Der Bamberger Dom als Heilsgeschichtsraum Teil I: Die Skulpturen der Älteren Werkstatt 3731911884, 9783731911883


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Der Bamberger Dom als Heilsgeschichtsraum Teil I: Die Skulpturen der Älteren Werkstatt
 3731911884, 9783731911883

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DER BAMBERGER D O M Heilsgeschichtsraum als

Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 194

Gerhard Weilandt

DER BAMBERGER DOM Heilsgeschichtsraum Teil I | Ezechiels Vision und die Skulpturen der Alteren Werkstatt

Mit zahlreichen Neuaufnahmen von Anna Nöbauer und Simon Dirk Schmidt

M IC H A E L IM H O F V E R L A G

In M emoriam M atthias Exner und Robert Suckale



W e n n i h r a ls o i n t i e f s t e m

S c h w e ig e n d a s i t z t , d i e g e s p i t z t e n O h r e n a u f d a s B u c h

g e r i c h t e t u n d d i e w a c h e n A u g e n a u f d a s B i l d . . . s o ll e in e r v o n e u c h e in e n Z e ig e s to c k i n d i e H a n d n e h m e n u n d d a s G e s c h a u te u n d G e h ö r te d i r e k t m i t e i n a n d e r v e r b in d e n . U n d so s o ll e r e u c h d u r c h d i e s p r a c h lic h e A u s le g u n g d e s s e n , w a s g e s c h r ie b e n is t, u n d d u r c h d a s V o r - A u g e n - F ü h r e n m i t d e m Z e ig e s to c k d e sse n , w a s g e m a l t is t, a u f d ie s e W e ise G e w is s h e it g e b e n , d a s s b e id e s m i t e i n a n d e r z u s a m m e n h ä n g t u n d e in s s ic h a u s d e m a n d ern e

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Adamus Scotus (11212), De tripartio tabernaculo

G e d r u c k t m it U n t e r s t ü t z u n g d e s E r z b is c h ö f lic h e n O r d in a r ia ts B a m b e r g u n d d e r G e s c h w is te r B o e h r in g e r I n g e lh e im S t if t u n g fü r G e is t e s w is s e n s c h a f te n

Gerhard W eilandt D E R BAM BERGER D O M a ls H eilsgesch ich tsrau m Teil I | Ezechiels V ision und die Skulpturen der Alteren W erkstatt M it zahlreichen N euaufnahm en von A nna N ö bauer u n d Sim on D irk Schm idt

© 2022 Michael Im hof Verlag G m bH & Co. KG, Petersberg und Autor Alle Rechte Vorbehalten Verlag Michael Im hof Verlag G m bH & Co. KG Stettiner Straße 25 | D -36100 Petersberg Tel. 0661 / 2 9 1 9 1 6 6 -0 | Fax 0661 / 2919 166-9 [email protected] | www.imhof-verlag.de Gestaltung und Reproduktion M argarita Licht, Michael Im hof Verlag D ruck G utenberg Beuys Feindruckerei G m bH , Langenhagen Printed in the European U nion (EU)

ISBN 978-3-7319-1188-3

E R Z B IS T U M BAMBERG

INHALTSVERZEICHNIS VO RW O R T

9

E IN F Ü H R U N G

11

D eutsche u nd französische K unst - A ntagonism us oder Kulturtransfer?

11

Künstlerische H erk u n ft und Stil der Bam berger S kulpturen

12

Kunst im K ontext - D ie S kulpturen im Verhältnis zur A rchitektur

13

G esam tprogram m e m ittelalterlicher M onum entalskulptur —D ie Rolle der Ikonografie

14

D ie A bteikirche von Saint-D enis u n d die gotischen Kathedralen als Paradigma

16

M ittelalterforschung zwischen K unstgeschichte und Bildwissenschaft

19

D ie Rolle der Theologie - D er Bam berger D om als Fallstudie

21

KAPITEL 1: D IE B A U G E SC H IC H T E DES BAMBERGER D O M E S IM 13. JA H R H U N D E R T

25

Ein rom anischer N eubau als E rneuerung des ottonischen H einrichsdom es

25

D er Baubeginn nach 1185 u n d die E rrichtung von G nadenpforte und C horschranken

26

Die W eiterführung der Bauarbeiten bis zum Fürstenportal (um 1225)

28

Die Bauvollendung bis zur Endw eihe 1237

30

KAPITEL 2: D IE G N A D E N P F O R T E - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SC H R IFT SIN N VO R D E M H IN T E R G R U N D SC H O L A ST ISC H ER TH EO LO G IE

33

Das Tym panon m it den Stifterfiguren

38

Die D eu tu n g des Tym panons nach dem vierfachen Schriftsinn - Eine erste A nnäherung

44

Die Kapitell- u n d Käm pferzone als O rt der ecclesia m ilitans

48

KAPITEL 3: DIE C H O R SC H R A N K E N ALS R A U M G RENZEN U N D DIE E P O C H E N DER H E ILSG ESC H IC H TE

57

D ie Apostel der südlichen C horschranke als die Verfasser des G laubensbekenntnisses

57

D ie Propheten der nördlichen C horschranke

58

Die Reliefs der V erkündigung und des Erzengels M ichael zuseiten der C horportale

68

KAPITEL 4: DAS FÜRSTENPO RTAL - D IE VISIO D E I BEIM JÜ N G ST E N G ER IC H T

77

Die Apostel aul den Schultern von Propheten

77

Das Tym panon m it dem W eltgericht

89

Ecclesia u n d Synagoge

104

KAPITEL 5: EZECHIELS TEM PELVISIO N, G REG OR DER GROSSE U N D DER BAMBERGER D O M

113

D er Ezechielkom m entar Gregors des G roßen

114

Ein A utorenbild des Ezechiel am Fürstenportal

115

D er M aßstab des Tempels an der G nadenpforte

118

Prinzipien der Interpretation: Vierfacher Schriftsinn, Reflexion über Grenzen, Ekklesiologie und Typologie

120

Apostel u n d Propheten —Die V äter des Alten u n d des N euen Testaments als Leitm otiv

123

Das O stto r des Tempels u n d die G nadenpforte

124

Das N o rd to r des Tempels u nd das F ürstenportal

130

7

Ezechiels innere Tem peltore u nd die Bamberger C horschranken

137

Die westlichen Teile des jüdischen Tempels im Vergleich m it dem Bamberger D om

135

D ie Säulen Jachin u n d Boas und das Innere des Georgenchors

157

Zusam m enfassung

159

6. KAPITEL: DAS BAMBERGER BILDPRO GRAM M U N D DAS SELBSTVERSTÄNDNIS DER DOM KLERIKER

163

Gregors Ezechielkom m entar in der Bamberger D om bibliothek

164

Das elitär-korporative Selbstverständnis des Bamberger D om klerus

165

Kleriker u nd Laien: Vita passiva und vita activa —ecclesia trium phans und ecclesia m ilitans

166

Das Auge des Betrachters - Sinnliche W ahrnehm ung un d Erkenntnis

172

D ie H a n d des Künstlers —Z u r Aufgabenverteilung in Bamberg

180

7. KAPITEL: DAS BAMBERGER BILDPRO GRAM M IM K O NTEXT KÜNSTLERISCH ER K O N ZEPTE DES H O CHM ITTELALTERS

183

K onkretisierung einer biblischen A rchitektur - Kopie oder symbolische Nachschöpfung?

184

D ie Visualisierung des biblischen Tempels im 12. Jahrhundert

185

Außerbiblische Q uellen für R aum program m e der rom anischen Zeit

187

„Bildsum m en“ im K irchenraum - Das M edium der W andm alerei

1 89

Die M ethode der Interpretation: Vierfacher Schriftsinn und Typologie zur D arstellung der Kirche

189

O rte des Übergangs —D er Gegensatz von ecclesia trium phans u n d ecclesia m ilitans

192

8. KAPITEL: FAZIT - D E R BAMBERGER D O M ALS H EILSG ESCH ICH TSRAUM

201

ANHANG

8

Anmerkungen

208

Quellen- und Literaturverzeichnis

233

A bkürzungen

233

U ngedruckte Q uellen

233

G edruckte Q uellen

233

Literatur

235

Bildnachweis

256

VORWORT

U

m das 13. Ja h rh u n d e rt in der K unstgeschichte

Das Buch wäre ohne U nterstützung von vielen Seiten

hatte ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht.

nicht zu realisieren gewesen. Ganz besonders danke ich

N atürlich sind die Kunstwerke selbst absolut faszinie­

Jeffrey H am burger für zahlreiche Hinweise u n d A nre­

rend, u n d die B am berger S kulpturen gehören in die

gungen, die nicht nur Details, sondern auch das K on­

erste Reihe dieser an M eisterwerken so reichen Epoche.

zept wesentlich beeinflussten. Tatkräftig gefördert haben

A ber m ir als einem Forscher, der n ic h t n u r in w o h l­

das Projekt Birgit Kästner, Leiterin der H auptabteilung

gesetzten W o rten w iederholen w ollte, was Kollegen,

K unst u n d K ultu r des Erzbischöflichen O rd in ariats

d aru n te r einige der herausragenden V ertreter unseres

Bamberg, und Ulrich Forst, Leiter der Bamberger D om ­

Faches, zuvor bereits ausgiebig erörtert hatten, erschien

bauhütte. Dasselbe gilt für Andreas H ölscher und Su­

die scheinbar so ausgeforschte S kulptur der Stauferzeit

sanne S chm idt vom Archiv des Erzbistum s Bamberg

wenig reizvoll.

sowie für Ulrike Carvajal, die Leiterin der H andschrif­

D an n kam ein A n ru f von M atthias Exner vom Baye­

ten ab teilu n g der B am berger S taatsbibliothek. M ein

rischen L andesam t für D enkm alpflege, der im Begriff

D ank geht an Petra Marx (Westfälisches Landesmuseum

war, den In v entarband zum Bam berger D o m heraus­

M ünster), Friedrich Buchm ayr (Stift St. Florian) und

zugeben. Es w ar im Jah r 2008, als er m ich fragte, ob

Peter B öttcher (Institut für Realienkunde in Krems).

ich die B augeschichte des D om es nach den S ch rift­

Besonders dankbar bin ich G erald Raab, der m it gro­

quellen b earb eiten w ollte. E r w usste, dass ich m ich

ßem Engagem ent Fotowünsche erfüllt hat. Ein beson­

zuvor in ten siv m it d e r sc h riftlic h e n Ü b e rlie feru n g

deres Verdienst in Bezug au f gute Fotos kom m t A nna

der O tto n e n z e it wie des S p ätm ittelalters beschäftigt

N öbauer u n d Sim on D irk Schm idt zu, die zahlreiche

hatte u n d war w ohl der M einung, dass d an n auch das

N euaufnahm en der D om skulpturen fertigten. U nd ich

13. J a h rh u n d e rt ein denkbares B etätigungsfeld sein

danke meinen Greifswalder Studierenden, Doktoranden

k ö n n te —gleichsam als E poche zw ischendrin. N ach

u n d D o k to ra n d in n e n , die a u f einer Exkursion nach

längerem Z ö g ern habe ich m ich d a n n dazu d u rc h ­

Bamberg m ehr als einmal fundam entale Fragen gestellt

gerungen, die Sache anzugehen. U nd es stellte sich he­

haben, die nicht leicht zu beantw orten und gerade des­

raus, dass es d u rc h au s N eues zum D o m u n d seinen

halb w ertvoll w aren. Das betrifft vor allem V iktoria

S k u lp tu ren zu sagen gab. D eshalb bin ich M atth ias

Blaschke, Jürgen Deinlein, Rena Dyx, Karl M ühlbach,

Exner bis heute unendlich dankbar, dass er m ich dazu

C hristiane Stöckert, N atalia Zborka, C harlotte W enke

gebracht hat, m ich in das T h em a zu vertiefen. Irgend­

und H annah Willcox.

w ann kam bei der Beschäftigung m it den Q uellen die

Ein Buch wie dieses kann nicht ohne großzügige finan­

Idee zur N e u in te rp re ta tio n des B am berger Reiters —

zielle U nterstützung gedruckt werden. Ich danke dem

ausgerechnet. D och sehr bald stellte sich heraus, dass

Erzbischöflichen O rd in a ria t B am berg u n d der G e­

diese Figur n ich t ohne ihren räum lichen K ontext ver­

schwister B oehringer Ingelheim Stiftung für Geistes­

standen w erden kann. U n d vor allem n ich t oh n e die

w issenschaften für ihre substantiellen F örderungen.

K enntnis der übrigen für den D om entstandenen Bild­

O h n e das Engagem ent des Im h o f Verlags u n d seines

werke. So kam es zu diesem Buch, das sich vornehmlich

Verlegers M ichael Im h o f wäre das Buch nichts gewor­

m it den Skulpturen der Älteren W erkstatt beschäftigt,

den u n d vor allem nicht so geworden. U nd M argarita

die vor dem B am berger R eiter e n tsta n d e n . D ieser

Licht hat in nun schon bewährter Weise m it großer Ge­

k o m m t n u r ganz am R ande vor, er w ird im Z en tru m

duld un d viel Kreativität die G estaltung übernom m en.

eines geplanten Folgebandes stehen. D ie Ergebnisse

Ganz großen D ank für die vertrauensvolle und sehr an­

k o n n te ich n o ch k u rz v o r seinem T od m it R o b ert

genehm e Z usam m enarbeit! Last n o t least danke ich

Suckale diskutieren, dem die Bambergforschung so viel

m einer Frau Sabine B rünger-W eilandt für zahllose in­

verdankt; u n d er fand sie interessant —was für ihn das

tensive Gespräche und ihre Hilfe bei der Sortierung der

h ö ch ste d en k b a re L ob war. B eiden F orschern u n d

G edanken.

lieben Kollegen, M atthias Exner wie R obert Suckale, schuldet dieses W erk viel, u n d ihrem ehrenden A nge­

G erhard W eilandt

denken ist es gew idm et.

Greifswald, im April 2022

EINFÜH RUNG

D e u t s c h e u n d f r a n z ö s is c h e K u n s t A n t a g o n is m u s o d e r K u ltu r tr a n s fe r ?

D er A utor rü h m t an dem Reiter die „Expansionskraft des Herrscherischen“3 un d die Verkörperung deutschen Wesens. Er negiert, dass eine K önigsfigur an der Ka­

W

er sich heute w ieder m it den Bamberger D o m ­

thedrale von Reims, der sog. Philippe A uguste (Abb.

sk u lp tu re n beschäftigt, b ra u c h t d afü r gute

5b), für Bamberg vorbildlich gewesen sei, was ARTHUR

G ründe. Sehr viel, m anche Forscher m einen auch: zu

WEESE bereits 1897 nachgewiesen und WILHELM VÖGE

viel, w urde über sie geschrieben. Ihre E rforschung au f

w enig später nachdrücklich bestätigt h atte6. PlNDER

hohem Niveau begann früh. Schon 1890 wies GEORG

war „überzeugt, daß nicht der K opf jenes Reimser Kö­

DEHIO in einem ebenso knappen wie überzeugenden

nigs m it den schmalen, bösen Lippen u n d der voltairi­

A ufsatz1 nach, dass die b erü h m te n , tie f ins nationale

schen H intergründigkeit [= Philippe Auguste] hier vor­

G edächtnis d er D eutschen eingeprägten Figuren der

bildlich gewesen sein k a n n “. W enn es ein V orbild in

H eim suchung2 im Bamberger D om (Abb. 4) direkt au f

Frankreich geben sollte - so PlNDER w eiter —, dan n

Vorbilder an der K athedrale von Reims zurückgingen

musste es ein anderer der Reimser Könige gewesen sein,

(Abb. I)3. Dies kam in den Augen der Zeitgenossen ei­

den er wie folgt charakterisiert: „D er ist auch volksver­

ner N obilitierung Frankreichs gleich, das dem wilhel­

wandt, er m uß auch von einem Deutschen sein. Er teilt

m inischen D eutschland als Erbfeind galt —ein Skandal.

m it dem Bamberger die innere Jugendlichkeit, die u n ­

DEHIO w urde um gehend kritisiert, w oraufhin er sich

politisch-deutsche, harmlose Stim m ung, das rein See­

in einer Folgepublikation zu W ehr setzen m usste4.

lische —jener andere aber [= Philippe Auguste] ist u n ­ heimlich intelligent, Zeugnis eines raffiniert politischen

DEHIOs A bkehr von einem national fixierten Blick au f

Volkes, alt zugleich un d nur ... von einer scheinbaren

die mittelalterliche Kunst war epochal. Aber sein Ethos,

Ä h nlichkeit... durch äußerliche Motive“' . W eiter kann

das allein der wissenschaftlichen E rkenntnis u n d nicht

m an sich von dem E thos DEHIO s n ich t entfernen.

dem Zeitgeist verpflichtet war, w urde in der Folgezeit

N achprüfbares W issen w ird durch erspürtes Gefühltes

nicht im m er als M aßstab u n d Vorbild aufgenom m en,

ersetzt, das sich m it nationalem Pathos verbindet. PlN­

ganz im Gegenteil. Die Bamberger Skulpturen dienten

DER publizierte sein B am bergbuch erstmals 1927. Es

allzu off als Projektionsflächen für im m er neue, teils ge­

wurde durch Fotografien von WALTER HEGE illustriert,

radezu abenteuerliche, dabei stets zeitverhaftete Inter­

der die Skulpturen ganz im Sinne des Autors durch eine

pretationen. G ründe dafür w aren ihre herausfordernde

ausgeklügelte Lichtinszenierung beeindruckend prä­

künstlerische Q ualität u n d die enigm atische Ausstrah­

sentierte und gleichzeitig überhöhte8. PlNDER und HEGE

lung insbesondere des Bamberger Reiters (Abb. 3). Seine

trafen den N erv ihrer Zeit, wie sich an den m ehreren

Popularität zeigt sich etwa darin, dass m an im Jahr 1920

N achauflagen ihres Buches zeigt, die z. T. m it neuen

seinen K opf als Schm uckm otiv der 100 M ark-Banknote

A ufnahm en HEGEs illustriert w urden (Abb. 5a).

des D eu tsc h en R eichs verw endete (Abb. 2). E in be­ kanntes Beispiel für die ideologische Ü b erh ö h u n g im

Ihren H ö h ep u n k t erreichte der M issbrauch für ideolo­

Bereich der Kunstgeschichtsschreibung bietet WILHELM

gische Zwecke in der Z eit des Nationalsozialismus, als

PlNDERs Buch über d en B am berger D o m von 1927.

der Bamberger Reiter zum Inbegriff des deutschen Her-

Abb. 1-5 (

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DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

Abb. 23 G nadenpforte, Tym panon, Detail: Inschrift.

Abb. 24 G nadenpforte, Tympanon, Detail: Deutschordensherr.

zug teilzunehm en. Dieser Eid wurde im August 1217

Frühdatierung des Baubeginns au f einen Z eitpunkt vor

eingelöst, als er zusam m en m it seinem Bruder, Herzog

1200 zu W idersprüchen bei der C hronologie der Er­

O tto V II. von A ndechs-M eranien, ins Heilige Land

eignisse43. D ie G n ad en p fo rte w urde gleichzeitig m it

aufbrach. Anfang 1218 kehrte er bereits wieder zurück37.

den unteren Partien des N ordostturm es errichtet, nicht

In B am berg am tierte dam als ein w eiterer enger Ver­

nachträglich eingefügt44. D am it en tstan d es in einer

w andter Ekberts als D om propst, sein Onkel Poppo von

frühen Bauphase (B auabschnitt lb , Abb. 8), also um

Andechs-M eranien (1206-37)38. Diese Figurenkonstel­

oder bald nach 1200. Auch von der stilistischen E in­

lation der engen Verwandten, die gleichzeitig in Bam­

ordnung der Skulpturen her erscheint diese D atierung

berg eine Rolle spielten, könnte sich —so hat m an ver­

m öglich45.

m u tet - in der D arstellung der G nadenpforte w ider­ spiegeln39. Scheinbar verstärkend k o m m t hinzu, dass

Die Stifterfiguren müssen dem nach vor dem Kreuzzug

der Laie des Tym panons au f seinem M antel ein Kreuz

von 1217/18 entstanden sein u n d andere historische

trägt, was ihn angeblich als Kreuzfahrer kennzeichnet

Personen meinen.

(Abb. 2 4 )40. D as ließe d an n a u f den K reuzzug von

rer H erzog B erthold IV. von A n dechs-M eranien

1217/18 schließen, den O tto in Begleitung Ekberts un­

( t 1204) gedacht, der an dem Kreuzzug von 1189/90

ternahm 41. Dieser Logik folgend wurde das Portal früher

und an dem gescheiterten U nternehm en von 1197 be­

fast einhellig um 1220 datiert42. D och ist diese Identi­

teiligt war, für das er 1195 erneut das Kreuz genom m en

fizierung der Stifter, so plausibel sie au f den ersten Blick

hatte46. Für die Bischofsdarstellung kom m en O tto II.

scheint, n ich t gesichert. A ußerdem fü h rt die neuere

( t 1196), T im o (f 1201), K o n rad ( t 1203) o d er der

r'sN

Abb. 25 G nadenpforte, Tympanon, Detail: In­ schrift, Messbild 1903, Auschnitt.

42

v.

A C H IM H U B E L

hat an den Kreuzfah­

KAPITEL 2

soeben ins A m t gekom m ene Ekbert (1203-37) in Frage, ohne dass dam it eine Aussage über ihren konkreten per­ sönlichen Anteil am D om bau getroffen wäre'*7. Für den dargestellten G eistlichen kom m en, falls es sich um den D o m pro b st handeln sollte, z.T. dieselben Personen in B etracht, da es dam als fast die Regel war, dass D o m ­ prö p ste später in das B ischofsam t aufstiegen. In der fraglichen Z eit am tierten T im o (bis 1196, danach Bi­ schof), K onrad (1196-1201, der spätere kurzzeitige Bi­ schof), Ekbert (1202-03, danach Bischof) und Berthold von A n d ech s-M eran ien , ein B ru d er E kberts (120306)48. D enkbar ist auch noch D o m p ro p st Poppo von Andechs-M eranien (1206-37, auch er danach Bischof). Allerdings sind dies zunächst V erm utungen, keine ge­ sicherten Tatsachen. D er weltliche Stifter ist nicht als Kreuzfahrer charakte­ risiert wie früher fast stets angenom m en49, sondern als M itglied des D eutschen O rd en s50. Das Kreuz a u f der linken Schulter eines w eißen M antels ist das wichtigste Erkennungszeichen eines Deutschordensritters und fin­ det sich z. B. a u f einer Glasmalerei der D eutschordens­ kirche zu Graz vom Anfang des 14. Jahrhunderts51 oder auf einer wenig später entstandenen Kölner Glasmalerei, die sich h eu te im W estfälischen L andesm useum in M ünster befindet (Abb. 26)52. Die um ein Jahrhundert ältere B am berger Figur gehört zu den frühesten D a r­ stellungen eines O rdensritters ü b erh au p t53. D ie M u t­ tergottes w ar die h ö ch st verehrte O rdensheilige, ihr zu E hren w aren alle D eu tsch o rd en sk irch en gew eiht, so dass die d em ü tig e H a ltu n g des U n b e k an n ten a u f dem T ym panon der G nadenpforte n u r allzu verständ­ lich ist. D ie G eistlichen lassen sich eindeutiger identifizieren. Bei dem B ischof dürfte es sich um O tto II. von Bam­ berg (f 1196) handeln, der wie E kbert aus dem H aus A ndechs-M eranien stam m te. Er stiftete zum Bau des Domes nachweislich 30 M ark Silber aus der M otivation heraus, dass ihm dadurch Seelenheil Zuwachse54. So ist es durchaus plausibel, dass sich die Inschrift, in welcher, w enn die L esung k o rrek t ist, d er N am e O T T O v o r­ k o m m t (Abb. 23), a u f ihn bezieht. Sieht m an sich die Inschrift über dem zweiten Geistlichen a u f historischen Fotografien der Zeit um 1900 genau an (Abb. 25), dann liest m an nach N am en und Titel der Kaiserin Kunigun-

A bb. 26 Hl. G ertrud von Nivelles m it D eutschordens­ ritter als Stifter, Glasmalerei, M ünster, Westfälisches Landesmuseum, Inv.Nr. L-1010 LM.

43

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

D ie D e u tu n g d es T y m p a n o n s n a c h d e m v ie r fa c h e n S c h r if t s in n E in e e r s te A n n ä h e r u n g M it der Identifikation der Heiligen und des historischen Personals ist die G nadenpforte in ihrer ikonografischen Konzeption nur rudim entär erfasst. Die Figuren haben mehrere, sehr verschiedene Bedeutungsebenen, welche sie liturgisch-theologisch zusam m enbinden. M aria ist n icht n u r in ihrer Rolle als M utterg o ttes dargestellt, sondern auch als die alte Patronin des Bam berger O st­ chors, den die G n a d e n p fo rte flan k iert u n d zu dem man durch sie unm ittelbar gelangt. D och auch das trifft nicht ihre ganze, ja nicht einmal den Kern ihrer Bedeu­ tung. Maria ist gekrönt und frontal thronend dargestellt, d am it als H im m elsk ö n ig in 58 u n d sedes sa p ien tia e ge­ kennzeichnet50. D er „T hron der W eisheit“ ist eine ge­ läufige Bezeichnung für M aria, die sich aus der Inter­ pretation des T hrones K önig Salomos ableitet, der in Abb. 27 Adalbert, Vita

1 Kön 10,18-20 beschrieben wird:

Heinrici, fol. Ir: Dedikationsminiatur, Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, GV-Hs. 1/29.

Ferner lie ß der K önig einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen u n d m it bestem G old überziehen. Sechs S tu ­ fe n fü h rten zu m Thron h in a u f... u n d zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich A rm lehnen. Z w e i Löiven stan­ den neben den L ehnen u n d z w ö lf z u beiden Seiten der

de ein T, zwei verlorene Buchstaben, dann ein O.^und

sechs Stufen.

PP?. D ie Lesung ist nicht ganz sicher, doch ist es durch­

aus wahrscheinlich, dass am Ende die Amtsbezeichnung

W ie der T h ro n Salomos in Jerusalem als Sitz des alttes-

des Propstes (P R A E P O S IT U S , abgekürzt PP) stand, in

tam entlichen Königs diente, so diente der Schoß M a­

direkter Parallele zur Bezeichnung Kunigundes als Kai­

riens in typologischer E ntsprechung als neutestam ent-

serin. F ür den N am en des Klerikers bleibt n icht viel

licher T h ro n C hristi60.

Raum: vier Buchstaben, deren erster ein T'ist55. D a die Zahl der K andidaten begrenzt ist, kann es sich hier nur

Für die In terp retatio n der Bam berger G n ad en p fo rte

um T im o handeln, der von 1194-96, also parallel zur

sind die Schriften des Guibert von N ogent ( t um 1125)

Amtszeit Bischof O ttos II., in Bamberg als D om propst

aufschlussreich. In seinem M arienlob beschreibt er den

tätig war. D am it lässt sich die Entstehung des Tym pa­

T h ro n K önig Salomos, den er —hierin der T radition

nons recht präzise au f die Z eit kurz vor 1196 datieren,

folgend - m it M aria vergleicht. D och seine Interpreta­

da T im o in diesem Jahr als Nachfolger O ttos II. selbst

tion geht darüber hinaus: Die beiden Löwen der T h ro n ­

zum Bam berger Bischof erw ählt wurde, was au f dem

lehnen b edeuten für ih n die beiden O rd n u n g e n der

Tym panon sicher berücksichtigt worden wäre. Dagegen

Kirche, der Prälaten u n d untergeordneten R egieren­

spricht zwar auf den ersten Blick die Tatsache, dass Ku­

d en 61. M aria aber bedeutet die Kirche selbst (Ecclesia

nigunde m it einem N im bus dargestellt ist, was au f die

illu stra tu r M a ria )62. Diese G leichsetzung findet sich

Entstehung nach ihrer Kanonisation (1200/01) deutet56.

vielfach in der Theologie des 12. Jahrhunderts63.

D och w urde die Kaiserin schon viel früher m it diesem

44

Z eichen der H eiligkeit dargestellt, u n d zwar im sog.

Ähnlich geläufig ist die Interpretation des Apfels, den

Klagenfurter Codex der Vita Heinrichs aus der Zeit um

M aria in Bamberg in ihrer Linken hält. Er galt als G e­

1145 (Abb. 27)5 . Als das T ym panon entstand, war der

genstück zum Paradiesesapfel des Sündenfalls un d be­

Kanonisationsprozess K unigundes, der von den Bam-

zeichnet M aria typologisch als die neue Eva, als Anti-

bergern schon lange intensiv betrieben wurde, weit fort­

Eva64. D och im M ittelalter w urde die Eva-Typologie

geschritten. Das unm ittelbar bevorstehende Ergebnis

nicht nur in Bezug au f M aria angewandt, sondern auch

durch das A nbringen des N im bus zu antizipieren, er­

au f Ecclesia. W ie Eva aus der Seite des Adam erschaffen

scheint naheliegend.

wurde, so entstand die Kirche aus der Seitenwunde des

KAPITEL 2

gekreuzigten C hristus, des neuen A dam 6’. Ein weiterer w esentlicher G edankengang G uiberts b eru h t a u f einer Bibelstelle des Propheten Ezechiel, wo die Umfassungs­ m auer eines visionär erschauten Tem pels beschrieben wird. Ü ber dessen Tor heißt es in der Bibel: D a n n fü h r te er m ich zu m äußeren O sttor des H eilig ­ tu m s zurück. Es w ar geschlossen. D a sagte der H err zu m ir: D ieses Tor soll geschlossen bleiben, es soll n ie ge­ ö ffn et iverden, n iem a n d d a r f hindurchgehen; denn der H err, der G o tt Israels, ist durch dieses Tor eingezogen; deshalb b le ib t es geschlossen (p o rta haec clausa erit

non aperietur et vir n on transiet per eam quoniam D om inus Deus Israhel ingressus est per eam eritque clausa). N u r der F ü rst d a r f w eil er der F ürst ist, sich d o rt niedersetzen, u m vor den A u g en des H errn d ie O p ferm a h lzeit abzu h a lten . D a bei soll er von der Vor­ halle des Tores aus eintreten u n d a u f dem gleichen Weg

Abb. 28 M adonna des

w ieder hinausgehen (Ez 44,1-3).

Rupert von Deutz, Lüttich, Musee Grand Curtius, Inv. IAL 1852.

Diese alttestam entliche Stelle eignete sich natürlich als Basis für die typologische D e u tu n g a u f M aria als das geschlossene Tor, M etapher ihrer Jungfräulichkeit, durch welches C h ristu s in die W elt h in ein geboren w urde.

in der Z eit der E ntstehung der G nadenpforte als allge­

Dazu G uibert:

m ein b ek an n t voraussetzen68. Als Beispiel sei a u f ein

„Dies ist bei Ezechiel näm lich jene Pforte [zu ergän­

vergoldetes Relief der thronenden M uttergottes aus dem

zen: des Tem pels], die nach O sten wies, u n d siehe,

m ittleren 12. Jahrhundert aus Saint-Laurent in Lüttich

die Zierde G ottes Israel trat ein durch den W eg im

verwiesen, die sog. M ad o n n a des R u p ert von D eutz

O sten. O Pforte, durch die G o tt zu uns eintritt! ...

(Abb. 28), deren U m schrift explizit Ez. 44,2 zitiert: ■ E R I T ■ N (O N ) ■

Köstlich, sage ich, ist die Pforte, durch welche die

t PO RTA

S tadt G o ttes (civita s d ei) geöffnet w ird. Sie blickt

A P (E R )IE T (V R ) ■ E T N (O N ) • T R A N S IB IT P (E R ) ■

nach O sten, weil was auch im m er sie ist, was an ihr

E A (M ) V IR Q fV O N IA )M D (O M I)N (V )S D (E V )S

geschieht, es zeigt nichts anderes als die Elandlung

•IS R (A E )L ■ IN G R E S S IV S E (S T ) ■ P (E R ) E A M 69. Auch

des g öttlichen Lichts. U n d w ir glauben, dass jene

für Bamberg war die symbolische D eutung nach Eze­

[= Maria] solcherart [= wie die O sttü r des Tempels]

chiel von zentraler Bedeutung. W ir werden die konkrete

unter den Frauen gesegnet ist“66.

Quelle, die hier als Grundlage diente, später ausführlich

H E C ■ C LA V SA

behandeln. Es zeigt sich aber schon jetzt, dass die G na­ Das O stto r des Jerusalem er Tempels wird m it dem Tor

denpforte in Verbindung m it dem Jerusalemer Tempel

des H im m lischen Jerusalem in eins gesetzt u n d sym ­

steht, gleichzeitig auch m it dem Paradies, dem H im m ­

bolisch m it dem Schoß Mariens verbunden. Es sei daran

lischen Jerusalem u n d der christlichen Kirche70.

erinnert, dass auch in Bamberg die Prozession am Palm­ sonntag durch die G nadenpforte —das O stportal - in

Für die Interpretation des Tympanons der Gnadenpfor­

den D om einzog, ebenso wie der Fürstbischof von Bam­

te gibt G uibert von N ogent weitere wichtige A nhalts­

berg im Jahr 1497 durch sie h indurch erstmals seinen

punkte. Er vergleicht die Löwen an den Lehnen un d

D om betrat. Dies ist eine deutliche liturgische Reverenz

Stufen des Salomonischen Thrones m it den Rängen der

an Ez 44,3. A ußerdem war die Bamberger G nadenpfor­

kirchlichen H ierarchie. Dies erklärt die A nwesenheit

te ehemals m it G old verziert, eine A nspielung a u f die

der Heiligen der Bamberger Kirche zu Seiten M ariens

zweite B ezeichnung des verschlossenen O stportals des

im T ym panon, die hll. Petrus un d Georg. D em hl. Pe­

Jerusalem er Tem pels als G oldene Pforte67.

trus war der A ltar im W estchor geweiht, w ährend im O sten das Patrozinium des hl. Georg das der M utter­

D ie D e u tu n g M ariens als p o rta clausa des S alom oni­

gottes im Laufe des 13. Jahrhunderts zunehm end ver­

schen Tempels im Anschluss an die Vision des Ezechiel

drängte. Dieser Prozess wurde sicher dadurch beschleu­

findet sich im H ochm ittelalter häufig, ja m an kann sie

nigt, dass M aria seit 1229 ein eigener A ltar außerhalb

45

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

des C hors im südlichen Q uerhaus geweiht war, dass sie

vergleicht, die auch a u f der T h ronlehne Salomos bzw.

damals also den G eorgenchor verließ

Diese F orm u­

a u f den -stufen dargestellt waren. A ußerdem sind sie

lierung m ag a u f den ersten Blick allzu m enschlich-per­

als Stufen sich allmählich steigernder Tugendhaftigkeit

sönlich erscheinen, aber genau diese personalisierte Vor­

zu deuten, w orauf wir später zurückkom m en werden 5.

stellung von der W irk u n g der Patrone entspricht der mittelalterlichen Anschauung von den aktiv handelnden

D ie Stufen im Tym panon der G nadenpforte fassen die

Heiligen in den Kirchen u n d an Altären, die zu ihren

vier wichtigsten Heiligen der Bamberger Kirche zusam­

Ehren gew eiht waren.

m en: die Patrone der beiden C höre a u f der einen, die Stifterheiligen au f der anderen Seite. Sie repräsentieren

Die Ortsheiligen Heinrich und Kunigunde, die im Tym­

in ihrer Vierheit die überzeitliche ecclesia Bam bergensis,

p anon der G nadenpforte zur Linken M ariens stehen,

wobei Apostelfürst und Kaiser hervorgehoben sind. Sie

etablierten sich um 1200 zunehm end als Patrone der

stehen im Rang über dem hl. Georg als dem Patron des

Bamberger Kathedrale, deren Stifter sie waren. Heinrich

O stchors u n d der erst jüngst kanonisierten hl. K uni­

trägt ein M odell seines D om es in H änden, das er der

gunde. Ihre Bamberger Kirche ist Teil der ewigen sieg­

T h ro n en d en darbringt (Abb. 29). Zwar gab es damals

reichen Kirche, die durch die thronende Maria-Ecclesia

noch keinen eigenen, dem Herrscherpaar geweihten Altar

personifiziert ist, die „neue Eva“, die alles vereint. Die

bei ihrem Grab, doch war seine Errichtung nach der Ka-

beiden Prälaten an den R ändern des Tym panons reprä­

nonisation Kunigundes im Jahr 1200/01 nur noch eine

sentieren m it Bischof und D om propst die irdische eccle­

Frage der Zeit. D er Heinrich-Kunigunden-Altar ist erst­

sia Bam bergensis zur Z eit der E ntstehung des T ym pa­

mals 1257 bezeugt72, doch war er sicher älter, vermutlich

nons. Sie sind den Bamberger Heiligen untergeordnet,

spätestens bei der Domweihe 1237 etabliert und zur Zeit

da sie nicht unwandelbar u n d ewig sind wie diese, son­

der E ntstehung der G nadenpforte bereits geplant. Die

dern zeitverhaftet und sterblich. Aber sie verdienten im ­

D arstellung von A ltarpatronen an K irchenportalen als

m erhin eine D arstellung, w enn auch n u r a u f der u n ­

Hinweis auf ihre in der Kirche dahinter lokalisierten Ver­

tersten Stufe in dieser Vorstellung vom Jenseits. D er in

ehrungsstätten war allgemein üblich, wie WILLIBALD Sau -

Proskynese vor M aria liegende D eutschordensherr, der

ERLÄNDER an zahlreichen französischen Beispielen des

sich an Petrus w endet, um dessen Fürbitte zu erlangen,

12. und 13. Jahrhunderts gezeigt haft3. Sie ist ein Leit­

ist au f noch niedrigerer Stufe angesiedelt. Er ist ein Re­

them a auch der Bamberger Portalprogramme.

präsentant der einfachen Laien im Diesseits.

Im m er schon hat m an au f die strenge Hierarchisierung

Es zeigt sich, dass die G nadenpforte in ihrer Bedeutung

der Heiligendarstellungen an der G nadenpforte hinge­

äußerst vielschichtig ist. Die Personen stehen nicht nur

wiesen (Abb. 22). G eschickt nutzte der K ünstler die

für sich selbst, sondern m einen eine bestim m te Ausfor­

vorgegebene R undung des Tym panons aus, um die hll.

m ung der Kirche: Als himmlisch-ewige Kirche, verkör­

Petrus u n d H einrich kleiner als Maria-Ecclesia, die hll.

pert in M aria, als ecclesia Bam bergensis m it ihren H ei­

Georg u n d K unigunde w iederum kleiner darzustellen,

ligen, darunter dieselbe Bamberger Kirche in ihren geist­

um schließlich m it den zeitgenössischen kirchlichen

lichen W ürdenträgern, ganz unten ein Laie als Reprä­

W ürdenträgern zu enden, w ährend der Laie in Prosky-

sentant der Gemeinde, die den Klerikern wiederum un­

nese unterhalb von M aria n u r noch als zwergenhafte

tergeordnet war, doch gemeinsam m it ihnen als populus

Zugabe erscheint '. Diese H ierarchisierung w urde von

et clerus die Bamberger Kirche bildete. Eine abgestufte

dem K ünstler ganz bewusst weitergetrieben, indem er

Bedeutung von „Kirche“ liegt der Darstellung des Tym­

die Heiligen au f verschieden hohe Stufen vor den T hron

panons zugrunde, in dem jeder seinen ihm von G o tt

M ariens stellte. E ine gewisse D y n am ik en tsteh t d a­

zugewiesenen, unabänderlichen Platz hatte.

durch, dass die hll. Petrus un d H einrich m it ihren dem

46

Betrachter zugewandten Standbeinen au f Konsolen ste­

Dies lässt an die in der Theologie des H ochm ittelalters

hen, die höher als die Stufen der hll. Georg u n d K uni­

gebräuchliche D eu tu n g nach dem vierfachen Schrift­

gunde platziert sind. Beide schreiten a u f M aria zu, so

sinn denken, ein V erfahren, bei dem D inge a u f ver­

dass ihre Spielbeine a u f einer weiteren, höheren Stufe

schiedenen hierarchischen Ebenen ausgedeutet werden,

zu stehen kom m en, w enn sie auch im m er noch nicht

was m an im M ittelalter als Allegorese bezeichnete’6.

ganz die Basis des Thrones erreichen. Die H erkunft die­

A uf den Literalsinn, die wörtliche Bedeutung, folgt als

ses originellen Treppenm otivs lag bisher im D unkeln.

nächsthöherer der typologische Sinn, also der Bezug

Es ist w iederum z. T. aus G uiberts Interpretation ab­

zwischen alttestam entlicher Präfiguration u n d neutes-

leitbar, der die kirchliche H ierarchie m it den Löwen

tam entlicher Erfüllung, dann als dritter der tropologi-

KAPITEL 2

w ts

sehe oder m oralische Sinn, der A nweisung zur Lebens­

Die ekklesiologische, au f die Kirche bezogene D eutung

führung gibt, indem er Bestim m ung und Weg der Seele

des T ym panons bild et sicher den K ern des B ildpro­

zur ihrem Heil zu erkennen gibt, schließlich als vierter

gramms. H ier am Eingang zur Dom kirche wird au f das

der anagogische Sinn, der auf die Endzeit der Heilsge­

verwiesen, wofür diese Kirche steht: Für die Gemeinde,

schichte, also eschatologisch, ausgerichtet ist . Ein im ­

die d o rt verehrten Stifter un d Heiligen, aber auch ihre

m er wieder zitiertes Beispiel solcher A usdeutung ist die

Rolle als Abbild des visionären Tempels des Ezechiel,

Stadt Jerusalem, die bereits im 5. Jahrhundert Johannes

des Salom onischen Tempels u n d des apokalyptischen

Cassianus, einer der Begründer der Deutungsweise nach

H im m lischen Jerusalem, die sich im Bamberger D om

dem vierfachen Schriftsinn78, so interpretierte:

wie in jeder einigerm aßen anspruchsvollen m ittelalter­

his­

torisch ist es die Stadt der Juden, allegorisch die Kirche

Abb. 29 Gnadenpforte, Tympanon, Detail: Heinrich und Kunigunde.

lichen Kirche m anifestiert81.

Christi, anagogisch jener himmlische Gottesstaat (civitas D ei) ... tropologisch die Seele des M enschen“79. M it

N eben der ekklesiologischen spielt eine zweite D e u ­

diesem Beispiel sind w ir — ersetzt m an „Jerusalem “

tungsebene eine ähnlich w ichtige Rolle. D ie T ym pa­

durch die eng verw andte „Ecclesia“ —dem Konzept der

non d arstellu n g th em atisiert die topografische S itua­

G nadenpforte schon recht nahe: D er historisch-aktuelle

tion am Eingang zur Kirche82. D ie Funktion der G na­

Sinn m eint die B am berger Kirche, repräsentiert durch

d enpforte als Schwelle lässt sich w iederum im vierfa­

Bischof, D om kleriker u nd Laien, der typologische Sinn

chen S ch riftsin n erschließen: H isto risch h an d e lt es

verweist a u f M aria-Ecclesia als G egenstück zur alttes-

sich u m einen w ich tig en E in g an g zu m B am berger

tamentlichen Eva, der tropologische Sinn sieht die Bam­

D o m , alleg o risch-typologisch w ird dieser E ingang

berger Kirche als G em einschaft der d o rt verehrten m o­

m it d e r p o rta clausa verglichen, dem O stto r des Tem ­

ralisch vorbildlichen H eiligen. D er anagogische Sinn

pels nach Ezechiels Vision. D ie tropologisch-m orali-

schließlich m eint die trium phierende Kirche im ewigen

sche D e u tu n g verw eist a u f die L eb e n sfü h ru n g der

H im m elreich, verkörpert in M aria-Ecclesia80.

dargestellten H eiligen u n d P rälaten B am bergs, die

47

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

D i e K a p ite ll- u n d K ä m p f e r z o n e a ls O r t d e r

ecclesia militans D ie Interpretation der G nadenpforte als sym bolische Schwelle wird in der Kapitell- un d K äm pferzone weitergefuhrt und nochmals vertieft. Im oberen Teil, in der K äm pferzone, sind die zw ölf Apostel aufgereiht, ver­ bunden durch ein Schriftband, dessen ehemals aufge­ m alte Buchstaben längst verw ittert sind (Abb. 17, 18). D ie V erm utung liegt nahe, a u f dem d u rchlaufenden Band einen gleichfalls durchlaufenden Text anzuneh­ m en. D a m it käm e bei den A posteln am ehesten das Credo, das apostolische Glaubensbekenntnis, in Frage8'. D och auch wenn die Bamberger Apostel ehemals einen anderen Text in H än d en hielten —ihre D arstellung als G em einschaft ist ein Hinweis a u f sie als die G rü n d er­ väter der Kirche un d dam it a u f den Beginn der christ­ lichen Epoche. Ein weiterer G rund für ihre Berücksich­ tigung war die Tatsache, dass der Bamberger D om eine A postelkirche ist. D er H au p taltar im W esten war seit den Zeiten Kaiser H einrichs II. dem hl. Petrus als dem Apostelfiirsten geweiht84; das war im Neubau des 13. Jahr­ h u n d erts n ich t anders. W eitere A postelaltäre kam en hinzu: 1203 ein Johannesaltar in der O stkrypta88 und vor 1237/39 ein Philippus-A ltar86. Im Spätm ittelalter w urde diese E n tw ick lu n g w eitergetrieben, so dass schließlich neun Apostel unter den Altartiteln im D om v ertreten w aren 8 . N im m t m an die beiden w eiteren Apostelaltäre in den angrenzenden Kapitelsbauten hin­ zu, waren am Ende des Mittelalters elf der zw ölf Apostel in dem K athedralkom plex präsent88. Zwei Apostel, zu deren Ehren bereits im frühen 13. Jah rh u n d ert Altäre im D om geweiht waren, sind in der K äm pferreihe der G nadenpforte m it persönlichen A ttrib u ten versehen: Petrus m it dem Schlüssel u n d Johannes m it dem Kelch (Abb. 21). D er dritte Altarpatron des 13. Jahrhunderts, Philippus, ist nicht sicher zu identifizieren, da ihm das Schwert als A ttribut zugeordnet ist. Er geht in der Viel­ zahl der Schwertträger auf. Abb. 30 G nadenpforte,

d u rch ihr gottgefälliges Leben Eingang ins Paradies

N ördliche Kämpferzone, Detail: O pferung Isaaks und Kains Brudermord an Abel, Messbild 1903, Ausschnitt.

fanden bzw. zu fin d en hoffen. Im h ö chsten, anago-

M it ihrem biblischen A uftrag, die Erde zu m issionie­

gischen Sinn schließlich bedeutet das Portal den E in­

ren, sind die Apostel V ertreter der streitbaren Kirche.

48

gang zum H im m elreich , in dem M aria-E cclesia als

Sie tragen zum eist die W erkzeuge ihres M artyrium s

H errscherin zusam m en m it C hristus th ro n t. So sind

oder das Schwert. H inzu k o m m t in B am berg dreim al

die beiden zentralen B edeutungsschichten des T ym ­

das Kreuz, das spätestens seit dem 4. Jah rh u n d ert, der

panons zum einen a u f das W esen der Kirche, zum an­

Z eit Kaiser K onstantins, als christliches Siegeszeichen

deren a u f das Portal als G renze zwischen In n en rau m

galt. W iederholt hat die Forschung in A nbetracht die­

u n d A ußenw elt bezogen. D a m it w ird die im G ru n d e

ser A ttribute eine kriegerische D eu tu n g der Reihe ver­

sim ple topografische P ositionsbestim m ung „W ir be­

sucht u n d die A ttrib u te a u f den Kreuzzugsgedanken

finden uns an der Schwelle eines G otteshauses“ th eo ­

bezogen89. Falls dies überhaupt zutrifft, dan n allenfalls

logisch äu ß erst reich u n d tiefg rü n d ig m it H ilfe des

im plizit un d als zeithistorische A llusion, n ich t als ex­

vierfachen S chriftsinns variiert.

pliziter theologischer Kern der D arstellung. D ie Apos-

KAPITEL 2

Abb. 31 Freiburg, M ünster, Archivolten des H auptportals, Detail: Isaak und Abraham.

tel werden stattdessen als Vertreter der irdischen ecclesia

chen, das vielleicht einen W eihrauchbehälter darstellt93,

m ilita n s vorgestellt, des aktiv-streitbaren G egenstücks

einen Kelch94, u n d m öglicherw eise einen Kreuzstab.

zur u n w a n d elb ar-th ro n en d en ecclesia triu m p h a n s im

D er m it plastischem Kreuz un d K reuznim bus ausge­

T ym pan o n 1’0. D ie zeitgenössische Relevanz dieses G e­

zeichnete C hristus am äußersten R and des Südfrieses,

gensatzes b ezeu g t d e r g ele h rte A lan u s ab Insulis

au f den die Engel zustreben, steht offenbar in diesem

( t 1202), d er die triu m p h ie re n d e K irche als M u tte r

Z usam m enhang für die Passion und Eucharistie95. Die

der streitenden ansah1’1, doch ist die Vorstellung davon

Engel sind also als Liturgen im D ienste Christi zu deu­

viel älter. Schon A ugustinus schreibt in seinem E n ch i-

te n 96. Bislang ist allerdings n ich t erklärbar, w arum

rid io n :

„M an m u ß die Kirche hier in ihrer G esam theit neh­

C hristus an derart hierarchisch untergeordneter Stelle —am äußersten Rand der Kämpferzone - erscheint, was

m en, n ich t n u r den Teil, der hier a u f Erden in der

für eine G ottesdarstellung äußerst ungew öhnlich ist.

