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German Pages 234 [236] Year 1908
Das Saurapuranam Ein Kompendium spätindischer Kulturgeschichte und des 'Sivaismus. Einleitung, Inhaltsangabe nebst Übersetzungen, Erklärungen und Indices von
Dr. phil. Wilhelm Jahn.
Straßburg. Verlag von Karl J. Trttbner. 1908.
M. DnMont Schaaberg, Straßburg.
Einleitung. Vor mehr denn vierzig Jahren äußerte Lassen in seiner Indischen Altertumskunde (Bd. 4. Lpz. 1861, S. 599): „Da die bisher vollständig bekanntgemachten Purdna Vishnuitisch sind, wäre es sehr zu wünschen, daß auch ein Qivaitisches veröffentlicht würde". — Mittlerweile ist wohl mehr als eines gedruckt worden, aber noch keines davon ausführlich behandelt, und damit soll nunmehr der Anfang gemacht werden. Die Mannigfaltigkeit der Gegenstände bei verhältnismäßig bescheidenem Umfange empfiehlt das Saura-Puränam als zunächst geeignet. Die Ausgabe, welche benutzt wird, ist betitelt: „The Saura Puräna by S'rimat V y i i s a e d i t e d by P a n d i t K ä s i n ä t h a S'ästri L e l e of the 'Anandäsrama. P u b l i s h e d by Mahädeva Chimnäji 'Apte, B. A., LL. B., P l e a d e r high court, and fei low of the u n i v e r s i t y of Bombay. P r i n t e d at the 'Anandäsrama press, Poona. 1889". Es wird zunächst eine Übersicht der Anordnung, Entstehungszeit und bedeutsamer Gegenstände des Sauram gegeben, dann folgt eine ausführliche Inhaltsangabe Kapitel für Kapitel, wobei die eigentlichen Übersetzungen gesperrt gedruckt sind, mit kritischen Anmerkungen, schließlich Indices, welche in römischen Ziffern auf die Kapitel, in arabischen auf die Verse der zugrunde liegenden Ausgabe verweisen und manches andeuten, was in der Inhaltsangabe nicht zum Ausdruck gebracht ist, dazu Belege für das in der Einleitung Gesagte liefern sollen.
1. Name und Verfasser. Das hier zu besprechende Werk trägt seinen Namen vom Sonnengott (daher Saura = Sürya), welcher es selbst offenbart haben soll. Ein Teil der Erzählung, besonders in den ersten Kapiteln, wird ihm als Urheber direkt zugeschrieben, und sehr
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viele Stellen berufen sich auf seine Autorität, namentlich wenn bestimmte Lehren bekräftigt werden sollen. Als eigentlicher Erzähler, abgesehen von der Einleitung adhy. I, 1—12, gilt jedoch Süta, der das Buch, wie die am Eingange sagen, von seinem Lehrer Vyäsa überkommen hat. Neben den genannten drei Namen, an welche die Erzählung durchgängig geknüpft ist, nämlich des Sonnengottes als mythischen Autors, Vyäsa s als ersten Verkünders und Süta's als Rezitators werden noch verschiedentlich Traditionen angeführt, welche den bisherigen Autoritäten andere hinzufügen. So spricht adhy. I, 17 ff., IX, 3 ff., XVII, XXXIY, 4 ff., LIII—LIX der Sonnengott zu Manu; IV, 10 scheint dies Schülerverhältnis das umgekehrte zu sein. IY, 12 ff. läßt der Sonnengott den Vyäsa Kenntnisse mitteilen, die ihm Sanatkumära, der Sohu des Nandtivara, übermittelte. Adhy. XI—XIII belehrt 'Siva den Skanda über den Yoga. Adhy. XIV verkündet Nandismra dem Närada Observanzen. Adhy. XV belehrt der Sonnengott den yogin Yäjnavalkya über Tage, die Vignu geheiligt sind. Adhy. XXXIX, 37—62 a spricht Brahman, nur eine Handschrift übergeht ihn als Erzähler. Adhy. XLII vernimmt Sanatkumära von NandikeSvara Vorschriften über den 'Stcadienst. Adhy. XLIII, 17 f. ist die Reihenfolge der Überlieferung diese: 'Siva, Skanda, Agastya, Dvaipäyana, Süta. — Adhy. XLIII, 27 ff. spricht Süta zu Skanda. zu Worte kommen, die — Adhy. L läßt Süta eine Anzahl zum Teil wiedergeben, was Kapila dem