaum. [s. s.

d.]),

ind.-isl.

Schiiten

und

Sekte

in

Inder.

Choiseul, etwa 5850 qkm große, mäßig hohe, kann nicht allgemein gesagt werden. In schwer größtenteils bewaldete, noch wenig bekannte verseuchten Gegenden sind natürlich größere Salomoninsel zwischen Bougainville und Ysabel,

kali.

—Welche Methode man

vorziehen

soll,

Chinindosen notwendig. In manchen Kolonien 1886/1899 deutsch, dann durch den Samoawerden, namentlich in neuerer Zeit, 0,3 g pro vertrag (s. Erwerbung der deutschen Kolonien Tag, von den Italienern sogar in der Malaria- 5 und 7) leider englisch geworden. Sapper. saison

bis 0,5 g gegeben.

kannteren

Methoden

sind:

Die anderen bejeden 4. Tag

i

hole

s.

Cholera,

Mafia.

Ch. asiatica,

1,0 g Chinin; oder: jeden 6. und 7. Tag 1 g Chinin, am besten auf möglichst nüchter-

des Menschen, die

sofort mit Betreten

brechen,

Infektionskrankheit

die Tropen gebunden ist, sondern in allen Breiten vornen Magen zu nehmen (s. a. Chinin nach- kommen kann. Die wesentlichen Krankbehandiung im Art. Malaria). Die Ch. muß heitserscheinungen sind Durchfall und Er-

des Malarialandes be-

Kolonlal-Lexlkon.

Bd.

I.

die

beide

nicht an

bald

„reiswasserartige" 18

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Chrom«

274

Cholerine

hochgradiger Schwäche sich naturgemäß auf den ältesten Missionsgebieten Krämpfen der Muskulatur, am zahlreichsten vertreten; hier steht Samoa obenan. In welchem Umfang die evangelischen

Form annehmen und zu führen, wobei unter

starkem Wasserverlust aller Organe, Blaurotverfärbung der Haut, Harnstockung in vielen nach kurzer Zeit der Tod eintritt. Leichtere Formen werden als „Ch.-Diarrhöe" Der Erreger ist ein und Cholerine bezeichnet Bakterium, Vibrio cholerae, 1883 von Robert Koch (8. d.) in Ägypten entdeckt (s. farbige Tafel: Erreger der Tropenkrankheiten II Abb. 1 1). Er ist in bezug auf seine Nahrung

Fällen



Missionen eingeborene Kräfte heranziehen, zeigt folgende Übersicht, die sich auf die Missionsberichte von 1912 stützt Deutsch-Ostafrika: Die Universitätenmission arbeitet mit 12 ordinierten und 148 nichtordinierten Eingeborenen; die Church Missionary Society verwendet 74 African Lay Agents; die Bielefelder Mission 73 eingeborene Gehilfen, die als Lehrer gebraucht werden; die Berliner 164, darunter 36 seminaristisch gebildete; die Brüdergemeine 167, darunter 97 als Versamnilungshalter (Evangelisten); die Leipziger Mission



und kann sich deshalb in 82 Lehrer; die Adventisten 4 farbige Gehilfen. verunreinigtem Wasser sehr lange halten, ja Deutsch-Südwestafrika: Die Rheinische Mission berichtet von 167, darunter 17 Evangelisten er verträgt auch längeres Einfrieren. Daher und 28 Lehrer; die Finnische Mission von 66 einsind das Wasser und mit Abgängen Kranker geborenen Gehilfen. Kamerun: Die Basler Misverunreinigte Genußmittel (Salat, Gemüse, sion hat angestellt 243 Katechisten und 26 Lehrer, insgesamt alten baptistischen Gemeinden die 269; Obst, Milch usw.) die Hauptquellen der Anhaben 6 eingeborene Prediger und 67 Lehrkräfte; steckung. Eigentliche Heilmittel und Immun die amerikanischen Presbytcrianer haben in ihrem sera besitzen wir noch nicht, doch kann durch Dienst 4 eingeborene Prediger (ordained native Vorbehandlung mit spezifischen Impfstoffen preachers) und 112 Lehrer, zusammen 116 (unvoUTogo: Unter den 181 eingeborenen (lebende oder abgetötete Choleravibrionen usw.) ständig). Arbeitskräften der Norddeutschen Mission befinein gewisser vorbeugender Schutz für einige den sich 4 Pastoren, die übrigen sind Katechisten, Zeit erreicht werden. Evangelisten und Lehrer; die Wesleyaner nennen 17, Literatur: Menae, üandtnich der Tropenkrank- darunter 1 Pfarrer (african minister). Deutschsehr anspruchslos







Martin Mayer.

heiten,

Cholerine s. Cholera. Chra, rechter Nebenfluß des

Togo. Er entspringt südwestlich in

den

dem

Monu in Atakpame

zentralen Togogebirge östlich vor-

gelagerten Inselberggruppen

und mündet nörd-

von Sagada in den Monu. Bei diesem Fluß ist im Jahre 1903 am Wege von Lome nach Atakpame eine gleichfalls mit Ch. belich

zeichnete

Besserungssiedlung

worden. Ch. stelle

ist

eine bei

begründet

km 125 gelegene Halte-

der Hinterlandbahn Lome- Atakpame.

Literatur: Dr. Äamis, Die Besserungasiedlutig an der Chra, in KolRundsch. 1911. v. Zech.

Neuguinea:

In

Kaiser- Wilhelmsland

haben die Neuendettelsauer 27, die Rheinische Mission 2 eingeborene Gehilfen. Das Arbeitspersonal der Australischen Methodisten auf dem Bismarckumfaßt 393 Personen, darunter 4 native mimsters, 198 local preachers, die übrigen sind Katechisten und Lehrer. Auf den Karolinen verzeichnet der American Board 34 Eingeborene (10 ordained preachers), die Liebenzeller Mission 36. Samoa: Die Gemeinden der Londoner Mission werden von 168 eingeborenen Pastoren (ordained natives) geleitet, denen 202 Prediger zur Seite stehen ; in den Gemeinden der Australischen Methodisten wirken 380 Eingeborene (4 native ministen). Kiautschou: Die Berliner Mission hat 77 eingeborene Helfer, darunter 18 seminaristisch gebildete der Allgemeine evangelisch-protestantische Missionsverein hat angestellt 2 europäisch gebildete Ärzte, 26 Lehrer, 3 Lehrerinnen, 3 ärztliche Gehilfen. Die Gesamtzahl der von den evangelischen Missionen zu ihrer Arbeit verwendeten Eingeborenen beträgt demnach mindestens 2926 Personen. S. a. Mission und die einzelnen Missionsgesellschaften. Mirbt. archipel





;

Christen, eingeborene. Die eingeborenen Chr., durch die Mission für den christlichen Glauben gewonnenen Glieder der einheimischen Bevölkerung, werden von der evangelischen Mission dazu angeleitet, zu der Unterhaltung des für sie begründeten Kirchenwesens beizutragen und an der weiteren Verbreitung des Christentums mitzuChristliches Familienblatt s. Presse, koloarbeiten. Dieses Verfahren stützt sich auf die Beobachtung, daß durch Beiträge für die Gemeinde niale b in 4. das Verantwortlichkeitsgefühl geweckt und geChromeisenerz mit geringem Nickelgehalt ist stärkt wird, und auf die Flanning, daß das in größeren Mengen im Serpentin südwestlich von Christentum erst dann bodenständig wird, wenn Atakpame in Togo gefunden worden; verwertet es durch Volksgenossen dargeboten wird. Durch diese wird die Lagerstätte noch nicht d. h. die

Maßnahmen

soll

die

christianisierte

eingeborene

Chromis, zur Familie der Chromiden gehöBevölkerung zur Selbstverwaltung und Selbsterhaltung erzogen werden. Die Formen der Mitarbeit rige Gattung eßbarer Süßwasserfische Afrikas. christlicher Eingeborener sind mannigfaltig und In Deutsch-Ostafrika u. a. die Art Chromis weisen zahlreiche Abstufungen auf, die übrigens nicht einheitlich geregelt sind. Die höchste Stufe, vorax Pfeffer (s. Tafel 41/42 Abb. 8) sie kommt die des eingeborenen ordinierten Predigers, findet u. a. im Victoriasee vor. Im Nil die Art „Bulti", ;

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275 einer

der wenigen wohlschmeckenden Fische

Lübbert.

dieses Flusses.

Ghrygarobin, in Salbenform verschiedener angewandtes,

Konzentration

Cochenille

Farbstoffe.

s.

Cocoanut Island

Co co s p ahne

s.

s.

Lamässa.

Kokospalme.

Der-

der

in

Colocaßia

Codrington, K. H., Missionar der Melanevon 1863—1887 auf den Banksden Neuhebriden und den südlichen Stamme von Andira Araroba ausgeschiedenen Salomoninseln, lebt seitdem in England Sekretes (Goa-Pulver) gewonnen. Von den (Oxford, Chichester). Verfasser zweier grundtropischen Hautkrankheiten ist es der sog. legender Werke über Melanesien: The MelaRingwurm (tropischer R), in Ostasien Dhobie nesian Languages, Oxford 1885 und The itch genannt (s. auch unter Hautkrankheiten Melanesians, Oxford 1891 (in Gemeinschaft mit und Ringwurm), für den das C. ein hervorJ. Palmer: A Dictionary of the Language of ragendes Mittel darstellt. Bei empfindlichen Motu, London 1896). C. führte die durch Personen, also besonders Weißen, verursacht es v. d. Gabelentz d. Ä. (s. d.) begonnene Erforaber leicht Hautentzündungen es darf im schung der mehvnesischen Sprachen fort, Gesicht, und in der Nähe der Augen besonders, brachte aus eigener Sammelarbeit reichlicheres überhaupt nicht angewandt werden und ist und zuverlässigeres Material bei und sicherte deshalb stets nur nach Angaben eines Arztes durch umfassende Vergleichung ihres Wortzu benutzen. Martin Mayer. schatzes und ihrer Grammatik weniger ihres Chul' (arab.), Loskauf der Frau im Islam s. Lautbestandes ihren Platz innerhalb der matologie

gebrauchtes

vielfach

Mittel.

Es

wird durch Reinigung des in Höhlungen der

sian Mission inseln,









Scheria

4.

austronesischen Sprachgruppe.

Chuos berge,

schmale, mauerartige Bergkette

von großer Schroffheit in Deutsch-Südwestafrika,

die das nördlich

sich erstreckende

vom

Hochland

Church Miseionary Society (arab.), Predigt

als

Cireumcision

s. s.

Citronellagras Citronellaöle

s.

s.

s.

Kirchliche

s.

s.

bestimmte Kunde

s.

Kolanuß.

Sie ist eine krautige

Pflanze mit großen, schüdförmigen Blättern

von über einem halben Meter Länge und etwas

Zimt.

geringerer Breite, die gewissermaßen wie ein

Beschneidung.

Bukett aus

Zitronellagras.

dem

Wurzelhalse hervorkommen.

Die Knollen erreichen je nach den örtlichen

Zitronellaöle.

Civil* tand, Civilstandsregister

Cola

verbreitete Nutzpflanze.

Bürgerliches Recht. s.

Verhältnissen ein Gewicht von 500 g bis 5 kg. Sie sind walzenförmig und erscheinen durch die

Blattspuren

regelmäßig

geringelt.

Am

Wurzelhalse bilden sich Tochterknollen, die

ebenso wie der obere Teil der Mutterknolle zur Personen- Fortpflanzung benutzt werden. Der Taro wird

stand.

Civilversorgung Civilverwaltung

klassi-

— The Melanesians

Colocasia oder Taro, in Kamerun Makabo genannt (C. antiquorum), gehört zu den Arongewächsen und ist wegen ihrer stärkemehlreichen Knollen eine heute fast in allen Tropen

Citronen s. Zitronen. Cmlgerichtsbarkeit s. Gerichtsbarkeit. Civilprozeß s. Prozesse. Civilrecht

a.

über das mana, die melanesische Zauberkraft, 300 m die in der modernen Religionswissenschaft zu Dove. großer Bedeutung gelangt ist,

Cieaden s. Zikaden. Cigarren s. Tabak. Cigaretten s. Tabak Cinchonen s. Chinarinde. Cinchonidin s. Chinarinde.

Cinnamomum

bringt u.

unteren Swakop

um mehr

überragt.

Chntba



Sein

Werk

die erste

sches ethnologisches

vor allen Dingen

in der Südsee,

dann aber auch

Kamerun und in geringerem Umfange in OstIn Kamerun befindet sich unter dem Namen Makobo auch eine dem

s.

Zivilversorgung.

in

s.

Zivilverwaltung.

afrika kultiviert.

( lapperton, Afrikareisender s. Kamerun, 18. Taro nahe verwandte, aus dem tropischen Clay ton- Apparat, Apparat zur Erzeugung Amerika stammende Gattung, Xanthosoma, in von schwefligsäurehaltigen Gasen, welche Kultur. Der Anbau des Taro ist bis in die hauptsächlich zur Vernichtung von Ratten subtropischen Gebiete hinein möglich, doch dienen. S. Rattenvernichtung. läßt dann die Knolle an Größe nach. Die Knollen werden ausschließlich von den EinCobra dl Capello s. Brillenschlangen. 18*

Geschichte.

276

Cölenteraten

geborenen lockerer

für

Zwecke gebaut.

ihre

Boden und

Guter

reichlich Feuchtigkeit sind

für ein kraftiges Gedeihen erforderlich.

Compagnie commerciale

et coloniale

Com merson Inseln oder Sae, zwei unbewohnte lnselchen, reich an Kokospalmen, nordwestlich von Kaniet, Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea),

Die unter 0° 46' s. Br. und 146° 16' ö. L. Knollen besitzen roh einen scharfen Geschmack, Commodorebncht, große Bucht etwa in der sich beim Kochen verliert. Sie schmecken der Mitte der Nordküste von Neupommern dann angenehm, kastanienartig. Der Gehalt im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea). an Stärkemehl betragt etwa 20%. Der Botanis. Komoresen u. Waangasidja sche Garten in Kamerun macht seit einigen Compagnie commerciale de colonisation du Congo

-i4

francais.

Die

Paris.

Gegr. 1899.

Gesellschaft

hatte

eine

30jährige Landkonzession

in

etwa von Neukamerun 12400 qkm Umfang im Becken des Nana-Punde und auf dem linken Ufer des Mambcrä bis

zu seinem Zusammenfluß mit

dem Nana-Punde. Durch deutsch-französische

men vom

Nov. 1911

4.

Gebiet zu

das

Abkomist

das

Kamerun gekom-

men. Anfang 1914

verzichtete

die Gesellschaft auf ihre Kon-

zession;

sie

soll

als

Gegen-

leistung eine Fläche Kronland

Eigentum erhalten, nach Erfüllung gewisser zu

dingungen 1 v.

H ihres

im

die

Be-

Höchstfalle

bisherigen Kon-

zessionsgebiets betragen kann.

Colocasia antiquorum.

o Habitusbild der Pflanze, b Blütenkolben. Die Gesellschaft betreibt ImSie port- und Exporthandel. Jahren rationelle Anbauversuche mit Makabo steht in Betriebsgemeinschaft mit der Cie. franc. de l'Ouhame et de la Nana und der La Brazzazur Belehrung für die Eingeborenen und zum ville. Faktoreien in: Brazzaville, Carnot, La Nana, Studium der Sorten. Siehe die Textabbildung Babua, Bonav. Kapital 1 Mill. Fr. (Näheres bei Voigt. Ritter, Neukamerun, Veröff.

Ostafrika,

die

an

Zahl

so

bedenklich

ab-

zielt

wurde.

Seit jener Zeit befindet sich die

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Deutsche Holzgesellschaft für Ostairika

301

Gesellschaft in einer gesunden, fortschreitenden

Es war ihr nicht nur möglich, von Jahr zu Jahr steigende Dividende,

Deutsche Koloni&l-Eisenbahnbao- a. Betriebs-G.

dem

Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea (Mela-

Entwicklung.

nesier) verwendet.

eine

schnittlich 700

nämlich

Ihre Zahl beträgt durch-

Mann.

