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German Pages 178 [184] Year 1926
DIE GAMMAKIDEN DER
DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901—1903
YON
A, SCHELLENBERG (BERLIN)
MIT 68 ABBILDUNGEN IM TEXT
1926
Deutsohe SUdpolar-Expedition.
XVIII.
Zoologie X .
30
Inhaltsübersicht. Seit«
Einleitung
238 Systematischer Teil.
Fam. Lysianassidae
239
KERGUELENIA STEBBING
glaeialis n. sp
239
Podoprionides
WALKER
242
INCERIA WALKER
AMARYLLIS HASWELL
„
macropTithalma HASWELL
243
„
CHALLENGERI STEBBING
„
ANONYX BOECK
„
RICHARDI
CHEVREUX
n. g paradoxa n. sp litoralis n. sp galeata n. sp
antarctica n. sp
253
ARISTIAS BOECK
285
„
antarcticus WALKER ALBERTI CHEVREUX
Scopelocheiropsis n. g ,, abyssalis n. sp CHEIRIMEDON STEBBING FOUGNERI WALKER
„
crenatipalmatus
STEBBING
TRYPHOSA BOECK
(MIERS)
„ „
267
„
ONEONOTUS STEBBING
„
CICADOIDES STEBBING
eicadopsis n. sp
276 278
278
300
VILLOSA (HASWELL)
300
Fam. Amphiloehidae
301
GITANOPSIS G. O. SARS
266
278
300
PARHARPINIA STEBBING
LEUCOTHOE LEACH
269 27.1 274
300
Fam. Phoxocephalidae
266
intermedia n. sp carinata n. sp maeropareia n. sp
300
BOECHI STEBBING
264
MURRAYI WALKER
299
PARANDANIA STEBBING
,, inaequipes n. sp „ simplex n. sp Amphilochella n. g „ simplicarpus n. sp Fam. Leucothoidae
„ „ „
299
varihöfjeni n. sp
MARIONIS (STEBBING)
263
296
296 298
STEGOCEPHALOIDES G. 0 . SARS
„
260 260
295
„ antarcticum n. sp Fam. Stegocephalidae
258
„
„
COATSI (CHILTON)
SQUAMOSA (THOMSON)
kergueleni
„
288 290 291 292 293 295
rossi proxima abyssorum plicata chüensis
„
„
TMETONYX STEBBING
f. „ „ „ „
257
262
„
287
PACHYCHELIUM STEPHENSEN
253
255
287
CHÜENSIS (HELLER)
„ „ „ „ „ „ „ „ Pseudorchomene n. g
255
PARACALLISOMA CHEVREUX ,,
CAVIMANUS (STEBBING)
„
251
OBESA (CHEVREUX)
„
„
ORCHOMENOPSIS G. 0 . SARS
251
WALDECKIA CHEVREUX „
250
284 284
250
CERATINA WALKER
SARS
PINGUIDES WALKER
245
245 246 248 249
TETRONYCHIA STEPHENSEN
,,
243 244
LYSIANASSA MILNE EDWARDS „
243
281 281
„
242 243
CYPHOCARIS BOECK
Ällogaussia „ „ „
ORCHOMENELLA G. 0 .
239
„ „
SEITE
Lepidepecreella n. g „ ctenophora n. sp
„
301 301 302
303 305 307 307 308 308
SPINICARPA (ABILDGAARD)
308
Fam. Sebidae
309
SEBA BATE
309
„
dubia n. sp Fam. Metopidae Prometopa n. g „ tuberculata n. sp
309 310 310 310
METOPELLA G. O. SARS „
313
OVATA (STEBBING)
313
30*
Deutsche Siidpolar-Expedition.
