189 76 47MB
German Pages 760 [764] Year 1869
Das Leben des
Feldmarschalls
Grafen Neithardt von Gneisenau von
G. H. Pertz.
Dritter Band. 8. Juni bis 31. December 1813.
,,Die Nachwelt wird erstaunen, wenn dereinst die geheime Geschichte dieses Krieges erscheinen
Gn eisen au UI. S. 461.
Berlin. Druck und Verlag von Georg Reimer.
1869.
Mit Vorbehalt aller Rechte gegen unbefugte Benutzung und Uebersetzung.
Vorrede. Der vorliegende Band der Lebensgeschichte Gneisenau's um
faßt die sieben Monate vom Abschluß deS Waffenstillstandes bis zum Ende des Jahres 1813, die Zeit des siegreichen Kampfes und der Befreiung Deutschlands.
Er zerfällt in die Dar
stellung der für diesen großen Zweck im Auftrage deß Königs von dem General als Militair-General-Gouverneur der Pro
vinz Schlesien unternommenen und ausgeführten Bewaffnung
dieses Landes, als deren wichtigste Aufgabe die Ausbildung und kampffähige Aufstellung von 50,000 Mann Landwehren
hervortritt, die sich in dem wiederausbrechenden Kriege, nach deS Generals eigner Ueberzeugung, mit dem stehenden Heere ver
eint als Preußisches Volk in Waffen, als die festeste Stütze
des Thrones bewährten.
Neben diesen kriegerischen Vorberei
tungen, dem Aufbieten der ganzen Kraft deS Landes, wie sie
nach dem gesunden Urtheil der Zeitgenossen dem unumschränkten Beherrscher und Unterdrücker Europa's gegenüber zum Siege unumgänglich erfordert ward, durften die politischen und mili-
tairischen Verhandlungen nicht übersehen werden, aus denen
IV
Vorrede.
die Bündnisse der Haupttheilnehmer des großen Krieges und die Feldzugsplane hervorgingen, und deren hohe Wichtigkeit im Laufe der Feldzüge so nachdrücklich hervortrat. Es ist mir mit
Hülfe neueröffneter Quellen vergönnt gewesen, die Trachenberger Conferenzen genauer und vollständiger als bisher dar
zustellen.
Doch bleibt das letzte Wort darüber noch immer
auszusprechen, wenn man nicht annehmen will, daß es in den dortige» Verhandlungen überhaupt nicht ausgesprochen, sondern
im Vertrauen auf die Macht der Umstände einer zukünftigen
Verständigung überlassen sehn möge.
Ich meine die Stellung
des Kronprinzen von Schweden zu den beiden andern Haupt-
Armeen.
Die Wurzeln seiner Stellung reichen bekanntlich in
das Jahr 1812 zurück, in eine Zeit, wo Kaiser Alexander und die Englische Regierung in ihm nicht nur den Anführer von 20 — 30,000 Schwedischen Soldaten, sondern Napoleon gegenüber einen ebenbürtigen bewährten Feldherrn zu finden
glaubten, und ihn auch durch das Versprechen eines ansehnlichen
Heeres verbündeter Truppen über die Ostsee riefen.
An der
Spitze einer solchen Macht konnte er hoffen im glücklichen
Falle Plane auszuführen, welche ihn an Napoleons Statt den Franzosen zum Herrscher gegeben haben würden.
Da keiner
der drei verbündeten Monarchen die Führung der Heere selbst übernehmen wollte, so durfte er als Thronfolger eines un
abhängigen Königreichs sich ein gewisses Recht ans die Ober
feldherrnschaft einreden, welches bei den persönlichen Gesinnungen des Kaisers Alexander und des Königs Friedrich Wilhelm Ge währung gefunden haben möchte, aber durch Oesterreichs Bei tritt zum Bunde und übergreifendes politisches und militairisches
Gewicht vereitelt zu werden schien.
Indem nun der Fürst
Vorrede.
v
Schwarzenberg zum Oberfeldherrn des sogenannten großen oder
Böhmischen, ans Oesterreichischen, Preußischen und Russischen
Truppen zusammengesetzten Heeres gestellt ward, der Kronprinz an die Spitze des aus Schweden, Preußen und Russen ge bildeten Nordheeres
trat, und
das dritte aus Preußen und
Russen bestehende Schlesische Heer dem General Blücher unter
geben ward — welche drei Heere, jedes für sich bestehend, von
verschiedenen Puncten ausgehend, erst durch den bevorstehenden Feldzug zur Ausführung des letzten Hauptschlages gegen Na poleon einander mehr und mehr genähert werden sollten, so
scheint man des Kronprinzen Verlangen nach dem allgemeinen Oberbefehl dadurch in beschränktem Maße haben befriedigen zu wollen, daß man ihm sowohl als dem Fürsten Schwarzen
berg einen gewissen Anspruch auf den Oberbefehl auch über
das Schlesische Heer in Aussicht stellte, für den Zeitpunct, wann sie mit demselben zu gemeinschaftlichem Handeln gelangen würden.
Bei der Ungewißheit dieses Zeitpunctes aber setzte
man nichts Schriftliches darüber auf, sondern beließ es bei der mündlichen Verabredung, so daß Blücher nnd Gneisenau dar
über ganz im Unklaren blieben, und durch diese Ungewißheit zu Schritten geleitet wurden, die im letzten Augenblick theil-
weise zurückgenommen werden mußten. Sie hatten keine Ahnung davon, daß sie bei ihrer Weigerung zum Böhmischen Heere zu stoßen, um nicht unter Schwarzenbergs Oberbefehl zu gerathen,
andrerseits, was General Knesebeck wohl wußte *) und vorher sah, in die Lage gerathen würden, vom Kronprinzen, nach dem ihm durch den Kaiser Alexander gemachten Versprechen, unter
seinen Oberbefehl gefordert zu werden. *) S. unten S. 709.
Wie cs dann wirklich
Vorrede.
VI
auf dem Leipziger Schlachtfelde am 18. October früh Morgens geschah, und nur durch Blüchers Edelmuth zu gemeinsamem
Besten ausgeglichen wurde.
Als bezeichnend für die Geschichte der Kriegführung im Sechsten
Buche,
auch
hinsichtlich
der Beilagen,
Gneisenau'S desfallsige eigne Erwartung diesem Bande
gesetzt.
ich
habe
vor
Dieser Zeitpunct da.rf Wohl jetzt, 56 Jahre nach den
erzählten Begebenheiten,
als
vollständig
eingetreten erachtet
und mit Benutzung der uns zugänglichen Mittel der Erwartung
des Helden zu entsprechen versucht werden.
Berlin, am 28. Mai 1869. G. H. Pertz.
Inhalt des dritten Bandes.
S. III—VI.
Vorrede
Fünftes Buch. 1813 die Zeit des Waffenstillstandes. S. 1 —143. Gneisenau, Generalgouverneur in Schlesien. Vom 8. Juni bis 4. August 1813.
Erster Abschnitt.
Nächste Folgen des Waffenstillstandes im Juni
.
1813
(5.3—12.
Zustand der Französischen Armee, ihre Freude über die Waffenruhe. Napoleon in Dresden.
S. 3.
Brand des Hauptquartiers S. 3. — Beurtheilung des
Waffenstillstandes durch Gneisenau, Stein, Clausewitz und einsichtsvolle Franzosen und andererseits die Gegner.
Rückzug der Franzosen hinter die Elbe S. 4. —
Folgen von Sachsens Uebergange S. 7. — Landwehr und Landsturm in Berlin S. 8. — Die Franzosen
brechen
den Waffenstillstand 17. Juni.
Ueberfall des
Lühowschen FreicorpS S. 8. — Folgen für die Französischen Festungsbesatzungen
S. 10. — Die Franzosen in Niederschlesien, neutraler Landesstrich.
Die Corps
Ney, Marmont, Macdonald, Lauriston in 9 Lägern; willkürliche Aussaugung des Landes S. 11. — Der Hungertod erwartet.
Wüste Güter.
Entwicklung aller
Kräfte in Preußen für den Entscheidungskampf S. 12.
Zweiter Abschnitt. Gneisenau
zum König
Der Kriegsrath in Neudorf. 7. Juni. S. 13—32. nach Reichenbach entboten.
Besprechung mit dem
Staatskanzler, der König genehmigt seine Anträge hinsichtlich der Kriegführung und Bewaffnung Schlesiens.
Der künftige Kriegsplan bei Abzug der Russen.
Das feste Lager bei Spandau S. 13. — Ausführung durch Major v. Reiche unter Gneisenau's Leitung und dessen Kriegsbefehl in Schlesien.
Zustand der
Inhalt.
VIII
Landwehr
in Schlesien unter Zastrow S. 14. — Gneisenau'S Anstellung
als
Generalquartiermeister des Blücherschen Heeres, Generalgouverneur von Schlesien, Befehlshaber aller Landwehren nnd Leiter aller Vertheidigungsanstalten der Pro vinz; Merkel Civilcommissar 8. Juni. — Wahl seiner Gehülfen Major v. Natzmer, O.L. Braun, Major v. Kehler; Clausewitz noch im Russischen Dienste ab gelehnt. Sein Hauptquartier in Peila bei Reichenbach, in nächster Nähe des Königs
und Kaisers, Hardenbergs, Steins und der Gesandten S. 17. - Hauptmann v. Stosch, Urtheil über Zastrow S. 18. — Bestand der Landwehr; Nothwendigkeit der Aufbietung der ganzen Volkskraft in Landwehr und Landsturm zur höchsten Leistung. Die zur Schöpfung von 50,000 Mann Landwehr und Vertheidigung der Provinz erforderlichen Einrichtungen und Bedürfnisse S. 19. 20. — Erste Anordnung, Beschlagnahme aller zur Ausrüstung erforderlichen Gegenstände und
des baaren Geldes in den Königlichen Cassen. Ausströmung der Thatkraft auf die Civilbehörden und die Befehlshaber, Willigkeit und Vertrauen der Einwohner S. 21. — Ueberzeugung, daß nur durch das Aufbieten aller Mittel der Sieg er rungen werden könne S. 21. — Befestigungen und Rüstungen. Jngenieuroberst v. Harroy und Artillerieoberst Braun, mit Untersuchung, Bericht und Vorschlägen beauftragt, welche von Gneisenau geprüft und zur Ausführung gebracht wurden. Hauptmann Wiegands Werkstätten zur Ausrüstung der Feuergewehre. 1,000,000 scharfe Patronen angefertigt S. 22. — Befestigung von Schweidnitz. Glatz S. 23. — Festes Lager bei Neiße für 13,000 Mann, Braun untersucht Neiße S. 24. —
Cosel, Silberberg, Glatz S. 25. — Verträge von Reichenbach, Abtretung Hildes heims. Benachtheiligung Preußens. Englische Lieferung S. 26. — Bildung und Ausrüstung der Landwehr — Wahl der Offiziere. Geldmangel bei Ausrüstung der Landwehr S. 27. — Gneisenau an Hippel. Hardenberg an Gneisenau S. 28. — Bericht über Schweidnitz, Glatz S. 29. — Mängel der Bekleidung. Blüchers Antwort an Gneisenau 29. Juni S. 30. 31.
Dritter Abschnitt. Scharnhorsts Tod .... Scharnhorsts Tod 28. Juni zu Prag.
S. 32 —42.
Nachruf der Freunde S. 32. — Ne
krolog S. 33 — 37. Anstand. Gneisenau an Jordan S. 38. — Hippel. Harden
bergs Einwürfe. Blücher an Hippel. Doyen S. 38. — Napoleons geheime Polizei in den Generalstäben. Denkmal für Scharnhorst. Thile über Scharnhorsts Stelle beim König S. 39 — 42.
Vierter Abschnitt.
Vertrauter Briefwechsel
.
.
S. 43 —48.
Gneisenau an Frau v. Gneisenau S. 43. — Frau v. Clausewitz an Gnei
senau S. 44. 45. — Gneisenau an Frau v. Gneisenau S. 46. — W. v. Hum boldt an Gneisenau S. 47.
Fünfter Abschnitt Juli
Aufenthalt bei Patschkau.
Erste Hälfte des S. 49 — 54.