Sproß des Bhrgu verkündete. Von LXIV, 9 ab läßt Süta den Närada, den Schüler Brahman1 s, erzählen. — Es ist nun auffallend, daß das Mahäbhäratam (Bomb. Ausg. XII, adhy. 339, 110 ff.) angibt, Närada habe die Einsiedelei Badari besucht und dann ein Puränam verkündet, das der Sonnengott unter 66000 ^ t ' s (den Volakhilya'1 s), die ihn begleiteten, weiter propagierte. Diese hätten es auf dem Meru den Göttern vorgetragen, von denen es ein Brahmane Astta überkam, der es dann auf 'Säntanu übertrug, von welchem es Bhfyma zuletzt vernahm und nun vorträgt Aber wenn auch die Situation in unserem Purdnam eine ähnliche ist, so läßt sich doch keine genauere Übereinstimmung bemerken. Solche und ähnliche Anlehnungen an mythische oder halb-
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mythische Urheber der Vorzeit, zum Teil an dieselben Namen wie liier, ist sehr gebräuchlich in der epischen Literatur, z. B. in anderen puränischen Schriften, im Mahäbhäratam und bei Manu. Alle diese Angaben dienen nicht zur Ermittelung eines historischen Verfassers, doch lassen die angeführten abweichenden Traditionen vielleicht auf Entlehnungen schließen.
2. Tendenz und Anlage. Die Verherrlichung 'Siva's ist es, die in "Wahrheit alles andere überragt. Er schafft, erhält, zerstört und überdauert die Welt. Die übrigen Götter sind seine Kreaturen und Diener. Er schützt sie oft gegen die Axura's, wenn keiner sonst mehr helfen kann. Religiöse Satzungen wie die des Totenopfers und der Waldeinsiedler werden als ihm wohlgefällig hingestellt (XIX, 34. XX, 1). Ihm danken die Veden ihr Ansehen (II, 52ff.). Wichtige philosophische Termini, namentlich Puruoa, bezeichnen eigentlicli ihn (z. B. XXI, 4). Eine Menge Kapitel handeln über seineu Kultus, der in mancherlei Formen geübt werden kann. Niemand vermag etwas gegen seine Verehrer (LXIV, 64); sie gelten vielmehr zur höchsten Erlösung ein oder werden als Könige wiedergeboren (L, 50). — 'Siva wird nun vielfach dem Sonnengott, von dem das Puränam angeblicli stammt, gleichgesetzt (I, 11. In den folgenden Partien empfiehlt der Sonnengott 'Siva-Verehrung), doch ist dies nur eine lockere und gekünstelte Zusammenfügung. Adhy. XXXIII, 13 b—27, wo eine Identifikation 'Siva = Bhämi wirklich am Platze wäre, ist die Gelegenheit dazu versäumt. Der Sonnengott bewirkt hier den Weltuntergang am Ende einer enger begrenzten Epoche; 'Siva dagegen ist es sl. 28—39 vorbehalten, die allgemeine Zerstörung zu vollziehen. — Adhy. XIX, 23 spricht eine der Saura-Sekte eigentümliche Forderung aus. Von einer durchsichtigen Anordnung kann keine Rede sein. XXX, 20 läßt den Anschluß an die voraufgehende Genealogie vermissen. Ein Kapitel wie LXVIII wirft ganz verschiedenartige Dinge wirr durcheinander. Wenige Stücke nur sind es, die sich enger zusammenschließen, z. B. einige philosophische,
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namentlich über den Yoga, dann die Genealogien, die Polemik gegen die Sekte der Madhva's, die Kämpfe mit den Dämonen, die Hochzeit'Siva's, doch sind selbst einige dieser unterbrochen von Fremdartigem. Schon Lassen (Indische Altertumskunde IV, S. 597) bemerkt, daß den stereotyp oft genannten (im Sauram übrigens weit zerstreut liegenden) Themata der Puräna's (Schöpfung, Weiterschöpfung, Genealogien, Manu-Weltperioden, Geschichte der Geschlechter; Saurap. IX, 4) keines dieser Werke ganz, einige nur wenig, andere endlich garnicht entsprechen. Auch in unserem Puränam finden sich alle diese Stücke, ohne doch dessen Inhalt zu erschöpfen. Die Genealogien sind kaum bis auf historischen Boden