Das Heyne-Lexikon des Science-fiction-Films : 1500 Filme von 1902 bis heute 345311860X

7. Aufl. 2 Bände in 1. Band 1: Danksagung, Abkürzungen, Vorwort zur dieser Auflage von Rolf Giesen, Kurzes Vorwort, Ei

130 37

German Pages [1144] Year 1997

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Table of contents :
Cover
Titel
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Abkürzungen
Vorwort zur Neuausgabe
Kurzes Vorwort für alle, die keine Vorworte lesen
Einführung
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X/Y
Z
Die primären Motivkreise des Science Fiction-Films
Die Regisseure und ihre Filme
Verzeichnis der Originaltitel
Bibliographie
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Das Heyne-Lexikon des Science-fiction-Films : 1500 Filme von 1902 bis heute
 345311860X

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HEYNE FILMBIBLIOTHEK

Ronald M. Hohn Volker Jansen

LEXIKON

FICTION FIL.

IOO FILME VON 1302 BIS HEUTE

HEYNE FILMBIBLIOTHEK

Ronald M. Hahn Volker Jansen

LEXIKON DES

SCIENCE FICTION FILMS BAND 1 - A-L Unter Mitarbeit von Wolf Jahnke und Detlef Hedderich

WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN

HEYNE FILMBIBLIOTHEK Nr. 32/250

Ich bin zu alt, um nachzudenken, deshalb schieße ich.

Eddie Constantine in >Lemmy Caution gegen Alpha 60
One-Shotseriösen< Filmpublizistik immer noch nicht hoch im Kurs. In solchen Büchern werden Sie oft vergeblich nach Ihren uto­ pischen Lieblingen forschen. Da müssen dann schon die Fans ran, um der diesbezügli­ chen Interesselosigkeit unserer Filmgeschichtler mit >unseriösen< Büchern zu begegnen wie dem vorliegenden, das bisweilen mehr Spaß macht als ein Paket mit zehn filmtheoretischen Abhandlungen im Sonderangebot. Die eigentliche Geburtsstunde des SF-Films als eigenständiges Genre, das wird in die­ sem Buch einmal mehr deutlich, sind die fünfziger Jahre, eine immer noch vom Ein­ druck des letzten Weltkriegs überschattete Ära, eine Zeit irrationaler Katastrophenfan­ tasien. Irrational wie der Kalte Krieg war auch die Spekulation mit den Fliegenden Untertas­ sen, die ihre Todesstrahlen auf der Leinwand versprühten. Und der Behemoth der Atombombe gewann schreckenerregend prähistorische Gestalt in den radioaktiv wie­ derbelebten Sauriern filmischer Tricksensationen. Wenn ich in diesem Buch blättere, kommen mir viele Erinnerungen hoch. Kindheitser­ innerungen. Puerile Alpträume: Godzilla kehrt zurück: Zwei Saurier zertrampeln halb Osaka, bis ein Ungeheuer tot ins Meer plumpst und das andere, von den Mut fassenden Japanern verfolgt, unter einer Eislawine begraben wird. Eine andere japanische Untergangsvision, bereits in Scope und Farbe, hieß Weltraum­ bestien. Darin schicken sich die Bewohner eines infolge jahrhundertelanger Atomkrie­ ge verseuchten Planeten an, mit ihrer überlegenen Kriegsmaschinerie (einschließlich Riesenroboter) die damals noch relativ unverseuchte Erde zu erobern und sich gesunde Erdenfrauen zu Weibern zu nehmen. Die Bestie aus dem Weltenraum, eines von Ray Harryhausens Stop-Motion-Wundem, das laut Drehbuch von der Venus kommt und dank der atmosphärischen Bedingungen hier auf der Erde beängstigend schnell zum Überwesen heranschwillt. Gorgo, die sentimentale Geschichte eines Saurierjungen, das, nach London verschleppt, von seiner Mutter, sechzig Meter sich auftürmender Liebe, befreit wird. Kinder scheinen ein besonderes Verhältnis zu Dinosauriern zu haben, wie mein Freund Ray Harryhausen einmal bemerkte. Als Halbwüchsiger telefonierte Ray selbst stunden­ lang mit seinem jugendlichen Freund Ray Bradbury - und ihr Thema waren nicht die Mädels aus der Nachbarschaft, sondern: Saurier!

Vorwort

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Nicht wenige der Unwesen dieser Spezies haben mir, beim preiswerten Besuch tosender Jugendvorstellungen, den Sonntagnachmittag versüßt, ln diesem Buch habe ich sie alle wiedergefunden: Dinosaurus, Das Ungeheuer von Loch Ness, Tumak, der Herr des Ur­ walds, Eine Million Jahre vor unserer Zeit. Schon damals faszinierten mich in besonderer Weise die visuellen Effekte, mit denen das ganze Spektakel in Szene gesetzt wurde - und die, so durchschaubar sie auch aus heutiger Sicht scheinen mögen, den hanebüchenen Stories und hölzernen Darstellern haushoch überlegen waren: Die im Todeskampf erstarrte Venuszivilisation, die DEFA-Architekt Alfred Hirschmeier für die Stanislaw-Lem-Verfilmung Der schweigende Stern (bundesdeutscher Verleihti­ tel: Raumschiff Venus antwortet nicht) ersann. Der Krieg zweier Planeten, wie ihn Stan Horsley und sein Technikerteam in Metaluna IVantwortet nicht realisierten. Fliegende Untertassen greifen an mit von Ray Harryhausen einbildweise animierten UFOs. Krieg im Weltenraum, in dessen Verlauf der japanische Filmzauberer Eiji Tsuburaya noch mehr auftrumpfte als bei den vorangegangenen Weltraumbestien. Filme wie diese, so martialisch sie auch waren (oder gerade deswegen?), verfehlten ihre Wirkung nicht auf die Kids im Publikum. Vor allem in Amerika wären Kids darunter, die eines Tages, selbst zu Regisseuren avanciert, einer neuen Generation von Kids das Gruseln lehren sollten: Als John Carpenter 1953, fünfjährig, Jack Arnolds 3D-Schocker Gefahr aus dem Welt­ all sah, stand für ihn fest: Junge, du mußt auch Filmemacher werden, damit du die Leu­ te so erschrecken kannst! Und Ray Harryhausen wurde zum heimlichen Paten von John Landis - und einer Grup­ pe von jungen Leuten, die sich berufen fühlten, als Filmhandwerker und -techniker in seine Fußstapfen zu treten: Dennis Muren, Rick Baker, Jon Berg, David Stipes usw. Doch was wäre aus den technischen Novizen geworden ohne die visuelle Innovations­ gier, die Stanley Kubrick bei seinem Projekt 2001 an den Tag legte, unterstützt durch junge Amerikaner, die unter Lester Novros (Graphic Films) Schulungsfilme für die NA­ SA gemacht hatten: Douglas Trumbull, Con Pederson, Jim Dickson, Colin Cantwell? Dank seiner technischen Akkuratesse wurde 2001, im Jahr vor der Mondlandung, ein beachtlicher Propagandaerfolg für die Aktivitäten der NASA - und die Astronautengöt­ ter, die es zur selben Zeit auch dem Schweizer Erich von Däniken angetan hatten. (Nov­ ros, der das Projekt vorbereiten half, erzählte mir später, Kubrick habe ursprünglich so­ gar Aliens zeigen wollen, die 18 Meter groß waren und so lange Arme hatten, daß sie damit die Erdlinge umfassen und in die Zukunft ziehen konnten.) Ein richtiger Kassenknüller aber war 2001 noch nicht. Das schafften erst George Lucas (der in die NASA-Propaganda ebenso kriegerische wie märchenhafte und ComicAspekte einbrachte und auf diese Weise den Krieg der Sterne vom Zaune brach) und sein Kollege Steven Spielberg (der die Extraterrestrier, in Unheimliche Begegnung der dritten Art und E. T, in messianische Weltraumbabies umwandelte). Was niemand vor­ aussehen konnte: Ihre SF-Filme wurden zu den größten Kassenerfolgen der Filmge­ schichte, verdrängten die bisherigen Spitzenreiter, wie Vom Winde verweht und Ben Hur, von den ersten Plätzen. Unübersehbar auch die Flut von Merchandising-Produkten, die im Gefolge dieser Filme über die Spielzeugläden und Kaufhäuser hereinbrach. Was Lucas und Spielberg boten, war so neu nicht (Lucas imitierte Serials der dreißiger Jahre wie Flash Gordon und Buck Rogers, Spielberg inhalierte den Geist des >ufologisch relevantem Filmdramas von 1951: Der Tag, an dem die Erde Stillstand und von Walt Disney) - aber es wurde zur Besonderheit stilisiert durch den Einsatz modernster

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Vorwort

Filmtechnik ä la Kubrick. In die von den Altmeistern geräumten Trickbuden zogen jetzt die genannten jungen Bastler ein, mit ihren computergesteuerten Motion Control Kame­ rasystemen (Dykstraflex u. ä.). Doch was ist aus ihren alten Vorbildern geworden? Aus den Leuten, die uns in unserer Kindheit die Alpträume bescherten? Curt Siodmak, Autor von F. P. 1 antwortet nicht und des mehrfach verfilmten Donovan ’s Brain (in einer dieser Verfilmungen spielte die heutige Mrs. Ronald Rea­ gan!), des Wolfsmenschen und der Invisible Alan-Fortsetzungen bei Universal, R 3 über­ fällig und Fliegende Untertassen greifen an. Er zeigte mir seine herrliche Ranch im ka­ lifornischen Three Rivers und die wunderbare Küche seiner reizenden Gattin Henrietta. Dann faßte er, dem man die mehr als acht Jahrzehnte, die er auf dem Buckel hat, nicht ansieht, die ganze Angelegenheit in einem ironischen Kommentar zusammen: Die mei­ sten, die Geld an meinen Filmen verdient haben, liegen heute auf dem Friedhof. Ich bin noch hier. Also! (Ein bißchen aufgebracht war er aber schon, als er später, als Ehrengast der Berliner Filmfestspiele 1985, den Film 2010 sah und meinte, da habe man wohl ei­ nige Elemente aus seinem alten Film The Magnetic Monster geklaut.) Curt tat mir übrigens den Gefallen und führte mich bei seinem Freund Ib Melchior ein. Zwei Melchior-Filme sind mir unvergessen geblieben: Weltraumschiff MR-1 gibt keine Antwort (darin gibt es u. a. eine Riesenratte mit Hummerscheren auf Spinnenbeinen und einen dreiäugigen Marsbewohner) und 2071 - Mutan-Bestien gegen Roboter. Ich war überrascht, feststellen zu müssen, daß sich hinter einem Mann, der für solche Filme verantwortlich zeichnete, einer der intelligentesten Menschen verbarg, dem ich begeg­ net bin, Sohn des dänischen Opernstars Lauritz Melchior und Autor einiger in den USA sehr erfolgreicher, wenn auch spekulativer Bücher. Ein weitaus interessanterer Ge­ sprächspartner als etwa der eitle Alien- und Blade Ru««er-Regisseur Ridley Scott. (Man sollte die Macher der B-Filme eben nicht unterschätzen!) Traurig war die Begegnung mit Jack Arnold, der einige der wichtigsten SF-Filme der fünfziger Jahre realisierte, den Schrecken vom Amazonas und die Unglaubliche Ge­ schichte des Mr. C. Ich traf ihn in einem kleinen Büro der Universal City, die Wand de­ koriert mit zahllosen Storyboard-Entwürfen, die Mentor Huebner für ein Filmprojekt The Lost World gezeichnet hatte. Es sollte dies die dritte Verfilmung des Romans von Arthur Conan Doyle werden. Arnold war begeistert. Albert Whitlock, Universals großer Matte Painter, ein persönlicher Freund von Alfred Hitchcock, sei bereits in England, um Locations für den geplanten Film auszuwählen. Darüber hinaus hatte Whitlocks (inzwi­ schen aufgelöste) Abteilung auch Tests mit mechanischen Sauriern durchgeführt, die sehr überzeugend verliefen. Für die Universal-Bosse aber wohl nicht überzeugend ge­ nug. Sie ließen das Arnold-Projekt fallen und den enttäuschten Regisseur, der seine Beinprothese hinterm Schreibtisch hockend verbarg, spüren, daß man nichts mehr von ihm erwarte. Dankbarkeit in Hollywood. Überhaupt scheinen einige der besten SF-Filme über das Entwicklungsstadium nie hin­ ausgekommen zu sein: Metropolis als Tonfilm mit Conrad Veidt und Peter Loire. Fritz Längs Tomorrow. A Trip to Mars mit Boris Karloff. Columbias The Lost Continent. Merian C. Coopers Brave New World nach dem Roman von Aldous Huxley. War Eagles von Cooper und Willis O’Brien - mit einer Luftschiff-Attacke gegen New York, die von riesigen Kriegsadlern einer versunkenen Wikingerzivilisation vereitelt wird. Valley of the Mist, bei dessen Vorbereitung Willis O’Brien, der legendäre Animator

Vorwort

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King Kongs, von seinem Protege Ray Harryhausen unterstützt wurde - und People of the Mist, ein Projekt von Harryhausen und Regisseur Michael Winner. Andere SF-Filme dagegen wurden realisiert. Unglücklicherweise. Sie werden in diesem Buch nicht verschwiegen. Glücklicherweise. Filme wie Hydra - Verschollen in Galaxis 4, In den Klauen des Giganten, In der Ge­ walt von Riesenameisen, Kamikaze 1989 (von Wolf Gremm, mit Rainer Werner Fass­ binder und Boy Gobertl), UFOs zerstören die Erde (beim Besuch dieses Films mußte ich mitanhören, wie jemand den Platzanweiser angrinste: Na, jetzt woll’n wir mal’n bißchen die Erde zerstören), Rembrandt 7 antwortet nicht (???) usw. usf. Wohltuend das Augenzwinkern, mit welchem Ronald Hahn und Volker Jansen, die bei­ den Autoren, solche Belanglosigkeiten kommentieren. Belanglosigkeiten eines, wie auch deutlich wird, vielfach unterschätzten Genres, das seinen absoluten Höhepunkt al­ lerdings überschritten hat. Einstweilen. Rolf Giesen

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Vorwort

Kurzes Vorwort für alle, die keine Vorworte lesen Wer vor dem Abfassen eines Lexikons zum Science Fiction-Film der Meinung ist, er werde hauptsächlich über den sogenannten B-Film schreiben müssen, sieht sich nach ei­ ner gewissen Zeit auf dem Holzweg: Der utopische Film war - von ganz wenigen Aus­ nahmen abgesehen - bis ca. 1969 einwandfrei die Domäne des C- und D-Films: Regis­ seure mit Rang und Namen haben sich für das Genre ebensowenig hergegeben wie Autoren und Schauspieler. Was Hollywood und diverse andere internationale Filmzen­ tren dem SF-lnteressierten bis 1969 vorzusetzen wagten, war - gelinde gesagt - in erster Linie Schund. Aber wir wollen an dieser Stelle nicht über die Gründe spekulieren, war­ um der SF-Film vergangener Jahrzehnte so jämmerlich, kindisch und blöd war. Viele SF-Macher, die im Medium des Gedruckten zu Hause sind, haben an anderer Stelle über ihre Begegnungen (der dritten Art) mit den Vertretern der Filmindustrie in beredter Form Zeugnis abgelegt: Allein die Erfahrungen, die Harlan Ellison mit den Zaren Hol­ lywoods gemacht hat, reichen aus, einem die Haare permanent zu Berge stehen zu las­ sen, und es wäre sicher keine schlechte Idee, darüber mal einen Film zu machen. Wir wollen Ihnen sagen, was Sie in diesem Buch finden und nicht finden werden: Fin­ den werden Sie eine alphabetisch geordnete Vorstellung von über 1400 utopischen und utopisch angehauchten Streifen, die im deutschen Sprachraum (also in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz) gelaufen sind - egal ob auf der Kinoleinwand, im Fern­ sehen oder auf Videokassette. Wir haben uns dabei auf den abendfüllenden Ton-Spiel­ film konzentriert, aber wie allgemein bekannt ist, gibt’s ja keine Regel ohne Ausnahme: Sie finden in diesem Buch auch einige Informationen über Fernsehspiele, Stumm- und Kurzfilme - und zwar über solche, die entweder von historischem Interesse sind oder uns zu wichtig erschienen, um sie auszuklammern. Wohlgemerkt: Dieses Lexikon ent­ hält keinesfalls Informationen über alle Fernseh-, Stumm- und Kurzfilme, die dem SF-Genre zugerechnet werden können, sondern lediglich ausgewählte Beispiele. Bei den Stab- und Rollenangaben haben wir uns auf die wichtigsten beschränkt: Wich­ tig schienen uns die Angaben über Trick-Experten und Spezialeffekte-Künstler aller Couleur zu sein. Alle diese Informationen gehen jedoch nicht über das reine Auflisten von Namen hinaus: Um alles zu spezifizieren, was wir gerne spezifiziert hätten, hätten wir mehr Umfang gebraucht, als der entgegenkommendste Verleger allerdings zu ge­ währen bereit ist. Was die Produktions- bzw. Erstaufführungsdaten der einzelnen Filme angeht, so haben wir nach bestem Wissen und Gewissen alle greifbaren Quellen abgecheckt und mitein­ ander verglichen. Sollten dennoch Widersprüche auftauchen, sind sie leicht erklärbar: Manche Nachschlagewerke geben Produktions-, andere wiederum Erstaufführungsda­ ten (und wieder andere eine Mixtur aus beidem) an, ohne jedoch auf das Prinzip der Da­ tierung gesondert hinzuweisen. Da zwischen Produktion und Erstaufführung eines Films nur in den seltensten Fällen mehr als ein Jahr vergeht, betragen die (ganz sicher) vorhandenen Abweichungen in der Regel nicht mehr als plus/minus 1 Jahr. Bei der Laufzeit der Filme haben wir uns auf die Länge geeinigt, die der betreffende Film bei der Aufführung im deutschen Sprachraum hatte: Man kann getrost davon ausgehen, daß fast alle ausländischen Produktionen hierzulande gekürzt zur Aufführung gelangen. Es kommt aber auch vor, daß ausländische Filme bei uns ein bis zwei Minuten länger sind als das Original. Dies kann unterschiedliche Gründe haben: etwa daß das Original im Herstellungsland beschnitten wurde, hier aber ungekürzt lief - oder daß der deutsche Verleih einer ausländischen Produktion einen längeren Vorspann gab.

Vorwort

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Was oben über die Femseh-, Stumm- und Kurzfilme gesagt wurde, gilt übrigens auch für alle anderen in diesem Buch aufgeführten Filme: Dieses Lexikon erhebt keinen An­ spruch auf Vollständigkeit. Wir wissen, daß es noch einige Dutzend utopische/fantastische Filme gibt, die wir unter Umständen hätten aufnehmen können - aber dem Buch­ umfang sind Grenzen gesetzt, die wir eh schon überschritten haben, und viele dieser Streifen sind Grenzfalle, die zur Fantasy oder zum reinen Horror tendieren. Noch ein Wort zur >Schreibe... Wir schließen nicht aus, daß der eine oder andere Leser sich über die >mangelnde Objektivität dieses Lexikons wundern und der Meinung sein wird, die hier geäußerte Kritik sei teilweise unsachlich, subjektiv und möglicherweise auch gehässig. - Offen gestanden: Wir haben nicht beabsichtigt, »objektiv« zu sein, denn wir sind der Meinung, daß ein persönlich geschriebenes Buch dem SF-interessierten Leser nützlicher sein kann als eine trockene, langweilige Schwarte mit hunderttau­ send Fußnoten und »objektivem« Gehabe. Ganz davon abgesehen — und das werden Sie bald feststellen - wimmelt es in der ganzen Welt von idiotischen SF-Filmen, daß man schon die Natur eines Nashorns haben muß, um bei ihrem Anblick trocken zu bleiben. Dieses Buch zu schreiben war eine schreckliche Knochenarbeit, aber sie hat Spaß ge­ macht, und wir möchten keine Minute, die wir hinter Bücherstapeln und munter drauf­ losratternden Schreibmaschinen verbracht haben, missen. Wir hoffen, daß Sie den glei­ chen Spaß beim Lesen haben wie wir beim Schreiben.

Ronald M. Hahn

Volker Jansen

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Einführung

Einführung Es hat viele Versuche gegeben, den Begriff Science-fiction zu definieren. Eine Diskus­ sion der Thesen erübrigt sich, da jede Begriffsbestimmung dahingehend untersucht wer­ den müßte, ob sie auch auf den Science-fiction-Ei/m anwendbar wäre. Schon 1965 hat Susan Sontag in ihrem legendären Filmessay >Die Katastrophenphantasie< auf den Un­ terschied aufmerksam gemacht: »Der Science-fiction-Film hat ohne Zweifel Möglich­ keiten, die dem Science-fiction-Roman nicht zu Gebote stehen; eine davon ist die der unmittelbaren Vergegenwärtigung des Außergewöhnlichen: der physischen Difformität und Veränderung, des Kampfes mit Raketen und Fernlenkgeschossen, umstürzender Wolkenkratzer. Natürlich hat der Film genau dort seine Schwächen, wo die Stärke der Science-fiction-Romane (zumindest einiger unter ihnen) liegt: im Bereich des Wissen­ schaftlichen. Aber als Ersatz für den intellektuellen Kraftakt können sie etwas bieten, was der Roman niemals bieten könnte: den vollkommenen sinnlichen Eindruck.« Es ist daher der Rahmen abzustecken, in dem sich der Science-fiction-Film bewegt. »Der typische Science-fiction-Film« (Susan Sontag) »hat eine Form, die nicht weniger voraus­ sagbar ist als die des Wildwestfilms; er setzt sich aus Elementen zusammen, die für ein geübtes Auge ebenso klassisch sind wie der Saloon-Krawall, der blonde Lehrer von der Ostküste und das Pistolenduell auf der menschenleeren Hauptstraße.« Was ist aber gerade so typisch für den Science-fiction-Film? Laut Susan Sontag geht es im Science-fictionFilm um die Katastrophe, also um eins der ältesten Themen der Kunst - um die Ästhetik der Destruktion, die seltsame Schönheit der rächenden Verwüstung, die Schaffung eines Chaos: »Und die Bilder der Zerstörung sind es dann auch, die den Kern des guten Science­ fiction-Films ausmachen.« Zugegeben, der weitaus größte Teil der Science-fiction-Filme fällt unter diese Definition. Doch gerade in jüngster Zeit sind große Kinoerfolge andere Wege gegangen - z. B. Unheimliche Begegnung der dritten Art und E.T. - Der Begriff ist daher viel weiter zu fassen. Einen Hinweis dafür liefert die Filmgeschichte selbst. Der Titel des 1936 nach einem Roman von H. G. Wells gedrehten Films THINGS TO COME bildet gleichsam eine Klammer um alle Filme, die etwas mit Science fiction zu tun haben. THINGS TO COME (>Dinge, die kommen [werden]Weltmeister< im Kombinieren von SF-Elementen dürften die Regisseure George Lucas und Steven Spielberg sein, bei denen man sich den Spaß machen könnte, die wenigen SF-Elemente zu bestimmen, die nicht in ihren Filmen enthalten sind. Das Schaubild

Im Schaubild sind die einzelnen SF-Elemente beziffert. Entsprechend der Bezifferung sollen im folgenden für die einzelnen Merkmale Definitionen und Hinweise auf typische Filmbeispiele gegeben werden, deren Inhaltsangaben und Besprechungen sämtlich im le­ xikalischen Teil dieses Buches zu finden sind. Dazu noch eine Bemerkung: SF-Filme sind immer ein Spiegelbild gesellschaftlicher Träume und Ängste, sie sind Produkte ihrer Zeit und ihres zeitgeschichtlichen, soziologischen Hintergrundes. Es würde den Rahmen dieser Einführung sprengen, würde darauf in gebührender Ausführlichkeit eingegangen. Wir verweisen daher auf Abhandlungen, die sich konkret mit der Geschichte des Science-fiction-Films befassen: Christian Hellmann, DER SCIENCE FICTION-FILM; Georg Seeßlen, KINO DES UTOPISCHEN; und Rolf Giesen, DER PHANTASTISCHE FILM.

Erläuterungen und Beispiele zum Schaubild Negative Invasionen Die Bedrohung der Menschheit durch außerirdische Besucher. Monströse Eindringlinge gefährden die irdische Ordnung und richten grausame Verwüstungen an:

Schreckenerregende Monster

Angriff der Riesenspinne Die Bestie aus dem Weltenraum

Heimtückische biologische und mineralogische Wesen

Feinde aus dem Nichts Andromeda

parasitäre böse Intelligenzen (in Menschengestalt)

Die Dämonischen Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

und werden schließlich überwunden durch

Konzentration aller Kräfte

Andromeda Fliegende Untertassen greifen an

durch simple Tricks

Horror-Expreß Gesandter des Grauens

durch bloßen Zufall

Kampf der Welten Monster des Grauens greifen an

Einführung

15

2. Katastrophen Die Bedrohung der Menschheit durch Unglücksfälle, SF-Katastrophen unterscheiden sich von den herkömmlichen im wesentlichen durch das Ausmaß oder die Ursache: 2.1 Revolte der Natur Erde Wasser Feuer (Luft) Pflanzen Tiere

Der Untergang Japans Die letzte Flut Unternehmen Feuergürtel Panik in der Sierra Nova Blumen des Schreckens Die Vögel

2.2 Revolte der Technik 2.21 Umweltverschmutzung durch Abfälle (führt in der Regel zur Naturkatastrophe)

Frogs Das Grauen in der Tiefe

2.22 Die Bombe Radioaktivität durch Atomversuche führt zur Naturkatastrophe meist durch Revolte mutierter Wesen

Formicula Alarm für Sperrzone 7

die (versehentliche) Zündung

Zwischenfall im Atlantik Angriffsziel Moskau The Day after

Danach (Überlebende und Verseuchte/ Einzelschicksale)

Die letzten Fünf Der Omega-Mann

(DiePost-Doomsday-Gesellschaftsentwicklung ist Thema von 5. Anti-Utopie)

3. (Welt-)Herrschaft Die Bedrohung der Menschheit durch Machthaber und Mächte

3.1 Anonyme Machthaber Der Machtkampf

Sieben Tage im Mai

Die Machtausübung ist Thema von 5. Anti-Utopie

3.2 Übermenschliche Mächte Dr. Fu Man Chu 3.21 Der Übermenschliche (oft als übersteigerte Form des 4.1 Mad Dr. Mabuse, der Spieler Scientist) 3.22 Die Übermenschliche (Amazonen und Sirenen)

Sumuru, die Tochter des Satans

3.23 Das Übermenschliche (Telepathie und Telekinese)

Der Schrecken der Medusa Die sechs Verdächtigen

Einführung

16

1. Negative 2.Katastrophen

Invasionen.

2.1 Revolte der Natur

12 Revolte der Technik

3.(Welt-)

Herrschaft

4. Negative

Technologie

4.4 Totale Technisierung

'\

2.21 Umwelt­ verschmutzung

4.41 Arbeits­

2.22 Bombe

leben

4.42 Freizeit Radioaktivität durch Atom­ versuche

5. Anti-Utopie

17

Einführung

6.22 Space

6.23 Time

Einführung

18

4. Negative Technologie Die Bedrohung der Menschheit durch die technische Entwicklung aber auch Fortschritt durch die technische Entwicklung 4.1 Der Mad Scientist Das naturwissenschaftliche Genie, dessen Fähigkeiten zu groß sind, als daß sie noch je­ mand kontrollieren könnte, verfolgt in seinen Untaten eine Utopie, und sei sie noch so unhaltbar, will aber der Menschheit grundsätzlich einen Dienst erweisen. Der Mad Scientist experimentiert

an sich selbst

Der Mann mit den Röntgenaugen Dr. Jekyll und Mn Hyde

an Leichen

Frankenstein etc.

an Menschen

Sie sind verdammt; Ssssnake Kobra

an Tieren

Insel der verlorenen Seelen Die Nacht der unheimlichen Bestien

Seine Experimente schlagen fehl, so daß es zu ungeahnten Folgen kommt:

Wiedergutmachung durch Selbstopfer

Der Mann mit den Röntgenaugen Der Schrecken schleicht durch die Nacht

das Monster

Rabbits Die Nacht der unheimlichen Bestien

der (auf wissenschaftlicher Grundlage) lebende Tote

Die Rache des Toten Der Würger von Sing-Sing

(Kommen politische Ziele - etwa das Streben nach Herrschaft - hinzu, vgl. 3.21 Der Übermenschliche)

4.2 Roboter/Androiden/Cyborgs (Definitionen nach Reclams Science-fiction-Führer)

Roboter: Die denkende Maschine, die dem Westworld Menschen nicht unbedingt ähneln muß. Futureworld - Das Land von übermorgen Androiden: Künstliche Menschen, die über- Der Blade Runner wiegend aus biologischen und evtl. elektro- Die Frauen von Stepford nischen/mechanischen Teilen bestehen. Cyborgs: Kurzform für kybernetischer Or­ Der Mann aus Metall ganismus. Ein Hybride aus Mensch und Superboy - Stärker als 1000 Sonnen Maschine. Menschen mit mechanischen/ elektronischen Ersatzteilen, die ihren bio­ logischen Körper bis auf das Gehirn erset­ zen können.

Einführung

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4.3 Maschinen/Computer/Waffen Zur SF gehört die Welt technischer Abenteuer und Visionen. Thema kann daher nicht das gegenwärtig Machbare, sondern nur das zukünftig Mögliche sein.

Maschinen

Die Erfindung des Verderbens Robur, Herr der 7 Kontinente

Computer

Colossus; Alphaville

Waffen

Firefox Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse

4.4 Totale Technisierung Die mechanisierte Zukunftswelt schlechthin, die oder deren Bestandteile Amok laufen können, so daß es zur Katastrophe kommt (vgl. 2.2 Revolte der Technik), die aber auch zum Trauma der Menschheit werden kann (vgl. 5. Anti-Utopie). Die totale Technisierung wirkt sich aus:

4.41 im Arbeitsleben

Moderne Zeiten; Metropolis

4.42 in der Freizeit

Westworld Futureworld - Das Land von übermorgen

5. Anti-Utopie Als Ausdruck realer Zukunftsängste schildern Anti-Utopien negative (Zukunfts-)Welten. Der SF-Film hat sich mit folgenden pessimistischen Gesellschaftsprognosen befaßt (Einteilung nach Rolf Giesen, DER PHANTASTISCHE FILM):

Post Doomsday: >Nach dem Großen KnallUnsichtbarem gelobt wurden.

Abbott und Costello gegen Dr. Jekyll und Mr. Hyde (ABBOTT AND COSTELLO MEET DR. JEKYLL AND MR. HYDE). USA 1953.

R Charles Lamont. B Leo Loeb/John Grant. St Sidney Fields/Grant Garrett. K George Robinson. SpE David Horsley. Ma Bud Westmore/Jack Kevan. M Joseph Gershenson. D Bud Abbott (Slim), Lou Costello (Tubby), Boris Karloff (Dr. Jekyll/Mr. Hyde), Eddie Parker (Mr. Hyde - Stunts), Craig Stevens (Bruce Adams), Helen Westcott (Vicky Edwards), Reginald Denny (Inspektor), John Dierkes. 76 Min. Anfang des Jahrhunderts studieren zwei völlig beknackte amerikanische Polizi­ sten britische Polizeimethoden und wer­ den in London in die Geschehnisse um Dr. Jekyll und Mr. Hyde verwickelt. Überdurchschnittlicher Abbott- und Costello-Klamaukfilm, in erster Linie dank eines »sehenswerten Boris Karloff, der seine Mitspieler völlig in den Schatten stellt«. (MONTHLY FILM BULLETIN)

Abbott und Costello treffen Frankenstein (ABBOTT AND COSTELLO MEET FRANKENSTEIN). USA 1948.

R Charles T. Barton. B John Grant/ Frederic I. Rinaldo/Robert Lees. K Charles van Enger. SpE Davis S. Horsley/Jerome H. Ash. Ma Bud Westmore. M Frank Skinner. D Bud Abbott (Chick Young), Lou Costello (Wilbur Gray), Lon Chaney jr. (Lawrence Talbot), Bela Lugosi (Dracula), Glenn Strange (Monster), Lenore Aubert (Andra Mornay), Jane Randolph (Joan

Abenteuer im Weltraum

Raymond), Frank Ferguson (Mr. McDougal), Charles Bradstreet (Dr. Stevens), Howard Negley (Mr. Harris), Vincent Price (in der O-Fassung die Stimme des >Unsichtbarenden Feinde Ein Hurri­ kan bricht los, es kommt zu schweren Zwischenfällen. Ein vom Hauptschiff herabstürzender Verbindungskran ver­ fehlt zwar die Station Deepcore, droht sie aber in einen 6000 Meter tiefen Abgrund zu ziehen. Arbeiter sterben in den ein­ dringenden Wasserfluten. Der Kontakt zur Oberfläche bricht ab. Coffey, ohne Anweisungen von oben, kriegt den Koller und macht einen Sprengkörper scharf, um ihn im Abgrund hochgehen zu lassen, da er dort den Feind vermutet. Lindsay, die zuvor einem offenbar freundlichen Au­ ßerirdischen begegnet ist, will Coffey zu­ rückhalten, doch seine Paranoia ist so stark, daß ihn nichts von seinem Plan ab­ bringen kann. Nach einem Zweikampf mit Bud flieht Coffey mit der Bombe in einem Mini-U-Boot; bei einem Kampf mit einem anderen sinkt er in den Ab­ grund, wo der Druck sein U-Boot zer­ quetscht. Die Bombe tickt weiter. Bud will in die Tiefe vorstoßen, um sie zu ent­ schärfen. In einem Spezial-Taucheranzug wagt er sich in den Abgrund. Je tiefer er sinkt, desto mehr entgleitet ihm die Kon­ trolle. Auf dem Meeresgrund kann er die Bombe entschärfen. Leuchtende außerir­ dische Wesen tauchen auf. Bud geht mit ihnen zu einem großen Schiff, wo man

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ihn freundlich aufnimmt. Die Außerirdi­ schen sind schon vor Jahrtausenden auf der Erde gelandet. Aus Angst vor einem Atomkrieg haben sie ihre Abreise vorbe­ reitet. Zurück lassen sie eine Friedensbot­ schaft. - »James Camerons 43-MillionenDollar-Produktion spielt zu 40 Prozent unter Wasser. Gefilmt wurde u.a. in zwei eigens gebauten Unterwassertanks, die zu einem nie fertiggestellten AKW gehörten. Eine Reihe neuartiger Erfindungen trug zum Entstehen dieses Films bei. So ent­ wickelte die Firma Western Space & Ma­ rine in Santa Barbara ein Kommunikati­ onssystem für die Taucherhelme, die es erstmals in der Kinogeschichte ermög­ lichten, Dialoge unter Wasser im Origi­ nalton aufzunehmen.« (CINEMA). »Nietzsche unter Wasser: Wenn du lan­ ge genug in den Abgrund schaust, schaut auch der Abgrund in dich. Derart sinngemäß am Nietzsche-Spruch sich entlanghangelnd, erzählt James Cameron eine Geschichte, die permanent am Abgrund spielt - und dort auch ab­ stürzt... Unter Wasser ist alles von der blauesten Bläue; schick gestylte Tauch­ fahrzeuge sausen durchs Dunkel, und alles ist hübsch ausgeleuchtet, meist im Gegenlicht, und effektvoll eingerichtet. Wenn die Crew an Bord des versunke­ nen U-Bootes kommt, sieht es wirklich schrecklich aus; benutztes Toilettenpa­ pier schwimmt durchs Boot, aus eines toten Mannes Mund krabbeln Krebse, und die Inneneinrichtung der Tauchsta­ tion ist eine stille Hommage an die alte Nostromo. - Überhaupt sind die Paralle­ len zu Alien augenfällig... Nur die Au­ ßerirdischen sind nett und retten schließlich die Taucher. Sie wirken auch nicht wie Freßmaschinen, sondern wie illuminierte Neonröhren-Engel, die zu kräftiger Kirchenmusik durchs Wasser treiben und irgendwie knuffig aussehen. - James Cameron nimmt das alles töd­ lich ernst. Und dabei ist alles nur lä­ cherlich bis langweilig. Der >EingeschlossenenAnfang< vor­ bereiten. Wer an der Stelle, an der Brigman den Boden des Abgrunds erreicht hat und in eine völlig neue Erfahrungs­ ebene überwechselt, über dramaturgi­ sche Unebenheiten urteilen kann, hat die Intention des Films verkannt. - John Bruno und Dennis Muren wurden für ih­ re Spezialeffekte mit dem Oscar ausge­ zeichnet.

Der achte Tag

® Orson Scott Card: Abyss, BergischGladbach 1989 ®CBS/Fox Accidents - Der Tod kennt keinen Zufall (ACCIDENTS). USA 1989. R Gideon Amir. B John Eubank. K Norman Leigh. M Bruce Cassidy. D Edward Albert (Eddie Powers), Leigh Taylor-Young (Beryl Chambers), John Cypher (James Hughes), Candice Hillebrand (Rebecca Powers). F 86 Min. Eine neue Wunderwalfe, eine Flugschei­ be mit Strahlenkanone, soll für militäri­ sche Zwecke genutzt werden. Der Kon­ strukteur hat etwas dagegen. Andere Fies­ linge wollen sein Wunderding an irgend­ welche Terroristen verkaufen (die ja bekanntlich viel mehr Knete haben als die US Army). Die Verbrecher sterben im Strahlenfeuer, und die Scheibe gerät in die Hände der GUTEN, die mit der Su­ perkanone wahrscheinlich friedliche Din­ ge treiben werden. - Nur auf Video. ®VCL Ach, jodel mir noch einen Anderer Titel für Stoßtrupp Venus bläst zum Angriff ® Toppic

Der achte Tag BRD 1990. R Reinhard Münster. B Reinhard Münster. K Axel Block. SpE Harry Wiessenhahn/ Oskar M. Haneke. M Günter Fischer. D Katharina Thalbach (Vera Pukall), Hanns Christian Blech (Dr. Richard Svoboda), Hannelore Elsner (Frau De Vries). Ulrich Pleitgen (Dittmann), Peter Simonischek (De Vries), Heinz Hoenig (Holger), Fritz Schediwy (Unbekannter), Rosalinde Renn (Carola Stein), Heinz Werner Kraehkamp (Hamacher), Klaus Pohl (Brauneck), Lukas Amman (Prof. Wagner), Hans Joachim Krietsch (Intendant). F99 Min.

Achtung! Sondersendung!

Am Treffpunkt ihrer Verabredung findet die Journalistin Vera Pukall den Retortenmediziener De Vries tot auf: Überdosis. Von ihm hat sie sich bedeutende Informa­ tionen über Genmanipulationen erhofft. Offiziell hat De Vries Selbstmord began­ gen. Vera vermutet mehr hinter seinem mysteriösen Tod. Je mehr sie sich in ihre Recherchen vertieft, desto bedrohlicher wird die Angelegenheit: Freunde raten ihr ab, Fremde bedrohen sie und ihren Sohn Jan. Ein Zufall fuhrt sie zu einem Berli­ ner Pharmakonzern, der mit einem ameri­ kanischen Unternehmen unter einer Dekke steckt. Sie erfahrt von der Existenz zweier identischer Retortenkinder, die mit De Vries’ Hilfe aus dem Erbgut seines Schwiegervaters, eines Nazi-Arztes, er­ zeugt und von seiner Tochter ausgetragen wurden. Vera entgeht dem Anschlag ei­ nes Killers. Ihr Wissen trägt sie zu spät vor: der Pharmakonzern präsentiert die Kinder und ihren Gen-Vater in einer TVSendung. Der Herr Doktor schwadroniert über eine »gesunde Rasset, die Umge­ hung der natürlichen Fortpflanzung durch >unverschlissenes< Genmaterial zu KlonProduktion und begeht vor der laufenden Kamera mit einer Giftkapsel Selbstmord. Seine Tat sorgt für helle Aufregung; Ve­ ras Enthüllungen, der eigentliche Skan­ dal, scheint niemanden zu interessieren. »So ist trotz des formulierten Anspruchs und der Kraftanstrengungen aller Betei­ ligten ... letztlich nicht mehr als ein am­ bitionierter deutscher Film entstanden, der seinen Unterhaltungswert wohl eher im Fernsehen als im Kino wird entfalten können, denn für dieses Medium wird die Geschichte erzählt. Für den kleinen Bild­ schirm sind die Bilder komponiert; im Kino kommen sie weitgehend kraftlos da­ her.« (Hans Messias, FILMDIENST). Achtung! Sondersendung! (SPECIAL BULLETIN). USA 1983. R Edward Zwick. B Marshall Herskovitz. St Edward Zwick. K Hank Geving/Carl Gibson/Charles Femandez. SpE Image West/Pendulum/Carol Lynn. M N. N.

26 D Ed Flanders (John Woodley), Kathryn Walker (Susan Myles), David Clennon (Bruce Lyman), David Rasche (Dr. David McKeeson), Christopher Allport (Steven Levitt), Roxanne Hart (Meg Barclay), Rosalind Cash (Frieda Barton), Roberta Maxwell (Diane Silverman), Robert Kay (Takeshima), Ebbe Roe Smith (Jim Seaver), J. Wesley Huston (Bernard Frost), Frank Dent (Dr. Halpern). F 105 Min. Steven Levitt, Reporter der amerikani­ schen RBS-Fernsehgesellschaft, ist auf Sendung. Er berichtet für die Nachrich­ tensendung gerade über einen Hafenar­ beiterstreik in Charleston, als Schüsse fal­ len. Er wird mit mehreren anderen Pas­ santen von vier Bewaffneten als Geisel genommen und auf ein Schiff gebracht. Dort stellen die Geiselnehmer ihre Forde­ rungen: 968 Atomsprengköpfe, die in der Nähe lagern, sollen ihnen zwecks Ver­ nichtung übergeben werden, anderenfalls würden sie eine an Bord befindliche Plu­ tonium-Bombe zünden. Ziel der Aktion: dem Rüstungswettlauf einseitig Einhalt zu gebieten. Das Ultimatum soll nach 24 Stunden ablaufen, >RBS-News< sind dank Levitt hart am Geschehen. Bald erfahrt man, daß es sich bei den Kidnappern um ehemalige Pentagon-Rüstungsexperten handelt. Ihre Bombe scheint echt, da tat­ sächlich Monate zuvor entsprechende Mengen Plutonium verschwunden sind. Die US-Regierung beschließt, Charleston zu evakuieren. Dann gibt sie den Befehl zum Angriff. Drei der vier Erpresser ster­ ben im Kugelhagel der Regierungstrup­ pen, darunter auch der einzige, der die Bombe noch rechtzeitig hätte entschärfen können. Den Regierungsspezialisten ge­ lingt dies nicht mehr, die Stadt verglüht. Hochgelobt wurde dieser amerikanische TV-Streifen in Gestalt einer Live-Nachrichtensendung hüben wie drüben. »Weit über dem Durchschnitt« (Leonard Maltin in TV MOVIES), bekam der Film vier >EmmiesCaligariUrschleim< bedeckten Asteroiden Flora bedroht. Jack Rankin startet von der Raumstation Gam­ ma 3, um den Himmelskörper mit Atom­ bomben zu vernichten. Als er wieder zu­ rückkehrt, stellt sich heraus, daß er un­ wissentlich ein Stück Urschleim mitge­ bracht hat. Das Zeug entwickelt und vermehrt sich an der Luft rasend schnell; wer es berührt, verwandelt sich in ein schreckliches Ungeheuer. Da es zur Panik kommt, muß Gamma 3 aufgegeben wer­ den. Während der Evakuierung schlagen sich Rankin und der Kommandant Elliott, die beide in heftiger Liebe zu der Ärztin Lisa entbrannt sind, heldenhaft mit den anstürmenden Monstern. Elliott kommt um. ln letzter Sekunde kann die Station gesprengt und ein weiteres Ausbreiten des Urschleims verhindert werden. »Abgesehen von den primitiven Tricksze­ nen mit Spielzeuggerät, dem totalen Hin­ wegsetzen über physikalische Gesetze (lichterloh brennende Raumstation u. a.) und ganz allgemein dem haarsträubenden handlungsmäßigen Schwachsinn, dem nur naive Gemüter einen Unterhaltungs­ wert abgewinnen können, werden dem Zuschauer unterschwellig Leitbilder ok­ troyiert, die ihre Wurzeln eindeutig im Faschismus haben. Unter dem soldati­ schen Motto >Wer ohne zu fragen schießt, lebt am längstem wird klargemacht, daß Verhandlungen mit dem Gegner nur ne­ gative Folgen mit sich bringen. Humani­

Monster des Grauens greifen an

tät ist selbstzerstörerisch, und Rettung ist nur mit absoluter Disziplin und bedin­ gungslosem Gehorsam möglich.« (A. B. Stuby, SCIENCE FICTION TIMES) »Diese schon x-mal dagewesene utopi­ sche Schauergeschichte mit vielen Lei­ chen, Panikstimmung und lächerlichem Heldentum wird dem utopischen Film keine neuen Freunde gewinnen. Und für Liebhaber des Gruselfilms ist das unter­ durchschnittliche Produkt eine Enttäu­ schung.« (FILMDIENST)

Monster aus der Tiefe (MONSTER - THE LEGEND THAT BECAME A TERROR). USA 1980. R Herbert L. Strock. B Herbert L. Strock/ Kenneth Hartford/Walter Robert Schmidt/Garland Scott. LFPeter Crowcroft. K J.W.Mincey. SpE David Hewitt. M N.N. D Jim Mitchum, John Carradine, Keenan Wynn, Diane McBain, Anthony Eisley, Aldo Sambrell, Cesar Romero. F 90 Min. Ein Ungeheuer, das im Wasser lebt, terrori­ siert - wie zuvor der Weiße Hai diverses an­ dere Kroppzeug - Badegäste und Taucher. Ein Monster-Thriller ohne Thrill, insze­ niert von H. L. Strock (geb. 1918), der uns schon mit Heulern wie Der Satan mit den 1000 Masken (USA 1958; ein Horror-Film) gelangweilt hat. In der BRD nur auf Video. ®VMP

Monster des Grauens greifen an Japan 1970. R Inoshiro Honda. B Ei Okawa. K Taiichi Kankura. SpE Sadamasa Arikiwa/Yoichi Manoda/Yasuyuki Inoue. M Akira Ifukube. D Akira Kubo (Taro Kudo), Atsuko Takahashi (Ayaka Hoshino), Kenji Sahara (Makoto Obata), Yoshio Tsuchiya (Miya), Yu Fujiki (Werbechef), Noritake Saito (Inselbewohner), Yukiko Kobayashi (Seine Freundin), Satoshi Nakamura (Bittsteller), Chotaro Togin (Maschinist), Wataru Omae (Sakura), Sachio Sakai (Redakteur), Yuko Suguhare (Stewardeß). F 83 Min. (NANKAI NO DAIKAIJU).

The Monster Maker

Ein Weltraumschiff, unterwegs zum Jupi­ ter, ist verschollen. Riesenhafte Amöben, die offenbar im luftleeren Raum existie­ ren, sind durch dieses Schiff auf die Erde aufmerksam geworden und haben sich auf einer abgelegenen Pazifikinsel nieder­ gelassen. Als eine bunt zusammengewür­ felte Gruppe von Menschen das Eiland besucht, um es auf seine Tauglichkeit als Erholungsort hin zu überprüfen, werden die Bestien aufgeschreckt und beginnen einen Vernichtungsfeldzug gegen die Eindringlinge, die sich mit Krachern und Harpunen zur Wehr setzen. Die Amöben haben Besitz von den Meerestieren ergrif­ fen. Schließlich gehen die Monster sogar auf sich selbst los. - »...Mischung aus Horrorelementen, Folklore, Klein-MoritzJoumalismus, halbverdauter Science-Fic­ tion und menschlichem Edelmut... für Liebhaber des Genres nicht ohne Unter­ haltungswert«, meint der FILMDIENST, was wir für eine ungeheure Beschimp­ fung aller SF-Fans halten. - Eine »Typi­ sche Honda-Monster-Schnulze mit an­ nehmbaren Modellarbeiten und Spezial­ effekten.« (Alan Frank, SF FILM HANDBOOK)

© ITT Contrast.

The Monster Maker

USA 1944. R Samuel Newfield [= Siegmund Neufeld]. B Martin Mooney/Pierre Gendron. St Lawrence Williams. K Robert Cline. M Albert Glasser. D J. Carrol Naish (Dr. Igor Markov), Ralph Morgan (Lawrence), Wanda McKay (Patricia), Tala Birell (Maxine), Terry Frost (Blake), Glenn Strange (Riese), Alexander Pollard (Butler), Sam Flint. 62 Min. Dr. Markov, der übliche durchgeknallte Wissenschaftler (und natürlich russischer Abstammung!) ist in die tolle Patricia ver­ knallt, die ihn aber nicht riechen kann. Um ihr Herz zu gewinnen, verwandelt er ihren Vater in ein übelriechendes Monster. Er glaubt nämlich, wenn er ihn >heiltMQUrlaub< verbringt er bei seinem geschie­ denen Vater. Erics großes Idol ist der Astronaut Andrews. Andrews hat bei ei­ ner Mondlandung etwas entdeckt, doch da seine Mission schiefgelaufen ist, mußte er seinen Hut nehmen. Nun lebt er zurückgezogen, hängt am Alkohol und geht der Öffentlichkeit aus dem Weg. Nur langsam kann Eric sich Andrews nähern. Andrews lehrt Eric viel über die Wissen­ schaft und das Leben. Durch seinen Ein­ fluß lösen sich Erics Probleme. Andrews nimmt ihn mit zu einem NASA-Stützpunkt und führt ihm alles vor. Am näch­ sten Tag stirbt er. Er hinterläßt Eric seinen Glücksbringer und einen Brief, in dem er sich offenbart: Der Glücksbringer stammt vom Mond und ist von Hand gefertigt. Wir sind also doch nicht allein. Eine nett gemachte, nicht auf Spannung angelegte TV-Produktion mit Starbesetzung, die auf heroische Ambitionen verzichtet. - Nur auf Video. ®VCL

Moonwalker - Ein Film wie kein anderer (MOONWALKER - A MOVIE LIKE NO OTHER). USA 1988.

R Jerry Kramer/Colin Chilvers. B David Newman. K John Hora/Bob Collins/Fred Eimes, Crecenzo Notarille. SpE Hoyt Yeatman/Kevin Pike/John Scheele. M Bruce Broughton/Michael Jackson. D Michael Jackson (Smooth Criminal), Joe Pesci (Mr. Big), Kallie Parker (Kate), Brendon Adams (Zeke), Sean Lennon (Sean), Jeffrey Adkins, Patrick Allen, Brenda Barrett, Scott Benson, Bonnie Beutler. F 96 Min.

633

Die Handlung: Verschiedene Szenen aus Michaels Leben, in denen wir sehen, daß Superstars auch nur Menschen sind. Mi­ chael stellt sich entweder selbstironisch dar oder persifliert den Wirbel, der um ihn gemacht wird. Dann der Hauptfilm: Michael ist der weiß gekleidete >Smooth Criminah, der von Mr. Bigs rhythmischer Armee gejagt wird. Mr. Big will außer­ dem Kinder drogenabhängig machen, was Smoothie gar nicht gefallt. Als Mr. Big seine Laserkanone zum Einsatz brin­ gen will, verwandelt Smoothie sich in ein Raumschiff und macht alles kaputt - au­ ßer den Kindern, die Mr. Big gefangen­ hält. Dann noch einmal Michael als Mensch. - »Eine blödsinnige Nichtigkeit, ein langweilig zusammengestückelter Un-Film.« (TIP). © VPS Der Mörder-Alligator

Italien 1989. R Larry Ludman. B David Parker jr./ Larry Ludman. K Frederick Hail. M Riz Ortolani. D Van Johnson, Anthony Crenna, Ann Douglas, Thomas Moore, Wohrman Williams, Sherrie Rose, Julian Hampton. F 85 Min. Sechs Umweltschützer der Organisation >Greenworld< suchen auf einer Karibikin­ sel nach Giftmüll, finden ihn und stoßen auf eine Folge des Drecks: einen riesigen Mörder-Alligator. Tapsig wie sie sind, fal­ len sie dem Vieh reihenweise zum Opfer, bis ihnen ein bärbeißiger Jäger zu Hilfe kommt. - »Im Vorspann wird Gianetto De Rossi ausdrücklich als Schöpfer und Erbauer des blutrünstigen Titeltieres, das stark an einen alten Autoreifen erinnert, genannt. Seiner Karriere hätte es sicher mehr genützt, die Beteiligung an diesem Schocker zu verschweigen, ln diesem Fall wäre es vielleicht sogar ein Akt der Gnade gewesen, den Alligator vor Dreh­ beginn zu Handtaschen zu verarbeiten.« (VIDEO PLUS). - Nur auf Video. (MURDER ALLIGATOR).

Mörderbienen greifen an (THE SAVAGE BEES). USA 1976. R Bruce Geller. B Guerdon Trueblood.

Mörder im All

K Richard Glouner. SpE Norman Gary/ Kenneth Lorensen. M Walter Murphy. D Ben Johnson (Sheriff McKew), Michael Parks (Dr. Jeff DuRand), Gretchen Corbett (Jeannie Devereaux), Horst Buchholz (Dr. Jorge Müller), James Best (Pellegrino), Paul Hecht (Rufus), Bruce French (Polizeileutnant), Richard Boyle (Chef der Küstenwache), David Gray (Leutnant), Elliot Keener. F90 Min. Ein brasilianischer Wissenschaftler hat italienische und afrikanische Bienen ge­ kreuzt, um den Honigertrag zu steigern. Das Resultat besteht darin, daß die Bie­ nen >entartenheiliges Ei< bewacht. Der schurkische Ausländer (er kommt aus >RoliskanienFreaks< in Nachtclubs auftreten zu lassen. Dies stinkt dem Insassen des Eies, einer Riesenraupe, gewaltig: Sie eilt wü­ tend nach Tokio, um die beiden heimzu­ holen, doch der Oberschuft hält sie in ei­ nem Kunststoffgehäuse fest, damit kein telepathischer Kontakt zwischen ihnen zustandekommt. Die Raupe wird zur Motte und zertrampelt >New KirkHappiness< die Stadt übernehmen. Seine Gegner sind die Polizisten Taki und Ken, deren Aktio­ nen jedoch durch einige Beziehungen zur Reptoidenwelt getrübt sind. Vom Dach ei­ nes Hochhauses aus will Shudo die Herr­ schaft übernehmen. Nur Daishu, auf einem Flugzeug thronend, hat genug Kraft, ihn unschädlich zu machen. - »Nach dem Vor­ bild des in Frankreich bereits legendären ja­ panischen Zeichentrickabenteuers Wicked City bastelte Hongkong-Superproduzent Tsui Hark ... ein High-Tech-Bildergewitter, dessen Effekte mit denen aus George Lucas’ ILM-Schmiede ohne weiteres mithal­ ten können.« (VIDEOWOCHE). - »Mit ma­ nischer Energie wird ein neunzigminüti­ ges Plotlabyrinth voller bizarrer Einfälle und Wendungen durchpflügt, konstant schwindelerregende Kameraextravagan­ zen produzieren über eine derilierende Bilderflut eine morbide, unwirkliche At­ mosphäre. Die hier in geballter Form ab­ gefeuerte Innovationsbreitseite ist ein in­ tensiver Frontalangriff auf alle Sinne, je­ doch besteht, da bedingt durch den darge­ botenen Ideenwust auf eine klare Linie der Geschichte und genaue Charakteri­ sierungen der Personen weitgehend ver­ zichtet werden muß, gerade bei ober­ flächlicher Betrachtung auch die Gefahr der Kapitulation vor der hereinbrechen­ den Bilderflut.« (HÖLLE AUF ERDEN). Nur auf Video. ©VPS

USA 1988. R Bettina Hirsch. B Lance Smith. K Larry Blanford. SpE Ernest Troost. M Ernest V. Troost. D Harvey Korman (Cecil/Simon Waterman), Charles Stratton (Paul), Nadine van der Velde (Cindy), Alix Elias (Melvis), Charlie Phillips (Eddie), Hardy Rawls (Big Ed), Jon Stafford (Dude), Robert Picardo (Bob Marvelle), Scott Sherk (Buddy Holly). F 78 Min. Aus dem südamerikanischen Dschungel bringt das Archäologenteam Waterman & Paul ein putziges Wesen mit. Nach ein paar Versuchen verwandelt es sich (KREISCH!) in ein Ungeheuer, das sich vermehren kann und mit seinen Clones ein Chaos anstellt. »Roger Corman, das Sparbrötchen unter den Hollywoodproduzenten, beabsichtigte, mit dieser Trash-Komödie an den Erfolg seines Gemüsefilms Der kleine Horrorla­ den anzuknüpfen, was ihm leider nicht ganz gelang. Die Spezialeffekte kranken sichtlich an Cor-mans spartanischer Pro­ duktionsweise, und Regisseurin Bettina Hirsch orientiert sich zu eng am GremlinsVorbild, als das Munchies mehr hätte wer­ den können als eine Parodie auf einen Film, der selbst schon eine Parodie war.« (CINE­ MA). - Nur auf Video. ©MGM/UA (MUNCHIES).

Mutant City Hongkong 1993. R Mak Tai Kit. B Tsui Hark, Roy Szeto. K Andrew Lau. M Richard Yuen. D Leon Lai (Taki), Jacky Cheung (Ken), Tatsuya Nakadai (Daishu), Michele Li (Windy), Roy Cheung (Shudo), Yuen Wo Ping (Sgt. Kayama), Carman Lee (Shira), Lisa Jane Burrett (Cleo), Michelle Reis. F 86 Min. Kurz vor dem Jahreswechsel 1997: Hong­ kong ist ein abweisender, düsterer Stahlund Betonalptraum. Reptoiden - verwandlungsfahige, reptilienähnliche Mutanten bevölkern die Straßen und führen einen Machtkampf gegen die menschliche Rasse. Daishu, ihr Anführer, möchte ein friedli­ (THE WICKED CITY).

Mutant - Das Grauen int All USA 1982. R Allan Holzman. B Jim Wynorski/Tim Curnen. KTim Suhrstedt. SpE J. C. Buechler/Don Oliveira. M Susan Justin. D Jesse Vint (Mike Colby), Linden Chiles (Dr. Hauser), Dawn Dunlap (Tracy), Fox Harris (Dr. Carl Tinbergen), Raymond Oliver, Mike Paulin, Michael Bowen. F 82 Min. Ein irdischer Forschungsraumer, der im All nach neuen Nahrungsquellen für die (FORB1DDEN WORLD).

637 Menschheit sucht, wird zum Planeten Xarbia beordert. Dort hat ein Gen-For­ scher experimentiert und ein Monstrum geschaffen, das schnell heranwächst und sich vorzugsweise von Menschenfleisch ernährt. Nachdem es in bester Alien-Ma­ nier einen Wissenschaftler nach dem an­ deren verdaut hat, kommt man auf eine geniale Idee: Ein Arzt, der an einer krebs­ befallenen Leber leidet, läßt sich selbige entfernen und dem Vieh zum Fräße vor­ werfen. Gegen irdische Krebserreger ist auch im 21. Jahrhundert kein Kräutlein gewachsen: Das Monstrum krepiert. ® EuroVideo

Mutant II USA 1983. R John Bud Cardos. B Peter Z. Orton/ Michael Jones/John C. Cruize. K Al Taylor. M Richard Band. D Wings Hauser (Josh), Bo Hopkins (Sheriff Stewart), Lee Montgomery (Mike), Jennifer Warren (Dr. Myra Tate), Jody Medford (Holly), Marc Clement (Albert), Cary Guffey (Billy), Danny Nelson. F99 Min. Chemische Giftstoffe verwandeln die Be­ wohner einer amerikanischen Kleinstadt in blutgierige, häßliche Untote. Unsere Hel­ den Lee und Mike verschlägt es in das Gei­ sternest, wo sie das Abenteuer ihres Lebens erleben. Dank tatkräftiger Unterstützung von Sheriff Stewart können sie die sabbern­ den Hirnis erledigen. - Der Film mit dem werbewirksamen Titel steht natürlich in keinerlei inhaltlicher Beziehung zu Mutant - Das Grauen aus dem All (USA 1982; Regie: Allan Holzman). - Nur auf Video. ® Mike Hunter (NIGHT SHADOWS).

Mutant Hunt (MUTANT HUNT). USA 1987. R Tim Kincaid. B Tim Kincaid. K Thomas Murphy. SpE Ed French. M Tom Milano. D Rick Gianasi (Matt Ryker), Mary Fahey (Daria Haynes), Ron Reynaldi (Johnny Felix), Taunie Vrenon (Elaine Elliot), Bill Petersen (Z), Mark Umile (Paul Haynes), Stormy Spill (Domina). F 77 Min.

Mysterious Planet

Aus einem Industrielabor sind ein paar Killer-Androiden geflüchtet und machen Peng! Peng! Matty Ryker, der richtige Mann für solche Fälle, wird eingeschaltet und setzt sich bei den Maschinen und den Verantwortlichen für die Nullösung ein. Nur auf Video. ® Highlight

Mutronics (THE GUYVER/MUTRONICS).

USA 1991. R Screaming Mad George/Steve Wang. B John Purdy. V Yoshiki Takaya. K Levie Isaacks. M Matthew Morse. D Jack Armstrong (Jack), Mark Hamill (Max Reed), Vivian Wu (Mizky Segawa), David Hayter (Sean Barker), Jimmie Walker (Striker), David Gale (Balcus), Jeffrey Combs, Linnea Quigley, Michael Berryman, Spice Williams. F 85 Min. Der Schurke Balcus läßt von seinen Mu­ tantenhorden einen Wissenschaftler mas­ sakrieren, dem eine tolle Erfindung ge­ lungen ist: ein Spezialanzug, der jeden, der ihn trägt, zum Übermenschen macht. Selbiger gerät in den Besitz eines Karate­ kämpfers, der sogleich anfängt, Balcus und sein Mutantengewürm zu vernichten. Drescher- und Abmurksszenen, in denen der >Held< und die monströsen >Mutanten< einander pausenlos und mit viel Ge­ grunze an die Gurgel fahren. Filme dieser Art machen >Schund< erst zum Schimpf­ wort. © Empire

Mysterious Planet USA 1984. R Brett Piper. B Brett Piper. K Nicholas Hackaby. M Jefferson D. Rice. D Boyd Piper, Michel Quigley, Bruce Nadeau, George Sevey, Paula Taupier. F 81 Min. Ein Asteroidensturm zwingt eine Raum­ schiffbesatzung zur Landung auf einem geheimnisvollen Planeten. Bis zum um­ ständlichen Start muß man sich mit aller­ lei Ungeheuern herumschlagen. - »Ama­ teurhafter Science-Fiction-Film mit un­ freiwillig komischen Monstern aus Knet­ gummi.« (FISCHER FILM ALMANACH). Nur auf Video. © Madison (MYSTERIOUS PLANET).

Die Nacht der Außerirdischen (THE V1SITORS).

USA 1985. R Rick Sloan. B Rick Sloan. K Matt Davis. M David Nielsen. D Marcus Vaughter, Jordana Capra, Cray Hile, Nocole Rio, William Thomas Dristas, Jeff Culver. F 88 Min. Eine fröhliche Gruppe von Teenagern fei­ ert Halloween. Geschickt mischen sich ein paar Außerirdische, die eine Invasion vorbereiten, unters Volk. Ein Pärchen entdeckt sie, doch aus erklärlichen Grün­ den schenkt ihm niemand Glauben. Für die meisten Partygäste kommt die Er­ kenntnis im allerletzten Moment. - Nur auf Video. ® Charter Die Nacht der Creeps (NIGHT OF THE CREEPS).

USA 1986. R Fred Dekker. B Fred Dekker. K Robert C. New. SpE David Stipes/ Roger George/Ted Rae. Ma David B. Miller. M Barry De Vorzon. D Jason Uively (Chris Romero), Jill Withlow (Cynthia Cronenberg), Tom Atkins (Ray Cameron), Wally Taylor (Landis), Bruce Solomon, Vic Polizos, Allan J. Kayser, Ken Heron, Alice Cadogan, June Harris. F89 Min. Außerirdische haben ihre parasitäre Brut 1957 über der Erde abgesetzt. 1986 schla­ gen sie zu: Ihr Wirtskörper wird aufge­ taut, und die Parasiten (fette Schnecken) schwärmen aus. Sie setzen sich in Men­ schenhirnen fest, machen Zombies aus ihren Wirten und wachsen heran. Der Student Chris und der Polizist Cameron finden heraus, daß man sie mit Feuer ver­ nichten kann und wenden die Gefahr ab. Aber...! - »Der 26jährige Erstlingsfil­ mer, Drehbuchautor von House, trägt et­ was dick mit Kunstblut und fragwürdiger Körperschlitzer-Ästhetik auf. Unschön,

sprach Quasimodo.« (CINEMA). - »Es ist ja auch rasend komisch, wenn Figuren Cronenberg, Hooper und Romero hei­ ßen.« (Norbert Stresau, SCIENCE FIC­ TION TIMES).

©CBS/Fox Die Nacht der Entscheidung (MIRACLE MILE).

USA 1988. R Steve De Jarnett. B Steve De Jamett. K Theo Van de Sande. M Tangerine Dream. D Anthony Edwards (Harry Washello), Mare Winningham (Julie Peters), Lou Hancock (Lucy Peters), John Agar (Ivan Peters), Mykel T. Williamson (Wilson), Kelly Minter (Charlotta), Kurt Füller, Brian Thompson. F(91) 81 Min. Der Musiker Harry wartet nachts in Los Angeles auf seine Freundin Judy und nimmt ein Gespräch in einer Telefonzelle entgegen. Ein Gl, der mit seinem Vater zu sprechen glaubt, berichtet, man habe den Atomkrieg begonnen. In 50 Minuten erfolgt der Gegenschlag. Schüsse been­ den das Gespräch. Harry, unsicher, ob er etwa einem Ulk zum Opfer gefallen ist, geht in ein Lokal und erzählt sein Erleb­ nis. Die Gäste reagieren belustigt, doch langsam überkommt sie ein Gefühl der Angst. Eine Beamtin stellt fest, daß Harry die Wahrheit sagt. Panisch brechen die Gäste auf. Vom Flugplatz aus will man mit einer Maschine in die sichere Antark­ tis fliehen, was die Politiker schon längst getan haben. Harry will Judy suchen, ln der schlafenden Stadt finden sie einander auf Umwegen. Sie treiben einen Hub­ schrauberpiloten auf, der sie von einem Hochhausdach fortbringen soll. Inzwi­ schen haben alle Bürger von der Nach­ richt erfahren: Panik, Tote, Staus, Unfälle, Explosionen. Als der Kopier startet, lähmt eine einschlagende Atomrakete alle Funktionen. Der Hubschrauber stürzt in einen Fluß. In der sinkenden Maschine

639 schwört man sich ewige Liebe. - »Die unsägliche Fabel erlaubt kein letztes Ur­ teil über das Ausmaß ihrer Naivität. Der deutsche Verleiher hat das amerikanische Original um gut zehn Minuten gekürzt. So bleibt hiesigen Zuschauern, sofern es sie gibt, vielleicht eine weitere Katastro­ phe erspart.« (KB., FILMDIENST). Regis­ seur und Autor De Jarnetts Überlegun­ gen fallen wahrlich naiv und action­ orientiert für dieses Thema aus. Trotz­ dem ist sein teils spannender Film interessant anzusehen. Die Nacht der lebenden Toten (THE NIGHT OF THE LIVING DEAD).

USA 1968. R George A. Romero. B John A. Russo. K George A. Romero. SpE Regis Survinski/Tony Pantanello. D Judith O’Dea (Barbara), Russell Streiner (Johnny), Duane Jones (Ben), Karl Hardman (Harry), Keith Wayne (Tom), Judith Ridley (Judy), Marilyn Eastman (Helen), Kyra Schon (Karen). 93 Min. Barbara und Johnny besuchen das Grab ihres Vaters auf einem abgelegenen Friedhof. Ein Mann, der ihnen entgegen­ kommt, greift Barbara urplötzlich an und tötet Johnny, der ihr helfen will. Barbara flieht in ein einsames Haus. Hier haben sich schon diverse andere Menschen ver­ sammelt. Aus den Femsehnachrichten er­ fährt man, daß eine Venussonne zur Erde zurückgekehrt ist und eine Strahlung mit­ gebracht hat, die alle Toten wieder aus ih­ ren Gräbern steigen läßt. Die Untoten fal­ len die Lebenden an und fressen sie. Man kann sie nur mit Kopfschüssen töten. Überall im Land ist die Polizei unter­ wegs, um die Lebenden vor den Toten zu schützen. Barbara und die Leute, mit de­ nen sie sich zusammengetan hat, werden schließlich von einer das Haus belagern­ den Untoten-Horde umgebracht. Nur Ben, ein Farbiger, überlebt das Massaker. Ihn tötet ein Polizeikommando. - »Rome­ ro beherrscht in seinem Debüt das Voka­ bular des Horrorfilms perfekt. Es reicht

Die Nacht der lebenden Toten

vom metaphysischen Schauer der GO­ THIC NOVEL bis zum kurzen Natur­ realismus der Menschenfresser; von flirrenden Streicherhysterien bis zur Schatten glitzernden Lichtregie des Expressionismus; von der fluiden Ka­ merabeweglichkeit des >New American Cinema< bis zur kalkulierten Dekor­ verwendung Hitchcocks in Psycho (1960). Vom metaphysischen Zündfun­ ken auf einem Friedhof, wo zum ersten Mal das Thema aufleuchtet, nämlich der Hochmut der Lebenden gegenüber den Toten, führt der Film zu einer >Reise bis ans Ende der Nachtdie in­ ternationale Organisation für das Böse und Tyrannen) hat eine sogenannte >Nacktbombe< entwickelt: Wird sie ge­ zündet, ist das Zeitalter der Textilfreiheit gekommen. Da KAOS die Welt mit die­ sem Schrecknis erpressen will, setzt die Abwehrorganisation PITS (>Provisional Intelligence Tactical Servicenude bomb< eine >nackte Bombe< zu machen. ®CIC

Die nackte Bombe (2) (GET SMART AGAIN).

USA 1989. R Gary Nelson. B Leonard B. Stern/ Mark Curtiss/Rod Ash. K Gayne Rescher. M Peter Mclnick/Irving Szathmary. D Don Adams (Maxwell Smart), Barbara Feldon (Agentin 99), Dick Gautier (Hymie), Robert Karvelas (Larrabee), Dave Ketchum (Agent 13), Kenneth Mars (Comm. Drury), Bemie Kopell (Siegfried), John de Lancie (Major Waterhouse), Nicholas Dimente (Harold Gould), King Moody, Steve Levitt, Kenneth Mars. F90 Min. Der Geheimagent Maxwell Smart erhält über sein Schuhtelefon einen Geheimauf­ trag: Er soll dem durchgeknacksten Ver­ leger der Präsidentengattin das Handwerk legen, der droht, die Welt mit Schnee zu bedecken, um sie wieder das Lesen zu lehren. Smart sammelt seine Agenten und Geheimwaffen und beginnt eine Jagd, die »insgesamt ein herrlich dämlicher Spaß« (VIDEO PLUS) sein soll. - Nur auf Video. ©VCL Die Nackte und der Satan BRD 1959. R Victor Trivas. B Victor Trivas. K Georg Krause. M Willy Mattes. D Horst Frank (Dr. Ood), Michel Simon (Prof. Abel), Paul Dahlke (Kriminalkommissar), Karin Kernke (Schwester Irene), Helmut Schmid (Bert), Christiane Maybach (Lilly), Dieter Eppler (Paul), Kurt Müller-Graf (Dr. Burke), Maria Stadler (Frau Schneider), Otto Storr (Barmixer). 96 Min.

Nackt unter Affen

Der junge Arzt Dr. Ood, in dessen Hirn Genie und Wahnsinn miteinander um die Vorherrschaft ringen, tritt in die Dienste des begnadeten Chirurgen Abel, dem eine Erfindung von immenser Tragweite ge­ lungen ist: Er kann einzelne menschliche Gliedmaßen isoliert voneinander am Le­ ben erhalten. Als Abel aufgrund seines kranken Herzens zu sterben droht, trennt Ood dessen Kopf von seinem Rumpf. Abels Kopf lebt weiter. Als Ood der kör­ perbehinderten Krankenschwester Irene zu einem makellosen Körper verhilft (der früher einer Stripperin gehört hat), kommt die Polizei ihm auf die Schliche. - »Von blutiger Leinwand herab trieft er­ stes deutsches Nachkriegsgrauen auf ver­ ängstigte Kinobesucher, die teils fas­ sungslos, teils angeekelt das unheimliche Treiben des Dr. Ood verfolgen... Das Thema selbst ist von seiner Grundidee her nicht einmal uninteressant, doch bei seiner filmischen Verwirklichung gleitet Regisseur Trivas immer wieder ins Ba­ nale ab. Erwähnenswert wäre lediglich die zum Teil ausgezeichnete Kamerafüh­ rung und die großartige schauspielerische Leistung Horst Franks. - PS: Die meisten Zuschauer waren wohl ausgezogen, das >nackte< Gruseln zu lernen, mußten aber enttäuscht feststellen, daß der Titel mehr versprochen hatte, als der Film hielt.« (Jürgen Nowak, SOL) Nackt unter Affen (EVA, LA VENF.RE SELVAGGIA).

Italien 1968. R Robert Morris (Roberto Mauri). B Roberto Mauri/Ralph Zucker. K Mario Mancini. M Roberto Pregado. D Brad Harris (Burt), Esmeralda Barros (Eva), Mark Farran (Theodor), Adriana Alben (Ursula), Ursula Davis (Diana), Marc Lawrence, Aldo Cecconi, Mario Donatone, Paolo Magalotti. F95 Min. Der Ex-Söldner Burt sucht in Afrika nach dem Arzt Albert, seinem alten Kompli­ zen: Sie haben zusammen einen Raub­ überfall begangen, aber Albert ist mit der

642 Beute auf und davon. Als Burt mit einer Expedition in den Dschungel geht, stößt er auf das weiße Mädchen Eva, das dort wie weiland Tarzan mit den Urwaldtieren zusammenlebt. Mit Hilfe Evas kann Burt Alberts Versteck ausmachen: Dieser hat sich mit dem geraubten Geld in einer Höhle ein Labor eingerichtet und verwan­ delt per Gehimoperation gewöhnliche Gorillas zu gefügigen Kampfmaschinen. Als Eva in Alberts Hände fallt und ihr das gleiche Operationsschicksal droht, durchkreuzt Burt die Pläne seines ExKumpans und verhindert, daß dieser klammheimlich die Weltherrschaft an sich reißt. - »Das Drehbuch ist wie selten dumm, und die Regie bringt es nicht fer­ tig, die primitive Story plausibel zu ma­ chen.« (FILMDIENST) - »Selbst naive Naturen werden diesem Film kaum Po­ sitives abgewinnen können. Widerwär­ tig ist der Herrenmensch-UntermenschKontrast, der den Film zum Ärgernis macht.« (A. B. Stuby, SCIENCE FICTION TIMES)

© ITT Contrast Naked Lunch - Nackter Rausch (NAK.ED LUNCH).

GB/Kanada 1991. R David Cronenberg. B David Cronenberg. LV William S. Burroughs. K Peter Suschitzky. M Howard Shore. D Peter Weller (Bill Lee), Judy Davis (Joan Lee/Joan Frost), lan Holm (Tom Frost), Julian Sands (Yves Cloquet), Roy Scheider (Dr. Benway), Monique Mercure (Fadela), Nicholas Campbell (Hank), Michael Zelniker (Martin), Robert A. Silverman (Hans), Joseph Scorsiani (Kiki), Yuval Daniel (Hafid), John Friesen (Hauser), Sean McCann (O’Brien), Howard Jerome (A.J. Cohen). F 115 Min. New York, 1953: Der Kammerjäger, Jun­ kie und >Schriftsteller< Bill Lee injiziert sich - animiert von seiner süchtigen Gat­ tin Joan - Insektengift und gerät mit einer sprechenden Riesenkakerlake in Kontakt, die sich als sein >Verbindungsoffizier< zu

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erkennen gibt und seine Frau als nicht­ menschliche Agentin denunziert. Lee tö­ tet sie aus Versehen mit einem Kopfschuß beim >Wilhelm-TeIlInterzone< in Nordafri­ ka, wo er sich mit Drogen zuballert und allerlei krauses Zeug redenden Figuren begegnet, die einen latenten Homosexuel­ len in ihm sehen. Des weiteren diskutiert er mit sprechenden Schreibmaschinen und monströsen Lebewesen um des Kai­ sers Bart. - Der surreale Film beschreibt die Visionen eines allmählich matschig werdenden Süchtigenhirns und basiert auf einem autobiographischen Roman von William S. Burroughs. Freunde bla­ sterschwingender Weltraumhelden wer­ den ihm wegen des zusammenhanglosen Geschwafels der Akteure wohl nur wenig abgewinnen. ® William S. Burroughs: Naked Lunch, Wiesbaden 1962. ©UFA Nameless - Total Terminator (TIME BOMB). USA 1990. R Avi Nesher. B Avi Nesher. K Tony Richmond. M Patrick Leonard. D Michael Biehn (Eddy Kaye), Patsy Kensit (Dr. Anna Kolmar), Tracy Scoggins (Mrs. Blue), Robert Culp (Mr. Philips), Richard Jordan (Col. Taylor), Raymond St. Jacques (Detective Sanchez), Billy Blanks (Mr. Black), Harvey Fisher (Dean Jordan). F 90 Min. Nachdem der unscheinbare Eddy zwei Menschen aus den Flammen gerettet hat, wird er von Unbekannten verfolgt, die ihn ins Jenseits befördern wollen. Voraus­ gegangen ist eine an ihm vorgenommene Manipulation durch CIA-Agenten, die ihn in eine Kampfmaschine verwandelt hat. Aufwendige Mixtur aus Science-fic­ tion- und Agentenfilm mit exzellenten Stunts und wilden Schießereien. ©New Vision

Navy vs. Night Monsters (THE NAVY VS. THE NIGHT MONSTERS).

USA 1966.

Nemesis R Michael A. Hoey. B Michael A. Hoey. LV Murray Leinster. K Stanley Cortez. SpE Edwin Tillman. M Gordon Zahler. D Anthony Eisley (Lt. Charles Brown), Mamie van Doren (Lt. Nora Hall), Bill Gray (Fred Twining), Bobby Van (Rutherford Chandler), Walter Sande (Dr. Arthur Beecham), Pamela Mason, Philip Terry, Russ Bender, Edward Faulkner. F 87 Min. Eine Einheit der US-Marine stößt am Südpol auf eine >heiße< Zone und wan­ dernde Gewächse, die Terror und Grauen verbreiten. - Billigproduktion mit zwei abgehalfterten >StarsHammerheadsam Rande der Existenz eines Existierendem sorgen ... für eher unfreiwillige Heiterkeit und sind kaum geeignet, die ausladenden Kampfszenen inhaltlich zu motivieren.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). - »Unspannender Zukunfts­ thriller.« (FILMDIENST). - Nur auf Vi­

deo. ®VPS Nemesis (2) (NEMESIS II).

USA 1995. R Albert Pyun. B Albert Pyun. K George Mooradian. SpE David Baront/Muarine Wirgler. M Tony Riparetti. D Sue Price (Alex), Tina Cote (Emily), Earl White (Po), Jahi J.J. Zuri (Zumi), Traci Davis (Sam), Karen Studer, Richard Cetrone, Chad Stahleski. F81 Min. 2077: Roboter beherrschen die Welt. Um einen Übermenschen zu erzeugen, der den Kampf gegen sie aufnehmen kann, manipulieren Wissenschaftler die Gene eines Mädchens. Mit seiner Mutter tritt es die Flucht in die Vergangenheit an. Die Androiden aktivieren eine Killermaschi­ ne, die das Mädchen zwanzig Jahre später in Ostafrika aufspürt und alles dransetzt, es zu vernichten. - »Nach diesem fünfmi­ nütigen Prolog, der offensichtlich Anlei­

hen bei Terminator aufweist, beschränkt sich der Film auf das Duell von Jäger und Gejagter. Abendfüllende Länge erreicht er nur durch die Einmischung einer nebu­ lösen Gruppe von Rebellen, deren Hand­ lungen vollkommen unmotiviert sind und die abwechselnd der Heldin und dem Ro­ boter zum Opfer fallen. Der inhaltliche Zusammenhang geht schnell verloren, und der Film zerfällt in einer Abfolge mangelhaft inszenierter Kampf-Sequen­ zen.« (FILMDIENST). - Nur auf Video. ©New Vision/Highlight

Nemesis (3) (NEMESIS 3: TIME LAPSE).

USA 1995. R Albert Pyun. B Albert Pyun. K George Mooradian. ,ff Tony Riparetti. D Sue Price (Alex), Norbert Weisser (Edson), Xavier Declie (Johnny), Sharon Bruneau (Lock), Tim Thomerson (•Farnsworth 2), Maria Conchita Alonso. F91 Min. Vorgeschichte siehe Nemesis (2). - Alex, die junge Kriegerin, wegen ihrer Superge­ ne noch immer vor den Cyborgs auf der Flucht, durchquert die Wüsten des post­ nuklearen Zeitalters auf der Suche nach ihrer Schwester, mit der sie in eine besse­ re Zukunft reisen will. Unterstützt wird sie dabei von einem heruntergekomme­ nen Söldner. Doch die Cyborgs setzen eine Horde von Häschern ein. - »Im Grunde ist der Film eine bloße Replik des zweiten Teils ... Der einzige Unterschied besteht in der Art und Anzahl der Androi­ den. Auch im dritten Teil dient die rudi­ mentäre Handlung nur als Vorwand für absurde Actionszenen, so daß der Film bereits nach kurzer Zeit in eine sinnlose Ansammlung vage verbundener Einzel­ szenen zerfallt. Mit Hilfe einer ver­ schachtelten Erzähltechnik versucht der Regisseur, den Film interessanter zu ge­ stalten, doch er hat einfach nichts zu erzählen.« (FILMDIENST). »Dröge und sinnlose Wiederholung des Vorgän­ gers.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTI­ SCHEN FILMS). - Nur auf Video. ® Highlight/New Vision

645 Neon City (NEON CITY).

USA 1991. R Monte Markham. B Monte Markham/ Jack Begun/Buck Finch. K Keith Holland. M Stephen Graziano. D Michael Ironside (Stark), Vanity (Reno), Lyle Alzado (Bulk), Valerie Wildman (Sandy), Nick Klar (Dr. Tom), Juliet Landau (Twink). F 103 Min. Endzeitfilm Nr. 3415. USA, 2053: Nach der Zerstörung der irdischen Ozonschicht durch Laserexperimente sind die USA eine von den üblichen Mutanten und Ban­ diten bewohnte Wüste. Kopfgeldjäger Stark hat gerade die Mörderin Reno ge­ schnappt, kann jedoch keine Belohnung kassieren, da man ihm in der Stadt Jeri­ cho nicht grün ist. Er wird zu einer ge­ mischten Gruppe in einem Bus durch die unwegsame Wüste nach Neon City abge­ schoben. Unterwegs begegnet er Mutan­ ten und blutdürstigen Lumpen. - Monte Markham hat John Fords Western-Klassi­ ker Stagecoach mehr als einmal gesehen. Neonkiller (COLPI DI LUCE/LIGHTBLAST).

Italien/USA 1984. R Enzo G. Castellari. B Enzo G. Castellari/Tito Carpi. K Sergio D’Offizi. SpE Al Sparrows. M Guido & Maurizio de Angelis. D Erik Estrada (Ron Warren), Michael Pritchard (Yuri Soboda), Thomas Moore, Peggy Rowe, Bob Taylor, Louis Geneva, Thaddeus Golas, Robert Paul Weiss, Sheldon Feldner. F 86 Min. Der machtbesessene Professor Yuri Sobo­ da droht, Los Angeles mit Hilfe eines La­ sers auszulöschen, weil er die Weltherr­ schaft an sich reißen will. Inspektor Ron Warren wird auf Sobodas Fährte gesetzt, hat jedoch nur wenige Stunden Zeit. Wie’s weitergeht, wissen wir: ln allerletz­ ter Sekunde gelingt ihm die Unschädlich­ machung der machtgierigen Pappnase und die Verhinderung der Katastrophe. »Was die Handlung betrifft, so war alles schon einmal da. Die Dramaturgie ent­

Network spricht der gängiger TV-Serien, angerei­ chert durch aufwendige Stunts, Auto­ crashs und jede Menge Feuerzauber.« (FISCHER FILM ALMANACH). - Nur auf Video. ® Vestron

Network (NETWORK). USA 1976.

R Sidney Lumet. B Paddy Chayefsky. K Owen Roizman. M Elliot Lawrence. D Peter Finch (Howard Beale), Faye Dunaway (Diana Christenson), William Holden (Max Schumacher), Robert Duvall (Frank Hackett), Wesley Addy (Nelson Chaney), Ned Beatty (Arthur Jensen), Arthur Burghardt (Ahmed Khan), Bill Burrows (TV-Regisseur), John Carpenter (George Bosch), Jordan Charney (Harry Hunter), Kathy Cronkite (Mary Ann Gifford), Ed Crowley (Joe Donnelly), Jerome Dempsey (Walter C. Amundsen), Conchita Ferrell (Barbara Schlesinger), Gene Cross (Milton K. Steinman), Stanley Grover (Jack Snowden), Cindy Grover (Caroline Schumacher), Darryl Hickman (Bill Derron). F 121 Min. Howard Beale ist Nachrichtensprecher bei einem kommerziellen amerikanischen TV-Sender. Als seine Einschaltquoten sinken, sägt man ihn ab. Beale, der seinen Job zwanzig Jahre lang getan hat, dreht auf einmal durch: Er verkündet seinen Zuschauern, er werde sich während der nächsten Sendung eine Kugel durch den Kopf schießen. Obwohl Beale seine Pro­ phezeiung dann doch nicht wahrmacht, genießt er plötzlich wieder ungeheure Po­ pularität: Vor den Augen der Kameras tut er das, was man von einem Nachrichten­ sprecher am wenigsten erwartet - er äu­ ßert Meinungen, und zwar seine eigenen. Er rechnet ab, und zwar mit allem; er packt aus, sagt den Leuten die Wahrheit gnadenlos ins Gesicht. Er greift das Sy­ stem und das Fernsehen an und hört ein für allemal auf, aus seinem Herzen eine Mördergrube zu machen. Er beschimpft

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Der neue Gulliver sogar das Publikum, das sich kommentar­ los jeden Dreck vorsetzen läßt - und kas­ siert dafür Applaus. Die skrupellose TVProduzentin Diane Christenson macht den wütenden Beale zu einem Star. Aus seiner Sendung wird eine knallharte Show, die eine heilige Kuh nach der an­ deren schlachtet und die höchsten Ein­ schaltquoten erzielt. Aber Beale steigert sich mehr und mehr in eine Art Wahn hinein: Er wird zu einem Gerechtigkeits­ fanatiker, der die Interessen des Senders und des dahinterstehenden Großkapitals empfindlich stört. Als er auch auf einen Rüffel seines Chefs Jensen nicht verstum­ men will, gibt man ihn zum Abschuß frei. Eine Terrororganisation, der Beale die Möglichkeit zur Selbstdarstellung liefern wollte, fegt ihn aus der Welt. - Network ist wohl die beste und bekannteste SemiUtopie amerikanischer Prägung. Die Grenzen von Wirklichkeit und Utopie verschwimmen völlig. >Network< bedeu­ tet Sendemetz, gleichzeitig aber auch Ge­ flecht, Netzwerk allgemein. »Erzählt wird eine Geschichte aus der Welt des (ameri­ kanischen) Fernsehens, wobei die man­ nigfaltige Verflochtenheit von übermäch­ tigen Wirtschaftsinteressen in und um den Femsehbetrieb als bedrohlich ange­ prangert wird... Grund und Bedingung für die Gefährdung sachlicher FernsehBerichterstattung und deren Zuschauer liegen in der totalen Abhängigkeit der TV-Gesellschaften von Kommerz und Konsum. So sind Bildschirmbotschaften Waren wie alle anderen. Das produziert Druck zu immer ausgefalleneren und sen­ sationelleren Programmen, um den Kon­ sumenten an gerade dieses Programm zu zwingen und damit für dessen Werbung zu interessieren. In dieser manipulierten Unterordnung liegt der von Sidney Lumet angeprangerte Zynismus. Lumet attakkiert die Verantwortlichen in deren Fasziniertheit und Abhängigkeit von Ein­ schaltquoten, die sie buchstäblich über Leichen gehen läßt, zumindest aber alle Kategorien von Moral und individueller Anständigkeit ad absurdum führt.« (Rein-

Der neue Gulliver von Alexander Ptuschko ( 1935)

hold Jacobi, FILMDIENST) - »Network, die verblüffende Satire über den ster­ benden Giganten Demokratie und das Ende des Individuums, ist ein Film, des­ sen Prophetien in zunehmendem Maße echter klingen; er könnte die Wirklich­ keit von übermorgen darstellen.« (FILMS AND FILMING) - Network wurde mit vier Oscars ausgezeichnet (1976): Peter Finch als bester Schauspieler, Faye Dunaway als beste Schauspielerin, Beatrice Straight für die beste weibliche Nebenrolle und Paddy Chayefsky für das beste Original-Drehbuch. ® Warner Home

® Sam Hedrin: Network, München 1977 (Buch zum Film)

Der neue Gulliver (NOWY GULLIVER).

UdSSR 1935. R Alexander Ptuschko. B Grigori Roschal/Alcxander Ptuschko/S. Bolotin.

LV Jonathan Swift. K N. Renkow/ I. Scharenkow. M Lew Schwarz.

Ml

1998 - Die Vier-Milliarden-Dollar-Show

D W. Konstantinow (Petja/Gulliver), I. Jüdin (Pionierleiter), I. Bobrow (Bootsmann), E Brest (Kapitän). 74 Min. Der junge Pionier Petja träumt sich wäh­ rend einer Schiffsreise in ein Abenteuer Gullivers hinein: Er wird nach einer Ka­ tastrophe an Land geschwemmt und fin­ det sich gefesselt in einem Zwergenreich wieder, dessen Arbeiterklasse unter der Erde schuftet, um an der Oberfläche eine faule Parasitenschicht zu ernähren. Der König der Liliputaner ist eine Marionette, deren Ansprachen ein Plattenspieler ab­ dudelt, das Parlament eine Farce. Die Ausgebeuteten können ihre Unterdrücker schließlich mit Gullivers (Petjas) Hilfe überwinden; sie errichten einen Staat, in dem sie fortan selbst die Herrschaft aus­ üben. - Gulliver ist in diesem Film nur ei­ ner von wenigen >Rahmenhandlungs-Akteurenc Die Zwerge werden von 1500 speziell angefertigten Puppen gespielt. »Roschals Drehbuch war... auf ein jun­ ges Publikum zugeschnitten, so blieben manche Möglichkeiten... ungenutzt. Das beginnt im Drehbuch bereits mit der sehr einfach gestalteten Rahmenhandlung, die auch in Ptuschkos Inszenierung blaß bleibt, und zeigt sich ebenso in der Gulli­ ver-Geschichte. Am Beispiel des Lilipu­ taner-Reiches wollte der Autor dem jun­ gen Publikum eine... Lektion in Sachen Geschichte, in historischem Materialis­ mus geben. Dieses Anliegen ging manch­ mal auf Kosten des Humors.« (Joachim Reichow, FILMBLÄTTER 173).

Gale Gordon (Raven Rossiter), Jimmy Conlin (Magruder), Charles Lane (Stanford Bates), Robert Burton (General), Will Wright (General), Peter Leeds (Bill Burton), Veola Vonn (Jackie Delaney), Ruth Perrot (Tante May), Joey Faye, Doodles Weaver. F(75) 71 Min. Artie Pinsetter, ein Schussel, wie er im Buche steht, baut sich, wie in den vierzi­ ger und fünfziger Jahren bei Film->WissenschaftleiTK üblich, eine Zeitmaschine, die aber ungewöhnliche Nebenwirkungen zeigt: Noch ehe er »Oh, Bimmelzerbott!« sagen kann, hat das Gerät seine Freundin Emmy Lou in eine neun Meter große Rie­ sin verwandelt. - Eine Kömodie aus alten Zeiten, in denen derlei Themen wirklich neu waren.

984 - Gefangener der Zukunft Anderer Titel für The Tomorrow Man Die Neun-Meter-Braut (THE THIRTY FOOT BRIDE OF CANDY ROCK).

USA 1959. R Sidney Miller. B Rowland Barber/ Arthur Ross. St Lawrence Goldman. K Frank G. Carson. M Raoul Kraushaar. D Lou Costello (Artie Pinsetter), Dorothy Provine (Emmy Lou Raven),

1998 - Die Vier-Milliarden-Dollar-Show (AMERICATHON 1998). USA/BRD 1979 R Neil Israel. B Neil Israel/Michael Mislove/Monica Johnson. K Gerald Hirschfeld. M Tom Scott. D Harvey Korman (Monty Rushmore), John Ritter (Chet Roosevelt), Peter Riegert (McMerkin), Chief Dan George (Sam Birdwater), Fred Willard, Terry McGovern, Dorothy Stratten, Zane Busby, Meatloaf. F 80 Min. 4 Milliarden Dollar schuldet die US-Regierung dem alten Indianer Sam Birdwa­ ter - das Geld, so meint Medienexperte McMerkin, kann nur durch ein giganti­ sches Rock-Festival aufgebracht werden. Doch die Araber, die sich inzwischen mit den Israelis zusammengetan haben, sabo­ tieren, was des Zeug hält, und Präsident Roosevelt, der Mann mit dem unver­ gleichlichen IQ von 47, ist der Verzweif­ lung nahe. Daß auch trotz Benzinknapp­ heit und Wohnungsmangel alles gut aus­ geht, versteht sich von selbst. Am Ende macht Mr. President eine Disco auf. - Ein Musikfilm, der jede Menge heilige Kühe schlachtet (speziell amerikanische), von der Machart her aber so schlampig ist, daß es einem graust. Ansehenswert: der

1993 - Welt im Chaos

fette Beatnik Meatloaf, der als Autokiller eine absurde Show liefert, ln der BRD nur auf Video. ® ITT Contrast

1993 - Welt im Chaos 1976. R Timothy Bond. B Martin Lager. K Robert Brooks. M John Mills-Cockell. D Clint Walker (Grant Franklin), Nehemiah Persoff (Mort Logan), Kim Cattrall (Susan Franklin), David Brown (Charles Ennis), Gary Davies (Michael Franklin), Dawn Greenhaigh (Leah Franklin), Tami Tucker (Bobbie Franklin), Jim Henshaw (John McCrae), Dwayne McLean (Frank Wilcox), Tim Whelan (James Ennis), John Stoneham (Sam), Nuala Fitzgerald (Joyce Ennis), Les Carlsen (Minister), Cec Linder (Vorsitzender), Sean Sullivan (Dr. Abbott), Leo Leyden (Landwirtschaftsminister), Michael Taite (Politiker), Peter Jobin (Pierce), Jan Rubes (Swenson), Wally Crouter (Milizionär). F95 Min. Berechnungen ergeben, daß die Erde den Menschen nur noch für siebenundzwan­ zig Tage Nahrung bieten kann. In den USA übernehmen daraufhin Plünderer, Killer und Chaoten das Regiment, legen sich Vorratslager an und metzeln jeden nieder, der sie nicht an seinen Kühl­ schrank läßt. - Der Mensch, so scheint’s, stammt von der Ratte ab. ln der BRD nur auf Video. © Vegas (DEADLY HARVEST). Kanada

1984 GB 1955. R Michael Anderson. B William Templeton/Ralph Bettinson. LV George Orwell. K C. Pennington Richards. MMalcolm Arnold. D Edmond O’Brien (Winston Smith), Jan Sterling (Julia), Michael Redgrave (O’Connor), David Kossoff (Charrington), Mervyn Johns (Jones), Donald Pleasence (Parsons), Carol Wolveridge (Selina Parsons), Ernest Clark (Ansager), Ronan O’Casey (1984).

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(Rutherford), Kenneth Griffith (Gefangener), Patrick Allen, Michael Ripper, Ewen Solon. 91 Min. London 1984: Die ehemalige Hauptstadt Großbritanniens ist nun die Hauptstadt ei­ nes Landes, das sich Ozeanien nennt. Nach einem verheerenden Atomkrieg sind auf der Erde nur noch drei Macht­ blöcke übriggeblieben: Ostasien, Eura­ sien und Ozeanien. Ozeanien wird regiert von einer nicht näher benannten >ParteiAnti-Sex-Liga< und dokumentieren ihre Gesinnung durch eine Armbinde. Zudem herrscht ständig Krieg: Einmal geht es gegen Ost-, dann wieder gegen Eurasien. Manchmal arbeiten zwei der drei Machtblöcke auch zusammen ge­ gen den dritten, ln einem solchen Fall muß die Geschichte >korrigiert< werden und das sieht dann so aus, daß man der Bevölkerung einredet, man sei mit dem Feind von gestern schon immer gut Freund gewesen. Winston Smith, ein Mann in den mittleren Jahren, lebt in London als Angestellter des >Wahrheitsministeriumsrichtiggestellt< oder gar nicht erst verbreitet. Smith ist ein kleiner Erfüllungsgehilfe des Systems, und als ihm dies eines Tages bewußt wird, fangt er an, seine Zweifel heimlich in ei­ nem Tagebuch niederzulegen. Aber das ist nicht ganz einfach, da die Bewohner Ozeaniens sogar in den eigenen vier Wänden bespitzelt werden: Fernsehaugen überwachen sie. Wenn Smith sein Zim­ mer betritt, fordert ihn eine Stimme auf,

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vor das Auge der Kamera zu treten und die Aktentasche zu öffnen. Trotz seiner Angst wird Smith zum Opponenten gegen das System. Er furchtet sich auch vor der blonden Julia, die der Anti-Sex-Liga an­ gehört. Um so überraschter ist er, als sie ihm ihre Liebe gesteht. Die beiden mieten sich in der Altstadt ein Hinterzimmer, in dem sie sich heimlich treffen, ohne von einem Fernsehauge beobachtet zu wer­ den. Sie träumen von Widerstand und Freiheit, und als Smith in dem Parteifunk­ tionär O’Connor einen weiteren Opposi­ tionellen zu erblicken glaubt, vertraut er sich diesem an. O’Connor gibt zu erken­ nen, daß er einer innerparteilichen Wider­ standsgruppe angehört, die mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Winston und Julia sind überglücklich, als sie fest­ stellen, daß sie mit ihren Gedanken nicht allein sind, aber ihre Zweisamkeit ist nur von kurzer Dauer: Der Trödler, der ihnen das Hinterzimmer vermietet hat, entpuppt sich als Spitzel des Systems. Winston ent­ deckt hinter einem Spiegel ein Fernseh­ auge: Man hat sie die ganze Zeit beob­ achtet. Als sie festgenommen und ge­ trennt werden, erkennt Smith, daß auch O’Connor ein doppeltes Spiel mit ihm ge­ trieben hat: Er ist mitnichten ein Dissi­ dent - er jagt Abweichler bloß auf seine eigene perverse Art. Der Geheimdienst des Großen Bruders tut alles, um Winston Smith von seinen >verwerflichen< Ansich­ ten abzubringen. Man will ihn bekehren. Aber Smith bleibt hart, er will sich nicht aufgeben. Er erträgt alle körperlichen und seelischen Foltern, bis O’Connor heraus­ findet, womit er ihn packen kann: Smith hat panische Angst vor Ratten. Und als man ihn in einen Raum bringt, in dem es von diesen Tieren nur so wimmelt, bricht er zusammen und verrät sich und seine Liebe zu Julia. Für die Männer des Gro­ ßen Bruders besteht nun kein Grund mehr, Smith festzuhalten. Als gebroche­ ner Mann stellt er für das System keine Gefahr mehr dar. Irgendwann trifft er Ju­ lia wieder. Sie gesteht ihm, die Folter ebenfalls nicht ertragen zu haben. Als sie

1984 sich trennen, reißt Smith sich noch einmal zusammen und ruft »Nieder mit dem gro­ ßen Bruder!«. Dieser Aufschrei ist sein Tod. Von einer Geschoßsalve getroffen, kriecht er auf die ebenfalls tödlich ver­ wundete Julia zu... — Diese, für den ame­ rikanischen Markt produzierte Fassung kam in die deutschen Kinos. Die britische Original-Version hat einen werkgetreuen Schluß: Winston Smith und Julia werden einer Gehirnwäsche unterzogen, aus der sie völlig umgedreht wieder in die Gesell­ schaft des Großen Bruders entlassen wer­ den. - Neben Samjatins Wir und Huxleys Schöne neue Welt ist George Orwells Ro­ man 1984 die große Anti-Utopie der mo­ dernen Literatur. »Der Roman entstand unter dem Eindruck des Nazismus, des Stalinismus und der Wirtschaftspolitik der Industriestaaten während des Zweiten Weltkriegs. Noch pessimistischer und grimmiger als in Animal Farm kommt darin Orwells Überzeugung zum Aus­ druck, daß die Machtstruktur einer Ge­ sellschaft auch durch Revolution nicht grundlegend verändert werden kann und daß die Zerstörung des Menschen durch eine perfektionierte Staatsmaschinerie unaufhaltsam ist. Das gibt seiner düsteren Zukunftsvision einen beklemmenden Wirklichkeitsbezug.« (KINDLERS LITE­ RATUR LEXIKON) - »ln Michael An­ dersons 1984 wird George Orwells Vor­ lage auf die Maße eines Action-Films zurechtgestutzt, und das kalte Grauen des Romans ist einer eher sentimentalen Betrachtung der Ohnmacht des einzel­ nen gewichen... Sicher muß der Film zum Zeitpunkt seiner Erstaufführung in erster Linie als antikommunistisches Pamphlet verstanden werden, mag dies nun Absicht gewesen sein oder nicht. Der Horror in der Vorlage, die Banalität des menschlichen Lebens von dem Zeit­ punkt ab, da die Geschichte abgeschafft wird, ließ sich nur sehr unvollkommen in Bilder übersetzen.« (Georg Seeßlen, KINO DES UTOPISCHEN) - »... es über­ rascht, daß Orwells Buch nicht viel bes­ ser verfilmt worden ist. Denn die Film­

1984 version von 1984 ist ziemlich profan und zeigt nur wenig den Horror von Orwells Staat.« (Parish/Pitts, THE GREAT SF PICTURES) - »Aus der gegenwartsna­ hen Zukunftsvision des Romans, der durchaus in der Lage ist, seinen Leser das Gruseln zu lehren, wird im Film durch das langatmige Bohren an einigen wenigen Schreckensszenen eine ver­ gleichsweise harmlose Moritat. Hat man sich an die zementkühle Gefühllo­ sigkeit der Schreckenskammer erst ein­ mal gewöhnt, dann mutet die Folterung des unglücklichen Winston Smith an wie die Behandlung eines Patienten auf dem Zahnarztstuhl. Schlimmer konnte der Film sein Thema nicht vertun...« (FILMBEOBACHTER) - Anmerkung zur amerikanisch-deutschen Kinofassung: »Zum Schluß läßt er nicht einmal die Opfer der Gedankenpolizei (wie im Ro­ man) in absoluter Trostlosigkeit anein­ ander vorübergehen, sondern verleiht ihnen in einem Anflug von belehrender Zeigefingermoral die Kraft zur Aufleh­ nung gegen den >Großen Brüden und zum politischen Schnulzentod mit ver­ schränkten Händen... (So) stellt diese Verfilmung... eine Verfälschung und Verharmlosung der geistreichen Vision der vollkommenen Diktatur dar.« (filmBEOBACHTER)

©George Orwell: 1984, Stuttgart 1950

1984 GB 1984. R Michael Radford. B Michael Radford. LVGeorge Orwell. K Roger Deakins. MDominic Muldowney. D John Hurt (Winston Smith), Richard Burton (O’Brien), Suzanna Hamilton (Julia), Cyril Cusack (Charrington), Gregor Fisher (Parsons), James Walker (Syme), Andrew Wilde (Tillotson), David Trevena (sein Freund), David Cann (Martin), Anthony Benson (Jones), Peter Frye (Rutherford). F 111 Min. Michael Radford versucht, in seiner Ver­ filmung den ursprünglichen Tenor des Orwellschen Romans wiederzuentdecken. (1984).

650 Sich strikt an die Romanvorlage zu hal­ ten, war die unabdingbare Forderung der Erben des Schriftstellers, die sich über jene >Happy-End-Version< von Michael Anderson aus dem Jahre 1955 so verär­ gert gezeigt hatten, daß sie zunächst we­ nig geneigt waren, einer Neuverfilmung im Zeitalter der primitiven Endzeitspek­ takel zuzustimmen. Radford ist bis ins letzte Detail ernsthaft bemüht, die Forde­ rung der Erben Orwells zu erfüllen und die literarische Stimmung der Vorlage mit filmischen Mitteln nachzuvollziehen. Dabei geht er konsequent von der Entste­ hungszeit des Romans aus: 1948 (die blo­ ße Umkehrung des Jahres 48 ist 84, also 1984). Orwell hatte in seinem Roman keine abstrakten Ängste, angesiedelt in ir­ gendeiner Zukunft, heraufbeschworen, er wollte vielmehr ein überhöhtes, zuge­ spitztes Porträt von Stimmung und Le­ bensgefühl der Kriegsgesellschaft des Jahres 1948 zeichnen. Hier in der Trüm­ mergesellschaft von 1948 werden die Weichen gestellt für die düstere Vision des totalitären Überwachungsstaates von 1984. Sieht man einmal davon ab, daß Radfords Verfilmung weniger großes Ki­ no, als vielmehr >Kammerspiel< ist, so zeichnet sich der Film durch eine gerade­ zu penible Werktreue aus. Werktreue be­ deutet, daß der Film hart und direkt sein muß, daß er die schockierenden Meta­ phern des Romans schonungslos in Film­ bilder überträgt: die Ratten, die öffentli­ chen Hinrichtungen, die angeordnete Massenhysterie, der Zynismus der Herr­ schenden. Werktreue bedeutet aber auch, und das nicht im geringen Maße, die Her­ ausforderung der Kritik: »Totalitäre Herr­ schaft ist für Radford nicht die glitzernde Konsummetropole von heute, sondern die verrußte Ruinenlandschaft von vorge­ stern, von verhärmten Statisten kärglich belebt. Die Gehirnwäsche von >Big Bro­ thers! Propagandamaschinerie wird nicht etwa durch die flitzige Beschwingtheit von heutigen Werbekampagnen besorgt, sondern durch den antiquierten Monu­ mentalismus von Propagandafilmen aus

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1982: Gutenbach

den dreißiger Jahren. Und diese klassi­ schen Bilder von Propaganda als Propa­ ganda zu entlarven, kann schwerlich als fdmischer Wagemut gewürdigt werden. Aus Orwells romantischer Sorge um die Zukunft ist eine >werktreue< Rekonstruk­ tion der Vergangenheit geworden, von derselben Ehrfurcht, die so riesige Teile der traditionsbewußten englischen Kultur beherrscht. Daß für Orwell Faschismus und Kommunismus zu einem einzigen Alptraum von Terror verschmolzen, der jede präzise politische Analyse zum Lu­ xus herabwürdigt, macht es Radford aller­ dings besonders leicht, 1984 in die Ah­ nengalerie liberaler Humanität einzurei­ hen, als die die englische Geschichte so gerne gesehen wird. Es ist daher ironisch, daß die überzeugendste Darstellung des Films Richard Burtons Porträt des fol­ ternden Parteigenossen O’Brien ist, ein Porträt, das auf subtile Weise Lust an der Macht mit Resignation über >Big Brothers< allmächtiges Regime verbindet. Wenn die anderen Schauspieler - der her­ vorragende John Hurt als Rebell Winston Smith und Suzanna Hamilton als seine Geliebte Julia - weniger auffallen, dann ist auch das eine Konsequenz von Rad­ fords Werktreue, die Orwellsche Charak­ terschablonen so unbesehen übernimmt, daß die Handlung für alle diejenigen, die das Buch nicht kennen, wahrscheinlich schwer verständlich ist.« (Ruth Baum­ garten, EPD FILM) ® RCA/Columbia

1994 - Nur die Starken überleben (SURVIVAL ZONE). USA 1983. R Percival Rubens. B Percival Rubens/ Eric Brown. St Percival Rubens. K Vincent Cox/Colin Taylor. M Nie Labuschagne. D Gary Lockwood (Ben Fabian), Camilla Sparv (Lucy Fabian), Morgan Stevens (Adam Strong), Zoli Marki (Lisa), Ian Steadman (Luke), Arthur Hall (Bigman), Karl Eric Köstlin, Elizabeth Meyer, Joanie Combrink, Lillian Randall, Mimi Kheswa.

F78 Min.

Eine bösartige in schwarzes Leder geklei­ dete Bande entflohener Sträflinge terrori­ siert die Bewohner eines abseits gelege­ nen Bauernhofes. - Wie macht man aus einer solchen Geschichte eine SF-Story? Nichts leichter als das! Man läßt eine Off-Stimme am Anfang verkünden, daß die Neutronenbombe den größten Teil der Menschheit dahingerafft hat, zeigt einen (vier Uhr morgens abgefilmten) leeren Straßenzug, läßt die Lederkerle (aus wel­ chem Grund auch immer: die Warenhäu­ ser sind jedenfalls noch voll) Kannibalen sein, die harmlose Nonnen fressen, und schon hat man eine feine Endzeit-Motorrad-Rocker-Geschichte, deren Böslinge so abgrundtief gemein und vertiert sind, daß die Guten (hier: Bauer Fabian und Familie sowie der blonde Recke Adam ein Robert Redford für Arme) ausgiebig zu Flinte und Dynamit greifen können, um das Ungeziefer aus der Welt zu fegen. »Das sind doch keine Menschen mehr«, sagt auch der alte Luke, ehe ihn das Schicksal in Form eines Mörderdolches ereilt. - Fürwahr, eine wackre neue Welt isfs, die da aufgebaut werden soll von Menschen, die nur deshalb gut sind, weil ein Zwei-Mann-Autorenteam nicht mal in der Lage ist, die Bösen ordentlich zu mo­ tivieren. So sind sie eben nur deswegen böse, weil’s sonst keine Story (ecch!) zu erzählen gäbe. (Von allen Mad Max-Pla­ giaten ist dies jedoch - zugegeben - das spannendste.) ©All

1982: Gutenbach (TV-ARD). BRD 1978.

R Michael Verhoeven. B Michael Mansfeld. K Ulrich Burtin. M Konstantin Wecker. D Gottfried John (Peter Kessel), Katja Rupe (Hilde Rust), Hartmut Becker (Wolfgang Stein), Melanie Horeschowski (Anna), Uwe Dalimeier (Naujock), Ronald Nitschke (Huber), Wolfgang Müller (Meyer), Esther Christinat (Lisa), Gert Schaefer (Bürgermeister), Franz Otto Krüger

Neutronenbombe (Kopf), Axel Scholtz (Schmitz), RainerChristian Mehring (Grüter), Eiert Bode (Dr. Jung), Friedrich v. Bülow (Boch), Hans Drahn (Gärtner). F 103 Min. Der Entwicklungshelfer Peter kehrt nach mehrjähriger Abwesenheit in seine Hei­ matstadt Gutenbach zurück, in der unter Anleitung eines Multis, der sich inzwi­ schen hier niedergelassen hat, allerlei neue technische Errungenschaften einge­ führt worden sind. Gutenbach ist verka­ belt, man zahlt bargeldlos, es gibt eine Bildschirmzeitung, elektronische Über­ wachungsanlagen etc. Peters verstorbener Vater hat seinen Industriebetrieb an den Multi verkauft - jedoch unter der Bedin­ gung, daß sein Sohn nach Ablauf seiner Entwicklungshelferzeit in die Geschäfts­ leitung eintritt. Peters Engagement für die Dritte Welt und seine milden Vorbehalte für das >neue< Gutenbach lassen ihn aber bald verdächtig erscheinen. Zudem will man keinen Idealisten in der Geschäfts­ leitung einer Firma, die u.a. auch Dinge produziert, die der Geheimhaltung unter­ liegen. - Ein TV-Film, dessen technische Gadgets heutzutage gar keinen >SF-Wert< mehr haben, weil sie längst Realität ge­ worden sind, durch ihr massiertes Auftre­ ten jedoch eine beklemmende Atmosphä­ re erzeugen, die an Orwells Überwa­

chungsstaat erinnert.

Neutronenbombe Anderer Titel für Dunkle Sonne Neutronen-Inferno Dunkle Sonne

Anderer Titel für

New Crime City (NEW CRIME CITY - LOS ANGELES 2020). USA 1994. R Jonathan Winfrey. B Charles Philipp Moore. K John Duran. M Michael Elliot. D Rick Rossovich (Ricks), Sherrie Ros (Daria), Stacey Keach (Wynorski), Rick Dean (Ironhead), Denis Forest (Wizard).

