Das Elbinger Kriegsbuch (1383-1409): Rechnungen für städtische Aufgebote 9783412211622, 9783412210113


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Das Elbinger Kriegsbuch (1383-1409): Rechnungen für städtische Aufgebote
 9783412211622, 9783412210113

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Das Elbinger Kriegsbuch (1383–1409)

VERÖFFENTLICHUNGEN AUS DEN ARCHIVEN PREUSSISCHER KULTURBESItZ Herausgegeben von Jürgen Kloosterhuis und Dieter Heckmann Band 68

Das Elbinger Kriegsbuch (1383–1409) Rechnungen für städtische Aufgebote

Bearbeitet von

Dieter Heckmann unter Mitarbeit von

Krzysztof Kwiatkowski

2013 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2013 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Gesamtherstellung: WBD Wissenschaftlicher Bücherdienst, Köln Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier ISBN 978-3-412–21011-3

Inhaltsverzeichnis Geleitwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Abkürzungen und Siglen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Ziel und Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Äußere Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Schriftbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Schreiberidentifzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Innere Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Arten von Aufgeboten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Mayen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Gestellungswerte und Taxen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Kriegsleute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Bewaffnung und Ausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Gesellschaftliches Flechtwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Zusammenfasssung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Heerzüge unter Elbinger Beteiligung (1383–1409) . . . . . . . . . . . . 45 Verzeichnis Elbinger Gefallener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Literatur- und Quellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Editionsgrundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Text der Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Prosopographisches Verzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Topographisches Verzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 435

Geleitwort Noch vor wenigen Jahrzehnten war eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Historikern eine bestaunte ­Ausnahme, nach der Aufweichung verhärteter „nationaler“ Fron­ten wird sie heutzutage als Selbstverständlichkeit angesehen und praktiziert. Ein sehr schönes Beispiel für solch ein fruchtbares Zusammenwirken über die Grenzen hinweg ist die hier vorliegende und seit mindestens anderthalb Jahrhunderten als Desiderat angesehene vollständige Edition des sog. Elbinger Kriegs­­buchs, das als kriegsgeschichtliche Quelle nicht nur für den engeren preußischen oder weiteren hansischen Bereich, sondern auch gesamteuro­ päisch einzigartig ist. Seinem Wesen nach ist das Kriegsbuch ein nüchternes Rechnungsbuch, das die Aufgebotsleistungen der Altstadt Elbing/Elbląg von 1383 bis 1409 in ihrer Soll- und Iststärke nach kaufmännischer Methode zum Zwecke der Wehrgerechtigkeit bilanziert. Es gibt eine lange Reihe von Gestellungslisten, denn die Elbinger Kontingente haben sich in dieser Zeit an 42 militärischen Handlungen beteiligt, von denen sich die meisten gegen die Litauer, Samaiten und Ruthenen richteten, also gegen wahre oder vermeintliche Heiden und Schismatiker, Gegner des katholischen Glaubens. Der gesamteuropäische Bezug ergibt sich aus der Tatsache, dass Gastritter aus fast allen Teilen des Abendlandes nach Preußen gezogen sind, um den Deutschen Ordens in diesem Kampf zu unterstützen. Seit dem 19. Jahrhundert gab es immer wieder Versuche, das Elbinger Kriegsbuch im Volltext zu erschließen, aber sie scheiterten stets an den damit verbundenen Anforderungen, die eine jahrelange „Kärrnerarbeit“ voraus­ setzten und damit sowohl die potentiellen Bearbeiter als auch ihre Geldgeber abschreckten. Galt es doch, eine Erschließungsmethode anzuwenden, die es ermöglicht, den Inhalt des Kriegsbuchs erschöpfend auszuwerten. Zwei ausgewiesene Mittelalterhistoriker aus Deutschland und Polen stellten sich vor fünf Jahren gemeinsam dieser Herausforderung und legen nun das durchweg sehr gelungene Ergebnis ihrer Arbeit vor. Es war eine glückliche deutsch-polnische Konstellation, denn die gründliche Erschlie­ ßung der Quelle machte intensive und langwierige Recherchen in beiden Ländern erforderlich. Ohne diese länderübergreifende Zusammen­arbeit wäre die Edition in vieler Hinsicht ein Torso geworden. Archivoberrat Dr. Dieter Heckmann, Jahrgang 1955, ist seit 1987 im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig, wo er die mittelalterliche Überlieferung des Deutschen Ordens betreut. Dem Fach­ publikum ist er vor allem durch Quelleneditionen zur Stadt- und Landes­ geschichte des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Preußens und

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Geleitwort

Livlands bekannt geworden. Er hat die 122 eng beschriebenen Seiten der Handschrift nach allen Regeln der Diplomatik abgeschrieben und die Unmenge von Namen erschlossen. An die 1000 Personen sind dabei erfasst und prosopographisch beschrieben worden, eine gewaltige Leistung, für die Heckmann die besten Voraussetzungen mitgebracht hat. Hinzu kommen die vielen topographischen Beschreibungen. Dr. Krzysztof Kwiatkowski, Jahrgang 1982, studierte an mehreren polnischen und deutschen Universitäten. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nicolaus-Copernicus-Universität zu Thorn/Toruń, wo er zum Fach­ mann für die spätmittelalterliche Kriegsgeschichte geworden ist. Ihm oblag die Verantwortung für den zweiten Teil der Einleitung. Er stellte auch die digitalisierten Abbildungen der Vorlage zur Verfügung. Den prosopo­graphi­ schen Teil komplettierte er mit Nachrichten aus den noch ungedruckten Elbinger Aufzeichnungen aus dem Staatsarchiv Danzig/Gdańsk. Durch die Einbezie­ hung von Forschungsergebnissen litauischer Kollegen weitet Kwiatkowski den Horizont über den preußisch-polnischen hinaus, wobei der gesamt­europäische Aspekt noch deutlicher sichtbar wird. Dass es sich bei dieser Edition um eine äußerst solide und gewissenhaft erschlossene Quelle handelt, wird jeder Benutzer sofort feststellen können. Sie wird der Geschichtsforschung in vieler Hinsicht über die nationalen Grenzen hinweg von Nutzen sein und Verwendung finden. Zugleich – last but not least – ist sie ein Beleg dafür, welche hervorragenden Ergebnisse gut strukturierte internationale Kooperationen hervorbringen können. Berlin, am Tage Mauritii 2012

Sven Ekdahl

Danksagung Für die Bearbeiter ist es eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle all denjenigen nochmals zu danken, die zum Entstehen dieses Werkes beigetragen haben. An erster Stelle gilt es, Herrn Prof. Drs. Sven Ekdahl zu nennen. Er hat nicht nur die Edition angeregt und die ersten Arbeitskopien zur Verfügung gestellt, sondern auch die Einleitung des Bearbeiters mit Rat und kritischer Durchsicht begleitet. Frau PD Dr. Marie-Luise Heckmann war in vielen häuslichen Gesprächen geduldige Zuhörerin des Bearbeiters. Sie hat seinen Teil der Einleitung ebenfalls durchgesehen und dabei Manches kritisch hinterfragt. Herr Prof. Dr. Roman Czaja gewährte die Einsicht in seine Datenbank, die er zu den mittelalterlichen Bewohnern Elbings angelegt hat. Die Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung hat die Archivreise des Bearbeiters unterstützt. Dank gebührt schließlich dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kultur­besitz für die Aufnahme der Edition in die hauseigene Publikationsreihe. Dieter Heckmann Krzysztof Kwiatkowski

Abkürzungen und Siglen Abt. Abtheilung a. d. an der Anm. Anmerkung APB Altpreußische Biographie Archiwum Państwowe w Gdańsku APG Art. Artikel ASP Akten der Ständetage Preußens Aug. Aug. Bd. Band Bearb./bearb. Bearbeiter(in)/bearbeitet Bl. Blatt bzw. beziehungsweise Codex Diplomaticus Warmiensis CDW d. Ä. der (die) Ältere Dez. Dezember der (die) Jüngere d. J. d. M. der (die) Mittlere ebd. ebenda f. folgende Febr. Februar Fl. flumen Fußn. Fußnote geb. geborene gestr. gestrichen ggf. gegebenenfalls GStA PK Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz H. Heft hg. herausgegeben Hist. Historisch HR Hanserecesse/Hanserezesse im Jahre/in den Jahren i. J./i. d. J. Jan. Januar Jh./Jhs. Jahrhundert/Jahrhunderts kanz. kanzelliert korr. korrigiert Liv-, est- und kurländisches Urkundenbuch LivUB M. A. Magister Artium Monumenta Poloniae Historica MPolHist n nördlich

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Abkürzungen und Siglen

nachgetr. nachgetragen NF Neue Folge Nomen Nescio N. N. nö nordöstlich Nov. November Nr./Nrrn. Nummer/Nummern OBA Ordensbriefarchiv OF Ordensfoliant Okt. Oktober Pomes. UB Pomesanisches Urkundenbuch rad. radiert red. (pod) redakcją resp. respektive Rez. Rezension s südlich S. Seite s. siehe Schiebl. Schieblade Sept. September s. n. sub nomine so genannt sog. SSrerPrus Scriptores rerum Prussicarum StA Staatsarchiv Str./str. Straße sw südwestlich t testis t. tom Tab. Tabelle u. a. unter anderen/anderem u. ä. und ähnlich vor allem v. a. vgl. vergleiche vol. volumen Vorl. Vorlage w westlich Zeitschrift für Ostforschung ZfO zgl. zugleich zit. zitiert ZM Zusatzmaterial zw. zwischen

Einleitung Das Elbinger Kriegsbuch bildet eine umfangreiche Zusammenstellung von Listen der Gestellungsleistungen, die die Bürger der Altstadt Elbing zumeist für die Aufgebote des Deutschen Ordens der Jahre von 1383 bis 1409 erbracht haben. Diese große Zeitspanne begründet die Einzigartigkeit der Sammlung als kriegsgeschichtliche Quelle, nicht nur für den engeren preußischen oder weiteren hansischen Bereich, sondern auch gesamteuropäisch. Die Bezugszeit des Kriegsbuches deckt nämlich 26 Jahre der etwa von 1320 bis 1420 dauernden Epoche ab, in der Gastritter aus fast allen Teilen des Abendlandes den Deutschen Orden in seinem Bestreben unterstützten, die heidnischen Litauer und ihre schismatischen Verbündeten zu bekämpfen und zum wahren Glauben zu bekehren1. Die sich seit der Krönung des litauischen Großfürsten Jagiello von 1386 zum polnischen König anbahnende polnisch-litauische Union ließ allerdings die Gefahr des Zweifrontenkrieges für das Ordensland Preußen anwachsen. In den Aufgebotslisten schlug sich dies in der Form von Landwehr- und Alarmaufgeboten, in der gewaltsamen Befreiung des als Kriegsgast des Ordens angereisten Herzogs von Geldern und im Angriff auf die polnische Nachbarlandschaft Dobrin vom Jahre 1409 nieder. Die Offensive gilt als Muster für den für das Folgejahr geplanten Präventivschlag auf Polen, den die politische Großwetterlage jedoch vereitelte und die Entwicklung geradewegs auf die verheerende Niederlage des Ordens in der Schlacht bei Tannenberg vom 15. Juli 1410 zutreiben ließ2. Hinweise auf das Gedenken an die Gefallenen oder auf eine Hinterbliebenenfürsorge enthält die Elbinger Sammlung nicht. Die der Edition beigefügte Gefallenen-

Dazu s. Werner Paravicini: Die Preussenreisen des europäischen Adels, Teil 1 (Beihefte der Francia, 17/1), Sigmaringen 1989; Teil 2 (Beihefte der Francia, 17/2), Sigmaringen 1995 (weiterhin zit.: Paravicini: Preussenreisen 1 oder 2), hier Preussenreisen 1, S. 11. 2 Sven Ekdahl: Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411, Teil 2 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, 23/2), Köln, Weimar, Wien 2010 (weiterhin zit.: Ekdahl: Soldbuch 2), S. 5–9; Adam Szweda: Wyrok sądu polubownego Wacława IV [Das Schiedsurteil Wenzels IV.], in: Wojna Polski i Litwy z zakonem krzyżackiem w latach 1409–1411 [Der polnisch-litauische Krieg mit dem Deutschen Orden 1409–1411], Malbork 2010 (weiterhin zit.: Szweda: Wyrok), S. 177–187; Adam Szweda, Sobiesław Szybkowski: Aktywność dyplomatyczna stron na dworach ­europejskich [Die diplomatischen Aktivitäten an den europäischen Höfen], in: ebd. (weiterhin zit.: Szweda/Szybkowski: Aktywność), S. 187–200; Adam Szweda, Sobiesław Szybkowski: Sojusze [Bündnisse], in: ebd. (weiterhin zit.: Szweda/Szy­ bkowski: Sojusze), Malbork 2010, S. 200–211; Sven Ekdahl: Prologue: The Battle of Tannenberg and its political circumstances, Journal of the monastic Military Orders 4 (2012), S. 11–28, hier S. 11–19. 1

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liste, erstellt auf der Grundlage des prosopographischen Teils der Bearbeitung, soll deswegen zur Minderung dieses Mangels beitragen. Mit den Elbinger Verzeichnissen vergleichbar – wenn auch nur punktuell bzw. für das eine oder andere Jahr – sind Aufgebotslisten aus Braunsberg und Thorn. Sie fehlen in den anderen großen preußischen Städten Danzig, Königsberg und Kulm: Das umfangarme Material aus dem ermländischen Braunsberg beschränkt sich auf die Sommerreise des Deut­ schen Ordens nach Litauen von 13643. Zwei Thorner Aufzeichngen betreffen die Belastungen der Stadt für den im Jahre 1398 ausgebrochenen Gotland­ krieg. Die eine, die im 19. Jahrhundert den Titel „Stammrolle der Thorner Bürgerschaft (Wepener, Reislute, ihre Bewaffnung, conf. Wachs­tafeln)“ erhalten hat4, wurde von Karola Ciesielska zu einem Teil bereits im Jahre 1967 veröffentlicht5. Der fehlende andere Teil von um 1401, der die Besitzer der Kaufmannshäuser erfasst, ist 2002 im Rahmen der Thorner Schossbuch­ editionen erschienen6. Die zweite Thorner Aufzeichnung mit dem Titel „Kostenrechnungen von dem Kriegszuge (hansischen) nach Gothland“ von 1398 ist dagegen noch unediert7. Wiederum bearbeitet sind die von um 1401 angelegten Verzeichnisse der Mitglieder der Thorner Zünfte, die zu Kriegs­ leistungen verpflichtet waren8, und eine Aufstellung der Thorner Ausgaben im Zusammenhang der Einnahme von Zlotterie und Bebern durch die Ordenstruppen während des Feldzuges nach Dobrin im Jahre 14099. Der Voll­ständigkeit halber seien auch die unedierten Verzeichnisse für die Komturei und die drei Städte Königsberg von 138410, die Gestellungslisten Scriptores rerum Prussicarum, Bd. 6 (weiterhin zit.: SSrerPrus 6), bearb. von Udo Arnold, Frankfurt am Main 1968, S. 71 f.  4 Janusz Tandecki: Deutschsprachige mittelalterliche Handschriften in Thorner Bibliotheken und Archiven (weiterhin zit.: Tandecki: Handschriften), in: Manuscripta Germanica. Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters in Bibliotheken und Archiven Osteuropas, hg. von Astrid Breith, Christine Glaßner, Klaus Klein, Martin Schubert und Jürgen Wolf (Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Beiheft 15), Stuttgart 2012, S. 51–60, hier S. 56.  5 Karola Ciesielska (Bearb.): Wykazy mieszczan toruńskich zobowiązanych do udziału w wyprawach krzyżackich na Gotlandię w latach 1398–1408 [Verzeichnisse der gestellungspflichtigen Thorner Bürger für den Gotlandfeldzug des Ordens von 1398 bis 1408], Zapiski Historyczne 32 (1967), H. 4, S. 79–98.  6 Księgi szosu i wykazy obciążeń mieszkańców Starego Miasta Torunia z lat 1394–1435/ Schoßbücher und Lastenverzeichnisse der Einwohner der Altstadt Thorn von 1394 bis 1435, hg. von Krzysztof Mikulski, Janusz Tandecki und Antoni Czacharowski (Quelllen zur Geschichte des mittelalterlichen Thorn, 1), Toruń 2002 (weiterhin zit.: Księgi szosu).  7 Tandecki: Handschriften, S. 56.  8 Księgi szosu, S. 135–167.  9 Irena Janosz-Biskupowa (Bearb.): Materiały dotyczące udziału Torunia w wyprawie krzyżackiej na ziemię dobrzyńską w r. 1409, Zapiski Historyczne 25 (1960), H. 2, S. 83–101. 10 GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 1 (weiterhin zit.: OF 1), S. 30; zur Einordnung s. Johannes Voigt, Geschichte Preussens, von den ältesten Zeiten bis  3

Einleitung

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im Danziger Komtureibuch aus der Zeit von um 1400 bis 140611 sowie das auf der Grundlage von 1386 beruhende Dienstbuch des Kulmerlandes von 1423/1424 genannt12, selbst wenn sie aus der landesherrlichen Überlieferung stammen. Eine vorläufige Auswertung des Kriegsbuches hat der verdienstvolle Editor und preußische Landeshistoriker Max Töppen bereits 1870 im Rahmen seiner „Elbinger Antiquitäten“ veröffentlicht13. Seine kommentierten Auszüge sind aber erst im Jahre 1899 posthum14 unter dem Titel Das Elbinger Kriegsbuch erschienen15. Im Anhang dieses Beitrages teilt er u. a. Auszüge aus dem später edierten Kämmereibuch16 und dem sog. ersten Register über die Bewachung der Altstadt Elbing von 1417/141817 mit, das Arthur Semrau zusammen mit den entsprechenden Registern von 1432, 1437, 1440, 1442

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zum Untergange des Deutschen Ordens. Die Zeit vom Hochmeister Ludolf König von Weizau 1342 bis zum Tode des Hochmeisters Konrad von Wallenrod 1393, Bd. 5 (weiterhin zit.: Voigt 5), Königsberg 1832, S. 439 f. Friedrich Benninghoven: Die Kriegsdienste der Komturei Danzig um das Jahr 1400, in: Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen (weiterhin zit.: Benninghoven: Kriegsdienste), hg. von Klemens Wieser, Bad Godesberg 1967, S. 191–222. Der Wiederabdruck des Quellenanhangs auf S. 217–222 ist erfolgt in Księga komturstwa gdańskiego [Das Danziger Komtureibuch], wyd. Karola Ciesielska, Irena Janosz-Biskupowa (Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Fontes 70), Warszawa etc. 1985, Nr. 234 f. (weiterhin zit.: Danziger Komtureibuch). Das Dienstbuch des Kulmerlandes (1423/24), bearb. von Sven Ekdahl (weiterhin zit.: Dienstbuch), in: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr. 16 (1966), S. 85–112, hier S. 86. Eine Auswertung des Dienstbuches hat Ekdahl bereits 1964 unternommen unter dem Titel: Sven Ekdahl: Über die Kriegsdienste der Freien im Kulmerland zu Anfang des 15. Jahrhunderts (weiterhin zit.: Ekdahl: Kriegsdienste), Preußenland 2 (1964), S. 1–14. Max Töppen: Elbinger Antiquitäten. Ein Beitrag zur Geschichte des städtischen Lebens im Mittelalter (weiterhin zit.: Elbinger Antiquitäten), Marienwerder 1870, S. 74–104. Siehe Edward Carstenn: Töppen, Max Pollux. *Königsberg (Pr.) 1822. IV.4. † Elbing 1893. XII.3, in: Altpreußische Biographie, Bd. 2, hg. von Christian Krollmann, Marburg 1969, S. 738 f. Max Töppen: Elbinger Kriegsbuch (weiterhin zit.: Elbinger Kriegsbuch), Altpreußische Monatsschrift 36 (1899), S. 223–273; Dieter Heckmann: Der Wäppner der Witwe und der Seefahrer selbst: Aufgebote aus dem Elbinger Kriegsbuch von 1383 bis 1409, in: Beiträge zur Militärgeschichte des Preussenlandes von der Ordenszeit bis zum Zeitalter der Weltkriege, hg. von Bernhart Jähnig (Tagungsberichte der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, 25), Marburg 2010 (weiterhin zit.: Heckmann: Wäppner), S. 75–87, hier S. 75 f. Nowa księga rachunkowa starego miasta Elbląga, część 1: 1404–1410, część 2: 1411– 1414), wyd. Markian Pelech (Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Fontes 72–73), Warszawa etc. 1987–1989 (weiterhin zit.: Nowa księga). Elbinger Kriegsbuch, S. 265–273. Das undatierte Register lässt sich dem Jahr 1417/1418 zuordnen, weil der Ratsherr Jakob Calle (s. unter Calle, Jacop, im prosopographischen Teil) noch unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers zu finden ist, s. Roman Czaja: Urzędnicy miejscy Elbląga do 1524 roku [Städtische Amtsträger in Elbing bis zum Jahr 1524], Elbląg 2010 (weiterhin zit.: Czaja: Urzędnicy), S. 95 Anm. 462.

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Einleitung

und 1452 im Jahre 1921 vorgestellt hat18. Töppens Beschäftigung mit dem Kriegsbuch verhalf der Forschung nicht nur zu einem feineren Datengerüst für die Kriegszüge des Deutschen Ordens zwischen 1383 und 1409. Vielmehr steuerte sie mannigfache Erkenntnisse zur Organisation des Elbinger Kriegswesens, zur Finanzverwaltung, zu den Kirchen, Klöstern und Spitälern auf städtischem Boden, zum nach Lübischem Recht organisierten Stadt­ regiment und nicht zuletzt zur städtischen Topographie und Gesellschaft bei, sodass Töppens Arbeiten bis heute eine der unverzichtbaren Grundlagen für die Erforschung der mittelalterlichen Stadtgeschichte Elbings bilden. Töppen konnte nicht alle Fragen, die das Kriegsbuch aufwirft, beantworten. Von daher sah sich die Forschung stets von Neuem genötigt, auf die Vorlage zurückzugreifen, wie etwa Friedrich Benninghoven bei seiner Darstellung des Gotlandkrieges19 oder Roman Czaja im Rahmen seiner stadtgeschicht­ lichen Untersuchungen20. Schon alleine dieser Umstand dürfte die voll­ ständige Ausgabe rechtfertigen. Ein weiterer Grund für eine Edition liegt im Erhaltungszustand des Kriegsbuches, hat dieser doch durch die Benut­zung stark gelitten. Auf diesen Gesichtspunkt gilt es deswegen eigens hinzuweisen, weil die bestandserhaltende Funktion von Volltext­erschlie­ßungen beinahe völlig aus dem Blickwinkel der modernen Archivare21 und wohl auch der Bibliothekare geraten ist. Ziel und Methode Die Fülle an Personennamen, die schon bei der Durchsicht der Vorlage ins Auge fällt, fordert eine Erschließungsmethode unter besonderer Berücksichtigung des Namensgutes geradezu heraus. Deswegen hat sich der Bearbeiter entschieden, die zu indizierenden Personennamen prosopo­gra­phisch aufzuarbeiten. Der erhoffte Erkenntnisgewinn rechtfertigt den damit verbundenen Mehraufwand, denn der Leser bekommt durch diese Erschließungsweise nicht nur die Namen der Elbinger Gestellungspflichtigen und die Art und Höhe ihrer Leistungen dargeboten. Er gewinnt auch tiefe Einblicke in das Arthur Semrau: Die Register über die Bewachung der Altstadt Elbing aus dem 15. Jahr­ hundert (weiterhin zit.: Semrau: Register), Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn 29 (1921), S. 50–61, hier S. 51 f. 19 Friedrich Benninghoven: Die Gotlandfeldzüge des Deutschen Ordens 1398–1408 (weiterhin zit.: Benninghoven: Gotlandfeldzüge), ZfO 13 (1964), S. 421–477, hier S. 444 und passim. 20 Roman Czaja: Socjotopografia miasta Elbląga w średniowieczu [Sozialtopographie der Stadt Elbing im Mittelalter], Toruń 1992 (weiterhin zit.: Czaja: Socjotopografia), S. 38 und passim; Ders.: Urzędnicy, S. 61 und passim. 21 Dazu s. Dieter Heckmann: Paläographie: eine archivische Dienstleistung mit Zukunft (weiterhin zit.: Heckmann: Paläographie), in: Regionen Europas – Europa der Regionen. Festschrift für Kurt-Ulrich Jäschke zum 65. Geburtstag, hg. von Peter Thorau, Sabine Penth und Rüdiger Fuchs, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 287–295, hier S. 292. 18



Äußere Beschreibung

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gesellschaftliche Gefüge, in dem die Aufgebots- oder Gestellungspflichtigen verankert waren22. Der gewählte methodische Zugang gestattet die Aufdeckung mancher Einzelheiten, wie zum Beispiel diejenige Beobachtung, dass der Elbinger Rat bzw. die für die Organisation der Aufgebote verantwortlichen Kriegsschäffer aus seiner Mitte über eine breite Palette an unterschiedlichen Gestellungs­ werten verfügten. Diese Gestellungswerte lassen sich mit Münzen mehrerer Prägeherren vergleichen, die ein Geldwechsler zu bewerten und damit untereinander austauschbar zu machen pflegt. Ganz der kaufmännischen Denkweise des Rates entsprach es überdies, wenn die Kriegsschäffer mit den vorhandenen Ressourcen auf das Sorgfältigste haushalteten. So achteten die Schäffer stets darauf, dass ein Aufgebot neben den festgefügten taktischen Einheiten auch über eine ausreichende Anzahl von mehr oder weniger frei disponibelen Kämpfern verfügte, die die Hauptleute – je nach Erfordernis der Lage – vor Ort wie Passepartouts zur Bildung neuer oder zur Auffüllung und Erweiterung vorhandener Einheiten einsetzen konnten. Äußere Beschreibung Das Elbinger Kriegsbuch von 1383 bis 1409 wird unter der Signatur Archiwum Państwowe w Gdańsku 369,1/3005 und dem zeitgenössischen Betreff Liber initiatus anno domini LXXXIIII [!] continens reisas et clamores unter den Beständen des Stadtarchivs Elbing im Staatsarchiv Danzig aufbewahrt. Eine Abschrift – vermutlich von der Hand Töppens – befindet sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Dort ist sie als Nr. 263 in die Ordensfolianten der XX. Hauptabteilung Hist. StA Königsberg eingereiht. Eine zweite Abschrift befand sich im Nachlass Töppens in der Stadtbibliothek Königsberg23. Er gilt als verschollen. Der Betreff, unter dem das Kriegsbuch noch heute im Staatsarchiv Danzig verzeichnet ist, lässt die Frage offen, ob die Quelle in geschichts­ schreiberischer Absicht entstanden ist und damit den Kriegsmonographien des Hanseraumes24 zuzurechnen wäre oder zu den Überresten zählt. Die Antwort liegt schon wegen der äußeren Gestalt auf der Hand. Äußerlich Dazu s. unten und Dieter Heckmann: Schiffer der Altstadt Elbing um 1400: Rückgrat für Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Krieg, in: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des Preußenlandes [im Druck]. 23 Handschriften-Katalog der Stadtbibliothek Königsberg i. Pr., bearb. von August Seraphim unter Mitwirkung von Paul Rhode (Mitteilungen aus der Stadtbibliothek zu Königsberg i. Pr., I), Königsberg 1909 (weiterhin zit.: Handschriften-Katalog), S. 330. 24 Dazu s. Marie-Luise Heckmann: Krieg und historische Erinnerung im landesherrlichen und städtischen Milieu des Hanseraums (weiterhin zit.: Heckmann: Krieg), in: Das Bild und die Wahrnehmung der Stadt und der städtischen Gesellschaft im Hanseraum im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, hg. von Roman Czaja, Toruń 2004, S. 115–162, hier, S. 121–161. 22

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Einleitung

erinnert das 139 Seiten zählende papierne Verzeichnis nämlich an ein Rechnungsbuch, wozu das Format in Schmalfolio und die kolumnenartigen Blöcke, die die kurzen untereinander geschriebenen Einträge zusammen­ fassen, besonders beitragen. Die wenigen Streichungen, das Bemühen, die Zeilen waagerecht zu halten, die geringe Anzahl der Trennungen von Sinneinheiten am Zeilenende sowie nicht zuletzt die Hervorhebung der für wichtig erachteten Blockanfänge durch nicht ausgefüllte Initialen verraten einen gewissen kalligraphischen Anspruch und damit die Reinschrift. Als Vorlagen dienten wohl Aufzeichnungen auf Zetteln oder Wachstäfelchen. Von den Wachstäfelchen haben sich bis heute noch einige in Thorn, in Danzig und in Elbing erhalten25. Die meisten Nachrichten des Kriegsbuches sind auf sechs Lagen Papier festgehalten. Ergänzungen bietet die Beschriftung des Pergamentumschlages, in den das Papier eingebunden ist. Soweit es sich erkennen lässt, umfasst die Handschrift fünf Sexternionen und einen Quinternio gemäß der Formel 5 x XII120 + X140. Die Blätter sind kaum beschädigt. Lediglich fehlt bei dem Blatt der Seiten 113 und 114 die äußere obere Ecke, und beim Blatt der Seiten 115 und 116 ist das obere Viertel herausgeschnitten. In beiden Fällen handelt es sich um Leerseiten. Ohne Beschriftung sind außerdem die Seiten 16, 18, 20, 25, 55, 73, 94, 99 f., 112–117 und 139 f. Das Wasserzeichen der Serie „Ochsenkopf“ mit vierstrahligem Stern auf einkonturiger Stange mit Augen, Ohren und Nasenring ist in den Blättern der Seiten 15 f., 17 f., 25 f., 31 f, 37 f., 65 f., 75 f., 81 f., 99 f., 109 f, 111 f., 119 f., und 133 f. zu finden26. Das Motiv ließ sich unter den Ochsenkopf-Wasser­ zeichen der Sammlung „Piccard“ nicht ermitteln27. Das Wasserzeichen, die vielen Leerseiten und nicht zuletzt die Aufforderungen an den Leser, auf dem vorderen Spiegel bzw. auf Seite 10 die aus der chronologischen Reihenfolge geratenen Listen an den angegebenen ­Stellen des Buches zu suchen, legen den Schluss nahe, dass das Kriegsbuch vor seiner Beschriftung gebunden worden ist. Der Beginn der Beschriftung ist allerdings frühestens mit dem Auszug des Elbinger Aufgebotes vom 19. August 1385 anzusetzen, denn dem dafür verantwortlichen Schreiber A – er wird unten mit Johann Birsmit identifiziert – ist erst danach aufgefallen, dass er es vergessen hatte, die Aufgebotsliste von 1383 einzutragen. Das Tabliczki woskowe miasta Torunia ok. 1350 – I poł XVI w. [Wachstafeln der Stadt Thorn von ca. 1350 – 1. Hälfte des 16. Jhs.], wyd. Karol Gó rski, Witold Szcuczko, Warszawa, Poznań, Toruń 1980 (weiterhin zit.: Tabliczki), S. 189–192; Georg Galster: Ein Danziger Wachstafelzinsbuch aus dem 15. Jahrhundert (weiterhin zit.: Galster), ZfO 8 (1959), S. 231–259; Historia Elbląga [Geschichte Elbings], tom 1, pod red. Stanisława Gierszewskiego i Andrzeja Grotha, Gdańsk 1993, Abb. 38. 26 Leider wurde es ohne das gewünschte Maßband reproduziert, sodass für die Größen­ bestimmung die Blattmaße 28,5 cm x 10,7 cm herangezogen werden müssten. 27 Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 Wasserzeichen­ sammlung Piccard (http://www.piccard-online.de), Zugriff: 5.12.2011. 25



Äußere Beschreibung

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Kriegsbuch blieb mindestens bis zum 7. September 1409, dem Datum der Rückkehr des jüngsten Aufgebotes von Feldzug des Ordens ins Dobriner Land, kurrent. Da einerseits das Aufgebot von 1409 alle Stadtteile erfasst und andererseits ein eigenes Verzeichnis für das Elbinger Aufgebot, das an der Schlacht bei Tannenberg von 1410 teilgenommen hat, fehlt, erhebt sich die Frage nach der Fortdauer der Gültigkeit des Aufgebotsverzeichnisses von 1409. Alleine der Befund, dass die mit hoher Sicherheit bei Tannenberg gefallenen Ratsleute Heinrich Oltman, Johanes d. J. Heruorde, Johan d. J. Raw, Berthram Beteke und Tyde von der Wyde sowie die Bürger Ludeke Schulte, Herman Bilwerdir und der Stadtkoch Vogel zum Aufgebot von 1409 zählten28, legt wenigstens eine eingeschränkte Gültigkeit der Liste von 1409 für das Tannenberg-Aufgebot nahe.

Abb. 1: APG 369,1/3005, S.111 f. (© APG) 28

Zu den Personen s. die entsprechenden Artikel im prosopographischen Teil der Edition.

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Einleitung

Der Pergamentumschlag misst 28,8 cm in der Höhe und 11 cm in der Breite. Der Rücken ist 2,2 cm dick. Am äußeren Rand des hinteren Umschlags ist in der Mitte mittels eines schmalen Lederbandes eine konisch geschnittene ­Lasche von 6 cm angenäht. Sie trägt Spuren von Perforierungen zur Aufnahme von Verschlussriemen, ähnlich den noch vorhandenen Verschlüssen des Elbinger Stadtbuches II29. Das Buch wird durch Bindfäden zusammen­ gehalten, die an drei nebeneinander liegenden Nahtstellen den Umschlag­ rücken durchbrochen haben, jeweils in Höhe des oberen und des unteren Rückenviertels. An den unteren Nahtstellen sind Reste eines Hornplättchens vorhanden, das wohl zur Festigung der Bindung dienen sollte. Auf der vorderen und auf der hinteren Außenseite des Pergamentdeckels finden sich vereinzelt Reste einer älteren Beschriftung. Auf die abgeschabten Stellen der vorderen Außenseite des Deckels hat die Schreiberhand A den Betreff sowie folgenden Vermerk ausgeführt: La(n)dw(er)e Swetze a(n) dem su(n)naby(nte) nach Briccius. Und [w]as VIII tag(e) (u)sa).

a)

Ergänzt durch die Jahreszahl, findet sich dieser Vermerk zu Beginn der Gestellungsliste für das Elbinger Aufgebot, das Ende November 1390 in der Landwehr bei Schwetz gedient hatte, auf Seite 53 des Kriegsbuches wieder. Zwischen dem Betreff und dem Vermerk hat vermutlich eine Hand des 19. Jahrhunderts die Laufzeit des Kriegsbuches 1383–1409 nachgetragen. Der hintere Deckel trägt ein undatiertes Verzeichnis von Geldlei­stun­ gen, zu denen sich Elbinger Gewerke verpflichtet hatten. Die stark verblasste und in Teilen abgegriffene Liste lässt sich wie folgt lesen: Die amecht schroeti[r] schoemechir becker hoker visscher kremer g[or]teler canen[gi]ser goltsmyde botcher korsener wullenwebir wullenwebir 29

1 s. 3 s. 1 s.

