Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie: Aktuell zu Photoshop CS5 3836216477, 9783836216470


389 18 39MB

German Pages 540

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie: Aktuell zu Photoshop CS5
 3836216477, 9783836216470

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Maike Jarsetz

Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie Aktuell zu Photoshop CS5

Liebe Leserin, lieber Leser, Photoshop gleicht einem Delikatessenladen: Dort finden Sie viele Zutaten und Gewürze, deren Fülle auf den ersten Blick verwirrend sein kann, doch wenn Sie erst einmal wissen, wie Sie sie verwenden müssen, können kulinarische Wunderwerke entstehen. Damit Sie sich im Delikatessenladen Photoshop gut zurechtfinden und genau die richtigen Zutaten für Ihre Bilder in Ihren Einkaufskorb legen, hat die Fotografin Maike Jarsetz dieses wunderbare Buch für Sie geschrieben. In über hundert »Rezepten« zeigt Sie Ihnen, wie Sie Ihre Bilder – im übertragenen Sinne – richtig marinieren, würzen und auf den Punkt zubereiten können. Wenn Sie dabei den einfachen und präzisen Anleitungen von Maike Jarsetz folgen, fühlen Sie sich bald wie ein Sternekoch. Blättern Sie doch gleich vor zur Seite 92, wenn Sie gerne mit rohen Zutaten kochen, denn dort finden Sie den Einstieg in die Entwicklung Ihrer RAW-Bilder. Aber auch wenn Sie mit »vorgekochten« JPEG-Bildern arbeiten, haben Sie in Photoshop noch sehr viele Möglichkeiten, diese weiter zu verfeinern, indem Sie eine Prise Farbe oder Licht hinzugeben. Dafür sind die Seiten 198 und 242 ein geeigneter Einstieg. Sie können in diesem Buch aber auch einfach nur stöbern und sich von den vorgestellten Bild-Leckereien inspirieren lassen, das ein oder andere Rezept einfach mal auszuprobieren. Ich hoffe, dass die ausgesuchten Rezepte Ihren Appetit anregen und Sie immer genau das finden, was Sie suchen. Sollte das einmal nicht der Fall sein, oder sollten Sie Fragen, Kritik oder Anregungen haben, so können Sie mir gerne schreiben. Aber jetzt wünsche ich Ihnen erst einmal viel Spaß beim Einkaufen, Kochen, Abschmecken und vor allem beim Servieren ;-)!

Ihre Alexandra Rauhut Lektorat Galileo Design [email protected] www.galileodesign.de Galileo Press • Rheinwerkallee 4 • 53227 Bonn

Inhalt 1

Bildorganisation mit der Bridge ............................................................. Ein Überblick über die wichtigsten Funktionen

18

Bilder unter die Lupe nehmen ................................................................ Vergleich und Bildauswahl in der Bridge

22

Gruppen und Stapel ............................................................................... Themengruppen bilden oder Panoramabilder sammeln

26

Visitenkarten für Ihre Bilder ................................................................... Fotos umbenennen, bewerten und beschriften

30

Stichwörter und Metadaten ................................................................... Kennzeichnung der Bilder mit Metadaten und Vorlagen

34

Der Metadatenfilter ............................................................................... Filtern Sie Ihre Bilder nach verfügbaren Metadaten

40

Themensammlungen anlegen ................................................................. Ordnerübergreifende Sammlungen erstellen

42

Dynamische Bildersammlung ................................................................. Smart-Sammlungen finden Ihre Bilder automatisch

44

Individuelle Umbenennung .................................................................... Die neue String-Ersetzung der Bridge CS5

46

Browsen im Miniformat ......................................................................... Die Mini Bridge ist mehr als das Comeback des Dateibrowsers

48

Den Arbeitsplatz einrichten ................................................................... Der richtige Arbeitsbereich erleichtert den Bilderzugriff

52

2

4 Inhalt

Bildorganisation

ABC der Bildbearbeitung

Bild gerade ausrichten ........................................................................... Einfacher geht’s nicht: das Ausrichten mit dem Linealwerkzeug

58

Freistellen mit Hilfestellung ................................................................... Den richtigen Bildausschnitt finden und die Größe festlegen

60

Schnelle Bildkorrektur ............................................................................ Der richtige Einsatz von Helligkeit/Kontrast

62

Tonwerte optimieren .............................................................................. Eine Tonwertkorrektur gibt den richtigen Grundkontrast

66

Zielfarben definieren .............................................................................. Standardwerte für neutrale Töne festlegen

70

Die Pflichtkorrektur ................................................................................ Bildkontrast und Weißabgleich über die Pipetten

72

Farbstich entfernen ................................................................................ Die Mittelwert-Pipette erledigt den nachträglichen Weißabgleich

76

Farben natürlich steigern ....................................................................... Der Dynamik-Regler im Vergleich zur Sättigung

78

Stapelkorrektur ...................................................................................... Serien optimieren Sie am schnellsten im Raw-Konverter

80

3

RAW-Bilder entwickeln

Der erste Entwicklungsschritt ................................................................ Neue Vorgaben für die kameraspezifische Anpassung nutzen

92

Die Basisentwicklung ............................................................................. Belichtung und Kontrast bildgerecht abstimmen

94

Schatten aufhellen ................................................................................. Tiefenkorrektur mit dem Aufhelllicht-Regler

98

Weißabgleich ......................................................................................... Ausgleich von Farbtemperatur und Farbton

100

Farben herausarbeiten ............................................................................ Verschiedene Ansätze zur Betonung einzelner Bildfarben

102

Rauschreduzierung mit Finessen ............................................................ Farb- und Luminanzrauschen wirkungsvoll bekämpfen

106

Der richtige Bildausschnitt .................................................................... Bildgröße, Auflösung und Schärfung im Raw-Konverter festlegen

110

Besser schärfen ...................................................................................... Die Scharfzeichnung mit der neuen Prozessversion

114

Abzugsserie speichern ............................................................................ Entwicklungsreihenfolge, Synchronisation und Speicheroptionen

118

Mit Schnappschüssen arbeiten .............................................................. Mehrere Entwicklungseinstellungen in einer Datei speichern

122

Entwicklungsvorgabe definieren ............................................................ Legen Sie Ihren Camera-Raw-Standard fest

126

Inhalt

5

4

RAW, HDR und mehr ...

Direkte Bildentwicklung ........................................................................ Selektive und bildgerechte Farb- und Kontrastkorrekturen

140

Verlaufsfilter simulieren ......................................................................... Verschiedene Entwicklungseinstellungen überblenden

144

Lokale Korrekturen ................................................................................. Der Anpassungspinsel erlaubt direkte Eingriffe im Bild

148

Rohe Perspektivkorrektur ...................................................................... Automatische und manuelle Perspektivkorrektur im Raw-Konverter

152

Porträtretusche im RAW-Format ........................................................... Selektive und lokale Korrekturen kombinieren

156

Analoge Bildwirkung .............................................................................. Vignettierung und Körnung vereinigen in der Effekte-Palette

162

Beleuchtungskompromiss ..................................................................... Weißabgleich von Tages- und Kunstlicht kombinieren

166

HDR-Vorteile nutzen .............................................................................. Mit der HDR-Pro-Funktion meistern Sie große Kontrastumfänge

170

HDR-Bilder vorentwickeln ..................................................................... Bereiten Sie die Belichtungsreihe im Raw-Konverter vor

174

HDR aus einer Belichtung ...................................................................... Manuelle Montage verschiedener Raw-Entwicklungen

178

Effektive Puzzle-Arbeit ........................................................................... Schritt für Schritt HDR-Panoramen erstellen

184

5

Belichtungskorrekturen

Der richtige »Biss« ................................................................................. Wie Sie eine bildgerechte Gradationskorrektur durchführen

198

Bewährte Negativtechniken ................................................................... »Unscharf maskiert« gewinnt ein Bild an Kontrast

202

Verlaufsfilter simulieren ......................................................................... Himmel mit neutraler Dichte abdunkeln

204

Schatten richtig aufhellen ...................................................................... 206 Nutzen Sie alle Möglichkeiten des Tiefen/Lichter-»Filters« Sensible Kontrastkorrektur .................................................................... Bildkontrast steigern und Farben stabilisieren

6 Inhalt

210

High Key ohne Verluste .......................................................................... Erhalten Sie die Zeichnung bei High-Key-Umsetzungen

212

Lichter herauskitzeln ............................................................................. Erhöhen Sie den bildeigenen Kontrast in den Lichtern

216

Luminanz und Maske ............................................................................. Helligkeitsinformationen für die Korrektur nutzen

218

Farbbereich nachbelichten ..................................................................... Profitieren Sie von Farbauswahl und Masken-Palette

222

Funkelnde Lichter ................................................................................... Kontrastkorrektur auf die Lichter beschränken

226

HDR-Tonung ........................................................................................... Tonwertakrobatik mit Einzelbelichtungen

230

6

Farbkorrekturen

Einfacher Farbwechsel ............................................................................ Erstellen Sie mit dem Pinsel Farbharmonien

242

Farbliche Schwerpunkte setzen ............................................................. Einzelne Motivfarben über direkte Bearbeitung im Bild betonen

244

Zwischen den Jahreszeiten ..................................................................... Umfärbung mit Korrekturen- und Masken-Palette

246

Lichtstimmung intensivieren .................................................................. Nutzen Sie die Bildfarben als Fotofilter in den Lichtern

250

Mit Licht malen ..................................................................................... Lichtstimmung beeinflussen mit Fotofiltern und Weiches Licht

254

Weiß aufklaren ....................................................................................... Neutrale Weißtöne sorgen für klare Lichter im Bild

258

Farbkorrektur nach Vorlage ................................................................... 260 Übertragen Sie die Farbwerte aus einem Referenzbild Musterarbeit .......................................................................................... Farben aus Musterfotos übertragen, anstatt zu korrigieren

262

Farbmuster erstellen .............................................................................. Schnelle Farbpaletten mit Pipettenring und HUD-Farbwähler

264

Korrigieren nach Farbwerten .................................................................. 266 Produktfarben auf einen exakten Lab-Wert korrigieren

Inhalt

7

7

Schwarzweiß

Licht und Schatten ................................................................................. Setzen Sie die Helligkeitswerte in Schwarzweiß um

280

Hauttöne in Schwarzweiß ...................................................................... Der Kanalmixer hat noch lange nicht ausgedient

284

Schwarzweißfilter kombinieren .............................................................. Setzen Sie farbliche Prioritäten bei Ihrem Schwarzweißbild

288

Negativarbeit ......................................................................................... RAW-Daten für die Schwarzweißumsetzung nutzen

292

Monochrome HDR-Umsetzung .............................................................. Schwarzweißbilder mit erweitertem Kontrastumfang erstellen

296

Dunkelkammereffekte ............................................................................ 300 Kontrast- und Detailarbeit mit der HDR-Tonung Schwarzweißeffekte ............................................................................... Nutzen Sie Effekte aus dem Raw-Konverter als Stilmittel

302

Schnelle Sepiatonung ............................................................................ 306 Schnelle Farbfilterung über Farbton/Sättigung Fortgeschrittene Tonung ....................................................................... 308 Variieren Sie die Intensität der Tonung über Ebenentechniken

8

8 Inhalt Vorwort

Retusche & Reparatur

Erstes Ausflecken ................................................................................... Die schnellste Methode gegen kleine Macken und Makel

320

Ruhe in der Unruhe ................................................................................ Die neue inhaltssensitive Option des Bereichsreparaturpinsels

322

Sanfte Flächenretusche .......................................................................... Flächen mit Struktur, aber ohne Musterwiederholung reparieren

324

Flächenstrukturen ersetzen .................................................................... Füllen Sie Reparaturbereiche mit ganz neuen Strukturen

326

Passgenau reparieren ............................................................................. Der Kopierstempel retuschiert, skaliert, dreht und spiegelt

328

Neue Horizonte ...................................................................................... Erweitern Sie Ihr Bildformat

332

Formatretusche ...................................................................................... Skalieren Sie Ihr Bild ohne Retuscheaufwand in ein neues Format

334

Der Pixelbieger ....................................................................................... Die neue Formgitter-Funktion im Einsatz

338

9

Porträtretusche

Hautunreinheiten entfernen ................................................................... 348 Der Bereichsreparaturpinsel repariert kleinere und größere Makel Hautfarben optimieren ........................................................................... Roten Farbanteil der Haut verringern

350

Natürliche Altersretusche ...................................................................... Sanfte Aufhellung tiefer Falten

354

Massiv gegen Makel .............................................................................. Störende Flächen und Details ausbessern

358

Weiche Haut pudern .............................................................................. 360 Haut weichzeichnen und kleinste Strukturen erhalten Haut und Gesicht modellieren ............................................................... 364 Modellieren Sie Gesicht und Körper mit Licht und Farbe Das Leben ist schön ............................................................................... 368 Lächeln anheben und Zähne weißen Strahlende Augen ................................................................................... Drei unterschiedliche Ansätze für mehr Kontrast

372

Augen-Make-up auftragen ..................................................................... Lidschatten auftragen und Wimpern verdichten

376

10

Scharf- und Weichzeichnen

Der Scharfzeichnungsklassiker ............................................................... 386 Nahe der Perfektion mit Unscharf maskieren Tiefendetails schärfen ............................................................................ 388 Mit dem Selektiven Scharfzeichner die Lichter schützen Blick auf die Details ............................................................................... Der Kniff mit dem Hochpass-Filter

392

Licht und Schatten schärfen ................................................................... 394 Starke Scharfzeichnung im Luminanz-Modus Der sanfte Schimmer .............................................................................. 396 Die Weichzeichnung ist in Porträts ein gängiges Stilmittel Lichtstrahlen inszenieren ....................................................................... 400 Weiches Licht mit dem Radialen Weichzeichner Tiefenunschärfe simulieren ..................................................................... Wie Sie nachträglich die Blende öffnen

402

Scharf und weich kombinieren ............................................................... 406 Motivteile mit unterschiedlichen Filtern optimieren

Vorwort Inhalt

9

11

Freistellen und montieren

Mit Geduld und Maske .......................................................................... Wie Sie belebte Motive am besten beruhigen

416

Schärfeebenen kombinieren ................................................................... Tiefenschärfe durch mehrere Ebenen erweitern

420

Schnell freistellen ................................................................................... ... mit dem Schnellauswahlwerkzeug und ein wenig Feinarbeit

424

Sichere Farbauswahl ............................................................................... Einen Farbbereich auswählen und in eine Maske umwandeln

428

Auswahlen kombinieren ......................................................................... Verschiedene Auswahltechniken zur Maske kombinieren

432

Knifflige Kanten freistellen .................................................................... 436 Die neue Kantenerkennung der Funktion Kante verbessern Lichtsäume beseitigen ........................................................................... 440 Ebenenarbeit zur Vermeidung von Lichtkanten Die letzten Helfer: die Kanäle ................................................................ 444 Die besten Freistellungsoptionen für Haare und Details Strategien gegen Farbsäume .................................................................. 448 Wie Sie störende Hintergrundpixel kaschieren

12

Perspektive

Linien geraderücken .............................................................................. Manuelle Objektivkorrektur mit automatischem Zuschnitt

462

Objektivgüte verbessern ........................................................................ 466 Automatische und manuelle Objektivkorrektur Stapelweise Objektivkorrekturen .......................................................... 470 Automatische Erstkorrektur im Stapelbetrieb Gebäude aufstocken ............................................................................... Perspektivische Verlängerungen mit dem Fluchtpunkt-Filter

472

Ein Panorama erstellen ........................................................................... 476 Automatisch stapeln, ausrichten und überblenden Das Letzte herausholen .......................................................................... 480 Randbereiche von Panoramen inhaltssensitiv füllen Enge Blickwinkel ausdehnen .................................................................. 484 Panoramabilder aus extremen Blickwinkeln erstellen

10 Inhalt Vorwort

13

Präsentation und Automatisierung

Aktion Copyright .................................................................................... 496 Schützen Sie Ihre Bilder mit Wasserzeichen vor Missbrauch Bildvarianten organisieren ..................................................................... 500 Die Ebenenkompositionen halten für Sie Ordnung Abstimmungsarbeit ................................................................................ 504 Ebenenkompositionen im Stapel ausgeben Bildauswahlen exportieren ..................................................................... 506 Kombinieren Sie Exportvorgaben in Warteschleifen Aus eins mach zwei ............................................................................... Mit dem Bildprozessor Dateiversionen erstellen

510

Kontaktabzug mit Zugabe ..................................................................... Der PDF-Kontaktabzug aus der Bridge

512

Als PDF präsentieren .............................................................................. Eine PDF-Präsentation zeigt Fotos im vollen Format

516

Wasserzeichen integrieren ..................................................................... Die PDF-Ausgabe erleichtert die Integration von Wasserzeichen

518

Eine Fotogalerie im Web ........................................................................ Über die Bridge eine Flash-Galerie konfigurieren und ausgeben

522

Hochauflösend im Web .......................................................................... Mit der Zoomify-Funktion sieht man mehr

526

Grundlagenkurse Nicht-destruktive Korrekturen ............................................................... Das Arbeiten mit der Korrekturen-Palette

86

RAW – das digitale Negativ ................................................................... Ein paar Worte zum Grundverständnis

130

DNG-Profile erstellen ............................................................................. Starten Sie farbstabil im Raw-Konverter

132

8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, … ................................................................ Farbtiefe – Begriffsklärung und Veranschaulichung

188

Histogramm und Informationen ............................................................ Kontrolle ist alles – vor allem in der Bildbearbeitung

234

Farbeinstellungen ................................................................................... Was gehört zu einer richtigen Bildbeurteilung?

270

Ebenentechniken .................................................................................... Basisfunktionen der Ebenen-Palette

312

Vorwort Inhalt

11

Retuschewerkzeuge ............................................................................... Einsatzbereiche und Optionen im Überblick

342

Das Protokoll .......................................................................................... 380 Protokoll-Palette und Protokollpinsel Smart-Objekte ........................................................................................ Was dahintersteckt, und wie man sie nutzt

410

Auswahlen, Kanäle und Masken ............................................................ Zusammenhänge und Vorgehensweisen

452

Objektivprofile erstellen ........................................................................ 488 Was tun, wenn die Korrekturprofile fehlen?

Videolektionen auf DVD 1 Bilder schnell korrigieren 1.1 Die neuen kleinen Helferlein [13:52] 1.2 Den Bildkontrast steigern [4:05] 1.3 Motivfarben verstärken [3:59] 1.4 Eine Luminanzmaske erzeugen [6:32]

2 RAW und HDR 2.1 Belichtung und Kontrast steuern [7:15] 2.2 Farben herausarbeiten [9:41] 2.3 HDR Pro verwenden [7:50] 2.4 Besser schärfen [6:50]

3 Retusche und Reparatur 3.1 Natürliche Porträtretusche [5:03] 3.2 Aufwendige Flächenretusche [5:22] 3.3 Verbiegen und versetzen [9:05] 3.4 Die Tiefenschärfe erhöhen [5:05]

12 Inhalt

Vorwort

13

Bildorganisation

Der digitale Bildbestand wächst beständig und schnell an. Umso wichtiger ist es seine Bilddaten vernünftig zu organisieren, rechtzeitig auszuwählen und mit Stichwörtern und Bewertungen auszustatten, um jederzeit eine Bildauswahl filtern zu können. Für all dies bietet die Bridge mehr als genug Konzepte: Angefangen mit der ersten Bildorganisation, wie Auswahl, Gruppierung und Stapelumbenennung, erfahren Sie in diesem Kapitel alle Konzepte zur intelligenten Verwaltung Ihres Bildbestandes mit Stichwörten, Metadaten, Filtern und Sammlungen. Und seit CS5 können Sie die Bildorganisation direkt aus dem PhotoshopFenster steuern – mit der Mini Bridge.

Foto: istockphoto @ clu, Bild 7288728

Bildorganisation

Bildorganisation mit der Bridge ......................................................... Ein Überblick über die wichtigsten Funktionen

18

Bilder unter die Lupe nehmen ............................................................ Vergleich und Bildauswahl in der Bridge

22

Gruppen und Stapel .............................................................................. 26 Themengruppen bilden oder Panoramabilder sammeln

Visitenkarten für Ihre Bilder ............................................................... 30 Fotos umbenennen, bewerten und beschriften

Stichwörter und Metadaten ............................................................... 34 Kennzeichnung der Bilder mit Metadaten und Vorlagen

16 Kapitel 1 | Bildorganisation

Der Metadatenfilter ............................................................................. 40 Filtern Sie Ihre Bilder nach verfügbaren Metadaten

Themensammlungen anlegen .............................................................. Ordnerübergreifende Sammlungen erstellen

42

Dynamische Bildersammlung .............................................................. 44 Smart-Sammlungen finden Ihre Bilder automatisch

Individuelle Umbenennung .................................................................. 46 Die neue String-Ersetzung der Bridge CS5

Browsen im Miniformat ....................................................................... 48 Die Mini Bridge ist mehr als das Comeback des Dateibrowsers

Den Arbeitsplatz einrichten ................................................................ Der richtige Arbeitsbereich erleichtert den Bilderzugriff

Kapitel 1 | Bildorganisation

52

17

Bildorganisation mit der Bridge Ein Überblick über die wichtigsten Funktionen

Viele Wege führen in die Bridge. Ob Sie Daten direkt von der Kamerakarte laden, bestehende Bildordner öffnen oder Bilder aus Favoriten-Ordnern organisieren – die Bridge fungiert als Bildbrowser auf vielerlei Art und Weise. Zur Einführung hier eine Kurzvorstellung der Benutzeroberfläche und des Bildimports.

Ordner und Favoriten: Der schnellste Zugriff auf die aktuellen Bilddaten

Metadatenfilter & Sammlungen: Filtern Sie ordnerübergreifend, erstellen Sie Themensammlungen

18 Kapitel 1 | Bildorganisation

Arbeitsbereiche & Navigation: Ordner und Arbeitsbereiche im schnellen Zugriff

Metadaten: Kameradaten, Raw-Einstellungen und Stichwörter auf einen Blick

Vorschau & Betrachtungsmodus: Einfacher Bildvergleich und Detailvorschau bis 800%

Exportfenster: Erstellen Sie Warteschleifen für gemeinsame Exportziele

1

1

Bridge aufrufen

2

Fotos vom Kartenleser

2

Die Bridge ist eng mit Photoshop verbunden, sie funktioniert aber auch wie ein eigenständiges Programm. Sie können sie also direkt aus dem Programme-Ordner starten und loslegen. Wenn Sie aber schon in Photoshop arbeiten und Fotos bearbeiten, können Sie die Bridge auch über ein kleines Symbol in der Menüleiste 2 öffnen und ansteuern. Das neue Bumerang-Symbol 1 in der Bridge wechselt am schnellsten zurück zu Photoshop.

3

Sollte der Foto-Downloader nicht automatisch beim Anschluss eines Kartenlesers erscheinen 3, starten Sie ihn in der Bridge über Datei a Fotos aus kamera laden. Oder Sie starten ihn über den Button 4 in der Steuerungsleiste.

4

3

Vorbereiten des Bildimports

Nach Erscheinen des Import-Fensters klicken Sie links unten auf Erweitertes Dialogfeld. So haben Sie Zugriff auf die Vorschau der Einzelbilder. In den einzelnen Optionen steuern Sie unter anderem, welche Bilder Sie von der Karte importieren, wo diese auf der Festplatte gespeichert werden sollen, ob eine Umbenennung durchgeführt werden soll, welche Copyright-Informationen eingebunden werden, ob eine Konvertierung in DNG stattfinden soll und vieles mehr.

Kapitel 1 | Bildorganisation

19

4

Bildordner in der Bridge öffnen

5

Ihre Favoritenordner

6

Unterordner im Blick

Wenn sich Ihre Bilder schon in einem Ordner auf der Festplatte befinden, ist es das Einfachste, diesen Ordner per Drag & Drop auf das Programmsymbol der Bridge zu ziehen. So wird der Inhalt im Bridge-Fenster geöffnet und angezeigt. Dies funktioniert auch bei einem Einzelbild. Die Größe der Miniaturvorschauen bestimmen Sie über den kleinen Schieberegler 5 unten rechts.

5 6

Wenn Sie bestimmte Ordner haben, deren Inhalte Sie öfter sichten wollen, legen Sie diese als Favoriten fest. Dazu müssen Sie den betreffenden Ordner nur aus dem Inhaltsfenster auf die Favoriten-Leiste 6 ziehen. Wenn Sie ihn nicht mehr als Favoriten benötigen, klicken Sie den Ordner mit der rechten Maustaste bzw. gedrückter [Ctrl]-Taste an und wählen Aus Favoriten entfernen.

8

Über die Pfadleiste 8 können Sie jederzeit auf übergeordnete Ordner navigieren. Wollen Sie den Inhalt mehrerer Ordner gleichzeitig sehen, wählen Sie aus dem Kontextmenü des rechten Pfeils 9 des Dateipfades den Eintrag Objekte in Unterordnern anzeigen. Über die Navigationspfeile 7 oben links können Sie – wie in einem Browser – direkt auf zuletzt benutzte Fenster wechseln.

7

20

9

Kapitel 1 | Bildorganisation

j

7

Arbeitsbereich festlegen

Die Fenster, die für Sie zum Arbeiten wichtig sind, blenden Sie über das Menü Fenster ein und aus. Dort können Sie auch unter Arbeitsbereich a Neuer Arbeitsbereich Ihre aktuelle Fensterkonstellation speichern. Diese speichert unter anderem Position und Größe der Fenster, Größe der Vorschauen und vieles mehr. Zugriff auf gespeicherte Arbeitsbereiche haben Sie am schnellsten über die Steuerungsleiste j. k

8

Miniaturqualität angeben

Die Voransicht vieler Bilddaten kann unter Umständen lange dauern, wenn die Bridge auf die Feindaten zurückgreift. Über den Button k können Sie erzwingen, dass nur die eingebetteten Vorschaubilder gezeigt werden. Sie können aber auch jederzeit nachträglich eine hohe Vorschauqualität einstellen und auch im Vorhinein Vollbildansichten aus den Feindaten erzeugen. Dies ist notwendig für die detaillierte Bildbeurteilung in der Bridge. l

9

m

Bildorganisation und Ausgabe

Es gibt mittlerweile unzählige Möglichkeiten für die Bildorganisation und Weiterverarbeitung der Bilddaten. Die wichtigsten Funktionen, etwa die Stapelumbenennung l, die Raw-Konvertierung m oder die Präsentationsoptionen n, erreichen Sie auch per Knopfdruck. Die neue Export-Funktion organisieren Sie in einer eigenen Palette o. Mehr zu den Präsentations- und Exportmöglichkeiten finden Sie im Kapitel »Präsentation und Automatisierung« ab Seite 494.

o

n Kapitel 1 | Bildorganisation

21

Bilder unter die Lupe nehmen Vergleich und Bildauswahl in der Bridge

Die Bridge verfügt über viele Möglichkeiten, Bilder auch im Detail zu vergleichen. Neben der Lupe, die direkt an der Miniatur bis zu 800 % vergrößert, können Sie auch den Vollbildmodus wählen, um ein Bild formatfüllend zu betrachten. Auch der Betrachtungsmodus nutzt den ganzen Bildschirm und bietet Schaltflächen für die Bildauswahl und Sammlungserstellung.

1

2

3

1

Starten mit der Vorschau

Navigieren Sie zunächst in den Ordner mit Ihren Bildern, und wählen Sie aus den Arbeitsbereichen in der Steuerungsleiste die Vorschau aus 2. Tipp: Falls nicht alle Arbeitsbereiche sichtbar sein sollten, ziehen Sie einfach die Trennmarke 1 weiter nach links, um Platz zu gewinnen, oder wählen Sie den Arbeitsbereich unter dem rechten Pfeil 3 aus.

2

4

22

Kapitel 1 | Bildorganisation

Bilder vergleichen

Wählen Sie mit gedrückter [ª]-Taste eine Reihe von Bildern oder mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste mehrere einzelne Bilder zum Vergleich aus. Diese erscheinen dann nebeneinander im Vorschaufenster und werden immer so angeordnet, dass sie den größtmöglichen Platz einnehmen. Wenn Sie dann Bilder aussortieren und mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste aus dem Filmstreifen 4 abwählen, wird die Vorschau neu sortiert.

3

Die Lupe benutzen

Bewegen Sie den Mauszeiger auf eines der Vorschaubilder – er verwandelt sich automatisch in eine Lupe. Mit einem Mausklick zoomen Sie sofort auf den gewünschten Bildausschnitt. Das können Sie für alle ausgewählten Bilder in der Vorschau machen. Um die Lupe an der richtigen Motivstelle zu positionieren, können Sie den Bildausschnitt einfach mit gedrückter Maustaste verschieben. Tipp: Halten Sie [Strg]/[°] gedrückt, um alle Ausschnitte parallel zu verschieben.

4

Vergrößern bis zu 800 %

Falls Sie über eine Maus mit Mausrad verfügen, können Sie damit den Skalierungsfaktor der Lupe bis auf 800 % vergrößern. Eine korrekte Beurteilung der Bildschärfe sollten Sie aber aber nach wie vor besser in der 100 %igen Ansicht durchführen. Hat die Lupe ausgedient, können Sie sie mit einem einfachen Klick auf das Lupenrechteck wieder ausblenden.

5

5

Auswahl in der Übersicht

Die Bridge bietet Ihnen noch weitere Ansichtsmodi, die es Ihnen erlauben, Ihre Bilder näher in Augenschein zu nehmen: den Betrachtungsmodus und die Vollbildvorschau. Wählen Sie zunächst wieder aus der Steuerungsleiste den Arbeitsbereich Grundlagen 5 aus. Hier können Sie mit der [ª]-Taste oder der [Strg]/[°]-Taste eine grobe Vorauswahl treffen, bevor Sie die Auswahl bei einer näheren Betrachtung verfeinern können.

Kapitel 1 | Bildorganisation

23

7

Betrachtungsmodus und Details

8

Bilder bewerten und sortieren

Den Betrachtungsmodus erreichen Sie auf mehreren Wegen: Entweder wählen Sie im Menü Ansicht a Betrachtungsmodus oder – das Tastaturkürzel dahinter zeigt es schon – Sie drücken [Strg] + [B] bzw. [°] + [B]. Daraufhin erscheint ein »Karussell« Ihrer ausgewählten Bilder mit dem jeweils aktiven Bild im Vordergrund.

6

Zum Durchgehen der Bilder können Sie einfach die linken und rechten Pfeiltasten nutzen. Sie können natürlich auch über die Menüsteuerung 6 nach links und rechts navigieren oder mit der Maus auf ein hinteres Bild klicken, um dieses in den Vordergrund zu holen. Wenn Sie ein Bild genauer betrachten wollen, haben Sie auch hier die Lupe mit allen Funktionen zur Verfügung: Klicken Sie auf das Icon 7 in der Menüsteuerung rechts unten oder einfach auf das Bild.

7

8

24 Kapitel 1 | Bildorganisation

6

Betrachtungsmodus

Im Betrachtungsmodus können Sie gut Ihre Auswahl verfeinern: Benutzen Sie die Zifferntasten von 1 bis 5, um eine Bewertung zu vergeben – die entsprechende Anzahl Sterne wird unter dem Bild eingeblendet. Ausschuss können Sie gleich aussortieren: Klicken Sie auf den Nach-unten-Pfeil 8 oder die entsprechende Pfeiltaste auf der Tastatur, um die Auswahl zu verkleinern. Mit einem Klick auf das X in der Menüsteuerung oder die [Esc]-Taste verlassen Sie den Betrachtungsmodus.

9

Vollbildvorschau

Die Feinauswahl war nicht nur im Betrachtungsmodus sichtbar, sondern bleibt auch im Bridge-Fenster aktiv. Diese Bilder können Sie jetzt noch besser als Gesamtbild betrachten. Wählen Sie die Vollbildvorschau aus dem Menü Ansicht, bzw. drücken Sie einfach die [Leertaste], und sehen Sie Ihre Bilder einzeln in größtmöglicher Ansicht am Bildschirm.

10

Bildinformation anzeigen

11

Den ganzen Monitor nutzen

Auch in der Vollbildvorschau können Sie durch die vorher ausgewählten Bilder navigieren, und zwar wie schon im Betrachtungsmodus mit der rechten und der linken Pfeiltaste. Sobald Sie eine neue Bewertung für das Bild eingeben (mit den Zifferntasten 1 bis 5), erscheint in der linken unteren Ecke auch die Bildinformation.

Selbst wenn das Bild schon den gesamten Monitor ausfüllt, können Sie in der Vollbildvorschau noch weiter in das Bild hineinzoomen. Der Vorteil: Das Bild wird formatfüllend auf die 100 %-Ansicht gezoomt. Und auch hier können Sie sich mit dem Scrollrad Ihrer Maus noch weiter bis zur 800 %igen Vergrößerung zoomen. Zurück in das Vollbild gelangen Sie durch einen weiteren Klick auf das Bild. Verlassen können Sie die Vollbildvorschau mit einem Druck auf die [Leertaste].

Kapitel 1 | Bildorganisation

25

Gruppen und Stapel Themengruppen bilden oder Panoramabilder sammeln

Anstatt viele Einzelordner anzulegen, die Bilder im Zweifelsfall auch verstecken können, können Sie innerhalb einer Aufnahmeserie auch Stapel bilden. Das macht die Bildersammlung übersichtlicher und hilft Ihnen zum Beispiel auch beim Sammeln der Einzelbilder für ein Panoramabild.

1 2

3

1

Alle Bilder anzeigen

2

Anlegen von Motivgruppen

Um alle Bilder als Miniaturen im Überblick zu haben, bietet sich eine Arbeitsumgebung an, bei der keine weiteren Fenster offen sind. Wählen Sie deshalb aus der Steuerungsleiste 1 den Arbeitsbereich Leuchttisch. Sollte dieser nicht in der Liste sichtbar sein, dann finden Sie ihn über einen Klick auf den kleinen Pfeil 2. Verkleinern Sie gegebenenfalls über den Schieberegler 3 die Miniaturgrößen der Fotos.

Markieren Sie mit gedrückter [Strg]/ [°]-Taste alle Bilder, die zu einer thematischen Gruppe zusammengefasst werden sollen. Diese müssen in der Bridge nicht zwingend nebeneinanderliegen. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste (Win) oder mit gehaltener [Ctrl]-Taste (Mac) auf die Bilder, und wählen Sie aus dem Kontextmenü Stapel a Als Stapel gruppieren. Sehr praktisch: Sie können Stapel auch mit dem bekannten Gruppierungsbefehl [Strg]/ [°] + [G] anlegen.

26 Kapitel 1 | Bildorganisation

4

3

Mit Stapeln umgehen

Wie viele Bilder sich im zugehörigen Stapel befinden, erkennen Sie an der kleinen Zahl links oberhalb einer Miniaturansicht 4. Hinter dieser Zahl versteckt sich außerdem die Öffnen- und Schließen-Funktion des Stapels. Klicken Sie auf die Zahl, um den Inhalt des Stapels als Einzelbilder angezeigt zu bekommen. Ein weiterer Klick auf die Zahl klappt den Stapel wieder zu.

5

4

Große Stapel anzeigen

5

Aus Stapelgruppierung lösen

Befinden sich mehr als zehn Bilder im Stapel, gibt es eine besonders bequeme Möglichkeit, um den Inhalt zu durchforsten. Wenn Sie den Mauszeiger auf den Stapel bewegen, erscheint eine Bildlaufleiste 5. Sie können den Punkt darauf mit dem Mauszeiger bewegen und so nacheinander die Bilder aus dem Stapel durchschauen.

Wollen Sie den Stapel wieder auflösen, geht das am schnellsten über das herkömmliche Tastenkürzel zum Degruppieren: [Strg]/[°] + [ª] + [G]. Natürlich können Sie auch wieder mit rechter Maustaste oder (am Mac) mit gehaltener [Ctrl]-Taste aus dem Kontextmenü den Befehl Stapel a Aus Stapelgruppierung lösen wählen.

Kapitel 1 | Bildorganisation

27

6

Panorama- und HDR-Stapel

7

Panoramenbilder zuordnen

8

Automatische Bilderkennung

Eine Besonderheit bietet die Bridge für Einzelbilder einer Panorama- oder HDRAufnahme. Diese können automatisch gesucht und in Stapel gruppiert werden. Wechseln Sie auf den Arbeitsbereich Grundlagen, und öffnen Sie Ihren Bildordner mit den Einzelaufnahmen in der Bridge, oder selektieren Sie die Bildauswahl, die in Stapel sortiert werden soll.

Um nun die Einzelbilder zuordnen zu lassen, wählen Sie aus dem Menü Stapel a Automatische Stapelanordnung für Panorama/HDR. Achtung: Probieren Sie das zunächst nicht mit einem Ordner von hunderten von hochauflösenden RAW-Daten. Das könnte eventuell Ihre Geduld auf eine harte Probe stellen.

6

28 Kapitel 1 | Bildorganisation

Gleich nach dem Aufrufen der Funktion sortiert die Bridge die Bilder anhand ihrer Aufnahmezeit und analysiert die Bildinhalte. Findet das Programm gleiche Bildinhalte, so werden diese Fotos als Stapel zusammengefasst 6. Das Ergebnis sind im besten Fall mehrere neue Bildstapel, die Sie im nächsten Schritt noch auf die korrekte Zuordnung hin untersuchen sollten.

9

Ideale Bedingungen

Hier sehen Sie einen aufgeklappten Stapel, der von der Bridge gefunden und ideal gruppiert werden konnte. Die Einzelbilder weisen deutliche Merkmale von Panoramabildern auf: gleiche Bildanteile, aber trotzdem eindeutige Veränderung des Bildausschnitts.

10

Nicht eindeutige Bilder

Es gibt aber auch Beispiele, die die Bridge nicht im Sinne des Fotografen verarbeitet, weil die in Schritt 9 genannte Eindeutigkeit fehlt, etwa Bilder mit ähnlichen Ausschnitten, aber unterschiedlicher Brennweite. Das Beispiel rechts zeigt ein Bild, das aus dem Stapel außen vor gelassen wurde. Die Ausschnittveränderung zum nächsten Bild ist wohl zu gering, als dass Photoshop es dem Panorama zuweisen kann. 7

11

Manuell eingreifen

Hat die Bridge einmal nicht in Ihrem Sinne gestapelt, können Sie leicht nachbessern: Ziehen Sie einfach mit gedrückter Maustaste das zusätzliche Bild eigenhändig 7 in den Stapel – ob der Stapel dabei zu- oder aufgeklappt ist, spielt keine Rolle.

Kapitel 1 | Bildorganisation

29

Visitenkarten für Ihre Bilder Fotos umbenennen, bewerten und beschriften

Die Kennzeichnung der digitalen Bilder mit einer kryptischen Bildnummer ist natürlich für die weitere Bildorganisation nicht hilfreich. Benennen Sie deshalb Ihre Bilder gleich am Anfang um, und kombinieren Sie dies am besten mit einer ersten Bewertung und Kategorisierung der Aufnahmen – das funktioniert auch für vorsortierte und gestapelte Bilder.

1

2

1

Bildauswahl umbenennen

2

Bildnamen überschreiben

Starten Sie in der Bridge mit einem geeigneten Arbeitsbereich (wie Grundlagen), indem Sie diesen in der Steuerungsleiste auswählen 2. Aktivieren Sie dann die Bildauswahl, die Sie umbenennen wollen, mit gedrückter [ª]-Taste und einem Klick auf das erste und letzte Bild. Wählen Sie über einen Klick auf den Button Verfeinern 1 die Stapel-Umbenennung. Alternativ können Sie diesen Befehl auch mit der rechten Maustaste aus dem Menü Werkzeuge oder per Kurzbefehl [ª] + [Strg]/[°] + R anwählen.

4

3

30 Kapitel 1 | Bildorganisation

Im folgenden Arbeitsfenster legen Sie als Erstes das Ziel der umbenannten Bilder fest. Um die vorhandenen Bilder direkt umzubenenn, wählen Sie die Option Im selben Ordner umbenennen 3. Belassen Sie die Vorgabe im Popup-Menü auf Standard 4 – diese werden Sie im Folgenden individuell anpassen.

3

Bennennung festlegen 5

Die Standardvorgabe zur Umbenennung ist eine Kombination aus vier Textbausteinen. Reduzieren Sie diese jetzt auf den Text und die Sequenzindexzahl, indem Sie die anderen Komponenten mit einem Klick auf das Minuszeichen 5 entfernen. Geben Sie die neue Benennung für alle Bilder ein, und wählen Sie aus dem Popup-Menü 7, mit wie vielen Stellen die automatische Nummerierung durchgeführt werden soll. Außerdem können Sie noch die Startziffer 6 der Nummerierung angeben.

4

6

7

9

Neue Bildnamen

Die Vorschau 8 im unteren Bereich des Fensters zeigt Ihnen, welche neuen Dateinamen entstehen werden. Durch Klick auf den Button Umbenennen 9 wird dieses Bennennungsmuster auf alle ausgewählten Bilder übertragen. Wie Sie Ihre Bildnamen noch weiter differenzieren: Lesen Sie dazu den Workshop »Individuelle Umbenennung« auf Seite 46.

8 j

5

Bilder bewerten

Nach der Auswahl können Sie Ihre Bilder bewerten: Aktivieren Sie ein Bild in der Bridge, und Sie sehen unter dem Miniaturbild eine Zeile mit kleinen Punkten j. Wenn Sie jetzt die Maus mit gedrückter Maustaste über diese Punkte ziehen, verwandelt sich jeder berührte Punkt in einen Bewertungsstern. Schneller geht es auch hier mit Tastaturkürzeln, z. B. [Strg]/[°] plus die entsprechende Zifferntaste (1 – 5) für die Anzahl der Sterne.

Kapitel 1 | Bildorganisation

31

k

6

Stapelbilder bewerten

7

Auswahl filtern

8

Beschriftungen vordefinieren

Haben Sie bei einer ersten Sortierung schon Stapel gebildet, können Sie diese auch insgesamt bewerten. Wenn Sie einen ganzen Stapel bewerten wollen, ohne ihn aufzuklappen, müssen Sie darauf achten, dass er vollständig ausgewählt ist. Klicken Sie dafür zuerst auf das obere Stapelbild und dann noch einmal auf den hinteren Rahmen k. So sind alle im Stapel enthaltenen Bilder markiert und können in einem Schritt bewertet werden.

l Um die Bewertungen gleich nutzen zu können, bewegen Sie die Maus jetzt zur Filter-Palette links unten im Arbeitsbereich. Falls diese nicht eingeblendet ist, wählen Sie sie aus dem Menü Fenster aus. Klicken Sie in dieser Palette auf das kleine Dreieck l vor der Kategorie Bewertungen, um die vergebenen Wertungen anzuzeigen. Hier lassen sich mit einem Klick auf die Stern-Symbole alle entsprechend bewerteten Bilder einer Auswahl anzeigen.

Mit den Beschriftungen steht Ihnen eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, um Ihre Bilder in Kategorien einzuteilen. Legen Sie aber erst einmal in den Voreinstellungen der Bridge Ihre eigenen Auswahlkriterien fest: Klicken Sie auf dem Mac auf Bridge a Einstellungen bzw. unter Windows auf Bearbeiten a Voreinstellungen. Wählen Sie im erscheinenden Menü die Sektion Beschriftungen.

32 Kapitel 1 | Bildorganisation

9

Individuelle Kategorien

Die Standardbeschriftungen können Sie einfach überschreiben und stattdessen Ihre eigenen Kategorienamen eintragen. Vier dieser Beschriftungen haben vordefinierte Shortcuts m von [Strg]/[°] + [6] bis [Strg]/[°] + [9], die Sie später bei der Zuweisung – genauso wie für die Bewertungen – nutzen können.

10

Beschriften

11

Weitere Filterarbeit

m

Zurück im Bridge-Fenster, aktivieren Sie jetzt die Dateien, die Sie einer bestimmten Kategorie zuweisen wollen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste oder gedrückter [Ctrl]-Taste auf eines der Bilder, und wählen Sie im erscheinenden Kontextmenü unter Beschriftung die gewünschte Kategorie. Alternativ können Sie die gewünschten Beschriftungen auch aus dem Menü Beschriftung auswählen oder die angegebenen Shortcuts verwenden.

Auch nach Beschriftungen können Sie Ihre Fotosammlung filtern. Im Filter-Fenster erscheinen die von Ihnen vergebenen Beschriftungen zur Auswahl. Per Klick grenzen Sie Ihre Bildauswahl entsprechend ein. Eine Filterung können Sie beliebig kombinieren, zum Beispiel mit den vorher vergebenen Bewertungen oder anderen Metadaten. Mehr zur Filterung von Metadaten: Lesen Sie dazu den Workshop »Der Metadatenfilter« auf Seite 40.

Kapitel 1 | Bildorganisation

33

Stichwörter und Metadaten Kennzeichnung der Bilder mit Metadaten und Vorlagen

Schon im Moment der Aufnahme wird Ihr Bild mit beträchtlichen Zusatzinformationen – den Metadaten – ausgestattet. Sie können diese Informationen nutzen und auch noch erweitern. Ob Copyright-Informationen, spezifische Stichwörter oder ein kompletter Metadatensatz – alles hilft Ihnen dabei, Ihre Daten sehr schnell zu kennzeichnen und später besser wiederzufinden.

1

2

1

Das Metadaten-Fenster

2

Auswahl der Informationen

Blenden Sie das Metadaten-Fenster über das Menü Fenster ein. Klicken Sie dann auf den Optionspfeil oben rechts 2 im Metadaten-Fenster, und wählen Sie als Erstes Metadaten-Überblick anzeigen. Dadurch werden die wichtigsten Metadaten – einem Kameradisplay ähnlich – ganz oben kompakt angezeigt 1. Wählen Sie jetzt aus den Optionen die Voreinstellungen.

Was wollen Sie in der Metadatenliste sehen? Wirklich jede Kleinigkeit, die man dank XMP-Daten außer den wirklichen Bilddaten speichern kann? Oder nur die Informationen, die Sie persönlich für die Bildbeurteilung brauchen? In den Voreinstellungen können Sie bestimmen, welche Informationen aus der Fülle an hinterlegten Daten eines Bildes im Metadaten-Fenster zu sehen sein sollen. Damit bekommen Sie mehr Übersicht und auch nur die Informationen angezeigt, die für Sie wirklich wichtig sind.

34 Kapitel 1 | Bildorganisation

3

Die Kamera- oder EXIF-Daten

Nach Bestätigung der Voreinstellungen klicken Sie auf das kleine Dreieck vor den Kameradaten (Exif), so dass die Liste sichtbar wird. Sie sehen hier die Daten, die Ihre Kamera an die Bilddaten angehängt hat – Informationen über die genaue Belichtung 3 und über das verwendete Kameramodell 4. Die Camera-Raw-Informationen 5 sind erst dann verfügbar, wenn es schon eine abweichende Bearbeitung der RAW-Einstellungen von den Kameraeinstellungen gegeben hat.

4

4 5

Dateieigenschaften

Klicken Sie jetzt auf das Dreieck vor den Dateieigenschaften, um detaillierte Informationen angezeigt zu bekommen. Hier sind grundsätzliche Dateiinformationen aufgelistet, z. B. welches Dateiformat vorliegt 6, wie die genauen Abmessungen 7 lauten oder in welcher Farbtiefe die Daten aufgenommen 8 wurden.

5

3

6

7 8

IPTC Core

Der Bereich IPTC Core speichert notwendige Copyright-Informationen und Bildbeschreibungen im aktuellen IPTC-Standard. Im Gegensatz zu den oben genannten Metadaten können Sie die IPTC-Daten editieren – und zwar jedes Feld, das mit einem Bleistift gekennzeichnet ist j. Die wichtigsten Felder sind hier natürlich der Copyright-Vermerk, der vordefinierte Status und die individuellen Nutzungsbedingungen 9.

9

j

Kapitel 1 | Bildorganisation

35

6

Nutzungsbedingungen

Klicken Sie in die Felder CopyrightVermerk, Copyright-Status und Nutzungsbedingungen, und geben Sie die entsprechenden Vermerke für Ihre Bilder ein. Wählen Sie den Copyright-Status aus dem Popup-Menü, und tragen Sie die genauen Nutzungsbedingungen ein.

j

Achtung: Alle Eingaben in der MetadatenPalette müssen Sie durch einen Klick auf den einladenden Haken rechts unten j bestätigen, bevor sie wirklich in die Metadaten geschrieben werden.

7

Das Fenster Dateiinfomationen

8

Status des Copyrights

Etwas praktischer vielleicht, da dort die Menge an Metadaten kompakt und geordnet dargestellt wird, scheint der Weg über das separate Fenster Dateiinformationen, das Sie in der Bridge mittels Datei a Dateiinformationen oder [Strg]/[°] + [I] aufrufen. Diese Informationen können Sie auch direkt aus Photoshop heraus anwählen, da Photoshop wie auch die Bridge auf dieselben XMPMetadaten zurückgreift.

Auch in den Dateiinformationen können Sie verschiedene Sektionen zur Dateibeschreibung bearbeiten. Auch hier sind die wichtigsten wohl die Copyright-Informationen und der Copyright-Status. Das Dateiinformationen-Fenster ist etwas übersichtlicher und eignet sich daher besser zum Eintragen umfassender Informationen.

36 Kapitel 1 | Bildorganisation

9

Weisen Sie Stichwörter zu

Die Stichwörter sind ganz wichtig, um Ihre Bilder später wiederzufinden. Für die stapelweise Zuordnung von Stichwörtern eignen sich die Dateiinformationen sehr gut. In das dafür vorgesehene Feld k können Sie beliebig viele neue Stichwörter eingeben. Wenn Sie anfangen, ein bereits bestehendes Stichwort einzugeben, geht eine Liste mit einem Stichwortvorschlag auf. So vermeiden Sie eventuelle Doppeleinträge durch abweichende Schreibweisen.

k

l

10

Metadatenvorlagen nutzen

11

Als Vorlage speichern

Wechseln Sie mit OK zurück zur Bridge. Stellen Sie sich nun vor, Sie wollen den Copyright-Vermerk für hundert Bilder nacheinander eintragen … Hier helfen Metadatenvorlagen. Wählen Sie aus den Optionen l der Metadaten-Palette Metadatenvorlage erstellen. Alle Metadaten des aktiven Bildes werden eingeblendet. Diese können Sie nun ergänzen, über Häkchen markieren, welche Metadaten in die Vorlage mit aufgenommen werden sollen, und einen Namen für die Vorlage wählen.

Nach der Benennung der gespeicherten Metadatenvorlage können Sie nochmals einen Blick auf die Optionen der Metadaten-Palette werfen: Dort ist unter den Menüpunkten Metadaten anhängen oder Metadaten ersetzen die gespeicherte Vorlage aufgelistet. Wie Sie diese anwenden bzw. übertragen, erfahren Sie im nächsten Schritt.

Kapitel 1 | Bildorganisation

37

12

Eine Vorlage anhängen

13

Informationen anfügen

14

Ersetzen von Informationen

Markieren Sie in der Bridge die Bilder, die mit den gleichen Copyright-Hinweisen und Stichwörtern versehen werden sollen wie die eben gespeicherten. Klicken Sie dann unter dem Optionspfeil der Metadaten-Palette auf Metadaten anhängen und darunter auf die eben gespeicherte Vorlage. Diese Vorlagen stehen Ihnen auch im Arbeitsfenster Dateiinformationen zur Verfügung.

Durch den Befehl Metadaten anhängen aus Schritt 12 erweitern Sie die Metadateninformationen um die gespeicherte Vorlage. Ein zuvor bestehender Copyright-Vermerk wird beispielsweise nicht überschrieben. So addieren sich auch in den Metadaten in manchen Feldern die Informationen, z. B. in den Stichwörtern oder Nutzungsbedingungen.

Eine weitere Vorgehensweise besteht darin, die Metadaten zu ersetzen, da vielleicht falsche oder noch keine Metadaten hinterlegt wurden. Auch diesen Befehl finden Sie hinter dem Optionspfeil der Metdaten-Palette. Dadurch werden auch nicht übereinstimmende Daten überschrieben.

38 Kapitel 1 | Bildorganisation

15

Stichwortliste anzeigen

16

Neue Stichwörter anlegen

Selten verteilt man Stichwörter, wie in den letzten Schritten gezeigt, für einen ganzen Stapel. Um Bildern individuelle Stichwörter zuzuweisen, benötigen Sie die Stichwörter-Palette rechts neben der Metadaten-Palette. Hier sind schon alle bisher verwendeten Stichwörter aufgeführt. Außerdem können Sie über den Optionspfeil der Metadaten-Palette ganze Stichwortlisten (z. B. aus Lightroom) importieren. Diese werden dann in eckigen Klammern angezeigt.

Wählen Sie unter dem Optionspfeil der Stichwörter-Palette den Befehl Neues Stichwort oder Neues untergeordnetes Stichwort, bzw. klicken Sie auf die entsprechenden Symbole in der StichwörterPalette o. Sobald ein leeres Textfeld in der Liste auftaucht und zur Eingabe auffordert, können Sie das Stichwort eingeben. Sie können dieses auch noch nachträglich mit der Maus an die richtige Stelle schieben.

17

o

Stichwörter zuweisen

Die Zuweisung dieser Stichwörter ist denkbar einfach. Aktivieren Sie die Bilder, die Sie mit Stichwörtern versehen wollen, und klicken Sie dann in das passende Kästchen p vor dem Stichwort. Ein Haken vor dem Stichwort signalisiert die Zuweisung zu den Motiven genauso wie die Liste der zugewiesenen Stichwörter oben in der Palette. p

Kapitel 1 | Bildorganisation

39

Der Metadatenfilter Filtern Sie Ihre Bilder nach verfügbaren Metadaten

Der Metadatenfilter der Bridge ist ein Segen – insbesondere wenn Sie oft viele Fotos organisieren müssen. Jede denkbare Suchabfrage – sei es nach Stichwörtern, Bewertungen, Belichtungszeit, Kameramodell oder sonstigen Metadaten – ist möglich. Damit profitieren Sie auch von Ihrer eigenen Vorarbeit durch Verschlagwortung und Bewertung.

1

Das Fenster am richtigen Platz

2

Bilderansicht

Um mit dem Metadaten-Fenster richtig arbeiten zu können, sollten Sie ihm die richtige Größe und den nötigen Platz verschaffen. Blenden Sie daher erst im Menü Fenster das Filter-Fenster ein, und lassen Sie dann – ebenfalls im Menü Fenster – überflüssige Fenster verschwinden – oder reduzieren Sie sie in der Größe, indem Sie einfach auf deren Reiter doppelt klicken. Genauso machen Sie die Fenster bei Bedarf wieder sichtbar.

Wie sich das Filter-Fenster innerhalb von Bilderordnern darstellt, haben Sie schon im Workshop »Visitenkarten für Ihre Bilder« erfahren: Das Fenster zeigt Ihnen für die verfügbaren Bilder einen Überblick über die darin enthaltenen Metadaten. Durch einen Klick auf die entsprechenden Eintragungen 1 wird der Ordner nach den dazugehörigen Bildern durchsucht. Sie können die Suche auch noch weiter eingrenzen, indem Sie auf weitere Filteroptionen klicken.

1 40 Kapitel 1 | Bildorganisation

3

Ordneransicht

Wenn Sie sich noch auf einem übergeordneten Pfad auf der Festplatte befinden und Ihnen als Inhalt nur Ordner angezeigt werden, tut sich im Filter-Fenster nicht so viel. Gerade einmal Stichwörter und Datum sind Metadaten, die für Ordner vergeben werden können. Die Metadaten der enthaltenen Bilddaten bleiben erst einmal verborgen, und Sie können in dieser Ansicht die Bilder aller Ordner nicht filtern. 2

4

Unterordner anzeigen lassen

5

Über mehrere Ordner filtern

Klicken Sie auf den kleinen Pfeil 2 am Ende der Pfadleiste, und wählen Sie Elemente in Unterordnern anzeigen. Je nach Ordnerinhalten können auf einen Mausklick so einige Fotos zusammenkommen – und auch entsprechend viele Suchkriterien. Allerdings machen die das Leben auch gleich wieder leichter.

Sie suchen nach Ihren besten Aufnahmen mit mindestens zwei Sternen, die im Raw- und DNG-Format gesichert sind und das Stichwort Spanien enthalten? Dazu aktivieren Sie einfach die entsprechenden Metadateninformationen, hier also alle Bilder mit zwei bis fünf Sternen. Schon werden alle zutreffenden Bilder aus den Ordnern angezeigt. Natürlich können Sie in diesem Stil noch Stichwörter, Kameraeinstellungen oder Dateiinformationen zum weiteren und feineren Filtern hinzunehmen.

Kapitel 1 | Bildorganisation

41

Themensammlungen anlegen Ordnerübergreifende Sammlungen erstellen

Sammlungen fassen die Bilder aus verschiedensten Ordnern zusammen. Die Bilder werden dadurch nicht in einen neuen Ordner verschoben, sondern sind an ihrem originalen Speicherplatz mit der Sammlung verknüpft. Eine Bildauswahl – z. B. aus einem Metadatenfilter – können Sie so dauerhaft abrufen.

1

Das Fenster Sammlungen

2

Eine neue Sammlung

Das Sammlungen-Fenster blenden Sie über Fenster a Sammlungen-Fenster ein. Noch ist das Fenster leer, es gibt also keine voreingestellten Sammlungen. Ziel wird jetzt sein, die geplanten Bilder für ein CD-Cover auszuwählen und diese Auswahl zu sichern, ohne auf Bewertungen oder Beschriftungen zurückgreifen zu müssen.

1

Klicken Sie auf den Button für eine neue Sammlung 2, und benennen Sie diese gleich im leeren Textfeld des SammlungenFensters. Gleichzeitig zeigt die Bridge den Inhalt der Sammlung an, die aber derzeit noch leer ist. Wechseln Sie über den Navigationspfeil 1 zurück in Ihren Bildordner.

Tipp: Wenn Sie vor dem Anlegen einer Sammlung Bilder markiert haben, können diese gleich in die Sammlung übernommen werden. 2 42 Kapitel 1 | Bildorganisation

3

Bilder suchen und sammeln

4

Sammeln im Betrachtungsmodus

Sie können jetzt Bilder aus jedem beliebigen Bildordner per Drag & Drop in die Sammlung ziehen. Die Bilder selbst bleiben an ihrem Speicherort und werden als Verknüpfung in der Sammlung zusammengeführt und angezeigt. Natürlich können Sie dies mit allen anderen organisatorischen Möglichkeiten aus den vorherigen Lektionen kombinieren, indem Sie z. B. ein Filterergebnis als neue Sammlung speichern (dazu mehr im folgenden Workshop).

Noch einfacher können Sie eine Sammlung aus dem Betrachtungsmodus heraus anlegen. Wechseln Sie mit [Strg]/ [°] + [B] in den Betrachtungsmodus, und navigieren Sie mit der linken und rechten Cursortaste durch die Bilder. Alle Bilder, die nicht zur Auswahl gehören sollen, können Sie mit der Pfeil-nach-unten-Taste entfernen. Die finale Auswahl speichern Sie über einen Klick auf das Sammlungen-Symbol 3.

5

3

Sammlungen bearbeiten

Verlassen Sie mit der [Esc]-Taste den Betrachtungsmodus. Im Bridge-Fenster sehen Sie jetzt den Inhalt der gespeicherten Sammlung und können direkt einen Namen für die neue Sammlung angeben 4. Natürlich können Sie auch dieser Sammlung durch Drag & Drop weitere Bilder aus jedem beliebigen Bildordner hinzufügen.

4

Kapitel 1 | Bildorganisation

43

Dynamische Bildersammlung Smart-Sammlungen finden Ihre Bilder automatisch

Smart-Sammlungen sind eine Sonderform der Sammlungen. Anstatt eigenhändig die Bilder für die Sammlung auszuwählen, legen Sie Kriterien fest, anhand derer die Sammlungsbilder gefunden werden. Als Suchort können Sie jeden Ordner – inklusive Unterordnern – festlegen.

1

Wo suche ich?

2

Eine Smart-Sammlung definieren

Im ersten Schritt navigieren Sie innerhalb der Bridge zu einem Ordner, in dem Sie eine Auswahl treffen wollen. Dieser darf natürlich auch Unterordner enthalten. Im Sammlungen-Fenster klicken Sie anschließend auf den Button für eine neue Smart-Sammlung 1. Im daraufhin erscheinenden Arbeitsfenster legen Sie die Suchkriterien für die auszuwählenden Bilder fest.

1

2

3

44 Kapitel 1 | Bildorganisation

Der Bildordner, der in der Bridge geöffnet ist, ist automatisch der Suchordner. Möchten Sie diesen ändern, können Sie dies über das Popup-Menü 2 tun. Aktivieren Sie die Option Alle Unterordner einbeziehen. Nun geht es an die Suchkriterien: Aktivieren Sie über einen Klick auf das Pluszeichen 3 die Suchoptionen. Hier suche ich beispielsweise nach RAW-Daten, die seit dem 1. Januar 2008 fotografiert wurden und mindestens zwei Sterne als Bewertung erhalten haben. Bestätigen Sie dies mit OK.

3

Das erste Resultat der Suche

4

Filterkriterien überarbeiten

Zurück im Inhaltsfenster der Bridge, können Sie noch einen Namen für die Smart-Sammlung eingeben. Die Bridge filtert jetzt selbsttätig alle Bilder nach den geforderten Metadaten. Hier erfüllen 110 Bilder die Kriterien. Und das Schöne: Sobald weitere Bilder – durch nachträgliche Bewertung – die Suchkriterien erfüllen, erscheinen sie automatisch in der Bridge.

Wenn Sie die Smart-Sammlung überarbeiten wollen, weil Sie z. B. die Suche erweitern wollen, klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste oder gedrückter [Ctrl]Taste auf die Smart-Sammlung und wählen Bearbeiten, oder Sie klicken auf das entsprechende Symbol links unten in der Palette 4. Zurück im Arbeitsfenster, können Sie nun die Kriterien eingrenzen oder erweitern, z. B. auf einen früheren Zeitraum. Durch einen Klick auf OK werden die Bilder für die SmartSammlung neu gesucht.

5

4

Korrekte Benennung

Während im Bridge-Fenster noch die Bilder gesammelt werden, können Sie durch einen Doppelklick den Namen der Smart-Sammlung überschreiben. Es ist empfehlenswert, hier die genauen Suchkriterien zu nennen, um bei vielen ähnlichen Sammlungen die Übersicht zu behalten. Nachdem die ausgewählten Ordner durchsucht wurden, ergeben sich schon 424 Bilder als Auswahl in der Smart-Sammlung.

Kapitel 1 | Bildorganisation

45

Individuelle Umbenennung Die neue String-Ersetzung der Bridge CS5

Die Stapelumbenennung leistete bis zur Version CS4 nur einen kompletten und pauschalen Namensaustausch. Mit der in der Version CS5 neuen String-Ersetzung können Sie auch Teile des Namens neu benennen und andere Bestandteile beibehalten. So wird die Stapelumbenennung individueller, und Sie können innerhalb einer großen Aufnahmeserie leichter differenzieren.

1

Motivgruppe wählen

2

Die String-Ersetzung

Wählen Sie in der Bridge den Teil der Aufnahmeserie, der im Namen verändert werden soll. Rufen Sie den entsprechenden Dialog über über das Menü Werkzeuge a Stapel-Umbenennung, die rechte Maustaste oder den Kurzbefehl [ª] + [Strg]/ [°] + [R] auf.

1

3

46 Kapitel 1 | Bildorganisation

2 Im erscheinenden Fenster wechseln Sie die Vorgabe im Popup-Menü 1 auf String-Ersetzung. So gelangen Sie am schnellsten in diesen neuen Umbenennungsmodus. Alternativ können Sie auch im Bereich Neue Dateinamen die String-Ersetzung aus dem Popup-Menü 3 wählen. Überflüssige Benennungsparameter müssen Sie dann noch durch einen Klick auf das Minus-Symbol 2 ausblenden.

4

3

Namensteile ersetzen

Ab jetzt ist es ganz einfach: Die StringErsetzung als Vorgabe reduziert die Benennungsparameter auf eine Suchen-Ersetzen-Funktion. Tragen Sie im Feld Suchen 4 den Namensteil ein, den Sie ersetzen wollen, und ersetzen 5 Sie ihn durch den gewünschten Text. In der darunterliegenden Zeile stehen Ihnen noch weitere Optionen wie Groß-/Kleinschreibung zur Verfügung.

4

Vorschau und Dokumentation

Falls Sie die Textteile in unterschiedlichen Dateinamen ersetzen wollen, kann eine Vorschau der alten und neuen Dateinamen von Nutzen sein. Klicken Sie dazu auf den Button Vorschau 6. Dadurch öffnet sich ein Fenster, das die komplette Umbenennung auflistet. Diese Liste können Sie auch zur Dokumentation durch Klick auf die Fläche Als CSV exportieren 7 als Textdatei speichern. Verlassen Sie dieses Fenster mit OK.

5

5

6

7

Individuelle Stapelumbenennung

Auch die String-Ersetzung zeigt Ihnen im unteren Bereich des Arbeitsfensters die Vorschau einer exemplarischen Umbenennung an. Wenn diese für Sie korrekt ist, klicken Sie einfach auf Umbenennen. So wird die Bildauswahl innerhalb der Aufnahmeserie individuell, aber nicht komplett umbenannt.

Kapitel 1 | Bildorganisation

47

Browsen im Miniformat Die Mini Bridge ist mehr als das Comeback des Dateibrowsers

Der Dateibrowser aus Photoshop CS war der Geburtshelfer der Bridge: ein eigenes Fenster, das die Bilddateien in Miniaturen anzeigte und die Vorschau und das Filtern der Bilder ermöglichte. Mit vier Versionen der Bridge haben sich die Möglichkeiten und Aufgaben der Bildorganisation um ein Vielfaches gesteigert. Die Mini Bridge kombiniert nun die Einfachheit des Browserfensters mit der umfangreichen Vorarbeit der Bridge.

1

3 2

4

6

48 Kapitel 1 | Bildorganisation

1

Mini Bridge öffnen

2

Dateien suchen

Diesmal starten Sie direkt aus Photoshop, denn die Mini Bridge ist nichts anderes als ein Arbeitsfenster, das in fast allen Arbeitsbereichen, z. B. im Bereich Fotografie, schon in der Palette bereitsteht 2. Auch in der Anwendungsleiste reicht ein Klick auf das Symbol 3, um die Mini Bridge zu öffnen. Zu guter Letzt führt Sie auch der Befehl In Mini Bridge suchen 1 zum Mini-Bridge-Fenster.

5

Das Mini-Bridge-Fenster wirkt erst einmal ganz bescheiden. Aber Sie erkennen in der oberen Leiste des Fensters schon Symbole, die aus der Bridge bekannt sind: Die Browserpfeile 4 sind genauso vorhanden wie das Popup-Menü 5, das Sie auf die Favoriten und zuletzt benutzte Ordner und Dateien führt. Starten Sie mit der Mini Bridge, indem Sie auf den Button Dateien Durchsuchen 6 klicken.

7

3

Bedienfeld anpassen

Auf einmal wird es eng im Fenster: Es drängeln sich nicht nur das Inhalt-Fenster für die Bildübersicht in der Mini Bridge, sondern auch Navigationsfenster für Ordner und Favoriten. Welche Navigationshilfen die Mini Bridge anzeigen soll, steuern Sie übrigens über einen Klick auf das Popup-Menü für die Bedienfeldansicht 7. Vergrößern Sie das Mini-Bridge-Fenster, indem Sie einfach mit gedrückter Maustaste am Fensterrand 8 ziehen.

8

9

4

Navigieren in der Mini Bridge

5

Ansicht im Inhaltsfenster

j

Ziehen Sie das Fenster so weit auf, dass Sie beide Navigationsspalten gut lesen und ansteuern können. Über diese haben Sie Zugriff auf Ihre zuletzt besuchten Dateien oder Ordner, auf vorher in der Bridge angelegte Sammlungen und natürlich auf die Favoriten. Ein Klick auf das Favoritensymbol 9 zeigt die entsprechenden Ordner in der danebenstehenden Spalte. Ein weiterer Klick öffnet dessen Inhalt. Im Inhaltsfenster j können Sie die Ordner weiter per Doppelklick öffnen.

Die Größen der Miniaturen steuern Sie im Inhaltsfenster genauso wie in der großen Bridge über den Schieberegler k. Über das Popup-Menü Ansicht l können Sie aus vier vordefinierten Arbeitsbereichen m wählen und weitere Optionen steuern. Die Option Nur Miniatur anzeigen blendet beispielsweise die Bildbeschreibung aus und nutzt die Mini Bridge als einen reinen Bildbrowser.

m

k

l Kapitel 1 | Bildorganisation

49

n

6

Bildauswahl filtern

7

Genauere Betrachtung

8

Das Bilderkarussell

Die Mini Bridge hält bekannte Filtermöglichkeiten für Sie bereit. Damit profitieren Sie von einer vorangegangenen Bewertung oder Beschriftung in der großen Bridge. Öffnen Sie über das kleine Trichtersymbol n das Filter-Popup-Menü, und wählen Sie Ihre Filterkategorie aus der Liste. Natürlich können Sie auch mehrere Filterkategorien addieren, indem Sie sie nacheinander mit einem Haken aktivieren.

Verschiedene Betrachtungsansichten, die Sie aus der Bridge kennen, können Sie auch in der Mini Bridge benutzen. Klicken Sie auf das Vorschausymbol o in der unteren Leiste, um das ausgewählte Bild im Vorschaufenster innerhalb des Mini-Bridge-Fensters anzuzeigen. Mit den linken und rechten Cursortasten können Sie zwischen mehreren ausgewählten Bildern in der Vorschau wechseln.

o

Auch andere bekannte Ansichten können Sie aufrufen – und diese sprengen dann auch mal das vorgegebene MiniBridge-Fenster. Halten Sie die Maustaste auf dem Pfeil p neben dem eben angewählten Icon, und öffnen Sie so das Popup-Menü Betrachtung. Hier stehen Ihnen noch andere Modi zur Verfügung – wie der Betrachtungsmodus, der in frühreren Versionen der Bridge noch Überprüfungsmodus hieß. Das folgende Bilderkarussell nutzt den ganzen Bildschirm zur Ansicht.

p

50

Kapitel 1 | Bildorganisation

9

Vollbildvorschau in Photoshop

Na, juckt es Sie schon in den Fingern? Ja, auch die bekannten Shortcuts wie die [Leertaste] funktionieren in der Mini Bridge. So erhalten Sie im Handumdrehen bei Ihrer Bildauswahl eine bildschirmfüllende Ansicht. Ein erneutes Drücken der [Leertaste] blendet das Vollbild dann wieder aus.

10

Bilder öffnen

Natürlich dienen die ganzen Ansichtsoptionen der Mini Bridge nur einem Zweck: nämlich Ihre Bilder für die weitere Bearbeitung auszuwählen. Diese können Sie dann auf bekannte Art per Doppelklick öffnen oder per Drag & Drop in den Anwendungsrahmen von Photoshop oder ein offenes Dokument platzieren.

q

11

r

Zur Bridge und zurück

Die Mini Bridge ist also ideal, um Bilder aus Photoshop heraus direkt auszuwählen und zu öffnen. Natürlich profitieren Sie hier von Vorarbeiten aus der Bridge, wie Favoriten, Sammlungen und Bewertungen. Bearbeiten können Sie diese hier aber nicht. Dazu wechseln Sie – am besten über das Icon q im Mini-Bridge-Fenster – zur Bridge. Tipp: Aus der Bridge zurück zu Photoshop kommen Sie am schnellsten über das neue Bumerang-Symbol r.

Kapitel 1 | Bildorganisation

51

Den Arbeitsplatz einrichten Der richtige Arbeitsbereich erleichtert den Bilderzugriff

Arbeitsbereiche erleichtern die Wiederherstellung von nützlichen Palettenanordnungen im Photoshop-Arbeitsfenster. In CS5 bietet Ihnen der Arbeitsbereich Fotografie schon alle wichtigen Arbeitspaletten. Wie Sie diese konfigurieren und als Ihren eigenen Arbeitsbereich speichern, sehen Sie in diesem Workshop.

1

1

Arbeitsbereich Fotografie

2

Paletten anordnen

Blenden Sie zunächst über das Menü Fenster die Anwendungsleiste und den Anwendungsrahmen ein. Die Anwendungsleiste zeigt die in Photoshop CS5 neue Leiste mit den Arbeitsbereichen. Klicken Sie dann in der Anwendungsleiste auf den Arbeitsbereich Fotografie 1. Daraufhin werden verschiedene Paletten eingeblendet, die für die Bildbearbeitung unabkömmlich sind, wie das Histogramm, die Korrekturen-, Masken- und Ebenen-Palette und auch die Mini Bridge.

Erstellen Sie für diesen Workshop probehalber eine Umgebung, in der die Mini Bridge als Filmstreifen am unteren Bildrand verankert wird. Um die Palette anders anzuordnen, ziehen Sie sie einfach per Drag & Drop aus der Palettengruppe heraus. So ist die Mini Bridge zeitweise eine schwebende Palette.

52 Kapitel 1 | Bildorganisation

3

Mini Bridge neu verankern

Als Nächstes wird die Mini Bridge an neuer Stelle verankert. Ziehen Sie das – jetzt frei verschiebbare – Palettenicon 2 zum unteren Bildrand, bis eine durchgehende blaue Linie entsteht. Lassen Sie dann die Maustaste los, dockt sich die Palette am unteren Bildrand an.

4

Ansichtsoptionen voreinstellen

Konfigurieren Sie jetzt noch das Bedienfeld der Mini Bridge. Wählen Sie aus dem Popup-Menü Ansicht die Option Als Filmstreifen 5, um die Miniaturen nebeneinander anzuordnen. An der Trennlinie 4 zwischen Bedienfeld und Bildfenster können Sie die Höhe des Mini-Bridge-Fensters noch verringern. Ein Doppelklick auf den Palettenreiter 3 klappt sie ganz ein. Sobald Sie die Mini Bridge wieder benötigen, klicken Sie einfach einmal auf den Reiter, um sie zu öffnen.

5

2

3

4

5

Neuen Arbeitsbereich speichern

Wenn Sie Ihren idealen Arbeitsbereich eingerichtet haben, sollten Sie ihn speichern. Wählen Sie aus dem Menü Fenster a Arbeitsbereich a Neuer Arbeitsbereich, und benennen Sie ihn in dem folgenden Fenster. Der gespeicherte Arbeitsbereich taucht jetzt auch zur Auswahl in der Anwendungsleiste auf 6. Übrigens: Falls Sie die Paletten eines Arbeitsbereichs einmal »durcheinanderbringen« sollten, können Sie über das Menü Fenster a Arbeitsbereich den [Arbeitsbereichsnamen] zurücksetzen.

6

Kapitel 1 | Bildorganisation

53

ABC der Bildbearbeitung

Photoshop ist sicher kein Programm für schnelle Rezepte. Aber es gibt doch eine Menge Bearbeitungen, die man am liebsten gleich beim ersten Betrachten der Bilder durchführen möchte: den Horizont ausrichten, die Schatten aufhellen, einen Farbstich entfernen, den Bildkontrast verbessern … Diese Korrekturen kann man schnell, aber trotzdem bildgerecht durchführen. Um die Bildqualität nicht durch Geschmackskorrekturen zu verderben, sollten Sie Funktionen wählen, die das Histogramm nutzen, mit Zielwerten und dabei nicht-destruktiv arbeiten. So kann auch nach der ersten Bearbeitung die Euphorie über Ihre Bilder erhalten bleiben.

Foto: Maike Jarsetz

ABC der Bildbearbeitung

Bild gerade ausrichten ......................................................................... 58 Einfacher geht’s nicht: das Ausrichten mit dem Linealwerkzeug

Freistellen mit Hilfestellung ............................................................... 60 Den richtigen Bildausschnitt finden und die Größe festlegen

Schnelle Bildkorrektur ......................................................................... 62 Der richtige Einsatz von Helligkeit/Kontrast

Tonwerte optimieren ........................................................................... 66 Eine Tonwertkorrektur gibt den richtigen Grundkontrast

Zielfarben definieren ............................................................................ 70 Standardwerte für neutrale Töne festlegen

56 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

Die Pflichtkorrektur ............................................................................. Bildkontrast und Weißabgleich über die Pipetten

72

Farbstich entfernen .............................................................................. 76 Die Mittelwert-Pipette erledigt den nachträglichen Weißabgleich

Farben natürlich steigern .................................................................... 78 Der Dynamik-Regler im Vergleich zur Sättigung

Stapelkorrektur .................................................................................... 80 Serien optimieren Sie am schnellsten im Raw-Konverter

Bonus-Lektion auf DVD: Die neuen kleinen Helferlein Die verbesserte Bedienung von Photoshop CS5

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

57

Bild gerade ausrichten Einfacher geht’s nicht: das Ausrichten mit dem Linealwerkzeug

Ein gekippter Horizont gehört zum Standard bei Aufnahmen aus der freien Hand. Um dies ohne großen Aufwand zu korrigieren, gibt es mittlerweile eine Handvoll guter Möglichkeiten. Photoshop CS5 ist um die wahrscheinlich einfachste und schnellste Variante reicher: Über eine kleine Option des Linealwerkzeugs können Sie mit einem einfachen Klick die Bildhorizontale oder -vertikale wiederherstellen. Die Freistellung des Bildes auf einen neuen Bildausschnitt findet dabei ganz automatisch statt.

Zielsetzung: Bildvertikale geradestellen

Foto: Maike Jarsetz

[schief.jpg]

1

1

Das Linealwerkzeug

2

Bildgerade finden

Wählen Sie das Linealwerkzeug aus der Werkzeugpalette. Dieses verbirgt sich unter dem Pipette-Werkzeug. Das Linealwerkzeug 1 platzieren Sie an einer Horizontalen oder Vertikalen des Bildes. Benutzen Sie dazu eindeutige Bildgeraden: Die Brücke in dem Beispielbild etwa hat einen leichten Bogen und ist deshalb für eine eindeutige Ausrichtung nicht geeignet.

Alle Horizontalen in diesem Motiv sind nicht wirklich zur Ausrichtung geeignet. Aber es finden sich immer auch ein paar geeignete vertikale Linien, beispielsweise eine Kante der Hochhäuser auf der linken Motivseite oder die Mitte des Brückenpfeilers. Ziehen Sie mit dem Linealwerkzeug diese Gerade nach 2, und lassen Sie die Maus los. Sie können die Linealgerade jederzeit noch an den Enden anfassen und die Richtung korrigieren.

3

2

Drehen und freistellen per Klick

Wenn die Linealgerade gezogen ist, kann sie zur Freistellung genutzt werden. Klicken Sie dazu einfach in der Optionsleiste auf die Schaltfläche Gerade ausrichten 3. Sofort passieren zwei Dinge gleichzeitig: Das Bild wird zum einen so weit rotiert, bis Ihre gewählte Gerade ausgerichtet ist, und zum anderen wird es auf das verbleibende Rechteck freigestellt. Übrigens: Wenn Sie mit der [Alt]-Taste auf die Schaltfläche klicken, wird das Bild ohne Freistellung ausgerichtet.

3

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

59

Freistellen mit Hilfestellung Den richtigen Bildausschnitt finden und die Größe festlegen

Zielsetzungen: Ausgabegröße bestimmen Bildproportionen nutzen [Ausschnitt.jpg]

Foto: Maike Jarsetz

Das Freistellungswerkzeug ermöglicht eine ganze Menge an arbeitserleichternden Vorgaben: Feste Seitenverhältnisse und die gleichzeitige Angabe der Auflösung definieren ein festes Bildformat und sichern die Qualität des Bildes. Und mit dem neuen Überlagerungsraster erhalten Sie zusätzlich eine Hilfestellung bei der Bildkomposition und Ausschnittbestimmung.

1

1

Größe und Ausschnitt wählen

2

Raster einblenden

Wählen Sie das Freistellungswerkzeug aus der Werkzeugpalette. In der Optionsleiste können Sie jetzt die geplante Ausgabegröße in Breite und Höhe 1 angeben. Achten Sie darauf, dass Sie die richtigen Maßeinheiten – hier cm – mit angeben. Vergessen Sie nicht die Auflösung: 300 Pixel/Zoll ist für eine hochqualitative Ausgabe notwendig. Falls Sie Höhe und Breite tauschen wollen, genügt ein Klick auf das Symbol 2. Ziehen Sie dann einen Rahmen über den gewünschten Bildausschnitt.

2

Seit Photoshop CS5 bietet das Freistellungswerkzeug ein Hilfsraster, das Sie bei der Suche nach dem richtigen Bildausschnitt zu Hilfe nehmen können. Blenden Sie über das Popup-Menü 3 ein gleichmäßiges Raster oder die Drittel-Regel ein. Diese ist zwar noch kein Goldener Schnitt, aber eine gute Orientierung für die Aufteilung der Bildelemente.

3

4

3

Bildproportionen optimieren

Verschieben Sie jetzt das Bild innerhalb des Freistellungsrahmens, oder ändern Sie seine Proportionen, indem Sie an den Eckpunkten ziehen. Wenn eine der Drittel-Unterteilungen über einem wichtigen Bildteil liegt, erreichen Sie eine ausgewogene Komposition. Übrigens: Sie können dieses Format auch als Vorgabe speichern. Klicken Sie dazu auf den kleinen Pfeil 4 in der Optionsleiste und dann auf das Symbol für eine neue Werkzeugvorgabe 5. Benennen Sie die neue Vorgabe, und klicken Sie zum Speichern auf OK.

5

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

61

Schnelle Bildkorrektur Der richtige Einsatz von Helligkeit/Kontrast

Anhand der Funktion Helligkeit/Kontrast möchte ich Ihnen eine Einführung in die Korrektur von Tonwerten geben. Seit Photoshop CS3 ist diese Funktion erwachsen geworden und entspricht einer vereinfachten Tonwertkorrektur. Behalten Sie bei der Korrektur aber immer das Histogramm im Blick. Es verrät Ihnen den Korrekturbedarf und zeigt Ihnen, wie sich die Tonwerte durch die Korrektur verändern.

Zielsetzungen: Mitteltöne aufhellen Kontrast verstärken Bild aufklaren

Foto: Maike Jarsetz

[Erstkorrektur.jpg]

1

Mit dem Histogramm arbeiten

2

Die Korrekturen-Palette

Zur besseren Beurteilung der folgenden Bildbearbeitung sollten Sie unter dem Menüpunkt Fenster das Histogramm einblenden. Das Histogramm zeigt Ihnen die Tonwertverteilung Ihres Bildes. Diesem Bild hier fehlt es an Helligkeit, und das erkennen Sie im Histogramm gut an der unausgewogenen (linkslastigen) Verteilung der Tonwerte. Dagegen ist der mittlere und obere (rechte) Bereich der Tonwertskala ziemlich spärlich ausgefüllt.

Die Korrekturen-Palette bietet den schnellsten Zugriff auf Bildkorrekturen. All diese Korrekturen legen automatisch Einstellungsebenen an, die es Ihnen ermöglichen, die Korrektureinstellungen später nachzuarbeiten. Klicken Sie in der Korrekturen-Palette auf das Symbol für Helligkeit/Kontrast 1. Innerhalb der Korrekturen-Palette öffnet sich das gewünschte Arbeitsfenster.

1

3

Früheren Wert verwenden?

Seit der Photoshop-Version CS3 besitzt dieses Fenster eine Checkbox Früheren Wert verwenden 2. Damit arbeitet die Funktion von Helligkeit und Kontrast wie in den Versionen vor CS3. Markieren Sie nun diese Checkbox, und schauen Sie sich an, wie die Funktion in der alten Form gearbeitet hat. Auf diese Weise werden Sie verstehen, warum Sie diese Option besser ignorieren sollten.

2 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

63

4

Hell, aber grau

5

Verlustreiche Kontrasterhöhung

6

Schnell zurück

Zunächst muss die Unterbelichtung korrigiert werden. Bewegen Sie dazu den Regler Helligkeit nach rechts. Ein Wert um 35 erscheint auf den ersten Blick passend. Aber auf den zweiten Blick wird das Bild nur grauer und kontrastärmer. Was genau passiert ist, sehen Sie im Histogramm: Der »Tonwertberg«, also die Tiefen und die dunklen Mitteltöne, werden als Block in die helle Richtung nach rechts verschoben – damit gehen die Tiefen komplett verloren.

Auch die Kontrastkorrektur geht – in dieser alten Form von Helligkeit/Kontrast – eher grob vor: Wollen Sie das ausgegraute Bild im Kontrast wieder anheben, zieht Photoshop die Tonwerte auseinander, um neue Tiefen zu erzeugen. Leider stößt die alte Funktion schnell an ihre Grenzen, denn die Tonwerte werden dabei auch in den sogenannten beschnittenen Bereich 3 der Lichter verschoben. So erscheinen die Lichter »ausgefressen« und verlieren an Zeichnung.

3

Die Korrekturen-Palette ermöglicht Ihnen – obwohl die Korrektur auf das Bild schon angewendet wurde – jederzeit den Weg zurück. Kehren Sie zur Ausgangsposition zurück, indem Sie auf das Symbol 4 in der unteren Leiste der Korrekturen-Palette klicken. Auf diese Weise wird die Korrektur wieder auf die Startwerte zurückgesetzt. Mehr zur Korrekturen-Palette: Lesen Sie dazu den Grundlagenexkurs auf Seite 86.

4 64 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

7

Richtige Korrektur

Die Checkbox Früheren Wert verwenden 5 deaktivieren Sie nun wieder. Bewegen Sie erneut den Regler Helligkeit nach rechts, um das Bild aufzuhellen. Erkennen Sie den Unterschied? Das Bild wird nicht grauer, sondern satter und heller. Auch wenn Sie diesmal einen noch höheren Wert für die Korrektur angeben, werden die Tonwerte nicht als Block, sondern schwerpunktmäßig im mittleren Tonwertbereich verschoben. Es ergibt sich eine Tonwertspreizung, so dass die Tiefen ihre Zeichnung behalten.

8

Kontrast bearbeiten

9

Schnellkorrektur beendet

5

Um die Aufhellung noch etwas zu verfeinern und die Tonwerte in den dunklen Mitteltönen sowie im hellen Bereich besser zu erhalten, mildern Sie den Kontrast etwas ab, indem Sie den Regler Kontrast leicht nach links ziehen. Diesmal müssen Sie keine Angst vor beschnittenen Lichtern oder Tiefen haben, da in der neuen Variante dieser Funktion nur die Mitteltöne auseinandergeschoben, die äußersten Tonwerte aber unberücksichtigt bleiben.

In zwei kleinen Schritten konnten Sie Ihr Bild korrigieren, ohne Gefahr zu laufen, es auszugrauen oder die Tonwerte verlustreich zu beschneiden. Und das Beste: Durch die KorrekturenPalette können Sie jederzeit erneut in die Korrekturen eingreifen und sie auch komplett ausblenden. Durch einen Klick auf das Augensymbol 6 erhalten Sie einen guten Vorher-nachherVergleich. 6 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

65

Tonwerte optimieren Eine Tonwertkorrektur gibt den richtigen Grundkontrast

Meistens wird eine Kontrasterhöhung über einen Schieberegler dem Bild nicht gerecht. Mit Hilfe der Tonwertkorrekturen können Sie das Problem direkt am Histogramm anpacken und die im Bild vorhandenen Tonwerte in neue Grenzen zwingen. Da Sie mit dem Tonwertumfang mit einem kleinen Kniff auf den Punkt arbeiten können und auch den hellsten und dunkelsten Punkt vorbestimmen, verhindern Sie die Gefahr kritischer »ausfressender« Lichter oder »zulaufender« Schatten.

Zielsetzungen: Tiefen anziehen Mitteltöne ausloten Hellste Bereiche festlegen

66 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

Foto: Maike Jarsetz

[Tonwerte.jpg]

1

1

Korrekturen-Palette

Die Korrekturen-Palette von Photoshop bietet Ihnen den schnellsten und flexibelsten Zugriff auf die Bildkorrekturen. Diese blenden Sie gegebenenfalls unter Fenster a Korrekturen ein. Klicken Sie auf das Icon Tonwertkorrektur 1, und das entsprechende Arbeitsfenster wird eingeblendet. Tipp: Blenden Sie zur Kontrolle vorher über das Menü Fenster das Histogramm ein, da das Histogramm im Arbeitsfenster der Tonwertkorrektur nicht »live« ist.

2

Die Bildstatistik

Die Tonwertkorrektur ist die einzige Funktion, mit der Sie direkt in das Histogramm eingreifen können. Zuvor müssen Sie jedoch erkennen, was Ihnen das Histogramm über das Bild verrät. Klicken Sie daher zunächst auf das Icon 2, um das Arbeitsfenster zu vergrößern, und werfen Sie dann einen Blick auf die Tonwerte: Der größte Teil der Tonwerte befindet sich im mittleren Bereich, die Lichter im rechten Bereich sind unterrepräsentiert, und eindeutige Tiefen fehlen ganz. 2

3

Tiefen anziehen

Starten wir mit den Tiefen: Ziehen Sie mit der Maus den Tiefenregler – das kleine schwarze Dreieck 3 – in Richtung der mittleren Tonwerte, bis Sie »zum Fuß des Berges« gelangen. Die ersten dunklen Tonwerte, die im Bild vorhanden sind, werden dadurch zu reinem Schwarz korrigiert – und alle übrigen Tonwerte ziehen mit. Das Histogramm wird gespreizt, und das Bild wird durch mehr Tiefe zunächst insgesamt deutlich dunkler.

3 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

67

4

Der Trick mit der Alt-Taste

5

Lichtergrenzen erkennen

6

Die Kontrastgrenzen

Aber wie erkennen Sie, ob auf diesem Wege nicht kritische Bilddetails verlorengehen? Dabei hilft Ihnen die [±]/[Alt]Taste: Halten Sie diese gedrückt, während Sie den Schieberegler für die Tiefen bewegen. Das Vorschaubild verschwindet dann, und es werden nur noch die Bildstellen angezeigt, die in einem oder mehreren Kanälen an die unteren Tonwertgrenzen stoßen. Die schwarzen Bildstellen in dieser Ansicht würden zulaufen. Schieben Sie daher den Regler wieder ein wenig zurück, um das zu vermeiden.