In den Kakaoanlagen

30—40 chinesische Kulis Neben dem bereits angepflanzten

sind durchschnittlich

= 4% = 7%% 1900= 8% 1901= 8% 1898 1899

1902= 1903=

12% 12%

1904= 12% 1905= 12% 1906= 20% 1907= 16% 1908

1909

beschäftigt.

Land

nommener Ländereien. Der Schiffspark der Ge-

= 24% = 28%

sellschaft besteht aus: 1. 1 Arbeiteranwerbe-

d.

,,

1912=12% 1913=12%

„ „





„ „

„120,, „120,,

„ „

dem 225 Brutto- Registertons großen Motorschoner „Samoa", 2. aus 1 Motorschoner „Elfriede" mit einem Raumgehalt von ca. 50 Brutto- Registertons, 3. 4 Motorboote in der schiff,

= 11% sowie auf Genußscheine je 1HMC 1911 = 12% „120,, „ „ „ 1910

verfügt die Gesellschaft noch über eine

größere Fläche bisher noch nicht in Angriff ge-

Größe von 1

5—10

Segelschoner

Brutto- Registertons und von ungefähr 20 Tons, 4.

auszuschütten, sondern auch die von ihr auf- 1 Dampfbarkasse in Apia. Außerdem hat die genommenen Anleihen in Höhe von 2500000 JC Gesellschaft zurzeit einen Dampfer im Bau, sie im Jahre 1910 bereits in der Lage, auf jede Aktie 2 Genußscheine auszugeben, die in gleicher Höhe wie die Aktien selbst an dem Gewinn des Unternehmens teilnahmen. Die Hauptniederlassung

zurückzubezahlen. Außerdem war

der den

Namen

1

„Staatssekretär Solf erhalten

und Anfang 1914 in Dienst gestellt werden soll. Dieser Dampfer wird einen Raumgehalt von

400—500 Brutto- Registertons haben. Die Gesamtzahl der weißen Angestellten beträgt der Gesellschaft befindet sich in Apia auf zwischen 135 und 140, davon sind ca. 25 auf Samoa. Daneben hat sie noch Niederlassungen den Pflanzungen beschäftigt. Krauß. auf den Tonga-. d.i. Sitz Berlin

W 35, Am

die

von

ihr herausgegebene,

scheinende allen

wöchentlich

„Deutsche Kolonialzeitung",

Mitgliedern kostenfrei

er-

die

zugestellt wird.

Die Deutsche Kolonialzeitung, die für die große

Menge der Gebüdeten geschrieben ist, bringt in möglichst engem Anschluß an die Tagesereignisse

bezweckt satzungsgemäß (§ 1): kurze, aufklärende Artikel, die innerhalb von je im Dienste des Vaterlandes die Erkenntnis 14 Tagen das gesamte Gebiet der deutschen von der Notwendigkeit deutscher Kolonien zum Kolonialbetatigung berücksichtigen, führt Land Gemeingut des deutschen Volkes zu machen; und Leute des überseeischen Deutschland in Bildern b) die Pflege und Förderung des vorhandenen vor, berichtet über die Arbeiten der Gesellschaft, nimmt zu allen wichtigen kolonialen Fragen in deutschen Kolonialbesitzes in organisatorischer, knappen Aufsätzen Stellung und ist bemüht, in die wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Be- koloniale Bewegung Deutschlands führend einziehung wie auch die Klärung und öffentliche zugreifen; Vertretung aller sonstigen kolonialen und über2. durch die von ihr in jährlich 12 Heften Die D. K. G. a)

Interessen der deutschen Nation; herausgegebenen „Kolonialen Monatsblätter, unter Ablehnung jeder Stellungnahme zu Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht Fragen alle Parteien im und Kolonialwirtschaft", welche die Mit-

seeischen c)

parteipolitischen

Deutschen Reiche für die deutsch-koloniale Sache zu gewinnen und insbesondere in Zeiten wichtiger Entscheidungen in solchem Sinne zu wirken. Mitglied kann jeder unbescholtene Großjährige werden (§ 4), auch Frauen. Der Beitrag ist für ordentliche Mitglieder, wenn sie in Deutschland,

glieder

zum

Selbstkostenpreise

erhalten;

durch Übermittlung von kolonialen Artikeln und Notizen an die Tagespresse vermittelst der von ihr herausgegebenen kolonialen Korrespondenz „Mitteilungen der Deutschen Kolonialgesellschaft"; 4. durch Veranstaltung von 3.

Vorträgen über kolonialpolitische Themata in Ungarn wohnen, auf mindestens 6 Ji, wenn sie den Zweigvereinen und in anderen Orten, die anderswo ihren Wohnsitz haben, auf mindestens zur Gründung von Abteilungen schreiten 8 Ji bemessen. In Orten, wo Abteilungen bestehen, wollen; 6. durch Zusendung von Werbestoff wird ein Zuschlag erhoben (§ 9). Dio D. K. G. gliedert sich in Abteilungen (die Mitglieder (Karten, kolonialen Abhandlungen, Flugschrifeinzelner Bezirke zusammenfassend) und Gau- ten) an die Abteilungen 6. durch Anschaffung

in den deutschen Schutzgebieten oder in Österreich-

;

verbande (Vereinigung mehrerer Die Organe der Gesellschaft sind a)

Abteilungen). der Präsident, b) der Ausschuß, c) der Vorstand, d) die Hauptversammlung (§ 13). Der Präsident wird von dem Vorstand aus seiner Mitte gewählt. Zu seiner Vertretung werden in gleicher Weise fünf Stellvertreter und auf Wunsch des Präsidenten für die Dauer seiner Amtsführung ein geschäftsführender Vizepräsident gewählt (§ 14). Der Ausschuß wird teüs vom Vorstand gewählt

von Lichtbilderapparatcn, Anlage von Lichtbildersammlungen, Ausarbeitung von erläuternden Vorträgen dazu und deren Verleihung an die Abteilungen und Bewilligung von Unterstützungen an letztere zu derartigen Anschaffungen; 7. durch Versendung von Beitrittseinladungen mit postfreier Anmeldekarte;

8.

durch Herausgabe und Unter-

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Deutsche Kolonialgesellschaft

303

Werken und

Zeitschriften kolo- den Ansiedlern daselbst zur Begründung wirtdurch Unterhaltung einer schaftlicher Unternehmungen erhebliche Unterumfangreichen Bücherei, die bereits gegen stützungen gewährt und zum Zweck der Sied12000 Bande, Broschüren und Karten besitzt lung eine direkte Dampferverbindung zwischen und deren Benutzung jedem Mitgliede ge- Hamburg und Deutsch - Südwestafrika bedie Selbstverwaltung in den stattet ist; 10. durch Förderung der Anlage gründet; 8. von Kolonialheimen; 11. durch Unterstützung Schutzgebieten und die Errichtung von Gouvon Büchereien mit kolonialem Lesematerial; vernementsbeiräten nachdrücklich gefordert 12. durch Verbreitung der Kenntnis über und vertreten; 9. die Notwendigkeit, unsere unsere Kolonien in der Jugend; 13. durch Ver- Kolonien durch den Bau von Eisenbahnen sorgung von Schulbibliotheken mit kolonialem wirtschaftlich zu erschließen, stets auf das betont Lesestoff; 14. durch Veranstaltung von kolo- nachdrücklichste und empfohlen; nialwirtschaftlichen Ausstellungen in Deutsch- 10. Gelder aufgebracht, um den durch den Aufland und Unterstützung landwirtschaftlicher stand in Deutsch-Südwestafrika in Not geAusstellungen in den Kolonien. Praktisch ist ratenen Ansiedlern über die schlimmsten ersten die Gesellschaft bemüht, jedes gesunde national Zeiten, wo es am Nötigsten gebrach, hinwegdeutsche Unternehmen oder Interesse auf zuhelfen; 11. sich mit aller Kraft dafür einkolonialem Gebiet im weiteren Sinne, gleich- gesetzt, daß diese Ansiedler für die durch den viel ob dasselbe sich auf deutsche Schutz- Aufstand verursachten Verluste vom Reich in gebiete oder außerdeutsche überseeische Län- billiger und gerechter Weise entschädigt werden der bezieht, nach Kräften zu fördern. Dem- 12. für die aus Deutsch-Südwestafrika zurückentsprechend hat die D. K. G. 1. auf alle die kehrenden Kämpfer nach dem Aufstand für Entwicklung der deutschen Schutzgebiete und längere Zeit einen Stellennachweis eingerichtet; die Interessen der Deutschen im Auslande be- 13. in Windhuk (Deutsch-Südwestafrika) das rührenden Fragen eingewirkt und den Stand- Elisabethhaus (Wöchnerinnenheim) errichtet; punkt der kolomalfreundlichen Kreise Deutsch- 14. für die Hinaussendung von Missionsärzten und Krankenschwestern Beihilfen bewilligt; lands an maßgebender Stelle vertreten. (Ausbau unserer Flotte, Haushaltsetat für die 15. im Laufe der Jahre Tausenden von AusSchutzgebiete, Antisklavereibestrebungen, Emin- wanderern auf Anfrage unentgeltliche AusPascha- Expedition, Abgrenzungsfragen der Schutzkünfte über Einwanderungsgebiete erteilt biete, Errichtung von Berufskonsulaten, Abstung der Dienstpflicht bei der Schutztruppe, (eigene Zentralauskunf tsstclle für Auswanderer, Eisenbahnbauten, Dampferverbindungen, Bekämp- Berlin 35, Am Karlsbad 10, imAfrikahaus), fung der Hungersnot in Deutsch-Ostafrika, Be- Frauen und Mädchen auf Gesellschaftskosten kämpfung der Viehseuchen, Auswanderungsgesetz, nach Deutsch - Südwestafrika, Deutsch -OstSamoafrage, Erhaltung der Reichsangehöngkeit, Errichtung eines Konsular- und Kolonialgerichts- afrika und Kiautschou entsandt, an der Ge-

Stützung von

nialen Inhalts; 9.

:

E

W

schäftsstelle für Stellenvermittlung für die aus

hofes usw.);

Expeditionen zur Erforschung der deut- den Kolonien heimkehrenden Unteroffiziere schen Schutzgebiete und deren Hinterländer, und Mannschaften der deutschen SchutzDer Erwerb teilweise in Verbindung mit anderen Organen truppen teilgenommen usw. usw. 2.



ausgerüstet und entsandt;

3.

die wirtschaft-

Deutsch-Ostafrikas

ist lediglich

der von

teils

der „Gesellschaft für deutsche Kolonisation"

genommen, teils dahin zielende Unternehmungen Jahre hindurch aus ihren Mitteln und durch ihren Einfluß erheblich unterstützt; 4. das Studium der Eingeborenensprachen angeregt und gefördert; 5. die tropenhygienische Forschung angeregt und durch Beschaffung von Material und finanzielle Zuwendungen gefördert; 6. deutsche Schulen in den Schutzgebieten und im Auslande durch nam-

ausgerüsteten Petersexpedition (1884) zu ver-

liche

selbst

Erschließung in

der

Schutzgebiete

Angriff

danken. Die D. K. G. selbst hat sich in der Folge mehrfach für die Erweiterung des Kolonialbesitzes

eingesetzt:

Reichsschutzes

für die

des a) Erwirkung von der Petersschen

„Deutsch-Ostafrikanischen d.)

Gesellschaft"

(s.

erworbenen Rechte an der Somaliküste

zwischen Witu und Kismayu (1889); b) erfolgreiche Bemühungen (eigene Expedition) um die

hafte Beträge Jahre hindurch unterstützt; 7. die Erweiterung des Kamerun-Hinterlandes bis Siedlung deutscher Landwirte in Dcutsch-Süd- zum Tsadsee (1890/94); c) Togo -Hinterlandam Meru- Expedition, und Eingaben an die Regierung

westafrika und die Siedlung Leudorf

berg (Deutsch-Ostafrika)

ins

Leben gerufen, wegen Ausdehnung des Besitzes;

d) Resolutio-

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Deutsche Kolonialgesellschait

Deutsche

304

nen für Errichtung des deutschen Regiments seit 1894 (Samoa deutsch 1899); schon 1896 Forderung eines deutschen Küstenplatzes in China (Kiautschou erworben 1897). Als Caprivi 1890 daran dachte, Deutsch-Süd westaf rikaaufzugeben, suchte dieD. K.G. diesemPlan entgegenzuwirken durch die Gründung des „Syndikats für südwestafrikanische Siedlung", das sich später zu der

Tätigkeit

auf Sainoa

gegen

e)

erwähnt,

Kolonialgesellsch&ft

Zuerst

entfaltet.

sei

Kampf

der

Landkonzessionen

die

1892

seit

Bemühungen um das Bodenkreditwesen seit 1904 Zur wissenschaftlichen Erforschung der Produktionsferner

die

Kolonien wurden zahl-

verhältnisse in den

reiche oder

Expeditionen

unterstützt,

suchs-

und

selbst

ausgerüstet Ver-

landwirtschaftliche

sonstige

Stationen

eingerichtet

„Windhuker Farmgesellschaft" uni- u. dgL m. Große Aufwendungen wurden für wandelte. Auch die Verstärkung der Wehr- die Förderung des kolonialen Baumwollmacht des Reichs hat der D. G. im In- baus und der Kautschukkultur, für die teresse besseren Schutzes unseres Übersee- Beschaffung von Saatinaterial und die besitzes stets sehr am Herzen gelegen. chemisch-technische Prüfung von Rohstoffen

jetzigen

K

Neben der Schutztruppe, deren Vermehrung wiederholt (zuerst 1890) gefordert wurde, war es vor allem die Flotte, für die sich die D. K. G. einsetzte. Seit 1893 schon entfaltete sie eine rührige Flottenagitation. Wann immer die deutsche aus-

in

den Kolonien aufgewandt ; hierbei hat

sich

die D. K. G. zumeist der Vermittlung des 1896

Kolonial-Wirtschaftlichen

begründeten

Komitees (s. d) bedient, mit dem sie seit 1902

wärtige Politik sich um Probleme kolonialer Art drehte, war die D. K. G. auf dem Posten (Transvaal 1894, 16. Jan. 1896; Marokko 1904 ff). Hierher gehören auch die jahrelangen Bemühungen (seit 1884) für die Aufhebung des preußischen

eine enge Gemeinschaft eingegangen

d. Heydtsches Reskript), die schon 1889 erhobene Forderung nach einem selbständigen!

Viehzucht ward manche Unterstützung iuteil, und die Viehseuchenforschung fand dabei — Dem Handel und Verkehr der Kolonien schenkte die D. K. G.

ist, derart,

daß das Komitee seitdem unbeschadet völlig selbständiger Tätigkeit den Untertitel „Wirtschaftlicher Auschuß der Deutschen Auch der Auswanderungsverbots betreffs Brasilien Kolonialgesellschaft" führt. (v.

Kolonialamt, die Agitation für die Änderung besondere Beachtung. des Reichsangehörigkeitsgesetzes (seit 1889). Der deutschen Auswanderung hat die D. K. G. besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Neben der Auskunftstätigkeit der von ihr eingerichteten und mit Reichsmitteln unterhaltenen Zentralauskunftsstelle seien folgende

Maßnahmen erwähnt: 1890 gründete

sie

das

„Syndikat für südwestafrikanische Siedlung'

1 ,

Ansiedlung in Deutsch-SüdwestafrikamitBarmittelnund

sie

unterstützte ferner

die

viel

Beachtung.