APG 369,1/114; als Rückkopie im GStA PK unter OF 89cII einsehbar.

Schriftbestimmung



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pattynenmechir becherer gertener cabildreg(er) Wiselverer cruczmechir ca(nen)v(er)er h(a)[nczker].

Die Schreiberhand A hat den hinteren Deckel fast vollständig beschriftet. Eine Ausnahme bilden lediglich die von einer unbekannten Hand stammenden beiden wullenwebir-Einträge. Die beiden Schreiber haben die Einträge in den Listen meist nach Blöcken, die entweder durch waagerechte Striche oder durch Leerzeilen voneinander getrennt sind, geordnet. Die Textwiedergabe behält sie ebenso bei wie die in der Art von Gleichheitszeichen oder durch Punkte markierten Einträge. Dass hinter den Eintragungsblöcken die Vorstellung der taktischen Einheit oder ihre Vorstufe stand, wird sich unten noch erweisen. Dagegen wirken die anders markierten Einträge rätselhaft. Vielleicht dienten sie dem Schreiber als Merkzeichen für die Gewährleistung der Belastungsgerechtigkeit der Aufgebotspflichtigen. Schriftbestimmung Das Elbinger Kriegsbuch ist mittels gotischer Geschäftsschrift30 in einer ­lateinisch-ostmitteldeutschen Mischsprache mit zahlreichen niederdeutschen Einsprengseln abgefasst worden31. Schon die erste paläographische Sichtung der Vorlage macht deutlich, dass zwei Schreiberhände das Kriegsbuch be­ arbeitet haben, und zwar Hand A die Aufgebotslisten von 1383 bis 1405 und Hand B die Liste von 1409. Die beiden Schreiber unterscheiden sich auch sprachlich voneinander. So erscheint der Schreiber A anders vom Niederdeutschen beeinflusst zu gewesen sein als sein Nachfolger. Die Verschiebung von anlautendem p zu pf am Beispiel „Pferd“ ist bei ihm ziemlich spät zu beobachten. Der erste Nachweis ist die Schreibweise pferd im Eintrag Nr. 668. Er gehört zur Aufgebotsliste von 1399. Von 1403 an häufen sich dann derartige Beispiele. Beim zweiten Schreiber verhält es sich genau umgekehrt. Bei ihm gibt es nur einmal die unzweideutige Schreibweise perde (Nr. 955). Die anderen Entsprechungen sind Ergebnisse aufgelöster per-Kür Siehe dazu Walter Heinemeyer: Studien zur Geschichte der gotischen Urkundenschrift (Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, Beiheft 4), Köln, Wien 21982 (weiterhin zit.: Heinemeyer). 31 Heckmann: Wäppner, S. 76. 30

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Einleitung

zungen. Während der zweite Schreiber offensichtlich gerne das niederdeutsche unde verwendet hat, ist die Schreibung und beim ersten Schreiber viel öfter zu beobachten als unde. Ähnlich unterschiedlich ist der Gebrauch von van oder von, das der Schreiber A eindeutig bevorzugt. Unverkennbar ist beim ersten Schreiber auch der Einfluss des Ostmitteldeutschen, etwa bei andir (S. 2), kegen (S. 62) und sunnabint (S. 76) oder bei der Genitivendung – is, wie etwa bei volkis (S. 76). Dagegen ist der ostmitteldeutsche Einfluss auf die Sprache des Schreibers B gering. Nur einmal verwendet er kegen (Nr. 980). Und die Genitivendung –is oder die geschlossenen Silbe – in im Auslaut, wie zum Beispiel bei habin (S. 138), sind selten zu beobachtende Erscheinungen. Der gelegentliche Gebrauch von ø (Nrrn. 572, 634, 804, 849 und 987) und einmal von å (Nr. 531) belegt bei beiden Schreibern zudem dänischen Kanzleieinfluss. Schreiber A und B teilen die Eigentümlichkeit, Kasus- oder Pluralendungen mitunter hoch zu stellen. Die Konsonantenverdoppelung32 bei den volkssprachlichen Sinnein­ heiten im Auslaut, insbesondere die des seltenen Doppel-n, ist bei keinem der Schreiber zu finden. Sie ist allenfalls mit Hilfe einer Kontraktionskürzung umgesetzt, wie z. B. mm und nn bei cymmermanne (Nr. 117) oder nn bei schipmann (Nr. 648). Im Binnenlaut kommt sie als „echte“ Verdoppelung in ein und demselben Lexem, wie z. B. ll bei allen (zw. Nr. 33 und 34), ss bei visscher (Nr. 14), tt bei hutte (Nr. 111) und nn bei Hannus (Nr. 849), oder in einer Nominalverbindung als „unechte“ Gemination vor. Ein Beispiel dafür gibt der Begriff spillute (Nr. 72). Dieser Befund bestätigt die Erschei­nungs­ form des Kriegsbuches als zeittypisch33. Bei den Abkürzungen wartet Schreiber B mit der schon angedeuteten Eigentümlichkeit auf, perde mit dem Zeichen für per abzukürzen (z. B. Nrrn. 867, 873 und 875). Dagegen kürzt der erste Schreiber am Ende der Sinneinheit durch Suspension, die mit e oder en aufzulösen ist, so etwa bei dem Eigennamen Tyde. Die Buchstabenkongruenz bei der Schreiberhand A – vor allem bei c, t und e und manchmal bei T und C und bei s und f – kann derart ausgeprägt sein, dass Lesarten wie „hufe“ statt „huse“ (Nr. 698), „spilluce“ statt „spil­ lute“ (Nr. 417) oder „Croye“ beim Eigenname „Troye“ (Nr. 550) ohne aus­ reichende Sprach- oder Sachkenntnisse zulässig sind. Die Buchstaben­ kongruenz bei der Schreiberhand B ist besonders im Falle von c und e häufig, und nur bei genauem Hinsehen lassen sich bei ihr die Kleinbuchstaben a und o voneinander scheiden.

Die in Editionen als Ff oder Ll wiedergegebene Konsonantenverdoppelung im Anlaut beruhen zumeist auf der irrigen Annahme der Schaftverdoppelung des entsprechenden Kleinbuchstabens, s. dazu Heinemeyer, S. 162 f. 33 Hans Barth: Zur Danziger mitteldeutschen Kanzleisprache, Danzig 1938 (weiterhin zit.: Barth), S. 78, 83 und 89. 32



Schriftbestimmung

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Was den Gesamteindruck der beiden Hände angeht, so ist beim ersten Schreiber das Bemühen, steil zu schreiben, unverkennbar. Trotzdem ist eine Rechtsneigung seines Schriftbildes insbesondere bei seinen jüngsten Auf­ gebots­listen (1404–1405), die überdies Ergebnisse einer zittrigen Hand vermitteln, nicht zu leugnen.

Abb. 2: Schreiber A zu 1387, S. 21 (© APG)

Abb. 3: Schreiber A zu 1394, S. 66 (© APG)

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Einleitung

Abb. 4: Schreiber A zu 1404, S. 98 (© APG)

Abb. 5: Schreiber A zu 1405, S. 107 (© APG)

Im Vergleich dazu wirken die verhältnismäßig steilen Sinneinheiten des zwei­ ten Schreibers grobschlächtiger und weiter auseinandergezogen, was sicherlich auf den häufigen Gebrauch von abgestumpften Federn und dem dadurch bedingten Mehrverbrauch von Tinte zurückzuführen ist. Bei den diakritischen Zeichen lässt sich feststellen, dass der erste Schreiber an Stelle des i-Punktes mitunter noch den älteren i-Strich verwendet hat34. Dieser fehlt beim zweiten Schreiber völlig. Er gibt den Kleinbuchstaben mit oder ohne Punkt wieder. Auch bei der Umsetzung von y haben die beiden Schreiber getrennte Wege beschritten. Schreiber A hat den oft mit einem haarstrichartigen Abschwung hakenartig in Schreibrichtung auslaufenden Buchstaben mit oder ohne Punkt bzw. Strich zwischen den beiden Schäften umgesetzt. Beim zweiten Schreiber fehlt dagegen das diakritische Zeichen bei fast allen Beispielen. Um den zumeist deutlich nach links weisenden Abschwung zu zeichnen, hat der Schreiber häufig den im Mittelband des fiktiven Vierlinienschemas beginnenden zweiten Schaft links angesetzt, was dann die beiden Schäfte an ein oben offenes o erinnern lässt. 34

Siehe dazu Heinemeyer, S. 207.

Schriftbestimmung



25

Abb. 6: Schreiber B zu 1409, S. 137 (© APG)

Hinsichtlich der Gestalt der einzelnen Buchstaben fällt als wesentliches Unter­ s­ cheidungsmerkmal zunächst auf, dass Schreiber A ausschließlich das ältere doppelstöckige a und Schreiber B ausschließlich den einfachen Kleinbuch­ staben in Form des jüngeren Minuskel-a gezeichnet hat. A pflegte der erste Schreiber unzial und doppelstöckig wiederzugeben, während Schreiber B auch die kapitale Spielart des Großbuchstabens umgesetzt hat, die er zumeist mit einem o-artigen Anschwung am Schaftfuß beginnen lässt.

A-Ausführung von Schreiber A

A-Ausführungen von Schreiber B

Weiter unterscheiden sich beide Schreiberhände deutlich voneinander mit den Ausführung von D und d, von G und g, von U/V und u/v und von W und w. Von einer Ausnahme abgesehen (dy ampt zw. Nr. 907 und 908), kenn­ zeichnet der zweite Schreiber den mit Anstrich von oben rechts nach links unten beginnenden unzialen Großbuchstaben D nicht mittels des üblichen Zierstrichs35, sondern durch eine ausgeprägte Brechung des Schaftfußes. Bogen und Schlinge des stets steilen d gehen bei ihm ineinander über und bilden gleichsam eine geschlossene Einheit. Nicht selten ist bei diesem Schreiber auch das am Fuß geöffnete d mit durchgezogener Schlinge für den Anschluss des nachfolgenden Buchstabens zu beobachten.

D-Ausführung von Schreiber B 35

Heinemeyer, S. 159.

d-Ausführungen von Schreiber B

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Einleitung

Dagegen arbeitete Schreiber A mit wenigstens zwei Varianten. Die auffallendste des sehr häufig mit Zierstrich gekennzeichneten Großbuchstabens ist die mit einer spitzen, nach links geneigten Schlinge. Sie vermittelt den Eindruck, als hätte der Schreiber seinem Buchstaben eine Schiebermütze aufgesetzt. Die zweite Ausführung des D hat zwar mit der ersten Variante die zumeist schwache Brechung des Schaftfußes und den Zierstrich gemein. Dadurch aber, dass die Schlinge des Buchstabens rundlich wirkt und manchmal links den Schaftfuß überragt, wird die Rechtsneigung des Großbuchstabens verstärkt. Der selten gebrochene Kleinbuchstaben ist am Schaftfuß häufig offen und zumeist mit einer deutlich nach links geneigten spitzen Schlinge versehen. Diese Variante lässt sich von der entsprechenden Ausführung des zweiten Schreibers kaum unterscheiden. Seltener ist diejenige mit einer runden Schlinge zu beobachten, die das d mitunter an das doppelstöckige a des Schreibers angleicht.

D-Ausführungen von Schreiber A

d-Ausführungen von Schreiber A

Während der Schreiber A das G sowohl in der älteren sigmaähnlichen als auch in der mit senkrechtem Zierstrich versehenen jüngeren Gestalt ausgeführt hat36, ist bei Schreiber B nur noch das mit Zierstrich versehene ,BrezelG‘ zu beobachten. Seine beiden Buchstaben-Varianten unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass er die zweite Variante unter Beibehaltung der sigmaähnlichen Grundform gezeichnet hat, in die er den Zierstrich und den unteren Bogen – gelegentlich mit Abschwung – eingefügt hat. Dadurch wirkt die zweite Ausführung kursiver als seine erste. Diese beginnt er mit dem durch eine dreiecksartige Spitze erweiterten senkrechten Zierstrich, an den er den oberen und unteren Bogen rechts anschließt.

G-Ausführungen von Schreiber A

G-Ausführungen von Schreiber B

Beim Kleinbuchstaben g besteht der wesentliche Unterschied zwischen den Ausführungen der beiden Schreiber darin, dass der Schreiber A stets einen geschlossenen runden Buchstabenkopf gestaltet hat, an den sich etwas unterhalb des Scheitels die nach rechts verlaufende Zunge anschließt. Schreiber B bevorzugte das oben geöffnete jüngere g37, dessen oberen Schaftanfänge ­eigenartig von der waagerecht verlaufenden Zunge durchstoßen werden, 36 37

Heinemeyer, S. 163. Heinemeyer, S. 202.

Schriftbestimmung



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­sodass der Buchstabe einfach oder doppelt „gehörnt“ erscheint. In einer weiteren Ausführung hat er den ersten Schaftbogen unten offen gelassen. Da er beide Bögen mit der von links nach rechts verlaufenden waagerechten Zunge oben abschließt, gelingt es ihm dadurch, die Verbindung mit dem vorangehenden und dem nachfolgenden Buchstaben herzustellen, wie zum Beispiel bei der Buchstabenfolge ege.

g-Ausführungen von Schreiber A

g- und ege-Ausführungen von Schreiber B

Schreiber A zeichnete das kapitale U/V mit und ohne waagerechten Zierstrich, wobei er einmal den Anstrich rechts oben ansetzte, ihn mittels einer weiten Schlinge bogenförmig nach links führte und in einen nach links geöffneten Bogen in den ersten Schaft führte, am Fuß brach und zum zweiten Schaft durchzog. Diesen schloss er mittels einer zweiten Brechung an und führte ihn in in einen nach links geöffneten bauchförmigen Bogen bis zum ersten Schaft zurück. Andermal setzte er den Schaftanstrich links unten an und zog ihn bogenartig ins Oberband in den Schaft, den er am Fuß brach und ohne Unterbrechung rechts den Schaftbogen anschloss. Diesen führte er durch den ersten Schaft zurück und ließ ihn nach rechts hakenartig auslaufen. Schreiber B begann den Anstrich seines zierstrichlosen Großbuch­ stabens stets von weit rechts oben. Von dem nach links geneigten Schaft glitt er am Fuß ohne Brechung in den steilen zweiten Schaft über, den er mit einem durch den ersten Schaft gehenden Abstrich enden ließ. Schreiber A gestaltete den Kleinbuchstaben schlingenlos. Zuerst zeichnete er den ersten Schaft mit einem von links unten kommenden Anstrich und setzte danach den von oben nach unten gerundeten zweiten Schaft am Fuß an. In vergleichbarer Weise hat auch Schreiber B die erste Variante des u/v umgesetzt, freilich mit einer deutlichen Neigung entgegen der Schreibrichtung. Die zweite Ausführung des Kleinbuchstabens unterscheidet sich von der ersten Variante lediglich durch den von rechts kommenden Anstrich des ersten Buchstabenschaftes.





U/V und u/v-Ausführungen von Schreiber A

U/V-Ausführung von Schreiber B

Das dreischäftige, vom Ober- bis zum Mittelband reichende W zeichnete Hand A zumeist zierstrichlos, häufig mit kräftiger, von rechts nach links oben verlaufender Anstrichschlinge. Der von links unten kommende Anstrich ist nur selten zu beobachten. In ähnlicher Weise hat Hand B ihren zierstrichlosen, aber merklich nach links geneigten Großbuchstaben ausgeführt.

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Einleitung

Als konstitutives Merkmal des Kleinbuchstabens lässt sich bei beiden Schreibern die Beschränkung der drei Buchstabenschäfte auf das Mittelband des Vierlinienschemas festhalten. Schreiber A hat den Buchstaben mit einen von unten links oder mit einem von oben rechts kommenden Anstrich gezeichnet. Bei Schreiber B ist der Kleinbuchstabe ausnahmslos mit einer von rechts nach links oben verlaufenden Anstrichschlinge versehen.

W/w-Ausführungen von Schreiber A

W/w-Ausführungen von Schreiber B

Die abgebildeten Buchstaben- und Textbeispiele gestatten es, auf eine eingehendere Buchstabenbeschreibung zu verzichten. Schreiberidentifzierung Was die Identifizierung der beiden Schreiber angeht, so richtet sich das Augenmerk in erster Linie auf die aus anderen Quellen für die Abfassungszeit bekannten Stadtschreiber Johannes Birsmit38 und Bartholomeus. Die Kämmereirechnungen belegen den Stadtschreiber Johann Birsmit von 1399 bis zum Jahr 1409 in seinem Amt39. Im Stadtbuch ist Birsmits Hand jedoch schon für die zweite Hälfte der Einträge zu 1382 nachweisbar40. Von der zweiten Hälfte des Jahres 1408 und von 1409 an alleine ist ein neben Birsmit ein gewisser Bartholomeus als Stadtschreiber in den Quellen zu fassen. Janusz Tandecki hat in dem Zusammenhang zu Recht vermutet, dass Johann Birsmit und Bartholomeus eine Zeitlang nebeneinander tätig waren41. Beide arbeiteten kollegial zusammen, denn ein Unterschied in ihrer Be­sol­dung ist nicht erkennbar. Gleichwohl leistete sich der Elbinger Rat auf Dauer keine zwei hauptamtlichen Kräfte für seine Schreibgeschäfte. Dies lässt sich bereits daran erkennen, dass für das Rechnungsjahr 1409 Bartho­ lomeus als einziger Schreiber Lohn erhalten hat42. Noch deutlicher ist der Janusz Tandecki: Die Stadtschreiber und ihre Rolle bei der Vereinheitlichung der Arbeits­formen der städtischen Kanzleien in Preußen (weiterhin zit.: Tandecki: Stadtschreiber), in: Die Rolle der Stadtgemeinden und bürgerlichen Genossenschaften im Hanseraum in der Entwicklung und Vermittlung des gesellschaftlichen und kulturellen Gedankengutes im Spätmittelalter, hg. von Janusz Tandecki, Toruń 2000, S. 117–131, hier S. 124 und Anm. 47. 39 Max Töppen: Zu den Elbinger Kämmerei-Rechnungen (weiterhin zit.: KämmereiRechnungen), Altpreußische Monatsschrift 9 (1872), S. 373–376, hier S. 376, und Nowa księga, Nr. 766. 40 APG 369,1/114, Bl. 37v. 41 Tandecki: Stadtschreiber, S. 124. 42 Nowa księga, Nr. 772. 38



Schreiberidentifzierung

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Befund an einem Rechnungseintrag zu 1410 abzulesen: Darin ist nicht nur verbucht, dass Bartholomeus einen Jahreslohn nebst Geld für Pergament und Siegelwachs bekommen hat, sondern es wird auch festgehalten, dass der als stolschriuer bezeichnete Johann Birsmit für eine Auftragsarbeit eigens honoriert worden ist43. Sonst ist Johann bis zum Rechnungsjahr 1412 ausschließlich als Weinlieferant44 für den Rat fassbar. Somit spricht vieles dafür, dass Bartholomeus Johanns Nachfolger wurde, nachdem ihn Johann rund ein halbes Jahr in die Geschäfte des Stadtschreibers eingewiesen hat. Danach quittierte Johann zum Vorteil seines Weinhandels den Dienst. Von daher lassen sich – zumindest vorläufig – Hand A des Kriegsbuches Johann Birsmit und Hand B seinem Nachfolger Bartholomeus zuweisen. Die von Tandecki geäußerte Vermutung, wonach es sich bei Bartholo­ meus um den öffentlichen Notar Bartholomeus Stume gehandelt haben könnte45, sorgt indes für zusätzliche Sicherheit. Aus Vergleichen zwischen dem von Bartholomeus Stume abgefassten Notariatsinstrument von 1403 Dez. 1046 (Abb. 7) und der jüngsten Hand des Kriegsbuches (Abb. 6) lassen sich nämlich weitgehende Übereinstimmungen der beiden Schreiberhände untereinander feststellen.

Abb. 7: Notariatssignet mit Notarsunterschrift von Bartholomeus Stume, GStA PK, XX. HA, Pergamenturkunden, Schiebl. 62, Nr. 9 (© GStA PK)

Vermittels seiner Notarsunterschrift weist sich Bartholomeus als ein Sohn des verstorbenen Theodericus Stume aus der Diözese Pomesanien aus. Dies bietet ausreichend Anlass, seine mittelbare oder unmittelbare Herkunft aus dem südöstlich von Marienburg gelegenen Stuhm anzunehmen. Die Frage, ob ihn mit Bartholomeus, dem im Tresslerbuch zu 1404 belegten Schreiber

Nowa księga, Nr. 1042. Nowa księga, Nrrn. 1208, 1210, 1285, 1287 und 1289–1292. 45 Ebd. 46 GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Urkunden, Schiebl. 62, Nr. 9. 43 44

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Einleitung

des Pflegers von Mösland, mehr als nur der Name und der Beruf verbindet, ist nach derzeitiger Quellenlage freilich nicht zu beantworten47. Die Elbinger Kämmerei hat Bartholomeus erstmals an Michaelis 1408 mit einem halben Jahreslohn in Höhe von sechs Mark für seine Dienste besoldet48. Damit lässt sich die Aufnahme seiner Tätigkeit als Stadtschreiber in die zweite Hälfte des Jahres 1408 datieren. Bei den fortlaufenden Einträgen des Elbinger Stadtbuches zu den Jahren 1361 bis 1418 stützt der Handwechsel zu 1408 diese Aussage49. Im Stadtbuch ist der nächste Wechsel der Schreiber­ hand erst zu 1418 erkennbar, sodass Barthomolmeus zumindest bis 1417 im Dienste der Stadt Elbing gestanden haben dürfte. Die Beantwortung der Frage, ob sich dieser Wechsel schon auf den Beginn der Tätigkeit des erst zu 1421 als Stadtschreiber belegten Wilhelm Merczan50 zurückführen lässt, mag einer eigenen Untersuchung vorbehalten bleiben. Über das weitere Schicksal von Bartholomeus ist nichts bekannt. Ihn mit dem zu 1422 belegten gleich­ namigen Schreiber des litauischen Großfürsten gleichsetzen zu wollen, wäre jedoch zu gewagt, zumal das wohl von dem großfürstlichen Schreiber selber abgefasste Kredenzschreiben von 1422 Dezember 3051 kaum Ähnlichkeiten mit der Hand von Bartholomeus Stume aufweist. Beinahe zeitgleich mit dem Amtsantritt von Bartholomeus Stume begannen an und im Elbinger Schreiberhaus umfangreiche Bauarbeiten. Das Haus, das wie das Gewandhaus zum Ratshauskomplex gehörte, grenzte in der Fleischerstraße an das Gewandhaus. Der Stadtschreiber pflegte darin nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu wohnen52. Die erste Baumaßnahme im Jahre 1408 galt der Bedeckung des Schreiberhauses, wofür der Rat 2500 Dachsteine anliefern ließ53. Mit der Bedeckung erneuerten die Bauarbeiter den Dachstuhl und den Schornstein, rissen Lehmwände und Mauern nieder und ersetzten sie, brachten zwei Fenster an, erneuerten die Mauerung des Unterschlages bei den Fleischbänken und setzten einen neuen Herd, zogen zwei Wände an den Beischlägen hoch und mauerten die Schornsteine an den Kellern neu. Für diese Arbeiten verbauten sie alleine 3500 Mauersteine. Mit acht Mark und 1254 Pfennigen verschlang der Bau etwas mehr als zwei Drittel Das Marienburger Tresslerbuch der Jahre 1399–1409 (weiterhin zit.: Tresslerbuch), hg. von [Erich] Joachim, Königsberg 1896 (ND Bremerhaven 1973), S. 293. 48 Nowa księga, Nr. 553. 49 GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 89cII, Bl. 69v ff. (weiterhin zit.: OF 89cII); die Eintragungen dieser Hand zu früheren Jahren sind zumeist Fortschreibungen oder andere Nachträge. 50 Tandecki: Stadtschreiber, S. 124. 51 GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA, Nr. 4014 (weiterhin zit.: OBA 4014). 52 Arthur Semrau: Der Markt der Altstadt Elbing im 14. Jahrhundert (weiterhin zit.: Semrau: Markt), Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, 30 (1922), S. 1–47 , hier S. 14. 53 Nowa księga, Nr. 549. 54 Nowa księga, Nr. 589. 47



Schreiberidentifzierung

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dessen, was der Stadtschreiber als Jahreslohn zu empfangen pflegte. Die Erhöhung der Brandmauern des Rathauses im Jahre 1409 schloss auch die des Schreiberhauses mit ein. Weitere Nacharbeiten geschahen im selben Jahr und dann nochmals im Jahr 141355. Bartholomeus mag die umfangreiche Renovierung des Schreiberhauses vor seinem Amtsantritt ausgehandelt haben. Die Ausgaben, die die Kämmerei im Jahre 1409 für Beschreibstoff tätigte, gehörten dagegen zu den gewöhn­ lichen Kosten der städtischen Kanzlei. Sie geben aber dennoch An­lass zum Aufmerken, weil Bartholomeus eigens Papier zum Zwecke des Kriegszuges und zu dem des – sonst nicht überlieferten – Alarms beschaffte56. Im Krisenjahr 1410 stieg der Bedarf an Beschreibstoff, insbesondere an Papier, sprunghaft an, denn die Kämmerei hatte gleich drei Ankäufe verbucht57. Unter Einschluss des Pergaments für die Stadtbücher sank der Bedarf im Jahr darauf auf zwei Lieferungen, die die Kämmerei wenigstens zum Teil mit Bartholomeus abgerechnet hat58. Ein Grund für den Minderbedarf ist vielleicht in einer längeren Abwesenheit des Stadtschreibers zu suchen. Der Umstand, dass Bartholomeus für 1410 seinen vollen und danach lediglich seinen Lohn für die zweite Jahreshälfte von 1411 erhalten hatte59, spräche für eine solche Annahme, zumal für den Schreiber keine Ausgaben für ärztliche Hilfeleistungen oder Heilmittel belegt sind. Möglicherweise war Bartholomeus in der Zwischenzeit für die Ordensverwaltung tätig gewesen, so wie es im Jahre 1412 der Fall war, weisen doch die Kämmereirechnungen Reisekosten für Bartholomeus den statschr[iuer] to halende van myme hern meyster aus60. Der Hochmeister Heinrich von Plauen kann ihn aber damals – wenn überhaupt – nicht allzu lange „ausgeliehen“ haben, weil nämlich die Stadt ihrem Schreiber für 1412 wieder das volle Jahresgehalt von 12 Mark gezahlt hat61. Wegen des Schrift­ vergleichs als sicher darf jedenfalls die Fertigung der Urkunde Heinrichs von Plauen von 1412 Mai 6 durch Bartholomeus gelten, mit der der Hochmeister die Besitzer der wüsten Güter der vier Elbinger Werderdörfer unter Andro­ hung des Heimfalls an die Stadt auffordert, diese wiederum zu bewirt­ schaften62. Ebenso sicher lässt sich seine Hand am Anfang des Ordensfolianten 57 58 59

Nowa księga, Nrrn. 875, 877 und 1352. Nowa księga, Nr. 794. Nowa księga, Nrrn 1044, 1106 und 1129 Nowa księga, Nrrn. 1169 und 1172. Nowa księga, Nrrn. 1042 und 1190. Gemessen an den üblichen Zahlungen von 1 f für das weihnachtliche Opfergeld des Stadtschreibers, hätte Bartholomeus der Stadt sogar nur für ein Drittel des Jahres zur Verfügung gestanden, denn die Stadt hatte das Opfergeld für 1411 auf 8 sc gemindert, vgl. z. B. Nowa księga, Nrrn. 775 und 1459, mit ebd., Nr. 1190. 60 Nowa księga, Nr. 1262. 61 Nowa księga, Nr. 1266. 62 Ediert von Dieter Heckmann im Virtuellen Preußischen Urkundenbuch unter http:// www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/dh/dh426.htm. 55 56

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6 mit der Bezugszeit von 1412 bis 1414 nachweisen. Am Sonntag nach Martini 1412 brachte Bartholomeus nämlich zu Elbing eine Liste zu Papier, die die Geldumlagen des Ordensmarschalls sowie der Komtureien Elbing, Christburg, Thorn, Balga, Brandenburg, Osterode, Danzig, Mewe, Schlo­ chau, Graudenz, Rehden, Schönsee und Althausen zur Unterstützung der Komturei Ragnit festhält63. Die Liste auf der Rückseite desselben Blattes stammt ebenfalls von seiner Hand. Auch sie enthält Umlagen des Marschalls sowie der Gebietsämter Elbing, Balga, Brandenburg, Osterode, Christburg, Danzig, Mewe, Tuchel, Schlochau, Schwetz, Graudenz, Rehden, Schönsee, Strasburg, Thorn, Leipe, Althausen, Dirschau und Roggenhausen. Das undatierte Verzeichnis nennt weder die Art der Umlage noch den Begünstig­ ten. Es gibt lediglich Mengenangaben zwischen 30 und 300 Schock preis64. Bartholomeus dürfte das Verzeichnis ebenfalls am 13. November 1412 zu Gunsten der Komturei Ragnit gefertigt haben. Die Mengenangaben beziehen sich vermutlich auf Pfeile oder Spieße, weil diese üblicherweise in Schock gezählt wurden. Innere Beschreibung Das Kriegsbuch ist eine Sammlung von Gestellungs- oder Aufgebotslisten in ihrer zeitlichen Abfolge, die – wie oben erwähnt – nur an einer Stelle gestört ist. Die Datierung der Listen und die Nachträge zeigen zwar an, dass die Schreiber die überwiegende Mehrzahl unter ihnen erst nach der Rückkehr des jeweiligen Kontingents ins Kriegsbuch eingetragen haben. Der häufige Gebrauch von „sollen“ im Zusammenhang der zu erbringenden Leistung, wie z. B. Und solde vor die Wyse (S. 32), zolden reysen (S. 76) und dy solden syn by dem voyte (S. 90), gibt Grund zur Annahme, dass die Listen schon zum Zweck der Aufgebotserstellung Verwendung fanden. Demnach bilden die meisten Aufgebotslisten wie Bilanzen sowohl den Soll- als auch den IstStand eines Aufgebotes ab, die es für Überprüfungszwecke auf Papier und nicht auf dem flüchtigen Medium Wachs festzuhalten galt65. Die Aufgebotslisten sind in der Regel unkommentiert. Die Abweichungen davon beschränken sich auf Erläuterungen zu Art und Weise des Aufgebotes oder eines Dienstes, die meistens für die Fortschreibung Bedeutung haben konnten, wie GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 6 (weiterhin zit.: OF 6), S. 3. Die Sichtung des OF 6 lässt eine Reihe weiterer Einträge von Bartholomeus’ Hand vermuten. 64 OF 6, S. 4. 65 Janusz Tandecki: Mittelalterliche Finanz- und Rechnungsbücher der Hansestädte in Preussen und ihre Editionen (weiterhin zit.: Tandecki: Finanz- und Rechnungsbücher), in: Editionswissenschaftliches Kolloquium 2009. Zahlen und Erinnerung. Von der Vielfalt der Rechnungsbücher und vergleichbarer Quellengattungen, hg. von Helmut Flachenecker und Janusz Tandecki, Toruń 2010, S. 13–31, hier S. 16. 63



Arten von Aufgeboten

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z. B. beim Aufgebot vom 12. Januar 1403. Zu diesem hatte der Rat nämlich eigens einen Hauptmann verordnet und mit Pferd und Wäppner auf städtische Kosten ausgestattet, was nicht üblich war. Arten von Aufgeboten Mit den passenden Schlüsseln zur Hand lesen sich die Gestellungslisten wie Anleitungen aus einem Lehrbuch für Logistik, die mit den verschiedenen Aufgebotsarten beginnen und sich in der Beschreibung des Aufbaus der Listen fortsetzen. Im Kriegsbuch sind folgende Arten von Aufgeboten aufgezeichnet: der mit ad clamorem gekennzeichnete Alarm66, die Schiffsreise67, die gewöhnlich reisa genannte (Land-)Kriegsreise68, die Landwehr69 sowie die buunge genannte Baureise zu 1387 Mai 18. Gewöhnlich standen die Aufgebote für die Kriegsreisen, die Land­ wehren, die Alarme sowie für die Baureise und unter dem Befehl von Hauptleuten, die der Rat aus seiner Mitte nach einer festgesetzten Reihenfolge stellte, gelegentlich dazu auch bestimmte70. Gewisse Ausnahmen machten die Schiffsreise von 1385, die Baureise von 1387 und das Aufgebot vom Januar 1403. Für die sonst nicht weiter bekannte Schiffsreise musste Elbing nämlich 18 Schützen, zehn Ruderer, einen Steuermann und einen als plateman (Nr. 31) bezeichneten Sandbank-Lotsen stellen71. Ungeklärt ist hierbei die Frage, ob die am Ende der Aufgebotsliste als Kriegsschäffer genannten Ratsherren Ludeke Swarte und Johan Raw persönlich daran teilgenommen haben oder nicht. Für die Baureise, die wohl im Zusammenhang mit der Grabung des Deimekanals stand72, stellte Elbing rund 30 Schützen unter dem Befehl von Lorentz Melsagk und Lambert von der Lynde. Die beiden Hauptleute waren jedoch keine Ratsglieder. Auf Bitten des Hochmeister hob der Elbinger Rat im Januar 1403 zehn Schützen aus, die nicht von einem Zu 1384 Okt. 1–8, zu 1385 Juni 15, zu 1386 Juni, zu 1388 Juli 27–31, zu 1388 Juli 28– 31, zu 1388 Sept.-Dez. und zu 1389 Juni 15–17. 67 Zu um 1384 Mai 29, zu 1385 Mai 13, zu 1397 Herbst und zu 1398 Febr. 15-April 25. 68 Zu zu 1383 Aug. 5, zu 1385 Aug. 19, zu 1388 Sept. 6-Okt. 11, zu 1390 Jan.19-Febr. 11, zu 1390 Aug. 13-Sept. 26, zu 1393 Jan. 9-Febr. 11, 1394 Jan. 5-Febr. 12, zu 1394 Aug. 9-Okt.6, zu 1399 Juni 18-Juli 7, zu 1400 Jan. 23-Febr. 24, zu 1402 Juli 24-Sept. 10, zu 1403 Jan. 12, zu 1404 März 2-Juli 12, zu 1404 April 23-Juli 16, zu 1405 Jan. 10 und zu 1409 Aug. 11-Sept. 7. 69 Zu um 1386 Juni 10, zu 1387 Juni 3–20, zu 1387 Juni 10–20, zu 1390 Nov. 19–26, zu 1391 Aug. 9-Sept. 28, zu 1391 Sept. 6–17, zu 1396 Jan. 31-Febr. 18, zu 1397 Jan. 19–27 und zu 1403 Mai 16–24. 70 Elbinger Kriegsbuch, S. 100. 71 Wegen des vermutlichen Einsatzes eines großen Ruderschiffes diente die Reise möglicherweise zur Bekämpfung von Seeräubern, die sich an Flussmündungen oder in den Haffen des Ordenslandes festgesetzt hatten, s. dazu immer noch Voigt 5, S. 460 f. 72 Sabine Graf: Der Große Friedrichsgraben im Kreis Labiau (weiterhin zit.: Graf), Preußenland 36 (1998), S. 8–27, hier S. 10. 66

