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German Pages 706 Year 2000
704 Seiten, 6000 Abbildungen, 20000 Begriffe Kruppe
Nüster,
Rippen
Delta muskel
Flanke
Der mensch liche Körper
Die Erde
Fessel
Hinter hand/
Fester Eisen-Nickel-Innenkern
Krone
Pferd
Geschmolzener Außenkern
Bindegewebs band
Kruste
Flügel
Mantel
Stiel
Kelchblatt reste,
SÜD-
werika
Nabe
Reifender Frucht-/ knoten
Schiffsschraube Heckspoiler
Kühler
Wolkei
Slicks,
Ozeane bedecken ca. 70 % der Erdoberfläche.
Schall trichter
Formel- 1-Rennwagen
.Frontspoiler
Fentil bogen
»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, so ein chinesi sches Sprichwort. Dieses Lexikon ist nach Sachthemen geordnet und vereint Wort und Bild hervorragend. Anhand der 6000 Abbildungen können Sie sofort erken nen, was ein Wort bedeutet und worauf es sich bezieht. DAS VISUELLE LEXIKON erklärt nicht nur Wörter, sondern auch die verschiedensten Gegenstände anhand ausführlich beschrifteter Bilder, was es zu einem doppelt hilfreichen Nachschlagewerk macht. Aus dem Inhalt: Das Universum Erdgeschichte Pflanzen Tiere Der menschliche Körper Die Erde Physik und Chemie Schiene und Straße See und Luft Die bildenden Künste Architektur Musik Sport Dinge des täglichen Lebens Jedes der 14 Kapitel ist noch einmal imtergliedert und so erfahren Sie z. B. im Kapitel »Das Universum« nicht nur die Namen der Planeten unseres Sonnensystems und der Sternbilder am Abendhimmel, sondern auch Wissenswertes über Galaxien, Sternennebel, Kometen, Rote Riesen und Schwarze Löcher.
Im Kapitel »Erdgeschichte« werden nicht nur die Erdzeit alter erklärt, sondern es gibt viele Informationen zu Dino sauriern, Säugetieren oder auch zum ersten Menschen. Das Kapitel »Pflanzen« beschreibt eine Vielzahl von bekannten und exotischen Arten. Mikroskopabbildungen zeigen verborgene Einzelheiten von Sporenkapseln, Kiefernadeln oder die Blatthälfte einer Venusfliegenfalle.
Im Abschnitt »Tiere« zeigt Ihnen dieses Buch Skelette, anatomische Zeichnungen oder auch einzelne Körper-
DAS IKUIEHE
Äussere Merkmale eines Schmetterlings Vorderflügel
Antenne
Säugrüssel
Hinterflügel
Velocette-OHV-Motor
Moscheemosaik
Millelhaiidknochen
704 Seiten, 6000 Abbildungen, 20000 Begriffe
Katiblock
Gekatleler Anker
Spant
Senle
Bug eines 74-Kanonen-Scihffes
Knöchel
Weltbild
Schallloch
Titel der Originalausgabe Ultimate Ktsual Dictionary. Zuerst veröffentlicht 1994 in Großbritannien von Dorling Kindersley Ltd.
Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe 2000 Copyright © 1994 by Dorling Kindersley Ltd., London Copyright © 1996 für die deutsche Ausgabe by Gerstenberg Verlag, Hildesheim Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg Redaktion: Luisa Caruso, Jo Evans, Peter Jones, Jane Mason, Sean Moore, Geoffrey Stalker, Roger Tritton Layout und Gestaltung: Zirrinia Austin, Toni Kay, Heather McCarry, Simon Murrell, Johnny Pau, Chris Walker, Kevin Williams Bildredaktion: Charlotte Bush Herstellung: Hilary Stephens Anatomische und botanische Modelle: Somso-Modelle, Coburg # Lektorat und Bearbeitung der deutschsprachigen Ausgabe: Margot Wilhelmi, Sulingen Aus dem Englischen wurden folgende Kapitel übersetzt von Margot Wilhelmi: Das Universum (S.54-59), Erdgeschichte (S.70-75, 82-95, 110-115), Physik und Chemie, Die bildenden Künste, Dinge des täglichen Lebens, Musik; von Paul Harrison: Schiene und Straße (S. 334-343,368-3 77); von Werner Roller: Sport. Für die deutsche Übersetzung der folgenden Kapitel Copyright © 1993, 1994 Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH: Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere, Der menschliche Körper, Die Erde, Schiene und Straße, See und Luft, Architektur, Dinge des täglichen Lebens. Für die deutsche Übersetzung von Tiere (S. 206-209) Copyright © 1995 Müller Rüschlikon Verlag, Cham. Anhang: Andrea C. Busch, Edmund Jacoby, Dr. Anna Schleitzer, Margot Wilhelmi, Dr. Marcus Würmli. Register von Margot Wilhelmi. Gesamtherstellung: Egedsa S. A., Rois de Corella, 12 -16 Nave 1, E -08205 Sabadell (Barcelona)
Printed in Spain ISBN 3-8289-4160-5 Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Copyright-Inhabers vollständig bzw. teilweise vervielfältigt, in einem Datenerfassungssystem gespeichert oder mit elektronischen bzw. mechanischen Hilfsmitteln, Fotokopierern oder Aufzeichnungsgeräten bzw. anderweitig weiterverbreitet werden.
Einkäufen im Internet: www.ujeltbild.de
Kanzel haube
Seitenleitwerk
g-bnhb
Hauptfahrwerk Stirn muskel
ARV-Super 2-Sportflugzeug Armbeuger
äussere Merkmale einer Spinne
Schulter\ rnuskel
INHALT Einführung 6
Gerader Schenkel muskel
Das Universum 8 Erdgeschichte 60 Pflanzen 116
Tiere 170 Füllfederhalter und Tinte
Der menschliche Körper 218
Die Erde 272
Oberflächliche Skelettmuskulatur Gase bei sehr
Physik und Chemie 314
Schiene und Strasse 332 See und Luft 378
Die bildenden Künste 432 Tempel der Vesta, Tivoli, Italien, ca. 80 v.Chr. Fruchtstiel (Blüten stiel)
Ferdickte fleischige Blütenachse
Architektur 460 Musik 504 Sport 526
Kugel mit extrem heissem Gas (Plasma)
Dinge des täglichen Lebens 556 Daten
Anhang: im Überblick 588
Register 622 Längsschnitt durch eine Erdbeere
Deutsch-Englisch
Onyx
Einführung „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ lautet ein altes chinesisches Sprichwort. Das Visuelle Lexikon setzt dieses Sprichwort um. Dieses ganz neuartige Nachschlagewerk verbindet Worte und Bilder ganz an ders, als man es von einem Lexikon gewohnt ist. Die meisten Lexika er klären mit Worten, was ein anderes Wort bedeutet. Das Visuelle Lexikon zeigt die Bedeutung eines Wortes am Bild. Man braucht keine langen De finitionen zu lesen. Auf einen Blick lässt sich erkennen, was ein Wort bedeutet und worauf es sich bezieht. Gleichzeitig erklärt Das Visuelle Lexikon nicht nur Wörter, sondern auch die unterschiedlichsten Gegen stände anhand ausführlich beschrif teter Bilder. Es ist somit ein doppelt hilfreiches Nachschlagewerk.
Wie benutzt man Das Visuelle Lexikon? Der Umgang mit dem Visuellen Lexikon ist ganz einfach. Es ist nicht alphabetisch geordnet, son dern nach Sachgebieten in 14 Kapitel aufgeteilt Das Universum, Erdgeschichte, Pflanzen, Tiere, Der menschliche Körper usw. Jedem Kapitel ist ein Inhaltsverzeichnis vorangestellt, das die großen Themenbereiche innerhalb eines Sachgebiets auf listet. So findet man z.B. im Kapitel Die bildenden Künste die Themengebiete Zeichnen, Tempera, Fresko, Ölfarben, Aquarell, Pastell, Acrylfarben, Kal ligraphie, Druck, Mosaik und Bildhauerei. In einem Einführungstext wird jedes Themengebiet kurz umrissen, die Abbildungen werden in einen allge meineren Zusammenhang gestellt. Wenn man weiß, wie etwas aussieht, aber nicht, wie es heißt, muss man nur den Hinweisstrich von
6
der Abbildung zur entsprechenden Bezeichnung verfolgen. Will man dagegen wissen, was mit einem Wort gemeint ist, schlägt man im Register nach, auf welcher Seite das Wort mit der dazu gehörigen Abbildung zu finden ist. Will man z.B. wissen, wie die alten Römer oder Griechen den Steuermann eines Schilfes nannten, so sieht man nach unter Schiffe der Griechen und Börner und findet „Kubernetes“ als Bezeichnung bei den Griechen, „Gubernator“ bei den Römern. Gleichzeitig kann man erfahren, dass die Ruder, die der Steuermann bediente, bei den Griechen „Pedalia“ und bei den Römern „Gubernacula“ hießen und wo am Schiff sie angebracht waren. Möchte man wissen, wie z.B. Automotoren funk tionieren, schlägt man im Register unter dem Stichwort „Motor“ nach und wird auf die Seite 345 verwiesen, wo die ersten Automobile und Motoren abgebildet sind. Weitere Verweise führen auf die Seiten 354, 355 (Moderne Motoren) und die Seite 360 (Moderne Mittelklassewagen), wo genau er läutert wird, wie die Motoren gebaut sind und wie sie funktionieren. Darüber hinaus erfährt der Leser viel Wissenswertes über die Entwicklung des Automotors von 1866 bis heute. Wofür man auch einen Namen oder ein Bild sucht, mit dem Visuellen Lexikon findet man die Antwort schnell und einfach: Wie sieht das Sternbild des Orion aus und wie heißen die Sterne in diesem Sternbild? Was ist eine Seegurke? Haben Vögel Nasenlöcher? Mit dem Visuellen Lexikon sind die Antworten auf diese Fragen und viele, viele mehr leicht zu finden. Der ausführliche Anhang fasst die wichtigsten Daten und Informationen der einzel nen Themenbereiche des Visuellen Lexikons auf einen Blick zusammen. Mit dem zweisprachigen Register, deutsch-englisch, ist Das Visuelle Lexikon auch als Bildwörterbuch verwendbar. Das Visuelle Lexikon bezeichnet nicht nur einfach die einzelnen Teile eines Gegenstandes. Sie sind zudem noch so fotografiert und angeordnet, dass erkennbar wird, wie die Teile zusammengehören und zusammenarbeiten. Das Visuelle Lexikon dient aber nicht nur zum ge zielten Nachschlagen. Es lädt auch zum Stöbern und Blättern ein. Die über 6000 Farbfotos und far bigen Zeichnungen sind nicht nur zum Sehen und Staunen da, sie machen Lust auf Wissen. Die Texte führen ein in die Sprache der Astronomen und Ar chitekten, der Musiker und Techniker, der Natur wissenschaftler und Sportler.
Die Kapitel des Visuellen Lexikons
Die 14 Kapitel des Visuellen Lexikons umfassen ins gesamt über 20.000 Begriffe aus einer Vielzahl von Themenbereichen.
•Das Universum bezeichnet nicht nur die Namen der Planeten unseres Sonnensystems und die Stern bilder am Abendhimmel, sondern informiert auch über Galaxien, Sternennebel, Kometen, Rote Riesen und Schwarze Löcher.
•Das Kapitel Erdgeschichte zeigt und beschreibt die Entwicklung unseres Planeten und seiner Lebe wesen seit Anbeginn der Erde. Hier finden wir Fos silien, Modelle und Zeichnungen ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten, unter ihnen natürlich auch die Dinosaurier. •Das Kapitel Pflanzen stellt eine Vielzahl von be kannten und exotischen Arten vor. Mikroskopische Aufnahmen enthüllen dem bloßen Auge verborgene Einzelheiten wie die Oberflächenstruktur eines Pol lenkorns oder den Feinbau von Stängeln, Blättern und Wurzeln.
•Das Kapitel Physik und Chemie veranschaulicht das wissenschaftliche Weltbild vom Aufbau der Ma terie, zeigt, wie die Vielfalt der Stoffe geordnet wer den kann, und erklärt die physikalischen Gesetze für alltägliche Phänomene wie Kraft, Licht, Elektri zität usw. •Schiene und Strasse präsentiert die Verkehrsmit tel für die Landwege: von der Dampfeisenbahn, über Auto und Fahrrad bis zum Motorrad.
•See und Luft erklärt den Aufbau von zivilen und militärischen, historischen und modernen Schiffen und Flugzeugen. •Die bildenden Künste stellt das Handwerkszeug und die Materialien vor, die Maler, Bildhauer, Drucker und andere Künstler benötigen, und ver deutlicht an bekannten Werken verschiedene Tech niken und ihre Wirkung.
• Architektur gibt anhand architektonischer Mo dellbeispiele einen Abriss der Bau- und Stilgeschich te und illustriert dutzende von Gestaltelementen wie Säulen, Kuppeln und Bögen.
•Bis ins kleinste Detail sind die Skelette, anatomi schen Zeichnungen und die einzelnen Körperteile im Abschnitt Tiere bezeichnet. Eine Reise durch die Tierwelt vom Skelett des Badeschwamms bis zum Fuß des Kängurus.
•Musik führt in Wort und Bild in Sprache und Schrift der Musik ein. Detailliert beschriftete Fotos erläutern Bau und Einordnung traditioneller Blech blas-, Holzblas-, Saiten- und Schlaginstrumente so wie moderner elektronischer Instrumente.
•Einblick in die Organe des Menschen vermittelt das Kapitel Der menschliche Körper. Lebensnahe dreidimensionale Modelle und hochmoderne Falschfarbenbilder mit einer detaillierten Beschrif tung zeigen unser Innenleben.
•Das Kapitel Sport erläutert bekannte und beliebte Sportarten, die dazugehörige Ausrüstung, die Spiel regeln, Spielfelder und Spieltechniken.
•Die Erde beschreibt den Aufbau unseres Planeten und stellt die Erscheinungen vor, die die Erdober fläche formen und bestimmen - wie Vulkane, Flüs se, Gletscher und Klima.
•Dinge des täglichen Lebens gewährt im wahrsten Sinne des Wortes Einblicke in Gegenstände, mit denen wir täglich zu tun haben. Schuhe, Uhren, Toaster und vieles mehr ist bis ins letzte Detail, bis zum letzten Faden und zur letzten Schraube, darge stellt und bezeichnet.
7
Das Universum Das Universum.....................................................
10
Galaxien ...............................................................
12
Die Milchstrasse ..............................................
14
NebelundSternhaufen ..................................
16
Sterne am Nordhimmel....................................
18
Sterne am Südhimmel ......................................
20
Sterne ...................................................................
22
Kleine Sterne .....................................................
24
MassereicheSterne..........................................
26
Neutronensterne und Schwarze Löcher .
28
Das Sonnensystem..............................................
30
Die Sonne .............................................................
32
Merkur .................................................................
34
Venus .....................................................................
36
Die Erde ...............................................................
38
Der Mond.............................................................
40
Mars.......................................................................
42
Jupiter...................................................................
44
Saturn ...................................................................
46
Uranus...................................................................
48
Neptun und Pluto ............................................
50
Asteroiden, Kometen und Meteroiden ...
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Die Beobachtung des Weltraums ...............
54
Bemannte Raumfahrt........................................
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Monderforschung............................................
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DAS UNIVERSUM
Das Universum
Feuerball aus rasch ex pandierendem, extrem heißem Gas (Dauer et wa l Mio. Jahre)
Niemand weiß, wie groß das Universum ist, aber Astronomen schätzen, dass es etwa 100 Milliarden Galaxien enthält, von denen jede durchschnittlich aus 100 Milliar den Sternen besteht. Die von den meisten Wissenschaftlern akzeptierte Theo rie über die Entstehung des Universums ist die Urknalltheorie, nach der das Universum vor etwa 10 bis 20 Milliarden Jahren bei einer gewal tigen Explosion - dem Urknall - entstanden ist. Das Universum be stand zunächst aus einem sehr heißen, dichten Feuerball aus Gas, der sich ausdehnte und dabei abkühlte. Nach etwa 1 Million Jahren kondensierte das Gas allmählich, sodass Klumpen ent standen, die sog. Protogalaxien. Während der nun folgenden 5 Milliarden Jahre kondensierten die Protogalaxien immer weiter und bildeten Galaxien, in denen Sterne entstan den. Heute, viele Milliarden Jahre danach, dehnt sich das gesamte Universum immer noch aus, obwohl die Schwerkraft Gegenstände in manchen Gebieten zu sammenhält, so treten beispielsweise viele Galaxien in Haufen auf. Bestätigt wird die Urknalltheorie auch durch die Entdeckung einer schwachen, „kalten“ Hintergrundstrahlung, die uns gleich mäßig aus allen Richtungen erreicht. Man ver mutet, dass es sich bei dieser Strahlung um einen Rest der Strahlung handelt, die beim Urknall freigesetzt wurde. Geringfügige Unregelmäßigkeiten in der Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung wei sen möglicherweise auf kleine Schwankun gen in der Dichte des frühen Universums hin, die zu der Entstehung der Galaxien führten. Astronomen wissen zur Zeit noch nicht, ob das Universum in sich „geschlossen“ ist, was bedeuten würde, dass es irgendwann einmal aufhört sich auszudehnen und anfängt sich wieder zusammenzuziehen, oder ob es „offen“ ist, sich also ständig weiter ausdehnt. Falschfarben-Mikrowellenkarte DER KOSMISCHEN Hintergrundstrahlung
Rosa kennzeichnet „warme Unregelmäßigkeiten“ in der Hintergrund strahlung.
Hellblau kennzeich net „kalte Unregel mäßigkeiten“ in der Hintergrundstrahlung.
Energiearme Mikro wellenstrahlung ent spricht ca. -270 °C.
Dunkelblau kennzeichnet Hin tergrundstrahlung, entspricht -2 70,3 °C (Überrest des Urknalls).
10
Roter und rosafar bener Streifen kenn zeichnet Strahlung aus unserer Galaxis.
Energiereiche Gammastrahlung entspricht ca. 3000 °C.
DAS UNIVERSUM
Entstehung und Expansion des Universums
Objekte im Universum
Quasar (wahrscheinlich das Zent rum einer Galaxie, die ein masse reiches Schwarzes Loch enthält)
Universum 1-5 Mrd. Jahre nach dem Urknall Protogalaxie (konden sierende Gaswolke)
Galaxienhaufen im Sternbild Virgo (Jungfrau)
Falschfarbenaufnahme des Quasars 3C273
NGC 4406 (Elliptische Galaxie)
NGC 5236 (Spiral förmige Galaxie)
NGC 6822 (Unregel mäßige Galaxie)
Der Rosettennebel (Emissionsnebel)
Das Schmuckkästchen (Sternhaufen)
Die Sonne (Hauptreihenstern)
Die Erde
Der Mond
Galaxie rotiert, wird dabeiflach gezogen und erhält eine Spira form.
Dunkle (Volke (Staub und Gas kondensieren und bilden eine Protogalaxie)
Elliptische Galaxie, in der schnell Sterne entstehen
Das Universum heute (10-20 Mrd. Jahre nach dem Urknall)
Galaxienhaufen wird durch die Schwerkraft zusammengehalten. Elliptische Galaxie ent hält alte Sterne sowie etwas Staub und Gas. Unregelmäßige Galaxie
Spiralförmige Galaxie, enthält Gas, Staub und junge Sterne
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DAS UNIVERSUM
Galaxien
Opt. Aufnahme von NGC 4486 Kugelförmiger Stern (elliptische Galaxie) haufen enthält sehr
Eine Galaxie ist eine riesige Ansammlung _ alte Rote Riesen. von Sternen, Nebeln und interstellarer Ma _ Mittlere Region, ent terie. Die kleinsten Galaxien enthalten ca. hält alte Rote Riesen. 100.000 Sterne, die größten dagegen bis zu 3 Billionen. Je nach Form unterscheidet man drei Grundarten von Galaxien: ellipti Bereich geringerer sche, spiralförmige, die um einen gewölbten Dichte Sombrero, eine Zentralbereich angeordnet sind, und unre Benachbarte Galaxie Spiralgalaxie gelmäßige Galaxien, die gar keine eindeutige Form haben. Manchmal Opt. Aufnahme der Grossen Magellan’verzerrt sich eine Galaxie durch die Kollision schen Wolke (unregelmässige Galaxie) mit einem zweiten Sternensystem. Bei Qua saren (quasistellaren Objekten) handelt es sich vermutlich um die Kerne einzelner Ga Tarantelnebel laxien, aber sie sind so weit weg, dass eine genaue Bestimmung nicht möglich ist. Es handelt sich dabei um kompakte, sehr hell leuchtende Objekte am Bande des uns be kannten Universums: Während die entfern testen uns bekannten „herkömmlichen“ Staubwolke verdeckt Galaxien etwa 10 Milliarden Lichtjahre weit das Sternenlicht. weg sind, beträgt der Abstand zum entfern testen bekannten Quasar 15 Milliarden Licht Emissionsnebel jahre. Aktive Galaxien, wie Seyfert-Galaxien und Radiogalaxien, senden Strahlung aus. Bei einer Seyfert-Galaxie kommt diese Strah lung aus dem Kern der Galaxie, bei einer Badiogalaxie entsteht sie außerdem in ge Licht von den Sternen waltigen, seitlich angeordneten Blasen. Die Strahlung, die von aktiven Galaxien und Quasaren ausgeht, wird vermutlich durch Schwarze Löcher verursacht (S. 28-29). Optische Aufnahme von NGC 2997 (Spiralgalaxie)
Leuchtender Ne bel im Spiralarm
Spiralarm ent hält junge Sterne.
Galaktischer Kern enthält alte Sterne.
12
Staub im Spi ralarm reflektiert das blaue Licht von jungen, hei ßen Sternen.
Heißes, ionisiertes Wasserstoffgas emittiert rotes Licht.
Staubbahn
GALAXIEN
Optische Aufnahme von Centaurus A (Radiogalaxie) Staubbahn durchkreuzt el liptische Galaxie.
Falschfarben-RadiowellenAUFNAHME VON CENTAURUS A
Rot kennzeichnet Radiowellen ho her Intensität.
Radio wellen Blase
Galaktischer Kern enthält starke Strahlungsquelle.
Licht von alten Sternen
Blau kennzeich net Radiowellen niedriger In tensität. Strahlung aus dem galaktischen Kern
Radio wellen Blase
Umriss der opti schen Aufnahme von Centaurus A
\ Gelb kennzeichnet Radiowellen mitt lerer Intensität.
Falschfarben-Radiowellenaufnahme von 3C273 (Quasar) Kern des Quasars
Strahlung von energie reichen Teilchen, die sich vom Quasar entfernen
Weiß kennzeichnet Radio wellen hoher Intensität.
Blau kennzeich net Radiowellen niedriger Intensität.
Optische Falschfarbenaufnahme von NGC 5754 (zwei kollidierende Galaxien)
Optisches Bild von NGC 1566 (Seyfert-Galaxie)
,
Blau kennzeichnet Strahlung niedri ger Intensität.
Nebel im Spiralarm
Rot kennzeichnet Strahlung mitt lerer Intensität. Spiralarm wird durch die Gravi tations Wirkung der kleineren Ga laxie verzerrt.
Kompakter Kern emittiert starke Strahlung.
Spiralarm
Große Spiral galaxie
_ Kleinere Galaxie kollidiert mit der größeren. — Gelb kennzeich net Strahlung hoher Intensität.
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DAS UNIVERSUM
Die Milchstraße Das schwach leuchtende Band, das sich über unseren Nachthimmel erstreckt, trägt den Namen Milchstraße. Das Licht stammt von den Sternen und Nebeln in unserer Galaxie, die als das Milchstraßensystem oder einfach als „die Galaxis“ bezeichnet wird. Die Galaxis ist spiralförmig und besteht aus einem dichten, gewölbten Zentralbereich, von dem vier Spi ralarme ausgehen, sowie einem weniger dichten Halo („Strahlenhof“), der beide umgibt. Wir selbst können diese Spiralform nicht erkennen, weil sich unser Sonnensystem in einem der Spiralarme befindet, dem Orion-Arm (auch Lokaler Arm genannt). Von uns aus gesehen wird die Mitte der Galaxis vollkommen durch Staubwolken verdeckt, deshalb geben optische "Zentrum Karten nur einen begrenzten Einblick in die Galaxis. Ein vollständigeres Bild erhält man je doch, wenn man zusätzlich Radiowellen, Infrarotstrahlung und andere Strahlungsarten hin zuzieht. Die Wölbung in der Mitte der Galaxis ist eine verhältnismäßig kleine, dichte Kugel, die überwiegend ältere rote und gelbe Sterne enthält. Der Halo ist ein weniger dichter Bereich, in dem sich die ältesten Sterne befinden, einige dieser Sterne sind vielleicht genauso alt wie die Galaxis selbst (vielleicht 15 Milliarden Jahre). In den Spiralarmen befinden sich überwiegend junge, heiße, blaue Sterne sowie Nebel (Wolken aus Staub und Gas, in denen Sterne entstehen). Die Galaxis ist riesig, etwa 100.000 Lichtjahre im Durchmesser (1 Lichtjahr entspricht etwa 9,461 x IO12 km), dagegen mutet unser Sonnensystem, mit seinem Durchmesser von 12 Licht stunden (etwa 13 Milliarden km), eher klein an. Die gesamte Galaxis dreht sich um die eigene Achse, obgleich sich die Sterne im Innern schneller drehen als die äußeren. Die Sonne liegt auf etwa zwei Drittel der Strecke vom Zentrum zum äußeren Rand und sie umrundet die Galaxis einmal Optische Panoramakarte unserer etwa alle 220 Millionen Jahre.
Galaxis und nahe gelegener Galaxien Polaris (der Polar stern), ein blaugrüner variabler Binärstem
Seitenansicht unserer Galaxis Scheibe der Spiralar me, enthält überwie gend ältere Sterne
Gewölbter Zentralbereich, ent hält überwiegend alte Sterne
Halo, enthält die ältesten Sterne
Licht von Sternen und Nebeln im Perseus-Arm
Kern Galaktische Ebene
1100.000 Lichtjahre Aufsicht unserer Galaxis
Milchstraße (ein leuchtender Streifen, der sich quer über den Nachthimmel erstreckt)____
Gewölbter Zent ralbereich Kern
Emissions nebel
Perseus-Arm SagittariusArm
Crux-CentaurisArm
Plejaden (die Sieben Schwestern), ein offe ner Sternhaufen
Staub im Spi ralarm reflek tiert das blaue Licht junger, heißer Sterne.
Lage des Sonnensystems 14
Orion-Arm (Lokaler Arm)
Staubwolken
Andromeda-Galaxie, eine 2,2 Mio. Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie, das entfernteste Ob jekt, das mit bloßem Auge sichtbar ist
DIE MILCH STRASSE
Radio-Panoramakarte unserer Galaxis Nordgalaktischer Ausläufer (möglicherweise Radio emission von den Überresten einer Supernova)
Infrarot-Panoramakarte unserer Galaxis Nordgalak tischer Pol
Rot kennzeichnet Radioemissionen hoher Intensität.
Galaktische Ebene.
Infrarotstrahlung niedri ger Intensität von inter stellarem Gas und Staub
Galaktische Ebene
I Galaktische Ebene Blau kennzeichnet Radioemissionen niedriger Intensität.
Südgalak tischer Pol
Lega, ein weißer Haupt reihenstern, derfürtfthellste Stern am Himmel
Gelb und Grün kenn zeichnen Radioemissio nen mittlerer Intensität.
Infrarotstrah lung hoher Intensität aus dem Rereich der Sternentstehung
Südgalaktischer Pol
Infrarotstrahlung hoher Intensität von inter stellarem Gas und Staub
Dunkle Wolken aus Staub und Gas verschleiern das Licht aus einem Teil des Licht von Sternen und Nebeln in einem Teil des Sagittarius-Arms zwischen der Sonne und dem galaktischen Zentrum
Licht von Sternen und Nebeln im Perseus-Arm
Galakti sche Ebene
tel, drei hel le Sterne in einer Reihe
Sirius, ein weißer Haupt reihenstern, der hellste Stern am Himmel Staubwolken verdecken das galaktische Zentrum.
Südgalaktischer Pol\
Kleine Magellan’sche Wolke, eine 190.000 Lichtjahre entfernte unregelmäßige Galaxie, das von unserer Galaxis aus zweitdichteste Objekt
Canopus, ein weißer Überriese, der zweithellste Stern am Himmel GroßeMagellan’sche Wolke, eine 170.000 Lichtjahre entfernte unregelmäßige Galaxie, das von unserer Galaxis aus dichteste Objekt 15
DAS U NI V E RS LI M
Nebel und Sternhaufen Ein Nebel ist eine Wolke aus Staub und Gas innerhalb einer Galaxie. Nebel werden sichtbar, wenn ihr Gas leuchtet oder die Wolke das Licht eines Sterns reflektiert oder das Licht dahin ter liegender Objekte verdunkelt. Emissionsnebel leuchten, weil das in ihnen enthaltene Gasdurch die Strahlung heißer, junger Sterne angeregt - Licht aussendet. Reflexionsnebel leuchten, weil der in ihnen enthaltene Staub das Licht von Sternen reflektiert, die sich im Nebel oder in seiner Nähe befinden. Dunkelnebel treten als Silhouetten auf, da sie das Licht dahinter liegender Nebel oder Sterne nicht durchlassen. Zwei Arten von Nebel treten in Verbindung mit sterbenden Sternen auf: Planetarische Nebel und Supernovaüberreste, beides expandierende, kugelförmige Hodge 11, Kugelsternhaufen Gaswolken, die einst die äußeren Schichten eines Sterns bildeten. Ein planetarischer Nebel ist eine Gaswolke, die von einem sterbenden Trifidnebel (Emissionsnebel) Stern forttreibt. Ein Supernovaüberrest ist eine Gashülle, die sich nach einer gewaltigen Explo sion (Supernova, S. 25-26), mit hoher Geschwin digkeit von einem Reststern entfernt. Sterne treReflexionsten oft in Gruppen auf, als Sternhaufen. Offene nebel Sternhaufen sind lockere Gruppierungen einiger tausend junger Sterne, die der gleichen Wolke entsprungen sind und auseinander treiben. Kugel haufen sind dichte, in etwa kugelförmige AnsammEmissions lungen von hunderttausenden von älteren Sternen. neM Plejaden (offener Sternhaufen) mit einem Reflexionsnebel Fetzen aus Staub und Wasserstoff, die von der Wolke übrig geblieben sind, aus der sich die Sterne bildeten Junger Stern in einem offenen Sternhaufen aus 300-500 Sternen
Staubbahn
Sternengeburts region (Bereich, in dem Staub und Gas zusammen klumpen und Sterne bilden)
Rejlexionsnebel
Pferdekopfnebel (Dunkelnebel) Leuchtender Streifen aus hei ßem, ionisiertem Wasserstoff
Sterne am südlichen Ende des Oriongürtels
Emissionsnebel
Alnitak (Stern im Oriongürtel) Pferdekopfnebel Staubbahn
Reflexionsnebel
Dunkelnebel lässt das Licht dahinter liegender Sterne nicht durchdringen.
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NEBEL UND STERNHAUFEN
Orionnebel (diffuser Emissionsnebel) Leuchtende. Wolke aus Staub und Wasserstoff, die einen Teil des Orion nebels bildet
Gas wolke sen det aufgrund der UV-Strah lung der vier jungen Tra pezsterne Licht aus.
Staubwolke
Trapez. (Gruppe von vier jungen Sternen) Grünes Licht von heißem, ionisiertem Sauerstoff
Rotes Licht von heißem, ionisiertem Wasserstoff
Leuchtender Faden aus heißem, io nisiertem Wasserstoff
Vela-Supernova-überrest
Helix (planetarischer Nebel) Planetarischer Ne bel (expandierende Gaswolke umgibt sterbenden stella ren Kern)
Reststern mit einer Temperatur von ca. 100.000 °G
Supernovaüberrest (Gas wolke, beste hend aus den äußeren Schich ten eines Sterns, die während einer Superno vaexplosion fortgeschleu dert wurden) Wasserstoff gibt aufgrund der Erhitzung durch die Su pernova rotes Licht ab.
Rotes Licht von heißem, ionisier tem Wasserstoff
Rlaugrünes Licht von heißem, ioni siertem Sauerstoff und Stickstoff
Leuchtender Faden aus heißem, io nisiertem Wasserstoff
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DAS UNIVERSUM
Sterne am Nordhimmel Wenn man auf den Nordhimmel blickt, schaut man dabei vom dicht besiedel ten galaktischen Zentrum weg, sodass der Nordhimmel meist weniger hell erscheint als der Südhimmel (S. 20-21). Zu den bekanntesten Er scheinungen am Nordhimmel gehören die Sternbilder Ursa Major (Großer Bär) und Orion. Im Altertum glaubten manche Völker, die —5 Sterne wären an einer Himmelskugel befestigt, welche die Erde umgibt, und moderne Sternkarten beruhen auf dem gleichen Prinzip. Die Nord- und Südpole dieser gedachten Himmels kugel liegen genau über dem Nord- bzw. Südpol der Erde, dort, wo die verlängerte Erdachse die Kugel durchstößt. Der nördliche Himmelspol befindet sich genau in der Mitte der hier dargestellten Karte und Polaris (Polar Spica stern) liegt dicht daneben. Der Himmelsäquator ist die Projektion des Erdäquators auf die Himmels kugel. Die Ekliptik bezeichnet die Bahn der Son ne am Himmelsgewölbe, während die Erde um die Sonne wandert. Der Mond und die Planeten bewegen sich im Verhältnis zu den Sternen, weil die Sterne viel weiter entfernt sind, der nächstgelegene Stern außerhalb unseres Sonnensystems (Proxima Centauri) ist 50.000-mal so weit weg wie der Planet Jupiter.
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, Antares
/——
Zubeneigenubi
/
______ / Zuben eschamali
Alphecca
Arkturus
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O
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Cor
Algieba 54
Orion
Orionis
Chi2 Orionis
Ny Orionis Xi Orionis
Alphard ■esepe Castor. Pollux '.'
Heka
My Orionis
Bellatrix
Beteilgeuze Alhenn
Oriongürlel Omikron Orionis
Alnitak
Pi2 Orionis Pi) Orionis
Pi4 Orionis Pis Orionis
Saiph
\ LEp
Pi6 OrionLs
Mintaka Eta Orionis
Orion nebel
18
Tau Orionis Bigel Alnilam
Sichtbare Sterne am Nordhimmel
Capella
STERNE AM
NORI) HIMMEL
Der Grosse Wagen, Teil von Ursa Major (Grosser Bär) Alkor
Mizar
Dubhe
Penet nasch
Alioth
Megre.
Merak
Alhague
Phekda
Altair
Pegasus und Andromeda Theta Pegasi
Enif, /EItanin
Lambda Pegasi Deneb Algedi
Enif
Kappa Pegasi ^aii
Pi Pegasi
Hamai
lota Pegasi My Pegasi
Mark:
Schedar
Xi Pegasi
Malar.
Scheat
and* ;.^t#^!
Entstehung ers ter Korallenriffe
Wirbeltiere tau chen anf(z.B. Hemicyclaspis).
Komplexe re Algenar ten entstehen.
Amphibien (z.B. I Eischschädellur ehe) entwickeln sich.
; I
Erste Kögel tauchen auf (z.B. Archaeopteryx).
Die Evolution der Erde Blütezeit der Dinosaurier
Im Meer lebende lieptilien entwickeln sich (z.B. Fischsaurier).
zen entwickeln sich (z.B. Magnolien).
lagerstätten entstehen.