hinabgeführt, den andere ähnliche Werke betreten. Dann kennen adhy. I, 43 und IX, 1—2 noch einige andere Gegenstände, mit denen das Buch sich beschäftigen will: Spenden, Gelübde, Kasten, Lebensstadien, Totenopfer, Sühne; Gegenstände, die zwar abgehandelt werden, aber nicht im Vordergründe stehen, vielmehr der Tendenz dienen, 'Siva's Verehrung zu fördern. — Adhy. XXXIV, 1 und LUE, 1 erklären die zu denen Süta spricht, das eigentliche Thema der Puräna's für abgeschlossen, und in der Tat enthalten wohl dieKapitell—XXXIII im wesentlichen das Lehrhafte, während in den späteren der erzählende Charakter überwiegt. — Nach IX, 13—15 müßte das Sauram in zwei sarphita's zerfallen, deren eine auf Skanda zurückzuführen sei, während die andere vom Sonnengott dem Manu verkündet worden wäre, und letztere sei die wertvollere. Wir haben nun im ersten Abschnitt der Einleitung Teile des Sauram angedeutet, die sich in diesen zwei Abteilungen unterbringen ließen, doch lassen sich greifbare Ergebnisse aus allen diesen Angaben nicht gewinnen.
3. Dem Saurapuranam bekannte Schriften. Die unserem Puränam bekannte Literatur erstreckt sich von den ältesten indischen Schriftdenkmälern bis zu den nachvedischen Systemen. Vier; mitunter, jedoch mehr aus formellen Gründen, drei Veden werden genannt. Auf das ärisüktam (R.V. I, 165) ist hingewiesen. Sehr beliebt sind Reminiszenzen an R.V. X,
90, wobei 'Sita
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als eigentlicher puru$a
angesehen wird, und
R.V. X , 129, wobei er Seiendes und Nichtseiendes umfaßt. Adhy. X V I Q , 32 ff. und X I X wird aus den ¡rc's zitiert Die
rathantara's
(bestimmte sämaris) werden berührt. Der Atharvaveda ( X L Y , 12 angirasäTß varah) gilt für ebenbürtig: seine Zauberlieder hat adhy. X X Y I , 5 zufolge Brdhman selbst hervorgebracht. Auch von den brähmana's ist die Rede.
Adhy. X V I I I .
X I X finden sich Zitate aus TaiUiriya-sa^ihitä,
Taittiriya-Ära-
nyakam, Väjasaneyi-sarfihitä und den Äsvaläyana-grhya-sütra1 s. Häufig sind Zitate aus den upanigad's (z. B. adhy. II. X I . X L V I u. ö.), besonders wenn es gilt, 'Siva als ätman nachzuweisen; oder die betreffenden Abschnitte sind wenigstens im Stile der upani^ad's gehalten, aber Quellenangaben pflegen zu fehlen. In großem Ansehen steht namentlich die Atharvasikhä und Atharvasira'-upb—28. 'Siva darf nicht mit anderen Göttern, Pärvati nicht mit den ¿aktis zusammen genannt werden. Wer ersteres tut, ist verblendet und nicht zu berühren. 'Sl. 29. Anderer Frauen sind nicht anzureden; nur Opferwürdiges darf geopfert werden. 'Sl. 30. 31. Man darf nicht nach links in einen Tempel gehen 1 ). Das Verhalten heiligen Männern und dem Lehrer gegenüber soll respektvoll sein; letzterem hat der Schüler aus dem Schatten zu gehen. 'Sl. 32—3il handeln von Observanzen an Wallfahrtsorten mit Sprüchen von symbolischer Bedeutung. 'Sl. 32. D i e E r d e m i t den h e i l i g e n A u s r u f e n ber ü h r e n d u n d m i t e i n e m S t ä b c h e n a u f g r a b e n d 2 ) , sie u n t e r H e r s a g e n d e s O p f e r s p r u c h e s : „Du b i s t e m p o r g e h o b e n 3 ) ! " z u s a m m e n f a s s e n d u n d K u h m i s t u n t e r H e r s a g u n g des O p f e r s p r u c h e s : „ D u r c h den G e r u c h w a h r n e h m b a r 4 ) " . 'Sl. 33 u n t e r H e r s a g e n d e s S p r u c h e s apa usw. 5 ) ') Cf. Yäjn. I. 133. ") Im Anschluß an die Lesart übersetzt, welche der indische Herausgeber vorschlägt. 3 ) Taitt. Äranyakam, Ausg. der Anand. Ser. 1898, X, 1, 31. 4) yandhadrSräm! Taitt. Är. X, 1, 34. — A. V. IV, 33, 1.