Gneisenau kehrt aus Oberschlesien nach Peilau zurück; Aufenthalt in Patschkau bei Neiße. Schreiben an Eichhorn 3. Juli S. 49. — Zustand der Landwehr, Be-
Inhalt.
ix
richt an den König S. 50. — Die Reserveregimenter S. 51. — Hof und Feld
lager des Kronprinzen von Schweden S. 52. — Musterung der Landwehren bei Glatz und Neiße S. 53. — Guter Geist der Landwehr. Ausbildung. Cavallerie. Offiziere. Brigadiers. Rangliste S. 54—57. — Einrichtung des Generalquartier-
meisterstabs S. 58. — Ausrüstung von Schweidnitz S. 59. — Neiße, Exerciren
der Truppen. Wohnsitz in Glatz 16. Juli. Wiedersehen der Seinigen zu Pleischkowitz. Stosch, die Familienscene S. 60. — Vereinigung der Landwehr mit dem Heere S. 61. — Der König genehmigt Gneisenau's Anträge, auch in der Artillerie 21. Juli S. 62. — Gneisenau an den König über den Oberstlieutenant Braun
S. 63. — Der König ernennt ihn zu Scharnhorsts Nachfolger als Generalquar tiermeister der Armee S. 54.
Sechster Abschnitt. bis 16. August
Aufenthalt in Glatz, Frankenstein 17. Juli S. 55-96.
Bildung der Landwehr-Reserve S. 55. — Erschöpfung an Menschens im
October waren jedoch 23 Bataillone gebildet.
Beschlagnahme von Cassen.
Fuhrwerk 1343 Pferde. Geldmangel,
Verbindung der Landwehr mit dem Heere.
Drin
gende Verwendung gegen Gehaltsverkürzung der Landwehroffiziere S. 67. —
Musterung der Landwehr durch General Blücher. Blücher an Gneisenau. Er suchen um baldiges Eintreffen bei ihm S. 68. — Vertheilung der Landwehr in das Heer. Major v. Falkenhausen, Führer eines Streifcorps; Gneisenau's In struction für ihn S. 71. — An den König. Mängel bei der Landwehr. Bittet
um Ernennung eines Nachfolgers im Militairgouvernement von Schlesien. — Königliche Cabinetsordre als Generalquartiermeister der Armee S. 73. — Gnei senau's Bewußtseyn seiner wahren Aufgabe, Bedenken an den König 29. Juli
S. 74. — Königliche Wiederholung der Cabinetsordre 8. August S. 75. — Kö nigliche Verfügungen, Gaudi, Militairmitglied des Militairgouvernements in Schlesien 4. August. — Verwendung für Gruners Befreiung aus Munkatsch. Dringender Antrag auf Anschaffung von 100,000 Gewehren, Pulver, Geschütz, durch Unterhandlungen mit England zu erlangen, nach einem Feldzuge von 3—4
Monaten bedürfe man l/3 des Bedarfs oder mehr als Abgang; sehr dringender Bedarf an Geld für die Landwehroffiziere, die ohne Gehalt, oft ohne Mahlzeit. Zusammenkunft mit Hardenberg S. 77. — Münster an Gneisenau S. 78. — Uebersicht der beiderseitigen Streitkräfte Anfang Augusts S. 80. — An den König gegen die Zertheilung der Preußischen Truppen S. 82. — .An Kehler, seine Kanzlei nach Glatz S. 83. — Clausewitz über Moreau's Ankunft, Doyens Zu rücksetzung und Verdächtigung. Der Rebellionen-Spuk S. 84. — Landwehr reserve zur Verstärkung der Festungsbesatznngen, Verstärkung der Landwehrbatail
lone, Krauseneck Commandeur des Heeres zu Schlesiens Vertheidigung. Errichtung einer Waffenarbeiter-Compagnie für die Landwehren, vom König genehmigt, Oberst-
Lieutenant Braun dafür dem König empfohlen; jeder Landwehrbrigade von 4 Ba
taillonen und 4 Schwadronen eine Anstalt beigegeben, welche während des Feld zugs die Waffen sofort sammelt und ausbeffert. Am 8. August Aufbruch des Preußisch-Russischen Hülfsheers nach Böhmen S. 87. — Grolman an Gneisenau
I n h a l t.
X
über das abgehende Heer und dessen innere Angelegenheiten — Stabsrittmeister Goschützky Beleidigung, Gneisenau's Fürsprache S. 89. — Ablauf des Waffenstill
standes. Gneisenau meldet sich beim König ab. Erinnerung
Gnädiger Empfang, aber milde
hinsichtlich Scharnhorsts früherer Nichtbeachtung eines Königlichen
Befehls S. 89. — Errichtung von Signallinien für die VertheidigungSanstalten Schlesiens. Hardenbergs Abschiedsmal in Breslau 12. August für Blücher, Gnei senau, Jakobi-Klöst S. 90. — General Church über das Preußische Heer S. 91. — Gneisenau's Briefe an seine Frau 14. 16. August, aus Jauer» bei der Vorhut
S. 91. — Einrichtung für die Verpflegung des Heeres S. 92. — Ergänzung des Generalstabs —- Gneisenau an Eichhorn S. 93. — Die ersten Schüsse gefallen — kurzer Sieg der schlechten Partei in Berlin.
Vortreffliche Stimmung des
Hauptquartiers, wozu er sich Eichhorn erbeten hat, vom König genehmigt S. 95.
Siebenter Abschnitt. Bündnisse und Kriegsplane. Die Zu. sammenkunft in Drachenberg. 11. 12. Juli. S. 96—128. Benutzung des Waffenstillstands durch die kriegführenden Mächte. Rüstungen Napoleons. Verstümmelung durch französische Soldaten, ihre Bestrafung.
Stärke
der Heere S. 96. 97. — Oesterreichs Rüstung und Politik. Metternich. Die Folgen. Napoleons Politik S. 97. — Brandmarkung seiner Gegner als Jakobiner, nach
geahmt durch Metternich und die Franzosenfreunde in Berlin S. 98. — Oester reichs Verfahren, Verhinderung aller Theilnahme der Völker an der deutschen Erhebung, Fall des Königs von Sachsen S. 99. — Verwaltung der CentralDirection. Aufbietung zu allgemeiner Bewaffnung. Weigerung eines Fürsten, Drohung und Gehorsam. In Folge des Zeitverlustes, Fall Hamburgs S. 100. — Auflösung der Centraldirection. Stein bleibt bei dem Kaiser Alexander. Sinn
lose Verdächtigung der kräftigen Vaterlandssreunde. Auflösung des Berliner Land sturms 17. Julius, geschwächtes Selbstgefühl, daher Unterthänigkeit gegen das Ausland. Oesterreichs Ultimatum, Unglaubliches S. 101. — Magdeburg als unnöthig für Preußen erklärt Der Reichenbacher Vertrag 27. Juni S. 102 bis 106. Oesterreich auch von Napoleon als Vermittler anerkannt 29. Juni S. 106. Kriegerische Vorbereitungen.
Feldzugsplane;
falls Oesterreich nicht
beitrete, den Kriegsschauplatz in die Marken zu verlegen. Napoleons Aufstellungs linie. Der Russische Plan S. 107. — Toll in Gitschin 13. Juni. Der Preußische Plan 20. Juni zu Neudorf S. 108. — Der Schwedische Plan S. 109. — Vor
bedingung des Gelingens eines Planes S. 110. — Zusammenkunft in Trachenberg 10. Juli S. 111. — Verhandlungen am Ilten, Berichte darüber, hier ver vollständigt S. 113. — Gegenstände und Charakter der Verhandlungen S. 114. — 1. Waffenstillstandsverlängerung. 2. Feldzugsplan S. 114. — Grundzüge.
Der Kronprinz S. 115. — Löwenhielms Aufsatz S. 116. - Theilnahme der Bei sitzenden S. 118. — Mittagstafel. Nachmittags - Berathungen S. 119. — Der be schlossene Feldzngsplan 12. Juli S. 120—122. — Frage über Oesterreichische Ga rantie für Schweden, abgelehnt. Des Kaisers Franz'Briefe an den Kronprinzen. Wellingtons Sieg bei Vittoria S. 124. — GrolmanS Bericht an den König über die Vereinigung in Cudova 26. Juni S. 125. — Latours Sendung und bevor-
Inhalt.
XI
stehende Zusammenkunft im Oesterreichischen Lager S. 126.
Oesterreichs künftiges
Verhältniß zu Italien, nnter Englands thätiger Mitwirkung. — Englands Sold
zahlungen für die deutsche Legion. Rath des Ministers vom Stein in der Unter handlung mit Oberst Lowe über die Geldzahlungen S. 127. — Genehmigung des Stockholmer Vertrags vom 29. April mit Preußen.
Prager Friedensunterhandlungen 12. Juli.
Metternich eröffnet Caulaincourt
das Ultimatum; „Preußen sey darin so gut als aufgeopfert."
Nach dem 12. Juli
ziehen 100,000 Preußen und Russen über das Gebirge zur Vereinigung mit dem Oesterreichischen Heere S. 128.
Achter Abschnitt. Der Landsturm Meinung und Bedeutung des Landsturms.
1813 den deutschen.
.
.
.
.
S. 129 —144.
Der Russische Volkskrieg entzündet
Angriff des Magdeburger Landvolks auf die Streifcorps der
Magdeburger Garnison S. 129. — Eindruck des Landsturms in Europa S. 130. Gneisenau'S Denkschrift S. 130—134. — Das Gesetz über den Landsturm von Hippel
vom 21. April, erst 24. Juli bekannt gemacht. S. 134—136. — Wirkung in der Mark Brandenburg. beim Staatskanzler.
Gegensatz zu der Polizeiverwaltung.
Vergiftete Meinung
Scharnwebers Gutachten, durch Gneisenau verworfen.
kampf abgelehnt und verboten.
Zwei
Gneisenau'S Verhältniß zu des Staatskauzlers
Räthen außer Hippel S. 137. — Gneisenau an den Staatskanzler 20. Juli für
Beibehaltung des Gesetzes, an Hippel S. 138.
Clausewitz' Einstimmung, Bei
lagen S. 623. — Abänderung des Gesetzes 20. Juli S. 141. — Errichtung des
fliegenden Corps unter Hauptmann v. Boltenstern S. 142. — Jahn an Gneisenau
27. Juli S. 141 — 144.
Sechstes Buch.
Der deutsche Krieg.
August bis De S. 146 — 610.
cember 1813
Erster Abschnitt. Das Hauptquartier des Schlesischen Heeres. S. 147 — 155. Blücher und Gneisenau S. 147. — Graf v. d. Goltz. Vertrauter, glück.
Müffliug, Knesebecks
Blüchern verhaßt, sein Verhältniß zu Gneisenau, Schwäche im Un
Gneisenau's hohes Wagen, aber kein Spielen; sein Charakter von Müffling
anerkannt S. 150. —
Müfslings ungegründete
Stoschs Urtheil über Müffling.
Verdächtigung edlerer Geister.
Rühle v. Lilienstern.
Graf Karl Gröben.
Eich
horn, Raumer, Steffens, Häckel, Jahn S. 151; in ihrem Kreise Gneisenau; er neuert sein früheres Verhältniß zu Knesebeck S. 152. — Verhältniß zum Minister v. Stein S. 152. — Blücher, Gneisenau, Stein S. 153. — Blüchers Vollmachten.
Schwierigkeiten der Lage S. 153. — Blüchers Weigerung, Barclays Erläuterung. Der Kronprinz von Schweden.
Kaiser Franz.
Bedeutung des Kaisers Alexander
und Friedrich Wilhelms für die Entscheidung S. 155.
XII
Inhalt.
Zweiter Abschnitt. Wiederausbruch des Krieges. Schlesien bis zum Bober geräumt. 12. bis 20. August . S. 156—183. Die Eröffnung des Feldzuges.
Bestand und Ausrüstung der Heere
S. 157. — Der Französische Feldzugsplan 12. August, aus Napoleons Originalbriefen
an Marmont und Ney S. 158. — Napoleons Beschluß S. 159. — Marmonts Urtheil S. 161. — Ney's Oberbefehl in Schlesien, vorbereiteter Abzug der Franzosen, der Verbündeten Augenmerk auf Wiedereinnahme des neutralen Land striches. Feldzugsplan des Schlesischen Heeres S. 162. — Mißverständ nisse mit Langeron S. 164. — Gneisenau an die Corpsbefehlshaber 13. August
S. 164. 165. — Organisirung der Avantgarden S. 166. — Disposition für den
14. August S. 167. — Erste Bewegungen S. 168. — Gneisenau's Handlungs weise S. 170. — Gneisenau an Blücher 16. August S. 170. — Partisane Rach-
manof und Figner vom Sackenschen Corps 17. August S. 171. — Pünktlichkeit in Ausführung der Befehle eingeschärft S. 172. —
Partisane Boltenstern und
Falkenhausen aus dem Centro, Kaiserow vom linken Flügel zu Unterbrechung des Feindes Verbindung mit Dresden S. 173. — 18. August das Heer gegen den Bober, bei Lauterseiffen, Löwenberg, Gröditzberg; die Gräuel der feindlichen Ver wüstungen S. 175. — Des Feindes Verluste S. 177. — Blüchers und Gneisenau's Gefahr bei Plagwitz. Blüchers Billet an Eisenhardt S. 177. — Gneisenau an Graf Münster über die Erfolge 20. August S. 178—180. An General v. Gaudi
zu Frankenstein. Schlesien bis zum Bober befreit. Napoleons Ankunft S. 183.