Frem de pilgert ... M an m u ß auch jenen Teil h in ­

W ir kom m en später darauf zurück97.

zunehm en, der im m er im H im m el weilte, u nd m it G o tt seinem Schöpfer verbunden blieb, ohne jemals

In der gegenüberliegenden nördlichen Käm pferzone

das U nglück eines Abfalls an sich erfahren zu haben.

erscheinen zwei w eitere Engel, die sich nach außen

Dieser letzte, selige Teil besteht aus den heiligen En­

hin an den letzten Apostel anschließen. D er eine trägt

geln u n d unterstützt den in der Pilgerschaft weilen­

eine Scheibe (H ostie oder Patene) in der erhobenen

den Teil“92.

L inken. E hem als h ielt er ein W eihrauchfass in der Rechten. Es ist heute abgew ittert, aber a u f einer his­

Drei Engel finden sich in der südlichen K äm pferzone

torischen A ufnahm e von 1898 noch gut zu erkennen

der G nadenpforte direkt neben den Aposteln (Abb. 20).

(Abb. 32)98. D er andere Engel trägt ein Buch. Z usam ­

O b w o h l ihre A ttrib u te stark verw ittert sind, erkennt

m engenom m en lassen sich die Beiden als Ergänzung

m an, dass sie liturgische G eräte tragen: ein Giebelhäus­

der südlichen Engelreihe deuten, als Liturgen der Eu-

49

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

Abb. 32 G nadenpforte, Nördliche Kämpferzone, Detail: Engel und Szenen aus der Genesis, Auf­ nahm e 1898, Ausschnitt.

charistiefeier. Diese B etonung der Eucharistie ist nicht

ten u n d noch im 13. Ja h rh u n d e rt durchaus geläufig

unabhängig von dem ekklesiologischen Program m der

w ar100.

G n a d e n p fo rte zu sehen. HENRI DE LUBAC b eto n te, dass gerade in der Z eit um 1200 der alte G edanke des

A llerdings g ib t es Zw eifel an dieser D e u tu n g . D er

Apostels Paulus von der K irche als dem Leib C hristi

ru n d e G egenstand h in ter dem K o p f der linken Figur

neu belebt w urde. D ie Kirche w urde als corpus m ysti-

(neben d em Engel m it dem B uch, A bb. 30 M itte ),

cum gedeutet, u n tre n n b a r vereint m it C hristus, dem

das wäre der G etreide opfernde Kain, kan n w ohl n u r

corpus verurn>Q>.

als N im bus verstanden werden, was bei dieser äußerst negativ k o n n o tierten Person u nm öglich ist. D eshalb

30

G roße Interpretationsproblem e bereiten die beiden äu­

ist eine andere In terp reta tio n w ahrscheinlicher. Ein

ßersten Figuren des N ordfrieses, die heute fast völlig

w eiterer alttestam en tlich er Typus des M essopfers ist

zerstört sind. A u f der erw ähnten Fotografie von 1898

die O p fe ru n g Isaaks d u rch seinen Vater A b ra h am 101,

u n d einer M essbildaufnahm e von 1903 (Abb. 30) ist

bei der bekanntlich ebenfalls ein S chaf bzw. ein W id ­

ganz außen eine Person m it einem Tierfell in der H and

der als O p fertier eine entscheidende Rolle spielt. A m

noch schem enhaft erkennbar, links daneben eine w ei­

Freiburger M ü n ste r w urde die O pferszene in Form

tere Person m it ein em ru n d e n G eg en stan d in der

von zwei E inzelfiguren dargestellt, die sehr g u t m it

H and. Es handelt sich nach DOROTHEA DlEMER m ög­

den Resten in Bamberg harm onieren (Abb. 31): A bra­

licherw eise um K ain u n d Abel, die K orngarbe und

h am w ird m it dem O p fersch w ert in d er H a n d u n d

Lam m als Opfergaben darbringen. Falls diese D eutung

einem W id d er gezeigt, der sich exakt an der Stelle be­

korrekt ist, d ann wäre das alttestam entliche O pfer als

findet, wo in B am berg die Fellreste überliefert sind.

Vorbild der Eucharistiefeier zu verstehen u n d a u f die

Isaak präsentiert sich als isolierte, stehende Figur m it

C hristusdarstellung am gegenüberliegenden Südfries

einem H o lzb ü n d el in der H a n d zur B efeuerung des

zu beziehen —eine durchaus sinnvolle Lösung, die zu­

O p fe raltars102. D ie typologische G egen ü b erstellu n g

dem als typologische Gegenüberstellung seit dem sechs­

v o n A b ra h am - u n d M essopfer, in B am b erg d u rc h

KAPITEL 2

C h ristu s u n d die Engel visualisiert (Abb. 20), ist in

W eiter zum Portaleingang hin schließt sich der E rz­

Abb. 33 Parma, Kapitell

d er B ild tra d itio n ebenfalls seit dem F rü h m itte la lte r

engel M ichael m it Schw ert an —dieses ist heu te ver­

geläufig103.

loren, aber a u f den historischen Fotos noch deutlich

von der ehemaligen D om ­ kanzel, Kains Brudermord an Abel, Parma, Galleria Nazionale.

e rk e n n b a r (A bb. 35, 3 7 ). D a fü r w ar d er biblische In der nördlichen Kapitellzone unterhalb des Kämpfers

B ericht gru n d leg en d , dem zufolge nach der V ertrei­

erkennt m an auf der M essbildaufnahm e von 1903 ganz

b u n g von A dam u n d Eva Engel als W ä ch ter an den

Abb. 34 Toledo,

außen Reste von zwei K äm pfenden, die übereinander

Paradiespforten aufgestellt w urden (G en 3,24). D o rt

hocken (Abb. 30); der obere schlingt seinem G egner

ist zw ar von C h e ru b im die R ede, d o ch die ik o n o ­

die H än d e um den Hals. H ier w ar offenbar der B ru­

grafische T radition der V ertreibungsszene folgte dem

d erm ord Kains dargestellt, wie DlEMF.R im Vergleich

n ic h t im m e r w ö rtlic h . V ielm eh r w u rd e m eist n u r

Kathedrale, Relief von der Chorschrankenaußen­ wand, Kains Brudermord an Abel.

m it einem K apitell aus dem D o m von Parm a (um

ein Engel dargestellt, u n d zw ar der Erzengel M icha­

1178) zeigen k o n n te (Abb. 3 3 )l04. W eitere Vergleiche

el106. Vor ihm reih t sich in B am berg der lange Fries

w ären zu nennen, vor allem ein R elief von den C h o r­

d er K apitelle auf, sch ließ lich , u n m itte lb a r vor der

schranken d er K athedrale von Toledo aus dem späten

T ü r zum D o m in n e rn , ho ck en zwei F iguren (Abb.

14. J a h rh u n d e rt (Abb. 3 4 ) 10\ A u fg ru n d d er großen

36). D ie rechte, als A dam zu d euten, ist seltsam ver­

räum lichen und zeitlichen E ntfernung dieser Parallelen

k rü m m t, w ährend die linke, w ohl Eva, die H a n d an

sind direkte Einflüsse n ich t an zu n eh m en , doch zeigt

die W ange legt. D iese G este d e u te te DOROTHEA

sich eine breitere ikonografische T radition, in die sich

DlEMER als A u sd ru c k d er T rau er ü b er S ü n d en fa ll

die B am berger Kampfesszene einfügt. D er nim bierte

u n d V erlust des P aradieses107. DlEMER w ar irritiert

Sitzende an dem Säulenkapitell links daneben, dessen

von d er großen E n tfe rn u n g zw ischen dem Erzengel

K opf schon 1898 n ich t m ehr erhalten war (Abb. 32),

u n d d e n U re lte rn , u n d sie m e rk t k ritisch an, d er

ist als zugehöriger G o ttv ater zu deuten, der den B ru­

K ü n stler h ab e die F iguren w ohl aus ein e r Vorlage

derm ord beobachtet u n d später Kain zur Rechenschaft

ü b ern o m m e n , o h n e sie zu verstehen. D och g ib t es

ziehen w ird.

eine d u rc h au s p lau sib le E rk lä ru n g fü r diese unge-

51

m

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

Abb. 35 G nadenpforte,

w ohnliche A nordnung. D er Zw ischenraum zwischen

Die M enschen sind im irdischen Zwischenreich gefan­

N ördliche Kapitellzone, Messbild 1903.

Erzengel u n d M enschen w ird durch eine lange Folge

gen: H inter ihnen verw ehrt der Erzengel den Z ugang

von v eg etab ilen , an im alisch en u n d grotesken F or­

zum Paradies, das nach m ittelalterlicher Auffassung im

m en gefüllt. Ein phantastischer Vogel im K am p f m it

O sten lag110, so wie die G n ad en p fo rte auch das O s t­

ein e r S chlange b ä u m t sich d ire k t vor M ichael a u f

portal des B am berger D om es ist. Vor ihnen ragt das

(Abb. 37). Es h a n d e lt sich u m einem E iahn, er ist

D om portal als Tor zum symbolischen H im m lischen Je­

also als Basilisk zu d e u te n 108. H in te r ihm lau ert ein

rusalem auf, das für sie verschlossen ist. D er R aum zwi­

D rache. D er Erzengel zückt sein Schw ert n ich t nur,

schen dem Engel und den Ureltern bedeutet die irdische

um A dam u n d Eva aus dem Paradies zu v ertreiben

W elt voller G efahren. Er um fasst die gesamte K äm p­

- beide sin d ja sch o n w eit e n tfe rn t - , so n d ern vor

ferzone. D ie pure Länge k o n stitu ie rt B edeutung, sie

allem , um den E ingang d auerhaft gegen die von den

zeigt das immense M aß der Entfrem dung der Menschen

M o n stern sym bolisierten bösen M ächte zu verteidi-

vom Paradies und letztlich von G o tt111. Sie m eint da­ rüber hinaus auch ein zeitliches M aß —w orauf wir später

52

KAPITEL 2

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genauer eingehen werden. Es ist die lange Zeit der Heils­

hen sind, bleibt vorerst unklar. D ie Parallelität ihrer

Abb. 36 G nadenpforte,

geschichte, die von den Theologen als das irdische M ü h ­

G esten d eu tet a u f vergleichbare B edeutungen. W ir

sal bezeichnet wurde, die Epoche der käm pfenden Kir­

kom m en später darauf zurück112.

Nördliche Kapitellzone, Detail: Apostel, darunter Adam und Eva als Lauschende.

che. D ie G este Evas (Abb. 36) an d er Schwelle zum D o m in n e rn b ed e u tet n ich t n u r die T rauer ü b er ihre

Eine weitere Sinnebene zeigt sich an dem Basilisken,

Sünde und deren Bestrafung, sondern ist auch eine Ges­

den M ichael m it seinem Schw ert bekäm pft. Diese

te des angestrengten Horchens hinein in den D om . Eva

G ru p p e bildet m it dem B ruderm ord Abels daneben

hat ein Pendant a u f der Südseite der G nadenpforte an

und der O pferung Isaaks darüber die alttestam entliche

genau entsprechender Stelle (Abb. 21). Es ist eine sich

Trias der G nadenpforte (Abb. 32), die auch inhaltlich

zum Kircheneingang drängende, ebenfalls in den D om

zusam m engehört. Allerdings erschließt sich insbeson­

hinein lauschende Figur, das einzige menschliche Wesen

dere der Sinn der K om bination der Abrahamszene m it

in der ansonsten von Fabelwesen dom inierten südlichen

dem B asiliskenkam pf n ich t a u f den ersten Blick. Sie

Kapitellzone. W ie diese beiden Lauschenden zu verste­

k o m m t aber w iederholt in der B ildtradition vor: Z u

53

DIE GNADENPFORTE - EKKLESIOLOGIE U N D VIERFACHER SCHRIFTSINN

Abb. 37 G nadenpforte, Nördliche Kapitellzone, Detail: D er Erzengel Michael im K am pf gegen Basilisk, Schlange und Drachen, Messbild 1903, Ausschnitt.

n en n e n ist ein T y m panon aus der K irche von Källs

siliscum am bulabis, et conculcabis leonem et draconem —

Nöbbelövs im Universitätsmuseum der Stadt Lund aus

d u schreitest über N a tte r u n d B asilisk, trittst a u f L öw en

dem Beginn des 13- Jahrhunderts, wo der von Michael

u n d D rachen (Ps 90,13). D ieser Bibelvers ist seit der

bekäm pfte Basilisk an seinem H ah n en k o p f erkennbar

Karolingerzeit als typologischer Hinweis a u f die Ü ber­

und außerdem in der Inschrift benannt ist (Abb. 3 8 )" 3.

w indung des Bösen durch C hristus fest in der Bildtra­

Einen Hinweis au f den typologischen Kontext gibt der

dition verankert116. D ie berühm te karolingische Elfen­

vergoldete Altaraufsatz im dänischen Sahl, wo die O p ­

beintafel aus Genoels-Elderen (Abb. 39) zeigt C hristus

Abb. 38 Ehern. Källs

ferung Isaaks u nd der K am pf Michaels an prom inenter

m it dem geschulterten Siegeskreuz, wie er seine Füße

Nöbbelövs, Kirche, Tympanon m it dem O pfer Isaaks und dem K am pf des hl. Michael m it dem Basilisken, Lund, Universitätsmuseum.

Stelle die K reuzigung C hristi flankieren114. D ie typo-

a u f den u n terw o rfen en Löwen u n d D rach en setzt,

logische Beziehung zum O p ferto d C hristi ist im Fall

d a ru n te r erscheinen links die N a tte r u n d rechts der

der O pferung Isaaks offenbar115. Bei dem Engelskam pf

B asiliskenhahn; der u m laufende Text zitiert den 90.

w ird die V erb in d u n g zu dem Sieg C h risti am Kreuz

Psalm 117. Auch in Bamberg bildet dieser die Grundlage

über die M ächte des Bösen mittels einer Psalmenstelle

der D arstellung, den n vor dem Erzengel b äu m t sich

hergestellt. Im 90. Psalm heißt es: Super aspidem et ba-

n icht n u r ein Basilisk auf, sondern auch eine N atter, die sich käm pfend in ihn verbissen hat. D ahinter lauert ein D rache (Abb. 37). Es sind also drei der vier bibli­ schen Bestien präsent. Ü ber das Zwischenglied des 90. Psalms u n d dessen christologische Interpretation sind dem nach der M ichaelskam pf und der Sieg C hristi über den Tod am Kreuz typologisch verknüpft118. Blickt man au f die gegenüberliegende Seite der Bamberger K äm p­ ferzone, so zeigt sich, wie dieser Zusam m enhang in das Program m der C n ad en p fo rte integriert w urde, d en n hier findet sich an vergleichbarer Stelle C hristus m it dem Siegeszeichen des Kreuzes au f der Schulter (Abb. 20). D ie typologische V orausdeutung a u f das O p fer Christi durch die O pferung Isaaks w ird also durch die V orausdeutung au f den Sieg C hristi durch den K am pf Michaels gegen den Basilisken ergänzt.

54

KAPITEL 2

Versuchen w ir zusam m enfassend eine vorläufige D eu­ tu n g der Frieszone an der G n ad en p fo rte a u f der Basis der Interpretation als ecclesia m ilita n s , für welche auch die Apostel in der Kämpferzone m it ihren kriegerischen A ttrib u ten stehen. D e n neutestam entlichen A posteln sind alttestam en tlich e Szenen gegenübergestellt, die als typologische Gegenstücke die Genese der irdischen Existenz der M enschen u n d d am it die N otw endigkeit einer streitbaren K irche erklären: D u rch den S ünden­ fall gehen die U reltern n ich t n u r des Paradieses, son­ dern auch ihrer bis dahin friedlichen Existenz verlustig. Sie w erden in eine W elt voller G ew alt versetzt, deren erstes brutales Z eugnis d er B ru d erm o rd an Abel ist. D am it b eg in n t das Z eitalter der ecclesia m ilita n s, wie die T heo lo g en seit der S pätantike im m er w ieder be­ to n te n 119. D ie Apostel erfüllen ihre Aufgabe der Ver­ breitung des christlichen G laubens als G otteskäm pfer, b eto n t durch ihre H a u p ta ttrib u te Schwert u n d Kreuz. Für die m ittelalterlichen M enschen stand außer Frage, dass dies gottgefällig u n d m oralisch gerechtfertigt war, was als tropologisch-ntoralischer Sinn gelten mag. D er anagogische S in n d er K äm p ferzo n e e rg ib t sich aus dem Verhältnis von ecclesia m ilita n s zur ewigen ecclesia triu m p h a n s in der H im m elsstad t, die im T y m panon

dargestellt ist u n d als die M u tter der streitbaren Kirche galt. D o rth in gelangen die P ersonen d er K ä m p fer­ zone nich t, das H im m elreich ist ih n en —zu m in d est vorerst —verschlossen. Bezieht m an die übrigen D a r­ stellungen des K äm pferbandes in die In te rp re ta tio n ein , die F ig u re n C h ris ti u n d d e r E ngel m it ih re n M essutensilien, d an n ist durch sie ein W eg aufgezeigt, a u f dem die M e n sc h h e it d u rc h d ie G r ü n d u n g der K irch e am K reu z u n d d ie e rlö se n d e W irk u n g des S akram en ts d er E u ch a ristie ins Paradies z u rü ck g e­ langt. Ein a ltte stam en tlich e r Typus d er E ucharistie, h ie r das O p fe r Isaaks, ist C h ris tu s in h a ltlic h u n d räu m lich g eg en ü b erg estellt. D ie Ü b e rw in d u n g des Basilisken d u rch den Erzengel M ichael ist ein zweiter Typus d er K reuzigung C h risti, d er seinen Sieg über die M ächte des Bösen beschw ört. D er Kreis der Heils­ geschichte schließt sich. D ie Kapitell- u n d K äm pferzone fügt der D arstellung im Tym panon som it eine weitere D eutungsebene h in ­ zu, ohne das G ru n d th e m a zu verlassen. Es ist der G e­

m itein an d er verknüpft: Beide beziehen sich a u f die

Abb. 39 Elfenbein­

gensatz von irdischer u n d h im m lisch e r Sphäre. D ie

Kirche, u n d zwar a u f ihre verschiedenen Stände der

thronend e M uttergottes ist im Vergleich zu den erzäh­

ecclesia trium phans u n d der ecclesia m ilitans. U nd beide

lenden Reliefs d eu tlich ranghöher, wie ü b erh au p t in

betonen die Grenze zwischen M enschlichem und G ö tt­

der m ittelalterlichen D arstellungstradition regelmäßig

lichem , zwischen der gew altvoll-sündigen W elt nach

die hieratische Frontaldarstellung einer szenischen Ak­

dem Verlust des Paradieses u n d der ewig strahlenden

tion bedeutungsm äßig übergeordnet ist. Trotzdem sind

H im m elsstadt.

diptychon aus GenoelsElderen, linker Flügel: Christus als Sieger nach dem 90. Psalm, Brüssel, Musees Royaux d ’Art et d ’Histoire, Inv.Nr. 1474.

T ym pan o n u n d K äm pferzone inhaltlich aufs Engste

55

3 DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN U N D DIE EPOCHEN DER HEILSGESCHICHTE

I

m Anschluss an die E rrichtung der ersten Geschosse

sam am P fm gsttag verfasst, in spiriert vom H eiligen

der O sttü rm e m it der reich geschm ückten G n ad en ­

G eist . Sicher tru g en die übrigen S chriftb än d er der

pforte wurde der O stchor des neuen Bamberger Domes

Bamberger Apostel die weiteren Sätze des Credo. D am it

hochgezogen, danach schritt der Bau allm ählich nach

folgt der Zyklus einerseits einer seit dem 12. Jahrhun­

Westen fort. D en zeitlich nächsten Skulpturenort bilden

dert fassbaren Tradition von A postel-C redo-Zyklen8,

die Schranken des Georgenchors, die im Kircheninnern

andererseits wiederholen sie eines der T hem en von der

den erh ö h ten C horbereich von den niedrigeren O st­

G n a d en p fo rte , m o n u m en talisieren u n d dram atisie­

teilen der Seitenschiffe trennen (Abb. 41, 124, 125).

ren es.

In sie sind jeweils sechs Reliefs eingelassen, a u f denen d isp u tie ren d e Paare ein a n d er gegenüberstehen: im

A uffallend ist die K om position der Reliefs: Sie sind

S üden die A postel (Abb. 4 2 , 4 3 ), im N o rd e n zw ölf

nicht von O st nach West oder umgekehrt zu lesen. Viel­

P ropheten (Abb. 132, 1 33)1, d a m it die traditionelle

m ehr sind die Apostel in zwei G ruppen von je drei dis­

R an g o rd n u n g aufgreifend, w onach die A postel als

putierenden Paaren aufgeteilt9. Die der linken H älfte

R epräsentanten des N euen Testam ents a u f der hellen

sind m ehrheitlich nach rechts ausgerichtet, angeführt

Sonnenseite, die Propheten als Repräsentanten des Alten

von Petrus, w ährend die rechte G ruppe m ehrheitlich

Testaments aul der kalten Nachtseite ihren Platz hatten2.

nach links orientiert ist. O b zwischen ihnen eine zen­

Die Apostelreliefs der Südschranke w urden gleichzeitig

trale Figur, etw a C hristu s, geplant war, wie ROBERT

m it der sie um gebenden Architektur gefertigt und sofort

SuCKALE annahm 10, ist nicht auszumachen. Es gibt kei­

eingefügt, w ährend m an den Platz für die P ropheten­

nen A nhaltspunkt für eine solche Christusdarstellung,

reliefs zunächst frei ließ, da diese wohl noch nicht recht­

genauso wenig wie für eine M arienfigur au f der N ord­

zeitig vollendet w aren3. Sie w urden nachträglich an ih­

seite zwischen den Propheten, die als Pendant in Erwä­

rem Bestimm ungsort installiert. Daraus ergibt sich, dass

gung gezogen wurde. DETHARD VON WlNTERFELD be­

die Südreliefs, die d er G n a d e n p fo rte stilistisch am

tonte zudem , dass der bautechnische Befund die Exis­

nächsten stehen, früher entstanden '.

tenz solcher ergänzender Figuren eindeutig widerlege11. Eine Christusfigur war durchaus verzichtbar, wenn man als zentrale D arstellungsabsicht nicht das A postelkol­

D i e A p o s t e l d e r s ü d l ic h e n C h o r s c h r a n k e a ls

legium in seiner Beziehung zu G o tt annim m t, sondern

d ie V e r fa sse r d e s G la u b e n s b e k e n n t n is s e s

eine Diskussion der Begründer der Kirche über strittige G laubensfragen - dies w ird später zu erörtern sein12.

D ie zw ölf Apostel an der S üdschranke (Abb. 42, 43)

Die apostolische Debatte wird au f zwei Ebenen geführt:

halten Spruchbänder in den H änden, die heute zumeist

Zunächst von jeder Zweiergruppe untereinander, dann

unlesbar sind. N u r aul dem östlichsten ist noch zu lesen:

aber streben die beiden Sechsergruppen als kom pakte

C [A ]R /N IS / R E S /V R E /[C ]C I/[O N ]E [M p , der letzte

Einheit hinter ihren Anführern aufeinander zu, um ihre

Satz des apostolischen Glaubensbekenntnisses, als des­

A useinandersetzung a u f einem anderem Niveau fort­

sen Verfasser die Apostel galten (Abb. 4 4 )6. Im M ittel-

zusetzen. Eine vergleichbare Aufteilung in zwei heftig

alter war m an der Ansicht, sie hätten den Text gem ein­

diskutierende Sechsergruppen findet sich auch in einer

A bb. 40 (4) C hor­ schranken, Nordseite: Die Propheten Jonas und Daniel (?).

57

DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN U N D DIE EPO CHEN DER HEILSGESCHICHTE

1295 d atierte n französischen H an d sch rift, wo das

des 12. Jahrhunderts, die gleichfalls Teil eines Apostel-

Pfingstgeschehen dargestellt ist. Die Apostel, inspiriert

Credo-Zyklus war23, legt jedenfalls nicht M atthias, son­

vom H eiligen Geist, verfassen gem einsam das C redo

dern Judas Thaddäus den Artikel von der Auferstehung

(Abb. 4 5 )l3.

des Fleisches in den M und (Abb. 49)24. Die B em ühun­ gen, sämtliche Apostel eindeutig zu identifizieren, schei­

D er erste Satz des Glaubensbekenntnisses w urde in der

tern wie schon im Fall der G nadenpforte daran, dass

Bildtradition üblicherweise von Petrus gesprochen, der

sich die Ikonografie im frühen 13. Jah rh u n d ert noch

an seinem unverkennbaren Gesichtstypus und seinem

nicht verfestigt h atte25. D arüber hinaus w ird m an die

Schlüsselattribut auch in Bamberg leicht zu erkennen

N otw endigkeit einer Individualisierung auch kaum ge­

ist (Abb. 46, ganz rechts). H inter ihm folgt sein Bruder

sehen haben, da m an die Begründer der Kirche als das

Andreas m it dem Doppelkreuz14, darauf in der nächsten

Kollektiv darstellen w ollte26, welches gem einsam das

Z w eiergruppe ein Apostel in kostbarer K leidung m it

C redo als das wichtigste G laubensfundam ent verfasste.

S c h m u c k b o rte n u n d reich verziertem S chuhw erk, was m anche Forscher an Bartholom äus hat denken las­ sen, da er nach dem Bericht seiner Passio ein Königs­

D ie P r o p h e t e n d e r n ö r d lic h e n

sohn war15. Die dahinter aufgereihten Apostel sind nicht

C h orsch ran k e

identifizierbar. D ie östliche Sechsergruppe eröffnet ein Apostel m it langem Vollbart und Stirnglatze, der direkt

Die Propheten der N ordschranke (Abb. 132, 133) tra­

m it Petrus konfrontiert wird (Abb. 47). Er heißt in der

gen heute leere Schriftbänder, so dass sie nicht vollstän­

älteren Literatur meist Paulus16, so dass die Apostelfürs­

dig identifizierbar sind2 . Auch sie sind, wie die Apostel

ten als A nführer der beiden Sechsergruppen dargestellt

der Südseite, in Zweiergruppen au f eine gedachte M itte

sind. ROBERT SUCKALE vertrat hingegen die A nsicht,

hin ausgerichtet. An ihren A ttributen erkennbar sind

dass Paulus als erst nach dem Pfingstereignis Berufener

n u r D avid m it der Harfe und Jesaja m it der Säge (Abb.

in C redo-Zyklen nicht v o rkom m t17, doch trifft das in

50)28. D er kahlköpfige dritte Prophet von links ist wohl

dieser Ausschließlichkeit nicht zu. Im Fall des K ölner

Jonas (Abb. 40)29. Zwar gibt es keine direkte Textquelle

H eribertschreins etwa führen sowohl Petrus als auch

für seine in der B ild trad itio n häufiger belegte spär­

Paulus (Abb. 48) die beiden Sechsergruppen von Apos­

liche H aarpracht30. D och lässt eine Biblia Pauperum -

teln an den Langseiten an (Abb. 53). U nd auch hier

H andschrilt aus dem österreichischen St. Florian die

wird - wie in Bam berg - in den aufgeschlagenen Bü­

d ah in terste h en d e V orstellung erkennen: H ier ver­

chern der Apostel das G laubensbekenntnis zitiert. Die

schwindet Jonas m it vollem H aar im Bauch des Wales,

Zw ischenräum e zwischen den in G oldblech getriebe­

der ihn nach drei Tagen A ufenthalt in dieser unw irtli­

nen, th ro n en d en A posteln sind von G rubenschm elz­

chen U m gebung glatzköpfig wieder ausspeit (Abb. 51,

platten m it Propheten ausgefüllt, zuseiten des Paulus

52, jeweils rechts)31. D er m it Jonas disputierende Jüng­

z. B. M oses u n d D an iel18 - also eine dem Bamberger

ling in kostbarem G ew and ist möglicherweise Daniel32.

Program m direkt vergleichbare typologische G egen­

Für die Propheten gilt das Gleiche wie für die Apostel:

überstellung. O ffenbar nahm m an die biblisch-histo­

Die them atische Vorgabe bestand nicht vornehm lich

rische Tradition, nach der Paulus am Pfm gsttag abwe­

darin, die Seher des Alten Testaments als Individuen zu

send war, nicht im m er genau, w ohl auch deshalb, weil

kennzeichnen, sondern als G ruppe, die ein typologi-

es nicht um die D arstellung eines historischen Ereig­

sches Gegengewicht zu dem neutestam entlichen Apos­

nisses ging, sondern um die überzeitliche G laubens­

telkollegium bildet. D em Bildhauer gelangen trotzdem

w ahrheit der G rü n d u n g der christlichen Kirche. D ie

höchst bem erkensw erte V ariationen und individuelle

Inschrift C A R N IS R E S U R R E C T IO N E M beim letzten,

C harakterisierungen. Das ist künstlerisch bedeutend,

dem östlichsten Apostel der Bam berger Südschranke

für die D eu tu n g jedoch nachrangig. Dass n u r D avid

(Abb. 44) ließ ROBERT SUCKALE unter Aufnahm e einer

und Jesaja durch individuelle A ttribute ausgezeichnet

A nregung von REINER HAUSSHERR19 an M atthias den­

sind, ist hingegen durchaus relevant, wir kom m en da­

ken, da dieser als nachträglich Berufener - nach dem

rau f zurück.

Ausscheiden von Judas Ischariot - zumeist in dieser Po­

Abb. 41 (►) Chor­ schranken, Nordseite.

58

sition dargestellt werde20. Dies trifft jedoch nicht allge­

Die G egenüberstellung von A posteln u n d Propheten

m ein zu21, u n d außerdem waren die den A posteln in

wurde seit frühchristlicher Zeit theologisch begründet33.

den M u n d gelegten Credo-Artikel im H ochm ittelalter

Sie basiert zum einen au f einer Stelle des Epheserbriefes,

noch nicht eindeutig personalisiert22. Eine m öglicher­

wo der Tem pel des H errn erw ähnt ist, erb a u t a u f den

weise aus Bam berg stam m ende G rubenschm elzplatte

G ru n d der A postel u n d Propheten, da Jesus C hristus der

DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN U N D DIE EPO C H EN DER HEILSGESCHICHTE

Abb. 42 Chorschranken, Südseite, Westliche Apostelgruppe (Petrusgruppe).

60

KAPITEL 3

Abb. 43 C horschranken, Südseite, Östliche Apostelgruppe (Paulusgruppe).

61

DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN U N D DIE EPO C HEN DER HEILSGESCHICHTE

Abb. 45 Paris, Bibi. Mazarine, Ms. 870, La Somme le Roi, fol. 5r: Ausgießung des Hl. Geistes, Die Apostel beim Verfassen des Credo.

E ckstein ist (Eph 2,20). Diese Bibelstelle w urde häufig

zur D eu tu n g von K irchenbauten herangezogen, u. a. von Gregor dem G roßen (f6 0 4 )34 u n d A bt Suger von Saint-D enis ( f l 151) in dem berühm ten Bericht über den Bau seiner Abteikirche35. W ie so oft verbindet sich in der theologischen Interpretation des Hochmittelalters der jüdische Tem pel m it der m ittelalterlichen Kirche und ihrer zeitgenössisch-materiellen Manifestation, dem gotischen Kirchenbau. Später dann w urde die Stützenfunktion der Apostel häufig durch ihre D arstellung an den Pfeilern der Kirchen zum Ausdruck gebracht - erst­ mals an der Sainte-Chapelle in Paris um die M itte des 13. Jah rh u n d erts36. Einen w eiteren A n haltspunkt für Interpretationen bot die Apokalypse, wo die H im m els­ stadt beschrieben wird:

Abb. 4 4 Chorschranken, Südseite: Apostel am östlichen Ende der Paulusgruppe mit Schriftband: CARNIS R E SU R R E C T IO N E M .

62

KAPITEL 3

Abb. 46 C horschranken, Südseite: Apostelgruppe, angeführt von Petrus und Andreas.

63

DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN U N D DIE EPO CHEN DER HEILSGESCHICHTE

Abb. 47 Chorschranken, Südseite: Paulus und weiterer Apostel. Abb. 48 Köln-Deutz, St. Heribert, Heribert­ schrein, Paulusseite, Detail: Apostel Paulus mit den Propheten Moses und Daniel.

* K E M I- E -RIGA NS ,A0i!ES.

fiCIANS»T^MBKÄB.Vo>»DEVl1 .-pfi-M IE l-

Abb. 49 Beschlagplatte mit dem Apostel Judas Thaddäus, Hannover, Museum August Kestner, Inv. Nr. 1915,118. Abb. 50 (►) Chor­ schranken, Nordseite: Die Propheten Jesaja und David.

64

►E tty IMtATR IAKCHÄKVO) * GE N EKOS A» STIRTE» CRq

DIE CHORSCHRANKEN ALS RAUMGRENZEN UND DIE EPOCHEN DER HEILSGESCHICHTE

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Stäm me Israels, deren N am en an den Toren angebracht waren, w urden gelegentlich durch P ropheten personi­ fiziert, etwa au f dem Radleuchter in G roßkom burg, wo Prophetenm edaillons zwischen die Tore der H im m els­ stadt eingefügt sind, um geben von Schriftbändern m it den entsprechenden Texten aus der Apokalypse (Abb. 54)37. Die Stifterinschrift: des Komburger Abtes Hertwig (1108-38) setzt Kirche u n d H im m elsstadt in direkte Beziehung: „ ... Dieser Kreis aus Silber, Eisen u n d vergoldetem Erz [= der R adleuchter] zeigt den Bau der m ysti­ schen Kirche, die au f niemals stürzende T ü rm e und M auern gegründet ist. Die zw ölf T ü rm e zeigen den

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EZECHIELS TEMPELVISION, GREGOR DER GROSSE UND DER BAMBERGER DOM

Abb. 126 (44) Südliche Chorschranken, Detail: W andmalereireiste in den beiden östlichen Nischen.

Abb. 127 Friedrich Karl Rupprecht, Wandmalerei an der südlichen C hor­ schranke, östlicher Teil: Paulusreihe, Aquarell, Bamberg, Archiv des Erz­ bistums, Rep. 2, Mappe, 2, Nr. 81.

zur W elt gekom m en, die ohne Beimischung m änn­

K om m en w ir nun zur G estaltung des von Ezechiel er­

licher Substanz im Schoße G ott empfangen hat, der

wähnten M auervorsprungs vor dem inneren Tempeltor.

uns in seiner Auferstehung als erster die Herrlichkeit

D er Prophet erschaut dort Kammern: U n d schräge Fens­

des ewigen Vaterlandes gezeigt h a t“150.

ter in den K a m m ern (Ez 40,16), was G regor so in ter­

pretiert: Die Achtzahl der Stufen zum inneren N ordportal wird

„Bei den schrägen Fenstern ist jener Teil, durch den

also m it der Em pfängnis C hristi bei der Verkündigung

das Licht einfällt, eine enge Öffnung, der innere Teil

an M aria in Beziehung gesetzt, eine höchst eigenwillige

jedoch, der das Licht aufnim m t, ist weit. D enn ob­

Verknüpfung Gregors, die aber die Anbringung des Ver­

wohl der Geist der Schauenden nur ein Weniges von

kündigungsreliefs neben dem nördlichen Bam berger

dem wahren Licht sieht, dehnt er sich selbst in einer

C horportal m otiviert (Abb. 55). W enig später spricht

großen A usw eitung ... Sie waren dem nach in den

Gregor auch von der Bedeutung der inneren Halle, zu

Kam m ern und in deren M auervorsprüngen, welche

der die Portale führen:

innerhalb des Tores nach allen Seiten hin erbaut wa­

„D ann ist die Halle für uns das W ort der V erkün­

ren ... D urch die schrägen Fenster fällt Licht ein,

digung, welches wir zuerst dem ütig aufnehm en, um

kein Dieb steigt dort ein, weil die wahren Betrachter

so zum Verständnis der heiligen Schrift zu gelangen.

ihren Sinn stets in D e m u t erniedrigen ... D aher

Für uns ist somit das innere Tor das Neue Testament,

sind die Fenster sowohl offen wie auch geschützt,

das äußere Tor das Alte Testam ent“151.

offen sind sie für die G nade, die die Seelen erfüllt, trotzdem verwehren sie dem W idersacher, m it sei­

D ie heilsgeschichtliche G renze, der Ü bergang vom

nem Stolz in ihr inneres einzudringen. M an beachte

A lten zum N euen T estam ent, w ird du rch die Ver­

ferner, daß auch innerhalb des Tores schräge Fenster

kündigung an M aria gekennzeichnet152. Neben ihr sind

ringsum nach allen Seiten hin erw ähnt w erden“ 153.

die Propheten als die Vertreter des Alten Bundes auf­

142

gereiht von denen Jesaja u n d D avid au f M aria und die

Abstrahiert m an von der theologischen Interpretation,

G eburt C hristi vorausweisen.

so bleiben als architektonische M erkm ale der Tempel-

KAPITEL 5

Abb. 128 Friedrich Karl Rupprecht, Wandmalerei an der südlichen C hor­ schranke, Aquarell, Bam­ berg, Archiv des Erzbistums, Rep. 2, Mappe, 2, Nr. 82.

Abb. 129 Friedrich Karl Rupprecht, Wandmalerei an der südlichen C hor­ schranke, Aquarell, Bam­ berg, Archiv des Erzbistums, Rep. 2, Mappe, 2, Nr. 83.

fi

Abb. 130 Friedrich Karl Rupprecht, Wandmalerei an der südlichen C hor­ schranke, Aquarell, Bamberg, Archiv des Erz­ bistums, Rep. 2, M appe, 2, Nr. 84.

Abb. 131 Friedrich Karl Rupprecht, Wandmalerei an der südlichen C hor­ schranke, Aquarell, Bamberg, Archiv des Erz­ bistums, Rep. 2, Mappe, 2, Nr. 85.

143

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Abb. 132 N ördliche Chorschranken, östliche Reihe.

w and laut Gregor: schräge Fensteröffnungen, die eng

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lichen Z ustand vorauszusetzen. Sie waren notw endig,

sind, hinter denen sich jedoch ein weiter Raum auftut.

um zu verhindern, dass ein unvorsichtiger M ensch in

D an n gibt es M auervorsprünge am Tor, die w iederum

die K rypta hineinfiel. Die C horschranken sind durch

durch schräge Fenster nach allen Seiten hin gegliedert

M auervorsprünge gegliedert, nämlich die Pfeiler, an de­

sind. Diese Fenster werden n icht als offen bezeichnet,

nen heute die Skulpturen stehen, die nicht für diesen

es handelt sich also um Nischen. Diese Merkmale lassen

O rt geschaffen wurden. Ringsum sind die geschlossenen

sich sehr präzise a u f die B am berger C h o rsch ran k en

Fenster, d. h. die Reliefnischen für die Apostel und Pro­

übertragen: Die offenen Fenster befinden sich an deren

pheten, angebracht, d a ru n te r befinden sich massive,

Basis (Abb. 124, 125). Sie reichen ganz bis zum F uß­

abgeschrägte Sohlbänke. So w urden säm tliche M erk­

boden herab und erhellen den Raum der O stkrypta da­

male des inneren Tempelhofes von dem Bamberger Ar­

hinter. Ihre Laibungen, die in die Krypta hinabreichen,

chitekten und den Bildhauern bzw. ihren Auftraggebern

sind extrem schräg, um möglichst viel Licht in den wei­

in reale A rchitektur umgesetzt.

ten, aber recht düsteren R aum eindringen zu lassen.

144

H eute sind sie durch G itter verschlossen bzw. um m it

Die Reliefwände der Apostel m it dem unm ittelbar an­

G regor zu sprechen: Sie sind „sowohl offen wie auch

schließenden Michaelsrelief im Süden un d der Prophe­

geschützt“. Solche G itter sind auch für den m ittelalter­

ten m it der V erkündigung im N orden w erden durch

jeweils zehn ehemals vergoldete Säulen gegliedert (Abb.

sprechen bei den jüdischen Propheten die Zehn Gebote,

42, 43, 57, 132, 133, 141)154. Schon im Z u sam m en­

a u f die m it der Zahl der Säulen hingewiesen wird.

hang m it dem Fürstenportal haben w ir die Zahl Z ehn als Z eichen der V ollkom m enheit g ed e u tet155. G regor

A uch an dieser Stelle, an der W and vor dem Tem pel-

sagt anlässlich der Beschreibung des inneren Tempeltores:

in n ern , gibt es noch A bstufungen im G rad der m o ­

„D ie Zahl zehn steht im m er für die V ollkom m en­

ralischen V ollendung, die in einem differen zierten

heit, weil in den zehn G eboten die ganze Befolgung

S ch m u ck zum A u sd ru c k k o m m en . E zechiel b e ­

des Gesetztes enthalten ist. In den W eisungen des

schreibt die G estaltung der M auervorsprünge am in ­

Dekalogs ist das aktive Leben zugleich m it dem kon­

neren T em p elto r: ein m al als g e m a lte P a lm en (Ez

tem plativen vereinigt“156.

Abb. 133 Nördliche Chorschranken, westliche Reihe.

4 0 ,1 6 ), d an n als gem eiß elte P alm en (Ez 40,26) - ein weiterer W iderspruch, den G regor aufzuklären h a t157.

D ie Zahl der Säulen kennzeichnet die Vollkom m enheit

D ie Palm en bedeuten den „Preis des Sieges“158, ihre

der „Lehrmeister“, das sind die Apostel u nd Propheten.

unterschiedliche G estaltung m eint verschiedene Q u a­

Das elem entare C redo, das die Apostel in Bamberg auf

litäten:

ihren Schriftbändern zitieren, ist A usdruck ihrer Voll­

„Freilich sehen w ir schon jetzt m anchm al heilige

kom m enheit. D iesem G ründungstext der Kirche ent­

M änner W underbares tun und viel M achttaten voll-

Abb. 1 3 4 - 1 3 5 ( ► ► ) N ördliche Chorschranken, östliche Reihe, Detail.

145

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8 FAZIT - DER BAMBERGER DO M ALS HEILSGESCHICHTSRAUM as Bam berger B ildprogram m unterscheidet sich

aus, die bis etwa 1225 von w echselnden B ildhauern

von vielen älteren Skulpturenprogram m en inner­

ausgeführt w urde. W ahrscheinlich fixierte der D om -

halb des Heiligen Röm ischen Reichs durch seine K om ­

scholaster bzw. eine G ruppe von Geistlichen aus seinem

plexität und die durchdachte R aum disposition. Aller­

Umkreis das Programm. D arauf deutet neben der theo­

dings w urde die allumfassende Kosm osdarstellung der

logischen Tiefe der Bildfindungen auch die wiederholte

gotischen K athedralen m it ihren Zyklen der M onate

Benutzung kaiserlicher H andschriften aus der D om bi­

D

u n d A rbeiten des Jahres, der Artes Liberales oder des

bliothek, die dem Scholaster unterstand. M öglicher­

Z o diak u s in B am berg n ic h t angestrebt. Selbst der

weise war der vor 1206 im A m t befindliche C rafto der

K am p f der Tugenden gegen die Laster, der als T hem a

Impulsgeber. A uf jeden Fall verfolgte m an die Absicht,

in Bam berg durchaus nahegelegen hätte, w urde nicht

das elitäre Selbstbew usstsein der B am berger D o m ­

durch w iderstreitende Personifikationen zur Schau ge­

kanoniker zu artikulieren, zu denen der Scholaster selbst

stellt.

gehörte.

D ie Ältere Bam berger W erkstatt verzichtete fast völlig

Die D om kleriker sahen sich als Vorreiter der käm pfen­

a u f schreiend D ram atisches, stattdessen ist das P ro­

den Kirche, als m ilites ch ristia n i, die aufgrund ihrer sa­

gram m gespickt m it tiefsinnigen theologischen Verwei­

kram entalen W ürde den Laien überlegen w aren un d

sen. Sie waren an eine gebildete Elite adressiert, die be­

diesen au f dem Weg durch das „irdische M ühsal“ hin

reit war, sich kontem plativ in die Bildwerke zu vertiefen,

zu G o tt —vollendet am Tag des Jüngsten G erichts —

ihren tieferen Sinn zu erkennen u nd zu deuten. Die Er­

voranschritten. Sie em pfanden sich als geistliche Führer

eignisse der Passion Christi werden überhaupt nicht be­

und auserwählte Stellvertreter G ottes au f Erden. Ihre

rücksichtigt, und selbst beim Weltgericht im Tym panon

gelebten christlichen Tugenden und ihre vita contem -

des Fürstenportals —ausgefuhrt bereits von der Jüngeren

p la tiva abseits der Geschäftigkeit des Diesseitigen mach­

W erkstatt —werden nicht die H öllenqualen geschildert,

ten sie in ihren eigenen A ugen zu V orbildern für die

sondern die U nfähigkeit, G o tt zu sehen. Es ist nicht

übergroße M ehrheit der Menschen, die in der vita activa

physischer Schm erz, so n d ern die E in sich t d er Ver­

befangen waren un d sich um die Erfassung der letzten

d am m te n in die U nab än d erlich k eit der G ottesferne,

Dinge nicht in der intensiven Weise küm m ern konnten

die sich in den verzerrten G esichtern ausdrückt. N ur

wie sie selbst.

an einer Stelle, bei dem vom Teufel geblendeten Juden am Fürstenportal, der wie dasT ym panon von der J ü n ­

D ie graduelle A nnäherung der verschiedenen Stände

geren W erkstatt ausgeführt wurde, ist die Darstellungs­

der M enschen an G ott ist das zentrale T hem a des Bam­

weise drastisch u nd belegt, dass es keinesfalls an m an ­

berger B ildprogram m s, u n d es w urde sym bolisch in

gelnden Fähigkeiten der B ildhauer lag, dass die D ar­

die Raumschichten des Domes umgesetzt: Vor den Au­

stellung von heftigen A ktionen in Bam berg n u r eine

ßenm auern lag die W elt des rein Profanen, dahinter,

untergeordnete Rolle spielt.

nach Passieren der Portale als der ersten Schwelle, eröffnete sich ein sakraler Raum, der aber noch für Laien

Die A rbeiten begannen m it der G nadenpforte kurz vor

zugänglich war: die Seitenschiffe un d das Langhaus.

1196 u n ter Bischof O tto II. u nd dem D om propst Ti-

Das Z entrum des Dom es bildete der östliche Georgen­

mo. Das alle drei Skulpturenorte umfassende Bildkon­

chor, von der Außenwelt abgeschirm t durch die C h o r­

zept setzte von Beginn an eine umfassende Planung vor­

schranken. H ier befanden sich der H ochaltar für die

Abb. 183 (◄) Bamberg, Staatsbibi., Hs. Msc.bibl.84, Gregor der Große, Ezechielkommen­ tar, fol. 74r: Seite aus der in Bamberg benutzen Handschrift mit dem Text (rechte Spalte unten): Sed sciendum quia oculi atque aures corporis assunt etiam carnalibus, eisque sunt in usu rerum quae corporaliter uidentur. Oculi uero atque aures cordis solummodo spiritalium sunt, qui inuisibilia per intellectum uident, et laudem D ei sine sono audiunt („Man weiß

ja, dass auch die fleisch­ lich Gesinnten leibliche Augen und Ohren haben und zwar in Bezug auf die körperlich wahrnehm­ baren Dinge. Dagegen haben nur die geistig Ge­ sinnten Augen und Ohren des Herzens, die im Geist unsichtbare Dinge sehen und Gottes Lob ohne Schall vernehmen“), s. S. 174.