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Elbinger Bürger, sondern vom Vogt von Leske angeführt wurden. Sie ritten am 20. Januar nach Königsberg und kehrten am 27. desselben Monats zurück. Der Rat bewertete ihren Dienst als Landwehreinsatz, denn er erließ ihnen ihre Teilnahme für das darauf folgende Landwehraufgebot. Mayen Die städtischen Aufgebote waren mit Ausnahme der Schiffsreisen häufig in bis zu vier Mayen untergliedert. Der Begriff ‚Maye‘ ist in die Militärsprache des Ordens aus dem Lettischen oder dem Estnischen entlehnt. Dort hat er die Bedeutung von Wohnung, Hütte oder Nachtlager, was Töppen zu Recht veranlasst hat, die Maye als ‚Zeltgenossenschaft‘ aufzufassen73. Obwohl Töppen es für nicht nachweisbar hielt, dass „jedesmal, wenn die Mannschaft in mehrere Mayen getheilt ist, jede Maye ihren Hauptmann oder ihre eigenen Hauptleute gehabt hätte“74, dürften die Indizien dafür dennoch ausreichen. Töppen selbst weist auf den anlässlich der Sommerreise von 1394 einmal vorkommenden Begriff ‚Maye heren‘ (Nr. 572) und auf die Namen der Ratsleute hin, die zu Beginn der vier Mayen für die Reise im Spätwinter 1389 nach Falkenburg aufgelistet sind75. Hinzu kommt, dass am Anfang jeder zweiten oder dritten Maye zwei Spieß- oder Glevenführer – in der Regel erkennbar an den zwei Mann Begleitung oder an ihrem Ersatz76 – eingetragen sind, wie z. B. bei den beiden nachgeordneten Mayen der Winterreise von 1390 (Nrrn. 421 und 430). Dies legt die Vermutung nahe, dass diese Spießführer die Aufgaben von Hauptleuten für ihre Maye wahrgenommen haben. Somit hätte der Aufbau der zweiten, dritten oder vierten Maye dem der ersten geglichen. Die erste Maye hieß deswegen ‚Herrenmaye‘, weil zu ihr gewöhnlich die aus der Mitte des Rates genommenen Hauptleute für das gesamte Aufgebot gehörten. Die Betitelung von Claus Swarte, des zweiten Hauptmanns des Elbinger Aufgebotes für den Gotlandfeldzug von 1404, mit Des houbtmans kompan (Nr. 750) lenkt die Aufmerksamkeit auf die Lebensdaten der Hauptleute, die dank des prosoprographischen Teils dieser Edition wenigstens annähernd zur Verfügung stehen. So hatte der Rat aus seinen Reihen für den Gotlandfeldzug Jacob Glogow wohl wegen seines Sachverstandes für das Kriegshandwerk zum Hauptmann bestimmt und ihm den jungen Claus Swarte, Schwiegersohn des Ratsherrn Johann d. J. Raw, zur Seite gestellt. Damit vergleichbar sind die Hauptleute des Aufgebotes für die Sommerreise 1399. Der zum Hauptmann verordnete Ratsherr Johanes Lumpe erhielt mit Anthonius Volmersten einen jüngeren Kollegen. Die doppelte Führung lässt Elbinger Kriegsbuch, S. 99 f. Ebd., S. 101. 75 Ebd. 76 Ekdahl: Soldbuch 2, S. 3. 73 74



Mayen

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sich auch beim Aufgebot für die Schiffsreise vom Herbst 1397 beobachten. Auf dem als Flaggschiff eingesetzten Holk des Elbinger Geschwaders dienten Mathis Mertinsdorp und Johan Ropelhorst als Hauptleute (Nr. 635). Mit Ausnahme der über 110 Mann zählenden zweiten Maye für den Feldzug von 1409 bewegte sich die Mannschaftsstärke einer Maye zwischen 14 und 41 Mann77. Der Stärke einer kleinen Maye entsprach ungefähr die Besatzung eines Fluss-Schiffes mit 16 oder 17 Mann unter Berücksichtigung des Koches (Nr. 162) oder die einer seetüchtigen Barse mit 14 Mann (Nr. 338–340). Die Unterschiede in der Mannschaftsstärke der Mayen lassen sich wenigstens zum Teil damit erklären, dass Sachleistungen wie die Stellung von Pferden als Ersatz für Dienste gegolten haben. So entsprach ein als ‚Hengst‘ bezeichnetes Ritterpferd oder Streitross einem ganzen Dienst (Nr. 520). Er bestand aus einem Pferd und einem Wäppner (z. B. Nrrn. 583 und 671). Als ‚Hengste‘ galten diejenigen Rösser, die zwischen 13 und 15 Mark wert waren (z. B. Nrrn. 407 f.)78. Grundsätzlich konnte auch die Stellung von minderwertigen Pferden Dienste ersetzen (z. B. Nrrn. 505, 535 und 805), freilich nur bis zu der Untergrenze von acht Mark. Als zusätzliche Qualitätssicherung lässt sich die Gestellung eines Pferdes durch Angehörige oder Freunde wie im Falle von Johanes Rybe begreifen, der ein Pferd seines Schwagers Johan Rover für seinen Kriegsdienst erhielt (Nr. 608). Andere Pferde dienten als Zugtiere für Fuhrwerke (Nr. 341) oder wurden von ermländischen Rößel an eigens für die Durchquerung der Wildnis eingesetzt (Nr. 713). Der Rat ließ auch Ersatzleistungen in Form von Freundschafts­ diensten wie im Falle von Claus von Krossen für Heinrich Altmann zu (Nr. 683). Die Stellung eines neuen Harnischs (Nr. 810) konnte ebenso einen Dienst ersetzen wie Geldzahlungen (Nrrn. 676, 678, 801 f. und 804). Das Dorf Stagnitten musste ½ Mark je Dienstwoche dafür zahlen, dass das für die Sommerreise von 1405 aufzubietende Pferd nicht zur Verfügung stand (Nr. 845). Am Beispiel des Ratsherrn Jacob Glogow lässt sich auch der umge­ kehrte Fall belegen, dass ein Schuldner einen vom Rat erhaltenen Kredit durch seinen Dienst abgelöst hat. Glogow ließ sich nämlich zu diesem Zweck als Hauptmann für die Sommerreise von 1405 nach Samaiten einsetzen (Nr. 832). Eine andere Form des Kredits wird im Kriegsbuch mit dem Begriff ‚Remanente‘ bezeichnet. Er steht für einen aufgeschobenen Dienst79, den der Rat mitunter sogar erließ (Nr. 792). Selbst Umwidmungen waren möglich. So entlohnten die Gestellungspflichtigen für das Winteraufgebot von 1403 statt zehn Schützen 15 Schiffsleute für den Gotlandfeldzug von 1404 (Nr. 792).

Dazu s. auch die Tabelle bei Elbinger Kriegsbuch, S. 99. Alleine beim Eintrag Nr. 404 wird ein Pferd von 12 Mark als Hengst bezeichnet. 79 Beispiele bei Elbinger Kriegsbuch, S. 97. 77 78

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Gestellungswerte und Taxen Was die Gestellungswerte angeht, so zählten der Koch, der Stadtdiener und der ‚Ambrostirer‘ genannte Armbrustmacher wie Wäppner (Nrrn. 62 f., 66, 690 f. und 782), und die Schützen waren rechnerisch den Wäppnern gleichgestellt (Nrrn. 426, 431 und 969). Desgleichen verhielt es sich mit den Hufschmieden, den Zimmerleuten und den Ärzten (z. B. Nrrn 415, 504, 556, 582 und 920). Dass Kriegsdienste sowohl den Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglichten als auch den gesellschaftlichen Aufstieg zu erleichtern pflegten, scheint in der Zulassung von Verbannten oder in der Aufwertung bestimmter Knechte Ausdruck gefunden zu haben: Zum Landwehraufgebot von 1387 gehörten drei namentlich unbekannte Verbannte (Nr. 183). Johann Rovers berittener Knecht galt als Wäppner (Nr. 396), und der Knecht des Armbrostirers zählte wie der Armbrostirer selbst (Nr. 338). Mögliche Ausfälle in den Berechnungen scheinen von vornherein Berücksichtigung gefunden zu haben. Für sie hatten die Kriegsschäffer unter den Elbinger Ratsleuten nämlich eigene Reserven eingeplant. Die Schreiber haben diese als lose Wäppner, Wäppner ohne Pferde (Nrrn. 536 und 556 f.) oder als Hüte- oder lose Pferde eingetragen (Nrrn. 71, 88, 102, 111, 962, 968, 970, 980 und 705). Es kommt sogar vor, dass der Schreiber eine eigene Reserveliste beigefügt hat: Dis sint die and(er)en hove, ab man irer dorfte, in der czael by namen (Nr. 125). Weitere Reserven schlummerten in der Taxe. Sie stellt das Ergebnis der Veranlagung eines Gestellungspflichtigen dar. Dieser veranlagte wohl nach vorheriger Selbsteinschätzung80 insbesondere seinen Immobilienbesitz, wie es der Eintrag das hus by dem konvente (Nr. 727) nahelegt. In der Stadt geschah die Veranlagung nach Mark- und auf dem Land nach Hufenzahl81. Nachweisbar sind nur wenige ganze, volle, rechte Taxen oder der gantze hoff (Nrrn. 560, 586, 595, 669, 672 f. und 682). Über Teiltaxen schweigen sich die Aufgebotslisten aus. Zum Jahre 1394 ist die volle Taxe des Ratsherrn Berthram Beteke belegt. Sie bestand in einem persönlichen Dienst mit Wäppner und in der Stellung eines Hengstes (Nr. 560). Die volle Taxe von Gotschalk Grote ist zu 1396 mit einem persönlichen Dienst angegeben (Nr. 586). Im Falle des Ratsherrn Hinrich Monch hat der Schreiber des Kriegsbuches zu 1399 einen Streithengst mit der Bemerkung angegeben: Und domyte, und das her vor getan, hat ez syn gantczer taxus beczalet (Nr. 669). Unmittelbar davor lagen seine Gestellungen von 1394 und von 1391. Hierfür hatte Hinrich je einen Hengst und einen Wäppner aufgeboten, die jeweils auf zwei Einheiten desselben Aufgebotes verteilt worden waren (Nrrn. 520 f., 560 und 566). Hiernach lässt sich kaum daran zweifeln, dass Hinrichs ganze Das Schoßregister der Stadt Königsberg-Kneiphof von 1477 (weiterhin zit.: Schoß­ register), bearb. von Dieter Heckmann, ZfO 43 (1994), S. 1–29, hier S. 6 f. 81 Elbinger Kriegsbuch, S. 96. 80



Gestellungswerte und Taxen

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Taxe im Jahre 1399 ein Streitross und einen Wäppner betrug. Ebenfalls zu 1399 sind die vollen Taxen von Michil von Ruden und von Symon Stolcenberg mit einem persönlichen Dienst und einem Wäppner verzeichnet (Nr. 672 f.). Laut zweier Einträge zum selben Jahr (Nr. 673 f.) betrug die ganze Taxe des Ratmannes Rulof von Mellen zwei Pferde. Tydeman Nazes rechter taxus cum sociis suis ist anlässlich der Winterreise von 1400 mit einem persönlichen Dienst und einem Pferd abgegolten worden (Nr. 682). Für dieselbe Reise musste schließlich Contze von Lubic zur Erfüllung seiner ganze Taxe einen persönlichen Dienst leisten sowie einen Wäppner stellen (Nr. 685). Die Aufbietung der vollen Taxe war nicht die Regel. Es musste vielmehr ein bestimmter Anlass wie eine Hauptmannschaft vorliegen, bei dem die Hauptleute mitunter ihre Taxe sogar überschritten. Beispielsweise trat Hinrich Monch im Juni 1386 seine Hauptmannschaft für das Elbinger Landwehraufgebot mit einem Hengst und einem Zusatzpferd an (Nr. 133). Während Rulof von Mellen nur mit ganzer Taxe das Aufgebot für die Schiffsreise von 1384 befehligte (Nr. 126), führte er im Juni 1389 das Alarm­ aufgebot nach Mohrungen mit drei Pferden und seinem Sohn Brosoke an (Nr. 388). Nachdem Tydeman Naze als Hauptmann für die Winterreise von 1400 eingesetzt worden war, hatte er mit seinen Genossen dafür zwar seine rechte Taxe aufzubieten (Nr. 682), war aber im Gegenzug offensichtlich bis 1409 von jeder weiteren Dienstverpflichtung befreit. Für den Feldzug von 1409 hatte er wiederum mit der Stellung eines Pferdes und eines Wäppners (Nr. 815) seine volle Taxe erfüllt. Es scheint üblich gewesen zu sein, dass die vollen Taxen nicht nur auf unterschiedliche Einheiten desselben, sondern auch auf mehrere Aufgebote verteilt worden sind. Deutlich lässt sich dies am Beispiel der Verpflichtungen Rulofs von Mellen nachvollziehen. So vergolt er für die Alarme vom Oktober 1384 (Nr. 1), vom Juni 1385 (Nr. 33), vom Juni 1386 (Nr. 139), für die Reise vom August 1385 (Nr. 93) und für die Landwehr vom Juni 1387 (Nr. 177) mit je einem Pferd nur seine halbe Taxe. Noch weniger musste Hinrich Monch für die Reise vom August 1383 (Nr. 105) und für den Alarm vom Oktober 1384 (Nr. 2) leisten. Diese Aussage trifft allerdings nur unter der Voraussetzung zu, dass er damals bereits dieselbe Veranlagung hatte wie 1399, was mutatis mutandis ebenfalls im Grundsatz für die anderen voll taxierten Bürger gilt. Da bei der Mehrzahl der Gestellungspflichtigen die Angaben zu ihrer Taxe fehlen, ist ihre Ermittlung mit ziemlichen Unwägbarkeiten verbunden. Am genauesten lässt sich dies noch bei den Bürgern bewerkstelligen, die ein oder mehrere Male als Hauptleute eingesetzt waren. Bei diesen Gelegenheiten pflegten sie sich entweder mit ihrer vollen Taxe oder mit einer wohl freiwilligen Zusatzleistung aufbieten zu lassen. Die Gestellungsleistungen des Ratsherrn Claus d. J. Dirgarte dürften dies verdeutlichen: Claus war für den Alarm vom Juni 1386, für die Landwehr vom Juni 1387 und für die Landwehr vom November 1390 als Hauptmann eingesetzt, und beim Feldzug

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gegen Falkenburg von 1389 liegt die Wahrscheinlichkeit für einen derartigen Einsatz hoch. Für die Einsätze von 1386 und 1387 war Claus jeweils mit einem persönlichen Dienst bemessen (Nrrn. 137 und 177). Im Landwehraufgebot diente er zusätzlich mit drei Pferden (Nr. 454). Seine vermutete Hauptmannschaft beim Feldzug gegen Falkenburg verband Claus mit der Stellung zweier Pferde (Nr. 342). Im Vergleich mit der Taxierung Rulofs von Mellen beispielsweise ergibt sich, dass Claus sowohl beim Feldzug nach Falkenburg als auch anlässlich seiner Hauptmannschaft von 1390 übertaxiert war. Demzufolge bestand seine ganze Taxe in einem persönlichen Dienst. Diesen hatte er nicht nur während seinen Hauptmann­schaften von 1386 und 1387, sondern auch für den Alarm von 1384 (Nr. 22) sowie ersatzweise für die Landwehr von 1386 (Nr. 133), den Alarm von 1388 (Nr. 257), die Sommerreise von 1390 (Nr. 437), das Schiffsaufgebot von 1398 (Nr. 647) und für die Winterreise von 1403 (Nr. 707) geleistet. Für die fünf Aufgebote danach war Claus wohl entpflichtet. Erst für das Aufgebot von 1409 wurde er erneut herangezogen, allerdings nur mit der Teiltaxe von einem Drittel Wäppner (Nr. 922). Offensichtliche Vorleistungen wie bei den Gestellungen Claus Dirgardes zwischen 1384 und 1403 konnten Ent­pflich­tungen begründen. Sie scheinen Antworten auf persönliche Lebensumstände gewesen zu sein, wie z. B. die längeren Auslandsaufenthalte des Schiffers Johanes Drulleshagen nach 140382. Reservepotential steckte ebenfalls in den freiwilligen Leistungen. Dazu zählen sowohl die bereits angesprochenen Übertaxen als auch diejenigen Gestellungen, die im Kriegsbuch unter den Begriffen ‚voluntarie‘ (Nrrn. 371 und 378), ‚von syns selbis willen‘ (Nr. 567) oder ‚und geborte em do nicht‘ (Nr. 644) verbucht sind. Es dürfte kaum dem Zufall geschuldet sein, dass zwei freiwillige Dienste (Nrrn. 371 und 378) im Zusammenhang mit der Belagerung der neumärkischen Falkenburg vom Februar 1389 zur Befreiung des dort festgehaltenen Herzogs Wilhelm I. von Jülich-Geldern standen, der als Kriegsgast des Ordens angereist war83. Die Anzahl der Elbinger Teilnehmer und vornehmlich die Zusammensetzung ihrer Ausrüstung gibt nämlich zu der Vermutung Anlass, dass die Befreiungstat auch als gesell­ schaftliches Großereignis verstanden worden ist, das besonders die Elbinger Führungsschicht für die Zurschaustellung ihres Wohlstandes weidlich nutzte. Bei der Zusammensetzung der Aufgebote oder ihrer Mayen scheinen die Kriegsschäffer darauf geachtet zu haben, die Belastungen auf alle vier Stadtteile oder Quartiere84 sowie auf die in der Stadtmark gelegenen Dörfer und Höfe angemessen umzulegen. Entscheidungshilfen dazu boten nicht zuletzt die Aufgebotsverzeichnisse. Nichtsdestotrotz lässt sich bei den gewöhnlichen oder ‚herrenlosen‘ Mayen, d. h. bei denjenigen, die nicht von Heckmann: Wäppner, S. 84. Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–248. 84 Zu den Quartieren s. Elbinger Kriegsbuch S. 31 f. 82 83

Kriegsleute



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Ratsherren angeführt worden waren, mitunter beobachten, dass im Schwerpunkt die Bewohner eines oder meistens zweier benachbarter Quartiere Kriegsleistungen erbrachten. Zu den besonders auffälligen Beispie­ len gehören die zweite Maye des Aufgebotes von um 1383 Aug. 5, die zweite Maye des Aufgebotes vom Oktober 1384 und die zweite Maye des Aufgebo­ tes vom Sommer 1390. Für die Zählung maßgebend war offensichtlich der Wohnort des ersten Gestellungspflichtigen eines Eintrags, weil seine Leistung in der Regel den Kern der Gleve oder des Spießes, der kleinsten taktischen Einheit, oder den zu ihrer Vorstufe bildete. So bestimmten die Gestellungs­ pflichtigen des zweiten Quartiers die zweite Maye des Aufgebotes von um 1383 Aug. 5, die des dritten und vierten Quartiers die zweite Maye des Aufgebotes vom Oktober 1384 und die Gestellungspflichtigen des zweiten und dritten Quartiers die zweite Maye des Aufgebotes vom Sommer 1390. Drohte die gerechte Lastenverteilung bei den ‚herrenlosen‘ Mayen in Unordnung oder in Gefahr zu geraten, forderten die Kriegsschäffer die Leistungen unter Einschluss des Umlandes quer durch die Stadt. Äußerlich ist dies an einem geänderten Eintragungsmodus ablesbar, wie z. B. beim Aufgebot vom November 1390. Kriegsleute Obschon der Begriff ‚Spieß‘ oder ‚Gleve‘ unter der Bezeichnung glevenye nur ein Mal (Nr. 697) im Kriegsbuch vorkommt, ist er der Sache nach vielfach belegt. Gemessen an den Spießen der berittenen Ordenssöldner der zwanziger und dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts, bestehend aus wenigstens einem Führer, einem Armbrustschützen und einem Kappen oder ­Jungen85, bildeten zunächst die Hauptleute der Elbinger Landaufgebote mit ihrer Ausstattung volle Gleven, wie z. B. Ludeke Swarte zu 1384 Okt. 1–8, Werner Wesseling zu 1385 Juni 15 und Johan Drughehorn zu 1390 Aug. 13 – Sept. 26. Im Falle der zweiten Hauptleute, wie z. B. bei den Hauptmannschaften von Claus Wulf von um 1386 Juni 10, von Johannes Rode von 1391 Aug. 9 – Sept. 28 und von Marqward Donre von 1394 Jan. 5 – Febr. 12, lassen sich häufiger als bei den ersten Hauptleuten die vollen Gestellungswerte einer Gleven anstelle der tatsächlich ins Feld geführten taktischen Einheit selbst beobachten. Vornehmlich bei den großen Aufgeboten wie bei dem zu 1389 Febr. 4 – März 7 weisen sodann auch andere Einträge die volle Glevenstärke aus (z. B. Nrrn. 326, 344 und 347). Als Vorstufen zu einem Spieß können indes ein persönlicher Dienst in Verbindung mit einem Pferd (z. B. Nrrn. 200, 253 und 354), die Stellung eines Wäppners oder Schützen und 85

Sven Ekdahl: Verträge des Deutschen Ordens mit Söldnerführern aus den ersten Jahrzehnten nach Grunwald (weiterhin zit.: Ekdahl: Verträge), Quaestiones Medii Aevi Novae 2 (2006), S. 51–95, hier S. 57–59.

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eines Pferdes (z. B. Nrrn. 203, 207 und 236), die Ausrüstung zweier Wäppner (z. B. Nrrn. 283, 327 und) oder gar nur ein persönlicher Dienst bzw. sein Ersatz (z. B. Nr. 346, 349 und 362) gelten, äußerlich oft erkennbar an einer eigenen Eintragungszeile. Zumeist in Eintragungsblöcken zusammengefasst (z. B. Nrrn. 197, 416 und 804) stehen dagegen diejenigen Wäppner, Schützen und Pferde, die die Hauptleute nach dem Erfordernis der Lage wohl erst im Felde den Vorstufen zur Auffüllung zugewiesen oder als Reserven zurückgehalten haben. Bei den Schiffsreisen bildeten die Aufnahme- oder Ladefähigkeit und der Einsatz eines Fahrzeuges die wesentlichen Bezugsgrößen für die Aufteilung des jeweiligen Aufgebotes. So erforderte der Einsatz von FlussSchiffen eine Mindestanzahl von Ruderern, die der Schreiber in eigenen Eintragsblöcken zusammengefasst hat (Nrrn. 31, 132 und 163). Auf diese Weise wird beispielsweise ersichtlich, dass Flussschiffe die Reise vom Frühsommer 1384 zum Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder unterstützten86. Die Elbinger hatten dafür 60 Mann unter zwei Hauptleuten aufgeboten. Davon waren alleine 18 als Schützen und zehn als Ruderer eingesetzt (Nrrn. 126–132). Ging der Einsatz zur See, waren stattdessen erfahrene Männer gefragt, wie z. B. bei der Schiffsreise vom Herbst 1397. Wenigstens in den Fällen von Johan Ryman, Herman Blomenow, Gerd Alff und Claus Stenbeke, die unter Mathis Mertinsdorp und Johan Ropelhorst auf dem Holk als wohl ‚Schiffs­ kinder‘ bezeichnete Matrosen87 dienten, belegen ihre Lebensläufe88, dass sie die entsprechende Erfahrung einbringen konnten. Diese Mannschaft alleine ließ den Holk allerdings noch nicht zum Kriegsschiff werden89. Dies bewirkte erst die Gruppe der sieben namentlich unbekannten Schützen an Bord. Ihren Einsatz bestritten die mit ihren Namen aufgelisteten Bürger. Von her­ kömmlichen Söldnern unterschieden sich die eingesetzten Schützen vielleicht nur dadurch, dass sie weder stadt- noch landfremd waren. Gleichsam als verkleinerte Abbilder des mit 27 Mann besetzten Holks könnten die Barse und die Schnicke des Geschwaders gelten, läge nicht ihr Anteil an den mitgeführten Schützen im Verhältnis höher: Unter den neun Mann Besatzung der Schnicke befanden sich alleine vier Schützen. Dieselbe Anzahl befand sich auch in der 14-köpfigen Mannschaft der Barse. Die Verteilung der Schützen auf die drei Schiffe des Geschwaders lässt den Schluss zu, dass die Schnicke v. a. für den Nahkampf vorgesehen war. Die drei Wäppner in dem Voigt 5, S. 430–434. Siehe dazu Sven Ekdahl: „Schiffskinder“ im Kriegsdienst des Deutschen Ordens. Ein Überblick über die Werbung von Seeleuten durch den Deutschen Orden von der Schlacht bei Tannenberg bis zum Brester Frieden (1410–1435), in: Acta Visbyensia IV. Visby-symposiet för historiska vetenskaper 1971, Visby 1972 (weiterhin zit.: Ekdahl: Schiffskinder), S. 239–274. 88 Siehe die entsprechenden Artikel im prosopographischen Teil der Edition. 89 Siehe dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 434. 86 87



Bewaffnung und Ausrüstung

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Fahrzeug verstärken diesen Eindruck. Zur Aufgabe der beiden größeren Schiffe scheint es dagegen gehört zu haben, auf Abstand vom Brennpunkt des Kampfes zu operieren. Für den Gotlandkrieg beteiligte sich Elbing zu Beginn des Jahres 1398 mit der Ausrüstung der Friedeschiffe (Nrrn. 644–650). Unter den beiden Hauptleuten Johan von Thorun und Lyfhard von Hervord, die je mit einem Wäppner aufgeboten waren, dienten Claus Snurre (Snornke), Heinrich Bolhagen, Johan Ubeke, Ludeke Huxer, Michel Teschener, Everd Gerlageson, Gerke Water, Tideman Hovemeister, Ludeke Schulte, Tide Cruse und Koneke Peyne persönlich. Da es wenigstens von Snurre, Bolhagen, Ubeke und Schulte bekannt ist, dass sie selber Schiffer waren, dürften auch sie die Aufgabe von Schiffskindern wahrgenommen haben. 19 Wäppner bildeten die zweite und 33 Schützen die dritte Gruppe des Aufgebotes. Darunter befanden sich zwei Büchsenschützen, die wohl für die Bedienung der Schiffsartillerie eingesetzt waren (Nr. 647). Hinzu kamen ein Steuer- und ein Schiffsmann, sieben Bootsleute und weitere sechs Bootsleute, die sich zu Danzig anheuern ließen. Nach diesen Angaben hatten die Elbinger ein schwer bewaffnetes Schiff mit Artillerie und 82 Mann Besatzung zum Zwecke der Bekämpfung der gotländischen Vitalienbrüder in See stechen lassen. Nicht ganz klar scheint die Bemerkung des Schreibers zu sein, dass die Vorbürger dabei mit ihres zelbis lybe, also persönlich (S. 76), dienen sollten. Den ermittelten Wohnorten zufolge waren nämlich die persönlich aufgebotenen Bürger allesamt Bewoh­ ner der Innenstadt. Demnach wären die Vorbürger unter den Wäppnern, Schützen und Bootsleuten zu suchen, wenn der Schreiber es nicht vergessen haben sollte, sie aufzulisten. Im gegebenen Falle hätten sie sich von den zu Danzig angeheuerten Bootsleuten dadurch unterschieden, dass die nament­ lich aufgelisteten Bürger für ihre Ausrüstung als Wäppner, Schützen oder Bootsleute aufgekommen wären. Somit hätte ihr Eigenanteil in der reinen Dienstleistung bestanden. Insofern sind sie im Vergleich zu den sechs Danziger Bootsleuten nicht als Söldner zu betrachten. Diesem Unterschied scheint der Schreiber dadurch Genüge getan zu haben, dass er in der Liste die Danziger von den anderen Bootsleuten abgesetzt hat (Nr. 650). Bewaffnung und Ausrüstung Was die Bewaffnung der Elbinger Aufgebote anbelangt, so ist das Kriegsbuch alles andere als mitteilsam. Der Leser erfährt davon nur beiläufig etwas. Die Elbinger führten beispielsweise zur Befreiung des Herzogs von Geldern im späten Winter 1389 einen Harnischwagen mit (Nr. 341). Für das zweite Aufgebot von 1404 steuerte eine Reihe von Elbinger Bürgern „zu Pferd und zu Harnisch“ bei (Nrrn. 794–803). Und Claus Schonewolt stellte für die Winterreise von 1405 seinen neuen Harnisch als Ersatz für seinen persönlichen Dienst zur Verfügung (Nr. 810). Nach der Festlegung durch die preußi-

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Einleitung

schen Städte und den Hochmeister von 1410 März 28 war ‚Harnisch‘ der Sammelbgegriff für Panzer, Brustschutz, Eisenhut und Blechhandschuhe 90. Die sechs Sturmtartzen, die das Aufgebot für die Winterreise von 1390 mitnahm (Nr. 420), stammten vermutlich aus der städtischen Rüstkammer91. Über die Waffen der Schützen schweigt sich das Kriegsbuch aus. Sven Ekdahl geht aber davon aus, dass ein damaliger Schütze gewöhnlich mit einem Harnisch und einer Stegreifarmbrust ausgerüstet war92. Wie oben schon dargelegt, dienten auf dem Elbinger Friedeschiff von 1398 sogar zwei Büchsenschützen. Da es sich beim Gotlandzug vom März 1404 dagegen um eine amphibische Expedition gehandelt hat93, lässt es sich nicht klar entscheiden, ob der mitgezogene Büchsenschütze (Nr. 791) für die Schiffs- oder für die Feldartillerie oder auch für beides eingesetzt war. Für Signal- und Meldeaufgaben führten die Aufgebote häufig Bannerpferde (Nrrn. 70, 537, 670, 683, 705, 806 und 833) und Pfeifer zu Pferde (Nrrn. 56, 339, 571, 598, 611, 667, 679, 692, 701, 713, 820 und 844) mit. Die Teilnahme eines Arztes oder Baders ist nur bei einigen mannschaftsstarken Aufgeboten belegt. So dienten der Meister Heinrich während der Sommerreise von 1394 (Nr. 582), der Meister Gerart im Aufgebot von 1409 (Nr. 919) und ein Bader während der Sommerreise von 1391 (Nr. 591). Aus den Kämmereirechnungen ist außerdem ersichtlich, dass der Wundarzt Gerart schon im Gotlandfeldzug von 1404 eingesetzt war94. Fehlte der Bader oder der Arzt, war ein verletzter Kämpfer wohl zuerst auf die Hilfe aus seinem Spieß oder auf die des mitgereisten Gesellen, Freundes oder Nachbarn angewiesen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde war es wichtig, dass sich die Mayen aus den Gestellungspflichtigen zweier benachbarter Quartiere zusammenfügten. Gesellschaftliches Flechtwerk Die Einträge geben selten Auskünfte zu persönlichen Bindungen wie zwischen Vater und Sohn. Dank der Aufbereitung der mitgeteilten Personennamen im prosopographischen Teil der Edition können kognatische, aber auch sonstige Verwandtschaften, Schwägerschaften und andere Arten von künstlicher Verwandtschaft oder von Abhängigkeit in einem breiteren Licht erscheinen. Die folgenden Beispiele mögen dies verdeutlichen: Die wohl am weitesten verzweigte Elbinger Sippe waren die Rover. Alleine im Kriegsbuch sind 13 Namensträger nachweisbar, ohne dass sich bei allen das Verwandt Max Töppen: Akten der Ständetage Preussens unter der Herrschaft des Deutschen Ordens (weiterhin zit.: ASP), Bd. 1: 1233–1435. Leipzig 1878 (ND Aalen 1974), Nr. 85. 91 Elbinger Kriegsbuch, S. 88. 92 Ekdahl: Verträge, S. 58. 93 Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 456–473. 94 Nowa księga, Nrrn. 69 und 73. 90



Gesellschaftliches Flechtwerk

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schaftverhältnis untereinander aufhellen lässt. Als mit Abstand prominentester Vertreter der Großfamilie tritt Arnd d. M. in Erscheinung, nicht nur deswegen, weil er über drei Jahrzehnte im Rat saß – davon 23 Jahre als Elbinger Bürgermeister –, sondern auch als hansischer Großkaufmann und Geldverleiher u. a. flämischer und französischer Preußenfahrer. Durch seine Eheschließung war Arnd mit der Elbinger Familie Grote eng verbunden, denn Jürgen Grote war sein Stiefsohn. Seine einzig bekannte Tochter verheiratete er mit einem Ratsherrn der Rechtstadt Danzig. Von seinen Söhnen pflegte der Holzwaren- und Weinhändler und spätere Elbinger Bürgermeister Heinrich d. J. als Vertrauter von Hochmeister Michael Küchmeister ein besonders enges Verhältnis mit dem Deutschen Orden. Zu den vermögendsten Elbinger Kaufleuten gehörte auch der Englandfahrer und Hofgutsbesitzer Heinrich Mönch, der von 1383 bis 1420 im Rat saß. Er war ein Bruder des Bischofs von Pomesanien, Johann Mönch, und Stiefsohn des Ratsherrn Johann Ubeke. Heinrichs Stiefschwester Hille war mit dem Elbinger Englandfahrer Heinrich Bolhagen verheiratet. Bertolt, der wohl nach seinem Großvater genannte Sohn Heinrichs, war mit Aleyd Beyer, einer mutmaßlichen Tochter des am Englandhandel beteiligten Schiffers Peter Beygir, verheiratet. Bertolt scheint den väterlichen Besitz ‚Lewenberg‘ zum Hofgut ausgebaut zu haben. Das Gut ging nach seinem Tod in der Schlacht bei Tannenberg in den Besitz seiner Tochter Aleyd über. Heinrichs Sohn Johann war 1410 Bürgermeister der Jungstadt Danzig. Die engen Bindungen Heinrichs nach England empfahlen ihn als Verhandlungs­führer sowohl mit dortigen Unterhändlern als auch mit englischen Gesandten in Preußen, machten ihn aber auch verwundbar für Kritik. Für Gerd Langerake ist eine Mitgliedschaft im Stadtrat zwar nicht belegt, aber auch er hatte weit verästelte Verbindungen aufgebaut. So zählte er zu den Elbinger Gläubigern des französischen Preußenfahrers ­Johann von Blois, war Wirt des in Preußen verstorbenen Kaufmannes Gerard de Goyen de ZFruelt und übte zeitweilig die Regentschaft im Elbinger Schießgarten aus. Gerd war einer der Vormünder für die Witwe des Ratmannes Gerhard Scheue und ihrer Kinder. Seine Tochter Metcze versorgte er mit Zinseinkünften, u. a. vom Haus des Fleischers Mathis Langerake, einem mutmaßlichen Verwandten. Lucas Rybe war ein Schwestersohn des Gewandscherers Johan Rybe, dessen Namen er trug. Nach Johans Tod führte Lucas die Geschäfte seines Onkels zusammen mit Johans eigenem Sohn Caspar, einem Enkelsohn von Gerd d. M. Rover, weiter. Mit den Elbinger Bürgern Haneke Brandenhof und Claus Bruggeman, einem Vertrauten des Hochmeisters Heinrich von Plauen, übte Lucas auch die Vormundschaft über seine Vettern Caspar und Baltezar aus. Mit dem Gewandscherer Brandenhof unterhielt Lucas über mehrere Jahre hinweg eine Handelsgesellschaft. Lucas war Kunde des Marienburger und des Königsberger Großschäffers des Deutschen Ordens. Zu 1432 ist Lucas als Lieger des Königsberger Großschäffers in Flandern belegt, für den er auch Aufträge in England erledigte. Zur damaligen Zeit saß er schon weit über ein Jahrzehnt im Elbinger Stadt-

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rat. Der Aufstieg von Lucas Rybe, an dem möglicherweise der Makel der unehelichen Geburt haftete, gibt nicht nur das einzige Beispiel für die Durchlässigkeit der Elbinger Gesellschaft um 1400. Claus Mederik, Sohn eines Schiffers und einer Schusterwitwe, gelangte sogar bis ins höchste Ratsamt95. Wer von den Laien die Ratsfähigkeit besaß, den pflegen die Elbinger Stadtbüchern mit dominus/her oder domina/vrowe zu betiteln oder mit ihrer Vorstufe honestus/erbar bzw. honesta/erbare hervorzuheben. Zusammenfasssung Als Quintessenz dieser Vorstellung des Elbinger Kriegsbuches kann festgehalten werden, dass der in ein weitverzeigtes gesellschaftliches Beziehungsgeflecht eingebettete Elbinger Rat über eine Vielzahl von unterschiedlichen Bausteinen verfügte, um vornehmlich die militärischen Forderungen des Landesherrn rasch und wirksam umzusetzen. Von daher spiegeln die Aufgebote auch die sonst nur selten greifbaren Planungsergebnisse der Ordensleitung wider96. Der aus Kaufleuten und Händlern zusammengesetzte Rat behandelte dabei das zu erstellende Aufgebot wohl wie eine auf das Nötigste beschränkte Ausgabe für ein anstehendes Handelsgeschäft97. Die Einplanung mannigfacher Reserven verrät zudem das kaufmännische Bemühen um Risikostreuung. Mit dem Inhalt steht die äußerliche Gestalt des Kriegsbuches in Wechselbeziehung. Insoweit reihen der Eintragungsmodus der Aufgebote und das Format das Elbinger Kriegsbuch unter die Rechnungsbücher ein. Vor diesem Hintergrund vermag eine Musterung des spätmittelalterlichen Rechnungsgutes dem mehrfach beklagten Mangel an spezifischer Kriegsliteratur98 immerhin etwas entgegen zu stellen.