F 82 Min. Los Angeles, 2020: Der zum Tod verur­ teilte Tony Ricks kriegt noch mal eine

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Chance: Wenn er es schafft, einen Bandenführer unschädlich zu machen, der mit einem todbringenden Virus die Macht über die Stadt an sich reißen will, ist er frei. Doch um die Mission auszu­ führen, muß er in die >New Crime City< eindringen, ein Gefängnisghetto, in dem Bandenkriege, Meuchelmorde und Dro­ genexzesse an der Tagesordnung sind. Mit Hilfe einer schönen Knastologin schlägt er sich durch. - »Die hanebü­ chene Handlung ... ist ebenso albern wie die clownesken psychopathischen Ban­ denführer und ihre schwerbewaffneten Amazonen, die sich, in der deutschen Fassung, selbst als >Tussis< oder >Schlampen< bezeichnen. Und nicht zu­ letzt ist das Ganze ein ebenso dreister wie verdrehter Abklatsch von John Carpenters Klapperschlange.« DIENST). - Nur auf Video. ® MPC/New Vision

(FILM­

New Eden - Wüste des Todes (NEW EDEN). USA 1994. R Alan Metzger. B Dan Gordon. K Geoffrey Erb. SpE Mark Byers. D Stephen Baldwin (Adams), Lisa Bonet (Lily), Tobin Bell (Ares), Michael Brown (Kyne), Janet Hubert-Whitten (Ashtarte). F 87 Min. 2237 wird eine Gruppe Strafgefangener auf einen Wüstenplaneten exiliert. Kurz nach der Ankunft werden sie von >Sandpiratem überfallen. Nur zwei Mann über­ leben: Adams und Kyne. Während Kyne sich den Sandpiraten anschließt, landet Adams bei einem zivilisierten Wüsten­ volk und paßt sich an. Bald kommt es zur großen Auseinandersetzung. - »Die Bil­ ligproduktion ist ein kläglicher Versuch, Elemente aus Mad Max, Krieg der Sterne und anderen SF-Filmen miteinander zu vereinen. Langeweile und die alles über­ schattende dumme Moral gestalten die Angelegenheit nicht unbedingt erträg­ licher.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ®CIC

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New! Improved! Real-Life American Fairy Tale (NEW! IMPROVED! REAL-LIFE AMERICAN FAIRY TALE).

USA 1992. R Deborah Magocsi. B Deborah Magocsi. K Mary Ahmann. M N.N. D Via Lambros (Mia), Grady Shytles, Jeff Kearney. F90 Min. (O.m.U.) Die sexfeindlichen USA in der Zukunft: Mias Vater wird von der >LuvLiebe< ein Nümmerchen geschoben hat. Mia, die sich nach der Bedeutung dieses Wortes fragt (es ist ihr nämlich unbekannt), macht sich auf die Suche. Wonach? Da kannste lange fragen. Ein New-Age-Geschwafel.

The New Invaders (THE NEW INVADERS).

USA 1995. R Paul Shapiro. B James Dott. K Alar Kivilo. M Joseph Vitarelli. D Scott Bakula (Nolan Wood), Elizabeth Pena (Ellen Garza), Richard Thomas (Jerry Thayer), DeLane Matthews (Amanda), Roy Thinnes (David Vincent), Terence Knox, Shannon Kenny, Raoul Trujillo, Richard Beizer, Mario Yedida, Erik King, Debra Jo Rupp, Channon Roe, Jack Kehler, Jon Cypher, Todd Susman. F2 Teile ä 90 Min. ln der nächtlichen Wüste von New Mexi­ co landet ein außerirdisches Raumschiff und lädt eine Gruppe gut getarnter Infiltratoren ab. Die einzigen Menschen, die davon wissen, leben nicht lange genug, um ihre Kenntnisse weiterzugeben - mit Ausnahme eines kleinen Jungen und ei­ nes neurotischen Ex-Knackis, denen je­ doch keiner glauben will. Dies ändert sich erst, als das ungleiche Duo den Kampf um das Schicksal der Menschheit aufnimmt und zu harten Bandagen greift. - »Mit vierstündiger Laufzeit etwas zäh gerate­ ner Science-Fiction-Alptraum in bester Soify.vnatc/iers-Tradition, der sich nahtlos in das laufende Kinojahr der außerirdi­ schen Invasoren einfügt.« (VIDEOWO-

New York antwortet nicht mehr »Offensichtlicher Schnellschuß, der auch etwas vom kommerziellen Er­ folg von Emmerichs Großproduktion für sich beanspruchen wollte, jedoch nichts Neues zu bieten hat. - Alles schon mal besser dagewesen; daß das Ganze dann auch noch auf zwei Kasset­ ten ausgewalzt wurde, kann ebenfalls nicht zu den Stärken dieser Videopre­ miere gerechnet werden; als Einschlaf­ mittel jedoch allemal gut.« (ENZYKLO­ CHE). -

PÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). -

Nur auf Video. ® Marketing/Starlight

New York antwortet nicht mehr (THE ULTIMATE WARRIOR).

USA 1975. R Robert Clouse. B Robert Clouse. K Gerald Hirschfeld. SpE Gene Grigg. M Gil Mellé. D Yul Brynner (Carson), Max von Sydow (Baron), Joanna Miles (Melinda), William Smith (Carrot), Richard Kelton (Cal), Stephen McHattie (Robert), Darrell Zwerling (Silas), Lane Bradbury (Barrie), Nate Esformes (Garon), Mel Novak, Mickey Caruso, Gary Johnson, Susan Keener, Stevie Myers, Fred Slyter, Reggie Parton, Larry Bischof, Pat Johnson, Henry Kingi. E'94 Min. New York, Anno Domini 2012: Ein öko­ logisches Desaster hat den größten Teil der Menschheit hinweggerafift. In der ver­ fallenen Riesenstadt leben zwischen Un­ rat und rostenden Autowracks diverse Gruppen von Überlebenden, die einander bis aufs Messer bekämpfen, denn der Hunger greift ständig weiter um sich. Eine dieser Gruppen wird von einem Mann geleitet, der sich >der Baron< nennt. Sein Gegenspieler ist der skrupellose Car­ rot, und als dieser erfährt, daß der Baron auf einem Hausdach Gemüse züchtet, ist er nicht mehr zu halten. Da der Baron weiß, daß er den Gruppen Carrots nicht ewig die Stirn wird bieten können, faßt er den Plan, seine schwangere Tochter Me­ linda mit einem Beutel voll Gemüsesa­ men aus der Gefahrenzone evakuieren zu

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New York antwortet nicht mehr

Yul Brynner in Vew

York antwortet nicht mehr

lassen. Sie soll auf einer kleinen Atlantik­ insel ihr Kind zu Welt bringen und Ge­ müse anpflanzen. Doch der Weg dorthin ist weit und gefährlich, deswegen gibt der Baron ihr den zur Kampfmaschine ge­ drillten Ex-Söldner Carson mit. Verfolgt von Carrot und seiner wilden Meute, schlagen sich Carson und Melinda durch die verfallenen Schächte der New Yorker U-Bahn. Die Verfolger geben nicht auf: Mehr als einmal muß Carson beweisen, was er als Einzelkämpfer gelernt hat und als die Bande ihn am Ende dermaßen in die Enge getrieben hat, daß er keinen-

Ausweg mehr sieht, hackt er sich in ei­ nem Verzweiflungsschritt die eigene Hand ab, um sich von seinen Fesseln zu befreien. Melindas Kind wird zu früh ge­ boren; auch hier zeigt sich Carsons Allroundtalent: Er bringt das Baby zur Welt. Carrot endet schließlich in einem Schacht und wird von einem Rattenrudel erledigt. »Das Grundgerüst der Story ist eine Niete...« (time OUT) - »...diesen Film sollte man schnell vergessen.« (FILM­ DIENST) - »...ohne jeglichen Unterhaltungswert.« (HALLIWELL’S FILMGUIDE) © Warner Home (The Ultimate Warrior)

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Nightflyer - Tödliche Mission im All

Niemandsland (TV-ZDF). BRD 1965. R Karlheinz Bieber. B Karlheinz Bieber/ Wolfgang Patzschke. £L Margharita Laski. D Ilse Steppat (Rachel Verney), Isabel Stumpf (Mary), Christoph Quest (James), Romuald Pekny (Capt. Charles), Wolfgang Stumpf, Wolfgang Georgi, Rainer Penkert, Horst Janson. 80 Min. Ein Teil der Erde steht am Tage X in Flammen. Wie durch ein Wunder gibt es ein paar Überlebende, die sich in einem Bunker direkt am Meer den widrigen Umständen entsprechend einrichten. Erst nach zehn Jahren landet eine amerikani­ sche Aufklärungseinheit ganz in der Nä­ he, um das Land nach Überlebenden ab­ zusuchen. Nach Verhandlungen zwischen den Gegnern soll dieses Gebiet neutrali­ siert, die Überlebenden aus ihrer Einsam­ keit >befreit< werden. Anfängliche Freude der Einsiedler wird sehr schnell von Re­ serviertheit und Mißtrauen gegenüber den Befreiern abgelöst. Die Überlebenden müssen zur >Zivilisation< gezwungen werden.

Zaum zu halten. Der Polizist Alex Fi­ scher, zeitweise wegen einer Liaison mit einer Emigrantin vom Dienst suspen­ diert, wird erneut eingesetzt, um zusam­ men mit einem Kollegen türkischer Ab­ stammung einen Mord aufzuklären. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf eine Menschenschmugglerbande, die sich ih­ rer Klienten nach Abkassieren der >Gebühren< durch Massenmord entledigt. Zudem deuten Indizien darauf hin, daß sich die westliche Obrigkeit mit der Russen-Mafia arrangiert hat, die ihnen gegen harte Währung die Emigranten vom Hals hält. - Ein in naher Zukunft spielender spannender SF-Thriller, dessen Autor auch Verfasser mehrerer Sachbücher zum Thema Horror-Film ist. - »Bolts Film spinnt die Ängste und Probleme, mit de­ nen das heutige Europa konfrontiert wird, sehr realistisch weiter, baut sie aus zum deprimierenden Handlungsrahmen für einen Mafia-Krimi.« (SÜDDEUTSCHE

® Margharita Laski: THE OFFSHORE IS­

Hongkong/Kanada 1982. R Robert Clouse. B Charles Eglee/ Lonon Smith. LV James Herbert. K René Verzier. M Anthony Guefen. D Sam Groom, Sara Botsford, Scatman Crothers, Lisa Langlois, Cec Linder, Lesley Donaldson, James B. Douglas. F 86 Min. Eine Rattenschar, durch verdorbenes Ge­ treide hundegroß und blutrünstig gewor­ den, attackiert die Bewohner einer kana­ dischen Stadt, bis ein Lehrer, der zufällig Experte für Nagetiere ist, ihr mit einem Flammenwerfer und anderen Dingen zu Leibe rückt. - Ein hanebüchener WillardNachzieher. Für die, denen das Verfol­ gen zusammenhängender Geschichten Schwierigkeiten bereitet. © All

LAND,

London 1961

Niemandsland (NO MAN'S LAND).

GB/Frankreich/BRD 1987. R Ben Bolt. B David Pirie. K Karen Wakefield. M Daemion Barry. D Trevor Eve (Alex Fischer), Amanda Ooms (Anna), Bruce Myers (Walter Dix), Peter Stormare (Byrd), Murray Ewan (Mayer), Shaun Dingwall (Schuster), John Shrapnel (Paul Heiger), Penelope Beaumont, Corinne Jaber, Josef Cervenac. F90 Min. TV-Film. Dresden, 2000: Um der nach Westen drängenden Flut der Emigranten aus Osteuropa Herr zu werden, hat die EU an der Ostgrenze der Bundesrepublik eine zwölf Kilometer breite Pufferzone, das sogenannte >NiemandslandEupolMama< eifersüchtig, sabo­ tiert und tötet. Nach diversen Kämpfen wird sie vernichtet, die Odyssee findet ihr Ende. - »Der Film ist zwar keineswegs schlecht, doch ist die verworrene und größtenteils entliehene Story, die völlig unmotiviert dort einsetzt, wo man nach der Exposition etwas ganz anderes erwar­ tet hätte, das größte Manko des Films. Daß die Charaktere infolge dieses Patch­ works kaum Gelegenheit haben, Persön­ lichkeit zu entwickeln, liegt auf der Hand. Gelungener erscheinen dagegen die tech­ nischen Aspekte.« (Dietmar Schmidt, ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). - »Yuppies im Weltraum; Schwachsinn von geradezu galaktischen Dimensionen.« (LEXIKON DES INTER­ NATIONALEN FILMS). - Nur auf Video. ©Ascot

Ninja Tdrtles (3) (TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES III). USA 1993.

Stuart Gillard.

B Stuart Gillard. K David

656 Gurfinkei. AT John Du Prez. D Elias Koteas (Casey Jones/Wit), Paige Turco April (O’Neil), Stuart Wilson (Walker), Shab Shimono (Lord Norinaga), Vivian Wu (Mitsu), Mark Caso (Leonardo), Matt Hill (Raphael), Jim Raposa (Donatello), David Fraser (Michelangelo), James Murray (Splinter), John Aylward (Niles), Tracy Patrie Conklin (Sam), Phil Chong (Rider), Jeff Kawasugi (Murata), Travis A. Moon (Yoshi), Edmund Stone (Dave), Henry Hayashi (Kenshin), Yeon Kim (Schmied), Tad Horino (Opa), Glen Chin (Wärter), Mak Takano (Benkei). F95 Min. Vier menschengroße mutierte Schildkrö­ ten und ihr Kumpel, die ebenso mutierte Ratte Splinter, unternehmen eine Zeitreise in die japanische Vergangenheit, um die Journalistin April aus den Klauen eines Fürsten zu befreien, der sich mit einem englischen Piraten zusammengetan hat, um die Bauern und das Land auszuplün­ dern. Parallel dazu vergnügt sich der japa­ nische Thronfolger mit seiner Leibgarde in der Welt der Moderne, wo er erste Begeg­ nungen mit dem US-Fernsehen und den Diskotheken hat. - Kindsköpfe jeglichen Alters werden ihr kleines Späßchen daran haben.

Not of this Earth (NOT OF THIS EARTH). USA 1995. R Terence H. Winkless. B Charles Philip Moore, Mark Hanna, Charles B. Griffith. K Philip Hollohan. M Jeff Winkless. D Michael York (Paul Johnson), Elizabeth Barondes (Amanda Sayles), Parker Stevenson (Jack Sherbourne), Richard Beizer (Jeremy Pallin), Mason

Adams (Dr. Rochelle). F 89 Min. Da die Bevölkerung seines Heimatplane­ ten an einer seltsamen Blutkrankheit lei­ det, wird ein Wesen zur Erde gesandt, um in menschlicher Gestalt ein Gegenmittel zu suchen. Regelmäßige Infusionen von Menschenblut stoppen das Fortschreiten der Krankheit vorübergehend, so daß die Zahl der unfreiwilligen Spender rapide zunimmt. - Remake der Filme

Gesandter

Notlandung im Weltraum

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des Grauens (USA 1956; Regie Roger Corman) und Der Vampir aus dem AU (USA 1988, Regie: Jim Wynorski). »Zunächst überrascht die differenzierte Darstellung des Außerirdischen. Er wird nicht als gewissenloser Bösewicht, son­ dern als intelligentes, frei denkendes We­ sen gezeichnet. Allerdings erstickt die dümmliche Vordergründigkeit der Insze­ nierung das Interesse des Zuschauers im Keim. Die Ausrichtung auf grelle Effekte fuhrt auch zum Kollaps der Dramaturgie. Zunächst bemüht sich der Regisseur, beim Aufbau des zentralen Konflikts all­ zu plumpe Methoden zu vermeiden - nur um die Story letztlich ebenso banal wie militant zu ihrem Ende zu bringen. Alber­

ne Gummimonster und miserable Effekte machen den Fremden aus einer fernen Galaxie endgültig zum alten Bekannten aus der Welt des Billig-Horrors.« (FILM­ DIENST). - Nur auf Video. ©Splendid

Notlandung im Weltraum (ROBINSON CRUSOE ON MARS). USA 1964. R Byron Haskin. B 1b Melchior/John C. Higgins. LV Daniel Defoe. K Winton C. Hoch. SpE Lawrence Butler. M Van Cleve. D Paul Mantee (Commander Christopher Draper), Vic Lundin (Kosmos; im Original: Friday), Adam West (Col. Dan Mac Ready). F 95 Min.

Notlandung im Weltraum von Byron Haskin

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Nukie Die beiden Astronauten MacReady und Christopher (>KitLandschaftsaufhahmen< einen beson­ deren Stellenwert des Films aus. »Viel Wert hat man auf großflächige Aufnah­ men gelegt, die durch allerlei einkopierte Effekte und Farblinsen marsähnlich wir­ ken sollen. Eine gewisse Eintönigkeit geht allerdings doch von ihnen aus und legt sich über den ganzen Film.« (FILM­ BEOBACHTER) - Während der amerika­ nische Originaltitel die literarische In­ spiration zum Film wie selbstverständ­ lich nennt, bemühte sich der deutsche Verleih nach dem Motto, daß Klassik und Unterhaltung nichts miteinander zu tun haben können, um eine >Versachlichung< des Titels. Erst das Deutsche

Fernsehen entschloß sich zu dem Origi­ nal-Titel Robinson Crusoe auf dem Mars, und das zu Recht: »Diese clevere Flunkerei folgt der berühmten Erzäh­ lung Daniel Defoes mit altmodischer Genauigkeit... In den Weltraum über­ tragen, muß man ihr eine frische und unerwartete Güte besonders dann be­ scheinigen, wenn die planetarischen Umstände mit sprühender Erfindungs­ gabe gemeistert werden.« (NEW YORK TIMES) - Man sollte den Film also nicht als technisches Meisterwerk verstehen, was er auch nicht ist, sondern als literarisch-unterhaltende Robinsonade. »In­ telligente und originelle Science Ficti­ on.« (MOVIES ON TV) ® Daniel Defoe: Robinson Crusoe, Köln 1947 Nukie (NUKIE). USA/GB 1989. R Sias Odendaal/Michael Pakleppa. B N.N. K N.N. M N.N. D Glynis Johns, Steve Railsback, Ronald France, Lester C. Müller, Carin C. Tietze. F 120 Min. Zwei außerirdische Winzlinge, Nukie und Miko, stranden auf der Erde und werden getrennt: Miko landet in Amerika, Nukie in Afrika. Nukie sucht Miko, doch die NASA ist ihm auf den Fersen. SF-Kinderfdm.

Null-Zeit

Japan 1982. R Toshio Masuda/Tomoharu Katsumata. B Koji Takada. LVJohn Haken. KN. N. Anim. Masami Suda. ATNozomu Aoki. F 117 Min. (Zeichentrickfdm). Sowjetische Agenten entführen einen amerikanischen Laserexperten und lösen damit ungewollt den Dritten Weltkrieg aus. Von den Zeichnungen her höchst be­ eindruckend, doch von der Machart eher zwiespältig: Der Weltuntergang als Aben­ teuer, gemixt mit einer rührenden Liebes­ geschichte. - »Soweit sich der mit enor­ mem technischen Aufwand inszenierte Film an dieser Beschreibung versucht, (FUTURE WAR 198X).

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funktioniert er, liefert mitunter beeindrukkende Bilder.« (FILMDIENST) - In der BRD nur auf Video. © Starlight Nummer 5 gibt nicht auf! USA 1988. R Kenneth Johnson. B S.S. Wilson/Brent Maddock. K John McPherson. M Charles Fox. D Fisher Stevens (Ben Jahrvi), Michael McKean (Fred Ritter), Cynthia Gibb (Sandy Banatoni), Jack Weston (Oscar Baldwin), Dee McCafferty (Saunders), Don Lake (Mike), Damon DCEliveira (Bones), Tito Nunez (Zorro), Jason Kurilof (Lil Man). F 106 Min. Vorgeschichte siehe Nummer 5 lebt! Der Roboter Nummer 5 startet New York einen Besuch ab, um die Landplage Ben Jahrvi bei der Produktion von Nummer-5Spielzeug zu unterstützen. Bei seinen Streifzügen durch die Stadt entlarvt er menschliche Eigenarten der Moderne (z. B. Punks). Und da weder Paul Kersey noch Crocodile Dundee da sind, voll­ bringt er täglich eine gute Tat. Dazu ge­ hört auch die äußerst schwierige Ver­ kupplung von Ben und Sandy. - Den kri­ tischen Touch (Mensch-Maschine-Konflikt), den John Badham noch im ersten Teil verabeitet hat, haben die Drehbuch­ autoren völlig außer acht gelassen. - »Die eigentlichen Schurken sind die Drehbuch­ autoren ... die nur witzige Bemerkungen machen und aus anderen Filmen klauen können.« (L.A. WEEKLY). ® RCA/Columbia (SHORT CIRCUIT 2).

Nummer 5 lebt! (SHORT CIRCUIT). USA 1986. R John Badham. B S.S. Wilson/Brent Maddock. KNick McLean. SpE Bob Jason Keys/Walter Nichols/Eric Allard. M David Shire. D Ally Sheedy (Stephanie Speck), Steve Guttenberg (Dr. Newton), Fisher Stevens (Ben Jahrvi), Austin Pendleton (Howard Marner), G.W. Bailey (Schroeder), Penny Stanton (Mrs. Cepeda), Vernon

Nummer 5 lebt! Weddle (Gen. Ashburn), Barbra Tarbuck (Sen. Mills), Brian McNamara, Marvin Mclntyre, John Garber. /•’ 98 Min. Stolz präsentiert die Army eine neue Waffe: mit einem Laser bestückte Kampfroboter, einsetzbar in allen Erdre­ gionen, vernichten zielsicher den Feind auf dem Testgelände. Newton Crosby, der Konstrukteur, hat sie zwar für friedliche Zwecke entwickelt, muß aber militäri­ scher Gewalt weichen. Ein Gewitter, das in Roboter Nummer 5 einen Kurzschluß auslöst, bringt sein Programm durchein­ ander. Nummer 5 flieht. Von der Armee verfolgt, findet er Schutz bei der tierliebendden Stephanie, die ihn zuerst für ei­ nen Außerirdischen hält. Nummer 5, reichlich verwirrt, sucht Informationen, die er in Lexika und im Fernsehen findet. Beim Spiel tötet Nummer 5 versehentlich einen Grashüpfer und bittet Stephanie, ihn zu reparieren. Sie erklärt ihm die Be­ deutung des Todes, und der Roboter ent­ wickelt Emotionen. Soldaten spüren Nummer 5 auf, doch er kann entkommen. Crosby schlägt sich auf die Seite der bei­ den. Er kann erst von der »unmöglichem Entwicklung seiner Konstruktion über­ zeugt werden, als Nummer 5 sich über ei­ nen alten Kalauer kaputtlacht. In den Ber­ gen werden die drei gestellt. Abermals will Nummer 5 fliehen. Ein Hubschrau­ ber zerlegt ihn in seine Einzelteile. Doch in Newtons Werkstattwagen hat er zuvor ein Duplikat von sich gebastelt. Er selbst fahrt mit Stephanie und Newton in die Freiheit. - »Nummer 5 entpuppt sich als wirklich liebenswerter Geselle, der sich einer ganzen Armee von zerstörungswilli­ gen kalten Kriegern widersetzten muß. Wie er das schafft, das ist so witzig und abenteuerlich in Szene gesetzt, daß es ein wahres Vergnügen ist, zuzusehen.« (MANNHEIMER MORGEN). »John Bad­ ham hat den 15 Millionen Dollar teuren Film gegen den Trend des aktuellen Hollywood-Politklimas gedreht. Die Botschaft von Nummer 5 lebt! lautet: Liebe statt Krieg. Badham verweigert

Nur die Pflanze war Zeuge dem aggressiven Rambo-Chauvinismus jegliche Gefolgschaft und veralbert ge­ nüßlich kriegstreiberische Funktionsträ­ ger in Militär und Wirtschaft. Mit er­ staunlichem Erfolg«. (CINEMA). - Der Anarchismus hält sich in Grenzen; der Roboter, der sich amüsant durch die hal­ be Film- und Fernsehgeschichte zitiert, wirkt eher wie ein Clown. Seine Kon­ zeption ist beachtlich, denn er kann mehr als nur Piepsen und Summen. Er ist in allen Teilen beweglich, was ihm eine realistische Mimik und Gestik ver­ leiht. So gelingt Nummer 5s Gefühls­ wandlung glaubhaft. Am Ende unter­ wirft er sich dem Hollywood-Gesetz der Wiederauferstehung. - »Ein eklatantes Beispiel für einen Film, den die Kritiker in der Luft zerreißen werden, während das Publikum ihn bejubelt. Ich habe mich gut amüsiert - allerdings mit schlechtem Gewissen.« (L.A. WEEKLY). ® RCA/Columbia

660 Nur die Pflanze war Zeuge (THE KIRLIAN WITNESS). USA 1978. R Jonathan Sarno. B Jonathan Sarno/ Lamar Sanders. K Joao Fernandes. M Harry Manfredini. D Nancy Snyder (Rilla), Nancy Boykin (Laurie), Joel Colodner (Robert), Ted Leplat (Dusty), Lawrence Tierney (Rechercheur), Maya Danziger (Claire). C85 Min. Die Besitzerin eines Blumenladens, die in telepathischem Kontakt mit ihrer Ware steht, wird umgebracht. Ihre Schwester, die dem Geheimnis der empfindsamen Gewächse bald auf die Spur kommt, be­ nutzt den einzigen Tatzeugen (eine Topf­ pflanze) als Lügendetektor, um den Mör­ der zu entlarven. - Ein schmalbrüstiger Öko-SF-Krimi, dessen >Hauptdarsteller
Octaman< auf die Spur zu kommen. Nach einigen haarsträubenden Abenteuern gelingt es ihnen endlich, dem Viech den Garaus zu machen. - Daß Har­ ry Essex 1953 als Drehbuchautor maß­ geblich an Jack Arnolds Gefahr aus dem Weltall beteiligt war, mag man nach Octaman kaum noch glauben. »Vielleicht der größte Kino-Schwachsinn des Jah­ res.« (SF-NACHRICHTEN) ® Loyal (OCTAMAN).

Die Odyssee der Neptun (THE NEPTUNE FACTOR - AN UNDERSEA ODYSSEY). Kanada 1973.

R Daniel Petrie. B Jack de Witt. K Harry Makin. SpE Lee Howard. A/Lalo Schifrin. D Ben Gazzara (Blake), Yvette Mimieux (Leah Jansen), Walter Pidgeon (Dr. Andrews), Ernest Borgnine (Don MacKay), Chris Wiggins (Capt. Williams), Donnelly Rhodes (Bob Cousins), Ed McGibbon (Norton Shepherd), Michael J. Reynolds (Hai Hamilton), David Yorston (Stephens), Stuart Gillard (Bradley), Mark Walker (Moulton), Kenneth Pogue (Thomas), Frank Perry (U-Boot-Kommandant), Dan MacDonald (Lt. Hobbs), Leslie Carlson (Briggs). F 98 Min.

Während eines Seebebens löst sich ein Unterwasserlabor aus seiner Verankerung und stürzt in einen Tiefseegraben. Da man dem Fall mit gewöhnlichen U-Boo­ ten nicht beikommen kann, wird die hy­ permoderne, tiefseetaugliche Neptun ein­ gesetzt. Es kommt, bevor man die im Un­ terwasserlabor eingeschlossenen Wissen­ schaftler und Taucher retten kann, zu mehreren Auseinandersetzungen mit nie gesehenen, monströsen Riesenfischen. »Mißratenes Unterwasser-SF-Spekta­ kel... (Alan Frank, SF FILM HANDBOOK) - »Zu dünn wirken die Darsteller in ihrem... Mini-U-Boot, das in 350 m Tiefe einer Unterwasserfauna begegnet, die normalerweise nur in tropischen Gewässern vorkommt. Selbst ein Kin­ derverstand belächelt die Pseudorea­ listik der Tricks, die Korallenfische aus Aquarien überdimensional als Mee­ resmonstren an dem Sichtfenster des Tauchbootes vorbeiziehen zu lassen.« (FILMDIENST) ® CBS/Fox Omega Cop

USA 1990. R Paul Kyriazi. B Denny Grayson/Joe Meyer. K Hugh C. Litfin. M N.N. D Ron Marchini (John Travis), Adam West, Stuart Whitman (Dr. Latimer), Troy Donahue (Slim), Meg Thayer (Lina), Alfred Burst (Al), Christi Jimenez (Di), Jennier Jostyn (Zo), Chuck Katzakian (Wraith), D.W. Landingham (Norm). F 83 Min. Endzeitfdm Nr. 2534. Der Polizist John Travis und seine Mannen bekämpfen eine Mutantenbande, die mal wieder die Welt­ herrschaft anstrebt. ® Pacific (OMEGA COP).

Omega Doom

USA 1996. Albert Pyun. B N.N. K N.N. M N.N. D Rutger Hauer, Shannon Whirry, Tina Cote. F 80 Min. (OMEGA DOOM).

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Der Omega-Mann In der postapokalyptischen Erdzukunft le­ ben nur noch von Menschen geschaffene Androiden, Cyborgs und Roboter in den Ruinen der ausgebrannten Zivilisation. Einige Cyborgs, die einen früheren Ver­ gnügungspark bewohnen, haben sich in zwei verfeindete Gruppen gespalten und bekämpfen einander. Da taucht eines Ta­ ges der düstere Kriegsandroid Omega Doom auf und greift entscheidend in die Auseinandersetzung ein. - »Albert Pyun, Schöpfer solcher ... Endzeitmassaker wie Cyborg und Nemesis hat natürlich auch Yojimbo bzw. Für eine Handvoll Dollar gesehen und verarbeitet seine Eindrücke nun unter programmatischem Weltunter­ gangstitel in einem SF-Reißer ... Budget­ bedingte Mängel in Ausstattung und Ku­ lisse gleicht Pyun mit Stunts und Feuer­ gefechten aus.« (Videowoche). - Nur auf Video. ® Highlight

Der Omega-Mann (THE OMEGA MAN). USA 1971. R Boris Sagal. B John W. Corrington/ Joyce H. Corrington. LV Richard Matheson. K Russell Metty. M Ron Grainer. D Charlton Heston (Robert Neville), Anthony Zerbe (Matthias), Rosalind Cash (Lisa), Paul Koslo (Dutch), Lincoln Kilpatrick (Zachery), Eric Laneuville (Richie), Jill Giraldi (Mädchen), Anna Aries (Frau in der Gruft), Brian Tochi (Tommy), DeVeren Bookwalter, John Dierkes, Monika Henreid, Linda Redfeam, Forrest Wood. F 98 Min. Nach einem bakteriologischen Krieg zwi­ schen China und der UdSSR (1977) ist von der Zivilisation nicht viel übrigge­ blieben. Der in Los Angeles lebende Bio­ loge Neville ist als einziger der Bakterien­ pest entkommen, denn er hat ein Gegen­ mittel entwickelt. Tagsüber streift er auf der Suche nach anderen Gesunden durch die Stadt, in der Nacht verbarrikadiert er sich in einem zur Festung ausgebauten Haus, denn die >FamilieFamilie< zu überzeugen, daß das Serum des Wissenschaftlers sie alle heilen kann. Aber Richies Vorschlag korrespondiert nicht mit der Philosophie der >Familieperfekter< Android soll den mißlungenen JOE aus dem Weg schaffen. Denkste! - Nur auf Video. ©CIC

Onkel Paul, die große Pflaume (HIBERNATUS/LOUIS DE FUNS E IL NON NO SUREGELATO).

Frankreich/Italien 1969. R Edouard Molinaro. B Jacques Vilfrid/ Jean-Bernard Luc/Louis de Funes/Jean Halain. LV Jean-Bernard Luc. K Marcel Grignon. M Georges Delerue. D Louis de Funes (Paul de Tortas), Claude Gensac (Edmee), Olivier de Funes (Didier), Eliette Demay (Evelyne), Bemard Alane (Winterschläfer), Martine Kelly (Sophie), Yves Vincent (Crepin-Jaujard), Michael Lonsdale (Prof. Loriebat), Claude Pieplu (Generalsekretär), Jacques Legras (Anwalt), Robert Lombard (Thomas), Paul Preboist (Charles), Virginie Vignon (Stubenmädchen). F 82 Min. Der ganz schön durchgedrehte Geschäfts­ mann Paul de Tortas wird eines Tages mit der Nachricht konfrontiert, daß man eingefroren im Polareis - den Großvater seiner Gattin entdeckt hat. Dieser ist nicht gealtert und sieht aus wie fünfundzwan­ zig. Da man ihn nicht mit der Realität der Moderne schockieren will, wird de Tortas von diversen Wissenschaftlern gezwun­ gen, aus seinem hochmodernen Haushalt eine stilgerechte Imitation eines Eigen­ heims der Jahrhundertwende zu machen. Der >Winterschläfer< treibt ihn jedoch bald in die Verzweiflung, da er sich über­ haupt nicht >opa-gemäß< benimmt. Als er sich in die Braut seines eigenen Urenkels verliebt, sagt de Tortas ihm die Wahrheit, die Opa aber nicht glaubt, da die Wissen­ schaftler inzwischen auch die ganze

Operation Dead End

Nachbarschaft auf >alt< getrimmt haben. Dennoch kann de Tortas seinen jungen Schwiegeropa schließlich davon überzeu­ gen, daß die Entwicklung inzwischen nicht stehengeblieben ist. Und da die Mi­ niröcke es dem Winterschläfer außeror­ dentlich angetan haben, gewöhnt er sich ziemlich flott an die neue Lage... - »Daß der Hauptdarsteller auch den kleinsten Gag wiederum bis ins Detail und bis zur letzten Schraubenwindung ausspielt, ist selbstverständlich... Dennoch ist... diese neue >BalduinBerg des Lebensdie Stadt< nennt, d) ein Rudel knackiger Mädchen, die unseren Heroen fröhlich ans Pfeifl ge­ hen, e) eine hundertjährige Tante namens Sheila, die für ihr Alter noch ganz gut aus­

667 sieht und f) ein unterirdisches AKW, be­ trieben von Strahlenverseuchten, die Sheila und Guruk untertan sind. Bis hierhin ist die Handlung noch einigermaßen mühelos zu verfolgen, doch dann wird’s abartig: Weil Sheila Guruk entmachten und Trap­ per, den Boß der Lederkerle, neben sich auf dem Thron sehen möchte, gibt’s Krach. Im Showdown Sheila/Guruk werden aus grünen Augen und Kanonen so lange Blit­ ze verschossen, bis die rudimentäre Dschungel->Kultur< in Flammen aufgeht. Ende. - Ein konzeptionsloser Schmarren, der nur jenen gefallen wird, denen Action schon immer wichtiger gewesen ist als der Inhalt eines Films. Das Gequatsche der Helden ist unerträglich. Das Drehbuch auch. Am besten sind noch die Dschungel­ aufnahmen des anonymen Kameraman­ nes. In der BRD nur auf Video. © Starlight Operation Todesstachel USA 1978. R Alfredo Zacharias. B Alfredo Zacharias. K Leon Sanchez. SpE Jack Rabin. M Richard Gillis. D John Saxon (John Norman), Angel Tompkins (Sondra Miller), John Carradine (Dr. Sigmund Humel), Claudio Brook (Dr. Miller), Armand Martin (Arthur), Alicia Encinias (Alicia), Julio Cesar (Julio), Jose 1 Chavez Trowe (Vater), Deloy White (Winkler), George Bellanger (Brennan). F83 Min. Zum x-tenmal bedroht ein KillerhienenSchwarm die westliche Welt und das UNO-Gebäude in New York. Mit einem (unfreiwilligen) Gastauftritt von Gerald Ford. - »Oh, golly!« (Donald C. Willis, (THE BF.ES).

HORROR AND SCIENCE FICTION FILMS)

In der BRD nur auf Video. ©CBS/Fox Opfer (OFFRET/LE SACRIFICE).

Schweden/Frankreich 1986. R Andrej Tarkowski. B Andrej Tarkowski. K Sven Nykvist. SpE Lars Höglund/Lars Palmquist. M Johann Sebastian Bach.

Opfer

D Erland Josephson (Alexander), Susan Fleetwood (Adelaide), Valerie Mairesse (Julia), Allan Edwall (Otto), Gudrun Gisladottir (Marai), Sven Wollter (Victor). F 150 Min. Ein kahler Küstenstreifen unter düster verhangenem Himmel. Der alte Alexan­ der pflanzt einen trockenen Baum und er­ klärt seinem schweigenden Sohn, daß der Baum, wenn man ihn wie bei einem Ri­ tual jeden Tag gießt, wieder grünen wird. Der Sohn ist der einzige Zuhörer von Ale­ xanders Monologen, in denen er über das Dasein nachgrübelt. An diesem Tag tref­ fen sich der »Nietzsche lesende Postbote Otto; Viktor, der aus chronischer Unzu­ friedenheit ins Traumland Australien emi­ grieren will (und) Alexanders Ehefrau Adelaide« (CINEMA), um Alexanders Geburtstag zu feiern. Zwei Düsenjäger, die übers Haus donnern, kündigen den Atomkrieg an. Im Fernsehen redet man von den verseuchten Gebieten und daß der sicherste Ort das Haus sei. Auf dem engen Raum geraten die Personen mit­ einander in Konflikt. Alexander betet zu Gott, daß er alles so macht, wie es vorher war. Er will sein Hab und Gut dafür geben. Um seinen Wunsch in Er­ füllung gehen zu lassen, schläft er mit einer Hexe. Am nächsten Tag ist alles vorbei. Alexander wartet, bis seine Frau und die anderen Spazierengehen, dann bringt er das versprochene Opfer: Er brennt sein Haus nieder. Die anderen verstehen sein Verhalten nicht, auf sie wirkt sein Tun wie die Tat eines Wahn­ sinnigen. Ein Krankenwagen holt Ale­ xander ab. Sein Sohn führt das Ritual fort und gießt den Baum - denn wie Alexander gesagt hat: Mit einer tägli­ chen Tat kann man die Welt verändern. - »Um diese... bewegende Fabel poe­ tisch zu beglaubigen, hat Tarkowskij auf engem Raum seine ganze kostbare, kostbarkeitssüchtige Kunst noch einmal entfaltet: Seine nicht enden wollenden Kameraeinstellungen, die Menschen­ gruppen und Räume immer neu fassen, seine halluzinatorischen Traumbilder,

Orfanik - Das Geheimnis der Burg in den Karpaten

seine stürmische Lyrik und seine wil­ den, gewaltigen Feuerzeichen. Solche Filmbilder wird nach ihm nie­ mand mehr schaffen, und die Musik dazu ist nicht, wie früher oft bei Tarkowski, Beethovens Freudenchor, sondern das er­ lösungsgewisse >Erbarme Dich, mein Gott!< aus der Matthäus-Passion.« (DER SPIEGEL). Bei den Filmfestspielen in Cannes erhielt Opfer den Spezialpreis der Jury, den Preis für die beste künstle­ rische Kameraleistung, den FIRPRESCI- und den OCIC-Preis. ® Andrej Tarkowski: Opfer, München 1987 ®VPS

Orfanik - Das Geheimnis der Burg in den Karpaten (TAJEMSTVI HRADU V KARPATECH).

CSSR 1981. R Oldfich Lipsky. B Jifi Brdecka. K Viktor Ruzicka. M Lubos Fiser. LV Jules Verne. D Michael Docolomansky (Graf Teleke), Evelyna Steimarov (Salva), Milos Kopecky (Baron Gore), Rudolf Hrusinsky (Prof. Orfanik), Vlastamil Brodsky (Diener des Grafen), Augustin Kubn (Diener des Barons). U92 Min. Auf dem Karpatenschloß derer von Gore geht es nicht ganz geheuer zu - aber Graf Teleke glaubt nicht an Geister, sondern eher an die Macht der Wissenschaft. Da er zudem glaubt, er müsse seine Geliebte Salva auf der Geisterburg wiederfmden, macht er sich auf, das Geheimnis derer von Gore zu ergründen. Auf der Burg trifft er auf den finsteren Baron, der mit Hilfe des verrückten Erfinders Professor Orfanik eine Reihe toller technischer Neuerungen produziert hat (wohlgemerkt, im 19. Jahrhundert!): den Phonographen, versteckte Kameras und Mikrophone. Und geheimnisvolle Mechanismen, die z. B. per Knopfdruck ein Wohnzimmer in einen Kerker verwandeln können. Und ei­ nen Sprengstoff, der die Welt vernichten kann. »Wie tückisch der wahnbesessene Baron Gore auch sein mag, er kann nichts

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ausrichten gegen den Glanz des gräfli­ chen Tenors, der Gläser zerbrechen läßt und selbst Steine ins Wanken bringt.« (PROGRESS-Filmprogramm) - Eine uto­ pische Gruselkomödie, in der BRD nur auf Video. ® Pront ® Jules Verne: Das Karpatenschloß, Zürich 1973 Organiac

USA 1992. R Kevin Connor. B Marcus Wright/ Faruque Ahmed. LV Chip Wahlters. K Dougles Milsome. M Ken Thorne. D Peter Weller (Ryder Hart), John RhysDavies (Stockton), Lori Singer (Loren), Stacy Keach (Harrison Shelgrove), Michael Anderson jun. F (109) 99 Min. Ehefrau und Schwager des herunterge­ kommenen Privatdetektivs Hart sind in Los Angeles ermordet worden. Durch ei­ nen Hinweis, den ihm der Schwager kurz vor dem Tod gab, kommt Hart auf die Spur einer Organisation, die für viel mehr Ver­ brechen verantwortlich ist. Mit Hilfe einer schönen undurchsichtigen Frau erfahrt er mehr: Die Bande handelt mit Organen und schlachtet im großen Maßstab mexikani­ sche Einwanderer und Ghettobewohner aus, um Nieren und Herzen für solvente Patienten zu beschaffen. - Keine üble (aber auch keine neue) Idee, die systema­ tische Ausbeutung der Schwächsten in der kapitalistischen Gesellschaft im krassen Bild des >Ausschlachtens< auf dem Ope­ rationstisch sichtbar zu machen. Doch das Drehbuch beschränkt sich darauf, alle Kli­ schees des US-Detektivfilms vorzufuhren, wobei weder die Charaktere noch die Struktur der Produktion über das Stadium der groben Skizze hinaus entwickelt sind. Die Exposition des Films evoziert den Eindruck einer Genre-Parodie; weil aber die dilettantische Inszenierung es gerade­ zu darauf anlegt, auch das kleinste Überra­ schungsmoment aus der Geschichte zu til­ gen, scheidet diese Möglichkeit aus. Scha­ de um den hinsichtlich seiner Relevanz und Aktualität durchaus brauchbaren Stoff. Nur auf Video. ® Ascot (SUNSET GRILL).

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Organitäten

Polen 1968. R Andrzej Wajda. B Stanislaw Lern. LV Stanislaw Lem. K Wieslaw Zdorf. M Andrzej Makowski. D Bogumil Kobiela (Richard Fox), Ryszard Filipski (Anwalt), Anna Prucnal (Mrs. Fox), Jerzy Zelnik (Burton), Piotr Wysocki (Benglow), Tadeusz Plucinski, Wojciech Bajewski, Marek Kobiela. 36 Min. 2000: Nach einem schweren Unfall wird Rallyefahrer Richard Fox wieder zusam­ mengeflickt - teilweise mit Organen sei­ nes Bruders Thomas, der dabei umkam. Dies fuhrt zu moralischen und juristi­ schen Problemen, denn da Thomas >teilweise< weiterlebt, will die Versicherung nicht zahlen. Haben die Transplantatio­ nen die Identität Robert Foxens verän­ dert? Ist er nicht >zum Teil< Vater der Kinder seiner Schwägerin? Zur Klärung der Rechtsfrage kommt es nicht, da Fox erneut einen schweren Unfall hat. Nach weiteren Transplantationen ist nur seine äußere Hülle geblieben. Er hat den Cha­ rakter, das Gedächtnis und damit die Er­ innerungen eines anderen angenommen. - Pointenreiche (TV-)Filmsatire, flott und komödienhaft inszeniert. Die Unfälle sind aus Cartoons montiert. »Ein für (Regis­ seur Andrzej) Wajdas filmischen Stil un­ gewöhnlicher, rasanter Ausflug in eine von jeder Wirklichkeit abgehobene Gro­ teske.« (Klaus Eder, ANDRZEJ WAJDA). (PRZEKLADANIEC).

Orion 3000 - Raumfahrt des Grauens (MISSIONE PIANETA ERRANTE).

Italien 1965. R Anthony Dawson (Antonio Margheriti). B Ivan Reiner/Renato Moretti. K RiccardoPallotini. M Francesco Lavagnino. D Jack Stuart (Rod Jackson), Ombretta Colli (Janet Norton), Halina Zalewska (Terry Sanchez), Peter Martell, Enzo Fiermonte, Renato Baldini, Isarco Ravaioli, Archie Savage, Furio Meniconi. F83 Min. Unerklärliche Erdbeben suchen Europa heim und zerstören manche Stadt. Da man die Quelle dieses Übels im All ver­

Orlacs Hände

mutet, startet Commander Jackson von der Raumstation Gamma 1 mit seinem Schiff ins Unbekannte, entdeckt einen durch den Weltraum ziehenden roten Himmelskörper und bläst diesen mit einer Antimateriebombe in den Orkus. ® Taurus Orlacs Hände Österreich 1924. R Robert Wiene. B Ludwig Nerz. LV Maurice Renard. K Hans Androschin/ Günther Krampf. D Conrad Veidt (Paul Orlac), Alexandra Sorina (Yvonne Orlac), Carmen Cartellieri (Regine), Fritz Kortner (Nero), Paul Askonas (Diener), Fritz Strassny (Orlac sen.). 92 Min. (Stummfilm). Der Konzertpianist Paul Orlac verliert bei einem Zugunglück beide Hände. Ein Chi­ rurg ersetzt sie mit denen des soeben guil­ lotinierten Mörders Vasseur. Orlac gerät in Panik, als er die volle Wahrheit über die medizinische Manipulation erfahrt. Er wird zunehmend von mörderischen In­ stinkten heimgesucht. Orlacs Vater wird ermordet aufgefunden, erstochen mit Vasseurs Messer, auf dem sich die Finger­ abdrücke Vasseurs befinden. Völlig ver­ wirrt, dem Wahnsinn nah, glaubt Orlac einem Mann, der sich als der wiederauf­ erstandene Vasseur ausgibt und ein hohes Entgelt für die amputierten Hände ver­ langt. Doch bald zeigt sich die Wahrheit: Nero, ein Freund Vasseurs, hatte sich in den Besitz des Messers und von Gummi­ handschuhen gebracht, die mit Vasseurs Fingerabdrücken versehen waren. Nero wird als Mörder und Erpresser verhaftet. Orlac kann sich endlich seiner neuen Hände erfreuen. - Dieser Film ist Vorbild und Modell zu allen Horror-Filmen, die die schrecklichsten Möglichkeiten der Or­ gan-Transplantationen ausspekulieren. Orlacs Hände sei einer der besten Filme der letzten Jahre, schreibt der Kritiker Bela Balzs am 10.9.1924 in der Zeitschrift DER TAG: »Er ist nicht von der ganz fei­ nen Sorte der seelisch differenzierten, intimen Filmkunst, die wir von Wiene

Orlacs Hände

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»Tut mir leid, Chef, das Dekor ist wieder mal so biegsam«: Raumfahrt des Grauens von Antonio Margheriti

Orion 3000

und Veidt eigentlich erwartet haben. Er ist eher auf derbe Kriminalromantik und geheimnisvolle Komplikation der Handlung eingestellt. In seiner Art, als Kolportage, wenn man will, ist er aber hervorragend. Die Bilderführung Wienes hat ein unübertreffliches Tempo. Die Inszenierung der einzelnen Bilder ist von einer ganz aparten Phantasie, und das vorzügliche Spiel ist mit gewis­ senhafter Bewußtheit geleitet. Die Pho­ tographie bringt auch teils ganz neue, überraschende Wirkungen.« Maurice Renards 1920 erschienener Ro­ man LES MAINS D’ORLAC wurde noch zweimal erfolgreich verfilmt: MAD LOVE (USA 1935; R Karl Freund) und Die un­ heimlichen Hände des Dr. Orlak (GB

1960; R Edmond T. Greville). Die beste Filmversion, MAD LOVE, ein Klassiker des Horrorfilms, ist in Deutschland noch nicht gezeigt worden; daher an dieser Stelle einige Anmerkungen: Ge­ genüber dem Stummfilm ist MAD LOVE inhaltlich leicht verändert. Dr. Gogol (Lorre), ein berühmter Pariser Chirurg, hat sich in Yvonne Orlak (Drake), den Star des Theatre des Horreurs, verliebt. Yvonne erwidert seine Liebe nicht. Als Yvonnes Gatte, der Pianist Stephen Or­ lak (Clive), bei einem Zugunglück bei­ de Hände verliert und bei Dr. Gogol un­ ters Messer gerät, rächt sich dieser an ihm, indem er ihm die Hände eines hingerichteten Mörders - eines begnadeten Messerwerfers - verpaßt und seinem

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Patienten glauben macht, er werde nun selbst zum Mörder. Gogol bringt mittels Messer Stephens Stiefvater um. Stephen Fällt es schwer, seine musikalischen Fin­ gerfertigkeiten wiederzuerlangen. Da er aber erschreckend leicht das Messer zu werfen versteht, glaubt er bald, daß es wirklich seine Hände waren, die das Verbrechen ausführten. Als sich Gogol endlich auch an Yvonne rächen will, wird er mittels eines meisterhaften Mes­ serwurfs von Stephen getötet. MAD LOVE stellt im Gegensatz zur Stummfilmversion die wahnsinnige Liebe< des Dr. Gogol, gespielt von einem glatzköpfi­ gen, dafür um so dämonischeren Peter Lorre, heraus. Lorres erster HollywoodFilm gilt in Fachkreisen als sein bester Horrorfilm überhaupt. Kameramann Gregg Toland wird nachgesagt, daß er seinen »expressionistischen deutschen Stil«, der ihm bei Orson Welles’ Citizen Kane Weltruhm einbrachte, bei Ex-Ka­ meramann und Regisseur Karl Freund gelernt und bei MAD LOVE zum ersten­ mal angewandt hätte. (Hahn/Jansen, LEXIKON DES HORROR-FILMS)

Osa - Terror beherrscht die Welt (OSA). USA 1985. R Oleg Egorov. B Oleg Egorov. K John Drake. M Marson Daring. D Kelly Lynch (Osa), Daniel Grimm (Mr. Big), Peter Walker (Trooper), Philip Vincent (Speedway), John Forristal (Crooner), Etienne Chicot (Allan), David Hausman (Weasel), Bill Moseley (Quiltface), Len Stanger (Hammond), Brenda King (Mrs. Hammond). F (94) 87 Min. Endzeitfilm Nr. 4711a. Nach einem nu­ klearen Krieg ist die Welt im Arsch, das Trinkwasser der USA verseucht, und das, was von der Welt noch übrig ist, wird von lederbekleideten Lumpen beherrscht. Als besonders schlimmer Finger erweist sich Mr. Stanger, der über sauberes Trinkwas­ ser verfugt und es für Horrorpreise an jene verkauft, die es sich leisten können. Fräulein Osa, deren Eltern Stanger einst meuchelte, will sich dies nicht länger bie­

Outbreak - Lautlose Killer ten lassen, doch bevor sie an ihn heran­ kommt, muß sie es mit seinem Oberleib­ wächter Mr. Big aufnehmen, der auch nicht ohne ist. - Die Akteure sind alle­ samt Troglodyten, die Logik hanebüchen und die Dialoge an Blödheit nicht zu überbieten. ® Vestron

Outbreak - Lautlose Killer (OUTBREAK). USA 1995. R Wolfgang Petersen. B Laurence Dworet/Robert Roy Pool. K Michael Ballhaus. M James Newton Howard. D Dustin Hoffman (Col. Sam Daniels), René Russo (Robby Keough), Morgan Freeman (Gen. Billy Ford), Kevin Spacey (Casey Schuler), Cuba Gooding jr. (Major Sait), Donald Sutherland (Gen. Donald McClintock), Patrick Dempsey (Jimbo Scott), Zakes Mokae (Dr. Benjamin Iwabi), Malick Bowens (Dr. Raswani), Susan Lee Hoffman (Dr. Lisa Aronson). F 128 Min. Ein unbekannter Virus, der jeden Infizier­ ten nach zwei Tagen tötet, wird über ein illegal aus Afrika in die USA gebrachtes Äffchen eingeschleppt und breitet sich in Windeseile in der kalifornischen Klein­ stadt Cedar Creek aus. Der Militärbakte­ riologe Sam Daniels und sein Team sowie Daniels’ Freundin Robby versuchen in ei­ nem Wettlauf gegen die Zeit eine Aus­ breitung über das ganze Land zu verhin­ dern, wobei ihnen General McClintock, der mehr über die Herkunft des Virus weiß (dieser ist nämlich eine in den sech­ ziger Jahren entwickelte Eigenzüchtung), ständig Knüppel zwischen die Beine wirft und sogar so weit gehen will, die Klein­ stadt auszuradieren, um die Herkunft des Virus zu verschleiern. - Ein solider Nach­ zieher des in den siebziger Jahren populä­ ren Subgenres >utopischer Katastrophen­ thrillen. - »Der Medizin-Militär-PolizistParanoia-Viren-Thriller ist das, was man von Petersen erwartet: schnell, schnörkel­ los, spannend, spektakulär, direkt, explo­ siv.« (FISCHER FILMALMANACH). - »In einer packenden Kombination aus Au-

Outland - Planet der Verdammten thentizität und Abenteuer bringt Petersen seine Mixtur aus den kühlen Klassi­ kern Andromeda und Crazies auf heißer Action-Flamme zum Kochen.« (MOVIE­ STAR). ® Warner

Outland - Planet der Verdammten (OUTLAND). GB 1980. R Peter Hyams. B Peter Hyams. K Stephen Goldblatt. SpE John Stears. M Jerry Goldsmith. D Sean Connery (O’Niel), Frances Sternhagen (Lazarus), Kiki Markham (Carol), Steven Berkhoff (Sagan), Nicholas Barnes (Paul O’Niel), Peter Boyle (Sheppard), James B. Sikking (Montone), Clarke Peters (Ballard), John Ratzenberger (Tarlow), Manning Redwood (Lowell). F 109 Min. Einige Jahrzehnte in der Zukunft: Der amerikanische Bergwerkskonzern ConAm betreibt auf dem Jupitermond Io eine ertragreiche Mine. Als der Polizeioffizier O’Niel nach Io versetzt wird, stellt er fest, daß sehr viele Con-Am-Arbeiter sterben, bevor ihr Kontraktjahr abgelaufen ist: Sie begehen Selbstmord oder werden ermor­ det. O’Niel erkennt, daß die Arbeiter un­ ter leistungssteigernden Drogen stehen. Gleichzeitig zersetzen sie aber auch das Gehirn. Als er dem Bergwerksmanager Sheppard auf die Schliche kommt - die­ ser läßt die Droge aus reiner Profitgier verteilen -, wird es gefährlich für ihn. Nachdem ein Bestechungsversuch Sheppards keinen Erfolg gebracht hat, läßt der Manager mit der wöchentlichen Nach­ schubrakete zwei Berufskiller einfliegen, die O’Niel zum Schweigen bringen sol­ len. O’Niel ist fast völlig auf sich allein gestellt: Die verängstigten Arbeiter wol­ len ihm nicht helfen. Unterstützung findet er nur bei der Ärztin Dr. Lazarus. Aber als die von Sheppard gemieteten Killer auftauchen, steht er ihnen wie Gary Cooper in Zwölf Uhr mittags allein gegen­ über ... - »Peter Hyams vierter Film Out­ land - Planet der Verdammten (früher u. a. Unternehmen Capricorn) hat von der Kritik inzwischen das Siegel WeltraumWestern erhalten. Und das ist er wohl

672 auch, wenngleich die einengende und be­ engende Atmosphäre auf dem Planeten schmale Gänge, kleine Schlafkabinen, tief heruntergezogene Decken - beklem­ mender als die gewohnte diesseitige We­ sternatmosphäre ist. Aber hier wie dort: ein Held ist ein Held ist ein Held...« (Anne Frederiksen, FILMBEOBACHTER) - »Outland ist ein gekonnt gemachter Action-Thriller ohne weitergehende Ambitionen. Er schildert eine negative Zukunft, eine kalte Funktionswelt, rücksichtslos ausgebeutete Menschen, die in einer gefängnisartigen Unterwelt leben. Eine kritische Position wird je­ doch kaum erkennbar; der Marshal erle­ digt die Killer, stellt aber das System generell nicht in Frage.« (Peter Hasenberg, FILMDIENST) - »...intelli­ gente Unterhaltung und bestimmt einer der besten Thriller des Jahres.« (SUN­ DAY TELEGRAPH). ©Warner (B) Alan Dean Foster: Outland, München 1981 Outlaws

USA 1986. R Peter Werner. B Nicholas Corea. K Thomas Del Ruth. M Joseph Conlan. D Rod Taylor (John Grail), William Lucking (Harland Pike), Charles Napier (Wolf Lukas), Patrick Houser (Billy Pike), Richard Roundtree (Isaiah McAdams), Christine Belford, Lewis Van Bergen, Wendy Girard. F (104) 93 Min. TV-Film. Vier texanische Cowboys und ein Sheriff werden 1899 von einem my­ steriösen Sturm in die Gegenwart versetzt und müssen sich dort zurechtfinden. Sie gründen eine Detektei und nehmen eine Gangsterbande hoch. Pilotfilm einer TVSerie, die nicht lange überlebt hat. AT: Die Gesetzlosen. ©CIC (OUTLAWS).

Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit (FUKKATSU NO HI). Japan 1980. R Edward Tayor ( = Kinji Fukasaku). B Kinji Fukasaku/Koji Takada/Gregory

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Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit

High Noon im Weltall:

Outland

Planet der Verdammten von Peter Hyams

Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit

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Knapp. KDaisaku Kimura. AYTeo Macero. D Sonny Chiba (Dr. Yamauchi), Chuck Connors (Capt. McCloud), Stephanie Faulkner (Sarah), Glenn Ford (Präsident Richardson), Stuart Gillard (Dr. Mayer), Olivia Hussey (Marit), George Kennedy (Admiral Conway), Masao Kurosaki (Yoshizumi), Cecil Linder (Dr. Latour), Isao Natsuki (Dr. Nakanishi), Ken Ogata (Prof. Tsuchiya), Edward J. Olmos (Capt. Lopez), Henry Silva (Gen. Garland), Bo Svenson (Major Carter), Yumi Takigawa (Noriko), Robert Vaughn (Sen. Barclay). F 98 Min. DDR-Agenten stehlen einen von US-Militärs entwickelten biologischen Kampf­ stoff. US-Agenten erbeuten ihn zurück und verlieren ihn bei einem Flugzeugab­ sturz im verschneiten Hochgebirge. Unter dem Namen >italienisches Fieben rafft das Teufelszeug die Menschheit dahin. Es erwischt auch den US-Präsidenten Ri­ chardson, der vorher noch alle polaren Forschungsstationen darüber informiert,

daß sich der Virus in der Kälte nicht ent­ wickeln kann. Von den Polarforschern das sind über 800 Männer und acht Frau­ en - hänge es nun ab, ob die Menschheit einen neuen Anfang zustande bringe. Ein durchgedrehter, krankhaft antikommuni­ stischer US-General namens Garland läßt daraufhin seine Atomraketen starten - bis die Welt vollends im Eimer ist. - »Mit Overkill inszenierte Edward Taylor einen Katastrophenfilm katastrophalen Ausma­ ßes. So erweist sich die Story, die zahlrei­ che Dinge anreißt und dann den Faden immer wieder verliert, als kapitaler Bock voller Unwahrscheinlichkeiten und Un­ glaubwürdigkeiten ... Und doch erweist sich dieses Routineprodukt in einer Hin­ sicht - sicher unfreiwillig - als interes­ sant: Fast beiläufig zeigt der Film, wie menschlicher Irrsinn und Zufall der Natur den nuklearen Vernichtungskrieg auslösen können und wie wenig wir davor ge­ schützt sind.« (Rainer Casper, FILMBEOB­ ACHTER)

©Arcade

Paco - Kampfmaschine des Todes Italien 1985. R Martin Dolman (= Sergio Martino). B Sergio Martino/Elizabeth Parker/Paul Saska. K John McFerrand. M Claudio Simonetti. D Daniel Greene (Paco Querak), Janet Agren (Linda), John Saxon (Turner), George Eastman (Ryan Morris), Claudio Cassinelli, Robert Ben, Pat Monti. F 93 Min. Der Industrielle Turner baut den Cyborg Paco, um einen Politiker zu ermorden. Paco ist nicht nur eine Maschine - er hat Gefühle und verwundet sein Opfer nur. Turner schickt seine Schergen los, um Pa­ co zu beseitigen. Paco flieht in die Wüste, findet bei der netten Motelbesitzerin Lin­ da Unterkunft und verliebt sich in sie. Die Schergen stöbern ihn auf, doch auch ein zweiter Cyborg kann ihn nicht ver­ nichten. Paco weiß, daß er seinen Schöp­ fer töten muß. In einer Ruine legt er vier Schergen um und reißt Turner das Herz heraus. »Der Streifen bietet nicht viel mehr als eine dürftige Prise Sex, angereichert mit posierlichem Macho-Gehabe des Haupt­ darstellers.« (VIDEO-MAGAZIN). ©UFA (HANDS OF STEEL).

Panik (PANIC/BAKTERION).

Italien/Spanien/GB 1982. R Anthony Richmond (= Tonino Ricci). B Vincenzo Tomazzi. K Giovanni Bergamini. M Marcello Giombino. D David Warbeck, Janet Agren, Franco Ressel, José R. Lifante, Fabian Conde, Roberto Ricci, Miguel Herrera, Ovidio Taito, Eugenio Benito, José Maria Labernie, Ilaria Maria Bianchi, Vittorio Calo. F 88 Min. Ein Unfall bei einem Geheimexperiment mit bakteriologischen Waffen macht aus einem Menschen ein böses Monster. Der Held hat zwölf Stunden Zeit, es zu finden - gelingt es ihm nicht, wollen die Militärs

die ganze Stadt auslöschen, um den fehl­ geschlagenen Versuch zu verschleiern. Breit ausgewalzter SF-Horrorquatsch. Panik, Dinosaurier bedrohen die Welt Anderer Titel für Godzilla, der Drache aus dem Dschungel

Panik in der Sierra Nova (DAY OF THE ANIMALS). USA 1977. R William Girdler. B William Norton/ Eleanor Norton. K Bob Sorrentino. M Lalo Schiffin. D Christopher George (Steve Buckner), Leslie Nielsen (Paul Jensen), Lynda Day George (Terri Marsh), Richard Jaeckel (Taylor McGregor), Michael Ansara (Daniel Santee), Ruth Roman (Shirley Goodwin), Paul Mantee (Roy Moore), Jon Cedar (Frank Young), Paul Barnes (Ranger), Andrew Stevens (Bob Denning), Kathleen Bracken (Beth Hughes), Bobby Porter (Jon Goodwin), Susan Backline (Mandy Young), Michelle Stacy (Mädchen). F 98 Min. Die Verwendung von zu viel AerosolSpray wirkt auf die Ozonschicht der Erd­ atmosphäre ein - mit dem Ergebnis, daß eine Reihe von Tieren (Pumas, Hunde, Ratten, Schlangen, Adler etc.) ihre natürli­ che Zurückhaltung dem Menschen gegen­ über aufgeben und eine Gruppe von Wan­ derern attackieren, die sich zu einem Aus­ flug in die Bergwelt der Sierra Nova auf­ gemacht haben. Die Menschen reagieren auf die Angriffe der Tierwelt mit Verwir­ rung und trennen sich, was allerdings ihre Widerstandskraft noch mehr schwächt. Vierundzwanzig Stunden später ist das wundersame Spektakel ohne Erklärung wieder vorbei. Bis dahin freilich hat man­ cher sein Leben lassen müssen. - »Das ganze Spektakel nur wegen der dünnen Luft? Bißchen dünn das Ganze, würde ich sagen.« (SF-BAUSTELLE) - »...ein rüdes und blutiges Spektakel, dem die Schockeffekte zum Selbstzweck geraten Sind.« (FILMBEOBACHTER)

Panik in New York

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Panik in New York von Eugene Lourie

Panik in New York (THE BEAST FROM 20000 FATHOMS). USA 1953. R Eugene Lourie. B Lou Morheim/Fred Freiberger. K Jack Russell. SpE Ray Harryhausen/Willis Cook. M David Buttolph. D Paul Hubschmid (Tom Nesbit), Paula Raymond (Lucy Hunter), Cecil Kellaway (Prof. Elson), Kenneth Tobey (Col. Evans), Donald Woods (Capt. Jackson), Jack Pennick (Jacob), Lee van Cleef (Corp. Stone), Steve Brodie (Sgt. Loomis), Ross Elliott (George Ritchie), Ray Hyke (Sgt. Willistead), Mary Hill (Sekretärin), Michael Fox (Arzt), Alvin Greenman (Radarmann), Frank Ferguson (Dr. Morton), King Donovan (Dr. Ingersoll). 80 Min. Nach einem Atombombenversuch in der Arktis wird ein gewaltiger Urzeitsaurier

aufgetaut und nimmt Kurs auf New York. Der Wissenschaftler Tom Nesbit glaubt zwar, das riesenhafte Wesen gesehen zu haben, aber die Ärzte sind der Meinung,

er müsse einer Halluzination zum Opfer gefallen sein. Als die gefährliche Bestie jedoch durch das Häusermeer von Man­ hattan stampft, ohne daß man sie mit ge­ wöhnlichen Kugeln vernichten kann, muß man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Während die gesamte Polizei New Yorks auf den Beinen ist, um den Saurier abzuwehren, entwickelt Tom Nesbit einen Plan, denn er meint, man könne ihn nur mit dem Mittel vernichten, das ihn wieder zum Leben erweckt hat. Unter seiner Lei­ tung wird der Saurier auf dem Gelände eines Vergnügungsparks gestellt und mit radioaktiven Isotopen beschossen. - Pa­ nik in New York war ein vergleichsweise

677 billiger Film: er kostete knapp 250000 Dollar und spielte über fünf Millionen ein. Überraschend daran ist, daß dies ei­ nem Film gelang, der mit einem Haupt­ darsteller aufwartete, den in den USA niemand kannte: dem Schweizer Paul Hubschmid, der sich Paul Christian nannte. Als >ursprünglicher< Autor des Streifens gilt seit Jahrzehnten Ray Bradbury; aber was es damit auf sich hat, soll er hier selbst erzählen: »Ich hörte, daß Ray Harryhausen an einem Projekt arbei­ tete; sein Produzent rief mich an. Er war ein Mann, der ziemlich schnell redete und stark beschäftigt war, also sagte er zu mir: >Wir haben hier ein Skript. Können Sie sich eine Stunde Zeit nehmen, nach nebenan gehen, das Ding lesen und uns sagen, ob Sie es überarbeiten wollen?< Ich wußte, daß es eine Art Dinosaurier­ film werden sollte, und da Harryhausen dabei mitmischte, sagte ich: >Klar, warum nicht.< Ich verbrachte eine Stunde damit, dieses fürchterliche Skript zu lesen, dann kam ich wieder raus. Der Produzent sagte: >Wollen Sie’s überarbeiten?< Ich sagte: >Mal sehen. Ich weiß nicht. Aber diese Story gleicht verdammt einer Kurz­ geschichte von mir, die vor einem Jahr unter dem Titel ,The Beast From 20000 Fathoms' in der SATURDAY EVENING POST erschienen ist.< Daraufhin schaute mich der Produzent ziemlich komisch an... Und so, ohne daß ich irgendwie laut geworden wäre oder noch etwas ge­ sagt hätte, schickte man mir am näch­ sten Tag ein Telegramm und kaufte die Story. Danach hatte ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun. Von meiner Geschichte kann man in dem Film et­ wa fünfundvierzig Sekunden etwas se­ hen.« (Frederik Pohl/Frederick Pohl IV, SCIENCE FICTION STUDIES IN FILM)

Panik um King Kong (MIGHTY JOE YOUNG). USA 1949. R Emest B. Schoedsack. B Ruth Rose. K J. Roy Hunt. SpE Willis O’Brien/Ray Harryhausen/Pete Peterson/Marcel Delgado/George Lofgren/Linwood G.

Pankow ’95

Dunn/Fitch Fulton. M Roy Webb. D Terry Moore (Jill Young), Ben Johnson (Gregg Ford), Robert Armstrong (Max O’Hara), Frank McHugh (Journalist), Lora Lee Michael (Jill als Kind), Douglas Fowley, Dennis Green, Paul Guilfoyle, Nestor Paiva, Régis Torney, James Flavin. 94 Min. Jill, die kleine Tochter eines in Afrika le­ benden weißen Farmers, kauft von zwei Eingeborenen einen kleinen Gorilla, den sie Joe nennt. Zehn Jahre später lernt sie einen amerikanischen Großwildjäger ken­ nen, der glaubt, daß der inzwischen riesengroß gewordene Joe in den USA zu einer Rummelplatzattraktion werden könnte. Sie geht mit Joe nach Amerika und verdient viel Geld, aber es gefällt ihr nicht, daß Joe zu einer Art Zirkusclown herabgewürdigt wird. Als einige junge Leute den Riesenafifen reizen, bricht er aus und schafft einige Verwirrung. Wäh­ rend man ihn verfolgt, rettet er ein kleines Mädchen aus einem brennenden Haus. Joe ist der Held des Tages. Jill kehrt mit ihm in seine alte Heimat zurück. - Ein Remake des erfolgreichen Films King Kong und die weiße Frau (1933; Emest B. Schoedsack), das zwar einigermaßen Kasse machte, aber kein Schwein beein­ druckte und schnell wieder in der Versen­ kung verschwand. Der King Kong dieses Streifens war übrigens ungleich kleiner als sein Vorgänger. Willis O’Brien staubte für seine Tricks aber noch einen Oscar ab. Pankow ’95 (TV-ZDF). BRD 1983. R Gabor Altorjay. B Gabor Altorjay. K Jörg Jeshel. M Tom Dokupil. D Udo Kier (Wolfgang Amadeus Zart), Christine Kaufmann (Laura Zart), Dieter Thomas Heck (Dr. Werner Frisch), Magdalena Montezuma (Pflegerin Bethermann), Anthony Ingrassia (Pieck), Tom Dokupil (Arnim von Wuppertal), Angelo Galizia (Angelo Dorando), René Durand (Astor Dorando). F 82 Min. Das zwölfjährige Retortenbaby Arnim und der >Musikforscher< Wolfgang Ama­

678

Parasite

deus Zart sitzen 1995 in einer Pankower Klapsmühle und erkämpfen sich mit Hil­ fe einer Geiselnahme die Freiheit. Im südamerikanischen Exil erzählt Zart einer angereisten Journalistin eine Geschichte: die Story von den Meschuggenen, die auch im >Normstaat< als Abweichler gel­ ten und mit scheelen Blicken bedacht werden; von beknackten Pflegern, die fröhlich mit Pillen und Fixen hantieren; von Psychiatern, die eh nicht alle Tassen im Schrank haben, und vom DDR-Staatsratsvorsitzenden, dem der Psychothera­ peut abhanden gekommen ist. Und das al­ les in einer grellen Pop-Farben-Orgie, so daß es einem buchstäblich hochkommt. »Es wimmelt nur so von Klischees und platten Witzen: Pankow ’95, man steht wie gehabt vorm HO-Laden Schlange, teilt sich aber zur Abwechslung nur einen einzigen Einkaufskorb, die Frauen, o Wunder, tragen gartenzwergähnliche Fri­ suren, aber sonst spricht man immer noch Sächsisch und lebt wie ein Spießer. Die Pfleger im Irrenhaus treiben ihre Späß­ chen mit den Patienten, ärgern sie mit far­ benfrohen Tabletten und auch mal mit der Spritze. Da wird doch der Elektroschock regelrecht zum Erlebnis, und daß die Pa­ tienten ein bißchen meschugge sind, sieht jeder.« (A. Kopecny, EPD FILM) - »Mit seinem Nonsens-Film... will sich Ga­ bor Altorjay... zwischen alle Kino­ stühle des neuen deutschen Films set­ zen. Da ist ja noch reichlich Platz.« (Sabine Bredy, DER STERN) Parasite

USA 1982. R Charles Brand. B Alan Adler/Michael Shoob/Frank Levering. K MacAhlberg. SpE Stan Winston. M Richard Brand. D Robert Glaudini (Dr. Paul Dean), Demi Moore (Patricia), Luca Bercovici (Ricus), James Davidson (Der Wolf), Al Fann (Collins), Tom Villard, Cherie Currie, Vivian Blaine. F 84 Min. Die USA nach einem nuklearen Krieg: Das Land wird von der Familie Merchant regiert, die ihre Gegner durch einen mör­ (PARASITE).

derischen, ekelhaft aussehenden Parasiten ausschalten möchte. Dr. Paul Dean arbei­ tet in den Labors der Merchants. Ihm ist die Entwicklung eines parasitären Lebe­ wesens gelungen, das wie eine Mischung aus Piranha und Wurm aussieht. Während eines Kampfes in seinem Labor wird Dean von der Bestie angefallen und dient ihr fortan als Wirtskörper. Mit einem zweiten Parasiten in einem Stahlbehälter setzt er sich in die Wüste ab, aber bevor er ein Mittel entwickeln kann, das ihm das Vieh wieder vom Halse schafft, wird er von einer marodierenden Bande zu­ sammengeschlagen. Der Behälter-Parasit beißt sich an einem der Schläger fest. De­ an tut sich mit dem Mädchen Patricia zu­ sammen, kann den Parasiten, der ihn be­ fallen hat, mit Ultraschall töten und heftet sich an die Fersen des Entsprungenen«, der seine Wirtskörper inzwischen mehr­ mals gewechselt hat. Es gelingt ihm, auch diesen Parasiten schließlich zu vernichten - zusammen mit einem Agenten der Staatsmacht, der ihm gefolgt ist. - Para­ site, ein Film, der im 3-D-Verfahren auf­ genommen wurde, stiehlt schamlos bei Ridley Scotts Alien und David Cronen­ bergs Parasiten-Mörder (von letzterem sogar auch noch den Titel). Obwohl der Streifen voll im Trend liegt, kann er we­ der handlungs- noch ideenmäßig mit sei­ nen Vorbildern konkurrieren, »...nichts für schwache Gemüter und Leute, die ge­ rade ein delikates Mahl hinter sich ge­ bracht haben.« (CINEMA) - »Die faden­ scheinige Story dient in erster Linie zur Darstellung von widerwärtigen Schock­ effekten.« (FILMDIENST) Parasiten-Mörder (THE PARASITE MURDERS).

Kanada 1974. R David Cronenberg. B David Cronenberg. K Robert Saad. SpE José Blasco. M Ivan Reitman. D Paul Hampton (Dr. Roger St. Luc), Joe Silver (Rollo Linsky), Lynn Lowry (Forsythe), Allan Macikovsky (Nicholas Tudor), Susan Petrie (Janine Tudor), Barbara

Patrick

679 Steele, Ronald Mlodzik, Barry Boldero, Camil Ducharme, Hanka Posnanska, Wally Martin, Vlasta Vrana, Silvie Debois, Al Rochman, Charles Perley, Julie Widman, Arthur Grosser, Edith Johnson, Dorothy Davis. F 87 Min. Ein ältlicher Arzt, der der Meinung ist, daß die Menschen zuviel reden und zu­ wenig lieben, testet an seiner jungen Ge­ liebten ein selbstgebrautes Aphrodisia­ kum, aus dem sich ein ekelhafter, wurm­ ähnlicher Parasit entwickelt. Bei sexuel­ len Kontakten übertragen, infiziert das Ding schrittweise sämtliche Bewohner ei­ nes luxuriösen Apartmenthauses auf Starline Island. Während ein Teil der Befalle­ nen plötzlich ungeheure sexuelle Aktivi­ tät entfaltet, reagieren andere wie Amok­ läufer. Der junge Arzt Roger St. Luc versucht, dem absonderlichen Verhalten der Hausbewohner auf die Schliche zu kommen, aber als er endlich die volle Wahrheit erfährt, ist es schon zu spät: Der Parasit hat ein Eigenleben entwickelt und ist gewachsen. Die Hausbewohner drehen durch und bekämpfen einander mit ag­ gressiver Gewalt. Es gibt keine Rettung mehr... - »Ich bin drei Jahre lang mit dem Drehbuch, das ursprünglich >Orgie der Blutparasitem hieß, herumgelaufen, bevor ich den Film machen konnte... Er wurde von einer kleinen Firma namens Cinepix produziert, die einen Namen als Herstellerin von Softcore-Sexfilmen hatte... Es war die einzige Gesellschaft in Kanada, die in bezug auf Spielfilme so etwas wie eine Geschichte vorzuweisen hatte. Ich ging also zu Cinepix. Die Leute da wollten den Film machen, aber es war nicht ganz einfach, die Finanzierung für einen Horrorstreifen zusammenzubekom­ men. Die einzig echte Geldquelle war die Film Development Corporation, die im Grunde eine Regierungsbank ist, die in Filme investiert und eine Spielfilm-Indu­ strie auf die Beine stellen soll. Aber die FDC hatte die Grenzen ihrer Organisation noch nicht ganz abgesteckt, deswegen war sie ziemlich schockiert von dem Ge­ danken, sich an einem ziemlich extremen

Horrorfilm zu beteiligen. Es klappte aber dann doch, und die FDC hat es nicht be­ reut. Es hat ziemlich viel Wirbel gegeben, über das Verschwenden von Steuergeldem an Horrorfilme, aber Tatsache ist, daß die FDC ihr Geld sofort zurückbe­ kam. Es war, glaube ich, der erste von der FDC subventionierte Film, der sein Geld wieder einspielte und der öffentlichen Hand noch einen Profit bescherte.« (Da­ vid Cronenberg) - Parasiten-Mörder wurde in den englischsprachigen Ländern unter mehreren >Originaltiteln< gezeigt: In der Urfassung hieß er in Kanada THE PARASITE murders, später dann SHI­ VERS. In den USA wurde der Film als THEY CAME FROM WITH IN aufgeführt. ® Euro Video Party Time mit Frankenstein (FRANKENSTEIN: THE COLLEGE YEARS).

USA 1991. R Tom Shadyar. B Bryant Christ/John Trevor Wolff K Steve Confer. AT Joel McNeely. D William Ragsdale (Mark), Christopher Daniel Barnes (Jay), Larry Miller (Prof. Lipzigger), Andrea Elson, DeVoreaux White, Vincent Hammond. F 88 Min. Die Collegeboys Mark und Jay stoßen auf das Geheimlabor des verstorbenen Professors Lipzigger, der insgeheim auf Frankensteins Spuren wandelte, und tre­ ten in dessen Fußstapfen. Nachdem sie sein >Monstrum< zum Leben erweckt ha­ ben, lassen sie es unter dem irrsinnig ori­ ginellen Namen Frank N. Stein als Stu­ dent und Footballspieler agieren. Eine in­ fantile Komödie nach dem Geschmack von US-Produzenten, die zum Mars emi­ grieren müßten, erführe ihr Publikum, was sie wirklich von ihm denken. ©CBS/Fox Patrick Australien 1978. R Richard Franklin. B Everett de Roche. K Don McAlpine. M Brian May. D Susan Penhaligon (Kathy Jacquard), Robert Helpmann (Dr. Roget), Rod Mulinar (PATRICK).

Der Pauker kann’s nicht lassen (Ed Jacquard), Bruce Barry (Dr. Wright), Julia Blake (Oberschwester Cassidy), Robert Thompson (Patrick). F 110 Min. Der vierundzwanzigjährige Patrick liegt seit drei Jahren in einem permanenten Zustand der Erstarrung im Bett einer Kli­ nik: Vorher hat er seine Mutter und deren Liebhaber ermordet. Dr. Roget, der ihn nicht behandelnde Arzt, sieht in dem jun­ gen Mann eine Art Lebensversicherung: Für sein Bett wird schließlich gezahlt. Als die Krankenschwester Kathy sich um Pa­ trick kümmert, fangt der Junge an, zumin­ dest auf geistiger Ebene zu >erwachenbeschützen< will, mit dem sie gerade in Scheidung lebt. Als Kathy einen befreun­ deten Mediziner in Sachen Patrick um Hilfe bittet, sieht Dr. Roget darin einen schweren Eingriff in seine Kompetenzen und wirft sie hinaus. Patrick nimmt Rache an Dr. Roget und der gemeinen Ober­ schwester Cassidy. Als er mit Kathy, die völlig in seinen Bann gerät, in den Tod ge­ hen will, ist es Kathys Ex-Mann Ed, der sie vor einer Torheit bewahrt... - »Neben den sorgsam konzipierten Schocks gibt es auch manchen Ekeleffekt, auf den Ri­ chard Franklin getrost hätte verzichten können -- z. B. den Stromtod der dragoner­ haften Oberschwester Cassidy. Trotzdem ist die Übertragung alter Horror-Motive in unsere ... Gegenwart insgesamt gelun­ gen, weil die immer häufiger anzutref­ fende Spekulation, Grusel nur noch aus der optisch-unappetitlichen Darstellung von zerplatzten Köpfen oder kübelweise fließendem Blut zu entwickeln, überwie­ gend vermieden wurde.« (zitty) ©ITT Contrast

Der Pauker kann’s nicht lassen (SON OF FLUBBER). USA 1962.

R Robert Stevenson. B Bill Walsh/ Don Da Gradi. K Edward Colman.

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SpE Eustace Lycett/Robert A. Mattey/ Jack Boyd/Jim Fetherolf. M George Bruns. D Fred MacMurray (Prof. Ned Brainard), Nancy Olson (Betsy Brainard), Keenan Wynn (Alonzo Hawk), Tommy Kirk (Biff Hawk), Ed Wynn (A. J. Allen), Charles Ruggles (Richter Murdock), Leon Ames (Präsident Daggett), Ken Murray (Hurley), William Demarest (Hummel), Paul Lynde (Kommentator). Elliot Reid (Shelby Ashton), Joanna Moore (Desiree de la Roche), Edward Andrews (Verteidigungsminister). A 90 Min. Vorgeschichte siehe Der fliegende Pau­ ker. - Professor Brainard erfindet einen Flummigas-Anzug, der einem lokalen Football-Team zum Sieg verhilft, und er­ zeugt künstlichen Regen, dessen Effekt darin besteht, daß gewöhnliches Gemüse überdimensionale Formen annimmt. Peacemaker

USA 1990. R Kevin S. Tenney. B Kevin S. Tenney. K Thomas Jewett. M Dennis Michael Tenney. D Robert Foster (Yates), Lance Edward (Peacemaker Townsend), Hilary Shepard (Dr. Dori Carlsson), Robert Davis (Sgt. Frank Ramos), Bert Remsen (Doc). F 87 Min. Ein außerirdischer Polizist kommt auf die Erde, um einen ebenso außerirdischen Killer zu schnappen. Kurz nach der Lan­ dung schießt ihn die irdische Polizei nie­ der. In der Leichenhalle regeneriert er sich, nimmt die Ärztin Dori als Geisel und bricht zur Jagd auf. Es erweist sich als problematisch, da Jäger und Gejagter extrem regenerierungsfahig sind. So kön­ nen sie sich, ohne Schäden davonzutra­ gen, durch Handabriß von Handschellen befreien oder Waffen in ihrem Körper verstecken. Im Finale geht der Killer nach einem Sturz in eine Leuchtreklame in Flammen auf. Dori und der > Peacema­ ker* gehen getrennte Wege. - Das Spiel, das Regisseur und Autor Tenney mit der wahren Identität der Außerirdischen treibt, sorgt im Verein mit solider, wenn (PEACEMAKER).

681 auch selbstzweckhafter Action für ein zwar spannendes, aber nicht immer schlüssiges B-Picture. »Viele Stunts und Action, aber auch viele schreckliche neunmalkluge Witze.« (Leonard Maltin, MOVIES AND VIDEO GUIDE). - Nur auf Video. ©Highlight

Peng! Du bist tot! BRD 1986. R Adolf Winkelmann. B Matthias Seelig. K Reinhard Köcher/David Slama. SpE Dieter Ortmeier. M Piet Klocke. D Ingolf Lück (Kai Westerburg), Rebecca Pauly (Andrea Flanagan), Hermann Lause (Peters), Volker Spengler (Spion), Rolf Zacher (Major), Buddy Elias (Kommissar Haupt), Ulrich Wildgruber (Berber), Pascale Jean Louis (Luna), Tana Schanzara. F 98 Min. In New York wird dem Computerexper­ ten Peters in einem fettigen Hamburger der Superchip Mega 4 übergeben. In der BRD geht er dann sinistren Plänen nach, die eines Mabuse würdig sind: Mit dem Chip kann er jeden Code knacken. Robo­ ter laufen Amok, Maschinen in Kranken­ häusern werden lahmgelegt. Nun liegt es an Kai, Peters Ex-Schüler, den Maniak zu stoppen. Kai heftet sich mit der spießigen Amerikanerin Andrea auf seine Spur. Fast werden sie in einem U-Bahn-Schacht Op­ fer seiner Terroranschläge. In einer Lager­ halle spüren sie Peters auf, der sie mit La­ serstrahlen töten will. Seine Waffe wird zum Bumerang: Mit einem Taschenspie­ gel schleudert Andrea die Strahlen zurück und vernichtet Peters’ Basis. Peters ent­ kommt verletzt, aber für das Duo gibt es ein Happy-End. - »Wie so oft, wenn die Ex-Autorenfilmer mit dem großen Genre­ kino aufwarten, scheint die Blamage vor­ programmiert zu sein. Aber Adolf Win­ kelmann läuft zu unerwarteter Form auf... Peng! Du bist tot! ist viel witziger als seine beiden Vorgänger... und trifft deshalb ins Schwarze, weil Winkelmann gelernt hat, den Zeitgeist noch ernster /u nehmen. Da ist kein Routinier mehr am

Perry Rhodan - SOS aus dem Weltall

Werk, der mit maßgeschneiderten Ver­ satzstücken hinter einer Jugendkultur... herhechelt, die schon viel abgebrühter ist als ihr Entertainer... Winkelmann ist nichts zu abgegriffen, nichts zu phanta­ stisch, nichts zu grell: Er erfüllt die Erfor­ dernisse des Genres. Niemand wird sich langweilen.« (TIP). ® Warner Peraustrinia 2004

Spanien 1989. R Angel Garcia. B José Solis/Angel Garcia/Joan Marimon/José Jorna. K Fermo Marimön. M Anthony Pilley. FIX Min. Zeichentrickfilm. 2004: Dank des Genies des Jungwissen­ schaftlers Tristan ist das Leben in Perau­ strinia gänzlich perfektioniert, so daß nie­ mandem mehr Mißgeschicke passieren. Dies gereicht jedoch den Bewohnern Ris­ kasiens zum Nachteil, die sich vom Ge­ lächter der Schadenfreude >ernährenPerry Rhodam ist der Held einer utopischen Romanheftserie, die seit 1961 in deutscher Sprache erscheint und sich mit Fug und Recht als >größte Weltraum­ serie der Welt< bezeichnet. Der endlose,

wöchentlich erscheinende Fortsetzungs­ roman hat es bis dato auf weit über 1300 Folgen gebracht und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Mit dem großen Er­ folg der Romanhefte konnte sich der auf Band 1 (> Unternehmen StardustPerry Rhodam-, sondern ein >BullyHaustierewilde< Oms, die in Freiheit leben und als Ungeziefer angesehen werden, da sie sich wie die Kaninchen vermehren. Als Tewa, die Tochter des hohen DraagBeamten Edil, sich des mutterlosen Om Terr annimmt, beginnt das Unheil Formen anzunehmen: Als der kleine Mensch fünfzehn Jahre alt ist, gefällt er sich nicht mehr in der Rolle des braven Haustiers. Er eignet sich heimlich das Wissen seiner Herren an, flieht und schlägt sich in die Wildnis durch, wo er mit den freien Oms Kontakt aufnimmt und sich eines aben­ teuerlichen Lebens erfreut. Als die Draag einen Feldzug gegen die Oms starten, da sie sich von den vielen Zwergen belästigt fühlen, kommt es zu einem Blutbad. Terr, der inzwischen zu einer Führerpersön­ lichkeit herangereift ist, flieht in einem zur Verschrottung vorgesehenen Raum­ schiff mit einigen menschlichen Gefähr­ ten auf eine andere Welt. Hier entdecken die Menschen das Lebenszentrum ihrer Herren: Die Draag treffen sich hier mit anderen Intelligenzen, lassen sich mit ih­ ren Meditationskugeln auf kopflosen Rie­ senstatuen nieder und tanzen einen >heiligen< Ritus. Als die Oms die Draag-Zeremonien gezielt in Unordnung bringen, erkennen die Draag, daß ihre vermeintli­ chen Haustiere intelligente Lebewesen sind, und bieten ihnen Gleichberechti­ gung und Frieden an. - »Was den Film interessant macht, ist der surreale und bi­ zarre Hintergrund, vor dem diverse alp­ traumhafte Gestalten dabei beobachtet werden können, wie sie ihren sinistren Geschäften nachgehen.« (John Brosnan, FUTURE TENSE) - »Der phantastische Planet ist vielleicht kein großartiger

Die phantastische Reise Trip für das Bewußtsein, aber was die Augen angeht, so ist er eine prächti­ ge... Reise.« (CINEFANTASTIQUE) ©Atlas ® Stefan Wul: OMS EN SERIE, Paris 1957 Die phantastische Reise (FANTASTIC VOYAGE).

USA 1966.

R Richard Fleischer. B Harry Kleiner/ David Duncan. St Otto Klement/Jay Lewis Bixby. K Ernest Laszlo. SpE L.B.Abbott/Art Cruikshank/Emil Kosa jr. M Leonard Rosenman. D Stephen Boyd (Grant), Raquel Welch (Cora Peterson), Edmond O’Brien (General Carter), William Redfield (Capt. Bill Owens), Donald Pleasance (Dr. Michaels), Arthur O’Connell (Col. Donald Reid), Arthur Kennedy (Dr. Duval), Jean del Val (Dr. Jan Benes), Barry Coe (Adjutant), Ken Scott (SecretService-Agent), Shelby Grant (Krankenschwester), James Brolin (Techniker), Brendan Fitzgerald (Funker). F101 Min. 1995: Der tschechische Wissenschaftler Dr. Jan Benes läuft zu den Amerikanern über, wird aber bei einem Attentat schwer verletzt. In seinem Gehirn hat sich ein Blutgerinnsel gebildet, das man nur von innen behandeln kann. Da Benes eine Ka­ pazität ist, auf die die Amerikaner nicht verzichten wollen, bemannt man ein hy­ permodernes Spezialunterseeboot, ver­ kleinert es auf Mikrobengröße und schießt es mittels einer Injektionsnadel in den Blutkreislauf des Verletzten. Unter Zuhilfenahme eines Laserstrahls soll das Gerinnsel beseitigt werden. Das Unter­ nehmen ist zudem ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das U-Boot kann seine Größe nur 60 Minuten lang halten. Dem Agen­ ten Grant, den Ärzten Dr. Michaels und Dr. Duval, der hübschen Cora Peterson und dem Piloten des Fahrzeugs öffnet sich eine faszinierende Wunderwelt vol­ ler schillernder Farben. Aber es begegnen ihnen auch Gefahren, mit denen niemand

684 gerechnet hat: Eine Fistel in einer Arte­ rienwand wird zum gefährlichen Hinder­ nis; Antikörper greifen das U-Boot an; eine in der Nähe von Benes’ Ohr zu Bo­ den fallende Schere erzeugt eine Art >SeebebenMüßte das Schiff jetzt nicht größer werden und den Mann um­ bringen, Daddy?< - >Gewiß, Robym, er-

685

Phantastische Reise zum Mittelpunkt der Erde

Die phantastische Reise von Richard Fleischer klärte ich, >aber das hast du nur erkannt, weil du schlauer bist als der durch­ schnittliche Hollywood-Produzent. Im­ merhin hist du ja schon elf.Prüfung< nicht besteht, scheidet aus dem Leben. Der vorprogrammierte Tod, mit dem Nimbus des Freiwilligen versehen, wird von allen akzeptiert - es sei denn, es trifft die eigenen Angehörigen. ® Richard Matheson: »Die Prüfung«, in Der letzte Tag, München [1972] (TV-ZDF).

Puma-Man 1980. R Alberto de Martino. B Massimo de Rita/Luigi Angelo. K Mario Vulpiani. M Santana Figueros. D Walter George Alton (Tony Farms/Puma-Man), Sydne Rome (Jane), Miguel Widners (Vadinho), Donald Pleasence (Korbas), Miguel Angel Fuentes, Silvano Tranquili, Benito Stefanelli, Guido Lollobrigida, Peter Cellier. F 90 Min. Der Londoner Historiker Tony wird von einem aus dem Weltraum kommenden Azteken aufgesucht und mit einem Gürtel (L’UOMO PUMA). Italien

709 ausgerüstet, der ihm die Fähigkeit des Fliegens verleiht. Damit nimmt er den Kampf gegen den Bösewicht Korbas auf, der eine Hypno-Maske besitzt, die Welt­ herrschaft anstrebt und schon mehrere von ihm beeinflußte Personen an die Schalthebel der Macht bugsiert hat. Kor­ bas setzt zwar eine hübsche Agentin auf Tony an, aber dieser kann die Pläne des Dunkelmannes trotzdem vereiteln. Am Ende verliebt Tony sich in die Agentin, der Azteke kehrt mit der erbeuteten Hyp­ no-Maske ins All zurück, und überall herrschen Friede, Freude. ©UFA

Puppet Masters USA 1994. R Stuart Orme. B Ted Elliot/Terry Rosso/ David S. Goyer. LV Robert A. Heinlein. K Clive Tickner. SpE Greg Cannon. M Colin Towns. D Donald Sutherland (Andrew Nivens), Eric Thal (Sam Nivens), Julie Warner (Mary Sefton), Keith David (Holland), Will Patton (Graves), Yaphet Kotto (Ressler), Richard Beizer (Jarvis). F 108 Min. Wurmähnliche Außerirdische landen in der amerikanischen Kleinstadt Ambrose (Iowa), bohren sich ins Hirn der Bewoh­ ner, errichten den Brückenkopf für eine Invasion und breiten sich wie ein Krebs­ geschwür aus. Die NASA-Mitarbeiterin Mary Sefton wundert sich, warum der männliche Teil der Bevölkerung nicht auf weibliche Reize reagiert. OSI-Agent Ni­ vens, dessen Sohn ebenfalls von den fremden Parasiten befallen wird, kann die Machtübernahme in letzter Sekunde ver­ hindern. - Robert A. Heinleins THE PUP­ PET MASTERS (1951), auf dem dieser Film basiert, ist ein klassischer SF-Roman, was man von der Zelluloid-Vari­ ante nicht unbedingt sagen kann. - »Action-orientiertes B-Kino, das Tieferlie­ (PUPPET MASTERS).

Pyjama Party

gendes wie einen Vater-Sohn-Konflikt banalisiert.« (TIP).

® Robert A. Heinlein: Weltraummollus­ ken erobern die Erde, Berlin 1957. ©Buena Vista

Purple People Eater Der kleine lila Menschenfresser (PURPLE PEOPLE EATER). USA 1988. R Linda Shayne. B Linda Shayne. K Peter Deming. AL Dennis Dreith. D Ned Beatty (Opa), Shelley Winters (Rita), Neil Patrick Harris (Billy Johnson), Peggy Lipton (Mom), James Houghton (Dad), Thora Birch (Molly Johnson), John Brumfield (Noodle), Richard Pennyman (Bürgermeister). F92 (87) Min. Ein Zwölfjähriger freundet sich mit ei­ nem putzigen Außerirdischen an. - Ein Filmstoff, für den es allerdings sehr gute Vorbilder gibt. - »Ein niedlicher, knuddeliger Film für alle Freunde anspruchsloser Unterhaltung.« (FISCHER FILM ALMANACH). - Nur auf Video. ©CIC Pyjama Party USA 1964 R Don Weis. B Louis M. Heyward. K Floyd Crosby. M Les Baxter. D Tommy Kirk (Go Go), Annette Funicello (Connie), Elsa Lanchester (Tante Wendy), Jody McCrea (Big Lunk), Jesse White (J. Sinister Hulk), Buster Keaton, Dorothy Lamour, Harvey Lembeck, Donna Loren, Susan Hart. F 82 Min. Ein Marsianer kommt auf die Erde, um eine Invasion vorzubereiten, landet auf einer typisch amerikanischen Party, hat Schwierigkeiten mit Motorradrockem und verguckt sich in die hübsche Connie. - Von unfreiwilliger Komik strotzendes Teenagerfilmchen mit schauerlichen Ge­ sangseinlagen. (PAJAMA PARTY).

Queen Gorilla BRD/GB 1976. R Frank Agrama. B Frank Agrama/Ron Doering. K Ian Wilson. MTony Mimms. D Robin Askwith (Ray Fay), Rula Lenska (Luce Habit), Valerie Leon, Roger Hammond, Linda Hayden. F 87 Min. Die Filmproduzentin Luce Habit entführt den Hippie Ray Fay nach Afrika, um bei einem Amazonenstamm einen Abenteuer­ streifen zu drehen. Das Riesengorilla­ weibchen Queen Kong verliebt sich in den Jungen und wird nach London ge­ bracht. Als man die Gorilla-Queen von Ray trennt, trampelt sie durch die Stadt und stiftet dabei allerlei Verwirrung. Als Ray schließlich auch in wahrer Liebe zu ihr entbrennt, bringt man das Liebespär­ chen nach Afrika zurück. »Amateurhaftes Eintopfprodukt.« (SF(QUEEN KONG).

NACHRICHTF.N)

Quest For Love (QUEST FOR LOVE). GB 1971. R Ralph Thomas. B Terence Feely. LV John Wyndham. K Ernest Stewart. M Eric Rodgers/Peter Rodgers. D Tom Bell (Colin), Joan Collins (Ottilie), Denholm Elliott (Tom), Laurence Naismith (Sir Henry), Neil McCallum (Jimmy), Simon Ward (Jeremy), Lyn Ashley (Jennifer), Juliet Harmer (Geraldine), Trudy van Doom. F 91 Min. Aufgrund eines Laborunfalls wird der Physiker Colin auf eine Parallelerde ver­ setzt, auf der John F. Kennedy lebt, der Vietnam-Krieg nicht ausgebrochen ist und der Mount Everest nicht bezwungen wurde. Er betätigt sich erfolgreich als Stückeschreiber für das Theater, wird je­ doch in die Realität zurückversetzt, als seine Geliebte Ottilie stirbt. - »Sogar die Collins ist diesmal gut!« (Steven H. Scheuer, MOVIES ON TV) - In Original­ fassung. ® Import

Quiet Earth - Das letzte Experiment (THE QUIET EARTH). USA 1985. R Geoffrey Murphy. B Bill Baer/ Bruno Lawrence. K James Bartel. M John Charles. D Bruno Lawrence (Zac Hobson), Alison Routledge (Joanne), Peter Smith (Api), Norman Fletcher, Tom Hyde. F91 Min. Der Wissenschaftler Zac Hobson wird ei­ nes Morgens von lautem Donner ge­ weckt. Als er hinausgeht, ist kein Mensch zu sehen: alle sind wie vom Erdboden verschluckt. Zac begreift: das Experi­ ment, ein Energiefeld um die Erde zu le­ gen, ist fehlgeschlagen. Zac sieht sich die Auswirkungen der Katastrophe an - leere Städte, wracke Autos, abgestürzte Flug­ zeuge. Er schreibt Botschaften an Plakat­ wände, sendet Radiosuchmeldungen, um herauszukriegen, ob er als einziger über­ lebt hat, und feiert sein Dasein in Kon­ sumorgien. Das Alleinsein führt ihn an den Rand des Wahns. Vor Pappfiguren hält er eine Rede. Auf seiner Odyssee stößt er auf Menschen, die offenbar erst nach der Katastrophe gestorben sind, und trifft die Krankenschwester Joanne. Zu­ sammen suchen sie weiter. Api gesellt sich zu ihnen. Sie finden die Wahrheit heraus: Wer zur Zeit des Experiments an der Schwelle zum Tod stand, hat die Ka­ tastrophe überlebt. Als Zac feststellt, daß sich das Experiment wiederholen wird, belädt er einen Truck mit Dynamit und jagt die Versuchsanlage und sich in die Luft. Er findet sich nackt in einer anderen Dimension an einem Strand wieder. »Das Umschwenken von der Katastrophe hin zur Liebesgeschichte und schließlich zum Westernmotiv wirkt fast so gruselig wie das Eingangsszenario. Die effekthascherische Musik setzt dabei das I-Tüpfelchen. Nichts gegen Genre-Filme. Aber bitte nicht im Dreierpack.« (STADTBLATT MÜNSTER).

©Atlas

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Quintett

Robin Askwith in

Queen Gorilla von Frank Agrama

Quintett (QUINTET). USA 1979. R Robert Altman. B Frank Barhydt/ Robert Altman/Patricia Resnick. K Jean Boffety. SpE David Horton. M Tom Pierson. D Paul Newman (Essex), Vittorio Gassman (St. Christopher), Fernando Rey (Grigor), Bibi Andersson (Ambrosia), Brigitte Fossey (Vivia), Nina von Pallandt (Dcuca), David Langton (Goldstar), Tom Hill (Francha), Monique Mercure (Redstones Frau), Craig R. Nelson (Redstone), Maruska Stankova (Jaspera), Anne Gerety (Aeon), Michael Maillot (Obelus), Max Fleck (Holzhändler), Françoise Berd (Frau im Siechenhaus). F 118 Min. Eine neue Eiszeit ist über die Erde herein­ gebrochen, die Ära des Erdöls ist vorbei. Die Kälte hat die Zivilisation zusammen­ brechen lassen: Es gibt keine Regierun­

gen mehr, man bewegt sich zu Fuß von Ort zu Ort; wilde Hunde, die in Fünferru­ deln jagen, schaffen die Leichen der Er­ frorenen und Verhungerten von den Stra­ ßen. Zehn Jahre nachdem er die Stadt ver­ lassen hat, kehrt der Robbenfänger Essex mit seiner schwangeren Frau aus dem Sü­ den zurück und sucht nach seinem Bru­ der, aber dieser wird kurz darauf das Op­ fer eines Bombenattentats, bei dem auch seine Frau und Essex’ Gefährtin Vivia das Leben verlieren. Die Ursache für den Tod seines Bruders liegt in einem Spiel verborgen, das Quintett heißt und von de­ nen gespielt wird, die glauben, einen letz­ ten Sinn in ihrem Dasein gefunden zu ha­ ben. Wer das Spiel verliert, muß die Kon­

sequenzen tragen: Er ist ein toter Mann. Essex will den Tod seiner Verwandten rä­ chen, aber um den Mördern auf die Spur zu kommen, hat er keine andere Wahl, als

Quintett sich in die Reihen der Quintett-Spieler einzuschleichen. Unter falschem Namen nimmt er Kontakt mit ihnen auf und wird in eine rätselhafte Gesellschaft einge­ führt, für die das Spiel zugleich Lebensin­ halt und religiöse Philosophie geworden ist. Aber er erfährt nichts. Seine dämoni­ schen Konkurrenten führen ihn in die Irre. Ein Spieler nach dem anderen muß aus dem Quintett aussteigen und stirbt. Als er von Grigor, dem mysteriösen Spielleiter, den ihm zustehenden Preis des Siegers verlangt, erfährt er, daß dieser lediglich darin besteht, weitermachen zu dürfen. Essex lehnt ab. Er verwirft den Gedan­

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ken, daß es einen Sinn haben könnte, sei­ ne Tage in der frostklirrenden, kalten Stadt zu beschließen, und folgt einer nach Norden fliegenden Wildgans in die Ein­ samkeit hinaus. Die Gans ist für ihn ein Zeichen der Hoffnung, aber daß er in der Eiswüste den Tod finden wird, ist gewiß. - »Altmans Film ist eine der eigenwillig­ sten Weltuntergangsvisionen aller Zei­ ten.« (VAMPIR) - »Altmans Film... ist die Beerdigung des Prinzips Hoffnung. Das Bild eines futuristischen Mittelal­ ters zur Illustration der Gegenwart.« (CINEMA)

©CBS/Fox

Rabbits (NIGHT OF THE LEPUS). USA 1972. R William E Claxton. B Don Holliday/ Gene R. Kearney. AL Russell Braddon. K Ted Voigtlander. SpE Howard A. Anderson/Lou Schumacher (Tiertrainer). M Jimmie Haskell. D Stuart Whitman (Roy Bennett), Janet Leigh (Gerry Bennett), Rory Calhoun (Cole Hillman), DeForest Kelley (Elgin Clark), Paul Fix (Sheriff Cody), Melanie Fullerton (Amanda Bennett), Chris Morrell (Jackie Hillman), Henry Wills (Frank), Evans Thornton (Major White). F 86 Min. Arizona stöhnt unter einer Kaninchenpla­ ge; die Farmer stehen vor dem Ruin. Im Auftrag des Viehbarons Hillman arbeitet der Biologe Bennett an einem Serum, das bei den Viechern Erbschäden hervorrufen soll. Als eins der geimpften Tiere ent­ wischt, sind die Auswirkungen katastro­ phal: Innerhalb weniger Monate hat es zahllose Nachkommen gezeugt, die die Größe von Wölfen erreichen und zu rei­ ßenden Bestien geworden sind. Menschen und Tiere werden von den Riesenkanin­ chen angegriffen und zerfleischt. Als Sheriff Cody Katastrophenalarm gibt und die Nationalgarde anrückt, scheint es fast zu spät zu sein, aber dann gelingt es doch noch, der anrückenden Flut mit Stark­ strom Herr zu werden. ® Russell Braddon: THE YEAR OF THE

ANGRY RABBIT, London 1964

Rabid - der brüllende Tod (RABID). Kanada 1977.

R David Cronenberg. B David Cronenberg. K René Verzier. M Ivan Reitman. D Marilyn Chambers (Rose), Joe Silver (Murray Cypher), Frank Moore (Hart Read), Howard Ryspan (Dr. Dan Keloid), Susan Roman (Mindy Kent), Patricia Gage (Dr. Roxanne Keloid), J. Roger Periard (Lloyd Walsh), Lynne Deragon (Louise), Victor Deay (Claude Lapointe), Gary McKeehan (Eddie),

Terry Schonblum (Judy Glasberg), Julie Anna (Rita), Terence G. Ross (Farmer), Robert O’Ree (Polizist), Jerome Tiberghien (Dr. Karl), John Gilbert (Dr.

Royce Gentry), Madeline Pageau (Beatrice Owen), Mark Walker (Steve), Monique Belisle (Sheila), Louis Negrin (Maxim). F’91 Min. Nach einem Motorradunfall wird die jun­ ge Rose von dem Schönheitschirurgen Dr. Keloid behandelt. Da sie schwere Ver­ brennungen erlitten hat, nimmt er eine Hauttransplantation an ihr vor. Als Rose nach über einem Monat aus der Narkose erwacht, ist sie jedoch nur äußerlich ge­ sundet. Die Transplantation hat sie zu ei­ ner Art Vampir gemacht. Außerdem ist ihr ein Stachel gewachsen, mit dem sie ihre Opfer betäuben und aussaugen kann. Da jeder Stich unbekannte Viren über­ trägt, verwandeln sich Roses Opfer in tollwütige Amokläufer. Die Stadt Montre­ al wird zur Hölle. Und man ist Rose auf den Fersen, um sie als Urheberin der Toll­ wutplage zu töten... - »Der technisch passable Film fädelt monoton immer die gleichen Horroreffekte aneinander, so daß die abstruse Gruselmär nur wenig Span­ nung erzeugt und nicht selten unfreiwilli­ ge Heiterkeit hervorruft.« (FILMDIENST) © EuroVideo (Der Überfall der teufli­

schen Bestien) Die Rache der kupfernen Schlange (THE MYSTERIOUS DR. SATAN). USA 1940. R William Witney/John English. B Franklyn Adreon/Ronald Davidson. K William Nobles. M Cy Feuer. D Edward Cianelli (Dr. Satan), Robert Wilcox (Bob Wayne), William Newell (Speed Martin), C. Montague Shaw (Thomas Scott), Ella Neal (Lois Scott), Dorothy Herbert (Alice Brent), Charles Trowbridge (Bronson), Jack Mulhall (Rand), Edwin Stanley (Col. Evans), Walter McGrail (Stoner), Joe McGuinn

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Die Rache der schwarzen Spinne

(Gort), Bud Geary (Hallett), Paul Marion (Der Fremde), Lynton Brent (Scarlett), Kenneth Terrell (Corwin), Al Taylor (Joe), Alan Gregg (Red). 96 Min. Der Superverbrecher Dr. Satan hat in sei­ nem Geheimlabor zahlreiche Apparaturen entwickelt - darunter einen Roboter -, mit deren Hilfe er die Weltherrschaft antreten könnte. Da ihm dazu nur noch eine besondere Fernsteuerung fehlt, die der geniale Wissenschaftler Thomas Scott konstruiert hat, hetzt er diesem alle Lum­ penhunde der Welt auf den Hals. Scott zur Seite steht allerdings der heldenhafte Bob Wayne, eine Art Großstadt-Zorro, der sich in Gefahrenmomenten eine kup­ ferne Maske überzieht und reinhaut, daß die Fetzen fliegen. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft kriegt Dr. Satan sein Fett. Die Rache der schwarzen Spinne (THE SPIDER). USA 1958. R Bert I. Gordon. B Laszlo Gorog/George W. Yates. K Jack Marta. SpE Bert I. Gordon/Flora Gordon. M Albert Glasser. D Ed Kemmer (Kingman), June Kenny (Carol Flynn), Gene Peterson (Mike Simpson), Gene Roth (Sheriff Cagle), Hal Torey (Mr. Simpson), June Jocelyn (Mrs. Flynn), Mickey Finn (Mr. Haskell), Sally Fraser (Mrs. Kingman), Troy Patterson (Joe), Skip Young (Sam), Howard Wright (Jake), Bill Giorgio (Sheriff Sanders), Hank Patterson (Hugo), Jack Kosslyn (Mr. Fraser), Bob Tetrick (Dave), Merritt Stone (Mr. Flynn), Nancy Kilgas (Tänzerin), David Tomack, Bob Garnett. 80 Min. In der Nähe einer amerikanischen Klein­ stadt wird in einer Höhle eine acht Ton­ nen schwere Riesenspinne entdeckt. Nachdem ein buntgemischtes Jagdkom­ mando die Bestie scheinbar mit einer DDT-Ladung getötet hat, stellt man sie in der Aula der Schule aus. Während der Proben einer Schülerjazzband beginnt sich das haarige Ungetüm plötzlich wie­ der zu regen, bricht aus und haut die Ort­ schaft in Klump. Schließlich zeigt sich aber doch des Menschen (und speziell der

Drehbuchautoren) Geist: Man lockt die Spinne wieder in ihre Höhle und bringt sie mit Dynamit und Starkstrom um. Die Rache des Dr. Fu Man Chu (VENGEANCE OF FU MAN CHU).

GB/BRD 1966. R Jeremy Summers. B Harry Alan Towers K John v. Kotze. M Malcolm Lockyer. D Christopher Lee (Dr. Fu Man Chu), Douglas Wilmer (Nayland Smith), Tony Ferrer (Inspektor Ramos), Tsai Chin (Lin Tang), Wolfgang Kieling (Dr. Lieberson), Suzanne Roquette (Maria Lieberson), Howard M. Crawford (Dr. Petrie), Noel Trevarthen (Mark Weston), Horst Frank (Rudy Moss), Peter Carsten (Otto Heller), Maria Rohm (Ingrid), Mona Chong (Jasmin). F 84 Min. Um 1910, im nordchinesischen Hochland: Der heimtückische Superverbrecher Dr. Fu Man Chu wird zum Oberhaupt aller internationalen Halunkenclubs gewählt und startet einen neuen Versuch, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da er aber zunächst alle Polizeichefs der Erde kaltstellen muß, läßt er den Chef von Scotland Yard entfuhren. An dessen Stel­ le tut nun einer seiner Getreuen Dienst, den man per Gesichtsoperation auf seinen neuen Tätigkeitsbereich vorbereitet hat. Natürlich geht mal wieder alles schief, und Fu Man Chus Palast wird ein Opfer der Flammen. Der Oberschurke ver­ spricht seine baldige Rückkehr, die er be­ kanntlich auch wahrgemacht hat. Die Rache des Toten (THE WALKING DEAD).

USA 1936. R Michael Curtiz. B Edward Adamson/ Peter Milne/Robert Andrews/Lillie Hayward. St Edward Adamson/Joseph Fields. K Hal Mohr. M Eimer Bernstein. D Boris Karloff (John Ellman), Ricardo Cortez (Nolan), Warren Hull (Jimmy), Robert Strange (Merritt), Joseph King (Richter Shaw), Edmund Gewenn (Dr. Beaumont), Marguerite Churchill (Nancy), Barton McLane (Loder), Henry

715 O’Neil (Warner), Paul Harvey (Blackstone), Joseph Sawyer (Trigger), Eddie Acuff (Betcha), Ruth Robinson (Mrs. Shaw), Addison Richards (Warden), Kenneth Harlan (Stephen Martin), Miki Morita (Sako), Adrian Rosley (Blumenhändler). 60 Min. Eine Gangsterbande tötet einen Richter, den sie zuvor erfolglos zu erpressen ver­ sucht hat, und präsentiert der Polizei, um alle Spuren zu verwischen, einen Un­ schuldigen als Tater. Da dessen Verteidi­ ger mit den Gangstern zusammenarbeitet, landet er - sein Name ist John Ellman auf dem elektrischen Stuhl. Die Unschuld Ellmans stellt sich jedoch in seiner Todes­ minute heraus. Der Staatsanwalt übergibt die Leiche dem Wissenschaftler Beau­ mont, der eine Methode entdeckt hat, Tote wieder zum Leben zu erwecken. Beaumonts Experiment gelingt, aber Ell­ man, der offenbar alle Erinnerungen an sein früheres Leben verloren hat, bewegt sich nun wie ein Roboter und vermag sich kaum zu artikulieren. Als er jedoch sei­ nem Anwalt gegenübersteht, scheint er sich an etwas zu erinnern. Er verweist ihn des Raumes. Der Anwalt wittert etwas und will Ellman in eine Irrenanstalt ein­ weisen lassen. Nachdem Ellman auch die Freunde des Anwalts gesehen hat, scheint seine Erinnerung wieder zu funktionie­ ren. Die Gangster werden nervös und wollen ihm einen Killer auf den Hals het­ zen. Von unerklärlichem Wissen getrie­ ben (das Beaumont für übersinnlich hält), sucht Ellman die Gangster nacheinander auf. Dabei erschreckt er sie so, daß sie ohne sein Dazutun reihenweise umkom­ men. Als ihn die beiden letzten Gangster in der Nacht auf einem Friedhof herumwandem sehen, schießen sie ihn nieder und kommen kurz darauf mit ihrem Wa­ gen von der Straße ab. Bevor Ellman den zweiten Tod stirbt, bittet er Dr. Beaumont, die Toten in Frieden ruhen zu lassen. »Abgesehen von einer einzigen größeren Konzession an Horror-Muster (eine Labo­ ratoriumsszene, in der Karloffs Make-up und Mohrs geschickte Kamerawinkel es

Die Rache des Ungeheuers

fertigbringen, Karloff dem FrankensteinMonster verdächtig ähnlich sehen zu las­ sen), legt es der Film nie darauf an, sei­ nem Publikum unbedingt Angst zu ma­ chen. Das wäre auch nicht leicht, denn die Zuschauer stehen von Anfang an auf Karloffs Seite... das Publikum drückt Karloff automatisch die Daumen, daß er es schaffen möge, die Serie der vom Schicksal vorgezeichneten Tode komplett zu lösen... In vieler Hinsicht ist THE WALKING DEAD einer von Boris Kar­ loffs interessantesten und am meisten zufriedenstellenden Filmen und seltsa­ merweise der einzige unter den fünf Warner-Produktionen, deren Star er war.« (William K. Everson, DER KLAS­ SISCHE HORRORFILM)

Die Rache des Ungeheuers (REVENGE OF THE CREATURE).