Dritter Abschnitt. Napoleons erster Angriff. Das Schlesische Heer weicht aus. 21. bis 25. August . . . S. 184—201. Napoleons Gegenwart. Oudinot, Befehlshaber gegen das Nordheer nebst Generalen aus Magdeburg und Hamburg, er selbst gegen Görlitz 20. August S. 185. — Nach Löwenberg 21'. August. — Aufstellung des schlesischen Heeres
und Befehl zu allmäligem Rückzüge gegen große feindliche Uebermacht.
Rückzug
hinter die schnelle Deichsel. Blüchers Tagsbefehl, Belobung der Landwehr 21. Aug. S. 186. — schlimmes Regenwetter, Leiden der Truppen. Gaudi benachrichtigt, das Böhmische Heer zu raschem Vordringen aufgefordert. — 22. August. Fran zösischer Angriff, Langerons eigenmächtiger Rückzug auf Jauer, Blücher hält bei
Goldberg, Napoleon nach Löwenberg zurück. Am 23. August Treffen bei Gold berg, Rückzug über Liegnitz auf Jauer, Langeron schickt seine schwere Artillerie
über Jauer nach Schweidnitz; erhält Befehl zu halten, da der Feind nur schwache Kraft zeige S. 189. — Berichte an den König, Gaudi aufgefordert, im Rücken und Seiten des Feinds den Landsturm aufzubieten, das Lager bei Neiße für 50,000 Mann möglichst rasch auszuführen, die Festungsgarnisonen zu verstärken; Bennigsen eingeladen, in Niederschlesien Diversion zu machen. — Napoleon durch St. Cyr zur Rettung Dresdens gegen das Böhmische Heer herbeigerufen, ließ am 23sten die Angriffe gegen das Schlesische Heer fortsetzen, blieb Nachts in Görlitz, eilt am 24sten mit den Garden und Marmonts Corps auf Dresden zurück; gegen das Schlesische Heer bleibt Macdonald mit 100,000 Mann zurück, in fester Stellung am Bober S. 195. 196. — Blüchers Märsche in den nächsten Tagen.
Inhalt.
XIII
Dorcks Unzufriedenheit, Charakter, Benehmen, Verhältniß zu Gneisenau, der in selbständiger Leitung eines Heeres von 100,000 Mann nach 14tägiger Uebung Meister wird. Blüchers Verhältniß zu beiden S. 197. — Neue Vorhut des Dorckschen Corps unter Katzeler und Hiller; zweitägige Erholung des Heeres. — Unsicherheit über die wahre Stellung der Franzosen, Anstalten sie zu ermitteln. Müffling meint Napoleon jetzt im ernstlichen Angriff auf Schlesien begriffen; Gneisenau läßt Langeron möglichst nahe am Feinde bleiben; Hauptquartier in
Jauer.
Nach der Rückkehr des mit Napoleon abgezogenen Neyschen Corps zur
Boberarmer bereitet sich diese am 25sten znm Aufbruche vor. Dorcks Auftreten in Jauer, das Schlesische Heer zum Angriff des Feindes für den 26sten vor bereitet. Bedenklicher Zustand der Boberarmee S. 201.
Vierter Abschnitt.
Die Schlacht an der Katzbach. 26. August. S. 202—233.
Blüchers Schlachtplan, Hauptquartier Brechtelshof. Angriffsbefehl S. 202. — Macdonalds Anordnung S. 203. — Beschreibung des Schlachtfeldes. Marsch des Schlesischen Heeres bis 11 Uhr S. 204. — Angeblicher Kriegsrath. Blücher und
Gneisenau reiten die Front herab, Anmarsch des Feindes, Preußischer Angriff desselben mit schwerer Artillerie S. 206, und mit drei Brigaden, größte Tapfer keit derselben, der Feind in die tiefen Gründe hinabgestürzt. Gneisenau's persön liche Einwirkung zum Siege. Aufgebot des Landsturms S. 207. — Langerons Benehmen S. 208. — Befehl zur unablässigen Verfolgung. Schreiben an Dorck S. 214. — Entbehrungen der Truppen S. 212. — Armeebefehl S. 213. — Zu sammentreffen Gneisenau's mit Dorck S. 213. — Das Siegesmahl S. 214. —
Bericht an den König S. 215. Moltke ertrinkt bei Arbesau. Nostitz Blüchers Adjutant S. 215. — Bericht an den König S. 216. — Gneisenau's Briefe an
seine Frau S. 217. — an Münster S. 218. — an Gibsone S. 219. — Erfolge der Schlacht S. 221. — Stein an Gneisenau S. 222. —- dieser an Clausewitz S. 223.
die Schlacht der Triumph der neugeschaffenen Infanterie. — Frau v. Clausewitz an Gneisenau 4. Sept. S. 227. — Gneisenau's Antwort 7. Oct. S. 229. — Der
König an Gneisenau S. 230. —- Hardenbergs Antwort 30. 31. August. — Thile's Antwort 31. August. — Münsters Antwort 18. Sept. S. 232. — Prinzessin Radziwill 18. Sept. S. 233.
Fünfter Abschnitt.
Die Benutzung des Sieges. 27. bis 31. Aug. S. 234—263.
Die Verfolgung 27. August. Ueberschwemmung der Flüsse, Folgen für das Heer, dennoch Verfolgung des Feindes mit größter Anstrengung und Aus dauer. Meldungen von Dresden, Großbeeren und Roncevalles S. 234. — Helden thaten der Landwehr bei Großbeeren. — Sacken an Blücher S. 235. — Langerons
Meldung. Am 28. August weitere Befehle zur Verfolgung von Blücher an Gaudi, Befehl zur Einschließung Glogau's, Briefwechsel mit Gaudi über Nichtaufbietung des Landsturms 28. August. Macdonalds aufgelöste Truppen, Flucht gegen den Bober, Division Puthod vernichtet S. 241. — Bericht an den König. Leiden des
Inhalt.
XIV
Französischen Heeres S. 241. — Das Hauptquartier nach Hohlstein am Bober. Gneisenau's Brief 29. August S. 243. — Befehl an Jorck zu weiterer Verfol gung,
dessen Entschuldigung, deren Beleuchtung S. 244—246. — Französischer
Rückzug über den Bober S. 247. — Gneisenau an seine Frau 30 Aug. S. 248.
— an Münster S. 249. — an den König S. 251. — weitere Verfolgung gegen
den Queis 1. Sept.
Schlesien befreit.
Tagesbefehl S. 252—254. — Barelay's
Bericht über den Verlust bei Dresden.
Neippergs Schreiben durch Wenzel Liech
tenstein an Gneisenau, 50,000 Mann.
Schwarzenberg ersucht um Blüchers Hülfsleistung mit
Gründe dieses
über seine Annäherung.
Gesuchs S. 254 — 256.
Bennigsens Schreiben
Entschluß auf Schwarzenbergs Forderung S. 257. —
Gneisenau über die Unfälle des Böhmischen Heeres, an Münster über Benutzung
der Presse für die wahre Darstellung der Heldenthaten des Heeres und Volkes S. 259. — Münsters Antwort S. 261. — Die Errichtung der Schlesischen Land wehr, Muster für spätere Hannoversche S. 263.
Sechster Abschnitt. Die Schlachten bei Dresden, Culm, Groß beeren. Die Verschanzung der Buch- u. Grachberge. 27. August bis Anfang Octobers S. 264—287. Ungewißheit über die Lage der Dinge bei Dresden und des Einflusses der selben auf die Thätigkeit des Heeres, zu verfolgen oder auszuweichen; Anordnung
einer Armee-Vorhut unter Wassiltschikoff S. 265. — Wirkung des Landsturms im Hirschberger Kreise.
Vorbereitung fester Stellung für das Heer, festes Lager bei
Frankenstein an den Grach- und Buchbergen S. 266.
Aufforderung an General
v. Gaudi S. 267. — Grundriß S. 268. — Anlage der Redouten S. 269. 270.
— Gaudi's Einwendungen. von Ausreißern.
Gneisenau an Gaudi S. 271 —273.
Nachricht von dem Siege bei Culm.
S. 274. 275. — Bau der Schanzen.
Bestrafung
Blücher an Gaudi 3. Sept.
Erwiederung auf Gaudi's Vorstellungen
S. 276. 277. — Gneisenau an den König 18. Sept. S. 278—280. — an Gaudi
17. Sept. S. 281 —283. gehoben.
Belagerungszustaud der Schlesischen Festungen auf
Der 15 jährige Prinz Wilhelm vom König zum Heere mitgenommen.
Die Boberarmee gegen Bautzen hin verfolgt S. 283. —
Der Sieg bei Culm
und das große Hauptquartier S. 284—286. — Thile an Gneisenau S. 286. — Bubna's Beobachtungscorps bei Hirnischkretschen S. 287.
Siebenter Abschnitt. Napoleons zweiter Angriff auf das Schle sische Heer; Blüchers Vordringen bis Bautzen. 3. bis 13. Sept. S. 288—324. Napoleons Plane gegen Berlin und gegen Schlesien, Aufbruch gegen Bautzen
S. 288. — Angriff bei Hochkirch. Rücken der Polen.
Rückzug an die Landskrone.
Boltenstern im
Gneisenau 5. Sept, an den König S. 289. — Sqckeu's Corps
entkleidet durch die Neiße. Gneisenau's Bericht über Napoleons Vordringen 5. Sept.
S. 290. — Rückzug des Uorckschen Corps.
Auflösung des Borcorps S. 291. —
Langerons abermaliger Ungehorsam, Blüchers Befehl. Des Königs Dank für die Schlacht
an der Katzbach vom 31. August.
Gneisenau 1. Claffe des eisernen
xv
Inhalt.
Kreuzes, und des Georgs-Ordens 3. Classe S. 292. — Napoleons Rückkehr nach
Dresden 7. Sept.
stellung
der
Gneisenau an Stein, Dar
Grausamkeiten der Franzosen.
kriegerischen Lage
liegenden Hindernisse.
und
Beseitigung
der
in Jorck
und Langeron
Vorschläge für den Generalstab S. 293 zu Vermehrung
der Geschütze, zu Erbauung einer Festung zu Bunzlau als Hauptwaffenplatz, ge nehmigt S. 294. 295. — Hardenberg an Gneisenau. - Vorgang gegen des Feindes rechten Flügel, durch Langeron vereitelt S. 296. — 12. Sept. Hauptquartier in Herrn hut. Wiederholter Befehl, dreimaliger täglicher Berichte der Vorhut. Plan den Feind
in die linke Flanke bei Bischofswerda zu nehmen.
12. 13. Sept. Marmont und
Murat nach Großenhayn zu Deckung von Mehltransporten bis 25. Sept. S. 297.
— Nunmehrige Aufgabe: zu Verbindung der drei verbündeten Heere und ihrer Theile zu gelangen. Schlesischen Heere.
Ansichten
der Oesterreicher,
Verbindung
mit dem
Dagegen Gneisenau, um die Thatkraft des Schlesischen Heeres
zu erhalten; schlägt vor, Bennigsens Heer mit dem Böhmischen zu verbinden 5. 298. — Schreiben an seine Frau S. 299. — Gneisenau vom 10. Sept, an den
König über die Lage der Dinge, Vorschlag einer Telegraphenlinie von Zittau bis Offensive gegen die Subsistenz und Defensive gegen die Streitkräfte
Nollendorf. des Feindes.
Bedeutende Erfolge des kleinen Krieges S. 300. — Erschwerung der
regelmäßigen Verpflegung des Preußischen Heeres durch die unerhörten Räubereien und Mißhandlungen der Kosacken und Verheerungen der Franzosen.
an den König gegen Langeron S. 301—303.
Beschwerde
Ney's Niederlage bei Dennewitz
6. Sept. Knesebecks Schreiben an Gneisenau 8. 10. Sept. S. 304. — Kronprinz an Blücher. Major v. Rottenburg an Gneisenau; Gedanke der Verbindung des Tauenzienschen Corps mit dem Schlesischen Heere S. 306. — Umschränkung der
Französischen Macht,
Schlage.