Dieter Heckmann: Schiffer der Altstadt Elbing um 1400: Rückgrat für Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Krieg, in: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des Preußenlandes [im Druck]; Czaja: Urzędnicy, S. 102. 96 Dazu s. Heckmann: Wäppner, S. 7; Benninghoven: Kriegsdienste, S. 213–215. 97 Zu den frühen Kaufmannsbüchern s. Rolf Hammel-Kiesow: Schriftlichkeit und Handelsgesellschaften niederdeutsch-hansischer und oberdeutscher Kaufleute im späten 13. und im 14. Jahrhundert, in: Von Nowgorod bis London. Studien zu Handel, Wirtschaft und Gesellschaft im mittelalterlichen Europa. Festschrift für Stuart Jenks zum 60. Geburtstag, hg. von Marie-Luise Heckmann und Jens Röhrkasten (Nova Mediaevalia. Quellen und Studien zum europäischen Mittelalter, 4), Göttingen 2008 (weiterhin zit.: Hammel-Kiesow), S. 213–241. 98 Hiram Kümper: Regimen von der Wehrverfassung. Ein Kriegsmemorandum aus der Giessener Handschrift 996, zugleich ein Beitrag zur städtischen Militärgeschichte des 15. Jahrhunderts (Berichte und Arbeiten aus der Universitätsbibliothek und dem Universitätsarchiv Gießen, 55), Gießen 2005 (weiterhin zit.: Kümper), S. 66 f. 95



Heerzüge unter Elbinger Beteiligung (1383–1409)

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Heerzüge unter Elbinger Beteiligung (1383–1409) Seit Beginn der sog. kritischen Geschichtsschreibung ist der Forschung hinlänglich bekannt, dass die Städte im spätmittelalterlichen Preußenland zugunsten ihres Landesherrn, des Deutschen Ordens, Truppenkontingente aufgeboten, ausgestattet und aufgestellt haben99. Die sowohl damit als auch mit der Stadt Elbing (genauer der Altstadt Elbing) zusammenhängende Problematik, aber auch Fragen im Zusammenhang mit dem städtischen Militärwesen, haben die verdienstvollen preußischen Landeshistoriker Max Töppen100 und Arthur Semrau101 im beachtlichen Maße aufgegriffen und behandelt. Vom zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts an wurden freilich Fragen zum Elbinger Kriegswesen in der Ordenszeit nur noch punktuell aufgeworfen, zumeist am Rande umfangreicher Themen zu den preußischen Städten. Außer einigen kleineren Beiträgen102 sind hier eigentlich nur die umfassenden Studien von Voigt 5, S. 340–342 (mit Nennung des Elbinger Kriegsbuches); Johannes Voigt: Die Zeit des Hochmeisters Konrad von Jungingen von 1393 bis 1407. Verfassung des ­Ordens und des Landes, Bd. 6, Königsberg 1834 (weiterhin zit.: Voigt 6), S. 585, 680; s. auch Lotar Weber: Preussen vor 500 Jahren in culturhistorischer, statistischer und militärischer Beziehung nebst Special-Geographie, Danzig 1878, S. 617 und 662. 100 Elbinger Kriegsbuch, S. 223–273; Elbinger Antiquitäten, s. dazu die Rez. von Christian E. Rhode: Dr. Max Töppen, Elbinger Antiquitäten. I, Altpreußische Monatsschrift 8 (1871), S. 557–559; Max Töppen: Geschichte der räumlichen Ausbreitung der Stadt ­Elbing mit besonderer Berücksichtigung ihrer Befestigungen und ihrer wichtigsten Gebäude, Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins 21 (1887), S. 1–142. 101 Semrau: Schiessgärten, S. 27–49; Semrau: Register, S. 50–61. 102 In erster Linie ist die Studie von Antoni R. Chodyński zu erwähnen: Inwentarz broni palnej w ratuszu elbląskim z 1413 roku [Das Feuerwaffeninventar im Elbinger Rathaus aus dem Jahre 1413], Rocznik Elbląski 15 (1997), S. 69–79 (mit Quellenedition des Verzeichnisses der in dem Stadtrathaus aufbewahrten Bewaffnung, vgl. APG 369,1/789 (Dys register gehoret an den burgermeyster); dazu seine nur wenig veränderte englischsprachige Version: Stores of Arms in the Town Hall of Elbing at the Begining of the 15th Century, in: Fasciculi Archaeologie Historiae, fasc. IX, Łódź 1996, S. 15–24. Auf die Nachordenszeit bezieht sich teilweise die Arbeit von Wilhelm Behring: Zur Geschichte der Befestigung Elbings in der polnischen Zeit, Elbinger Jahrbuch 2 (1921/1922), S. 117–140. Die Teilnahme der Altstadt Elbing an dem Krieg zwischen dem Deutschen Orden und Polen-Litauen 1409–1411 wurde behandelt von Markian Pelech: Die Teilnahme der Altstadt Elbing am Großen Krieg (1409–1411) und ihre während des Krieges erlittenen Schäden (weiterhin zit.: Pelech: Teilnahme), Beiträge zur Geschichte Westpreußens 10 (1987), S. 52–66, und Antoni Czacharowski: Elbląg w Wielkiej Wojnie Polski z Zakonem Krzyżackim [Elbing in dem Großen Krieg Polens gegen den Deutschen Orden], in: Historia Elbląga, t. 1, pod red. Stanisława Gierszewskiego i Andrzeja Grotha, Gdańsk 1993 (weiterhin zit.: Czacharowski), S. 245–252. Die Beteiligung der Stadt an den durch den Deutschen Orden unternommenen Heerzügen nach Gotland um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert wurde berücksichtigt von Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 421–477. Einige Aspekte des Elbinger Militär­ wesens im Spätmittelalter haben herausgearbeitet Heckmann: Wäppner, S. 75–87; Ders.: Zwischen Tannenberg und Thorn: Krisenbewältigung des Elbinger Stadtrates im Jahre 1410, in: Ordines Militares Colloquia Torunensia Historica. Yearbook for the Study of the Military Orders 18 (2013) [im Druck]; und Krzysztof Kwiatkowski: Die  99

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Hans W. Hoppe zu nennen, die der mittelalterlichen Befestigung Elbings gewidmet sind103. So liegt die Feststellung nahe, dass das Elbinger Militärwesen zwischen den dreißiger und vierziger Jahren des 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts unter Einschluss der militärorganisatorischen Thematik zu den bislang lediglich fragmentarisch erschlossenen Forschungsgebieten gehört. Die in diesem Band dargebotene Quellenedition des Elbinger Kriegs­ buches soll zur Intensivierung der einschlägigen Forschung beitragen. Die militärgeschichtlichen Bemerkungen in der Einleitung der Edition zeigen den vollen Umfang der analytischen Möglichkeiten104, die die nunmehr zugäng­liche Quellenüberlieferung im Bereich der spätmittelalterlichen Kriegs­geschichte Elbings im Besonderen und in dem der Städte westeuro­päi­ scher Prägung im Allgemeinen bietet. Der durch das im Elbinger Kriegsbuch enthaltene Material belegte gesamteuropäische Kontext der militärischen Dimension menschlichen Handelns, ergibt sich freilich nicht nur aus dem bloßen Charakter dieser nach Lübischem Recht verfassten Stadt, die ihr Kriegswesen nach den aus zahlreichen Städten des transalpinen Europas bekannten Prinzipien und Vorbildern gestaltete105. Vielmehr resultiert er aus der Tatsache, dass die im Preußenland zwischen 1383 und 1409 stattgefunde­ militärische Funktion der Städte unter der Herrschaft des Deutschen Ordens in Preußen (vom 13. bis zum Anfang des 15. Jh.), in: Städtelandschaften im Ostseeraum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, hg. von Roman Czaja und Carsten Jahnke, Toruń 2009 (weiterhin zit.: Kwiatkowski: militärische Funktion), S. 167–186; Ders.: Wyprawa letnia 1410 roku [Der Sommerheerzug von 1410] (weiterhin zit.: Kwiatkowski: Wyprawa), in: Jóźwiak/Kwiatkowski/Szweda/Szybkowski: Wojna Polski i Litwy, S. 238–563; Ders.: Kontrakcja militarna Zakonu. Napływ kontyngentów posiłkowych i zaciężnych z obszarów Rzeszy [Gegenmaßnahmen des Ordens. Der Zustrom der Hilfs- und Söldnerkontingente aus den Reichsgebieten], in: ebd., S. 572–616; Ders.: Napływ kolejnych zgrupowań wojsk posiłkowych do Prus [Der Zustrom militärischer Hilfskontingente ins Preußenland], in: ebd., S. 616–636; Ders.: Wybór Henryka von Plauen na wielkiego mistrza zakonu niemieckiego. Działania wojenne w listopadzie i na początku grudnia 1410 roku [Die Wahl Heinrichs von Plauen zum Hochmeister des Deutschen Ordens. Die Kriegshandlungen im November und Anfang Dezember 1410], in: ebd., S. 637–656. 103 Hans W. Hoppe: Elbings Türme und Tore, Westpreußen-Jahrbuch 26 (1976), S. 64–70; Ders.: Elbings Verteidigung in der Ordenszeit, Westpreußen-Jahrbuch 30 (1980), S. 50– 54; s. auch Karl Hauke, Horst Stobbe, Die Baugeschichte und die Baudenkmäler der Stadt Elbing (Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens B/6), Stuttgart 1964 (weiterhin zit.: Hauke/Stobbe). 104 Siehe oben in der Einleitung, S. 14–16. 105 Allgemein zu städtischen Militärwesen im deutschsprachigen Raum im Spätmittelalter s. Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter 1250–1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Stuttgart 1988, S. 148–152; Hans Planitz: Die deutsche Stadt im Mittelalter. Von der Römerzeit bis zu den Zunftkämpfen, Graz, Köln 21965, S. 316–318; Evamaria Engel: Die deutsche Stadt des Mittelalters, München 1993, S. 73–75. Dagegen ist in der neuesten deutschsprachigen Synthese zur Geschichte der Stadt im Mittelalter das städtische Militärwesen kaum berücksichtigt, s. Frank G. Hirschmann: Die Stadt im Mittelalter (Enzyklopädie deutscher Geschichte, 84), München 2009.



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nen militärischen Aktionen unter Beteiligung der Elbinger und ihrer abhängigen Dörfer und Siedlungen in vielfacher Hinsicht einen viel größeren als nur preußischen Rahmen aufweisen. Sowohl an dem Heerzug von 1383 als auch an dem von 1409 – Zäsuren der im Elbinger Kriegsbuch enthaltenen Eintragungen – haben sich nicht nur die Elbinger und die Aufgebote anderer preußischer Städte, die Kontingente preußischer Landgüter und die des Deutschen Ordens, sondern auch Bewaffnete von außerhalb des Preußen­ landes beteiligt. Im Jahre 1383 waren es beispielsweise die aus Westeuropa herangezogenen ‚Gäste‘ des Ordens106 und 1409 die in den Gebieten der schlesischen Reichsherzogtümern angeworbenen Söldner107. Von daher lässt sich das Ausmaß der militärischen Handlungen, an denen sich die Elbinger beteiligten, als mehr oder weniger gesamteuropäisch bezeichnen. Die von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts vom Deutschen Orden in Preußen und in Livland beinahe unablässig geführten Kriege gegen die heidnischen Litauer und die als schismatisch angesehenen ruthenischen Orthodoxen, die den Litauern Unterstützung boten, wurden auch außerhalb des Ordens weithin allgemein als Kreuzzüge und als ‚heilige Kriege‘ gegen die Feinde des christlichen Glaubens und der römischen Kirche betrachtet108. Zum Sommerheerzug von 1383 s. u. a. Scriptores rerum Prussicarum, vol. 2, hg. von Theodor Hirsch, Max Töppen und Ernst Strehlke (weiterhin zit.: SSrerPrus 2), Leipzig 1863, S. 622 f.; SSrerPrus 3, S. 126–128 und 604; Monumenta Poloniae Historica, t. 2, wyd. August Bielowski (weiterhin zit.: MPolHist 2), Lwów 1898, S. 751 (mit falschem Datum 1384); dazu auch Voigt 5, S. 421–424; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 227, S. 34. 107 Dazu Krzysztof Kwiatkowski: Neue Quellen aus dem Kreis des Deutschen Ordens zum Krieg von 1409–1411 (Teil 1), Zapiski Historyczne 75 (2010), H. 4, S. 67–111, hier Quellenanhang Nr. 2, S. 79–81; Sven Ekdahl: Soldtruppen des Deutschen Ordens im Krieg gegen Polen 1409, in: Fasciculi Archaeologie Historiae, fasc. XV (Le convoi militaire), Łódź 2002 [2003], S. 47–64, hier S. 52, 53 f., 60; Ders.: Teutonic Order’s Mercenaries during the ‘Great war’ with Poland-Lithuania (1409–11), in: Mercenaries and Paid Men. The Mercenary Identity in the Middle Ages. Proceedings of a Conference held at University of Wales, Swansea, 7th–9th July 2005, ed. John France (History of Warfare 47), Boston 2008, S. 345–361, hier S. 351. 108 Hartmut Boockmann: Johannes Falkenberg, der Deutsche Orden und die polnische Politik (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 45), Göttingen 1975 (weiterhin zit.: Boockmann: Falkenberg), S. 50–90; Jürgen Sarnowsky: Identität und Selbstgefühl der geistlichen Ritterorden, in: Ständische und religiöse Identitäten in Mittelalter und früher Neuzeit, hg. von Stefan Kwiatkowski, Janusz Małłek, Toruń 1998, S. 109–130, hier S. 110, 112, 114 f.; Klaus Militzer: Der Wandel in der Begründung der Existenz des Deutschen Ordens und seiner Selbstrechtfertigung vor und nach der Schlacht bei Tannenberg, in: Kancelaria wielkich mistrzów i polska kancelaria królewska w połowie XV wieku. Materiały z międzynarodowej konferencji naukowej, Malbork 2–3 IX 2004 [Die hochmeisterliche und königlich-polnische Kanzlei in der Mitte des 15. Jhs. Materialien von der internationalen Konferenz, Malbork 2.–3. September 2004], hg. von Janusz Trupinda, Malbork 2006 (weiterhin zit.: Militzer: Wandel), S. 179–189, hier S. 180–185; s. auch Annika Souhr: „Von jeher fredeschild der Christenheit“. Rückgriffe auf die eigenen Ursprünge im Schriftverkehr des Deutschen Ordens in Krisenzeiten (15. Jahrhundert) [im Druck]. 106

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Die Unternehmungen im Rahmen dieses Kampfes gegen Litauer, Samaiten und Ruthenen bestimmten zwar die Anzahl der Elbinger Aufgebote im letzten Viertel des 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts, waren aber nicht die einzigen ihrer Art. Von den 42 militärischen Handlungen, an denen sich die Elbinger Kontingente zwischen 1383 und 1409 beteiligten109, waren 34 gegen die genannten Gegner gerichtet (etwas über 80%). Von den restlichen acht Unternehmungen (etwas über 19%) fanden vier auf der Ostsee statt (darunter drei im Rahmen der Gotlandkriegszüge), drei waren gegen das Königreich Polen gerichtet und eine Unternehmung führte ins (hinter)pommersch-neumärkische Grenzgebiet. Es gilt jedoch zu betonen, dass die vier letztgenannten Aktionen auch im (und wenn schon mittelbaren) Zusammenhang des Konfliktes zwischen dem Deutschen Orden und Litauen standen (s. unten). Die soeben genannten Unternehmungen wurden fast ausnahmslos vom Deutschen Orden organisiert (unklar bleibt die Rolle der Ordensleitung bei der Aufstellung der preußischen ‚Friedeschiffe‘ im Herbst 1397). Dies bedeutet freilich nicht, dass der Elbinger Rat oder andere Gruppen von Landesbewohnern bei kriegswichtigen Entscheidungen unbeteiligt geblieben seien. Die Analyse der Beziehungen zwischen der Landesherrschaft und den landsässigen Bewohnern in militärischen Angelegenheiten wird in der Zukunft ein eigenes Forschungsfeld bilden und kann in diesem Zusammen­ hang nicht dargeboten werden. Die bereits vorliegenden Veröffentlichungen dazu scheinen jedoch darauf hinzuweisen, dass der Charakter der Beziehungen zwischen dem Landesherrn und den Landes­bewohnern in stärkerem Maße als bislang angenommen konsens­bedingt war110. Darüber hinaus hatte die Landesherrschaft nur beschränkte Handlungsmöglichkeiten für den Fall, dass die mit den Vertretern der Stadtgemeinde geschlossenen Vereinbarungen über den Umfang der städtischen Beteiligung am Krieg deutlich übertroffen werden sollten. Das Beispiel des Winterheerzuges von 1403 gegen Samaiten, als Elbing auf Bitte des Hochmeisters (van bethe wegen uns(er)s heren, des homeisters)111 zusätzlich Bewaffnete zur Unter­stützung des Ordensheeres zur Siehe den Editionstext in diesem Band; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 50, S. 42–45; früher auch Elbinger Kriegsbuch, S. 224–234. 110 Kwiatkowski: militärische Funktion, S. 170–176, 184–186; Ders.: Okoliczności wypowiedzenia wojny królowi polskiemu Władysławowi II przez wielkiego mistrza zakonu niemieckiego Ulricha von Jungingen w sierpniu 1409 roku [Die Umstände der Kriegserklärung an den polnischen König Wladislaus II. durch den Hochmeister des Deutschen Ordens Ulrich von Jungingen im August 1409], Zapiski Historyczne 74 (2009), H. 3, (weiterhin zit.: Kwiatkowski: Okoliczności) S. 7–33, hier S. 25–28; Annika Souhr: Relacje zakonu krzyżackiego z Toruniem w czasie wypraw gotlandzkich na przełomie XIV/XV w. [Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden und Thorn während der gotländischen Kriegszüge an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert], Rocznik Toruński 36 (2009), S. 7–37, hier S. 16–36. 111 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 90 und zw. den Einträgen Nr. 716 und 717. 109



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Verfügung stellte, veranschaulicht dies ziemlich deutlich. Einen noch größeren Handlungsspielraum im Rahmen von Konzeption, Planung und Organisation einer militärischen Aktion hatte wahrscheinlich der Elbinger Rat im Falle der Schiffe, die er zur Bekämpfung der als ‚Vitalienbrüder‘ bezeichneten Seeräuber in den Jahren 1397 und 1398 auf die Ostsee schickte112. Dies bedingte der Faktor ‚Seeerfahrung‘. Die im Ostseeraum tätigen Kaufleute und Schiffer verfügten nämlich in dieser Hinsicht über ein erheblich größeres Potential an Fachwissen als die Mehrheit der Ordensbrüder. Für den Bedarf der von den Gebietigern des Deutschen Ordens, zumeist vom Hochmeister, vom Obersten Marschall oder vom Großkomtur anbe­ raumten militärischen Maßnahmen, stellte Elbing Kontingente von unter­ schiedlicher Größe und Zusammensetzung auf113. Die Aufgebote waren in der Regel zwischen 25 und 30 Mann oder zwischen 60 und 70 Mann stark. Und nur anlässlich zweier Heerzüge – im Februar und März 1389 gegen das neumärkische Falkenburg und das pommersche Köslin sowie gegen das Dobriner Land im August/September 1409 – lagen die Mannschaftsstärken mit 136 resp. 223 Teilnehmern spürbar darüber114. Die Art der jeweiligen militärischen Handlung hatte grundsätzlich keinen wesentlichen Einfluss auf die Zahlen­stärke des teilnehmenden städtischen Aufgebotes. Während die vom Elbinger Rat für den offensiven Bedarf (reisen) aufgestellten Kontingente zahlenmäßig dem für den durchschnittlichen Bedarf der Landwehren (landweren) ein­berufenen ähnlich waren, kann man nur im Falle der Geschreie (geschreie) von einer etwas niedrigeren Zahlenstärke sprechen, wobei diese Abweichungen keineswegs wesentlich waren. In dieser Hinsicht ausschlag­ gebend waren die Vereinbarungen des Rates mit der Ordensleitung sowie die von ihr vorge­nommenen Schätzungen und Pläne. Die Beispiele der oben erwähnten Heer­züge von 1389 und 1409 zeigen eindeutig, dass das menschen­ bedingte mili­tärische Potential der Stadt Elbing im Verhältnis zum Durch­ schnitt der aufgestellten Bewaffneten erheblich höher war. Selbst die Zahlen­ stärke des zum Sommerheerzug von 1409 entsandten Kontingents scheint die Mobilisierungsmöglichkeiten der Stadt nicht erschöpft zu haben. Trotz einer zweifelsohne hohen Frequenz, die bis zu zwei Unter­neh­ mun­gen pro Jahr reichte – 42 Aufgebote in 25 ½ Jahren bei nur sechs ‚Ruhe­ jahren‘ (1392, 1395, 1401, 1406, 1407 und 1408) –, repräsentieren die Hand­ lungen unter Elbinger Beteiligung dennoch nicht die Gesamtheit der militärischen Aktivität des Deutschen Ordens in Preußen von 1383 bis 1409. Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 76–79; zu den Maßnamen gegen Seeräuber auf der Ostsee von 1398 s. Codex Diplomaticus Prussicus. Urkunden-Sammlung zur ältern Geschichte Preussens aus dem Königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hg. von Johannes Voigt, Bd. VI, Königsberg 1861, Nr. 68. 113 Siehe oben in der Einleitung, S. 33–35. 114 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 38–43 und 118–138. Zu den Stärken der Elbinger Aufgebote s. Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 50, S. 42–45 (mit einigen kleinen Abweichungen). 112

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Diese hatten nämlich eine noch stärkere Schlagzahl als die im Elbinger Kriegsbuch belegten glauben machen. Zwischen Anfang 1383 und August 1409 haben die Ordensbrüder in Preußen mindestens rund 100 militärische Aktionen vorgenommen, die mit dem Aufgebot und der Konzentration von mehr oder weniger zahlreichen Kontingenten verbunden waren. Ein mög­ lichst vollständiges Verzeichnis dieser Unternehmungen ist bis heute nicht erstellt worden und bleibt eines der vielen Desiderate der Forschung zur Militärgeschichte des spätmittelalterlichen Preußen115. Einführende Analysen zeigen für die Periode zwischen 1383 und 1409, dass die Frequenz aller militärischen Handlungen auf vier im Jahr zu beziffern ist. Sie läge noch höher, wenn man den fragmentarischen Charakter des Quellenmaterials bezüglich der einzelnen Ordenshäuser, insbesondere der in den östlichen Grenzgebieten gelegenen, mit berücksichtigt. Davon abgesehen, gab es aber auch einen Teil (ca. 15%) von den in den Quellen verzeichneten militärischen Unternehmun­ g en, der einen rein lokalen Charakter aufwies. Diese Unternehmungen wurden in der Regel von Amtsträgern unterhalb der Komtursebene, wie z. B. von Vögten, Pflegern, Kompanen oder von noch niedriger stehenden Ordensbrüder ausgeführt. An solchen lokal organisierten Unternehmungen, die möglicherweise sogar ohne Wissen des für die östlichen Komtureien und ihre anliegenden Gebiete zuständigen Obersten Marschalls und der anderen Großgebietiger stattfanden116, brauchten sich die städtischen Kontingente nicht zu beteiligen. So wird eine bloße quantitative Zusammenstellung der militärischen Handlungen unter Elbinger Beteiligung mit allen übrigen, die vom Orden in der besagten Zeitspanne unternommen wurden, keinesfalls maßgebend sein. Ein allgemeiner Vergleich der vorhandenen Nachrichten zeigt zudem, dass Elbing nicht an allen, insbesondere nicht an allen Unternehmungen des Ordens beteiligt war. Für 15 nachweisbare Aktionen unter der Führung des Obersten Marschalls oder des Hochmeisters, also mit deutlich überregionalem Charakter, haben die Elbinger keine Bewaffneten aufgestellt117. Es fällt schwer, diesen Wert mit den Angaben aus dem Elbinger Kriegsbuch zusammenzustellen, denn im Falle von nicht weniger als 17 von 42 Kriegshandlungen (d. h. bei über 40%) weiß man nicht genau, wer die Kontingente oder gar das ganze Heer Die von Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 48, S. 20–41, berücksichtigten militärischen Aktionen decken lediglich die offensiven Unternehmungen ab. 116 Dazu Frank Milthaler: Die Großgebietiger des Deutschen Ritterordens bis 1440. Ihre Stellung und Befugnisse (Schriften der Albertus-Universität, Geisteswissenschaftliche Abteilung, 26), Königsberg, Berlin 1940, S. 69–76; Peter G. Thielen: Die Verwaltung des Ordensstaates Preussen vornehmlich im 15. Jahrhundert (Ostmitteleuropa in Vergangenheit und Gegenwart, 11), Köln, Graz 1965, S. 72–73; und neuerdings Grischa Vercamer: Siedlungs-, Sozial- und Verwaltungsgeschichte der Komturei Königsberg in Preußen (13.–16. Jahrhundert) (Einzelschriften der Historischen Kommission für ostund westpreußische Landesforschung, 29), Marburg 2010, S. 98–101. 117 SSrerPruss 2, S. 633 f., 635, 639, 641, 646 f., 648 f., 650 f. und 651 f.; SSrerPruss 3, S. 216 f., 220 f., 247 f., 255 und 266. 115



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aufgeboten hat und welchen Umfang die jeweilige, auch Elbing einbeziehende ‚Mobilisierung‘ hatte. Weitgehend unbeantwortet ist dabei auch die Frage geblieben, ob und in welchem Maße die Landes- und Ordensaufgebote aus der Elbinger Komturei, zu der auch die Stadt Elbing gehörte118, an den einzelnen Unternehmungen beteiligt waren. Wenn sich deswegen auch detaillierte quantitative Aussagen verbieten, bleibt dennoch die Feststellung bestehen, dass die militärische Aktivität des Ordens deutlich höher war als die der Stadt. Abgesehen davon gilt es zu betonen, dass die Intensität des Elbinger Engagements für die militärischen Belange des Landesherrn eine sehr große war119. Diese bedingte sich aus der vom Deutschen Orden ausgeübten Landesherrschaft, die dem Dienst an der Waffe Vorrang vor allen anderen Leistungen der Landesbewohner einräumte. Wie schon dargelegt, wurden über vier Fünftel der militärischen Handlungen, an denen sich die Elbinger Aufgebote beteiligten, im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Orden und dem Großfürstentum Litauen unternommen120. Zwischen 1383 und der Mitte des Jahres 1409 lassen sich nur acht Jahre (1392, 1395, 1398, 1401, 1404 und 1406–1408) festhalten, in denen Elbinger Bewaffnete nicht nach Osten in den Kampf gegen baltische und ruthenische Krieger zogen. Im anderen Zeitraum Die Beteiligung des Elbinger Komturs und Obersten Spittlers bei den militärischen Einsätzen ist nur für einige Fälle belegt, s. SSrerPruss 2, S. 623 und 656. 119 Kwiatkowski: militärische Funktion, S. 180 f. 120 Allgemein dazu s. u. a.: Hartmut Boockmann: Der Deutsche Orden. Zwölf Kapitel aus seiner Geschichte, München 41994, S. 151–180; Gerard Labuda: Entstehung und Entwicklung des Deutschordensstaates in Preußen, in: Marian Biskup und Gerard Labuda: Die Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen. Wirtschaft – Gesellschaft – Staat – Ideologie (Klio in Polen, 6), Osnabrück 2000, S. 115–290, hier S. 209–212; Marian Biskup: Der Zusammenbruch des Deutschordensstaates im 15 Jahrhundert, in: ebd., S. 383–470, hier S. 387–391; Klaus Militzer: Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 115–118 (weiterhin zit.: Militzer: Orden); Jürgen Sarnowsky: Der Deutsche Orden (Beck’sche Reihe, 2428), München 2007, S. 47–51; Janusz Tandecki: Polityka zewnętrzna [Die Außenpolitik], in: Państwo zakonu krzyżackiego w Prusach. Władza i społeczeństwo [Der Deutschordensstaat in Preußen. Macht und Gesellschaft], red. Marian Biskup, Roman Czaja, Warszawa 2008, S. 110–123, hier S. 120– 123; aus der Perspektive Litauens s. u. a.: Manfred Hellmann: Grundzüge der Geschichte Litauens und des litauischen Volkes, Darmstadt 41990 (weiterhin zit.: Hellmann), S. 20–41 (jedoch mit vielen Fehlern); Edvardas Gudavičius: Lietuvos istorija [Geschichte Litauens], Bd. 1: Nuo seniausių laikų iki 1569 metų [Von den Anfängen bis 1569], Vilnius 1999 (weiterhin zit.: Gudavičius), S. 122–128, 149–160, 170–178, 193–210; Zigmantas Kiaupa: Gediminian Lithuania before christianization, in: Zigmantas Kiaupa, Jūratė Kiaupienė, Albinas Kuncevičius: The History of Lithuania before 1795, Vilnius 2000 (weiterhin zit.: Kiaupa: Gediminian Lithuania), S. 72–126, hier S. 97–105; dazu noch die Kurzübersichten bei Alvydas Nikžentaitis: Litauisch-preußische Beziehungen im Mittelalter. Der litauische Forschungsstand, in: Deutschland und Litauen. Bestandsaufnahmen und Aufgaben der historischen Forschung, hg. von Norbert Angermann und Joachim Tauber, Lüneburg 1995, S. 21–30; und Sven Ekdahl: Die preußisch-litauischen Beziehungen des Mittelalters. Stand und Aufgaben der Forschung in Deutschland, in: ebd., S. 31–44, besonders S. 38–42. 118