Genauso gehen Sie mit dem Regler für die Lichter 4 – also die Weißtöne im Bild – vor. Ziehen Sie ihn mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste nach links. Auch hier gilt: Reinweiße Stellen sind zu vermeiden, außer es befinden sich im Motiv weiße Spitzlichter oder Reflexionen. Um das Vorschaubild zu beurteilen, nehmen Sie einfach kurz den Finger von der [±]/[Alt]-Taste.

4

Sie haben die vorhandenen Tonwerte, die sich vorher nur im mittleren Bereich abgespielt haben, nun deutlich gespreizt, so dass echte Tiefen und Lichter entstanden sind. Das sieht man dem Bild auch an: Es hat durch die Tonwertoperationen deutlich an Brillanz und an »Biss« gewonnen.

68 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

7

Jetzt die Mitteltöne

Durch die ersten beiden Korrekturschritte sind die Mitteltöne gleichmäßig zu beiden Seiten hin verteilt worden. Das entspricht nicht immer der tatsächlichen Helligkeit im Bild. Korrigieren Sie dies mit dem Regler für den Mittelwert 5. Wenn Sie ihn ein wenig nach rechts verschieben, werden hellere Tonwerte auf den Mittelwert verschoben. Das ganze Bild verdunkelt sich so in den Mitteltönen noch und wirkt – insbesondere im Himmel – satter. 5

8

Schwarzpunkt definieren

Auch wenn man in Zeiten funktionierenden Farbmanagements die reproduzierbaren Grenzen von Schwarz und Weiß dem Ausgabeprofil überlässt, sind Sie trotzdem auf der sicheren Seite, wenn Sie in diesem Schritt schon den Tonwertumfang für das Bild festlegen, also den tiefsten und den hellsten Ton vorgeben. Verändern Sie dazu den Wert für den Schwarzpunkt 6 auf 8, damit legen Sie den dunkelsten Punkt neu fest – auf ca. 3 % unter einem tiefen Schwarz. »Absaufen« kann Ihnen so nichts mehr.

9

6

Weißpunkt anpassen

Für den hellsten Punkt im Bild gilt das ebenso: Setzen Sie auch den Wert für den Weißpunkt um 8 auf 247 herab 7. Jetzt sind auch die hellen Bildstellen sicher vor einem Verlust an Zeichnung, also dem »Ausfressen«. Mit dieser kombinierten Tonwertspreizung und Begrenzung der verfügbaren Tonwerte haben Sie dem Bild sowohl Raum gegeben, seinen Kontrast zu entfalten, als auch die Grenzen dafür aufgezeigt – und damit haben Sie eine optimale Grundqualität erreicht.

7

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

69

Zielfarben definieren Standardwerte für neutrale Töne festlegen

Intern arbeitet Photoshop mit einem fest definierten Schwarzund Weißpunkt sowie mit einem festen neutralen Wert. Diese Werte werden zum Beispiel dann benutzt, wenn Sie ein Bild über die Funktion Auto-Farbe korrigieren, sie sind aber auch in den Pipetten hinterlegt, die Ihnen in den Tonwertkorrekturen und Gradationskurven als Werkzeuge bereitstehen. Bevor Sie damit arbeiten, sollten Sie die Werte zuerst überprüfen und festlegen.

1

1

Die Pipetten

2

Schwarzpunkt definieren

Öffnen Sie über das Menü Bild a Korrekturen entweder die Tonwertkorrektur oder die Gradationskurven – beide greifen auf dieselben Grundeinstellungen zurück. Sie können diese Funktionen auch über die Korrekturen-Palette aufrufen. Da dann aber gleichzeitig eine Einstellungsebene angelegt wird, ist dies hier eher hinderlich. Starten Sie mit der Definition des Schwarzpunktes, indem Sie einen Doppelklick auf das entsprechende Symbol 1 vornehmen.

Es öffnet sich ein Farbmischfeld, in dem Sie die Zielfarbe für die Tiefen und damit auch für das Pipette-Werkzeug bestimmen können. Standardmäßig steht dieser Wert in den RGB-Angaben auf null, was einem reinen Schwarz entspricht. »Reines Schwarz« hört sich zwar ganz gut an, ist aber drucktechnisch nicht reproduzierbar und würde durch Druckfarbe oder Tinte »zulaufen«. Geben Sie stattdessen gleiche Werte um 8 ein. Ein solcher Wert wirkt immer noch schwarz, ist aber offener. Bestätigen Sie mit OK.

70 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

3

Weißpunkt festlegen

4

Der Mittelwert

5

Standardfarben festlegen

Genauso definieren Sie den Zielfarbwert für den Weißpunkt: Doppelklicken Sie auf die weiße Pipette, und es öffnet sich das Menü, in dem Sie die Zielfarbe für die Lichter festlegen können. Auch diese Werte sind mit 255 als »mathematisch korrektes« Weiß vordefiniert. Reproduzierbar ist aber nur ein leicht abgeschwächter Wert. Geben Sie 248 als neue R-, G- und B-Werte ein, und bestätigen Sie mit OK.

Ganz wichtig für den Ausgleich der neutralen Töne – also für den Weißabgleich – ist die Mittelwert-Pipette. Überprüfen Sie mit einem Doppelklick auf diese Pipette, ob hier die richtigen Werte eingestellt sind. 128 ist genau die Mitte der Tonwertskala. Entsprechen also die Werte für Rot, Grün und Blau diesem Wert, so entspricht das einem mittleren, neutralen Grau. Auch diese Eingaben bestätigen Sie mit einem Klick auf OK.

Im Prinzip ist Photoshop jetzt gerüstet für die Arbeit mit den Pipetten. Sie müssen allerdings noch die neuen Zielfarben in den Tiefen des Programms als neue Standardfarben festschreiben. Das ist ganz einfach, denn wenn Sie mit OK das Menü schließen wollen, fragt Photoshop Sie genau danach. Klicken Sie hier natürlich auf Ja. Jetzt steht der korrekten Bearbeitung mit den Pipetten nichts mehr im Wege. Wie Sie sie nun richtig einsetzen, erfahren Sie in den folgenden zwei Lektionen.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

71

Die Pflichtkorrektur Bildkontrast und Weißabgleich über die Pipetten

Viele Bilder erhalten ihre erste Optimierung durch ein klares Weiß, eine neutrale Tiefe und ein mittleres Grau. Den Weg dahin können Sie standardisieren, indem Sie die – im vorangegangenen Workshop beschriebenen – vordefinierten Pipetten der Tonwertkorrektur oder der Gradationskurven nutzen. So korrigieren Sie Ihre Bilder blitzschnell auf den Punkt, erhalten neutrale Lichter und Tiefen und entfernen Farbstiche mit einem Klick.

Zielsetzungen: Lichter festsetzen Farben aufklaren Nachträglicher Weißabgleich Schwarzpunkt setzen

Foto: Maike Jarsetz

[Pipetten.jpg]

1

Pipetten aufrufen

2

Optionen zur Kurvenansicht

Sie können die Pipetten als Korrekturwerkzeuge über zwei Wege aufrufen: entweder über die Tonwertkorrektur oder über die Gradationskurven. Trotz der Korrekturen-Palette ist der Weg über das Menü manchmal noch praktischer. Denn manche Optionen lassen sich so erst einmal besser steuern. Wählen Sie also zunächst Bild a Korrekturen a Gradationskurven.

Klappen Sie mit dem kleinen Pfeil 1 die Kurven-Anzeigeoptionen auf. Prüfen Sie, ob die Optionen Kanalüberlagerungen und Histogramm aktiviert sind, diese werden in den folgenden Schritten noch sehr nützlich sein. Auch die Option Grundlinie wird Ihnen später helfen, die Veränderungen zu beurteilen. Aktivieren Sie auch die Option Beschneidung anzeigen 2. Darüber lokalisieren Sie in den nächsten Schritten den hellsten und den dunkelsten Punkt.

3

2 1

Finden Sie dunkle Bildpunkte

Bevor Sie den dunkelsten Punkt im Bild mit der Zieltiefenfarbe definieren können, sollten Sie ihn erst einmal genau lokalisieren. Schieben Sie den Tiefenregler 3 in Richtung der mittleren Tonwerte, bis die ersten schwarzen Pixel erscheinen. Das Histogramm im Hintergrund zeigt Ihnen, ab wann Sie mit den ersten Tonwerten des Bildes zu rechnen haben. 3 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

73

4

Setzen eines Messpunktes

5

Lichtpunkt bestimmen

6

Die Vorarbeit ist erledigt

Eine praktische Funktion des Gradationskurven-Dialogs gegenüber der Korrekturen-Palette ist, dass die Beschneidung dauerhaft angezeigt wird. So können Sie für die weiteren Schritte zuerst einen festen Farbmesspunkt für die Tiefe setzen. Bewegen Sie dazu den Mauszeiger (der automatisch zur Pipette wird) an die entsprechende Stelle. Mit gedrückter [ª]-Taste erhalten Sie das Farbaufnahme-Werkzeug. Mit diesem setzen Sie einen festen Messpunkt.

Bislang haben wir den Schwarzpunkt bestimmt. Im nächsten Schritt kümmern wir uns um den richtigen Lichtpunkt. Ziehen Sie daher den Tiefenregler 4 wieder zurück, und wiederholen Sie den Vorgang mit dem für die Lichter zuständigen Regler 5. Auch in die hellste Bildstelle setzen Sie mit gedrückter [ª]-Taste einen Farbmesspunkt.

4

5

Deaktivieren Sie nun wieder die Checkbox Beschneidung anzeigen, so dass Sie als Vorschaubild wieder Ihr Motiv angezeigt bekommen. Klicken Sie dann auf den Abbrechen-Button, und setzen Sie so alle bisherigen Änderungen im Bild zurück – bis auf die Farbmesspunkte, die bleiben erhalten. Diese werden Sie gleich noch brauchen, wenn Sie den weiteren Weg über die KorrekturenPalette gehen.

74 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

6

7

Schwarz-Pipette anwenden

8

Weiß-Pipette anwenden

7

Wählen Sie nun über Fenster a Korrekturen die Korrekturen-Palette. Klicken Sie dann auf das Symbol Gradationskurven 7, damit das Arbeitsfenster eingeblendet wird. Wählen Sie jetzt durch einen Klick auf das entsprechende Symbol 6 die Schwarz-Pipette. Klicken Sie dann mit der Maus auf den zuvor definierten dunkelsten Bildpunkt. Sofort bekommt das Bild mehr Tiefe und eine klarere Farbe, denn die Zielfarbe speichert nicht nur einen Tonwert, sondern auch die ausgeglichene Farbbalance.

Wechseln Sie jetzt in die weiße Pipette 8, und klicken Sie auf den in Schritt 5 festgelegten hellsten Bildpunkt. Die Lichter des Bildes erhalten so ein klares Weiß, ohne dass sie ausfressen, denn diese sind durch die Definition der Ziellichterfarbe (wie in der vorherigen Lektion beschrieben) ausgeschlossen.

8

9

9

Neutralton am Mittelwert

Zum Schluss folgt der Weißabgleich. Dazu wählen Sie die Mittelwert-Pipette 9 und weisen einem Bildpunkt ein neutrales Grau zu. Die übrigen Bildfarben – also die gesamte Farbbalance – passen sich an. Die Mittelwert-Pipette überträgt nur die Farbbalance und nicht die Helligkeitswerte. Neben einem ausgewogenen Kontrast besitzt das Motiv jetzt auch farbliche Klarheit.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

75

Farbstich entfernen Die Mittelwert-Pipette erledigt den nachträglichen Weißabgleich

Die Mittelwert-Pipette der Gradationskurven oder der Tonwertkorrektur beeinflusst nicht nur die Mitteltöne, sondern ändert die gesamte Farbbalance des Fotos. Das hilft selbst bei extremen Farbstichen und ist meist nicht mehr als nur ein Klick. Dies entspricht einem nachträglichen Weißabgleich – zwar ohne Farbtemperatureinstellungen oder bekannte Vorgaben wie Bewölkt, Sonnenlicht oder Kunstlicht, aber mit ähnlich schneller Wirkung. Lassen Sie sich von dem perfekten Ergebnis aber nicht täuschen: Ein Weißabgleich in der Kamera ist immer noch die erste Wahl.

Zielsetzungen: Mitteltöne ausgleichen Farbstich neutralisieren

76 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

Foto: Getty Images

[Autofarbe.jpg]

1

1

2

Schnell zum Werkzeug

Am schnellsten geht es über die Korrekturen-Palette. Blenden Sie sie gegebenenfalls über das Menü Fenster ein, und klicken Sie auf das Symbol für Gradationskurven 1. Aktivieren Sie dort die Mittelwert-Pipette 2, und stellen Sie mit einem Doppelklick auf das Werkzeug sicher, dass die Zielfarbe ein neutrales Grau ist.

Mehr dazu: Wie Sie die Pipette voreinstellen, erfahren Sie in dem Workshop »Zielfarben definieren« auf Seite 70.

2

Die neutrale Stelle

Einen Neutralton definieren sollten Sie natürlich nur an einer Stelle, die im Original auch wirklich neutral ist. Steine, Wege oder Schatten weißer Gegenstände eignen sich gut dafür. Bewegen Sie das Pipette-Werkzeug mit dem Mauszeiger auf eine neutrale Stelle 3. Achten Sie dabei darauf, dass Sie auf einen mittleren Tonwert treffen.

3

3

Weißabgleich

Durch den Klick mit der neutral »geimpften« Pipette wird der vorher farbstichige Schatten farblich neutral. Mit dieser Funktion können Sie durch Klicken auf verschiedene Stellen auch andere Ergebnisse austesten. In den veränderten Farbkurven erkennen Sie, was sich in den einzelnen Kanälen getan hat. Der Rot-Kanal wurde in den Mitteltönen angehoben, und der Blau-Kanal wurde gleichzeitig abgesenkt. So wurde die kalte Farbstimmung reduziert und mehr Wärme ins Bild korrigiert.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

77

Farben natürlich steigern Der Dynamik-Regler im Vergleich zur Sättigung

Eine beliebte Schnellkorrektur ist das Anheben der Farbsättigung. Allerdings kann man mit dem herkömmlichen Regler Sättigung sehr schnell über das Ziel hinausschießen, unnatürliche Farben produzieren und damit auch Detailzeichnung in den gesättigten Zonen verlieren. Der Dynamik-Regler vermeidet diese beiden Gefahren, denn einerseits hebt er die Sättigung relativ zur vorhandenen Bildfarbe an und verhindert so die Übersättigung der Mitteltöne. Andererseits verhindert er auch eine Übersättigung, denn sein Maximalwert bewahrt die Zeichnung im farblich intensivsten Bildbereich. Beides zusammen sorgt für eine natürliche Farbsättigung. Zielsetzungen: Farbsättigung steigern Abgestufte Wirkung nach vorhandener Farbsättigung Farbzeichnung erhalten

Foto: Maike Jarsetz

[Dynamik.jpg]

1

Start in der Korrekturen-Palette

Öffnen Sie die Korrekturen-Palette durch einen Klick auf das Paletten-Icon, oder blenden Sie sie über das Menü Fenster a Korrekturen ein. Klicken Sie dann auf das kegelförmige Symbol 1, um das kombinierte Funktionsfenster Dynamik und Sättigung zu öffnen. Die Korrektur erzeugt ganz automatisch eine Einstellungsebene, und Sie haben jederzeit Zugriff auf das unkorrigierte Original.

2

Schnell passiert: Übersättigung

3

Dynamische Farbkorrektur

1

Testen Sie in dem Arbeitsfenster zunächst den Regler Sättigung. Sie sehen, dass es sehr schnell zu einer unnatürlichen Übersättigung kommen kann, die in den stark gesättigten Bereichen zum Verlust von Bilddetails führt und auch nahezu neutrale Farbbereiche zu stark in der Sättigung anhebt. Es gibt bessere Alternativen – setzen Sie daher den Sättigungsregler wieder auf null.

Bewegen Sie jetzt den Dynamik-Regler. Sie werden feststellen, dass die Steigerung der Sättigung auch bei hohen Werten deutlich moderater vor sich geht. Eine Übersättigung wird dadurch verhindert, dass die Sättigung nur so weit angehoben wird, wie kein Farbkanal beschnitten wird. So behält auch der farblich intensivste Bildpunkt noch Zeichnung. Alle anderen Bildfarben werden relativ zur vorhandenen Sättigung gesteigert und behalten so die natürliche Farbanmutung.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

79

Stapelkorrektur Serien optimieren Sie am schnellsten im Raw-Konverter

Zielsetzungen: Stapelentwicklung Einzelmotive anpassen Vorbereitung für Digitallabor Originalversionen erhalten [Serie01-06.jpg]

80 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

Fotos: Maike Jarsetz

In Aufnahmeserien ähneln sich die Arbeitsschritte der Einzelbilder sehr stark. Was liegt da näher, als sie »in einem Rutsch« zu entwickeln? Und das geht immer noch am einfachsten im Raw-Konverter – auch mit Bildern im JPEG-Format. Der Weg ist mittlerweile sehr unkompliziert und funktioniert aus der Bridge heraus per Knopfdruck.

1

1

In der Bridge beginnen

Um JPEGs im Raw-Konverter zu entwickeln, ist es sinnvoll, in der Bridge zu starten. Hier aktivieren Sie mit [ª] oder [°]/[Strg] die Bilder, die Sie zusammen entwickeln wollen, und klicken dann einfach auf das Camera-Raw-Symbol 1 in der Steuerungsleiste der Bridge.

2

2

Wählen Sie das Startbild

3

Erste Helligkeitskorrektur

Im Raw-Konverter sind die einzelnen Bilder jetzt im Filmstreifen links zu sehen 2. Klicken Sie dort auf ein Bild, das in Belichtung und Grundstimmung eine gute Referenz für die Aufnahmeserie bildet. Nacheinander werden Sie alle Optimierungsschritte durchführen, die für die ganze Serie passend sind. Die Anforderungen sind natürlich bei jeder Serie anders.

Unser Bild kann ein bisschen mehr Grundhelligkeit vertragen. Nutzen Sie dazu nicht den Belichtungsregler, sondern den Regler Helligkeit, der nur die Mitteltöne verändert und eine Überbelichtung ausschließt. Ein Wert von ca. +20 ist hier passend.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

81

5 4

4

Kontrast über Kurve anpassen

5

Mitteltöne aufsteilen

6

Blausättigung anheben

Wechseln Sie auf das Arbeitsfenster Gradationskurve durch einen Klick auf den entsprechenden Reiter 5. In der parametrischen Gradationskurve 4 können Sie Ihre Arbeitsbereiche selbst festlegen. Ziehen Sie die inneren Dreiecke 3 so, dass sie die beiden Tonwertberge einrahmen. So definieren Sie, welche Tonwerte mit den hellen und dunklen Farbtönen bearbeitet werden. Die Tiefen und Spitzlichter sollen nicht korrigiert werden, sondern der Kontrast in den vorherrschenden Mitteltönen.

3

Die hellen und dunklen Töne werden Sie jetzt noch weiter voneinander entfernen und so den Kontrast verstärken. Schieben Sie den Regler für die hellen Farbtöne auf ca. +18 und die dunklen Farbtöne in den negativen Bereich, etwa auf –8. Die Gradationskurve erhält so den klassischen S-Kurven-Verlauf einer Kontrastverstärkung.

5

Diese himmelbetonten Bilder können noch ein deutlich dominanteres Blau vertragen. Wechseln Sie daher in das Arbeitsfenster HSL/Graustufen 5. Klicken Sie auf den Reiter Sättigung, und heben Sie dann den Wert für die Blautöne auf ca. +30 an. Wenn Sie gleichzeitig die Luminanz im nächsten Reiter noch etwas absenken, verstärken Sie die satte Farbwirkung des Himmels weiter.

82 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

6

7

Einstellungen synchronisieren

8

Individuelle Anpassungen

Diese Grundentwicklung können Sie jetzt auf die anderen Bilder übertragen. Klicken Sie oberhalb des Filmstreifens zunächst auf den Button Alles auswählen, womit Sie alle offenen Bilder aktivieren, und anschließend auf Synchronisieren. Es öffnet sich ein Menü, in dem Sie festlegen, welche Einstellungen auf die anderen Bilder übertragen werden sollen. In diesem Fall wählen Sie aus dem Popup-Menü Einstellungen 6 (hiermit werden alle globalen Anpassungen übertragen) und klicken auf OK.

Klicken Sie danach jedes einzelne Bild an, und überprüfen Sie es in der Vorschau. Passen Sie gegebenenfalls für einzelne Bilder noch die Raw-Einstellungen an. Die Möglichkeiten des Raw-Konverters: Erfahren Sie mehr dazu auf Seite 130.

9

Für Abzüge vorbereiten

Wenn Sie die Bilder einem Labor übergeben oder über einen Online-Dienst entwickeln wollen, sollten Sie sie mit den richtigen Eckdaten speichern. Die sogenannten Arbeitsablauf-Optionen erreichen Sie über einen Klick auf den Link 7 am unteren Rand des Menüfensters.

7

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

83

10

Farbraum, Größe, Schärfe

11

Bilder speichern

12

Bildnamen und Format

Noch immer erwarten die meisten digitalen Dienstleister Bilder mit sRGB-Profilen, auch wenn sRGB der kleinste und damit schlechteste Farbraum für Bilder ist. Nehmen Sie deshalb besser eine Konvertierung in diesen Farbraum vor. Stellen Sie die Farbtiefe auf 8 Bit/Kanal und die Auflösung auf 300 Pixel/Zoll. Auch die angepasste Schärfung für das richtige Ausgabemedium ist nicht zu vernachlässigen. In unserem Fall, einer Ausbelichtung auf Fotopapier, wählen wir Glossy-Papier.

Zurück im Hauptfenster des RawKonverters, können Sie jetzt alle Bilder mit den gewählten Optionen speichern. Wählen Sie unbedingt Alles auswählen, bevor Sie auf Bilder speichern klicken.

8

9

In den Speicheroptionen wählen Sie den Speicherort 8 und nehmen eine sinnvolle Umbenennung der Dateien vor. Kombinieren Sie z. B. Text und Indexnummer aus dem Popup-Menü 9. Als Speicherformat für den Dateiversand bietet sich JPEG an. Unterschreiten Sie aber aus Qualitätsgründen nie einen Wert von 9! Klicken Sie abschließend auf OK, und verlassen Sie dann den Raw-Konverter über den Button Fertig.

84 Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

13

Einstellungen übertragen

14

Weitere Bilder entwicklen

15

Das Original ist noch da

Fällt Ihnen später noch ein Bild auf, das die gleiche Grundentwicklung durchlaufen soll, müssen Sie nicht wieder von vorne anfangen. Die Entwicklungseinstellungen sind in den Metadaten der Datei gespeichert und können jederzeit abgerufen werden. Klicken Sie in der Bridge mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf ein bereits entwickeltes Bild, oder rufen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü auf, und wählen Sie Einstellungen entwickeln a Einstellungen kopieren.

Aktivieren Sie dann das unentwickelte Bild mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste oder rechter Maustaste, und wählen Sie aus dem gleichen Menü Einstellungen entwickeln a Einstellungen einfügen. Wieder bietet Ihnen die Bridge Optionen an, um die zu übertragenden Einstellungen einzugrenzen. Wir machen es uns hier einfach und wählen wieder Einstellungen. So passt auch dieses Bild in die Serie.

Genauso, wie Sie die Entwicklungseinstellungen kopieren können, können Sie sie auch löschen. Denn sie beruhen nur auf reinen Eintragungen in den Metadaten, die für die Darstellung des Vorschaubildes herangezogen werden. Auch hier hilft die gedrückte [Strg]/[°]Taste oder rechte Maustaste – wählen Sie diesmal Einstellungen löschen, und das Bild ist wieder unentwickelt.

Kapitel 2 | ABC der Bildbearbeitung

85

Grundlagenexkurs

Nicht-destruktive Korrekturen Das Arbeiten mit der Korrekturen-Palette

Bildkorrekturen:

Vorgaben:

Durch einen Klick auf diese Symbole wählen Sie Ihre Bildkorrektur aus. Alle gängigen Bildkorrekturen, die auch als Einstellungsebene verfügbar sind, stehen hier bereit.

Durch einen Klick auf das Dreieck haben Sie Zugriff auf Standardvorgaben und benutzerdefinierte Einstellungen, die Sie mit einem Klick anwenden können.

Aktuelle Einstellungen bearbeiten:

Ebenenbeschränkung:

Mit diesem Pfeil gelangen Sie zu bereits vorgenommenen Bildkorrekturen und können diese überarbeiten.

Dieses Symbol aktivieren Sie, wenn die folgende Korrektur nur auf die aktiven Ebenen angewendet werden soll und darunterliegende Ebenen nicht beeinflusst werden sollen.

Arbeitsfenster vergrößern

Nicht-destruktive Korrekturen ... … sind in Photoshop seit Generationen möglich: Ebenen, Kanäle, Einstellungsebenen und Ebenenmasken wurden für eine Bildbearbeitung konzipiert, die das Originalbild nicht verändert und so die wertvollen Tonwerte der Originalaufnahmen immer wieder rekonstruieren kann. Leider ist aber die Arbeit mit Einstellungsebenen immer noch nicht selbstverständlich. Vielen Anwendern scheint der Weg über die Ebenen-Palette zur Bildkorrektur zu umständlich und zeitaufwendig. Mit der Korrekturen-Palette geht das deutlich schneller: Damit haben Sie ohne

86 Kapitel Grundlagenexkurs 2 | ABC der |Bildbearbeitung Nicht-destruktive Korrekturen

Umwege Zugriff auf alle wichtigen Bildkorrekturen. Vor allem aber wird bei jeder Korrektur eine Einstellungsebene angelegt. Diese belastet Sie nicht mit Mehrarbeit, sondern ermöglicht Ihnen den Zugriff auf Ebenen und Masken, wenn Sie ihn brauchen: bei der Feinarbeit an Ihren vorgenommenen Korrekturen. In den Workshops dieses Buches habe ich konsequent mit der Korrekturen-Palette gearbeitet. In diesem Exkurs finden Sie einen Überblick über die Funktionen der Palette. Und natürlich auch den Hinweis auf den alternativen Weg über die Ebenen-Palette.

Handwerkzeug:

Aktuelle Korrektur:

Vorgaben:

Das Handwerkzeug zur direkten Korrektur im Bild ist seit CS5 standardmäßig aktiv. Falls nicht, aktivieren Sie die Option Zielgerichtet-korrigieren-Werkzeug automatisch auswählen in den Optionen der KorrekturenPalette.

Nach der Wahl der Korrektur aus der Korrekturliste öffnet sich im gleichen Fenster der entsprechende Arbeitsbereich.

Aus dem Popup-Menü können Sie Standardvorgaben und gespeicherte Einstellungen wählen.

Aktuelle Korrektur ausblenden: Ein Klick auf dieses Symbol blendet Ihren letzten Arbeitsschritt aus und zeigt die Korrektur im letzten Status.

Zurück zur Korrekturliste: Über diesen Pfeil gelangen Sie zurück zur Übersicht der Bildkorrekturen.

Aktuelle/gesamte Korrektur zurücksetzen:

Arbeitsfenster vergrößern

Setzen Sie über diesen Button Ihre aktuelle Korrektureinstellung zurück, oder setzen Sie das Arbeitsfenster ganz auf die Standardwerte zurück.

Ebenenbeschränkung: Hier schränken Sie die Korrektur auf die aktive Ebene ein. Darunterliegende Ebenen werden nicht beeinflusst.

Korrektur und Einstellungsebene löschen

Vorschau: Blenden Sie über das Augensymbol die Korrektur zur Beurteilung ein und aus.

Einstellungsebenen | Jede Korrektur über die Korrekturen-Palette erstellt eine Einstellungsebene 1, mit der Sie jederzeit Ihre Korrekturen überarbeiten können. 1 Korrektur ohne Korrekturen-Palette | Klicken Sie in der Ebenen-Palette auf das Symbol für eine neue Einstellungsebene 3, und wählen Sie Ihre Bildkorrektur. 2 Korrektur bearbeiten | Ein einfacher Doppelklick auf das Symbol der Einstellungsebene 2 führt Sie zurück zu Ihren Einstellungen. 3 Grundlagenexkurs Kapitel | Nicht-destruktive 2 | ABC der Bildbearbeitung Korrekturen

87

RAW-Bilder entwickeln

Das RAW-Format wird immer mehr zur ersten Wahl. Zu groß ist das Qualitätspotenzial gegenüber der JPEGVariante. Die notwendige Konvertierung über den Raw-Konverter ist dabei keine zusätzliche Arbeit, sondern für viele Fotografen die bessere und intuitivere Wahl für die Bildentwicklung. Verbesserte Raw-Profile und eine neue Prozessversion erhöhen die Qualität der Bilddatei von Anfang an. Wenn Sie die Werkzeuge für die Raw-Entwicklung erst beherrschen, wird es Ihnen leichtfallen, Ihre Bilder mit optimalen Tonwerten, bestem Kontrast und ausbalancierten Farben zu entwickeln und diese Entwicklungseinstellungen jederzeit auf einen Stapel von Bildern anzuwenden.

Foto: Maike Jarsetz

RAW-Bilder entwickeln

Der erste Entwicklungsschritt ............................................................ 92 Ein Überblick über die wichtigsten Funktionen

Die Basisentwicklung ............................................................................ 94 Belichtung und Kontrast bildgerecht abstimmen

Schatten aufhellen ................................................................................ 98 Tiefenkorrektur mit dem Aufhelllicht-Regler

Weißabgleich .......................................................................................... 100 Ausgleich von Farbtemperatur und Farbton

Farben herausarbeiten ......................................................................... 102 Verschiedene Ansätze zur Betonung einzelner Bildfarben

90 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Rauschreduzierung mit Finessen ......................................................... 106 Farb- und Luminanzrauschen wirkungsvoll bekämpfen

Der richtige Bildausschnitt .................................................................. 110 Bildgröße, Auflösung und Schärfung im Raw-Konverter festlegen

Besser schärfen ...................................................................................... 114 Die Scharfzeichnung mit der neuen Prozessversion

Abzugsserie speichern .......................................................................... 118 Entwicklungsreihenfolge, Synchronisation und Speicheroptionen

Mit Schnappschüssen arbeiten ........................................................... 122 Mehrere Entwicklungseinstellungen in einer Datei speichern

Entwicklungsvorgabe definieren ......................................................... 126 Legen Sie Ihren Camera-Raw-Standard fest

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

91

Der erste Entwicklungsschritt Neue Vorgaben für die kameraspezifische Anpassung nutzen

Zielsetzungen: Kameragerechte Entwicklung JPEG-analoge Umsetzung Motivspezifisches Profil [DNG.CR2]

92 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Foto: Maike Jarsetz

Kameraprofile sind nun schon seit mehreren Generationen im Camera-Raw-Plugin installiert und kontinuierlich verbessert und angepasst worden. Ziel ist, der ersten Umsetzung eines RAWBildes im Konverter das gleiche Erscheinungsbild zu geben wie im kameraeigenen Konverter. Darüber hinaus stehen Ihnen aber noch weitere Grundanpassungen und – seit Camera Raw 6 – ein komplett neuer Entwicklungsalgorithmus zur Verfügung.

1

Eine neue Prozessversion

Wechseln Sie im Raw-Konverter über das kleine Kamerasymbol 1 in das Arbeitsfenster Kamerakalibrierung. Achten Sie darauf, dass unter Prozess die neue Version 2010 (Aktuell) ausgewählt ist. Dies sorgt für eine hochwertigere Verarbeitung der RAW-Daten und zusätzliche Funktionen bei der Rauschreduzierung, Scharfzeichnung und Tiefenaufhellung. Stellen Sie danach als Ausgangsbasis für weitere Einstellungen das Kameraprofil im Menü Name auf Adobe Standard.

2

Kameraspezifische Profile

3

Motivspezifische Umsetzungen

1

Das Popup-Menü enthält allerdings noch weitere Profile, die kameraspezifische Anpassungen leisten. Adobe hat hier versucht, die gleichen Umsetzungen zu erzielen wie in der kameraeigenen Raw-Software. Die Anzahl und Art der angezeigten Profile unterscheiden sich je nach Kameratyp. Alle Profilsätze enthalten jedoch das Profil Camera Standard. Dieses Profil entspricht der JPEGUmsetzung Ihrer Kamera und ist ein guter Ausgangspunkt für weitere Korrekturen.

Neben dem Standard und der JPEGEmulation gibt es noch weitere Anpassungen in Form von Profilen, die motivgerechte Abweichungen – z. B. für Landschaftsaufnahmen, Porträts etc. – bereithalten. Wählen Sie etwa das Profil Camera Landscape, um von einem höheren Kontrast und einer deutlich höheren Farbsättigung in den Blau- und Grüntönen zu profitieren.

Lesen Sie auf Seite 132, wie Sie ein standardmäßiges Kameraprofil einstellen.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

93

Die Basisentwicklung Belichtung und Kontrast bildgerecht abstimmen

Am Anfang einer Raw-Bearbeitung stehen viele Fragen: Wie starte ich eine gute RawEntwicklung? Was kommt zuerst: die Belichtungs- oder die Kontrastkorrektur? Wie vermeide ich ausfressende Lichter oder zulaufende Tiefen? Auf welche Weise hebe ich am besten den Kontrast an? Dieser Workshop gibt Ihnen an einem konkreten Bearbeitungsbeispiel die Antworten auf Ihre Fragen und zeigt Ihnen einen klaren Weg durch die wichtigsten Bildkorrekturen.

Zielsetzungen: Belichtungs- und Tonwertkorrektur Bildgerechten Kontrast aufbauen Lichter begrenzen Dunkle Töne aufhellen [Belichtung.dng]

tion 2.1, »Belichtung und Kontrast steuern« auf der Buch-DVD an.

94 Kapitel 943 | RAW-Bilder entwickeln

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

1

1

Histogramm nutzen

2

Belichtung steuern

2

3

Analysieren und kontrollieren Sie Ihre Bilder bei der Raw-Entwicklung mit dem Histogramm, das die Verteilung der Tonwerte im Bild zeigt. Dem vorliegenden Bild fehlen helle Lichter, was man an der Leere im oberen Tonwertbereich 3 erkennt. Außerdem gibt es auffälig viele Tiefen 1, die im Laufe der Korrektur angehoben werden müssen. Und die gleichmäßige Tonwertverteilung in den Mitteltönen 2 zeigt, dass das Bild von einer Kontrastkorrektur profitieren kann.

Am Anfang steht natürlich die Belichtungskorrektur. Schieben Sie den Regler Belichtung nach rechts, um das Bild deutlich aufzuhellen. Sie werden erkennen, wie sich auch das Histogramm deutlich nach rechts schiebt. In diesem Motiv ist eine Korrektur um eine Dreiviertelblende – also einen Wert von +0,75 – angebracht. Allerdings sollten Sie die Korrektur nicht nur per Auge vornehmen, sondern kritische Lichter und Tiefen prüfen. 4

3

Lichter und Tiefen kontrollieren

Aktivieren Sie im Histogramm die Tiefenund Lichterbeschneidung, indem Sie auf die kleinen Dreiecke 4 klicken. So werden alle Bildstellen farbig markiert 5, deren Tonwerte den maximalen Wert erreichen, also »beschnitten« werden. Noch einfacher geht das mit der [±]/[Alt]-Taste: Halten Sie diese während der Belichtungssteuerung gedrückt. Ähnlich verfahren Sie mit dem Anpassen der Schwarztöne, auch dabei hilft Ihnen das Drücken der [±]/[Alt]-Taste, während Sie den Schwarz-Schieberegler justieren. 5 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

95

4

Alternative Belichtungskorrektur

5

Schatten aufhellen

6

Detailkontrast

Durch die Belichtungskorrektur wurde das Bild leicht aufgehellt, und es wirkt lebendiger. Ein weiteres Anheben der Belichtung wäre für die Lichter kritisch. Nutzen Sie deshalb den Regler für die Helligkeit – dieser beeinflusst nur die mittleren Tonwerte – Sie können über diesen Weg also die Tonwerte aufhellen, ohne gleichzeitig die Spitzlichter wieder aufzureißen. Den Grad Ihrer Korrektur können Sie sowohl im Vorschaubild als auch im Histogramm beurteilen.

Um insbesondere die Schatten aufzuhellen, nutzen Sie besser den Regler Aufhelllicht, da dieser nur den unteren Tonwertbereich korrigiert. Er hebt also die Schatten an, ohne die hellen Töne weiter aufzuhellen. Im Histogramm können Sie sehen, wie sich die dunklen Tonwerte links in Richtung Mitte verschieben, während sich die hellen Tonwerte nicht verändern.

Nach der Belichtung folgt die Kontrastkorrektur. Bevor Sie für eine globale Kontrastkorrektur auf die Gradationskurve wechseln, können Sie in den Grundeinstellungen schon den Detailkontrast über den Regler Klarheit erhöhen. Diese Korrektur verändert nicht den Kontrast der Mitteltöne, sondern zwischen Tiefen und Lichtern, und macht das Bild so von vornherein »knackiger« im Detail. Auch hier lohnt es sich, im Histogramm die Tiefen/Lichter-Warnung zu aktivieren.

96 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

6

7

Globale Kontrastkorrektur

8

Motivgerecht arbeiten

7

Wechseln Sie auf den Reiter Gradationskurve 6, um den globalen Kontrast des Bildes zu verbessern. Starten Sie in der sogenannten parametrischen Kurve 7. Hier können Sie den Schwerpunkt auf vier Tonwertbereiche legen. Verschieben Sie den Regler für Helle Farbtöne nach rechts, um diese aufzuhellen – die Gradationskurve bildet sich entsprechend aus 8. Die Korrektur geht fließend – mit verminderter Wirkung – in die anderen Tonwertbereiche über.

8

9

Wenn Sie ganz bestimmte Motivbereiche korrigieren wollen, wechseln Sie am besten in die Punktkurve 9. Fahren Sie mit gedrückter [Strg]- bzw. [°]-Taste über das Bild. Ein kleiner Kreis k auf der Gradationskurve zeigt die entsprechenden Tonwerte. Wählen Sie im Bild einen Mitteltonbereich, der noch angehoben werden soll, und setzen Sie durch einen Mausklick ins Bild auf der Gradationskurve die entsprechenden Fixpunkte j.

9

j k

Der letzte Schliff

Den neu gesetzten Punkt auf der Gradationskurve ziehen Sie jetzt mit gedrückter Maustaste nach oben l, bis die gewünschte Aufhellung eintritt. Gegebenenfalls ziehen Sie die danebenliegenden Punkte etwas nach, um den Korrekturverlauf sanfter zu gestalten. Durch einen Klick auf den Fertig-Button bestätigen Sie die bisherigen Entwicklungseinstellungen und haben die Belichtungs- und Kontrastkorrektur für diese RAW-Datei gesichert.

l

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

97

Schatten aufhellen Tiefenkorrektur mit dem Aufhelllicht-Regler

Eine Schattenaufhellung scheint auf den ersten Blick im Raw-Konverter gar nicht möglich zu sein – sind doch die Grundeinstellungen offenbar nur globaler Art. Die Tiefenkorrektur über den sogenannten Aufhelllicht-Regler ist aber nur eine von vielen selektiven Entwicklungsmöglichkeiten zu denen das Camera-Raw-Plugin fähig ist. Auch lokale Anpassungsmöglichkeiten, sind seit der letzten Version hinzugekommen. Der Aufhelllicht- und auch der Wiederherstellung-Regler arbeiten aber noch ohne jeden Pinselaufwand.

Zielsetzungen: Selektive Schattenkorrektur Grundhelligkeit absenken Tiefendetails herausarbeiten

Foto: Maike Jarsetz

[Tiefen.CR2]

1

Schattenaufhellung

2

Mitteltöne anpassen

3

Tiefendetails wiederherstellen

Öffnen Sie die RAW-Datei im Raw-Konverter, und bleiben Sie im Arbeitsfenster mit den Grundeinstellungen. Bewegen Sie dann den Aufhelllicht-Regler nach rechts, um die Schatten aufzuhellen. Diese Korrektur betrifft alle Tonwerte, die dunkler sind als ein mittleres Grau – in den tiefen Schatten sind die Änderungen natürlich zuerst ersichtlich.

Eine starke Schattenaufhellung hat unangenehme Auswirkungen auf die Mitteltöne. Dem können Sie aber entgegensteuern. Der Helligkeit-Regler korrigiert nur die Mitteltöne und nicht die tiefen Schatten. Ziehen Sie diesen zur Korrektur ein wenig nach rechts. Der Wiederherstellung-Regler ist übrigens das Gegenstück zum Aufhelllicht-Regler. Er repariert zu hell geratene Spitzlichter.

Die Bilddetails können eine satte Tiefe – ein echtes Schwarz – gut vertragen. Ihnen tat die vorhergehende Korrektur daher nicht so gut. Wechseln Sie deshalb in das Arbeitsfenster Gradationskurve, und verkleinern Sie dort – wie in der vorhergehenden Lektion gelernt – den Wirkungsbereich für die Tiefen, bevor Sie mit dem entsprechenden Schieberegler die Tiefen wieder absenken.

Lesen Sie im nächsten Kapitel mehr zu den lokalen Anpassungsmöglichkeiten.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

99

Weißabgleich Ausgleich von Farbtemperatur und Farbton

Zielsetzung: Steuerung der Farbtemperatur über neutrale Motivteile [WA.CR2]

100

Foto: Maike Jarsetz

Bei RAW-Daten ist noch alles offen: Einen verunglückten Weißabgleich können Sie also auch nachträglich auf voreingestellte Parameter ändern oder auch nur feintunen. Nutzen Sie dazu das Weißabgleichswerkzeug genauso wie die direkte Steuerung von Farbtemperatur und Farbton.

1

1

Nachträglicher Weißabgleich

2

Voreinstellungen nutzen

3

Individuellen Farbton steuern

Das Werkzeug für den Weißabgleich verbirgt sich im Raw-Konverter hinter der Pipette in der Werkzeugleiste. Klicken Sie damit einfach auf eine Stelle im Motiv 1, die neutral erscheinen, also vom Farbstich befreit werden soll. Die Farbverteilung des gesamten Bildes wird daraufhin in der neuen Gewichtung verschoben. Am besten eignet sich als Referenz für die neutrale Mitte ein mittlerer bis heller Tonwert.

Fehlt Ihnen im Motiv eine neutrale Stelle, an der Sie mit der Pipette den individuellen Weißabgleich durchführen können, so bleibt Ihnen noch die Auswahl von Standardfarbtemperaturen unter dem Popup-Menü Weißabgleich. Diese können Sie auch als Basis benutzen, um den Weißabgleich mittels der Regler für Farbtemperatur und Farbton feinzujustieren. Sobald Sie über diese Regler eigene Einstellungen vorgenommen haben, wird der Weißabgleich als Benutzerdefiniert gekennzeichnet.

Die Regler für Farbtemperatur und Farbton zeigen durch ihre farbigen Verlaufsbalken schon sehr gut, in welche Richtung sie steuern. Wandert die Farbtemperatur auf der Farbachse hauptsächlich zwischen Blau (kalt) und Gelb (warm), kümmert sich der FarbtonRegler um das Feintuning zwischen Grün und Magenta. In diesem Beispiel muss man eine Balance finden, um den Innenraum nicht zu kühl und damit zu schmutzig erscheinen zu lassen.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

101

Farben herausarbeiten Verschiedene Ansätze zur Betonung einzelner Bildfarben

Mit RAW-Daten haben Sie die beste Basis, um die Bildfarben zu beeinflussen und zu verstärken. Die selektive Bearbeitung einzelner Farbtöne ist mit vielen Funktionen möglich. Am Anfang stehen natürlich die Belichtungssteuerung und der Weißabgleich. Und danach entscheiden Sie Schritt für Schritt, ob Sie global in die Bildfarben eingreifen oder nur selektiv in einzelnen Farben arbeiten wollen. Seien Sie übrigens vorsichtig mit einer pauschalen Sättigungskorrektur. Der folgende Workshop zeigt Ihnen mehrere Alternativen.

Zielsetzungen: Farbtemperatur und Farbton festlegen Bildfarben verstärken Selektive Sättigungskorrektur Farbluminanz bearbeiten [Farben.dng]

tion 2.2, »Farben herausarbeiten« auf der Buch-DVD an.

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

1

1

Basisentwicklung durchführen

Vor der Farbkorrektur steht immer die Anpassung von Belichtung und Kontrast. Bearbeiten Sie daher zunächst alle Grundeinstellungen 1, und korrigieren Sie die Gradation. Im vorliegenden Bild habe ich die Belichtung 2 angehoben, die Schatten mit dem Regler Aufhelllicht 3 zusätzlich aufgehellt und den Detailkontrast über den Regler Klarheit 4 verstärkt.

2

Farbtemperatur steuern

3

Farbbalance ausjustieren

2 3

4

Als erste Farbkorrektur steht natürlich die Farbtemperatur an. Anstatt einen Weißabgleich mit dem Pipette-Werkzeug durchzuführen, ist es bei Stimmungsaufnahmen eher angebracht, die Farbtemperatur individuell zu steuern. Verlagern Sie dafür den Regler Farbtemperatur nach rechts in die warme, gelbe Richtung. Achten Sie dabei darauf, dass die Blautöne noch kräftig erscheinen, sie aber dennoch die abendliche Stimmung unterstreichen.

Mit dem Farbton-Regler und seiner Grün-Magenta-Balance können Sie die Farbgewichtung weiter bestimmen. Eine ganz leichte Verschiebung in den Grün-Bereich unterstreicht die besondere Smaragdfarbe des Wassers in diesem Motiv.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

103

4

Sanfte Sättigungkorrektur

5

Die HSL-Steuerung

6

Farbbalance beeinflussen

Wenn in einem Motiv die Farben dominieren sollen, können Sie von vornherein deren Sättigung anheben. Damit sich das aber nicht auch auf die neutraleren Bereiche wie den Sand auswirkt, nehmen Sie diese kleine Korrektur in den Grundeinstellungen durch den Regler Dynamik vor. Dieser korrigiert sanfter und verstärkt nur die ohnehin gesättigten Bildteile.

5

Jetzt geht es an die selektiven Arbeiten. Um das Himmelsblau anders zu bearbeiten als beispielsweise die Farbe des Sandes, bietet sich das Fenster HSL / Graustufen 5 an. Dieses unterteilt sich in drei Arbeitsbereiche: Im Bereich Farbton (Hue H) verändern Sie die Farbbalance einzelner Farbsegmente. Für die gleichen Farbsegmente können Sie auch noch die Sättigung (Saturation S) oder die Luminanz – also die Helligkeit (Luminance L) – steuern.

6 7 8

104 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Mit den Farbton-Reglern verschieben Sie Motivfarben hin zu auf der Farbskala benachbarten Bereichen. Auf diese Weise können Sie die Sand- oder Gelbtöne wärmer 6, die Aquamarintöne des Wassers grüner 7 und das Blau des Himmels kühler 8 erscheinen lassen.

7

Luminanzkorrekturen

Wechseln Sie jetzt auf den Reiter Luminanz 9. Hier können Sie die Helligkeitswerte global für die vorgegebenen Farbtonbereiche verändern. Diesen Schritt sollten Sie vor einer weiteren Sättigungskorrektur durchführen, da auch die Helligkeit den Sättigungseindruck beeinflusst. Verschieben Sie die Blautöne nach links j, um das Himmelsblau abzudunkeln und zu intensivieren.

8

9

j

k

Selektive Anpassung

Nicht immer ist es eindeutig, welches Farbsegment zur Korrektur einer Bildfarbe geeignet ist. Benutzen Sie dann das Werkzeug für selektive Anpassungen k aus der Werkzeugpalette. Neben den HSL-Steuerungen können Sie damit die Gradationskurve und die Graustufenkonvertierung steuern. Klicken Sie auf den beigefarbenen Sand, und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste nach links l. An den Schiebereglern erkennen Sie, dass die Orange- und Gelbtöne in unterschiedlichen Anteilen aufgehellt werden.

9

l

Letzte Sättigungskorrektur

Zuletzt können Sie noch die Sättigung m für bestimmte Farbsegmente steuern. Verstärken Sie hierbei die dominanten Motivfarben wie das aquamarine Wasser, den blauen Himmel und die gelborange Tönung des Sandes und der rechten Seite des Abendhimmels. Auch diese Änderungen können Sie mit dem Werkzeug für selektive Anpassungen durchführen.

m

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

105

Rauschreduzierung mit Finessen Farb- und Luminanzrauschen wirkungsvoll bekämpfen

In früheren Versionen des Raw-Konverters war die Rauschreduzierung ein zweischneidiges Schwert. Das Reduzieren des Luminanzrauschens bewirkte auch eine Reduzierung der Schärfe, so dass ich es bisher vorzog, nur das Farbrauschen zu entfernen. Mit der neuen Prozessversion, die mit Camera Raw 6 eingeführt wurde, arbeitet die Rauschreduzierung mit einem neuen, verbesserten Algorithmus und zusätzlichen Reglern zur Bewahrung der Details – auch und insbesondere beim Luminanzrauschen.

Zielsetzungen: Farbrauschen reduzieren Luminanzrauschen reduzieren Details rekonstruieren

106 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Foto: Maike Jarsetz

[Rauschen2.dng]

1

1

Detailarbeit

2

Prozessversion wählen

Wechseln Sie zuallererst über einen Klick auf den entsprechenden Reiter 1 in den Bereich Details. Hier nehmen Sie sowohl die Scharfzeichnung als auch die Rauschreduzierung vor. Unter der Rauschreduzierung stehen seit Camera Raw 6 fünf Regler bereit, die das Farb- und Luminanzrauschen reduzieren und gleichzeitig Bilddetails wieder verstärken. Zur genaueren Überprüfung sollten Sie im Vorschaufenster unten links eine größere Ansichtsgröße als 100 % wählen.

Die Detail- und Kontrastregler sind ausgegraut, solange keine Rauschreduzierung vorgenommen wurde. Sollten sie immer noch ausgegraut sein, nachdem Sie einen Wert für die Rauschreduzierung eingestellt haben, dann besitzt Ihr Bild bereits Entwicklungseinstellungen aus der Prozessversion 2003 – und in diesem älteren Algorithmus standen die Detailregler noch nicht zur Verfügung. Wechseln Sie deshalb erst einmal auf den Reiter Kamerakalibrierung 2.

3

2

Aktuelle Rauschreduzierung

Wechseln Sie über das Popup-Menü Prozess 3 zur neuen Prozessversion 2010 (Aktuell), die insbesondere für die Rauschreduzierung und Scharfzeichnung einen ganz neuen Algorithmus benutzt. Wenn Sie danach wieder auf den Reiter Details wechseln, sind sowohl der Regler Luminanzdetails als auch der Regler Luminanzkontrast verfügbar. Stellen Sie für den Start erst einmal alle Regler wieder auf null.

3

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

107

4

5

6

108 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

4

Farbrauschen reduzieren

5

Luminanzrauschen reduzieren

6

Details rekonstruieren

Beginnen Sie die Rauschreduzierung immer mit einer Bearbeitung des Farbrauschens 4, denn dieses wirkt sich am störendsten aus. In den meisten Bildern reicht schon ein Wert von ca. 25, um das farbige Flimmern aus dem Motiv zu nehmen. Ziehen Sie den Regler für dieses Motiv etwas höher. Bei besonders schlimmem Farbrauschen können Sie den Regler auch bis zum Anschlag auf 100 ziehen.

Meist reicht eine Reduzierung des Farbrauschens aus. Zeichnet sich das Bild aber zusätzlich noch durch starke Hell-dunkel-Rauschartefakte aus, können Sie diese über den Regler Luminanz 5 verringern. Gehen Sie hier vorsichtig vor, denn die Rauschreduzierung geht immer noch auf Kosten der Schärfe. Ziehen Sie den Regler nur so weit, bis die deutlichsten Rauschartefakte verschwunden sind.

Mit den beiden Detailreglern 6 können Sie verlorengegangene Farbkontraste oder durch die Luminanzrauschreduzierung verlorene Details teilweise zurückholen. Der Regler Farbdetails produziert dabei nur eine geringe Steigerung der Grundsättigung und kann meist auf dem Standardwert belassen werden. Bei den Luminanzdetails sollten Sie aber genau hinschauen. Hier können Sie den Wert auch über 50 ziehen, um Kanten und feine Motivdetails wieder scharf erscheinen zu lassen.

7

Helligkeitskontrast anheben

Eine Scharfzeichnung ist nichts anderes als eine Detailverbesserung, und eine Detailverbesserung ist nichts anderes als eine Kontrastanhebung in kleinen Radien. Dieses können Sie mit einer Erhöhung des Luminanzkontrasts 7 noch unterstützen. Bilder, die mit hohen ISO-Werten fotografiert wurden, weisen von Haus aus einen weicheren Kontrast auf. Durch eine Anhebung des Luminanzkontrastes wirkt das Bild zusätzlich schärfer.

8

7

Vorsicht bei der Scharfzeichnung

Achten Sie bei einer späteren Scharfzeichnung solcher Motive darauf, nicht mit der Scharfzeichnung ein eventuell noch latent vorhandenes Rauschen wieder zu betonen. Setzen Sie deshalb den Detail-Regler 8, der sonst die kleinen Kontraste besonders hervorarbeitet, von vornherein auf null. Dieser wird erst am Schluss eventuell noch ein wenig angezogen, falls das Bild dies unbeschadet verträgt.

9

8

Vorsichtig nachschärfen

Auch die eigentliche Scharfzeichnung sollte in kleinen Radien und mit geringen Beträgen stattfinden. Im Prinzip hat eine erste Scharfzeichnung schon durch den Detailregler in der Rauschreduzierung stattgefunden. Deshalb können Sie am Ende vorsichtig vorgehen.

Hintergrundwissen zur Scharfzeichnung: Lesen Sie dazu den Workshop »Besser schärfen« auf Seite 114.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

109

Der richtige Bildausschnitt Bildgröße, Auflösung und Schärfung im Raw-Konverter festlegen

Einen neuen Bildausschnitt zu wählen ist einer der Standardentwicklungsschritte, und diesen können Sie natürlich schon im Raw-Konverter durchführen. Für die direkte Ausgabe können Sie auch gleich die finalen Abmessungen, die Bildauflösung und eine Ausgabeschärfung definieren. Zielsetzungen: Ausschnitt festlegen Ausgabequalität steuern [Freistell.dng]

Foto: Maike Jarsetz

Bildproportionen wählen

1

Zuerst eine Basisentwicklung

2

Die richtigen Proportionen

Bevor Sie sich für einen Ausschnitt Ihres Bildes entscheiden, sollten Sie alle notwendigen Entwicklungseinstellungen vorgenommen haben, wie sie in den ersten Lektionen dieses Kapitels beschrieben worden sind. Damit können Sie Ihr Endbild besser beurteilen. Wählen Sie dann das Freistellungswerkzeug aus der Werkzeugleiste.

Ein Ausschnitt für Fotoabzüge sollte gleich so gewählt werden, dass er in den Proportionen den obligatorischen FotopapierFormaten entspricht. Das klassische Verhältnis 5 zu 7 aus den Inch-Formaten entspricht auch unserem beliebten Format 13 x 18 Zentimeter. Wählen Sie aus dem Popup-Menü des Freistellungswerkzeugs das Verhältnis 5 zu 7 aus. Ziehen Sie dann mit gedrückter Maustaste einen Rahmen auf. Sie werden feststellen, dass sich ein Rechteck in den immer gleichen Proportionen aufzieht 1 – hoch oder quer.

3

1

Die Ausgabegröße

Klicken Sie auf den blauen Link 2 am unteren Fensterrand des Raw-Konverters – dort sind die Ausgabeoptionen untergebracht. Da sich das auszugebende Bild jetzt auf einen Teilbereich reduziert hat, wird Ihnen dort die resultierende Freistellen-Größe angegeben – in Pixelabmessungen und als Dateigröße. Eine Neuberechnung der Pixel findet dann statt, wenn Sie im Popup-Menü einen der durch + und – gekennzeichneten Skalierungsfaktoren wählen. Achtung: PlusGrößen haben Qualitätseinbußen zur Folge!

2 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

111

4

Eigenes Bildformat

5

Relative oder absolute Größe?

6

Ausschnitt festlegen

Klicken Sie bei immer noch ausgewähltem Freistellungswerkzeug auf die (æ)-Taste, um den aktiven Freistellungsrahmen zu entfernen, und wählen Sie dann aus dem Popup-Menü des Freistellungswerkzeugs die Option Benutzerdefiniert. Auf diesem Weg können Sie neue Seitenverhältnisse oder auch eine feste Ausgabegröße festlegen.

Wählen Sie im folgenden Fenster aus dem Popup-Menü Freistellen die Option cm. Im Unterschied zu Schritt 2 legen Sie so nicht nur die Proportionen fest, sondern erzwingen bei der Ausgabe auch eine Berechnung auf die vorgegebene Bildgröße. Im vorliegenden Beispiel benötige ich das Bild im quadratischen Endformat von 12 Zentimetern. Die entsprechenden Maße werden einfach in die Felder eingegeben. Nach dem Klick auf OK erscheint die gewählte Größe ebenfalls im Popup-Menü.

Wenn Sie mit diesen Angaben einen Ausschnittrahmen aufziehen, ist dieser jetzt quadratisch, ansonsten scheint es keinen Unterschied zur ersten Vorgehensweise zu geben. Aber achten Sie einmal auf die Ausgabeoptionen 3 – hier können Sie schon erkennen, dass die Angaben für die Freistellungsgröße berücksichtigt werden.

3 112 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

7

Ausgabeschärfung angeben

8

Änderungen gleich sichtbar

9

Speichern Sie Ihren Abzug

Klicken Sie jetzt ein weiteres Mal auf den blauen Link, der Sie in das Menü mit den sogenannten Arbeitsablauf-Optionen führt. Hier erkennen Sie auch die feste Ausgabegröße und können gegebenenfalls die Bildauflösung dem Drucker anpassen. Mit der Wahl des Materials bestimmen Sie die Intensität der Schärfung, und mit der (schlecht übersetzten) Option Zahl nehmen Sie eine weitere Stärkeeinstellung vor.

Zurück im Vorschaufenster des Raw-Konverters, können Sie mit einem weiteren Blick auf den blauen Link der Ausgabeoptionen feststellen, dass selbst die definierte Scharfzeichung hier angegeben wird. So können Sie jetzt direkt einen Abzug speichern: Klicken Sie links unten im Raw-Konverter auf Bild speichern.

Wenn Sie nun Ihre Abzüge zum Ausbelichten in Auftrag geben oder Layoutdateien davon erstellen wollen, benutzen Sie meist nicht das RAW-Format. Wählen Sie besser als Ausgabeformat TIFF (für die Archivierung der Bilder) oder JPEG (für den OnlineVersand), und nutzen Sie die Dateibenennung, um der Datei den Größenhinweis anzuhängen.

4

5 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

113

Besser schärfen Die Scharfzeichnung mit der neuen Prozessversion

Mit Adobe Camera Raw 6 wurde die Prozessversion – der Konvertierungsprozess der RAW-Daten – erstmals seit 2003 komplett überarbeitet. Die neue Prozessversion 2010 wirkt sich in erster Linie auf die Rauschreduzierung und die Scharfzeichnung aus. Artefakte, die bei der Scharfzeichnung leicht entstehen können, sind jetzt deutlich reduziert. Zusammen mit dem Wissen um die diffizilen Steuerungsmöglichkeiten im Schärfen-Dialog kommen Sie schnell zu perfekten Scharfzeichnungsergebnissen.

Zielsetzungen: Scharfzeichnungsalgorithmus aktualisieren Details scharfzeichnen Flächen schützen [Scharfzeichnung.dng]

tion 2.4, »Besser schärfen« auf der Buch-DVD an.

114 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

1

Prozessversion wählen

Bilder, die schon mit vorangegangenen Camera-Raw-Versionen bearbeitet wurden, behalten vorerst die alte Prozessversion 2003, denn Ihr Bild soll ja vielleicht genauso aussehen wie bei der letzten Entwicklung. Wenn Sie von der verbesserten neuen Scharfzeichnung profitieren wollen, müssen Sie auf die neue Prozessversion umschalten. Das tun Sie entweder, indem Sie auf das Ausrufezeichen 2 unten rechts im Bild klicken oder unter dem Reiter Kamerakalibrierung auf die Prozessversion 2010 (Aktuell) wechseln 1.

2

1

2

Ausgabegröße bestimmen

Für eine Scharfzeichnung ist es wichtig, dass die Ausgabegröße feststeht, bevor Sie die Werte eingeben. Denn die Wirkung von Beträgen wie dem Radius hängt unmittelbar von der Bildgröße ab Klicken Sie also auf den blauen Link 3, um die sogenannten Arbeitsablauf-Optionen zu öffnen, und wählen Sie die gewünschte Größe 4 aus dem Popup-Menü. Bestätigen Sie diese mit OK.

3

4

5

3

6

Schärfen in den Details

Zurück im Raw-Konverter-Fenster, können Sie dann noch eine Ansichtsgröße von mindestens 100% wählen 5. Zwar ist seit Adobe Camera Raw 6 die Scharfzeichnung auch in anderen Vergrößerungen als 100% sichtbar, aber den genauen Effekt sehen Sie besser, wenn Sie auch die Details der Bilder sehen. Den zuständigen Arbeitsbereich für die Scharfzeichnung im Raw-Konverter öffnen Sie durch einen Klick auf den Reiter Details 6.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

115

7

8

9

116 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

4

Scharfzeichnungsbetrag

5

Radius bestimmen

6

Detailschärfe steigern

Jetzt starten Sie mit der Scharfzeichnung. Die vorgegebenen Werte sind eine gute Basis. Bewegen Sie erst den Regler für den Scharfzeichnungsbetrag 7, bis Sie eine deutliche Schärfung im Bild erkennen können. Im Gegensatz zur Scharfzeichnung in Photoshop sind die Werte für Betrag und Radius im Raw-Konverter begrenzt, so dass die Gefahr von Artefakten durch Überschärfung relativ gering ist. Außerdem sorgt auch die neue Prozessversion für eine Reduzierung der Artefakte.

Die Regler Betrag und Radius entsprechen in ihrer Funktionalität dem Filter Unscharf Maskieren. Mit dem Radius 8 geben Sie den Bereich an, innerhalb dessen der Bildkontrast durch den angegebenen Betrag gesteigert werden soll. Beides zusammen ergibt einen schärferen Gesamteindruck. Nach Erhöhung des RadiusWertes können Sie auch den Betrag noch einmal nachjustieren.

Der Detail-Regler verstärkt die Scharfzeichnung in den bestehenden Motivdetails. Um herauszufinden, was hinter dem Detail-Regler 9 steckt, halten Sie doch einmal die [±]/[Alt]-Taste gedrückt, während Sie den Regler nach rechts ziehen. An den Bilddetails werden reliefartige Konturen aufgebaut (Sie kennen diesen Effekt vielleicht vom Hochpass-Filter), die mit dem Originalbild überlagert werden und so insbesondere die Details schärfen. Das Resultat sehen Sie, wenn Sie die [±]/[Alt]-Taste wieder loslassen.

7

Flächen schützen

Der letzte Regler Maskieren j sorgt ebenfalls dafür, die Scharfzeichnung auf die Details zu konzentrieren. Hier werden durch Aufbau einer sogenannten Konturenmaske die Flächen geschützt. Auch hier ist mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste sichtbar, wie eine scharze Maske aufgebaut wird, die die Scharfzeichnung in den Flächen zurückdrängt.

j

Hintergrundwissen zu Hochpass-Filter und Konturenmaske: siehe Kapitel »Scharf- und Weichzeichnen« ab Seite 384.

8

Scharfzeichnung überprüfen

Natürlich müssen Sie immer überprüfen, ob die Scharfzeichnung Ihr Bild verbessert. Schalten Sie dafür einfach die Vorschau ein und aus k. Um zu überprüfen, ob durch die Vorschau unangenehme Artefakte wie übermäßig starke Konturen entstehen, vergrößern Sie Ihren Bildausschnitt am besten noch weiter auf 200%.

k

l

9

Vorgaben speichern

Natürlich sind die Werte einer Scharfzeichnung motivabhängig. Dennoch hat man es ja oft mit ähnlichen Motiven zu tun, so dass Sie Ihre erprobten Einstellungen als Ausgangsbasis nutzen können. Sie können über das Popup-Menü des Raw-Konverters l die aktuellen Werte als Einstellungen speichern und später für ähnliche Motive in gleicher Ausgabegröße erneut laden. Nehmen Sie auf jeden Fall die Ausgabegröße in den Namen der Einstellungen mit auf.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

117

Abzugsserie speichern Entwicklungsreihenfolge, Synchronisation und Speicheroptionen

Zielsetzungen: Entwicklungseinstellungen im Stapel übertragen Motive einzeln anpassen Abzüge speichern [Synchro_01-03.CR2]

118

Fotos: Maike Jarsetz

Bilder, die an gleichen Orten und unter gleichen Belichtungssituationen entstanden sind, können Sie ohne weiteres im Stapel entwickeln. Denn einmal vorgenommene Einstellungen können Sie für ganze Aufnahmeserien synchronisieren. Bevor Sie dann die Abzüge im gewünschten Format speichern, sollten Sie noch individuelles Feintuning und die Scharfzeichnung durchführen.

1

Camera-Raw-Standard wählen

Wenn Sie mehrere RAW-Dateien gleichzeitig öffnen, bietet der Raw-Konverter ein Fenster mehr: Der »Filmstreifen« auf der linken Seite bietet Ihnen den Zugriff auf alle Bilder. Als Referenzbild für die Basisentwicklung sollten Sie eines wählen, das – in Belichtung und Kontrast – die goldene Mitte in der Aufnahmeserie bildet. Gehen Sie dann zunächst in das Arbeitsfenster Kamerakalibrierung 1, und wählen Sie das Profil aus, das Ihrer gewünschten Grundanpassung am nächsten kommt.

1

2

2

Referenzbild entwickeln

3

Synchronisieren

Dann folgen motivabhängige Arbeitsschritte in den Reitern Grundeinstellungen, Gradationskurve und HSL/ Graustufen. In diesem Beispiel habe ich die Belichtung herabgesetzt, den Detailkontrast über die Klarheit erhöht und Luminanzanpassungen für die Blau- und die Orangetöne vorgenommen. Wenn das Referenzbild optimiert ist, aktivieren Sie mit gedrückter [ª]-Taste per Klick die anderen Bilder aus dem Filmstreifen. Klicken Sie dann auf Synchronisieren 2.

Im Synchronisieren-Menü können Sie jeden einzelnen Parameter auswählen, der Ihnen im Raw-Konverter zur Verfügung steht. Da im jetzigen Prozess noch alle Einstellungen übertragen werden sollen, wählen Sie einfach Einstellungen aus dem PopupMenü. So übertragen Sie alle vorgenommenen Einstellungen außer den Lokalen Anpassungen. Durch einen Klick auf den OK-Button erhalten alle Bilder die gleichen Entwicklungseinstellungen.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

119

4

Einzelmotive prüfen

5

Sensorflecken entfernen

6

Ausgabeformat festlegen

Auch wenn die Bilder aus einer Aufnahmeserie stammen, lassen sie sich meist nicht wirklich 1 : 1 übertragen. Überprüfen Sie die Bilder daher, und nehmen Sie gegebenenfalls individuelle Anpassungen der Helligkeit vor. Auch partielle Schattenaufhellungen mit dem AufhelllichtRegler sind nicht selten.

Zoomen Sie dann die Bilder heran, und überprüfen Sie, ob es Flecken oder Staub zu retuschieren gibt. Zur Retusche wählen Sie den Bereichsreparaturpinsel 3 aus der Werkzeugpalette. Stellen Sie die Art auf Reparieren, und ziehen Sie aus der Mitte des störenden Flecks heraus einen roten Reparaturkreis auf. Der gleichzeitig entstehende grüne Quellbereich 4 kann von Ihnen noch beliebig verschoben werden.

3

4

5

Nutzen Sie dann das Freistellungswerkzeug 5, um das Endformat oder das Seitenverhältnis des Ausgabeformats vorzugeben. Klicken Sie auf das Freistellungswerkzeug, um eine Vorgabe zu wählen oder zu erstellen, und ziehen Sie dann einen Auswahlrahmen über das Bild, den Sie mit OK bestätigen.

Zum Freistellungswerkzeug: Erfahren Sie mehr in der Lektion »Der richtige Bildausschnitt« auf Seite 110.

120 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

7

Größe, Auflösung und Farbraum

Mit den vorgegebenen Seitenverhältnissen können Sie jetzt auf den blauen Link für die Ausgabeoptionen 6 klicken und diese anpassen. Achten Sie auf eine für die hochqualitative Ausgabe ausreichende Auflösung von mindestens 240 dpi, geben Sie die Ausgabegröße an (sofern diese nicht schon durch das Freistellungswerkzeug festgelegt wurde), und setzen Sie den Farbraum auf sRGB, falls Sie die Daten an ein Entwicklungslabor schicken wollen.

6

7

8

Zum Schluss die Scharfzeichnung

9

Abzüge speichern

Wechseln Sie jetzt in das Arbeitsfenster Details 7, um die finale Scharfzeichnung vorzunehmen. Vergessen Sie dabei nicht, die Ansichtsgröße auf 100 % zu setzen. Setzen Sie dann die passenden Scharfzeichnungsparameter, wie es in der Lektion »Besser schärfen« auf Seite 114 beschrieben ist. Die Scharfzeichnungseinstellungen können Sie wiederum über den Synchronisieren-Befehl auf alle Bilder übertragen. Allerdings wählen Sie diesmal nur Schärfen als Synchronisierungsoption.

Aktivieren Sie alle Bilder, und klicken Sie auf den Button Bilder speichern. Legen Sie den Speicherort Ihrer fertig entwickelten Bilder fest, und wählen Sie Optionen für die Dateibenennung. Zum Schluss wählen Sie das Speicherformat. Beim Online-Versand an ein Entwicklungslabor müssen Sie einen Kompromiss zwischen Bildqualität und Dateigröße wählen – z. B. durch ein JPEG mit einer Qualität von 10. Durch Klick auf den Speichern-Button erfolgt der Speichervorgang der RAW-Dateien als JPEG-Kopien.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

121

Mit Schnappschüssen arbeiten Mehrere Entwicklungseinstellungen in einer Datei speichern

Die nicht-destruktive RawEntwicklung ermöglicht, aus den Originalaufnahmen immer wieder neue Varianten zu entwickeln. Außerdem können Sie Entwicklungseinstellungen von einem Bild auf andere übertragen. Um allerdings verschiedene Entwicklungsvarianten eines Bildes zu speichern, gab es bisher eigentlich nur die Möglichkeit, mit Kopien zu arbeiten. Schon mit Camera Raw 5.2 hat sich fast unbemerkt die Schnappschuss-Funktion eingeschlichen. Diese erlaubt es Ihnen, Entwicklungsvarianten für eine RAW-Datei zu protokollieren und auch mit anderen Aufnahmen zu synchronisieren.

Zielsetzungen: Basiskorrektur synchronisieren Entwicklungsvarianten in Schnappschüssen speichern Schnappschüsse synchronisieren

122 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Fotos: Oana Skezely

[Schnappschuss_01-04.dng]

1

Basisentwicklung durchführen

Führen Sie zunächst die Basisentwicklung an einem exemplarischen Motiv durch. Erledigen Sie also alle Korrekturen, die in allen Bildvarianten enthalten sein sollen, wie die Belichtungs- oder Kontrastkorrektur, den Weißabgleich, die Sättigung und die Grundschärfung.

1

2

Einstellungen übertragen

3

Teilmenge synchronisieren

2

Übertragen Sie dann die Einstellungen auf die anderen Bilder der Serie. Entscheiden Sie dabei, welche Motive wirklich die geballte Ladung der Korrekturen abbekommen sollen. Im vorliegenden Beispiel bietet sich nur ein Motiv für die vollständige Synchronisation an. Aktivieren Sie dieses mit gedrückter [ª]-Taste, und klicken Sie auf Synchronisieren 1. Im folgenden Arbeitsfenster wählen Sie aus dem Popup-Menü 2 Einstellungen, um alle globalen Entwicklungseinstellungen zu übertragen.

Andere Bilder einer Serie sind von vornherein – zum Beispiel durch andere Belichtungseinstellungen – nur teilweise für die Synchronisation geeignet. Aktivieren Sie mit gedrückter [Strg]- bzw. [°]-Taste das Referenzbild und die beiden unteren, ursprünglich heller belichteten Motive, und klicken Sie wieder auf Synchronisieren. Diesmal wählen Sie aus dem Popup-Menü die Grundeinstellungen und deaktivieren noch die Belichtung 3 durch Klick auf das Häkchen.

3

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

123

4

5

4

Neuen Schnappschuss erstellen

5

Entwicklungsphasen speichern

6

Varianten ausarbeiten

Jetzt ist die Basiskorrektur ganz oder teilweise auf die verschiedenen Motive übertragen. Das ist der richtige Zeitpunkt, diesen Status als Schnappschuss zu sichern. Sichern Sie die Einstellungen für ein exemplarisches Bild – Sie können es ja später immer wieder mit anderen Motiven synchronisieren. Klicken Sie auf den letzten Reiter Schnappschüsse 4. Dann erstellen Sie einen neuen Schnappschuss durch Klick auf das Seitensymbol 5 und Benennung der zu speichernden Arbeitsphase.

Widmen Sie sich jetzt der Feinarbeit, zum Beispiel feineren Farbkorrekturen, die Sie in den Arbeitsfenstern des Reiters HSL/Graustufen vornehmen. Wechseln Sie nach diesen Korrekturen wieder auf den Schnappschüsse-Reiter, und erstellen Sie – wie eben beschrieben – einen weiteren Schnappschuss.

6

124 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

So gehen Sie nun mit weiteren Einstellungen vor und müssen keine Angst vor dem Verlust einer Arbeitsphase haben, die komplett in den Schnappschüssen gespeichert ist. Wenn Sie von vorne anfangen wollen, um eine ganz neue Entwicklungsvariante zu starten, wählen Sie aus der Schnappschussliste einfach Importieren 6 – das entspricht der Datei ohne Entwicklungseinstellung. Für alle weiteren Varianten, wie beispielsweise Schwarzweiß- oder Sepia-Alternativen, erstellen Sie jeweils einen neuen Schnappschuss.

7

Schnappschuss synchronisieren

8

Dynamische Anpassung

Wenn Sie eine Entwicklungsvariante auf andere Bilder der Serie übertragen wollen, so ist dies ganz simpel: Wählen Sie den gewünschten Schnappschuss für das Referenzbild aus, aktivieren Sie die anderen Bilder aus der Serie, und klicken Sie wieder auf Synchronisieren.

Nach der Auswahl werden die Entwicklungseinstellungen teilweise oder komplett übertragen.

Übrigens: Solange Sie alle Bilder aktiviert haben, können Sie die Synchronisation auch abkürzen: Wählen Sie einfach den gewünschten Schnappschuss für das Referenzbild aus der Liste, und sofort werden die Einstellungen auch auf die anderen Bilder übertragen.

9

Einzelbilder speichern

Falls sich am Ende eines Entwicklungsund Entscheidungsprozesses die eine oder andere Variante herauskristallisiert hat, können Sie diese natürlich auch in ein finales Dateiformat wie TIFF oder JPEG exportieren. Aktivieren Sie zuerst die gewünschten Bilder und dann den entsprechenden Schnappschuss aus der Liste. Klicken Sie auf die Schaltfläche Bilder speichern, geben Sie im folgenden Fenster den Speicherort, eine eventuelle Umbenennung und das Dateiformat an, und klicken Sie auf Speichern.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

125

Entwicklungsvorgabe definieren Legen Sie Ihren Camera-Raw-Standard fest

Zielsetzungen: DNG-Profil wählen Camera-Raw-Standard definieren Entwicklungsvorgabe speichern Vorgabe auf Serie anwenden [Vorgabe_01-03.dng]

126 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Fotos: Maike Jarsetz

Sie wählen für Ihre Landschaftsaufnahmen immer das gleiche Kameraprofil? Sie bevorzugen einen gewissen Grundkontrast? Es gibt Entwicklungsschritte, die Sie immer wiederholen? Dann speichern Sie diese als Camera-Raw-Standard. Alle neuen Bilder derselben Kamera werden dann zukünftig schon auf die gewünschte Art vorentwickelt.

1

Prozessversion 2010

2

Kameraprofil wählen

3

Detailkontrast steigern

Nach dem Öffnen des Bildes im RawKonverter wechseln Sie in das Arbeitsfenster Kamerakalibrierung 1. Dort sollte der erste Blick der Einstellung der neuen Prozessversion 2010 (Aktuell) gelten. Diese Version garantiert eine hochwertigere Scharfzeichnung und Rauschreduzierung. Gleich im nächsten Popup-Menü können Sie unter Kameraprofil aus verschiedenen Profilen auswählen, die die grundlegende Umsetzung des Bildes beeinflussen.

1

In diesem Workshop gehe ich von der Situation aus, dass mit einer Kamera in erster Linie Landschafts- bzw. Naturfotos gemacht werden. In diesem Fall bietet es sich an, als Profil Camera Landscape zu wählen, das eine höhere Farbsättigung bietet als die anderen Profile. Liegt Ihr Schwerpunkt auf anderen Motiven, z. B. bei Industrieaufnahmen, bietet sich Camera Neutral als Profil an.

Fast jedes Naturbild verträgt keine generelle Kontrasterhöhung, weil dadurch filigrane Farbnuancen verlorengehen. Umso wichtiger ist der Detailkontrast, den Sie im Reiter Grundeinstellungen über den Regler Klarheit 2 anheben können. Nehmen Sie als Grundlage nur die Anpassungen vor, die wirklich für jedes Bild gelten sollen – der Weißabgleich oder Belichtungskorrekturen gehören beispielsweise nicht dazu. 2 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

127

3

4

Camera-Raw-Standard definieren

5

Wirken im Verborgenen

6

Individuelle Einstellungen

Um diese ersten Schritte der Grundentwicklung nun auf alle Bilder einer Kamera als Standardkonvertierung anzuwenden, wählen Sie aus den Optionen 3 des RawKonverters Neue Camera-Raw-Standards speichern. Dieser neue Standard gilt jetzt nur für die Bilder dieser Kamera und nur für Bilder, die noch keine anderen Camera-Raw-Entwicklungseinstellungen bekommen haben. Im selben Menü können Sie auch jederzeit den Camera-Raw-Standard zurücksetzen.

Die Änderung des Camera-Raw-Standards vollzieht sich fast unmerklich und ohne weiteren Einfluss Ihrerseits. Wenn Sie das nächste Mal ein Bild dieser Kamera im Konverter öffnen, sind die im Camera-Raw-Standard gespeicherten Anpassungen bereits durchgeführt: Jedes meiner Beispielbilder wird jetzt mit dem CameraLandscape-Profil und der gewünschten Korrektur der Klarheit geöffnet.

6 5

7

8 4

128 Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

Anders sollten Sie vorgehen, wenn Sie die Entwicklung eines Bildes noch auf andere Bilder anwenden wollen. Nehmen Sie eines der Beispielbilder, und verschieben Sie im Arbeitsfenster HSL/Graustufen 5 den Farbton der Grüntöne in die bläuliche Richtung 4. Erhöhen Sie anschließend die Luminanz für die Orangetöne 6 und geben Sie bei den Grüntönen nach 7, die Sättigung heben Sie bei den Orangetönen 8 wieder an.

7

Entwicklungsvorgabe speichern

8

Gespeicherte Vorgabe anwenden

9

Entwicklung in der Bridge

Diese Werte sollen natürlich kein allgemeiner Standard werden, sondern für eine spätere Verwendung als Vorgabe gespeichert werden. Wählen Sie aus dem Popup-Menü den Befehl Einstellungen speichern. Im folgenden Fenster aktivieren Sie nur die für die Vorgabe relevanten Einstellungen, deaktivieren Sie alle anderen. Im nächsten Fenster geben Sie Ihrer Vorgabe noch einen sinnvollen Namen, und die Vorgabe ist automatisch im richtigen Ordner gespeichert.

Auf gespeicherte Vorgaben können Sie auf zwei Wegen zugreifen: Zum einen können Sie im Popup-Menü des Raw-Konverters unter der Option Vorgabe anwenden die gewünschte Vorgabe aus der Liste wählen. Zum anderen können Sie schon aus der Bridge heraus auf Ihre Vorgaben zugreifen, wie im nächsten Schritt beschrieben. Entwicklungsvorgaben können Sie übrigens sowohl für Einzelaufnahmen als auch für Serien anwenden.

Die Entwicklungsvorgaben können Sie auch ohne Raw-Konverter anwenden. Selektieren Sie die gewünschten Bilder im Bridge-Fenster, und wählen Sie mit rechter Maustaste oder gedrückter [Ctrl]-Taste aus dem Popup-Menü entwicklungseinstellungen. In der erscheinenden Liste können Sie auf die gespeicherte Vorgabe zugreifen und Ihre Bilder schon in der Bridge entwickeln.

Kapitel 3 | RAW-Bilder entwickeln

129

Grundlagenexkurs

RAW – das digitale Negativ Ein paar Worte zum Grundverständnis

Was sind RAW-Daten? RAW-Daten sind die ersten Daten, die Ihre Kamera auf dem Chip erfasst – also die unverarbeiteten Lichtinformationen, bevor sie in standardisierte RGB-Kanäle umgerechnet, womöglich mit einer kamerainternen Schärfung bearbeitet und dann mit einer massiven JPEG-Komprimierung noch weiterer Details beraubt werden. Diese reinen Chipinformationen entsprechen keinem Standard, sie sehen bei jedem Kamerahersteller anders aus. Deshalb muss die kamerainterne (oder externe) Software diese Informationen in »saubere« RGB-Kanäle umrechnen und in ein standardisiertes Format konvertieren, z. B. TIFF oder JPEG. Was macht die Raw-Konvertierung? Die Farbinformationen, die auf einen Chip treffen, werden dort zwar schon in rote, grüne und blaue Informationen gefiltert. Jedoch sind sie nach der Aufnahme noch nicht in Kanälen gespeichert, sondern nebeneinander verteilt. Wenn diese Informationen jetzt also auf die drei Farbkanäle übertragen werden, sind diese noch unvollständig, denn jeder Farbkanal interpretiert ja nur eine Teilinformation des Chips. Die fehlende Information auf den Kanälen wird von der Raw-Software errechnet – oder besser gesagt interpretiert. Dieses kann der Raw-Konverter nutzen! In der Kalkulation der »fehlenden« Kanalinfor-

130 Grundlagenexkurs | RAW – das digitale Negativ

mationen sind natürlich Toleranzen vorhanden. Diese werden zur Steuerung des Weißabgleichs, der Belichtung etc. genutzt. Ist es daher nicht folgerichtig, dass Sie den Vorteil nutzen sollten, diese Toleranzen selber zu steuern, anstatt es einer Standardeinstellung in der Kamera zu überlassen? Von den Nachteilen einer – meistens damit einhergehenden – automatischen Schärfung und zu starken JPEG-Komprimierung abgesehen? Ein Raw-Konverter für alle Fälle? Das ist leider ein Widerspruch in sich, denn die »rohen« Daten unterliegen nun mal keinem Standard. Und eine Software kann sich nur auf standardisierte Formate einstellen. Das Camera-Raw-Plugin von Photoshop wird ständig aktualisiert. Es erscheint in einem etwa vierteljährlichen Rythmus, in dem die Profile der gängigen neuen Kameramodelle decodiert und integriert werden müssen. Dieses Plugin kann kostenlos von der AdobeWebseite heruntergeladen werden. Während der Arbeit an diesem Buch war die Version 6.1 aktuell. DNG – der digitale Negativ-Standard Im Herbst 2004 kündigte Adobe den DNGStandard an – und damit den Versuch, die Kamerahersteller auch beim Thema RAWDaten auf einen Bildstandard zu verpflichten. Warum sollten Sie all die Steuerungsmöglichkeiten eines digitalen Negativs langfristig

in einem separaten kameraeigenen Konverter vornehmen müssen? Dies ist Teil der Bildbearbeitung und gehört somit in Photoshop. Und auch die Archivierungssicherheit steigt mit einem standardisierten Dateiformat. Sie haben schon beim Fotoimport in Photoshop die Möglichkeit, Ihre nativen RAW-Daten in DNG-Dateien konvertieren zu lassen. Was ist besser: die Entwicklung in der Kamerasoftware oder in Camera Raw? Das hängt davon ab, ob Sie den Kamera- oder den Softwarehersteller fragen … Nein, im Ernst: Hochwertige Software von Kameraherstellern kann sicherlich manchmal eine bessere Ausgangssituation bei der RawEntwicklung bieten, einfach durch größeren Kenntnisstand über die Produkte bzw. die Konzentration auf nur eine Produktlinie. Aber ich denke, dass man beim ersten Öffnen einer RAW-Datei erst am Anfang eines Entwicklungsprozesses steht: Was am Ende herauskommt, ist entscheidend. Und das hängt vor allem vom Anwender der Software ab, also von Ihnen. Was passiert bei der Raw-Entwicklung? Alle Einstellungen, die Sie während der RawEntwicklung vornehmen, können nicht im RAW-Format selber gespeichert werden, weil dies eben ein »roher« Nicht-Standard ist. Die Entwicklungseinstellungen werden in XMP-Daten gespeichert, die entweder – je nach Voreinstellung – in einer gemeinsamen Datenbank oder in sogenannten Filialdokumenten gespeichert werden. Diese Filialdokumente benötigen Sie bei der Weitergabe von entwickelten RAW-Daten, damit der Empfänger die Daten aus dieser Ausgangssituation weiterbearbeiten kann. Es sei denn, Sie konvertieren Ihre RAW-Daten von vornherein in DNGs. Denn nur das DNG-

Format kann das RAW-Format inklusive der Entwicklungseinstellungen in der Datei speichern, genauso wie andere XMP-Informationen auch. Welche Arbeitsschritte gehören in den Raw-Konverter? Im Prinzip alle, die Ihre Bilder allgemein optimieren – allerdings auf den Punkt bearbeitet. Nutzen Sie den Raw-Konverter nicht nur für eine grobe Vorbearbeitung von Belichtung oder Weißabgleich. Damit hätten Sie den Wert der Raw-Entwicklung nicht erkannt. Denn machen Sie sich immer wieder bewusst, dass erst beim Öffnen der Bilder in Photoshop oder beim Speichern einer TIFF- oder auch JPEG-Kopie die fertigen RGB-Kanäle entstehen. Die Toleranzen und die Verlustfreiheit bei der Arbeit im Raw-Konverter sind nun mal ungleich größer. Nutzen Sie sie! Außerdem sind im Raw-Konverter auch lokale Anpassungen möglich: Über ein Verlaufswerkzeug oder den Anpassungspinsel können Sie ein Set von Belichtungseinstellungen partiell auf Bildbereiche auftragen. Das erinnert sehr an analoge Filter- und Dunkelkammertechniken und bringt viele Entwicklungsvorgänge auf den Punkt, ohne dass eine weitere Nachbearbeitung in Photoshop nötig wäre. Eine kleine Ausnahme bildet in diesem Zusammenhang die Scharfzeichnung. Durch die noch nicht vorhandenen Farbkanäle ist die Gefahr von farblichen Artefakten zwar deutlich reduziert, außerdem kann die Scharfzeichnung über Detail- und Maskierungsregler ziemlich auf den Punkt gesteuert werden. Eine exakte Scharfzeichnung kann aber erst dann stattfinden, wenn die genaue Ausgabegröße des Bildes feststeht. Falls Sie also in Photoshop die Bildgröße noch ändern, sollten Sie Ihr Bild dort auf jeden Fall noch einmal nachschärfen.

Grundlagenexkurs | RAW – das digitale Negativ

131

Grundlagenexkurs

DNG-Profile erstellen Starten Sie farbstabil im Raw-Konverter

RAW-Daten haben kein eingebettetes Farbprofil. Das liegt in der Natur der Sache, weil RAW-Daten verschiedener Kameras keinen Standard teilen. So sind die ersten Schritte im Raw-Konverter eine mehr oder weniger willkürliche Anpassung. Mit dem »DNG Profile Editor« können Sie dennoch eine Grundanpassung festlegen, die einem Profil gleichkommt.

1

Der DNG Profile Editor

2

DNG-Colorchart vorbereiten

Starten Sie damit, sich über Ihren Browser den DNG Profile Editor und dazugehörige Informationen sowie KameraProfile herunterzuladen. Die Adresse lautet wie folgt: http://labs.adobe.com/wiki/index. php/DNG_Profiles. Der Editor ist schnell installiert und geöffnet.

Wie der Name schon sagt, benötigen Sie DNG-Dateien, um auf deren Basis das Profil zu erstellen. Fotografieren Sie also mit Ihrer Kamera ein Munsell-Farbchart mit 24 Farbfeldern. Diese Mini-ColorChecker werden von verschiedenen Herstellern angeboten (ich habe hier den Color Checker Passport von Xrite benutzt). Fotografieren Sie unter neutralen Lichtbedingungen, also mittleres Tageslicht oder Blitzlicht von 6 500 Kelvin. Öffnen Sie das Referenzbild im Raw-Konverter, aber führen Sie keine Korrekturen durch.

132 Grundlagenexkurs | DNG-Profile erstellen

3

DNG-Datei speichern

Speichern Sie eine Version des Bildes als DNG-Datei über den Button Bild speichern. Die RAW-Daten bleiben dabei erhalten. Sie werden lediglich in einem Standard-RAWFormat gespeichert – ähnlich einer genormten Versandhülle, die den Inhalt nicht weiter beeinflusst. Wählen Sie als Format Digital-Negativ 1, bestimmen Sie den Speicherort, und klicken Sie auf OK. 1

4

DNG-Colorchart öffnen

Im DNG Profile Editor öffnen Sie jetzt Ihr Referenzbild über das File-Menü und den Befehl Open DNG Image.