Gelegenheit
für Napoleon
zu
einem
Die Geheimnisse des großen Hauptquartiers.
großen Knesebecks
Schreiben an Gneisenau 8. Sept. S. 307—309. — Boltensterns Angriff auf die
Schanzen von Lilienstein 10. Sept. — Leben in Herrnhut, Gneisenau bei Tafel, richtiger Blick in die Zukunft S. 311.— 11. Sept. Lager von 50,000 Franzosen bei Bautzen; Preußischer Colonnenweg zur Neiße angelegt S. 311. — Napoleons
neuer Anmarsch gegen das Böhmische Heer, Gneisenau's Plan zum Angriff der
Boberarmee.
Fiegner zerstört eine feindliche Wagenburg bei Dresden S. 312. —
Alexander sendet den am 9ten zu Töplitz beschlossenen Feldzugsplan, das Schle sische Heer dem rechten Flügel des Böhmischen zu nähern, und Angriff des linken Flügels über Chemnitz zu unterstützen; beleuchtet durch Gneisenau S. 314. 315
in Folge des Sieges bei Dennewitz und Bennigsens Annäherung; der Kronprinz
zu gemeinsamem Handeln auf dem linken Elbufer aufgefordert S. 316. — 12. Sept. Bautzen besetzt, Centralftellung zwischen Bautzen und Schluckenau S. 318.
Ant
wort auf Alexanders Aufforderung 13. Sept. S. 318. — Beharren im Rechtsab marsch nebst dem Kronprinzen. Blüchers eigenhändiger Brief an Knesebeck S. 319. —
Feindlicher Rückzug von Putzkau und Bischofswerda. Bubna 13. Sept.
Verfügung jenachdem.
Gneisenau's Schreiben an
Falkenhausens und Eisenhardts kühner
Zug durch das Französische Heer an die Neustadt Dresden und Zerstörung des feindlichen Parks S. 321 — 324.
Inhalt.
XVI
Achter Abschnitt.
Vorgänge bei dem Böhmischen Heere.
13. September
9. bis
S. 325 — 332.
Zweiter Angriff Barclay's und Ziethens
auf die Franzosen bei Dresden,
während Schwarzenberg auf das rechte Elbnfer und andere Oesterreichische Corps
auf Freiberg und Chemnitz gingen S. 325. — Napoleons Plan; nach der Kunde von Dennewitz Befehl zur Ausrüstung und Versorgung der Nheinfestungen, am
9ten Eindringen in Böhmen, am lOten am Geiersberge Umkehr, die getrennten
Theile des Böhmischen Heeres vereinigen sich wieder und greifen wiederholt an: Napoleons Sache in Deutschland von St. Cyr verloren gehalten S. 326. — Knesebeck
an Gneisenau 11. Sept. Abends S. 327 — 329. „Ein wiedergewonnener Freund ist ein errungener Sieg" derselbe am 12. Sept. Abends S. 329. 330. — Berathung
im großen Hauptquartier.
Knesebeck an Gneisenau 13. Sept. Abends S. 331. 332.
Neunter Abschnitt.
Bautzen.
Des Schlesischen Heeres Hauptquartier in
15. bis 28. September
Napoleons Lage am 12. Sept.
.
.
.
.
S. 333—362.
Bewegung gegen Großenhayn; Gegenmaß
regeln; Tauenzien und Blücher. Hauptquartier nach Bautzen S. 334. — Knesebecks
Denkschrift über Verbindung des Schlesischen Heeres mit dem Böhmischen oder dem Nordheer; Entscheidung für Letzteres. Der Kronprinz einverstanden S. 335.—
Blüchers Antwort S. 336. - Tauenzien an Blücher; am 15ten Vorhut in Camenz.
Napoleons neue Verschanzungen, Angriff auf Bischofswerda, auf das Böhmische Heer bis Culm, am 16ten nach Pirna.
Bennigsen befehligt, sich mit dem Böh
mischen Heere zu verbinden S. 337. — Gneisenau an Gaudi, an Münster S. 338— 342. — Antrag auf Abberufung des Generals Wilson — später gewährt.
Münsters
Antwort erst 19. Oct. S. 343. — Gneisenau an Knesebeck 18. Sept. S. 344. 345.
Rühle überbringt die Genehmigung aller Maßregeln S. 346. — Knesebeck an Gneisenau über die Heerzüge des 17. und 18. Sept. S. 346 — am 20sten Müff-
ling an Knesebeck, Schilderung der Kosackengräuel.
Oppen an Knesebeck lobt den
Geist des Heeres S. 347. — Knesebeck am 19ten Abends an Gneisenau, Fort schritte gegen Napoleons Truppen; Verpflegungs- und Munitionskrieg zu führen.
Stein an Gneisenau 20. Sept. S. 348 —350 legt
Gneisenau's Mittheilungen
stets dem Kaiser Alexander vor. — 21. Sept. Knesebeck an Gneisenau, dessen Bericht an den König S. 350. 351 und an Knesebeck S. 351—353.
Rühle an Knesebeck
über die Wirkungen, Vorbereitungen und Plane des Schlesischen Heeres S. 353— 357. — Tauenziens glückliches Gefecht bei Mühlberg — Geheime Anordnung zum
Angriff auf Großenhayn S. 358. — Müfflings Verstimmung, gegen Knesebeck ge äußert S. 359—361. — Gneisenau an Knesebeck 22. Sept, gegen dessen Besorg nisse. S. 361. 362.
Zehnter Abschnitt.
Heer.
Napoleons dritter Angriff auf das Schlesische
Plan zur Vereinigung aller verbündeten Heere.
28. September
21. bis
S. 363—395.
Napoleon macht seine Vorbereitungen für den Zeitpunct der vollendeten Um
schließung S. 363. —
Rückzug des Schlesischen Heere«
gegen seine
Stellung.
Inhalt.
Rühle an Knesebeck.
Gneisenau an Knesebeck 22. Sept. 23. Sept.
XVII Gneisenau an Knesebeck
Czernitscheff nimmt Cassel ein S. 337. — Vorgänge am 23. 24. Sept.
Gneisenau an Knesebeck S. 368—374. — Gneisenau an Knesebeck 25. Sept. Vorschlag
zum Rechtsabmarsch und Trennung der Preußisch-Russischen Corps und Elbübergang S. 369 — 375. —
vom Kronprinzen
Betrachtung über des
Kronprinzen Politik. . Die feindliche Nachhut von der Preußischen Vorhut er
reicht S. 375. —
Am
25. Sept.:
Befehle für
Bericht an den König S. 376 — 378. — marsches.
an Knesebeck
Gneisenau
über
Rechtsabmarsch
den
ertheilt.
Am 26sten: Beginn des Rechtsab-
den Plan
des Uebergangs und das
Instruction für Rühle S. 379—384. — Gneisenau an Clause
verschanzte Lager.
witz S. 384. 385.
Walmodens Sieg an der Görde 16. Sept., Knesebecks Antwort an Gneisenau 26. Sept. S. 387—389. — Gneisenau an den Staatskanzler wegen Soldzahlung
für die Subaltern-Offiziere S. 389. — Hardenbergs Antwort S. 390. — Die Landwehr, dringende Empfehlung der Gerechtigkeit gegen sie an Knesebeck S. 391. —
Vereinigung
sämmtlicher Heere
Knesebeck an Gneisenau 28. Sept.
deln.
zu
gemeinschaftlichem Han
Allgemeine Billigung
seines Plans
S. 392—394. — Persönlich für Gneisenau S. 394. 395. — Empfehlung der
Eintracht durch den König.
Elfter Abschnitt.
Rechtsabmarsch des Schlesischen Heeres.
Uebergang bei Elster.
Tressen bei Wartenburg.
bis 3. October
.
.
.
Elb-
27. September
S. 396—417.
Rühle's Reise zu Tauenzien nach Elsterwerda, dessen Unzufriedenheit mit des Kronprinzen Verfahren S. 396. — Boyen an Gneisenau.
Wartenburg.
Ney's Verstärkung von
Rühle zu Bülow S. 397. — Gneisenau an Knesebeck über die
Einzelheiten des kühnen Marsches S. 398. 399. — Kronprinzen Zustimmung
30. Sept.: Rühle hat des
zu gemeinschaftlichem Elbübergange gebracht.
Noth
wendige Vorsicht S. 401. — Gaudi benachrichtigt S. 402. — Vorsichtsmaßregeln S. 403. 404. — Elbübergang und Treffen bei Wartenburg 3. Oct. S. 404. — Stellungen.
Des Kronprinzen Verfahren und Ansichten S. 405. — Boyen über
die Nothwendigkeit möglichster Beeilung. Elster.
Brückenbau.
linken Elbufers und schlimme Folgen.
digung
Die Oertlichkeit, Einrichtung der Verthei
Bertrand S. 407. — Der Angriff.
durch
Schwierigkeiten.
Schützenberg.
Gneisenau am 2. Oct. von Jessen nach
3. Oct. Uebergang S. 406. — Mangelnde Kenntniß des
Einnahme von Bleddin.
Gneisenau's Befehl dazu.
Blücher und Gneisenau bis auf den
Umgehung von Wartenburg durch Mecklenburg.
den Elbdamm S. 409. — Einnahme
von Wartenburg.
Landwehrregimenter durch Fahnen belohnt.
Horn erstürmt
Große Opfer.
Die
Bericht an den König S. 410. —
Schreiben an Gaudi S. 411. — Gneisenau an Münster, an Clausewitz S. 412.
413. — an Frau v. Gneisenau,
an Hardenberg S. 414. — Eindrücke dieses
Tages im Preußischen Heere S. 416. - Blüchers Gastmahl und Erinnerung an Scharnhorst.
Uorck zu Horn und der Landwehr S. 416. — über Gneisenau und
Müffling zu Bülow.
Gneisenau an Knesebeck S. 417.
Inhalt.
XVIII
Zwölfter Abschnitt. Der Aufbruch des Böhmischen Heeres. Anfangs Octobers S. 418—423. Nach Bennigsens Eintreffen mit 60,000 Mann im Töplitzer Thale Beginn
der Bewegungen
zum UeLergange
des
Erzgebirges
bastiansberg und Marienberg auf Chemnitz; Bestand. bis Kommotau, und von Jena bis Dresden. Töplitz,
1. October.
Lefebre's Corps
von Kommotau über Se
Bertheilung von Altenburg
Knesebecks Briefe an Gneisenan,
bis Zeitz
zurückgeschlagen,
3. October,
Töplitz, 4. October, 6. October.
Dreizehnter Abschnitt. Verbindung des Schlesischen und des Nordheeres. Aufbruch nach Leipzig. 4.—15. October. S. 424—452. Erbauung
des
festen
Lagers
bei
Hindernisse.
Elster.
Zuchtlosigkeit
der
Am 4 teil Uebergang des Nord
Kosaken; das Lager am 8 teil vertheidignngsfähig.
heeres auf die linke Elb-Seite; gewinnende Formen der schlesischen Führer S. 425.
Stellung des Französischen Heeres.
Marmont am 10ten zu Düben zu Napoleon.
Stellung der Heere um Leipzig und an der Niederelbe.
Am 5ten Bericht aus dem
Schlesischen Hauptquartier zu Kemberg an den König.
Am 7 ten Abends Blüchers
und des Kronprinzen Zusammenknnft in Mühlbeck, Vereinigung zum Marsch auf
Leipzig.
Gneisenan an den Staatskanzler, Wunsch nach der Generalpostmeister-
Stelle 7 ten October.
—
Prinzessin Luise Radziwill an Gneisenau,
Bayerns Beitritt zum Bunde gegen Napoleon.
8. October.
Am 8 teil Blüchers Truppen an
der Mulde gesammelt, Rühle au den Kronprinzen gesandt, am 9 ten das Schlesische Heer nebst dem Nordheer über die Saale und dahinter aufgestellt,
dung mit dem Böhmischen Heer hergestellt S. 436. —
die Verbin
Napoleons Ankunft an
der Mulde, 8. October. — Am 9. Blüchers Hauptquartier bei .Düben, das Heer bei Düben, Jessnitz und Mokrehnen; Napoleons Marsch,
die Nacht in Düben
S. 437. — Bericht an den König, das Heer im Aufbruch begriffen; große Gefahr
der Generale S. 440. —
Stosch's
Bericht
S. 440.
Hauptquartier in Pauch.
Die Kämpfe mit dem Kronprinzen S. 441. — Blüchers Unterredung mit dem
Kronprinzen.