Bedeutsam

der langjährige

ist

Handelsfreiheit

Kampf

im Nigergebiet (1888

ff)

für die

gegen

die

Übergriffe der „Royal Niger Company^, ferner das Eintreten für die Meistbegünstigung der Kolonien. Für die Schiffahrtsverbindungen der Kolonien gab die D. K. G. manche Anregung und forderte für die Postdampferlinien Reichssubventionen (Anregung, betr. ein« Postdampferlinie nach Ostafrika, 1887, nach der Südsee

Landungsbrücke in Togo, 1896, entsandteeineeigeneExpeditionzur Erforschung 1900; betr. Hafenbauten in Tanga und Daressalam 1901, der Ansiedlungsmöglichkeiten dorthin. Auch in ferner Bau zweier Stahlboote für den Victoriasee

Deutsch-Ostafrika

hat die D. K. G. sich

um

die Besiedlung bemüht (1903 Expedition nach West-Usambara und Uhehe; Dcutsch-Ostafrikanisches Besiedlungskomitee 1905). Besonders ist es aber Südamerika, wohin man die

1898, eines 1890, eines Tanganjika-Dampfers Motorschoners für den Gouverneur von Samoa usw.). Ebenso eifrig war die D. K. G. um die Eisen-

für die Windhuker Bahn 1897, für die Durchführung der Usanibarabahn 1897, für die Zentralbahn DaressalamAuswanderung zu leiten bestrebt war (Kampf Morogoro 1900 usw.; Resolution für die allgeständige gegen das Auswanderungsverbot für Brasilien, meine Meter-Spurweite 1901; seit 1912 Eisenbahnkomm Lssion). Auch die Kabelver1885 Begründung der Siedlungsgesellschaft bindungen wurden nach Kräften gefördert.

„Hermann" für Südbrasilien Eingeborenenpolitik

die

lonien

(Eingeborenenrecht,

usw.). in



Auch

unseren Ko-

Kommission

Zur wirtschaftlichen Ausnutz ungderKolo-

zur nien hat die D.

Erforschung und Bekämpfung der Sklaverei

Hebung

bahnen bemüht (Anregung

nehmungen

K G. eine Reihe von

ins

Unter-

Leben gerufen und unter-

Eingeborenenkulturen stützt (neben den bereits gelegentlich erwähnusw.) suchte die D. K. G. zu fördern. ten Gesellschaften insbesondere noch: 1886 Auf dem Gebiete des kolonialen Agrar Deutsche Witugesellschaft, Pondo-Geselbchaft wesens hat die D. K. G. in Südafrika, 1900 Südwestafrikanische Schä1888,

der



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b

Deutsche Kolonialgeseilschaft

f.

Südwestafrika

305

Deutsche Kolonialgesellschaft

f.

Südwestafrika

Unter dem Einfluß auch der „Verband deutsch- des Fürsten Bismarck erklärte sich eine Anzahl von 1905 ist hier deutscher Männer zur Übernahme der Lüdezu erwähnen). Für die wissenschaftliche ritzschen Erwerbungen bereit. Durch Vertrag Erforschung der Kolonien hat die D. K. G. vom 3. April 1885 kauften sie von Lüderitz zahlreiche Expeditionen sowie Forschungs- zum Preise von 500000 die sämtlichen fereigesellschaft

Mark

u.

a.

ra.

unter Beteiligung mit 300000 niungen in der Heimat.

;

ostafrikanischer Pflanzungen"



M

Ländereien und Grundrechte, welche dieser in schaftliche Literatur selbst herausgegeben oder Südwestafrika erworben hatte, oder durch dazu bedeutende Beihilfen gewährt; besonders die damals noch in Tätigkeit begriffenen reisende ausgerüstet oder unterstützt; wissen-

wie teilweise schon erwähnt, wissen- Expeditionen zu erwerben beschäftigt war. Der Kaufpreis wurde durch Zahlung von so u. a.: Witustation, Kilimandscharostation, 300000 in bar und durch Überweisungen von Botanische Zentralstelle für die Kolonien beim Anteilen der neuen Gesellschaft in Höhe von Berliner Botanischen Garten, Kolonialmuseum 200000 beglichen. Die Absicht der Käufer usw.; wissenschaftliches Material gesammelt, ging dahin, ihre Hechte an eine Gesellschaft zu besonders auf dem Gebiet der Tropenhygiene übertragen, für die sie Korporationsrechte zu usw. Dankbar muß man auch der Anregun- erwerben beabsichtigten. Durch Allerhöchste gen und Beihilfen gedenken, die wohltätigen Kabinettsorder vom 13. April 1885 wurden der Einrichtungen in den Kolonien zugute „Deutschen Colonial-Gesellschaft für Südwestkamen (Krankenhaus in Tanga, Genesungs- Afrika" die Rechte einer juristischen Person heim im Lauschangebirge, Seemaimshaus in im Sinne des Titels 6 Teil II § 25 ff des preuTsingtau u. a. m., vor allem noch das eigene ßischen Allgemeinen Landrechts beigelegt Entbindungsheim „Elisabethhaus" in Wind- An sie übertrugen die Käufer die ihnen von huk). Hier mag auch die große Hilfsaktion für Lüderitz veräußerten Rechte durch AbDie Geselldie durch den Aufstand in Not geratenen Süd- kommen vom 10. Okt. 1885. westafrikaner erwähnt sein. Um ihren Be- schaft erwarb in der Folge noch durch Einzelstrebungen ein größeres Gewicht zu verleihen, verträge außer den Lüderitzschen Bergrechten hat die D. K. G. alle nationalen Verbände mit gewisse Bergwerksgerechtsame, welche vor kolonialen und überhaupt überseeischen Inter- den Lüderitzschen Erwerbungen in Privatessen zusammenzuschließen gesucht. Die besitz übergegangen waren, sowie eine allPeterssche „Gesellschaft für deutsche Koloni- gemeine Minenkonzession im Hererolande. Das sation" machte 1886 den ersten verdienst- Grundkapital der Gesellschaft betrug ursprüngund wurde nach und nach vollen Versuch dazu, konnte aber auf dem lich 800000 Kongreß in der Berliner Philharmonie nur innerhalb der ersten Jahre auf 1548000 Ji wenige Verbände vereinigen. Die deutsche erhöht. Etwa eine Million wurde von dieser Kolonialgeseilschaft nahm später den Ge- Gesamtsumme zur Erlangung der Gesellschaftsdanken wieder auf und veranstaltete mit rechte verwendet. Eine umfassende Zusammengroßem Erfolg 1902 im Reichstag ihren ersten stellung der einzelnen Rechtstitel findet sich Kolonialkongreß, dem 1905 und 1910 mit in Bd. II der Geschichte der Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwestafrika von wachsender Beteiligung weitere folgten. Erster Präsident der Gesellschaft war Seine Marinestabsarzt a. D. Dr. Sander (Verlag: Durchlaucht Fürst Hermann zu Hohenlohe- Dietrich Reimer, Berlin 1912). Die D. K. f. S. Langenburg (s. d.). Sein Nachfolger in der nahm auf Grund dieser Rechtstitel für sich das Stelle des Präsidenten ist Seine Hoheit der Landeigentum an dem Küstenstreifen zwischen Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg (s. d.) Kunene und Oranje, die Bergrechte in jenem seit 15. Jan. 1895. Gebiete und außer dem die Bergrechte namentFerner Zentralstelle d. Hamb. Kolonialinstituts. lich im Hererolande in Anspruch. Deutsche Kolonialgesellschuft für Süd- wurde sie Eigentümerin der sämtlichen zwi40* 24° und dem 28. Grad s. Br. der westafrika. Im Jahre 1885 suchte der schen dem Bremer Kaufmann F. A. E. Lüderitz (s. d.), der Küste des südwestafrikanischen Schutzgebietes in den vorangehenden Jahren ausgedehnte vorgelagerten Inseln und Felsenriffe, mit AusLandstriche an der Westküste von Afrika er- nahme von 12 durch Letters Patent vom worben hatte, Unterstützung für die Fort- 27. Febr. 1867 unter britische Oberhoheit geaber,

schaftliche Institute errichtet oder unterstützt,

M M





-



M



führung

seiner

kolonisatorischen Bd.

l

Unterneh-

stellten Inseln.

Die Rechtsgültigkeit und der 20

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Deutsche Kolonialgesellschaf t

Umfang

i.

306

Sttdwestafrika

der Rechtswirkung einzelner Erwerbs-

Deutsche Kolonialgesellschaft

1888

(RGBL

S.

115

ff)

f.

Südwestalrika

erlassen, durch

im Laufe der Jahre der D. K. f. S. das Bergregal übertragen und von den verschiedensten Seiten kritisiert und ihr die Errichtung einer Bergbehörde zur bemängelt worden (wegen der Einzelheiten Pflicht gemacht wurde. Das Regal beschränkte titel

s.

der Gesellschaft

am

die

Schlüsse

ist

verzeichnete

Literatur).

sicli

ist

haben.

die



Nachdem

die

Gesellschaft



am Grund

Boden oder Bergrechte zustanden,

und

sondern

es

erstreckte sich darüber hinaus auf den ganzen

Umfang

Die

des Schutzgebiets.

richtete eine Bergbehörde unter

„Bergamt der Deutschen mit

für Südwestafrika"

die

LQderitzschenErwerbungen übernommen hatte, begann sie mit der Erforschung der damals noch wenig bekannten Gebiete. Die ausgesandten Expeditionen hatten aber keine materiellen Erfolge. Als Fürst Bismarck die Unterstellung von Kolonialgebieten in Afrika und der Südsee unter den Schutz des Reiches veranlaßte, ging er von der Absicht aus, die tatsächliche Verwaltung nicht durch Organe des Reiches, sondern durch mit KsL Schutz-

nicht auf diejenigen Gebietsteile, in welchen

der Gesellschaft das Eigentum

Frage ohne erhebliche praktische Bedeutung, nachdem im Vertrage vom 7. Mai 1910, abgeschlossen zwischen dem ReichsKolonialaint und der Gesellschaft, die von der Gesellschaft noch beanspruchten Rechte ihre Bestätigung durch die Regierung gefunden Jetzt

bingue

Gesellschaft

dem Namen

Kolonial-Gesellschaft

dem

Sitz

in Otjini-

Allein ihre Tätigkeit geriet schon

ein.

j

im Oktober 1888 dadurch I

ins Stocken, daß die

Hereros sich gegen die deutsche Schutzherrschaft auflehnten. Die Gesellschaft hatte

dings zur

Wahrung

aller-

der Autorität der Berg-

behörde und Erhaltung der Ordnung beim Bergbau die Errichtung einer Schutztruppe in die Wege geleitet, die unter den Oberbefehl des Sie sollte Reichskommissars gestellt wurde. aus 2 Offizieren, 5 Unteroffizieren und 20 Einbrief auszustattende Gesellschaften führen zu geborenen bestehen. Irgendwelche Bedeutung lassen. Während aber Ostafrika und Kaiscr- erlangte diese Truppe aber nicht, die AnWilhelmsland unter die Hoheit einer Gesell- werbung von geeigneten Eingeborenen erwies schaft gestellt wurden, kam diese Absicht in sich als schwierig. Schon vor dem Aufstand der

Wie Hercros beschloß

Südwestafrika nicht zur Durchführung. die Geschäftsberichte der D. K.

f.

S. ergeben,

den Antrag auf Erteilung eines Schutzbriefes nicht zu stellen, weil sie die durch Einrichtung einer staatlichen Verwaltung ihr entstehenden Kosten scheute. Wenn die Gezog

sie es vor,

schäftsberichte

sich

gleichwohl

darauf

be-

rufen, der Reichskanzler habe der Gesellschaft als

Aufsichtsbehörde bescheinigt, daß

Gemäßheit der von

sie

in

ihr geschlossenen Verträge

die Gesellschaft, diese Truppe

nicht über den 31.

März 1889 zu

unterhalten.

Die feindselige Haltung der Hereros veranlaßte die Beamten der Gesellschaft, das Damaraland zu verlassen und sich nach Walfischbai zu begeben.

Der Verwaltungsrat der

Gesellschaft

an die Reichsregierung um Schutz mit dem Bemerken, ihre Mittel seien nicht ausreichend, um eine Änderung der Lage herbeizuführen. Es könne auch in einem Gebiete, wo, wie in Südwestafrika, nicht eine mit Schutzbrief versehene Gesellschaft, sondern das Reich

wandte

sich

Häuptlinge nicht bloß private, Rechte erworben habe, dem Schutze des Reiches selbst die Schutzherrlichkeit ausübe, nicht als späteren Verfügungen vorbehalten bleibe, so die Sache der beteiligten Privaten angesehen ist das zwar an sich zutreffend, tatsächlich hat werden, die Autorität des Reiches wieder seitens

sondern

der

öffentliche

deren Ausübung unter

die

Gesellschaft aber nur

auf

dem

Gebiete

Bergverwaltung Hoheitsrechte ausgeübt. Im übrigen erwiesen sich ihre Kräfte dazu als unzureichend. Die Verwaltung glitt schon bald in die Hände der Regierung über, ohne daß der Gesellschaft infolge der Xichtdurchführung der eignen Verwaltung Belastungen auferlegt worden wären. Im Jahre 1887 veranlaßte die Kunde von im Bette des Swakopflusses geder



herzustellen. Fürst Bismarck antwortete, könne nicht Aufgabe des Reiches sein und liege

es

es

außerhalb des Programms der deutschen

Kolonialpolitik, für die Herstellung staatlicher Einrichtungen unter unzivilisierten Völker-

schaften

einzutreten

und

mit

militärischer Machtnuttel den

Aufwendung

Widerstand

ein-

geborener Häuptlinge gegen noch nicht fundierte Unternehmungen von Reichsangehörigen

die Gesellschaft zu einer in überseeischen Ländern zu bekämpfen. Es Betätigung auf bergrechtlichem Gebiete. Zur könne daher eine generelle Zusicherung, daß Regebing der Rechtsverhältnisse des Berg- in den südwestafrikanischen Gebieten durch baues wurde die ksl. Berg-V. vom 2b. März Machtmittel des Reichs der ungestörte Betrieb

machten Goldfunden

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Deutsche Kolonialgesellschaft

f.

Südwestafrika

307

Deutsche KoloniaUjesellschaft

f.

Südwestafrika

Swakopmund eine Pferde- und ein, daneben landwirtschaftUnternehmungen in Heusis, westlich von Windhuk, und in Salem im Swakoptale. Es stellte sich aber im Laufe der Jahre heraus, daß die landwirtschaftlichen Unternehmungen keine Gewinne abwarfen. Durch den Hereroaufstand des Jahres 1904 wurden sie, soweit sie noch vorhanden waren, zerstört. — Zum Zwecke des Handelsbetriebes errichtete die Gesellschaft verschiedene Geschäftsstellen, von denen die in Swakopmund und Lüderitzbucht

bergmännischer und sonstiger Unternehmun- nordöstlich von Rindviehzucht

gen verbürgt werden sollte, nicht erteilt werden.

Trotz dieser grundsätzlich ablehnenden Stellung der Beichsregierung sah sie sich

liche

beim VerJ

sagen der Mittel der D. IC

Reichshaushaltsetat

f.

gezwungen, im

S.

1889/90

die

Mittel

1

für i

eine

von Reichs wegen zu errichtende

Polizei-

truppe für Südwestafrika anzufordern. Polizeitruppe

Offiziers gebildet.

sellschaft

Diese

wurde aus gedienten deutschen Führung eines bewährten

unter

Soldaten

wurde

Die Schutztruppe der Ge-

Der KsL Truppe — Es

aufgelöst.

gelang die Wiederherstellung der Ruhe.

die bedeutendsten waren.

nehmungen

bald heraus, daß die Bergverwal-

stellte sich

tung durch die Gesellschaft manchen Bedenken gingen mit unterlag, die sie selbst empfand.

erging unter

wurde

dem

15. Juli

der

Gesellschaft

Infolgedessen

dem

Die Handelsunter-

1.

S. 179).

das

Durch

bucht-Gesellschaft

Bergregal

Kubub

und

Lüderitzbucht

Jan. 1903 auf die LüderitzL. Scholz

&

Co. m. b.

1889 eine neue Rege- über, an deren Kapital die D. K.