2

5

Chart-Analyse vorbereiten

Klicken Sie im Fenster des DNG Profile Editors auf den Reiter Chart 2. Hier wird Ihnen noch einmal die Farbreferenz vorgegeben. Alle anderen Einstellungen des Profile Editors, wie Gradationskurven (Tone Curve) oder Kamerakalibrierung (Color Matrices), benötigen Sie nicht, denn es soll ein automatisierter Abgleich des Kamerabildes mit dem Standard-ColorChecker stattfinden.

Grundlagenexkurs | DNG-Profile erstellen

133

3

6

Messpunkte positionieren

7

Profil erstellen

8

Farbkreis und Farbtabelle

Auf Ihrem eigenen Referenzbild sind jetzt vier Messpunkte 3 erschienen. Positionieren Sie diese farblich passend auf die vier Eckpunkte des fotografierten ColorCheckers. So kann erst die Position des Farbcharts ausgelotet werden, bevor der Abgleich durchgeführt wird. Das funktioniert selbst mit gedrehten Bildern.

Klicken Sie auf den Button Create Color Table im Chart-Fenster. So werden die Farben einzeln durchgemessen und in einer Farbtabelle mit den Normwerten abgeglichen. Im Popup-Menü 4 haben Sie vorher die Auswahl zwischen zwei Standardfarbtemperaturen – neutrales Tageslicht mit 6 500 K, wie in diesem Fall, und Kunstlicht mit 2 850 K. So können zwei unterschiedliche Profile für diese beiden Lichtbedingungen erstellt werden. Sie können aber auch mit der Option Both Tables zwei Farbtabellen in einem Profil speichern.

4

Nachdem die Farbtabellen erfolgreich erstellt wurden, wechseln Sie in das gleichnamige Arbeitsfenster Color Tables. Die gemessenen Farbwerte sind auf dem Farbkreis positioniert, und jede der einzelnen Normfarben ist in der Tabelle mit dem Sollund Ist-Zustand aufgelistet 5. Das ist zwar schön anzusehen, und Sie könnten auch noch jeden Farbton individuell nachsteuern, aber das interessiert hier nicht, da Sie ja aus dem Ist-Zustand ein Profil erstellen wollen.

5 134 Grundlagenexkurs | DNG-Profile erstellen

9

Profil exportieren

Die gemessenen Abweichungen des Referenzbildes zu den genormten Farbfeldern werden nun als kameraspezifische Abweichung – also als Profil – exportiert. Wählen Sie aus dem Menü File a Export [KameramodelL] profile, und benennen Sie es sinnvoll. Dieses Profil wird automatisch in dem Profile-Ordner gespeichert, auf den auch der Raw-Konverter von Photoshop zugreift.

6

10

Profil auf Bilder anwenden

Bevor Sie das Profil im RawKonverter nutzen können, muss Photoshop einmal geschlossen und wieder geöffnet werden, um das Profil zu laden. Öffnen Sie ein beliebiges Bild im Raw-Konverter – es muss nicht zwingend wieder das Farbchart sein. Im Arbeitsbereich Kamerakalibrierung 6 öffnen Sie das Popup-Menü Name, in dem die verfügbaren Kameraprofile aufgelistet sind. Nach der Wahl Ihres eigens erstellten Profils wird das Bild angepasst.

7

11

Camera-Raw-Standard

Sie können erzwingen, dass jedes Bild dieser Kamera mit dem erstellten Profil geöffnet wird und so die gleiche Grundanpassung erfährt. Wählen Sie dafür aus den Optionen 7 des Raw-Konverters Neue Camera Raw-Standards speichern. Aber Achtung: Außer der Wahl des Kameraprofils sollte hier noch keine weitere Anpassung vorgenommen worden sein. Mehr zum Camera-Raw-Standard: Lesen Sie die Lektion »Entwicklungsvorgabe definieren« auf Seite 126.

Grundlagenexkurs | DNG-Profile erstellen

135

RAW, HDR und mehr …

HDR ist in aller Munde – und Photoshop CS5 hat darauf reagiert. Mit der HDR-Pro-Funktion ist die Vorgehensweise bei der Erstellung von Bildern mit erweitertem Kontrastumfang deutlich vereinfacht und verbessert worden. Aber mit HDR-Bildern erschöpfen sich nicht die fortgeschrittenen Techniken in der Raw-Entwicklung. Neben lokalen Anpassungsmöglichkeiten und Techniken, die in Photoshop verschiedene Raw-Entwicklungen kombinieren, hat jetzt auch die Perspektivkorrektur in den Raw-Konverter Einzug gehalten. So kann eine weitere Basiskorrektur mit den RAW-Daten – also bei größtmöglicher Bildqualität – durchgeführt werden.

Foto: Maike Jarsetz

RAW, HDR und mehr ...

Direkte Bildentwicklung ....................................................................... 140 Selektive und bildgerechte Farb- und Kontrastkorrekturen

Verlaufsfilter simulieren ....................................................................... 144 Verschiedene Entwicklungseinstellungen überblenden

Lokale Korrekturen ............................................................................... 148 Der Anpassungspinsel erlaubt direkte Eingriffe im Bild

Rohe Perspektivkorrektur ................................................................... 152 Automatische und manuelle Perspektivkorrektur im Raw-Konverter

Porträtretusche im RAW-Format ........................................................ 156 Selektive und lokale Korrekturen kombinieren

138 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Analoge Bildwirkung ............................................................................. 162 Vignettierung und Körnung vereinigen in der Effekte-Palette

Beleuchtungskompromiss .................................................................... 166 Weißabgleich von Tages- und Kunstlicht kombinieren

HDR-Vorteile nutzen ............................................................................. 170 Mit der HDR-Pro-Funktion meistern Sie große Kontrastumfänge

HDR-Bilder vorentwickeln ................................................................... 174 Bereiten Sie die Belichtungsreihe im Raw-Konverter vor

HDR aus einer Belichtung .................................................................... 178 Manuelle Montage verschiedener Raw-Entwicklungen

Effektive Puzzle-Arbeit .................................................. 184 Schritt für Schritt HDR-Panoramen erstellen

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

139

Direkte Bildentwicklung Selektive und bildgerechte Farb- und Kontrastkorrekturen

Seit Lightroom die Bühne der Bildbearbeitungsprogramme betreten hat, wird der RawKonverter nicht nur für Photoshop entwickelt. Und so kann er auch von manchem Konzept profitieren, das es zuerst in Lightroom gegeben hat. Dazu gehört sicherlich die selektive Entwicklung, die ohne Pinseloder Verlaufswerkzeug arbeitet. Mit dem Werkzeug für selektive Anpassungen können Sie direkt im Bild bestimmen, welche Tonwerte oder Farbsegmente Sie korrigieren.

Zielsetzungen: Grundbelichtung und Weißabgleich steuern Motivgerechter Kontrast Korrektur direkt im Bild Farben herausarbeiten

140 Kapitel 140 4 | RAW, HDR und mehr …

Foto: Maike Jarsetz

[Selektiv.dng]

1

1

2

Weißabgleich korrigieren

Bevor Sie die selektiven Korrekturen durchführen, müssen Sie natürlich die grundlegenden Korrekturen vornehmen. Starten Sie in den Grundeinstellungen des Raw-Konverters, und wählen Sie das Weißabgleichswerkzeug 1 aus der Werkzeugpalette. Klicken Sie auf einen helleren Mittelton 2 im Bereich der Dose, um diesen zu neutralisieren. Die Farbtemperatur und der Farbton stellen sich automatisch ein.

3

2

Belichtungseinstellungen

3

Detailsteuerungen

4

Jetzt folgt die Belichtungssteuerung. Gehen Sie vor, wie in der Lektion »Die Basisentwicklung« auf Seite 94 beschrieben, und heben Sie erst die Belichtung um ca. eine Blende an. Über den Regler Wiederherstellung retten Sie die Reflexionen an der Dosenseite 3 vor dem Ausbrechen. Kontrollieren Sie die Wirkung beider Regler mit der Anzeige der Lichterbeschneidung 4. Dann heben Sie noch die Mitteltöne über den Regler Helligkeit auf einen Wert von ca. 75 an.

Mit einer erhöhten Dynamik-Einstellung werden die farbigen Flächen schon ein wenig kräftiger. Heben Sie außerdem über den Regler Klarheit den Detailkontrast des Bildes an. Hier können Sie den Regler ruhig etwas höher ziehen. Umso weniger stark müssen Sie später scharfzeichnen.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

141

5

4

Selektive Anpassungen

5

Bildgerechte Gradationskurve

6

Farbtöne steuern

Jetzt starten Sie die selektiven Anpassungen: Der globale Bildkontrast soll so angehoben werden, dass die Produkte kontrastreicher werden, aber die wertwollen Weißtöne nicht ausreißen. Außerdem geht es darum, die einzelnen Produktfarben zum richtigen Farbton hin zu korrigieren sowie Sättigung und Luminanz der einzelnen Farben zu steuern. Wählen Sie das Werkzeug für selektive Anpassungen 5 und gleich aus dem Popup-Menü die Parametrische Kurve, die sich sogleich in der Palette öffnet.

Klicken Sie mit dem Werkzeug auf den etwas gedämpften Weißton der vorderen Dose, der vorsichtig aufgehellt werden soll, und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste nach oben. So wird die Gradationskurve exakt an der Stelle angehoben, an der sich diese Töne befinden. Danach wählen Sie einen Ton im Bild aus, der abgedunkelt werden soll, wie die grünen Details der linken Dose, und ziehen dort mit gedrückter Maustaste nach unten. Die Gradationskurve ändert sich entsprechend.

6

7

Wechseln Sie jetzt auf den Reiter HSL/ Graustufen 7, denn hier zeigt das Werkzeug für selektive Anpassungen seine wahre Stärke. Starten Sie die Korrekturen im Bereich Farbton 6. Klicken Sie nacheinander in die Produktfarben, und verändern Sie deren Balance im jeweiligen Farbsegment. Eine Bewegung nach oben oder nach rechts verändert die Schieberegler in die positive Richtung, eine Bewegung nach links oder unten verschiebt den Regler um einen negativen Wert.

142 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

7

Sättigung selektiv bestimmen

Wechseln Sie auf den Reiter Sättigung. Für die Rot-, Grün- und Gelbtöne können Sie die Intensität jetzt unterschiedlich stark anheben. Das Besondere daran ist, dass das Werkzeug genau die Farbanteile analysiert und etwa mit den Rottönen auch zum geringen Teil die Orangetöne mit anhebt 8. Erhöhen Sie die Rottöne – erneut mit Hilfe des Werkzeugs für selektive Anpassungen – ein wenig, die Grüntöne stärker und die Gelbtöne deutlich.

8

Farbluminanzen ausarbeiten

9

Entwicklung abschließen

8

Im Bereich Luminanz können die einzelnen Farben »leichter« oder »schwerer« gemacht werden. Ziehen Sie sowohl an den roten als auch an den grünen Bildstellen die Maus deutlich nach oben, um diese Farbbereiche anzuheben. Die Gelbtöne – und damit auch die Orangetöne – können weniger stark korrigiert werden.

Auf diese Art und Weise können Sie an den verschiedenen Stellen des Bildes immer die richtigen Tonwerte und Farben verändern und selektiv korrigieren. Dabei müssen Sie sich nicht darum kümmern, welchem Farbbereich Ihre Produktfarbe angehört. Dies wird automatisch analysiert. Nach der Korrektur öffnen Sie das Bild in Photoshop oder klicken auf Fertig, um die Korrekturen in den Entwicklungseinstellungen des Bildes zu speichern.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

143

Verlaufsfilter simulieren Verschiedene Entwicklungseinstellungen überblenden

Zielsetzungen: Motivteile individuell entwickeln Weichen Übergang herstellen Bildstimmung dramatisieren Bilddetails herausarbeiten [Verlauf.CR2]

144

Foto: Maike Jarsetz

Der Kontrastumfang einer digitalen Kamera kann durch das Fotografieren im RAW-Format schon stark ausgereizt werden. Was aber tun, wenn die Motivteile unterschiedliche Entwicklungseinstellungen benötigen? Seit der Version 5 des CameraRaw-Konverters profitieren Sie von einem Verlaufswerkzeug, das im Einsatz stark an Objektiv-Verlaufsfilter erinnert.

1

Grundanpassung

Nach dem Öffnen im Raw-Konverter nehmen Sie erst einmal die Grundanpassungen des Bildes vor: Bei diesem Bild wurden nur leicht die Farbtemperatur erhöht, die Mitteltöne über die Helligkeit angehoben und der Detailkontrast über den Regler Klarheit verstärkt. In den nächsten Schritten wird der Himmel dann dramatisch kühler umgesetzt und für den Vordergrund die warme Stimmung des Morgenlichts verstärkt. 1

2

Der digitale Verlaufsfilter

3

Einstellungen zurücksetzen

Wählen Sie jetzt das VerlaufsfilterWerkzeug 1 aus der Werkzeugpalette. Im gleichen Moment ändert sich der Inhalt des Arbeitsfensters und anstelle der Grundeinstellungen sehen Sie jetzt, welche Anpassungen Sie mit einem Verlaufsfilter nutzen können.

Wenn Sie auf das kleine Plus-Zeichen 2 neben dem Belichtungsregler klicken, werden alle anderen Einstellungen zurückgesetzt, und Sie haben einen guten Start für die Korrektur. Im nächsten Schritt werden Sie grobe Einstellungen festlegen. Diese müssen und können noch nicht exakt sein, sondern dienen zunächst nur dazu, den Wirkungsbereich des Verlaufs zu erkennen.

2

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

145

3

4

Basisentwicklung Himmel

5

Einstellungen justieren

6

Mit Farbe arbeiten

Zuerst geht es um den Himmel: Zwar sind die sich verziehenden Wolken noch erkennbar, aber das Licht sorgt doch für eine zu starke Belichtung und fehlenden Kontrast. Verringern Sie die Belichtung, und erhöhen Sie den Kontrast und die Sättigung über die Schieberegler. Mit diesen Einstellungen ziehen Sie das Verlaufsfilter-Werkzeug von oben nach unten über den oberen Bildteil. Sie können Größe und Richtung auch nachträglich durch Ziehen am grünen oder roten Punkt verändern 3.

Nachdem Sie den Wirkungsbereich des Verlaufsfilters angepasst haben, können Sie Ihre vorgenommenen Einstellungen mit Blick auf das Bild noch fein einstellen. Zusätzlich zur Belichtung lassen sich die Mitteltöne noch über den Regler Helligkeit weiter absenken. Mit einer weiteren Kontrast-Erhöhung erhält der Himmel die zum Zeitpunkt der Aufnahme vorherrschende düstere Wolkenstimmung.

4

146 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Zu den zur Verfügung stehenden Reglern des Verlaufsfilter-Werkzeugs gehört leider keine Farbtemperaturanpassung. Dem Bild würde es aber guttun, den Kontrast zwischen dem kühl-blauen Himmel und dem vom ersten Morgenlicht beschienenen Vordergrund wieder aufzubauen. Klicken Sie deshalb auf das noch leere Farbfeld 4, um den Farbwähler zu öffnen. Hier wählen Sie einen Blauton mit mittlerer Sättigung, der sich mit den anderen Korrekturen überlagert.

7

Neuen Verlaufsfilter anlegen

Jetzt geht es um den Vordergrund. Um ein neues Set von Einstellungen für den Verlaufsfilter anzulegen, klicken Sie zunächst auf Neu 5. Dann klicken Sie auf das Plus-Zeichen einer Einstellung 6, um die anderen zurückzusetzen. Setzen Sie für den Vordergrund über den Klarheit-Regler eine Grundanpassung mit hohem Detailkontrast sowie eine erhöhte Belichtung und einen erhöhten Kontrast fest. Ziehen Sie einen Verlauf von unten bis in die Bildmitte.

8

Warmes Licht erzeugen

9

Verlaufsfilter bearbeiten

5 6

Auch diesen Filter passen Sie natürlich noch an das Bild an: Wählen Sie durch einen Klick auf das Farbfeld (wie in Schritt 6 beschrieben) eine warme Überlagerungsfarbe, um das morgendliche Sonnenlicht, das durch den automatischen Weißabgleich eliminiert wurde, wieder hervorzuarbeiten. Für den Vordergrundbereich ist die hohe Einstellung der Klarheit besonders wichtig, um die dunstige Bildwirkung aufzuheben.

Auf Ihre angelegten Verlaufsfilter haben Sie jederzeit Zugriff, wenn das Verlaufsfilter-Werkzeug aktiviert ist. Klicken Sie auf den Anfangs- oder Endpunkt eines Verlaufs, um ihn zu bearbeiten oder seine Einstellungen zu ändern. Für eine bessere Beurteilung können Sie die Punkte und die Verlaufsrichtung ausblenden 7. Wollen Sie einen Verlauf löschen, dann aktivieren Sie ihn einfach und drücken die [æ]-Taste, oder Sie nutzen den Button Alle Löschen. Mit der Taste [G] kehren Sie zu den Grundeinstellungen zurück.

7

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

147

Lokale Korrekturen Der Anpassungspinsel erlaubt direkte Eingriffe im Bild

Zielsetzungen: Lokal korrigieren Bildkontrast steigern Maske korrigieren [Lokal.CR2]

Foto: Maike Jarsetz

Im vorangegangenen Workshop haben Sie gesehen, wie Sie mit Hilfe des Verlaufsfilters zwei Bildbereiche unterschiedlich entwickeln und anpassen können. Mit dem Anpassungspinsel des Raw-Konverters sind aber auch lokale Anpassungen möglich. Sie können ein ganzes Set von Korrekturen in wechselnder Größe und Stärke auf das Bild auftragen – wenn gewünscht, sogar automatisch maskiert.

1

Grundkorrektur

Auch dieses Bild soll erst seine globale Anpassung bekommen: Mit einer leichten Anhebung der Farbtemperatur, einer erheblichen Aufhellung der Schattenbereiche durch den Aufhelllicht-Regler und einem beträchtlichen Wert für die Klarheit, also dem Detailkontrast, haben Sie eine gute Ausgangsbasis und können sich den lokalen Anpassungen zuwenden.

1

2

Der Anpassungspinsel

Die Problematik dieses Bildes ist, dass die Belichtung keine optimale Umsetzung für den dunstigen Hintergrund bietet. Deshalb tragen wir jetzt per Pinsel eine andere Entwicklungseinstellung auf diese Bereiche auf. Wählen Sie den Anpassungspinsel 1 aus der Werkzeugpalette. An der Stelle des Arbeitsfensters Grundeinstellungen erscheinen jetzt die Anpassungen für dieses Werkzeug. Klicken Sie anfangs auf das Minus-Zeichen 2 vor dem Regler Belichtung. So werden alle anderen Einstellungen auf null gesetzt.

3

2

Werkzeugspitze festlegen

Mit der Größe geben Sie den 100 %igen Wirkungsbereich der Anpassungen an. Die Weiche Kante bezeichnet den zusätzlichen Bereich, in dem die Wirkung zum Rand hin nachlässt – im Vorschaubild erkennen Sie diese durch die gestrichelte Linie 3. Der Fluss sorgt dafür, dass die Anpassungen schrittweise aufgetragen werden, also z. B. in der ersten Anwendung um 50 %. Die Dichte gibt den maximalen Wirkungsgrad an, und Automatisch maskieren verhindert ein Übermalen auf die Vordergrundbereiche.

3 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

149

4

Anpassungen vordefinieren

5

Automatische Maskierung

6

Korrekturen anpassen

Nachdem Sie die Pinselgröße angepasst und die Option Automatisch maskieren aktiviert haben, wählen Sie eine Grundanpassung. Diese dient zunächst nur dazu, zu erkennen, wo im Bild die Korrekturen wirken werden – das Feintuning folgt dann später. Verringern Sie die Werte für Belichtung und Helligkeit deutlich, und heben Sie gleichzeitig den Kontrast an. Dann malen Sie mit dem Pinsel über den Hintergrund.

5

4

Achten Sie darauf, dass die markierte Mitte des Pinsels 4 nur über den Hintergrund fährt. So werden nur zusammenhängende Bildbereiche geändert. Auf den Vordergrund hat dies keine Auswirkungen. So können Sie mit großem Pinsel in kleineren Zonen arbeiten. Sie arbeiten die ganze Zeit an demselben »Pin« 5 – also dem Ausgangspunkt der Korrektur –, auch wenn Sie neu ansetzen. Und: Wenn Sie den Arbeitsbereich heranzoomen, ändert sich die Pinselgröße nicht, sie wird also relativ zum Bild kleiner.

Die ersten Korrektureinstellungen wurden absichtlich überzogen. Nachdem die Korrektur vollständig aufgetragen ist, ist jetzt die Zeit für etwas mehr Feinarbeit. Korrigieren Sie die Belichtung auf etwa –0,7, also ungefähr eine 2/3-Blende nach unten. Gleichzeitig werden die Mitteltöne mit dem Regler Helligkeit auf ca. –10 abgesenkt und der Kontrast um ca. +50 erhöht. Mit einer gleichzeitigen Erhöhung der Sättigung arbeiten Sie das Meeres- und Himmelsblau heraus.

150 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

6

7

Maske überprüfen

Im Prinzip reicht es, wenn Sie mit der Gesamtwirkung der Korrektur zufrieden sind, aber wenn Sie die Genauigkeit der entstandenen Maske interessiert, blenden Sie diese über die Option Maske anzeigen 6 ein. Die Maske zeigt, anders als in Photoshop üblich, den korrigierten Bereich. Wollen Sie sich die Maske nur kurz zum Prüfen anzeigen lassen, reicht es, wenn Sie mit dem Pinsel auf den Pin fahren 7. Die Farbe der Maske können Sie durch einen Klick auf das Farbfeld 8 selbst definieren.

8

7 8

9

Radieren

Wenn die automatische Maskierung einmal nicht perfekt gelungen ist, können Sie die Maske auch noch korrigieren. Aktivieren Sie die Radieren-Option 9, und stellen Sie dann Größe, Weiche Kante und Fluss ein, wie Sie es in Schritt 3 beim Pinsel gelernt haben. Mit einer kleinen Werkzeugspitze von ca. 5–10 und einer Weichen Kante um 30 können Sie hier eventuelle Schnitzer gut korrigieren.

j

9

Vorschau, Optionen und Pinsel

Beachten Sie die oberen Optionen k. Solange hier Hinzufügen aktiviert ist, arbeiten Sie an demselben Pin – also der gleichen Korrektur – weiter. Durch Neu starten Sie eine Korrektur mit anderen Einstellungen. Stört Sie der Pin bei der Beurteilung, dann blenden Sie ihn einfach über die entsprechende Option l aus. Über die ein- oder abgeschaltete Vorschau j können Sie die Korrektur beurteilen. Mit der Taste [K] verlassen Sie den Anpassungspinsel.

k

l

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

151

Rohe Perspektivkorrektur Automatische und manuelle Perspektivkorrektur im Raw-Konverter

Seit dem Einzug der automatischen Objektivkorrektur in den Filtern von Photoshop CS5 war es zum Glück nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Korrektur auch im Raw-Konverter zur Verfügung stehen würde. Zur Version 6.1 von Camera Raw war es dann so weit. Jetzt können Sie die Perspektive dort korrigieren, wo es die Bildqualität am wenigsten beeinträchtigt: während der Raw-Entwicklung und vor dem Erzeugen eines finalen RGB-Bildes.

Zielsetzungen: Objektivverzeichnung entfernen Vignettierung ausgleichen Horizontale Perspektive ausrichten Vertikale Perspektivkorrektur

152 Kapitel 152 4 | RAW, HDR und mehr …

Foto: Maike Jarsetz

[Objektiv.dng]

1

1

Objektivkorrekturen

2

Korrekturautomatik

Nachdem Sie das Bild im Raw-Konverter geöffnet haben und erste Korrekturen an Belichtung und Weißabgleich durchgeführt haben, können Sie schon in den Arbeitsbereich Objektivkorrekturen 1 wechseln. Denn die Korrektur von Vignettierung und chromatischer Aberration sollte stattfinden, bevor das Feintuning an Belichtung und Farbe durchgeführt wird.

In den Objektivkorrekturen arbeiten Sie zunächst im Reiter Profil 2. Denn hier findet die automatische Korrektur von objektivbedingten Abbildungsfehlern statt. Aktivieren Sie durch einen Haken in der Checkbox die Option Objektivprofilkorrekturen aktivieren. So werden mit einer Standardkorrektur die wichtigsten Abbildungsfehler wie Verzeichnung, Vignettierung und chromatische Aberration automatisch korrigiert.

3

2

Im Hintergrund: die Profile

Worauf basiert diese Standardkorrektur? Die Funktion greift auf ausgemessene Objektivprofile zurück. Die mit Adobe Camera Raw 6.1 ausgelieferten »Adobe«-Profile berücksichtigen die Sensorgröße bei der Korrektur. Sie decken also die Korrektur eines Objektivs für verschiedene Kameramodelle ab. Aus den EXIF-Daten Ihres Bildes wird die Information über das verwendete Objektiv herausgelesen und das entsprechende Korrekturprofil angewendet.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

153

3

4

Eigenheiten zulassen

5

Manuelle Korrekturen

6

Ausrichten mit Raster

Im unteren Bereich finden Sie Schieberegler für alle drei Korrekturparameter. Diese erlauben Ihnen, die Stärke der Korrektur individuell einzustellen. Effekte wie Randvignettierungen sind nämlich oft auch gern gesehene Begleiterscheinungen bei kurzbrennweitigen Naturaufnahmen. Durch eine Verringerung bis auf null würden Sie die jeweilige Korrektur ausschalten. Diese Gegenkorrektur können Sie übrigens auch als neuen Standard speichern 3.

4 5

6

7

Neben der Korrektur objektivbedingter Fehler können Sie die Objektiv- und Perspektivkorrektur des Bildes natürlich auch manuell korrigieren. Wechseln Sie dazu auf den Reiter Manuell 4. Auch in diesem Arbeitsfenster können Sie noch die Verzerrung 5, eine chromatische Aberration 6 und die Objektivvignettierung 7 korrigieren. Das bietet sich nicht nur zur Nachkorrektur fehlender Profile an, sondern auch dann, wenn Sie jede Automatik ausschalten wollen.

Starten Sie mit der Ausrichtung horizontaler Linien. Diese können sowohl über eine Drehung als auch über eine Korrektur der horizontalen Perspektive geradegerückt werden. Blenden Sie über die Taste [V] ein Raster ein, und verschieben Sie den Drehen-Regler leicht gegen den Uhrzeigersinn. Schon bei einem Wert von –0,2 sind die Horizontalen in der Mitte des Bildes geradegerückt. Um die Stuckleiste am oberen Bildrand ebenfalls geradezurücken, müssen Sie die horizontale Perspektive noch um +3 korrigieren.

154 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

7

Vertikale Perspektive verändern

Diese Motiv lebt natürlich vom tiefen Standpunkt und den daraus resultierenden stürzenden Linien. Aber natürlich können Sie den Grad dieses »Fehlers« noch bestimmen. Schieben Sie den Regler für die vertikale Perspektive in den negativen Bereich, um die stürzenden Linien etwas zu mindern. Das Bild wird jetzt gekippt, und Sie erkennen am unteren Bildrand transparente Bereiche 8, die auch die Verzerrungskorrektur zeigen. 8 9

8

Bildausschnitt bestimmen

9

Smart-Objekt öffnen

j

k

Um diese transparenten Bereiche nicht in das finale Bild zu übernehmen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Skalieren k Sie das gesamte Bild aus der Mitte heraus in das Ursprungsformat, oder Sie stellen es mit dem Freistellungswerkzeug 9 frei. Aktivieren Sie in dem Fall die Option Auf Bild beschränken j. So können Sie einfach einen maximalen Auswahlrahmen aufziehen, der sich dann automatisch auf den minimalen Beschnitt reduziert.

l Bei der Übergabe an Photoshop werden die Perspektivkorre als Smart-Objekt. Klicken Sie auf den Link l, und aktivieren Sie In Photoshop als Smart-Objekte öffnen m. So können Sie die Korrektur jederzeit im RawKonverter bearbeiten. Mehr zu Smart-Objekten: Lesen Sie dazu die Seite 410.

m Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

155

Porträtretusche im RAW-Format Selektive und lokale Korrekturen kombinieren

Zielsetzungen: Hautretusche Farbkorrektur der Hauttöne Hintergrund entsättigen Weichzeichnung der Haut Scharfzeichnung von Details [Portraet.CR2]

Foto: Hilla Südhaus

Durch die erweiterten Möglichkeiten des Raw-Konverters, auch lokale Bildkorrekturen durchzuführen, ist das Entwicklungswerkzeug auch für die Porträtbildbearbeitung interessant geworden. Mit den lokalen Korrekturmöglichkeiten, den überarbeiteten Retuschewerkzeugen und einer versteckten Weichzeichnung können Sie schon einige lokale Anpassungen vornehmen – und das vor allem schnell und nicht-destruktiv.

1

Basisanpassung

2

Kleine Hautretusche

1

Die meisten der Korrekturen dieses Workshops sind lokaler Art. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Anpassungen, die das ganze Motiv betreffen, an den Anfang stellen. Durch eine minimale Belichtungkorrektur um eine Viertelblende 1 und ein zusätzliches Anheben der Helligkeit auf einen Wert von 55–60 verlieren die Hauttöne ein wenig die Schatten. Gleichzeitig können Sie den Aufhelllicht-Regler auf einen Wert von ca. 15 anheben, um die Schatten – auch im Pullover – heller zu machen.

Nach der globalen Anpassung folgen die Retusche-Aufgaben. Wählen Sie den Bereichsreparatur-Pinsel 2 aus der Werkzeugleiste, und wählen Sie aus dessen PopupMenü Reparieren als Art. Reduzieren Sie außerdem die Deckkraft, z. B. auf 60 %, denn Hautretuschen wirken natürlicher, wenn sie nicht völlig deckend sind. Ziehen Sie dann aus der Mitte der ersten kleinen Hauterhebung einen Kreis auf 2 (der Radius ergibt sich von selbst).

3

2

Reparaturquelle wählen

Sobald Sie den Mauszeiger loslassen, erscheint ein zweiter – grüner – Kreis 3. Dies ist die Reparaturquelle, aus der die überlagernden Pixel kopiert werden. Sie können diesen Kreis mit dem Mauszeiger an jede beliebige Stelle bewegen und so einen passenden homogenen Bereich als Reparaturquelle auswählen. 3

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

157

4

Glaubwürdige Retusche

5

Selektive Anpassungen

6

Rot-Sättigung verringern

So können Sie jetzt einen Reparaturkreis nach dem anderen aufziehen, und Sie können jeden einzelnen individuell steuern. Verringern Sie beispielsweise die Deckkraft bei Muttermalen oder Leberflecken, denn diese sind doch oft ein Teil der Persönlichkeit und werden von den Porträtierten als sehr vertraut empfunden. Sie können jede Retuschestelle nachträglich bearbeiten. Klicken Sie zur Aktivierung einfach auf die kreisförmige Markierung 4.

4

5

Wählen Sie nun aus der Werkzeugleiste das Werkzeug für selektive Anpassungen 5, und wählen Sie gleich die Option Sättigung aus dem Popup-Menü. Hiermit werden im Folgenden störende Rotanteile in der Haut – insbesondere bei den ungeschminkten Händen – korrigiert.

6

Klicken Sie mit diesem Werkzeug auf eine besonders rote Stelle an den Fingern 6, und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste nach links. Sie werden sehen, wie die Sättigung aus den roten Hauttönen entweicht. Gleichzeitig erkennen Sie im Korrekturfenster HSL/Graustufen, dass die Korrektur primär in den Rottönen, aber auch in den Orangetönen stattfindet 7.

7 158 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

7

Luminanzkorrektur

8

Strahlender Hautton

Der Hautton darf ruhig noch ein wenig transparenter werden. Deshalb wird jetzt auf die gleiche Art und Weise wie im vorhergehenden Schritt die Luminanz der Hauttöne angehoben. Wählen Sie dementsprechend aus dem Popup-Menü des Werkzeugs für selektive Anpassungen die Option Luminanz.

Klicken Sie auf einen repräsentativen Hautton, und ziehen Sie die Maus nach rechts. So erhöhen Sie die Helligkeit in den Hauttönen. Im Arbeitsfenster erkennen Sie, in welchen Farbbereichen die Korrektur stattgefunden hat: primär in den Orange-, aber auch leicht in den Rottönen 8.

8

9

9

Lokale Bearbeitung starten

Es gibt noch einige Anpassungen durchzuführen: Zuerst sollte der Hintergrund etwas weniger dominant wirken. Das erzielen Sie schnell, indem Sie dort die Sättigung entziehen. Wählen Sie den Anpassungspinsel 9 aus der Werkzeugleiste, und klicken Sie in dem erscheinenden Arbeitsfenster auf das MinusZeichen j vor dem Regler Sättigung. So sind alle anderen Anpassungen auf »Neutral« gestellt, und Sie haben eine gute Ausgangsbasis. j Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

159

10

Hintergrund entsättigen

11

Korrektur

Ziehen Sie vor der Korrektur den Regler Sättigung auf –100. So sehen Sie schnell, wo Sie die Korrektur auftragen. Arbeiten Sie anfangs ruhig mit einer großen Pinselspitze. Stellen Sie eine mittlere Weiche Kante ein, und setzen Sie den Fluss auf 100, um die Korrektur gleichmäßig aufzutragen. Mit der Dichte können Sie die eingestellte Stärke noch modifizieren. Aktivieren Sie die Option Automatisch maskieren, und tragen Sie die Korrektur mit wechselnden Pinselgrößen auf den Hintergrund auf.

k

Sollte die automatische Maskierung (die auf in der Mitte der Werkzeugspitze aufgenommenen Farbwerten beruht) einmal versagen, ändern Sie die Option des Anpassungspinsels auf Radieren k, und entfernen Sie die Korrektur einfach mit passender Pinselgröße und -kante. Mehr Details über den Anpassungspinsel: Lesen Sie dazu »Lokale Korrekturen« ab Seite 148 in diesem Kapitel.

12

Finale Korrektur

Auch während und nach dem Auftragen der Bildanpassungen können Sie diese noch variieren. In unserem Fall soll der Hintergrund natürlich nicht schwarzweiß werden. Ziehen Sie deshalb den Regler Sättigung so weit wieder hoch, dass der Hintergrund eine dezente, nicht aufdringliche Sättigung erreicht. Mit einem Klick auf die Option Neu starten Sie dann eine neue Anpassung.

160 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

13

Weichzeichnung

14

Haut abpudern

Das A und O einer jeden Porträtretusche ist die Weichzeichnung der Gesichtszüge. Nun bietet sich im gesamten Raw-Konverter auf den ersten Blick kein Regler für die Weichzeichnung. Allerdings können Sie natürlich mit negativen Werten für die Klarheit den Detailkontrast verringern. Das entspricht einer Weichzeichnung! Setzen Sie den Wert für Klarheit auf ca. –25, und wählen Sie dafür einen Pinsel mit 100 % Weicher Kante und einer Fluss-Einstellung von ca. 30.

Die Fluss-Einstellung bewirkt, dass Sie die Weichzeichnung stückweise mit verminderter Wirkung auftragen können. So können Sie jetzt mit dem weichen Anpassungspinsel über die Hautbereiche fahren und durch wiederholte Anwendung die Weichzeichnung verstärken.

l

15

m

n

Scharfzeichnung als Finish

Natürlich darf am Schluss die Scharfzeichnung von Augen, Lippen und Haardetails nicht fehlen. Klicken Sie auf Neu n für eine weitere Anpassung, und ziehen Sie die Werte für Klarheit und Bildschärfe sehr hoch, bevor Sie mit angemessener Pinsel-Größe und einer Weichen Kante von ca. 50 mit den Augendetails l starten. Sie erkennen an dem grünen Pin m den Ausgangspunkt der neuen Anpassung.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

161

Analoge Bildwirkung Vignettierung und Körnung vereinigen in der Effekte-Palette

Zielsetzungen: Vignettierung steuern Körnung hinzufügen Ränder anpassen [Effekt.dng]

162 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Foto: Maike Jarsetz

Der Raw-Konverter hat längst den Status eines reinen Entwicklungsmoduls verlassen. Neben der Möglichkeit selektiver und lokaler Korrekturen findet sich seit Photoshop CS5 nun auch eine Effekte-Palette. Neben den überarbeiteten Vignettierungsoptionen gehört dazu auch die Möglichkeit, eine klassische Filmkörnung zu simulieren. Dieser Workshop zeigt die Kombination beider Techniken.

1

Ausgabegröße vorbereiten

Um den später folgenden Körnungseffekt richtig beurteilen zu können, sollten Sie jetzt schon die Ausgabegröße festlegen. Klicken Sie auf den blauen Link 1, um die Arbeitsablauf-Optionen zu öffnen, und geben Sie dort die Ausgabe- bzw. die FreistellenGröße an. Bestätigen Sie mit OK.

1 2

2

Vignettierung starten

3

Mittenwert verschieben

Wechseln Sie jetzt auf den Reiter Effekte 2, und beginnen Sie dort mit der Einstellung der Vignettierung. An den Übergängen zur Vignette können Sie später besonders gut den Korneffekt beurteilen. Die Bezeichnung Vignettierung nach Freistellen rührt übrigens daher, dass alle Parameter der Vignettierung für jedes neue Bildformat neu angepasst werden. Schieben Sie den Stärke-Regler in die positive Richtung nach rechts, um eine helle Vignette zu erzeugen.

Mit dem Mittenwert steuern Sie, wie weit der Anfang der Vignette von der Mitte des Bildes entfernt ist. Verschieben Sie den Regler nach links, um die Vignette näher an den Mittelpunkt zu rücken. Durch eine Verschiebung nach rechts wandert die Vignette weiter nach außen.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

163

4

Vignettenform steuern

5

Kantenübergang steuern

6

Randwirkung verändern

Die Form der Vignetten ist nicht zwingend an das Bildformat gebunden. Über eine Erhöhung des Rundheit-Wertes können Sie die Vignette in eine kreisförmige Form bringen. Das ist eine gute Methode, um die Bildmitte durch die Vignette mehr zu betonen, aber Details an den seitlichen Rändern weiterhin klar abzubilden.

Mit dem letzten Regler Weiche Kante können Sie den Übergang weicher gestalten. Der Regler Lichter ist übrigens nur verfügbar, wenn Sie Vignetten mit negativen Werten – also dunkle Vignetten – bearbeiten. Die Lichter können dann am dunklen Rand noch weiter herausgearbeitet werden.

Neu in Photoshop CS5 ist die Möglichkeit, die Art der Vignette zu variieren. Die Option Lichterpriorität blendet die Ränder einfach ins Weiße aus. Wechseln Sie auf die Farbpriorität, um die Farbsättigung an den Rändern zu erhöhen und so eine bessere Grundlage für den gleich folgenden Körnungseffekt zu legen.

164 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

3

7

Körnung hinzufügen

Wenden Sie jetzt den neuen Körnungseffekt an. Aber geben Sie vorher einen Skalierungsfaktor 4 von 100 % an. So können Sie die Körnung am besten beurteilen. Verschieben Sie dann mit dem Handwerkzeug 3 den Ausschnitt so, dass Sie den Übergang zur Vignette sehen können. Erhöhen Sie dann als Erstes den Wert für die Stärke der Körnung bei voreingestellten Werten für Größe und Unregelmäßigkeit.

4

8

Korngröße verändern

9

Streuung variieren

Sobald Sie eine deutliche Körnung erkennen, können Sie als Nächstes die Größe des gewünschten Korns festlegen. Auch dieses lässt sich am besten in der 100%-Ansicht beurteilen. Sie sollten aber auch den Ausschnitt wechseln und zwischendurch über [Strg]/[°] + [0] wieder auf das Gesamtbild zoomen, um einen Eindruck des ganzen Bildes zu bekommen.

Der Regler Unregelmäßigkeit sorgt bei höheren Werten für eine höhere Streuung der Körnung. Darum wäre »Streuung« vielleicht die bessere und verständlichere Bezeichnung für diesen Regler, wenngleich die Körnung natürlich auch unregelmäßiger wird. Natürlich können Sie alle drei Werte miteinander abgleichen und auch in anderer Reihenfolge kombinieren. Hier gibt es keine Regeln, da der Körnungseffekt rein geschmacksabhängig ist.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

165

Beleuchtungskompromiss Weißabgleich von Tages- und Kunstlicht kombinieren

Zielsetzungen: Weißabgleich Innenbereich Weißabgleich Tageslicht Varianten mit Ebenenmasken überblenden [Mischlicht.dng]

166

Foto: Maike Jarsetz

Bei Mischlicht müssen Sie sich im Moment der Aufnahme entscheiden, für welchen Motivbereich der Weißabgleich durchgeführt wird. Mit einer RAW-Datei ist es ein Leichtes, die Farbtemperatur im Nachhinein für jeden Bildbereich individuell zu erstellen und Bildvarianten in Photoshop zu kombinieren.

1

1

RAW-Datei öffnen

Eine RAW-Datei öffnen Sie am einfachsten durch einen Doppelklick im Finder/ Explorer oder aus der Bridge heraus. Der Farbtemperaturwert während der Aufnahme lag ungefähr zwischen dem Standard von Tageslicht und Kunstlicht und wird damit keinem Motivteil gerecht. Deshalb muss das Weißabgleich-Werkzeug – die Pipette 1 – hier zweifache Arbeit leisten.

2

2

Tageslicht-Weißabgleich

3

Erste Variante öffnen

Zuerst kümmern Sie sich um das Tageslicht, das durch die Fenster hereinströmt und auch den Hallenboden beeinflusst. Ein Klick mit der Pipette auf einen hellen bis mittleren neutralen Bereich, und schon passt sich die Farbtemperatur-Einstellung an. Als gute Ausgangsbasis bietet sich ein Bereich in den Fenstern an 2. Sie können auch mit dem Farbton-Regler noch etwas nachjustieren.

Nun haben Sie zwar ein neutrales Weiß für außen erhalten, allerdings ist das Innere der Halle noch deutlich zu warm dargestellt, weshalb der nächste Schritt dem korrekten Weißabgleich für den Innenbereich gilt. Zuvor halten Sie aber eine Kopie dieses Weißabgleichs in Photoshop fest. Drücken Sie die [±]/[Alt]-Taste, so wird der ÖffnenButton zu Kopie öffnen. Damit wird aus der RAW-Datei eine entwickelte RGB-Datei im Photoshop-Format. Die RAW-Datei bleibt dabei unverändert!

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

167

3

4

Kunstlicht-Weißabgleich

5

Zweite Kopie öffnen

6

Ebenenkombination

Jetzt öffnen Sie die originale RAW-Datei für die zweite Umsetzung. Diesmal platzieren Sie die Pipette auf einer entsprechenden Stelle im Innenbereich 3, die farblich neutral werden soll. Sie können durchaus mit einigen Klicks auf verschiedene Stellen ausprobieren, welches das beste Ergebnis bringt. Und natürlich können auch hier Farbtemperatur und Farbton wieder leicht angepasst werden.

Nun haben wir uns auch für den Innenbereich einen Weißabgleich erstellt. Das durch die Fenster fallende Licht ist allerdings deutlich zu kühl und zu bläulich. Halten Sie auch von dieser Weißabgleichsvariante mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste eine Kopie in Photoshop fest. Der Rest der Arbeit findet in den nächsten Schritten in Photoshop statt.

Um die besten Bildbereiche beider Kopien zu verschmelzen, kombinieren Sie sie in einer Datei. Benutzen Sie dafür das Verschieben-Werkzeug , klicken Sie auf das erste Bild, und ziehen Sie es mit gedrückter [ª]-Taste auf das zweite. Bei einer Registeranordnung müssen Sie das Bild zuerst auf den Reiter des anderen Bildes ziehen und dann auf das Bild. So entsteht eine neue Ebene, die exakt deckungsgleich über der anderen liegt. Die Bildversionen sind jetzt übereinandergestapelt.

168 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

7

Ebenenmaske erstellen

Bislang ist nur die oberste Ebene sichtbar. Um die Bildanteile der untenliegenden Ebene nutzen zu können, müssen Sie für die obere Ebene eine Ebenenmaske anlegen. Stellen Sie sicher, dass die obere Ebene aktiv ist – sie ist dann in der Palette farbig unterlegt 5 –, und klicken Sie dann auf das Ebenenmasken-Symbol 4 unten in der Ebenen-Palette. Sofort entsteht eine noch leere Ebenenmaske.

5

6

8

Maske mit Pinsel bearbeiten

9

Unterschiedliche Deckkraft

4

Um die warme Variante der unteren Ebene in den Fenstern und Bodenreflexionen sichtbar zu machen, malen Sie auf der Ebenenmaske genau diese Bereiche frei. Wählen Sie das Pinsel-Werkzeug , und öffnen Sie durch einen Klick auf das kleine Dreieck 6 die Werkzeugoptionen. Stellen Sie unter Größe einen mittleren Durchmesser von ca. 200 Pixeln ein, und definieren Sie durch eine Härte von 0 eine ganz weiche Pinselspitze. Wählen Sie Schwarz als Vordergrundfarbe.

Nun beginnen Sie, mit dem Pinsel in die Fensterbereiche auf der Maske zu malen. Durch die schwarzen Pixel wird die obere Ebene an den betreffenden Stellen maskiert, und die untenliegende Ebene mit dem Kunstlicht-Weißabgleich wird sichtbar. Für fließende Übergänge können Sie in der Optionsleiste die Deckkraft des Pinsels verringern. Malen Sie mit einer Deckkraft von ca. 50 % in den Bereichen, in denen beide Umsetzungen miteinander verschmelzen sollen.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

169

HDR-Vorteile nutzen Mit der HDR-Pro-Funktion meistern Sie große Kontrastumfänge

tion 2.3, »HDR Pro verwenden« auf der Buch-DVD an.

Zielsetzung: Kontrastumfang erweitern Gradation steuern Detailkontrast anheben Farbintensität steuern [HDR Pro_01 – 04.CR2]

170 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

HDR-Umsetzungen gehören zum Standard in schwierigen Belichtungssituationen. In der HDR-Pro-Funktion vereint Photoshop die Erstellung einer Datei mit hohem Tonwertumfang und deren Konvertierung in ein 16- oder 8-Bit-Bild. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Konvertierungsoptionen, mit denen Sie jedes Detail steuern können.

1

1

Schneller Start

Seit der Version CS5 können Sie die HDR-Erstellung noch schneller starten, nämlich direkt aus dem Photoshop-Fenster heraus. Öffnen Sie die Mini Bridge über das Icon in der Anwendungsleiste, und lokalisieren Sie darin die Aufnahmeserie. Aktivieren Sie die Einzelbilder mit gedrückter [ª]-Taste, und wählen Sie dann aus dem Extras-Menü 1 der Mini Bridge Photoshop a Zu HDR Pro zusammenfügen. 2

2

Der HDR-Pro-Dialog

3

Kontrast abflachen

3

Was der HDR-Pro-Dialog Ihnen bietet, ist als Erstes eine Vorschau. Denn das Bild mit 32 Bit Farbtiefe, das im Hintergrund aus den Einzelbelichtungen erstellt wurde, kann natürlich nicht auf einem Monitor mit 8 Bit Farbtiefe wiedergegeben werden. In den meisten Fällen wird ein Foto auch im 16- oder 8-Bit-Modus 2 weiterverarbeitet. In dem Fall steuern Sie im HDR-Pro-Fenster die Konvertierungsoptionen. Mit den Lokalen Anpassungen 3 haben Sie die meisten Einflussmöglichkeiten auf das Endergebnis.

Um möglichst viele feine Tonwertabstufungen wiedergeben zu können, sollten Sie als Erstes den Gamma-Wert, also die Konstante für das Kontrastverhalten, verringern. Schieben Sie dafür den Regler nach rechts. Das Bild wird so deutlich weicher, und auf dieser Basis lässt sich die Belichtung besser steuern. Denn Sie werden nicht zu schnell von ausfressenden Lichtern oder zulaufenden Schatten behindert.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

171

4

Belichtung steuern

5

Farbintensität steuern

6

Gradationskurve nutzen

Bestimmen Sie dann die Gesamthelligkeit des Bildes über den Regler Belichtung. Durch den weichen Kontrast betrifft die Belichtungssteuerung in erster Linie die Mitteltöne, die Sie um eine gute Blende aufhellen können. Machen Sie sich immer bewusst, dass Sie hier auch noch viel stärkere Änderungen vornehmen können, denn es steht Ihnen der ganze Tonwertumfang eines 32-Bit-Bildes aus über drei Blendenstufen zur Verfügung.

Bei HDR-Umsetzungen sind hohe Farbsättigungen in Mode gekommen. So beinhaltet die Standardeinstellung auch schon eine Sättigungskorrektur um 20 %. Wenn Sie nicht jede Mode mitmachen wollen, gibt es auch bessere Möglichkeiten, mehr Farbe ins Bild zu bringen: Setzen Sie den Wert auf null, und erhöhen Sie stattdessen den Wert für die Dynamik. Diese verhindert eine Übersättigung und schont neutrale Bereiche (mehr zur Dynamik-Funktion im Workshop »Farben herausarbeiten« auf Seite 102).

4

Die Mitteltöne und die Farbigkeit stimmen jetzt, aber der Bildkontrast ist durch den korrigierten Gamma-Wert noch sehr weich. Sie werden jetzt den Kontrast wieder anheben, aber die ausgeglichenen Mitteltöne beibehalten. Wechseln Sie dafür in den Reiter Gradationskurve 4. Senken Sie mit der Maus die Kurve in den Tiefen etwas ab, um sattere Schatten zu erhalten, und ziehen Sie danach die Kurve im oberen Bereich wieder nach oben, um die Mitteltöne zu rekonstruieren.

172 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

7

Detailkontrast aufbauen

8

Geisterbilder entfernen

9

32-Bit-Modus verlassen

Eine weitere Möglichkeit, den Kontrast des Bildes zu verstärken, ohne die mittleren Tonwerte aufzusteilen, ist der DetailRegler. Denn ähnlich wie mit dem Klarheit-Regler aus dem Raw-Konverter wird hier der Kontrast nur zwischen den sehr hellen und sehr dunklen Tonwerten angehoben. So wird das Bild im Detail »knackiger«, aber behält in den Mitteltönen seinen Tonwertumfang.

Eine besonders tolle Option versteckt sich im oberen Bereich des Menüs. Bei einer Aufnahmeserie können – trotz Stativ – eine Menge Bilddetails voneinander abweichen: ziehende Wolken, wehende Zweige oder – wie in diesem Fall – watschelnde Enten. Aktivieren Sie die Checkbox Geisterbilder entfernen. So werden alle abweichenden Bilddetails nur aus einem Bild herangezogen, das Sie in der unteren Bildleiste per Klick auswählen können.

Wenn Sie alle Anpassungen gemacht haben, bestätigen Sie den HDR-ProDialog mit OK. Erst dann findet die Konvertierung der 32-Bit-Datei in die Farbtiefe statt, die Sie in Schritt 2 vorgewählt haben. So haben Sie praktisch Tonwertgrenzen überwunden.

Mehr Hintergrundwissen: Lesen Sie dazu den Grundlagenexkurs »8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …« auf Seite 188.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

173

HDR-Bilder vorentwickeln Bereiten Sie die Belichtungsreihe im Raw-Konverter vor

HDR-Umsetzungen werden meist aus den unentwickelten Einzelbildern erstellt – aber warum eigentlich? Es gibt so viele Korrekturen, die sich noch im Raw-Konverter erledigen lassen, bevor eine finale HDR-Komposition erstellt wird. Dazu gehören zum Beispiel der Weißabgleich oder die Rauschreduzierung und – ab Camera Raw 6.1 – die Objektivkorrektur.

Zielsetzungen: Weißabgleich durchführen Objektivkorrekturen durchführen HDR-Bild erstellen

174 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Foto: Maike Jarsetz

[HDR-Korrektur_01-04.CR2]

1

Belichtungsreihe öffnen

2

Weißabgleich durchführen

Markieren Sie alle Bilder der Aufnahmeserie in der Mini Bridge oder in der Bridge. Bevor Sie aber in den HDR-Pro-Dialog wechseln, öffnen Sie all diese Bilder per Doppelklick gemeinsam in Adobe Camera Raw 6.1.

Warum sollten Sie nach der Konvertierung der 32-Bit-HDR-Daten in ein 8- oder 16-Bit-Bild noch Farbkorrekturen vornehmen? Nutzen Sie dazu lieber das weitaus größere Potenzial der ursprünglichen RawBelichtungen. Aktivieren Sie mit gedrückter [ª]-Taste alle Bilder im seitlichen Filmstreifen. So wird jede folgende Anpassung auf alle Bilder gleichzeitg angewendet. Verringern Sie dann die Farbtemperatur, um den Gelbstich der Kunstlichtaufnahme zu dimmen. 1

3

Automatische Objektivkorrektur

Das Motiv ist mit einer 17-mm-Brennweite aufgenommen worden und weist daher erhebliche Verzeichnungen zum Rand hin auf. Nutzen Sie die neue automatische Objektivkorrektur, um diese Verzeichnungen und Vignettierungen zu mindern. Wechseln Sie in den – erst ab Camera Raw 6.1 verfügbaren – Bereich der Objektivkorrekturen 1, und wählen Sie dort die Checkbox Objektivkorrekturen aktivieren an. Die Randkorrekturen werden anhand der EXIFDaten automatisch durchgeführt.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

175

2

4

Vertikale Perspektive entzerren

5

Bildausschnitt bestimmen

6

Bereit für HDR Pro

Der angeschnittene Strandkorb im Vordergrund ist arg verrzerrt, aber auch das können Sie korrigieren. Wechseln Sie in den Bereich der manuellen Objektivkorrekturen 2. Korrigieren Sie dort die vertikale Perspektive um einen negativen Wert von etwa –20. Mit einer gleichzeitigen leichten Drehung um ca. 0,6 Grad können Sie die verzerrten Linien einigermaßen begradigen.

Durch die vertikale Perspektivkorrektur sind die Bilder aus dem rechteckigen Format »gekippt« worden. Deshalb müssen Sie jetzt erst einmal einen neuen Bildausschnitt herstellen. Wählen Sie das Freistellen-Werkzeug aus der WerkzeugPalette, und setzen Sie dieses über das PopupMenü auf die Option normal – so werden keine Seitenverhältnisse vorgegeben. Ziehen Sie dann mit gedrückter Maustaste einen neuen Bildausschnitt auf und bestätigen Sie diesen durch [¢].

3 Diese beiden Korrekturen sollen zur Demonstration reichen – oft ist an dieser Stelle auch noch eine Rauschreduzierung ratsam. Aber jetzt geht es um das Thema HDR. Klicken Sie im Raw-Konverter auf Fertig, um die Korrekturen in den Entwicklungseinstellungen aller Einzelbilder zu speichern. Wählen Sie die Bilder dann nochmals in der Mini Bridge aus, und wählen Sie aus dem Menü Extras 3 a Photoshop a Zu HDR Pro zusammenfügen.

176 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

4

7

HDR-Voreinstellungen

Im HDR-Pro-Dialog kümmern Sie sich jetzt um die wichtigsten Eckdaten: Aktivieren Sie die Option Geisterbilder entfernen 4, um bewegte Bildelemente wie die Blätter nur aus einem Quellbild zu errechnen. Geben Sie außerdem die Farbtiefe 5 für das Ausgabebild an – in unserem Fall wurde für die Druckausgabe gleich 8-Bit gewählt. Mit den vorausgewählten Lokalen Anpassungen 6 können Sie dann eine genaue Steuerung der HDR-Umsetzung angehen.

8

Konvertierungseinstellungen

9

Detailkontrast betonen

5 6

Jetzt können Sie Schritt für Schritt das finale Bild anpassen, wie es im vorangegangenen Workshop beschrieben wurde. Arbeiten Sie diesmal mit einem nur leicht verringerten Gamma-Wert und einer Belichtungskorrektur um fast zwei Blenden. Korrigieren Sie zusätzlich die Lichter um einen Wert von ca. –80, um Überstrahlungen zu vermeiden. Erhöhen Sie den Detail-Kontrast auf 80 – 85 %, und ersetzen Sie die SättigungEinstellung durch einen Dynamik-Wert von 20 %.

Der Effekt Leuchtkonturen hat in vielen HDR-Umsetzungen Einzug gehalten, ist aber Geschmackssache. Hier erhöhen Sie den Kontrast innerhalb eines bestimmten Radius‘ – manche kennen diese Technik vielleicht aus dem Unscharf-Maskieren-Filter. Wenn Sie diese Regler moderat einsetzen – mit einer geringen Stärke von ca. 1 und einem hohen Radius –, eignen sich die Leuchtkonturen aber auch gut zum Herausarbeiten von Details wie den Blättern. Bestätigen Sie zum Schluss alles mit OK.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

177

HDR aus einer Belichtung Manuelle Montage verschiedener Raw-Entwicklungen

Zielsetzungen: Belichtung für Innenbereich Belichtung für Schattenzonen Farbsteuerung für Himmel Belichtungen über Masken miteinander kombinieren [manuelles_HDR.nef]

Foto: Walter M. Rammler

Bei bewegten Motiven stößt die HDR-Technik an Grenzen. Schon ein dramatischer Wolkenhimmel verändert sich von einer Belichtung zur anderen. Um trotzdem jedem Motivteil gerecht zu werden, entwickeln Sie einfach verschiedene Belichtungen – der 16-Bit-Umfang der RAW-Datei gibt das her – und kombinieren diese über Luminanzauswahlen in Photoshop.

1

Arbeitsablauf-Optionen

Öffnen Sie die RAW-Datei im Raw-Konverter, und legen Sie als Erstes fest, wie die einzelnen Belichtungen in Photoshop weiterverarbeitet werden sollen. Durch einen Klick auf den blauen Link 1 gelangen Sie in die Arbeitsablauf-Optionen: Hier geben Sie die Größe der auszugebenden Bilder ein, setzen die Auflösung auf 300 dpi, wählen für die Farbtiefe 8 Bit/Kanal oder 16 Bit/Kanal – je nach Ihrer Ausgabemöglichkeit – und wählen einen Standardfarbraum wie Adobe RGB. 1 2

2

Belichtung und Weißabgleich

Die erste Entwicklung gilt der Inneneinrichtung. Die Belichtung kann hierfür etwas angehoben werden. Außerdem ist das warme Kunstlicht sehr dominant. Klicken Sie mit dem Weißabgleich-Werkzeug 2 auf einen neutralen Schatten im Innenbereich 3, und passen Sie dann die Farbtemperatur und den Farbton noch ein wenig an.

3

Zu den Grundanpassungen von RAWDaten: Erfahren Sie mehr im Kapitel »RAWBilder entwickeln« ab Seite 90. 4

3

Details herausarbeiten

Die Anpassung des Detailkontrasts und die Scharfzeichnung können Sie jetzt schon vornehmen, da im ersten Schritt die Ausgabegröße festgelegt wurde. Noch im Reiter Grundeinstellungen finden Sie den Regler Klarheit, der den Kontrast nur in den Details anhebt. Gleichzeitig können Sie mit der Dynamik auch die Farbsättigung anheben, aber die neutralen Zonen beibehalten. Wechseln Sie dann auf den Reiter Details 4, um eine moderate Scharfzeichnung vorzunehmen.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

179

5

4

Einstellungen speichern

5

Einstellungsteilmenge

6

Eine Entwicklung speichern

Diese letzten Anpassungen werden Sie nachher für die zweite Entwicklung noch einmal benötigen, um eine einheitliche Schärfe-Einstellung zu erhalten. Dazu speichern Sie jetzt eine Entwicklungseinstellung, die die exakten Parameter für Klarheit, Dynamik und Schärfen abrufbereit macht. Wählen Sie aus dem Menü über das kleine Optionssymbol 5 Einstellungen speichern.

Im folgenden Menü können Sie jeden Entwicklungsparameter für die Entwicklungsvorgabe aktivieren oder deaktivieren. Da Sie für die nächste Entwicklung deutlich andere Einstellungen für Belichtung und Weißabgleich benötigen, beschränken Sie die Vorgabe auf Klarheit, Dynamik und Schärfen. Deaktivieren Sie alle anderen Einstellungen. Nach einem Klick auf Speichern benennen Sie die Vorgabe, und das war’s erst einmal.

6 7

8 180 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Für den Innenbereich ist das Bild jetzt bereits optimiert. Speichern Sie einen Abzug davon, den Sie später mit anderen Abzügen zusammen in Photoshop öffnen. Klicken Sie links unten im Fenster des RawKonverters auf den Button Bild speichern, und wählen Sie im folgenden Menü über einen Klick auf den Button Ordner auswählen 6 das Ziel für Ihre gespeicherten Abzüge. Wählen Sie dann noch das Dateiformat 8, und geben Sie dem Abzug einen sinnvollen Namen 7.

7

Entwicklung zurücksetzen

Jetzt starten Sie die nächste Umsetzung für die Schattenbereiche: Drücken Sie die [±]/[Alt]-Taste (so wird der Abbrechenzum Zurücksetzen-Button), und setzen Sie das Bild auf die ursprünglichen Einstellungen zurück. Nehmen Sie dann die Anpassungen für die dunklen Bildbereiche vor: Erhöhen Sie die Belichtung und die Helligkeit für die Mitteltöne deutlich, und passen Sie den Weißabgleich mit einem Klick mit dem Weißabgleich-Werkzeug auf die Steine an 9. 9

8

Entwicklungseinstellungen

9

Schattenentwicklung speichern

j

Für den Detailkontrast greifen wir auf die gespeicherten Vorgaben aus Schritt 5 zurück. Wählen Sie aus dem Optionsmenü j Einstellungen laden, und lokalisieren Sie in der Auswahl der XMP-Dateien die eben gespeicherte Vorgabe für die Detailschärfe. Zusätzlich zu den eben vorgenommenen Belichtungseinstellungen werden jetzt die gespeicherten Werte auf die Details und die Farbsättigung angewendet.

Auch diese Variante wird jetzt gespeichert. Klicken Sie erneut auf den Button Bild speichern k. Im folgenden Menü müssen Sie bis auf den Namen dieser Variante nichts ändern. Alle anderen Einstellungen, wie Speicherort, Dateiformat etc., sind aus dem vorherigen Speichervorgang erhalten geblieben.

k Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

181

l

m

10

Entwicklung Himmel

11

Ebenendatei aufbauen

12

Vordergrundauswahl

Zuletzt passen Sie noch eine Variante für den Himmel an. Klicken Sie dazu erst wieder mit gedrückter[±]/[Alt]Taste auf Zurücksetzen. Für den Himmel wechseln Sie im Reiter Gradationskurve l auf die Punkt-Kurve, die Sie mit der Maus in einen S-förmigen Verlauf ziehen, um den Kontrast aufzusteilen. Zusätzlich können Sie im Reiter HSL/Graustufen m die Luminanz für die Blautöne anheben, um dem Himmel mehr Leuchtkraft zu geben. Auch diese Variante wird gespeichert.

Verlassen Sie dann den RawKonverter durch einen Klick auf Abbrechen, und navigieren Sie in der Bridge zu Ihren gespeicherten Abzügen. Aktivieren Sie alle drei erstellten Varianten, und wählen Sie aus dem Menü Werkzeuge a Photoshop a Dateien in Photoshop-Ebenen laden. Diese Stapelverarbeitung lädt die Bilder innerhalb einer neuen Datei in einzelne Ebenen und ist eine gute Grundlage für die folgende Montage.

Für die einzelnen Ebenen werden Sie jetzt Masken anlegen, um nur Teile jeder Einzelbelichtung freizulegen. Klicken Sie auf die oberste Ebene mit der Belichtung für den Himmel. Mit dem Schnellauswahlwerkzeug ist die Auswahl des Vordergrundes schnell erledigt. Klicken Sie dann mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste auf das Maskensymbol n unten in der Ebenen-Palette. So wird die Auswahl maskiert. Die Schnellauswahl: Mehr dazu auf Seite 424.

n 182 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

13

Luminanzauswahl erstellen

Jetzt ist die mittlere Ebene dran: Ziel ist es, eine Auswahl zu erstellen, die alle hellen Bildbereiche auf einmal auswählt und fließend zu den dunklen Bereichen hin abnimmt. Wechseln Sie über das Fenster-Menü in die Kanäle-Palette, und klicken Sie mit gedrückter [°]/[Strg]-Taste auf die Miniatur des Rot-Kanals o, in dem die größten Luminanzkontraste vorherrschen. Dadurch werden die Helligkeitsinformationen als Auswahl umgesetzt.

14

o

p

Maske erstellen

Klicken Sie in der Kanäle-Palette wieder auf den RGB-Kanal p, um das gesamte Bild einzublenden, und wechseln Sie dann wieder in die Ebenen-Palette. Aktivieren Sie die mittlere Ebene, und klicken Sie erneut auf das Maskensymbol – diesmal ohne [±]/[Alt]-Taste, denn die ausgewählten Lichterzonen sollen sichtbar bleiben und der Rest maskiert werden. Zu den Luminanzmasken: Lesen Sie mehr im Kapitel »Belichtungskorrekturen« ab Seite 196.

15

Blick auf die Ebenenmasken

In der Ebenen-Palette zeigt sich jetzt sehr deutlich, welche Teile der Einzelbelichtungen für das Composing genutzt werden q: Über der Schattenbelichtung liegt die Belichtung des Innenbereichs, die nur in den Lichtern sichtbar ist und fließend in die Schatten ausläuft. Überlagert wird sie nur im Himmel von der obenliegenden Belichtung, die im Vordergrund maskiert ist. Die Masken können Sie noch mit einem weichen Pinsel und schwarzer Vordergrundfarbe manuell verfeinern.

q

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

183

Effektive Puzzle-Arbeit Schritt für Schritt HDR-Panoramen erstellen

Mit dem neuen HDR-Pro-Dialog ist die Umsetzung von Belichtungsreihen in Bilder mit höherem Kontrastumfang einfacher, schneller und feiner steuerbar geworden. Für ein HDR-Panorama müssen Sie zwar immer noch zuerst eine Menge Einzelbilder erstellen, aber die nachfolgende Arbeit wird durch neue Panorama-, Ausrichtungs- und Fülloptionen deutlich beschleunigt.

Zielsetzungen: Einzelbilder entwickeln HDR-Bilder erstellen Formatgewinn durch Entzerrung Horizont ausrichten Ränder retuschieren [Ordner HDR_Panorama]

184 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Fotos: Maike Jarsetz

Panorama zusammenfügen

1

1

Aufnahmeserie vorentwickeln

2

Führen Sie zuerst die Grundkorrekturen im Raw-Konverter durch. Es reicht, wenn Sie dafür eine exemplarische Belichtungsreihe der kompletten Aufnahmeserie im Raw-Konverter öffnen. Aktivieren Sie im Filmstreifen 1 die Einzelbilder mit gedrückter [ª]-Taste, und stellen Sie dann die Parameter ein, die für alle Bilder gelten sollen. Hier habe ich Korrekturen der Farbtemperatur 2 vorgenommen und die Werte für das Aufhelllicht 3, die Klarheit 4 und die Dynamik 5 erhöht.

2

Einstellungen übertragen

3

HDR-Einzelbilder erstellen

3

4 5

Schließen Sie das Fenster des RawKonverters durch Klick auf den FertigButton, und wählen Sie dann in der Bridge mit gedrückter [ª]-Taste oder über den Shortcut [Strg]/[°] + [A] alle Bilder für das HDR-Panorama aus. Mit rechter Maustaste oder aus dem Bearbeiten-Menü wählen Sie dann Entwicklungseinstellungen a Vorherige Konvertierung. So übertragen Sie die eben angewendeten Entwicklungseinstellungen auf alle Bilder.

Wählen Sie danach wieder nur eine Belichtungsreihe in der Bridge aus, um die erste HDR-Umsetzung zu erstellen. Wählen Sie aus dem Menü Werkzeuge a Photoshop a Zu HDR Pro zusammenfügen.

Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

185

4

Lokale Anpassungen vornehmen

5

HDR-Vorgabe nutzen

6

Panorama erstellen

Im HDR-Pro-Dialog aktivieren Sie die Option Geisterbilder entfernen und nehmen weitere Anpassungen vor, wie in der Lektion »HDR-Vorteile nutzen« auf Seite 170 beschrieben. Hier wurde nur eine leichte Gamma- und Belichtungskorrektur vorgenommen, die Dynamik anstelle der Sättigung erhöht und der Detailkontrast über einen hohen Detail-Wert und einen geringen Radius für die Leuchtkonturen gesteigert. Im PopupMenü Vorgabe können Sie dies als Vorgabe speichern.

Nachdem Sie die erste HDR-Umsetzung durch einen Klick auf OK in Photoshop geöffnet und dort gespeichert haben, wählen Sie die nächste Belichtungsreihe aus und bearbeiten auch diese im HDR-Pro-Dialog. Ab jetzt können Sie von der gespeicherten Vorgabe profitieren: Wählen Sie sie aus dem Popup-Menü aus, und schon ist die ganze Arbeit getan. So können Sie Stück für Stück die Einzelbilder für das Panorama erstellen.

8

6 7 186 Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

Wählen Sie für alle geöffneten und gespeicherten HDR-Einzelbilder in Photoshop aus dem Menü Datei a Automatisieren a Photomerge. Klicken Sie auf Geöffnete Dateien hinzufügen 8. Wählen Sie dann Ihr Layout, die Option Bilder zusammen überblenden 6 und die Korrektur der geometrischen Verzerrung 7, um ein größeres Endformat zu erhalten. Details der Photomerge-Optionen: Erfahren Sie mehr im Kapitel »Perspektive« ab Seite 460.

7

So weit, so gut

8

Horizont ausrichten

Nach einem Klick auf OK arbeitet die Panorama-Automatik, und Sie erhalten je nach Größe und Anzahl der Ausgangsbilder mehr oder weniger schnell ein Panorama als Ebenendatei – mit allen notwendigen Ebenenmasken. Natürlich entstehen am Rand noch ungerade, transparente Bereiche, und hundertprozentig gerade sind die meisten Panoramen nach der automatischen Ausrichtung auch nicht. Reduzieren Sie über den Shortcut [Strg]/[°] + [E] die Einzelteile auf eine Ebene. Das erleichtert die folgende Arbeit.

Am schnellsten können Sie einen schiefen Horizont ausrichten, indem Sie mit dem Linealwerkzeug den Horizont nachziehen und durch einen Klick auf die Schaltfläche 9 gerade ausrichten. Aber Achtung, dadurch wird das Bild auch automatisch auf das rechteckige Bildformat beschnitten. Wenn Sie diesen Schritt lieber selber durchführen wollen, klicken Sie mit gedrückter (Alt)/[±]-Taste auf die Schaltfläche. Dann findet nur die Ausrichtung statt.

9

j

9

Format vergrößern

Im Workshop »Das Letzte herausholen« auf Seite 480 habe ich beschrieben, wie Sie die transparenten Ränder eines erstellten Panoramas durch die neue inhaltssensitive Fülloption auffüllen und so deutlich im Format gewinnen können. Wählen Sie mit dem Zauberstab-Werkzeug die transparenten Ränder aus, und öffnen Sie mit der [ª] + [æ]-Taste den Befehl Fläche füllen. Wählen Sie die Option inhaltssensitiv j, bestätigen Sie mit OK, und überarbeiten Sie gegebenenfalls noch die Ränder. Kapitel 4 | RAW, HDR und mehr …

187

Grundlagenexkurs

8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, … Farbtiefe – Begriffsklärung und Veranschaulichung

Rechenbeispiel 8 Bit 28 = 2 2 2 2 2 2 2 2 = 256 Farbstufen x

x

x

x

x

x

x

16 Bit 216 = 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 = 65 536 Farbstufen x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

32 Bit 232 = 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2222 2 2 2 22222 = 4 294 967 296 Farbstufen x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

x

Die Farbtiefe eines Bildes … … gibt an, wie viele verschiedene Tonwerte pro Farbkanal verarbeitet werden können. Im herkömmlichen 8-Bit-Modus sind dies gerade einmal 256 verschiedene Stufen, im 16-Bit-Modus schon über 65 000 pro Farbkanal. Und Sie haben 3 Farbkanäle! Allein das muss Sie schon überzeugen, prinzipiell im 16-Bit-Modus zu arbeiten, sofern Ihre Kamera das hergibt. Mit höherer Farbtiefe, also mit mehr verfügbaren Tonwerten, arbeiten zu können klingt verlockend – und das ist es auch. Denn schließlich kann unser Auge unendlich viele Farben aufnehmen, die digitalen Medien können aber nur einen Bruchteil davon wiedergeben.

188 Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

Und auch wenn Ihr Monitor nach wie vor im 8-Bit-Modus nur eine begrenzte Farbwiedergabe bietet, ergibt die Arbeit mit 16-BitBildern – z. B. aus RAW-Daten – Sinn. Denn mittlerweile gibt es auch Ausgabegeräte wie hochwertige Fotodrucker, die 16-Bit-Daten verarbeiten können. Sollten Sie jetzt einwenden wollen, dass der Monitor nur 8-Bit-Daten verarbeitet und somit der Gewinn von mehr Tonwertabstufungen wieder hinfällig wäre, dann folgen Sie der kurzen Veranschaulichung auf der nächsten Seite, um sich überzeugen zu lassen:

1

RAW-Bild mit 16 Bit öffnen

Öffnen Sie eines der RAW-Bilder aus den Beispieldaten der Raw-Kapitel – der Raw-Konverter öffnet sich. Über einen Klick auf den blauen Link 1 aktivieren Sie die sogenannten ArbeitsablaufOptionen. Hier können Sie zunächst die Farbtiefe bestimmen: Wählen Sie 16 Bit/Kanal. Öffnen Sie dann Ihren ersten »Abzug« des Bildes, indem Sie die (Alt)/[±]-Taste drücken und auf den geänderten Button Kopie öffnen 2 klicken. Öffnen Sie danach wieder Ihre RAW-Datei.

2

1

2

8-Bit-Kopie öffnen

Ändern Sie für den nächsten Abzug die Farbtiefe auf 8 Bit/Kanal, und öffnen Sie die bearbeitete Variante über den Button Bild öffnen. Nun haben Sie beide Varianten in Photoshop geöffnet.

3

3

Vergleichsbilder anordnen

Ihnen liegen jetzt zwei Kopien des RAW-Bildes vor. In der Kopfzeile des Menüfensters können Sie erkennen, welches das 16-Bit- bzw. das 8-Bit-Bild ist: Die Angabe steht in Klammern 3. Ordnen Sie die Bilder jetzt untereinander oder nebeneinander an. Am einfachsten machen Sie dies über die Ansichtssymbole aus der Optionsleiste.

Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

189

4

Histogramm einblenden

5

Bild bearbeiten

6

Gradationskurve verändern

In dem folgenden Vergleich werden Sie erkennen können, wie unterschiedlich gut das 8-Bit- bzw. das 16-Bit-Bild extreme Tonwertveränderungen »wegsteckt«. Beurteilen können Sie dies nur über das Histogramm, das Ihnen eine verbindliche Darstellung der Tonwertverteilung im Bild gibt. Blenden Sie das Histogramm aus dem Menü Fenster ein. Unter dem Optionspfeil dieser Palette 4 wählen S ie die erweiterte Ansicht.

4

5

Legen Sie für das erste Bild eine Einstellungsebene an, indem Sie eine Bildanpassung aus der Korrekturen-Palette wählen. Klicken Sie auf das Symbol für die Gradationskurven 5. Über die Gradationskurven lässt sich am schnellsten eine extreme Korrektur zur Veranschaulichung vornehmen.

Nehmen Sie jetzt starke Veränderungen an der Gradationskurve vor, zum Beispiel eine extreme S-Kurve, die im gesamten Bild den Kontrast in den Mitteltönen stark ansteigen lässt, und bestätigen Sie diese Einstellungen mit OK.

190

Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

7

Einstellungsebene kopieren

Das zweite Bild soll genau dieselbe Änderung erfahren. Der einfachste Weg dafür ist, die entstandene Einstellungsebene 6 einfach zu kopieren. Öffnem Sie dazu die Ebenen-Palette, und ziehen Sie die Einstellungsebene mit der Maus auf das Bildfenster der anderen Datei. So wird die Einstellungsebene kopiert und das zweite Bild in gleicher Weise verändert. Beide erfahren eine starke Kontraststeigerung in den Mitteltönen.

8

Histogramm beurteilen

9

8-Bit-Histogramm aktualisieren

Aktivieren Sie nacheinander beide Dateien, und betrachten Sie das Histogramm: Die Tonwerte in den Mitteltönen sind auseinandergezogen worden. Das Resultat sind die gefürchteten Tonwertabrisse. Und darin unterscheidet sich das Histogramm des 8-Bit-Bildes nicht von dem des 16-Bit-Bildes. Achtung: Ein kleines Warnzeichen 7 weist darauf hin, dass die Anzeige im Histogramm zur Zeit auf der Bildschirmanzeige (8 Bit) beruht, nicht auf den aktuellen Bilddaten.

Achten Sie darauf, dass Sie zuerst das 8-Bit-Bild bearbeiten, und klicken Sie dann auf das Aktualisierungssymbol in der Histogramm-Palette 8 oder direkt auf das Warndreieck. So baut Photoshop das Histogramm neu auf – aus den wirklich verfügbaren Bilddaten. Im 8-Bit-Bild haben Sie dadurch leider keine entscheidenden Vorteile: Das Histogramm bleibt zerissen – durch die starke Gradationsänderung ergeben sich Tonwertabrisse in den Mitteltönen.

6

7

8

Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

191

10

16-Bit-Histogramm

Wechseln Sie jetzt auf das 16-BitBild, und aktualisieren Sie auch dieses. Und siehe da: Das Histogramm baut sich aus den bestehenden Bilddaten neu auf und ist auf einmal lückenlos und fast so glatt wie ein guter Autolack. Daran erkennen Sie, dass ein 16-Bit-Bild über ausreichend Tonwertinformationen verfügt, um selbst extreme Gradationsänderungen ohne Tonwertabrisse zu überstehen.

Wieso erkennt man auf dem Monitor keinen Unterschied? Ganz einfach: Der Monitor arbeitet mit 8 Bit Farbtiefe. Angezeigt wird Ihnen also ein Vorschaubild mit geringerer Farbtiefe, auch wenn Sie mit 16-Bit-Bildern arbeiten. Dass Ihr Monitor dieser Technik noch ein bisschen hinterherhängt, ändert nichts an der Tatsache, dass die 16-Bit-Bilder über deutlich mehr Tonwerte verfügen, die Ihnen Spielraum in der Bildbearbeitung geben. Insbesondere bei hochwertiger Fotografie, die auf die Beibehaltung feinster Farbnuancen angewiesen ist, z. B. bei Hauttönen, sollten Sie den Vorteil der 16-Bit-Farbtiefe nutzen. Und was ist jetzt »HDR«? Der Begriff »HDR« steht für »High Dynamic Range«. Dieser »hohe dynamische Bereich« kann Tonwertumfänge beinhalten, die wir mit

192

Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

dem menschlichen Auge gar nicht gleichzeitig erfassen könnten – von der Wiedergabefähigkeit der Monitore oder der eines analogen Filmmaterials ganz zu schweigen. Überlegen Sie, was passiert, wenn Sie aus dem gleißenden Sonnenlicht in einen Innenraum kommen oder umgekehrt: Sie müssen sich erst an die geänderte Lichtsituation anpassen. Zwar können wir im Gehirn beide Informationen verarbeiten und beim schnellen Wechsel – beispielsweise bei dem Blick aus dem Fenster – ein Gesamtbild sehen, das scheinbar alle Tonwertinformationen gleichzeitig verarbeitet. Aber spätestens in der analogen Fotografie haben wir uns an begrenzte Kontrastbereiche gewöhnt: Ein Innenraumporträt vor dem Fenster wird nichts ohne Aufhellblitz, eine perfekt belichtete Winterlandschaft lässt alle Mitteltöne tiefdunkel erscheinen.

In der digitalen Fotografie war die Situation lange Zeit kaum anders, nur dass mittlerweile die begrenzten Tonwertumfänge als normales Manko der Fotografie betrachtet werden. HDR-Bilder besitzen eine Farbtiefe von 32 Bit pro Kanal. Und wenn Sie das Rechenbeispiel vom Anfang noch einmal betrachten, können Sie sich vielleicht vorstellen, um wie viel mehr ein HDR-Bild befähigt ist, riesige Kontrastumfänge abzubilden. Wenn Sie mehrere 16-Bit-RAW-Daten über den Befehl Zu HDR zusammenfügen in einem 32-Bit-Bild vereinen wollen, bekommen Sie in dem Arbeitsfenster ein Histogramm angezeigt, das den Farbumfang von 32 Bit abbilden kann. Die nachfolgende Abbildung zeigt das Histogramm einer HDR-Belichtungsreihe, die Blendensprünge bis zu 3 ½ Blenden vereint hat – und trotzdem wird nicht annähernd der 32-Bit-Tonwertumfang ausgenutzt.

Der Tonwertumfang ist also so groß, dass wir ihn mit normalen Maßstäben von Tonwert, Farbe und Kontrast gar nicht messen können – geschweige denn umsetzen, denn der Monitor und die meisten Drucker arbeiten auch heute noch weitestgehend nur mit 8 Bit Farbtiefe.

So beschränkten sich die Einsatzmöglichkeiten der HDR-Bilder lange Zeit auch auf Anwendungen, in denen Bilder ständig andere Teilbereiche ihres Tonwertumfangs »preisgeben« müssen, wie etwa bei Special Effects oder auch als Imagemap bei 3D-Animationen.Aber für die Fotografie erweitert sich mit der Möglichkeit, RAW-Daten unterschiedlicher Belichtungen aus einer Aufnahmeserie zu einem HDR-Bild zusammenzufügen, erstmals der Luminanz- und Tonwertbereich, der innerhalb einer Aufnahme dargestellt werden kann. Der 32-Bit-Farbraum wird zunächst dazu genutzt, die überlagernden Tonwerte der Belichtungsreihen »auszubreiten«, um dann den breit gefächerten Tonwertumfang wieder in einen 8- oder 16-Bit-Tonwertumfang herunterzuskalieren. Die Einzelaufnahmen einer Belichtungsreihe werden so vom tiefsten Schatten bis zum hellsten Licht in einer Datei abgebildet. Die komplett überarbeitete HDR-Pro-Funktion von Photoshop CS5 konzentriert sich genau auf diese Konvertierung: Wenn eine Bittiefe von 8 oder 16 als Ziel ausgewählt ist, bieten sich Ihnen umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten, die es ermöglichen, aus dem großen Tonwertumfang genau die Tonwertdetails herauszuarbeiten, die Ihnen bei der Bildumsetzung wichtig sind. So profitieren Sie auch dann noch vom Potenzial des großen 32-Bit-Farbraums, wenn Sie längst in den kleineren gewechselt sind.

Mehr zu HDR-Umsetzungen und deren Konvertierungsmöglichkeiten: Lesen Sie dazu das Kapitel »RAW, HDR und mehr …« ab Seite 138.

Grundlagenexkurs | 8 Bit, 16 Bit, 32 Bit, HDR, …

193

Belichtungskorrekturen

Ausgewogene Tonwerte sind das A und O eines jeden Bildes. Diese Ausgewogenheit kann sich durchaus auch in starken Licht-Schatten-Kontrasten oder einer bewussten High-KeyUmsetzung zeigen. Wichtig ist nur, dass Sie bei der Belichtungskorrektur das Bild als Ziel haben, das Sie auch während der Aufnahme vor Augen hatten. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Ihr Bild gekonnt ans Ziel führen und die Balance zwischen Bildwirkung, Kontrast und Tonwerten finden. Neben bewährten Belichtungskorrekturen finden Sie hier auch fortgeschrittene Techniken, um mit ausgefeilten Masken Ihre Korrekturen genau auf die gewünschten Bildbereiche einzuschränken.

Foto: Maike Jarsetz

Belichtungskorrekturen

Der richtige »Biss« ................................................................................ 198 Wie Sie eine bildgerechte Gradationskorrektur durchführen

Bewährte Negativtechniken ................................................................ 202 »Unscharf maskiert« gewinnt ein Bild an Kontrast

Verlaufsfilter simulieren ....................................................................... 204 Himmel mit neutraler Dichte abdunkeln

Schatten richtig aufhellen ................................................................... 206 Nutzen Sie alle Möglichkeiten des Tiefen/Lichter-»Filters«

Sensible Kontrastkorrektur ................................................................. 210 Bildkontrast steigern und Farben stabilisieren

196 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

High Key ohne Verluste ........................................................................ 212 Erhalten Sie die Zeichnung bei High-Key-Umsetzungen

Lichter herauskitzeln ............................................................................ 216 Erhöhen Sie den bildeigenen Kontrast in den Lichtern

Luminanz und Maske ............................................................................ 218 Helligkeitsinformationen für die Korrektur nutzen

Farbbereich nachbelichten ................................................................... 222 Profitieren Sie von Farbauswahl und Masken-Palette

Funkelnde Lichter ................................................................................. 226 Kontrastkorrektur auf die Lichter beschränken

HDR-Tonung ............................................................................................ 230 Tonwertakrobatik mit Einzelbelichtungen

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

197

Der richtige »Biss« Wie Sie eine bildgerechte Gradationskorrektur durchführen

Eine Kontraststeigerung mittels der Gradationskurven kann fast jedes Foto noch vertragen. Anstatt aber jedes Bild mit einer Standardkorrektur zu bearbeiten, sollten Sie die Möglichkeiten einer bildgerechten Korrektur nutzen. Heben Sie den Kontrast genau in den bildwichtigen Tonwerten an – mit dem Werkzeug für selektive Anpassungen haben Sie diese ganz schnell direkt im Bild lokalisiert.

Zielsetzungen: Lichter schützen Motivgerechter Kontrast Maske für Schattenbereiche Tiefen schützen [Punktkurve.jpg]

tion 1.2, »Den Bildkontrast steigern« auf der Buch-DVD an.

198 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

1

1

Korrekturen starten

2

Mit Hand und Histogramm

Die Korrekturen-Palette blenden Sie über das Fenster-Menü ein, dort wählen Sie als Funktion die Gradationskurven 1. Sie sollten jede Korrektur in der Korrekturen-Palette starten, denn hier haben Sie nicht nur den schnellsten Zugriff auf die Korrekturen, sondern Sie erzeugen unweigerlich eine Einstellungsebene. So können Sie jederzeit die Korrekturen überprüfen und justieren.

2

In den Gradationskurven ist automatisch das Histogramm 4 eingeblendet, das Ihnen Informationen über den Tonwertverlauf Ihres Bildes gibt. Außerdem können Sie seit Photoshop CS5 auswählen, ob das praktische Handwerkzeug 3, mit dem Sie die Korrektur direkt im Bild durchführen können, beim Aufruf der Gradationskurven automatisch aktiviert sein soll. Dies legen Sie in den Palettenoptionen 2 mit dem Menüpunkt Zielgerichtet-Korrigieren-Werkzeug automatisch auswählen fest.

3

4

5

3

Lichter schützen

Starten Sie jetzt damit, die Lichter zu schützen. Die helle Farbzeichnung z. B. im Himmel oder an den hellen Linien sollte durch eine Kontraststeigerung nicht zerstört werden. Fixieren Sie deshalb auf der Gradationsdiagonalen diesen Punkt. Wenn Sie mit der Maus genau auf eine dieser Bildstellen klicken 5, wird der dazugehörige Punkt sofort auf der Kurve gesetzt 6.

6

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

199

4

Tiefen schützen

5

Helle Farbtöne anheben

6

Dunkle Farbtöne absenken

Auch die ganz dunklen, durchgezeichneten Flächen sollten geschützt werden, damit sie durch eine Kontrastkorrektur nicht an Zeichnung verlieren. Klicken Sie deshalb wieder mit dem Mauszeiger ins Bild – diesmal auf die zu schützenden Tiefen. Damit ist auch dieser Punkt auf der Diagonalen fixiert 7.

7

9 Nun geht es um den eigentlichen Korrekturbereich: die Mitteltöne, die im Kontrast gesteigert werden sollen. In diesem Bild soll insbesondere der Schriftzug herausgearbeitet werden. Führen Sie den Mauszeiger über eine helle Stelle dieses Bildteils, und ziehen Sie diesmal gleich mit gedrückter Maustaste nach oben 8, bis die gewünschte Helligkeit erreicht ist. Auf der Gradationskurve entsteht ein weiterer Fixpunkt 9, und an dieser Stelle wird die Kurve auch direkt nach oben korrigiert.

8

Das Gleiche führen Sie für die dunklen Zonen in der Beschriftung durch. Auch hier wählen Sie den Bildbereich, dessen Farben satter gemacht werden sollen. Klicken Sie wieder in einen der dunklen Buchstaben, und ziehen Sie den Mauszeiger diesmal nach unten, um einen weiteren Korrekturpunkt j zu setzen.

j

200

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

7

Korrektur nachsteuern

8

Ebenenmaske nutzen

Achten Sie auf die Bereiche im Übergang von den zuvor gesicherten Lichtern und Tiefen zum Korrekturbereich. Falls die Kurve in diesem Bereich zu stark abflacht, wird auch der Kontrast flach. Ziehen Sie die Gradationskurve am oberen und unteren Punkt »in Form«, damit die Kurve an keiner Stelle mehr stark abflacht, aber die Grundkorrektur erhalten bleibt.

Wechseln Sie in die Ebenen-Palette: Nutzen Sie die Ebenenmaske k auf der erstellten Einstellungsebene. Mit dem PinselWerkzeug , schwarzer Vordergrundfarbe und einer weichen Pinselspitze können Sie auf der Ebenenmaske die Korrektur dort maskieren, wo sie zu stark ausgefallen ist. Die Pinselgröße ändern Sie mit der Maus durch Ziehen nach links und rechts, die Pinselhärte durch Ziehen nach oben und unten, jeweils mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechter Maustaste (Win).