236
Seite
Metopella similis n. sp „ cornuta n. sp METOPOIDES DELLA VALLE
maerocheir n. sp heterostylis n. sp curvipes n. sp
„ „ „
PROBOLOIDES DELLA VALLE TYPICA (WALKER)
„
Thaumatelson „
WALKER HERDMANI WALKER
Fam. Colomastigidae COLOMASTIX GRUBE
PANOPLOEA THOMSON MINUTA (G. 0 . SARS) IPHIMEDIA RATHKE
318 320 322
„
324 324 327
328 329
ATLANTICA STEBBING
„
Fam. Pontogeneidae BOVALLIA PFEFFER
351 353 353
354 354
„ calliopioides n. sp Harpinioidella n. g „ fissicauda n. sp Prostebbingia n. g „
GRACILIS (CHEVREUX)
„
SERRATA N. SP
ATYLOIDES STEBBING
354 356 357 357 358 358 360
NUTGELLANICA (STEBBING)
„
351 351
STENOPLEURA STEBBING
327 327
351 (THOMSON)
multisetosa n. sp
„
323 324
novae zealandiae
ATYLOPSIS STEBBING
323 324
351
LEPTAMPHOPUS G. O. SARS
328
serrata n. sp microdentata n. sp
„ „
SEITE
Fam. Calliopiidae
318
324
fissilingua n. sp Fam. Acanthonotozomatidae
,,
314 316
PARAMOERA MIERS
360 362
362
„
capensis
IPHIMEDIELLA CHEVEEUX
331
„
„
F. AUSTRINA
363
„ sexdentata n. sp Acanthonotozomella n. g „ alata n. sp Fam. Pardaliscidae
331 332 332 334
„
„
F. CAPENSIS
363
HÁLICELLA N. G
334
parasitica n. sp
„
SYNOPIOIDES STEBBING SECUNDA STEBBING
„
Fam. Oedicerotidae OEDICEROIDES STEBBING „
NEWNESI (WALKER)
HALICREION BOECK
„
336
DJERBOA CHEVREUX
Fam. Gammaridae MELITA LEACH
Elasmopus
Ceradocopsis n. g
339 339
340 341
PARARMLITA N. G
POLYCHERIA HASWELL
341
ultramarina DANA Fam. Paramphithoidae
EPIMERIA COSTA
ANTARCTICA (STEBBING)
„
Fam. Talitridae
341
343
ORCHESTIA LEACH
343
HYALE RATHKE
SIMILIS CHEVREUX
343
„
maerodonta
343
„
hirtipalma
344
„
CAMPTONYX (HELLER)
WALKER
„
MACRONYX WALKER
Fam. Lepechinellidae LEPECHINELLA STEBBING
,, drygalskii n. sp Fam. Melphidippidae MELPHIDIPPA BOECK
„ antarctica n. sp Fam. Eusiridae EUSIRUS KROYER
344 344
345 347 347
348
Aoride
ANTARCTICUS THOMSON
348
PERDENTATUS CHEVREUX
350
„
MIEROPS WALKER RIISEI STEBBING
- leptocfmrus
350 351 351
„
WALKER
AFER STEBBING
Fam. Photidae HAPLOCHEIRA HASWELL „
BARBIMANUS (THOMSON)
LEPTOCFMRUS ZADDACH „
371 371
372 373
HIRSUTIPES STEBBING
„
LEMBOIDES STEBBING
„
„
LEMBOS BATE „
371
372
TYPICA KRÖYER
„
370
371
372
AORA KRÖYER
347 348
„
EUSIROPSIS STEBBING
(DANA)
Fam. Aoridae
344
370
371
„
EPIMERIEUA WALKER
367 370
371
PLATENSIS KRÖYER
„
365 367
ctenodadyla n. sp Fam. Dexaminidae
„
364
364
HERGMLENI N. SP
„
363
364
COSTA RAPAX COSTA
„
363
363 363
GRANDIMANA CHEVREUX
„
336
339
363
FURCIPES CHEVREUX
„
340
vanhófleni n. sp Fam. Synopiidae
SYNOPIA DANA
„
334
(DANA)
BISPINOSUS NORMAN
373 373 374 374
374 375 375 375 375 375
Inhaltsübersicht.