63
ERDGESCHICHTE
Die Erdkruste
Die chemischen Elemente der Erdkruste
Die Erdkruste stellt die feste äußere Schale der Erde dar und lässt sich Andere Elemente 2% in die kontinentale Kruste (etwa 40 km mächtig) und die ozeanische Kruste ca. 6 km dick) untergliedern. Die Kruste und die oberste Man Kalium 2,6% telschicht bilden die Lithosphäre. Sie besteht aus mehr oder weniger Kalzium 3,6% starren Platten, die sich auf der darunter liegenden Asthenosphäre (einer teilweise schmelzflüssigen Schicht des Mantels) bewegen Aluminium 8% (Plattentektonik). An den Stellen, an denen sich die Platten auseinan der bewegen, entstehen in der Erdkruste des Festlandes Gräben und im Meer mittelozeanische Schwellen. Diese Schwellen werden von einem Zentralgraben durchzogen, in dem Magma ins Wasser gelangt und unter seeische Gebirgsrücken bildet. Wenn zwei Platten aufeinander stoßen, wird die eine unter die andere gedrückt. Im Meer kann das zur Entstehung von Tiefsee gräben, zu seismischer Aktivität und zur Bildung von Vulkaninseln führen. Dort, wo sich die ozeanische Kruste unter die kontinentale Kruste schiebt oder zwei Kon tinente Zusammenstößen, können sich Gebirgszüge aulTalten (S. 68-69). An eini gen Stellen, z.B. an der San-Andreas-Verwerfung, reiben zwei Platten aneinander. Mit der Plattentektonik kann auch die Kontinentaldrift erklärt werden. Charakteristische Merkmale der Plattentektonik
Tiefseegräben entstehen an den Stellen, an denen sich die ozeanische Kruste unter die kontinentale Kruste schiebt.
Magnesium 2%
Natrium 2,8%
Eisen 5%
Silizium 28%
Sauerstoff 46%
Subduktionszone
Mittelozeanische Schwelle, an der Magma auf steigt und neue ozeanische Krus teentsteht. Gebiet des sich ausdeh nenden Mee resbodens .
Wo sich zwei Platten auseinander bewegen, entsteht ein Graben.
64
agma (geschmolzenes Ge stein) tritt an einem Graben aus.
über einem Hot Spot führt zur Entstehung von Vulkaninseln.
Vulkaninsel, die ursprünglich über dem Hot Spot entstanden ist
Die ozeani Aiffsteigensehe Kruste des Magma wird aiffge- bildet einen schmolzen. Vulkan.
DIE ERDKRUSTE
Nordamerika nische Platte
Pazifische Platte
Platten gleiten aneinander vorbei und reiben sich.
Philippinenplatte
Kokosplatte
Karibische Platte
Gebirgsketten als Terschluckungsbzw. Einengungs zonen
Nazca-Platte
Südamerikanische Platte
Afrikanische Platte
Platten weichen auseinander.
Indisch-Australische Platte
Bodenbewegungen entlang mittelozeanischer Rücken
Grenzbereich zweier aneinan der vorbeigleiten der Platten
Zur Gebirgsbildung kommt es an Stellen, an denen eine ozeanische Platte unter eine kontinentale Platte abtaucht.
Der Meeresboden weicht gleichmä ßig und senkL. recht zum Kücken aus-► s einander.
Geradliniger Rücken Der Meeresboden weicht gleichmä ßig, dem Bo gen folgend, ausein ander.
Gebogener Rücken
Teilstücke ge geneinander versetzt Lithosphäre (Erdkruste und oberste Erdman telschicht)
Asthenosphäre (Schicht im oberen Erdmantel)
Blattverschie bung
Versatz durch Blattverschiebung
65
ERDGESCHICHTE
Verwerfungen und Falten
Geometrie der Falte Achsenebene
Die stete Bewegung der Erdkrustenplatten (S. 64-65) kann dazu führen, Sattelfirst dass Gesteinsschichten zusammengepresst oder gedehnt werden, wodurch Sattefianke | V Fall Verwerfungen und Falten entstehen. Bei einer Verwerfung, die dadurch winkel entsteht, dass Zug oder Druck auf eine Gesteinsschicht einwirkt, wird ein Gesteinskomplex in zwei Schollen zerbrochen, die dann gegeneinander verschoben werden. Verwerfungen kommen hauptsächlich in harten, wenig flexiblen Gesteinen vor, also solchen, die kaum biegsam sind und daher leicht zerbrechen. Es gibt mikroskopisch kleine Verwerfungen, beispielsweise in mineralischen Kristallen, aber auch sehr große, wie den Ostafrikanischen Graben, der über 9000 Kilometer lang ist. Die Sattelscharnier^ plötzlichen Bewegungen, die an solchen Verwerfungen entstehen kön nen, sind häufig die Ursache für Erdbeben. Falten sind dagegen durch Druck entstandene Biegungen in einer Gesteinsschicht. Sie treten in relativ Geometrie der Verwerfung elastischen Gesteinsschichten auf, die nachgeben, anstatt zu zerbrechen. Bruchfiäche Einfallen (Abwei Die beiden Haupttypen der Falten heißen Sattel (Antiklinale) und Mulde chung von der (Synklinale). Falten können eine Größe von nur wenigen Millimetern Horizontalen) haben oder sich, wie aufgefaltete Gebirgszüge, viele hundert Kilometer weit erstrecken. Zusätzlich zu den Verwerfungen und Falten gibt es mit Boudinagen, Mullion-Strukturen und Fiederspalten noch weitere Vorgänge, die bei der Veränderung von Gesteinsschichten eine Aufschiebung _ Kolle spielen können. Faltung
Sattelfirst Traufe
Steil stehende Schichtpartien
Sprunghöhe
\Abschiebung
Streichen (Winkel der Bruch fläche mit der Vertikalen)
Geometrie des Hanges Streichen
Fall winkel
Verwitterungsprofil gefalteter Gesteinsschichten
Fallende Schicht
Sattel\ falte
Fallrichtung und Streichen stehen im rechten (Vinkel zueinander.
Fall richtung
.Monokline \ Falte Mineral gefüllte Ver werfung
I Grober Sandstein aus der Oberkreide 66
I Kalk aus der Unterkreide
VERWERFUNGEN UND FALTEN
Faltentypen Schiefe
Antiklinorium
Tauch falte
Falte
falte
Scher falte
Zickzack falte
falte
VERWERFUNGSTYPEN
Deformationen in Gesteinen Schollen bewegen sich gegeneinander.
gendes Gestein)
Boudinage
in Boudins.
Kompetente Schicht zerbricht in Scher körper (Mullions). MullionStrukturen
Fieder spalten
Fugen und Spalten öf/hen sich diagonal zur Scherrichtung. Fiederspalten
67
ERDGESCHICHTE
Die Entstehung von Gebirgen
Entstehung des Himalaja
Asien
Die Gebirgsbildung (Orogenese) ist eine Folge der Plattentektonik (S. 64-65). Es gibt drei Haupttypen von Gebirgen: vulkanische Durch den Druck Gebirge, Faltengebirge und Schollengebirge. Die meisten vulka der beiden sich nischen Gebirge entstehen, wo Platten aneinander stoßen oder aufeinander zube aneinander entlanggleiten und Lava oder anderes Gesteinsmate wegenden Platten türmten sich Sedi rial an die Erdoberfläche gedrückt mentgestein und wird. Die Lava und das übrige Ge Teile der ehemals stein können sich anhäufen und so unterseeischen einen Kegel um den Krater des Vul Kruste zum Hi kans bilden. Faltengebirge entstehen, malaja aufwo Platten aneinander stoßen und Gesteinsschichten nach oben gedrückt werden. Das ist z.B. an Stellen der Fall, an denen die ozea nische Kruste unter die weniger dichte kontinen tale Kruste gedrückt wird. Dadurch faltet sich die kontinentale Kruste zu Gebirgen wie den Appala chen in Nordamerika auf. Faltengebirge entste Bhagirati Parbat, hen auch, wenn zwei Teile der kontinentalen Indien bewegt Himalaja Kruste zusammenstoßen. Hierfür ist der Hima- sich nach Norden. laja ein Beispiel. Er bildete sich durch den Aufprall der Indisch-Australischen auf die Eurasische Platte, bei dem Sedimente und Teile der ozeanischen Kruste sich auf türmten. Schollengebirge entstehen, wenn eine Scholle zwischen zwei Verwerfungen nach oben gedrückt wird (S. 66-67). Die Verschiebung kann viele Millionen Jahre dauern. Es kann aber auch zu plötzlichen Bewegungen kommen und damit zu heftigen Erdbeben (Beispiel: San-Andreas-Verwerfung) . Unterschiedliche Gebirgstypen
68
Durch großen Druck werden Gesteinsschichten zu einer
Vor 40 Mio. Jahren stießen die Indisch-Austra lische und Eura sische Platte aufeinander.
Durch großen Druck werden Gesteinsschich-
Vulkanisches Gebirge
Faltengebirge
Schollengebirge
Hochschollengebirge
DIE ENTSTEHUNG VON GEBIRGEN
Stadien in der Bildung des Himalaja
Sediment
Indien be wegt sich aufAsien zu.. .
Durch Zusammen rücken der Platten entsteht eine Meer Sediment enge.
Eurasische Platte Vulkan
Sedimente und Teile der ozeanischen Kruste werden durch den Zusammenstoß der Kon tinentalplatten aufgefaltet. Indisch-Australische Platte /"—— -
Eurasi sehe Platte
Kontinentale Kruste
Kontinen tale Kruste
!Aufsteigendes Kontinen Magma lässt einen tale Kruste Vulkan entstehen.
Die ozeanische Kruste wird unter die kontinentale Kruste gedrückt.
Vor 60 Mio. Jahren
Sedimentgesteine und ein Teil der ozeanischen Kruste werden auf gefaltet und nach oben gedrückt.
Ganges Tiefebene
Vor 40 Mio. Jahren
Durch Auffüllung von Sedi mentgesteinen und der ehe maligen ozeanischen Krus te entsteht der Himalaja.
Ganges .Eurasische Tiefebene Platte Indisch-Au stralische, Platte. /
Indisch-Au stralische , Platte^ /.
Kontinen tale Kruste
Kontinen tale Kruste
Kontinen tale Kruste
Kontinen tale Kruste
Heute
Erdbeben Epizentrum (Stelle an der Erd oberfläche, die sich direkt über dem Hypozentrum befindet)
Vom Hypozentrum aus breiten sich die Schockwellen kreisförmig aus.
Isoseisten (Li nien gleicher Erdbeben stärke)
Entlang der Bruchlinie kann es zu Beibungen zwischen zwei Kontinentalplatten und damit zu Erdbeben kommen.
Durch den Auffaltungs effekt beim Zusammen stoß der Kontinental platten entstehen die Berge und die Hoch ebene von Tibet.
Eura sische Platte
Vor 20 Mio. Jahren
San-Andreas-Verwerfung
Kontinen tale Kruste
Hypo Zentrum
(blockiert Transversal oder S-Wel len und lenkt P-Wellen ab)
Ober
Erdkruste welle (LWelle)
S- und P-Wellen
Mantel
Hypozentrum oder Erdbebenherd Schematische Darstellung der Ausbreitung seismischer Wellen
Schatten zone Longitudinalwelle
Schatten zone
Ausbreitung der Schock wellen durch die Erde 69
ERDGESCHICHTE
Präkambrium bis Devon
Lage heutiger Landmassen im mittleren Ordovizium Süd amerika
Nord amerika
Grönland
China
Australien
Die Atmosphäre der jungen Erde vor 4,6 Mrd. Jahren enthielt viele verschiedene Gase, aber kaum Sauerstoff. Der gewaltige Superkon tinent Gondwanaland bedeckte die Südpolarregion, mehrere klei nere Kontinente waren über die restliche Welt verteilt. Platten bewegungen der Erdkruste verschoben (und verschieben noch heute) die Kontinente auf dem Erdball. Die ersten einfachen Le bensformen entwickelten sich vor etwa 3,6 Mrd. Jahren in war men Flachmeeren. Die Entwicklung der Photosynthese führte zu vermehrter Sauerstoffbildung und es entstand ein Ozonschild rund um die Erde. Dieser schützte die Lebewesen vor der Südgefährlichen UV-Strahlung und ermöglichte den Aufbau ajrika einer Atmosphäre, in der sich Leben entfalten konnte. Afrika Die ersten Wirbeltiere traten vor etwa 470 Mio. Jahren im Skandinavien Ordovizium (vor 510-439 Mio. Jahren) auf, die ersten Land pflanzen vor etwa 400 Mio. Jahren im Devon (vor 409-363 Mio. Jahren), die ersten Landwirbeltiere etwa 30 Mio. Jahre später.
Indien
Nordost afrika
Europa
Sibirien
Zentralasien
Pflanzengruppen aus der Zeit von Präkamrrium ris Devon
Heutiger Bärlapp (Lycopodium sp.)
Heutige Landpflanze (Asparagus setaceous)
Fossil einer ausgestorbenen Landpflanze (Cooksonia hemisphaerica)
Fossil einer ausgestorbenen Sumpfpflanze (Zosterophyllum llanoveranum)
Beispiele von Trilobiten aus Präkambrium bis Devon
Acadagnostus Familie: Agnostidae Länge: 8 mm 70
Phacops Familie: Phacopidae Länge: 4,5 cm
Olenellus Familie: Olenellidae Länge: 6 cm
Elrathia Familie: Ptychopariidae Länge: 2 cm
PRÄKAMBRIUM BIS DEVON
Die Erde im mittleren Devon
Beispiele früher Meeres-Wirbelloser Angaria (Sibirien)
Fossiler Nautiloid (Estonioceras perforatum)
Fossiler Armfüßer (Dicoelosia bilobata)
Meduse (Mawsonites spriggi)
Beispiele von Fischen aus dem Devon
Fossiler Graptolith (Monograptus convolutus)
Rhamphodopsis Familie: Ptyctodontidae Länge: 15 cm
Pteraspis Familie: Pteraspidae Länge: 25 cm
Coccosteus Familie: Coccosteidae Länge: 35 cm
Bothriolepis Familie: Bothriolepididae Länge: 40 cm
Cheiracanthus Familie: Acanthodidae Länge: 30 cm
Pterichthyodes Familie: Asterolepididae Länge: 15 cm
Cheirolepis Familie: Cheirolepididae Länge: 17 cm
Cephalaspis Familie: Cephalaspidae Länge: 22 cm 71
ERDGESCHICHTE
Karbon bis Perm
Lage heutiger Landmassen gegen Ende der Karronzeit Nord amerika
Grönland
Sibirien China
Feuchtwarmes Klima begünstigte im Karbon (vor 363-290 Mio. Jahren) ein reiches Pflanzenwachstum. Auf der Nordhalbkugel und um den Äquator entstanden riesige Sumpfwälder - die Stein kohleformationen von heute. Zu Beginn des Karbon traten die ersten Reptilien auf. Eier mit wasserdichter Schale und eine vor Wasserverlust schützende dicke (Schuppen-)Haut machten diese Tiere vom Wasser weitgehend unabhängig. Gegen Ende der Karbonzeit stießen die beiden großen Kontinente Laurasia (Nordkontinent) und Gondwanaland (Südkontinent) zusammen und verbanden sich zur gewaltigen Landmasse Pangaea. Im Perm (vor 290-245 Mio. Jahren) bedeckten Gletscher weite amerika Teile der Südhalbkugel: Antarktika, Teile Australiens sowie große Gebiete Südamerikas, Afrikas und Indiens. Im Eis war Antarktika ein Großteil der Wassermassen der Erde gebunden, wodurch auf der Nordhalbkugel der Meeresspiegel sank. Abseits der Pole herrschte trocken-heißes Wüstenklima. Gegen Ende des Perms kam es zum größten Massenaussterben aller Zeiten. Damals starben noch viel mehr Arten aus als bei dem Massensterben Ende der Kreidezeit, das durch den Untergang der Dinosaurier bekannt wurde.
Australien Antarktika Indien
Einige Pflanzen aus dem Karbon und dem Perm
Heutige Tanne (Abies concolor)
Fossil eines aus gestorbenen Farns (Zeilleria frenzlii)
Fossil eines ausgestor benen Schachtelhalms (Equisetites sp.)
Fossil eines aus gestorbenen Bärlapps (Lepidodendron sp j
Einige Bäume aus Karbon und Perm
Pecopteris Familie: Marattiaceae Höhe: 4 m 72
Paripteris Familie: Medullosaceae Höhe: 5 m
Mariopteris Familie: unbekannt Höhe: 5 m
Medullosa Familie: Medullosaceae Höhe: 5 m
KARBON BIS PERM
Die Erde Ende der Karronzeit
Einige Tiere aus dem Karron und dem Perm
Modell eines ausgestorbenen Reptils aus dem Karbon (Westlothiana lizziae)
Lepidodendron Familie: Lepidodendraceae Höhe: 30 m
Cordaites Familie: Cordaitaceae Höhe: 10 m
Glossopteris Familie: Glossopteridaceae Höhe: 8 m
Alethopteris Familie: Medullosaceae Höhe: 5m 73
ERDGESCHICHTE
Die Trias
Lage der heutigen Kontinente WÄHREND DER TRIAS
Mit der Trias (vor 248 bis 208 Mio. Jahren) begann nicht nur das Meso zoikum, sondern auch das Zeitalter der Dinosaurier. Damals bildeten die heutigen Kontinente eine einzige Landmasse, den Superkontinent Pangaea. Auf Pangaea gab es extrem unterschiedliche Klimazonen: Auf den Küstenstreifen und an den Ufern der Seen und Flüsse wuchs üppige Tropenvegetation, während das Binnenland von heiO-trockenen Wüsten bedeckt war. In der damaligen Vege tation gab es noch keine bedecktsamigen Blütenpflanzen, da diese erst in der Kreide entstanden, sondern nur Nadel gewächse (Koniferen), Farne, Baumfarne und Ginkgos. Ty pische Vertreter der Landfauna waren u.a. primitive Am phibien und Krokodile sowie Rhynchosaurier, eine weitere Reptiliengruppe. Erst vor etwa 230 Mio. Jahren, gegen Ende der Trias, kamen die ersten Dinosaurier auf, wie z.B. die Süd carnivoren Herrerasaurier und Staurikosaurier (Herreraamerika saurus, Staurikosaurus); die ersten Pflanzen fressenden Dinosaurier waren u.a. Plateosaurus und Technosaurus. Am Ende der Trias wurde Pangaea von Dinosauriern beherrscht, die wahrscheinlich viele andere Reptilien verdrängt hatten.
Nord amerika
Europa
Asien
Afrika
Australien
Antarktis
Indien
Einige Pflanzen der Trias
Heutiger Baumfarn (Cycas revoluta)
Heutiger Ginkgo (Ginkgo biloba)
Heutiger Nadelbaum (Araucaria araucana)
Fossiler Farn (Pachypteris sp J
Fossiler Baumfarn (Cycasspj
Einige Dinosaurier der Trias
Melanorosaurus Familie: Melanorosauridae Länge: 12,20 m 74
Mussaurus Familie: Plateosauridae Länge: 2-3 m
Herrerasaurus Familie: Herrerasauridae Länge: 3 m
Pisanosaurus Ein primitiver Ornithischier Länge: 90 cm
DIE TRIAS
Die Erde während der Trias
Einige Tiere der Trias
(Scaphonyxfischeri)
75
ERDGESCHICHTE
Der Jura
Lage der heutigen WÄHREND DES JURA
Kontinente
Der Jura, die mittlere Periode des Mesozoikums, dauerte von vor 208 bis vor 144 Mio. Jahren. In dieser Zeit zerfiel Pangaea in die beiden Kontinente Gondwana und Laurasia; auch hob sich der Meeresspiegel, sodass große Tieflandbereiche überflutet wurden. Das Klima war feucht-warm; die Vegetation wurde vor allem von Nadelgewächsen dominiert, darunter auch Mammutbäume, und es gab die ersten bedecktsamigen Blütenpflanzen. Der üppige Pflanzenbewuchs machte es möglich, dass zahlreiche herbivore (d.h. Pflanzen fressende) Dinosaurier aufkamen, wie etwa die großen Sauropoden (z.B. Diplodocus) und Stegosaurier (z.B. Stegosaurus). Allerdings gab es auch schon zahlrei che carnivore (also Fleisch fressende) Dinosaurier (Kaubsaurier), z&. Allosaurus und Compsognathus, die die Pflanzen fressenden Saurier und die damaligen (etwa spitzmausgroßen) Säugetiere jagten. Andere Tiere dieser Periode waren flugfähige Reptilien, die Flugsaurier (Pterosaurier), aber auch Meeresreptilien wie Plesiosaurier und Fischsaurier (Ichtyosaurier). Antarktis
Einige Pflanzen des Jura
Diplodocus Familie: Diplodocidae Länge: ca. 27 m
76
Camptosaurus Familie: Camptosauridae Länge: ca. 5-7 m
Dryosaurus Familie: Dryosauridae Länge: 34 m
DER JURA
Die Erde während des Jura Laurasia
Einige Tiere des Jura
Laurasia Uralgebirge
Nord atlantik
Straße von Turgai
Nordame rikanische Kordilleren
Vegetations zone Laurasia
Wüste
Fossiler Flugsaurier (Rhamphorhynchus sp J
Fossiler Belemnit (Belemnoteuthis sp.)
Tethys-Meer
W; -
Tiefsee
——
Kontinental schelf
1k
Fossiler Rhynchosaurier (Homeosaurus pulchellus)
Fossiler Plesiosaurier (Peloneustes philarcus)
Wüste
Vegetations zone
Anden
Gondwana
Gondwana Pazifik
Fossiler Fischsaurier (Ichthyosaurus megacephalus)
77
ERDGESCHICHTE
Die Kreide
Lage der heutigen Kontinente WÄHREND DER KREIDE Nord
amerika Das Mesozoikum endete mit der Kreide (vor 144 - 65 Mio. Jahren). In dieser Zeit zerbrachen Gondwana und Laurasia in etwa in die heutigen Kontinente. Das Klima blieb weiterhin feucht-warm, schwankte jedoch stärker in Abhängigkeit von den Jahreszeiten. In der Vegetation wurden viele Palmfarne, Samenfarne und Nadelgewächse durch bedecktsamige Blütenpflanzen, vor allem durch Laubbäume, verdrängt. Auch unter Insekten, Krebstieren, Fischen, Schild kröten und Säugern kamen viele neue Arten auf. Bei den Dino sauriern entwickelten sich in dieser Zeit ebenfalls zahlreiche neue Arten, wie beispielsweise Iguanodon, Deinonychus, Ty rannosaurus und Hypsilophodon. Gegen Ende der Kreide star ben allerdings alle Dinosaurier aus. Die Ursachen dafür sind unbekannt; wahrscheinlich kam es infolge drastischer Klimaver änderungen, die möglicherweise durch den Einschlag eines riesi gen Meteoriten auf die Erde oder durch gewaltige Vulkanausbrüche ausgelöst wurden, zu einem Massenaussterben. Diesem fielen nicht Südamerika nur die Dinosaurier zum Opfer, sondern u.a. auch Meereslebewesen Afrika wie die Fischsaurier (S. 76-77) oder die Ammoniten (S. 288).
Europa
Arabische Halbinsel Asien
Australien Indien
Antarktis
Einige Pflanzen der Kreide
Heutige Kiefer (Pinus muricata)
Heutige Magnolie (Magnolia spj
Fossiler Farn (Sphenopteris latiloba)
Fossiler Ginkgo (Ginkgo pluripartita)
Fossiler Laubbaum (Cercidyphyllum spj
Einige Dinosaurier der Kreide
Saltasaurus Familie: Titanosauridae Länge: ca. 12 m 78
Torosaurus Familie: Ceratopsidae Länge: ca. 7,50 m
Hypsilophodon Familie: Hypsilophodontidae Länge: ca. 1,50-2,50 m
DIE KREIDE
Einige Tiere der Kreide
Die Erde während der Kreide Afrika
Grönland
Europa
Kontinentalmeer
Westafrika
Ural gebirge
Nordamerika Rocky Mountains
Wüste
Fossiles Insekt (Libellulium longialatum)
Fossile Meeres schildkröte (Plesiochelys latiscutata)
Tethys Meer Asien
Fossiler Hummer (Homarus spj
Indien
Indischer Ozean Fossiles Krokodil
Australien
Pazifik
Nord atlantik Anden
Vegetationszone
Süd amerika
Tyrannosaurus Familie: Tyrannosauridae Länge: ca. 12 m
Antarktis Süd atlantik
Deinonychus Familie: Dromaeosauridae Länge: ca. 2,50-3,50 m
Fossiler Knochenfisch (Lepidotes maximus)
Iguanodon Familie: Iguanodontidae Länge: ca. 9 m 79
ERDGESCHICHTE
Das Tertiär
Lage heutiger Landmassen im Tertiär
Dem Untergang der Dinosaurier Ende der Kreidezeit folgte das Tertiär (vor 65-1,6 Mio. Jahren), das den ersten Abschnitt der Erdneuzeit (Känozoikum, vor 65 Mio. Jahren bis heute) darstellt. Diese Zeit ist geprägt vom Aufstieg der Säugetiere. Bei den plazentalen Säugetieren wachsen die Jungen im Mutterleib heran und werden über den Mutterkuchen (Plazenta) ernährt. In der Kreidezeit gab es nur drei Gruppen dieser echten Säugetiere, im Tertiär dagegen stieg die Zahl auf 25. Zu einer dieser 25 Ordnungen gehörte auch der afrikanische Australopithecus, der erste Hominide (S.114-115). Zu Beginn der Tertiärzeit hatten die Kontinente nahezu ihre heutige Lage erreicht. Die Tethys, die die Nord kontinente von Indien und Afrika getrennt hatte, schrumpfte zum Mittelmeer. Nun konnten Tiere von Afrika nach Europa gelangen und umgekehrt. Wo Indien auf Asien prallte, erhob sich der Himalaja. Im mittleren Tertiär wurden waldlebende, Laub äsende Säugetiere von Tieren wie den Pferden abgesüd löst, die besser an ein Leben in der sich nun immer weiter amerika ausbreitenden Grassteppe angepasst waren. Wiederholte Kälteperioden im Tertiär führten zur Ausprägung des Kontinents Antarktika als Eisinsel.
Nordamerika
Europa
Asien
Australien
Beispiele von Pflanzengruppen aus dem Tertiär
Eine heutige Eiche (Quercus palustris)
Eine heutige Birke (Betula grossa)
Versteinertes Blatt einer ausgestorbenen Birke (Betulites sp.)
Versteinerter Stamm einer ausgestorbenen Palme (Palmoxylon spj
Beispiele für Tiergruppen aus dem Tertiär
Hyaenodon Familie: Hyaenodontidae Länge: 2 m 80
Titanohyrax Familie: Pliohyracidae Länge: 2 m
Phorusrhacus Familie: Phorusrhacidae Länge: 1,5 m
Samotherium Familie: Giraflidae Länge: 3m
DAS TERTIÄR
Die Erde im Tertiär
Tiere aus dem Tertiär
Nordamerika Appalachen
Rocky Mountains
Pyrenäen Europa Alpen / / .Asien Kontinental meer
Sierra Nevada
Zagros gebirge
Ein ausgestorbenes Säugetier (Arsinoitherium)
Himalaja
Tethys
Australien Ausgestorbener Säuger (Merycoidodon culbertsonii)
Indien Anden
Süd amerika Indischer Ozean
Atlantischer I Ozean I
Atlasgebirge Afrika
Antarktis
Mammut Familie: Mammutidae Länge: 2,5 m
Pflanzendecke
Ausgestorbener Honiinide (Aegyptopithecus sp J
Eine ausgestorbene Gehäuseschnecke (Ecphora quadricostata)
Tetralophodon Familie: Gomphotheriidae Länge: 2,5 m
81
ERDGESCHICHTE
Das Quartär
Lage der Kontinente im Pleistozän
Das Quartär (vor 1,6 Mio. Jahren bis heute), der zweite Abschnitt der Erdneuzeit, ist gekennzeichnet durch einen ständigen Wechsel von Eis- und Warmzeiten (Zwischeneiszeiten). Während der Eis zeiten bedeckten Gletscher weite Teile der Kontinente im Norden und im Süden. Vereisung und Kälte in Nordamerika und Eurasien, in geringerem Maße auch in Südamerika und Australien, führten zum Rückzug vieler Lebensformen in wärmere Gebiete um den Äquator. Lediglich besonders kälteangepasste Tiere wie Mam mut oder Wollnashorn konnten mit ihrem dichten Fell und einer isolierenden Speckschicht in den kalten Regionen überleben. Der Mensch entwickelte sich im Pleistozän (vor 1,6 Mio.-vor 10.000 Jahren) in Afrika und zog nordwärts nach Europa und Asien. Der moderne Mensch, Homo sapiens, lebte vor 30.000 Jahren auch im eiszeitlichen Europa und jagte Säu getiere. Das Ende der letzten Eiszeit und die damit verbundenen klimatischen Veränderungen vor etwa 10.000 Jahren führten zum Aussterben vieler Tiere des Pleistozäns, der Mensch aber breitete 5“^sich über die ganze Erde aus. amerika
Nord amerika
4/rika
Europa
Asien
Australien Indien
Antarktika
Pflanzengruppen aus dem Quartär
Heutige Birke (Betula lenta)
Heutiger Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
Fossiles •Amberbaumblatt (Liquidambar europeanum)
Fossiles Birkenblatt (Betula spj
Tiergruppen aus dem Quartär
Procoptodon Familie: Macropodidae Länge: 3 m 82
Diprotodon Familie: Diprotodontidae Länge: 3 m
Toxodon Familie: Toxodontidae Länge: 3m
Mammuthus Familie: Elephantidae Länge: 3 m
DAS QUARTÄR
Die Erde im Quartär Pyrenäen
Einige Tiere aus dem Quartär
Alpen
Appalachen
Eisdecke
Rocky Mountains
Asien Pflanzendecke
Nord amerika
Karpaten
Ein Säugerskelett (Hippopotamus amphibius)
Taurus
Himalaja
Indien
Australien
Schädel eines ausge storbenen Höhlenbären (Ursus spelaeus) Wüste
Anden
Indischer Ozean
Süd amerika Atlantischer Ozean
Eiskappe
Atlasgebirge
Afrika
Deinotherium Familie: Deinotheriidae Länge: 4 m
Antarktika
Schädel einer ausge storbenen Schildkröte (Meiolania platyceps)
Coelodonta Familie: Rhinocerotidae Länge: 4 m
Zahn eines Mammuts (Mammuthus primigenius)
Australopithecus Familie: Hominidae Länge: 1,2 m
83
ERDGESCHICHTE
Erste Lebensspuren Als die Erde entstanden war, gab es noch fast 1 Mrd. Jahre lang kein Leben auf ihr. Die ersten bekannten organischen Strukturen entstan den vor etwa 3,4 Mrd. Jahren im Meer. Prokaryonten, einzellige Mikroorganismen wie die Blaualgen, konnten Photosynthese treiben (S. 144-145) und produzierten auf diese Weise Sauerstoff. Eine weitere Milliarde Jahre später hatte sich in der Erdatmosphäre genügend Sauerstoff angesam melt, dass mehrzellige Lebewesen sich in den Meeren des Präkambriums (vor über 570 Mio. Jahren) aus breiten konnten. Weiche Quallen, Korallen und Meereswürmer hatten ihre Blütezeit vor etwa 700 Mio. Jahren. Trilobiten, die ersten Tiere mit ei nem harten Außenskelett, entwickelten sich im Kamb rium (vor 570-510 Jahren). Doch erst zu Beginn des Devons (vor 409-363 Mio. Jahren) bildeten die ersten Landpflanzen, z.B.Asterozylon eine Kutikula („Blatt haut“) aus, die eine schnelle Wasserverdunstung aus der Pflanze verhinderte. Damit konnten diese Pflanzen das Land erobern. Vor etwa 363 Mio. Jahren gingen die ersten Amphibien (S. 86-87) an Land, doch sie brauchten das Wasser noch zur Eiablage. Erst die Reptilien konnten auch trockene Lebensräume besiedeln; ihre Jungen entwickelten sich in verdunstungsgeschützten Eiern außerhalb des Wassers.
Stromatolithischer Kalkstein
Schichten von Schlamm und Sand wechseln ab.
Die Kalkabschei dungen stammen von Blaualgen.
Kalkstein
Lange, schnabelar tige Schnauze
IVachstumslinie
Bücken platte
Grund des Rücken stachels bereich
Versteinerter kieferloser Fisch 84
Versteinerter Trilorit
ERSTE LEBENSSPUREN
Ambulakralrinne Randskelett platten
Kleine knö cherne Höcker
Randskelett-
Große Rumpf scheibe
Scheibe
Kurzer Arm Pyrit
Versteinerter Seestern
Oberseite eines Seesternfossils
Unterseite eines Seesternfossils
Wachstumsspitze
Schere
Glieder-
Gegliedertes Bein mit Paddel
Scheiben förmiges Sporan gium (Sporen behälter)
Segmentierter (gegliederter) Hinterleib
Versteinerter Eurypteride (von unten) Telson (Schwanzstachel)
Acht Somiten (Brustabschnitte) in der Schale
Blattartige Schuppe
Hinterleibs segmente Stängel
Gelenklose, zweiteilige Schale
Fossil einer ausgestorbenen Garnele
Nachbildung eines Asteroxylon 85
ERDGESCHICHTE
Amphibien und Reptilien Nasen
Augenhöhle Die ältesten bekannten Amphibien, Acanthostega und tasche Ichthyostega, lebten vor etwa 363 Mio. Jahren am Ende Strukturierte des Devon (vor 409-363 Mio. Jahren). Ihre Beine ent Knochenoberfläche standen wahrscheinlich aus den muskulösen Flos sen von lungenfischartigen Vorfahren. Lungenfische Spritzloch können mit ihren Flossen am Grunde von Gewässern zur Massen aufnahme entlang„laufen“ und einige von ihnen können Luft atmen. Amphibien (Lurche, S. 188-189) können zwar auf dem Land leben, doch sie sind noch vom Wasser Kleiner Zahn abhängig, weil ihre Haut keinen Schutz vor Wasserverlust bietet und sie zur Eiablage ins nasse Element zurück Fossiler Acanthostega-Schädel kehren müssen. Aus Amphibienvorfahren entwickelten sich die Reptilien (S. 190-193). Sie traten erstmals im Muskulöser Rücken Schultergürtel Karbon (vor 363-290 Mio. Jahren) auf: Westlothiana, das Schuppenhaut älteste bekannte Reptil, besiedelte vor 338 Mio. Jahren das Festland. Die Entwicklung amniotischer Eier, bei denen der Embryo in einer Hülle (Schafshaut oder Am nion) seinen eigenen Wasservorrat hat und in denen er von einer wasserundurchlässigen Schale geschützt ist, machte die Reptilien unabhängig von Gewässern. Eine I Beckengürtel schuppige Haut bewahrte sie vor dem Austrocknen und Flossensaum ermöglichte somit die Eroberung von Lebensräumen, die Modell eines Ichthyostega ihren Amphibienahnen verwehrt blieben. Zu den Reptilien zählen auch die Dinosaurier, die das Land im Mesozoikum Rumpfwirbel (vor 245-65 Mio. Jahren) beherrschten (S. 88-109). Schulterblatt
Schultergürtel
Halswirbel
Hirnschädel
Augenhöhle
Nasenloch Rippe
Schultergelenk Oberarm knochen
Ellbogen-Gelenk
Elle Vorderzehen
Skelett eines Eryops
86
Mittelhandknochen
AMPHIBIEN UNp REPTILIEN
Fossiles Skelett eines Pareiasaurus
Fossiles Skelett von Westlothian a Rippe
Becken
Wirbel
Schulterblatt
Oberarmknochen
Rücken wirbel.