4*
— apämärga1)
and
dürvä*)
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zusammenfassend;
mit
der
dürvä das U f e r e i n e s W a s s e r s in g e h e i l i g t e r G e g e n d erreichend, gesammelten Geistes, 'SL 34 mit dem H y m n u s ädityäs) (symbolisch) das U f e r d e s W a l l f a h r t s o r t e s b e s p r e n g e n d s c h ö n e m Gel ü b d e t r e u , in e i n e r h e i l i g e n G e g e n d (die genannten Dinge, Erde usw.) a u f s t e l l e n d möge er sie mit der gäyatri*) darauf b e n e t z e n . 'Sl. 35. Sie, w e l c h e aus z w e i T e i l e n besteht 5 ), (in diese zerlegend) möge er darauf e i n e n den H i m m e l s g e g e n d e n ü b e r g e b e n , darauf s o l l er mit den vier H y m n e n , w e l c h e ,Jndra" anfangen 6 ), der R e i h e n f o l g e nach 'Sl. 36 u n t e r g e t a u c h t im W a s s e r und sich dann am U f e r n i e d e r s e t z e n d , mit dem ü b r i g g e b l i e b e n e n T e i l e und Z a u b e r s p r ü c h e n S a l b u n g e n v o r n e h m e n . 181. 37. Mit dem S p r u c h e : ,,Aus deinen A u g e n " ' ) möge der W e i s e s e i n G e s i c h t salben; mit dem „Aus den H a l s w i r b e l n " 8 ) den Hals, d e s g l e i c h e n mit dem S p r u c h , d e s s e n Merkmal eben d i e s e r V e r s a n f a n g ist, die Arme. 'Sl. 38. „Der Leib ist das Opfer 9 )"; so s p r e c h e n d soll er das Herz salben, den Nabel mit dem „ ä n a n d a ') Cf. A. V. IV, 18, 7. 8. — •) Cf. Taitt. Är. X, 1, 29. Yajfi. I, M l . ) RV. VIII, 47, 11. — 4 ) Cf. Yäjfi. III, 309. 312. 6 ) s. Benfey, Chrestomathie aus Sanskritwerken, Lpz. 1853, Teil I S. 321. „Gäyatrt besteht aus 3 durch Zäsur getrennten Gliedern, jedes von 8 Silben; die beiden ersten sind begrifflich enger und den spätem Sanskrit-Gesetzen gemäß durch Sandhi verbunden . . .; das dritte ist ganz abgetrennt; das Metrum besteht demnach aus einer Strophe von ungleichen Teilen." ®) Cf. M. XI, 256, wo jedoch von sieben Versen die Rede ist, die mit indram anfangen und nach Bühler RV. I, 106 stehen. ') RV. X, 163, 1. — ») Grlväbhyah! FtV. X, 163, 2. 9 ) Sollte dies kein Versanfang sein, so müßte dieser äl. sich unmittelbar an den vorangehenden anschließen, und es wären beide zu übersetzen : „Mit dem mantra: akfTbhyam soll der Verständige das Gesicht salben, mit dem mantra: griväbhyafr den Hals; alsdann soll er die Arme, den Körper, das Opfer (? Wohl Fehler für yakft Leber) und das Herz mit dem betreffenden Stichwort (d. h. mit mantra1 s, die das betreffende Stichwort ,.Arme" usw. aufweisen) besprechen und salben . . .". s
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« a « d a " , ) - S p r u c h ; den Rest möge er auf das H a u p t schütten. 'Sl. 39. M i t d e m m a n t r a „ d a s H a u p t " 4 ) ( s t r e u e e r aus) u n e n t h ü l s t e s Korn von Sesam, p a n i c u m d a c t y l o n usw. „Goldhufig"3) a u s r u f e n d , einen W a l l f a h r t s o r t beg e h r e n d möge der Verständige, der r e i n e n Sinnes ist, alsdann den Sünden vergebenden Hymnus*) murmeln. 