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ließ der Stadtrat alljährlich Kontingente aufstellen, um sie den gegen die litauischen Heiden und ruthenischen Orthodoxen kämpfenden Ordens­ heeren zuzuführen. Es ist bemerkenswert, dass insbesondere die 80er Jahre des 14. Jahrhunderts für die Elbinger ein Jahrzehnt intensiver militärischer Betätigung darstellten: Zwischen 1383 und 1390 nahmen die städtischen Aufgebote an 22 militärischen Handlungen teil, von denen der Großteil (20) gegen Litauen gerichtet war. Auffallend ist dabei, dass die Mehrzahl (13) dieser Unternehmen defensiver Art (geschreie und landweren) war, wobei insbesondere die zweite Hälfte des Jahrzehnts in dieser Hinsicht auffällt: Von den 16 Unternehmungen zwischen 1386 und 1390, bei denen die Elbinger Aufgebote mitwirkten, fanden zehn innerhalb des Preußenlandes im Rahmen von Verteidigungsmaßnahmen zur Abwehr tatsächlicher oder befürchteter Einfälle litauisch-ruthenischen Heere statt121. In dieser Hinsicht zeigt das Elbinger Kriegsbuch ein außerordentlich wertvolles, gegenüber den Nachrichten aus erzählenden Quellen erweitertes Bild der Kämpfe des Deutschen Ordens in Preußen gegen seine baltischen und ruthenischen Nachbarn. Unter Berücksichtigung der im Kriegsbuch enthaltenen Gegeben­ heiten erscheint dieses Bild viel ausdifferenzierter als bislang angenommen. Die anderswo nicht nachgewiesenen Verteidigungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Preußenlandes122 mögen mit ihrer recht hohen Anzahl sogar überraschen. Dabei ist freilich nur von denjenigen die Rede, bei denen Elbing mitwirkte. Nach dem derzeitigen Forschungstand zur militärischen Orga­ nisa­tion des Preußenlandes unter dem Deutschen Orden lassen sich diese Verteidigungsmaßnahmen in hohem Maße durch die vor allem seit 1386/1387 zunehmende Aktivität des Großfürstentums Litauen als erzwungen deuten. Die Verbindung mit dem Wandel der politischen Lage, der mit der Übernahme des polnischen Throns durch den Großfürsten Jogaila (Jagiełło) in den ersten Monaten des Jahres 1386 vollzog wurde123, drängt sich hier Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 17, 19, 21 f., 23 f., 26 f., 28 f., 30 f, 34 f., 37 und 44–46. 122 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 1 f., 4 f., 17, 19, 23 f., 26 f., 28 f., 30 f., 34 f., 37, 44–46, 53 f. und 91–93. 123 Siehe u. a.: Jūrate˙ Kiaupiene˙: The Grand Duchy of Lithuania in the Times of Vytautas and Jogaila, in: Zigmantas Kiaupa, Jūrate˙ Kiaupiene˙, Albinas Kuncevičius: The History of Lithuania before 1795, Vilnius 2000 (weiterhin zit.: Kiaupiene˙: Grand Duchy), S. 127–161, hier S. 129–131; Dies.: Lietuvos Dzidžiosios Kunigaikštyste˙s ir Lenkijos Karalyste˙s dinastinis ryšys ir jo transformacijos [Die Dynastische Verbindung des Großfürstentums Litauens mit dem Königreich Polen und ihre Transformation], in: Jūrate˙ Kiaupiene˙, Rimvydas Petrauskas: Lietuvos istorija [Geschichte Litauens] (weiterhin zit.: Kiaupiene˙/Petrauskas: Lietuvos istorija), Bd. IV: Naujii horizontai: dinastija, visuomene˙, valstybe˙. Lietuvos Didžioji Kunigaikštyste˙ 1386–1529 m. [Neue Horizonte: Dynastie, Gesellschaft, Land. Das Großfürstentum Litauen 1386–1529], Vilnius 2009 (weiterhin zit.: Kiaupiene˙: Lietuvos Dzidžiosios Kunigaikštyste˙s), S. 352–367, hier S. 352–354; Jadwiga Krzyżaniakowa, Jerzy Ochmański: Władysław II Jagiełło [Wladislaus II. Jagiello], Wrocław 1990 (weiterhin zit.: Krzyżaniakowa/Ochmański), S. 91–97; Grzegorz Błaszczyk: Dzieje stosunków polsko-litewskich od czasów naj121



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geradezu auf. Tatsächlich sind die ersten polnischen – wohl hauptsächlich kleinpolnischen – Bewaffneten bereits im Frühling 1386124 in Litauen in Erscheinung getreten, danach wiederum entweder im Jahr 1389 oder im Frühling 1390 (zusammen mit Klemens z Moskorzowa und mit König Władysław II. selbst)125. Sie könnten zum Ansporn der offensiven Haltung der litauischen Herzöge gegenüber dem Preußenland beigetragen haben. Meines Erachtens streuen die in der nunmehr veröffentlichten Quelle enthaltenen Befunde im großen Maße ein neues Licht auf die seit Jahrzehnten diskutierte Problematik der sog. polnisch-litauischen Union. Unabhängig von den ursprünglichen Motiven beider Seiten scheint die Aussage des Kriegsbuches auf ein Einvernehmen zwischen den litauischen und polnischen Führungsschichten zu deuten, das ganz schnell offensive Züge gegenüber dem Deutschen Orden angenommen hatte. Die polnisch-litauische Union von 1385/1386 kann also in erster Linie als ein offensives und nicht, wie gewöhnlich gemeint126, defensives politisches Gebilde angesehen werden. In den letzten Jahren hat man übrigens diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit geschenkt als früher127. In dem so gezeichneten Kontext wächst zweifelsohne dawniejszych do współczesności [Die Geschichte der polnisch-litauischen Beziehungen von der ältesten Zeiten bis zur Gegenwart], t. 1: Trudne początki [Schwierige Anfänge] (UAM, Seria Historia 191), Poznań 1998, S. 259; Ders.: Dzieje stosunków polsko-litewskich [Die Geschichte der polnisch-litauischen Beziehungen], t. II: Od Krewa do Lublina [Von Krewo bis Lublin], cz. 1, Poznań 2007 (weiterhin zit.: Błaszczyk 1 u. 2,1), S. 12–30 (mit weiterführender Literatur). 124 Henryk Paszkiewicz: O genezie i wartości Krewa [Über die Entstehung und die Auswirkung der Union von Krewo], Warszawa 1938, S. 259; Błaszczyk 2,1, S. 111. 125 Zenonas Ivinskis: Rinktiniai raštai [Ausgewählte Schriften], Bd. 1: Iki Vytauto Didžiojo mirties [Bis zum Tod Witolds des Großen], Roma 1978, S. 302; Bd. 3: Lietuvių kovos su vokiečių riteriais XIII–XV amž. [Der Kampf Litauens gegen den Deutschen Orden 13.–15. Jh.], Roma 1989 (weiterhin zit.: Ivinskis 1 und 3), S. 113 und 260; Błaszczyk 2,1, S. 134–141; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 125–127; Kiaupienė, The Grand Duchy, S. 131. 126 Oskar Halecki: Dzieje Unii Jagiellońskiej [Geschichte der Jagiellonischen Union], t. 1: W wiekach średnich [Im Mittelalter], Kraków 1919, S. 85; und besonders Błaszczyk 1, S. 213–215, 230–232 und 260 (mit weiterführender Literatur). 127 Alvydas Nikžentaitis: Wielkie Księstwo Litewskie, Królestwo Polskie i państwo zakonu krzyżackiego w XIV wieku [Das Großfürstentum Litauen, das Königreich Polen und der Deutschordensstaat im 14. Jh.], in: Prusy i Inflanty między średniowieczem a nowożytnością. Państwo-społeczeństwo-kultura [Preußen und Livland zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit. Staat – Gesellschaft – Kultur], red. Bogusław Dybaś, Dariusz Makiłła, Toruń 2003, S. 9–16, hier S. 10 und 14–16; Ders.: Lietuvos Didžiosios Kunigaikštyste˙š užsienio politikos veiksmų programa XIV a. – XV a. I puse˙je ir jos įgyvendinimas [Außenpolitisches Programm Litauens vom 14. bis 15. Jh. und die Ergebnisse seiner Verwirklichung], Lituanistica 1990, Nr. 3, S. 31–39, hier S. 33–34; Ders.: Lietuvos diplomatijos veikla vidurio Europoje XIV a. XVI dešimtmetyje [Tätigkeit der litauischen Diplomatie in Mitteleuropa von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jhs.], Lituanistica 1991, Nr. 2 (6), S. 3–11, hier S. 9–10; im einem allgemeineren Kontext auch Ders.: Lietuvos Didžiosios Kunigaikštyste˙s pagrindine˙s užsienio politikos kryptis XIV a. vid. – XV a. vid. [Grundlagen der Außenpolitk des Großfürstentums Litauen von

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die Quellenbedeutung des Elbinger Kriegsbuchs, wobei sie unumstritten eine breitere als nur preußische Dimension gewinnt. Die militärischen Handlungen unter Elbinger Beteiligung waren jedes Mal durch eine Reihe von Faktoren bestimmt, die je nach dem Umfang des Unternehmens, seinem Charakter und dem organisatorischen Niveau, auf dem die für Umsetzung der Aktion bestimmten Kräfte und Mittel vorbereitet wurden, ausdifferenziert waren. Im Falle von landesweiter oder mindestens überregionaler Aktionen waren zwei Elemente von grundlegender Bedeu­ tung: Das erste hatte einen interaktiven Charakter und ergab sich aus der mehr oder weniger intensiven zwischenmenschlichen Kommunikation, die über den eigenen Kreis hinausging. Ich meine damit den jeweils aktuellen Stand der Beziehungen zwischen der Ordensführung und den Macht­ instanzen der Nachbarländer, kurzum die ‚politischen‘ Beziehungen. Diese waren freilich in der angesprochenen Zeitspanne ständig durch ein zweites Element bedingt, das stärker internalisiert und weniger durch Interaktionen bestimmt war: der Bereich der Vorstellungen und der Ideologie. Der Krieg des Deutschen Ordens gegen Litauer, Samaiten und Ruthenen und die damit verbundenen Handlungen, insbesondere die offensiven, waren durch das Streben der Ordensleitung nach Verwirklichung ihrer eigenen mental bedingten Machtansprüche motiviert. Diese gingen wiederum mit dem ekklesialen Sendungsbewusstsein des Ordens einher, das darin bestand, das Christentum zu verteidigen und die Heiden und ihre Verbündeten zur Annahme des ‚Jochs‘ der römischen Kirche zu zwingen128. Vom politischen und diplomatischen Gesichtspunkt aus waren die militärischen Handlungen des Ordens in östlichen Teilen des Preußenlandes zwischen 1383 und 1409 Elemente von vier Konflikten: 1) Fortsetzung des Krieges gegen das Großfürstentum Litauen. Er dauerte bis 1398 und endete mit dem Vertrag von Sallinwerder. 2) Unterwerfung Samaitens. Sie wurde in mehreren Anläufen zwischen dem Winter 1398/1399 und dem Frühjahr 1401 unternommen, scheiterte aber durch den Aufstand der Samaiten unter Führung des Großfürsten Alexander Vytautas. 3) Krieg gegen Litauen von 1401 bis 1404. Er endete mit dem Friedensvertrag von Raciążek (Racianz). 4) Erneute Unterwerfung Samaitens. Der Angriff auf Samaiten im Winter 1404/1405. Er führte zwar wiederum zur Unterwerfung des Landes, die aber ein neuer Aufstand der Bewohner im späten Frühjahr 1409 zunichtemachte129. der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jhs.], in: Žalgirio laikų Lietuva ir jos kaimynai [Litauen und seine Nachbarn im Zeitalter der Schlacht bei Tannenberg], hg. von Rūta Čapaite˙, Alvydas Nikžentaitis (Acta Historica Universitatis Klaipedensis, I), Vilnius 1993, S. 170–176. 128 Harro Gersdorf: Der Deutsche Orden im Zeitalter der polnisch-litauischen Union. Die Amtszeit des Hochmeisters Konrad Zöllner von Rotenstein (1382–1390) (Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Ost-Mitteleuropas, 29), Marburg/L. 1957 (weiterhin zit.: Gersdorf), S. 45–47 und 212 f.; Militzer: Orden, S. 179–185. 129 Allgemein dazu s. die oben in Anm. 127 zitierte wichtigste Literatur.



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Der hier ausgesonderte erste Zeitabschnitt steht im Zeichen von mili­tä­ ri­schen Handlungen, die in zwei getrennten Etappen (1383–1384 und 1390– 1392) von der Ordensleitung in Litauen im Rahmen der seit Ende 1381 andauernden inneren Auseinandersetzungen um die großfürstliche Macht unternommen wurden. Parteien des Konflikts waren Jogaila (Jagiełło), der Sohn des Großfürsten Algirdas (Olgierd), der von seinen Brüdern unterstützt wurde, und Fürst Kęstutis (Kenstut, Kinstutt) mit seinem Sohn Vytautas (Witold)130. Nach einer kurzen Zeit, in der Jogailas Auflehnung gegen Kęstutis im Sommer 1382 vom Deutschen Orden unterstützt wurde131, erfolgte bereits in der Mitte des darauffolgenden Jahres ein Wechsel in der Einstellung der Ordensleitung. Im Sommer 1383 unterstützte Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein die Ansprüche des nach Preußen gekom­ menen Vytautas auf das väterliche Erbe, d. h. auf das Herzogtum Trakai (Tracken), und erklärte Jogaila, der bislang sein im Oktober 1382 gegebenes Versprechen, sich mit seinen nächsten Angehörigen taufen zu lassen, nicht einlöste, den Krieg132. Die im Elbinger Kriegsbuch zuerst belegte Kriegshand­ lung war also ein groß angelegter Heerzug, den der Hochmeister im August 1383 gegen Litauen führte, womit er Vytautas in seinem Kampf gegen Jogaila unterstützte133. Auch die andere Unternehmung unter Elbinger Beteiligung an der mittleren Memel von Mai bis Juni 1384, in deren Verlauf das Ordensheer an Stelle des 1362 zerstörten Kauens die neue, gemauerte Burg Marienwerder erbaute134, sollte höchstwahrscheinlich die logistischen und ,operativen‘ Grundlagen legen für weitere, im Gebiet Oberlitauens durch­ zuführende Heerzüge zugunsten von Vytautas, der inzwischen mit dem neuen Namen Wigand getauft worden war135. Sein baldiger Verrat und sein Siehe u. a.: Ivinskis 1, S. 270–276; Kiaupa: Gediminian Lithuania, S. 124–126; Gudavičius, S. 149–157; Hellmann, S. 33–35; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 52–69; Jan Tęgowski: O sprawie następstwa tronu na Litwie po śmierci Olgierda [Über die Thronfolge in Litauen nach dem Tod von Olgierd], Przegląd Historyczny 84 (1993), H. 2, S. 67–89. 131 Ivinskis 1, S. 274–276; Gudavičius, S. 153–155; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 65 f. 132 Ivinskis 1, S. 276 f.; Gudavičius, S. 157; Kiaupiene˙: Grand Duchy, S. 127–128; Gersdorf, S. 62–64. 133 Ivinskis 1, S. 277; Gudavičius, S. 157 f.; Rimvydas Petrauskas: Vytauto laikai. Suverenus valdovas [Die Zeiten Witolds. Souveräner Herrscher] (weiterhin zit.: Petrauskas: Vytauto laikai), in: Kiaupienė/Petrauskas: Lietuvos istorija, S. 368–387, hier S. 369; Gersdorf, S. 64 f.; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 77. 134 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 14 f.; dazu u. a.: Voigt 5, S. 430–432; Ivinskis 3, S. 67; Gersdorf, S. 66 f.; Zigmantas Kiaupa: Kauno istorija [Geschichte Kauens], Bd. 1: Kauno istorija nuo seniausių laiku˛ iki 1655 metu˛ [Geschichte Kauens von den Vorzeiten bis in das Jahr 1655], Vilnius 2010, S. 38 f. 135 SSrerPruss 3, S. 127 und 605; SSrerPruss 5, S. 224; s. dazu u. a. Antoni Prochaska: Dzieje Witolda w. księcia Litwy [Geschichte Witolds, Großfürsten von Litauen], Wilno 11914; Kraków 22008 (weiterhin nach der 2. Aufl. zit.: Prochaska), S. 47 f.; Karl Heinl: Fürst Witold von Litauen in seinem Verhältnis zum Deutschen Orden in Preußen während der Zeit seines Kampfes um sein litauisches Erbe: 1382–1401 (Historische 130

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Überschwenken auf die Seite Jogailas im Frühsommer 1384 hat die Situation an der unteren und mittleren Memel dermaßen verändert136, dass die Ordensleitung beschloss, vorsichtshalber ein geschrei auszurufen. Vermutlich im Zusammenhang dieser Alarmierung war das Elbinger Auf­gebot im östlichen Teil des Samlandes eingesetzt, um die verkehrs­günstigen, ins Innere der Halbinsel führenden Furte der Deime zu schützen137. Die Spannungen mit dem ab Sommer 1384 von Vytautas unterstützten Jogaila hielten an, wenn auch die Kriegshandlungen von kurzen Waffenstillständen, die zum Gefangenenaustausch und -freikauf genutzt wurden, unterbrochen waren138. Noch im Jahre 1385 führte der Orden unter der Führung des Hochmeisters – wiederum unter der Beteiligung eines Elbinger Aufgebotes – einen großen Heerzug ins litauische Oberland, der bis nach Medinikai (Mednick, Medeniken) und Aschmjany (Oszmiana) vorstieß139. In den Jahren 1386– 1389 aber nahm er, wie bereits erwähnt, eine deutlich defensive Haltung an. Während dieser Zeit beteiligten sich die Elbinger Bewaffneten alleine an zehn Maßnahmen defensiver Art, die auf dem Gebiet des Preußenlandes anberaumt worden waren140. Für denselben Zeitraum lassen sich dagegen nur zwei offensiven Unternehmungen ausmachen, wobei noch eine davon in ihren Vorbereitungen stecken blieb. Beiden Aktionen im Spätsommer und Frühherbst 1388 zielten darauf ab, die von Vytautas Mitte August desselben Jahres eroberte Burg Wisna zurückzugewinnen. Die Burg unterstand seit 1382 dem Deutschen Orden, nachdem sie ihm Herzog Siemowit IV. von Masowien-Płock verpfändet hatte141. Auch diese Handlungen waren im Grunde keine gegen litauisches Gebiet gerichteten Angriffe, sondern nur Studien, 165), Berlin 1925 (weiterhin zit.: Heinl), S. 30; Josef Pfitzner: Groszfürst ­Witold von Litauen als Staatsmann (Schriften der Philosophischen Fakultät der Deutschen Universität in Prag, 6), Brünn etc. 1930 (weiterhin zit.: Pfitzner), S. 64. 136 Prochaska, S. 50 f.; Heinl, S. 40–46; Pfitzner, S. 68; Gersdorf, S. 69 f.; Ivinskis 1, S. 278 f. 137 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 1 f. 138 Siehe dazu Gersdorf, S. 97–99; Błaszczyk 2,1, S. 114–127; und neuerdings auch Adam Szweda: Organizacja i technika dyplomacji polskiej w stosunkach z zakonem krzyżackim w latach 1386–1454 [Organisation und Technik der polnischen Diplomatie in den Beziehungen mit dem Deutschen Orden 1386–1454], Toruń 2009, S. 357–360 (mit weiterführender Literatur). 139 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 6–9; s. Prochaska, S. 51; Gersdorf, S. 72. 140 Wie oben Anm. 121. 141 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 32 f. und 36 f.; mehr dazu Marek Radoch: Z dziejów stosunków mazowiecko-krzyżackich na przełomie XIV i XV wieku [Zur Geschichte der masowisch-preußischen Beziehungen an der Wende vom 14. zum 15. Jh.], cz. 3: Jeszcze w sprawie zastawów ziem zakonowi krzyżackiemu przez księcia płockiego Siemowita IV w latach 1382–1402 [Teil 3: Nochmals zu den Verpfändungen des Herzogs Siemowit IV. von Masowien-Płock an den Deutschen Orden 1382–1402], in: Mazowsze i jego sąsiedzi w XIV–XVI wieku. Wydanie jubileuszowe z okazji 70. rocznicy urodzin i 55-lecia pracy zawodowej w tym 30-lecia pracy naukowej Docenta doktora Zdzisława Taźbierskiego [Masowien und seine Nachbarn in 14.–16. Jh. Festgabe zum 70. Geburtstag und zur 30-jährigen Lehrtätigkeit in 55 Berufsjahren von Zdzisław Taźbierski], hg. von Józef Śliwiński (Studia i Materiały Wyższej Skzoły Ped-



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Versuche, den eigenen Stützpunkt wieder zu gewinnen. Die defensive Haltung des Ordens in der zweiten Hälfte der 1380er Jahre wird auch durch eine andere Maßnahme veranschaulicht, an der sich das Elbinger Aufgebot beteiligte, nämlich die vermutlich parallel im Frühjahr und Sommer 1387 ausgeführten Bauarbeiten an den Burgen in Labiau an der Deime und in Georgenburg (Jurgenburg) an der Memel142. Erst Anfang 1390 wechselte die Ordensleitung wiederum in die offensive Phasen mit einem Angriff auf Litauen. Der Wechsel war in erster Linie politisch bedingt: Bereits im Januar dieses Jahres kam es zu einer erneuten Verständigung des Ordens mit Vytautas143, so dass dieser sich bereits in der zweiten Monatshälfte mit seiner Mannschaft an dem vom Obersten Marschall Engelhard Rabe gegen Kernave˙ (Kernau) und Maišiagala im nördlichen Oberlitauen geführten Heerzug beteiligte. Das Ordensheer verstärkte auch ein Elbinger Aufgebot144. Dieser Heerzug eröffnete eine zweieinhalb Jahre lange Periode von Kriegshandlungen des Ordens gegen das Großfürstentum Litauen, bei denen der Orden erneut Vytautas’ An­sprüche auf sein väterliches Erbe und möglicherweise auch die auf die großfürstliche Macht unterstützte145. Im Zusammenhang mit der polnisch-litauischen Union haben diese Unter­ nehmungen einen breiteren Umfang als die in den 1380er Jahren geführten angenommen. Außer dem bereits genannten Winterheerzug von 1390 nahmen Elbinger Kontingente an zwei anderen groß angelegten offensiven Aktionen im Sommer 1390 und im Sommer 1391 teil, die gegen die Gebiete von Ukmergė (Wilkomir), Trakai (Tracken) und Vilnius (Wilna) in Oberlitauen gerichtet waren146. Bei kleineren Unternehmungen in den östlichen Markgebieten des Preußenlandes, selbst wenn diese von dem Obersten Marschall geleitet wurden, blieben dagegen die Elbinger zu Hause147. Der Orden setzten seine Angriffe auch nach dem abermaligen Verrat Vytautas’ vom Sommer 1392 unvermindert fort148. Zu dreien der vier großen Sommer- und Winterreisen agogicznej w Olsztynie, 126), Olsztyn 1997, S. 27–50, hier S. 33–35; daneben auch Błaszczyk 2,1, S. 120 f. 142 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 21 f.; SSrerPruss 2, S. 648; SSrerPruss 3, S. 149; s. Ivinskis 3, S. 79; Gersdorf, S. 99. 143 SSrerPruss 2, S. 639 f.; s. dazu u. a. Prochaska, S. 60 f.; Ivinskis 1, S. 301–306; Petrauskas: Vytauto laikai, S. 371; Gersdorf, S. 137–142; Błaszczyk 2,1, S. 142 f. 144 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 47–49; SSrerPruss 2, S. 641; s. Prochaska, S. 61; Heinl, S. 67; Gersdorf, S. 140; Błaszczyk 2,1, S. 143. 145 Heinl, S. 60–63; Pfitzner, S. 71–76; Kiaupienė: Lietuvos Dzidžiosios Kunigaikštystės, S. 355; Jan Tęgowski: Zagadnienie władzy w Wielkim Księstwie Litewskim w okresie między unią krewską a zgonem Skirgiełły (1385–1394) [Machtstreitigkeiten im Großfürstentum Litauen vom Beginn der Union von Krewo bis zum Tod Skirgiellos (1385– 1394)], Zapiski Historyczne 66 (2001), H. 4, S. 7–17; Błaszczyk 2,1, S. 143–155. 146 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 50–52 und 56 f.; SSrerPruss 2, S. 642 f. und 644 f. 147 SSrerPruss 2, S. 645 f., 646 f., 647 und 648 f. 148 Dazu u. a. Prochaska, S. 66 f.; Heinl, S. 79–91; Pfitzner, S. 77 und 105 f.; Ivinskis 1, S.  308 f.; Gudavičius, S. 177 f.; Kiaupiene˙: Grand Duchy, S. 132; Petrauskas: Vytauto

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gegen Litauen von 1393 und 1394 schickten die Elbinger ihre Mannschaften149. Die aus der Sicht des Ordens mageren Ergebnisse der von Hochmeister Konrad von Jungingen angeführten großen Sommerreise gegen Wilna von 1394 führten in Verbindung mit der ungünsti­gen Witte­rung150, 1395 zur vorübergehenden Einschränkung der militärischen Aktivität des Ordens, die Vytautas dazu veranlasste, im Jahre 1396 und Anfang 1397 seinerseits zum Angriff überzugehen151. Das Eingreifen des preußischen Ordenszweiges in livländische Angelegenheiten und sein Engagement im Ostseeraum 1396 resp. 1397152 verlängerte seine militärische Passivität gegenüber Litauen, die das schlechte Wetter im Winter 1397/1398153 und der Gotlandheerzug im Frühjahr 1398154 weiter andauern ließ. Der am 23. April 1398 geschlossene Waffen­still­ stand mit Alexander Vytautas beru­higte die Lage im östlichen Markgebiet des Preußenlandes, und der Frieden vom 12. Oktober desselben Jahres veränderte gänzlich die militärische Situation 155. Der jahrzehntelange Kriegszustand zwischen dem Orden und Litauen war zu seinem Ende gekommen. Im Februar 1399 unternahm die Ordensleitung die ersten groß ange­ legten militärischen Schritt mit dem Ziel, Samaiten der Ordensmacht unter­ zuord­nen: Nach den Bestimmungen des Vertrages von Sallinwerder sollte laikai, S. 372; Hellmann, S. 40; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 131–133; Błaszczyk 2,1, S. 35–41 und 154–156. 149 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 60 f., 62 f. und 64–67; SSrerPruss 2, S. 649, 652 f. und 654–661; zu dem Sommerheerzug von 1393, an dem das Elbinger Aufgebot nicht teilgenommen hat, s. SSrerPruss 2, S. 651 f.; SSrerPruss 3, S. 188 f. und 625; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 259, S. 34. 150 SSrerPruss 3, S. 199; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 48, Nr. 32, S. 17. 151 SSrerPruss 3, S. 203 f. 152 Bernhart Jähnig: Johann von Wallenrode O.T. Erzbischof von Riga, Königlicher Rat, Deutschordensdiplomat und Bischof von Lüttich im Zeitalter des Schismas und des Konstanzer Konzils (um 1370–1419) (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, 24), Bonn-Bad Godesberg 1970, S. 24–32; Boockmann: Falkenberg, S. 63–71; Joachim Zdrenka: Polityka zagraniczna książąt szczecińskich w latach 1295– 1411 [Die Außenpolitik der Herzöge von Pommern-Stettin in den Jahren 1295–1411] (Biblioteka Słupska, 34), Słupsk 1985, S. 232–240; Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 424–428; Błaszczyk 2,1, S. 162. 153 SSrerPruss 3, S. 209; s. Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 48, Nr. 34, S. 17. 154 Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 443–447; s. auch Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 50, Nr. 31, S. 44. 155 Zum Waffenstillstand s. Prochaska, S. 88; Heinl, S. 162–168; Błaszczyk: Dzieje 2,1, S. 169 und 172; zum Friedensvertrag s. u. a.: Voigt 6, S. 93–95; Prochaska, S. 89 f.; Heinl, S. 169 f.; Pfitzner, S. 107 f. und 126 f.; Hellmann, S. 41; Ivinskis 1, S. 326 f.; Kiaupiene˙: Grand Duchy, S. 134 f.; Gudavičius, S. 200–202; Rimvydas Petrauskas: Santykiai su Vokiečiu˛ ordinu: iš priešo į sąjungininką [Die Beziehungen zum Deutschen Orden: vom Feind zum Verbündeten], in: Kiaupene˙/Petrauskas: Lietuvos istorija (weiterhin zit.: Petrauskas: Santykiai), S. 403–420, hier S. 406 f.; Jarosław Nikodem: Polska i Litwa wobec husyckich Czech w latach 1420–1433. Studium o polityce dynastycznej Władysława Jagiełły i Witolda Kiejstutowicza [Polen und Litauen und die Hussiten 1420–1433. Studie zur dynastischen Politik von Wladislaus Jagiello und Witold Kinstuttson], Poznań 2004, S. 70 f.; Błaszczyk 2,1, S. 169–173.



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näm­lich Samaiten zum Herrschaftsbereich des Ordens geschlagen werden. Der Großfürst selber hatte sich dazu verpflichtet, dem Orden bei der Beherr­ schung dieses Gebiets zu helfen156. Sowohl am Winter- als auch am Sommer­ heerzug von 1399 waren die Elbinger Aufgebote beteiligt 157. Der Heerzug im Winter 1400, ebenfalls unter Beteiligung der Elbinger158, führte zur zeitweiligen Befriedung Samaitens, sodass sich eine neue Aktion im darauffolgenden Sommer erübrigte159. Die Teilnahme von Elbinger Bewaff­neten an den Reisen nach Samaiten der Jahre 1399 und 1400 scheint darauf hinzudeuten, dass die Unterwerfung dieses Gebiets mit beträchtlicher Anstrengung großer Teile des Preußenlandes verbunden war und zumindest die militärisches Ressourcen des Ober- und des Niederlandes in Anspruch nahm. Der nächste Schritt Alexander Vytautas’ gegen den Orden im Frühjahr 1401 – von einem Teil der preußischen Quellen als schon der dritte Verrat Witolds’ bezeichnet160 – eröffnete erneut einen Konflikt zwischen dem Orden und Litauen, dessen Umfang breiter war als der des Krieges gegen Samaiten161. In den ersten Monaten der Auseinandersetzung nahm der Orden eine eher defensive Haltung an. Deswegen unterblieb die Aufforderung an Elbing, ein Aufgebot aufzustellen. Während beim Winterheerzug des Obersten Marschalls Werner von Tettingen von 1402162 die Elbinger Mann­ schaften noch zu Hause blieben, waren sie im darauffolgenden Sommer dabei, als der Großkomtur Wilhelm von Helfenstein einen groß angelegten Heerzug gegen Vilnius (Wilna) und Medininkai (Mednick, Medeniken) führte163. Das Elbinger Kriegsbuch belegt auch eine Teilnahme an der Winterreise von 1403164. Im Frühling darauf mussten Elbinger Bewaffnete zu der vom Obersten Marschall aufgestellten Landwehr ausrücken, um den gefürchteten Vergeltungsschlag Alexander Vytautas’ abwehren zu können165. Voigt 6, S. 93–95; Pfitzner, S. 127 f.; Ivinskis 3, S. 413–415; und neuerdings Marek Radoch: Walki Zakonu Krzyżackiego o Żmudź od połowy XIII wieku do 1411 roku [Das Ringen des Deutschen Ordens um Samaiten von der Mitte des 13. Jhs. bis 1411], Olsztyn 2011 (weiterhin zit.: Radoch: Walki), S. 141 f. (jedoch mit zahlreichen irreführenden Deutungen). 157 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 80–83; s. SSrerPruss 3, S. 225 f. und 228; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nrrn. 274 und 276, S. 39. 158 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 84 f.; s. SSrerPruss 3, S. 235 f.; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 279, S. 39. 159 SSrerPruss 3, S. 236 f. und 240; s. dazu Voigt 6, S. 185–187; Radoch: Walki, S. 157–159. 160 SSrerPruss 3, S. 241; s. Prochaska, S. 92 f. und 97 f.; Pfitzner, S. 129. 161 Pfitzner, S. 129; Ivinskis 1, S. 329 f.; Ivinskis 3, S. 416 f.; Gudavičius, S. 204 f.; Błaszczyk 2,1, S. 283–285. 162 SSrerPruss 3, S. 255; s. Błaszczyk 2,1, S. 285; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 282, S. 40. 163 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 86 f.; SSrerPruss 3, S. 258 f.; s. Voigt 6, S. 223–225; Błaszczyk 2,1, S. 285; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 284, S. 40. 164 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 88–90; SSrerPruss 3, S. 264 f.; s. Voigt 6, S. 238–241; Błaszczyk 2,1, S. 286; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 285, S. 40. 165 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 91–93; SSrerPruss 3, S. 265 f.; s. Voigt 6, S. 241. 156

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Der 1403 geschlossene Waffenstillstand und der anschließende Friedens­ schluss von Raciążek (Racianz) vom 22./23. Mai 1404 beendeten den Kon­ flikt166 und eröffneten eine neue, diesmal nur wenige Monate dauernde Periode der Heerzüge nach Samaiten. Für die beiden großen Heerzüge von 1405, die im Winter und im Sommer von Obersten Marschall Ulrich von Jungingen mit Unterstützung des litauischen Großfürsten gegen Samaiten angeführt wurden, bot Elbing eigene Kontingente auf167. Wie in der Zeit zwischen 1399 und 1400 bean­ spruchten auch diesmal die Kriegshandlungen die Kräfte und das militärische Potential von weiten Teilen des Preußenlandes. Nachdem sich der Großteil der samaitischen Führungsschicht bis zu Beginn des Jahres 1406 der Ordensmacht unterworfen hatte168, folgte eine über drei Jahre währende Festigung der Ordensherrschaft, zu deren tragenden Säulen der Bau der Burgen Tobisburg (Dubissa), Friedeburg und Königsburg (Neu-Königberg) wurde169. Daran hatten die Elbinger jedoch keinen Anteil, zumindest fehlen die entsprechenden Nachrichten im Elbinger Kriegsbuch zu den 1407 und 1408 ausgeführten Baumaßnahmen in Samaiten. In der Zusammenschau der hier knapp dargebotenen militärischen Handlungen des Ordens gegenüber seinen östlichen Nachbarn zwischen 1383 und 1409 fällt eine zeitliche Asymmetrie zwischen der ersten Etappe, die einige Jahrzehnte andauerte – wovon 16 Jahre über die Eintragungen im Elbinger Kriegsbuch erfasst sind –, und den drei weiteren Abschnitten. Diese sind lediglich mit knapp über zwei Jahren, drei Jahren und nahezu fünf Jahren zu bemessen. Schon allein dieser Befund führt zu der Feststellung, dass die Auseinandersetzung zwischen dem Orden und Litauen Ende des 14. Jahr­ hunderts seinen Charakter veränderte. Die Tatsache der von der polni­schen Kirche eingeleiteten und 1387 in die Praxis umgesetzten Christiani­sierung Litauens konnte der Deutschen Orden in einer Situation, in der sich nach 1392 die Macht in den Händen von Alexander Vytautas festigte170, nicht mehr Siehe dazu u. a.: Voigt: Geschichte 6, S. 264–272; Prochaska, S. 101 f.; Pfitzner, S. 129 f.; Ivinskis 3, S. 417 f.; Kiaupiene˙: Grand Duchy, S. 138; Gudavičius, S. 206 f.; Krzyżania­ kowa/Ochmański, S. 186 f.; Błaszczyk 2,1, S. 290–294 (mit weiterführender Literatur). 167 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 104–107 und 109–111; SSrerPruss 3, S. 276 f. und 277 f.; s. Voigt 6, S. 322–327 und 329–331; Ivinskis 1, S. 331 f.; Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 288 f., S. 40 f. 168 Voigt 6, S. 352–355; Robert Krumbholtz: Samaiten und der Deutsche Orden bis zum Frieden am Melno-See (weiterhin: Krumbholtz), Altpreußische Monatsschrift 27 (1890), S. 1–84, hier S. 55–60; Eugenijus Saviščevas, Žemaitijos savivalda ir valdžios elitas 1409–1566 metais [Die Selbstverwaltung der Samaiten und ihre Herrschaftseliten 1409–1566], Vilnius 2010, S. 104; Petrauskas: Santykiai, S. 407 f.; Radoch: Walki, S. 220 f. und 229 f. 169 Ivinskis 1, S. 332; Ivinskis 3, S. 57, 59, 64, 325 f. und 344 f.; Voigt 6, S. 356; Krumbholtz, S. 54 f. und 65; Prochaska, S. 104; Gudavičius, S. 208. 170 Gudavičius, S. 193–202; Kiaupiene˙: Grand Duchy, S. 132–138; Kiaupiene˙: Lietuvos Dzidžiosios Kunigaikštyste˙s, S. 355 f.; Petrauskas: Vytauto laikai, S. 375–379; Błaszczyk: 2,1, S. 169–173, 192–216 und 256–268. 166