Speiche
Elle Abgeplattete Schädelknochen
Rippe
Bein
Oberschenkel knochen
Hinterfuß
Schwanz wirbel
Schwanz
Wasserundurchläs sige Schuppenhaut
Auge
Maul Beine im stumpfen Winkel abgeknickt
Fünfzehiger
Modell von WesTlothiana
87
ERDGESCHICHTE
Dinosaurier
Saurischierbecken Hakenförmig ge
Darmbein krümmter Fortsatz Die Dinosaurier sind die wohl bekannteste und (Ilium) beliebteste Reptiliengruppe. Über 165 Mio. Jahre Gelenk zwischen Ilium und Pubis beherrschten sie im Mesozoikum (vor 245-65 Mio. Hüftgelenkpfanne Jahren) das Land. Die ersten Dinosaurier lebten vor etwa 230 Mio. Jahren. Was diese Gruppe von _____ Schambein (Pubis) Gelenk zwischen allen anderen Reptilien unterschied, war ihre Ilium und Ischium Gliedmaßenstellung: Bei den Dinosauriern saßen Sitzbein die Beine wie bei heutigen Säugetieren gerade un (Ischium) ter dem Körper. So war der Körper, anders als bei den typischen Kriechtieren, deutlich vom Boden abgehoben. Ein hoch entwickeltes Hüftgelenk er möglichte eine fortschrittliche Fortbewegung. Gallimimus Anhand ihres Beckens unterscheidet man zwei Ein Echsenbeckensaurier Gruppen: Saurischier (Echsenbeckensaurier) und Ornithischier (Vogelbeckensaurier). Bei den Saurischiern weist das Schambein nach vorn, wäh rend es bei den Ornithischern parallel zum Sitzbein Lage der Beckenknochen bei nach hinten zeigt. An Formenvielfalt waren die einem Echsenbeckensaurier Dinosaurier den heutigen Säugetieren ver Ilium Ornithischiergleichbar. In allen Lebensräumen, als Langer Fortsatz parallel BECKEN riesige Räuber, als Rudeljäger, zu Praepubis als große und kleine Pflan Fortsatz nahezu Gelenk zwischen parallel zu Ischium zenfresser waren sie Ilium und Pubis erfolgreich - bis sie Gelenk zwischen Praepubis Hium und Ischium vor 65 Mio. Jahren Hüftgelenkpfanne ausstarben.
Pubis
Ischium
Hypsilophodon Ein Vogelbeckensaurier
Lage der Beckenknochen bei einem Vogelbeckensaurier
Vergleich der Gliedmassenstelllng
Barosaurus Ein Echsenbeckensaurier
Voll erhoben Bei allen Dinosauriern standen Arme und Beine gerade unter dem Körper (wie bei Säugetieren). 88
Schubkriechend Oberschenkel und Oberarme stehen seitlich vom Körper ab, die Unterschenkel bzw. Unterarme sind rechtwinklig nach unten abgeknickt.
Halb erhoben Oberschenkel und Oberarme weisen seitlich nach unten. Unterschenkel und Unterarme sind stumpfwinklig abgeknickt.
Grüner Leguan (Iguana iguana) Ein heutiges Reptil
Stumpfkrokodil (Osteolaemus tetraspis) Ein heutiges Reptil
DINOSAURIER
HERRERASAURIDÄE
Dinosaurierklauen
DINOSAURIERSTAMMBAUM
THEROPODA
Hakenform Scharfe Spitze
CERATOSAURIA
TETANURAE
SAURISCHIA SEGNOSAUR1A
Die Klaue wurde zum Fischfang benutzt.
Basis SAUROPODA
SAUROPODOMORPHA
Daumenklaue von Baryonyx
PROSAUROPODA
DINOSAURIA SCELIDOSAURIDAE
Die Spitze ist ab gebro chen. /
THYREOPHORA Klaue zum Graben und zur Verteidigung
STEGOSALIRIA
ANKYLOSAURIA
Basis
ORNITHISCHIA
Daumenklaue von Massospondylus
PACHYCEPHALOSAURIA
MARGINOCEPHALIA CERATOPSIA
Oberer Klauen abschnitt
CERAPODA
Klaue zum Graben und zur Augenhöhle (Orbita) Verteidigung
Schiefen fenster
ORNITHOPODA
Ordnung
Gewölbte, ^roße Ober fläche
Unterordnung Raubtierarti ger Zahn -
Basis
Zwischengruppe •• •
Daumenklaue von Apatosaurus
Quadratojugale (bei Säugern nicht mehr vorhanden)
Unterkiefer-
Schädel eines Heterodontosaurus
Oberer Abschnitt Abgeflachte Oberfläche Praemaxillare
Verwandtschaft unklar
Knochen kämm
Augenhöhle (Orbita)
Antorbitale Öffnung
Postorbitale Öffnung
Nasenloch.
. Schläfen fenster
Oberkiefer.
Klauefür den Beutefang—■—
Kegelför miger Zahn Basis Fingerklaue von Ornithomimus
RetroarticularFortsatz
Schädel eines Baryonyx
Unterkiefer
ERDGESCHICHTE
Theropoden 1
Iliotibialis-Muskel
Iliofemoralis-Muskel
Vor etwa 230 Mio. Jahren, Ende der Trias, entstand eine beson ders erfolgreiche Unterordnung der Echsenbeckensaurier: die zweibeinigen Theropoden („Tierfüßer“). Sie lebten während der gesamten Dinosaurierzeit (vor 230-65 Mio. Jahren). Der älteste Fund stammt aus Südamerika. Zu den Theropoden gehörten die meisten bekannten Raubsaurier. Der typische Theropode hatte kleine Arme mit spitz bekrallten Fingern, kräftige Kiefer mit spit zen Zähnen, einen s-förmigen Hals und lange, muskulöse Hinter beine mit bekrallten, meist vierzehigen Füßen. Viele waren wahr scheinlich warmblütig, die meisten Räuber. Das Größenspektrum reichte von nur hühnergroßen Arten bis zu Riesen wie Tfrannosau rus und Baryonyx. Zu dieser Gruppe gehörten aber auch straußenartige Allesfresser und Pflanzenfresser mit zahnlosen Schnäbeln wie Struthiornirnus und Ornithomimus. Die nächsten lebenden Verwandten der Dinosaurier, die Vögel, leiten sich von einem gemeinsamen Vorfahren mit den Theropoden ab. Der Urvogel Archaeopteryx lebte zur gleichen Zeit wie seine Dinosaurier verwandten.
Muskeln und Knochen eines Albertosaurusbeins FemorotibialisMuskel
Flexor-tibialisinternus-Muskel. Oberschenkel (Femur)
RioftbularisMuskel
Gastro cnemiusMuskel
Flexor digitorum (Zehenbeuger).
F
\ Femoro\ tibialis\ Muskel \ Tibialisanterior Muskel Extensor-digitorumcommunis-Muskel
Wadenbein (Fibula) Fußwurzelknochen
Hirnschädel.
Supraoccipital-Kamm
Mittelfußknochen
Augenhöhle Nasenöff nung
Ambiens Muskel
Halswirbel
Zehe_ Klaue
Rückenwirbel
Darmbein (Ilium)
Halsrippen
'
Unterkiefer
1'
Schulterblatt Schultergelenk Elle,
Zahn mit Sägekante
Finger/\
f Ober schenkel.
Mittelhand Nasenloch
Handgelenk Auge
Ober■ schenkel.
Sitzbein Hüft gelenk
Raben\ Rippe schnabelbein
Ellbogen
Oberarm
Schuppenhaut
Schwanz Scham bein
Knie gelenk
Schienbein Hand
Wadenbein
Ferse
Arm
Mittefuß.
Knie
Bein
Zeh, Klaue 90
Modell eines Tyrannosaurus
Knöchel (Fußgelenk)
Zehen
Hallux (l.Zehe)
Skelett eines Tyrannosaurus
THEROPODEN
Fossiles Skelett von archaeopteryx
1
Skelett einer Baryonyx-Hand Mittelhand
Abdruck der Flügelfedern.
Große Daumen klaue
Schulter blatt Kralle
Finger.
Speiche Handgelenk
Speiche
Mittelhand knochen.
Elle
Oberarmknochen
Ansatz des V Beugermuskels/ Rollhügel Finger^__Ä
Hals wirbel. Rücken wirbel.
— Rippe Bauch rippen
Hirnschädel
Augenhöhle.
\Elle
Gelenkkopf
\ Mittelhand gelenk Finger gelenk
W
Oberschenkel
Schwanz wirbel.
Darmbein Schambein
Hallux (l.Zeh).
Finger kralle
Sitzbein Schienbein
Mittelfußknochen
Abdruck der Schwanzfedern.
Einige grosse Theropoden
Zehen knochen
8
rfÄ^
Schwanzwirbel
Dornfortsatz
Eustreptospondylus Familie: Megalosauridae Länge: 7 m
Neuralbogen Spinal fortsatz
Kleines, drei kantiges Horn
Baryonyx Familie: Baryonychidae Länge: 9,1 m
Auge Gesägte Dolch zähne
Elastisches Gewebe
Zunge------Großer, dehnbarer Kiefer
Kopf eines Allosaurüs
Yangchuanosaurus Familie: Ceratosauridae Länge: 10 m
91
ERDGESCHICHTE
Theropoden 2 Auge
Verschiedene Ornithomimosaurier
Zahnloser Schnabel
Garudimimus Länge: 3,50 m
Dromiceiomimus Länge: 3,50 m
Schulterblatt Luftröhre
Lunge
Rippe
Muskelmagen
Rumpf wirbel
Eier stock
Darmbein Niere
Hüftgelenk
Ober schenkel knochen
Hals muskulatur Schultergelenk Rabenbein Herz
Hinterer Armmuskel
Vorderer Armmuskel
Auge
Leber
Oberarmknochen/
Darm
Fingerkralle Vorderer Unterarm muskel Schnauze
Elle.
-
Hinterer Unterarm muskel
X Mittelhand ’
Schambein
Oberschenkel muskulatun
knochen Schien bein
Kurzes Vorder bein.
Greif klaue
Langes Schienbein Hallux (1. Zehe).
92
Vorderer Unterschen kelmuskel
Schwanz ’
Äussere Merkmale eines frühen Theropoden (Herrerasaurus) Knöchel
Innere Anatomie eines Gallimimus-Weirchens
THEROPODEN 2
Verschiedene
Procompsognathus Länge: 1,2 m
Coelurus Länge: 1,8 m
Dorn fortsatz
Schwanz wirbel ____
Schwanz Schuppenhaut
Schwanz muskulatur
Rumpf- „ , , ,, wirbeL Schulterblatt
Oberarm knochen
Elle
Hals wirbel
Wirbelfortsatz
Kloake
Speiche
Schädeldach,
Darmbein
Hinterer Unter schenkel muskel
Schwanz wirbel
Wadenbein
Fußwurzelknochen Rippe
Sitzbein Sehne
Bauchrippen
Knöchelgelenk
Schambein
Mittelfußknochen. . Mittel fußknochen
Zehenknochen
Hüftgelenk
Zehen knochen Wadenbein
Skelett eines Struthiomimus
Knie gelenk
Schienbein
Oberschenkelknochen
93
ERDGESCHICHTE
Schädel und Unterkiefer EINES PLATEOSAURUS
Vorderes Schläfen-
Die Sauropodomorpha bilden eine Unterordnung der Saurischia (Echsenbeckensaurier) und unterscheiden sich wesentlich von der zweiten Unterordnung, den Theropoden (S. 90-93). Sie liefen auf allen vieren. Die Sauropodomorphen lassen sich in zwei Zwischenordnungen unterteilen: Frühe Pflan zenfresser (Prosauropoda) und Langhalsige Thecodontosaurus Pflanzenfresser (Sauropoda, S. 96-97). Die Prosauropoden bilden eine weltweit verbreite te Saurischiergruppe, die von der Oberen Trias bis zum Unteren Jura (vor 231-188 Mio. Jahren) lebte. Sie waren die ersten großen herbi voren Dinosaurier. Der knapp 2,50 m lange Anchisaurus war ein be Unterkiefer sonders kleiner Vertreter, Melanchosaurus mit über 12 m Länge einer Blattförmiger der größten Prosauropoden. Charakteristisch für Prosauropoden und Sägezahn Sauropoden waren u.a. ein kleiner Schädel, blattförmige Zähne, lange Hälse und Schwänze. Die Hinterbeine waren bei den Prosauropoden länger als die Arme, bei den Sauropoden war es eher umgekehrt. Zu den Sauropoden gehören die größten Landtiere aller Zeiten, u.a. Diplodocus und Brachiosaurus.
Schläfen beinfenster Hinterhaupt fortsatz
Unterkiefer fenster
Rumpfwirbel
Skelett eines PLATEOSAURUS
Darmbein
Hals wirbel
Hüftgelenk Oberarm knochen.
Sitzbein
Schulterblatt
Schulter gelenk
Daumen klaue,
Schambein
Oberschenkel knochen
Rippe
Kniegelenk
Schwanz
Ellbogengelenk
Schienbein
Speiche
Handgelenk
Wadenbein
Elle Knöchelgelenk Mittelhandknochen
Mittefußknochen. —Schädeldach
Fingerknochen
.Augenhöhle Unterkiefer
Zehenknochen Nasenöffnung 94
SAU R0 P0D0 M0RPH EN
1
Verschiedene Prosauropoden
Daumenklaue eines Massospondylus Klauen vorderteil (Spitzefehit)
Schwanz wirbel
Gekrümm ter Klauen bereich
Massospondylus Familie: Massospondylidae Länge: 4 m
Dornfortsatz
Klauent
Kartoffel (Solanum tuberosum)
.-
------ Ausläufer (Kriechspross)
Einfaches, dreiecki ges Blatt
KRAUTIGE BLUTENPFLANZEN
Teile krautiger Blutenpflanzen
Deckblatt (laubblattarti ge Ausbildung)
Deckblatt (hochblatt artige Ausbildung)
Mittelrippe Zymöser Blütenstand
Dickfleischiges, eiförmiges Blatt
Innere, röhrige Scheibenblüte-
Äußere Zungenblüte
Blutenknospe
Knoten
Blütenstandstiel ---- Gezähnter Blattrand
Köpfchen (Blütenstandform)
Blatt
Stängelglied Einfaches, ge lapptes Blatt
Fetthenne (Sedum spectabile)
Blüten stand stiel
Blatt stiel Fleischiger Spross
Blattgrund Blatt narbe
Seiten knospe
Dorn
Blatt stiel
Deckblatt Köpfchen Hohler (laubblattarti (Blüten Spross ge Ausbildung) standform) Dornig ge Gezähnter zahnter Blattrand Blattrand Blattspindel (Hauptachse von Distel Fiederblättern) (Carduus tenuiflorus)
Geflügelter Spross Nebenblatt (Bildung am Blattgrund)
Geflügel te Blatt Spross- spindel segment (Haupt achse von Fieder blättern)
Ranke
Fieder Rand des Flachsprosses ^ Blatt stiel Blütenstandstiel
Flach spross
Längliches Blatt--------
Spross
Gärtnerchrysantheme (Chrysanthemum morifolium)
Begonie (Begonia x tuberhybrida)
Säulen kaktus
Blüten knospe
Scheide, vom Blatt grund gebildet
Ungeflügelte Blattspindel (Hauptachse \ von Fieder\ blättern)
Lein (Linaria sp.)
Blüten standstiel Blutenknospe
Gemeiner Bärenklau (Heracleum sphondylium)
Gezähnte Kerbe
Deckblatt (laubblattarti ge Ausbildung)
Perigonblatt
Inkalilie (Alstroemeria aurea)
Sprosszweig
Traube
Kron blatt
Breitblättrige Platterbse (Lathyrus latfolios') Kelch blatt
Weihnachtskaktus (Schlumbergera truncata)
135
PFLANZEN
Holzige Blütenpflanzen Die holzigen Blütenpflanzen sind mehrjährig. Sie haben zahlreiche kleinere Zweige und einen oder mehrere dauerhafte Äste über der Erde. Die Äste und Zweige besitzen zur Stabilisierung einen verholzten Kern und Leit gewebe, das Wasser und Mineralstoffe transportiert. Außerhalb des Holzkerns befindet sich die raue, schützende Borke, die über Lentizellen (winzige Öffnungen) den Gasaustausch gewährleistet. Die holzigen Blütenpflanzen weisen verschiedene Wuchsformen auf: Sträucher mit mehreren Leitästen aus dem Wurzelstock; Büsche, d.h. Sträucher mit dichter Belaubung und Verzweigung, sowie Bäume, die einen einzigen, aufrechten Stamm besit zen, der die Äste trägt. Die sommergrünen Holzpflanzen (z.B. Rosen) werfen ihr Laub jährlich ab und überdauern den Winter unbelaubt. Die immergrünen Holzpflanzen (z.B. Efeu) verlieren ihre Blätter Einfaches, Gefiedertes, vereinzelt im Laufe der Jahre und sind ungeteiltes zusammenge deshalb das ganze Jahr belaubt. Blatt setztes Blatt. Gezähn ter Rand
Sammel steinfrucht Ranke Rrombeere (Rubus fruticosus)
Zusammen gesetztes, dreizähliges Blatt
Blatt- \ spindel
Haupt wurzel,
Blattstiel
Stachel Fiederblatt
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Schwarze Maulbeere (Morus nigra) Stachel, Lentizelle (Öffnung) Stängelglied
Waldrebe (Clematis montana)
Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) Knoten
Knoten
R°se
Blatt-
Holunder (Sambucut nigra) '
1 narbe
(Rosa sp.) \
Spross
Seiten wurzel Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Seiten knospe
Blattstiel Austriebsnarbe
Blatt stiel
Einfaches, handförmig geteiltes Blatt
Blattnarbe
Ruhende Knospe
Blatt stiel
Blättchen Streifen abge storbener Zellen
Passionsblume (Passiflora caerulea)
Nebenblatt (Bildung an der Basis der Ranke)
Ranke
Endknospe
Oberseite der Blattspreite
Dreizähliger Blattdorn (abge wandeltes Blatt)
Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
Zusammen gesetztes, band förmiges Blatt -
Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
136
HOLZIGE BLÜTENPFLANZEN
Teile holziger Blütenpflanzen Traubeneiche (Quercus petraea)
Einfaches, gelapptes, verkehrt eiför miges Blatt
Mittelrippe
Gefiedertes, zusammen gesetztes Blatt
Reste der Deckblätter
Blüten knospe
- Junge Kelch Nuss (Tro Eichel blatt ckertfrucht) Blütenboden
Blüten stiel
Dorn
Deckblatt
Fieder
Blütenstiel
Mahonie (Mahonia lomaritfolia)
Achsel knospe
Gemeiner Efeu (Hedera helix)
Blatt stiel
Rose (Rosa sp.) Fieder
Seiten knospe
Austriebsnarbe
Kron blatt .
Blatt stiel _
Blütenknospe
Bambus (Arundinaria nitida) Oberseite der Blattspreite (Blatt)
Nerv
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Knoten
Halm (geglie derter Spross)
Frucht knoten
Rose (Bosa sp.)
\ V
Spross
Kelchblatt
Neben blatt —
Rest eines Griffels.
Sprossbürtige Wurzel 0
Kron blatt
Blütenstandstiel
Beere (SctftJrucht)
Bunte Blatt spreite
Staubblatt
Eberesche (Sorbus aucuparia)
Blüten stiel
Spross , Einfaches, lanzettliches Blatt
Blatt stiel-
Waldrebe (Clematis sp.)
Baummalve (Lavatera arborea) „. .. Blüten Spross stiel^
i
■ Flügel Dreizählige Blatt dorne
Berberitze \ J (Berberis sp.) -4C
Blütenstand stiel
Blutenstand stiel Spaltfrucht (geflügelte Trockertfrucht)
Fruchtivand (um gibt den Samen) Bergahorn (Acer pseudoplatanus)
Steinfrucht (Saftfrucht)
Blüten stiel
Pfirsich (Prunus persica)
Zusammenge setzter Blüten stand (Rispe) Knöterich (Polygonum baldschuanicum)
137
PFLANZEN
Wurzeln
Mikroskopische Aufnahme der Primärwurzel-entwicklung Kohl (Brassica sp.) Hiss in der Samen schale bei der Keimung des Samens
Wurzeln sind die unterirdischen Teile der Pflanze. Sie haben drei wichtige Aufgaben: Sie verankern die Pflanze im Boden und nehmen Wasser und Mineralstoffe aus den Räu men zwischen den Bodenteilchen auf und sind Teil des pflanzlichen Transportsystems. Ihre Aufnahmefähigkeit wird durch feine Wurzelhaare unterstützt. Im Holzteil, dem Xylem, werden Wasser und Mineralstoffe von der Wurzel zum Spross und zu den Blättern befördert. Im Sieb Testa (Sa teil, dem Phloem, werden Nährstoffe von den Blättern zu menschale) allen Teilen des Wurzelsystems geleitet. Einige Wurzeln die nen auch als Reservespeicher (z.B. Möhren). Die Wurzeln be sitzen eine Epidermis, welche die Rinde aus Parenchym und den Leitbündelzylinder umgibt. Dank dieser Anordnung können die Wur zeln den sie umgebenden Boden beim Wachstum verdrängen. Möhre (Daucus carota)
Hauptteile einer typischen Wurzel Hahnenfuß (Ranunculus sp.)
Leitbündelzylinder
Perizykel (äuße re Zellschicht des Leitbündels)
Siebteil (Siebröhre, durch welche die Nährstoffe trans portiert werden)
Primärwurzel
Wurzelhaar
Wurzelspitze (Bereich der Zellteilung)
Geleitzelle (steht mit der Siebröhre in Verbindung)
Wurzelhaar Binde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe)
Interzellulare (ermöglicht den Gasaus tausch in l der Wurzel) Jj
Rhizodermisi (äußere \ Zellschicht) I
138
Wurzelhaar
Trachee (durch diese werden (Vasser und Mi neralstoffe transportiert)
-f i
Endodermis
\ Zellwand \ Zellkern - Parenchym Zellplasma (Füllgewebezellen)
WURZELN
Die Primärwurzel und mikroskopische Aufnahmen von Schnitten durch Wurzeln Leitbündel zylinder
Seitenwurzel.
Wurzelhaube (schützt die sich teilenden / Zellen)
Wachstumszone (Zone vermehrter Zellteilungen)
Primärwurzel Streckungszone
Rhizodermis (äußere Zell schicht)
Rinde (Schicht zwischen Rhizo dermis und / Leitgewebe) /
Rhizodermis (äußere Zell schicht) Querschnitt durch eine Wurzel des Hahnenfußes (Ranunculus sp.) Rhizodermis Rinde (Schicht / (äußere Zell zwischen Rhizo er ^Schicht) dermis und Leitgewebe)__
Leitbündelzylin der Rinde (Schicht zwischen Rhizo dermis und Leitgewebe)
Seitenwurzel
Querschnitt durch die Wurzel der Puffbohne (Vicia faba)
Endodermis Leitbündel zylinder
Rhizodermis (äußere Zell schicht). ,
Rinde (Schicht zwischen Rhizo dermis und Leit gewebe)
Wurzelspitze (Zone der Zellteilung)
Leit bündel zylinder/
Primärwurzel der Puffbohne (Viciafaba)
Phloem — Sekundä res Xylem Primäres Xylem
Perizykel (äuße re Zellschicht des Leitbündels) Querschnitt durch die Wurzel der Lilie (Lilium sp.)
Rinde (Schicht zwischen Rhizo dermis und Leitgewebe)
Rhizodermis (äußere Zell schicht)
Streckungszone
* 's* ’
Leitbündel zylinder—
Wurzelhaube (schützt die sich teilenden Zellen)
Längsschnitt durch die Wurzelspitze der Puffbohne (Vicia faba)
Wachstumszone (Zone vermehrter Zellteilungen) Pilzfäden der Symbiose mit einer Orchidee
Stärkekorn
Querschnitt durch die Wurzel einer Orchidee in Symbiose mit einem Pilz
139
PFLANZEN
Mikroskopische Aufnahme eines Längsschnitts durch eine Sprosspitze
Sprosse
(Coleus sp.)
Der Spross trägt den oberirdischen Teil der Pflanze. An den Sprossen Scheitel wachsen die Blätter (Photosyntheseorgane) und im Winkel zwischen meristem Blatt und Spross oder an der Sprossspitze die Knospen und Blüten. Der Spross stellt einen Teil des pflanzlichen Transportsystems dar. Im Xylem (Holzteil) des Sprosses findet der Wasser- und Mineralstofftransport von den Wurzeln zu den oberirdischen Pflanzenteilen statt. Im Phloem (Sieb teil) werden die in den Blättern gebildeten Nährstoffe zu anderen Teilen der Pflanze befördert. Die Sprossgewebe dienen auch der Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Krautige (nicht verholzte) Sprosse besit Sich ent zen eine schützende äußere Epidermis, welche das Grundgewebe, wickelnde das auch Festigungsgewebe enthält, umgibt. Das Leitgewebe sol Knospe cher Sprosse ist in Bündeln angeordnet und setzt sich aus dem Xylem und dem Phloem sowie dem Festigungsgewebe zusammen. Verholzte Sprosse sind mit einer schützenden äußeren Schicht aus Borke ausgestattet. Diese ist mit Lentizellen (Öffnungen) durchsetzt, die den Gasaustausch ermöglichen. In der Borke umhüllt ein Ring aus sekundärem Phloem den inneren Kern aus sekundärem Xylem. Mark
Prokambium stränge (Leit bündelinitialen) Blattprimordium (sich entwickeln des Blatt)
Binde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe) Leitgewebe Epidermis
Junge, sich entwickeln-
Junger holziger Spross
Sich entwickelnde Knospen
Linde (Tilia sp.)
Platane (Platanus x acerifolia)
Sekundärer Siebteil
Rinde (Schicht zwischen Kork und Leitgewebe)
Mark
Kork (Ab schlussgewebe aus Kork)
Tracheenglied (Ferntransport von Wasser und Mineralstoffen) Holzfaser (Festigungs gewebe)
Baststrahl (parenchy mate Zelle)
Seitenknospe_
Sprosskambium (teilungsfähiges Ge webe, das den Holzund Siebteil bildet)
Spät holz
Früh holz Siebröhren glieder (Fern transport von Nährstoffen)
BaststrahUFestigungsgewebe)
Lentizelle
140
Endknospe
Innere Knos penschuppe
— Sekundäres Holzteil Äußere Knos penschuppe Blattnarbe
Geleitzellen (zu den Siebröhren gehörende Zellen) Lentizelle
Verholzter Spross
SPROSSE
Mikroskopische Aufnahmen von Querschnitten
Stachel (Epidermis auswuchs)
Epidermis
. Kambium (teilungs fähiges Gewebe, das den Holz- und Sieb teil bildet) Kollenchym (Festigungs gewebe) ^
Sklerenchym (Festigungs gewebe)
Sekundäres Xylem __ Mark höhle
Sekundä rer Siebteil
Mark
Mark
Leit bündel
Primäres Xylem ^ Xylem Phloem
Kerbel (Anthriscus sp.) Sekundäres Phloem.
Kollenchym (Festigungs gewebe) ___
Rinde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe)
Rinde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe)
Epidermis mit \ dicker Kutikula \ (Verdunstungsschutz)'
Rose (Rosa sp.)
Sekundäres Xylem
Mesophyll (Schicht aus pho tosynthetisieren dem Gewebe)
Sklerenchym (Festigungs gewebe) ____
Sternparenchym des Marks J Primäres (sternförmiges Füllß Xylem gewebe)
Leit bündel
Epidermis
Xylem
Mark
Phloem
Mark höhle Rinde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe)/
Epidermis mit dicker Kutikula
Sklerenchym (Festigungs gewebe) Binse (Juncus sp.)
Taubnessel (Lamium sp.)
Parenchym (Fällge webe) mit Sklerenchymbündeln (Fe stigungsgewebe)
Epidermis Phloem Interzellular raum—
Leitbündel (Holz-, Siebteil und Sklerenchymfasernf
Leitgewebe
Xylem Epidermis (Abschlussgewebe)
Mark
Rinde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe) --
Endodermis
Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
' 7
Mesophyll (Schicht aus photosynthetisie rendem Gewebe)
Kokospalme (Cocos nucifera)
Rinde (Schicht zwischen Epi dermis und Leitgewebe)
141
PFLANZEN
Einfache Blattformen
Blätter
Zugespitzte Spreitenspitze
Spitze Spreitenspitze
Die Blätter sind die Hauptorte der Photosynthese (S. 144-145) und der Transpiration (Wasserabgabe durch Verdunstung). Ein typisches Blatt besteht aus einer dün nen, flachen Lamina (Blattspreite), die von einem Netz werk aus Adern versorgt wird, einem Blattstiel (Petiolus) und dem Blattgrund, der Ansatzstelle des Blattstiels am Spross. Die Blätter können einfach gebaut (die Blatt Präriemalve spreite bildet eine Einheit) oder zusammengesetzt (Sidalcea malviflora) (Jie Blattspreite ist in getrennte Blättchen geteilt) sein. Zusammengesetzte Blätter sind entweder gefiedert oder gefingert. Fieder setzen an beiden Seiten der Blatt spindel (Rhachis) an. Bei gefingerten Blättern gehen die Fieder von einem Punkt des Blattstiels aus. Eine weitere Klassifizierung der Blät ter katm auch anhand der Form der Blattspreite und Blattspitze, des Blattrandes und Keilförmi der Blattbasis vor Blattspitze ge Sprei- y tenbasis/ genommen werden.
Ganz randig
Herzförmi ge Sprei tenbasis
Geigenförmig Wunderstrauch (Codiaeum variegatum)
Allgemeine Blattmerkmale
randig
Lanzettlich Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Zusammengesetzte Blattformen
Mittelrippe Blattspreite (Lamina)----
Endfieder.
Ausgerandete Spitze Band
Blattspindel (Bhachis - Haupt achse eines gefie derten Blattes)__
Fiederblatt
Seitenader Fieder blattstiel
Spreitenbasis
--------Blattstiel (Petiolus)
Blattstiel (Petiolus)
;_____Blattgrund
Esskastanie (Castanea sativa) 142
Unpaarig gefiedert Robinie (Bobinia pseudoacacia)
BLÄTTER
Spitze Spreiten spitze ^
Zugespitz tes Spreitenende^
Spitze Spreiten spitze ^-
Zugespitz te Blattspitze^-^
Bespitzt
GanzÄ randig —
Ganz randig
Gesägter Band
L Keilförmige I Blattbasis Ellyptisch Feige (Ficus sp.) Spitze
Ganz randig
Keil1 förmige Blattbasis
Ganz randig
Ganz randig
Bunte Blatt spreite
Verkehrt eiförmig Tupelobaum (Nyssa sylvatica)
Kreisrund Kamelie (Camellia japonica) — Stachelspitzig
Ganz randig
Keilförmige Herzförmige Blattbasis/ Blattbasis__ Rautenförmig liandförmig gelappt Kaukasischer Efeu Gemeiner Efeu (Hedera colchica) (Hedera helix)
Gestutzte Blattbasis Dreieckig Kaukas. Efeu (Hedera colchica)
Linear Iris (Iris lazica)
Fieder
Blattspindel (Hauptachse eines gefieder ten Blattes)
gefiederten Doppelt gefiedert Blattes Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos)
Gefingert Rosskastanie (Aesculus parviflora)
Paarig gefiedert Schwarznussbaum (Juglans nigra)
Fiederchen Fieder Sekundäre Achse eines gefie derten Blattes
_ Fieder
Blattspindel (Hauptach se eines ge fiederten Blattes)
Blattspindel
Fiederstiel
Fieder
Doppelt dreizählig Waldrebe (Clematis sp.)
Blattstiel Dreizählig Goldregen (Laburnum x watereri)
Blattstiel
Dreifach gefiedert Wiesenraute (Thalictrum delavayi)
143
PFLANZEN
Mikroskopische Aufnahme eines Blattes
Photosynthese
Lilie (Lilium sp.)
Die Photosynthese ist ein Vorgang, bei dem die Pflanze Sonnenenergie in chemische Energie umwandelt. Sie findet in besonderen Strukturen der Blattzellen - den Chloroplasten - statt. Die Chloroplasten enthalten ein grünes Pigment, das Chlorophyll, welches die Sonnenenergie auf nimmt. Mithilfe der Energie des Sonnenlichts werden bei der Photosyn these aus Kohlendioxid und Wasser energiereiche Zuckerverbindungen aufgebaut, in denen die für die Pflanzen verfügbare Energie gespeichert ist. Bei diesem Prozess wird Sauerstoff als Abfallprodukt frei und in die Atmosphäre abgegeben. Die Photosynthese ist die Grundlage für das Le ben auf der Erde. Hierbei werden die für die Nahrungskette notwendigen organischen Substanzen und der zum Atmen erforderliche Sauerstoff ge bildet. Die Blätter sind die Hauptorte der Photosynthese und haben sich zu diesem Zweck auf vielfältige Weise angepasst: Flache Blattspreiten bieten eine große Oberfläche zur Lichtaufnahme; die Spaltöffnungen auf der Unterseite gewährleisten den Gasaustausch (Kohlendioxid und Sauerstoff). Ein dichtes Netz von Adern dient der Wasserversorgung sowie dem Transport von Kohlenhydraten Die Photosynthese in die übrigen Pflanzenteile. Glukosemolekül. I--------------- 1--, Kohlen
Sauerstoffatom
Wasser-
Spaltöffiiung
Die Glukose ist ein energierei ches Produkt der Photosynthe se. Durch das Phloem verteilt sie sich in allen PJlanzenteilen.
Schließzellen Unterseite (steuern das der Blatt Öffnen und spreite Schließen der Spaltöffnung)
Das Sonnenlicht liefert die Ener giefür die Photosynthese. Es wird von den Chloroplasten im Blatt aufgenommen.
Das Blatt ist der Hauptort der Photosynthese. Unterstützt wird diese Funktion durch die große Oberfläche der Blattspreite.
Wasserstoffatom
Sauerstoffatom — Wasser molekül Wasserstoffatom
Sauerstoffatom Kohlendioxid-
Kohlenstoffatom Sauerstoffatom
Das Boden wasser ge langt durch die Wur zeln über das Xylem (Holzteil) in das Blatt.
144
Kohlendioxid, ein Be standteil der Luft, ge langt durch die Spalt öffnungen aiffder Blatt unterseite in das Blatt.
Ein Abfallprodukt der Photosynthese ist der Sau erstoff. Er verlässt das Blatt durch die Spaltöffnungen auf der Unterseite der Blattspreite.