USA 1954. R Jack Arnold. B Martin Berkeley. K Charles S. Welboume. Ma Bud Westmore. M Herman Stein. D John Agar (Prof. Clete Ferguson), Lori Nelson (Helen Dobson), John Bromfield (Joe Hayes), Robert B. Williams (George Johnson), Nestor Paiva (Lucas), Grandon Rhodes (Foster), Ricou Browning (Monster), Dave Willock (Lou Gibson), Charles Crane (Polizeihauptmann), Brett Halsey (Pete), Clint Eastwood (Jennings), Ned le Fevre (Nachrichtensprecher), Diane de Laire (Miß Abbott), Robert Nelson (Dr. McCuller), Robert Wehling (Joe), Sydney Mason, Don C. Harvey, Jack Gargan, Robert Hoy, Don House, Mike Doyle, Charles Gibb, Charles Victor. 81 Min. Vorgeschichte siehe Der Schrecken vom Amazonas. - Der >KiemenmenschKomitee für unamerikanische Umtriebe* angeschwärzt hat, einen guten Film schreiben? Die Rache des Würgers (BRIDE OF THE MONSTER).

USA 1956. R Edward D. Wood. B Edward D. Wood/ Alex Gordon. K William C. Thompson/ Ted Allen. SpE Pat Dinga. M Frank Worth. D Bela Lugosi (Dr. Eric Vornoff), Tor Johnson (Lobo), Tony McCoy (Lt. Dick Cross), Loretta King (Janet Lawson), Harvey B. Dünne (Capt. Robbins), George Beewar (Prof. Vladimir Strowski), Don Nagel (Marty), Bud Osborne (Melton). 70 Min. Der durchgedrehte Wissenschaftler Dr. Vornoff träumt davon, eine Rasse über­ menschlicher Lebewesen zu erzeugen. Mit Hilfe eines Atomprojektors verwan­ delt er einen in einem sumpfigen Tümpel hausenden Oktopoden in eine gierige Be­ stie und seinen schwächlichen Assisten­ ten Lobo in einen hirnlosen Giganten, der ihm ständig neues Menschenmaterial zu­ führt. Die Journalistin Janet und der Poli­

zist Dick Cross kommen dem Irren bald auf die Spur, werden aber in eine Falle gelockt. Als der Riese Lobo sein Herz für das Mädchen entdeckt, wendet er sich ge­ gen seinen Schöpfer, setzt ihn den Atom­ strahlen aus und rettet die Gefangenen. Vornoff flieht in die Sümpfe. Obwohl ihm Pistolenkugeln nichts anhaben kön­ nen, findet er sein wohlverdientes Ende in den Fangarmen des von ihm behandel­ ten Oktopoden und detoniert in einem Atomblitz. - »Technisch mißratener Plun­ der.« (FILMBEOBACHTER) - »Verab­ scheuenswert.« (Ed Naha, HORROR: FROM SCREEN TO SCREAMS) - »Ab­ grundtief alberner Horror; bestimmt ein Kandidat für den schlechtesten Film der Filmgeschichte. Produziert mit einem >Schnürsenkel Radargeräte* via TV-Schirm jeden Gesuchten in Nullkommanichts per Knopfdruck sichtbar machen können. Amerikanisches B-Produkt, mehr futuri­ stischer Krimi als Science Fiction. - »Bil­ liger Kintopp.« (FILMDIENST)

Rakete Mond startet

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Radioactive Dreams (RADIOACTIVE DREAMS). USA 1985. R Albert Pyun. B Albert Pyun. Al Thomas Mauch/Charles Minsky. SpE R.J. Hohman. M Lynn Carey/Peter Robinson. D John Stockwell (Philip Hammer), Michael Dudikoff (Marlowe Chandler), Lisa Blount (Miles Archer), Don Murray (Dash Hammer). George Kennedy (Spade Chandler), Michele Little (Rusty Mars), Norbert Weisser (Sternwood), Paul Keller Galan (Harold), Demian Slade (Chester), Chris Andrew (Brick Brade). F 98 Min. Zwei Jungen verbringen nach dem Atom­ schlag fünfzehn Jahre in einem Schutz­ bunker. Ihre >Erzieher< sind in dieser Zeit alte Romane von Raymond Chandler. Al­ so nennen sie sich Philip und Marlowe. Am 1. April 2001 steigen sie zur verwü­ steten Erdoberfläche empor. Gekleidet wie ihre Idole, ziehen sie los, um den er­ sten Fall zu lösen, in dem sie sogleich die Erde retten müssen: Eine Atombombe hat den Krieg überstanden. Jeder hirnver­ brannte Mutant, der ihnen begegnet, will den letzten Countdown einleiten. Dafür braucht man einen Zündschlüssel, den Philip und Marlowe zufällig besitzen. Die Hatz führt sie in verschiedene obskure Gefilde. Philip bewahrt den Schlüssel für den Fall auf, daß er den Countdown selbst auslösen möchte. - Meister Pyun hatte wohl vor, aus Müll einen Kultfilm zu ma­ chen, was ihm aber mangels Hirnmasse nicht gelang. Sein alberner Streifen ist ebenso eine Beleidigung des denkenden Menschen wie sein Rocksoundtrack durchschnittlich ist. Beim Ansehen des billigen Dekors und des doofen Make ups springt jedem aufrechten SF-Fan der Draht aus der Mütze. - »Die narrativen Möglichkeiten der vielversprechenden Ausgangssituation bleiben ungenutzt. Das ganze ist nichts weiter als ein Zukunfts-Comic-Strip, in dem sich der PopKultur entliehene Typen tummeln.« (LOS ANGELES TIMES). ©UFA

Rakete 510 (FIRST MAN INTO SPACE). GB 1957.

R Robert Day. B John C. Cooper/Lance Hargreaves. St Wyatt Ordung. K Geoffrey Faithfull. Ma Michael Morris. M Buxton Orr. D Marshall Thompson (Kommodore John Prescott), Maria Landi (Tia Wellington), Robert Ayres (Capt. Ben Richards), Bill Nagy (Wilson), Carl Jaffe (Dr. Paul Petersen), Bill Edwards (Capt. Lt. Dan Prescott), Roger Delgado (Konsul), John McLaren (Ministerialbeamter), Richard Shaw (Witney), Bill Nick (Clancy), Chuck Keyser, Helen Forrest, Sheree Winton, Laurence Traylor, Barry Shawzin. 78 Min. Der Testpilot Dan Prescott soll ein neues Raketenflugzeug ausprobieren. Um sei­ nen letzten Höhenrekord zu überbieten, jagt er die Maschine über das ihr gesetzte Limit hinaus und gerät dabei in eine Wol­ ke aus Meteoritenstaub, die ihn körper­ lich und geistig deformiert. Da er nicht zurückkehrt, hält man ihn für tot. Bis plötzlich eine Reihe von Menschen auf grausige Weise ums Leben kommen. Kommodore John Prescott, der Leiter der Versuchsstation, kommt dem geheimnis­ vollen Mörder auf die Schliche und er­ kennt in ihm seinen Bruder Dan, der heimlich auf die Erde zurückgekommen ist und sich nun aufgrund der Meteori­ tenstaubverseuchung von Menschenblut ernähren muß. Bevor Dan Prescott stirbt, kann er seinem Bruder noch wichtige Da­ ten über seinen Flug geben. - Der Plot dieser Geschichte wurde geklaut bei Schock (1955; Regie: Val Guest), und der Rest war auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Rakete Mond startet (ROCKET-SHIP XM). USA 1950. R Kurt Neumann. B Kurt Neumann. K Karl Struss. SpE Jack Rabin/I. A. Block. M Ferde Grofe. D Lloyd Bridges (Floyd Oldham), Osa Massen (Lisa van Horn), John Emery (Karl Eckstrom), Noah Beery jr. (William Corrigan), Hugh

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Die Rakete zur flotten Puppe

O’Brian (Harry Chamberlain), Morris Ankrum (Dr. Robert Fleming), Patrick Ahern, John Dutra, Katherine Marlowe (Journalisten), Sherry Moreland (Marsmädchen). 77 Min. Fünf Astronauten sollen die ersten Men­ schen sein, die den Erdmond betreten. Der Start ist zwar erfolgreich, aber dann treten Probleme auf, die man nicht hat vorhersehen können. Das Raumschiff ge­ rät in den Gravitationsbereich des Mars und muß auf dem roten Planeten landen. Dort entdeckt man die Überreste einer untergegangenen Zivilisation und wird von menschenähnlichen, in die Barbarei zurückgefallenen Lebewesen angegriffen. Zwei Astronauten finden dabei den Tod. Auf dem Rückweg zur Erde stellen die Überlebenden fest, daß sie nicht mehr ge­ nügend Treibstoff für eine sichere Lan­ dung haben. Die Chemikerin Lisa van Horn gesteht dem Piloten Floyd Oldham angesichts des Todes, daß sie ihn liebt. Man nimmt zum letztenmal Funkverbin­ dung mit der Bodenstation auf und über­ mittelt sämtliche Forschungsergebnisse. Die Rakete zerschellt auf der Erde... »In den Anfangsszenen ist der Film eher uninteressant... Als das Raumschiff je­ doch auf dem Mars gelandet ist, greift er eine völlig andere Stimmung auf... Diese Sequenzen, gefilmt von Karl Struss, ge­ hören zum Unheimlichsten und Überzeu­ gendsten überhaupt - obwohl sie direkt neben einem stark befahrenen High­ way... aufgenommen wurden. Als einer der exzentrischsten und doch besten Ka­ meramänner in der Geschichte Holly­ woods ist Karl Struss für die fremdartige Atmosphäre und das Feeling dieser Sze­ nen verantwortlich. Der Planet erscheint einem wirklich als tot - und zwar so tot, daß es einen kalt überläuft, als die halb­ nackten und glatzköpfigen Marsianer auf­ tauchen ... Der Kampf zwischen den Marsianern und den Erdlingen ist tükkisch und Angst einjagend, und die Nah­ aufnahme einer marsianischen Frau... in der wir sehen, daß sie blind ist, weil ihre Augen völlig leer sind, gehört zu den

schockierendsten Szenen, die ein SF-Film je zeigte: Sie ist genauso verängstigt wie die anderen, und sie schreit auf. (Ihre geschminkten Lippen zerstören die Illu­ sion allerdings).« (Bill Warren, KEEP WATCHING THE SKlESl)

Die Rakete zur flotten Puppe GB 1960. R Robert Asher. B Henry Blyth. K Jack Asher. M Philip Green. D Norman Wisdom, lan Hunter, David Lodge. 97 Min. Ein ziemlich bescheuerter Rekrut der bri­ tischen Marine stellt allerlei Unfug an, wird dadurch zum Passagier der ersten königlichen Weltraumrakete und landet, nachdem die Raumkapsel auf einem Süd­ see-Eiland wieder zur Erde niedergegan­ gen ist, in den Armen einer exotischen Schönheit. (THE BULLDOG BREED).

Rana - Hüter des blutigen Schatzes (RANA: THE LEGEND OF SHADOW LAKE). USA 1975.

R Bill Rebane. B Lyoma Denetz. K Bill Rebane. ATN.N. D Glenn Scherer (Morgan Kelly), Karen McDiarmid (Elli), Brad Ellingson (Kelly jr.), Alan Ross (John), Paul Calloway, Richard Lange (Rana), Julie Wheaton (Susan), Jerry Gregoris (Charlie), Jim laquina (Burley), Bruno Aclin (Cal), Michael Skewes (Mike), Doreen Moze (Chris), Lorry Getz (Sorenson), Angel Rebane (Rana jr.). F90 Min. Der Wildhüter Morgan kehrt mit seiner Freundin Chris auf eine sumpfige Insel zurück, auf der er als Kind lebte und be­ richtet ihr in einer alten Hütte von einem dortselbst vor sich hinmüffelnden >Schattcnsee«, in dem ein Goldschatz verborgen sein soll. Leider kommt niemand an ihn ran (auch nicht die Goldsucher Cal, Burt und Mike), da der mysteriöse Fisch­ mensch >Rana< ihn seit Generationen be­ wacht und jeden abmurkst, der seine gie­ rigen Pfoten nach ihm ausstreckt. - Der todlangweilig und schlampig inszenierte Monsterfilm aus der Billigküche von Bill

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Der Rasenmäher-Mann (2) - Beyond Cyberspace

Rebane, dem seine Mutter als Kind stets ein Kotelett um den Hals hängen mußte, damit wenigstens die Straßenköter mit ihm spielten, erinnert vage an Der Schrecken vom Amazonas (USA 1954; Regie: Jack Arnold), kann ihm aber kei­ nesfalls das Wasser reichen. - Nur auf Video. ©ABC Der Rasenmäher-Mann USA 1991. R Brett Leonard. B Brett Leonard/Gimel Everett. ¿L Stephen King. K Russell Carpenter. SpE Brett Leonard/Gimel Everett/Frank Ceglia/Paul Haines/Tom Ceglia. M Dan Wyman. D Jeff Fahey (Jobe Smith), Pierce Brosnan (Dr. Angelo), Jenny Wright (Marnie), Geoffrey Lewis (Terry), Jeremy Slate, Dean Norris, Colleen Coffey. F(108) 90 Min. Der dumpfe Vorstadt-Blödling Jobe, >Rasenmäher-Mann< genannt, weil er den Job eines Mädchens für alles ausübt, wird mittels einer Maschine, die der von einer schrägen Regierung gefoppte Dr. Angelo entwickelt hat, a) zum Intelligenzwesen und b) zum Größenwahn-Supermann ge­ macht, denn Geheimdienstschufte, die ihn für den »Soldaten der Zukunft« hal­ ten, verabreichen ihm heimlich Drogen, um seine Aggressionen anzustacheln. »Cyberspace, das isses! Da redet im Mo­ ment alle Welt drüber. Cyberspace is’ in, Mann! Wollen wir nicht auch mal irgend­ was machen, wo Cyberspace draufsteht und ’n paar Millionen scheffeln?« - »Au ja! Und wie?« - »Zuerst kaufen wir die Rechte an einer alten Story von Stephen King - über den redet auch alle Welt damit wir mit seinem Namen werben können! Dann machen wir ’n Film mit viel Computergetöse, virtual reality und so, damit’s den Kids die Schädeldecke abhebt!« - Und so geschah es! Bloß konnte Stephen King in dem fertigen Film, der anfangs als Stephen King's Lawnmover Man auf den Markt kam, nur zwei verfilmte Minuten seines Werks er­ (THE LAWNMOWER MAN).

blicken, weswegen er den cleveren Knil­ chen gerichtlich verbieten ließ, seinen Namen für ihre Absahne auszubeuten. »Der Rasenmäher-Mann ist ein durchaus spannender Film mit herausragenden Trick-Sequenzen, die sich teilweise mit denen aus Terminator (2) messen können. Seine Ausdruckskraft reduziert sich je­ doch auf einige wenige Szenen, der Rest bleibt an der Oberfläche und trifft als per­ fekt inszeniertes Unterhaltungskino den Nerv der Cyberspace-Generation ... Kein Meisterwerk und leider auch kein be­ deutender Beitrag zur >virtual reality< ... doch ... ein SF-Film, der innovative Wir­ kung haben könnte.« (Sascha Mamczak, SCIENCE FICTION MEDIA)

® Starlight Der Rasenmäher-Mann (2) Beyond Cyberspace (LAWNMOWER MAN II: BEYOND CYBERSPACE). USA 1996.

R Farhad Mann. B Gimel Everett/Brett Leonard/Farhad Mann. K Ward Russell. SpE Cinesite. M Robert Folk. D Patrick Bergin (Dr. Benjamin Trace), Matt Frewer (Jobe), Austin O’Brien (Peter), Ely Pouget (Dr. Cori Platt), Camille Cooper (Jennifer), Patrick LaBreque (Shawn), Crystal Celeste Grant (Jade), Sean Parthum (Travis), Trevor O’Brien (Peter als Kind), Richard Fancy (Sen. Greenspan), Ellis Williams (Sicherheitschef). F 87 Min. Vorgeschichte siehe Der RasenmäherMann. Der geistig leicht zurückgebliebe­ ne Jobe, den der Wissenschaftler Dr. An­ gelo in ein virtuelles Wesen verwandelt hat, findet auch nach seinem Ableben keine Ruhe: Ein irrer Wissenschaftler, der nach Weltherrschaft strebt, belebt ihn wieder und macht ihn zum Werkzeug in seinem Krieg gegen die Menschheit. Doch hat er die Rechnung ohne Jobes alte Freunde gemacht: Eine Gruppe von Ju­ gendlichen unter der Leitung von Dr. Tra­ ce stellt sich dem verrückten Genie. »Effektvolles, etwas holpriges Sequel zu Brett Leonards spektakulärem Virtual

Das Rätsel der leeren Urne Reality-Thriller von 1992. Auf dem Co­ ver fehlen der Regisseur und die Haupt­ darsteller von damals, ebenso wie der Na­ me Stephen King, aber letzterer hatte ja schon mit dem Original nur wenig zu tun ... Insgesamt nicht so gelungen ...« (VIDEOWOCHE). - Nur auf Video. © Warner

Das Rätsel der leeren Urne (NECO JE VE VZDUCHU).

CSSR 1980. 7? Ludvik Raza. B Drahoslava Makovicka. K Josef Illik. M Milos Vacek. D Zlata Adamovska (Alice/Blanka), Vladimir Dlouhy (Peter Bodil), Ivan Mistrik (Großvater Rudolf Jenik), Zdena Hadrbolcova (Großmutter/Blankas Mutter), Vlastimil Brodsky (Schuster), Ludel Munzar (Barton Icek). F 79 Min. Prag, 1980: Beim Hausputz läßt die junge Alice versehentlich die Urne mit der Asche ihres Großvaters Rudolf aus dem Fenster fallen. Als sie in Scherben geht, entpuppt sie sich als leer. Von ihrer Oma erfahrt sie, daß Rudolf 1946 Besuch von einem seltsam langhaarigen jungen Mann erhielt, mit ihm das Haus verließ und nie wieder gesehen wurde. Von dem Schuster Jebavy, einem alten Bekannten Rudolfs, erhält Alice eine mysteriöse schriftliche Arbeit ihres Großvaters, in der ihr Freund, der Physikstudent Peter, die An­ leitung zum Bau einer Zeitmaschine er­ kennt. Dank neuester Computertechniken ist die Maschine heutzutage konstruier­ bar. Peter baut das Gerät und installiert es in sein Auto. Er reist mit Alice ins Jahr 1946 und nimmt mit Rudolf, der sich noch in der Blüte seiner Jahre befindet, Kontakt auf. Opa ist fasziniert, als sich ihm die beiden zu erkennen geben; im­ merhin haben ja seine Berechnungen den Bau der Zeitmaschine ermöglicht. Alice und Peter überreden ihn, mit ins Jahr 1980 zu reisen, wo er jedoch nicht unbe­ dingt bleiben mag, da sowohl seine Toch­

ter (Alices Mutter) als auch sein Schwie­ gersohn mittlerweile älter sind als er selbst. Auch Oma, die sich zunächst über

720 sein unverhofftes Auftauchen freut, bittet ihn, ins Jahr 1946 zurückzukehren, damit er sein Leben an ihrer Seite verbringe. Doch dies, weiß Rudolf, darf er nicht tun: Seine Rückkehr würde den gesamten Lauf der Welt beeinflussen und verän­ dern. Wäre er zurückgekehrt, hätte sich die gerade erzählte Geschichte niemals abspielen können - doch hat sie sich be­ reits abgespielt. - Ein intelligent gemach­ ter Film, und eins der wenigen Beispiele des SF-Genres, wo auf einer unmöglichen Prämisse aufgebaut logisch weiterspeku­ liert wird.

Das Rätsel der schwarzen Flecke Mondscheinbogen

Anderer Titel für

Das Rätsel von Piskov (TV-ARD). BRD 1969. R Karl Peter Biltz. B Zdenek Bläha. K N.N. M N.N. D Hellmuth Lange (Redakteur), Hannelore Elsner (Helenka), Gert Keller (Pfarrer), Wolfgang Büttner (Dr. Pavelka), Stephanie Wiesand, Hans Emons, Horst Werner Loos, Max Walter Sieg, Otto Mächtlinger. 70 Min. TV-Film. In der tschechischen Kleinstadt Piskov bleiben an einem Dienstag die Sonne, die Zeit und die Uhren stehen. Durch die fehlerhafte Handhabung einer >Zeitrakete< landet um Punkt 18.03 Uhr eine Person weiblichen Geschlechts aus dem Jahr >523 nach Gagarim. Ein Re­ dakteur und dessen junge Kollegin He­ lenka werden mit der Untersuchung des Rätsels beauftragt. Bei ihren Nachfor­ schungen stoßen sie auf den Archäologen Dr. Pavelka, der das Wesen aus der Zu­ kunft aufgenommen und wohl auch geret­ tet hat. Doch der wackere Wissenschaft­ ler ist binnen kurzer Zeit zum Greis ge­ worden.

Rattennest (KISS ME, DEADLY). USA 1955. R Robert Aldrich. ß A. 1. Bezzerides.

K Ernest Laszlo. M Frank Devol. D Ralph Meeker (Mike Hammer), Albert Dekker (Dr. Soberin), ¿FMickey Spillane.

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Rattennest

Rattennest von Robert Aldrich: Gaby Rodgers lernt den Tschernobyl-Effekt kennen Paul Stewart (Carl Evello), Jnano Hernandez (Eddie Yeager), Wesley Addy (Pat Chambers), Marian Carr (Friday), Maxine Cooper (Velda), Cloris Leachman (Christina Bailey), Gaby Rodgers (Lily Carver), Nick Dennis (Nick), Jack Lambert (Sugar Smallhouse), Jack Elam (Charlie Max),

Mort Marshall (Ray Diker), Jerry Zinneman (Sammy), Leigh Snowden, Percy Helton, Madi Comfort, Fortunio Bonanova, Strother Martin. 104 Min. Der Privatdetektiv Mike Hammer nimmt eines Nachts in seinem Wagen ein Mäd­ chen namens Christina mit und schmug­ gelt es durch eine Polizeikontrolle. We-

Raumkreuzer Hydra - Duell im All nig später wird Christina ermordet und Mike zusammengeschlagen. Der Polizist Pat Chambers gibt ihm zu verstehen, daß er seine Finger aus dem Fall herauslas­ sen soll. Als Mike erfährt, daß das FBI eingeschaltet wurde, forscht er auf eige­ nes Risiko weiter und findet in Christi­ nas Wohnung einen von ihr geschriebe­ nen Gedichtband, der >Denk an mich< heißt; das sind genau die Worte, die sie ihm zum Abschied gesagt hat. Christinas Zimmergenossin, eine gewisse Lily Carver, hat sich in einer Absteige versteckt und furchtet sich vor irgendwelchen Gangstem. Als unbekannte Schläger sei­ nen Freund Nick umbringen, sieht Mike sich in der Position des gnadenlosen Rä­ chers: Er schlägt einen Arzt zusammen, der ihm einen Schlüssel aus Christinas Besitz verkaufen will. (Diese Szene wur­ de aus der deutschen Fassung herausge­ schnitten, weil deutsche Ärzte in jedem Fall Vertrauenspersonen und keine Korruptlinge sind.) Der Schlüssel gehört zu einem Schließfach in einem versnobten Klub. Als ein Angestellter des Klubs Mike nicht an das Fach heranlassen will, tut er so, als wolle er den Mann beste­ chen; tatsächlich haut er aber auch ihn zusammen. Im Schließfach findet Mike eine verschnürte Schachtel, die schwer ist wie Blei. Er öffnet vorsichtig den Deckel - es zischt und funkelt. Mike ver­ brennt sich die Hände, macht den Deckel wieder zu: Die Schachtel enthält spaltba­ res Material, und wie er später von Chambers erfährt, hat die Sache etwas mit dem >Manhattan-Projekt< (der Ent­ wicklung der ersten Atombombe) zu tun. Lily Carver verschwindet; Mikes Sekre­ tärin Velda ist inzwischen entfuhrt wor­ den. Mike erfährt, daß die wirkliche Lily bereits vor zwei Wochen ertrunken ist; die Frau, die er unter diesem Namen kennt, ist eine gewisse Gabrielle, die of­ fenbar für einen ausländischen Nachrich­ tendienst arbeitet. Nachdem das FBI Mike verboten hat, sich in dieser Sache weiter zu engagieren, wird er in seinem Büro überfallen und von Unbekannten in

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ein Strandhaus gebracht, das einem ge­ wissen Dr. Soberin gehört. Man behan­ delt ihn mit einer Wahrheitsdroge, aber Mike kann die Fragen, die man ihm stellt, nicht beantworten. Schließlich kann er die ihn bewachenden Männer überrumpeln und töten. Er durchsucht das Haus nach Velda und stößt dabei auf Lily/Gabrielle. Sie hat inzwischen die mysteriöse Schachtel aus dem Schließ­ fach geholt und Dr. Soberin, ihren Chef, umgebracht, weil dieser ihr nicht hat zei­ gen wollen, was in dem Behälter ist, den er für ein Vermögen Weiterverkäufen wollte. Gabrielle, vor Gier außer sich, öffnet die Schachtel eigenhändig: ein strahlend heller Blitz zuckt auf, das Mädchen steht in Flammen. Das Haus vibriert. Mike befreit Velda, sie rennen hinaus und springen ins Wasser. Hinter ihnen erhebt sich ein rätselhaft strahlen­ der Rauchpilz in den Himmel. Soberins Haus explodiert. - Rattennest ist in erster Linie ein Spionage-Thriller, »doch der Aufhänger der Story, die atomare Maschi­ ne, ist so geschickt arrangiert, daß sie ein besonderes Element (in den Film) hinein­ trägt.« (SCIENCE FICTION TIMES) - »In der Tat ist K.ISS ME, DEADLY die größte Kriminal-Fantasie seit Fritz Längs Te­ stament des Dr. Mabuse. Die Mechanik der Dramaturgie ist weniger barock, die Stimmung weniger realistisch. Die At­ mosphäre ist steif, frostig. Die Charak­ tere sind entmenschlicht; sie haben die ominöse Gelassenheit von Schizophre­ nen ... Die Komposition der Einstellun­ gen entspricht dem Charakter des Hel­ den: sie ist kühn, frigide, ewig rätsel­ haft. Jedes Bild ist auf Tiefe und Volu­ men hin konzipiert.« (Raymond Durgnat, SEXUS EROS KINO) ® Mickey Spillane: Die verlorenen Schlüssel, Stuttgart 1953; auch unter dem Titel Rhapsodie in Blei, München 1966

Raumkreuzer Hydra - Duell im All Italien 1965. R Pietro Francisi. B Fernando Paolo Girolami/Pietro Francisi/Ermano Curti. (2 + 5: MISSIONE HYDRA).

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K Silvano Ippoliti. A/Nico Fidenzo. D Eleonore Ruffo (Keina), Anthony Freeman (Paul), Kirk Morris (Belsi), Leontine (Leontine), Roland Lesaffre (Prof. Solmi), Al Norton (Arti), Gordon Mitchell. F84 Min. Ein außerirdischer Kreuzer mit dem irdi­ schen Namen Hydra muß auf der Erde notlanden und rutscht dabei in eine Erd­ spalte. Die von ihm ausgesandte Strah­ lung ruft den Wissenschaftler Solmi auf den Plan, der mit seinem Assistenten Paul und seiner Tochter Leontine in die Erde vorstößt und dort die Kommandantin Keina und deren Leute findet. Die Außer­ irdischen zwingen Solmi, ihnen bei der Reparatur der Hydra zu helfen. Dann wird er ins All entführt. Die Hydra gerät in ein >kosmisches Gewittert, hat erneut Steuerungsprobleme, erwehrt sich auf ei­ nem Urweltplaneten der Attacken diver­ ser Halbaffen und entdeckt ein im All treibendes Raumschiff, dessen Insassen nur noch Skelette sind: Auf der Erde ist inzwischen ein Atomkrieg ausgebrochen, der die Menschheit ausradiert hat. Als man sich der Heimatwelt der Außerirdi­ schen nähert, reagiert diese nicht auf Funkanrufe und stellt sich als ebenfalls entvölkert heraus: Die Bewohner sind aus Angst, die radioaktive Verseuchung der Erde könne auch ihren Planeten in Mitleidenschaft ziehen - ausgewandert. Ein Kommentar erübrigt sich wohl. Freunde unfreiwilligen Humors kommen voll auf ihre Kosten. Ernsthafte Fans soll­ ten den Film so meiden wie der Teufel das Weihwasser! Anzumerken ist jedoch, daß dieser Film auch unter dem Titel Raumschiff Terra zum Planet der Affen aufgeführt wurde, aus einem Grund, der nur allzu offensichtlich ist. Gleichzeitig wurde dabei auch an der Synchronisation einiges getan: Aus Professor Solmi wurde Professor Wallace; die Außerirdischen entführen die Erdenmenschen, weil sie ihrem Volk (das auf einem Planeten mit dem irdischen Namen Gamma lebt) gei­ stig ein wenig auf die Sprünge helfen sol­ len; chinesische Agenten mischen sich

Raumrakete X 7 ein; ob die Erde tatsächlich unbewohnbar geworden ist, bleibt offen. ® Interpathe/All (Raumschiff Terra zum Planet der Affen)

Raumpatrouille (SPACE OF THREE MUSKETEERS).

Hongkong 1978. R Kang Han Young. B Chi Sang Hak. K Cho Min Chul. Anim. Hwang Mung Gin. F 90 Min. (Zeichentrickfilm). Ein Weltraumabenteuer mit den gleichen Charakteren, die bereits in Time Machine 001 eine Rolle gespielt haben. Putzige kleine Gestalten mit Ballermann, Schwert, Roboter mit Kochtopfhelmen und einem eierköpfigen Intellektuellen erleben märchenhafte Abenteuer in Zeit und Raum. Ein Zeichentrickfilm für Kin­ der. © Mike Hunter Raumrakete X 7

USA 1958. R Edward Bernds. B George W. Yates. K Brydon Baker. M Josef Zimanich. D Bill Williams (John Hand), Lynn Thomas (Laura Greeling), Robert Ellis (Joe Rattigan), Paul Frees (Dr. Charles Pommer), Joan Barry, Thomas B. Henry, Moe Howard, Fred Sherman, Jesse Kirkpatrick, Gregg Marteil. 71 Min. Eine zur Erde zurückgekehrte amerikani­ sche Raumkapsel hat Proben extraterre­ strischer Substanzen gesammelt, die Dr. Pommer in seinem Labor untersuchen will. Nach einer handgreiflichen Ausein­ andersetzung mit seiner Ex-Frau Laura, die ihn überraschend besucht hat, beugt er sich mit blutender Stimwunde über ei­ nen Substanzbehälter. Als die Probe mit einem herabfallenden Blutstropfen in Be­ rührung kommt, geht sie hoch und ergießt sich über Dr. Pommer. Mit letzter Kraft weist er die Sicherheitsabteilung an, ihn mitsamt dem Labor zu verbrennen. Nun beginnt die Suche nach seiner Ex-Frau, da man annimmt, sie könne von der frem­ den Substanz ebenfalls befallen sein und die ganze Menschheit anstecken. Laura, (SPACE MASTER X-7).

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Raumschiff Alpha die jedoch glaubt, sie habe ihren Ex-Gatten umgebracht, flieht. Man entdeckt sie schließlich per Zufall an Bord eines Flug­ zeugs - und außerdem ein Stückchen der außerirdischen Substanz, die sich an­ schickt, sich zu vermehren. Nach einer halsbrecherischen Notlandung wird die Maschine vernichtet. Die Menschen at­ men auf. - Raumrakete X 7 ist im Grunde ein Thriller: Das >SF-Element< (die au­ ßerirdische Substanz) ist aufgesetzt; die Geschichte könnte sich ohne weiteres auch um einen Erreger drehen, der aus dem Labor eines irdischen Pharmaunter­ nehmens entfleucht ist. Der Großteil der Story handelt von der Suche nach Dr. Pommers /Kontaktperson! - hier erfahren wir endlich einmal, welche Aufgaben das FBI hat: Diese Organisation dient nicht etwa der Überwachung oppositioneller Kräfte, sie ist zum Aufspüren Infizierter da.

Raumschiff Alpha

sion untergehen. - Der Originaltitel (>Die Verbrecher der GalaxisQ< an Bord auf und erhebt hanebü­ chene Vorwürfe gegen die Menschheit: Sie sei kriegerisch etc. Picard weist die­ sen Kokolores zurück (er hat vermutlich nicht nur die Logbücher seines Vorgän­ gers gelesen, sondern auch selbst zum Wohle der Bewohner des Kosmos gear­ beitet). Q ist aber starrköpfig: Er entführt Picard & Co. zu einer mysteriösen Ge­ richtsverhandlung, bei der ihnen zweifel­ hafte Dinge aus der Menschheitsge­

dischen Festung auf, befreit einige hochgestellte Persönlichkeiten und läßt Nurmis Versteck in einer gewaltigen Explo­

schichte vorgehalten werden. Er ist aber bereit, die Mannschaft der Enterprise zu Testzwecken wieder ziehen zu lassen.

F91 Min. Raumschiff' Enterprise - Das nächste Jahrhundert, Zwei Episoden zur TV-Serie

725 Bald fangen die Probleme an: Während diverse EnZerprrie-Offiziere auf einem in der Nähe Farpoints kreisenden Planeten mysteriöse Erlebnisse haben, wird die Raumstation von einem fremden Schiff beschossen. Q taucht auf und animiert Picard, sich zur Wehr zu setzen, doch die­ ser weigert sich. Bald zeigt sich, daß die Station ein von den Bewohnern des Pla­ neten gefangener intelligenter Organis­ mus ist - ebenso wie das angreifende Schiff, das ihn befreien will. Picard unter­ stützt die beiden, womit er Qs Prüfung bestanden hat. ® David Gerrold: Mission Farpoint, München 1989. ®CIC Raumschiff Terra zum Planet der Affen Anderer Titel für Raumkreuzer Hydra - Duell im All

Raumschiff Venus antwortet nicht (DER SCHWEIGENDE STERN/MILCZAKA GWITZADA).

DDR/Polen 1959. R Kurt Maetzig. B J. Fethke/W. Kohlhaase/G. Reisch/G. Rücker/A. Stenbock-Fermor/Kurt Maetzig. LV Stanislaw Lern. K Joachim Hasler. SpE Emst Kunstmann/Vera Kunstmann/ Jan Olejniczak/Helmut Grewald. M Andrzej Markowski. D Yoko Tani (Dr. Sumiko Ogimura), Oldrich Lukeis (Hawling), Ignacy Machowski (Soltyk), Julius Ongewe (Talua), Michail N. Postnikow (Arsenjew), Kurt Rackeimann (Sikarna), Günther Simon (Brinkmann), Tang Huata (Lao Tsu), Lucina Winnicka (TV-Reporterin). F 81 Min. 1970: Nachdem man in der Wüste Gobi einen Hinweis darauf gefunden hat, daß der Planet Venus von intelligentem Leben bewohnt wird, startet das Raumschiff Kosmokrator in den Weltraum und ver­ sucht den Venusiern auf die Spur zu kom­ men. Auf dem Planeten herrschen aller­ dings tödliche Lebensbedingungen und starke Radioaktivität, der mehrere Ange­ hörige der internationalen Besatzung zum

Raumstation Cyborg 009 Opfer fallen. Man stößt auf geheimnis­ volle Anlagen und eine tote Stadt und ge­ langt zu dem Schluß, daß auf der Venus jegliches Leben erloschen ist. Beim Ein­ dringen in die Stadt wird man beinahe Opfer automatischer Abwehranlagen. Als die Radioaktivität immer höher wird und sogar der Hilfsroboter der Astronauten explodiert, fängt der Planet an, sich gegen die Eindringlinge zu wehren: Ohne daß die Raumfahrer etwas dagegen tun kön­ nen, werden sie wieder ins All hinausge­ schleudert. Aber sie haben erkannt, daß die Venusier ein aggressives Volk waren: Sie hatten vor, die Erde zu erobern und sind von ihren eigenen Atomwaffen ver­ nichtet worden. Der riesige Meteor, der 1908 in der sibirischen Tunguska nieder­ ging, einen riesigen Krater erzeugte und alles pflanzliche und tierische Leben in weitem Umkreis vernichtete, war eine Vorhut ihrer Eroberungsflotte. - Dieser unter dem Originaltitel Der schweigende Stern in der DDR uraufgeführte Film wurde nach dem ersten SF-Roman des bekannten polnischen Autors Stanislaw Lern gedreht. Fans und Kritik lobten in­ ternational die Spezialeffekte und die Bauten (vor allem das Raumschiffinnere). Eine englischsprachige Version erreichte die USA und GB 1963 unter dem Titel FIRST SPACESHIP ON VENUS: Diese Fas­ sung war allerdings auf 82 Min. Länge beschnitten, mit einer neuen Filmmusik von Gordon Zahler versehen worden und machte vor allem wegen eines >Personaltauschs< von sich reden: Aus dem umsichtigen Russen Arsenjew wurde flugs ein Franzose namens Durand. ® Stanislaw Lern: Der Planet der Toten, Einsiedeln 1965; auch unter dem Titel Die Astronauten, Frankfurt/Main 1974 Raumstation Cyborg 009 Japan 1980. R Yasuhiro Yamaguchi. B Takazo Nakanishi. F90 Min. (Zeichentrickfilm). Die schon aus dem Streifen Gefährlicher Countdown für Cyborg 009 bekannten Kunstmenschen bekämpfen hier einen (SAIBOOGU 009).

R 3 überfällig Welteroberer namens Zoa, der sich in ei­ ner Raumstation verbarrikadiert hat, und führen ihn schließlich seiner Strafe zu. Dieser Trickfdm für Kinder ist Teil einer japanischen TV-Serie, die von Masayaki Akehi inszeniert wurde. ® Mike Hunter

726 weder den Eindruck noch die Spannung vieler anderer Filme dieser Zeit wiederge­ ben, die den Kritikern nur halb so gut ge­ fielen.« (Bill Warren, KEEP WATCHING THE SKIES!)

©Robert Smith: RIDERS TO THE STARS, New York 1954 (Buch zum Film)

R 3 überfällig

Reactor

USA 1954. R Richard Carlson. B Curt Siodmak. K Stanley Cortez. SpE Harry Redmond jr./ Jack R. Glass. MHarry Sukman. D William Lundigan (Richard Stanton), Herbert Marshall (Dr. Donald Stanton), Richard Carlson (Jerry Lockwood), Martha Hyer (Jane Flynn), Dawn Addams (Susan Manners), Robert Karnes (Walter Gordon), Lawrence Dobkin (Dr. Delmar), George Eldredge (Dr. Drayden), King Donovan (O’Herlihy), James K. Best (Sidney Füller), Kern Dibbs (Kenneth Wells). F 80 Min. Gordon, Stanton und Lockwood wird der Auftrag erteilt, einen Meteoriten zu >fangenAuflösung< schützt. Die Männer star­ ten mit drei Raketen in die Ionosphäre, aber nur Stanton gelingt eine erfolgreiche Rückkehr. - »R 3 überfällig ist eine IvanTors-Produktion, und wie bei all seinen Filmen liegt der Schwerpunkt auch hier bei der naturwissenschaftlichen Spekula­ tion, weswegen man für die Massen bei­ nahe alles erklärt. Der große Unterschied zwischen R 3 überfällig und anderen Ivan-Tors-Filmen liegt aber darin, daß hier fast alles falsch erklärt wird. Und wenn eine Erklärung mal stimmt, ist sie zuviel des Guten... Die Spezialeflfekte sind inadäquat, der Höhepunkt unbefrie­ digend. Es gibt gute Dialoge, gute Dar­ stellungen und einige richtungweisende Erfindungen, aber trotz der lobenden Be­ sprechungen, die die Uraufführung nach sich zog, kann R 3 überfällig heutzutage

USA 1988. R David Heavener. B David Heavener. K David Hue. M Brian Bennett. D Stuart Whitman (Due), David Heavener (Cody Calloway), Darwyn Swakve (Hog), Allyson David (Shawna), Barbara Kerek (Mrs. Dawson). F 86 Min. Endzeitfilm Nr. 1124. Ein Ex-Cop, der nach dem Großen Knall vom BösenBuben-Klub e.V. zusammengeschlagen wird, holt tief Luft, rappelt sich auf, säu­ bert die Umgebung von allen Schuften und findet ein nettes Madl. © Highlight

(RIDERS TO THE STARS).

(DEADLY REACTOR).

Re-Animator Der Tod ist erst der Anfang (RE-ANIMATOR). USA 1985. R Stuart Gordon. B Dennis Paoli/William Norris. ifH.P. Lovecraft. K Mac Ahlberg. SpE Tony Doublin/John Naulin. M Richard Band. D Jeffrey Combs (Herbert West), Bruce Abbott (Dan Cain), Barbara Crampton (Megan Halsey), David Gale (Dr. Carl Hill), Robert Sampson (Dean Halsey), Gerry Black (Mace), Carolyn-Purdy Gordon (Dr. Harrod), Peter Kent (Melvin), Barbara Peters (Krankenschwester), Jan Patrick Williams (Professor). F(93) 84 Min. Aufgrund degoutanter Experimente wird der Medizinstudent Herbert West einer Schweizer Klinik verwiesen. In New England zieht er bei seinem Kommilito­ nen Dan Cain ein und führt sie fort. Er hat ein Serum entwickelt, das Tote wie­ derbelebt, die jedoch seelenlos sind. Ein Universitätsdekan fallt Wests Maniaks als erster zum Opfer. Der Egomane Dr. Hill erfährt etwas von dem Vorfall. Für sein

Reise in die Urzeit

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Schweigen verlangt er von West das Se­ rum. Nach einer Auseinandersetzung ge­ hen Hills Kopf und Torso getrennte We­ ge. West will Hills Körperteile mit dem Serum wiederbeleben. Daraufhin rennt Hill mit dem Kopf unter dem Arm umher und kidnappt Cains Freundin Megan. In einer Leichenhalle müssen West und Cain gegen Hill antreten, der zur Unterstüt­ zung Leichen wiederbelebt hat. - Fetz! Murks! Splatter! - Re-Animator ist eine streckenweise recht werkgetreue Verfil­ mung der Kurzgeschichte »Herbert West - Re-Animator« (1922), die der US-Autor und Ghostwriter H.R Lovecraft (1890— 1937) als Auftragsarbeit schrieb. Gordons Film erhielt verschiedene Auszeichnun­ gen, u.a. den Spezialpreis von Cannes und entwickelte sich rasch zu einer Art Kultfilm. Re-Animator hat zwar seinen Genrepartnern gegenüber eindeutige Vor­ teile, doch ist er nach allem, was der Splatterkino in den achtziger Jahren auf die Leinwand gebracht hat, lediglich ein weiterer Teil der »Rückkehr der lebenden Doofen«. - Nur auf Video. © Lightning Rebei Waves (RISING STORM).

USA 1989.

R Francis Schaeffer. B Gary Rosen/ William Fay. K Robb D. Hinds. M Julian Laxtön. D Zach Galligan (Artie Gage), Wayne Crawford (Joe Gage), June Chadwick (Mila Hart), John Rhys-Davies (Don Waldo), Elizabeth Keifer (BLaise Hart), Graham Clark (Lt. Ulmer), William Katt, Gordon Mulholland. F95 Min. In einer postatomaren Strafkolonie im Kalifornien des Jahres 2001 fuhren zwei Brüder den Aufstand gegen eine totalitäre Macht an und beenden die Herrschaft ei­ nes salbadernden Fernsehpredigers. »Actionreiche Endzeitsatire, mit gerin­ gem Budget in der Wüste von Namibia gedreht. Trotz einiger origineller Ideen nur durchschnittliche Genreware.« (FILMJAHRBUCH). - Nur auf Video. © Highlight

Redwing - Flucht vor den schwarzen Droiden (THE OUTLAWS AND THE STARSHIP REDWING). GB 1984.

R Roger Christian. B Roger Christian/ Matthew Jacobs. K John Metcalfe. M Tony Banks. D John Tarrant (Lorca), Donogh Rees (Abbie), Cassandra Webb (Suzi), Deep Roy (Kid), Ralph Cotterill (Jowitt), Tyler Coppin (Droide), Hugh Keays-Byrne (Danny). F 99 Min. 2084, auf dem trostlosen Planeten Odes­ sa: Der Halbwüchsige Lorca und sein Droidenfreund Kid bekämpfen auf seiten einheimischer Rebellen den tyrannischen Bösmann Jowitt und dessen Armee, weil dieser beabsichtigt, die in seinen Minen tätigen Arbeiter durch Roboter zu erset­ zen, und auch sonst allerlei Schweinerei­ en in petto hat. - Ein dummdreister Lang­ weiler, der diverse erfolgreichere Film­ vorlagen schamlos ausbeutet, ohne ir­ gendwelche Originalitäten aufzuweisen. - »Redwing entpuppt sich sehr schnell als zwar technisch großformatiges, aber in­ haltlich dürftiges Genre-Kino... Trotz zahlreicher Explosionen ist (der Film) langatmig, uninteressant und schwer­ fällig inszeniert.« (Peter Gaschler, DAS SCIENCE FICTION JAHR) - »Ein Film wie ein billiges Rollenspiel der unteren Preisklasse... aufgedonnert und pom­ pös, aber ohne rechtes Eigenleben.« (Josef Schnelle, FILMDIENST) ® Cannon/VMP Reise in die Urwelt Anderer Titel für Reise in die Urzeit Reise in die Urzeit CSSR 1955. R Karel Zeman. B Karel Zeman/J. A. Novotny. K Vaclav Pazdernik/Antonin Horak. SpE Karel Zeman/Amost Kupcik/ Frantisek Krcmar/Jindrich Lifska. ME. F. Burian. D Vladimir Bejval (Jirka), Petr Herrmann (Tonik), Josef Luks (Petr), Zdenek Hustak (Jenda). F 86 Min. Vier neugierige Jungen sind mit einem Ruderboot auf einem Fluß unterwegs, der (CESTA DO PRAVEKU).

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Die Reise ins Ich den Strom der Zeit symbolisiert. Nach­ dem sie durch eine finstere Grotte gefah­ ren sind, gelangen sie in eine fantastisch anmutende Umgebung, reisen immer weiter in die Zeit zurück, begegnen aller­ lei vorzeitlichen Lebewesen und Pflan­ zen, haben manches Abenteuer zu be­ stehen und landen schließlich in der Ara des Silur. Staunend stehen sie am Ufer ei­ nes gewaltigen Urmeeres, aus dem ir­ gendwann das erste Leben an Land krie­ chen wird. Jirka entdeckt einen Trilobiten. - Diese Arbeit Zemans ist in erster Linie ein Lehrfilm, der in schönen Bil­ dern über die Entstehung des Lebens auf der Erde Auskunft gibt - dementspre­ chend oft wurde er in den frühen sechzi­ ger Jahren im Schulunterricht eingesetzt. »Ein netter Film für Kinder... der auf ge­ winnend ruhige Weise bestens als unter­

haltender Unterrichtsstoff eingesetzt wer­ den kann.« (NEW YORK TIMES) - Die Trickaufnahmen waren ihrer Zeit ein ganzes Stück voraus.

Die Reise ins Ich (INNERSPACE). USA 1987. R Joe Dante. B Jeffrey Boam/Skip Prosen K Andrew Laszlo. SpE Dennis Muren. Ma Rob Bottin. M Jerry Goldsmith. D Dennis Quaid (Lt. Tuck Pendleton), Martin Short (Jack Putter), Meg Ryan (Lydia Maxwell), Kevin McCarthy (Victor Scrimshaw), Fiona Lewis (Dr. Margaret Canker), Vernon Wells (Igoe), Robert Picardo (Cowboy), Wendy Schaal (Wendy), Dick Miller (Taxiahrer), Harold Sylvester, Henry Gibson, John Hora. F 119 Min.

Redwing - Flucht vor den schwarzen Droiden von Roger Christian: Deep Roy zeigt John Tarrant, wo der Regisseur überall geklaut hat

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Reise ins Zentrum der Zeit

Reise in die Urzeit von Karel Zeman Tuck Pendleton ist am Nullpunkt. Er säuft, die Air Force feuert ihn, und zu al­ lem Überdruß ist seine Freundin Lydia davongelaufen. Die letzte Chance, sich seinem Spiegelbild zu stellen, sieht er darin, als Testpilot auf Molekülgröße ver­ kleinert in einem Mini-U-Boot den Kör­ per eines Hasen zu erforschen. (Das ken­

nen wir alles schon, und zwar aus Die phantastische Reise/). Die Miniaturisie­ rung läuft - dann dringen Terroristen ins Labor ein und stehlen den Vergröße­ rungs-Mikrochip. Ein Professor flieht mit Tuck im U-Boot in der Injektionsspit­ ze. Im U-Boot befindet sich der zweite nötige Chip. Um Tuck zu retten, jagt der Herr Forscher dem neurotischen Super­ marktverkäufer Jack die Spritze in den Hintern. Tuck fegt durch Jacks Innereien. Man verfolgt Jack, den Tuck über den Stand der Dinge aufklären muß, und bei der wilden Jagd stellt sich Lydia hilfreich zur Seite. Dann wird es irre: Das U-Boot wechselt per Kuß in Lydias Körper; Tuck

entdeckt, daß Lydia ein Kind von ihm er­ wartet; ein zweites U-Boot taucht, um das erste zu vernichten, in Jacks Körper ein; Tucks U-Boot kehrt per Kuß wieder in Jacks Körper zurück; Krieg der UBoote im Magen, Halb-Miniaturisierung der Gegenspieler; Hochzeit von Tuck und Lydia. - »Joe Dante bringt alles zusam­ men, Action und Abenteuer, Spezialef­ fekte und zwischenmenschliche Bezie­ hungen, Humor und harte Burschen. Die utopische Geschichte läßt der Phantasie viel Raum, Fans von Technik-Spielereien kommen voll auf ihre Kosten.« (WDR). Allerdings präsentiert er uns auch grell­ buntes, hektisches Fast-Food-Kino. © Warner

Reise ins Zentrum der Zeit (JOURNEY TO THE CENTER OF TIME). USA 1968. R David L. Hewitt. B David Prentiss. K Robert Caramico. SpE Modern Film Effects. M N.N. D Scott Brady (Stanton),

Reiseziel Ewigkeit Anthony Eisley (Mark Manning), Gigi Perreau (Karen White), Abraham Sofaer (Dr. von Steiner), Austin Green (Denning), Poupee Gamin (Vina), Tracy Olsen (Susan), Andy Davis (Dave), Lyle Waggoner, Larry Evans, Jody Millhouse. F 79 Min. Ein Berechnungsfehler katapultiert Dr. von Steiner, seine Assistenten Mark und Karen sowie den reichen Mr. Stanton in einer Zeitkapsel ins Jahr 6968 - in eine von Kriegen verwüstete Welt, deren fin­ sterer Herrscher Mutanten nach dem Le­ ben trachtet. Ein weiteres Mißgeschick trägt sie in prähistorische Zeiten, wo es zu Energieproblemen kommt. Steiner stirbt bei einem Vulkanausbruch; Stanton be­ gegnet während eines allein unternomme­ nen Rückreiseversuchs seinem Alter ego und kommt um. Mark und Karen errei­ chen ihre Gegenwart einen Tag zu früh und begeben sich auf eine Reise ins Unbe­ kannte, um nicht auf die gleiche Weise zu >sterben< wie Stanton. - »Die Qualität der Spezialeffekte wird dem ambitionierten Drehbuch nicht gerecht.« (Peter Nicholls, THE ENCYCLOPEDIA OF SCIENCE FIC­ TION). In der BRD nur auf Video.

®VMP Reiseziel Ewigkeit Anderer Titel für Finsterer Stern Die Reise zum Mars Anderer Titel für Die Mars-Chroniken

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (JOURNEY TO THE CENTER OF THE EARTH). USA 1959.

R Henry Levin. B Walter Reisch/Charles Brackett. LV Jules Verne. K Leo Tover. SpE L.B.Abbott/James B. Gordon/Emil Kosa jr. Ma Ben Nye. M Lionel Newman/ Bernard Herrmann. D James Mason (Prof. Oliver Lindenbrook), Arlene Dahl (Carla), Pat Boone (Alec McEwen), Diane Baker (Jenny), Thayer David (Graf Saknussem), Peter Ronson (Hans), Robert Adler (Groom), Alex Napier (Dekan), Alex Finlayson (Prof. Bayle),

730 Ben Wright (Paisley), Mary Brady (Kirsty), Alan Caillou (Rektor), Frederick Halliday (Kanzler). F 120 Min. Als der schottische Geologe Lindenbrook in den Adelsstand erhoben wird, schenken ihm seine Freunde einen Briefbeschwerer aus Lavagestein, der eine 300 Jahre alte Botschaft des verschollenen isländischen Höhlenforschers Arne Saknussem enthält und darauf hinweist, daß es einen geheim­ nisvollen Weg zum Mittelpunkt der Erde gibt. Lindenbrook rüstet sofort eine Expe­ dition aus und stößt mit einigen Beglei­ tern und der Ente Gertrud in die Tiefen der Erde vor. Graf Saknussem, ein Nach­ fahre des berühmten Höhlenforschers, heftet sich sofort an die Fersen der Expe­ dition, da er den Ruhm dieser sensationel­ len Entdeckung für sich beanspruchen will. Die Forscher stoßen auf allerlei prä­ historisches Getier, einen unterirdischen Pilzwald und entdecken eine fantastische Welt, in der es sogar Meere gibt und Re­ gen fällt. Mit einem Floß erreicht das Team den absoluten Erdmittelpunkt, gerät in ein Unwetter, kommt fast um, entdeckt das versunkene Reich von Atlantis und findet schließlich die Leiche Graf Saknussems, dessen Pläne nicht von Erfolg ge­ krönt waren. Als man sich den Weg an die Erdoberfläche freisprengen will, stürzen die Mauern von Atlantis ein. Ein Vulkan bricht aus und trägt Lindenbrook und sei­ ne Getreuen auf einer großen Steinplatte wieder ans Tageslicht. Obwohl man keine Möglichkeit sieht, die tollen Erkenntnisse der Welt zu beweisen, lassen sich die Ex­ peditionsteilnehmer nicht betrüben: Es kommt zu diversen Hochzeiten. - »Die Anziehung von Jules Vernes Fantasien beruht... auf dem reizvollen Kontrast zwischen den wildesten Abenteuern und der gesetzten viktorianischen Steifheit der Personen, die sich ihnen aussetzen. Es ist völlig richtig, daß die Entdeckungsreisen­ den hier nach einer besonders aufreiben­ den Flucht eine Teepause einlegen wol­ len, daß die Entdeckung eines unterirdi­ schen Waldes von gigantischen Pilzen Gelegenheit zu einer kleinen Mahlzeit

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Die Reise zum Mond

»Ja, die Zunge ist etwas belegt. Nehmen Sie zwei Aspirin und rufen Sie morgen noch mal an!«: Reise zum Mittelpunkt der Erde von Henry Levin

gibt und daß die Dame der Gesellschaft, die gerade den Klauen einer überdimen­ sionalen prähistorischen Eidechse ent­ kommen ist, vor dem qualvollen Anblick eines Skeletts geschützt werden muß. JOURNEY TO THE CENTER OF THE EARTH läßt den besonderen Aufwand im Dekor vermissen, der 20000 LEAGUES UNDER THE SEA so anziehend machte, hat aber den Vorzug eines Drehbuchs, das genau zwischen der er­ eignisreichen Erzählung und der Par­ odie die Waage zu halten weiß. Optisch sind die unterirdischen Attraktionen et­ was sparsam, obwohl Arlene Dahls Ab­ stieg in den Krater... großen Charme hat.« (MONTHLY FILM BULLETIN, zit. nach FILMKRITIK) ® Jules Verne: Reise zum Mittelpunkt der Erde, Wien 1874

Die Reise zum Mond (LE VOYAGE DANS LA LUNE). Frankreich 1902. R Georges Méliès. B Georges Méliès. LV Jules Verne/H. G. Wells. K Lucien Tainguy. D Georges Méliès (Expeditionsleiter), Bluette Bernon (Phoebe), Victor André, sowie diverse Damen des Théâtre du Châtelet und einige Akrobaten des Follies-Bergère. 16 Min. Stummfilm. Eine Gruppe von Wissenschaftlern will zum Mond fliegen. Mit Hilfe einer Ka­ none wird die Rakete abgeschossen: Sie bohrt sich ins rechte Auge des Erdtraban­ ten (der tatsächlich ein Gesicht hat und ziemlich belämmert dreinschaut). Die Ex­ pedition wird von einem >Schneesturm< überrascht (der aber auch aus Mondstaub bestehen kann), verbringt eine Nacht auf

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Die Reise zur Insel des Grauens

dem Satelliten und klettert durch einen Krater in die Unterwelt des Mondes hinab. Dort stößt man auf Seleniten, die sich recht angriffslustig zeigen, sich jedoch in ihre Bestandteile auflösen, wenn man sie mit einem Regenschirm berührt. (Wissen­ schaftler des 19. Jahrhunderts haben natür­ lich immer Regenschirme bei sich; gleich­ zeitig tragen sie Zylinderhüte und sind mit Bratenröcken bekleidet.) Das Problem der Rückreise ist ganz einfach: Man läßt sich ungeachtet irgendwelcher Naturgesetze kurzerhand zur Erde >herunterfallengroßen Bahnhoft empfangen. - Diese vergleichsweise simple Story (inspiriert von Jules Vernes Von der Erde zum Mond/ Die Reise um den Mond und H. G. Wells Die ersten Menschen im Mond), die ledig­ lich zwei Filmspulen füllte, ist der erste nachgewiesene SF-Film der Welt, was Grund genug ist, ihn in dieses Lexikon aufzunehmen. Méliès war ein ungeheuer fleißiger Filmemacher seiner Zeit: Einige Quellen behaupten, er habe über 4000 (!) Filme produziert, andere weisen jedoch daraufhin, daß er kaum über 800 gekom­ men sein könne; wieder andere sprechen von 400. Aber auch dies sind beeindrukkende Zahlen, obwohl man bedenken muß, daß nur ein Bruchteil dieser Menge fantastischen/utopischen Charakter hatte und darunter keine abendfüllenden Spiel­ filme sind. Georges Méliès lebte von 1861 bis 1938. Er war nicht nur einer der ersten Filmpioniere, sondern auch ein ausge­ sprochener Trickfachmann, dem man nachsagt, er habe als erster Überblendun­ gen und Doppelbelichtungen angewandt. »Méliès war ein Mann des Theaters - Re­ gisseur, Schauspieler und Produzent. Zur Zeit der ersten Lumireschen Filmvorfüh­ rungen war er Inhaber und künstlerischer Direktor des Théâtre Robert Houdin... Auch Méliès arbeitete als Illusionist... In der Erfindung des Kinematographen er­ blickte er anfangs nur eine Ergänzung und Bereicherung seines Theaterrepertoires. Der Film war einfach eine der Nummern des Attraktionsprogramms. Bald jedoch

begann sich der Theatermann für das wunderbare Instrument, das Bilder aus dem Leben festhielt, zu begeistern ... Mé­ liès war zugleich Künstler und Handwer­ ker. In seinem Atelier war er gleichsam >Mädchen für allesMonstersammlen, der in einem Wachsfigu­ renkabinett die schlimmsten Ungeheuer aller Zeiten zum Leben erwecken will, damit sie Herrschaft über die Welt antreten. Nicht ganz ernstgemeinte (und nicht ernstzunehmende) Schauermär-Parodie von der Stange. © Vestron

Replikator

Reiseziel Mond (OBJECTIF LUNE).

Belgien/Frankreich 1962. R Raymond Leblanc. B N.N. LVHergé [= Georges Rémi], K N.N. M N.N. F 86 Min. Zeichentrickfilm. Der clevere Jungjournalist Tim, seine kleine Töle Struppi und beider choleri­ scher Freund Kapitän Haddock werden von ihrem Spezi Professor Bienlein ins Kernforschungszentrum Sbrodj in Syldavien eingeladen. Dort arbeitet der Wis­ senschaftler an einer Rakete, denn er will den Flug zum Mond wagen. Finstere Sub­ jekte, die ebenso finstere Pläne verfolgen, lassen jedoch nichts ungetan, um den Start zu verhindern. Nach diversen Sabo­ tageaktionen kann die Reise schließlich beginnen. - Ein spannender Zeichentrick­ film, nicht nur für Kinder. ® UFA. ©Hergé: Reiseziel Mond, Hamburg o. J.

Rembrandt 7 antwortet nicht (Z.7. - OPERACION REMBRANDT)

BRD/ltalien/Spanien 1966. R Giancarlo Romitelli. B Ennio de Concini/Giancarlo Romitelli. B Ennio de Concini/Giancarlo Romitelli/Robert Veiler. K Guglielmo Mancori. M AldoPiga. D Lang Jeffries, Joachim Hansen, Christiane Maybach, Laura Valensuelo, Mitsouko. F 120 Min. Amerikanischer Geheimagent prügelt sich über den Erdball, um einen Wissen­ schaftler zu finden, den eine internatio­ nale Spionageorganisation entführt hat, um aus ihm seine neueste Erfindung (einen Todesstrahl) herauszupressen.

Replikator 1994. R G. Philip Jackson. B Tony Johnston, John Dawson. Michelle Bellerose. K Jonathan Freeman. M Donald Quan. D Michael St. Gerad (Ludo Ludovic), Brigitte Bako (Kathy Moskow), Lisa Howard (Lena), Peter Outerbridge (John), Ron Lea (Byron Scott), David Hemblen (Chief), Ned Beatty (Insp. Valiant), La Cicciolina. F 96 Min. (REPLICATOR). Kanada

Repo Man 2014: Die irdische Ozonschicht ist fast vollständig vernichtet. Die Menschen flüchten sich unter die Erdoberfläche und in virtuelle Cyberspiele, ln zwei konkur­ rierenden Unternehmen laufen derweil Experimente mit dem Ziel, menschliches Gewebe zu reproduzieren, damit man per­ fekte menschliche Doubles herstellen kann. - »Die Story wird derart seelenlos, zerrissen und wirr präsentiert, daß es selbst dem willigsten Zuschauer schwerfallen dürfte, dem ganzen Film mit Interesse zu folgen.« (HÖLLE AUF ERDEN). - »Hand­ werklich erbärmlicher Film.« (FILM­ JAHRBUCH 1995). - Nur auf Video. ©New Vision

Repo Man (REPO MAN). USA 1984.

R Alex Cox. B Alex Cox. K Robby Müller. M Iggy Pop/Los Plugz/Black Flag/Suicidal Tendencies/Juicy Bananas/ The Circle Jerks/Burning Sensation/Fear. D Emilio Estevez (Otto), Harry Dean Stanton (bud), Fox Harris (J. Frank Pamell), Olivia Barash (Leila), Tom Finnegan (Oly), Tracey Walter (Miller), Sy Richardson (Lite), Vonetta McGee (Marlene), Dick Rüde (Duke). F 89 Min. Ottos Eltern haben ihr Vermögen einem TV-Prediger gestiftet. Dann verliert Otto auch noch seinen Job im Supermarkt. Fer­ tig mit der Welt schlendert er durch die Straßen von Los Angeles. Der Repoman Bud bietet ihm einen Job an. Repomänner stehlen legal die Autos säumiger Raten­ zahler. Widerwillig nimmt Otto den ver­ rufenen Job an und erledigt mit Bud meh­ rere Rückholaufträge. Eines Tages steht ein alter Chevrolet Malibu mit 20.000 Dollar Belohnung auf der Suchliste. Ver­ schiedene Gruppen sind hinter dem Wa­ gen her, in dessen Kofferraum die Lei­ chen vierer Außerirdischer liegen sollen doch wer ihn öffnet, stirbt in gleißendem Licht und hinterläßt nur noch qualmende Stiefel. Der Wagen wird gefunden. Hell wie der lichte Tag strahlend steht er auf einem Parkplatz. Einem Penner gelingt der Einstieg. Otto kann ihm folgen. Zu­

734 sammen schweben sie in die Höhe und dampfen mit Lichtgeschwindigkeit ins All ab. - »Repo Man ist nicht mehr und nicht weniger als ein modernes Märchen, Satire, Road Movie, Science Fiction, Asphalt-Western und Rock & Roll-Fantasy in einem Stück. Die Gegensätze, die da aufeinanderprallen, machen seinen Reiz aus, die Mißachtung aller lästigen Grenzen zwischen den Genres seinen Spaß. Auch wenn der Film durch seine Sprache, die scheinbare Kunstlosigkeit seiner Bilder, die schnelle Direktheit sei­ ner Montage das Gegenteil vortäuscht: Nichts ist realistisch an ihm.« (Georg Schmidt; TIP). - »Von Robby Müller... grandios fotografierte, nihilistische New Wave-SF, die ein wenig zu sehr mit ihren Bizarrerien kokettiert.« (Nor­ bert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES).

Retaliator (RETALIATOR). USA 1986. R Allan Holzman. B Robert Short/Allan Holzman. K Nitcho Lion Nissim. M Jerry Immel/Craig Huxley. D Robert Ginty (Eric Matthews), Sandahl Bergman (Samira), Louise Claire Clark, James Booth, Paul Walker, Arnon Tzadock.

F 86 Min. Ein US-Geheimdienst funktioniert die Terroristin Samira zu einer tödlichen Kampfmaschine um. Sic gerät außer Kontrolle und tötet viele Menschen. Eric Matthews weiß, daß nur er Samita besie­ gen kann. Er schaltet sie aus. - »Allan Holzmans waffenstarrendes Actionspek­ takel ist als Film eine Nullösung. Sein einziges Interesse besteht darin, eine möglichst rasante Choreographie des To­ des zu inszenieren. Sie wird ihm zum Selbstzweck.« (FAZ).

©VPS Der Retorten-Goliath (THE STRONGEST MAN IN THE WORLD).

USA 1975. R Vincent McEveety. B Joseph L. McEveety/Herman Groves. K Andrew Jackson. M Robert F. Brunner. D Kurt

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Russell (Dexter Riley), Joe Flynn (Dean Higgins), Eve Arden (Harriet Crumpley), Cesare Romero (A. J. Arno), Phil Silvers (Krinkle), Dick van Patten (Harry), Harold Gould (Dietz), Benson Fong (Ah Fong), Fritz Feld, Michael McGreevey (Schuyler), Dick Bakalyan (Cookie), James Gregory (Chief Blair), William Schallert (Quigley). F92 Min. Die Studenten Riley und Schuyler experi­ mentieren an ihrem College mit neuen Vitaminformeln und entdecken dabei zu­ fällig eine Superkraftlösung, die ihnen übermenschliche Körperkräfte verleiht. Zwei Frühstücksflockenkonzerne, die die Formel gerne in ihren Besitz bringen wür­ den, starten daraufhin ein Intrigenspiel sondergleichen, bis der >böse< der beiden Unternehmer eins auf den Hut bekommt. - »Kaum ein Film, der den Wunschtraum vom Einmal-Superman-Sein zum Inhalt hat, dürfte dermaßen langweilig und ein­ fältig dahergeflimmert kommen wie die­ ses Produkt aus Disneys Synthetik-Factory.« (FILMBEOBACHTER)

Rettung der Galaxis Anderer Titel für Starfighter

Return of the Living Dead (3) (RETURN OF THE LIVING DEAD III). USA 1993. R Brian Yuzna. B John Penney. K Gerry Lively. M Barry Goldberg. D Mindy Clarke (Julie), J. Trevor Edmond (Curt), Kent McCord (Col. Reynolds), Basil Wallace (Riverman), Sarah Douglas. F 90 Min. Julie und Curt verschaffen sich Zugang zu einem geheimen Versuchslabor, in dem Curts Vater, ein Colonel, merkwürdi­ ge Wiederbelebungsversuche an Verstor­ benen durchführen läßt. Als Julie bei ei­ nem Unfall zu Tode kommt, nutzt Curt die Möglichkeiten des Labors, um sie wiederzubeleben, ohne jedoch zu ahnen, daß die Wiedererweckten nur durch das Verspeisen von Menschenfleisch am Le­ ben erhalten werden können. Nach einer Reihe von Massakern an den Mitgliedern

Rhea M - Es begann ohne Warnung einer brutalen Straßengang sieht sich das Paar vom Militär gejagt, das das Ergebnis der geheimen Versuche nicht in der Öf­ fentlichkeit herumlaufen sehen will. »Brian Yuzna hat erneut ganze Arbeit ge­ leistet. ln einer wahren Tour de Force schleudert er die Horrorgemeinde im drit­ ten Teil der kultigen Zombiekomödie von einem Massaker in das nächste, spart we­ der an Effekten noch an >coolen Sprü­ chen < und serviert ein Finale, das in punc­

to Intensität nichts zu wünschen übrig läßt.« (VIDEOWOCHE). Die deutsche Fassung ist dementsprechend stark ge­ kürzt. - »Wer glaubt, man könne dem Thema der reanimierten Toten noch ei­ nen Funken Originalität abgewinnen, sieht sich bei dieser Metzel-Orgie ent­ täuscht.« (FILM-JAHRBUCH 1995). - Nur auf Video. ©New Vision

The Return - Tödliche Bedrohung (THE RETURN). USA 1980. R Greydon Clark. B Jim Wheat/Ken Wheat/Curtis Burch. K Daniel Pearl. M Dan Wyman. D Cybill Shepherd (Tochter), Raymond Burr (Industrie­ kapitän), Jan-Michael Vincent (Deputy), Martin Landau (Marshai), Vincent Schiavelli (Prospektor), Zachary Vincent (Junge), Farah Bunch (Mädchen), Neville Brand, Susan Kiger. F91 Min. UFOnauten kidnappen drei Menschen und bringen sie zwanzig Jahre spater wie­ der zur Erde, wo sie in ihrem Auftrag tä­ tig werden sollen. Einer der ihren ist zum willfährigen Diener der Aliens geworden, doch die anderen vermuten, daß es sich bei denselben um Lumpen handelt. Sie revoltieren. - Ein Film, der es nie bis ins Kino geschafft hat, und dessen Stars vor Beginn der Dreharbeiten wohl gerade pleite waren. Langweilig. ® Scala

Rhea M - Es begann ohne Warnung (MAXIMUM OVERDRIVE). USA 1986. R Stephen King. B Stephen King. K Armando Nannuzzi. SpE Barry Nolan/

The Riffs - Die Gewalt sind wir

Van der Veer/Dean Gates. M AC/DC. D Emilio Estevez (Bill Robinson), Pat Hingle (Hendershot), Laura Harrington (Brett), Yeardley Smith (Connie), John Short (Kurt), Ellen McElduff, J.C. Quinn, Christopher Murney, Stephen King. F97 Min. Die Erde taucht acht Tage lang in den Schweif des Kometen Rhea M ein. Die Maschinen drehen durch: Rasenmäher ja­ gen Menschen; Cola-Automaten zer­ schmettern Schädel mit Dosen; Ziehbrükken klappen hoch und verursachen Mas­ senkarambolagen. Doch vor allem wer­ den die Trucks gefährlich. In der Raststätte Dixie Boys wird eine bunt zu­ sammengewürfelte Gruppe von einem Lasterrudel belagert. Ab und zu gerät ein Unvorsichtiger unter ihre Räder. Als den Lastern da Benzin ausgeht, zwingt ein Army-Jeep mit MG die Belagerten, sie wieder aufzutanken. Der Raststättenkoch Billy sieht die Rettung in einer nahen In­ sel, auf der es keine Maschinen gibt. Von Schützen gedeckt gelingt der Durch­ bruch, dem ein wildes Gemetzel folgt. Die Trucks werden vernichtet. Ein Schlußtext meldet, ein zufällig mit Laser und Atomraketen bewaffneter Wettersa­ tellit habe in Erdnähe ein UFO abge­ schossen. Die Erde verläßt den Schweif des Kometen nach acht Tagen. - Bestsel­ ler-Autor Stephen King wollte endlich auch mal einen seiner Romane verfilmen, denn viele, viele Fans wurden nicht mü­ de, ihm zu sagen, daß seine bisherigen Werke fast immer von Deppen inszeniert worden seien (womit sie auch recht hat­ ten). Und so hat er es also selbst getan. Doch mit welchem Resultat? - »Eine langweiligere Adaption eines StephenKing-Romans flimmerte wohl noch nicht über die Bildschirme.« (VIDEO-MAGA­ ZIN). - »Emilio Estevez darf sich als fa­ der James-Dean-Abklatsch profilieren, und über allem liegt ein nervtötender AC/DC-Soundtrack. Die grenzenlose Langeweile des rein äußerlichen Schreckens - niemand hat sie bislang besser demonstriert als Stephen King

736 in seinem Debüt.« (Norbert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES).

(B) Stephen King: Trucks, Bergisch-Gladbach 1986 ®VCL

The Riffs - Die Gewalt sind wir (1990: I CAVALIERI DEL BRONX).

Italien 1982. R Enzo G. Castellari. B Dardano Sacchetti/Elisa Briganti/Enzo G. Castellari. St Dardano Sacchetti. K Sergio Salvati. SpE Antonio Corridori. M Walter Rizzati. D Vic Morrow (Hammer), Christopher Connelly (Hot Dog), Fred Williamson (Ogre), Mark Gregory (Trash), Stefania Girolami (Anne), John Sinclair (Ice), Ennio Girolami, George Eastman, Betty Dessy, Rocco Lerro, Massimo Vanni, Angelo Ragusa. F 86 Min. Barbarische Bandenkriege beherrschen den zum Niemandsland erklärten New Yorker Stadtteil Bronx im Jahr 1990. Als Anne, die Tochter eines Großkapitalisten, dort ihre Freiheit sucht, hetzt ihr Vater ei­ nen schießwütigen Polizisten auf, sämtli­ chen Bewohnern dieser völlig verrotteten Zone den Garaus zu machen. Der Mann ist sehr erfolgreich, doch die fantastisch anmutenden Gestalten, die diese Glas­ scherbengegend bewohnen, wissen sich durchaus ihrer Haut zu wehren. - Ein bru­ taler Reißer, der zeigen soll, daß man nur überlebt, wenn man noch brutaler ist als der andere. Zuschauer, deren IQ unter 47 liegt, werden angesichts dieses wüsten Kampfgetümmels in Begeisterungs­ stürme ausbrechen. ©UFA Die Riffs II - Flucht aus der Bronx (1990: I GUERRIERI DEL BRONX).

Italien 1982. R Enzo G. Castellari. B Tito Carpi/Enzo G. Castellari. St Tito Carpi. K Blasco Giurato. M Francesco De Masi. D Mark Gregory (Trash), Henry Silva (Wangier), Valeria D’Obici (Moon), Timothy Brent (Strike), Paolo Malco, Thomas Moore,

Der Ring der Fürstin Anna

737 Antonio Sabato, Alessandro Prete, Massimo Vanni, Andrea Coppola, Eva Czemerys. F 88 Min. New York 1990: Nachdem der größte Teil der Bewohner des zum Niemandsland er­ klärten Stadtteils Bronx von einem Spezi­ al-Kommando aufgemischt und niederge­ macht wurde (siehe The Riffs - Die Gewalt sind wir), will eine große Bauge­ sellschaft auch noch die letzten Über­

lebenden des Massakers vertreiben. Der Presse gaukelt man vor, die Betroffenen würden nach New Mexico umgesiedelt; tatsächlich jedoch sollen sie umgebracht werden. Eine Bande Jugendlicher kid­ nappt daraufhin den Konzernboß und ver­ sucht, 100 Millionen Dollar zu erpressen. Als die Polizei anrückt, fliegen nur noch Bomben. - Blutbäder, wohin man sieht. »Ein nur an niedrige Instinkte appellie­ rendes Machwerk.« (FILMDIENST)

Riffs III - Die Ratten von Manhattan (RATS NOTTI DI TERRORE/LES RATS DE MANHATTAN). Italien/Frankreich 1984. R Vincent Dawn. B Claudio Fragasso/ Bruno Mattei/H. Piccini. K Franco Dell! Colli. M Luigi Ceccarelli. D Richard Raymond, Janna Ryann, Alex McBride, Tony Lombardo, Richard Cross, Chris Fremont, Moune Duvivier. F97 Min. Nachdem eine Atombombe New York zerstört hat, sucht eine Bande von Halbstarken Unterschlupf in einem unterirdi­ schen Labor. Man braucht Wasser und ein Mittel gegen die Strahlenschäden, stößt aber nur auf ein Rattenheer, das Men­ schenfleisch nicht verschmäht. - »Sadi­ stisch überschüttet Vincent Dawn seine wackeren Hauptdarsteller mit Rattenschwällen, genüßlich zelebriert er danach die Leistungen seiner Maskenbildner. Je­ de neue, blutig zernagte Leiche, aus deren Mund dann tunlichst immer noch eine Ratte zu krabbeln hat, telegrafiert der Soundtrack mit sakralen Klängen dabei oft minutenweise voraus.« (Norbert Stresau, FILMECHO) - »Die Ratten wer­ fen sich den zur Karikatur erstarrten Helden haufenweise ins Genick, und

man sagt sich: Sie haben’s nicht anders verdient.« (KÖLNER STADTANZEIGER). - »Ekel, wohin man blickt.« (FILM­ DIENST)

Ring der Amazonen (AMAZONS). USA 1984. R Paul Michael Glaser. B David Salomon/Guerdon Trueblood. K Dean Cundey. M Basil Pouledouris. D Jack Scalia (Lt. Tony Monaco), Madeline Stowe (Dr. Sharon Fields), Tamara Dobson (Rosalind Joseph), Jennifer Warren (Dr. Diane Cosgrove), Stella Stevens (Kathryn Lundquist), William Schal lert (Stanford Barstow), Leslie Bevis (Vivian Todd), Peter Scolari (Dr. Jerry Menzies), Paul Cross (Martin), Crystal De Woody (Amy), Jesse Lawrence Ferguson (Baker), Misty Hall (Deirdre), Robert Harrison (Roger), Heather Hepler (Tracy), Suzanne Kent (Schwester Franklin), Carl LaRocco (Rossi), Morgan Lofting (Marge Webster), Danielle Michonne (Marsha), Greg Monaghan (James), Jessica Weisman (Christine), Stephen Shellen (Kevin). F 100 (96) Min. TV-Film. Amerikanische Krankenhausärztin kommt Feministenorganisation auf die Spur, die Männer aus Führungspositionen beseitigt und die Regierung stürzen will. - Utopi­ scher TV-Thriller, der sich eines Themas annimmt, das schon in den sechziger Jah­ ren zahllose Filmemacher im Trivialitä­ tenkino verhackstückt haben. Und natür­ lich hat man aus ihren Versuchen nichts gelernt.

Der Ring der Fürstin Anna (PIERSCIN KSIEZNEJ ANNY). Polen 1970. R Maria Kaniewska. B N.N. LV A. Lach. K Antoni Wojtowicz. M Wojciech Kilar. D Jerzy Makalowski, Krzysztof Stroinski, Wieslawa Kwasniewska, Andrzej Szalawski, Jerzy Braszka. F 102 Min. Drei Jungen aus dem 20. Jahrhundert ent­ decken in einem alten Kastell einen ge­ heimen Gang, den sie erforschen. Sie ge­ raten auf mysteriöse Weise ins 15. Jahr­

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Der Ritter aus dem All hundert, wo sie zu Zeugen der Kämpfe zwischen ihren polnischen Landsleuten und deutschen Kreuzrittern werden. Ansehbarer Jugendfilm.

Der Ritter aus dem All (SUBURBAN COMMANDO). USA 1991. R Burt Kennedy. B Frank Capello. K Bernd Heini. Ma Steve Johnson. M David Michael Frank. D Hulk Hogan (Shep Ramsey), Christopher Lloyd (Charlie Wilcox), Shelley Duvall (Jenny Wilcox), William Ball (Gen. Suitor), Laura Mooney (Theresa Wilcox), Michael Faustino (Mark Wilcox), Jill Myers. F 100 Min. Der Weltraumritter Shep Ramsey landet im Kampf für das Gute in einem irdischen Provinznest. Das erste Problem für den blonden Hünen in der tollen Uniform ist die Wohnungssuche, bei der er mit unter­ schiedlichsten Typen konfrontiert wird und auf Ablehnung stößt. Eine Bleibe fin­ det er bei der US-Durchschnittsfamilie Wilcox, die aber auch nicht eben begei­ stert von ihm ist. Doch dank Sheps Hilfe gelingt es dem feigen Vater, sich durchzu­ setzen und sein Leben grundlegend zu än­ dern. Shep führt weiterhin den Kampf ge­ gen das Böse. - Die Darstellungskünste des Catchers Hulk Hogan sind zwar be­ scheiden, aber der Zusammenprall zweier gegensätzlicher (man wagt kaum, es hin­ zuschreiben) >Kulturen< gibt Anlaß für Situationskomik und führt hin und wieder zu subtilem Humor - z. B. wenn drei Rocker Shep lieber verklagen wollen, da sie Prügeln für kindisch halten. - »Ein gegensätzlicheres Paar als Shep und Charlie ist kaum denkbar, ihr Spiel trägt dieses komische Märchen, das sym­ pathisch in Szene gesetzt ist.« (A. Pa., FILMDIENST)

® Video

River of Death - Fluß des Grauens (RIVER OF DEATH). USA 1988. R Steve Carver. B Andrew Deutsch/ Edward Simpson. LV Alistair MacLean.

K Avi Karpick. M Sasha Matson. D Michael Dudikoff (John Hamilton), Robert Vaughn (Dr. Manteuffel), Donald Pleasance (Heinrich Spatz), Herbert Lom (Col. Diaz), Cynthia Erland (Maria), Sarah Maur Thorp (Anna), Foziah Davidson (Dahlia), lan Yule (Long John), L.Q. Jones.

F 102 Min. Tief im amazonischen Regenwald sitzt in einer verlassenen Indiostadt der NaziArzt Dr. Manteuffel und arbeitet an einem Stoff zur Vernichtung aller Schwachen. Über einen Quellfluß will er das Gift glo­ bal verteilen. Meilenweit entfernt sam­ melt sich eine Gruppe unter der Leitung des Abenteurers John Hamilton, die eine Arztassistentin sucht, die von Manteuffels Schergen gefangen wurde. Dazu gehören: Spaatz, der Millionär und Exkomplize des Doktors, der Rache will; Maria, die Tochter eines Opfers, die Rache will; Po­ lizeichef Diaz; ein Kollege Manteuffels, der gegen alle intrigiert, und ein Haufen Kanonen- und Indianerfutter. Man schlägt sich durch den Dschungel und kämpft ge­ gen Flußpiraten und Kannibalen. In der Festung des Doktors ist das gesuchte Mädchen mittlerweile von der hautzer­ fressenden Substanz entstellt. Man schießt einander über den Haufen. Hamil­ ton erweist sich als der Messias, der die Indianer gegen die deutschen Unterdrükker anführt. - Schon der Prolog, der 1945 in einem KZ spielt, zeigt an, daß man in einer deftigen Alistair McLean-Romanverfilmung gelandet ist. Jeder zweite Satz lautet »Sieg Heil!«, es treten nur zackige Soldaten auf, und Hakenkreuze schmükken die Szenerie. Der Streifen steigert seine Dummheit noch, sobald Indianer und südamerikanische Polizisten einge­ führt werden. So ist es nur folgerichtig, alle Darsteller außer Hamilton sterben zu lassen, damit die aufgepeitschten Rache­ gelüste des Zuschauers gestillt werden. »Der böse Mengele im Urwald, oder: Ve haff vays of making you watch zis zilly flick.« (FILM-JAHRBUCH) © Cannon/VMP

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Robocop - Das Gesetz in der Zukunft

Robinson Crusoe auf dem Mars Notlandung im Weltraum

Gangster Nr. 1, den psychotischen Claren­ ce Bodicker. Da Partnerin Lewis nicht schnell genug Hilfe holen kann, wird Murphy regelrecht hingerichtet. Die OCP

Robocop - Das Gesetz in der Zukunft

verwandelt ihn in einen RoboCop, der nur drei Direktiven folgt, z. B. dem schö­ nen Leitsatz >Wahre das Gesetzt. Das macht er dann auch. Er räumt unerbittlich auf und gibt den Kids in der Vorschule kluge Ratschläge (z. B. »Gehorcht euren Eltern.«) Nur erwacht Murphys Persön­ lichkeit wieder zum Leben. Auf der Su­ che nach seinen Mördern entdeckt der RoboCop, daß die OCP und das organi­ sierte Verbrechen in einem Boot sitzen, denn Bodicker arbeitet für Jones. Doch der RoboCop hat Pech, als er Jones in den Kasten bringen will: Man hat ihm nämlich Direktive 4 ins Programm geju­ belt, und so kann er kein Vorstandsmit­ glied der OCP verhaften. Jones hetzt ihm ED 209, ein SWAT-Kommando und Bo­ dicker auf den Hals. - »RoboCop... ist die unverschämte, satirische Übersteige­

Anderer Titel für

(ROBOCOP). USA 1987.

R Paul Verhoeven. B Edward Neumaler/ Michael Miner. K Jost Vacano. SpE Peter Kuran/Dale Martin/Bill Purcell/Craig Davis/Peter Ronzani. M Basil Poledouris. D Peter Weller (Murphy/Robocop), Nancy Allen (Anne Lewis), Ronny Cox (Dick Jones), Dan 0allgemeingültigen< Regeln gelei­ tet, für Ordnung in der Stadt sorgt. ® RCA/Columbia

Robocop (2) (ROBOCOP 2). USA 1990. R Irwin Kershner. B Frank Miller/Walon Green. K Mark Irwin. SpE Peter Kuran/ VCE Inc./Dale Martin/William Curtis. M Leonard Rosenman. D Peter Weller (Murphy/Robocop), Nancy Allen (Anne Lewis), Dan OtHerlihy (Der Alte), Tom Noonan (Cain), Belinda Bauer (Dr. Juliette Faxx), Gabriel Dämon (Hob), Mark Rolston (Stef), Ken Lerner (Delaney), Willard Pugh (Kuzak), Galyn Gorg (Angie), Lila Finn, Leeza Gibbons, Maria Machado, John Ingle, John Glover. F 103 Min. Vorgeschichte siehe RoboCop. Die Welt steht noch immer am Rand des Abgrun­ des. Einzig RoboCop und Partnerin Le­ wis weisen den Pöbel in Detroit die Schranken. Die OCP will die zahlungsun­ fähige Stadt kaufen, wogegen sich Bür­ germeister Kuzak mit Händen, Füßen und illegalen Methoden wehrt. Auch Sekten­ führer Cain macht die Straßen unsicher und überschwemmt die Stadt mit der Droge Nuke. Ihm gelingt es, den RoboCop in handliche Teile zu zerlegen. Die OCP könnte ihn zusammensetzen, doch es hagelt Proteste gegen den kompromiß­ losen Superbullen, und damit gegen den Konzern. Außerdem mißfällt den Betei­ ligten, daß er eigene Ansichten über Recht und Gesetz entwickelt hat. Die hübsche Dr. Maxx, die übers Bett des OCP-Chefs an die Macht gekommen ist, futtert ihn mit neuen Direktiven, die aus dem RoboCop eine Maschine machen, die auf der Straße völlig versagt. Dr. Maxx will nämlich ein eigenes Projekt durchbringen - einen stärkeren RoboCop,

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der vom Gehirn eines mit Drogen gefügig gemachten Psychopathen gesteuert wird. Cain fällt der OCP zum Opfer, aus ihm wird RoboCop 2. Aber! Cain dreht durch, und RoboCop, der sich durch einen Stromstoß (!) von der lästigen Program­ mierung befreit hat, saves the day. Man wirft Dr. Maxx als Verantwortlichen für das Cain-Debakel der Presse zum Fraß vor. »Alle Vorurteile, die man gegenüber Fortsetzungsfilmen hegt, findet man beim zweiten Teil der SF-Saga um den Lawand-Order-Giganten bestätigt. RoboCop 2 fehlt das Überraschungselement. Aber was kann man auch von einem Film er­ warten, dessen Handlungselemente alle­ samt bekannt sind. Das Erstaunen, wel­ ches Paul Verhoevens Original noch be­ wirkte, ist hier einem ständigen Dejä-vuGefühl gewichen.« (Dorothee Lackner; GIG). Bei RoboCop Film stimmt nichts. Da hapert es bei der fragmentarischen Handlung nicht nur an der Logik, auch die Klischeefiguren der ersten Teils sind, man hält’s kaum für möglich, noch flacher geworden. Wenn der Film über­ haupt etwas bewirkt, dann die Verstär­ kung von Vorurteilen. Kriminelle sind grundsätzlich mörderische Irre, Frauen in Führungspositionen karrieregeile Tanten, die am Ende die gerechte Strafe ereilt, weil sie es in der Männerdomäne zu etwas bringen wollen. Die satiri­ schen Ansätze sind hier und da nur schwach zu erahnen, der Gewaltquo­ tient wurde noch eine Stufe höher ge­ dreht. - »RoboCop 2 ist Unterhaltung ohne Inhalt und repräsentiert die Ideolo­ gie des Kommerz in seiner reinsten Form.« (Gary Groth, THE COMIC JOUR­ NAL). (g) Ed Naha: RoboCop 2, Bergisch Glad­ bach 1990

Robocop (3) 1992. R Fred Dekker. B Frank Miller/Fred Dekker. K Gary B. Kibbe. M Basil Poledouris. D Robert John Burke (ROBOCOP III). USA

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(Robocop), Nancy Allen (Anne Lewis), Jill Hennessy (Dr. Marie Lazarus), Mako (Kanemitsu), Remy Ryan (Nikko), Rip Torn (CEO), John Castle, CCH Pounder, Robert DoQui, Bruce Locke. F 104 Min. Vorgeschichte siehe Robocop (1) und Ro­ bocop (2). - Schufte & Schurken wollen arme Leute aus ihrem Wohnviertel ver­ treiben. Der vorwiegend aus mechani­ schen Ersatzteilen bestehende Halbmen­ schenpolizist >Robocop< läßt sich die Pa­ piere geben und schlägt sich auf die Seite der Bedrängten. - Der Film ist zwar we­ niger gewalttätig als seine Vorläufer, aber auch weniger unterhaltsam. Robocop (4) - Law and Order (ROBOCOP: THE FUTURE OF LAW ENFORCEMENT). USA 1994.

R Paul Lynch. B Michael Miner/Edward Neumeier. K William Gereghty. SpE FXSmith. M Jon Stroll. D Richard Eden (Robocop), Yvette Nipar (Lisa Madigan), Blue Mankuma (Sgt. Parks), Sarah Campbell (Gadget), Andrea Roth (Diana Powers), David Gardner, Cliff De Young. A' 87 Min. Pilotfilm der TV-Serie ROBOCOP. - Der Cyborg-Polizist >Robocop< führt einen Feldzug gegen einen Wissenschaftler, der mit Hilfe eines Supercomputers ei­ nen Konzern übernehmen will. - »Die auftretenden Charaktere sind ... so grob gezeichnet, daß sie fast schon karikatur­ haft wirken.« (DOOM). - Nur auf Video. © VCL/Carolco Robodog (C.H.O.M.P.S.).

USA 1979. R Don Chaffey. B Joseph Barbera/Dick Robbins/Dwanre Poole. K Charles F. Wheeler. M Hoyt Curtin. D Wesley Eure (Brian Foster), Valerie Bertinelli (Casey Norton), Conrad Bain (Ralph Norton), Red Buttons (Bracken), Jim Backus (Gibbs), Hermione Baddeley (Mrs. Fowler), Chuck McCann (Brooks), Regis Toomey (Chief Patterson), Larry Bishop

Roboman (Ken Sharp), Robert Q. Lewis (Merkle). F 89 Min. Mr. Norton gehört ein vor dem Bankrott stehendes Alarmanlagen-Untemehmen, das sein Konkurrent Brooks aufkaufen will. Da gelingt Nortons Mitarbeiter Brian eine revolutionäre Erfindung - der >ChompGroßenGroßen< kommt er auf die Erde: >Ro-ManGroßeGroße< ist mit Ro-Mans Taten nicht zu­ frieden; wutschnaubend eröffnet er ihm, daß er des Todes sei. Nun sehen wir eine Viertelstunde lang Archiv-Aufnahmen von Sauriern und Mammuts, dazu einen eruptierenden Vulkan und Bilder aus dem Dschungel. - Bis Johnny, des Professors Sohnemann, aus einem Alptraum er­ wacht, und seine Angehörigen schockiert erklären, eine so blöde Geschichte hätten sie ja noch nie gehört. (Wir auch nicht.) Robot Monster ist wie Plan 9 aus dem Weltall einer jener legendären SF-Filme, die für sich in Anspruch nehmen können, zu den schlechtesten der Welt zu zählen. Harry und Michael Medved haben die­ sem filmischen Desaster in ihrem ver­ gnüglichen Buch THE FIFTY WORST FILMS OF ALL TIME nicht weniger als 6 Seiten gewidmet, die alles sagen, was

Robot War es über diesen an unfreiwilliger Komik reichen Film zu sagen gibt. Nicht nur die Dialoge entpuppen sich als Quelle ungetrübter Heiterkeit; auch die Aus­ stattung ist so jämmerlich, daß man sei­ nen Augen nicht trauen will - vom Kön­ nen der >Schauspieler< ganz zu schwei­ gen. Besonders steif agiert George Nä­ der: »Mr. Näders nervöse Darstellung läßt vermuten, daß ihm der Regisseur vor den Aufnahmen gebeten hat, tief Luft zu holen, doch dann vergaß, ihm zu sagen, es sei ganz in Ordnung, wenn er wieder ausatme.« (Harry und Mi­ chael Medved) - In Originalfassung. ® Import

Robot War (GUNHED). Japan 1989. R Masato Harada. B Masato Harada/ James Bannon. K Junichi Fujisawa. SpE Koichi Kawakita. M Tashiyuki Tanaka. D Masahiro Takashima (Brooklyn), Brenda Bakke (Nim), Yajin Harada (Elf), Kaori Mizushima (Sieben), Mickey Curtis, James R Thompson. F92 Min. Seit dem großen Roboterkrieg von 2025 herrscht Ruhe im riesigen Industriekom­ plex der Insel 8 JO, der von dem selbstän­ digen Computer Kyron 5 geleitet wird. Abenteurer landen mit einer Luftfahre auf der vierhundertstöckigen Anlage. Sie su­ chen das wertvolle Mineral Texium, mit dem der Komplex einst betrieben wurde. Sie stoßen auf den weiblichen Texasran­ ger Nim, die einen gefährlichen BioDroiden sucht, und die Kinder Elf und Sieben. Der Bio-Druide tötet die Crew bis auf den Techniker Brooklyn. Verfolgt von ihm, müssen sich die letzten vier durch die Sicherheitssysteme zum Dach von Kyron 5 durchkämpfen. Brooklyn setzt mit Sieben einen schweren GunhedPanzer in Betrieb. Nim und Elf wollen zu Fuß zur Fähre. Es wird ein Rennen gegen die Zeit, als Kyron 5 den Countdown zur Selbstvemichtung einleitet. Brooklyn ver­ nichtet den Bio-Droiden. Sie ergattern das Texium und entkommen. - How Sci­

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ence-fiction got ifs bad name? I’ll teil ya: Durch dämliche Filme. - Nur auf Video. ®VPS

Roboter der Sterne IRON MAN). Hongkong 1976. Keinerlei filmographische Daten erhältlich. F 86 Min. Der >Große Koordinator! ist auf die Erde gekommen und hat mit allerlei seltsamem Gezücht im sagenumwobenen BermudaDreieck Stellung bezogen, um die Erde zu erobern (oder zu vernichten). Ein irdischer Professor, der keinen Namen hat, entwikkelt, um den Bösewicht abzuwehren, eine Formel namens Titanium und konstruiert den roten Riesenroboter >Magischer Ballermanm, dessen Steuermann, der Super­ held Kai, die Oberlumpen aus dem All in den Orkus wirbelt. - »Roboterkämpfe sind für jugendliche SF-Fans offensichtlich recht unterhaltsam, denn sie sparen nicht mit Fachkommentaren. Größere Kinder gähnen auffallend oft. Erwachsene dürften an der naiven Fabel... keine Freude ha­ ben, denn selbst die recht pfiffigen Dia­ loge können nicht verhindern, daß sich Langeweile ausbreitet, leider permanent.« (FILMWOCHE) - »Was ... beim MonsterSpezialisten Honda noch einen Sinn hatte, wird hier zum Kasperle-Theater.« (THE

(FILMBEOBACHTER)

© Pront Roboter des Grauens (THE MONSTER AND THE APE).

USA 1945. R Howard Bretherton. B Sherman Lowe. K L. W. O’Connell. M Lee Zahler. D Robert Lowery (Ken Morgan), George MacReady (Prof. Ernst), Ralph Morgan (Prof. Arnold), Carole Matthews (Babs Arnold), Willie Best (Flash), Jack Ingram (Nordik), Anthony Warde (Flint), Ted Mapes (Butler), Stanley Price (Mead), Eddie Parker (Blake). 1. Teil: Maskierte Feinde, 2. Teil: Zer­ fetzte Masken. 81/95 Min. Zwei Wissenschaftler bauen einen Robo­ ter und wollen ihn in Serienproduktion

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Roboter im Sternbild Kassiopeia

Junge Pioniere im All:

Roboter im Sternbild Kassiopeia

geben. Während der eine edle Ziele ver­ folgt, ist der andere jedoch ein Lumpen­ hund, der man glaubt es kaum - sich mit Hilfe der Maschinenmenschen die Er­ de untertan machen will. Darüber geraten sie sich dermaßen in die Haare, daß sie sich nicht nur prügeln, sondern auch Hau­ kommandos aufeinander ansetzen. Wer zweifelt daran, daß der Gute schließlich doch noch siegt? »Selten sah man eine so hirnlose Handlung so primitiv herunter­ gekurbelt«, meinte der FILMBEOBACH­ TER, dem man nur zustimmen kann. Dennoch: Für die Freunde des absoluten Schundes kann ein solcher Streifen höchst ergötzlich sein! Zusammen­ schnitt eines ursprünglich fünfzehnteili­ gen Filmserials.

Roboter im Sternbild Kassiopeia (OTROKJ WO WSELENNOI). UdSSR 1975. R Richard Wiktorow. B Awenir Sak/Isai Kusnezow. K Andrej Kirillow. M Wladimir Tschernyschow.

D Innokenti Smoktunowski (BSA), Mischa Jerschow (Sereda), Sascha Grigorjew (Koselkow), Wolodja Sawin (Kopanygin), Wolodja Bassow (Lobanow), Olja Bitjukowa (Kutejstschikowa), Nadja Owtscharowa (Sorokina), Ira Popowa (Panferowa). F85 Min. Vorgeschichte siehe Start zur Kassiopeia. - Der sowjetische Raumer Sarja (Mor­ genröte) ist auf dem fernen Planeten Wariana gelandet, wo die Besatzung die Ein­ heimischen kennenlernt. Diese jedoch fuhren sich sehr befremdlich auf und wir­ ken wie aufgezogene Spielzeuge. Sie er­ fahren, daß Wariana von Robotern be­ herrscht wird. Der BFS (Bevollmächtigte Für Sonderaufträge) trifft ein, um den ju­ gendlichen Raumfahrern zu helfen. Adrette vierzehnjährige Jungpioniere mit gepflegtem Haarschnitt (eins der Girls trägt sogar Zöpfe) reisen durchs All, aber trotzdem recht unterhaltsam und gut foto­ grafiert.

Roboter mit Herz Roboter mit Herz USA 1987. R Eric Rochat. B Joan Caine/Eric Rochat. K Daisaku Kimura. MGeorge S. Clinton. D Bridgette Anderson (Susie), Masao Fukazawa (Too Much), Morikiyo Bowhay (Tetsuro), David M. Spencer (Tom), Hiroyuki Watanabe (Tetsuro). F 85 Min. Bei einem Urlaub in Japan läuft die klei­ ne Susie mit dem putzigen Roboter Too Much davon. Sie verlaufen sich in Tokio und werden von den Eltern und der Poli­ zei gesucht. TM wehrt sich mit flotten Tricks gegen den finsteren Konkurrenten seines Erfinders, bis beide wieder in trau­ ter Gemeinschaft sind. - Nummel Fünf fül Alme. - Nur auf Video. ® Cannon/VMP (T00 MUCH).

Die Roboter kommen Anderer Titel für Die Androiden

Roboto - Die Menschmaschine (NOT QUITE HUMAN).

USA 1987. R Stephen Hilliard Stern. B Alan Ormsby. K Ken Lamkin. M Tom Scott. D Alan Thicke, Robyn Lively, Robert Harper, Joseph Bologna, Jay Underwood, Brian Cole, Brandon Douglas. F 87 Min. Dr. Carsons Tochter hat den nettesten Va­ ter der Welt. Der talentierte Spielzeug­ konstrukteur wäre auch der glücklichste Vater, hätte er nur einen Sohn. Dank sei­ ner außergewöhnlichen Talente baut er sich einen sechzehnjährigen Junior. Ju­ nior, von der modernen Zivilisation völlig unverdorben, sieht die Welt aus einem neutralen Blickwinkel. Doch in der Ferne schmiedet der sinistre Oberschurke Dr. Vogel düstere Pläne: Er will Juniors Herz, einen bombigen Mikrochip, um Roboter­ soldaten herzustellen. Dr. Carson wird aus dem Verkehr gezogen. Junior, inzwi­ schen der Schwarm aller Girls, haut ihn raus und zeigt Dr. Vogel, wo die Glocken hängen. - Nur auf Video. ©Euro

746 Robotrix 1992. R Jamie Luk [= Luk Kim Ming], B So Man Sing/Luk Kim Ming. K Young Jim. M N.N. D Amy Yip, Chikako Aoyama, Hsu Hsiao Tan, David Wu, Billy Chow, Wo Fung. F 83 Min. Androiden, Kampfmaschinen in mensch­ lichen Körpern, zeichnen sich im Land der aufgehenden Sonne neben vielen an­ deren Eigenschaften durch formvollende­ te Schönheit aus, die vor allem bei den weiblichen Exemplaren Platz für voyeuristische Befriedigung läßt. Auf einer gro­ ßen Androiden-Show kommt es zum Eklat: Mitten in das Kräftemessen von deutschen, amerikanischen und japani­ schen Andres platzt die Nachricht, Yamamoto, ein Androidenkonstrukteur und Ge­ genspieler von Sara Ono, habe sich selbst in einen Androiden transferiert und wolle die Welt terrorisieren. Ono nimmt mit ih­ rer Assistentin Ann, die selbst Android ist, und der kurz zuvor getöteten Polizi­ stin Celina, die sie als Robotrice wieder zum Leben erweckt, die Verfolgung auf. - »Wie sehr aus den Stahlskeletten wirk­ liche Menschen geworden sind, demon­ striert der Film bei den weiblichen Androiden vornehmlich an deren Ge­ schlechtsmerkmalen, die - in verschiede­ nen Aktionen - minutenlang abfotogra­ fiert werden. Dem männlichen Pendant dagegen sind die aggressiven Impulse Vorbehalten, der nicht nur seine sexuelle Potenz, sondern auch seine Wut an Un­ schuldigen abreagieren darf. Solcherma­ ßen auf eine einfache Lesart getrimmt, gleitet der Stoff, der von der Idee her durchaus spannend aufgebaut ist, in eine fade Softporno-Version ab. Die Kampf­ szenen bestechen durch ausgefeilte Cho­ reographien, während bei einfachen Dia­ logszenen, in denen die Handlung voran­ getrieben wird, Regisseur und Produzent anscheinend noch nichts von einfachen Schnittregeln gehört haben.« (FILMDIENST). - Nur auf Video. ©UFA (ROBOTRIX). Hongkong

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Robur, Herr der 7 Kontinente (MASTER OF THE WORLD). USA 1961. R William Witney. B Richard Matheson. IV Jules Verne. K Gill Warrenton. SpE Ray Mercer/Tim Barr/Wah Chang/ Gene Warren. M Les Baxter. D Vincent Price (Robur), Charles Bronson (Strock), Henry Hüll (Prudent), Mary Webster (Dorothy), David Frankham (Philip Evans), Richard Harrison (Alistair), Vito Scotti (Chefkoch), Wally Campo (Turner), Steve Masino (Weaver), Ken Terrel (Shanks), Peter Besbas (Wilson). E 86 Min. Morgantown bei Philadelphia, 1848: Vier Ballonfahrer, die einen mysteriösen Vul­ kanausbruch untersuchen wollen, werden von Raketen abgeschossen und finden sich kurz darauf als Gefangene eines selt­ samen Mannes namens Robur wieder, der mit einem fantastisch anmutenden Luft­ schiff die Welt umsegelt und dem Krieg den Krieg erklärt hat: Wo immer er mili­ tärische Anlagen und Kriegsschiffe sich­ tet, werden sie von ihm und seinen Gehil­ fen bombardiert. Die Ballonfahrer - der Munitionsfabrikant Prudent, seine Toch­ ter Dorothy, sein Assistent Evans und der Regierungsagent Strock - sind verständli­ cherweise von den Plänen ihres Gastge­ bers wenig begeistert, denn während für Prudent kriegerische Auseinandersetzun­ gen das tägliche Brot sind, furchtet Strock um die Abwehrkraft der Vereinigten Staa­ ten. Das Luftschiff Albatros fliegt nach Süden und bombardiert unterwegs briti­ sche Marineanlagen. Auch die Österrei­ cher und Ägypter kriegen ihr Fett. Als

Roburs Flugmaschine selbst unter Be­ schuß gerät und sich nur unter höchsten Mühen aus der Gefahrenzone retten kann, sehen die Gefangenen einen günstigen Moment zur Flucht. Die Albatros muß wegen eines Propellerdefekts auf einer kleinen Mittelmeerinsel anlegen. Evans und Strock legen ein Feuer im Munitions­ depot des Luftschiffes und gelangen über das Ankerseil mit den anderen zu Boden. Roburs Luftschiff geht in Flammen auf und versinkt im Ozean. - Ist die Gestalt

Rock Aliens - Let’s Dance Tonight des Monsieur Robur in Jules Vernes Origi­ nalroman der Prototyp des /unpolitischem Wissenschaftlers, der sich nur dem techni­ schen Fortschritt verpflichtet fühlt und moralische Bedenken nicht kennt (sein Luftschiff heißt in der Romanfassung be­ zeichnenderweise Terror), so wird er in Witneys Verfilmung zu einem Quasi-Ne­ mo, der von einem irrationalen Haß auf >die Menschern getrieben wird, die an­ geblich nur vernichten und zerstören kön­ nen. Am besten gefiel da noch das Luft­ schiff Albatros, »ein riesiges viktoriani­ sches Unikum mit Schiffssteuerrad und Luftschrauben, eingerichtet wie eine Vor­ stadtvilla, ausgerüstet mit einer Art Ra­ daranlage und einem enormen Vorrat an Bomben und Munition.« (FILMDIENST) Die Geschichte hat dennoch ihren Reiz: Das zerknautschte Gesicht des jungen Charles Bronson, der Robur im Auftrag der US-Regierung nachspürt, muß man einfach gesehen haben. Der Film wurde auch unter dem Titel Herr der Welt her­ ausgebracht, wobei die Werbung den in­ zwischen bei breiteren Publikums­ schichten prominenteren Charles Bron­ son über Vincent Price stellte. © Thorn EMI

©Jules Verne: 1904

Der Herr der Welt, Wien

Rock Aliens - Let’s Dance Tonight (VOYAGE OF THE ROCK ALIENS). USA 1984. R James Fargo. B S. James Guidotti/ Edward Gold/Charles Hairstrom. K Gilbert Taylor. M Jack White. D Pia Zadora (Dee Dee), Tom Nolan (Absid), Craig Sheffer (Frankie), Alison La Placa (Diare), Michael Berryman (Chainsaw), Ruth Gordon (Sheriff), Jimmy & The Mustangs (The Pack), Jermaine Jackson. E92 Min. In der Kleinstadt Speelburgh (sic!) landet ein gitarrenförmiges Raumschiff mit den titelgebenden Rock Aliens. Da Frankie seine Freundin Dee Dee nicht in seiner Band singen lassen will (Wer sich an Pia Zadora erinnert, wird ihn verstehen!),

Rocketeer

nehmen sich die Rock Aliens ihrer an. Die Teenies fahren auf ihren Space Rock ab, und Dee Dee wird toll bekannt. Aber Frankie bleibt sie trotzdem treu. - »Unge­ heuer grobkörnig inszeniert, damit man nicht merkt, wo die zahlreichen verbrate­ nen Videoclips aufhören und der eigentli­ che Film wieder anfängt, gibt sich James Fargos Disco-Operette als eine Art utopi­ scher Grease-Verschnitt... Dennoch: Das Kaliber eines Plan 9 aus dem Weltall er­ reicht der Film trotz heftigen Bemühens leider nicht ganz. Über manche Anspie­ lung kichert man eben doch in seinem Ki­ nosessel vor sich hin, d.h. man lacht mit dem Film, statt, wie es sich für einen rich­ tigen Turkey gehört, über ihn. Viel fehlt freilich nicht mehr: Jeder wahre BaddieFan darf auf den nächsten Pia ZadoraFilm gespannt sein.« (Norbert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES).

Rocketeer (THE ROCKETEER).