Das Schlesische Heer
bei Wettin
mit seinen Pontons um den
Kronprinzen hinter sich her nach Halle zu ziehen; in Verbindung mit Bülow, Winzingerode und den Militairgesandten. — Indessen Napoleons Zug nach Wittenberg, nm die Heere zum Rückzug über die Elbe zu verleiten, Aufhebung der Belagerung von Wittenberg; allgemeiner Angriff auf Napoleon bei Leipzig für den 16 ten be
stimmt S. 442. — am Ilten Blüchers Heer zu Halle, erwartet des Kaisers Befehl zum gemeinschaftlichen Angriff.
Stellung der Heere.
Die Bayern bei Bamberg
S. 444. — Am 12 teil die Französische Hauptmacht gegen Altenburg gezogen, dem
Böhmischen Heer entgegen, Kronprinz fordert Blücher zur Vereinigung auf und
Sendung seiner ganzen Reiterei in Napoleons Rücken, Kaiser Alexander habe ihn beauftragt, ihn nöthigensalls unter seinem Befehl zu halten. er müsse Alexanders Befehle
erwarten und
Blücher erwidert,
sich dem großen Heer
anschließen
S. 446. — Tauenzien marschirt eiligst nach Berlin zur Deckung desselben. poleons Schwanken
und Mittheilung
an Oberst Campbell in Elba,
Na
daß die
Inhalt.
XIX
Kunde von Bayerns Abfall ihn entschieden habe
S. 447. — Gneisenau an seine
12. October S. 448. — Gneisenau an Müffling
Frau
an den Kronprinzen, Leipzig und Taucha,
S. 448. —
ersucht ihn
über Bitterfeld
Blücher an General Rauch
14.-15. October.
13. October.
Nachricht von der Zusammenziehung
augreifen
Leipzig
sofort die
Munition
Schwarzenbergs Entwurf vom 13ten
Blücher
der Franzosen bei
zu lassen
herbeiznschaffen
zum Angriff auf den
16ten S. 450—452.
Vierzehnter Abschnitt. Die Leipziger Schlachten. 16.—19. Oc tober S. 453—491. Die Entscheidung der Weltgeschicke.
Gneisenau's Zuversicht, durch Stosch
bezeugt S. 453. — Die Schlacht bei Möckern 16. October S. 454. — Tages befehl für das Schlesische Heer.
Ungewißheit über die Aufstellung der Franzosen,
und Napoleons über die der Preußen.
Hauptangriffe durch Längeren, V)orcf. Sir Hudson Lowe's;
jener unternahm
Leipzigs Umgebung von der Nordseite. Mitwirkung Sir Charles Stewarts und
auf Gneisenau's Andringen Ritte zum
Kronprinzen; Lowe's Bericht über die Schlacht an Sir Henry Buubury S. 456— 459. — Gneisenau an Frau von . Clausewitz
S. 459—461. — Das Französische
Heer hatte den Besitz Deutschlands verloren, die folgenden Kämpfe galten nur noch den Rückzug der Franzosen über den Rhein. — Blüchers Bericht über die
Schlacht bei Möckern 20. October S. 462—464. Der 17. October.
Verluste des Oesterreichischen Heeres am 16ten, Napoleon
erbietet durch Merveldt Frieden.
Blüchers Angriff auf Gohlis, der Feind in die
Stadt Leipzig zurückgeworfen S. 465. — Der Kronprinz an Blücher aus Breitenfeld S. 467. — Auf Alexanders Ersuchen verständigt sich der Kronprinz mit Blücher.
Am 18. October S. 466. — Gneisenau's Frühritt mit seinem Adjudanten. Zusammenkunft Blüchers nebst Prinz Wilhelm mit dem Kronprinzen. — Edle
Selbstverleugnung Blüchers.
Vertrag S. 467.
— Leipzigs Vorstädte angegriffen
S. 468. — Uebergang der Sächsischen Truppen.
Dorcks gegen die Rückzugslinie der Franzosen. tober.
Absendung Wassiltschikofs und
Gneisenau an seine Frau 19. Oc
Gneisenau's Glücksgefühl
Jubelnder Empfang.
Einzug in die Stadt.
S. 473. — Gneisenau an Frau von Clausewitz S. 474—475. — General Lowe's Schlußbericht S. 475.476. — Des Kronprinzen Thätigkeit in der Schlacht S. 477. — Gneisenau und Stein auf dem Leipziger Markte, Verein, daß dieser Krieg nur mit Napoleons Sturze eudigen dürfe.
das Schlachtfeld von Möckern.
Gueiseuau's Ritt mit Stosch am 19ten über
Erinnerung an die Königin Luise S. 478. —
Gneisenau an die Prinzessin Luise Radziwill S. 478
— Schreiben an Oberst
lieutenant Clausewitz und Graf Münster S. 480. 481. - an den Militairgouverneur von Berlin, General Lestocq
S. 481. — an Frau von Gneisenau S. 482. —
an Lestocq 21., 22. October
S. 483. — Münster an Gneisenau 4. November
S. 487. — Clausewitz an Gneisenau S. 489. —
Am 19. Gneisenau's Maß
regeln für Sammlung und Sicherung der unermeßlichen Waffen und Kriegsvorräthe für den Königlichen Dienst, durch Ferentheil, Bock und Eichhorn und
Errichtung einer Gewehr-Reparatnr-Werkstätte S. 490. 491.
XX
Inhalt.
Fünfzehnter Abschnitt.
Die Verfolgung der Siege. S. 491—523.
Zustand des Französischen Heeres. nach
Verfolgung
S. 493.
Befreiung
—
Weißenfels,
Zurücklassung Verfügung
Erfurt
6000 Mann
S. 495.
unter
Vorhut
Uebergang —
Das
Graf
Henckel
des Feindes bei
Treffen
an
den
des Französischen Heeres in Erfurt,
Besatzung,
das Schlesische Heer,
25. October nach Langensalza.
der
Gefangenen.
S. 495 — 504. — Rast
von
für
Sackens und Langerons Reiterei bei Skeuditz,
4000
Flucht nach
und
Hörselber.gen
von
Nächste Ausgaben der Verbündeten.
Neubildung
Weißenfels.
reinen festen
unter Voraussetzung
Nächste Folgen der Leipziger Schlacht,
Willens und entsprechender Anstrengungen.
Zug
über
Gotha,
22.
Verbindung mit Barclay
October,
S. 496. —
26ten Gneisenau an Siegling S. 497. — Dorck
und Sacken bei Eisenach, Treffen bei den Hörselbergen S. 499. — Bertrands Entkommen. Hauptquartier Eisenach. Gneisenau an Hardenberg 500—502. — Metternich an Gneisenau.
Geburtstag 28. October.
Maria Theresien-Orden
S. 502. —
St. Priest in Cassel 29. October.
Gneisenau's
Philippsthal a. W.
Gneisenau an Staatsrath Sack Todesanzeige Majors von Wedell 30. October.
— Hauptquartier
in Fulda.
Vorbereitung
des neuen Feldzuges
30. October
S. 505. — Entfernung des Heeres von der großen Straße in das Vogelsgebirge. Oberst Langenau. — an den
Gneisenau an den Staatskanzler über seine Zukunft, 31. Oct.
König
die Ausrüstung
über
Waffen und Kleidungsstücke,
der Englischen
und Verwendung
der Feldzugsplan 31. October,
—
an
General
Stewart über den Feldzugsplan S. 511 — 513. — Stewarts Antwort S. 513 bis 515. — - Gneisenau's Kriegsplane S. 515. — Blüchers Bericht an den König
3. November S. 516. 517. — Gneisenau an Graf Münster S. 517. — Gießen, 3. November — 519.
Gneisenaus Feldherrngeist.
Lucan über Cäsar:
Ocyor et coeli flammis et tigride foeta — Dum 86 deesse deis et non sibi numina Credit — Nil actum reputat, dum quid superesset agendum. Wallmoden an Gneisenau durch Clausewitz 1. November S. 519—522. — Zug des Nordheeres.
Bülows Bericht an
den König über seine Fortschritte gegen
Holland S. 523.
Sechzehnter Abschnitt. Das große Hauptquartier zu Frank furt am Main. November S. 524—562. Schlacht bei Hanau, 30. October,
Rückzug über den Rhein.
Napoleon in Frankfurt,
31. October,
Kaiser Alexander in Frankfurt, 2. November, Kaiser
Franz und König Friedrich Wilhelm folgen, das große Hauptquartier hier bis
Mitte December. — Frankfurt Mittelpunkt der Verhandlungen und Berathungen, dabei Gneisenaus Gegenwart erforderlich, seine Ankunft.
Beschäftigung und Be
achtung S. 525. — Minister vom Stein, Schwarzenberg und Radetzky. über sein tägliches Leben,
Stosch
S. 526. — Gneisenau's Denkschrift an Alexander:
„Ueber die große Frage des Augenblicks" S. 527 —531. — Vorschlag mit dem
Schlesischen Heere am 15. November über den Niederrhein zu gehen, schnell in
Inhalt.
XXI
Brabant einzudringen, während Bülow die Mellinie einnähme; die Oesterreicher und Russen gegen Metz Vordringen, S. 531. Knesebecks Vorschlag zum Eindringen
in Süd-Frankreich, 10. November.
Blüchers Heer für Blokade von Mainz —
11. November Alexanders Befehl an Blücher.
Der Kronprinz über die Einnahme
Düsseldorfs S. 534. — Müfflings Erwägung der Englischen Seeherrschaft. legung des Schlesischen Heeres
in
Landschaften.
ausgesogene
Ver
Blüchers Vor
stellung an den Kaiser Alexander S. 534. 535. — Schwierigkeit des neuen Feld
zugsplans.
Der Schweizer vorgebliche Neutralität.
Gneisenau dagegen, an den
Kaiser S. 536. — Feldzugsplan, der sofort ausführbar ist S. 536. 537. — Alexan ders Uebersicht der
Truppenvertheilung
und Gneisenau's Bemerkungen darüber
S. 538—540. — Müfflings Bemerkungen S. 540-542. — Gneisenau's Schreiben
an Knesebeck 13. November.
Denkschrift an den Kaiser S. 543 — 544. — Der
Prinz-Regent von England über das Schlesische Heer an Iacobi-Klöst S. 561. —
Blüchers Antwort S. 562.
Siebenzehnter Abschnitt.
Frankfurt und Höchst. December. S. 563 — 610.
Feldlager am Rhein und Main, Blüchers Hauptquartier in Höchst.
von Marmont
besetzt im
schauderhaften
S. 563.
Zustande
—
Mainz
fortlaufende
Friedensverhandlungen, endlich 1. December Entschluß zur Fortsetzung des Krieges General Stewart an Gneisenau.
S. 564. —
Häckel
mit
500 vierspännigen
Wagen der Englischen Kriegsbedürfnisse im Gange S. 565. — Gneisenau an
Münster schildert die politische Lage in Frankfurt,
4. December S. 566-568.
Gneisenau an General Dörnberg, 4. December S. 569 — an Major von Horn
4. December S. 570. — Bülows Befreiung der Niederlande.
Prinz von Oranien
an Gneisenau S. 571. 572. — Commission für Verwaltung der Naturallieferungen, Kriegskostenzahlung und. Lazarethe S. 572. — Behörde für das allgemeine Ver
theidigungswesen Deutschlands, Gneisenau Mitglied S. 572. — Gneisenau's Er
nennung zum General-Lieutenant, 8. December S. 573. — Cabinetsordre in
Anerkennung seiner Sorgfalt und Voraussicht im Königlichen Dienste, 16. De cember S. 574.
—
Schreiben
nach Hause S. 574.
Major von Blücher
—
wiederhergestellt an Gneisenau, 7. December S. 575. — 12. December Abzug
der Garden aus Frankfurt, folgen dem Böhmischen Heere nach dem Oberrhein, abgelöst durch Truppen des Schlesischen Heeres S. 577.
gebildeten Truppen, Lager.
—
Tscherbatoff's
Corps
Vertheilung der neu
zu Sacken.
Aus
Wallmodens
General Lowe an Gneisenau S. 577. 578. — Clausewitz an Gneisenau,
14. December S. 579. — Treffen bei Sehestädt S. 580. — Wallmodens Feldherrncharacter.
Das Schlesische
Heer
die
stählerne Spitze
der
Angriffsheere
5. 581. — Frau von Clausewitz an Gneisenau, 26. November S. 582. 583. — Stülpnagel
an
Gneisenau,
15.
December.
Waffenstillstand
mit Dänemark
S. 584 - 586. — Deutsche Legion für Hannover S. 586. - Major Kanitz an Gnei senau. — Der Fall Danzigs.
Gneisenau an Gibson, 17. December S. 587. 588. —
— Gibson an Gneisenau S. 589. — Die Verwandlung des Staats.