Sauer" stoff atom _ SauerstoffSauer molekül stoff atom _
PHOTOSYNTHESE
Schnittdarstellung eines Christrosenblattes (Helleborus niger)
Kutikula (Verdunstungsschutz)
Obere Epidermis
Zellwand
Zellplasma
Zells
3. Schreitfuß
2. Schreit fuß
5. Schreitfuß
Dactylus
a
4. Schreitfuß
Komplexauge Antenne
Äussere Merkmale einer Garnele
1. Schreitfuß (mit Schere)
Cephalothorax
Komplexauge ' Hinterleib
Rückenschild
Merus
Antenne
Schreitbein /
Afterfuß
Hinterleib
2. Bein 3. Bein
3. Bein 4. Bein
178
Telson
KREBSE
Äussere Merkmale einer Entenmuschel Dactylus
Carina
Tergum
Cirrus
Propodus Scutum
Carpus
Merus
Äussere Merkmale eines Flusskrebses
Ischium
2. Antenne
Basis
Coxa
Mandibel,
2. Kieferfuß
Anatomie einer Entenmuschel Cirrus
Cephalothorax
Scutum
3. Kieferfuß
Weibliche Geschlechts Öffnung
Rostrum
1. Antenne
Komplex auge
Carapax
Tergum
Nackenfurche
Penis Hoden
Mund Adduktormuskel
After
Carina
Oberschlund ganglion
Mitteldarm
Oesophagus
Mantelhöhle
Mitteldarmventrikel Mitteldarm Eileiteri
Ovarium Stiel Zementdrüse
1. Antenne
1. Schreitfuß (mit Schere)
Anatomie eines weiblichen Flusskrebses Aorta posterior
Herz
Ostium
Enddarm
Ovarium Kaumagen ____ / . Gehirn
l^m
Öffnung der Grünen Drüse
Ganglion
Grüne Drüse Bauchmark
Aften Hintere Subneuralarterie
Mund
Mitteldarm drüse
Aorta descendens
Eileiter
179
IERE
Seesterne und Seeigel
Äussere Merkmale eines Seesterns
Seesterne, Seeigel und ihre Verwandten (Schlangen sterne, Haarsterne und Seegurken) bilden zusammen - den Stamm der Stachelhäuter (Echinodermata). Beson deres Merkmal dieser Gruppe sind die kompliziert gebauten coelomatischen Kanalsysteme. Eines dieser Systeme, das sog. Wassergefäßsystem, bildet tausende kleiner, tentakelartig be weglicher Hautschläuche (Füßchen) aus, die als Fühler, zur Nah rungsaufnahme, aber auch zur Fortbewegung dienen. Charakteris tisch sind weiterhin die fünfstrahlige Radiärsymmetrie, das Fehlen eines Kopfes, fehlende Exkretionsorgane und ein diffuses, dezentrali siertes Nervensystem ohne Gehirn. Das Außenskelett der Stachelhäuter besteht aus harten Calcitplättchen, die verstreut in der Unter haut liegen können (Seegurken), oft aber zu größeren Platten zusammengeschlossen sind und letztlich eine starre Schale bilden (Seeigel). Zum Skelett gehören auch die Stacheln, die den Cal citplättchen gelenkig aufsitzen.
»
Madreporenplatte
Rektum Magen
Füßchen „After
|
Steinkanal.
/
Kardia
Füßchenkanal___ Radiärkanal __ X ■
Rektaldivertikel
■//>&M^////&ß^^^
Ringkanal------ /fäll
-----Darmblindschlauch ff
Füßchenampulle^^-^^
Darmblindstick
\ Mundöffiiung
Gonade
Genitalporus
Oesophagus
Stachel
Arm
Anatomie eines Seesterns
Madreporenplatte
Zentral scheibe
SEESTERNE UND SEEIGEL
Beispiele für Seeigel
Füßchen
Essbarer Seeigel (Echinus esculentus)
Anatomie eines Seeigels Genitalporus
After
Griffelseeigel (Heterocentrotus mammillatus)
Nordamerikanischer Purpurseeigel (Strongylocentrotus purpuratus)
Madreporenplatte
Genitalplatte
Äussere Merkmale eines Seeigels
Darm Gonade
Steinkanal
Axialdrüse
After
Ringkanal
Nebendarm Schwammige Blase
Stachel
Schale Stachel
Pharynx
Ringnerv Radiärnervx
Mund
Füßchen Radiärkanal
Füßchenampulle Füßchen
Fünfeckstern (Asterina gibbosa)
Schlangenstern (Ophiothixfragilis) Füßchen
Beispiele für Seesterne
Mund öffnung.
Amb ulakralfiirche
Gemeiner Seestern (Asterias rubens)
Äussere Merkmale eines Seesterns
TIERE
Weichtiere
Äussere Merkmale einer Kammmuschel
Der Stamm der Weichtiere (Mollusca) ist mit nahezu 130.000 Arten der zweitgrößte Tierstamm. Zu ihm gehören Schnecken (Klasse Gastropo da), Muscheln (Klasse Bivalvia) und Tintenfische (Klasse Cephalopoda). Typische Merkmale der Cephalopoden sind die saugnapftragenden Tentakel, das hoch entwickelte Nervensystem, eine kleine oder fehlende äußere Schale sowie ein muskulöser Mantel (Teil der Körperwand), der mit großer Wucht Atemwasser durch den Sipho austreiben kann und dem Tier damit nach dem Rückstoßprinzip eine schnelle Fortbewegung ermöglicht. Im Mund sitzen zwei kräftige, hornige Kiefer (Schnabel) und eine Raspelzunge (Radula). Am Kopf der Gastropoden befinden sich Fühler und eine Radula. Ihre Schale ist meist gewunden, bei ei nigen Gruppen reduziert und nach innen verlegt (Wegschnecken) oder ganz zurückgebildet (Nacktschnecken). Den Muscheln fehlt eine Radula; ihre Schale besteht aus zwei Klappen. Die stark vergrößerten Kiemen dienen der Atmung und als Nahrungsfilter.
Anatomie eines Kraken
r, , Kopfvene
Ocellus (Auge)
Obere Schalenklappe
Tentakel
Untere Schalenklappe
Central-
Tentakel
Rippe
Vorderes Ohr. Giftdrüse
Mitteldarmdrüse
Schädel Gehirn
Mantelhöhle
Wirbel Rückenrand
Muskelmantel Tentakel
Schalenrudiment
Horniger Kiefer
Magen
Rlinddarm Gonade
Herz
Niere Kiemenherz
Kieme
Tintenbeutel
Saugnapf.
182
Hinteres Ohr
WEICHTIERE
Äussere Merkmale einer Schnecke
Wachstumslinie Spitze (Apex)
Anatomie einer SCHNECKE
Mitteldarmdrüse
Schale
Fuß
Herz
Zwitterdrüse
Lunge Speicheldrüse
Zwittergang
Vorderer Fühler
Eiweißdrüse
Kropf Fingerförmige Drüsen
Befruchtungstasche
Spermatheka Niere
Äussere Merkmale eines Kraken
Magen
Ei-, Auge
Radula
Flagellum
mündung Fagina
Mund Öffnung
Oesophagus
Fußdrüse
Eingeweidesack
183
TIERE
Haie und kieferlose Fische Haie, Rochen und Seeratten gehören zur Klasse der Chondrichthyes (Knorpelfische), die gemeinsam mit den Osteichthyes (Kno chenfische) innerhalb der Überklasse der Gnathostomata (Wirbeltiere mit Kiefer) die Reihe der Pisces (Fische) bilden. Knorpelfische haben, wie der Name besagt, ein knorpeliges Innenskelett. Dieses Charakteristi kum und das Fehlen einer Schwimmblase unter scheidet sie von den Knochenfischen. Weitere äu ßere Merkmale der Haie und Rochen sind ihre har ten, zahnähnlichen Schuppen. Die Überklasse der Agnatha (Wirbeltiere ohne Kiefer) umfasst als ein zige Klasse die Cyclostomata oder Rundmäuler (Neunaugen und Inger). Die Körperform dieser Tiere erinnert an Aale. Zu ihren charakteris tischen Merkmalen zählen das kieferlose Maul, welches zu einem mit Horn zähnchen besetzten Haftorgan umgebildet ist, glatte, schleimige und schuppenlose Haut sowie die unpaarigen Flossen.
Haifischkiefer
Kiefer eines erwach senen Tigerhais Kiefer eines jungen Tigerhais
Äussere Merkmale eines Katzenhais
Maul
Äussere Merkmale eines Neunaugenkopfes
Äußere Lippe
Auge
Mund öffnung
Spritzloch
Zunge - Saugmund
Kiemenspalte
Auge Brustflosse
Hornzahn 1. Rückenflosse Gefranste innere Lippe
Äussere Merkmale eines Neunauges
184
2. Rückenflosse
HAIE UND KIEFERLOSE FISCHE
Beispiele für Knorpelfische
1. Rückenflosse
2. Rückenflosse
Wolffscher Gang,
Niere
Ovidukt
Kiemenarterie
Rechter Leberlappen
Aorta dorsalis
Ovarium
Rückenmark
Arteria carotis
Oesophagus Rektaldrüse
Gehirn
Maul
Kloake
Rektum
Pharynx
Spiral falte
Herz
Mitteldarm
Pankreas
Pylorusabschnitt des Magens
Kiemenspalte
Aorta ventralis
Kardiaabschnitt des Magens
Anatomie eines WEIBLICHEN KATZENHAIS Schwanzflosse 185
TIERE
Wie Fische atmen
Knochenfische Knochenfische (Osteichthyes), wie Karpfen, Forellen, Lachse, Barsche oder Heringe, sind die bei weitem be kannteste und mit mehr als 20 000 Arten (das sind über 95 Prozent aller bekannten Fischarten) auch die größte Gruppe der Fische. Im Gegensatz zum knorpeligen Endoskelett der Chondrichthyes besitzen die Osteichthyes ein knöchernes Innenskelett. Die Kiemen liegen in einer gemeinsamen Kammer und werden von einem Kiemen deckel (Operculum) geschützt. Andere typische Merkma le sind die relativ dünnen, knochenähnlichen Schuppen, paarige Brust- und Bauchflossen und eine Schwimmblase. Hauptaufgabe dieses Organs ist es, dem Fisch ohne zusätzliche Muskelkraft den Aufenthalt in unter schiedlichen Wassertiefen zu ermöglichen.
Fische „atmen“, indem sie über die Kiemen den im Wasser gelösten Sauerstoff aufnehmen. Das Wasser strömt bei geschlossenen Kiemendeckeln durch das geöffnete Maul ein. Dann wird das Maul geschlossen. Durch die Bewegung der Kiemendeckel, die dabei wie eine leistungsstarke Säugpumpe wirken, fließt das Wasser an den Kiemen vorbei und hinter den Kiemen deckeln wieder nach außen. Einige Fische schwimmen mit geöffnetem Maul und nutzen das einströmende Stauwasser zur Atmung (passive Einatmung).
Siebfortsätze
Maul Wasser strömt ein.
Beispiele für Knochenfische Wirbel
Seepferdchen (Hippocampus kuda)
Hypuralia Haemalbogen Flossenstrahl der Schwanzflosse
Strahlenrotfeuerfisch (Pterois volitans)
Atlantischer Stör (Acipenser sturio)
186
Weiße Muräne (Echidna nebulosa)
Knorpelige Flossenträger
KNOCHENFISCHE
Flossenstrahl der Rückenflosse Supraoccipitale
Knorpeliger Flossenträger
Parietale Frontale
Augenhöhle Lacrimale
Praemaxillare Maxillare
Dentale Quadratum
Praeoperculare Interoperculare
Operculare Radii branchiostegi Rippe
Suboperculare
Flossen- I strahl der \ Brustflosse\
Scapulocoracoid Cleithrum
Äussere Merkmale eines Knochenfisches 1. Rückenflosse
2. Rückenflosse
Auge Becken
Flossenstrahl der Bauchflosse
Oberkiefer
hUrfM/y
Maul
Unterkiefer Brustflosse
Kiemendeckel
Bauchflosse
Afterflosse
Schwanz flosse
Seitenlinie 187
TIERE
Lurche Zur Klasse der Lurche (Amphibia) gehören die Ordnungen der Anura (Frösche und Kröten), Urodela (Schwanzlurche) und Gymnophiona (Blindwühlen). Amphibien sind wech selwarme Tiere. Sie haben eine drüsenreiche, feuchte und meist nackte Haut sowie Lungen. Ihre Entwicklung verläuft in einer Form der Metamorphose, die Rechte Bronchie vom Ei über im Wasser lebende Larvenstadien (wie Kaulquappen) zum lebenden erwachse nen Tier führt. Frösche und Kröten zeichnen sich durch einen gedrungenen, schwanzlosen Körper, lange, kräftige Hinterbeine und große, oft hervortretende Augen aus. Im Gegensatz dazu ist der Körper erwachsener Urodelen (Salamander, Molche) lang gestreckt mit wohlentwickeltem Schwanz und relativ kurzen, gleich langen Beinen. Die Va riationsbreite innerhalb der Urodelen Rechte Lunge ist groß. Es gibt Arten mit winzigen Herz Beinen und äußeren Kiemen anstatt Lungen, die ihr gesamtes Leben Leber. im Wasser verbringen.
Anatomie eines WEIBLICHEN FROSCHES
Kehlkopf
Magen
Arteria pulmonalis Linke Lunge
Pankreas
Duodenum
Vena cava posterior.
Milz
Äussere Merkmale eines Frosches
Rechte Niere Linke Niere
Rumpf
Hinter extremität
Aorta descendens
Mesenterium Kloake
Kopf
Dünndarm
Rektum
Linker Ureter Vorder extremität
Äußere Nasenöffhung
5 Zehen
Maul
Auge
Trommelfell
Schwimmhaut
4 Zehen
Äussere Merkmale eines Salamanders
Auge
Schwanz
Vorderextremität Hinterextremität
188
\Zehe
LURCHE
Eier (Laich)
Junge Kaulquappen
Junger Frosch
Ältere Kaulquappe
Metamorphose der Frösche Frösche durchlaufen eine vollständige Metamor phose. Aus den im Wasser abgelegten Eiern (Laich) schlüpfen junge Kaulquappen mit Schwanz und äußeren Kiemen, aber oh ne Beine. Mit zunehmendem Wachs Sphenethmoid tum verschwinden die Kiemen. Es entwickeln sich erst die Hinter-, dann die Vorderbeine. Der Maxillare Schwanz schrumpft und ist beim jungen Frosch schließlich ganz Pterygoid verschwunden. \ Quadratojugale
Skelett eines Frosches
Praemaxillare Nasale
Frontoparietale Prooticum Phalangen
Squamosum
Exoccipitale
Suprascapula
Carpalia
Wirbel Metacarpalia
Radius Ulna.
Oberarm knochen
Sacralwirbel Ilium
Digistale Tarsalia
Oberschenkel
Urostyl
Tibiale. Proximale Tarsalia ^
Tibia und Fibula
Fibulare
Ischium 189
TIERE
Echsen und Schlangen Echsen und Schlangen bilden innerhalb der Klasse der Kriechtiere (Reptilia) Beispiele für die Ordnung Squamata. Alle Reptilien haben eine drüsenarme, mit Horn schuppen bedeckte Haut. Sie sind wechselwarm und atmen über Lungen. Mexika Die meisten Reptilien legen Eier mit lederartiger Schale. Bei einigen Ar nische Berg königsnatter ten schlüpfen die Jungen bereits im Mutterleib. Eidechsen (Unterord (Lampropeltis nung Lacertilia) haben einen langen Schwanz, den sie bei Verlust triangulum mehrmals regenerieren können. Die Haut wird fetzenweise ab annulata) gestoßen. Manche Arten können ihre Farbe wechseln, manehe haben stark reduzierte Extremitäten (Blind Äussere Merkmale schleiche). Schlangen (Unterordnung Ophidia einer Echse oder Serpentes) haben einen beinlosen, lang ge streckten Körper. Ihre Augenlider sind zu einer durchsichtigen „Brille“ verwachsen. Die Haut Gebänderte wird meist als Ganzes abgestreift. Der Un Milchschlange Auge terkiefer kann stark verschoben werden, (Lampropeltis um große Beutetiere zu verschlingen. ruthveni) Mund Würgeschlangen umschlingen und erdrücken ihre Beute. Giftschlan Äußere Nasen Kamm gen töten sie durch einen Biss. öffnung Skelett einer Echse
Trommelfell
Schädel Augenhöhle
Schulterblatt
Große Schuppe über Kaumuskel
Halswirbel
Bückenschuppe
Phalangen /
Hand wurzel / Elle Speiche
------ Metacarpalia
Oberarmknochen Bippe__ r
Becken Oberschen kelknochen -2___ Wadenbein —
Schienbein___
-
Thorakolumbalwirbel
Kreuzbein
Fußwurzel
Kehlsack
Mittelfuß knochen
Forderextremität Schwanz wirbel__
l Phalangen
Bauch
Bauchschuppe Zehe
Kralle
190
ECHSEN UND SCHLANGEN
Augen höhle-
Äussere Merkmale einer Klapperschlange
Schädel
Unterkiefer
Schuppe
Rassel
Wirbel
Schwanz
Rumpf.
Skelett einer Schlange
Kopf
Rippe
Auge Nasenloch
Gegabelte Zunge Schwanzwirbel
Rückenmark
Gehirn
Lunge
Magen
I
, Trichter Ovarium
Oesophagus (Speiseröhre)
Anatomie einer WEIBLICHEN ECHSE Ovidukt Niere
Trachea (Luftröhre)
Ureter
Vordere Kloakenkammer Herz Leber,
Dünndarm
Harnblase
Kloakenöffnung Rektum Hintere Kloakenkammer
Hinterextremität
Schwanz
TIERE
Krokodile und Schildkröten
Schädel von Krokodilen
Krokodile und Schildkröten gehören innerhalb der Klasse der Reptilia unter schiedlichen Ordnungen an. Krokodile, Alligatoren, Kaimane und Gaviale zählen zur Ordnung Crocodilia (Panzerechsen). Sie sind carnivor (Fleisch fressend), besitzen eine lange Schnauze und scharfe Zähne. Ihre Haut ist mit harten, viereckigen Schuppen bedeckt. Alle Krokodile sind sowohl an das Leben an Land wie an das im Wasser angepasst: Der Fortbewegung an Land dienen vier kräftige Beine und der im Wasser der mächtige Schwanz. Augen und Nasenöffnungen liegen so hoch am Kopf, dass sie aus dem Wasser ragen, während der restliche Körper untergetaucht bleibt. Der Körper der Schildkröte (Ordnung Chelonia) ist kurz und breit und wird von einem knöchernen Panzer umgeben, dem außen Hornschilde aufgelagert sind. Kopf, Extremitäten und Schwanz können in den Panzer eingezogen werden. Anstelle der Zähne besitzen Schild kröten hornige Kiefer. Skelett eines Krokodils
Brust wirbel.
Hals wirbel
Lenden wirbel,
(Gavialis gangeticus)
Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)
Amerikanischer Alligator (Alligator mississippiensis)
Kreuzbein Schwanz wirbel,
Schädel
Schulterblatt / Oberarmknochen
Unterkiefer.
Oberes Augenlid
Speiche/ Elle
Rippe\““ Femur Waden-/ bein/
Auge mit vertikaler Pupille
Schnauze
Fujiwurzel
Schienbein Mittelfußknochen Phalangen
Unteres Augenlid
Rückenschuppe
Zahn
Zunge
Äussere Merkmale eines Kaimans Bauch
Forderextremität
Vorderfuß mit 5 Zehen
192
Zehe
Bauchschuppe
KROKODILE UND SCHILDKRÖTEN
Äussere Merkmale einer Schildkröte
Skelett einer Schildkröte Unterkiefer
Augenlid Wirbel
Auge Nuchale
Kralle
Schädel
Scapula Phalangen
Nuchale
Elle
Vorder extremität
Speiche
— Rückenpanzer Marginal platte —
Acromion
Oberarm knochen
Procoracoid
Zentrum Ober schenkel knochen
Hinter extremität
Wadenbein
Kostalplatte
Schienbein Neuralplatte
Becken
Pygalplatte
193
TIERE
Vögel 1 Die Klasse der Vögel umfasst mehr als 9000 Arten, die mit Ausnahme der Pinguine, Strauße, Nandus, Kasuare und anderer alle fliegen können. Die Fähigkeit des Fliegens spiegelt sich auch im Körperbau wider: Die Vorder extremitäten sind zu Flügeln umgebildet, der Körper ist stromlinienförmig, die Knochen sind pneumatisiert (Gewichtsersparnis!). Die hartschaligen Eier werden meist von den Eltern ausgebrütet. In Abhängigkeit von der Ernährung und der Lebensweise der Vögel variieren ihre Schnäbel und Füße von universell einsetzbaren Schnäbeln, die ein vielseitiges Nahrungs Äussere Merkmale eines Vogels spektrum erschließen können (z.B. bei Drosseln), bis hin zu hoch spezialisierten Schnabelformen (wie der große gebogene Auge Siebschnabel der Flamingos). Die Variations Scheitel möglichkeiten der Füße reichen von dem mit Nasenloch Schwimmhäuten versehenen „Paddel“ der Enten bis hin zum krallenbewehrten Fuß Ober " kiefer der Raubvögel. Auch das Gefieder ist Nacker, sehr unterschiedlich, wobei das Männchen oft auffallender ge färbt ist als das Weibchen. _ Unter kiefer
Unterschiedliche Vogeltypen
Kinn Kehle
Kleine Kleine Deckfedern Deckfedern-----Mittlere Deckfedern
Männliche Reiherente (Aythya fuligula)
Große Deckfedern
Armschwingen Brust
Handschwingen Bauch
Weißstorch (Ciconia ciconia)
Flanke
Schenkel
Krall
Zeh
Männlicher Strauß (Struthio camelus)
194
VÖGEL 1
Augenhöhle
1. Fingerstrahl
Schädel
Ober kiefer
Radiale_____
Skelett eines Vogels
Ulnare
3. Finger strahl Unterkiefer
2. Finger strahl
Metacarpalia
Elle Schulterblatt
Furkula (Gabelbein)
Coracoid Synsacrum
Oberschenkelknochen
Brustbein
Kielbein Tibiotarsus
Mund höhle
Pygostyl
Ilium Gehirn
Ischium
Schnabel
Becken
Pubis--------Rippe
Rückenmark
Trachea
Tarsometatarsus
Oesophagus Digitus
Lunge Niere
Herz
Anatomie eines Vogels
Muskelmagen
Kropf
Ureter
Drüsen magen
Duodenum
Turmfalke (Falco tinnunculus')
Gallengänge Pankreas
Rektum
Kloake
Blindsack
Lachmöwe (Larus ridibundus) 195
TIERE
Vögel 2 Beispiele für Vogelfüsse Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla) Die mit Schwimmhäuten besetzten Füße sind an die paddelnde Fortbewegung im Wasser angepasst.
Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) Die gelappten, abgeflach ten Füße sind an das Schwim men unter Wasser angepasst.
Waldkauz (Strix aluco) Die Krallen dienen zum Ergreifen der Beute.
Beispiele für Vogelschnärel
Königsgeier (Sarcorhamphus papa) Der gebogene Schnabel ist eine Anpas sung an das Abreißen von Fleischstücken.
Flamingo (Phoenicopterus ruber) In dem langen, gebogenen Schnabel befindet sich ein knorpeliges „Sieb“ zum He rausfiltern feiner Nahrungs partikel aus dem Wasser.
Misteldrossel (Turdus viscivorus) Dieser „Allzweck“-Schnabel kann sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung aufnehmen. 196
(Ara ararauna) Der breite, kräftige, gebogene Schnabel ist eine Anpassung an das Fressen von Samen und Früchten.
VÖGEL 2
Knochen eines Vogelflügels
1. Fingerstrahl (Daumen)
Radiale Speiche (Radius)
-------------- 3. Fingerstrahl I
Oberarmknochen
Elle (Ulna)
Mittelhand knochen
________ 12. Fingerstrahl
'U^are
Abwärts gebo gener Rand
Aufbau einer Vogelfeder
Hand schwingen
Schaft
Aufwärts gebogener Rand
Innere Federfahne 197
TIERE
Eier
Längsschnitt durch
Das Ei stellt eine einzelne weibliche Fortpllanzungszelle dar, die die Fähigkeit zur Bildung eines neuen Individu ums besitzt. Die Entwicklung erfolgt innerhalb des müt terlichen Körpers oder außerhalb, was eine schützende Eihülle (Schale) erfordert. Der heranwachsende Embryo ernährt sich von dem Dottermaterial. Eier, die sich im Muttertier entwickeln, haben gewöhnlich wenig Dotter, da während der weiteren Embryonalentwicklung der mütter liche Körper die Ernährung übernimmt. Entwickeln sich die Eier außerhalb der Mutter, so ist dann wenig Dotter vorhanden, wenn die geschlüpften Jungtiere ein Larval stadium (wie Raupen) durchlaufen und sich während ih rer Entwicklung zum erwachsenen Tier selbst ernähren. Die hartschaligen Eier von Vögeln und Reptilien sind da gegen so dotterreich, dass die Ernährung des Embryos bis zum Schlüpfen als lebensfähiges Jungtier gesichert ist.
Luftkammer
Froscheier (Laich)
Schlupf eines Wachtelkükens Schlupfbeginn
gegen die Schale pickende Küken verursacht
198
Das Küken pickt die Schale auf
Auseinander brechendes Ei
EIER
Beispiele für Vogeleier
Hummelkolibri (Calypte helenae)
Mantelmöwe (Larus marinus)
Baltimore-Trupial (Icterus galbula)
Moorschneehuhn (Lagopus lagopus)
Strauß (Struthio camelus)
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
Rabenkrähe (Corvus corone)
Buchfink
(Fringilla coelebs)
Frisch geschlüpftes Küken
Auge
Schlupf aus dem Ei Schnabel Auge Schnabel
Das Küken befreit sich.
Trommelfell Eizahn
Die Federn sind ca. eine Stunde nach dem Schlupf trocken.
Trommelfell
Eizahn
Nasenloch
Trockene Daunenfedern
Schale Zehe
Kralle____ s Nasse Daunenfedern
Reste der Eihäute
Bein
199
Raubtiere
Äussere Merkmale eines Löwen
Schädel eines Löwen Maxillare
Augen höhle
Processus coronideus
Eck zahn
Nasale
Jochbogen
Schneide zahn
Obere Praemolaren
Crista sagittalis
Oberer Eckzahn
Unterer Eckzahn Dentale
Untere Praemolaren
Condylus occipitalis
Oberer Zahn der Brechschere höhle
Processus angularis
Schädel eines Bären Crista sagittalis
Brust
Jochbogen
Condylus occipitalis
Augen höhle
Obere Molaren Nasale
Obere Praemolaren Maxillare
Oberer Eckzahn - Oberer Schneidezahn
- Unterer Schneidezahn Unterer Eckzahn
Dentale Tympanalhöhle* Processus angularis
Condylus
Untere Praernolaren Untere Molaren
Nase
Auge
Die Säugetierordnung Carnivora (Raubtiere) umfasst katzen marder- und hundeartige Raubtiere, Schleichkatzen, Hyänen Großbären und Kleinbären. Wie der Ordnungsname besagt, ist die Mehrzahl dieser Tiere Fleisch fressend (carnivor). Ihre meist jagende Lebensweise kommt in den typi Mähne schen Raubtiermerkmalen zum Ausdruck: Schnellig keit und Behändigkeit, scharfe Krallen und gut ent wickelte Eckzähne zum Ergreifen und Töten der Beute, spezialisierte Backenzähne (Reißzähne bil den eine Brechschere zum Zerkleinern von Fleisch und Knochen), scharfes, räumliches Sehvermö Nasenloch gen. Gleichwohl sind einige Vertreter - Bären, Dachse, Füchse - eher Gemischtköstler und Vibrissen wenige Arten, insbesondere Pandas, sogar rei ne Pflanzenfresser (Herbivore). Diese Tiere be sitzen keine Brechscheren und bewegen sich Zunge allgemein langsamer als reine Fleischfresser.
Vorderbein
Zehe
RAUBTIERE
Schäferhund (Canisfamiliaris')
Amerikanischer Schwarzbär (Ursus americanus)
Skelett einer Hauskatze Schädel
Hals wirbel,
Brustwirbel t
Kreuzbein. Lendenwirbel
Rücken
Steiß Schwanz wirbel
Hüfte
Becken
Schulterblatt
Brustkorb Oberschen kelknochen
Brustbein
Oberarmknochen
Knie scheibe
Rippe
Wadenbein
Schienbein
Elle
Speiche
Handwurzel
Mittelhand
Mittelfuß Fußwurzel Bauch
Oberschenkel
^Phalangen
Knie
Anatomie einer männlichen Hauskatze Magen
Gehirn. Rückenmark
Zwerchfell
Leber
Niere
Harnleiter
Dickdarm
Nasenhöhle
Dünndarm
Mundhöhle
After
Hoden
Nasenloch Zunge
Trachea Oesophagus
Lunge
Schwanz
Sprung gelenk
Harn röhre Pfote
Gallenblase
Samen leiter
Harnblase
Herz Pankreas
Milz
201
TIERE
Hasen und Nagetiere
Äussere Merkmale einer Ratte
Auge
Schnauze Nase
Ohrmuschel
Nasenloch/ Vibrissen
Hals
Obwohl Hasen und Nagetiere unterschied Maul lichen Säugetierordnungen angehören, be Schwanz sitzen sie doch einige Gemeinsamkeiten. Beide Gruppen haben meißelartige Schneide zähne (Nagezähne), die kontinuierlich nachwachsen. Der gesondert abgesetzte Vorder Blinddarmkot wird erneut aufgefressen, um die darin aufge extremität schlossenen Nährstoffe resorbieren zu können (Caecotrophie). Bei den zur Ordnung Lagomorpha gehörenden Hasen und Kaninchen befinden sich vier Nagezähne im Oberkiefer und zwei im Unterkiefer. Weitere Charakteristika dieser Gruppe sind lange Ohren, ein kurzer Schwanz, kräftige Hinterbeine für die springende Fortbewegung und Vorder beine, die an das Graben angepasst sind. Die Nagetiere (Ordnung Bodentia) bilden mit über 1700 Arten die größte Säugetierordnung. Bekannte Vertreter sind Eichhörnchen, Biber, Meerschwein chen, Mäuse, Batten, Lemminge, Äussere Merkmale Stachelschweine und das Wasser eines Kaninchens schwein. Im Ober- und Unterkie fer stehen je zwei Nagezähne, die kleineren Vorderextremi Auge täten sind oft sehr beweglich. In Backentaschen kann Nah rung gesammelt werden.
Digiti
Hinter extremität
5 Digiti
Ohrmuschel
Ohr Schulter
Nase
Anatomie eines MÄNNLICHEN KANINCHENS Nasenloch Gallenblase Gehirn
Leber
Magen
Niere
Rückenmark Kolon
Nasen höhle
Ileum
Vibrisse (Spürhaar)
Ureter
Rektum
^---- Harnblase
Mund
After
Mund höhle
Vorderextremität
Harnröhre
Hoden Zunge
Vas deferens Oesophagus
Lunge
Diaphragma
Pankreas
Appendix
Trachea
Herz
202
Duodenum
Blinddarm
5 Finger
HASEN UND NAGETIERE
Skelett eines Hasen
Schädel
Beispiele für Nagetiere
Brustwirbel
Dentale Schulterblatt
Lendenwirbel Brustbein
Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)
Oberarmknochen Becken
Speiche
Elle
Kreuzbein
Knie scheibe
Handwurzel
Schienbein
Mittelhand
Phalangen
Phalangen
— Schwanz wirbel
Viscacha (Lagostomus maximus)
Fußwurzel
Mittelfiiß
Stachelschwein (Hystrix africaeaustralis)
Kanadischer Biber (Castor canadensis)
Schwanz
Knie
Hinterextremität
4 Zehen
Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris) 203
TIERE
Huftiere
I Magenabschnitte
Unter dem allgemeinen Begriff Huftiere (Ungulaten) werden zwei verschiedene Ordnungen der Säugetiere zusammengefasst, die sich durch die Anzahl der Zehen unterscheiden. Unpaarzehige Huftiere (Ordnung Perissodactyla) besitzen entweder eine Zehe (Pferde, Esel, Zebras) oder drei Ze hen (Nashörner und Tapire). Paarzehige Huftiere (Ordnung Artiodactyla) haben zwei oder vier Ze hen. Die meisten Paarzeher besitzen zwei Zehen, die an ihren Endgliedern (dem Hufbein) jeweils einen Huf (Ungula) tragen und somit den charakte ristischen „gespaltenen HuP‘ bilden. Zu dieser Gruppe der Artiodactyla gehören Rinder, Schafe, Ziegen, Antilo pen, Hirsche und Giraffen. Andere zweizehige Paarhufer sind die Kamele und Lamas. Fast alle zweizehigen Arti odactyla sind Wiederkäuer mit vierkammerigem Magen. Die Hauptvertreter der vierzehigen Paarhufer sind Schweine, Pekaris und Flusspferde.
Reticulum Rumen (Pansen) Omasum Abomasum (Blätter- (Labmagen),/ (Netzmagen) magen) Colon /{fler Rektum
Maul Zunge
Blinddarm
Oesophagus
Dünndarm Duodenum
Verdauungssystem einer Kuh
Rücken,
Kruppe
Lende
Schweifrübe
Hinterbacke
Vergleich zwischen dem Vorderfuss eines Pferdes und dem einer Kuh
Schwanz
Hinterhand
Skelett des rechten Vorderhufes eines Pferdes
Skelett des rechten Vorderfußes einer Kuh
Griffelbein
____ Kanonenbein Verschmolzener 3. und 4. Mittelhandknochen
Flanke
Knie
Sesambein
Unterschenkel
Sesambein
Phalangen des 3. Strahles
Sprunggelenk Kastanie
Phalangen des 3. Strahles Kanonenbein Hujbein
Phalangen des 4. Strahles
Hujbein des 3. Strahles Hujbein des 4. Strahles
204
Fessel
Krone
Ballen
Huf
Bauch/
HUFTIERE
Beispiele für Huftiere
Rothirsch (Cervus elephas) Ein paarzehiges Huftier (Ordnung Artiodactyla)
Kamel (Camelus ferus) Ein paarzehiges Huftier (Ordnung Artiodactyla)
Mähne
Äussere Merkmale eenes Pferdes
Genick Giraffe (Giraffa camelopardalis) Ein paarzehiges Huftier (Ordnung Artiodactyla)
Mähnenkamm Ohr
Stirnlocke
Stirn
Widerrist.
Auge
Nase Nüster
Wange
Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis') Ein unpaarzehiges Huftier (Ordnung Perissodactyla)
Maul
Kinn grube
Hals Schulter
Skelett eines Pferdes
Atlas
Lendenwirbel / Kreuzbein.
Brust
Augenhöhle
Brustwirbel
Schä del.
Schwanzwirbel ’S
Becken Ell bogen
Hals wirbel
Vorderbein
Schulter blatt Brustbein
Oberschenkelknochen
Wadenbein Vorderfuß gelenk
Schienbein Fersenbein
Knie scheibe Fußwurzel
Oberarmknochen Speiche
Bippe
Handwurzel
2. Mittelfuß knochen—
Kanonenbein
Unter kiefer
4. Mittelfußknochen
'.____ Kanonenbein
3. Mittelfußknochen
Fessel Fesselgelenk
\ Phalangen des 3. Strahles
Phalangen des 3. Strahles
205
TIERE
Leichte Pferde Kraftvolle I Unterband
Feiner, seidiger Schweif
Kurzer Rücken
Langer, schmaler Kraftvolle Hinterhand Rumpf.
Gut ausgeprägter ^ Widerrist
Langer Hals
v Schräge Schulter
Achal-Tekkiner Herkunft: Turkmenistan
Konka ves Profil
Schräge Schulter
Kompakter Rumpf
Flaches Forderfuß wurzelgelenk
Kraftvolle Hinterhand
Steile Schulter
Kabardiner Herkunft: Nördlicher Kaukasus Kräftiger Hals
Araber
Kraftvolle Hinterhand
Kräftiger Hals
Fassbeinige Stellung
Kurzes Röhrbein
Kraftvolle Hinterhand
Kompakter Rumpf
Gerader Kücken
Hohe Kruppe
Kurzer, kräftiger Rücken
Schräge Schulter
Shagya-Araber Herkunft: Ungar
Kraftvolle Hinterhand
Kompakter Rumpf,
Steile Schulter
Gut ausgepräg ter Widerrist
Tiefer, kom pakter Rumpf
Schräge Schulter
Anglo-Araber Herkunft: Großbritannien und Frankreich
206
Berber Herkunft: Marokko
LEICHTE PFERDE
Holländisches Warmblut Herkunft: Niederlande
Nonius Herkunft: Ungarn
Kräftiger
Kraftvolle Hinterhand
Kräftiger, gebogener Hals
Lange, gewellte Mähne
Französischer Traber Herkunft: Frankreich
Kompakter Rumpf/
Selle Fran^ais Herkunft: Frankreich
Kräftige, schräge Schulter
Andalusier (Pferd reiner spanischer Rasse) Herkunft:Spanien 207
I E RE
Schwere Pferde
Breite Stirn
Kräftiger, gewölbter Hals
Breite Stirn
Gerades Profil
Kurzer, star ker Bücken
Kräftige Hinterhand Weite Nüstern
Breite, mächtige Brust
Langer Schweif
Kräftige schräge Kräftige, stämmige Beine
Leichter Kötenbehang Russisches Kaltblut Herkunft: Ukraine
„ .... Kräftiger
Kräftiger
Kräftiger Kurzer, star ker Rücken
Kurzer, star ker Rücken
Abfallende Kruppe i
Abfallende Kruppe Breite, mächtige Brust
Langer, dichter Schweif
Leichter Kötenbehang
Wladimirer Kaltblut Herkunft: GUS
Niederländisches Kaltblut Herkunft: Niederlande 208
Abfallende Kruppe
Kräftige, schräge Schulter,
Kräftige schräge
Kräftige, schräge Schulter
Kurzer, starker Rücken
Murakozer Herkunft: Ungarn
Comtois Herkunft: Frankreich
Nordschwedisches Pferd Herkunft: Schweden
Potevin (Mulassier) Herkunft: Frankreich
SCHWERE PFERDE
Kurzer, Kräftiger Hals
Kräftiger, gebogener Hals
Kräftige Hinterhand
Breite, mächtige
Lange, dichte Mähne
Kräftige, gedrungene Beine
Starker Kötenbehang Langer, breiter Rücken
Ardenner Herkunft: Frankreich
Kräftige Hinterhand
■
Breite, mächtige Brust
««ra
WH
Kräftige, schräge Schulter
Stämmiger, kräftiger Rumpf
Kräftige, gedrungene Beine Gut angesetzte Vorderbeine^ Leichter Kötenbehang.