9

k

Korrektur verstärken

Jetzt haben Sie die kritischen Bereiche des Motivs maskiert und können sich noch einmal den eigentlichen Arbeitsbereich vornehmen. Eine weitere leichte Kontrastverstärkung können Sie durchführen, indem Sie die Einstellungsebene kopieren (ziehen Sie sie einfach auf das Seitensymbol l in der Ebenen-Palette) und deren Deckkraft m stark herabsetzen.

m

l Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

201

Bewährte Negativtechniken »Unscharf maskiert« gewinnt ein Bild an Kontrast

Der Name des Scharfzeichnungsfilters Unscharf maskieren basiert auf einer analogen Technik. Unscharfe Negativkopien waren früher die letzte Möglichkeit, um einem flauen Negativ zu mehr Kontrast zu verhelfen. Die beiden Filme wurden beim Vergrößern einfach überlagert. Nach wie vor macht der Unscharf-maskieren-Filter in seinem Grundprinzip nichts anderes, als den Kontrast anzuheben – auch wenn er mittlerweile nur noch in kleinen Radien zur Scharfzeichnung genutzt wird. In diesem Workshop sehen Sie den Filter in seiner ursprünglichen Form.

Zielsetzungen: Kontrast über einen großen Radius anheben

Foto: istockphoto @ Rolphus

[Schaerfekontrast.jpg]

1

Ein Smartfilter zur Sicherheit

Wählen Sie aus dem Filter-Menü Für Smartfilter konvertieren. So erhalten Sie eine Smartfilter-Ebene, die zunächst nur durch ein kleines Symbol 1 zu erkennen ist, Ihnen aber jederzeit die Möglichekeit gibt, die Filterparameter noch zu verändern.

Lesen Sie auch den Grundlagenexkurs über Smart-Objekte auf Seite 410.

1

2

Unscharf maskieren

3

Stärke anpassen

Wählen Sie Filter a Scharfzeichnungsfilter a Unscharf maskieren. Entgegen einer wirklichen Scharfzeichnungseinstellung, bei der man mit kleinen Radien arbeitet, ziehen Sie hier den Radius-Regler deutlich in die Höhe. Stellen Sie gleichzeitig den StärkeRegler nicht höher als 50 %, um die Wirkung der Radius-Einstellung beurteilen zu können. Innerhalb des Radius‘ werden jetzt die Tonwertunterschiede im Bild verstärkt. Bei einer hohen Bildauflösung ist ein Wert von 130 Pixeln nicht ungewöhnlich.

Mit dem richtigen Radius können Sie jetzt die Stärke justieren. Achten Sie insbesondere in den Mitteltönen darauf, wie hoch der Kontrast liegen muss. Bei dem vorliegenden Motiv geht es darum, das Lichtspiel herauszuarbeiten – mit einem Wert um 30 % ist dies erreicht. Der Schwellenwert ist für diese Technik unerheblich, belassen Sie diesen auf 0 Stufen, und bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

203

Verlaufsfilter simulieren Himmel mit neutraler Dichte abdunkeln

Immer wieder finden althergebrachte analoge Techniken ihren Weg als neue Funktionen in Photoshop. Auch wenn die meisten dieser Techniken schon längst auch digital realisierbar sind, werden sie durch vorbereitete Funktionen oder Vorgaben noch vereinfacht und den analogen Filtern ähnlicher. So verhält es sich auch mit der neuen Verlaufsvorgabe Neutrale Dichte. Sie simuliert exakt einen traditionellen Verlaufsfilter, der zur Abdunklung und Intensivierung einer Motivhälfte eingesetzt wurde und wird.

Zielsetzungen: Himmel abdunkeln Farben intensivieren Wirkung zur Mitte verblassen

Foto: Maike Jarsetz

[Dichtefilter.jpg]

1

Filterebene anlegen

1

Öffnen Sie die Ebenen-Palette, und legen Sie eine neue Ebene für den Filter an. Stellen Sie für diese gleich den Ebenenmodus über das Popup-Menü 1 ein. Wählen Sie einen Modus, der die gleich folgenden grauen Pixel des Neutrale-Dichte-Filters mit den Originalpixeln verrechnet, dazu eignet sich der Modus Multiplizieren. Bei der Verwendung von transparenten Verläufen, wie dem folgenden, können Sie auch mit Weiches Licht arbeiten. Wählen Sie dann das Verlaufswerkzeug 2 aus der Werkzeugpalette.

2

3

2

4

Verlauf »Neutrale Dichte«

Klicken Sie in der Optionsleiste für das Verlaufswerkzeug auf den kleinen Pfeil 4 neben dem Verlaufssymbol. So öffnet sich das Symbolfenster mit den gespeicherten Verlaufsvorgaben. Klicken Sie auf das letzte Verlaufssymbol 5, um die Vorgabe Neutrale Dichte zu wählen. Ziehen Sie dann mit dem Verlaufswerkzeug und gedrückter Maustaste vom oberen Bildrand bis zur Mitte des Bildes. Durch Halten der [ª]-Taste wird der Verlauf genau vertikal 3 aufgetragen.

3

5

Filterwirkung abstufen

Durch die verwendete Filterebene können Sie die Wirkung auch noch abstufen. Verringern Sie dafür einfach die Deckkraft der Ebene über den Schieberegler 6 in der Ebenen-Palette. 6

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

205

Schatten richtig aufhellen Nutzen Sie alle Möglichkeiten des Tiefen/Lichter-»Filters«

Eine nachträgliche Aufhellung der Schatten ist mit der Funktion Tiefen/Lichter schnell durchgeführt. Nutzt man dabei alle Möglichkeiten des Filters aus, gewinnt man weit mehr als geöffnete Schatten – auch die Farbsättigung und die Ausdehnung der Schattenaufhellung können Sie detailliert steuern. Nutzen Sie die Funktion als Smartfilter, um später noch ein Feintuning vornehmen zu können.

Zielsetzungen: Schatten aufhellen Genaue Steuerung des Einsatzbereiches Schattenfarben rekonstruieren Nicht-destruktive Korrektur durch Smartfilter

206 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

[Schatten.jpg]

1

Für Smartfilter konvertieren

Wählen Sie zunächst im Filter-Menü Für Smartfilter konvertieren, und bestätigen Sie die nachfolgende Meldung zur Erzeugung eines Smartfilters. Die Ebeneninformationen werden dadurch mit ihrer vollen Bildinformation als SmartObjekt in die Datei eingebettet. Mehr zu Smart-Objekten: Lesen Sie dazu den Grundlagenexkurs auf Seite 410.

1

2

Ausnahme Tiefen/Lichter

3

Weitere Optionen einblenden

Die Veränderung sehen Sie auch gleich in der Ebenen-Palette. Die Ebenenminiatur hat ein zusätzliches Symbol bekommen 1, das die Ebene als Smart-Objekt-Ebene kennzeichnet. Wählen Sie jetzt aus dem Menü Bild a Korrekturen a Tiefen/Lichter. Sie sehen es schon an den vielen ausgegrauten Menüeinträgen: Als Smartfilter sind nur noch einige wenige Funktionen aufrufbar, aber die Tiefen/Lichter-Funktion ist darunter.

Sofort mit dem Öffnen des Arbeitsfensters verändert sich auch das Vorschaubild. Die voreingestellten Korrekturen sollten Sie jetzt aber noch bildgerecht anpassen. Aktivieren Sie im Menü die Checkbox für Weitere Optionen einblenden 2, falls diese noch nicht eingeblendet sind. Nur so haben Sie Zugang zu den erweiterten Optionen, die Sie brauchen.

2

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

207

4

Tonbreite

5

Stärke bestimmen

6

Radius feinjustieren

Stellen Sie zuerst den Stärke-Regler auf einen mittleren Wert von 50 % ein. Starten Sie dann mit dem Tonbreite-Regler, um den besten Wirkungsbereich für die Korrektur herauszufinden. Je kleiner dieser Wert ist, desto mehr beschränkt sich die Wirkung auf Schwarz und tiefe Schatten. Eine 100 %ige Tonbreite entspricht einem mittleren Tonwert, also der Schwelle von Tiefen zu Lichtern. Im vorliegenden Bild liegt die ideale Tonbreite bei 37 %.

Steuern Sie jetzt die Intensität der Schattenaufhellung. Ziehen Sie den Stärke-Regler erst wieder zurück auf null, damit Sie die Korrektur beurteilen können. Danach erhöhen Sie den Wert wieder auf ca. 35 %, bis die Schatten aufgehellt sind.

Dann folgt der der Radius. Dieser gibt die Mindestgröße der Pixelgruppen an, die von einer Korrektur beeinflusst werden sollen. Je höher der Wert liegt, desto mehr reduziert sich die Korrekturwirkung im Motiv auf die großflächigen Schattenbereiche. Kleinere Schattenbereiche erlangen ihre Tiefen zurück. Hier ist ein Wert von etwa 90 Pixeln angebracht. Klicken Sie dann auf OK.

208 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

7

Die Smartfilter-Ebene

Ihre Korrektur ist jetzt als SmartfilterEbene in der Ebenen-Palette aufgelistet 4. Das bedeutet, dass Sie die Wirkung durch einen Klick auf das Augensymbol 3 jederzeit ein- und ausblenden könnten. Oder Sie bearbeiten sie noch weiter, zum Beispiel um die leicht ausgegrauten Schatten stärker zu korrigieren. Machen Sie dafür einfach einen Doppelklick auf den Namen der Smartfilter-Ebene.

4 3

8

Schattenfarben verstärken

9

Korrektur abstufen

Das Tiefen/Lichter-Menü öffnet sich erneut. Hier können Sie im unteren Teil des Menüs mit dem Regler für Farbkorrektur die Sättigung in den Pixeln erhöhen, die von der bisherigen Korrektur verändert wurden. Alle anderen Farbwerte im Bild werden beibehalten. Stellen Sie den Regler auf einen Wert von ca. +45. So erhalten Sie nachträglich noch mehr Farbintensität in den Schatten.

Die Smartfilter-Ebene hat aber noch mehr Möglichkeiten: Klicken Sie doch eimal auf das kleine Reglersymbol auf der rechten Seite 5. Es öffnen sich die Fülloptionen für diesen Smartfilter, in denen Sie einen Modus für die Verrechnung einstellen oder die Deckkraft variieren können. Mit einer leicht verminderten Deckkraft von ca. 80 % können Sie die Korrektur gleichmäßig zurückfahren, ohne dass Sie erneut im Tiefen/Lichter-Menü alle Regler miteinander abgleichen müssen.

5

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

209

Sensible Kontrastkorrektur Bildkontrast steigern und Farben stabilisieren

Zielsetzungen: Helligkeitskontrast steigern Farbkontrast beibehalten [Kontrast.jpg]

210 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Foto: Hilla Südhaus

Verlieren Sie bei einer Kontrastkorrektur die Bildfarben nicht aus dem Fokus, denn jede Kontraststeigerung wirkt sich nicht nur auf die Licht-Schatten-Zeichnung, sondern auch auf den Farbkontrast aus. Sensible Töne brechen schnell farblich aus. Bei Hauttönen und bereits farbkorrigierten Bildern ist das sehr kritisch. Vermeiden Sie dies durch den Ebenenmodus Luminanz.

1

1

Gradationskurven-Korrektur

Der effektivste Weg, um den Kontrast zu steigern, führt immer noch über die Gradationskurven. Wählen Sie aus der Korrekturen-Palette die Gradationskurven. Über einen Klick auf das entsprechende Symbol 1 gelangen Sie zum Arbeitsfenster Gradationskurven und legen gleichzeitig eine Einstellungsebene an, die Sie für die nachfolgende Technik zwingend benötigen.

2

2

3

Die klassische S-Kurve

Jetzt nutzen Sie eine typische S-Kurve, um die Gradation anzuheben. An welchen Stellen Sie die Punkte für die Gradationskurven setzen, erkennen Sie im Histogramm 4. Setzen Sie die Korrekturpunkte, wie es in der Lektion »Der richtige Biss« auf Seite 198 beschrieben ist. Für dieses Motiv bietet es sich an, den Punkt für die hellen Farbtöne im Gesicht zu messen 2 und den Punkt für die dunklen Farbtöne in den dunklen Bereichen der Haare 3 zu platzieren.

3

4

Farbkontrast beibehalten

Das Ergebnis der Gradationssteigerung zeigt sich deutlich – leider auch in den Farben, deren Sättigung unnatürlich angezogen worden ist. Wechseln Sie auf die Ebenen-Palette, und wählen Sie für die Einstellungsebene aus dem Popup-Menü 5 als Ebenenmodus Luminanz. Die Kontraststeigerung zeigt sich nunmehr nur noch durch einen besseren Grundkontrast zwischen Lichtern und Tiefen. Die farblichen Ausreißer sind beseitigt.

5

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

211

High Key ohne Verluste Erhalten Sie die Zeichnung bei High-Key-Umsetzungen

Zielsetzungen: High Key durch Anhebung der Tonwerte und Gradation Empfindliche Lichter schützen Farbsättigung anpassen [HighKey.jpg]

Foto: Peter Wattendorff

High-Key-Aufnahmen sind zeitlos schön. Zwischen einem guten High-Key-Bild und einer schlichten Überbelichtung liegen allerdings Welten. Wie Sie eine ausgewogene Belichtung in ein HighKey-Bild umwandeln, ohne dass Ihnen die Lichter ausfressen, sehen Sie in diesem Workshop.

1

1

Start mit der Tonwertkorrektur

2

Mitteltöne aufhellen

Mit den folgenden Korrekturen werden Sie sich schrittweise darum kümmern, alle Mitteltöne aufzuhellen, dabei aber die Spitzlichter auszugrenzen, um diese nicht in den beschnittenen Bereich hineinzukorrigieren. So riskieren Sie keinen Zeichnungsverlust in den Lichtern. Starten Sie in der Korrekturen-Palette, und klicken Sie auf das Symbol für die Tonwertkorrektur 1.

Im Arbeitsfenster Tonwertkorrektur bewegen Sie den Regler für die Mitteltöne 2 nach links. Auf diese Weise werden die Mitteltöne insgesamt aufgehellt, die Grenzwerte für Tiefen und Lichter bleiben aber bestehen, und Sie bewahren die Zeichnung sowohl der Tiefen als auch der Lichter.

2

3

Maske nutzen

Wechseln Sie in die Ebenen-Palette, und klicken Sie auf das Ebenenmaskensymbol 3 der Einstellungsebene. Durch die Ausleuchtung des Fotos ist der obere Bildteil schon hell genug. Wählen Sie das PinselWerkzeug und eine schwarze Vordergrundfarbe, um die Einstellungsebene an den oberen Bildteilen zu maskieren. Die Pinselgröße ändern Sie durch Ziehen nach links und rechts mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechter Maustaste (Win), die Pinselhärte durch Ziehen nach oben und unten.

3

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

213

4

Status Ebenenmaske

5

Weitere Korrektur hinzufügen

6

Kontrast korrigieren

Mit einem großen, weichen Pinsel haben Sie die Bildbereiche schnell maskiert, die zu der Ursprungsbelichtung zurückkehren sollten. Danach wechseln Sie wieder in die Korrekturen-Palette, um mit der Korrektur fortzufahren. Der Kontrast der Mitteltöne ist durch die Aufhellung sehr weich geworden. Dem werden Sie in den nächsten Schritten entgegensteuern.

5 Klicken Sie links unten in der Korrekturen-Palette auf den Pfeil 4. Dieser führt Sie wieder zurück in die Übersicht der Bildkorrekturen. Klicken Sie dort auf das Symbol für die Gradationskurven 5.

4

Im Arbeitsfenster der Gradationskurven klicken Sie jetzt zuerst auf das Schnittmasken-Symbol 6, das die Ebenenwirkung mit der darunterliegenden Ebene verknüpft. Das heißt nichts anderes, als dass auch die folgende Gradationskurvenkorrektur in den durch die Maske definierten Bereichen stattfindet. Ziehen Sie dann mit der Maus die Gradationskurve in einen steilen, S-förmigen Verlauf. So werden die korrigierten Mitteltöne zusätzlich im Kontrast gesteigert.

6 214 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

7

7

Farben anpassen

Durch die zusätzliche Kontrastkorrektur werden die Farben in den Hauttönen etwas zu dominant. Wechseln Sie deshalb über den in Schritt 5 beschriebenen Pfeil nochmals in die Korrekturenübersicht, und wählen Sie als letzte Funktion Farbton/Sättigung 7. Legen Sie auch diese Einstellungsebene – wie in Schritt 6 beschrieben – wieder als Schnittmaske an.

8

8

Hauttöne entsättigen

Um nur die Sättigung der Hauttöne zu verringern, nutzen Sie im Arbeitsfenster Farbton/Sättigung das Handwerkzeug 8, das seit CS5 standardmäßig aktiviert ist. Damit klicken Sie im Bild auf einen farblich dominanten Hautton und ziehen mit gedrückter Maustaste leicht nach links, um die Sättigung zu verringern. Durch die Arbeit mit dem selektiven Handwerkzeug wird der Arbeitsbereich automatisch auf die Rottöne eingeschränkt 9. Die leuchtende Farbsättigung der blauen Augen bleibt so erhalten. 9

9

Maske anpassen

Die Korrektur ist jetzt fast perfekt: Die High-Key-Wirkung im Gesicht stimmt. Falls die gesamte Korrektur doch noch ganz leicht im restlichen Motiv wirken soll, müssen Sie die Maske nur »dünner« machen. Wechseln Sie in die Masken-Palette, und verringern Sie die Dichte j der Maske: Die ehemals schwarzen Pixel werden so transparenter und lassen die Korrektur ein wenig mehr hindurchscheinen. Das Restmotiv erfährt eine leichte Aufhellung.

j

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

215

Lichter herauskitzeln Erhöhen Sie den bildeigenen Kontrast in den Lichtern

Anstelle einer Bildkorrektur kann man auch die vorhandenen Pixel für eine Kontraststeigerung nutzen. Die Kunst liegt dabei in der Auswahl genau der Bildbereiche, in denen der Kontrast verstärkt werden soll. Die Auswahl der Helligkeits- oder Schattenzonen über die Kanäle-Palette ist also der erste Schritt dieser Technik. Dann folgt die Überlagerung mit dem Originalbild und dem entsprechenden Ebenenmodus. Mit der Ebenendeckkraft können Sie die Korrektur dann feinsteuern.

Zielsetzungen: Lichter nachbelichten Tiefe Schatten erhalten

216 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

[Luminanzkontrast.jpg]

1

Die Kanäle nutzen

2

Luminanzauswahl kopieren

Gehen Sie im ersten Schritt im Menü Fenster auf Kanäle. Mit einem einfachen Klick können Sie dort die Helligkeitsinformation als Auswahl laden. Klicken Sie mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf den RGB-Kanal. So werden die hellen Bildbereiche entsprechend ihrer Luminanz ausgewählt. Schwarze Bereiche sind gar nicht, dunkle nur zum geringen Teil ausgewählt.

Zurück in der Ebenen-Palette, erstellen Sie über den Menüpunkt Ebene a Neu a Ebene durch Kopie oder mit [Strg]/ [°] + [J] eine neue Ebene aus der Auswahl. Die neue Ebene enthält nur die Helligkeitsinformationen des Bildes. Sie können sich einen guten Eindruck davon verschaffen, indem Sie auf das Augensymbol der Hintergrundebene klicken 1, um diese temporär auszublenden.

1

3

Gesteigerter Lichterkontrast

Wählen Sie jetzt aus dem Menü der Ebenenmodi 2 Negativ multiplizieren. Das verstärkt die Lichter zusätzlich zu ihrer bestehenden Helligkeit, und das wirkt bis in die Mitteltöne. Nutzen Sie eine Ebenenmaske 4, um die hellen Himmelstöne zu schützen. Ist die Korrektur noch nicht ausreichend, können Sie den Lichterkontrast durch eine Kopie der Einstellungsebene 3 verstärken.

2

3 4

Mehr zur Ebenenarbeit finden Sie im Grundlagenexkurs auf Seite 312.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

217

Luminanz und Maske Helligkeitsinformationen für die Korrektur nutzen

Eine selektive Belichtungskorrektur bedeutet meist eine aufwendige Maskenarbeit. Wenn Sie nur bestimmte Tonwertbereiche korrigieren wollen, kann Ihnen eine Luminanzmaske den Großteil der Arbeit abnehmen. Nutzen Sie die vorhandene Helligkeitsverteilung des Bildes, um mit ein paar Klicks eine differenzierte Ebenenmaske zu erstellen. So können Sie beispielsweise die Mitteltöne und Schatten eines Bildes korrigieren, ohne dass Lichter und Motivfarben leiden.

Zielsetzungen: Schatten öffnen Mitteltöne partiell korrigieren Lichter und Farben vor Aufhellung schützen Detailabstufung über Maske steuern [Luminanzmaske.jpg]

tion 1.4, »Eine Luminanzmaske erzeugen« auf der Buch-DVD an.

218 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

1

1

Tonwertkorrektur

2

Vordergrund aufhellen

Sie starten diesen Workshop in der Korrekturen-Palette. Hier stehen Ihnen alle für diese Korrektur wichtigen Bildanpassungen zur Verfügung. Für die allgemeine Aufhellung des Bildes und eine Kontraststeigerung in den Mitteltönen klicken Sie auf das Symbol für die Tonwertkorrektur 1.

Der Vordergrund ist offensichtlich zu dunkel, zu kontrastarm und zu wenig farbintensiv. Im ersten Schritt ziehen Sie den Regler für die Lichter 2 so weit nach links, bis der Vordergrund sich deutlich aufhellt. Im gleichen Moment werden auch die Mitteltöne aufgehellt und der Kontrast verstärkt. Allerdings tut diese Korrektur den Lichtern im Hintergrund nicht gut, und es gilt, diese in den nächsten Schritten über eine Maske zu schützen. 2

3

Tiefen öffnen

Korrigieren Sie auch noch die Schwarzanteile. Ändern Sie im Tonwertumfang den Wert für die Tiefen 3 auf 7 (das entspricht einer Aufhellung um knapp 3 %). Auf diese Weise laufen die Tiefen nicht ganz so stark zu. Außerdem wird dem Bild zusätzliche Klarheit in den heiklen Bereichen verliehen.

3 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

219

4

Kanäle nutzen

5

Auswahl der Helligkeit

6

Ebenenmaske erstellen

Die Einstellungsebene der Ebenen-Palette werden Sie über die Maske gleich so bearbeiten, dass die Lichter möglichst wenig von der Aufhellung beeinflusst werden. Blenden Sie die Einstellungsebene mit einem Klick in 4 aus, um das Originalbild mit dem ursprünglichen Kontrast zu sehen. Aktivieren Sie die Hintergrundebene, und wechseln Sie auf die Kanäle-Palette. Klicken Sie nacheinander alle Kanäle an, um denjenigen mit dem besten Licht-Schatten-Kontrast zu finden – hier ist es der Rot-Kanal.

4

Klicken Sie zuerst auf den RGB-Kanal 5, um das Composite-Bild einzublenden, bevor Sie dann aus dem Rot-Kanal eine Luminanzauswahl erstellen. Wann immer Sie Pixel auf einer Ebene oder in einem Kanal auswählen wollen, hilft Ihnen die [Strg]/[°]-Taste. Halten Sie diese gedrückt, und klicken Sie dann auf den Rot-Kanal 6. Entsprechend der Helligkeitsverteilung im Kanal wird eine Auswahl erstellt. Weiße Pixel sind ausgewählt, schwarze nicht. Alle Stufen dazwischen ergeben halbtransparente Auswahlen.

5 6

7 8

220

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

Zurück in der Ebenen-Palette, blenden Sie über das Augensymbol die Einstellungsebene wieder ein und klicken auf die Ebenenmaske 7, um diese zu aktivieren. Mit [ª] + [æ] gelangen Sie in das Menü Fläche füllen. Füllen Sie hier die Auswahl – und damit die Ebenenmaske – durch Schwarz 8 mit einer Deckkraft von 100 %. Mit [Strg]/[°] + [D] heben Sie die Auswahl wieder auf.

7

Die Luminanzmaske

Die ausgewählten hellen Kanäle-Pixel sind jetzt schwarz gefüllt – Sie haben gewissermaßen eine Art Negativbild als Maske erstellt 9. Die schwarzen Pixel maskieren die Einstellungsebene. Die weißen oder hellen Pixel ermöglichen eine volle Wirkung der Tonwertkorrektur auf die Bildebene. So sind die Lichter geschützt.

9

Tipp: Klicken Sie mit gedrückter [±]/[Alt]Taste auf die Maske in der Ebenen-Palette, um die Maske sichtbar zu machen. j

8

Maske überarbeiten

Durch einen höheren Maskenkontrast wird die Trennung der Korrekturbereiche deutlicher. Lassen Sie die Ebenenmaske aktiv, aber das Bild sichtbar, und wählen Sie in der Masken-Palette den Button Maskenkante l. Im darauf erscheinenden Fenster setzen Sie zuerst den Ansichtsmodus im entsprechenden Popup-Menü j Auf Schwarz (B). Unter Kante anpassen geben Sie bei Kontrast eine 40 %ige Steigerung und bei Kante verschieben k eine Verkleinerung der Auswahl um –20 % ein.

9

l

k

Zum Schluss etwas Pinselarbeit

Im letzten Schritt geben Sie der Maske den letzten Schliff. Wählen Sie dafür das Pinsel-Werkzeug , und passen Sie durch Drücken der [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. von [Alt] + rechter Maustaste (Win) sowie durch Ziehen nach links oder rechts die Pinselgröße an. Die Kantenschärfe des Pinsels bestimmen Sie durch Ziehen nach oben und unten m. Nun malen Sie mit Weiß im Vordergrund und mit Schwarz im hinteren Uferbereich über weitere Bereiche der Maske, um die Korrektur auszudehnen oder weiter zu maskieren.

m Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

221

Farbbereich nachbelichten Profitieren Sie von Farbauswahl und Masken-Palette

Einen bestimmten Farbbereich nachzubelichten ist mit einer vernünftigen Farbauswahl keine große Sache. Mit Photoshop ist die Aufgabe aber noch einfacher, denn die aus der Auswahl resultierende Maske lässt sich jederzeit noch verfeinern, so dass der Übergang von korrigierten zu unkorrigierten Bereichen praktisch nicht mehr erkennbar ist. Mit der zusätzlichen Option, die Korrektur direkt im Bild auszuführen, erreichen Sie in kurzer Zeit ein perfektes Ergebnis.

Zielsetzungen: Dunkle Blautöne nachbelichten Andere Farbwerte beibehalten Übergänge weichzeichnen

Foto: istockphoto @ Joe Biafore

[Farbe_nachbelichten.jpg]

1

Farbbereich auswählen

2

Pipettenhilfe

Wählen Sie aus dem Menü Auswahl a Farbbereich. Diese Vorauswahl hilft Ihnen, die Korrektur gleich richtig zu steuern. Im Farbbereich-Dialog steht Ihnen jetzt automatisch das Pipette-Werkzeug zur Verfügung.

Deaktivieren Sie gegebenenfalls die Option Lokalisierte Farbgruppen 1, damit die Farben gleich über das ganze Bild ausgewählt werden. Klicken Sie dann im Vorschaubild mehrmals mit gedrückt gehaltener [ª]Taste auf verschiedene Töne der Blaubeeren, um die Farbtöne zu einer gemeinsamen Auswahl zu addieren. Mit dem Toleranz-Regler vergrößern Sie die Auswahl auf den passenden Bereich. Klicken Sie auf OK, um die Auswahl zu erstellen.

1

3

2

Korrektur auswählen

Ihre eben erstellte Auswahl muss noch nicht perfekt sein. Sie können sie auch später noch verfeinern. Wechseln Sie jetzt in die Korrekturen-Palette, und wählen Sie dort über einen Klick die Gradationskurven 2.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

223

4

Tiefen korrigieren

5

Die Ebenenmaske

6

Maskenübergänge beurteilen

Das Histogramm im Gradationskurven-Fenster zeigt Ihnen jetzt nur die Tonwerte der Auswahl an. So können Sie ganz einfach die Kurve an der richtigen Stelle anziehen. Ziehen Sie die Kurve mit der Maus im unteren Bereich – bei den Tiefen – hoch. Die Auswirkungen sind sofort im Bild erkennbar: Die ausgewählten Farbtöne werden heller.

Wechseln Sie kurz in die Ebenen-Palette. Dort erkennen Sie die entstandene Einstellungsebene für die Korrektur und die Ebenenmaske, die Ihre Auswahl in weiße Korrekturbereiche umgesetzt hat. Klicken Sie mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste auf die Miniatur der Ebenenmaske 3, um diese zur Beurteilung ein- und auszublenden. Für die weiteren Bearbeitungsschritte wählen Sie aber durch einen erneuten Klick mit der [Alt]-Taste die Bildvorschau.

3

Die schnelle Farbauswahl am Anfang war noch etwas grob. Das erkennen Sie auch in den hellen Zonen der Beeren 4, die sehr flach aussehen. Hier stoßen korrigierte und unkorrigierte Bereiche aneinander. Um dies zu retuschieren, wechseln Sie zur Masken-Palette.

4 224 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

7

Maskenkante weichzeichnen

8

Maskenkante beurteilen

In der Masken-Palette müssen Sie im Prinzip nichts anderes tun, als den Regler für die Weiche Kante nach rechts zu ziehen, bis sich die eben erwähnten harten Übergänge auflösen. Die Maske wird also weichgezeichnet, Sie können sie aber jederzeit über denselben Schieberegler wieder zurückkorrigieren.

Sowohl in der Korrekturen-Palette als auch in der Ebenen- und MaskenPalette haben Sie die Möglichkeit, über das Augensymbol 5 die aktuelle Korrektur oder die Maske zur Beurteilung auszublenden. Die genaue Maskenkante beurteilen und verändern Sie über den Button Maskenkante in der Masken-Palette. Aktivieren Sie eine weiße 6 oder schwarze Auswahlvorschau, um die aktuelle Maske anzuzeigen.

6

5

9

Korrekturbereich erweitern

In diesem Arbeitsfenster können Sie die Maske weiter verfeinern, zum Beispiel weichzeichnen oder auch den Korrekturbereich etwas vergrößern. Ziehen Sie daher den Regler Kante verschieben nach rechts, um den Korrekturbereich etwas zu erweitern. Durch die Masken-Palette haben Sie permanent Zugriff auf die ausgewählten Bearbeitungsbereiche.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

225

Funkelnde Lichter Kontrastkorrektur auf die Lichter beschränken

Der individuelle Charakter jedes Bildes verlangt Korrekturen in immer anderen Tonwertbereichen. So kann zum Beispiel in einem lichterbetonten Bild die Aufhellung wichtig sein, aber gleichzeitig würden dadurch die Schatten unnötig betont werden. Ein sehr einfacher Weg, um die Korrektur nachträglich auf bestimmte Tonwerte zu beschränken, sind die Fülloptionen der durch die Korrektur entstandenen Einstellungsebene.

Zielsetzungen: Kontrast in den Lichtern steigern Tiefen schützen Lichterdetails erhalten

Foto: istockphoto @ Beans

[Lichterkorrektur.jpg]

1

1

Korrektur starten

Starten Sie auch hier in der Korrekturen-Palette, um eine Einstellungsebene zu erhalten, die Sie später für die Modifizierung benötigen. Klicken Sie in der Korrekturen-Palette auf das Symbol für die Gradationskurven 1.

2

2

Lichter aufhellen

Wählen Sie im GradationskurvenDialog das Handwerkzeug 2, und klicken Sie auf einen hellen Bereich im Bild, den Sie durch Ziehen mit der Maus nach oben korrigieren. Gleichzeitig wird die Gradationskurve im Lichterbereich nach oben gezogen 3 und erzeugt dadurch die helleren Tonwerte. Auffällig ist nun der »buckelige« Verlauf der Kurve bis in die Tiefen hinunter, die somit – allerdings eher unerwünscht – mit angehoben werden. Dies gehen wir in den nächsten Schritten nun über die Fülloptionen an.

3

3

Die Fülloptionen

Wechseln Sie in die Ebenen-Palette. Durch die automatisch erzeugte Einstellungsebene können Sie die Bearbeitung für ausgesuchte Tiefen und Lichter zurücknehmen, auf die die Korrektur zu stark wirkt. Dafür nutzen Sie die Fülloptionen der Einstellungsebene, die Sie am einfachsten über einen Doppelklick neben den Namen der Einstellungsebene aufrufen 4. 4

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

227

4

Ebenenstil einstellen

5

Ebenenüberlagerung steuern

6

Korrektur einschränken

Das Fenster Ebenenstil beinhaltet eine Menge Steuerungsmöglichkeiten, die Sie sonst in der Ebenen-Palette oder im Menü Ebene finden – z. B. für die Deckkraft, Effekte, Ebenenmodus etc. Ganz unten sehen Sie auch die Regler für den Farbbereich, und diese werden Sie gleich erkunden.

Lassen Sie den Farbbereich auf Grau stehen – das entspricht den allgemeinen Tonwerten. An den Verlaufsbalken bestimmen Sie, welche Tonwerte der oberen Ebene sichtbar werden. Die obere Ebene überlagert die untere nur in den Tonwerten, die am unteren Regler 5 eingestellt sind (hier symbolisiert durch die hellrote Überlagerung). Durch Verschieben des unteren schwarzen Schiebereglers wird wieder der Schattenbereich der unteren Ebene sichtbar, und die Tiefe der Schatten kehrt zurück.

5

Auf diesem Weg können Sie auch die Korrekturebene, die für die Aufhellung verantwortlich ist, einschränken: Um die Wirkung der Einstellungsebene auf die ganz hellen Lichter wieder zurückzunehmen, bewegen Sie den oberen weißen Schieberegler in Richtung Mitte bis auf einen Wert von ca. 225. Am Vorschaubild können Sie beurteilen, wie die Korrektur aus den Lichtern schwindet und Zeichnung in die Lichter zurückkehrt.

228 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

7

Übergang verbessern

Der Übergang von den jetzt korrigierten mittleren Lichtern zu den ausgegrenzten Lichtern und Schatten ist noch sehr hart, wie Sie vielleicht auch im Vorschaubild sehen können. Einen weicheren Übergang erzeugen Sie, indem Sie mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste das linke Dreieck des schwarzen Schiebereglers 6 wieder zurückschieben. In der damit neu definierten Zone nimmt die Wirkung der Korrekturebene in den dunkleren Tonwerten von links nach rechts immer weiter zu. 6

8

Lichterübergang weichzeichnen

Auch den Übergang in den Lichtern können Sie so weiter differenzieren. Ziehen Sie dafür die oberen weißen Regler mit gedrückter Maustaste etwas auseinander 7. Wie weit das gehen soll, müssen Sie am Vorschaubild beurteilen – daraufhin wird der harte Übergang zu einem weichen, so dass sich die Korrektur langsam ins Bild »hineinarbeitet«.

9

7

Nachkorrektur

Nachdem Sie die Schatten und hellen Lichter »gesichert« haben, können Sie die Aufhellung auch noch etwas anpassen. Der schnellste Weg in das Arbeitsfenster Gradationskurven ist ein Doppelklick auf das Symbol der Einstellungsebene 8. Dort können Sie die Kurve noch weiter anziehen, weitere Punkte setzen 9 und die Wirkung in den richtigen Tonwerten beobachten und 8 beurteilen. 9 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

229

HDR-Tonung Tonwertakrobatik mit Einzelbelichtungen

Für bewegte Bilder in schwierigen Lichtsituationen ist das klassische HDR keine Lösung, denn Sie haben ja nur eine Belichtung. Wenn Sie mit der HDR-Konvertierung aber vertraut sind, bietet Ihnen Photoshop CS5 mit der HDR-Tonung die gleichen Steuerungsmöglichkeiten für Einzelbilder. So können Sie selbst die Tonwerte von JPEGDateien in die Breite zwingen. Vernünftige Ergebnisse ohne Tonwertabrisse erreichen Sie aber natürlich nur mit 16-BitDaten, die vorher durch eine gute Raw-Entwicklung vorbereitet wurden.

Zielsetzungen: Kontrastumfang erweitern Lichter und Tiefen durchzeichnen Bildfarben herausarbeiten

Foto: Maike Jarsetz

[HDR_Tonung.dng]

1

Start mit der Raw-Entwicklung

Im besten Fall starten Sie mit einer RawEntwicklung. Öffnen Sie also das Bild im Raw-Konverter. Achten Sie darauf, ob sich in der linken unteren Ecke des Bildes ein Ausrufezeichen 1 befindet – das weist Sie darauf hin, dass Sie in der älteren Prozessversion 2003 arbeiten. Durch einen Klick auf das Ausrufezeichen aktualisieren Sie auf die Prozessversion 2010 (Aktuell) und profitieren so von besseren Entwicklungsergebnissen. 1

2

Belichtungsgrenzen finden

Als Basis für die HDR-Tonung sollten Sie eine Datei entwickeln, die keine kritischen – also über- oder unterbelichteten – Lichter oder Tiefen aufweist. Verringern Sie die Belichtung über den Schieberegler, und halten Sie währenddessen die [±]/[Alt] -Taste gedrückt – so werden Ihnen überbelichtete Lichter markiert. Diese Warnung funktioniert ebenso mit dem Wiederherstellen-Regler, der explixit nur die Spitzlichter absenkt, während die Belichtung der anderen Tonwerte bestehen bleibt. 2

3

Schatten öffnen

Kritische Schatten sind ebenso zu vermeiden wie kritische Lichter. Zur Markierung zugelaufener Schatten aktivieren Sie im Histogramm die Warnung zur Tiefenbeschneidung 2 und ziehen dann den Aufhelllicht-Regler nach rechts, bis keine blauen Warnmarkierungen 3 im Bild mehr sichtbar sind. 3

Mehr zu dieser Funktion: Lesen Sie dazu den Workshop »Schatten richtig aufhellen« auf Seite 206.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

231

4

4

Rauschartefakte entfernen

Bilder aus kritischen Belichtungssituationen haben meist mit Rauschen zu kämpfen. Machen Sie auf jeden Fall einen Ausflug in die Detailsteuerungen 4. Unter der Rauschreduzierung 5 reduzieren Sie Farb- und Luminanzrauschen und erhalten die Bilddetails und den Farbkontrast durch die Regler Luminanz- und Farbdetails. Mehr Details finden Sie unter »Rauschreduzierung mit Finessen« auf Seite 106.

5

5

Als 16-Bit-Datei übergeben

6

HDR-Tonung

Geben Sie die entwickelte Raw-Datei in 16 Bit Farbtiefe an Photoshop weiter, um genug Spielraum für die HDR-Tonung zu haben. Klicken Sie auf den blauen Link unterhalb der Bildvorschau, um in die ArbeitsablaufOptionen zu gelangen, und stellen Sie die Farbtiefe auf 16 Bit/Kanal. Bestätigen Sie diese Angaben mit OK, bevor Sie über einen Klick auf den Button Bild öffnen zu Photoshop wechseln.

In Photoshop können Sie gleich aus dem Menü Bild a Korrekturen a HDRTonung wählen. Es nützt leider nichts, das Bild in ein Smart-Objekt umzuwandeln oder eine Ebenenkopie anzulegen, denn diese Funktion funktioniert zur Zeit nur auf einer singulären Bildebene. Auch als Einstellungsebene ist diese Funktion leider nicht verfügbar.

232 Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

6

7

Bildsättigung steuern

Wählen Sie aus den Vorgabe-Menü 6 des HDR-Tonung-Dialogs die Vorgabe Gesättigt, um die nächtlichen Farben von vornherein stärker herauszuarbeiten. Diese Vorgabe beinhaltet eine Anhebung sowohl der Sättigung als auch der Dynamik. Reduzieren Sie die Sättigung wieder auf null. Nur die Dynamik-Einstellung erzeugt eine einigermaßen realistische Farbintensivierung.

7

8

8

Belichtung und Gradation

Steuern Sie auch noch die Belichtung und die Gradation der »HDR«-Umsetzung. Reduzieren Sie hier die Belichtung um ca. eine Drittelblende auf den Wert von –0,30, und öffnen Sie dann Toning-Kurve und Histogramm über einen Klick auf das Dreieck 7. Setzen Sie durch Klick auf die Gradationsdiagonale zwei Punkte links und rechts neben den Bereich, der im Histogramm die meisten Tonwerte hat 8. Ziehen Sie daran, um eine S-förmige Gradationssteigerung 9 zu erzeugen. 9 j

9

Detail- und Geschmacksarbeit

Die meisten HDR-Umsetzungen wirken durch den gestreckten Tonwertumfang sehr weich und können daher einen zusätzlichen Kontrast in den Details vertragen, den Sie über den entsprechenden Schieberegler j erhöhen können. Über die weitere Erhöhung von Radius und Stärke können Sie Leuchtkonturen verstärken, die für viele Betrachter zum »HDR-Look« dazugehören, aber sehr geschmacksabhängig sind.

Kapitel 5 | Belichtungskorrekturen

233

Grundlagenexkurs

Histogramm und Informationen Kontrolle ist alles – vor allem in der Bildbearbeitung

234

Das Histogramm ...

Die Informationspalette ...

… ist die visuelle Bildstatistik. Sie sehen in ihm auf einen Blick, wie die Tonwerte im Bild verteilt sind – das ist die Grundlage für erste Bildanpassungen. In der Horizontalen repräsentiert das Histogramm die Tonwerte vom reinen Schwarz – also einem RGB-Wert von null oder einem CMYK-Wert von 100 % – bis zum reinen Weiß. In der Vertikalen ist die Menge der vorhandenen Pixel für den jeweiligen Tonwert aufgetragen. Ganz banal kann man sagen, dass Ihr Bild eine ausgewogene Tonwertverteilung hat, wenn es wie ein Berg mit Hügelvorland aussieht: Die Haupttonwerte liegen in der Mitte und laufen sanft zum Rand hin aus. Aber natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel: Ein Eisbär in der Schneelandschaft wird in erster Linie helle Tonwerte aufweisen, der Braunbärkollege in der Kohlegrube eher dunkle Tonwerte. Dennoch können beide Bilder korrekt belichtet sein – als sogenannte High- oder Low-Key-Bilder. Trotz aller Ausnahmen: Ein Blick auf das Histogramm verrät Ihnen viel über den Korrekturbedarf eines Bildes.

… zeigt Ihnen die genauen Farbwerte für detaillierte Bildbereiche – entweder temporär, wenn Sie den Mauszeiger über das Bild bewegen, oder permanent für bestimmte, mit dem Farbaufnahme-Werkzeug gesetzte Messwerte. Insbesondere diese permanenten Messwerte sind bei jeder Art von Farbkorrektur wichtig, denn sie zeigen Ihnen den Vorherund Nachher-Wert an. Aber auch die Kontrolle des hellsten und dunkelsten Punktes – ebenso wie der neutralen Mitteltöne – ist eine Aufgabe für die Informationspalette. Blenden Sie am besten sowohl die InfoPalette als auch das Histogramm permanent ein. Denn die Veränderung in der Tonwertverteilung oder den Farbwerten lässt Sie am schnellsten erfahren, wie sich welche Bildbearbeitung auf die Motive auswirkt. Beide Paletten finden Sie im Fenster-Menü.

Grundlagenexkurs | Histogramm und Informationen

Tipp: Speichern Sie Ihre Palettenpositionen als Arbeitsbereich. Wie das geht, lesen Sie im Workshop »Den Arbeitsplatz einrichten« auf Seite 52.

1 Bevor Sie starten | Legen Sie in den Werkzeugoptionen für die Pipette und die Farbaufnahme einen Aufnahmebereich von 5 x 5 Pixeln fest 1. So werden immer repräsentative Zonen und nicht nur einzelne Pixel gemessen. Aktueller Messpunkt | Die oberen Werte in der Info-Palette zeigen den Farbwert für die Bildstelle, an der sich Ihr Mauszeiger gerade befindet – in RGB und in einem zweiten Farbraum, den Sie über die Bedienfeldoptionen der Palette festlegen.

2 3 4 5

6

Vorher-nachher-Wert | Sobald Sie mit einer Bildbearbeitung starten – sei es über eine Einstellungsebene oder direkt im Bearbeitungsmenü –, zeigt Ihnen die Info-Palette die vorherigen 2 und die geänderten 3 Werte an. Weißpunkt 4 | Wählen Sie das Farbaufnahme-Werkzeug , und klicken Sie auf den hellsten Punkt im Bild. Ihr Augenmerk sollte hier darauf liegen, dass Sie keine RGB-Werte über 248 oder CMYK-Werte unter 3 % erreichen, sonst »frisst« das Weiß aus. Schwarzpunkt 6 | Analog wählen Sie den dunkelsten Punkt im Bild. Dieser Wert sollte nicht unter 8 (RGB) bzw. über 97 % (CMYK) liegen.

7

Mittelwert 5 | Bei der Betrachtung des Mittelwertes geht es darum, einen neutralen Farbton auszumachen und zu steuern. In der Info-Palette erkennen Sie das an (fast) gleichen Farbanteilen. Farbsystem | Unabhängig vom aktuellen Arbeitsfarbraum können Sie die Anzeige der Pipettenwerte umstellen. Klicken Sie auf die kleine Pipette neben dem Messwert 7, und wählen Sie das gewünschte Anzeigesystem.

Grundlagenexkurs | Histogramm und Informationen

235

9

8

Histogrammdaten aktualisieren | Haben Sie sich schon einmal über das kleine Warndreieck 8 in der Histogramm-Palette gewundert? Dieses informiert Sie darüber, dass die Bilddaten noch Informationen im Cache-Speicher bereithalten, die noch nicht zur Anzeige dieses Histogramms genutzt werden. Das passiert öfter, denn die Histogramm-Anzeige basiert auf den aktuellen Bildschirminformationen. Gerade bei 16-Bit-Bildern ist es daher wichtig, das Histogramm durch einen einfachen Klick auf das Aktualisieren-Symbol 9 oder auf das Warnzeichen selbst zu aktualisieren.

Histogramm-Analyse: beschnittene Lichter und Tiefen | Das nebenstehende Histogramm läuft direkt bis an die Ränder – also an reines Weiß und Schwarz – heran und weist dort nicht unerhebliche Tonwertmengen auf. Das bedeutet, dass die Lichter und Tiefen beschnitten werden und dort ausfressen würden. Behelfen können Sie sich hier mit einer Gradationskurvenänderung, die die Lichter absenkt und die Tiefen anhebt. Noch besser ist es natürlich, erneut eine RAW-Entwicklung durchzuführen und die kritischen Ausreißer von vornherein zu vermeiden.

Histogramm-Analyse: flaues Bild | Dieses Histogramm weist weder richtige Lichter noch Tiefen auf. Die Massen von Tonwerten im mittleren Bereich lassen das Bild flau und kontrastarm erscheinen. Durch eine Tonwertkorrektur, die den Schwarz- j und Weißregler k auf die dunkelsten und hellsten Pixel verschiebt – den Lichtern und Tiefen also wieder Weiß und Schwarz zuweist –, können Sie den Kontrast wiederherstellen.

j

k

236

Grundlagenexkurs | Histogramm und Informationen

Tonwertabrisse | Wenn Sie ein so »zerissenes« Histogramm wie rechts sehen, ist Vorsicht geboten. Denn hier wurde schon so viel an dem Bild »herumgedreht«, dass Tonwerte verlorengegangen sind. Diese können Sie leider nicht mehr rekonstruieren. Also Achtung bei der weiteren Bildbearbeitung und vor allem bei der Ausgabe. Bei kritischen Motiven mit zarten Farbabstufungen wie Hauttönen sollten Sie auf jeden Fall einen Proof machen.

l Alle Kanäle in Ansicht | Fortgeschrittene Tonwert- und Gradationskorrekturen bearbeiten oft nur einzelne Kanäle. Deshalb ist es nützlich, diese schon vor der Bearbeitung separat beurteilen zu können. Das Histogramm der Farbkanäle blenden Sie unter dem kleinen Optionspfeil l der Histogramm-Palette ein.

Grundlagenexkurs | Histogramm und Informationen

237

Farbkorrekturen

Farbe kann ein Bild dominieren. Und die Bildaussage kann durch eine andere Farbgewichtung doch sehr schwanken. Deshalb ist die Farbkorrektur neben der Belichtungskorrektur die zweite Pflichtkorrektur. Dabei gehen die Aufgaben über eine reine Korrektur bestehender Farben hinaus – auch der Wechsel von Farben, die Intensivierung bestehender Lichtstimmungen oder die Steuerung auf eine Referenzfarbe ist in der Bildbearbeitung Alltag. Für die Bearbeitung von Farben gibt es unzählige Funktionen, und Sie müssen die effektivste für den jeweiligen Einsatz auswählen und deren Möglichkeiten ausschöpfen. Manchmal hilft ein kleines Tool, manchmal eine geschickte Maske und manchmal eine versteckte Funktion. Foto: Maike Jarsetz

Farbkorrekturen

Einfacher Farbwechsel .......................................................................... 242 Erstellen Sie mit dem Pinsel Farbharmonien

Farbliche Schwerpunkte setzen .......................................................... 244 Einzelne Motivfarben über direkte Bearbeitung im Bild betonen

Zwischen den Jahreszeiten .................................................................. 246 Umfärbung mit Korrekturen- und Masken-Palette

Lichtstimmung intensivieren ............................................................... 250 Nutzen Sie die Bildfarben als Fotofilter in den Lichtern

Mit Licht malen ..................................................................................... 254 Lichtstimmung beeinflussen mit Fotofiltern und Weiches Licht

240 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Weiß aufklaren ...................................................................................... 258 Neutrale Weißtöne sorgen für klare Lichter im Bild

Farbkorrektur nach Vorlage ................................................................. 260 Übertragen Sie die Farbwerte aus einem Referenzbild

Musterarbeit .......................................................................................... 262 Farben aus Musterfotos übertragen, anstatt zu korrigieren

Farbmuster erstellen ............................................................................ 264 Schnelle Farbpaletten mit Pipettenring und HUD-Farbwähler

Korrigieren nach Farbwerten .............................................................. 266 Produktfarben auf einen exakten Lab-Wert korrigieren

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

241

Einfacher Farbwechsel Erstellen Sie mit dem Pinsel Farbharmonien

Für Umfärbungen gibt es in Photoshop sicher tausend und einen Weg. Einer der schnellsten ist sicherlich die Arbeit mit dem Farbeersetzen-Werkzeug. Auch wenn es nicht den Vorteil einer Einstellungsebene bietet, so hat es doch andere, praktische Vorzüge: Sie können motiveigene und neue Farben unter Berücksichtigung der bestehenden Helligkeitsinformationen auftragen, während Sie durch eine Toleranzeinstellung andersfarbige Bildteile vor der Umfärbung bewahren.

Zielsetzungen: Natürliche Umfärbung Bearbeitungsgrenzen durch Toleranzeinstellungen Motiveigene Farben aufnehmen

242 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Foto: istockphoto @ Liliboas, Bild 7979876

[Farbwechsel.jpg]

1

Das Farbe-ersetzen-Werkzeug

Wählen Sie das Farbe-ersetzen-Werkzeug , und stellen Sie den Modus auf Farbe – so sorgen Sie gleich für einen intensiven Farbauftrag. Die Grenzen stellen Sie auf Nicht aufeinander folgend und die Toleranz auf ca. 50 %. Die Pinselgröße 1 ändern Sie durch Ziehen nach links und rechts, die Härte des Pinsels durch Ziehen nach oben und unten, jeweils mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. mit [Alt] + rechter Maustaste (Win). Wenn Sie die Taste [Z] gedrückt halten und die Maus bewegen, können Sie stufenlos zoomen.

1

2

2

Mit Bildfarben malen

Bewegen Sie das Werkzeug auf eine Farbe im Bild, die als Quellfarbe dienen soll. Mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste wird das Werkzeug zur Pipette. Diese zeigt seit CS5 die zuvor aufgenommene bzw. die Vordergrundfarbe (innerer Halbkreis unten) und die neue Farbe (oben) im Vergleich. Die Pipette nimmt durch einen Mausklick eine neue Vordergrundfarbe auf 2. Jetzt können Sie die gelbe Blume umfärben. Das Kreuz in der Mitte des Werkzeugs bestimmt die umzufärbende Farbe. 3

3

4

Einfärbungstoleranz ändern

Farbtöne außerhalb der Toleranz werden nicht umgefärbt, auch wenn das Werkzeug darübermalt 3. Um zur Blütenmitte hin differenzierter vorzugehen, müssen Sie die Toleranz 4 herabsetzen. Über diese Option steuern Sie, wie weit sich die Einfärbung auch auf andersfarbige Objekte innerhalb des Kreises auswirkt. Je näher Sie zur Blütenmitte kommen, desto geringer sollte die Toleranz sein. Falls Sie doch einmal zu viel umgefärbt haben sollten, hilft nur [Strg]/[°] + [Z], um den Schritt rückgängig zu machen und es mit geringerer Toleranz erneut zu versuchen. Kapitel 6 | Farbkorrekturen

243

Farbliche Schwerpunkte setzen Einzelne Motivfarben über direkte Bearbeitung im Bild betonen

Wenn Sie einzelne Motivfarben betonen wollen, führt ein bloßes Anheben der Sättigung nicht zum Ziel. Zunächst müssen Sie andere Motivfarben von der Bearbeitung ausnehmen. Anstatt mit – im Zweifelsfall aufwendigen – Masken zu arbeiten, können Sie die Funktion Farbton/Sättigung ausreizen. Mit Hilfe des integrierten Handwerkzeugs können Sie direkt im Bild selektive Anpassungen vornehmen. Je nach Tastenkombination steuern Sie damit entweder die Sättigung oder den Farbton dieses Farbsegments.

Schauen Sie sich auch die Lektion 1.3, »Motivfarben verstärken« auf der Buch-DVD an.

Zielsetzung: Ausgewählten Farbton verschieben Sättigung erhöhen Andere Motivfarben abgrenzen

244 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

[Farbton.jpg]

1

1

2

3

Direkt im Bild korrigieren

Blenden Sie die Korrekturen-Palette ein, und klicken Sie auf das Symbol Farbton/Sättigung 1 – sofort erscheint das entsprechende Arbeitsfenster in der gleichen Palette. Mit aktiviertem Handwerkzeug 2 klicken Sie in einen roten Bereich des Straßenschilds. Automatisch stellt sich der Arbeitsbereich auf die Rottöne ein, was Sie im Popup-Menü 3 und in den Eingrenzungen des Farbbalkens 4 erkennen können.

2

Sättigung steigern

3

Farbanteile verschieben

4

Wenn Sie nun mit der Maus in den roten Bereich des Straßenschilds klicken, wird der Mauszeiger zum Doppelpfeil. Ziehen Sie diesen mit gedrückter Maustaste nach rechts, bewegt sich gleichzeitig auch der Sättigungsregler für die Rottöne nach rechts, und deren Farbsättigung wird gesteigert. Das könnte im Prinzip schon alles sein, aber im nächsten Schritt geht es noch weiter.

Bewegen Sie noch einmal das Handwerkzeug in den roten Bereich des Straßenschilds, diesmal aber mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste. Sie werden sehen, dass sich diesmal der Farbton-Regler 5 bewegt. Eine Bewegung nach rechts korrigiert die Rottöne in die orangefarbene Richtung, nach links wird der Violett-Anteil erhöht. Sehr praktisch: Diese Korrektur ist in der Ebenen-Palette als Einstellungsebene 6 gesichert.

6

5 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

245

Zwischen den Jahreszeiten Umfärbung mit Korrekturen- und Masken-Palette

Mit der Korrekturen-Palette lassen sich Bildkorrekturen unmittelbar ausführen. Davon profitieren auch bewährte Funktionen wie Farbton/ Sättigung. Hier können Sie durch die Trennung von Farb-, Sättigungs- und Luminanzinformationen sehr einfach die Farben ändern, ohne Gefahr zu laufen, entscheidend auf den Kontrast Einfluss zu nehmen. Das direkte Auswählen der Korrekturbereiche können Sie mit Hilfe der Masken-Palette nachträglich noch individualisieren.

Zielsetzungen: Herbstlaub grün einfärben Maskierung der umgebenden Farbbereiche Sättigung verringern Kontrast- und Belichtungskorrektur

Foto: Getty Images

[Farbretusche.jpg]

1

1

Korrektur: Farbton/Sättigung

2

Von Rot zu Grün

2

Sie beginnen in der KorrekturenPalette: Klicken Sie dort auf das Symbol Farbton/Sättigung 1, so dass das gewünschte Arbeitsfenster eingeblendet wird. Falls das Handwerkzeug 2 noch nicht aktiv sein sollte, aktivieren Sie es nun, um gleich direkt im Bild zu arbeiten. Seit Photoshop CS5 finden Sie im Einstellungsmenü der Korrekturen-Palette die Option Zielgerichtet-korrigieren-Werkzeug automatsich auswählen, so dass das Werkzeug immer beim Aufruf der Palette aktiv ist.

Klicken Sie mit dem Handwerkzeug auf eine Stelle im Bild mit deutlich rotem Herbstlaub – zoomen Sie das Bild dafür am besten näher heran, indem Sie die Taste [Z] oder [Strg]/[°] + Leertaste gedrückt halten und die Maus diagonal bewegen. Ziehen Sie dann mit dem Werkzeug und gedrückter [Strg]/[°]-Taste nach rechts, bis sich der gesamte rotbraune Bereich grün eingefärbt hat. Beobachten Sie den oberen Regler Farbton, um die Korrektur nachzuvollziehen 3.

3

3

Farbbereich erweitern

Um auch die gelblichen Blätter aufzufrischen, müssen Sie keine zweite Korrektur starten, sondern Sie nutzen die Schieberegler am Farbbalken: Die dunkelgraue Zone im Balken 5 ist der Bereich, in dem sich die Korrekturen zu 100 % auswirken. Die hellgrauen Zonen daneben 4 bestimmen einen fließenden Übergang in die anderen Farbbereiche. Erweitern Sie mit den Schiebereglern den Arbeitsbereich bis in die Gelbtöne, damit das Bild noch mehr Frische erhält.

5

4 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

247

4

Mit einer Maske gegensteuern

5

Farbbereich auswählen

6

Übergänge verfeinern

Das Bild wirkt jetzt allerdings quietschgrün, weil es zur Gänze eingefärbt ist. Dies korrigieren wir jetzt mit der MaskenPalette, die standardmäßig im Fenster mit der Korrekturen-Palette gruppiert ist. Sie können sie auch über das Fenster-Menü einblenden. Klicken Sie in der Masken-Palette auf die Schaltfläche Farbbereich, um eine nachträgliche Farbauswahl vorzunehmen. Stören Sie sich nicht daran, wenn die Korrektur vorerst wieder verschwindet.

Im Arbeitsfenster Farbbereich deaktivieren Sie als Erstes die Option Lokalisierte Farbgruppen 6, da Sie die Farben global über das ganze Bild auswählen wollen. Klicken Sie dann mehrfach mit gedrückter [ª]-Taste in die Rot- und Gelbtöne, die von der Korrektur profitieren sollen. Mit dem Toleranz-Regler steuern Sie den Einfluss auf ähnliche, nicht ausgewählte Bereiche. Mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste klicken Sie zuletzt in den Waldweg, um ihn von der Korrektur auszugrenzen. Bestätigen Sie dann mit OK.

6 7

Zurück in der Masken-Palette, klicken Sie auf die Schaltfläche Maskenkante, um genau diese zu bearbeiten. Hier können Sie über eine Weiche Kante die Auswahlübergänge fließend machen und mit dem Regler Kante verschieben die Auswahl erweitern. Um die sich ausweitende Wirkung der Farbkorrektur im Bild beurteilen zu können, wählen Sie oben im Ansichtsmodus unter Anzeigen die Option Auswahl und Masken (M) 7 der Auswahlvorschau und blenden die Auswahlbegrenzung mit [Strg]/[°] + [H] aus.

248 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

7

Sättigung verringern

Die Übergänge und Korrekturbereiche stimmen jetzt. Bei genauerer Betrachtung wirkt das Grün aber zu intensiv und hell – Luminanz und Farbsättigung des ursprünglichen Herbstlaubs sind eben sehr intensiv. Wechseln Sie zurück in die KorrekturenPalette, und verringern Sie dort die Sättigung der ursprünglichen Rottöne auf ca. –35. Klicken Sie dann auf den linken unteren Pfeil 8, um eine weitere Korrektur hinzuzufügen. 8

8

Belichtungskorrekturen ergänzen

Zuletzt folgt noch eine Absenkung der Belichtung, um die Beleuchtungsverhältnisse besser an das Blattgrün anzupassen. Um von der bisherigen Auswahl bzw. Maske zu profitieren, aktivieren Sie in der Korrekturen-Palette über das untere rechte Symbol j die Schnittmasken-Option, um die neue Korrektur auf die bisherige Auswahl einzuschränken. Klicken Sie dann auf das Symbol für die Gradationskurven i.

9

j k

9

Grünluminanz absenken

Auch in den Gradationskurven steht Ihnen das Handwerkzeug zur Verfügung k. Aktivieren Sie es, und klicken Sie damit auf das ehemalige Herbstlaub am Boden. Ziehen Sie dabei gleichzeitig das Werkzeug nach unten, um die Gradationskurve in den Lichtern abzusenken l. Ein Blick auf die Ebenen-Palette präsentiert Ihnen das Ergebnis: Eine Einstellungsebene mit differenzierter Maske m, von der auch die obenliegende, gruppierte Einstellungsebene profitiert.

m

l Kapitel 6 | Farbkorrekturen

249

Lichtstimmung intensivieren Nutzen Sie die Bildfarben als Fotofilter in den Lichtern

Gerade Abendstimmungen zeichnen sich durch ein subtiles Farbspiel aus. Dies können Sie intensivieren, ohne den Bildkontrast dafür anzuheben – durch eine einfache Farbfilterung. Nutzen Sie dazu die Funktion Fotofilter, und legen Sie einen Farbfilter über das Bild. Nehmen Sie die eigene Filterfarbe während der Bearbeitung direkt aus dem Bild auf. So können Sie die bildeigene Farbstimmung unterstreichen. Mit einer Luminanzauswahl beschränken Sie die Korrektur auf die lichtdurchfluteten Bildanteile.

Zielsetzungen: Bildfarbe als Fotofilter nutzen Maske aus den Lichtinformationen erstellen

250

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

[Fotofilter.jpg]

1

Der digitale Fotofilter

Rufen Sie die Korrekturen-Palette über das Fenster-Menü auf, und klicken Sie anschließend auf das Symbol Fotofilter 1. Falls Sie auch die Ebenen-Palette geöffnet haben, können Sie sehen, dass gleichzeitig eine Einstellungsebene erstellt wird. Sie steuern die Korrekturen aber zunächst weiter von der Korrekturen-Palette aus.

2

1

Eine warme Filterfarbe wählen

Keiner der Standardfilter entspricht der Farbigkeit des Sonnenuntergangs, die hier verstärkt werden soll. Da an diesem Motiv die Grundstimmung optimiert und intensiviert werden soll, klicken Sie auf das Feld Farbe 2, um eine eigene und »reale« Filterfarbe direkt aus dem Bild auszuwählen. 2

3

Farbe aus dem Bild aufnehmen

Nutzen Sie jetzt die Vorzüge der automatisch verfügbaren Pipette, um die passende Farbe aus dem Bild aufzunehmen. Bewegen Sie die Maus an eine Stelle mit gut gesättigter orangefarbener Himmelsfarbe, und klicken Sie mit gedrückter [Strg]/[°]Taste einmal mit der Pipette, um sie mit der Farbe zu füllen – die [Strg]/[°]-Taste sorgt dafür, dass Sie die Farbe aus der Bildebene aufnehmen und nicht aus der schon darüberliegenden Maske der Einstellungsebene.

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

251

4

Sättigung steigern

5

Dichte angeben

6

Nutzen Sie die Kanäle

Da auch ein farbiger Filter transparent ist, kann seine Grundfarbe ruhig intensiv sein. Die bisher aufgenommene Farbe ist aber noch sehr zart. Erhöhen Sie daher im Farbmischfeld die Sättigung, indem Sie einfach den Sättigungswert anheben. Klicken Sie auf den Button für die Sättigung 4, ziehen Sie die kleinen Pfeile für die Sättigung 3 nach oben, oder geben Sie einen Wert um 50 ein. Bestätigen Sie mit OK.

3 4

Klicken Sie in der Korrekturen-Palette auf das Augensymbol 5 unten im Fenster, um die Wirkung ein- und auszublenden. Erhöhen Sie, wenn nötig, noch die Dichte des Filters, um ihn zu intensivieren. Schauen Sie dabei in erster Linie auf die Himmelsstreifen und die Reflexion im Wasser. Die Sonnenuntergangsfarbe ist wie gewünscht verstärkt worden, aber die Blautöne des Himmels und des Wassers sind deutlich in die Lila-Richtung gerutscht. Dieses werden Sie im Folgenden wieder richtigstellen.

5 6

In der Kanäle-Palette befindet sich schon eine fast perfekte Maske, die Ihnen die Pinselarbeit erspart. Bevor Sie in die Kanäle-Palette wechseln, blenden Sie noch einmal die Korrektur über das Augensymbol aus. Klicken Sie zuerst auf den RGB-Composite-Kanal 6 und dann auf die einzelnen Farbkanäle, um sie in der Voransicht zu sehen: Im Rot-Kanal trennen sich die orangefarbenen Himmelsbereiche sehr schön von den bläulichen. Diesen Kanal werden Sie daher als Maske nutzen.

252 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

7

Nur die Helligkeit auswählen

Wählen Sie nun wieder das CompositeBild, den RGB-Kanal. Mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste klicken Sie dann auf den Rot-Kanal 7, um seine reinen Hell-dunkelInformationen (Luminanzinformationen) auszuwählen. Alle weißen bzw. hellen Pixel werden nun ganz oder anteilig ausgewählt, schwarze bzw. dunkle Pixel gar nicht oder zumindest weniger. Diese Auswahl benötigen Sie in den nächsten beiden Schritten zur Bearbeitung einer Ebenenmaske des Fotofilters.

7

8

8

Ebenenmaske Fotofilter

9

Rotanteile dürfen passieren

9

Die Korrektur ist automatisch in der Einstellungsebene inklusive Ebenenmaske gespeichert. Wechseln Sie daher in die Ebenen-Palette, und aktivieren Sie die Ebenenmaske 9. Blenden Sie die Einstellunsgebene wieder ein 8. Kehren Sie die aktive Auswahl über [Strg]/[°] + [ª] + [I] um. Die Wasserund Wolkenbereiche müssen ausgewählt sein, denn diese sollen ja maskiert werden. Durch [ª] + [æ] kommen Sie in das Menü Fläche füllen und wählen Schwarz als Füllfarbe mit 100 %iger Deckkraft.

Die Ebenenmaske des Fotofilters entspricht jetzt genau den Informationen des Rot-Kanals. So wirkt sich der Filter auf die roten Bereiche am Himmel deutlich stärker aus als auf die bläulichen Bereiche im Himmel und im Wasser. Auch der beigefarbene Vordergrund bleibt verschont. Soll die Maske noch stärker auf die anderen Bereiche wirken, dann wenden Sie Fläche füllen durch [ª] + [æ] ein zweites oder drittes Mal an j. Die Maske wird dunkler, und die nicht-orangefarbenen Bereiche werden mehr verschont.

j Kapitel 6 | Farbkorrekturen

253

Mit Licht malen Lichtstimmung beeinflussen mit Fotofiltern und Weiches Licht

Nicht immer ist der Weißabgleich ausreichend, um die richtige Lichtstimmung im Bild wiederzugeben. Wenn Sie Motivteile durch nachträgliche »Sonneneinstrahlung« herausarbeiten wollen, leisten die Fotofilter gute Dienste. Diese standardisierten Kaltund Warmfilter geben eine große Sicherheit bei der Korrektur. Wollen Sie die Motivfarben individuell verstärken, so hilft Ihnen eine Farbebene mit dem Überlagerungsmodus Weiches Licht.

Zielsetzungen: Warme Lichtstimmung partiell auftragen Motivfarben betonen

Foto: istockphoto @ Juan Monino

[Lichtmalerei.jpg]

1

1

Fotofilter

2

Warmfilter wählen

3

Dichte bestimmen

Benutzen Sie die Funktion Fotofilter aus der Korrekturen-Palette 1. Sie werden in einem späteren Schritt den Fotofilter nur partiell anwenden, und dafür benötigen Sie die Einstellungsebene, die durch die Korrekturen-Palette automatisch erstellt wird.

Als Filter stehen Ihnen unter anderem je drei Warm- und Kaltfilter zur Verfügung, die nach bestehender Industrienorm benannt und angelegt sind. Wählen Sie für dieses Bild den Warmfilter (81), der sowohl eine warme Lichtstimmung produziert als auch die grünen Töne verstärkt.

Aktivieren Sie auf jeden Fall die Option Luminanz erhalten 2, damit der Filter nur farbliche Auswirkungen hat und nicht die Lichter überdeckt. Mit einer Dichte von ca. 40 % bekommt das Bild eine deutliche warme Stimmung, die Sie gleich noch auf die gewünschten Bereiche eingrenzen werden. Zudem beschränken Sie am besten gleich die Korrektur mit einem Klick auf das Symbol 3 der Einstellungsebene auf die darunterliegende Ebene.

2

3

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

255

4

Einstellungsebene nutzen

5

Pinselspitze anpassen

6

Korrektur auftragen

Wechseln Sie jetzt in die Ebenen-Palette. Dort sehen Sie, dass der Fotofilter als Einstellungsebene samt Ebenenmaske erstellt wurde. Mit Hilfe der Ebenenmaske werden Sie zunächst einmal die Wirkung des Fotofilters wieder ganz zurücksetzen. Wählen Sie Bearbeiten a Fläche füllen oder die Tastenkombination [ª] + [æ]. Füllen Sie die Ebene komplett mit 100 % Schwarz. Jetzt sieht das Bild erst einmal wieder aus wie vor der Korrektur.

Wählen Sie jetzt das Pinsel-Werkzeug . Durch ein sehr hilfreiches Tastenkürzel können Sie die Pinselspitze und -kante für die Korrektur direkt auf dem Bild anpassen: Drücken Sie auf dem Mac [Ctrl] + [±] bzw. unter Windows [Alt] + rechte Maustaste, und ziehen Sie nach links und rechts, um den Radius der Werkzeugspitze größer oder kleiner einzustellen. Eine weichere oder härtere Kante erzielen Sie mit demselben Tastenkürzel, aber durch Ziehen der Maus nach oben oder unten.

4 256 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Stellen Sie in den Werkzeugoptionen des Pinsels eine geringe Deckkraft von ca. 30 % ein, und wählen Sie eine weiße Vordergrundfarbe. Malen Sie dann über die Bildbereiche, die etwas von der Korrektur abbekommen sollen. Durch mehrmaliges Auftragen intensivieren Sie die Wirkung. Während des Arbeitens können Sie permanent die Pinselspitze verändern, um genauer zu arbeiten. Die Korrektur setzt sich so teilweise durch, was auch an der Ebenenmaske zu erkennen ist 4.

7

Ebene »Weiches Licht«

Um die roten und grünen Farbakzente noch zu verstärken, legen Sie jetzt eine zusätzliche Farbebene an. Klicken Sie auf das Symbol für eine neue Ebene 6, und wählen Sie aus dem PopupMenü der Füllmethoden 5 Weiches Licht aus. Welche Auswirkung das hat, sehen Sie gleich im nächsten Schritt.

5

6

8

Mit Motivfarben malen

9

Warmes und weiches Licht

Die Farben, die Sie gleich verstärken wollen, nehmen Sie direkt aus dem Bild auf, z. B. die Fleischfarbe oder das Blattgrün. Während das Pinsel-Werkzeug noch aktiv ist, erhalten Sie mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste die Pipette, mit der Sie die Farben aus dem Bild aufnehmen können. Die obere Hälfte des inneren Kreises zeigt die von der Pipette aufgenommene Farbe. Verringern Sie dann die Deckkraft des Pinsels noch weiter, und malen Sie mit passender Pinselgröße über Blätter und Fleisch, um die Farbigkeit zu verstärken.

Auch der Modus Weiches Licht wirkt sich in erster Linie auf die Farbsättigung aus und überlagert nicht die Helligkeitsinformationen und damit die Durchzeichnung. Die Kombination von Fotofiltern und weichem Licht lässt Sie also die Farbwirkung des Bildes beliebig beeinflussen.

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

257

Weiß aufklaren Neutrale Weißtöne sorgen für klare Lichter im Bild

Lange Schatten und warmes Licht gehören in der Fotografie eigentlich zusammen. Die Prioritäten können Sie aber selbst bestimmen. Um den langen Schatten des Abendlichts mehr Tiefe zu geben, können Sie die Lichter einfach aufklaren. Indem Sie die Farbanteile ausschließlich in den Weißtönen verringern, arbeiten Sie die Licht-Schatten-Zeichnung besser heraus, ohne den Kontrast des Bildes bearbeiten zu müssen.

Zielsetzung: Lichter neutralisieren Licht-Schatten-Kontrast verstärken

258 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Foto: Maike Jarsetz

[weiss.jpg]

1

Farbbereiche im Fokus

Wählen Sie die Selektive Farbkorrektur 1 über das entsprechende Symbol in der Korrekturen-Palette. Sie müssen im Bild vorher keine Auswahl für die Bearbeitungszonen festlegen. Das regeln gleich die Farbbereiche.

2

1

Farbanteile im Weiß reduzieren

Wählen Sie aus dem Popup-Menü Farben die Option Weiß 2. So wird die folgende Bearbeitung auf die Lichter und die farblich schon einigermaßen ausgeglichenen Bereiche beschränkt. Ziehen Sie jetzt die Farbanteile gleichmäßig – also die Cyan-, Magenta- und Gelb-Regler – stark herunter. Sie werden im Motiv erkennen, dass es sogleich aufklart und der farbige Stich aus den Lichtern verschwindet. Lassen Sie für die Bearbeitung die Methode auf Relativ 3 stehen, um einem »Ausfressen« der Lichter entgegenzuwirken.

2

3

3

Schnell die Wirkung verstärken

Um nun den Effekt und die Wirkung des Aufklarens in den Lichtern und im Weiß zu verstärken, duplizieren Sie einfach die Einstellungsebene. Diese ziehen Sie am besten auf das Seitensymbol 5, und schon entsteht eine Kopie. Da Sie die Korrektur nicht doppelt so stark benötigen, sondern etwas nuancierter, setzen Sie die Deckkraft auf ca. 57 % 4.

4

5 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

259

Farbkorrektur nach Vorlage

Farbpigmente können auf unterschiedliche Lichtverhältnisse anders reagieren. In der Katalogproduktion wird deshalb oft mit digitalen Stoffmustern gearbeitet – also Referenzabbildungen, an denen sich die Farbkorrektur orientieren soll. Um eine Bildkorrektur möglichst genau an die Zielfarbe heranzuführen, bietet sich die Mittelwert-Pipette an, die eine Farbbalance auf ein anderes Bild übertragen kann.

Zielsetzung: Übertragen einer gesamten Farbbalance aus einem Referenzfoto [Farbkorrektur.jpg, Referenz.jpg]

Fotos: istockphoto @ Gary Alvis

Übertragen Sie die Farbwerte aus einem Referenzbild

1

1

Die Mittelwert-Pipette

2

Neuen Mittelwert definieren

3

Farbbalance übertragen

Öffnen Sie beide Arbeitsdateien, und starten Sie mit dem Bild »Farbkorrektur. jpg«. Über die Korrekturen-Palette wählen Sie die Tonwertkorrektur oder Gradationskurven – in beiden haben Sie Zugriff auf die Mittelwert-Pipette. Damit können Sie den Farbton bzw. die Farbbalance des Bildes steuern. Normalerweise bedeutet ein Mittelwert ein mittleres Grau, aber Sie können die Referenzfarbe auch selbst definieren. Klicken Sie dazu doppelt auf die Mittelwert-Pipette 1.

Innerhalb des Farbmischfeldes können Sie jetzt jede beliebige Farbe wählen. In diesem Fall aber wollen Sie das nicht, denn Sie haben ja die Datei »Referenz.jpg«, die natürlich geöffnet und im Hintergrund sichtbar sein muss. Klicken Sie darin auf einen mittleren Referenzton, der auch eine deutliche Schattierung besitzt (durch einen gewissen Schwarzanteil ist der Farbton bei der Übertragung besser steuerbar). Klicken Sie dann auf OK. Speichern Sie diesen Farbton nicht als Standardfarbe – dies soll nach wie vor ein neutrales Grau bleiben.

Die Pipette ist jetzt für die Korrektur mit dem Farbton »geimpft«, und Sie können sie auf Ihr Zielbild anwenden: Klicken Sie mit der Pipette auf eine ähnliche Schattierung, und das gesamte Objekt wird in die Zielfarbe umgewandelt. Falls das Bild einmal zu stark die Farbe wechseln sollte, stimmt der Tonwert nicht überein. Probieren Sie es dann einfach an einer neuen Stelle. PS: Wenn Sie nicht, wie hier, mit freigestellten, einfarbigen Motiven arbeiten, müssen Sie vorher den Korrekturbereich auswählen.

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

261

Musterarbeit

Zielsetzung: Referenzfarben direkt übertragen [Stoffmuster.jpg, Jeans.jpg]

Bild 4779737 / © Jitalia17, Bild 3948602

Die Farbkorrektur nach Referenzfotos treibt einen oft in die Verzweiflung, weil die vorhandenen Farben partout nicht das gewünschte Korrekturergebnis liefern. Nutzen Sie dafür einfach die vorhandene Farbstatistik des Referenzbildes, und übertragen Sie sie direkt auf den Korrekturbereich. Diese Aufgabe übernimmt die Funktion Gleiche Farbe, das Feintuning übernehmen Vorauswahl und Ebenen-Palette.

Foto: iStockphoto, © Olivier Blondeau,

Farben aus Musterfotos übertragen, anstatt zu korrigieren

1

1

Die Vorarbeit

Zuerst müssen Sie etwas Vorarbeit leisten. Öffnen Sie sowohl die Arbeits- als auch die Referenzdatei, und ordnen Sie sie über das Popup-Menü in der Anwendungsleiste nebeneinander an 1. Duplizieren Sie Ihre Arbeitsebene, indem Sie sie auf das Symbol für eine neue Ebene 2 ziehen. Nutzen Sie das Schnellauswahlwerkzeug , und fahren Sie damit über alle Bereiche der Jeans, um sie auszuwählen. Zu viel ausgewählte Bereiche ziehen Sie mit dem Schnellauswahlwerkzeug bei gedrückter [±]/[Alt]-Taste wieder ab.

2

2

Gleiche Farbe

Wählen Sie dann aus dem Menü Bild a Korrekturen a Gleiche Farbe. Diese Funktion arbeitet mit Farbstatistiken – sie benötigt eine Quelle, aus der sie die Farben kopieren kann, um diese entsprechend der vorhandenen Tonwertverteilung im Korrekturbild wieder einzusetzen. Wählen Sie also aus dem Popup-Menü Quelle 3 die Referenzdatei »Stoffmuster.jpg« aus. Sofort werden die Farben Ihrer Arbeitsdatei durch die neuen Farben ersetzt. 3

3

Farbe und Kontrast

Nachdem Sie das Fenster Gleiche Farbe mit Klick auf OK verlassen haben, können Sie das Korrekturergebnis noch weiter variieren. Durch einen Wechsel des Ebenenmodus 4 auf Farbe werden die neuen Farben der Korrekturebene mit den Helligkeitsinformationen und dem Kontrast des darunterliegenden Originals verrechnet. So erhält Ihr Ergebnis die gleiche Farbigkeit wie die Referenzdatei, behält dabei aber das Materialverhalten des Originalbildes.

4

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

263

Farbmuster erstellen

Der vorangegangene Workshop hat Ihnen gezeigt, wie nützlich Referenzfarben für die Korrektur sind. Für manche Einsatzgebiete lohnt es sich daher auch, eine eigene Farbpalette mit Zielfarben aufzubauen, die bei Bedarf immer wieder als Referenz herangezogen werden kann. Diese Palette ist mit der Pipette und Ihren neuen Hilfsmitteln wie Auswahlring und HUD schnell erstellt.

Zielsetzungen: Hautfarben aus Referenzbild aufnehmen Referenzfarben in eigener Farbpalette speichern [Hautvorlage.jpg]

Foto: istockphoto @ luoman, Bild 7043881

Schnelle Farbpaletten mit Pipettenring und HUD-Farbwähler

1

1

Farbfelder leeren

Bereiten Sie zunächst eine leere Farbpalette vor. Öffnen Sie über das Menü Fenster die Farbfelder. Wählen Sie aus dem Popup-Menü der Farbfelder-Palette 1 den Vorgaben-Manager. In diesem können Sie Farbfelder hinzufügen und löschen. Klicken Sie mit gedrückter [ª]-Taste auf das erste und letzte Farbfeld, anschließend auf die Schaltfläche Löschen 2 und dann auf Fertig. Wählen Sie das Pipette-Werkzeug aus der Werkzeugpalette, und prüfen Sie, ob die Option Auswahlring anzeigen 3 aktiviert ist.

2 3

4

2

Farben aufnehmen und speichern

3

Schattierungen erstellen

5

Klicken Sie jetzt mit der Pipette auf einen Hautton, den Sie aufnehmen wollen. Die neue Farbe wird in der oberen Hälfte des inneren Kreises 4 angezeigt. Die untere Hälfte stellt zum Vergleich die Vordergrundfarbe gegenüber. Sie können die Pipette auch mit gedrückter Maustaste über das Bild bewegen, um die Auswahlfarbe zu ändern. Speichern Sie diese Farbe in den Farbfeldern, indem Sie aus den Optionen der Farbfelder 5 Neues Farbfeld wählen und die Farbe anschließend benennen.

Auf die beschriebene Art und Weise können Sie jetzt mehrere exemplarische Farben auswählen und speichern. Außerdem können Sie auf Basis der ausgewählten Farben noch Schattierungen erstellen. Halten Sie dafür [Ctrl] + [±] + [°] (Mac) bzw. [ª] + [Alt] + rechte Maustaste (Win) gedrückt. So öffnet sich der HUD-Farbwähler, der ein Farbfeld auf Basis der aktuell ausgewählten Farbe anzeigt. In diesem Farbfeld können Sie Dunkelstufe und Sättigung frei variieren.

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

265

Korrigieren nach Farbwerten Produktfarben auf einen exakten Lab-Wert korrigieren

Wenn Bilder aus unterschiedlichen Aufnahmebedingungen mit der gleichen Produktfarbe abgebildet werden sollen, ist das gar nicht so einfach. Denn je nach Material und Ausleuchtung sehen die Farben schon mal ganz unterschiedlich aus. Der konsequenteste Weg ist hier der Bezug auf die Lab-Werte. Durch die Trennung von Farb- und Helligkeitswerten kann ein Farbton eindeutig beschrieben und die Korrektur ebenso eindeutig durchgeführt werden, ohne dass das Kontrastverhalten eines Bildes beeinflusst wird.

Zielsetzungen: Produktfarbe nach Referenz korrigieren Farben unabhängig von der Ausleuchtung angleichen

Fotos: Frank Kuchenmüller

[Produktfarbe_Lab.jpg, Produktfarbe_Quelle.jpg]

1

1

Informationen nutzen

Wenn Sie eine Korrektur auf konkrete Werte hin ausführen wollen, müssen Sie dafür zunächst einmal die Werte eines Bildes ablesen. Blenden Sie dazu über Fenster die InfoPalette ein, und wählen Sie über den kleinen schwarzen Pfeil 1 die Bedienfeldoptionen aus. Wählen Sie dort unter Zweite Farbwertanzeige 2 Lab-Farbe aus. So können Sie auch aus RGB-Bildern die Lab-Werte auslesen. Öffnen Sie dann beide Beispielbilder.

2

2

a- und b-Wert messen

Bewegen Sie jetzt den Mauszeiger über eine rote Stelle in der Referenzdatei. Sie sehen, dass sich der L-Wert (der die Helligkeit misst) zwischen den Licht- und Schattenbereichen stark ändert. Der a- und b-Wert hingegen bewegen sich recht stabil um Werte von 50 bzw. 30 3. Diese Werte geben über Koordinaten auf den zwei Achsen des Farbkreises einen Farbton an – das hört sich sehr theoretisch an, bedeutet aber für die Praxis ganz einfach, dass Sie jetzt den puren Farbwert messen – unabhängig von seiner Helligkeit.

3

3

Arbeitsdatei in Lab wandeln

Notieren Sie sich einen mittleren Wert aus den a- und b-Angaben, und wechseln Sie in das Korrekturbild. Dieses wandeln Sie um über Bild a Modus a Lab-Farbe in den Lab-Farbraum. Wagen Sie jetzt mal einen Blick in die Kanäle-Palette: Es gibt einen reinen Helligkeit-Kanal und zwei Kanäle für die beiden Farbachsen. Grau bedeutet hier Neutralität, eine Verschiebung in den Schwarz- oder Weißbereich gibt den Farbton an.

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

267

4

4

Rottöne auswählen

5

Korrektur Gradationskurven

6

a-Kanal korrigieren

Wählen Sie über Auswahl a Farbbereich die Rottöne für die Korrektur aus. Mit einem weißen Hintergrund als Auswahlvorschau 5 klicken Sie mit der zur Verfügung stehenden Pipette und gedrückter [ª]-Taste mehrfach auf die Rottöne, bis diese komplett ausgewählt sind. Die Option Lokalisierte Farbgruppen 4 beschränkt die Auswahl auf den eingestellten, prozentualen Bereich um die aufgenommene Farbe, und die Feinauswahl erledigt die Toleranz.

5 6

Wenn Sie Ist-Werte in neue Werte überführen wollen, können Sie das am direktesten über die Gradationskurven tun. Blenden Sie die Korrekturen-Palette ein, und klicken Sie auf das Symbol der Gradationskurven 7. Der zuerst eingeblendete Helligkeit-Kanal interessiert uns an dieser Stelle nicht – es geht hier ja nur um die absoluten Farbwerte. Blenden Sie über das Popup-Menü den Kanal a 6 ein. Dieser beschreibt übrigens die Farbachse von Cyan zu Rot.

7

8

9 j 268 Kapitel 6 | Farbkorrekturen

Fahren Sie nun mit der Maus und dem Handwerkzeug 8 über einen mittleren Rotton direkt im Bild. Auf der Gradationsdiagonalen zeigt sich ein Punkt j, der genau bei der Spitze des Histogramms liegt – also bei den am häufigsten vertretenen Farbwerten. Mit einem Mausklick fixieren Sie diesen Punkt – deaktivieren Sie dann gleich das Handwerkzeug. Ändern Sie jetzt den Ausgabe-Wert 9 auf den vorher gemessenen Wert von ca. 50. Die Gradationskurve ändert sich so wie auch die Farbe des Bildes.

7

b-Kanal korrigieren

Wechseln Sie jetzt auf den b-Kanal k, und gehen Sie dort genauso vor wie im letzten Schritt: Messen Sie den mittleren Rotton mit dem Handwerkzeug, fixieren Sie den Farbwert auf der Diagonalen mit einem Klick, und geben Sie den neuen Ausgabe-Wert 30 ein, nachdem Sie das Handwerkzeug deaktiviert haben. So wird auch diese Kurve, mitsamt dem bWert, korrigiert, und die Rottöne im Bild entsprechen jetzt denen in der Referenzdatei.

8

Kontrast anpassen

9

Maskenkante verfeinern

k

Etwas fehlt noch zur Anpassung an das Beispielbild. Die Farben sind definitiv auf der gleichen Linie, aber die Ausleuchtung – und damit der Kontrast – ist noch sehr unterschiedlich. Wechseln Sie deshalb erneut in den Helligkeit-Kanal. Hier können Sie den flachen Kontrast des Bildes korrigieren. Setzen Sie dafür zwei Punkte auf die Gradationsdiagonale am Rande der mittleren Tonwertgrenzen. Ziehen Sie diese Punkte zu einer S-Form auseinander.

l

Möglicherweise weisen noch minimale Bereiche in den Lichtern oder Schatten die Restfarbe auf. Dies können Sie ganz leicht korrigieren: Blenden Sie die Masken-Palette ein, und klicken Sie dort auf Maskenkante. Wählen Sie als Ansichtsmodus die Option Auswahl und Masken (M) l, um das Bild ohne Auswahlvorschau zu beurteilen. Mit einer Auswahlerweiterung n und einer Weichen Kante m von ca. 1 Pixel kaschieren Sie die Übergänge. Zum Schluss wandeln Sie das Bild noch über Bild a Modus in RGB zurück.

m n

Kapitel 6 | Farbkorrekturen

269

Grundlagenexkurs

Farbeinstellungen Was gehört zu einer richtigen Bildbeurteilung?

Wozu Farbmanagement? Sie erfassen, bearbeiten und reproduzieren Farben mit verschiedensten Geräten, die auf unterschiedliche Art und Weise Farben darstellen – durch Lichtmischungen dreier Grundfarben oder durch vier Druckfarben. Diese Geräte sprechen nicht zwingend die gleiche Sprache, manche berichten z. B. in RGB, andere plaudern in CMYK. Sie können auch nicht die gleiche Menge von Farben darstellen, haben also einen anders bemessenen Farbumfang. Darüber hinaus haben alle Geräte oder Verfahren noch einen kleinen »Dialekt«, auch spezielle Charakteristika bei der Farbdarstellung: z. B. eine kleine Schwäche im Rot oder einen Hang zum kühleren Blau. Diese zusätzlichen bzw. genaueren Charakteriska sind die »Profile«. Diese Sprachen und Dialekte bzw. Farbräume und Profile müssen ineinander übersetzt werden. Dieser Vorgang heißt – im Groben – Farbmanagement. Wo fängt das Farbmanagement an? Natürlich ganz am Anfang: Sie bestimmen in Ihrer Kamera, in welchem Farbraum die Bilder verarbeitet werden. Im Allgemeinen haben Sie dort die Wahl zwischen Adobe RGB und sRGB. Wählen Sie hier den deutlich größeren Farbraum Adobe RGB. Eine eventuell notwendige Konvertierung in sRGB – für die Web-Präsentation oder für Abzugsbestellungen – können Sie später immer noch vornehmen. Das Profil wird Ihren

270

Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

JPEG-Kameradaten angehängt. Etwas anders verhält es sich mit RAW-Daten. RAW-Daten sind rohe Kamerainformationen unterschiedlichen Standards und enthalten noch keine Profile. Die Bearbeitung im Raw-Konverter findet immer im großen Farbraum ProPhoto RGB statt, der sowohl sRGB als auch Adobe RGB einschließt. Achten Sie darauf, dass Sie vor der Übergabe an Photoshop in den Ausgabeoptionen den Farbraum für das finale Bild festlegen. Lesen Sie dazu auch den Workshop »Abzugsserie speichern« auf Seite 118. Wie geht es weiter? Sie betrachten und bearbeiten alle digitalen Bilder zunächst am Bildschirm. Auf dem Monitor müssen Sie möglichst exakt beurteilen können, welche Farben ein Bild in seinem Ursprungszustand enthielt – vor dem Scan oder vor der Aufnahme – und erst recht, wie diese Farben später beim Druck aussehen werden. All diese Informationen beinhalten die Profile. Die große Übersetzerrolle fällt dem Farbmanagement von Photoshop zu. Das Farbmanagement steuern und beurteilen müssen Sie – und zwar auf Ihrem Monitor. Deshalb müssen Sie diesen zuallererst kalibrieren. Das ist heutzutage weder eine aufwendige noch kostspielige Angelegenheit. Es gibt verschiedene handliche Systeme, die diese Kalibrierung fast per Mausklick erledigen. Dies ist eine Grundbedingung, um Ihre Bilder farblich beurteilen zu können.