'Sl. 4 0 — 4 2 verordnen verschiedene Bäder: das auf V a r u n a bezügliche oder m a n t r a - B a d 5 ) , wobei die göttliche Strophe von zwei Stellen zu murmeln ist, sodann das Bad in Asche, Feuerbad genannt; in Staub von Rindern, Windbad genannt; in Sonnenglut und Regen, göttliches Bad genannt; weiter das Bad in nassem Kleide, wobei ' S i v a ' s zu gedenken ist, und das geistige Bad. 'Sl. 43—55. Nach geschehenem Bad und Mundausspiilen hat das Opfer an Götter und Manen zu erfolgen, weiter eine Wasserspende an die rwrfmgestaltige Sonne; auf einem Grassitz ist die g ä y a t r i herzusagen, welche die Zuflucht der drei obersten Kasten, Mutter der Veden und deren Inhalt ' S i t a ist. W e r anders von ihr denkt, verfällt einen k a l p a lang der Hölle. Vier g ä y a t r i - F ü ß e gibt es, deren Gottheiten sind B r a h m a n , V i ß n u , R u d r a und ' S i v a . Vier Veden gibt es. — Die Lobsprüche und m a n t r a ' s sind den Veden und i t i h ä s a ' s zu entnehmen. Auf S o r n a ') Ohne Kasusendung, wie häufig bei Strophenangaben. ist die Strophe, die sich Vajasaneyi-Samhitä XX, 9 findet:
Gemeint
N ä b h i r me c i t t a i j i r i j n ä n a i f i p ä y u r me ' p a c i t i r b h a s a t j i i n a n d a - n a n d ä v - ä p i f i i u me b h a g a h s a u b h ä g y a i ß p a s a h / j a n g h ä b h y ä y i p a d b h y a i p d h a r m o ' s m i v i s i r ä j S p r a t i y f h i t a h jj S. auch die Bemerkungen aus Kat. 'Si\ S. XIX, 4, 21 zu Väj. S. XX, 5 :
aiigani calabhate yathalingayi U r o ma
' i t i p r a t i m a n t r a m ; , wozu Weber in
Parenthese XX, 5 fügt: ,.Ob sieh dies auch auf 20, 9 bezieht, ist nicht ersichtlich, wird aber wohl so sein". ») RV. VI, 7, 1. 3 ) PIV. I, 163, 9 h i r a n y a s r i n g o ! Wahrscheinlicher aber w e g e n Übereinstimmung der Endung Taitt. Ar. X. 1, 3fi. *) Wohl RV. X, 190. 5 ) Nach Böhtl. ein durch Hersagung bestimmter Sprüche ersetztes Bad V. P." 3, 114. — V ä r u p a m s n ä n a m cf. M. XI, 255 sowie Bühlers Übers, und Anm. dazu, welche auf RV. VI, 74. 1 — 4 und IV, 2, 4 — 6 verweist.
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bezügliche Sprüche sind zum Gelingen des Studiums erforderlich, sowie Sprüche an Budra1). Der Tempel soll mit Schweigen betreten werden. 'Siva soll man mit dem Sechssilbler und dem mä nas toke2) beginnenden Liede preisen. Die Sechssilbler werden als die besten Hymnen der vier Yeden vom Sonnengott bezeichnet. 'Sl. 55 b—64. Die fünf großen Opfer 3 ) an die Götter, Wesen, Väter, Menschen, brahman sind für den gfhastha unerläßlich. Die Brahmanen sind beim Väteropfer zu speisen. Gastfreundschaft ist zu üben, denn ein freundlich aufgenommener Gast wird zur Himmelsleiter. — Aus einer Liebe zur Welt4), die nicht leicht ist, sind Landessteuern zu entrichten und Bettelbrot zu spenden. — Das Opfer an das brahman besteht im Ferfastudium. Wer die angeführten fünf Opfer nicht darbringt, sinkt dereinst in niedere Existenz herab. Nur beständige 'Sfoaverehrer sind von ihnen befreit.