KsL V. (RGBL

lung durch

in

f.

H.

S. beteiligt



Landverwertung betrieb die Gesellschaft dadurch, daß sie Baustellen und Farmen verkaufte und verpachtete. Die Erlöse aus diesen Geschäften waren aber bis zum Jahre 1904 verhältnismäßig geringfügige. Gegen überließ die eine Jahreszahlung von 10000

sie

blieb.

ab-

genommen, und

die Bergverwaltung an eine Nach § 55 dieser KsL Behörde übertragen. Verordnung findet sie aber keine Anwendung an Schutzgebietes, auf diejenigen Teile des welchen die Gesellschaft vor Erlaß der V. vom D. K. f. S. durch 10jährigen Vertrag, be25. März 1888 das Eigentum erworben hat In ginnend mit dem 17. Nov. 1894, das ausdiesen Gebietsteilen steht es ihr vielmehr frei, schließliche Recht zum Robbenschlag und zur nach ihrem Ermessen Bergbau selbst zu betrei- Guanogewinnung auf der Küstenstrecke zwiben oder durch andere betreiben zu lassen und schen den Mündungen des Ugab- und Omadie Bedingungen festzusetzen, unter welchen ruruflusses der Damaraland-Guano- Kompagnie. Sie hat weder Ge- Sie beutete die Lager bis zum Jahre 1903 aus, letzteres geschehen solL bühren noch Abgaben von dem Bergbau inner- seit dieser Zeit betreibt die D. K. f. S. den halb dieses Gebietes an die staatliche Behörde Robbenschlag in Kap Cross auf eigene Rechzu zahlen. Um sich in den Besitz größerer Mittel § 48 gesteht der Gesellschaft das nung. Recht zu, daß der Überschuß der Einnahmen zu setzen, versuchte die D. K. f. S. Teile ihres aus der Bergverwaltung über die Verwaltungs- Land- und Minengebietes zu verkaufen. Nach ausgaben zur Hälfte an sie behufs Verwendung verschiedenen Versuchen, die nicht zum Ziele im Interesse des Schutzgebietes abgeführt führten, kam im Jahre 1893 ein Abschluß zuwerden muß. Der allgemeinen Betätigung stände. Die D. K. f. S. übertrug am 12. Aug. 1893 erschloß die Gesellschaft ihr Gebiet insoweit, durch Vermittlung der Firma L. Hirsch & Co. als sie das Schürfen gegen ausdrückliche Er- in London an die neu zu gründende Kaokolaubnis gestattete und für den Fall der Ent- Land- und Minen-Gesellschaft (s. d.) ihre deckung ergiebiger Funde das Recht zum Land- und Bergrechte innerhalb des Bog. Eine direkte Kaokofeldes zwischen dem Kunene- und UgabAbbau zu erteilen versprach. in bar Befruchtung des Bergbaus trat aber für die erste flusse. Der Kaufpreis betrug 400000 Zeit nicht ein. Die Gesellschaft selbst ver- und 500000 in als voll eingezahlt geltenden mochte selbständige bergmännische Arbeiten Anteilen der Kaoko-Land- und Minen-Gesellnicht auszuführen, da hierfür ihre Mittel nicht schaft. Im Jahn 1899 fand eine Erhöhung des statt, ausreichten. Um ihr Landeigentum durch Kapitals der Gesellschaft auf 2 MilL auszunützen, Es geschah dies namentlich in der Absicht, landwirtschaftliche Betriebe Tochgründete die Gesellschaft im Jahre 1890 in einzelne Geschäftszweige als selbständige Kubub ein Wollschafunternehmen. Allein tergesellschaften ausstatten zu können. So wurschon im Jahre 1893 wurde es durch die auf- den die „Swakopmunder Handelsgesellschaft ständigen Witbois (8. d.) zerstört. Im Jahre m. b. H." und die „Swakopmunder Buch1895 richtete die Gesellschaft in Spizkopje handlung, Gesellschaft m. b. H." gegründet.



M





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-

Zehnteln

hü he in

Max. Tag

Summe

P-

1

November Dezember

26,3 26,4 26,4

30,8 30,2 30,3 31,0 31,1 30,6 30,6 30,4 30,9 31,4 31,3 31,2

Jahr

26,1

30,8

Februar Miirz

Mai Juli

September.

.

864

.

32,1

21,1

21,2 21,2 21,6

6,8 6,7

6,6 6,8 6,6 6,1

in

1

6,9 6,1 6,6

41

49

32

166 95 91

48 68 43 39

161 196

63 44 108

1890

6,6

niedrigst« 17,7°

mm

53 48

167 122 107 129

6,1

81

20,2

Als höchste Temperatur wurden 36,2° C am 1. Okt. 1909, als Es fiel die höchste Niederschlagsmenge von 166,7

beobachtet

64

235 194 247

6,6 8,1

am am

C

24 Stunden

15. Sept. 1902 14.

Aug.

1906.

Station Hatzfeldhafen (Kaiser-Wilhelmsland). 4° 24' südlicher Breite, 145° 14' östlicher Länge

v.

Temperatur

Relative

monatl. bzw.jährl.

tägliches

Mittel

Greenw., Seehöhe

Feuchtigkeit

Max.

Min.

Max.

Min.

»C

•C

•C

•C

°C

%

29,7 29,3 29,4

23,7 24,1 24,0 23,5 22,3 20,8

September Oktober

26,4 26,7 26,3 26,1 26,8 26,2 25,4 26,2 25,9 26,0

November Dezember

26,1 26,2

31,3 31,3 31,2 31,2 33,4 34,8 33,7 35,2 36,3 33,5 32,0 30,7

22,3 22,7 23,1 21,5 20,6 19,3 19,7 19,9 20,2 19,7 21,6

20,6

86 87 87 83

Jahr

26,0

35,3

19.3

86

Mir» April

Mai Juni

Juh August

Als höchste Temperatur

E8

fiel

29,4 30,5 31,6 32,1 32,9 32,1 32,0 30,8 29,1

i

30,7

213 20,5 22,1 21,5 22,9 23,8

22,6

|

=3

m.

Be-

wölkung in

Zehnteln

Summe

83 88 86 86 86 84 86

6,9 8,4

408 360 266 371 126

79

6,9

90

6,3

7,7

119 169 307 299

116 126 66 88 62 26 69 16 36 68 149 91

6,4

2741

177

6,6 6.1 6,1

6,1 6,1

6,3 6,7

79 179

wurden 363° C im September 1887, als niedrigste 193° C im Juni 1887 bevon 226 mm in 24 Stunden im Februar 1889.

die höchste Niederschlagsmenge

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Deutsch-Neuguinea 8

Deutsch-Neuguinea 8

325

die großen Windsysteme der Monsune und Die Niederschläge Passate unter Beeinflussung durch etwaige sind reichlich, sie übersteigen fast überall Gebirge. Eine mehr oder weniger scharf aus2000 im Jahr. Eine eigentliche Trocken- geprägte Regenzeit finden wir im nördlichen zeit ist nirgends vorhanden, die sog. macht Teil dieses Gebietes zur Zeit des höchsten sich nur durch eine Verminderung, aber Sonnenstandes, also im nördlichen Sommer, kein Aufhören der Niederschlage geltend. Anders im gebirgigen Süden, also auf KaiserBestimmt wird ihre Verteilung im Jahr einmal Wilhelmsland und den benachbarten Inseldurch den Sonnenstand, das andere Mal durch gruppen, wo wir ausgesprochene Steigungs-

maxckarchipel, Salomoninseln, Karolinen, Ma-

j

rianen

und

Marshallinseln.

mm

j

Station Jap (Westkarolinen). 2° 35' nördlicher Breite, 138°

6' östlicher

Te m p e r a

t

•C

Max.

Min.

•C

•C

Länge

Relative

Max.

Min.

°C

•c

24,6 24,9

30,1 29,9

23,7

25,3

313 313

= 44

Greenw., Seehöhe

v.

r

Feuch-

monntl. jzw.jährl.

tagl ches Mittel

u

IBe-

wölkung

%

Zehnteln

mm

in

in

tigkeit

m.

Niederschlagsau DB

Max.

Summe

P-Tag

j

26,6 26,7 27,2 27,6 28,1 28,3 27,8

März

SB" Juli

September Oktober

November HXjwsmbcr

— •

.

*

Jahr

1

27,8 27,6 27,0 27,6 26,6 27,4

Es

fiel

28,9 28,8 29,7 30,1 30,3

i

!

30,1 30,1 29,6 29,2 29,3 29,7 28,6

26,9 26,7 26,4 24,8 26,3 20,3 26,2 26,8 26,2

29,6

26,4



!

die höchste Niederschlagsmenge

Station Nauru

233 233

32,3 32,6 32,9 31,8 31,6 31,3 31,3 30,6

23,8 25,8 24,0 23,6 23,7 22,8 23,2 23,8 23,0

32,9

22,8

von 209,0

'

|

!

66 82 62 35 64 68 77 98 74 73

6,7

180 220 206 123 228 280 304 432 367 354 286 232

5,8

3212

168

78 79 76 78 78 80 82 86 84 86 84 86

6,3 4.9

81

6,1 4.9

6,4 6.8 6.3 6,8 6.6 6,6 6.2

71

61

mm in 24 Stunden im Januar 1902.

(südl. der Marshallinseln).

0° 26' südlicher Breite, 166° 56' östlicher Länge

v.

Greenw., Seehöhe

=8

m.

Juni Juli

August September Oktober

November

Jahr Als höchste beobachtet

24,7

Temiperatur wurden Es

fiel

37,1°

C am

16. Okt. 1898.

die höchste Niederschlagsmenge

als niedrigste 19.8°

196,0

mm

in 24

C am

Stunden

am

13.

Okt

1903

26. Febr. 1900.

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Deutsch-Neuguinea 9

326

regen, d. h. durch das Vorhandensein von Gebirgen entstandene bzw. geänderte Niederschlage treffen. Hier weht im Südwinter der Südostpassat, im Südsommer der Nordwestmonsun. Daher haben die nach Norden und Westen gerichteten Küsten von D.-N. ihre Regenzeit im südlichen Sommer, die nach Süden

und Osten gerichteten im südlichen Winter. Die hier abgedruckten, von Dr. Heidke aufgegeben über die Verhältim Bismarckarchipel

stellten Klimatabellen

nisse

je

Station

einer

(Herbertshohe

auf

der Gazellehalbinsel),

in

Kaiser-Wilhelmsland (Hatzfeldhafen), in den

Westkarolinen (Jap) und der südlich der Marshallinseln gelegenen Insel Nauru Auskunft. Weiter folgt eine Niederschlagstabelle von

Saipan

(Marianen),

und Ponape

Jaluit

(Marshallinseln)

(Ostkarolinen).

Niederschlag. Saipan

Jaluit

Ponape

15° 13' 164» 41'

6» 66' 169° 3^

6° 68' 168° 17'

tritt.

Deutech-Neuguine* 9

Bisher sind im ganzen etwa 3000 Pflan-

zenarten bekannt geworden, von denen gegen in

verbreitet8te

welcher

trotz

üppigste Entwicklung. Auf isolierten Felskuppen und Graten finden sich niedere KrüppelBei etwa 3500 m erreicht der Wald

formen.

seine Grenze.

Nördliche Breite östl.

Lange

v. Gr.

.

.

.

mige Meter

mm

mm

66 74 106

140 246 321 322 307 184 168

271 239 363 383 424 417 406 319 349 298 312 362

287 199 314 649 498 388 411 412 396 366 377 419

2079

4122

81 87

Juli

4616 Heidke.

9.

in

Die ihrer

Pflanzenwelt

D.-N.s

schließt

sich

Zusammensetzung an die Flora des Nach der Einteilung

tropischen Ostasiens an.

Englers

bildet

Kolonie in pflanzengeographischer Beziehung einen Teil der papuanischen Provinz des Monsungebietes. Vertreter der australischen Flora finden eich in den niederen Regionen nur vereinzelt, als die

wichtigste wären zu nennen Arten der Gattun-

gen

An

seine Stelle tritt eine alpine

Vegetation, deren Erforschung für das deutsche

Gebiet noch aussteht.

— Ursprüngliches

und

Grasland oder Hochgrassteppe, nach dem Malaiischen häufig als dauerndes

mm

ÄS?.:::::::::::::



dem

Gebiet vorkommen. Die Formation ist der Hochwald, des Reichtums der ihn zusammensetzenden Arten (s. Kaiser-Wilhelmsland) eintönig das Land von der Küste bis zu den Bergspitzen in einen dichten, dunkelgrünen Mantel hüllt. Bei 600-900 m Meereshöhe treten wir in den Gebirgsregenwald, den man charakteristischer als Moos- oder NebelHier sind die wald bezeichnen kann, ein. Stamme und Zweige der Bäume meist mit dichten Moos- und Farnpolstern bedeckt, Moose und Flechten, Lycopodium, Vittaria und Psilotum hängen an den Ästen herab, sogar auf den Blättern siedeln sich stellenweise Moose an. Lianen und Epiphyten, welche auch im Niederungswalde reich vertreten sind, zeigen hier die

900 nur

Eucalyptus, Metrosideros, Acacia und Casuarina, während im Hochgebirge (nach den Forschungen in Süd- und West-Neuguinea, sowie auf Jap) das austral-antarktische Element lt gleichwertig an die Seite

Alangfeld

bezeichnet,

findet

sich

nur

auf

sehr durchlässigen, trockenen Böden, wie Ko-

rallenkalken

und Sanden, ferner im Regen-

schatten von Gebirgen, wie an den Südhängen

am Oberlauf des Ramuund Markhamflusses. Ausgedehnten Grasfeldern des Finisterregebirges

begegnen wir in Kaiser- Wilhelmsland besonders an der Maclayküste, an der Küste von Kelana bis Finschhafen, dann auf Neupommern an der Gazellehalbinsel, auf Neumecklenburg, sowie auf Jap (Karolinen) und den Marianen. Durch die Eingeborenen, welche in der Trockenzeit das Gras anzünden, wird die Ausdehnung dieser Formation künstlich erweitert und eine vielfach mögliche Wiederbewaldung verhindert. Niedrige Flußufer werden von ausgedehnten, 4 m hohen Dickichten des wilden Zuckerrohrs, Saccharum spontaneum, meist in reinen Beständen umsäumt. An sumpfigen Flußmündungen siedeln sich ausgedehnte Mangrovewälder an, in der Hauptsache aus der niedrigen Rhizophora mucronata und der hochstämmigen Bruguiera gymnorrhiza bestehend, denen sich nach dem Inland zu die stammIn lose Palme Nipa fruticans zugestellt. Sümpfen des Binnenlandes finden sich reiche Bestände von Sagopalmen, Metroxylon, eine



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Deutach-Neuguinea 10

327

Deutsch-Neuguinea 10

Nahrungsquelle für die Eingebore- teilung von

An

nen.