Am Beispiel: Das Original Das nebenstehende Bild besitzt als ursprüngliches Farbprofil Adobe RGB. Dieses Profil wurde bei der weiteren Bildbearbeitung immer beibehalten. Das Wissen um den ursprünglichen Farbraum dient den Programmen dazu, die Farbwerte des Bildes richtig interpretieren zu können und – bis zur letztendlichen Konvertierung für den Druck – das Bild farblich korrekt anzuzeigen.

Falsche Brille sRGB Ein beliebter Fehler ist, das Farbmanagement einfach zu ignorieren und beim Import von profilierten Daten auszuschalten. Damit wird das Profil aus dem Bild entfernt, die Programme haben also keinerlei Möglichkeit, die Farbwerte korrekt anzuzeigen. Stattdessen wird der Standard-RGB-Farbraum von Photoshop genutzt – leider ist das oft der kleine sRGB-Farbraum. Die falsche Interpretation der Farbwerte führt zu einer Verflachung der Farben, obwohl die Bilddaten genau dieselben sind wie oben.

Kardinalfehler Monitorprofil Die Monitorkalibrierung ist ein Muss für die korrekte Farbbeurteilung. Leider haben sich damit so einige Kardinalfehler eingeschlichen, wie etwa das erstellte Monitorprofil als Arbeitsfarbraum in Photoshop einzustellen. Kombiniert mit dem Verhalten aus dem vorangegangenen Beispiel, wird das Bild mit einem noch kleineren Farbraum interpretiert und verflacht weiter. Übrigens: Auf hochwertigen Fotodruckern erkennen Sie die Auswirkungen erheblich deutlicher als im im vorliegenden Vierfarbdruck.

Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

271

© X-Rite, Inc.

© Datacolor AG

1

Monitor kalibrieren

2

RGB-Arbeitsfarbraum festlegen

3

Optionen erweitern

Unterschätzen Sie die Monitorprofilierung nicht, sie ist das A und O des Farbmanagements. Nur so können Sie Farben korrekt beurteilen. Die Messgeräte sind inzwischen sehr preisgünstig, und die Handhabung ist alles andere als kompliziert: Die vom Monitor wiedergegebenen Farbwerte werden ausgemessen, und ein Monitorprofil wird automatisch in den Systemeinstellungen gespeichert. Die erste Voraussetzung für das Farbmanagement ist somit schon erledigt.

Wählen Sie Bearbeiten a Farbeinstellungen. Stellen Sie sich folgende Frage: Arbeiten Sie eingabeorientiert, sollen Ihre Daten also möglichst lange dem größtmöglichen Farbumfang des Originals entsprechen? Dann wechseln Sie Ihren RGB-Arbeitsfarbraum 1 auf Adobe RGB. Dieser stellt einen guten Kompromiss zwischen der Wiedergabefähigkeit auf RGB-Medien und dem CMYK-Druck dar. Sie wählen ihn, wenn Sie viel auf RGBFotodruckern ausgeben oder Bilder für den Vierfarbdruck vorbereiten müssen.

1

Wenn Sie neben dem eigenen Fotodrucker und dem Fachlabor, Bilder auch für den Vierfarbdruck bereitstellen wollen, sollten Sie auf erprobte europäische Standards zurückgreifen. Laden Sie sich unter www.eci. org im Downloadbereich die dafür empfohlenen ECI-Profile samt Installationsanweisung herunter. Um diese auch anwählen zu können, müssen Sie gegebenenfalls Mehr Optionen in den Farbeinstellungen einblenden und das Apple CMM- (Mac) bzw. das Microsoft ICMModul (PC) aktivieren.

272

Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

4

Ausgabeorientiert arbeiten

5

CMYK-Farbraum zuweisen

6

Richtlinien bestimmen

Mit der Zielsetzung, Ihre Bilder im professionellen Vierfarbdruck zu reproduzieren, sollten Sie auf ECI-RGB als Arbeitsfarbraum wechseln. Dieser ist optimiert für die spätere Umwandlung in den europäischen Vierfarbprozess und immer noch der Standard. Zwischendurch wurde auch der Farbraum L*Star mit stabiler Grauachse entwickelt, dieser hat sich aber immer noch nicht so recht durchgesetzt. Danach stellen Sie das Modul wieder auf Adobe ACE.

Für den Vierfarbprozess empfiehlt es sich, jetzt schon festzulegen, in welchen CMYK-Farbraum Sie Ihre Daten später umwandeln wollen. So passieren Ihnen später keine Fehler mehr. Wählen Sie auch dafür ein ECIProfil: z. B. ISO Coated V2 (ECI) für gestrichenes Papier. Wenn Sie schon während der Arbeit im RGB-Modus die Wirkung des Bildes in CMYK beurteilen wollen, erstellen Sie einen Softproof unter Ansicht a Proof einrichten a CMYKArbeitsfarbraum. Unter Ansicht a Farbproof können Sie ihn ein- und ausblenden.

Jetzt müssen Sie Photoshop noch sagen, wie Sie mit Bildern verfahren wollen, die andere Profile als die auf Ihrem System eingestellten Farbräume beinhalten. Gehen Sie optimistisch davon aus, dass Sie immer korrekte Bilddaten bekommen, und wählen Sie Eingebettete Profile beibehalten 3. Um trotzdem die Kontrolle über die Profile zu behalten, aktivieren Sie Beim Öffnen wählen 2. Wie Sie dann in solchen Fällen verfahren, sehen Sie auf der nächsten Seite.

2

3

Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

273

4

7

Sichern und synchronisieren

Sichern Sie Ihre Farbeinstellungen durch einen Klick auf den Speichern-Button 4. Nutzen Sie die Möglichkeit, und synchronisieren Sie die Adobe-Programme mit den gleichen Farbeinstellungen. So erleben Sie beim Programmwechsel keine bösen Überraschungen. Wechseln Sie zur Bridge, und weisen Sie unter Bearbeiten a CreativeSuiteFarbeinstellungen die gespeicherten Farbräume allen Adobe-Anwendungen zu.

Was also tun Sie, wenn Sie Daten bekommen, in denen von Ihren Einstellungen abweichende Profile eingebettet sind oder denen die Profile gar fehlen? Pauschal lässt sich das nicht beantworten, aber Sie sollten schon ein wenig Mühe darauf verwenden, zum richtigen Farbraum zurückzufinden. Am besten ist es, wenn Sie einfach den Datenlieferanten kontaktieren, denn der wird am besten wissen, welches Profil das Bild haben sollte. Ist das nicht möglich, müssen Sie abwägen, ob Sie mit richtigen Profilen arbeiten oder nicht. Nachfolgend ein paar Beispiele dazu:

A

Richtig, aber abweichend

Wenn das Profil bewusst eingebettet wurde – z. B. ein Scannerprofil, ein 4CAusgabeprofil oder ein an sich korrekter RGBFarbraum wie Adobe RGB –, dann sollten Sie dieses Profil beibehalten. Photoshop gleicht die enthaltenen Farbwerte mit dem Profil ab und setzt die beabsichtigte Farbdarstellung in Ihrem Arbeitsfarbraum korrekt um, ohne die Farbwerte konvertieren zu müssen.

274 Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

B

In Arbeitsfarbraum konvertieren

Eigentlich muss ein korrekt eingebundenes Profil niemals geändert werden. Eine Ausnahme bilden Daten, die in einem sehr großen Arbeitsfarbraum vorliegen, wie z. B. Abzüge von RAW-Daten, die in dem großen Farbraum ProPhoto abgespeichert sein können. Wollen Sie diese in eine Druckproduktion einbinden, konvertieren Sie die Farben des Bildes in Ihren eingestellten Arbeitsfarbraum – am besten in ECI. So werden die Farbwerte des Bildes dem Arbeitsfarbraum angepasst, und das Aussehen des Bildes bleibt gleich. 5

C

Fehlendes oder falsches Profil

Wenn Sie Daten ohne eingebundenes Profil bekommen, können Sie nur versuchen, das richtige Profil optisch herauszufinden. Öffnen Sie das Bild also vorerst ohne Farbmanagement 5, und wählen Sie dann bei offener Datei Bearbeiten a Profil zuweisen. Profil zuweisen bedeutet, dass die im Bild enthaltenen Farbwerte durch das zugewiesene Profil neu interpretiert werden und das Aussehen des Bildes entsprechend dargestellt wird. Ganz so, als wenn man durch eine bestimmte Brille guckt. Aktivieren Sie die Vorschau, und wechseln Sie im Popup-Menü Profil zwischen den Profilen, meist Adobe RGB und sRGB. Entscheiden Sie nach der Farbe und Durchzeichnung des Vorschaubildes. Zu 90 % ist für Bilder ohne Profil leider immer noch das sRGB-Profil das Richtige. Eine Profilzuweisung ist auch dann sinnvoll, wenn Sie Bilder öffnen, die offensichtlich falsch dargestellt werden. Flache Bilder oder »ausblutende« Farben weisen auf ein falsches Profil hin. Weisen Sie auch solchen Bildern ein neues Profil zu.

Grundlagenexkurs | Farbkorrekturen

275

Schwarzweiß

Das Schwarzweißkapitel gehört jedes Mal zu meinen Lieblingseiten eines neuen Buches. Mit Schwarzweißbildern wird das Bild auf Licht und Schatten reduziert und erhält dadurch eine sehr klassische, ganz entrückte Wirkung. Die Umsetzungen digitaler Schwarzweißbilder erinnern am meisten an klassische Labortechniken. Und so finden Sie in diesem Kapitel viele Umsetzungen ehemals analoger Techniken in die digitale Bearbeitung. Dazu gehören Filtertechniken genauso wie die Simulation von Dunkelkammereffekten und Schwarzweißbilder mit erhöhtem Kontrastumfang. Und natürlich fehlen auch die ausgefeilten Tonungstechniken nicht, die Ihrem Bild das gewisse Etwas verleihen. Foto: Maike Jarsetz

Schwarzweiß

Licht und Schatten ................................................................................ 280 Setzen Sie die Helligkeitswerte in Schwarzweiß um

Hauttöne in Schwarzweiß .................................................................... 284 Der Kanalmixer hat noch lange nicht ausgedient

Schwarzweißfilter kombinieren .......................................................... 288 Setzen Sie farbliche Prioritäten bei Ihrem Schwarzweißbild

Negativarbeit ......................................................................................... 292 RAW-Daten für die Schwarzweißumsetzung nutzen

278 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Monochrome HDR-Umsetzung ............................................................ 296 Schwarzweißbilder mit erweitertem Kontrastumfang erstellen

Dunkelkammereffekte .......................................................................... 300 Kontrast- und Detailarbeit mit der HDR-Tonung

Schwarzweißeffekte ............................................................................. 302 Nutzen Sie Effekte aus dem Raw-Konverter als Stilmittel

Schnelle Sepiatonung ............................................................................ 306 Schnelle Farbfilterung über Farbton/Sättigung

Fortgeschrittene Tonung ...................................................................... 308 Variieren Sie die Intensität der Tonung über Ebenentechniken

Kapitel 7 | Schwarzweiß

279

Licht und Schatten Setzen Sie die Helligkeitswerte in Schwarzweiß um

Die meist unzureichende Schwarzweißvariante über eine reine Graustufenumwandlung hat mittlerweile mehrere wirkungsvollere Alternativen. Welcher aber ist der schnellste Weg, der einer Aufnahme mit analogem Filmmaterial am nächsten kommt? Das ist immer noch der Umweg über den Lab-Modus. Denn dieser isoliert genau wie der klassische Schwarzweißfilm die Helligkeitsinformationen von den Farbwerten, die meistens zu einer matten und grauen Umsetzung führen. Die Gradationssteuerung aus dem analogen Labor übernimmt im digitalen Zeitalter eine Kurvenkorrektur des Luminanzkanals.

Zielsetzungen: Klassische Schwarzweißumsetzung Mehr Kontrast, weniger Grauflächen

Foto: Maike Jarsetz

[LAB.jpg]

1

Kanäle und Protokoll

2

Der Graustufen-Modus

Blenden Sie für die nächsten Schritte als Erstes die Paletten ein, die Sie für die Bearbeitung und für den späteren Vergleich benötigen. Dazu gehören die Kanäle-Palette und die Protokoll-Palette. Beide finden Sie im Menü Fenster.

Um richtig beurteilen zu können, worin die Unterschiede zu einer einfachen Modusänderung liegen, erstellen Sie zunächst ein Vergleichsbild: Wählen Sie dazu Bild a Modus a Graustufen, und bestätigen Sie das Löschen der Farbinformationen 1. So erhalten Sie eine erste und einfache, aber nicht unbedingt gute Schwarzweißvariante. Die für die Graustufenkonvertierung deutlich sinnvollere Funktion Schwarzweiß behandeln wir auf Seite 288.

1

2

3

Einen Schnappschuss anlegen

Diese erste Version dient nur zum Vergleich, speichern Sie sie deshalb als Schnappschuss: Über den Optionspfeil 2 der Protokoll-Palette wählen Sie den Befehl Neuer Schnappschuss und benennen ihn im folgenden Fenster. Der Schnappschuss platziert sich daraufhin in die Protokoll-Palette unterhalb des Startbildes 3. Kehren Sie dann zum Ausgangszustand zurück, indem Sie in der Protokoll-Palette auf den Öffnen-Eintrag klicken 4.

3

4 Kapitel 7 | Schwarzweiß

281

4

In den Lab-Modus konvertieren

5

Der Helligkeitskanal

6

Farbkanäle entfernen

Nachdem Sie das Bild wieder in den farbigen Ursprungszustand versetzt haben, starten Sie mit einer klassischen Variante der Schwarzweißkonvertierung. Wählen Sie dafür zunächst Bild a Modus a Lab-Farbe, womit Sie das Bild in den neutralen Farbmodus Lab konvertieren.

Der Lab-Modus trennt als einziger »absoluter« Farbmodus strikt die Luminanzinformationen – also die Helligkeitsverteilung – von den Farbkanälen. Sehen können Sie dies in der schon eingeblendeten Kanäle-Palette. Klicken Sie auf den Kanal Helligkeit, um nur seine Informationen im Vorschaubild angezeigt zu bekommen. Alternativ können Sie durch einen Klick auf die Augensymbole 5 die anderen Kanäle ausblenden.

5

Da wir nur die Luminanzinformationen benötigen, können Sie die beiden Farbkanäle löschen. Wählen Sie Kanal a, und klicken Sie anschließend auf das PapierkorbSymbol rechts unten in der Kanäle-Palette 6. Bestätigen Sie den Löschvorgang. Nach dem Löschen des ersten Kanals ändern sich die Namen der verbliebenen Kanäle in Alpha 1 und Alpha 2, ein sogenanntes Mehrkanal-Bild ist entstanden. Löschen Sie als Nächstes nun den ehemaligen Farbkanal Alpha 2 7, wie oben beschrieben.

6

7 282 Kapitel 7 | Schwarzweiß

8

7

Kontrast anheben

8

»Mehrkanal« zu Graustufen

9

Vergleich der Graustufenbilder

Der verbliebene Kanal Alpha 1 entspricht dem ehemaligen LuminanzKanal. Mit ihm haben Sie jetzt die reine Helligkeitsinformation isoliert, die Sie nur noch in ein gängiges Dateiformat bringen müssen. Zuvor steigern Sie über eine S-förmige Gradationskurve leicht den Kontrast. Dazu öffnen Sie über Bild a Korrekturen a Gradationskurven das dazugehörige Fenster. Setzen und verschieben Sie dafür die dazu passenden Punkte auf der Gradationskurve.

Das Bild ist jetzt faktisch ein Graustufenbild, liegt aber im Speicher noch im Mehrkanal-Modus vor. Wählen Sie unter Bild a Modus a Graustufen, um es in ein normales Graustufenbild umzuwandeln. Anschließend können Sie das Bild auch in den RGB-Modus umwandeln. Bei vielen Druckern haben Sie – durch den Einsatz mehrerer Tinten – so mehr Möglichkeiten, um die Tiefe des Bildes abzubilden.

Vergleichen Sie diese Version nun mit Ihrer ursprünglichen einfachen Modusumwandlung in Graustufen. Greifen Sie dazu in der Protokoll-Palette auf den zuvor gesicherten Schnappschuss aus Schritt 3 zurück. Um wieder auf das Arbeitsergebnis zurückzukommen, klicken Sie einfach wieder auf den letzten aufgelisteten Bearbeitungsstatus 7.

7

Kapitel 7 | Schwarzweiß

283

Hauttöne in Schwarzweiß Der Kanalmixer hat noch lange nicht ausgedient

Zielsetzungen: Klare Hauttonumwandlung Nutzen der Details aus anderen Kanälen [Rotkanal.jpg]

Foto: Florian Dünker, adf

Der bevorzugte Kanal für eine Schwarzweißumsetzung der Hauttöne ist der Rot-Kanal, denn hier zeigt sich das klarste Hautbild. Diese Information können Sie als Basis für die Schwarzweißumsetzung von Porträts nutzen. Aber auch die Informationen des Blau- und Grün-Kanals können wichtige Details bergen. Mit dem Kanalmixer wägen Sie die verschiedenen Prioritäten ab.

1

Kanäle-Palette im Blick

2

Der Rot-Kanal als Ausgangsbasis

3

Der Blau-Kanal für die Details

In den einzelnen Farbkanälen sind die Anteile der drei Grundfarben als Graustufeninformation gespeichert. Wenn alle Farbkanäle aktiviert sind, sehen Sie das resultierende farbige Vorschaubild. In der Kanäle-Palette überprüfen Sie die einzelnen RGB-Kanäle des Bildes auf ihre Verwertbarkeit für eine Schwarzweißumsetzung.

Um einen Kanal in seiner Graustufenwirkung einzeln zu betrachten, klicken Sie in der Kanäle-Palette auf einen einzelnen Kanal. Die anderen Kanäle werden dann automatisch ausgeblendet. Im Rot-Kanal erkennen Sie die erwarteten hellen Hauttöne, die Sie gleich als Basis für die Schwarzweißumsetzung nutzen werden.

An Stellen, an denen die rötliche Hautfarbe in Schatten oder kleine Details übergeht, ist noch Zeichnung zu finden. Wenn Sie die Kanäle durchgehen, werden Sie diese Zeichnung am deutlichsten im BlauKanal wiederfinden. Klicken Sie auf den Blau-Kanal in der Kanäle-Palette, um ihn näher zu betrachten und die Kontraste bzw. die Zeichnung in Haaren, Augen und Lippen zu beurteilen.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

285

1

4

Bearbeitung im Kanalmixer

5

Rot als Quellkanal

6

Ausgabekanal: Grau

Für die nächsten Schritte bietet sich der klassische Weg über den Kanalmixer an, da Sie darin direkt die Informationen aus den Kanälen nutzen können. Blenden Sie aus dem Fenster-Menü die Korrekturen-Palette ein, und klicken Sie dort auf das Icon für den Kanalmixer 1.

Im Kanalmixer steuern Sie, wie viele Bestandteile aus den drei Quellkanälen Rot, Grün und Blau in einem Ausgabekanal kombiniert werden. Standardmäßig sehen Sie im Arbeitsfenster Rot als Ausgabe- und gleichzeitig 100 %igen Quellkanal. Da wir den Rot-Kanal auch als Basis benutzen wollen, belassen wir ihn bei diesen Einstellungen erst einmal und klicken auf die Checkbox monochrom 2, um mit der Schwarzweißumsetzung zu beginnen.

2

Die einfarbige Wahl auf Monochrom hat nun als Ausgabekanal Grau ergeben. Außerdem werden pauschale Anteile der drei Farbkanäle für die Graustufenumsetzung vorgegeben. Diese Standardeinstellungen werden Sie im nächsten Schritt zugunsten Ihrer eigenen Umsetzung verändern.

286 Kapitel 7 | Schwarzweiß

7

100 % Rot als Ausgangsbasis

8

Details über den Blau-Kanal

Setzen Sie den Quellkanal Rot auf 100 % und die beiden anderen Kanäle auf 0 %. Das Vorschaubild entspricht jetzt genau der Graustufeninformation aus dem Rot-Kanal. Da Sie aus den ersten Schritten wissen, dass die Durchzeichnung an Details in unserem Fall im Blau-Kanal zu finden ist, steigern Sie dessen Anteil ein wenig.

Ziehen Sie jetzt den Regler des BlauKanals auf einen Anteil von ca. 30 %. Sie sehen, dass das gesamte Bild heller wird, weil Ihr Ausgabekanal noch mehr Kanalinformationen zu den helleren Graustufen addiert. Reduzieren Sie deshalb den Rot-Kanal ein wenig. Als Faustregel gilt, den Gesamtfarbwert nicht weit über 100 % anwachsen zu lassen. Das kleine Warndreieck 3 meldet Ihnen diesen Fall.

9

3

Gesamtfarbwert korrigieren

Prüfen Sie im Zweifelsfall im Histogramm, ob die hellen Tonwerte Gefahr laufen, auszufressen. Zur Reduzierung des Gesamtwertes nutzen Sie dann den Konstante-Regler, mit dem Sie die Quellkanäle proportional reduzieren. Für dieses Bild genügt eine Reduzierung um –3 %.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

287

Schwarzweißfilter kombinieren Setzen Sie farbliche Prioritäten bei Ihrem Schwarzweißbild

In der Funktion Schwarzweiß können Sie sechs Regler für die Feinabstimmung der Farbanteile nutzen. So setzen Sie ganz eigene Prioritäten bei der Steuerung der Schwarzweißumsetzung. Durch das Werkzeug für selektive Anpassungen und eine Nachsteuerung über die Farbregler können Sie nach und nach die Stimmung aus Ihrem Bild im Schwarzweißbild wiedergeben – und verstärken.

Zielsetzungen: Trennung der Motivfarben Dramatischer Himmel Heller Sand Kontrast aufbauen

Foto: Maike Jarsetz

[Schwarzweiss.jpg]

1

Schnell mit Einstellungsebene

Bei dieser Art von Schwarzweißumsetzung sollten Sie sich die Möglichkeit offenlassen, die Feinjustierung später noch einmal zu überarbeiten. Daher sollten Sie sich gleich die Korrekturen-Palette über Fenster a Korrekturen öffnen. In der Korrekturen-Palette sind alle sinnvollen Bildkorrekturen schnell erreichbar und praktisch zusammengefasst. Klicken Sie in der Korrekturen-Palette nun auf das Symbol Schwarzweiß 1.

2

Schwarzweiß-Korrekturebene

3

Schwarzweiß filtern

1

Im Hintergrund wurde jetzt automatisch eine eigene Einstellungsebene angelegt. Somit können Sie Ihre Einstellungen später problemlos verändern und die Auswirkungen gleichzeitig am Bild nachvollziehen. Nachdem das Schwarzweiss-Korrekturfenster geöffnet ist, ist praktischerweise auch gleich das Handwerkzeug 2 zur direkten Korrektur im Bild aktiv. Dieses benötigen wir für die nächsten Schritte.

2

Beginnen Sie nun mit der Optimierung der Schwarzweißumsetzung. Mit Hilfe der Farbregler können Sie bestimmen, welche Farbbereiche heller und welche dunkler umgesetzt werden sollen. Zuerst soll der Himmel dunkler werden, so dass er dramatischer wirkt und sich besser vom Vordergrund trennt. Klicken Sie daher mit der Maus in einen dunkleren Bereich des Himmels 3, und ziehen Sie nach links. Gleichzeitig wandert der Blautöne-Regler ins Minus: –74 scheint fürs Erste ganz brauchbar.

3

Kapitel 7 | Schwarzweiß

289

4

Mit Cyan nachziehen

5

Vordergrund aufhellen

6

Stärker aufhellen

Der Himmel besteht nicht nur aus Blautönen, sondern hat auch einen hohen Anteil an Cyantönen. Wenn Sie also auch den Regler für die Cyantöne 4 ein wenig in den negativen Bereich ziehen, verstärken Sie den dunklen Himmel noch weiter.

4

5

Nun wieder zurück zum Handwerkzeug und zur direkten Korrektur im Bild: Jetzt sollen das Dünengras und der helle Sand im Vordergrund aufgehellt werden. Klicken Sie also mit der Maus in einen dieser Bereiche 5, und ziehen Sie dieses Mal nach rechts, in die helle Richtung. Sie sehen, dass gleichzeitig der Wert für die Gelbtöne steigt, was dem Bild einen klareren Gesamteindruck verleiht.

6

290 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Wie schon in Schritt 4 bei den Blau- und Cyantönen können Sie auch beim Aufhellen der warmen Töne im Vordergrund noch etwas nachhelfen. Der Sand hat nicht nur Gelb-, sondern auch Rotanteile, die Sie nun über den Regler Rottöne 6 auf einen Wert von +85 ziehen.

7

... und noch Magenta

Um für das erste Ergebnis zum Abschluss zu kommen, verfeinern Sie die Einstellungen noch mit den Magentatönen 7, indem Sie diese stark in den hellen Bereich ziehen. Da Anteile von Magenta auch im Vordergrund zu finden sind, hellen Sie das Bild in diesem Fall nicht nur weiter auf, sondern geben dem Sand auch verstärkt Zeichnung und Schattenspiel, da die Schattenbereiche dabei ausgespart bleiben.

7

8

Ein erstes Ergebnis beurteilen

9

Der letzte Schliff

8

Um die Schwarzweißumsetzung direkt mit dem Original-Farbbild vergleichen zu können, blenden Sie einfach die Korrektur aus und wieder ein. Klicken Sie dazu auf das Symbol 8 unten in der Korrekturen-Palette. Wenn Sie die Ebenen-Palette geöffnet haben, werden Sie gleichzeitig beobachten, dass die angelegte Einstellungsebene jetzt ausgeblendet wird.

Jetzt können Sie das Feintuning vornehmen: Wenn das Handwerkzeug noch aktiv ist, können Sie es an anderen Bildstellen einsetzen, um Ihre vorgenommennen Korrekturen noch zu verfeinern. Die Schieberegler haben aber dennoch ihre Berechtigung. Versuchen Sie doch einmal, den Regler für die Rottöne noch weiter nach rechts zu verschieben: Das Bild wirkt dadurch noch einmal etwas »frischer« und offener.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

291

Negativarbeit RAW-Daten für die Schwarzweißumsetzung nutzen

Im Raw-Konverter sind ähnliche Steuerungsmöglichkeiten verfügbar wie in der Schwarzweiß-Funktion von Photoshop. Nur haben Sie hier den Vorteil, dass Sie mit RAW-Daten arbeiten und so vor der Schwarzweißkonvertierung das Beste aus Ihrer Belichtung herausholen können. Das Werkzeug für selektive Anpassungen ermöglicht Ihnen, während der Arbeit direkt im Bild die Helligkeit der Graustufen einzelner Farbsegmente zu steuern. So erhalten Sie im Handumdrehen beeindruckende Schwarzweiß-Looks bei maximaler Qualität.

Zielsetzung: Raw-Entwicklung Graustufen-Konvertierung Schwarzweiß lokal steuern Details schärfen

292 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Foto: Maike Jarsetz

[SW_Raw.CR2]

1

Start im Raw-Konverter

Eine RAW-Datei öffnen Sie gewöhnlich mit einem Doppelklick in der Bridge oder schon im Finder bzw. im Explorer. Hier werden Sie zuerst alle Steuerungen für die Belichtung und den Grundkontrast des Bildes vornehmen.

Lesen Sie vorher den Workshop zur Basisentwicklung im Raw-Kapitel auf Seite 94.

2

Belichtungssteuerung

Starten Sie zunächst mit der Belichtungssteuerung. Vernachlässigen Sie dabei die Farbwirkung, und konzentrieren Sie sich darauf, klare Details zu entwickeln, die später den »Biss« eines Schwarzweißbildes ausmachen. Im Beispiel wurden zuerst die Belichtung 1 um +0,35 angehoben, dann die Lichter über den Regler Wiederherstellung 2 wieder etwas abgesenkt und zum Schluss der Detailkontrast über den Regler Klarheit 3 erhöht.

1 2

3

4

3

5

Bildkontrast aufbauen

Den Bildkontrast können Sie sowohl vor als auch nach der Schwarzweißumsetzung steuern. Klicken Sie auf den Reiter Gradationskurven 4, und wählen Sie das Werkzeug für selektive Anpassungen 5 aus der Werkzeugleiste. Voreingestellt ist gleich die Parametrische Kurve. Ziehen Sie an hellen Stellen der Holzmaserung nach oben und an dunklen Stellen nach unten, um zwischen diesen Tonwerten den Kontrast anzuheben. Die Schieberegler 6 und die Gradationskurve bewegen sich automatisch mit.

6

Kapitel 7 | Schwarzweiß

293

7

4

Die HSL-Steuerungen

5

In Graustufen konvertieren

6

Himmel herausarbeiten

Wechseln Sie dann über einen Klick auf den entsprechenden Reiter in das Fenster HSL/Graustufen 7. Sowohl für Farb- als auch für Graustufenbilder können Sie hier die Prioritäten zwischen einzelnen Farbsegmenten ausbalancieren.

8

Aktivieren Sie die Option In Graustufen konvertieren 8. Das Bild wird unmittelbar in Graustufen umgesetzt. Dabei werden die Helligkeitsgrade der einzelnen Farbsegmente schon voreingestellt. Die Rot-, Gelb- und Grüntöne werden leicht abgedunkelt, während die Blautöne leicht aufgehellt werden. Aber das können und sollen Sie natürlich noch bildgerecht anpassen.

9

Zunächst sollten Sie den bildwichtigen Himmel betonen, indem Sie einen Orangefilter nachempfinden und so den blauen Tonwerten mehr Tiefe geben. Mit dem Werkzeug für selektive Anpassungen 9 klicken Sie auf einen blauen Bereich im Himmel und ziehen den Regler weiter nach links, bis der Himmel deutlich abgedunkelt ist. Im Fenster HSL-Graustufen sehen Sie, um welchen Wert die Blautöne abgesenkt wurden.

294 Kapitel 7 | Schwarzweiß

7

Vordergrund aufhellen

8

Individuelle Farbsteuerung

9

Die letzte Schärfe

Klicken Sie dann auf Holz- und Steinflächen der Brücke, und ziehen Sie den Regler nach rechts, um diese Bildbereiche noch weiter aufzuhellen. Dadurch wandert vor allem der Regler für die Gelbtöne in den positiven Bereich.

Um den Effekt der Aufhellung oder Abdunklung zu verstärken, müssen Sie sich nicht nur auf das Werkzeug für selektive Anpassungen verlassen. Verändern Sie auch die benachbarten Farbbereiche über die Schieberegler, um den angestrebten Effekt zu erhöhen. So können Sie über die Orangetöne Holz und Steine der Brücke noch weiter aufhellen.

Wenn Sie die Farbumsetzungen abgeschlossen haben, können Sie den Grundkontrast in den Gradationskurven, wie in Schritt 3 gezeigt, noch ein wenig nachbessern. Auf jeden Fall sollten Sie aber noch eine finale Scharfzeichnung vornehmen. Wechseln Sie in das Fenster Details j, und legen Sie eine Scharfzeichnung an, die die Detailkontraste besonders betont.

j

Tipps zur Scharfzeichnung finden Sie auf Seite 114.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

295

Monochrome HDR-Umsetzung Schwarzweißbilder mit erweitertem Kontrastumfang erstellen

Mit der HDR-Pro-Funktion aus Photoshop CS5 können Sie auch für monochrome Umsetzungen den erweiterten Kontrastumfang einer Belichtungsreihe nutzen. Das ermöglicht Schwarzweißbilder, die Sie aufgrund des größeren Tonwertumfangs in Kontrast und Details deutlich besser und intensiver steuern können.

HDR aus Belichtungsreihe erstellen Monochrome Umsetzung steuern [HDRpro_SW_1-5.jpg]

296 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Foto: Maike Jarsetz

Zielsetzungen:

1

Einzelbilder zum HDR

2

Der HDR-Pro-Dialog

Wählen Sie zunächst die Einzelaufnahmen für die HDR-Umsetzung in der Bridge oder Mini Bridge aus. Wählen Sie in der Bridge über das Werkzeug-Menü oder in der Mini Bridge über das Extras-PopupMenü 1: Photoshop a Zu HDR Pro zusammenfügen.

1

Im Hintergrund werden jetzt die Einzelbilder ausgerichtet und die Tonwerte in einem 32-Bit-Histogramm zusammengefasst. Das HDR-Pro-Fenster zeigt eine Vorschau der HDR-Umsetzung. Stellen Sie im Popup-Menü Modus die Farbtiefe wahlweise auf 8-Bit oder 16-Bit, und aktivieren Sie die Option Geisterbilder entfernen, um eventuelle Überlagerungen von bewegten Bildelementen zu vermeiden.

2

3

Vorgabe Monochromatisch

Wählen Sie aus dem Popup-Menü Vorgabe die Option Monochromatisch 2. So starten Sie die Graustufenumsetzung mit einem relativ hohen Gammawert, was für eine kontrastreiche Umsetzung sorgt. Außerdem birgt diese Vorgabe eine hohe Detailkontrasteinstellung und dichtere Tiefen und Lichter.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

297

3

4

»Farben« steuern

Die monochrome Schwarzweißumsetzung wird durch eine Reduzierung der Werte für Dynamik 3 und Sättigung 4 erreicht. Lassen Sie die Sättigungswerte auf 0% stehen, aber erhöhen Sie die Dynamikwerte. So steigern Sie die Zeichnung zwischen farblich gesättigten und ungesättigten Bereichen, die sich dann auch in der Graustufenumsetzung zeigt.

4 5

5

5

Gammakontrast festlegen

6

Belichtung justieren

Über den Gamma-Regler steuern Sie die Gradation – also die »Härte« der Umsetzung. Verringern Sie den Gamma-Wert 5 über eine Verschiebung nach rechts, um das Bild erst einmal weicher wiederzugeben. Später erhöhen Sie dann den Detailkontrast.

6 Das Bild wirkt nicht nur durch die geringe Gradation sehr dumpf. Deshalb sollte nach der Gamma-Korrektur die Belichtung angehoben werden. Erhöhen Sie die Belichtung 6 um gut zwei Blenden auf einen Wert um 2,20. Durch die vorher gewählte weiche Gradation laufen Sie aber nicht Gefahr, dass die Lichter zu hell umgesetzt werden.

298 Kapitel 7 | Schwarzweiß

7

Bildkontrast aufbauen

Bisher haben Sie nur den groben Rahmen für die zukünftige Graustufenumsetzung gesetzt. Jetzt geht es um die finale Kontraststeuerung. Wechseln Sie im unteren Bereich des Fensters in die Gradationskurve. Setzen Sie per Klick zwei Punkte auf die Diagonale, und ziehen Sie diese oberhalb des eingeblendeten Histogramms in eine leichte S-Kurve 7. So steigern Sie den Grundkontrast für die momentanen Tonwerte.

8

7

Details ausarbeiten

Mindestens genauso wichtig ist die Erhöhung des Detailkontrastes, den Sie über den Regler Detail 8 steuern können. Ziehen Sie diesen Regler auf einen Wert von über 200 %, bis die Details des Bildes schön »knackig« wiedergegeben werden.

9

8

HDR-»Effekt« hinzufügen

Die Aufgabe ist erfüllt: Sie haben aus der Aufnahmeserie einer kritischen Belichtungssituation den erweiterten Tonwertumfang für eine ausgewogene Schwarzweißumsetzung genutzt. Am Ende können Sie noch über die Steuerung der Leuchtkonturen mit den Kontrasten des Bildes spielen. Erhöhen Sie erst den Radius auf über 200, und steuern Sie dann die Stärke nach.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

299

Dunkelkammereffekte Kontrast- und Detailarbeit mit der HDR-Tonung

Auch Einzelmotive können durch die neue HDR-TonungFunktion auf eine Art und Weise bearbeitet werden, die man von effektvollen HDR-Umsetzungen kennt. Bei der Schwarzweißumsetzung ergeben sich dadurch Möglichkeiten, die an Dunkelkammertechniken wie die Solarisation oder eine bewusste Gradationssteigerung erinnern. Mit ein bisschen Einarbeitung und Nutzen der monochromen Vorgaben können Sie besondere Schwarzweißumsetzungen erreichen. Diese haben natürlich umso mehr Potenzial, je höher die Farbtiefe des Originalbildes ist.

Zielsetzung: Schwarzweißumsetzung Mitteltöne ausarbeiten Detailkontrast erhöhen Solarisationseffekt

300 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Foto: Maike Jarsetz

[HDR.jpg]

1

1

HDR-Tonung

2

Schwarzweiß mit Kontrast

Wählen Sie aus dem Menü Bild a Korrekturen a HDR-Tonung. Erschrecken Sie nicht, wenn Ihnen das Bild in der Vorschau etwas schrill erscheint. Das liegt an den etwas überzogenen Standardeinstellungen für diese Funktion. Wählen Sie gleich aus dem Popup-Menü Vorgabe die Option Monochromatisch 1, um eine Graustufenumsetzung zu erhalten.

Das Wichtigste an einer Schwarzweißumsetzung ist der ausgewogene Kontrast. Nutzen Sie deshalb gleich am Anfang das Bedienfeld Toning-Kurve und Histogramm. Klicken Sie im unteren Viertel auf die Diagonale, und ziehen Sie sie nach unten 2, um die Tiefen im Bild zu verstärken. Danach klicken Sie nochmals knapp unterhalb der Mitte und ziehen die Kurve so weit wieder nach oben, bis die Mitteltöne wieder zurückgesetzt sind.

3

2

3

Details herausarbeiten

Der Kontrast in den tiefen Tönen ist aufgebaut – jetzt können Sie noch den Detailkontrast verstärken. Erhöhen Sie zuerst den Gesamtkontrast über den Gamma-Wert, indem Sie den Regler nach links auf ca. 1,3 3 setzen und dann noch den Detailkontrast auf einen Wert von über 100%. Durch hohe Werte für den Radius und die Stärke 4 der Leuchtkonturen können Sie einen zusätzlichen, solarisationsähnlichen Effekt an den Konturen erreichen.

4

Kapitel 7 | Schwarzweiß

301

Schwarzweißeffekte

Der Raw-Konverter von Photoshop dient nicht nur der reinen Bildentwicklung. In seiner Effekte-Palette vereint er klassische Schwarzweißeffekte wie Körnung und künstliche Vignettierung. Diese sind im Raw-Konverter im Handumdrehen angewendet und sehr leicht in ihrer optischen Wirkung zu steuern. Deshalb lohnt sich für diesen Effekt selbst für JPEG-Daten der Weg durch den Raw-Konverter. Zielsetzungen: Schwarzweißkonvertierung im Raw-Konverter Randvignettierung steuern Körnungseffekt aufbauen [Kolorieren.jpg]

302 Kapitel 7 | Schwarzweiß

Foto: istockphoto @ Bela Tibor Kozma, Bild 6398215

Nutzen Sie Effekte aus dem Raw-Konverter als Stilmittel

1

1

Entwicklung im Raw-Konverter

Um eine JPEG-Datei im Raw-Konverter bearbeiten zu können, sollten Sie die Bildbearbeitung in der Bridge starten. Markieren Sie dort die Bilddatei, und klicken Sie auf das kleine Blendensymbol 1 in der Werkzeugleiste. So öffnet sich das JPEG-Bild im Raw-Konverter, und Sie können die darin verfügbaren Funktionen nutzen.

2

2

Schwarzweißumsetzung

3

Graustufen anpassen

Wechseln Sie im Raw-Konverter gleich auf den Reiter HSL/Graustufen, und aktivieren Sie dort die Option In Graustufen konvertieren 2. Unter dieser Option stehen die Steuerungsmöglichkeiten für die einzelnen Farbsegmente zur Verfügung, die Ihnen gleich noch bei der Optimierung der Schwarzweißumsetzung von Nutzen sein werden.

Nutzen Sie die Schieberegler, um einzelne Bildfarben in der Graustufenumsetzung zu betonen und andere zurückzudrängen. Erhöhen Sie den Wert für die Orangetöne, um die Hauttöne aufzuhellen, und verringern Sie den Wert für die Grüntöne, um diese – und damit den Hintergrund – dunkler darzustellen.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

303

3

4

Effekte in 100 %

5

Körnung hinzufügen

6

Korngröße und -form bestimmen

Wechseln Sie dann auf den Reiter Effekte 3. Dort befinden sich sowohl die überarbeiteten Vignettierungssteuerungen als auch der neue Körnungseffekt. Beides werden Sie gleich kombinieren. Klicken Sie in der linken unteren Ecke des Fensters auf das Plus-Zeichen, bis Sie das Bild in einem Maßstab von 100 % abbilden. So können Sie die folgenden Effekte am besten beurteilen.

4 Fügen Sie dem Motiv zuerst eine Körnung hinzu, indem Sie den Schieberegler für die Stärke 4 nach rechts schieben. Beurteilen Sie den Körnungseffekt im Vorschaubild. Es gibt hier weder Faustregeln noch Standardwerte. Entscheiden Sie einfach nach Ihrem Geschmack.

Ändern Sie dann noch die Korngröße 5, die einen nicht zu vernachlässigenden Anteil am Gesamteindruck hat. Es lohnt sich auch, die sogenannte Kantenunschärfe 6 zu variieren. Allerdings bestimmen Sie mit diesem Regler nicht die Schärfe des Korns, sondern die Regelmäßigkeit der Anordnung. Für einen realistischen Körnungseffekt sollten sich beide Regler in der Mitte der Werte einpendeln.

6 5 304 Kapitel 7 | Schwarzweiß

7

Vignette hinzufügen

Fügen Sie jetzt noch eine Randabschattung oder Vignettierung hinzu. Über den Regler Stärke 7 können Sie sowohl weiße als auch schwarze Vignetten hinzufügen. Negative Werte ergeben zum Rand hin eine Abdunklung, positive Werte hellen das Bild zum Rand hin auf.

8

Vignettenform bestimmen

9

Kopie speichern

7

Nachdem Art und Stärke der Vignette festgelegt sind, können Sie ihr Aussehen noch weiter abstimmen: Mit dem Mittenwert bestimmen Sie, wie nah der Anfangspunkt der Vignettierung an der Bildmitte liegen darf. Je höher der Wert ist, desto stärker wandert die Vignette zum Rand. Ein höherer Wert für die Rundheit zwingt die Vignette – trotz rechteckigen Bildformats – in die runde Form. Bestimmen Sie zuletzt noch die Stärke der Weichen Kante.

Bedenken Sie, dass Sie eine JPEG-Datei im Raw-Konverter geöffnet haben. Würden Sie jetzt das fertige Bild öffnen und dann in Photoshop speichern, würden Sie das Original überschreiben. Speichern Sie also lieber eine neue Version des Bildes. Klicken Sie auf Bild speichern, und benennen Sie das Bild mit dem Dokumentnamen und einer sinnvollen Erweiterung 9. Wählen Sie außerdem das Bildformat 8, z. B. eine JPEG-Datei mit maximaler Komprimierung.

9

8 Kapitel 7 | Schwarzweiß

305

Schnelle Sepiatonung Schnelle Farbfilterung über Farbton/Sättigung

Eine Tonung von Schwarzweißbildern – und besonders die klassische Sepiatonung – kann den Ausdruck von Bildern verstärken, und sie ist deshalb sehr beliebt. Für eine Tonung erzeugen Sie einen transparenten Farbfilter, der über dem Schwarzweißbild liegt. Mit der Funktion Farbton/Sättigung können Sie diesen Filter in Farbe und Intensität steuern. Um mit Farbe arbeiten zu können, soll das Bild allerdings nicht als Graustufen-, sondern als RGB-Datei vorliegen.

Zielsetzungen: Gleichmäßige Sepiatonung Grundfarbe wählen Sättigung anpassen

Foto: Getty Images

[Einfachtonung.jpg]

1

1

Färben

Wählen Sie Bild a Korrekturen a Farbton/Sättigung, oder legen Sie über die Korrekturen-Palette eine Einstellungsebene dieser Funktion an. Klicken Sie in der Korrekturen-Palette auf das Icon Farbton/ Sättigung 1. Im Arbeitsfenster aktivieren Sie dann die Option Färben 2. Das Bild wird augenblicklich getont, aber sehr wahrscheinlich noch etwas zu intensiv und nicht in der richtigen Farbe.

2

2

Farbton

Bestimmen Sie dann die Tonungsfarbe, mit der Sie arbeiten wollen. Bewegen Sie dazu den Farbton-Regler 3 über die gesamte Farbskala, bis Sie den gewünschten Farbton erreicht haben. Beurteilen können Sie dies sowohl im Vorschaubild als auch in dem schmalen, farbigen Beispielbalken 4 unten im Menü.

3

4

3

Sättigung

Jetzt steuern Sie die Intensität der Tonung, und zwar mit dem Regler Sättigung 5. Meistens wirkt das Bild besser, wenn die Tonung nur dezent aufgetragen wird. Reduzieren Sie die Stärke so lange, bis Sie das gewünschte Ergebnis erreicht haben.

5

Kapitel 7 | Schwarzweiß

307

Fortgeschrittene Tonung Variieren Sie die Intensität der Tonung über Ebenentechniken

Fortgeschrittene Tonungstechniken sind vor allem dann gefragt, wenn Sie die Farbsättigung für helle und dunkle Bildbereiche unterschiedlich steuern wollen. Es gibt viele Wege, hier die Balance zu halten. Die Arbeit über die Fülloptionen der Ebenen erfordert zwar ein wenig Eindenken in die Materie – belohnt aber mit einer guten Feinabstimmung.

Zielsetzungen: Klare Lichter Gesättigte Schatten

Foto: Getty Images

[Teiltonung.jpg]

1

1

Tonungsfarbe festlegen

Anstatt eine Funktion zum Einfärben zu nutzen, legen Sie sich für diesen Workshop eine farbige Ebene an, die Sie mit dem Original verrechnen werden. Wählen Sie zunächst die Farbe, mit der Sie das Bild tonen wollen. Klicken Sie dazu auf das Symbol für die Vordergrundfarbe 1 in der Werkzeugpalette, und suchen Sie sich Ihre Farbe aus. Achten Sie darauf, dass der Farbton einen ausreichenden Schwarzanteil 2 erhält. Der Wert sollte nicht über 75 % liegen, sonst wird die Farbsättigung zu hoch. 2

2

Tonungsebene anlegen

Für Ihre Tonungsebene müssen Sie zunächst eine neue, leere Ebene anlegen. Klicken Sie dafür einfach auf das Seitensymbol 3 unten in der Ebenen-Palette. Die neue Ebene erscheint sofort über Ihrer Bildebene.

3

3

Ebene füllen

Drücken Sie die [ª]- und die [æ]Taste, und füllen Sie die neue Ebene mit der Vordergrundfarbe. Achten Sie darauf, dass keinerlei Optionen für Modus und Deckkraft eingestellt sind und die Option Transparente Bereiche schützen deaktiviert ist. So erhalten Sie die Tonungsebene, deren Wirkung Sie in den nächsten Schritten weiter abstimmen werden.

Kapitel 7 | Schwarzweiß

309

3

4

Modus »Farbe« für die Tonung

5

Fülloptionen

6

Das Zusammenspiel der Ebenen

Wählen Sie für Ihre Farbebene aus dem Menü für den Ebenenmodus 3 der Ebenen-Palette den Modus Farbe. Die Ebene wirkt jetzt wie ein farbiger transparenter Filter und insgesamt noch ein wenig zu intensiv. Die notwendigen Schritte für die Anpassung werden im Anschluss vorgenommen.

4

Wählen Sie aus dem Popup-Menü 4 der Ebenen-Palette die Fülloptionen. Die Tonungsebene – also die obere Ebene, hier Ebene 1 genannt – muss dabei aktiv sein. Auch über einen Doppelklick auf die Ebenenminiatur 5 gelangen Sie in dieses Menü.

5

In diesem umfangreichen Menü steuern Sie praktisch alles, was die gegenseitige Wechselwirkung und Sichtbarkeit der Ebenen beeinflusst. Lassen Sie sich aber von den vielen Optionen nicht abschrecken. Wir kümmern uns nur um die Ebenensichtbarkeit, die über die Regler im Farbbereich gesteuert wird 6.

6

310 Kapitel 7 | Schwarzweiß

7

Lichter freilegen

Mit den zwei Schiebereglern bestimmen Sie, welche Tonwerte der oberen Ebene die untere Ebene überlagern (hier verdeutlicht durch die hellroten Überlagerungen). Durch Bewegen des unteren weißen Schiebereglers 7 wird der Lichterbereich der unteren Ebene sichtbar, denn er wird nicht mehr von der oberen Ebene überlagert. Die Lichter erscheinen so wieder grau. Das ist besonders deutlich im Himmel oder im vorderen Steinbereich sichtbar. 7

8

Weichen Übergang erzeugen

Der Übergang von den ungefärbten Lichtern aus der unteren Ebene und den gefärbten restlichen Tonwerten ist noch sehr unelegant. Die beiden Dreiecke des weißen Schiebereglers lassen sich mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste frei bewegen. Einen weichen Übergang erzeugen Sie, indem Sie das rechte Dreieck 8 des weißen Schiebereglers wieder zurückschieben. In der jetzt definierten Zone nimmt die Wirkung der oberen Tonungsebene in den dunkleren Tonwerten immer weiter zu.

9

8

Sichtbarkeit justieren

Mit dem so definierten weichen Übergang können Sie jetzt noch genauer bestimmen, in welchen Tonwerten die 100%ige Überlagerung der Tonungsebene einsetzen soll. Schieben Sie das linke Dreieck 9 des Reglers in den dunklen Tonwertbereich, um diese Stelle zu bestimmen. So können Sie die Lichter zwar tonen, aber dabei weitestgehend neutral halten und in den Schatten die Tonungsintensität deutlich zunehmen lassen. 9 Kapitel 7 | Schwarzweiß

311

Grundlagenexkurs

Ebenentechniken Basisfunktionen der Ebenen-Palette

Ebenenmodus einstellen:

Ebenendeckkraft:

Flächendeckkraft:

In dem Popup-Menü finden Sie die verschiedenen Ebenenmodi, die bestimmen, wie sich die Pixel der aktiven Ebene mit den darunterliegenden verrechnen.

Die Deckkraft gibt die Transparenz der Ebene an. Sie justieren sie über den Schieberegler oder geben einen Prozentwert ein.

Diese scheint auf den ersten Blick identisch mit der Ebenendeckkraft zu sein. Sie wirkt sich aber nur auf die Bildpixel aus, nicht jedoch auf Ebeneneffekte, wie z. B. Schatten.

Sperren: Von links nach rechts schützen Sie durch einen Klick auf das Icon: die transparenten Pixel, die gesamte Ebene gegen Bearbeitung, die Position der Ebene, die Ebene gegen alle Änderungen.

Der Optionspfeil: Hierunter verbergen sich die wichtigsten Ebenenfunktionen. Viele von ihnen können Sie auch über die Palettensymbole oder über das Menü anwählen.

Ebenen verbinden:

Ebenenmasken:

Neue Ebene:

Ein Klick auf das Icon verknüpft die aktiven Ebenen, um ihre Position zueinander zu fixieren.

Diese definieren sichtbare und unsichtbare Bereiche einer Ebene – die bessere Alternative zum Löschen der Pixel!

Ein Klick auf dieses Symbol legt eine neue, leere Ebene an. Ziehen Sie eine bestehende Ebene mit der Maus auf das Symbol, um sie zu duplizieren. Aktive Ebenen löschen

Ebeneneffekte:

Einstellungsebene erstellen:

Ebenensets:

Die Auswahl der verschiedenen Effekte finden Sie in dem PopupMenü unter dem Icon. Einer der einfachsten Ebeneneffekte ist ein Schlagschatten.

Die flexible Bildkorrektur. Alle relevanten Bildanpassungen können Sie durch einen Klick auf das Icon als editierbare Funktion wählen, die sich auf die darunterliegenden Ebenen auswirkt.

Verschachteln die Ebenen in bis zu zehn Hierarchien. Effektiver als ein Klick auf das Icon ist – bei aktivierten Ebenen – die Option Neue Gruppe aus Ebenen. Diese finden Sie unter dem Optionspfeil.

312 Grundlagenexkurs | Ebenentechniken

Eine neue Ebene anlegen | Um eine neue, leere Ebene zu erzeugen, klicken Sie auf das Seitensymbol unten in der EbenenPalette, oder wählen Sie unter dem Optionspfeil den Befehl Neue Ebene. Im folgenden Menü können Sie sie gleich benennen. Eine Ebene umbenennen | Mit einem Doppelklick auf den Namen der Ebene können Sie diesen überschreiben.

Hintergrundebene entsperren | Eine Hintergrundebene können Sie weder verschieben noch über andere Ebenen positionieren oder transparent machen. Wenn Sie sie jedoch umbenennen, dann können Sie es. Ebenen auswählen | Sie müssen eine Ebene auswählen, um zu definieren, dass der nächste Bearbeitungsschritt die Pixel dieser Ebene betrifft. Dafür gibt es drei Wege: 1. Klicken Sie auf den Namen der Ebene in der Ebenen-Palette. 2. Klicken Sie bei gedrückter [Strg]/[°]-Taste mit der rechten Maustaste auf das Bildfenster, und wählen Sie aus der erscheinenden Liste die gewünschte Ebene. 3. Aktivieren Sie bei gewähltem Verschieben-Werkzeug in der Optionsleiste , und klicken Sie dann auf die gewünschten Bildteile. Neben

der Option Ebene können Sie hier auch die gesamte Ebenengruppe auswählen. Alternativ wählen Sie mit gehaltener [ª]-Taste Bildelemente auf mehreren Ebenen aus. Ebenen duplizieren | Die Alternative zum Smart-Objekt: Duplizieren Sie immer die Original-Hintergrundebene, bevor Sie starten. Ziehen Sie die Ebene innerhalb der EbenenPalette auf das Seitensymbol für eine neue Ebene. Einzelne Ebene einblenden | Klicken Sie in das Kästchen vor einer Ebene, um Sie einoder auszublenden. Wollen Sie nur eine unter vielen Ebenen sichtbar machen, klicken Sie einmal mit gedrückter [±]/[alt]-Taste auf das Augensymbol vor der gewünschten Ebene, anstatt alle anderen Ebenen einzeln auszublenden. Wenn Sie den [±]/[alt]-Klick wiederholen, blenden Sie alle vorher sichtbaren Ebenen wieder ein. Deckkraft einer Ebene ändern | Die Ebenenpixel können Sie auch in einen transparenten Zustand versetzen. Ändern Sie dazu die Deckkraft der Ebene am Schieberegler oben rechts. Übrigens: Der Unterschied der Schieberegler für Fläche und Deckkraft ist für die reine Bildbearbeitung zu vernachlässigen. Die Flächen-Einstellung wirkt sich nur auf die Bildpixel aus, aber nicht auf darauf angewendete Ebeneneffekte wie beispielsweise einen Schlagschatten. Die Deckkraft ändert beides.

Grundlagenexkurs | Ebenentechniken

313

Ebenenpixel auswählen | Gerade bei weichen Übergängen ist es schwer, alle Informationen der Ebene inklusive der transparenten Informationen auszuwählen. Es sei denn, Sie klicken mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf die Miniaturansicht der Ebene. Dies funktioniert auch, wenn Sie Pixel einer Ebenenmaske auswählen wollen. Einstellungsebene anlegen | Eine Einstellungsebene kann man sich vorstellen wie einen Funktionsfilter, durch den man die darunterliegenden Ebenen betrachtet. Mit einem Klick auf das Symbol für die Einstellungsebene wählen Sie die vorzunehmende Bildanpassung aus. Auch die Auswahl einer Bildkorrektur über die Korrekturen-Palette erstellt automatisch eine Einstellungsebene.

Einstellungsebene bearbeiten | Um die Einstellungen zu ändern, doppelklicken Sie auf das Symbol einer Einstellungsebene und geben andere Werte ein. Wirkung der Einstellungsebene eingrenzen | Wie für eine »normale« Ebene können Sie auch die Deckkraft der Einstellungsebene reduzieren. Die gewählte Bildanpassung wirkt

314 Grundlagenexkurs | Ebenentechniken

sich entsprechend geringer auf die Ebene aus. Nutzen Sie zur Einstellung der gewünschten Deckkraft den DeckkraftRegler oben rechts in der Ebenen-Palette. Ebenenmasken erstellen | Durch einen Klick auf das Ebenenmasken-Icon wird eine leere Ebenenmaske erstellt – Einstellungsebenen werden automatisch mit Ebenenmasken angelegt – die Sie mit dem Pinsel bearbeiten und dadurch Teile der Ebene unsichtbar machen können. Schwarze Pixel erzeugen maskierte Bereiche, weiße Pixel definieren nicht maskierte Bereiche. Grautöne entsprechen den Zuständen dazwischen. Haben Sie vorher auf der Ebene schon eine Auswahl getroffen, so werden die nicht ausgewählten Teile automatisch maskiert.

Bild oder Maske bearbeiten | Klicken Sie auf die jeweilige Miniatur. Eine Umrandung zeigt Ihnen, ob Sie gerade auf der Bildebene oder auf der Ebenenmaske arbeiten.

Ebenenmaskierung unsichtbar machen | Klicken Sie mit gehaltener [ª]-Taste auf

die Ebenenmaske. Die Maske bleibt erhalten, ist aber temporär wirkungslos. Schnittmaske erstellen | Eine Schnittmaske beschränkt die Wirkung bzw. Sichtbarkeit einer Ebene auf die darunterliegenden Pixel. So wirkt sich beispielsweise eine Einstellungsebene nur auf die direkt darunterliegende Ebene aus.

Eine Schnittmaske erstellen Sie, indem Sie mit gedrückter[Alt]/[±]-Taste auf die Linie zwischen die Ebenennamen klicken. Bei der Erstellung einer Einstellungsebene über das Symbol der Ebenen-Palette können Sie gleichzeitig mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste eine Schnittmaske erstellen. Bei der Arbeit über die KorrekturenPalette können Sie über das Symbol eine Schnittmaske erzwingen. Schnittmaske lösen | Sie lösen die Ebenen wieder voneinander, indem Sie erneut mit gehaltener [±]/[Alt]-Taste auf die Linie zwischen den Ebenennamen klicken.

Schnittmasken, so sind die Pixel der oberen Ebene nur dort sichtbar, wo auch die untere Ebene Pixel aufweist. Ebenen oder Einstellungsebenen in andere Dateien kopieren | Per Drag & Drop können Sie eine Einstellungsebene in eine andere Datei ziehen, um identische Bildanpassungen vorzunehmen. Auch Ebenen können Sie so in anderen Bildern platzieren. Sind die Bildgrößen identisch, halten Sie dabei die [ª]Taste gedrückt – so platzieren Sie die Ebenen deckungsgleich übereinander. Ebenenmodus einstellen | Der Ebenenmodus definiert, wie sich die Pixel von Ebenen bzw. deren Farbinformationen auf die darunterliegenden Ebenen auswirken. Die verschiedenen Modi basieren auf den Kanalberechnungen. Der beste Weg, um herauszufinden, was genau jeder Modus erzielt, ist: ausprobieren – und zwar immer wieder. Smart-Objekte | Ebenen mit dem untenstehenden Symbol wurden über die Optionen der Ebenen-Palette in SmartObjekte umgewandelt. So stellen Sie eine nicht-destruktive Bearbeitung auch für Filter sicher. Mehr dazu auf Seite 410.

Schnittmaske zwischen Bildebenen | Nicht nur in Verbindung mit Einstellungsebenen ergibt eine Schnittmaske Sinn: Verbinden Sie zwei Bildebenen als Grundlagenexkurs | Ebenentechniken

315

Retusche & Reparatur

Mit dem Retuschekapitel sind wir am vermeintlich mühseligen Teil der Bildbearbeitung angelangt. Kaum ein Motiv ist perfekt, irgendetwas stört immer – ob kleine Kratzer, grobe Flecken, unruhige Flächen oder ein Hauch zu viel oder zu wenig Hintergrund. All das sind Alltagsaufgaben für jeden Bildbearbeiter, und natürlich verbessern sich deshalb auch permanent die Werkzeuge. In den folgenden Workshops lernen Sie alle Retuschewerkzeuge mit ihren verschiedenen und auch neuen Optionen kennen. Mit ihrer Hilfe lassen sich unterschiedlichste Aufgaben bewältigen. Nach diesem Kapitel wird es Ihnen leichtfallen, jede Retuscheaufgabe mit dem richtigen Tool und ohne zu viel Aufwand anzugehen. Foto: Maike Jarsetz

Retusche & Reparatur

Erstes Ausflecken .................................................................................. 320 Die schnellste Methode gegen kleine Macken und Makel

Ruhe in der Unruhe .............................................................................. 322 Die neue inhaltssensitive Option des Bereichsreparaturpinsels

Sanfte Flächenretusche ........................................................................ 324 Flächen mit Struktur, aber ohne Musterwiederholung reparieren

Flächenstrukturen ersetzen ................................................................ 326 Füllen Sie Reparaturbereiche mit ganz neuen Strukturen

318 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

Passgenau reparieren ........................................................................... 328 Der Kopierstempel retuschiert, skaliert, dreht und spiegelt

Neue Horizonte ..................................................................................... 332 Erweitern Sie Ihr Bildformat

Formatretusche ..................................................................................... 334 Skalieren Sie Ihr Bild ohne Retuscheaufwand in ein neues Format

Der Pixelbieger ...................................................................................... 338 Die neue Formgitter-Funktion im Einsatz

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

319

Erstes Ausflecken

Kleine Fehler ziehen den Blick des Betrachters magisch an. Ob Staub, Kratzer, Unebenheiten oder sonstige kleinste Details – sie zu beseitigen ist nicht schwer. Das schnellste und komfortabelste Werkzeug dazu ist der Bereichsreparaturpinsel: ein paar Klicks, und schon ist die Bildruhe wiederhergestellt.

Zielsetzung: Kleine Makel retuschieren Bildruhe erzeugen [Spotretusche.jpg]

Foto: Maike Jarsetz, Skulptur: Keith Haring

Die schnellste Methode gegen kleine Macken und Makel

1

Bereichsreparatur-Pinsel

Um die ersten Flecken zu beseitigen, wählen Sie in der Werkzeugpalette das Bereichsreparatur-Pinsel-Werkzeug aus der Gruppe der Retuschewerkzeuge.

Alle Retuschewerkzeuge werden im Grundlagenexkurs auf Seite 342 genauer vorgestellt.

2

Werkzeuggröße anpassen

In Photoshop gibt es mehrere Wege, um die Pinselgröße anzupassen. Seit CS4 geht dies am schnellsten mit dem Tastenkürzel [Ctrl] + [±] (Mac) bzw. mit [Alt] + rechter Maustaste (Win) und gleichzeitigem Ziehen mit der Maus nach links oder rechts 2. Seit Photoshop CS5 können Sie inhaltssensitiv 1 retuschieren. Diese Option sorgt dafür, dass bei der Retusche eine Flächenstruktur weitergeführt wird. Hier ist aber die Einstellung Näherungswert geeigneter, die eine sanfte Flächenretusche vornimmt.

3

1 2

Flecken entfernen

Stück für Stück markieren Sie so die Flecken, die retuschiert werden sollen. Sobald Sie den Mauszeiger loslassen, verschwindet die schwarze Markierung 3, und Photoshop errechnet aus der Umgebung neue Bildpixel, die sich in Tonwert und Farbe einfügen. Für unkonkrete Strukturen ist dies ein ideales Werkzeug, und mit einem Dutzend Klicks haben Sie hier den Hintergrund beruhigt.

3

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

321

Ruhe in der Unruhe Die neue inhaltssensitive Option des Bereichsreparaturpinsels

Der Bereichsreparaturpinsel stieß bisher schnell an seine Grenzen, wenn es um strukturierte Bereiche oder die Retusche von harten Übergängen ging. Das Ergebnis war immer ein Näherungswert und damit verwaschen und unkonkret. Die neue Option Inhaltssensitiv erzeugt neue, strukturierte Bereiche, indem sie bestehende Muster fortsetzt. So sind Sie in der Lage, mit ein paar Pinselstrichen Strukturen zu retuschieren, die vorher eine deutlich aufwendigere Behandlung mit dem Stempelwerkzeug erforderten.

Zielsetzungen: Störendes retuschieren Strukturen wiederherstellen

322 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

Foto: Maike Jarsetz

[Sensitiv-Retusche.jpg]

1

1

Inhaltssensitiv retuschieren

Nutzen Sie die Funktion gleich in ihrer vollen Stärke: Legen Sie als Erstes in der Ebenen-Palette eine neue, leere Ebene durch einen Klick auf das Symbol für eine neue Ebene 3 an. Wählen Sie dann das Bereichsreparatur-Pinsel-Werkzeug . In den Optionen dieses Werkzeugs ist seit der Version CS5 standardmäßig die Option inhaltssensitiv 2 ausgewählt. Aktivieren Sie außerdem die Option Alle Ebenen aufnehmen 1, um Ihre neue, leere Ebene als Retusche-Ebene nutzen zu können.

2

Passend retuschieren

3

Strukturrichtung aufgreifen

2

3

Nehmen Sie sich jetzt den ersten Retuschebereich vor, und passen Sie die Größe Ihrer Werkzeugspitze 4 so an, dass Sie diesen knapp übermalen können. Mit gedrückter [Alt] + rechter Maustaste (Win) bzw. [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) und Ziehen nach links oder rechts verändern Sie die Größe, und durch Ziehen nach unten erzeugen Sie eine harte Kante. Malen Sie dann über den Reparaturbereich. Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird die Struktur der Umgebung im Reparaturbereich weitergeführt.

4

Wenn es eng wird und wenn in der Umgebung sehr viele Strukturen nebeneinander liegen, kann das Ergebnis auch unerwartet sein. Sie können das Verhalten des Bereichsreparaturpinsels aber beeinflussen, und zwar durch die Markierung. Wählen Sie eine kleinere Werkzeugspitze, und fahren Sie in Strukturrichtung über einen Teil des Reparaturbereichs. Nach und nach können Sie so durch parallele Werkzeugstriche die Reparatur vervollständigen.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

323

Sanfte Flächenretusche

Auch mit der neuen Funktion der inhaltssensitiven Retusche kommt man beim Bearbeiten unregelmäßiger Flächen meist nicht weiter. Denn hier stört die automatische Musterwiederholung. Das Ausbessern-Werkzeug überträgt die Struktur einer Fläche, ohne sie zu wiederholen, und hat deshalb bei diesen Aufgaben die Nase vorn.

Zielsetzungen: Flächen glätten Musterbildung verhindern Oberfläche beibehalten [Flaechenretusche.jpg]

Foto: Maike Jarsetz, Skulptur: Keith Haring

Flächen mit Struktur, aber ohne Musterwiederholung reparieren

1

Eine separate Retusche-Ebene

Für diese Art von Flächenreparatur sollten Sie die Hintergrundebene kopieren, da das Ausbessern-Werkzeug nicht ebenenübergreifend arbeitet und Sie das Original immer erhalten sollten. Duplizieren Sie die Hintergrundebene, indem Sie sie auf das Seitensymbol 1 unten in der Ebenen-Palette ziehen. Wählen Sie anschließend das AusbessernWerkzeug aus der Werkzeugpalette.

1

2

Auswahl als Quelle festlegen

Mit diesem Werkzeug arbeiten Sie genauso wie mit einem Auswahl-Lasso: Umrahmen Sie einfach den Bereich, der repariert werden soll. Als Nächstes aktivieren Sie in den Werkzeugoptionen für Ausbessern die Einstellung Quelle 2. Dadurch haben Sie Ihre Auswahl als Reparaturbereich definiert.

2

Tipp: Legen Sie die Auswahl nicht zu dicht an andere strukturierte Bildbereiche, da die Korrektur ein wenig über den Auswahlbereich hinausgeht.

3

Auswahl verschieben

Ihre Auswahl soll nun mit »heilen« Pixeln repariert werden. Verschieben Sie die Auswahl dazu mit gedrückter Maustaste auf einen »heilen« Bereich 3. Sie können dabei schon sehen, wie sich der neue Bereich in die erste Auswahl verschiebt. Sobald Sie die Maustaste loslassen, reagiert das Werkzeug genauso wie der Reparatur-Pinsel: Die neuen Pixel gleichen sich in Tonwert und Farbigkeit der Umgebung an. Sie können die Auswahl auch mehrfach auf verschiedene Bereiche ziehen, um das Ergebnis zu verbessern.

3

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

325

Flächenstrukturen ersetzen Füllen Sie Reparaturbereiche mit ganz neuen Strukturen

Parallel zur inhaltssensitiven Option des Bereichsreparaturpinsels hat sich fast unbemerkt eine weitere inhaltssensitive Korrektur in Photoshop CS5 eingeschlichen: Der Befehl Fläche füllen ermöglicht Ihnen jetzt eine ganz neue Flächenreparatur, die eigenständig neue Strukturen in die bestehenden einpasst. So erstaunlich die Ergebnisse auch sind, sie erfordern meist dennoch ein bisschen manuelle Nacharbeit.

Zielsetzungen: Flächen durch neue Struktur ersetzen Übergänge überarbeiten

326 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

Foto: Maike Jarsetz

[Struktur.jpg]

1

1

Nie ohne Retusche-Ebene

Die Funktion Fläche füllen arbeitet direkt auf der Bildebene. Deshalb sollten Sie vor der eigentlichen Arbeit unbedingt Ihre Hintergrundebene kopieren, indem Sie sie auf das Symbol für eine neue Ebene 2 ziehen. Wählen Sie dann das Lassowerkzeug , aktivieren Sie die Option Glätten 1, aber setzen Sie den Wert für die Weiche Kante auf null. Umranden Sie mit dem Lasso dann die braune Wasserlache im Vordergrund.

2

Inhaltssensitiv füllen

3

Ränder überarbeiten

2

Wählen Sie dann aus dem BearbeitenMenü oder über den Shortcut [ª] + [F5] den Befehl Fläche füllen. Im Popup-Menü Verwenden wählen Sie die neue Option inhaltssensitiv. Lassen Sie den Modus auf Normal und die Deckkraft auf 100 %, und klicken Sie auf OK. Der Auswahlbereich wird mit Strukturen gefüllt, die aus der Umgebung generiert werden. Das Ergebnis füllt den Auswahlbereich fast perfekt aus.

Bei genauer Betrachtung sind die Auswahlränder zur Linken noch etwas willkürlich und unrealistisch. Diese können Sie auf zweierlei Weise überarbeiten: Entweder wählen Sie mit dem Lasso kleinere Randbereiche aus, und führen erneut den Befehl Fläche füllen aus oder Sie nutzen das Ausbessern-Werkzeug (dessen Funktion im vorangegangenen Workshop beschrieben wurde) und füllen so die Bereiche mit einer selbst gewählten Struktur auf.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

327

Passgenau reparieren Der Kopierstempel retuschiert, skaliert, dreht und spiegelt

Der Kopierstempel ist das älteste – aber bei weitem kein veraltetes – Retuschewerkzeug. Während sich immer mehr intelligente Automatiken wie die neue inhaltssensitive Retusche in den Reigen der Retuschetechniken eingliedern, wird auch der Kopierstempel immer besser. Neben umfangreichen Steuerungsoptionen und einer dazugehörigen KopierquellePalette wurde diese in der Version CS5 nochmals um Optionen erweitert, mit denen Sie jetzt spielend leicht auch gespiegelte Reparaturen durchführen können.

Zielsetzungen: Kratzer retuschieren Fugen reparieren Muster übertragen Details spiegeln

328 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

Foto: Maike Jarsetz

[Stempelretusche.jpg]

1

1

Vorbereitungen treffen

Über das Menü Fenster blenden Sie sowohl die Ebenen- als auch die Kopierquelle-Palette ein. Legen Sie dann in der Ebenen-Palette eine neue, leere Ebene durch Klick auf das Seitensymbol 3 an, und benennen Sie sie nach einem Doppelklick auf den Standardnamen 2 neu. Wählen Sie das Stempelwerkzeug aus der Werkzeugpalette, und aktivieren Sie in der Optionsleiste aus dem Popup-Menü 1 Alle Ebenen.

2

3

4

2

Passgenau arbeiten

Starten Sie mit den Kachelfugen. Der Werkzeugdurchmesser sollte die Breite der Fuge haben und keine zu weiche Kante. Das stellen Sie nach einem Klick auf den Pfeil 4 neben dem Werkzeugspitzen-Icon in der Optionsleiste ein. Oder Sie verändern mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechter Maustaste (Win) die Größe 5 durch Ziehen nach links oder rechts und die Kantenschärfe durch Ziehen nach oben und unten. 5

3

Kopierquelle wählen

Klicken Sie mit gedrückter [Alt] -Taste auf einen heilen Bereich der Fuge, den Sie kopieren wollen. Bewegen Sie dann das Werkzeug auf die Reparaturzone. Innerhalb des Werkzeugdurchmessers erkennen Sie die Überlagerung, die als Option 6 standardmäßig angezeigt wird. Tragen Sie dann die heilen Fugenstücke nach und nach auf den Reparaturbereich auf. Nehmen Sie dabei öfter neue Kopierquellen mit der [Alt] -Taste auf, um das Ergebnis realistischer erscheinen zu lassen. 6 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

329

7

8

4

Kopiergröße anpassen

5

Reparaturbereiche überlagern

6

Um die Ecke retuschieren

Schwierig scheint es, wenn der kopierte Bereich nicht der benötigten Größe für den Reparaturbereich entspricht. Das können Sie über die Kopierquelle-Palette lösen: Geben Sie einen Skalierungsfaktor 7 ein, um den der kopierte Bereich vergrößert wird. Die Skalierung findet normalerweise proportional statt – durch einen Klick auf das Kettensymbol 8 könnten Sie dies ändern. Der vergrößerte Kopierbereich wird Ihnen ebenfalls in der Werkzeugspitze angezeigt.

j

9

Manchmal wirken die kopierten Bereiche in der neuen Umgebung etwas fremd. Hier können Sie mit veränderter Deckkraft und Überlagerungsoptionen arbeiten. Verringern Sie einfach die Deckkraft ein wenig über den Schieberegler j, um die Wirkung des kopierten Bereichs abzuschwächen. Mit der Option Modus 9 bestimmen Sie, wie wiederholte Stempelaufträge miteinander verrechnet werden. Modi wie Aufhellen oder Weiches Licht sorgen für eine sanfte Aufhellung.

k

l

Bei der Retusche geht es leider nicht immer geradlinig zu. In den horizontalen Fugen gibt es kaum heile Stellen. Diese müssen Sie also aus den vertikalen Fugen mit der (Alt)/[±]-Taste m aufnehmen und Sie dann um 90 Grad drehen. Das erreichen sie ganz einfach, indem Sie diesen Wert als Rotationsfaktor l in der KopierquellePalette eingeben, bevor Sie den kopierten Bereich auftragen. Aktivieren Sie für diese Einstellung eine neue Kopierquelle k, auf die Sie später immer wieder zurückgreifen können.

m 330 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

n

7

Kopierquellen nutzen

Die Kopierquelle-Palette ermöglicht Ihnen, sowohl einmal aufgenommene Kopierbereiche als auch deren Transformationen zu speichern. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie innerhalb einer Retusche mit Skalierungen oder Rotationen arbeiten wollen. Ihnen stehen bis zu fünf verschiedene Kopierquellen n zur Verfügung, die Sie durch einen Klick vorwählen, bevor Sie mit der (Alt)/[±]-Taste den Kopierbereich aufnehmen und die Transformationen eingeben.

o

8

Spiegelnd retuschieren

9

Letzte Fleißarbeit

p

Seit Photoshop CS5 können Sie während der Stempelretusche auch spiegeln! Über zwei Icons aktivieren Sie eine horizontale oder vertikale Spiegelung p. Starten Sie mit der horizontalen Spiegelung, um das Kachelmuster auf die rechte Seite zu übertragen, und aktivieren Sie zusätzlich die vertikale Spiegelung, um das diagonal gegenüberliegende Muster zu reparieren. Aktivieren Sie die Option Ausger. o in der Werkzeugleiste, um das Muster auch in mehreren Schritten übertragen zu können.

Jetzt sind Sie mit allen Tricks und Kniffen gerüstet, um mit dem Stempelwerkzeug eine vollständige Reparatur des Kachelmusters durchzuführen. Für den letzten Schliff der Retusche wechseln Sie noch einmal zum BereichsreparaturPinsel-Werkzeug . Aktivieren Sie die Option inhaltssensitiv, und retuschieren Sie die verbliebenen kleinen Kratzer, wie es im Workshop »Ruhe in der Unruhe« auf Seite 322 beschrieben wurde.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

331

Neue Horizonte Erweitern Sie Ihr Bildformat

Eine Formatänderung auf ein kleineres Format ist ein Selbstläufer. Soll das Format aber unproportional in Höhe oder Breite erweitert werden, bedeutete das in früheren Photoshop-Versionen eine Menge Retuschearbeit. Die Möglichkeit, inhaltssensitiv zu skalieren, erspart diese Arbeit in vielen Fällen.

Zielsetzungen: Formaterweiterung

Keine Skalierung von Objekten [Skalieren.jpg]

Foto: Maike Jarsetz

Skalierung des Hintergrunds und homogener Flächen

1

Arbeitsfläche gewinnen

Lösen Sie Ihre Bildebene vom Hintergrund. Dazu machen Sie einfach nur einen Doppelklick auf den Ebenennamen 2 und bestätigen das folgende Arbeitsfenster mit OK. Vergrößern Sie nun die Arbeitsfläche und damit das Bildformat. Wählen Sie Bild a Arbeitsfläche, und erweitern Sie im folgenden Menü nur die Breite auf ca. 20,3 cm. Belassen Sie den Anker auf dem mittleren Quadrat 1, so dass die Arbeitsfläche nur links und rechts zu gleichen Teilen verbreitert wird.

1

2

3

2

Den Inhalt bewahren

Im Bearbeiten-Menü finden Sie den Befehl Inhaltsbewahrendes Skalieren. Sofern Sie zuvor keine Auswahl angelegt haben, erhält nun das gesamte Bild einen Transformationsrahmen, an dessen Anfassern 3 Sie das Bild in die Breite ziehen können. Sie werden beobachten, dass nur homogene Bildbereiche in Himmel und Wasser skaliert werden! Alle Objekte, z.B. der Steg, werden als schützenswert erkannt und von der Skalierung erst einmal ausgeschlossen. 4

3

5

Das Ergebnis im Vergleich

Bevor Sie mit einem Klick auf [¢] die Transformation bestätigen, schauen Sie sich noch einmal die »normale« Skalierung an: Wenn Sie die Stärke auf 0 % setzen 4, wird die Option bewahren zurückgesetzt und das Bild inklusive der Details im Vordergrund unproportional skaliert. Setzen Sie den Regler wieder auf 100 %, und bestätigen Sie mit [¢] oder mit einem Klick auf 5.

Tipp: Benutzen Sie die Funktion in zwei bis drei Schritten, um »Ausreißer« zu vermeiden.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

333

Formatretusche Skalieren Sie Ihr Bild ohne Retuscheaufwand in ein neues Format

Wenn Ihr Bild in einem komplett anderen Format aufgenommen wurde, als es ausgegeben werden soll, heißt das im Normalfall, dass Sie Ihr Bild extrem beschneiden oder es mit enormem Retuscheaufwand aus einzelnen Teilen wieder neu zusammensetzen müssen. Die im vorangegangenen Workshop vorgestellte neue Skalierungsfunktion ermöglicht Ihnen auch, schützenswerte Bereiche zu definieren, die bei einer Skalierung ihre Proportionen behalten. Mit einer zusätzlichen Auswahlvorbereitung sprengen Sie so die Formatgrenzen in die eine oder andere Richtung.

Zielsetzungen: Vordergrundmotiv schützen Hintergrund fließend skalieren Formatproportionen ändern

Foto: Getty Images

[Proportionen.jpg]

1

Ebene lösen

Befreien Sie Ihr Bild mit einem Doppelklick auf die Bildebene aus der Hintergrundebene. Wenn Sie mögen, können Sie der Ebene in diesem Schritt noch einen Namen geben. Das Bild steht nun auf einem transparenten Hintergrund, und Sie können die Bildpixel flexibler skalieren.

1

2

Vordergrund auswählen

Wählen Sie das Schnellauswahlwerkzeug aus der Werkzeugleiste. Auch wenn der Name vielleicht nicht sehr vertrauenerweckend ist, leistet es doch für die Vorauswahl gute Dienste. Markieren Sie in der Optionsleiste Automatisch verbessern 2, und wählen Sie eine passende Pinselgröße 1, um die Person am rechten Bildrand auszuwählen. Ziehen Sie das Werkzeug über den Motivteil, und schon vergrößert sich die Auswahl Stück für Stück, stoppt aber vor dem farb- und tonwertfremden Hintergrund.

2

5

3

Kante verbessern

Für die Trennung der Person vom Hintergrund ist eine weichere Auswahl nötig. Klicken Sie in der Optionsleiste auf Kante verbessern 5, und legen Sie im folgenden Arbeitsfenster erst einmal den Ansichtsmodus fest. Mit einem schwarzen Hintergrund 3 – Option Auf Schwarz (B) – können Sie die Kante gut beurteilen. Eine Weiche Kante von ca. 18 Pixeln und eine Auswahlerweiterung durch Kante verschieben um 6 % 4 passen die Auswahl dem Bild an. Klicken Sie auf OK. 3

4 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

335

5

4

Auswahlen addieren

5

Auswahl subtrahieren

6

Auswahl speichern

Das Schnellauswahlwerkzeug steht automatisch auf dem Modus Addieren 5. Das erkennen Sie auch an dem kleinen PlusSymbol im Werkzeug 6. Verkleinern Sie die Werkzeugspitze etwas, um jetzt die linke Person zusätzlich auszuwählen. Das Gute dabei: Sie können so Auswahlen mit unterschiedlich weichen Auswahlkanten addieren.

6

Oft schießt diese Auswahlautomatik über das Ziel hinaus. Das ist aber kein Problem: Mit gedrückter [±]/[Alt]-Taste ändert das Werkzeug den Modus auf Subtrahieren – erkennbar auch am kleinen Minus in der Werkzeugspitze. Verkleinern Sie die Werkzeugspitze jetzt so stark, dass Sie Stück für Stück die unerwünschten Bereiche wieder von der Auswahl abziehen können. Mit ein paar Schritten haben Sie beide Personen im Vordergrund ausgewählt.

Diese Auswahl werden Sie jetzt speichern, um später bei der Skalierung auf sie zurückgreifen zu können. Wählen Sie Auswahl a Auswahl speichern, geben Sie einen sinnvollen Namen ein, und speichern Sie die Auswahl als Neuer Kanal. Diese Auswahl ist jetzt in der Kanäle-Palette gespeichert und sichtbar. Sie muss aber nur im Verborgenen wirken. Die aktive Auswahl können Sie jetzt mit [Strg]/[°] + [D] abwählen.

336 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

7

Inhaltsbasierend skalieren

8

Auswahl nicht skalieren

Im Bearbeiten-Menü wählen Sie den Menüpunkt Inhaltsbewahrendes Skalieren. Diese Option unterscheidet bei der Skalierung homogene (Hintergrund-)Bereiche von strukturierten (Vordergrund-)Bereichen und rechnet automatisch nur die homogenen Bildstellen in die Skalierung ein. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, eigene Auswahlen zum geschützten Vordergrund hinzuzufügen. So schützen Sie auch homogene Vordergrundbereiche, z. B. die Schulter des Mannes.

Dafür klicken Sie in der Optionsleiste auf das Popup-Menü Bewahren 7 und wählen Ihre vorher gespeicherte Auswahl aus. Fassen Sie dann am rechten Anfasser des erschienenen Transformationsrahmens an, und ziehen Sie ihn nach links – so lange, wie es der sich verkleinernde Motivmittelpunkt zulässt. Um die Personen im Vordergrund müssen Sie sich nicht kümmern, denn diese sind durch Ihre Auswahl geschützt. Bestätigen Sie Ihre Skalierung mit [¢].

7

8

9

Auf Format freistellen

Ihr Bildformat ist jetzt größer als das eigentliche Bild. Der schnellste Weg, dies zu ändern, ist der folgende: Klicken Sie mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf die Ebenenminiatur 8, um so alle Bildpixel auszuwählen. Die transparenten Hintergrundbereiche werden nicht ausgewählt. Wählen Sie dann aus dem Menü Bild a Freistellen. Das neue Bildformat umfasst dann nur noch die nicht-transparenten Bildpixel.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

337

Der Pixelbieger Die neue Formgitter-Funktion im Einsatz

Es gibt immer wieder neue Funktionen, bei denen man sich fragt »Wie geht das?«. In Photoshop CS5 gehört dazu sicher die neue FormgitterFunktion, die Verkrümmungen und Verformungen anhand eines Gitters ermöglicht, in dem man Nadeln zur Fixierung und Verschiebung nutzt. Das hört sich vielleicht etwas ungewohnt an, aber mit ein wenig Übung und dem folgenden Workshop haben Sie diese neue Funktion schnell im Griff. Und das Beste ist: Sie können sie in Kombination mit einem Smart-Objekt nutzen und haben so jederzeit die Möglichkeit, die Transformation noch zu überarbeiten.

Schauen Sie sich auch die Lektion 3.3, »Verbiegen und versetzen« auf der Buch-DVD an. Zielsetzungen: Hals verlängern Biegung verändern Übergänge retuschieren

338 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

Foto: Maike Jarsetz

[Formgitter.jpg]

1

Formbereich auswählen

Im folgenden Workshop soll der Hals des Wasservogels gestreckt und neu geformt werden. Um vernünftig mit dem neuen Formgitter-Werkzeug zu arbeiten, müssen Sie den Formbereich isolieren. Wählen Sie dafür das Schnellauswahlwerkzeug , und fahren Sie für die Auswahl mit kleinem Werkzeugdurchmesser über Kopf und Hals. Mehr zum Schnellauswahlwerkzeug: Lesen Sie dazu den Workshop »Schnell freistellen« auf Seite 424.

2

Auf neue Ebene kopieren

Der ausgewählte Bereich wird auf eine neue Ebene kopiert. Wählen Sie dafür bei aktiver Auswahl aus dem Menü Ebene a Neu a Ebene durch Kopie, oder nutzen Sie den Shortcut [Strg]/[°] + [J]. Achten Sie bei der weiteren Bearbeitung darauf, dass die neue Ebene aktiviert ist. Sie aktivieren die Ebene durch einen einfachen Klick.

1

3

Smart-Objekt erstellen

Die Formgitter-Funktion bedeutet einen starken Eingriff in Ihre Bildpixel. Versäumen Sie deshalb nicht, Ihre Arbeitsebene in ein Smart-Objekt zu konvertieren. So wird jede folgende Überarbeitung immer anhand der originalen Bildpixel berechnet. Wählen Sie aus den Optionen der EbenenPalette 1 In Smart-Objekt konvertieren oder aus dem Filter-Menü den Befehl Für Smartfilter konvertieren.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

339

2

3

4

Formgitter erstellen

5

Mit Nadeln fixieren

6

Hals verlängern

Wählen Sie dann aus dem BearbeitenMenü den Befehl Formgitter. Ein feines Netz überzieht jetzt Ihren Auswahlbereich. Die Dichte des Netzes können Sie über das Popup-Menü Dichte 2 in der Optionsleiste steuern. Je feiner das Netz ist, desto detailliertere Verformungen können Sie vornehmen. Das Netz können Sie auch ausblenden, wenn Sie das Häkchen in der Checkbox 3 entfernen.

Den Formbereich können Sie sich wie ein dehnbares Material vorstellen, das Sie jetzt mit sogenannten Pins (Nadeln) an manchen Stellen fixieren und an anderen ziehen werden. Setzen Sie deshalb zuerst einmal Fixpunkte an den Stellen, die nicht transformiert werden sollen. Klicken Sie links und rechts am Halsansatz, um zwei Nadeln 4 zur Fixierung zu setzen.

4

Klicken Sie dann ein weiteres Mal, um am oberen Halsende eine Nadel zu setzen, und ziehen Sie gleichzeitig oder danach den Hals an dieser Nadel lang. Gedehnt wird dabei immer nur der Bereich, der sich zwischen den Nadeln befindet. Der Kopf behält noch seine originalen Proportionen.

340 Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

5

7

Biegung verändern

8

Hintergrundretusche vorbereiten

Nach dem gleichen Prinzip können Sie jetzt auch den Winkel des Kopfes verändern. Setzen Sie zwei weitere Nadeln 5: eine in die Mitte des Kopfes, um die Zone zwischen Hals und Kopf zu fixieren, und eine am Ende des Schnabels. An dieser Nadel können Sie dann den Kopf nach unten biegen. Bestätigen Sie die Transformation mit einem Klick auf das Häkchen oder durch Drücken der Taste [¢].