Neuschöpfung.
Danzigs
Major Friccius S. 591 — Danzigs Leiden S. 592. — Gibson an
Gneisenau, den 17. December S. 589 - 593. — Rapps Regierung von Danzig
Inhalt.
XXII
S. 594. — Gneisenau an General Doyen, 15. December S. 594—596. — Doyen
an Jacobi-Klöst, 20. December S. 596. — S. 598. — Zustand der Truppen.
Neue Bewaffnungen Frankreichs
Aufstellung am linken Rheinufer S. 599. —
Die „Armee" des Marschalls Macdonald S. 601. — Gruner Generalgouverneur von Berg.
Militairische Einrichtung Westphalens
S. 602. —
Bülows Plan
zur Eroberung Belgiens S 603. — Uebersicht des Schlesischen Heeres am 31. December 1813 S. 604. — Einverständniß des Generalstabs des Schle sischen und großen Heeres S. 606. — Steins und Blüchers S. 606. 607. — Prinzessin Luise Radziwill und Gneisenau's Briefwechsel S. 607-609. — Gneisenau's Abschied von Rühle S. 609. — Blüchers Befehl beim Ueberschreiten des
Rheins an Rühle S. 610.
Anmerkungen. Anmerkungen zum fünften Buche..................................................S. 613 - 615. Anmerkungen zum sechsten Buche.................................................. S. 616 — 617.
Beilagen. I. Des Oberstlieutenants Carl v. Clausewitz Denkschrift vom Februar 1812 zu Rechtfertigung Scharnhorsts, Gneisenau's u. Boyens
II.
Zu Bd. I. S. 17. 18........................................................................ S. 676.
III.
Anmerkung zu Bd. I. S. 433. Z. 10............................
IV.
A. W. Schlegel an General v. Dörnberg
.
.
VII.
Gneisenau's Bericht an den König
S. 676-677. S. 677 - 678.
.
.
12. Mai 1813
.
S. 679-681.
.
S. 681 - 683.
S. 678-679.
V. Zur Schlacht von Großgörschen. Bd. II. S. 596
VI.
S. 623 — 676.
General Rüchel an Gneisenau 24. Juni 1813 .
.
Zum fünften Buche.
VIII.
IX.
Verhandlungen über den Landsturm................................. S. 684 — 696.
Napoleon an den Marschall Ney, aus den Originalen, mit den an Marmont ertheilten Instructionen verglichen
.
.
.
S. 697—700.
Zum sechsten Buche. X.
XL XII.
XIII.
General Graf Langeron an General Blücher............................ S. 701.
Blücher an Langeron...................................................................S. 702. Generaladjutant v. Thile an General Gneisenau Zu S. 291.
.
.
S. 702 — 703.
Bericht des Oberst v. Steinmetz an General Gneisenau
über den Rückmarsch der 1. Brigade von Nostitz über Reichenbach u. s. w.
S. 703 - 705.
Inhalt.
XIV.
XV.
XXIII
Briefwechsel zwischen Kaiser Alexander n. General Blücher
S. 705 — 714.
Gneisenau's Anweisung zur Errichtung des verschanzten Lagers bei Mar ienburg S. 714 - 715.
XVI. Blücher an den Kaiser Alexander. (Zu S. 443.) ....
XVII. XVIII.
XIX.
XX.
XXL XXII.
S. 716.
Der Preußische Militairbevollmächtigte bei dem Kronprinzeu an den König 18. October 1813 S. 717.
S. 717-727.
Vom 14.-17. October
Bemerkungen Müfslings zu Napoleons Bülletin über die Leipziger Schlacht in der Gazette du Grand-Duche de Francfort, Supplement No. 301. 28. Oct. 1813 S. 727-729.
Oberstlieutenant v. Zielinsky an General v. Knesebeck .
.
.
S. 729.
Müfflings Erzählung von der Stellung des Königs zu dem Feldzuge gegen Frankreich im December 1813 S. 730—731.
General Wilsons Ausfall gegen General Gneisenau
.
S. 731 —732.
XXIII. König Friedrich Wilhelm III. und der Vertrag von Tauroggen. Mit theilung Allerhöchst Seiner Majestät des Königs . . S. 732 — 737.
Druckfehler. S. 10, Z. 4 - 88,-9 - 209, - 2 - 276, - 3 - 343, - 1 - 550, -17 - 697, - 9
v. v. v. v. v. v. v.
u. lies neun. u. lies Gneisenau. o. lies Benach richtigung. o. zum zu streichen. o. lies Brief beantwortete. o. lies felddienstfähig. o. lies 1813.
Fünftes Buch die Zeit des Waffenstillstandes. Gneisenau, Generalgouverneur in Schlesien, vom 8. Junius bis 4. August 1813.
E r st e r
Abschnitt
Nächste Folgen des Waffenstillstandes im Junius 1813.
vtiemand freute sich der eintretenden Waffenruhe mehr als der französische Kaiser, dessen angelegentlicher Wunsch dadurch er füllt ward. Sein durch die mörderischen Kämpfe, Hunger und Ent behrungen aller Art und durch die Aussicht auf den nahen Untergang erschüttertes Heer befand sich in der schlimmsten Lage. „Bei der fran zösischen Armee, sagt ein Augenzeuge, herrscht eine solche Unbot mäßigkeit, daß eine gänzliche Auflösung droht. Alle sind des Mor dens, nicht aber des Raubens müde. Jeder rechtliche Officier schämt sich statt Soldaten Räuber anzuführen. Die russischen Vorposten stehen von Dresden nur 3 Stunden entfernt." Sogleich nach ab geschlossenem Vertrage zog Napoleon einen Theil seines Heeres hinter die Elbe zurück, um seinen Wohnsitz in Dresden zu nehmen. Als er von Breslau ab in dem kleinen Dorfe Roßnitz bei Liegnitz übernachtete, brach in seinem Quartiere durch die angelegten Wacht feuer ein Brand aus, welcher einen Theil seines Gepäckes vernich tete und seine Kasse zerstörte. Der Posten, durch dessen Unvor sichtigkeit das Feuer entstanden war, ward nach des Kaisers Befehl auf der Stelle erschossen, und als er nicht recht getroffen war, in das Feuer geworfen. Nach Dämpfung des Brandes ward das zusammengeschmolzene Gold und Silber aus der Asche gesucht und in Schachteln gepackt, das klebrige bereicherte dann die nachgrabenden 1*
4
Folgen des Waffenstillstandes.
1813
Bauern. Der Unfall ward sorgfältig verheimlicht, aber um so eifriger in Paris von den Gegnern des Kaisers verbreitet, welche darin einen kühnen Plan gegen dessen Person erblickten, und die Entschlossenheit der Bevölkerung bewunderten, die den Hauptschul digen als Quelle alles Unglücks anzugreifen verstehe *. Ueberhaupt beurtheilte man hier wie im ganzen Heere und der deutschen Bevölkerung den Abschluß des Waffenstillstandes als einen großen Fehler, und war der Meinung daß jedes Eingehen in Na poleons Wünsche vermieden werden müsse. Wenn späterhin aus dem Erfolge des Feldzuges das Gegentheil nachgewiesen werden sollte, so hat schon General Clausewitz die Nachbeter Napoleons, welcher sein ganzes Unglück dem Waffenstillstände zuzuschreiben bequem fand, darauf hingewiesen, wie der diesseitigen ungeheuern Anstrengungen ungeachtet, der Ausgang des Feldzuges oft an einen Faden hing; und Gueisenau und Stein vereinigten sich in dem Bekenntniß, daß der Himmel wunderbarer Weise durch die eigenen Fehler der Ver bündeten den Sturz Napoleons herbeigeführt, habe. Die schul meisterliche Kritik weiß das freilich besser, und giebt ihre Orakel für „das Urtheil der Geschichte" aus; die Schüler beten es gläubig nach. Damals schrieb man darüber unter andern aus Töplitz 16. Juni: „Es ist gewiß, daß Napoleon sich nie in einer übleren Lage befunden hat, als nach der Schlacht von Bautzen, Hahnau re. Man fürchtet ihn auch hier mehr als Unterhändler, denn ailf dem Schlachtfelde." Töplitz 18. Juni: „Der Rückzug der französischen Truppen aus Schlesien hinter die Elbe geschieht in großer Unordnung. Die Sol daten verwüsten alles, weil sie in dem ausgedehnten Strich Landes nichts mehr finden und daher meilenweit seitwärts marodiren. Ganze Regimenter und Bataillone laufen im Lande herum. Augenzeugen versichern, daß wirklich von mehreren Regimentern die Cadres von nur 100 bis 200 Mann zurückkommen. Vorzüglich stark haben bei Bautzen die Bayern und Würtemberger gelitten." Dresden den 12. Juni: „. . . Es behaupten doch unterrichtete französische Militair-Personen, Napoleon werde in kurzem nach Paris
nGreifen, mit Niemand will den Waffenstillstand für den Anfang des Friedens halten. Der Oberdirector aller französischen Hospitäler sprach neulich seine Meinung über tyit Waffenstillstand folgendermaßen aus: Grade weil Napoleon den Waffenstillstand angetragen, seh es einleuchtend, daß er in Schlesien in einer Übeln Lage gewesen und nur Zeit gewinnen wolle. Er werde nun weit leichter über seine Feinde siegen, weil sie so schwach gewesen sehen, ihm den Waffenstillstand zuzugestehen, ohne auf seine höchst mißliche Lage Rücksicht zu nehmen, da er eigentlich von allen Seiten umgangen war. Er habe dadurch seine Armee nicht allein vom Hungertode gerettet, sondern auch die Alliirten in allen Operationen gelähmt. Seine Operationslinie seh jetzt sehr erweitert und die Existenz seiner Armee gesichert; indem binnen zwei Monaten ungeheure Magazine herbeigeschafft sehn wür den, wozu jetzt die Anstalten getroffen, abgerechnet, daß seine Armee bis dahin um 100,000 Mann, zumal Cavallerie, verstärkt sehn werde. Die Befehle die er, der Chef der Hospitäler, erhalten, deuteten nicht allein auf einen furchtbaren Kampf mit Oestreich, sondern auch auf die Fortdauer des Krieges mit Preußen und Rußland. Mehrere Offiziere vom hohen Range haben dieselbe Sprache geführt, und versichert, Napoleon habe sehr strenge Befehle nach Frankreich geschickt. Alles unter Waffen zu stellen, was nur ein Gewehr tragen könne. Alles, was man jetzt unterhandle, , diene dazu die deutschen und russischen Köpfe zu blenden und zu hintergehen, da Napoleon wohl wisse, daß er sie mit Negotiationen leicht übervortheilen könne. — Dem sächsischen Hofe soll man die Hoffnung auf Schlesien gegeben haben, und Oestreich wolle man mit dem deutschen Kaiser titel eine Zeitlang hinhalten, bis man es kräftig angreifen könne. In Böhmen lasse sich wegen seiner Fruchtbarkeit nach der Aerndte vortrefflich Krieg führen. Für Italien seh wohl zu fürchten, sowie für Dalmatien von Seiten der Türken; allein der Hauptschlag müsse schnell in Oestreich und Preußen geschehen, und dann seh das Uebrige schnell abgethan.