USA 1991. R Joe Johnston. B Danny Bilson/ Paul De Meo. K Hiro Narita. SpE Industrial Light & Magic. M James Horner. D Bill Campbell (Cliff Secord), Jennifer Connelly (Jenny Blake), Alan Arkin (Peevy), Timothy Dalton (Peevy), Paul Sorvino (Eddie Valentine), Terry O’Quinn (Howard Hughes), Ed Lauter (Fitch), James Handy (Wooly), Tiny Ron (Lothar), Nada Despotovich (Irma), Margo Martindale (Millie). F 108 Min. 1938: Der tapsige Pilot Cliff jagt in sei­ ner Maschine übers Land. Als er in eine Verfolgungsjagd zwischen Gangstern und dem FBI gerät, muß er auf dem Flugplatz notlanden, wo auch die Jagd ihr Ende findet. Ein Gangster versteckt im Hangar ein Paket. Cliff und der Kon­ strukteur Peevy finden es - es enthält ei­ nen steuerbaren Raketensatz für einen Menschen; gebaut hat ihn der große Ho­ ward Hughes. An diesen Prototypen wol­ len auch die Nazis heran. Der Holly­

748 wood-Star und Nazispion Sinclair hat die sogenannte X-3 von der Mafia stehlen lassen. Bevor Cliff und Peevy die X-3 abliefern können, testen sie sie. Ein in seiner Maschine ohnmächtig gewordener Pilot wird so von Cliff gerettet. Cliff kommt als >Rocketeer< in die Presse und gerät zwischen die Fronten des FBI, der Mafia und Sinclairs Killer Lothar, wenn vorerst auch noch anonym. Um die Iden­ tität des Rocketeers zu lüften, umgarnt Sinclair Cliffs Freundin Jenny. In einer wilden Schlacht in einem Restaurant nimmt Sinclair Jenny als Geisel und will sie gegen die X-3 austauschen. Bei der Übergabe entlarvt Cliff Sinclair vor den Augen der Mafia als Nazispion. Das ist (im Gegensatz zur historischen Wahrheit) auch der Mafia zuviel! Gangster und FBI bekämpfen ein angerücktes deutsches Einsatzkommando. Sinclair flieht mit Jenny in einem Zeppelin. Cliff folgt. Er haut Lothar aufs Haupt, doch der Zeppe­ lin droht zu explodieren. Sinclair flieht mit der X-3. Der Zeppelin geht allmäh­ lich in die Brüche. Der geniale Howard Hughes und Peevy retten das Liebespaar mit einer weiteren Erfindung. - »Anima­ tion, Rotoskopie, Stop-Motion, Mattema­ lereien, Miniaturen und Computergrafi­ ken wurden perfekt kombiniert und mit Realaufnahmen verbunden. Bei all der modernen Tricktechnik verströmt der Film noch nostalgischen Charme und ver­ mittelt sehnsuchtsvolle Erinnerungen an eine vergangene Jugend und Unschuld, an die Faszination heimlicher kindlicher Comic-Lektüre und an die märchenhaft aufregenden Gefühle anläßlich früher Ki­ noerlebnisse.« (Ralph Umard, TIP). »Das letzte Drittel von Rocketeer wirkt wie eine Persiflage auf den mangelnden ideologischen Feinsinn amerikanischer >Why we fightCliffhangersTime Warpin drag< auf: mit hochhackigen Schuhen, schwarzen Netzstrümpfen, ebensolchen Korsagen und Perücken be­ kleidet - geschminkt und zurechtgemacht wie Frank N. Furter, >der süße Transvestit vom Planeten Transsexual in der Galaxis Transsylvaniac. Und bald gehörte es auch zum guten Ton, daß die neuen (Zuschauer-)Stars während der Filmvorführung un­ gestraft vor die Leinwand treten und ihre Helden personifizieren und >unterstützen< durften. Seither sind die 200 für den ame­ rikanischen Markt hergestellten Filmko­ pien praktisch ständig in Umlauf, und der Kult, der 1976 entstand, hat seine Anhän­ ger in allen Teilen der Welt. Wie Jonathan Rosenbaum, der sich für die Zeitschrift SICHT AND SOUND mit einigen RockyKultisten unterhalten hat, berichtet, fing es folgendermaßen an: »Einer dieser >Pionierepassende< Textzeilen zu rufen, um die Dialoge zu >unterstützen< (d.h. auf sie zu reagieren, sie wei­ terzuentwickeln, sie zu verspotten oder als ihr Echo zu fungieren). Diese schnippischen Anmerkungen - die stets zwischen Spott und Faszination zu ba­ lancieren scheinen - sind ein Kernstück des kultischen Rituals; sie begannen vor den Nachahmungen der Schauspieler auf der Leinwand... und werden heut­ zutage von großen Teilen des Publikums einstimmig rezitiert... Das Ritual schließt an einer Stelle sogar den kol­ lektiven Ruf >Close-up!< Nahaufnahme! mit ein, der einen Schnitt von einer To­ talen zu einer Nahaufnahme begleitet,

Rodan wobei die zweite Silbe geschickt verzö­ gert wird, damit sie mit dem tatsächli­ chen Schnitt übereinstimmt.« - Da dies ein Fressen für die Presse war (von den zahlreichen >lasziv< gekleideten Ju­ gendlichen beiderlei! Geschlechts ganz zu schweigen), war dem Film natürlich schnell ein großer Erfolg beschieden. Auch in einigen bundesrepublikanischen Großstädten (nicht zu vergessen WestBerlin) grassierte alsbald das Rocky-Fie­ ber: »Im >Tali< ist der Teufel los«, kom­ mentierte DER STERN 1979, »Yvette hat ihren Unterrock zerrissen und tanzt in BH und Slip. Martin stolziert in golde­ ner Badehose umher wie Tarzan in blond. Andere, mit weißgeschminkten Gesichtern, werfen Papierschlangen in die Luft. Seifenblasen steigen auf, Kon­ fetti regnet herab, Rockmusik dröhnt. Klaus-Peter, in Shorts und Arztkittel, beschießt Christian mit einer Spritzpi­ stole. Der nimmt einen Eimer Wasser und gießt ihn über Bettina aus, die ein schwarzes Korsett trägt. - Schauplatz: ein altes Kino in Berlin-Kreuzberg. Hauptdarsteller: die Zuschauer.« Während Jonathan Rosenbaum in SICHT AND SOUND in diesem ganzen Spekta­ kel »einen unbewußten, aber echten Akt der Filmkritik« zu sehen glaubt, »und zwar eine solche, die sich live, also auf der Stelle manifestiert«, sahen andere darin ihre Ansicht über die schlimmsten Auswüchse des Kapitalismus bestätigt: »Was da abläuft«, so ein Leser(innen)brief im STERN, »ist Vermarktung. Ir­ gendwelche stupiden Leute geilen sich daran auf und ziehen dabei ihre primiti­ ve Show ab.« Die »tolle Mischung aus FrankensteinJux, Monster-Horror und knallharter Rockmusik« (Verleihwerbung) scheint je­ denfalls mit ihrer Propagierung des Sichauslebens etwas bewirkt zu haben, an dem die ansonsten gerissenen Holly­ wood-Marktstrategen völlig unschuldig sind. Jonathan Rosenbaum weist darauf hin, »daß der interessanteste Aspekt des Rocky Horror Fic/wre-Kults darin be­

754 steht, daß es in einer an Gemeinschafts­ gefühlen armen Zeit, in der es wegen des verstärkten Vordringens von Kabel-TV und Videoanlagen nur noch in den in pri­ vater Hand befindlichen, am Stadtrand gelegenen Einkaufszentren zu Kinoneu­ bauten kommt (was Hand in Hand geht mit dem rapiden Verfall und dem Ver­ schwinden von Filmtheatern in den Zen­ tren), wieder zu einem Kinoerlebnis wird, sich einen Film anzusehen - wie in jenen Zeiten, als Hollywood noch florierte. Da­ mals war ein Kinobesuch automatisch ein gesellschaftliches Ereignis... ein Augen­ blick, in dem man sich eher stolz als auf­ geregt fühlte, wenn man neben anderen Leuten in der Dunkelheit saß.« ©CBS/Fox

Rodan (RADON). Japan

1957.

R Inoshiro Honda. B Takeshi Kimura/ Takeo Murata. K Isamu Ashida. SpE Eiji Tsuburaya. M Akira Ifukube. D Kenji Sawara (Shigeru), Yumi Shirakawa (Kiyo), Akihiko Hirata (Dr. Kashiwagi), Akiko Kobori (Nishimura), Yasuko Nakata (Junge Frau), Minosuke Yamada (Ohsaki), Yoshibumi Tajima (Izeki), Kiyoharu Ohnaka (Junger Mann). F 79 Min. In der Nähe von Kyushu, auf einer japani­ schen Insel: Bei Untertagearbeiten wird ein Bergmann auf rätselhafte Weise umge­ bracht. Anfangs glaubt man an Mord, wird aber bald eines Besseren belehrt: Ein über­ dimensionales Rieseninsekt greift die Stadt an und verursacht schwere Verwü­ stungen. Unter der Leitung des Berg­ werksingenieurs Shigeru entdeckt man im Bergwerksstollen eine Niststätte der In­ sekten. Dann bricht ein gigantisches Ei auf, dem ein riesiger Flugdrache ent­ schlüpft. Shigeru kann zwar noch mitan­ sehen, wie der Drache die Insekten ver­ speist, aber dann verliert er das Bewußt­ sein und kommt in einem Lazarett wieder zu sich. Bald darauf häufen sich die Kata­ strophenmeldungen: Ein fliegendes Ob­ jekt, das sich mit doppelter Schallge­

755 schwindigkeit bewegt, erzeugt Flutwellen und Stürme. Der Wissenschaftler Kashiwagi bringt diese Phänomene mit dem ausgeschlüpften Flugdrachen in Verbin­ dung: Dessen Ei lag Millionen Jahre von der Luft abgeschlossen unter der Erde. Nun ist es vom Lavaschlamm eines Vul­ kans aufgetaut worden. Der Riesendrache, Rodan genannt, wiegt mehr als hundert Tonnen; die Spannweite seiner Schwingen beträgt zweihundert Meter. Die japanische Luftwaffe nimmt die Verfolgung der flie­ genden Bestie auf, aber umsonst: Kugeln und Granaten können ihr nichts anhaben. Nachdem Rodan Sasebo eingestampft hat, gerät das Volk in Panik. Schließlich hat man es gar mit zwei Flugdrachen zu tun: neu hinzugekommen ist der aus Shigerus Bergwerk. Als die beiden Monster sich je­ doch ins Gebirge zurückziehen, um dort zu nisten, werden sie umzingelt und mit Hilfe eines Bomben- und Granatenhagels, der auch noch einen Vulkanausbruch her­ vorruft, vernichtet. Rodan war Inoshiro Hondas zweiter Monsterfdm, und wie bei Godzilla folgte er auch hier einem Strickmuster, das sich später in zahllosen anderen japanischen Filmen wiederholte. Diverse Fan-Kritiker witterten hinter Hondas Konzeptlosigkeit natürlich gleich eine Warnung vor der Bombe (so das deutsche Fanzine SOL, das die Ansicht verbreitete, der Regis­ seur verstehe es in der Tat, »dem Zu­ schauer sein Anliegen eindringlich vor Augen zu führen« und ihn »auf seine Art vor den Folgen dieser Atombom­ benversuche zu warnen«). Daß das Publikum jedoch nicht in der er­ warteten Weise auf des Meisters Bot­ schaft reagierte, war da schon ein Sakri­ leg: »Unbegreiflicherweise werden die todbringenden Angriffe Rodans von Hei­ terkeitsausbrüchen im Publikum, dessen größter Teil diesem Film kein Verständnis entgegenzubringen vermag, begleitet.« (SOL) - Was allerdings verständlich ist: das Durchschnittspublikum hat halt eben nicht den Durchblick, den Sci­ ence-fiction-Fans haben.

Roger Cormans Frankenstein Da müßte man doch annehmen, daß ein gestandener Fan wie beispielsweise Bill Warren Inoshiro Hondas Warnung besser verstanden haben müßte. Pustekuchen: »Rodan ist zwar farbig, manchmal rasant und stellenweise sogar spannend, aber... ebenso blödsinnig, vorhersehbar und offensichtlich.« (KEEP WATCHING THE skies!) ® ITT Contrast/Interpathe (Die fliegen­ den Monster von Osaka)

Roger Cormans Frankenstein USA 1990. R Roger Corman. B Roger Corman/F.X. Feeney. LV Brian W. Aldiss. K Armando Nannuzzi/Michael Scott. AT Carl Davis. D John Hurt (Buchanan), Raul Julia (Viktor Frankenstein), Nick Brimble (Ungeheuer), Bridget Fonda (Mary), Catherine Rabett (Elizabeth). F 83 Min. Arbeiten an einer Atomwaffe katapultie­ ren den Wissenschaftler Buchanan durch das Raum-Zeit-Kontinuum aus dem L.A. von 2031 nach Genf 1817. Hier begegnet er Dr. Frankenstein, dessen Monster die Umgebung unsicher macht. Buchanan be­ redet Frankenstein erfolglos, von dem Monster abzulassen. Schließlich hilft er ihm, aus dem Körper von Frankensteins Verlobter, der das Monster übel mitge­ spielt hat, die Braut herzustellen. Die bei dem Experiment freiwerdende Energie nutzt Buchanan zur Rückkehr in seine Welt, mit Frankenstein, dem Monster und der Braut unfreiwillig im Schlepptau. Er stellt fest, daß seine Erfindung die Erde verändert hat - sie ist menschenleer und schneebedeckt. Das Monster tötet die Be­ gleiter und jagt Buchanan mit den Worten »Du hast nichts verstanden! Du hast nichts verstanden!« durch die Eiswüste. »Roger Cormans erste Regiearbeit seit langer Zeit geht auf einen Roman zurück, in dem der Science-fiction-Autor Brian W. Aldiss Mary Shelleys klassisches Frankenstein-Thema in die Zukunft bzw. Gegenwart transportiert. Die Botschaft ist dick aufgetragen, aber das gehört sich ebenso für eine Low-Budget-Produktion (FRANKENSTEIN UNBOUND).

Rohr frei! Für Familie Hollowhead ä la Corman wie für die billige, rüde Machart.« (Pst., FILMDIENST). (B) Brian W. Aldiss: Der entfesselte Frankenstein, München 1984 ® Warner

Rohr frei! Für Familie Hollowhead (MEET THE HOLLOWHEADS). USA 1989. R Tom Burman. B Tom Burman/Lisa Morton. K Marvin Rush. MGlenn Jordan. D John Glover (Henry Hollowhead), Nancy Mette (Miriam Hollowhead), Richard Portnow (Crabneck), Matt Shakman (Billy Hollowhead), Juliette Lewis (Cindy Hollowhead), Anne Ramsey (Babbleaxe), Logan Ramsey (Top Drone), Chaz Connor (Oliver). F 86 Min. In der Zukunft ist nicht nur alles verka­ belt, sondern auch alles verrohrt. Verrohrt sein heißt Leben; alles bezieht man aus Rohren: Essen, Zahnpasta, Musik, Tablet­ ten. Die Hollowheads sind eine typisch amerikanische Hohlkopf-Familie. Dad Henry ist Röhrenzähler, Ma Miriam ist überzeugte Hausfrau, die Teenager Cindy und Bud folgen jedem Modetrend, und der Jüngste ist eine Nervensäge. Dann meldet sich Henrys Chef Crabneck zum Essen an. Steht eine Beförderung an? Doch die Rohre werfen kein Essen aus es ist eine Katastrophe! Miriam zaubert per Hand ein Essen auf den Tisch. Crab­ neck verschmäht das Essen und baggert mit der Tochter. Als er Mrs. Hollowhead flachlegen will, hat die Familie genug von ihm. Nach unzähligen gescheiterten Mordversuchen können sie ihn zur Strekke bringen. - »Rohr frei leidet unter der Hauptmisere vieler Science FictionFilme: technische Innovationen werden mit konventionellen Human interest-Stories gepaart, und heraus kommt, wie in diesem Fall, ein Film mit ansprechenden Details, aber ohne tragende Dramatur­ gie... Die oralen und analen Anzüglich­ keiten hören sich sicher in der deutschen Fassung noch platter an, können aber auch im US-Original kaum origineller ge­ wesen sein. Durch den gesamten Film

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zieht sich eine klamaukhafte Pennäler­ fröhlichkeit, die jedes Klischee in Wie­ derholung zitiert und den nächsten Gag mit minutenlanger Vorwarnung signali­ siert. Man spürt die Absicht der Parodie, aber leider reicht es nur zur Klamotte.« (Andre Simonoviescz, TIP). Rollerball

USA 1974. R Norman Jewison. B William Harrison. ¿F William Harrison. K Douglas Slocombe. SpE Sass Bedig/John Richardson/Joe Fitt. M André Previn/J. S. Bach/Dimitri Schostakowitsch/Johann Strauß. D James Caan (Jonathan E), John Houseman (Bartholomew), Maud Adams (Ella), John Beck (Moonpie), Moses Gunn (Cletus), Pamela Hensley (Mackie), Barbara Trentham (Daphne), Ralph Richardson (Bibliothekar), Shane Rimmer (Team-Leiter), Alfred Thomas (Trainer), Burnell Tucker, Angus Mclnnes, Rick Le Parmentier, Burt Kwouk, Robert Ito, Nancy Blair, Loftus Burton, Abi Gouhad, Stephen Boyum, Alan Hamane, Danny Wong, Bob Leon, Craig Baxley, Tony Brunaker, Gary Epper, Bob Minor, Jim Nickerson, Chuck Parkinson jr., Dar Robinson, Roy Scammell, Walter Scott, Dick Warlock, Jerry Wills. F 125 Min. Die USA im Jahre 2018: Eine neue barba­ rische Sportart beherrscht das Land: Rol­ lerball ist eine Mischung aus Hockey, Football, Motorradrennen und Skate­ boardfahren. Der Ball, um den es dabei geht, ist eine schwere Eisenkugel, die in einen Trichter bugsiert werden muß. Bei diesem Spiel ist alles erlaubt, und die Spieler tragen zudem schwere, mit Eisen­ dornen gespickte Handschuhe. Karambo­ lagen sind an der Tagesordnung. Bei je­ dem Zusammenprall zweier Mannschaf­ ten bleiben Verletzte und Tote auf dem Spielfeld zurück. Der populärste Roller­ ball-Star ist ein gewisser Jonathan E. Sein Team arbeitet für einen Konzern, dessen Chef Bartholomew die >Brot und Spieleunterhalten< fühlt, hat keine Zeit, als Demonstrant auf die Straße zu gehen. Zu­ schauer und Sportler sind eine große Fa­ milie. Die Fans bangen mit ihren Idolen um den nächsten Sieg. Nun wird aber Jo­ nathan E dank seiner Cleverness zu einer Art >Übersportler< und hebt sich dadurch

von seinen Teamkollegen ab. Mr. Bartholomew paßt dies gar nicht, denn von Indi­ vidualismus hält er nur etwas, wenn er sich in seinen Kreisen regt. Er ordnet an, daß Jonathan sich aus dem aktiven Spiel zurückzieht. Jonathan weigert sich. Da man ihm mit >friedlichen< Mitteln nicht beikommen kann, versucht man es auf andere Art: in der Arena. Man ändert die Spielregeln. Es gibt keine Strafpunkte für Fouls mehr, das Endspiel um die Welt­ meisterschaft wird zeitlich nicht mehr be­ grenzt - und es werden keine Ersatzspie­

ler mehr in die Arena geschickt, wenn sich jemand verletzt hat. Für Jonathan, der zu spät erkennt, daß sein letztes Spiel gleichzeitig ein Spiel um sein Leben ist, beginnt die Hölle: ein mörderischer Kampf entbrennt, in dessen Verlauf er keine andere Wahl mehr hat, als alle Re­ gister seines Könnens zu ziehen. Das Spiel wird zu einem blutigen Wettkampf, und Jonathan E zum Killer: Er ist der ein­ zige, der das Match überlebt. - Norman Jewison verbreitet in Rollerhall die sicher diskussionswürdige Ansicht, der Massen­ sport sei eine Droge für das Volk; ein von den Herrschenden organisiertes Mittel, um die Menschen vom Nachdenken über gewichtigere Probleme abzuhalten. Jona­ than E ist ein Produkt dieser (als amerika­ nisch erkennbaren) Gesellschaft: Er ist Teil eines weltbeherrschenden Konzerns, der nicht nur die Spielregeln erläßt, son­ dern auch die Richtlinien der Politik be­ stimmt. Es gibt keine Regierungen im klassischen Sinne mehr, die Welt wird von Industriekonglomeraten gelenkt, die

Rollerboys

kein Interesse daran haben, daß sich je­ mand aus der leicht steuerbaren Massen­ gesellschaft heraus erhebt. Bis Jonathan E bemerkt, daß man ihn absägen will, weil er nicht mehr steuerbar und seine Aktionen nicht mehr vorhersehbar sind, vergeht einige Zeit, aber als die Erkennt­ nis in ihm reift, kann er nur noch sy­ stemimmanent reagieren. »Als einziger Überlebender des Spiels bleibt er mit der verchromten Kanonenkugel unter dem Arm zögernd vor den Boxen stehen, in denen die sich duckenden Großkopferten zitternd darauf warten, was er wohl als nächstes tut. Dies ist ein Augenblick, der dem in Spartacus ähnlich ist, als der schwarze Gladiator, der Kirk Douglas verschont hat, zögernd vor die Edlen tritt und sich dann heldenhaft die Mauer hin­ aufschwingt, um sie anzugreifen. Caan tut nichts dergleichen. Er wirft den Ball ins Ziel und rollt davon.« (Frederik Pohl/ Frederik Pohl IV, SCIENCE FICTION STUDIES IN FILM)

® Warner (B) William Harrison: >RollerballAmerika den Amerikanern zurückgebem und zu alter Blüte verhelfen. Lee verbrei­ tete seine Botschaft übers TV und findet

758 in den desillusionierten Scharen viele An­ hänger. Auf Rollschuhen bewegen sich seine Boys daher und verbreiten Terror. Zur Erweiterung seiner Macht produziert Lee die Droge >NebelNebel< genmanipulie­ rend wirkt. Die Polizei nimmt die Roller­ boys hoch. In einem Rollschuh-Duell stellt Griffin Lee. - Der Film macht sich zwar über soziale Probleme ein paar Ge­ danken, ist aber kindisch. ®VPS

Die rote Flut (RED DAWN). USA 1983. R John Milius. B Kevin Reynolds/John Milius. St Kevin Reynolds. K Ric Waite. M Basil Poledouris. D Patrick Swayze (Jed), C. Thomas Howell (Robert), Lea Thompson (Erica), Charlie Sheen (Matt), Jennifer Grey (Toni), Brad Savage (Danny), Doug Toby (Aardvark), Ben Johnson (Mason), Powers Boothe (Andy), Harry Dean Stanton (Eckert), Ron O’Neal (Bella), William Smith (Strelnikow), Vladek Sheybal (Bratschenko), Frank McRae, Roy Jenson, Pepe Serna. F 114 Min. An einem gewöhnlichen Herbsttag in der Umgebung des amerikanischen Kaffs Ca­ lumet in Colorado: Sowjetische und ku­ banische Fallschirmjäger stürzen scharen­ weise und bis an die Zähne bewaffnet vom Himmel und mähen mit MPs und Granatwerfern alles nieder, was sich be­ wegt. Ihr erstes Opfer ist ein farbiger Lehrer, dessen Schüler sich Minuten spä­ ter in einem mörderischen Hexenkessel wiederfinden. »Als es um die Freiheit geht, tauschen sie ihre Schulbücher gegen MGs« heißt denn auch treffend der Wer­ beslogan, mit dem dieser Film in die Ki­ nos gebracht wurde: Er schildert im we­ sentlichen den verbissenen Abwehrkampf einer Gruppe halbwüchsiger Schüler ge­ gen eine riesige Übermacht bestens aus­ gerüsteter Invasionstruppen, die die Ame­

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Das rote Phantom schlägt zu

rikaner in KZ-ähnliche Lager sperren und jene, die sich nicht über die »Befreiung von der kapitalistischen Gesellschaft freuen, martern und prügeln. Doch sind nicht die gesamten USA besetzt worden, und so ist die Rettung am Ende nicht fern, auch wenn die jugendlichen Helden arg dezimiert werden (sofern sie sich nicht selbst dezimieren) - zumal sich un­ ter den Besatzern bereits spalterische Tendenzen breitmachen: ein kubanischer Offizier fragt sich, ob er nicht im Begriff ist, seine revolutionären Ideale an die tumb und bärbeißig agierenden Russen zu verkaufen, die partout nicht glauben wol­ len, daß das nordamerikanische Volk in ihrer Lebenseinstellung etwas Abartiges sieht und schon deswegen niemals aufge­ ben wird. - Die Kommies, sagt uns dieser Film, sind brutale Menschenschlächter, die uns ihre Ideologie mit Gewalt auf­ zwingen wollen, und nur wenn wir uns mit dem MG in der Hand gegen sie erhe­ ben, werden wir freie Menschen in einem freien Land bleiben, damit wir uns auch weiterhin all das leisten können (CocaCola zum Beispiel), wonach es uns gelü­ stet. Denn wenn die Kommies je die Macht erringen sollten, ist es aus mit all dem: dann schleichen nur noch jämmerli­ che Elendsgestalten durch verwaiste Stra­ ßen und wagen nicht mehr, den Mund aufzutun. (Über die Invasion bricht dem­ gemäß auch gleich ein kalter Winter her­ ein, damit der Unterschied zwischen »Vorher! und >Nachher< auch bestens ver­ deutlicht wird.) - Gab es in den USA wil­ den Applaus über Milius’ »haßerfüllten Propagandafilm, der das personifizierte Böse in jedem Russen und Kubaner aus­ macht« (STUTTGARTER ZEITUNG),

an

dem die US-Presse übrigens nicht teil­ nahm, gab es in der Bundesrepublik eine Protestwelle ohnegleichen. Nach Demonstrationen von Jugendbewegun­ gen und Angehörigen politischer Partei­ en wurde der Streifen in mehreren Dut­ zend Städten abgesetzt oder gelangte erst gar nicht in die Filmtheater. Sogar ein großer Teil der bürgerlich-liberalen

Presse war sich im Verriß des Miliusschen Zelluloidprodukts einig: »Selten - wahrscheinlich noch nie - hat es in ei­ nem demokratischen Land zu Friedens­ zeiten einen so haßerfüllten Film gege­ ben«, fand die SAARBRÜCKER ZEITUNG. »Was den Film letztendlich so gefähr­ lich macht, ist, daß er sich an ein ju­ gendliches Publikum wendet... ein Pu­ blikum, das Milius und seine Gesin­ nungsgenossen offenbar zu Ausländer­ haß und freudigem Kriegsdienst (demnächst in Nicaragua?) erziehen wollen.« - »(Regisseur Milius) be­ schreibt sich als »Zen-FaschistÜberwintern< des Frühmen­ schen verantwortlich sind, schleifen schon die Skalpelle. Ein Helikopter, der Charlies Fantasie nachhaltig beeindruckt, läßt ihn Amok laufen. Nachdem man ihn wieder eingefangen hat, läßt Shepard ihn in die Kälte entfliehen - mit dem Wissen, daß er umkommen wird. - »Ein liebevol­ ler, sympathischer Film, der, abgesehen von ein paar Längen und Wiederholun­ gen, überzeugen kann als Spiel mit ein paar Motiven des Science Fiction-Genres, das zum Denken anregt: über die Verant­ wortung der Wissenschaft und über die verlorene Unschuld archaischer Kultur.« (Josef Schnelle, FILMDIENST) - »Auch wenn es dem Regisseur nicht gelingt, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen, erweist sich sein Film doch immerhin als ein sehr interessanter Fehlschlag.« (VAR1ETY).

®CIC

Rückkehr der Fliege (RETURN OF THE FLY).

USA 1959. R Edward L. Bernds. B Edward L. Bernds. K Brydon Baker. Ma Hai Lierly. M Paul Sawtell. D Vincent Price (François Delombre), Brett Halsey (Philippe Delombre), David Frankham (Alan Hinds), John Sutton (Insp. Charas), Dan Seymour (Max Berthold), Danielle de Metz (Cecile Bonnard), Janine Grandei (Mme. Bonnard), Richard Flato (Sgt. Dubois), Pat O’Hara (Evans), Barry Bernard (Lt. McLish), Jack Daly (Granville), Michael Mark (Gaston), François Villalobas (Priester), Joan Cotton (Schwester). 80 Min. Vorgeschichte siehe Die Fliege. - Phi­ lippe Delombre nimmt die Experimente seines verstorbenen Vaters wieder auf- ge­ gen den Willen seines Onkels François. Er stellt einen gewissen Alan Hinds ein, der ein Doppelleben führt und mit dem Be­ stattungsunternehmer Berthold die Pläne des Materietransmitters stehlen will, um sie an finanzstarke Industriekapitäne zu verscherbeln. Als Hinds zur Tat schreitet, wird er von einem Kripo-Mann über­ rascht, den er bewußtlos haut und in den Transmitter steckt. Philippe passiert das gleiche wie seinem Vater: Da eine Fliege zusammen mit ihm in der Kabine ist, läuft er plötzlich mit deren Kopf herum. Er verfolgt die beiden Räuber, tötet sie und bekommt seine Pläne zurück. Inzwi­ schen hat sein Onkel mit Hilfe seiner Haushälterin und deren Tochter die Fliege mit Philippes Kopf gefangen. Man wie­ derholt das Transmissionsexperiment. Philippe erhält seinen Originalkopf zu­ rück. Auch der arme Kripo-Mann, der eine Weile mit den Beinen einer Labor­ ratte herumlaufen mußte, kann bald wie­ der Schuhe tragen. - Frederik Pohl ist be­ kanntlich der Meinung, ein SF-Autor dürfe lügen, daß sich die Balken biegen, aber eins würde man ihm nie verzeihen: wenn er auf der >erlogenen< Prämisse nicht logisch aufbaut. Wie also kann ein Mensch, dessen Füße mit denen einer

Die Rückkehr der Jedi-Ritter

763 Ratte vertauscht wurden, Rattenfüße ha­ ben, die so groß sind wie seine menschli­ chen? Wie kann eine Ratte Menschenfu­ ße haben, die so klein sind wie ihre ratti­ schen? Wie kann ein Mensch, dessen Kopf man mit dem einer Fliege ver­ tauscht hat, mit einem Fliegenkopf her­ umlaufen, der so groß ist wie sein menschlicher? Wie kann eine Fliege, die mit dem Kopf eines Menschen herum­ fliegt, einen Kopf haben, der so klein ist wie ihr fliegischer? - »Da kannste lange fragen.« (John Lennon)

Die Rückkehr der Jedi-Ritter (RETURN OF THE JEDI). USA 1983.

R Richard Marquand. B Lawrence Kasdan/George Lucas. St George Lucas. K Alan Hume. SpE Richard Edlund? Dennis Muren/Ken Ralston u.v.a.

Ma Phil Tippett/Stuart Freeborn. M John Williams. D Mark Hamill (Luke Skywalkcr), Harrison Ford (Han Solo), Carrie Fisher (Leia Organa), Billy Dee Williams (Lando Calrissian), Anthony Daniels (C3PO), Peter Mayhew (Chewbacca), lan McDiarmid

Rattenfüße: Brett Halsey und David Frankham in

Rückkehr der Fliege

Die Rückkehr der Zeitmaschine

Unbekannte Terroristen verüben Sabota­ geanschläge auf militärische Einrichtun­ gen der USA, doch der Ex-Geheimagent Steve Austin, den man um Hilfe bittet, lehnt seine Mitwirkung bei der Aufklä­ rung des Falles ab. Sein Sohn nimmt sich mit Unterstützung der ebenfalls haupt­ sächlich aus elektronisch gesteuerten Er­ satzteilen bestehenden >bionischen Frau< des Falles an. Der Streifen ist ein Pilotfilm einer nicht realisierten TV-Serie, die die utopischen Abenteuer des »Sechs-Millionen-DollarMannes« fortsetzen sollte, die zwischen 1974 und 1978 vom amerikanischen Fern­ sehsender ABC ausgestrahlt wurden: Der Held ist der Pilot Steve Austin, der nach einem Unfall mit einem Mondfahrzeug, das er in der Wüste testet, diverse Glied­ maßen verliert. Wissenschaftler ersetzen sie durch künstliche Ersatzteile im Wert von 6 Millionen Dollar; Steve wird zum ersten Cyborg der Welt und muß seine Talente fortan einsetzen, um die Kosten abzuarbeiten. Seine Abenteuer, die haupt­ sächlich im Agentenmilieu spielen, hatten zwar einen ziemlich lahmen Start, ent­ wickelten sich jedoch in kurzer Zeit zu einem TV-Hit der siebziger Jahre. - Ein weiterer Versuch, den Sechs-MillionenDollar-Mann wiederzubeleben, war der TV-Film BIONIC SHOWDOWN: THE SIX MILLION DOLLAR MAN AND THE BIONIC WOMAN (USA 1989; Regie Alan J. Levi). - »Was MAD schon 1977 vorge­

schlagen hat, hier wird es endlich wahr: Steve Austin und Jamie Summers krie­ gen einen bionischen Sprößling.« (Nor­ bert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES). ®CIC (B) Michael Crichton: Cyborg, New York 1972 Die Rückkehr der Zeitmaschine (TV-ARD). BRD 1984. R Jürgen Klauss. B Günter Kunert. K Michael Faust. M Petr Schirmann. D Klaus Schwarzkopf (Dr. Beilowski), Peter Pasetti (Dr. Risolani), Siegfried Wischnewski (Prof. Danzke), Frank

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Hoffmann (Dipl.-Ing. Pfeil), Jan Nygren (Morges), Nicolas Lansky (Wernesberger), Brigitte Dryander (Amanda). F 120 Min. Dr. Beilowski, ein Internist mit illustrem Freundeskreis, entdeckt 1925 in einem Trödlerladen eine fantastisch anmutende Apparatur, die er mit Kennerblick so­ gleich als jene >Zeitmaschine< erkennt, die H. G. Wells in seinem bekannten gleichnamigen Roman beschrieben hat. Es gelingt ihm zwar, seine Freunde davon zu überzeugen, daß es angetan sei, das Gerät zu testen, doch keiner der Herren mag sich als Versuchskaninchen herge­ ben. Erst der furchtlose Werkmeister Wernesberger, der alsbald zu ihnen stößt, ist bereit, das Wagnis einer Reise in die Zukunft auf sich zu nehmen. Doch er kehrt nicht zurück. An seiner Stelle er­ scheint ein Mann namens Morges aus der Zukunft; ein Mensch, der zwar seine Schwierigkeiten hat, die Welt von 1925 zu verstehen, sich jedoch offensichtlich im Paradies wähnt. Die Zukunft, in der er Wernesbergers Zeitmaschine gestohlen hat, ist eine Hölle, in die er nicht zurück will... Ein intelligent gemachtes, unter­ haltsames Fernsehspiel. Die Rückkehr des King Kong Japan 1962. R Inoshiro Honda/Thomas Montgomery. B Paul Mason/Bruce Howard. KHajime Koizumi. M Peter Zinner. D Michael Keith (Eric Carter), James Yagi (Yataka Omura), Tadao Takashima (Sakurei), Mie Hama (Fumiko Sakurei), Yu Fujuki (Kinzaburo Furue), Kenji Sahara (Kazuo Fujita), Ichiro Arishima (Tako), Harry Holcombe (Dr. Arnold Johnson), Tatsuo Matsumura (Dr. Markino), Akihiko Hirata (Shigezawa), Eiko Wakabayashi (Tamiye), Senkichi Omura (Konno). F82 Min. Ein Pharma-Konzern rüstet eine Expedi­ tion aus, die den Riesenaffen King Kong fangt und ihn nach Japan schafft, damit er dort als >Werber< für Pillen und Salben auftreten soll. Gleichzeitig wird das Ur­ (KINGU KONGU TAI GOJIRA).

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weltmonster Godzilla aus einem Eisberg aufgetaut und marschiert auf Tokio zu. Die japanische Armee sorgt dafür, daß die beiden Viecher aufeinandertreffen. King Kong ersäuft Godzilla im Meer und kehrt auf seine Südseeinsel zurück. Bei diesem alten Heuler handelt es sich möglicherweise um ein japanisches Mon­ sterspektakel, das in den USA aufgepeppt und mit zusätzlichen Filmmetern verse­ hen wurde. Für jene, denen es vor gar nichts mehr graut. ©Atlas-Video Die Rückkehr des unheimlichen Hulk (THE INCREDIBLE HULK RETURNS).

USA 1988. R Nicholas Corea. B Nicholas Corea. K Chuck Colwell. M Lance Rubin. D Bill Bixby (Dr. Bruce Banner), Lou Ferrigno (Hulk), Jack Colvin (Jack McGee), Steve Levitt (Donald Blake), Tom Thomerson (Jack LeBean), Donald Willis, William Riley, Lee Purcell, Charles Napier, William Malone, John Gabriel, Joanie Allen, Tom Finnegan. F 93 Min. TV-Film. Vorgeschichte siehe Der un­ glaubliche Hulk (USA 1978; Regie: Ken­ neth Johnson/SiegmundNeufeldjun.). Der brave Akademiker Bruce Banner, der sich, sobald er wütend wird, in den grünen Klotz >Hulk< verwandelt, im ewigen Kampf mit diversen Figuren der Vergangenheit. Nicht sonderlich originelle, actionreiche TV-Fassung der Abenteuer eines bekann­ ten Comic-Helden. AT: Thor2000. ©Highlight

Die Rückkehr des Unsichtbaren (THE INVISIBLE MAN RETURNS).

USA 1940. R Joe May. B Lester Cole/Curt Siodmak. St Joe May/Curt Siodmak. LV H. G. Wells. K Milton Krasner. SpeE John R Fulton. M H. J. Salter/Frank Skinner. D Vincent Price (Geoffrey Radcliffe), Cedric Hardwicke (Richard Cobb), Nan Grey (Helen Manson), John Sutton (Dr. Frank Griffin), Alan Napier (Willie Spears), Cecil Kellaway (Insp. Sampson),

Die Rückkehr des Unsichtbaren

Forrester Harvey (Ben Jenkins), Ivan Simpson (Cotton), Edward Fielding (Gouverneur), Frances Robinson (Schwester), Bruce Lester (Kaplan), Harry Cording, Harry Stubbs, Edmund McDonald, Mary Field, Billy Bevan. 81 Min. Geoffrey Radcliffe wird fälschlicherweise des Mordes angeklagt und zum Tode ver­ urteilt. Wissenschaftler Dr. Graffin hilft ihm aus der Patsche und macht ihn un­ sichtbar. So kann er entkommen und den wahren Mörder überfuhren. - Die Rück­ kehr des Unsichtbaren entstand sechs Jahre nach der berühmten Verfdmung Der Unsichtbare, die Claude Rains in der Titelrolle zu Weltruhm verhalf. An die Ereignisse des ersten Films erinnert hier nur noch eine Fotografie, die ihn in seiner >Verkleidung< zeigt. Vincent Price ist der neue Unsichtbare, dessen Talent für Hor­ rorfilme hier aber noch nicht entdeckt wurde. Das lag sicher daran, daß er hier nicht den Bösewicht, sondern den positi­ ven Helden spielte. Dank seines witzigen Skripts und der flotten Regie hat der Film durchaus seine Qualitäten. Verantwortlich dafür waren in erster Linie Regisseur Joe May, Emigrant aus Deutschland, der sich bereits in der Stummfilmzeit einen Na­ men mit fantastischen Stoffen gemacht hatte (Die Herrin der Welt, Das indische Grabmal), und Curt Siodmak, ebenfalls Emigrant, als Autor und Regisseur eine der farbigsten Gestalten im Genre des Fantastischen (Autor von SF-Romanen wie DONOVAN’S BRAIN; Mitarbeit bei F.P.l antwortet nicht und Der Tunnel’, Drehbücher zu DER WOLFSMENSCH, ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE, DIE BESTIE MIT DEN FÜNF FINGERN). Dreimal beschäf­

tigte sich Siodmak mit dem Unsichtba­ ren. Nach Die Rückkehr des Unsichtba­ ren schrieb er wiederum mit Joe May zusammen die Story zu INVISIBLE WOMAN (USA 1941), daran anschließend arbeitete er an der Kriegsgeschichte THE INVISIBLE AGENT (USA 1942). Über INVISIBLE WOMAN weiß Siodmak wichtige Details zu erzählen (zit. nach

Rückkehr in die verlorene Welt

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John Sutton, Nan Grey und Vincent Price in

Die Rückkehr des Unsichtbaren Rolf Giesen, LEXIKON DES PHANTASTI­ SCHEN FILMS, Bd. 2): »Hier verliebte sich eine Frau, die sich unsichtbar ma­ chen konnte. Ich habe einen Special Ef­ fects-Mann gehabt, der hieß John Fulton, und der hat gesagt: Da hast du dir wieder was ausgedacht, was ich nicht machen kann. Und ich sagte: Das ist ganz einfach. Die unsichtbare Frau steigt in ein Bad, man kann sie nicht se­ hen. Dann fängt sie an, sich abzuseifen, und wo die Seife hängenbleibt, da sieht man den Körper. Und das war sehr sexy. Aber dort, wo sie eigentlich am interes­ santesten war, hat sie sich nicht einge­ seift.« Der in diesem Zitat erwähnte John P. Fulton war dann auch in allen dieser Filme, einschließlich des ersten

Unsichtbaren, der wichtigste Mann. Denn seine Spezialeffekte sind die ei­ gentlichen Stars der Serie. Die Figur des Unsichtbaren wurde in der Folgezeit noch öfters bemüht. Nach THE INVI­ SIBLE MAN'S REVENGE (USA 1944) schlugen sich auch Abbott und Costello mit der klassischen Horrorgestalt her­ um: ABBOTT AND COSTELLO MEET THE INVISIBLE MAN trägt völlig zu Unrecht den deutschen Titel Abbott und Costello

auf Sherlock Hohnes ' Spuren.

Rückkehr in die verlorene Welt (RETURN OE THE LOST WORLD). USA 1992. R Timothy Bond. R Peter Wclbeck. LV Arthur Conan Doyle. K Paul Beeson.

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M Larry Wolff/Gerhard Shradick/Isaiah Sanders. D John Rhys-Davies (Prof. Challenger), David Warner (Summerlee), Eric McCormack (Edward Malone), Nathania Stanford (Malu), Darren Peter Mercer (Jim), Tamara Gorski (Jenny Nielson). F 95 Min. Vorgeschichte siehe Die verlorene Welt (USA 1992). - Die von Professor Challanger und seinem Forschungsteam in Afrika entdeckte Urwelt, in der noch allerlei Urzeittiere leben, wird von den Angehörigen eines Ölkonzerns bedroht. Also macht man sich auf den Rückweg ins Land der Saurier. - Abenteuerlicher SF-Billigeintopf, geschrieben von Peter Weibeck alias Harry Alan Towers, dem Spezialisten für Sex und halbutopische Bilderstoffe.

Rückkehr zum Planet der Affen (BENEATH THE PLANET OF THE APES).

USA 1970. R Ted Post. B Paul Dehn. K Milton Krasner. SpE L. B. Abbott/Art Cruikshank. Ma John Chambers. M Leonard Rosenman. D James Franciscus (Brent), Charlton Heston (Taylor), Kim Hunter (Dr. Zira), Maurice Evans (Dr. Zaius), Linda Harrison (Nova), Paul Richards (Mendez), Victor Buno (Fetter Mann), James Gregory (Ursus), Jeff Corey (Caspay), Natalie Trundy (Albina), Thomas Gomez (Priester), David Watson (Dr. Cornelius), Pedro Colley (Farbiger), Tod Andrews (Skipper), Gregory Sierra (Priester der Bombe), Elson Burke (Gorilla-Sergeant), Lou Wagner (Lucius). F95 Min. Vorgeschichte: siehe Planet der Affen. Auf der Suche nach diversen Kollegen macht der Astronaut Brent unwissentlich mit seinem Raumschiff einen Zeitsprung und landet auf einer zukünftigen Erde, die von einem intelligenten Affenvolk re­ giert wird. Die wenigen Menschen, die die in der Vergangenheit stattgefundene atomare Katastrophe überlebt haben, werden von den Affen wie Tiere behandelt. Brent

Runaway - Spinnen des Todes stößt auf das Mädchen Nova, das seinen vermißten Kollegen Taylor kennt. Es ge­ lingt den beiden, aus der Gefangenschaft

zu entfliehen und sich zu den verschütte­ ten Ruinen von New York durchzuschla­ gen, wo sie sicher sind, denn die Gegend gilt als Tabuzone und wird von masken­ tragenden menschlichen Mutanten be­ wohnt, die sich aufgrund ihrer Deforma­ tionen weigern, ihre Gesichter zu zeigen. Die Mutanten beten eine Kobaltbombe an, die einzige, die den nuklearen Holo­ caust überstanden hat, ohne in die Luft zu gehen. Die Bombe ist die einzige Waffe, die die Menschheit noch besitzt: Sollten die Affen je in das verschüttete Trümmer­ reich Vordringen, soll sie gezündet wer­ den. Während Mendez, der Inquisitor der Mutanten, Brent und den wiederaufge­ tauchten Taylor gegeneinander auszuspie­ len versucht, dringen die Affen in die Ka­ takomben New Yorks vor. Nova kommt um. Brent und Taylor versuchen, die Bombe unschädlich zu machen, aber dazu ist es jedoch schon zu spät: Die Kobalt­ bombe geht hoch - und die Erde ist nicht mehr.

»Rückkehr zum Planet der Affen ist kein künstlerisch wertvoller Film, dies bean­ sprucht er auch gar nicht zu sein; er ist vielmehr ein gut gemachter, spannender und logisch aufgebauter Science FictionFilm, und das will bei dem Schund, der größtenteils als Science Fiction über die Leinwand flimmert, schon etwas heißen.« (SCIENCE FICTION TIMES) ® Magnetic ® Michael Avallone: Rückkehr net der Affen, München 1971

zum Pla­

Runaway - Spinnen des Todes (RUNAWAY). USA 1984. R Michael Crichton. B Michael Crichton. K John A. Alonzo/Peter Donen. SpE John Thomas. M Jerry Goldsmith. D Tom Seileck (Jack Ramsay), Cynthia Rhodes (Karen Thompson), Gene Simmons (Dr. Charles Luther), Kirstie Alley (Jackie Rogers), Stan Shaw (Marvin), G. W. Bailey (Chief), Joey Kramer (Bobby

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Runaway - Spinnen des Todes

Make art, not trash: Kim Hunter in

Rückkehr zum Plane! der Affen

The Running Man

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Ramsay), Chris Mulkey (Johnson), AnneMarie Martin (Hure), Michael Paul Chan (Wilson), Elizabeth Norment (Miß Shields), Carol Teesdale (Sally), Jackson Davies (Inspektor), Paul Batten (Harry), Babs Chulla (Vorarbeiterin), Betty Phillips (Linda), Andrew Rhodes (Kameramann), Stephen Thorne (Tommy), Steve Wright (Pilot), Stephen Miller (Rudy), Cec Verteil, Natino Bellentino, Judith Johns, Louise Johan, Bob Metcalfe, David Longworth, Todd Duckworth, Moira Walley, Albert Eggen, Jon Brydon, Rodney Gage, Murray Ord, Daryl Hayes, Keith Gordey, Wayne York, Frank Serio. F 97 Min. Die im Titel reißerisch herausgestellten >Spinnen des Todes< spielen in diesem Film eine eher untergeordnete Rolle: Jack Ramsay ist ein verwitweter, an Höhen­ angst leidender Cop, der in einer Spezial­ einheit der Polizei von Los Angeles Dienst tut. Er ist Experte für >RunawaysMcGuffm< genannt hat: ein letztlich beliebig austauschbarer Vorwand, um eine rasante Action-Handlung in Gang zu setzen. Das kritische Element gerät dabei in den Hin­ tergrund und tritt meist nur mehr in Form klassischer satirischer Einsprengsel zuta­ ge. Letztlich ist Runaway nur ein nach klassischem Muster gebauter, professio­ nell inszenierter harter Action-Thriller spannender Selbstzweck also. Aber inner­ halb der selbstgesteckten Grenzen funk­ tioniert dieser Reißer eben recht gut.« (Hubert Haslberger, FILMDIENST) »Runaway ist so aalglatt mit Sinn für insbesondere musikalischen - Effekt in­ szeniert, daß die mit garnicht so billi­ gen Tricks gemolkene Spannung unver­ sehens das Klischee überwältigt: Fern­ sehen, sicher, aber perfekter als man­ ches Kino.« (Norbert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES)

© RC A/Columbia The Running Man

USA 1987. R Paul Michael Glaser. B Stephen De Souza. LV Richard Bachman. K Tom Del Ruth. M Harold Faltermeyer D Arnold Schwarzenegger (Ben Richards), Maria Conchita Alonso (Amber Mendez), Richard Dawson (Dämon Killian), Yaphet Kotto (Laughlin), Jim Brown (Fireball), Jessa Ventura (Capt. Freedom), Erland van Lidth (Dynamo), Gus Tethwisch (Buzzsaw), Tont Tanaka (Subzero), Marvin J. Mclntyre (Weiss), Mick Fleetwood (Mick), Weazel Zappa. F 100 Min. Der Polizist Ben Richards weigert sich, auf Demonstranten zu schießen, kann aber ein Massaker nicht verhindern. Man stellt ihn durch einen technischen Trick in der Öffentlichkeit als Schlächter dar und liefert ihn in ein Gefangenenlager ein. Die Knackis setzen sich zum Großteil aus Rebellen zusammen, die das Regime stür­ zen wollen. Richards gelingt die Flucht. (THE RUNNING MAN).

Rush

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Er nimmt die hübsche Amber als Geisel, um sich ins Ausland abzusetzen. Am Flughafen haut Amber ihn in die Pfanne, und Ben gerät erneut in Gefangenschaft. Er soll in der Show >The Running Man< auftreten. In der Sendung Dämon Killians treten Strafgefangene gegen drei Profijä­ ger um Tod oder Freiheit an - und >The Running Man< ist die beliebteste Show zur Ablenkung vom finsteren Alltag. Killian verkündet >ShowtimeersetzenJohn-Boy< Walton (alias Richard Thomas). Der Streifen ist nicht ernst ge­ meint; man sollte diesen Scherz aus der Roger-Corman-Factory deswegen auch nicht ernst nehmen. - »Die Modelle und Spezialeffekte sind sehr gut gemacht.« (FILMS IN REVIEW)

® Warner Sag niemals nie (NEVER SAY NEVER AGAIN).

GB/USA 1983. R Irvin Kershner. B Lorenzo Semple jr. St Kevin McClory/Jack Whittingham/Ian Fleming. K Douglas Slocombe/Ricou Browning. SpE David Dryer. M Michel Legrand. D Sean Connery (James Bond), Klaus Maria Brandauer (Maximilian Largo), Max von Sydow (Ernst Stavro Blofeld), Barbara Carrera (Fatima Blush), Kim Basinger (Domino Petachi), Bernie Casey (Felix Leiter), Edward Fox (M), Alex McCowan (Algy), Saskia Cohen

774 Tanugi (Nicole), Rowan Atkinson (Konsulatsbeamter), Gavin O’Herlihy (Jack Petachi), Pamela Salem (Miß Moneypenny), Prunella Gee (Patricia), Valerie Leon (Anglerin), Ronald Pickup (Fox), Marsha Hunt (Nr. 11). F 126 Min. Ernst Stavro Blofeld, der Super-Verbre­ cher und Kopf der Terror-Organisation SPECTRE, läßt von seinen Leuten zwei Cruise-Missiles stehlen und erpreßt die Welt um eine Riesensumme, bis der briti­ sche Star-Agent James Bond ihm das Handwerk legt. - Remake des 1965 unter der Regie von Terence Young entstande­ nen Films Feuerball, mit spezieller Be­ rücksichtigung inzwischen erfolgter mili­ tärischer >NeuschöpfungenSannikow-Land< beschäftigte - einer Oase, die 1811 von dem russischen Rei­ senden Sannikow im ewigen Eis gesichtet wurde: Im 19. Jahrhundert macht sich ein vom Zaren verbannter Geologe mit eini­ gen mutigen Männern auf in die Schnee­ wüste Alaskas und entdeckt dort ein Volk, das in einem paradiesisch grünen Gebiet lebt. Ein Vulkan versorgt die Zone mit Wärme, aber es kommt zu einer Kata­ strophe, bei der eine Explosion den >Wärmeeffekt< zum Erliegen bringt. Das San­ nikow-Land fängt an einzufrieren. Die Tage des Paradieses sind gezählt. ® W. A. Obrutschew: Das Sannikowland, Berlin/DDR 1953 (SEMLJA SANNIKOWA).

Des Satans nackte Sklavin Anderer Titel für Die Nackte und der Satan Des Satans Satellit USA 1958. R Fred C. Brannon. B Ronald Davidson. K John MacBumie. SpE Howard Lydecker. M Stanley Wilson. D Judd Holdren (Larry Martin), Aline Towne (Sue David), Wilson Wood (Bob Wilson), Lane Bradford (Marex), John (SATAN'S SATELLITES).

Saturn 3

Crawford (Mr. Roth), Craig Kelly (Steele), Leonard Nimoy (Narab), Tom Steele (Fahrer), Dale van Sickel (Telegrafist), Roy Engel (Lawson), Jack Harden (Kerr), Paul Stader (Fischer), Gayle Kellog (Dick), Jack Shea (Polizist), Robert Garebadian (Elah). 78 Min. Die beiden Aliens Marex und Narab kom­ men zur Erde und tun sich mit zwei ein­ heimischen Dunkelmännern zusammen, um unseren Planeten aus seiner Sonnen­ kreisbahn zu werfen. Anschließend wol­ len sie ihre eigene Welt näher an die Sonne heranrücken, um dort günstigere Lebensbedingungen zu schaffen. Als sie sich der Mitarbeit eines Bombenexperten versichern wollen, tritt Larry Martin von der Interplanetarischen Polizei auf den Plan, der die Absichten der Oberhalunken mit Unterstützung seiner wackeren Ge­ nossen Sue und Bob vereiteln kann. - Zu­ sammenschnitt des zweitklassigen Serials ZOMBIES OF THE STRATOSPHERE (12

Teile, 1952 als Folgeserie zu König der Raketenmänner hergestellt). Jugendsün­ de von Leonard Nimoy, des Dr. Spock aus Star Trek. »Neben den in mittel­ alterlichen Kettenpanzern durchaus menschlich wirkenden Marsbewohnern wird mit Raketen, Elektronenkanonen, Robotern und anderen Requisiten des utopischen Films stark auf Spannung gezielt. Es kommt aber lediglich zu gesunden Heiterkeitsausbrüchen, z.B. wenn die Supermänner die Roboter mit Stuhlbeinen besiegen.« (FILMDIENST) Saturn 3 Anderer Titel für Saturn City Saturn City (SATURN 3). GB 1980. R Stanley Donen. B Martin Amis. St John Barry. K Billy Williams. SpE Roy Field/Wally Veevers/Peter Parks/Colin Chilvers/Roy Spencer/Terry Schubert/Jeff Luff. M Eimer Bernstein. D Kirk Douglas (Adam), Farrah Fawcett (Alex), Harvey Keitel (Benson), Douglas

776 Lambert (Capt. James), Ed Bishop (Harding), Christopher Muncke. F88 Min. Adam und Alex, zwei irdische Wissen­ schaftler, arbeiten in einer unterirdischen Forschungsstation auf dem Saturnmond Titan. Das Auftauchen eines unangemel­ deten Besuchers schreckt sie auf: Der Fremde hat einen neuen Roboter aus der >HalbgottSchatten< seiner >Mutterwelt< verschwin­ det und seine Opfer von der Erde abge­ schnitten sind. - Der Film weist ein ziem­ lich gutes Bühnenbild auf, aber damit hat es sich auch schon. Harvey Keitel, der den verrückten Benson spielt, schien von der ganzen Story am wenigsten angetan zu sein: Er ließ sich sogar von einem ge­ wissen Roy Dotrice synchronisieren.

Savage (SAVAGE). USA 1995. R Avi Nesher. B Patrick Highsmith/Peter Sagal. K Peter Fernberger. SpE Joseph Crossberg. M Roger Neill. D Olivier Grüner (Savage/Rancher), Kario Salem (Reece Burroughs), Jennifer Grant (Nicky Carter), Sam McMurray (Edgar Wallace), Kristin Minter (Marie Belloc), Luke Askew (Capt. Rohmer), Herschel Sparber (Allan Poe), Michael Cudlitz (Spillane). F 92 Min. Nach dem gewaltsamen Tod seiner Fami­ lie wird ein Mann mit schweren Depres­ sionen in eine psychiatrische Anstalt ein­ geliefert. Zwei Jahre später bricht er aus. Er zieht ihn in die kalifornische Wüste.

Scanner Cop (2)

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Dort wird er von einer geheimnisvollen Macht beauftragt, einen Cyberspace-Mo­ gul zu stoppen, der per Digitalisierung die Unsterblichkeit erreichen will. Dies würde nämlich den Untergang der Welt bedeuten. - »Regisseur Avi Nesher hat seit seinem 1992 gedrehtem Nameless Total Terminator nichts dazugelernt, auch damals schon verheizte er seinen Star zu­ gunsten einer wirren und ganz und gar unglaubwürdigen Geschichte ... und lie­ ferte nur Dutzendware ab. Auch dieses Mal will es ihm nicht gelingen, aus seiner Melange aus Mad Scientist-Horror, AkteA-Alienkrimi und geistlosem HaudraufGeprügel irgend etwas Interessantes oder Sehenswertes zu fabrizieren. Und auch heute gilt, was ... schon bei Nameless gegolten hatte: die Substanz für eine wirklich innovative, gute und spannen­ de Geschichte wäre schon vorhanden gewesen, nur Nesher weiß einfach nichts mit seinem Material anzufangen, was auch in puncto Schauspielführung gilt: Was man etwa aus einem Actor wie Oliver Grüner herausholen kann, bewies bereits Albert Pyun mit wesent­ lich weniger Budget: ln Nemesis wirkte der ehemalige Kampfsportweltmeister um Längen besser und glaubwürdiger.« (XTRO) - Nur auf Video. © Marketing/Starlight Scanner Cop USA 1993. R Pierre David. B George Saunders/John Brayant. SpE John Carl Buechler/MME. M Louis Febre. D Daniel Quinn (Sam Staziak), Darlanne Fluegel (Dr. John Aiden), Richard Grove (Comm. Peter Harrigan), Mark Rolston (Lt. Brown), Richard Lynch (Clock), Hilary Shepard (Zenä). F 105 Min. Commander Harrigan ist beunruhigt: An­ gehörige seiner Polizeitruppe fallen ver­ stärkt seltsamen Mordanschlägen zum Opfer. Schließlich besinnt er sich der te­ lepathischen Fähigkeiten seines Adoptiv­ sohnes Sam. Sam geht das nicht unge­ fährliche Wagnis ein und macht sich auf (SCANNER COP).

die Suche nach dem Mörder - den ge­ fährlichen Drogengangster Clock, der private Gründe hat, warum er in den Ter­ rorkrieg gegen die Polizeibehörde zieht und >hirngewaschene< Killer Jagd auf Po­ lizisten machen läßt. - »Nachdem David Cronenberg mit seinem Scanners ein denkwürdiges Werk schuf, welches Chri­ stian Duguay mit zwei mehr oder minder guten Sequels fortsetzte, nahm sich Pier­ re David dieser Thematik ... an. Man muß zwar auch David zugestehen, daß er für die nötige Spannung und Action sorgte ... Aber wahrscheinlich ging es nur darum ... eine Serial-Figur auf den Markt einzuführen. (HÖLLE AUF ERDEN). - »Natürlich verzichtet auch diese Mi­ schung aus Horror und Science Fiction nicht auf die genreüblichen Grausam­ keiten, aber trotz gelegentlicher Über­ zeichnung gehört dieser Film zu den intelligenteren Vertretern seiner Gat­ tung.« (FILMDIENST). - Nur auf Video. ©Marketing (Starlight)

Scanner Cop (2) (SCANNER COP II: VOLKIN’S REVENGE).

USA 1994. R Steve Barnett. B Mark Sevi. M Richard Bowers. D Daniel Quinn (Samuel Staziak), Patrick Kilpatrick (Karl Volkin), Khrystyne Haje (Carrie Goodart), Stephen Mendel (Jim Mullins), Brenda Swanson, Jerry Potter, Jewel Shephard, Robert Förster (Cap. Jack Bitters). F 80 Min. Sam Staziak, seines Zeichens L.A.-Cop, ist ein Scanner, der mehr über seine Mut­ ter in Erfahrung bringen möchte. Da ahnt er noch nicht, daß er selbst in Gefahr ist, da der Scanner Carl Volkin, den er vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat, nun auf freiem Fuß ist und ihm nach dem Le­ ben trachtet. Schließlich treffen sie auf­ einander. Der große Kampf beginnt. »Steve Barnett orientiert sich nicht nur thematisch an Scanner Cop, sondern knüpft auch atmosphärisch und dramatur­ gisch an den ersten Teil an. Somit gelingt ihm zwar ein ordentliches Sequel, das

Scanners - Ihre Gedanken können töten

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Scanners - Ihre Gedanken können töten von David Cronenberg aber kaum Überraschungen oder gar Fort­

schritte zu bieten vermag. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß die Handlung zu vor­ hersehbar und zeitweise eintönig verläuft, obwohl Scanner Cop (2) durchaus einige Höhepunkte zu bieten hat.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ©Marketing (Starlight)

Scanners - Ihre Gedanken können töten (SCANNERS). Kanada 1980. R David Cronenberg. B David Cronenberg. K Mark Irwin. SpE Gary Zeller. M Howard Shore. D Stephen Lack (Cameron Vale), Jennifer O’Neill (Kim Ruth), Patrick McGoohan (Dr. Ruth), Lawrence Dane (Keller), Charles Shamata (Gaudi), Adam Lustig (Crostic), Michael Ironside (Darryl Revok), Robert

Silverman (Pierce). F 100 Min. Der junge Cameron Vale glaubt, an Schi­ zophrenie zu leiden, aber Dr. Ruth ver­

steht es, ihm begreiflich zu machen, daß er parapsychologische Fähigkeiten be­ sitzt. Wie der Arzt ihm klarmacht, ist sei­ ne Gabe von dem Beruhigungsmittel Ephemerol hervorgerufen worden, das seine Mutter während ihrer Schwanger­ schaft eingenommen hat. Dr. Ruth war selbst an der Entwicklung dieser Droge beteiligt. Jetzt, Jahrzehnte später, ver­ sucht er über 200 sogenannte >Scanners< aufzuspüren: Menschen wie Vale, die ihre parapsychologischen Fähigkeiten zur Er­ ringung persönlicher Macht ausnutzen könnten. Ein gewisser Darryl Revok, der selbst ein Scanner ist, hat bereits den Großteil dieser Telepathen und Telekineten auf seine Seite gebracht: Wer sich ihm in den Weg stellt, endet mit einem zerplatzten Kopf. Vale lernt Dr. Ruths Tochter kennen, schwingt sich daraufhin zum Führer einer Anti-Scanners-Brigade auf und muß am Ende zum Duell gegen seinen eigenen Bruder antreten.

779 David Cronenberg kommt uns hier mit ei­ ner Klamotte, die jedem, der noch nicht völlig abgestumpft ist, permanente Ma­ genkrämpfe beschert: Seine explodieren­ den Köpfe sind abscheulich anzusehen, aber das ist möglicherweise genau das, worauf Cronenberg spekuliert: »Sein Ki­ no ist ein Kino für Voyeure, nur daß de­ nen Blut anstatt Sex geboten wird... (Die) tricktechnischen Scheußlichkeiten müßten jeden Blutfetischisten zufrieden­ stellen.« (FILMBEOBACHTER) ® UFA

Scanners (2) (SCANNERS 2: THE NEW ORDER).

Kanada 1990. R Christian Duguay. B B.J. Nelson. K Rodney Gibbons. M Marty Simmons. D David Hewlett (David Kellum), Deborah Rafifm (Julie Vale), Yvan Ponton (Comm. Forrester), Isabelle Mejias (Alice), Tom Butler (Dr. Morse). F 104 Min. Vorgeschichte siehe Scanners. Der Poli­ zist Forrester träumt von der >neuen Ord­ nung^ einer Polizeitruppe, die unter sei­ ner Führung die Straßen vom Gesindel reinigt. Dafür will er Scanner einsetzen Menschen, die über ausgeprägte PsiKräfte verfügen. Dr. Morse hat die Scan­ ner mit der Droge EPH2 behandelt, um sie kontrollieren zu können, doch in ihrer Sucht sind sie nicht mehr zu gebrauchen. Forrester stößt auf den latent psychopa­ thischen Peter und David, der seine Visi­ on anfangs treudoof teilt. Nachdem Forre­ ster den Polizeichef kurzerhand über die Klinge hat springen lassen, bringt David die Bürgermeisterin dazu, ihn zu seinem Nachfolger zu machen. Jetzt erfährt Da­ vid, daß er in Wirklichkeit Sohn Cameron Vales und Kim Ruths ist, der überleben­ den Scanner des ersten Teils. Mit Hilfe seiner Schwester wendet David sich ge­ gen Forrester und seine Pläne. Er vernich­ tet Peter, befreit die süchtigen Scanner und verstümmelt Forrester mit Hilfe sei­ ner Kräfte. - »Die Story von Scanners 2 ist voll auf das US-amerikanische Verständis aller neuen und/oder ungewöhnli­

Schach dem Satan chen gesellschaftlichen Phänomene zu­ rechtgeschnitten: Sofort wird jede Ver­ änderung am Status quo zur umfassen­ den Verschwörungsparanoia dämonisiert. Cronenbergs Contergan-Terror um experi­ mentell verabreichte Schwangerschafts­ medikamente und deren nervenaufreiben­ de Folgen wird folgerichtig zur Faschis­ mus-Apokalypse aufgeblasen und hat ent­ schieden mehr zu tun mit Dead Zone’s diktatorischem Präsidentschaftskandida­ ten Stillson als mit den Psycholabilen aus Scanners... Scanners 2 ist hart-blöd. Aber nicht toll-blöd, sondern scheiß­ blöd ... erwartungsgemäß.« (Maerz, SPLATTING IMAGES).

Scanners (3) (SCANNERS III: THE TAKEOVER).

Kanada 1991. R Christian Dugnay. B B.J. Nelson/Julie Richard/David Preston. K Hugues de Haeck. SpE Mike Maddi. M Marty Simon. D Liliana Komorowska (Helena Monet), Valerie Valois (Joyce Stuart), Steve Parrish (Alex Monet), Sith Sekal (Mark Dragon), Collin Fox (Dr. Monet), Daniel Pilon (Michael). F 100 Min. Vorgeschichte siehe Scanners. - 3. Auf­ guß der Story von den bösen und guten Mutanten. Die Scannerin Helena wird aufgrund eines neuen Medikaments, das sie von den Qualen ihrer Psi-Kräfte be­ freien soll, zur bösen Furie, die die Welt beherrschen will. Doch Mutantenbruder Alex verweist sie in ihre Schranken. Formal und inhaltlich auf dem Niveau des >TV-Films der Woche«

Schach dem Satan (LADRON DE CADAVERES).

Mexiko 1958. R Fernando Mendez. B Fernando Mendez/Alejandro Verbitsky. K Victor Herrera. M Frederico Ruiz. D Columba Deminguez, Crox Alvarado, Wolf Rubinski, Carlos Riquelme, Arturo Martinez, Eduardo Alcaraz, Guillermo Hernandez, Alejandro Cruz, Yerye Berute. 80 Min.

Schatten im Zenit Ein alter Losverkäufer, der sich in einem Catcherzirkus herumtreibt, ist in Wirk­ lichkeit von Beruf Arzt und hält nach Athleten Ausschau, die er tötet, um sie anschließend (mit Gorillahirnen ausge­ stattet) wieder auf die Menschen loszu­ lassen. Natürlich wendet sich die Schöp­ fung gegen den Schöpfer, bis sie von einem Detektiv erschossen wird.

Schatten im Zenit BRD/Ungam 1988. R Rainer Kirberg. B Rainer Kirberg. K Hans Peter Böffgen. M Holger Hiller. D Hans-Peter Minetti, Christoph Eichhorn, Wolfgang Dehler. F 90 Min. TV-Film. Dröger Biologe, an einem For­ schungsinstitut beschäftigt, verfällt der >femininen< Ausstrahlung eines pflanzli­ chen Organismus, wird süchtig nach ihren Früchten und verdöst sein Leben. Ganz schön abgefahrener Wirrwarr aus deut­ schen Landen, wie fast immer, wenn der Künstler keine Ideen hat, aber unbedingt etwas >machen< will. Der Schatz im Ali Anderer Titel für Space Pirates Die Schlacht der Centurions (I GUERRIERI DEL’ANNO 2072).

Italien 1982. R Lucio Fulci. B Lucio Fulci. KN. N. ATN. N. D Jared Martin (Drake), Eleonora Brigliadori (Sue), George Rover (Tolkien), Fred Williamson (Grant). F 93 Min. Im Italien des Jahres 2072 werden wieder Gladiatorenkämpfe veranstaltet, die mit dem Tod des jeweils Besiegten enden. Der aus seinem Beruf ausgestiegene Drake wird von einem Kampfmanager gezwungen, neuerlich gegen den bisher unbesiegten Tolkien anzutreten. Zwar wird der Kampf zwischen den beiden zu einem großen Medienereignis, aber er lei­ tet auch den Sturz des Systems ein. - In der Hauptrolle Jared Martin, bekannt als >Dusty< Farlow aus der TV-Serie Dal­ las. - »Ohne Geschick, mit dilettantischen

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Schauspielern, langweiligen Stunts und einer jede Logik vermissen lassenden Dramaturgie inszeniert, mangelt dem Film jeglicher Unterhaltungswert.« (FILMDIENST). ® UFA Schlachthof 5

USA 1971. R George Roy Hill. B Stephen Geller. /.L Kurt Vonnegut jr. K Miroslav Ondricek. M Glenn Gould. D Michael Sachs (Billy Pilgrim), Ron Leibman (Paul Lazzaro), Eugene Roche (Edgar Derby), Sharon Gans (Valencia), Valerie Perrine (Montana Wildhack), Robert Blossom (Wild Bob Cody), Sorrell Brooke (Lionel Merble), Kevin Conway (Weary), Gary Waynesmith (Stanley), John Dehner (Rumford), Stan Gottlieb (Hobo), Perry Kind (Robert Pilgrim), Nick Belle (Deutscher), Henry Bumstead (Eliot Rosewater), Lucille Benson (Billys Mutter), Holly Near (Barbara), Tom Wood (Engländer), Friedrich Ledebur, Karl-Otto Alberty (1. und 2. Hauptmann). F 101 Min. Der Amerikaner Billy Pilgrim ist wäh­ rend des Zweiten Weltkriegs als junger Mann in deutsche Gefangenschaft geraten und hat in einem Gefangenenlager na­ mens >Schlachthof 5< die totale Vernich­ tung Dresdens durch alliierte Bomber miterlebt. Als er wieder nach Hause kommt, heiratet, zwei Kinder großzieht und sich dem Leben eines Normalbürgers hingibt, spürt er, daß er zu einem Wande­ rer zwischen den Zeiten geworden ist: Das Trauma, an dem er seit der Bombar­ dierung der schönsten deutschen Stadt leidet, läßt ihn nicht los. Als seine Frau bei einem Autounfall umkommt, er selbst nur knapp einen Flugzeugabsturz überlebt und sein Sohn einberufen wird, um in Vietnam seinen Mann zu stehen, vermi­ schen sich in Billys Geist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem Laby­ rinth, das er nicht mehr zu durchdringen vermag. Der fortgesetzte Kreislauf der Gewalt, dem die Welt ausgesetzt ist, läßt ihn in eine friedliche, lustbetonte Welt (SLAUGHTERHOUSE FIVE).

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der Zukunft >emigrierenverkleidet< stürzt er davon und gerät in die Fänge der systemtreuen Luna Schlos­ ser, in die er sich auf der Stelle verknallt, obwohl es natürlichen Sex in dieser gleichgeschalteten Zukunft nicht mehr gibt: Dafür sorgen nun Libidomaten und Orgasmotrone, elektronische Maschin­ ellen, die so altmodische Dinge wie Ge­ fühle und Instinkte nicht nachempfinden können. Auf seinem Weg in das Haupt­ quartier der Untergründler muß Mr. Mon­

roe einige haarsträubende Abenteuer be­ stehen. Als er kurz vor dem Ziel von eif­ rigen Staatsschützern geschnappt wird, erwacht die hübsche Luna aus ihrer Gleichgültigkeit: Sie lauert dem armen Monroe, nachdem man ihm eine Gehirn­ wäsche verpaßt hat, mit einigen kräftigen Burschen auf und kidnappt ihn. Es gelingt ihr, den inzwischen Umgepolten, der schon auf dem besten Weg zur Anpas­ sung war, wieder auf die revolutionäre Li­ nie zu bringen. Monroe schleicht sich in die Zentrale des Führers ein, gibt sich als Meisterchirurg aus, der den aufgrund ei­ nes Attentats nur noch aus seiner Nase bestehenden Diktator klonen will, und nimmt ihn (bzw. die Nase) als Geisel. Als es hart auf hart kommt, wirft er sie unter eine Dampfwalze und macht mit Luna Mücke. - Wenn Woody Allen einen SFFilm macht, bleibt kein Auge trocken: »Der Schläfer ist eine Pointen-Show, we­ niger auf optische Reize als auf Sprach­ witz angelegt. Ein fruchtbares Feld natür­ lich für die deutschen Synchronisateure, die Sprache als Gagmaschine strapazie­ ren, deren Produkte im Gegensatz zu vie-

Schlag 12 in London

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len anderen Filmen hier aber erträglich bleiben. Da wird aus dem historischen Maler Hundertwasser ein Tausendwasser, und vor der Promotion in Oralsex muß der Doktor natürlich Französisch lernen.« (FRANKFURTER RUNDSCHAU) - Isaac Asimov, der eines Tages von einem Mit­ arbeiter Woody Aliens angerufen wur­ de, um sich das Drehbuch anzusehen: »Ich las das Skript und fiel fast vom Stuhl.« Allen lud ihn zum Essen ein und fragte ihn, was er davon hielte. Asimov: »Ich sagte ihm ganz offen, daß ich es für gewaltig hielte. Er wollte wissen, ob er nichts ändern solle. >Neines ist perfekte Ob ich sicher sei? Ja, klar, war ich mir sicher. Allen wandte ein, er wisse nichts über Science Ficti­ on. Ich sagte, wenn er das den Leuten verschweige, würde es niemand mer­ ken. Mir war aber nicht ganz geheuer dabei. - Immerhin war ich derjenige, der ihn dazu drängte, diesen Film zu machen, und er würde sein Geld da reinstecken. Was war, wenn ich falsch lag? Allen schien sich auch nicht ganz wohl zu fühlen. Wußte dieser Asimov überhaupt, wovon er redete? >Wieviel Science Fiction haben Sie geschrieben?< fragte er. Etwas nervös sagte ich: >Nicht viel. Offen gesagt - nur sehr we­ nig. Alles in allem etwa dreißig Bü­ cher« Und dann erklärte ich ihm mit ei­ nem schüchternen Flüstern: >Die ande­ ren hundert Bücher haben mit Science Fiction nichts zu tun« Allen wandte sich an seine Freunde: >Habt ihr mitge­ kriegt, wie er das gebracht hat? Habt ihr mitgekriegt, wie er das gebracht hat?Na schön, wieviel schulde ich Ihnen?< - Ich sagte: >Es hat mir solchen Spaß gemacht, das Drehbuch zu lesen, Mr. Allen, daß Sie mir gar nichts schulden« Natürlich rechnete ich damit, er würde mir jetzt ein Honorar aufdrängen, weil er glaubte, ich hätte nicht den Nerv, ihn um eins zu bitten. Aber das war ein Irr­ tum. Er sagte >A11 rightSchlockthropusschönen Ende dieser Welt< nach Australien - und gerät in einen blu­ tigen >WesternDritten Welt< große Gewinne abwerfen. Bei einer jährlichen Zuwachsrate von 20! - Zusam­ men mit dem Mädchen Elaine, einer au­ stralischen Stewardeß, zu der eine für sein Leben überraschend wichtige Bezie­ hung entsteht, und gegen den Widerstand seiner Kollegin und geschiedenen Ehe­ frau Ursula versucht Michael Brandt schließlich, das umstrittene Treiben seiner Auftraggeber zu unterlaufen und dem >Science Thriller* mit heiler Haut zu ent­ kommen - bevor Thema und Titel zur grausamen Wirklichkeit werden: >Das schöne Ende dieser Weift...« (Regisseur Rainer Erler in einer Pressemitteilung während der Dreharbeiten) - Dieser TVFilm entstand unter wissenschaftlicher

Der Schrecken der Medusa

Beratung von Dr. Fritz Vahrenholt, dem leitenden Ministerialrat im Ministerium für Landesentwicklung, Umwelt, Land­ wirtschaft und Forsten (Wiesbaden), der auch Autor des Buches Seveso ist überall (1978) ist. Der Schrecken der Medusa (THE MEDUSA TOUCH).

GB/Frankreich 1978. R Jack Gold. B John Briley/Jack Gold. K Arthur Ibbetson. SpE Brian Johnson/ Doug Ferris. M Michael J. Lewis. D Richard Burton (Morlar), Lino Ventura (Brunei), Lee Remick (Dr. Zonfeld), Harry Andrews, Marie-Christine Barrault, Michael Byrne, Alan Badei, Jeremy Brett, Michael Hordem, Gordon Jackson, Derek Jacobi, Robert Long. F 105 Min. Auf den Schriftsteller Morlar wird ein Anschlag verübt, der ihn äußerlich das Leben kostet, aber als die Polizei noch bei der Spurensicherung ist, gibt der Tote seltsame Laute von sich. Man liefert ihn in die Intensivstation eines Hospitals ein und stellt mit Erschrecken fest, daß sein Gehirn mit höchster Intensität weiterar­ beitet. Der französische Austauschinspek­ tor Brunei nimmt sich des Falles an und stößt auf die Psychiaterin Dr. Zonfeld, von der er das grauenhafte Geheimnis Morlars erfahrt: Der Schriftsteller verfügt über die Gabe der Telekinese und kann mittels reiner Geisteskraft die größten Katastrophen auslösen. Er ist das Produkt einer verkorksten Erziehung, hat mehrere Menschenleben auf dem Gewissen und ist von dem Wahn besessen, er müsse auf Erden für Gerechtigkeit sorgen. Dr. Zon­ feld hat ihn umgebracht, nachdem er ihr Beweise seiner Fähigkeiten geliefert hat: Morlar hat mitten über London ein Flug­ zeug ab- und eine alte Kathedrale einstürzen lassen. Als Brunei den Fall geklärt zu haben glaubt, steht aber das größte Desa­ ster noch bevor: Morlar schreibt mit letz­ ter Kraft den Namen eines Atomkraft­ werks nieder, vor dem eine riesige De­ monstration stattfmden soll. Brunei sieht

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keine andere Möglichkeit, als selbst zum Mörder zu werden. In rasender Eile kappt er Versorgungskabel, die den todkranken Morlar am Leben erhalten. Aber er kann die Katastrophe nicht aufhalten... »Gold gelang hier ein nihilistischer Film von sublimer Lakonie, der seine Hauptfi­ gur als Mittler zwischen göttlicher und teuflischer Gewalt sieht (>Ich habe eine Möglichkeit gefunden, Gott die Drecksar­ beit abzunehmem, sagt Morlar), in einer Welt zudem, in der Katastrophen, gleich welcher Größenordnung, alltäglich er­ scheinen ... Apokalyptischen Charakter gewinnt der Film mit seinem angedeute­ ten Ende, der Zerstörung des Atomkraft­ werks - und das ist vielleicht von der Realität nicht mehr weit entfernt: Die Menschen in ihrer Habgier und ihrer Sucht nach Wohlstand sind für Morlar die eigentlich Schuldigen an den Katastro­ phen, dem Preis für ihr Überleben.« (FILMBEOBACHTER)

® Select ® Peter van Greenaway: Der Schrecken der Medusa, Frankfurt/M./Berlin 1986; auch Bruder der Gorgonen Der Schrecken schleicht durch die Nacht (MONSTER ON THE CAMPUS). USA 1958. R Jack Arnold. B David Duncan. K Russell Metty. SpE Clifford Stine. M Joseph Gershenson. D Arthur Franz (Prof. Donald Blake), Joanna Moore (Madeleine Howard), Judson Pratt (Mike Stevens), Troy Donahue (Jimmy Flanders), Nancy Walters (Molly Riordan), Eddie Parker (Monster), Helen Westcott (Sylvia Lockwood), Phil Harvey (Sgt. Powell). 77 Min. Der Collegeprofessor Blake hängt der Theorie an, es gebe Hormone, die ein Ge­ schöpf der Gegenwart in den primitivsten Urzustand zurückversetzen können. Als er einen vorzeitlichen Fisch ergattert und ein Hund daran herumleckt, wird dieser zu einem reißenden Ungeheuer. Ähnli­ ches passiert einer Libelle: Sie wird rie­ sengroß. Als eine winzige Menge der

787 Fischflüssigkeit in Blakes Pfeife gerät, verwandelt sich der Professor nach ei­ nem lustvollen Geschmauche in einen grunzenden, gewalttätigen Neandertaler, ermordet zwei Menschen und besteigt die letzte Stufe der Evolution: Ein paar aufrechte Polizisten sorgen mit Hilfe ihrer Knarren dafür, daß er sich in ein Sieb verwandelt. - Und das absolut frei­ willig, denn Professor Blake repräsentiert das saubere Amerika: Wer Unrecht tut, muß seine Strafe bekommen, »ob mil­ dernde Umstände vorliegen oder nicht«. (SCIENCE FICTION TIMES)

Die Schreckenskammer des Dr. Thosti USA 1956. R Reginald le Borg. B John C. Higgins. K Gordon Avil. SpE Jack Rabin/Louis de Witt. M Les Baxter. D Basil Rathbone (Sir Joel Cadman), Akim Tamiroff (Odo), Lon Chaney (Mungo), John Carradine (Borg), Bela Lugosi (Casimir), Herbert Rudley (Dr. Gordon Ramsay), Patricia Blake (Laurie), Phillis Stanley (Daphne), Tor Johnson (Curry), Sally Yarnell (Nancy), George Sawaya (K-6), Claire Carleton (Carmona Daly), Louanna Gardner (Angelina), Peter Gordon (Sgt. Steel), John Sheffield, Clive Morgan. 81 Min. Dr. Gordon Ramsay sitzt im Gefängnis, weil man ihn für den Mörder des ver­ schwundenen Geldverleihers Curry hält. Sir Joel Cadman, sein alter Lehrer, be­ sucht ihn in der Zelle, schläfert ihn mit einem Serum ein, das einen todesähnli­ chen Schlaf erzeugt, und bringt ihn in sein finsteres Haus, wo er, um seine Frau zu heilen, die an einem Gehirntumor lei­ det, Experimente an Menschen durch­ führt, die ihm sein Faktotum Odo besorgt. In Sir Joels Grüften wimmelt es von miß­ gestalteten, hirnlosen und irrsinnigen Kreaturen, unter denen sich auch der ver­ mißte Mr. Curry findet. Ramsay verliebt sich in Currys Tochter Laurie und kommt seinem Lehrer, dem er bei der Heilung der Gattin helfen soll, allmählich auf die Schliche. Die Geschichte endet mit einem (THE BLACK SLEEP).

Der Schrecken vom Amazonas

Blutbad: Die mißgestalteten Gefangenen brechen aus und treiben Sir Joel in den Tod. Der Schrecken vom Amazonas (CREATURE FROM THE BLACK LAGOON). USA 1954.

R Jack Arnold. B Harry Essex/Arthur Ross. K William E. Snyder/James C. Havens. SpE Charles S. Welbourne. Ma Bud Westmore/Jack Kevan. M Joseph Gershenson. D Richard Carlson (Dr. David Reed), Julia Adams (Kay Lawrence), Richard Denning (Dr. Mark Williams), Antonio Moreno (Prof. Carl Maia), Nestor Paiva (Lucas), Whit Bissell (Edwin Thompson), Harry Escalante (Chico), Bernie Gozier (Zee), Sidney Mason (Dr. Matos), Julio Lopez (To 1 mas), Rod Redwing (Louis), Ben Chapman, Ricou Browning (Kiemenmensch). 79 Min. Der Geologe Maia hat in den Urwäldern des Amazonas eine versteinerte Krallen­ hand gefunden. Im Forschungsinstitut von Morajo Bay ist man an diesem Fund äußerst interessiert und rüstet eine Expe­ dition aus, an der auch der Ichthyologe Reed, dessen Freundin Kay und Dr. Mark Williams teilnehmen. Nachdem man mit einem Flußboot, das von Kapitän Lucas gesteuert wird, den Fundort - die Schwar­ ze Lagune - erreicht hat, sieht man sich unerwartet einem seltsamen Lebewesen gegenüber, das halb Fisch, halb Mensch ist und allem Anschein nach bereits zwei Morde auf dem Gewissen hat. Reed will den Kiemenmenschen aufspüren und wagt sich mit einer Unterwasserkamera in die Untiefen der Lagune. Es kommt zu einer Begegnung mit dem Kiemenmen­ schen, der von einer Harpune verletzt wird und daraufhin ein Mitglied der For­ schergruppe tötet. Die Forscher wollen das seltsame Fabelwesen lebend fangen, aber das ist gar nicht so einfach, da es In­ telligenz zeigt, aufgestellte Fallen um­ geht, einen weiteren Menschen tötet und schließlich sogar die ansehnliche Kay entführt. Ein in der Lagune ausgestreutes

Schritte auf dem Mond Gift lähmt den Kiemenmenschen schließ­ lich. Reed und seine Leute fangen ihn mit einem Netz und sperren ihn ein. Das Un­ geheuer entkommt jedoch. Es entführt Kay erneut. Reed setzt ihm nach und stellt das Wesen in einer Grotte. Als es so aussieht, als habe sein allerletztes Stündlein geschlagen, tauchen Lucas und Pro­ fessor Maia auf und erledigen die Bestie mit einem Geschoßhagel, woraufhin es im Wasser versinkt... - Der Schrecken vom Amazonas, ein im 3-D-Verfahren hergestellter B-Film, wartete mit drei be­ kannten B-Stars (Denning, Carlson, Adams) auf und brachte der Produktions­ gesellschaft Universal in kurzer Zeit ei­ nen saftigen Profit ein. Und dabei war das Thema nach KING KONG (Ernest B. Schoedsack, 1932) und LA BELLE ET LA BEETE. (Jean Cocteau, 1946) ja nun wirklich ein alter Hut: »Arnold gab mehr als einen Hinweis darauf, daß das Ungeheuer sexuelle Begierde für die Heldin verspürte. Am besten erkennt man dies in jener Szene, in der Julia Adams durch die Lagune schwimmt, ohne zu merken, daß die Kreatur sie von unten beobachtet und sie in einer beinahe balzenden Pose umkreist.« (James Robert Parish/Michael R. Pitts, THE GREAT SCIENCE FICTION PICTURES) - Die Kreatur von der Schwarzen

Lagune ist es dann auch, die in diesem Film die meiste Faszination ausstrahlt: »Trotz der abstoßenden Häßlichkeit, die auf ihre Weise schon wieder originell war, machte sie aufgrund ihrer Einsam­ keit und Leidenschaft für Kay ... eine höchst beeindruckende Figur, die der von King Kong nicht unähnlich war: Der unbestrittene Gott einer abgekap­ selten Welt wird urplötzlich durch seine Schwäche für eine Schönheit verwund­ bar gemacht, die ihm nie zuvor begeg­ net ist.« (Douglas Brode, THE FILMS OF THE FIFTIES) - Obwohl man annehmen kann, das Ungeheuer sei am Ende des Films erschossen worden, ließ es sich die Universal nicht nehmen, mit Die Rückkehr des Ungeheuers und Das Un­

788 geheuer ist unter uns zwei Fortsetzun­ gen zu produzieren, die aber den Reiz des Originals nicht erreichen konnten. ® Vargo Statten: CREATURE FORM THE BLACK LAGOON,

London 1954 (Buch

zum Film)

Schritte auf dem Mond (ON A MARCHE SUR LA LUNE).

Belgien/Frankreich 1972. R Raymond Leblanc. B N.N. KN.N. M N.N. LV Herge [= Georges Remi]. F 82 Min. Zeichentrickfilm. Vorgeschichte siehe Reiseziel Mond. Der clevere Journalist Tim, sein Hund Struppi, der bei jeder Gelegenheit explodieren­ de Kapitän Haddock und der zerstreute Professor Bienlein landen mit einer selbstgebauten Rakete auf dem Erdtra­ banten. Fortsetzung zu Reiseziel Mond (Belgien/Frankreich 1972; Regie: Ray­ mond Leblanc). ©UFA. ® Herge: Schritte auf dem Mond, Ham­ burg 1972 Das schwarze Loch

USA 1980. R Gary Nelson. B Job Rosebrook/ Gerry Day. K Frank Phillips. SpE Peter Ellenshaw/Danny Lee/Harrison Ellenshaw/Joe Haie. M John Barry. D Maximilian Schell (Dr. Hans Reinhardt), Anthony Perkins (Dr. Alex Durant), Robert Förster (Capt. Dan Holland), Joseph Bottoms (Lt. Charles Pizer), Yvette Mimieux (Dr. Kate McCrae), Ernest Borgnine (Harry Booth), Tommy McLoughlin (Capt. S.T.A.R.). F97 Min. Zwischen den Galaxien, im 22. Jahrhun­ dert: Das irdische Erkundungsraumschiff Palomino ist mit vier Astronauten, einem Journalisten und dem Roboter Vincent im All unterwegs, um nach bewohnten Pla­ neten Ausschau zu halten. In der Nähe eines sogenannten schwarzen Loches entdeckt man ein seit zwanzig Jahren verschollenes Riesenraumschiff - die Cygnus. Als die geheimnisvollen Gravita(THE BLACK HOLE).

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Das schwarze Loch

Löcher im All, Löcher im Hirn:

Das schwarze Loch von Gary Nelson

tionskräfte des schwarzen Loches der Pa­ lomino allzu sehr zusetzen, kommt von der Cygnus unerwartete Hilfe. Captain Holland und seine Leute wechseln das Schiff - aber auf der Cygnus werden sie entwaffnet und vor einen riesigen Robo­ ter namens Maximilian gebracht, der von einem Wissenschaftler dirigiert wird, dem letzten menschlichen Besatzungs­ mitglied der Cygnus. Dr. I lans Reinhardt, so ist sein Name, will herausgefunden ha­ ben, daß das schwarze Loch eine Verbin­ dung zu einem anderen Universum dar­ stellt. Zusammen mit den Leuten von der Palomino möchte er dieses Universum besuchen und erforschen. Daß der gute Onkel Doktor einen geistigen Wackel­ kontakt hat, erkennt der Roboter Vincent als erster: Er findet heraus, daß die robo­ terhaft agierende Wachmannschaft der Cygnus nicht aus programmierbaren Ma­ schinen, sondern aus >ehemaligen< Men­ schen besteht: Dr. Reinhardt ist es gelun­ gen, aus seinen Kollegen Roboter zu ma­

chen, die allein seinem Willen gehorchen. Als die Mannschaft der Palomino - von unguten Gefühlen geplagt - das Weite su­ chen will, entpuppt sich Dr. Reinhardt als der aus allen SF-Filmen der fünfziger und sechziger Jahre bekannte MAD SCIENTIST, dem zum Erreichen seiner Ziele alle Mittel recht sind. Es kommt zu ei­ nem Kampf, bei dem Reinhardt und zwei der Z’aZo»j;«o-Astronauten das Le­ ben verlieren. Die Cygnus allerdings setzt sich in Richtung auf das schwarze Loch in Bewegung, daran kann auch die Tatsache nichts ändern, daß der Roboter Vincent seinen maschinellen Gegner Maximilian außer Gefecht setzt. - Darf man den Pressefritzen der Walt-DisneyProductions glauben, hat man für dieses Spektakel 50 Millionen Dollar ausgege­ ben. Und wofür? Für die Entwicklung eines »vollkommen neuartigen Kamera­ systems« (Pressetext), das »Spezialef­ fekte hervorzaubert, die bisher als un­ möglich galten«? Für einen Computer,

Schwarzer Freitag

der nur mehr von einem Kameramann mit einer Lochkarte gespeist wird, wor­ aufhin die Kamera den Rest >selbst< be­ sorgt? - »Was die Disneys sich unter ei­ nem Meteoritenschwarm vorstellen, sieht aus wie ein Haufen herumrollen­ der Medizinbälle - und genau das waren sie auch.« (Frederik Pohl/Frederik Pohl IV, SCIENCE FICTION STUDIES IN FILM) - Oder hat man die Gelder etwa für ex­ akte naturwissenschaftliche Recherchen ausgegeben? - »Was die Disneys sich unter der starken Gravitation in der Um­ gebung eines schwarzen Loches vorstel­ len, ist etwas, das einen schaudern und schütteln macht.« (Ebenda) - Womög­ lich sind die Millionen aber an einen genialen Drehbuchautor gegangen, der mit Hilfe dieser Rückenstütze einen bombigen Plot auf die Beine gestellt hat? Davon hätten wir doch was ge­ merkt! Böse Zungen behaupten übri­ gens, Maximilian Schell, Ernest Borgnine und Anthony Perkins hätten sich veranlaßt gesehen, Das schwarze Loch zu drehen, weil sie gerade schwarze Lö­ cher in der Geldbörse hatten. ® Euro ® Alan Dean Foster: Das schwarze Loch, München 1980 Schwarzer Freitag (BLACK FRIDAY). USA 1940.

R Arthur Lubin. B Curt Siodmak/Eric Taylor. K Elwood Bredell. M Hans J. Salter. D Boris Karloff (Dr. Ernest Sovac), Bela Lugosi (Eric Marnay), Stanley Ridges (Prof. George Kingsley), Ann Nagel (Sunny), Ann Gwynne (Jean Sovac), Virginia Brissac (Margaret Kingsley), Edmund MacDonald (Frank Miller), Paul Fix (Kane). 70 Min. Nach einer Schießerei liegen zwei Schwerverletzte im Hospital: der Schwer­ verbrecher Cannon und der unbeteiligte, durch Zufall angeschossene Professor Kingsley. Um seinen Freund Kingsley zu retten, transplantiert Dr. Sovac Teile von Cannons Gehirn in Kingsleys Gehirn. Das Experiment gelingt, Kingsley lebt,

790 aber Cannon stirbt. Doch erst jetzt begin­ nen die eigentlichen Versuche. Dr. Sovac hat erfahren, daß Cannon eine Beute von 500000 Dollar vor seinen Komplizen ver­ steckt hat. Durch Hypnose versetzt er Kingsley, der mit dem Experiment einver­ standen ist, in Cannons Lage. Auf diese Weise gelangt Sovac tatsächlich an die Beute. Doch Kingsleys/Cannons Geist ist gespalten. Er will das Geld selbst haben. Der Verbrecher setzt sich durch. Nach ei­ nem Mordanschlag auf seine Tochter sieht sich Sovac gezwungen, Kingsley/ Cannon zu töten. Bei seinem letzten Gang zum elektrischen Stuhl überreicht Dr. Sovac einem Reporter sein Tagebuch, immer noch davon überzeugt, der Wis­ senschaft einen großen Dienst erwiesen zu haben. - Arthur Lubin hat die Dokto­ ren Jekyll und Frankenstein zu einer Per­ sönlichkeit verschmolzen und die Story mit einer Gangstergeschichte kombiniert. »Schwarzer Freitag wird denn auch ver­ mutlich keinen Liebhaber einer der drei Spielarten vollkommen begeistern.« (filmdienst) - Doch ist das alles span­ nend erzählt und wirkungsvoll in Szene gesetzt, mit einem sehenswerten Boris Karloff in der Hauptrolle, diesmal nicht als Monster, sondern als seriös wirken­ der Wissenschaftler. Bela Lugosi sollte ursprünglich den Part des Kingsley/ Cannon übernehmen, doch Regisseur Lubin ließ alle bereits abgedrehten Se­ quenzen mit Lugosi entfernen und be­ setzte die Rolle mit Stanley Ridges. Lu­ gosi bekam daraufhin nur die Rolle des Gangsters Marney, die bescheiden aus­ fiel.

Das Schweigen des Dr. Evans (MOLTSCHANIJE DOKTORA IWENSA).

UdSSR 1973. R Budimir Metalnikow. B Budimir Metalnikow. K Juri Sokol/Wladimir Bondarew. M E. Artjomjew. D Sergej Bondartschuk (Dr. Evans), Irina Skobzewa (Mrs. Evans), Shanna Bolotowa (Orante), L. Obolenski (Sor), I. Kusnezow (Rin), B. Romanow

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(Buami), O. Kroders, G. Plazen, P. Piaulokas, W. Chlewinski. F 100 Min. Außerirdische vom Planeten Orania lan­ den auf der Erde und retten die Betroffe­ nen eines Flugzeugunglücks vor dem Tod. Einer der Überlebenden ist Dr. Evans, ein Biologe, der die Möglichkei­ ten der Verlängerung des Lebens er­ forscht. Die Orania-Bewohner sind tech­ nologisch weiter fortgeschritten als die Menschheit, da sie aber ihr Geheimnis hüten wollen, nehmen sie den Geretteten - bis auf Dr. Evans - die Erinnerung an ihre Begegnung. Evans, zum Schweigen vergattert, wird mit seinem Wissen nicht fertig. Er vernachlässigt Arbeit und Fami­ lie und versucht, mit den Außerirdischen Kontakt aufzunehmen. Diese zeigen sich ihm zwar noch einmal, aber sie sind ent­ schlossen, nicht in die Geschicke der Er­ de einzugreifen. Evans und die Außerirdi­ sche Orante kommen am Ende bei einem Verkehrsunfall ums Leben. - »Meiner Ansicht nach bietet das Fantasie-Genre eine Möglichkeit, den Sinn der gegenwär­ tigen Prozesse universell zu erfassen. Manchmal soll man die menschliche Ge­ sellschaft, um sich über den Sinn ihrer Entwicklung klar zu werden, nicht nur aus der Vergangenheit oder Gegenwart, sondern auch vom Standpunkt der Zu­ kunft betrachten. Wir versuchen in unse­ rem Film eine harmonisch entwickelte Gesellschaft zu schildern und unsere Erde mit ihren Augen zu sehen.« (Budimir Metalnikow) - »Der äußerst reizvolle Sci­ ence Fiction-Film... kommt ohne viel Technik-Brimborium aus, Laser-Kanonen und jede Form von Gewalt, für westliche Science Fiction-Werke typisch, fehlen gänzlich - und das liegt nicht nur an der friedlichen Absicht, mit der die außerirdi­ schen Kosmonauten auf die Erde gekom­ men sind. Die wissenschaftlich-techni­ sche Fantasie transportiert zeitgenössi­ sche Ideen auf utopische Konfliktsituatio­ nen, konfrontiert Menschen, die hier und heute leben, mit außerirdischen Wesen, die nicht mit Waffengewalt gegeneinan­ der kämpfen, sondern... die geistige

Scotland Yard jagt Dr. Mabuse Auseinandersetzung suchen.« (FILMBE­ OBACHTER)

Eine Story, die sich sehen lassen kann: Filme dieser Art sind zu selten. Scorpio Factor USA 1989. R Michael Wachniuc. B Carol Sauve/June Pinheiro. K Bruno Philip. A/N.N. D David Nerman (Marcel Wagner), Wendy Dawn Wilson (Nora Foxx), Dorian Joe Clark (Carl Bergman), Attila Bertalan (Andreas), Jan Stychalski (Vlad). F83 Min. Die blonde Geheimagentin Nora jagt hin­ ter einem wichtigen Mikrochip aus der Satellitenforschung her, den ein Bösmann gestohlen hat. - Agentenverschnitt-Dut­ zendware, die in den neunziger Jahren kaum noch utopische Elemente hat. ©Highlight (THE SCORPIO FACTOR).

Scotland Yard jagt Dr. Mabuse BRD 1963. R Paul May. B Ladisias Fodor. K Nenad Jovic M Rolf Wilhelm. D Peter van Eyck (Bill Tern), Sabine Bethmann (Nancy Masterson), Dieter Borsche (Cockstone), Werner Peters (Inspektor Vulpius), Agnes Windeck (Gwendolyn Tern), Klaus Kinski (Joe Rank), Ruth Wilbert (Prinzessin Diana), Hans Nielsen (Chef des Yard), Wolfgang Lukschy (Hyliard), Albrecht Schoenhals (Sir Robert Allingham), Gerd Wiedenhofen (Kloppe), Anneliese Würtz (Rose), Sigurd Lohe (Briefträger), Albert Bessler (Konservator), Walter Rilla (Pohland/ Dr. Mabuse). 90 Min. Der Geist des verstorbenen Superverbre­ chers hat von dem Irrenarzt Pohland Be­ sitz ergriffen; dieser versucht nun die Welteroberungspläne seines >geistigen Vaters< zu realisieren: Der deutsche Pro­ fessor Laurentz, der ein Gerät entwickelt hat, mit dessen Hilfe man den menschli­ chen Geist kontrollieren kann, wird das erste Opfer von Pohlands/Mabuses Orga­ nisation. Laurentz’ ehrgeiziger Assistent Cockstone verbündet sich mit dem Ver­

Scraper brecher. Der Serienanfertigung des Geräts steht jedoch entgegen, daß man besonders große Diamanten benötigt, damit sie funktionieren: Die englische Prinzessin Diana (sic!) fällt Mabuses Machenschaf­ ten zum Opfer und überläßt ihm ihren Schmuck. Bald darauf kann Pohland/Mabuse dreizehn Steuerungsgeräte einsetzen: Er bringt damit Menschen unter sei­ nen Befehl, die in den höchsten Schalt­ stellen der Macht sitzen. Selbstverständ­ lich hat jedoch Scotland Yard nicht geschlafen: Bill Tern kümmert sich um den Fall und bringt ihn trotz der scheinba­ ren Aussichtslosigkeit der Lage zu einem guten und glücklichen Ende. Gähn. ® Toppic

Scraper Anderer Titel für Die Hyänen Scream Anderer Titel für Tödliche Befehle aus dem All

Screamers - Tödliche Schreie (SCREAMERS). Kanada 1996.

R Christian Duguay. B Dan O’Bannon/ Miguel Tejada Flores. LVPhilip K. Dick. K Rodney Gibbons. SpE Adrien Morot/ Ernest Farino/Richard Ostiguy. M Normand Corbell. D Peter Weller (Hendricksson), Roy Dupuis (Becker), Jennifer Rubin (Jessica), Andy Lauer (Ace), Ron White (Elbarak), Charles Powell (Ross), Michael Caloz (David), Liliana Komorowska (Landowska), Leni Parker (McDonald). F 105 Min. 2078: Die Menschheit hat sich ins All ausgebreitet. Zwei mächtige Wirtschafts­ blöcke (>New Economic Block< und >AllianceA1liance< mit Hilfe von sich durch den Bo­ den wühlenden Robotern, den sogenann­

792 ten >Screamers< führt, die auf den menschlichen Pulsschlag reagieren und gnadenlose Jagd auf jeden lebenden Or­ ganismus machen. Daß sie inzwischen ein gefährliches Eigenleben entwickelt haben, zeigt sich, als der >BlockAllianceScreamers< inzwi­ schen eine Variante konstruiert haben: Kampfroboter, die wie Menschen aussehen und das organische Leben mit Stumpf und Stiel ausrotten wollen. - Verfilmung einer (im Original auf der Erde spielen­ den) klassischen Kurzgeschichte von Philip K. Dick, dessen lange verkanntem Werk wir auch die Filme Der Blade Run­ ner (USA 1982; Regie: Ridley Scott) und Total Recall - Die totale Erinnerung (USA 1990; Regie: Paul Verhoeven) ver­ danken. (B) Philip K. Dick: »Die zweite Variante«, in »Die besten Stories von Philip K. Dick«, München 1981

SeaQuest DSV: Sein oder Nichtsein (SEAQUEST DSV: TO BE OR NOT TO BE).

USA 1993. R Irvin Kershner. B Rockne S. O’Bannon/ Tommy Thompson. K N.N. M Don Davis. D Roy Scheider (Capt. Nathan Bridger), Stephanie Beacham (Dr. Kristin Westphalen), Stacy Haiduk (Lt. Comm. Katherine Hitchcock), Don Franklin (Comm. Jonathan Ford), Jonathan Brandis (Lucas Wolenczak), John D’Aquino (Lt. Benjamin Krieg), Royce D. Applegate (Chief Manilow Crocker), Ted Raimi (Lt. Tim O’Neill), Marco Sanchez (Sensor Chief Miguel Ortiz), Richard Herd (Admiral Noyce), W. Morgan Shepard (Professor), Shelley

793 Hack (Capt. Marilyn Stark), Richard Herd (Adm. Noyce), Michael Parks (George LeChein), Scott Coffey (Bobby), Eric DaRe (Maxwell). F 87 Min. TV-Pilotfilm der gleichnamigen, von Ste­ ven Spielberg produzierten TV-Serie. Im Jahr 2018 hat die Menschheit die Meere erobert und baut in unterseeischen Kolonien Rohstoffe ab. Captain Nathan Bridger, der sich schon ins Privatleben zurückgezogen hat, wird von der Regie­ rung reaktiviert, um das gigantische U-Boot >SeaQuest DSV< (= Deep Submergence Vehicle: Tieftauchgefährt), das er auch konstruiert hat, zu befehligen. Seine erste Aufgabe besteht darin, seiner Vorgängerin, Captain Marilyn Stark, das Handwerk zu legen, die mit dem U-Boot >Delta 4< unterseeische Kolonien angreift und die >SeaQuesty< ausschalten will. Da­ zu bedient sie sich eines Computervirus, der nach und nach sämtliche Systeme von Bridgers Schiff ausfallen läßt.

Sebastian Superbär - Retter aus dem Weltall (SEBASTIAN STAR BEAR FIRST MISSION). Niederlande 1990.

R Frank Fehmers/Eric Charles. B Richard Felgate/Fabio Pacifico/Michael Jupo. K N.N. M Henri Seroka. F 78 Min. Zeichentrickfilm. Ein Superlump entführt irdische Bären, um sie aus Gründen der Profitmaximie­ rung zu verkaufen, doch ein aus dem Weltall kommender >Superbär< tritt an die Seite seiner Artgenossen und hilft ih­ nen. - Eine simple Kindergeschichte, ganz nach der Art amerikanischen TVFutters. Das Sechs-Millionen-Dollar-Girl (THE BIONIC WOMAN).

USA 1975. R Dick Moder. B Kenneth Johnson. K Enzo A. Martinelli. M Oliver Nelson. D Lee Majors (Steve Austin), Richard Anderson (Chef), Lindsay Wagner (Jayne), Malchi Throne, Martha Scott, Alan Oppenheimer. F92 Min.

Der sechste Kontinent Der Ex-Pilot Steve Austin, der nach ei­ nem Unfall mit Elektronik im Wert von sechs Millionen Dollar aufgemotzt wur­ de, begegnet seiner alten Freundin Jayne, die das gleiche Schicksal erlitten hat. Pilotfilm der TV-Serie »The Bionic Woman«. ®CIC

Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann (THE SIX MILLION DOLLAR MAN).

USA 1973. R Richard Irving. B Henri Simoun. K Emil Oster. A/Gil Melle. D Lee Majors (Steve Austin), Darren McGavin, Barbara Anderson, Martin Balsam, Robert Cornthwaite. F71 Min. Testpilot Steve Austin verliert beim Ab­ sturz eines experimentellen Düsenjägers einen Arm, beide Beine und ein Auge. Man unterzieht ihn einer Operation, die 6 Millionen kostet, und paßt ihm als erstem Menschen kybernetische Prothesen an, die ihn zum Übermenschen machen. Steve übernimmt Spezialaufträge für die Regierung: In Afrika befreit er einen Poli­ tiker. Doch er kann die Prothesen nicht akzeptieren. Als technische Schwierigkei­ ten auftreten, versetzt man ihn bis zum nächsten Auftrag in einen künstlichen Tiefschlaf. - »Pilotfilm einer TV-Serie, die wenigstens ansatzweise... der Frage nachgeht, ob es ästhetisch ist, Leben mit Hilfe von Maschinen zu verlängern... Spätestens im letzten Drittel verflacht der Film dann doch wieder zu einem konven­ tionellen Actionspektakel.« (FISCHER FILM ALMANACH). Drei auf Videokas­ setten erschienene Fortsetzungen: Das 6-Millionen-DoUar-Girl, Der 6-Millionen-Dollar-Dog, und Die Rückkehr der Roboter. - Nur auf Video. ® Martin Caidin: Der korrigierte Mensch, München 1974 ®CIC Der sechste Kontinent

1976. R Kevin Connor. B Milton Subotsky. SpE Ian Wingrove. K Alan Hume. (AT THE EARTH’S CORE). GB

Der sechste Kontinent

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LV Edgar Rice Burroughs. M Mike Vickers. D Doug McClure (David Innes), Peter Cushing (Dr. Perry), Caroline Munro (Dia), Cy Grant (Ra), Godfrey James (Ghak), Sean Lynch (Hooja), Michael Crane (Jubal), Bobby Parr (Führerder Sagoth), Keith Barron (Dowsett), Helen Gill (Maisie). F’90 Min. Der Gelehrte Dr. Abner Perry und sein Assistent David Innes testen eine fantasti­ sche Maschine: den >eisernen Maulwurfstranden< in einer riesigen, laby­ rinthartigen Unterwelt, die Pflanzenbe­ wuchs aufweist und von primitiven Men­ schen und gewaltigen Ungeheuern bevöl­ kert ist. Sie werden von den Sagoth-Soldaten zusammen mit anderen Menschen gefangengenommen und in diesem un­

Schweinebacken unter sich:

heimlichen Höhlensystem zur Sklavenar­ beit gezwungen. Dort lernen sie die ent­ führte Prinzessin Dia und ihren Freund Ra kennen. Innes gelingt die Flucht, und mit Hilfe eines Mannes, dem er das Le­ ben rettet, kehrt er zu den Sklaven zurück und organisiert mit Dr. Perrys Hilfe einen Aufstand. Die Bewohner der Unterwelt werden von großen, hypnotisch begabten Vögeln beherrscht. Dr. Perry und Innes bilden die Sklaven in der Handhabung von Pfeil und Bogen aus. Als ihr Aus­ bruchsversuch glückt, leitet Innes einen unterirdischen Lavafluß um, dem die Vö­ gel zum Opfer fallen. Die gesamte Anla­ ge der Unterdrücker wird von der Lava vernichtet. Dr. Perry und Innes besteigen wieder ihren >eisernen Maulwurft, um an die Erdoberfläche zurückzukehren. Dia bleibt als Herrscherin des unterirdischen Reiches zurück. - Ein buntes und gele­ gentlich auch humorvolles Abenteuer in

Der sechste Kontinent von Kevin Connor

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Seddok, der Würger mit den Teufelskrallen

einer Pappdeckelwelt. Die Szene, in der Professor Perrys >Maulwurf< bei der Rückkehr an die Erdoberfläche im Garten des Weißen Hauses auftaucht, muß man gesehen haben. (Es ist die letzte.) © RCA/Columbia ® Edgar Rice Burroughs: AT THE EARTH’S CORE, Chicago 1922 Die sechs Verdächtigen

(THE POWER). USA 1968. R Byron Haskin. B John Gay. LV Frank M. Robinson. K Ellsworth Fredericks. SpE J. MacMillan Johnson. M Miklos Rosza. D George Hamilton (Jim Tanner), Suzanne Pleshette (Margery Lansing), Richard Carlson (N. E. van Zandt), Yvonne de Carlo (Sally Hallson), Earl Holliman (Talbot Scott), Gary Merrill (Mark Corlane), Ken Murray (Grover), Barbara Nicholls (Flora), Arthur O’Connell (Henry Hallson), Nehemiah Persoff (Carl Melniker), Aldo Ray (Bruce), Michael Rennie (Arthur Nordlund), Miiko Taka (Mrs. van Zandt), Celia Lovsky (Mrs. Hallson), Vaughn Taylor (Mr. Hallson), Lawrence Montaigne (Briggs), Beverly Hills (Sylvia). F 101 Min. ln einem amerikanischen Forschungszen­ trum versucht ein Wissenschaftler-Team die körperliche und geistige Belastbarkeit von Menschen zu analysieren. Als plötz­ liche Spannungen eintreten, erklärt der Verbindungsoffizier Hallson, einer der Teilnehmer dieses Projekts verfuge über starke parapsychologische Fähigkeiten und könne den Willen der anderen mani­ pulieren und steuern. Kurz darauf ist er tot, aber vorher hat er den Namen Adam Hart niedergeschrieben. Als der Bioche­ miker Jim Tanner Nachforschungen bei Hallsons Witwe anstellt, erfahrt er, daß Hart ein Jugendfreund ihres Mannes ge­ wesen ist. Plötzlich verschwinden wichti­ ge Unterlagen über Tanners Vergangen­ heit: Nun ist er der Hauptverdächtige. Aber es kommt zu weiteren Todesfällen. Tanner sucht im Geburtsort Hallsons nach einer Spur von Adam Hart, als er aus hei­

terem Himmel von einem Düsenjägerge­ schwader angegriffen wird. Eine nicht lo­ kalisierbare Macht versucht ihm einen fremden Willen aufzuzwingen. Als wie­ der zwei Teamangehörige umkommen, bleiben nur noch drei übrig: Eddie de Falco, Mr. Nordlund vom Marineministeri­ um und Tanner selbst. Tanner kann sich von dem auf ihm lastenden Verdacht frei­ machen; de Falco dreht durch und wehrt sich mit Waffengewalt gegen seine Fest­ nahme. Als er getötet wird, steht für Tan­ ner fest, daß nur Nordlung der geheimnis­ volle Adam Hart sein kann. Es kommt zu einem letzten geistigen Duell, in dem der nach der Weltherrschaft strebende Super­ mutant auf seinen Meister trifft. - Die Kritik nahm diesen Film Byron Haskins mit gemischten Gefühlen auf: Während die SATURDAY REVIEW ihn einfach »schwerfällig« fand, meinte der FILM­ DIENST, es sei Haskins »einfallsloser Farbregie« nicht gelungen, »die Wirk­ lichkeits-Intensität eines durchschnittli­ chen Werbefilms zu verlassen«. In sei­ nem Buch SCIENCE FICTION IN THE CINEMA meinte John Baxter, Die sechs Verdächtigen sei »einer der besten aller SF-Filme, ein eng geflochtener Thriller, der gelegentlich den Optimismus der Science Fiction mit dem Pragmatismus des Kinos verbindet«. Der letzte Satz, den George Hamilton in der deutschen Fassung spricht (»Die absolute Macht ich weiß nicht!«), lautet in der Original­ fassung übrigens »Must absolute power corrupt absolutely?«. Der Film war ein ambitioniertes Unternehmen, das aller­ dings schmählich in die Hose ging. Die Fans waren sich einig: An die Roman­ vorlage kam Die sechs Verdächtigen keinesfalls heran. ® Frank M. Robinson: Die lautlose Macht, Berlin 1982 Seddok, der Würger mit den Teufelskrallen (L’EREDE DI SATANA). Italien 1960. R Anton Giulio Majano. B Gino de Sanctis. K Aldo Giordano. M Armando

Seelenlos - Ein Mann spielt Gott

Travaioli. D Alberto Lupo (Prof. Levin), Susanne Loret (Jeannette Morineau), Sergio Fantoni (Pierre), Andrea Scotti (Monique), Franca Parisi Strahl, Roberto Bertea, Gianni Loti, Rina Franchetti, Mora Gladis. 87 Min. Der Zellforscher Levin läßt sich von sei­ ner Assistentin Monique die StripteaseTänzerin Jeanette Zufuhren, deren Gesicht bei einem Unfall entstellt wurde. Er will an ihr ein Experiment durchfuhren. Die Schönheit ihres neuen Gesichts hält je­ doch nicht lange vor. Als Levin erkennt, daß ihm nur die Drüse einer jungen Frau weiterhelfen kann, aber keine da ist, die sie ihm freiwillig spenden würde, ver­ wandelt er sich mit einer Droge in ein ab­ scheuliches Monster, murkst haufenweise die knackigsten Mädels ab und schiebt die Schuld einem gerade aus dem Zoo entfleuchten Gorilla namens Seddok in die Schuhe. Als ihm der Marineoffizier Pierre auf die Spur kommt, will er mit der inzwischen von ihm behandelten und ge­ heilten Jeanette fliehen. Die lehnt jedoch ab. In einem Zustand höchster Erregung wird Levin wieder zum Monster. Der her­ beieilende Pierre fährt ihm an die Gurgel. Levin sucht das Weite und wird von sei­ nem eigenen Gärtner getötet. Und wie schon bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde nimmt er im Tod wieder die eigenen Züge an. Man findet diesen Plot - in mehr oder weniger variierter Form - sicher ein Dut­ zendmal in diesem Buch. Und da sollte man sich allmählich die Frage stellen, warum diese durchgedrehten Wissen­ schaftler stets auf Striptease-Tänzerinnen und Prostituierte verfallen, wenn sie Ver­ suchskaninchen für ihre Experimente brauchen. Ob es daran liegt, daß Dreh­ buchautoren der Meinung sind, Angehöri­ ge dieser Berufsgruppen hätten als >sowieso Gestrauchelte* keine festen Bezie­ hungen zu anderen Menschen und seien allemal Subjekte, deren Verschwinden nicht auffällt? Oder ist es so, daß Leute, die einen >unmoralischen< Lebenswandel führen, kein Lebensrecht haben? ® Interpathe

796 Seelenlos - Ein Mann spielt Gott GB 1984. R James Ormerod. B Victor Gialanella. LT Mary W. Shelley. K Stuart Hinchcliffe. M Alan Parker. D Robert Powell (Viktor Frankenstein), Carrie Fisher (Elizabeth), Sir John Gielgud (De Lacey), David Warner (Frankensteins Monster), Michael Cochrane (Henri Clerval), Terence Alexander (Alphonse Frankenstein), Susan Wooldridge (Justine). F81 Min. Es erübrigt sich wohl, etwas über den In­ halt dieser x-ten Frankenstein-Verftimung zu sagen. »Daß das englische Fern­ sehen... daraus ein Fernsehspiel machte, kann bestenfalls noch als Arbeitsbeschaf­ fungsmaßnahme erklärt werden.« (SPEK­ TRUM FILM) - »Aber warum macht der gute Viktor stets denselben Fehler? Nach umpfzig Remakes müßte er es doch langsam besser wissen.« (SCIENCE FICTION TIMES) - In der BRD nur auf Video. ® Vestron ® Mary W. Shelley: Frankenstein oder der moderne Prometheus, Leipzig 1912 (FRANKENSTEIN).