201

FAZIT - DER BAMBERGER DOM ALS HEILSGESCHICHTSRAUM

feierlichen Messen u n d das C horgestühl für das S tun­

einzelnen Skulpturenort m it Hinweisen au f das Vorbild.

dengebet der D om kanoniker. Es war der O rt, wo sie

Vielmehr wurden m it Gnadenpforte, Fürstenportal und

ungestört unter sich waren. Für den reichen figürlichen

C horschranken alle zur Verfügung stehenden O rte in

Schm uck des D om es konzentrierte m an sich a u f die

das abgestim m te Program m einbezogen. D abei w urde

O sthälfte der Kathedrale. D en Peterschor im Westen,

nicht n u r der eigentliche Tempel des Ezechiel visuali-

der im W esentlichen dem B ischof V orbehalten war,

siert, sondern darüber hinaus die gesam te ihn um ge­

schm ückte m an n ich t derart aufwändig, ein Hinweis

bende Anlage samt Vorhöfen und äußeren Umfassungs­

darauf, dass an diesem Programm Bischof Ekbert nicht

m auern. Letztere sind den A ußenm auern des D om es

oder zum indest nicht entscheidend m itw irkte. Er war

m it seinen S kulpturenportalen vergleichbar. D ie Vor­

ohnehin in der Bauzeit meist abwesend u n d nahm im

höfe der Vision w urden m it den Seitenschiffen vor den

Jahr 1237 nicht einm al an der Schlussweihe teil.

C horschranken nachgeahm t. D ie innere Um fassungs­ m auer Ezechiels entspricht den C horschranken m it ih­

F ür die U m setzung in gebaute u n d gestaltete Form

ren T üren im N orden neben dem V erkündigungsrelief

wählte m an ein ekklesiologisches Konzept, geboren aus

und im Süden neben dem Michaelsrelief. D ahinter er­

der Ü berzeugung, dass es ohne eine hierarchisch klar

streckt sich das eigentliche Tem pelinnere, das G regor

strukturierte Kirche keine Erlösung für die M enschheit

nicht ausgedeutet hatte. Es hat in Bamberg seine E n t­

gebe. M an plante eine symbolische D arstellung dieser

sprechung im Binnenchor.

kirchlichen O rdnung, in der jeder Stand der M enschen seinen festgelegten Platz hatte. Das war im 12. u n d 13.

Ein C harakteristikum dieses Konzepts ist die im H och­

Jahrhundert nicht ungew öhnlich, ja es war fast die Re­

m ittelalter im m er w ieder vorkom m ende V erbindung

gel, wie zahlreiche D enkm äler vor allem der W andm a­

von R aum un d Z eit mittels der K om bination von zeit­

lerei, aber auch der Skulptur zeigen. Dargestellt w urde

verhaftet narrativen un d zeitlos repräsentativen Bild­

die Kirche in ihren sehr verschiedenen Erscheinungs­

elementen, die symbolisch aufgeladen werden. Die gro­

formen: Sie manifestierte sich offenkundig in dem ar­

ße Bedeutung der R aum anordnung m acht verständlich,

chitektonisch gestalteten Bamberger D om , dann aber

w arum dieselben B ildthem en an verschiedenen O rten

auch im Gründungskolleg der Apostel, die m it dem ge­

gänzlich verschiedene B edeutungen haben, so wie dies

m einsam en Verfassen des C redo gleichsam die G ru n d ­

Gregor der G roße beschreibt. W ir haben das an den Fi­

lagen der Institution Kirche gelegt hatten - dargestellt

gurengruppen der Apostel gesehen, die gleicherm aßen

an den Chorschranken. Die Kirche wurde im Mittelalter

an G nadenpforte, C horschranken u n d F ürstenportal

zudem als G em ein sch aft d er H eiligen verstanden -

Vorkom m en, aber stets anders zu interpretieren sind.

au f Bamberg bezogen: der Patrone der D om chöre und

Auch die doppelte Darstellung Christi an verschiedenen

-altäre, die vor allem im Tym panon der G nadenpforte

Stellen der G nadenpforte, einm al th ro n en d a u f dem

ihren A uftritt haben. D ie mittelalterliche Exegese iden­

Schoß der M utter im T ym panon, dann in der K äm p­

tifizierte die Kirche symbolisch m it der M uttergottes,

ferzone an untergeordneter Stelle, verweist a u f u n ter­

dem „Sitz der W eisheit“, was grundlegend für die D ar­

schiedliche B edeutungen, hier die unterschiedlichen

stellung im Tym panon der G nadenpiorte war. Die her­

N aturen C hristi als G o tt und M ensch. D ie sakrale To­

ausragenden typologischen Gegenstücke zur m ittelal­

pografie des Bam berger D om es basiert also n ich t au f

terlichen Kirche schließlich waren Jerusalem u n d sein

einer m ehr oder weniger gleichmäßigen Verteilung von

Tem pel. A uch sie w urden in Bam berg um fassend in­

S k ulpturen über seine W ä n d e u n d T ü re n . Aus ihrer

terpretiert.

spezifischen Position an Raum grenzen u n d den dam it verbundenen inhaltlichen Aussagen entwickelt sich die

Als Textbasis für die inneren Bezüge zwischen Kirche,

räum liche M aterialisierung des visionären biblischen

Paradies u nd H im m elsstadt nutzte m an nicht wie vie­

Tempels.

lerorts üblich die O ffenbarung des Johannes. Vielm ehr

202

w ählte m an die andere O ption: D er Bamberger D om

D ie A bw icklung der R aum schichten ist direkt m it der

sollte die m onum entale W iederauferstehung des Salo­

E ntw icklung der H eilsgeschichte in Parallele gesetzt.

m onischen Tem pels sein, u n d zwar in der visionären

Sie reicht von dem Beginn des m enschlichen Erdenle­

Fassung, wie sie der Prophet Ezechiel beschrieben hatte.

bens m it der V ertreibung aus dem Paradies (G naden­

D iesen biblischen Text hatte der Kirchenvater Gregor

pforte) bis zum Ende der G eschichte am Jüngsten Tag

der G roße für das M ittelalter verbindlich interpretiert,

u n d dem endgültigen T rium ph der K irche (F ürsten­

u n d seine Exegese diente in Bam berg als die zentrale

portal). D er Erzengel M ichael als Beschützer der Para­

theologische G rundlage. M an versah n icht n u r einen

diespforte, wie er an der G nadenpforte dargestellt ist,

findet sich erneut im Tym panon des Fürstenportals, wo

ses W eltbild Gregors des G roßen im Allgemeinen un d

er den Verdam m ten den Weg ins Paradies verwehrt. Ein

sein E zechielkom m entar im B esonderen prägte das

drittes M al ist er an der südlichen C horschranke dar­

Bamberger Program m ganz entscheidend.

gestellt. H ier verteidigt er den Eingang zum Binnenchor als dem Kern der Anlage, indem er böse M ächte über­

Als M ittel fortschreitender Erkenntnis w ird das Sehen

w indet u nd fernhält. G egenüber au f der Nordseite m ar­

vorgestellt: Die visio D ei ist das wichtigste Merkmal der

kiert die V erkündigung an M aria dieselbe Grenze zwi­

G ottesnähe - das gilt für Gregors Ezechielkom m entar

schen dem heiligen u n d dem allerheiligsten R aum —

ebenso wie für die Darstellungen in Bamberg. Die visio

diesm al in Parallele zum Ü bergang vom Z eitalter sub

wird am Fürstenportal antithetisch eingesetzt: D ie Er­

lege zur Epoche sub g ratia. Im Gegensatz zu dem Erz­

lösten sehen u n d erkennen G o tt, w äh ren d die Ver­

engel M ichael verschließt sie das Allerheiligste nicht,

dam m ten dies nicht tun und gerade deshalb verdam m t

sondern öffnet es symbolisch. Gleichzeitig eröffnet sie

sind. An der G nadenpforte blicken die im Tym panon

eine neue Epoche der Heilsgeschichte.

dargestellten geistlichen Stifter, Bischof O tto II. un d

Ü berhaupt ist die B etonung von Grenzen bzw. Schwel­

dem ütig am Boden ausgestreckt liegt un d flehend nur

len allen Bam berger S kulpturenorten gem einsam , was

zu dem D om patron Petrus aufblicken kann, der seinen

sie w iederum m it anderen Portalprogram m en der Ro­

Blick und dam it seine Heilserwartung an Christus wei­

m anik verbindet. D ie T ü re n sind die O rte des Ü ber­

terleitet (Abb. 156). Petrus nim m t seine exklusive M itt­

gangs vom profanen R aum außerhalb des Dom es zum

lerfunktion wahr, indem er den G ottessohn direkt an­

Propst Tim o, zur M uttergottes hin, w ährend der Laie

im m er höherrangigen Heiligen im Innern. A n der G na­

blickt, und dieser w endet sich ihm zu. D ie Vorstellung

d en p fo rte liegt der S chw erpunkt a u f dem G egensatz

von der herausragenden u n d hierarchisch wirksam en

zw ischen der zeitverhaftet-irdischen ecclesia m ilita n s

Bedeutung der Gottesschau ist nicht neu. Originell aber

und der ewigen him m lischen ecclesia triu m phans. Am

ist die weitere Ausweitung der Sinnendeutung au f das

Fürstenportal d ann geht es ums Ganze: U m das Ende

H ören in A nlehnung an die D eutung Gregors des G ro­

der käm pfenden K irche u n d ü b erh au p t des irdischen

ßen. Das H ören ist gleichfalls ein W eg der Erkenntnis,

Lebens beim W eltgericht m it dem Einzug der Erlösten

doch steht es rangm äßig unterhalb des Sehens u n d ist

in die Him m elsstadt der zeitlos trium phierenden Kirche,

deshalb tendenziell eher den einfachen G läubigen zu­

für die symbolisch der Bamberger D om steht. Das Bild­

zuordnen. Die sehnsüchtig ins Kircheninnere lauschen­

them a des Jüngsten G erichts ist m it seiner unabänder­

den M enschen an der G nadenpforte weisen d arau fh in

lichen E ntscheidung über Erlösung oder Verdammnis

(Abb. 22, 116, 117).

das m ittelalterliche „Schwellenmotiv“ par excellence. D ie M ischung von narrativen un d zeitlos-repräsentati­ Die neben der V ertreibung aus dem Paradies und der

ven D arstellungsform en, wie sie sich in Bamberg wie­

V erkündigung des G ottessohnes dritte heilsgeschicht­

derholt au f engstem Raum findet, ist für den m odernen

liche Epochenschwelle, die Gesetzesübergabe an Moses

Betrachter ungewöhnlich und wirkt au f den ersten Blick

und dam it die Grenze zwischen der Zeit vor dem Gesetz

inkohärent, ja beinahe willkürlich. D och ist sie durchaus

{ante legem) u n d der Z eit unter der G eltung der mosai­

charakteristisch für hochm ittelalterliche S kulpturen­

schen Gesetze {sub lege), ist in Bamberg nicht dargestellt.

program m e - was ihre D eutung für den m odernen Be­

Stattdessen entgleiten Synagoge am F ürstenportal die

trachter nicht erleichtert. D er Zusam m enhang von Sze­

Zeugnisse der m osaischen lex , die Tafeln m it den zehn

nischem und Einzelfiguren erschließt sich zumeist allein

G eboten. Diese V ernachlässigung der A ra sub lege ist

durch die Exegese der Theologen. In Bamberg war ganz

kein Zufall, da sie auch in dem G eschichtsbild Gregors

überwiegend Gregor der G roße der Impulsgeber.

des G ro ß e n , das sich in seinem E zechielkom m entar zeigt, keine große Rolle spielt. Für ihn beginnt m it dem

Was waren die M otive für die Entscheidung, den Eze­

Sündenfall eine grundlegende E ntfrem dung des M en­

chielkom m entar Gregors als Basis der B ildgestaltung

schen von G o tt, die erst m it der A n k u n ft C hristi au f

zu nutzen? Das Buch Ezechiel m it seiner Beschreibung

der Erde ihr Ende findet. Dieser W endepunkt der Heils­

des visionär erschauten Salomonischen Tempels ist eine

geschichte m ü n d et, geführt von tugendhaften Vorbil­

der w enigen „A rchitekturbescheibungen“ der Bibel.

d ern , in ein A n n ä h ern an G o tt, um schließlich am

D eshalb lag es durchaus nahe, diesen Bau als Vorbild

Jüngsten Tag zu enden. D a n n w ird G o tt selbst für die

für den Bamberger D om zu wählen. Die fränkische Ka­

Gläubigen sichtbar, um zu entscheiden, wer die Schwel­

thedrale unterscheidet sich dam it nicht von zahlreichen

le des Paradieses überschreiten d arf u n d wer nicht. Die­

anderen Kirchenbauten des Mittelalters, in denen häufig

FAZIT - DER BAMBERGER DOM ALS HEILSGESCHICHTSRAUM

Ausstattungsstücke, Architekturelemente oder Baumaße

scheidende H andschrift des Ezechielkommentars in der

im itiert w urden, um dem alttestam entlichen Idealbau

D om bibliothek (SBB M sc.BibI.84) stam m te aus dem

symbolisch Reverenz zu erweisen. Einen Anlass dafür,

persönlichen Besitz des Dom gründers, Kaiser Heinrichs

die V ision Ezechiels u n d n icht die Beschreibung des

II., davon w ar m an jedenfalls in Bam berg überzeugt.

Tempels im Buch der Könige als G rundlage zu nutzen,

D a der D om als eine Erneuerung des ersten Dom es an­

gab wohl die durch den ottonischen Vorgängerbau fi­

gelegt war, lag es nahe, au f diese H andschrift zurück­

xierte Lage des B am berger D om es au f einem H ügel,

zugreifen, zumal H einrich kanonisiert war, was ihr den

u n d zwar auf dessen Südseite, was den A ngaben des

Rang einer Reliquie gab. D as D en k en in Kategorien

Propheten entspricht (Ez 40,2).

der Buchmalerei - wie es für einen Domscholaster nahe­

Es war dennoch durchaus originell, Ezechiels Vision als

,A u to r“ des Bildprogram m s, der Prophet Ezechiel, am

lag - zeigt sich auch daran, dass der ursp rü n g lich e A usgangspunkt zu nehm en und nicht das Him m lische

Fürstenportal prom inent positioniert wird, ähnlich wie

Jerusalem der Apokalypse. Allerdings haben sich auch

die Evangelisten als A utoren in den m ittelalterlichen

die Frühscholastiker darum bem üht, nicht nur die H im ­

Evangeliaren. D er Text Gregors des G roßen war zwar

melsstadt als symbolischen Referenzvergleich zu einem

schon sechs Jahrhunderte alt, als m an ihn in Bamberg

mittelalterlichen Kirchenbau zu interpretieren, sondern

heranzog. Er galt aber als unverändert aktuell. In ihm

auch die anderen Bauten der Bibel: Hugo von St. Viktor

wird der ganze A pparat der Schriftexegese genutzt, der

wählte die Arche N oah als typologische Vorausweisung

auch für hochm ittelalterliche Bildsysteme relevant war.

a u f die Kirche, R ichard von St. V iktor die V ision des jüdischen Tem pels du rch Ezechiel wie in Bam berg —

Gregors Ezechielkommentar war den Bamberger D om ­

w enn auch ohne den Umweg über die Predigten Gre­

klerikern geläufig, ja er gehörte hier um 1200 nach­

gors des G roßen. R ichard versah seine Schrift m it Il­

weislich zur Schullektüre. D a m it k o n n ten die D o m ­

lustrationen in rom anischen A rchitekturform en, die

kleriker ihn zum indest teilweise auswendig zitieren, sein

seine Rekonstruktion des Tempels erläuterten. Also ge­

Inhalt war tie f in ihr Bewusstsein eingedrungen. F ür

rade die Frühscholastiker wiesen diesen Weg. U nd da

die Laien aber, die ohne theologische Kenntnisse waren,

mag es in Bamberg m it seiner im 11. Jahrhundert be­

musste er weitgehend unverständlich bleiben. Das ab­

rü hm ten D om schule u nd einer ebenso berühm ten Bi­

gestimmte Bamberger Bildprogramm war deshalb nicht

bliothek nahegelegen haben, solche D eutungen aufzu­

in erster Linie didaktisch m otiviert. Es richtete sich

greifen und sie sogar zu überbieten: indem m an den

nicht an die illite ra ti , sondern diente vornehm lich der

geistigen Bau nicht n u r durch M iniaturen einer H an d ­

Selbstvergew isserung des D om klerus. D ie Rolle der

schrift illustrierte, sondern ihn m o num ental in Stein

Künstler beim Prozess der B ildfindung, seien es A rchi­

materialisierte. Das W erk Richards von St. V iktor hatte

tekten oder Bildhauer, war offenbar gering. Sie können

w ahrscheinlich Einfluss a u f die G estaltung der G na­

schon deshalb nicht die entscheidenden Im pulsgeber

denpforte, die auffällige Ü bereinstim m ungen m it einer

gewesen sein, da sie in der langen Entstehungszeit des

seiner Illu stratio n en aufweist (Abb. 164, 165). M an

D om es wechselten, was sich insbesondere an der A b­

wollte sich in Bamberg offenbar au f der H öhe des früh­

lösung der sog. A lteren d urch die Jüngere W erkstatt

scholastischen Diskurses zeigen, um so an die eigene

zeigt. Trotz dieser stilistischen Z äsur w urde jedoch das

gelehrte Tradition seit der O ttonenzeit anzuknüpfen,

einmal entw orfene komplexe Bildkonzept konsequent

die um 1200 schon ein wenig verblasst war.

zu Ende geführt, den Wechsel der ausführenden Künst­ ler ignorierend.

Aber w arum nutzte m an nicht direkt Ezechiels Vision

204

als Inspirationsquelle wie etwa bei den W andmalereien

Viele Einzelelem ente der Bam berger Bildwelt sind für

von Schwarzrheindorf, sondern nahm stattdessen den

sich genom m en traditionell u n d lassen sich in leicht

Umweg über die Interpretation durch Gregor den G ro­

veränderter Form auch andernorts nachweisen. Sie ge­

ßen? D afür sprach der spezifische D eutungsansatz des

hörten zum ikonografischen Standardrepertoire rom a­

Kirchenvaters, der in Bamberg perfekt passte. Gregor

nischer Skulptur. D am it war eine erste Bedeutungsebe­

verknüpft Ezechiels Vision in höchst freier un d origi­

ne, der wörtliche Sinn, auch für weniger gebildete Laien

neller Weise m it dem Tugendsystem einer G ruppe von

zugänglich. H inzu kam en aber weitere gestalterische

A userw ählten, die in der N achfolge der A postel den

M ittel, die zur Identifizierung des sym bolischen Vor­

einfachen Gläubigen au f dem Weg zu G ott voranschrei­

bilds eingesetzt w urden un d die n ich t ohne weiteres

tet. D arin erkannten sich die Bamberger D om kleriker

verständlich waren: Längenm aße wie Ezechiels Elle an

wieder. Ein weiteres A rgum ent kam hinzu. D ie e n t­

der G nadenpforte, symbolische Zahlen, auffällige D e­

KAPITEL 8

tails wie gem alte u n d plastische P alm ettenm otive an

zes ergeben. D er vierfache Schriftsinn wird in Bamberg

den C horschranken, die Gestaltung von Fensteröffnun­

zur D istanzierung der ungebildeten Laien von den ge­

gen oder eine Flachdecke, die m an im Langhaus plante.

lehrten D om klerikern eingesetzt: D en Laien waren nur

D an n aber auch die Lage eines Altars - des Stephanus­

die vordergründigen, die „historischen“ Bildinhalte zu­

altars —, d er genau an d er Stelle steht, wo er nach der

gänglich, sie konnten die Figuren und Szenen bestenfalls

in Bamberg verbindlichen Interpretation Gregors stehen

benennen. Die höheren Bedeutungsebenen blieben ih­

musste.

nen aber wohl in der Regel verschlossen oder bedurften zum indest der intensiven Erklärung. D ie m oralisch­

Säm tliche figürlichen u n d sonstigen M otive der Bam­

mystischen Inhalte, die au f Gregor basierten, kannten

berger Bildwelt finden sich in seinem Ezechielkommen­

nur die Gebildeten, die sich dadurch in ihrem Anspruch

tar vorgeprägt, der sich dam it als die ausschlaggebende

einer Führungsrolle au f dem anagogischen Weg zu G ott

Q uelle erweist. Er behandelt auch die V ertreibung aus

bestätigt fühlten. Auch die Vereinigung der M enschen

dem Paradies, den B ruderm ord Abels, das Isaakopfer

m it G ott in der Himmelsstadt am Jüngsten Tage konnte

un d die V erkündigung an M aria, die in Bam berg ein­

n u r über ihre V erm ittlung un d ihre voranschreitende

gesetzt wurden, obwohl das bei einer Exegese des Buches

Führung gelingen - so die Vorstellung und der klerikale

Ezechiel keinesfalls a u f der H a n d lag. A ußerdem ent­

A nspruch.

spricht die Gew ichtung zentraler Them enfelder bei Gre­ gor dem G roßen den Schw erpunkten in Bamberg. Das

D ie V erteilung der S k u lp tu ren über den O stteil des

betrifft insbesondere die herausragende Rolle des Apos­

Bamberger D om es nach einem abgestim m ten Plan er­

telkollegium s u n d den A ntagonism us Ecclesia u n d Sy­

weist die Bamberger Kleriker als versierte Theologen,

nagoge. Schließlich sind derart zahlreiche Einzelmotive

die tief in der gelehrten Tradition seit der Spätantike

in das architektonische u n d bildnerische Konzept des

wurzelten. Doch zeigen sie sich auch frühscholastischen

D om es eingeflochten, dass es keinen Zweifel daran ge­

G edanken aufgeschlossen. D ie in der Forschung seit

ben kann, dass G regors E zechielkom m entar hier der

ERWIN P a n o FSKY häufig betonte Verbindung von Scho­

Im pulsgeber war. W ir haben sie bereits am E nde des

lastik un d A rchitektur im Zeitalter der G otik ist einer­

fü n ften K apitels zusam m engefasst, so dass sich eine

seits n icht im m er eindeutig u n d nie leicht zu fassen.

W iederholung an dieser Stelle erübrigt.

Z um indest der Einfluss scholastischer Theologen wie

Darüber hinaus wird ein Geschichtsbild durch das Bam­

rom anik durchaus nicht außerhalb des Reflexionsho­

Hugo und Richard von St. Viktor ist bereits in der Spät­ berger B ildprogram m zur A nschauung gebracht, das

rizonts. Dafür ist Bamberg ein gutes Beispiel, auch wenn

deutlich von Gregor dem G roßen bestim m t ist. Es ist

das Gedankengebäude des Kirchenvaters Gregor an Be­

geprägt von der Idee des Sündenfalls, m it dem eine Ent­

deutung bei W eitem überwiegt. Was in Bamberg durch

frem dung des M enschen von G o tt begonnen hatte, und

die K om bination aus alten Traditionen und neuer Syn­

von dem daraus entstandenen Antagonismus der ecclesia

these entstand, war ein symbolischer Heilsgeschichts­

m ilita n s a u f Erden u n d der ew ig-him m lischen ecclesia

raum, dessen Vorstellungswelt um die Kirche in all ihren

triu m p h a n s. Die Kirche a u f Erden m it ihren einfachen

Erscheinungsformen und Hierarchien kreist. Der Bam­

Gläubigen m usste sich langsam wieder zurück zu G ott

berger D om ist aber —das kann nicht deutlich genug

käm pfen. D afü r brau ch te sie L eitpersonen, was dem

b eto n t werden - keine „gebaute T heologie“, sondern

Selbstverständnis der D om kleriker entgegenkam , die

in den Form en der Z eit u n d m it den Fähigkeiten der

sich selbst als solche sahen, waren sie doch sakram ental

Bauleute und Bildhauer errichtetes Gotteshaus, dessen

legitimierte Priester. Ein M ittel der G eschichtsdeutung

anspruchsvolles Bildprogramm von Theologen entwor­

u n d der Exegese ist für G regor den G roßen die Typo­

fen wurde, dessen Form en im D etail jedoch kaum von

logie, die innige V erbindung von A ltem u n d N euem

ihnen b estim m t w aren. D azu n u r ein Beispiel: Das

Testament, die an allen drei Skulpturenorten vor Augen

Kernthem a der Chorschranken, also die zu lösende dar­

gestellt wird.

stellerische Aufgabe, waren die zwölf Apostel und zwölf Propheten im G espräch u n tereinander —n ich t m ehr

Z ud em ist die Lehre von dem vierfachen Schriftsinn

und nicht weniger. D ennoch zeigen sich deutliche sti­

von großer Bedeutung, die im Ezechielkom m entar wie­

listische U nterschiede innerhalb der Älteren Skulptu­

derholt angew andt wird. Sie bildet für Bamberg die ei­

renwerkstatt. Es ist ein weiter W eg von der ein wenig

gentliche Basis dafür, dass Bildinhalte, die au f den ersten

steif w irkenden Petrusgruppe der Südschranke (Abb.

Blick o h n e Bezug zu ein an d er sind, a u f d en zw eiten

46) zu dem extatisch aufgeladenen D ialog des Prophe­

Blick und in einem höheren Sinne ein stimmiges G an­

ten Jonas au f der N ordseite (Abb. 40). Viele Parameter

205

FAZIT - DER BAMBERGER DOM ALS HEILSGESCHICHTSRAUM

spielten eine Rolle: Die zur Verfügung stehenden künst­

Bau und aus der ausgeklügelten Kom bination der Bild­

lerischen Vorlagen, das A lter u n d die A usbildung der

themen, Bewegungen und Blicke. Hier zeigt sich wieder,

ausführenden Bildhauer, natürlich deren künstlerisches

dass die A rchitektur un d Skulptur des Bamberger D o ­

Talent, vielleicht auch die Zeit, die zur Verfügung stand,

mes das Zeugnis einer Epochenschwelle ist: Stilistisch

und vieles mehr. Diese Fragen waren nicht T hem a dieses

als Ü bergang von der Spätrom anik zur Frühgotik - so­

Buches, sie sind von der Forschung bereits intensiv dis­

wohl in der A rchitektur als auch in der Skulptur - , aber

k u tie rt w orden. W ic h tig ist, dass es sich hierbei um

auch sozialgeschichtlich als eines der letzten u n d be­

künstlerische Unterschiede handelt, die weitgehend un­

deutendsten M onum ente einer Epoche, in der die geist­

abhängig von dem theologischen Plan waren.

lichen Auftraggeber den eindeutigen Vorrang vor den ausführenden Handwerkern der artes mechanicae hatten.

206

Möglicherweise diskutierten die Auftraggeber das Kon­

Das sollte sich im Laufe des 13. Jahrhunderts allmählich

zept m it den B ildhauern vor O rt. W ie w eit das ging,

ändern, auch nach Bamberg brachten die Bildhauer der

bleibt im D unkeln. Sicher verfügten die Künstler über

Jü n g eren S k u lp tu ren w erk statt neue Im pulse. D och

das handw erkliche K ö n nen u n d w ohl auch über die

blieb m an grundsätzlich bei dem ursprünglichen Plan,

notw endigen ikonografischen Kenntnisse. A ußerdem

den die Bamberger D om kleriker entworfen hatten. Der

w ussten sie, wie Einzelfiguren un d Szenen im D etail

vornehm lich theologisch basierte E n tw u rf schm älert

umzusetzen seien. Das reichte jedoch nicht für die E nt­

nicht den Rang der handw erklich-künstlerischen Aus­

wicklung des theologisch höchst anspruchsvollen G e­

führung, im Gegenteil. Die Theologie verlieh den E in­

sam tkonzepts. D essen T iefgründigkeit ergibt sich in

zelwerken ihren tieferen Sinn. Die ästhetische W irkung,

Bam berg erst aus der Platzierung der Skulpturen am

die bis heute fasziniert, erzielten aber die Künstler.

ANHANG

ANM ERKUNGEN EINFÜHRUNG 1 2

D eh io 1890. Die von Dehio als „Heimsuchung“ bezeichneten Figuren gelten heute meist als „M aria“ und „Alte Frau“ bzw. „Sibylle“ und werden nicht mehr als zu­ sammengehörige Gruppe angesehen. Die Gründe, warum hier an der älteren Bezeichnung festgehalten wird, werden im zweiten Teil unserer Untersuchung dargelegt werden.

3

Dabei waren diese beiden Figuren nicht einmal die überzeugendsten Bam­ berger Schöpfungen nach Reimser Vorbild, worauf KURMANN 2009, S. 47-

38 Ebda. S. 11. 39 Ebda. S. 19. 40 Ebda. S. 20. 41 Ebda. 42 C laussen 1993/94; D ietl 2009; B redekamp 2010, S. 70-81. 43 Berliner 1929/30, S. 38. 44 C amille 1993, S. 44 Anm. 3. 45 Dazu zuletzt ECLERCY 2009. 46 Vgl. ebda. S. 134fi; grundlegend kritisch zur Methode der Ikonologie: PACHT

49 hinwies. Die Verwandtschaft einiger Königskopftypen, darunter der sog. „Philippe Auguste“, ist eindeutiger.

4

D eh io 1892.

5

P in der 1927, S. 74. WEESE 1897, S. 103f.; VöGE 1899/1901, S. 155f. —Zu dieser Königsfigur, die seit 1977 im Palais du Tau in Reims aufbewahrt wird, vgl. A usst .K at. N aumburg 2 0 1 1 1, S. 436-438, Kat.Nr. 1V.8 (D agmar Sch m eng ler ), mit

6

1986, S. 235-250.

47 48 49

und pathognomischen Merkmale der Figur haben bis heute die Forschung

BASCHET 2010, S. 27. Er fordert ebda. S. 27f.: „a relational inquiry that does nuanced relations constructed by each specific work ... and, finally, that apprehends image-objects as attached to specific places and situations where social functions and the power o f forms merge“.

50 B erliner 1945/2003, bes. S. 60f. 51 Dies betont NlEHR 2010 S. 136. - Eine „production serielle“, wie MAXWELL

beschäftigt, vgl. SCHMENGLER 2011, S. 190-192.

2011, S. 146 sie an manchen Skulpturenzyklen in Burgund beobachtete, lässt sich keinesfalls verallgemeinern.

10

P in der 1927, S. 77. K estel 2001, ders . 2016. H amann 1932, S. 301; vgl. G ebhardt 2004, S. 152. Vgl. dazu ausführlich HEFTRIG 2014, bes. S. 93-100.

11

Sprenger 2003, S. 65; H ermand 2009, S. 105-113; H eftrig 2014, S. 108-

12

K unst u. a . 2005, S. 42. H f.RMAND 2009, S. 209 Anm. 33. Bereits im Februar 1933 wurde die dritte Auflage (100.-150. Tausend) gedruckt, vgl. HEFTRIG 2014, S. 103. Z u seiner Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus vgl. SPRENGER 2003; H ermand 2009, S. 101-125; H eftrig 2014, bes. S. 182-213. H amann 1951, S. 298. Zeugnis davon ist HlNZ 1970, der sich am Beispiel wiederum des Bamberger

7

8 9

123. 13 14 15 16

52 53 54 55 56

17 18

Lübke 1863, S. 359f. und 367-369; Bo d e 1885, S. 64. Vgl. R üffer 2014, S. 181-189.

19

Die Quellen erlauben erst Einblicke in die spätgotischen Bauhütten, vgl. den Überblick bei SCHOCK-WERNER 1978 (mit der älteren Literatur); Rückschlüs­ Vorsicht zu behandeln.

20

H ubel , in: W itt ek in d 2009, S. 341, Nr. 117 und zuletzt

ders . 2015,

S.

22f. plädierte für nur einen Bildhauer der Älteren Werkstatt, SUCKALF. 1987, 21

S. 193ff. und DERS. 2007, S. 193-199 für zahlreiche Ausführende. V ö g e 1899/1901, S. 147-158; Sauerländer 1976; F eldmann 1992; K ur ­ m ann 2007.

22

Suckale 1987.

23

Z erbes 2003; dies . 2015. H artleitner 2003; ders . 2011; ders . 2015; vgl. auch T enschert 2019. H ubel 2003; ders . 2006; ders . 2015. H ubel 2021, S. 17. B ony 1983, S. 222f.; kritisch dazu Sauerländer 1995, S. 11. L übke 1863; B o d e 1885; vgl. B rush 1995, bes. S. 26f. Exemplarische Studien in Ra gu in /B rush /D raper 1995; vgl. ferner Sauer LÄNDER 1992; HAMBURGER 2006, bes. S. 18. Umfassende Studie zu einer

24 25 26

27 28

29

Panofsky 1946/79; ders . 1951/89. Speer /B in d in g 2005. Panofsky 1946/79, S. 18-24. CROSSLEY 1988, S. 120 w irft PANOFSKY vor: „The mason’s lodge ceases to exist“. by Suger, but it was the team o f artists working in a free, uninhibited environment, who created the building and its decoration“.

58

M arkschies 1994, bes. S. 44£; vgl. auch S peer 2006, S. 74f. —Selbst die berühmte Lichtmetaphorik Sugers ist bereits im Pontifikale Romanum des

12. Jahrhunderts vorgeprägt, ANDRIF.U, P NTIFICAL ROMAIN, S. 182: D eum omnipotentem... deprecemur, uthabitaculumistudbenedicereetcustodiredignetur, ... uttenebrasabeorepellatetlumeninfundatr,vgl. SPEER 2000, S. 26. M 1994, S. 57. Demgegenüber hat L -B 2004, S. 20-42 das spezifische Vorbild der C ollationesdes Cassianus hervorgehoben. ö

59

se auf das Hochmittelalter wie sie HUBEL 2021, S. 25f. vornimmt, sind mit

M äle 1898/1994, S. 340; vgl. M axwell 2011, S. 142.

57 C rü SBY 1960, S. 158: „The new church at Saint-Denis was made possible

Reiters um eine Ideologiekrititk bemüht.

arkschies

in sc h eid

u r d ic h

60 M arkschies 1994, S. 59. 61 Lin d sc h eid -B u r d ic h 2004, S. 43-60. 62 S edlmayr 1950, S. 95. 63 Ebda. S. 96 und 104; vgl. ANDRIEU, P ö NTIFICAL ROMAIN, S. 193. 64 Sedlmayr 1950, S. 125-130. 65 SEDLMAYR bezieht sich direkt auf WILHELM P indf .Rs Aufsatz über die „dich­ terische Wurzel der Pieta“.

66 67

Sedlmayr 1950, S. 101.

68

Ebda. S. 132.

Ebda.

69 Ebda. S. 99. 70 Ebda. S. 103. 71 C rossley 1988, S. 119; vgl. auch Sauerländer 1981, S. 176, der diese Auf­ fassung Sedlmayrs auf utopische Projektionen wie PAUL ScHEERBARTs Glas­ architektur von 1914 zurückführt.

72

So betonte SPF.F.R 2006, bes. S. 75-78, dass Sugers Konzept weniger ästhetisch als vielmehr liturgisch, als liturgische Erneuerung der Königsabtei König Da­

Pfarrkirche, die m it ihrer Ausstattung allerdings von geradezu kathedralem

goberts und Karls des Kahlen, zu deuten sei. U nd er betont, es bestehe „a

Anspruch ist: WEILANDT 2007.

striking difference between the perception o f the modern visitor and that of the medieval monk regarding what we are accustomed to call .medieval art“‘

36

Leh m an n 1962. H ubel/S chuller 2003. W eilandt 2015 I. W interfeld 1979 I/II ; zuletzt ders . 2015. Schüller 1993; ders . 1995/96. W eilandt /B reitling / N öbauer 2021 . M äle 1898/1994.

37

Ebda. S. 12.

30 31 32 33 34 35

208

S. dazu u. S. 70. not isolate form from the production o f meaning, that is attentive to the

der umfangreichen älteren Literatur. Die Identität m it dem französischen König Philippe Auguste ist nicht gesichert. Die auffälligen physiognomischen

C assidy 1993; C amille 1993; H o li .y 1993.

(S. 78).

73

SEDLMAYR 1950, S. 104: „Die primäre Bedeutung des Kirchengebäudes aber ruht auf einem ehernen Fundament, denn sie ist begründet in der Liturgie der Grundsteinlegung des Kirchengebäudes und der Kirchweihe, die bis in unsere Tage gültig ist“.

74 ANDRIEU, P ö NTIFICAL ROMAIN, S. 189; zur Darstellung und Deutung der Himmelsleiters, u. S. 197f.

ANHANG

75

Sim so n 1968.

76

Ebda. S. 21.

77

Ebda. S. 23.

78

Ebda. S. 22 und 24 für die Ausmalung der Doppelkapelle in Schwarzrheindorf

111 G om brich 1990, S. 9.

110 Ebda. S. X X , in Form einer rhetorischen Frage: „Could it not be ... that I was simply postulating ideal beholders, and forgetting that responses are forged on the anvil o f culture and in the fire o f particular history“.

bei Bonn; s. dazu u. S. 191.

112 C amille 1993, S. 44f.

79

S im son 1968, S. 24.

113 Ebda. S. 47.

80

Ebda.

114 Ebda. S. 46.

81

Ebda. S. 187.

115 Ebda. S. 47.

82

Ebda. S. 4 2 -6 1 ; vgl. CROSSLEY 1988, S. 120. - In jüngerer Z e it wurde

116 Ebda. S. 50.

auch die Schule von St. V ik to r als Impulsgeber für Suger vorgeschlagen,

117 Ba chet 2010 S. 26f.

doch bleiben die Bezüge recht allgemein; vgl. PoiREL 2001 II , S. 146, der

118 Ebda. S. 26.

zu den Vergleichbarkeiten zwischen der Architektur von Saint-Denis und

119 Vgl. CAVINESS 2006, S. 65 die sich diesem Problem stellt und versucht „to

den Lehren des Hugo von St. V ik to r bemerkt: „Malgre tout, on peut re-

restrict .reception' ... to responses by the generation or two that viewed the

tenir ces trois convergences principales: recherche de la clarte, d’unite et,

work in its original cultural and spatial context“. Das gelingt nur selten.

si j ’ose dire, du rythm e“; zu Recht kritisch dazu: SPEER 2006, S. 74 m it

120 SAUERLÄNDER 2008, S. 52 hat einen fast verzweifelten A ufruf an die Kunst­

Anm . 59.

historiker aufgestellt: „ If we, the art historians, who know the monuments, the images and the objects, and who should also know the sources, fail to do

86

M axwell 2011, S. 146. Dies betont MAXWELL ebda. S. 140. H amburger 2006, S. 18. Exemplarisch dazu B eiTZ 1930.

87

Belting 1981, S. 7.

88

Ebda. S. 8. Dasselbe gilt mutatis mutandis auch noch für sein Hauptwerk:

121 H amburger 2006.

B elting 1990. BELTING 1990; vgl. ebda. S. 1: „Der Schwerpunkt der Erzählung liegt im

122 BELTING 1990, S. 342 vertrat dieThese von der im 13. Jahrhundert „sich an­

89

westlichen und östlichen Mittelalter, als Statue und Ikone gemeinsam die Er­

seit Vasari tradierte Gedankenmodell einer sich immer stärker von äußeren

83 84 85

this, then we shall give over the field to those fashionable dilettantes who shower us with books on the body, on lust and sex, on demonology, and fear in Romanesque art. We, the art historians, have to enlarge the field o f Romanesque studies in Order to save it“.

bahnenden Autonomie der künstlerischen Form“. Dahinter steckt das alte,

scheinungsform des Kultbildes prägten“.

Bedingungen der Auftraggeber und Theologen emanzipierenden „autonomen“

90

Ebda. S. 9.

Kunstentwicklung, die schließlich m it der „Erfindung des Gemäldes“ in der

91

123 K u n z 2011, S. 153.

93

H amburger 2006, S. 17; vgl. auch ebda. S. 23. B ü c h s e l 2010. B elting 1990, S. 11.

94

Ebda.: „Deshalb lieferten die Theologen in Bilderfragen immer nur die Theo­

125 A lbrecht 2015 II.

rie einer schon bestehenden Praxis nach. Niemals führten sie die Bilder aus

126 E xner 2015 I / I I .

freien Stücken ein, aber sie verboten sie um so lieber“.

127 V öge 1902.

Vgl. H amburger 2006, S. 11: „On the subject o f art and theology, medieval

128 D iemer 2014; dies . 2015 V , bes. S. 1156f.

92

95

Renaissance ihren vorläufigen Abschluss gefunden habe. 124 Ebda.

commentators wasted relatively few words. Confronted with so many monuments, the clerics, monks, and mendicants who make up what could be called the theological dass remain remarkably silent“.

K A P IT E L 1

96

Vgl. ebda., S. 12f.

1

97

F reedberg 1989.

98

Ebda. Einleitung S. X IX .

99

Als Beispiele nennt er „wax images, funeral effigies, pornographic illustrations

Dazu zuletzt SCHNEIDMÜLLER 2012; zur Person Heinrichs: WEINFURTER 2002; dieses Kapitel ist eine überarbeitete Fassung von WEILANDT 2015 I,

2

S. 165-173. W eilandt 2010/11, S. 61 f.; ders . 2015 V I, S. 1226f.

and sculptures, and the whole ränge o f billboards and posters“; ebda. S. X X I.

3

Ebda. S. 1230f.

100 Ebda. S. X IX ; vgl. auch auch BELTING 1990: „Eine Geschichte des Bildes ist

4

etwas anderes als eine Geschichte der Kunst“. 101 F reedberg 1989, S. X X II.

PFAFFENBERGER 2015 mit dem Grundriss S. 642, Abb. 887; zum Rombezug ebda. S. 660f.; vgl. WEILANDT 20 15 I, S. 171f.

5

102 Ebda. S. X X I: „the issue was not only that o f .populär' and .cultivated'; it was

Der bald nach 1021 verfasste Weihebericht ist als Eintrag des 15. Jhs. in einen Bamberger Psalter des 14. Jhs., SBB M sc.Lit.64, fol 64r-64v, über­

... that o f .primitive' and Western“.

liefert, Edition unter dem Titel DEDICATIO ECCLESIAE S. PETRI BABENBER-

103 Ebda. S. X IX -X X .

g en sis , M G H

SS 17, S. 635fi; D e in h a r d t 1936, S. 4f., N r. 2; vgl. H aS. 89-92; L o o s h o r n I, 1886, S. 186f.; Leit sc h u h 1906, S. 377; G u tten b er g 19 32/63, N r. 103; R e it zen stein 19 34/35, S. 139f., N r. 8; Z im m erm a n n 1951; F ischer 1956, S. 69-71; B en z 1975, S. 123 A nm . 7 und S. 136-144; WlNTERFELD: 1979 I, S. 23; Ba um g ä r tel F leisch m an n 1987, S. 16, N r. 1; d ies . 1998, S. 64-66; A usst .-K at. Bam ­

104 Ebda. S .X X .

eutle 1875,

105 Ebda. S. X X I; vgl. auch BREDEKAMP 2010, S. 34: „In seiner fundamentalen ersten Definition umfaßt der Bildbegriff jedwede Form der Gestaltung“. 106 Freedberg 1989, S. X X I verweigert sich einer „learned and educated response, what one might call high and critical response“. 107 Ebda. S. X X I I heißt es: „I will consider the active, outwardly markable re-

berg 2002,

sponses to beholders ... We must consider not only beholders' symtoms and

S. 20 1-203, N r. 67 (m it Abb.); SCHNEIDMÜLLER 2002, S. 41-

43; Schneidm üller 2012, S. 40-43 (m it Abb.); W eilandt 2015 I, S. 169f.

behavior, but also the effectiveness, efficacy, and vitality of images themselves;

m it der Altaranordnung Abb. 55; zu Peters- und Marienaltar WEILANDT

not only what beholders do, but also what images appear to do“.

2015 III, S. 960f.

108 Vgl. z. B. BREDEKAMP 2010, der S. 51 den für ihn zentralen sog. „Bildakt“

6

W eilandt 2015 I, S. 180-185.

definiert: „Er setzt das .Bild' nicht an die Stelle der Wörter, sondern an die

7

Widmungsgedicht des Gerhard von Seeon an Heinrich II., Überlieferung:

des Sprechenden. Indem diese Position durch das Bild eingenommen wird,

SBB M s c .L it.l4 3 , fol. 4v-5r, Edition: G erhard v o n See o n , W id m u n g s ­

werden nicht die Instrumente, sondern die Akteure vertauscht“.

g edicht , S. 398, Z. 27; vgl.

Z immermann 1959, S. 209f.; H offmann 1995,

109 FREEDBERG 1989, S. X IX erteilt möglichen Kritikern seiner Theorie das Wort:

S. 71 (Herkunft aus dem Skriptorium des Klosters Michelsberg in Bamberg);

„They would insisit that I was neglecting the ways in which context con-

E ickels 2002; Sc h neidm ü ller 2002, S. 41; A usst .-K at. Bamberg 2002, S. 204 und 206f., Nr. 69 (KLAUS VAN EICKELS; Übersetzung S. 207); ScHNEIDmüller 2012, S. 37 (Abb.); W eilandt 2015 I, S. 172; zur Handschrift Suck ale -R edlefsen 2004, S. 114-116, N r. 71.

ditions and determines response. To them any book which sought to speak o f response in terms which went beyond the purely contextual would seem unhistorical“.

209

ANMERKUNGEN KAPITEL 1

8

A nnales SANCTI P etri BabenbergensiS: „1185 am ... April (verbrannte)

M sc.Lit.l 16, fol. 50r), ist ein klarer Beweis für eine Entstehung nach ihrer

das Kloster der hl. Maria in Teuerstadt [= St. Gangolf]. Im selben Jahr an

feierlichen Erhebung im Jahr 1201, da dieser Term in nicht vorher festlag.

den

Anderseits ist die liturgische Ausgestaltung der Translatio in dem Breviarium

Stadt“ (

nicht sehr feierlich; die beiden weiteren Kunigundenfeste (Sterbetag 3. März

2.... (verbrannte) das Münster des hl. Petrus mit der ganzen umgebenden Mclxxxv[Auslassung im Text] aprilis monasteriumsanctemariein twerstat. Eodemanno II [Auslassung im Text] is monasteriumsanctiPetri cumtotoambituurbiscom[bustumest);Überlieferung: Einzelnes Pergament­

und Tag der Kanonisation 29. März) sind in der Handschrift sogar nachge­ tragen, B reviarium E berharde S. 125 und 129 (SBB Msc.Lit.l 16, fol. 36v,

blatt, eingeheftet in ein Kalendar des 12. Jahrhunderts, SBB M sc.Lit.161,

37v); WÜNSCHE 1998, S. 54; zu den Kunigundenfesten auch LAGEMANN

fol. 27v (hiernach zitiert); Edition: M G H SS 17, S. 637, wo der Monatsname

1967, S. 230. Das spricht deutlich für eine Entstehung zu einem Zeitpunkt,

m it

als der Kunigundenkult noch nicht sehr weit entwickelt war, d.h. kurz nach

Augustusangegeben wird, was die Handschrift nicht hergibt. Die Brand­

nachricht ist nach der Nachricht über den Tod des Propstes Hildebert ( f l 171)

1201. In der Handschrift werden die beiden Kryptenaltäre erwähnt, und

nachgetragen, stammt noch aus dem 12. Jahrhundert. Das genaue Datum

zwar der Johannes- (BREVIARIUM EBERHARDE S. 38 und 140f., SBB

des Dombrandes ist nicht zu bestimmen, da der Schreiber, der den Tag nach

M sc.Lit.l 16, fol. 6r, 41r) und der Mauritiusaltar (BREVIARIUM EBERHARDE

dem römischen Kalender angibt, genau an dieser Stelle eine Lücke gelassen

S. 39, 139 und 178, SBB Msc.Lit.l 16, fol. 6v, 40v, 51 r), auch der Georgsaltar

hat. Möglich sind drei Varianten: II. Kalenden, Nonen oder Iden. LOOSHORN

im Ostchor, BREVIARIUM EBERHARDE S. 28 und 174 (SBB M sc.Lit.l 16, fol.

I I 1888, S. 540f. und REITZENSTEIN 1934/35, S. 144, N r. 19 hielten die rö­

Ir, 50r), außerdem der Kreuzaltar im Langhaus, BREVIARIUM EBERHARDE S.

IIzu Recht für die gesicherte Lesart. Zwar lässt die Lücke in der Hand­ schrift Raum für weitere Ergänzungen, worauf NEUMÜLLERS-KLAUSER 1979, S. 30 hinweist, die eine IIIfür wahrscheinlicher hält, doch lässt der abschlie­

diesem Namen geführt, sondern ohne Zusatz schlicht als Chor bezeichnet,

ßende Punkt nach d e r//k e in e n Interpretationsspielraum; vgl. WEILANDT

schuldigen Kindlein und öfter. Zu r Abfassungszeit der Handschrift waren

mische

9 10

138 (SBB M sc.Lit.l 16, fol. 40r). Der westliche Peterschor wird nicht unter

Breviarium E berharde S. 39 (SBB M sc.Lit.l 16, fol. 6v) zum Fest der U n ­

2015 I, S. 187.

demnach beide Krypten, der Kreuzaltar und beide Chöre funktionsfähig, mit

Ebda. S. 187-197; zuletzt W eilandt /B reitling /N öbauer 2021. W eilandt 2015 I, S. 188f.; vgl. H ubel/S chuller 2002, S. 388; T hielmann

anderen Worten: alle liturgisch wesentlichen Teile. Dies betont auch KROOS

2019 S. 127.

den Heinrichsdom, auch dessen Georgenchor und Ostkrypta.