Die Franzosen leugnen freilich nicht, daß Frankreich durch Handelssperre und Krieg in einen elenden Zustand versetzt worden, sowie Italien und Deutschland; allein sie fügen hinzu: je mehr Bettler desto mehr Soldaten! und wenn gleich in dortigen Ländern wie in Deutschland am Ende eine Revolution ausbrechen müßte, so werde Napoleon durch seine Wachsamkeit dies schon eine Zeit lang zu verhindern wissen, indem jeder Soldat, jeder Beamte, jeder Bemittelte Napoleons Sache um sein selbst willen nicht sinken lassen könne. Nach den Meinungen der Marschälle, Generale rc. könne kein anderer Friede stattfinden als der, den Napoleon selbst dictiren werde. Die geringere Klasse spricht ganz anders, aber diese hat keine Stimme, und um sie einigermaßen zu beschwichtigen, erlaubt man ihnen alle Greuelthaten, Abscheulichkeiten und Plünderungen, selbst in Freundes Land." Dresden 15. Juni: „Oudinot soll hieher vor ein Kriegsgericht gefordert seyn, um sich wegen des letzten so unglücklichen Gefechts gegen btc Russen — bei Bautzen — zu rechtfertigen. Man weiß aber, daß es in Oudinots Plan lag in Eile gegen Berlin vorzu dringen, um sich dort während des Waffenstillstandes festzusetzen. . . . Das Hauptquartier ist mit 5 Marschällen und 50 Ge neralen hier. 120 Kanonen sind bereits angelangt, und der ganze Marsch aus Schlesien hinter die Elbe gleicht eher einer Retirade denn einem ordnungsmäßigen Waffenstillstandsrückzuge. Wichtige französische Militairs haben hier behauptet, daß Napoleon für jetzt den Feldzug vollständig verloren hätte, wenn Sachsen auf die Seite der Alliirten sich geschlagen. Der König von Sachsen besuchte heute Vormittag den Kaiser und versäumte darüber die Predigt Von den Operationen der Alliirten im Rücken der französischen Armee spricht man hier viel, und die Franzosen sind unbeschreiblich froh durch den Waffenstillstand von dieser sehr drückenden Angst be freit zu seyn Vor Leipzig war es zwischen dem General Woronzow und dem französischen General schon zur Convention gekommcn, als die unglückliche Nachricht des Waffenstillstandes die
umringten 1500 Mann Franzosen ohne Kanonen wieder befreite. Hätte sich der General Czernitscheff an das Militairgesetz gehalten, und den Waffenstillstand nur dann geglaubt, wenn solcher ihm durch seine Behörde bekannt gemacht worden, so würde der Herzog von Padua, der Divisionär Loge, 4 Brigadegenerale und 2800 Mann sich zu Gefangenen haben ergeben müssen, da die Russen stärker waren. Bis heute sind aus der Affaire von Luckau 3000 Verwun dete hier eingebracht."
Selbst in Paris waren noch später die Bestunterrichteten dar über einig, daß ohne den Waffenstillstand das französische Heer verloren gewesen wäre, weil es zwischen Rhein und Elbe keine Truppenkette gegen die Partheigänger der Verbündeten hatte, und die Reservearmee in Mainz sich erst nachher zu bilden begann. Man sollte es endlich einsehen, urtheilte man, daß nichts bewilligt werden müsse, was Napoleon behage. Schon beim bloßen Gerücht von der möglichen Annahme einer persönlichen Berathung der Fürsten schien jedes wahrhaft große und schöne Beginnen aufgegeben, und über die Zusammenkunft der Unterhändler im französischen Hauptquartier zuckte Jeder die Achseln. Berlin 18. Juni: „Wie sehnlich wünscht man hier das Auf hören der Waffenruhe, die Niemand willkommen ist. Alles war bis auf das Aeußerste gefaßt und vielleicht 300,000 Mann Landsturm geneigt sich auf den annähernden Feind geradezu zu stürzen. Dies Gefühl dürfte aber bei fortgesetzter Ruhe erschlaffen, und ich mag nicht aussprechen, welche Folgen daraus entstehen können. Man hat das Volk in gewisser Art für selbstständig erklärt und demselben die Waffen gegeben, für einen Mißbrauch wird Niemand gut sagen. Was man spricht mag ich der Feder nicht anvertrauen, behalte mir aber die Mittheilung desselben bevor. Es steht viel auf dem Spiel. v. Krüger." Derselbe au Hardenberg: „ Wohin ich gekommen bin, wird der Waffenstillstand für ein Unglück erklärt. Keiner, selbst in den vom
Feinde besetzten und jetzt für neutral erklärten Gegenden, ist damit einverstanden, und am lautesten erklärt man sich dagegen in dem hiesigen Gouvernement, wo die Einwohner willig und gern den äußersten Druck bisher ertragen und freudig sich zur eignen Waffen übung verstanden haben. Herzerhebend ist hier der Anblick der Land wehr und des Landsturms. Letzterer steht zum größten Theil schon gebildet, bereit den Feind zu empfangen, und wenn man dort Ge rüchte verbreitet, als seh man mit dem hiesigen Gouvernement un zufrieden, weil es mit allzu großer Strenge die Formirung des Landsturms betrieben, so muß ich dies jetzt geradezu widerlegen, in dem überall, wenn ich mich unter die Truppen gemischt, nur mit erneuter Stimme eine größere Strenge verlangt worden ist, vor züglich gegen einige der Vornehmen, die, wie überall, so auch hier, die Annehmlichkeiten des Lebens ohne Mühe und Arbeit und unter dem Schutz des sogenannten mittleren und niederen Standes sich verschaffen wollen. Doch zur Ehre seh es gesagt, daß es nur eine kleine Zahl ist, die sich von der Waffenübung ausschließt."
Die einfache Wahrheit, daß der französische Kaiser den Waffen stillstand schloß, um sich aus seiner schlimmen Lage zu ziehen und bessere Erfolge vorzubereiten; Oesterreich um seine Rüstungen zu vollenden und durch bewaffnete Friedensvermittlung den ersten Platz zu erringen; Rußland um seine Verstärkungen herbeizuziehen und Oesterreichs Beitritt zu erlangen, Preußen um seine ganze Kraft zu entfalten und Rußlands und Oesterreichs Beistand zu sichern — war das Geheimniß der Cabinette.
Der französische Waffenstillstandsbruch. 17. Junius.
In Folge des Waffenstillstandes waren die von dem verbün deten Heere ausgesandten Partheigänger, welche sich im Rücken des französischen Heeres durch kühne und glückliche Streifzüge, Ueber fälle und sonstige Unternehmungen furchtbar gemacht, die Verbin-
Juni
Ueberfall des Lützvwsche» Corps.
9
düngen desselben mit Frankreich vielfach durchbrechen und die Stim mung der Feinde mehr und mehr erschüttert hatten, bis über die Elbe zurückgegangen. Ein Theil des Lützow'schen Streifcorps allein war, tief in Thüringen eingedrungen und von jeder freundlichen Ver bindung fern, ohne Kunde von den Bestimmungen des Waffenstill standes geblieben, trat zwar auf erhaltene Kunde gleichfalls friedlich den Rückzug an, ward aber am 17. Juni noch am linken Elbufer bei Kitzen auf Napoleons Befehl von überlegenen französischen und wirtembergischcn Truppen treulos überfallen und zerstreut; was nicht niedcrgehauen oder durch die Flucht gerettet war, ward zum Zeichen der tiefen Wunde, welche diese kühnen Schaarcn dem Fran zosenheere geschlagen hatten, auf die Galeeren geführt, in Eisen ge schlagen, und erst neun Monate später durch die Eroberung von Paris und Napoleons Sturz wieder befreit. Die nachdrücklichsten Vorstellungen der Verbündeten blieben fruchtlos. Der König ließ eine actenmäßige Darstellung des rechtlosen Verfahrens verfassen, die für den Druck bestimmt wurde. Bevor sie jedoch zur Vertheilung gelangte, schrieb Gneisenau, der aufs Tiefste über die Bar barei des Feindes empört war, dem Staatskanzler: „ Wenn die Relation * officielle de l’attentat etc. noch nicht vertheilt ist, so hätte ich wohl einen Grund zu wünschen, daß damit noch Anstand genommen werden möchte, bis ich die Ehre gehabt habe, mit Ew. Excellenz darüber zu reden. Peilau, den 1. Juli 1813. N. v. Gneisenau." Er meinte, in Gemeinschaft mit General Blücher, Bülow und anderen ausgezeichneten Männern, da die Franzosen durch diese Treulosigkeit den Waffenstillstand gebrochen hätten, so sehen nun auch die Verbündeten nicht weiter an die Bestimmungen desselben gebunden, und schlug vor, nun insbesondere den 5. Artikel desselben, wonach die durch die Verbündeten belagerten feindlichen Besatzungen in den Festungen Danzig, Zamosc, Modlin, Stettin und Küstrin von je fünf zu fünf Tagen mit frischen Lebensmitteln versorgt wer den sollten, in Wegfall kommen zu lassen. Dieser gerechte Vor-
schlag fand die Genehmigung der Monarchen und hatte zur Folge, daß jene Besatzungen im Laufe des Feldzuges um so viel früher ausgehungert und zur Uebergabe gezwungen wurden.
Die Franzosen in Niederschlesien. Der Waffenstillstandsvertrag trennte die beiderseitigen Heere in Schlesien durch einen neutralen Landstrich, der in der Breite von drei bis sechs Meilen von der Böhmischen Grenze bis zur Oder einerseits das Preußische Gebiet nach Norden durch eine Linie von Dittersbach auf Landshut längs dem Bober auf Rudolstadt, Bolkenhayn, Striegau, Canth und Ottaschin auf die Oder, anderer seits das Französische Gebiet gegen Südosten durch eine Linie von Schrcibershau zum Bober, auf Lahn, Neukirch und den Lails der Katzbach beschränkte. Dieser neutrale Landstrich schloß die Stadt Breslau ein, und wurde von den Franzosen wieder verlassen. Weiter west lich und nordwestlich sollten die Marken, Pommern, Mecklenburg den Verbündeten, das Rheinbündnerische und Französische Gebiet bis zur Elbmündung den Franzosen und deren Anhängern verbleiben. Dieser Bestimmung gemäß blieben die von den Franzosen be setzten Festungen mit Einschluß des vor wenig Tagen gefallenen Hamburg, so wie der größte Theil Niederschlesiens mit Glogau im französischen Besitz und konnten von den hungrigen Schaaren mit Muße ausgenutzt werden. Das geschah denn auch im vollsten Maaße, und die durch die Leiden des Feldzuges erschöpften Jammergestalten zogen, so viele von ihnen beim Ende des Waffenstillstandes noch übrig waren, als wohlgenährte, abgerundete und kräftige Männer wieder ins Feld. Napoleon ließ hier die Corps der Marschälle Neh, Marmont, Macdonald, Lauriston zurück; sie wurden großentheils in neuen Lä gern zn Liegnitz, Lüben, Steinau, Goldberg, Polkwitz, Glogau, Hahnau, Bunzlau, Löwenbcrg aufgestellt, und mittelst ungeheurer Erpressungen vom Lande unterhalten. Jeder Marschall kostete täglich
Juni
Das Französische Heer in Schlesien.
11
200 Rthlr., aber die Soldaten gingen zum Theil betteln und sielen unter den Folgen böser Krankheiten. Ihre zuchtlosen Massen waren zum Theil sehr geschmolzen und in der Auflösung begriffen; das Ney'sche Corps am 1. Mai 40,000 Mann, zählte nach Boyen's Bericht am 6. Juni nur noch 3700; in Dresden lagen am 24. Mai 17,000 verwundete Franzosen und die Sterblichkeit war sehr stark, doch stießen ihnen und den in Sachsen stehenden Truppen im Laufe der nächsten Wochen zahlreiche Verstärkungen aus Frankreich, Bayern, Wirtemberg und den übrigen Rheinbundsstaaten zu; in Sachsen allein wurden mit Strenge 18,000, später noch 6000 Mann aus gehoben, die ungeheuren in Torgau aufgehäuften Kriegsvorräthe durch die Franzosen in Beschlag genommen und später sämmtlich gegen die Verbündeten verwendet, Sachsen selbst und die Lausitz schonungs los ausgesogen; die schutzlosen, schon längst der deutschen Sache herz lich ergebenen Einwohner, wendeten sich vollends von der schwachen Negierung ab. Das französisch -rheinbündnerische Heer in Schlesien stieg bis Mitte Juli auf 142,000 Mann, die auf Kosten des Landes ernährt wurden; darunter gegen 9000 Reuter. Die französische Verwaltung war empörend; die reine Willkür herrschte; allenthalben sammelten sie Heerden von Rindvieh und Pferden, im Kottbuser Kreise hoben sie Menschen und Geld aus; im Saganschen Kreise 600,000 Rthlr., im Grüneberger 300,000 Rthlr., im Goldberger und Löwenberger Kreise 400,000 Rthlr. Contribution; in Goldberg nahmen sie außer dem für 80,000 Rthlr. Tuch weg. Um das Land vollends auszu saugen, ward eine allgemeine Plünderung beabsichtigt, und laut er klärt, daß an jedem Orte nur ein Stammgeschlecht jeder Thier gattung zurückgelassen werden solle; weshalb selbst die französischen Offiziere ihren Wirthen die schleunige Sicherung ihres Viehes und ihrer Bestände in das neutrale Gebiet anriethen. Gegen Ende des Waffenstillstandes wurde die Abführung aller Bestände an Vieh, Korn, Brot, Heu, Kleidungsstoffen nach Sachsen ausgeführt, und dazu aus jedem Kreise 50 Wagen in steter Bewegung gehalten, und
die Ablösung der noch nicht einmal cingebrachten neuen Ernte ge fordert. Das neutrale Gebiet ward häufig verletzt, französische Streifparteien fielen in die Gränzdörfer, um unter Drohung von Mord und Brand die Lieferungen für das Preußische Heer zu ver hindern. Aus Liegnitz meldete man am 16. Juli: In Cunzendorf . . . wird ein neues Lager für die zwei Regimenter Westphälischer Truppen errichtet. Die Desertion unter diesen Truppen ist sehr stark; von 1700 Mann ist kaum die Hälfte übrig. Auch die fran zösischen Truppen sollen viel Deserteurs haben, durch Neustädel sind über 1000 französische Deserteurs gekommen .... Das Gerücht von Verlängerung des Waffenstillstandes schlägt allen Muth dar nieder. Man sieht allgemein dem Hungertode entgegen ... Im Bunzlauschen Kreise ist von allen Gütern alles Rindvieh fort. Man nimmt daher jetzt die schönsten veredelten Schaafheerden. Rindund Schaafvieh wird größtentheils nach Sachsen getrieben, wahr scheinlich um dies Land zu entschädigen. Sehr viele Güter sind bereits von den Dominien-Beamten oder Pächtern verlassen und stehen ganz wüste. Das Elend nimmt mit jedem Tage zu und ist wirklich über alle Beschreibung . . . Während dieser Unthaten, wie stand es da um Preußen? Der Waffenstillstand war geschlossen; er ließ sich nur dann rechtfertigen, wenn er zur eifrigsten Entwickelung aller Kräfte und Vorbereitung auf den letzten Entscheidungskampf benutzt ward; und dazu waren König und Staatskanzler fest entschlossen.