Sein Freund, der Roboter USA 1983. R David Greene. B Richard Levinson/ William Link. K Harry May. SpE Martin Bresin. M Billy Goldenberg. D Christopher Plummer (Dr. Carl Forrester), David Morse (Michael), Frances Sternhagen (Dorothy Forrester), Arthur Hill (Gen. Keating), James Sutorius (Dr. Gene Pressman), Stephen Elliott (Arthur Jarrett), Alley Mills (Chris), Ed Call, Richard Kuss. F 92 Min. Nachdem der Wissenschaftler Forrester jahrelang mit finanzieller Unterstützung des Pentagons an der Herstellung eines Androiden gearbeitet hat, soll dieser nun für militärische Zwecke verwendet wer­ den. Wie jeder Forscher, der glaubt, mit Politik beschäftigt man sich nicht, ist der gute Forrester entsetzt! Er sucht mit Mi­ chael, dem >besseren Menschen*, das Weite, was den Finanziers seiner For­ schungen verständlicherweise gar nicht (PROTOTYPE).

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Die seltsamen Begegnungen des Professor Tarantoga

gefallt. - »Fernsehmanns-Bieder-Vorstellung eines aktualisierten Frankenstein mit all den üblichen, wenngleich geschickt aufbereiteten Klischees.« (FILM-JAHR­ BUCH). - Ein Fernsehfilm. Seitenstechen BRD 1985. R Dieter Pröttel. B Joachim Hammann/ Mike Krüger. K Franz X. Lederle. M O. Weitzl. D Mike Krüger (Norbert), Susanne Uhlen (Monika), Claudia Neidig (Ulla), Gert Haucke (Böhm), Christian Wolff, Werner Kreindl, Paul-Edwin Roth, Verena Wiet, Bernd Stephan, Veronika Faber, Thomas Gottschalk. F96 Min. Immer öfter wird Norbert von Seitensti­ chen gequält. Der Arzt stellt fest, daß er ein Kind erwartet. Wer aber ist der Vater? Wird Norbert die erste männliche Mut­ ter? Im Film schon, bis sich herausstellt, daß er alles nur geträumt hat. - »(Am niedrigsten Maßstab) gemessen... ist man angenehm überrrascht ob der Dezentheit des Lustspiels, was vor allem daran liegt, daß Krüger tatsächlich auch leise Töne draufhat (als Schauspieler und Autor) und daß Pröttel das Thema nicht zu einer neuen grellen Klamotte benutzt, sondern zu einem überraschend sym­ pathischen Appell der Mutterschaft.« (FISCHER FILM ALMANACH).

Selbstversuch DDR 1989. R Peter Vogel. B Eberhard Görner. LU Christa Wolf. K Günter Haubold. M Bernd Wefelmeyer. D Johanna Schall (Johanna), Hansjürgen Hürrig (Prof. Peter), Katrin Klein (Irene), Andrea Solter (Beate), Henry Hübchen (Bertram). F 105 Min. TV-Film. Im Jahr 2000: Die Wissen­ schaftlerin Johanna ist aus Liebe zu Pro­ fessor Peter zu einem Selbstversuch be­ reit: Um ein von ihm entwickeltes Präpa­ rat zu testen, das eine Geschlechtsum­ wandlung bewirkt, läßt sie sich zeitweilig zum Mann machen und macht schwer­ wiegende Erfahrungen. Als ihre weibli­ (TV-DFF1).

che Persönlichkeit sich aufzulösen droht, wird ihr klar, daß sie die ethisch vertret­ baren Grenzen der Wissenschaft über­ schritten hat. - »Der Film ist eigentlich eine Liebesgeschichte, die Geschichte ei­ ner unerwiderten Liebe, einer Liebe, in der der Partner sich nicht als fähig er­ weist, Liebe zu empfinden. Die Verwand­ lung der Frau in einen Mann und alles an­ dere sind nur Mittel, um dieses Problem­ feld auszuweiten ... Mich beschäftigt seit langem die Frage ... wie kommt es ei­ gentlich zu diesem Gefuhlsdefizit, beson­ ders bei den Männern?« (Christa Wolf). ® Christa Wolf: Unter den Linden, Ber­ lin 1974.

Die seltsamen Begegnungen des Professor Tarantoga (TV-ZDF). BRD/Österreich 1978. R Charles Chuck Kerremans. B Nico Wehrhahn. LV Stanislaw Lern. K Lothar Stickelbrucks. D Richard Münch (Prof. Tarantoga), Kurt Beck (Prof. Sasul), Manfred Seipold (Chybek), Claus Fuchs (Wissenschaftl. Direktor), Dietmar Mues, Stephan Stroux (Gelehrte), Jobst Noelle (Zudecker), Hans Paetsch (Chefarzt/ Erschaffer der Erde), Peter Striebeck (Nowak/Hipperkorn), Irmgard Riessen (Frau Nowak), Susanne Beck (1. Stemdame), Madame Vallet (Stripperin). F99 Min. Der etwas absonderlich gezeichnete Pro­ fessor Tarantoga hat eine Raum-Zeit-Maschine erfunden, die es jedermann er­ laubt, fantastische Reisen zu unterneh­ men, ohne die eigenen vier Wände zu ver­ lassen. Das Ding - eine Art zylinderförmiger Helm - bringt ihn und seinen neuen Assistenten Chybek auf den Stern Greliandria, der zu längerem Ver­ weilen allerdings nicht einlädt. Chybek brennt eine Sicherung durch, und er erlebt einen wundervollen Striptease. Die zwei­ te >Reise< führt Tarantoga an das Ende der Welt, wo er dem Erschaffer der Erde begegnet, der allerdings eine fatale Ähn­ lichkeit mit dem Chefarzt einer Irrenan­ stalt aufweist. »Hundert Minuten Strip-

Die seltsamen Missionen des Dominick Hide tease wären möglicherweise vergnügli­ cher gewesen als ein Lern-Verschnitt ä la ZDF.« (UNSERE ZEIT)

Die seltsamen Missionen des Dominick Hide (THE FLIPSIDE OF DOMINICK HIDE). GB 1980. R Alan Gibson. B Alan Gibson/Jeremy Paul. K N.N. M Rick Jones/David Pierce. D Peter Firth (Dominick Hide), Pippa Guard (Ava), Caroline Langrishe (Jane), Patrick Magee (Caleb Line), Trevor Ray (Alaric), Silvia Coleridge (Tante Mavis), Tony Melody (Harry), Jean Trend (Helda), Timothy Davis (Jim), Bernadette Short (Midge), Bill Gavin (Brian), David Griffin (Carl), Karl

Howman (Geoffrey). F (95) 90 Min. TV-Film. Dominick Hide, mit einem ex­ travagant aussehenden Hütchen beklei­ det, reist aus dem Jahr 2130 in die Londo­ ner Gegenwart, um geschichtliche For­ schungen anzustellen, denn Großtante Mavis hat ihn auf das Leben in der Ver­ gangenheit neugierig gemacht. In London lernt er nette Menschen und die Blondine Jane kennen, in die er sich prompt ver­ guckt. Dann wird zu seinem eigenen UrUr-Urgroßvater. - Dieser TV-Film wurde im Vereinigten Königreich zu einem un­ erwarteten Erfolg, möglicherweise des­ wegen, weil er die Gegenwart durch Do­ minicks Augen positiv zeigt. Die Presse war dermaßen voll des Lobes (THE TIMES: »Das Ganze war so köstlich, daß ich es so bald wie möglich Wiedersehen möchte«; DAILY TELEGRAPH: »So herr­ lich gespielt, daß Zweifel an den Un­ wahrscheinlichkeiten nicht aufkam«), daß man 1982 mit ANOTHER FLIP FOR DOMINICK HIDE eine Fortsetzung sen­ dete.

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Karl Dali (Löffler), Andras Fricsay (Codinsky), Kali Son. F93 Min. Eine deutsche Zukunftsvision: 1999 be­ zahlt man mit Kreditkarten. Mit Raffines­ se untergräbt das Mädchen Egon den Big Brother-Staat. Als man sie faßt, wird sie von dem Bösewicht Codinsky, dem Chef der Zentralbank, gezwungen, auf Kredit gekaufte Waren armer Bürger zurückzu­ holen. Egon, keineswegs der Typ für sol­ che Jobs, spannt den tolpatschigen Mike und dessen Freund Löffler ein. Mit ihnen führt sie die abenteuerlichen Aufträge aus. Mike und Egon vergucken sich ineinander. Mit Löfflers Hilfe legen sie Codinsky aufs Kreuz. - »Die Senkrecht­ starter - ein Film, den man am liebsten

im Dunkeln sieht!« (TITANIC). ® Christoph Treutwein: Die Senkrecht­ starter, Bergisch Gladbach 1989

Die Sexbrille (MAGIC SPECTACLES). USA 1961. R Bob Wehling. B Arch Hall jr. K Vilis Lapenieks. M N. N. D Tommy Holden (Dr. Paul Ner De Nude/Angus L. Farnsworth), June Parr (Myra Farnsworth), Margo Mehling (Sekretärin), Kay Gramer, Cindy Tyler, Danice Daniels, Jean Cartwright, Carla Olson (Go-Go-Girls). F74 Min. Ein Pariser Wissenschaftler entwickelt nach einer uralten chinesischen Formel eine Brille, mit deren Hilfe man Kleider­ stoffe >durchschauen< kann. Jahrhunderte später stößt der Hollywooder Werbekauf­ mann Angus Farnsworth auf dieses tolle Ding und begibt sich auf eine Odyssee durch die Stadt, um die einheimischen Damen in ihrer Unterwäsche zu bewun­ dern. Doch bald ist ihm nicht nur die Gat­ tin auf der Spur, sondern auch die Poli­ zei... Eine Lachklamotte für ein eindeu­ tig zweideutig interessiertes Publikum.

Die Senkrechtstarter BRD 1988. R Christian Rateuke.

Die Sexmaschine

B Christian Rateuke/Christoph Treutwein. K Atze Glanert. M Jürgen Knieper. D Christina

(CONVIENE FAR BENE L'AMORE). Italien 1975.

Plate (Egon), Mike Krüger (Mike),

Festa-Campanile/Ottavio Jemma.

R Pasquale Festa-Campanile. B Pasquale

Sexmission

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Sexmission von Juliusz Machulski K Franco di Giacomo. M Fred Bongusto. D Luigi Proietti (Prof. Enrico Coppola), Agostina Belli (Francesca De Renzi), Eleanora Giorgi (Piera), Christian de Sica (Daniele Vanturoli), Maria Scaccia (Mons. Alberoni), Adriana Asti (Irene Nobili), Franco Agostini (Dr. Spina), Quinto Parmaggiani (De Renzi), Gino Pernice (Assistent), Mario Pisu (Minister), Monica Strebel (Angela), Franco Agrisano (Hauswirt), Oreste Lionello (Fahrer), Mario Maranzana (General). Pietro Tordi, Roberto Antonelli, Armando Bandini, Pupo de Luca, Leo Frasso, Ettore Carloni, Vincenzo Maggio. F 84 Min. 1999 sind sämtliche Energiequellen der Erde erschöpft. Die Autos stehen still, man hat keinen Strom mehr. Der Biologe Enrico Coppola macht plötzlich die sen­ sationelle Entdeckung, daß der menschli­ che Körper während der sexuellen Betäti­ gung eine Menge Elektrizität erzeugt, die man mit einer speziell entwickelten Ma­ schine in nützlichen Strom umwandeln kann. Die Kirche unterstützt ihn bei der

Veranstaltung von Massenorgien, aber als die Kopulanten sich ineinander verlieben, ist es mit den Orgien bald Essig. Und so wird von oben herab verordnet, daß Sex fortan nur noch rein emotionslos zu erfol­ gen hat... - Dieser Film soll eine Parodie sein. Aber auf was? Auf schlechte SFFilme?

Sexmission (SEKSMISJA). Polen 1983. R Juliusz Machulski. ß Julius Machulski/ Jolanta Hartwig/Pavel Hajny. K Jerzy Lukaszewicz. M Henryk Kuzniak. D Olgierd Lukaszewicz (Albert), Jerzy Stuhr (Max), Bozena Stryjkowna (Lamia), Boguslawa Pawelec (Emma), Hanna Stankowna (Tekla), Beata Tyszkiewicz (Berna). F ca. 120 Min. Im Zuge eines wissenschaftlichen Experi­ ments lassen sich die beiden Biologen Al­ bert und Max für drei Jahre in einen Käl­ teschlaf versetzen, doch irgend etwas geht bei der Sache schief: Als sie im Jahr 2044 wieder erwachen, finden sie sich in einem puritanisch regierten Frauenstaat

Sex vor sechs Millionen Jahren

wieder, der zu seinem Fortbestand keine Männer mehr benötigt. Die Kinder - und zwar ausschließlich solche weiblichen Geschlechts - kommen aus der Retorte. Ansonsten freilich funktioniert die Ge­ sellschaftsordnung ebenso wie im von den Männern dominierten 20. Jahrhun­ dert: Es gibt nicht nur Rivalitäten - man beäugt auch jedwede Ausgelassenheit mit äußerstem Mißtrauen. Die beiden Männ­ chen gelten als >archäologischer Fund< und sollen per Operation in diese Gesell­ schaft integriert werden ... (was nichts anderes heißt, als daß man plant, per Ope­ ration >natürliche< Wesen aus ihnen zu machen). »Daß und wie dies nicht ge­ schieht, wie die beiden Vertreter des star­ ken Geschlechts, zwischen Lüsten und Ängsten hin- und hergerissen, vielmehr mit zwei der Amazonen dieser unwirkli­ chen >Metropolishochexplosiver< Sci-Fi-ActionThriller. An SF finden sich exakt zwei Motive: zum einen ein Android, der als Möchtegern-Terminator ein Hochhaus terrorisiert; zum anderen die Tatsache, daß Schwerverbrecher, anstatt hingerich­ tet zu werden, kurzerhand in >Schubladen< eingefroren werden ... Beide Motive sind im übrigen völlig nebensächlich.« (Josef Beer, SCIENCE FICTION MEDIA). Nur auf Video. ®VPS

Shadowchaser (2) (PROJECT SHADOWCHASER II).

USA 1994. R John Eyres. B Nick Davis/John Cianetti. M Steve Edwards. K Alan M. Trow. D Frank Zagarino (Romulus), Bryan Genesse (Frank Meada), Beth Toussaint (Laurie Webber), Danny Hill (Ricky), Todd Jensen (Joe Hutton), Danny Keogh (John O’Hara), Jeff Fanned (Carl Reitman), Hal Orlandini (Genrel McOwell), Gavin Hood (Tieg). F 88 Min. Unter der Leitung des Androiden Romu­ lus stürmt eine Terroristenbande einen Atomwaffenstützpunkt der USA und übernimmt nach Ermordung der Beleg­ schaft die Kontrolle des Bombenpoten­ tials. Zum Glück für die Menschheit ha­ ben die Angreifer jedoch bei ihrem Mas­ saker den Techniker Frank sowie die zi­ vile Standortbeauftragte und deren Sohn übersehen. Das Trio liefert den Gangstern einen zähen und intelligenten Kleinkrieg, dem auch die teuerste Waffentechnologie

Shadowchaser (3) nicht gewachsen ist. - »Zum zweitenmal ... verliert der gefürchtete Terminator nach 93 Minuten gegen einen Amateur. Es erweist sich einmal mehr, daß Eyres zwar ein jämmerlicher Geschichtenerzäh­ ler ist, es aber auf meisterliche Weise ver­ steht, es wieder einmal so richtig knallen zu lassen.« (VIDEOWOCHE). - »Die Story orientiert sich völlig an vorgege­ benen Strukturen und Maßstäben, die Stirb langsam setzte. Daß hier noch ein Cyborg mit ins Spiel gebracht wird, spielt nur eine ziemlich untergeordnete Rolle. Die Handlung ist jederzeit vor­ hersehbar und bietet keinerlei Überra­ schungen.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ®VPS Shadowchaser (3) (PROJECT SHADOWCHASER III).

USA 1995. R John Eyres. B Nick Davis. K Mark Morris, Dave Tanaka. SpE Bruce Mattox/ Dave Tanaka. M Steve Edwards. D Sam Bottoms (Kody), Musetta Vander (Rea), Christopher Atkins (Snake), Frank Zagarino (Androide), Christopher Nemae (Reno), Ricco Ross (Lennox), Aubrey Morris (Professor). F 95 Min. Das seit 25 Jahren vermißte russische Raumschiff Siberia kollidiert mit dem US-Schiff Comstat. An Bord des mit Lei­ chen gepflasterten Frachters befindet sich eine neuartige Energiequelle von un­ ermeßlichem Wert. Die Freude der USBesatzung wird jedoch gedämpft, als sie am eigenen Leib zu spüren bekommt, was mit der Crew des Frachters gesche­ hen ist: Ein Schutzandroid wurde von ei­ nem Virus befallen und hat sich in eine tödliche Maschine verwandelt. - »Der dritte Auftritt von Frank Zagarino als Kil­ lerandroid überrascht mit optisch beein­ druckendem Set-Design, guten Special Effects und wenig bekannten, aber überzeugenden Darstellern, darunter ein kaum wiederzuerkennender Christopher Atkins. John Eyres weiß seine Actionsze­ nen gut zu präsentieren, auch wenn die

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Shadow Hunter

Story lediglich aus Versatzstücken so be­ kannter Titel wie Alien, Terminator und Stirb langsam zu bestehen scheint. Der Auftritt des Killerandroiden beschränkt sich dabei zumeist auf Detailbelichtungen und vernebelte bzw. verdunkelte Mo­ mentaufnahmen, so daß dem Betrachter irgendwann schwant, daß das tatsächliche Auftreten Frank Zagarinos lediglich aus geschickt eingeflochtenen Aufnahme­ schnipseln bzw. Abfallmaterialien der beiden Vorläufer Shadowchaser und Sha­ dowchaser II besteht. Vielleicht ist es aber gerade diese sparsame Verwendung des Androiden-Materials, die dem Film letztlich zugute kommt.« (XTRO). - Nur auf Video. ®VPS Shadow Hunter

USA 1992. R J.S. Cardone. B J.S. Cardone. K Michael Cardone. M Robert Folk. D Scott Glenn (John Cain), Angela Alvarado (Ray Writersinger), Robert Beltran (Frank Tatsoni), George Aguiliar (Daniel Nez), Benjamin Bratt (Twobear), Carol Kottenbrook. F 94 Min. Eine Prostituierte schneidet einem Prie­ ster die Hoden ab und erschießt sich vor zwei Kindern. Detective John Cain, der den üblichen Filmknatsch mit der Gattin hat, klärt auf. Zur Stärkung seines Selbst­ bewußtseins soll er den gefürchteten und parapsychologisch begabten Killer Two­ bear aus dem Navajo-Reservat nach Los Angeles überführen. Twobear inszeniert mit Psi-Kräften einen Autounfall und ent­ kommt. Cain sucht ihn mit einem Team indianischer Polizisten, zu dem auch die Fährtensucherin und Kriminologin Ray gehört. Twobear lockt den Trupp - und vor allem Ray und John - in immer neue Fallen. Am Ende hängt sie an den Hän­ den in einer alten Felsenburg, und unter ihr tummeln sich Giftschlangen. Cain, vom Fieber geplagt, wird von Twobear gestellt, der ihm durch einem Biß in die Stirn die Seele nehmen will. Während Ray sich befreit, hängen die Kontrahen­

ten an des Felsens Klippe. - »Shadow Hunter beginnt wie ein ... konventionel­ ler Großstadtthriller, doch schon bald stei­ gert er sich zu einem ... überaus spannen­ den Krimi. Scott Glenn ... der sich seit Das Schweigen der Lämmer in Serienkil­ ler-Jagden auskennt, liefert bei seiner Su­ che nach einem diabolischen Mörder ... eine stille, aber bemerkenswerte Vorstel­ lung. Die Einführung in die Mythologie der Navajo ist zwar nicht ganz so detail­ liert wie in dem etwa vergleichbaren Halbblut, trägt aber dennoch nicht unwe­ sentlich zur Spannung bei.« (HÖLLE AUF ERDEN). - »Was relativ interessant be­ gann, verliert sich bald in gleicherma­ ßen ausgedehnten wie unglaubwürdigen Überlebenskämpfen. Schwer zu ertra­ gen.« (filmdienst). - Nur auf Video. ® Marketing

(SHADOW HUNTER).

Shadowzone (SHADOWZONE).

USA 1989. R J.S. Cardone. B J.S. Cardone. K Karen Grossman. M Richard Band. D Louise Fletcher (Dr. Erhard), Miguel Nunez, David Beecroft, Lu Leonard, James Hong, Shawn Weatherly, Frederick Flynn, Maureen Flaherty, Robbie Rives. 89 Min. NASA-Wissenschaftler, die Testpersonen Tiefschlafexperimenten unterziehen, öff­ nen ungeahnte Traumtore: Ein Ungeheuer materialisiert in der realen Dimension und geht um. - »Stereotype Mad-Scientist-Mär, die deutlich unter ihrem man­ gelnden Budget leidet.« (FILM-JAHR­ BUCH). - Nur auf Video. ®CIC Shaker Run (SHAKER RUN).

Neuseeland 1984. R Bruce Morrison. B James Kouf/Henry Fownes/Bruce Morrison. K Kevin Hayward. SpE Kevin Chisnall. M Stephen McCurdy. D Cliff Robertson (Judd Pierson), Leif Garrett (Casey Lee), Lisa Harrow (Dr. Christine Rubin), Shane

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ShockWaves - Die aus der Tiefe kamen

Briant (Paul Thoreau), Peter Hayden (Michael Connolly), Peter Rowell, Bruce Phillips, Ian Mune, Fiona Samuels. F 86 Min. Die Ex-Rennfahrer Judd und Casey wer­ den von der Wissenschaftlerin Dr. Chri­ stine Rubin beauftragt, von ihr entdeckte tödliche Viren dem CIA zu übergeben. Der Bösewicht Paul Thoreau zeigt sich daran ebenso interessiert. Judd und Casey müssen aus ihrem Superauto >Shaker< al­ les rausholen, um die tödliche Fracht ab­ zuliefern. - »Außergewöhnlich rasanter Action-Reißer, der die prächtige neusee­ ländische Landschaftskulisse mit in die heiße Szenerie einbaut und die Augen nie zur Ruhe kommen läßt.« (TIP). © Taurus

SHE... eine verrückte Reise in die Zukunft (SHE). USA 1983. R Avi Nesher. B Avi Nesher. K Sandro Mancori. M Rick Wakeman. D Sandahl Bergman (She), Harrison Muller (Tom), Gordon Mitchell, David Gross, Quinn Kessler, David Brandon. F 93 Min. Dreißig Jahre nach dem Großen atomaren Knall: In einer absurd kostümierten Punk-Zukunftswelt bemühen sich zwei Endzeit-Helden, ihre entführte Schwester aus der Gewalt einer Bande von Berufs­ ausflippern zu befreien und tun sich des­ wegen mit der >Göttin< She zusammen. Der Streifen wimmelt zwar von Mutan­ ten, Vampiren, Mumien, Nazis und ver­ rückten Hermaphroditen, doch der Hin­ weis, es handelte sich hier um eine Neuverfilmung von H. Rider Haggards Ro­ man Sie (Zürich 1970), ist purer Schwachsinn (wie der Film übrigens auch). ©VPS

S.H.E. USA 1979. R Robert Lewis. B Richard Maibaum. K Jules Brenner/Ron Vargas/Claudio Cirillo. M Michael Kamen. D Cornelia Sharpe (Lavinia Kean), Omar Sharif (Cesare Magnasco), Robert Lansing (Owen Hooper), Anita Ekberg (Elsa Biebling), William Traylor (Lacey), Tom Christopher (Bronzi), Isabella Raye (Fanya), Fabio Testi (Rudolph Caserta), Mario Colli (Mucci), Claudio Ruffini (La Rue), Fortunato Arena (Paesano), Geoffrey Copplestone (UN-Mann), Gino Marturano (Major Danilo), Emilio Messina (Zee). A 89 Min. Der italienische Kapitalist Cesare Ma­ gnasco hat sich von der in ihn verknallten deutschen Chemikerin Elsa Biebling im Labor seiner Weinkellerei eine Mikrobe entwickeln lassen, die Erdöl zersetzt und somit unbrauchbar macht. Da er in dieser Erfindung eine Waffe sieht, mit der er di­ verse Regierungen erpressen kann, hetzt man ihm die Superagentin Lavinia Kean auf den Hals, die - wie weiland James Bond - die Erpresserbande mit Hilfe al­ lerlei technischer Gadgets aushebt und dem bösen Spiel wie auch dem Übeltäter ein Ende bereitet. (S.H.E.).

Shocking (SHOCKING). Frankreich 1976. R Frédéric Lansac (= Claude Mulot). B Claude Mulot. KN.N. M N.N. D Jacques Insermini, Emanuelle Pareze, Jean Guerin, Gilbert Servien, Christine Chireiv, Karine Gambier. F 90 Min. Als im Rundfunk die Meldung verbreitet wird, daß die Politiker ernst gemacht ha­ ben und die Welt in Bälde untergeht, bricht spontane Geilheit aus, denn die Leute wollen sich noch mal richtig aus­ ficken. - Ein Pornostreifen mit aufgesetz­ tem SF-Thema. © Beate Uhse Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen USA 1977. R Ken Wiederhorn. B Ken Wiederhorn/ John Harrison. K Reuben Trane/Irving Paré. Ma Alan Ormsby. M Richard Einhorn. D John Carradine (Captain Ben), Peter Cushing (Scar, SSWissenschaftler), Brooke Adams (Rose), Fred Buch (Chuck), Jack Davidson (SHOCK WAVES).

Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen

804

Shock Waves von Ken Wiederhorn (Norman), Luke Halpin (Keith), D..1. Sidney (Beverly), Don Stout (Bobbs), Tony Moskal, Gary Levinson, Jay Maeder, Bob Miller, Talmadge Scott, Bob White. F85 Min. Mehrere Touristen, die auf einer Jacht in der Karibik kreuzen und während eines Seebebens von einem Geisterschi ff ge­ rammt werden, retten sich auf eine unbe­ kannte Insel. In einem palastartigen, halb verfallenen Hotel stoßen sie auf einen schroffen alten Nazi-Wissenschaftler, der sie auffordert, zu verschwinden. Er hat auch allen Grund dazu, denn das Seebe­

ben hat ein vor fünfunddreißig Jahren ge­ sunkenes Schiff an den Inselrand gespült, dessen Ex-Besatzung noch lebt: Es han­ delt sich bei ihnen um von den Nazis her­ gestellte Androiden, die im Krieg nicht mehr zum Einsatz kamen und deswegen von ihrem Schöpfer versenkt wurden. Die bebrillten und verschrumpelt aussehen­ den blonden Arier-Androiden-Zombies, die dem Meer entsteigen, entpuppen sich als kampfbereite Bestien, die sich auf die ungebetenen Inselbesucher stürzen und sie bis auf eine Überlebende umbringen. - Trotz des geringen Budgets, das den Produzenten zur Verfügung stand, ist der

Die sieben Männer der Sumuru

805 mit

Horrormotiven

spielende

Streifen

überraschend gut gelungen, wenngleich es hier und da mit der Logik mächtig ha­ pert. Ein Kassenerfolg wurde er trotz sei­ ner originellen Prämisse jedoch nicht: Auch unter den Titeln Death Corps und Almost Human (nicht zu verwechseln mit einem Horrorfilm gleichen Titels von Umberto Lenzi) blieb ihm ein größeres Publikum versagt, so daß er, wie viele an­ dere, schnell auf Videokassetten endete. »Der Film killt sich praktisch selbst mit dem unmotivierten Auftauchen der blondperückten SS-Schar und der un­ wahrscheinlichen Verhaltensweise der Verfolgten.« (VAMPIR). »Peter Cushing ist nur deswegen dabei, um das Vorhandensein der Nazi-Androiden zu erklären - er sagt uns aber nicht, warum sie ohne ihre Brillen eingehen.« (Donald C. Willis, HORROR AND SCI­ ENCE FICTION FILMS). - »Ein Lachschlager!« (Mick Martin/Marsha Porter, VIDEO MOVIE GUIDE 1988).

Sicario 77 - Tot oder lebendig (SICARIO 77 VIVO O MORTO). Italien 1966. R Mino Guerrini. B Mino Guerrini/ Adriano Bolzoni/Alfonso Balcazar/ Sabatino Ciuffini. K Aldo Scavarda. M Giorgio Zinzi. D Robert Mark (Lester), Alicia Brandet, John Stacy, Jose 1 Bodalo, Maria Badmajew. F 100 Min. Ein in Spanien beheimateter Weltverbes­ serer, dem die politischen Eiertänze derje­ nigen auf die Nerven gehen, die das Er­ denrund seit Anbeginn der Zeiten beherr­ schen, will mittels seiner Privatarmee eine >idealistische< Diktatur errichten. Von seinem Hauptquartier aus, das bequemlicherweise in einer Kirche unterge­ bracht ist, will er sich unter Zuhilfenahme eines Todesstrahls an die Macht katapul­ tieren. Daß daraus nichts wird, verhindert »ein Herr namens Lester, an dem vor al­ lem bei allzu langen Verfolgungsjagden sein plattfüßiger Laufstil auffallt.« (FILM­ DIENST)

Sieben Elementarkräfte (SEM STICHI). UdSSR 1985. Gennadi Iwanow. B Wladimir Schtscherbakow/Gennadi Iwanow.

LV Wladimir Schtscherbakow. K Aurelius Jazinewitschjus. M Eduard Artemjew. D Igor Starygin (Gleb), Irina Alfjorowa (Valentina), Anna Dunowskaja (Aira), Uldis Norenbergs, (Olmin), Alexander Filippenko (Jankow). F72 Min. Der Journalist Gleb begegnet einer Au­ ßerirdischen namens Aira, deren Heimat­ planet aufgrund des Erkaltens seiner Sonne vom Untergang bedroht ist, und wird gebeten, dem >Kosmischen Rat< bei einer Entscheidungsfindung in Sachen Nutzung der Solarenergie zu helfen.

Das siebenköpfige Ungeheuer Inferno 2000

Anderer Titel für

Die sieben Männer der Sumuru (RIO 70/SUMURU). BRD/Spanien/USA 1968. R Jess Franco (Jesus Franco Manera). B Peter Welbeck/Karl Leder. K Manuel Merino. M Daniel White. D Shirley Eaton (Sumuru), Richard Wyler (Jeff Sutton), George Sanders (Masius), Maria Rohm (Leslie), Walter Rilla (Rossini), Marta Reves (Ulla), Elisa Montes (Irene), Beny Cardono (Yana), Herbert Fleischmann (Karl). /•'84 Min. ln der aus drei Hochhäusern bestehenden brasilianischen Dschungelstadt Femina (!) träumt die lesbische Amazonenköni­ gin Sumuru von der Weltherrschaft der Frauen. Als sie eine Millionärstochter entführen läßt, wird der Agent Jeff Sutton eingeschaltet, der Sumurus weiblichen Truppen prompt auf den Leim geht: »In der modern und zweckmäßig eingerichte­ ten Folterkammer stürzen sich auf Geheiß der Königin einige plastikbekleidete bzw. -entkleidete Amazonen auf Sutton, küs­ sen ihm die Glieder ab, was ihn, unter­ stützt von geheimnisvollen Strahlen, zu konvulsivischem Zucken veranlaßt. Was Küsse doch für interessante Folgen haben können! Derart malträtiert, gelingt dem

Sieben Sekunden zu spät Helden dennoch die Flucht. Doch Sumurus Krallen sind unerbittlich. Mitten aus dem Karnevalstrubel von Rio greift sie ihn heraus. Grabsch! Zurück in die Ama­ zonenstadt. Erneutes Folterspielchen. Zucken. Stöhnen. Agraaa!« (SCIENCE FICTOON TIMES) - Sumurus Goldschatz lockt jedoch noch eine andere Organisa­ tion: Gangster aus Rio rücken mit Heli­ koptern und Bomben an, was die Ama­ zonenkönigin dazu treibt, ihr Haupt­ quartier per Knopfdruck zu vernichten. Sutton entkommt. Aber auch Sumuru...

Sieben Sekunden zu spät (TIME SLIP). GB 1955.

R Ken Hughes. B Charles Eric Maine. LV Charles Eric Maine. K Dick Dinsdale. M Richard Taylor. D Gene Nelson (Mike Delaney), Faith Domergue (Jill Friday), Joseph Tomelty (Inspektor Clearly), Donald Gray (Maitland), Vic Perry (Vasquo), Peter Arne (Rayner), Launce Maraschal (Redakteur), Charles Hawtrey (Scruffy). 77 Min. Ein Atomphysiker fällt einem Strahlen­ unfall zum Opfer und ist sieben Sekunden lang klinisch tot. Als er wieder zu sich kommt, ist eine Kommunikation mit ihm unmöglich geworden: Sein Verstand ar­ beitet nicht mehr zeitsynchron, sondern >befindet< sich im Gegensatz zu seinem Körper stets sieben Sekunden in der Zu­ kunft. ® Charles Eric Maine: The isotope man, London 1957

Sieben Tage im Mai (SEVEN DAYS IN MAY). USA 1964. R John Frankenheimer. B Rod Serling. LV Fletcher Knebel/Charles W. Bailey II. K Ellsworth Fredericks. AL Jerry Goldsmith. D Burt Lancaster (Gen. James M. Scott), Kirk Douglas (Col. Martin Casey), Frederic March (Präsident Jordan Lyman), Ava Gardner (Eleanor Holbrook), Edmond O’Brien (Senator Raymond Clark), Martin Balsam (Paul Girard), George Macready (Christopher Todd), Whit Bissell (Senator Prentice),

806 Hugh Marlowe (Harold McPherson), Bart Burns (Arthur Corwin), Richard Anderson (Col. Murdock), Jack Mullaney (Lt. Hough), Andrew Duggan (Col. Henderson), John Larkin (Col. Broderick), Malcolm Atterbury (Arzt), Helen Kleeb (Esther Townsend), John Houseman (Admiral Barnswell), Colette Jackson (Barmädchen). F 118 Min. US-Präsident Jordan Lyman steht kurz vor dem Abschluß eines Atomabrü­ stungsvertrages mit den Sowjets. Er hat weder die öffentliche Meinung noch den Großteil der Generalstabsoffiziere hinter sich. Zu tief verwurzelt ist das Mißtrauen gegen die Sowjets. Lymans Gegner sehen einzig in der militärischen Überlegenheit der USA die Garantie für den Weltfrie­ den, in einer atomaren Entwaffnung aber den sicheren Untergang. An der Spitze der Unzufriedenen steht General Scott, ein brillanter Taktiker. Mit kaltblütiger Präzision bereitet er den Staatsstreich vor. Er hat in der Wüste von New Mexico eine Elitetruppe zusammengestellt, ausge­ wählte Rundfunk- und Fernsehleute war­ ten nur auf ein Zeichen, auch im Kongreß hat er zuverlässige Helfershelfer. Tag X soll der 18. Mai 1974 sein. Dann soll der Präsident anläßlich einer geheimen Alarmübung isoliert werden. Doch Oberst Casey aus dem Verteidigungsministerium schöpft Verdacht. Er steht auf dem Stand­ punkt, daß wegen des Treueids auf die Verfassung nichts einen Verfassungs­ bruch rechtfertigen kann. Er warnt seinen Präsidenten. Nur wenige Tage bleiben dem Präsidenten, mit seinen wenigen Vertrauten den Putschplan aufzudecken, Beweise zu sammeln und sich gegen sei­ nen Generalstab durchzusetzen. Nach ei­ nem ergebnislosen, erregten Zwiege­ spräch mit General Scott gelingt es ihm in letzter Stunde, die putschbereiten Offi­ ziere zum Rücktritt zu zwingen. - Das Thema >Angst vor dem Atomkriegq das in den etwa zur selben Zeit entstandenen Filmen Dr. Seltsam... und Angriffsziel Moskau auf so außergewöhnliche Weise behandelt worden war, ist auch in Sieben

807 Tage im Mai Ausgangspunkt für Spekula­ tionen. Hier geht es jedoch nicht um die technische Gefahr durch die Bombe selbst, sondern um die Gefahr, die ein Machtkampf auslösen kann: Verfassungs­ bruch, Untreue zum gewählten Präsiden­ ten und Militärregierung erhöhen die Atomkriegsgefahr. Leider gelang es Re­ gisseur Frankenheimer nicht, einen ähn­ lich guten Film wie die beiden oben ge­ nannten zu drehen. »Er entzieht sich durch Redeschwall oder Vereinfachung nach Abenteuerschablone einer geistigen Durchdringung der vielfach nur an der Oberfläche angedeuteten Problemzusam­ menhänge. Das mindert den Wert und das Gewicht eines hochinteressanten, aktuel­ len und unverkennbar antimilitaristischen Themas, über das sich ungeachtet der un­ zulänglichen Gesamtzubereitung... zu diskutieren lohnt.« (FILMDIENST) ©Fletcher Knebel/Charles W. Bailey II: Seven days in may, New York 1962

Der 27. Tag USA 1957. R William Asher. B John Mantley. LV John Mantley. K Henry Freulich. M Mischa Bakalainikoff. D Gene Barry (Jonathan Clark), Valerie French (Eva Wingate), George Voskovec (Prof. Klaus Bechner), Arnold Moss (Außerirdischer), Stefan Schnabel (Diktator), Ralph Clanton (Ingram), Frederick Ledebur (Dr. Neuhaus), Paul Birch (Admiral), Azenath Janti (Ivan Godofsky), Marie Tsin (Su Tan), Ed Hinton (Commander), Grandon Rhodes (UN-Offizier), Mark Warren (Pete), Don Spark (Harry Bellows), David Bond (Dr. Schmidt), Hank Clemin (Hans), Theodore Marcuse (Col. Gregor), Sigfrid Tor (Gen. Zamke), Mark Bennett (Gorki), Arthur Lovejoy (Bracovich), Doreen Woodbury, Jerry Janger, Eric Feldary, Weaver Levy, Monty Ash, Irvin Ashkenazy, Peter Norman, John Bleifer, Mel Welles, John Dodsworth, Jacques Gallo, Charles Evans, Robert Forrest, John Bryant, John Mooney, Paul Power, Michael Harris, Walda Winchell, Tom (THE 27TH DAY).

Der 27. Tag Daly, Ralph Montgomery, Don Rhodes, Emil Sitka, Phil van Zandt, Paul Frees. 74 Min. Eine Engländerin, eine Chinesin, ein Amerikaner, ein Russe und ein Deutscher werden von einem geheimnisvollen Au­ ßerirdischen in den Weltraum entfuhrt. Hier offenbart ihnen der Unbekannte, daß sein Heimatplanet in Bälde sterben wird. Seine Rasse sucht nach einem >Ausweichquartier< und hat dazu die Er­ de ins Auge gefaßt. Die Erde ist jedoch ziemlich dicht bevölkert, und da der ho­ he Grad an geistiger Reife, dem die Au­ ßerirdischen unterliegen, die Ausrottung der Menschheit nicht erlaubt, übergibt er den Entführten fünf Kapseln, mit deren Inhalt sie die Welt entvölkern können. Die Kapseln verlieren nach 27 Tagen ih­ re Kraft - oder beim Tod desjenigen, der sie besitzt. Die Außerirdischen vertrauen auf die Unvernunft der Menschen, sie rechnen damit, daß sie sich der ihnen verliehenen Macht bedienen werden, um ihre Welt selbst zu entvölkern. Als die Auserwählten zur Erde zurückkehren, ist die Weltöffentlichkeit schon informiert. Die Regierungen veranstalten ein Kessel­ treiben. Die Engländerin Eva wirft ihre Kapsel ins Meer, die Chinesin begeht Selbstmord. Der sowjetische Soldat Ivan wird, wie in amerikanischen Filmen die­ ser Zeit üblich, vom russischen Geheim­ dienst bis zum Wahnsinn gefoltert. Der Amerikaner Clark tut sich mit Eva zu­ sammen und versteckt sich. Der deutsche Atomphysiker Klaus Bechner, der fünfte im Bunde, gerät in die Hände amerikani­ scher Militärs, die ihn im Gegensatz zu den bösen Russen natürlich nicht foltern. Fünf Stunden vor Ablauf der Frist bricht Ivan zusammen, öffnet die Kapsel, türmt und wird niedergeschossen. Die Situation ist da! Aber zum großen Glück aller, die reinen Herzens sind, hat Professor Bech­ ner mathematisch errechnet, wie man die tödliche Waffe dahingehend >entschärfen< kann, daß sie nur >die Feinde der Freiheit* trifft, und das können selbstver­ ständlich nur die Kommies sein! Das wä-

Sie kamen von jenseits des Weltraums re denn doch zu schön, um wahr zu sein. ® John Mantley: Der 27. Tag, Zürich 1957

Sie kamen von jenseits des Weltraums (THEY CAME FROM BEYOND SPACE) GB 1967. R Freddie Francis. B Milton Subotsky. LV Joseph Millard. K Norman Warwick. SpE Bowie Films. M James Stevens. D Robert Hutton (Dr. Curtis Temple), Jennifer Jayne (Lee Mason), Zia Mohyeddin (Farge), Bernard Kay (Richard Arden), Michael Gough (Moni), Geoffrey Wallace (Mullane), John Harvey, Norman Claridge, Maurice Good, Diana King, Paul Bacon, Kenneth Kendall. F 85 Min. Im Südwesten Englands niedergehende UFOs, die man anfänglich für Meteoriten hält, senden Hypnosestrahlen aus und er­ zeugen durch gezielte Verbreitung von Seuchen Angst und Panik. Der Held und seine Freundin werden zum Mond ge­ bracht, wo sie feststellen, daß das Mutter­ schiff der Außerirdischen eine Bruchlan­ dung gebaut hat. Man benötigt Sklaven, um es zu reparieren. Nachdem Held und Heldin erfahren haben, daß die >tödlichen< Strahlenwaffen der Aliens die Men­ schen lediglich betäuben, gelangt man zu einem Kompromiß. - Ein Schundfilm, gedreht nach einem Schundroman. ® Joseph Millard: The gods hate kansas, Derby/Connecticut 1964

Sie leben (THEY LIVE). USA 1988. R John Carpenter. B Frank Armitage (= John Carpenter). K Gary B. Kibbe. SpE Jim Danforth. Ma Frank Carisossa. M John Carpenter/Alan Howarth. D Roddy Piper (John Nada), Keith David (Frank), Meg Foster (Holly), George Flower (Drifter), Peter Jason (Gilbert), Raymond St. Jacques (Prediger). F 93 Min. John Nada ist einer von zigmillionen Ar­ beitslosen. Auf der Suche nach einem Job kriegt er in Los Angeles etwas auf dem

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Bau. Ein Schwarzer namens Frank nimmt ihn mit zur Obdachlosensiedlung Justiceville, in der seltsame Menschen seltsame Nachrichten verbreiten, z. B.: »Sie leben, wir schlafen.« Eines Nachts wird die Siedlung von der Polizei mit Bulldozern gestürmt. Man räumt die Gegend von >menschlichem Abfall« Nada flüchtet in eine Kirche, aus der die seltsamen Men­ schen ihre seltsamen Nachrichten verbrei­ ten. Er entdeckt ein Labor, in der man Sonnenbrillen herstellt. Er setzt eine Brille auf und sieht die Welt schwarz­ weiß: Die Werbung ist von den Plakat­ wänden verschwunden, statt dessen ver­ künden sie monotone Befehle wie »Kau­ fe«, »Gehorche« oder »Sieh Fern«. Die Zeitungen sehen nicht anders aus, auf Banknoten steht »Dies ist dein Gott«. Die Gesichter mancher Menschen, die Nada sieht, sehen wie halbverfault aus. Ohne die Brille wirken sie wie Yuppies. Nada erkennt, daß es sich um Aliens handelt. Mit Hilfe von Hypnose und Opportuni­ sten beuten sie die Erde aus. Er legt in ei­ ner Bank ein halbes Dutzend Aliens um. Frank hilft ihm bei der Flucht. Beide neh­ men Kontakt zu den Rebellen aus der Kir­ che auf. Man will den Fernsehsender Ca­ nal 54 zerstören, der die Hypnosestrahlen sendet. Die Rebellen werden fast aufge­ rieben. Auf dubiose Weise können Nada und Frank entkommen und in das unterir­ dische HQ der Aliens eindringen. Ein Op­ portunist erklärt ihnen, warum er koope­ riert: »Wir alle verkaufen uns doch täg­ lich!« Nada räumt auf, vernichtet den Sender und stirbt im Kugelhagel der Si­ cherheitstruppen. Im ganzen Land wer­ den die Außerirdischen kenntlich, das Volk wird wach. - »Ich bin ein überzeug­ ter Kapitalist«, so der Schwachkopf John Carpenter in einem Interview und be­ gründet es auch sogleich: »Schließlich habe ich im Filmgeschäft... eine Menge Geld verdient.« (Die Marx-Brothers, al­ len voran Karl, drehen sich derweil im Grabe um). »Trotzdem macht es mir Spaß, die Gesellschaft... mit ihren Aus­ wüchsen zu attackieren. Daher kam

809 ich... auf die Idee, daß die gesamte Ära Reagan in Wirklichkeit von Außerirdi­ schen gelenkt wird, daß all die Dinge... die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, und die Mittelklasse löst sich der­ weilen in Luft auf - in Wahrheit Teil die­ ser enormen Verschwörung sind.« - Als wären die Menschen nicht selbst in der Lage, sich auszudenken, wie man andere heftig übers Ohr haut! Ob unser »über­ zeugter Kapitalist« eigentlich weiß, was eine Bauchlandung ist? Nach den Ein­ spielergebnissen dieses Films ganz sicher. ©Starlight

Sie sind verdammt (THE DAMNED). GB 1962. R Joseph Losey. B Evan Jones. LV H. L. Lawrence. K Arthur Grant. M James Bernard. D Macdonald Carey (Simon Wells), Shirley Ann Field (Joan), Viveca Lindfors (Freya), Alexander Knox (Bernard), Oliver Reed (King), Walter Gotell (Major Holland), James Villiers (Capt. Gregory), Thomas Kempinski (Ted), Kenneth Cope (Sid), Brian Oulton (Mr. Dingle), Barbara Everest (Miß Lamont), Alan McClelland (Mr. Stuart), James Maxwell (Mr. Talbot), Rachel Clay (Victoria), Rebecca Dignam (Anne), Siobhan Taylor (Mary), Nicolas Clay (Richard), Kit Williams (Henry), Christopher Witty (William), Caroline Sheldon (Elizabeth), John Thompson (Charles). 95 Min. Der amerikanische Tourist Simon Wells kreuzt mit seiner Jacht vor den Klippen des englischen Seebades Weymouth und steigt dem Mädchen Joan nach, das einer Rockerbande als Lockvogel dient. King, ihr gewalttätiger Bruder, raubt Wells aus. Als der Amerikaner das Mädchen später wiedertrifft, fangen sie an, einander zu mögen, aber King und seine Bande het­ zen sie in die Klippen, wo sie in das Haus der Bildhauerin Freya gelangen. Freya ist mit dem an einem Regierungsprojekt ar­ beitenden Wissenschaftler Bernard be­ freundet - das Gelände, auf dem er sein Projekt verfolgt, liegt am Meer und ist

Sie sind verdammt abgesperrt. Als der brutale King Wells und Joan erneut nachsetzt, fliehen die beiden ins Wasser und werden von einer Kindergruppe aufgefischt. King folgt sei­ ner Schwester und dem Amerikaner in ein abgeschlossenes Höhlensystem, das sich zu einem futuristisch eingerichteten Wohnbereich erweitet, in dem die Kinder - von der Außenwelt hermetisch abgerie­ gelt - leben. Während sich die Kinder über die von den Erwachsenen ausge­ strahlte körperliche Wärme wundern, nehmen diese entsetzt zur Kenntnis, daß ihre Gastgeber absolut kalt sind. Es dau­ ert nicht lange, bis sie herausgefunden haben, daß sie sich unter dem Projektge­ lände Bernards befinden, der den Kindern regelmäßig per TV-Schirm erscheint und sie >erziehtOutsider< kamen: »Trotz aller Mängel«, meinte FILMS AND FILMING, »ist Loseys Film von höchster Klasse.« Und: »Seine Sozialkritik schneidet wie

Sie suchten das Feuer und fanden den Sex eine Peitsche ins Fleisch, dennoch ist er voller beunruhigend poetischer Bil­ der... Dies ist ohne Zweifel der wich­ tigste britische Film des Jahres.« Der FILMDIENST befand: »(Die Kinder sind)... in Loseys Film unschuldige, nichtwissende Opfer erwachsener Will­ kür. Sie versuchen am entscheidenden Punkt, sich der Programmierung und Repression... zu entziehen, doch muß das Vorhaben mißlingen: die Organisa­ tion« ist zu stark. Daß sie paramilitäri­ schen Charakter hat, weist auf eine der Zielrichtungen der Kritik des Autors hin: das Militär. Die andere heißt Wis­ senschaft, die hier als Hure logistischer Planspiele entlarvt wird.« - Auf dem im Jahr 1964 veranstalteten Science Fiction-Film-Festival in Triest war die Meinung der Science Fiction-Fans je­ denfalls einhellig: Sie sind verdammt wurde von der Jury zum besten Film des Festivals gewählt. ® H. L. Lawrence: Kinder des Lichts, München 1962

Sie suchten das Feuer und fanden den Sex Anderer Titel für Als die Frauen noch Schwänze hatten Der Sieg der Sternenkinder (RETURN FROM WITCH MOUNTAIN).

USA 1978. R John Hough. B Malcolm Marmorstein. LV Alexander Key. K Frank Phillips. A/Lalo Schifrin. D Kim Richards (Tia), Ike Eisenmann (Tony), Bette Davis (Letha Wedge), Christopher Lee (Dr. Gannon), Jack Soo (Yakomoto), Anthony James (Sickle), Ward Costello (Clearcole), Dick Bakalyan (Eddie), Brad Savage, Christian Juttner (Dazzler), Jeffrey Jacquet (Rocky). F 93 Min. Tia und Tony, zwei außerirdische Kinder, die mal eben zu Besuch auf der Erde sind, geraten in den Dunstkreis des verrückten

Wissenschaftlers Gannon, der sich ihre Psi-Kräfte für zweifelhafte Zwecke nutz­ bar machen möchte: Er will nämlich, wie

810 alle verrückten Wissenschaftler, die Welt beherrschen und mit der Sabotage eines Atomkraftwerks Millionen erpressen. Doch die Kinder machen ihm und seinen Kumpanen einen Strich durch die Rech­ nung und geben ihm mit ihren parapsy­ chologischen Kräften Saures. - Genau das richtige für die Kleinen, hergestellt von der Firma Disney. Fortsetzung von ESCAPE FROM WITCH MOUNTAIN (USA 1975, Regie: John Hough).

Signale aus dem Kosmos Anderer Titel für Begegnung im All Signale - Ein Weltraumabenteuer DDR/Polen 1970. R Gottfried Kolditz. B Claus-Ulrich Wiesner/Gottfried Kolditz. LV Carlos Rasch. K Otto Hanisch. M Karl E. Sasse/ Addy Kuth. D Piotr Pawlowski (Veikko), Ewgeni Sharikow (Pawel), Gojko Mitic (Terry), Alfred Müller (Konrad), Helmut Schreiber (Gaston), Irena Karel (Juana), Soheir Morshedy (Samira), Jurie Darie (Kommandant), Karin Ugowski (Krystina), Aubrey Pankey (W issenschaftler), Z. Sawan (Leiter Luna-Nord), Friedrich Richter (Leiter Raumsicherheitszentrale), Marianne Christina Schilling, Berndt Renne, Jean Houinsinou, Fritz Mohr, Fred Ludwig, E. Szykulska. F91 Min. Im Jahre 2020: In der Nähe des Planeten Jupiter verschwindet ein irdischer For­ schungsraumer, nachdem er Funksignale einer fremden Zivilisation aufgefangen hat. Suchexpeditionen kehren erfolglos zurück. Zwei Jahre später verschafft sich ein Raumkapitän einen Auftrag zur War­ tung von Meßsonden im Asteroidengürtel - tatsächlich will er jedoch nach den Ver­ schollenen Ausschau halten. Man findet das verschwundene Schiff schließlich, aber niemand ist an Bord. Schließlich entdeckt man die Überlebenden in einem anderen Raumsektor - in einem vom

Hauptteil des Schiffes abgesprengten Führungsmodul. - »Der Film beschränkt sich optisch darauf, das Raumfahrermi-

811 lieu möglichst attraktiv ins Bild zu brin­ gen. Der Zuschauer kann die komfortable Inneneinrichtung ihrer Fahrzeuge und komplizierte Schalttafeln bewundern, er sieht Kosmonauten kopfstehen und schwerelos im All rotieren... Sehr ein­ fallslos sind dagegen die wenigen auf der Erde spielenden Sequenzen... da wieder­ holen sich nur ach zu schöne Bilder von Reitern am Strand, neckisch in Sand und Wellen tollenden Bikini-Nixen und in den Dünen mit Fliegenden Untertassen spielenden Kindern... Über die gesell­

schaftliche Ordnung im Jahre 2020 läßt sich der Film nicht näher aus, doch deutet alles darauf hin, daß die Erdenbewohner in friedlicher Eintracht Zusammenleben. Jedenfalls finden sich unter den Raum­ schiffbesatzungen alle Nationalitäten und Hautfarben... Die Babelsberger Kosmo­ nautenstory zeichnet sich von vielen SFFilmen westlicher Provenienz aus, daß sie eine Perspektive zeigt, in der der Mensch als verantwortungsbewußtes We­ sen seinen Platz behält und nicht durch Computer verdrängt oder von Lebewesen anderer Planeten bedroht wird.« (FRANK­ FURTER RUNDSCHAU) ©Carlos Rasch: Astemicienjäger, Berlin/ DDR 1961

Simon, der Außerirdische 1977 mußten die Dreharbeiten an dem Film (als Zweiteiler geplant) abgebrochen werden, da Regisseur Zulawski in Ungna­ de gefallen war. Er wurde zehn Jahre spä­

ter mit Dokumentaraufnahmen und Kom­ mentaren ergänzt und beendet.

Silo 15 (TV-ZDF). BRD 1967. R Hans Dieter Schwarze. B Otto Stich/ Peter Röhrig. LV Gregory Marion. KN.N. M N.N. D Hannes Messemer (Ralph Thompson), Günter Strack (Hank McDonnell). 55 Min. Zwei US-Offiziere der Abteilung für nu­ kleare Verteidigung versehen ihren Dienst in einer Raketenabschußbasis, dem Silo 15. Während einer Startübung setzen die Kontrollinstrumente aus, die Verbindung zur Kommandozentrale und zur Außen­ welt reißt ab. Alles spricht dafür, daß ein atomarer Überfall stattgefunden hat. Es

Der silberne Planet

kommt zwischen den befreundeten Offi­ zieren zum Konflikt: Der eine, ein hysteri­ scher Antikommunist, will die eigenen Raketen starten, der andere will nicht auf­ grund einer bloßen Annahme über Leben und Tod von Millionen Menschen ent­ scheiden. Falke tötet Taube. Dann dankt eine Lautsprecherstimme den Offizieren, daß sie nicht die Nerven verloren haben: Es lag nur ein technischer Defekt vor.

(NA SREBNYM GLOBIE ZWYCIEZCA). Polen 1987. R Andrzej Zulawski. B Andrzej Zulawski. LV Jerzy Zulawski. K Andrzej Jaroszewicz. M N.N. D Andrzej Seweryn, Grazyna Dylag, Jerzy Trela, Krystyna Janda, Waldemar Kownacki, lwona Bielska. F 158 Min. (O.m.U.). Auswanderer kolonisieren einen fremden Planeten und bauen eine friedliche Zivili­ sation auf, die die Fehler vermeidet, die auf der Erde begangen wurden. Wenige Generationen später ist ihre Kultur jedoch im Abstieg begriffen, und sic werden von fliegenden Ungeheuern dezimiert. Ein al­ tersloser Astronaut, der zu den Begrün­ dern der neuen Zivilisation gehört, sendet die Bilder des Untergangs zur Erde. -

(SIMON). USA 1979. R Marshall Brickman. B Marshall Brickman. K Adam Holender. M Stanley Silverman. D Alan Arkin (Simon Mendelssohn), Judy Graubart (Lisa), Austin Pendleton (Becker), Madeline Kahn (Cynthia), William Finley (Fichandler), Wallace Strawn (Van Dongen), Max Wright (Hundertwasser), Jayant (Barundi), Fred Gwynne (Korey). F 91 Min. Fünf Wissenschaftler unterziehen den spinnerten Privatgelehrten Simon Men­ delssohn einer Gehirnwäsche, um ihn glauben zu machen, ein Außerirdischer zu sein. Dann schieben sie ihn der Öffent-

Simon, der Außerirdische

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Sirene 1 lichkeit unter, um zu testen, wie sie auf einen Marsmenschen reagiert. Wie zu er­ warten schlägt Simon ein wie eine Bom­ be, seine bescheuerten Ideen machen ihn zum Messias des amerikanischen Volkes. Die Regierung sieht in ihm zwar eine Ge­ fahr, doch seine Popularität ist groß. Schließlich wird er für den Friedensno­ belpreis nominiert. »Marshall Brickman... Co-Autor von Woody Aliens Der Schläfer Der Stadtneurotiker (1977) und Manhattan (1979), widmet seine erste Regiearbeit der Frage >Warum nichts funktioniert vom Toaster bis zur Regierung« Die Ant­ wort gerät zu einer turbulenten Satire auf den American Way of Life, mit munteren Attacken gegen den dummdreisten Glau­ ben an Wissenschaft und Medien.« (FISCHER FILM ALMANACH).

Sirene 1 (THE RIFT). USA/Spanien 1989. R J.P. Simpson. B David Coleman. K Yan Marine. SpE Carlo de Marchis. Ma Colin Arthur. M Joel Goldsmith. D Jack Scalia (Wiek Hayes), R. Lee Ermey (Capt.), Deborah Adair (Nina), Ray Wise, Ely Pouget, John Toles Bey. F 82 Min. Das Forschungs-U-Boot Sirene 1 ist wäh­ rend einer Tauchfahrt im Atlantik ver­ schollen. Zugleich macht sich ein großes Fischsterben breit. Wiek Hayes, der Bootskonstrukteur, läuft mit der Sirene 2 aus, um die Katastrophe zu untersuchen. Unter der streng militärischen Führung des Captains lokalisieren sie Sirene 1. Im Umfeld des U-Bootes ist das Meer von gefährlichen Algen verseucht. Eine Probe verwandelt sich im Inneren des U-Bootes in ein Monster. Dann greifen durch die giftige Ladung von Sirene I mutierte We­ sen das Forscherteam an. Nur Wiek und die Meeresbiologin Nina entkommen mit einer Rettungskapsel der submarinen Brut. - »Ein B-Picture mit reichlichen Anleihen aus dem Science Fiction-Genre der fünfziger und achtziger Jahre. EkelSchocks trüben gelegentlich den naiven Filmspaß.« (FILMDIENST)

Six Million Dollar Dog

(THE BIONIC DOG). USA 1977. R Barry Crane. B James D. Parriott. K J.J. Jones. M Robert Prince/Jerry Fielding. D Lindsay Wagner (Jamie Summers), Richard Anderson, Marlin E. Brooks, Ford Rainey, Taylor Lacher. F 89 Min. Der mit 6 Millionen $ teuren Elektronik­ teilen aufgemotzte Schäferhund Maximi­ lian, als Welpe bei einem Laborbrand schwer verletzt, zeigt den Bösmännern dieser Welt mit Hilfe seiner neuen Freun­ din Jamie (dem Sechs-Millionen-DollarGirl), was ’ne Harke ist und rettet sie u.a. vor einem Waldbrand. - Nachzieher der Fernsehserien »Six Million Dollar Man« und »Six Million Dollar Girl«. - »Die Darsteller agieren gelangweilt oder über­ trieben aufgedreht, und man merkt, daß der Film auf die nächste Werbeeinblen­ dung hin entwickelt ist... Eine läppische und langweilige Unterhaltung.« (Hans Messias, FILMDIENST). ®CIC

Skeeter - Invasion des Grauens (SKEETER). USA 1994. R Clark Brandon. B Clark Brandon/ Lanny Horn. K John Lambert. M David Nessim Lawrence. D Tracy Griffith (Sarah Crosby), Charles Napier (Ernie Buckle), Michael J. Pollard (Hopper), Jay Robinson (Drake), William Sanderson (Gordon Perry), Jim Young (Roy Boone), Eloy Casados (Hank Tucker), John Putch (Hamilton), Saxon Trainor (Dr. Jill Wylde), Stacy Edwards (Mary), John F. Goff (Clay Crosby), Barbara Baldwin (Dorothy O’Connor). F91 Min. Der Immobilienspekulant Drake wirft ein Auge auf eine friedliche amerikanische Prärieprovinz, um Industriegebiete für pendelnde Großstädter zu errichten. Nahe­ zu zeitgleich geben mysteriöse Todesfälle der örtlichen Polizei Rätsel auf. Als sich ein junger Cop mit den Vorkommnissen beschäftigt, stößt er auf eine politische Verschwörung und mutierte Riesenstech­ mücken, die zum Angriff auf die Mensch­ heit blasen. - »Wie immer, wenn Filme-

X13

Der Sklave der Amazonen

Michael Latimer als

Sklave der Amazonen: Oh, grauenvolles Schicksal

macher so etwas wie taubengroße Plastik­ fliegen als des Grusels letzten Schrei ver­ kaufen wollen, mühen sich die mensch­ lichen Beteiligten redlich um größt­ mögliche dramatische Dichte.« (VIDEO­ WOCHE). Doch vergebens. Skeeter ist wirklich unter aller Sau. Nur auf Video. © Pacific/Splendid

Der Sklave der Amazonen (SLAVE GIRLS). GB 1966. R Michael Carreras. H Henry Younger. K Michael Reed. A-Z Carlo Martelli. D Martine Beswick (Kari), Edina Ronay (Saria), Michael Latimer (David Marchant), Stephanie Randall (Amyak), Carol White (Gido), Alexandra Stevenson (Luri), Sydney Bromley (Ullo), Frank Hayden (Arja), Bari Johnson (Hohepriester), Danny Daniels (Jakara), Robert Raglan (Col. Hammond). F91 Min.

Bei der Verfolgung einer angeschossenen Großkatze im afrikanischen Dschungel gerät der englische Jäger David Marchant in die Gewalt eines mysteriösen Eingebo­ renenstammes. Als man ihn vor einen Götzen zerrt, wird er von einem Blitz­ strahl getroffen, der ihn in eine prähistori­ sche Epoche zurückschleudert. Hier gerät er mit einem Stamm weißer Amazonen aneinander, die ihre Männer in unterirdi­ schen Verliesen darben lassen und sich weibliche Sklaven halten. Die Amazo­ nenkönigin Kari entdeckt, daß David der Sklavin Saria Gefühle entgegenbringt, die die geknechteten Frauen und die ge­ fangenen Männer befreien will. Unter Davids Führung kommt es zu einem Auf­ stand, aber im Augenblick der Entschei­ dung schlägt der rätselhafte Blitz wieder zu und trägt den Jäger in die Gegenwart zurück. - Nett: die Bikini-Amazonen im afrikanischen Busch. Weniger nett: die

Sky Invasion

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schauspielerische Leistung der Akteure und die fürchterlich an den Haaren her­ beigezogene >Ausgangssituation< dieser Zeitreisegeschichte.

Sky Invasion Anderer Titel für Die

unheimlichen Zwei

Slapstick (SLAPSTICK). USA 1982. R Steven Paul. B Kurt Vonnegut. AL Kurt Vonnegut. K Tony Richmond. M Michel Legrand. D Jerry Lewis (Wilbur/Caleb Swain), Madeline Kahn (Eliza/Letitia Swain), Marty Feldman (Sylvester), John Abbott (Dr. Frankenstein), Jim Backus (US-Präsident), Samuel Füller (Col. Sharp), Pat Morita (Ah Fong), Merv Griffen, Ben Frank, Cherie Harris, Robert Hackman, Eugene Choy, Ken Johnson, Peter Kwong, Richard Lee-Shung, Steve Aaron. F 92 Min. Dem steinreichen amerikanischen Ehe­ paar Swain wird ein Zwillingspärchen ge­ boren, das es in sich hat: Obwohl Wilbur und Eliza äußerlich einen ziemlich zu­ rückgebliebenen Eindruck machen, theoretisieren sie schon als Babys im Laufstall über Einsteins Theorien oder unterhalten sich munter auf Altgriechisch miteinan­ der. Als sie 210 Zentimeter groß geworden sind und immer noch im Laufstall sitzen, führt man ihr Genie der Öffentlichkeit vor - aber mit peinlichem Resultat: Die bei­ den brabbeln nur unverständliches Zeug vor sich hin und tun so, als hätten sie nicht alle Pfannen auf dem Dach. Sie haben nämlich keine Lust, die Probleme der Menschheit zu lösen - was sie könnten, wenn sie wollten. Erst die Chinesen, die sich alle auf fünf Zentimeter verkleinert haben, um für ihr Volk Lebensraum zu schaffen, kommen auf den Trichter, daß die beiden nur dann geistig etwas bringen, wenn sie zusammen sind: Allein sind Wil­ bur und Eliza tatsächlich sabbernde Idio­ ten. In winzigen UFOs kommen sie in die USA geflogen, um die beiden Geistesrie­ sen in ihr Land zu holen. - »Ein Sammel­ surium überzogener Gags, die alle Versu­

che, eine sinnvolle Dramaturgie zu ent­ wickeln, verhindern und auch vom Ti­ ming her nicht überzeugen. Was Regisseur Paul und Autor Kurt Vonnegut vorgeschwebt haben mag, ist eine jener ungebremst exzessiven Farcen, wie sie im Hollywood-Kino der späten sechziger Jahre üblich waren, aber auch damals schon in die Hose gingen.« (GUCKLOCH) ® Marketing

® Kurt Vonnegut: Slapstick wieder einsam, München 1977

oder Nie

Sliders - Der Trip in eine andere Dimension (SLIDERS). USA 1995. R Andy Tennant. B Tracy Torme. K Gien MacPherson. 47 Mark Mothersbaugh. D Sabrina Lloyd (Wade Wells), Jerry O’Connell (Quinn Mallory), John RhysDavies (Maximilian Arturo), Cleavant Derricks (Rembrandt Brown). F 84 Min. Physikstudent Quinn hat einen Apparat entwickelt, mit dem er in andere Dimen­ sionen reisen kann. Schließlich begegnet er sogar sich selbst. Sein Alter ego verrät ihm, was er bei seinen Trips auf keinen Fall tun darf, doch leider geht die wichti­ ge Information im Trubel unter. Erst als er mit seinem Professor, seiner Freundin und einem alten Soul-Interpreten zum Teil unfreiwillig in andere Dimensionen geschleudert wird, macht er die Erkennt­ nis, die ihm fehlt. - »Regisseur Andy Tennant, der dieses flotte Zeitreiseaben­ teuer inszenierte, hat sich mit seinem Werk zumindest nicht blamiert: Sliders ist spannend, mit vielen netten Gags ge­ spickt und zeigt einen überzeugenden Jer­ ry O’Connell als besessenen Physikfreak. Doch warum die unfreiwillig zusammen­ gewürfelte Reisegemeinschaft wieder einmal in einer Alternativwelt landet, in der die Faschisten die Macht übernom­ men haben, weiß offensichtlich nur der Ausstatter des Films - denn Naziunifor­ men und -Requisiten gibt es offensicht­ lich in jedem Studiofundus zu Häuf und hält so die Produktionskosten in Schach.« (XTRO). - Nur auf Video. ® CIC

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Slipstream (SLIPSTREAM). GB 1989. R Steven Lisberger. B Tony Kayden. K Frank Tidy. SpE Brian Johnson. M Eimer Bernstein. D Mark Hamill (Tasker), Bob Peck (Byron), Bill Paxton (Matt), Kitty Aldridge (Belitski), Eleanor David (Ariel), Ben Kingsley (Avatar), F. Murray Abraham (Cornelius), Robbie Coltrane (Montclaire), Rosham Suth, Richard Huggett, Rita Wolf. F 100 Min. Durch Eingriffe in die Ökologie hat der

Mensch Umweltkatastrophen heraufbe­ schworen und sich selbst ausgelöscht. Wenige Menschen, die seitdem in kleinen Horden Zusammenleben, bewegen sich in Gleitern durch den sogenannten Slip­ stream fort, ln den kahlen Schluchten Schottlands stellt der Polizist Taskar mit seiner Gehilfin Belitski den unschuldigen Mörder Byron, einen Androiden, der den Fehler gemacht hat, zu denken. Auf ei­ nem Landeplatz entführt der Underdog Owens Byron, um mit dem auf ihn ausge­ setzten Kopfgeld ein neues Leben anzu­ fangen. Von Tasker und Belitski verfolgt, fliegen sie verschiedene Stationen an. By­ ron erweist sich immer wieder als >guter< Mensch, so daß man sich anfreundet. An einer Station treffen sie eine Frau, die sie in ein geheimes unterirdisches Verlies bringt. Dort fristet eine dekadente, doch harmlose Gesellschaft ihr Dasein. Byron

kann als einziger ihr Kühlsystem reparie­ ren. Nach einer Party im Stil der dreißiger Jahre schläft Byron ein und träumt. Tas­ ker dringt in das Verlies ein. Nach einem Gefecht will er mit seinem Gleiter flie­ hen. Byron verfolgt ihn. Im steuerunfähi­ gen Gleiter kommt es zum Kampf. Tasker unterliegt Byron, der Tasker zu retten ver­ sucht. Der Gleiter zerschellt an einer Bergwand. Byron überlebt den Absturz. Er will den Ort aufsuchen, von dem er ge­ träumt hat. Owens und Belitski planen eine Zukunft als Ballonbauer. - Slip­ stream vereinigt zwar einen Trupp renom­ mierter Filmleute, aber die 15 Millionen Dollar teure Produktion ist wirr und bleibt deswegen reichlich langweilig. Die tollen

Smog Landschaftsaufnahmen machen die Apo­ kalypse beinahe schon schmackhaft. Pseudo-poetische Sprüche oder das Hei­ len Blinder per Hand lassen sich kaum in Worte fassen. - Nur auf Video. ©VCL

Slithis (SLITHIS). USA 1978. R Stephen Traxler. B Stephen Traxler. K N. N. M Steve Zuckerman. D Win Condict, Hy Pyke, Alan Blanchard, Judy Matulsky, Dennis Lee Falt, Mello Alexandria, Don Cummins. F 86 Min. Ein aus radioaktivem Matsch entstande­ nes Lebewesen, das wie eine Kreuzung aus Schrumpelechse und Schrumpel­ mensch aussieht, verbreitet Schrecken in dem Städtchen Venice. - Eine Billigpro­ duktion im Stil der Monster-Filme der fünfziger Jahre. Absolut übersehenswert, ln der BRD nur auf Video. © Arcade

Smog (TV-ARD). BRD 1973. R Wolfgang Petersen. B Wolfgang Menge. K Jörg Michael Baldenius. M Nils Sustrate. D Wolfgang Grönebaum (Franz Rykalla), Marie-Luise Marjan (Elvira Rykalla), Heinz Schacht (Opa Rykalla), Hans Schulze (Herr Grobeck), Doris Gallart (Frau Grobeck), Rolf Jürgen Bartsch, Wilfried Szubries, Konrad Horschik, Alf Pankarter; C. W. Koch, Hajo Jahn (Moderatoren); H. W. Conen, Gisela Marx, Werner Sonne, Kurt ' Gehrhard (Reporter). F 100 Min. Fiktives Dokumentarspiel, dessen Inhalt heute schon von der Wirklichkeit einge­ holt ist. Smog setzt sich zusammen aus den Emissionen von Tausenden von Indu­ strieanlagen und privaten Schornsteinen, von Abertausenden Kraftfahrzeugen und der Weigerung der Natur, diesen Dreck gleichmäßig in der Atmosphäre zu verteilen. Smog tritt dann ein, wenn bei der sogenannten Inversionswetterlage (Kaltluft in Bodennähe, Warmluft dar­ über) der Wind ausbleibt. Der fürs Femse­

Solarbabies

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hen produzierte Film Smog spielt den >Plan zur Verhinderung smogähnlicher Er­ scheinungen bei austauscharmen Wetter­ lagen durch. Im Reportagestil mit Spiel­ szenen simuliert er den Ernstfall. - Smog ist sicher eine der besten Produktionen der deutschen Femsehgeschichte. Der Film wurde mit Auszeichnungen überhäuft, darunter auch der Goldene Preis der Prix Futura 1975, ein Fernsehpreis, der in der Regel für besondere Leistungen vergeben wird, die mögliche Auswirkungen aktuel­ ler sozial- und umweltpolitischer Miß­ stände aufzeigen. Bereits Monate bevor der Film über die Bildschirme flimmerte (15.4.1973), hagelte es Reaktionen und Proteste: Während im Ruhrgebiet die In­ dustrie- und Handelskammern gegen den angeblich abenteuerlichen Mißgrifft pro­ testierten und Hans Katzor, der Essener OB, von einem »reißerisch aufgemachten SF-Film« sprach, forderten drei CDU-Abgeordnete im Düsseldorfer Landtag in der > Kleinen Anfrage 912< Maßnahmen gegen diesen »schweren Rückschlag... für die Aktivierung des Ruhrreviers«. Während WDR-Intendant Klaus von Bismarck und WDR-Programmdirektor Werner Höfer das Telespiel auf etwaige antikapitalisti­ sche Töne abklopften und zu dem Ergeb­ nis kamen, Smog stelle keine Gefahr für die Industrie dar, teilte der RHEINISCHE MERKUR mit, der Film sei sozusagen un­ ter Aufsicht von Industrie- und Staatsbe­ auftragten hergestellt worden. »Für Wolfgang Menge jedenfalls war Smog ein Erfolg. Praktisch die ganze Presse

berichtete darüber... und wie beim Mil­ lionenspiel nahmen einige Zuschauer den Film für bare Münze und reagierten alarmiert.« (SCIENCE FICTION TIMES)

D Richard Jordan (Grock), Jamie Gertz (Terra), Jason Patrick (Jason), Lucas Haas (Daniel), James Le Gross (Matron), Claude Brooks (Rabbit), Peter De Luise (Tug), Adrian Pasdar (Darstat), Charles Durning (Direktor). A94 Min. Nach dem Atomkrieg ist die Erde eine öde Wüste voller Autowracks. Das Pro­ tektorat wacht über die Hinterbliebenen und rationiert das knappe Wasser. Roll­ schuhfahrende Kinder, die sich >Solarbabies< nennen, finden die Zauberkugel Bohdi, die zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird: Der böse Imperator Grock will Bodhi, um den letzten Hoff­ nungsfunken der Unterdrückten zu ver­ nichten. Er hetzt seine Söldner hinter den Kindern her. Auf verschiedenen Umwe­ gen, wobei auch Beduinen (Indianer?) ihr Können zeigen, kommt es zum Show­ down. Staumauern bersten, Wasser strömt in Hülle und Fülle. Eine Legende hat sich erfüllt. Bodhi hat Gutes getan und ver­ schwindet im All. Die Solarbabies tau­ schen ihre Rollschuhe gegen Badehosen sein. - »Ein pseudo-mystischer SF-Fantasy-Cocktail, krude zusammengemixt aus Dune-, Macl Max- und Rollerhall-Nsxsatzstücken. Man darf kaum glauben, daß das dürftige Drehbuch von Walon Green (Die Hellstrom-Chronik) und die dürfti­ gen Tricks von Richard Edlund (Star IKzr.s-Trilogie) stammen.« (KÖLNER STADT-ANZEIGER) ® MGM/UA

Solaris

(SOLAR WARRIORS). USA 1985.

(SOLARIS). UdSSR 1972. R Andrej Tarkowskij. B Andrej Tarkowskij/Friedrich Gorenschtejn. LV Stanislaw Lern. K Vadim Jusow. SpE A. Klimenko/W. Sewostjanow. M Eduard Artemew. D Donatas Banionis (Kris Kelvin), Natalja Bondartschuk (Hari), Jurij Jarvet (Snauth), Anatolij Solinicin (Sartorius), Vladislav Dvoreckij (Burton), Nikolaj Grinko (Vater), Sos

R Alan Johnson. B Walon Green/Douglas Anthony Metrov. K Peter McDonald. SpE Richard Edlund. M Maurice Jarre.

Sarkisjan (Gibaryan). E 170 Min. Der Psychologe Kris Kelvin erhält den Auftrag, in einer Raumstation, die den

Solarbabies Anderer Titel für

Solarfighters

Solarfighters

Solaris

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Donatas Banionis in

Solaris von Andrej Tarkowskij

Planeten Solaris umkreist, nach dem Rechten zu sehen, denn von den ur­ sprünglich 85 Besatzungsmitgliedern des Projekts sind nur noch drei am Leben: Ein zur Erde zurückgekehrter Wissen­ schaftler berichtet vor einem Gremium, daß seine Kollegen von schrecklichen Vi­ sionen heimgesucht wurden. Als Kelvin seinen Raumer an der Station andockt, wird er von dem Kybernetiker Snauth und dem Biologen Sartorius empfangen. Beide Männer verhalten sich äußerst son­ derbar - es hat den Anschein, als seien sie nicht mehr Herr ihrer Sinne. Der dritte Mann hat inzwischen Selbstmord began­ gen. Kelvin überläßt die beiden Wissen­ schaftler sich selbst. Er untersucht die Station und beobachtet den tief unter ihr sich dahindrehenden Planeten, der von ei­ nem riesigen Ozean bedeckt wird. Er

stellt fest, daß er mit den beiden verrück­ ten Wissenschaftlern nicht allein an Bord ist. Seltsame Besucher kreuzen seinen Weg: Er begegnet plötzlich seiner Frau Hari, die vor zehn Jahren Selbstmord be­ gangen hat. Kelvin erkennt, daß Hari eine Illusion darstellt, ebenso wie die anderen Besucher. Eine fremde Macht ist im Spiel, die auf diese Weise mit ihm und den anderen Menschen Kontakt aufneh­ men will. Als Hari, die von ihrem Tod nichts weiß, erfahrt, daß sie nicht wirk­ lich^ sondern eine Halluzination ist, tötet sie sich ein zweites Mal - und kehrt er­ neut zurück. Kelvin gewöhnt sich an sie, er diskutiert mit Snauth und Sartorius über Liebe und Moral, ohne zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen. Klar wird ihm lediglich, daß eine auf gegensei­ tigem Verständnis basierende Kontakt-

Die Solo-Kampfmaschine aufhahme mit der geheimnisvollen Macht, die den Wasserplaneten Solaris beherrscht, unmöglich ist. Kelvin sieht ein, daß es außerhalb der Raumstation für ihn keine Zukunft mehr gibt, denn wenn er geht, verliert er auch Hari wieder. Er hat einen Nervenzusammenbruch. Als er später ein von Sartorius entwickeltes Ver­ fahren anwendet, um die unbekannte Macht durch eine Art >gefunkter< Beichte zu besänftigen, löst Hari sich auf. Der Wasserplanet verändert seine Struktur und bildet winzige Inseln. Kelvin verläßt die Raumstation nicht mehr. Wie Snauth und Sartorius bleibt er auf ihr zurück, sei­ nen alten Erinnerungen verfallen. - »Tarkowski... gelangen in Solaris ungewöhn­ liche Bilder und Aussagen. Obwohl eine Raumstation fernab der Erde Hauptschau­ platz des Geschehens ist, steht dennoch das Irdische im Mittelpunkt. Die Raum­ fahrt, als von der SF üblicherweise propa­ gierte Lösung vieler, wenn nicht gar aller Probleme, entpuppt sich im besten Falle als sinnlose Flucht. Alle Ängste, Pro­

bleme und Erinnerungen nimmt der Mensch stets mit sich. Er kann sie nicht abschütteln, sondern nur durch eine inten­ sive und oftmals sicherlich auch qual­ volle Auseinandersetzung (mit sich selbst; Anm. d. Verf.) bewältigen.« (Chri­ stian Hellmann, DER SCIENCE FICTION­ FILM) - »Wie 2001 ist auch Tarkowskis Film ein Versuch über die Grenzen der menschlichen Kultur.« (Georg Seeßlen, DER UTOPISCHE FILM) ® Stanislaw Lern: Solaris, Hamburg/ Düsseldorf 1972

Die Solo-Kampfmaschine (WHEELS OF FIRE). USA 1985. R Cirio H. Santiago. B Frederick Bailey. K Richard Remias. M Christopher Young. D Gary Watkins (Trace), Linda Wiesmeier (Arlie), Laura Banks (Stinger), Linda Grosvenor (Spike), Joseph Anderson (Scourge), Joe Zucchero (Whiz). F78 Min. Im Jahr X (oder so) terrorisiert Scourge mit einer wilden Horde die Neue Welt.

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Waffen, Wasser und Benzin gibt’s in Saus und Braus. Als Scourge die Schwester des Uberlebenskünstlers Trace tötet, sieht dieser rot. Er rottet sich mit ein paar be­ sonders tüchtigen Schlägern zusammen und zieht mit johlendem Gebrüll, dem ty­ pischen Kennzeichen für Cirio H. Santia­ gos Analphabeten-Handschrift, gegen Scourges Festung. Da kippt schon mal ein Turm um, und Frauen werden auch getötet. - »Primitiver Actionfilm vor einer Endzeitkulisse, der spekulative Gewalt- und Sexualdarstellungen anein­ anderreiht.« (LEXIKON DES INTERNATIO­ NALEN FILMS). - Nur auf Video. ®VPS

Sonicman (SUPERSONICMAN). Spanien 1979.

R J. P. Simon ( = Juan Piquer). B Juan Piquer/Sebastian Moi. KJuan Mariné.

SpE Emilio Ruiz/Francisco Prosper. AL Juan L. Izaguine/Carlos Attias/ Gino Peguri. D Michael Coby (Supersonicman), Cameron Mitchell (Dr. Gulik), Richard Yesteran (Prof. Borgen), Diana Polakov (dessen Tochter), Frank Brana, José Maria Caffarel, Xavier de Campos. E 88 Min. Ein absonderlicher Herrenmensch na­ mens Dr. Gulik will mit allerlei piepsen­ der Elektronik und seinen Robotern die Weltherrschaft antreten. Dazu benötigt er die Hilfe des genialen Wissenschaftlers Professor Borgen. Er läßt ihn kidnappen und stiehlt massenhaft Plutonium. Da sei­ ne Untaten jedoch die Weisen des Welt­ alls allzu sehr ergrimmen, schicken diese den maskierten Superhelden Sonicman auf die Erde, damit er den Saustall ausmi­ stet. Quatsch mit Soße. ©Atlas

The Son of Kong (THF. SON OF KONO).

USA 1933.

R Ernest B. Schoedsack. B Ruth Rose. K Edwin G. Linden/ J. O. Taylor. SpE Willis O’Brien. M Max Steiner. D Robert Armstrong (Carl Denham), Helen Mack (Hilda Peterson), Frank

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Reicher (Capt. Englehorn), John Marston (Helstrom), Voctor Wong (Koch), Noble Johnson (Häuptling), Lee Kohlmar (Mickey), Ed Brady (Red), Clarence Wilson (Peterson), Katharine Ward (Mrs. Hudson), Gertrude Sutton (Zofe), Steve Clemento (Hexenkönig), Gertrude Short (Journalistin), James L. Leong (Händler), Frank O’Connor. 71 Min. Vorgeschichte: siehe King Kong und die weiße Frau. - Da man den Filmregisseur Carl Denham für die massiven Schäden, die King Kong während seiner Flucht durch New York erzeugt hat, finanziell verantwortlich machen will, setzt er sich mit einem Schiff ab, lernt eine Tänzerin kennen, übersteht eine Meuterei auf ho­ her See und landet per Ruderboot wieder auf Skull Island. Er bewahrt Kongs Soh­ nemann, ein äußerst friedfertiges DreiMeter-Äffchen, vor dem Tod im Treib­ sand, läuft allerlei vorsintflutlichen Be­ stien über den Weg und findet einen Schatz. Als eine Flutwelle die Insel über­ spült, rettet Kong jr. ihn vor dem Ertrin­ ken. - Mit weniger finanziellem Aufwand inszenierte Fortsetzung zum Klassiker

King Kong und die weiße Frau, die in der BRD niemals in die Kinos und dem er­ sten Teil nicht sonderlich nahe kam. »Die guten Spezialeffekte von Willis O’Brien können die Tatsache nicht ver­ schleiern, daß der Film in aller Eile ent­ stand, um finanziell vom Kassenerfolg King Kongs zu profitieren.« (Peter Nicholls, THE ENCYCLOPEDIA OF SCI­ ENCE FICTION) - ln Originalfassung. ©Import

Sons of Steel (SONS OF STEEL). Australien 1988. R Gary Keady. B Gary Keady. K Joseph Pickering. M Gary Keady. D Rob Hartley (Black Alice), Roz Wason (Hope), Jeff Duff (Secta), Dasha Blahova (Honor), Ralph Cotterill (Karzoff), Elizabeth Richmond (Djard). F 92 Min. Regierungstruppen eines zukünftigen Au­ stralien sehen in der Friedfertigkeit der Menschen eine Gefahr. Der freundliche

SOS Raumschiff Musiker Black Alice gerät, von den Trup­ pen bedroht, in ein Zeitloch, das ihn in die Vergangenheit schleudert. Noch ist Sydney der atomaren Katastrophe nicht erlegen. Unterlegt von Heavy MetalSound muß Black Alice die Welt in skur­ rilen Umgebungen vor ihrem Schicksal bewahren. - »Die Bilder laufen zeitweise wie ein Videoclip oder Kifferfilm... Sons of Steel reduziert in respektloser und kon­ sequenter Nichtbeachtung der Filmdra­ maturgie die Handlung auf einen Kau­ gummi, ab und zu von kerniger Tank­ wart-Musik unterbrochen, ln Australien ist offenbar noch möglich, was in Holly­

wood undenkbar wäre: Sons of Steel zeichnet eine Karikatur seiner selbst. Die Botschaft ist die Bedeutungslosigkeit, das Geschehen nur ein Vorwand für ein Spiel mit dem Zelluloid.« (Sven Berndt, SPLATTING IMAGES). - Nur auf Video. ©VPS

SOS Raumschiff (THE INVISIBLE BOY). USA 1957.

R Herman Hoffman. B Cyril Hume. K Harold Wellman. SpE Jack Rabin/ Irving Block/Louis DeWitt. A/Les Baxter. D Richard Eyer (Timmy Merrinoe), Philip Abbot (Dr. Merrinoe), Diane Brewster (Mary Merrinoe), Harold J. Stone (Gen. Swayne), Robert H. Harris (Prof. Allerton), Dennis McCarthy (Col. Macklin), Alexander Lockwood (Arthur Kelvaney), John O’Malley (Dr. Baine), Gage Clark (Dr. Bannerman), Than Wyenn (Dr. Zeller), Jefferson D. Searles (Dr. Foster), Alfred Linder (Martin) Ralph Votrian, Michael Miller (Sergeanten). 90 Min. Der amerikanische Mathematiker Merri­ noe arbeitet in der Weltraumforschung und hat ein gewaltiges Elektronengehirn konstruiert, das ohne sein Wissen finstere Welteroberungspläne verfolgt: Als Merrinoes Söhnchen Timmy, mit dessen Re­ chenkünsten es etwas hapert, von der Ma­ schine in einem Schnellverfahren auf den mathematischen Stand der Zeit gebracht wird, gerät er unter den Einfluß des Ge-

SOS Raumschiff

»Bei dir ist doch ’ne Schraube locker!«: Robby und Richard Eyer in hirns. Dieses bringt ihn dazu, einen Ro­ boter fertigzubauen, den Merrinoe und seine Kollegen aus reinem Spaß an der Freud gebastelt haben. Timmy, der glaubt, der Roboter stünde unter seiner Kontrolle - in Wirklichkeit wird er von der Denkmaschine gesteuert -, wird von seinem neuen Gefährten >durch eine Ver­ änderung des Lichtkoeffizientem unsicht­ bar gemacht, denn er will unbedingt mit der ersten Rakete zum Mond fliegen. Merrinoe erhält ein Ultimatum der Denk­ maschine: Sorgt er nicht dafür, daß sie von dem sie speisenden Kernreaktor un­ abhängig wird und ihren Standort verlas­ sen kann, soll Timmy getötet werden. Man versucht das Problem mit wissen­ schaftlichen Mitteln anzugehen, aber die

SOS Raumschiff

Denkmaschine weiß sich zu schützen: Di­ verse wichtige Personen des Versuchsge­ ländes werden von ihr mittels implantier­ ter Mikrotransistoren geistig versklavt. Merrinoe steht allein. Als der Roboter den unsichtbaren Timmy an Bord der Ra­ kete bringt, kann er nichts dagegen tun. Die Denkmaschine warnt ihn: Die Rakete hat Strontiumbomben geladen und kann die ganze Erde vernichten. Als Merrinoes Frist abläuft, gibt die Denkmaschine den Befehl, Timmy zu töten. Der Roboter freilich weigert sich, denn er ist mit einer Sicherheitsschaltung versehen, die es ihm verbietet, einem vernunftbegabten Lebe­ wesen körperlichen Schaden zuzufügen. Timmy und sein maschineller Entführer kehren wohlbehalten zurück. Dr. Merri-

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Spaceballs - Mel Brooks’ verrückte Raumfahrt

noe vernichtet die von ihm gebaute Denkmaschine, um weiteres Unheil zu vermeiden. - Das einzige, was dem Kriti­ ker des schottischen SF-Magazins NEBU-

LA zu diesem Film einfiel, war der Satz: »Es sollte ein Gesetz gegen Pupillenver­ gewaltigung geben.«

SOS SOS SOS Bermuda-Dreieck (IL TRIANGOI.O DELLE BF.RMUDE/ET TR1ANGULO DIABOL1CO DE LAS BERMUDAS). Italien/Mexiko 1978. R René Cardona jr. B René Cardona/ Carlos Valdemar. K Leon Sanchez. M Stelvio Cipriani. D John Huston, Marina Vlady, Claudine Auger, Gloria Guida, Hugo Stiglitz, Carlos East. F 109 Min. Ein wohlhabender Meeresforscher be­ schließt, dem Geheimnis des BermudaDreiecks ein für allemal auf den Grund zu gehen, doch als er sich samt Jacht und Familie in die gefährliche Zone begibt, findet er nichts außer einer treibenden Puppe, die (was nur der Zuschauer weiß) schon 1860 verschwunden ist. Dafür pas­ sieren rätselhafte Dinge: Die Instrumente und Maschinen spielen verrückt, die Geo­ graphie verändert sich, der Maschinist murmelt mysteriöse Sprüche, des For­ schers Töchterlein entwickelt seherische Fähigkeiten. Die Mannschaft der Jacht re­ duziert sich immer mehr, und als unser Held schließlich um Hilfe funken will, er­ fährt er, daß er schon seit zwölf Jahren tot sein muß. - Oh, Frust! Aber das Ding hat durchaus seine lichen Seiten. ©Arcade

spannenden und unheim­

Space Attack - Begegnung zwischen den Sternen (ESCAPE TD PARADISE). BRD/GB 1976.

R James Gateward. B Eric Paice. K N.N. M N.N. D Pierre Brice (Adam), Christian Quadflieg (Rudi), Gareth Thomas (Shem), Lisa Harrow (Liz), Dawn Adams (Präsidentin), Judy Geeson (Fulvia), Christiane Krüger (Octavia), Derek Farr (Prof. Evans), Ronald Hines. F 80 Min.

Da der Planet Medusa von Frauen be­ herrscht wird und die Männer nichts zu melden haben, stehlen die Medusaner >Adam< und >Rudi< ein Raumschiff und entfleuchen zur Erde. Doch schon bald ha­ ben sie ein weibliches Sonderkommando am Hals, das sie zurückbringen will. - Die >Satire< entpuppt sich als kalter Kaffee. Zusammenschnitt der deutsch-britischen TV-Serie Star Maidens (»Die Mädchen aus dem Weltraum«), - Nur auf Video. ©GFV

Spaceballs - Mel Brooks’ verrückte Raumfahrt (SPACEBALLS). USA 1987. R Mel Brooks. B Mel Brooks/Thomas Meehan/Ronny Graham. K Nick McLean. SpE Peter Donen/Peter Albiez/ Clint Clover. M John Morris. D Mel Brooks (Präsident Skroob/Yoghurt), Bill Pullman (Lone Starr), John Candy (Waldi), Rick Moranis (Lord Heimchen), Daphne Zuniga (Prinzessin Vespa), Dick Van Patten (König Roland), George Wyner (Col. Sandfurz), Lorene Yarnell (Dottie), Michael Winslow (Radartechniker), Sal Viscuso, Ronny Graham, John Hurt. F 96 Min. Die Erdlinge haben dank der Unpolitik ihres dämlichen Präsidenten Skroob den gesamten Luftvorrat ihres Planeten verlo­ ren. Skroob ordnet an, neue Luft vom friedlichen Planeten Druidia zu besorgen.

Mit dem Raumer Spaceballs wollen er, sein Unterling Lord Heimchen und des­ sen rechte Hand, Colonel Sandfurz, Prin­ zessin Vespa, die Tochter des druidischen Königs, als Druckmittel entführen. Vespa soll gegen ihren Willen mit Prinz Valium vermählt werden. Um dem gähnenden Langweiler zu entgehen, büxt sie mit ih­ rer Zofe Dottie aus, gerät aber in Heim­ chens Fänge, der in seiner Kabine auch schon Strategieübungen abhält, bei denen kein Auge trocken bleibt. Nur der Welt­ raumtramp Lone Starr und sein treuer Freund, der Möter Waldi (halb Mensch, halb Köter) können Vespa und Dottie ret­ ten. Das Quartett landet auf einem Wü-

Space Camp

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stenplaneten, wo sie von einer Zwergenschar zum Großen Yoghurt gebracht wer­ den. Yoghurt ist sehr klug, aber auch sehr profitgierig - da er weiß, daß man mit Merchandising jede Menge Kohle ma­ chen kann, bietet er in seinem Tempel Spielfiguren, Handtücher oder Becher zum Film zum Verkauf feil. Mittels eines holografischen Tricks kann Heimchen Vespa kidnappen. König Roland von Druidia wird gezwungen, den Geheimco­ de für den Schutzschild seines Planeten rauszurücken. Die Spaceballs verwandelt sich in die Freiheitsstatue und saugt Drui­ dia die Luft ab. Als das Ende des Plane­ ten nahe ist, startet Lone Starr seine Ret­ tungsaktion: Er fördert die Luft zurück und sprengt die Spaceballs. Skroob, Heimchen und Sandfurz landen mit dem Kopf der Freiheitsstatue auf dem Planeten der Affen. Lone Starr rettet sich mit Ves­ pa vor den Traualtar. - Der Humor dieses Films ist nur dem zugänglich, der sich in Steven Spielbergs Krieg der Sterne-Cmversum und vielen anderen typischen SFKlischees auskennt, deswegen haben die meisten cineastischen Bilderbrabbier zu diesem toffen Heuler auch keinen Zugang gefunden. Wenn z.B. John Hurt in einer Raststätte auftaucht und genau das macht, was von ihm erwartet wird - nämlich sich auf den Rücken zu werfen und Ridley Scotts Alien aus seiner Bauchdecke her­ vorspringen zu lassen - ist dies schon saukomisch. ©MGM/UA

Im Space Camp sollen Jugendliche in ei­ nem vierwöchigen Kursus alles über die Raumfahrt lernen. Höhepunkt ist ein si­ mulierter Start in einem Space Shuttle. Die Kinder sind alle völlig normal: A hat einen Super-IQ, B ein eidetisches Ge­ dächtnis etc. Sie haben auch alle ganz normale Berufswünsche: C will Raumpi­ lotin werden, D will ein >Space-Restaurant< aufmachen, E will >Space-Fighter< werden. Dann haben wir noch den komi­ schen, 75-Millionen-Dollar-Roboter. Wäh­ rend des simulierten Shuttle-Starts über­ hitzt eine Rakete und droht zu explodie­ ren. Das Kontrollpersonal muß das Ding - in echt - in Richtung Weltraum schikken. Mit einem Minimum an Sauerstoff müssen die Kinder und ihre Lehrerin Andie zeigen, was sie draufhaben. Aber weil sie alle helle sind, bringen sie das Shuttle heil zurück. - »Space Camp ist ein handwerklich außerordentlich gut ge­ machter SF-Film. Die Szenen im All sind von dokumentarischen Aufnahmen kaum zu unterscheiden. Daß die 17-MillionenDollar-Produktion beim amerikanischen Publikum nicht so gut ankam... liegt wohl vor allem an der schwerfälligen er­ sten Hälfte. Hat man die überstanden, wird es dann doch noch spannend.« (CINEMA). - »Aufwendiger Abenteuerund Unterhaltungsfilm für Teenager, fern jeder Glaubwürdigkeit und auf dem Hintergrund der realen Raumfahrt und ihrer Katastrophen (Challenger-Un­ glück) von grotesker bis dummer Naivi­ tät.« (ZOOM).

Space Camp

©CSB/Fox

(SPACE CAMP). USA 1985. R Harry Winer. B W.W. Wicket/Casey T. Mitchell. K William A. Fraker. SpE Barry Nolan. M John Williams. D Kate Capshaw (Andie Bergstrom), Lea Thompson (Kathryn Fairley), Tate Donovan (Kevin Donaldson), Tish Ambrose (Kelly Preston), Larry B. Scott (Rudy Tyler), Leaf Phoenix (Max), Tom Skerritt (Zack Bergstrom), Barry Primus (Brennan), Terry O’Quinn (Startleiter), Mitchell Anderson (Banning). F 107 Min.

Spacecenter Babylon S (BABYLON 5). USA 1993. R Richard Compton. B J. Michael Straczynski. K Billy Dickson. SpE Ron Thornton/Foundation Imaging. M Stewart Copeland/Christopher Franke. D Michael O’Hare (Comm. Jeffrey Sinclair), Claudia Christian (Lt. Comm. Susan

Ivanova), Andrea Thompson (Talia Winters), Richard Biggs (Dr. Stephen Franklin), Stephen Fürst (Vir), Bill

Space Chase

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Mumy (Lennier), Caitlin Brown (Na’Toch), Andreas Katsulas (G’Kar), Tamlyn Tomita (Lt. Laurel Takashima), Jerry Doyle (Sicherheitschef Michael Garibaldi), Mira Furlan (Botschafterin DeLenn), Johnny Sekka (Dr. Kyle), Patricia Tallman (Lyta Alexander), Blaire Baron (Carolyn Sykes), John Fleck (Del Varner), Peter Jursaik (Londo Molari), Mary Woronov (Ko’D’Ath), Patricia Tallman (Lyta Alexander), Johnny Seka (Dr. Benjamin Kyle). F (120) 90 Min. 2257: Auf der Raumstation Babylon 5, ei­ nem Treffpunkt für seltsame Gestalten aus Hunderten von Welten, versucht die intergalaktische Föderation den interstel­ laren Frieden zu zementieren. Die Station erwartet die Botschafter der Föderation, vor allem jenen aus Worlon. Während Commander Sinclair und seine Leute die Versammlung vorbereiten, trifft ein zwie­ lichtiger Fremder ein. Wenig später wird der Botschafter Worlons bei einem An­ schlag lebensgefährlich verletzt. Es be­ ginnt die fieberhafte Suche nach dem Mörder. Alle sind verdächtigt, auch Sin­ clair. Als Täter entpuppt sich der myste­ riöse Fremde - ein Gestaltwandler, der für ewigen Unfrieden im Weltall sorgen wollte. - »Aufwendiger, wenn auch nicht allzu spannender oder actionreicher Pilot­ film einer US-Science Fiction-Serie, de­ ren Schauplatz zumeist die geschlossene Welt einer gigantischen Raumstation dar­ stellt ... Michael O’Hare ... und Andreas Katsulas ... zählen zu den Identifikati­ onsfiguren dieser durch den Erfolg der Star 7feA-Subserie Deep Space Nine von Twilight Zone-Autor und Macher Michael Straczynski initiierten Science FictionSerie, die mit perfekten Computer-Optical- und Make Up-Effekten glänzt.« (EN­ ZYKLOPÄDIE FILMS). - Nur ©Warner

DES

PHANTASTISCHEN

auf Video.

Spacecenter Babylon 5 - Angriff der Aliens (BABYLON 5: A VOICE IN THE WILDERNESS [1/2]). USA 1994.

R Janet Greek. B J. Michael Straczyninski. ÄSN.N. M Stewart Copeland/Christopher Franke. D Michael O’Hare (Comm. Jeffrey Sinclair), Claudia Christian (Lt. Comm. Susan Ivanova), Jerry Doyle (Sicherheitschef Michael Gaibaldi), Louis Turenne (Draal), Curt Lowens (Varn), Ron Canada (Capt. Ellis Pierce), Aki Aleong (Senator Hidoshi), Jim Ishida (Dr. Tasaki), Michelan Sisti (Takam), Denise Gentile (Lisa Hampton). F 80 Min. (TV-Film). Zweiteiler aus der TV-Serie Babylon 5. Auf dem der Raumstation Babylon 5 be­ nachbarten Planeten Epsilon 3 entdecken Commander Sinclair und seine Kollegin Susan Ivanova die unterirdischen Überre­ ste einer hochtechnisierten Zivilisation und das jahrhundertealte Wesen Varn, das selbige bewacht. Varn wird jedoch bald sterben. Wem wird nach seinem Ableben die Supertechnik nebst ihren schrecklichen Waffen zufallen? Ein Kriegsschiff der Erdallianz unter Captain Pierce und ein Raumschiff, dessen Be­ fehlshaber sich als Vams Nachkomme bezeichnet, tauchen auf und melden Be­ sitzansprüche an. Die Lage wird haarig. Während die Situation eskaliert, arbeiten Sinclair und seine Leute daran, den Selbstvemichtungsmechanismus der An­ lage abzuschalten, da die Explosion auch Babylon 5 vernichten würde.

Space Chase (SPACE CHASE).

USA 1989. R Nick Kimaz. B Nick Kimaz. K Eric Woster. M Philip Goodheart Slate. D Barry James Hickey (Ryan), Traci Hart (Aurora), Lee Korf (Dr. Croam), Patrick F. Kuhn (Art), Julie Nine (Romany). /•' 82 Min. Ein sich ständig ankeifendes Kopfgeldjä­ gerpärchen verfolgt den Wissenschaftler und Mörder Croam, der wiederum hinter einer Formel zur Energiegewinnung her ist. Stumpfsinn. © Madison

Space Defender

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Space Defender

Ein Science Fiction-Krimi, der nichts Neues bringt, außer einem flippigen au­ ßerirdischen Detektiv wie Mr. Spock. Nur auf Video. © Virgin

(PRECIOUS FIND). USA 1995. Æ Philippe Mora. B N.N. K Walter Bai. M Craig Stuart Garfinkle/Roy Hay. D Rutger Hauer (Armond Crile), Joan Chen (Camilla Jones), Harold P. Pruett (Ben), Brion James (Horton), Morgan Hunter (Salomon), Don Stroud (Loo Seki), Philippe Mora (Kosznikov). F 90 Min. 2049: Drei Abenteurer - ein alter Müllraumerkapitän, ein notorischer Falsch­ spieler und ein Jungspund mit >SkywalkerFirebird< für die Menschheit zu gewinnen. Kann Godo die Erde retten?« (Verleihtext) - In der BRD nur auf Video. ©All

Spacehunter - Jäger im All (SPACEHUNTER: ADVENTURES IN THE FORBIDDEN ZONE). USA 1983. R Lamont Johnson. B Edith Rey/David Preston/Dan Goldberg/Len Blum. St Stewart Harding/Jean Lafleur. K Frank Tidy. SpE Dale Martin. M Eimer Bernstein. D Peter Strauss (Wolff), Molly Ringwald (Niki), Ernie Hudson (Washington), Andrea Marcovicci (Chalmers), Michael Ironside (Overdog McNabb), Beeson Carroll (Oma Patterson), Hrant Alianak (Chemiker), Deborah Pratt (Meagan), Aleisa Shirley (Reena), Cali Timmins (Nova), Paul Boretski (Jarrett), Patrick Rowe (Duster), Reggie Bennett (Barracuda-Chef). F90 Min. Ein Weltraum-Tramp und eine vorlaute Punk-Göre müssen sich auf dem Schrott­ planeten Terra 11 bei ihrem Versuch, drei notgelandete Mädchen zu finden, mit aller­ lei Mutantengewürm und einem macht­ hungrigen Ex-Erd-Wissenschaftler mit dem schönen Namen >Overdog< herum­ schlagen. - Ein ziemliches Dumm-DummGeschoß, dessen Produktionsgeschichte einen eigenen Film wert wäre. - »Weder Science Fiction noch futuristischer Aben­ teuerfilm, noch Weltraum-Western sind

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Space Killer

Spacehunter Jäger im All von Lamont Johnson

passende Bezeichnungen für diesen Mischmasch, der Weltraum-Atmosphäre allein dadurch heraulbeschwört, daß vor alles und jedes ein >Space< gesetzt wird.« (FILMDIENST). - »Nicht einmal 3D ver­ leiht dem Film eine tiefere Dimension.« (FISCHER FILM ALMANACH) ® RCA/Columbia

Space Invaders (KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACE). USA 1987. R Stephen Chiodo. B Charles Chiodo/ Stephen Chiodo. K Alfred Taylor. SpE Fantasy 2. M John Massari. D Grant Kramer (Mike), Suzanne Snyder (Debbie), John Allen Nelson (Dave Hanson), Royal Dano (Green), Peter Licassi (Paul), John Vernon (Mooney), Michael Siegel (Rich). A'(88) 82 Min. In einer Sommernacht schlägt im Provinz­ nest Crescent Cove ein Komet (oder so was) ein. Jugendliche entdecken bei der näheren Untersuchung ein Zirkuszelt, das zur Tarnung eines gelandeten Raumschif­

fes dient. Die Mannschaft tritt auf: Eine I lorde von Zwei-Meter-Clowns und Freun­ de von derbem Humor noch dazu. Sie ma­ chen Späßchen, die schnell in brutalen Ernst Umschlagen - etwa indem sie Poli­ zeichef Mooney als Bauchredner-Puppe mißbrauchen. Mit >Laser-Pistolen< spin­ nen sie ihre Opfer in Zuckerwatte ein und bringen sie zum späteren Verzehr ins Raumschiff. In einem Freizeitpark kommt es zwischen den Schülern Mike und Debbie, dem Polizisten Dave und den Clowns zum Showdown. - Ton Chaneys Bemer­ kung, nichts sei grauenvoller als ein Clown im Mondlicht, findet hier Bestäti­ gung. Weicht der Film allerdings von die­ sem Thema ab, wird der bizarre Spaß uner­ träglich dämlich. - Nur auf Video. ®VPS

Space Killer (NOT OF THIS WORLD). USA 1991. R Jon Hess. B Robert dass. K Mark Irwin. M N.N. D Lisa Hartman, A. Martinez, Pat Hingle, Luke Edwards.

F90 Min.

Space Mutiny

Ein Meteoritenschauer fällt über der Ort­ schaft Liberty nieder und tötet Menschen und Tiere. Mit ihm ist ein Ungeheuer zur Erde gekommen, das Elektrizität ver­ speist und immer gefährlicher für die Menschen wird... - Nur auf Video. ®CIC Space Mutiny USA 1989. R David Winters. B Maria Dant. K Vincent G. Cox. M Tim James/Steve McClintock/Mark Mancina. D Reb Brown (Dave Ryder), John Philip Law (Kalgan), James Ryan (MacPhearson), Cameron Mitchell (Alex Jansen), Cissy Cameron (Lea Jansen), Graham Clark (Scott Dyers), Billy Second, Rufus Swart, Chip Mitchell, Madeleyne Reynel. F91 Min. Das überdimensionale, sich selbst versor­ gende Raumschiff Southern Sun düst auf der Suche nach einer Heimat für die in der dritten Generation an Bord befindli­ che Crew durchs All. Die meisten denken nur an die Erfüllung ihres Auftrags, doch der Polizeichef will das Kommando durch eine Meuterei an sich bringen. Te­ lepathinnen und Raumpiraten klinken sich ein. Mit einer Sabotage beginnt die Meuterei, doch der Sternenkrieger Ryder weiß sich mit Lea, der Tochter des Cap­ tains, gegen MacPhearson zu wehren. Gegner wirbeln durch die Luft, ein Verrä­ ter verbrennt - Lea schluchzt, ohne daß ihr Make-up zerläuft: »Ich habe noch nie einen Menschen verbrennen sehen.« Und das, nachdem mit ihrer Hilfe Dut­ zende gestorben sind! MacPhearson kolli­ diert bei einer Verfolgungsjagd mit Ry­ ders Wägelchen. - Banaler Kappes, ein ätzendes Dekor, und all das ohne einen Funken Ironie. - Nur auf Video. ® Starlight (SPACE MUTINY).

Space Navigator USA 1993. R Camillo Teti. B Nicola Telia. K Giovanni Bergamini. M Henryk Topel. D Jesse Dann, Jeane Belle, Greg (NAVIGATORS OF THE SPACE).

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Badgewell, Raymond Richard, Christine Keegan, Ashley Sher Shannon, Derek Alban, Nicolas Coffman, Matthew Coffman. F 83 Min. Der zwölfjährige Bob und sein Vater er­ leiden Schiffbruch im Sumpf. Als der Junge allein erwacht, beamt ihn eine au­ ßerirdische Macht an Bord eines Raum­ schiffes. Dort trifft er den Roboter Jay 7 und erfahrt, daß dieser ihn für eine Rück­ kehr auf seinen Planeten braucht. Die bei­ den freunden sich an, das Manöver klappt. Doch zurückgekehrt auf die Erde stellt Bob fest, daß sich in der Zwischen­ zeit - es sind immerhin 7 Jahre vergangen - vieles zum Schlechteren entwickelt hat. Da eilt Jay 7 zur Hilfe. - »Italienisches Quasi-Remake des sympathischen Über­ raschungshits Der Flug des Navigators in einer preisgünstigen, aber unterhaltsamen Inszenierung von Camillo Teti. Daß kaum einer der Beteiligten auf eine größere Filmerfahrung zurückblicken kann, merkt der ... Betrachter in jeder Sekunde.« (VIDEOWOCHE). - Nur auf Video. ® Condor/Highl ight

Space Pirates (L’ISOLA DELTESORO).

BRD/ltalien 1987. R Antonio Margheriti. B Renato Castellani/Luigi De Caro. LV Robert Louis Stevenson. K Sandro Messina. M Gianfranco Plenizio. D Anthony Quinn (Long John Silver), Itaco Nardulli (Jim Hawkins), Philippe Leroy, Klaus Löwitsch (Capt. Smollett), Ernest Borgnine (Billy Bones), Ulrich v. Dobschütz, David Warbeck, Ida di Benedetto, Renato de Carmine. F(TV: 450) 114 Min. 2300: Zwischen den verstrahlten Ruinen eines alten Raumhafens lebt der zwölf­ jährige Jimmy in einem Leuchtturm, in dem seine Mutter eine Gastwirtschaft mit Herberge betreibt. Dort logiert sich eines schönen Tages der alte Raumpilot Billy Bones ein, der durch den Genuß von >Drek< (Rum in Pillenform) allmählich auf die Hunde kommt. Billy Bones hat

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zudem Angst, denn mysteriöse Typen sind hinter ihm her, und er hat eindeutig etwas zu verbergen. Als ihn der Tod ereilt, findet man bei ihm den Lageplan eines Schatzes, den der legendäre Piratenkapitän Flint auf einem fremden Planeten vergraben hat. Jimmy informiert seinen Freund Dr. Livesey, der wiederum einen reichen Freund hat - und der ist nur zu gern bereit, eine Expedition in den Weltraum zu finanzie­ ren - Freunde von Robert Louis Steven­ sons >Schatzinsel< werden abschnallen: ein Abenteuerroman im SF-Gewand, die Piratenmeute um Long John Silver im Weltraum. Und doch ist die Verfilmung absolut gelungen, denn jede >historische< Eigenheit des Plots hat ihre futuristische Entsprechung gefunden. - Eine fünfteilige TV-Produktion, für die Videoveröffentli­ chung stark gekürzt. - Nur auf Video. ©Robert Louis Stevenson: Die Schatzin­ sel, Freiburg 1987 ©Euro Space Raiders - Weltraumpiraten USA 1983. R Howard R. Cohen. B Howard R. Cohen. K Alec Hirschfeld. SpE Tom Campbell/Deborah Gaydos/Holly Hudson. M James Horner. D Vince Edwards (Col. C.W. Hawkins), David Mendenhall (Peter Tracton), Drew Snyder (Aldebaran), Patsy Pease (Amanda), Luca Bercovici (Ace), Thom Christopher (Flightplan), Ray Stewart (Zariatin). F83 Min. Tracton, Sohn eines hohen Beamten, fällt während eines Überfalls auf seinen Hei­ matplaneten unter die (Weltraum-)Piraten, arrangiert sich mit ihnen und erlebt an Bord ihres Schiffes sowie auf einer von allerlei monströsen und menschlichen Wesen bewohnten Raumstation diverse Abenteuer, bis seine neuen Freunde - die so ruppig gar nicht sind - von der Konkur­ renz und den Sicherheitskräften ausradiert werden. - Episodischer Billigfilm aus der Roger-Corman-Schnellschuß-Factory. Die Story hat weder Hand noch Fuß. ©Thorn EMI (SPACE RAIDERS).