1976, S. 162. Sie hält allerdings irrtümlich den damals existierenden Bau für

11

W eilandt 2015 I, S. 189.

23

12

Ebda. Der wichtigste Hinweis ist die nach 1185 erfolgte Ausgestaltung der

24

So schon H ubel /S chuller 2003, S. 321.

Eingänge zur Ostkrypta m it profilierten Basen (WEILANDT 2015 I, S. 189,

25

Überlieferung: SAB Bamb. Urk. 418; Druck bei HöFI.ER 1852, S. X C V I,

Abb. 62), die sich auf dieser Achse befanden. Diese Maßnahme erscheint auf

Beilage III: BischofTiemo übergibt die Vogtei über die Stadt Bamberg und

gere Zeit den Ostabschluss des Domes bilden sollte, war dies als Schmuck

notificamus[...] quodnosprohonorebeati petrietsancteChunegundisimperatricis[...] contuliumuslegitimotitulodonationissuperaltaresancti Georii; vgl. L II 1888, S. 587f.; R -

jedoch durchaus denkbar. Wahrscheinlich wurden die alten Krypteneingänge

stein 1934/35, S. 146, N r. 26;

den ersten Blick sinnlos, da die Krypta zerstört und zugeschüttet war. An

den Michelauer Forst der Kirche:

einer provisorischen Wand, die, auf der Kyptenwestwand aufliegend, für län­

13

oosh orn

müllers -K iauser

bestehende ottonische Langhaus und den Westchor benutzt; vgl. jetzt W ei-

tere Urkunden m it derselben Ortsangabe entstanden in Tiemos Amtszeit

LANDT/BREITLING/NÖBAUER2021, S. 182 m it Anm. 8.

bzw. kurz danach, eine ist undatiert: SAB Bamb. U rk 416: Schenkung einer

Allein der Silvesteraltar wurde durch den Marienaltar ersetzt, vgl. Baumgä R-

Leucardisdurch O tto von Lutenbuch altarisancti Georii-,vgl. 420: Domdekan G uondelohusschenkt einen seiner Hörigen namens Herold altari sancti Georii. H ier ist strenggenommen nur von dem Rechtsinstitut

tel -F leischm ann 1998, S. 68;

Georgsaltar die Rede, doch war dieses ohne den materiell vorhandenen Altar

Vgl. K urmann 2007, S. 163; W eilandt 2015 I, S. 190. Dies war kein Ein­

Magd namens

LOOSHORN II 1888, S. 577f. Die andere stammt von 1202: SAB Bamb. Urk.

Architekturnachahmung im Mittelalter s. u. S. 184f.

15

16

W eilandt 2015 I, S. 190f.

Das gilt selbst für die Ostkrypta, WINTERFELD 1979 I, S. 67. Lange Zeit galt

nicht existent.

der D om im Kern als ottonisch', erst in den 1920er Jahren wiesen Ausgra­

26

bungen das Gegenteil nach, vgl. M ayer 1924, S. 46; M orper 1936, S. 2.

27

Z u den wenigen erhaltenen Mauerresten des Heinrichsdoms im Bereich der

17

Baumgärtel -F leischm ann 1998, S. 67; P faffenberger 2015, S. 651.

18

Die Ostkrypta entstand in zwei Abschnitten mit einer Baunaht (Treppenfuge)

Dies ist erst in späteren Quellen überliefert, aber durchaus glaubwürdig: Bi­

sepultus estincriptasubchorosancti GeoriiantealtaresanctiJohannisewangelistein medio-, vgl. R 1934/35, S. 146, N r. 28; G 1937, S. 163; K 1976, S. 167; N -K 1979, S. 31; E 2015 II, S. 1266. Die N SEPULCRALES, M G H SS 17, S. 641 melden: S epultus estincriptaantealtarelaterisdextri. eitzen stein

roos

zwischen dem vierten und fünften Joch, was genau dem Bereich außerhalb

u ttenberg

eumüllers

lauser

xner

otae

des Grundrisses des Heinrichsdomes entspricht. Die Naht reicht allerdings nur bis in Kapitellhöhe, die Zone darüber wurde einheitlich errichtet, vgl.

Z u dieser Gewohnheit vgl. ANGENENDT 2013, S. 184-187. schofskatalog des 15. Jahrhunderts, SBB M sc.Theol.l 10, fol. 167r:

heutigen Gertrudenkapelle vgl. PFAFFENBERGER 2015, S. 648f.

28

W interfeld 1979 I, S. 68.

1699/1700 bei der Erneuerung der Krypta wurde auch das Grab Konrads und zweier anderer Bischöfe verändert, vgl. E xner 2015 II, S. 1266. Konrads

19

Ebda. S. 70f.

Grabstein lag bis dahin vor dem Erhardsaltar (dieser stand direkt neben dem

20

Ebda. S. 67; H ubel/S chuller 2003, S. 314. E dition: B reviarium E berharde KROOS 1976, S. 161. Eine genauere Datierung ist kaum möglich. Sicher ist

Johannesaltar), während sich die anderen Gräber in der M itte der Krypta be­

21 22

nur, dass der Codex vor 1221/22 entstand. Damals erfolgte eine Schenkung zur feierlichen Ausgestaltung des Kunigundenfestes am 3. M ärz

(intransitu

fanden, PASCHKE 1972 III, S. 70. Konrads Grab lag also vor der Kryptenost­ wand, jedenfalls deutlich östlich der Kryptenmitte. 29

getragen. - Eberhard war seit spätestens 1178 am D om als Kantor tätig,

WlNTERFELD 1979 I, S. 24 hält zwar die Nachricht über die Bestattung Kon­ rads für glaubwürdig, meint aber, es hätte sich um die alte Krypta gehandelt.

sancteKvnigundis,SAB Bamb. Urk. 484). Dieses Fest ist im Breviarium nach­

Dies ist unmöglich. 30

Irrtümlich spricht HEINRICHS 201 1, S. 359 ohne Beleg von einer Weihe des

erhielt 1192 die von Bischof O tto II. gestiftete Kantoreipfründe und starb

Georgsaltars erst 1217. Dies ist nirgends bezeugt und viel zu spät. Sie bezieht

bald nach 1196; sein Nachfolger ist jedenfalls vor 1201 bezeugt, vgl. BRE­

sich offenbar auf eine Urkunde Bischof Ekberts bezüglich einer Schenkung

VIARIUM EBERHARDE S. 1 lf.; Kroos 1976, S. 161. Die erhaltene Handschrift

an den Domklerus und das Kollegiatstift St. Jakob. Die Vereinbarung wurde

kann nicht das Handexemplar Eberhards sein, da er im Incipit als verstorben

im Haus des Propstes geschlossen, die feierliche Übertragung der Güter fand

bezeichnet wird. Dort ist die Rede von Eberhard,

jedoch über dem Altar und den Reliquien des hl. Georg statt (

sit, B

210

eitzen

N eumüllers -K lauser 1966, S. 184; N eu 1979, S. 31; H ubel/S chuller 2003, S. 321. - Zwei wei­

nun umorientiert und als Zugänge von der Baustelle des Domes in das weiter

zelfall, vgl. zahlreiche Beispiele bei H orn 2015. - Allgemein zur Frage der 14

S. die vorhergehende Anm.

reviarium

cuiusmemoriainbenedictione

E berharde S. 28 (SBB M sc.Lit.l 16, fol. Ir). Dies ist das

Contraditio verobonorumistorumcelebrataestsuperaltareetsuperreliquiassancti Georii),

übliche Memento für Verstorbene. Auch die Berücksichtigung der Translatio

SAB Bamb. Urk. 483; Edition (nach einer Abschrift): SCHWEITZER, COPIAL-

der hl. Kunigunde am 9. September, BREVIARIUM EBERHARD!, S. 174 (SBB

bu ch St . J akob ,

S. 9f.; vgl. Lo o s h o r n II, 1888, S. 6 1 8 f.; R eit zen stein

ANHANG

1934/35, S. 129 und 148, Nr. 31, der aus dieser Nachricht irrtümlich folgert,

31

Möglicherweise mit der Ausnahme einer Ablassurkunde vom 6. Januar 1232, SAB Bamb. Urk. 551; vgl. WlNTERFELD 1979 I, S. 100. Papst Gregor IX .

15. Tatsächlich besagt die Urkunde von 1217 in Bezug auf die Baugeschichte

erinnert daran, dass die Bamberger Kirche auf den unerforschlichen Rat­

nichts anderes als die Urkunde von 1201 und ist in diesem Zusammenhang

schluss Gottes hin von einem Feuer in Schutt und Asche gelegt worden sei

ohne Belang.

{occultodeiiudiciofueratignisincendioconcremata).Es ist allerdings unklar,

Über die liturgische Nutzung zu diesem Zeitpunkt vgl. WEILANDT/BREIT-

ob hier nicht der Brand von 1185 gemeint ist; vgl. LOOSHORN II 1888, S.

lin g / N öbauer

2021.

32

W interfeld 1979 I, S. 72.

33

Ebda. S. 73f.

34

59

der Neubau sei erst nach 1217 begonnen worden; ähnlich ARNOLD 1970, S.

651; N eubauer 1907, S. 108; R eitzenstein 1934/35, S. 150, Nr. 37; G ut tenberg /W en d eh o r st 1966, S. 50;

Ebda. S. 77f., wo betont wird, dass der Versatz der Reliefs am Bau vermutlich

60

durch die normalen Bauhandwerker erfolgte.

N eumüllers -K lauser 1966, S. 183; A rn old 1970, S. 18f.; N eumüllers -K lauser 1979, S. 34. So vorsichtig vorschlagend WlNTERFELD 1979 I,S . 101; als gesichert voraus­ setzend: Schüller 2004, S. 43 m it A nm . 2.

35

Ebda. S. 76-98.

36

B rf.VIARIUM EBERHARDE S. 28 (SBB Msc.Lit.l 16, fol. 1r):

63

WlNTERFELD 1979 I, S. 100; SCHÜLLER 2004, S. 45. W interfeld 1979 I, S. 104-106. Ebda, S. 12 6 f. ; SCHÜLLER 2004, S. 46.

37

Ebda. S. 174 (SBB M sc.Lit.l 16, fol. 50r).

64

S .u .S . 156f.

38

Z u Überlegungen, wie die Verbindung zwischen den beiden Bauteilen her­

65

Georgium.

processioadsanctum

61 62

gestellt wurde vgl. W eilandt /B reitling /N öbauer 2021, S. 193-197.

39 40

41

W interfeld 1 9 7 9 1, S. 93 und 144; Schüller 1993, S. 66f.; H ubf.l 2015, S. 15.

Reste sind in den Mauern der Gertrudenkapelle erhalten, vgl. PFAFFENBERGER 2015, S. 648f.

66

Erhalten ist nicht die Weiheurkunde selbst, jedoch die Bestätigung über diesen Rechtsakt, die Bischof Ekbert selbst im Jahr 1230/31 ausstellte.

Die deutlichen Stilunterschiede erkannten schon L ü BKE 1863, S. 359f. und

Überlieferung: SAB Bamb. U rk. 539; Edition; DEINHARDT 1936, S. 24f.,

367-369; B o d e 1887, S. 64; vgl. ausführlich H amann 1922, S. 109; Panof -

N r. 34 (dort auch zur Datierung zwischen dem 22. Dezember 1230 und

sky 1924, S. 138.

demselben Datum des Folgejahrs, d.i. das 27. Pontifikatsjahr Ekberts);

Zu r Problematik dieser Begriffe s. o. in der Einleitung. Dennoch werden sie

vgl. L o o s h o r n I I 1888, S. 651; M ayer 1924, S. 60; R e it z e n s t e in

im Folgenden als eingeführte Termini weiterverwendet. 43

Ebda. S. 76 mit Abb. 64; vgl. D iemer 2015 III, S. 443.

1 9 3 4 /3 5 , S. 149, N r. 35; G u t t e n b e r g /W e n d e h o r s t 1966, S. 52; Paschke 1972 I, S. 38; Kr o os 1976, S. 173; Baumgärtel -F leischm ann 1987, S. 24f., N r. 4. - N eumüllers -K lauser 1979, S. 33f. unterscheidet

44

SCHÜLLER 1993, S. 77 geht von einer Unterbrechung „kaum länger als eine

eine Konsekration 1229 von einer Dedikation 1231, letztere dokumentiere

Saison“ aus.

die erhaltene Urkunde. Diese Unterscheidung ergibt sich nicht aus der

45

Ebda. S. 90.

Q uelle, die - wie üblich -

46

Dies ist seit der bahnbrechenden Arbeit von DEHIO 1890/92 immer wieder

Es handelt sich 1231 um eine Bestätigung der Weihe 1229 und um die

betont worden; wichtigste Literatur: VöGE 1899/1901; DERS. 1902; SAUER-

Ausstattung des neuen Altars. D ie Schlüsse, die von N f.UMÜLLERS-Klau -

Suckai.e 1987, F eldmann 1992, K urmann 2004 und 2007;

SER auf den Bauverlauf bis 1231 gezogen werden, sind deshalb nicht über­

42

Schüller 1993, S. 71-75.

länder 1976;

zuletzt H ein rich s 2011; D iemer 2015 III; s. auch u. S. 82-87. 47

F eldm ann 1994, S. 8 meint, die drei rechten Figurengruppen im Gewände

zeugend.

67

seien von der ersten Werkstatt nach Maßgabe eines aus Reims kommenden

48 49

villasanctaeChunegundis(Oberkon­ hl. Petrus {A ctumpubliceinchorosancti Petri), SAB Bamb. Urk. 551; vgl.

Bildhauers gearbeitet; dagegen zu Recht DlEMER 2015 II I , S. 438. Schüller 1993, S. 84; H ubel 2006, S. 477.

neue Dorf, dem er selbst den Namen

nersreuth bei Bayreuth) gegeben hatte. Das geschah öffentlich im Chor des

Hoch umstritten sind in diesem Zusammenhang die Entstehungsgeschichte

dafür eintritt, dass die meisten Skulpturen von Beginn an für ihren heutigen

Loosh orn II 1888, S. 651; N eubauer 1907, S. 108; R eitzenstein 1934/35, S. 150, N r. 37; G u tte n b e r g /W e n d e h o r s t 1966, S. 50; N eum üllers K lauser 1966, S. 183; A rnold 1970, S. 18f.; N eumüllers-K lauser 1979, S. 34; W interfeld 1979 I, S. 141. Aus Bamberg selbst gibt es keine Berichte über die Feier. N u r die ANNALF.S E rI’HORDENSES, M G H SS rer. Germ. 45, S. 92 berichten zu 1237: „In diesem

Standort gefertigt wurden und sukzessive zwischen 1220 und 1230 entstan­

Jahr wurde am 6. M ai in Bamberg das Münster geweiht, und zwar von den

wenn ja welche Skulpturen schon ursprünglich dafür bestimmt waren; vgl.

Kasarska 2016, die entgegen der von H ans K u nze im Jahr 1912 erstmals und in der Folge häufig, zuletzt von VlLLES 2009, S. 166-176 vertretenen These, die Skulpturen seien ursprünglich für die Westfassade geplant gewesen,

den; vgl. zuletzt WlRTH 2017, S. 70f.

50

Grundlegend zu den Schriftquellen R avaux 1979, S. 8-13; zuletzt FLEISCH

51

2011 und B ern F 2017. So SAUERLÄNDF.R 1976, S. 192, dem noch nicht bekannt war, dass das Fürs­

54

68

Bischöfen von Würzburg, Eichstätt, Naumburg, Merseburg; der Herr Papst

HocannopridieNonasMaiiinBabenberc dedicatumestmonasteriumabbisepiscopis:Erbipolense,Eystatense,Nuwenburgense,Merseburgense, dominopapaibidemmagnamfacienteindulgentiam) ; gewährte dort einen großen Ablass“ (

tenportal in einem Zuge m it der Nordwand entstand und deshalb nicht in

diese Nachricht übernommen in die CRONICA S. P etri ERFORDENSIS MO-

den 1230er Jahren errichtet worden sein kann; zum Aufstand von 1233 und

DERNA, M G H SS rer.Germ. 45, S. 234; vgl. Schnaase 1856, S. 455; H eid in g sfeld er 1915-38, N r. 698; R eit z e n s t e in 1934/35, S. 151 N r. 41; D ein h ard t 1936, S. 25, N r. 35; G uttenberg /W en d eh o r st 1966, S. 50; N eumüllers -K lauser 1979, S. 35.

die Auswirkungen auf den Kathedralbau zuletzt A bou -E l-H aj 2016. 53

Damals schenkte Dompropost Poppo von Andechs-Meranien, um sein li­ turgisches Totengedächtnis zu sichern, den hll. Georg und Kunigunde das

des Reimser Weltgerichtsportals am Nordquerhaus und die Frage, ob und

52

consecrareund dedicaresynonym verwendet.

W interfeld 1976, S. 165; ders . 1979 I, S. 144; Schüller 1993, S. 19. W interfeld 1979 I, S. 144. Die Diskussion um die Reimser Architektur und damit auch die Skulpturen wurde jüngst durch neue dendrochronologische Daten belebt; eine frühere Datierung als der bislang angenommene Baubeginn nicht 1211, sondern be­ reits 1207, erscheint möglich, vgl. PRACHE 2005, DIES. 2008; HEINRICHS 2011, S. 363, L e P ogam 2011, S. 348f.

55 56 57

Bo eck 1960, S. 114; K urmann 2007, S. 168. Suckale 2007, S. 187; K urmann 2007, S. 172f. Es ist sehr gut möglich, dass das Fürstenportal bereits vor dem Abriss der Trennmauer entstand, da es außerhalb des Grundrisses des Heinrichsdomes liegt. Das hätte den Vorteil gehabt, dass man diesen sehr zeitaufwändigen Bauteil in Ruhe beenden konnte, bevor die Kaisergräber tangiert wurden.

58

W interfeld 1979 I, S. 98-101; Schüller 2004, S. 44f.

211

ANMERKUNGEN KAPITEL 2

K A P IT E L 2

nicht vom Betrachter, sondern vom Dargestellten ausgegangen; das entspricht

1

VöGE 1899/1901, S. 171 bezeichnete sie als „Stiefkind der neueren For­ schung“; ähnlich WAGNER 1965, S. 1.

2

Schüller 1995/96; H ubel 2015, S. 7; D iemer 2015 I.

3

der sog. „heraldischen“ Ordnung. 27

Der Liber Ordinarius SAB M sc.Lit.l 18, fol. 53v-54r erwähnt die Prozession am Palmsonntag vom Kloster Michelsberg zum D om m it H alt

ordensrittern den K op f des hl. Mauritius als verehrte Reliquie bekommen

anteianuam

habe, die er möglichweise dem Bamberger D om verehrte. Ein Deutschor­

quevocaturdiegenadenreichthür,bevor man in den Dom einzog, vgl. K OOS

densherr aus Akkon habe sich womöglich ein „Recht erworben, als Mitstifter

r

4

1976, S. 164 m it Anm. 55; W ü nsch e 1998 II, S. 35-39.

aufzutreten“, und sei deshalb am Portal dargestellt worden. Diese Konstruk­

SAB M s c .L it.l 18, fol. 63v; vgl. W ü n sch e 1998, S. 283, 296; W ü n sc h e

tion ist sehr unwahrscheinlich. Die Mauritiusreliquie wurde nicht - wie DlE­

1998 II, S. 47f.; Baumgärtel -F leischmann 1998, S. 76.

MER vermutet - im Bamberger D om aufbewahrt, sondern im Andechser

5

W ü nsch e 1998 II, S. 52.

Hauskloster Langheim, wo der Stifter O tto V II. auch bestattet wurde. Die

6

SAB M sc.Lit.l 18, fol. 79r; vgl. K rOOS 1976, S. 163 m it Anm. 55.

Mauritiusverehrung wurde am Bamberger D om nicht um 1200 neu einge­

7

adianuammonasterijdictagnadenthure\vgl. P SCHKE 1972 I, S. 21; PASCHKE 1972 IV , S. 57; B -F 1998, S. 76. M onasteriumist

8

9

führt, sondern geht bereits auf Kaiser Heinrich II. zurück. Dem hl. Mauritius

a

aumgärtel

war der Altar in der Westkrypta geweiht, weshalb er in den Libri Ordinarii

leischm ann

die übliche Bezeichnung für das Hauptschiff des Bamberger Domes.

vorkommt (WE1LANDT 2015 I, S. 167fi). Die Erwähnung des Heiligen in

So auch bei der Feierlichkeit von 1487, s. die vorhergehende Anm. - Für die

den Libri Ordinarii hat also nichts mit der Kopfreliquie zu tun. Ferner müsste

Auffassung von JUNG 2013, S. 21 f., die Gnadenpforte habe als Festtagsein­

man Herzog Otto V II. als Stifter im Tympanon erwarten, wenn er das kostbare

gang, die Adamspforte aber als „primary public entrance o f the building“ ge­

Reliquiar tatsächlich dem Dom geschenkt hätte, und nicht einen in der Ferne

dient (ähnlich KÖPF 2008, S. 18; DlEMER 2014 II, S. 109), gibt es keine Be­

weilenden Deutschordensherrn, dessen Verdienste für den Dom gleich N ull

lege.

waren. Schließlich erfolgte die Herausgabe der Mauritiusreliquie des D eut­

S. o. Anm. 3 - Die Deutung von BOECK 1960, S. 13, wonach der Name auf

schen Ordens an O tto V II. keineswegs freiwillig, vgl. HUCKER/SCHURR 1998,

die Gewohnheit zurückgeht, dass „hier am Gründonnerstag die Büßer ihrer Sünden ledig gesprochen und in das Heiligtum eingelassen wurden“, bezieht

S. 85, es handelt sich also um keine Stiftung eines Ordensmannes.

28

sich auf einen Vorfall des Jahres 1020 in Anwesenheit Papst Benedikts V III., als dieser nach dem Besuch des Heinrichsdomes vor der T ü r der Kirche befreite und wieder in die Kirche einführte, so die Nachricht von Bebo , HEIN­

10

11

29

RICH II., S. 150 m it Anm. 37. O b diese Gewohnheit im Hoch- und Spät­

Bayerischen Akademie der Wissenschaften bearbeitet, teilte mir freundlicher­ weise per E-mail vom 2. Dezember 2010 ihre Lesart der Inschriften am Portal

ist unbekannt.

mit: „.....SVIT? 0? T? T?0?[........]V N G _ V P _ [...]S N P (E R )A [...]T [......... “.

KROOS 1976, S. 163 zu Recht gegen BOECK 1960, S. 14, der diese Bezeich­ nung auf das Fürstenportal beziehen wollte. Zur Farbfassung WAGNER 1965, S. 89-91; DlEMER 2015 II, S. 396 und die folgende Anm.

VöGE 1899/1901, S. 178 las nur „ V N E G V N P (E R )A “. W agner 1965, S.

Bei der heute feststellbaren Teilfassung aus Blattgold handelt es sich um die

ihrer Deutung der Stifter geschuldet ist; vgl. zuletzt DlEMER 2015 II, S. 396

wurde, vgl. TENSCHERT 2019, S. 255 und 258.

90 las hinter dem Namen Kunigundes korrekt ein „T “ und zwei weitere Buch­ staben „O P“ , die sie als „(E )T (P) O P (P O )“ ergänzte, was möglicherweise

antwortung sowohl des Bischofs als auch des Domkapitels. Eine einheitliche Regelung im Sinne moderner Gesetze hat es nicht gegeben. D ie von

Die Identität von Roter Tü r und Adamspforte geht aus einer Quelle um 1500

H ubel /S c h ü LLER 2003, S. 313 aufgestellte Behauptung, der Bamberger

hervor, vgl. BlSCHOFF, GEDÄCHTNISKUNST 1984.

Dom habe im 13. Jahrhundert dem Domkapitel gehört, ist von der dort ge­

16

Es ist unklar, ob diese Kämpferzone bereits zum ersten Entw urf des Portals

nannten Literatur nicht gedeckt. 31 32

10. 17

Bei FELDMANN 1992, S. lO lf. sind die teilweise fernliegenden Deutungen

18

S. u. S. 58. WAGNER 1965, S. 70f. verweist auf die ähnliche Darstellung am

35

Aachener Marienschrein, wo sechs Apostel ein Schwert tragen. - HUBEL 2015, S. 10 sieht wenig überzeugend einen Zusammenhang m it Missions- und Kreuzzugsgedanken, s. die folgenden Ausführungen.

21 22

Schöller 1989, S. 292-297. Z im m erm ann 1987, S. 105fi; Sc h ü t z 1998, S. 31-36; H ücker 1998, S. 111-127. Z u r V ita Ekberts G u tte n b e r g 1937, S. 165-170; Z im m e r m a n n 1987; Sc h ü t z 1998; E ickels 1998; zum Itinerar N eumüllers -K lauser 1979, S. 36. - V orwerk 1998, S. 215 und H ubel /S chuller 2003, S. 313 betonen, dass über den Anteil Ekberts am Dombau nichts bekannt ist.

F eldm ann 1992, S. 36 bezeichnet die beiden Figuren als Atlanten; DlEMER 2015 II, S. 401 als „in der A rt von Tragefiguren, doch ohne den Tragegestus“.

36

Die Identität des Evangelisten Matthäus mit dem gleichnamigen Apostel galt

37

im Mittelalter als gegeben, obwohl dies historisch keinesfalls gesichert ist;

38

Deshalb gab es wohl auch keine „bishop’s agenda“ bei dem Konzept der D om ­ skulpturen, wie sie RöWE 2011, S. 152-165 postuliert.

vgl. L ech n er 1974.

39

So am Nordportal der Nürnberger Frauenkirche aus der Zeit um 1360.

40

DlEMER 2015 II, S. 397 datiert in die „M itte oder die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts“, doch erscheint auch eine frühere Datierung möglich.

23

In einer Urkunde vom 1. Januar 1314 (SAB Bamb. Urk. 1576) ist das „werch 79.

33 34

der älteren Literatur aufgelistet.

20

G uttenberg 1969, S. 10-19; N ö t h 1986, S. 3-5. ze dem Tum “ erstmals bezeugt; vgl. R f.ITZENSTEIN 1934/35, S. 130 Anm .

gehörte oder auf eine frühe Planänderung zurückgeht, vgl. HüBEL 2015, S.

19

SCHÖLLER 1989, S. 106f. und 118-123 mit zahlreichen Belegen für die Ver­

Zu roten Türen im Mittelalter vgl. DEIMLING 1998 mit zahlreichen Belegen,

15

14

und 405. Zu r Deutung s. u. S. 42. 30

zu Bamberg S. 504f., dort allerdings irrtümlich auf das Fürstenportal bezogen.

H ans-S chüller 1995/96, S. 35. W e il a n d t 2015 II, S. 225. D iemer 2015 II, S. 393.

13

D urandus , R ationale 1,3,15, Bd. 1, S. 79. J ulia Karg , die den Bamberger D om für die Inschriftenkommission der

mitteialter beibehalten wurde und ob die Gnadenpforte dabei benutzt wurde,

Zweitfassung, die jedoch wohl noch in der 1. Hälfte des 13. Jhs. aufgebracht 12

confessoresvgl. SlCARDUS, MITRALE DE martyrescumpalmisetconfessorescum liliisdepinguntur;palmaenimvictoriamsignificat, etliliacastiatem; ähnlich

Zu r Lilie als Auszeichnung keuscher

OFFICIIS 1,12, MlGNE PL 213, Sp. 43:

welche wird nicht genannt - die dort wartenden Büßer von ihren Sünden

Lo o s h o r n I I 1888, S. 607f. und 620; G uttenberg 1937, S. 165f. G uttenberg 1937, S. 171; E ickels 1998, S. I46 f. B oeck 1960, S. 13f.; Suckale 1987, S. 208f. So fast einhellig die ältere Literatur, zuletzt SUCKALE 1987, S. 209; FELDMANN 1992, S. 102fi; V orwerk 1998, S. 213; Schurr 1998, S. 219f.; H übel 2003, S. 328fi; DERS. 2015, S. 12fi; dagegen WEILANDT 2015 I, S. 201 f., dem fol­ gend D iemer 2015 II, S. 401 f. Wenig überzeugend ist hingegen dieThese von VORWERK 1998, S. 214, die

24

Ebda; Suckale 1987, S. 179. W ie dies SUCKALE ebda, vorschlägt.

25

Und nicht eine Weltkugel wie WEESE 1914, S. 77 und JANTZEN 1925, S. 98

meint, der hl. Georg führe Ekbert an der Hand, um ihn nach der Verfemung

meinten.

in der Folge des Königsmordes von 1208 wieder in sein Bistum einzuführen.

26

212

DlEMER 2015 II, S. 404f. plädiert als Einzige für einen hl. Mauritius, da Her­ zog O tto V II. von Andechs-Meranien um 1209/11 in Akkon von Deutsch­

41

Zur Bedeutung von Rechts und Links im Mittelalter vgl. SCHREINER 2006,

Die Geste ist bei Stifterfiguren nicht unüblich, wie ein Blick auf die Gallus­

S. 161-169 (mit der älteren Literatur). In der Bildhierarchie wird üblicherweise

pforte des Baseler Münsters zeigt, s. u. S. 169.

ANHANG

42

Die umfangreiche Literatur zitiert bei HUBEL 2003, S. 329 mit Anm. 12.

Salomonis, der erst an der Gnadenpforte in ihrer heutigen Gestalt wirksam

43

H ubei. 2001 und

wurde.

d ers . 2003; zuletzt

W eilan d t 2015 I, S. 187-197 m it

weiterer Literatur. 44 45 46 47

62

W interfeld 1979 I, S. 73f.; ders . 2015, S. 689; D iemer 2015 II, S. 395. Das betont H ubel 2001, S. 78; ders . 2003, S. 332-335. H ubel 2001, S. 78; ders . 2003, S. 329; ders . 2015, S. 13f.; zu Bertholds Kreuzzugsunternehmungen SCHÜTZ 1998, S. 28f. Vgl. JÄGGI 2002, S. 109 zur spätantiken Kirche von S. Vitale in Ravenna,

G uibert

v on

N ogent, D e

laude sanctae

M ariae

c

.

4, M ig ne PL 156,

Sp. 543; F orsyth 1972, S. 24f.

63 64

Schiller 1980, S. 194f. G rundlegend dazu GULDAN 1966, zur Apfelsymbolik S. 108-116.

65

A uerbach 1953, S. 19f. m it Verweis aufTertullian,

DeAnima. —Verbreitet

wurde diese Vorstellung vor allem durch Augustinus, BEUMER 1951, S. 375;

wo sich der Bischof in „Stifterpose“ darstellen ließ, während sich der eigent­

G eerlings 2004, S. 473-476; vgl. G uldan 1966, S. 32f„ S. 46-55; Schiller 1976, S. 42f. und 45; L an C 1991, S. 7fi; s. auch den Ezechielkommentar Gregors des Großen: GREGOR, EZECHIEL 1983, S. 110: „Daß aus dem schla­

liche Stifter Julianus Argentarius, der den Bau durch seine Spende überhaupt erst ermöglicht hatte, mit einer Inschrift begnügen musste. 48

E ickels 1998, S. 146.

fenden Adam Eva hervorgebracht wird, deutet auf den sterbenden Christus

49

Zu r Darstellung eines Kreuzritters, die stark von der in Bamberg abweicht,

voraus, aus welchem die Kirche gebildet wird“; GREGORIUS M agnus , In H ie-

vgl. z. B. den sog. Westminster Psalter, London British Library M S Royal 2.

ZECHIHELEM 1,6,15, S. 75:

Vtenimpaucademultisloquar,quidestquodAdam dormienteEuaproducitur, nisi quodmorienteChristoecclesiaformatur. vgl.

A. X X II, fol. 220r, MORGAN 1988, S. 49, Nr. 95 mit Abb. 4. — D ie abwei­ chende Deutung von PANOFSKY 1924, S. 12, hier handle es sich um ein Pil­ gerkreuz, ist wenig überzeugend. 50

SBB Msc.Bibl.84, fol. 24r b, 12-15. 66

Dies hat in der älteren Forschung nur VöGE 1899/1901, S. 178f. ähnlich ge­ sehen; vgl. W eilandt 2 0 1 5 1, S. 2 0 lf. - F iedler 1956, S. I3f. identifizierte den Stifter ohne ausreichenden Grund m it dem Hochmeister Hermann von Salza, den er als Kreuzritter bezeichnet, woran er spekulative historische Ver­ bindungen knüpft. Zu den Beziehungen der Andechs-Meranier zum Deut­ schen Orden vgl. H ucker /S c h u rr 1998, S. 85f. —Eine nicht überzeugende

52

lapicida

bei JANTZEN 1925, S. 100. Bacher 1979, S. 47f. m it Abb. 102; vgl. auch A usst.Kat. N ürnberg 1990,

Deutung als 51

67

Msc.Bibl.48, der sich in manchem Detail an den Bamberger Domskulpturen orientiert (s. u. S. 86) findet sich auf dem hinteren Deckel die Darstellung

stellung des Tannhäusers im Codex Manesse, vgl. CODEX M ane SSE 1988, S.

der thronenden Muttergottes, umgeben von Propheten, darunter Ezechiel neben der

Der Orden war erst 1199 von Papst Innozenz III. bestätigt worden und hatte

SAB Bamb. Urk. 370; a dedificiummonasteriiedificandiinBabenberc, utpro hocnobissalusaccrescat\ vgl. LOOSHORN I I 1888, S. 541; NEUBAUER 1907,

Lüttich, Institut Archeologique Liegois, Inv. IA L 1852; vgl. BEISSEL 1909,

70

Zu r Vorstellung der Kirche als Paradies vgl. WlRTH 1999, S. 100-103.

71

Erhalten ist nicht die Weiheurkunde selbst, jedoch die Bestätigung dieses

S. 102f.

Rechtsakts, die Ekbert selbst im Jahr 1230/31 ausstellte, s. o. S. 30 m it Anm. 66.

G u ttenberg /W e n d eh o r st 1966, S.

72

73

214; W eilandt 2015 L S . 190f.

74

Der Raum davor dürfte das Ende des kaiserlichen Titel Kunigundes einge­

W eilandt 2015 V, S. 971f. Sauerländer 2000. VöGE 1899/1901, S. 172; SuCKALE 1987, S. 209 mit Anm. 91, der Parallelen zu der Figurenstaffelung in zisterziensischen Bauvorschriften und am Hono-

nommen haben: T R IX .

ratusportal der Kathedrale von Amiens sieht. In vieler Hinsicht näher liegt

Er diente zuletzt HüBEL 2015, S. 14 als fester Datierungsanhalt nach dem

jedoch die Galluspforte des Basler Münsters, s. u. S. 168f.

Jahr 1200.

75

Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv GV, Hs. 1/29, fol. 1, vgl. ElSLER 1907,

sacratissimaimperatrixbezeichnet

S. u. S. 125f. Die Stufen des Salomonischen Thrones in Verbindung m it Tugendpersonifikationen - und damit die Deutung als Tugendtreppe - findet

S. 24f.; WEILANDT 2015 I, S. 179f. In diesen Zusammenhang gehört auch, dass Kunigunde schon lange vor 1200 als

58

portaclausa; vgl. RoTHE/ZlMMERMANN 1973 m itTaf. 2.

69

48 Anm. 15; Baumgärtel -F leischm ann 1998, S. 67; V orwerk 1998, S.

zen stein 1934/35, S. 145, N r. 21;

57

M ariae c. 4, M ig ne PL 156,

Ebda. S. 20, N r. 1.2.5; weitere Belege: ebda. S. 99, Nr. 11.7.5 (1321) und S.

S. 106f. (falsche Datierung der Urkunde auf 1179); WEESE 1914, S. 15; REIT-

56

laude sanctae

4 l8 f., N r. V I . 5.23 (Erstes Viertel 14. Jh.). Z u erinnern ist auch an die Dar­

nommen, B o o c k m a n n 1994, S. 29 und 33.

55

N ogent, D e

S. 26f„ Nr. 1.3.5.

von dem Templerorden den weißen Mantel m it dem schwarzen Kreuz über­ 54

von

HaecestapudEzechielemetiamportailla, quaerespiciebatadviam orientalem,eteccegloriaDeiIsraelingrediebaturperviamorientalem.Oporta, perquamDeusadnosingreditur!... Speciosa,inquam,portaperquamDeicivitasaperitur. Haecrespicitadviamorientalem,quiaquidquidipsaest,quidquid ineaactumest, nilaliudquamdivini luminisindicatactionem.Cumtalisilla interfeminasbenedictaanobiscredatur. Schiller 1980, S. 61. N euss 1912, S. 74f„ 86, 90fi, 1 0 8 ,130fi; LC I 3, Sp. 424 (M . P fister -B urk HALTER). - Auch im Bamberger Psalter der Ze it um 1 2 20/3 0, SBB

68

184 m it Tafel 90. 53

G uibert

Sp. 543:

sich wiederholt, z. B im Gurker Dom , vgl. G uldan 1966, S. 192f.

76

Lubac 1947; O hly 1958, S. 12-15; Esmeijer 1978, bes. S. 9tf.; Bellot 1996

wird, G ü TH 1997, S. 226f. - In der Reichsabtei San Salvatore Maggiore bei

II, bes. S. 514-534; Foerster 2011, S. 25-27; H alfen 2018, S. 61; vgl. auch

Rieti wird sie kurz nach 1033 m it einem Nimbus ausgezeichnet, Kl.AUSER

G uibert v o n N o g e n t , Q u o

1956, S. 35. Keinesfalls ist es gesichert, dass das Portal nach 1200 und vor

Sp. 25:

o r d in e sermo fieri debeat ,

M ig ne PL 156,

1204 (Tod Bertholds IV.) entstand, wie HüBEL, in: A ü SST.-Kat. Bamberg

QuatuorsuntregulaeScripturarum,quibusquasiquibusdamrotisvolvitur omnissacrapagina, vgl. L 1948, S. 320; R 2014, S. 47 6-480.

2002, S. 292fi, N r. 208 unter Verweis auf eigene ältere Publikationen an­

D irekt an diese Stelle anschließend folgt bei GUIBERT die Ausdeutung des

ubac

üffer

gibt.

Namens Jerusalem nach dem vierfachen Sinn gemäß CASSIANUS,

Z u r Bildtradition der M aria Regina seit dem 6. Jh. vgl. GüLDAN 1966,

79. - Daneben gab es auch Autoren, die das System des dreifachen Schrift­

S. I4 f.

sinns bevorzugten (historisch, allegorisch, tropologisch), wie etwa Hugo

s

.

Anm.

59

Forsyth 1972, S. 24-30; Schiller 1981, S. 33-36; D ale 2019, S. 32-40.

und Richard von St. V ikto r, vgl. RÜFFER 2 0 14, S. 476f.; WORM 2021,

60

Zur Typologie als grundlegende Methode innerhalb der Bamberger Bildwelt

S. 28.

s. u. S. 190f. 61

G uibert

von

77

N ogent, D e

laude sanctae

M ariae ,

c

.

3, M ig ne PL 156,

Duoleonesitaqueduosuntpraelatorumetsubditorumseipsosregentium ordinesEcclesiae.—In Bamberg sind Löwen von einer Portalanlage erhalten,

Sp. 542:

78

OHLY 1958, S. 14. - Eine Definition vom Ende des 13. Jhs. bei DURANDUS, R ationale , Prolog c. 9-12, Bd. 1, S. 46-48. Vgl. D o b sc h Ut z 1921, S. 2; C aplan 1929, S. 286; als zweiter Begründer gilt Augustinus, DOBSCHÜTZ a.a.O. und ESMEIJER 1978, S. 13; KESSLER

die sog. „Domkröten“. Möglicherweise gehörten sie in den Kontext der Gna­

1995, S. 182-190; doch wäre auch Origines (J254) zu nennen, der allerdings

denpforte, s. das Foto von 1903 in E xner 2015 I, S. 392. Dann dürften sie

nach dem dreifachen Schriftsinn auslegte, vgl. CAPLAN 1929, S. 285; N a RE-

auf die beiden Stände der Kirche verweisen. Die Behauptung von HERBER

d i -R ainer 1994, S. 48f.;

2018, S. 113f., die Löwen stammten noch aus der Zeit des Heinrichsdomes

s. ferner dazu u. S. 189f.

und wurden für den Ekbertdom wiederverwendet, ist kaum haltbar. Dagegen spricht auch der ebda. S. 115 konstatierte Zusammenhang m it dem Thron

79

K essler 1995, S. 175-182; H alfen 2018, S. 61;

C , COLLATIONES 14,8, CSEL 13, S. 405: ig iturpraedictaequattuor figuraeinunumita, siuolumus, confluunt, ut unaatqueeademHierusalem assianus

213

ANM ERKUNGEN KAPITEL 2-3

quadrifariepossitintellegi:secundumhistoriamciuitasIudaeorum,secundum allegoriamecclesiaChristi, secundumanagogenciuitasdeiillacaelestis se­ cundumtropologiamanimahominis; vgl. DOBSCHÜTZ 1921, S. 3; LUBAC 1948,

TIONALE, 1,1,4, Bd. 1, S. 54. 100 R eygers 1937, Sp. 26; K lemm 1986.

S. 326; O hly 1958, S. 14£; Stein 1987, S. 45; Bellot 1996 I, S. 269; L in -

101 Zur Verwandtschaft der Themen Opfer von Kain und Abel und Opfer Abra­

scheid -B u rd ich

2004, S. 32f.; T oussaint 2008, S. 34. Ähnlich im späten 13. Jh. D u RANDUS, RATIONALE Prolog c. 12, Bd. 1, S. 47 (m it weiteren Be­ legen in Anm. 23). 80

In die letzte übergeordnete Ebene der

ecclesiatriumphans, das Himmelreich,

hört zu den ältesten Typologien, vgl. ARNULF 1995, S. 28 -30; GEISCHER 2018, S. 53-190; auch bei GREGOR, EZECHIEL, S. 110 findet sich der direkte Hinweis, s. u. S. 124. —In der Theologie des Johannes Chrysostomos wird

locussanctusdes Isaakopfers unmittelbar m it Golgatha und so m it der

der

langen, sondern erst durch sie und anschließend die Portale der Chorschran­

Kreuzigung Christi identifiziert; in Pilgerberichten ist vom Opferaltar Isaaks

fachen Schriftsinn vgl. auch lOGNA-PRAT 2006, S. 480.

N a red i -R a iner 1994, S. 48 (m it der älteren Literatur); B in d in g 1996,

auf dem Kalvarienberg in Jerusalem die Rede, vgl. KüHNEL 2007, S. 74-76. 102 Sc h m it t 1926, Bd. 2, S. X V I und Taf. 1 8 1 /IV 6 und IV 7 ; M o rsch 2001, S. 143.

S. 13-16; W ü nsch e 1998, S. 38. - Schon N otker , G esta C aroli, I, c. 27,

103 M öller 1937, Sp. 87f.

S. 38 spricht von den Gebäuden in Aachen (gemeint ist die Aachener Pfalz­

104 Es stammt von der ehemaligen Domkanzel, heute Parma, Galleria Nazionale,

anlage Karls des Großen und ihre Kapelle, das Aachener Münster), die der

luxtasapientissimiSalemonisexemplumDeovelsibi velomnihus episcopis, abbatibus, comitibusetcunctisdetotoorbevenientibushospitibus mirificeconstruxip,vgl. NlEHR 1995, S. 274; A 2017, S. 270 (mit Herrscher

hsm ann

vgl. P oeschke 1998, S. 123f. m it Tafel 109. 105 N ickson 2015, S. 212f.

106 E rffa 1989, S. 241; mitunter wird auch ein Cherub an der Paradiesespforte m it der Vertreibung von Adam und Eva durch einen weiteren Engel kom­

weiteren Belegen); s. auch BANDMANN 1965, S. 452f.

biniert, so im Dom von Monreale, vgl. B eer 2005, S. 125; s. dazu auch u.

82

Dies ist für K irchenportalprogram m e n ich t unüblich, vgl. A lb r e c h t / B ö sc h /F o r c h t /S c h m id t /U lrich 2019, S. 21, 28-30.

S. 72-75. Andere, wenig überzeugende Interpretationen zitiert FELDMANN

83

Ähnlich wie er an den südlichen Chorschranken nachweisbar ist, s. u. S. 57f.

107 D iem er 2015 II, S. 406.

84

W eilandt 2015 II I , S. 960-963. W eilandt 2015 IV, S. 964f.

108 Vgl. die Definition von Albertus Magnus:

86

Ebda. S. 968f.

109 Dasselbe M o tiv findet sich auch an den Chorschranken, s. u. S. 155.

87

W eilandt 2015 V, S. 970.

110 S. u. S. 70.

88

Ebda. S. 971.

111 Eine vergleichbare sinntragende Raumsituation findet sich am Fürstenportal

89

F iedler 1956, S. 40; BOECK 1960, S. 14; vgl. zu Recht kritisch dazu DlEMER

m it der Leere der rechten Archivoltenzone, welche die Nichtigkeit der Hölle

2015 II, S. 405 m it Anm . 279.

zum Ausdruck bringt, s. u. S. 87-90. - Vgl. LlEBLANG 1934, S. 39-43, der

Z u den Aposteln als vgl. W ang 1975, S. 22. A lanus ab I nsulis , Lib e r in D istin ctio nibu s , M igne P L 201, Sp. 852:

die Vorstellung Gregors als mit dem Sündenfall beginnende „Abwärtsbewe­

85

90 91

92

1992, S. 101 Anm. 995.

sicutgallus, sedcaudamlongamserpentishabet, L C I 1, Sp. 2 5 lfi (L. WEHRHAHN-STAUCH).

militiaChristi in empyreumcoeluminquoregnattriumphansEcclesia,quaediciturmatermilitantis-,vgl. allgemein CoNGAR 1971, S. 103-106. - Zu der zugrundeliegenden Vorstellung des Gläubigen als m ilitesChristi,die auf Paulus zurückgeht, vgl.

112 S. u. S. 129, 178.

H arnack 1905, bes. S. 12ff.; W ang 1975; Z o t z 1992, S. 304-308; s. auch

113 RYDBECK 1936, S. 313-315.

u. S. 168.

114 N örlu nd 1968, S. 184 mit Abb. 158f. und Taf. V II; A ubert 1927, S. 142f.

A u gustinus , H andbüchlein 1962, c. 15,56, S. 51f.; A u gustinus , E n c h i -

115 Dasselbe gilt für den Tod Abels. Z u dessen Bedeutung im Kontext des Bam­

gung“ der verblendeten Menschen charakterisiert, die später von der „Auf­ wärtsbewegung“, dem mystischen Leben in Kontemplation und dem Streben nach Gott, abgelöst wird.

Quaetotahicaccipiendaest, nonsolumexpartequaperegrinatur interris... uerumetiamexillaquaeiti caelissemperexquoconditaestcohaesit deo,necullummalumsuiCasusexpertaest.Haecinsanctisangelisbeatapersistit, etsuaepartiperegrinantisicutoportetopitulatur.- Durandus von Mende sieht

116 K ö h n 1937, Sp. 1491 f.; L eh m a n n 1953, S. 2 7 1 f; K essler 2008, bes. S.

die streitende Kirche als die zweite, allegorische Sinnebene der Stadt Jerusalem

117 G o ld sc h m id t 1969, S. 8fi, N r. 1.

an, die triumphierende Kirche des Himmlischen Jerusalem als höchsten, ana-

118 Avril 1971, S. 44fi; zu einem Walrosszahndiptychon der Zeit um 1150 (Flo­

RIDION, S. 79:

gogischen Sinn, s. u. S. 193.

berger Bildprogramms s. u. S. 129. 109-114. D ie Wurzeln reichen bis in die Spätantike zurück vgl. GULDAN 1966, S. 93f.

renz, Museo Nazionale del Bargello), das den Michaelskampf mit dem Chris­

93

So D iemer 2015 II, S. 406.

94

W agner 1965, S. 12; vgl. F eldm ann 1992, S. 101.

95

WAGNER 1965, S. 12 deutet die Figuren als „ein eucharistisches Programm

die Passion der Kirche“; GREGORIUS MAGNUS, I n HlEZECHIHELEM 11,3,16,

..., das in der Christusbüste sein Zentrum hat“. Der periphere O rt der D ar­

S. 248:

stellung Christi wird allerdings nicht erklärt.

Msc.Bibl.84, fol. 85r a, 35-36; s. u. S. 129.

96

D ie Interpretation der Attribute als eucharistische Hinweise erstmals bei

F iedler 1956, S. 39. —W agner 1965, S. 72 betont, dies sei nicht sicher nachzuweisen, bietet aber keine andere Lösung an. Parallelen aus dem Bereich der frühgotischen Skulptur erhärten die Deutung: Weihrauchfässer und Kel­ che als Attribute himmlischer Liturgen tragen auch die Engel in den Archi­ volten des Marienkrönungstympanons der Kathedrale von Laon, vgl. Sau ERLÄNDER 1970, Taf. 7 0 f.; Weihrauchfässer, Bücher, einen Eimer (wohl Weihwasserkessel), Kelch, Kerzenleuchter und (Sieges-)palmen in Chartres (mittleres Nordportal), ebda. T a f 80f.; Weihrauchfässer und Kerzen in Paris (nördliches Westportal), ebda. Taf. 152f. D ie Reihe ließe sich fortsetzen, wobei Weihrauchfässer zum Inzensieren die Regel sind, die übrigen Attribute wechseln. 97

S. u. S. 124.

98

A ufleger /W eese 1898, Taf. 16.