Adhy. XIX. Totenopfer5). 'Sl. 1. Ein T o t e n o p f e r ist bei N e u m o n d , an den a?takä's6), h a l b j ä h r l i c h 7 ) , beim A e q u i n o c t i u m und beim vyatipäta d a r z u b r i n g e n , zumal an W a l l f a h r t s o r t e n . 'Sl. 2—6 nennen die, welche würdig sind, einem solchen beizuwohnen; z. B. 'Swwverehrer; in deren Abwesenheit Brahmanen von frommem Wandel, ferner Ilgveda-Vertreter, trinäciketa's, Schüler8), trimadhii1 s und trisuparnika1 s, Kenner der mantra's und brahmana's, Puräna- und Smrtilehvev. — Brahmanen, welche das vom Ätman handelnde Lehrbuch studieren, reinigen eine Ge») Cf. XIX, 27. Yäjn. III, 309. *) So nach Böhtl., welcher auf Baudh., 3, 2, 9 Bezug nimmt. 3 ) Cf. M. III, 70. 71. Jolly, Recht und Sitte § 57. 4 ) Liebe zu 'Siva ? Cf. ¿1. 55. 6 ) Dies Kapitel ähnelt sehr dem betreffenden Abschnitte im Gesetzbuche des Yäjnavalkya (Ausg. v. Stenzler Berlin, London 1849) I, 217 ff. Die Parallelstellen zu Manu III. IV gibt Stenzler. — Vgl. auch Brahmapuränam adhy. 219. 220. 6 ) Vgl. Hillebrandt, Ritual-Literatur. Vedische Opfer und Zauber (in Bühler's Grundriß) Straßb. 1897, § 57, 4 ') M. IV, 26 zufolge an den Enden des Nord- und Südgangs der Sonne. 8 ) Anders M. III, 151.
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sellschaft 1 ). Ein einziger zum Totenopfer zugezogener, 'Siva v e r ehrender B r a h m a n e reinigt jedweden V e r d e r b e r der Gesellschaft. 'Sl. 7 - — I I a geben an, w e r von einem Totenopfer auszuschließen ist: Gewalttätige, erbärmliche Wichte, solche, die f ü r 'Südras opfern, Veda- und \SVwii Verkäufer, Zornige, der u n e h e l i c h e Sohn einer verheirateten F r a u und der einer Witwe, Schreiber, Menschen mit lang h e r a b h ä n g e n d e n Ohren, F ü r s t e n d i e n e r 8 ) , Sterndeuter 3 ), Ärzte, Kranke, Dichter, Sänger, Stallknechte 4 ), Vedaschmäher, Undankbare, Verleumder und solche, die ein Glied z u wenig oder zu viel haben. 'Sl. I I b — 1 2 . A m Tage eines Totenopfers sind zu m e i d e n B e r ü h r u n g einer Frau, Reisen, Streit, Zorn, Züchtigungen von Sohn und Gattin. 'Sl. IS, 14. Das F u ß waschen findet statt beim B r a h m a n e n in einem Viereck, beim Kßatriya in einem Dreieck, beim Vaüya in einem Kreise; beim 'Südra n u r Besprengen. 'Sl. 15. Zur Beschützung des Opfers sind Sesamkörner zu s t r e u e n ; die Götter werden g e r u f e n mit dem H y m n u s : „Alle Götter" 5 ). 'Sl. 16. Unter Hersagen des H y m n u s „Heil uns, ihr Göttinnen 1 ' 6 ) ist Wasser in ein Gefäß mit Sieb a u s z u s c h ü t t e n : mit dem H y m n u s : „Du bist der A b w e h r e r " ' ) sind Gerstenkörner, W o h l g e r ü c h e und Blumen hinzustreuen. 'Sl. 17. Mit dem mantra „Welche Göttlichen" 8 ) soll m a n den B r a h m a n e n das Gastwasser 9 ) auf die H ä n d e s c h ü t t e n ; m a n spende W o h l g e r ü c h e , Kränze, R ä u c h e n v e r k u n d Gewänder. ') Cf. M. 1, 105. Nach Bühler die Gesellschaft, in welche er sich immer begibt. — ') Cf. M. III, 153. — 3) Cf. M. III, 162. VI, 50. 4 ) gotrin kann hier nicht „Verwandter" bedeuten wegen Yäjn. I, 220. «) RV. I, 3, 9. — °) PV. X, 9, 4 idm no devtr\ ') Väjasaneyi-Samhi tä 5, 26 d. — 8) UV. VII, 49, 2 ydisch)III, 27. XXXII, 17.46. XXXIII, tO. XLVI, 36. XLVII, 38. 56. 80.