Space Shift

Space Rangers USA 1990. R David Hue. B Richard Dominguez. K Roger Olkowski. M Dino Alden. D Richard Norton (Thomas Stanton), Don Stroud (Ryan Dreszak), Lynn Holly Johnson (Arias Christensen), James van Patten (Raymond Scully), Ron O’Neal (>Tubbs< Tubsarian). F 87 Min. Wir schreiben das Jahr 2090: Riesige Müllraumschiffe versenken des Men­ schen Übelstes tief in den Weltraum. An Bord eines dieser interplanetaren Müll­ transportraumschiffe befinden sich sechs Besatzungsmitglieder, die in Tiefschlaf versetzt wurden, um kurz vor ihrem Ziel aus dem Schlaf erweckt zu werden. Als es soweit ist, muß die Besatzung jedoch erkennen, daß sie vom Kurs abgekommen ist und eine Rückkehr zur Erde über zwanzig Jahre dauern würde. Lediglich ein kleines Rettungsraumschifif steht ih­ nen zur Verfügung, doch darin ist nur Platz für eine Person. - »Obwohl in Space Rangers das Raumschiff und seine Besatzung von keinem außerirdi­ schen Monster bedroht wird, erinnert des­ sen Handlung doch ser stark an Alien. Die klaustrophobische Atmosphäre, der menschliche Android und der obligate Body Count unter den Besatzungsmitglie­ dern gehörten auch schon zu den hervor­ stechenden Merkmalen von Alien. Ob­ wohl in Space Rangers alles mindestens eine Nummer kleiner und weit weniger spektakulär und atemberaubend in Szene gesetzt wurde, kann man dem Film ein gutes Maß an Spannung und Unterhal­ tungswert nicht absprechen. Der ökologi­ sche Aspekt wurde allerdings nur als Rahmenhandlungsgeber benutzt, ohne sich auch nur andeutungsweise damit aus­ einanderzusetzen.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ©Highlight (BLACK FOREST).

Space Shift (WAXWORKS II: LOST IN TIME).

USA 1991. R Anthony Hickox. B Anthony Hickox.

Space Visitors

K Gerry Lively. SpE Bob Keen/Robert D. Bailey. A/N.N. D Zach Galligan (Mark), Monika Schnarre (Sarah), Martin Kemp (Baron v. Frankenstein), Bruce Campbell (John), M. Des Barres (George), David Carradine (Bettler), Juliet Mills, John Ireland, Patrick Macnee. F 100 Min. Vorgeschichte siehe Reise zurück in der Zeit. - Nach ihrer Flucht aus dem bren­ nenden Wachsfigurenkabinett werden Mark und Sarah von einer mörderischen Zombie-Hand verfolgt, die Sarahs Stief­ vater meuchelt. Um zu beweisen, daß sie nicht die later waren, begeben sie sich mit Hilfe eines geheimnisvollen >Zeitschlüssels< in die Vergangenheit und be­ gegnen allen möglichen Ungeheuern der Filmhistorie, z. B. Jack the Ripper, God­ zilla und Frankenstein. »Werden Sarah und Mark unbeschadet zurückkehren?« (GONG). You bet! Eine rasant inszenier­ te Verarschung bekannter phantasti­ scher Filme. Space Visitors USA 1993. R Brian Trenchard-Smith. B Bryce Zybel. K John Stokes. M Garry McDonald/ Laurie Stone. D Parker Stevenson (Paul Corliss), Dirk Benedikt (Lt. Comm. Dan Lerner), Erin Gray, Chad Everett (Gen. Spalding), Christopher Pate (Sam Fools Crow), Natalie McCurry (Janine), Robert Mammone (Michael Novado), Peter Curtin (Jonathan Applegate), Gina Maiglas (Dr. Mendez), Justin Manjo (Franklin Kolbe), Don Halbert (Sgt. Bridges), Kim Crejus (Dr. Clark), Brian McDermott (Detective Kerns). F 85 Min. Im Traum hat der Psychologe Paul Cor­ liss wiederholt das Gefühl, Kontakt mit außerirdischen Besuchern aufzunehmen. Als das Militär eines Tages über seiner Gegend ein Raumschiff abschießt, stellt man auch einen überlebenden Fremdling sicher. Corliss kann sich als einziger per Telepathie mit ihm verständigen. Er ent­ führt den Gefangenen und versucht, un­ terstützt von einem Indianer, die wichtige Mission der Außerirdischen zu vollenden. (OFFICIAL DENIAL).

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- »Beim Australier Brian TrenchardSmith kommen die Außerirdischen aus der menschlichen Zukunft und wollen nachträglich die in ihrer Gegenwart be­ reits zerstörte Natur retten, was ein Ver­ ein von Militärs natürlich zu verhindern sucht.« (VIDEOWOCHE). - Gut gemeinte, aber arg behäbige Science Fiction-Mär, die ohne große Höhepunkte und Effekte inszeniert wurde und dem schon oft ver­ filmten Thema nichts Neues abzuge­ winnen weiß. - Nur auf Video. ® C1C Space 2063 - Jenseits der Grenzen (SPACE ABOVE AND BEYOND).

USA 1995. R David Nutter/Charles Martin Smith. B Gien Morgan/James Wong. K David Eggby/Tony Palmieri. SpE Tim McHugh/ Glenn Campbell. A/N.N. D Morgan Weisser (Nathan West), Kristen Cloke (Shane Vansen), Rodney Rowland (Cooper Hawkes), Lanei Chapman (Vanessa Damphousse), Joel de la Fuente (Paul Wang), James Morrison (Col. McQueen), Amanda Dougs (Kylen), Peter Kent (Mike Pagodin), Theresa Wong (Michelle Low), Anja Coleby (Bartley), Darrin Klimek (Carter), Colin Friels (Fouts), Bill Hunter (Gen. Chartwell), Robert Coleby (Jonathan Overmeyer), Alan Dale (Borman), Chris Kirby (Stone), Michael Edwards-Stevens (Maxwell), Charles Anthony (Nelson), Bartholomew John (Richard West), Gennie Nevinson (Anne West), James Campbell (John West), Ric Anderson (Slayton), Angus Grant (Neil West), Colin Handley (Sgt. Vansen), Rebecca Riggs (Mrs. Vansen), R. Lee Ermey (Sgt. Major Frank Bogus), Melissa Bullock. F 90 Min. (TV-Film). Außerirdische vernichten im Jahr 2063 die erste menschliche Kolonie auf einem Planeten eines anderen Sonnensystems. Noch wissen dies die jungen Kampf­ piloten nicht, die bei den US-Marines unbarmherzig gedrillt werden. Ihr Team­ geist leidet unter dem schwelenden Kon­ flikt zwischen Hawks und West. Der Ein­ zelgänger Hawks ist nämlich ein >lnvi-

829 troSil< ge­ nannten Wesens, das sich nach Holly­ wood durchschlägt und einen Partner sucht, um seine Art zu erhalten. In einer blutigen Schlacht, bei dem Sil mehr­ mals Metamorphosen durchläuft, bis sie schließlich so aussieht, wie H.R. Giger sich ein Ungeheuer vorstellt, wird sie schließlich, kurz nachdem sie in Rekord­ zeit ein Kind geboren hat, in den finsteren Abwasserkanälen von Los Angeles ver­ nichtet. Am Ende nagt eine Ratte an ei­ nem ihrer abgerissenen Gliedmaßen und tötet kurz darauf mit einem aus ihrem Maul schnellenden Tentakel einen Artge­ nossen. - Der Film ist durchaus spannend und kompetent gemacht, doch die Anlei­

hen bei Alien sind so deutlich, daß man sich fragt, ob Hollywood-Anwälte nur auf Golfplätzen tätig sind. Die stellenwei­ se nachdenklich inszenierte Geschichte wird schnell zur üblichen Verfolgungs­ jagd auf ein Lebewesen, das, wie Lennox

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Speedrage

vermutet, sich möglicherweise für die >Heilung< des >Unkrauts< Mensch hält: Das Biest kennt weder >gut< noch >böse< und verfugt, wie die Entität in Alien, über keine moralischen Maßstäbe. Die Frage, wieso Forscher eine ihnen von unbekann­ ten Wesen übermittelte DNS-Formel mit menschlichen Zellen kreuzen sollten, bleibt unbeantwortet. ® Yvonne Navarro: Species, München 1995. ©Warner

Speedrage USA 1995. R Joseph Merhi. B Joseph John Barmettler, Jacobson Hart. K Ken Blakey. M Louis Febre. D Gary Daniels (Alex), Kenneth Tigar (Harry), Fiona Hutchinson (Mary), Jillian McWhirter (Bobby), Peter Jason (Grigg). F91 Min. Grundschullehrer Alex führt mit Frau und Tochter ein beschauliches Leben, bis er in eine Polizei Verfolgungsjagd gerät und entführt wird. Er landet in einem gehei­ men Labor, wo Forscher an illegalen Ein­ wanderern ihre Vision vom perfekten Soldaten verwirklichen. Die Versuchska­ ninchen werden mit Chemikalien vollge­ pumpt, die unkontrollierbare Aggressio­ nen auslösen. Alex flieht und wird von den Medien als gemeingefährlicher Killer dargestellt, der eliminiert werden muß. »Der Film stammt aus der Fabrik von Jo­ seph Merhi, der dem Videomarkt alljähr­ lich drei bis vier handwerklich routinierte Actionproduktionen zuzuführen pflegt. Merkmal der Merhi-Filme sind dünne Stories als Auslöser für eine Anhäufung möglichst sensationeller Schieß- und Crashszenen.« (FILMDIENST). AT: Speed Rage. - Nur auf Video. ® Ascot (RAGE).

Spider-Man, der Spinnenmensch (SPIDERMAN). USA 1977. R E. W. Swackhamer. B Alvin Boretz. K Fred Junkman. M Johnnie Spence. D Nicholas Hammond (Peter Parker/ Spider-Man), Lisa Eilbacher (Judy Tyler),

Michael Pataki (Barbera), David White (Jameson), Thayer David (Byron), Ivor Francis (Tyler), Robert Hastings (Monahan), Len Lesser (Finch). /• 93 Min. Der an einem Heuschnupfen leidende Student Peter Parker versucht sich als freier Fotograf der Zeitung Daily Bügle, wird von einer radioaktiven Spinne gebis­ sen und erhält dadurch deren Fähigkeiten: Er kann problemlos Häuserwände hinauf­ klettern und Spinnenfäden erzeugen, an denen er sich durch die Luft schwingen kann. Angetan mit einem fantastischen Kostüm verschreibt er sich als >SpiderMan< der Gerechtigkeit, befreit seine Hei­ matstadt von Gangstern und zieht gegen einen Therapeuten zu Felde, der mittels einer elektronischen Vorrichtung Profes­ sor Tyler, den Vater seiner Freundin Judy, ins Verbrechen treibt. - Spider-Man ist eine amerikanische Comic-Figur, deren haarsträubende Abenteuer möglicherwei­ se Zehnjährige begeistern können. Für je­ den, dessen IQ über 50 hinausgeht, dürfte die Lektüre eines Perry-Rhodan-Heftes jedoch spannender sein. © RCA/Columbia Spider-Man gegen den gelben Drachen (SPIDERMAN: THE DRAGON’S CHALLENGE). USA 1979.

R Don McDougall. B Lionel E. Siegel. K Vince Martinelli. M Dana Kaprofif. D Nicholas Hammond (Peter Parker/ Spider-Man), Robert F. Simon (J. Jonah Jameson), Ellen Bry (Julie), Chip Fields (Rita), Rosalind Chao (Emily), Benson Fong (Min Lo Chan). F 96 Min. Ein Minister der VR China kommt in die USA, um drei Ex-Marines zu suchen, die ihn vom Verdacht des Hochverrats befrei­ en können. Jameson, der Verleger des Daily Bügle, setzt den von einer radioak­ tiven Spinne gebissenen Peter Parker (ali­ as Spider-Man) auf den Fall an. In der Gestalt dieses Superwesens, das wie eine Spinne Häuserwände erklettern und Spin­ nennetze weben kann, verfolgt Parker eine Spur bis nach Hongkong. Dort hebt

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Spiel mit der Zeit

Nicholas Hammond in er diverse Banden aus, die im Auftrag des wirklichen Verräters alle Zeugen töten wollen. ®RCA/Col umbia

Spider-Man schlägt zurück (SPIDF.RMAN STRIKES BACK). USA 1978. R Ron Satloff. B Robert Janes. K Jack Whitman. M Stu Philipps. D Nicholas Hammond (Peter Parker/Spider-Man), Joanna Cameron (Gale Hoffman), Robert F. Simon (J. Jonah Jameson), Michael Pataki (Capt. Barbera), Chip Fields, Robert Alda. F93 Min. Student Peter Parker, der von einer radio­ aktiven Spinne gebissen wurde und seit­

Spider-Man schlägt zurück her deren Fähigkeiten hat, arbeitet neben­ her als Fotograf für die Zeitung Daily Bü­ gle. Hauptsächlich bekämpft er jedoch das Böse: ln dieser Folge nimmt er es ge­ gen drei Studenten auf, die aus einem Universitätslabor fünf Kilogramm Pluto­ nium gestohlen haben und an einer Bom­ be basteln, weil sie auf die Gefahren der Atomkraft hinweisen wollen. Spider-Man kann die Bombe im letzten Moment ent­ schärfen. ® RCA/Columbia

Spiel mit der Zeit (THE TIME GAME). Australien/GB 1993. R Alister Smart. B Stephen Measday. K Ray Henman. M Brendan O’Brian,

Der Spion, der mich liebte Tony Durant. D Gabriel Andrews (Tony Johnson), Pat Bishop (Großmutter), Simon Chilvers (Großvater), Sally Warwick (Emily), Daniel Taylor (Brad). F 94 Min. Tony, 14, soll in der Schule Feuer gelegt haben. Man verfrachtet ihn zu den Groß­ eltern aufs Land. Opa, ein exzentrischer Tüftler und Erfinder, ist jedoch mit Hilfe einer selbstgebauten Zeitmaschine ver­ schwunden. Tony reist ihm hinterher und findet eine Möglichkeit, den wahren Py­ romanen zu entlarven. Kinderfilm.

Der Spion, der mich liebte (THE SPY WHO LOVED ME). GB 1977. R Lewis Gilbert. B Christopher Wood/Richard Maibaum. LV lan Fleming. K Claude Renoir. SpE Derek Meddings/John Evans. M Marvin Hamlisch. D Roger Moore (James Bond), Barbara Bach (Major Anya Amasova), Curd Jürgens (Karl Stromberg), Richard Kiel (Beißer), Caroline Munro (Naomi), Bemard Lee (>MQBeißerWaffe< (sprich: die Welt) liegt wieder in den >richtigen Händem. Ein ironisch überdrehter Film aus der Zeit, als Männer noch Männer und Superwaffen noch Spielzeuge waren.

Spione wie wir USA 1985. R John Landis. B Dan Aykroyd/Lowell Ganz/Babaloo Mandel. K Robert Paynter. SpE Brian Johnson. M Eimer Bernstein. D Dan Aykroyd (Austin Milbarge), Chevy Chase (Emmett Fitz Hume), Steve Forrest (Gen. Sline), Donna Dixon (Karen Boyer), Bruce Davison (Ruby), William Prince, Tom Hatten, Bernie Casey, Bob Hope, Frank Oz, Ray (SPIES LIKE US).

833 Harryhausen, Terry Gilliam, Charles McKeown, Robert Paynter, Gusti Bogok, Vanessa Angel. F 102 Min. Da die US Army ihr Weltraumraketenab­ wehrsystem testen möchte, soll eine so­ wjetische Rakete aus Sibirien in Richtung USA abgefeuert werden. Um von den Agenten abzulenken, die den Auftrag ausführen sollen, setzt das Pentagon zwei Trottel ein: das verkannte Computergenie Millbarge und den faulen Fitz-Hume. Per Fallschirm werden sie über Afghanistan abgesetzt und geraten sofort in Gefangen­ schaft. Doch die Flucht gelingt. Man schlägt sich durch die Berge, kloppt sich mit dem russischen Grenzschutz und stößt auf das andere Team, daß inzwi­ schen nur noch aus Karen besteht. Man startet die Rakete. Das Abwehrsystem versagt. In einer Sternstunde kann Mill­ barge die Rakete ins All umlenken. »Bis zum furiosen Happy End bleibt den beiden CIA-Spitzeln ausreichend Zeit und Raum für eine Vielzahl parodistischer Gags und Anspielungen, die nicht nur die Lachmuskeln (be)treffen ... Be­ sonders am Anfang und am Ende des Werkes prasseln die Kalauer und Gags nur so von der Leinwand und verdecken (leider) hin und wieder den durchaus ernstgemeinten Unterton der Ge­ schichte.« (STADTBLATT MÜNSTER). ® Gordon McGill: Spione wie wir, Bergisch-Gladbach 1986 Spirit of ’76 (THE SPIRIT OF ’76). USA 1993. R Lucas Reiner. B Lucas Reiner nach einer Idee von Roman Coppola und Lucas Reiner. K Stephen Lighthill. M David Nichtern. D David Cassidy (Adam-11), Olivia d’Abo (Chanel-6), Geoff Hoyle (Heinz-57), Leif Garrett (Eddie), Jeff McDonald (Chris), Liam O’Brien (Rodney), Moon Zappa (Cherryl Dickman), Carl Reiner (Dr. Von Mobil), Rob Reiner (Dr. Cash), Tommy Chong. F77Min. 2176: Ein Magnetsturm hat alle Daten­ banken der USA gelöscht. Mit einer Zeit­

Split maschine sollen sich Adam-11, die attrak­ tive Wissenschaftlerin Chanel-6 und der Sozio-Historiker Heinz-57 in das Jahr 1776 begeben, um ein Exemplar der Ver­ fassung zu besorgen. Wegen eines De­ fekts landet das Trio 200 Jahre zu spät 1976, mitten im Disco-Zeitalter. Die Mis­ sion droht im Rhythmus dieser Ära zu scheitern. Nur dank der Hilfe zweier Rock-Jünger geht alles gut aus. - »Für diese überdrehte Parodie auf den patrioti­ schen Kult Amerikas im allgemeinen und das ausgehende Hippie-Zeitalter im be­ sonderen zeichnet der jüngste Sproß der Regisseursfamilie Reiner verantwortlich, der, unterstützt von seinen Verwandten und vielen Prominenten in kleinen Cameo-Rollen, alles auf die Schippe nimmt, was typisch für die Mitte der 70er Jahre war.« (FILMDIENST). - »Zeitreiseabenteuer im Disco-Look mit David Cassi­ dy. Das Regiedebüt von Lucas Reiner sucht mit flotten Sprüchen und schrillen Typen Filmerfolgen wie Bill & Ted's so­ wie Wayne 's World Konkurrenz zu ma­ chen und hat dabei nur bedingt Erfolg. Trotz einer namhaften Besetzung ... er­ zielt die Videopremiere nicht die ge­ wünschte Durchschlagskraft.« (VIDEO­ WOCHE). - Nur auf Video. © Columbia TriStar Split

USA 1989. R Chris Shaw. B Chris Shaw. K Chris Shaw. M Chris Shaw, Robert Shaw, Ugi Tojo. D Chris Shaw (Starker), Tim Dwight, Joan Bechtel. 7'85 Min. Die abgestumpfte Bevölkerung einer Techno-Gesellschaft wird von ihrer Re­ gierung mittels Medienmanipulation kon­ trolliert. Der Philosoph Starker durch­ schaut das System und wird zur Gefahr für die herrschende Klasse. Es kommt zum Kampf. - »Der Amerikaner Chris Shaw hat in diesem wüsten Science Ficti­ on-Spektakel fast alles selbst gemacht: Regie, Buch, Kamera und Schnitt, hat bei Ton und Musik mitgewirkt und auch noch (SPLIT).

Split Second

selbst mitgespielt. Inhaltlich reproduziert die Außenseiterproduktion bekannte An­ ti-Utopien, formal bemüht sie sich, diese durch eine grelle Mixtur von Spezialef­ fekten, Computergrafiken und Bildmani­ pulationen zu übertreffen.« (FISCHER FILM ALMANACH).

Split Second (SPLIT SECOND). GB 1992. R Tony Maylam. B Gary Thompson. K Clive Tickner. SpE Stephen Norrington. M Stephen Parsons, Francis Haines. D Rutger Hauer (Harley Stone), Kim Cattrall (Michelle), Neil Duncan (Dick Durkin), Alun Armstrong (Trasher), Ian Dury (Jay Jay), Pete Postlethwaite (Paulsen), Roberta Eaton (Robin), Michael J. Pollard, Stuart Harvey-Wilson, Alun Armstrong, Paul Grayson. F 87 Min. Der Polizist Harley Stone ist in einem fu­ turistischen London, das aufgrund des Treibhauseffekts teilweise unter Wasser steht, einem bestialischen Killer auf der Spur, der seinen Opfern das Herz heraus­ reißt, seinen Partner auf dem Gewissen hat, und ärgert sich mit einem jungen (studierten) Ersatzmann herum, bis er den Gesuchten in der städtischen Kanalisation stellen kann: Er entpuppt sich als Außer­ irdischer. Ein atmosphärisch dichter SFSchocker, der sich allerdings wieder ein­ mal darin gefällt, uns einen feuchten Kehricht über die Motivation des »Unge­ heuers« zu sagen. ©New Vision

Squirm - Invasion der Bestien USA 1975. R Jeff Lieberman. B Jeff Lieberman. K Joseph Mangine. SpE Bill Milling/ Don Farnsworth/Lee Howard. M Robert Prince. D John Scardino (Mich), Patricia Pearcy (Geri), R. A. Dow (Roger), Jean Sullivan (Naomi), Peter MacLean (Sheriff), Fran Higgins (Alma), William Newman (Quigley), Barbara Quinn (Freundin des Sheriffs), Carl Dagenhart (Willie Grimes), Angel Sande (Millie), (SQUIRM).

834 Carol Jean Owens (Bonnie), Kim Iocouvozzi (Hank), Walter Dimmick (Danny), Julia Klopp (Mrs. Klopp), Ralph Flanders, Albert Smith, Jim Shirah, Harold Mumm, W. A. Lindblatt. E 93 Min. In der Nähe des von einem Unwetter heimgesuchten Dörfchens Fly Creek ist ein Hochspannungsmast umgekippt, der ununterbrochen 300000 Volt in den Bo­ den jagt, was den Bewohnern des Erd­ reichs - den Würmern - natürlich nicht gefällt: Zu Millionen kriechen sie an die Oberfläche und stillen, aggressiv gewor­ den, ihren Hunger an den Menschen, die darob wahnsinnig werden und noch viel mehr Unheil anrichten. Am Schluß gibt es nur drei Überlebende. Ein widerliches Horrorspektakel.

Ssssnake Kobra (SSSSSSSS). USA 1973. R Bernard L. Kowalsky. B Hal Dresner. K Gerald Perry Finnerman. M Pat Williams. D Strother Martin (Dr. Carl Stoner), Dirk Benedict (David Blake), Heather Menzies (Kristina Stoner), Richard B. Shull, Tim O’Connor, Reb Brown, Jack Ging, Kathleen King, Ted Grossman, Ray Ballard, Charles Seel, Brendan Burns, Rick Beckner, James Drum, Ed McCready, Frank Kowalsky, Ralph Montgommery, Michael Masters, Charlie Fox, Felix Silla, Nobel Craigh, Bolobi Kiger, J. R. Clark, Chip Potter. F99 Min. Der etwas sonderliche Dr. Stoner ist we­ gen einiger anrüchiger Experimente von seiner Universität verwiesen worden. Nun widmet er seine gesamte Freizeit der Züchtung riesiger Kobra-Schlangen. Und da er glaubt, daß die Menschheit sich über kurz oder lang selbst zugrunde rich­ ten wird, wenn sie sich weiterhin so be­ denkenlos vermehrt, kommt ihm die Idee, daß sie in Reptilienform weitaus größere Überlebenschancen hätte. Sein Plan ist gefaßt: Er will Menschen zu Reptilien zu­ rückentwickeln, und zwar zu Kobras. Sei­ ne Assistenten Tim und David fallen ihm

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als erste zum Opfer. Pech ist nur, daß Stoners Tochter Kristina David liebt und nach ihm zu fragen beginnt. Zwar kann der Doktor ihr weismachen, daß David aufgrund einer Therapie in Quarantäne leben muß, aber schließlich kommt Kri­ stina doch hinter das Geheimnis ihres Va­ ters: Als sie dem zu einem Schlangen­ monstrum herangewachsenen David be­ gegnet, kommt es zum Eklat. Zwar wird Dr. Stoner von einer giftigen Kobra zu Tode gebissen, aber David ist nicht mehr zu retten: Er hat sich seinem neuen Da­ sein als Riesenschlange angepaßt. - Ori­ gineller wäre es da schon gewesen, ge­ wisse Drehbuchautoren an ein Dasein als Kakerlake anzupassen. SS-X-7 - Panik im All (MUTINY IN OUTER SPACE/ AMMUNITINAMENTO NELLO SPAZIO).

USA/Italien 1964. R Hugo Grimaldi. B Arthur C. Pierce. K Archie Dalzell. M Gordon Zahler. D William Leslie (Major Towers), Dolores Faith (Faith Montaine), Pamela Curron (Connie), Richard Garland (Col. Cromwell), James Dobson (Dr. Hoffman), Carl Crow (Webber), Glenn Langan (Commander), Harold Lloyd jr., Ron Stokes, Robert Palmer, Gabriel Curtis. 80 Min. Als zwei Astronauten von einer Mond­ expedition zur Raumstation SS-X-7 zu­ rückkehren, schleppen sie eine Art Pilz mit ein, der sich rasch ausbreitet und den Piloten Webber tötet. Der Stationsarzt Dr. Hoffman findet heraus, daß das Gewächs in großer Kälte nicht existieren kann. Als sich der Kommandant der Station weigert, von der Erde Hilfe zu erbitten, meutert die Besatzung, läßt das Stationsinnere verei­ sen und sendet einen Notruf aus. Hilfs­ raumschiffe von der Erde hüllen schließ­ lich die Station in eine künstliche Wolke: Von jeglichen Lichtquellen abgeschlos­ sen, geht das mordende Pilzgewächs ein. Wem es vor gar nichts mehr graut, wird auch an diesem Schwachsinn seine Freu­ de haben.

Stahlharte Rache - The Avenger Stadt im Meer (CITY UNDER THE SEA/WAR-GODS OF THE DEEP). GB/USA 1965.

R Jacques Tourneur. B Charles Bennett/ Louis M. Hayward. LV Edgar Allan Poe. K Stephen Dade. SpE Frank George/Les Bowie. M Stanley Black. D Vincent Price (Kapitän), Tab Hunter (Ben Harris), David Tomlinson (Harold T. Jones), Susan Hart (Jill Tegellis), John Le Mesurier (Reverend Jonathan Ives), Henry Oscar (Mumford), Derek Newark (Dan), Roy Patrick (Simon), Anthony Selby (George). F 84 Min. Cornwall 1903: Die junge Amerikanerin Jill wird von zwei Fischmenschen ent­ führt. Ihre Freunde Ben und Harold set­ zen ihr durch allerlei unterirdische Gänge nach und gelangen so in eine unterseei­ sche Stadt, wo sie von offenbar über 200 Jahre alten Menschen gefangengehalten wird. Herrscher dieses mysteriösen Rei­ ches ist ein augenscheinlich geistesge­ störter Ex-Kapitän, der in Jill seine wie­ dergeborene Frau zu erkennen glaubt. Die Stadt unter dem Meer wird von einem Vulkan beheizt, der sich in der Nähe be­ findet. Als dieser unerwartet ausbricht, gelingt den drei Gefangenen die Flucht. Der Ex-Kapitän und seine unsterblichen Heerscharen fangen plötzlich rapide an zu altern. Ihr Plan, der Stadt durch Ent­ führungen von der >Oberwelt< frisches Blut zuzuführen, ist zum Scheitern verur­ teilt. Das Unterwasserreich wird durch den Vulkanausbruch vernichtet. - Was diesen Film ungewöhnlich macht, ist, daß er auf einem Gedicht von E. A. Poe ba­ siert (und nicht verwechselt werden sollte mit einem abenteuerlichen Taucherfilm gleichen Titels). Stahlharte Rache - The Avenger USA 1987. R Nick Barwood. B Ian Fletcher. K Oliver Wood. MN.N. D Scott Feraco (Chase), Robert Sedgwick (Brad), Carlos Palomino (Carlos), Raymond Serra (Vic), Rosanna Dayon (Yolanda), Teresa Blake (Virginia), Jon Tenny (Stu). F 72 Min. (THE AVENGER).

Stalker Wegen des Schurken Brad kommt Chase hinter Gitter und verliert den linken Arm. Not macht erfinderisch. Sein Freund Vic verpaßt ihm einen mechanischen Arm. So kann er auch stahlharte Rache an seinem Erzfeind vollziehen. - »Zum Glück ist diese zweitklassig inszenierte Stunt-Orgie schon nach 72 Minuten vorbei.« (FISCHER FILM ALMANACH). - Nur auf Video. ® Taurus

Stalker UdSSR 1979. R Andrej Tarkowski. B Arkadi und Boris Strugazki. LV Arkadi und Boris Strugazki. K Alexander Kniaginski/N. Fudim/S. Naugolnych. M Eduard Artemjew. D Alexander Kaidanowski (Roderic Schuchart, >der StalkerStalker< bezeichnet einen Pirschgänger, und der Roman Pick­ nick am Wegesrand, nach dem Andrej Tar­ kowski seinen Film drehte, »erzählt von einer bewachten Zone, die nach dem Ein­ bruch eines unbekannten kosmischen Kör­ pers auf der Erde entstanden ist. Dort wir­ ken nicht gewöhnliche physikalische Ge­ setze, sondern geheimnisvolle Mechanis­ men einer offenbar fremden Natur, die dieses einst ganz gewöhnliche Gebiet bis zur Unkenntlichkeit veränderten. Wissen­ schaftler, Abenteurer und Plünderer fühlen sich angezogen von dieser seltsamen Zone und den Gegenständen, die man dort fin­ den kann. Die Umstände (der Zugang zu diesem Gebiet ist streng verboten) bringen einen halbkriminellen Beruf hervor, den des Stalkers.« (Maja Turowskaja, ANDREJ (STALKER).

TARKOWSKI: FILM ALS POESIE - POESIE ALS FILM) - Der Stalker, um den es in

diesem Film geht, ist Ex-Laborant und ehemaliger Knastologe: Schon einmal hat er wegen unerlaubten Pirschens in der verbotenen Zone fünf Jahre absitzen müssen. Der Stalker lebt mit seiner Frau und seiner gelähmten Tochter in einer

836 schäbigen Hütte. Und eines Morgens bricht er - gegen den Widerstand seiner Frau - erneut zu einer Expedition auf. In einer heruntergekommenen Kneipe am Bahnhof trifft er einen Physiker und einen Schriftsteller. Die beiden wollen die Zone erforschen und das mysteriöse >Zimmer< betreten, einen Ort, der an­ geblich die geheimsten Wünsche jedes Menschen erfüllen kann. Der Stalker übernimmt die Führung. Er trickst die Bewacher der Zone geschickt aus und bringt seine Begleiter in ein sumpfiges, von Verfall und Fäulnis gezeichnetes Gebiet, in dem die irdischen Naturge­ setze keine Gültigkeit mehr haben. Man schlägt sich durch Tunnels, Kanäle und eine Landschaft aus zerfallenen Gemäu­ ern. Es kommt zu einem Zeitphänomen, das sich niemand erklären kann. Als der Schriftsteller vom Weg abweicht, wird er von einer Stimme, die aus dem Nichts kommt, vor dem Weitergehen gewarnt. Der Stalker selbst scheint sich am meisten vor der verbotenen Zone zu fürchten: Er steckt ständig den Weg ab und schickt die anderen voraus, wenn man einen Kurswechsel vornehmen muß. Als man das geheimnisvolle >Zimmer< endlich erreicht hat, wollen der Physiker und der Schriftsteller es nicht mehr betreten: Der Schriftsteller hat plötzlich Angst, weil er sich über die Natur seiner Wünsche nicht mehr im klaren ist, der Physiker offenbart, daß er die gefährliche Reise nur deshalb mit­ gemacht hat, um die ganze Zone mit ei­ ner Bombe zu zerstören. Dazu kommt es jedoch nicht. Eine vor der Schwelle des >Zimmers< geführte Diskussion en­ det ohne Resultat - also kehrt man wie­ der um und landet schließlich am Aus­ gangspunkt des illegalen Pirschgangs: in der schummrigen Kneipe. Der Stal­ ker kehrt zu Frau und Tochter zurück. Er beklagt sich darüber, daß niemand mehr imstande sei >zu glauben« Die Frau bezeichnet den Stalker als >nicht normal« und seine Tochter - die durch ihn möglicherweise das Opfer einer un-

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bekannten Strahlung geworden ist - be­ wegt mit telekinetischer Kraft drei Glä­ ser über einen Tisch. - »Diese Schluß­ parabel soll nichts anderes besagen, als daß eine gewisse Hoffnung besteht: die Zukunft ist in den Kindern.« (Andrej Tarkowski) - »Der Film ist... vom Su­ jet her in asketischer Weise verdichtet. Es gibt keine Abschweifungen, keine Rückblenden, keine Abenteuer am Ran­ de. Es ist eher eine angespannte geistige Wanderung - der Weg dreier Menschen zur Selbsterkenntnis - als eine Abenteu­ ergeschichte. Groß- und Nahaufnahmen der handelnden Figuren sind von großer Ausdruckskraft, erinnern in der Art ih­ rer Gestaltung an Graphiken. Auf Tota­ len wird weitgehend verzichtet... Vor dem Hintergrund der banalen Ge­ schwätzigkeit, in die das Philosophieren des Schriftstellers ausartet, und der wortkargen, zugeknöpften Halsstarrig­ keit des Wissenschaftlers wirkt der Stalker nicht wie ein Abenteurer, der sich unter Risiken sein Brot verdient, sondern wie ein Apostel und Märtyrer der Hoffnung, daß seine >Kunden* das wundertätige Zimmer mit seiner Hilfe erreichen und die Möglichkeit der Er­ füllung ihrer Wünsche nutzen. Sein Ge­ sicht, sein Körper sind von früheren vergeblichen Versuchen gezeichnet. Eine quälende Unvollkommenheit ist in ihm, eine wunderbare menschliche Möglichkeit, die sich nicht verwirkli­ chen konnte und in Nichtigkeit und Armseligkeit verharrt. Seine Haltung, allein seine Anwesenheit, provoziert die Frage nach dem Sinn des Unterneh­ mens, die am Ende des Wegs doch keine Antwort findet.« (Maja Turowskaja) - »Stalker spricht vom Glauben, der Wissenschaftler von Vernunft, der Schriftsteller von Inspiration. Diesen Film muß man mehrere Male sehen...« (FILMBEOBACHTER) - »Der Stalker ist der antimaterialistische Film schlecht­ hin, mystisches Kino, unvollendet frei­ lich wie Beethovens Symphonie, da die Vollendung für Tarkowski wohl nur jen­

Ständig in Angst

seits alles Dinglichen stattfinden kann.« (FILMDIENST)

® Arkadi und Boris Strugazki: Picknick am Wegesrand, Berlin/DDR 1976 Ständig in Angst (HAUSER'S MEMORY). USA 1970. R Boris Sagal. B Adrian Spies. LV Curt Siodmak. K Petrus Schloemp. M Billy Byers. D David McCallum (Hillel Mondoro), Susan Strasberg (Karen Mondoro), Lilli Palmer (Anna), Leslie Nielsen (Slaughter), Helmut Käutner (Kramer), Robert Webber (Dorsey), Hans Elwenspoek (Van Kungen), Herbert Fleischmann (Renner), Peter Capell (Schepilow), Barbara Lass (Angelika), Peter Ehrlich (Kucera), Günter Meisner (Korowiew), Otto Stern (Gessler), Art Brauss (Bak), Jochen Busse (Dieter), Manfred Reddemann (Sorsen), Barbara Capell (Anna als Kind). F96 Min. Im Originalroman Hausers Gedächtnis von Curt Siodmak geht es um ein künst­ lich am Leben gehaltenes Gehirn, das all­ mählich das Bewußtsein des Wissen­ schaftlers in seinen Bann zwingt, der es aus experimentellen Zwecken in einer Nährflüssigkeit am Leben erhält. Dieser amerikanische TV-Film beschreibt die Erfahrungen eines jüdischen Wissen­ schaftlers in den USA, dem man die Erin­ nerungen eines deutschen Forschers >überträgtErinnerungen< des toten Hauser fangen jedoch an, den Amerikaner zu steuern: Er lebt wichtige Stationen aus dem Leben Hausers nach, findet sich plötzlich in Eu­ ropa wieder, trifft eine Frau, macht einen Mann ausfindig, der Hauser einst verriet. Die Grenzen zwischen Realität und Fikti­ on verwischen sich allmählich. Während die Kollegen des Wissenschaftlers alles tun, um ihrem Freund zu helfen, schalten sich ausländische Agenten ein. Als der >neue< Hauser einen alten Bekannten trifft und ihn töten will, verliert er das Leben. ® Curt Siodmak: Hausers Gedächtnis, München 1974

The Stand - Das letzte Gefecht The Stand - Das letzte Gefecht USA 1994. R Patrick Garris. B Stephen King. LV Stephen King. K Edward J. Pei. SpE Lou Carlucci. M W.G. >Snuffy< Waiden. D Gary Sinese (Stu Redman), Molly Ringwald (Frannie Goldsmith), Rob Lowe (Nick Andros), Adam Storke (Larry Underwood), Laura San Giacomo (Nadine), Ruby Lee (Mutter Abigail), James Sheridan (Randall Flag), Matt Frewer, Miguel Ferrer, Stephen King, Kathy Bates, Sam Raimi, John Landis, Tom Holland. F 4 Teile ä 120 Min. Ein Unfall auf einer US-Militärbasis löst eine weltweite Katastrophe aus: Tödliche Bakterien entweichen aus einem Labor und verpesten die Erde. Die Behörden spielen das Ereignis herunter, bis es zu spät ist. Nahezu alle Menschen kommen um. Die wenigen Überlebenden gehören zwei Fraktionen an. Die einen, aufrechte, gottesfiirchtige Demokraten, bemühen sich, in Colorado eine neue Zivilisation auf die Beine zu stellen; die anderen sind Anhänger des schlimmen Fingers Flagg, eines dämonischen Lebewesens, das in verschiedenen Gestalten auftritt. Sie rich­ ten sich in Las Vegas ein und verfolgen das Ziel, die Guten auszulöschen. - Ste­ phen Kings umfangreicher SF-Roman THE STAND (1978; erweitert 1990) wur­ de lange vor der Produktion dieser vier­ teiligen TV-Miniserie als Filmstoff an­ gekauft, aber es fand sich niemand, der in der Lage gewesen wäre, den Trumm ins Leinwandformat zu übertragen. Ge­ rüchten zufolge waren die Studios auch nicht Von dem Gedanken begeistert, den Zuschauern einen so deprimierend fin­ steren Stoff vorzusetzen. Die Idee, Kings Roman als TV-Mehrteiler zu rea­ lisieren, war sicher die beste Lösung. »Nicht nur für ein verregnetes Wochen­ ende die ideale Ablenkung. Für Stephen King-Fans sowieso ein Muß.« (FISCHER (THE STAND).

FILM ALMANACH).

® Stephen King: The Stand, BergischGladbach 1990. ©Warner

838 Star Cracks - Die irre Bruchlandung der Außerirdischen (MORONS FROM OUTER SPACE).

GB 1985. R Mike Hodges. B Griff Rhys-Jones/ Melvin Smith. KPhil Meheux. SpE David Speed/Jeff Luff. M Peter Brevis. D Mel Smith (Bernard), Griff Rhys-Jones (Graham Sweetly), James B. Sikking (Col. Laribee), Joanna Pearce (Sandra), Paul Brown (Julian), Jimmy Nail (Desmond Brock), Tristram Jellinek (Simpson), George Innés (Stanley), John Joyce (Miller), Mark Jones (Godfrey), Leonard Fenton, André Maranne, Joanna Dickens, R.J. Bell, Peter Whitman. F 86 Min. Vier Bewohner des Planeten Blob haben sich für einen Wochenendtrip ein Raum­ schiff gemietet. Nachdem der dicke Ber­ nard aufgrund eines Versehens zuerst ins Vakuum und später in die USA verschla­ gen wird, notlanden Desmond, Sandra und Julian auf einer Autobahn bei Lon­ don, wo man sie wegen ihres eigenartigen Fahrstils gleich für Belgier hält. Nachdem der paranoide US-Botschafter, ein eindeu­ tiges Opfer zu vieler schlechter SF-Filme, und diverse britische Forscher das Trio eingesammelt und untersucht haben, müssen sie feststellen, daß die vermeint­ lich hochintelligenten Außerirdischen bloß gewöhnliche Schwachköpfe sind. Man läßt sie frei. Ein erfolgloser Journa­ list, der seine Stunde schlagen hört, staf­ fiert die drei als Superpunks aus und baut sie in kurzer Zeit zu Bühnenstars auf. Während der arme Bernard sich durch die USA schlägt und haarsträubende Aben­ teuer bestehen muß, erobern seine Freun­ de singend die Bretter, die die Welt be­ deuten. Während einer US-Tournee ge­ lingt es Bernard endlich, in ihre Gardero­ be vorzustoßen, doch sie verleugnen ihn, weil er »gar nicht wie ein Außerirdischer aussieht«. Während des Konzerts, das in einem Stadion stattfindet, landet unver­ hofft der Raumschiffverleiher und zeigt sich sauer wegen der Überziehung der Leihzeit. Die Außerirdischen können nur

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Star Crash - Sterne im Duell

Jeder Schuß daneben:

Star Crash - Sterne im Duell von Luigi Cozzi

auf ihre Haftpflichtversicherung vertrau­ en und düsen ab. Bcrnard bleibt gefrustet zurück. Der Journalist nimmt sich seiner an, um auch ihn zum Popstar zu machen. - Star Cracks ist ein typisch britischer Film - ein satirisches Feuerwerk, das sei­ ne Gags beinahe pausenlos abschießt und jedes Klischee verulkt, an dem der SFFilm so reich ist. - Nur auf Video. ©Cannon

Star Crash - Sterne int Duell (SCONTRI STELLARI/STAR CRASH). Italien/USA 1978. R Lewis Coates (= Luigi Cozzi). B Lewis Coates/Nat Wachsberger/R. A. Dillon. Ä'Paul Bceson/Roberto d’Ettorc. SpE Armando Valcauda/Germano Natali. AL John Barry. D Caroline Munro (Stella Star), Marjoe Gortner (Akton), Christopher Plummer (Kaiser), Joe Spinell (GrafZarth Arn), David Hasselhoff (Prinz Simon), Robert Tessier

(Geheimdienstchef), Nadia Cassini (Königin der Amazonen), Judd Hamilton, Daniela Giordano. F97 Min. Der tückische Graf Zarth Arn, ein galak­ tischer Dunkelmann ohnegleichen, trach­ tet danach, die ganze Galaxis unter seiner Herrschaft zu vereinen. Im Weg ist ihm dabei nur noch der gutmütige Kaiser des >ersten Sternenkreises< - und damit dieser nichts gegen ihn unternimmt, hat er des­ sen Sohn Simon von seinen schurkischen Vasallen kidnappen lassen. Der Kaiser ruft daraufhin die tollkühne und kurven­ reiche Agentin Stella Star zu Hilfe, die mit ihrem treuen Navigator Akton und ei­ nem Roboter in die Höhle des Oberschur­ ken eindringt. Obwohl Graf Zarth Arn über ganze Armeen von Halunken und Robotern gebietet, kann er den Guten na­ türlich nicht das Wasser reichen. Stella rettet ihren Prinzen, verliebt sich in ihn und führt die Raumflotte des Kaisers im Sturm lauf gegen die Armada des Grafen,

Starcross - Das Girl vom anderen Stern

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der alsbald den Abschied einreicht. - Star Crash ist ein Rip-Off von Krieg der Sterne (George Lucas, 1976), wurde als solches sofort erkannt und verschwand auch schnell in der Versenkung: »Von schauspielerischem Einsatz kann keine Rede sein. Die Stars sind vielmehr anwe­ send, und zumindest auf den Gesichtern der Herren Plummer und Gortner spiegelt sich ständig, meist etwas paradox zur Handlung, die blanke Ironie.« (SOUNDS) - »Wieder ist die ganze Milchstraße Bühne, wieder greift das absolut Böse die absolut gute, weil herrschende Ord­ nung an. Zart ist der Gegensatz der Kräfte angedeutet. Der gute Kaiser ver­ schwimmt im Weichzeichner der ge­ rührten Kamera, leidet mit seinem Volk und spricht das erlösende Machtwort. Der böse Fürst Sar Than (aha!) ist hin­ gegen abgrundtief häßlich, hysterisch und will alles nur kaputtmachen. Um ganz sicher zu gehen, daß Gut und Böse unterscheidbar sind, trägt der böse Fürst einen Ziegenbart und nennt seine Mord­ automaten >GolemsFeind< hat eine Art Sonde aus ihr ge­ macht und benutzt sie als Übersetzer sei­

ner Wünsche. Wie sich herausstellt, ver­ birgt sich im Inneren der Wolke der vor dreihundert Jahren von der Erde ausge­ sandte NASA-Satellit Fbvager KZ. Er hat eine weite Reise hinter sich und kehrt nun zur Erde zurück, um sich seinem >Schöpfer< zu stellen: Das Computerge­ hirn des Satelliten hat während der langen Reise durch den Weltraum ein eigenes Bewußtsein entwickelt, ist im wahrsten Sinne des Wortes >intelligent< geworden

846 und befindet sich auf der Suche nach ei­ nem Körper, der es kleiden könnte. Will Decker, der die Navigatorin llia liebt, sicht sich plötzlich vor die Entscheidung gestellt, ob sic den >Körper< des Compu­ tergehirns abgeben soll. Ohne zu wissen, was aus dieser >Verbindung< zwischen Mensch und Maschine werden kann, wil­ ligt er schließlich ein. - Star Trek (von weniger Gehemmten respektlos >Star Dreckt genannt) war ursprünglich eine amerikanische TV-Seric, die in der BRD unter dem Titel Raumschiff Enterprise lief. Die Fernsehstation NBC produzierte zwischen 1966 und 1969 nicht weniger als 78 Folgen ä 60 Minuten. Executive Producer war Gene Roddenberry, als wei­ tere Produzenten standen ihm Gene L. Coon, John Meredyth Lucas und Fred Freiberger zur Seite. Roddenberry, ein fleißiger Drehbuchautor, der seit 1953 für

Gefroren zwischen teuren Special Effects: DeForest Kelley, William Shatner, Stephen Collins und Leonard Nimoy in Robert Wises Star Trek - Der Film

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das Fernsehen schreibt, war nicht nur der geistige Vater der Serie, sondern auch für einen Teil der Vorlagen verantwortlich; prominente SF-Schreiber, die an Star Trek mitarbeiteten, waren George Clayton Johnson, D. C. Fontana, Jerry Sohl, Ri­ chard Matheson, Robert Bloch, Theodore Sturgeon, Harlan Ellison, Jerome Bixby, Norman Spinrad und David Gerrold. Da die Höhe der Sehbeteiligung jedoch das Goldene Kalb des amerikanischen Fern­ sehens ist, wurde Star Trek 1969 abge­ setzt. Daraufhin brach ein Zuschauer-Pro­ teststurm aus, der die Chefetage der NBC zum Erzittern brachte. Es stellte sich je­ doch heraus, daß die Fans dieser Serie zwar besonders >aktivNetworksGewinner< werden ließen, mußte man übertreffen, wenn man überhaupt noch jemals mit ei­ nem SF-Film Geld machen wollte. Aus dem Durchschnittsheuler, der Star Trek Der Film werden sollte, wurde eine Su­ perproduktion, die nach unterschiedlichen Quellen 40, 60 und 80 Millionen DM ge­ kostet hat. Der Film, der von cleveren Werbern schon promotet wurde, bevor die erste Szene im Kasten war - zu den

Star Trek Voyager: Der Fürsorger

Werbemaßnahmen gehörte die übliche Geheimniskrämerei um hermetisch abge­ riegelte Studios, zum Schweigen vergat­ terte Mitarbeiter und Schauspieler -, ent­ puppte sich nach der Fertigstellung jedoch als fader, der TV-Serie allerhöchstens ausstattungsmäßig und tricktech­ nisch überlegener Abklatsch, der zwar ei­ nen gehörigen Profit einspielte, jedoch nicht zu den Höhepunkten des Genres zählt: »Der Film wiederholt die klischee­ haften Muster der Femsehserie. Eine be­ drohliche Situation tritt ein, der Gaptain reagiert mit autoritärem Befehlsgehabe, der Doktor äußert Skepsis, Spock bringt die kühle Logik ins Spiel, und der Ma­ schinist warnt zum x-ten Mal, daß die Maschinen nicht überlastet werden dür­ fen ... Man muß schon ein eingefleischter Enterprise-V an sein, um an einem derart simplen, gewaltsam auf Bedeutungs­ schwere getrimmten Film Gefallen zu finden.« (FILMDIENST) ©CIC ® Gene Roddenberry: Star Trek - der Film, München 1980

Star Trek Voyager: Der Fürsorger (STAR TREK VOYAGER: THE CARETAKER). USA 1995.

R Winrich Kolbe. B Michael Piller/Jeri Taylor. K Marvin V. Rush. M Jay Chattaway. D Kate Mulgrew (Capt. Kate Mulgrew), Robert Beltran (Chakotay), Roxann Biggs-Dawson (B’Elanna Torres), Jennifer Lien (Kes), Robert Duncan McNeil (Lt. Tom Paris), Ethan Phillips (Neelix), Robert Picardo (Dr. Zimmerman), Tim Russ (Tuvok), Garrett Wang (Kim), Basil Langton. F 90 Min. Pilotfilm der TV-Serie Star Trek - Voya­ ger. - Stemzeit 48315.6. Im 24. Jahrhun­ dert wird das Föderationsraumschiff Voyager unter Captain Kathryn Janeway bei der Verfolgung einer rebellischen Ma­ quis-Einheit auf mysteriöse Weise so weit in den Raum hinausgeschleudert, daß eine Rückkehr in die Föderation siebzig Jahre dauern wird - auch dann, wenn man mit Höchstgeschwindigkeit fliegt. Auch die Maquis sind von diesem Phäno­

Star Trek II - Der Zorn des Khan men betroffen. Da ihr Schiff beschädigt ist, muß man sie an Bord nehmen. Bald zeigt sich, daß das Phänomen von einer Quasi-Gottheit, dem sogenannten »Für­ sorger«, verursacht wurde, der seit urdenklichen Zeiten das Volk der Ocampa beschützt. Die Voyager- Mann Schaft be­ müht sich, dem »Fürsorger« zu verdeutli­ chen, daß sie intelligente Spezies sind, die auf sich selbst achten kann. Sie erbt die überlegene Technik des uralten We­ sens, das »amtsmüde« ist und einen Nachfolger sucht. - Die vierte Inkarnati­ on des populären Fernseh-Dauerbrenners Star Trek wartet mit einer neuen Besat­ zung und einem weiblichen Captain auf. (B) L.A. Graf: Der Beschützer, München 1995. ®CIC

Star Trek II - Der Zorn des Khan (STAR TREK II - THE WRATH OF KHAN).

USA 1982. R Nicholas Meyer. B Jack B. Sowards. K Gayne Rescher. SpE Industrial Lights and Magic, Inc. M James Horner. D William Shatner (Admiral James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr. Spock), DeForest Kelly (Dr. Leonard McCoy), Ricardo Montalban (Khan), James Doohan (Montgomery Scott), Walter Koenig (Mr. Chekhov), Bibi Besch (Carol Markus), Merritt Butrick (David), Paul Winfield (Terrell), Kristie Alley (Saavik), George Takei (Mr. Sulu), Nichelle Nichols (Lt. Uhura). F 113 Min. Im Jahre 1966 strahlte der amerikanische Fernsehsender NBC den Kurzfilm SPACE SEED (in der dt. Fassung >Der schlafen­ de Tigert) aus, eine Folge der TV-Serie Star Trek; geschrieben von C. Wilbur und Gene L. Coon (Regie: Marc Da­ niels). Die Haupt-Antagonistenrolle spielte Ricardo Montalban als Anführer einer Gruppe tyrannischer Übermen­ schen, die von Captain Kirk und seinen Getreuen besiegt und auf einen unwirt­ lichen Planeten in die Verbannung ge­ schickt werden. - Star Trek II - Der Zorn des Khan baut auf dieser TV-Epi-

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sode auf: Khan (der diesen Namen nicht etwa als Titel trägt, wie der idiotisch übersetzte deutsche Filmtitel suggeriert, sondern einfach so heißt) hat sich auf seinem Exilplaneten häuslich eingerich­ tet, betreibt genetische Experimente, haßt Kirk immer noch wie die Pest und will ihn mitsamt der Enterprise, die in­ zwischen als Schulschiff dient, vernich­ ten. Fünfzehn Jahre sind aber inzwi­ schen vergangen. Als das Raumschiff Reliant auf Khans Planeten landet, um ihn für ein >Genesis< benamtes Projekt zu testen, das mittels einer Spezialappa­ ratur aus Ödplaneten blühende Welten machen kann, fallen Captain Terrell und Mr. Chekhov, ein alter Kampfgefährte Kirks, dem racheschnaubenden Khan in die Hände. Khan infiziert die beiden Männer mit einem von ihm entwickel­ ten Parasiten und schickt sie zur Station Regula zurück, deren Leiterin Carol Markus, Kirks Ex-Geliebte, ist. Kirk inzwischen zum Admiral befördert wird nach Regula gelockt, wo Khan die Enterprise in einen Hinterhalt lockt und halb in Klump schießt. Aber die stram­ men Helden von der Erde wären keine Helden, könnten sie Khan nicht aus­ tricksen. Dennoch: Khan stiehlt die Ge­ nesis-Maschine, Terrell nimmt sich das Leben, Chekhov, der von seinem Parasi­ ten einen Mordbefehl erhält, verliert die Besinnung. Es kommt noch mal zu ei­ nem Weltraumrennen zwischen Khans Schiff und der Enterprise. Als Khan sämtliche Felle hinwegschwimmen, setzt er die Maschine - die man auch als Waffe benutzen kann - gegen Kirk ein. Nur der Überlichtantrieb der Enterprise könnte Kirk und seine Mannen retten aber der ist beschädigt, und der Maschi­ nenraum strahlenverseucht. Mr. Spock, der logisch denkende Vulkanier, opfert sich für seine Freunde: Er repariert den Antrieb, obwohl er weiß, daß es ihn das Leben kostet. Die Genesis-Maschine schafft eine neue, fruchtbare Welt, de­ ren molekulare Struktur so fremdartig beschaffen ist, daß Spock, der in einem

Star IVck III - Auf der Suche nach Mr. Spock

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Moby Dick für Trckkies: Ricardo Montalban, Walter Koenig und Paul Winfield in Nicholas Meyer Star

Trek II

Spezialsarg auf ihr >landctSprechgesänge< von Buckelwalen; das fremde Raumschiff erwartet eine Antwort - oder es wird die Erde vernichten. Doch da die Buckelwale im 23. Jahrhundert aus­ gestorben sind, können sie keine Antwort mehr geben. Man wagt den Zeitsprung ins 20. Jahrhundert und landet im San Fran­ cisco des Jahres 1986, was den Produzen­ ten eine Menge Kohle für futuristische Bauten spart. Man versteckt das Schiff un­ ter einem Tarnschirm in einem Park und zieht in Gruppen los, um notwendige Din­ ge zu organisieren. Chekhov wird vom Militär gefangen und muß befreit werden. Scott, McCoy und Sulu besorgen Material,

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um Wale zu transportieren. Kirk und Spock, die ein passendes Walpärchen su­ chen, lernen die Biologin Gillian kennen, die sie später in die Zukunft begleitet. Vor den Augen von Walfängern bringen sie die Wale in ihr Schiff und rasen in ihre Zeit zurück. Nach einer Bruchlandung im Meer nehmen die Wale Kontakt mit dem fremden Raumschiff auf. Das Wasser fließt zurück, das Raumschiff verschwin­ det wieder. - »Mehr als das langweilige Niveau einer auf Großformat aufgeblase­ nen Dutzend-Folge kommt bei diesem be­ tulichen >Alt-Herren-Vergnügen< nicht heraus.« (TIP). - »Die spannendste und vergnüglichste Fahrt der EnterpriseMannschaft. Besondere Pluspunkte: das vergleichsweise geringe Potential an Spezialeffekten und satirischen Seiten­ hieben auf den amerikanischen Zeit­ geist.« (THE HOLLYWOOD REPORTER). Zurück in die Gegenwart ist trotz seines eigenartigen Plots der beste aller Star 7reA-Filme und wurde in den Katego­ rien Musik, Toneffekte und Kamera für den Oscar nominiert. ©Vonda N. McIntyre: Zurück in die Ge­ genwart, München 1987 ®CIC Star Trek V - Am Rande des Universums (STAR TREK 5: THE FINAL FRONTIER).

USA 1989. R William Shatner. B David Loughery. K Andrew Laszlo. SpE Bran Ferren/Peter Kuran. AT Jerry Goldsmith. D William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Spock), DeForest Kelly (Dr. McCoy), James Doohan (Scotty),Walter Koenig (Chekhov), Nichelle Nichols (Uhura), George Takei (Sulu), David Warner (St. John Talbot), Laurence Luckinbill (Sybok), Charles Cooper (Korrd), Cynthia Gouw (Caithlin Dar), Todd Bryant (Klaa), Spiee Williams (Vixis), Rex Holman (J’Onn), George Murdock (Gott). F 105 Min. Keine besonderen Vorkommnisse im Log­ buch der USS Enterprise. Auf dem Plane­

Star Trek VI - Das unentdeckte Land ten Nimbus III lebt der Vulkanier Sybok, ein Halbbruder Mr. Spöcks, und sucht nach dem Sinn des Lebens. Mit einem Trick gelingt es ihm, die Enterprise und ihre Mannschaft zu entfuhren. Er reist mit ihnen ins Zentrum des Universums (nicht an dessen Rand, wie der Titel uns weismachen will), um Gott zu suchen, der ihm Rede und Antwort stehen soll. Man begegnet einer neblig aussehenden Macht, die das Schiff übernehmen will, damit es wieder verschwindet. Kirk ent­ larvt die Macht als Nicht-Gott: »Wenn du wirklich Gott bist, warum brauchst du dann ein Raumschiff?« In einem menta­ len Kampf wird die Macht besiegt. Sybok opfert sich für die Mannschaft, die ins All entkommt. - »Das Wahrste, was Captain Kirk alias William Shatner über seine Star Trek-Erfahrungen sagen kann, ist, daß >sie mich reich gemacht haben« Der Weltraumfahrer glaubt aber auch, seine erste Kinofilm-Regie habe Lob verdient.« Das US-Fachblatt VARIETY... kanzelt Shatners Raumgleiter-Märchen gehörig ab: »Unglückliches Regiedebüt... dü­ ster... träge.... schlampig anmutende Spezialeffekte... die Schwierigkeit be­ ginnt schon bei der Story, an der Shat­ ner mitschrieb.« (Erich Kocian, KINO­ HIT). - »Daß sich hinter Schwarzen Lö­ chern und fernen Astralnebeln religiöse Geheimnisse verbergen, ist für Trekkies nichts Neues, doch diesmal dümpelt die Enterprise am Rande der Absurdität. Und statt knalliger Spezialeffekte wer­ den beeindruckende Gedankenmanipu­ lationen serviert: In einem Flashback erlebt Spock seine Geburt noch einmal. Immerhin.« (KINO). © J.M. Dillard: Am Rande des Univer­ sums, München 1989 ®CIC

Star Trek VI - Das unentdeckte Land (STAR TREK VI: THE UNDISCOVERED COUNTRY). USA 1991.

R Nicholas Meyer. B Nicholas Meyer/ Denny Martin Flinn. St Leonard Nimoy/ Nicholas Meyer/Denny Martin Flinn.

Star Trek VI - Das unentdeckte Land K Hiro Narita. SpE Scott Farrar/Terry Frazee/Donald E. Myers/ Donald Frazee/ Logan Frazee/Eugene Crum/Scott Lingard/Joseph E. Sasgen/Peter Takeuchi/Industrial Light and Magic. M Cliff Eidelman. D William Shatner (Captain James T. Kirk), Leonard Nimoy (Spock), DeForest Kelley (Dr. Leonard McCoy), James Doohan (Montgomery Scott), Nichelle Nichols (Uhura), George Takei (Sulu), Brock Peters (Admiral Cartwright), Mark Lenard (Sarek), Christopher Plummer (Chang), Kim Cattrall (Valeris), Rosana de Soto (Azetbur), David Warner (Kanzler Gorkon), Paula Rossilli (Kerla), Leon Russom (Chief-in-Command), Iman (Martia), Kurtwood Smith (Präsident der Föderation), John Schuck (Botschafter), Grace Lee Whitney (Nachrichtenoffizier), Robert Easton (Richter), Clifford Shegog (Offizier), W. Morgan Sheppard (Commander), Brett Porter (Gen. Stax), Jeremy Roberts (Exce/sior-Offizier), Michael Bofshever (Exce/szor-Ingenieur), Angelo Tiffe (ExceZy/or-Navigator), Boris Lee Krautong (Steuermann), Christian Slater (Excelsior- Kommunikationsoffizier), Todd Bryant (Dolmetscher). F 113 Min. Eine atomare Katastrophe auf dem Mond Praxis, dem Haupt-Energielieferanten des Klingonenplaneten Kronos, erzeugt eine Subraum-Schockwelle. Kronos muß in fünfzig Jahren aufgegeben werden. Der klingonische Kanzler Gorkon schlägt der Föderation eine Friedenskonferenz vor, doch Kalte Krieger auf beiden Seiten sind dagegen. Captain Kirk und die Enterprise sollen Gorkon zur Erde geleiten. Nach ei­ nem Dinner an Bord kehrt Gorkon zu sei­ nem Schiff zurück, das dann von Unbe­ kannten aus der Richtung der Enterprise beschossen wird. Attentäter beamen an Bord und bringen ihn um. Der Militarist Chang läßt Kirk und McCoy festnehmen. Sie werden auf den >Asteroiden< Rura Penthe verbannt, wo sie in einem unterir­ dischen Verlies schmachten. Eine Ge­ staltwandlerin verhilft ihnen zur Flucht,

852 erweist sich jedoch als Spitzel von Klingonen, die die beiden tot sehen wollen. Die Enterprise beamt sie weiß, daß die Attentäter aus einem klingonischen beschossen und sich der

an Bord. Spock Gorkons Schiff Tarnfeld heraus Dienste zweier

Besatzungsmitglieder der Enterprise ver­ sichert haben. Bevor man sie verhören kann, sind sie tot. Die Mörderin ist die Vulkanierin Valeris. Ihre Auftraggeber sind General Chang, der romulanische Botschafter Nandus und der Föderations­ admiral Cartwright - Kalte Krieger, die den Status quo beibehalten wollen. Die Verschwörer planen ein Attentat auf den

Föderationspräsidenten. Die Enterprise eilt zum Planeten Camp Khitomer, auf dem die Konferenz stattfindet. In letzter Sekunde kann man das Attentat verhin­ dern. - Die Parallelen, die diesen SF-Politkrimi mit der Wirklichkeit verbinden, sind Absicht: Das diktatorisch regierte Klingonenreich, das schon in der TV-Serie ein heimliches Abbild der UdSSR war, hat hier ebenso abgewirtschaftet wie der »Sozialismus« sowjetischer Machart. Nicholas Meyer: »Die Mauer wurde ab­ gerissen, Osteuropa brach zusammen ... Wir wollten einen Film über den Abriß der Mauer im Weltall machen. Der Film reflektiert bewußt gegenwärtige Ereig­ nisse, die wir der Welt entnommen haben, die uns umgab ... Wäre Tschernobyl

wirklich so schrecklich gewesen, wäre es so grauenhaft ausgefallen wie das, mit dem unser Film anfängt! Tschernobyl war der schlimmste atomare Unfall in der Ge­ schichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie - noch schlimmer als der auf Three Mile Island.« Gorkon, eine Art kosmischer Michail Gorbatschow, hat die Zeichen der Zeit erkannt, doch ist er um­ geben von Verschwörern, die befurchten, daß sie nach der Wende überflüssig wer­ den. Sie können absehen, daß sie für alles geradestehen müssen, was ihre Führung versaubeutelt hat, und haben kein Inter­ esse daran, Opfer einer Hexenjagd zu werden, weil sie die Befehle der Herr­ schenden umgesetzt haben. Daß ihr Un-

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ternehmen die Unterstützung der Gegen­ seite findet, ist ebensowenig verwunder­ lich: Auch an den Schalthebeln der Föde­ rationsmacht sitzen Kommißköpfe, die keinem gewendeten >Erbfeind< trauen, denen ein klares Feindbild lieber ist. »Die sechste Mission von Captain Kirk & Co. ist ein bedeutender Grund für eine en­ thusiastische Feier. Wenn dies wirklich das letzte Abenteuer der alten EnterpriseBesatzung war, hat es wirklich absolut al­ les gezeigt, was es zeigen mußte: Der Film ist witzig, erfinderisch, aufregend, nostalgisch, spannend, sentimental, poli­ tisch korrekt, liebenswert und äußerst brillant... Diese Art des unterschwelligen >Jawoll! Ganz meine Meinung!< haben stets die besten Episoden der TV-Serie ausgemacht.« (Alan Jones, STARBURST). ® J. M. Dillard: Das unentdeckte Land, München 1992. ®CIC Star Trek VII: Treffen der Generationen (STAR TREK: GENERATIONS).

USA 1994. R Rick Berman. R Ronald D. Moore/ Brannon Braga. K John Alonzo. SpE Industrial Light & Magic. M Dennis McCarthy. D Patrick Stewart (Capt. JeanLuc Picard), William Shatner (Capt. James T. Kirk), Malcolm McDowell (Dr. Tolian Soran), Jonathan Frakes (Cmdr. William Riker), Brent Spiner (Lt. Cmdr. Data), LeVar Burton (Lt. Cmdr. Geordi LaForge), Michael Dorn (Lt. Cmdr. Worf), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Marina Sirtis (Counsellor Deanna Troi), James Doohan (Montgomery Scott), Walter Koenig (Cmdr. Pavel Chekhov), Barbara March (Lursa), Gwyneth Walsh (B’Etor), Alan Ruck (Capt. Harriman). F 117 Min. 2293: Die Enterprise NCC-1701-B läuft vom Stapel. Captain James T. Kirk, Chef­ ingenieur Montgomery Scott and Naviga­ tor Pavel Chekhov sind bei der Jungfern­ fahrt dabei. Man fangt den Hilferuf zwei­ er Raumschiffe auf, die von einem myste­ riösen, >Nexus< genannten Energiefeld

Star Trek VII: Treffen der Generationen

bedrängt werden. Im Verlauf der Ret­ tungsmission verliert Kirk scheinbar das Leben. Achtzig Jahre nach seinem >Tod< kommandiert Captain Jean-Luc Picard eine neue Inkarnation des legendären Raumschiffes, die Enterprise NCC-1701D. Probleme erwachsen, als man den Wissenschaftler Dr. Soran aus einem vom Untergang bedrohten Sanatorium rettet. Soran entpuppt sich jedoch als einer jener Menschen, die weiland von der Enter­ prise und Captain Kirk vor dem >Nexus Klassiken geltenden Helden der ersten Serie zu bieten hatten. Zwar ist dieser Film ein von Fernsehleuten inszeniertes Produkt (David Carson hat auch bei zahl­ reichen Episoden von Star Trek - Das nächste Jahrhundert Regie geführt), was man an den vielen >Talking Heads< sieht, aber es tut der Geschichte keinen Ab­ bruch. Die Darsteller sind ausgezeichnet, und Malcolm McDowell ist als Dr. Soran ein toller Schurke. ® J. M. Dillard: Generationen, München 1995. ®CIC

Star Trek VIII - Der erste Kontakt

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Star Trek VIII - Der erste Kontakt

Holton. D Steven Bauer, Brenda Bakke, Alan Rachins, Cliflf De Young, Ming-Na Wen, Gregory A. McKiney, Emma Samms. F91 Min. Als die Crew eines Raumschiffes, das auf dem Weg zu einem neuen Planeten unter­ wegs ist, der später besiedelt werden soll, aus hundertjährigem Kälteschlaf erwacht, muß sie feststellen, daß ihr Captain be­ reits vor achtzig Jahren das Zeitliche ge­ segnet hat. Sofort beginnen Machtkämpfe um die Führung, die auch nicht aufhören, als die acht Reisenden erfahren, daß die Menschheit inzwischen in einem Atom­ krieg vernichtet wurde. Neue Todesfälle folgen, für die die Regierungsvertreterin Becker verantwortlich zu sein scheint. Doch die Crew erwartet noch einige wei­ tere böse Überraschungen. - »Autor Mark Evan Schwartz, Regisseur Rick Jacobson ... und Produzent Mike Elliott ... schufen einen spannenden, apokalyptischen Sci­ ence Fiction-Thriller mit nachdenklicher Botschaft. Auch wenn die Story und der unerwartete Plot am Ende der Geschichte etwas zu konstruiert wirken, können zu­ mindest Ausstattung, Special Effects und Darsteller ... überzeugen.« (XTRO). Nur auf Video. ©Highlight

(STAR TREK VIII: FIRST CONTACT).

USA 1996. R Jonathan Frakes. B Ron Moore/Brannon Braga/Ronald D. Moore. K Matthew F. Leonetti. SpE Terry Frazee/Industrial Light & Magic/Industrial Light & Lamp. M Jerry Goldsmith. D Patrick Stewart (Capt. Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Comm. William T. Riker), Le Var Burton (Lt. Comm. Geordi LaForge), Michael Dorn (Lt. Comm. Wort), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Marina Sirtis (Counselor Deanne Troi), Brent Spiner (Lt. Comm. Data), Alfre Woodard (Lily Sloane), James Cromwell (Zephrem Cochrane), Alice Krige (Borg-Königin), Neal McDonough (Lt. Hawk), Dwight Schultz (Lt. Reginald Barclay), Patti Yasutake (Schwester Ogawa). F ca. 120 Min. [Vorläufiger Inhalt]: Das Volk der Borg, das über eine ausgefeilte Technik verfügt und das Ziel verfolgt, jegliche Technik und alle Völker, auf die es stößt, zu assi­ milieren, greift die Raumstation Deep Space 9 an. Captain Jean-Luc Picard von der Enterprise wird aufgrund der trauma­ tischen Erfahrungen, die er mit den Borg gemacht hat, nicht an die Front, sondern auf eine Mission in die >Neutrale Zone< geschickt. Er kehrt jedoch zurück, als er vom Anflug eines Borg-Schiffes auf die Erde erfährt. Als das Schiff in einen >kosmischen Riß< eintaucht, geschieht ein seltsames Phänomen: Die Föderations­ flotte verschwindet im Nichts, und die Besatzung der Enterprise stellt fest, daß die Erde zu einem Borg-Planeten gewor­ den ist. Man stürzt sich in den Spalt und landet im Jahr 2063 - kurz vor dem Tag, an dem der geniale Wissenschaftler Zeph­ rem Cochrane, der Konstrukteur des Warp-Antriebs, zu seinem ersten erfolg­ reichen Flug startete ...

Star Voyager (TERMINAL VOYAGER). USA 1994.

R Rick Jacobson. B Mark Evan Schwartz. LK Rob Kerner. K John Aronson. M Nigel

Star Wolf and the Raiders (1) (FUGITIVE ALIEN). Japan 1986. R Kiyusomi Kukazawa. B N.N. K N.N. M N.N. D Tatsuya Azumi, Miyuki Tanigawa, Jo Shishido, Choei Takahashi, Tsutomu Yukawa, Hirn Tatyama. F 103 Min. Nach der Vernichtung Japans durch Trup­ pen eines außerirdischen Tyrannen schlägt sich der Recke >Star Wolfi (sein bester Mann) auf die Seite der Erdlinge und weigert sich, die Erde zu vernichten. - SF-Abenteuerprodukt vom Fließband. ® VCL/Virgin

Star Wolf and the Raiders (2) 1986. R Kiyosumi Kukazawa/Minoru Kanaya. B N.N. K N.N. M N.N. D Tatsuya (STAR FORCE). Japan

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Azuma, Minoru Kanaya, Jo Shishido, Choei Takahashi, Tsutomu Yukawa, Hiru Tatyama. F 103 Min. Vorgeschichte siehe Star Wolf and the Raiders (1). Der außerirdische Held >StarwolfstillstehenGnutdu mußt mir einen Ge­ fallen tun... Erzähl deinem Herrn... daß es ein Unglücksfall war... ein Unfall, den alle Erdenmenschen grenzenlos be­ dauern. Wirst du das tun?< - >Ich habe es schon immer gewußt«, antwortete der Ro­ boter sanft. - >Aber versprichst du mir, es deinem Herrn zu sagen - mit meinen Worten, sobald er wieder am Leben ist?« - >Sie mißverstehen das alles«, sagte Gnut, immer noch sanft, und dann fügte er mit ruhiger Stimme vier weitere Worte hinzu. Als Cliff sie hörte, glitt ein Nebel über seine Augen, und sein Körper erstar­ rte... >Sie mißverstehen das alles«, hatte der mächtige Roboter gesagt. >lch bin der Herr.«« - Daß es den Lesern in den dreißi­ ger Jahren bei der Lektüre dieser Zeilen kalt über den Rücken lief, ist wohl nur zu verständlich. John Brosnan meint in sei­ nem Buch FUTURE TENSE: »Geht man davon aus, daß die außerirdische Zivili­ sation friedfertig ist, erscheint es kaum logisch oder moralisch akzeptabel, daß sie den Erdbewohnern mit einem Ge­ waltakt droht. Auch ist ihr Lösungsvor­ schlag für unsere Probleme - daß wir uns den Gesetzen... unerbittlicher, au­ toritärer Roboter unterwerfen sollen nicht sehr attraktiv ... Der Gedanke, die Wahrung der menschlichen Grundrech­ te einer Maschine... zu überlassen, ist nicht nur das Eingeständnis des Ge­ schlagenseins, sondern riecht auch nach Totalitarismus.« - Bill Warren äußert in KEEP WATCHING THE SKIESl die An­ sicht, der Schwerpunkt des Films läge weniger »auf den friedlichen Qualitäten von Klaatus Zivilisation«, als darin,

Der Tag, an dem die Fische kamen

»daß sie Frieden hält«, ob sie es nun mag oder nicht: »Der Punkt ist der, daß Klaatu und seine Genossen ebenso krie­ gerisch veranlagt sind wie die gewöhn­ lichen Erdenmenschen - bloß werden sie von ihrer Roboterstreitmacht in Schach gehalten.« Der Tag, an dem die Erde Stillstand war ein erfolgreicher Film und wußte die Kri­ tiker auf beiden Seiten des Ozeans für sich einzunehmen: »Neben den formalen Qualitäten des Films ist es aber vor allem der Inhalt, der ihn meilenweit über die Vielzahl der anderen Produktionen des Genres stellt. Obschon ein Invasionsfilm, wird das sonst übliche Schema von den kriegslüsternen Außerirdischen durchbro­ chen ... Zu einer Zeit, als der kalte Krieg seinen absoluten Höhepunkt erreicht hatte und in den USA die beinahe lähmende Angst vor einer kommunistischen Invasi­ on grassierte, war der Appell Wises an die menschliche Vernunft unüberhörbar.« (VAMPIR)

® Harry Bates: >Abschied vom Herrn«, in Hans Joachim Alpers/Wemer Fuchs (Hrsg.), Science Fiction-Anthologie, Band 3: Die vierziger Jahre /, Köln 1982 Der Tag, an dem die Fische kamen (THE DAY THE FISH CAME OUT).

Griechenland/GB 1967. R Michael Cacoyannis. B Michael Cacoyannis. K Walter Lassally. M Mikis Theodorakis. D Tom Courtenay (Navigator), Colin Blakely (Pilot), Sam Wanamaker (Elias), Candice Bergen (Elektra), Ian Ogilvie (Peter), Patricia Burke (Frau Mavroyannis), Dimitris Nicolaides (Zahnarzt). F 108 Min. 1972: Ein amerikanischer Atombomber gerät über der Ägäis in Schwierigkeiten. Die Mannschaft sieht sich gezwungen, zwei Atombomben und eine geheimnis­ volle Metallkiste über Bord zu werfen. Nachdem die Piloten sich in Unterhosen auf ein karges griechisches Eiland geret­ tet haben, rücken amerikanische Experten an. Die Bomben werden geborgen, aber

Der Tag des Delphins

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die Metallkiste wird von einem etwas depperten Ziegenhirten gefunden, der ih­ ren Inhalt - eine neue >Geheimwaffe< ins Meer schüttet. Zu allem Übel wird das Inselchen auch noch von einem im­ mer größer werdenden Touristenschwarm entdeckt, was die Sucharbeiten auch nicht leichter macht. Die ins Meer geschüttete Geheimwaffe zeigt bald ihre Wirkung: Bald treiben Tausende von toten Fischen auf der Wasseroberfläche ...

® Kay Cicellis: Der Tag, an sche kamen, München 1968

dem die Fi­

Der Tag des Delphins (THE DAY OF THE DOLPHIN). USA 1973. R Mike Nichols. B Buck Henry. LVRobert Merle. K William A. Fraker. SpE Jim White. M Georges Delerue. D George C. Scott (Dr. Jake Terrell), Trish van Devere (Maggie Terrell), Paul Sorvino (Mahoney), Fritz Weaver (Harold DeMilo), John Korkes (David), Edward Herrmann (Mike), Leslie Charleson (Maryanne), John David Carson (Larry), Victoria Racimo (Lana), John Dehner (Wallingford), Severn Darden (Schwinn), William Roerick (Dunhill). F 104 Min. Der Zoologe Dr. Jake Terrell, der sich auf einer abgelegenen Insel mit der Erfor­ schung der Verhaltensweisen von Delphi­ nen beschäftigt, entdeckt plötzlich, daß diverse hohe Beamte und Geheimdienst­ ler bestens mit seinen Forschungsergeb­ nissen vertraut sind - obwohl er nieman­ dem mitgeteilt hat, daß er es geschafft hat, dem Versuchstier Alpha das Spre­ chen beizubringen. Nachdem man ihn von seiner Insel fortgelockt hat, werden Alpha und seine Gefährtin Beta entführt und darauf abgerichtet, die Jacht des USPräsidenten mit einer Sprengladung in die Luft zu jagen. Terrell kann das Attentat in letzter Sekunde verhindern: Die Delphine drehen um und nehmen die Jacht der Ver­ schwörer aufs Korn. ® Robert Merle: Der Tag der Delphine, Karlsruhe 1967

Tag des Zorns (DENJGNEWA). UdSSR 1985. R Sulambek Mamilow. B Alexander Lapschin. LV Sewer Gansowski. K Alexander Rybin. M Gilja Kantscheli. D Juosas Budraitis (Donald Bathley), Alexej Petrenko (Meller), Grazina Baikschtite (Bathleys Frau), Anatoli Iwanow (Fiedler), Marjana Poltewa (Tina), Swetlana Swelitschnaja, Wladimir Iwaschow. F(91) 85 Min. (O.m.U.) Der Journalist Bathley darf in einem Na­ turschutzgebiet eines anonymen Staates Filmaufnahmen machen, doch man setzt ihm den Förster Meller als Aufpasser an die Seite. Er erlebt in dem isolierten Ge­ biet merkwürdige Dinge: Die Menschen begegnen ihm mißtrauisch, ein Kind ver­ blüfft durch ungewöhnliche Körperkräfte und mathematisches Wissen. Meller schweigt zu allem. Erst als sie ein Labor entdecken, in dem Manipulationen an Menschen vorgenommen wurden, tun sie sich zusammen. Bathley kommt ums Le­ ben. Meller sagt aus, und der >Wissenschaftler< Fiedler, der die Menschen >verbesserm wollte, aber schließlich die Flucht ergriff, als aus seinen >Schöpfungen< seelenlose Ungeheuer wurden, wird entlarvt. - »Mein Film handelt von der moralischen Verantwortung des Wissen­ schaftlers ... Wichtig ist, daß seine Ent­ deckungen zum Wohl der Menschheit statt zu ihrem Schaden genutzt werden. Jeder Wissenschaftler steht früher oder später vor ... der sittlichen Wahl, mit sei­ nem Werk der Menschheit zu dienen oder zu ihrem Feind zu werden.« (Sulambek Mamilow)

Der tapfere kleine Toaster (BRAVE LITTLE TOASTER). USA 1988. R Jerry Rees. B Jerry Rees/Joe Ranft. LV Thomas M. Disch. K N.N. Anim.: Steve Moore. M David Newman.

F 80 Min. Zeichentrickfilm. Fünf mit menschlichen Charaktereigen­ schaften ausgestattete Haushaltsgeräte (Toaster, Nachttischlampe, Radio, Heiz-

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Der Tätowierte

decke, Staubsauger) machen sich wie weiland die Bremer Stadtmusikanten auf den Weg in die Großstadt, um ihren alten Spielgefährten Rob wiederzusehen, der fortgezogen ist. Dabei erleben sie jede Menge haarsträubende Abenteuer, u.a. mit einem Schrotthändler. - Ein flottes Filmehen nach einer preisgekrönten Story von Thomas M. Disch, der auch sonst al­ lerlei auf dem Kasten hat, wie u. a. seine Bücher »Camp Concentration« (München 1972), »Angouleme« (München 1977) und »Auf Flügeln des Gesangs« (Köln 1982) beweisen. ® Thomas M. Disch: »Tapferer kleiner Toaster«, in Manfred Kluge (Hrsg.): Fen­ ster, München 1982. © VCL/Carolco.

stenten durchdreht, seinem Chef das neu­ entwickelte Serum injiziert und Feuer legt, kann die Tarantel entkommen und terrorisiert die Umgebung. Sie tötet Rin­ der und Menschen und entwickelt sich zu einem zehn Stockwerke hohen Mon­ strum. Der Arzt Dr. Hastings und die recht ansehnliche Jungwissenschaftlerin Stephanie Clayton kommen dem haarigen Ungetüm auf die Schliche, als dieses sich darauf vorbereitet, die naheliegende klei­ ne Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Zum Glück hat Hastings aber den Sheriff alarmiert, der seinerseits die US Air Force auf den Plan ruft: In einem Na­ palmregen geht die Riesentarantel zu­ grunde, bevor sie allzu großen Schaden anrichten kann.

Tarantula

Targoor - Das Ding aus dem Inneren der Erde (INTRUDER WITHIN). USA 1981. R Peter Carter. B Ed Waters. K James Pergola. M Gil Melle. D Chad Everett (Jake Nevins), Joseph Bottoms (Scott), Jennifer Warren (Colette), Rockne Tarkington (Mark), Lynda Mason Green (Robyn), Paul Larson (Sam), James Hayden (Harry Colman). F 95 Min. In den Tiefen des Meeres vor Alaska be­ droht ein Monster die Besatzung einer Bohrinsel und verschlingt einen unvor­ sichtigen Arbeiter nach dem anderen, bis der Held ihm den Garaus macht. - Ein Film wie hundert andere. - Nur auf Video. ® Carrera

USA 1955. R Jack Arnold. B Robert M. Fresco/ Martin Berkeley. K George Robinson. SpE Clifford Stine. M Henry Mancini. D John Agar (Dr. Matt Hastings), Mara Corday (Stephanie Clayton), Leo G. Carrol (Prof. Gerald Deemer), Nestor Paiva (Sheriff Jack Andrews), Ross Elliott (Joe Burch), Raymond Bailey (Townsend), Ed Rand (Lt. John Nolan), Clint Eastwood (Pilot), Hank Patterson (Josh), Bert Holland (Barney Russell), Steve Darrell (Andy Andersen), Vernon Rich (Ridley), Ed Parker (Eric Jacobs/Dr. Bayard Lund), Don Dillaway (Jim Bagny), Jane Howard, Billy Wayne, Dee Carroll, Tom London, Edgar Dearing, James H. Hyland, Stuart Wade, Bob Nelson, Bing Russell, Ray Quinn, Robert R. Stephenson, Bud Wolfe, Jack Stoney, Ruty Wescoatt. 80 Min. Der Biochemiker Deemer arbeitet in sei­ nem Wüstenlabor an einer Formel, die das Welthungerproblem beseitigen soll. Das von ihm entwickelte Serum be­ schleunigt den Wachstumsprozeß von Le­ bewesen. Demgemäß tummeln sich in seinem Haus überdimensionale Versuchs­ tiere - u. a. auch eine gefräßige und gifti­ ge Tarantel. Als einer von Deerings Assi­ {TARANTULA).

Der Tätowierte USA 1968. R Jack Smight. B Howard B. Kreitsek. LV Ray Bradbury. K Philip Lathrop. SpE Ralph Webb. Ma Gordon Bau (Tätowierungen). M Jerry Goldsmith. D Rod Steiger (Carl/George/Eddie), Claire Bloom (Felicia/Lydia/Florence), Robert Drivas (Willie/Dr. MacLean), Don Dubbins (Pickard), Jason Evers (Simmons), Tim Weldon (Peter/John), Christie Matchett (Wendy/Anna), Pogo (Perke). F 103 Min. (THE ILLUSTRATED MAN).

Tauchfahrt des Schreckens Im Jahre 1933: Der junge Tramp Willie will nach Kalifornien. Unterwegs lernt er den Zirkusarbeiter Carl kennen, der sich aus Liebe zu einer Frau, die er nun um­ bringen will, von Kopf bis Fuß hat tä­ towieren lassen. Wer seine Tätowierun­ gen genau ansieht, blickt in die Zukunft: Willie erlebt, wie ein gutbürgerliches Ehepaar nach einem Disput mit seinen Kindern mittels eines technischen Tricks von Löwen zerrissen wird. Er nimmt an einer Expedition zur Venus teil, wobei vier Astronauten nach einer Notlandung von sintflutartigen Regengüssen gequält werden. Zu Fuß machen sie sich auf die Suche nach einer Sonnenkuppel, aber nur der Captain erreicht sie lebend: Einer der Männer begeht Selbstmord, ein anderer wird wegen Befehlsverweigerung er­ schossen, der dritte ertrinkt... Die Tä­ towierungen jagen Willie Angst ein. Er will Carl verlassen, aber dies gelingt ihm nicht. In der letzten Episode, die er wie im Traum miterlebt, erfährt er von einer zukünftigen Erde, die einer schrecklichen Katastrophe entgegensieht. Die Erwach­ senen haben beschlossen, in der letzten Nacht, die die Welt noch hat, sämtliche Kinder einzuschläfern, damit es ihnen erspart bleibt, sehenden Auges in den Un­ tergang zu gehen. Das Vorhaben wird durchgefuhrt - aber am nächsten Morgen existiert die Erde immer noch... Das nächste Bild zeigt dem entsetzten Willie, daß Carl ihn erwürgen wird. Er schmet­ tert einen großen Stein auf den Kopf des Zirkusarbeiters. Aber Carl überlebt. Wü­ tendjagt er Willie hinterher - um die jetzt motivierte Prophezeiung wahrzumachen. - Ein Episodenfilm nach einer Kurzge­ schichtensammlung von Ray Bradbury, der notdürftig (wie schon das Buch) durch eine Rahmenhandlung zusammen­ gehalten wird: Gehören die Originalge­ schichten >Das Kinderzimmerq >Der lan­ ge Regem und >Die letzte Nacht der Welt< schon nicht zum besten, was der Schöngeist aus Waukegan geschrieben hat, so fiel die Filmversion noch abstruser aus und konnte nicht einmal ihren geisti­

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gen Vater so recht befriedigen: »Ich war zufrieden mit Fahrenheit 451. Das ist ein wunderbarer Film mit einem prächtigen Ende ... Den illustrierten Mann (gemeint ist Der Tätowierte', Anm. d. Verf.) habe ich verabscheut; ein schrecklicher Film.« (Aussage von Ray Bradbury, in: Charles Platt, GESTALTER DER ZUKUNFT) - Der Tätowierte zeigt die Zukunftsängste Bradburys, dessen Visionen die Alp­ träume vor einer Entwicklung wider­ spiegeln, von der er glaubt, der Mensch sei ihr nicht gewachsen. ® Ray Bradbury: Der illustrierte Mann, Frankfurt/Berlin/Wien 1956 Tauchfahrt des Schreckens (WARLORDS OF THE DEEP). GB 1978. R Kevin Connor. B Brian Hayles. K Alan Hume. SpE John Richardson/Roger Dicken. M Mike Vickers. D Doug McClure (Greg Collinson), Peter Gilmore (Charles Aitken), Shane Rimmer (Capt. Daniels), Lea Brodie (Delphine), Michael Gothard (Atmir), John Ratzenberger (Fenn), Hal Galili (Grogan), Derry Power (Jacko), Donald Bisset (Prof. Aitken), Robert Brown (Briggs), Ashley Knight (Sandy), Cyd Carisse (Atsil), Daniel Massey (Atraxon). F 97 Min. 1896 im Bermuda-Dreieck: An Bord des Seglers Texas Rose bereitet man ein ein­ maliges Experiment vor: Mittels einer Taucherkugel will Professor Aitken auf dem Meeresgrund nach dem legendären Atlantis suchen. Als sein Sohn Charles und der Ingenieur Collinson unter Wasser eine goldene Statue finden, wird das Schiff von einem Riesenkraken angegrif­ fen. Während der habgierige Captain Da­ niels und seine Leute von der Bestie ge­ packt werden, verschwindet die Taucher­ kugel in einer unterseeischen Höhle: At­ lantis existiert noch immer, das finden Collinson und Charles Aitken bald heraus. Nach diversen Auseinandersetzungen mit den Meermenschen erfährt der Professo­ rensohn, daß man ihn in die Reihen der Atlantis-Herrscher aufzunehmen gedenkt - aber aus seinen Gefährten sollen Kie-

Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

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Tauchfahrt des Schreckens von Kevin Connor menmenschen werden. Collinson, den man in einen Käfig gesperrt hat, erfahrt von der ebenfalls entführten Delphine, was mit ihm geschehen soll. Als die Stadt von einer gewaltigen Monsterherde ange­ griffen wird, gelingt den Gefangenen die Flucht. Sie verschaffen sich Zugang zu der Stadt des Herrschers Atraxon, befreien Charles während einer Zeremonie und ei­ len, während ein racheschnaubender Mob sich an ihre Fersen heftet, zur Taucherku­ gel zurück. Nachdem sie eine Saurier- und Flugdrachenherde ausgetrickst haben, kehren sie an die Meeresoberfläche zu­ rück. Erneut greift der Riesenkrake an. Die Texas Rase sinkt; nur die Guten kön­ nen sich retten. - »...Kevin Connor bringt das Märchen-Monster-Spektakel tricktechnisch äußerst simpel auf die Leinwand.« (FILMBEOBACHTER) ® Cannon/VMP

Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (LE DIABOLIQUE DOCTEUR MABUSE/IL DIABOLICO DOTTORE MABUSE). BRD/Frankreich/ltalien 1960. R Fritz Lang. B Fritz Lang/Heinz Oskar Wuttig. K Karl Löb. M Bert Grund. D Dawn Addams (Marion Menil), Peter van Eyck (Henry Travers), Wolfgang Preiss (Jordan), Gert Fröbe (Kommissar Kras), Werner Peters (Mistelzweig), Lupo Prezzo (Cornelius), Andrea Checchi (Berg), Reinhard Kolldehoff (Klumpfuß), Howard Vernon (Nr. 12), Nico Pepe (Hotelmanager), David Cameron (Parker), Jean-Jacques Delbo (Diener), Marieluise Nagel (Das >blonde Glückt), Werner Buttler (Nr. 11), Linda Sini (Corinna), Rolf Möbius (Polizeioffizier), Bruno W. Pantel (Reporter), Albert Bessler (Hotelingenieur). 104 Min.

TC 2000

Kurz nachdem der TV-Reporter Peter Barter seinem Sender den größten Knül­ ler des Jahres angekündigt hat, wird er in einem an einer Ampel stehenden Wagen tot aufgefunden. Die Polizei stellt fest, daß man ihn mit einer bisher unbekannten Waffe getötet hat: Eine Stahlnadel ist ihm direkt ins Hirn gedrungen. Das BKA und Interpol schalten sich ein. Man erinnert sich an den größenwahnsinnigen Super­ verbrecher Dr. Mabuse, der 1933 in einem Irrenhaus starb. Diverse Spuren deuten auf das Hotel Luxor hin: Eine Reihe von Verbrechen, bei der große Geldsummen den Besitzer wechselten, hatten in dieser Nobelherberge ihren Ausgangspunkt. Und dort kommt es auch bald wieder zu einem spektakulären Ereignis: Der USMilliardär Travers rettet der verzweifelten Marion Menil das Leben, die sich in den Tod stürzen will. Travers weiß nicht, daß er für eine Organisation interessant ge­ worden ist, die das Hotel Luxor - ein ehe­ maliges Nazi-Hotel mit einer geheimen TV-Überwachungsanlage - als Basis für lukrative Fischzüge benutzt. Denn Tra­ vers hat mit Kernspaltung zu tun. Die hübsche Marion ist nur der Lockvogel, um seine Bekanntschaft zu machen: Sie steht unter Hypnose und wird von einem klumpfüßigen Mann terrorisiert, der in den Diensten des legendären Dr. Mabuse bzw. dessen Nachfolgers steht. Drahtzie­ her hinter all diesen Verbrechen ist der Arzt Dr. Jordan, der in dem Wahn lebt, er müsse das Werk des Verstorbenen fortset­ zen. Mit Hilfe eines als Vertreter agieren­ den Interpol-Agenten sowie natürlich des Kommissars Kras gelingt es Travers schließlich, den Wahnsinnigen zu entlar­ ven und dessen aus Ex-Nazis bestehende Bande zu zerschlagen. - Ein genialer Schachzug der Drehbuchautoren: Wolf­ gang Preiss tritt als Lupo (>WolfPreisTekcomputertechnisch< einiges vor­ führt, aber eher an konventionelle Krimis denn an technisch perfektionierte Welt­ raum-Epen wie Star Trek erinnert. Rein >bautechnisch< gesehen scheint sich die Zukunft wenig verändert zu haben. ®C1C

Tek War: Excalibur, Schwert der Macht (TEK WAR: TEKLAB). USA/Kanada 1994. R Timothy Bond. B Alfonse Ruggiero jr./ Westbrooke Claridge. K Rodney Charters. M David Michael Frank.

D Greg Evigan (Jack Cardigan), Michael York (Richard Stewart), Eugene Clark (Sid Gomez), Maurice Dean Wint (Lt. Winger), William Shatner (Walter Bascom), David Brown (Falkner), Shan

Tek War - Kampf um die verlorene Vergangenheit

Cauvery (Vishnu), Richard Curnock (Prinz Albert), Cynthia Eastman (Svetlana), Laurie Holden (Rachel Tudor), Keram Malichi-Sanchez (Mustapha), Geoff McBride (Lancelot), Jody Racicot (Merlin), Liisa Repo-Martel (Galahad), Marion Gilsenan (Elizabeth), Catherine Blythe (Centra), Leslie Yeo (Insp. Melville). F 85 Min. TV-Film. 4. Folge der auf Motiven einer Romanserie von William Shatner (bzw. Ron Goulart) basierenden Mini-Serie Tek War. - Als in Großbritannien die Monar­ chie wieder eingefiihrt werden soll, wird Excalibur, das legendäre Schwert König Arthurs, gestohlen. Nur sein Besitzer kann König werden. Während der von der monarchistischen Partei unterstützte Prinz Albert sich bemüht, die Waffe zu­ rückzubekommen, macht ein Widersa­ cher gegen ihn und seine Kreise mobil. Der Ex-Polizist Jake Cardigan deckt auf, daß die Monarchisten eine Tarnorganisa­ tion der mit Drogen handelnden >TekLords! sind. Sie wollen die Macht, um den Tek-Handel von offizieller Seite her betreiben zu können. ®CIC Tek War - Kampf um die verlorene Vergangenheit (TEK WAR). USA/Kanada 1995. R William Shatner. B Alfonse Ruggiero jr./Westbrook Claridge. LV William Shatner [Ron Goulart]. K Rodney Charters. M David Michael Frank. D Greg Evigan (Jake Cardigan), Eugene Clark (Sid Gomez), Torri Higginson (Beth Kittridge), William Shatner (Walter H. Bascom), Von Flores (Sonny Hokori), Sheena Easton (Warbridge), Marc Marlitt, Barry Morse. F 88 Min. TV-Film. 1. Folge der auf Motiven einer Romanserie von William Shatner (bzw. Ron Goulart) basierenden Mini-Serie Tek War. - Im Jahr 2044 wird der Ex-Polizist Jake Cardigan, der wegen eines Verbre­ chens, das er nicht begangen hat, vier Jahre im Kälteschlaf verbracht hat, auf Bewährung entlassen: Böslinge dealen

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mit einem Mikrochip namens >Tekvirtuelle Realitäten! ver­ setzt und süchtig macht. Im Auftrag des Detekteichefs Bascom nimmt Cardigan den Kampf gegen sie auf, denn er muß sich rehabilitieren. - >CyberspaceMr. Hyde< (Ophale!) hat man wohl noch nie auf der Leinwand gesehen, und auch Jekyll-Cordelier bringt neue Nuancen ins alte Spiel: Barrault zeichnet ihn als von Konventionen ge­ plagten Vertreter des wissenschaftlichen Establishments, dem die jähe Verwand­

lung in den mehr boshaften als bösen Mr. Hyde-Ophale gar nicht so ungelegen kommt.« (Hans Langsteiner, SCIENCE FICTION TIMES) - »Jekyll und Hyde, so legt der Film nahe und deutet die Figur damit in einem durchaus modernen Sinn, sind nicht eigentlich Opponenten, sondern >KomplizenKompliment< zeigt, daß Goebbels die feinen Anspielungen des Films auf die neuen Machthaber wohl verstanden hatte. »Lang sah hier eine Chance, Hitlers Methoden bloßzustel­ len, seine Rattentangertaktik zu entlar­ ven... Das Manuskript war geschickt aufgebaut. Es zeigte - wie in einem Gleichnis - Hitlers Terrormethoden. Pa­ rolen und Glaubensartikel des herauf­ ziehenden Dritten Reiches wurden Ver­ brechern in den Mund gelegt.« (Ludwig Maibohm, FRITZ LANG) - Stellte Fritz Längs Stummfilm Dr. Mabuse, der Spieler ein Spiegelbild der Weimarer Republik dar, so gelang ihm diesmal eine Allegorie auf die politischen und sozialen Verhältnisse zur Zeit des Machtwechsels 1933. Nach der Emigra­ tion Längs hatte die Produktionsfirma noch versucht, den Film durch einige Schnitte und Nachaufnahmen zu >entschärfem , fand jedoch hierfür bei den neuen Machthabern keine Gegenliebe. Der Film blieb verboten. Er erlebte sei­ ne deutschsprachige Erstaufführung in Wien, ln Österreich wurde er sofort ein

Kassenschlager. Gleichzeitig zur deut­ schen Fassung hatte Lang mit demsel­ ben Team, z.T. aber mit anderen Schau­ spielern, eine französische Fassung ge­ dreht, die auch in Frankreich in die Ki­ nos kam. Erst 1943 gelangte der Streifen nach Amerika. Fritz Lang schrieb zur New Yorker Premiere: »Out of the Mabuses come the Heydrichs, the Himmlers and the Hitlers...« (Zitat in Peter Bogdanovich, FRITZ LANG IN AMERICA) ©Atlas

Das Testament des Dr. Mabuse BRD 1962. R Werner Klingler. B Ladisias Fodor/ R. A. Stemmle. K Albert Benitz. M Raimund Rosenberger. D Gert Fröbe, Senta Berger, Charles Regnier, Wolfgang Preiss, Harald Juhnke, Walter Rilla, Helmut Schmid, Leon Askin, Ann Savo. 90 Min.

Des Teufels Saat

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>Modernisiertes< Remake des Fritz-LangFilms von 1933, ohne jede geistige Sub­ stanz und symbolisierende Absicht. Am Ende ist Dr. Mabuse wohl endgültig tot, sein Testament >vom Winde verweht< und der arme, hypnotisierte Professor im Moor versunken. »Einfallslos, filmisch primitiv und dumm.« (FILMBEOBACHTER)

Der Test des Piloten Pirx (TEST PILOTA PIRXA/DOSNA NIJE PILOTA PIRKSA).

Polen/UdSSR 1978. R Marek Piestrak. B Marek Piestrak. LV Stanislaw Lern. K Janusz Pawlowski. M Arvo Pärt. D Sergei Desnystsky (Pirx), Zbigiew Lesien (Calder), Wladimir Iwaszow (Brown), Boleslaw Abart (Otis), Tönu Saar (Weber), Alexander Kaidanowski. F99 Min. »Ein Raumkreuzer rast durch den Kosmos - mit Ziel Saturn. Commander Pirx soll dort, im Ringsystem des Riesenplaneten, mit einem riskanten Manöver Forschungs­ satelliten absetzen. Doch nicht dies ist sei­ ne eigentliche abenteuerliche Mission. Es gilt vielmehr, einen gnadenlosen Test zu bestehen: mit der eigenen Besatzung. Denn die besteht aus Menschen - und Ro­ botern. Pirx weiß nicht, wer von der Be­ satzung einer der neuen, absolut men­ schenähnlichen >nichtlinearen< Automa­ ten ist, aber er ahnt die Pläne eines von ih­ nen, aus dem Raumschiff ein Totenschiff zu machen, um so seine Überlegenheit über die Menschen zu beweisen. Es be­ ginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Pirx gewinnt ihn mit einem ungewöhnlichen Mittel: mit der Kraft der menschlichen Schwäche.« (Text des PROGRESS-FILMPROGRAMMS) - »SF mit ernst zu neh­ mendem Hintergrund.« (FILMSPIEGEL) ® Stanislaw Lern: Pilot Pirx, Frankfurt/ Main 1978

Testflug zum Saturn Anderer Titel für Der Test des Piloten Pirx

Testpiloten (ON THE THRESHOLD OF SPACE).

USA 1955. R Robert D. Webb. B Simon Wincelberg/ Francis Pockerell. K Joe MacDonald. M Lynn Murray. D Guy Madison (Jim Hollenbeck), Virginia Leith (Pat Lange), John Hodiak (Ward Thomas), Dean Jagger (Dr. Hugo Thornton), Warren Stevens (Mike Bentley), Martin Milner (Morton Glenn), King Calder (Lee Welch), Walter Coy (Masters), Ken Clark (Ike Forbes), Donald Murphy (Zack Denning), Barry Coe (C.O.), Richard Grant (Arzt), Donald Freed (Offizier), Ben Wright (Taxifahrer), Carlyle Mitchell (George Atkins), Jo Gilbert (Sekretärin), Juanita Close (Krankenschwester). A 96 Min. Junger US-Luftwaffenarzt stellt sich der Forschung als Versuchskaninchen zur Verfügung und läßt sich auf waghalsige Experimente ein, die ihn bis an den Rand des Weltraums (und des Todes) bringen. »Es wird soviel Sehenswertes geboten, daß man die Trickaufnahmen hinnimmt, die leicht pathetischen, vaterländischen Reden von >Weltraumbeherrschung aus SicherheitsgründenLeben< zu geben; es gelingt ihm sogar, die körperlosen >Gefühle< des Computers in abstrakte Bildexplo­ sionen umzusetzen. »Mehr als einmal wird man an einen der besten Science Fiction-Filme erinnert, an Stanley Kubricks 2001.« (FILMBEOBACHTER) © Euro Video © Dean R. Koontz: Des Bergisch-Gladbach 1977

Teufels Saat,

Der Teufelsgarten (COPLAN SAUVE SO PEAU/L’ASSASSINO HA ORF. CONTATE). Frankreich/ltalien 1967. R Yves Boisset. B Claude Veillot/Yves Boisset. K Piere L’Homme/Pierre Goupil. M Jean Claude Pelletier. D Claudio Brook, Margaret Lee, Bernard Blier, Jean Topart, Klaus Kinski, Jean Servais, Nana Michael. F 110 Min. Ein ausgeflippter Wissenschaftler, der un­ glaublicherweise auf den Namen Hugo Gernsback hört, will mal wieder die Welt vernichten. »Es handelt sich um einen seltsamen Thriller, der trotz zahlloser gu­ ter Einfälle mißlungen ist.« (Philippe Setbon, KLAUS KINSKI SEINE FILME, SEIN LEBEN)

Teufelskreis Alpha (THE FURY). USA 1978. R Brian de Palma. B John Farris. TV John Farris. K Richard H. Kline. SpE A. D.

895 Flowers. T/John Williams. D Kirk Douglas (Peter), John Cassavetes (Childress), Carrie Snodgress (Hester), Charles Durning (Dr. Jim McKeever),

Amy Irving (Gillian), Fiona Lewis (Susan Charles), Andrew Stevens (Robin), Carol Rossen (Dr. Ellen Lindstrom), Rutanya Alda (Kristen), Joyce Easton (Mrs. Bellaver), William Finley (Raymond), Melody Thomas (LaRue), Hilary Thompson (Cheryl), Sam Laws (Blackfish), Alice Nunn, Jane Lambert, Gordon Jump. F 117 Min. Der Amerikaner Peter verbringt mit sei­ nem Sohn Robin den Urlaub an der israe­ lischen Küste. Nach einem GuerillaÜberfall ist Robin verschwunden. Später

taucht er als Gefangener eines amerikani­ schen Geheimdienstes wieder auf, dessen Chef Childress offensichtlich nach Kin­ dern mit parapsychologischen Fähigkei­ ten sucht. Peter nimmt die Spur seines Sohnes mit Hilfe des telekinetisch begab­ ten Mädchens Gillian auf und kann Robin retten. Gillian setzt mit ihren Geistesga­ ben den Geheimdienst matt. - Ein ziem­ lich harter Reißer, in dem das Blut gleich eimerweise fließt. ©Fox

Die Teufelspuppe (THE DEVIL DOLL). USA 1936. R Tod Browning. B Tod Browning/Garret Ford/Guy Endore/Erich von Stroheim. LV Abraham Merritt. K Leonard Smith. M Franz Waxman. D Lionel Barrymore (Paul Lavond), Maureen O’Sullivan (Lorraine), Lucy Beaumont (Mme. Lavond), Frank Lawton (Toto), Henry B. Walthall (Marcel), Raffaela Ottiano (Malita), Grace Ford (Lachna), Robet Greig (Coulvet), Arthur Hohl (Radin), Pedro de Cordoba (Matin), Rollo Lloyd, Sherry Hall, Christian J. Frank, Francis McDonald (Kripo-Beamte), Eily Malyon (Wäscherin), Claire Du Brey (Mme. Coulvet), E. Allyn Warren (Kommissar), Janita Quigley (Marguerite), Nick Thompson (Sergeant), Robert Graves, Edward Keane, Robert Du Coedic

Die Teufelspuppe (Gendarmen), Inez Calange (Concierge), Evelyn Selbie (Blumenhändlerin).

79 Min. Nach zwanzig unschuldig im Exil ver­ brachten Jahren flieht der Geschäftsmann Lavond mit seinem Gefährten Marcel von der Teufelsinsel, doch kaum hat Marcel ihm seine Erfindung gezeigt, mit der man Menschen miniaturisieren und versklaven kann, muß er auch schon ins Gras beißen. Lavond indes ist sehr angetan von seinen neuen Kenntnissen: Er rächt sich an sei­ nen Geschäftspartnern, die ihn mit fal­ schen Anschuldigungen vor Gericht brachten, indem er als ältliche Spielwa­ renverkäuferin verkleidet todbringende > Puppern - in Wahrheit verkleinerte Men­ schen - in ihre Häuser bringt, die er tele­ pathisch zum Morden zwingt. - »Die heimlichen Helden der Produktion, be­ scheinigte Mitautor Erich von Stroheim, seien die Leute von der Kameraabteilung gewesen... In einer geschickten Verbin­ dung von übergroßen Sets und Travelling Mattes nimmt THE DEVIL DOLL Jack Ar­ nolds THE INCREDIBLE SHRINKING MAN

(Die unglaubliche Geschichte des Mr. C) vorweg.« (Rolf Giesen, SPECIAL EF­ FECTS) »Was Erich von Stroheims An­ teil am Drehbuch betrifft, kann man lei­ der nur Vermutungen anstellen. Einzel­ ne Aspekte deuten stark auf (ihn) hin, insbesondere die Idee, Tragödie und Unheil sich vor dem Hintergrund weih­ nachtlichen Trubels abspielen zu lassen (was man auch in GREED* und WAL­ KING DOWN BROADWAY* findet), wo­ bei die Bemerkung des Detektivs, die Welt sei Weihnachten voll von religiö­ sen Fanatikern, sich ebenfalls wie ein typischer, zynischer Stroheim-Kommentar anhört. Vor allem aber ist da das Thema der Sühne ..., daß jeder für seine Sünden reichlich bezahlt, wenn nicht vor dem Recht, so doch sicher mora­ lisch... war stets kennzeichnend für Stroheim.« (William K. Everson, KLAS­ SIKER DES HORRORFILMS) * USA 1923/1933;

keine SF-Filme!

Die Teufelswolke von Monteville

Die Teufelswolke von Monteville (THE TROLLENBERG TERROR). GB 1958. R Quentin Lawrence. B Jimmy Sangster. Ä’Monty Berman. SpE Les Bowie. M Stanley Black. D Forrest Tucker (Alan Brooks), Janet Munro (Anne Pilgrim), Laurence Payne (Philip Truscott), Jennnifer Jayne (Sarah Pilgrim), Warren Mitchell (Prof. Crevett), Andrew Faulds (Brett), Frederick Schiller (Klein), Stuart Saunders (Dewhurst), Colin Douglas (Hans), Derek Sydney (Wilde), Gérard Green (Pilot), Leslie Heritage (Carl), Theodore Wilhelm (Fritz), Richard Golding, George Herbert, Anne Sharp (Dorfbewohner), Jeremy Longhurst, Anthony Parker (Studenten). 82 Min. Der amerikanische Wissenschaftler Alan Brooks macht in den Schweizer Alpen Skiurlaub und lernt dabei die Schwestern Anne und Sarah Pilgrim kennen. Anne ar­ beitet als >Medium< auf Varietebühnen. Als sie in der Ortschaft Trollenberg an­ kommen, gehen dort seltsame Dinge vor: Über dem Berg Monteville hängt eine ra­ dioaktive Wolke. Da Anne Pilgrim sich seltsam verändert benimmt und wie unter Hypnose von kommenden Katastrophen redet, glaubt Brooks an eine Verbindung mit der Wolke: Es sieht so aus, als würde Anne mit telepathischen >Informationen< versorgt. Nach dem rätselhaften Ver­ schwinden zweier Bergsteiger und der Entdeckung einer gräßlich verstümmelten Leiche beginnt es Alan Brooke zu däm­ mern: Auf dem Gipfel des Monteville hält sich ein möglicherweise notgelande­ ter Außerirdischer auf - ein einäugiges, tentakelbewehrtes Monstrum, das Radio­ aktivität verbreitet und die Menschen un­ ter seinen geistigen Einfluß nimmt. Als sich die Wolke der Ortschaft nähert, ver­ kriechen sich die Menschen in den Räu­ men des Observatoriums von Professor Crevett, bitten die Schweizer Luftwaffe um Unterstützung und rücken dem vielarmigen Polypen mit selbstgebastelten Molotow-Cocktails zu Leibe. Im letzten Moment treffen die Flugzeuge ein und er­ ledigen den Alien mit Brandbomben.

896 T-Force

(T-FORCE). USA 1994. R Richard Pepin. B Jacobsen Hart. K Ken Blakey. M Louis Febré. D Jack Scalia (Jack), Evan Lurie (Adam), Erin Gray (Mayor Pendleton), Bobby Johnston (Cain), Deron McBee (Atlas), Jennifer MacDonald. F 90 Min. Als ein Trupp schwerbewaffneter Terrori­ sten ein riesiges Geschäftsgebäude stürmt und über 100 Angestellte als Geiseln nimmt, setzt die Regierung die aus Cyborgs bestehende Spezialeinheit T-Force ein. Doch die Aktion erweist sich als Fehlschlag, weil die mechanischen Geset­ zeshüter mindestens ebenso viele Zivili­ sten umlegen wie ihre kriminellen Wider­ sacher. So bleibt es einem Elitepolizisten und dem letzten >guten< Cyborg überlas­ sen, dem Amoklauf ein Ende zu machen. - »Regisseur Richard Pepin bedient sich hemmungslos bei Genreklassikern wie Blade Runner, Terminator und Robocop. Das Ergebnis ist aber nur ein primitiver Abklatsch, der mit der Verquickung zahl­ loser Prügeleien und banaler Shoot-Outs nie zu überzeugen weiß. Zwar jagt eine Actionszene die andere, alles ist aber je­ derzeit vorhersehbar und gänzlich span­ nungslos in Szene gesetzt.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ©Ascot Themroc (THEMROC). Frankreich

1972.