99

Lubac 1969, S. 97-147; vgl. auch W eckwerth 1958, S. 38-41; A n gen en d t 2013, S. 396£ - Zur Interpretation Gregors des Großen: FlEDROWICZ 1995,

214

hams als Typen des Messopfers vgl. K lemm 1986, S. 58. Das Isaakopfer ge­

konnte man - symbolisch - nicht unmittelbar durch die Gnadenpforte ge­ ken hindurch, s. u. S. 68-75. - Zur Deutung der Ecclesia nach dem mehr­ 81

S. 45 (mit Verweis auf Gregors Ezechielkommentar); ferner: DURANDUS, RA­

tus des 90. Psalms kombiniert, vgl. KESSLER 2008. 119 V gl. GREGOR, E z e c h ie l , S. 308: „Schon m it dem Blute Abels beginnt

Et quidemabAbelsanguinepassioiamcoepitEcclesiae-, vgl. SBB

ANHANG

27

K A P IT E L 3 1 2 3

4

Sie waren aber wohl ursprünglich vorhanden. Der Restaurator des 19. Jahrhun­

Zusammenfassend DlEMER 2015 IV, S. 853-860.

dert, Karl Friedrich Rupprecht, berichtet: „Ich hatte immer auch gehofft auf

MALE 1898/1994, S. 21 m it Anm. 11; MAURMANN 1976, S. 183f.; s. auch

den Schrift Rollen, welche die Figuren halten, eine Schrift zu finden, welche auf

u. S. 123 u n d 132.

ihre Person oder sonst eine andere Beziehung haben dürften [!], besonders,

H ubel 1998, S. 10; DERS. 201 5 , S. 20; Diem er 2015 IV , S. 860; vgl. W interfeld 1979 I, S. 53f. und 78. V ö g e 1 8 9 9 /1 9 0 1 , S. 172; vgl. F el dm a nn 1992, S. 39 m it der weiteren

da mich einige alte Leute versichern wollten, dergleichen darauf gesehen zu

Literatur. - Zu r umstrittenen stilistischen Stellung und Händescheidung in­

S. 104.

haben, allein es ist auch keine einzige Spur sichtbar geworden, so sorgfältig ich die Reinigung auch machen ließ ...“, zitiert nach H a n s -S c h u l l e r 2000,

nerhalb der Reliefs vgl. die sehr gegensätzlichen Positionen von SuCKALE

28

W

29

5

2007 und H ubel 2015, S. 23-25. V erheyen 1961, S. 7f.; V etter /B ulst 1969, S. 130; F eldmann 1992, S.

30

6

104; D iemer 2015 IV, S. 852 m it Abb. 997. Ka tzen ellen bo g en 1937; W estra 2002; V in z e n t 2006, S. 24f.; M as-

W eese 1914, S. 57f.; V etter /B ulst 1969, S. 127f.; Sauerländer 1977, S. 313; F eldm ann 1992, S 104 m it Anm. 1044; D iem er 2015 IV, S. 858. Z. B. Freiburg i. Br., Archivolte der Münstervorhalle, LEUSCH 2004, S. 15 m it Abb. 11; W ien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 2 7 0 1 2001 Taf.. 20; zahlreiche weitere Belege bei FRIEDMAN 1988.

Seit dem frühen 5. Jh. literarisch überliefert vgl. VlNZENT 20 06, S. 2528; seit dem 9. Jh. (Utrecht-Psalter) gibt es bildliche Darstellungen des

31

1969, S. 128; SAUERLÄNDER 1977, S. 314 m it der irrtümlichen Angabe, den

CIIS, Bd. 1, S. 242f. verbindet das Credo der Messe m it dem Pfingstfest;

Propheten (statt den Aposteln) seien die Artikel des Credo zugeordnet worden.

vgl. auch L C I 1, Sp. 155; SCHILLER 1976, S. 137; auch Augustinus sieht

-Jonas gilt in der St. Florianer Handschrift wie auch allgemein als Typus der

die Entstehung der Kirche im Pfingstgeschehen, ebda. S. 42; vgl. VER­

Grablegung und Auferstehung Christi nach drei Tagen, was schon in der Bibel (M t 12,40) grundgelegt ist.

weist das Pfingstretabel im Musee Cluny in Paris, wo die Apostel in Zwei­

32

ergruppen dargestellt sind, während m it dem Text von O ffb 2,2 auf das

33

Pfingstgeschehen hingewiesen w ird, vgl. BLOCH 1966; REUDENBACH 1980, S. 346. 8

Katzenellenbogen 1937, Sp. 823fi; D inkler -von Schubert 1964, S. 6984; zahlreiche Beispiele bei M äSTÄCCHi/K na PINSKI 2011.

9

Zur Tradition der Darstellung von disputierenden Aposteln und der Gegen­ überstellung m it Propheten vgl. WEESE 1914, S. 48-62; LUTZE 1935, bes. S. 44-46; R osenbaum 1954, bes. Sp. 1404-1406; V erheyen 1961, S. 20-22;

34 35

36 37

S u c k a le 2007, S. 190; vgl. auch D ie m e r 2015 IV, S. 859.

38

11

W interfeld 2015 II, S. 76.

39

12

S. u. S. 153f.

LaSommeleRoi,Paris, Bibi. Mazarine, Ms. 870, fol. 5r; vgl. SCHILLER 1976,

40

LER-VON SCHUBERT 1964, S. 55f. als Darstellung der Himmelsstadt nach 41

Chorschranken von St. Michael in Hildesheim und der Liebfrauenkirche in

J a n t zen 1925, S. 82-84; V et t e r /B ulst 1969, S. 127; dagegen D iemer

Halberstadt wesentlich eine in größere Formate übertragene Schreinplastik

2015 IV, S. 855.

ist“; vgl. M a rx 1996, S. 112; S c h m e l z e r 2004, S. 144. Bamberg spielt bei

J a n t zen 1925, S. 84; V etter /B ulst 1969, S. 127; zuletzt bekräftigt von

diesen Überlegungen allerdings bislang keine Rolle; zum Marburger Elisa­

Deutung der Figuren s. u. S. 153f.

Suckale 1987, S. 193. L egner 1982, S. 189f.; S e id l e r 2016.

19

Bericht über einen Vortrag 1975, in; ZlNK 1976, S. 431.

20

S u c k a le 2007, S. 190; D ie m e r 2015 IV, S. 854.

bethschrein s. u. S. 73. 42

u bel

1998, S. 12-

14; DERS. 2003, S. 334 (m it weiterer Literatur). 43

Das Verkündigungsrelief war zeitweise an den Schiffspfeiler südlich des Bam­ berger Reiters versetzt, befindet sich heute aber wieder am originalen O rt.

44

Ü b e rb lic k üb er die F o rschung bei FELDMANN 1992, S. 104 m it A n m . 1045-

45

VÖGE 1902, S. 202 und 204 vermutete einen Marienzyklus, der sich nach

1049; D ie m e r 2015 IV, S. 859.

Nach KEMPER 2020, S. 92 -96 haben von den zw ölf von ihr untersuchten

seiner Auffassung gen Westen m it der Heimsuchung und dem Reiter fort­ setzte, den er als Teil einer Dreikönigsgruppe sah, ihm folgt DlEMER 2015 V,

Matthias an letzter Position.

S. 1156£, jedoch m it teilweise anderen Szenen der Kindheit Christi (D ar­ bringung im Tempel statt Heimsuchung).

Die den Aposteln zugeschriebenen Glaubensartikel wechselten, vgl. VlNZENT S'FRATFORD 1992; dort S. 195 zur möglichen Provenienz der Werkgruppe

46 47

aus Bamberg oder zumindest Franken. Es haben sich sechs der ehemals zwölf

48

K roos 1976, S. 175. Sauerländer 1977, S. 313. H ubel 1998, S. 8; zuletzt ders ., in: W ittekind 2009, S. 339-341, N r. 117.

Platten (und außerdem eine Darstellung Christi) erhalten; vgl. auch DERS.

49

Kritisch zu KROOS und SAUERLÄNDER: FELDMANN 1992, S. 104 m it Anm.

Dies entspricht der Zuordnung bei DURANDUS, Rationale IV ,25,7, Bd. 1,

50

D ie m e r 2015 IV, S. 860.

S. 398. A u f das Bekenntnis zur Auferstehung des Fleisches folgt noch das

51

Vgl. erstmals VÖGE 1902, S. 202, ihm folgt DlEMER 2015, S. 859; zu den

1046.

1993, S. 116-121, Nr. 27-29; zuletzt K e m p e r 2020, S. 289f.

zum ewigen Leben

(vitamaetemam),das bei Durandus dem Apostel Matthias

Patronen: W e il a n d t 2015 I, S. 171; ders . 2015 II I , S. 961. - H ubel 1998,

zugeschrieben wird.

S. 8 folgert daraus, dass der fehlende Chorpatron Georg wohl ebenfalls dar­

Ein Überblick über die frühen Apostel-Credo-Zyklen bei S'FRATFORD 1992,

gestellt war, doch ist das weder wahrscheinlich, noch gibt es Anhaltspunkte dafür. Er war bereits an der Gnadenpforte dargestellt worden.

S. 196 Appendix I. 26

V ö g e 1899/1901, S. 132-134; Su ck a le 1987, S. 1 9 l£; H

Apostelserien niedersächsischer Emailarbeiten des 12. und 13. Jhs. nur drei

2006, S. 28 Anm. 29; BACKES 2011, S. 148.

25

Das ist kein Einzelfall. B e ENKEN 1926, S. 67 betont; „daß die Plastik der

S. 193 und DERS. 2007, S. 191, ihm folgt DlEMER 2015 IV , S. 854f.

17 18

24

Auch der Marburger Elisabethschrein mit seiner Apostelreihe wird von DlNKOffb 21 interpretiert.

burger Elisabethschrein (DlNKLER-vON SCHUBERT 1964, S. 53). - Z u der

23

Derselbe Bezug zum Himmlischen Jerusalem findet sich auch bei den Chor­

W eese 1914, S. 57; J a ntzen 1925, S. 82 und zuletzt V etter /B ulst 1969,

(L egner 1982, Abb. 402 mit eindeutiger Namensinschrift) und den M ar-

22

Übersetzung nach PRINZ 2019, S. 225f. schranken in St. Michael in Hildesheim, vgl. M arx 1996, S. 112.

DlEMER 2015 IV, S. 855f. u. a. unter Verweis auf den Kölner Heribertschrein

21

Ebda. S. 345; vgl. auch Bauer 1983; T ripps 1998, S. 46. Vgl. PRINZ 2019. Zu r Deutung mittelalterlicher Radleuchter als Abbild der

S. 137; A u sst .K at . P aris 1998, S. 280, N r. 186 (F r a n c o is A v r il ). S. 127 identifizierten ihn als Philippus; dagegen zu Recht SuCKALF, 1987,

16

REUDENBACH 1980, S. 344£ D ort auch zahlreiche weitere Belege für die Vor­

Himmelsstadt, S. 120f.

J u n g 2013, S. 20f.

15

V etter /B ulst 1969, S. 128; D iemer 2015 IV, S. 858. Sauer 1924, S. 1 14£, 297f. und 433; V etter /B ulst 1969, S. 132; B einert 1973, S. 246£; R eudenbach 1980, bes. S. 324f£; M astacchi/K napii4ski 2011, S. 75-81. BlNDING 1996, S. 275-282; allgemein ebda. S. 303-326. stellung der Apostel als Säulen der Kirche.

10

14

St. Florian, Stiftsbibliothek, Cod. I I I , 207, um 1310; vgl. V e t t e r /B u l s t

Credo, B ackes 2 0 11, S. I4 7 f. - R u pert v o n D e u t z , D e d iv in is o f f i -

HEYEN 1961, S. 7f.; FELDMANN 1992, S. 104. A u f diese Verbindung ver­

13

1914, S. 57; zuletzt D ie m e r 2015 IV, S. 858.

2702 (Admonter Riesenbibel, M itte 12. Jh.), Bd. 1, fol. 206r; FINGERNAGEL

TACCHl/KNAPII^SKI 2011, S. 51f. m it weiteren Belegen.

7

eese

K e m p e r 2020, S. 95f.

52

S. u. S. 25 und 30.

215

ANMERKUNGEN KAPITEL 3-4

53

Zur Epocheneinteilung

antelegem(vor Moses) —sublege(von Moses bis zur — subgratia(seit der Menschwerdung Christi) vgl.

Menschwerdung Christi)

K A P IT E L 4 1

A r n u l f 1995, S. 15-17, 36-39. 54

2013, S. 11-43; B e d r o s /S c ir o c c o 2019; vgl. auch D u r a n d u s , R a ­

t io n a l e

55

56

57 58

m it der ROWE 2006, S. 21 ff. den Einzug der Klerikerprozessionen in den

Allgemein zur Trennfunktion von Chorschranken und Lettner: JUNG 2000; d ie s .

Dom beschreibt, entbehrt einer Quellengrundlage. 2

1,1,42, Bd. 1, S. 65.

H o n o r iu s A u g u sto d u n en sis , G emma anim ae I, c. 129, M ig n e PI 172, Sp. 586:

IdeoautemecclesiaeadOrientemvertuntur, ubisoloritur, quiaineis Soljustitiaeadoratur, etinOrienteparadisusnostrapatriaessepraedicatur;

B ischoff , G edächntiskunst 1984, S. 206; vgl. Baumgärtel-F leischmann 1998, S. 76.

3

copiahuiuslitteraeafßxaestStatuesivecolumne lapideeretroaltareSt. MatthiaeexoppositovalvesivejanuaeinecclesiaBambergensidicteeetürvulgariter, vgl. PASCHKE 1972 I, S. 65; DERS. 1972 IV, S. SAB B 86, Nr. 705, fol. 65v:

grundlegend dazu D ö LGER 1920, S. 166-181; vgl. auch SAUER 1924, S. 97;

57. — B a u m g ä r t e l -F l e is c h m a n n 1998, S. 76f. nennt als frühesten Beleg

M aurm ann 1976, S. 135; B in d in g 1996, S. 371 f.; M üller 2009, S. 165.

einen aus dem Jahr 1556, während KROOS 1976, S. 162 erst 1583/84 angibt,

GULDAN 1966, S. 14, 41 und 44f.; vgl. BEISSEL 1909, S. 91 (Marienlob in

ebenso wie SCHÜLLER 1993, S. 27 und EXNF.R/DlEMER 2015, S. 421.

einer Handschrift des 12. Jhs. aus Zwettl); SALZER 1967, S. 541-545. Diese

4

Vorstellung ist auch die Grundlage für die häufige Darstellung der Verkün­

5

So irrtümlich BOF.CK 1960, S. 14.

K roos 1976, S. 162; dort auch ein Verweis auf den Liber Ordinarius, SBB

rubeaianua(roten T ü r) die Rede ist.

digung an Choreingängen seit der Spätantike, auf die V öG E 1902, S. 202

Msc.Lit. 118, fol. 139r, wo von einer

hinweist.

Dies bezieht sich jedoch auf die Adamspforte, s. o. S. 33. - Vgl. H ans -Sch ul -

ANALECTA HYMNICA 51, S. 140, Nr. 123; Übersetzung nach GULDAN 1966,

LER 1995/96, S. 35f. m it weiteren Belegen.

S. 45; zum Meeresstern als Beiwort Mariens vgl. SALZER 1967, S. 400.

6

Wiederholt angewandtes Wortspiel, z. B. am Heribertschrein in Köln-Deutz,

7

vgl. Seidler 2016, S. 52; allgemein: SEIFERTH 1964, S. 188f.

V erheyen 1962, S. 7f.; W interfeld 1976, S. 154; Suckale 1987, S. 200. DlEMER 2015 II I , S. 434; s. o. S. 48. D ie Deutung der Apostel als „Braut­ führer der Menschheit“ bei ALBRECHT 2015 II, S. 256 auf der Basis der H o ­

59

Hildesheim, Domschatz, Hs. 18.

heliedauslegung ist am Fürstenportal - anders als an dem Marienmünster in

60

Stähli /H ärtel 1984, S. 17.

Straßburg - wenig plausibel, da Maria hier kaum eine Rolle spielt. Auch sind

61

Hildesheim, Dombibi., Hs. St. God. 1, S. 18f.; zur Handschrift zuletzt GEDDES

Ecclesia und Synagoge hier nicht —anders als von ALBRECHT angenommen

2005; COLLINS/KlDD/TuRNER 2013, hier S. 24. —A u f der 1015 datierten

- als Bräute dargestellt.

Bernwardstür des Hildesheimer Domes ist die Verkündigung an Maria vor

8

einer halb geöffneten, halb geschlossenen T ü r dargestellt, was ebenfalls auf

62

portacoeliverweist. Ihr ist der Brudermord Kains gegenüber­ Bernhard Morlanensis, Hymnus O mnidie, in: ANALECTA HYMNICA 50, S.

Dies wird unterstrichen von der Interpretation der Apostel als symbolische Pforten der Kirche, vgl. Al.BRF.CHT 2015 II, S. 258.

Marias Rolle als

9

gestellt, vgl. B o g e n 2013, S. 97-100.

10

428, N r. 323; Übersetzung nach GULDAN 1966, S. 55. 63

D ie Hervorhebung der beiden Propheten bemerkte schon K roos 1976, S.

Die Seltenheit betont KATZENELLENBOGEN 1937, Sp. 824f.

DicebatBernardusCarnotensisnosessequasinanosgigantumumerisinsidentes, utpossimus pluraeisetremotioravidere, nonutiqueproprii uisusacumine, auteminentia corporis,sedquiainaltumsubuehimuretextollimurmagnitudinegigantea;vgl. I oannis Saresberiensis M etalogicon I I I , 4, 46-50, S. 116:

175, doch bezieht sie sie auf eine vermutete Mariendarstellung in der M itte

KLIBANSKY 1936, S. I47f.; Panofsky 1960, S. 373f. Anni. 131 (Übersetzung

der Prophetengruppe, für die es keinen Anhaltspunkt gibt.

hiernach zitiert); MERTON 1980, S. 45f. und 156-161; zu Bamberg: BOECK

64

Vgl. G u t h 2018, S. 68-70.

1960, S. 15; K urmann 2004, S. 160; ders . 2007, S. 164; S uckale 2007,

65

DlEMER 2015 IV S. 860. —VETTER/BULST 1969, S. 132 nennen nur erheblich

S. 186; D iemer 2015 III, S. 433; A lbrecht 2015 II, S. 258. - Wenig über­

66

spätere Denkmäler. Sie deuten die Krone wenig überzeugend als Ausdruck

zeugend ist in diesem Zusammenhang der Hinweis von O hly 1966, S. 350

der Gnadenfülle, die der Engel Maria verkündet.

auf Adam den Schotten und seine Auslegung der alttestamentlichen Stifts­

DaentbrannteimHimmeleinKampfMichael undseineEngelerhobensich, ummitdemDrachenzukämpfen...Er wurde gestürzt,dergroßeDrache,diealteSchlange,dieTeufeloderSatanheißtunddie ganzeWeltverfuhrt;derDrachewurdeaufdieErdegestürztundmitihmwurden seineEngelhinabgeworfen(O ffb 12,7-9), vgl. VETTER/BULST 1969, S. 132; In der Apokalypse heißt es:

BOERNER 2016, S. 146-156. Weitere, insbesondere französische Belege bei

hütte. 11

68

SUCKALE 2007, S. 186. —Zu den nur in einer Zeichnung überlieferten Wand­ malereien der Kirche S. Sebastiano al Palatino in Rom: WAETZOLDT 1964, S. 75, Nr. 1019f. m it Abb. 519f.; vgl. Panofsky 1960, S. 374.

13

D iemer 2015 III, S. 433f. Vgl. F örster 2004, S. 116-118, Nr. III.9 ; Schlegel 2012, S. 447-453, Nr. 60; D iemer 2015 II I , S. 434. S. u. S. 131 f.

12

E sm e ije r 1978, S. 81f. 67

Bu dd e 1979, S. 46f. mitTaf. 68. Eine ähnliche Funktion hat die Darstellung

14

eines Ritters im Drachenkampf am Westportal der Pfarrkirche St. Peter in

15

Dies betont A lbrecht 2015 II, S. 256 und 259.

Straubing, Ende 12. Jh., vgl. ebda. S. 79 m itTaf. 159.

16

H eiko B randl in: B randl /L u d w ig /R itter 2018, S. 237-247.

TRIPPS 1998, S. 45; dort S. 42-45 zahlreiche weitere Belege; vgl. auch Sau -

17

Zu r Datierung ebda. S. 247. Die motivische und damit zeitliche, wenn auch

erländer 1977 II, S. 338-340, N r. 459.

nicht stilistische Abhängigkeit des Naumburger Hauptportals von Bamberg

Zahlreiche weitere Belege bei ANGHEBEN 2003, S. 127-164; KESSLER 2008,

wurde bislang in der Forschung nicht berücksichtigt. Dass die W irkung von

S. 114-116.

Bamberg ausging, ergibt sich aus der viel sinnvolleren Einbindung der Vögel in das ikonografische Programm (s. dazu u. S. 132) im Gegensatz zu Naum ­

71

Kern 2003, bes. S. 374. H ansmann /H o h m a n n 2002, S. 57f.

72

Ebda. S. 58 und 108f. —K ern 2003, S. 376f. hat diese symbolische Funktion

rechten gegenübergestellt sind. D ie Interpretation als Evangelistensymbole,

69 70

burg, wo den Vögeln im linken Gewände recht willkürlich Löwenköpfe im

Operatioge­ deutet, eine höchst selten dargestellte allegorische Figur, für die es nur eine zeit­ genössische Parallele vom Schrein des hl. Remaclus aus Stavelot gibt, wo O peratio des Erzengels nicht sehen wollen und die Figur hypothetisch als

allerdings kein Schwert trägt. Dam it ist diese Parallele wenig überzeugend. 73

D inkler -v on Schubert 1964, S. 55f.

74

Ebda. S. 57-60.

75

So ebda.

76 77

dann aber nur des Johannes und Markus, wie sie B randt ebda. S. 247 an­ deutet, ist nicht überzeugend, auch weil dies das Herabstürzen der Vögel nicht erklärt. 18

V etter/B ulST 1969, S. 135f.; der dort vermutete zeitgeschichtliche Hinter­ grund als Denkmal gegen die Katharer erscheint weit hergeholt; vgl. auch

19

Feldmann 1992, S. 110. So A lbrecht 2015 II, S. 259f.

Dabei konnte man sich auf den Bericht von Gen 3,24 stützen, wo von meh­

20

S. dazu u. S. 132.

reren Torhütern die Rede ist, allerdings von Cherubim.

21

S. o. S. 28f.

HOHMANN 2000, S. 42. Ähnliches findet sich am Westchor von St. Michael

22

So auch BOECK 1960, S. 15; SUCKALE 2007, S. 189 nennt ihn wenig über­

23

S. u. S. 133f.

in Hildesheim, vgl. M arx 1996, S. 112; BüERNER 2016, S. 155f.

216

W interfeld 1976, S. 147; K r o o s 1976, S. 162. —Die Phantasie allerdings,

78

Dies betont L e h m a n n 1953, S. 274f.

79

S. u. S. 123.

zeugend Matthias.

ANHANG

24

Zu den zahlreichen Motivübernahmen vgl. VöGE 1899/1901, S. 148-150;

nicht mit weiblichen Brüsten wie hier dargestellt. Die alte Deutung als Ku­

Sauerländer 1976; K urmann 2007, der aber wie auch Saueriänder gleich­

nigunde, so WEESE 1914, S. 302, ist nicht überzeugend. W ir kommen auf

zeitig die gravierenden Unterschiede und Bamberger Eigenheiten betont, bes.

diese Figur im zweiten Teil unserer Arbeit zurück.

S. 168ff.; DERS. 2009, S. 47-49; zuletzt WlRTH 2017, S. 70f. - Zu r höchst

38

umstrittenen Frage der Kontinuität von Älterer und Jüngerer Werkstatt in Bamberg vgl. u. a. FELDMANN 1992, S. 44-48 und SUCKALE 2007, S. 187f. 25

Vgl. KURMANN 2007, S. 170f., der die neue dramatische Darstellungsweise

DlEMER 2015 III, S. 431 Anm. 372 deutet ihn deshalb als vornehmen Laien; ebenso implizit SUCKALE 1987, S. 212, dem das Fehlen von Geistlichen unter den Seligen auffällt.

39

auf die damals moderne Pariser Theologie zurückführt.

B o e c k 1960, S. 16; F e l d m a n n 1992, S. 37; H

u b el

2006, S. 478, jeweils

ohne Hinweis darauf, dass hier ein Widerspruch besteht.

26

Als solches bezeichnet bei BaWDEN 2014, S. 35; vgl. auch ebda. S. 227-237.

27

A ebrf.cht 2015 II, S. 281f.

Bibel als Teilnehmer des Jüngsten Gerichts erwähnt, sondern entstammt by­

28

Im zweiten Teil unserer Studie.

zantinischer Tradition, vgl. B r e n k 1966, S. lOOf.

29

40

Zu r eschatologischen Deutung des Gleichnisses vgl. B renk 1966, S. 102f.

41

und 140f. Gleichzeitig gilt seit Augustinus Lazarus in Abrahams Schoß als

42

Sinnbild der Kirche, welche die Bußfertigen in ihren Schoß aufnimmt, um

metallener Gegenstand gesteckt habe. Er meint, dies könne kein Schwert ge­

in Ps. 69, c. 7, S. 938:

wesen sein, da dessen Klingenquerschnitt üblicherweise oval ist. Doch dürfte die Schwerklinge einen quadratischen Fortsatz besessen haben, der in die Öffnung passte. Die hypothetische Deutung SCHERBAUMs als Halterung für

vgl. W interfeld 1976, S. 162. —Zu r Deutung vgl. ferner Bo ern er 1998,

einen Kreuznagel, also als Teil der Arma Christi, ist wenig überzeugend, da

S. 255-259, welcher der These von SCHLINK 1991, S. 92, diese Gruppe stelle

die Arma von den Engeln üblicherweise eben nicht den Verdammten (hier

die Seelen in einem Zwischenreich zwischen Tod und Auferstehung und nicht

dem Papst) vorgewiesen werden, sondern Christus und den Seligen, da sie

Buschhausen 1980, S. 84f.; vgl. M üller 2009, S. 163f. - M itunter wird Abraham auch inschriftlich mit dem

32

paradisusin Verbindung gebracht, ebda.

auf die erlösende Kraft der Kreuzigung verweisen. 43

bildlichkeit des Fürstenportals für den Bamberger Psalter angenommen, vgl. V e r h e y e n 1962, S. 12; K r o o s 1977, S. 560; F e l d m a n n 1992, S. 98f. -

V öge 1988/1901, S. 148-150; Jantzen 1925, S. 146; V erheyen 1962, S. 22; Saueriänder 1976, bes. S. 176-183; H ubel 2006, S. 479f. (mit weiterer Literatur); DlEMER 2015 I I I , S. 434f.

datiert den jüngeren Teil des Psalters wegen dieser angenommenen Abhän­ gigkeit vom

D ie ansonsten im Frankreich der Frühgotik übliche Fürbittgruppe bestand

P fä NDNTER/W e STPHAL 2015, Textbd. S. 90 und 95f., doch vermuten sie

G u d e S u cka le -R e d l e fse n , in: A u sst .K at . Bam berg 1998, S. 378, Nr. 6.24

eine Entstehung in Regensburg. Jüngst hat auch D a v id G a n z m it neuen

zu den möglichen Gründen, warum in Reims auf die ältere byzantinische

2019, S. 14-17, der gegen eine Verbindung m it den Bamberger Domskulp­

Tradition m it Johannes dem Täufer zurückgegriffen wurde vgl. FELTMAN

turen u.a. die unbestrittene stilistische Andersartigkeit anführt. Dennoch ist

2016 II, S. 124-134, dort S. 127 die ältere Literatur zur byzantinischen Deesis;

die motivische Verwandtschaft gerade der Michaelsfigur nicht zu verkennen,

SUCKALE 2007, S. 187 nim m t an, dieses ungewöhnliche M otiv bedingungs­

vgl. ebda. S. 15. 44

FELDMANN 1992, S. 113f. deutet dies vor dem Hintergrund politischer Aus­

loser Unterwerfung sei italienischen Ursprungs, dagegen verweist DlEMER

einandersetzungen in den Jahren 1228/29. Abgesehen davon, dass tagespo­

2015 I I I , S. 435 Anm. 393 auf Parallelen an deutschen und französischen

litische Themen üblicherweise nicht an den Portalen von Kathedralen dar­

Zum positiv besetzten Lächeln im Gegensatz zu dem im Mittelalter als über­

gestellt wurden, ist dies unmöglich, da das Tympanon früher entstand. 45

Das gilt auch im Vergleich m it der zeitgenössischen französischen Skulptur. Eine Ausnahme, die für Bamberg von großer Bedeutung war, bilden die sog.

II, S. 280f.; SCHMENGLER 2015, bes. S. 34f.

Masken von Reims, die allerdings an für die Öffentlichkeit kaum sichtbaren

Das Vorweisen der Wunde war in den Gerichtsdarstellungen seit dem 12. Jh.

Stellen der Kathedrale angebracht sind, vgl. SAUERLÄNDER 1976, S. 177ff.; S c h m e g l e r 2016.

Brenk 1966, S. 133-135 und K lein 1985, S. 119 verweisen auf das wohl

46

älteste überlieferte Denkmal, den Weltenrichter an der Außenwand der West­

47

apsis (Michaelskapelle) von St. Georg in Reichenau-Oberzell; vgl. JAKOBS

Vgl. B o e r n e r 1998, S. 18. Die Vorstellung, dass Sünde und Laster blind für Gott machen, war weit ver­ breitet und wurde im M ittelalter vom Sündenfall Adams hergeleitet, vgl.

1999, S. 511, wo die Seitenwunde als gesichert, die Wunden der Hände und Füße als möglich, aber wegen Fehlstellen in der Malschicht nicht sicher fest­

S c h l e u s e n e r -E ic h h o l z 1985, Bd. 1, S. 552-558; s. auch u. S. 134. 48

K l e in 1994, S. 403f. sieht in der Abkehr von der drastischen Darstellung

stellbar bezeichnet werden. Allerdings deuten die weit ausgebreiteten Hände

der Höllenqualen früherer Gerichtsportale z. B. in Autun oder Conques ein

und Füße auf das Wunden weisen hin.

wesentliches Merkmal für die tiefgreifenden Wandlungen von der Romanik zur Gotik.

DlEMER 2015 II I , S. 430f. vermutet, dass der Engel im Reliefhintergrund in seinen verhüllten Händen ehemals einen oder mehrere Kreuznägel hielt, „ent­

49

sprechend der kostbarsten Reliquie des Domes“. Das ist denkbar, doch gibt gewiesenen Objekts. - Zum Kreuz als Hinweis auf die Parusie, d. h. als „das Zeichen des Menschsohnes, das am Himmel erscheinen wird“ nach M t 24,30,

von

Aq u in , In

q u a t t u o r libro s s e n t e n t ia r u m

ds 21, qu 1, ar

inpurgatorioeritduplexpoena: unadamni, inquantumscilicetretardanturadivinavisione;aliasensus,secundumquodabignecorporalipunientur, vgl. W 2003, S. 13. A ,C V II,X II,1 8 , S. 104f.: E rgosiomnibonopriuabuntur, omninonullaerunt: ergoquamdiusunt, bonasunt. Ergoquaecumque sunt, bonasunt, malumqueillud, quodquaerebamundeesset,nonestsubstantia, quia, sisubstantiaesset, bonumesset-, Übersetzung nach AUGUSTINUS, BE­ eg m an n

50

vgl. K lein 1994, S. 400. DlEMER 2015 III, S. 435 deutet diese Gruppe als Engel, der einen Gerechten ins Paradies führt, doch hat schon SuCKALF. 2007, S. 188 darauf aufmerksam gemacht, dass hier die „Heranführung der Gerechten zum Thron des Herrn“ dargestellt ist. D ie Bewegungsrichtung des Gekrönten wie der weiblichen

T homas

lc, S. 558:

es keine Dübelspuren oder sonstige konkrete Hinweise auf die A rt des vor­

37

Dieser Datierung folgen

Gründen für eine Entstehung des Psalters außerhalb Bambergs plädiert, G a n z

nicht selten, Belege bei FELDMANN 1992, S. 112; BOERNER 1998, S. 1 9 9f.—

36

1220-30.

von Chartres, Paris, Amiens und Bourges, ursprünglich auch in Saint-Denis;

steigert und damit negativ bewerteten offenen Lachen vgl. A l BRECHT 2015 35

Fürstenportal um

abweichend aus Maria und Johannes dem Evangelisten, so an den Kathedralen

Denkmälern.

34

Vgl. R o THE/Z im m e r m a n n 1973 m it Taf. 49. Lange wurde die direkte Vor­

S. 154. H ier greift die Lehre vom mehrfachen Schriftsinn.

WlRTH 2017, S. 50f. 33

So schon Sa u e r l ä n d e r 1976, S. 178; vgl. S c h e r b a u m 2014, der S. 70 auf

sie mit sich und Gott zu versöhnen, AUGUSTINUS, E narratlones IN PSALMOS,

die Erlösten nach dem Weltgericht dar, überzeugend widerspricht.

31

S. o. S. 51 f. und 72-75. eine quadratische Aushöhlung in der Faust des Engels hinweist, in der ein

illeegenusetpauper, quiablatusestinsinumAbrahae; etgerit typumecclesiaeDei, quaesemperconfiteri debetadiutoriosibi Opus esse.- Die Position Abrahams in Bamberg vor den Archivolten ist original,

30

Als Michael identifiziert von VERHEYEN 1962, S. 12. Er wird nicht in der

u g u s t in u s

o n f e s s io n e s

KENNTNISSE, S. 180. 51

SUCKALE 2007, S. 188 vermutet hingegen, ehemals sei zum Ausgleich der

Person geht eindeutig zum Richter, obwohl beim Jüngsten Gericht kein Urteil

durch Abraham und den Posaunenengel erzeugten Asymmetrie ein Höllen­

über die Gerechten ergeht. - VALENTINER 1956, S. 67 bemerkte zutreffend,

rachen und eventuell ein weiterer Engel vor der rechten Archivoltenreihe ge­

dass hier eine Frau dargestellt ist, die er allerdings als „female angel“ bezeichnet.

plant gewesen, die nicht vollendet wurden. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte.

Engel sind jedoch nach mittelalterlicher Vorstellung geschlechtslos und werden

Direkt gegen zumindest die Anbringung von Skulpturen spricht das Fehlen

217

ANMERKUNGEN KAPITEL 4 -5

eines Dübels im rechten Gewände, wie er für die Befestigung des Engels im

der Bamberger Dombibliothek (heute: SBB Msc.Patr.23) überlieferten Codex

mit der pseudoaugustinischen Schrift D ealtercationeecclesiaeetsynagogaedialogus, die als mögliche Anregung der Auftraggeber gedient haben könnte.

linken Gewände benutzt wurde, vgl. E x n e r 2015 I, S. 430.

52

Vgl. WINTERFELD 1976, S. 160f. (mit der älteren Literatur); WEILANDT 2007,

53

Vgl. JANTZEN 1925, S. 104 und 149, der den Tetramorph unter Ecclesia als

S. 30-33.

72

einen möglichen Ersatz für die geplante, jedoch nicht ausgeführte Majestas

54 55

weist auf diesen Zusammenhang.

Dom ini interpretiert; zu ähnlichen Darstellungen vgl. KATZENELLENBOGEN

B lumenkranz 1966, S. 52; Schleusener -E ic h h o l z 1985, Bd. 1, S. 544546. - ALBRECHT 2015 II, S. 2 4 8f., vertritt die Auffassung, das Sehen sei

1937, Sp. 819; allgemein zur Beliebtheit der Majestas in Portaltympana des

durch den Schleier, hinter dem sich die Augen Synagoges abzeichnen, zwar

12. Jhs.: V e r g n o l l e 2008.

73

beeinträchtigt, aber nicht endgültig zerstört. Falls dies zutrifft, komm t das

III,

Sehen (= die Erkenntnis des Gottessohnes) für sie jedenfalls zu spät. Zu r

S. 434.

Blindheit Synagoges vgl. KRETZENBACHER 1983, S. 21 f. (m it weiterer Lite­

V e r h e y e n 1962, S. 14; V e t t e r /B u l s t 1969, S. 133; zum Verhältnis von

ratur). Zu r Vorstellung des typologischen Verhältnisses des jüdischen und

Älterer und Jüngerer Werkstatt am Fürstenportal ausführlich F e l d m a n n

des christlichen Glaubens als Zustand der

1992, S. 44-48 (m it weiterer Literatur). - H u bel 2006, S. 477 spricht in die­

(Enthüllung) der Wahrheit vgl. SEIFERTH 1964, S. 32f. und 149-151.

K u r m a n n 2004, S. 160;

d ers.

2007, S. 164£; vgl. auch D ie m e r 2015

sem Zusammenhang m it allzu großer Sicherheit von der Ausführung des

56

74

velatio(Verhüllung) zur revelatio

Ebda. S. I4 lf.; vgl. auch BLUMENKRANZ 1966, S. 101-104 m it zahlreichen

Jüngsten Gerichts „gemäß dem schon lange festgelegten Programm“.

Beispielen von Kreuzigungsdarstellungen, bei denen Juden und nicht römische

WINTERFELD 1976, S. 159 betont, dass sich die Engelsflügel „bei Kenntnis

Soldaten aktiv die Kreuzigung Christi vornehmen. - Zur Position Gregors

der oberen Reliefgrenze nie zu einer Mandorla ergänzen“ lassen; DERS. 1979 II, S. 63 spricht in diesem Zusammenhang von „reiner Assoziation“, eine

d. Gr. vgl. F iedrow icz 1996, S. 167. 75

Auch andernorts ist das gesenkte Haupt Synagoges als Zeichen der Gottesferne

forschungskritisch gemeinte Aussage, die aber dem Kern der künstlerischen

eingesetzt, so am mittleren Westportal des Straßburger Münsters, vgl. B o e r -

Absicht trifft. —Z u einem möglichen Planwechsel zuletzt AlBRECHT 2015

ner

II, S. 278f.

76

Z u den Baubefunden SCHÜLLER 1993, S. 77-83; H

58

Vgl. A l b r e c h t 2015 II, S. 245.

trachtern schwer, eine Entscheidung zwischen den beiden Alternativen, zwi­

59

Zu r Bedeutung von rechts und links in diesem Zusammenhang vgl. O hly

schen Sinnlichkeit und Selbstbeherrschung, zu treffen“. Dies betont zu Recht

1966, S. 352; allgemein: SCHREINER 2006, S. 161-169 (m it der älteren Li­

die Spannung zwischen den beiden Figuren, scheint aber recht modern ge­

u bel

2006, S. 477.

2016 II, S. 550.

SciURIE 1993/94, S. 685 sieht in der Gegenüberstellung der beiden Frauen

57

den Betrachter herausgefordert: „Die beiden Schaubilder machen es den Be­

teratur); zur Bildtradition von Ecclesia und Synagoge, die letztlich auf der Exegese des Hohenliedes, insbesondere durch Rupert von Deutz, fußt, Se i f er th

1964; W

ir t h

dacht. 77

1999, S. 234; B e n g el 2011, S. 185-188 (mit der älteren

60

S u c k a le 1987, S. 214.

61

H a r t l e it n e r 2003, S. 374 und 376£;

S. 170-172; zu anderen Bewertungen s. u. S. 173-175. d ers.

2011, S. 93f.; R o w e 2011, S.

78 79

B einert 1973, S. 359. H ubel 2006, S. 486-494;

ders ., in:

W ittek in d 2009, S. 296£, N r. 75 mit

164£; D ie m e r 2015 I I I , S. 427.

einer geradezu schwärmerischen Beschreibung. Bei SEIFERTH 1964, S. 159

III,

heißt es zur Synagoge: „So gehört auch ihr die Sympathie des Meisters wie

62

D iemer 2015

63

S. o. S. 44f.

64

HORTUS D eliCLARUM, Reconstruction fol 150r, S. 267; vgl. NEUSS 1912, S.

S. 435.

die des Betrachters“.

242£; J o y n e r 2016, S. 137-139.

65

Die Anfänge der Vorstellung vom Körper der Synagoge als negativ gemeinter Träger von Theologie reicht ins 11. Jahrhundert zurück, vgl. MlKOSCH 2011,

Literatur); ALBRECHT 2015 II, S. 248.

Zum Tempelvorhang vgl. E b er l ein 1982, S. 83-87. E r wurde als Zeit

80

Legeinterpretiert, die m it seinem Zerreißen endete. Gleichzeitig begann die Zeit s ubgratia,ebda. S. 90; zu den Darstellungen des Vorhangs im Mittelalter

So SCIURIE 1993/94, S. 682. Die physiognomische Ähnlichkeit mit dem Teu­ fel des Tympanons ergibt sich allerdings daraus, dass sein verlorener K opf

sub

nach dem dortigen Teufel erneuert wurde. Dies geschah wohl 1881, vgl. WlN-

1979 II, S. 64 m it Anm. 219; F eldm ann 1992, S. 38. H ubel 2006, 484 meint, der Jude werde eher „gekrallt“ als geblendet, dagegen

terfeld

81

ebda. S. 134-137.

DlEMER 2015 II I , S. 436 mit Anm. 404. Zur Blendung der Menschen durch

66

HORTUS DELICIARUM, Commentary, S. 173; vgl. auch KRETZENBACHER 1983,

den Teufel allgemein Schleusener -E ic h h o l z 1985, Bd. 1, S. 539-542.

67

JOYNER 2016, S. 138f. Die Vorstellung, bei der Kreuzigung werde die Ver­

S. 14f.

82

dunkelung und Blindheit des jüdischen Gesetzes aufgehoben (was sich auch

68

zum Pogrom“; relativierend dazu DlEMER 2015 I I I , S. 436f.; zur Lage der

etwa im Uta-Codex des 11. Jhs., vgl. COHEN 2000, S. 65f. - Andererseits

Juden im R eich und insbesondere in Bamberg im 13. Jh. vgl. R o w e 2011,

Vgl. SEIFERTH 1964, S. 148 m it dem Verweis auf die Vorhalle des Freiburger

84

2015 II I , S. 438

85

S u c k a le 2007, S. 189.

auch und vornehmlich der Asasel, der biblische Sündenbock, gemeint sei,

86

Zu den in dieser Hinsicht durchaus vergleichbaren Darstellungen im G e­

dem unschuldig alle Sünden aufgeladen werden. Allerdings sprechen im Z u ­

richtstympanon vgl. Sc h n e id e r 2004, S. 108f.; H ubel 2006, S. 479; zum

sammenhang des

Thema Lachen im Mittelalter allgemein: WlLHELMY 2012.

Hortusdie abgestreiften Zügel deutlich für eine negative

Vgl. SEIFERTH 1964, S. 20f. mit Abb. 5 zu einer karolingischen Elfenbeintafel des Bamberger Domschatzes. Auch im Regensburger Uta-Codex des 11. Jahr­ hunderts (München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 13601, fol. 3v) ist die Kreuzigung m it Ecclesia und Synagoge verbunden, darunter in den quadra­ tischen Eckbildern sind die Auferstehung der Toten und der zerrissene Tem­ pelvorhang dargestellt; vgl. SWARZENSKI 1901, S. 94 m itTaf. X III.; COHEN 2000, S. 53-75 m it Farbtaf. 4.

71

S. 165-175. BOECK 1960, S. 121 f. mit sehr negativer Bewertung der Figur; zuletzt DlEMER

S. 24f. und pass., betont allerdings, dass mit der Darstellung des Bockskopfes

Deutung im erotisch-triebhaften Sinne.

70

SUCKALE 1987, S. 216 nennt die Synagogensäule zugespitzt eine ,Aufhetzung

im Zerreißen des Tempelvorhangs andeutet), findet sich auch andernorts,

Münsters, wo der Bockskopf das Attribut Luxurias ist; KRETZENBACHER 1983,

69

A lbrecht 2015 II, S. 252; vgl. B lumenkranz 1966, S. 53f. (m it weiteren Belegen).

83

galt der Esel als dummes Tier, vgl. CAMES 1971, S. 46.

E b er lein 1982, S. 90. F e l d m a n n 1992, S. l l l f . ; zum zwiespältigen Verhältnis der hochmittelal­ terlichen Theologen zum Judentum vgl. BEINERT 1973, S. 100-104 und 356366 (m it weiterer Literatur). - R o w e 2011, S. 158f. verweist auf einen aus

218

Vgl. Sciurie 1993/94, S. 685. Schon Kirch ner -D oberer 1946, S. 235 ver­

ANHANG

ecclesiaChristi für das Neue, was in der Biblcmoraliseedarin zum Ausdruck

K A P IT E L 5 1

H ubel 2015, S. 10; Sauerländer 2008, S. 49 vergleicht das Bamberger Pro­

kommt, dass der Tempel in romanischen, die Kirche in modernen gotischen

gramm mit dem der Freiberger Goldenen Pforte und meint zu letzterem: „It

Bauformen dargestellt wird, vgl. HAUSSHERR 1968, bes. S. 102. 25

beautiful and certainly more sophisticated than the bulky statues of Bamberg“.

26

S. u. S. 184.

Der Versuch von GUTH 2019, das Bamberger Programm als „Marienweg“

27

GREGOR, E zechiel . Die Übersetzung der von Gregor zitierten Bibelstellen

28

JANTZEN 1925, S. 148 lässt offen, um wen es sich handelt, ebenso B oeck

zu interpretieren, scheitert an der nicht zutreffenden Annahme, die Figuren der Jüngeren Werkstatt vor den Nordchorschranken, insbesondere die Heim ­

2

folgt ebenfalls dieser Übersetzung.

suchungsgruppe mit Maria und Elisabeth, seien für diesen Standort geschaffen

1960, S. 15; W interfeld 1979 II, S. 59 und R owe 2006, S. 15; dies . 2011,

und Teil der Konzeption. In Wahrheit wurden sie nachträglich dort aufgestellt

S. 176 nennt die Figur „an O ld Testament prophet or king“ - FELDMANN

und haben m it der Ursprungsplanung nichts zu tun, vgl. W eilandt /B rEIT-

1992, S. 111 mit Anm. 1161 denkt an Paulus; SuCKALE 1987, S. 55; H ubel

ling /N öbauer 2021.

2006, S. 483; D iemer 2015 II I , S. 436 und A lbrecht 2015 II, S. 250-252 sprechen sich für Ezechiel aus.

Z u Ezechiel und der Rekonstruktion des Tempels aufgrund der Angaben in seinem Text vgl. umfassend BUSINK 1970, S. 24f.; DERS. 1980, S. 701-775;

29

N aredi-Rainer 1994, S. 22-29; s. auch u. S. 185-187. 3

Vgl. W eilandt 2022 (im Druck).

is one o f the jeweis o f German medieval sculpture and perhaps even more

Die Bibel nennt als „Bauten“ außer dem Tempel Ezechiels die Arche Noahs (Gen 6,14-16), die Stiftshütte des Moses (Ex 25,10-27,21), den Tempel Sa­ lomos (1 Kön 6,1-38; 7,13-51; 2 Chr 3,1-4,22) und das Himmlische Jeru­ salem der Apokalypse (O ffb 21,10-22); vgl. WANDHOFF 2003, S. 108f.

4

Lang 1981, S. 117.

5

Vgl. N arf.d i -R a iner 1994, S. 28f.; Io g n a -P rat 2006, S. 356f.; zum Ver­

G r eg o r , E z e c h ie l , S. 18 1f.; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

1,9,29-30, S. 138f: L iberauteminuolutusestScripturaesacraeeloquiumobscurum,quodprofiinditatesententiaruminuoluitur, utnonfacilesensuomnium penetretur. Sedcoramprophetaliberexpanditur, quiacorampraedicatoribus sacrieloquiiobscuritasaperitur... Liberenimsacrieloquiiintusscriptusestper allegoriam,forisperhistoriam.Intusperspiritalemintellectum,forisautemper sensumlitteraesimplicem, adhuc infirmantibus congruentem; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 46v b ,17-22 und 47r a,l 1-15.

hältnis der Beschreibung des Salomonischen Tempels in 1 Kön 6ff. zu der

30

Vgl. F iedrow icz 1995, S. 38-57; K essler 1995, S. 191-216.