Percheron Herkunft: Frankreich
209
TIERE
Elefanten
Unterschiede zwischen den Elefantenarten Konkaver Rücken
Flache Stirn
Lediglich zwei Arten von Elefanten - der Afrikanische und der Asiatische - bilden die Säugetierordnung der Proboscidea (Rüsseltiere). Der Afrikanische Elefant ist das größte noch lebende Landtier: Ein ausgewachsener Bulle wird bis zu 4 m hoch und bis zu 71 schwer. Ein männ licher Asiatischer Elefant kann bis zu 3,30 m hoch und 5,4 t schwer werden. Das aufTallendste Merkmal, der Elefan tenrüssel (Proboscis), wird durch die Verlängerung von Nase und Oberlippe gebildet. Der Rüssel ist ein Greif- und Tastorgan. Weiterhin dient er zur Ge ruchswahrnehmung, zum Aufsaugen und Ausspritzen von Wasser und zur Erzeugung trompetender Laute. Die Stoßzähne werden zur Verteidigung und zum Umdrücken von Gebüsch und Bäumen eingesetzt. Hohe, säulen artige Beine und breite Füße tragen und stützen den massigen Körper. Mit den riesigen Ohrmuscheln kann sich der Elefant Kühlung verschaffen.
Anatomie eines
Sehr große Ohren
2 „Lippen ander Rüsselspitze
Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)
4 Zehennägel
Gekrümmter Rücken
Zweihöcke rige Stirn
^
Kleinere Ohren
1 „Lippe“ ander Rüsselspitze 5 Zehennägel
4 Zehen Asiatischer Elefant nägel (Elephas maximus)
Duodeum
WEIRLICHEN ELEFANTEN
Rückenmark
Herz
3 Zehennägel
Rumpf.
Niere
Magen
Harnleiter Uterus Rektum
Gehirn
Harnblase
Nasenhöhle
Analfalte
Mundhöhle
After
Maul
Zunge Stoßzahn
Fagina
JI I
Kehlkopf
Hinterextremität
Oesophagus
Dünndarm
Trachea Milz Lunge
Nasen gang-
Fulva
I
Diaphragma
Zehennagel Nasenloch 210
J
ELEFANTEN
Äussere Merkmale eines weirlichen afrikanischen Elefanten (ohne Stosszähne) Flache Stirn
Auge
Ohrmuschel
Schädel eines asiatischen Elefanten Augenhöhle
Schädel decke
Maxillare
Joch bogen
Praemaxillare Stoßzahn
Annulus (Rüsselring)
Obere Molaren
Untere Molaren
Dentale
Skelett eines afrikanischen Elefanten (ohne Stosszähne) Halswirbel
Hals- und Lendenwirbel Schädel Kreuzbein
I
Schwanz wirbel
Dentale
Schulterblatt Becken
Brustbein
Rippe
Oberarmknochen Speiche
Oberschenkel knochen
Kniescheibe Elle
Schienbein
Handwurzel
Wadenbein
Mittelhand Phalanx'
Phalanx
wurzel
Mittelfuß
211
TIERE
Primaten
Anatomie eines WEIBLICHEN SCHIMPANSEN
Die Säugetierordnung Primates unterteilt sich in zwei Un Mundhöhle terordnungen: die recht ursprünglichen Prosimii oder Halb affen, vertreten durch Lemuren, Makis und Loris, sowie die höher entwickelten Anthropoidea (Affen). Die Anthropoidea Zunge werden wiederum in Neuweltaffen, Altweltaffen und Hominoidea unterteilt. Für die Neuweltaffen sind weit Trachea auseinander stehende, seitwärts gerichtete Nasenlöcher und ein langer Schwanz, der bei einigen Arten auch Lunge als Greifschwanz ausgebildet ist, charakteristisch. Diese Gruppe der Allen lebt in Südamerika. Altwelt alTen sind über Afrika und Asien verbreitet. Ihre Leber. Nasenlöcher stehen eng beisammen und sind nach vorn oder unten gerichtet; der Schwanz hat keine Pankreas Greiffunktion. Typische Merkmale der Hominoidea sind das große Gehirn und der rückgebildete Dünndarm Schwanz. Zu dieser Gruppe gehören Gibbons, Menschenaffen (Schimpansen, Orang-Utans, Blinddarm —! Gorillas) und der Mensch.
Gehirn
Nasenhöhle Rückenmark Oesophagus
Herz Diaphragma
Magen Milz
Dickdarm Rektum
Wurmfortsatz
Harnblase
Ovarium
Harnröhre
Uterus
Skelett eines Rhesusaffen
Schädel
Pagina
Augenhöhle
Halswirbel
Unterkiefer Brustwirbel Schlüsselbein
Schulterblatt
Schädel eines Schimpansen Rippe
Temporale
Lenden wirbel
Humerus Sutura (Naht) (Oberarmknochen) Parietale
Frontale
Augenwulst
Speiche
Kreuz bein
Augenhöhle
Elle
Maxillare Praemaxillare
Occipitale Handwurzel
Mittelhand
Gehör gang
Schnei dezahn Phalangen
Eckzahn
Dentale
wirbel 212
Phalangen
zahn
PRIMATEN
Beispiele für Primaten
Katta (Lemur catta) HalbafTe (Prosimii)
Roter Brüllaffe (Alouatta seniculus) Neuweltaffe
Mandrill (Mandrillus sphinx) Altweltaffe
Schimpanse (Pan troglodytes) Menschenaffe
213
TIERE
Delphine, Wale und Robben
Stirn
Rostrum
Wale und Robben gehören zwei verschie denen Säugetierordnungen an, die an das Leben im Wasser angepasst sind. Die VertretMaul ter der Ordnung der Wale (Cetacea) zeichnen sich durch stromlinienförmige, fischähnliche Kör , Unter per, ein vollkommen reduziertes Haarkleid und eine kiefer dicke Fettschicht unter der Haut aus. Die Vorderextremitäten sind kurz und flossenähnlich, die Hinterextremitäten fehlen äußerlich völlig. Der Schwanz ist zu einer breiten, horizontalen Flosse umgebildet. Innerhalb der Wale unterscheidet man Zahnwale (Pottwale, Weißwale, Delphine, Tümmler, Schwertwale, Narwale) und Bartenwale (Furchenwale, Glattwale, Grauwale). Der Blauwal, ein Furchenwal, ist das größte lebende Tier: Ein erwachsener Wal wird bis zu 30 m lang und 140 t schwer. Robben (Hundsrobben wie Seehunde und Seeelefanten und Ohren robben wie Seelöwen und Walrosse) bilden die Ordnung Pinnipedia. Auch sie besitzen einen stromlinienförmigen Körper und eine dicke Fettschicht. Vorder- und Hinterextremitäten sind zu Flossen umgebildet.
Auge
Flosse
Bauch
5 Digiti
Äussere Merkmale einer Robre (Seehund) Gehörgang, Maul
Hinterflosse
Unterkiefer Auge-----Nasen loch.——
Skelett einer Robbe
Schädel
Vibrissen
Brustwirbel,
Halswirbel
Maul 5 Digiti Vorderflosse
Lenden wirbel,
Schulter blatt Dentale
Kreuzbein Schwanz wirbel.
Oberarm knochen
/
Elle
Oberschenkel knochen
Speiche
Rippe
Becken
Brustbein
Schienbein
Handwurzel
Phalangen
Wadenbein
Mittelhand Phalangen
Fußwurzel
Mittelfuß 214
DELPHINE, WALE UND ROBBEN
Beispiele für Wale Äussere Merkmale eines Delphins
Rückenflosse
Blauwal (Balaenoptera musculus)
Pottwal (Physeter catodon)
Schwanz Bairds Schnabelwal (Berardius bairdi)
Männlicher Schwertwal (Orcinus orca)
Schwanzflosse Männlicher Narwal (Monodon monoceros)
Anatomie eines MÄNNLICHEN DELPHINS Magen
Rückenmark
Niere Blasloch
Gehirn
Aorta
Darm
Spritzsack
Hoden - Harnblase
Melone Mundhöhle \ After
Rektum
Zunge Leber
Oesophagus
Penis
Lunge
lYachea
Herz
Urogenitalöfthung 215
TIERE
Beuteltiere und Kloakentiere
Schädel
Skelett eines Kängurus Halswirbel
Unterkiefer/
Beuteltiere und Kloakentiere unterscheiden sich in Schulterblatt der Art der Entwicklung ihrer Jungen wesentlich von den anderen Säugern. Beuteltiere (Ordnung MarsuSchlüsselbein pialia) gebären ihre Jungen in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Diese kriechen dann in Oberarmknochen, den vorn am Bauch der Mutter sitzenden Beutel, wo sie sich an einer Zitze fest Brustbein saugen und dort ihre weitere Ent wicklung durchlaufen. Die meisten .. _ Speiche Beuteltiere leben in Australien; das • ■ Opossum (Beutelratte) ist auch auf dem amerikanischen Kontinent weit verbreitet. Von den Kloakentie Elle ren (Ordnung Monotremata) sind nur sehr wenige Arten (Schnabeltier, Ameisen igel) bekannt. Es handelt sich um recht ur sprüngliche Säugetiere, die Eier legen und diese dann ausbrüten. Das Vorkommen der Kloakentiere ist auf Australien und Neu Phalangen guinea beschränkt.
Brustwirbel
Lendenwirbel
Rippe
Kreuzbein
Oberschenkelknochen
Schwanz wirbel
Skelett eines Schnabeltieres
Schädel
Augenhöhle 1. Halswirbel
Schienbein
Waden bein Becken
Phalangen
Elle
Mittelhand
Speiche 1. Brustwirbel
Oberarmknochen
Rippe
Oberschenkel knochen
1. Lenden wirbel Wadenbein
Fußwurzel
Kniescheibe Becken 216
1. Schwanzwirbel
Schwanz
Beispiele für Beuteltiere und Kloakentiere
Ohr muschel äussere Merkmale eines Kängurus
Ohr
Auge
Nasenloch
Koala (Phascolarctos cinereus) Beuteltier
Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) Kloakentier
Maul
Tasmanischer Teufel (Sarcophilus harrisii) Beuteltier
Vorder extremität
Opossum (Didelphis virginiana) Beuteltier
Knie
Ober schenkel
Hüfte
Kralle
3 Digiti Hinter extremität
Unterschenkel
Kralle
217
Der menschliche Körper Der menschliche Körper................................
220
Der Kopf...............................................................
222
Die Körperorgane............................................
224
Die Körperzellen..............................................
226
Das Skelett.........................................................
228
Der Schädel.........................................................
230
Die Wirbelsäule.................................................
232
Knochen und Gelenke ....................................
234
Muskeln 1.............................................................
236
Muskeln 2.............................................................
238
Die Hand...............................................................
240
Der Fuss ...............................................................
242
Haut und Haare...................................................
244
Das Gehirn ...........................................................
246
Das Nervensystem..............................................
248
Das Auge ...............................................................
250
Das Ohr.................................................................
252
Nase, Mund und Rachen..................................
254
Die Zähne .............................................................
256
Das Verdauungssystem ....................................
258
Das Herz ...............................................................
260
Das Kreislaufsystem ........................................
262
Das Atmungssystem ..........................................
264
Das Harnsystem...................................................
266
Das Fortpflanzungssystem............................
268
Die Entwicklung eines Babys .......................
270
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Weibliche und
Der menschliche Körper Im äußeren Erscheinungsbild gleicht kein Mensch genau dem anderen, doch die grundlegen den Merkmale des menschli chen Körpers sind bei allen gleich. Die äußere Form des Körpers ist abhängig vom Geschlecht, vom Alter, der i*1 Größe des Skeletts, der Form der Muskeln, der Stärke, der Fettschicht unter der Haut sowie der Elastizität der Haut. Männer sind im Durchschnitt größer als Frauen. Sie haben breitere Schultern, eine stärkere Körperbehaarung und eine andere Verteilung der Fettpolster als Frau en. Der weibliche Körper ist weniger muskulös. Das Arm Becken einer Frau ist flacher Hand und breiter gebaut und damit für die Geburt eines Kindes geeignet.
MÄNNLICHE Rückenansicht
Nacken
Rücken
Schulter
Schulterblatt
Oberarm Ellbogen
Lende
Taille Unterarm Afterfurche
Gesäß
Gesäßfalte
Kniekehle
Wade
Ferse
220
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Männliche und weibliche Vorderansicht Stirn
Auge Nase
Gesicht —
-Kopf
Mund _ Kinn
Achselhöhle
Hals
Brust
Schlüsselbein
Bauch
Kerbe über dem Brustbein
Busen Brustwarze
Ellenbeuge
Nabel
Hüfte Leiste Penis
Handgelenk
Hodensack Daumen
Finger knöchel Ober schenkel
Pinger Handinnenftäche
Knie
Scham
Unter schenkel
Zeh
Knöchel
Fußsohle
221
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Der Kopf Bei einem Neugeborenen nimmt der Kopf ein Viertel der gesamten Körperlänge ein; bei ei nem Erwachsenen reduziert sich dieses Ver hältnis auf ein Achtel. Im Kopf sind die Haupt sinnesorgane des Menschen konzentriert: Augen, Ohren, Geruchsnerven - und die Ge schmacksnerven der Zunge. Signale werden von diesen Organen zu dem großen Koordi nationszentrum des Körpers, dem Gehirn, weitergeleitet. Dieses ist geschützt in den knöchernen Schädel gebettet. Die Haare auf dem Kopf schützen vor Wärmeverlust und gegen Kälte. Im Gesicht sind drei wichtige Öffnungen: zwei Nasenlöcher, durch die Luft eingesogen wird, und der Mund, mit dem man Nahrung aufnimmt und spricht und durch den man ein- und ausatmen kann. Obwohl alle Köpfe im Grundaufbau gleich sind, gibt es so viele individuelle Variationen wie Menschen.
Äussere Merkmale »es Kopfes ____________________ Scheitel (vertex)
__________ Kehle
Schnittdarstellung eines Kopfes Oberer Hirnsichelblutleiter Großhirn
Schädel
Stirnhöhle
Keilbeinhöhle
Zirbeldrüse
Obere Nasenmuschel Mittlere Nasenmuschel
Hirnanhangsdrüse
Untere Nasenmuschel
Kleinhirn
Nasenvorhof
Oberkiefer Brücke
Harter Gaumen Verlängertes Mark
Weicher Gaumen Zunge
Rachen
Gaumenzäpfchen
Halswirbel
Unterkiefer
Gaumenmandel Rückenmark Kehldeckel Bandscheiben
Luftröhre
Speiseröhre
222
DER K O P E
Äussere Merkmale eines Kopfes in Frontalansicht
Stirnbein
Augenbraue Oberer Augen höhlenrand
Nasenwurzel
Oberes Augenlid
Schliffe
Regenbogenhaut -4 Äußerer Augen winkel
Pupille
Weiße Lederhaut
Unterer Augen höhlenrand
Unteres Augenlid
Tränenwärzchen
Jochbogen (Wangenknochen)
Ohrmuschel
Nasen wurzel Nasen rücken Nasen flügel
Nasen scheide wand
Nasepflügeigrube Nasenloch Nasen-Lippen-Furche
Oberlippenrinne
Mundwinkel Lippenrotgrenze
Unterlippenjurche
223
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Die Körperorgane Alle lebenswichtigen Körperorgane außer dein Gehirn konzentrieren sich im Rumpf (Körper ohne Kopf und Extremitäten). Der Rumpf ist in zwei große Höhlen unterteilt, die durch ein muskulöses Blatt, das Zwerchfell, getrennt werden. In der oberen Höhle, dem Brustkorb oder Thorax, befinden sich das Herz und die Lungen. In der unteren Höhle, Bauchhöhle genannt, liegen der Magen, der Darm, die Leber und die Bauchspeicheldrüse. Diese Organe dienen der Verdauung. Auch das Harnsystem mit den Nieren und der Blase sowie die weiblichen Fortpflanzungsorgane liegen in der Bauch höhle. Moderne Darstellungsverfahren wie Kontrastmittel Röntgenbilder, computertomographische Aufnahmen (CT) und verschiedene Arten von Aufnahmetechniken ermög lichen es, Körperorgane zu sehen und zu studieren, ohne die schützenden Schichten der Haut zu verletzen.
Die inneren Organe
Kehlkopf
Schilddrüse Herz
Rechter Lungen flügel
Linker Lungen flügel
Zwerchfell
Leber Magen
Dick darm
Dünn darm
Körperdarstellungen
Szintigramm der Herzkammern
Angiogramm der rechten Lunge
Kontrast-Röntgen bild der Gallenblase
Großes Netz
Szintigramm des Nervensystems 224
Doppelkontrast Röntgenbild des Dickdarms
Ultraschalldarstel lung von Zwillingen
Angiogramm der Nieren
Angiogramm der Kopfarterien
CT: weiblicher Brustraum
Thermogramm des Brustkorbes
Angiogramm der Herzarterien
Kernspinresonanz tomographie
DIE KÖRPERORGANE
Brust- und Bauchhöhle (einige Organe fehlen)
Kehlkopf Schilddrüse
Hechte Halsschlagader
Hechte Drosselvene ___
Luftröhre
Obere Hohlvene
Hechte Schlüs selbeinschlag ader----- -------
Haupt schlag ader (Aorta)
Hechter Lungen flügel — Oberer Lappen _
Mittlerer Lappen Unterer Lappen
Linker Lungen flügel Herz
Bronchium 1. Ordnung
Linker Vorhof
Bronchium 2. Ordnung
Hechter Vorhof
Bronchium 3. Ordnung
Linke Kammer
Zwerchfell
Hechte
Speiseröhre
Hechte Nebenniere
Milz Linke Nebenniere
Hechte Niere
Bauchspeicheldrüse Zwölffingerdarm
Linke Niere
Linker Harnleiter Hechter Harnleiter Untere Hohlvene
Hüftschlagader Hüflvene Innere Hüftschlagader
Mastdarm
Äußere Hüftschlagader
Grimmdarm Äußere Hüftblutader
Harnblase
225
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Die Körperzellen
Zytoplasma fortsätze
Jeder Mensch besteht aus Milliarden von Zellen. Diese bilden die elementaren strukturellen Einheiten eines Körpers. Knochen, Muskeln, Organe, Haut, Blut und alle anderen Körpergewebe bestehen aus verschiedenen Zelltypen. Je der Zelltyp hat eine spezielle Funktion. Sie arbeiten wiederum mit anderen Zellsystemen zusammen, um die vielfältigen lebenswichtigen Aufgaben zu erfüllen. Die meisten Körperzellen haben eine identische Grund struktur. Jede Zelle besitzt eine Außenschicht (Zellmembran) und darin eine flüssige Grundsubstanz (Zytoplasma). Innerhalb des Zytoplasmas sind viele spezielle Strukturen (Organellen) enthalten. Die wichtigste Organelle ist der Zellkern. Dieser enthält das genetische Material und bildet das Zellkontrollzentrum. Adenin
Thymin Vakuole Zellkern körperchen Zellkern membran
aaaSiiMiiiiiiiMi....
Cytosin Guanin
PhosphatZuckerSeitenstrang
Glattes endo plasmatisches Retikulum
Die Doppelhelix Das Modell zeigt die spiralartig aufgebaute DNA (Desoxyribonukleinsäure), die die ge netischen Informationen für die Erhaltung und Fortpflanzung alles Lebendigen enthält. 226
Sekretbläschen Zellkernplasma
DIE KÖRPERZELLEN
Schema einer Zelle
Zelltypen
Zytoplasma
Lysosom
Zellmembran
Knochen bildende Zelle
Nervenzellen im Rückenmark
Spermazellen
Schilddrüsenzellen
Säure produzierende Magenzellen
Bindegewebszellen
Mitochondrium
Zellkern
Raues endo plasmatisches Retikulum
Mikrofilament
Zellkern membranpore
Ribosome
Centriole
•S.T Mitochondrium
Microtubulus
Perorysom
Schleim bildende Darmzellen
Rote und zwei weiße Blutzellen
Fettzellen im Fettgewebe
Hautzellen der Wange
Pinozytose-Vesikel
Golgi-Apparat
227
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Skelett
Mittelhandknochen Handwurzelknochen
Das Skelett ist ein bewegliches, aus 206 Knochen bestehendes Gerüst. Annähernd die Hälfte der Knochen sind in den Händen und Füßen konzentriert. Obwohl die einzelnen Knochen in sich starr sind, ist das Skelett als Ganzes bemerkenswert flexibel und erlaubt dem Körper vielfältige Bewegungen. Das Skelett dient den Skelettmuskeln als Anker und den Organen als schützender Käfig. Weibliche Knochen sind in der Kegel schmaler und > leichter als männliche. Das weibliche Becken ist weniger stark gewölbt Oberarmknochen und breiter als das männliche.
Elle Speiche
Handgelenk
Ellbogengelenk Schultergelenk Hüftgelenk
Hippen
Rippen bogen
Wirbel
Schädel Echte Rippen
Darmbein
Schlüsselbein
Falsche Rippen
„Freie“ Rippen
Schulterblatt
Oberarmknochen
228
Speiche
Elle
Mittel hand knochen,
DAS SKELETT
Fingerendglied
Fingermittelglied
Fingergrundglied
Oberschenkelknochen
Kniescheibe
Schienbein
Wadenbein
Sprunggelenk
Mittelfußknochen
Mittelfußknochen
Kniescheibe
Oberschenkel knochen
Schienbein
Wadenbein
Fußwurzelknochen
Mittelfuß knochen
229
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Der Schädel Der Schädel ist die komplizierteste Knochenstruk tur des menschlichen Körpers und dabei äußerst zweckdienlich aufgebaut. Innerhalb der Schädel höhle befinden sich drei Ebenen, die das Gehirn aufnehmen. Diese Ebenen haben Höcker und Aushöhlungen, die mit der Gestalt des Gehirns übereinstimmen. Ein großes, rundes Loch, das sog. Hinterhauptloch, befindet sich im hinteren unteren Teil des Schädels. Durch dieses führt der zentrale Nervenkanal. Vor dem Hinterhaupt loch befinden sich viele kleine Löcher als Durchgang für Nerven, Arterien und Venen, die Verbindungen vom und zum Gehirn sind. Das Schädeldach wird aus vier dünnen, gebogenen Knochenplatten gebildet, die im Alter von ungefähr zwei Jahren fest miteinander verwachsen sind. An der Schädelvorderseite befinden sich die Augenhöhlen und eine zentrale Öffnung für den Luftweg der Nase. Der Unterkieferknochen ist beidseitig in Ohrhöhe be weglich am Schädel befestigt.
Rechte Seitenansicht EINES FETALEN SCHÄDELS
Stirnfontanelle
Scheitel bein
Kranznaht
Stirnbein
Nasenbein
^ Wachstums fuge des Unterkiefers
Lambdanaht
Rechte Seitenansicht eines Schädels Stirnbein
Kranznaht Großer Keil beinflügel
Hinterhauptbein Sutura zygomatica
Scheitelbein Margo supraorbitalis
Kranznaht Augen höhle
Hintere Seitenfon tanelle
Uordere Seiten fontanelle
Äußerer Gehörgang
Ansicht des Schädels von unten Hinterhauptkamm
__ Nasenbein Großes Hinterhauptloch
Gelenkkopf
Lambdanaht
Kanal der inneren Kopfschlagader
Hinterha uptbein
Warzenfortsatz
Schläfenbein Äußerer Gehörgang
Tuberculum pharyngeum
Warzenfortsatz
Hintere Nasenöffiiung (Choane)
Kleiner Haken Öffnung im harten Gaumen
Unterkiefer 230
Hintere Nasenöffhung
DER SCHÄDEL
Frontalansicht eines Schädels
Sutura fron tonasalis
Stirnbein Nasenwurzel
Nasenbein
Scheitelbein
Schläfenbein
Kleiner Flügel des Keilbeines
Foramen sup raorbitalis
Großer Flügel des Keilbeines
Margo sup raorbitalis
Stirnfortsatz des Oberkiefers
Fissura orbitalis superior
Tränenbein
Nasenscheide wand
Jochbein
Mittlere Nasen muschel
Fissura orbi talis superior
Untere Nasenmuschel
Margo in fraorbitale Foramen in fraorbitale
Pflugscharbein
Nasenstachel
Oberkieferknochen
Unterkieferknochen
Kinnloch
Protuberantia mentalis
231
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Die Wirbelsäule
Verschiedene Abschnitte der Wirbelsäule Halswirbel —
Die Wirbelsäule hat zwei Hauptfunktionen: den Schutz des Rückenmarks und das Stützen des gesamten Skeletts. Die Wir belsäule setzt sich aus 24 einzelnen, verschieden geformten Wir beln mit einem dreieckigen, gekrümmten Knochen (Kreuzbein) am Ende zusammen. Das Kreuzbein besteht aus zusammenge wachsenen Wirbeln. An seinem unteren Ende schließt sich ein schmales, schwanzartiges Gebilde an, das Steißbein. Zwischen jedem Wirbelpaar liegt eine knorpelige Bandscheibe, welche die Knochen während der Bewegungen abfedert. Die zwei oberen Wirbel unterscheiden sich von den übrigen und bilden ein Paar. Der erste, Atlas genannt, dreht sich auf einem kräftigen, vertika len Zapfen, welcher auf dem zweiten Wirbel, dem Axis, aufsitzt. Diese Anordnung ermöglicht es, den Schädel frei nach oben, nach unten und nach den Seiten zu bewegen.
Verschiedene Wirbeltypen (Ansicht von oben) Axis
Atlas
Massa lateralis Vorderer Atlasbogeri Vorderer Höcker—
■ Hinterer Atlasbogen
Hinterer Höcker
Wirbelloch Wirbelquer fortsatz---- -
Querfort satzloch
Halswirbel
Vorderansicht
DIE WIRBELSÄULE
Rechte Seite
Rückseite
Halswirbel mit Rückenmark Gelenkfortsatz Vorderes Horn
Wirbelarterie
Wirbelkörper.
Hinteres Horn
Rückenmarksspalte
Dornfortsatz
Hintersäule
Rückenmark
Harte Rücken markshaut
fordere Wurzel.
Seitensäule
Spinalganglion
Hintere Wurzel
Förderer Ast des Spinalnerven ^—
Hinterer Ast des Spinalnerven
Steißbein
Kreuzbein
Flügel
Wirbelbogen
Dornfortsatz
. Oberer Gelenk fortsatz
Wirbel loch
Dorn fortsatz
Wirbel körper \ \
Wirbelbogen Fovea costalis Querfortsatz'
Steißbein horn \ Querfort\ satz.
Lendenwirbel
Brustwirbel
Wirbel körper
Hinteres Kreuzbein
Wirbelloci
Wirbelbogen
\ Unterer Gelenk fortsatz
i Steißbein-
ßäche
Querfortsatz
Promontorium ossis sacralis Lendenwirbel (1.-5.)
Gelenk flächefür das Darm bein
\ Ferschmelzungslinien der Kreuz beinwirbelkörper Kreuzbeinloch
Bandscheibe
Kreuzbein
Steißbein
233
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Hüftgelenk mit Bändern
Knochen und Gelenke
Darrnbein-
Darmbeinschanfel
SchambeinOberschenkel band
Die Knochen bilden das harte, kräftige Skelettkörpergerüst. Jeder Knochen hat ei ne kompakte AuDenhülle und eine poröse, Darmbein leichtere Innenstruktur. Die langen Armstachel und Beinknochen, wie z.B. der Oberschen kel, sind mit Knochenmark gefüllt. Die Knochen bestehen hauptsächlich aus Kalzium, Phosphor und einer faserigen Substanz, dem Kollagen. Knochen werden Großer Oberschenkel von ganz unterschiedlichen Gelenkarten rollhügel miteinander verbunden. Die Hüfte ist beispielsweise ein Nussgelenk - eine Darmbein-Ober Sonderform des Kugelgelenks -, das schenkelband dem Oberschenkel vielfältige Bewe gungsmöglichkeiten einräumt. Fin gergelenke wiederum sind einfache Scharniergelenke, die nur gestreckt und gebeugt werden können. Gelenke Raue Linie werden durch Gewebestreifen, Bän der genannt, gehalten, und ihre Bewe Kleiner Oberschen gungen werden durch weiche hyaline kelrollhügel (glasig durchscheinende) Knorpel, welche die Knochenenden überziehen, und durch von der Gelenkkapsel abge sonderte Gelenkschmiere erleichtert.
Hüftloch kanal
Oberer Scham beinast
Scham bein körper Membran des Hüftbeinloches
Sitzbeinhöcker
Oberschenkel Sitzbein
Schnitt durch den linken Oberschenkelknochen Großer Ober schenkelrollhügel Knochenmarkshöhle Oberschenkelschaft
Spongiosa (Schwam artiges Knochen gewebe)
Ober schenkeL kopf^^ Kopjbandgrube-----234
, Oberschenkelhals
Kleiner Oberschenkelrollhügel °
Kompakter Knochen (Compacta)
KNOCHEN UND GELENKE
Schnitt durch das Hüftgelenk Großer Lendenmuskel
Darmbein kamm
Äußere Hüftarterie
Hyaliner Knorpel der Hüftgelenkspfanne
Kleinster Ge säßmuskel
Hyaliner Knorpel des Oberschenkelknochens
Mittlerer Ge säßmuskel
Oberschenkelkopjband
Ober schenkelarterie .
Schnittdarstellung eines Lamellenknochens
Darmbeinmuskel
Hüftgelenks pfannenring
Gelenkhöhle
Oberschen kelkopf
Großer Ober schenkelroll hügel
Parallele konzentrische Reihen von Knochenlamellen bilden eine harte Struktur.
Knochenmark
Ober schenkel hals
Äußerer Schenkel muskel
Oberschenkel schaft
Kamm muskel Langer Schenkelanzieheri
Darm beinmuskel
Innerer Schenkelmuskel
Das hauptsächlich aus roten und weißen Blutkörperchen bestehende Knochenmark füllt die Knochenhöhlungen aus.
SCHNITT DURCH EINEN RÖHRENKNOCHEN
235
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Oberflächliche Skelettmuskeln
Muskeln 1
Vorderansicht
Man unterscheidet drei verschiedene Arten von Muskeln: die Skelettmuskeln (auch quer gestreifte Muskulatur), die glatten Muskeln und das hoch spezialisierte Muskel gewebe des Herzens. Im Gegensatz zur Skelettmuskula tur unterliegen die glatten Muskeln und der Herzmuskel nicht dem Willen. Menschen haben mehr als 600 Skelett muskeln, die in Größe und Form ihrer Funktion angepasst sind. Die Skelettmuskeln greifen entweder direkt oder in direkt am Knochen an und arbeiten als entgegengesetzte Paare (ein Muskel zieht sich zusammen, der Gegenspieler entspannt sich), um verschiedene Bewegungen, wie z.B. Gehen, Nadeleinfädeln oder Mimik auszuführen. Die glat te Muskulatur befindet sich in den Organwänden und hat verschiedene Funktionen, wie z.B. die Nahrung durch den Darm transportieren, Gebärmutterkontraktionen bei der Geburt oder das Pumpen des Blutes durch die Gefäße.
Oberarmspeichenmuskel
Unterarmbeuger
, Stirnmuskel
Augenringmuskel Schläfenmuskel
Kopfwender Trapezmuskel
Großer Brustmuskel Schultermuskel
Andere Körpermuskeln
Vorderer Sägemuskel Zweiköpfiger Oberarmmuskel (Bizeps)
Gerader Bauchmuskel
Weißer Sehnenstreifen Begenbogenhaut (Iris)
Äußerer schräger Bauchmuskel
Schenkelbindenspanner____
Pupille
Lendenmuskel Iris Um die Pupillengröße zu verändern, ziehen sich die Muskelfibrillen zu sammen oder entspannen sich.
Kammmuskel Langer Schenkelanzieher
Äußerer Schenkel muskel
Schlank muskelx
Gerader Schenkel muskel
Schneidermuskel Innerer Schenkel muskel
Zunge Innen liegende Muskelschichten ermöglichen ein breites Bewe gungsspektrum.
Krummdarm Entgegengesetzt arbeitende Muskelschich ten transportieren halb verdaute Nahrung.
236
Vorderer Schien beinmuskel
MUSKELN
Rückenansicht beuger
1
Bewegung des Unterarms Die kontrollierten Bewegungen der Gliedmaßen werden von der koordinier ten Anspannung und Entspannung ent gegengesetzter Muskeln bewirkt. Um den Unterarm anzuwinkeln, wird der zwei köpfige Bizeps verkürzt und angespannt und der dreiköpfige Trizeps gleichzeitig entspannt. Bei der Streckung kehrt sich dieser Vorgang um.
Schläfenmuskel
Arm strecker (Trizeps) Kopfwender Kleiner Rund muskel
Trapezmuskel
TUzeps
\ '
entspannt —V
Bizeps entspannt
Ruhender Unterarm
Großer Rundmuskel Untergrätenmuskel
Großer Rautenmuskel
Schultermuskel Breiter Rückenmuskel Trizeps entspannt
Unterarm halb ge beugt
Bizeps kon trahiert
Großer Ge säßmuskel
Trizeps ganz entspannt Bizeps voll kontrahiert
Unterarm ganz ge beugt
GroßerSchenkelan zieher Zweiköpfiger Schenkelmuskel
Halbsehnenmuskel
Schlank muskel Trizeps an gespannt
Unterarm halb ange winkelt
Bizeps ent spannt
Wadenmuskel Schollen muskel
Trizeps wieder in Ruheposition
;1
Bizeps entspannt Kurzer Waden-
Unterarm wieder in Ruheposition
237
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Mimische Muskulatur
Muskeln 2
Ein Gesichtsausdruck ist das Resultat vieler Muskelbewegungen. Die wichtigsten Mimikmuskeln werden hier gezeigt.