Im Moment hat der Vogel noch zwei Köpfe. Um das ursprüngliche Bild zu retuschieren, legen Sie sich eine neue, leere Retusche-Ebene an 7 und schieben Sie sie zwischen die Smartfilter-Ebene und den Hintergrund. Wählen Sie den Kopierstempel , und passen Sie die Werkzeuggröße und -kante mit [Alt] + rechter Maustaste (Win) bzw. [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) durch Ziehen an.

7

8

9

Finishing

Aktivieren Sie für eine leere Ebene die Option Akt. und darunter und für eine Ebenenkopie Aktuelle Ebene 8. So verhindern Sie jeweils, dass die Anteile der oberen Ebene bei der Retusche berücksichtigt werden. Nehmen Sie dann mit gedrückter (Alt)/[±]-Taste eine Kopierquelle aus dem Hintergrund auf, und übermalen Sie damit den störenden Kopf. Mehr zur Stempelarbeit: Lesen Sie den Workshop »Passgenau reparieren« auf Seite 328.

Kapitel 8 | Retusche & Reparatur

341

Grundlagenexkurs

Retuschewerkzeuge Einsatzbereiche und Optionen im Überblick 1

2

Das Bereichsreparatur-Pinsel-Werkzeug ist für die schnelle Retusche geeignet. Anstatt saubere Bildstellen »anzuflicken«, markieren Sie mit diesem Werkzeug einen Bildbereich, der mit durchschnittlichen Farb- und Helligkeitswerten aus der Um-

3

gebung ersetzt wird. Dieser Näherungswert 1 hat naturgemäß eine weiche Struktur. Um Strukturen genauer zu simulieren, hilft Ihnen die Option Struktur erstellen 2. Inhaltssensitiv 3 ersetzt sogar detaillierte Flächen. 4

Das Reparatur-Pinsel-Werkzeug ist der Profi für die Porträt-Retusche. Durch das Prinzip, aufgenommene »heile« Bildpixel auf den Reparaturbereich zu übertragen und dabei die Helligkeitsinformation des Ursprungsbereichs beizubehalten, können

Sie sämtliche reparaturbedürftigen Stellen praktisch mit nur einem heilen Bildbereich korrigieren. Um Musterwiederholungen zu vermeiden, sollten Sie das Werkzeug immer wieder neu ansetzen und Ausger.(ichtet) 4 aktivieren.

5

Das Ausbessern-Werkzeug ist im Prinzip der Reparatur-Pinsel im größeren Stil. Das Werkzeug ersetzt ganze Bildflächen, verrechnet diese Korrekturen aber auch mit den ursprünglichen Helligkeitswerten. 6

7

8

Das Kopierstempel-Werkzeug ist der Klassiker unter den Retuschewerkzeugen, und es hat noch immer seine Vorteile und Berechtigung. Denn das Werkzeug ist sehr gut steuerbar: Nicht nur ausgewählte, sondern gleich sämtliche Modus-

342

Grundlagenexkurs | Retuschewerkzeuge

Das Ausbessern-Werkzeug arbeitet nicht in Pinselform, sondern mit Auswahlen, die Sie zum Zielbereich ziehen. Sie können optional steuern, ob der Reparaturbereich das Ziel oder die Quelle ist 5.

Verrechnungen 7 können durch den Kopierstempel wirken, die Deckkraft 8 kann variiert werden, und vor allem können Sie jede verfügbare Pinselspitze 6 zur Bearbeitung nutzen und so Problemen (z. B. Musterbildung) entgegenwirken.

k l m 9 j n Die Kopierquelle-Palette kommt aus der Videobearbeitung, ist aber auch für die Einzelbildbearbeitung nützlich. Sie ist im Zusammenhang mit dem Reparatur-Pinsel und dem Kopierstempel verfügbar. Außerdem arbeitet sie dateiübergreifend. o

Der Einfluss auf Ebenendateien kann in den Werkzeugoptionen gesteuert werden. Das Reparatur-Pinsel-Werkzeug und das Kopierstempel-Werkzeug verfügen im Einsatz über vier verschiedene Funktionen: Aktuelle Ebene: retuschiert nur auf der aktiven Ebene. Akt. u. darunter: grenzt die Ebenen, die oberhalb der Retusche-Ebene liegen, aus dem Aufnahmebereich aus. Alle Ebenen: kopiert Inhalte aus allen Ebenen und überträgt diese in die aktive Retusche-Ebene. Einstellungsebenen ignorieren o: ist eine besonders hilfreiche Option bei komplexen Ebenendateien mit vielen Einstellungsebenen. Klicken Sie auf diesen Button, wenn nur die Bildanteile kopiert werden sollen und die Wirkung der Einstellungsebenen nicht in die Retusche miteinbezogen werden soll.

Kopierquellen: Bis zu fünf verschiedene Kopierquellen können Sie gleichzeitig verwalten. Aktivieren Sie eines der Quellsymbole k, und wählen Sie dann mit gedrückter [Alt]-Taste die Quelle der Retusche. Die Kopierquellen verschwinden, sobald die Quelldatei geschlossen wird. Transformation: Sie können den kopierten Bereich bei der Retusche auch mit einem Skalierungsfaktor l oder rotiert m übertragen. Dazu müssen Sie entsprechende Werte in die Transformationsfenster eingeben. Seit CS5 ist auch eine Spiegelung möglich. Aktivieren Sie dazu per Klick die Option für die horizontale 9 oder vertikale j Spiegelung. Überlagerung n: Die Retuschewerkzeuge tragen eine Vorschau des kopierten Quellbereiches in ihrem Werkzeugdurchmesser mit sich. Das hilft Ihnen beim genauen Einpassen der Kopierquelle in den Retuschebereich genauso wie beim Austesten der Transformationsangaben. Deaktivieren Sie diese Option, wenn Sie Kopierstempel und Reparaturpinsel wie früher ohne Vorschaubild nutzen wollen.

Grundlagenexkurs | Retuschewerkzeuge

343

Porträtretusche

Die Aufgaben der Porträtretusche sind so umfangreich, dass man ein eigenes Buch darüber schreiben kann. Im folgenden Kapitel habe ich für Sie die häufigsten Bearbeitungsaufgaben der Porträt- und People-Fotografie zusammengefasst – und natürlich die Lösungen dazu. Sie finden auf den nächsten Seiten die wichtigsten Tricks und Kniffe zur Korrektur kleiner und großer Makel, zur Optimierung von Hautfarbe und -struktur, für das richtige Lächeln und für strahlende Augen genauso wie für ein nachträgliches digitales Makeup – kurz gesagt: für alles, was Schönes noch schöner macht.

Foto: istockphoto @ gruizza, Bild 3199167

Porträtretusche

Hautunreinheiten entfernen ................................................................ 348 Der Bereichsreparaturpinsel repariert kleinere und größere Makel

Hautfarben optimieren ......................................................................... 350 Roten Farbanteil der Haut verringern

Natürliche Altersretusche .................................................................... 354 Sanfte Aufhellung tiefer Falten

Massiv gegen Makel ............................................................................. 358 Störende Flächen und Details ausbessern

346 Kapitel 9 | Porträtretusche

Weiche Haut pudern ............................................................................. 360 Haut weichzeichnen und kleinste Strukturen erhalten

Haut und Gesicht modellieren ............................................................. 364 Modellieren Sie Gesicht und Körper mit Licht und Farbe

Das Leben ist schön .............................................................................. 368 Lächeln anheben und Zähne weißen

Strahlende Augen .................................................................................. 372 Drei unterschiedliche Ansätze für mehr Kontrast

Augen-Make-up auftragen ................................................................... 376 Lidschatten auftragen und Wimpern verdichten

Kapitel 9 | Porträtretusche

347

Hautunreinheiten entfernen Der Bereichsreparaturpinsel repariert kleinere und größere Makel

Zielsetzungen: Hautunreinheiten retuschieren Narben flächig reparieren [Retuschebasis.jpg]

348 Kapitel 9 | Porträtretusche

Foto: Philipp Jeker

Hautunreinheiten und Narben gehören zu den kleineren Schönheitsfehlerm, die zwar natürlich sind, aber nach der Aufnahme gern wegretuschiert werden. Das einfachste und effektivste Werkzeug dafür ist der Bereichsreparaturpinsel, weil er die Korrekturstellen sanft in die umgebenden Bildbereiche einfügt. Mit der Version CS5 hat dieses Werkzeug eine zusätzliche Option erhalten, mit der sich auch größere Reparaturstellen gut einfügen.

1

1

2

Vorbereitungen

Für diese Retusche benötigen Sie den Bereichsreparatur-Pinsel aus der Gruppe der Retuschewerkzeuge. Blenden Sie anschließend über das Menü Fenster die Ebenen-Palette ein. Über das Seitensymbol 3 erstellen Sie eine neue Ebene. In der Optionsleiste unterhalb des Hauptmenüs klicken Sie nun auf das Symbol für die Pinselspitze 1 und stellen im aufklappenden Fenster die Pinselgröße und -härte ein. Achten Sie auch darauf, dass die Option Alle Ebenen aufnehmen 2 aktiviert ist. 4

2

Nun beginnt die Fleißarbeit

Markieren Sie jetzt Stück für Stück die Reparaturstellen. Keine Angst vor schwarzen Flecken 4! Sobald Sie den Mauszeiger loslassen, verschwindet die Markierung, und Photoshop erzeugt neue Pixel mit Durchschnittswerten aus der Umgebung. So können Sie nach und nach alle störenden Stellen retuschieren. Wenn Sie durch einen Klick auf das Augensymbol 5 die Originalebene ausblenden, können Sie die Retuschestellen sehen und »Ausrutscher« leicht wieder wegradieren.

3

3

5

Inhaltssensitiv retuschieren

Auf dem Nasenrücken gibt es eine Stelle 7, deren Schattenverlauf sich verändert. Diese Stelle bearbeiten Sie gleich mit einer anderen Art des Bereichsreparatur-Pinsels, mit der Option Inhaltssensitiv 6. Diese Option analysiert Struktur und Muster der umgebenden Haut und füllt den Reparaturbereich entsprechend auf – in diesem Fall mit dem Schattenverlauf.

6 7

Kapitel 9 | Porträtretusche

349

Hautfarben optimieren Roten Farbanteil der Haut verringern

Zielsetzungen: Rotanteil der Hautfarbe verringern Hautrötungen entsättigen [Hautfarbe.jpg]

350 Kapitel 9 | Porträtretusche

Foto: Maike Jarsetz

Bei Gruppenaufnahmen kommen oft unterschiedliche Hauttypen zusammen. Schnell fällt auf, wenn jemand eine gesündere Gesichtsfarbe oder auch stärkere Hautrötungen hat. Hier hilft eine selektive Korrektur. Der Befehl Farbton/Sättigung korrigiert einen ausgewählten Farbtonbereich – der auch noch im Wirkungsbereich angepasst werden kann – direkt im Bild.

1

Die Korrekturen-Palette

Blenden Sie die Korrekturen-Palette über Fenster a Korrekturen ein, und klicken Sie dann auf das Symbol für den Befehl Farbton/Sättigung 1. Die Korrekturen-Palette wechselt dann zum Einstellungsfenster Farbton/Sättigung.

1

Über die Korrekturen-Palette: Mehr dazu erfahren Sie im Grundlagenexkurs auf Seite 86.

2

Das Handwerkzeug

3

Rottöne entsättigen

In diesem Arbeitsfenster für Farbton/ Sättigung können Sie Farb- und Helligkeitsinformationen unabhängig voneinander steuern. Es gibt separate Regler für Farbton, Sättigung und Helligkeit. Wählen Sie das Handwerkzeug 2, und bewegen Sie die Maus auf einen Rotton im Bild, den Sie korrigieren wollen. Der Mauszeiger verwandelt sich in eine Pipette und weist so schon darauf hin, dass Sie mit diesem Werkzeug einen Farbbereich auswählen können.

2

Sobald Sie nun mit der Maus klicken, die Maustaste gedrückt halten und dann die Maus nach links ziehen, erkennt Photoshop, dass Sie in den Rottönen 3 arbeiten wollen. Gleichzeitig verschiebt sich der Regler für die Sättigung nach links in den Minusbereich: Der Hautton wirkt dadurch schon weniger dominant.

3

Kapitel 9 | Porträtretusche

351

4

Farbton in Richtung Gelb

5

Farbtonbereich beschränken

6

Ebenenmaske nutzen

Als nächste Korrektur verschieben Sie jetzt den Farbton-Regler nach rechts in Richtung der gelben Farbtöne. Auch das können Sie mit dem Handwerkzeug direkt im Bild erledigen – drücken Sie dafür beim Ziehen mit der Maus die [Strg]/[°]-Taste. Schon bei einem Wert unter 10 sehen Sie eine deutliche Veränderung im Bild. Der Hautton verschiebt sich in die gelbliche Richtung und wirkt deshalb mehr gebräunt.

4

Magentafarbene Töne sollen ebenfalls von der Korrektur profitieren, bereits natürliche Hauttöne im Orangebereich allerdings weniger stark. In diesem Fall richten Sie Ihren Blick auf die Farbleiste in der unteren Hälfte des Arbeitsfensters. Die Farbleiste zeigt den Bereich der Rottöne. Ziehen Sie die beiden Dreiecke 4 jeweils ein Stückchen weiter nach links. Auf diese Weise haben Sie Ihren Farbbereich um einige Magentatöne erweitert und gleichzeitig viele Orangetöne ausgeschlossen.

Diese Änderung hat allerdings Einfluss auf das gesamte Bild, also auch auf Objekte, deren Rotton erhalten bleiben soll, wie die Hobel im Hintergrund. Da jede Korrektur der Korrekturen-Palette automatisch eine Einstellungsebene 5 samt Ebenenmaske 6 erstellt, können Sie diese jetzt für die Bereiche nutzen, die nicht oder nicht so stark korrigiert werden sollen.

6 5 352 Kapitel 9 | Porträtretusche

6

7

7

Teilweise zurück

8

Wirkung abstufen

9

Durchlässigkeit einer Maske

Wählen Sie das Pinsel-Werkzeug und eine schwarze Vordergrundfarbe. Passen Sie die Größe und Härte der Pinselspitze an, indem Sie mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechter Maustaste (Win) nach links und rechts bzw. nach oben und unten ziehen. Malen Sie dann über den Hobel 7, und maskieren Sie so die Wirkung der Farbton/ Sättigung-Korrektur.

Falls Sie die Korrektur der maskierten Bereiche nicht vollkommen zurücknehmen wollen, können Sie statt mit 100 % Schwarz mit grauer Farbe auf der Maske malen. Bevor Sie aber die fertige Maske verwerfen und neu beginnen, nutzen Sie die Masken-Palette, um Ihre Maske anzupassen. Diese ist meist mit der Korrekturen-Palette gruppiert oder lässt sich über das Menü Fenster einblenden.

Ziehen Sie jetzt den Dichte-Regler der Masken-Palette herab – er macht die Maske durchlässiger. So werden die ehemals schwarzen Pixel zu grauen und lassen ein wenig mehr von der Farbton/Sättigung-Korrektur hindurchscheinen.

Kapitel 9 | Porträtretusche

353

Natürliche Altersretusche Sanfte Aufhellung tiefer Falten

In vielen Lichtsituationen können tiefe Falten, Fältchen, Tränensäcke oder einfache Schatten unter den Augen sehr auffällig wirken. Eine sanfte Retusche dieser Stellen bügelt nichts platt und verändert nicht die Persönlichkeit eines Gesichts, sondern verringert einfach nur die Schattengebung. Die Porträtierten behalten dabei ihr natürliches Alter, ohne dass dieses unvorteilhaft ins Auge sticht.

Zielsetzung: Tiefe Falten sanft überlagern

Schauen Sie sich auch die Lektion 3.1, »Natürliche Porträtretusche« auf der Buch-DVD an.

354 Kapitel 9 | Porträtretusche

Foto: istockphoto @ luoman, Bild 7043881

[Faltenretusche.jpg]

1

Eine Ebene nur für die Retusche

Um flexibel und sicher an eine aufwendigere Retusche heranzugehen, ist das Anlegen einer Retusche-Ebene immer sinnvoll. Auf der Retusche-Ebene können Sie jederzeit den Grad der Veränderung kontrollieren und auch zu starke Eingriffe wieder rückgängig machen. Klicken Sie unten in der Ebenen-Palette auf das Seitensymbol 2, um eine neue, leere Ebene zu erstellen. Diese ist dann auch gleich die aktive Arbeitsebene 1.

1

3

2

2

Start mit dem Kopierstempel

Beginnen Sie Ihre Retusche mit dem Kopierstempel . Obwohl oder gerade weil dies das älteste Retuschewerkzeug ist, verfügt es eindeutig über die meisten Steuerungsmöglichkeiten für einen gezielten Einsatz in der Retusche. Legen Sie zunächst die Größe der Werkzeugspitze fest. Sie sollte so groß gewählt sein, dass die Retuschezonen – in diesem Fall die Augenschatten – gut damit zu überlagern sind 3. 4

3

Weitere Werkzeugeinstellungen

Wählen Sie eine verringerte Deckkraft von 15 %, um in mehreren Stempelstrichen arbeiten zu können. Setzen Sie außerdem in den Werkzeugoptionen den Modus auf Aufhellen, um mit der Retusche nur die Schatten zu überlagern. Aktivieren Sie die Option aktuelle Ebene und darunter 4, um auf der obenliegenden, leeren Ebene retuschieren zu können.

Kapitel 9 | Porträtretusche

355

4

Stempelquelle bestimmen

5

Augenschatten übermalen

6

Werkzeugwechsel

Ihre Stempelquellen bestimmen Sie nun mit gedrückter [Alt]/[±]-Taste und einem Klick in den Bereich, der kopiert werden soll. Im ersten Schritt bietet sich der Bereich unter den Augenfalten an, der in seiner Struktur dem Reparaturbereich ähnelt 5. Wählen Sie Ihre Stempelquellen so, dass bei einer weiteren Stempelbewegung immer noch helle Haut aufgenommen wird, denn der Abstand von Quelle zu Werkzeug bleibt während einer Bewegung immer derselbe.

5

Sie können nun damit beginnen, den Quellbereich gezielt auf die Augenschatten zu übertragen 6, indem Sie mit der Maus über die tiefen Augenfalten fahren. Durch die geringe Deckkraft und den Modus Aufhellen passiert erst einmal nicht viel. Nach mehreren Stempelstrichen aber überlagern sich transparente helle Pixel – die nur dort sichtbar sind, wo sie heller als die Originalpixel sind – mit dem Reparaturbereich. So wird nur in den Schatten retuschiert.

6

Wenn Sie mit der (Alt)/[±]-Taste immer wieder andere Stempelquellen aufgenommen und sämtliche Augenfalten retuschiert haben, werden Sie feststellen, dass Sie am rechten Auge 7 an Grenzen stoßen. Dort haben sich die hellen Pixel nicht so gut in die Schattierung eingefügt. Wechseln Sie deshalb – mit einer etwas kleineren Pinselgröße, aber sonst gleichen Optionen – zum Reparatur-Pinsel .

7 356 Kapitel 9 | Porträtretusche

7

Reparieren statt Aufhellen

Der Reparatur-Pinsel hat gegenüber dem Kopierstempel den Vorteil, dass er mit fließenden Übergängen arbeitet. Auch mit dem Reparatur-Pinsel nehmen Sie über die [Alt]/[±]-Taste eine Kopierquelle auf, die zunächst 1 : 1 auf die Reparaturstelle 8 übertragen wird. Sobald Sie die Maus loslassen, werden die Quellpixel im weichen Übergang mit den bestehenden Pixeln verrechnet. So hellen Sie nicht nur auf, sondern fügen die Reparatur in die Umgebung ein.

8

8

Quelle und Richtung ändern

Ein stetiger Wechsel von Kopierquelle und Arbeitsrichtung 9 ist wichtig, um das Ergebnis einigermaßen realistisch aussehen zu lassen. Arbeiten Sie sich Stück für Stück vor. Die erneute Verrechnung vermeidet Wiederholungseffekte. An manchen Stellen kann aber auch eine sanfte Korrektur zu weit gegangen sein, wenn eine Stelle zu hell oder zu groß geraten ist. Über einen Klick auf das Symbol j erstellen Sie eine Maske und können diese Bereiche durch schwarze Pinselarbeit wieder zurücknehmen.

9

j

9

Retusche insgesamt anpassen

Wenn Sie mit der Retusche am Ziel sind, können Sie die Deckkraft k der Retusche-Ebene noch leicht verringern, um die Wirkung zu vermindern. Blenden Sie auch einmal die Hintergrundebene aus, um einen Blick auf die Retusche-Ebene zu werfen. Diese sieht zwar unscheinbar aus, hat aber eine nachhaltige Wirkung.

k

Wie Sie die Haut noch samtiger gestalten, lernen Sie im Workshop »Weiche Haut pudern« auf Seite 360.

Kapitel 9 | Porträtretusche

357

Massiv gegen Makel Störende Flächen und Details ausbessern

Zielsetzungen: Hautflächen ausbessern Knicke und Falten reparieren

Foto: Amir Kaljikovic, Fotolia.com

[Ausbessern.jpg]

Foto: Oana Skezely

Sanfte Retusche hin und her – oftmals gibt es Macken und Makel im Bild, die man einfach nicht sehen möchte. Das können glänzende Hautstellen, störende Achselschatten oder Narben genauso sein wie eine suboptimale Vorbereitung der Garderobe. Mit dem Ausbessern-Werkzeug rücken Sie diesem Problem zu Leibe – und bügeln nicht nur Kleiderfalten glatt.

1

1

Kopierquelle auswählen

Das Ausbessern-Werkzeug arbeitet destruktiv – vergessen Sie deshalb nicht, auf einer Ebenenkopie zu arbeiten. Sie handhaben es wie ein Auswahlwerkzeug: Umrahmen Sie eine Kopierquelle mit glatter Haut 2, die gleich den Reparaturbereich überlagern soll. Achten Sie dabei darauf, dass die Auswahl nicht größer ist als der Reparaturbereich. Am besten arbeiten Sie, wenn Sie stückchenweise »anflicken«. In der Optionsleiste wählen Sie als Ausbessern-Bereich das Ziel 1.

2

2

Flächen ersetzen

Jetzt ziehen Sie die aktive Auswahl mit der Maus auf den Reparaturbereich 3. Das Ausbessern-Werkzeug kopiert den Quellbereich inklusive der Hautstruktur und sorgt durch Anpassung von Farbe und Helligkeit für passende Übergänge zu angrenzenden Pixeln. Lassen Sie immer genug Platz zu Bildteilen, die unverändert bleiben sollen, denn das Werkzeug erweitert seinen Aktionsradius noch! Wiederholen Sie jetzt diesen Vorgang mehrfach, und ersetzen Sie so langsam den Korrekturbereich durch neue Hautstrukturen.

3

4

3

Quelle oder Ziel wählen

Ziehen Sie auch kleinere Auswahlen über die Ränder der retuschierten Bereiche, um die Übergangszonen zu verbessern. Drücken Sie [Strg]/[°] + [D], wenn Sie die Auswahl zwischendurch deaktivieren wollen. Bei besonders kritischen Zonen wählen Sie erst den Reparaturbereich aus und wechseln in der Optionsleiste auf die Auswahl Quelle 4 als Ausbessern-Bereich. Ziehen Sie danach die Auswahl auf einen gesunden Hautbereich. Im ständigen Wechsel dieser Option können Sie alle störenden Bildstellen ausbessern.

Kapitel 9 | Porträtretusche

359

Weiche Haut pudern Haut weichzeichnen und kleinste Strukturen erhalten

Zielsetzungen: Haut weichzeichnen Wirkung abstufen Hautporen erhalten [Haut.jpg]

360 Kapitel 9 | Porträtretusche

Foto: Philipp Jeker

Die Haut weichzeichnen und trotzdem Details wie Poren zu erhalten klingt schwieriger, als es ist. Photoshop bietet genug Möglichkeiten, um etwa die Wirkung eines Filters einzuschränken. Das fängt schon bei der Auswahl des Filters an, denn Filter wie der Selektive Weichzeichner oder Matter machen ermöglichen durch einen Schwellenwert eine grundlegende Einschränkung, die dann durch eine Smartfilter-Maske noch weiter differenziert wird.

1

Für Smartfilter konvertieren

2

Objekt statt Pixelebene

Nach dem Öffnen des Bildes wählen Sie zunächst aus dem Filter-Menü den Befehl Für Smartfilter konvertieren. Diese Funktion ist ein Muss für alle Photoshop-Anwender seit der Version CS3, da so die Originaldaten erhalten bleiben und das Bild trotzdem durch die Filter verändert werden kann. Durch diesen Befehl wird die aktive Ebene in ein Smart-Objekt umgewandelt.

In der Ebenen-Palette können Sie daraufhin ein neues Symbol 1 sehen. Das kleine eckige Symbol an der Miniaturansicht zeigt Ihnen, dass diese Ebene in ein SmartObjekt umgewandelt wurde. Dieses sichert die Originaldaten trotz der noch folgenden Filterarbeit.

1

3

Matter machen ...

Nun beginnen Sie mit der Retuschearbeit und wählen im Filter-Menü aus der Gruppe der Weichzeichnungsfilter die Funktion Matter machen. In den nächsten beiden Schritten steuern Sie Stück für Stück die Weichzeichnung an.

Kapitel 9 | Porträtretusche

361

2

4

Grenzen einstellen

5

Stärke über Radius steuern

6

Ein Filter mit Maske

Genau genommen, glättet der Filter Matter machen mehr, als dass er weichzeichnet: Er gleicht Farb- und Tonwerte innerhalb eines gewählten Radius an. Mit dem Schwellenwert steuern Sie, wie ähnlich die Tonwerte sein dürfen, um geglättet zu werden. Starten Sie zuerst mit einer RadiusEinstellung von ca. 30, und steuern Sie damit den Schwellenwert so, dass die Glättung vor markanten Stellen in der Haut stoppt, etwa vor den Lippen 2.

Das Ziel ist eine übertriebene Weichzeichnung, die Sie nachher nur teilweise nutzen werden. Der Radius gibt an, wie groß die Zonen sind, in denen die Tonwerte geglättet werden. Achten Sie darauf, dass die Gesichtstöne ganz glatt ineinander übergehen. Ein Wert um die 15 Pixel ist in diesem Fall ausreichend. Radius und Schwellenwert stehen immer in Wechselwirkung, gleichen Sie deshalb beide Regler aneinander an.

Zurück in der Ebenen-Palette, können Sie sehen, dass für den Smartfilter eine eigene Smartfilter-Ebene samt Filtermaske angelegt wurde. Das Ganze erinnert an eine Einstellungsebene und lässt sich auch genauso nutzen. Der Filter Matter machen selbst erscheint darunter – wie auch alle weiteren Filter, die Sie anwenden, und diese teilen sich eine Filtermaske 3.

3 362 Kapitel 9 | Porträtretusche

7

Filter einschränken

Die Filtermaske können Sie jetzt dafür nutzen, die Weichzeichnung wohldosiert anzuwenden und wichtige Bildelemente auszusparen. Dazu kehren Sie die Maske zuerst um – in eine schwarze, deckende Maske. Am schnellstem geht das mit dem Tastenkürzel [Strg] + [I], um die Ebene komplett mit schwarzer Vordergrundfarbe zu füllen 5. Wählen Sie anschließend den Pinsel , und verringern Sie in den Werkzeugoptionen die Deckkraft 4.

8

4

5

Weichzeichnung zurückholen

Stellen Sie jetzt die Vordergrundfarbe auf Weiß, und wählen Sie eine große, weiche Spitze. Halten Sie dazu [Ctrl] + [±] (Mac) bzw. [Alt] + rechte Maustaste (Win) gedrückt 6, und ändern Sie durch Ziehen nach links und rechts die Pinselgröße sowie die Härte mit einer Bewegung nach oben oder unten. Die transparente weiße Farbe macht die Maske durchlässiger und lässt die Wirkung der Weichzeichner-Ebene nach und nach hervortreten. Sie können den Effekt durch mehrfaches Auftragen verstärken.

9

6

Bild, Filter und Maske

Die Wangen können eine mehrfache Behandlung vertragen, bei Stirn und Nase reicht ein Pinselstrich. So malen Sie die Filterwirkung nach und nach zurück. Ist die Wirkung zu stark, wechseln Sie mit der [X]Taste auf die schwarze Vordergrundfarbe und maskieren die Wirkung wieder ein wenig. Tipp: Auch die Einstellungen des Filters können Sie noch ändern. Sie gelangen durch einen Doppelklick auf den Namen der Filterebene 7 zurück in das Filterfenster.

7 Kapitel 9 | Porträtretusche

363

Haut und Gesicht modellieren

Die Lichtsetzung ist alles bei einem Porträt. Gerade das LichtSchatten-Spiel betont Körperformen und Gesichtszüge gleichermaßen. Mit Hilfe einer Schwarzweißumsetzung können Sie diese Wirkung noch weiter optimieren. Fein dosieren können Sie sie auf einer Ebenenmaske mit den Pinselwerkzeugen. Diese können Sie dann auch gleich noch für einen Hauch Rouge verwenden.

Zielsetzungen: Lichtsetzung betonen Wangen modellieren Rouge auftragen [Modulation.jpg]

Foto: istockphoto @ gruizza, Bild 3199167

Modellieren Sie Gesicht und Körper mit Licht und Farbe

1

Der Kanal-Helfer

Die Lichtzeichnung eines Bildes sieht man traditionell am besten in der Schwarzweißumsetzung. Und die am nächsten liegenden Schwarzweißumsetzungen eines Farbbildes findet man in den Kanälen. Öffnen Sie die Kanäle-Palette, und klicken Sie auf die Miniaturen der einzelnen Kanäle 1. Finden Sie den Kanal, der am besten die Modulation zwischen Licht und Schatten wiedergibt – das kann in diesem Fall sowohl der Grün- als auch der Blau-Kanal sein. 1

2

Kanalmixer-Korrektur

Blenden Sie durch einen Klick auf die Miniatur des RGB-Composite-Kanals 2 alle Kanäle wieder ein, und öffnen Sie die Korrekturen-Palette. Wählen Sie dort über das entsprechende Icon die Funktion Kanalmixer 3, um aus den lokalisierten Kanälen eine Schwarzweißumsetzung als Grundlage für eine Lichtebene zu erzeugen.

3

2

3

Lichtebene herstellen

Im Funktionsfenster Kanalmixer aktivieren Sie die Option Monochrom 4. So wird aus gleichmäßigen Anteilen der drei Kanäle eine Graustufenumsetzung erzeugt. Da für dieses Motiv die Modulation aus dem Grün- bzw. aus dem Blau-Kanal benötigt wird, ändern Sie die Anteile der Kanäle auf 0 % für Rot und jeweils 50 % für Grün und Blau.

4

Kapitel 9 | Porträtretusche

365

4

Lichtebene überlagern

5

Schatten abdunkeln

6

Gesicht und Schulter modellieren

Wechseln Sie jetzt in die EbenenPalette. Dort ist aus der Korrektur eine Einstellungsebene entstanden 6. Die erzeugte Schwarzweißebene soll nur in ihrer Licht-Schatten-Wirkung genutzt werden. Wechseln Sie dazu im Popup-Menü den Ebenenmodus 5: entweder auf Ineinanderkopieren für eine starke Wirkung oder auf Weiches Licht für eine feiner abgestufte Wirkung.

5

6

Durch die Kombination von Farb- und Lichtebene können Sie deren Wirkung viel besser beurteilen. Doppelklicken Sie auf das Icon des Kanalmixers in der Ebenen-Palette, um die Einstellungen zu überarbeiten. Verringern Sie die Konstante 7 der Schwarzweißumsetzung, um dunklere Umsetzungen und intensivere Schatten zu erzeugen.

7

8

366 Kapitel 9 | Porträtretusche

Die Vorarbeit ist geleistet. Jetzt müssen Sie die Lichtebene noch so dosiert auftragen, dass sich die gewünschte Modulation bestehender Licht- und Schattenkanten ergibt. Aktivieren Sie in der Ebenen-Palette die Ebenemaske 8 der Einstellungsebene, und kehren Sie sie über [Strg]/[°] + [I] um. Die Wirkung ist jetzt erst einmal komplett maskiert. Wählen Sie einen Pinsel mit geringer Deckkraft, weicher Kante und weißer Vordergrundfarbe, und malen Sie über die Bereiche, deren Lichtzeichnung verstärkt werden soll.

7

Rouge-Ebene vorbereiten

Legen Sie eine weitere leere Ebene durch Klick auf das Ebenensymbol j an, um das Rouge auf den Wangen zu verstärken. Setzen Sie den Modus der neuen Ebene auf Farbe. Mit gedrückter [Alt]/ [±]-Taste wird das Werkzeug zur Pipette, mit der Sie einen Farbton aus den Lippen aufnehmen können. Der seit CS5 neue Pipettenring 9 zeigt Ihnen, wie die neue Farbe im Verhältnis zur Hautfarbe wirkt.

j

9

8

Farbpalette nutzen

9

Dezente Schminktechnik

Für das Rouge benötigen Sie eine etwas dunklere, intensivere Farbe. Klicken Sie deshalb noch einmal mit [Ctrl] + [±] + [°] (Mac) bzw. [ª] + (Alt) + rechter Maustaste (Win) auf das Bild, um die aktuelle Vordergrundfarbe durch Verschie-ben des Ringes k im neuen HUD-Farbwähler zu variieren.

k Für das finale Rouge benutzen Sie den Pinsel mit sehr großer, weicher Pinselspitze und ebenfalls geringer Deckkraft. So können Sie die Farbe in mehreren Durchgängen ganz ähnlich wie echtes Rouge auftragen: nach und nach und von außen nach innen.

Kapitel 9 | Porträtretusche

367

Das Leben ist schön

Sie haben in einer Porträtserie das Favoritenbild ausgesucht – bloß das Lächeln wirkt etwas müde? Hier können Sie – im wörtlichen Sinne – die Stimmung heben. Mit dem VerflüssigenFilter können Sie die Mundwinkel anheben und die Mundform harmonisieren. A und O dabei sind die abgestufte Steuerung der Werkzeuge und eine zusätzliche Aufhellung der Zähne. Und schon strahlt das Lachen wieder. Zielsetzungen: Mundwinkel anheben Lippenform anpassen Zahnweiß aufhellen Zahnfarbe neutralisieren

Foto: Amir Kaljikovic, Fotolia.com

[Laecheln.jpg]

Foto: istockphoto @ pidjoe, Bild 6161228

Lächeln anheben und Zähne weißen

1

1

Der Verflüssigen-Filter

2

Werkzeugsteuerung

3

Lächeln öffnen

… gehört zu den letzten Filtern, die nicht als Smartfilter anwendbar sind. Starten Sie deshalb Ihre Retusche mit einer Kopie der Hintergrundebene. Im Filter-Menü finden Sie das ideale Werkzeug zur Korrektur der Mundwinkel und der Mundform: den Verflüssigen-Filter. Wählen Sie zur freien Verformung das Vorwärts-Krümmen-Werkzeug 1.

2 3

Passen Sie als Erstes die Größe und Intensität des Werkzeugs an. Stellen Sie die Pinselgröße 2 auf einen Wert um 370 ein, so dass der Mundwinkel gut umfasst wird. Mit der Pinseldichte 3 geben Sie an, wie stark die Wirkung zum Werkzeugrand hin zunimmt. Die Pinseldichte und auch der Pinseldruck 4 sollten im Normalfall nicht weit über 50 % liegen. So kann das Werkzeug fein dosiert aufgetragen werden.

4

Beginnen Sie damit, das Lächeln vorzubereiten, indem Sie vom Rand ausgehend langsam den Mund nach außen ziehen. Setzen Sie dafür mit der Werkzeugmitte im Mundwinkel an, und ziehen Sie diesen vorsichtig nach außen. Sie werden feststellen, dass sich die Veränderung durch den geringen Pinseldruck leicht dosieren lässt und wegen der kleinen Pinseldichte am Rand kaum Wirkung zeigt. So entstehen übergangslose Ergebnisse.

Kapitel 9 | Porträtretusche

369

5

6

7

4

Mundwinkel und Lippen

5

Zähne korrigieren

6

Weiche Auswahlkante

Benutzen Sie das gleiche Werkzeug, um die Mundwinkel anzuheben. Setzen Sie mit der Mitte des Werkzeugs in den Mundwinkeln an, und schieben Sie sie leicht nach oben 8. Zum Schluss können Sie die Form der Lippen anpassen: Drücken Sie von oben auf die äußeren Ränder der Oberlippe 7, um diese zum Rand hin etwas zu verschmälern und der neuen Mundform anzupassen. Über die Option Hintergrund einblenden 5 und eine Deckkraft von 100 % 6 können Sie die Korrektur mit dem Original vergleichen.

8 9

Nachdem Sie den Verflüssigen-Filter mit OK abgeschlossen haben, geht es jetzt um die Optimierung der Zähne. Anstatt mit Werkzeugen wie dem Abwedler und dem Schwamm zu arbeiten, die später nicht mehr editierbar sind, sollten Sie den kurzen Aufwand nicht scheuen, mit richtigen Bildkorrekturen zu arbeiten. Wählen Sie die Zähne mit dem Schnellauswahlwerkzeug aus, und aktivieren Sie die Option automatisch verbessern 9.

j

k

l 370 Kapitel 9 | Porträtretusche

m

Die erste Grobauswahl mit dem Schnellauswahlwerkzeug verfeinern Sie jetzt noch. Öffnen Sie über die Schaltfläche Kante verbessern das gleichnamige Fenster. Unter dem Popup-Menü Anzeigen j wählen Sie am besten einen Ansichtsmodus Auf Weiß (W), bevor Sie den Abrunden-Wert k auf 100 setzen – so vermeiden Sie auch die letzte Zacke in der Auswahl. Erhöhen Sie auch den Wert für die Weiche Kante m auf ca. 10 Pixel, um die Korrektur weich einzublenden. Bestätigen Sie die neue Auswahl l mit OK.

o

7

Zähne aufhellen

Blenden Sie über das Fenster-Menü die Korrekturen-Palette ein, und klicken Sie dort auf das Symbol für die Gradationskurven, um diese Korrektur zu öffnen. Seit Photoshop CS5 ist das Handwerkzeug o automatisch aktiviert, mit dem Sie einfach im Bild auf die Korrekturstelle in den Zähnen klicken n und mit gedrückter Maustaste die Gradationskurve nach oben ziehen p.

p

n

8

Zahnweiß neutralisieren

Setzen Sie noch eine weitere Korrektur drauf: Klicken Sie in den Pfeil links unten q, um wieder in die Übersicht der Korrekturen-Palette zu kommen, und aktivieren Sie dann die Funktion Farbton/Sättigung r. Ziehen Sie hier direkt den Regler Sättigung auf einen Wert von ca. –15. Aber Achtung: Aktivieren Sie vor der Korrektur das Schnittmaskensymbol s. Nur so reduzieren Sie die Sättigungskorrektur auf die Bereiche, die durch die vorangegangenen Auswahlen schon korrigiert wurden.

q

r

s

9

Drei Schritte zum Lächeln

t

Wechseln Sie in die Ebenen-Palette, um die Phasen Ihrer Bearbeitung zu sehen. Die destruktive Arbeit mit dem VerflüssigenFilter ist auf der Ebenenkopie w gesichert. Die Gradationskurvenkorrektur ist in der Ebenenmaske u durch die Auswahl aus Schritt 6 begrenzt. Und die obenliegende Sättigungskorrektur ist als Schnittmaske eingerückt t und wirkt also auch nur in den Bereichen der Ebenenmaske. Beide Korrekturen können Sie jederzeit durch einen Doppelklick auf das Icon v überarbeiten.

u v w

Kapitel 9 | Porträtretusche

371

Strahlende Augen Drei unterschiedliche Ansätze für mehr Kontrast

Die Augen stehen im Mittelpunkt eines Porträts. Um einen Blick zu intensivieren, ist eine Kontrastanhebung die wichtigste Maßnahme – dazu gibt es verschiedenste Ansätze, die sich nicht nur in der Herangehensweise, sondern auch in der Bildwirkung unterscheiden können. So gibt es unterschiedliche Zielsetzungen für den Helligkeitskontrast oder die Farbintensität der Iris. Wählen Sie aus den folgenden drei Ansätzen den Weg, der Ihrem Motiv die beste Wirkung verleiht.

Zielsetzungen: Kontrast in Augen verstärken Farbsättigung der Iris steuern Augenweiß aufhellen

372 Kapitel 9 | Porträtretusche

Foto: Philipp Jeker

[Augenkontrast.jpg]

1

1

Ansatz 1: Dunkelkammertechnik

2

Kontrast steigern

2

Der Weg über die klassischen Werkzeuge Abwedler und Nachbelichter ist schnell und effektiv, wenn es darum geht, partiell aufzuhellen oder abzudunkeln. Wählen Sie zunächst den Abwedler aus der Werkzeugpalette, stellen Sie den Wirkungsbereich auf Lichter 1 ein, und arbeiten Sie mit einer Belichtung von unter 10 %. So können Sie die hellen Flächen schrittweise noch heller machen. Die Einstellung Tonwerte schützen 2 erhält auch bei einer Aufhellung die notwendige Farbsättigung.

Im nächsten Schritt werden Sie mit dunkleren Tiefendetails den Gesamtkontrast in der Iris noch etwas verstärken. Wählen Sie dazu das Nachbelichter-Werkzeug , stellen Sie seinen Arbeitsbereich auf Tiefen, und arbeiten Sie mit einer Belichtung zwischen 10 und 20 %. Die Pinselgröße sollte nicht viel größer sein als die Pupille. Malen Sie nun in mehreren Schritten über die Details der Iris, um diese abzudunkeln.

3

3

Iris leuchten lassen

Die Option Tonwerte schützen, die sowohl im Abwedler als auch im Nachbelichter zur Verfügung steht, hat schon gute Arbeit geleistet und die Farbsättigung proportional angepasst. Trotzdem soll die Farbkraft der Iris noch weiter verstärkt werden. Greifen Sie deshalb zum Schwamm , und stellen Sie den Modus auf Sättigung erhöhen 3. Aktivieren Sie auch die Option Dynamik 4, die die Wirkung von neutralen Bereichen fernhält. Nun gehen Sie zur Farbverstärkung wieder mit dem Schwamm über die Iris.

4

Kapitel 9 | Porträtretusche

373

5

6

7

4

Ansatz 2: Belichtungsebene

5

Retusche durch Grautöne

6

Belichtungsebene fertigstellen

Der zweite Ansatz nimmt das Prinzip des Abwedlers und Nachbelichters auf, ermöglicht jedoch durch eine Überlagerungsebene ein flexibles und nicht-destruktives Arbeiten. Erstellen Sie eine neue Ebene durch einen Klick auf das Seitensymbol 7, und wählen Sie den Befehl Bearbeiten a Fläche füllen. Wählen Sie als Füllfarbe ein 50 %iges Grau 5. Danach wechseln Sie den Füllmodus dieser Ebene auf Ineinanderkopieren 6. So hat die Ebene erst einmal keine Auswirkungen.

8

Der Modus Ineinanderkopieren wirkt gleichzeitig wie ein Abwedler und ein Nachbelichter mit der Einschränkung, dass Sie die Wirkung nicht auf Tiefen oder Lichter beschränken können. Blenden Sie nun über das Fenster-Menü die Palette Farbfelder ein. In dieser Standardfarbsammlung stehen Ihnen genug Grautöne zur Verfügung. Mit einem Klick wählen Sie ein helles Grau und malen mit dem Pinsel und geringer Deckkraft 8 über die Stellen, die Sie aufhellen wollen.

Für das Prinzip der Belichtungsebene gilt: Helle Grautöne wedeln ab, dunkle belichten nach. Das mittlere Grau hat keine Auswirkung. Wechseln Sie die Deckkraft des Pinsels und vor allem die Helligkeit der Grautöne, um die Wirkung zu variieren. So können Sie stückweise über eine graue Belichtungsebene den Hell-dunkel-Kontrast Ihres Bildes erhöhen, ohne das Original verändert zu haben.

374 Kapitel 9 | Porträtretusche

9

7

Ansatz 3: Motivgerecht

Bei der dritten Methode arbeiten Sie mit einer Einstellungsebene und einer bildgerechten Kontrastoptimierung. Öffnen Sie über die Korrekturen-Palette die Gradationskurven 9. Grundlagen zur sensiblen Kontrastkorrektur erfahren Sie auf Seite 210.

j

8

Direkte Bildkorrektur

Da das Handwerkzeug j nach Aufruf des Arbeitsfensters schon aktiv ist, können Sie nun gleich loslegen und den Kontrast direkt am Bild steuern. Klicken Sie im Bild auf die Tonwerte, die Sie aufhellen oder abdunkeln wollen. Sobald Sie in einen Bildbereich klicken, wird der Mauszeiger zum Regler k, den Sie mit gedrückter Maustaste hoch- oder runterziehen können. Gleichzeitig wird auf der Gradationskurve ein Punkt gesetzt und entsprechend verändert. k

9

Eine Maske nur für die Augen

Die Kontraststeigerung wirkt sich, wie im letzten Schritt gesehen, auf das gesamte Bild aus. Über die automatisch erstellte Ebenenmaske beschränken Sie die Korrektur auf die Augen. Klicken Sie daher in der Ebenen-Palette auf die Ebenenmaske l, und füllen Sie diese über Bearbeiten a Fläche füllen mit 100 % Schwarz. So ist die Wirkung der Korrektur zunächst wieder abgedeckt. Mit dem Pinsel und weißer Vordergrundfarbe können Sie sie für die gewünschten Augenbereiche wieder hervormalen.

l

Kapitel 9 | Porträtretusche

375

Augen-Make-up auftragen

Digital können die Augen durch mehr Kontrast betont werden. Vor der Aufnahme wird mit sorgfältigem Lidschatten und getuschten Wimpern der Blickfang »Auge« betont. Aber auch diese Arbeiten können Sie nachträglich erledigen oder wenigstens simulieren. Dazu benötigen Sie nur bewährte Ebenen- und Pinseltechniken und ganz neue Pinselvorgaben.

Zielsetzungen: Lidschattenfarbe abstufen Lider abdunkeln Wimpern per Pinsel auftragen [MakeUp.jpg]

Foto: istockphoto @ Lorado, Bild 6010357

Lidschatten auftragen und Wimpern verdichten

1

1

Probestelle auswählen

Spielen Sie zunächst ein wenig mit Farben und Tonwerten herum, um die Richtung für den Lidschatten zu finden. Dazu genügt es, wenn Sie eine »Teststelle« grob mit dem Lassowerkzeug auswählen. Öffnen Sie dann die Korrekturen-Palette, und klicken Sie dort auf das Icon für den Befehl Farbton/Sättigung 1.

2

2

Augenlid färben

Im Funktionsfenster Farbton/Sättigung aktivieren Sie als Erstes die Option Färben 3, die den Auswahlbereich monochrom einfärbt. Den Farbton für diese Einfärbung können Sie über den oberen Schieberegler 2 bestimmen. Ein Wert um 350 erzeugt einen matten Burgunderton. Die Sättigung wurde durch die Option Färben automatisch verringert. Diese können Sie nach Geschmack noch weiter absenken. 3

3

Zusätzliche Korrektur wählen

5

4

Durch den Lidschatten-Auftrag wird die Haut natürlich immer etwas dunkler. Diesen Effekt können Sie über die Tonwertkorrektur nachempfinden. Klicken Sie zuerst auf den Linkspfeil 4 unten im Fenster, um zurück in die Übersicht der KorrekturenPalette zu gelangen. Dort wählen Sie als nächste Bildanpassung die Tonwertkorrektur 5. Vorher aktivieren Sie aber noch die Option Schnittmaske über das untere Icon 6. Dadurch wird die Tonwertkorrektur nur in den bereits eingefärbten Bereichen stattfinden. 6 Kapitel 9 | Porträtretusche

377

4

Lider abdunkeln

5

Lidschatten auftragen

6

Künstliche Wimpern vorbereiten

Im Fenster der Tonwertkorrektur benötigen Sie nur den Mittelwertregler 7 zur Anpassung. Ziehen Sie diesen nach rechts in Richtung der hellen Töne. So werden die hellen Töne zu den neuen Mitteltönen, und der Arbeitsbereich wird insgesamt abgedunkelt. Der Auswahlbereich über dem Auge wird jetzt zwar zu einem immer aufdringlicheren »Veilchen«, aber Sie loten hier nur die Grenzwerte aus – das Feintuning folgt gleich.

7

Wechseln Sie jetzt wieder in die Ebenen-Palette. Dort aktivieren Sie per Klick die alles entscheidende Ebenenmaske 8 der ersten Korrektur. Über das Tastenkürzel [ª] + [F5] aktivieren Sie den Befehl Fläche füllen. Wählen Sie hier Schwarz 9 mit einer 100%igen Deckkraft und dem Modus Normal, und bestätigen Sie mit OK. Dann tragen Sie mit dem Pinselwerkzeug , weißer Vordergrundfarbe, weicher Kante und geringer Deckkraft Pinselstrich für Pinselstrich den Lidschatten wieder auf.

8

9 j

k

Jetzt wird’s ein bisschen kniffliger, denn die Wimpern könnten ein wenig dichter sein. Legen Sie also eine neue, leere Ebene an und wählen Sie aus den Optionen des noch aktiven Pinselwerkzeugs über einen Klick auf den Pfeil j eine Pinselvorgabe mit den neuen Borstenpinseln wie die Vorgabe Rund, spitz. Diese zeichnen sich zunächst einmal durch eine ganz neue Pinselvorschau inklusive eines kleinen Widgets k aus, das beim Benutzen eines Stifttabletts den Winkel der Pinselhaltung anzeigt.

378 Kapitel 9 | Porträtretusche

l

7

Pinselsteuerungen einstellen

Diese neuen Pinselvorgaben sind sehr diffizil einzustellen, da sie wirklich das Verhalten natürlicher Borstenpinsel nachempfinden sollen. Aktivieren Sie die Pinselsteuerungen über das Icon l in der Optionsleiste, und reduzieren Sie dann als Erstes die Anzahl der Borsten und ihre Länge und Stärke. Erhöhen Sie gleichzeitig die Steifheit, damit Sie die folgenden Details besser auftragen können.

m

8

Wimpern abstimmen

9

Wimpern verdichten

Passen Sie jetzt den Pinsel an sein Einsatzgebiet an. Verringern Sie mit gedrückter [Ctrl] + [±] -Taste bzw. mit (Alt) + rechter Maustaste die Pinselgröße auf Wimpernbreite, und nehmen Sie mit gedrückter (Alt)-Taste und der erscheinenden Pipette m die Farbe aus den bestehenden Wimpern auf. Denn diese sind niemals technisch schwarz, sondern haben immer eine Tönung.

Und jetzt können Sie loslegen: Arbeiten Sie mit feinem Pinseleinsatz, um die Lücken in den Wimpern durch ein paar natürlich anmutende Striche zu füllen. Zusammen mit dem vorher aufgetragenen Lidschatten ersetzt dies mehr oder weniger die nicht vorhandene Maske vor dem Shooting.

Kapitel 9 | Porträtretusche

379

Grundlagenexkurs

Das Protokoll Protokoll-Palette und Protokollpinsel

1 Die Protokoll-Palette bietet die Möglichkeit, mehr als einen Bearbeitungsschritt rückgängig zu machen, denn in ihr wird eine vordefinierte Anzahl von Protokollschritten in der Arbeitsdatei gespeichert. Die Anzahl der Protokollobjekte legen Sie in den Voreinstellungen von Photoshop fest. Unter dem Leistung-Bereich geben Sie im Feld Verlauf und Cache die Zahl der Protokollobjekte ein. Die Speicherung dieser Zwischenstadien belastet aber auch den Arbeitsspeicher.

Der Protokollpinsel lässt Sie zu den protokollierten Arbeitsstadien partiell zurückkehren. Er »malt« standardmäßig auf den Status des Öffnens zurück. Wollen Sie zu einem bestimmten Arbeitsschritt partiell zurückkehren, müssen Sie diesen vorher in der Protokoll-Palette festlegen 2. Die Werkzeugoptionen für den Protokollpinsel entsprechen denen des Pinsels. Sie können also weiche Übergänge zwischen einzelnen Bearbeitungsphasen generieren. Und außerdem noch einen Verrechnungsmodus

380

Grundlagenexkurs | Das Protokoll

zwischen den Zuständen bewirken – aber ab da wird’s dann doch leicht abenteuerlich … Schnappschuss und Protokolloptionen speichern einen Bearbeitungszustand auch über die maximalen Protokollschritte hinaus. Sie speichern einen Schnappschuss über die Optionen der Protokoll-Palette – erreichbar über den kleinen schwarzen Pfeil 1. Im Schnappschuss können Sie auch nur eine Ebene speichern. Sie können jederzeit zu den Schnappschüssen zurückkehren – ganz oder teilweise durch den Protokollpinsel. Sie können Schnappschüsse auch automatisch erstellen lassen. Aktivieren Sie dazu in den Protokolloptionen Beim Speichern automatisch neuen Schnappschuss erstellen. Mit nicht-linearen Protokollen können Sie einen Protokollstatus ändern, ohne dass die nachfolgenden Schritte auch gelöscht werden.

Beim Schließen einer Datei erlöschen sowohl das Protokoll als auch die darin gespeicherten Schnappschüsse.

2 Die Arbeit mit der Protokoll-Palette und dem Protokollpinsel: 1 | Die Protokoll-Palette blenden Sie unter Fenster a Protokoll ein. 2 | Legen Sie unter Voreinstellungen a Leistung die Anzahl der Protokollobjekte fest. 3 | Der Protokollpinsel befindet sich in der Werkzeugpalette unterhalb des Pinsels. 4 | Erstellen Sie von wichtigen Bearbeitungszuständen einen zusätzlichen Schnappschuss über den entsprechenden Befehl in den Optionen der Protokoll-Palette. 5 | Wählen Sie innerhalb der ProtokollPalette den Zustand, zu dem Sie partiell zurückkehren möchten. Um ihn angezeigt zu bekommen, klicken Sie einfach auf die Namen der Protokollobjekte 3.

7 | Kehren Sie zu dem Ist-Zustand zurück, indem Sie auf das letzte Protokollobjekt klicken. 8 | Mit dem Protokollpinsel arbeiten Sie so: Malen Sie an der gewünschten Stelle den alten Zustand wieder hervor. Änderungen von Druck, Modus und Pinselspitze erfolgen wie beim normalen Pinsel. Mit einer verringerten Deckkraft in den Pinseloptionen können Sie den alten und neuen Zustand überlagern. 9 | Sie wollen weitestgehend zu einem früheren Zustand zurückkehren und nur geringe Teile des aktuellen Zustandes erhalten? Dann gehen Sie erst vor wie in Schritt 6 und 7 und wählen dann Bearbeiten a Fläche Füllen. Dort aktivieren Sie unter Verwenden a Protokoll. Danach verwenden Sie den Protokollpinsel und wählen den jetzt vorletzten Zustand als Quelle, den Sie partiell wieder hervormalen.

6 | Wählen Sie die Quelle für den Protokollpinsel, indem Sie in das kleine Kästchen vor dem ausgewählten Protokollobjekt klicken 2.

3 Grundlagenexkurs | Das Protokoll

381

Scharf- und Weichzeichnen

Jetzt sind Sie beim Finishing angekommen. Während die Weichzeichnung noch zur »Stimmungsretusche« zählt, bereitet die Scharfzeichnung Ihre Bilder für die Ausgabe vor. Bei der Scharfzeichnung geht es natürlich vor allem darum, die vorangegangenen Bildkorrekturen nicht durch zu starke Kontraste zu überlagern. Machen Sie sich also mit den Techniken vertraut, die die Details Ihres Bildes auf den Punkt schärfen – dazu reicht es manchmal schon, einen Scharfzeichnungsfilter bis auf den letzten Regler auszunutzen. Manchmal müssen Sie aber auch zu fortgeschritteneren Mitteln greifen. Nutzen Sie auf jeden Fall die Smartfilter, um auch Scharf- und Weichzeichnung nicht-destruktiv miteinander kombinieren zu können. Foto: istockphoto @ Liliboas, Bild 7979876

Scharf- und Weichzeichnen

Der Scharfzeichnungsklassiker ............................................................ 386 Nahe der Perfektion mit Unscharf maskieren

Tiefendetails schärfen .......................................................................... 388 Mit dem Selektiven Scharfzeichner die Lichter schützen

Blick auf die Details .............................................................................. 392 Der Kniff mit dem Hochpass-Filter

Licht und Schatten schärfen ................................................................ 394 Starke Scharfzeichnung im Luminanz-Modus

384 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Der sanfte Schimmer ............................................................................ 396 Die Weichzeichnung ist in Porträts ein gängiges Stilmittel

Lichtstrahlen inszenieren ..................................................................... 400 Weiches Licht mit dem Radialen Weichzeichner

Tiefenunschärfe simulieren .................................................................. 402 Wie Sie nachträglich die Blende öffnen

Scharf und weich kombinieren ............................................................ 406 Motivteile mit unterschiedlichen Filtern optimieren

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

385

Der Scharfzeichnungsklassiker Nahe der Perfektion mit Unscharf maskieren

Zielsetzungen: Schauen Sie sich auch die Lek-

Details und Konturen scharfzeichnen

tion 3.1, »Natürliche Porträt-

Flächen schützen

retusche« auf der Buch-DVD an.

386 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

[USM.jpg]

Foto: Maike Jarsetz

Der Filter Unscharf maskieren bietet von jeher perfekte Steuerungsmöglichkeiten zur Scharfzeichnung. Seine Funktion beruht zunächst auf einer Kontrastanhebung innerhalb kleiner Radien. So erzeugt er einen schärferen Gesamteindruck im Bild. Er wirkt aber erst einmal global, also auch auf homogene Flächen. Diese schützen Sie mit der richtigen Schwellenwert-Einstellung – ganz ohne Maskenarbeit.

1

Smarte Scharfzeichnung

2

Stärke bei kleinem Radius

Erstellen Sie zunächst aus dem Bild über das Menü Filter a Für Smartfilter konvertieren ein Smart-Objekt. Wählen Sie dann aus dem Menü Filter a Scharfzeichnungsfilter a Unscharf maskieren. Setzen Sie die Stärke auf ca. 200 %, um zunächst die Wirkung des Radius beurteilen zu können. Die Radius-Einstellung spielt sich in ganz engen Grenzen ab, denn die Kontrastanhebung für die Scharfzeichnung soll in möglichst kleinen Bereichen erfolgen, damit keine unschönen Kanten sichtbar werden.

Passen Sie die Stärke der Scharfzeichnung an. Hier sollten Sie einen Wert von 220 % in den meisten Fällen nicht überschreiten, sonst kommt es durch zu hohen Kontrast an den geschärften Kanten zu Lichthöfen. Bei Porträts liegen die Grenzen deutlich darunter. Für dieses Bild hier ist ein Wert um 180 % geeignet. Übrigens: Um die Wirkung richtig beurteilen zu können, sollten Sie die Vorschaugröße im Filter-Menü immer auf 100 % 1 belassen.

3

1

Das A und O: der Schwellenwert

Bei Stärke-Werten deutlich über 150 % kann es zu »krausen« Tonwertabstufungen kommen. Die Schärfung zeigt sich dabei an fast jedem Pixel. Um dies etwas einzuschränken, setzen Sie jetzt den Schwellenwert ein: Dieser bestimmt, ab welchem Tonwertunterschied (in 0–255 Stufen) die angegebene Schärfung einsetzt. Ziehen Sie den Regler hoch, bis die unangenehmen Nebeneffekte verschwunden sind.

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

387

Tiefendetails schärfen

Oft sollen bei einer Scharfzeichnung die Tiefendetails herausgearbeitet werden, aber die hellen Bereiche nicht durch die Schärfung verstärkt werden. Die selektive Scharfzeichnung ist eine gute Möglichkeit, um die Scharfzeichnung auf Lichter oder Schatten zu beschränken. So können Sie den Tonwertbereich steuern, der von der Scharfzeichnung ausgenommen sein soll.

Zielsetzungen: Tiefendetails scharfzeichnen Helle Flächen schützen [SSZ.jpg]

388 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Foto: Maike Jarsetz, Skulptur: Keith Haring

Mit dem Selektiven Scharfzeichner die Lichter schützen

1

Zuerst das Smart-Objekt

Wählen Sie aus dem Filter-Menü den Befehl Für Smartfilter konvertieren. So konvertieren Sie die Ebenenpixel in ein Smart-Objekt – die gesamte Bildinformation bleibt also in voller Qualität zugänglich. Außerdem können Sie so die Wirkung des Filters gezielt steuern. Die Umwandlung der Ebene in ein SmartObjekt ist in der Ebenen-Palette an dem kleinen Symbol 1 erkennbar. 1

2

Selektiv scharfzeichnen

3

Art der Scharfzeichnung

Wählen Sie als nächsten Schritt aus der Gruppe der Scharfzeichnungsfilter im Filter-Menü die Funktion Selektiver Scharfzeichner. Mit Hilfe dieses Scharfzeichners können Sie auf das Schärfungsergebnis sehr differenziert Einfluss nehmen.

Die Scharfzeichnung entfernt eine bestimmte Form der Weichzeichnung. Wählen Sie deshalb als Erstes aus dem PopupMenü Entfernen 2 eine Weichzeichnungsart aus, mit der dann die Scharfzeichnungstechnik eingestellt wird. Da wir es in unserem Motiv weder mit einem Tiefenschärfeproblem noch mit Bewegungsunschärfe zu tun haben, wählen Sie die Option Gausßcher Weichzeichner. Die entsprechende Scharfzeichnung entspricht dem Algorithmus des Unscharf-Maskieren-Filters.

2

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

389

3

4

Erste Scharfzeichnung

5

Weitere Optionen

6

Wirkung in den Lichtern

Wählen Sie zunächst einen geeigneten Ausschnitt für die Vorschau. Im Vorschaufenster 3 können Sie den Bildausschnitt mit gedrückter Maustaste verschieben. Ähnlich wie beim Unscharf-maskierenFilter bestimmen Sie auch hier Stärke und Radius der Scharfzeichnung abhängig voneinander. Stellen Sie den Stärke-Wert recht hoch ein, um den Radius bestimmen zu können. Den Radius legen Sie am besten in der 100 %-Vorschau 4 fest. Achten Sie dabei auf gute Schattendetails.

4

5

Klicken Sie anschließend auf die Option Erweitert 5. Damit wird der untere Bereich des Arbeitsfensters um weitere Reiter für Tiefen und Lichter erweitert. Klicken Sie dort auf den Reiter Lichter. In den Lichtern, den hellen Flächen und Spitzlichtern soll die Wirkung der Scharfzeichnung wieder etwas zurückgenommen werden.

6

7

Die Scharfzeichnung hat die hellen Metallreflexionen noch kontrastreicher gemacht, was die Gefahr der Überstrahlung birgt. Ziehen Sie deshalb den Regler für Verblassen um 6 auf 100 % und den Regler Tonbreite 7 auf nur etwa 55 %. Über die Tonbreite bestimmen Sie, wie viele der hellen Tonwerte bis in den mittleren Tonwertbereich hinein von der eingestellten Scharfzeichnung ausgeschlossen werden. Der Radius 8 bestimmt dabei den Übergang in angrenzende Tonwerte und liegt hier bei etwa 2o Pixeln.

8 390 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

7

Feinsteuerung

Wechseln Sie nun wieder auf den Reiter Scharfzeichnen. Da Sie zu Beginn einen recht hohen Wert für die Stärke eingegeben haben, um die Wirkung des Radius’ besser zu beurteilen, müssen Sie die Stärke jetzt wieder etwas reduzieren – immer mit Blick auf das Vorschaubild. Einen Wert um 150 kann dieses Motiv vertragen. Aktivieren Sie noch zusätzlich die Option Genauer 9 – so arbeitet der Filter präziser. Bestätigen Sie jetzt mit OK.

9

j

8

Maske für den Hintergrund

Es ist jetzt eine flexible Filterebene entstanden, für die Sie die Deckkraft ändern, den Verrechnungsmodus bestimmen und eine Maskierung vornehmen können. Klicken Sie dafür auf das Filtermaskensymbol k, und wählen Sie eine angemessen große Pinselspitze mit harten Pinselkanten und schwarzer Vordergrundfarbe. Malen Sie dann über den Hintergrund j, damit dieser von der Schärfung unbeeinflusst bleibt und so der geschärfte Motivmittelpunkt noch deutlicher hervortreten kann.

9

k

Das Ergebnis

Mit dieser letzten Feinkorrektur haben Sie eine echte selektive Scharfzeichnung vorgenommen, die eine starke Kontrastverstärkung nur in den Motivteilen durchführt, in denen es das Motiv verlangt. Die Basis dafür war die selektive Scharfzeichnung, die dann noch vom Potenzial eines Smartfilters profitiert hat.

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

391

Blick auf die Details Der Kniff mit dem Hochpass-Filter

Zielsetzungen: Details schärfen Flächenschärfung reduzieren [Details.jpg]

392 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Foto: Maike Jarsetz

Häufig geht es bei der Scharfzeichnung nur noch um das Herauskitzeln kleinster Details. Ein guter Ansatz hierfür – sowohl bei Architektur-, Natur- als auch Porträtaufnahmen – ist der Hochpass-Filter. Über ein paar kleine Umwege entpuppt sich dieser »sonstige Filter« nämlich als Scharfzeichnungsprofi.

1

1

Der beste Start

2

Die Fülloptionen

Wie schon in den vorigen Workshops legen Sie auch hier zunächst ein SmartObjekt an, um später gezielt nachzusteuern. Wählen Sie dazu aus dem Filter-Menü den Befehl Für Smartfilter konvertieren. In der Ebenen-Palette ist ein Smart-Objekt gut an dem kleinen Symbol 1 erkennbar. Wählen Sie nun Filter a Sonstige Filter a Hochpass. Der Hochpass-Filter erhält nur die Kantendetails bei Kontrasten und setzt den Rest in flächiges Grau um. Legen Sie den Radius-Wert erst einmal auf 0,1 Pixel fest.

Das Vorschaubild ist noch nicht wirklich vielversprechend, doch dies sind bislang nur Vorarbeiten. Klicken Sie deshalb in der Ebenen-Palette doppelt auf das Einstellungssymbol 2 für die Fülloptionen Ihrer Smartfilter-Ebene. Im erscheinenden Fenster stellen Sie den Modus auf Ineinanderkopieren, und schon ist das Motiv wieder sichtbar. Eine Schärfung ist allerdings noch nicht sichtbar – das folgt im nächsten Schritt. 3

3

2

Kantenkontrast betonen

Der Hochpass-Filter überlagert sich durch den Modus Ineinanderkopieren mit dem Originalmotiv. Klicken Sie in der Ebenen-Palette doppelt auf den Namen des Filters 3. Im erscheinenden Fenster bestimmen Sie mit dem Regler Radius die Stärke des Kantenkontrasts. Je nach Motiv und Auflösung sind hier Werte von 1–5 Pixeln die Regel. Die Flächen bleiben durch diesen Filter weiterhin unbeeinflusst.

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

393

Licht und Schatten schärfen Starke Scharfzeichnung im Luminanz-Modus

Bei starken Scharfzeichnungen müssen Sie mit Artefakten wie farbigen Lichthöfen rechnen. Deshalb werden diese Schärfungen traditionell gerne im Lab-Farbraum durchgeführt. Das ist aber schon längst überflüssig, denn über die Fülloptionen der Smartfilter können Sie eine Scharfzeichnung auch im Luminanz-Modus vornehmen. Dieser führt dazu, dass sich Artefakte und farbige Lichthöfe nicht unangenehm bemerkbar machen. Von der Kontraststeigerung im Detail profitieren Sie trotzdem.

Zielsetzungen: Starke Scharfzeichnung Farbhöfe vermeiden

Foto: istockphoto @ Liliboas, Bild 7979876

[Luminanz.jpg]

1

Smart schärfen

2

Die Fülloptionen

Starten Sie auch diesen Workshop mit einem Smartfilter über das Menü Filter a Für Smartfilter konvertieren, und wählen Sie dann den Filter Unscharf maskieren aus den Scharfzeichnungsfiltern. Arbeiten Sie mit einer Stärke von deutlich über 100 % und einem großen Radius – hier um 5 Pixel. Sie erkennen in der Vorschau gleich den erhöhten Kontrast und die damit vermeintlich höhere Schärfe, aber auch die farbigen Lichthöfe, die dadurch entstehen. Klicken Sie trotzdem erst einmal auf OK.

In der Ebenen-Palette ist eine Filterebene mit Ebenenmaske und einem kleinen Reglersymbol entstanden. Auf dieses Reglersymbol 1 klicken Sie jetzt doppelt, um zu den Fülloptionen der Smartfilter-Ebene zu gelangen. Dort können Sie die Wirkung des Filters noch weiter steuern.

1

3

Der Luminanz-Modus

Wählen Sie im Fülloptionen-Fenster aus dem Popup-Menü den Modus Luminanz. Dieser verrechnet die Filterwirkung mit dem Original und lässt sie dabei nur auf die Helligkeitsinformation wirken. So kann sich der Filter ohne Farbraumwechsel nur im Luminanzbereich auswirken. Der Kontrast durch die Scharfzeichnung bleibt vorhanden, aber die farbigen Lichthöfe sind verschwunden.

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

395

Der sanfte Schimmer Die Weichzeichnung ist in Porträts ein gängiges Stilmittel

Als besonderes Stilmittel für Porträts können Sie eine Weichzeichnung mit dem Original überlagern. Für diese Technik können Sie auch mehrere Weichzeichnungsfilter kombinieren. Die Kunst liegt dabei in der Balance zwischen Deckkraft und Wirkung der Filterebenen. Im folgenden Workshop sehen Sie, wie Sie diese Aufgabe mit Smartfiltern spielend bewältigen.

Zielsetzungen: Haut weichzeichnen Schimmernde Lichter Wirkungsbereich eingrenzen

396 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Foto: Hilla Südhaus

[Weich.jpg]

1

Alle Möglichkeiten nutzen

2

Weichzeichnen

3

Fülloptionen aufrufen

Starten Sie Ihre Bearbeitung mit der Konvertierung der Bildebene in eine Smartfilter-Ebene über den Befehl Für Smartfilter konvertieren aus dem Filter-Menü. Sie werden darauf hingewiesen, dass die Ebene in ein Smart-Objekt umgewandelt wird. Dieses werden Sie gleich mit all seinen Möglichkeiten nutzen.

Wählen Sie nun Filter a Weichzeichnungsfilter a Gaußscher Weichzeichner. Der Gaußsche Weichzeichner ist der Klassiker unter den Weichzeichnern. Er bietet keine selektive Bearbeitung und streut die Weichzeichnung gleichmäßig über das Motiv. Diese Streuwirkung nutzen Sie hier bewusst, denn sie wird für den späteren »Schimmer« sorgen. Wählen Sie eine starke Weichzeichnung mit einem Radius von etwa 5 Pixeln. Diesen werden Sie später noch richtig einstellen.

Die Weichzeichnung wird nun mit dem Bild verrechnet – und zwar über die Fülloptionen der Smartfilter-Ebene. Klicken Sie doppelt auf das kleine Reglersymbol in der Filterebene 1. Es öffnet sich das Fenster für die Fülloptionen (siehe Schritt 4), in dem Sie sowohl die Deckkraft als auch den Verrechnungsmodus der Filterwirkung steuern können.

1

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

397

4

Weich und aufgehellt

5

Weichen Schimmer vorbereiten

6

Negativ multiplizieren

Stellen Sie den Modus auf Aufhellen, denn so wirkt sich die Weichzeichnung nur auf dunklere Pixel aus – sie mindert also z. B. die Schatten der Hautfalten. Die Deckkraft belassen Sie auf 100 % . Die Details des Originalbildes sind jetzt wieder erkennbar, werden aber durch die Weichzeichnung überlagert.

Nun geht es an die eigentliche Weichzeichnung bzw. an den Schimmer auf der Haut. Wählen Sie erneut den Gaußschen Weichzeichner aus dem Filter-Menü, um eine zweite Weichzeichnungsebene zu erzeugen. Der Radius kann hierfür deutlich höher sein als der für das Aufhellen, damit keine Details mehr sichtbar sind.

3

2 398 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Auch für diese Filterebene steuern Sie die Fülloptionen durch einen Doppelklick auf das Reglersymbol 2. Achtung: Der neueste Filter ist immer der oberste. Wählen Sie diesmal unter Modus den Eintrag Negativ multiplizieren 3. So sorgt die Weichzeichnung für eine deutliche Aufhellung. Reduzieren Sie gleichzeitig die Deckkraft so stark, dass die Weichzeichnung nur noch als Schimmer über dem Bild liegt.

7

Filtereinstellungen verändern

Wenn Sie die einzelnen Weichzeichnungsfilter noch anpassen möchten, klicken Sie doppelt auf den Namen der Filterebene. Nach dem Doppelklick auf den ersten Filter 4 erscheint eine Meldung, dass die Kombination der Filter nicht angezeigt werden kann. Die Anpassung des Filters erfordert also einiges Einfühlungsvermögen. Nach dem Klick auf OK können Sie aber die Gesamtwirkung beurteilen.

8

4

Filtermaske für die Haut

Nun können Sie die schon angepasste Weichzeichnung über eine Maske auf bestimmte Bereiche und Details wie Augen oder Lippen abgestuft einschränken. Denn die Smartfilter-Ebene hat auch automatisch eine Ebenenmaske erzeugt. Über einen Klick auf die Miniatur 5 aktivieren Sie sie, und mit dem Tastenkürzel [Strg] + [I] invertieren Sie die Maske. Im nächsten Schritt holen Sie die weichgezeichneten Bereiche Stück für Stück zurück. 5 6

9

Details herausarbeiten

Malen Sie mit dem Pinsel-Werkzeug und weißer Vordergrundfarbe die Details vorsichtig wieder frei. Wechseln Sie dazu immer wieder in der Werkzeug-Optionsleiste die Deckkraft und die Pinselgröße 6. Tipp: Die Pinselgröße 7 ändern Sie schnell mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechter Maustaste (Win) und Ziehen nach links und rechts, die Härte der Pinselkanten durch Ziehen nach oben und unten. 7 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

399

Lichtstrahlen inszenieren Weiches Licht mit dem Radialen Weichzeichner

Die Wirkung von durch ein Fenster fallenden Lichtstrahlen ist immer wieder ein ganz besonderer Effekt. Diesen können Sie auch nachträglich simulieren. Die Richtung der Lichtstrahlen im Bild sollte dazu eindeutig vorgegeben sein. Mit dem Filter Radialer Weichzeichner können Sie das Zentrum und die Stärke dieser Lichtstrahlen steuern. Fülloptionen und Maske der Smartfilter-Ebene bestimmen dann die Gesamtwirkung auf das Bild.

Zielsetzungen: Helle Bereiche strahlenförmig weichzeichnen Wirkung auf Bildbereiche reduzieren

400 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Foto: Maike Jarsetz

[Fensterstrahlen.jpg]

1

Radialer Weichzeichner

Beginnen Sie mit dem Umwandeln der Bildebene in ein Smart-Objekt über Filter a Für Smartfilter konvertieren. Anschließend wählen Sie Filter a Weichzeichnungsfilter a radialer Weichzeichner. Dort stellen Sie die Methode Strahlenförmig ein und die Qualität Sehr gut. Jetzt das Wichtigste: Klicken Sie in das kleine, mit Mittelpunkt bezeichnete Quadrat 1, um das Zentrum der fiktiven Strahlen zu bestimmen. Hier ist das links oben von der Mitte, was der Position des großen Fensters entspricht. 2

2

1

3

Lichtstrahlen über Aufhellen

Diese Wirkung ist jetzt noch viel zu stark. Schränken Sie deshalb den strahlenförmigen Weichzeichner gleich wieder etwas ein. Klicken Sie auf das Reglersymbol der Filterebene 4. In dem nun geöffneten Fülloptionen-Fenster zur Filterebene setzen Sie den Modus auf Aufhellen 3. So wirkt sich der Effekt nur noch auf die hellen Pixel aus, die heller als das Ausgangsbild sind. Verringern Sie auch die Deckkraft 2 ein wenig. 4

3

Maske nutzen

Der Strahleneffekt wirkt sich allerdings noch auf das gesamte Bild aus. Um die Wirkung realistischer aussehen zu lassen, beschränken Sie den Effekt mit Hilfe der Ebenenmaske. Aktivieren Sie diese 5, und wählen Sie den Pinsel . Nehmen Sie eine große, weiche Pinselspitze sowie Schwarz als Vordergrundfarbe, und decken Sie die Bereiche ab, die nicht überlagert werden sollen.

5 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

401

Tiefenunschärfe simulieren Wie Sie nachträglich die Blende öffnen

Zielsetzungen: Schärfezonen bestimmen Realistische Tiefenunschärfe hinzufügen [Tiefenschaerfe.jpg]

Foto: Maike Jarsetz

Nachträglich die Tiefenschärfe zu verändern bedeutet mehr als eine schnelle Weichzeichnung. Nach der exakten Auswahl der Schärfebereiche müssen Sie diese miteinander zu einer Tiefenebene kombinieren. Diese können Sie im Filter Tiefenschärfe abmildern nutzen und eine realistische, blendenformabhängige Tiefenunschärfe erzeugen. Und wenn diese editierbar bleiben soll, müssen Sie am Anfang noch einmal extra in die Trickkiste greifen …

1

1

Die Trickkiste öffnen

Der Filter Tiefenschärfe abmildern lässt sich eigentlich nicht als Smartfilter anwenden, es sei denn, Sie greifen vorher etwas tiefer in die Skripting-Trickkiste: Wählen Sie aus dem Menü Datei a Skripten a Skriptereignis-Manager. Aktivieren Sie im folgenden Fenster die oberste Checkbox 1, und navigieren Sie dann über das PopupMenü Skript 2 auf den Befehl Durchsuchen. 2

2

Alle Filter als Smartfilter nutzen

Navigieren Sie zum Programmordner von Photoshop und dann über Scripting a Sample Scripts a JavaScript zum Skript EnableAllPlugInsForSmartFilters.jsx. Wählen Sie dieses Skript aus. Im Skriptereignis-Manager klicken Sie dann noch auf Hinzufügen 3, um das Skript als Ereignis zu definieren. Klicken Sie auf Fertig, und starten Sie Photoshop neu. Beim Starten werden Sie jetzt jedes Mal gefragt, ob Sie dieses Skript ausführen wollen. Bestätigen Sie mit Ja.

3

3

Vordergrundmotiv auswählen

Jetzt geht es um Vordergrundbereiche, die scharf bleiben sollen. Wählen Sie den Mann auf der Bank mit dem Schnellauswahlwerkzeug aus. Achten Sie darauf, dass Bereiche, in denen die Tiefenunschärfe zunehmen soll, von der Auswahl wieder abgezogen werden. Speichern Sie Ihre Auswahl über Auswahl a Auswahl speichern als Alpha-Kanal, der sofort in der Kanäle-Palette zu sehen ist. Mehr Freistellungstipps finden Sie in den Workshops »Schnell freistellen« und »Auswahlen kombinieren« auf den Seiten 424 bzw. 432. Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

403

4

Weiteren Alpha-Kanal anlegen

5

Schärfefeverlauf definieren

6

Seitlicher Schärfeverlauf

Drücken Sie [Strg]/[°] + [D], um die Auswahl zu deaktivieren. Die nächste Auswahl definieren Sie ohne Auswahlwerkzeug: Klicken Sie in der Kanäle-Palette auf das Symbol für einen neuen Kanal 4, und benennen Sie ihn. Blenden Sie erst den RGB-Composite-Kanal durch Klick auf das Auge wieder ein, und stellen Sie dann sicher, dass der neue Kanal aktiv ist. Das erkennen Sie an der roten Maske, die den Kanal noch vollständig überdeckt.

4 5

Wählen Sie jetzt das Verlaufswerkzeug aus der Werkzeugpalette. Arbeiten Sie mit dem standardmäßigen Schwarz als Vorder- und Weiß als Hintergrundfarbe. Klicken Sie auf das Verlaufssymbol 5, um den ersten Schwarzweißverlauf aus den Vorgaben zu wählen. Ziehen Sie mit gedrückter Maustaste einen Verlauf von den Personen im Hintergrund bis zur Höhe der Füße auf.

Genauso gehen Sie für den seitlichen Schärfeverlauf am Geländer vor. Legen Sie hierfür einen weiteren AlphaKanal an (siehe Schritt 4), und ziehen Sie den Verlauf von rechts nach links auf. Orientieren Sie sich beim Aufziehen des Verlaufs daran, wie die Unschärfe am seitlichen Bildrand zunimmt. Mehr zu Auswahlen und Kanälen finden Sie im Grundlagenexkurs auf Seite 452.

404 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

6

7

Kombinierter Tiefenkanal

Jetzt haben Sie drei Auswahlen für verschiedene Schärfebereiche im Bild aufgebaut und diese als Kanäle gespeichert. Kombinieren Sie diese drei Kanäle, indem Sie mit [Strg]/[°]- und [ª]-Taste nacheinander auf die Kanalminiaturen klicken 6. So werden alle Kanäle zu einer gemeinsamen Auswahl addiert. Speichern Sie diese nochmals über Auswahl a Auswahl speichern. Auf diese Weise erhalten Sie den finalen Tiefenschärfekanal 7. 7

8

Tiefenkarten-Quelle auswählen

Deaktivieren Sie die aktive Auswahl über [Strg]/[°] + [D]. Aktivieren Sie den RGB-Kanal, blenden Sie alle anderen Kanäle aus, wählen Sie aus dem Filter-Menü a Für Smartfilter konvertieren und gleich danach Weichzeichnungsfilter a Tiefenschärfe abmildern. In dem folgenden Fenster wählen Sie als Erstes Ihren vorbereiteten Tiefenschärfekanal aus: Wählen Sie aus dem Popup-Menü Quelle 9 Ihre Tiefenkarte aus, und aktivieren Sie die Option Umkehren 8.

9

8

9

Blendeneinstellungen

Auf dieser Basis können Sie jetzt die Tiefenschärfe steuern: Die Stärke der Unschärfe steuern Sie über den Radius-Regler k. Zusätzlich können Sie über eine Änderung der Form l der Blende die Art der Unschärfe variieren. Wenn Sie zufrieden sind, bestätigen Sie mit OK. Und siehe da: Der Filter Tiefenschärfe abmildern liegt als Smartfilter vor. Jetzt können Sie noch kleine Korrekturen auf der Maske vornehmen und auch durch einen Doppelklick auf den Filternamen j die Einstellungen überarbeiten.

j

k

l

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

405

Scharf und weich kombinieren

Wenn Sie ein Bild in verschiedenen Bereichen scharf- oder weichzeichnen wollen, müssen Sie auch in Photoshop CS5 noch ein wenig tricksen, denn pro Smartfilter gibt es nur eine einzige Maske. So ist eine editierbare Scharf- und Weichzeichnung auf verschiedenen Bildbereichen nicht ohne Weiteres möglich. Wenn Sie das Potenzial der Smart-Objekte aber richtig ausreizen, kommen Sie tatsächlich zum Ziel.

Zielsetzungen: Details scharfzeichnen Hautflächen weichzeichnen [Kombi.jpg]

406 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

Foto: istockphoto @ kemter, Bild 5631429

Motivteile mit unterschiedlichen Filtern optimieren

1

Smartfilter kombinieren

Dieses Porträt wird in den nächsten Schritten als Erstes in Teilbereichen scharf- und anschließend werden die Hautbereiche weichgezeichnet. Starten Sie mit der Umwandlung in ein Smart-Objekt, indem Sie über den Optionspfeil 1 der Ebenen-Palette den entsprechenden Befehl In Smart-Objekt konvertieren wählen. Ebenso können Sie natürlich den Befehl Für Smartfilter konvertieren aus dem Filter-Menü wählen. 1

2

Auswahl zum Scharfzeichnen

Anstatt später die Maske der SmartfilterEbene zu bearbeiten, können Sie den Bereich für die Scharfzeichnung auch im Vorhinein auswählen. Hier bietet sich das Schnellauswahlwerkzeug an. Wählen Sie in den Werkzeugoptionen eine passende Pinselgröße, und wählen Sie die Person aus. Klicken Sie danach in der Optionsleiste auf den Befehl Kante verbessern 2.

2

Tipps dazu finden Sie im Workshop »Schnell freistellen« auf Seite 424.

3

Maskenkante verbessern

Im Fenster Kante verbessern wählen Sie als Erstes aus dem Popup-Menü Anzeigen einen Ansichtsmodus, in dem Sie Ihre Auswahl gut beurteilen können. Wählen Sie hier die Überlagerung (V). Der Hintergrund wird daraufhin rot maskiert. Um die Auswahl etwas zu verfeinern, erhöhen Sie zunächst den Wert für Abrunden und sorgen über den Regler Weiche Kante 3 für einen weniger harten Übergang von ausgewählten zu nicht-ausgewählten Bereichen. Klicken Sie auf OK.

3

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

407

4

Unscharf maskieren

5

Maske manuell nachbearbeiten

6

Weichzeichnen

Wählen Sie unter Filter a Scharfzeichnungsfilter a Unscharf maskieren. Mit einer Stärke von ca. 150 und einem kleinen Radius können Sie den Detailkontrast und damit die Schärfewirkung deutlich erhöhen. Ein Schwellenwert um 5 verhindert die zu starke Scharfzeichnung der Hautflächen. Klicken Sie auf OK. Photoshop wendet jetzt nicht nur den Filter an, sondern erstellt auch automatisch eine Ebenenmaske 5 aus der Auswahl.

5 6

Jetzt sollten Sie die Maske noch etwas modifizieren, da die Haut an der Stirn und den Wangen nicht scharfgezeichnet sein soll. Aktivieren Sie in der Ebenen-Palette die Filtermaske. Anschließend wählen Sie das Pinselwerkzeug mit einer großen, weichen Spitze und malen mit schwarzer Vordergrundfarbe über Stirn und Wangen 6.

Für die folgende Weichzeichnung der Haut benötigen Sie eine andere Maske. Leider lassen sich zwei unterschiedliche Masken nicht auf einer einzigen Smart-ObjektEbene vereinen. Überlisten Sie Photoshop einfach, indem Sie die bestehende Ebene erneut in ein Smart-Objekt konvertieren. Wählen Sie aus den Optionen der EbenenPalette den Eintrag Für Smartfilter konvertieren.

408 Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

7

Weichzeichner-Maske

Wählen Sie den Gaussschen Weichzeichner aus dem Filter-Menü, und stellen Sie einen Radius um 5 Pixel ein. Die neu entstandene »leere« Filtermaske kehren Sie zunächst über [Strg ] + [I] um und malen dann mit weißer Vordergrundfarbe und großem, weichen Pinsel die Weichzeichnung auf der Haut wieder hervor.

7

8

Inhalte wieder bearbeiten

Durch Smart-Objekte haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Ihre Einstellungen einzusehen und zu verändern. Doppelklicken Sie auf das Symbol 7 der Smartfilter-Ebene, um deren Inhalt zu bearbeiten. Daraufhin öffnet sich eine temporäre Photoshop-Datei mit der ScharfzeichnungsFilterebene, die Sie jetzt noch editieren können. Eine Meldung 8 weist Sie darauf hin, dass Sie die Änderungen speichern müssen, bevor Sie sie auch in der finalen Arbeitsdatei sehen können.

9

8

Nachjustieren übertragen

Erst wenn Sie die temporäre Datei gespeichert haben, sehen Sie die Korrekturen auch in der finalen Datei. Schließen Sie einfach die Datei, und klicken Sie im folgenden Fenster auf Speichern – sofort wird das Smart-Objekt aktualisiert, und Sie sehen die Kombination beider Filterbearbeitungen. Hintergrundwissen zu Smart-Objekten finden Sie im Grundlagenexkurs auf Seite 410.

Kapitel 10 | Scharf- und Weichzeichnen

409

Grundlagenexkurs

Smart-Objekte Was dahintersteckt, und wie man sie nutzt

Was sind Smart-Objekte, und wann sollten sie eingesetzt werden? Das Smart-Objekt bindet den Inhalt einer oder mehrerer Ebenen inklusive der vollen Bildinformationen in einer neu erstellten Smart-Objekt-Ebene. Smart-Objekte werden dort genutzt, wo Bildbearbeitungen auf »normalen« Ebenen Pixeländerungen zur Folge hätten – wenn also die Originaldaten verändert würden – oder wenn ein langfristiger Zugriff auf platzierte Originaldaten vorteilhaft erscheint. Zum Beispiel bei folgenden Bearbeitungen sollten Sie die Vorteile von SmartObjekten nutzen: • Skalierung und Transfomation von Ebeneninhalten • Filteranwendungen auf eine einzelne oder eine Gruppe von Ebenen

• Bildanpassungen, die nicht auf Einstellungsebenen zur Verfügung stehen und in ihrem Grundprinzip einer Filteranwendung entsprechen, wie die Funktion Tiefen/Lichter • Bearbeitung von platzierten Vektordaten wie Logos oder Grafiken • nachträgliche Änderung der Entwicklungseinstellung platzierter RAW-Daten Auf die ursprüngliche Ebeneninformation können Sie jederzeit über den Befehl Inhalt bearbeiten zugreifen. Das ist auch der Weg, den Sie wählen sollten, wenn Sie letztlich doch Pixeländerungen – wie z. B. Retuschen – vornehmen wollen.

Ein Smart-Objekt erstellen | Wählen Sie aus den Optionen der Ebenen-Palette die Funktion In Smart-Objekt konvertieren. Wenn Sie mehrere Ebenen oder eine Ebenengruppe aktiviert haben, werden alle Ebenen in einem Smart-Objekt zusammengefasst.

1

410 Grundlagenexkurs | Smart-Objekte

Smart-Objekte erkennen | Das kleine Symbol 1 in der Ebenenminiatur zeigt ein SmartObjekt an. Oder Sie stolpern darüber, weil Sie keine Pixelwerkzeuge (wie z. B. den Stempel) mehr benutzen können. Legen Sie sich dann alternativ eine leere Retusche-Ebene an.