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über­sehen oder leugnen. Der Anteil der diplomatisch-politischen Hand­ lungen in den Beziehungen zwischen dem Orden und Litauen fing an, zu Ungunsten der bislang dominierenden Gewaltanwendung zu wachsen. Diese Tendenz ist seit mindestens 1382 wahrnehmbar, nachdem Jogaila ein öffent­ liches Versprechen abgelegt hatte, von den Händen des Ordens die Taufe anzu­neh­men. Vergleiche mit der Taufe von Herzog Butautas (Butawt) im Jahre 1365171 erinnern an eine ähnliche Ausgangslage. Aber damals war dieses Ereignis nicht von weiteren Entwicklungen begleitet, die die politische Situation in Litauen verändern würden, wie in den 1380er Jahren. Die Macht von Algirdas und Kęstutis war damals zu stark gegründet und gefestigt172. Die Verän­derungen im vorletzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts erweisen sich dagegen als vielschichtiger, was teilweise durch die Verbindung Litauens mit dem Königreich Polen beeinflusst war und sich als die Folge von innerer, breit eingerichteten herrschaftlichen Tätigkeit Alexander Vytautas’ weithin erwies. Von 1386 an begann das Selbstverständnis des Deutschen Ordens im Baltikum von grundsätzlichen Veränderungen durchdrungen zu werden. Man kann diesen Wandel auszudrücken versuchen, indem man sich auf die Terminologie der ‚klassischen‘ militärgeschichtlichen Forschung, wenn auch kontrapunk­tisch beruft: Die ,Politik‘ hat für den Deutschen Orden größten­ teils aufgehört, lediglich eine bedingt mögliche ,Fortsetzung‘ des bislang fast ständig geführ­ten und für ,heilig‘ gehaltenen Krieges gegen die Heiden zu sein. Nunmehr begann der ‚Krieg‘ die Rolle der ‚Fortsetzung der Politik‘ zu spielen, auch wenn sich der gesamte hier besprochene Zeitraum des letzten Jahrzehnts des 14. und des ersten Jahrzehnts des 15. Jahrhunderts als eine Übergangsperiode darzustellen vermag. Symptomatisch für diesen Wandel ist nicht so sehr der nachlassende Zustrom von westeuropäischen ‚Gästen‘ nach Preußen – was noch vor einiger Zeit betont wurde173 –, sondern die zuneh­ mende Präsenz solcher ‚Gast‘-Kreuzfahrer auch in den Heeren des litauischen Großfürsten174. Dieser begann nämlich nach 1392, selber die Idee eines geheiligten Krieges gegen Heiden und Schismatiker zu propagieren. Dass der Großfürst am 9. September 1403 beim Papst das gegen den Deutschen Orden gerichtet Kreuzzugsverbot erwirkte 175 und der Orden auf die baldige Aufhebung desselben hinarbeitete176, gehört in erster Linie zur ‚politischen‘ und nicht zu der militärischen Ausein­an­dersetzung zwischen den beiden Ivinskis 1, S. 252; Ivinskis 3, S. 233; Kiaupa, S. 122. Kiaupa, S. 119–124. 173 Werner Paravicini: Von der Preußenfahrt zum Hussitenkreuzzug, in: Beiträge zur Mili­tärgeschichte des Preussenlandes von der Ordenszeit bis zum Zeitalter der Weltkriege, hg. von Bernhart Jähnig (Tagungsberichte der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, 25), Marburg 2010, S. 121–159, hier S. 121– 124 und 150 f. 174 Ivinskis 1, S. 320–322; Petrauskas: Vytauto laikai, S. 376 f.; Błaszczyk 2,1, S. 178. 175 Prochaska, S. 100; Boockmann: Falkenberg, S. 79; Gudavičius, S. 206; Petrauskas: Santykiai, S. 407; Krzyżaniakowa/Ochmański, S. 183 f.; Błaszczyk 2,1, S. 289. 176 Boockmann: Falkenberg, S. 79 f. 171 172

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rivalisierenden Mächten. Da die Bevöl­kerung Samaitens aber weiterhin im Heidentum verharrte und die rutheni­schen Gebiete des Großfürstentums Litauen tatsächlich von als ‚Schismatiker‘ geltenden orthodoxen Christen bewohnt waren, konnte die Mehrzahl der militärischen Handlungen des Ordens zwischen 1383 und 1409 nicht nur propagandistisch als Kreuzzüge verkündet werden. Vielmehr galten diese auch als solche sowohl in den Augen der Bewohner des Preußenlandes als auch in den der meisten Ankömmlinge aus Westeuropa. Wie bereits erwähnt, waren nicht alle der 42 Unternehmungen des Deutschen Ordens, an denen sich zwischen 1383 und 1409 die Elbinger Mannschaften beteiligten, gegen die litauisch-ruthenischen oder samaitischen Gegner gerichtet. Neben dem Konflikt in den östlichen Grenzräumen wuchs der Frage nach der Befriedung des Ostseeraumes im letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts eine wesentliche Bedeutung zu177. Diese Frage hatte insbesondere für Elbing und die anderen sog. ‚preußischen Großstädte‘ eine grundlegende Bedeutung für ihren Fernhandel gewonnen. Die 1397 an der preußischen und pommerschen Küste178 und im darauffolgenden Jahr auf Gotland179 von den Ordensgebietigern unternommenen militärischen Hand­ lungen wurden zur Einstellung der alle bisher gekannten Maße überschreiten­ den Seeräubertätigkeit und zur Sicherung oder Wiederherstellung der Fernhandelsrouten auf der Ostsee betrachtet. Die beiden anschließenden Gotlandexpeditionen im Frühjahr und im Sommer 1404 verfolgten das Ziel, auf der Insel die Position des Ordens wiederherzustellen oder zu stärken180, um wenigstens auf den Gewässern der mittleren Ostsee die störungsfreie Handelsfahrt einigermaßen zu gewährleisten. Die restlichen vier militärischen Unternehmungen des Ordens, an denen sich die Elbinger Aufgebote beteiligten, hingen mehr oder weniger mit den bereits erwähnten Auseinandersetzungen mit Litauen zusammen. Die erste dieser Aktionen fand im Februar und März 1389 unter Führung des Obersten Marschalls Engelhard Rabe gegen das neumärkische Falkenburg und das (hinter)pommersche Köslin statt. Sie war eine rasche Reaktion auf die Gefangennahme des nach Preußen zu einem Kreuzzug gegen die Litauer Ende 1388 aufgebrochenen Herzogs Wilhelm I. von Jülich-Geldern durch Otto Kehlert: Die Insel Gotland im Besitz des Deutschen Ordens 1398–1408 (weiterhin zit.: Kehlert), Altpreußische Monatsschrift 24 (1887), S. 385–442, hier S. 386–390; Beninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 422–424, 428–430, 447–454 und 476 f.; neuerdings auch Jürgen Sarnowsky: The Military Orders and Their Navies, in: The Military Orders, Bd. 4: On Land and by Sea, hg. von Judi Upton-Ward, Aldershot 2008, S. 41–56, hier S. 47 f., 49 und 51 f. 178 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 74 f. 179 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 76–79; detailliert Voigt 6, S. 108–115; Kehlert, S. 390–392; Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 433–436 und 443–447. 180 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 95–98 und 101 f.; Voigt 6, S. 260–265; Kehlert, S. 422–428; Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 456–461 und 469–472. 177



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Eckhart von dem Walde und Matzke von Borcke181. Die Präsenz des Elbinger Aufgebotes, das sich neben den anderer städtischer Kontingente aus dem Preußenland beteiligte182, kann mindestens in militärischer Hinsicht mit dem von der Ordensleitung erwarteten Charakter der Kriegshandlungen erklärt werden: Bei diesem Heerzug musste man mit der Bestürmung der (hinter) pommerschen und neumärkischen Stützpunkte des mit den Familien von dem Walde und von Borcke verbündeten Landadels rechnen. Auch die gegen das Königreich Polen gerichteten drei Angriffe weisen einen deutlichen litauischen Kontext auf. Im Falle der im Herbst 1390 und im Spätsommer 1391 stattgefundenen Heerzüge183 ist der Zusammenhang jedoch nur mittelbar zu erschließen. Der Zug gegen das Dobriner Land im August 1409, der den ersten Akt in dem Krieg darstellt, den der Hochmeister dem polnischen König erklärt hatte, war indes ein unmittelbares Ergebnis des erneuten vom litauischen Großfürsten und höchstwahrscheinlich auch vom König selbst provozierten Konfliktes zwischen Litauen und dem Orden. Für diese Auseinandersetzung setzte das Königreich von Anfang an große Kräfte in Bewegung184. Für eine tiefer gehende militärgeschichtliche Analyse aller 42 Unter­neh­ mun­gen, die hier nur in ihrem allgemeinen historischen Kontext vorzustellen sind, sei jedoch auf einige Aspekte hingewiesen, die für die Stadtgeschichte und für die Praxis der Kriegsführung des Deutschen Ordens im Preußenland um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert wesentlich zu sein scheinen. In einer Zeit von 25 ½ Jahren nahmen die Mannschaften der Stadt Elbing an 25 militärischen Aktionen mit offensivem und an 17 mit defensivem Charakter teil. Von den 25 Heerzügen fanden 21 auf dem Festland statt, einer hatte den Charakter eines typischen Seekriegszuges, und die drei übrigen Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 38–43; s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–252; neuerdings auch Joachim Zdrenka: Konflikt słupsko-krzyżacki związany z napadem na księcia Wilhelma z Geldrii w świetle listu wielkiego mistrza Konrada Zöllnera von Rotenstein (22 X 1389) [Der Konflikt zwischen Pommern-Stolp und dem Deutschen Orden wegen des Überfalls auf Herzog Wilhelm von Geldern im Lichte eines Briefes von Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein (22. Oktober 1389)], in: Komturzy, rajcy, żupani [Komture, Ratmannen und Schupane], red. Błażej Śliwiński (Studia z dziejów średniowiecza, 11), Malbork 2005, S. 507–514, hier S. 508–511. 182 Thorner Denkwürdigkeiten von 1345–1547, hg. von A[lbert] Voigt (Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, 13), Thorn 1904, S. 14 f.; Julius E. Wernicke: Geschichte Thorns aus Urkunden, Dokumenten und Handschriften, Bd. 1, Thorn 1842, S. 111; dazu s. Voigt 5, S. 510 f.; Töppen: Elbinger Antiquitäten, S. 98. 183 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 53 f. und 58 f. 184 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 118–138; s. Kwiatkowski: Okoliczności, S. 29–32; Sławomir Jóźwiak, Adam Szweda: Wypowiedzenie wojny królowi polskiemu przez wielkiego mistrza zakonu krzyżackiego [Die Kriegserklärung an den König von Polen durch den Hochmeister des Deutschen Ordens], in: Jóźwiak/Kwiatkowski/Szweda/Szybkowski: Wojna Polski i Litwy, S. 117–120; Sławomir Jóźwiak: Ofensywa zakonu [Angriff des Ordens], in: ebd., S. 120–136. 181

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repräsentierten eine Mischung von Festland- und Seekriegszügen. Die meisten Heerzüge zu Lande (19, davon 17 gegen Litauen bzw. Samaiten) lassen sich als im großen Maßstab geplante, organisierte und durchgeführte Unternehmungen kennzeichnen. Sie wurden entweder von den Hoch­ meistern selbst, von den Obersten Marschällen oder von den Großkomturen angeführt und vereinigten Aufgebote aus einem Großteil des Preußenlandes. Bei neun dieser Heerzüge (darunter sieben gegen Litauen) wurden befestigte Stützpunkte des Gegners angegriffen, die sowohl belagert als auch unter Anwendung von Belagerungsmaschinen, baroballistischer Artillerie und von Feuerwaffen erstürmt wurden185. Manche dieser Belage­rungen zeichnen sich durch ein hohes technisches und organisatorisches Niveau aus. Wenn auch die meisten der genannten Unternehmungen mehr als einen Monat, einige sogar über 60 Tage dauerten186, können sie im breiteren ge­ samteuropäischen Kontext dennoch nicht als besonders lang andauernde Heerzüge angesehen werden. Berücksichtigt man allerdings die von den Mannschaften im Laufe der Kriegshandlungen zurückgelegten Wegstrecken mit einer Entfernung von 350 bis 450 km in einer Richtung (was 700–900 km der Gesamtstrecke ergibt), kommt man nicht umhin, den meisten Unternehmun­gen eine erhebliche Dynamik zuzumessen. Dabei sei betont, dass die beteiligten Elbinger Aufgebote noch einen zusätzlichen Weg von rund 200 km hatten, denn bei den Reisen nach Litauen oder Samaiten ist die ca. 100 km zählende einfache Entfernung zwischen Elbing und dem dafür üblichen Sammelplatz Königsberg hinzurechnen187. Trotz des weitgehenden Schweigens der erhaltenen Quellen spielten logistischen Fragen wie die Organisation von Durchzügen, das Lagern, die Verproviantierung und die Regelung des Waffen- und Gerätenachschubs zweifelsohne eine wesentliche, wenn nicht gar erstrangige Rolle188. Mittelbar wird dies durch die besondere Position der Elbinger Schäffer belegt, die vom Stadtrat eigens für die Vorbereitung eines Heerzuges verordnet wurden189. Intensive Durchzüge SSrerPruss 2, S. 622, 629 f., 632 f., 646, 649, 656 f. und 659 f. SSrerPruss 2, S. 642 f. und 654–661; dazu s. Paravicini: Preussenreisen 2, Tab. 49, Nr. 247, S. 37 (= Tab. 50, Nr. 21, S. 43); Nr. 262, S. 38 (= Tab. 50, Nr. 27, S. 44). 187 Paravicini: Preussenreisen 1, S. 272 f. 188 Dazu s. Paravicini: Preussenreisen 2, S. 66–83 und 88–95. 189 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 3; daneben auch Nowa księga Nrrn. 11, 61, 63, 76, 77, 222, 256, 260, 777, 782, 956, 989, 993, 1002 f., 1109 und 1111; zu diesen Leuten s. u. a. Janusz Tandecki: Średniowieczne księgi wielkich miast pruskich jako źródło historyczne i zabytki kultury mieszczańskiej (organizacja władz, zachowane archiwalia, działalność kancelarii) [Mittelalterliche Bücher der preussischen Großstädte als Geschichtsquellen und Denkmäler bürgerlicher Kultur (Organisation der Behörden, Archivalienerhaltung Kanzleitätigkeit)], Warszawa, Toruń 1990, S. 69 und 73; Ders.: Struktury administracyjne i społeczne oraz formy życia w wielkich miastach Prus Krzyżackich i Królewskich w średniowieczu i na progu czasów nowożytnych [Verwaltungs- und Sozialstrukturen sowie Lebensformen in preußischen Großstädten im Mittelalter und an der Schwelle zur Neuzeit], Toruń 2001, S. 48 und 51. 185 186



Heerzüge unter Elbinger Beteiligung (1383–1409)

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prägten die meisten offensiven militärischen Handlungen, an denen die Elbinger Mannschaften beteiligt waren. Bemerkenswert ist auch, dass sich die Elbinger Aufgebote nicht an Plünderungen, ähnlich den seit der Mitte des 14. Jahrhunderts dem konti­ nentalen Europa bekannten englischen ‚chevauchées‘, beteiligten. Dabei pflegten kleinere Trupps ein möglichst großes Feindesgebiet zu verheeren, indem sie Gefangene, Pferde, Vieh und sonstige bewegliche Güter entführten. Ausschlaggeben für den Erfolg der Plünderungen war in der Regel die Dynamik der Handlungen190. Die fehlende Beteiligung der Elbinger gibt keinen Anlass zur Verwunderung, denn die Stadt war von den östlichen Einsatzgebieten weit entfernt. Die Plünderungszüge gingen zumeist von Ordensgebietigern aus den preußischen Niederlanden, insbesondere von denen aus, deren Ordenshäuser am Rande der sog. ‚Großen Wildnis‘ lagen191. Belegt ist auch die Elbinger Beteiligung an den wenigen offenen Feld­ schlachten, die üblicherweise von den Hauptkampftruppen beider Konflikt­ parteien ausgefochten wurden. Während der 21 genannten Heerzüge kam es lediglich bei zweien (jeweils im Sommer 1385 und 1394) zu Gefechten auf offenem Feld. Dabei waren sie – vielleicht mit Ausnahme der Schlacht bei Rudamina192 – nicht einmal kriegsentscheidend. Der während des Sommer­ heerzuges von 1385 am Fluss Nergis ausgetragene Kampf war eine Auseinandersetzung um eine schließlich vom Ordensheer genommene Furt193. Einen ähnlichen Charakter hatte möglicherweise auch das Gefecht bei Ritterswerder um den 13. August 1394194. Umfang und Maßstab der defensiven militärischen Handlungen sind im Vergleich dazu viel schwieriger zu bestimmen. Für die meisten der 17 Un­ ternehmungen dieser Art ist das Elbinger Kriegsbuch die alleinige Quelle, und zwar für nichts mehr als für die bloße Bestätigung ihrer Existenz195. Diese verwehrt eine eingehende Analyse. Hinzu kommt, dass bei zehn dieser Verteidigungsmaßnahmen nicht einmal das Einsatzgebiet der Elbinger Aufgebote bekannt ist196. Bei den anderen lässt sich immerhin so viel er­ken­ Paravicini: Preussenreisen 2, S. 56–58; dazu s. auch Friedrich Benninghoven: Zur Technik spätmittelalterlicher Feldzüge im Ostbaltikum, ZfO 19 (1970), S. 631–651, hier S. 633–640 und 646–650. 191 A[lfred] Thomas: Die Struter, Altpreußischer Monatsschrift 21 (1884), S. 301–308; Paravicini: Preussenreisen 2, S. 58 f.; s. auch einige Anmerkungen von Krzysztof Kwiatkowski: „Wojna litewska” zakonu niemieckiego w XIV stuleciu w przedstawieniu Wiganda z Marburga [„Der litauische Krieg” des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert in der Darstellung Wigands von Marburg], Wiadomości Historyczne 2010, Nr. 3, S. 5–19, hier S. 7. 192 SSrerPruss 2, S. 658 f.; s. dazu Voigt 6, S. 26–28. 193 SSrerPruss 2, S. 624 f. und 632. 194 SSrerPruss 2, S. 656 f. 195 Wie Anm. 122. 196 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 4 f., 17, 19, 23 f., 26 f., 28 f., 30 f., 37, 68 f. und 70–72. 190

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Einleitung

nen, dass die Stadt bei ihrer Aufstellung einen deutlich geringeren Aufwand betreiben musste als bei der Aufbietung der Kontingente für einen Angriff. Dies bewirkten alleine schon die geringeren Entfernungen, die die Verteidi­ gungsaufgebote zu überwinden hatten197. Zudem waren die meisten dieser Maßnahmen nur von kurzer Dauer, was ebenfalls die Kosten für die Versor­ gung und für den Transport senkte. Bei dreien von 21 Offensiven und bei einer der 17 Defensiven führten die Ordenstruppen Bauarbeiten aus (Marienwerder 1384, Labiau und Georgenburg 1387, Ritterswerder 1391 und 1394)198. In allen diesen Fällen handelte sich um den Bau von Burgen an der unteren Memel, die als Stützpunkte für künftige Angriffe auf Samaiten oder auf Oberlitauen dienen sollten. Der Umstand, dass nur eine von diesen Maßnahmen – nämlich die vom Sommer 1387, die im Elbinger Kriegsbuch als buunge verzeichnet ist199 – lässt vermuten, dass die Elbinger gemäß einem mit der Ordensführung vereinbarten Plan hierfür nur Baugeräte mitnehmen und an den an den beiden genannten Orten in Gang gesetzten Bauarbeiten teilnehmen sollten. Aus städtischer Sicht hatten die anderen Maßnahmen keinen derartigen Charakter. Dies würde bedeuten, dass die Elbinger Aufgebote bei der Errichtung oder Wiederherstellung der Burgen von Marienwerder und Ritterswerder nicht unmittelbar beteiligt waren. Möglicherweise waren sie damals für Deckungs- oder Nachschubsaufgaben eingesetzt. Für sich genommen, ist das Elbinger Kriegsbuch ein Beleg für die Organisation und Funktion des städtischen Militärwesens. Die Einleitung der Edition weist darauf hin200, dass diese recht wirkungsvoll gewesen sein dürften. Eine ähnliche Aussage vermitteln die Ergebnisse der Analyse einiger der hier vorgestellten Unternehmungen. Was an ihnen überrascht, war allem Anschein nach die große Schnelligkeit, mit der der Deutsche Orden durch die Anpassung seiner Aufgebote auf Veränderungen reagierte201. Dies setzt auch eine organisatorische Leistungsfähigkeit des Elbinger Rates voraus, der imstande war, kurzfristig eigene Kontingente aufzubieten, auszustatten und den außerhalb des Stadtgebiets befindlichen Truppen des Ordens zuzuführen. Diese Leistungsfähigkeit vermag somit auch als beredtes Zeugnis vom hohen Stand der organisatorischen Kompetenz der Elbinger Bürger gelten, die nicht nur in den herkömmlichen, mit dem spätmittelalterlichen Stadtleben verknüpften Bereichen wie der kaufmännischen Tätigkeit oder des Hand­ werks, sondern auch im Militär- und Kriegswesen ihren Ausdruck fand.

Wie Anm. 69. Ivinskis 3, S. 67 f. und 79 (s. auch Anm. 142). 199 Siehe unten in der Textabschrift der Edition S. 21. 200 Siehe oben in der Einleitung, S. 32–42. 201 Siehe u. a. den Sommerheerzug vom Juli bis August 1383 nach Litauen und die Vorbereitungen für den Heerzug vom August 1388 nach Wisna als rasche Reaktionen auf die nicht voraussehbaren Maßnahmen der jeweiligen Gegner. 197 198

Verzeichnis Elbinger Gefallener Die mit Fragezeichen versehenen Angaben sind unsichere Erschließungen. – Willam Lange, † 1384 während der Sommerreise nach Marienwerder gegenüber Kauen? – Claus Langerake, † 1384 während der Sommerreise nach Marienwerder gegenüber Kauen? – Johanes d. Ä. Czygeler, † 1385 während der Sommerreise nach Kauen und Oszmiana? – Tyde Glambeke, † 1390 während der Winterreise nach Litauen? – Arnd Flarse, † 1391 während der Sommerreise nach Wilna? – Jurge von Bremen, † 1391 während der Sommerreise nach Wilna? – Nyckel (Hofgutsbesitzer), † 1391 während der Sommerreise nach Wilna? – Mathis Witte, † 1391 während der Sommerreise nach Wilna? – Michil Kreftisdorp, † 1393 während der Winterreise nach Grodno? – Valkenborch, † 1393 während der Winterreise nach Grodno? – Broseke von Mellen, † 1394 während der Sommerreise nach Wilna. – Herman de Lubic, † 1394 während der Sommerreise nach Wilna. – Lambert Langerake, † 1394 während der Sommerreise nach Wilna? – Wagenknecht, † 1394 während der Sommerreise nach Wilna? – Gerke Water, † 1398 während des Gotlandfeldzuges? – Gerd Alff, † 1405 während der Sommerreise nach Samaiten? – Ratmann Heinrich Oltman, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Johan d. J. von Heruorde, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Tyde von der Wyde, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Johan d. J. Raw, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Berthram Beteke, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Johan Crvczeborg, † 1410 bei Tannenberg? – Symon Melsak, † 1410 bei Tannenberg? – Steffan Sprenger, † 1410 bei Tannenberg? – Hinze d. Ä. SchGlte, † 1410 bei Tannenberg. – Hildebrant Wittenborch, † 1410 bei Tannenberg? – Herman Bilwerdir, † 1410 bei Tannenberg. – Hans Teggel, † 1410 bei Tannenberg. – Hufenhorn, † 1410 bei Tannenberg? – Gerart, der Arzt, † 1410 bei Tannenberg. – Peter Koningsberg, † 1410 bei Tannenberg? – Gerke Tonneke, † 1410 bei Tannenberg? – Hans Denewerk, † 1410 bei Tannenberg? – Gotschalk Grothe, † 1410 bei Tannenberg?

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Verzeichnis Elbinger Gefallener

– Bertolt M=nch, † 1410 bei Tannenberg. – Cuneke, † 1410 bei Tannenberg? – LFdeke Schulte, † 1410 bei Tannenberg. – Johan Monsterberg, † 1410 bei Tannenberg? – Claus Schoneke, † 1410 bei Tannenberg. – Hynric Lange, † 1410 bei Tannenberg. – Vogel, der Koch, † 1410 bei Tannenberg. – Jocob d. J. Glogouw, † 1410 bei Tannenberg. – Ratmann Johannes Werner, † 1414 während des Hungerkrieges.

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Literatur

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Literatur

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Literatur

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Literatur- und Quellenverzeichnis

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Quellen

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APG 369,1/3005 – Archiwum Państwowe w Gdańsku 369,1/3005 (Elbinger Kriegsbuch). OBA 1837 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA, Nr. 1837. OBA 4014 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA, Nr. 4014. OBA 4033 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA, Nr. 4033. OBA 27977 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA, Nr. 27977. OBA 28396 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA Nr. 28396. OBA 28440 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OBA Nr. 28440. OF 1 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 1. OF 6 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 6. OF 89cI – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 89cI. OF 89cII – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 89cII. OF 95 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 95. OF 143 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 143. OF 144 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 144. OF 147 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 147. OF 263 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 263. OF 281 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, OF 281. Schiebl. XXII, Nr. 27 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. XXII, Nr. 27. Schiebl. XXIII, Nr. 6 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. XXIII, Nr. 6. Schiebl. XXIII, Nr. 8 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. XXIII, Nr. 8. Schiebl. LIII, Nrrn. 21–24, 36, 38 und 42 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. LIII, Nrrn. 21–24, 36, 38 und 42. Schiebl. LIV, Nr. 13 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. LIV, Nr. 13. Schiebl. 46, Nr. 7 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 46, Nr. 7. Schiebl. 50, Nr. 75b – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 50, Nr. 75b. Schiebl. 51, Nr. 8 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 51, Nr. 8. Schiebl. 53, Nr. 10 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 53, Nr. 10. Schiebl. 60, Nr. 45 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 60 Nr. 45. Schiebl. 62, Nr. 9 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 62 Nr. 9. Schiebl. 64, Nr. 23 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 64, Nr. 23. Schiebl. 65, Nr. 7 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 65, Nr. 7.

82

Literatur- und Quellenverzeichnis

Schiebl. 65, Nr. 38 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 65, Nr. 38. Schiebl. 66, Nr. 21 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 66, Nr. 21. Schiebl. 83, Nr. 42 und 44 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 83, Nr. 42 und 44. Schiebl. 87, Nr. 3 – GStA PK, XX. HA Hist. Staatsarchiv Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. 87, Nr. 3. veröffentlicht: Ausgabenbuch – Das Ausgabenbuch des Marienburger Hauskomturs für die Jahre 1410–1420, hg. von Walther Ziesemer, Königsberg 1911. ASP 1 – Max Töppen: Akten der Ständetage Preussens unter der Herrschaft des Deutschen Ordens, Bd. 1: 1233–1435, Leipzig 1878 (ND Aalen 1974). Ciesielska: Wykazy – Karola Ciesielska (Bearb.): Wykazy mieszczan toruńskich zobowiązanych do udziału w wyprawach krzyżackich na Gotlandię w latach 1398–1408 [Verzeichnisse der gestellungspflichtigen Thorner Bürger für den Gotlandfeldzug des Ordens von 1398 bis 1408], Zapiski Historyczne 32 (1967), H. 4, S. 79–98. CDW I,3 – Codex Diplomaticus Warmiensis, I. Abtheilung Bd. 3, hg. von Carl P. ­Woelky (Monumenta Historiae Warmiensis, V), Braunsberg, Leipzig 1874. Codex – Codex Diplomaticus Prussicus. Urkunden-Sammlung zur alten Ge­ schich­te Preussens aus dem Königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst ­Regesten, hg. von Johannes Voigt, Bd. VI, Königsberg 1861. Danziger Komtureibuch – Księga komturstwa gdańskiego [Das Danziger Komtureibuch], wyd. Karola Ciesielska, Irena Janosz-Biskupowa (Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Fontes 70), Warszawa etc. 1985. Dienstbuch – Das Dienstbuch des Kulmerlandes (1423/24), bearb. von Sven Ekdahl, Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr. 16 (1966), S. 85–112. Elbinger Kriegsbuch – Max Töppen (Bearb.): Das Elbinger Kriegsbuch, Altpreussische Monatsschrift 36 (1899), S. 223–273. Galster – Georg Galster: Ein Danziger Wachstafelzinsbuch aus dem 15. Jahrhundert, ZfO 8 (1959), S. 231–259. Generalprokuratoren 2 – Die Berichte der Generalprokuratoren des Deutschen Ordens an der Kurie, Bd. 2: Peter von Wormditt (1403–1419), bearb. von Hans Koeppen (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung, 13), Göttingen 1960. Handelsrechnungen – Handelsrechnungen des Deutschen Ordens, hg. von Carl Sattler, Leipzig 1887. Handfesten – Joachim Stephan: Die Handfesten des Elbinger Komtureibuches, Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, 54 (2008), S. 97–160. Handschriften-Katalog – Handschriften-Katalog der Stadtbibliothek Königs­berg i. Pr., bearb. von August Seraphim unter Mitwirkung von Paul Rhode (Mitteilungen aus der Stadtbibliothek zu Königsberg i. Pr., I), Königsberg 1909.



Quellen

83

Hansekaufleute – Hansekaufleute in Brügge. Teil 3: Prosopographischer Katalog zu den Brügger Steuerlisten (1360–1390), bearb. von Ingo Dierck, Sonja Dünnebeil und Renée Rößner (Kieler Werkstücke, Reihe D: Beiträge zur europäischen Geschichte des späten Mittelalters, 11), Frank­furt/M., Berlin usw. 1999. Himmelreich – Peter Himmelreichs Elbinger Chronik, hg. von Max Toeppen, in: Die Preussischen Geschichtsschreiber des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Bd. 4,2, Leipzig 1881, S. 1–53. HR – Hanserecesse. Die Recesse und andere Akten der Hansetage. 1256–1430, Bd. 1, Leipzig 1870, Bd. 2, Leipzig 1872, Bd. 3, Leipzig 1875 (ND Hildesheim, New York 1975), Bd. 4: bearb. von Karl Koppmann, Leipzig 1877 (ND Hildesheim, New York 1975), Bd. 5: bearb. von Karl Koppmann, Leipzig 1880 (ND Hildesheim, New York 1975), Bd. 6: bearb. von Karl Koppmann, Leipzig 1889 (ND Hildesheim, New York 1975), Bd. 7: bearb. von Karl Koppmann, Leipzig 1893 (ND Hildesheim, New York 1975), Bd. 8: bearb. von Karl Koppmann, Leipzig 1897 (ND Hildesheim, New York 1975); II. Abt., Bd. 1: bearb. von Goswin Freiherr von der Ropp, Leipzig 1876. Heckmann: dh426 – Dieter Heckmann (Bearb.) in: Das Virtuelle Preu­ßische Urkundenbuch (http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/dh/dh426.htm). Janosz-Biskupowa – Irena Janosz-Biskupowa (Bearb.): Materiały dotyczące udziału Torunia w wyprawie krzyżackiej na ziemię dobrzyńską w r. 1409 [Materialien über die Thorner Beteiligung am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land im Jahre 1409], Zapiski Historyczne 25 (1960), H. 2, S. 83–101. Jenks: Pfundzollbuch – Das Danziger Pfundzollbuch 1409 und 1411, bearb. von Stuart Jenks, CD-Beilage der Hansischen Geschichtsblätter 124 (2006), erweiterte und verbesserte Druckauflage: Das Danziger Pfundzollbuch 1409 und 1411, bearb. von Stuart Jenks (Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte, NF 63), Köln, Weimar, Wien 2012. Joachim/Hubatsch – Regesta historico-diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198–1525, bearb. von Erich Joachim, hg. von Walther Hubatsch. Pars I: Regesten zum Ordensbriefarchiv. Vol. 1–3. Pars II: Regesten der PergamentUrkunden aus der Zeit des Deutschen Ordens. Göttingen 1948–1973. Kämmerei-Rechnungen – Max Töppen: Zu den Elbinger Kämmerei-Rechnungen, Altpreußische Monatsschrift 9 (1872), S. 373–376. Konventsbuch – Das Marienburger Konventsbuch der Jahre 1399–1412, hg. von Walther Ziesemer, Danzig 1913. Księgi Młodego – Księgi Młodego Miasta Gdańska 1400–1455 [1458–1459] (­Stadtbuch der Danziger Jungstadt 1400–1455 [1458–1459]), wyd. Krzysztof Kopiński, Piotr Oliński (Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Fontes 100), Toruń 2008. Księgi szosu – Księgi szosu i wykazy obciążeń mieszkańców Starego Miasta Torunia z lat 1394–1435 [Schoßbücher und Lastenverzeichnisse der Einwohner der ­­Altstadt Thorn von 1394 bis 1435], wyd. Krzysztof Mikulski, Janusz Tandecki, Antoni Czacharowski (Quellen zur Geschichte des mittelalterlichen Thorn, 1), Toruń 2002.