Vision Ezechiels vgl. VOGELSANG 1981 , S. 98-102; zur weitgehenden Identität

31

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 204; G reg o r ius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

der rekonstruierten Grundrisse der beiden Tempel B usink 1980, S. 773; zu den verschiedenen älteren Rekonstruktionen auf der Basis von Ezechiel ebda.

S. 58-60.

I , 10,31, S. 159: p lerumqueinsacroeloquioideoaliquidobscuredicitur, utdispensantemirabiliterDeomultipliciterexponatur, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 53r a, 31-33.

32

6

S. u. S. 185.

7

S. o. S. 45.

8

Zu r Buchmalerei vgl. RlEDMAIER 1994, S. 172-180. Zu Bamberg ergeben sich keine näheren Vergleiche. —Ähnlich selten wurden auch die Visionen des Zacharias dargestellt, vgl. A h s m a n n 2017, S. 90-96, doch auch hier be­ stätigt die Ausnahme die Regel, wie die erst kürzlich ebda. S. 35-75 rekon­

G r eg o r , E z e c h ie l , S. 276; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

I I , 1,15, S. 219: R edemptoritaquenoster,pronobismisericorditerincarnatus, antehumanosoctdosquasiinportastetit, quiaetperhumanitatemuisibilisapparuit, etseseinuisibilemindiuinitateseruauitr,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 72r b,27-31.

33

Kroos 1985, S. 146-163 m it zahlreichen Belegen; ebda. S. 158 betont sie,

struierte Chorausmalung von St. Servatius in Maastricht gezeigt hat, wo vier

dass „die Verbindung von Misercordia und Veritas, ihre theologische Bedeu­

Visionen des Zacharias an prominenter Stelle in den Gewölbekappen darge­

tung bis hin zur Gleichsetzung mit Christus, ihre Zuordnung zum Weltgericht

stellt waren.

nahezu jedem einigermaßen belesenen Geistlichen des 12. Jahrhunderts nörd­

9

G rundlegend dazu NEUSS 1912; zuletzt H ansmann / H ohm a nn 2002; Kern

lich der Alpen geläufig gewesen sein muß“; vgl. auch ANGENF.NDT 1997, S.

10

2003. W olter - v o n

K nesebeck 2001, S. 254, N r. 6.1a-b; F oerster 2011, S. 130ff., bes. S. 179-193; Schuster 2020, S. 65f. und 79-92, die einschrän­ d em

34

HierarchiaCaelestisdes Pseudo-Dionysius Areopagita in das Hildesheimer

Bildprogramm Eingang gefunden hat.

35

12

H ieronym us , com m entarii in H iezechielem ; vgl. N euss 1912, S. 65-75. G regorius M agn u s , I n H iezech ih elem .

13

N euss 1912, S. 107; vgl. auch N aredi-Rainer 1994, S. 49f.

14

Sc h r ö d e r 2001, S. 157f.; vgl. auch B indinc , 1996, S. 3 7 8 -3 8 2 .- Z u r fun­

11

15 16

17 18 19

Vgl. A lbrecht 2015 II, S. 262. - F eldmann 1992, S. 111 deutet die Geste dagegen so, dass der Prophet zum Eingang in die Kirche auffordert. Das scheint allzu modern gedacht.

36

Auch andernorts ist die Verbindung von Ezechiels Vision des Tetramorphs m it Ecclesia dargestellt, etwa dadurch, dass Ecclesia auf dem Tetramorph

HortusDeliciarum,am Südportal des Wormser Domes oder in

damentalen Bedeutung Bedas für das mittelalterliche Bildverständnis: WlRTH

reitet, so im

1999, S. 30f.

einem Fenster des Freiburger Münsters, NEUSS 1912, S. 2 4 2 f.; HORTUS

C ahn 1976, S. 247; zu Inhalt und Entstehungsgeschichte des Werks vgl. K essler 1995, S. 35-84; M üller 2009 II, S. 252-278. Vgl. N euss 1912, S. 91-102; F oerster 2011, S. 184-188.

und u. S. 96f. - In einer Handschrift der

D eli CIARUM, Reconstruction, S. 267; vgl. auch ALBRECHT 2015 II, S. 252

Biblemoralisee, Paris, Bibliotheque

Nationale, Ms. lat. 11560, fol. 186r findet sich die Darstellung Ezechiels und

N euss 1912, S. 99f.; C arruthers 1998. S. 242f. L ieblang 1934, S. 160-170; V ogelsang 1981, S. 122; F iedrow icz 1995,

seiner Vision der vier ineinandergreifenden Räder (Ez 1,15-16) direkt der

bes. S. 125-137, 146-152.

schrift wird erläutert, dass die vier Räder das Neue Testament symbolisieren,

Rupert verfolgt einen vollständig anderen Deutungsansatz; vgl. z. B. die Er­

vgl. L a n c 1991, S. 7 mit Abb. 6. Dieselbe Interpretation findet sich bei GRE­

Geburt Ecclesias aus der Seitenwunde Christi gegenübergestellt. In der Bei­

klärung der Tempeltore, die er symbolisch m it Abraham (Südtor), David

GOR, E z e c h ie l , S. 108: „Was soll es heißen, daß, nachdem von einem Rad

(Osttor) und der babylonischen Gefangenschaft der Kirche (Nordtor) iden­ 20

R ichard

21

S. o. S. 45.

von

St . V ik to r , I n

visionem

E zechielis ;

s

.

u

.

S. 185-187.

NEUSS 1912, S. 263, der als eine der wenigen Ausnahmen eine Stelle bei Theophilus Presbyter,

Dediversisartibus{BREPOHL 1999, S. 163) als Hinweis

37

auf Ezechiel deutet. Allerdings zitiert Theophilus hier den Text O ffb 21,13. 23

Grundlegend dazu N aredi-R ainer 1994.

24

Erstmals bezeugt bei Eusebius (4. J h.), vgl. OUSTERHOUT 2018, S. 149. — Das

templumSalomonisstand dabei üblicherweise für das Alte Testament, die

AlswäreeinRadinnerhalbdesan­ deren[Ez 1,16], wenn nicht dies: im Buchstaben des Alten Testamentes lag nach allegorischer Auslegung das Neue Testament verborgen“. Gregors Text kommt durchaus als eine Quelle für die B iblemoraliseein Frage. G ,E , S. 107; G M ,I H 1,6,11, S. 73: V ndeHiezechihelprophetasubfigurasanctaeuniuersalisEcclesiae, et euangelistarumgloriamperquatuoranimaliumsimilitudinemuidit, vgl. SBB die Rede war, gleich darauf beigefügt wird:

tifiziert, M aurmann 1976, S. 87f.

22

propheta... proculdubiofaciemadportamtenebat, undeuerba[Hs. folgt: audientisvel\ loquentisaudiebat...prophetaeuerooculi adportamsunt, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 72v b,21-27. helem 11,1,16, S. 2 2 0 :

kend darauf hinweist, dass Ezechiel nur über den Umweg seiner Zitation in der

94-97. G r eg o r , E zec h iel , S. 277 und 278; G regorius M agnus , I n H iezech i ­

regor

zechiel

regorius

agnus

n

iezechihelem

Msc.Bibl.84, fol. 23r b,32-35. 38

G regor , E zechiel , S. 61; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,2,18, S. 27:

Quidenimperquatuoranimalia, nisiquatuoreuangelistaesignantur? 219

ANMERKUNGEN KAPITEL 5

Necimmeritopereuangelistasquatuorperfectorumomniumnumenisexprimitur, quiaomnesquiinEcclesiamodoperfectisuntperfectionissuaerectitudinemper eorumEuangeliumdidicerunp,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 9r b,17-25. 39

L C I Bd. 1, Sp. 698.

40

Dies betont bereits ALBRECHT 2015 II, S. 252.

41

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 70; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 1,3,7,

fol. 28v b,36 - 29r a,5 und 29r b,4-8.

56

Possunthocinlocoquatuorpartesregionesquatuormundiaccipi,scilicet Oriens, Occidens, Meridies, etSeptentrio, quiasanctorumpraedicatioauctore Deoincunctismundipartibusestegressa; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 11v b,8S. 36£:

42

quaerit. Etfitplerumqueut,sicutdictumest,inunaeademquesententiacuncta simultriaualeantinueniri... Aliusfortasseperhistoriam,moralitatem,atque perallegoriaeintellegentiamcontemplationemrequirip, vgl. SBB Msc.Bibl.84, A n g h e b e n 2003, S. 21-33. 57

z e c h ie l

S. 123: „Wenn nämlich der Geist des Lesenden in ihnen einen moralischen

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 61f.; G reg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 1,2,18,

oder historischen Sinn zu erkennen trachtet, wird ihm der moralische Sinn

illi tuneeinscorpori unitieiusmaiestaticoniuncti, etsimulfacticumeo iudicesuidebuntur, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 9r b,27-29.

wird die bildliche Redeweise bald durchschaut. W enn es um den kontem­

W ien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 27 01-2 702 , Bd. 1,

plativen Sinn geht, wachsen den Rädern gleichsam Flügel, und sie schwin­

fol. 206r; FINGERNAGEL 2001 Taf. 15; vgl. auch das Einzelblatt aus einem

gen sich in die Luft, da sich in den Worten der Heiligen Schrift eine him m ­

Evangeliar, das 1129 für das Kloster Sponheim entstand, heute St. Paul im

lische Einsicht auftut“; GREGORIUS MAGNUS, I n HIEZECHIHELEM 1,7,9,

aus dem historischen hervorgehen. Handelt es sich um den typischen Sinn,

in: A u sst . K at. St . P a u l 1991, S. 63, N r. 2.14.

S. 88: L egentisenimSpiritus,siquidineiussciremoraleauthistoricumquaerit, sensushuncmoralishistoriaesequitur. Siquidtypicum,moxfiguratalocutio agnoscitur. Siquidcontemplatiuum,statimrotaequasipennasaccipiuntet inaeresuspenduntur, quiainuerbissacrieloquii intellegentiacaelestisaperitur, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 28v b,21-30. - Zum s ensusanagogicusx^j. auch

So heißt es z. B. Ez 41,1 -4:

M a r k s c h ie s 1995, S. 55fl; L i n s c h e id -B u r d ic h 2004, S. 28 -34 in Bezug

Lavanttal, Benediktinerstift, Hs. 2/8: Zu Füßen Christi in der Mandorla, umgeben von den Evangelistenwesen, ruht der Prophet, flankiert von den Stiftern und Klosterpatronen. Er wird von einem Engel begleitet, der ein Schriftband hält; vgl. ElSLER 1904; NEUSS 1912, S. 252f.; H ans G r ö CHENIG, 44

UnderführtemichhineinindenTempelundmaß diePfeilerandenWänden;diewarenzujederSeitesechsEllenbreit, soweitdas Elauswar. UnddieTürwarzehnEllenweit;aberdieWändezubeidenSeiten anderTürwarenjedefünfEllenbreit. UndermaßdenRaumimTempel;der hattevierzigEllenindieLängeundzwanzigEllenindieBreite. Underging inwendighineinundmaßdiePfeilerderTürzweiEllen;unddieTürhattesechs Ellen, unddieBreitezubeidenSeitenanderTürjesiebenEllen. Undermaß zwanzigEllenindieBreiteamTempel. Undersprachzumir: DiesistdasAl­ lerheiligste.Z u den Maßen im Detail und dem Versuch, daraus einen realen

auf Suger von Saint-Denis. 58

L ieb la n g 1934, S. 170-174.

59

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 266; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

46

47

N

e u m ü l l e r s -K lauser

Vgl. SlMSON 1968, S. 21-26 und 60, ausführlich dazu T r ipps 1998, S. 3363 m it einer kritischen Würdigung der wissenschaftlichen Diskussion ins­

1966, S. 181; Sc h ü l l e r 1995/96, S. 60 datiert die

besondere um die Schriften Sugers von Saint-Denis (ebda. S. 36-38) und die

Maße auf spätes 13. bis frühes 14. Jh., ihm folgt D ie m e r 2015 II, S. 394;

Deutung der gotischen Kathedrale. D ie Vorstellung vom Kirchenbau als

vgl. zuletzt HERBER 2018, S. 119fl, die daraufhinweist, dass solche Maße

Nachfolger des Salomonischen Tempels und Darstellung des Himmlischen

meist an Rathäusern und Markplätzen angebracht waren.

Jerusalem ist keine Erfindung Sugers, sondern älter. Einen Antagonismus

Z. B. am Münster in Freiburg/Br., vgl. Ka l c h THALER 2011 m it zahlreichen

zwischen der Nachahmung der beiden biblischen Bauten zu sehen, ist nicht

weiteren Belegen, meist von Pfarrkirchen; HERBER 2018, S. 119 Anm. 64;

notwendig, sie sind durch den mehrfachen Schriftsinn innig verbunden. Zu

zum Dom von Trient ROTTLÄNDER 2000; vgl. auch N a r e d i -R a in e r 1995,

Recht widerspricht T

S. 112; zahlreiche italienische Beispile bei L u GLI 2019.

der die Nachahmungsabsicht der gotischen Bauherren bestreitet. - D ie In ­

SCHÜLLER 1995/96, S. 59f. meint, das Fußmaß sei im späten 13. Jahrhundert

terpretation der christlichen Basilika als Darstellung der Himmelsstadt reicht

angebracht worden, als der nördlich an die Gnadenpforte anschließende

bis in die Spätantike zurück, vgl. KlTSCHELT 1938; modifizierend hierzu WECKWERTH 1958, S. 33f. (m it der älteren Literatur).

dort ehemals angebracht gewesen sei. Dem widerspricht zu Recht BELLOT 2015, S. 760 Anm. 6, „da die Spitze des eingeritzten Schuhs für das Fußmaß

61 62

ripps

S. 35 der Meinung von BüCHSEL 1983, S. 69-72,

S. u. S. 157f. Sehr deutlich bei dem Taufbecken des Rainer von H uy in Lüttich, das aus

nicht bis auf die Fläche des Stützpfeilers reichte“. Seine an SCHÜLLER an­

Bronze gegossen wurde und auf zwölf Rindern ruht, was der Beschreibung

schließende Datierung beider Maße, also auch der Elle, ins späte 13. oder

in 1 Kön entspricht; vgl. zuletzt SCHLEGEL 2012, S. 116-120, ebda. S. 120f.

frühe 14. Jahrhundert wird nicht begründet, für „Stilvergleiche“ bieten sich

Verweis auf ein weiteres, auf zwölf Rindern ruhendes Taufbecken in Pont-ä-

die stark stilisierten Löwenköpfe nicht gerade an. G r e g o r , E z e c h ie l , S. 320; G r eg o r iu s M a g n u s , In H

Mousson vom Beginn des 13. Jhs. (im Zweiten Weltkrieg zerstört). ie z e c h ih e l e m

11,4,3,

Fronsergoportaeduobuscubitismensuratur,quiaquisquishicdilectionem Deietproximiseruarestuduerit, ipseadaeternitatisatriumpertingip,vgl. SBB

63

S. 259:

Zusammenfassend SEDLMAYR 1950, S. 125-130; TRIPPS 1998, S. 33 m it Anm. 1 (weitere Literatur); zu dem Hertwig-Leuchter auf der Großcomburg zuletzt PRINZ 2019; zu dem nur in geringen Fragmenten erhaltenen ehema­

Msc.Bibl.84, fol. 87v b,5-9.

ligen Radleuchter in St. Severin in Köln, ebenfalls mit inschriftlichem Verweis

49

E x n e r 2015 II, S. 1440f. ( D o r o t h e a D ie m e r ).

50

Zu leichten Abweichungen, die nicht ungewöhnlich waren - bei Mauerdicken

64

Sage 1993, S. 88;

um 1 bis 2 Meter ca. 2 cm - vgl. N a r e d i -R a in e r 1995, S. 14.

65

A h SMANN 2017, S. 271 m it weiteren Belegen; vgl. auch N a r e d i -R a in e r

66

Zum Salomonischen Tempel als

auf die „reiche Himmelsstadt“, vgl. ebda. S. 218; s. auch o. S. 66.

51

S. o. S. 44 und 49.

52

S. o. S. 46f.

53

C aplan 1929, S. 283f.; E smeijer 1978, S. 13; K essler 1995, S. 191-216; W orm 2021, S. 21.

54

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 377; G reg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m I I , 7,1,

Magnalegentiumdebetessediscretio, utinsacroeloquiocumquilibet unussermodicitur, nonsemperunameamdemqueremsignificarecredatur,vgl.

G r e g o r , E z e c h i e l , S. 124f.; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

2002, S. 108.

exemplummittelalterlicher Kirchenbauten

N a r e d i -R a in e r 1994; B in d in g 1996, S. 337-344; s. auch u. S. 185. 67

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 265; G r eg o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

11,1,4,

QuemergosignificatmonsexcelsusnisiMediatoren! Deiethominum hominemChristumIesum?-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 69r a,32-34.

S. 209: 68

Zur Bevorzugung höher gelegener Orte für Sakralbauten, die explizit auf das

69

Grundlegend dazu BAWDEN 2014.

SBB Msc.Bibl.84, fol. 99r b,18-21. 55

ders .

1994, S. 124.

S. 315:

220

11,1,5,

Msc.Bibl.84, fol. 69va,6-19; s. F ie d r o w ic z 1995, S. 67f.

60

Stützpfeiler errichtet wurde, da der fehlende zweite Löwenkopf des Fußmaßes

48

ie z e c h ih e l e m

Notandum... quodnondecorporalis,seddespiritalisciuitatisaedificio cunctadicerentur... Quiaenimillainternaepacisuisioexsanctorumciuium congretationeconstruitur, Hierusalemcaelestisutciuitasaedificatur, vgl. SBB

S. 210f.:

Tempel zu rekonstruieren vgl. grundlegend BUSINK 1980, S. 701-775. 45

In der Interpretation von Ez 1,19: W enndieLebewesengingen,gingenglei­ cherweiseauchdieRädernebenihnen, undwenndieLebewesensichvomBo­ denerhoben,erhobensichzugleichdieRäderheißt es bei GREGOR, E ,

13. S. 27f.:

43

Allgemein hierzu SAUER 1924, S. 101-104; N a r e d i -R a in e r 1994, S. 47-55;

Himmlische Jerusalem verweisen, vgl. ESMEIJER 1978, S. 80. ie z e c h ih e l e m

1,7,10, S. 88fl: Inu naenimeademqueScipturaesententiaaliussolahistoria pascitur, aliustypicam,aliusuerointellegentiampertypumcontemplatiuam

70

Zur Schwellenfunktion von Portalen ausführlich BAWDEN 2014, S. 209-288; vgl. auch H o m m e r s 2015, S. 77f.; F o l e t t i /K r a ö k o v ä 2019.

ANHANG

71

HOMMERS 2015, S. 54-62; s. o. S. 70f. Zu r Epocheneinteilung

sublege- subgratiavgl. ARNULF 1995, S. 15-17.

antelegem— 89

S. o. S. 72f.

73

G regor , E zechiel , S. 266; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 11,1,5,

Etipsaestciuitas,scilicetsanctaEcclesia,quaeregnaturaincaeloadhuc laboratinterra; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 69v a,24-26.

S. 211: 74

S. o. S. 49.

75

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 449; G r eg o riu s M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

77

11,10,4, S. 38 lf.: S anctaenimEcclesiaduasuitashabet, unamquamtemporaliter ducit, aliamquaminaeternumrecipit, unamqualaboratinterra, aliamqua remuneraturincaelo,unamquamercedescolligit, aliamueroinquaiamdereceptismercedibusgaudet; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 116v a,40-b,5; s. auch

QuidestquodIsaacadimmolandumducituretlignaportat, araesuperimponituretuiuit, nisiquodRedemptornosteradpassionemductuslignumsibi crucisipseportauitiEtsicinsacrificiopronobisexhumanitateestmortuus, ut tarnenimmortalismaneretexdiuinitate; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 24r b, 15-

S. 75:

22.

91 92

S. o. S. 54. So die Formulierung im

Ezechielkommentar; in den Moraliainlobist in unapersonadie Rede, vgl. FlEDROWICZ 1995,

diesem Zusammenhang von

S. 45; s. auch o. S. 49f. Ebda. S. 74 betont Fiedrowicz, dass Gregor d. Gr.

GREGOR, E zech iel , S. 422: „Für uns ist som it das innere Tor das Neue Tes­ tam ent, das äußere Tor das Alte Testam ent, denn jenes eröffnet das geistige Verständnis, und dieses hat für die noch ungebildeten Seelen in der Geschicht­ lichkeit der heiligen Schrift den Buchstaben bew ahrt“; GREGORIUS MAGNUS, I n HIEZECHIHELEM 11,9,2, S. 356:

„keinen Zusammenang von ekklesialem und eucharistischem Leib Christi herstellt“. Anders in Bamberg, wo die Engel der Gnadenpforte Messutensilien tragen und so auf die Eucharistie verweisen. Hier dominiert die hochmittel­ alterliche Vorstellung von der Einheit der Leiber Christi. 93

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 297; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,3,3, S. 238:

Quidenimgradussunthuiusportae, nisi meritauirtutumi; vgl. SBB

Msc.Bibl.84, fol. 78v b,32-33.

vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 109v b ,9 -l4 . - Ähnlich ebda. S. 402: „Was können w ir daher von den äußeren Toren anderes sagen, als daß sie die alten Väter gewesen sind ... w ährend wir unter den inneren Toren die G laubenslehrer der heiligen Kirche zu verstehen haben“; GREGORIUS MAGNUS, I n HIEZE­ CHIHELEM 11,8,2, S. 337:

94

S. o. S .46.

95

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 297; G r eg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,3,3,

Vgl. Ez 40,5, wo von der inneren und der äußeren Mauer um den Tempel

96

Quiditaquedicerepossumusexterioresportas, nisi antiquospatresfiiisse... inferioresportaspraedicatoressanctaeEcclesiaedebeamus accipere;vgl. SBB M sc.Bibl.84, fol. 104v a,30-35.

S. 238: S iueenimincognitioneMediatorisDeiethominum,hominisChristi Iesu,seuinscientiadiuini eloquii,seuinipsafidequamdeilloaccepimus, quibusdamgradibusadaltioraincrementaperuenimus. Nemoenimrepentefitsummus,sedinbonaconuersationeaminimisquisqueinchoat, utadmagnaperueniat, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 78v b,33-79r a,5.

die Rede ist. Letztere interpretiert GREGOR, EZECHIEL, S. 285f. als Prophe­

G r e g o r , E z e c h i e l , S. 298£; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

S. o. S. 50f. Für Gregor d. Gr. gehören sie zu den wenigen Auserwählten, die bereits vor der Inkarnation Christi die Kirche konstituierten, vgl. FlEDROWICZ

3,5f., S. 239f.:

und 79v a,21-26.

1995, S. 112.

80

S. o. S. 57 und u. S. 132.

97

S. o. S. 25.

81

G regor , E zechiel , S. 382; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 11,7,6,

98

G r e g o r , E z e c h i e l , S. 390; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

EaergohaberediciturportaadAquilonemquaehabetportaadOrientem, quiaetconuersipeccatoressicditanturuirtutibus,sicutillisuntdiuitesquicadere inpeccatouitauerunt,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lOOv b,36-40. G ,E , S. 403; G M ,I H 11,8,3, S. 337: C umenimadhucinchoantibusnonaltaetmystica,sedquaedamquae capipraeualent,praedicant,portaeexterioressunt;cumueroperfectisprofitndaet mysticaloquuntur,portaeinferiores;vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 104v b ,14-18. S. 320:

82

regor

zechiel

ie z e c h ih e l e m

HosnimirumgradusDominussubmessisnominedescribit... Cumautemadprouectumbonioperiscrescimus, adspicamperuenimus. Cum ineiusdemoperationisperfectionesolidamur, iamplenumfrumentuminspica proferimus. HerbaetenimPetrusfuerat-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 79r b,9-10 II,

ten. 79

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 110; G r eg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 1,6,15,

2- 11.

SititaquenobisportainferiorTestamentum nouum,portaueroexteriorTestamentumuetus,quiaethocspiritalemintellectum aperit,etilludrudibusadhucmentibusinhistoriasacrieloquiiLitteramcustodiuit;

78

8,23-24, S. 1 l4f.:

38v a,7-13 und 30-36, fol. 38v b, 11-16.

90

BOchsel 1983, S. 69 mit Anm. 6. G r e g o r , E z e c h ie l , S. 307; G r eg o riu s M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem 11,3,16, S. 247f.:

Etquaesuntduohaeclimina, nisipatresTestamenti ueteris, etpatresTestamenti noui?... omnesTestamenti ueterispatresportaehuius limenfiierunt, quiahi quieumpraedicareetineosperaremeruerunt, cunctis adeumuenientibusaperueruntaditumfidei, utomnisquicredideritDominum, quasi iamportamhuiusliminisintraret; vgl. SBB M sc.B ibl.84, fol. 85r a,

ie z e c h ih e l e m

IncarnatusenimVnigenitusPatrisperhocquodhomofactus est,infraangelosfiiit... Resurgensautemetascendensincaelis,omnibusangelicis potestatibuspraesidet... Priusitaquethronussuperfirmamentum,etposthomo superthronumuisusessedescribitur, quiahumanigenerisRedemptorhumani­ tatem,quamdescendendosubangelisassumpsit,ascendendosuperangelosexaltauit ...Indocumentoergoutriusquenaturaehuicetangeliministrare,huncetangelus confortaredescribitur. Vnusquippeinutraquenatura, quoniamquiDeusante saeculaexstitit, homofactusestinfinesaeculorum;vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. I,

72

76

G r e g o r , E z e c h i e l , S. 153f.; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

regorius

agnus

n

iezechihelem

99

ie z e c h ih e l e m

PateatitaqueportaadOrientem,uthi quisacramentafidei beneinchoauerunt, etinnullapostmodumuitiorumprofunditatedemersisunt, adgaudiasecretaperueniant,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lO lv b,22-26. G ,E , S. 390; G M ,I H 11,7,13, S. 326f.: P ateatportaadAquilonem,uthiquipostinchoationemcalorisetluminis peccatorumsuorumfrigoreetobscuritatedilapsisuntpercompunctionempaenitentiaeadueniamredeanP,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lO lv b,28-30. 11,7,13,

regor

S. 326:

z e c h ie l

reg o r iu s

agnus

n

iez ec h ih e lem

83

S. u. S. 154f.

100 S. u. S. 132, 137.

84

S. o. S. 25.

101 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 361; G r eg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,6,8,

85

S. o. S. 45.

86

G regor , E zechiel , S. 296; G regorius M agnus , I n H iezechihelem , 11,3,1,

QuisveroaliusportaehuiusappellationeSignatur, nisiipseDominusac Redemptornoster, qui nobisianuafactusestregnicaelestis?... Dominusetenim acRedemptornoster,cumsanctaEcclesia,quamredemit,secundumcamemuna substantiaest,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 78v a,4-7 und 27-29. G ,E , S. 295; G M , I H , 11.2.15, S. 236: a edificiumquodinhabitatDeusexangelicasimulethumana naturaperficitur,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 78r a, 29-31; s. auch FlEDROWICZ S. 237:

87

regor

z e c h ie l

reg o rius

agnus

n

ie z e c h ih e l e m

1995, S. 68 und 79-105.

88

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 2 76; G r eg o riu s M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

Redemptoritaquenoster,pronobismisericorditerincarnatus, antehumanosoculosquasiinportastetit, quiaetperhumanitatemuisibilisapparuit, etseseinuisibilemindiuinitateseruauit,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 72r 11.1.15, S. 219:

b,27-30.

quodlongedistatuitapopulorumauitadocentium?Quiaetsiadregna caelestiatendenteseamdemlonganimitatemspeihabent, eademtarnenuiuendi studianonhabent... Sedpauimentuminferiusiaceat, utomnesauditoresprae­ dicatoressuoslongeasuismeritisexcellerecognoscant... Quiaquantosanctior estuitadoctoris, tantofit humiliorsensusaudientis;vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. S. 299f.:

9 5 rb , 15-19, 23-26 und 33-36.

102 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 283; G reg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,2,2,

S. 226: O culiueroatqueaurescordissolummodospiritaliumsunt,quiinuisibilia perintellectumuident, etlaudemDeisinesonoaudiunt,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 74r b,28-32.

103 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 346; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

i e z e c h ih e l e m

etsiinteriorapenetrarenonpossumus, tarneniamabexteriore ostiointeriusostiumuidemus. Ipseenimconsiderationislaborostiumest, quia ostenditaliquidexeoquodintusest,etsiadhucingrediendipotestasnonestr,vgl. 11,5,11,

S. 284:

SBB Msc.Bibl.84, fol. 91t b,36-42.

221

ANMERKUNGEN KAPITEL 5

104 S. u. S. 172-178

127 S. o. S. 58; ähnlich G r e g o r iu s MAGNUS, MORALIA IN lOB X X X IV , 12,23,

105 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 308; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

Rectequoqueexteriuslimenillospatresdesignat, quiabipsaincarnationeRedemptorisnostriperinteruallatemporumlongiusconstiterunt. Et quidemabAbelsanguinepassioiamcoepitEcclesiae,etunaestEcclesiaelectorum praecedentiumatquesequentium;vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 85r a, 29-36; s. 11,3,16,

S. 248:

auch B eum er 1951, S. 379f. 107 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 312; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

11,3,21, S. 252: A belanteoculosueniat, quietoccisusafratrescribitur, etnon legiturreluctatus; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 86r a,28-30. 108 G ,E , S. 269; G M ,I H 11,1,7, S. 213: C aelestisciuitatisaedificiumilleintrat, quiinsanctaEcclesiabonorum uiasimitandoconsiderat,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 70r b,25-27. zechiel

129 So auch in der Handschrift, die als Grundlage des Programmentwurfs in Bamberg diente, s. u. S. 165. 130 G regor , E zechiel , S. 94£; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,5,11,

Insanctorumquippecordibusiuxtaquasdamuirtutessemperpermanet, iuxtaquasdamuerorecessurusuenit, etuenturusrecedit. Infideetenim,speatque caritateetinbonisaliis, sinequibusadcaelestempatriamnonpotestperueniri, sicutesthumilitas, castitas, iustitiaatquemisericordia,perfectorumcordanon deserit.Inprophetiaeuerouirtute, doctrinaefacundia, miraculorumexhibitione, electissuisaliquandoadest, aliquandosesubtrahit. Adestuteleuentur, etsemetipsumsubtrahituthumilientur... Adestutostendatquidperipsumsint, recedit utpatefiaciatqui uelqualesremaneantsineipso... Discurrensergoetmobilis Spiritusdicitur, quiainsignisatqueuirtutibusiuxtauniuscuiusqueuotumcontinuenonhabetur. Beneautemintersanctaanimaliadiscurrereperhibetur. Discursusquippeadceleritatempertinet. InterperfectosautemdiscurritSpiritus, quiaetsi abeorumcordeadmomentumrecesserit, citiusredit-, vgl. SBB S. 62:

106 Vgl. F ie d r o w ic z 1995, S. 46 und 110-112.

regor

S. 1749, s. u. S. 167. 128 S. o. S. 82.

regorius

agnus

n

iezechihelem

109 P iper 1873, S. 113; R et tic h 1992, S. 55; W iemann 2008, S. 54. 110 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 130f.; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

I, 7,18-19, S. 94£: Q uodcrystallumhorribileetextensumsupercapitaanimalium dicitur, quiailLiepotestatesangelicae,quaeomnipotentisDeiconspectuiassistunt, nobisadhucinhaccorruptionepositis, terribilesatquepauendaesunt... Potest Msc.Bibl.84, fol. 19v a,24-b,6 und b, 11-19. autemfirmamenti nomineipseperfiguramnosterRedemptorintellegi, uerus 131 G ,E , S. 82£; G M ,I H 1,4,4, Deussuperomnia, etfactusinteromniahomoperfectus-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, S. 50: E lecti autemqui etinbonoopereomnipotenti Deoplacereappetunt, et fol. 31 r a,35-b,3 und fol. 31 r b , 14-17; s. auch GREGOR, EZECHIEL, S. 145 percontemplationisgratiamaetemamiambeatitudinemdegustareconcupiscunt, faciesetpennasdesuperextendunt; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fo l.lö r a ,l-6 . und 151; vgl. N 1912, S. 95. 132 S. u. S. 144£ 111 G ,E , S. 131; G M ,I H 1,7,19, S. 95: H umanaetenimnaturapriusquamaCreatoreomniumsusciperetur, terra 133 Zu r Zahl Zehn als Symbol der Vollkommenheit vgl. allgemein SAUER 1924, erat;namfirmamentumnonerat.Peccatoriquippebominidictumest:Terra es, S. 80£; N -R 1994, S. 52£; bei Gregor dem Großen: FlEDROWICZ et in terram ibis. A tpostquamassumptaestabAuctoreomnium...firmamentum 1995, S. 80. factaest,quaeterrafuit-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 31 r b,23-31. 134 S. o. S. 82. 112 G , E , S. 372; G M , I H 135 G ,E , S. 268; G M ,I H 11,1,6, I I , 6,20, S. 309: P onamsedemmeamadAquilonem;vgl. SBB Msc.Bibl.84, S. 212: A usterenimuentusquiainSancti Spiritustypoponisoleat, ... sicute contrarioperAquilonemsaepediabolusdesignatur,quiaetillerelaxatincalore, fol. 98r a,32. etisteconstringitinfrigore... Captiuitasenimnostra, quaetorporisfrigoread 113 S. auch o. S. 77. sequendumDeumpigraremanserat,percaloremsancti Spiritusrelaxatur, ut 114 W 1979 II, S. 54; B 2015, S. 801. curratinamoremDei; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 70r a,8-13 und 23-26. 115 G , E , S. 390; G M , I H 11,7,13, S. 326: P ateatitaqueportaadOrientem,uthi quisacramentafidei 136 S 2007, S. 189. beneinchoauenmt, etinnullapostmodumuitiorumprofunditatedemersisunt, 137 G , E , S. 329; G M , I H adgaudiasecretaperueniant, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lO lv b,22-26. 11,4,12, S. 267: P lusnamqueMoysesquamAbraham,plusprophetaequam 116 G , E , S. 372; G M , I H Moyses,plusapostoliquamprophetaeinomnipotentisDeiscientiaeruditisunt-, 11,6,20, S. 309: P erAquilonemuerogentilitasfiguratur, quaediuinperfidiae vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 89v b,32-35. suaefrigoretorpuip,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 98r a,28-29. 138 S. o. S. 96-108. 117 G ,E , S. 150 und 154. 139 G ,E , S. 57; G M ,I H 1,2,11, 118 Ebda. S. 276. S. 23: V ndeactumestuteorummensmagnaignorantiaesuaenubetegeretur, nehuncpostinquirentesagnoscerent,quempriusetdenuntiarepoterant, etamare 119 Ebda. S. 155; G M ,I H 1,8,26, S. 116: D e renuebant.Namcummodoeiusuirtutesetmiracula, modoautempassionesaspilumbisueroAbrahaeuirgoMariaexiit, inrniusuteroVnigenitusPatrispersanctumSpiritumincarnaridignatusest,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 39r a,28-31. cerent, ininfideliumcordibusnubesmagnaabAquiloneuenerat, quiaexpeccati 120 S. o. S. 82. suifrigorepropterinfirmitatempassionisilliusetintersignacaligabant,vgl. SBB regor

zechiel

regorius

agnus

n

iezechihelem

regorius

agnus

n

iezechihelem

euss

regor

z e c h ie l

reg o r iu s

agnus

n

ie z e c h ih e l e m

ared i

regor

z e c h ie l

interfeld

regor

reg o rius

agnus

n

iez ec h ih e lem

agnus

n

iez ec h ih e lem

regor

a in e r

zechiel

ellot

z e c h ie l

reg o rius

uckale

regor

regor

z e c h ie l

reg o r

reg o rius

agnus

n

regor

agnus

n

S. 28; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 9r b,32-36. manischer und frühgotischer Zeit in den Tympana von Beaulieu, Autun, Saint-Denis oder Laon, vgl. BOERNER 1998, S. 18, 25f., 35 und 234-239; allgemein O t t 1990, S. 52.

zechiel

regorius

agnus

n

iezechihelem

Iudaeaigiturnubesuaeignorantiaecaecata,quiamoxadpersecutionis nequitiamerupit, ignesuoinuolutaest,quaeinobligationesenequitiaepereandemipsamcrudelitatemquaarsitimplicauit-, vgl. SBB M sc.Bibl.84, fol. 8r b ,12-17.

142 VERHEYEN 1962, S. 23. Dies trifft allerdings auch deshalb nicht zu, weil es frü­

125 S. o. S. 78. 126 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 266f.; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

140 G regor , Ezechiel , S. 58; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,2,12,

141 F ie d r o w ic z 1995, S. 32, 40, 115.

124 So in Arles, Paris oder Amiens, BOERNER 1998, S. 237f.

here Denkmäler gibt, z. B. das Weltgerichtsportal von Autun. ie z e c h ih e l e m

Inaediftcioquippelapislapidemportat, quialapissuperlapidemponitur, etquiportataltemm,portaturabaltero... HincenimPaulus admonet, dicens: Inuicem onera vestra portate, et sic adimplebitis legem Christi ... L apidesueroqui insummitateatqueextremitatefabricaeponuntur, ipsi quidemportanturabaliis, sedaliosnequaquamportant, quia ethi qui infineEcclesiae, idestinextremitatemundi nascituri sunt, toleranturquidemamaioribus, eteorummoresadbonameritacomponantur, sedcumnoneossequunturquiperillosproftciant, nullossuperseftdelisfa­ bricaeiamlapidesportant-, vgl. SBB M sc.B ibl.84, fol. 69v a,30 -3 7 und

222

iez e c h ih e l e m

S. 24:

123 Erstmals im 5. Jh. in Rom (S. Pudenziana), vgl. B r e n k 1966, S. 643f.; in ro­

b ,14-23.

n

Msc.Bibl.84, fol. 8r a,23-32.

122 G regor , E zechiel , S. 62; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,2,18,

S. 211:

agnus

iezechihelem

121 F e l d m a n n 1992, S. 68.

11,1,5,

r eg o r iu s

iez ec h ih e lem

zechiel

regorius

z e c h ie l

143 G r e g o r iu s M a g n u s , M o r a lia

in

I o b X V ,14,26, S. 1790 hat sich diesem

Thema nochmals gewidmet, worauf VERHEYEN 1962, S. 23 verweist. Aller­ dings sieht er in Gregor nur eine literarische Parallele, nicht den geistigen Urheber der Darstellung in Bamberg. Die Quelle der Blindheit sieht Gregor im Sündenfall Adams und Evas, vgl. LlEBLANG 1934, S. 33; FlEDROWICZ 1995, S. 108.

144 Vgl. Sa u er 1924, S. 88-90; zum Norden als Teufelsregion M a u RMANN 1976, S. 79f. 145 G regor , E zechiel , S. 269; G regorius M agnus , In H iezechihelem 11,1,6, S. 213:

HaecergociuitasadAustrumuergeredicitur, acsiapertedicereturquod priorillaciuitas, scilicetSynagoga,ininfidelibussuisadAquilonemstetit, quae

ANHANG

infrigoreperfidiaedurauit, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 70r b, 14-19; s. auch O hly 1966, S. 352. 146 G regor , Ezechiel , S. 56; G regorius M agnus, In H iezechihelem 1,2,9,

ProeoquoduentusAquiloconstringitinfrigore, nonincongrueAquilonis nominetorpormaligniSpiritusdesignatur. QuodEsaiasquoquepropbetatestatur, quidixissediabolumdenuntiat, dicens:Sedebo in monte testamenti, in lateribus Aquilonis. M alignusenimSpiritusmontemtestamenti tenuit, quiaIudaicum populum,quilegemacceperat,sibiinperfidiasubiugauit;vgl. SBB Msc.Bibl.84, S. 22:

fol. 7v a,37-b,8.

147 G regor, Ezechiel, S. 427; G regorius M agnus, In H iezechihelem 11,9,5,

HabuitueroetSynagogaspiritalespatresindoctrinaatquepropbetia, exquibusexemplumuitaeinuirtutibustraheret. Sedrudiseiuspopulus, magis pertimoremseruiensquamperamorensequens, uitampatrumnoluitimitari quamuidif,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 11 lr a,4-10; vgl. auch GREGOR, EZE­ S. 360f.:

CHIEL, S. 402: „Wenn wir nämlich unter den Toren die heiligen Glaubens­ lehrer verstehen, müssen wir bedenken, daß es die eine Kirche ist in den Glau­ benslehrern des Alten wie des neuen Bundes“; GREGORIUS MAGNUS, I n HIE­

Sienimportarumnominesanctospraedicatores accipimus,sciendumnobisestquiaunaestEcclesiainpraedicatoribusTestamenti ueterisacnoui; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 104v a,21-24. 148 G ,E , S. 276f.; G M ,I H 11,1,15, S. 219: s anctaEcclesia... huncaperteiamuideredesiderans;vgl. SBB ZECHIHELEM 11,8,2, S. 336£:

regor

z e c h ie l

reg o rius

agnus

n

iez ec h ih e lem

Msc.Bibl.84, fol. 72v a ,17-19.

149 G regor , Ezechiel, S. 402; G regorius M agnus, In H iezechihelem 11,8,2,

AspiranteDomino, magnaintentioneOpusestsinumtantaeprofiinditatis indagare. Sienimportarumnominesanctospraedicatoresaccipimus, sciendum nobisestquiaunaestEcclesiainpraedicatoribusTestamenti ueterisacnoui. Portaeautemseptemueloctogradushabent, quiasancti Spiritusseptiformem gratiamconcorditerpraedicant, octauumuerogradumannuntiantpraemium retributionisaeternae. Vndescriptumest:Da partem septem, necnon et octo; S. 336f.:

vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 104va, 19-30.

150 G regor , E zechiel , S. 40 4£; G regorius M agnus , I n H iezechihelem

Peroctauumquoquenumerumetdiesaeterniiudicii, etcarnis resurrectiodesignatur... Sedquiainresurrectionemortuorumneccarnisiam propagatioagitur, etdecessioatquesuccessionullaerit...Perhocmembrummater uirgodescendit, quaeDeuminuterosineuiriliscarnisadmixtioneconcepit, qui primusnobisaeternaepatriaegloriaminsuaresurrectionemonstrauit,vgl. SBB 11.8.5, S. 339:

Msc.Bibl.84, fo l.l0 5 r a,36-b,3 und b,8-19.

151 G regor , E zechiel , S. 422; G regorius M agnus , In H iezechihelem 11,9,2,

S. 356£: u estibulumportaeeiusdemnobispraedicationisuerbasintquaeprius humiliteraccipimus, utpostadsacrieloquiiintellegentiamueniamus.Sititaque nobisportainferiorTestamentumnouum,portaueroexteriorTestamentumuetus; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 109v b ,5 -l 1.

152 D ie Angaben Gregors ergänzen in diesem Punkt die o. S. 70f. gemachten Aussagen.

153 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 35 lf.; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem 11,5,17-19, S. 289f.:

Infenestrisobliquisparsillaperquamlumenintratangustaportaest,sedparsinteriorquaelumensuscipitlata, quiamentescontemplantiumquamuisaliquidtenuiterdeuerolumineuideant, insemetipsistarnen magnaamplitudinedilatantur... Eranteniminthalamis, erantetinfontibus eorum,quaeintraportamundiquepercircuitumfuerantconstructa... Per obliquasetenimfenestraslumenintrat, etfürnonintrat, quiahiqui uerespeculatoressuntsempersensuminhumilitatedeprimunt...Etpatentitaquefenestraeetmunitaesunt, quiaetapertaestinmentibuseorumgratiaquareplentur, ettarnenadseaduersariumingredipersuperbiamnonpermittunt. Notandumueroquodintraportamundiquepercircuitumfenestraeobliquae essememorantur;vgl. SBB M sc.B ibl.84, fol. 92v b, 1-7 ; 22-25 und b ,4 l —

9 3 ra ,1 0 . 154 Z u r Vergoldung vgl. H ans -S chuller 2000, S. 127f. 155 S. o. S. 132. 156 G regor , E zechiel , S. 358f.; G regorius M agnus , I n H iezechihelem

Denariusnumerusproperfectionesemperaccipitur,quiaindecem praeceptislegiscustodiacontinetur. Actiuaetenimaccontemplatiuauitasimul inDecalogimandatisconiunctaest,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 94v a,33-37; 11.6.5, S. 297:

157 Diese werden an allen drei von Ezechiel erwähnten inneren Tempeltoren be­ schrieben, vgl. G r e g o r , E z e c h ie l S. 400f. 158 Ebda. S. 354; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

11,5,22, S. 291:

Quidperpalmas, nisipraemiauictoriaedesignanturi; vgl. SBB Msc.Bibl.84,

fol. 93v a,3-4. 159 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 354£; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

Namhieplerumquesanctosuirosaspicimusmiraagere,uirtutes multasfacere, leprososmundare, daemoniaeicere,tactuaegritudinescorporum fiigare,prophetiaespirituuenturapraedicare. Cunctaitaquehaecnecdumpalmae sunt,sedadhucpicturapalmarum... Ibiautemeispalmaerit, ubiiammontis [Hs. hat m ortis] contentiononerit, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 93v a, 17-24 11,5,22, S. 291 f.:

und b,3-4. 160 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 391; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

IncaelaturaquippelapidumforisOperaesseuidentur. Sed... picturapalmarumestostensiosignorum.Nuncuerocaelaturapalmarumdicitur, utbonorumoperumdemonstratiodesignetur,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 102r 11,7,14,

S. 328:

a,35-40. 161 H u b el , in: W

it t e k in d

2009, S. 340f.; DERS. 2003, S. 337 deutete die ver­

schiedenen farbigen Gestaltungen einerseits als Nachahmung von Miniaturen (Apostelreihe), andererseits von Elfenbein werken (Prophetenreihe). 162 Vgl. H

a n s -S c h u l l e r

2000, S. 97-113 und 126-128.

163 B e h l in g 1964, S. 18. 164 Ebda., vgl. auch R ic h t e r 2019, S. 21.

165 Z itiert nach H ans-S chuller 2000, S. 98; vgl. auch S. 127 und H ubel 2003, S. 336f. 166 HARTLEITNF.R 2011, S. 21-32; bes. S. 28: „Auch die gestalterisch schon zum Relief im Dreipass gehörenden Blüten außen neben den Prophetenköpfen zeigen ausschließlich Reste gelber Fassung auf weißer Grundierung. Dies gilt gleichermaßen für die wie schwebend erscheinenden, gewellten Standflächen der Propheten ... Die Fassung dürfte aber den unfertigen Charakter der ge­ spitzten Oberflächen gemildert, wenn nicht sogar weitgehend überdeckt ha­ ben. Auch hier ist die erste festgestellte Fassung Gelb. Es darf also eine ein­ heitliche Farbgebung des direkten Figurenhintergrundes, der Blüten und Blätter neben den Prophetenköpfen und auch des Rankenreliefs darüber an­ genommen werden“. 167 S. o. S. 72. 168 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 418; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

QuifonspatensrectedomusDatiiddicitur, quiaexDauidgenere nosteradnosRedemptorprocessit,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 108v b ,13-15. 169 G , E , S. 362f.; G M , I H 11,6,9, S. 300f.: C ertePaulus... magnoftdei ardoresuccensus,praeceptalegis teuerecarnaliternoluit, circumcisionemingentibusfieri uetuit. EtcumPetrus apostolusseruariadhucincircumcisionelegisconsuetudinemuellet, eiinfaciem restitit, eumquehacinrefuissereprehensibilemdicit. EthoceiusStudium,discipulisloquens, nonsolumculpam,sed,quodestmaius,hypocrisim,idestsimulationem,nominat... IdemueroapostolorumprimuscummultadiscipulosadmoneretatqueaquibusdamdetrahidePauliscriptisagnosceret, dicit. Sicut carissimus frater noster Paulus secundum datam sibi sapientiam scripsit uobis ... E ccePaulusinepistolissuisscripsitPetrumreprehensibilem;eccePetrusin epistolissuisasseritPauluminbisquaescripserat,admirandum... Nonadmemoriamreuocatquodprimusinapostolatumuocatussit, nonquodclauesregni caelestisacceperit, nonquodpeccataquacumqueinterrasolueret, essentsoluta etincaelo...Neigiturincrepationisuerbadedignareturaudire, omniadona quaeacceperatquasiamemoriarepulit, utunumfortiterhumilitatisdonumte­ uerer,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 95v a,6-19; 24-29; 33-37; b, 14-19 und 2411,8,20, S. 351: regor

z e c h ie l

r e g o r iu s

agnus

n

ie z e c h ih e l e m

28. 170 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 364; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

i e z e c h ih e l e m

adPauli mansuetudinemconuertamur, etpensemus... illequi tantiardorisestinzeit)praedicationis[Wort fehlt in Hs.], utapostolorumquoque primononparceret,quantaefueritmansuetudinisinStudiolonganimitatis-,vgl. 11.6.12, S. 302:

SBB Msc.Bibl.84, fol. 96r a,31-36. 171 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 366; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

ähnlich G regor , Ezechiel , S. 369 und 387; zur Rolle der Zahl Zehn in der

SedPauluspermansuetudineminuirtutumuerticesolidatus perstitit,praedicauit, dilexit, etbonumquodcoeperatexpleuit, atqueportando et persistendodiscipulorumcordaadmisericordiamperduxit-, vgl. SBB

Architekturallegorese vgl. N aredi-R ainer 1994, S. 52f.