Myofibrille
Skelettmuskelfaser
Stirnmuskel Sarkomere
Motorische Endplatte Zellkern
Synaptischer Knoten-------Sarkoplasmati sches Retikulum Augenbrauenrunzler
Muskelzellen membran
Schivann’sche Zelle------------
Endomysium
Moto neuron—
Ranvier’scher Schnürring Mundringmuskel
Muskelgewebetypen
Herzmuskulatur
Skelettmuskulatur
Glatte Muskulatur
Kontraktion der Skelettmuskulatur
Entspannter Zustand 238
Kontrahierter Zustand
Großer Jochbein muskel
Mundwinkel herabzieher
MUSKELN 2
Kopf- und Halsmuskeln
Stirnmuskel (setzt sich am Hinterkopf im Hin terhauptsmuskelfort)
Stirnhaut muskel Augenbrauen runzler
Schläfen muskel
Augenringmuskel
Großer Joch beinmuskel
Nasen muskel
Ringmuskel des Mundes Wangenmuskel
Kaumuskel Lachmuskel
Unterlippen herabzieher Breiter Halsmus kel, ein Hautmuskel
Kinnmuskel
Schildknorpel Zungenbein-Muskel Mittlerer Rippenhalter
Kopfwender
Kopfwender Schulterblatt Zungenbein-Muskel Trapezmuskel
Kehlkopf muskel
239
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Röntgenaufnahme der linken Hand eines Kindes
Die Hand
Knochenbildungs stelle in den Fin gergliedern
Die menschliche Hand ist ein äußerst vielseiti ges Werkzeug. Sie ist in der Lage, feinste Bewe gungen auszuführen, kann aber auch kräftig zupacken. Die komplizierte Anordnung von 27 kleinen Knochen und deren Zusammenspiel mit 37 Muskeln, die wiederum durch Sehnen an den Knochen befestigt sind, gestatten einen großen Bewegungsspielraum. Die Möglichkeit, Daumenspitzen und Fingerspitzen zusammenzuführen, und die hohe Sensibilität der Fingerspitzen, bedingt durch zahl reiche Nervenenden, zeichnet die menschliche Hand aus und verleiht ihr außerordentliche Geschicklichkeit. Ring finger
Mittel finger
Knochenbildungs stelle in den Mit telhandknochen
Zeige finger
Knochenbildungs stelle in den Hand wurzelknochen
Handknochen
\ F Kleiner Finger
Knorpeliges Endstück der Speiche
Knorpeliges End stück der Elle
Die knorpeligen Stellen in der Handwurzel und in den Fingergliedern sind die Wachs tumszonen, die erst in späteren Jahren verknöchern.
Fingerend glied _____
Fingermittel glied—
Finger grundglied Fingerendglied des Daumens
Kopf 2. Mittelhand knochen ____
3. Mittelhand knochen —
Mittelstuck
Fingerglied des Daumens
4. Mittelhand knochen____ Basis 5. Mittelhand knochen
Erster Mittelhandknochen Hakenbein Erbsenbein
Großes Eieieckbein
Kleines Eieieckbein Kopfbein _ Kahnbein
Dreiecksbein Mondbein
Elle
240
Speiche
DIE HAND
Kurzer Daumen beugemuskel
Strukturen der Handinnenfläche
Retinaculum flexorum (Binde gewebsband, unter dem die Beugersehnen entlangziehen)
Daumenanzieher 2. Regenwurmmuskel
Speichen-
Fingerarterie
Fingerbeugesehne
I KleinfinKleinfingergegensteiler
Äussere Merkmale des Handrückens Kleiner Finger.
gerabspreizer
Ellennerv
Ellenarterie
Hohlhand sehne
Fingerendgelenk Fingermittelgelenk Fingerstreckersehne
Ellenkopf
Ringfinger
Mittelfinger
-
Nagelhaut .Halbmond'
Handgelenk
Nagel
Speichenend glied
Daumen
241
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Fussknochen
Der Fuß
2. Zeh
Großer Zeh
Die Füße und Zehen sind wesentliche Elemen te für die Körperbewegungen. Sie tragen das Gewicht des Körpers während des Stehens und Laufens und helfen die Balance bei der Gewichtsverlagerung zu halten. Jeder Fuß hat 26 Knochen, mehr als 100 Bänder und 33 Muskeln. Einige davon sind mit dem Unterschenkel verbunden. Die Ferse und der Fußballen sind eine Art Stoß dämpfer, die jede Erschütterung ab Zehenmittelschwächen.
Zehenend glied
Zehen grundglied
Zehengrund glied ______ 1. Mittel fußknochen
Fussbänder
2. Mittel fußknochen Ligamentum cuneonaviculare (Keilbein-Kahnbein Band)
L. calcaneona viculare (Pfan nenband)
Gelenkkapsel des Zehenend gelenkes.
3. Mittel fußknochen 4. Mittel fußknochen
Mediales Keilbein
5. Mittel fußknochen
Mittleres Keilbein
Laterales Keilbein
Gelenkkapsel des Ze hengrundgelenkes Kahnbein Würfelbein
Sprungbein Ligamentum bifurcatum (Zweigeteil tes Gewebs band des queren Fußwurzel gelenks)
Wadenbein
Ligamenta tarsometatarsea dorsalia (Mittelfuß-Würfel bein-Keilbein-Bänder) Ligamentum talonaviculare (Sprungbein-Kahnbein-Band)
Deltaband
Schienbein Fersenbein
Achillessehne
242
Zwischenknochenband
------------------------------------------------------------- ------------------
*
DER FUSS
Muskeln und Sehnen Langer Großzehen beugemuskel
Lange Großzehenstreckersehne
1. Zwischenknochenmuskel
LangerZehenbeugemuskel.
Innerer Knöchel
Schienbein, Retinaculum musculorum extensorum (triferior)
\ \
\ \
Schollen muskel .
Vorderer Schienbein muskel .
Hinterer Schienbeinmuskel
Lange Zehenstreckersehne
Äußerer Knöchel
Kleinzehen spreizmuskel,
Achillessehne
Wadenbein
Kurzer Wa denbeinmuskel
Kurze Wadenbeinsehne
Kurzer Zehenstreckermuskel
Langer Wa- \ denbeinmuskel
Kurzer Großzehenstreckermuskel
Äussere Merkmale eines Fusses
Zeh
243
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Haut und Haare
Modell eines Haares Haarmark
* Die Haut ist das größte Körperorgan und bildet eine wasserfeste Barriere, welche die inneren n Organe vor Infektionen, Verletzungen und f schädlichen Sonnenstrahlen schützt. Die Haut 3 ist zudem ein wichtiges Sinnesorgan und regu liert die Körpertemperatur. Die Oberhaut (Epi dermis) besteht aus mehreren Lagen von Zellen und wird von der untersten Lage her, der Keimschicht, stän dig neu gebildet. Die so entstehende Hornschicht aus Keratin wird laufend abgestoßen und neu ergänzt. Die Lederhaut beinhaltet die meisten der vitalen Hautstruk turen: Nervenenden, Blutgefäße, elastische Fasern und Schweißdrüsen, welche die Haut kühlen, sowie Talg drüsen, die eine Art Öl produzieren, damit die Haut geschmeidig bleibt. Unterhalb der Lederhaut liegt das Unterhautgewebe (Subcutis). Dieses ist reich an Fett und Blutgefäßen. Die Haarschäfte wachsen aus Haar wurzeln, die in der Lederhaut und im Unterhautge webe liegen. Bis auf die Handinnenflächen und Fuß sohlen ist die gesamte Körperoberfläche des Menschen mit Haaren bedeckt.
I
Haarrinde
Melaninkörnchen
Zellkernrest
Makro fibrillen
Haarhaut
Schnitt durch verschiedene Hauttypen
244
HAUT UND HAARE
Blockmodell der Haut Körnerschicht
Horn schicht
Schweiß pore
Stachelzell schicht .
Bindegewebspapillen
Haar schaft
Schweißkanal
Merkel’sche Tastscheiben
Basal Schicht
__ Oberhaut
Freie Nervenenden (für Tempe ratur und Schmerz) —- -------
körperchen — -M
Kapillar schlingen Nervenfaser.
_____ Leder haut
Talgdrüsen
Haarbalg muskel __ Haar zwiebel
Haar papille
Unterhaut binde gewebe
Vater-Pacini’sches Lamel lenkörper chen^—"
Ruffini Körperchen
Fettgewebe Vene
Vergrößerte Schweißdrüse
Haarbalg
Arterie
Mikroskopische Aufnahmen von Haut und Haaren
Schweißpore Hautschnitt Die oberflächlichen Hautzellen Diese scheidet Flüssigkeit u. a. schuppen sich kontinuierlich ab. zur Temperaturregulation aus.
Hauthaar Zwei Haare treten aus der Außenhaut aus.
Kopfhaar Wurzel und Teil des Haarschaf tes eines Kopfhaares. 245
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Gehirn Das Gehirn ist das wichtigste Organ des Zentralnervensys tems und stellt das Kontrollsystem für alle bewussten und unbewussten Aktivitäten dar. Es ist außerdem für das Den ken, das Erinnern, die Emotionen und die Sprache verant wortlich. Bei Erwachsenen wiegt dieses komplexe Organ nur ca. 1,4 kg und enthält dabei über 10 Milliarden Nerven zellen. Drei getrennte Bereiche lassen sich leicht unter scheiden: das Großhirn, das Kleinhirn und der Hirnstamm. Letzterer kontrolliert die vitalen Funktionen wie Atmung und Verdauung. Das Kleinhirn dient hauptsächlich der Er haltung des Gleichgewichtes und der Bewegungskoordina tion zahlreicher Muskelgruppen. Das Großhirn besteht aus zwei Hälften (Hemisphären), die durch den Balken (Corpus callosum) miteinander verbunden sind. In diesem Bereich sind unsere wesentlichen Bewusstseins- und Intelligenzakti vitäten lokalisiert. Sagittalschnitt durch das Gehirn
Kernspinresonanztomographie Graue Sub stanz
Weiße Sub stanz
Schädel
Kopfhaut Großhirnsei tenkammer
Großhirnspalte
Frontal schnitt Sagittalschnitt,
Gewölbe
Großhirn
Bolando’t
Balken Scheitellappen
Furche zwischen Scheitel- und Hinter hauptlappen
Sehhügel
Zirbel drüse
Hinter haupt lappen
Stirn lappen
Aquädukt
Hypothalamus
Kleinhirn
Sehnerven kreuzung
Hirnanhangs drüse (Hypophyse)
4. Ventrikel Mittelhirn
Bückenmark
Brücke
Verlängertes Mark 246
— Stammhirn
DAS GEHIRN
Schnittdarstellung eines Schädelund Gehirnsegments Kopfhaut
Äussere Merkmale des Gehirns Sehnenhaube Äußere Kno chenhaut
Seitliche Hirnhaut ausbuchtung
Schädel Harte Hirnhaut
Knopfarti ge Ausstül pung
Spinnge webshaut
Oberer Hirnsichel blutleiter
Hintere Zentral windung
Bolando’sche Spalte Stirnlappen Sylvius’sche Spalte
Weiche Hirnhaut
Hinter haupt lappen
Schläfenlappen
Kleinhirn sichel
Hirnwasserra um
Kleinhirn
Funktionen einzelner Hirnabschnitte
Hirngefäß . Graue Substanz Großhirn — -Weiße Substanz
Frontalschnitt durch das Gehirn Balken
Furche zwischen Scheitel- und Hin terhauptlappen
Scheitellappen
Vordere Zentral windung
Großhirn spalte
Grundbe wegungen
Feinmotorik
Graue Hirn substanz - Großhirn Weiße Substanz—
Empfindungen
Visuelle Wiederer^^kennung
Verhalten und Gefühle Sprache
Schwanz kern
Großhirnsei tenkammer
Sehver mögen Hören
Gewölbe
Gleichgewicht und Muskel koordination
Linsenkern
Nervenzellen im Gehirn Innere Großhirn hemisphä renkapsel
Sehhügel Schenkel des Mittel hirns
3. Ventrikel
Brücke
Verlängertes Mark Kleinhirn
Die dunklen Zellen sind die sog. Purkinje-Zellen. Sie sind mit die größten Nervenzellen im menschlichen Körper.
247
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Zentrales und Peripheres Nervensystem
Das Nerven system
Gehirn nerven
Großhirn Kleinhirn
Das Nervensystem ist ein inneres, mit elektro chemischen Signalen kommunizierendes Netz system. Seine wichtigsten Teile sind das Gehirn, der zentrale Nervenkanal in der Wirbelsäule und die Nerven. Das Gehirn und der zentrale Nervenkanal bilden zusammen das Zentral nervensystem (ZNS), das Hauptkontroll- und Koordinationszentrum. Milliarden von langen, zu Nerven Brust gebündelten Neuronen bilden das nerven periphere Nervensystem. Dieses übermittelt Impulse zwischen dem Zentralner vensystem und anderen Körperregionen. Jedes Neuron besteht aus drei Teilen: dem Zellkörper, dem Dendritenast, welcher chemische Signale von anderen Neuronen empfängt, und einem Axon, das diese Signale in einen elektri schen Impuls umwandelt. Lenden
Hals nerven
Schlüsselbein nervensystem
Rücken mark
Speichen nerv
Mittel armnerv Ellennerv
nerven
Kreuz nerven
Schnitt durch das Rückenmark
Graue
Nerven knoten
Schenkel nerv
Zentral kanal Hintere Wurzel
Schamnerv
Großer Rosennerv
Spinalnerven
Hautnerv
Gemeinsamer Wadenbeinnerv
Hinterer Schienbeinnerv Weiße Substanz Oberflächlicher
Rückenmarksspalt
fordere Wurzel
Tiefer Waden beinnerv
248
DAS NERVENSYSTEM
Aufbau eines Motoneurons Zellleib
Zellkern Schwann’sche Zelle
Synaptischer Knoten
Ranvier’scher Schnürring
Axonhügel
6 Efferente Bahn (Axon) Myelinscheide'
Afferente Bahn (Dendrit)
Mitochondrium
Verschiedene Nervenenden
Zellkern körperchen
Verschiedene Nervenzelltypen
NisslScholle
Multipolar
Aufbau eines Synap tischen KNOTENS
Bipolar
Unipolar
Dendrit
Dendrit
Motorische Endplatte Präsynapti schesAxon
Freies Nervenende
Mikrotubus
Neurofilament
Axon Endoplasmatisches Retikulum
Axon
Mitochondrium Synaptische Blase
Neurotransmitter
Präsynaptische Membran
Ranvier’ scher Schnür ring
Meißner’sches Tast körperchen
Zellleib
Zellkern
Schwann’sehe Zelle Merkel’sche Tastscheibe
Zellleib
Myelinscheide
Axon
Zellkern Zellleib
Zellkern
Rufllnikörperchen
Dendrit Dendrit
Rezeptor
Vater-Pacini sches Lamellenkörperchen 249
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Oberer gerader Muskel-----------
Das Auge ist das Sehorgan. Die beiden Augäpfel liegen in den knochigen Augenhöhlen und werden von außen durch die Au genlider, die Augenbrauen und den Tränenfilm geschützt. Sie sind direkt über die Sehnerven mit dem Gehirn ver bunden. Jedes Auge wird durch sechs Muskeln, die um den Augapfel herum angeordnet sind, bewegt. Lichtstrahlen fallen durch die Pupille in das Inne re und werden von der Hornhaut und der Lin se fokussiert. Die Linsen projizieren das •' Bild auf die Netzhaut. Die Netzhaut wird . von Millionen lichtempfindlicher Zellen, . ^fl den Stab- und Zapfenzellen, gebildet. . Diese Zellen verwandeln die empfange neu Bilder in ein Muster von Nervenim. pulsen, welche durch den Sehnerv zum Gehirn geleitet werden. Die Informa lionen beider Nerven werden im Gehirn zu einem Bild koordiniert. . Glaskörper.
Gelber Fleck
Zentrale Netzhautvene Zentrale Netzhautarterie
Weiche Hirnhaut
Spinngeivebshaut Harte Hirnhaut Sehnerv
Sehnerv papille Netzhaut Aderhaut
Lederhaut
Netzhautblutgefäß Unterer gera der Muskel — 250
DAS AUGE
Schnitt durch das linke Auge
Tränendrüsenapparat Tränensack
Tränenröhrchen
Tränendrüse
Mittlerer Tränen nasengang -____ Mittlere Nasen muschel
Nasenschei dewand /
Untere Nasen muschel
Tränenpunkt auf dem Trä nenhügel
Tränen nasen gang
Regenbogenhaut
Ophthalmoskopie der Netzhaut
Vordere Augen kammer
Kammerwasser
Netzhaut blutgefäß
Hintere Augen kammer .
Bindehaut Seh nerv papille
Gelber Fleck -
Pupille Hornhaut
Linse Pup illenschließer Der Gelbe Fleck, die Stelle des schärfsten Sehens, wo nur Zapfen vorhanden sind, ist hier schwach als ein runder Fleck auf der Netzhaut zu erkennen (links neben der Sehnervpapille).
Pupillenweiter
Fasern der Strahlenzone
Schlemmkanal
Kammerwinkel
MUSKELN DES RECHTEN ÄUGES
Innerer gerader Augenmuskel
Oberer schräger Augenmuskel Knorpeliger Halbring
Oberlidheber,
Oberer gerader Muskel
Strahlen oder Ziliar körper Tendono annulare
Ora serrata („Gezackte Linie“)
Unterer gerader Augenmuskel / Temporaler gera der A ugenmuskel
Unterer schräger Augenmuskel 251
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Aufbau des Ohres
Das Ohr
Schläfenbein
Das Ohr ist das Hör- und Gleichgewichtsorgan. Das Außenohr besteht aus einer knorpeligen Gehörmuschel und dem Gehör gang. Die wichtigsten Funktionsteile, das Mittel- und das In nenohr, liegen im Schädel. Das Mittelohr besteht aus drei sehr kleinen Knochen - den Gehörknöchelchen - und der Eusta chischen Röhre, die das Ohr mit dem hinteren Nasenraum verbindet. Das Innenohr setzt sich aus einem spiralförmigen Labyrinth, den Bogengängen und dem Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat) zusammen. Schallwellen dringen durch den Gehörkanal zum Trommelfell, wo sie in Vibrationen um gewandelt werden, die wiederum zu der knochigen Gehör schnecke geleitet werden. Hier werden sie von Millionen mik roskopisch kleiner Härchen in elektrische Nervenimpulse, die vom Gehirn verarbeitet werden, umgesetzt. Oberes Kreuz der Antihelix
Rechtes Ohr
Ohrmu schel
Dreiseitige Vertiefung
Wannenförmige Vertiefung
Unteres Kreuz der Antihelix Muschel
Windung------------Äußerer Gehörgang
Gegenwindung —l. Ohrecke (Tragus)
Antitragus
. Einbuchtung
Äußerer Gehör gang / . Ohr läppchen
Knorpeliger Gehörgangteil Ohrläppchen
Gehörknöchelchen des Mittelohres
Innere Ampullenstrukturen
Hammer
Amboss
Steigbügel
Die Gehörknöchelchen bilden zusammen eine Brücke zwischen dem Trommelfell und dem Ovalen Fenster. Durch ein Membran system übermitteln sie Schallwellen in das Mittelohr. 252
DAS OHR
Innenohr Vorhofnerv Utriculus i
Crus commune (Mündungsstück der drei Bogengänge) Knöcherner Gehörteil
Sacculus Pauken treppe
Vorderer Bogen gang
Schnecken gang
Trommelfell
Vorhof treppe
Seitlicher Bogen gang.---- -
Schnecke
Bogengänge
Ampulle
Hirnnerv
Schneckennerv Schnecke
Gleichge ivichtsnerv
Ovales Fenster Hinterer Bogengang
Schnitt durch die Schnecke Corti’sches Schneckengang Organ
Vorhoftreppe
Innere Kopfarterie Beissner’sche Membran___
Eustachi’sche Nerven Bohre (Ohrtrompete) knoten Schnecken nerv—-'"'
Sinnes zellen Paukentreppe
Basilar membran
Griffelfortsatz
253
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Nase, Mund und Rachen
AUFBAU DER ZUNGE
Mittlere Schleim hautfalte
Kehldeckel
Gaumen mandel
Mit jedem Atemzug strömt Luft durch die Nasenlöcher, den Rachen (Pharynx), den Kehlkopf (Larynx) und die Luftröhre (Trachea) zu den Lungen. Die Nasenhöhlen wärmen und befeuchten die Luft und kleine Härchen reinigen die Luftwege von Fremdkörpern. Während des Schluckens bewegt sich die Zunge nach oben und nach hinten. Der Kehlkopf gleitet nach oben. Der Kehldeckel schließt den Luftweg und der weiche Gaumen trennt die Nasenwege vom Rachen. Speichel wird von drei Paar Speicheldrüsen gebildet. Er vermischt sich mit der Nahrung, erleichtert das Schlucken und unterstützt die Geschmacksentwicklung. Mit dem Einspeicheln be ginnt auch die chemische Zersetzung der Nahrung und es hilft bei der Geschmacksentwicklung. Geschrhacksund Geruchssinn sind eng miteinander verbunden. Bei de hängen von der Wahrnehmung gelöster Moleküle durch Sinnesrezeptoren in den Riechnervenenden der Nase und in den Geschmacksknospen der Zunge ab.
Querfurche
Vorderer Gaumenbogen Kleine Grube
Wall papillen
Blätter papillen
Längs furche .
Pilzpapillen
Fadenpapillen
Zungenspitze
Geschmackszonen auf der Zunge
Darstellung des Rachens
ZungenZunge
GriffelfortsatzZungen-Muskel ZungenbeinZungen-Muskel
Bitter Unterzun gendrüse
Hirnnerv
Unterkiefer Sauer
Oberer Kehl kopfnerv
Unterkieferspei cheldrüse
Salzig
Zungenbein
Obere Schild drüsen arterie
Adamsapfel
Zungenpapillenarten Schildknorpel Zungenbein Muskel
Kehlkopf muskel
Schildknorpel Zungenbein Membran BingknorpelLuftröhren-Band
Schilddrüse
Luftröhre 254
Fadenpapillen
Pilzpapillen
Wallpapillen
NASE, MUND UND RACHEN
Schnitt durch Nase, Mund und Rachen Obere Nasenmuschel Stirnhöhle
Keilbeinhöhle
Mittlere Nasenmuschel Oberer Nasengang. Untere Nasenmuschel
Mittlerer Nasengang
Nasenhöhle Nasenvorhof.
Weicher Gaumen
Unterer Nasengang ■ Nasen-RachenRaum
Oberkiefer. Verbindungskanal
Ringmuskel Traube Oberer Zungen längsmuskel—
Gaumen mandel
Schneidezahn
Mundteil des Rachenraumes
Zungenspitze
Kinn-Zungen-Muskel Kehldeckel
Mündung der Unterkieferdrüse ^
Zungen mandel
Unterzungendrüse
Bindegewebige Trennwand Unterkiefer
Kinn-Zungenbein-Muskel Unterkiefer-Zungenbein-Muskel
Endoskopische Ansicht der Stimmbänder
Kehlkopf muskel
Zungenbein Adamsapfel
Halswirbel
Hinterer Zungen-
Schildknorpel Schilddrüse
Bandscheibe
Speiseröhre Luftröhre
Kehldeckel
Stimmband
255
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Zahnentwicklung eines Fetus
Die Zähne Die 20 ersten Zähne (Milchzähne) beginnen in der Regel bei einem Baby im Alter von etwa sechs Monaten durchzu brechen. Sie werden im Alter von ungefähr sechs Jahren nach und nach durch die bleibenden Zähne ersetzt. Im Alter von 20 Jahren haben die meisten Erwachsenen ein vollständiges, 32 Zähne zählendes Gebiss, obgleich die Weisheitszähne oft niemals durchbrechen. Die primäre Funktion der Zähne ist es, Nahrung zu zerkleinern. Schnei dezähne und Eckzähne reißen und schneiden die Nahrung in Stücke. Backenzähne (Prämolaren und Molaren) zermah len und zerreiben sie weiter. Der Zahnschmelz ist die här teste Substanz des Körpers, wird jedoch leicht durch Säure, die in der Mundhöhle entsteht, angegriffen und zerstört.
Fetaler Schädel----------- -
Bei einem sechs Wochen alten Embryo entwickeln sich in jedem Kiefer dickere Bereiche. Hier bilden sich die Zahnknospen. Bei einem sechs Monate alten Feten (Bild) hat sich auf den Knospen Zahn schmelz gebildet.
Kiefer- und Zahnentwicklung
Kiefer eines Neugeborenen Die Milchzähne entwickeln sich im Kieferknochen und be ginnen im Alter von etwa sechs Monaten durchzubrechen.
Die bleibenden Zähne
256
Gebiss eines fünfjährigen Kindes Ein voller Satz von 20 Milchzäh nen ist durchgebrochen. Die bleibenden Zähne entwickeln sich im Ober- und Unterkiefer.
Gebiss eines neunjährigen Kindes Die meisten Zähne sind Milch zähne. Die bleibenden Schneide zähne und die Mahlzähne sind aber schon hervorgetreten.
Gebiss eines Erwachsenen Im Alter von 20 Jahren sind in der Regel alle 32 bleibenden Zähne (mit den Weisheitszäh nen) durchgebrochen.
DIE ZÄHNE
Aufbau eines Zahnes Zahnspitze
Zahn- _ krone
Adamanto blast
-------------------------------------------------------- Spalt ------------------------------------------ Zahnbein
Zahnfleischerhebung Zahnfleisch Zahn- _ hals
Pulpazacke
Zahnhöhle
Odontoblasten
Kieferknochen
Kolkmann ’scher Kanal-------------Zahnpulpa
Zahn- ivurzel
Zwischenzahn septum
Pulpavene
Wurzelkanal Pulpaarterie
Zwischenwurzel septum
Pulpanerv Zement
Seitenkanal
Alveolararterie
Wurzelhautfasern
Alveolarknochen
257
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Verdauungssystem Das Verdauungssystem bereitet die Nahrung so weit auf, dass sie vom Blut als Nährstoffe zu jedem Körperteil transportiert werden kann. Der Haupttrakt des Verdauungssystems ist ein neun Meter langer „Schlauch“, der vom Mund bis zum Enddarm reicht. Muskeln entlang dieses Systems trans portieren die Nahrung weiter. Die zerkaute Nahrung gelangt zuerst durch die Speiseröhre in den Magen, der sie speichert. Hier wird sie weiter verdünnt und zersetzt, bevor sie durch den Zwölffin gerdarm, den Leerdarm und den Krummdarm in die drei langen, gewundenen Dünndarmteile be fördert wird. Dort spalten die Verdauungssäfte der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse den Nahrungsbrei weiter auf. Die verdaute Nahrung wird von den kleinen Darmzotten auf der inneren Dünndarmwand absorbiert und im Blut weitertransportiert. Die unverdauten Nahrungsreste ver lassen durch den Dickdarm (das Colon) und den Mastdarm (das Rektum) den Körper. Magen
Mageneingang
Speiseröhre
Linker Leberlappen _ Kehldeckel
Nasen höhle
Traube
Mund höhle
Luftröhre
Sichelförmiges Leberband —----- ■
Unterkiefer
Leberarterie ■——' ' Oberkiefer
Zunge Gallengang
——
Zähne
Mund Rechter Leberlappen
Gallenblase
Endoskopische Aufnahme des Ernährungs- und Verdauungskanals Magenausgang
258
DAS VERDAUUNGSSYSTEM
Ernährungs- und Verdauungskanal
Schleimhautfalten
Querdick darm
Bauchspeicheldrüse
Milz Magen winkel.
Längsmuskel bänder Absteigender / Dickdarm
Bauchfell
Dünndarm
Aussackungen Dickdarm Sigma
After schließ muskel Mastdarm
After kanal
After Krummdarm Wurmfortsatz des Blinddarms
Schließ muskel des Ma genpfört ners
Zwölffingerdarm
Übergang vom Blinddarm zum Wurmfortsatz Blinddarm
Hauptgallengang Kerckring’sche Falten
Bauhin’sche Klappe
Aufsteigen der Dickdarm
Pelicac semilunares (halbmondförmige Querfalten)
Kerckring’sche Fallen
Mastdarm
Grimmdarm
Krummdarm
Zwölffingerdarm
Schleim hautzolten
Halbmond förmige Querfalte
Schleim haut Blutgefäß
259
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Herz
Arterien und Venen des Herzens
Das Herz ist ein Hohlmuskel, der sich etwa in der Brustmitte befindet. Es pumpt das Blut durch den Körper und versorgt so die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Eine Mus kelwand, die Herzscheidewand (Septum), teilt das Herz in Längs richtung in eine rechte und eine linke Seite. Jeweils eine Klappe unterteilt die beiden Herzseiten in zwei Kam mern - einen oberen Vorhof und eine untere Kammer. Wenn sich der Herzmuskel zusamZ menzieht, wird Blut durch die Vorhöfe und dann durch die Kammern geleitet. Sauerstoff’■ reiches Blut aus den Lungen fließt von den Lungenvenen in den linken Vorhof, durch die linke Kammer, danach durch die Aorta und wird von dort in alle Körperteile verteilt. Sau erstoffarmes Blut kommt zurück, sammelt sich in der Hohlvene und fließt in den rechten Vor hof, durch die rechte Kammer und danach durch die Lungenarterie zur Lunge, um SauerstofT aufzunehmen. Im Ruhestadium Rechte Herz schlägt das Herz zwischen 60- und 80 kranzarterie mal in einer Minute. Während der Be wegungsphase oder bei Stress kann der Puls bis zu 200 Schlägen Sinus coronarius in der Minute ansteigen. (Erweiterung der
(Aorta)
Linke Herz kranzarterie
Großen Herzvene vor ihrer Einmündung in den rechten Vorhof)
Hauptast der linken Herzkranzarterie
SCHNITTDARSTELLUNG der
Herzwand
Herzschlagsequenz Vorhofdiastole
Sauerstoffarmes Blut fließt in den rechten Vorhof, während der linke Vorhof sauerstoff reiches Blut aufnimmt.
260
DAS HERZ
Aufbau des Herzens Linke Schlüsselbeinarterie Schlüsselbein- und Halsarterie
— Linke gemeinsame Kopfarterie
Obere Hohlvene Aufsteigender Aortenteil
Linke Lungenvene
Rechte Lungen arterie —
Truncus pulmonalis (Lungenschlagaderstamm)
Ovale Grube
Taschenklappe (Pulmonalisklappe)
Herzkranzarterie Rechte Lungenvene
Sehnenfäden
Öffnung der unteren Hohlvene
Herzscheidewand
Ast der Herzarterie Linke Herzkammer
Dreizipfelige Segel klappe (Trikuspidalklappe)
Papillarmuskel
SehnenJaden
Myokard der linken Herzkammer
Rechte Herzkammer
Trabekel Vorhofsystole (Kammerdiastole)i: Diastole
Kammerkontraktion (Systole)
Rechte Lungenarterie Rechter Torhof kontrahiert sich.
Trikuspidal klappe öffnet sich.
Rechte Herzkammer 3 dehnt sich aus.
Rechter und linker Vorhof kontrahieren sich und pressen Blut in die entspannten Kammern.
Linker Torhof kontrahiert sich. Mitralklappe öffnet sich. Linke Herzkam mer dehnt sich aus.
Pulmonalis klappe öffnet sich._ ______
Trikuspidal klappe schließt sich.
Rechte Kammer kontrahiert sich.
Hauptschlagader (Aorta)
Aortenklappe öffnet sich.
Mitralklappe schließt sich. Linke Kammer kontrahiert sich.
Die Kammern kontrahieren sich und transportieren Blut in die Lunge zur SauerstofTanreicherung und durch die Aorta in den restlichen Körper.
261
DER MENSCHLICHE
KÖRPER
Das Kreislaufsystem
Arteriensystem
des
Gehirns
Das Kreislaufsystem umfasst das Herz und die Blutgefäße, die zusam men einen kontinuierlichen Blutstrom im Körper gewährleisten. Das Herz pumpt durch ein Netzwerk von Röhren, die Arterien, und kleine Gefäße, die Arteriolen, sauerstoffreiches Blut aus den Lungen in alle /k Körperteile. Das Blut fließt durch kleine Venen (Venolen), die es wiederum zu größeren Venen führen, zum Herzen zurück. Das Herz (S. 260-261) ist der wichtigste „Mo S t°r“ der Blutbewegung. Die Arteriolen und die Venolen sind durch kleine Kapillaren miteinander verbunden, in denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Blut und Körperzellen stattfindet. Das Blut setzt sich aus vier Hauptkomponenten zusammen: rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Plättchen und Plasma. Es transportiert nicht nur Sauerstoff, sondern auch Nährstoffe zu den Verbrauchsorganen. Herz- und Lungenkreislauf
262
Linke innere Kopfarterie
Grund arterie
Hintere Großhirn arterie Linke Hirbelschlag ader
DAS KREISLAUFSYSTEM
Hauptarterien und -venen im Kreislaufsystem
Blutzellentypen
Innere Drosselvene Hals schlagader
Schlüsselbeinarterie Aortenbogen
Achselarterie Lungenarterie
Hals-Kopf- Vene
Schlüsselbeinvene Achselvene
Speichenseitige Hautvene
Obere Hohlvene
Herzkranzarterie
Lungenvene
Oberarmarterie
Ellenseitige Hautvene
Rote Blutkörperchen Diese Zellen sind konkav ge formt, um die Oberfläche zu ver größern, wodurch ein besserer Gasaustausch ermöglicht wird.
Magenarterie
Lebervene
Leberarterie Milzarterie
Obere Ge krösearterie Speichen arterie-—
Vena mediana cubiti
Un tere Hohlvene Speichenseitige Hautvene
Weiße Blutkörperchen Vena gastroepi Lymphozyten sind die kleinsten ploica weißen Blutkörperchen. Sie produzieren bei Infektionen _ Hohl Antikörper. handvene
Ellenarterie Hohlhand bogen
Finger vene
Fingerarterie
Untere Eingeweidevene
Hüftarterie
Obere Gekrösevene
Äußere Darmbeinarterie
Gemeinsame Hüftvene
Innere Darmbeinarterie Oberschenkelarterie
Außere Hüftvene
Kniekehlenarterie
Innere Hftftvene
Wadenbeinarterie
Oberschenkelvene
Blutplättchen Sie sind die kleinsten Blutzellen, die aktiviert werden, wenn ein Wundverschluss oder die Repara tur eines Gefäßes notwendig ist.
Wund Verschluss
Große Hautvene des Beines
Vordere Schienbeinarterie Hintere Schienbeinarterie
Kleine Hautvene des Beines
Äußere Fußsohlenarterie
Mittelfußarterie-----
Fußvene Zehenvene
Fibrinfäden verflechten sich zusammen mit Erythrozyten und bilden so einen Blutpfropf. 263
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Atmungs system Das Atmungssystem besorgt den Sauer stoff, der von den Körperzellen gebraucht wird, und gibt das durch die Zellen produ zierte Kohlendioxid an die Umgebung ab. Inhalierte Luft strömt durch die Luftröhre (Trachea) über zwei enge Röhren, die Hauptbronchien, in die Lunge. In den Lungen verzweigen sich die Bronchien in viele kleine Äste, die Bronchiolen. Diese verzweigen sich noch weiter in Alveolen. Gase diffundieren durch die dünne Alveolwand in ein dün nes Blutgefäßnetz. Die Rippenmuskeln und das muskulöse Zwerchfell unter der Lunge bewegen die Luft wie ein Blase balg. In regelmäßigen Intervallen ziehen sie Luft an und drängen sie wieder hinaus. Bronchialbaumsegmente Spitzen segment
Bronchiolen und Lungenbläschen Bronchialnerv
Eingeweide knorpel Schleimdrüse
Lungenvenenast Bronchiolenende Lungenvene
Lungenar terienzweig
Elastische
Scheidewand zwischen den Alveolen Lungen bläschen
Verbindungs gewebe Kapillarennetzwerk
Epithelschicht
Spitzensegment Hintersegment Vorder segment
Rechter Lungen ober lappen
Ober segment
Hinter segment
Linker Lungen ober lappen
Untersegment_
Vorder - segment
Rechter Lungen mittel lappen
Seiten segment Mittel-
Spit zenseg ment Vorderba sissegment Rechter Lungen unter lappen —
Seitenba sissegment
Mittleres Basis segment Spitzensegment Hinteres Basissegment
264
Basis segment Basis segment Seitenbasissegment Hinteres Basissegment
Linker Lungen unter lappen
DAS ATMUNGSSYSTEM
Organe der Brusthöhle
Gasaustausch in den Lungenbläschen Das Blut nimmt Sauerstoffauf.