wichtigen

Kulturpflanzen

be-

zum

Wallace und

australischen

Gebiet,

Möbius und zwar

folgt, ist

es

die Eingeborenen außer der Kokos- nach Wallace, mit Ausschluß der nördlichen palme, welche die reichsten Ertrage auf den Inselgruppen, ein Teil des austr Inseln und an der Kaste bringt, jedoch auch oder papuanischen Untergebietes, da

sitzen

m

landeinwärts bis zu etwa 800 Seehohe noch vereinzelt angepflanzt wird, den Taro, Colscasia antiquorum, ein äußerst nahrhaftes Knollengewächs, welches guten, feuchten Boden zu Gedeihen verlangt. Die Ergänzung zu nur kurze Zeit haltbaren Taro bilden die i, bis 25 kg schwer, von verschiedestammend. Wichtig sind

nach Wallace von den SalomonNeuguinea und über die Molukken nach Celebes und Timor erstrecken soll. Wenn man Neuguinea dem australischen und dieses

inseln über



bis

nicht

dem

indomalaiischen Untergebiet ange-

gliedert hat, so ließ

Vorkommen

man

sich besonders durch

größeren Zahl von Beuteltieren und das fast vollkommene Fehlen leiten. Nur fliegende Hunde, weiter Bananen in zahlreichen Spielarten, Zuckerrohr, stellenweise Bataten, Ipomoea Fledermäuse, einige Nager und Schweine komBatatas, und, durch die Europäer eingeführt, men sonst noch vor. Sieht man aber von den Mais und Melonenbaum, Carica Papaya. An Säugetieren ab, so stehen die Vertreter fast Genußmitteln sind zu nennen die Betel- aller Tiergruppen in unserer Kolonie mit denen palme und Betelpfeffer, Areca catechu und des indomalaiischen Untergebietes, also mit Piper betle, Tabak, der auch im Inlande, denen des orientalischen Gebietes in engerer scheinbar schon vor Ankunft der Europäer Beziehung als mit denen des australischen Gekultiviert wurde, in Ost-Mikronesien Kawa, die bietes. Man gliedert es also, wenn man es nicht Wurzel von Piper methysticum. Hierzu treten als selbständiges Ubergangsgebiet betrachten noch eine große Zahl wild wachsender Nutz- will, besser dem orientalischen Gebiete an. pflanzen, welche von den Eingeborenen geZur Demonstration mögen die auffallendsten und schont, mitunter auch angepflanzt, jedenfalls deshalb am besten erforschten Tiere, die Vögel, In unserm Schutzgebiet D.-N. aber in der Nähe der Dörfer mit in das Eigen- genannt werden. tum der Familie einbezogen werden. Es sind Kommen nach Sharpes Handliste im ganzen 220 Vogelgattungen vor. Von diesen Vogelgattungen das

einer

anderer Säugetiere



dies der Brotfruchtbaum, Artocarpus incisa,

verschiedene Pandanusarten, vor allem Pan-

danus

tectorius, Kanariennüsse,

Gnetum edule,

sind 66, also über ein Viertel des Ganzen, auf die Wallacesche austromalaiische Subregion beschränkt. Mögen diese Gattungen nun auch ver-

schiedenwert ig sein und zu andern Gattungen in viele andere. Bambus, in starkstengligen mehr oder weniger enger Beziehung stehen: die Arten wohl ursprünglich angepflanzt, Rotan, große Zahl beweist auf jeden Fall, daß wir ein gutes verschiedene Lianen, wie Pueraria novo-gui- Hecht haben, das Wallacesche Untergebiet als Von 86 der 220 Gattunneensis, liefern Material für die verschiedensten solches gelten zu lassen. gen kommen Vertreter sowohl in Australien wie im Zwecke, Broussonetia in seiner Rinde

und



Be-

kleidungsstoff, während die Samen von Coix lacryma und Adenanthera pavonina zur Ver-

benutzt

zierung

werden.



Als

wichtigste

Europäerkulturen

sind außer der Kokos-

palme

zu

Kautschuk,

Ficus

elastica,

Castilloa

nennen:

Hevea

elastica,

ferner

und zwar sowie

brasiliensis

Kakao,

Kaffee,

orientalischen Gebiet vor. Diese Gattungen beweisen also in unserer Frage über die Verwandtschaft des Gebietes mit einem des benachbarten

ebensowenig. Manche dieser 86 Gattungen sind fast über die ganze Erde verbreitet. Besonders sind dies Schwimmvogelgattungen (Sterna, Anous, Fregata usw.) und Stelzvogelgattungen (Arenaria, Numenius, Charadrius, Gallinago, Nycticorax usw.), die nur als Wanderer sich zeigen, zum Teil aber auch Vögel, die im Gebiet nisten, wie die Raubvogelhingen Astur, Falco, Haliaetus, Pandion, die

im Lande Ananas, Mango, Orangen und Limonen, Ktubengattung Columba,

Sisalhanf, in zweiter Linie für den Bedarf

Papayas, Grenadillas, verschiedene

die Schwnlbengattung Hirundo und die Krähengattung Corvus. Manche

und zur Arbeiterbeköstigung Mais und Gattungen reichen in ihrer Verbreitung von AuManiok.— VerlassenesKulturland überzieht sich stralien bis nach Afrika. Es gehören dahin die Eisvogelgattung Halcyon, die Bienenfressergattung rasch mit Gräsern und Gebüsch, welche in Se- Merops, die Rackengattung Eurystomus, die kundärwald übergehen und, falls nicht gestört, Kuckucksgattung Contropus, die Brillenvogelnach längerer Zeit sich wieder in Hochwald gattung Zosterops und die Schneidervogelgattung verwandeln. 10.

Tierwelt.

Lauterbach. In

tiergeographischer

ziehung gehört D.-N., wenn

man

Be-

der Ein-

Cisticola.

Wieder andere Gattungen reichen von

Australien bis Indien, wie dieTaubengattung Macropygia, die Reihergattung Demiegretta, die Kukkucksgattung Cacomantia und die Webervogel-

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Deutsch-Neuguinea 10

328

Deutsch-Neuguinea 10

gattung Munia. Noch andere gehen von Australien über die indomalaiischo Subregion nicht oder kaum hinaus, wie die Nashornvogelgattung Rhytidoceros, die Fliegenschnäppergattung Rhipidnra und die Honigfressergattung Cyrtostomus. Zugleich im Schutzgebiet und in Neuholland, aber nicht mehr im indomalaiischen Untergebiet, kommen 19 Gattungen vor und deuten also auf eine nähere Verwandtschaft mit der australischen Kegion hin. Von diesen seien die Papageigattung Hypochannosyna und die Fliegenschnäppergattung Poecilodryas genannt. Nur mit Polynesien teilt das Schutzgebiet 6 Gattungen, von denen die Taubengattung Globicera und die Stargattung Aulonis die bekannteren sind. Mit dem indomalaiischen Untergebiet, nicht aber mit Australien und Polynesien, hat das Schutzgebiet nicht weniger als 35 -Gattungen gemein. Es gehören dahin die FeldhühnergattungExcalfactoria, die Laufhühnergattung Turnix, die Taubengattung Carpophaga, die Papageiengattung I^riculus, die Eisvogelgattung Ceyx und die Scglergattung Macropteryx u. a. Die nahe Verwandtschaft mit der indomalaiischen Fauna ist dadurch erwiesen, und es könnte nur noch in Frage kommen, ob sich auch die nördlichen Inselgruppen, das sog. Mikronesien, insofern anschließt, daß es dem austromalaiischen Untergebiet näher steht als dem indomalaiischen und dem polynesischen. Sehen wir auch hier von den Gattungen ab, die den genannten Inselgruppen allein angehören, und von den weit verbreiteten

größtenteils eingeschleppt

Schwimm- und

Außerhalb des Korallenriffes ist das Hauptgebiet der Holothurien (Trepang), und in größe-



Stelzvögeln, ferner von denjenigen, die allen drei Nachbargebieten gemein sind, wie die

Taubengattung Phlogoenas, so weisen die Taubengattung Globicera, die Stargattung Aplonis, die Honigfressergattung Myzomela, die würgerartige Gattung Pinarolestes und die Fliegenfängergattung Myiagra zugleich auf die polynesische und die austromalaiische Fauna hin. Die Gattungen Edo-

Die Meeresfauna,

auch die an die Küste gebundene, sind die Küsten riffen

Fast überall

von formenreichen

Dem

umsäumt

Beschauer

wenn

ein wunderbares Bild,

zu den

ist bis

Marshallinseln fast die gleiche.

er bei

Korallen-

bietet sich

stiller

See in

einem Boot über das Korallenriff hinfährt Massige

Astraeiden

und

zierlich

verzweigte

Madreporiden wechseln in den zartesten Farben miteinander ab. Von Fischen, die an Formen und Farben eine unglaubliche Mannigfaltigkeit zeigen, fällt besonders ein schön blaues Tierchen, Glyphidodon uniocellatus, auf, welches, wenn es zwischen den Korallen hervorkommt, nur noch leuchtender blau wird. An tieferen Stellen kommen zu den Korallen Schwämme in

Form und in den lebhaftesten Farben hinzu, und zwischen allen diesen Pflanzentieren, meist in Höhlungen versteckt, teils auch mit den Stöcken verwachsen, spielt sich ein reiches Leben von Fischen, Krebsen, Muscheln, Schnecken und Stachelhäutern ab. Unter letzteren fällt besonders ein langarmiger, mannigfaltigster

schön blauer Seestern, Linckia

ren Tiefen

kommt

miliaris, auf.

stellenweise (Blanchebucht)

der Nautilus vor, der außer zahlreichen Nutz-

von den Eingeborenen in Reusen gefangen wird. Auf den Flößen, die als Merkliisomia und Megapodius sind nicht in Polynesien, zeichen der Reusen auf dem Wasser schwimmen, wohl aber in den beiden andern Nachbargebieten und auf andern treibenden Gegenständen sitzen vertreten. Die Papageigattung

Eos und

die Fliegen-

fängergattung Monarcha teilt Mikronesien ausmit dem austromalaiischen Gebiet Diesen beiden Gattungen steht nur die Taubengattung Streptopelia gegenüber, welche auf das indomalaiische Untergebiet, und die Kuckucksgattung Urodynamis, welche auf das polynesische Untergebiet allein hinweist. Ein Anschluß an das austromalaiische Untergebiet ist danach sehr wohl schließlich

fischen

reihenweise oft Seeschwalben, unter denen be-

sonders die große hellgefärbte Sterna bergii und der schwärzliche Anous stolidus auffallt Trotz ihrer

nicht

Schwimmhäute können die Seeschwalben schwimmen, und da sie gelegentlich der

Ruhe bedürfen,

setzen sie sich auf offener See

bisweilen ermattet sogar auf Schiffe

den dann für

berechtigt.

dumm

und wer-

gehalten (Anous,

Töl-

Betrachten wir unser Schutzgebiet tiergeo- pelseeschwalbe). Über dem tieferen Wasser graphisch als Einheit, so müssen wir das an der Buchten sieht man oft auch SeeschildLandtieren bei weitem reichste Kaiser-Wil- kröten ihren Kopf und Rücken hervorstrecken, als den Mittelpunkt ansehen. Im Bismarckarchipel sind von auffallenden Formen

helmsland bereits

die

Paradiesvogel

und

Krontauben

Auf den nördlichen Inselgruppen fehlen außerdem die Beuteltiere, Frösche und Landschlangen, während, abgesehen von Vögeln und Echsen, die fliegenden Hunde und Fledermäuse noch vorhanden sind. Auf den Marshallinseln endlich kommen von Landwirbeltieren nur noch einige Vögel, Geckos und Eidechsen vor, und auch diese sind vielleicht verschwunden.

namentlich

um

die Zeit,

wenn

sie

kleiner Inseln ihre Eier abzulegen

Innerhalb des Korallenriffes

am

Strande

pflegen.



das Gebiet der Brachvogel der

ist

Stelzvögel, unter denen (Numenius) durch seinen langen krummen Schnabel und der kleine, auch in Nordeuropa

einheimische Uferläufer (Tringoides hypoleucos) fällt.

durch

Am

sein

häufiges

schmalen

Vorkommen

Sandstrande,

auf-

nament-

lich

unter überhängenden Zweigen, an Orten,

die

der Uferläufer meidet,

gehen zahlreiche

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Deutsch-Neuguinea 10

329

fruchtfressende Einsiedlerkrebse

gen Coenobita und Pagurus

Blätter zusammennäht,

der Gattun-

ihrer

Nahrung

Von Landvögeln bemerkt man

lichst

um

versteckt anbringen

sein Nest mögzu können. Im .

Grasland sind auch die Feldhuhner (Excaleinen buntscheckigen Eisvogel (Halcyon sauro- factoria), Laufhühner (Turnix) und Rallen zuphagus), der, auf einem trockenen Zweige hause. Am reichsten ist das Tierleben in höhenach.

oft

nach Beute ausspäht. Den kleinen In- ren Gestrüppen und in bewaldeten Schluchten. am Boden stellt eine Eidechse (Lygo- Es würde zu weit führen, auch nur das Wichsoma nigrum) nach. Nähert man sich, so sucht tigste zu nennen. Von Vögeln findet man zahlsie ins Wasser hineinlaufend zu entkommen. — reiche Taubenarten, die ihre Nahrung teils am In löcherigem Korallenfels und in angespülten Boden (Chalcophaps), teils auf niedrigen Bäusitzend,

sekten

Baumstämmen kommt

bohlen

und dunkel

men

häufig eine hell

(Ptilopus, Macropygia), teils

höchsten

geringelte Seeschlange (Platurus

Urwaldriesen

auch auf den

(Globicera,

Carpo-

um

Nahrung phaga) suchen. Etwas freistehende Bäume zu suchen, aufs Meer hinauszugehen scheint. sind oft über und über mit den Hängenestern Eine dauernd im Meer lebende, in der Sundasee der Glanzstare (Aplonis) bedeckt. An Schling-

colubrinus) vor, die nur nachts,

so häufige Seeschlange (Hydrus platurus)

ist pflanzen sucht der Spornkuckuck (Centropus), im Schutzgebiet äußerst selten. Tritt man vom oben in den Kronen ein gehäubter Raubvogel Ufer aus in eine Kokospflanzung ein, so fallen (Baza) und eine breitschnäbelige y Kacke an lichten, sonnigen Plätzen besonders die (Eurystomus) die in großen Insekten beaußerordentlich zahlreich vorkommenden Ei- stehende Nahrung. An Stimmen fallen bedechsen der Gattung Lygosoma aut Sie schei- sonders auf das Kreischen des Edelpapageis nen dort unsere am Boden lebenden insekten- (Eclectus), das Tuten des Spornkuckucks (Cenfressenden Vögel (Bachstelze, Rotschwanz, tropus), die teilweise schnarrenden Pfeiflaute Amsel, Pieper usw.) zu ersetzen. Den Eidech- von Drongo (Dicruropsis) und Giliau (Mino) sen stellt, auf einem Palmkopf lauernd, ein und die sanften, regelmäßig abgestuften PfeifRaubvogel der Gattung Astur nach, während töne eines Kuckucks (Cacomantis insperatus), ein an ähnlichen Orten ausspähender Eisvogel die, in der Nähe der Hütte eines Eingeboreder Gattung Halcyon in erster Linie auf große nen hervorgebracht, das Eintreten eines

Insekten (Heuschrecken, wiesen

Fliegende

ist.

Käfer usw.) ange- Todesfalls Insekten

fängt in

Stellen

Den

meist

bunter

Hoch

kommt hohe

An

lichten

mit seinen sausenden Flügelschlägen (Khytidoceros).

Auch

oft zahlreich



oft

fliegende

Hunde

sieht

man

an einem Urwaldriesen hängen.

Dämmerung

Bricht die

letztere

hoch

durch

an, so sieht die

Luft

man

rudern,

ein eigenartiger, fast vorweltlich erscheinender

Auch ein großer Segler (Macropteryx) wird besonders in den Abendstunden lebhaft Anblick.

Pollen der Kokospalme frißt

und schlägt von einem trockenen Ast aus seine Wird es dunkler, so hört man die kläfferartige Stimme einer Nachtschwalbe (Caprimulgu8) und das laute Bellen eines großen Laubfrosches (Hyla dolichopsis). Am Waldwo Korallenfelshöhlen oder boden gehen Frösche (Cornufer) ihrer Nahrung

nur da vor, Gebäude geeignete Nistplätze

großen Kreise.