237 Seite
Seite
Eurystheus BATE „ aUanticus STEBBING
„ „ „ „
parvus n. sp triodon n. sp kergueleni n. sp trigonurus n. sp
,, semidentatus BARNARD Oheiriphotis WALKER „ megacheles (GILES)
Fam. Ampithoidae
Pleonexes BATE ,, gammaroides
Fam. Jassidae
Jassa „
BATE
LEACH fakata (MONTAGU)
Fam. Corophiidae
Ericthonius
„
375 375
376 377 379 . . . 381 382 383 383
383 383 383
383 383 383
384
MILNE EDWARDS
384
brasilierms
384
(DANA)
Pseudericthonius n. g „ gaussi n. sp Fam. Podoceridae
385 385 387
Laetmatophilus
387
BRUZELIUS
Laetmatophilus purus STEBBING Poclocerus LEACH
„
septemcarinaius n. sp
387 388
388
Tiergeographischer Teil. Die Gammaridenausbeute außerhalb des antarktischen Schelfes Die Fanggründe beim Winterquartier Die Beziehungen der Gammariden des Gaußgrundes zur Tiefsee Die antarktische Gammaridenausbeute Übersicht der Gammariden des antarktischen und subantarktischen Litorals Die Verbreitung der Küstengammariden der Antarktis und Subantarktis a) Die antarktischen Arten b) Die antarktisch-subantarktischen Arten c) Die subantarktischen Arten Der Charakter der antarktischen und subantarktischen Gammaridenlauna Vergleich der beiden polaren Gammaridenfaunen Übersicht der im Text zitierten Literatur
391 392 393 397 400 405 405 406 407 407 410 413
Einleitung. Die ersten Artangaben über Gammariden der D e u t s c h e n S ü d p o l a r - E x p e d i t i o n bereits
1909
bei
STRAUSS
tauchen
in seiner Arbeit über das Gammaridenauge auf, in der er auch eine neue
antarktische Art, Orchomenella gaussi, erwähnt.
Aber
STRAUSS
stehen seine systematischen Angaben auf schwachen Füßen.
war nicht Systematiker und so
Jedenfalls ließ sich 0. gaussi weder
von ihm, dem ich alle nur irgendwie in Frage kommenden Lysianassiden einsandte, noch von mir wiederfinden. Ob die Art aus dem Material, das inzwischen durch verschiedene Hände ging, verschwunden ist oder sich durch Ausbleichen der Augen nicht mehr erkennen läßt, muß dahingestellt bleiben.
Von Orchomenella oder Orchomenopsis war keine neue Art in dem Material, das mich er-
reichte, so muß Orchomenella gaussi vorerst wenigstens ein nomen nudum bleiben. gaben über Tryphosa kergueleni treffen nicht zu.
Auch die An-
Bei dieser Unsicherheit sind die STRAUSSschen
Arten in meiner Übersicht über die antarktischen Gammariden unberücksichtigt geblieben. Die Süßwasser-Crustaceen haben durch Bearbeitung gefunden.
RÜHE
(Bd.
16,
S.
5)
bereits eine zusammenhängende
Den dort angeführten Arten ist noch Paramelita ctenodactyla n. g. n. sp.
hinzuzufügen, die ich unter dem südafrikanischen Material fand. Um der bis jetzt noch in der Terminologie herrschenden Verwirrung zu steuern, habe ich mit den früher von mir benutzten Bezeichnungen z. T. gebrochen und die der nordischen Forscher angenommen.
Nur in einigen Fällen, bei denen es sich um Verdeutschungen handelt oder die Be-
zeichnungen zu keinerlei Verwechslung Anlaß geben, hielt ich an den alten Benennungen fest. Bei den einzelnen Arten ist die Literatur, soweit sie vor dem Erscheinen von
STEBBINGS
Gammaridea im „Tierreich" liegt, nur dann angeführt, wenn sie im „Tierreich" fehlt oder von den dortigen Angaben abweicht.
Jm allgemeinen sind nur die wichtigeren Arbeiten zitiert.
ist im Text mit einfacher Tafelangabe auf auf das grundlegende Werk von G. 0.
SARS
SARS
hingewiesen.
Vielfach
Alle diese Hinweise beziehen sich
: An account of the Crustacea of Norway Bd. 1. Mehr-
mals habe ich meine Arbeit über die Gammariden der westafrikanischen Küste erwähnt, die schon 1924
fertiggestellt ist, deren Erscheinen in den von
MICHAELSEN
herausgegebenen Beiträgen zur
Kenntnis der Meeresfauna Westafrikas sich aber unerwartet verzögert. Durch Zusendung von Typen oder Auskünfte über in ihrer Verwaltung befindliches Material haben mich unterstützt die Herren Kopenhagen.
BROCH-OSIO, CALMAN-London, PESTA-Wien
Ihnen allen vielen Dank.
und
STEPHENSEN-
Systematischer Teil. Fam. Lysianassidae. Kerguelenia
STEBBING.