Für Smartfilter konvertieren | Dies bedeutet, dass Sie eine Ebene in ein Smart-Objekt umwandeln. Dieser Befehl ist im Filter-Menü untergebracht. Jeder Filter, den Sie danach benutzen, wird in der Smartfilter-Ebene aufgelistet, die einer Einstellungsebene gleicht. Smartfilter maskieren | Die Smartfilter können Sie in ihrer Wirkung durch Masken einschränken 2. Sie können auf ihnen genauso arbeiten wie auf normalen Ebenenmasken. Filtereinstellungen ändern | Durch einen Doppelklick auf den Filternamen 3 gelangen Sie zurück in das Filtermenü und können dort die Einstellungen bearbeiten. 2 3

4

Verrechnungsmodus und Deckkraft | Ein Doppelklick auf das kleine Reglersymbol 4 öffnet ein Menü, in dem Sie die Filterwirkung durch Deckkraft oder einen Verrechnungsmodus modifizieren können. Inhalt bearbeiten | Um wieder zu der oder den Originalebenen zu kommen und sie auf Pixelebene bearbeiten zu können, wählen Sie aus den Optionen der Ebenen-Palette Inhalt bearbeiten. Oder Sie klicken einfach doppelt auf die Miniatur der Smart-Objekt-Ebene 5.

5

Smart-Objekt-Inhalt speichern | Nach einer Bearbeitung des Inhalts müssen Sie das Ergebnis speichern. Nur so kann es in die SmartObjekt-Ebene zurückgerechnet werden. RAW-Daten | Einen unschätzbaren Vorteil bieten Smart-Objekte auch für Bilder, die im Raw-Konverter entwickelt wurden und für die die Option In Photoshop als SmartObjekt öffnen aktiviert wurde. Diese können jederzeit über Inhalt bearbeiten in ihren Entwicklungseinstellungen geändert werden.

Grundlagenexkurs | Smart-Objekte

411

Freistellen und montieren

Die nächsten Aufgaben scheinen tückisch. Stellen Sie zum Beispiel das nebenstehende Motiv frei, und montieren Sie es auf einen hellen Hintergrund. Sie weigern sich, weil das unmöglich ist? Nicht unbedingt, denn für die Freistellung filigraner Details müssen Sie bloß ganz tief in die Trickkiste greifen, um erst detailgenau auswählen zu können und dann Kanten, Licht- und Farbsäume zu optimieren. Dass Photoshop in der Version CS5 erneut eine verbesserte Kanten- und Maskenverfeinerung bereithält, hilft bei diesen Aufgaben zwar sehr, löst sie aber trotzdem nicht von alleine. Um gut freistellen zu können, müssen Sie alle Techniken kennen – und die finden Sie im folgenden Kapitel. Foto: Oana Skezely

Freistellen und montieren

Mit Geduld und Maske ......................................................................... 416 Wie Sie belebte Motive am besten beruhigen

Schärfeebenen kombinieren ............................................................... 420 Tiefenschärfe durch mehrere Ebenen erweitern

Schnell freistellen ................................................................................. 424 ... mit dem Schnellauswahlwerkzeug und ein wenig Feinarbeit

Sichere Farbauswahl ............................................................................ 428 Einen Farbbereich auswählen und in eine Maske umwandeln

414

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

Auswahlen kombinieren ...................................................................... 432 Verschiedene Auswahltechniken zur Maske kombinieren

Knifflige Kanten freistellen ................................................................ 436 Die neue Kantenerkennung der Funktion Kante verbessern

Lichtsäume beseitigen ......................................................................... 440 Ebenenarbeit zur Vermeidung von Lichtkanten

Die letzten Helfer: die Kanäle ............................................................ 444 Die besten Freistellungsoptionen für Haare und Details

Strategien gegen Farbsäume ............................................................. 448 Wie Sie störende Hintergrundpixel kaschieren

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

415

Mit Geduld und Maske Wie Sie belebte Motive am besten beruhigen

Zielsetzungen: Mehrere Einzelaufnahmen ausrichten Störendes mit Masken entfernen [Ordner Montage]

Fotos: Maike Jarsetz

Zu selten bietet sich ein Moment, in dem eine Sehenswürdigkeit oder ein typisches Urlaubsmotiv nicht durch Passanten gestört wird. Machen Sie also einfach mehrere Aufnahmen, in denen immer andere Bereiche des Motivs frei sichtbar sind. Eine passgenaue Montage und ein wenig Maskenarbeit machen Ihr Motiv dann perfekt.

1

Ebenendatei aufbauen

2

Ebenen positionieren

Bringen Sie zuerst alle Bilder in eine gemeinsame Montagedatei. Am schnellsten geht das aus der Bridge heraus: Wählen Sie alle Bilder aus, die Sie in eine Datei packen möchten, und wählen Sie anschließend den Menüpunkt Werkzeuge a Photoshop a Dateien in Photoshop-Ebenen laden. So werden die Bilder automatisch übereinander in einer Ebenendatei abgelegt.

Prüfen Sie die Bilder. Wenn Sie in diesem Beispiel die obere Ebene über das Augensymbol 1 ein- und ausblenden, sehen Sie, dass kaum ein Pixel dem anderen gleicht – das Motiv ist nicht vom Stativ aus aufgenommen worden. Anstatt nun mühsam und ohne viel Hoffnung auf Erfolg die Ebenen hinund herzuziehen und auszurichten, können Sie diese Arbeit an Photoshop übergeben. Wählen Sie im Bearbeiten-Menü den Befehl Ebenen automatisch ausrichten. 1

3

Automatische Ausrichtung

In dem erscheinenden Dialog können Sie aus mehreren Optionen wählen. Die Symbole weisen schon darauf hin, dass dieses Werkzeug auch für Panoramen geeignet ist. Die Möglichkeiten reichen von einer bloßen Repositionierung bis hin zur Verkrümmung einzelner Ebenen. Die Option Auto zielt auf eine möglichst pixelgenaue Überlagerung der Ebenen und nutzt dafür alle Transformationsmöglichkeiten aus. Nach einem Klick auf OK werden die Ebenen einzeln transformiert und ausgerichtet.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

417

4

Pixelgenaue Überlagerung

5

Bildausschnitt freistellen

6

Ebenenmaske anlegen

Blenden Sie jetzt noch einmal die obere Ebene ein und aus. Sie können sehen, dass die Bilder nun auf allen Ebenen verkrümmt, verschoben und skaliert worden sind – mit dem Ergebnis, dass fast alle Details der Bilder deckungsgleich übereinanderliegen. Das ist eine sehr gute Voraussetzung für die restliche Maskierungsarbeit in diesem Workshop. Die entstandenen transparenten Randzonen entfernen Sie gleich im nächsten Schritt.

Reduzieren Sie das Bild auf seine wirklichen Bildanteile und damit zurück auf ein rechteckiges Bildformat. Ziehen Sie mit dem Freistellungswerkzeug einen so großen Rahmen wie möglich über das Bild, um die transparenten Bereiche an den Rändern auszugrenzen. Achten Sie dabei darauf, dass in der Optionsleiste keine Werte eingetragen sind, sonst würde das Bild auf eine neue Größe berechnet. Durch Drücken der [¢]-Taste stellen Sie das Motiv frei.

2

418 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

Um die unpassenden Bildteile – also die Personen im Vordergrund des Brunnens – aus dem Bild zu eliminieren, müssen Sie die Ebene an den entsprechenden Stellen maskieren. Legen Sie dazu zunächst eine Ebenenmaske an: Klicken Sie auf die obere Ebene, damit diese aktiv ist, und danach auf das Symbol 2 für eine neue Ebene unten in der EbenenPalette. Die obere Ebene erhält so eine – noch leere – Ebenenmaske, auf der Sie gleich maskieren können.

7

Vordergrundelemente maskieren

8

Das Maskenprinzip

Benutzen Sie zur Maskierung den Pinsel und eine schwarze Vordergrundfarbe. Wählen Sie in den Werkzeugoptionen unter Größe eine Pinselspitze von etwa 270 Pixeln mit einer Härte von 50 % oder geringer. Malen Sie damit über den Motivbereich, den Sie maskieren wollen, damit dort die darunterliegende Ebene sichtbar wird. Die weiche Kante des Pinsels stellt einen fließenden Übergang zwischen den Bildern und eventuellen Helligkeitsunterschieden her.

In der Ebenenmaske können Sie den Bereich erkennen, in dem Sie durch schwarze Pixel die obere Ebene maskiert haben 3. Diesen können Sie jederzeit durch weitere Pinselarbeit, z. B. mit veränderter Pinselgröße oder -härte, erweitern. Wollen Sie die Maskierung teilweise wieder zurücknehmen, wechseln Sie mit der [X]-Taste auf die weiße Vordergrundfarbe und malen damit die Motivstelle »zurück«.

9

3

Das Beste aus jeder Ebene

Nun markieren Sie die mittlere Ebene und legen mit einem Klick auf 4 auch für diese Ebene eine Maske an. Blenden Sie die obere Ebene aus, und klicken Sie auf das Ebenenmaskensymbol der mittleren Ebene 5, um wie in Schritt 7 einzelne Motivteile zu maskieren. Maskieren Sie auf jeder Ebene die jeweils störenden Bereiche, um Ihr Hauptmotiv final freizulegen.

5

4

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

419

Schärfeebenen kombinieren Tiefenschärfe durch mehrere Ebenen erweitern

Wenn die Tiefenschärfe während der Aufnahme nicht ausreicht, können Sie sich mit einer Aufnahmeserie behelfen, die die Schärfeebene stückweise verlagert. Photoshop hilft dann mit Ausrichtungsund Überblendungsoptionen dabei, die Schärfeebenen zu kombinieren. In den meisten Fällen bedarf es dann noch ein wenig manueller Nacharbeit, die aber auf der Basis vorhandener Ebenenmasken schnell vonstatten geht.

Zielsetzungen: Schärfeebenen stapeln und ausrichten Schärfebereich erweitern [Tiefenschaerfe_1-4.jpg]

Schauen Sie sich auch die Lektion 3.4, »Die Tiefenschärfe

Foto: Maike Jarsetz

erhöhen« auf der Buch-DVD an.

1

Einzelbilder lokalisieren

Laden Sie am Anfang alle Bilder der Aufnahmeserie in eine Ebenendatei. Am schnellsten lokalisieren Sie Ihre Bilder natürlich über die Mini Bridge. Klicken Sie auf das Mini-Bridge-Symbol in der Anwendungsleiste, und wechseln Sie zu dem Ordner mit den Beispielbildern.

Mehr über die Mini Bridge erfahren Sie im Workshop »Browsen im Miniformat« auf Seite 48.

2

Ebenendatei aufbauen

Aktivieren Sie in der Mini Bridge alle Bilder mit gedrückter [ª]-Taste, und wählen Sie aus dem Popup-Menü Extras 1 den Menüpunkt Dateien in PhotoshopEbenen laden. So ersparen Sie sich eine Menge Arbeit und erhalten im Handumdrehen eine PhotoshopDatei, in der die Einzelbilder auf einzelnen Ebenen platziert sind. Diese Vorbereitung benötigen Sie für die nächsten Schritte.

1

2

3

Ebenen automatisch ausrichten

Auch wenn die Bilder mit Stativ und vom gleichem Aufnahmestandpunkt aus aufgenommen wurden, gibt es durch die unterschiedliche Fokussierung abweichende Positionen. Diese müssen Sie zunächst ausgleichen: Aktivieren Sie dazu mit gedrückter [ª]-Taste alle Ebenen, und wählen Sie aus dem Menü Bearbeiten a Ebenen automatisch ausrichten. Für die Projektion wählen Sie die Automatik 2, so werden die Details der einzelnen Ebenen mit möglichst wenig Transformationen miteinander ausgerichtet.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

421

4

Ebenen überblenden

5

Erstaunlich, aber nicht perfekt

6

Schärfedetails freilegen

Jetzt geht es darum, die unterschiedlichen Schärfebereiche der Ebenen zu lokalisieren und durch Ebenenmasken zu kombinieren. Diese Aufgabe können Sie Photoshop übergeben: Markieren Sie alle Ebenen, und wählen Sie aus dem Bearbeiten-Menü den Befehl Ebenen automatisch überblenden. Deaktivieren Sie dabei die Option Nahtlose Töne und Farben. So verhindern Sie die Veränderung von Tonwerten und erhalten sich die Möglichkeit, die Masken später noch manuell zu bearbeiten.

4

3

Die resultierenden Ebenenmasken 4 sind erstaunlich detailliert: Pixel für Pixel werden die scharfen Bildbereiche montiert und sorgen so für ein Bild mit durchgehender Tiefenschärfe. Photoshop nimmt sich aus jeder Ebene das, was es braucht. Allerdings funktioniert das automatische Überblenden bei feinen Details wie der Schrift 3 nicht ganz perfekt und erfordert Nachbearbeitung.

Da die Schärfe in den Ebenen von hinten nach vorne wandert, ist es einfach, die nicht perfekt überblendeten Details nachzubessern. Aktivieren Sie die obere Ebenenmaske, um noch mehr Schärfebereiche der oberen Ebene auszuwählen. Wählen Sie das Pinselwerkzeug und eine weiße Vordergrundfarbe. Malen Sie dann im rechten Bildbereich über das Buch, um die scharfen Bereiche dieser oberen Ebene vollständig einzublenden.

422 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

7

Ebenenarbeit

8

Schärfezone analysieren

Sie können jetzt in der Ebenen-Palette nach unten wandern und die jeweils scharfen Bereiche der Ebene vollständig freilegen. Arbeiten Sie aber pro Ebene in zwei Schritten: Legen Sie erst mit dem Pinselwerkzeug und weißer Vordergrundfarbe die jeweiligen scharfen Bereiche einer Ebene frei, und wechseln Sie dann auf die darüberliegende Ebenenmaske, um diese an den gleichen Stellen schwarz zu maskieren. So überlagern sich keine unscharfen Details mehr.

Falls Sie nicht mehr genau erkennen können, welche Bereiche der aktiven Ebene jeweils scharf sind, machen Sie die Ursprungsebene einfach sichtbar. Klicken Sie zuerst mit gedrückter (Alt)/ [±]-Taste auf das Augensymbol 6 der jeweiligen Ebene, um die anderen Ebenen auszublenden, und deaktivieren Sie die Ebenenmaske durch Klick mit der [ª]-Taste auf das Maskensymbol 5. Mit den gleichen Tastaturkürzeln blenden Sie die Ebenenkomposition auch wieder ein.

5

6

9

Vorne und hinten scharf

So bearbeiten Sie nach und nach jede Ebene, blenden die scharfen Bereiche jeder Ebene ein und maskieren die unscharfen Details der darüberliegenden Ebenen. Hierbei müssen Sie übrigens nur die detaillierten Bereiche der Buchrücken und -cover bearbeiten, die Überblendung der Umgebung ist durch die Automatik aus Schritt 4 zufriedenstellend erledigt worden.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

423

Schnell freistellen ... ... mit dem Schnellauswahlwerkzeug und ein wenig Feinarbeit

»Schnellauswahl« klingt wie »quick and dirty«. Tatsächlich erledigt aber das Schnellauswahlwerkzeug die Objektauswahl – auch bei wechselnden Hintergrundfarben – erstaunlich akkurat. Die Auswahlkante können Sie zunächst mit wechselnden Werkzeuggrößen und -optionen verfeinern und später mit der Funktion Kante verbessern optimieren, die in ihrer erneuerten Version eines der Highlights von CS5 ist.

Zielsetzungen: Vordergrundmotiv auswählen Freistellungskante optimieren Ebenenmaske erzeugen

Foto: Maike Jarsetz

[Schnell.jpg]

1

1

Schnellauswahlwerkzeug

2

Motiv auswählen

3

Schnell und unkompliziert

Wählen Sie aus der Werkzeugpalette das Schnellauswahlwerkzeug . Für eine erste Auswahl müssen Sie darauf achten, dass in der Werkzeugleiste die Option Zur Auswahl hinzufügen 1 aktiviert ist, damit Sie Ihre Auswahl stückweise vergrößern können. Wählen Sie dann eine angemessene Werkzeugspitze, mit der Sie komfortabel über das Vordergrundmotiv »malen« können. Die Kantenschärfe – also die Härte – kann bei 100 % bleiben, da bei diesem Motiv eher harte Kanten ausgewählt werden müssen.

Ziehen Sie jetzt das Werkzeug über den freizustellenden Motivteil. Stück für Stück vergrößert sich die Auswahl, hält aber vor dem farb- und tonwertfremden Hintergrund an. Dieses Werkzeug erkennt die Freistellungskanten automatisch.

So können Sie sehr schnell für eine erste Auswahl sorgen, ohne dass Sie sich um Arbeitsbereiche oder Toleranzen für das Werkzeug kümmern müssen. Allerdings kann ein schnelles Werkzeug auch einmal danebenliegen 2, so dass Lücken zwischen Motiv und Hintergrund entstehen können. Dafür gibt es aber eine ebenso schnelle Korrekturmöglichkeit.

2 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

425

3

4

4

Auswahlbereiche abziehen

5

Noch nicht ganz perfekt

6

Auswahlkante verbessern

Zur Korrektur der ausreißenden Bereiche drücken Sie am einfachsten die [±]/ [Alt]-Taste, und schon erhält die Pinselspitze ein Minus-Zeichen in der Mitte 4 des Kreises. So signalisiert es, dass jetzt die Bereiche von der Auswahl abgezogen werden. Genauso gut können Sie aber in der Optionsleiste die Option 3 aktivieren. Verringern Sie nun die Größe der Werkzeugspitze ein wenig, und fahren Sie über die zu viel ausgewählten Bereiche.

Nun haben Sie die Auswahl im Prinzip schon erstellt. Aber Sie erkennen auch bei genauerer Betrachtung die Grenzen des Werkzeugs. Die Auswahl scheint zwar recht exakt, passt aber noch nicht ganz perfekt. Für das Feintuning wählen Sie deshalb die Option Kante verbessern, die Ihnen bei jedem Auswahlwerkzeug in der Optionsleiste zur Verfügung steht.

5

426 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

Mit dieser Funktion stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten für die Auswahlverfeinerung zur Verfügung. Stellen Sie am Anfang erst einmal alle Regler auf null, damit Sie die Ausgangsbasis beurteilen können. Aktivieren Sie dann unter Ansichtsmodus eine Auswahlvorschau, die den Hintergrund schwarz einfärbt 5. So sehen Sie, dass die bisherige Auswahl noch recht unruhig ist. Dies werden Sie gleich verbessern.

7

Auswahl abrunden

8

Kontrast erhöhen

9

Die Auswahl als Ebenenmaske

Die noch unruhige und raue Auswahlkante korrigieren Sie mit zwei Funktionen. Da das freizustellende Motiv eher runde Kanten besitzt, glättet nun der Regler Abrunden motivgerecht die Auswahl auf eine angenehme Art und Weise. Je nach der Vorauswahl können Sie den Abrunden-Wert manchmal auch über einen Wert von 50 setzen.

6

Durch den starken Abrunden-Wert ist auch eine leichte Weichzeichnung entstanden. Diese korrigieren Sie durch eine gleichzeitige Erhöhung des Kontrasts. Beobachten Sie die Wechselwirkung der beiden Regler abrunden und Kontrast. Für eine bessere Beurteilung können Sie auch einmal die Farbe der Auswahlvorschau wechseln 6. Mit der Taste [F] durchlaufen Sie die verschiedenen Ansichtsmodi ganz schnell.

Das Ergebnis der verbesserten Auswahl soll in eine neue Ebenenmaske umgewandelt werden. Wählen Sie dazu aus dem Popup-Menü Ausgabe an einfach die Option Ebenenmaske 7, und klicken Sie anschließend auf OK. In der Ebenen-Palette erkennen Sie, dass Photoshop nach dem Schließen des Fensters gleich diese Ebenenmaske 8 angelegt hat. 7

8 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

427

Sichere Farbauswahl Einen Farbbereich auswählen und in eine Maske umwandeln

Zielsetzungen: Hintergrundfarbe auswählen Auswahlbereich erweitern Lokale Auswahl einschränken Vordergrund freistellen [Farbauswahl.jpg]

Fotos: Getty Images

Einfarbige Hintergründe sind im Prinzip einfach freizustellen. Durch eine Farbauswahl mit variabler Toleranz lässt sich der Auswahlbereich fließend bestimmen. Tückisch wird es, wenn die ausgewählten Farben auch im Restbild vorhanden sind. Die Möglichkeit der lokalen Farbauswahlen sowie eine Maskenkorrektur helfen Ihnen dabei.

1

1

Farbbereich auswählen

2

Auswahlvorschau

Über das Auswahl-Menü gelangen Sie zum Befehl Farbbereich. Deaktivieren Sie hier zunächst die Option Lokalisierte Farbgruppen 1, um mit einer einfachen Farbauswahl zu starten.

Dann klicken Sie einfach mit dem Mauszeiger – der automatisch zur Pipette wird – auf einen Blauton im Bild. Welcher Bereich ausgewählt ist, sehen Sie im Arbeitsfenster durch weiße Zonen markiert 2. Aktivieren Sie im Popup-Menü Auswahlvorschau ganz unten im Dialog die Option Schwarzer Hintergrund, um die ausgewählten beziehungsweise maskierten Bereiche besser beurteilen zu können.

3

2

Auswahl erweitern

Anstatt gleich die Toleranz anzuziehen, nehmen Sie einfach noch mehr Blautöne in Ihre Auswahl auf 3. Drücken Sie die [ª]-Taste, bevor Sie noch mehrmals auf den Hintergrund klicken. Sowohl in der Auswahlvorschau als auch im Arbeitsfenster können Sie so die Auswahl erweitern.

3

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

429

4

Toleranz steuern

5

Lokalisierte Farbgruppen

6

Abstimmungsarbeit

Jetzt ist es an der Zeit, die Toleranz zu steuern. Schieben Sie den ToleranzRegler nach links, um die Auswahl näher an die Kernfarbe heranzuziehen. Sie werden feststellen, dass sich die Problematik der ebenfalls ausgewählten Kleidungsfarbe mit Hilfe des Toleranz-Reglers nicht wirklich lösen lässt.

4

Die Option Lokalisierte Farbgruppen 4 erweitert das Arbeitsfenster um einen weiteren Regler. Durch das Aktivieren dieser Option wird die Auswahl auf die Bildzonen beschränkt, in die Sie mit der Maus geklickt haben. Die Toleranz gibt nach wie vor an, wie weit sich der ausgewählte Farbbereich zu ähnlichen Farben hin ausweitet. Der Regler Bereich hingegen definiert die Größe des Bildbereichs, in dem die Auswahl getroffen wird.

Jetzt haben Sie zwei Variablen, mit denen Sie die Auswahl auf die himmelblauen Töne beschränken und die ähnlichen Töne des T-Shirts ausgrenzen können. Mit vielen Klicks in das Himmelsblau und einer geringen Toleranz- und Bereich-Einstellung kommen Sie ziemlich nah ans Ziel. Aktivieren Sie jetzt noch die Option Umkehren 5, und bestätigen Sie die Auswahl mit einem Klick auf OK.

5 430 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

6

7

Kante verbessern

Gehen Sie gleich daran, die Maskenkante zu verfeinern. Wenn ein Auswahlwerkzeug aktiv ist, finden Sie in der Optionsleiste den Button Kante verbessern. Ansonsten finden Sie den Befehl auch im Auswahl-Menü. Auch hier können Sie die Ihnen schon bekannte Auswahlvorschau über das aufklappbare Popup-Menü 6 wählen. Der neue Regler Radius 7 überarbeitet alle Freistellungskanten im angegebenen Radius.

8

7

Maske erstellen

Speichern Sie die Auswahl gleich in einer Ebenenmaske. Wählen Sie dafür die Option Ebenenmaske 8 aus dem Popup-Menü Ausgabe an, bevor Sie dieses Fenster mit OK verlassen.

8

9

Übergang verbessern

Von Anfang an sind noch Teile des T-Shirts mit ausgewählt worden. Diese werden Sie jetzt manuell in der entstandenen Ebenenmaske »zurückmalen«. Aktivieren Sie das Maskensymbol in der Ebenen-Palette 9, und wählen Sie das PinselWerkzeug mit einer ausreichend großen Werkzeugspitze und einer Härte von 100 %. Mit weißer Vordergrundfarbe malen Sie dann über das T-Shirt, um eine vollständige Maskierung zu erzeugen. 9 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

431

Auswahlen kombinieren Verschiedene Auswahltechniken zur Maske kombinieren

Bei der Freistellung gilt es, immer die richtige Auswahltaktik zu finden. Manchmal unterscheiden sich diese Taktiken allerdings für verschiedene Bildbereiche. In diesem Fall speichern Sie einfach vorbereitete Auswahlen als Kanäle und kombinieren diese später zu einer Gesamtauswahl. Korrekturen im Maskierungsmodus und in der finalen Ebenenmaske perfektionieren dann die kombinierte Auswahl.

Zielsetzungen: Farbauswahl speichern Kantenauswahl speichern Auswahlen addieren

Foto: istockphoto @ Shelly Perry, Bild 746398

[Auswahlkombi.jpg]

1

Schulterpartie auswählen

Starten Sie mit dem einfachsten Teil: der Auswahl der Schulterpartie. Da diese scharfkantig ist, können Sie zum Beispiel das Magnetische Lasso oder – noch einfacher – das Schnellauswahlwerkzeug benutzen. Ziehen Sie es über die Schultern, den Kragen und den Hals, bis alles unterhalb des Kopfes ausgewählt ist. Mehr zum Schnellauswahlwerkzeug finden Sie im Workshop »Schnell freistellen« auf Seite 424.

2

Kante verbessern

Wenn Sie den Schulter-Hals-Bereich vollständig ausgewählt haben, wählen Sie aus dem Auswahl-Menü die Option Kante Verbessern. Hier können Sie über den Abrunden-Regler 1 ausgefranste oder sehr pixelige Kanten noch etwas glätten. Arbeiten Sie bei dem Beispielbild mit einem Wert von ca. 60. Mehr Korrekturen sollten Sie für eine harte Kante nicht vornehmen. Klicken Sie anschließend auf OK.

1

2

3

Auswahl speichern

Bis hierher war alles nur Vorarbeit. Speichern Sie jetzt die aktive Auswahl, um sie später mit anderen Auswahlen kombinieren zu können. Wählen Sie unter Auswahl a Auswahl speichern. Wählen Sie dann aus dem PopupMenü Kanal die Option Neu 2, und geben Sie einen neuen Namen für den entstehenden Alpha-Kanal ein.Bestätigen Sie dann wieder mit OK. Werfen Sie einen Blick auf die Kanäle-Palette – dort ist die Auswahl als neuer Kanal gespeichert.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

433

4

Farbbereich auswählen

5

Toleranz bestimmen

6

Korrektur im Maskierungsmodus

Jetzt geht es an die Auswahl des Kopfes. Hier bietet sich aufgrund des fast monochromen Hintergrunds eine Farbauswahl an. Wählen Sie aus dem Menü Auswahl a Farbbereich. Klicken Sie mit gedrückter [ª]-Taste auf verschiedene Blautöne des Hintergrunds, um alle bei der Farbauswahl zu berücksichtigen. An den weißen Zonen 3 in der Vorschauminiatur erkennen Sie die schon ausgewählten Bereiche.

3

6

Aktivieren Sie im Popup-Menü Auswahlvorschau einen Schwarzen Hintergrund. So können Sie die Kanten besser beurteilen. Aktivieren Sie auch die Checkbox Umkehren 5, um den Kopf anstelle des Hintergrunds auszuwählen. Erhöhen Sie dann den Toleranz-Wert 4 über den Schieberegler, bis um den Kopf herum keine Hintergrundränder mehr zu sehen sind. Vernachlässigen Sie dabei kleine Reste im Hintergrund 6 – diese können Sie später auf andere Art beseitigen.

4

5

Nachdem Sie den Farbbereich mit OK bestätigt haben, wechseln Sie über die Taste [Q] oder das Maskensymbol in der Werkzeugpalette in den Maskierungsmodus. Hier werden die nicht ausgewählten Bildbereiche rot maskiert dargestellt. Mit dem Pinsel und schwarzer Vordergrundfarbe können Sie nun Lücken im Hintergrund zumalen oder mit weißer Vordergrundfarbe rote Pixel aus der Auswahl »herausmalen«.

434 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

7

Kanäle kombinieren

Wechseln Sie mit der Taste [Q] wieder in den Standardmodus. Speichern Sie auch diese Auswahl, wie in Schritt 3 beschrieben. Wechseln Sie dann in die Kanäle-Palette. Mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste und einem Klick auf eine der Kanalminiaturen laden Sie den Kanal als Auswahl. Mit zusätzlich gedrückter [ª]-Taste addieren Sie die Auswahl aus dem zweiten Kanal dazu 7.

7

8

Ebenenmaske erstellen

9

Feinarbeit

Die jetzt aktive, vollständige Auswahl können Sie nun zur Freistellung benutzen. Öffnen Sie über das Menü Fenster die Masken-Palette, und klicken Sie auf das Symbol zur Erstellung einer Ebenenmaske 8. Das Bild wird sofort gegen einen transparenten Hintergrund freigestellt und vereint in dieser Freistellung beide vorbereiteten Auswahlen.

8

In der Ebenenmaske können Sie die Freistellung noch genauso bearbeiten wie im vorangegangenen Maskierungsmodus. Durch die Freistellung sind kleine Fehler sogar noch besser zu erkennen. Klicken Sie auf die Ebenenmaske in der Ebenen-Palette, und wählen Sie wieder das Pinselwerkzeug . Durch Malen mit weißer Vordergrundfarbe erweitern Sie die Auswahl, mit schwarzer Vordergrundfarbe verstärken Sie die Maskierung.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

435

Knifflige Kanten freistellen Die neue Kantenerkennung der Funktion Kante verbessern

Zielsetzungen: Person freistellen Haardetails verfeinern Kombination harter Übergänge [Freistellen.jpg]

Foto: Michael Waldau

Schon kleinste Details lassen manchmal eine gute Freistellung scheitern, und wenn sich die Details mehren, ist man für gute Freistellungstaktiken dankbar. In Photoshop CS5 ist in der Funktion Kante verbessern die in der letzten Version verlorengeglaubte Extrahieren-Funktion wieder aufgetaucht. Und diese hilft bei der Kantenerkennung und Feinarbeit.

1

1

Schnelle Vorauswahl

Für eine erste Vorauswahl wählen Sie das Schnellauswahlwerkzeug aus der Werkzeugpalette. Aktivieren Sie in den Werkzeugoptionen die Option Automatisch verbessern 1. Diese überarbeitet und glättet die Auswahl noch einmal. So werden die Auswahlkanten an Gesicht und Arm glatter. Um die Details der Jacke kümmern wir uns dann zu einem späteren Zeitpunkt. Ziehen Sie das Schnellauswahlwerkzeug zur Auswahl über Gesicht und Kleidung. 2

2

Auswahl optimieren

Sollte die Auswahl über das Ziel hinausschießen, können Sie diese Bereiche natürlich wieder von der Auswahl abziehen. Um Auswahlen abzuziehen, wählen Sie entweder den entsprechenden Button 2 in der Optionsleiste, oder Sie halten die (Alt)/ [±]-Taste gedrückt. Sobald Sie ein MinusZeichen im Werkzeugdurchmesser sehen, können Sie zu viel ausgewählte Bereiche wieder abziehen.

3

3

Auswahlkante überarbeiten

Achten Sie darauf, dass Sie die Person vollständig ausgewählt haben. Die Auswahl an den Jackendetails kann lieber etwas zu knapp ausfallen, denn Sie werden gleich noch zusätzliche Details zur Auswahl addieren. Klicken Sie dann in der Optionsleiste auf die Schaltfläche Kante verbessern 3, um in die neue Version dieser Funktion zu wechseln.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

437

4

4

Ansichtsmodus wählen

5

Smart-Radius aktivieren

6

Radius anzeigen

Jetzt geht es darum, die Auswahlkante inklusive der Bilddetails für die weitere Bearbeitung genau erkennen zu können. Klicken Sie in das Popup-Menü Anzeigen 4, um einen geeigneten Ansichtsmodus zu wählen. Sie können auch durch wiederholtes Drücken der Taste [F] die verschiedenen Ansichtsmodi durchlaufen. Der Modus Auf Ebenen (L) zeigt Ihnen die freigestellte Vorschau auf transparentem Untergrund.

Um mehr Details in die Auswahl zu integrieren, aktivieren Sie den SmartRadius 5. Mit diesem legen Sie einen Auswahlbereich an der Freistellungskante an, innerhalb dessen der größte Kontrast gefunden wird. Die Größe des Auswahlbereichs geben Sie über den Radius-Wert an. Ziehen Sie den Schieberegler auf einen Radius von ca. 5–6 Pixeln. Sie können gleichzeitig erkennen, wie sich deutlich mehr Details in der Auswahl zeigen.

5

Um zu verstehen, wie der Smart-Radius funktioniert, aktivieren Sie die Option Radius anzeigen (J) 6. Ihnen wird dann eine schwarze Maske angezeigt, die nur am Rand der Auswahl eine dünne Linie aufweist. Die Breite dieser Linie entspricht dem Radius-Wert. Innerhalb dieser Zone werden die größten Kontraste gesucht, und dort wird die Freistellungskante neu gesetzt. Verändern Sie probehalber den RadiusWert, um zu sehen, wie die Breite sich auch in der Vorschau verändert.

6 438 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

7

Smart-Radius erweitern

Deaktivieren Sie die Option Radius anzeigen wieder, um das Vorschaubild zu sehen. Links neben dem Smart-Radius-Regler erkennen Sie ein Pinselwerkzeug, das automatisch aktiviert ist. Mit diesem können Sie den Radius partiell erweitern. Malen Sie mit dem Werkzeug am äußeren Rand der feinen Haardetails 7, um den Radiusbereich dort zu erweitern, wo sich jetzt noch Details außerhalb der Auswahl befinden. Dort wird die Freistellung neu berechnet und damit noch differenzierter.

8

7

Harte Kanten wiederherstellen

Kritisch ist der Smart-Radius an den Freistellungskanten der Haut. Der Kontrast zwischen Haut und Hintergrund ist schwer zu finden. So entstehen halbtransparente Bereiche. Auch das können Sie mit dem Pinsel korrigieren. Halten Sie die (Alt)/[±]Taste gedrückt – in der Werkzeugspitze erscheint ein Minus 8, und der Pinsel arbeitet jetzt im Subtrahieren-Modus. Malen Sie an den Freistellungskanten der Haut entlang. Was erst wie ein Löschen der Bildpixel aussieht, radiert letztlich aber nur den Smart-Radius.

8

9

9

Ebenenmaske erstellen

Aktivieren Sie erneut die Option Radius anzeigen. In der Maskenvorschau sehen Sie deutlich, wie der Radius an den Jackenrändern breiter geworden ist. An den Hautkanten fehlt der Radius komplett. So erhalten Sie die ideale Freistellung für jede Kante. Blenden Sie das gesamte Bild wieder ein, und bestimmen Sie jetzt im Bereich Ausgabe, wie die aktive Auswahl umgesetzt werden soll. Wählen Sie am besten gleich eine Ebenenmaske aus dem Popup-Menü 9, und bestätigen Sie dann mit OK.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

439

Lichtsäume beseitigen Ebenenarbeit zur Vermeidung von Lichtkanten

Zielsetzungen: Helle Kanten verrechnen Kernauswahl verkleinern Harte Kanten rekonstruieren [Lichtkante.psd]

Foto: Michael Waldau

Wenn die freigestellte Ebene auf einen neuen Hintergrund gezogen wird, zeigen sich oft Restpixel des Hintergrunds in der Auswahl und damit die tückischen Lichtsäume. Eine weitere Verkleinerung der Auswahl ist keine Lösung, denn schließlich würden Sie dadurch wertvolle Details verlieren. Der deutlich effektivere Weg kombiniert verschiedene Auswahlebenen und Verrechnungsmodi.

1

Ebenendatei

Der Schlüssel für die Kantenoptimierung liegt in einer Ebenendatei. Denn Sie werden eine Ebene nur für die Berechnung der Kanten mit dem Hintergrund nutzen und eine zweite für die Kernauswahl. Duplizieren Sie deshalb als Erstes die freigestellte Ebene, indem Sie sie auf das Seitensymbol 1 ziehen. Benennen Sie die Ebenen danach sinnvoll. Es wird nämlich nicht bei diesen beiden Ebenen bleiben … 1

2

Kantenebene abdunkeln

Blenden Sie jetzt zunächst die obere Ebene durch einen Klick auf das Augensymbol 2 aus, und aktivieren Sie die zukünftige Kantenebene durch einen Klick auf die Miniatur 3. Wählen Sie aus dem Popup-Menü für den Ebenenmodus Multiplizieren. So sind nur noch die Pixel der Ebene sichtbar, die dunkler sind als der Hintergrund. Damit sind Sie dem Ziel – die hellen Randpixel zu verlieren – schon ein ganz schönes Stück näher gekommen.

3

2

3

Sicherungskopie erstellen

Im Motiv haben Sie es mit zweierlei Kanten zu tun: mit den hellen Pelzdetails in der Jacke, die die Freistellung offenbaren, und den hellen Lichtkanten an der Haut, die eher gewollt sind. Duplizieren Sie deshalb die obenliegende Hauptebene noch einmal – diese werden Sie später für optimale Hautkanten nutzen. Ziehen Sie diese unter die oberste Ebene, und blenden Sie sie dann über einen Klick auf das Augensymbol aus.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

441

4

5

6

7

442 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

4

Maskenkante bearbeiten

5

Ansicht und Ausgabe

6

Auswahlkante verschieben

Aktivieren Sie jetzt die Ebenenmaske der oberen Ebene durch einen Klick auf die Maskenminiatur 4. Öffnen Sie dann die Masken-Palette, und klicken Sie auf die Schaltfläche Maskenkante. Die Maske der oberen Ebene können Sie dann in den nächsten Schritten verkleinern.

Im Funktionsfenster Maske verbessern bereiten Sie jetzt die Korrektur vor. Wählen Sie zunächst den Ansichtsmodus Auf Ebenen (L) aus dem Popup-Menü 5 oder über den Kurzbefehl [L]. Wichtig ist, dass Sie gleich die genaue Wirkung auf die untenliegenden Ebenen sehen können. Stellen Sie außerdem die Ausgabe auf Ebenenmaske 6 sicher, damit Ihre folgende Korrektur gleich in der aktuellen Maske umgesetzt wird.

Nutzen Sie jetzt den Regler Kante verschieben 7, um die Auswahl zu verkleinern. Verschieben Sie diesen nach links auf einen Wert von ca. –40 %. Die Maskenkante der oberen Ebene wird so nach innen verschoben, die Auswahl der oberen Ebene wird also kleiner. In der Vorschau zeigen sich die Kantendetails der schon bearbeiteten Kantenebene. Die Kanten haben jetzt keine Lichtsäume mehr, sondern grenzen sich dunkel vom Hintergrund ab.

7

Sicherungsebene nutzen

8

Hautkanten wiederherstellen

9

Perfekt abgestimmte Kanten

Vielleicht haben Sie beobachtet, dass sich die Optimierung der Jackendetails ungünstig auf die Kanten an Gesicht und Armen auswirkt, denn diese bekommen auf einmal einen dunklen Rand. Verlassen Sie das Fenster Maske verbessern, und blenden Sie die Sicherungsebene aus Schritt 3 ein. Jetzt sieht das Bild durch die hellen Kanten erst einmal wieder so aus wie vorher. Aktivieren Sie auch hier die Ebenenmaske, denn durch diese werden wir die Vorarbeit wieder sichtbar machen.

Wählen Sie das Pinselwerkzeug , und malen Sie mit 100 % Deckkraft und schwarzer Vordergrundfarbe auf der Maske über die Jackenkanten. So maskieren Sie die originalen Lichtsäume, damit die Bearbeitung der oberen Ebene in Kombination mit den multiplizierenden Details der unteren Ebene wieder sichtbar wird. Die Kanten an Armen und Gesicht bleiben unmaskiert und damit im Originalzustand.

Sie kombinieren jetzt das Beste aus drei Ebenen miteinander: Die untere Ebene erhält die Kantenpixel und sorgt durch den Modus Multiplizieren dafür, dass nur die dunklen Pixel über dem Hintergrund sichtbar sind. Die mittlere Ebene nimmt diese Wirkung für die Ränder an Armen und Gesicht wieder zurück. Und die obere Ebene wird so weit verkleinert, dass die Ränder der beiden darunterliegenden Ebenen erkennbar bleiben.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

443

Die letzten Helfer: die Kanäle Die besten Freistellungsoptionen für Haare und Details

Haare, Haare, Haare – bei einer wilden Mähne sind Sie mit den herkömmlichen Freistellungwerkzeugen und Methoden meistens aufgeschmissen. Dieser Workshop zeigt Ihnen, wie Sie mit Hilfe der Kanäle und weiterer Maskenbearbeitung auch feine Details freistellen können. Und im nächsten Workshop können Sie dann gleich noch die unvermeidlichen Farbsäume korrigieren.

Kanalkontrast als Freistellungsmaske nutzen Kantenkontrast verstärken Ebenenmaske nacharbeiten [Kanalarbeit.jpg]

Foto: Oana Skezely

Zielsetzungen:

1

Der Weg über die Kanäle

2

Kanäle analysieren

Öffnen Sie über das Menü Fenster die Kanäle-Palette. Neben dem sogenannten Composite-Kanal – also dem Farbbild –, finden Sie dort den Rot-, Grün- und BlauKanal vor. Auf diesen werden in Graustufen die Anteile der einzelnen Farben angegeben. Mehr Farbanteil in einem Kanal wird dabei als heller Grauton wiedergegeben.

Klicken Sie auf die einzelnen Kanalnamen, um einen Basiskanal für die Maskenerstellung auszuwählen. Denn die unterschiedlichen Graustufenbilder sind als Basis für eine Maske unterschiedlich gut geeignet. Der Rot-Kanal 1 erscheint ideal, weil er am meisten Kontrast zwischen den Haaren und dem Hintergrund aufweist.

3

1

Rot-Kanal nutzen

Natürlich bearbeiten Sie den Rot-Kanal nicht direkt. Erstellen Sie eine Kanalkopie, indem Sie den Kanal duplizieren – ziehen Sie ihn dafür einfach auf das Seitensymbol 2. Diesen neuen Alpha-Kanal benutzen Sie jetzt als Basis für eine kontrastreichere Maske, auf der Sie die Trennung zwischen Haaren und Hintergrund hervorarbeiten können. 2

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

445

4

Kontrast verstärken

5

Manuelle Maskenarbeit

6

Graue Kantenpixel aufhellen

Der neue Kanal ist immer noch aktiv und sichtbar. Wählen Sie aus dem Menü Bild a Korrekturen a Tonwertkorrektur. Schieben Sie die Regler für den Schwarzpunkt 3 und den Weißpunkt 5 so weit zusammen, bis der Hintergrund ganz schwarz und die Haarspitzen ganz weiß sind. Verschieben Sie außerdem den Mittelwertregler 4 nach links, um die Tonwerte insgesamt aufzuhellen. Die Trennung zwischen Haaren und Hintergrund sollte deutlich sein, aber nicht zu hart.

3

4

5

Jetzt muss aus dem kontrastreichen Schwarzweißbild noch eine richtige Maske werden. Benutzen Sie einen Pinsel mit einer Härte von 100 %, und malen Sie mit weißer Vordergrundfarbe alle Bildbereiche zu 6, die noch innerhalb der Maske liegen sollen.

6

7

Falls Sie bei der Tonwertkorrektur in Schritt 4 die Tonwertspreizung recht groß gelassen haben, befinden sich an den Freistellungkanten noch reichlich graue Pixel, die für eine weiche Kante sorgen. Bei »haarigen Details« ist das gewünscht, aber bei Flächen mit vielen Details führt das später zu einer ungewollten Transparenz. Wählen Sie das Abwedler-Werkzeug , und stellen Sie als Arbeitsbereich die Lichter 7 ein. Arbeiten Sie mit einer geringen Belichtung von ca. 20 %, um solche Flächen aufzuhellen.

446 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

8

7

Kantenkontrast verstärken

Sie können sich der Maske aber auch von der anderen Seite nähern: Wählen Sie das Nachbelichter-Werkzeug , um die schwarzen Anteile der Maske zu verstärken. Denn zu viele helle Pixel würden später zu viele Randpixel mit Hintergrundfarbe zeigen. Für das Nachbelichter-Werkzeug wählen Sie die Tiefen 8 als Arbeitsbereich. So bleiben die jetzt schon hellen Pixel bestehen, und Sie dunkeln nur die Grenzen zur schwarzen Maske ab. 9

8

Maske erstellen

Die Vorarbeit ist getan, und jetzt wird es Zeit, zu beurteilen, ob der Arbeitskanal eine gute Freistellung bietet. Klicken Sie mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf den Arbeitskanal j, um dessen Auswahl zu laden. Klicken Sie dann auf den RGB-Kanal 9, um diesen wieder einzublenden. Öffnen Sie jetzt die Masken-Palette, und klicken Sie auf das Symbol zur Erstellung einer Ebenenmaske k. Die Person mitsamt ihren Haaren ist jetzt freigestellt.

k

j

l

9

Maske verbessern

An den Rändern ist die Auswahl noch nicht ganz perfekt. Die Randpixel zeigen noch zu viele Reste des Hintergrunds. Diese können Sie über die Maskenkante l korrigieren. Im Menü Maske Verbessern können Sie einerseits den Kontrast m verstärken und so die weichen Übergänge verringern, aber auch über den Regler Kante verschieben n die Auswahl insgesamt verkleinern.

m n

Im folgenden Workshop sehen Sie noch mehr Tricks, um die Kante zu optimieren.

Kapitel 11 | Freistellen und montieren

447

Strategien gegen Farbsäume Wie Sie störende Hintergrundpixel kaschieren

Zielsetzungen: Dunkle Hintergrundpixel dekontaminieren Haarkanten verfeinern [Farbsaum.psd]

Foto: Oana Skezely

Je mehr Details Sie bei der Freistellung erhalten wollen, desto mehr haben Sie mit farblichen Resten des Originalhintergrunds zu kämpfen. Wenn Sie die Auswahl nicht verkleinern wollen – und dadurch Details verlieren –, müssen diese störenden Pixel eingefärbt werden. Seit CS5 müssen Sie dafür nicht mehr pinseln, aber sehen Sie selbst …

1

Die Vorarbeit

2

Maskenkante bearbeiten

Beschäftigen Sie sich mit dem vorangegangenen Workshop, um die Vorarbeit für die Freistellungsmaske zu erledigen. Zu Übungszwecken können Sie natürlich auch einfach nur das Beispielbild öffnen. Klicken Sie dann auf die Ebenenmaske in der Ebenen-Palette, um in den nächsten Schritten auf der Maske zu arbeiten.

Öffnen Sie dann die Masken-Palette, und klicken Sie dort auf die Schaltfläche Maskenkante 1. Über diesen Befehl kommen Sie wieder in das Fenster Maske verbessern, das Sie vielleicht schon für die Freistellung genutzt, aber bestimmt noch nicht ausgereizt haben.

3

1

Farben »dekontaminieren«

Jetzt kommt eine der brandneuen Funktionen von Photoshop CS5 zum Einsatz. Anstatt die Maske noch weiter zu verkleinern, aktivieren Sie die Option Farben dekontaminieren 2. Diese Funktion ändert nicht die Maske, sondern analysiert tatsächlich die Farbe in den Randpixeln und färbt diese um.

2 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

449

4

Korrekturstärke ausloten

5

Smart-Radius aktivieren

6

Haarspitzen überarbeiten

Bewegen Sie den Stärke-Regler 3 nach rechts, um die Wirkung der Farbkorrektur noch weiter nach innen zu verlagern. Behalten Sie dabei genau das Vorschaubild im Auge, um den richtigen Korrekturwert zu ermitteln. Zu viel korrigieren können Sie mit dieser Funktion aber nur schwer.

4

3

Die Wirkung der Funktion Farben dekontaminieren ist schon beachtlich: Der schwarze Schatten um die Freistellungskante wurde deutlich aufgehellt, und er ist jetzt auch in der Haarfarbe eingefärbt. An manchen Stellen sind aber noch hartnäckige Hintergrundpixel sichtbar. An diesen müssen Sie die Freistellung noch einmal überarbeiten. Aktivieren Sie dafür die Option Smart-Radius 4.

Belassen Sie den Radius-Regler auf o,o Px, denn die Kanten sollen nicht pauschal überarbeitet werden. Nutzen Sie aber das Pinselwerkzeug, das automatisch aktiviert ist. Malen Sie mit dem Pinsel über die Zonen, in denen sich noch dominante Hintergrundpixel zeigen 5. Malen Sie ruhig so großzügig, dass die Haare bis zu den Haarspitzen markiert sind. Und keine Angst vor den jetzt sichtbar werdenden Hintergrundbereichen – die verschwinden gleich wieder.

5 450 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

7

Natürliche Übergänge

8

Sicherungsebene

In den markierten Bereichen wird die Freistellung neu berechnet. Es wird die Kante bzw. die Pixeltrennung mit dem größten Kontrast gesucht und dort die neue Freistellungsmaske platziert. Die neue, engere Auswahl wird dann gleichzeitig noch mit der Option Farben dekontaminieren überarbeitet. So ergeben sich aus den eben noch schweren Freistellungsrändern transparente und haarfeine Bereiche.

Mit der Funktion Farben dekontaminieren ist die Option verknüpft, eine neue Ebene anzulegen. Denn diese Funktion überarbeitet nicht nur die Maske, sondern verändert auch Farben an den Original-Bildpixeln. Belassen Sie es bei der Option Neue Ebene mit Ebenenmaske 6, bevor Sie auf OK klicken. So wird Ihre Originalebene zwar ausgeblendet, aber sie bleibt erhalten, und die aktuelle Freistellung wird auf der oberen Ebene umgesetzt.

9

6

Endkontrolle

Die beste Kontrolle für eine erfolgte Freistellung ist das Einziehen einer neuen Ebene, die mit der Komplementärfarbe zur ursprünglichen Hintergrundfarbe gefüllt ist. In diesem Fall ist das einfach Weiß. Legen Sie eine neue, leere Ebene durch Klick auf das Ebenensymbol 7 an. Über die Tasten [ª] + [F5] öffnen Sie das Dialogfeld Fläche füllen. Verwenden Sie dort Weiß mit 100 % Deckkraft und dem Modus Normal, und klicken Sie dann auf OK. 7 Kapitel 11 | Freistellen und montieren

451

Grundlagenexkurs

Auswahlen, Kanäle und Masken Zusammenhänge und Vorgehensweisen

Der Unterschied zwischen einer Auswahl und einer Maskierung ist schnell erklärt: Es gibt keinen! Eine Maskierung nutzt nur einen anderen Ansichtsmodus, um die Auswahl anzuzeigen. Während die Kanten des ausgewählten Bereichs im Auswahlmodus nur klar abgegrenzt sichtbar sind, kann die Maskierung auch weiche Übergänge darstellen. Sich dennoch beide Optionen offenzulassen, ist durchaus sinnvoll, denn in beiden Modi stehen Ihnen unterschiedliche Werkzeuge zur Verfügung, um die Auswahl detailliert zu bearbeiten. Mit der Funktion Kante Verbessern können Sie recht komfortabel eine mit den Auswahlwerkzeugen vorgenommene Auswahl und be-

1 452

Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

stehende Ebenenmasken modifizieren. Durch Erweiterung, Weichzeichnung, Abrundung etc. und verschiedene Ansichtsmodi können Sie diese recht leicht perfektionieren. Die Masken-Palette bietet sowohl Zugriff auf die Maskenkante-Funktion als auch auf andere hilfreiche Maskenverfeinerungen, z. B. die Deckkraft. Sowohl eine Auswahl als auch eine Maske ist immer nur eine temporäre Erscheinung. Alpha-Kanäle und Ebenenmasken sind Optionen, um Ihre Auswahlen dauerhaft in der Datei oder für spezifische Ebenen zu speichern.

Der Wechsel zwischen Auswahl und Maskierungsmodus | Dies ist gefragt, wenn Sie die Auswahl (also die Maske) partiell bearbeiten wollen. Klicken Sie auf das kombinierte Maskierungs- bzw. Auswahlsymbol 1 in der Werkzeugpalette, oder drücken Sie die Taste [Q]. Die im Auswahlmodus gezeigte Trennung zwischen nicht ausgewählten und ausgewählten Bereichen wird im Maskierungsmodus durch maskierte und nicht maskierte Bereiche sichtbar. Die Maskierung besteht aus eigentlich schwarzen Pixeln, die in Photoshop als rot-transparente Maske dargestellt werden.

Werkzeuge und Techniken im Auswahlmodus | Neben dem Zauberstab gehört das intelligentere Schnellauswahlwerkzeug zu den Auswahlwerkzeugen – wie all jene, deren Ergebnis ein klar abgegrenzter Bereich ist. Auswahlen addieren Sie, indem Sie die [ª]Taste drücken, bevor Sie den zu addierenden Bereich auswählen. Auswahlen subtrahieren Sie, indem Sie die [Alt]-Taste drücken, während Sie die aus einer Auswahl abzuziehende Auswahl aufziehen. Schnittmengen aus zwei Auswahlen erhalten Sie mit gleichzeitig gedrückter [Alt]-und [ª]-Taste.

Werkzeuge im Maskierungsmodus | Da es sich im Maskierungsmodus immer um pure Pixelinformationen handelt, können Sie diese auch mit jedem Pixel-Bearbeitungswerkzeug editieren. Pinsel-, Verlaufs-, Radiergummioder Weichzeichner-Werkzeug sind nur die elementaren Vertreter dafür. Nutzen Sie in jedem Fall die Werkzeugoptionen aus, insbesondere um die Kantenschärfe von Pinseln für weiche Übergänge zu steuern, aber auch um neue Werkzeugspitzen wie die Borstenpinsel-Vorgaben zu nutzen, z. B. für Haarmasken.

Die Masken-Palette | Über die Masken-Palette können Sie jede Art von nachträglicher Maskenverfeinerung vornehmen: die DichteÄnderung, Weiche Kante und Maskenkante, die Auswahl des Farbbereichs sowie weitere Optionen werden Ihnen in den nächsten Schritten erläutert.

Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

453

2 Die Auswahlkante verbessern | Der Button Kante verbessern – oder Maskenkante in der Masken-Palette – scheint unscheinbar, ist aber die beste Option, um die Auswahl zu verfeinern, ohne den Maskierungsmodus zu benutzen. Im folgenden Arbeitsfenster stehen Ihnen zunächst Varianten für eine Auswahlvorschau 2 zur Verfügung, die über den Maskierungsmodus hinausgehen. Alle verfügbaren Schieberegler dienen einer Verfeinerung der Auswahl, die sonst nur mit einer Kombination verschiedenster Funktionen möglich ist:

3 4

Weiche Auswahl erstellen 1 | Eine weiche Auswahl – also einen fließenden Übergang von ausgewählten zu nicht ausgewählten Bereichen – definieren Sie im Auswahlmodus über den Befehl Auswahl a Auswahl verändern a Weiche Kante. Über die Funktion Kante verbessern lässt sich dies allerdings besser erledigen. Denn hier haben Sie auch schon die Vorschau auf die Wirkung der weichen Kante 3. Sollte die weiche Kante zu sehr in die Mitte Ihrer Auswahl übergreifen, können Sie das mit der Option Kante verschieben 4 ausgleichen.

Weiche Auswahl erstellen 2 | Die Kante einer bestehenden Maske können Sie auch direkt über die Masken-Palette weichzeichnen. Ziehen Sie dafür einfach den Regler Weiche Kante nach rechts. Sowohl die sichtbare Auswahl als auch die Maske verändern sich. Das Schöne hierbei ist, dass Sie diese weiche Kante jederzeit wieder verändern können.

454 Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

5

6

Auswahlkante verfeinern | Der KontrastRegler 7 sorgt für eine nachträgliche Schärfung, falls Sie mit der Weichzeichnung in erster Linie Unregelmäßigkeiten beseitigen wollten. Auch der Regler Abrunden mindert Unregelmäßigkeiten in der Auswahl. Durch Kante verschieben erweitern oder verkleinern Sie die Auswahl. Der seit CS5 neue Smart-Radius 6 sucht automatisch die beste Freistellungskante und lässt sich mit einem Pinselwerkzeug 5 individuell anpassen. 7 Auswahlen speichern | Wenn Sie eine Auswahl dauerhaft in einer Datei speichern wollen – um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen zu können oder sie in anderen Programmen wie Layout- oder VideoApplikationen auslesen zu können –, wandeln Sie sie in einen sogenannten Alpha-Kanal um, der dann als weiterer Kanal in der Datei gespeichert wird. Der Weg dazu führt über das Auswahl-Menü und den Befehl Auswahl speichern.

Gespeicherte Auswahl aktivieren | Auf den gespeicherten Alpha-Kanal können Sie jederzeit zurückgreifen, indem Sie aus dem Fenster-Menü die Kanäle-Palette einblenden. Kanäle sind pixelorientiert: Analog zur Maske werden die ehemals nicht ausgewählten Bereiche mit schwarzen, voll deckenden Pixeln maskiert. Die ausgewählten Bereiche sind unmaskiert, werden also durch weiße Pixel repräsentiert. Am schnellsten wandeln Sie die Kanalinformation wieder in die Auswahl um, indem Sie mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste auf den Auswahlkanal klicken 8.

8

Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

455

9 Auswahlen in Ebenenmasken umwandeln | Soll sich die Auswahl nur auf eine bestimmte Ebene auswirken, wandeln Sie sie in eine Ebenenmaske um. Eine solche ist eine ständige Maskierung der Ebenenpixel. Dazu klicken Sie bei aktiver Auswahl lediglich auf das Ebenenmaskensymbol j in der EbenenPalette oder das identische Symbol 9 in der Masken-Palette. Der Vorteil in der Masken-Palette besteht darin, dass Sie auch Hintergrundebenen – ohne vorherige Umwandlung – per Klick maskieren können. j Masken- und Kanalinformation in Auswahl umwandeln | Mit gedrückter [Strg]- bzw. [°]-Taste und einem Klick auf die Ebenenmaske machen Sie die Maskierungsinformation wieder als aktive Auswahl sichtbar, um sie beispielsweise für andere Ebenen zu nutzen oder innerhalb der Auswahl zu arbeiten.

Farbbereich auswählen | Dieser Befehl aus der Masken-Palette entspricht dem aus dem Auswahl-Menü. Mit der Pipette wählen Sie Farben aus dem Bild aus, die – innerhalb einer Toleranz und eingeschränkt auf den gewünschten Bereich im Bild – direkt in eine neue Ebenenmaske umgesetzt werden. So können Sie Einstellungsebenen auch später noch auf einen Farbbereich einschränken. Lesen Sie dazu den passenden Workshop: »Farbbereich nachbelichten« auf Seite 222.

456 Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

Maske ausblenden | Um einen Blick auf das unmaskierte Bild zu werfen, müssen Sie die Maske nicht löschen. Klicken Sie einfach in der Masken-Palette auf das Augensymbol k – so wird die Maske temporär ausgeschaltet. Eine weitere Möglichkeit ist, mit gedrückter [ª]-Taste auf das Ebenenmaskensymbol in der Ebenen-Palette zu klicken. Beide Optionen beeinflussen sich gegenseitig.

k

Dichte der Maske bestimmen | Durch Verringerung der Maskendichte wird diese praktisch »dünner«. Auf diese Art lassen Sie bei Masken von Bildebenen die maskierten Bereiche wieder mehr durchscheinen. Oder Sie lassen – im Falle einer Einstellungsebene – die Korrektur auf die vorher maskierten Bereiche wirken. In welcher Stärke, bestimmen Sie mit dem Dichte-Wert.

Maske anwenden | Wollen Sie die Auswahl »zementieren«, so können Sie die Maske löschen. Am schnellsten geht das über das entsprechende Symbol l in der MaskenPalette: Ein Klick, und die Maske ist gelöscht und gleichzeitig angewendet – die vorher maskierten Pixel werden jetzt von der Bildebene gelöscht.

l

Grundlagenexkurs | Auswahlen, Kanäle und Masken

457

Perspektive

Die Perspektive ist Bilddramaturgie und Fehlerquelle gleichzeitig. Je extremer Ihre Perspektive bei der Aufnahme ausfällt, desto mehr müssen Sie auch mit Abbildungsfehlern rechnen. Für die Korrektur dieser Abbildungsfehler und unglücklicher Aufnahmesituationen bietet Photoshop einen ausgefeilten Filter, der in der aktuellen Programmversion noch verbessert wurde. Eine objektivtypische Verzeichnung oder Vignettierung können Sie praktisch per Knopfdruck entfernen, bevor Sie dann mit individuellen Perspektivkorrekturen fortfahren. Aber Perspektive birgt nicht nur Fehler, sondern auch Möglichkeiten. So können Sie eine bestehende Perspektive optisch verstärken und neue Perspektiven – wie Panoramen – erstellen. Foto: Maike Jarsetz

Perspektive

Linien geraderücken .............................................................................. 462 Manuelle Objektivkorrektur mit automatischem Zuschnitt

Objektivgüte verbessern ...................................................................... 466 Automatische und manuelle Objektivkorrektur

Stapelweise Objektivkorrekturen ...................................................... 470 Automatische Erstkorrektur im Stapelbetrieb

Gebäude aufstocken ............................................................................. 472 Perspektivische Verlängerungen mit dem Fluchtpunkt-Filter

460 Kapitel 12 | Perspektive

Ein Panorama erstellen .......................................... 476 Automatisch stapeln, ausrichten und überblenden

Das Letzte herausholen ......................................... 480 Randbereiche von Panoramen inhaltssensitiv füllen

Enge Blickwinkel ausdehnen ............................................................... 484 Panoramabilder aus extremen Blickwinkeln erstellen

Kapitel 12 | Perspektive

461

Linien geraderücken Manuelle Objektivkorrektur mit automatischem Zuschnitt

Zielsetzungen: Bildsenkrechte geradestellen Stürzende Linien ausgleichen Format automatisch begrenzen [Sturz.jpg]

Foto: Maike Jarsetz

Stürzende Linien gehören in der Architekturfotografie zum täglichen Brot. Der Filter Objektivkorrektur eignet sich für alle Arten perspektiv- oder objektivbedingter Abbildungsfehler. Neben der – in Photoshop CS5 neuen – automatischen Korrektur von Objektivfehlern können Sie standpunktbedingte Perspektivfehler auch manuell korrigieren und eine Menge intelligenter Funktionen zu Hilfe nehmen.

1

Korrektur vorbereiten

Wählen Sie aus dem Filter-Menü den Eintrag Für Smartfilter konvertieren. So bleiben die Original-Bildinformationen sowie die Filtereinstellungen mindestens für die Dauer der Korrektur erhalten. In der Ebenen-Palette ist ein Smart-Objekt an dem kleinen Icon in der Ebenenminiatur zu erkennen 1.

1

2

Der Filter Objektivkorrektur

3

Hilfsmittel Raster

Wählen Sie für die notwendige Korrektur der stürzenden Linien den Filter Objektivkorrektur, der mit der Version CS5 in den oberen Teil des Filter-Menüs gerückt ist.

Sehr hilfreich ist ein Raster über dem Bild, das Ihnen die Korrektur und Ausrichtung von vertikalen und horizontalen Linien im Bild erleichtert. Dieses Raster können Sie anpassen, indem Sie unter dem Vorschaubild mit der Option Größe 2 den Abstand der Rasterlinien variieren. Der Einstellungsbereich der Objektivkorrektur unterteilt sich in Auto-Korrektur und Benutzerdefiniert. Da die Automatik momentan zum Geradeausrichten keine Funktion bietet, wechseln Sie gleich zum Reiter Benutzerdefiniert 3.

3

2 Kapitel 12 | Perspektive

463

6

4

Gerade-ausrichten-Werkzeug

5

Ausrichtung kontrollieren

6

Stürzende Linien ausgleichen

Nutzen Sie zunächst das Gerade-ausrichten-Werkzeug 5 aus der Werkzeugpalette. Ziehen Sie mit gedrückter Maustaste eine Linie entlang einer Gebäudesenkrechten 6. Nach dem Loslassen der Maus richtet sich das Bild automatisch auf die neue Senkrechte aus. Meistens funktioniert das Platzieren dieser Ausrichtungslinie besser, wenn das Raster ausgeblendet ist. Mit einem Klick zum Deaktivieren der Option Raster einblenden 4 ist das schnell erledigt.

5

4

Die ausgeführte Rotation des Bildes können Sie auch im TransformierenAbschnitt an dem geänderten Winkel-Wert kontrollieren. Konzentrieren Sie sich nun auf die vertikalen Linien, und blenden Sie dazu das Raster wieder ein. Durch den tieferen Kamerastandpunkt verjüngen sich die vertikalen Linien nach oben. Auch das lässt sich schnell korrigieren.

Diese Korrektur nehmen Sie jetzt direkt im Transformieren-Bereich vor. Mit dem Regler für die Vertikale Perspektive können Sie mit Werten im Minusbereich recht unkompliziert tiefe Kamerastandpunkte und stürzende Linien ausgleichen. Greifen Sie auch noch einmal zum Geradeausrichten-Werkzeug, um die korrigierte Gerade neu auszurichten. Die optimale Korrektur ergibt sich durch eine Kombination beider Werkzeuge.

464 Kapitel 12 | Perspektive

7

7

8

Überprüfung mit dem Raster

Das Raster hilft Ihnen ganz besonders dann, wenn Sie es direkt an die Motivlinien anlegen können 7. Wählen Sie dazu das Raster-verschieben-Werkzeug 8 aus der Werkzeugpalette. Damit können Sie einfach mit der Maus die Rasterlinien greifen und verschieben. So erkennen Sie, ob Sie die Linien wirklich senkrecht gestellt haben, und können noch Feinheiten korrigieren.

9

8

Automatisch skalieren

9

Nachträgliche Änderungen

Durch das Entzerren und Drehen des Bildes haben sich jetzt Lücken am unteren Bildrand ergeben. Solche Lücken lassen sich entweder auffüllen oder beschneiden, oder aber Sie skalieren das Bild in das bestehende Bildformat. Wechseln Sie über den Reiter Auto-Korrektur zur Option Bild automatisch skalieren 9. Diese Funktion entfernt exakt die lückenhaften Bildränder und erhält die Originalabmessungen des Bildes.

Die angewendete Korrektur ist über die Ebenen-Palette kontrollier- und editierbar. Blenden Sie sie gegebenenfalls über das Fenster-Menü ein. Der wichtigste Vorteil der Smartfilter-Ebene ist, dass Sie jederzeit wieder auf die im Filter angewendeten Einstellungen zugreifen können. Klicken Sie einfach nur auf den Namen des Filters j in der Ebenen-Palette, und das entsprechende Filtermenü öffnet sich. j

Kapitel 12 | Perspektive

465

Objektivgüte verbessern Automatische und manuelle Objektivkorrektur

Insbesondere bei kurzen Brennweiten gehören Randverzeichnung und Vignettierung zum Alltag. Mit der automatischen Objektivkorrektur von Photoshop CS5 korrigieren Sie diese Fehler anhand von Profilen, die die Abbildungsfehler vieler Kamera-Objektiv-Kombinationen gespeichert haben und zur automatischen Korrektur verwenden. So legen Sie eine gute Basis für weitere Perspektivkorrekturen.

Zielsetzungen: Vignettierung entfernen Randverzeichnung entfernen Stürzende Linien ausgleichen

Foto: Rolf Nachbar

[Autokorrektur.jpg]

1

Objektivkorrektur

2

Das Objektivkorrekturprofil

Am besten legen Sie auch hier über das Fenster Filter a Für Smartfilter konvertieren eine Smartfilter-Ebene an, bevor Sie die Korrektur starten. Die Objektivkorrektur findet sich seit Photoshop CS5 prominent im oberen Bereich des Filter-Menüs. Der Filter Objektivkorrektur startet in einem Auto-Korrektur-Modus.

Im Fenster Auto-Korrektur sehen Sie unterhalb des Bildes die EXIF-Daten eingeblendet. Diese nutzt der Filter auch, um das richtige Objekturkorrekturprofil 1 zu finden. Denn die Abbildungsfehler hängen zwar in erster Linie vom Objektiv, aber auch von der Kamera bzw. der Sensorgröße ab.

1

Was Sie tun können: Wenn kein Korrekturprofil für Ihre Kamera-Objektiv-Kombination vorliegt, lesen Sie den Grundlagenkurs »Objektivprofile erstellen« auf Seite 488.

3

Korrekturen aktivieren

Aktivieren Sie jetzt die automatische Objektivkorrektur, indem Sie die gewünschten Korrekturoptionen aktivieren. Neben der Geometrischen Verzerrung – also der Randverzeichnung – können Sie auch die Vignettierung oder eine eventuelle Chromatische Aberration korrigieren lassen. Das Ergebnis sehen Sie auch gleich im Vorschaufenster.

Kapitel 12 | Perspektive

467

4

Format skalieren

5

Benutzerdefinierte Korrekturen

6

Vertikale Perspektivkorrektur

Wegen der geometrischen Entzerrung wird das Bild aus seinem rechteckigen Format gezerrt. Um alle entzerrten Bildbereiche wieder auf das Originalformat zu skalieren, aktivieren Sie die Option Bild automatisch skalieren. Aber Achtung: Dadurch wird das Bild transformiert, und die damit verbundene Interpolation verringert die Bildqualität. Besser ist es, das Bild später auf einen neuen Ausschnitt zu beschneiden.

2

3

Die Objektivfehler sind jetzt korrigiert, aber natürlich wird die Perspektive nicht automatisch korrigiert. Um die stürzenden Linien auszugleichen, wechseln Sie jetzt noch über den Reiter 2 zu den benutzerdefinierten Korrekturen. Hier können Sie sowohl die Vertikale 5 als auch die Horizontale Perspektive 5 korrigieren, den Horizont durch Drehung 6 ausrichten, aber auch der Verzeichnung 3 und Vignettierung 4 noch individuell gegensteuern.

4

5 6

Blenden Sie als Erstes das Raster ein 7, um die Ausrichtung der vertikalen Linien kontrollieren zu können, und wählen Sie eine passende Rastergröße 8. Schieben Sie dann den Regler für die Vertikale Perspektive nach links, bis die stürzenden Linien parallel zum Raster korrigiert sind.

7 468 Kapitel 12 | Perspektive

8

j

7

Originalformat wiederherstellen

Ihnen wird aufgefallen sein, dass das Bild stark skaliert wurde. Dadurch verschwinden viel zu viele Randbereiche. Verzichten Sie also auf die Randskalierung, und deaktivieren Sie nach einem Klick auf den Reiter Auto-Korrektur k die Option Bild automatisch skalieren j. So erhalten Sie alle originalen Bildteile, das Bild wird nicht zusätzlich zur Entzerrung skaliert, und schnelle Strategien zum Auffüllen der leeren Bereiche 9 gibt es seit CS5 auch. Klicken Sie auf OK.

8

k

9

Ränder auffüllen

Falls Sie mit einem Smart-Objekt gestartet sind, müssen Sie jetzt zunächst über die Optionen der Ebenen-Palette die Ebene duplizieren und diese rastern. Wählen Sie den Zauberstab aus der Werkzeugleiste, und klicken Sie einmal auf die leeren Bereiche, um diese auszuwählen l. Danach wählen Sie über die [ª] + [F5]-Taste die Funktion Fläche füllen.

l

m

9

Übergänge kaschieren

Stellen Sie unter Verwenden die Option Inhaltssensitiv m ein, und lassen Sie den Modus der Füllmethode auf Normal, die Deckkraft auf 100 %, und bestätigen Sie dann mit OK. Nutzen Sie danach das Lasso , um noch nicht gelungene Zonen zu reparieren. Wählen Sie diese aus, und nutzen Sie weitere Male die inhaltssensitive Option m der Funktion Fläche füllen. Passen Sie die neuen Bildbereiche Stück für Stück an. Natürlich können Sie auch klassische Retuschewerkzeuge wie den Stempel nutzen.

Kapitel 12 | Perspektive

469

Stapelweise Objektivkorrekturen Automatische Erstkorrektur im Stapelbetrieb

Zielsetzungen: Stapelkorrektur Abbildungsfehler korrigieren Vignettierung ausgleichen [Stapel_01-04.jpg]

470 Kapitel 12 | Perspektive

Fotos: Rolf Nachbar

Mit der automatischen Objektivkorrektur eröffnet sich die Möglichkeit, Abbildungsfehler grundsätzlich zu korrigieren, unabhängig davon, ob später noch eine Perspektivkorrektur folgen soll. Am schnellsten geht dieses über einen neuen Stapelbetrieb, den Sie direkt aus der Bridge heraus anwählen können.

1

Rohdaten auswählen

2

Zielformat wählen

3

Korrektur festlegen

Aktivieren Sie alle gewünschten Bilder in der Bridge. Dies sollten nach Möglichkeit unkorrigierte JPEG-Daten sein, es darf sich dabei aber auch um vorentwickelte RAWDaten handeln. Die Objektivkorrektur sollte am Anfang der weiteren Bearbeitung in Photoshop stehen. Wählen Sie aus dem Werkzeuge-Menü Photoshop a Objektivkorrektur.

Im erscheinenden Fenster für die Stapelverarbeitung sind die vorher aktivierten Bilder schon ausgewählt. Geben Sie im Popup-Menü Dateityp an, in welchem Endformat die korrigierten Resultate vorliegen sollen, und legen Sie über den Button Wählen den Speicherort für diese Dateien fest.

Bevor Sie die Stapelverarbeitung mit OK starten, müssen Sie noch bestimmen, welche Objektivkorrekturen durchgeführt werden sollen. Aktivieren Sie die gravierendsten Korrekturoptionen Geometrische Verzerrung und Vignettierung. Seien Sie aber vorsichtig mit der Option Bild automatisch skalieren – überprüfen Sie lieber die Bilddaten später, und stellen Sie sie gegebenenfalls noch frei. Als Resultat erhalten Sie einen Ordner mit den neuen Dateien, in denen die Abbildungsfehler korrigiert wurden.

Kapitel 12 | Perspektive

471

Gebäude aufstocken Perspektivische Verlängerungen mit dem Fluchtpunkt-Filter

Wofür Architekten und Bauleiter einige Monate benötigen, das kann Photoshop in Windeseile simulieren: Die perspektivisch korrekte Verlängerung von Gebäuden erledigt hier der FluchtpunktFilter.Nach dem korrekten Anlegen eines Perspektivrasters steht Ihnen der Weg für Retusche und Transformation offen. Und das Beste ist: Das funktioniert auch »um die Ecke«.

Zielsetzungen: Perspektivisch korrekte Verlängerung des Gebäudes Abhängige Perspektivraster Abgrenzung des Korrekturbereichs

Foto: Maike Jarsetz

[Flucht.jpg]

1

Retusche-Ebene anlegen

Eine aufwendige Retusche wie die folgende sollten Sie nie direkt auf dem Originalbild ausführen. Zu groß ist die Gefahr von Fehlern, die später nicht mehr zu korrigieren sind. Leider ist der Fluchtpunkt-Filter nicht als Smartfilter verfügbar. Legen Sie deshalb durch einen Klick auf das Seitensymbol 1 in der Ebenen-Palette eine Retusche-Ebene an, und benennen Sie die neue Ebene. Anschließend wählen Sie dann aus dem Filter-Menü den Fluchtpunkt-Filter. 1

2

2

Der Fluchtpunkt-Filter

Wählen Sie im Fluchtpunkt-Fenster zunächst das Ebene-erstellen-Werkzeug 2. Mit diesem Werkzeug erstellen Sie zwar keine neue Ebene, dafür aber anhand von vier Punkten, die Sie nacheinander ins Bild setzen, ein Fluchtpunkt- und Perspektivraster. Im Beispiel sind dies die Punkte 3 bis 6. Kümmern Sie sich an dieser Stelle nur um die linke Hälfte des Gebäudes, die rechte Gebäudeseite folgt später.

5

4

6 3

7

3

Fluchtpunktlinien

Nach dem vierten Klick entsteht ein Raster mit blauen Linien 7, das der im Bild vorherrschenden Perspektive entspricht. Achtung: Falls kein blaues Raster entstanden ist, sondern ein gelber oder roter Rahmen, ist dies keine optisch korrekte Perspektive. Dann müssen Sie das Raster durch Ziehen an den Eckpunkten korrigieren, bis Photoshop die »echte« Perspektive erkennt.

Kapitel 12 | Perspektive

473

8

4

Fluchtpunktlinien verlängern

5

Dreidimensionales Raster

6

Stempeln vorbereiten

Nun erweitern Sie das Raster, indem Sie es am Mittelpunkt 8 der oberen Kante in die Länge ziehen. Mit dem Raster legen Sie den Korrekturbereich fest und begenzen so die Zone, in der sich später die Stockwerke verlängern lassen. Auch jetzt können Sie noch die Ausrichtung des Rasters über die Eckpunkte korrigieren.

9

Nun soll nicht nur die linke Fassadenseite nach oben verlängert werden, sondern das gesamte Gebäude. Da dies eine Gebäudeecke mit rechtem Winkel ist, geht das hier recht einfach: Ziehen Sie am Anfasser 9 in der Mitte der rechten Seite des Rasters, und so wird das Raster perspektivisch korrekt auf der rechten Seite weitergeführt.

j

k

474 Kapitel 12 | Perspektive

Jetzt geht es an die eigentliche Korrekturarbeit. Wählen Sie dafür das Stempelwerkzeug j. Genau wie mit dem bekannten Stempel können Sie zuerst mit der [±]/[Alt]Taste einen Quellbereich aufnehmen. Bei diesem Motiv eignen sich für den Anfang die klaren Abgrenzungen der Fenster k sehr gut. Stellen Sie die Option Reparieren auf Aus, denn diese würde die kopierten Pixel mit der Hintergrundhelligkeit verrechnen und nicht konkrete Bildbereiche kopieren.

7

Fensterfassade ansetzen

Der kopierte Bereich klebt jetzt an Ihrem Mauszeiger l. So können Sie in der Optionsleiste bequem den Durchmesser und die Härte anpassen, bevor Sie weiterarbeiten. Dann können Sie das Gebäude durch Retusche nach oben verlängern. Die optische Verjüngung geschieht durch das Perspektivraster automatisch, genauso wie eine nahtlose Kopie. Das gilt auch für die andere Gebäudeseite, in die Sie während der Retusche fließend wechseln können.

l

m

8

Retuschearbeit

9

Retusche-Ebene

Mit einem Klick auf OK beenden Sie den Fluchtpunkt-Filter und erhalten auf Ihrer zuvor angelegten Ebene nur den angesetzten Teil des Gebäudes. An zwei Stellen sind Reste des vorherigen Dachs stehengeblieben m, die Sie im nächsten Schritt ohne großen Aufwand entfernen.

Legen Sie noch eine neue Ebene an, und ziehen Sie sie zwischen die beiden vorhandenen in die Mitte. Damit bleibt die wichtige Perspektivkorrektur immer im Vordergund. Dann wählen Sie den Kopierstempel und bestimmen die Pinselgröße n durch Ziehen nach links und rechts mit gedrückter [Ctrl] + [±]-Taste (Mac) bzw. [Alt] + rechte Maustaste (Win) und die Pinselhärte durch Ziehen nach oben und unten. Wählen Sie eine Quelle nahe am Retuscheort, und entfernen Sie die Vorsprünge durch Überstempeln. n Kapitel 12 | Perspektive

475

Ein Panorama erstellen Automatisch stapeln, ausrichten und überblenden

Zielsetzungen: Zusammenfügen mehrerer Dateien zu einem Panorama Automatisches Laden der Einzeldateien Automatisches Ausrichten Automatisches Überblenden [Ordner Panorama]

Fotos: Maike Jarsetz

Die Photomerge-Funktion verbindet viele Einzelfunktionen aus Photoshop: Einmal angewählt legt sie zunächst einen Ebenenstapel an, der dann automatisch ausgerichtet und mit Ebenenmasken versehen wird. Zeitgleich findet auch noch eine Farbkorrektur der einzelnen Ebenen statt, um eine glatte Überblendung zu gewährleisten. Nur freistellen müssen Sie noch selbst.

1

Einzeldateien auswählen

2

Panoramalayout

3

Bilder überblenden

Starten Sie am besten mit der Bildauswahl in der Bridge. Hier können Sie die Einzelbilder auch noch einmal miteinander abgleichen. Aktivieren Sie dann alle Bilder mit gedrückter [ª]-Taste, und wählen Sie in der Bridge Werkzeuge a Photoshop a Photomerge.

Der jetzt sichtbare Photomerge-Dialog verbindet viele Funktionen in einem Menü. In den Layout-Optionen wählen Sie, wie die Bilder positioniert und ausgerichtet werden sollen. Diese Optionen entsprechen der Funktion Ebenen automatisch ausrichten. Mit der Option Zylindrisch werden die Einzelbilder so wenig wie möglich verzerrt und so angeordnet, als wenn sie auf ein breiteres Format »gewickelt« werden.

Die Option Bilder zusammen überblenden 1 verantwortet im Panoramaprozess einen nicht unerheblichen Eingriff. Analog zur Funktion Ebenen automatisch überblenden sorgt sie für den glatten Übergang zwischen den Einzelbildern. Alle anderen Optionen sind hier nicht relevant. Klicken Sie also auf OK, um die Panorama-Automatik zu starten.

1

Kapitel 12 | Perspektive

477

4

Ebenen anlegen

5

Ebenen ausrichten

6

Bildformat ändern

Ab jetzt geht alles automatisch: Zuerst lädt Photoshop alle Einzelbilder als Ebenenstapel in eine Datei ...

... danach geht es automatisch weiter. Und das kann auch schon mal ein bisschen dauern, wie Sie am Fortschrittsbalken erkennen können. Photoshop richtet alle Einzelbilder nach ihren Inhalten aus. Das heißt, gleiche Bildanteile werden überlagert und die Einzelbilder verschoben, skaliert oder auch verzerrt, damit möglichst viele Bildpixel übereinstimmen.

Wenn diese Bilder nebeneinandergeschoben werden, benötigt das Bild natürlich auch ein anderes Format – und auch das wird automatisch angelegt. Die notwendige Arbeitsfläche wird zum extremen Querformat, und die Einzelbilder ordnen sich darauf an.

478 Kapitel 12 | Perspektive

7

Panoramadatei

8

Ebenen überblenden

9

Panorama freistellen

Das momentane Zwischenergebnis sieht so aus: eine neue Datei im Panoramaformat mit einem Stapel von Einzelbildern, die so gegeneinander verschoben und transformiert wurden, dass alle inhaltlichen Details übereinanderliegen.

Aber Photoshop macht noch weiter. Jetzt kommen die Überblendungen an die Reihe: Für jede Ebene wird eine pixelgenaue Ebenenmaske angelegt, die alle zusammen einen reibungslosen Übergang innerhalb des Panoramas erzeugen. Praktisch unbemerkt werden die Einzelbilder auch farblich angepasst – und zwar so, dass nahtlose Übergänge zwischen den maskierten Einzelbildern möglich sind.

Photoshop hat seine Arbeit getan. Nur freistellen müssen Sie das Panorama noch von Hand: Benutzen Sie das Freistellungswerkzeug ohne Vorgaben in den Werkzeugoptionen, ziehen Sie einen Rahmen um die vollständigen Bildpixel herum, drücken Sie die [¢]-Taste – und fertig ist das Panorama.

Kapitel 12 | Perspektive

479

Das Letzte herausholen Randbereiche von Panoramen inhaltssensitiv füllen

tion 3.2, »Aufwendige Flächenretusche« auf der Buch-DVD an.

Zielsetzungen: Panorama aus Einzelaufnahmen erstellen Transparente Bereiche auffüllen Störende Übergänge retuschieren [Ordner Inselpanorama]

480 Kapitel 12 | Perspektive

Fotos: Maike Jarsetz

Schauen Sie sich auch die Lek-

Manche neuen Funktionen zeigen ihre wahre Stärke erst, wenn man mit einer ganz anderen Aufgabe beschäftigt ist. Die neue inhaltssensitive Füllmethode drängt sich bei der PanoramaErstellung förmlich auf, denn mit ihr kann das Panoramaformat in der vollen Höhe genutzt werden – die Alternative wäre nur ein massiver Beschnitt.

1

1

Start in der Mini Bridge

Zuerst erstellen Sie natürlich das Panorama. Wählen Sie dafür die einzelnen Bilder in der Bridge oder der Mini Bridge aus. Die Mini Bridge öffnen Sie durch einen Klick auf das Symbol 1 in der Anwendungsleiste. Dann können Sie zu den Einzelbildern Ihres Panoramas navigieren.

Einzelheiten zur Mini Bridge: Lesen Sie dazu den Workshop »Browsen im Miniformat« auf Seite 48.

2

Photomerge 2

Wählen Sie die Einzelbilder im MiniBridge-Fenster mit gedrückter [ª]-Taste und Klick auf das erste und letzte Bild aus. Klicken Sie auf den Extras-Button 2, und wählen Sie aus dem folgenden Popup-Menü Photoshop a Photomerge. Wenn Sie Ihre Bilder in der »großen« Bridge ausgewählt haben, können Sie den Befehl über das Menü Werkzeuge a Photoshop a Photomerge aufrufen.

3

3

4

Layout und Überblendung

Im Photomerge-Fenster sind die gewählten Bilder automatisch als Quelldateien 4 ausgewählt. Entscheiden Sie dann über das Layout. Sie können die Option auf Auto 3 belassen, so wird der Layoutalgorithmus gewählt, der die Bilder am wenigsten transformiert. Mit der Option Bilder zusammen überblenden 5 werden nicht nur automatisch die Ebenen angeordnet, sondern auch die passenden Ebenenmasken für die Überblendung angelegt. 5 Kapitel 12 | Perspektive

481

4

Das fertige Panorama

5

Ebenen reduzieren

6

Randbereiche auswählen

Schon erhalten Sie eine fertige und überblendete Panoramadatei in Photoshop – mit den üblichen Begleiterscheinungen: Natürlich ist durch die Anordnung und Transformation der einzelnen Bilder ein unregelmäßiger Formatrand mit transparenten Bereichen 6 entstanden. Üblicherweise wird an dieser Stelle das Format auf den rechteckigen Bereich beschnitten. Wir wollen aber das Motiv in seiner ganzen Höhe retten.

6

7 Die neue Funktion Inhaltssensitives Füllen funktioniert nur auf einer Ebene. Das Panorama liegt aber noch als überblendete Ebenendatei vor. Wählen Sie deshalb aus den Optionen 7 der Ebenen-Palette Sichtbare auf eine Ebene reduzieren – so bleibt der transparente Bereich erhalten.

Wählen Sie jetzt alle transparenten Randbereiche aus. Dazu eignet sich der gute alte Zauberstab . Klicken Sie mit gedrückter [ª]-Taste auf alle transparenten Flächen 8, um sie gemeinsam auszuwählen.

8

482 Kapitel 12 | Perspektive

9

7

Inhaltssensitiv füllen

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten: Wählen Sie aus dem Bearbeiten-Menü den Eintrag Fläche füllen, oder aktivieren Sie diesen Befehl per Shortcut mit [ª] + [F5]. Standardmäßig ist seit CS5 für den Inhalt unter Verwenden die Option Inhaltssensitiv 9 ausgewählt. Sie können sie aber auch jederzeit aus dem Popup-Menü auswählen. Lassen Sie den Modus der Füllmethode auf Normal, die Deckkraft auf 100 %, und bestätigen Sie dann mit OK. j

8

Fast perfekte Erweiterung

Sind Sie überrascht? Ich war es bei den ersten Ergebnissen, die ich für Panoramen erhielt. Die Ergänzung durch unregelmäßige Strukturen wie Wasser oder Wolken ist fast perfekt. Nur ein Wolkenübergang j und Reste des Kajaks am Motivrand k stören noch. Aber diese Stellen können Sie mit der gleichen Option bekämpfen.

k

9

Details überarbeiten

Nutzen Sie jetzt das Lasso-Werkzeug , um nacheinander die noch störenden Bereiche zu korrigieren. Wählen Sie zuerst den Bereich um den Kajak-Rest etwas großzügiger aus, und aktivieren Sie für den ausgewählten Bereich erneut die Funktion Fläche füllen mit der inhaltssensitiven Option. Diesen Vorgang können Sie mit wechselnden Auswahlen wiederholen, bis ein passender Bereich ersetzt wurde.

Kapitel 12 | Perspektive

483

Enge Blickwinkel ausdehnen Panoramabilder aus extremen Blickwinkeln erstellen

Zielsetzungen: Panorama erstellen Verzerrungen entfernen Breiteres Endformat [Veranda_01-05.jpg]

484 Kapitel 12 | Perspektive

Fotos: Maike Jarsetz

Panoramen aus extremen Blickwinkeln sind für die PhotomergeFunktion eine schwierige Angelegenheit. Denn durch die optische Verzerrung der kurzen Brennweiten findet Photoshop weniger und kleinere Überlagerungbereiche, was das Endbild meist sehr eng zusammenfügt. Nutzen Sie deshalb die automatische Objektivkorrektur, die diese Verzerrungen vorher korrigiert.

1

Einzelbilder sammeln 1

Lokalisieren Sie die Einzelbilder dieses Panoramas in der Bridge oder in der Mini Bridge. Aktivieren Sie alle Bilder mit gedrückter [ª]-Taste, und wählen Sie aus dem Menü Extras 1 der Mini Bridge Photoshop a Photomerge bzw. aus dem Menü Werkzeuge der Bridge Photoshop a Photomerge.

2

2

Beispiel ohne Korrektur

Im Photomerge-Fenster müssen Sie fast gar nichts mehr tun. Benutzen Sie das Layout Auto 2, und aktivieren Sie zunächst nur die Option Bilder zusammen überblenden 3. Die beiden anderen Korrekturoptionen für die Vignettierung und Verzerrung benutzen Sie erst im zweiten Schritt. Klicken Sie jetzt auf OK, um das Panorama zu erstellen.

3

3

Extremer Blickwinkel

Das Ergebnis ist ein zwar perfekt überblendetes Gesamtbild, aber es hat nicht merklich an Bildbreite gewonnen. Durch die fehlenden Korrekturoptionen kommt es vor der Panorama-Erstellung zu keiner Korrektur der perspektivbedingten Verzeichnungsfehler. Die Bilder werden enger zusammengeschoben, da ihre Deckungsbereiche sehr klein sind.