Kehldeckel__________ __ Zungenbein
Sauerstoff reiches Blut
Schildknorpel Lungen bläschen
Schild drüse.
Ringknorpel
Lungen spitze
Sauerstoffarmes Blut, reich an Kohlendioxid
Luftröhre
Obere Hohlvene
Aorta
Rechter Lungenober lappen .
Linker Lungen oberlappen
Horizontale Spalte.
Kohlendioxid wandert aus dem Blut in die Lungenbläschen
Lungenschlagader stamm
Atmungs mechanismus Linke Lungen Einatmung ri_______ Luft wird arterie Ausdehnung jV in ^e Lunder Lunge. ^ih^^ gezogen.
Schräge Spalte
Herz
Linker Lungenun terlappen
Lappen bronchien Das Zwerch Kontraktion fell kontra derZwihiert sich und schenwirdflach. rippen muskeln Ausatmung
Segment bronchus
Lunge zieht sich zusammen__
Luft wird aus den Lungen gepresst.
Rechter Lun- 1 genunterlappen
Rechter Lun genmittellappen
Rechter Zwerch fellschenkel
\ Linker Bauchaorta Zwerch fellschenkel
Muskelwand des Zwerchfells
Speiseröhre
Zwerchfell ent spannt sich und wölbt sich auf.
Zwischenrip penmuskeln ent spannen sich.
265
DER MENSCHLICHE
KÖRPER
Blutversorgung der Nieren
Das Harnsystem
Aorta
Das Harnsystem filtert unbrauchbare Stoffe aus dem Blut und leitet sie durch ein Leitungssystem aus dem Körper. Das Blut wird in zwei faustgroßen, bohnen förmigen Nieren gefiltert. Die Nierenarterien transportieren es dorthin. Die Nierenve nen führen es nach dem Filtern wie der in den Kreislauf zurück. Jede Niere besteht aus etwa einer Milli on winzig kleinen Einheiten, den Nierenkörper chen (Nephrone). Jedes Nephron besteht wie derum aus einem Sammelrohr und einem Filtersystem, dem Glomerulus. In diesem gibt es Knäuel von dünnen Blutgefäßen, die von der Bowman’schen Kapsel umgeben sind. Bei dem Filterprozess entsteht eine wässrige Substanz, wel che von den Nieren durch je einen Harnleiter zur Blase geleitet wird. Dort wird der Urin gesammelt und dann durch die Harnröhre ausgeschieden.
Eingeweidearterie
Obere Gekrö-
Linker Harn leiter
Schnitt durch die linke Niere Eenae interlobulares
Sammelrohr
Markkegel
Schnittdarstellung der Niere
Bowman’sche Kapsel Innere Nieren arterie
Innere Nieren arterie
Nierenkör perchen
Pena interlo bularis renis
Nierenkanäl chen Mittelstück Nierenkörperchen
Hinde
Henle’sehe Schleife
Nierenmark
Gefäßknäuel (Glomerulus) Bowman’sche Kapsel
Rinde
Nierenarterie Hauptstück
Nierenvene Sinus renalis
Nierenbecken
Großer Nie renkelch Kleiner Nierenkelch
Papillen gang
Nieren mark
Henle’sehe Schiefe
Nierenpapille
Sammel rohr
Nierenkapsel
Blutgefäße. Nierenrin denanteile
266
DAS HARNSYSTEM
Männliches Harnsystem
Obere Gekrösearterie
Eingeweidearterie
Linke Nebenniere Rechte Nebenniere
Linke Nebennierenvene
Untere Hohlvene
Linke Nierenarterie Nierenarterie
Linke Nierenvene
Nierenvene
Linke Niere
Rechte Niere
Linker Harnleiter
Wirbelsäule Aorta
Lendenmuskel Linke Hüftarterie
Rechter Harnleiter Linke Hüftvene Arterien und Venen der Hoden
Harnblase Schambein
Schnitt durch die Harnblase (beim Mann)
Schnitt durch die Bovvman’sche kapsel
Bauchfell Distaler Tubus
Arteriole (zuführend)
Rechter Harnleiter____
Arteriole (ableitend) Basismembran der Bowman’schen Kapsel
Schleimhaut
Kapselraum
Rechte Harnlei termündung
Bowman’sche Kapsel
Gefäßknäuel
Proximaler Tubus
Rest des embryo nalen Harngangs (Urachus)
Harnröhrenmund Vorsteher drüse
Linker Harn leiter
Muskel wand Linke Harn leitermün dung Harnblasen dreieck
Innerer Schließmuskel der Harnröhre Harnröhre 267
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Das Fortpflan zungssystem
Schnitt durch den Eierstock
Die im Becken liegenden Geschlechtsorgane sind dazu geschaffen, neues menschliches Leben entstehen zu lassen. Jeden Monat wird ein reifes Ei aus einem der weiblichen Eierstöcke in die Eileiter abgegeben.Die se führen das Ei in die Gebärmutter, ein muskulöses, birnenförmiges Organ. Der Mann produziert in zwei ovalen Drüsen, Hoden genannt, das Sperma. Beim Geschlechtsakt wandern unzählige Spermazellen durch die Samenleiter und den Penis des Mannes, weiter über die Scheide der Frau in die Gebärmutter. Wenn ein Spermium in ein reifes Ei eindringt, be fruchtet es dieses. Das befruchtete Ei nistet sich in der Gebärmutterwand ein und entwickelt sich zu ei nem neuen Menschen.
Schnitt durch die Weibliche Becken region
Harnleiter
Ausbuchtung des Eileiters Trichter
Eierstock
Eileiter
Gebärmutter körper______
Gebär mutter hals
Harnblase
Schambeinfuge (Symphyse)
Muttermund
Harnröhre
Mastdarm—
Kitzler (Clitoris)
Scheide (Vagina)
After---------
Äußerer Harn ausführungs gang
Damm (Perineum) Kleine Scham lippen Öffnung der Scheide (Introitus) 268
Große Schamlippen
DAS FORTPFLANZUNGSSYSTEM
Weiblich Gebärmutterkörper,
Eileiter. Eierstock band —
Männlich Isthmus tubae (enger Teil des Eileiters)
Vorsteherdrüse (Prostata)
Äußere Sa menstrang faszie >
Samenleiter
Bläschendrüse (Samenblase)
Trichter
Cowper’sche Drüsen
Hodenheber.
Eierstock Gebärmutter.
Mutter munde
Gefranster Trichterrand
Innere Samen strangfaszie ^
Harnröhre
Harnröhren schwellkörper
Nebenhoden Gebärmutterhals
Hoden
Scheide
Penisschwell körper
Hodensack.
Schnitt durch die männliche Becken
Bandscheibe
Vorhaut Eichel
Harnröhrenöffnung
Aufbau einer Samenzelle
REGION
Harnleiter Kopf
Schlussring
Mitochondrien
Schwanz stück'^
Geißel Grimm darm— Kreuzbein Harnblase
Schambein Vorsteherdrüse
Bläschen drüse (Sa menblase) Spritz kanal
Penis Penisschwellkörper
Harnröhren schwellkörper - Harnröhre
Nebenhoden Eichel
Hoden
Hodensack
269
DER MENSCHLICHE KÖRPER
Die Entwicklung eines Babys Ein befruchtetes Ei wird beschützt und ernährt, während es sich in der 40 Wochen dauernden Schwangerschaft zu einem Embryo und dann zu einem Fetus entwickelt. Die Plazenta, ein stark durchblu tetes Gewebe, das in der Uterusfalte eingebettet ist, liefert durch die Nabelschnur Nährstoffe und Sauerstoff und beseitigt im Gegenzug Abfallstoffe. Der Fetus liegt behaglich in der Fruchtblase im Frucht wasser und wird hier vor Erschütterungen geschützt. In den letz ten Schwangerschaftswochen dreht sich der schnell wachsende Fetus mit dem Kopf nach unten: Das Baby ist geburtsreif.
Fünfwöchiger Embryo Frucht wasser. Ohr
Herzbeule Auge
Bauch nabel
Mund
Armknospe Leber
Schwanz knospe
Beinknospe
Wirbelsäule Gebärmutter wand —
Schnitt durch die Plazenta Nabelschnur Leibesfrucht haut_ _
Embryonal hülle (Chorion)
Nabelvene
Nabelarterie
_ Fetale Blutge fäße
Chorionplatte
Ernährende Hülle
Fetus
Mütterliches Blutbecken Chorionzotte Plazentaseptum Dezidualplatte
Mütterliche Blutgefäße Mittlere Gebärmutterschicht
270
OIE ENTWICKLUNG
Beckenschnittdarstellung
EINES BABYS
Die Entwicklung eines Fetus
IM NEUNTEN MONAT
Gebärmutterwand
Plazenta Zweiter Monat Alle inneren Organe sind bereits entwickelt. Aber noch spricht man von einem Embryo.
Eileiter.
Fetus Bandscheibe
Habel schnur.
Wirbel
Wirbelsäule
K Dritter Monat H .. Der Fetus ■ (BezeichnungderLei£ besfruchtab r 3. Monat) ist voll entwickelt und tritt jetzt in eine Phase schnel len Wachstums ein.
Fünfter Monat Der Fetus sitzt in der Gebärmut ter, doch wird er sich vor der Geburt noch um 180 Grad drehen. Im fünften Monat bewegt sich der Fetus aktiv und nimmt bereits Ge räusche wahr. Gebärmutter hals
Harnblase
Gebär mutterhals Mastdarm
Siebter Monat Die inneren Organe sind nun für ein Leben außer * halb der Gebärmutter I geeignet. Das Baby ist ■ so groß, dass es kaum B noch Platz für BeweE gungen hat.
After
Schambein Plazenta Scheide
Harnröhre
271
Erde Die Erdoberfläche ..........................................
274
Der Kreislauf der Gesteine .........................
276
Minerale...............................................................
278
Die Eigenschaften der Minerale.................
280
Vulkane.................................................................
282
Magmatische und metamorphe Gesteine ..
284
Sedimentgesteine...............................................
286
Fossilien...............................................................
288
Bodenschätze .....................................................
290
Verwitterung und Erosion............................
292
Höhlen .................................................................
294
Gletscher.............................................................
296
Flüsse......................................................................
298
Flusslandschaften ..........................................
300
Seen und Grundwasser....................................
302
Küstenformen.....................................................
304
Meere......................................................................
306
Der Meeresboden...............................................
308
Die Atmosphäre...................................................
310
Das Wetter .........................................................
312
ERDE
Die Erdoberfläche Der größte Teil der Erdoberfläche (etwa 70%) ist von Wasser bedeckt. Da bei nimmt allein der Pazifik, der größte unserer Ozeane, etwa 30% ein. Die Lancjjüassen sind in sieben Erdteile untergliedert, die (in der Reihenfolge ihrer Größe) Asien, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Antarktika, Europa und Australien genannt werden. Im geographischen Aufbau der Landmas sen gibt es bemerkenswerte Unterschiede, wobei einige Gebirge, Flüsse und Wüsten besonders eindrucksvoll sind. Die größten Gebirgszüge, der Himalaja in Asien und die Anden in Südamerika, erstrecken sich über tausende von Kilometern. Im Himalaja liegt auch der höchste Berg der Erde, der Mount Everest (8848 m). Die längsten Flüsse sind der Nil in Afrika (6695 km) und der Amazonas in Südame rika (6437 km). Etwa 20% der Landmasse bestehen aus Wüsten, von denen die größte, die Sahara, etwa ein Drit tel des afrikanischen Kontinents bedeckt. Die charakte ristischen Ausprägungen der Erdoberfläche können in sehr unterschiedlicher Weise dargestellt werden. BeringDie korrekteste Darstellung der Formen und Größen einzelner Gebiete liefert der Globus, Rocky da es hier nicht zu den Verzerrungen kommt, Mountains die stets auftreten, wenn die kugelförmige SonoraErdoberfläche in die ebene Form einer Wüsle Landkarte gebracht wird. Jede Dar stellung auf einer Karte ist daher ein Sierra Madre Kompromiss: Einige Charakteristika werden korrekt wiedergegeben, andere verzerrt. Auch die Anfer tigung von sehr genauen Karten ist schwierig; selbst Satelliten aufnahmen leisten da keine Abhilfe, obwohl die geogra phischen Einzelheiten auf solchen Fotos besonders deutlich zu erkennen sind. PAZIFISCHER OZEAN
Beispiele für Kartennetzentwürfe
Durch Zylinderpro jektion erstellte Karte
Zylinder projektion ,S0° .60°
120°
Grönland.
Insel
ATLANTISCHE
Anden
Erstellung von Satelliten karten der Erde Satellit macht Aufnahmen von der Erde..
Gran Chaco
Sonnensegel
Parana
Erdrotation
Antenne
Erde
Polare Bahn des Satelliten
Bildausschnitt einer Aufnahme
274
Aus tausenden von Einzel bildern entsteht ein zusam mengesetztes Bild der Erde.
120°
80°
180° ,60° WESTLICH VON GREENWICH
DIE ERDOBERFLÄCHE
Kegel projektion
Durch Kegelprojek tion erstellte Karte
Azimutal projektion 160°
, Karakum Wüste
Ural
Auf Azimutalprojektion basierende, veränderte Karte
180°
Erstellung von Satellitenkarten der Erde
120°
NORDPOLAR MEER
Durch Azimutal projektion erstellte Karte
,Ob und Irtysch
Lena
Kaukasus, NÖRDLICHER POLAR KREIS (66’52' N BR.)
Pyrenäen
Baikalsee
(apaniscm ^^Meer
AtlasGebirge
Hondo
Mittelmeer
Wüste Gobi .Gelber Fluss (Huang He)
PamirHoch gebirge ^Kaspisches Thar Meer Wüste
AFRIKA
"^' \ Himalaja^
Südchi.nesisches \ Meer
Jangtsekiang
WENDEKREIS DES KREBSES (25’50' N. BR.)
PAZIFISCHER OZEAN
Mekong
Arabische Wüste Kongo (Zaire)
Borneo TaklaMakan
.Neuguinea ÄQUATOR (0°)
Sumatra
Victoriasee
Tanganjikasee
INDISCHER OZEAN
Große Sandwüste
lALIEN
Wüste Namib. WENDE KREIS DES STEINBOCKS (23’30' S. BR.)
Njassasee
Kalahari Wüste
Tafelberg
Neuseeland.
SÜDLICHER POLARKREIS (66’32' S. BR.)
ANTARKTIKA 0° NULLMERIDIAN (MERIDIAN VON GREENWICH)
120° ÖSTLICH VON GREENWICH
160°
180°
275
ERDE
Der Kreislauf der Gesteine Der Kreislauf der Gesteine ist ein kontinuierlicher Vorgang, durch den altes Gestein in neues verwandelt wird. Grundsätzlich lassen sich Gesteine in drei Hauptgruppen einteilen: magmatische Gesteine, Sedimentgesteine und metamorphe Gesteine. Magmatische Gestei ne entstehen, wenn Magma (geschmolzenes Gestein aus dem Erdinneren) abkühlt und fest wird (S. 284-285). Sedimentgesteine entstehen aus Sedimenten (beispielsweise Gesteins partikeln), die stark zusammengedrückt und dadurch verfestigt wurden (S. 286-287). Metamorphe Gesteine werden gebildet, wenn magmatische Gesteine, Sedimentgesteine oder bereits bestehende metamorphe Gesteine durch Hitze oder Druck verändert werden (S. 284-285). Gesteine gelangen durch die Bewegungen der Erdkruste und durch vulka nische Aktivität an die Erdoberfläche, wo sie nach und nach verwittern (S. 292-293). Die Bruchstücke werden durch Gletscher, Flüsse und den Wind fort getragen und in Wüsten oder als Sedimente in Seen, FlussHexagonale Basalt deltas und in den Meeren abgelagert. Einige dieser säulen in Island Stadien im Kreislauf der Gesteine Sedimente können später zusammengepresst und so zu Sedimentgestein werden, das anschließend durch die Bewe Als Lava ausgestoßenes gungen der Erdkruste entweder erneut an die Erdoberfläche Magma, das sich zu magma gelangen kann oder tiefer ins Innere der Erde abgesenkt wird, tischem Gestein verfestigt wo die Hitze und der hohe Druck es möglicherweise in me Lavatamorphes Gestein verwandeln. Dieses gelangt dann viel leicht wieder an die Erdoberfläche, oder es wird zu Mag Haupt ma verflüssigt, das entweder unterhalb oder an der schlot Erdoberfläche abkühlt und fest wird, sodass schließ lich wieder magmatisches Gestein entsteht. Parasitärer Dadurch schließt sich der Kreislauf. Schlot Lava
Der Kreislauf der Gesteine
Asche
Magmatisches Gestein
Sediment
Magma
Die dem Magma benach barten Steine werden durch die hohen Tempe raturen in metamorphes Gestein verwandelt.
Hitze und Druck
Metamorphes Gestein
Sediment gestein
Die hohe Temperatur des auf steigenden Magmas verflüssigt nen Teil des benachbarten Gesteins.
276
Sedimentgesteine werden durch Hitze und Druck zu metamorphem Gestein.
DER KREISLAUF DER GESTEINE
Magmatisches Gestein Pyroxen kristalle,
Grob körnige Textur.
Olivin
Sedimentgestein Kalk Braunfärbung Dunkle durch Eisenoxide schlamm Pyroxen (Matrix). Feinkör anteile. nige Kalk matrix. „ Ammoniten gehäuse
,In das Gestein eingebettetes Ammoniten gehäuse
Plagioklas
Gebirgsgipfel
Gabbro (Ausschnitt)
Gletscher wäscht das Gestein aus und transportiert die Gesteinspartikel zum Fluss. Wasserfall trägt Gestein ab.
Fossiler Kalkstein (Übersicht)
Fossiler Kalkstein (Ausschnitt)
Gabbro (Übersicht)
Metamorphes Gestein Rote Granat- Wellenförmige Schieferung kristalle
Granatkristalle (rosa)^ Quarz- und Feldspatkris talle (grau).
, Ein Fluss wäscht den Tal boden aus und transpor tiert die Gesteinspartikel flussabwärts.
Granat-Glimmer-Schiefer (Ausschnitt)
Granat-GliinmerSchiefer (Übersicht)
Gesteinspartikel werden als Sediment im See abgelagert. Gesteinspartikel werden durch den Wind in Form von Sanddünen abgelagert. Gesteinspartikel werden im Delta abgelagert.
Schwerere Gesteinspartikel werden auf dem Kontinen talschelfabgelagert.
Kontinental schelf
Kontinental hang
Leichtere Gesteinspartikel sammeln sich auf dem Meeresboden und bil den dort eine Sedimentschicht. Die Sedimentschichten werden zusammen gepresst und verfestigen sich zu Sedimentgestein.
277
ERDE
Minerale
Natürliche Elemente Dendritisches
Minerale sind natürlich vorkommende Substanzen, die eine charakteristische chemische Zusammensetzung und bestimmte physikalische Eigenschaften besit zen. Dagegen bestehen Gesteine aus verschiedenen Mineralen, die häufig keine bestimmte chemische Zusammensetzung haben. Minerale sind aus Elementen aufgebaut, also aus Substanzen, die nicht weiter in ihre chemischen Bestandtei le zerlegt werden können und die jeweils mit einem bestimmten chemischen Symbol bezeichnet werden. Minerale lassen sich in zwei Gruppen untertei len: in Minerale aus natürlichen Elementen und Minerale aus Verbindungen von Elementen. Natürliche Elemente sind aus nur jeweils gleichen Atomen aufgebaut, z.B. aus Gold (das chemische Symbol ist Au), Silber (Ag), Kupfer (Cu) oder KohlenstofT (C). Kohlenstoff kommt in reiner Form als Diamant oder Graphit vor. Chemisch zusammengesetzte Minerale sind Zusammenschlüsse von zwei oder mehr Elementen. So handelt es sich bei den Sulfiden um Verbindungen von Schwefel (S) und mindestens einem weiteren Element, etwa Blei (Pb) in dem Mineral Bleiglanz oder Antimon (Sb) beim Antimonit.
Gold Au
Grundmatrix aus Limonit
Kupfer
Diamant C
Graphit C
GrundmatrLr mit rundlichen Bauxit einschlüssen
Oxide und Hydroxide GrundmatrLr aus Milch quarz Rauch quarz kristall Rauchquarz SiO2
Hämatit Fe2O, Bauxit FeO(OH) und A12O,-2H2O
Nierenformiges Hämatit
Glänzende Hämatit-
Parallel verlaufende
Pyrit FeS2 278
Onyx SiO2
Nierenerz (Hämatit) Fe2O,
MINERALE
Cerussit PbCO,
Carbonate Prismatische Cerussitkristalle
Gestreifte, prisma tische Epidotkristalle
Olivin Fe2SiO4-Mg2SiO4
Tafelförmige Muskovit-
Cerussit PbCO,
Kalzit CaCO,
Sulfate
Epidot Ca2(Al,Fe),(SiO4),(OH)
„Wüstenrose“ aus Gips-
Gesteinsmatrix
Orthoklas-
Radialstrahlige Cyanotri chitkristalle Cyanotrichit Cu4A12(SO,)(OH)i2-2H2O
Molybdänium-Oxide
Gips CaSO4-2H2O Muskovit KAl2(Si,Al)O10(OH,F)2
Halogenide
Orthoklas KAlSi,O8
Kubischer Stein salzkristall Kubischer Fluorit kristall
PbMoO4
Grüner Fluorit CaF2
Orangefarbenes Steinsalz NaCl 279
ERDE
Die Eigenschaften der Minerale
Spaltbarkeit
Spaltbar keit in einer Bichtung
Spaltbarkeit in drei Richtungen führt zur Bildung eines kubi schen Blocks.
Spaltbarkeit in einer Ebene
Spaltbarkeit in drei Ebenen
Minerale sind u.a. durch Spaltbarkeit, Bruch, Kristallsys Horizontale Spaltbarkeit in vier tem, Habitus, Härte, Farbe und Strich charakterisiert. So Spaltbarkeit Richtungen führt zur können sie z.B. auf unterschiedliche Weise zerbrechen. Bildung eines dop Geschieht das unregelmäßig und mit rauer Bruchfläche, pelpyramidalen spricht man von Bruch, während man mit Spaltbarkeit das Kristalls. Zerbrechen an einer bestimmten, von der Struktur des Kris Vertikale talls abhängigen Fläche bezeichnet. Die Spaltbarkeit ist Spaltbarkeit Spaltbarkeit in Spaltbarkeit in charakteristisch für ein Mineral: Glimmer besitzt z.B. voll vier Ebenen zwei Ebenen kommene Spaltbarkeit. Die meisten Minerale bilden Kris talle, die sich anhand ihrer Symmetrie und Kristallformen Tetragonaler einordnen lassen. Innerhalb jeder Gruppe können unter Kristall in schiedliche, aber ähnliche Formen vorkommen; so kann Idealform Kristallsysteme z.B. ein kubischer Kristall sechs, acht oder zwölf Seiten ha ben. Die Zusammensetzung der Kristalle in einer Verbin Kubischer Tetragona Pyrit ler Tesuvidung bestimmt den Habitus des Minerals. So können Mine kristall ankristalL ralverbindungen z.B. einem Bündel Weintrauben ähneln, aber auch als mehr oder weniger formlose Masse auftre Tetragonales ten. Mit der Härte eines Minerals wird der Widerstand Kristallsystem bezeichnet, den ein Mineral dem Einritzen entgegensetzt. Diese Eigenschaft wird nach der Mohs’schen Härteskala bewertet, die von 1 (Talk) bis 10 (Diamant) reicht. Die normale Färbung eines Minerals ist häufig kein gutes Bestimmungsmerkmal, da einige Minerale sehr unter Kubisches Kubischer Kristall Kristallsystem in Idealform schiedliche Farben haben können. Der sog. Strich, also die Farbe des pulverigen Abriebs eines Mine Hexagonaler/Trirals, gilt dagegen als verlässlicheres Merkmal. Hexagonaler gonaler Kristall Beryllkristall
Bruch Muscheliger Bruch am Beispiel des Feueropals
1
in Idealform
Hackiger Bruch am Beispiel von Nickeleisen Hexagonales/Trigonales Kristallsystem
Rhombischer Barytkristall
Rhombischer Kristall in Idealform
Muscheliger Bruch
Hackiger Bruch
Rhombisches Kristallsystem
Monokliner Selenit kristall,
Auripigment mit unebenem Bruch Garnierit mit splittrigem Bruch 4
Unebener Bruch
280
Splittriger Bruch
Monokliner Kristall in Idealform
Monoklines Kristallsystem
Triklines Kristallsystem
DIE EIGENSCHAFTEN DER MINERALE
Habitus
Strich Farbe des Minerals
Farbe des Strichs
Gelb: Auripigment
Goldgelb
Braun: Hämatit
- - ---------Rotbraun
Rotbraun: Krokoit
_____ ^Gelb
Messinggelb: Kupferkies
Prismatischer Habitus
_______ _Schwarz
Dunkelrot:
^^H^.____ ROt
Silber: Mofybdänglanz
Hämatit mit tafeligem Habitus
——
Grau
Farbe Rosa gefärbter Rosenquarz kristall
Tafeliger Habitus
Faseriger Habitus
Rosa
Durchschei nender, grau weiß gefärb ter Milchquarz
Chalcedon mit traubigem Habitus
Grauweiß
Durchschei nender Zitrin
Carnallit mit m massivem Ha- ■ bitus (keine ’ festgelegte Form).
Durchsichtiger glasklarer Bergkristall .s'
Massiver Habitus
Traubiger Habitus
Orange
Beige, durchsichtig
Härteskala (nach Mohs)
1 Talk 1
Gips 2
Kalzit 3
Fluorit 4
Apatit 5
Topas 8
Korund 9
10
281
ERDE
Vulkane
Seilartig gestal tete Oberfläche
Vulkane sind Schlote oder Spalten in der Erdkruste, durch die Magma (geschmolze nes Gestein aus tieferen Schichten der Erdkruste) als Lava an die Erdoberfläche kommt. Sie entstehen meist an den Grenzen der Kontinentalplatten, wobei die Mehrzahl auf sog. mittelozeanischen Rücken liegt. Vulkane können anhand der Heftigkeit und Häufigkeit ihrer Ausbrüche eingeteilt werden. Nichtexplosive Ausbrüche finden normalerweise dort statt, wo sich die Platten voneinander entfernen. Diese Ausbrüche pro r duzieren flüssige, aus Basalt bestehende Lava, die sich schnell über ein größeres Gebiet ergießt und so relativ flache Kegel bildet. Sehr viel heftigere Ausbrüche finden dort statt, wo Platten Zusammenstö ßen. Derartige Ausbrüche produzieren dickflüssige, aus Rhyolith be stehende Lava und können außerdem Wolken von Staub und Agglo meraten (Lava-Bruchstücke) ausstoßen. Diese Lava fließt bis zu ihrem Erstarren meist nicht sehr weit, sodass steile Vulkankegel entstehen. Einige Vulkane stoßen neben Lava auch Asche aus und bilden so einen geschichteten Vulkankegel. Regelmäßig ausbrechende Vulkane nennt man tätige, diejenigen, die nur sehr selten aktiv werden, ruhende und solche, die keinerlei Aktivität mehr zeigen, erloschene Vulkane. In vul kanisch aktiven Regionen gibt es häufig noch weitere auffällige geo thermale Erscheinungen, etwa Geysire, heiße Mineralquellen, SolfaDer Horu-Geysir tarenfelder, Fumaroien oder Schlammsprudel. in Neuseeland
Pahoehoe-Lava (Stricklava)
Unterschiedliche Vulkantypen Basaltische Lava decken,
Durch entgegengesetzte Bewe gung beider Platten ent Schlot steht eine Spalte.
Sanflgeneig"NterHang
H-.
Sanft geneigter Hang, der durch zahlreiche basaltische Lavaer güsse entstanden ist
Schlot
zj^s
stelle, konvex geformte Sei tenhänge, die durch dicke, schnell abgekühlte Lava ströme gebildet wurden
Sediment gesteins schichten
Schildvulkan
Spaltenvulkan
Schlot Leicht kon kav geform te Seitenhänge^fyf n
Lava
Schlacke
Schlot Feine Asche Asche
Schichtvulkan
Staukuppen-Vulkan
Steile Kegelform
Neuer Vul Caldera kankegel (Ringkrater)
Parasitä rer Schlot
Zusammengesetzter Vulkan
Alter Pulkankegel , Asche
Vulkanische Caldera
Die Entstehung von Vulkanstotzen Langsame Per-
Bildung des Vulkanstotzens 282
Beginnende Abtragung um den Vulkanstotzen
Metamorphes (durch Hitze und Druck ver ändertes) Gestein^
Der härtere Pulkanstot zen bleibt zurück.
Lapilli (Vulkanisches Der Pulkankegel Auswurfmaterial) ist vollständig abgetragen. Kleine Stücke erstarrter Lava
Vollständige Freilegung des Vulkanstotzens
VULKANE
Lavatypen
Aa-Lava (Brockenlava)
Aufbau eines Vulkans
Die Verbreitung von Vulkanen
Tropfen von der Decke eines Pa hoehoe-
Schlacke
Schlot
Vulkanstotzen (verfestigte Lava)
Steil abfallender Vulkanke gel aus zahlreichen Ascheund Lavaschichten ~
A Vulkan
Hauptschlot
Vulkanische Asche
Aschen kegel
Mineral quelle
Lakkolith
Parasitärer Schlot.
^>
Magmakamrner
Vulkanische Erscheinungen Schwefelhal tige Gase
Solfatare
Lava
Grundwasser Fontänen aus hei ßeni Wasser und Wasserdampf
Wasser wird in heißem Gestein aufgeheizt.
Geysir
Wässerdampf druck bildet sich.
Heißes Wasser ,
Schlamm und Ober flächenablagerungen zusammen mit hei ßem Wasser
Schlammsprudel
Überhitztes Wasser Wasser dampf
Fumarole 283
ERDE
Magmatische und metamorphe Gesteine
Basaltsäulen
Magmatische Gesteine entstehen, wenn Magma (geschmolzenes Gestein) abkühlt und sich verfestigt. Man unterscheidet zwei Typen: Tiefengestein (Intrusiva) und Lava (Effusivgestein). Tiefengestein entsteht tief unter der Erdoberfläche, wo Magma in Felsspalten und zwischen Gesteinsschichten gepresst wird und senkrechte und waagerechte Lagergänge (Intrusionsgänge) sowie Batholithe bildet. Das Magma kühlt langsam ab und dadurch Zedernbaum bilden sich grobkörnige Gesteine wie Gabbro und GranitSpitzkuppe pegmatit. Effusivgesteine entstehen an der Erd Stotzen oberfläche, wenn Magma durch Vulkanaus brüche an die Oberfläche gelangt. Die Lava erkaltet schnell und bildet dabei feinkörni ge Gesteine wie Rhyolith und Basalt. Meta morphe Gesteine entstehen durch hohe Temperaturen (Kontaktmetamorphose) oder hohen Druck (Regionalmetamorpho se). Zur Kontaktmetamorphose kommt es, wenn Gestein durch Hitze verändert wird, also etwa in Intrusionsgängen oder in der Umgebung flüssiger Lava. Wenn Gestein inmitten sich auftürmender Gebirge zusammengepresst wird, kommt es zur Regionalmetamorphose. Metamorphe Gesteine können aus magmatischen Ge steinen, aus Sedimentgesteinen und so gar aus bereits vorher einmal durch Meta morphose verändertem Gestein entstehen.
Aschen-
Großflächiger verwitterter
Konischer Gang
Kontaktmetamorphose Kontakthof (Region, in der die I Kontaktmetamorphose erfolgt) Heiße, magma-
Ring gang
Kalk *__ Schieferton
trusion
Marmor (metamorph verän derter Kalk)
Hornfels (metamorph veränder ter Schieferton)
Regionalmetamorphose
Lagergang
Aufbau magmatischer Gesteine
Lopolith
Beispiele für metamorphes Gestein
Bei niedrigem Druck und Heller Feldspaf niedriger Temperatur wird Tonschiefer gebildet.
Gebirge Druck
Gang system
Helles
Dunkler Glimmer
Druck
Bei mittlerem Druck und mittlerer Tempe ratur entsteht Schiefer.
Erdkruste
Mantel
Magma
284
Bei hohem Druck und hoher Temperatur wird Gneis gebildet.
Gneis
Biotit-Schiefer
Skarn
MAGMATISCHE UND METAMORPHE GESTEINE
Tafelberg (abge flachtes Plateau)
Caldera Erloschener Geysir.
Meer
Lava fluss.
Beispiele für magma tisches Tiefengestein
Krater Junger, tätiger Vulkan
Dunkle Grundmasse \ (Matrix)
Parasitärer Vulkan
Haupt Schlot
Kimberlit Durch das Gewicht des Vulkans verursachte Absenkung
Basischer Plagioklas
Olivingabbro Amphibol kristalL
Verwitterter Stotzen eines erloschenen Vulkans
Batholith
Magma kammer
< Heller Granit Granitpegmatit
Lakkolith Grünes Silikat mineral
Feine Grundmatrix
Pyrit kristall Pyrit Tonschiefer
Hoher Quarz gehalt
Amphibolkristall
Chiastolith kristall
ChiastolithHornfels
Grüner Marmor
Hälleflint
Syenit
285
E R I) E
Beispiele fük Diskordanzen
Sedimentgesteine
Spätere Abla gerungen sind horizontal aus-
Frühere Schichten wurden zu schräger Lagerung ver-
Sedimentgesteine entstehen durch Ablagerung und Verfestigung von Se dimenten (S. 276-277). Es existieren drei große Gruppen: Mechanische Sedimente wie Brekzie oder Sandstein werden aus Gesteinen gebildet, die durch Verwitterung (S. 292-293) zerfielen und dann abgetragen und an anderer Stelle wieder abgelagert wurden. Organische Sedimente, beispiels weise Kohle (S. 290-291), entstehen aus abgestorbenem pflanzlichen und tierischen Material. Chemische Sedimentgesteine werden durch chemische Prozesse gebildet; so entsteht z.B. Stein salz, wenn Wasser, in dem Salz gelöst ist, verdunstet. Sedimentgesteine wer den häufig in Schichten abgelagert, und zwar die jeweils jüngste Schicht über der nächstälteren. Häufig gibt es Lücken in dieser Schichtung, die Diskordanzen genannt werden. Diese zeigen an, dass es Zeiten gegeben hat, in denen keine Sedimente mehr abgelagert wurden, oder dass die Sedimentschichten über die Meeresoberfläche hinausragten und so verwittern konnten. Der Grand Canyon (USA)
Winkeldiskordanz Frühere Gesteins Spätere Ablage schichten zeigen kei rungen sind hori ne schichtweise zontal ausgerichtet. Lagerung.
Ohne Diskordanz
Frühere Ablagerun gen wurden aufgefal-
Spätere Ablagerun gen sind horizontal
Diskordanz
Sedimentablagerungen im Gebiet des Grand Canyon Wasatch-Schicht KaiparowitsSchicht
Dakota Sandstein TropicSchicht
Carmel Schicht
Kote Klippen
/
Bryce Canyon
Zion Canyon
Graue Klippen
WahweapSandstein
'Temple-Cap Sandstein 286
NavajoSandstein
KayentaSchicht
MoenaveSchicht l
ChinleSchicht
Shinarump- Moenkopi- \KaibabSchicht Schicht Kalkstein
Servier Graben,
Weiße Klippen
PipeQuelle
\ Toroweap- \CoconinoSchicht Sandstein
Hermit Schiefei
Beispiele für Sedimentgestein Eckige Gesteins fragmente
Kalzit (zusammengesetzt aus winzigen organischen Überresten) Zuckerige Textur
ChertSchicht
Eisenoxide geben die rote Farbe —
Grundmatrix aus Salzen oder Sand. Siderit Schicht
Kalk
Löchrige Matrix/
Brekzie
Roter Sandstein
Scharfe Kante,
Steinsalz kristalle.