R Claude Feraldo. B Claude Feraldo. K Jean-Marc Ripert. M Harald Maury. D Michel Piccoli (Themroc), Béatrice Romand (seine Schwester), Marilu Tolo (Sekretärin), Francesca Coluzzi (Nachbarin), Mme. Hervíale (Mutter), Coluche, Michel Fortin, Jean Herbert, Stephane Bout, Dominique Dorel, Franois Joxe, Marie Kerusoe, Franois Dyrek, Paul Barrault, Roger Riffard, Madeleine Damien, Jean Aron, M. Leon. F 110 Min. Ein Mann mahlt Kaffee. Schaufelt das verschüttete Pulver in die Maschine zu­ rück. Frühstück. Die herrische Mama läßt

897 die Wasserspülung glucksen. Auf zur Ar­ beit, mit dem Fahrrad, dann Bus, dann Metro, schließlich Zug. Am Arbeitsplatz schlüpft der Mann in die Montur eines Anstreichers. Klettert aufs Gerüst. Beob­ achtet, wie ein Boß seiner Sekretärin un­ ter den Rock greift. Ein Kippfenster haut dem Anstreicher die Nase blutig. Ein wil­ des Kreischen und Schreien. Der Anstrei­ cher Themroc will gar nicht mehr aufhö­ ren. Die Arbeitsruhe geht flöten, die gan­ ze Belegschaft mault und jault. Themroc haut ab, nach Hause. Dort geht die große Verweigerung weiter: Mit dem Vor­ schlaghammer haut er die Fensterfront seiner Bude ein, mauert die Tür zum Kor­ ridor zu, wirft Mobiliar, Fernseher und Geschirr im hohen Bogen auf die Straße. Die Matratze läßt er auf dem Boden lie­ gen. Die benutzt er als Unterlage, um in aller Öffentlichkeit nach- und nebenein­ ander seine Schwester, mit der er es schon immer treiben wollte, dann eine vom Ausbruch der jähen Anarchie äußerst an­ getane Nachbarin sowie die Sekretärin aus der Fabrik, die sich mit einer Strick­ leiter in seine Höhle schwingt, zu bum­ sen. Themrocs Beispiel macht Schule. In der ganzen Nachbarschaft fliegen plötz­ lich Fenster, Mauersteine und Klamotten ins Freie, bricht wilde, ächzende Liebe aus. Selbst der Autonarr zerdonnert sei­ nen Kraftwagen. Von Fernsehteams be­ gleitet, rückt die Einsatzpolizei C.R.S.C. an. Doch der Einsatzleiter redet nur Blech. Der Einsatz von Tränengas macht Themroc und seine Weiber echt high, richtet also nichts aus. Auch des Nachts bleibt Themroc nicht untätig. Er fängt sich zwei Polizisten ein, röstet sie in sei­ ner Wohnhöhle am Spieß und verzehrt sie. Der Tag bringt den totalen Sieg: Auf die Lustschreie Themrocs antworten Lustchöre der Zustimmung aus allen Pari­ ser Wohnsilos. - Faraldos Film Themroc ist eine soziale Satire in der Tradition von Chaplins Moderne Zeiten und René Clairs Es lebe die E'reiheit, reicht aber trotz seines schwarzen Humors, viele De­ tail-Gags und radikalen Geschmacklosig­

The Thing - Gene außer Kontrolle

keiten (was durchaus positiv zu werten ist) bei weitem nicht an die Vorbilder her­ an. Denn im Gegensatz zu diesen ist Themroc als anarchistische Kinofabel völlig unpolitisch. Zu revoltieren, indem man seine Wohnung demoliert, Brüll­ schreie ausstößt und Polizisten am Spieß röstet, kann vielleicht im Zeitalter des Happenings ganz schick sein, bringt die Menschheit auf ihrem Weg zu besseren Lebensbedingungen keinen Zentimeter weiter. Auch wenn zum Schluß in Paris die allgemeine Anarchie ausgebrochen zu sein scheint, bietet der Film keine Lö­ sung, sondern allenfalls eine ironische Zustandsbeschreibung. Und die kommt auch ohne ein einzig verständliches Wort aus: »Dennoch klappt die Kommunikati­ on zwischen Leinwand und Publikum so gut, daß Themroc (ein Film, in dem es auch keine Musik gibt) mit seinem Ge­ brüll, seiner Gebärdensprache und seinen bisweilen als Sprach-Ersatz eingesetzten Brabbel-Wörtern dem Betrachter von neuem ins Bewußtsein ruft, daß Sprache das Kino nicht unbedingt bereichert hat.« (Alfred Nemeczek, KONKRET) The Thing - Gene außer Kontrolle (SEVERED TIES). USA 1991. R Dämon Santostefano. B John Nystrom. K Geza Sincovics. ,W Nicholas Lens. D Oliver Reed (Hans Vaughan), Elke Sommer (Helena Harrison), Garrett Morris (Stripes), Billy Morissette (Harrison), Johnny Legend (Precher), Denise Wallace (Eve), Roger Perkovich, Bekki Valin, Gerald Shidell, Julian Weaver. A93 Min. Jungdoktor Harrison werkelt seit Jahr und Tag im gruftigen Keller seiner steinrei­ chen Übermutter, um für sie und ihren se­ mikriminellen Hausfreund Dr. Vaughan ein Gen-Serum zu entwickeln, das sie noch reicher und mächtiger macht. Harri­ son gelingt das Experiment, doch es kommt zum Streit mit Vaughan über die Verwertungsrechte, die dieser an einen Rüstungskonzem verscherbeln will. Das Nachwuchsgenie verliert auf der Flucht

Thor 2000 einen Arm, richtet mit Hilfe freundlicher Penner ein unterirdisches Forschungszen­ trum ein und erzeugt ein Heer beseelter Arme, die mit Bärenkräften Muttis und Vaughans Untaten rächen. - »Horror­ spektakel der blutigen Art, der das Unbe­ hagen an modernen Technologien, trick­ technisch durchaus beachtlich, aus­ schlachtet und mit einem inzestuösen Mutter-Sohn-Konflikt garniert ... Gele­ gentliche ironische Seitenhiebe entschär­ fen den Grusel zwar hin und wieder, neh­ men ihm aber nicht seinen Ekel-Effekt.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). - Nur auf Video.

©Empire/VPS Thor 2000 Anderer Titel für Die Rückkehr des unheimlichen Hulk

Thunder in Paradise: Der Killer-Roboter USA 1994. R Gregory J. Bonann. B N.N. K N.N. Ai N.N. D Carol Alt (Kelly La Rew), Ashley Gorrell (Jessica Whitaker), Hulk Hogan (R.J. >Hurricane< Spencer), Chris Lemmon (Brubaker), Kiki Shepard (Trelawney), Brandon Call (Zack), Gary Kasper (Rampike), Lowell Fenner (Dr. Franklin), Peter Kent (M.A.J.O.R.), Felicity Waterman (Megan), Patrick MacNee. F 90 Min. Drei muskelbepackte harte Burschen (in­ klusive Untalent Hulk Hogan) jagen den menschlich aussehenden Kampfroboter M.A.J.O.R., der wahllos tötet. (THUNDER IN PARADISE).

Thunderball (RETURN OF THE MAN FROM U.N.C.L.E.: THE FIFTEEN YEARS LATER AFFAIR).

USA 1983. R Ray Austin. B Michael Sloan. K Fred J. Koenekamp. M Gerald Fried. D Robert Vaughn (Napoleon Solo), David McCallum (Iliya Kuryakin), George Lazenby (James Bond), Patrick Macnee, Geoffrey Lewis, Gayle Hunnicutt, Anthony Zerbe, Tom Mason. F 100 Min.

898 Die international operierende Terror-Or­ ganisation TRUSH hat eine Atombombe in ihren Besitz gebracht, deren Spreng­ wirkung alles Bisherige übertrifft. Die US-Regierung soll 350 Millionen Dollar Lösegeld zahlen. Statt dessen jedoch schickt sie die beiden retirierten Geheim­ agenten Napoleon Solo und lllya Kurya­ kin in die Schlacht, die (mit Unterstüt­ zung von James Bond, der mal kurz reinschaut) dem bösen Feind zeigen, was ’ne Harke ist. - Utopisches Agentenaben­ teuer mit parodistischen Zügen. Eine »Fortsetzung; der populären TV-Serie THE MAN FROM U.N.C.L.E. Der deutsche Titel ist ein schamloser Klau: Der James-Bond-Film Feuerball (GB 1965; Regie: Terence Young) hieß in Großbritannien und den USA ebenso. In der BRD nur auf Video. © Starlight

Thundertronic (ROBO-C.H.I.C). USA 1989.

R Ed Hansen/Jeff Mandel. B Jeff Mandel/ John Fitzgerald/Micak Fitzgerald. K Ken Carmack/Mike Wemple. M Brian Malone. D Jack Carter (Dr. Borborigmus), Phil Proctor (Morton), Kip King (Dr. Von Colon), Kathy Shower (ROBO-C.H.I.C.), Jennifer Daly, Ranson Baker, Mansell Rivers-Bland, Burt Ward, Jeff Austin, Tony Miller. F 102 Min. Mr. Hodgkins, ein echter Lump, erpreßt die US-Regierung um eine Milliarde Dol­ lar mit einem Dutzend nuklearer Spreng­ köpfe. Es kommt aber noch schlimmer, als der Gangster Thalian Hodgkins in sei­ ne Gewalt bringt. Derweil ist im For­ schungslabor gerade der weibliche Robo­ ter ROBO-C.H.I.C. fertiggestellt worden. Auftragsgemäß rettet er (sie?) die USA vor den Bösewichtern - mit einer Prise Humor und viel, viel Knallchargen-Klamauk. - Nur auf Video. © VPS THX 1138 (THX 1138). USA 1969.

R George Lucas. B George Lucas/Walter Murch. K David Myers/Albert Kihn.

THX 1138

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Grimmige Ausweitung der Gegenwart:

M Lalo Schifrin. D Robert Duvall (THX 1138), Donald Pleasence (SEN 5241), Don Pedro Colley (SRT), Maggie McOmie (LEIH 3417), Ian Wolfe (PTO), Marshall Effron (TWA), Sid Haig (NCH), John Pearce (DWY), Irene Forrest (IMM), Gary Alan Marsh (CAM), John Seaton (OUE), Raymond J. Walsh (TRG), Eugene I. Sullivan (JOT), Robert Ferro, Johnny Weissmuller jr. (Roboter), Henry Jacobs (Mark-8-Student), Bill Love (Mark-8-Lehrer), Doc Scott (Mönch), Gary Austin (Mann in Gelb), Scott L. Menges, Toby L. Stearns (Kinder), Paul K. Ilajc (Kläger), Ralph Chesse (Anwalt), Dion M. Chesse (Verteidiger), Bruce Chesse (Pontifex). C95 Min. In einer vollcomputerisierten, unterirdi­ schen Welt des 25 Jahrhunderts lebt der Mann THX 1138 mit seiner Frau LUH.

THX 1138 von George Lucas

Wie alle anderen haben auch sie keinerlei sexuelle Beziehungen zueinander: dafür sorgt eine tägliche Drogenration, die die Menschen freiwillig zu sich nehmen. Pro­ bleme, die aus diesem Leben erwachsen, werden nicht unter den Ehepartnern be­ sprochen, sondern täglich -- in Form einer Art Beichte - einem mit menschlicher Stimme ausgestatteten Computer nahege­ bracht, der zwar >aufmerksam< zuhört, aber außer tröstlichen Worten nicht viel zur Klärung der Probleme beitragen kann. Irgendwann nehmen THX und LUH ihre Drogen nicht mehr ein: Zum ersten Mal in ihrem Leben >hellwachHilfe< an. THX gelingt schließlich die Flucht aus dem Gefängnis. Ein Mithäftling, der sich ihm anschließt, wird getötet. Als THX durch ein Gewirr von Korridoren, Gängen und Tunnels nach einem Ausweg aus der unterirdischen Welt sucht, heftet sich die Roboterpolizei an seine Fersen. Das Sy­ stem läßt ihn jedoch entkommen, nach­ dem ein Computer festgestellt hat, daß die Verfolgung teurer wird, als das >Budget< zuläßt. THX gelangt an die Ober­ welt: Hier sieht er erstmals das Sonnen­ licht. - Während seines Filmstudiums an der Universität von Kalifornien produ­ zierte George Lucas einen kurzen Film mit dem Titel THX 2238 4EB, der gewis­ sermaßen ein Vorläufer von THX 1138 war: Darin flieht ein junger Mann durch ein Labyrinth von Gängen und Schächten vor den Machthabern einer totalitären Gesellschaft. Francis Ford Coppola war von diesem Erstlingswerk so beeindruckt, daß er THX 1138 zum ersten Spielfilm machte, den seine neue Firma American Zoetrope produzierte. Der Verleih wurde von Warner Brothers übernommen, aber das PR-Budget wurde so gering gehalten, daß dem Film ein größerer Bekanntheits­ grad verwehrt blieb. THX 1138 wurde erst richtig bekannt, als der Name George Lu­ cas prominent wurde. Der Film kam so­ wohl bei den Zuschauern als auch bei der Kritik gut an; man lobte vor allem Lucas’ Erfindungsgabe und seine aufschrecken­ den Visionen. - »THX 1138 ist weniger eine Vision der Zukunft als eine grimmi­ ge Ausweitung der Gegenwart... Lucas hat sein System so engmaschig aufge­ baut, daß man die Flucht Duvalls auf ei­ nem solch simplen Abenteuerniveau zwar kaum akzeptieren kann, aber das ist nur ein kleiner Vorbehalt gegen einen äußerst

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professionell gemachten Erstlingsfilm.« (NEWSWEEK)

® Ben Bova: Das Drogenparadies, Bergisch Gladbach 1975; auch unter dem Titel THX 1138 - Das Drogenparadies, München 1979 (hier ist George Lucas als Ko-Autor angegeben)

Tim und der Haifischsee (TINT1N ET LA LAC AUX REQUINS).

Belgien/Frankreich 1972. R Raymond Leblanc. B Greg [= Michel Regnier]. ¿FHergé [= Georges Rémi], K N.N. SpE Eddie Lateste. Anim. Nie Broca/Marcel Colbrant/Vivian Miessen/ Louis-Michel Carpentier/Claude Viseur. M Francois Räuber. F 77 Min. Zeichentrickfilm. Der junge Reporter und Amateurdetektiv Tim, sein kleiner Hund Struppi und bei­ der Freund Kapitän Haddock stehen dem etwas schusseligen Professor Bienlein bei, der eine Maschine erfunden hat, die allerlei Dinge vervielfältigen kann - denn böse Lumpen wollen sie in ihre Gewalt bringen. Ein flotter, unterhaltsamer Film nach Motiven der Comic-Serie Tim und Struppi. ©UFA

Time Barbarians USA 1990. R Joseph Barmettler. B Joseph Barmettler. K Kevin Morrissey. M Miriam Cutler. D Deron McBee (Doran), Jo Ann Ayres (Lystra, Penny), Daniel Martine (Mandrak), Louis Roth (Stako), Michael Ferrara (Brice). F 96 Min. Von einem magischen Kristallamulett be­ schützt, kämpfen der Barbar Doran (>Conan< wäre wohl zu auffällig gewesen, wie?) und seine Männer im Fantasyland sowie in den USA der Gegenwart gegen die Mächte des Bösen. © Scala (TIME BARBARIANS).

Time Flash (BLUE TORNADO). Italien 1990. R Tony B. Dobb. B Gino Capone/Tony B. Dobb/Antonio Bido. XN.N. M N.N.

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D Dirk Benedict (Alex), Patsy Kensit, David Warner, Ted McGinley. F 89 Min, Zwei Piloten geraten bei einem Übungsflug in den Bergen mit außeridischen In­ telligenzen in Form gleißender Kugeln in Kontakt. Nur dem Piloten Alex gelingt die Rückkehr, doch niemand schenkt ihm Glauben. Eine Journalistin, die sich mit mysteriösen Dingen befaßt, will Alex hel­ fen, das Geheimnis zu lösen. Ein zweiter Flug beweist die Echtheit zwar seiner Be­ obachtung, aber das Militär will wieder mal alles vertuschen. Ein weiser Forscher rät Alex, zu Fuß und ohne Gefühle etc. die Berge zu erforschen. Und siehe da! Im Lichterschein findet er seinen Freund unversehrt in einer Höhle! - Ein langwei­ lig abgedrehter Fliegerfilm mit blassen SF-Elementen in Gestalt außerirdischer Erscheinungsformen. - Nur auf Video. ®VPS Time Guardian - Wächter der Zukunft Australien 1987. R Brian Hannant. B Brian Hannant/John Baxter. K Geoff Burton. M Allan Zavod. D Tom Burlinson (Ballard), Nikki Coghill (Annie), Carrie Fisher (Petra), Dean Stockwell (Boss), Henry Salter (Prenzler), Jo Flemming (Tanel), Tim Robertson (Sgt. McCarthy), Jim Holt (Rafferty). F 83 Min. Im Zeitstrom bewegt sich die Arche Noah der Menschheit des 24. Jahrhunderts. Die letzten Überlebenden einer Katastrophe fliehen vor der mutierten Restmenschheit, die sie mit skelettartigen Robotern, soge­ nannten Jen-Dikis, erbarmungslos jagt. Nach einem Gefecht soll die Arche in ei­ nem australischen Tal des 20. Jahrhundert repariert werden. Man schickt den Krie­ ger Ballard und die nette Petra als Vor­ austrupp ins 20. Jahrhundert, um die An­ kunft der Arche vorzubereiten. Doch die Bösen schicken ihre Jen-Dikis ebenfalls in diese(n) Zeit/Raum. In der Wüste bricht ein Kampf aus, bei dem die Zeitrei­ senden Hilfe bei den Menschen der (rela­ tiven) Gegenwart finden. Die Jen-Dikis kriegen den Arsch voll, die Arche kann in (TIME GUARDIAN).

Time Rider eine freundlichere Zukunft entsegeln. Nur Kinderkram. ® UFA

Time Machine 001 Hongkong 1982. R Kang Han Young. B Chi Sang Hak. K Cho Min Chui. Anim. Hwang Mung Gin. F90 Min. (Zeichentrickfilm). »One day, going unnoticed by anybody, a fierce battle begins in the 4th dimensional time space. It is the battle of people in the future to deprive the world of time. Amidst the battle, a >super alloy-Dianium 12< which is a top secret material, is found under an old tree. The Three Mus­ keteers who have picked it up are in dan­ ger from the pressure given by the future people >Karendie bescheuertste credit line aller Zeitenc - »Die afrikanische Killerbiene sollte nicht verwechselt werden mit der hart arbeitenden, fleißigen ameri­ kanischen Honigbiene, die uns mit

Honig versorgt und unsere Blumen be­ stäubt.« ® Warner Home ® Arthur Herzog: Die Mörderbienen, Frankfurt/Berlin/Wien 1977

Tödliche Sonne (NORTHSTAR). USA 1986. R Peter Levin. B Howard Lakin. K Michael Margulies. M Brad Fiedel. D Greg Evigan (Major Jack North), Deborah Wakeham (Dr. Alison Taylor), Mitchell Ryan (Evan Marshall), Mason Adams (Dr. Karl Janss), David Hyward (Dr. Bill Harlow), Sonny Landham (Becker), Robin Curtis (Jane Harlow), Richard Garrison. F 66 Min. TV-Film. Der Astronaut Jack North ent­ wickelt nach einem Unfall im All merk­ würdige parapsychologische Kräfte (u. a. rechnet er so schnell wie ein Computer) und entlarvt einen Wissenschaftler als Bö­ sewicht, der ihm daraufhin nach dem Leben trachtet. - Langweilige Fernsehgeschichte mit aufgesetztem SF-Hintergrund.

Tödliche Strahlen

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Tödliche Strahlen

ebenbürtige Parts, in Der Rahe war Lugosi dominierend, hier jedoch eindeutig Karloff. Berühmt wurde der Film wegen seiner Spezial-Effekte (John P. Fulton). Sie zählen zu den Höhepunkten der frü­ hen Filmgeschichte, vor allem >die Er­ schaffung des Himmels vor Millionen von Jahren< und die Szenen, in denen Rukh das Radium X in dem Vulkan fin­ det. Die letztgenannten wurden in einem serial THE PHANTOM CREEPS (1939, Hauptrolle Bela Lugosi) wiederverwen­ det. Diese >Sparmaßnahmei war im übrigen nichts Neues, denn auch Tödli­ che Strahlen bediente sich einiger Kulis­ sen aus Flash Gordon, der damals be­ kanntesten SF-Serie. Die Labor-Einrich­ tung dürfte ebenfalls bekannt sein, sie wurde aus Frankenstein übernommen.

USA 1936. R Lambert Hillyer. B John Colton. St Howard Higgins/Douglas Hodges. K George Robinson. SpE John P. Fulton. Ai Franz Waxman. D Boris Karloff (Dr. Janos Rukh), Bela Lugosi (Dr. Benet), Frances Drake (Diane Rukh), Frank Lawton (Ronald Drake), Walter Kingsford (Sir Francis Stevens), Beulah Bondi (Lady Arabella Stevens), Violet Kemble Cooper (Mutter Rukh), Nydia Westman (Briggs), Danell Haines. 82 Min. Dr. Rukh vermutet, daß ein Meteorit vor Jahrmillionen in Afrika niederging, der aus einer stärker strahlenden Substanz als Radium bestand. Zusammen mit Dr. Benet leitet Rukh eine Expedition zu den Mond-Bergen inmitten des schwar­ zen Kontinents und findet tatsächlich in einem Vulkankrater den radioaktiven Stoff >Radium XAufhängerGattin< wieder und einen Mann, der sich als Direktor der Fir­ ma Recall vorstellt. Man erzählt ihm, er sei in seinem Erinnerungsszenario gefan­ gen, sein Körper läge noch immer im Recall-Labor, er träume alles nur. Hauser eliminiert sie und findet Kuato, der ihm den Auftrag gibt, außerirdische Artefakte zu aktivieren, damit der Mars eine Atmo­ sphäre erhält. Dies soll Cohaagens Macht, die sich auf den Sauerstoff der überkup­ pelten Kolonie stützt, brechen. Richter und seine Leute sind Hauser gefolgt, tö­ ten Kuato und die Rebellen und nehmen Hauser fest. Es stellt sich heraus, daß al­ les eine Verschwörung war, die Hauser selbst geplant hat, um seinem Freund Cohaagen die Rebellen vom Hals zu schaf­ fen. Doch Hauser hat sich an seine Hel­ denrolle gewöhnt, er aktiviert das Arte­ fakt und tötet Cohaagen. - Der Film ba­ siert auf der Erzählung »We Can Remember It For You Wholesale« (1966) von Philip K. Dick, in der das Spiel mit der manipulierten Erinnerung und der Fragwürdigkeit der Identität auf die Spit­ ze getrieben wird. Mit der Originalerzäh­ lung hat der Film natürlich nur am Rande zu tun, und es ist völlig unerheblich, ob sich die permanente Verfolgungsjagd nur

in Dougs Kopf abspielt (wie eine Szene kurz andeutet) oder nicht. Der niederlän­ dische Regisseur Paul Verhoeven hat ei­ nen Arnold Schwarzenegger-Film insze­ niert, und da ist »Äktschen« gefragt, wie Arnold gern verkündet. Die Totale Erin­ nerung kostete 70 Millionen Dollar, und der technisch perfekte, an Gewalttätigkeit kaum zu überbietende Film läßt dem Zu­ schauer kaum eine Atempause. - »In der Belanglosigkeit und enttäuschenden gei­ stigen Armut der Geschichte, auf deren vielfache konzeptionelle Unschlüssigkei­ ten einzugehen sich erübrigt, kommt der konsequent über den ganzen Film verteil­ ten und genüßlich gesteigerten Atmo­ sphäre der Gewalttätigkeit erhöhte Be­ deutung zu, zumal kein einleuchtendes oder auch nur sinnvoll versuchtes sozia­ les, ökologisches, humanitäres oder wie auch immer geartetes Konzept ihr einen relativierenden Anlaß vermitteln könnte.« (Franz Everschor, FILMDIENST). - Oscar für die besten Spezialeffekte. ® Piers Anthony: Die Totale Erinnerung, Bergisch-Gladbach 1990 ©UFA

Tote leben länger USA 1987. R Gregory Brown. B John Weidner/ Rick Marx. K Paul Desatoff M Claude Cave. D Wings Hauser (John Luger), Brion James (Dekker), Pamela Ludwig (Lelia), Tasia Valenza (Rika), Sy Richardson (Snake). F 85 Min. Endzeitfilm Nr. 3433. Nach der Apoka­ lypse, die die Welt an den Abgrund ge­ bracht hat und tödliche Viren die Überle­ benden bedrohen, dringt der beinharte John Luger in die übliche pestverseuchte Schurkenfestung ein, um einen Entführten und dessen Tochter zu befreien. Gemein­ sam wollen sie aus der Todeszone entflie­ hen, um ins Land der Gesunden zu gelan­ gen. - Ein triviales Spektakel, in dem hin­ ter jedem Stein eine weitere Gefahr auf die Helden lauert. - Nur auf Video. ©Geiselgasteig (DEAD MAN WALKING).

Die Totengruft des Dr. Jekyll

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Die Totengruft des Dr. Jekyll

paßt dem Teufel gar nicht, der nebenan als Mastermind des mächtigen Industrie­ konzerns Apocalypse Inc. residiert. Er versucht mit wachsendem Erfolg, Melvin mittels Luxus vom Pfad der Tugend abzu­ bringen und zum Yuppie zu machen. Doch können Melvins blinde Freundin und die braven Bürger der Stadt ihren Retter rechtzeitig umdrehen, um dem Bö­ sen mit göttlicher Hilfe die vernichtende Schlappe zu bereiten. - »Mit gewohntem Schwung und Mut zur Peinlichkeit sind die ... Produzenten ... Lloyd Kaufman und Michael Herz zu Werke gegangen, zum drittenmal ihr (Billig-)Flaggschiff mit dem urdeutschen Namen Atomic Hero auf blutige Fahrt zu schicken, um die abstruse Geschichte bewußt grell, plaka­ tiv und geschmacklos in Szene zu setzen. Doch der angestrebte >Mordsspaß< will sich ... nicht einstellen: die Einfälle sind dazu zu schmalbrüstig und die Witze zu begrenzt. Was wohl als schrille Provoka­ tion intendiert war ... endet ... in Krampf und Langeweile.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). - Nur auf Video. ©UFA

USA 1957. R Edgar G. Ulmer. B Jack Pollexfen. K John F. Warren. M Melvyn Leonhard. D John Agar (George Hastings), Gloria Talbot (Janet Smith), Arthur Shields (Dr. Lomas), John Dierks (Jacob), Martha Wentworth (Mrs. Merchant), Mollie McCart (Maggie). 77 Min. Janet Smith will ihren Verlobten George ehelichen, doch als sie mit ihrem Vormund Dr. Lomas über das ihr zustehende Erbteil redet, gesteht dieser, eine Heirat sei kaum möglich: Janets Vater ist allem Anschein nach der berühmte Dr. Jekyll gewesen, der sich mit Hilfe einer selbstentwickelten Droge in ein blutrünstiges Monstrum ver­ wandelt hat. Lomas befürchtet, daß Janet mehr von ihrem Vater geerbt hat, als ihr lieb sein kann. Tatsächlich wird sie bald darauf von schrecklichen Alpträumen heimgesucht. Ein Mord geschieht, dann noch einer. Danach wacht Janet jedesmal schreiend und blutverschmiert aus dem Schlaf auf. Während sich die verängstigten Dörfler aufmachen, um die Totengruft des Dr. Jekyll aufzusuchen und dem Spuk ein Ende zu bereiten, entlarvt George Janets Vormund nicht nur als habgierigen Erb­ schleicher, sondern auch als Meisterhyp­ notiseur und Bestie in Menschengestalt. (DAUGHTER OF DR. JEKYLL).

Toxies letzte Schlacht (THE TOXIC AVENGER PART 3 THE LAST TEMPTATION OF TOXIE).

USA 1989. R Lloyd Kauffnan/Michael Herz. B Gay Partigton Terry/Lloyd Kaufman. K James London. M Christopher De Marco/Antonin Dvorak. D Ron Fazio (The Toxic Avenger), Phoebe Legere (Claire), Rick Collins (Präsident Apocalypse Inc./Teufel), Lisa Gaye (Malfaire), Jessica Dublin (Mrs. Junko). F 98 Min. Melvin, Ex-Putzmann bzw. Sandsack im örtlichen Fitneß-Center und seit einem Sturz in eine Abfalltonne mutierter Su­ perheld, geht seinem Job als Ordnungshü­ ter in der Kleinstadt Tromaville nach. Das

Trancers USA 1984. R Charles Band. B Danny Bilson/Paul De Meo. K Mac Ahlberg. M Mark Ryder/ Phil Davies. D Tim Thomerson (Jack Death), Helen Hunt (Leena), Michael Stefani (Martin Whistler), Art Le Fleur (McNulty), Richard Herd (Spencer), Annie Seymour (Ashe), Thelma Hopkins, Miguel Fernandez, BiffManard, Peter Schrum, Brad Logan, Richard Erdman, Wiley Harker, Barbara Perry. F 88 Min. Der Polizist Jack Death wird aus einem zukünftigen Utopia per Zeitmaschine in Los Angeles von 1985 geschickt, um dort einen verrückten Wissenschaftler namens Whistler zu erledigen. Whistler, der eben­ falls der Zukunft entstammt, hat Jahre zu­ vor von Death was aufs Hirn gekriegt. Nun bemüht er sich, die Vorfahren seiner Richter auszurotten, auf daß letztere gar (TRANCERS).

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nicht erst geboren werden. Zudem macht er aus >willensschwachen< Menschen so­ genannte Trancers; Lebewesen, die nur ihm gehorchen. Keine Frage, daß der zu allem entschlossene Death ihm den Gar­ aus macht. - Der Film ist doof und unlo­ gisch, und außerdem hat man eifrig bei Ridley Scotts Der Blade Runner (USA 1982) und James Camerons Terminator (USA 1984) geklaut. Die Frage, warum die Herrscher der Zukunft zwar Arm­ banduhren durch die Zeit reisen lassen können, Menschen aber nicht (Death und Whistler benutzen 1985 die >Hüllen< Fremder), kann uns der vortreffliche Charles Band jedenfalls nicht beantwor­ ten. Und ebenso vermeidet er es, uns über die Natur der Trancers aufzuklären, deren Lebensinhalt offensichtlich nur darin be­ steht, sich beim Anblick von ZukunftsCops in an Hautausschlag leidende Amokläufer zu verwandeln. Ein echter Abschlaffer. In der BRD nur auf Video. © Marketing Trancers(2) (TRANCERS II: THE RETURN OF JACK DETH). USA 1990.

R Charles Band. B Charles Band/Jackson Barr. K Adolfo Bartoli. M Mark Ryder, Phil Davies. D Tim Thomerson (Jack Deth), Helen Hunt (Lena Deth), Megan Ward (Alice Stilwell), Biff Manard (Haps Ashby), Alyson Croft (McNulty), Martine Beswick (Schwester Trotter), Jeffrey Coombs (Dr. Pyle), Thelma Hopkins (Raines), Richard Lynch (Dr. Wardo), Barbara Crampton. /■' 85 Min. Vorgeschichte siehe Trancers. Jack Deth kehrt aus der fernen Zukunft ins Los An­ geles der Gegenwart zurück, um >Trancers< zu bekämpfen, gezüchtete hirnlose Killer-Automaten, die in jeden menschli­ chen Körper schlüpfen können. Deths Ar­ beit wird unnötig erschwert, als seine Frau in einer ähnlichen Mission in der Gegenwart aufkreuzt. - Eine verzwickte und in sich nicht immer stimmige Ge­ schichte, die ihren fdmischen Vorläufer

Trancers 2010 eigentlich nur wiederkäut. Video. ©CIC

- Nur auf

Trancers 2010 (TRANCERS III: DETH LIVES). USA 1992. R C. Courtney Joyner. B C. Courtney Joyner. K Adolfo Bartoli. M Mark Ryder/ Phil Davis. D Tim Thomerson (Jack Deth), Helen Hunt (Lena), Melanie Smith (R J.), Andrew Robinson (Col. Daddy Muthuh), Tony Pierce (Jason), Ed Beechner (Lt. Ryan), Dawn Ann Billings (Jana), Megan Ward (Alice Stilwell), Stephen Macht (Harris), Telma Hopkins (Comm. Raines), Randal Keith (Matt), R.A. Mihailoff (Shark), Hunter von Leer (Sen. McCoy). F72 Min. Vorgeschichte siehe Trancers. Der zeitrei­ sende Detektiv Jack Deth kehrt aus dem Los Angeles des Jahres 2100 ins Jahr 2005 zurück. Dort kämpft er gegen die Trancers - eine durch Drogen zu mili­ tärischen Hochleistungen aufgeputschte Truppe, die ein fanatischer Führer kom­ mandiert. Die Hintergründe der Ausein­ andersetzung bleiben im Dunkeln und of­ fenbaren sich nur dem kleinen Kreis, der die Teile 1 und 2 dieser Billigstware über sich ergehen ließ. Verglichen mit ande­ ren B-und C-Produktionen schneidet die Trancers-Reihe nicht mal so schlecht ab, dennoch: Einen stimmigen Plot, glaub­ würdige Psychologie, überzeugende Dia­ loge oder gut agierende Schauspieler sucht man vergeblich. Selbst die Kampf­ szenen wirken plump und gestellt. »Nach dem Sieg über die Trancers, der durch das Auftauchen eines guten An­ droiden in letzter Sekunde gelingt, wird der schießwütige Jack Deth zum >Friedhofsbotschafter von Zeit und Räume« (filmdienst). Leider bleibt dem Zu­ schauer nicht einmal die Science-fic­ tion-Hoffnung auf ein schwarzes Loch, das Filme wie diesen verschluckt, bevor ein skrupelloser Produzent weitere Zu­ schauer anfixt. - Nur auf Video. ©Highlight

Trancers(4)

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Trancers(4)

Oppenheimer (Farr), Lochlyn Munroe, Jeff Moldovan, Steven Macht. FIX Min. Der zeitreisende Cop Jack Deth zieht noch immer mit Prospero, dem Sohn sei­ nes Todfeindes Caliban, und der schönen Amazone Shaleen durch das fantastische Reich Orpheus. Caliban ist zwar geschla­ gen, doch die Rückkehr ins 24. Jahrhun­ dert bereitet den Helden Schwierigkeiten. So machen sie sich auf die Suche nach dem magischen Kristall, der seinem Be­ sitzer freie Orts- und Zeitwahl ermög­ licht. Als Deth ihn mit Prosperos Hilfe bekommt, kann er, wenn auch mit Mühe, zur Erde zurückkehren. - »Neuer, betont humorvoller Streich aus der wenig logi­ schen, aber jederzeit abenteuerlustigen Trancers-Serie. Die anfängliche ZombieGeschichte hat den Rahmen des SF-Horrorgenres längst hinter sich gelassen und unterhält ... inzwischen mit märchenhaf­ ten Mittelaltergeschichten, in denen aber nach wie vor Tim Thomerson ... als tougher Futurecop die Laserpistole schwingt.« (VIDEOWOCHE) - »Schon zu Beginn wird deutlich, daß der Film Mü­ he hat, wenigstens 70 Minuten zu dau­ ern, ein großer Teil besteht aus der Rückblende ... Die Geschichte selbst wird auch durch die Anleihen bei Shakespeare nicht besser ... Die Rück­ kehr Jacks auf die Erde läßt hoffen, daß die Trancer-Serie damit ihren Abschluß gefunden hat.« (FILMDIENST). - Nur auf Video. ®CIC

(TRANCERS IV: JACK OF SWORDS).

USA 1993. R David Nutter. B Peter Daura. K Adolfo Bartoli. Af Gary Fry. D Tim Thomerson (Jack Deth), Stacie Randall (Lyra), Ty Miller (Prospero), Terri Ivens (Shaleen), Calbe Hartley (Schloßherr), Mark Arnold (Lucius), Stephen Macht (Harris), Jeff Muldovan (Harson), Ruxanda Enescu (Titania), Alan Oppenheimer (Farr), Adrian Pintea (Borgia), Ion Haiduc (Angelo). F72 Min. Den zeitreisenden Polizeiagenten Jack Deth verschlägt es durch einen Zeitreise­ unfall in ein Paralleluniversum, ins Land Orpheus, wo eine Gilde unbesiegbarer Edelvampire das Bauemvolk knechtet. Jack gerät in Konflikt mit den Herrschen­ den und schlägt sich auf die Seite der Par­ tisanen, die den Vampiren mit Pfeil und Bogen Widerstand leisten. Als auch der Sohn des Obervampirs sich den Rebellen anschließt, gerät die Macht der Unter­ drücker ins Wanken. - »In der vierten Folge der Trancers-Serie entwickelt Re­ gisseur David Nutter die ursprüngliche Zombie-SF-Story zum mittelalterlichen Fantasy-Abenteuer weiter, in dem einzig Jacks Laserpistole an frühere Tage erin­ nert. Gedreht wurde ... im spottbilligen, aber malerischen Rumänien, und davon auch nur so wenig wie möglich, so daß die am Ende offene Geschichte bereits nach zusammen fünfzehnminütigem Vorund Abspann schon nach 71 Minuten mit einem Cliffhanger offensichtlich auf den nächsten 7rancera-Streifen verweist.« (X-TRO) - Nur auf Video. ®CIC

Trancers(5) (TRANCERS 5: SUDDEN DEATH).

USA 1994. R David Nutter. B Peter David. K Adolfo Bartoli. M Gary Fry. D Tim Thomerson (Jack Deth), Ty Miller (Prospero), Terri Ivens (Shaleen), Clabe Hartley (Lord Caliban), Stacie Randall (Lyra), Mark Arnold (Lucius), Alan

The TFansformer (INVISIBLE STRANOLER/ TRANSFORMER).

USA 1982. R John Florea. B Arthur C. Pierce. K Alan Stensvold. M Richard Hieronymus/Alan Oldfield. D Robert Foxworth (Lt. Charles Barrett), Stefanie Powers (Candy Barrett), Elke Sommer (Chris), Sue Lyon (Miss de Long), Marianna Hill (Bambi). F82 Min. Irrer Frauenmörder, der sich unsichtbar machen kann, geht um, bis die Polizei

923 ihm eine technische Falle stellt. Krimi mit SF-Elementen. ®VPS Der Transport (ATRANSZPORT). Ungarn 1980.

R Andras Szurdi. B Péter Kuczka. A'Tamas Nemescsoi. M Zsolt Dome. D Pâl Hetényi (Dr. Otto Graf), Gabor Reviczky (Vukics), Dénes Ujlaki (Kaminsky), Sàndor Gâspâr (Emil Winkler), Tibor Gâspâr (Erwin Winkler), Tamâs Vegväri (Klaus), Istvan Hunyadkürthy, Csaba Jakab, Sändor Halmâgyi. F 89 (85) Min. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs wird Dr. Otto Graf in einem nicht genannten Land von Angehörigen einer Widerstandsorga­ nisation entfuhrt, da man ihn für eine wichtige Aufgabe ausgewählt hat: Er soll einen gewissen Pauli untersuchen, der im Gefängnis sitzt. Da der Versuch, Pauli aus dem Gefängnis zu schmuggeln, schei­ tert, muß Graf zu ihm gebracht werden. Man tauscht ihn gegen seinen Willen in einer schnellen Aktion gegen einen Dieb aus. Ein Gefängniswärter soll ihn zu Pauli bringen, doch dieser ist in der Nacht zu­ vor an ein unbekanntes Ziel verlegt wor­ den. Man bringt Graf an den gleichen Ort - ein Barackenlager im Wald, das von elektrisch geladenen Stacheldrahtzäunen und Wachttürmen umgeben ist und von scharfen Hunden bewacht wird. In der Nähe: eine Villa, in die jene gebracht werden, die im Lager erkranken. Auch Pauli ist dort. Die Gefangenen werden ge­ impft. Wer sich wehrt, wird erschossen. Graf, der sich fragt, was hier vor sich geht, wird von den Gefangenen in die Villa geschmuggelt. Er stößt auf ein La­ bor, auf den sezierten Pauli, auf Laborrat­ ten, die mit dem gleichen Serum geimpft wurden, und auf Aufzeichnungen, die ihm, der bei Pasteur studiert hat, aller­ hand sagen: Die Gefangenen sind Ver­ suchskaninchen für einen biologischen Kampfstoff. Eine Seuche bricht aus, die auch vor den Wachen nicht halt macht. Die Gefangenen verhelfen Graf zur

Traumstadt Flucht, damit er die Öffentlichkeit alar­ miert, doch die Widerstandsorganisation ist aufgeflogen. Graf landet in einem an­ deren Todeslager, in dem die Experimente fortgeführt werden. - »Dr. Graf ... der sich bislang unpolitisch gab, doch nun in den Strudel sonderbarer Geschehnisse ge­ rät, hat durchaus seine Entsprechung in der Realität. Und sein Problem, die aus beruflichem humanistischen Ethos er­ wachsende politische Verantwortung, hat wiederholt namhafte Künstler zu bedeut­ samen Werken angeregt ... Szurdi, der hier sein Debüt vorlegt, ist ein bemühter, stilbewußter Filmemacher, der zur Alle­ gorie ä la Franz Kafka greift, um eine be­ klemmende Atmosphäre auf die Lein­ wand zu bringen, in der sich Tod und Leben unbarmherzig gegenüberstehen.« (LEIPZIGER VOLKSZEITUNG).

Trashi

USA 1981. R Louis Lewis. B Tyler Adams. WN.N. M N.N. D Lisa De Leeuw (Trashi), Loni Sanders, Sharon Mitchell, Serena, Nicole Noir, Copper Penny, Michael Morrison, Paul Thomas, Joey Silvera, Kevin James. F75 Min. Der irre Wissenschaftler Dr. Schtup er­ schafft wie seinerzeit Viktor Frankenstein aus diversen Leichenteilen das, was er für die perfekte Frau hält, ein geiles, knacki­ ges Weiberl mit dem bezeichnenden Na­ men Trashi (= Mülli), das in erster Linie der sexuellen Befriedigung dient. Trashi ist zwar zu 100% auf SEX programmiert, entwickelt jedoch bald echte >GefühleSchauwerten< weit zurückbleibt. © Gold Medal (TRASHI).

Traumstadt BRD 1973. R Johannes Schaaf. B Johannes Schaaf/ Rosemarie Fendel/Russell Parker. LV Alfred Kubin. K Gérard Vandenberg/ Klaus König. M Eberhard Schoener. D Per Oscarsson (Florian Sand),

TYemors (2) - Die Rückkehr der Raketenwürmer Rosemarie Fendel (Anna Sand), Olimpia (Mädchen), Eva-Maria Meineke (Frau Lampenbogen), Alexander May (Dr. Lampenbogen), Heinrich Schweiger (Gautsch), Helen Vita (Prinzessin), Herbert Bötticher (Sir Edward), Ronnie Williams (Herkules Bell), Louis Waldon (Louis), Suacina Krytenes (Ludwig), Martin Stepanek (von Brendel), Vclav Sloup (de Nemi), Jan Kanyza (Student), Josef Hlinomaz (Beamter), Erich Malek (Patera), Otto Skleucka (Blumenstich), Emil Iserle (Prof. Korntheur), Josef Kemr (Castringius). F 124 Min. Der Maler Florian Sand und seine Frau An­ na folgen einer mysteriösen Einladung in die >TraumstadtSichauslebens< unter« (FILMDIENST); Florian hin­ gegen paßt sich an die neue Umgebung an. Zusammen mit einem Mädchen, das nach Annas Tod seine Gefährtin wird, überlebt er den Untergang der Stadt. »Die rauschhafte >Festlichkeit der Anar­ chie*, die Schaaf mit seinen scheinfrei­ en Figuren entfesselt, löst... keinen mo­ ralischen Schock und keine heilsame Nachdenklichkeit aus; sie verleitet al­ lenfalls dazu ... über Sexualität und Ge­ walt als Darstellungsphänomene zu dis­ kutieren.« (FILMDIENST) ©Alfred Kubin: Die andere Seite, München/Leipzig 1909 TYemors (2) - Die Rückkehr der Raketenwürmer (TREMORS II: AFTERSHOCKS). USA 1996. R S. S. Wilson. B Brent Maddock/S. S. Wilson. K Virgil Harper. SpE Alec Gillis/ Tom Woodruffjr./Tippet Studio. M Jay Ferguson. D Fred Ward (Earl Bassett),

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Christopher Gartin (Grady Hoover), Helen Shaver(Kate White), Michael Gross (Burt Gümmer), Marcelo Tubert (Ortega), Marco Hernandez (Julio), José Rosario (Pedro), Tornas Rosales (Arbeiter). F 96 Min. Sechs Jahre, nachdem er mit seinem Kum­ pel in der Wüste von Nevada ein paar mör­ derische Riesenwürmer erledigt hat, klin­ gelt bei Gelegenheitsarbeiter Earl das Te­ lefon: Die Killerwürmer sind wiederda. Gemeinsam mit seinem schießwütigen Nachbarn und einer jungen Wissenschaft­ lerin macht er sich daran, die Würmer ein zweites Mal zur Räson zu bringen. Doch die haben inzwischen laufen gelernt und entpuppen sich als Produkt der Frühge­ schichte der Erde. - »Auch der zweite Teil des ... Abenteurergruslers ... entpuppt sich als humorvoller, actionbepackter Vollwertsnack für alle Freunde der fanta­ stischen Genres.« (VIDEOWOCHE). »Diesmal entpuppen sich die Würmer als multibiogene Mutanten, die sich bei Bedarf auch schon mal in eine Art Frosch mit Riesenappetit auf fleischige Nahrung verändern. Leider nur konnte sich Regisseur Ron Underwood, der diesmal ohne Unterstützung durch Ke­ vin Bacon auskommen mußte, nicht ent­ scheiden, ob er eine Komödie oder einen ernsthaften Genre-Thriller machen wollte.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTA­ STISCHEN FILMS). - Nur auf Video. ®C1C Trog - Das Ungeheuer Anderer Titel für Das Ungeheuer

Le Troisième Cri

Schweiz 1974. R Igaal Niddam. B Igaal Niddam/Yves Navarre. K Roger Fellous. M Paul Girard. D Jacques Denis, Leyla Aubert, Christine Fersen, Camille Fournier, Roland Mahauden. F 90 Min. Zehn Personen überleben eine Atomexplo­ sion, da sie zum Personal eines für zwan­ zigtausend Menschen gebauten Bunkers gehören, ln der schrecklichen Lage, in der (LE TROISIEME CRI).

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Tron

sie nun leben, werden ihre Beziehungen auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. - Ein spannender, routinierter Film.

Tron (TRON). USA 1982. R Steven Lisberger. B Steven Lisberger/ Bonnie MacBird. K Bruce Logan. SpE Harrison Ellenshaw. M Wcndy Carlos. D Jeff Bridges (Flynn), David Warner (Dillinger/Sark), Barnard Hughes (Gibbs/Dumont), Cindy Morgan (Lora/ Yori), Bruce Boxleitner (Alan Bradley/ Tron), Peter Jurasik (Crom), Daniel Shor (Ram). F 96 Min. Mr. Dillinger vom Videospiele produzie­ renden Medienriesen ENCOM ist ein Mann, der wenig von Urheberrechten hält: Er bestiehlt schamlos seine Ange­ stellten, die Spielprogramme erdacht ha­ ben, und setzt sie auf die Straße. Als zwei seiner Techniker ihm auf die Schliche kommen, schalten sie Flynn ein, der einst für ENCOM gearbeitet hat und nun einen Spieleladen führt. Auch Flynn ist von

lm Land des MCP:

Dillinger bestohlen worden, aber den Be­ weis kann er nur erbringen, wenn es ihm gelingt, den Kode des Spezialcomputers MCP zu knacken, der jedem Menschen zweitausendfach überlegen ist und eine Machtfülle entfaltet hat, die es ihm er­ laubt, sogar die streng geschützten Denk­ maschinen des Kreml und des Pentagon >anzuzapfenerzeugtdarstellenBeiß dich durch, arbei­ te. Glaub mir, es gibt nichts anderes für dich!< Mac Allan macht weiter. Woolfe, der einsieht, daß er endgültig verloren hat, schießt sich eine Kugel in den Kopf. Nach fünfzehn Jahren ist der Tunnelbau beendet: Europäische und amerikanische Arbeiter reichen sich in ihrem Stollen un­ ter dem Atlantik die Hände. - Zum Ro­ man: »Dieser fast schon legendär gewor­ dene Bestseller wird heute noch aufgelegt und hat in einer breiten Leserschaft Kel­ lermanns Namen lebendig erhalten. Seine Geschichte vom Bau des zwei Kontinente

Der Tünnel verbindenden unterseeischen Tunnels steht in der Tradition der von Jules Verne und H. G. Wells begründeten Gattung des technischen Zukunftsromans, die in Deutschland von Kellermann und vor al­ lem von Hans Dominik starke Impulse empfing. An dramatischer Kraft und poe­ tischem Erfindungsreichtum darf sich der Tunnel durchaus mit anspruchsvolleren Produkten der modernen Science Fiction messen... Kellermann gestaltet seine technische Utopie in Form eines filmarti­ gen, durch kontrastierende Szenen drama­ tisch wirkungsvollen Bildablaufs. Ein bildkräftiger Reportagestil bringt die her­ vorstechende Qualität des Romans, Kel­ lermanns exakte Fantasie, nachhaltig zur Geltung... Berühmte Filme wie Fritz Längs Metropolis oder Walter Ruttmanns Berlin, die Symphonie einer Großstadt (1927) sind ohne den Tunnel nicht zu den­ ken.« (KINDLERS LITERATUR LEXIKON) - Der FILMDIENST unterstreicht diese Meinung und ergänzt: »Bernhard Kel­ lermanns 1913 geschriebener Roman... war für damalige Begriffe eine großarti­ ge Utopie mit allen Ingredienzien eines noch fantastisch anmutenden Glaubens an die Allmacht der Technik, einer großzügigen Demonstration verbre­ cherischen Hochfinanzgebarens und schließlich auch einer recht dramati­ schen Schilderung von Streikhetze und Sabotage. Neben der Entfaltung der technischen Aera fesselten motivisch also wirtschaftliche Korruption und Er­ wachen der proletarischem Arbeits­ welt. Volle Zustimmung des Lesepubli­ kums fanden die optimistischen Lösun­ gen aller Probleme und Konflikte: Das nahezu ruinierte Projekt wird gerettet; der geniale Ingenieur reißt die verhetz­ ten Arbeiter zu heroischem Einsatz mit; nach 15 Jahren treffen sich die von hü­ ben und drüben getriebenen Stollen 4000 m unter dem Meeresboden auf den Zentimeter. Alles entsprach genau den gesellschaftlichen Empfindungen der letzten Kaiserzeit. Die tragenden Figu­ ren waren Leitvorstellungen: der Erfin­

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der und technische Leiter des Projekts, Idealist, Weltmann und schlichter Inge­ nieur in einer Person, der die abtrünni­ gen Arbeiter heldisch ans große Werk ruft und schließlich triumphal belohnt wird; die millionenschwere Finanz­ hyäne als Präsident des Syndikats, die vor dem Arrangement einer Katastrophe (200 Tote) nicht zurückschreckt und sich vor der Verhaftung diskret er­ schießt... ferner der biedere, auf den Arbeitgeber schwörende Werkmeister und der böse, käufliche Agitator handfeste Typen aller Klassen, kräftig überzeichnet... Selten lag ein utopi­ scher Roman so richtig in seiner Zeit...« - Zum Film: Eine erste Verfil­ mung ließ nicht lange auf sich warten. Bereits Ende 1914 drehte William Wauer eine erste Fassung mit den damaligen Spitzenstars Friedrich Kayßler und Fritzi Massary. Der Stoff schien sich aber nicht so sehr für einen Stummfilm zu eignen, so daß es nicht verwundert, daß erst 20 Jahre nach Erscheinen der litera­ rischen Vorlage der zweite Versuch ge­ startet wurde: »Dann allerdings mit der ganzen Gründlichkeit, die man damals aufzuwenden pflegte. Mit Gründgens als Edelschurken und Hartmann als schwergeprüftem Schrittmacher der neuen Zeit, zugleich mit einem großen technischen Aufgebot und beträchtli­ cher Komparserie. Und es wurde etwas daraus gemacht: Die Effekte der Foto­ grafie wirken geradezu farbig gegen das Schwarzweiß der Charaktere, die Füh­ rung großräumiger Szenen vergleichs­ weise raffiniert gegen die gröbliche Einfalt der Handlung und ihrer Motive. Die Utopie verschwindet fast hinter ei­ ner treffsicheren Realistik der Verwirk­ lichung...« (FILMDIENST) - Doch wie der Roman genau den Zeitgeist seiner Entstehungsphase traf, so ist der Film das unverkennbare Produkt der frühen dreißiger Jahre: »Man kann dem Film keine unmittelbare nationalsozialisti­ sche Tendenz nachsagen. Dennoch wer­ den Anschauungen geäußert, die nicht

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mehr fern sind von dem Geist der Schlag Wörter >Arbeitsschlacht< und >Ar­ beit adeltCawabunga!entsorgt< der Chemiekonzern TGRI die Giftstoffe, die die Ratte Splinter und die Turtles zu Freiheitskämpfern gemacht hat. Shredder raubt den letzten Giftbehälter und stellt Mutanten her, die es mit seinen Gegnern aufnehmen sollen, doch gegen die Pfiffig­ keit und das Können der Turtles ist kein Kräutlein gewachsen. April und der Piz­ za-Lieferant Keno helfen beim Kampf und der Vernichtung Shredders samt sei­ ner Ninja- und Mutanten-Armee. - »Mit großem technischen Aufwand und effekt­ vollen Stunts inszenierte Fortsetzung des Erfolgsfilms, letzlich jedoch zu zähflüs­ sig, um über Mittelmaß hinauszukom­ men.« (Dietmar Schmidt, FILMDIENST)

TV-Tod - Kamikaze live (KAMIKAZE).

Frankreich 1986. R Didier Grousset. B Luc Besson/ Didier Grousset. K Jean-Francois Robin. M Eric Serra. D Richard Bohringer (Romain), Michel Galabru (Albert), Dominique Lavanant (Laure Frontenac), Riton Leibman (Olive), Kim Massee (Lea), Harry Cleven (Patrick), Romane Bohringer (Julie), Etienne hicot (Samrat), Philippe Girard (Pelletier), Geoffroy Carey (Stone). F 87 Min. Als der begnadete Wissenschafter und gnadenlose Zyniker Albert seinen Ar­ beitsplatz verliert, will er sich an der Menschheit rächen. Mit einer selbstent­ wickelten Strahlenwaffe tötet er von sei­ nem trauten Heim aus drei Fernsehspre­ cher. Der Polizist Pascot kommt ihm auf die Schliche und macht ihn mit einer von Wissenschaftlern gebauten Gegenwaffe unschädlich. - »Ein ambitioniertes Regie­ debüt des Dokumentarfilmers und Kame­

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ramannes Didier Grousset, das an Orginalität und Optik manches zu bieten hat.« (FISCHER FILM ALMANACH). - »Was ein Science Fiction-Krimi ersten Ran­ ges oder eine brillante Fernsehsatire hätte werden können, scheitert an der unentschlossenen Regie und verkommt zur kuriosen Belanglosigkeit.« (LEXI­ KON DES INTERNATIONALEN FILMS). -

Nur auf Video. © Warner

The Twelve Monkeys

USA 1995. R Terry Gilliam. B David Peoples/Janet Peoples. K Roger Pratt. SpE Hunter & Gratzner Industries. M Paul Buckmaster. D Bruce Willis (James Cole), Madeleine Stowe (Kathryn Railly), Brad Pitt (Jeffrey Goines), Christopher Plummer (Dr. Leland Goines), Jon Sedua (José), Joseph Melito (Cole als Junge), Michael Chance (Scarface), Vernon Campbell (Tiny), H. Michael Walls (Botaniker), Bob Adrian (Geologe), Simon Jones (Zoologe), Irma St. Paule (Poe), Joey Perillo (Frankie), Rozwill Young (Billings), Fred Strother (L.J. Washington), Rick Warner (Dr. Casey), Frank Gorshin (Dr. Fletcher), Anthony Brienza (Dr. Goodin), Pat Dias (Captain), David Morse (Dr. Peters), Jann Ellis (Marilou). F 130 Min. 2035: Die Menschen haben sich unter die Erde zurückgezogen. Ein Virus hat den Planeten fast entvölkert, aber die Überle­ benden wollen sie wieder bewohnbar ma­ chen. Wissenschaftler haben eine Zeitma­ schine entwickelt. Sie wollen jemanden ins Jahr 1996 zurückschicken, der die Herkunft des Virus ausfindig machen soll. Der Sträfling James Cole meldet sich freiwillig. Man steckt ihn nackt in die Zeitmaschine und schießt ihn ins Jahr 1996. Doch irgend etwas geht schief: der verwirrte Cole strandet im Jahr 1990, wird aufgrund seiner Katastrophenpro­ phezeiungen festgenommen und der Psychiaterin Kathryn Railly überstellt, die ihn ein Irrenhaus einweist, in dem es schwierig ist, die Patienten vom Personal (THE TWELVE MONKEYS).

Der Typ mit dem irren Blick II

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TAe 7iveZve

Monkeys von Terry Gilliam

zu unterscheiden. Coles Gerede wird ignoriert. Nur Jeffrey, der irre Sohn des genialen Virologen Dr. Leland Goines, hört ihm zu. Bevor Coles das Jahr 1996 erreichen kann, wo sich erweist, daß er offenbar selbst der Anlaß zur Gründung der Terrororganisation >Twelve Monkeys< war, die den schrecklichen Virus auf die Menschheit losgelassen hat, jagt er mehr­ mals zwischen den Zeiten hin und her. Bruce Willis versteht es ausgezeichnet, die Furcht eines von Visionen geplagten Individuums darzustellen, und Regisseur Terry Gilliam und die Drehbuchschreiber erweisen sich als wahre Meister bei der Gestaltung einer öden Zukunft, deren Wissenschaft Gerätschaften konstruiert, die in mancher Weise an Orwell erinnern. Ein rundum gelungener SF-Film.

Felice Sehachter (Bernadette), Heather Thomas (Jane Mitchell), Scatman Crothers (Dexter Jones), Robert Mandan (Walter Johnson), Roger Bowen (Mr. Springboro). F98 Min. Der geniale College-Student Barney ar­ beitet an einer Apparatur, mit deren Hilfe er synthetische Drogen produzieren will. Aus Versehen mischt sich der Inhalt einer Schnapsbuddel mit seinem neuesten Wundermittel und explodiert. Das Resul­ tat besteht darin, daß Barney von nun an die Telekinese beherrscht und seine neuen Kräfte vorzugsweise dazu einsetzt, den hübschesten Mädchen seiner Umgebung >per Blick< die Klamotten vom Leibe zu fetzen. Ha, ha. ©Embassy

©VCL

(ZAPPED AGAIN). USA 1990. R Doug Campbell. B Jack Morris/Vince Cheung/Ben Montanio. K Tom Grubbs. M Brian Bennett. D Todd Eric Andrews (Kevin), Kelly Williams (Lucy), Reed Rudy (Wayne), Maria McCann (Amanda), Linda Blair (Miss Mitchell), David Donah (Cecil), Ira Heiden (Elliot),

Der Typ mit dem irren Blick (ZAPPED). USA 1982. R Robert J. Rosenthal. B Bruce Robin/ Robert J. Rosenthal. K Daniel Pearl. M Charles Fox. D Scott Baio (Barney Springboro), Willie Arnes (Peyton),

Der Typ mit dem irren Blick II

Der Typ vom anderen Stern Karen Black (Hauslehrerin), Ross Harris, Linda Larkin, M.K. Harris, Michael K. Colyar, Brent Hinkley, Sue Anne Langdon. F (93) 89 Min. Vorgeschichte siehe Der Typ mit dem ir­ ren Blick. Kevin ist neu auf dem College. Fatalerweise verliebt er sich in die attrak­ tive Amanda. Das bringt ihn dem Brutalo Wayne näher, der es nicht leiden kann, wenn jemand einen Blick auf >sein< Mäd­ chen wirft. Im Labor will es der Zufall, daß Kevin einen Saft entwickelt, der telekinetische Kräfte verleiht. Kevin läßt Röcke fliegen. BHs verlieren ihren Halt. Sogar Schüler fliegen durch die Luft. Wayne kriegt sein Fett. Jetzt, da Kevin Amanda haben könnte, entdeckt er seine Liebe zu Lucy. - Und weil die fliegenden BHs und Schnuckel-Ärschlein der Girls schon beim ersten Mal so gut angekom­ men sind, hat man sich entschlossen, die gleiche Geschichte gleich noch mal zu drehen. ® Starlight

Der Typ vom anderen Stern (THE BROTHER FROM ANOTHER PLANET). USA 1984.

R John Sayles. B John Sayles. K Ernest Dickerson. M Mason Daring. D Joe Morton (Brother), Darryl Edwards (Fly), Steve James (Odell), Leonard Jackson (Smokey), Bill Cobbs (Walter), Dee Dee Bridgewater (Malverne), Tom Wright (Sam), John Sayles (Uno), David Strathairn (Dos), Caroline Aaron (Randy Sue), Herbert Newsome (Little Earl), Rosetta Le Noire (Mama), Rosanna Carter, Ray Ramirez, Yves René, Peter Richardson (Einwanderer). F 104 Min. Ein stummer dunkelhäutiger Außerirdi­ scher bruchlandet nächtens auf der New Yorker Einwandererinsel Ellis Island und findet sich alsbald im Farbigen-Viertel Harlem wieder, wo er seinen Lebensun­

932 terhalt damit verdient, daß er defekte elektronische Spielautomaten durch Handauflegen >heiltKultur< per Flucht entzogen haben. Zwei weiße Skla­ venjäger von einem anderen Planeten, die dem Brother auf der Spur sind, werden mit vereinten Kräften ausgetrickst; auch der Boß der Drogenhändler kriegt sein Fett. - John Sayles, der schon mit Lianna (USA 1982; kein SF-Film) zu begeistern wußte, hat zu Anfang seiner Karriere als Roman- und Drehbuchautor gearbeitet (er verfaßte u.a. auch das Skript für den 1980 von Jimmy T. Murakami inszenierten SFStreifen Sador, Herrscher im Weltraum), doch der Job als Autor von ExploitationQuickies hat ihn keineswegs korrumpiert. Der Typ vom anderen Stern ist demgemäß auch weniger ein SF-Film als eine gut ge­ machte Studie über das vom Überlebens­ willen geprägte Zusammenleben ver­ schiedener ethnischer Gruppen in der Su­ perstadt New York, deren chaotisch-bun­ tes Gepränge soviel natürlichen Irrsinn beinhaltet, daß man hier nicht mal als >echter< Alien groß auffallt. - Sayles: »Ich wollte erreichen, daß die Leute ei­ nen neuen und ungewöhnlichen Blick auf Dinge werfen, die sie als selbstverständ­ lich hinnehmen - Rassismus zum Bei­ spiel. Der Film handelt nicht so sehr von anderen Planeten als vielmehr von unse­ rem. Anders als in Der Mann, der vom Himmel fiel geht es in meinem Film nicht um Spezialeffekte, sondern um eine Ver­ schmelzung von Witz und Realismus.« Und nebenher hat er ein Klischee zer­ trümmert, das die SF seit Unzeiten be­ herrscht: Ein schwarzer Alien war noch nie da! ®VCL

Der Überfall der teuflischen Bestien Anderer Titel für Rabid - der brüllende Tod

ernsthaft auseinandersetzt.«

(LEXIKON Nur

DES INTERNATIONALEN FILMS). -

auf Video. ®C1C

UFO Café (GUESS WHO'S COMING FOR CHRISTMAS?).

USA 1990. R Paul Schneider. B Blair Ferguson. ¿F Beth Polson. K James Pergola. M W.G. Snuffy Walden. D Richard Mulligan (George Walters), Beau Bridges (Arnold Zimmerman), James McEachin, Barbara Barrie (Dolores), Paul Dooley (Doc), John Furey (Michael), James McEachin (Frank), Dion Anderson, Gary Bayer, Michael Patrick Carter, Troy Evans, Betsy Randle. F 100 Min. TV-Film. In der von der Rezession ge­ beutelten US-Kleinstadt Grover’s Mill, in der nur noch der idealistische George auf bessere Zeiten hofft, kreuzt der Außerir­ discher Arnold auf, der George ein Raumschiff schenkt, aus dem dieser ein >UFO-Cafe< macht. Uforia (UFORIA).

USA 1984. R John Binder. B John Binder. K David Myers. M Richard Baskin. D Cindy Williams (Arlene), Harry Dean Stanton (Bruder Bud), Fred Ward (Sheldon), Robert Gray (Emile), Darrell Larson (Toby), Beverly Hope Atkinson, Harry Carey jr. F91 Min. Ein amerikanischer Show-Prediger ver­ arscht Gläubige im Verein mit einem Komplizen und einer Freundin, die an UFOs glaubt. Als dann wirklich eins auf­ taucht, flieht das Trio vor der Polizei und einer aufgebrachten Menge in die Unter­ tasse. - »An den Haaren herbeigezogene Geschichte, die sich weder mit dem The­ ma der religiösen Geschäftemacherei noch mit der latenten UFO-Hysterie und -Sehnsucht der Amerikaner halbwegs

UFOs zerstören die Erde 1962. R G. Welles (Inoshiro Honda). B Takeshi Kimura. K Hajime Koizumi. SpE Eiji Tsuburaya. M N. N. D Grant Taylor, Patrick Allen, Mike Pratt, Wanda Allen, Toy Jomoho (bzw. Jun Tazaki, Ryo Ikebe, Takashi Shimura, Jumi Mizuno). F84 Min. 1985: Ein durch den Weltraum ziehender Planet, der sechshundertmal (!) so groß ist wie die Erde und zumindest von den deutschen Verleihern des Films für ein UFO gehalten wird, »nähert sich mit Lichtgeschwindigkeit« unserem Planeten. Ein Astronautenteam nimmt ihn in nähe­ ren Augenschein und stellt fest, daß »die­ ser ungeheure Meteor« (Verleihtext), be­ hält er seinen Kurs bei, die Erde zerstören wird. Man tauft diesen Planeten, der laut Verleihtext nun wieder »ein UFO« ist, auf den Namen Gorath, beschießt ihn mit >Ionen< und sieht, nachdem diese Aktion erfolglos verlaufen ist, nur noch eine Möglichkeit, die Erde vor einem Zusam­ menprall zu bewahren: Diverse >Hydrogen-Jet-GasbrennerSchützling< mit der Musik Beethovens in den Wahnsinn treiben kann, sperrt er ihn ein und spielt ihm pausenlos die >Neunte< vor. Alex, der das nicht ertragen kann, stürzt sich aus dem Fenster. Den­ noch kann er am Ende lachen: Der Herr Innenminister, durch sein Reformpro­ gramm inzwischen in größte Bedrängnis gebracht, sorgt dafür, daß die Behandlung wieder rückgängig gemacht wird: Alex ist wieder der alte und geht fortan seinen üblichen Gepflogenheiten nach: Vor den Augen einer noblen Gesellschaft verge­ waltigt er ein Mädchen. - Was für die FILMKRITIK ein »entbehrlicher Alp­ traum« und für Ulrich Gregor in seiner GESCHICHTE DES FILMS AB I960 ein »prätentiöses soziologisches Traktat, angereichert mit unnötigen Grausam­ keiten und Monstrositäten« war, war für den FILMDIENST eine »teils großartig inszenierte, gedanklich verspielte Sati­ re auf die drohende Totalvergewalti­ gung und widersprüchliche Freiheits-, >Kunstsatirischen, pi­ kanten, sardonischen, ironischen, politi­ schen, gefährlichen, komischen, er­ schreckenden, brutalen, metaphorischen und musikalischen Filme Das stimmt al­ les. Wesentlich aber scheint... dabei zu sein, daß er >politisch< und >gefährlich< ist. Er hat zwar kritische Momente, aber die inhaltliche Tendenz ist insgesamt bedenklich. Gewalt und Herrschaft wer­ den mystifiziert, in metaphorische, dä­ monisch wirkende Bilder gebracht. Die gesellschaftlichen Ursachen dieser Ge­ walt werden kaum angedeutet. Die Ge­ walt ist ästhetisiert und eingetaucht in die fiebrige Atmosphäre einer Pop-Horror-Zukunft, von Sex- und Gewaltfa­ schismus, alles zusammen eingelullt in Ludwig van Beethoven und seine 9. Symphonie. Politik scheint nur eine gladiatorenhafte Auseinandersetzung von wenigen Leuten zu sein. Für die Regie­ rung steht ein väterlich lächelnder, schleimiger Innenminister, der sehr viel von Bekämpfung der Kriminalität, Law and Order redet... Für die Opposition steht der Schriftsteller, der als rachsüch­ tiger, verdrehter, daumenlutschender In­ tellektueller diffamiert wird. Alle schei-

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nen sich gegen Alex verschworen zu ha­ ben: Regierung, Opposition, Wissen­ schaftler. Es ist dies Ausdruck liberaler Verschwörungsangst, einer irrationalen, gesellschaftlichen Entwicklung nicht unterscheidender Angst, für die sogar Faschismus und Revolution gleichbe­ deutend sind - die Angst des ohnmäch­ tigen Kleinbürgers, der in beidem nur eine Bedrohung der Illusion eigener Freiheit sieht... Laßt uns töten, Kame­ raden, bevor eine zukünftige Gesell­ schaft uns gut und harmlos macht: Das ist die Botschaft dieses Films.« - »Ku­ brick... läßt... dem Zuschauer... nie Raum zum Beobachten...« (MEDIUM). Uhrwerk Orange wurde im Jahre 1971 von den New Yorker Filmkritikern zum besten Film des Jahres gewählt. Die deutsche Synchronisation dirigierte Wolfgang Staudte. ® Warner ® Anthony Burgess: Uhrwerk Orange, München 1972 Das Ultimatum (TWILIGHT’S LAST GLEAMING).

BRD/USA 1977. R Robert Aldrich. B Ronald M. Cohen/ Edward Huebsch. ¿F Walter Wager. K Robert Hauser. M Jerry Goldsmith. D Burt Lancaster (Lawrence Dell), Richard Widmark (Gen. MacKenzie), Paul Winfield (Powell), Melvyn Douglas (Guthrie), Joseph Cotten (Renfrew), Charles Aidman (Bernstein), Roscoe Lee Browne (Forrest), Charles Durning (Stevens), Leif Erickson (Whittacker), Richard Jaeckel (Towne), William Marshall (Klinger), Charles McGraw (Crane), Vera Miles (Victoria), Gerald S. O’Loughlin (O’Rourke), Morgan Pauli (Canellis), Pippa Scott (Helen), Simon Scott (Spencer), William Smith (Hoxey), Bill Walker (Willard), Burt Young (Garvas). F 118 Min. 1981 in Montana/USA: Der aus dem Ge­ fängnis ausgebrochene Ex-General Dell dringt mit drei Begleitern in eine unterir­ dische Raketenbasis ein. Er kennt sich

Das Ultimatum

hier bestens aus, denn die Pläne der Sta­ tion stammen von ihm selbst. Man hat Dell aus dem Verkehr gezogen, weil er die wahren Hintergründe des VietnamKrieges kennt und darauf gedrängt hat, die Öffentlichkeit nicht mehr länger zu täuschen. Nun ist ein neuer Präsident ge­ wählt worden, ein Mann des Volkes, von dem Dell hofft, er werde die ganze schmutzige Affäre offenlegen und zu sei­ ner persönlichen Rehabilitierung beitra­ gen. Um seinem Ultimatum den nötigen Nachdruck zu verleihen, droht Dell mit den Atomraketen, über die er jetzt ver­ fügt. Die Abschußbasis der Titan-Rake­ ten wird umstellt. Leiter der Gegenaktion ist der eiskalte General MacKenzie, der Dell und seine Freunde zu überrumpeln versucht. Als dies mißglückt, erklärt sich US-Präsident Stevens bereit, Dells Geisel zu werden und mit dem Ex-General und dessen letztem Begleiter per Flugzeug die USA zu verlassen: Die Dokumente, die die frühere Regierung belasten, sollen im Fernsehen verlesen werden. Daß Staats­ geheimnisse jedoch ungleich wertvoller sind als Menschenleben, wird spätestens in dem Augenblick offenbar, als Dells letzter Freund prophezeit, daß die Mäch­ tigen auch den Präsidenten über die Klin­ ge springen lassen, wenn sie keine andere Chance mehr sehen, ihre Geheimnisse zu bewahren. Als Dell, sein Begleiter und der Präsident die Basis verlassen, sterben sie im Kugelhagel der Belagerer: Präsi­ dent Stevens, der mit der Möglichkeit sei­ nes Todes gerechnet hat, wird noch nach­ träglich betrogen - die Dokumente blei­ ben im Safe, denn Geheimnisse haben ge­ heim zu bleiben. - Robert Aldrich, der in diesem Film »einen Beitrag zur 200-JahrFeier der USA« sieht: »Mit dieser Ge­ schichte, die sich mit dem Recht des Vol­ kes auf umfassende Information befaßt, hätten wir in Amerika große Schwierig­ keiten gehabt. Deshalb sind wir damit nach Deutschland gegangen... Der Film stellt die Frage, ob eine westliche Demo­ kratie überleben kann, ohne dem Volk die absolute Wahrheit zu sagen.« - »Daß hier

Ultraman ein ernstgemeintes Problem abgehandelt wird, spürt jeder schon an der formalen Sorgfalt. Die Gesamtgestaltung ist vom Szenenaufbau bis zur Einzelbesetzung vorzüglich.« (FILMBEOBACHTER) - »Ein über fast zwei Stunden laufender, pakkender Film. Denkt man sich die über­ flüssigen brutalen Einlagen und die auf Dauer ermüdende Technik weg (unter­ teilte Leinwand mit zwei bis drei paral­ lel laufenden Bildern), hat man einen Antikriegsfilm vor sich, in dem die amerikanische Generalität (ein hoher Offizier zu seinem Fahrer: >Schalten Sie ab! Ich höre nie Nachrichten zwi­ schen den Kriegen!HöhepunktWas ist wichtiger, der Mensch oder sein Werk? Das Leben eines einzel­ nen oder der technische Fortschritt?< fragt Richfields Tochter. Aber auch dieser Er­

Der Unbesiegbare

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folg genügt Richfield noch nicht: Die letzte Einstellung des Films zeigt seinen kleinen Enkel, der auf einer Mondkarte sitzt, während über ihm langsam die Sterne sichtbar werden. »DER UNBEKANNTE FEIND (damit sind jene Kräfte gemeint, die den Überschall-

flug erschweren; Anm. d. Verf.) war ei­ ner der ersten Filme, die den Gedanken ausloteten, daß eine neue technologi­ sche Gesellschaft entstanden war - eine Gruppe von Leuten, denen emotionale und soziale Bindungen nur von geringer Wichtigkeit waren.« (John Baxter, SCI­ ENCE FICTION IN THE CINEMA)

Hentz (Killer), Linda Himbert (Daisy Bit), Heinz Kammer (Goldenbogen), Lotti Huber (Mme. Orlowska). F85 Min. Der Superkosmonaut Hurry Cane fliegt zum Planeten Mars, um einen Despoten auszuschalten, der die Erde bedroht. Sei­ ne Heldentaten werden im Fernsehen übertragen. Doch auch ein Killer ist ihm auf den Fersen. - Satirischer Gagfilm, der sich nach Kräften bemüht, SF-Klischees zu veräppeln. - »Gelungene Mischung aus Video und Kino, die die triste, auf Film aufgenommene Gegenwartsebene geschickt mit der grellen, in knallbunter MTV-Ästhetik schwelgende Zukunfts­

ebene ausbalanciert. Stellenweise urko­ misch, aber doch wohl nur ein Experi­ ment.« (SCIENCE FICTION TIMES)

Der Unbesiegbare BRD 1985.

R Gusztäv Hämos. B Gusztäv Hämos/ Astrid Heibach/Juri Kozma/ Ed Cantu.

Der unbesiegbare Supermann

K Wolfgang Knigge. M Martin Dasske. D Piero von Arnim (Hurry Cane), Udo

(KOTETSU NO KYOJIN). Japan 1957. R Teruo Ishii. B Ishiro Miycgawa. K Akira Watanabc. M Chumei Watanabe. D Ken Utsui, Minako Yamada, Junko

Kier (Argon), Kurt von Ruffin (Rath), Flans Peter Hallwachs (Killer), Mike

Der unbekannte Feind von David Lean

941 Ikeuchi, Minoru Takada, Kan Hayashi, Reiko Seto, Chisako Tahara, Akira Tamura. F 88 Min. Lebewesen von einem anderen Planeten, die jederlei Gestalt annehmen können, wollen die Herrschaft über die Erde an sich reißen und bedienen sich dabei aller­ lei dubioser Waffen. Ein unverwundbarer Supermensch von einem anderen Stern, der fliegen kann und gegen MG-Feuer gefeit ist, erweist sich als Rächer der Ent­ erbten. - Alles jubelt und lacht, bloß nicht die verzweifelt in jedem Trivial­ schinken nach >Kultur< Ausschau halten­ de Filmkritik von 1961, deren Humorlo­ sigkeit besonders ausgeprägt war und dem kindlich-naiven Spektakel völlig verständnislos gegenüberstand: »Was soll der ganze Unsinn? Wer ist für den Kauf dieses japanischen Streifens verantwort­ lich? Am verwunderlichsten an diesem Film ist, daß sogar ein Regisseur für die­ sen Quatsch seinen Namen hergab.« (FILMBEOBACHTER) - Der unbesiegba­ re Supermann ist ein Zusammenschnitt von zwei Episoden eines japanischen Serials, das insgesamt aus neun Teilen bestand.

Unborn - Kind des Satans (THE UNBORN).

USA 1991. R Rodman Flender. B Henry Dominic. K Wally Pfister. M Gary Numan/Michael R. Smith. D Brooke Adams (Virginia), Jeff Hayenga (Brad), James Karen (Dr. Meyerling), K. Callan (Martha), Jane Cameron (Beth Sanders). F81 Min. Ein genmanipulatives Serum, von Dr. Meyerling heimlich injiziert, macht aus dem erhofften Kindersegen von Virginia und Brad Marshall einem Alptraum. Als man das erwartete Ungeheuer abtreiben will, tötet der Monsterfotus den Vater in spe. Virginia erschießt im Gegenzug Dr. Meyerling und vernichtet sein Labor. Ihre schaurige Leibesfrucht verbleibt in ihrer Obhut. - »Die krude Mischung aus satt­ sam bekannten Versatzstücken des Gen­

Unfall im Weltraum res wird dramaturgisch und optisch ein­ fallslos erzählt.« (dkr., FILMDIENST). Nur auf Video. © RCA/Columbia

Underworld (UNDERWORLD). USA 1985. R George Pavlou. B Clive Barker/James Caplin. K Sidney Macartney. ATFreur. D Denholm Elliott (Dr. Savary), Steven Berkoff (Hugo Motherskille), Miranda Richardson (Oriel), Larry Lamb (Roy Blain), Art Malik (Fluke), Nicola Cowper (Nicole), Ingrid Pitt (Pepperdine), Irena Brook (Bianca), Paul Brown (Nygaard), Philip Davies (Lazarus), Gary Olson (Red Dog). F 103 Min. Mutierte Opfer der Drogenexperimente des Dr. Savary hausen in den Londoner Abwasserkanälen und entfuhren ein Mäd­ chen. Dies ruft ihren Freund auf den Plan, der in das Untergrundlabyrinth steigt, um seine Geliebte zu befreien. - »Insze­ niert ... wie ein überlanger Videoclip, ein mit grellen Bildern und visuellen Spiele­ reien reich ausgestattetes Pop-Märchen, effektvoll unterlegt mit Musik-Rhyth­ men.« (TIP). Eine der ersten Drehbuch­ arbeiten des Autors Clive Barker, der später mit Horrorfilmen wie Hellraiser und Cabal bekannt wurde. - Nur auf Video. ® Vestron

Unfall im Weltraum (JOURNEY TO THE FAR SIDE OF THE SUN). GB 1969. R Robert Parrish. B Gary Anderson/ Sylvia Anderson/Donald James. K John Read. SpE Derek Meddings. M Barry Gray. D Ian Hendry (John Kane), Roy Thinnes (Col. Glenn Ross), Patrick Wymark (Jason Webb), Lynn Loring (Sharon Ross), Loni von Friedl (Lise), Herbert Lom (Dr. Hassler), George Sewell (Mark Neumann), Franco Derosa (Paulo Landi), Edward Bishop (David Poulson), Philip Madoc, Vladek Sheybal, George Mikell. F95 Min.

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Der unfreiwillige Raketenflieger

Die europäische Raumforschungsgesell­ schaft Eurosec hat einen Planeten ent­ deckt, der auf der anderen Seite der Sonne auf der gleichen Bahn kreist wie die Erde: deshalb ist er bis jetzt nie sicht­ bar geworden. Der amerikanische Astro­ naut Ross, der bereits einen Flug zum Mars hinter sich hat, soll den geheimnis­ vollen Planeten zusammen mit dem Astrophysiker Kane erforschen. Die fremde Welt hinter der Sonne ist be­ wohnt. Als die Landung des irdischen Raumschiffes schiefgeht, werden die bei­ den Männer gerettet. Kane ist schwer ver­ letzt. Als Ross die Besinnung zurückge­ winnt, findet er sich im Hauptquartier der Eurosec wieder, und man macht ihm klar, daß er eigentlich unmöglich auf dem an­ deren Planeten gelandet sein kann: Er war nur drei Wochen unterwegs, hätte aber frühestens nach sechs Wochen zu­ rückkehren können. Nachdem Kane ge­ storben ist, macht Ross eine bestürzende Entdeckung: Er sieht alles spiegelver­ kehrt. Er befindet sich tatsächlich auf dem Planeten, der hinter der Sonne liegt - aber diese Welt ist ein exaktes Spiegel­ bild der Erde, und auch hier hat eine Eu­ rosec zwei Astronauten namens Ross und Kane ausgeschickt, um eine Welt zu er­ forschen, die >hinter der Sonnet liegt. Ross I und Ross II gelangen beide gleich­ zeitig zu dieser Erkenntnis. Während Ross I den Eurosec-Direktor der >Spiegelerdet überreden kann, ihn mit einem an­ deren Raumfahrzeug erneut auf die Reise zu schicken, tut sein Doppelgänger das gleiche. Ross I kehrt zur Erde I zurück und kollidiert mit dem Eurosec-Zentrum, das in die Luft fliegt. Nachdem er in ei­ nem Sanatorium wieder zu sich gekom­ men ist, will ihm niemand seine fantasti­ sche Geschichte glauben. - »Daß das Abenteuer - logisch durchdacht - bereits kurz nach dem Start hätte enden müssen, nämlich auf halbem Weg zwischen den Doppelplaneten Erde I und 11, und zwar durch eine Kollision der Raumschiffe, hat der Drehbuchautor völlig übersehen. Sci­ ence Fiction.« (SCIENCE FICTION TIMES)

Der unfreiwillige Raketenflieger (A PIED, A CHEVAL ET UN SPOUTNIK).

Frankreich 1958. R Jean Dreville. B Jean-Jacques Vital/ Noël-Noël. K André Bac. M Paul Misraki. D Noël-Noël (Leon Martin), Denise Gray (Marguerite Martin), Mischa Auer (Professor), Noël Roquevert (Bürgermeister), Dairy Cowl (Attaché), Natalie Nerval (Dina), Robert Lombard (Polizeichef), Pauline Carton (Marie), Francis Blanche (Chazot). 96 Min. Dem etwas absonderlichen Monsieur Martin läuft ein seltsamer Hund zu, und da er seit einem Unfall an zeitweisem Ge­ dächtnisverlust leidet, hat er keine Ah­ nung, daß die Sowjets einen >behundeten< Satelliten in die Erdumlaufbahn geschos­ sen haben. Da er das Tier nicht wieder hergeben will, lädt man ihn nach Moskau ein, wo er unerwartet in die Rolle des er­ sten menschlichen Raumpiloten gedrängt wird. Unga Khan, der Herr von Atlantis

USA 1936. R B. Reeves Eason/Joseph Kane. B John Rathmell/Maurice Geraghty/ Oliver Drake. K William Nobles/Edgar Lyons. M Harry Grey. D Ray Corrigan (Crash Corrigan), Lois Wilde (Diana Compton), Monte Blue (Unga Khan), William Farnum (Sharad), Boothe Howard (Ditmar), C. Montague Shaw (Prof. Norton), Smiley Burnette (Briny), Frankie Marvin (Salty), Lon Chaney jr. (Hakur), Lane Chandler (Darius), Jack Mulhall (Lt. Andrews), John Bedford (Joe), Ralph Holmes (Martos), Ernie Smith (Gourck), Lloyd Whitlock (Capt. Clinton), David Horsley (Wachtposten), Kenneth Lawton (Marinearzt), Raymond Hatton (Gasspon), Rube Schaeffer (Magna). 77/80 Min. Der Geheimwaffenexperte Professor Nor­ ton verzeichnet den Ansatz diverser Erd­ beben und schließt messerscharf, daß die vernichtenden Kraftwellen nur von den Atlantern ausgesandt werden können, de­ ren Reich vor Jahrtausenden im Meer ver(THE UNDERSEA KINGDOM).

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sunken ist. Da es ihm verständlicherweise mißfällt, daß diese Unterwasser-Lebewe­ sen Böses im Schilde fuhren, sticht er mit Unterstützung seines Sohnes Billy, des Marineoffiziers Crash Corrigan, des Me­ chanikers Joe, der Journalistin Diana in seinem Raketen-Boot in See. Atlantis, das Unterwasserreich, wird entdeckt, aber dort herrscht gerade Krieg: Der abgesetz­ te Hohepriester Sharad prügelt sich mit seinem Konkurrenten Unga Khan, der die unter einem Metalldom liegende Stadt diktatorisch beherrscht, um die Macht. Unga Khan will sich mit einem Todes­ strahl die ganze Welt untertan machen. Als Professor Norton und seine Getreuen in Atlantis eintreffen, werden sie festge­ nommen. Crash Corrigan - tapferer Rekke, der er ist - entkommt jedoch, verbün­ det sich mit Sharad gegen die Finsterlin­ ge, führt dessen Truppen zum Sieg und kann den machtlüsternen Herrn des To­ desstrahls im letzten Moment davon ab­ halten, Nordamerika unter seine Knute zu zwingen. - Amerikanisches Serial, das ursprünglich aus 12 Folgen bestand; pro­ duziert von der Republic. Wie in allen Serials dieser Zeit liegt auch in diesem der Schwerpunkt auf Action. Mit der Knarre wird nicht lange gefackelt und nach Logik schon gar nicht gefragt. Das Ungeheuer GB 1969. R Freddie Francis. B Aben Kandel. K Desmond Dickinson. M John Scott. D Joan Crawford (Dr. Brockton), Michael Gough (Sam Murdock), Bernard Kay (Inspektor Greenham), David Griffin (Malcolm), Kim Braden (Ann), John Hamill (Cliff), Geoffrey Case (Bill), Thorley Walters (Friedensrichter), Jack May (Dr. Selbourne), Joe Cornelius (Ungeheuer), Robert Hutton (Dr. Richard Warren), Simon Lack (Col. Vickers), David Warbeck (Alan Davis), Paul Hansard (Dr. Kurtlimer), Robert Crewdson (Dr. Pierre Duval), Brian Gellis (John Dennis), Colda Casimir (Prof. Manoskiensky), Chloe Franks, (TROG).

Das Ungeheuer ist unter uns Maurice Good, Rona Newton-John, Cleo Sylvestre, John Baker, Bartlett Mullins, Shirley Cooklin. F91 Min. Drei Studenten entdecken auf einem Streifzug eine Höhle, in der ein seltsames, haariges Lebewesen haust. Dr. Brockton, eine Anthropologin, die ein Forschungsin­ stitut leitet, glaubt einem Troglodyten auf der Spur zu sein, läßt das Wesen einfan­ gen und sperrt es in einen Käfig. Nachdem sie es zu zähmen versucht hat, stellt sie es der Presse vor und äußert die Vermutung, auf ein fehlendes Glied in der menschli­ chen Evolution gestoßen zu sein. Der Journalist Sam Murdock befreit den Tro­ glodyten aus seinem Käfig und fällt ihm zum Opfer. Das Wesen flieht, nachdem es ein kleines Mädchen geraubt hat, in seine Höhle zurück. Zwar gelingt es Dr. Brock­ ton, die Kleine zu retten, doch die aufge­ putschten Städter sprengen trotz ihrer Bit­ ten um das Leben des Troglodyten die Höhle. - »Von der Machart her... kaum bemerkenswert, und auch die Darstellung ist recht mäßig. Joan Crawford... verkauft sich hier weit unter Preis.« (FILMDIENST) - »Unterhaltung auf inhaltlich schlich­ testem Niveau, technisch einigermaßen befriedigend.« (FILMBEOBACHTER) ® Warner Home (TROG - DAS UNGE­ HEUER)

Das Ungeheuer ist unter uns (THE CREATURE WALKS AMONG US).

USA 1956. R John Sherwood. B Arthur Ross. K Maury Gertsman. M Henry Mancini. D Jeff Morrow (Dr. William Barton), Rex Reason (Dr. Thomas Morgan), Leigh Snowden (Marcia Barton), Gregg Palmer (Jed Grant), Maurice Manson (Dr. Borg), James Rawley (Dr. Johnson), Ricou Browning/Don Megowan (Ungeheuer), David McMahon (Capt. Stanley), Paul Fierro (Morteno), Lillian Molieri (Mrs. Morteno), Larry Hudson, Frank Chase. 79 Min. In dieser Fortsetzung zu Jack Arnolds Der Schrecken vom Amazonas und Die Rache des Ungeheuers (inhaltliche De-

Ungeheuer ohne Gesicht

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Das Ungeheuer ist unter uns von John Sherwood tails siehe dort) geht es um folgendes: Die Wissenschaftler Barton und Morgan suchen mit Unterstützung des Tauchers Grant in den Evergladcs von Florida nach einem legendären Wesen, das halb Mensch, halb Fisch sein soll. Während Barton auf wissenschaftlichen Ruhm hofft, ist Morgan mehr an neuen Erkennt­ nissen interessiert. Man kann das Ge­ schöpf schließlich mit Hilfe eines Radar­ gerätes lokalisieren, aber als man es fan­ gen will, gerät es während eines Kampfes in Brand, verliert seine Schuppen und ei­ nen Teil seines Gedächtnisses. Nachdem man es in der Nähe von San Francisco bei Bartons Haus in einem Käfig unterge­ bracht hat, gerät der eifersüchtige Barton mit Grant aneinander, der seiner Frau Marcia heftige Avancen macht. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, bei der Barton seinen Nebenbuhler erschießt. Als er ihn in den Käfig des Fischwesens

wirft, um einen Unfall vorzutäuschen, greift die Kreatur ihn an. Barton gerät in Panik und schießt erneut. Die Kreatur wehrt sich, bahnt sich einen Weg ins Freie und schleppt sich, von mehreren Kugeln der Wachtposten getroffen, zum Meer, wo es elend umkommen muß, da es unter Wasser nicht mehr atmen kann, seit das Feuer es verändert hat... - »Ein ganz annehmbarer B-Budget-Monsterfilm, aber nichts Besonderes.« (Bill Warren, KEEP WATCHING THE SKIES!)

Ungeheuer ohne Gesicht (FIEND WITHOUT A FACE). USA 1957. R Arthur Crabtree. B Herbert J. Leder. K Lionel Banes. M Buxton Orr. D Marshall Thompson (Jeff Cummings), Terence Kilburn (Capt. Chester), Michael Balfour (Sgt. Kasper), Gil Winfield (Dr. Warren), Shane Cordell (Schwester), Stanley Maxted (Col. Butler), James

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Dyrenforth (Hawkins), Kim Parker (Barbara), Kerrigan Prescott (AtomIngenieur), Keenaston Reeves (Prof. Walgate), Peter Madden (Dr. Bradley), R. Meadows White (Ben Adams), Lala Lloyd (Amelia Adams), Robert MacKenzie (Gibbons), Lance Marshall (Melville). 74 Min. In der Nähe eines kanadischen NATOLuftwaffenstützpunkts passieren unheim­ liche Morde. Da man anfangs der Theorie zuneigt, für die Todesfälle könne die Strahlung eines dazugehörenden Atom­ kraftwerks verantwortlich sein, setzt das Militär Major Cummings auf den Fall an. Dieser lernt über das Mädchen Barbara den pensionierten Wissenschaftler Wal­ gate kennen, dem es gelungen ist, Gedan­ ken >materialisieren< zu lassen. Diese ma­ chen seither die Gegend unsicher, denn sie ernähren sich a) von der »Gehirnsubstanz< lebender Menschen, und b) von »atomarer Strahlung« Da sie sich inzwi­ schen rasend schnell vermehrt haben, be­ steht größte Gefahr. Als die Gedankenun­ geheuer in den Atommeilereingedrungen und aufgrund erhöhter »Energieaufnahme< sichtbar geworden sind, holen sie zum großen Schlag gegen ihren Schöpfer aus. Major Cummings weiß sich der an­ rückenden Schar, die frappierend einem Rudel geflügelter Hamburger ähnelt, je­ doch clever zu erwehren: Er sprengt das Atomkraftwerk in die Luft, womit die Gefahr (Ächz!) beseitigt ist. - Was wie­ der einmal beweist, wie sehr doch der durchschnittliche Hollywood-Produzent den legendären Ausspruch H. L. Menckens (1880-1956) verinnerlicht hat, der da lautet: »Es ist noch niemand daran pleite gegangen, die Intelligenz der ame­ rikanischen Öffentlichkeit zu unterschät­ zen.« Das Ungeheuer von Loch Ness (BEHEMOTH, THE SEA MONSTER).

GB 1958. R Eugene Lourie/Douglas Hickock. B Eugene Lourie. K Ken Hodges. SpE Jack Rabin/Irving BIock/Louis de

Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K Witt/Willis O’Brien/Pete Petterson. M Edwin Astley. D Gene Evans (Steven Karnes), Andre Morell (Prof. Bickford), John Turner (Ian Duncan), Leigh Madison (Jean MacDougall), Jack McGowran (Dr. Sampson), Maurice Kaufmann (U-Boot-Kommandant), Henry Vidon (Thomas MacDougall), Leonard Sachs (Wissenschaftler). 80 Min. Atomversuche vor der Küste von Corn­ wall erwecken einen prähistorischen Sau­ rier zum Leben, der plötzlich aus der Themse steigt, radioaktive Strahlung ver­ breitet und in London diverse Gebäude zertrampelt, bevor man ihn von einem UBoot aus mit einem Torpedo erledigt. »Die Trickaufnahmen sind noch unter Hondas Niveau.« (SCIENCE FICTION TIMES) - Ach ja: Mit dem Ungeheuer von Loch Ness hat dieser Film nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K (THE INCREDIBLE SHRINKING WOMAN).

USA 1981. R Joel Schumacher. B Jane Wagner. LE Richard Matheson. K Bruce Logan. SpE Roy Arbogast/Guy Faria/David Kelsey. M Suzanne Ciani. D Lily Tomlin (Pat Kramer/Judith Beasley), Charles Grodin (Vance Kramer), Ned Beatty (Dan Beame), Henry Gibson (Dr. Eugene Nortz), Elizabeth Wilson (Dr. Ruth Ruth), Nicholas Horman (Logan Carver), Pamela Bellwood (Sandra Dyson), John Glover (Tom Keller), Mark Blankfield (Rob), Maria Smith (Concepcion), Shelby Balik (Beth Kramer), Justin Dana (Jeff Kramer), James McMullen (Lyle Parks), Mike Douglas (M. D.), Jacki King (J. K.), Rick Baker (Sidney), Mary McCusker, Maria O’Brien, Betty McGuire, David Marsh, Julie Payne, David Rupprecht, Charles Woolf. F88 Min. Wie Scott Carey in Die unglaubliche Ge­ schichte des Mr. C. erkennt auch Pat Kra­ mer, Hausfrau in Los Angeles, Mutter von zwei Kindern, ihren Schrumpfungs-

Die unglaubliche Geschichte des Mr. C

prozeß, als ihr der Ehering vom Finger rutscht. Das ist aber schon die einzige Gemeinsamkeit, sieht man von der Tatsa­ che des Schrumpfens einmal ab. Auslö­ sender Faktor, wie könnte es bei einer Frau auch anders sein, ist ein neuartiges Parfum. Die Werbeagentur, in der ihr Mann arbeitet, will aus Pat Kramers Schicksal kräftig Kapital schlagen und startet einen Werbefeldzug für Schrumpf­ puppen. Ein Wissenschaftler, verrückt und machtbesessen, sieht seine Chance, endlich ein Serum für Schrumpfungspro­ zesse zu entwickeln. Er kidnappt die be­ reits merklich kleiner Gewordene. Doch gemeinsam mit einem anderen Versuchs­ tier, dem Gorilla Sidney, kann Pat aus dem unheilvollen Laboratorium entkom­ men. - Die Spezialeffekte (meist übergro­ ße Kulissen sowie Split Screen und Front­ projektion) mögen noch angehen, doch »insgesamt sollte man solch schlechte Remakes gar nicht erst produzieren; das Original ist ihnen in allen Belangen um Längen voraus.« (FILMS INREVIEW) »Möchtegern-Satire... Langweiler...« (Alan Frank, SF-HANDBOOK) - »Köstli­ che Parodie auf beliebte Filmgenres und einfallsreiche Satire auf die Medien und den sprichwörtlichen >American Way of LifeFür Gott gibt es kein Nichts. Ich existiere immer noch« - »Ar­ nold stand vor dem Problem, die Ge­ schichte so zu erzählen, daß man Anteil am Geschick der Hauptperson nimmt, an­ ders gesagt, daß nicht plötzlich die Deko­

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rationen zum Star des Films wurden. Das Problem wurde gelöst, indem man die Verkleinerung stufenweise vor sich ge­ hen ... und Grant Williams, den Darsteller des Scott Carey, durch immer größere De­ korationen und ... Trickaufnahmen ... im­ mer kleiner erscheinen ließ. Psycholo­ gisch interessant ist dabei die logische Re­ aktion Careys, der zusehends irritiert wird. Sein Problem ist nämlich nicht nur körperlich, es will auch geistig verarbeitet sein.« (Wolfgang J. Fuchs, SF PERRY RHODAN MAGAZIN) - »Während die meisten SF-Filme entweder mit der Ret­ tung oder Vernichtung eines solchen Opfers schließen, endet dieser Film da­ mit, daß Carey aus dem Blickpunkt ver­ schwindet und man plötzlich wahr­ nimmt, daß die Begrenzung der mensch­ lichen Vision bedeutungslos ist. Er hat keinen Grund zu der Annahme, er werde sich in Nichts auflösen, denn er tritt nun in den Bereich des Mikrokosmos ein und danach in den des Sub-Mikrokos­ mos.« (Douglas Brode, THE FILMS OF THE FIFTIES) - Es ist natürlich keine Frage, daß die kirchliche Filmkritik beim Ansehen dieses ungewöhnlichen und keinesfalls schundigen SF-Thrillers mal wieder in spasmische Zuckungen verfiel, die Kanonen durchlud und Regie/Darstellung/Trickabteilung mit ei­ nem Bleihagel bedachte: Der FILMBE­ OBACHTER (wohlgemerkt, das war 1957!) sprach von einer »Spielerei mit Abnormitäten und Schauereffekten«, glaubte »falsche und schlecht gekonnte (sic!) Tricks« zu erkennen und fand die Regie und Darstellung »ungeschickt« und »hilflos«. Der FILMDIENST, im glei­ chen Jahr auch eifrig darauf bedacht, der Fantasie eins auf den Deckel zu ge­ ben, wo immer sie ihr freches Haupt er­ hob, greinte etwas von einer »läppi­ schen« und »abstrusen« Geschichte, die »primitiv in der Ausführung« und ein »unverfrorenes Spiel mit Gefahren, die aus einer nicht bewältigten Technik dro­ hen«, sei (mit der >Technik< ist wohl die Atomkraft gemeint). Und weiter: »Sol­

Die unglaubliche Geschichte des Mr. C

che Möglichkeiten zu kindischen Gru­ selfantasien zu degradieren, ist doch wohl reichlich geschmacklos. Die nebulös-pantheistische Predigt am Schluß geht zum Glück im Gelächter und Auf­ bruch des Publikums unter.« (Da war wohl der Wunsch der Vater der Gedan­ ken: Oder hat es 1957 tatsächlich je­ manden gegeben, der nicht von den in kirchlichen Schaukästen aushängenden Filmkritiken animiert wurde, sich ge­ rade jene Fetzer anzusehen, die dort gnadenlos runtergemacht wurden?) Jack Arnold, der einmal gesagt hat, Die unglaubliche Geschichte des Mr. C sei sein Lieblingsfilm, hat auch noch einen amüsanten Schwank auf Lager (es geht um die Wassertropfen, mit denen der winzige Scott Carey im Keller seines Hauses bombardiert wird): »Das Pro­ blem war, daß die Tropfen im Vergleich mit ihm riesig aussehen mußten. Wir versuchten alles mögliche ... Dann erin­ nerte ich mich daran, daß mir als Kind einmal eine Schachtel mit Parisern in die Hände gefallen war. Ich wußte zwar damals nicht, wozu sie dienten, aber ich kriegte schnell raus, daß sie tolle Bom­ ben abgaben, wenn man sie mit Wasser füllte. Ich warf sie den Leuten vom Fen­ ster aus auf den Kopf, und ich erinnerte mich, daß sie, als sie nach unten gefallen waren, tropfenförmig ausgesehen hat­ ten. Also besorgte ich mir im Studio ei­ nen Pariser, füllte ihn mit Wasser und ließ ihn von einem Burschen aus großer Höhe auf den Boden werfen. Es stellte sich heraus, daß das Ding die passenden Proportionen hatte und genauso auf den Boden klatschte wie ein großer Wasser­ tropfen. Also bestellte ich etwa 15 000 von den Dingern ... und machte unsere große Flutszene. Aber das Amüsanteste kam erst nach Beendigung der Drehar­ beiten. Das Produktionsbüro rief mich an wegen der Kosten. Man sagte mir, es ginge da um einen Faktor, den man nicht recht verstehe. Ich fragte sie, was sie meinten, und da bekam ich zur Antwort, es ginge um eine Bestellung über 15000

Der unglaubliche Hulk Pariser. Da sagte ich: Leute, es war ein solch schwieriger Film, und wir alle ha­ ben so hart daran gearbeitet, daß wir uns vorgenommen haben, im Anschluß dar­ an eine Riesenfete zu feiern.« (Zitiert nach SCIENCE FICTION MONTHLY) (g) Richard Matheson: Die unglaubliche Geschichte des Mr. C, München 1960

Der unglaubliche Hulk (THE INCREDIBLE HULK). USA 1978. R Kenneth Johnson/Sigmund Neufeld jr. B Kenneth Johnson/Thomas E. Szollosi/ Richard C. Matheson. K Howard Schwartz/John McPherson. AZ Joseph Harnell. D Bill Bixby (Dr. Bruce Banner), Susan Sullivan (Elaine Marks), Jack Colvin (Jack McGee), Lou Ferrigno (Hulk), Susan Batson (Mrs. Mayer), Charles Siebert (Ben), Eric Server (Polizist), J. Jay Saunders (Controller), Ed Peck (Capt. Brandes). F 104 Min. Der Wissenschaftler Banner experimen­ tiert mit Gammastrahlen, bekommt davon eine Überdosis ab und verwandelt sich in eine muskulöse grüne Kreatur mit über­ menschlichen Kräften. Als er wieder er selbst geworden ist, fürchtet er, die un­ heimliche Verwandlung könne ihn jeder­ zeit erneut überkommen - mit Recht. Als er einen neugierigen Reporter aus seinem Labor wirft, bricht ein Feuer aus, in dem seine Assistentin Elaine umkommt. Man hält auch Banner für tot, der ziellos um­ herwandert, verfolgt von der Angst, sich wieder in den gewalttätigen Koloß zu ver­ wandeln. Als er nach Chicago fliegt, um einen Arzt aufzusuchen, hat er die Chan­ ce, eine Flugzeugentführung zu vereiteln. Nach der Landung wird er wieder zum Hulk und taucht unter... - Nach einem erfolgreichen amerikanischen Comic strip gedrehter Film, der allerhöchstens Sekun­ därbegabte erfreuen kann.

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff (AIRPLANE II: THE SEQUEL). USA 1982. R Ken Finkleman. B Ken Finkleman. K Joseph Biroc. M Eimer Bernstein.

948 D Lloyd Bridges (McCrosket), Raymond Burr (Richter), Chuck Connors (Sergeant), Rip Torn (Kruger), Chad Everett (Simon Kurtz), Peter Graves (Capt. Oveur), Julie Hagerty (Elaine Dickinson), Robert Hays (Ted Striker), William Shatner (Murdock), Sonny Bono (Bomber), John Vernon (Dr. Stone). F 84 Min. Irgendwann in naher Zukunft: Von Hou­ ston aus startet ein mit Passagieren bela­ denes Space Shuttle zum Mond. Schade nur, daß die Leute alle irre sind und die Computer durchdrehen, so daß eine Kata­ strophe nach der anderen ausbricht. - We­ niger ein SF-Film als eine ätzende Komö­ die, die rein zufällig in einem Raumschiff spielt. Nachzieher des erfolgreichen Lachschlagers Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug. ®CIC Unheimliche Begegnung der dritten Art (CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND).

USA 1977. R Steven Spielberg. B Steven Spielberg. K Vilmos Zsigmond. SpE Douglas Trumbull. M John Williams. D Richard Dreyfuss (Roy Neary), François Truffaut (Claude Lacombe), Teri Garr (Ronnie Neary), Melinda Dillon (Jillian Guiler), Bob Balaban (David Laughlin), Lance Hendriksen (Robert), Warren Kemmerling (Wild Bill), Roberts Blossom (Farmer), Philip Dodds (Jean Claude), Shawn Bishop (Brad Neary), Adrienne Campbell (Sylvia Neary), Justin Dreyfuss (Toby Neary), Cary Guffey (Barry Guiler), Merrill Connally (Team Leader), George Dicenzo (Major Benchley). F 135 Min. In der mexikanischen Wüste werden Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie funktionieren noch. An­ derswo, in den USA: Ein Junge wacht in der Nacht auf, weil plötzlich sein Platten­ spieler läuft. Sein Spielzeug spielt ver­

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rückt. Er folgt einem seltsamen Licht­ schein hinaus. Ebenso seine aufwachende Mutter. In einem E-Werk fällt der Strom aus. Der Elektriker Roy Neary soll sich um die ausgefallene Überlandleitung kümmern, gerät mit seinem Wagen in ein geheimnisvolles Magnetfeld, entdeckt mysteriöse Lichterscheinungen am Him­ mel und sichtet - Schockschwerenot! ein UFO, das von einem Polizeiwagen >verfolgt< wird. Neary ist nicht der einzi­ ge gewesen, der das UFO gesehen hat. Aber er ist der einzige, der sich fortan seltsam verhält: Er karrt Erdreich und Ge­ rümpel in sein Heim, aus denen er Kegel­ stümpfe formt, was seine bessere Hälfte an den Rand des Wahnsinns treibt. Inzwi­ schen haben diverse UFO-Spezialisten unter der Leitung des französischen For­ schers Lacombe die Gewißheit, daß es bald zu einer > Begegnung der dritten Art< kommen wird: Wesen von den Sternen schicken sich an, auf der Erde zu landen und sich den Menschen zu erkennen zu geben. Landungsort wird ein Tafelberg sein, der von der US Army bereits abge­ schirmt wird. Obwohl offiziell nichts von den Vorbereitungen an die Außenwelt ge­ bracht werden soll, sickert das Geheimnis durch: Menschenscharen pilgern los, um dem einmaligen Ereignis beizuwohnen. Unter ihnen befindet sich auch Neary. Nachdem die Außerirdischen gelandet sind, zeigt sich, daß er ein Auserwählter ist, denn die Aliens haben mit mehreren hundert Menschen, die ihnen als beson­ ders befähigt erschienen, geistigen Kon­ takt aufgenommen. Und es gibt noch eine Überraschung: Die im Krieg vermißten Piloten, deren Maschinen man in der Wü­ ste gefunden hat, leben. Die Fremden ha­ ben sie gerettet und per Zeitsprung in die Zukunft geholt - um ihren guten Willen zu zeigen. Neary gehört zu den Privile­ gierten, die an Bord des gewaltigen, hel­ lerleuchteten UFOs gehen dürfen und zu einer Fahrt in den Weltraum eingeladen werden. - Unheimliche Begegnung der dritten Art ist einer der wenigen SFFilme, in denen die Aliens nicht als blut­

Unheimliche Begegnung der dritten Art rünstige Eroberer oder bösartige Parasiten aus dem Weltraum geschildert werden: Der Erfolg dieses Streifens war so gewal­ tig, daß sich die alte Branchen-Binse (die auch im Verlagsgewerbe kaum totzukrie­ gen ist), wonach das Publikum nach Blut und Donner lechzt, mit einem Schlage ad absurdum geführt wurde. Daß der Film, dessen Thema nun wirklich Asbach Uralt ist, es schaffte, ganze Völkerscharen ins Kino zu ziehen, ist dennoch erstaunlich aber auch erklärbar: »Der kirchlich-sakra­ le Aufbau des Films (besonders des Schlußteils) entspricht dem momentanen >Bedürfnis< nach Mystik, Heilslehre und Flucht aus der rationell organisierten irra­ tionalen Welt so gut wie der Inhalt. Statt die Irrationalität (die Widersprüche der Welt), die Unterordnung des gesamten menschlichen Lebens unter das Profitin­ teresse, die Vermarktung aller menschli­ chen Bereiche oder die Entfremdung an­ zugehen - Flucht in irrationale Träume... Ein Film, der Erich von Däniken gefallen wird.« (SCIENCE FICTION TIMES) - Ste­ ven Spielberg hat seinen Film übrigens neu geschnitten und unter dem Titel Unheimliche Begegnung der dritten Art - Die neue Version erneut auf den Markt gebracht: »Spielberg korrigierte die alte Fassung, indem er einige über­ zogene Szenen mit Richard Dreyfuss herausnahm bzw. kürzte und andere er­ gänzte. So wird Dreyfuss’ Motivation auf seiner Suche nach der >Wahrheit< jetzt klarer und sein ganzer Charakter immerhin verläßt er Frau und Kinder, um hinter die geheimnisvollen Vorgän­ ge zu kommen - wird deutlicher und auch positiver.« (FILMDIENST) - Es wurde auch ein anderes Ende ange­ hängt: »Was indes reduziert erscheint, ist die Ironie, der manchmal sarkasti­ sche Humor, der dem mystischen Ernst des Ganzen entgegensteht und in der al­ ten Fassung stärker wirkte.« (RHEINI­ SCHE POST)

® RCA/Columbia ® Steven Spielberg: Unheimliche Begeg­ nung der dritten Art, München 1978

Unheimliche Begegnung in der Tiefe

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Unheimliche Begegnung in der Tiefe

verwandelt, ist in eine andere Stadt gezo­ gen: Er gerät zwar unter Mordverdacht, lernt aber ein weiteres übermenschliches Wesen kennen, das ihm beisteht. TV-Produktion nach einer Comicserie.

(INCONTRI CON GLI UMANOIDI).

Italien/Spanien 1978. R Anthony Richmond ( = Tonino Ricci). B Jaime Comas Gil. Ai Roberto P. Cubero/ Isidore Ferry. SpE Pablo Perez. M Stelvio Cipriani. D Andres Garcia, Carole André, Gabriele Ferzetti, Gianni Garko, Manolo Zarzo, Alfredo Mayo, Alan Boyd, Carlos Pinar. F 90 Min. Als eine Millionärstochter mit ihrem Bräutigam im Bermuda-Dreieck ver­ schwindet, finanziert ihr Vater eine von einem Meeresforscher geleitete Suchex­ pedition, die in einer unterseeischen Grotte auf zahlreiche vermißte Menschen und Außerirdische stößt. Letztere schei­ nen jedoch friedlich zu sein und wollen offenbar nichts anderes, als ihre unfrei­ willigen (?) Gäste mit auf eine Sternenreise zu nehmen. - Die Story ist wenig überzeugend, die Akteure bleiben farblos. Eine mit einfachen Mitteln gedrehte Ge­ schichte, deren Logik stellenweise auf der Strecke bleibt. Daß die Aliens keine bösen Absichten haben, widerspricht ih­ rer Vorgehensweise. In der BRD nur auf Video. ©All

Der unheimliche Hulk vor Gericht (TRIAL OF THE INCREDIBLE HULK).