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XLVIII, 38. 44. — Aufhören der W. IL, 61. — LIII, 9. 16. LV, 16. LXIV, 59. Winde, als Kobolde XIII, 13. — XLI, 40. 46. — 5 Körperwinde XLV, 67. — LIII, 61—63. LIV, 19. LXIII, 18. Wissen XXX, 21. XLV, 66. 76. L, 69. Wissenschaften VIII, 17. XL, 15. 58. XLI, 58.138. XLV, 43. XLVIII, 50. Witwen XXXIX, 39. XL, 33. 60. Würdigkeit des Empfangs einer Gabe X, 1 ff. XV, 30. Z. Zahnputzhölzer XIV, 14. XVI, 19 ff. Zahnwaschen XVII, 31. Zauberei, 'Siva Herr der XVI, 7. — Visnu schafft einen Zauberer XXXIV, 42 ff. — XXXVIII, 67. L, 70. Zeichen, mystische, auf den Körper aufzutragen XLII, 10. 11. Zeit und Zeiteinteilungen XVIII, 14. XXIX, 40. XXXV, 6—8. XXXVI, 13. XLI, 48. 91. 92. 135. LI, 19. LXI, 53. Zeitalter III, 16. IV, 1 7 - 2 8 . XXII, 1—10. XXVI, 23. 36. XXVIII, 15. XLI, 56. 107. IL, 70. 88. Züchtigung XVIII, 20. XIX, 12. XLIV, 51—53. Zwerg, Visnu als solcher im Götterbid darzustellen XV, 21. — Ihm geltende Sprüche XV, 36 ff.
Berichtigungen und Nachträge. S. 1, 9 lies: das Saurapuräpam erzählt worden sei. S. 2, 21 lies: diesem, welches einer. S. 7, 11 lies: die vom Samsära. S. 9, 3 lies: vom Samsära. S. 9, 22 lies: Vom Phallus. S. 10 lies: 'Sl. 19—21a. S. 12 Anm. 2 lies: daß. S. 33, 61. 2. 3 lies: welche dem Yogin. S. 35, 61. 20 statt: die von den Manen kommenden Widerwärtigkeiteren lies: die Gallenbeschwerden. S. 43, 61. 35 lies: einem Brahmanen. S. 45 statt: Lebensstationen lies: Lebensstadien. S. 48, Anm. 11 lies: Präkrt. S. 52 zu Anm. 9 siehe Taittiriya-Samhita 7,3,11,1. Käthaka-Samhitätä, A6vamedhagrantha 3, 1. Taittiriya-Äranyaka 10, 1, 11. Mahä-NäräyanaiaUp. 20, 12. S. 63, 61. 40—42 lies: von zwei Stollen. S. 53, Anm. 5 lies: snänam. S. 55, zu Anm. 6. Devir ist Nominativ. Stenzler's Übersetzung dieseses Zitats bei Yäjfi. I, 230 ist demnach nicht zutreffend, vielmehr die Grassssmann's: „Zur Hülfe seien heilvoll uns die Himmelswasser". S. 56, 7 lies: zu schütten. S. 56 zu Anm. 3 siehe Ä6valäyana-Grhya-Sfitr. 4. 7. I I a . Au£anasasaDharma-'Sästra 5. 38. Brhat-Parä6ara-Samhitä 5. 194. S. 76, Anm. 9. Zu der Legende von J«tö vgl. 'Sat. Br. 1,8,1. 11, 5, 3, 6 5. S. 125 zu Anm. 4 „allverzehrend". Hieran ist aber wohl nur entfernrnt gedacht. Vgl. vielmehr Sämkhya-Kärikä 17: bhoktrbhävat. S. 149, 1. Die neuere Forschung entscheidet sich mehr dafür, statatt bala zu lesen vala, die kuhbergende Höhle, welche von Indra bekämpft wircird. Einige diakritische Zeichen sind abgesprungen.