Juni
Zweiter
Abschnitt
Der Kriegsrath in Neudorf.
7. Junius.
Gleich am 5ten forderte der König durch seinen Adjndanten Major Thile den General Gneisenau auf, so schleunig als möglich nach Reichenbach zu kommen, um zu sehr wichtigen Berathungen gezogen zu werden; des Königs Aufenthalt werde er in Reichenbach erfahren. Hier angelangt hatte er zuerst mit dem Staatskanzler eine Be sprechung über die künftige Kriegführung und die Bedingungen unter denen er die Bewaffnung Schlesiens übernehmen zu können glaubte. Nachdem er Hardenbergs Zustimmung erhalten hatte, begab er sich am 7ten nach Neudorf. Der König genehmigte seine Anträge sowohl hinsichtlich der künftigen Kriegführung als der Bewaffnung von Schlesien. Es war zu befürchten, daß während des Waffenstillstandes das Russische Heer des Krieges müde, sich von dem Preußischen trennen und nach Rußland zurückkehren werde; für diesen Fall beschloß der König den Krieg allein fortzusetzen, das Heer außerhalb der Demarcationslinie nach der Mittelmark zurückzuführeu, sich mit seinen Verstärkungen und Verbündeten zu vereinigen und dorthin den Kriegs schauplatz zu verlegen.
Das befestigte Lager bei Spandau.
Zur Vorbereitung auf diesen kühnen Plan ward der von Gnei senau im Jahre 1811 aufgestellte Gedanke eines befestigten Lagers
bei Spandau wieder ausgenommen, und auf seinen Vorschlag der Major v. Reiche vom Generalstabe, welcher die von ihm gebilligten Entwürfe dazu ausgearbeitet hatte, mit dem Auftrage zu schleunigster Ausführung derselben und unbeschränkter Vollmacht ausgesandt. Der König erließ am 7. Junius die desfallsigen Cabinetsordren an den General v. Blücher und das Militairgouvernement zu Berlin, und ließ den Major behuf weiterer Anleitung an Gneisenau verweisen und zur Abreise nach Spandau ohne allen Zeitverlust befehligen 3, wo er dann die ihm gewordene wichtige Aufgabe gelöst hat. Das verschanzte Lager war bei Aufkündiguitg des Waffenstillstandes im vertheidigungsfähigen Stande. Zugleich legte der König die ganze militairische Gewalt der Provinz Schlesien in Gneisenau's Hand. Zustand der Landwehr. Schlesien, damals mehr als ein Drittel des Preußischen Staats, mit einer Bevölkerung von 1,700,000 Einwohnern, war das süd liche und seinen Mitteln nach das bedeutendste der vier durch die Cabinetsordre vom 15. März eingerichteten Generalgouvernements; es stand bis dahin unter dem Generalmajor Graf Götzen als Militair- und dem ehemaligen Minister v. Altenstein als Civil-Gouverneuren. Bildung und Befehl der Landwehr war dem General major v. Zastrow übergeben, ihre Stärke auf die 48 Kreise der Provinz vertheilt, zu 44,756 Mann zu Fuß und 5216 Reuter, zusammen auf 49,974 Mann ausgeschrieben und aus der männlichen Bevölkerung vom 18. bis 45. Jahre genommen; die unabkömm lichen Männer sollten im Landsturm dienen. Die Bestimmung, daß die gesammte Landwehr vollständig ausgerüstet zum 1. Mai felddienstfähig sehn solle, war wegen der großen Schwierigkeit die dazu erforderlichen Kriegsmittel, Geld, Kleidung, Bewaffnung herbeizu schaffen, nicht erfüllt, eben so wenig auch die für die Vertheidigung des Landes angeordneten Befestigungen ausgeführt worden.
Gneisenau's Anstellung.
Diesen Mängeln rasch und gründlich abzuhelfen, genehmigte der König die Aushebung des bisherigen Militairgouvernements, entließ den kränklichen Graf Götzen und Altenstein, versetzte Zastrow nach Königsberg, und vereinigte in Gneisenau's Hand neben dessen Amte als Generalquartiermeister des Blücher'schen Heeres, die Ge schäfte des Generalgouvernements, den Befehl über die sämmtlichen Landwehren Schlesiens und die Leitung aller Vertheidigungsanstalten dieses Landes mit dem Auftrage, aus den besten Leuten jedes Land wehrbataillons'zwei Compagnien zu ziehen, sie ganz mit Gewehren zu bewaffnen, und aus 4 Compagnien je ein Feldbataillon zu bil den, die übrigen aber zum Festungsdienste zu bestimmen. Er ord nete ihm auf seinen Antrag den kräftigen und ausgezeichneten Re gierungspräsidenten in Breslau, Merkel, als Civilcommissar bei, und gewährte ihm in der Wahl der Mittel und Werkzeuge, seiner Ge hülfen und Büreaus, die erwünschte Freiheit. Der König sprach sich darüber gegen Gneisenau in dieser Cabinetsordre aus: „ In Erwägung, daß bei der Anwesenheit der Armee in Schle sien das Militair-Gouvernement der Provinz nur eine Zwischen behörde zwischen dem Oberbefehlshaber der Armee und den unteren Dienstzweigen sein, die Geschäfte also dadurch weitläuftiger werden würden, habe Ich beschlossen das Militair-Gouvernement der Pro vinz für jetzt4 zu suspendiren. Ich ertheile Ihnen demnach den Auftrag, mit den Geschäften desselben, bis zur Wiedereröffnung des Krieges die Oberleitung aller zur Vertheidigung und künftigen Krieg führung erforderlich werdenden Anordnungen, und den Oberbefehl über die Landwehr in Schlesien zu übernehmen, und will Ihnen dabei den Regierungspräsidenten Merkel als Civilcommissarius zu ordnen. Mir ist überaus daran gelegen, daß die Ausarbeitung der Landwehr so bald als möglich beendigt werde; Ich gebe Ihnen da her zur Erreichung dieses Zwecks die Vollmacht, alle diejenigen Mittel in Anwendung zu bringe», welche Sie dazu erforderlich
finden werden. Ich autorisire Sie auch, aus jedem LandwehrBataillon zwei Compagnien der brauchbarsten Mannschaften abson dern, und von diesen Abtheilungen zwei und zwei wieder zu Ba taillonen, ganz mit Gewehren bewaffnet, zusammenstoßen zu lassen, um daraus Feld-Bataillone zu bilden, während der Ueberrest, wel cher weniger tauglich befunden wird, zum Festungsdienst bestimmt bleiben soll. Demgemäß haben Sie auch alle zum Zweck führende Versetzungen und Vertauschungen der Offiziere vorzunehmen, und Ich erwarte über Auszeichnungen derjenigen brauchbaren Leute, die eine besondere Berücksichtigung verdienen, Ihren Bericht. In Be treff der Dislocationen der Landwehren empfehle Ich Ihnen mit dem Russisch - Kaiserlichen General- Commando ein Abkommen zu treffen, wo die Umstände solches nöthig machen dürften. Der Generallieutenant v. Zastrow, welchen Ich zum General-Gouverneur von Preußen ernannt habe, und der Generalmajor Graf Götzen sind angewiesen worden, ihr bisheriges Dienstpersonale Ihnen zu überweisen, von welchem Sie also nach Befinden der Umstände Ge brauch machen, oder zur Dienstleistung bei den Landwehren ein stellen, und, wenn Sie eine Vermehrung desselben nöthig finden sollten. Mir darüber Ihre Vorschläge machen können. Neudorf bei Reichenbach, den 8. Juni 1813. Friedrich Wilhelm." Gneisenau's Wahl fiel auf den Flügeladjudanten des Königs Major v. Natzmer, den Oberstlieutenant Braun von der Artillerie, und Oberstlieutenant v. Clausewitz. Er rechnete namentlich auch auf Clausewitz, den er vor wenig Tagen in Ruppersdorf bei Strehlen verlassen hatte, und als Chef seines Generalstabes wieder in Preu ßische Dienste zu ziehen hoffte; er meldete dieses dessen Frau von Reichenbach aus uitb lud sie gleich den Seinigen zum Jnnehalten ihrer Flucht und Niederlassung in einer schlesischen Stadt ein. Der König genehmigte am lOten die Wahl seines Flügeladjudanten, die Zuziehung des Oberstlieutenants Braun unbeschadet dessen sonstiger Aufgaben, die Auswahl unter den Gehülfen der Generale Zastrow
Zmii
im Peilathale.
und Götzen
durch
Armeeoffiziere:
andere
17
„den Oberstlieutenant
v. Clausewitz hingegen," schrieb er, „kann Ich Ihnen nicht zutheilen, da er in-Russisch-Kaiserlichen Diensten steht."
Sehr gegen Gnei-
seuau'S und Hardenberg» Erwartung; denn während die CabtnetS-
ordre von Neudorf abgtng, schloß Gneisenau zu Reichenbach seinen Antrag an den Staat-kanzler auf Ernennung eine- seiner StaatSräthe für den ausschließenden Bortrag in allen seinen Wirkungs
kreis betreffenden Angelegenheiten:
„Wenn E. E. erlauben, so er
scheine ich mit meinem Gehülfen, dem Oberstlieutenant v. Clausewitz,
heut an Ihrer Mittagstafel, und zwar, wem» ander- E. E. andere
Geschäfte es erlauben, eine Stunde ftüher al» zur Eßstunde. Wenn E. E. die» genehmigen, so bitte ich um da- einzige Wort: Ja." Zu gleicher Zeit forderte er den Major v. Kehler zu Neiße auf sich mit dem ganzen, dem Grafen Götzen beigegebenen Personal de-
Generalgouverneur- in Marsch zu setzen, und am loten über Reichen bach in Peila einzutreffen,
wo
er
sein Hauptquartter zunächst
auffchlug. E- waren hier am Fuße de» Eulengebirges im Peilethale und
in der Nähe die bedeutendsten Fürsten, Staatsmänner mtb Feld herren versammelt.
Der König hatte sich in die Stille eines kleinen
fteimdlichen Nebenthale-,
nach dem Gute des Grasen Ferdinand
Stolberg zurückgezogen; der Kaiser Alexander wohnte auf dem nahe
bei Reichenbach gelegenen Schlosse de- Gräfin Stolberg-Wernigerode Ptter-waldau, der Staatskanzler Hardenberg in dem Dorfe Groß-
Peilau eine halbe Stunde von Reichenbach, in und bet Reichenbach
der Minister Stein, Barclay de Tolly, und sämmtliche Gesandte
oder Bevollmächttgte, Stadion, Humboldt, Graf Hardenberg, Cathcart.
Blüchers Hauptquartier
vier Meilen
in Strehlen.
östtich
So fand sich Gneisenau in nächster Nähe de- König» und Harden
bergs, mit denen ihn seine Aufgabe in steter Verbindung hielt, in
der Mtte seine» Wirkungskreises und im.Bereich der Menschen und Werkzeuge, deren Verwendung mit geringstem Zeitverlust erfor-
dett ward. P«rh, Vntifrnau'i 8