Kapitel 12 | Perspektive

485

4

Zweiter Versuch

5

Manuelle Korrekturen

6

Zweite Objektivkorrektur

Gehen Sie das Ganze erneut an: Wählen Sie Ihre Einzelbilder aus, und rufen Sie den Photomerge-Befehl auf. Aktivieren Sie diesmal zusätzlich beide Korrekturoptionen 4, um sowohl die Vignettierung als auch die Randverzeichnung vor der Panorama-Erstellung aus den Bildern herauszurechnen. Das Ergebnis ist jetzt anders: Die Bilder sind in einem deutlich breiteren Format überblendet worden, weil mehr Bildbereiche deckungsgleich waren.

4

5 Natürlich ist bei einem so engen Blickwinkel – die vorliegenden Bilder sind mit einer Brennweite von 17 mm fotografiert worden – eine Gesamtverzeichnung nicht zu vermeiden, und diese gehört ja zum Gesamtbildeffekt dazu. Trotzdem können Sie die Verzeichnung jetzt manuell noch etwas korrigieren. Aktivieren Sie alle Ebenen, und wählen Sie aus den Ebenenoptionen Sichtbare auf eine Ebene Reduzieren 6 und danach In Smart-Objekt konvertieren 5.

6

7

Wählen Sie aus dem Menü Filter a Objektivkorrektur. Dieser Filter startet automatisch in dem seit CS5 neuen AutoKorrektur-Reiter. Hier findet automatisch die Korrektur von Objektivfehlern 7 für eine gewählte KameraObjektiv-Kombination 8 statt. Das aber ist erstens mit den Einzelbildern schon passiert und ist zweitens bei einem montierten Panoramabild natürlich sinnlos.

8 486 Kapitel 12 | Perspektive

9

7

Horizont geraderücken

8

Bildvertikalen korrigieren

Deaktivieren Sie also als Erstes alle automatischen Korrekturen, und lassen Sie nur die Option Bild automatisch skalieren aktiviert, um eine gute Vorschau auf das Endformat zu erhalten. Klicken Sie dann auf den Reiter Benutzerdefiniert 9.

An den vertikalen Linien am Bildrand erkennt man, dass diese gekippt sind, und auch viele andere Bildlinien zeigen deutliche Beugungen – wen wundert’s bei der Perspektive? Arbeiten Sie zuerst gegen die tonnenförmigen Verzeichnungen, indem Sie den Regler für die Geometrische Verzerrung in die kissenförmige Richtung nach rechts ziehen. Korrigieren Sie danach die vertikale Perspektive noch leicht, bis die äußeren Bildvertikalen parallel zum Bildrand stehen. k

9

Bild auf Format freistellen

Ihnen ist wahrscheinlich aufgefallen, dass die vorher transparenten Bildränder immer beschnitten werden und sich so bei jeder Korrektur ein neuer Ausschnitt ergibt. Das liegt an der Option Bild automatisch skalieren j, die Sie in Schritt 7 aktiviert haben. Wechseln Sie über einen Klick auf den Reiter Auto-Korrektur k, und deaktivieren Sie diese Option. So erkennen Sie, wie stark Sie schon in das Bid eingegriffen haben. Ohne die automatische Skalierung müssten Sie das Bild aber noch nachträglich freistellen.

j

Kapitel 12 | Perspektive

487

Grundlagenexkurs

Objektivprofile erstellen Was tun, wenn die Korrekturprofile fehlen?

Wenn der Objektivkorrektur-Filter nicht die erforderlichen Korrekturprofile bereithält, heißt das nicht, dass Sie die Funktion nicht nutzen können. Sie haben drei Möglichkeiten: ein naheliegendes Profil gleicher Sensorgröße zu wählen, online die Adobe-Profil-Datenbank abzufragen oder sich ein eigenes Profil mit dem kostenlosen »Adobe Lens Profile Creator« zu erstellen. 1

1

Zu enge Suchkriterien

2

Auf die Sensorgröße abstimmen

Im Normalfall findet der Objektivkorrektur-Filter das richtige Profil anhand der EXIF-Daten. Falls Ihre Kamera-Objektiv-Kombination nicht auftaucht, vermeiden Sie den folgenden Fehler: Es nützt nichts, aus den Popup-Menüs die exakten Kamera- und Objektivmodelle 1 auszuwählen, denn wenn Sie die Suchkriterien auf eine Kombination einengen, die nicht vohanden ist, passiert schlicht und einfach gar nichts. Es werden weder Alternativen angeboten, noch findet eine Korrektur statt.

2

Eine Alternative ist nur, das Kameramodell vorzuwählen – oder sogar nur den Hersteller – und dann aus dem PopupMenü 2 der Suchkriterien die Option Abstimmung auf Bildsensorgröße auszuwählen. Damit wird die Priorität auf das Objektiv gelegt – das ohnehin mindestens 95 % zu den Abbildungsfehlern beiträgt – und ein alternatives Profil eines Kameramodells mit gleicher Sensorgröße gewählt.

488 Grundlagenexkurs | Objektivprofile erstellen

3

Profile online suchen

Sie können aber auch die Online»Profilbörse« von Adobe nach neuen Profilen durchsuchen. Diese wird ständig von Adobe – und von Anwendern – mit neuen Profilen »gefüttert« (mehr dazu am Ende dieses Workshops). Klicken Sie einfach auf Online-Suche 4, und nach kurzer Zeit bekommen Sie die Meldung, wie viele Profile hinzugefügt wurden 3. Diese tauchen auch gleich in der Auswahlliste auf.

4

Lens Profile Creator

5

Kalibrierungs-Charts nutzen

3

4

Wenn das alles nichts hilft oder Sie einen besonderen Ehrgeiz haben, sich Ihre eigenen Profile zu erstellen, laden Sie den Lens Profile Creator von der Adobe-LabsSeite oder direkt unter www.adobe.com/go/ alpc herunter. Bestandteil dieses Pakets sind PDF-Dateien von Kalibrierungs-Charts, die Sie ausdrucken und unter Repro-Bedingungen fotografieren müssen. Laden Sie diese dann über das File-Menü und den Befehl Add Images to Project.

Die Kalibrierungs-Charts werden beim Fotografieren an vorgegebenen Stellen des Bildformats platziert. So kann bei der Profilerstellung die Abweichung des Normrasters an jeder Stelle des Formats extra berechnet werden. Je mehr Aufnahmen Sie benutzen, desto genauer wird das Profil.

Grundlagenexkurs | Objektivprofile erstellen

489

5

6

7

8

6

Chartinformationen eingeben

7

Abbildungsmaßstab messen

8

Profil erstellen

Es gibt für die Profilerstellung verschiedene Charts, und bevor Sie das Profil errechnen lassen, müssen Sie angeben, um welches Chart es sich handelt. Zoomen Sie mit dem Lupenwerkzeug an die untere Mitte des Charts heran. Dort stehen die Informationen über die Version in Reihen und Spalten 5 und die physikalischen Abmessungen 6 eines Musterquadrats. Diese Werte geben Sie im sogenannten Checkerboard Info ein.

Jetzt muss noch die Breite des Quadrats im Bild gemessen werden, um den Abbildungsmaßstab vorzugeben. Wählen Sie das Bild aus, auf dem das Chart am kleinsten abgebildet ist. Zoomen Sie dann in das Chart hinein, und wählen Sie das Linealwerkzeug. Ziehen Sie mit dem Werkzeug die Breite eines Rasterquadrats nach 8. Sie werden dann gefragt, ob Sie den gemessenen Wert als Screen Dimensions nutzen wollen. Klicken Sie auf Yes, um den Wert automatisch zu übernehmen 7.

Benennen Sie das zu generierende Profil möglichst exakt mit Kamera- und Objektivmodell – und auch mit verwendeter Blende, falls Sie hierfür verschiedene Profile erstellen wollen. In diesem Fall habe ich das »Kanon« absichtlich falsch geschrieben, damit Sie das neue Profil nachher in der Liste besser erkennen können. Klicken Sie dann auf Generate Profiles.

490

Grundlagenexkurs | Objektivprofile erstellen

9

9

Profil sichern

Während der Profilerstellung können Sie beobachten, wie sich ein Raster über das Kalibrierungs-Chart legt. Anhand dieses Rasters können Sie den Verlauf der Messung kontrollieren: Ein gelbes Raster 9 kennzeichnet eine erfolgreiche Messung, ein rotes Raster eine misslungene, die zum Beispiel durch ein nicht plan fotografiertes Chart entstehen kann. Sie benötigen mindestens drei erfolgreiche Messungen. Je mehr erfolgreiche Messungen Sie haben, desto genauer arbeitet später das Profil. j

10

Profil in Filter nutzen

11

Profil online bereitstellen

Nach der Profilerstellung werden Sie aufgefordert, das Profil zu sichern. Dazu wählt der Lens Profile Creator automatisch den richtigen Speicherort j.

Nach einem Neustart von Photoshop erscheint das Profil dann auch in der Liste des Filters Objektivkorrektur und kann – trotz falschem »K« – für die Korrektur genutzt werden. Im Lens Profile Creator können Sie Ihr generiertes Profil auch online anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Wählen Sie dazu aus dem File-Menü Send Profiles to Adobe.

Grundlagenexkurs | Objektivprofile erstellen

491

Präsentation und Automatisierung

Geben Sie Ihrem Bild den richtigen Rahmen. Nach der Bildkorrektur ist natürlich noch lange nicht Schluss. Jetzt geht es darum, Ihr Bild angemessen auszugeben und zu präsentieren. Und dabei zeigen sich wieder die Stärken der Bridge. Denn von hier aus können Sie alle wichtigen Präsentationsaufgaben erledigen. Ob Kontaktbogen, Web-Galerie, Export von Bildauswahlen, PDF-Präsentation oder die automatische Überlagerung mit individuellen Wasserzeichen: Die Bridge ist für jede Aufgabe gerüstet. Und auch der Zugang zu den Automatisierungen und Stapelverarbeitungen von Photoshop läuft über die Bridge am schnellsten.

Foto: istockphoto @ spfoto, Bild 7224360

Präsentation und Automatisierung

Aktion Copyright ................................................................................... 496 Schützen Sie Ihre Bilder mit Wasserzeichen vor Missbrauch

Bildvarianten organisieren ................................................................... 500 Die Ebenenkompositionen halten für Sie Ordnung

Abstimmungsarbeit ............................................................................... 504 Ebenenkompositionen im Stapel ausgeben

Bildauswahlen exportieren .................................................................. 506 Kombinieren Sie Exportvorgaben in Warteschleifen

Aus eins mach zwei ............................................................................... 510 Mit dem Bildprozessor Dateiversionen erstellen

494 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Kontaktabzug mit Zugabe ................................................................... 512 Der PDF-Kontaktabzug aus der Bridge

Als PDF präsentieren ............................................................................ 516 Eine PDF-Präsentation zeigt Fotos im vollen Format

Wasserzeichen integrieren .................................................................. 518 Die PDF-Ausgabe erleichtert die Integration von Wasserzeichen

Eine Fotogalerie im Web ..................................................................... 522 Über die Bridge eine Flash-Galerie konfigurieren und ausgeben

Hochauflösend im Web ......................................................................... 526 Mit der Zoomify-Funktion sieht man mehr

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

495

Aktion Copyright Schützen Sie Ihre Bilder mit Wasserzeichen vor Missbrauch

Wenn Sie Ihre Bilder online präsentieren oder weitergeben, können Sie leider nicht mehr kontrollieren, wer diese in welcher Form verwendet. Um Ihr Urheberrecht zu wahren, ist ein Copyrighthinweis in den IPTC-Daten zwar ein guter Schritt, aber keine Garantie. Sicherer sind Sie mit einem eingearbeiteten Wasserzeichen. Über eine Aktion wird dieses dann wie von selbst eingefügt.

1

Aktion aufzeichnen

2

Text eingeben

Um alle Schritte für ein Wasserzeichen nicht immer und immer wieder ausführen zu müssen, zeichnen Sie eine Aktion auf. Öffnen Sie über das Fenster-Menü die Aktionen-Palette, und klicken Sie auf das Seitensymbol 1 für eine neue Aktion. Nachdem Sie einen Namen eingegeben haben (hier sinnvollerweise »© Copyright«), klicken Sie auf den Button Aufzeichnen, und schon beginnt die Aufzeichnung aller folgenden Schritte.

1

2

3

496 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Wählen Sie das Textwerkzeug , und klicken Sie in die Mitte des Bildes. Geben Sie Ihren gewünschten Text ein – hier ein ©-Zeichen mit [±] + [G] (Mac) oder mit [Alt] + [1][8][4] auf dem Ziffernblock (Win). Geben Sie in der Optionsleiste des Textwerkzeugs die gewünschte Textgröße an. Aktivieren Sie dazu den Text mit dem Textcursor, und ändern Sie dann unter 2 die Schriftgröße. Alternativ können Sie den Text auch mit Hilfe der Funktion Frei Transformieren ([Strg]/[°] + [T]) skalieren 3.

3

Schwarz bis Weiß

Für ein Wasserzeichen sollten Sie nur neutrale Farben verwenden, also Schwarz, Weiß oder Grautöne. Entscheiden Sie anhand des Motivs, welche Überlagerung sich am besten eignet. Klicken Sie in der Optionsleiste auf das kleine Farbfeld 5, wenn Sie Änderungen vornehmen wollen. Verschieben Sie den kleinen Kreis am linken Rand des Farbwählers 4 auf den gewünschten Farbton zwischen Weiß und Schwarz. Klicken Sie dann auf OK.

4

5 6

4

Wasserzeichen positionieren

5

Deckkraft verringern

Meistens ist ein Wasserzeichen in der Mitte des Fotos gewünscht. Am einfachsten erreichen Sie das, indem Sie das Verschieben-Werkzeug wählen, in der Ebenen-Palette beide Ebenen mit gedrückter [ª]-Taste aktivieren und dann in der Optionsleiste nacheinander auf die beiden Symbole für eine mittige Ausrichtung 6 klicken.

Zum Wasserzeichen wird Ihr Text durch die typische Transparenz. Diese erreichen Sie über die DeckkraftEinstellung der Ebenen-Palette: Aktivieren Sie in der Ebenen-Palette die Textebene, und schieben Sie den Deckkraft-Regler auf einen Wert von ca. 50 %.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

497

8

9

6

Schatten-Effekt

7

Auf Hintergrundebene reduzieren

8

Aufzeichnung stoppen

Abhängig vom Motiv ist Ihr dunkles (oder helles) Wasserzeichen mehr oder weniger gut zu erkennen. Ein Schatten hilft, den Text vom Hintergrund besser abzuheben. Wählen Sie über das fx-Symbol j in der Ebenen-Palette den Ebeneneffekt Schein nach außen aus. Im erscheinenden Arbeitsfenster Ebenenstil steuern Sie zunächst die Farbe 8, die Füllmethode 9 (Multiplizieren bei dunklen, Negativ multiplizieren bei hellen Schatten) und die die Größe 7 des Scheins. Aktivieren Sie auch die Vorschau.

7

j

k

Damit Ihre Bilder später ohne Nachfrage wieder als JPEG gespeichert werden können, dürfen sie nicht aus mehreren Ebenen bestehen. Reduzieren Sie deshalb das fertige Wasserzeichenbild über den Optionspfeil der EbenenPalette k und den Befehl Auf Hintergrundebene reduzieren. Auch dieser Schritt wird in Ihrer Aktion gespeichert.

l

m

498 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Sie haben jetzt alle notwendigen Schritte zum Erstellen des Wasserzeichens vorgenommen. Speichern Sie das Bild nicht (es diente nur dem Erstellen der Aktion), das Speichern übernimmt später die Stapelverarbeitung. Klicken Sie in der Aktionen-Palette auf das Stopp-Zeichen l. Falls sich die Größen der Bilder, die Sie später verarbeiten, unterscheiden, sind individuelle Größen für das ©-Zeichen erforderlich. Dafür können Sie die Aktion mit einer Pause versehen: Klicken Sie dafür vor den Befehl der Textgrößenänderung m.

9

Stapelverarbeitung

Jetzt können Sie mehrere Bilder mit Ihrem neu erstellten Wasserzeichen versehen. Wählen Sie diese Bilder in der Bridge aus und anschließend aus dem Menü Werkzeugea Photoshop a Stapelverarbeitung.

no

10

Zielordner und Dateinamen

Als Quelle n sind automatisch die Bilder aktiviert, die Sie in der Bridge ausgewählt haben. Wählen Sie Ihre Aktion aus dem entsprechenden Popup-Menü o, aktivieren Sie die Option FarbprofilWarnungen unterdrücken p, und wählen Sie über das Popup-Menü Ziel q die Option Ordner aus. Über den Button Wählen s weisen Sie den Speicherort für die neuen Dateien zu. Nutzen Sie die Möglichkeit einer Stapelumbenennung, indem Sie dem Dateinamen z. B. ein © hinzufügen r.

11

p

s

q

r

Copyrightgeschützte Bilder

Je nachdem, ob Sie eine Pause in die Aktion eingebaut haben oder nicht, wird die Aktion nach einem Klick auf OK vollständig automatisch ablaufen oder aber die individuelle Schriftgrößen-Eingabe von Ihnen erwarten. Das Ergebnis ist auf jeden Fall ein Ordner voller Bilder mit perfekten Wasserzeichen.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

499

Bildvarianten organisieren Die Ebenenkompositionen halten für Sie Ordnung

Um Bearbeitungsvarianten kontrollierbar zu halten, bietet Ihnen Photoshop Ebenen und Ebenengruppen – die sich mittlerweile bis zu zehn Stufen tief verschachteln lassen. Fast vergessen aber werden immer wieder die Ebenenkompositionen. Zu Unrecht, denn mit diesem Konzept können Sie Arbeitsschritte speichern, ohne viel Ebenenorganisation leisten zu müssen.

1

Ausgangszustand

2

Ebenenkomposition erstellen

Um später schnell einen Vergleich zum Ausgangszustand des Bildes zu erhalten, erstellen Sie als Erstes eine unkorrigierte Ebenenkomposition. Blenden Sie in der Ebenen-Palette also nur die Hintergrundebene ein, und wählen Sie aus dem Fenster-Menü den Eintrag Ebenenkomp., um die Ebenenkompositionen-Palette einzublenden. In den folgenden Schritten werden Sie verschiedene Bildvarianten als feste Ebenenkompositionen speichern.

1

500

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Klicken Sie auf das kleine Seitensymbol 1 in der Palette, um eine neue Ebenenkomposition zu erstellen. Im folgenden Fenster geben Sie einen wiedererkennbaren Namen ein und definieren, was in dieser Ebenenkomposition gespeichert werden soll: Aktivieren Sie von den Auf Ebene anwenden-Optionen die Sichtbarkeit und das Aussehen. Die Position der Ebenen wird erst wichtig, wenn Sie Varianten mit freigestellten Ebenen in unterschiedlicher Position erstellen wollen.

3

Erste Bildvariante einblenden

4

Variante speichern

5

Ebenenvorarbeit nutzen

Blenden Sie jetzt für eine erste Bildvariante die erforderlichen Ebenen und Einstellungsebenen ein. Dieser Zustand soll als Ebenenkomposition gespeichert werden. Wechseln Sie dafür wieder in die Ebenenkompositionen-Palette.

Das weitere Vorgehen ist immer das gleiche: Nachdem Sie auf das Seitensymbol geklickt haben, erscheint das dazugehörige Fenster, in dem Sie die Ebenenkomposition sinnvoll benennen können, und schon ist der momentane Zustand der Ebenen-Palette gespeichert und jederzeit abrufbar.

Speichern Sie eine weitere Variante, um zu sehen, wie die Ebenenkompositionen später genutzt werden. Blenden Sie dafür wieder die dazu notwendigen Ebenen ein oder aus. Das können natürlich auch Einstellungsebenen sein. Dann speichern Sie diesen Zustand als Ebenenkomposition in der oben beschriebenen Art und Weise.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

501

6

Kommentar

7

Ebenenkompositionen abrufen

8

Weitere Varianten

Um ein wenig Überblick in der Liste der Ebenenkompositionen-Palette zu behalten, können Sie entweder schon bei der Neuanlage einer Ebenenkomposition oder später durch Doppelklick auf die Ebenenkomposition in den Optionen für Ebenenkomp. einen Kommentar eingeben. Dieser kann dann in der Palette über das kleine Dreieck 2 unterhalb des Names sichtbar gemacht werden.

2 3

Nun ist es ein Leichtes, verschiedene Bildvarianten durch einen einfachen Klick in der Ebenenkompositionen-Palette vorzunehmen anstatt über umfangreiches Einund Ausblenden in der Ebenen-Palette. Klicken Sie einfach auf das kleine Quadrat vor den Namen der Ebenenkompositionen, und vergleichen Sie so schnell und unkompliziert Bildvarianten.

Bereiten Sie jetzt je nach Bedarf über das Ein- und Ausblenden von Ebenen weitere Varianten vor, und speichern Sie diese in der Ebenenkompositionen-Palette.

502

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

9

Komposition aktualisieren

Natürlich können Sie eine Ebenenkomposition auch noch verändern und auf einfache Art und Weise aktualisieren. Ändern Sie Ihre Ebenenkonstellation wie gewünscht, aktivieren Sie die Ebenenkomposition mit einem Klick auf den Namen 4 – nicht auf das linke Quadrat –, und wählen Sie dann im Optionsmenü der Palette den Eintrag Ebenenkomp. aktualisieren. Alternativ können Sie auf das kleine Aktualisierungssymbol 5 klicken. 4

10

5

Auf Warnzeichen reagieren

Bei der Ausarbeitung von Bildvarianten kann es passieren, dass eine Ebene komplett gelöscht wird anstatt nur ausgeblendet. Dann schlägt die Ebenenkompositionen-Palette Alarm und signalisiert durch ein Warnzeichen 6, dass die Ebenenkomposition nicht mehr dieselbe ist. Auch in diesem Fall können Sie die Ebenenkomposition, wie im vorangegangenen Schritt beschrieben – oder durch einen direkten Klick auf das Warnzeichen –, aktualisieren. Bestätigen Sie in der folgenden Warnanzeige das Löschen.

6

7

11

Letzter Arbeitsstatus

Wenn Sie während Ihrer Arbeit die Ebenenkompositionen aktivieren, um einen Vergleich anzustellen, haben Sie den letzten Bearbeitungsstatus nicht verloren. Eine temporär gespeicherte Ebenenkomposition bietet die Option Letzter Dokumentenstatus 7 – diese wählen Sie durch einen Klick in das Quadrat davor aus.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

503

Abstimmungsarbeit Ebenenkompositionen im Stapel ausgeben

Durch Ebenenkompositionen wechseln Sie die Bildvarianten per Klick. Anstatt aber jede Variante einzeln abzuspeichern, können Sie Ihre Ebenenkompositionen automatisch in Dateien speichern. Sie müssen nur einen kleinen Umweg gehen – und zwar über das Skripten-Menü.

1

Ebenkompositionen auswählen

2

Skripten!?

Sie können alle oder auch nur die ausgewählte Ebenenkomposition als einzelne Dateien in Stapelverarbeitung ausgeben. Falls Sie nicht alle ausgeben wollen, müssen Sie die gewünschten Kompositionen vorher mit gedrückter [Strg]- bzw. [°]-Taste auswählen.

Keine Angst – auch wenn sich der Befehl Ebenenkomp. in Dateien in der Skripten-Sektion des Datei-Menüs befindet, müssen Sie hier keine Scripting-Kenntnisse vorweisen. Ein Minimum an logischem Denken ist völlig ausreichend.

504 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

3

1

Speicherort wählen

Definieren Sie zuerst über den Button Durchsuchen 1, wo Sie die fertigen Dateien speichern wollen. Im Falle einer vorherigen Auswahl definieren Sie mit der entsprechenden Option, dass Nur ausgewählte Ebenenkompositionen 2 verarbeitet werden. Über das Dateinamenpräfix legen Sie die spätere Benennung fest. Ihr folgen eine vierstellige Indexnummer und die Namen der Ebenenkompositionen.

4

2

Dateiformat wählen

Wählen Sie dann aus dem Popup-Menü 3 das Dateiformat, das Sie ausgeben wollen – also zum Beispiel JPEG für schnelle Präsentationen. Aktivieren Sie auf jeden Fall die Option ICC-Profil einschließen 4, um die Dateien farbsicher weiterzugeben. Beachten Sie dabei, dass JPEG-Dateien nicht automatisch in das sRGB-Profil konvertiert werden, wie es im Bildprozessor der Fall ist (siehe Seite 511). Dieser Schritt muss bei Bedarf separat erfolgen. Klicken Sie dann auf Ausführen.

4

3

5

Ausgabedateien

Ein Fenster unterrichtet Sie, wenn der Dateien-Export erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Speicherort können Sie die einzelnen Dateien lokalisieren. Tipp: Über den Ausgabe-Arbeitsbereich der Bridge können Sie die Einzeldateien schnell zu einer PDF-Datei zusammenfassen. Wie das geht, lesen Sie im Workshop »Als PDF präsentieren« auf Seite 516.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

505

Bildauswahlen exportieren Kombinieren Sie Exportvorgaben in Warteschleifen

Die neue Exportfunktion der Bridge ermöglicht es, Exportziele und -vorgaben zu kombinieren und Bilder in Exportwarteschleifen zu sammeln, um sie dann später gemeinsam abzuarbeiten. Die Funktion lässt vermuten, dass sie in künftigen Versionen noch erweitert werden wird, denn sie ist prädestiniert für den strukturierten Upload von Bilddaten ins Web – für Flickr, Facebook & Co.

2

3

1

Die Export-Palette

2

Exportziel festlegen

Starten Sie diesen Workshop in der Bridge mit einem Klick auf den Arbeitsbereich Grundlagen 2. Im linken unteren Bereich finden Sie die Exportieren-Palette, die Sie durch einen Klick auf den Reiter 1 hervorholen. Alternativ können Sie die Palette auch über das Fenster-Menü öffnen. Die Exportvorgabe Auf Festplatte speichern existiert bereits. Achten Sie darauf, dass diese markiert ist 3, bevor Sie auf das Plus-Symbol 4 klicken, um eine eigene Exportvorgabe anzulegen.

1

8

7

6

5

506 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

4

Im ersten Fenster der Exportvorgabe erledigen Sie alles Organisatorische: Geben Sie zuerst ganz unten einen Namen für die neue Exportschleife ein 5. Bestimmen Sie dann über einen Klick auf den Button Durchsuchen 7 den Speicherort der neuen Dateien, und definieren Sie am besten einen Unterordner 8 für die neuen Dateien. Die Exportvorgaben sind vor allem dann sinnvoll, wenn Sie überarbeitete Dateien neu exportieren wollen. Hierfür ist es am einfachsten, wenn bestehende Dateien überschrieben 6 werden.

9

3

j

k

Bildoptionen definieren

Wechseln Sie auf den Reiter der Bildoptionen j. Dort bestimmen Sie die Qualität der JPEG-Exporte. Um die längere Formatseite auf eine feste Pixelgröße k zu beschränken, wählen Sie die Option Manuell skalieren und Bikubisch schärfer als Interpolationsverfahren. Aktivieren Sie die Option Immer vom Bild in voller Größe rendern 9, um die Bilder nicht auf die Vorschauqualität zu reduzieren, und geben Sie unter Bildqualität den Grad der JPEG-Komprimierung an. Der Wert 12 entspricht der höchsten Qualität. l

4

Metadatenumfang bestimmen

Aktivieren Sie die Option Ursprüngliche Metadaten einschließen l, um wichtige Copyrighthinweise, Bildbeschreibungen und Stichwörter mit den Bildern auszugeben. Von vielen Fotografen wird sicherlich die Option begrüßt, Alle (Metadaten) außer Kamera und Camera-Raw-Infos l auszugeben – wer lässt sich schon gerne in den Kochtopf schauen ...?

m

n

5

Metadatenvorlagen anhängen

In diesem Fenster können Sie vorbereitete Metadatenvorlagen anwenden. Aktivieren Sie dazu die Option n, und wählen Sie die vorab gespeicherte Metadatenvorlage o aus. Durch die Methode Metadaten anhängen p werden existierende Metadaten nicht überschrieben. Auch zusätzliche Stichwörter können Sie noch eingeben. Klicken Sie dann auf Speichern.

o p

Mehr zu Metadatenvorlagen in der Lektion »Stichwörter und Metadaten« auf Seite 34.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

507

6

Bilder für den Export bestimmen

7

Aus Quellordnern sammeln

Nachdem Sie die neue Exportvorgabe gespeichert haben, erscheint sie in der Liste. Wählen Sie jetzt einfach in der Bridge die Bilder aus, die auf die vordefinierte Art und Weise exportiert werden sollen, und ziehen Sie sie q auf den Namen der Vorgabe in der Liste. So werden die zu exportierenden Bilder gesammelt, ohne dass sie aus ihren Originalordnern verschoben werden.

q

Das Besondere an der Exportwarteschleife ist, dass sie – ähnlich wie die Sammlungen – Bilder aus verschiedensten Ordnern sammeln kann, ohne diese zu kopieren oder zu verschieben. So können auch Bilder aus verschiedenen Ordnern unter einer Exportvorgabe versammelt werden. Mehr zu Sammlungen im Workshop »Themensammlungen anlegen« auf Seite 42.

8

Die Kontrolle behalten

Öffnen Sie die Warteschleife unter der Exportvorgabe, indem Sie auf das kleine Dreieck r vor dem Namen klicken. Darunter versammeln sich Bilder aus verschiedensten Quellen, die gemeinsam ausgegeben werden können. Ziehen Sie mit der Maus über ein Bild, um rechts zwei Icons zu erhalten, über die Sie das Bild aus der Liste löschen s oder es im Vorschaufenster der Bridge einblenden t können.

r

st 508 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

9

Bilder exportieren

Exportieren Sie die Bilder gemeinsam, indem Sie einfach auf den Exportpfeil u klicken. Die Warteschleife wird dann sogleich abgearbeitet und im sogenannten Exportfortschritt-Fenster angezeigt. Die Liste bleibt übrigens so lange bestehen, bis Sie sie löschen v.

v u

w

10

Exportziel anzeigen

11

Export aktualisieren

x

Öffnen Sie die Liste der exportierten Bilder über einen Klick auf das kleine Dreieck w. Wenn Sie direkt zum Zielordner der exportierten Bilder wechseln wollen, können Sie das über den kleinen Abbieger-Pfeil x erledigen.

Durch die Einstellung Vorhandene Dateien überschreiben haben Sie in Schritt 2 festgelegt, dass neu exportierte Bilder Dateien mit demselben Namen überschreiben. Das macht es einfach, bereits exportierte Bilder zu aktualisieren. Ziehen Sie einfach die geänderte Datei erneut auf die Exportschleife, und starten Sie den Export ein weiteres Mal über den Klick auf das Icon.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

509

Aus eins mach zwei Mit dem Bildprozessor Dateiversionen erstellen

Wenn von einer ganzen Aufnahmeserie verschiedene Dateiversionen erstellt werden sollen, ist der Bildprozessor die schnellste und unkomplizierteste Lösung. In einem Schritt produziert er z. B. eine hochauflösende Archivierungsdatei und eine heruntergerechnete Web-Variante. Zudem können Sie ihn direkt aus der Bridge heraus ansteuern, nachdem Sie Ihre Bildauswahl festgelegt haben.

1

Der Bildprozessor

2

Raw-Entwicklung aktivieren

Der Bildprozessor verbirgt sich in Photoshop unter Datei a Skripten a Bildprozessor. Sobald Sie eine Bildauswahl in der Bridge durchgeführt haben, können Sie dort auch den Befehl Bildprozessor aus dem Menü Werkzeuge a Photoshop wählen. In diesem Fall habe ich ausschließlich RAWDaten für die Konvertierung ausgewählt.

1 2

510 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Durch Aktivierung der Option Erstes Bild öffnen, … 1 können Sie die Entwicklung von RAW-Daten in die Automatisierung einbinden. Die Konvertierungseinstellungen des ersten Bildes werden dann auch auf alle anderen Bilder angewendet. Als Speicherort können Sie jeden beliebigen Ordner auf der Festplatte auswählen. Aber auch der Gleiche Speicherort 2 bietet sich an, denn der Bildprozessor – bzw. die Bildverarbeitung – legt die neuen Dateiversionen selbstständig in aufgeräumte Ordner ab.

3

3

4

Dateiversionen bestimmen

Unter Dateityp können Sie gleich mehrere Dateiformate aktivieren – z. B. JPEG- und TIFF-Bilder. Für die Bildschirmoder Web-Präsenz der JPEG-Daten sollten Sie gleich das Profil in sRGB konvertieren 3. Das Farbaussehen wird so für diesen geringen Farbumfang erhalten. Ebenso können Sie schon durch die Option An Format anpassen 4 die JPEG-Versionen auf die VGA-Breite von 1024 Pixel verkleinern. Vergessen Sie nicht, die Option ICC-Profil einschließen 5 für beide Formate zu aktivieren. 5

4

Erste RAW-Datei entwickeln

Nachdem Sie den Ausführen-Button gedrückt haben, wird die erste der ausgewählten RAW-Dateien im Raw-Konverter geöffnet. Dort steuern Sie sämtliche Entwicklungseinstellungen wie Belichtung, Weißabgleich, Gradation und natürlich auch die Ausgabeoptionen 6. Wenn Sie das Bild optimiert haben, klicken Sie auf Bild öffnen.

Details zur Raw-Entwicklung: Lesen Sie mehr dazu ab Seite 90. 6

5

Das Ergebnis

Nach dem letzten Klick passiert alles andere von alleine. Alle RAW-Dateien werden mit den vorgegebenen Entwicklungseinstellungen verarbeitet. Die TIFF-Version in Originalgröße wird gespeichert, die Bilder werden auf die vorgegebene Größe heruntergerechnet, in das sRGB-Profil konvertiert und auch noch als JPEG-Variante gespeichert. Die Bildversionen werden fein säuberlich in automatisch angelegte Bildordner sortiert.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

511

Kontaktabzug mit Zugabe Der PDF-Kontaktabzug aus der Bridge

Fotos: Maike Jarsetz

Ein Kontaktabzug wird gerne zur Archivierung genutzt. Auf einem Papierausdruck lassen sich Motive doch viel einfacher finden als durch stundenlanges Suchen auf Datensicherungen. Photoshop bietet Ihnen hier eine einfache und schnelle Funktion an: Direkt aus der Bridge heraus können Sie mehrseitige Kontaktbögen im PDF-Format erstellen, und Sie haben dabei diverse Steuerungsmöglichkeiten.

512 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

1

1

Arbeitsbereich Ausgabe

Starten Sie die Bridge. Sie hält für die Ausgabe einen eigenen Arbeitsbereich bereit, der sinnvollerweise auch so benannt ist. Diesen wählen Sie über den entsprechenden Button in der Steuerungsleiste 2 aus oder durch Klick auf den so benannten Arbeitsbereich 1.

2

2

Ausgabe-Art wählen

Erst einmal sieht im Arbeitsbereich Ausgabe alles ganz gewohnt aus, aber im rechten Bereich des Fensters findet sich eine neue Palettenreihe, die nur für die Ausgebe zuständig ist. Sie können die Bilder auf zweierlei Art ausgeben: als Flash-Web-Galerie oder als PDF. Klicken Sie für den Kontaktabzug auf das PDF-Symbol 3. Die Voreinstellung von 2 * 2 Zellen können Sie vorerst belassen, Sie werden sie gleich individuell anpassen. 3

3

Layoutgröße definieren

Legen Sie zunächst in der Sektion Dokument die Größe des Kontaktabzugs fest. In diesem Beispiel sollen mehrere Seiten auf Din A4 ausgegeben werden. Breite und Höhe 4 werden deshalb mit 21 x 29,7 cm angegeben. Mit dem Popup-Menü zur Option Qualität 5 bestimmen Sie die Auflösung der Bilder. 300 ppi entspricht einer qualitativ hohen Auflösung für den professionellen Druck, 72 ppi dagegen einer Bildschirmauflösung. Über den Schieberegler darunter bestimmen Sie den Kompressionsgrad der Bilder.

4

5

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

513

4

Bildplatzierung festlegen

5

Bildnamen einblenden

6

Vorschau anzeigen

In der Sektion Layout legen Sie fest, wie viele Bilder auf dem Kontaktabzug Platz finden. Mit 2 Spalten und 3 Zeilen z. B. ergeben sich 6 Bilder pro Din-A4-Seite. Die Abstände am Seitenrand oder zwischen den Bildern können Sie individuell definieren oder mit Hilfe der Option Automatischer Zeilenabstand 6 erstellen. Über die Option Drehen f. opt. Platznutz. 7 lässt sich der Raum noch besser nutzen, indem die Bilder gegebenenfalls gedreht platziert werden.

6 7

Bei den Überlagerungen handelt es sich um die Bildnamen, die unterhalb der einzelnen Motive eingeblendet werden – für einen Kontaktabzug natürlich eine zwingende Option, da er ja anzeigen soll, welche Bilder etwa auf einem Datenträger zu finden sind. Je nach verfügbarem Raum (und der Länge der Dateinamen) können Sie die Größe anpassen. Sinnvoll, weil gut lesbar, sind Varianten zwischen 8 und 14 Punkt.

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Bilder auf der Seite verteilt werden und wie sich die Namen darstellen, klicken Sie auf Vorschau aktualisieren 8. Aktivieren Sie aber zuerst die gewünschten Bilder in der Bridge: Mit gedrückter [ª]-Taste aktivieren Sie eine Reihe von Aufnahmen durch Klicken auf das erste und das letzte Bild der Reihe. Mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste wählen Sie die Bilder einzeln aus.

8 514 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

7

Erster Kontaktabzug

8

Wasserzeichen integrieren

Die anschließende PDF-Erstellung erzeugt übrigens nur eine temporäre Vorschau-Datei. Im neuen Reiter Ausgabe-Vorschau erscheint eine Seite, die Ihnen den Kontaktbogen mit den aktuell gewählten Einstellungen zeigt. Sie haben jetzt noch die Möglichkeit nachzubessern, bevor Sie das endgültige PDF speichern.

Wenn Sie wollen, können Sie über jeden Kontaktbogen und über jedes einzelne Bild ein Wasserzeichen legen. Unter Bild einfügen können Sie sogar ein Bild als Wasserzeichen verwenden. Dieses wählen Sie unter Pfad aus und bestimmen die Größe über Skalierung. In der Sektion Wasserzeichen bestimmen Sie den Text sowie Schriftart, Größe und Farbe.

Mehr Details finden Sie im Workshop »Wasserzeichen integrieren« auf Seite 518.

9

Der fertige PDF-Kontaktbogen

Klicken Sie auf Speichern, und vergessen Sie nicht, die Option PDF speichern und anzeigen zu aktivieren. Jetzt müssen Sie nur noch Namen und Speicherort bestimmen. Nach der Erstellung wird die gespeicherte PDF-Datei automatisch in dem Programm geöffnet, das in Ihrem System als Standardprogramm für PDF-Dateien angegeben ist – in meinem Fall ist das Adobe Acrobat Pro. Je nach der Bildanzahl besteht die PDFDatei aus mehreren Seiten.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

515

Als PDF präsentieren Eine PDF-Präsentation zeigt Fotos im vollen Format

Eine Bildpräsentation per E-Mail ist machmal der schnellste Weg, um sich mit anderen abzustimmen. Anstatt die Bilder aber einzeln als E-Mail-Anhang zu senden, können Sie auch mit wenigen Klicks eine PDF-Präsentation erstellen, die sich beim Empfänger gleich als selbstablaufende Präsentation öffnet.

1

Arbeitsbereich wählen

2

PDF-Ausgabe

Nichts geht ohne die Bridge – und auch diese Präsentationsart läuft nun über den Arbeitsbereich Ausgabe. Wählen Sie ihn über den zuständigen Button 1 in der Menüleiste an, und wählen Sie am besten vorher in der Bridge schon die Bilder aus, die Sie präsentieren wollen.

1

2

In der Palette Ausgabe klicken Sie oben auf PDF 2 und wählen Größe maximieren als Vorlage. So werden Ihre Bilder so groß wie möglich im verfügbaren Präsentationsraum eingepasst.

Tipp: Wenn Sie Ihre Bilder gänzlich formatfüllend präsentieren wollen, sollten Sie sie vorher auf die Präsentationsgröße berechnen. Lesen Sie dazu die Lektion über den Bildprozessor in diesem Kapitel oder »Freistellen mit Hilfestellung« auf Seite 60.

516 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

3

Format und Qualität bestimmen

4

Ein Bild pro Seite

Nun geht es in der Sektion Dokument um das Ausgabeformat und die Qualität. Wählen Sie zuerst Web als Seitenvorgabe und die gewünschte Größe in Pixel. Bei der Qualität sind 72 ppi für eine Bildschirmauflösung und für eine Web- oder E-Mail-Präsentation durchaus ausreichend. Den Schieberegler Qualität darunter lassen Sie am besten auf 70 stehen.

Überprüfen Sie in der Sektion Layout, ob die Spalten und Zeilen auf 1 gesetzt sind, damit nur ein Bild pro Seite erscheint. Setzen Sie außerdem die Seitenränder in der rechten Spalte auf null. Aktivieren Sie unter Wiedergabe alle drei Optionen – nur so wird das PDF beim Öffnen selbstablaufend und formatfüllend dargestellt. Die Überlagerungen können Sie für diesen Zweck auslassen.

Kontaktabzüge erstellen: Lesen Sie dazu die Lektion auf Seite 512.

5

PDF speichern und anzeigen

Zu guter Letzt bestimmen Sie noch, ob Ihre Bilder ein überlagertes Wasserzeichen haben sollen. Für eine Kundenpräsentation in geringer Qualität ist dies zu vernachlässigen. Aktivieren Sie PDF speichern und anzeigen, und klicken Sie dann auf Speichern, um die Präsentation im Vollbild beurteilen zu können.

Mehr zur Ausgabe mit Wasserzeichen: Lesen Sie dazu die Seite 518.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

517

Wasserzeichen integrieren Die PDF-Ausgabe erleichtert die Integration von Wasserzeichen

Die Bridge CS5 bietet eine sehr einfache und elegante Möglichkeit, Wasserzeichen in Ihre Bilder zu integrieren. Dabei können Sie sowohl Text- als auch Bildelemente nutzen und verschiedenste Parameter wie Deckkraft und Platzierung fließend steuern. Einzige Voraussetzung ist die Ausgabe als PDF.

1

1

Arbeitsbereich Ausgabe

2

Foto als PDF-Dokument

Die Bridge besitzt schon seit der Version CS4 die Arbeitsbereich-Leiste in der Anwendungsleiste, die Sie vielleicht schon in Photoshop CS5 entdeckt haben. Wählen Sie in der Bridge die Bilder aus, die Sie ausgeben möchten, und klicken Sie in dieser Leiste auf den Arbeitsbereich Ausgabe 1.

2

518 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

Die Bridge bietet Ihnen – wie in den vorangegangenen Workshops schon beschrieben – zwei Möglichkeiten zur Bildpräsentation: die Web-Galerie und die Ausgabe als PDF. Klicken Sie auf das Symbol für die PDFAusgabe 2. Das PDF werden Sie in den folgenden Schritten für die Einzelseiten-Ausgabe konfigurieren.

3

3

Fotoformat wählen

4

Bildqualität einstellen

4

Öffnen Sie den Reiter Dokument, und wählen Sie aus dem Popup-Menü Seitenvorgabe 3 die Option Foto. Darunter können Sie Standardbildformate wie etwa Hochformat, 8 x 10 Inch als Größe 4 wählen. Natürlich können Sie die Größe in den Breite- und Höhe-Eingabefeldern auch manuell eingeben. Stellen Sie dahinter auf jeden Fall die Einheiten zurück auf cm – das erleichtert später die folgenden Maßeingaben.

Vergessen Sie nicht, die Qualität der Ausgabe festzulegen. Für eine Bildschirmansicht mag in den meisten Fällen eine Auflösung von 72 ppi ausreichen. In diesem Fall soll aber eine hochqualitative Bilddatei gespeichert werden. Ändern Sie deshalb die Qualität 5 im Popup-Menü auf 300 ppi. Mit dem darunterliegenden Schieberegler bestimmen Sie den Grad der Bildkomprimierung, auch dieser sollte sich im oberen Bereich und nicht unter 80 % befinden.

5

5

Ein Bild pro Seite

Nachdem Sie die Hintergrundfarbe bestimmt haben – in meinem Fall Schwarz –, öffnen Sie den Reiter Layout. Da Sie Einzelbilder ausgeben wollen, müssen Sie die Zahl der Spalten und Zeilen natürlich jeweils auf 1 einstellen. So verändern Sie die Layoutvorgabe von einem Kontaktbogen zum Einzelseiten-PDF.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

519

6

Optimale Platzausnutzung

7

Wasserzeichen hinzufügen

8

Copyright-Text eingeben

Geben Sie jetzt noch in den weiteren Feldern die Ränder ein. Natürlich können Sie alle Beträge auf null setzen. Aber mit dem gewählten schwarzen Hintergrund bietet sich hier ein Rand von jeweils 1 cm an. Aktivieren Sie außerdem die Option Drehen f. opt. Platznutz., um alle Bilder unabhängig von ihrer Ausrichtung formatfüllend auszugeben.

7 6

Aktivieren Sie jetzt in der Sektion Wasserzeichen die Option Wasserzeichen hinzufügen 6. Die automatisch aktivierte Option Auf jedem Bild platzieren erzeugt bei Kontaktabzügen auf jedem Einzelbild ein Wasserzeichen und nicht nur eines pro Seite. Wählen Sie aus dem Popup-Menü 7 die Platzierung auf dem Vordergrund. Eine Platzierung im Hintergrund ist nur bei Kontaktabzügen sinnvoll.

Geben Sie Ihren gewünschten Copyright-Text in das Textfeld ein, und wählen Sie die gewünschte Schriftart, -farbe und -größe. Über den Button Vorschau aktualisieren 8 bekommen Sie eine erste Ansicht der PDF-Datei im Vorschaufenster und können die Einstellungen noch anpassen.

8

Übrigens: Das Kürzel für das ©-Zeichen ist [±] + [G] auf dem Mac und (Alt) + [1][8][4] oder (Alt) + [0][1][6][9] auf dem Ziffernblock des PCs.

520

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

9

Seitenplatzierung verändern

Jetzt können Sie das vorläufige Wasserzeichen zum echten Wasserzeichen machen, indem Sie die Deckkraft 9 auf einen Wert von 40 % reduzieren. Positionieren Sie dann das Wasserzeichen auf der Seite. Standardmäßig wird es in der Mitte der Seite platziert. Über Schieberegler können Sie dann einen horizontalen Versatz nach links oder rechts oder einen vertikalen Versatz nach unten oder oben eingeben j. Ein Wert von 100 % platziert das Wasserzeichen am jeweiligen Seitenrand.

10

j

Bild als Wasserzeichen

Die gleichen Einstellmöglichkeiten haben Sie auch für ein grafisches Wasserzeichen. Bereiten Sie dafür am besten eine PNG-Datei mit transparentem Hintergrund vor. Nachdem Sie die Option Bild einfügen aktiviert haben, können Sie über den Button k die vorbereitete Datei verlinken, und diese wird dann als Wasserzeichen benutzt. Die Größe der Grafik können Sie über die Skalierung l anpassen, die sichtbar wird, wenn Sie die Vorschau aktualisieren.

11

9

k l

PDF mit Wasserzeichen

Zum Schluss können Sie die PDFDatei einfach speichern. Aktivieren Sie die Option PDF speichern und anzeigen, damit das fertige PDF Ihnen gleich in Ihrem Standardprogramm angezeigt wird.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

521

Eine Fotogalerie im Web Über die Bridge eine Flash-Galerie konfigurieren und ausgeben

Photoshop und die Bridge bieten einen eleganten Workflow, um Ihre Bilder gleich als Web-Galerie auszugeben und auf Ihrer Homepage zu präsentieren. Dabei können Sie zwischen vielen HTML- und Flash-Vorlagen wählen und diese ganz individuell konfigurieren.

2

1

Fotos auswählen

2

Bilder in der Vorschau

Navigieren Sie in der Bridge zu dem Bildordner, dessen Bilder Sie im Web präsentieren wollen, und grenzen Sie gegebenenfalls die Auswahl durch einen Bewertungsfilter ein. Wechseln Sie dann in den Ausgabe-Arbeitsbereich, indem Sie ihn über den entsprechenden Button in der Steuerungsleiste 1 oder durch Klick auf den so benannten Arbeitsbereich 2 anwählen.

1

Aktivieren Sie erneut alle Bilder im Filmstreifen 3, die Sie in die WebPräsentation einbinden wollen, um sie in der Vorschau zu sehen. Wenn Sie aber nur einige ausgewählte Bilder für eine Präsentation benutzen wollen, klicken Sie diese mit gedrückter [Strg]/ [°]-Taste an.

3 522 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

3

Vorlage auswählen

In der Ausgabe-Palette klicken Sie auf den Button Web-Galerie, und es erscheinen alle Konfigurationsmöglichkeiten. Wählen Sie aus dem Popup-Menü eine der vorkonfigurierten Galerie-Vorlagen. Seit CS5 gehören dazu auch die »schlanken« AirtightViewer-Vorlagen. Starten Sie jetzt aber mit einer Lightroom Flash-Galerie, die Sie im Folgenden individuell anpassen.

4

4

Stil wählen

5

Site-Informationen eingeben

Es gibt unterschiedliche Flash-Vorlagen. Im Popup-Menü Stil können Sie Ihre Galerie noch weiter definieren. Für dieses Beispiel starten Sie mit dem Stil Diashow. Weiter unten in der Palette sehen Sie die Konfigurationsmöglichkeiten. Öffnen Sie die verschieden Einstellungsfenster durch einen Klick auf das kleine Dreieck 4 davor.

5

In den Site-Informationen tragen Sie alle Informationen zusammen, die man auf der Webseite erfahren kann. Diese werden abhängig von der vorher ausgewählten Vorlage und dem Stil später auf der Seite angezeigt. Trotzdem sollten Sie hier schon alle notwendigen Informationen unterbringen, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass Sie das Galerielayout später einmal ändern wollen. Wenn Sie fertig sind, reicht ein Klick auf den Sektionsnamen 5, um diese Sektion zu schließen und Raum für die anderen Einstellungen zu geben.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

523

6

6

Farben wählen

7

Bildgrößen

8

Vorschau im Browser

Die Farbpalette legt die Farben für alle Elemente der Webseite fest. Sie können diese vorweg definieren oder nach einer ersten Vorschau (siehe Schritt 8) ändern. Farben ändern Sie, indem Sie auf das jeweilige farbige Rechteck 6 klicken und im Farbkreis eine neue Farbe auswählen.

In der Sektion Erscheinungsbild steuern Sie neben dem Layout auch die Größe des Hauptbildes und der Miniaturen. Die Bilder werden für die Webseite auf die entsprechende Größe umgerechnet. Geben Sie zunächst die Größe der gesamten Diashow an und als Nächstes die Galeriebildgröße für das Hauptbild. Mit der Miniaturgröße steuern Sie die Größe für den Bildlauf, der in Schritt 9 noch eingestellt wird.

Jetzt sollten Sie erst einmal schauen, was Sie so alles eingestellt haben: Wählen Sie dazu oben aus der Ausgabe-Palette Vorsch. in Browser. So werden temporär alle Daten erzeugt, die für diese Webseite notwendig sind, und Sie können Ihre Einstellungen im Browser beurteilen. Im aktuellen Beispiel lässt sich noch einiges verändern, wechseln Sie deshalb wieder in die Bridge, um die Einstellungen zu modifizieren.

524 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

9

Ausgabe-Einstellungen ändern

Das Schöne an den Ausgabemöglichkeiten der Bridge ist, dass Sie die Einstellungen immer wieder verändern und im Browser beurteilen können, bevor Sie wirklich eine Galerie erstellen. Dieser Galerie fehlte noch eine Bildlaufleiste mit Miniaturbildern. Außerdem schien mir ein weißer Hintergrund mit angepassten Menü- und Textfarben passender.

10

Galerie fertigstellen

11

FTP-Vorlage speichern

Für die Ausgabe einer Web-Galerie stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können sie zum Beispiel inklusive aller benötigten Dateien auf die Festplatte speichern. Definieren Sie den Speicherordner über Durchsuchen, und klicken Sie auf Speichern. Sie können aber auch alle Daten direkt aus der Bridge heraus per FTP auf Ihre Webseite hochladen. Geben Sie dazu die FTPAdresse samt Ordnerpfad, Benutzernamen und Passwort ein. Nach dem Klick auf Hochladen wird alles – na? – ja, hochgeladen.

Es ist wahrscheinlich, dass Sie öfter einmal einen Upload zur selben FTP-Adresse starten. Speichern Sie sich deshalb Ihre FTP-Eingaben durch einen Klick auf das Speichersymbol 7. Nachdem Sie einen Namen angegeben haben, sind Ihre Einstellungen über das Popup-Menü immer wieder zugänglich.

7

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

525

Hochauflösend im Web Mit der Zoomify-Funktion sieht man mehr

Für Fotografen wird es immer wichtiger, größere Bilder in einer besseren Qualität im Web zu präsentieren. Die – auf Flash basierende – Zoomify-Funktion leistet das. Am besten integrieren Sie sie auch gleich in eine Photoshop-Aktion, um dann auch aus der Bridge heraus eine solche Automatisierung starten zu können.

526 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

1

1

Aktion vorbereiten

2

Zoomify-Version exportieren

3

Vorgabe wählen

Öffnen Sie ein exemplarisches Bild, an dem Sie den Zoomify-Export durchführen können. Blenden Sie dann über das Menü Fenster die Aktionen-Palette ein. Über den kleinen schwarzen Pfeil in der Palette 1 wählen Sie aus dem Popup-Menü eine Neue Aktion. Diese müssen Sie natürlich auch noch sinnvoll benennen — in diesem Fall mit »Zoomify«.

Alles, was Sie von jetzt an tun, wird in einer Aktion aufgezeichnet und kann dann später auf Knopfdruck »abgespielt« und damit auf andere Dateien angewendet werden. Da die Bilder gleich für den BrowserEinsatz vorbereitet werden, sollten Sie sicherstellen, dass diese im kleinen Farbraum sRGB vorliegen. Wählen Sie Bearbeiten a In Profil umwandeln, und wählen Sie als Zielfarbraum das Profil sRGB. Wählen Sie dann Datei a Exportieren a Zoomify.

Mit der Zoomify-Funktion exportieren Sie vollständige HMTL-Dateien, inklusive aller dazugehörigen Bilddaten und FlashDateien. Zuallererst müssen Sie aber eine vordefinierte Vorlage wählen, mit der die Gestaltung festgelegt wird. Dies tun Sie im Popup-Menü Vorlage.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

527

4

Ausgabeoptionen festlegen

Steuern Sie jetzt die Ausgabeoptionen. Wählen Sie unter Ordner den Ort, an dem die Dateien gespeichert werden sollen, und geben Sie unter Browseroptionen die Abmessungen ein, in die die Zoomify-Vorschau eingepasst werden soll.

Achtung: Geben Sie bei der Aktionserstellung keinen neuen Hauptnamen ein. Dieser wird sonst als Teil der Aktion gespeichert, und alle künftigen Exporte hätten denselben Namen!

2

3

5

Ergebnis

6

Aktion abschließen

Vergessen Sie nicht, die Option Im Webbrowser öffnen 2 zu aktivieren, denn so wird der exportierte Datensatz nach dem Klick auf OK als fertige Webseite geöffnet. Als Ergebnis erhalten Sie ein Bild, in dem Sie sich über Navigationsbuttons 4 genauso wie über das Navigationsrechteck 3 sowie direkt über die Maushand bewegen können. Auch mit den Pfeiltasten können Sie navigieren sowie mit gedrückter [ª]-Taste in das Bild hineinzoomen und mit gedrückter [Strg]/[°]-Taste wieder herauszoomen.

4

Nach wie vor ist der Aufnahme-Button der Aktion in Photoshop aktiviert 6. Beenden Sie die Aufnahme also, indem Sie auf den Stopp-Button 5 klicken – natürlich nicht ohne das Bild vorher zu schließen, z.B. mit der Tastenkombination [Strg]/[°] + [W].

5 6 528 Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

7

Stapelverarbeitung

Jetzt soll der gleiche Vorgang für mehrere Dateien gleichzeitig ausgeführt werden. Wählen Sie deshalb aus dem WerkzeugeMenü Photoshop a Stapelverarbeitung.

7

8

8

Arbeitsfluss steuern

Als Quelle 7 sind automatisch die Bilder aktiviert, die Sie in der Bridge ausgewählt haben. Wenn Sie die Zoomify-Aktion gerade aufgenommen haben, ist sie automatisch im Popup-Menü Aktion ausgewählt. Aktivieren Sie dann noch die Checkbox FarbprofilWarnungen unterdrücken 8 – das setzt natürlich voraus, dass Ihre Farbeinstellungen korrekt sind! Mehr darüber erfahren Sie ab Seite 270. Klicken Sie dann auf OK.

9

9

Die Ergebnisse

Der gesamte Export verläuft jetzt automatisiert. Alle fertigen Zoomify-Seiten werden im Browser geöffnet, und Sie können nach Herzenslust in den Bildern herumwandern und -zoomen. Falls Sie neugierig sind, wie das funktioniert, werfen Sie doch mal unter Zielordner einen Blick in den Unterordner TileGroup 9. Die Masse der unterschiedlich vergrößerten Bildausschnitte gibt Ihnen eine Ahnung davon, was während der Navigation in den Bildern passiert.

Kapitel 13 | Präsentation und Automatisierung

529

Bildnachweis und Dank

Alexandra Rauhut hat auch diesmal die Reise vom ersten Themenkonzept bis zur letzten Druckfahne sicher durch alle Produktionsphasen gelotst. Wenn der Zeitplan mal schwankte, hat sie ihn auf Kurs gebracht und wenn die Luft ausging für zusätzliche Motorkraft gesorgt. Das Ergebnis liegt in Ihren Händen und ich denke, es kann sich sehen lassen. Danke dafür. Ein besonderer Dank geht an Michael Grätzbach, der nicht nur den kompletten Satz des Buches durchführte, sondern auch eine große Stütze bei der Produktion und Finalisierung war. Der wichtigste Dank geht natürlich wieder an alle Fotografen, die mich für dieses Buch bereitwillig und unbürokratisch mit Bildmaterial versorgt haben. An alle nachfolgend Genannten ein dickes Danke! Rolf Nachbar … ist Spezialist für visuelle Kommunikation. Nach seiner Ausbildung mit Schwerpunkt Industriefotogafie in Braunschweig, KommunikationsdesignStudium in Darmstadt und Stationen in Marketingabteilungen, Agenturen und Rundfunk gründete er 1993 das Werbestudio Rolf Nachbar Fotografie & Design in Reichenberg. www.nachbar.de Oana Szekely … beendete ihre fotografische Ausbildung im Jahr 2005 in Augsburg mit der besten Gesellenprüfung im Land Bayern. Später wurde sie mit ihren Arbeiten Vize-Bundessiegerin. Seitdem reihen sich die Auszeichnungen aneinander, z.B. der Fachzeitschrift Photographie, des Shooting Star Contest des adf und des G&J Photo Award. www.oanaszekely.com Walter M. Rammler Durch sein vielseitiges, fotografisches Geschick weiß Walter M. Rammler die teilweise ausgefallenen Ideen seiner Kunden in jeder Stilrichtung – wie Beauty, Food, Stilllife, People, Architektur und Transportation – gekonnt umzusetzen. Er ist Mitglied in den Verbänden PIC und ADF. www.rammler.com

530

Anhang

Michael Waldau … liebt Bilderwelten, die sich zwischen einer sich inszenierenden und einer inszenierten Wirklichkeit bewegen und bei genauerem Hinsehen Rätsel aufgeben. Bei vielen seiner Bilder wird die ältere Schreibweise von »Photographie« wörtlich genommen, da er natürliche Lichtstimmungen nachzeichnet. waldau.meinatelier.de Peter Wattendorff Nach seiner Ausbildung zum Theatermaler studierte Peter Wattendorff Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie. Seit 1998 besteht das Fotostudio Wattendorff in Münster mit Schwerpunkt People-, Image- und Werbekampagnen. Er arbeitet mit einem festen Fototeam national und international. www.wattendorff.de Hilla Südhaus Das Thema von Hilla Südhaus sind authentische, lebendige Fotografien von Menschen: »Ebenso wie die individuelle Ausprägung des Einzelnen in der Kommunikation wirkt, muss auch sein Abbild die Einzigartigkeit der Person zeigen.« Deshalb ist Authentizität die oberste Maxime ihrer Arbeit. www.hilla-suedhaus.de Philipp Jeker Nach seiner Ausbildung als Grafiker lebte und arbeitete hilipp Jeker in Barcelona, wo sich die Fotografie mehr und mehr zu seiner Passion entwickelte. Nach mehreren Jahren als freier Grafiker für Werbeagenturen begann 2006 seine Laufbahn als selbstständiger Fotograf. Er ist Mitglied im VFG Verein fotografischer Gestalter. www.philippjeker.com Florian Dünker, Fotograf.

www.florian-duenker.com

istockphoto Mehr als 66 000 Künstler bieten ihre Arbeiten über iStock an. Jeder kann mitmachen und diese Bild-Community erweitern. Vielen Dank an Dittmar Frohmann und Brenda Bazylewski für die Unterstützung mit erstklassigem Bildmaterial. www.istockphoto.com

Anhang

531

Die DVD zum Buch

Der Inhalt der DVD-ROM zum Buch ist auf drei Hauptordner mit den Namen Beispielbilder, Demoversion und Video-Training aufgeteilt. Im Folgenden ein kurzer Einblick in die einzelnen Ordner: Ordner »Beispielbilder« Sie finden auf der DVD zum Buch fast alle Beispielbilder aus den Workshops. Nur zu den Lektionen in den Kapiteln zur Bildorganisation und zur Präsentation sind keine Bilder vertreten, da die Workshops in diesem Kapitel mit beliebigen Aufnahmen nachgearbeitet werden können. Welches Beispielbild zu einem Workshop gehört, wird Ihnen im Buch immer ganz vorn in der jeweiligen Einleitung eines Workshops in farbiger Schrift und eckigen Klammern angezeigt. Die Bilddatei finden Sie dann auf der DVD im Ordner Beispielbilder. Zielsetzungen: Farbton festlegen, Bildfarben verstärken Farbluminanz bearbeiten [Farben.dng]

Ordner »Demoversion« In diesem Ordner finden Sie eine nach Installation 30 Tage lang gültige Testversion von Photoshop CS5. Diese Programmversion ist vollständig nutzbar, und Sie können alle Beispiele in diesem Buch damit nachbauen. Um Photoshop CS5 unter Windows zu installieren, kopieren Sie den Ordner Windows im Ordner Demoversion auf Ihre Festplatte, und doppelklicken Sie anschließend auf die Datei »Photoshop_12_LS4.exe«, um Photoshop zu entpacken. Arbeiten Sie mit Mac OS X, gehen Sie in den Ordner Demoversion a Mac und klicken dort auf die Datei »Photoshop_12_LS4.dmg«. Wenn das Disc Image entpackt ist, doppelklicken Sie auf die Datei »Adobe Photoshop CS5« und dann auf »Setup.app«. Danach startet die Installation. Wenn Sie Photoshop CS5 installieren, wird auch Adobe Bridge als Testversion installiert. Sie können damit also auch die Workshops zur Bildverwaltung nacharbeiten. Bitte beachten Sie, dass sich Photoshop und Adobe Bridge als zwei eigenständige Programme auf Ihrem Rechner installieren und als solche auch über den Ordner Programme gestartet werden können.

532

Anhang

Ordner »Video-Training« In diesem Ordner finden Sie ein komplettes Video-Training zum Thema »Adobe Photoshop CS5 für digitale Fotografie«. Erleben Sie darin die Autorin Maike Jarsetz als Trainerin in Wort und Bild. Erfahren Sie in den Video-Lektionen zu ausgewählten Workshops aus dem Buch mehr über die folgenden Themen: 1 Bilder schnell korrigieren 1.1 Die neuen kleinen Helferlein [13:52] 1.2 Den Bildkontrast steigern [4:05] 1.3 Motivfarben verstärken [3:59] 1.4 Eine Luminanzmaske erzeugen [6:32] 2 RAW und HDR 2.1 Belichtung und Kontrast steuern [7:15] 2.2 Farben herausarbeiten [9:41] 2.3 HDR Pro verwenden [7:50] 2.4 Besser schärfen [6:50] 3 Retusche und Reparatur 3.1 Natürliche Porträtretusche [5:03] 3.2 Aufwendige Flächenretusche [5:22] 3.3 Verbiegen und versetzen [9:05] 3.4 Die Tiefenschärfe erhöhen [5:05] Die Video-Lektionen auf dieser DVD sind ein Auszug aus dem Video-Training »Adobe Photoshop CS5 für digitale Fotografie. Das Video-Training auf DVD« (ISBN 978-3-8362-1577-0, Gesamtlaufzeit ca. 12 Stunden, Preis 39,90 Euro). Systemvoraussetzungen: Windows Vista, XP, 2000 bzw. Mac OS X ab 10.1, mit DVD-Laufwerk, Auflösung 1024 x 768 Pixel, mind. 512 MB RAM. Um das Video-Training zu starten, öffnen Sie einfach den Ordner Video-Training, und klicken Sie doppelt auf die Datei »Start.exe«. Sollten Sie Probleme bei der Verwendung des Video-Trainings haben, so finden Sie Hilfe unter www.galileodesign.de/hilfe/Videotrainings_FAQ. Viel Erfolg beim Lernen am Bildschirm!

Anhang

533

Index 8 Bit 170, 188, 297 16 Bit 170, 188, 232, 297 32 Bit 173, 188

A Adobe RGB 270, 272 Aktion aufzeichnen 496 neue 527 stoppen 498, 528 Aktionen-Palette 496 Anpassungen, lokale 186 Anpassungspinsel 148 Arbeitsbereich 18 Ausgabe 513 einrichten 52 festlegen 21 Fotografie 52 Grundlagen 23 Leuchttisch 26 speichern 21, 53 Arbeitsfarbraum 272 Arbeitsfenster vergrößern 87 Arbeitsfläche erweitern 333 Aufhelllicht 98 Aufnahmeserie 80, 185 Augen-Make-up 376 Augenweiß aufhellen 372 Ausbessern-Werkzeug 325, 342 Fläche ersetzen 359 Ausflecken 320 Ausgabe 111 Ausrichten automatisch 417, 476 gerade 58 mehrere Ebenen 416 mit Raster 154 Auswahl abziehen 336, 426 addieren 336, 432 einschränken 428 erweitern 429 Farbbereich 222, 428, 456 Fläche füllen 253 gespeicherte aktivieren 455 in Ebenenmasken umwandeln 456

534 Index

Kante verbessern 269, 335, 426, 437, 454 Kante verschieben 442 Luminanz 217 nicht skalieren 337 optimieren 437 speichern 336, 433, 455 Toleranz steuern 430 Weiche Kante 370, 454 Auswahlen kombinieren 432 Auto-Farbe 70 Automatisierung 494

B Basisentwicklung 94, 111 Belichtung 94, 179 Grenzen 231 steuern 298 Belichtungsebene 374 Belichtungseinstellungen 141 Belichtungskorrekturen 196, 218 Luminanz 218 Tiefen/Lichter-Funktion 206 über Kanäle 64, 74 Belichtungsreihe 175 Bereichsreparatur-Pinsel 321, 323, 349 alle Ebenen aufnehmen 349 inhaltssensitiv 323 Beschriften 30 Betrachtungsmodus 43 Bewerten 30 Bewertungsstern 31 Bild automatisch skalieren 465 flau 236 Import 19 Ordner 20 Bildausschnitt 60, 110 freistellen 418 Bildbrowser 18 Bilder Ansicht 40 beschriften 30 bewerten 24, 30 Copyright 499 Einzelbilder zuordnen 28 exportieren 508 in Serie optimieren 80 Panorama 26 umbenennen 30 vergleichen 22

Bilderkennung automatische 28 Eindeutigkeit 29 Bildfarben als Fotofilter nutzen 250 herausarbeiten 230 malen 243 verstärken 102 Bildformat 112, 519 erweitern 332 Bildinformation 25 Bildkorrektur schnelle 62 Bildorganisation 18 Mini Bridge 48 Bildproportionen 61, 111 Bildprozessor 510 Bildpunkte, dunkle 73 Bildqualität einstellen 519 Bildränder beschneiden 487 Bildrauschen Details 108 reduzieren 106 Bildvarianten 501 anlegen 500 Bildwirkung, analoge 162 Bridge 18 Ansicht 24 Ansichtsoptionen 53 aufrufen 19 Ausgabedateien 505 Auswahl filtern 32 Beschriftung 32 Betrachtungsmodus 23, 24, 43 Bewertungen 32 Bildauswahlen exportieren 506 Bildauswahl umbenennen 30 Bilderansicht 40 Bilder bewerten 24, 31 Bildprozessor 510 Camera-Raw-Informationen 35 Copyright-Vermerk 35 Dateieigenschaften 35 Dateiinfomationen 36 Details 24 Entwickeln 129 Exportieren-Palette 506 Favoriten 20 Filtern 41 Filter-Palette 32 individuelle Umbenennung 46 Kameradaten (Exif) 35 Kategorie 33

Lupe 22 Metadaten 33, 34 Metadatenfilter 40 Metadaten-Palette 34, 36 navigieren 25 Ordneransicht 41 Sammlungen 42, 508 Stapel 26 Stapelverarbeitung 499 Stern-Symbole 32 Stichwörter 34 Stichwortliste 39 String-Ersetzung 46 Überprüfungsmodus 50 Unterordner 20 Unterordner anzeigen 41 Verschlagwortung 40 Vollbildmodus 22 Vollbildvorschau 23, 25 Vorauswahl 23 Vorschaufenster 22 XMP-Daten 34 XMP-Metadaten 36 Zoomen 23

C Camera-Raw-Informationen 35 Camera-Raw-Standard 119, 126, 135 CMYK (Farbraum) 234, 270, 273 Copyright 496 Text eingeben 520

D Dateieigenschaften 35 Dateiinfomationen 36 Details schärfen 292, 392 DNG 19, 130 Konvertierung 19 DNG-Colorchart 132 DNG-Datei 131 DNG-Profil 126, 132 DNG Profile Editor 132 Drittel-Regel 61

E Ebenen automatisch ausrichten 417, 421 automatisch überblenden 422

Datei 182 Deckkraft 169 Fläche füllen 309 in Maske malen 218 Maske 183, 201 reduzieren 482 Smartfilter 203, 209 überblenden 422 Ebenenkompositionen 500 abrufen 502 aktualisieren 503 Stapel 504 Ebenenkompositionen-Palette 500 Kommentar eingeben 502 letzter Arbeitsstatus 503 Ebenenmaske 166 anlegen 418, 424 erstellen 169, 435 Fläche füllen 375 Ebenen-Palette 205, 312 auf Hintergrundebene reduzieren 498 Ebenenstil 228 Fülloptionen 227, 310, 393 Modus Aufhellen 401 Modus Farbe 310 Modus Ineinanderkopieren 374, 393 Modus Luminanz 211 Modus Multiplizieren 205 Modus Negativ multiplizieren 217 Modus Weiches Licht 257 Sichtbare auf eine Ebene reduzieren 482 Tonung 308 Varianten anlegen 500 Wirkung verstärken 259 Ebenenüberlagerung 228 ECI-RGB (Profil) 273 Eingebettete Profile beibehalten 273 Einstellungen synchronisieren 83 Toleranz 242 übertragen 185 Einstellungsebene 191, 256 Ebenenmaske 256 Einstellungsebenen 87 Entwicklung direkte 140 selektive 140 Entwicklungseinstellungen 122, 144, 181 im Stapel übertragen 118 Entwicklungsvorgabe 126 Exportieren-Palette 509

F Farbanteile verschieben 245 Farbaufnahme-Werkzeug 234 Farbbalance 103 übertragen 261 Farbbereich Auswahlvorschau 429 erweitern 247 Lokalisierte Farbgruppen 223, 429 Toleranz 223 Farbe-ersetzen-Werkzeug 242, 243 Farbeinstellungen 270, 272 synchronisieren 274 Farben aus Musterfoto übertragen 262 Dynamik 78 herausarbeiten 140 intensivieren 204 natürlich steigern 78 Farbfelder-Palette Farbfelder hinzufügen 265 Farbhöfe vermeiden 394 Farbintensität 172 Farbkorrekturen Belichtung anpassen 249 dynamische 79 Farbe ersetzen 243 Lab-Wert 266 Lichtstimmung 254 nach Vorlage 260 Sättigung erhöhen 248, 252, 256, 268 Farbluminanz 102, 143 Farbmanagement Profil zuweisen 275 Farbpipetten 70 Farbprofil, fehlendes 275 Farbproof 273 Farbräume 270 Farbrauschen 232 Farbsättigung anpassen 212 erhöhen 248, 252, 256, 268 selektiv bestimmen 143 Farbsäume 448 Farbstich entfernen 76 Farbsystem 235 Farbtemperatur 100, 101, 102, 167 Farbtiefe 188 Farbton verschieben 244 Farbtöne dunkle 200

Index

535

steuern 142 Farbumfang 272 Farbwerte 260 korrigieren 266 übertragen 260 Favoriten Bridge 20 Filialdokument 131 Filter Fluchtpunkt 473 Objektivkorrektur 462 Filterkriterien 45 Fläche füllen 220, 253 inhaltssensitiv 483 Flächen Schärfung reduzieren 392 schützen 386 Flächenstrukturen ersetzen 326 Flecken entfernen 321 Fluchtpunkt-Filter 473 Formgitter-Funktion 338 Nadeln fixieren 340 Fotofilter 250, 255 Warmfilter 255 Fotos aus Kamera laden 19 Freistellen 60, 414 schnell 424 Haare 444 Freistellungswerkzeug 60, 111, 479 Drittel-Regel 61 Überlagerungsraster 60 Fülloptionen Modus Aufhellen 401 Modus Farbe 310 Modus Ineinanderkopieren 374, 393 Modus Luminanz 211, 395 Modus Multiplizieren 205 Modus Negativ multiplizieren 217, 398 Modus Weiches Licht 257

G Geisterbilder 173 entfernen 297 Geradestellen 58 Gradation anheben 212 Steigerung 233 Gradationskurven 70, 73, 211 Beschneidung anzeigen 74 bildgerecht 142 Kanalüberlagerungen 73

536 Index

Kontrast anheben 283 Korrektur 198 Mittelwert-Pipette 77 parametrische 82 Punkt fixieren 199 Punktkurve 97 S-förmig 211, 233 Graustufen-Konvertierung 292 Graustufen-Modus 281 Grundbelichtung 140 Grundeinstellungen 70

H Haare, freistellen 444 Handwerkzeug 87, 215, 351 automatisch auswählen 199, 247 direkte Korrektur im Bild 245, 289, 375 Hautrötungen entsättigen 350 HDR 170, 188 aus einer Belichtung 178 Belichtungsreihe 296 Geisterbilder entfernen 297 Toning-Kurve 301 HDR-Bild 174 HDR-Einzelbilder 185 HDR-Panorama 184 HDR-Pro 170, 184, 297 HDR-Stapel 28 HDR-Tonung 230, 300 Helligkeit/Kontrast 62 anpassen 62 früheren Wert verwenden 63 High Key 212 Histogramm 63, 95, 190, 234, 272, 274 einblenden 63 Kanäle-Ansicht 237 Hochpass-Filter 392 Horizont ausrichten 187, 487 gekippter 58 HUD-Farbwähler 264, 367

I ICC-Profil 511 Info-Palette 234 Inhaltssensitiv malen 321 Inhaltssensitiv füllen 327 ISO Coated 273

K Kalibrierung 270 Kameradaten (Exif) 35 Kameraprofil 127 Kanäle-Palette 220, 281, 365 Composite-Bild 220 Freistellungskanal 445 Kanäle kombinieren 435 Luminanzinformationen auswählen 253 Maske erstellen 252 neuer Kanal 404 RGB-Kanäle 285 Schwarzweißumsetzung 285 Kanalmixer 284 Ausgabe monochrom 286 Kartenleser 19 Kontaktabzug 512 PDF-Kontaktabzug 512 Kontrast 94 aufbauen 288 Augen 372 bearbeiten 65 Details 96, 300 Gamma 298 Grenzen 68 Helligkeit 109 Lichter 217 Licht-Schatten 258 motivgerecht 140, 198 steigern 64, 198, 210, 283 Umfang 144, 170 Kopierstempel 341, 342, 355 aktuelle Ebene und darunter 355 Modus Aufhellen 355 Quelle bestimmen 356 Körnung 162 Korrekturen abstufen 209 Belichtung 94 Farbe 156, 240, 260, 266 Gleiche Farbe 263 lokale 148, 156 Luminanz 159 nicht-destruktive 86, 206 Perspektive 152 selektive 156 Stapel 470 Stärke 450 Tiefen 98 Tonwerte 66, 94

Korrekturbereich abgrenzen 472 Korrekturen-Palette 63, 67, 70, 79, 86 Bildkorrekturen 86 Dynamik und Sättigung 79 Einstellungsebenen 87 Farbton/Sättigung 215, 247, 377 Fotofilter 250, 255 Gradationskurven 227 Kanalmixer 286, 365 Schwarzweiß 289 Selektive Farbkorrektur 259 Tonwertkorrektur 219 Vorgaben 86 Kunstlicht 166

L Lab-Farbe 267 Lab-Farbraum 266, 282 Lab-Modus 280 Helligkeitskanal 282 Lens Profile Creator 489 Lichtebene 366 Lichter 71, 95, 211, 216 aufhellen 227 beschnittene 236 beschränken 226 Details erhalten 226 durchzeichnen 230 Grenzen 68 nachbelichten 216 neutralisieren 258 schärfen 394 schimmernde 396 schützen 198, 212, 388 überbelichtete 231 Übergang weichzeichnen 229 wiederherstellen 231 Lichtkanten vermeiden 440 Lichtsäume beseitigen 440 Licht-Schatten-Spiel 364 Lichtstimmung intensivieren 250 partiell auftragen 254 Lichtstrahlen inszenieren 400 Linealwerkzeug 58 Lippenform anpassen 368 Luminanzauswahl 217, 220 Luminanzrauschen 232

M Maske anwenden 457 ausblenden 457 Dichte bestimmen 457 Kantenschärfe 221 Smart-Radius 438 Maskenkante 221, 442, 449 Ansichtsmodus 225 verbessern 407 Weiche Kante 248 weichzeichnen 225 Masken-Palette 222, 224, 453 Dichte 353 Farbbereich 248 Maskenkante 221, 442, 449 Maske verbessern Ansichtsmodus 221 Ausgabe auf Ebenenmaske 442 Farben dekontaminieren 449 Kante verschieben 225 Masken-Palette 449 Maskierungsmodus 434 Messpunkte 74, 235 setzen 74 Metadaten 34 anhängen 507 Copyright-Informationen 36 Filter 40 IPTC Core 35 IPTC-Standard 35 Vorlage 37, 507 Mini Bridge 48 Ansicht 49 Bedienfeld anpassen 49 Bildauswahl filtern 50 Bilder auswählen 421 Dateien suchen 48 öffnen 48 zu HDR Pro zusammenfügen 297 Mitteltöne 69, 96 aufhellen 213 korrigieren 218 Mittelwert 71, 235 Mittelwert-Pipette 261 Monitor kalibrieren 272 Motivfarben abgrenzen 244 betonen 244, 254 trennen 288

Mundwinkel anheben 368 Musterbildung verhindern 324 Muster übertragen 328

N Nachbelichter-Werkzeug 373 Neutralton 75 Normraster 489

O Objektivkorrektur 153 Auto-Korrektur 465, 486 automatisch 175 manuell 462 Objektivkorrekturprofil 467 Raster 463 Objektivkorrektur-Filter 488 Objektivkorrekturprofil 467 Objektivprofile 153, 488 Kalibrierungs-Charts 489 online suchen 489

P Panorama erstellen 476 extreme Blickwinkel 484 freistellen 479 Layout 477 Panoramabilder 26 Panoramastapel 28 PDF-Ausgabe 516 PDF-Kontaktabzug 512 PDF-Präsentation 516 Perspektive 460 entzerren 176 Horizontale 468 verlängern 472 Vertikale 155, 464, 468 Perspektivraster 472 Photomerge-Funktion 476, 481 Pinsel Borstenpinsel 379 Größe anpassen 256 Wimpern auftragen 376 Pinselgröße ändern 201, 399 Pinsel-Werkzeug 221, 256

Index

537

Pipette 70, 72, 223 Farbe aufnehmen 243, 265 Mittelwert 71, 75 neutrale Stelle 77 Schwarz-Pipette 70, 75 Weiß-Pipette 71, 75 Pipettenring 264, 367 Präsentation 494 selbstablaufend 516 Produktfarben anpassen 260, 266 Profile 270 falsche 275 beibehalten 274 zuweisen 275 Protokollobjekte Anzahl 380 Protokoll-Palette 380 Protokollpinsel 380 Prozessversion, neue 93, 107, 115, 231

R Ränder auffüllen 469 Randverzeichnung entfernen 466 Rauschreduzierung 232 RAW-Bilder 90, 130, 179, 189 RAW-Entwicklung 510 RAW-Format 144 Raw-Konverter 80 Abzüge 83 Abzugsserie 118 Anpassungspinsel 148 Aufhelllicht 96 Auflösung 110 Ausgabe 111 Ausgabegröße 163 Ausgabeschärfung 113 Automatische Maskierung 150 Basisentwicklung 94 Belichtung 95, 293 Bereichsreparatur-Pinsel 157 Bilder speichern 84 Bildgröße 84, 110 Bildrauschen reduzieren 106 Effekte-Palette 162 Einstellungen synchronisieren 83, 85 Entwicklungseinstellungen 122, 144 Entwicklungsvorgabe 126 Farbbalance 104 Farbraum 84 Farbrauschen 106 Farbtemperatur 101, 145, 167

538 Index

Freistellen 111, 163, 176 Grundeinstellungen 99, 149 Histogramm 95 HSL/Graustufen 104, 294 Individuelle Anpassungen 83 Kamerakalibrierung 92, 93, 119 Kameraprofil 93, 127 Körnung 162, 304 Luminanzrauschen 106 Objektivkorrekturen 153 Objektivprofile 153 Perspektivkorrektur 152 Prozessversion 93, 107, 115, 231 Scharfzeichnung 84, 109, 110, 114 Schnappschüsse 122 Schwarzweiß 302 Selektive Anpassung 105 Synchronisieren 83, 118, 123 Vignettierung 162, 305 Weißabgleich 101 Werkzeugspitze festlegen 149 Wiederherstellung 99 Referenzbild 125, 262 Referenzfarben speichern 264 Reparatur 318 Flächenstrukturen ersetzen 326 Reparatur-Pinsel-Werkzeug 342 Retusche 318 anpassen 357 Falten 354 Flächen 324 Haut 156 inhaltssensitiv 349 Kratzer 328 Porträt 156, 346 Übergänge überarbeiten 326 Retusche-Ebene 329, 339 anlegen 473 separate 325 RGB-Arbeitsfarbraum 234, 272, 275 RGB-Kanal 220, 253

S Sammlungen 42 bearbeiten 43 dynamisch 44 Smart-Sammlung 44 Sättigung erhöhen 244 Sättigungskorrektur, selektiv 102 Schärfeebenen kombinieren 420 Schärfefeverlauf 404

Scharfzeichnen 109, 114, 384 Details 115 Detailschärfe 116 Schatten 394 Selektiver Scharfzeichner 388 Unscharf maskieren 203, 386 Vorgaben 117 Schatten abdunkeln 366 aufhellen 96, 98, 206, 218 erhalten 216 gesättigt 308 schärfen 394 Schnappschuss 122 anlegen 281 Schnellauswahlwerkzeug automatisch verbessern 437 Schwarzpunkt 69, 70, 72, 235 festlegen 70 Schwarzweiß 278 Effekte 302 Filter 288 HDR-Umstzung 296 RAW-Entwicklung 292 Tonung 306 Umsetzung 280, 365 Selektive Farbkorrektur 259 Selektiver Scharfzeichner 388 Selektiver Weichzeichner 360 Sensorflecken entfernen 120 Sepiatonung 306 Skalieren inhaltsbewahrendes 333 Motiv schützen 334 Smartfilter 207 Ebene 203 kombinieren 407 Smartfilter-Ebene 209, 362 Smart-Objekt 155, 207, 410 anlegen 361, 389, 397 erkennen 410 erstellen 339 für Smartfilter konvertieren 203 Inhalte wieder bearbeiten 409 Smart-Radius 438 aktivieren 450 Smart-Sammlung 44 Filterkriterien 45 Softproof 273 Solarisationseffekt 300 sRGB 270 Standardfarben festlegen 71 Standardwerte 70

Stapel 26 anzeigen 27 bewerten 32 Ebenenkompositionen ausgeben 504 Gruppierung lösen 27 HDR 28 Korrektur 80 Objektivkorrekturen 470 Öffnen- und Schließen-Funktion 27 Panorama- 28 Umbenennung 30, 46 Zoomify 529 Stapelkorrektur 80 Stapelverarbeitung 499 Stempelwerkzeug 329 Kopiergröße anpassen 330 Kopierquelle wählen 329 Stichwörter 34 Liste 39 neue 39 zuweisen 39 Stürzende Linien ausgleichen 466

T Tageslicht 166 Themengruppen 26 Themensammlungen 42 Tiefen 95, 211 durchzeichnen 230 schützen 198, 226 Tiefen/Lichter 206 Tonbreite 208 Tiefenschärfe 402 abmildern 402 erweitern 420 Tonwerte Abrisse 191, 237 anheben 212 Bereich 67 Grenzen 68 mittlere 73 neutrale 70 optimieren 66 Spreizung 69 Umfang 69, 219 Tonwertkorrektur 66, 68 Kontrastgrenze festlegen 68 Tonwertskala 63

U Überblenden, automatisch 476 Übergänge natürliche 451 weichzeichnen 222 Überlagerung pixelgenau über mehrere Ebenen 418 Übersättigung 79 Umbenennen 30 als CSV exportieren 47 im Stapel 47 Umfärben 246 mit Korrekturen 246 mit Masken 246 natürliche 242

V Verflüssigen-Filter 369 Verlaufsfilter digitaler 145 Neutrale Dichte 204 simulieren 144, 204 Verlaufswerkzeug 205 Verschlagwortung 40 Verzerrung entfernen 484, 487 Vierfarbdruck 273 Vignettierung 162 entfernen 466 Vorschau 87

Weichzeichnungsfilter Gaußscher Weichzeichner 397 Matter machen 361 Radialer Weichzeichner 401 Weißabgleich 72, 76, 100, 141, 166, 179 Innenbereich 166 korrigieren 76 Tageslicht 166 Weißpunkt 71, 73, 235 festlegen 71 Weißtöne 68 neutrale 258 Werkzeuge Ausbessern 325, 342 Bereichsreparatur-Pinsel 321, 323, 342 Farbaufnahme 234 Farbe-ersetzen-Werkzeug 242 Kopierstempel 342 Nachbelichter 373 Pinsel 221 Pipette 70, 223 Protokollpinsel 381 Reparaturpinsel 342 Retusche 342 Selektive Anpassung 198 Stempel 329 Verlauf 205 Wirkungsbereich eingrenzen 396

X XMP-Daten 34, 131 XMP-Metadaten 36

W Warmfilter 255 Wasserzeichen 496 als Bild 521 integrieren 515, 518 Webgalerie erstellen 522 Flash-Vorlage 522 HTML-Vorlage 522 Site-Informationen 523 Weiches Licht 254 Weichzeichnen 156, 161, 384 Haut 360 Porträt 396

Z Zahnweiß aufhellen 368 Zielfarben definieren 70 Zielfarben 70 Mittelwert 71 Schwarzpunkt 70 Weißpunkt 71 Zoomen, stufenlos 247 Zoomify-Funktion 526

Index

539

Der Name Galileo Press geht auf den italienischen Mathematiker und Philosophen Galileo Galilei (1564–1642) zurück. Er gilt als Gründungsfigur der neuzeitlichen Wissenschaft und wurde berühmt als Verfechter des modernen, heliozentrischen Weltbilds. Legendär ist sein Ausspruch Eppur se muove (Und sie bewegt sich doch). Das Emblem von Galileo Press ist der Jupiter, umkreist von den vier Galileischen Monden. Galilei entdeckte die nach ihm benannten Monde 1610. Lektorat Alexandra Rauhut Korrektorat Alexandra Müller, Olfen Herstellung Steffi Ehrentraut Einbandgestaltung Klasse 3b, Hamburg Satz Text & Bild, Michael Grätzbach, Kernen Druck Himmer AG, Augsburg Dieses Buch wurde gesetzt aus der Linotype Syntax (9 pt / 13 pt) in Adobe InDesign CS4. Gedruckt wurde es auf mattgestrichenem Bilderdruckpapier (115 g/m2). Gerne stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite: [email protected] bei Fragen und Anmerkungen zum Inhalt des Buches [email protected] für versandkostenfreie Bestellungen und Reklamationen [email protected] für Rezensions- und Schulungsexemplare

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-8362-1647-0 © Galileo Press, Bonn 2010 1. Auflage 2010 Das vorliegende Werk ist in all seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Übersetzung, des Vortrags, der Reproduktion, der Vervielfältigung auf fotomechanischem oder anderen Wegen und der Speicherung in elektronischen Medien. Ungeachtet der Sorgfalt, die auf die Erstellung von Text, Abbildungen und Programmen verwendet wurde, können weder Verlag noch Autor, Herausgeber oder Übersetzer für mögliche Fehler und deren Folgen eine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung übernehmen. Die in diesem Werk wiedergegebenen Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. können auch ohne besondere Kennzeichnung Marken sein und als solche den gesetzlichen Bestimmungen unterliegen.