Muscheli ger Bruch Gebänderter Eisenstein
Flusstal des Colorado KaiparowitsPlateau
Feuerstein
Oranger Halit (Steinsalz)
KaibabGrand Canyon
Navajo Mountain
Cape Boyal
Süd rand Colorado
Supai- BedwallGruppe Kalkstein
Bright-Angel- DoxTemple-Butte MuavSandsteinl Kalksteine Schiefer Dolomite
Quarzit
Schiefer
Gang
Bass Schicht
TapeatsSandstein 287
ERDE
Der Prozess der Versteinerung
Fossilien
Meeres oberfläche
Meeres oberfläche
Fossilien sind versteinerte Überreste von Pflanzen und Tieren: Reste des Organismus selbst oder auch fossile Ammonit Spuren aus der Zeit, da der Organismus lebte, z.B. Ab drücke des Körpers im Gestein, versteinerte Fußab Meeres drücke oder Ausscheidungen. Die meisten toten Organis grund^" men verrotten sehr schnell oder werden von Aasfressern Ein Tier stirbt beseitigt. Damit es zu Versteinerungen kommen kann, Meeres oberfläche muss der abgestorbene Organismus möglichst bald von Sediment bedeckt werden. Der Kadaver verwest, wobei die widerstandsfähigeren Teile wie Knochen, Zähne oder Gehäuse, zunächst verschont bleiben. Diese werden dann durch Mineralien aus dem umliegen Gehäuse den Sediment imprägniert und dadurch konserviert. Es kann aber auch zu Versteinerungen kommen, wenn Sediment nur noch ein Hohlraum vorhanden ist, der sich mit Mi Meeresgrundt neralien füllen kann, sodass ein Abdruck des OrganisGehäuse wird von mus zurückbleibt (Verdrängung). Die Paläontologie kann Sediment bedeckt nicht nur zeigen, wie sich die Organismen im Laufe der Zeit verändert haben, sondern auch dazu beitragen, die geologische Vergangenheit der Erde zu erschließen, u.a. durch Bestimmung des Alters von Gesteinsschichten anhand von Leitfossilien.
Gehäuse Meeresgrund
Die Weichteile verwesen Das Gehäuse löst sich auf und wird durch Mi nerale ersetzt.
Sediment Sediment Meeres- X gründe Versteinertes Gehäuse
Verzweigte Rippen
Zugespitzter Schädel
Unterschiedliche Versteinerungen
Evolutes Gehäuse (innere Windungen sichtbar)^ ^
Kurzes Forderbein.
Fiederblätter mit dicker Blattader
Meeres oberfläche
Langes Hinterbein
Nabel Pavlovia (Ammoniten)
Langge streckter Fuß, Frosch (Amphibien)
Stiel klappe
Schere.
Blattstiel
Armklappe Alethopteris (Samenfarne)
Strahlenför mige Rippen
Körper^
Dicyothyris (Brachyopoden) Lang gestreck ter Schwanz^
Seitenfurche
Stachel Rostrum in Keulen- oder Lanzettform aus Kalzit
Tiefe, zy lindrische Höhlung/ Schloss
Pilgermuschel (Muschel)
288
Acroteuthis (Belemnit)
Skorpion (Arthropode)
FOSSILIEN
Kambrium
Ordovizium
Silur
Fossilfunde
409
Devon
Karbon
Känozoikum
y/
Fische Amphibien [ \ l'ögel \ Reptilien k \ Säugetiere \ Primaten
.
Brachiopo^ X \\Spinnt lnsel“en. \ Kreb«ti«r* MusrhO' seh'“!
Ambulakralplatte
Gewinde spitze
Hippen
Große End windung Großes, hoch liegen des Auge. Stachliger, segmentier ter Körper^
Winzige Warzen
Schere
Genital pore
Stachliger Schwanz
Mündung Struthiolaria (Schnecke)
Breiter Kopf
Leonapsis (Trilobit)
Schlammkrabbe (Krebs)
Panzer
Clypeaster (Stachelhäuter) 289
ERDE
Stadien der Kohlebildung
Bodenschätze
Stiel
Bodenschätze sind natürlich vorkommende Substanzen, die aus der Erde gewonnen und als Brenn- oder Rohstoffe verwen det werden. Zur ersten Gruppe gehören Kohle, Erdöl und Erdgas, die auch als fossile Brennstoffe bezeichnet werden. Kohle entsteht normalerweise dadurch, dass Pflanzen absterben und unter SauerstofTabschluss teilweise zu Torf kompostiert werden. Darüber abgelagerte Sedimente pressen den Torf dann zusammen und verwandeln ihn in Braunkohle. Werden weitere Sediment schichten angehäuft, erhöhen sich Druck und Temperatur, sodass Steinkohle oder der sehr feste Anthrazit entstehen. Erdöl und Erdgas entstammen in der Regel organischem Material, das unter Meeressedimenten abgelagert wurde und unter Hitze und Druck viele chemische Veränderungen erfahren hat. Später werden Erdöl und Erdgas durch poröse, durch lässige Schichten nach oben ge drückt und gelangen so an die Erd Ölbohrinsel in der Nordsee oberfläche oder sammeln sich unter einer undurchlässigen Gesteinsschicht, die durch Faltun gen oder Verschiebungen so umgeformt wurde, dass eine Falle gebildet wird, beispielsweise eine Antiklinalfalle. Minerale sind dagegen anorganische Substanzen, die aus einzelnen chemi schen Elementen bestehen können, wie z.B. Gold, Silber oder Kupfer, aber auch aus Kombinationen einzelner Elemente (S. 278-279). Einige dieser Bodenschätze sind in den Ge steinsschichten konzentriert, die durch die Bewegungen der Erdkrustenplatten oder durch vulkanische Tätigkeit entstanden sind, andere findet man dagegen in Sediment gesteinsschichten, in denen sich Minerale anreicherten, die einst durch Verwitterung aus Gesteinen frei gesetzt und anschließend fortgeschwemmt Kohlenstoff und abgelagert wurden. anteil etwa 80%
Neu angehäufte Sedimentschichten
Torf 290
Verwestes Pflanzenmaterial
Kohlenstoff anteil etwa 60%
Faserige Textur
Torf Kohlenstoffanteil etwa 70%
Braunkohle
Feinkörnigt Textur
Steinkohle
Kohlenstoffan teil etwa 95 %
Zunahme von Druck und Temperatur
Zunahme von Druck und Temperatur
Torf (besteht zu etwa 60% aus Kohlenstoff)
Pflanzenmaterial
Neu angehänfte Sedimentschichten
Die Entstehung von Kohle
Vegetation
Blatt
Glänzende Oberfläche
'Braunkohle (besteht zu ISteinkohle (besteht zu etwa etwa 70% aus Kohlenstoff) 80% aus Kohlenstoff)
Braunkohle
Steinkohle
Anthrazit
BODENSCHÄTZE
Beispiele für Erdöl- und Erdgasfallen Undurchlässiges
Wasserge sättigte, durchläs sige Ge steinsschicht / Verwerfungsfalle
Antiklinale Gefaltete, un-
Wichtigste Kohle-, Erdöl Wässergesättigte, UND ERDGASLAGERSTÄTTEN durchlässige Ge steinsschicht
Gefaltete, un durchlässige Gesteinsschicht
Verwer fung Erdgas
Verwer fung
Erdöl
Beulenfalle
Wassergesättigte, durch lässige Ge-
Undurchläs-
WassergesätdurchläsGesteins-
• Kohle
• Erdöl und Erdgas
Erdgas Erdöl
Erdöl Undurchlässiger Salzstock Salzstockfalle
Antiklinalfalle
Antiklinale
Bildung einer Antiklinalfalle Sedimentschicht aus verwestem pflanz lichem und tieri-
Undurchlässige Ge steinsschicht, die so gefaltet ist, dass sie Erdöl und Erdgas zurückhält
Meer
Meer
Anhäufung wei terer Sediment schichten
Erdgas
Erdöl und Erdgas entstehen durch chemische Reaktionen, Hitze und Druck Ablagerung dekompostierten organischen Materials
Erdöl
Ehema liger Meeresboden
Wassergesättigtes, durchlässiges Gestein Bildung von Erdöl und Erdgas
Erdöl und Erdgas werden in einer Antiklinale gesammelt
Entstehung von Erzlagerstätten
Mittelozeanischer Rücken
Kontinentale Kruste
Zinn, Wolfram, Wismut und Kupfer
Zink, Gold und Chrom
Blei und Quecksilber
Kupfer
und Nickel
und Zink
291
ERDE
Verwitterung und Erosion
Entstehung einer Felswüste (Hammada) Der Wind weht kleine Gröberer Gesteins Teilchen fort.schütt lagert sich \ dicht zusammen.
Eine Felswüste entsteht.
Unter Verwitterung versteht man den Zerfall von Gesteinen an der Erdoberfläche. Physikalische Verwitterung kann durch Temperaturdif ferenzen hervorgerufen werden, z.B. Frost- und Tauwetter, aber auch durch den Wind oder Flüsse und Gletscher. Selbst pflanzliche und tieri sche Aktivitäten, also etwa Wurzelsprengungen oder die Erdbauten von Tieren, tragen dazu bei. Während der chemischen Verwitterung zerfällt das Gestein durch Änderung der chemischen Zusammensetzung, wenn also z.B. Regenwasser bestimmte Minerale eines Gesteins herauslöst. Die einschneidende und ausräumende Tätigkeit des Wassers wird Ero sion genannt, die Abtragung von Erdschichten durch Wind heißt Defla tion und bei Eis spricht man von Glazialerosion. Letztere Vorgänge spielen besonders in Gebieten mit geringer Vegetation eine große Rolle, z.B. in Wüsten mit Sanddünenbildung.
0®.
V °'
Anfangs stadium
Zwischen stadium
End stadium
Typische durch Verwitterung und Erosion entstandene Formen Tafelberg
Durch Wind entstandene Felsformationen Pilzartig geformter Gesteinsbrocken
Verwehter Sand.
Canon Härtling
Hals Fuge Durch verwehten Sand freigelegte Basis des Felsbrockens
Hartes Gestein
Pilzfelsen Verwehter Sand
Weiches Gestein
Erweiterte Weiches Öffnung Gestein
Verwehter Sand.
Windgasse
Aus hartem Gestein bestehendes Schelf.
Hartes Gestein
Talus (Schuttmaterial Hartes Gestein
Jardang (Windhöcker)
Härtling-Landschaft
Beispiele für physikalische Verwitterung Die erwärmte Gesteins oberfläche dehnt Glockenfels sich aus.
Schwemmfächer (Schwemmkegel)
Weiches Gestein wird durch den Wind abgetragen
Talus (Schuttmaterial)
Zusammenziehen und Ausdeh nen der Spalten durch Tempe^ raturschwankungen
Bajada (flacher, mit losem Gestein bedeckter Hang) Bolson (von Schwemm sand bedecktes Trockenbecken) Durch gefrierendes Wasser erweiterte Spalte Baum Durch eine Baum stumpf wurzel erweiter te Felsspalte
Herab gestürzter Felsblock
Abbrö ckelndes Gestein
Herunter-
Schalenverwitterung
292
trümmer
Wollsackverwitterung
Frostsprengung
Verwitterung durch Baumwurzeln
VERWITTERUNG UND EROSION
Schnitt durch eine Sicheldüne (Barchan) Richtung des verwehten Sandes Starker Wind—
Wind richtung.
Bewegungsrich tung des Sandes
Luvseite,
Die Düne befindet sich im rechten Winkel zum Wind.
Beispiele für Sanddünen Sichelförmige Düne
Wind richtung
Leeseite
Leichter Wind__
Stratum der Lee seite Ältere Sand ablagerung
Stratum der Deck Schicht
Stratum des Bodens
Wind richtung.
Canon
Querdüne
Sicheldüne (Barchan)
Der Punkt, an dem sich die Grate treffen
Wind richtung.
Parallele Dünen
Wadi (Trockental)
Tafelberg (abgeflach tes Bergplateau)
Talus (Schutt material)
Längsdüne
Sterndüne Spitzkuppe (Restberg eines Tafelberges) Durch den Wind gebildeter Felsbogen Resthügel auf dem Felsfuß
Hammada (Felswüste) Gesteinssockel
Sicheldüne Parabeldüne Querdüne
Längsdüne Inselberg (steilwandi ger, isolier ter Berg)
Playa (flaeher, mit Salz ' oder getrockneW tem Ton bedeckter I Beckenboden) Bruchlinie \ Süßwasserseel
Fruchtbare Oasel
,
Durch Wind geschaf fene Dfflationswanne
VI
Harter Granit Schichtstufe (asymme\ Irischer Hang) \ Verwerfungslinie \ Harter Sandstein Schweinerücken“ (Schichtstufe mit steilem Hang)
293
I
Höhlen
Oberflächentopographie eines Höhlensystems Einsturzdoline (durch Einstür zen der Höh lendecke ent standen)
Höhlen bilden sich hauptsächlich in Kalksteingebieten, wenngleich sie an den Küsten auch in anderem Ge Ringförmige stein entstehen können. Kalkstein be Zeichnung steht fast vollständig aus Kalzit (Kal ziumkarbonat), das durch Kohlensäure Durchlässiges Kalkgestein relativ leicht gelöst werden kann, die normalerweise im Regen Stalaktit mit ring wasser oder in Huminsäuren förmiger Zeichnung verwesender Vegetation enthalten ist. Das nun säurehaltige Wasser sickert durch die Spalten und Klüfte des Kalkgesteins und zwischen einzelne Gesteinsschichten. Dabei kann die Erdoberfläche durch die Bildung von Dolinen (trich terförmige Hohlräume) und Riedeln (lang gestreckte Ge.'Kalksteingebiet mit Zusammen länderücken) stark verändert werden. An einigen Stel Dolinen und Riedeln gewachsene len entstehen Schwundlöcher, in denen ganze Flüsse Stalaktiten verschwinden können. Ausgehend von kleinen Rissen und Spalten löst das saure Wasser das Gestein auf und schafft so ein System aus Anstehen Gängen und Höhlen, die sich durch den Einsturz von Zwischendecken zu großen der Fels Höhlendomen vereinigen können. Durch die Ablagerung gelösten Kalzits können dort sehr unterschiedliche Gebilde entstehen, z.B. Wandsinter und Sintervor hänge oder auch Stalaktiten und Stalagmiten. Stalaktiten entstehen, wo Kalzit zurückbleibt, wenn Wasser von der Decke tropft, Stalagmiten, wo Tropfen auf den Boden fallen. ■ ■
Stalagmitenbildung
Schwundloch
An Stellen, an denen die Höh lendecke ein gestürzt ist, entstehen enge Schluchten. Wiederaustritt
I Undurchläs siges Gestein
Dünne Sinterbildung aus Kalzit (Kalziumkarbonat)
Kalzitausblühung, die unter Wasser entstanden ist
Ehemaliger Grund wasserspiegel____ r
KalktutT
Wasserdurchläs-
Kristalliner Bodenzapfen
Einschlüsse klei ner abgestorbe ner Pflanzenteile Wiederaustritt
Kalzit (Kalzium karbonat) Einschlüsse mit pilzartiger Struktur
Kalzit (Kalzium karbonat)
Bodenzapfen
294
Stalagmit
Schicht wasser undurchlässigen Gesteins
Heutiger Grund wasserspiegel
HÖHLEN
Entstehung eines Höhlensystems Wasserundurch lässiges Gestein Spalt
Wasser sickert durch Spalten des Kalzit (Kalzium karbonat) beginnt sich
Durch Einsturz des Höhlendachs ent steht eine Schwund loch Stalaktit Stalagmit
Ein Fluss versickert im wasserdurchläs sigen Gestein.
Gesteins-
Wasserundurch lässiges Gestein
Wasserdurch lässiger Kalkstein Aufbau einer Kalkgesteinsschicht
Gang
Beginn der Höhlenbildung
Höhle
Unterirdischer Fluss Wiederaustritt
Ausgetrockneter Stollen
Erweitertes Höhlensystem
Zusammenhängendes Höhlensystem Sinter säule
Stalaktit
(ehemaliger Lauf eines unterir dischen Flusses)
Wandsinter (Kalzit ablagerungen), die durchfließendes Wasser entstanden
Stalagmit
Durch Was ser erweiter te Felsspalte Gesteins schichten
Sintervor hang aus Kalzitabla gerungen (Kalzium karbonat)
Tunnel
Höhle
Wand sinter
295
ERDE
Gletscher Gletscher sind große geschlossene Eismassen, die sich an Land bilden. Sie sind aus Schneemassen entstanden, die sich in Firnmulden (muldenartige Senken in Hoch flächen) angesammelt hatten und deren untere Schichten zu Firneis zusammenge presst wurden, als sich weiterer Schnee auflagerte. Die Firnmulde wird in der Regel durch Frostbruch und Abtragung (S. 292-293) erweitert, und es bilden sich schließ lich scharfe Grate, die einzelne Firnmulden voneinander trennen. Wenn sich ausrei chend Firneis angesammelt hat, bewegt sich der Gletscher talwärts. Dabei nimmt er Schotter und Gesteinsbrocken aller Größen mit, angefangen von Staubkörnern bis hin zu großen Felsbrocken. Werden diese über die Unterlage des Gletschers geschleift, bildet sich nach und nach das typische trogförmige Gletschertal heraus. Der Gletscher endet am unteren Ende mit einer Gletscherzunge, an der das Eis normalerweise eben so schnell schmilzt, wie es von oben nachtransportiert wird. Tritt eine Erwärmung ein, schmilzt das Eis schneller, als es zu Tal fließt, sodass es zu einem Rückzug des Glet Glacier Bay in Alaska schers kommt. Unter einem sich zurückziehenden Gletscher bleiben die sog. Moränen und Findlinge (isoliert liegende, abgerundete Felsbrocken) zurück. Durch die Abtragung kleiner Ge steinspartikel durch die abfließenden Gletscherbäche entstehen Rinnenseen, wobei dieses Material teilweise wieder in sog. Osern und Kames (Hügel aus Kies und Sand) abgelagert werden kann. Wenn größere Eisbrocken in solche Schwemmgebiete getragen werden und dort schmelzen, entstehen Löcher, die Toteiskessel genannt werden. Talgletscher End moräne
Schmelzwassersee
Mittel moräne
Höhle
Mitgeschlepp ter Findling
Mittel moräne
Bergspitze Berg kamm
Gletschertor mit Schmelz wasserbach.
Hängetal
Schmel zendes Glet schereis
Zurückgelassener Findling
Bach See am Rande des Gletschers
Wasserfall
End moräne
Schmelzwasser bach mit zahl reichen Sei Geschiebe lehm tenarmen
Steil abfallender Hang des trogför migen Gletschertals
Glet schersee
Schmelz\ Rund wasserbach buckel
Ablagerungen nach Rückzug des Gletschers
Rundbuckel
ZusammenFreigeleggepresstes Drumlin ter TalSediment, boden, Findling
Kames terrasse
Gletscher zunge
Stau moräne
Bergspitze Berg kamm Terrassenbil dung des Sees
Urstrom------
Kames delta Gletschertopf
Endmoräne
End moräne
Gletscher topfsee Sander terrasse
296
Geschtebelehm
Kames (GeRundschiebehügel) buckel
Fächerför miger Sander
Steil abfallender Hang des trogför migen Gletschertals
Rund buckel
Typische Merkmale eines Gletschers
Firnmulde
Firneis aus ver dichtetem Schnee
Seitengletscher-
-Berg kamm
Fließendes Eis,
Trogförmi ges Tal Seiten moräne
Mittel moräne
\ Zusammen schluss von Seitenund Mittelmoräne Gletscher bach Flacher Hang Durch Eis ero diertes Gestein
.Glatte Ober\ fläche
Gletschersturz Hang ßacht ab.
Steiler Hang-
Brüchiges Oberflächeneis
Zähes,fließen des Eis
Rauere Oberfläche.
Innen moräne
Gletscher re generiert sich.
y
Eis zer bricht in einzelne Blöcke. Eisblöcke kippen und drehen sich.
Gletscherspalte Rinnen see
Entstehung eines trog förmigen Gletschertals
Entstehung einer Firnmulde Firneis (verdichteter Schnee)
/Gletscherspalten vertiefen und erweitern sich.
Durch Frost Berg sprengung kamm gelöstes Gestein Firnmulde - fließt über-
Gebirgs spitze Glet\ scher
Neu schnee
Anfangsstadium
Sander
Schmelzwasser Schmelzwasserbach
Sedimentabla Moräne aus mitge gerung durch führtem Material Schmelzwasser Gletscher.
Steile Bückwand
Boden der Firnmulde, durch die Wirkung des Firn eises weiter vertieft ----- " Gesteinslippe —
Späteres Stadium
Während der Vergletscherung
Vertiefte Firn mulde.
Tiefes, trogförfX miges Tal
Hänge Karsee
Nach Rückzug des Gletschers
297
ERDE
Flüsse
Flussanzapfung
Flüsse sind Teil des Wasserkreislaufs, also der unauf hörlichen Zirkulation des Wassers zwischen Land, Meer und Atmosphäre. Der Ursprung eines Flusses kann eine Bergquelle, ein Bergsee oder ein schmel zender Gletscher sein. Der Verlauf, den ein Fluss letzt lich nimmt, hängt vom Gefälle und von der Art des Untergrundgesteins ab. In höheren Lagen stürzen die noch jungen Flussläufe über Steine und Felsbrocken zu Tal und waschen dabei oft steilwandige, keilförmige Schluchten aus. Weiter flussabwärts fließen sie dagegen ruhiger über die Sedimentböden dahin, bilden Mäan der, tragen die Seitenränder ab und bilden so breite Täler und Überschwemmungsebenen. Wenn ein Fluss das Meer erreicht, kann er mitgeführte Sedimente abla gern und Ästuare oder Deltas bilden (S. 300-301).
Fluss
, Fluss wird durch den Nebenfluss „ange zapft“.
Ausge Nebenfluss schnei trockne det sich ein.. tes Flusstal, Wasserführung nimmt ab..
Wasserführung nimmt zu./
Fluss Anfangsstadium
ü
Endstadium
In höher gelege nen Regionen a regnen sich ' die Wolken ab.
Der Wasserkreislauf Wind
Wasser wird von Bäumen und anderen Pflanzen in die Atmosphäre abgegeben. .
Wasser wird durch Flüs se ins Tal Sx geleitet.
Wind
Satellitenaufnahme des Ganges-Deltas in Bangladesch
Aus verdunstetem Wasser entstehen Wolken______ >
Ganges
Ganges Delta
i (ft1 ^
Wasser ver dunstet aus dem Meer./
/Wasser versickert im Bo den undfließt in Richtung Meer. 'Wasser ver dunstet aus einem See.
//
Wasser wird im Meer gespeichert.
!Unfruchtbares Sumpfland
I
Deltaarm
\ Große Sediment massen Ein Fluss mündet ins Meer.
Stromgebietsformen
Radial
Zentripetal
Parallel
/Wasser versickert im Boden undfließt in Richtung Meer.
Meeres grand.
Dendritisch Meer.
Regellos
298
Gitterformig
Ringförmig
Rechtwinklig
Sediment schichten
Die Stadien in der Entwicklung eines Flusses Binne
Mittel moräne
Engpass
Gletscher,
Tal hang
Wasserscheide (Trennungs linie zwischen den Einzugs gebieten zweier Flüsse) Berg aus un durchlässigem Gestein , Gletscherzunge
Kerbtal
End moräne
Nebenfluss,
Strornschnellen
Schmelzwasser
Steilhang, Wasserfall
Freigelegte Felsbrocken
Flacher Gleithang Kolk
Steiler Prallhang Überschwemmungsebene,
1
Mäander
Felsvorsprung Altarm
Sandbank
Uferwall
Deltaarm
Klippe
Strand
Delta
Größere Sedimentpartikel werden nahe der Küste abgelagert.
Kleine Sedimentpartikel werden weiter entfernt von der Mündung abgelagert.
299
ERDE
Flusslandschaften
Die Entstehung von Wasser fällen und Stromschnellen
Flüsse tragen in erheblichem Umfang zur Gestaltung der Landschaft bei. In der Nähe der Quelle gräbt sich der Fluss tief in den Boden und bildet so Kerbtäler und enge Schluchten (S. 298-299). An Stellen, an denen der Fluss von hartem auf weiche res Gestein gelangt, entstehen Wasserfälle und Stromschnellen. Flussabwärts bilden sich häufig Mäander und eine vermehrte seitliche Erosion führt zur Bildung breiter Flusstäler. Die Ablagerung von Sedimenten durch mäandrierende Flüsse oder durch Überschwemmungen führt zur Bildung fruchtbarer Überschwemmungsebenen. Lagert der Fluss bei seiner Mündung in einen See oder ins Meer große Sedimentmengen Hartes ab, kann dadurch ein Delta entstehen. Unter einem Delta versteht man ein Gebiet Gestein von Sandbänken, Sümpfen und Lagunen, durch das sich der Fluss in Form mehre rer Deltaarme hinzieht. Das Mississippi-Delta ist ein Beispiel für eine solche Mün Weicheres dungsform. Von Ästuaren oder Mündungstrichtern spricht man, wenn sich der GeGestein ~ Zeitenwechsel des Meeres in der Flussmündung bemerkbar macht, sodass es zur Durchmischung des schwereren Salz- und leichteren Süßwassers in einer Brack wasserzone kommt. Sanft geneigte
Wasserfall Der Fluss erodiert wei cheres Gestein und bil det so Stromschnellen
/Stromschnellen Gesteinsschicht /
Ein Flussentwässerungssystem Rückschreiten de Erosion
Enge, durch einen Flusslauf einge schnittene Schlucht
Berg
Überschwem mungsebene Sedimentbank. ,----- —
Wasserfall
/
Wasser lauf
Schlucht
Schlucht Eingesenkter Mäander
Bildung von Seitenarmen
Bildung von Seitenarmen
Flussterrasse Ufer wall
Fluss schneidet sich rückschreitend ein..
Rückschreitende Erosion
Der Fluss gräbt Natürliche sich tiefer ein.. Brücke s'"''
Mäander.
Steil-
Eingesenkter Mäander Alter Mäander.
Brücke
Fluss Natürliche Brückenbildung 300
Altarm
Flussmündung'
/Auf dem Meeresgrund abgelagertes Sediment
FLUSSLANDSCHAFTEN
Typische Merkmale eines Wasserfalls Hartes Gestein
Das Mississippi-Delta Hartes Gestein
Gestein wird durch herumwirbelnde Felsbrocken unterhöhlt. Sand bank
Kolk
Weicheres Gestein Gestein wird durch herumwirbelnde Fels brocken unterhöhlt.
ÜberschwemBei Überflutungen ab gelagertes Sediment bildet einen Damm.
Sediment
Sediment Uferwall Über-
Fluss
Meer/
Terrasse (Über reste einerfrüheren Über schwemmungsebene)
Land zunge
Ufer wall
Sediment
Bildung eines Deltas Sediment Flussterrasse
Delta-Arm
Früheste Sediment ablagerung
Lagune
Tom Fluss abgelagertes Sediment
Überschwem mungsebene
Fluss
— Meer
Bucht üferwall
Fluss
Anfangsstadium
Neueste Gesteine des Sediment Flussbettes ablagerung . Meer
Schnitt durch ein Delta
Vom Fluss abgelagertes Sediment.
Delta-Arm
Lagune
Klippe Deltaarm Vom Fluss abgelagertes Sediment
Lagune.
Sandbank
Meer
Fluss
Meer
Aus Ablagerun gen in einer Lagune entstande nes Sumpfgebiet
üferwall Zwischenstadium zunge
Sumpfgebiet
Meer Lagune Spätes Stadium
301
ERDE
Seen und Grundwasser Natürliche Seen entstehen dort, wo sich große Mengen Wasser in einer Senke aus wasserundurchlässigem Gestein sammeln oder wo das Abfließen durch natürliche Barrieren wie Moränen oder erstarrte Lava verhindert wird. Seen sind häufig sehr kurzlebige Landschaftselemente, die relativ schnell durch die Sedimente einmündender Flüsse aufgefüllt werden. In tektonischen Senkungsgräben findet man dagegen beständigere Seen, beispielsweise den Baikalsee in Russ land, den größten Süßwassersee der Erde, oder auch das Tote Meer im Nahen Osten, einen der salzigsten Seen der Erde. An den Stellen, an denen das Wasser versickern kann, verschwindet es im Untergrund, bis es auf eine Schicht undurchlässigen Gesteins trifft. Die entstehende wasser gesättigte Schicht heißt Aquifer oder Grundwasserleiter. In Abhängigkeit von saisonbedingten und klimatischen Verän derungen variiert diese Schicht in ihrer Mächtigkeit. An den Stellen, an denen der oberste Rand - der Grundwasserspiegel Der Baikalsee in Russland auf die Erdoberfläche trifTt, tritt Wasser in Form einer Quelle zutage. Bei einem artesischen Brunnen, in dem der Aquifer sich unterhalb der Aquifuge (einem wasserundurchlässigen Gesteinskörper) befindet, wird der Grundwasser spiegel durch die Höhe des Beckenrandes bestimmt. Im Mittelpunkt eines solchen Beckens liegt der Grundwasserspiegel oberhalb der Erdoberfläche. Daher ist das Wasser unter der Erdoberfläche gefangen und kann durch den Eigendruck an Verwerfungslinien oder Bohrlöchern in Form einer Fontäne aus der Erde schießen.
Beispiele für Quellen Durchlässiger Grundwasserspiegel Kalkstein Quell horizont
Bach
Quelle
Undurchläs siger Schiefer Karstquelle
Durchlässiger Schotter Quell horizont
Grund wasser spiegel
Bach
Quelle
Schuttquelle
Verwerfung Durchlässiger Sandstein
Undurchläs siger Ton Grund wasser spiegel
Quellhorizont
Schnitt durch ein Artesisches Becken
Abregnungszone
Quelle
Grundwasser spiegel
Bach
Möglicher Höchststand des Grundwasserspiegels
Verwerfungsquelle
Artesische Quelle
Aqufuge (undurch lässige Ge steinsschicht)
302
Artesische Quelle
Verwer fung
Artesischer Brunnen
Aqufer (wasser gesättigte Schicht)
Aquifuge (un durchlässige Gesteinsschicht)
Undurchläs siger Schiefer
SEEN UND GRUNDWASSER
Typische Merkmale des Grundwassersystems Belüflungs zone.
Boden feuchte
Bach
Belüflungs zone
Sumpf
Kapillaren
Grundwas serspiegel
Wasserge sättigte Schicht
Grundwasser spiegel wäh rend der trocke nen Jahreszeit
Momentaner Grundwasserspiegel (feuchte Jahreszeit)
Unterschiedliche Typen von Seen Eiszeitliche Ablagerungen.
Periodisch wassergesät tigte Zone (nur während derfeuchten Jahreszeit)
Kesselsee (bildete sich \ an der Stelle eines früheren Eisblocks)
Permanent wasserge sättigte Zone (sowohl während derfeuchten als auch während der trockenen Jahreszeit)
Die Oberllächenschichten (Ausschnitt)
Das Tote Meer Altarm (abgeschnit tene ehemalige Mäanderschlefe)
Fluss
Jordan Kesselsee
Altarm
.Maar
Caldera (ein gestürzter Krater)^^
Bewegungs richtung ei ner Blattver Schiebung/
Horizontale Verwerfung
Totes Meer.
Maar Grabenbruch
See in einer lang gestreckten Mulde
Steile Wände des Grabenbruchs Verwerfungssee
Durch Frost und Eis abgetragene steile Hänge
Moräne oder Gesteinslippe schnürt den See ab.. Durch Verduns tung entstan dene Salzfläche
Israel.
Steile
Kar (kreisförmiger Bergsee)
Durch Verwerfungsvor gänge absinkender Graben
wände Grabensee
Kar
Seichtes Becken
'Jordanien
303
ERDE
Küstenformen
Typische Merkmale von Steilküsten Klippenplateau Klippenwand. Hochwasser
Niedrig-
Die Meeresküsten gehören zu den Landschaften, die sich sehr wassermarke. marke schnell verändern. Einige werden durch Wellen, Wind und Re gen abgetragen, wodurch Klippen unterspült und Brandungs höhlen aus festem Gestein ausgewaschen werden; andere werden durch Strandversetzung verlängert. Außerdem lagern Flüsse Sedimente ab, z.B. in einem Delta, und weitere Einflüsse kommen durch die Aktivitä Seehalde I Abrasions ten lebender Organismen, beispielsweise Korallen, zustande. Durch tek plattform tonisches Heben des Landes oder das Fallen des Meeresspiegels tauchen neue Küstenstreifen mit Klippen und Stränden oberhalb des neuen Mee resspiegels auf. Ein Absinken der Landmasse oder ein Ansteigen des Mee resspiegels führt dagegen zu ertrunkenen Küstenlinien, die sich z.B. in Unterlauf des Fjorden („ertrunkene“ Gletschertäler) oder Meerengen erkennen lassen.
\
Brandungs hohlkehle
Typische Merkmale von Wellen Wellen Wellen höhe kamm
Wellental
Kürzere Wellenlängen in der Nähe des Strandes Landspitze Gesteins-
sers und darin gelöste Partikel
Strandversetzung
Die kreisförmigen Bahnen wer den in seichtem Wasser elliptisch.
Ansammlung von Sedimentmaterial an einer Buhne
Kiesel
Strand
Buhne
Bran dungszone
Reste derfrü heren Landzunge
Schräg auflaujende Wellen
Brandung
Ablagerungen an der Küste
Strand in einer Bucht 304
Landzungenbildung
Strandhorn
Nehrung
KÜSTENFORMEN
Typische Merkmale einer Küste Gesteins schichtung
Meeresarm,
. Heruntergestürzte / Gesteinstrümmer
Gezeitenabhängige Flussmündung
Die Entstehung .... „ einerFelssäule Die Bran dungshöhle wird durch Erosion vergrößert. _ f;ffif(^ ।
Abgesackte Klippe.
Nebenfluss
Felssäule bleibt zurück.
Bildung einer Brandungshöhle
Vollständig erodierte Bran dungs höhle—
Klippe Einsturz der Brandungshöhle
Sturz
Felssäule
\
Bucht
\ Brandungstor ' B'andungshöhle
Geröll strand
\ Stumpf Durch Strand versetzung abge lagertes Material Sandige Landzunge
Neue Klippe
Aufgetauchte Küstenlinie Angehobene ehemalige Abra sionsplatform^
Alte Klippe Angeho bener Strand,
Alte Bran dungshöhle
Neuer Strand
Lagune Hochwas serstand.
Watt
Ertrunkene Küstenlinien Fjord (überflutetes Gletschertal),
Gebirgszüge quer zur Küstenlinie
Gebirgszüge 'parallel zur Küste
Niedrig wasserstand.
Steilküste
Versun kenes Tal
Tal wird von einem Fluss Alte Küs- vertieft, der sich aufMee Neuer Küsten- tenlinie. resniveau eingräbt, streifen^.__ \
Neue Küstenlinie.
Fjordküste
Längsküste
Flachküste 305
ERDE
Meere
Oberflächenströmungen /so"
/«0.
NULLMERIDI
,20"
Unsere Erde ist zu etwa 70% von Meeren bedeckt, die einen großen Einfluss auf das Klima und die Regulation der Temperatur haben. Besonders in tropischen Gebieten nimmt das Wasser die Wärme der Sonne auf. Anschließend verteilen Oberflächenströ mungen dieses Wasser über den gesamten Erdball und erwärmen die darüber befindli °raPaziJlsc'