Zahllose Insekten schwirren umher, um den Veranden der Häuser zum Licht zu

nach.

bieten.

man

das Grasland, so ändert sich die Nicht lange braucht man meist zu suchen, um eine Kolonie der im hohen Grase nistenden Webervögel (Munia) zu treffen. Betritt



vor,

paarweise auftretender kleiner Papagei (Hypocharmosyna subplain der Luft kreisen schwalbenartige VögeL Meist sind es Salanganen (Collocalia). Eine echte Schwalbe (Hirundo tahitica) ein

cens).

sollen.

das Buschhuhn (Megapodius)

und im ausgedehnten Urwalde der Kakadu (Cacatua) und der Nashornvogel

den Pflanzungen D.-N.s ein schwarz-weißer Fliegenfänger Rhipidura tricolor. Er macht sich besonders dadurch bemerkbar, daß er nach jedem Satz die langen Schwanzfedern hin und her bewegt. Auf den Blüten der Kokospalme gehen zwitschernd kleine Honigsauger (Cyrtostomus und Hermotimia) ihrer Nahrung nach. Sie saugen nicht Honig, wie der Name erwarten läßt, sondern fressen Spinnen und Insekten.

anzeigen

kommt

in

Letzteres macht sich wieder ein Gecko (Lepidodactylus lugubris) zunutze und betreibt allabendlich an den Wänden und an Um Zahlreich kommt auch ein bunter Fliegen- der Decke der Landhäuser seine Jagd. fänger (Poecilodryas) vor und ein Schneider- einzelne Bäumchen im Gebüsch fliegen zahlvogej (Cisticola), der auf kleinen Sträuchern reiche Leuchtkäfer (s.d.) der Gattung Pteroptyx.

kommen.

Tierwelt.

i

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330

Deutsch-Neuguinea 10

Erläuterungen zu nebenstehender Tafel 81:

Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien und Paramikronesien (Deutsch-Neuguinea). (Nach den Sammlungen

L

Königsspeer.

d.

H. M. l

aus Hartholz, ca. 2 /2

Hamb. Mus. f.

m

f.

Völkerk.

und

d.

Südsee-Exp. d. Hamb. Wissensch.

umwickelt Speer aus Hartholz, ca. 2 m lang Speer. EL W. S. 267. St Matthias. Ys natfol Gr. mit Speerschuh aus Bambus, reich ornamentiert. Kaiserin- Augustafluß, Kaiser- Wilhelmsland. 4661. Speer. H. W. S. Speer aus Hartholz mit aufgesetzter Spitze aus Bambus und Speerschuh aus Ys natürl. Gr. gleichem Material; reich beschnitzt und mit Federn geschmückt Speer. H. W. S. 6772. Hansa-Vulkaninsel, Kaiser- Wilhelmsland. Y» natürl. Gr. Speer aus Hartholz mit eingesetzter Holzspitze, reich verziert Pfeil. H. W. S. 3861. Finschhafen, Kaiser- Wilhelmsland. V« natttrl. Gr. Rohrschaft mit Kerbe und eingesetzter ornamentierter Hartholzspitze. HartBogen. H. W. S. 8773. Singor, Kaiser- Wilhelmsland. Ys natürL Gr. holzbogen mit schmalem Rotanstreifen als Sehne. Rohrschaft Pfeil. H. W. S. 8773. Singor, Kaiser-Wilhelmsland. Ys natttrl. Gr. mit eingesetzer glatter Holzspitze. Speerschleuder mit Speer. H. W. S. 1869. Kaiserin-Augustafluß. Vi» natürl. Gr. Aufgeschnittenes Bambusrohr mit Internodium und verziertem Holzstück als Widerlager. Speer mit Ende gegen Internodium gelegt, am Widerlager in der Mitte anlehnend, zwischen Daumen Flechtstreifen

2.

3.

4.

6.

6.

7.

8.

10.

11. 12.

13.

14. 15.

16.

17. 18. 19.

20.

21.







-







und 9.

Stftg.)



12.61.34. Buka, Salomoninseln. Vi natttrl. Gr. Speer lang, oben mit Fischstachcln bewehrt; mit rotgelben ornamentierten

V.

Zeigefinger gehalten; schleuderfertig.

Sikawa, Kaiser-WilBrustschmuck aus Cymbiummuschel. H. W. S. 8756. helmsland. Ys natttrl. Gr. Schale Eßschale. H. W. S. 716. Tami, Kaiser- Wilhelmsland. Yit natürl. Gr.

— —

aus Sagoblattscheide, Ränder aufgebogen, Rand vernäht und versteift NackenKopfbank. H. W. S. 6781. Vulkaninsel, Kaiser- Wilhelmsland. Yn n*turL Gr. stütze aus Hartholz, Enden mit menschlichen Gesichtern verziert; Füße aus gebogenem Bambus. Brustschmuck. H. W. S. 8772. Sikawa, Kaiser- Wilhelmsland. >/ 8 natürl. Gr. Zwei Ovulum-Schnecken mit rotgefärbtem Rotan zusammengebunden. Betelkalkbüchse. 8936. Friedrich- Wilhelmshafen, Kaiser-WilIL W. S. helmsland. Ya natttrl. Gr. Büchse aus Kürbisschale, oben mit Nassageldschnüren geschmückt; Holzspatel mit aufgesetzten, gestrickten Lappen, deren Ränder mitNassa verziert sind. Penismuschel. H. W. S. 2266. Mus sau. Yi natttrl. Gr. Halbe Kampfschmuck. IL W. S. 2807. Admiralitätsinseln. Yu natürl. Gr. menschliche Figur mit Kranz aus Fregattvogelfedern. Wird zur Verlängerung der Haarfrisur beim Kampfe eingebunden und hängt auf den Rücken herab.

-







Tanzschurz. H. W. S. 1864. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser-Wilhelmsland. Yu n. Gr. Aus Rotan geflochtene kleine Larve mit Stielaugen und ausgestreckter Zunge, langem Fransenbart. Armmanschette aus Schildpatt 8806. Sikawa, Kaiser-Wilhelmsland. Ya natürl. Gr. Hartholzstiel, Keule. H. W. S. 6636. Kai, Kaiser- Wilhelmsland. Yu natürl Gr. beschnitzt und mit Kasuarfedern geschmückt; flacher Steinring als Keulenkopf. Steinhobel. H. W. S. 4392. N.W. -Neupommern. Yu natürl Gr. Knieholz mit Sagoklopfer. H.W.S. 1048. Bubi, Admiralitätsinseln. 7,, natttrl. Gr. aufgesetzter Tülle aus Bambusinternodium; dient zum Herausklopfen des Sagomarkes aus der Palme. Hartholzstiel mit Keule. W. S. 4479. Nord-Neupommern. Yu natttrl Gr.







H

aufgekittetem Steinkugelring. 22. 23. 24.

Tarorührlöffel IL W. S. 8464. Ait-Fluß, Neupommern. Yu natürl Gr. Völlig aus Holz gefertigte Keule. Keule. H.W.S. 976. Glei, Nord-Neupommern. Yu n. Gr. Keule. IL W. S. 1737. Finschhafen, Kaiser- Wilhelmsland. Yu natttrl. Gr.



-

Flachkeule mit eingeschnittenen, buntbemalten Ornamenten. 26. Reißwaffe. Holzwaffe mit mondsichelH. M. I V. E. 2813. Wuwulu. Yu natttrL Gr. artigem Griff; Doppelschneide mit Haizähnen besetzt. 26. Keule. 4846. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser - Wilhelmsland. H. W. S. Hartholzkeule mit Schlagzapfen; ornamentiert Yu natürl. Gr. 27. Reißwaffe. Hartholzstiel mit Ätzornamenten H. M. f. V. 3802 : 06. Aua. Yu "»türl. Gr.





28. 29.

und Schild krotklinge. Hiebwaffe. H. M. f. V. E. 2764. von Eisenwaffen geschnitzt Flöte aus Bambus. H. W. S.



Mit Brandmalerei verziert Panflöte. H. W. S. 4436. 31. Bundflöte. H. W. S. 4436. 30.

32.

Holzschale

Wuwulu. Yu natürl. 8436.

Raruto.

— — Hartholzwaffe nach dem Muster

Gr.

Süd-Neupommern.

"

/u n»1 1 Gr

l

Wako, Südwest-Neupommern. Yu natttrL Gr. Wako, Südwest-Ncupommern. Yu natttrl. Gr.

in Fregattvogelgestalt.

H.W.S.

835.

Ndriol, Admiralitätsinseln.

l

/

-

a n.GT.

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Deutsches Kolonial-Lexikon.

Tafel 31. Deutsch-Neuguinea: Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien und Paramikronesien.

Gegenstände materieller Kultur aus Melanesien (Deutsch-Neuguinea). m

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Tafel 32. Deutsches Kolonial-Lexikon.

Deutsch-Neuguinea: Gegenstände materieller Kultur von den Karolinen.

Gegenstände materieller Kultur von den Karolinen. Digitized by

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331

Deutsch-Neuguinea 10

Fortsetzung der Erläuterungen iu Tafel 81: 83. 34. 35.

Herd aus Ton. H. W. S. 6667. Kaiserin-Augustaf luß. V,, natürl. Gr. Tontopf. H. W. 8. 8782. Kelana, K aiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. Tontopf mit geflochtenem Untersatz. II. W. S 724. Tami,Kaiser-Wiihelmsland.7u n.Gr. Liebliche Inseln, Neupommern. 7s natürL Gr. Steinschmuck. H. W. S. 3602. Gestricktes Tragband mit aufgenahten Hundezähnen, mit Nassa eingefaßt.

36.



37.

Bambuskamm. H. W. S. 8844. Sikawa, Kaiser- Wilhelmsland. */• natürL Gr. Armschmuck aus Schildpattscheiben. II. W. S. 8802. Sikawa, Kaiser-Wil-

38.

elmsl and. 7s natürL Gr. Trauerkappe für Frauen. li

H. W. S. 6646. Kaiserin- Augustaf luß, KaiserWilhelmsland.— Geflochtene, an einer Haupt- und Schmalseite offene Kappe mit eingeflochtenem Ornament, ein Krokodil darstellend, rot-weiß bemalt. 40. Dolch aus Kasuarknochen. H. W. S. 9098. Kaiserin-Augustafluß. V« natürl. Gr. H. W. S. 920. Liebliche Inseln, Süd-Neupommern. 41. Schwirrholzblatt 42. Signaltrommel. H.W.S. 9000. Kaiserin-Augustafluß, Kaiser- Wilhelmsland. 7„n. Gr.— Aus einem Baumstamm ausgehöhlte Schlitztrommel, Griffe und Seiten reich beschnitzt. 38.

Erlauterungen zu nebenstehender Tafel 82

Gegenstände materieller Kultur aus den Karolinen (Deutsch-Neuguinea). (Nach Sammlungen 1.

2.

3.

Speer.

W.

8.

H.

d. Südsee-Exp. d.

Truk.

He. 236.

»/,

natürl. Gr.

Hamb. Wissensch.

Stftg.)

— Hartholzspeer mit auf- und angebundenen

und verkitteten Rochenstacheln. Speer. H W. S. M. 9. Jap. V« natürl. Gr. und schwarz beringter Holzspitze. Speer. H. W.S. He 87. Pa a u. 7$ natürl. Gr.

— Bambusschaft mit eingesetzter stumpfzackiger — Rohrschaft mit eingesetzter, rotbemalter, zackiger Palam. natürL Gr. — Schildpattochale für Frauen zum

1

Hartholzspitze.

H. W. S. He. 1082. »/« t-sson von Süßigkeiten. Löffel aus Schildpatt H. W. S. He 1074. Patau. '/* natürl. Gr. 6. Gürtel für Frauen. H. W. S. Harn. 289. F a r a u 1 i p. 7, natürL Gr. Tanzgürtel und Betgabe für Tote aus aufgereihten Muschel- und Kokosschalenringen, gemustert und die einzelnen Abteilungen durch Schildpattotege getrennt H. W. S. He. 2788. Sok. 7t natürl. Gr. 7. Ohrgehänge aus Kokosschalen. H. W. S. Ham. 36. Palau. V, natürL Gr. 8. Conusarmmanschette. H. W. S. Sar. 460. Ifaluk. 9. Spitzhut aus Pandanusblatt natürL Gr. Aufgereihte vierkantige Holz- und Muschelplatten. 10. Halskette. H. W.S. M.l. Jap. 7«n.Gr. 4.

Tolukschale.

6.



_

11. 12. 13. 14.

Halskette aus Conusböden. II. W. S. He 626. TobL Vi natürl. Gr. H. W. S. M. 148. Jap. 7s natürl. Gr. Nasenflöte. H. W. S. Ham. 103. Ponape. natürL Gr. Schleuder. H.W. S. Sar. 1197. Poloot 7s natürl. Gr. Aus Kokosbindfaden

Stabchenkamm.

Schleuder mit ovalem Schleuderstein aus Tridacna. 16.

Bogen. H. W. faden,

16. 17. 18.

19. 20.

21. 22.

zum

S.

Ham.

10.

Palau. 7U

Vogelschießen benutzt. He. 829. Palau.

PfeiL H. W. S. Hartholzkeule.

natürl. Gr.

— gestrickte — Bogen aus Bambus, Sehne aus Kokosbind-

»/„ natürl. Gr.

H. W. S. Sar. 909. Poloot 7„ natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 2669. Pulap. 7U natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 4669. Truk. »/„ natürl. Gr. Zackenkeule. H. W. S. He. 2647. Pulap. natürL Gr. Holzschale mit Füßen. H. W. S. Sar. 841. Satuwal. 7, natürL Gr. Fischschüssel. H. W.S. He. 1073. Palau. 7l0 natürL Gr. Holzschale mit angeschnitztem



Untersatz, rot bemalt, lackiert, Griffe mit Perlmutter eingelegt TobL 7„ natürL Gr. —Seitliche Zapfen für Hängeschnüre. II. W.S. He. 733. 24. Holzkasten. H. W.S. He. 933. TobL 7« natürl. Gr. Kasten in Form der typischen Tobisärge. H. W. S. He. 362. TobL 7, natürL Gr. 26. Holzschale mit Ausguß. H. W. S. K. 28. Palau. 7, natürl. Gr. 26. Holztopf mit Griff. 27. Kokosschaber. H. W. S. M. 289. Jap. »/„ natürL Gr. Brettförmiger Schaber mit aufge23.

De ekel kästen.





bundener Cardiummuschel. 28.

Ton topf. H.W.

29.

DeckelschüsseL

S.

He. 66.

H. W.

S.



Palau. 7, natürl. Gr. Topf rötelbemalt mit Strichornamenten. K. 998. Palau. 7, natürl. Gr. Rot bemalt, lackiert mit ein-

gelegten Perlmutterornamenten, Fische darstellend, die

,



am Köder

fressen.

82.

Ham. 36. Ponape. l/« natürL Tobi. Vit natürl. Gr. Weibl. und Füßen, weiß bemalt; aus dem Geisterhause entnommen. Betelmörser. H. W. S. K. 980. Palau. 7, natürl. Gr.

33.

bottiche für Melasse; Stößel aus Tridacna, für alte Leute, die den Betel nicht mehr kauen können. Stampfer aus Korallenkalk. H. W. S. 4214. Ngatik. 7, natürL Gr.

30. Tanzpaddel. H. W. S. He. 490. 31. Fi zur. H. W. S.



Gr. Holzfigur mit beweglichen

— Holzmörser

in

Form

Armen

der Brau-

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Deutsch-Neuguinea 11

332

Deutsch-Neuguinea 11

Sekunde alle gleichzeitig im nächsten Augenblick wieder zu verNicht unerwähnt darf gelassen schwinden. werden, daß sich in unserer Kolonie D.-N. die winterlichen Wanderer des Nordens und

mäßigen Kenntnis, die wir heute noch von der Bevölkerung haben, kann die nachstehende Übersicht zumal für Melanesien nur bedingte

des Südens einfinden.

nesier,

Sie leuchten in jeder auf,

um



Geltung beanspruchen. Es sind in gebiet folgende Völker vertreten:

Natürlich halten sie

d.

h.