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Literatur- und Quellenverzeichnis

Leitfaden – Dieter Heckmann: Leitfaden zur Edition deutschsprachiger Quellen (13.–16. Jh.), Preußenland 3 (2012), S. 7–13; als Netzversion via http:// 141.84.81.23/hiko-owp/index.htm unter ‚Dienstleistungen‘. Lesnikov – Die Handelsbücher des hansischen Kaufmannes Veckinchusen, bearb. von Michail P. Lesnikov (Forschungen zur Mittelalterlichen Geschichte, 19), Berlin 1973. Liber memorialis – Der Stralsunder Liber memorialis, Teil 1: Fol 1–60. 1320–1410, bearb. von Horst-Diether Schroeder (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Stralsund, V/1), Schwerin 1964. Lites 2,2 – Lites ac res gestae inter Polonos ordinemque cruciferorum. Tomus 2,2, Posnaniae 21892. LivUB 3 – Liv-, est- und kurländisches Urkundenbuch, bearb. von Friedrich G. von Bunge u. a., Abt. 1, Bd. 3, Reval 1857 (ND Aalen 1967). MPolHist 2 – Monumenta Poloniae Historica, tom 2, ed. von August Bielowski, Lwów 1898. Nowa księga – Nowa księga rachunkowa starego miasta Elbląga [Das neue Rechnungsbuch der Altstadt Elbing], część 1: 1404–1410, część 2: 1411–1414), wyd. Markian Pelech (Towarzystwo Naukowe w Toruniu. Fontes 72–73), Warszawa etc. 1987–1989. Pelech: Pfundzoll – Markian Pelech: Ein Rechnungsbuch über den Preußischen Pfundzoll der Jahre 1397–1404, in: Festschrift Dr. Ernst Bahr zum 80. Geburtstag am 19. Aug. 1987 (zgl. Beiträge zur Geschichte Westpreußens, 10), S. 139–193. Pelech: Quellen – Markian Pelech: Quellen über den Hochmeister Heinrich von Plauen (1410–1413) in den staatlichen Archiven zu Danzig und Thorn und im Hauptarchiv Alter Akten zu Warschau, ZfO 27 (1988), S. 1–34. Perlbach: Prussia scholastica – Max Perlbach: Prussia scholastica. Die Ost- und Westpresussen auf den mittelalterlichen Universitäten (Monumenta Historiae Warmiensis, 6,3), Braunsberg 1895. Perlbach: Vögte – Max Perlbach: Die Preußischen Vögte in Schonen bis 1530, Hansische Geschichtsblätter (1901), S. 163–169. Pfennigschuldbuch – Das Pfennigschuldbuch der Komturei Christburg, hg. und bearb. von Heide Wunder (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz, 3), Köln, Berlin 1969. Pfundzollregister – Klaus Militzer: Ein Elbinger Pfundzollregister aus dem Herbst des Jahres 1398, Preußenland 17 (1979), S. 14–31. Piccard – Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 (http://www.piccard-online.de). Pomes. UB – Urkundenbuch des vormaligen Bisthums Pomesanien, bearb. von Hermann Cramer, Zeitschrift des historischen Vereins für den Reg.-Bezirk Marienwerder 15–18 (1885–1887). Riedel – Codex diplomaticus Brandenburgensis, hg. von Adolph F. Riedel, Teil I, Bd. 18, Berlin 1861. Schmid: Inschriften – Bernhard Schmid: Die Inschriften des Deutschen Ordenslandes Preussen bis zum Jahre 1466 (Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft, 11), Halle (Saale) 1935.



Quellen

85

Schoßregister – Das Schoßregister der Stadt Königsberg-Kneiphof von 1477, bearb. von Dieter Heckmann, ZfO 43 (1994), S. 1–29. Schuldbücher 1 – Schuldbücher und Rechnungen der Großschäffer und Lieger des Deutschen Ordens in Preußen, Bd. 1: Großschäfferei Königsberg I (Ordensfoliant 141), hg. von Cordelia Heß, Christina Link und Jürgen Sarnowsky (Veröffentlichungen aus den Archiven PK, 62,1; zgl. Quellen und Darstellungen zur Hans. Geschichte, NF LIX,1), Köln, Weimar, Wien 2008. Schuldbücher 3 – Schuldbücher und Rechnungen der Großschäffer und Lieger des Deutschen Ordens in Preußen, Bd. 3: Großschäfferei Marienburg, hg. von Christina Link und Jürgen Sarnowsky (Veröffentlichungen aus den Archiven PK, 62,3; zgl. Quellen und Darstellungen zur Hans. Geschichte, NF LIX,3), Köln, Weimar, Wien 2008. SSrerPrus 2 – Scriptores rerum Prussicarum, vol. 2, hg. von Theodor Hirsch, Max Töppen und Ernst Strehlke, Leipzig 1863. SSrerPrus 3 –Scriptores rerum Prussicarum, vol. 3, hg. von Theodor Hirsch, Max Töppen und Ernst Strehlke, Leipzig 1866 (ND Frankfurt am Main 1965). SSrerPrus 6 – Scriptores rerum Prussicarum, Bd. 6, bearb. von Udo Arnold, Frankfurt am Main 1968. Stachnik – Richard Stachnik: Die Akten des Kanonisationsprozesses Dorotheas von Montau von 1394 bis 1521 (Forschungen und Quellen zur Kirchen- und Kulturgeschichte Ostdeutschlands, 15), Köln, Wien 1978. Stadtbuch 1 und 2 – Das Elbinger Stadtbuch, Bd. 1: 1330–1360 (1393), Bd. 2: 1361– 1418, bearb. von Hans W. Hoppe (Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands, Beiheft 3 und 5), Münster 1976 und 1986. Staatsverträge – Erich Weise: Die Staatsverträge des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert, Bd. 1, Marburg 21970. Tabliczki – Tabliczki woskowe miasta Torunia ok. 1350 – I poł XVI w. [Wachstafeln der Stadt Thorn von ca. 1350 – 1. Hälfte des 16. Jhs.], wyd. Karol Górski, Witold Szczuczko, Warszawa, Poznań, Toruń 1980, S. 189–192. Tresslerbuch – Das Marienburger Tresslerbuch der Jahre 1399–1409, hg. von [Erich] Joachim, Königsberg 1896 (ND Bremerhaven 1973). Visitationen 1 – Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter, Teil 1: 1236–1449, hg. von Marian Biskup und Irena Janosz-Biskupowa unter der Redaktion von Udo Arnold (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, 50/I; zgl. Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens, 10/I), Marburg 2002. Zinsbuch – Arthur Semrau: Das älteste Zinsbuch der Altstadt Elbing 1295 bis etwa 1316, Elbinger Jahrbuch 4 (1924), S. 1–32.

Editionsgrundsätze Ediert wurde nach Dieter Heckmann: Leitfaden zur Edition deutsch­ sprachiger Quellen (13.–16. Jh.), Preußenland 3 (2012), S. 7–13. Der ‚Leitfaden‘ ist im Jahre 2000 entworfen und zuletzt 2010 revidiert worden unter dem Titel „Entwurf eines Leitfadens zur Edition deutschsprachiger Quellen (13.–16. Jh.)“. Im Internet ist er via http://141.84.81.23/hiko-owp/index.htm unter ‚Dienstleistungen‘ nutzbar. Die Seitenzahlen sind im Gegensatz zur denen der Vorlage durchgehend vermerkt. Sie stehen ggf. als Bearbeiterzusätze in eckigen Klammern. Die nach Aufgebotslisten gegliederten Eintragungsblöcke hat der Bearbeiter unter Hinzufügung der fortlaufenden Nummerierung in kursiver Schrift 1 ff. beibehalten, Nr. 64 ist unbesetzt geblieben. Um vor allem die mitunter schwer erkennbaren inneren Zusammen­ hänge der Einträge nicht zu verzerren, richtet sich die Interpunktion im Wesentlichen nach den Vorgaben der Vorlage und weicht insofern von der Editionsrichtlinie ab. Der Längsstrich mit davor- oder dahinterstehendem Punkt wird als Strichpunkt wiedergegeben. Der Bearbeiter hat auch die in der Art von Gleichheitszeichen gezeichneten Symbole oder Punkte vor den entsprechenden Einträgen des ersten Schreibers berücksichtigt. Der Druck gibt – außer bei den eigens im Fußnotenapparat beschriebenen Nachträgen – die durch Halbbögen oder Striche gekennzeichneten Verklammerungen wieder. Die der Bilanzierung oder der Fortschreibung als dienlich erachteten Schreibernachträge werden im Grundtext verkleinert wiedergegeben. Eine besondere Zugabe sind die in eckigen Klammern gesetzten Angaben des Wohnortes, soweit sie die biographischen Nachrichten zu dem jeweiligen Aufgebotspflichtigen im prosopographischen Teil der Edition hergeben. Zweifel an der richtigen Zuordnung sind oft dort angebracht,­ wo ein Gestellungspflichtiger über mehrere Grundstücke in unterschiedli­chen Stadtvierteln verfügte, wie z. B. Arnt Betheke oder Gotze Vrowendorp. Hier vermag ein Blick auf die Eintragungsumgebung die Orientierung zu erleichtern.

Text der Edition [Vorderer Spiegel] Verte quinque folia et invenies duas reisas consequentes scriptas que debent omnibus aliis hic signatis penitus anteferri, ut patebit per annos domini manifesteb) b)

c) Honorabilibus circumspectisque viris dominis proconsulibus et consulibus communium civitatum terre etc. et civibus etiam singulariter amicis nostris sincere dilectis litteram presentemurc)

90

Text der Edition

[S.]1 [1384 Okt. 1–8] Ad clamorem anno domini Mo CCCo LXXXIIII in communi septimana reversio autem facta fuerit in Konigsberg. d)

Maye dominorum 1 Her Ludeke Swarte. Gerd Lange- [Tobiasstr.] capitanei raken wepener, her Roloffs [Gerberstr.] von Mellen perd, Gerd [bei den Brotbänken] Alemans perd. 2 Her Johan Raw. Her Arnd Ro- [Böttcherstr.] uers perd., her [Herman] Brosekenf) perd, [Fischerstr., am Wasser] her Hinr(ich) Monches perd. [Heilig-Geist-Str.] e)

3 Berthram Beteke, her Hartwich [Beteke] wepener, [Böttcherstr., Brückstr.] Mathis Langeraken perd. [Fleischerstr.] 4 Die vleischer 2 man. 5 Hinr(ich) Nougard(e). Herman Swarten perd; [Tobiasstr.] 6 Haneke Rouers perd, [Fleischerstr.?] 7 Johanes Volmersten, her Jacob Volmersten [Böttcherstr., Böttchergasse] hengest, her Johan Stolten wepener [Heilig-Geist-Str.] 8 Die becker 2 man Die kremer 2 man 9 Claus Cornegel der Voisaneschen [Bude an der Waage] heng(est), Lorentz Melsagkes wepener [Fischerstr.] 10 Radeke der Watirsschen perd. 11 Der h(e)ren kok. [Claus] Mommelkenhofd(en) perd [vor dem Markttor] 12 Die vorwerke 4 man. 13 Spillute

Der Losesschen perd Jacob Valschen perd. [bei den Brotbänken] Jurgen Czedeken perd.



Text der Edition

91

14 Die visschere 1 wagen 15 Die schuwert 1 wagen 16 Die hoker 1 wagen [S. 2] Die andir maye 17 Johanes Kreft, [Herman] Langirbens perd. [bei den Mönchen] 18 Michil Kreftisdorp, [Arnt] Billew(er)dirs perd [Tobiasstr., Tobiasstr.] 19 Johan Grothe, [Johan] Krulles perd, [Tobiasstr.?] 20 Tyde Hughe, Lambert(es) von der [Gasse gegenüber dem Artushof] Lynden perd, Gerd Rouvers wepener [Heilig-Geist-Str., am Brotmarkt] 21 Petir Perd per se [Tobiasstr.] 22 Claus Dirgarde, her [Albert] Oltmans perd [Tobiasstr., Fischerstr.] der Smoldowsschen perd [am Kohlenmarkt] 23 Die goltsmede 1 man 24 Willam Biland. Her Johanes Biland(es) p(erd) [gegenüber der Schule, Bude bei der Bomgardisschen perd. den Mönchen] 25 Die schroter 2 man 26 Johanes Drulleshagen, Claus Wic- [Böttcherstr.] boldis heng(est), der Sompeschen p(erd) [Gerberstr.?] 27 [Johanes] Lyndentwich, Barenwoldis perd [Bude am Kirchhof] 28 Willam von Ruden. Synes brudir [an der Hommel] Hinr(ichen) perd [Heilig-Geist-Str.] 29 Eyn kok. Willam Crusen perd. [obere Heilig-Geist-Str.]

92

Text der Edition

[S.] 3 [1385 Mai 13] I(ncipit) schifreise VIII thage vor pyngest(en) anno LXXXVo 30 I(ncipit) kremer 2 schutzen. • Hoker 1 schutzen. • Gordeler 1 schutzen. • Cannengit(er) 2 schutzen. • Schrodir 3 schutzen. • Goltsmede 2 schutzen. • Becker 2 schutzen. • Schumaker 3 schutzen. • Visschir 2 schutzen. • Smede 2 schutzen. 31 Rueslude. Gerdener 3 man Cabildregir 3 man Ankersmede 2 man Lynenweber 1 man Bodeker Korsener Stureman Plateman

1 man.

32 Scheffir Her Ludeke Swarte [Tobiasstr.] Her Johan Raw. [Böttcherstr.] Dise vorgeschriben(e) syn von allen am(m)echten ane vleischir



Text der Edition

93

[S. 4; 1385 Juni 15] Ad clamorem anno domini LXXXVo die Viti et Modesti 33 capitanei

Her W(er)ner Wesseling [Tobiasstr.] Her Jo[han] Drogehorns wepener [obere Heilig-Geist-Str.] Her [Herman] Broseken perd [am Wasser] Her Rulofs [von Mellen] perd. [bei den Brotbänken] Her Johan Raw. [Böttcherstr.] Her Arnt Rouers perd. [Fischerstr.] Her Ludeke Swarten hengist [Tobiasstr.] Gerd Alemans perd.

34 Die vleischir 2 man. Hincze Pruver 1 wepener [Turmstr.] Willam von Ruden per se [an der Hommel] Bernd von Ahusen wepener [Brückstr.] Herman Colkis hengest. 35 Claus Cornegel per se. Her Gerd(is) von Thorun wepener [gegenüber dem Brücktor] Heyne Mekelborgis hengist 36 Her Hartwich Beteke 2 man. Johannes Bodekers perd. [am Markttor] 37 Berthram Betheke mit 2 wepener [Böttcherstr.] [Dietrich] Prangow perd. [Gerberstr.] [Herman] Stote(re)ken perd. 38 Johanns Kreft mit eijme wepener [Fischerstr.?] Petir Mekelborg(is) perd. [Schmiedestr.] 39 Anthoneus Volmersten(e) per se Hinr(ich) Nougard(en) wepener [Jurgen] Zedeken perd.

94

Text der Edition

[S.] 5 40 Die vorwerk 4 man 41 Petir Perd 1 wepener [Tobiasstr.] 42 Coqus civitatis wepener. Willam Crusen perd. [obere Heilig-Geist-Str.] 43 Claus Zost per seg) [Tobiasstr.] Gerke Rouers hengest. [am Brotmarkt] 44 Wulf Kistemaker 1 wepener. Wulf Ankersmit und Johan Bone [Gerberstr.]

45 1 wepener.

Tyde Rese und Tyde Lumpe

46 1 wepener

[Gerberstr.]

[Gerberstr.]

47 Her Werners [Wesseling] gast. [Tobiasstr.] Her [Albert] Oltmans perd. [Fischerstr.] [Arnt] Billewerdirs perd. [Tobiasstr.] 48 Gotschalk Grote 1 wepener [Turmstr.] 49 Her Johan Wulf 1 wepener [gegenüber der Schule] 50 Tyde Glambeke 1 wepener [Fischerstr.] 51 Gerd Langerake 1 wepener [Gerberstr.] 52 [Hinrich] Saleuelt 1 wepener [vor dem Markttor] Jacob von den Stegen [am Brotmarkt] und Hinr(ich), synh) brudir [Turmstr.]

53 1 wepener

54 Die Heidenrykessche 1 wepener [Bude zw. Brück- und Fischertor] 55 Die Smoldowessche 1 perd [am Kohlenmarkt] Hannus Meijbom equitavit [Bude bei der Schule]

Text der Edition



95

Tyde FFth 1 perd. [an der Hommel] Mertyn Glottow 1 perd. 56 dy pyper [obere Gerberstr.] Claus Nacke 1 perd. [an der Hommel] [S. 6; 1385 Aug. 19] I(ncipit) reisa anno domini Mo CCCo LXXXquinto sabato infra octavas assumpcionis Marie de civitate exivit Elbingensi. capitanei

I(ncipit) maye dominorum 57 Her W(er)ner Wesseling silb andir [Tobiasstr.] gewapent mit 2 perd(en), her [Hermann] Broseken hengist, her Droge- [am Wasser] horns wepener, Gerd Alemans [obere Heilig-Geist-Str.] perd, Tyde Werkmest(er)s perd, [obere Schmiedestr.]



58 Her Johan Raw silb andir ge-[Böttcherstr.] wapent mit 2 perd(en), Jacob von den Stegen wepeneri), her [am Brotmarkt] Ludeke Swarten hengest; Ty(m)- [Tobiasstr.] me Goltsmedis perd, [gegenüber dem Brotmarkt]

59 Henr(ich) von Nougard(en) mit 2 perd(en), Gerd Langeraken wepener, Korte Tydeke swagers perd, [Gerberstr.?, Heilig-Geist-Str.] Willam Biland mit eyme perd(e), Han(e)- [gegenüber der Schule] ke Willams wepener, Claus Wicboldis [Wollweberstr.] hengest, Godert Bilandis [Bude am Kirchhof] 60 perd und Arnt Bilandis [vor dem Markttor?] 61 Die vleischir silb virde gewapent mit 6 perd(en) 62 Radeke vor 1 wepener 63 Des stades koch vor 1 wepener, Tyde Resen perd, [Gerberstr.] 65 Die smyde eynen hufsmyt vor eynen wepener, Han(e)ke Brandenhofs perd [Böttcherstr.]

96

Text der Edition

66 Der armborstirer vor 1 schutzen, Wulf Kistemakers perd.

[S.] 7 67 Hincze Rusche eynen schutzen, 68 Lambert von der Lynde eynen schutzen, [Heilig-Geist-Str.] 69 Johanes Kreftis wepener [Fischerstr.?] Johan von Epe [am Wasser] Tyde von Monstir 70 1 perd czur bannyr Gysenoy Jo[han] Clipping 71 Jacob Valsche 1 hutte perd [bei den Brotbänken] Johanes Zedeke Johan Lowe 72 spillute perd(e) [Tobiasstr.] Arnt Billewerdir [Tobiasstr.] I(ncipit) diej) andir maye 73 Herman von Lubic mit 2 perd(en), der [Heilig-Geist-Str.] Smoldowschen wepener, Tyde Huge(n) perd, [am Kohlenmarkt, Gasse gegenüber dem Artushof]

74 Johanes von Thorun silb andir gewapent mit syme hengest(e), her Gerd vonThorun [gegenüber dem Brücktor] wepener, her Arnt Rouers heng(est), Herman [Fischerstr.] Pors perd, und Vicke Ryken perd, 75 Berthram Betheke silb dritte gewapent [Böttcherstr.] mit 3 perden, Gereke Rouers heng(est) [am Brotmarkt] Godeke Papenhagens [Nicolaus] Komeling(es) und Tyde Lu(m)pen

76 perd [Bude am Wasser]



97

Text der Edition

77 [Johan] Gelhar mit syme hengest(e). Gele von Ruden perd; Mertin Glottowen perd, [Schmiedestr., obere Gerberstr.] [Dietrich] Prangow wepener, [Gerberstr.] [S. 8] 78 Her Johan von Heruorde 2 man gewapent [Brückstr.] und [Petir] Wichers perd, 79 Wulf Ankirsmyt 1 schutzen [Gerberstr.] Claus Mekelborch Kynderman Vritze Wulf

80 eynen schutzen [bei den Beginen]

81 [Claus] Zostis kyndir [Tobiasstr.] eynen schutzen und [Heyne] Kwweide Claus Wise [gegenüber dem Markttor] 82 eynen schutzen. Hincze Wise 83 Die schrodir

2 schutzen.

84 Die gordeler

1 schutzen

85 Die visschir

1 schutzen

86 Die smede

1 schutzen

87 Eyn koch Henr(ich) Monsterberg(is) perd 88 Herman Swarte 1 hutte perd. [Tobiasstr.] I(ncipit) Die drytte maye. 89 Johanes Grunsyde mit syme heng(este). Claus Witten kyndir wepener [gegenüber der Schule] Michil von der Hellen perd; der Bomgardischen perd,

98

Text der Edition

90 Claus Damerow mit 1 perd(e), Herman [Böttcherstr.] Kolkis hengest, her Johan Stolten [Heilig-Geist-Str.] wepener, Michil Lynkenow[,] und syns brudir perd, [S.] 9 91 Gothschalk Grot(e) mit 1 perd, her [Turmstr.] Jacob Volmersten wepener, Gotze Vrowen- [Böttchergasse, Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe]

dorps perd, Pet(er) Osteroden perd, 92 Willam von Ruden mit 1 perd(e), syns [an der Hommel] brudir Henr(ichen) wepener, Han(e)ke Alemans [Heilig-Geist-Str., Turmstr.] perd, Brun Monthers perd, 93 Claus Cornegil mit 1 perd(e), [Jurgen] Zedeken heng(est), her Rulofs [von Mellen] wepener, Marquart [bei den Brotbänken] Cannengiters perd. [Turmstr.] 94 Die Cannengiter 1 schutzen mit 1 perd(e) Item 1 schutzen mit Heyne Wulfes p(erd)k), 95 Die becker 1 schutzen mit der Maseschen perd, item die becker 1 wepener, 96 Johanes Czygeler. Per se vor 1 wepener, und hat Johanes Donres perd. [obere Heilig-Geist-Str.] 97 Die schumaker 2 schutzen. 98 Die goltsmede 1 schutzen 99 Die hoker 1 schutzen Herman Poleman Tyde Jode 100 1 schutzen [Eckhaus am Markttor?] Die [Hase] C(rv)sesche und ir sone [Wollweberstr.] 101 Eyn koch [Claus] Mommelkenhofd(en) perd. [am Markttor] 102 Claus Quast eyn hutte perd



Text der Edition

99

I(ncipit) 103 Johanes Erenfrit houbtman in den schiffen Die Vurstenow 5 Musdorp 5 104 rueslude Luttekendorp 2 Lupushorst 3 [S. 10] Nota istas duas reisas hic inmediate sequentes, quod debent omnibus aliis in isto libro signatis anteferri, ut patet per annos domini incarnacionis manifeste Verte folia tria et quod ibi invenitur debet hic sequi inmediate [S.] 11 [um 1383 Aug. 5] Reisa anno domini LXXXIII circa festum sancti confessor(is) Dominici. I(ncipit) maye dominorum 105 Her Gerd von Thorun der [gegenüber dem Brücktor] Watirschen wepener. Her Jacob Vormer(stenes) heng(est), her [Böttchergasse] Henr(ichen) Monsches [!] perd, [Johanes] Lyn- [am Heumarkt] dentwiges perd [Bude am Kirchhof] capitanei 106 Her Herman Wernczinke mit [Heilig-Geist-Str.] 1 perde und 1 wepener [Hinrich] Nougarden 2 perd(e). Claus Wicboldis hengist. 107 Arnt Betheke hat 2 perde. Her Rulofs [von Mellen] [an der Hommel?, bei den Brotbänken]

heng(ist), Gotze Vrowendorps wepener [Heilig-Geist-Str.] 108 Jacob Glogow hat 1 perd, Claus Vischo- [Heilig-Geist-Str.] wen hengest, Gerke Rouers perd, [am Brotmarkt] Lyphardusl) [von Hervord] wepener [Eckhaus am Kohlenmarkt]

100

Text der Edition

109 Die vleischir 1 schutzen. Die kremer 2 schutzen. Eyn hufsmyt der vrowen von Mellen perd Radeke der Bureschen perd [Johanes] Stubbeke [Heilig-Geist-Str.] Johanes Rou(er) Bernd von Ahusen [Brückstr.]

110 spillute perd(e)

Rykenow [Hans] Mushunt Hen(rich) P(rv)uer [Turmstr.]

111 hutte perd(e). [Heilig-Geist-Str.?]

[S. 12] 112 Eyn koch Pet(er) Osteroden perd Eyn murer Bernd Stutemund(is) perd [Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor] Des stades schutze [Herman] Langirbens perd. I(ncipit) die andir maye. 113 Johanes von Dulme(n) hat 2 perde. Her [Fleischerstr.] Johan Cornegels wepen(er). Hugen kynd(er) [Brückstr.] hengist. 114 Johan von Ruden hat 1 perd. Willam von [Brückstr.] Ruden wepener. Henr(ich) von Ruden unde [an der Hommel, Heilig-Geist-Str.] Gele von Ruden perd [Schmiedestr.] 115 Michil Kreftisdorp hat 2 perde, [Gerd] Ale- [Fischerstr.?] mans wepener, Johannis Erenfrit(is) perd. 116 Johanes Lichtenow hat 3 perde, Marquart Cannengitirs wepener [Turmstr.] 117 Die becker 1 schutzen Die schumecher 2 schutzen Die schrotir 2 schutzen Claus Wickerow [Fleischerstr.] 2 czymmermanne p(erd) Johanes Kreft [bei den Brotbänken?] Eyn koch der Bomgardischen perd



Text der Edition

101

I(ncipit) die dritte maye. 118 [Claus] Werdelow hat 2 perde mit 1 wepener [am Brotmarkt] Albert Kolners kynder, der Smoldo- [Böttcherstr.?] weschen perd [am Kohlenmarkt] [S.] 13 119 Willam Byland hat 2 perde, [Gerd] Langeraken [gegenüber der Schule, Gerberstr.] wepener, her Johan von Heruord(en) perd [Brückstr.] 120 Johanes Werner hat 1 perd, Knoken wepener [am Brotmarkt] [Johan] Gelhares perd, [Johan] Krullis perd [Heilig-Geist-Str.] 121 Claus Wulf hat 2 perde, Barenwoldis [Brückstr.] perd, Jacobs von den Stegen und syns [am Brotmarkt] bruder [Hinrich] perd [Turmstr.] 122 Die goltsmede 1 schutzen Die vischir 1 schutzen Die hoker 1 schutzen Die kannengiter 1 schutzen 123 Arnt Donre hat 2 perde mit 1 wepener, Tydeman Resen perd, [Gerberstr.] [Jurgen] Zedeken perd Eyn koch der Zutfenischen perd Jurge von Bremen Bartheke [Hofgutsbesitzer zu Steinbeke] [Heinrich] Slaendufel 124 die hove 9 perde. Wichardische Werner Witte 125 Dis sint die and(er)en hove, ab man irer dorfte, in der czael by namen Euerd. [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten] Nyckel [Hofgutsbesitzer zu Fürstenau] Han(e)ke Volkquyn [Der] alde Volkquyn [Hofgutsbesitzer zu Steinbeke] Jekel von der Trumpe Johanes Glogow. Borchman [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde]

102

Text der Edition

Bekemannesche [Hofgutsbesitzerin zu Fürstenau] Gerke Pawels. [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten] [S. 14; um 1384 Mai 29] I(ncipit) reisa navis anno domini LXXXIIIIo circa festum penthecostes 126 capitanei

Her Rulof von Mellen [bei den Brotbänken] silb andir gewapent. Her Hen(richen) Monchm) selb [Heilig-Geist-Str.] andir gewapend.

127 Her Hartwich [Beteke] 1 man Her Johan Stolte 1 man [Heilig-Geist-Str.] Her Johan von Heruorde 1 man [Brückstr.] Her Jacob Volmersten 1 man [Böttchergasse] Her Arnt Rouer 1 man. [Fischerstr.] Her Hildebrant [Colner] 1 man. [Böttcherstr. am Markt] Her Johan Wulf 1 man [gegenüber der Schule] Her Johan Raw 1 man [Böttcherstr.] Her [Albert] Oltman 1 man [Fischerstr.] Her Johan Drogehorn 1 man [obere Heilig-Geist-Str.] Her [Herman] Broseke 1 man [am Wasser] 128 [Heinrich] Kornhus per se Brun Monthir per se Michil von der Helle per se Krakow per se KlGsson per se Lambert von der Lynde per se [Heilig-Geist-Str.] Euerd per se [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten] [Nicolaus] Komeling per se [Bude am Wasser] Junge Czitterpennig per se [am Schmiedetor] 129 Herman vom Drusen [obere Heilig-Geist-Str.] 1 man und [Ludeke] Luthow [obere Heilig-Geist-Str.] Gerd Kalys per se [Böttcherstr.] Euerd Mederik [Fischerstr.] 1 man und Stobaye



Text der Edition

[S.] 15 Gerd Langerake 1 man [Gerberstr.] Claus Langerake per se [Johan] Gelhar per se Johanes GrGnzide per se Claus Wickerow • [Turmstr.] Henr(ich) Elric 1 man [Turmstr.] Marquart Anklem Gerd Aleman 1 man Willam Lange per se [Eckbude bei der Waage am Markt] [Claus] Mommelkenhoft 1 man [vor dem Markttor] [Hinrich] Saleuelt [vor dem Markttor] 1 man. und [Claus] Wise [gegenüber dem Markttor] 130 I(ncipit) schutzen. Radeke Die vleischir 2 Die kremer 2 Die becker 2 Die smede 1 Die goltsmede 1 Die schumechir 2 Claus Vischo 1 [Tobiasstr.] Die schrotir 2 Petir Mekelborch [Schmiedestr.] 1 Tyde Grolle [obere Schmiedestr.] [Bernd] Stutemunt 1 [Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor] 131 Can(n)engit(er) 2 Hincze Wise 1. [beim Markttor] Visschire 2 Gortelere 1 132 Rueslude Hoker 2 Gerdner 2 Cabeldregir 2 Lynenwebir 1

103

104

Text der Edition

[S. 16: leer; S.] 17 [um 1386 Juni 10] Lantwere anno domini Mo CCCo LXXXVIo circa festum penthecostes. 133 HoubtlGthe

Her Henr(ich) Mon(i)ch. Syne(n) hengest und [am Heumarkt?] syn(er) knechte perd



Her Claus Wulf syne(n) hengest, her Claus [Brückstr.] Dirgarden perd, und syne(n) eygen drever [Fischerstr.]

134 Her [Albert] Oltmann) 1 wepener mit syme hengest(e) [Fischerstr.] Her Henr(ich) Damerow 1 perd mit 1 wepener [Brückstr.] Her Hartwich [Beteke] 1 perd Jacob Huge per se, Gerke Heilspergis perd, [Fleischerstr.] Junge Lutow Crvczeborg(is)o) perd. [Heilig-Geist-Str.?, Eckhaus gegenüber dem Heilig-Geist-Tor]

Gerd von Reys per se Jo[han], Gerke Rouers son, Johan Rouers perd. [enge Gasse zur Böttcherstr., Brotmarkt, Fleischerstr.]

Henr(ich) van Ruden, Herman Stoteken perd, [Heilig-Geist-Str.] Antho(nius) Volmersten Lorentz Melsak 1 perd mit 1 wepener. [an der Hommel?] Die Watirsche 1 perd mit 1 wepener. Claus Witte per se [obere Heilig-Geist-Str.] Gerke Damerow, Peter Perdis perd [am Brotmarkt, Tobiasstr.] Michil Krebisdorf. [Fischerstr.?] Johanes van Ruden [Brückstr.] Tyde Glambeke. Her Johan Wulfs hengest [Fischerstr., gegenüber der Schule] 135 Die vleischir 2 man Visschir 2 Becker 2 Schrotir 2 Schomechir 2 Goltsmyde 1 Cannengit(er). 1 Smyde 1 Korsener[,] bodeker 1 Hoker 1 Kremer 2 man



Text der Edition

105

136 Die vorwerke 4 man. Radeke eyn wepener. [S. 18: leer; S.] 19 [1386 Juni] Eyn geschrye anno domini Mo CCCo LXXXVIo, altzuhant nach der lantwere, hie vorgescr(even), und waren drye tage us. 137 Houptman = Her Claus Dirgarde, her [Herman] Broseken [Fischerstr., am Wasser] hengest, [Claus] W(er)delowen hengest. [am Brotmarkt] 138 = Die goltsmede 2 man 139 = Mathis van Mellen, [Euerd] Medrix perd [Fischerstr.] her Rulofs von Mellen perd. [bei den Brotbänken] 140 = Jo[han] Czit(er)phennigp). [Claus] Mom(m)elkenhofdis perd. [am Schmiedetor, vor dem Markttor]

141 = Gerd van Reys, [Jurgen] Zedeken perd 142 = Johan Drulleshagen. [Bernd] Stutemundis perd. [Böttcherstr., Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor]

143 = Johan Bodeker Barenwoldis perd [am Markttor] 144 = Her Arnt Rouer eynen man [Fischerstr.] 145 = Her Gerd von Thorun 1 man. [gegenüber dem Brücktor] 146 = Henr(ich) Mekelborch per se [Gerberstr.] 147 = Jo[han] Goswyn, [Tyde] Werkmeisters hengist. [obere Schmiedestr.] 148 = Hincze von den Stegen cum fratre [Jacob] 1 man [Turmstr., am Brotmarkt] 149 = Die kremer eynen man 150 = Lange Vlrich 1 man [am Heumarkt] 151 = Her Jo[han] von Heruorde 1 man [Brückstr.] 152 = Jacob Glogow. H(ern) Jo[han] von Heruord(en) hengest [Heilig-GeistStr., an der Hommel]

153 = Arnt Betheke [an der Hommel] 154 = [Klaus] Otto vor eynen wepener 155 = Pet(ir) Mekelborch 1 man [Schmiedestr.] 156 = Her Johan Stolte 1 man [Heilig-Geist-Str.] 157 = Johan Hirsuelt per se 158 = Euerd Kant 1 man [an der Hommel] 159 = Henr(ich) Troye [Hinrich] Salueldis perd [am Kohlenmarkt, vor dem Markttor]

106

Text der Edition

[S. 20: leer; S.] 21 [1387 Mai 18] Buunge anno domini Mo CCCo LXXXVII, q)drysik schutzen gewapent, die waren an dem suonabynde achtage vor phingestin czu Labiow mit sex wochen kost 160 HoubtlGthe

Lorentz Melsag [an der Hommel] Lambert van der Lynde [Heilig-Geist-Str.]