Msc.Bibl.84, fol. 96v a,38-b,l.

11.6.13, S. 304:

223

ANMERKUNGEN KAPITEL 5-6

172 S.o. S. 123.

197 PANORAMA VON Bamberg 1842, S. 26: „Diese zwei Säulen trugen vor ihrer

173 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 121; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

1,7,6,

Etquidprodestquodcontrahostiuminsidiaspenetotaciuitascautecustoditur,siunumforamenapertumrelinquitur, undeabhostibusintretur?Quid ergoprodestcustodiaquaepeneubiquecircumponitur, quandoinimicistota ciuitasperneglectumlociuniusaperitur?; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 28r a, 18-

S. 86:

Abreibung Spuren der eingegerabenen Namen Joachim umd Boas“. 198 Bamberger T agblatt 1852, S. lf. 199 Exner 2015 I, S. 544, 656. - W interfeld 1979 II, S. 24 erklärt die nach Süden versetzte Position des Brunnens mit seiner vermuteten Entstehung zur Zeit des Heinrichdomes. Das ist möglich, schließt aber eine u. U . auch nach­

26.

trägliche Deutung im Sinne Ezechiels nicht aus.

174 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 455; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

11,10,12, S. 387: Q uiitaquesacerdotessuntquitemplumDeicustodiunt, nisi hiquiorando, praedicando, spiritalibusactibusuigilando, sanctamEcclesiama malignorumspirituumimmissionibus,aprauorumsuasionibus,abhaereticorum erroribusdefendunt?-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 118r b, 24-32.

175

Ex n e r

200 K roos 1976, S. 167 m it Anm . 188.

201 Einige Hypothesen zur ursprünglichen Funktion bei THIELMANN 2019, S. 136f., doch lässt sie eine endgültige Deutung offen. 202 ROSENAU 1979, S. 36; zur Rekonstruktion Richards s. u. S. 185f. - Auch in der Servatiuskirche in Maastricht wurde auf den Brunnen in Ezechiels Vision

2015 I, S. 488 m it Abb. 493.

Bezug genommen, vgl. A hsm ann 2017, S. 266-268.

176 E x n e r 2015 I, Abb. 362 (Fratze m it Eselohren), 495 (Löwenkopf?), 502 (Maske), 513 (Tierkopf, Esel?); 563 (Affe). 177 Eine ähnliche Harpye wird im Westchor noch einmal als Eckschmuck einer Basis eingesetzt, ebda. Abb. 701. H ier diente das Monster vom südlichen

K A P IT E L 6 1

Choreingang offenbar als direktes Vorbild, das ein Vierteljahrhundert später von einem gänzlich anders zusammengesetzten Bautrupp kopiert wurde.

„Der Kämpferfries bildet eine eigene Quaderlage aus, die jedoch in der Ge­

178 CAMILLE 1992, pass., bes. S. 85-93 zum Portail des Libraires der Kathedrale

samtplanung offensichtlich nicht vorgesehen war. Jedenfalls verursachte er

von Rouen.

durch seinen Einschub eine Störung, so dass die Quaderlagen über dem

179 S. o. S. 75.

Kämpfer gegenüber dem sonst gleichmäßigen Verlauf der Lagerfugen ver­

180 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 367; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

schoben sind“, vgl. auch DERS. 2021, S. 14.

ie z e c h ih e l e m

S. 305: E cceautemdumdeduobusducibuscaelestisexercitusloquor, martyrquoqueStephanusmemoriaeoccurrit, qui tentusproCreatorissuino­ mine, etinmediopersecutorumdeductus, imperterritusstetit... SedhocSte­ phanusexomnipotentisDeigratiapotuit, quiasurgensinaltitudinemporta fiiit. Hocnosmiseri nostrauirtuteimitari nonpossumus, quialongeinferius sicutpauimentumiacemus-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 96v b,30-35 und 97r 11,6,14,

2

Ba nd m an n 1951, S. 46; B ergm ann 1985, S. 117-127; W eilandt 1992, S. 112f.

3

B renk 1994, S. 433, vgl. R üffer 2014, S. 206-210; ähnlich schon Ba n d ­ 1951, S. 9; zur Kritik an dieser Sehweise vgl. CROSSLEY 1988, S. 117f. S u g e r , G esta (= D e a d m in is t r a t io n e ), 11,12, S. 13 2-13 4: mann

4

a, 14-19. 181 Die Vorstellung, das gemeine Volk werde durch den Fußboden einer Kirche

opusquod solispatetlitteratis, quodallegoriamjocundarumjubareresplendet, apicibus litterarummandarifecimus(W ir haben „das W erk, das allein den U nter­ wiesenen sich erschließt, und das im Glanz herrlicher Allegorien erstrahlt,

symbolisch dargestellt, findet sich auch bei HONORIUS AUGUSTODUNENSIS,

Pavimentum,quodpedibus calcatur, estvulguscujuslaboreEcclesiasustentatur,; ferner bei DURANDUS, RA­

der Schrift anvertrauen lassen“, Übersetzung nach B in d in g /S pf.ER 2005,

G emma ANIMAE 1,34, M ig ne PL 172, Sp. 586:

S. 343). Aus den folgenden Ausführungen Sugers geht hervor, dass es sich

TIONALE 1,1,28, Bd. 1, S. 62.

S. 78.

182 WEILANDT 2015 IV, S. 966f.; zur Lage im Heinrichsdom ebda. S. 963f.

um Typologien handelt; vgl. auch ARNULF 1995, S. 22; CAMILLE 1996, 5

Dies impliziert BOERNER 2017, der S. 371 betont, dass „l’eglise remoise Signale

183 E xner 2015 I,S . 558.

au spectateur que le chemin qui mene au salut de chaque personne ateint ex-

184 W

clusivement son but sous la protection de l’eglise locale, par la conduit de son

in t e r f e l d

2015, S. 710, 713 und 716f.

185 Ebda. S. 712f.

corps ecclesial et par la protection des saints de la cathedrale”.

186 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 410; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H i e z e c h ih e l e m 11,8,11, S. 344:

Planasuntuestibula, quiahumiliasuntcordaauditoriumbo­

6

schildert werden, auf die im Bildprogramm der Wandmalerei verwiesen wird; B

u

S IN K

1970, S. 299-321;

vgl. auch W o lter - v o n d em K nesebeck 200 1 , S. 239; S c h u s t e r 2020,

O uellette 1973, S. 7-11. 189 B u sin k 1980, S. 749.

7

S. 26. Ähnliches gilt für Bamberg, s. die folgenden Ausführungen. Z u Zusam m ensetzung und Ä m terverteilung des Bamberger Stiftsklerus vgl. zuletzt K o h l sc h ein /Z eissner /M ilutzki 2018, S. 26-28.

8

Zeuge in einer Urkunde Bischof Ekberts von Bamberg, vgl.

190 Das Sanktuarium einer mittelalterlichen Kirche wird im Mittelalter häufig auch als

sanctumsanctorumbezeichnet, was unmittelbar auf die als gegeben

vorausgesetzte Beziehung zum jüdischen Tempel verweist. 191 Dennoch war diese Schwelle in der mittelalterlichen Liturgie präsent, was sich daran zeigt, dass man hier in der Fastenzeit in einigen Kirchen einen Tempels entsprach, vgl. WEILANDT 2022 (im Druck). 192 Sie wurden im M ittelalter wiederholt als Architekturverweis auf den Salo­ monischen Tempel eingesetzt, vgl. VOGELSANG 19 8 1, S. 132 m it Anm. 526; N aredi-R ainer 1994, S. 139-154. 193 C a h n 1976 II, S. 51-56; R o s e n a u 1979, S. 34; N a r e d i -R a in e r 1994, S.

9 10

11

12

SAB Bamberger Urkunden 587; Druck bei R uf 1939, S. 347; vgl. LOOSHORN

R uf 1939, S. 347; W eilan d t 2015 I, S. 197;

d ers . 2015 IV , S. 965 und

1230 für den Philippus-Jakobus-Altar bestimmt, trifft nicht zu. 14 15

2022 (im Druck). 196 Vgl. WEILANDT 2022 (im Druck).

607 und 610. - vgl. F ried 1986, S. 177 und 181 Anm. 108. 1237 lebt Crafto noch, vgl. LOOSHORN II 1888, S. 666; 1239 ist sein Nach­ folger im Am t, ebda. S. 669; vgl. F ried 1986, S. 177, der allzu präzise das Todesjahr 1237 angibt; BAUMGÄRTEL-FLEISCHMANN 1987, S. 25f.

968. Die Angabe von PASCHKE I 1972, S. 84, Crafto habe das Legat bereits

werks aufgestellt, womit dieser Bauteil als Eingangshalle des Tempels charak­ 194 Dies war in der mittelalterlichen Architektur kein Einzelfall, vgl. WEILANDT

RulandScolasticusals Craftoohne Amtsangabe vor RulandScolasticus,ebda. S.

In einer weiteren Urkunde von 1215 erscheint bereits

I I 1888, S. 646f. 13

Hier wurden die Säulen am Triumphbogen, d. h. am Osteingang des West­ terisiert ist; ebda, weiterer Beispiele.

II

Zeuge in einer Urkunde Bischof Ekberts von Bamberg, vgl. ebda, S. 607. Zeuge; 1216 dann

139-154, bes. S. I47f. (mit weiteren Belegen bis ins 18. Jh.); DEIMLING 1998, S. 508f. - Zu Maastricht, St. Servatius (12. Jh.) vgl. AHSMANN 2017, S. 267:

LO O SH O R N

1888, S. 598.

Vorhang aufhängte, der dem Tempelvorhang zwischen Hekal und Debir des

195 B ei.l o t 2015 II, S. 832.

meditatiound contemplatioals die vitapassivage­

grundlegenden charakteristischen Tätigkeiten der klerikalen

187 Der letzte interpretierte Vers ist Ez 40,47. 188 Z u den Säulen im Salomonischen Tempel vgl.

Z u den ehemaligen Wandmalereien im Westchor des Hildesheimer Domes vgl. FOERSTER 2 0 1 1, S. 333-335, wo die

norum-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 106v b,3-5.

224

HUBEL 2015, S. 10 mit Anm. 7 weist daraufhin, dass es an der Gnadenpforte wahrscheinlich einen Planwechsel nach der Errichtung der Gewände gab:

F ried 1986, S. 178.

Ruf 1939, S. 346 betont, dass die im Testament bedachten Bücherfreunde fast durchweg Mitglieder des Domkapitels waren.

16

R D ,I A ,M PL 169, Sp. 916: N amille prudenterinexterioribusadministrando, homoest;aliuscoelestiasublimiterconupert v on

eutz

n

pocalypsim

ig ne

ANHANG

templando, aquilaest;aliusseveritatemmagistridigneexercendo,etvirgadisciplinaebeneutendo, leoest;aliusperspiritummansuetudinisinferioribuscompatiendo, vitulusest. 17

Zu r Domschule: F r ie d 1986; M ä RTL 1991; JAEGER 1994, S. 63f.; jeweils

31

W eltbild vgl. Z erfass 1974, S. 178-188.

32

m it der älteren Literatur. 18

SBB, M s c .B ib l.l4 l, fol,187v, Edition: Ruf 1939, S. 343. Der kaum lesbare Name des Domscholasters wird von R uf als

magisterRichardusentziffert,

doch hat FRIED 1986, S. 164 Anm . 6 daraufhingewiesen, dass es sich eher um

Reginhardushandelt, der in den 1 190er Jahren als Scholaster tätig war;

vgl. auch SUCKALE-REDLEFSEN 1995, Einleitung S. X X X . 19

SBB, Msc.Patr.69, M ainz, 1. Hälfte des 11. Jhs., vgl. LEITSCHUH/FlSCHER 1895/1906 S. 441; H offmann 1995, S. 96 und 158f.; Suckale-R edlefsen, 2004, Textbd. S. 128f., Nr. 76 - SBB Msc.Bibl.84, Süddeutschland 1. Viertel 11. Jh., vgl. Leitschuh /F ischer 1895/1906, S. 67; H offmann 1995, S. 91 und 113; Suckale-R edlefsen, 2004, Textbd. S. 118-120, N r. 73; A usst.Kat.

Bamberg 2012, S. 99f., N r. 2. 20

D ie Handschrift wird üblicherweise in die Zeit Heinrichs II. datiert, s. die vorige Anm . D ie wenigen formalen bzw. stilistischen Argumente, die für eine Datierung in das spätere 11. Jh. angeführt wurden (großes Format des

33

zu Innozenz II I . vgl. ZERFASS 1974, S. 57; allgemein TELLENBACH 1936, S.

eines Kaisers wohl kaum an jemand anderen als an Heinrich II. gedacht

62f. Das Problem wurde insbesondere in der Kirchenreform des 11. Jahr­ hunderts intensiv erörtert, vgl. LAUDAGE 1984, S. 175-179 (zu Hum bertde

dilucidare(= erhellen) der In ­

Silva Candia) und S. 197 und 204f. (zu Petrus Dam iani), S. 235f. und 244-

schrift durch G anz 2008, S. 43: „Nicht nur das Herausleuchten der Buch­

247; A n g e n e n d t 1997, S. 4 5 1-45 3; vgl. auch D u r a n d u s , Ra tio n a le

Z u weit hergeholt erscheint die Deutung des

IV ,l,1 8 f„ S. 280f.

guren innerhalb des geschriebenen Textes sind dabei als visuelle Angebote zu

34

werten, den Sinn dieser Aussage anschaulich nachzuvollziehen“. Es wird durch

35

suntduoordinesEcclesiae,scilicetclericalis, quiaddivina ojficiabenedicitur, etlaicalis, quiabhocofficioarcetur, das W erk war in der

Dedikationsminiatur.

Bamberger Dombibliothek vorhanden, ist allerdings nur in einer Abschrift

PL 172, Sp. 355: ...

des 15- Jhs. nachweisbar, LEITSCHUH/FlSCHER 1895-1906, S. 677.

Z u dem Dedikationsbild, das zwar auf ein vorgebundenes Papierblatt des 36

219, N r. 129; F uhrmann /M ütherich 1986, S. 47, N r. 12; Suckale-R ed lefsen , 2004, Textbd. S. 119;

A usst.Kat. Bamberg 2012, S. 99f., N r. 2; Ausst.Kat. Basel 2019, S. 144, N r. 54. Ausführlich dazu MONZEL 1934; vgl. auch SlMSON 1973, S. 110; SUCKALE 1987, S. 198, dessen Einschränkung ebda. Anm . 69, es könne sich bei der

Übersetzung nach SCHMIDT 1982, S. 614; vgl. BOERNER 1998, S. 233. - Zur

findet sich eine vergleichbare explizit harfenähnliche Draperie nirgends sonst.

Rezeption des Laterankonzils in Bamberg vgl. FRIED 1986, S. 190.

Z u r Handschrift SwARZENSKI 1901, S. 63-87; zum Herrscherbild

Sc h r a m m / M

ü t h e r ic h

37

Z u der im Hochmittelalter weitverbreiteten Auffassung von der Überordnung der

1962, S. 157, N r. 1 11; DERS./DIES. 1983, S. 96 und

vitacontemplativavgl. MEUTHEN 1959, S. 29f. mit Blick auf Gerhoh von

Reichersberg; ZlNK 1989/90, S. 74f.

S. 21 5f-, N r. 124; FUHRMANN/MÜTHERICH 1986, S. 44fi, N r. 9. - Die N u t­ zung ottonischer Handschriften als Vorlagen für romanische Bildwerke ist

38

K o h l sc h ein /Z eissner /M ilutzki 2018, S. 24.

auch andernorts belegt, vgl. STRATFORD 2020, S. 176-179, wo überzeugend

39

Ausführlich dazu G reg o r , E zechiel , S. 287-291.

auf die Steinigung des hl. Stephanus in einem Autuner Tropar der Zeit um

40

M üller 2009 II, S. 258f.

1000 als Vorbild für dasselbe Thema an einem der Kapitelle der Kathedrale

41

Diese Kongruenz von Raum und Zeit ist ein Charakteristikum mittelalter­ lichen Denkens, vgl. O hly 1972, bes. S. 103. OHLY verweist in diesem

Saint-Lazare in Autun hingewiesen wird. So habe ich den Abschnitt GREGORIUS MAGNUS, I n HlEZECHIHELEM, S. 270-

Zusammenhang explizit auf die Ezechielhomilien Gregors d. Gr., ebda, mit

282 in der Handschrift nicht finden können.

weiteren Belegen.

25

Vgl. T ellenbach 1936, S. 61.

26

G regor, Ezechiel, S. 265 und 338; vgl. Fiedrowicz 1995, S. 94; allgemein Angenendt 1997, S. 124-126. W eisweiler 1932, S. 66-69. H ugo de Sancto V ictore, D f. Sacramentis 1,9, S. 216:

deussolussanctificat &benedicit. quoniamabipsosanctificatio&benedictioest. &tarnensacerdos ministerdeisanctificat&benedicitquoniamperipsumquedamsanctificatio& benedictioest.que&ipsaquoqueadeoest,quiestauctorindono; Übersetzung

42

Vgl. L ieblang 1934, S. 31-34; Z ink 1989/90, S. 74£; F ied ro w icz 1995, S. 89-93.

43

Dass Kirchengeschichte gleichzeitig Leidensgeschichte sei, findet sich auch andernorts, etwa bei Rupert von Deutz und Honorius Augustodunensis, vgl.

44

B einert 1973, S. 222. G r e g o r , E z e c h ie l , S. 308; G r eg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem 11,3,16,

S. 248:

EtquidemabAbelsanguinepassioiamcoepitEcclesiae-, vgl.

SBB M sc.Bibl.84, fol. 85r a, 32 -36; s. o. S. 129 — Z u der letztlich auf

nach H ugo von St . V iktor , H eiltümer, S. 245; vgl. W eisweiler 1932,

Augustinus zurückgehenden, im Hochmittelalter weitverbreiteten Vorstellung

S. 52. Das Werk war in der Bamberger Dombibliothek in einer Abschrift des

von der Einheit der Gerechten des Alten Testamentes und der Christen in

12. Jhs. vorhanden, LEITSCHUH/FlSCHER 1895-1906, S. 471f. 30

Una veroestfideliumuniversalisEcclesia,extraquamnullusomninosalvatur, inqua idemipsesacerdosestsacrificiumIesusChristus, cuiuscorpusetsanguisinsacramentoaltarissubspeciebuspanisetvini veracitercontinentur, transsubstantiatis paneincorpus, etvinoinsanguinempotestatedivina...Et hocutiquesacramentumnemopotestconficere,nisisacerdos,quiritefueritordinatus, secundum clavesEcclesiae,quasipseconcessitApostoliseorumquesuccessoribusIesusChristus', Dekret de fide, ed. D e n z in GER/H ü n e r m a n n 2014, S. 334, Nr. 802:

Herrscherkleidung um einen Typus handeln, nicht belegt wird. Tatsächlich -

29

T ellenbach 1936, S. 62; vgl. auch B einert 1973, S. 266f. und 307-309. H onorius A ugustodunensis , Expositio in C antica canticorum , M igne

angespielt, nicht auf ein Durchleuchten von Figuren oder Buchstaben der

war: SCHRAMM/MÜTHERICH 1962, S. 161, Nr. 122; DERS./DIES. 1983, S.

28

Zu r Auffassung des Hugo von St. V iktor vgl. WEISWEILER 1932, S. 86-85;

Zusammenhang aber vor allem, dass man in Bamberg bei der Darstellung

Kodex nachträglich aufgeklebt wurde, aber wohl von Anfang an zugehörig

27

riedberg

B einert 1973, S. 126E; Laufs /E ic h en er 1990, Sp. 1907L; O exle 1984,

auf die von Gregor wiederholt betonte schwere Verständlichkeit des Textes

24

ratiani

bes. S. 483-487.

staben aus dem dunklen Grund, auch das Sichtbarwerden der gemalten Fi­

23

ecretum

Codex, der durch die Widmungsinschrift gestaltete Farbgrund und die Ver­

hat.

22

D G II, causa X II, qu. 1, c.7, ed. F , Sp. 678: D uo suntgenerachristianorum.Estautemgenusunum,quodmancipatumdiuino ojfitio, etdeditumcontemplationietorationi, abomnistrepitutemporalium cessareconuenit, utsuntclerici, etDeodeuoti, uidelicetconuersi. Kleros enim grecelatinesors. Indehuiusmodihominesuocanturclerici, idestSorteelecti. OmnesenimDeusinsuoseligit. Hi namquesuntreges,idestseetaliosregentes inuirtutibus, etitainDeoregnumhabent. Ethocdesignatcoronaincapite. HanecoronamhabentabinstitutioneRomanaeecclesiaeinsignoregni, quodin Christoexpectatur. Rasiouerocapitisesttemporaliumomniumdepositio. Ille enimuictuetuestitucontenti nullaminterseproprietatemhabentes, debent habereomniacommunia.AliudueroestgenusChristianorum,utsuntlaici. Laos enimestpopulus.Hislicettemporaliapossidere,sednonnisiadusum.Nihilenim miseriusestquampropternummumDeumcontempnere.Hisconcessumestuxorumducere,terramcolere,interuirumetuirumiudicare,causasagere,oblationes superaltariaponere, decimasreddere, etitasaluaripoterunt, si uiciatarnen benefaciendoeuitauerint, Übersetzung nach ANGENENDT 1997, S. 446; vgl.

wendung von Lilien in der Rahmung, vgl. zuletzt A usst.Kat. Basel 2019, S. 144, N r. 54), sind nicht allzu spezifisch. Entscheidend ist in unserem

21

C ong a r 1971, S. 109; A n g e n e n d t 1997, S. 444-446; zur Unterordnung der Laien unter die Kleriker und ihrer Einordnung in das mittelalterliche

F ried 1986, S. 175. Vgl. T ellenbach 1972, S. 3.

der Kirche sowie dem Ursprung der Kirche m it der Person Abels (

Abel)vgl. B

eumer 1951, S. 381;

C ongar 1952;

ecclesiaab

ders . 1971, S. 139;

K lemm

1986, S. 169fi; F ied ro w icz 1995, S. 46 und 110-112.

225

ANMERKUNGEN KAPITEL 6

45

compunctionempaenitentiaeadueniamredeanP,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol.

Vgl. BOERNER 1998, S. 279 in Bezug auf das Pariser Weltgerichtsportal: „Das universale Gericht am Ende der Zeiten ist in den Augen der dama­ ligen Theologen nämlich weniger ein Schicksalsmoment der persönlichen

lO lv b ,22-30; s. o. S. 128.

63

Biografie als ein ekklesiologisches Ereignis, in dem der Erfolg des kirchli­

actioder Scheidung wird ... zum Synonym für den bedeutsamsten Augenblick in der Geschichte der Kirche, der die endgültige Transformation der e cclesiamilitansin die ecclesia triumphanszeitigen w ird“. Z u Gregors Vorstellung von dem Streben der

chen Heilsweges offenbar werden soll ... D ie

allein. Auch in Richard von St. Viktors Geschichtsmodell wird zwischen

conditio(Gründung) und restauratio(Wiederherstellung) des im Sündenfall

S. o. S. 51.

47

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 308; G r eg o riu s M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem S. 248:

etunaestEcclesiaelectorumpraecedentiumatquesequentium-,

52

66

1995, S. 135 und 188-191. Dies geht auf Augustinus zurück, der in Anleh­ nung an Ez 14,12-25 unter den Gläubigen

11,10,5,

Kleriker, Enthaltsame und Verheiratete, unterscheidet, vgl. WORM 2021, S.

quiainsanctaeEcclesiaesinuposita, etiamuidentperspiritum quodintusfortiterament, ettarnenadhucnonuidentperfectequodamant-,vgl. S. 382:

Auch das häufig genannte Vorbild am Nordquerhausportal der Kathedrale

Leit sch u h /F ischer 1895-1906, S. 34-36; H offm ann 1995, S. 109. regorius

agnus

reg o rius

agnus

oralia in

n

ob

ibrum prim u m reg u m

44 lf. 70

WÜNSCHE 1998, S. 95£, der ebda. S. 96 Anm. 298 die auffällige Betonung der Zwölfzahl auch bei der Gestaltung der Chorschranken und am Fürsten­

Haecestdiesmisericordiae,quaenobisdeaduentuRedemptoris nostripromissaest, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 108v a,39-41. 11,8,19, S. 351:

54

S. o. S. 70f.

55

G regor , E zechiel , S. 266; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 11,1,5,

portal bemerkt und einen Zusammenhang vermutet.

solis virtutumarmisaccincti,gladioSpiritus, adversusvitiorumdimicantacies-,vgl.

71

P etrus D amiani, C ontra clericos, c. 6, M igne PL 145, Sp. 4 9 0 : ...

72

S .o. S. 154f.

73

Z u dieser Funktionstrennung nach Nutzern vgl. WEILANDT 201 5 1 , S. 180-

74

G regor, Ezechiel, S. 61f.; G regorius M agnus, In H iezechihelem 1,2,18,

Laudage 1984, S. 2 0 lf.

S. 210f.: E t ipsaestciuitas, scilicetsanctaEcclesia, quaeregnaturaincaelo adhuclaboratinterra... QuaeuidelicetciuitashabethicinSanctorummoribus magnumiamaedificiumsuum; vgl. SBB, Msc.Bibl.84, fol. 69v a,24-31; s.o.

185.

S. 122. S.o. S. 43.

57

H a r n a c k 1905, S. 12-16.

58

Z o t z 1992, bes. S. 304-308 unter Bezug auf die zwischen 1123 und 1128 entstandenen Consuetudines Springirsbacenses-Rodenses; allgemein zur Vor­

militiaChristivgl. HARNACK 1905, bes. S. 16; W

bellatordominidefiniert. 59

Jäggi 2002, S. 104-113.

60 61

Zur möglichen Identität der Stifter ebda. S. 106-108.

75

LiberauteminuolutusestScripturaesacraeeloquiumobscurum, quodprofunditatesententiarumunuoluitur, utnonfacilesensuomniumpenetretur. Sedcoramprophetaliberexpanditur, quiacorampraedicatoribus sacri eloquii obscuritasaperitur, vgl. SBB M sc.B ibl.84, fol. 46v b ,17-22; s.o. S. 116.

76

b,5-8.

G regor, Ezechiel, S. 265; G regorius M agnus, I n H iezechihelem 11,1,4,

QuemergosignificatmonsexcelsusnisiMediatoremDeiethominum hominemChristumIesum?; vgl. S B BM sc.B ibl.84, fol. 6 9 r a,3 2 -3 4 ; s.o.

S. 209:

62 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 390; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

11,7,13, S. 326f.: P ateatitaqueportaadOrientem,uthi quisacramentafidei beneinchoauerunt, etinnullapostmodumuitiorumprofunditatedemersisunt, adgaudiasecretaperueniant. PateatportaadAquilonem,uthiquipostinchoationemcalorisetluminispeccatorumsuorumfrigoreetobsuritatedilapsisuntper

G regor , Ezechiel , S. 181; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,9,29,

S. 138:

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 378; G reg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m

11,7,2, S. 316: E xteriusquippeestatriumuitapraesens, inquaomnequod corporaliteragiturcorporaliteretiamuidetur; vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 99v

S. 27f.: N ecimmeritopereuangelistasquatuorperfectorumomniumnumerus exprimitur, quiaomnesquiinEcclesiamodoperfectisuntperfectionissuaerectitudinempereorumEuangeliumdidicerunt... illi tuneeiuscorpori uniti eius maiestaticoniuncti, etsimulfacti cumeoiudicesuidebuntur, quimodoperfecta OperaiuxtaEuangelicapraeceptasecutisunt-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 9r b, 1931; s.o. S. 117.

ang

1975, S. 22; LAUDAGE 1984, S. 190 zu Petrus Damiani, der den Priester als

226

Sie wird auch von Gregor d. Gr. geteilt, vgl. BlNDING 1996, S. 275f. —Zum ersten Clemensbrief in diesem Zusammenhang vgl. ANGENF.NDT 1997, S.

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 418; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem

stellung der Kleriker als

clauesregnicaelestisacceperit-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 95v b, 16-18. Sicuteniminecclesiaepiscopusobtinet vicemChristi, italocumapostolorumsuppleredebentcathedralisecclesiecanonici. Quiergoaliispreeminerevultisindignitate, oportetuteisprepolleatismorum honestate,etquivultiseispreesseindoctrina, debitiseosascendereinvita. Etqui inofficioecclesiasticomagisDeoappropinquatis, inimitationeDeimaioremsimilitudinemexprimeredebetis... Vestriergoofficii dignitasvideturexigerepo­ pulumDei educeredetenebrisignorantieetafflictionepeccati, traducereper aquasbaptismisanguineChristirubricati, deduceredevirtuteinvirtutem,quasi demansioneinmansionemperdesertumseculi huius, ut tandemducatuIesu Christi inducaturinhereditatemceli\ Übersetzung nach BOERNER 1998, S. LONGERE 1975, Bd. 2, S. 275 Anm. 11:

239. 69

S. 33f.

56

G regor, Ezechiel, S. 363; G regorius M agnus, In H iezechihelem 11,6,9,

S. 301:

68

G M ,M I X X X IV ,12,23, S. 1749: Q uidenim domusillanisisanctamEcclesiam,quamincaelestibusDominusinhabitat, figurabat?Adcuiusaedificationemelectorumanimae, quasiquidamexpoliti lapidesdeferuntur. Quaecumaedificaturincaelis, nullusilliciamdisciplinae malleusresonat, quiadolati atqueperfecti illuclapidesducimur, utlocisiuxta meritumcongruisdisponamur.Elicenimforistundimurutillucsinereprehensione ueniamus; vgl. FlEDROWICZ 1996, S. 70. G M ,I L I I I , 173, S. 295: d um cotidianoeiusStudioelectaeanimaeadcaelestiaregnaconscendunt, uelutad structuramsupernialtarislapidesmittuntur... nimirumualdeotiosumest doctorisStudium,siperhoc,quodabillointerraagitur, caelesteaedificiumnon augetur.- Der Text war in Handschriften des 11. und frühen 13. Jhs. in der

triagenerahominum, nämlich

55. 67

Bamberger Dombibliothek vorhanden, vgl. LEITSCHUH/FlSCHER 1896-1906,

53

Bei Gregor werden wiederholt die gottgefällig lebenden Verheirateten als un­ terste Stufe der zu G o tt strebenden Menschen genannt; vgl. FlEDROWICZ

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 450; G reg o rius M a g n u s , I n H ie z ec h ih e lem

von Reims bindet die Gruppe in einen narrativen Kontext ein. 51

Habetquoqueportaexterior, uidelicetlex,duolatera,spiritalespatreset carnalempopulum-, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 109v b,33-35.

vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 85r a, 34-36.

SBB Msc.Bibl.84, fol. 116vb, 38-41.

50

G regor, Ezechiel, S. 423; G regorius M agnus, In H iezechihelem 11,9,2,

S. 357:

46

49

Quidestergoquodportainferiorrectoitinerepositacontra portamOrientisetAquilonisostenditur, nisihoc,quodapertedafürintellegiquia siueIudaicoetgentilipopulo,seuiustisetpeccatoribus,sedpostpeccataconuersis, aequeaditusregnicaelestisaperitur?LargaestenimmisericordiaCreatorisnostri-, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 100a(!) v b,30-37.

65

S. 29-32.

48

G regor , E zechiel , S. 386; G regorius M agnus , I n H iezechihelem

11.7.10, S. 323:

3 4 -4 3 ; FlEDROWICZ 1995, S. 81 f. und 1 0 0-10 4. Er stand dam it nicht

11,3,16,

11.7.10, S. 323: q uianonsolumhisquiininnocentiapermanent, sedetiampeccatoribuspeccatasuapaenitendodamnantibusaperiunturinteriorisatriigaudia\ vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 100a(!) v b ,24-31.

64

Menschen zurück zum paradiesischen Urzustand vgl. LlEBLANG 1934, S.

verlorenen Urzustands der Menschheit unterschieden, vgl. W oR M 2021,

G regor , E zechiel , S. 386: G regorius M agnus , I n H iezechihelem

S. 121.

77

G regor, Ezechiel, S. 383; G regorius M agnus, In H iezechihelem 11,7,7,

Septemgradibusadportamascenditur, quiapersanctiSpiritusseptiformemgratiam[aditusnobisuitaecaelestisaperitur. Quamseptiformemgratiam;

S. 320:

ANHANG

Esaiasinipsonostrocapite, uelineiuscorpore, quod nossumus, enumerans... Quosgradus... descendendomagisquamascendendo numerauit, uidelicetsapientiam,intellectum,Consilium,fortitudinem,scientiam, pietatem,timorem-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lOOar a, 15-20 und 24-28. G ,E , S. 385; G M ,I H 11,7,9, S. 322: P otestquoqueperuestibulumfidesintellegi. Ipsaquippeestantegradus etportam,quiapriusadfidemuenimus, etpostmodumperspiritaliumdonorum graduscaelestisuitaeaditumintramus-,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lOOav a,28-

utbonorumoperumdemonstratiodesignetur,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 102r

diese Zeile fehlt in Hs.]

78

regor

z e c h ie l

r e g o r iu s

agnus

n

88

deutung der Dem ut für den Aufstieg des Menschen zu Gott vgl. KAUFMANN 2006, S. 160-178.

89

Ellen gemessen, denn wer sich bemüht, hienieden die Gottes- und Nächs­

11.7.11, S. 324:

tenliebe zu bewahren, gelangt in den V orhof der Ewigkeit“; GREGORIUS

Suntetenimmultiqui ... aditumportaeexteriorisintrauerunt, ... adhucquibusdamnecessitatibusobligati, huiusmundicurisinseruiunt;vgl.

Fronsergoportaeduobuscubitis mensuratur, quiaquisquishicdilectionemDeietproximiseruarestuduerit, ipse adaeternitatisatriumpertingic, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 87v b,5-9; s. o. M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,4,3, S. 259:

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 388; G r eg o riu s M a g n u s , I n H ie z ec h ih e lem

uitamremotampetuntr,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 101 r b, 17-

18. - Zum Verhältnis von aktiver und kontemplativer Lebensweise vgl. auch

S. 119.

90

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 70f. und 95f. - Grundlegend dazu L ieb l a n g 1934, S. 99ff.; R u h 1990, S. 157-163; außerdem K a u f m a n n 2006, S. 126f. Zur Verbindung der

vitaactivaund vitapassivamit den Laien und Geistlichen

vgl. Sa u e r 1924, S. 107, wo die beiden Gruppen mit dem Langhaus als der Laienkirche und dem Chor als dem O rt für die Kleriker verbunden werden. Bei Gregor geht die Zuweisung von Räumen an die Menschen verschiedener Grade der Vollkommenheit stufenweise vom Außenbau zum Inneren, ist da­ m it komplexer. - Zum Verhältnis der beiden Lebensformen bei Gregor vgl. allgemein LlEBLANG 1934, S. 160-170. - Zu r hierarchischen Stellung von Geistlichen und Laien im Haus Gottes nach dem

HortusDeliciarumder

Herrad von Landsberg vgl. St e in 1987, S. 77f.

82 83

84

O

hly 1972, S. 96;

91 92

vgl. C a rruthers 1998, S. 242f.; Ka ufm a n n 2006,

G reg o r , E zechiel , S. 306. Grundlegend CLARK 1992 (Edition des Textes); zum maßgeblichen Einfluss der Werke Gregors d. Gr. auf Hugo: ebda. S. 12; zur Handschrift in H eili­

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 266f.; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem 11,1,5, S. 211: vgl. SBB M sc.Bibl.84, fol. 6 9 v a , 30-32; s.o. S. 132.

nier 2005, S. 82-86.

Inaedificioquippelapislapidemportat, quialapissuperlapidem 93 ponitur, etquiportatalterum,portaturabaltero-, 94 Isteenimuitamconiugioligatamducit,propriisrebuscontentusest, alienanondiripit, desuoquidquidpraeualetindigentibuslargitur,peccatasine quibuscotidianauitaaconiugatisduci nonpotestflerenonnegligit, vgl. SBB QuisquisergoinsanctaEcclesiaconsideraresollicitestudet, utautinbo­ norumconiugatorumuita, autinarcecontinentium... autetiaminpraedicatorumsummitateproficiat, iamciuitatisinmontepositaeaedificiumintrauit. Namqui considerare... neglegit, adhuc extrafabricamstatr, vgl. SBB

Heiligenkreuz, Zisterzienserstift, Stiftsbibliothek Cod. 226, fol. 129r; vgl.

Ecceineadem perticasedentaccipiteretcolumba. Egoenimdeclero,tudemilitia. Adconversionemvenimusutinregulari vitaquasiinperticasedeamus;etquirapereconsueverasdomesticasaves,nuncbonaeoperationismanusilvestresadconversionem trahas, idessaeculares.

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 269; G r eg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m II, 1,7,

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 270; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 11,1,7,

Zu ihm B erlioz /C o r d o n n ie r 2004, S. 74.

F ingernagel 1985,Textbd. S. 277, F illitz 1998 S. 555£, Nr. 257 (W erner T elesko). Vgl. auch den Text des Prologs CLARK 1992, S. 1 18:

95

Zum Tugendideal der geistlichen Amtsträger im 12. Jh. vgl. BEINERT 1973,

96

Aufgrund des fehlenden mariologischen Bezugs ist ALBRECHT 2015 II,

S. 214:

S. 270. S. 258 zu widersprechen, der die Hoheliedexegese als Schlüssel für das Ver­ ständnis des Bildprogramms des Fürstenportals ansieht. Hingegen spielt die

Msc.Bibl.84, 70v a,25-34.

von ihm gleichfalls herangezogenen Bibelstelle 2 Eph 20-22, wonach die Ge­

G regor , E zechiel , S. 297; G regorius M agnus , In H iezechihelem 11,3,3,

meinde auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut ist, während

S. 238:

der Schlussstein Christus ist, hier - wie bei vielen ekklesiologischen Bildpro­

Quidenimgradussunthuiusportae, nisi meritauirtutumb, vgl. SBB

Msc.Bibl.84, fol. 78v b,32-33; s. o. S. 124. Zum Zusammenhang von Tu­ genden und dem Aufstieg zur Erkenntnis und letztlich zu G ott vgl. ZlNK

grammen des Mittelalters - durchaus eine Rolle.

97

La nc 2002, Textbd. S. 470f., vgl. auch ebda. S. 221 £; Ste in 1987, S. 52-

98 99

S. o. S. 39.

1989/90, S. 75; R uh 1990, S. 155f.; Kaufmann 2006, S. 137-148. 87

S. 62 -.Ins anctorumquippecordibusiuxtaquasdamuirtutessemperpermanet, iuxtaquasdamuerorecessurusuenit, etuentumsrecedit. Infideetenim,speatque caritateetinbonisaliis, sinequibusadcaelestempatriamnonpotestperueniri, sicutesthumilitas, castitas, iustitiaatquemisericordia,perfectorumcordanon deserit... DiscurrensergoetmobilisSpiritusdicitur, quiainsignisatqueuirtutibus iuxtauniuscuiusqueuotumcontinuenonhabetur. Beneautemintersanctaanimaliadiscurrereperhibetur. Discursusquippeadceleritatempertinet. InterperfectosautemdiscurritSpiritus, quiaetsiabeorumcordeadmomentumrecesserit, citiusredit, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 19v a,24-b,19; s. o. S. 132.

genkreuz: S. 41-44; vgl. auch B erlioz /C o r d o n n ie r 2004, S. 75; C o r d o n -

Msc.Bibl.84, 70r b,30-36.

86

G regor , Ezechiel , S. 94f.; G regorius M agnus , In H iezechihelem 1,5,11,

S. 137ff.

S. 213f..'

85

GREGOR, E z e c h ie l , S. 320: „Der Mauervorsprung des Tores wird m it zwei

G r e g o r , E z e c h ie l , S. 387; G r eg o riu s M a g n u s , I n H ie z ec h ih e lem

11.7.11, S. 325:

81

Planasuntuestibtda, quiahumiliasuntcordaauditoriumbonorum;

vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 106v b,3-5; s. o. S. 1 5 7 - Zu r grundlegenden Be­

SBB Msc.Bibl.84, fol. 101 r a,35-37 und a,43-b ,l.

80

G regor , E zechiel , S. 410: „Die Hallen sind flach, weil die Herzen der guten Hörer demütig sind“; GREGORIUS MAGNUS, I n HIEZECHIHELEM 11,8,1 1, S. 344:

ie z e c h ih e l e m

33. 79

a,32-40; s. o. S. 148.

G regor , E zechiel , S. 382; G regorius M agnus , In H iezechihelem 11,7,6,

Hoctarnenmagnoperenotandumest, quodportaadAquilonemea ornniahabereperhibeturquaeportaadOrientem,fenestrasscilicetcontemplationis, uestibulumhumilitatis, sculpturasbonaeoperatonis... Eaergohabere diciturportaadAquilonemquaehabetportaadOrientem,quiaetconuersi peccatoressicditanturuirtutibus,sicutilli suntdiuitesquicadereinpeccatouitauerunt-, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lOOv b,20-25 und 36-40; s. o. S. 123; S. 3 1 9 F.:

vgl. auch ebda. S. 391: „Was bedeutet es, daß früher von den au f die Mauervorsprünge gemalten Palmen, jetzt aber von den auf dem M auer­ vorsprung gemeißelten Palmen die Rede ist? An dem steinernen Relief wer­

54; zum theologischen Hintergrund BEINERT 1973, S. 182f.

G regor , E zechiel , S. 64; G regorius M agnus , I n H iezechihelem 1,2,19,

EtperSalomonemdicitur:Oculi sapientis in capite eius, stultus autem Tuneenimincapiteoculoshabemus, cumuitamRedemptorisnostri tacitacogitationeconspicimus, cumomnisnostraintentioineius imitationeseeregit, nesiuiaslucisaspicereoculusmentisneglexerit, statim claususintenebriserroriscadat,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. lOr a,4-12. —Zur

S. 29f.:

in tenebris ambulat.

zentralen Bedeutung der Gottesschau bei Gregor dem Großen vgl. LlEBLANG 1934, S. 137-150.

100 G regor , E zechiel , S. 406; G regorius M agnus , In H iezechihelem 11,8,6,

SititanimautDeumuideal', vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 105v a,13Rede, wodurch au f die guten W erke hingedeutet w ird “; GREGORIUS 101 Vgl. N -R 1994, S. 47f. m it Verweis auf 1 Kor 3,16: W ißtihrdenn M ,I H 11,7,14, S. 328: Q uidhocest, quodpriusin nicht, daßihrGottesTempelseidundderGeistGottesineuchwohnt? frontibuspicturapalmarum, nuncautemcaelataepalmaeinfronteesse 102 G , E , S. 277; G M , I H memorantur?IncaelaturaquippelapidumforisOperaesseuidentur. Sed... II, 1,15, S. 219: s anctaEcclesia... huncaperteiamuideredesiderans;vgl. SBB picturapalmarumestostensiosignorum.Nuncuerocaelaturapalmarumdicitur, Msc.Bibl.84, fol. 72v a,17-19; s. o. S. 137. den die Werke nach außen hin sichtbar. D ie gemalten Palmen hingegen

S. 340:

sind ... Hinweise auf Wunderzeichen. Jetzt ist von dem Palmenrelief die

14.

a red i

agnus

n

a in e r

iezech ih elem

regor

z e c h ie l

r eg o rius

agnus

n

iez ec h ih e lem

227

ANMERKUNGEN KAPITEL 6-7

Deisinesonoaudiunf, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 74r b,25-32; s. o. S. 129;

103 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 57f.; G reg o r iu s M a g n u s , I n H ie z e c h ih e l e m 1,2,11-

Namcummodoeiusuirtutesetmiracula, modoautempassiones aspicerent, ininfideliumcordibusnubesmagnaabAquiloneuenerat, quiaex peccatisuifrigorepropterinfirmitatempassionisilliusetintersignacaligabant ... Iudaeaigittirnubesuaeignorantiaecaecata,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 8r 12, S. 23f.:

zur ekklesiologischen Dimension der unterschiedlichen Arten des Sehens vgl. F ie d r o w ic z 1995, S. 322f. 118 Paris, Bibliotheque Nationale, Ms. Lat. 10525, fol. 85v; vgl. CAMILLE 1989, S. 3 0 2 -3 0 4 ; DERS. 1996, S. 8 und 16; T a c h a u 2 0 0 6 , S. 146f.; STAHL

a, 27-32 und b 12-13; s. o. S. 134.

2008,S. 184-201 mit Verweis auf den unmittelbar vorbildhaften Isabellapsalter

104 Schon ALBRECHT 2015 II, S. 245 betont die vielfältigen Blickbeziehungen

(Cambridge, Fitzwilliam Museum, M S 300, fol. 13v m it einer (bis auf den

der Figuren untereinander am Fürstenportal.

liliengeschmückten Hintergrund) fast identischen M iniatur; ebda. S. 2f. zur

105 Ebda. S. 256, wo als einzige Parallele auf das Riesentor des Wiener Stephans­

Auftraggeberschaft König Ludwigs. Diese wird von STIRNEMANN 2011,

domes verwiesen wird, das jedoch in vielerlei Hinsicht direkt mit den Skulp­

S. 3-8, bes. S. 7 m it guten Gründen bestritten. Demnach waren eher Ludwigs

turen des Bamberger Domes verbunden ist; ebda. S. 277 betont ALBRECHT,

Sohn Heinrich II I . der Kühne und seine Frau Maria von Brabant die Auf­

wie wesentlich das M o tiv des Sehens und Schauens für das Verständnis des

traggeber, Stiftungsanlass war wohl ihre Hochzeit 1274. Für Hinweise in die­

Fürstenportals ist.

sem Zusammenhang danke ich Jeffrey Hamburger.

106 V öge 1899/1901, S. 172.

119 S. die vorige Anm.

107 Ebda. Anm. 106.

120 BAWDEN 2014, S. 145; vgl. MEIER 1990, S. 39. Als alttestamentliches Beispiel

108 Ebda. S. 173: „Man sehe, wie das Kind den Blick fest auf Petrus gerichtet hält, der ihm unverwandt ins Auge sieht“.

für die Unfähigkeit, Gott zu sehen, galt auch Bileam. 121

109 Vgl. H a h n 2000, S. 187f. 110 Sc h l e u s e n e r -E ic h h o l z 1985, Bd. 1, S. 201 f.; W

entzel

1995, S. 48; R ü f -

FER 2014, S. 236-238. - Die Literatur zu den Sinnen im Mittelalter ist äußerst

KAUFM ANN

200 6 , S. 139-1412 m it Verweis auf die grundlegende Schrift

Scalacoeliminordes Honorius Augustodunensis, aus der die Beischriften der Himmelsleiter entnommen sind; vgl. auch

CAMES

1971, S. 88-92;

BAW DEN

2014, S. 146f.; J oyner 2016, S. 33-35.

umfangreich, einen aktuellen Überblick gibt PALAZZO 2016 II. Zur heraus­

122 O

ragenden Bedeutung des Sehens bei Hugo von St. V iktor vgl. TRIPPS 1998,

123 Zum Zusammenhang von Sehen und Augenlust (

r ig in e s ,

C o n t r a C el su m 7,39, Bd. 5, S. 1259.

concupiscentiaoculorum) 111 H A ,E , lib. 1, qu. 59, S. 371 sagt über 124 A ,C X ,34,53, S. 183f.: Q uaminnumerabiliauariis den Menschen, er habe: E xcaelesti ignevisum,exsuperioreaereauditum,ex artibusetopificiisinuestibus, calciamentis, uasisetcuiuscemodifabricationibus, inferioreolfactumexaquagustum,exterrahabetactum;das Werk war in der picturisetiamdiuersisquefigmentisatquehisusumnecessariumatquemoderatum Bamberger Dombibliothek vorhanden, ist allerdings nur in Abschriften des etpiamsignificationemlongetransgredientibusaddiderunthominesadinlecebras 14./15. Jhs. nachweisbar, L /F 1895-1906, S. 558, 585, 623, oculorum... quoniampulchratraiectaperanimasinmanusartificiosasabilla 635, 668; zur Deutung vgl. SCHLEUSENER-EICHHOLZ 1985, Bd. 1, S. 198; pulchritudineueniunt, quaesuperanimasest, cuisuspiratanimameadieac zu Darstellungen des Zusammenhangs der Sinne m it den vier Elementen, nocte.Sedpulchritudinumexteriorumoperatoresetsectatores, indetrahuntapdie auf Honorius fußen, vgl. BOF.CKLER 1924, S. 21 mit Abb. 19; MüTHERICH probandi modum,nonautemindetrahuntutendimodum.Etibi estetnon 1955, S. 140. Allgemein zur Theorie des Sehens im M ittelalter: B uidenteum,utnoneantlongiusetfortitudinemsuamadtecustodiantneceam 2014, S. 136-149. spargantindeliciosaslassitudines.Egoautemhaecloquensatquediscemensetiam 112 DURANDUS, RATIONALE 1,3,4, Bd. 1, S. 75; dabei zitiert er Isidor von Sevilla; istispulchrisgressuminnecto; Übersetzung nach: AUGUSTINUS, BEKENNTNISSE, S. 37f.

o n o r iu s

vgl. R ü ffe r 2014, S. 284-287.

u g u s t o d u n e n s is

lu c id a r iu m

e it s c h u h

u g u s t in u s

o n f e s s io n e s

is c h e r

a w den

vgl. auch I o g n a -P rat 2006, S. 437. 113 T h o m a sin

von

S. 286f. —Der Text war in einer Abschrift des 10. Jhs. in der Dombibliothek

Z erclaere , D er W el sc h e G a st ,

v

.