Völker,

die

dem SchutzL Amela-

eine

nichtmela-

und zum Teil wohl Sie sitzen in KaiserPygmäen umfassen. Wilhelmsland im Innern mit Ausnahme der Flußläufe und treten nur an einzelnen Stellen nesische Sprache sprechen

sich dort zu verschiedener Jahreszeit auf, je

nachdem sie aus dem Süden oder aus dem Norden kommen. Wanderer aus dem Süden sind ein Kuckuk (Lamprococcyx plagosus), ein Eisvogel (Halcyon sanctus) und ein Bienenfresser (Merops ornatus), Wanderer aus dem Norden ein Kuckuck (Cuculus saturatus), einige Seeschwalben (Sterna longipennis) und

bis

an die Küste heran. Zu der gleichen Gruppe

dürfte die Binnenbevölkerung der Admiralitätsinseln

gehören,

ferner

sind

hinzuzu-

rechnen die Baining und Verwandten in mehrere Stelzvögel (Gallinago, Tringoides, Cha- Ost-Neupommern sowie die Bevölkerung der radrius usw.). An Nahrung für sie fehlt es nie, Südostküste und des Innern von Bougainund wenn einige Forscher das Zurückkommen ville (s. a. Papua und Papuasprachen). der deutschen Zugvögel am Studiertisch auf 2. Melanesier. Sie sind aus Indonesien wahr-

Nahrungsmangel

in

den Tropen zurückgeführt scheinlich von verschiedenen

Inseln

und zu

verschiedenen Zeiten eingewandert, haben in

haben, statt auf einen periodisch sich ein-

Ko- Kaiser- Wilhelmsland die Küste zum Teil und lonie D.-N. den Beweis, daß dies unzu- dann die Flußläufe aufwärts besetzt, im Bistreffend ist. Zum Schluß sei noch hervor- marckarchipel alle Inseln erreicht und sind gehoben, daß kleine Korallenkalkinselchen mit auch bis Nauru (Marshallinseln) vorgedrungen Baumwuchs, welche den Küsten vorgelagert (s. a. Melanesische Sprachen). 3. Mikrostellenden Wandertrieb, so liefert unsere



sind, eine

bergen

zum

als die

Teil völlig

abweichende Tierwelt nesier.

gegenüberliegende Küste.

Gleich den Melanesiern dürften

aus Indonesien eingewandert sein.

Als

sie

Sie zer-

Bewohner kleiner Inseln seien genannt: Eine fallen heute in die Gruppen der ZentralTaube, Carpophaga vanwycki; ein Eisvogel, karolinier, Ostkarolinier, Westkarolinier, Halcyon saurophagus; ein Fliegenschnäpper, shallinsulaner und Chamorro. Indessen Monarcha inornata; ein Würger, Pachycephala die Westkarolinier (Palau, Jap) starke indomelanura und ein Honigfresser, Myzomela nesische Einflüsse, die wohl auf wiederholten sclaterl Dahl Einwanderungen beruhen. Die Ostkarolinier |

11.

Die Eingeborenenbevölkerung

Tafeln

und Tafel

27-34,

67,

(s.

farbige

180,

181,

(Ponape,

Kusaie usw.) dagegen sind durch

polynesische Rückwanderungen

von Osten

her

190) des Schutzgebiets ist keine einheitliche.

verändert. Mikronesier sind andererseits zu den

Während man

westlichen Inseln des Bismarckarchipels gelangt,

früher, entsprechend der geo-

graphischen Unterscheidung

und

von Melanesien wo

Mikronesien vorerst Melanesier

(s.

d.)

sie als

Paramikronesier

(s.d.) kulturelle

Eigentümlichkeiten entwickelt haben.

4.

Poly-

dem Bismarckarchipel, nesien Aus Zentralpolynesien sind zu verauf den Karolinen, Ma- schiedenen Zeiten Einwanderer nach Osten (s. d.) rianen und Marshallinseln unterschied, haben gelangt. Im wesentlichen rein, wenn auch die Untersuchungen der neueren Zeit weit nicht frei von mikronesischen Beimischungen,

auf Neuguinea und Mikronesier

verwickeitere Verhältnisse ergeben, die einerseits

sitzen sie auf den kleinen Atollen im Osten von durch zu verschiedenen Zeiten erfolgte Neumecklenburg und den Salomoninseln (s.Poly-

Einwanderungen in das Gebiet, andererseits durch Wanderungen innerhalb der Gruppen ihre Erklärung finden. Nach Abschluß der Wanderungen haben sich dann auf einzelnen Gruppen Besonderheiten ausgebildet, die zumal in Melanesien besonders ausgeprägt sind, da hier der ausgleichende Verkehr infolge

nesische Exklaven

und Polynesische Sprachen),

Nukuor

(Karolinen). Mit Melanesiern

ferner auf

gemischt sind

sie in

Nauru

(Marshallinseln);

wesentlich reine Gilbertinsulaner bewohnen Ka-

pingamarang (im Süden der Zentralkarolinen).

der mangelhaft entwickelten oder fehlenden

(Über die Kulturverhältnisse der Bevölkerung Kaiser- Wilhelmsland, Bismarckarchipel, Karolinen, Marianen, Marshallinseln und die

Schiffahrt ausbbeb.

einzelnen Gruppen oder Inseln.)

Bei der sehr ungleich-

s.

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10. Parierechild r (\Vaschaschii.

1

1.

Kopfschmuck

(Süden von Deutsch-Ostafrika).

1

i

W.-tfrt I.

I

l.


Falef& und Faleapuna). Fontein, holländ. Wort, das ursprünglich „Quelle" bedeutet, in Südafrika jedoch etwas Wirkliche andern Sinn angenommen hat. Quellen, d. h. aus selbständigen Grundwasser.

als Speisefische

den F.

ist

Bach -F.

die

hoch geschätzt werden. wirtschaftlich

(Trutta fario

L.), ein

Von

wichtigste die

Standfisch der

und kalten Gewässer Europas im Flachlande und im Gebirge bis zu 2500 m Höhe. Am günstigsten sind Bäche mit kiesigem Grund und natürlichen Vervorraten stammende Austrittsstellen des hier stecken, deren Temperatur im Sommer nicht über 20° C steigt. Die Bach-F. nährt sich, Innern von Deutsch -Südwestafrika eine so aus den Verstecken hervorstoßend, von Krebsaußergewöhnliche Erscheinung, daß die Häufig- tierchen, Würmern, Schnecken, Insektenlarven, keit des Wortes ,, Fontein", das auch in der kleinen Fischen und Luftinsekten. Sie blicht von Oktober bis rebruar, in kalten uewassern Deutsch-Südwestafrika begegnet, recht früher, in warmen später. Die Weibchen legen in auffällt. Die Buren, von denen diese in von ihnen mit dem Schwanz aufgeworfene Benennung stammt, hatten indes bei der Kiesgruben von 1 m Durchmesser etwa Seltenheit echter Quellen längst verlernt, 1000 gelbliche oder rötliche 4— 5 mm große andern und einen Unterschied zwischen solchen Eier, die vom Männchen befruchtet und dann fließend zutage tretenden Gewässern zu mit Kies überdeckt werden. Bach-F. werden machen. So wurde in den meisten Fällen auch hoch bezahlt Sie bilden daher auch Gedas innerhalb der Flußbetten bisweilen zutage genstand ausgedehnten kunstlichen einer tretende Grundwasser der Flüsse, das in der Zucht (8. Fischzucht) und Teichwirtschaft Trockenheit ja tatsächlich den Eindruck einer (8. d.); sie sind außerdem eine der behebt est en unter Umständen sehr ergiebigen Quelle Fischarten für den Angelsport, vor allem für macht, im Gegensatze zu dem in Felsbecken Flugangel mit natürlichen oder künstlichen oder Vleys angesammelten Wasser als F. Fliegen. Bach-F. sind auch von England ins Dove. Kapland überführt und sollen in den dortigen bezeichnet. Fontem, Dorf in Kamerun am Westfuße Gewässern gut fortkommen. Ihre Einführung des Bamendagebirges, welches den westlichen in Gewässer der deutschen Kolonien ist verRand des Manengubahochlandes bildet. Der schiedentlich versucht, aber noch nicht geOrt liegt in 886 m Meereshöhe in einem lungen. Die Regenbogen-F. (Trutta iridea steilwandigen Talkessel, dessen Wände 1500 W. Gibb.) ist heimisch in den westlichen Verbis 2000 m Höhe erreichen. Der Bago, der das einigten Staaten von Nordamerika, wo sie im Tal nach Westen entwässert, vereint sich mit Oberlauf der Zuflüsse des Stillen Ozeans laicht dem von Süden kommenden Fi zum Kreuzfluß Die Nahrung, welche dieselbe ist wie bei der Der Talboden trägt noch Urwald, Bach-F., nimmt sie gierig auf und ist daher (s. d.). dann folgt ein ölpalmengürtel, und die höhern raschwüchsiger als diese, auch sehr widerDer F.- standsfähig gegen höhere Temperaturen bis Hänge tragen bloß noch Graswuchs. kessel ist vielleicht durch Einbruch entstanden, zu 28° C. Die Regenbogen-F. ist im Jahre 1884 worauf das Vorkommen der vulkanischen nach Deutschland eingeführt, hat sich zu einem Eruptivgesteine hinweist Bewohner des Tales der wirtschaftlich wichtigsten Produkte der F. beherrscht durch künstlichen Fischzucht (s. d.) entwickelt, sind die Bangwa (s. d.). seine Lage den Talkessel und den Aufstieg auf spielt daher in der Forellenteichwirtschaft eine das Hochland. Die Handelsstraße von Dschang große Rolle, eignet sich aber auch als Beisatzfisch in Karpfenteichen. In Deutschland hegt (s. d.) geht über Fango Tunga nach F. und die Laichzeit je nach der Temperatur des Gegabelt sich dort nach Westen und Süden. In F. befindet sich eine Faktorei der Gesell- wässers von Januar bis Mai. Das Laichgeschäft schaft Nordwest-Kamerun (s. d.). F. gehört vollzieht sich wie bei der Bach-F., doch legt Passarge- Rathjens. das Weibchen je nach Größe 600—2500 Eier zum Bezirk Dschang. ab. Mit Rücksicht auf ihre WiderstandsFontemkessel s. Fontem. fähigkeit gegen hohe Temperaturen eignet Forastero s. Kakao. sich die Regenbogen-F. zur Einbürgerung in Fürderungsabgaben s. Bergrecht 9. Forellen, zur Familie der Salmonidae oder geeignete Gewässer der Kolonien. Ihre Überlachsartigen Fische gehörige Fischarten, die führung in Gebirgsbäche des Bezirks Wilhelmsraschfließenden, klaren







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650

Forestier

demnächat ver- Leutnant im preußischen Feld-Art-Rgt Nr. 20 Lübbert. und 1898 ä la suite der deutsch-ostafrikaniscben Schutztruppe gestellt. Er nahm 1898/99 an der Formerei s. Vermessung des Usambaragebietes teil, trat H m. Hamburg. b. Forsayth Gesellschaft 1900 in die Armee zurück und war 1901/03 Die F. G. m. b. H. ist im Nov. 1910 mit einem Kommissar bei der Südkamerun-Grenzexpevoll eingezahlten Kapital von 2 MilL ge- dition unter Engelhardt (s. d.i. 1904/05 untergründet worden. Zweck des Unternehmens war nahm er eine Privatexpedition in dieselbe die Übernahme der bisher unter der Firma Gegend, 1905/06 war er Leiter einer zweiten E. E. Forsayth zu Rai um und Rabaul, Deutsch- Südgrenzexpedition, bei der auch die deutschNeuguinea, betriebenen Unternehmungen, die spanische Grenze kartiert wurde. 1908 zum sich auBer mit dem Handel in der Hauptsache Leiter der Neuguinea-Grenzexpedition (deutschmit der Kultur der Kokospalme beschäftigte englisch) ernannt, erkrankte er hierbei von tal

peutsch-Ostafrika)

soll

sucht werden. Forestier

s.

Mundil*. Metallindustrie der Eingeborenen. .

,

M

und vornehmlich auf der

Gazellehalbinsel sowie

neuem an

einer Glossineninfektion,

die

er

auf einer großen Reihe von Inseln des Bis- sich in Südkamerun zugezogen hatte, und marckarchipels ausgedehnte Ländereien besaß. starb bald nach seiner Rückkehr in die Heimat. Der Kaufpreis betrug 2750000 M, wovon Forstwesen (8. Tafel 56). 1. Allgemeine Auf-

1750000

M an die Verkäufer

zahlung

gelangten,

Aus- gaben des F. 2. Beamte des höheren Forstdienstes. 3. Das F. in Deutsch-Ostafrika. 4. Das F. in Kamerun. 5. Das F. in Togo. 6. Das F. in Deutsch-Södwestafrika. 7. Das F. in den Schutzgebieten der dem einer der größten englischen Betriebe der SUdsee. 8. Das F. in KiautBchou. Südsee in deutschen Besitz abergeleitet wurde, 1. Allgemeine Aufgaben des F. Anfänge einer konnte bereits für das erste Geschäftsjahr, das Forstwirtschaft sind in unseren afrikanischen infolge der erst am 11. Febr. 1911 erfolgenden Schutzgebieten und in Klautschou vorhanden. Übernahme der Geschäfte nur einen Zeitraum Das waldreiche Kaiser- Wilhelmsland und die von 10% Monaten umfaßte, eine Dividende von großen Inseln des Bismarckarchipels werden

Hypothek stehen

7%, und

in bar zur

während der Rest als Das Unternehmen, mit

blieb.

für das zweite Geschäftsjahr eine

folgen in dem Maße, wie die Kenntnis der Die Haupt- dortigen Wälder und die Gesamtentwickelung wo jener Gebiete fortschreitet. Die allgemeinen aus der Handel betrieben wird, während die Aufgaben des F. in unseren Schutzgebieten Leitung der Pflanzungen auf der Gazellehalb- sind: 1. Verständige Nutzung der Wälder, insel von Ralum (in der Nähe von Herbertshöhe) wobei auf Verbesserung der Bestände zu

solche

von

13%

verteilen.



niederlassung befindet sich in Rabaul, von

aus erfolgt.

Daneben befinden

sich zahlreiche achten ist und Schutz oder Schonung des Vorhandenen im Interesse der NachhaltigDurch Beschluß der keit des Betriebs und der Wohlfahrtswirkungeo außerordentlichen Generalversammlung vom des Waldes im Auge behalten werden muß. 16. Dez. 1913 ist der Übergang des gesamten Ein Zeichen dafür, daß der Frage des WaldEigentums und des gesamten Betriebes der schutzes in den Tropen allgemein große BeGesellschaft an die „Hamburgische Südsee- deutung zugemessen wird, ist eine Resolution

Stationen und Niederlassungen in allen Teilen des

Bismarckarchipels.

Aktiengesellschaft zu 1.

Hamburg"

(s.

d.)

am

Jan. 1914 erfolgt.

Forschungsreisen in die deutschen Schutzgebiete s. Abschnitt Geschichte unter den einzelnen Schutzgebieten, ferner Landeskundliche Kommission zur Erforschung der deutschen

Schutzgebiete,

Südsee-Expeditionen,

Aerologische Forschungsreise nach Ostafrika

und

die

reisenden.

einzelnen

Namen

der

des Internationalen Kongresses für tropische

Agrikultur in Brüssel (1910) über die internationale Regelung des Waldschutzes in den

Grenzgebieten der Kolonien. der Wälder in der

und auf Reisen der

2.

Erforschung

Umgebung der Stationen Beamten; Sammlung und

Verarbeitung der von den Eingeborenen, den Missionaren, in Tischlereien, auf Pflanzungen

Forschungs- und beim Eisenbahnbau zu gewinnenden Erfahrungen.

3.