Kerguelenia glacialis n. sp. Fig. 1. Gauß-Station 30. 8. 02, 2 3 und 2,7 mm x ). Der Scheitel des Kopfes ist doppelt so lang wie das I. Mesosomsegment. Die spitzen, dreieckigen Kopfseitenlappen springen bis zur Mitte des Basalgliedes der I. Antenne vor. Sie bilden einen Winkel von etwa 75°. Die Augen sind oval. Sie nehmen den größten Teil der Kopfseiten ein. Ihre Form ist an dem ausgeblichenen Material nur durch die Kristallkegel zu erkennen. Die Länge der 4 ersten Coxae beträgt etwa 1 y2 mal die Höhe ihrer Mesosomsegmente. Das III. Epimer ist nach hinten schräg ausgezogen (Fig. la). Sein Hinterrand ist leicht konkav, die Hinterecke abgerundet, der Unterrand kaum gebogen. Das Telson liegt zwischen den Hinterecken des III. Urussegmentes eingebettet und erreicht nicht dessen Enden. Es ist rundlich, etwas breiter als lang und hinten abgestumpft. Auf seiner Oberseite steht nebeneinander, nahe seinem Hinterende je ein Paar Borsten. Die Antennen sind etwa gleich lang. Die erste fast so lang wie die drei ersten Mesosomsegmente. Das Basalglied der I. Antenne trägt eine hohe Crista, die voi-n bruchsackartig das II. Glied überlagert (Fig. lb). Die Länge des I. Gliedes übertrifft nur wenig seine Höhe. Das wohlentwickelte II. und III. Stielglied ist in das vorhergehende tief eingelassen. Distal an der Oberseite springt jedes von ihnen mit einer scharfen Ecke vor. Dasselbe gilt auch für das I. Geißelglied, das dem III. Stielglied an Länge gleichkommt und an seiner Unterseite mehrere dicke Sinnesborsten trägt. Die gleichen Borsten stehen am distalen Rand der fünf ersten Glieder der sechsgliedrigen Geißel. Die Nebengeißel ist dreigliedrig. An der II. Antenne sind die drei letzten Stielglieder etwa gleich lang. Die fünfgliedrige Geißel ist so lang wie die zwei letzten Stielglieder. Die Mundwerkzeuge ähneln denen von K. compacta, doch trägt das II. Glied des Mandibelpalpus distal eine lange Borste. Die I. Maxille besitzt eine nackte Innenlade, so wie sie S A R S für K. borealis (Taf. 40, Fig. 2) wiedergibt. Das II. Palpusglied ist distal abgeschrägt. Seine Außenecke ist scharf. An der II. Maxille (Fig. lc) ist die Innenlade zwar erheblich kürzer, aber gut ebenso breit wie die Außenlade. Die Innenlade des Maxillarfußes (Fig. ld) ist distal abgestumpft, sie erreicht das I. Palpusglied. Die Außenlade ist wesentlich kürzer als das I. Palpusglied. Das letzte Palpusglied ist etwas länger als d&s II. Die Fänge an der Gauß-Station wurden, falls nichts anderes vermerkt, mit Reuse, Twist oder Brutnetz in einer Tiefe von 385 m gemacht.
240
Deutsche SSdpolar-Expedition.
Die Coxa des I. Gnathopoden (Fig. le) hat einen fast geraden Vorderrand. Ihr Hinterrand ist etwas konvex. Distal ist sie verjüngt und abgerundet. Der distale Teil des Hinterrandes trägt drei seichte Einkerbungen. Die Basis ist flach S-förmig gekrümmt. Ischium und Merus sind gleich lang, ebenso der Carpus und der Metacarpus. Sonst gleicht der I. Gnathopod durchaus der Abbildung, die S T E B B I N G im Challenger (Taf. 15 a) von K. compacta gibt. Dasselbe gilt für den II. Gnathopoden, nur daß bei ihm die Coxa hinten distal ebenfalls abgerundet ist und ihr Hinterrand hier zwei Einkerbungen trägt. Außerdem endet der Metacarpus etwas stumpfer als von S T E B B I N G angegeben. Am III. Pereiopoden ist der Carpus kaum kürzer als der Metacarpus. Der Hinterrand des Metacarpus trägt distal, wie auch von S T E B B I N G im Text angegeben, einen dicken Stachel am Grunde des Dactylus. Der IV. Pereiopod entspricht der Abbildung im Challenger,
Fig. 1. Kerguelenia glacialis. a III. Epimer (60 X ) . & I. Antenne (120 x ) . c II. Maxille (280 x ) . d Maxillarfuß (220 X . e I. Gnathopod (60 x ) . / III. Uropod des