9449-9456: „hat ieglich

man unde wip / fünf tu(e)r in sinem lip. / eine ist gesiht, diu ander geho(e)rde, / diu dritte wazz, diu vierde ger rde. / diu fünften ich gesmach heiz. / swaz man in der werlde weiz, daz müz in uns immer fu(e)r / ze ettlicher der fünf tu(e)r“; Übersetzung nach WENTZEL 1995, S. 49; vgl. auch BAWDEN 2014, S. 140. 114 K ä m m e r l in g s 1993, S. 83-98; vgl. zuletzt D ale 2019, S. 11; letztlich geht diese D re ite ilu n g a u f A u g u stin u s zurü ck , vgl. MlLES 1983; H a h n 2000, S. 171-175. 115 Diese Differenzierung schlägt sich mitunter auch in der Bezeichnung als „äu­ ßere“ bzw. „innere“ Sinne nieder, vgl. Rü FFER 2014, S. 236-248, bes. S. 242. Unter den inneren Sinnen ist insbesondere die

imaginatiohervorzuheben,

ie z e c h ih e l e m

11,2,3,

NamcompunctioneuelcontemplationeadDeumerigitur,sedtentationis suaeponderereuerberaturadsemetipsam,quatenustentatioaggrauet, necontemplatioinflet; etitemcontemplatioeleuet, netetitatiodemergat. Sienimsic contemplatioattolleret, uttentatiofunditusdeesset, insuperbiamanimuscaderet. Etsisictentatiopremeretutcontemplationoneleuaret,pleneinculpamlaberetur. Sedmiradispensationeinquodammedioanimalibratur, utnequeinbonissuperbiatnequeinmaliscadaf, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 74v a,29-b,7. 126 SAUERLÄNDER 1970, Taf. 60 links unten; Taf. 105 links unten. 127 Z u den Erkenntnisstufen, insbesondere der c ontemplatioim 12. Jh., vgl. S. 226:

die eine Wahrnehmung unabhängig von der Anwesenheit des Objekts er­

MEIER 1980, S. 39-47. Zu Augustinus, für den - zumindest in seiner Frühzeit

möglicht, vgl. ebda. S. 245.

- Bilder eine Grundlage der Erkenntnis waren, vgl. VANCE 2008, S. 24.

116 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 304; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

Sedtarnensuntineaquidamquipenetraresubtilianonualentes, etquinqueadhuccorporissensibusdepressi, tantominusamanteumquifecit omnia, quantoampliusinhisquaefactasuntilligantur, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 84r a,24-29. - Vgl. G M , D IV, I, 2, S. 18: s ed camalesquique,quiaillainuisibiliascirenonualentperexperimentum,dubitant utrumnesitquodcorporalibusoculisnonuident(„Die fleischlichen Menschen, 11,3,12, S. 244:

r e g o r iu s

agnus

ia l o g i

welche die unsichtbaren Dinge nicht aus Erfahrung kennen, zweifeln, ob das auch wirklich existiert, was sie in ihren leiblichen Augen nicht sehen können“). Das Werk war in der Bamberger Dom bibliothek vorhanden, HOFFMANN 1995, S. 159. - S. auch Z in k 1989/90, S. 74f., wo auf ähnliche Gedanken­

Moraliainlobverwiesen wird. - Der Antagonismus zwischen secundumcarnemund dem secundumspiritumgrundgelegt bei Augustinus, D eCivitateDei, vgl. ORBÄN 1980, S. 175-179. 117 G ,E , S. 283; G M ,I H 11,2,2, S. 225f.: S edsciendumquiaoculiatqueaurescorporisadsuntetiamcarnalibus, eisquesuntinusurerumquaecorporaliteruidentur. Oculi ueroatqueaurescordis solummodospiritaliumsunt, qui inuisibiliaperintellectumuident, etlaudem gänge in Gregors dem Menschen reg o r

228

vorhanden vgl. LEITSCHUH/FlSCHER 1895-1906, S. 389. 125 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 284; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

z e c h ie l

r eg o r iu s

agnus

n

ie z e c h ih e l e m

, lib. IV, 19,3, S. 182: V ultautem scripturadiuinanonsolumauribusdoceripopulum,sedetoculis; magisenim, utiamdiximus, menteretinetur, quoduisuquamquodaudituadanimumperuenit; Ü bersetzung nach WENTZEL 1995, S. 61. 129 G , E , S. 280; G M , I H II, 1,17, S. 222: c umsanctusquisquepraedicatoraltadeDeoloquitur,supemae habitationisiamutcumquetabernaculumingreditur, vgl. SBB Msc.Bibl.84, 128 H iero n ym u s , I n I eremiam

regor

pr o ph eta m

z e c h ie l

r e g o r iu s

agnus

n

ie z e c h ih e l e m

fol. 73v a,20-22. 130 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 361; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

11,6,8,

Siportarumlongitudinemadlocumreferimusinquoportaefuerant constructae,secundumlongitudinemportarumpauimentumeratinferius... Sed pauimentuminferiusiaceat, utomnesauditorespraedicatoressuoslongeasuis meritisexcellerecognoscant... Quiaquantosanctiorestuitadoctoris, tantofit humiliorsensusaudientis-, vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 95r b,2-6; 23-26 und S. 299f.:

33-36; s. o. S. 128. 131 G r e g o r , E z e c h i e l , S. 346; G

r e g o r iu s

M a gn u s, I n H

ie z e c h ih e l e m

etsiinteriorapenetrarenonpossumus, tarneniamabexteriore ostiointeriusostiumuidemus. Ipseenimconsiderationislaborostiumest, quia 11,5,11, S. 284:

ANHANG

ostenditaliquidexeoquodintusest,etsiadhucingrediendipotestasnonest-,vgl.

componunt?Quicquidenimantiquipatres, quicquidprophetae,quicquidapostoli, quicquidapostolorumsuccessoreslocutisunt, quidaliudfuit quamcompositio lapidumin hacquaecotidieconstruiturfabrica Sanctorum-, vgl. SBB

SBB Msc.Bibl.84, fol. 91r b,36-42; s. o. S. 129.

132 Zum M o tiv der Sehnsucht bei Gregor vgl. FIEDROWICZ 1995, S. 107f.

Namquod legentibusscriptum,hocidiotispraestatpicturacementibus,quiainipsaignorantes uident, quidsequidebeant-, ähnlich ebda. S. 768; vgl. ESMEIJER 1978, S. 4; F 1989, S . 398f.; D 1989; C 1990; T 1998,

133 G r e g o r iu s M a g n u s , R e g is t r u m E p ist u l a r u m 11,10, S. 874:

reedberg

S. 36; W

ir t h

uggan

h a z ell e

Msc.Bibl.84, fol. 71 r b, 4-16. 142 S. o. S. 48. 143 JUNG 2000, S. 642-650; ausführlich dies.

2013, S.171-197.

r ipps

1999, S. 28f.; K essler 2006; A r n u l f 2008, S. 99; ausführlich

(auch zur Rezeption): R ü FFER 2014, S. 414-456 (m it weiterer Literatur). -

K A P IT E L 7

Bei dem 849 verstorbenen W a HLAFRJD STRABO, D e EXORDIIS ET INCREMENTIS

1

c. 8, S. 484, heißt es - im Anschluss an Gregor:

2

Z. B. K roos 1985.

3

ZlNK 1988/89, S. 181. D ie unmittelbare Auswirkung der Exegese auf die

primumquidem,quiapictura estquaedamlitteraturainlliterato, adeoutquidampriorumlegaturexpicturis didicisseantiquorumhistorias-,vgl. KESSLER 1998, S. 1184-1186. Für die lang­ anhaltende Rezeption zeugtauch DURANDUS, RATIONALE 1,3,1, Bd. 1, S. 73f. 134 G M ,R E A ppendix X, S. 1110: Im aginiseiusquamnobistibi dirigendamperDulcidiumdiaconemtuumrogasti, ualdenobistuapostulatioplacuit, quiaillumincordetotaintentionequaeris, cuiusimaginempraeoculishaberedesideras, utuisiocorporaliscotidianareddat exertumet, dumpicturamuides, adillumanimoinardesceas, cuiusimaginem uideredesideras.Abrenonfacimus, siperuisibiliainuisibiliademonstramus; regorius

agnus

egistrum

Bildkünste erschienen ihm jedoch eher gering. Das ist in Bamberg anders.

4

pistularum

vgl. E smeijer 1978, S. 4; A rnulf 2008, S. 100; allgemein B erliner 1945, S. 66f.; W irth 1999, S. 80.

135 F ie d r o w ic z 1995, S. 85f. und 89. 136 H

u go de

S a n c t o V ic t o r e , I n

h ie r a r c h ia m c o e l e s t e m ,

M ig n e PL 175,

Quoniamnonpotestnosteranimusadinvisibiliumimitationemetcontemplationemascendere, nisipervisibiliadirigatur, itavidelicet, utexipsisvisibilibusinvisibiliaarbitrari, etaestimaresociat,secundumquodipsaadaliasimilitudinemhabent,etsignificationemfaciunt. Quasverovisibiliumsimilitudines adinvisibiliaipsenosteranimusarbitraridebeatetexistimarequaedamdistincta subjiciensexemplaostendit, acsicdiceret:Ideopervisibiliainvisibiliumveritas demonstrataest;quianonpotestnosteranimusadinvisibiliumipsorumveritatem ascendere,nisipervisibiliumconsiderationemeruditus, itavidelicet, utarbitretur visibilesformasesseimaginationesinvisibilispulchritudinis;Übersetzung nach Sp. 949:

A l b r e c h t 2015 II, S. 244.

Dannbrachteermichzur Tempelhalleundmaß diePfeilerzubeidenSeiten(desEingangs);jeder warsechsEllendick. Die Breiteder TüröffnungbetrugzehnEllenunddiederbeidenSeitenwände nebenderTüröffnungjefünfEllen. DaraufmaßerdieLängederTempelhalle -vierzigEllen-undihreBreite-zwanzigEllen. ErtratinsInnereundmaß diePfeilerderTüröffnung(zumAllerheiligsten)-zweiEllen-unddieTür­ öffnung- sechsEllen-sowiedieBreitederSeitenwändenebenderTüröffnung -s iebenEllen. UndermaßseineLänge-zwanzigEllen- undseineBreitean derSeiteder Tempelhalle-zwanzigEllen. Undersagtezumir: Dasistdas Allerheiligste. So heißt es z. B. Ez 41,1-4:

5

Vgl. dazu allgemein BlNDING 1996, S. 345-367.

6

K r a u t h e im e r 2003, S. 164; vgl. C rossley 1988, S. 116f.

7

Die Abbildtheorie wurde von SEDLMAYR im Kontext der Interpretation der gotischen Kathedrale als Abbild des Himmlischen Jerusalem entwickelt, SEDL­ MAYR 1950, bes. S. 95-144; zur K ritik dazu vgl. CROSSLEY 1988, S. 1 18fi: s. auch o. S. 17.

8

Letztlich basiert dies auf dem Bibelwort Weish 11,20:

Maß,ZahlundGewichtgeordnet,vgl. S

im s o n

Duaberhastallesnach

1968, S. 4 lf. - N a r ed i -R a in er

1994, S. 51 f. betont die wesentliche Rolle der Ezechielschen Tempelmaße für die mittelalterliche Architekturallegorese, vor allem bedingt durch die

B in d in g 1993, S. 191 f.

Kommentare des Hieronymus und Gregors d. Gr.

137 Lehm ann -B rockhaus 1956, B d .3 ,S . 194, Nr. 5859. Vgl. D ale 2019, S. 173.

9

138 A r n u l f 2004, S. 352. Aus dem Hochmittelalter existieren nur ganz wenige

10

Ba n d m a n n 1951, S. 48; vgl. St e v e n s 2001, S. 118. M ie t k e 1991, S. 113-116; W

e il a n d t

1992, S. 114f.; K r a u t h e im e r 2003,

Beschreibungen von Portalanlagen, die derart detailliert sind, dass sie erkennen

S. 146; zuletzt dazu W

lassen, wie weit ein gebildeter Betrachter in seinen inhaltlichen Kern Vordrin­

im Mittelalter: DIETERICH 2004/05, zur Busdorfkirche S. 13; KRÜGER 2006

gen konnte. Im Grunde gibt es nur eine einzige derartige Beschreibung ro­ manischer Portalskulptur, die der Puerta de las Platerias in Santiago de Compostela, vgl. L ib er S a n c t i J a c o b i , S. 253f.; L ib er

q u in t u s s a n c t i

(m it umfassender Bibliografie).

EpiscopusergoproobtinendacelestiIerusalem ecclesiamadsimilitudinemsanctqIerosolimitanf ecclesiqfaceredisponens.

VlTA M ein w e r c i c. 216, S. 128:

12

WEILANDT 1992, S. 114. Noch Hans Tücher, der Nürnberger Patrizier, der

369f. (m it deutscher Übersetzung). Diese Beschreibung beschränkt sich auf

im späten 15. Jahrhundert nach Jerusalem pilgerte, nahm von dort die ge­

die Identifizierung einzelner Figuren und Szenen und die ansatzweise mora­ lische Ausdeutung, etwa wenn eine Frau mit einem Totenschädel in Händen

2009. Allgemein zu H l. Grab-Nachbildungen

11

Jacobi

APOSTOLI, Bd. 2, S. 74 -77 (m it englischer Übersetzung); ARNULF 2004, S.

eber

nauen Maße des Heiligen Grabes mit nach Hause, vgl. ARNULF 2008, S. 122.

13

als eine Ehebrecherin identifiziert wird, die den Kopf des von ihrem Ehemann

N arf.DI-Rainer 1994, S. 118-122 m it weiteren Belegen; ebda. S. 119 allge­ mein zur Verbindlichkeit der Maßangaben Ezechiels; DERS. 1995, S. 60-63.

enthaupteten Liebhabers zur Strafe täglich küssen musste, eine sehr frag­

- Zu den verschiedenen Darstellungstypen des Salomonischen Tempels im

würdige Deutung; vgl. MAXWELL 2011, S. 138f. - Zum Autor, wohl einem Franzosen, der um die M itte des 12. Jhs. lebte, der allerdings bislang nicht

Mittelalter vgl. KRINSKY 1970. 14

BANDMANN 1951, S. 49. - Deshalb verwundert es auch nicht, dass einige

eindeutig identifiziert werden konnte, vgl. LlBER QUINTUS SANCTI JACOBI

Details aus Gregors Interpretation nicht umgesetzt werden. So etwa das Südtor

APOSTOLI, Bd. 1, S. 16-27.

des visionären Tempels (GREGOR, EZECHIEL, S. 390), welches übertragen auf

139 Vgl. WlRTH 1999, S. 61-72, der zwar betont, dass es keine ikonografischen

Bamberg dem Eingang der Dom kleriker aus dem Kreuzgang in den Dom

Handbücher für Künstler aus dem Hochmittelalter gibt (anders als technische

entspricht. Es wurde nicht wie die übrigen Portale mit aufwändigem Schmuck

Handbücher wie das des Theophilus Presbyter), aber zu Recht auf die Vor­

dekoriert.

bildsammlungen von Ademar von Chabannes (Leyden, Bibliotheek der

15

Rijksuniversiteit, Cod. Voss. Lat. O ct. 15) und das Album des Villard de

16

Honnecourt verweist.

„Identitasauc­ torisetoperissuffcientiamfacitoperantis-,vgl. CLAUSSEN 1993/94, S. 150f., der bewusst überspitzt von einer d amnatiomemoriaeder Künstler spricht. möglicherweise anders sahen, liegt auf der Hand.

quidaliudcaementariosquamsanctosdoctoresaccipimus, qui loquendospiritalia,adcaelesteaedificiumuiuoslapides, idestelectorumanimas,

von

St . V ik t o r , I n

v is io n e m

E z e c h ie l is ; ein revidierter Text mit

KÄMMERLINGS 1993; W o r m 2021, S. 26 (m it der neueren Literatur). —A ll­ gemein zu den ältesten Darstellungen des Tempels KüHNEL 1986/87, S. 147149. 17

Anfangsphase der G o tik verallgemeinern“ (S. 151). Dass die Künstler das

141 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 272; G reg o rius M a g n u s , I n H iez ec h ih e lem 11,1,10, S. 216:

R ic h a r d

deutscher Übersetzung bei SCHRÖDER 2000 II, S. 371-553; zur Person vgl.

140 SUGER, D e CONSECRATIONE, in: Speer/BlNDING 2005, S. 210:

Allerdings: „Wahrscheinlich läßt sich die Sugersche Sicht der Dinge für die

C ahn 1994, S. 57.

18

C ahn 1976; DERS. 1994; Schröder 2 0 0 0 1, S. 163-260; SlCARD 2001 , S. 131 ; K in sella 2016. Ausführlich dazu COULTER 2006. - Zu r komplexen Hierarchisierung von Sehen und Erkennen bei Richard vgl. BERNDT 2001; zur Rolle visueller Prä­ sentation bei die Einprägung von komplexen Inhalten bei Richard vgl. W o r m 2021, S. 27.

229

ANMERKUNGEN KAPITEL 7

19

C a h n 1994, S. 53 Anm. 4 weist vierzehn Handschriften nach (angeblich alle

Kirche, die letztlich aut AUGUSTINUS, GOTTESSTAAT X V ,26, S. 422-424 zu­

illustriert), zu ergänzen sind zwölf weitere, G oy 2005, S. 114-118 (ohne An­

rückgeht: R a hn er 1964, S. 504-547, zu Hugo von St. V ikto r ebda. S. 544; B o blitz 1972; W orm 2021, S. 62-67.

gaben zu den Illustrationen), der wiederum die von CAHN erwähnten H in ­ weise auf Überlieferungen in Durham und Montpellier nicht aufgreift; Er­

36

gänzung von fü nf weiteren Handschriften bei SlCARD 2015, S. 692f. - Die meisten stammen aus Frankreich und England, einzelne auch aus Böhmen und Schlesien, eine sehr frühe illustrierte von der Reichenau, die aber nicht dort entstanden, sondern französischen Ursprungs ist, C a h n 1994, S. 54:

20

21

Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Hs. 214, fol. 47-85.

Interesse Hugos an den biblischen Berichten zum Bau des Salomonischen Tem­

C a h n 1976, S. 248; DERS. 1994, S. 54f.; wenig später und im engen An­

pels vgl. Ehlers 1973, S. 130; Binding 1996, S. 1 lf.; W orm 2021, S. 39-41.

schluss an die Pariser M iniaturen entstand Oxford, Bodleian Library, MS

37

Bodley 494; zu dieser Handschrift ausführlich KlNSELLA 2016.

38

Eine bildliche Darstellung der Stiftshütte als der Vorgängerin des Salomoni­ schen Tempels ist seit dem 6. Jh. bezeugt: Im sog. Codex Grandior des Cas-

39

siodor ( t um 585) für das Kloster Vivarium in Süditalien, der nicht erhalten

konstruktion auf einem eingeftigten Doppelblatt, vgl. BRUCE-MiDFORD 1969,

tendiert; M eier 2012, S. 390 vermutet hingegen ein anderes Bildmedium,

S. 3; O ’REILLY 2019, S. 36-40 (zum engen Verhältnis Stiftshütte-Tempel);

etwa ein Wandgemälde oder eine großformatige Pergamentkarte. Eine hypo­ thetische Rekonstruktion von ULRICH E ngelen findet sich ebda, nach S. 390.

die sich auf den Salomonischen bzw. Ezechiels Tempel beziehen); CHAZELLE

40

2019 II, S. 14£; BOULTON 2019, S. 44-46. —Im Codex Grandior wird auch

41

eine Illustration des

42

tabernaculumtemplumqueerwähnt, und diese war in

Wearmouth-Jarrow bekannt (Vorlage für die erhaltene Miniatur?), vgl. KüH nel 1986/87, S.164f.;

chung der

Sc h rö d er 2000 I, S. 243f.

23 24

C ahn 1976, S. 251.

43

Das rechte Kapitell ist heute erneuert, ersetzt aber einen ehemals vorhandenen

44

45

in Bamberg).

H ö FFMANN 1995, S. 87 schätzt, dass nur etwa die Hälfte der ursprünglichen Bestände des 11. Jhs. bis heute erhalten sind; schließt man die Liturgica ein,

gehen Richards: „Das von genau beschriebener historischer Baugestalt aus­

47

O hly 1968, S. 171; vgl. C arruthers 1998, S. 246-250 und W a n d h o ff 2003, S. 107, beide ohne Kenntnis ÖHLYs. C urschm ann 1988, S. 168f.

gehende Gedankenkonstrukt konkretisiert sich demnach in bekannten Struk­

48

S. u. Anm . 56.

turen und Formen, die dem Intellekt zu einem Arbeiten in vertrauter Atm o­

49

sphäre verhelfen“.

50

Überblick über die aktuellen Tendenzen zur Einbeziehung der Theologie bei

51

der Erforschung mittelalterlicher Kunst bei HAMBURGER 2006.

52

M eier 1980, S. 38f.; Binding 1993, S. 191 f.; D ale 2019, S. 14. Boblitz 1972, S. 163-166; Eberlein 1982, S. 85f. M eier 1980, S. 54. Kemp 1994, bes. S. 28-37.

H ugo

53

Ganz entschieden ist der Auffassung von ÖTTO DEMUS

46

Dies betont C ahn 1976, S. 250. NlEHR 1995, S. 275 charakterisiert das Vor­

nonaliudadiciunt. sed idipsumqtiodinsupradictiscontinetur. explanando. &laciusmanifestiusque tractandoextendunt, ältere Edition: MlGNE PL 176, Sp. 186. Das Werk war de

Sancto V ictore , D e Sacramentis , S. 35:

widersprechen

meinen haben wohl Theoretiker und Systematiker ... einen wesentlich ge­ ringeren Einfluß ausgeübt als auf die Plastik und das kirchliche Kunstgewerbe.

1986, S. 173.

Die strenge, grandiose Monumentalität der romanischen Wandmalerei war

Schuster 2020, S. 79-92. D emus 1968, S. 204; Sch eele 1990, S. 49-53; W ibiral 1998, S. 20 mit Abb. 2; F illitz 1998, S. 420-422, Nr. 161. E ndres 1924; T raeger 1980, S. 17-19 und pass.; H eidrun St e in -Kec k s , in: WITTEKIND 2009, S. 309f., Nr. 87 verweist außerdem aufWerke des Ru­

—m it wenigen Ausnahmen —von theologischer Spitzfindigkeit ... weit ent­ 54

pert von Deutz als Basis.

55

33

M eier 2012, S. 388; vgl. auch

34

Vgl. SlCARD 2001, S. 126-130; zur reichen handschriftlichen Überlieferung

fernt“. Exegese war für die Zeitgenossen eben keine Spitzfindigkeit.

2009, S. 213-218.

dies . 1996, bes. S. 48-51.

E hlers 1972; ders . 1973, S. 121-123 und 131; M eter 1980, S. 51-54; Z inn 1992; W irth 1999, S. 382-394; Arnulf 2004, S. 395-398; Kaufmann 2006, S. 193-197; W orm 2013, S. 248f.; R udo lph 2013; ders . 2014 pass., bes. S. 49-51 (m it hypothetischen zeichnerischen Rekonstruktionen von Hugos Arche, die sich R u d o l p h als W andbild vorstellt); KlNSELLA 2016, S. 14; W orm 2021, S. 37-41. —Zur alten Vorstellung der Arche Noah als Bild der

C amille 1996, S. 55f.; Skriver 2017, S. 72. —Zu weiteren Beispielen, etwa in S. Pietro al Monte in Civate, vgl. KESSLER 1998, S. 1202-1205; MÜLLER Grundlegend WEISS 1969, S. 40f.; vgl. Lang 2002, Textbd. S. 470f.; FlLLITZ 1998, S. 430 (E lGA Lanc );

z u

den Handschriften mit den Schriften Gottfrieds

ebda. S. 5491'., Nr. 249£; D emus 1968, S. 208 betont überstark die byzan­

ders . 2015, S. 88-102 und 255-261.

230

z u

(DEMUS 1968, S. 11), der m it Blick auf die Wandmalerei meinte: „Im allge­

in einer Handschrift in der Bamberger Dombibliothek vorhanden, vgl. FRIED

35

Hortus deliciarumder Herrad von Landsberg, fol. 45v, ist zu nennen, ebda. A damus Scotus, D e tripartio tabernaculo, M igne PL 198, Sp. 634: E t quiasecundaettertiahujuslibriparspertinentadpicturam,externacoramvobis ipsapictura, utramquepraefati libripartemcompetenterlegifacietis: utpercipientesetlectaauditu, etdepictaaspectu, librumetpicturamsimulcoaptetis; Übersetzung nach M eier 2012, S. 389.

ist die Verlustquote noch größer. Für das 13. Jh. dürfte die Situation kaum anders sein.

Es gibt jedoch durchaus Miniaturen m it schematischen Darstellungen der

bliothek, Ms. 88 fol. Ir), vgl. ebda. S. 407 mit Farbtaf. lf. - Auch der

tet. Es wurde deshalb übereck versetzt. SuCKALE-REDLEFSEN 1995, S. 68-70, Nr. 65f. (aus dem Kloster Michelsberg

Ebda. S. 388.

reichische Nationalbibliothek Cod. 10, fol. 325r; Innsbruck, Universitätsbi­

dort das Schlitzfenster befindet, das den Treppenaufgang zum Turm beleuch­

32

Für

Stiftshütte aus dem 12. Jh., wenn auch aus anderem Kontext (W ien, Öster­

rechten genau entsprechenden Stelle einzusetzen, war unmöglich, da sich

31

Ecclesiavgl. EBERLF.IN 1982, S. 85f.; M eier 2012, S. 394f. -

freundliche Hinweise danke ich Jeffrey Hamburger.

Vorgänger, vgl. D iem er 2015 II, S. 394. - Das linke Kapitell an der dem

30

W orm 2021, S. 41. Vgl. SlCARD 2001, S. 120f.; D ale 2019, S. 1lf. und 14; s. o. S. 185. A damus Scotus, D f. tripartito tabernaculo; vgl. A rnulf 2004, S. 398401; MEIER 2012. Zur Ausdeutung der Stiftshütte als typologische Entspre­

O ’Lo u g h lin 2019, S. 91f.

22

29

Für EHLERS 1973, S. 123 etwa ist die Existenz einer Zeichnung gesichert,

picturaeHugos für rein fiktiv vor gegen WlRTH 1999, S. 393f., der zu einer großformatigen Pergament-ta bula

C ffazelle 2019, S. 341-355 (S. 349-351 zu den Elementen der Darstellung,

28

Videbisibi colores

allem deshalb, weil keine illustrierten Handschriften überliefert sind; vgl. da­

bliotheca Medicea Laurenziana, Ms. Amiatino 1). D ort findet sich eine Re­

27

H ugo de Sancto V ictore, D e archa N oe 1,3, S. 10:

quosdam,formasetfigurasquedelectentvisum. 1998, S. 243-246 die präzise beschriebenen

sächsische Vollbibel aus dem Kloster Wearmouth-Jarrow, diente (Florenz, Bi-

26

Vgl. das Zitat ebda. S. 39

eine Rekonstruktion in EHLERS 1972, Beilage; dagegen hält CARRUTHERS

ist, aber als Vorlage für den vor 719 datierten Codex Amiatinus, eine angel­

25

H ugo de Sancto V ictore, L ibeli.us de formatione archf. II, S. 127: S i enimarchaEcclesiamsignificat, restatutlongitudoarchelongitudinemfiguret Ecclesie. LongitudoautemEcclesieconsideraturindiutumitatetemporum... Tempusautemlongitudiniseiusestabinitiomundiusqueadfinemseculi, quia sanctaEcclesiainfidelibussuisabinitiocepitusqueadfinemseculidurabit-,zum

tinische Bildtradition.

56

Böker 1995, bes. S. 88£; Gabriele U nger, in: W ittekind 2009, S. 306308, Nr. 85 m it weiteren möglichen Schriftquellen; zur Bedeutung Ruperts für die bildende Kunst des Mittelalter allgemein BEITZ 1930, allerdings mit oft nur vagen Parallelen zwischen den Schriften Ruperts und konkreten Kunst­ werken z. B. bei dem Lütticher Taufbecken des Reiner von Huy, S. 119£; vgl. Beinert 1973, S. 33.

ANHANG

57

Als grundlegend gilt der Ezechielkommentar des Rupert von Deutz, vgl. N

1912, S. 285-296; D

eu ss

em us

79

1968, S. 183; H a a c k e 1974, S. 34-53;

ESME1JER 1978, S. 90f.; DIES. 1993, S. 45-48, die auch O tto von Freising als Anreger vermutet; HANSMANN/HOMANN 2002, S. 10-14; HEIDRUN S t e in -

zwar die Gegenüberstellung Altes-Neues Testament an der Bernwardstür,

K e c k s , in; W it t e k in d 2009, S. 308; A h sm a n n 2017, S. 80. - Kritisch dazu

sieht aber direkte keine typologische Beziehung zwischen den Szenen. Die

K e r n 2003, der die Malereien zutreffend sowohl ekklesiologisch als auch auf

kompositorische Angleichung der Szenen ist jedoch derart eng, dass ein in­

der Lehre vom vierfachen Schriftsinn beruhend deutet. Allerdings schließt

haltlicher Bezug als intendiert vorausgesetzt werden muss.

das Kenntnis und Einfluss Ruperts keinesfalls aus.

58

S t e in 1987 pass., bes. S. 61 ff.; zuletzt:

d ie s .

80

( H e id r u n S t e in -K e c k s ), in:

WITTEKIND 2009, S. 301-303, Nr. 80, wo insbesondere als eine weitere Quelle

81

das Tedeurn hervorgehoben wird.

59 60

Fried 1986.

ecclesiarerum habituvisibiliumresimitaturinvisibilesnonsolumineorum... ministrorum sacrocultusedinceterorumquoquetempli velaltarisomatu. Dieser Text war Ru pert

von

D

eutz,

De

d iv in is o f f i c i i s ,

das Himmlische Jerusalem, in das er zu gelangen hoffte, vgl. E smeijer 1993, bes. S. 43.

82

1906, S. 284; F is c h e r 1908, S. 25. S. o. S. 4 6 f.; in Bezug auf die Interpretation mittelalterlicher Architektur:

62

S t e in 1987, S. 44-46; L a n c 2002, Textbd., S.471fl; F o e r s t e r 2011, S. 25-

B in d in g 1996, S. 5-16. 29.

83

Zu r Gleichsetzung von Kirchengebäude und Gemeinde der Gläubigen und Heiligen vgl. SAUER 1924, S. 100; WECKWERTH 1958, S. 36-38; zur Defini­ tion der Kirche als die Gemeinschaft der Gläubigen vgl. BEUMF.R 1951, S. 369; zur Kirche als Paradies: WlRTH 1999, S. 100-103. Der Sinnzusammenhang Kirche —Tempel —(Himmlisches) Jerusalem wurde im Hochmittelalter vor dem Hintergrund des vierfachen Schriftsinns allge­ mein als Tatsache vorausgesetzt, vgl. RoSSl/RöVETTA 1983; BÜCHSEI. 1983; N a r e d i -R a in e r 1994, S. 48-50; B in d in g 1996, S. 369-389; T r ipps 1998,

84

S. 33-56. - Eine zeitgenössische Definition bei DURANDUS, RATIONALE Prolog c. 9-12, Bd. 1, S. 46-48. - Zum Verhältnis Paradies - Himmlisches Jerusalem vgl. M

65

ü ller

85

2009, S. I5 2 f.

D u r a n d u s , R a t io n a l e 1,1,9, Bd. 1, S. 56; vgl. B in d in g 2016, S. 12; zur allegorischen Deutung des Kirchengebäudes bei Durandus zuletzt SUNTRUP 201; allgemein D ai .E 2019, S. 174, dessen Auffassung, die Portalprogramme des 12. Jhs. trügen zur privaten Devotion bei, ohne Beleg bleibt und für das

66

Die Verbindung der beiden Geschosse wird auch dadurch inhaltlich nutzbar Ö ffnung lag. Der auf Erden Verstorbene erblickte also durch die Öffnung

Bd. 1, S. 3 3 2 f.:

61

64

N euss 1912, bes. S. 265-325; D emus 1968, S. 182fi; K ern 2003, S. 36571; W ittek ind 2009, S. 308fi, Nr. 86 (H eidrun St e in -K ecks ). gemacht, dass das Grab des Stifters Arnold von W ied ehemals unterhalb der

in der Bamberger Bibliothek vorhanden, vgl. LEITSCHUH/FlSCHER 1895-

63

G uldan 1966, S. 18-20; M en d e 1983, S. 33 und 135; Ka hsn itz 1993, S. 504; M ohnhaupt 2000, S. 74-100; zuletzt Bawden 2014, S. 252-256; F rese 2015, S. 105f.; B r a nd t 2016, S. 111-113. - A rnulf 1995, S. 20 betont

86

DannbrachteermichzumEingangdesVorhofi. Ichsah:EinLochwarinder W and. Ersagtezumir: Menschensohn, durchbrichdieWand!Ichdurchbrach dieWand-dawareinEingang.Ersagtezumir: Gehhinein,siehdirdieschlim­ menGräueltatenan,diemandortbegeht. Ichginghineinundsah:vieleBilder vonabscheulichenkleinenundgroßenTierenundallenGötzendesHausesIsrael; siewarenringsumindieWandeingeritzt. Nach Ez 43,19-21: D usollstdenlevitischenPriestern,denNachkommenZadoks, dievormichhintretendürfen, ummirzudienen- SpruchGottes,desHerrn-, einenjungenStierzumSündopfergeben.DannsollstduetwasvonseinemBlut nehmenundesaufdievierHörnerundaufdievierEckender(mittleren)Stufe sowieringsumaufdiegemauerteEinfassungtun.SosollstdudenAltarentsündigen undentsühnen. DannsollstdudenStierdesSündopfersnehmenundmansoll ihnaufdemdafürvorgesehenenPlatzbeimTempelaußerhalbdesHeiligtums verbrennen. Nach Ez 43,1-2: D annführteermichzueinemderTore,demTor,dasimOsten lag.Dasahich,wiedieHerrlichkeitdesGottesIsraelsausdemOstenherankam. Nach Ez 40,3-4: D asahicheinenMann, deraussah,alsseierausBronze.Er hatteeineleineneSchnurundeineMesslatteinderHandundstandimTor.Der Mannsagtezumir:Menschensohn,öffnedeineAugenundOhren,siehundhöre undachteaufalles, wasichdirzeige. Denndubisthierhergebrachtworden, damitichesdirzeige. Berichteales, wasdusiehst, demHausIsrael. Die Vereinzelung szenischer Darstellungen ist in der romanischen Skulptur

Hochmittelalter nicht sehr wahrscheinlich ist.

nicht ungewöhnlich. SAUERLÄNDER 1992, S. 35 etwa meint: „most o f the

Umfassender Überblick über die Darstellungen des Himmlischen Jerusalem

narrative in Romanesque sculpture is a narration in fragmentation. Certain

im Mittelalter bei GATT] P erer 1983. Zu einem Beispiel aus der Goldschmie­

meaningful events are isolated from a continuous story and then enlarged

dekunst Rüffer 2014, S. 214-218.

upon with expressive force“. Er macht dafür allein die Bindung der Skultpur

67

D emus 1968, S. 212-214; Brucher 2000, S. 436fi, N r. 188 (F r a n z K irch­ weger); Schiestl 2011, bes. S. 123-128.

an die Architektur verantwortlich: „On a Capital, on a console and even on

68

WOLTER-VON DEM KNESEBECK/He MPEI. 2014, bes. S. 208-210.

the greatest d iffic u lty - teil a continuous story“ (ebda.). Dies trifft nicht den

69

M

70

S t e in 1987, bes. S. 46-49 und S. 57-71; zuletzt S t e in -K ec k s 2012.

87

S. o. S. 188.

D e m u s 1968, S. 211 f.; B r u c h e r 2000, S. 437fl, Nr. 189 (F r a n z K ir c h w e ­

88

O hly 1972, S. 103; vgl. auch N a r ed i -R a in e r 1994, S. 54; Ba s c h e t /

71

ü lle r

g e r );

a tympanum one could evoke a single event, but one could not - or only with Kern der Sache.

2009, S. 142-169.

S tam pff .r /S te pp a n 2008, S. 258f.

BONNE/DlTTMAR 2 0 12, S. 35fi; zuletzt ANGENENDT 20 18. - Auch in

72

B ö h m e r 2011, S. 72-76.

73

überblicke bei B l o c h 1969; E sm e ije r 1978, S. 17-29; A r n u l f 1995, S. 19-

der Zeitordnung der Heilsgeschichte verknüpft, vgl. MF.IER 2012, S. 401.

39; M o h n h a u p t 2000; F o e r s t e r 2011 pass., bes. S. 21-29; vgl. auch A n -

Adam ist offenkundig nicht nur von Hugo von St. Viktor, sondern deutlich

genendt

Adam von Dryburghs Stiftshüttenkommentar wird die Raumordnung mit

auch von Gregors Ezechielkommentar beeinflusst, dessen hierarchische

1997, S. 169-173.

74

A u e r b a c h 1953, S. 13.

Ordnung menschlicher Stände und deren Umsetzung in die Raumschich­

75

G regor, Ezechiel , S. l l l f . ; G regorius M agnus, I n H iezechihelem 1,6,15, S. 76:

bewusst war.

utraqueTestamentapuraacsimplici ueritatedescribuntur... Et, sicutsaepeiamdiximus, quodTestamentumVetuspromisit, hocNouum exhibuit, etquodilludocculteannuntiat, hocistudexhibitumaperteclamat. ProphetiaergoTestamentiNoui, TestamentumVetusest,etexpositioTestamenti Veteris, TestamentumNouum;vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 24v a ,19-21 und

ten der symbolischen Stiftshütte er aufnim m t, was MEIER offenbar nicht 89

„Zum andern kündigt sich bei Gregor eine später oft repetierte Methode der Kirchenallegorese an, die die Raumdimension unter tropologischer Leitper­

b ,8 -l 5.

76

G e is c h e r 2018.

77

D ie Bildtradition reicht zurück ins 6. Jh. (Presbyterium von S. Vitale in Ravenna), vgl. A r n u l f 1995, S. 19, m it einem Überblick bis um 1200 dort

78

ÖHLY 1972, S. 103 verweist explizit auf die Ezechielhomilien Gregors d. Gr.; vgl. auch VOGELSANG 1981, S. 122 mit Blick auf den Ezechielkommentar:

spektive in Zeit-Dimensionen umsetzt“. 90

Letztlich geht diese Unterscheidung wohl auf die

civitas-Vorstellung des Au­

gustinus zurück, vgl. O rbän 1980, S. 189-193. 91

GREGOR, E ze c h ie l , S. 308, s. o. S. 129 und 167. - Ein gewisser W ider­

S. 19-23.

spruch ergibt sich daraus, dass die christliche Kirche als am Kreuze Christi

Vgl. KAHSNITZ 1993, S. 504; Sta h l 2 0 0 2 , S. 164. M it der gleichzeitigen M i­

entstanden galt, s. o. S. 44f. Er wurde dadurch aufgelöst, dass der Kreuzi­

niatur im sog. Kostbaren Bernwardsevangeliar beginnt laut GULDAN 1966,

gung m it der Taufe der Kirche gleichgesetzt wurde, vgl. J o yn er 2016,

S. 14 „die Geschichte des eigentlichen Eva-Maria-Bildes“.

S. 139.

231

ANM ERKUNGEN KAPITEL 7

92

DURANDUS, R a t io n a l e Prolog c. 12, Bd. 1, S. 48. Er zitiert an dieser Stelle

108 Ebda. S. 12. - Eine seltene Ausnahme bilden die Malereien des Braunschwei­

Beleth und PS. H u g o DE SANCTO VICTORE, SPECULUM, MlGNE PL 177, Sp.

ger Domes, wo sich wenn auch nicht im Chor, so doch im Vierungsgewölbe

375:

neutestamentliche Szenen innerhalb der Mauern des himmlischen Jerusalems

Nontarnenubiquetarnmultiplexsensusinveniturquiaquandoquesolus historialis, quandoqueetiamallegoricus, veltropologicus, veluterquehabetur, nonnunquam,licetraro,anagogicusadmiscetur, utJerusalemintelligiturhistorialitercivitasterrena, allegoriceEcclesia, tropologiceanimafidelis, anagogice cceslestispatria.Zur langen Tradition der mehrdeutigen Auslegung Jerusalems s. o. S. 47. D u r a n d u s , R a t io n a l e V , l , l , Bd. 2, S. 649.

94

S. o. S. 72.

95

Z u den Wandmalereien vgl. L a n C 1989;

98

Irre. 111 Zu r Leiter als Schwelle vgl. Ba w d e n 2014, S. 330-346.

DIES.

1991; K emp 1994, S. 21-28;

abweichend T h ü MMLER 1962 m it einer Deutung der Kapitelle der beiden Säulen, deren Bildthemen unmittelbar auf das ehemals wohl zwischen den

. N o s . D e t . D i g n o [ ....] o n t is ; nach L a n c 1989, S. 51.

Ebda. S. 68-96, bes. S. 68f.;

d ie s .

1991, S. 13.

G r e g o r , E z e c h i e l , S. 449; G r e g o r iu s M a g n u s , I n H

ie z e c h ih e l e m

SanctaenimEcclesiaduasuitashabet, unamquamtemporaliter ducit, aliamquaminaeternumrecipit, unamqualaboratinterra, aliamqua remuneraturincaelo,unamquamercedescolligit, aliamueroinquaiamdereceptismercedibusgaudet,vgl. SBB Msc.Bibl.84, fol. 116v a,40-b,5; s. auch o. Vgl. dazu W

e il a n d t

2022 (im Druck).

100 F eller -K n ie p m e ie r 2012, S. 34f. betont, dass diese Kielbögen eine Neuerung darstellen, erkennt aber nicht deren symbolische Bedeutung. Stattdessen deutet sie S. 37 den Lettner insgesamt als „Retabel aus Stein“. Z u dem Kreu­ zigungsrelief, das als Retabel für den am Lettner aufgestellten Kreuzaltar diente, vgl. ebda. S. 100-105. Der Zusammenhang von Kreuzigung und Zer­ reißen des Tempelvorhangs wird dort nicht thematisiert. 101 S. o. S. 28. 102 F eller-K niepmeier 2012, S. 8.

Permonasteriumextravelumpresensecclesiamilitansintelligitur... Perchorum enimnobiscelestisecclesiatriumphansfiguratur, K 1989, S. 91 ; WEILANDT roos

2010, S. 111. 105 Bezeichnend ist, dass in der Studie zum mittelalterlichen Lettners von SCHMELZER 2004, S. 143 der Magdeburger Lettner zwar behandelt wird, je­ doch allein auf die Abgrenzung von Klerikerchor und Laienkirche hingewie­ sen, die explizit im Liber Ordinarius betonte Trennung in

Ecclesiatriumphans

vgl. D u r a n d u s , R a t io n a l e 1,2,13, Bd. 1, S. 73.

Quisenimfideliumhaberedubiumpossit, ipsaimmolationishoraadsacerdotisuocemcaelosaperiri, inillo IesuChristi mysterioangelorumchorosadesse,summisimasociari, terramcaelestibusiungi, unumquidexuisibilibusinuisibilibusquefierP.- Ältere Edition: MlGNE PL 77, Sp. 425-428; Übersetzung nach HAMMERSTEIN 1962, S. 30f.; vgl. T 2000, S. 237f. - Schon Joh 1,51 heißt es von Christus: Ihrw erdet denHimmelgeöffnetunddieEngelGottesauf-undniedersteigensehenüberdem Menschensohn;vgl. BAWDEN 2014, S. 94f. 115 A ,H 1962, c. 15,56, S. 51f.; A ,E RIDION, S. 79: Q uaetotahicaccipiendaest, nonsolumexpartequaperegrinatur interris... uerumetiamexillaquaeincaelissemperexquoconditaestcohaesit deo,necullummalumsuicasusexpertaest. Haecinsanctisangelisbeatapersistit, etsuaepartiperegrinantisicutoportetopitulatur. 114 GREGORIUS M a g n u s , D ia lo g i IV ,58, S. 202:

ripps

u g u s t in u s

a n d b ü c h l e in

u g u s t in u s

nchi

1 16 KAUFMANN 2006, S. 114 und 119; zu Matrei ebda. S. 116; vgl. auch BAWDEN 2014, S. 342-345. D ie Quellenbasis ist Gen 28,17, wo Jakob an dem O rt

HieristnichtsanderesalsdasHausGottesunddas TordesHimmels. Dieser Text wurde zum Introitus der Messfeier zur Kirch-

Ecclesiamilitansnicht erwähnt wird. Auch bei BAWDEN 2014, S. 290-

weihe gelesen, vgl. WÜNSCHE 2006, S. 139.

117 So vereinfachend D em ü S 1968, S. 211, der aber bemerkt, dass die Szenen „seltsamerweise zum Teil in architektonischer Rahmung“ eingefasst sind.

118 B rucher 2000, S. 437f., Nr. 189 (F ranz K irchw eger ). 119 In mancher Hinsicht vergleichbar ist die Ausmalung in der Westempore des

330 findet sich nirgends ein Hinweis auf diese Zweiteilung. Allein J u n g

Domes zu Gurk, vgl. D e m u s 1968, S. 212-214; B r u c h e r 2000, S. 436f.,

2013, S. 46 weist auf die Differenzierung hin.

N r. 188 (F r a n z K ir c h w e g e r ); B a w d e n 2014, S. 331-340. Allerdings fehlt

106 Sie findet sich noch in der Vita Christi des Ludolf von Sachsen ( t 1378), vgl. H a u ssh e r r 1979, S. 162. 107 DEMUS 1968, S. 18: „Hauptträger der erzählenden Ausstattung war aber das Langhaus, in romanischen wie in frühchristlichen Kirchen. Hier wurde dem Gläubigen die Heilgeschichte vor Augen geführt, oft beginnend mit der Welt­ schöpfung, vor allem aber das Leben, Wirken und Leiden Christi in szenischen Darstellungen geschildert“.

232

verbundenen Raumgrenze zwischen Hochchor und Kirchenschiff als passend,

der Leitervision erkennt:

104 D u r a n d u s , R a tio n a l e 1,2,3, Bd. 1, S. 68.

und

Säulen angebrachte Triumphkreuz bezogen seien. 113 D ie Darstellung von Jakobs Himmelsleiter galt wegen der stets m it Stufen

S. 122f.

103

112 H o l l ä n d e r I96 0; Ka u f m a n n 2006, S. 100-102; B a w d e n 2014, S. 330f.;

f- SPONSA . SVBARRATVR . AGNI DVM FONTE NOVATVR / t • SANGVINl[S

11,10,4, S. 381 £:

99

S. 290-330 (m it der älteren Literatur).

L a n c 2002, Textbd. S. 466-482, bes. S. 468-472. i ] n s o n t is

97

Deutung steht aus. 109 Zum Lettner als Schwelle vgl. SCHMELZER 2004, S. 143f.; BAWDEN 2014, 110 B u d d e 1979, S. 45. D er dort gegebene Hinweis auf Ez 1,24 führt in die

93

96

befinden; WOLTER-VON DEM K nesebeck / H empel 2014, S. 210-212. Eine

hier die Darstellung der Erdenarbeit von Adam und Eva und eine Heiligenvita,

ecclesiamilitanskaum die Rede sein kann. , I HIEZECHIHELEM 11,1,5, S. 211: E tipsaestciuitas,scilicetsanctaEcclesia, quaeregnaturaincaeloadhuclaboratinterra-,vgl. SBB Msc.Bihl.84, fol. 69v

so dass von einer Betonung der

120 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 266; G r e g o r , E z e c h ie l , S. 266; G r e g o r iu s M a g ­ nus

n

a,24-26; s. o. S. 122 und 167. 121 G r e g o r , E z e c h ie l , S. 366f.; s. o. S. 156.

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