Kulturversuche mit Holzarten,

Forstbeamte, Forstbehörden, Forstdienst, die als nutzbar erkannt sind, um Material zur Forstgärten s. Forstwesen. Begründung von Nutzwäldern zu gewinnen. Foerster, Oskar, preußischer Hauptmann, 2. Beamte des höheren Forstdienstes. In geb. 13. Jan. 1871 zu Breslau, gest. 2. Mai den höheren Forstdienst der Schutzgebiete 1910 zu Nikolassee bei Berlin. F. wurde 1893 oder jüngere Ober

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651

übernommen,

auch im höheren Teil sumpfige Alluvialwaldbestände der KaVer- geraniederung. e) Die Gebirgsregenwälder wendung finden können. Zweckmäßig ist eine (8. Hochwald) bilden bis zu Höhen von vorbereitende Beschäftigung im Reichskolonial- 2200 m Gürtel am Kilimandscharo und Meru, amt, Besuch des Seminars für orientalische bedecken Teile Usambaras und des Pareförster

Verwaltungsdienst

die

der

I



Schutzgebiete

Sprachen und ev. des Kolonialinstituts in gebirges, die Berge in der weiteren Umgebung Hamburg, endlich eine Orientierung über von Mpwapua, Morogoro und Kilossa, finden Sammeln und Konservieren von Pflanzen im sich im Grenzgebiet der Bezirke Moschi und Botanischen Museum zu Dahlem. Für Aus- Muansa, in den Utschungwebergen des Bebildungszeit, Ausrüstung, Aus- und Heimreise zirks Iringa und endlich in der weiteren Umwird Vergütung gewährt. Das Gesamtein- gebung von Neu-Langenburg und im Living1

kommen im

Schutzgebiet beträgt 8300 bis nebst freier Wohnung und freier Behandlung. Es setzt sich zusammen aus dem Gehalt (Klasse 4b, 3000 bis 7200 M), Kolonialzulage, Dienstwohnung oder Wohnungsgeld und etwaigen Stellen- oder Ortszulagen. Die Dauer der Dienstperioden

13400

M

ärztlicher

beträgt für

für

Kamerun und Togo V/2

Deutsch-Ostafrika

2

Jahre,

Schutzgebiete 3 Jahre. Dienstperiode wird ein etwa übrigen

Jahre,

für

Nach

die

jeder

4monatiger Heimatsurlaub gewährt. Die etatsmäßige Ankann zu Beginn der zweiten Dienstperiode erfolgen. Bei Pensionierung wird die in den Schutzgebieten zugebrachte Dienstzeit doppelt gerechnet. Weiteres über Forstbeamte sowie auch über Behörden s. im folgenden unter den einzelnen Schutzgebieten. 3. Das F. in Deutsch-Ostafrika. Der Wald bestand umfaßt: a) Die Mangrovegebiete im Bereich von Ebbe und Flut, namentlich an den

stonegebirge

Englers Vegetationskarte in:

(s.

Das deutsche

Kolonialreich, herausgeg. von H. Meyer). Diese, in den Reisebeschreibungen oft als Hochwälder bezeichneten Bestände und die Höhenwälder (s. unter f) sind es im wesentlichen, welche für forstliche Nutzung in Betracht kommen. Sie mögen zusammen wohl der Fläche des Landes 1 MilL ha oder ausmachen. f) Oberhalb der Regenwälder finden sich die Nebel- oder Höhenwälder, ferner mehr oder weniger dichte Buschbestände mit



1%

Baums träuchern und Sträuchern

(Erica ar-

Bäumen, Adlerfarnwild-

stellung

borea), auch einzelnen

Flußmündungen.

Weideland oder auch kahle Kuppen und wachsen Hänge. Zwischen 1900 und 2500 z. B. im Uluguru- und Kingagebirge Bestände des bambusartigen Grases Arundinaria alpina. Die erste Waldschutz maßregel hat 1 895 Wissmann (s. d.) mit einer Waldordnung für Usambara getroffen, welche den Schutz des Bodens durch Wald im Auge hatte. Seit 1904 hat man mit der Errichtung von Waldreservaten

Das

forstlich wichtigste ist

nisse,

m

das Mangrovegebiet dee Rufijideltas, das 1906 auf 15746 ha geschätzt wurde, von denen

begonnen,

1911 für 4476,63 ha die Betriebsregulierungs-

behält.

zurzeit

deren

Nutzung im Eigenbetrieb

oder durch Verpachtung der Fiskus sich vorBei der Errichtung von Reservaten

können in dem betreffenden Gelände befindliche Hütten enteignet werden, wobei selbstverständlich Zeit zum Einbringen einer etwa > teilenden oder auch noch einer weiteren Ernte gelassen wird. In der Umgebung von Dörfern wird etwa das Vierfache dessen, was die Bewohner unter Kultur haben, als ihr Besitz d.) bei Daressalam gehört. Sie bedecken einen und Eigentum ausgeschieden. Neubesiedelung mehrfach unterbrochenen bis zu 100 und und Weidegang ist in den Reservaten nur mit 150 km breiten, meist aber schmäleren Küsten- Genehmigung der Forstbehörde erlaubt, das streifen. Es sind Uchte, oft parkartige, durch waldvernichtende Grasbrennen (s. Grasbrände) den Menschen stark veränderte Mischbestände. und das Abbrennen von Wald zur Gewinnung — c)DieMiombowälder (s.d.)in zwei Komplexen von neuem Kulturland ganz untersagt. Ein von je über 300 qkm Ausdehnung im Süden und generelles Verbot des Grasbrennens läßt sich Westen des Schutzgebietes. d) Uferwälder, nicht durchführen, weil es zu tief in die WirtHaine der Palmyrapalme, Dumpalme und schaftsweise der Eingeborenen eingreifen würde anderer Steppenbäume. Gut untersucht ist (Busse, Die periodischen Grasbrände im trop. der Minsirowald, 20000 ha umfassende, zum Afrika usw. Mitt. a, d. deutschen Schutz-

Gegen Ende des Bewurde mit der Aufstellung ha umfassenden Mangroveflächen von Kilwa-Kissiwani, Samanga und Kiswere begonnen. b) Die sehr mannigfaltig zusammengesetzten Küstengehölze, zu denen der Sachsenwald (s. arbeiten beendet waren.

richtsjahres 1911/12

des Betriebsplanes für die 12062,25





;

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Forstwesen 3

Forstwesen 3

652

wo Brandschutz sich als In den Verträgen mit Privaten zur wurden freizuhaltende Brand- Waldnutzung behält sich das Gouverneschützenden WsJdflÄchcn ment im Interesse des Waldschutzes vor, und längs der Wege angelegt, oder streifenweise einzelne Waldflächen im Pachtgebiet von der Anpflanzungen der raschwüchsigen, (licht kr o- Nutzung auszunehmen. Auch werden Benigen Cassia florida und auch von Manihot stimmungen über Wahrung der NachhaltigGlaziovii (Ceara- Kautschuk) gemacht. Ein Teil keit des Betriebs, Erhaltung von Samender Reservate, z. R. in den Bergländern am bäumen, Schonung von Jungwüchsen und Kilimandscharo, Meru und im Ulugurugebirge, Ruhenlassen des Hiebs auf bestimmten Flächen wird, wie auch noch andere Waldbestände, als eingefügt. Eine regelmäßige StaatsforstSchutzwald angesehen. Im Laufe des Jahres wirtschaftnach europäischem Muster besteht April 1910 bis April 1911 wurden 36 Kronland- seit 1898 in den Mangrovebeständen des Rufijiflächen mit zusammen 68700,3 ha zu Waldreser- deltas. Ins Auge gefaßt ist die Nutzung dreier gebieten 1906 II); nötig

erwies,

streifen

um

die zu



Hiervon entfielen schätzungs- Holzarten (Bruguiera, Ceriops, Heritiera) im immergrünen geschlos- Plänterbetrieb mit 60jähriger Umtriebszeit ist die Gewinnung von gutem grünen geschlossenen Küstenwaldes 44379 ha, starken Brennholz und schwächeren Nutzholzimmergrünen geschlossenen Gebirgshöhenwal- sortimenten. Hauptabnehmer waren arabische des 16162 ha, Ufer-, Fluß- oder Niederungs- Dhaus, die KsL Marine und eine Brauerei in waldes 70,5 ha, Trockenwaldes 664 ha, Auffor- Daressalam. Der Einschlag betrug 1910/11 stungsgeländes 84,8 ha. 158,3 ha kamen durch 5376 fm, 1911/12 5728 fm, 1912/13 4325 fm. Grundstück verkaufe, 22950 ha durch Flächen- 1912 wurde für die Kisweremangroven ein Beberichtigung oder Aufgabe der Reservation in triebswerk aufgestellt, die Abschätzung der Abgang. Im ganzen betrug am 1. April 1912 die Mangroven bei Samanga und Kiperele beendet Fläche der Reservate 484417,8 ha, d. h. an- und für die genau vermessenen Mangroven nähernd 0,51 der Landesfläche, am 1. April des Rowumadelta das Forsteinrichtungswerk 1913 742 108,6 ha. Der Fortschritt in der Ein- gefertigt Anderwärts sind im Eigenbetrieb richtung von Reservaten hängt von dem Fort- des Fiskus im Bezirk Wilhelmstal (Usamschritt der Erforschung und Vermessung und bara) 1909/10 238 fm, 1910/11 117 fm, außerdem von der Möglichkeit der Bewachung 1912 242 fm, im Bezirk Morogoro 257 fm geab, die bei der geringen Zahl der heute noch zur nutzt worden. Dazu kamen 1911/12 6,65 t Verfügung stehenden Kräfte großen Schwierig- Rinde von einem Probehau in den fiskaliunterliegt. Die keiten Verteilung der Wald- schen Gerberakazienbeständen und 134 kg reservate über das Schutzgebiet zeigt folgende Baumsamen. Nutzung seitens Privater Tabelle vom 1. April 1912 (Pflanzer 1913 Nr. 7): fand in Usambara durch die Firma Wilkins

vaten erklärt.

weise auf das Gebiet des

senen Gebirgswaldes 8340 ha, teilweise immer- Wirtschaftsziel

%

:

Bagamojo Bukoba

Kilimatinde

32841 ha 46763 „ 16613 „ 2946 „ „

Kilwa

21206,7,,

Daressalam Iringa

Lindi



36006,8 „ 14612 „

6200 43000 66300 33891

Udjidji

Urundi



6690



18144 11800



„ „ „ „ „ „

im

ha)

1911/12 1910/11

3932 fm) sog. Zedernholz, das Holz von Juniperus procera

(s.

Zeder) und Podocarpusholz,

keiten errichtete Drahtseilbahn von 9 km Länge bei

„ „

48908 „

1500

m

Steigung

vom Hochplateau

herab

Usambarabahn zugebracht 1912/13 verfrachtete diese Bahn hauptsächlich für SüdFemer afrika bestimmtes Podocarpusholz. der

hat die Mission Hohenfriedeberg 34

cbm

Holz,

& Co. in den seit 1903 Mangrovewäldern der Bezirke Tanga und Pangani in einem ca. 10000 ha umfassenden Gebiet 1910/11 neben 999 1 Man2219 die



Wilhelmstal (hier der große Schume-

Magamba-Kingowald)

3000

1239,39 fm,

gegen 28381,54 Rp. im Vorjahr). Das Holz Wird durch eine unter erheblichen Schwierig-

Mpapua Muansa

Tanga

(1910/11

(1909/10

918

Morogoro Moschi

Ruanda

statt, die auf einer Pachtfläche

fm

31720

„ „ 48270,3,,

Ssongea Tabora

2893,96

geschlagen hat (Wert 1911/12 33838,63 Rp.

Mahenge Mohoro

Neu-Langenburg Pangani

& Wiese

Schumewald

Firma Denhardt

verpachteten

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Forstwesen 3

653 wurden aus den Privaten zur Nutzung konWaldflächen 1911/12 5523 fm Holz und 1637 t Rinde verwertet nebst 838 kg Kautschuk. Vereinzelte Nutzungen durch Käufer oder Verbraucher in den Waldreservaten erreichten einen GeNutzungssamtbetrag von 3500 fm Holz. berechtigte beanspruchten zur unentgeltlichen Entnahme aus fiskalischen Beständen ca. 3850 fm Holz und 3 t Palmblätter. Im Berichtsjahre 1912/13 betrug die Hauptnutzung (Nutz- und Brennholz) im ganzen 17113,556 fm, die Nebennutzung 2501,42 1 Rinde, 1059,75 kg Kautschuk, 2000 kg Palmblätter, 150 kg Samen, 4500 Stück Pflanzen. Im Forstamt Rufiji erfolgt, abgesehen von dem in fiskalischer Nutzung stehenden Revier Salale, pachtweise Nutzung durch die Deutsch-koloniale Gerb- und Farbstoffgesellschaft. In Ostusambara hat die Deutsche Holzgesellschaft für Ostafrika in Fortführung der früheren Sigi-Exportgesellschaft mit einer 23,7 km langen Kleinbahn den Anschluß an die Usambarabahn gewonnen. Die Gesellschaft rechnet besonders mit Absatz in den Tropengebieten selbst. Die Gesamtausfuhr DeutschOstafrikas an Erzeugnissen der Forstwirtschaft erreichte 1911/12 einen Wert von 5395648 jK, 1912/13 9327845 M. Den Hauptanteil an der Summe hat wildgewachsener Kautschuk (s. d.), der in erster Linie von Kautschuklianen (Landolphiaarten, Familie Apocynaceen), aber auch von anderen Kautschukpflanzen (Clitandra, Mascarenhasia, Kickxia) abstammt. Bau-, Nutzund Edelhölzer nahmen 1911/12 an der Ausfuhr mit 6155009 kg, 1912/13 mit 3839625 kg Die Einnahmen der Forstverwaltung teil sind von 72100 Rupien (1911/12) auf 120964 traktlich

überlassenen

die (s.

Stammpflanze der Blackwattle-Gerbrinde 5—6 Jahren

Gerberakazien), die schon mit

volle Erträge gibt (1909/10 auf der Plantage

Ambangulu von Wilkins & Wiese 745 ha), und auch verwertbares Holz besitzt, Eukalypten (s. d.) in vielen Arten, von denen z. B. E. globulus, der Blaugummibaum (Bluegum) in einem 14jährigen Wald keine guten Stämme geliefert hat, rostrata aber gut zu gedeihen scheint. Tiekanpflanzungen sind in verschiedenen Bezirken nicht sonderlich gediehen und erfordern wohl besonders sorgsame Auswahl des Standorts. Welche von den vielerlei versuchsweise angebauten Arten schließlich zum Anbau im großen sich eignen werden, kann erst die Erfahrung lehren. An Neukulturen wurden 1910/11 68,65 ha, 1911/12 97,91 ha angelegt, womit die gesamte Kulturfläche auf 710,18 ha gebracht war. Der Stand am 1. April 1913 war 834,92 ha. Natürliche Verjüngung läßt sich im Mangrovegebiet bei der reichlichen Samenbil-

E

dung und

leichten

Ansamung

der betreffenden

Arten mit einiger Nachhilfe

erzielen,

Juniperus

an

procera

liefert

und auch

lichten Stellen

Anflug (Deininger, Verjüngung der Zedernwälder West-Usambaras. Pflanzer 1912, 4), dessen Brauchbarkeit aber noch zu erproben ist



1911/12 wurden aus den bisherigen Forstbezirken (Tanga, Wilhelmstal, Moschi, Bagamojo,

Daressalam,

unter Hinzunahme

Rufiji)

der

Verwaltungsbezirke Pangani, Kilwa und Lindi

mit je einer Lokalforstbehörde, der die Bezeichnung Forstamt beigelegt ward, gebildet Die Forstämter sind drei große Forstbezirke

Wilhelmstal, mit den Forststationen Moschi,

Aruscha und Schumewald, Morogoro mit den Bunduki und Mangangu und Rufiji in Mohoro mit der Forststation Salale. Rupien (1912/13) gestiegen. Unter den Jedes Forstamt soll dauernd unter Leitung Holzarten, auf welche die Forstwirtschaft eines höheren Forstbeamten stehen, dem je Forststat onen i



bisher

ihr

Augenmerk

gerichtet

hat,

sind

ein Förster als Gehilfe

und weitere Förster

außer Juniperus procera und Podocarpusarten zu nennen Chlorophora excelsa (s.