USA 1989. R Bill Bixby. B Gerald Di Pego. K Chuck Colwell. M Lance Rubin. D Bill Bixby (Dr. David Banner), Lou Ferrigno (Hulk), Rex Smith (Matt Murdock), Marta DuBois (Ellie Mendez), Nicholas Hormann (Edgar), John Rhys-Davies, Nancy Edwards, Joseph Mascolo (Tendelli), Richard Cummings jun. (Al Pettiman), Nancy Everhard (Christa Klein), Linda Darlow, John Novak, Dwight Koss, Meredith Woodward, Mark Acheson, Don Mackay. F (120) 85 Min. TV-Film. Vorgeschichte siehe Der un­ glaubliche Hulk. Der Wissenschaftler Dr. Bruce Banner, der sich, wenn er wütend wird, in den hier merkwürdigerweise >unheimlich< genannten unglaublichen Hulk

Die unheimlichen Hände des Dr. Orlak (HANDS OF ORLAC).

GB 1970. R Edmond T. Greville. B John Baines/ Edmond T. Greville. LV Maurice Renard. K Desmond Dickinson. M Claude Bölling. D Mel Ferrer (Dr. Steven Orlak), Lucille Saint-Simon (Louise), Danny Carrel (Li Lang), Christopher Lee (Nero), Felix Aylmer (Dr. Cochrane), Basil Sydney (Seidelman), Peter Reynolds (Felix), Campbell Singer (Insp. Henderson), Sir Donald Wolfit (Prof. Volcheff), Donald Pleasence (Coates), Mireille Perrey (Mme. Aliberti). 95 Min. Nach einem Flugzeugunglück werden die halbverbrannten Hände des berühmten Pianisten Orlak durch Hautübertragungen von einem gerade hingerichteten Mörder, des sog. Würgers, gerettet. Der sensible Künstler erliegt alsbald der fixen Idee, man habe ihm die abgehackten Hände des Verbrechers und damit auch dessen kriminelle Neigungen anoperiert. Da er eine solche Schmach nicht ertragen kann, flieht er vor seiner Braut. In Marseille ge­ rät er an einen schmierigen Illusionisten, der ihn mit Hilfe seiner Assistentin zu er­ pressen sucht. Der Plan mißlingt. Die Ge­ hilfin geht zur Polizei und packt aus. Der Artist rächt sich an ihr und wandert we­ gen Mordes hinter schwedische Gardinen. Auch Orlak kann aufatmen, hat man doch glücklicherweise damals mittels Justizirr­ tum den Falschen hingerichtet! Orlak kann in den Schoß der Familie und in die Konzertsäle zurückkehren. - »Äußerst schwächliche Neuverfilmung des Ro­ mans LES MAINS D’ORLAC von Maurice Renard. In keiner Phase auch nur annä­ hernd so gut wie die große Stummfilm­ version Orlacs Hände, Österreich 1924, und die noch bessere Hollywoodpro­ duktion MAD LOVE aus dem Jahre

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Universal Soldier

1935.« (Hahn/Jansen, HORROR-FILMS)

LEXIKON

DES

Die unheimliehen Zwei (THE MYSTERIOUS TWO). USA 1982. R Gery Sherman. B Gery Sherman. K Steve Poster. SpE Robbie Knott. M Joe Renzetti. D John Forsythe (Er), Priscilla Pointer (Sie), James Stephens (Tim Armstrong), Robert Pine (Arnold Brown), Vic Tayback (Ted Randall), Noah Beery jr. (Virgil Malloy), Karen Werner, E. J. Andre, Bruce French, Lee Bryant, Lauren Frost, Bill Quinn, Mo Malone, Robert Englund, Jerry Hardin, Shannon Wilcox, Renny Baker, Candy Mobley, Ed Call, George Paul, Constance Pfeifer, Bill Smilic, James Parker, Dale Reynolds. J7 96 Min. Ein aus einer >anderen Galaxis< stammen­ des Pärchen läßt sich in New Mexico nie­ der und sammelt in der Tradition von Evangelisten Menschen um sich, um sie mit in den Weltraum zu nehmen. - US-

Mel Ferrcr in

TV-Spektakel, Pilotfilm einer nicht reali­ sierten Serie. »Schwerfällige Kost.« (Do­ nald C. Willis, HORROR AND SCIENCE FICTION FILMS) - In der BRD nur auf Video. © Polygram

Universal Soldier (UNIVERSAL SOLDIER).USA 1992.

R Roland Emmerich. B Richard Rothstein/Christopher Leitch/Dean

Devlin. K Karl Walter Lindenlaub. SpE Kit West. M Christopher Franke. D Jean-Claude Van Damme (Luc Devreaux), Dolph Lundgren (Scott), Ally Walker (Veronica), Jerry Orbach (Dr. Gregor), Ed O'Ross (Colonel), Leron Rippy (Woodward), Tico Wells (Garth), Ralph Moeller (GR76), Robert Trebor (Motelchef), Gene Davis (Polizist), Drew Snyder (Charles), Tom Lister jun. (GR45), Simon Rhee (GR61), Eric Norris (GR86), Michael Winther (Techniker). F 102 (TV: 89) Min.

Die unheimlichen Heinde des Dr. Orlak von Edmond T. Greville

Unknown l ime

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Universal Soldier von Roland Emmerich Eine US-Eliteeinhcit zeigt im Einsatz ge­ gen ein Terrorkommando ungeheure kör­ perliche Fähigkeiten, die die Journalistin Victoria in höchstes Erstaunen versetzen. Sie hängt sich an die Truppe und ent­ deckt ihr Geheimnis: Die Männer sind Tote, zu neuem Leben erweckte Vietnam-Gls, die keine Erinnerung an ihre alte Existenz haben. Als ein Soldat ihren Kameramann tötet, ergreift Victoria die Flucht. Der Soldat Luc kann sich plötz­ lich an Dinge aus seinem früheren Leben erinnern und entwickelt Gefühle. Als sei­ ne >Kameraden< Victoria verfolgen, wechselt er die Seite und steht ihr bei. Das schiefgegangene Experiment einer Regierung, der man nach Vietnam ei­ gentlich alles Zutrauen kann - hier wird’s zum Ereignis! - »Ein furioser Show­ down, bei dem die Fetzen buchstäblich fliegen, beendet ein atemloses Katz-undMaus-Spiel. Emmerichs PyromancnSpektakel mit seinen Anleihen aus Ter­ minator, Robocop und Mad Max ist der faustische Deal mit Amerika. Für Acti­

on-Freaks ein durchaus spannend ins­ zenierter Genuß.« (Jean l.üdckc, 1000 KULTFILME) ®VCL

Unknown Time (DE TUSSENTIJD). Niederlande 1993. R Marianna Dikker. R Marianna Dikker. K Wouter Suyderhoud. M Lock Dikker. D Amanda Ooms (Marina), Jules Ilamel (Victor), Coen Flink (Felix), Eric Corton (Rytsaert), Pleuni Tonn (Leonore). /•'86 Min. Dr. Cambach ist aufgrund seiner Studien davon überzeugt, daß man mit einem Menschen, dem man im Augenblick des Sterbens in die Augen sieht, im Jenseits Kontakt aufnehmen kann. Nachdem er seiner Frau aktive Sterbehilfe geleistet hat (obwohl nicht ganz klar wird, ob ihr wirklich nicht mehr zu helfen gewesen wäre), wartet er auf eine Botschaft aus dem Totenreich. Zwei Jahre später ist sein Freund Felix nach einem Herzinfarkt dem Tode nahe. Cambach überredet Felix'

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Tochter Marina, ihm die Einwilligung zu geben, seine Leiden zu beenden. Felix stirbt - und meldet sich tatsächlich bei seiner Tochter, was eine unheilvolle Ge­ schichte in Gang setzt, an derem Ende sich seine Witwe aus dem Fenster stürzt und Cambach Marina wegen ihres Mit­ wissens an seinen Taten zu ermorden ver­ sucht. Marina erwacht. Alles war nur ein Traum. Dann läutet das Telefon. Sie er­ fährt, daß ihr Vater einen Herzinfarkt er­ litten hat. Nun ist es an ihr, die erlebte Vi­ sion nicht Wirklichkeit werden zu lassen. - »Übersinnliche Gruselspannung ver­ heißt diese holländische Produktion aus dem Jahre 1993. Das Ergebnis ist ver­ gleichsweise zahm ausgefallen. Die In­ szenierung von Marianna Dikker ... ist solide, die Leistungen der durchweg un­ bekannten Darsteller ebenfalls.« (VIDEOWOCHE). - »Streckenweise gelingt es dem Film zwar, düster-bedrohliche Stimmungen zu erzeugen, mit seiner Geschichte aber kommt er weit weniger zurecht. Er erzählt sie (zu) umständlich, mit recht groben dramaturgischen Mit­ teln und aufgesetzter Bedeutsamkeit.« (filmdienst) - »Hätte man an diese Geschichte noch einmal einen geschick­ ten Drehbuchdoktor rangesetzt und das Ganze anschließend einem erfahrenen Regisseur überlassen, hätte Unknown Time durchaus das Zeug zu einem neuen Kultfilm, wie der ebenfalls aus dem Käseland stammende und mit viel Lob überhäufte Nightwatch, gehabt. So aber wirkt das Ganze nur wie die Ab­ schlußarbeit eines Filmstudenten, der in den Vorlesungen nicht richtig aufgepaßt hat.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTI­ SCHEN FILMS). - Nur auf Video. © Highlight Unknown World

USA 1950. R Terrell O. Morse. B Millard Kaufman. K Allen G. Siegler. SpE Jack Rabin/ Irving Block. M Ernest Gold. D Jim Bannon (Andy Ostengaard), Bruce Kellog (Wright Thompson), Marilyn (UNKNOWN WORLD).

Unser Mann in Rio

Nash (Joan Lindsay), Victor Kilian (Prof. Jeremiah Morley), Otto Waldis (Dr. Max A. Bauer), Tom Handley (Dr. James Paxton), Dick Cogan (George Coleman), George Baxter (Offizier). 73 Min. Professor Morley sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Menschheit ein atomares Desaster überleben zu lassen. Finanziell gefordert von dem reichen Playboy Thompson, bohrt er sich mit ei­ nem >Zyklotronunbekannte Welt< ist zwar erfolgreich, doch ein unterirdi­ scher Vulkanausbruch treibt die Helden an die Erdoberfläche zurück. »Nach einem starken Anfang schiafft der Film immer mehr ab.« (Michael Weldon, THE PSYCHOTRONIC ENCYCLOPEDIA OF FILM). - In Originalfassung.

® Import Unser Mann in Rio

Italien 1965. R Henry Levin. B Dino Maiuri. K Aldo Tonti. M Mario Nascimbene. D Michael Connors (Kelly), Dorothy Provine (Susan Fleming), Raf Vallone (Ardonian), Margaret Lee (Grace), Terry-Thomas (Lord Aldric/James), Beverly Adams (Karin), Nicoletta Machiavelli (Sylvia), Jack Gwillim (Botschafter), Oliver McGreevy (Ringo), Sandro Dori (Omar), Senya Seyn (Dolmetscherin), Marilu Tolo (Gioia), Andy Ho (König), Hans Thomer (Krüger), Michael Ausley (Major Davis), Nerio Bernardi (Gesandter), Edith Peters (Maria), Renato Terra, Roland Bartrop, George Leech. F 106 Min. Der brasilianische Großkapitalist Ardo­ nian will mittels einer per Satellit verbrei­ teten Strahlung sämtliche Männer un­ fruchtbar machen und sich anschließend der Erde als Stammvater einer neuen Her­ renrasse präsentieren. Zu diesem Zweck hat er sich einen Harem voller knackiger Mädchen angelegt, die - in Eisblöcke (OPERAZIONE PARADISO).

Unser Mann vom Secret Service eingefroren - später die Mütter des neuen Geschlechts abgeben sollen. Der USAgent Kelly legt ihm das Handwerk. »Bis der pfiffig-sympathische Agent... hinter die zerstörerischen Absichten des Wahnsinnigen kommt, bietet der in span­ nendem Tempo gedrehte Film eine Men­ ge überraschender Variationen zum be­ kannten Thema.« (filmdienst)

Unser Mann vom Secret Service (LICENSED TO KILL). GB 1965. R Lindsay Shonteff. B Howard Griffiths/ Lindsay Shonteff. K Terry Maher. AT Bertram Chapell. D Tom Adams (Charles Vine), Karel Stepanek (Henrik Jacobsen), Veronic Hurst (Julia Lindberg), Peter Bull (Masterman), Francis De Wolff (Walter Pickering), George Pastell, Oliver McGreevy (Russische Kommissare), John Arnatt (Rockwell), Felix Felton (Tetchnikov), Denis Holmes (Maltby), Tony Wall (Sadistikov), Paul Tann (Vladimir Sheehee), Billy Milton (Wilson), Judy Huxtable (Mädchen im Computer­ zentrum), Harry Hope (Offizier), Carole Blake, Stuart Saunders, John Evitt, Shelagh Booth, Robert Marsden, Claire Gordon, Mona Chong, Julian Strange, Sarah Maddern, Michael Godfrey, J. B. Dubin-Behrman. F88 Min. Der beste Umleger des britischen Secret Service beschützt einen genialen Wissen­ schaftler, der gerade eine Möglichkeit zur Aufhebung der Schwerkraft entdeckt hat, vor den gewalttätigen Nachstellungen di­ verser Lumpen und muß erkennen, daß sein Schützling eigene sinistre Pläne ver­ folgt. - Agentenfilm mit aufgesetztem SF-McGuffm, der sich im nachhinein auch noch als Bluff entpuppt. Ein billiges James-Bond-Imitat.

Der Unsichtbare (THE INVISIBLE MAN). USA 1933. R James Whale. B R. C. Sheriff. LV H. G. Wells. K Arthur Edeson. SpE John P. Fulton. M Charles Previn. D Claude Rains (Jack Griffin), William Harrigan

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(Dr. Kemp), Gloria Stuart (Flora Cranley), Henry Travers (Dr. Cranley), Una O’Connor (Mrs. Hall), Forrester Harvey (Mr. Hall), Holmes Herbert (Polizeichef), E. E. Clive (Jaffers), Dudley Digges (Detektiv), Harry Stubbs (Inspektor Bird), Donald Stuart (Inspektor Lane), Merle Tottenham (Milly), Dwight Frye (Reporter), John Carradine, Walter Brennan. 71 Min. Ein seltsamer Mann betritt die Gaststube von Mr. Hall in lpping: Er trägt Hand­ schuhe, eine dunkle Brille und ist im Ge­ sicht bandagiert. Sein Auftreten ist anma­ ßend und arrogant. Als das Mißtrauen der Wirtsleute und Gäste erwacht, ruft man die Polizei, die sich anschickt, die Identi­ tät des Fremden zu überprüfen. Der Mann hat für die Investigatoren anfangs nur Hohn und Spott übrig - dann entkleidet er sich, nimmt seine Brille, eine falsche Nase, eine Perücke und seine Bandagen ab und wird unsichtbar. Die Zuschauer reagieren mit Entsetzen. Der Unsichtbare flieht und nistet sich im Haus des Arztes Dr. Kemp ein, der Näheres über ihn er­ fahrt: Der Fremde heißt Griffin; er ist Wissenschaftler und hat ein Unsichtbar­ keitsserum entwickelt. Nun hat er Pro­ bleme, denn er kann den Vorgang nicht wieder umkehren - und alles deutet dar­ auf hin, daß die Substanz, die er sich ge­ spritzt hat, auch sein Gehirn angreift. Griffin leidet an Größenwahn, hat Welter­ oberungspläne und prahlt damit, daß er den Menschen durch Terrorakte seine Überlegenheit beweisen will. Dr. Kemp

soll ihm dabei behilflich sein, aber dieser setzt sich mit Dr. Cranley in Verbindung, Griffins ehemaligem Lehrer. Die Polizei wird alarmiert, aber Griffin entkommt, läßt einen Zug entgleisen, raubt eine Bank aus und flüchtet sich während eines Schneesturms in einen Stall, wo er um­ zingelt und ausgeräuchert wird. Er ent­ wischt erneut, aber nun kann man ihn we­ gen der Fußspuren, die er im Schnee hin­ terläßt, verfolgen und verwunden. Im Au­ genblick seines Todes wird er wieder sichtbar - in einem Hospitalbett. - Dies

Der Unsichtbare

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II.G. Wells mit perfekten Spezialeffekten: Plakat zu Der Unsichtbare

ist der einzige Augenblick, in dem man das Gesicht des Schauspielers Claude Reins zu sehen bekommt. »Zwar hatte man schon vor 1933 Unsichtbarkeitstricks auf der Leinwand gesehen, aber so etwas wie in Der Unsichtbare noch nicht. Was wie eine Reihe visueller Wunder aussah, war in Wirklichkeit die Arbeit John P. Fultons, des Spezialeffcktc-Genies der

Universal, der mehr als zwei Jahrzehnte später auch für die spektakuläre Szene des sich teilenden Roten Meers in der

1956er Version von Die zehn Gebote ver­ antwortlich zeichnen sollte. Die Szenen, in denen der Unsichtbare nicht zu sehen war, waren eine Kleinigkeit für Fulton, der die von dem Unsichtbaren bewegten >schwebenden< Gegenstände mit einem

Der Unsichtbare

>unsichtbaren< Pianodraht manipulierte. Die Schwierigkeiten lagen aber in Szenen wie derjenigen, in der Griffin seine Ban­ dagen löste, sich seiner Kleider entledigte oder nur halbbekleidet auftrat... Fulton löste dieses Problem, indem er Rains Double von Kopf bis Fuß in ein schwar­ zes Samttrikot kleidete (das so gut wie gar nicht reflektierte)... und die Kleidung des Unsichtbaren darüber plazierte. Das Double nahm dann seine Position in der Dekoration ein, die ebenfalls mit schwar­ zem Samt ausgeschlagen war, und führte alle Bewegungen aus, die im Drehbuch standen.« (Donald F. Glut, CLASSIC MO­ VIE MONSTERS) - »So erhielten wir ein Bild der sich vor einem leeren Hinter­ grund bewegenden Kleider«, erklärte Fulton 1934 der Fachzeitschrift THE AMERICAN CINEMATOGRAPHER.

»Von diesem Negativ machten wir einen Abzug und ein Negativ-Duplikat, die wir intensivierten, damit sie uns als mattes bei den Abzügen dienen konnten. Dann fingen wir mit Hilfe eines gewöhnlichen Kopierapparats damit an, eine Fotomon­ tage zu erstellen: Zuerst machten wir ei­ nen Abzug vom Positiv des Hintergrun­ des und der Normalhandlung und setzten dabei die intensivierte Negativ-zw»« ein, um jenen Bereich abzuschirmen, wo sich die Kleidungsstücke unseres Unsichtba­ ren bewegten. Dann machten wir einen neuen Abzug, benutzten die Positivmatte, um den bereits erfaßten Bereich auszusparen, und montierten die sich be­ wegenden Kleider aus unserem >TrickThermalprisma< eine neue Waffe erfunden hat, mit deren Hilfe er sich zum Diktator der Welt auf­ schwingen könnte, wird von den Super­ agenten Napoleon Solo und Illya Kurya­

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kin aufs Kreuz gelegt und mit seiner eige­ nen Rakete in den Weltraum geschossen. - Zusammenschnitt zweier Folgen der amerikanischen TV-Serie >The Man From U.N.C.L.E.u Nicht unwitzig, aber auch nicht unbedingt weltbewegend. Upworld - Mein Kumpel, der Kobold USA 1988. R Stan Winston. B Pen Densham/John Watson. K Bojan Bazelli. M Richard Gibbs. D Anthony Michael Hall (Casey Gallagher), Jerry Orbach (Stan Walton), Claudia Christian (Samantha), Eli Danker (Zadar), Mark Harelik (Kaminsky), Robert D’Zar (Reggie). F 89 Min. Als der Polizist Casey in Verdacht gerät, krumme Geschäfte zu tätigen, kann ihn nur ein Gnom entlasten, der seinem unter­ irdisch lebenden Volk mit einem Leucht­ kristall das Licht bringen will. ® Concorde (UPWORLD).

Urban Warriors

Italien 1987. Joseph Warren [= Giuseppe Vari], B N.N. K N.N. M N.N. D Karl Landgren, Alex Vitale, Bjorn Hammer. F91 Min. Endzeitfilm Nr. 4716. Wissenschaftler, die einen Atomschlag in einem Bunkerla­ bor überleben, werden von einer Lum­ pengang aufgemischt. Ein Überlebender wird gefangengenommen und kann später mit einer Frau entfleuchen. Die übliche Haudrauf-Geschichte aus Italien. ®VPS (URBAN WARRIORS).

Urupara, die versunkene Welt Anderer Titel für Versunkene Welt USA 2000

(FIREFIGHT). USA 1987. R Scott Pfeiffer. B N.N. K N.N. M N.N. D James Pfeiffer, Janice Carraher. F85 Min. Endzeitfilm Nr. 4717. Der Atomkrieg ist längst aus. Alles ist kaputt. Vertierte Lum­ pen & Mutanten beherrschen die Szene, aber ein paar Aufrechte gibt es noch. ® Acron

U 4000 - Panik unter dem Ozean

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U 4000 - Panik unter dem Ozean

ten. Angefeindet wird dieses Unterwas­

(IDO ZERO DAISAKUSF.N). Japan 1969. R Inoshiro Honda. R Ted Sherdeman/ Shinichi Sezikawa. A’Taiichi Kankura. SpE Eiji Tsuburaya. M Akira Ifukube. D Joseph Cotten (Capt. McKenzie), Cesar Romero (Malic), Akira Takarade (Dr. Ken Tashiro), Richard Jaeckel (Perry Lawton), Masumi Okada (Dr. Jules Masson), Patricia Medina (Lukrezia), Linda Haynes (Anne Barton), Hikaru Kuroki (Kroiga), Mari Nakayama (Tsuruko). A’94 Min. Dr. Tashiro, Jules Masson und der Journa­ list Lawton halten sich mit einem Schiff im Pazifik auf, um die Meeresströmungen zu erforschen. Sie geraten in Seenot, als ein Unterwasservulkan ausbricht, und werden von Captain MacKenzie, dem Kommandanten des U-Bootes Alpha, ge­ rettet. Dieser bringt sie in eine Unterwas­ serstadt namens Äquatoriana, in der Wis­

ser-Utopia jedoch von dem Fiesling Malic, der mit Hilfe diverser Lumpen mit seinem kaum weniger wendigen U-Boot (7 4000 unterwegs ist, wenn er nicht ge­ rade auf seiner Insel Blood Rock haust. Als der Wissenschaftler Okada ein Strah­ lenschutzserum entwickelt hat, wird er mitsamt seiner Tochter von Malic ent­ führt und unter Druck gesetzt. Der auf­ rechte Okada weigert sich jedoch, Malic zu Diensten zu sein, deswegen zwingt ihn letzterer, einer grausigen (und lächerli­ chen) Operation beizuwohnen: Die Chi­ nesin Kroiga, Malics rechte Hand im Kampf um die Weltmacht, wird getötet. Ihr Gehirn wird in einen Löwen einge­ pflanzt, dem zusätzlich noch Kondor­ schwingen transplantiert werden. Malic will mit dieser Kreatur MacKenzie end­ gültig ausschalten. Malic fallt jedoch sei­ nem Monster zum Opfer; Tashiro, Masson und Lawton befreien Professor Oka­ da, und MacKenzie jagt die Insel Malics mitsamt der U 4000 in die Luft. - Ein in­

senschaftler aller Rassen und Nationen friedlich zum Wohl der Menschheit arbei-

»Und jetzt schalten wir den den Stupiditäts-Akzeleratorzu!«: Joseph Cotten (M.) in Inoshiro Hondas U 4000- Panik unter dem Ozean

UX Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens

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UX Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens

fantiler Krakenquatsch, so blöd, daß man nicht mal mehr über ihn lachen kann. »Honda, dieser fleißige, in den Trick ver­ liebte Japaner... denkt sich immer etwas Neues aus, aber leider nichts Besseres.« (FILMBEOBACHTER)

(KAITEI DAISENSO). USA/Japan 1966. R Terence Ford ( Hajime Sato).

©VPS

(¡ruber, André Huse, Steve Queens, Eric

R M. Fukuishima. K K. Shimomura. M Sunsuke Ikuchi. D Peggy Neal, Franz

»Von Eiskanonen stand aber nichts in meinem Vertrag!«: U 2000 - Tauchfahrt des Grauens von Inoshiro Honda

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Nielson, Shinichi Chiba, Günther Braun, Mike Daning, Hideo Murata. F&3 Min. Als die US Marine während einer Presse­ vorführung diversen Journalisten einen neuen Torpedo vorführt, glaubt ein Re­ porterpärchen, auf dem Meeresgrund die Umrisse eines Menschen zu erkennen. Die beiden wollen sich die Sache näher ansehen, werden dabei jedoch von mit Kiemen und Schuppenhaut ausgestatteten Fischmenschen in ein unterseeisches Reich entführt, dessen größenwahnsinni­ ger Herrscher mal wieder die Menschheit unterjochen will. Frei nach dem Motto >Wer nicht für mich ist, ist gegen michMehr Hirn!< greint, und einer Punkmamsell, die sich gern auf Gräbern räkelt, eine ausge­ prägte Todessehnsucht hat und ihren Wunsch auch prompt erfüllt bekommt. Doch am Ende sind sie alle wieder tot, die Toten wie die Lebenden.« (Norbert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES) »Ein stellenweise spaßiger ZombieUlk, der schon ein paar Wochen überle­ ben könnte.« (VARIETY)

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Der verfluchte Planet Planet des Grauens

Anderer Titel für

Verhängnisvolle Fracht Anderer Titel für Navy vs. Night Monsters Der verlorene Horizont (LOST HORIZON). USA 1972. R Charles Jarrott. B Larry Kramer. LV James Hilton. K Robert Surtees. M Burt Bacharach. D Peter Finch (Richard Conway), Liv Ullmann (Catherine), Sally Kellermann (Sally Hughes), George Kennedy (Sam Cornelius), Michael York (George Conway), Olivia Hussey (Maria), Bobby Van (Harry Lovett), James Shigeta (Bruder To-Len), Charles Boyer (Der Hohe Lama), John Gielgud (Chang). F 135 Min. Remake des 1937 entstandenen Films In den Fesseln von Shangri-La, vom Inhalt her nahezu identisch, nur die Berufsbe­ zeichnungen der handelnden Personen sind modernisiert (jetzt Diplomat und Schriftsteller, Reporter, Fotografin, Ge­ schäftsmann, Komiker). - Was den Film interessant macht, ist die Tatsache, daß er wohl die meisten Verrisse der Filmge­ schichte einheimste; hiereine kleine Aus­ wahl: »Filmisch ist das meiste von uner­ träglichem Kitsch... Skandalös ist die Zumutung, mit der in die durchgängigen Spielsequenzen ohne jede Vermittlung ei­ nige Songs aus dem Musical von Burt Bacharach eingebaut sind.« (FILMDIENST) - »Der schlechteste Film des Jahres« (ESQUIRE) - »Albern und lang­ weilig.« (TIME) - »Jede Hitliste der schlechtesten Filme muß mit Columbias LOST HORIZON anfangen... - Spezial­ preise der Jury >Die 50 schlechtesten Filme aller Zeiten... Einen Tanzbären für den Choreographen Hermes Pan und

ein Blechohr für den Komponisten.« (Medved/Dreyfuss, THE FIFTY WORST FILMS OF ALL TIME) - Ein peinlicher Schmarrn, der der Welt besser erspart

973 geblieben wäre: Da wendet sich der SFFan mit Grausen. ® James Hilton: Irgendwo in Tibet, Frankfurt/Main 1959

Die verlorene Welt (THE LOST WORLD). USA 1925. R Harry Hoyt. B Marion Fairfax. ¿LArthur Conan Doyle. K Arthur Edeson. SpE Willis H. O’Brien/Marcel Delgado (Trickfiguren). D Wallace Beery (Prof. G. E. Challenger), Bessie Love (Paula White), Lloyd Hughes (Ed Malone), Lewis Stone (Sir Roxton), Arthur Hoyt (Prof. W. Summerlee), Finch Smiles, Jules Cowles, Bull Montana, Alma Bennett, Margaret McWade, George Bunny. 75 Min. Stummfilm In Tagebuchaufzeichnungen seines ver­ schollenen Freundes findet der Zoologe Prof. Challenger Hinweise, die sich auf die Existenz prähistorischen Lebens ir­ gendwo im südamerikanischen Dschun­ gel beziehen. Challenger will sofort eine Expedition in das beschriebene Gebiet führen, doch die Theorie stößt auf Un­ glauben, so daß sich Geldgeber nicht leicht finden lassen. Doch die finanziel­ len Schwierigkeiten können beseitigt werden, das Unternehmen kann beginnen. Tatsächlich findet die Expedition nach beschwerlichem Fußmarsch mitten im Dschungel ein Hochplateau, auf dem sich prähistorische Zustände erhalten haben. Hier tummeln sich alle nur denkbaren Ar­ ten von Sauriern. Ein plötzlicher Vulkan­ ausbruch vernichtet das Hochplateau, die verlorene Welt und seine Urgeschöpfe. Die Expeditionsteilnehmer können sich gerade noch retten. Ihre sensationelle Entdeckung versinkt unter der Lava. Zu guter Letzt ist die Expedition dann doch erfolgreich; ein Brontosaurus, der sich in einem Sumpf verirrt hat, kann gefängengenommen und trotz seiner Größe und seines Gewichts nach England einge­ schifft werden. In London wird die Trans­ portkiste durch einen dummen Zufall zer­ stört, so daß das Urviech in Freiheit ge­ langt. Es walzt alles nieder, was ihm in

Die verlorene Welt die Quere kommt. Im Gegensatz aber zu

all den vielen Filmen, die da noch kom­ men werden, endet das Stummfilmvorbild geradezu friedlich: Der Brontosaurier gelangt nach einem Spaziergang durch London zur London Bridge; diese bricht unter seinem Gewicht zusammen, das Urtier plumpst in die Themse und schwimmt Richtung Meer davon. - »Der Stummfilm Die verlorene Wett ist der >Großvater< aller Monsterfilme und teilt sich unter ihnen mit KING KONG den er­ sten Platz.« (Franklin, CLASSICS OF THE SILENT SCREEN) - Der Film wurde nach seiner Uraufführung 1925 über Nacht eine Sensation, die Kritiken überschlu­ gen sich, die Massen strömten in die Ki­ nos. Das lag nicht an den Schauspielern oder am Regisseur, sondern einzig und allein an den Spezialeffekten, die durch das Trickteam O’Brien und Delgado und dem Kameramann Edeson so wir­ kungsvoll verarbeitet wurden. Über 50

verschiedene Tierfiguren wurden von Delgado angefertigt. Alle konnten in sich bewegt werden, was für die lang­ wierige Stop-Motion-Technik unerläß­ lich war. Bei diesem Verfahren wird bei jedem Bild die Stellung des Modells ein wenig verändert, um dann im Film als Gesamteindruck eine möglichst natürli­ che, fortlaufende Bewegung zu erhal­ ten. O’Brien war schon 1925 der Mei­ ster des Stop-Motion-Fachs. Bereits 1914 hatte er seine erste ähnliche 5-Minuten-Sequenz THE DINOSAUR AND THE MISSING LINK (übrigens ein >Vorfahre< von KING KONG) gedreht, gefolgt von einer Serie >prähistorischer< Kurz­ streifen, alle nicht länger als 5 Minuten: RURAL DELIVERY 10,000 B.C., PREHISTORIC poultry u.a. - 1918 stellte sich dann mit dem 17-Minuten-Streifen THE GHOST OF SLUMBER MOUNTAIN der er­ ste große finanzielle Erfolg ein: Bei 3000 Dollar Produktionskosten wurden mehr als 100000 Dollar eingespielt. So war O’Brien geradezu prädestiniert, aus der 1912 erschienenen literarischen Vorlage sein Meisterstück zu machen.

Die verlorene Welt Dabei gelang es ihm erstmals, durch Hintergrundprojektion und den einfa­ chen, aber sehr wirksamen Einsatz der A/aZ/e-Technik (Abdecken von Bildtei­ len und Zweitbelichtung) die Illusion zu wecken, als bewegten sich Urtier und Mensch in derselben Szenerie. The Lost World ist nicht nur wegen seiner Spe­ zialeffekte der erste große synthetische Film; die Spezialisten benötigten zur Herstellung immerhin drei Jahre. »Hier sind schon einige der Themen abgehan­ delt, die später alle im SF-Film-Genre aufgegriffen und variiert wurden: wis­ senschaftliche Neugier; die Reise in die Vergangenheit, in das Unbekannte; der Anachronismus einer versunkenen (prä­ historischen) Welt im Dornröschen­ schlaf« (Rolf Giesen, DER PHANTASTI­ SCHE FILM); die ungeheuere Katastro­ phe, hervorgerufen durch ein Wesen nicht aus dieser Zeit und Welt; die Un­ terjochung der herausfordernden Natur durch die Wissenschaft (hier durch Challenger). Bemerkenswertes am Rande: Die verlore­ ne Welt war der erste Film in der Ge­ schichte der Luftfahrt, der Passagieren während eines Fluges gezeigt wurde. Auf diese Idee war schon 1926 eine deutsche Flugservice-Gesellschaft gekommen, um den Flugreisenden die Zeit zu verkürzen. ® A. Conan Doyle: Die verlorene Welt, Berlin 1926

Die verlorene Welt (THE LOST WORLD). USA 1992. R Timothy Bond. B Peter Weibeck. LV Arthur Conan Doyle. K Paul Beeson. M Larry Wolff/Gerhard Shadrick/Isaiah Sanders. D John Rhys-Davies (Prof. Challenger), David Warner (Summerlee), Eric McCormack (Edward Malone), Nathania Stanford (Malu), Darren Peter Mercer (Jim), Tamara Gorski (Jenny Nielson). F 90 Min. Der exzentrische Brite Professor Challen­ ger bricht mit einer Expedition nach Afri­ ka auf, um zu beweisen, daß auf einer ab­ gelegenen Hochebene noch immer Sau­

974 rier aus der Urzeit existieren. - Neuverfil­ mung des Roman-Klassikers THE LOST WORLD (1912) von »Sherlock Holmes«Erfinder A. Conan Doyle, der erstmals von Harry Hoyt (USA 1925) unter glei­ chem Titel inszeniert wurde. Das Dreh­ buch stammt vom britischen Schnellund Viel-Autor Peter Weibeck (alias Harry Alan Towers), einem Spezialisten für Sex- und Abenteuerstreifen. Die Fortsetzung - Rückkehr in die verlorene Welt erschien noch im gleichen Jahr. ® A. Conan Doyle: Die verlorene Welt, Berlin 1926

Das Vermächtnis des Professors Dowell (SAWASTSCHANIE PROFESSORA DOUELJA). UdSSR 1984. R Leonid Menaker. B I. Winogradski/ Leonid Menaker. LV Alexander Beljajew. K Wladimir Kowsel. M Sergej Banewitsch. D Olgert Kroders (Prof. Dowell), Igor Wassiljew (Dr. Korn), Valentina Titowa (Mary), Natalja Saiko (Angela/Monique/Eva), A. Bobrow (Arthur), N. Lawrow (Baxter), A. Porochowstschikow (Gould), K. Romanow (Richardson), B. Zymba (Willy). F 100 Min. Kurz vor der wichtigsten Entdeckung sei­ ner Karriere - einer chemischen Formel für eine lebensverlängernde Flüssigkeit muß der angesehene Institutsleiter und Organtransplantierer Professor Dowell sterben. Sein ehrgeiziger und skrupelloser Assistent Korn erhält jedoch den Kopf des Verstorbenen auf künstliche Weise am Leben, um von seinen Kenntnissen und Fähigkeiten zu profitieren. Ein De­ tektiv legt ihm das Handwerk. - Was auf den ersten Blick wie ein Ideen-Klau von Die Nackte und der Satan (BRD 1959; Regie: Victor Trivas) wirkt, ist indes eine Story, die der sowjetische Schriftsteller Alexander Beljajew (1884-1942) schon 1925 zu Papier brachte. Der auf dem Ro­ man CiOLOWA PROFESSORA DOUELJA basierende Spielfilm ist denn auch we­ niger daran interessiert, Striptease-Tän­ zerinnen in den Klauen eines geistes-

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kranken Forschers zu präsentieren, als aufzuzeigen, wohin es führen kann, wenn die Wissenschaft glaubt, >wertfrei< zu arbeiten: »Die Autoren des Films beschäftigt die Frage nach der Verantwortung des Wissenschaftlers für das Schicksal seiner Entdeckungen. Professor Dowell war zu Lebzeiten ein Verteidiger der meinen Wissenschaft« ihn interessierte nicht, wem seine Ent­ deckungen in die Hände fallen und wel­ che praktischen Ergebnisse sie haben. Erst als an seiner Stelle der prinzipien­ lose Zyniker Korn steht, der rücksichts­ los sein Ziel verfolgt, als Dowell zum Opfer seiner eigenen Entdeckungen wird, erkennt er, welche Gefahr für die Menschheit alle Versuche, den mensch­ lichen Intellekt zu >konstruierenbequeme Leute< zu züchten, die widerspruchslos gehorchen.« (Isolda Sepman, SOWJET­ FILM)

Vernetzt - Johnny Mnemonic

Der Verräter Doch zu Johnnys Leidwesen sind die Da­ ten so wertvoll, daß bestimmte Menschen bereit sind, für sie zu töten. Und so befin­ det sich unserer wackerer Held bald auf der Flucht vor einer japanischen YakuzaBande, die es im wahrsten Sinne des Wortes auf seinen Kopf abgesehen hat. Seine einzige Überlebenschance besteht darin, die Daten so schnell wie möglich zu überspielen, aber bevor er dazu kommt, muß er einen Teil des Zugriffsko­ des finden, was sich als problematischer als angenommen erweist. - Regisseur Ro­ bert Longo (ein Künstler) zeigt seine Ein­ fallslosigkeit, indem er alles zusammen­ klaut, was er je im SF-Filmen gesehen hat. Sein Produkt sieht aus wie eine Mix­ tur aus Die Klapperschlange, Der Blade Runner und Mad Max. Der Film zeigt au­ ßerdem, daß Keanu Reeves als Schau­ spieler sehr begrenzte Fähigkeiten hat, denn er agiert und labert noch mechani­ scher als das Ding in seinem Kopf. ® William Gibson: »Der mnemonische Johnny«, in Cyberspace, München 1988; Terry Bisson: Johnny Mnemonic, Bergisch-Gladbach 1995. (Roman zum Film). © Fox/Columbia TriStar

(JOHNNY MNEMONIC).

USA/Kanada 1995. R Robert Longo. B William Gibson. LV William Gibson. K Francois Protat. M Brad Fiedel. D Keanu Reeves (Johnny), Dina Meyer (Jane), Ice-T (J-Bone), Takeshi Kitano (Takahashi), Dennis Akiyama (Shinji), Dolph Lundgren (Prediger), Henry Rollins (Spider), Barbara Sukowa (Anna K.), Udo Kier (Ralfi), Tracy Tweed (Prett). F(98) 96 Min. Johnny ist >DatenkurierBlauen Palais« eines unabhängigen For­ schungsinstituts, das von einem privaten Kuratorium finanziert wird, experimen­ tiert mit Lasern, um eine rationellere Ge­ winnung von Kunstdüngern zu ermögli­ chen. Als seine Kollegen die Gefährlich­ keit der Klöpferschen Versuche erkennen

Das verräterische Auge

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(sie befürchten eine Sauerstoff-StickstoffKettenreaktion) und ihm eine Weiterar­ beit untersagen, setzt sich der Forscher nach Hongkong ab und läßt sich mit einer zwielichtigen Organisation ein, die an der Isolierung von Antimaterie im Hochvaku­ um arbeitet - was einerseits eine Lösung aller irdischen Energieprobleme bedeu­ ten, aber auch ein großes Vernichtungspo­ tential freisetzen könnte. - Eine Folge der TV-Serie >Das Blaue Palaisc ® Rainer Erler: Der Verräter, München 1979

Das verräterische Auge (BERLINO, APPUNTAMENTO PER LE SPIE). Italien 1965. R Vittorio Sala. B Adriano Baracco/ Romano Ferrara/Adriano Bolzoni. K Fausto Zuccoli. M Riz Ortolani. D Brett Halsey (Bert Morris), Anna Maria Pierangeli (Paula), Dana Andrews (Col. Lancaster), Gastonc Moschon. W 88 Min.

Jerry Lewis in

Sowjetische Agenten >transplantieren< dem amerikanischen Geheimdienstchef Col. Lancaster ohne dessen Wissen eine Mikrokamera in die Pupille, um auf dem laufenden zu sein, wenn er in Top-SecretPapieren blättert. Amerikaner, Russen und Chinesen verfolgen zudem die hüb­ sche Paula, weil deren Vater eine Ge­ heimwaffe entwickelt hat. Der US-Agent Bert Morris spürt sie auf und muß sie erst gar nicht lange überzeugen, daß die Ge­ heimformel für den Westen reserviert bleibt. - Utopischer Agententhriller made in Italy, der sich besonders durch Anti­ kommunismus hervortut.

©Arcade Der verrückte Professor (THE NUTTY PROFESSOR). USA 1962. R Jerry Lewis. B Jerry Lewis/Bill Richmond. K Wallace Kclley. SpE Paul K. Lerpae. M Walter Scharf. D Jerry Lewis (Prof. Julius S. Kelp/Buddy Love), Stella Stevens (Stella Purdy), Del Moore

Der verrückte Professor

911 (Dr. Warfield), Kathleen Freeman (Miß Lemmon), Howard Morris, Elvira Allman, Milton Fronte, Buddy Lester, Marvin Kaplan, Skip Ward, Henry Gibson. F 107 Min. Chemieprofessor Julius S. Kelp ist eine an­ erkannte Größe in seinem Fach, aber zu seinem Leidwesen nicht bei Frauen, was angesichts seiner bös vorstehenden Zähne und seines tolpatschigen Betragens nicht verwundert. Auch ein Body-BuildingKurs verschafft da keine Abhilfe. Er be­ sinnt sich auf seine wahren Werte und er­ findet eine Wunderdroge, die ihn für Stun­ den in einen kraftstrotzenden Mann ver­ wandelt. Als Buddy Love macht er bei der Damenwelt zeitweise Furore. Auf einer Collegefete will er groß herauskommen, doch die Wirkung des Mittels läßt unerwar­ tet nach. Der Schönling verwandelt sich vor den staunenden Gästen in den bekann­ ten Professor zurück. Er fügt sich in sein Schicksal, gewinnt trotzdem das Herz ei­ ner Schülerin. - Jerry Lewis groß in Form. Er bereichert das Dr.-Jekyll-Thema um eine interessante Variante: Nicht der nor­ male Mensch wird zum Ungeheuer (so die Grusel Vorlage), sondern der Reformiertet wird zum >gewöhnlichen< Menschen.

Verschollen im Weltraum Warwick. M Paul Beaver/Bemard Krause/Gery Mulligan. D Jon Finch (Jerry Cornelius), Jenny Runacre (Miß Brunner), Sterling Hayden (Major Lindberg), Harry Andrews (John), Hugh Griffith (Prof. Hira), Patrick Magee (Dr. Baxter), Graham Crowden (Dr. Smiles), Basil Henson (Dr. Lucas), George Coulouris (Dr. Powys), Julie Ege (Miß Dazzle), Derrick O’Connor (Frank Cornelius). F85 Min. Jerry Cornelius, der futuristische PopHeld, und sein hinterhältiger Bruder Frank raufen sich um die einzige Hinterlas­ senschaft ihres verstorbenen Vaters: ei­ nen Mikrofilm, der das Hetzte (Computer-)Programm< enthält; und das benötigt man, um die Welt zu retten. Mit von der jagenden Partie ist die abscheuliche Miß Brunner, die jeden ihrer Liebhaber mit Haut und Haar verspeist. - Michael Moor­ cock, der Autor der literarischen Vorlage, war wenig glücklich mit diesem Film: Im Roman-Original wird Jerry, der neue Mes­ sias, per Verwandlung zum Hermaphrodi­ ten; Regisseur Fuest stellt ihn hingegen als ungeschlachten Neandertaler vor. Der Streifen taugt auch sonst nicht viel. ©Thorn EMI

Moorcock: Miß Brunners letztes Programm, Hamburg/Düsseldorf

® Michael

Der Verrückte von Labor 4 (LE FOU DE LABO (V). Frankreich 1967. R Jacques Bresnard. B Jean Halain. ¿FRené Cambon. K Raymond Lemoigne. M N.N. D Jean Lefbvre (Eugene Ballanchon), Bernard Blier (Beauchard), Pierre Brasseur (Vater), Maria Latour (Régine), Michel Serrault, Margo Lion, Henri Virlojeux. F 85 Min. Der verrückte Erfinder Balancon entdeckt ein Gas, das alle Menschen freundlich und nett macht. Eine Spionageorganisati­ on möchte diese Formel gern besitzen. Der Film soll witzig sein, aber die Witze kommen nicht ganz rüber.

Verrückt und gefährlich (THE FINAL PROGRAMME). GB 1973. R Robert Fuest. B Robert Fuest. LV Michael Moorcock. K Norman

1971

Verschollen im Weltraum (MAROONED). USA 1969. R John Sturges. B Mayo Simon. LV Martin Caidin. K Daniel L. Fapp/W. Wallace Kelly. SpE Lawrence W. Butler/ Donald C. Glouner/Robie Robinson. D Gregory Peck (Raumfahrt-Chef Charles Keith), Richard Crenna (Raum­ schiff-Kommandant Pruett), David Janssen (Chefastronaut Dougherty), James Franciscus (Wiss. Astronaut Stone), Gene Hackman (Apollo-Navigator Lloyd), Lee Grant (Celia Pruett), Mariette Hartley (Betty Lloyd), Nancy Kovack (Teresa Stone), Bill Couch (Russischer Kosmonaut), Scott Brady, Frank Marth, Craig Huebing. F 113 Min.

Verschollen im Weltraum Die drei amerikanischen Astronauten Pruett, Lloyd und Stone steigen nach über fünfmonatigem Aufenthalt in einer Raumstation wieder in ihr Apolloraum­ schiff, um zur Erde zurückzukehren. Sie lösen sich mit Richtungsstößen von der Station; aber das Haupttriebwerk zündet nicht. Hilflos treiben sie um die Erde. Im Kontrollzentrum Houston und auf Cap Kennedy beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Astronauten haben nur noch für 42 Stunden Sauerstoff. Man will die Astronauten schon aufgeben, da schaltet sich der Präsident der Vereinig­ ten Staaten persönlich ein und befiehlt die Rettungsaktion, koste es, was es wolle (denn Wahlen stehen unmittelbar bevor). So ist der Chef des Raumflugprogrammes gezwungen, Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und alles auf eine Karte zu set­ zen: Er will eine Rettungsrakete mit sei­ nem Chefastronauten Dougerthy starten lassen, die mit einem im Weltraum noch nicht erprobten Rettungsgleiter ausgerü­ stet ist. Der Countdown läuft, muß aber unterbrochen werden, weil sich ein Hurri­ kan auf Cap Kennedy zubewegt. Doch die Meteorologen sehen noch eine gerin­ ge Chance; der Weltraumbahnhof wird ungefähr 16 Minuten im Zentrum des Hurrikans liegen, also in der absolut windstillen Zone. Der Start der Rettungs­ rakete gelingt, doch die Verzögerung be­ deutet für einen der Astronauten das To­ desurteil, weil der Sauerstoff >gestreckt< werden muß. Einer muß sich opfern, ln dieser Situation riskiert der Kommandant der Apollokapsel Kopf und Kragen. Er versucht, die Kapsel selbst zu reparieren. Dazu muß er sie verlassen. Die beiden anderen Astronauten müssen hilflos Zuse­ hen, wie ihr Kommandant an einem Vor­ sprung des Triebwerkes hängenbleibt und sein Raumanzug aufreißt. Der Sauerstoff wird immer knapper, der Raumkoller ist nah. Da nähert sich ein russisches Raumschiff. In seiner Ver­ zweiflung versucht einer der Astronauten, das russische Raumschiff schwebend zu erreichen. Er verfehlt es; der russische

978 Kosmonaut, der ihn aufzufangen ver­ sucht, ist machtlos, doch kann er dem ge­ rade mit seiner Rettungsrakete eintreffen­ den Chefastronauten Dougherty mittels Scheinwerfer signalisieren, wo der Raum­ fahrer treibt. Dieser wird in letzter Sekun­ de in den Rettungsraumgleiter gezogen. Der Russe versorgt derweil den letzten Astronauten mit Sauerstoff, bis der Chef­ astronaut auch ihn in den Rettungsgleiter übernehmen kann. Beide Raumschiffe können abdrehen, ihre Aufgabe ist been­ det. Das Team im NASA-Hauptquartier bricht ob dieser gelungenen Rettung in Jubelgeschrei aus. Die große Leistung ist trotz großer Opfer vollbracht. - »Ein spannender und informativer Film aus der Welt von morgen, in dem menschli­ cher Wagemut über die Technik trium­ phiert. Ein durchdachtes Drehbuch, gute Regie und überzeugende schauspieleri­ sche Leistungen ebenso wie eine hervor­ ragende Tricktechnik und ausgezeichnete Farbkameraarbeit empfehlen den Film für alle Zuschauer«, so der FILMBEOBACHTF.R im Jahre 1970. Zugegeben, die Auf­ nahmen haben fast dokumentarische Qualität und sind äußerst realistisch. Nichts wurde versäumt, um den Film zum bis dahin authentischsten Raum­ fahrt-Film zu machen. Fast zwei Jahre verbrachte das Produktionsteam in eng­ stem Kontakt zur NASA und ihren Technikern, so daß alle technischen De­ tails stimmen. Originalaufnahmen vom Start des ApolJo-X-Unternehmens wur­ den eingearbeitet. Für seine bis dahin einmaligen Spezialeffekte erhielt Robie Robinson den Oscar. In Deutschland wurde dem Film immerhin das Prädikat >Wertvoll< verliehen. Alles Superlative. Doch aus heutiger Sicht bleibt ein bitte­ rer Beigeschmack. Die Zeiten der Ver­ herrlichung von Weltraumunterneh­ mungen sind vorbei. Bei kritischer Be­ trachtung muß man den Film als das be­ zeichnen, was er ist: ein typischer amerikanischer Propagandastreifen, der die alten Tugenden hochhält. Der Held besteigt seine Rakete wie der Western-

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held sein Pferd. Der Fortschritt braucht Märtyrer. Der Kommandant ist ja nicht jämmerlich umgekommen. Er hat sich für seine Kameraden, für seine Nation geopfert. Das Übel ist vergessen, die Welt ist bunt und schön. »Das erinnert an diverse US-Informationsstreifen über die Armee, und denen ist aber auf fatale Weise eine ähnliche Ideologie zu ei­ gen.« (Erwin Schaar, FILMDIENST) ©RCA/Columbia ® Martin Caidin: Wagnis ohne Beispiel, München 1965 Versunkene Welt

USA 1960. R Irwin Allen. B Charles Bennett/lrwin Allen. LV Arthur Conan Doyle. K Winton Hoch. SpE L. B. Abbott/Emil Kosa/ James B. Gordon/Willis O’Brien. M Paul Sawtell/Bert Shefter. D Claude Rains (Prof. Challenger), Michael Rennie (Lord Roxton), Jill St. John (Jennifer Holmes), David Hedison (Ed Malone), Fernando Lamas (Gomez), Richard Hayden (Prof. Summerlee), Ray Stricklyn, Jay Novello, Vitina Marcus, lan Wolfe, John Graham, Colin Campbell. F97 Min. Zoologieprofessor Challenger hat auf sei­ ner Reise durch den südamerikanischen Kontinent eine >Verlorene Welt< entdeckt. Am heimischen Institut in London be­ zweifelt man seine Behauptung. Um sich zu rechtfertigen, stellt Prof. Challenger kurzentschlossen eine Expedition zusam­ men, eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Abenteurern, Wissenschaft­ lern und der Tochter des Finanziers. Auf einem Hochplateau im Quellgebiet des Amazonas stößt die Expedition zum er­ sten Mal auf mächtige Saurier, die man bislang für ausgestorben hielt. Als eine der Riesenechsen den Hubschrauber zer­ schmettert, scheint das Schicksal der Ex­ peditionsteilnehmer besiegelt: Noch nie hat ein Mensch, der in die Welt der Sau­ rier eindrang, den Weg zurückgefunden. Jetzt hilft nur die Flucht nach vorne. Bis sie in Sicherheit sind, müssen sie gewalti­ ge Gefahren bestehen: ekelerregende Rie­ (THE LOST WORLD).

Vibrations

senspinnen, fleischfressende Pflanzen, aber auch ungemütliche Indios (Kanniba­ len) und zuletzt brodelnde Lavaströme stellen sich ihnen in den Weg. Kaum sind sie in Sicherheit, da zerreißen heftige Vulkanausbrüche und Erdbeben alles, was sich über Jahrmillionen bis in unsere Tage erhalten hat. Zurück bleibt nur ein Saurierbaby, das gerade aus einem geret­ teten Riesenei gekrochen ist, und eine Eingeborene, die sich einem Expeditions­ teilnehmer zwecks späterer Heirat ange­ schlossen hat. Beide sollen als Beweis­ stücke für die Glaubwürdigkeit des fanta­ stischen Berichts dienen. - »Wir versi­ chern Ihnen, daß Sie nach diesem Film zweimal unter Ihr Bett schauen«, protzt die Kinowerbung zu diesem Film. Es muß sich dabei um eine Verwechslung handeln. Selbst Hollywoods renommierte Trickspezialisten versagten bei dem Ver­ such kläglich, die Story einigermaßen wirkungsvoll in Szene zu setzen. Gerade Stop-Motion-Spezialist Willis O’Brien, der schon 1925 die unvergessenen Tricks zum Vorbild und Stummfilmklassiker Die verlorene Welt schuf, hätte eine bes­ sere letzte Filmarbeit verdient gehabt. Doch er durfte nur das Saurierbaby in be­ währter Stop-Motion-Technik kreieren. Bei den anderen Monstern beschränkte man sich auf vergrößerte Echsenaufnah­ men, was den Reiz des Films nicht gerade erhöht. Selbst der Einsatz von Ton, Farbe und Breitwand rettet den Film nicht. »Ein dünnes,... unbeholfenes Remake...« (NEW YORK TIMES) - Das Vorbild von 1925 ist unerreicht. © Interpathe (Der verlorene Kontinent) ® A. Conan Doyle: Die verlorene Welt, Berlin 1926 Vibrations

USA 1993. R Michael Paseornek. B Michael Paseornek. ¿LJohn Dunning. K Mike Slovis. M Bob Christianson. D James Marshall (T.J. Cray), Christina Applegate (Anamika), Faye Grant (Zina), Paige Turco (Lisa), Scott Cohen (Simeon), (VIBRATIONS).

Videodrome

Bruce Altman (Barry), Shane Butterworth (Dano), Steven Keats (T. J. Cray). F 100 Min. Der Musiker T. J. verliert bei einem Über­ fall beide Hände und landet als Trinker in der Gosse. Auf einem Techno-Rave* trifft er Anamika, die ihm wieder auf die Beine hilft. Doch T. J. trauert weiter seiner Mu­ sik hinterher. Neue Freunde entwerfen für ihn ein Kostüm mit computergesteuerten Händen, die ihm ermöglichen, wieder Keyboard zu spielen. Als gefeierter Techno-DJ kehrt er in seine Heimatstadt zu­ rück und rächt sich an den Lumpen, die ihn einst überfielen. - »Die absurden Handlungsabläufe zu Beginn des Films werden gegen Ende von peitschendem Technosound und dem Wortwitz einiger Nebendarsteller gerettet.« (VIDEOWO­ CHE). - »Die Techno-Musik ... wird ebensowenig als Phänomen erfaßt (au­ ßer, indem auf dessen titelgebende Vi­ brationen verwiesen wird) wie die soge­ nannte Generation X, die als solche im Film dreist konstatiert und als Selbst­ einschätzung der Jugend dargestellt wird ... Dazu kommen eine zähe Insze­ nierung und ein Drehbuch voller Sprün­ ge und Plumpheiten, das gerade in mög­ lichen Schlüsselmomenten enttäuscht.« (FILMDIENST). - Nur auf Video. ®VPS Videodrome (VIDEODROME). Kanada 1982.

R David Cronenberg. B David Cronenberg. K Mark Irwin. SpE Rick Baker. M Howard Shore. D James Woods (Max Renn), Sonja Smits (Bianca O’Blivion), Deborah Harry (Nicki Brand), Peter Dvorsky (Harlan), Les Carlson (Barry Convex), Jack Creley (Brian O’Blivion), Lynne Gorman (Masha), Julie Khoner (Bridey), Reiner Schwartz (Moses), David Bolt (Raphael). F 85 Min. Max Renn, Chef einer privaten kanadi­ schen Kabel-TV-Station, wird von einem * Für Ahnungslose: eine >TanzvcranstaltungShow< mit­ zuwirken, bemüht sich Renn, Kontakt mit den Leuten aufzunehmen, die sie produ­ zieren - angeblich, um sie seinem stets nach neuen Sensationen gierenden Abon­ nenten zu verkaufen, insgeheim jedoch, weil ihn der Dreck in seiner unterschwel­ ligen Geilheit doch fasziniert. »Zu spät merkt er, daß das Videodrome-Signal ei­ nen inoperablen Tumor im Gehirn verur­ sacht, die subjektive Realität komplett auf den Kopf stellt. Am Ende des Kalei­ doskops freudianischer Leitmotive er­ schießt sich Max mit der aus seinem Arm hervorgequollenen Fleischpistole, um in dem von der Medienprophetin Bianca O’Blivion verkündeten >Neuen Fleisch< aufzugehen, bei dem die Zweiheit Kör­ per-Geist, Quelle des Horrors in allen Cronenberg-Filmen, in einer (vermutlich androgynen) Einheit vereint wird.« (Nor­ bert Stresau, SCIENCE FICTION TIMES) »Hochaktuell und erschreckend zu­ gleich, ist Videodrome eine grimmige, schwarze Komödie und Prophezeiung, wohin die zügellose Verbreitung und ungehinderte Produktion von Medien­ technologie führen kann. Im Gewand eines Horror-Films und als B-Picture führt Cronenberg in seiner Variation vom Zauberlehrling mögliche Folgen des Dauerkonsums von Video-Software vor; die... Videodrome-Programme er­ zeugen jene Bewußtseinsstörungen, die dem Konsumenten nicht nur die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie verwischen, sondern ihn auch zu einem Objekt totaler Manipulation werden las­ sen.« (Hans Gerhold, FILMDIENST) »Als Warnung vor Video-Dauerkonsum ... interessant und diskutabel, wegen seiner spekulativen Ekel- und Schock-

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Sequenzen aber beileibe nicht jedermanns/fraus Sache.« (TIP) - In der BRD nur auf Video.

®CIC Viel Wirbel um die Kuschelmonster (PET SHOP). USA 1994.

R Hope Perello. B Mark Goldstein/Greg Suddeth/Brent Friedman. K Karen Grossman. SpE Mark Rappaport. M Reg Powell. D Terry Kiser (Joe Yeagher), Lee Ann Orsi (Gina Yeagher), Spencer Vrooman (Mike Powers), David Wagner (Charlie Yeagher), Jeff Michalski (Zimm), Jane Morris (Mrs. Zimm). F 80 Min. Zwei außerirdische Fremdlinge nisten sich in einem US-Kaff in einer Tierhand­ lung ein und verkaufen Tierchen aus ihrer Heimat an Kinder, damit diese sich in Mutanten verwandeln. Ein Kinderfilm aus der Billigschundfabrik des Produzen­ ten Charles Band. - Nur auf Video.

®CIC

Vier Dinos in New York (WE’RE BACK! A DINOSAUR’S STORY). USA 1993. R Dick Zondag/Ralph Zondag/Phil Nibbelink/Simon Wells. B John Patrick Shanley. LV Hudson Talbott. K John Patrick Stanley. SpE American Film Technologies, Inc. M Thomas Dolby/ James Horner. F71 Min. Zeichentrickfilm. Ein zeitreisender Professor macht vier Di­ nosaurier mittels Spezialnahrung intelli­ gent und bringt sie in unsere Gegenwart. In New York freunden sich die Reptilien mit zwei Kindern an, doch als sie das weltbekannte Museum of National Histo­ ry besuchen wollen, geraten sie an den schrägen Bruder des Zeitreisenden, einen >WissenschaftlerCybersexmaschine< namens >Love Ma­ ker IIvirtuellen Realität^ denn letztere ist seit 1993 in aller Munde, auch wenn kein Schwein aus der Fleischfilm­ branche weiß, was das nun so genau ist. Mit Tiffany Minx, die zwar ebenso wenig schauspielern kann wie ihre Kolleginnen, aber laut Adult Movies den »hottest butt in this galaxy« hat. Und das ist ja auch schon etwas.

Virtuosity (VIRTUOSITY). USA 1995. R Brett Leonard. B Eric Bernt. K Gale Tattersall. SpE Jon Townley/L2 Communications. M Christopher Young. D Denzel Washington (Parker Barnes), Russell Crowe (Sid 6.7), Louise Fletcher (Elizabeth Deane), William Forsythe (William Cochran), Kelly Lynch

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(Madison Carter), Steven Spinella (Lindenmeyer), Kevin J. O’Connor (Clyde Reilly), Costas Mandylor (John Donovan), Christopher Murray (Matthew Grimes), Kevin J. O’Connor (Clyde Reilly), Kaley Cuoco (Karin), Christopher Murray (Matthew Grimes), Mari Morrow (Linda Barnes), Heidi Schanz (Sheila 3.2), Traci Lords (Sängerin), Danny Goldring (John Symes). F 101 Min. Los Angeles 1999: Der Polizist Parker Barnes nietet nach dem Mord an seiner Frau und seinem Kind einen Terroristen (und - versehentlich - ein Fernsehteam) um. Nun dient er, als Strafgefangener, in einem Virtual-Reality-Programm, mit dem seine Kollegen geschult werden, als Versuchskaninchen. Damit die Männer des Gesetzes auch wissen, daß auf Erden nicht nur Eierdiebe leben, hat der Wissen­ schaftler Lindenmeyer aus dem Geist von 183 kriminellen Psychopathen einen Cyberspace-Bösmann namens Sid 6.7 (Sadistic, intelligent, Dangerous) konstru­ iert, der es leid ist, nur virtuell zu existie­ ren. Sid will in die wahre Welt - und auf die Kacke hauen. Dr. Lindenmeyer ist be­ reit, das Chip-Kunstwesen mit einem Sili­ konkörper zu versorgen. Barnes ist wie­ dergefragt. Man setzt ihn auf Sids Fährte. Sid nimmt die Einladung zum Katz-undMaus-Spiel an und sorgt in der Stadt für ein Massaker nach dem anderen. - »Trotz atemberaubender Sets und sehenswerten Computeranimationen kann die 30-Millionen-Dollar-Produktion jedoch nicht überzeugen. Zu flach und abgedroschen sind die Story und Figuren angelegt. Schade um die verpaßte Chance und das viele Geld - vielleicht hätte man doch lie­ ber einen Teil des Budgets in einen ver­ nünftigen Drehbuchautoren investieren sollen. So jedenfalls wird sich der Ruf des Cyperspace nicht aufpolieren lassen und weiterhin im B- und C-Milieu herumdümpeln.« (ENZYKLOPÄDIE DES PHANTASTISCHEN FILMS). - Nur auf Video. ®C1C

Die Vögel Visitors - Besucher aus einer anderen Welt (ROSWELL). USA 1995. R Jeremy Paul Kagan. B Paul Davids/ Jeremy Paul Kagan/Arthur L. Kopit. LF Kevin D. Randle/Donald R. Schmitt. K Steven Poster. M Elliot Goldenthal. D Kyle MacLachlan (Major Jesse Marcel), Martin Sheen (Townsend), Dwight Yoakam (Mac Brazel), Xander Berkely (Sherman Carson), Bob Gunton (Frank Joyce), Matthew Faison (General Ramey), Kim Greist (Vy), John Hostetter (Colonel DuBose), John M. Jackson (Col. Blanchard), Peter MacNicol (Lewis Rickett), Ray McKinnon (Joe Pritchard), Charles Martin Smith (Sheriff George Wilcox), Lisa Waltz (Janet). F 87 Min. In der Nähe der Roswell Airbase in New Mexico stürzt 1947 ein unbekanntes Flug­ objekt ab und zerschellt. Der Geheim­ dienstler Major Jesse Marcel kommt zu dem Schluß, daß es sich um Teile eines außerirdischen Raumfahrzeugs handelt. Seine Vorgesetzten zwingen ihn jedoch zu behaupten, es sei nur ein Wetterballon gewesen. Jahre später, beim Veteranen­ treffen, erfährt Jesse die Wahrheit. An ei­ ner zweiten Absturzstelle sind tatsächlich die Leichen von Außerirdischen gefunden worden. - »Die pseudo-dokumentari­ schen Bilder, die dem Film vorangestellt sind, sollen eine Aura von Authentizität erzeugen. Denn die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die angeb­ lich von 350 Menschen beglaubigt wor­ den ist. Konsequenterweise verzichtet der Regisseur auf oberflächliche Dramatik zugunsten retrospektiver Distanz, um den Zuschauer in die Wahrheitssuche des Protagonisten einzubeziehen.« (FILM­ DIENST). - Nur auf Video. © Concorde/VCL

Die Vögel USA 1963. R Alfred Hitchcock. B Evan Hunter. LV Daphne Du Maurier. K Robert Burks/ Ub Iwerks. SpE Lawrence A. Hampton, > FögelLiebesvögcl< zum Geburtstag zu schenken. Gleich bei ihrer Ankunft wird sie von einer Mö­ we an der Stirn verletzt. Niemand vermu­ tet mehr als einen Zufall. Melanie ent­ schließt sich zu bleiben. Sie übernachtet bei Annie Hayworth, der Lehrerin des Or­ tes. Am nächsten Tag stürzen sich wäh­ rend der Geburtstags-Gartenparty ganze Vogclschwärme auf die spielenden Kin­ der und verletzen sie. Am Abend dringen Spatzen in den Kamin des Hauses Bren­ ner ein. Sie werden abgewehrt. Das Ent­ setzen steigert sich, als Brenners Mutter am nächsten Morgen ihren Nachbarn auf­ suchen will und ihn tot mit ausgehackten Augen findet. Nur wenig später geraten die Kinder der Ortsschule in Gefahr. Eine bedrohliche Anzahl von Krähen hat sich im Schulhof niedergelassen. Melanie warnt die Lehrerin. Bei dem Versuch, die Kinder in Sicherheit zu bringen, greifen die Vögel an. Ihr erster Angriff verläuft

Links: Tippi Hedren und Rod Taylor in Alfred Hitchcocks Die Vögel

Die Vögel

glimpflich. Doch dann stürzen sie sich auf die Lehrerin und zerfleischen sie. Jetzt geht es erst richtig los. Die Vogel­ welt ist in Aufruhr geraten. Angriff auf das Geschäftsviertel des Ortes; wegen ei­ ner defekten Benzinleitung breitet sich ein Brand rasch aus. Durch Fenster und Dachöffnungen dringen die Vögel in die Wohnungen ein. Schonungslos wiederho­ len sie ständig ihre Angriffe. Besonders heftig wird das Haus der Brenners attakkiert. Ganze Heerscharen von Vögeln be­ setzen die unmittelbare Umgebung und versuchen immer wieder, in das Haus ein­ zudringen. Die Hausbewohner führen eine wahre Abwehrschlacht; zum Schluß müssen sie kapitulieren, ln einem ruhigen Augenblick gelingt es Brenner, seiner Mutter, seiner Schwester und Melanie, das Haus zu verlassen und sich ins Auto zu retten. Überall sitzen spähend, unbe­ weglich, drohend die Vögel. Behutsam rollt das Auto aus dem Farmgehöft zur nahen Straße hin. Die Vögel war der dritte Film Alfred Hitchcocks, den er nach einer Vorlage von Daphne Du Maurier drehte (nach Riff-Piraten, im Original JAMAICA INN, 1939, und Rebecca, 1940). Obwohl er die Kurzgeschichte 1952 in einer seiner eigenen Anthologien veröffentlichen ließ, hielt er nicht allzuviel von ihr und bezichtigte Daphne Du Maurier indirekt des Plagiats: »Alle ihre Romane seien ein zweiter Aufguß... selbst >The Birds< sei schon von Arthur Machen in seiner Erzählung >The Terror< vorweg­ genommen worden.« (J. R. Taylor, HITCHCOCK) - Als Hitchcock dann an die Realisation des Stoffes ging, be­ nutzte er nur den Grundgedanken der Kurzgeschichte. Während Daphne Du Maurier den Angriff der Vögel mit einer Tollwutepidemie begründet, verfolgt Hitchcock in seinem Film die Idee eines plötzlichen, unerklärlichen, vor allem unmotivierten Angriffs auf die Men­ schenwelt. »Der Film ist (dadurch) ein­ deutig eine Spekulation, eine Fantasie.« (Truffaut, MR. HITCKCOCK, WIE HABEN

986 SIE DAS GEMACHT?) - Diese Auslegung der Kurzgeschichte paßte dann wieder genau zu Hitchcocks Generalthema von der Bedrohung, die am hellichten Tag aus heiterem Himmel in die Welt des Normalen einbricht. »Wir mögen gefaßt sein auf den Angriff eines Riesenkraken oder einer Armee gigantischer Ameisen - aber wer käme darauf, daß die lieben kleinen gefiederten Wesen, die uns ständig umgeben, eine ernste Gefahr für unsere Zivilisation darstellen könnten?« (J. R. Taylor, HITCHCOCK) Daß Hitchcock damit seiner Zeit um we­ nige, aber entscheidende Schritte voraus war, zeigt sich an der seinem Film nachei­ fernden Flut von Ausflügen in das Reich der Horrorwesen, wo alles, was da kreucht und fleucht (z.B. Ratten, Frösche, Kaninchen usw.), über die Menschheit herfällt. Doch wie so oft, erreichen nur wenige Filme die Klasse des Vorbilds. Die Vögel war Alfred Hitchcocks teuer­ ster und aufwendigster Spielfilm: »Der Film hat mehr als 1400 Einstellungen, rund das Doppelte eines durchschnittli­ chen Hitchcock-Films, davon 371 Trick­ aufnahmen verschiedener Art, hauptsäch­ lich in der zweiten Hälfte, wenn die Vö­ gel zum Angriff übergehen. Viele Einstel­ lungen mußten immer wieder durch Mehrfachbelichtungen und optische Kombinationen überarbeitet werden, bis der gewünschte Effekt eintrat; die aller­ letzte Einstellung des Films, in welcher die Menschen sich offenbar geschlagen geben und die Welt den Vögeln überlas­ sen, besteht aus nicht weniger als 32 ver­ schiedenen Filmstücken.« (J. R. Taylor, HITCHCOCK) - Die elektronische Hin­ tergrundmusik wurde nach den genauen Angaben Hitchcocks von den Speziali­ sten Remi Gassmann und Oskar Sala in Deutschland gemixt, elektronisch simu­ liertes Vogelgeschrei und Flügelschla­ gen, urwüchsiger als in Wirklichkeit. Einen >Gag< machte die Produktionsfirma Universal allerdings nicht mit: Hitchcock wollte am Schluß des Filmes den >Endemobilvom anderen Sterne Ihr Freund Hermann reagiert unwirsch auf das Vieh. Der Rabe beeinflußt ihre Umwelt. Brücken stürzen ein. Die Erde spaltet sich. Katastrophe ist angesagt. Ein verquaster, todlangweiliger Streifen.

Vom Teufel gezeichnet (THE SNAKE WOMAN).

GB 1960. R Sidney J. Furie. B Orville B. Hampton. K Stephen Dade. M Buxton Orr. D John McCarthy (Charles Prentice), Susan Travers (Atheris), Geoflfey Danton (Colonel Wynborn), Arnold Marie, John Cazabon, Elsie Wagstaff, Francés Bennett. 68 Min. Nach Experimenten mit Schlangen bringt die Frau eines tnad scientist ein sonderba­ res Baby zur Welt: Es hat kaltes Blut, ver­ mag seine Augen nicht zu schließen, zischt wie eine Schlange und sondert Gift ab. Erst nach 20 Jahren kann das Mäd­ chen - inzwischen zu einer Art weibli­ cher Tarzan herangereift und mit der Fä­ higkeit versehen, sich jederzeit in eine Kobra zu verwandeln - zur Strecke ge­ bracht werden. - Kommentar überflüssig.

Von Haut zu Haut

Von Haut zu Haut BRD 1969. R John Scott ( Hans Schott-Schöbinger). B M. W. Garden/Arnulf Mann. K Hans Matula. M Hans Hammerschmidt. D Dagmar Lassander (Karen), Sophia Kammara (Nicki), Barbara Zimmermann (Bonnie), Rudolf Forster (Trödler), Christian Ghera (Jerry), Andreas Fricsay

988 (Polawski), Richard Bohne (Leeb), Wolf Parr (Unbekannter). F73 Min. Zwei Schwestern, die offenbar miteinan­ der in telepathischer Verbindung stehen, begegnen mysteriösen, undurchsichtigen Gestalten, bis eine von beiden ermordet in einem Steinbruch aufgefunden wird. Konfuser Psi-Quatsch. Ist es ein SF-, Hor­ ror- oder Sex-Film.

Wächter der Zukunft Anderer Titel für Time Guardian Wächter der Zukunft Waffe des Teufels (LE TOUBIB). Frankreich 1979.

R Pierre Granier-Deferre. B Pascal Jardin/ Pierre Granier-Deferre. ¿FJean Freustié. K Claude Renoir. M Philippe Sarde. D Alain Delon (Jean-Marie Dusprés), Véronique Jeannot (Harmonie), Bernard Girardeau (François), Francine Berge (Marcia), Michel Auclair (Chef), Catherine Lachens (Zoa), Bernard Le Coq (Jérôme), Henri Attal (Soldat), Peter Bonke (Kapitän), Sophie Deschamps, Sylvia Herbert, Dominique Lablanche, Sylvie Meyer, Philippe Lamendin, JeanPierre Bacri. F 95 Min. Groschenheftromanze zwischen Arzt und Krankenschwester vor dem Hintergrund eines mit allen technischen Raffinessen perfekt geführten Krieges, der sich im Jahre 1993 völlig weltfremd auf den Schauplatz Europa beschränkt. »Ein for­ mal reizloser Film..., bleibt... romanti­ sierend harmlos an der Oberfläche.« (Roswitha Schnabel, FILMDIENST) »Selbst verkohlte Leichen (machen sich) nett und adrett in einer Landschaft aus, in der nicht das Blut der Soldaten, sondern das Rot des Klatschmohns den Ton angibt.« (J.-M. Thie, FILMBEOB­ ACHTER) - Anderer Auffassung ist Rein A. Zondergeld in seiner umstrittenen Alain-Delon-Biographie: »Eindring­ lich-poetischer Antikriegsfilm..., (der) Delon zu einer der intensivsten Darstel­ lungen der enttäuschenden Spätphase an(regt).« (ALAIN DELON, SEINE FILME SEIN LEBEN). ©Taurus

Wahnsinns-Trip (CLASS OF NUKE ’EM HIGH 2).

USA 1990. R Eric Louzil. B Lloyd Kaufman/Carl

Morano/Matt Unger/Eric Louzil/Marcus Roling/Jeffrey W. Sass. K Ron Chapman. SpE Brett Piper/Alex Pirnie. AI Bob Mithoff D Brick Bronski (Roger Smith), Lisa Gaye (Prof. Holt), Leesa Rowland (Victoria), Scott Resnick (Deonaro), Shelby Shepard (Prof. Jones). F 92 Min. In einem AKW in New Jersey züchten >Professoren< weibliche Subhumanoide (= Untermenschen), die einen zweiten Mund im Nabel haben, nicht lieben, aber vögeln können und sich hin und wieder in Schleim verwandeln. Ein Journalist rettet seine subhumanoide Braut aus den Fän­ gen der Wissenschaftler und dem Chaos, das ein Riesen-Eichhörnchenmutant an­ richtet - oder so ähnlich. - »Michael Herz und Lloyd Kaufman [die Produzen­ ten...] verdienen sich goldene Zähne an Schwachsinnigen, die sich durch ihre faule Tour vernebeln lassen... Wahn­ sinns-Trip stellt die Spitze des Unvorstell­ baren dar. Amerikanische Beach-Girls und Pizza-Boys setzen sich in Szene, fin­ den es ganz toll, sich völlig dem Beknacktentum hinzugeben. Sind wir nicht wieder toll aufgedreht heute!« (Thomas Schweer, splatting Images). - Nur auf Video. ©VPS Wahre Männer

USA 1987. R Dennis Feldman. B Dennis Feldman. K John A. Alonzo. ATMiles Goodman. D James Belushi (Nick Pirandello), John Ritter (Bob Wilson), Barbara Barrie (Mom), Bill Morey (Cunard), Iva Andersen (Dolly), Gail Berle (Sherry), Mark Harrier (Bradshaw), Matthew Brooks (Bobjr.). F (96) 82 Min. Nick Pirandello, der beste Mann des Secret Service, erhält den Auftrag, Außerir­ dischen ein Glas Wasser zu übergeben. Im Gegenzug bewahren sie die Erde vor einer globalen Umweltkatastrophe. In fünf Tagen muß Nick zusammen mit dem (REAL MEN).

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Die Wandlung ihm zur Seite gestellten Spießer Bob Wil­ son Washington erreichen. KGB und CIA sind ihnen auf den Fersen, und damit die Reise auch Pep hat, werden sie in wilde Schießereien verwickelt, lernen Nicks transsexuellen Vater kennen und treffen auf CIA-Spezialisten, die - um nicht er­ kannt zu werden - als Clowns agieren. Der coole Nick verliert sein Herz an eine Provinzschönheit, die sich als Domina entpuppt, und Bob entwickelt ungeahnte Kräfte. Sie treffen die Außerirdischen und wickeln den Handel ab. - In der ersten Hälfte sieht man amüsiert zwei guten Ko­ mikern beim trockenen Schlagabtausch zu. Der Rest ist überdreht und versponnen. ® Warner

Die Wandlung Schweiz 1990. R Arne Nannestad. B Doraine Green/ Peter Freiburghaus/Arne Nannestad. K Urs Köhler. M Kurt Güdel/Sami Jungen/Marianne Polistena. D Peter Freiburghaus (Hugo Zimmermann), Doraine Green (Marcia), Conny Nelson, René Schäfer, Dodo Hug. F 85 Min. Chemiker Hugo entlarvt die schrägen Zü­ ge seines Chefs, der mit der Substanz Jotta, die Corn-flakes in Zuckerwatte und Männer in Frauen (und umgekehrt) ver­ wandelt, die darbende Wirtschaft ankur­ beln will. Abgefahrener Humor aus Schwyzer Landen; nicht gerade das, was sich Fans der »Knochenharten Kerle von der sausenden Sternenpatrouille« zur Un­ terhaltung wünschen.

Warforce 3000 (WARLORDS 3000). USA 1993. R Faruque Ahmed. B Ron Herbst/ Faruque Ahmed. K Stephen N. Timberlake. M Christopher Farrell. D Jay Roberts (Nova), Denise Marie Duff (Anani), John Croshaw (Yeager), Archie Gibson (Old Man), Wayne Duvall (Veros), Jeff Sable (Red Ears), Ty Randolph (Bull Woman), Steve Blanchard (General Tadder), Phil Sky, Paul Coulj.F80 Min.

Im 3. Jahrtausend ist der Mensch noch immer des Menschen Feind und die Erde nach einer ökologischen Katastrophe ver­ wüstet. Drogendealer flitzen mit Wüsten­ mobilen unmotiviert über Dünenland­ schaften, bis der Protagonist als rächen­ der Kämpfer im Namen des Guten ihre Zahl dezimiert, wobei er vor allem ein Heilmittel anwendet: den finalen Ret­ tungsschuß. - »Besonders ärgerlich fallt in diesem vom Geist jeglicher Hand­ lungsplausibilität verlassenen Produkt ein kitschig moralisierender Erzähler auf, der suggerieren soll, daß die langweilige An­ einanderreihung der Action- und Schlä­ gerklischees auch noch einen tieferen Sinn hat.« (EILMDIENST). - »Die Gang­ ster lachen hier dauernd ohne Grund und die Mikrofone hängen ins Bild wie trächtige Beuteltiere. Trinken, Vögeln, Töten und Fahren (auf heißen Öfen), darum geht’s wirklich.« (SPLATTING IMAGE). - Nur auf Video. ®VPS

The War Game

GB 1966. R Peter Watkins. B Peter Watkins. K Peter Bartlett. Ma Lilias Munro. D Michael Aspel, Dick Graham (Berichterstatter), Laien. 48 Min. (fiktiver Dokumentarfilm). Nach der Verschlechterung der interna­ tionalen Beziehungen ist die Krise da! Die UdSSR sperrt gemeinsam mit der DDR den Zugang nach West-Berlin. Da­ mit will sie die USA zwingen, auf den Einsatz von Atomwaffen gegen chinesi­ sche Invasionstruppen in Südvietnam zu verzichten. Die USA geben ihre takti­ schen Atomwaffen für die NATO frei. Eine große Anzahl von Mittelstreckenra­ keten mit Atomsprengköpfen wird in ganz Westeuropa abschußbereit in Positi­ on gebracht. Die Russen kommen einem Atomschlag zuvor, indem sie ihre Rake­ ten auf militärische Ziele in Westeuropa und auf Flugplätze in Großbritannien ab­ feuern. Der Film setzt zwei Tage vor der Stunde X ein; er spielt in der Grafschaft (THE WAR GAME).

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Kent, die als Evakuierungsgebiet für den Fall einer nuklearen Attacke auf Großbri­ tannien gilt. Hier sollen die einschlägigen Vorbereitungen organisiert, die Evakuier­ ten aufgenommen und betreut werden. Der Zuschauer erlebt die Explosionen dreier Atombomben am Rande einer eng­ lischen Stadt mit, die im Zivilschutzge­ biet von Kent Menschen und Häuser durch Hitze- und Druckwellen, Feuer­ stürme und radioaktiven >Fallout< ver­ nichten. Es folgen die ersten 48 Stunden nach der Katastrophe. Man bemüht sich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, mit den schrecklichen Gegebenheiten fertig zu werden. Die Toten müssen identifi­ ziert, die Strahlenwirkung in den umlie­ genden Gebieten festgestellt werden. Die Straßen sind von Leichen verdeckt. Ruß­ geschwärzte und verbrannte Schwerver­ letzte schreien um Hilfe, doch ärztliche Hilfe kommt in der Regel zu spät, ist machtlos. Verbrannte dritten Grades er­ halten von der Polizei den Gnadenschuß. Leichen werden mit Flammenwerfern verbrannt. Feuerwehrleute werden in die entstehenden Feuerstürme gerissen. Nah­ rungsmittel werden knapp, weil sie ver­ seucht sind. Panik entsteht. Einen Monat nach dem Angriff hat sich die Lage noch nicht gebessert, im Gegenteil: Ein Groß­ teil der Bevölkerung ist durch den Schock völlig apathisch. Von Nahrungs- und Wasserknappheit ausgezehrt, greifen die Menschen die wenigen Lebensmittelde­ pots an, schrecken selbst vor Mord am Wachpersonal und an Polizisten nicht zu­ rück. Die Regierung ordnet daraufhin an, die Plünderer standrechtlich erschießen zu lassen. Wichtige Dienstleistungsbe­ triebe brechen zusammen, Krankheit und Seuchen machen sich breit, durch Radio­ aktivität gehen immer mehr Menschen elendig zugrunde. Die Überlebenden be­ neiden die Toten. Am Ende des Films ver­ suchen übriggebliebene Menschen, in ei­ ner radioaktiv verseuchten Welt Weih­ nachten zu feiern. - Dieser Film wurde im Auftrag der BBC hergestellt, die dann auf eine Ausstrahlung verzichtete, weil

The War Game

das Resultat ihre Erwartungen übertraf. Deshalb gelangte The War Game zum Ki­ noeinsatz. Seine Auszeichnungen spre­ chen für sich: Oscar 1966 für den besten Dokumentarfilm; Großer Preis der Ver­ einten Nationen. Kinoeinsatz in der BRD erst 1971 (Prädikat: Besonders wertvoll). - »Man könnte es frivol und anmaßend nennen, wenn ein Regisseur glaubt, die Schrecken eines Atomkrieges in Szene setzen zu können. Auf Peter Watkins trifft dieser Vorwurf nicht zu, weil er nicht ir­ gendein utopisches Spiel inszeniert, son­ dern nur das nachgebildet hat, was auf­ grund der Bombardierungen von Dres­ den, Hamburg, Hiroshima und Nagasaki und den Atomtests in Nevada sowie aus Angaben kompetenter Wissenschaftler bekannt ist. Obwohl der ganze Film Fikti­ on ist, kann man sich diesen Bildern nicht entziehen, sie gehen einem unter die Haut und auf die Nerven. Daß der Film nicht nur eine Horrorstunde bedeutet, sondern zu einem quälenden Erlebnis wird, liegt an der intelligenten Methode, mit der Watkins seinen Stoff gestaltete, indem er dem Film die Form einer Fernsehreporta­ ge gab, in die Dokumentation und Inter­ views eingeblendet sind. Eine nüchterne Stimme informiert und kommentiert das Geschehen wie ein Nachrichtensprecher des Fernsehens. Auf diese Weise gelingt es, den Zuschauer in die Ereignisse einzu­ beziehen, ihn zu einem Augenzeugen zu machen, der den Dingen fast unerträglich nahe ist. Verstärkt wird dieser würgende Griff durch die Art der Kameraführung, die Bildfetzen und -fragmente einer un­ spielbaren Wirklichkeit auf die Leinwand wirft. Gegen Ende des Films heißt es: >Der A-Waffen-Vorrat der Welt hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, und er entspricht einer Menge von 20 Tonnen Sprengstoff auf jeden Mann, jede Frau und jedes Kind! Und dieser Vorrat wächst ständig. - Über die A-Waffen... herrscht fast totales Schweigen... Es besteht im­ mer Hoffnung, jeder Situation Meister zu werden. Aber kann man wirklich Hoff­ nung im Schweigen finden?< Watkins

War Games - Kriegsspiele

will mit seinem Film das Schweigen bre­ chen, will aufrütteln und zu einer politi­ schen und moralischen Stellungnahme auffordern... Watkins Film zeigt, daß der Mensch weder praktisch noch geistig auf die Realität des Atomkrieges vorbereitet ist... Er wollte mit seinem Film dazu bei­ tragen, daß sich alle Menschen der unge­ heueren Gefährdung durch die Bombe be­ wußt werden und daß sie deshalb versu­ chen, eine atomare Apokalypse zu ver­ hindern.« (FILMDIENST)

Nach zwanzig Jahren hat der Film nichts von seiner Aktualität eingebüßt. »Wer die­ sen Film gesehen hat, wird wohl kaum umhinkönnen, jede weitere Aufrüstung als den totalen Wahnsinn zu erkennen.« (THE WHOLE BLACK HOLE) - »Wenn unser Leben von einem System abhängt, das eine solche Kritik nicht ertragen kann, helfe Gott uns allen.« (Peter Watkins) (B) Peter Watkins: THE WAR GAME, Lon­ don 1967

War Games - Kriegsspiele (WAR GAMES). USA 1982. R John Badham. B Lawrence Lasker/ Walter F. Parkes. K William A. Fraker. SpE Joe Digaetano. M Arthur B. Rubinstein. D Matthew Broderick (David Lightman), Dabney Coleman (McKittrick), John Wood (Stephen Falken), Ally Sheedy (Jennifer), Barry Corbin (Gen. Beringer), Juanin Clay (Healy), Kent Williams (Cabot), Dennis Lipscomb (Watson). F 113 Min. David, 17 Jahre, Computerfreak, übt sich als Hacker. Er hat es auf den Rechner ei­ ner Spielzeugfirma und deren neue Vi­ deospiele abgesehen, gerät aber durch Zufall in den Speicher des Militärcompu­ ters WOPR (War Operation Plan Re­ sponse) des amerikanischen Verteidi­ gungszentrums NORAD. WOPR wird ständig mit Informationen über die mili­ tärischen Gegner versorgt, kalkuliert alle möglichen Eventualitäten durch und >entscheidet< über Gegenmaßnahmen: Ein auf Vergeltungsschläge - auch präventive - getrimmtes Superhim, das nicht verlie­

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ren kann und menschliches Versagen im Ernstfall ausschließen soll. Im Glauben, den Code der Spielzeugfirma geknackt zu haben, worauf das >Angebot< Schach, Dame und einige strategische Kriegs­ spiele hindeutet, entscheidet sich David für das Spiel thermonuklearer Vergel­ tungsschlag« Er simuliert einen Angriff der Sowjets, was im Verteidigungszen­ trum sofort Alarm auslöst. Die Fang­ schaltung überführt den >ProgrammiererDer einzig gewinnbringende Zug ist, nicht zu spie­ len!! Nicht Menschen-Verstand, sondern Maschinen-Kalkül verhindert das Schlimmste. - Es rauschte im Blätter­ wald, als War Games das Licht der Lein­ wand erblickte. Jede Zeitung, die etwas auf sich hielt - also jede -, berichtete spaltenweise über Inhalt und Denkansatz der Produktion, die Verquickung von Computer- und Atomkriegsängsten. »War Games erregte in Amerika die Gemüter, provozierte Stellungnahmen von Politi­ kern und Militärs«, wußte DIE ZEIT zu vermelden. »Während der Kommandant der nordamerikanischen Verteidigung (NORAD), Brigadegeneral Thomas C. Brandt, seine Überzeugung kundtat, nie könne in Wirklichkeit geschehen, was im Film gezeigt wird, äußerte sich der ehemalige amerikanische Verteidi­ gungsminister Alexander Haig vom Ge­ genteil überzeugt. Er sprach allerdings nicht nur als Militärexperte, sondern auch als Vorstandsmitglied von Metro-

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War Cames - Kricgsspicle

The only winning move is not to play:

Dabney Coleman (I.) in

War Games - Kriegsspiele von John Badham

Goldwyn-Mayer/Unitcd Artists. War Games ist ein Produkt dieses Studios.« Wie dem auch sei, Hollywood verstand es schon immer, seine Nase im Trend zu halten. Mit JTdr Games bringt es die Traumfirma tatsächlich fertig, die Angst rund um die Bombe in einen sauberen Familienspaß einzubauen, in dem bis auf die Militärs alle Beteiligten so kli­ nisch rein sind, daß alles andere als ein gutes Ende schon eine Sensation bedeu­ ten würde. Eine Geschichte aber, die zum Nachdenken anregt, wenn eine technologiehörige Gesellschaft ihre Zu­ kunft einem Rechensystem überantwor­ tet, das sämtliche Probleme, ob Schach­ spiel oder Atomkrieg, für rechnerisch lösbar hält. »Regisseur John Badham ... verpackt seine bittere Botschaft in eine tempo- und trickreiche Handlung und springt geschickt zwischen Davids Ba­

stelkammer und der unterirdischen NORAD-Zentrale hin und her, damit das blinde Vertrauen in die >Weisheit< der Elektronik karikierend. Mit der rigoro­ sen Parallel-Montage dämmert einem die Erkenntnis, daß sich alle - ob Ju­ gendliche oder Erwachsene, ob Schüler oder Militärs - von der Magie des >Spielzeugs< verführen lassen - weil es die Natur überlistet hat. Denn so ein­ fach das Grundprinzip des Computers sein mag, die Tatsache, daß er lOOOOOmal schneller als das Gehirn ar­ beitet und imstande ist, im Zeitraum ei­ ner Minute Kalkulationen vorzuneh­ men, die das Gehirn zehn Wochen lang beschäftigen würden, übersteigt letzt­ lich die Glaubwürdigkeit; nur das Er­ gebnis zählt, und das ist nicht nur stich­ haltig, sondern auch wie von Zauber­ hand blitzartig präsent... Die Proble-

War Lords - Die Zerstörer der Zukunft

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matik des Computers und seine zwei­ felsfreie magische Aura verwebt Badham geschickt zu einem furiosen Rei­ ßer. Da gleitet die Kamera immer wie­ der um die Computer-Bank oder fährt durch die riesigen Speicherhallen - als befände man sich in einem futuristi­ schen Amphitheater, in dem eine Art Bandwurm höherer Gattung lautlos die Lebenskräfte menschlicher Intelligenz in sich hineinfrißt... Nicht zufällig wirkt die NORAD-Zentrale zuweilen wie eine riesige Computerspielhölle, in der nur noch Elektronik-Freaks an He­ beln, Schaltern und Knöpfen herum­ fuhrwerken. Da mag am Film manches ungereimt sein..., doch beunruhigend irritierend bleibt der >Computer-Thriller Ein publikumswirksamer Film gewiß, aber ohne die ernsthafte Problematik an allzu billige Effekthascherei zu verra­ ten.« (Wolfram Knorr, DIE WELTWO­

dines todernste Schauspielerei bewundern muß, mit der er hartnäckig am mächtigen Busen von Danny vorbeischaut und Dia­ loge der Dummklasse 6 zu absolvieren hat... Zwischen all den geklauten Ver­ satzstücken, den Finstermännern mit Hang zur Folter, den kreischenden Mäd­ chen und den dummen Mutanten... brei­ tet sich der Corman-Charme eines TrashPictures aus, das nur gedreht wurde, um Geld zu verdienen und dabei so fröhlich hingeschludert wurde, daß garantiert kein Geld damit zu verdienen war.« (Alex Coutts, ULTIMO). - Nur auf Video. ®VPS

CHE)

® Warner Home ©David Bischoff: War Games, München 1983 War Lords - Die Zerstörer der Zukunft (WAR LORDS). USA 1988. R Fred Oien Ray. B Scott Ressler. K Laszlo Regos. Ma John Nolan. M William Belote. D David Carradine (Dow), Sid Haig (Warlord), Ross Hagen (Beaumont), Fox Harris (Col. Cox), Robert Quarry (Dr. Mathers), Brinke Stevens (Mrs. Dow), Victoria Seilers (Mädchen), Dawn Wildsmith (Danny). /•’82 Min. Amerika putt (Atomkrieg). Der KlonKrieger sucht seine Frau, die der >Warlord< entfuhrt hat. Der Zufall stellt ihm die freche Schlägerin Danny zur Seite. Mit ihr prügelt er an jeder Ecke lauernde Mutanten und vernichtet den Warlord. Dann sinken sie einander in die Arme und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. - »Der Film ist gnaden­ los billig gedreht, die Kampfszenen sind so grausam dilettantisch, daß man Carra­

Warnzeichen Gen-Killer (WARNING SIGN).

USA 1985. R Hai Barwood. B Hai Barwood/Matthew Robbins. K Dean Cundey. SpE K. Kevin Pyke. M Craig Safan. D Sam Waterston (Cal Morse), Kathleen Quinlan (Joanie Morse), Yaphet Kotto (Connolly), Jeffrey De Munn (Dan Fairchild), Richard Dysart (Dr. Nielsen), G.W. Bailey, Jerry Hardin, Cynthia Carié, Scott Paulin, Kavi Raz, Keith Szarabajka. E 99 Min. Ein Chemieforschungszentrum sucht nach todbringenden Bakterien. Fündig gewor­ den, zertritt ein Schussel ein Reagenzglas. Die unsichtbaren Killer breiten sich aus und machen aus Infizierten blutrünstige Monster. Das Labor wird abgeriegelt, doch der Polizist Cal dringt ein, um seine Frau zu holen. Ein ehemals dort tätiger Professor, der ihn begleitet, infiziert sich und bastelt ein Gegenmittel, womit er die anderen rettet. Doch Cals Frau war von den Bakterien gar nicht bedroht: eine schwangerschaftsbedingte Überprodukti­ on von Östrogen hat sie immun gemacht. - »Auch in diesem Katastrophenreißer be­ stimmen die Primitivmuster des Labor­ kintopps die simple Spannung, obwohl die teuflisch aktuell ist... Die anfallende Quarantäne-Panik wird mit Heldenliebe aufgesülzt und der Realitätsansatz im Horrorgemetzel verwurstet. So ist’s halt nur ein kleiner Bakterienschocker für

995 den schnellen Action-Konsum.« (AZ). »Fürchterlich schlechter Reißer über die Gefahren biologischer Kampfmittel, die die USA in das Land der lebenden Toten verwandelt. Das Ziel ist Hoch­ spannung, das Ergebnis tödliche Lange­ weile.« (VARIRTY).

®CBS/Fox The Warrior and the Ninja (THE WARRIOR AND THE NINJA).

Indonesien 1986. R H. Tjut Djalil. B Imam Tantowi. K Thomas Susanto. M N.N. D Barry Prima, El Manik, Rita Zalora, Syamsin Kaempvan. F79 Min. Übermensch, von Vulkanausbruch akti­ viert, haut sich mit dem Militär und Nin­ jas. Schundige Schläger-Klamotte. © GM/Marx

Warum bellt Herr Bobikow? (CUORE DI CANE). Italien/BRD 1975.

R Alberto Lattuada. B Alberto Lattuada/ Viveca Melander. LR Michail Bulgakow. K Lamberto Caimi. M Piero Piccioni. D Max von Sydow (Prof. Preobrazenski), Eleonora Giorgi (Zina), Mario Adorf (Bormental), Cochi Ponzoni (Bobikow), Gina Rovere (Daria), Vadim Glowna (Schwonder), Rena Niehaus (Zoja), Enzo Robutti (Mutander), Adolfo Lastretti (Richter), Violetta Chiarini (Wiazemskaja), Amerigo Tot (General), Pietro Tordi (Kommissar). F 113 Min. 1925 in Moskau: Ein Straßenköter na­ mens Bobi, dem es ziemlich dreckig geht, wird von dem Wissenschaftler Preobra­ zenski aufgelesen und gepflegt. Als Bobi wieder gut im Futter steht und den For­ scher, dessen Assistenten Bormental und das Hauspersonal liebgewonnen hat, be­ nutzt man ihn zu einem wissenschaftli­ chen Experiment. Preobrazenski pflanzt ihm menschliche Drüsen und Organe ein. Bobi fängt an, sich in einen richtigen Menschen zu verwandeln. Er redet, klei­ det sich ein und trägt von nun an den Na­ men Bobikow. Dennoch kann er sein hün­ disches Erbe nicht ganz verleugnen: Er

Was für ein Genie

haßt Katzen und benimmt sich wie ein Straßenköter, denn er flucht und bedient sich alsbald der Moskauer Bürokratie, um Preobrazenski, der eh schon Schwierig­ keiten mit ihr hat, hereinzulegen. Als Bo­ bikow schließlich sogar Chef aller Mos­ kauer Hundefanger wird und den Profes­ sor konterrevolutionärer Umtriebe be­ schuldigt, platzt dem Gelehrten der Kragen: Bobikow muß wieder zu Bobi werden - nur eine Rückoperation kann ihn von dem gemeinen Quälgeist befrei­ en. Aber das ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt... ® Michail Bulgakow: Hundeherz, Neu­ wied 1968 Warum die UFOs unseren Salat klauen BRD 1979. R Hans Jürgen Pohland. B Hans Jürgen Pohland. K Atze Glanert. M >Kraanschleichenden Krankheit! leidet, die das Giftgas hervor­ gerufen hat. Als Rudolph glaubt, die Krankheit ausgerottet zu haben, will er die alten Verhältnisse erneut aufleben las­ sen, seinen Machtbereich ausdehnen und die Bergvölker unterwerfen. Der Flug­ zeugkonstrukteur John Cabal, der schon in den späten dreißiger Jahren vor einem kommenden Weltkrieg gewarnt hat, nimmt ihm jedoch mit Hilfe einiger Pilo­ ten, die den Krieg auf einem Fliegerhorst in Basra überstanden haben, das Zepter aus der Hand und verkündet, daß die Menschheit einen friedlichen Weg der Entwicklung einschlagen wird. - Im Jahre 2036 ist aus der Ruinenlandschaft von Everytown ein blühendes, technologisch ausgereiftes Gemeinwesen geworden. Geleitet wird es von Oswald Cabal, ei­ nem Nachfahren Johns. Als der Bildhauer Theotocopulos eine Revolte anzettelt, weil er glaubt, es sei des technischen Fortschritts nun genug, kann Owald Ca­ bal ihn stoppen und sein letztes Großpro­ jekt in Angriff nehmen: den Start einer Rakete zum Mond. An Bord befinden sich sein Sohn und Theotocopuls’ Toch­ ter, die eine neue Ära der irdischen Ent­ wicklung einleiten sollen. - H. G. Wells hatte 1927 in der FRANKFURTER ZEI-

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Was kommen wird

RAYMOND MASSEY- RALPH RICHARDSON

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CEDRIC HARDWICKE • MARGARETTA SCOTT A JOHN CLEMENTS

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Wider das deutsche Kuddelmuddel:

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Film

Anhängern hatte«. (Georg Seeßlen, KI­

Metropolis in Bausch und Bogen verris­

NO DES UTOPISCHEN) - Die Menschen der Zukunft würden sich nach Wells nicht als Telegraphenmasten verkleiden, sie würden nicht aussehen, als träten sie gerade aus einem Schaltraum. Sie wür­ den auch nicht in glänzende Zellophan­ kleider gestopft, in Kristallglocken oder Aluminiumkesseln herumspazieren. Kraftstrotzende Gladiatoren seien fehl am Platze. In der technisch ganz durchorganisierten Zukunftswelt sollte jeder mehr Zeit und mehr Würde haben. Alles sollte weitläufiger sein, technischer, größer, aber niemals monströser, men­ schenfeindlicher. Mit allen Mitteln ver­ suchte Wells, seine Ideen in dem Film durchzusetzen. Mehrmals mußte das Drehbuch umgeschrieben werden. Doch am Ende merkt man es dem Film an, wie wenig Wells’ abstrakte Prognosen in eine filmgerechte Erzähl Struktur und Handlungsführung übertragen werden

sen und ihn als törichtsten Film über­ haupt bezeichnet, als ungewöhnlichste Konzentration von »Dummheit, Kli­ schee, Plattheit und Kuddelmuddel über technischen Fortschritt«. Einige Jahre später gab ihm Produzent Alexander Korda Gelegenheit, seine eigenen Zu­ kunftsvorstellungen filmisch aufzube­ reiten. In der englischen SF-Literatur hatte sich die Idee durchgesetzt, Sci­ ence Fiction als ein Genre zu betrach­ ten, in dem man über die Erhaltung des Friedens und die Möglichkeiten neuer Technologien und neuer gesellschaftli­ cher Organisationsformen reflektieren sollte. H. G. Wells gehörte zu den Ver­ tretern einer »positivistischen, techno­ kratisch-sozialistischen Utopie, die heute wohl längst zu den Akten der Ge­ schichtsphilosophie gelegt ist, damals aber doch eine Reihe von engagierten

Was morgen geschah konnten: »So ist der Schnitt nicht der Handlung gemäß gestaltet, sondern dem Ideenpotential nach, was zu mehreren Brüchen nicht nur innerhalb der gesam­ ten Handlungsführung, sondern auch in einzelnen Szenen führt.« (FILMDIENST) - Das lag sicher zum einen an der gerin­ gen Filmerfahrung, die Wells mit­ brachte, zum anderen aber auch, weil er, im Gegensatz zu seinen früheren hand­ lungsorientierten Romanen, Literatur und Film jetzt als Forum politischer Aussagen ansah. So hält sich aus heuti­ ger Sicht, was die Aussage des Films be­ trifft, Richtiges und Falsches verwegen die Waage. »Verwegen in ironisieren­ dem Sinne deshalb, weil die falschen Tips bisweilen nicht nur falsch, sondern auch treuherzig sind. Etwa wenn nach dem Ende des großen Krieges die Men­ schen nicht heruntergekommen, sondern eher wie kostümiert (!) wirken - wie Filmkomparsen, die nun einmal tüchtig Weltniedergang spielen und dabei, ange­ tan mit abenteuerlichen Tierfellen, nicht wie Kriegs-Überlebende, sondern wie Neandertaler wirken.« (FILMBEOBACH­ TER) - In vielen Prognosen ist der Film von der Realität überholt worden. Die Warnung vor Kapitalismus, Militaris­ mus, vor allem die Darstellung des Krie­ ges sind vom realen Schrecken des Zweiten Weltkriegs um ein Vielfaches übertroffen worden; der Mondflug hat bereits stattgefunden. Wells wollte einen optimistischen Ausblick auf die Zukunft geben. Unbewußt ist ihm das Gegenteil gelungen: Seine Vision, in der die Wis­ senschaftler zum Segen der Menschheit herrschen, führt »zu einer letztlich men­ schenfeindlichen Superzivilisation, die George Orwells 1984 und Aldous Huxleys Schöne neue Welt ahnen läßt. Die Glorifizierung dieses technokratischen Staats- und Herrschaftssystems weist in gefährlicher Weise faschistische Ele­ mente auf. Genauso wenig verschwen­ det der Film Gedanken an die Konse­ quenzen seiner ideal vorgestellten Frei­ zeitgesellschaft, in der das Leben des

998 Menschen verlängert wird und Künstler eine Art Hofnarren darstellen, die anson­ sten nur das Volk aufwiegeln gegen ei­ nen befohlenen und zwiespältigen Fort­ schritt um seiner selbst willen.« (FILM­ DIENST) - Daß der Film trotz seiner in­ szenatorischen Fehler eine solche Reputation innerhalb des SF-Genres er­ langt hat, liegt an seiner Ausstattung und seinen Tricks, die in den 30er Jahren nur noch von King Kong übertroffen wur­ den. »Eine beeindruckende Raumarchi­ tektur mit ungewöhnlichen Perspektiven und gigantischen futuristischen Dekora­ tionen, die von Georges Perinals Kamera wirkungsvoll abgefahren werden, lassen die Bauten als Vorbilder vieler heuti­ ger... Science Fiction-Filme erschei­ nen. Andererseits verweisen einige der Konstruktionen ihrerseits auf Vorbilder und Parallelen, so die expressionistische Ruinenwelt auf Paul Wegeners Golem, die Massenszenen auf die Filme Leni Riefenstahls und die Zukunftsstadt auf Fritz Längs Metropolis (!), dessen hallu­ zinatorische Kraft dieser Film nie er­ reicht.« (FILMDIENST) ® H. G. Wells: >Von Tagen, die da kom­ men!, in H. G. Wells, Stern der Vernich­ tung, München 1964

Was morgen geschah Anderer Titel für Es geschah morgen Watchers USA 1988. R Jon Hess. B Bill Freed/Damian Lee. K Richard Leiterman. SpE Dean Lockwood. M Joel Goldsmith. D Corey Haim (Travis), Barbara Williams (Nora), Michael Ironside (Lemuel Johnson), Duncan Fraser (Sheriff Gaines), Blu Mankuma (Cliff), Dale Wilson (Bill) Colleen Winton (Deputy Winton), Graeme Campbell, Christopher Carey, Dan O’Lowd. F 90 Min. Nach einer Explosion in einem For­ schungslabor gelingen einem intelligen­ ten Hund und einem genmanipulierten Killermonster die Flucht. Der sogenannte (WATCHERS).

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Oxcom steht mit dem Hund, den er jagt, in telepathischem Kontakt. Wohin der Hund auch flieht, Oxcom folgt ihm und tötet instinktiv alle Menschen, die mit ihm Kontakt hatten. Boy Travis findet den Hund und nimmt ihn mit nach Hause. Daraufhin hat er nicht nur den Oxcom, sondern auch den eiskalten Sicherheits­ agenten Johnson am Hals. Johnson ist zwar gegen die Genexperimente, will aber alle Spuren beseitigen, wobei er auf der Suche nach Oxcom recht hilflos da­ steht. Travis ahnt die Umstände und flieht mit dem Hund in die Berge, ln einer Berghütte tötet Travis mit Hilfe des Hun­ des Johnson und den Oxcom. - »Cat­ chers ist ein recht typischer amerikani­ scher Monsterfilm mit einer effekt-bösar­ tigen Kreatur, hysterischen Frauen und ei­ nem jugendlichen Helden. Trotzdem ist der Film sauber und solide inszeniert, mit äußerst überzeugenden Darstellern und gelungenen Effekten. Die Story hinkt hier und da ein wenig und verläßt sich oft auf eingängige Klischees, wird ihrem An­ spruch auf Unterhaltung jedoch gerecht.« (Kai Meyer; MOVIF.STAR). - Als Bestsel­ lerautor Dean R. Koontz sah, was die Produzenten und Drehbuchautoren aus seinem auf allen Ebenen funktionieren­ den Thriller gemacht hatten, weinte er bitterlich. That’s Hollywood. ©Dean R. Koontz: Brandzeichen, Wien/ Darm stadt 1988 ©UFA

Watchers (2) - Augen des Terrors (WATCHERS 2). USA 1990. R Thierry Notz. B Henry Dominc. K Edward Pei. M Rick Conrad. D Marc Singer (Paul Ferguson), Tracy Scoggins (Barbara White), Jonathan Farewell (Steve Maleno), Mary Woronov (Dr. Glatman), Irene Miracle (Sarah Ferguson), Tom Poster (Außenseiter), Donald Pugsley (Smith), Joseph Harkin (Wessen). F 87 Min. Vorgeschichte siehe Catchers. - Alles wie gehabt: Aufgrund eines vom Genfor­ scher Maleno verursachten Unglücks ge­

Waterworld lingt dem intelligenten Hund Einstein und dem ihm genetisch verwandten Mon­ ster Outsider die Flucht aus dem Labor. Einstein schließt sich dem unter Mordver­ dacht stehenden Paul an. Outsider, telepa­ thisch gelenkt, folgt ihm und hinterläßt eine Menge Leichen. Maleno will seine genetische Schöpfung retten, wird aber selbst zum Opfer. Paul und Einsteins Frauchen Barbara erledigen Outsider auf dem Dach eines Hochhauses. - Der Film, der schon nach einer halben Stunde nichts mehr zu erzählen hat, wird zunehmend unsäglicher und endet, wie er enden muß. - Nur auf Video. © RCA/Columbia

Watchers (3) - The Chase is On (WATCHERS III). USA 1994. R Jeremy Stanford. B Michael Palmer, nach dem Roman von Dean R. Koontz. K Juan Duran. A/Nigel Holton. D Wings Hauser (Ferguson), Gregory Scott Cummins (Sconetti), Daryl Roach (Mai), John K. Linton (MacCandy), Lolita Ronalds (Gomez), Ider Cifuentes Martin, Frank Novak. F 81 Min. Im Busch von Lateinamerika hat sich eine biosynthetische Vernichtungswaffe namens »Outsider« selbständig gemacht und die lokale Partisanenpopulation nie­ dergemäht. Der US-Geheimdienst entsen­ det den strafgefangen, aber sachkundigen Ex-Major Ferguson ins Krisengebiet, der mit einer Handvoll Bewaffneter nach dem rechten sieht. Im Urwald gerät das Him­ melfahrtskommando an einen nahezu un­ bezwingbaren Supermutanten. - »Cat­ chers - The Chase is On hat mit seinen beiden Vorgängern nicht mehr viel zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein dreistes Predator-XCvp-QC, welches mit seinen Vorgängern lediglich durch die Fi­ gur des Hundes Einstein verbunden ist.« (HÖLLE AUF ERDEN). - Nur auf Video. ® Empire/VPS Waterworld

USA 1995. R Kevin Reynolds. B Peter Rader/David Twohy. K Dean Semler. SpE Alex Funke/ (WATERWORLD).

Waterworld

1000

Waterworld von Kevin Reynolds Mark Vargo/Koichi Noguchi/Mark Swain. M James Newton Howard/Mark Isham, Henry Mancini. D Kevin Costner (Mariner), Dennis Hopper (Deacon), Jeanne Triplehorn (Helen), Tina Majorino (Enola), Michael Jeter (Gregor), Gerard Murphy (Nord), John Fleck (Doktor), R.D. Call (Verräter), Chaim Jeraffi, Kim Coates (Drifter), Lee Arenberg (Djeng), Jack Black (Pilot) David Finnegan (Toby), Lanny Flaherty (Händler), Robert LeSardo (Smitty), Zakes Mokae (Priam), Doug Spinuzza (Trua). F 135 Min. Jahrhunderte in der Zukunft sind die Pol­ kappen geschmolzen. Die Erde ist von Wasser bedeckt. Wenige Menschen leben in Schiffen und abenteuerlichen, fe­ stungsartigen Eisenkonstruktionen, die man als >Atolle< bezeichnet, auf dem Meer, und viele träumen von einem My­ thos: festem Land, auf dem sie überleben können. Doch niemand hat es bisher ge­ sehen. Der >MarinerDriftersSmokers< nennt (möglicherweise deswegen, weil sie ständig paffen). Grund der Attakkc ist die kleine Enola, denn auf ihrem Rücken ist eine Art Landkarte eintäto­ wiert, und man vermutet, sie könne den Weg zum mysteriösen >Dryland< weisen. Die junge Frau Helen, in deren Obhut Enola aufwächst, rettet dem Mariner das Leben, so daß er sein einsiedlerisches Da­ sein widerstrebend aufgibt, um sich um sie und das Kind zu kümmern. Deacons Truppen, die auf einem riesigen uralten Öltanker leben, dessen Vorräte sie aus-

beuten, um Rennboote anzutreiben, geben jedoch nicht auf. Es gelingt ihnen, Enola zu entfuhren. Der Rest der Geschichte zeigt eine Wandlung des Mariners: der ewige Einzelgänger setzt sich für seine neuen Freunde ein, und zusammen mit dem milde verrückten Ballonbauer Gre­ gor und einem Mann, der eine Art She­

1001 riffposition auf einem Atoll innehatte, ge­ lingt die Rettung und die Entdeckung des legendären Dryland. - Costner erzählt die Geschichte in aktionsreichen Einstellun­ gen und nicht ohne Humor, aber die deut­ sche Fassung ist ein eklatanter Beweis für die fortschreitende Verblödung der Dreh­ buchübersetzer: Wieso, fragt man sich, müssen die Drifter unbedingt Drifter hei­ ßen, warum wird da von >Traders< statt von Händlern geredet, wieso von >Slavers< statt von Sklavenhändlern, wieso fallt niemandem ein deutsches Wort für >mooring splint< ein? Wieso mißt man in >Fuß< und >lnchesWaterworld