161 Die vleischir 2 schutzen Die smyde 2 Die becker 2 Schomechir 2 Visschir 2 Hoker 1 Gordeler 1 Bodeker, korsener 1 Goltsmede 1 Schrotir 2 Kremer 2 Kannengiter 2 Die vorwerk 4 schutzen Die dorffir van der hoe 4 Und der schutzen meister, Vox. Iclichen schutzen 7 scot die woche. 162 Alhijr czu sint czwe schiffe. Uf dem eynen sint 16 man und eyn koch. Uf dem and(er)en 15 man r) und eyn kochr). Die Vorstenow hat hie mit 5. Musdorp 5. Luttekendorp 2 163 rueslude Lupushorst 3s), s)



Text der Edition

107

[S. 22] Und sint gerade sex wochen us gewest und iclichem gegebin 7 v(er)dunge; ane der koch. Dem wurden 2 ½ mar(k). 164 = Die Vurstenow hat gelond 5 rueslud(e) = Musdorf hat gelond 5. = Cleyne Musdorf hatte selbirt) czwene us. = Die Horst hat dren rueslud(en) gelond(e). 165 Ouch so hat iclich schif 7 f(er)dung(e) gehat czu myte. [S.] 23 [1387 Juni 3–20] Lantwe(re) anno domini Mo CCCo LXXVIIo, und an dem manthage nach trinitatis do czogen sie us. Und waren usse XVIII tage. 166 Houbtman Her Claus Wulf [Brückstr.] Her [Herman] Broseken wepener [am Wasser] Albrecht [Bedeke]. Oldensellen perd, [Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr., Heilig-Geist-Str.]

167 Bernd Damerow, her Johan Drogehorns perd [Bude am Wasser, obere HeiligGeist-Str.]

[Claus] Werdelowen wepener [am Brotmarkt] 168 Johanes Goswyn Her Joha[n] Stolten wepener [Heilig-Geist-Str.] 169 Johanes Kolner [am Brotmarkt] Gerke Heilsp(er)gis wepener 170 Claus Quast. Johan[,] Wulf Kistenmakirs wepener u) Henr(ich) von Ruden

171 Johanes Lichtenow syns brudir Johan wepeneru), Tym(m)e Goltsmedis wepener [gegenüber dem Brotmarkt]

[Heilig-Geist-Str. oder Böttcherstr.] [Brückstr.]

108

Text der Edition

172 Her Hartwigisv) [Beteke] son Arnd [an der Hommel] mit iren czwen wepenern w) W(er)ner Drogehorn [Tobiasstr.] 173 Mathis van Mellen. mit her Henr(ichen) Dam- [Tobiasstr.] Her Roloffs [von Mellen] wepener rowen wepenernw)

174 Euerd Kant cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [an der Hommel] Heyneke Zidel eq[uu]m cum ar(miger)o. Tydeman Sten cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [Bude am Wasser] Gerd Stal cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. Gron(ow) cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o Andreus Briger cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [Bude am Fischertor] [S. 24] Jo[han,] Gerd Rouerson[,] eq[uu]m cum ar(miger)o. [enge Gasse zur Böttcherstr., am Brotmarkt]

Junge Lutow cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [Heilig-Geist-Str.?] Hincze Russche cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [Heilig-Geist-Str.] Joh(an)es Donre cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [obere Heilig-Geist-Str.] Schufe cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. Jacob Glogow eq[uu]m cum ar(miger)o. [Heilig-Geist-Str.] Claus Heilsp(er)g cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o Ditlyf cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. Joh(an)es Werner cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [am Brotmarkt] x) Herman von Lub(ic) eq[uu]m cum ar(miger)ox) [Heilig-Geist-Str.] Jo[han] van Epe cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [am Wasser] 175 Willam von Ruden eq[uu]m cum ar(miger)o. [an der Hommel] [Claus] Hane cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [Bude am Rathaus] Johan Rouer der alte cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. Mathis Langerake cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [Fleischerstr.] Johanes Vbec cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [Fleischerstr.] Johanes van Dulmen eq[uu]m cum ar(miger)o. [Fleischerstr. oder Heilig-GeistStr.]

Arnt Donre cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o y) Andreus kyndir de Lubic [Hartwich und Gryle] eq[uu]m cum ar(miger)oy). Her Henr(ich) Da[me]row eq[uu]m cum ar(miger)o. [Tobiasstr. oder Brückstr.] z) Werner Drogehorn eq[uu]m cum ar(miger)oz) [Tobiasstr.] Marquart Cannengit(er) eq[uu]m cum ar(miger)o [Turmstr.] Henr(ich) von Nougard(en) eq[uu]m cum ar(miger)o Claus Damerow eq[uu]m cum ar(miger)o. [Böttcherstr.]



Text der Edition

109

Bernd von Ahusen cum soc(iis) – a)Gerd von Reys der r(o)ita) – eq[uu]m cum ar(miger)o [Brückstr.] Her Johan Corneg(el) cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o. [Brückstr.] Johan Brandenhof cum soc(iis) eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.] Thomas[,] des stadis dyn(er)[,] her Johan Byland(is) perd [Bude bei den Mönchen]

Der koch Vicke Ricken perd. Tyde Vut cum soc(iis) Han(n)ke Huge cum soc(iis) b) Egebrecht H(e)ketb) Wagenknecht cum soc(iis)

[an der Hommel]

176 spillute perde [Heilig-Geist-Str.]

[S. 25: leer; S. 26; 1387 Juni 10–20] Lantwe(re) anno domini Mo CCCo LXXXVIIo, und VIII tage nach disir lantwe(re), neest vorgesc(riven), do ging diese us. Und quame(n) mit den andir wider. 177 Houbtman Her Claus Dirgarde, her Henr(ich) [Fischerstr.] Mon(i)ch hengist, der Gerke Rouer- [Heilig-Geist-Str., am Brotmarkt] schen und irs sones [Peter?] perd, her Arnd Rouers 2 wepener, her Rulofs von [Fischerstr.] Mellen perd [bei den Brotbänken] 178 Tyde Glambeke, Peter Osterode(n) wepener [Fischerstr.] Jacob Valschen wepener, [bei den Brotbänken] 179 Lubbert Giselbrecht Tyd(e) Werkme- [beim Schmiedetor?] ist(ir)s wepener, Claus Grot(es) wepener [Schmiedestr.] 180 Herman Raue(n)sperg cum sociis, Willam Crvdeners wepener 181 Claus Melsakc), d)cum armigerod). Herman Blu- [Fischerstr.] men cum sociis wepener cum armigero. Be[r]tolt Rekelinchusen, vor Arnd Flarse, Jo[hanes] Zedoken et sociorum wepener

110

Text der Edition

182 Johan Grunzide, her Johan Wulfes [gegenüber der Schule] wepener, Arnt Bauenhusen wepener. e)Et fuit Gerd von Reyse) [Heilig-Geist-Str.] 183 Her [Albert] Oltman eq[uu]m cum ar(miger)o. [Fischerstr.] Gotschalk Grote eq[uu]m cum ar(miger)o. [Turmstr.] Claus Kylis wedewe, cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o. Claus Schonewolt cum sociis [an der Hommel] eq[uu]m cum ar(miger)o et exili. Herman von Lub(ic) eq[uu]m cum ar(miger)o exili utroquef) [Heilig-Geist-Str.] [S.] 27 184 Her Hartwichs [Beteke] kynde(re) eq[uu]m cum ar(miger)o. Die [Gese] Westfalesche eq[uu]m cum ar(miger)o cum sociis [am Heumarkt] Henr(ich) Nougarde eq[uu]m cum ar(miger)o. Her Gerd von Thorun eq[uu]m cum ar(miger)o. [gegenüber dem Brücktor] Her Johan Raw cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.] Herman Pors cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o. Ludeke Vlogel cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o Bicolle(n)s kynde(re) perd cum sociis der koch, Die vleischir 2 man Die schomechir 2 man Die kremer 2 man Die schrotir 2 man [S. 28; 1388 Juli 27–31] Geschreye anno domini LXXXVIIIo und ging usg) dem Elbing spete an dem mantage nach sente Jacobs tage und quamen wider an dem neestin sun(n)abynde darnoch Houbtluteh) Heri) Johan Huxer 2 perd, her Arnd Rouers wepener cum equo 15 marc(is), Joh(ane)s [Fischerstr.] 185 Ruden heng(est), her Arnd Rouers mut(er) [Elsebethe] wepener. [Brückstr.]

Her Claus Wulf 2 perde, her [Herman] Broseken [Brückstr., am Wasser] heng(est), G(rv)now wepener cum sociis.



Text der Edition

111

186 Tyde Huge per se, Herman Stoteken [Gasse gegenüber dem Artushof] wepener, Werner Drogehorns heng(est) [Tobiasstr.] 187 Willam Byland per se, Joh(ane)sj) Gelhar [gegenüber der Schule] wepener cum sociis[,] her Henr(ich) Da[me]row heng(est) [Brückstr.] 188 Lyndentwich per se pro sociis, Lorentz Melsak(en) [Bude am Kirchhof, Fischerstr.]

wepener, Jo[han] Goswins heng(est) 189 Facitk) Petir Wichir cum sociis 1 wepener. Lange Vlrich per se et pro fratre[,] Euerd Medrix [am Heumarkt, Fischerstr.] wepener cum sociis. 190 Clynkebyl per se et l)lutke Mychelekel) pro sociis, der Stutemun disschen wepener cum sociis. [am Markttor?] 191 Claus Witte per se et pro fratre, Arnd von [Wollweberstr.?] Mynden wepener cum sociis 192 [Claus] Birsmit per se et pro sociis. [Fischerstr.] Volmer Aleman per se et pro fratre suo Gerd cum ar(miger)om). 193 Her Gerd von Thorun 2 equos mit 2 wepener [gegenüber dem Brücktor] Her Hartwichs [Beteke] sone 2 wepener. Johanes Lumpe eq[uu]m cum ar(miger)o. [Schmiedestr.] Her [Albert] Altmans perd [Fischerstr.] [S.] 29 194 [Nikolaus] Colbergis kinder [Clauco/Clauman, Tydeman/Dietrich, Dorothea und Hanneman/Hanko] cum eq[uu]m cum ar(miger)o cum sociis [obere Turmstr.]

Eghard Barenwolt cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [am Heumarkt] Facitn) Hannus Kemerer cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Schmiedestr.] Johanes Lyncolle cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o Thomas an Radeken stat[,] der buteler perd Die stat 195 spillute perd Goschalk G(ro)t(es) [Turmstr.] Her W(er)ner Dulmen 196 korch [!] perd und syn swest(er) [Gertrud Anclem] 197• Dy kremer 2 man • Dy becker 2 man • Dy schomechir 2 man • Dy vleischir 2 man

112

Text der Edition

• Dy smyde 1 man • o)Dy can[en-] g(ro)pengisser 1 man, bussen und bynneno). • Dy schrotir 2 man • Dy visschir 1 man • Dy hokir 1 man Dy goltsmyde 1 man 198 Dy vorwerk 2 man [S. 30; 1388 Juli 28–31] Dis geschreye ging us an dem dinstage nach send Jacobs dage und quam wider an dem sonabynde dar nach neest komende, Houbtlute 199

Berthram Bedeke per se 1 hengest [Böttcherstr.] von 15 marken, 1 wepener, und 2 perde. Johanes Volmerstenp) per se, 1 perd von [Böttcherstr.] 12 marken.

200 = Heyneke Mekelborch per se et pro filio suo 1 perd von 12 marken. 201 = Johanesq) Drogemunt, Jo[han] Rouer, Jo[han Rybe,] syn swog(er)[,] [enge Gasse zur Böttcherstr., Fischerstr.]

1 perd von 10 marken mit 1 wepener 202 = Her Jacob Volmersten und syn son An- [Böttchergasse] thonius per se mit 1 wepener, und mit 2 perden[,] das perd von 12 marken. 203 = Gotze Vrowendorf 1 heng(est)r) [Heilig-Geist-Str.] und 1 wepener 204 = Johanes von Thorun 2 perde und 2 wepener 205 = Menczel Nechelyn mit synen gesellen 1 perd und 1 wepener 206 = Reyneke Zost cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o 207 = [Dietrich] Prangv solus eq[uu]m 8 marc(is) cum ar(miger)o [Gerberstr.] 208 = Gerke Damerow solus eq[uu]m cum ar(miger)o. [am Brotmarkt] 209 = Kerstian Ruding(er) cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Heilig-Geist-Str.] et unus de sociis videlicet Jacob Buye equitavit



Text der Edition

113

[S.] 31 210 = Jacob Grote, Jo[han] Drulleshag(e) cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.]

211 = Han(e)ke Aleman cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o et unus [Turmstr.] de sociis videlicet Henr(icus) P(rv)uer equitavit [Turmstr.] 212 = Lemke Medebruwers docht(er) [Margarethe] cum sociis [Gerberstr.] eq[uu]m cum ar(miger)o. 213 = Claus Wickerow cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Turmstr.] 214 = Johanes Wilde per se cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [am Heumarkt] 215 = Hildebrand Dedorp cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.] 216 = Barbara[,] Jo[han] Roden stifdocht(er)[,] eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.]

217 = Her Hildebrand Colner eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr. am Markt] 218 = Cord Hoppe cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Heilig-Geist-Str.] 219 = Johanes Langerake cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Bude in der Tobiasstr.]

220 = Lyfhard von Heruorde per se mit 1 heng(est) [Eckhaus am Kohlenmarkt] und 1 perde und wepener 221 = Metcze[, Gerd] Langeraken dochter[,] eq[uu]m cum ar(miger)o. 222 = Her Johan von Heruorden 1 hengest [Brückstr.] 2 wepener unds) 2 perden. t)Das 1 was Lorencz[,] u) Vlrichs sons[,] mit synen gesellent, u) 223 = Die Esschingesche cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [beim Tobiastor] 224 = Bertolt Sunnenborn cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o. [untere Böttcherstr.]

225 = v)Dy Bilwerdirsche cum filio [Herman] eq[uu]m cum ar(miger)o v). [Tobiasstr.]

226 = Her Werner Wesseling eq[uu]m cum ar(miger)o [Tobiasstr.] 227 = Die vorwerk 2 man 228 = Dy kromer 2 man 229 = Dy vleischir 2 man 230 = Lub(er)t Giselbrecht cum sociis w)kochs perd [obere Turmstr.] und Tyde Grollensonw) e 231 = Dy can[en-,] g(ro)pen[giter] 1 man 232 Knoke cum socio eq[uu]m cum ar(miger)o. 233 Herman von Lub(ic) eq[uu]m cum ar(miger)o [Heilig-Geist-Str.] [S. 32; 1388 August 23–27] Dise nachgeschriben reysex) ginc us dem Elbinge an dem

114

Text der Edition

sonthage noch mittage vor Bartholo[me]i[.] Und solde vor die Wyse, und quamen wider an dem donrestagey) czu mittage dar noch, anno domini LXXXo VIIIo 234 z)Houbtmanz) Johanes Bodeker syn eygen perd; Claus [am Markttor] Blumenow und [Kunne] Muse perd cum sociis, und [Böttcherstr., Gerberstr.] [Johanes] Erenfridis perde, Hincze Wise est socius Jo[han] [beim Markttor] a) Bodekersa). 235 Dy [Margaretha] Billewerdirsche met irem sone [Herman] 1 perd [Tobiasstr.]

und 1b) schutzen. 236 Michil Krebisdorf 1 perd und 1 schutzen [Tobiasstr.] 237 Johanes Kreft 1 perd und 1 schutzen [bei den Mönchen?] 238 Dy Komthowsche mit ihren gesellen [Eckhaus in der oberen Tobiasstr.] 1 perd und 1 schutzen. 239 Heyne Koweyde mit synen gesellen 1 perd und 1 schutzen 240 Dy Gutbirssche mit iren gesellen 1 perd und 1 schutzen. 241 Tyde Crvse mit syner geselschaft 1 perd und 1 schutzen 242 Kroke und [Claus] Montow 1 perd und 1 schutzen 243 Gele von Ruden 1 perd und 1 schutzen [Schmiedestr.] [S.] 33 244 c)Hannus Reborch mit synen gesellenc) [obere Gerberstr.] 245 [Hinrich] Saluelt und Claus Wise 1 perd [vor dem Markttor, gegenüber dem Markttor]

und 1 schutzen 246 Claus Mommelkenhoubt mit synen [vor dem Markttor] gesellen 1 perd und 1 schutzen 247 Johanes Lammeshoubt mit synen gesellen 1 perd und 1 schutze 248 Tyde Rese mit syme gesellen 1 perd [Gerberstr.] und 1 schutzen 249 Wulf d) Ankirsmyt mit synen gesellen [Gerberstr.] 1 perd und 1 schutzen 250 Claus Stenbeke mit synen gesellen [Tobiasstr.] 1 perd mit 1 schutzen.



Text der Edition

115

251 Kerstian Knut mit synen gesellen [Tobiasstr.?] 1 perd mit 1 schutzen. 252 e)Vrytze Wulf mit synen ge[sellen]e) [bei den Beginen in der Tobiasstr.] 253 Der koch Herman Swartzen perd [Tobiasstr.] 254 Henr(ich)[,] Herman Swarczen neve[,] mit synen [Tobiasstr. oder Böttcherstr., Tobiasstr.]

gesellen 1 perd mit 1 schuczen 255 Gerd Calys und Bertoldis kyndir [Böttcherstr.] von Grymme 1 perd und 1 schutzen 256 Dy becker 1 schutzen Dy cremer 2 schutzen Dy visscher 1 schutzen Dy schrotir 1 schutzen Dy vleischir 1 schutzen Dy gropen[-] cannengiter 1 schutzen. Dy schomechir 2 schutzen [S. 34; 1388 Sept. – Dez.] Geschreie ken Morunge[.] Und was drye thage us. 257 Houbtman Henr(ich) Mon(i)ch [Heilig-Geist-Str.] her Claus Dirgarden heng(est). [Tobiasstr. oder Fischerstr.] 258 Die [Anna] Huxirssche cum filio eq[uu]m cum ar(miger)o [Schmiedestr.] 259 Die Esschingesche cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [beim Tobiastor] 260 Henr(ich) Borenberch eq[uu]m cum ar(miger)o 261 Johanes Rode eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr.] 262 Die Watirssche eq[uu]m cum ar(miger)o 263 Gotze Vrowendorff eq[uu]m cum ar(miger)o [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe]

264 Vrowin Knigge eq[uu]m cum ar(miger)o [am Wasser] 265 Lifhard von Heruorden per se equitavit [Eckhaus am Kohlenmarkt] Claus Blomenow cum sociis perd [Böttcherstr.] 266 Her Hildebrand Colner eq[uu]m cum ar(miger)o [Böttcherstr. am Markt] 267 Viere us den vorwerken 268 Jo[han] Czitterphennig, Jo[han] Wisen cum sociis perd [am Schmiedetor, am Markttor]

269 Herman Stoteke eq[uu]m cum ar(miger)o 270 Willam Byland eq[uu]m cum ar(miger)o [gegenüber der Schule] 271 Johanes Gelhar cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o 272 Lindentwich per se et pro sociis suis [Bude am Kirchhof]

116

Text der Edition

273 Lorentz Melsak cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Fischerstr.] 274 Pet(ir) Wichir cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o 275 Lange Vlrich per se et pro fratre [am Heumarkt] 276 Euerd Medrik eq[uu]m cum ar(miger)o [Fischerstr. gegenüber den Schuhbuden]

277 Lutke Mechilke und C[l]inkebiel cum sociis f)eq[uu]m cum ar(miger)of) 278 Claus Witte per se et pro fratre [Wollweberstr.?] 279 Arnd von Mynden cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o 280 [Claus] Birsmit cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Fischerstr.] [S. 35] 281 Volmer Aleman per se et pro fratre suo [Gerd] cum ar(miger)o 282 Her Gerd von Thorun 2 wepener her Oltmans perde. [gegenüber dem

Brücktor]

283 Her Hartwigis [Beteke] kindire 2 wepener [Brückstraße] 284 Johanes Lumpe eq[uu]m cum ar(miger)o [Schmiedestr.] 285 [Nikolaus] Colbergis kinder [Clauco/Clauman, Tydeman/Dietrich, Dorothea und Hanneman/Hanko] cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [obere

Turmstr.]

286 Eghard Barenwolt cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [am Heumarkt] 287 Hannus Kemerer cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [Schmiedestr.] 288 Hannus Lyncolle cum sociis eq[uu]m cum ar(miger)o [obere Turmstraße]

Brun Munthir cum sociis Claus Melsak cum sociis [Fischerstr.]

289 spillute perde

[S. 36; 1388 Sept. 6 – Okt. 11] Diese reise ging us an deme sunthage vor nativitatis Marie anno domini LXXXVIIIo, und quam wider an dem sunthage gerade V wochen darnoch; und diese selb(e)n waren alle us, in der neestin reise hie vore gee sch(re)ben, und sulden vor die Wyse syn geczogen



117

Text der Edition

290 Houbtman Johanes Bodeker et pro socio suo Henrico Wissen [am Markttor] Wynekins kinder von Krossen perd. 291 [Johanes] Erenfridis perd. [Tobiasstr.] 292 Die [Margaretha] Bilw(er)dirsche cum filio [Herman] equum cum sagittario [Tobiasstr.] 293 Michil Krebisdorf equum cum sagittario [Tobiasstr.] 294 Johanes Kreft equum cum sagittario [bei den Mönchen?] 295 Die Komtowsche cum sociis equum cum sagittario [Eckhaus in der oberen Tobiasstr.]

296 Heyne Kvweideg) cum sociis equum cum sagittario 297 Die Gutbirsche cum sociis equum cum sagittario. 298 Tyde Crvse cum sociis equum cum sagittario 299 Knoke et [Claus] Muntow equum cum sagittario 300 Gele von Ruden cum pueris equum cum sagittario [Schmiedestr.] 301 [Hinrich] Saluelt und Claus Wise 1 schutzen [vor dem Markttor, gegenüber dem Markttor] h) undh) Vritze Wulfs perd. [bei den Beginen] 302 Claus Mom(m)elkenhof cum sociis equum cum sagittario [vor dem Markt-

tor]

303 Johanes Lam(m)eshofti) cum sociis equum cum sagittario. 304 Tyde Rese cum sociis equum cum sagittario [Gerberstr.] 305 Wulf Ankirsmit cum sociis equum cum sagittario [Gerberstr.] 306 Claus Steenbeke cum sociis equum cum sagittario; [Tobiasstr.] 307 Claus undj) Anna von Krossen equum cum sagittario [Tobiasstraße] 308 Herman Goltbach cum sociis equum cum sagittario. [Tobiasstr.] [S.] 37 309 Kerstian Knut cum sociis equum cum sagittario 310 Henr(ich)[,] Herman Swartzen neve[,] cum sociis equum cum sa[gittario]. 311 Gerd Kalis cum sociis equum cum sagittario 312 Der koch Herman Swartzen perd. 313 Die becker equum cum sagittario 314 Die krem(er) 2 equos cum sagittariis 315 Die visschir equum cum sagittario 316 Die schrotir equum cum sagittario 317 Die vleischir equum cum sagittario 318 Die gropengiser cum sociis equum cum sagittario 319 k)Die schomechir 2 equos cum sagittariisk)

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Text der Edition

Diese vorgesc(re)ben reise is noch eyns us gewest czu eyme geschreye bis an den dritten tag[.] Und waren us vor wepener und nicht vor schutzen 320 Und Hincze Wyse was selbir us [beim Markttor] 321 Herman Goltbach was selbir us 322 Knoke was selbir us, und war’s uf die cziit, do der huskompthur [Walther von Tiralt] mit in herschowunge tate etc. [S. 38; 1389 Febr. 4 – März 7] Reise ken Valkenborch anno etc. LXXXIXo an dem dunrestage nach purificationis Marie[.] Und waren us, IIII wochen und dry taghe Maye dominorum 323 Her Arnd Rouer per se silb andir gewapent [Fischerstr.] syne 2 heng(este) und syner muter wepener und der Watirschen heng(est), Bertold Sunnenborns cum sociis wepener [untere Böttcherstr.] 324 Her Johan Huxer mit 2 perden und syner muter [Anna] wepener, her Johan von Heruorden [Schmiedestr., Brückstr.] heng(est), und eynen von synen wepeneren 325 Johanes Lumpe per se 1 perd von 10 mar(k) [Schmiedestr.] Peter Wichirs cum sociis wepener 326 Lifhart von Heruorden l)per sel) 1 heng(est) von [Eckhaus am Kohlenmarkt] 15 marken, 1 wepener und 1 perd von 10 marken, Metzen[,] syner stifdochter[,] wepener 327 Dy vleischir 2 wepener 328 Werner Witte per se us dem vorwerk(e) 329 Henrich Borenbergis wepener 330 Der Watirsschen wepener 1 perd von 14 marken



Text der Edition

331 Lange Vlrich cum socio wepener 1 perd [am Heumarkt] von 10 mar(k) 332 m)Willam Crvdener cum socio wepener 1 perd von 10 mar(k), lutke Eu(er)dis cum sociis wepenerm), 333 Eynen hufsmyt [S.] 39 334 Arnd von Mynden cum sociis wepener 1 perd von 10 mar(k) 335 Reyneke Zost cum sociis wepener 1 perd von 8 mark[e]n 336 Werner koch, Gotze Vrowendorps perd [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 337 Jo[han] Czitterphennig. Der visscher perd [am Schmiedetor] 338 Katke Striprockes 1 schutzenn) [Böttcherstr.] Der armborstirer Claus Vriensteyn cum socio 1 schuczen Grope vor 1 schutzen Die becker 3 schutzen Die gorteler 2 schutzen Bernd Schirenbeke cum sociis 1 schuczen Des armbrostirers knecht vor 1 schutzen Lorentz Melsak [Fischerstr.] Dy hoker 339 pipirperde. Herman Colk cum sociis 340 Her Jo[han] von Heruorden 1 perd, 1 vorritir [Brückstr.] [Hinrich] Saluelt cum socio 1 perd Die stat 2 perde Sequitur dy andir maye

[vor dem Markttor]

341 vor 1 harnaschwageno)

119

120

Text der Edition

[S. 40] Dye andir maye et dominorum 342 Her Claus Dirgard(en) des stades heng(est) [Tobiasstr.] und syne 2 perd(e), Heyneke Mekelborg(is) wepener, Herman Pors wepener 343 Her Claus Wulf 1 heng(est) und 1 perd [Böttcherstr.?] Vritze Wulfes cum perd, Arnd Flars [bei den Beginen, Tobiasstr.] cum sociis wepener, [Johanes] Lyncollen cum sociis [obere Turmstr.] wepener 344 Lubert Giselbrecht der roit per se [obere Turmstr. oder beim Schmiedetor] et sociis 1 perd von 10 mar(k), Johanes von Thorun wepener [Brückstr.] 345 Willam Byland per se 1 perd von 10 [gegenüber der Schule] marken, Johanes von Thorun wepener 346 Jurge von Bremen per se us de(m) vorw(erk) 347 Symon Stolcenberg 1 hengest von 15 [Bude in der Fischerstr.] mar(k), 1 perd von 10 mar(k) und 1 wepener, und [Claus] Birsmedis cum sociis wepener 1 [Fischerstr.] perd von 10 mar(k) 348 Euerd Medrik per se pro sociis 1 perd [Fischerstr. gegenüber den Schuhbuden] von 10p) marken, [Nikolaus] Colbergis kindir [Clauco/Clauman, Tydeman/ Dietrich, Dorothea und Hanneman/Hanko] cum sociis wepener 1 perd von 8 mar(k) [obere Turmstr.] 349 Herman von Lub(e)c wepener [Heilig-Geist-Str.] 350 Lindenczwig(is) q)per seq) cum sociis 1 perd von [Bude am Kirchhof] 8 mar(k), Claus Witten wepener [obere Heilig-Geist-Str.] 1 perd von 12 mar(k) 351 Lutke Mychilke cum sociis wepener 1 perd von 12 mar(k) 352 Dy Stucemundissche 1 wepener [am Markttor?] 1 perd von 8 marken



Text der Edition

121

353 Tyde Huge per se 1 perd von 12 marken [Gasse gegenüber dem Artushof oder Böttcherstr.]

Johanes Roden wepener [Böttcherstr.] [S.] 41 354 Michil Krebisdorp per se, und 1 wepener. [Fischerstr.?] 355 Kerstan Rudinger cum sociis und Claus [Heilig-Geist-Gasse.] Elrich[,] der roit 1 perd von 10 mar(k) 356 Schutzen Schomechir 5 schuczen Dy kremer 5 schutzen Die derde maye 357 Berthram Bedeke per se 1 heng(est) von 15 [Böttcherstr.] marken, 1 wepener, und 2 perd(e) 358 Anthonius Volmersten per se und 1 wepener [Böttcherstr.] und 2 perde[,] iclich von 12 marken, Gotcze Vrowendorps wepener [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 359 Gerke Damerow per se 1 perd von 11 [am Brotmarkt] mar(k), Herman Stoteken wepener 360 Henr(ich)r) Troye bi sich, Menczel Nechelyn cum [am Kohlenmarkt] sociis wepener 1 perd von 9 marken [Dietrich] Prangow wepener [Gerberstr.] 361 Johanes [Rybe,] Johan Rouers swager[,] per se cum sociis 1 perd von 10 mar(k), Lorentz Vlrich son cum sociis wepener. 362 Her Johan von Heruorden wepener 1 heng(est) [Brückstr.] von 15 marken 364 Nickel per se us dem vorwerke [Hofgutsbesitzer zu Fürstenau] 365 Heyne Grvnow per se pro sociis 1 perd von 9 [Schmiedestr.] mar(k)[,] Gele von Ruden wepener [Schmiedestr.]

122

Text der Edition

[S. 42] 366 Johanes Hirseuel[t]. Lemkes) Medebrvwirs dochter [Margarethe] [Gerberstr.] cum sociis 1 wepener 1 perd von 10 mar(k) 367 Mathis Mertinsdorp cum sociis wepener [Bude am Wasser] 1 perd von 12 marken. 368 Gerd Aleman cum fratre [Volmer] 1 wepener[,] 1 perd von 10 mar(k) 369 Eghard Barenwolt cum sociis wepener [am Heumarkt] 1 perd von 10 mar(k) 370 Hanke Aleman cum sociis wepener [Turmstr.] 371 Henr(ich) Mekelborch voluntarie vor 1 [Gerberstr.] wepener 372 Schutzen Schrotir 5 schutzen Goltsmede 2 schutzen Smede 1[,] und der sul och beslan Hoke 1 Symon Syneke vor 1 schutzen pro se Sequitur Die virde maye. 373 Johanes Volmersten per se 1 perd von [Böttcherstr.] 12 mar(k)[,] Borchfeldis cum sociis wepener 1 perd von 10 mar(k) 374 Vrowyn Knygge per se 1 perd von [am Wasser] 10 mar(k), der Widenbrugischen wepener [Bude am Wasser?] 375 Johanes Gelhar cum sociis wepener 1 perd [untere Böttcherstr.] von 10 mar(k) 376 Michil Tesschener per se vor dy Esschin- [Böttcherstr.] gesche cum sociis 1 perd von 8 mar(k) [beim Tobiastor] Jacob Groten cum sociis wepener



Text der Edition

123

[S.] 43 377 Euerd per se us dem vorwerke [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten] 378 Claus Cornegil[,] der roit voluntarie Jacob Valschen wepener, Cord Hoppen [bei den Brotbänken, Heilig-Geist-Str.] cum sociis wepener 379 Johanes Wilde per se et pro sociis 1 perd von 10 [am Heumarkt] mar(k), her Hildebrand Colners wepener [Böttcherstr. am Markt] 1 perd von 10 mar(k) 380 Johans Zedeken wepener 1 perd von 10 mar(k) 381 Her Hartwigis [Beteke] sone [Arnt] 2 wepener [an der Hommel?] 382 Her Gerd von Thorun 2 wepener [gegenüber dem Brücktor] 383 Barbara Medenow 1 wepener 384 Hildebrand Dodorpe wepener equum 10 mar(k). [Böttcherstr.] 385 Han(n)us Kemerer[,] Euerd Gerlageson[,] [Schmiedestr.] der reit[,] 1 perd von 9 mar(k). 386 Willam Crvdeners wepener 1 perd von 10 mar(k) 387 Schuczen Cannengisir 2 Korsener 2 Visschir 1 Her Ludeke Suarcze 1 [Tobiasstr.] Willam Suko cum socio 2 [Tobiasgasse] Johanes Wise cum sociis 2 [am Markttor] [S. 44; 1389 Juni 15–17] Geschreye ken Morunge[;] und ging us Vitip) et Modesti und qwam wider an deme dritte taghe 388 Houbtman Her Ruloff von Mellen mit dren syns [bei den Brotbänken] selbis perden, und syn son Brosoke, Han(e)ke[,] des stadis knecht[,] Vicke Riken perd

124

Text der Edition

389 Herman von Lub(ic) per se mit 1 perde, [Johan] Gos- [Heilig-Geist-Str.] wins perde, und wepenere, Heyneke Zidels wepener 390 Mathis Stubeke per seu) vor Bernd Da- [Heilig-Geist-Str., Bude am Wasser] merow und syne muter; her Johan [bei der Heilig-Geist-Mühle] Drogehorns perd[, Claus] Verdelowen wepener [am Brotmarkt] 391 Otto Fryling per se, vor Brun Horn, Bernd [Fleischerstr.] Karow, Herman Boye, Henr(ich) WGlf, Claus [an der Hommel] v) Heilsperg, 1 perd von 10 marc(en), Euerd Kandtis, Henr(ich) BrGn, Peter Meye [an der Hommel] Claus Nacken und der Clingenbergischen [an der Hommel?] wepener 1 perd von 10 marc(en) 392 Hincze von den Stegen per se vor Ditlif [Turmstr.] und [Hans] Mushunt[,] syne gesellen[,] 1 perd von [Heilig-Geist-Str.] 10 marc(en), Schufon wepener 1 perd von 12 marc(en) 393 Jacob Glogow per se 1 heng(est) von 15 marc(en) [Heilig-Geist-Str.] syner stifkynder wepener 1 perd von 10 mar(k) Claus Schonewoldis und syner stifkynd(er)e [an der Hommel] wepener 394 Lamberd von der Lynde per se und vor synen [Heilig-Geist-Str.] swoger Lorentz [Grosse] 1 perd von 10 marc(en), und Hincze Russchen, Willam Crvsen, Herman vom [Heilig-Geist-Str., obere HeiligGeist-Str.]

Drusen wepener 1 perd von 12 marc(en) [obere Heilig-Geist-Str.] [S.] 45 395 Gerke Hirseuelt per se, vor Claus Lamehant [Tobiasstr.] Gerke Ton(n)eke, dy Rykenowssche, Boys, [obere Heilig-Geist-Str.] Grvnow 1 perd von 8 marc(en) Tyde Stens [Turmstr.?, Bude am Wasser] und syner gesellen wepener, 1 perd von 8 marc(en)



Text der Edition

125

396 Johanes Rouer per se 1 perd von 8 marc(en) und [Johanes] Hinckelmans, Kerstan Colberg(is), Petir [an der Hommel bei der Mühle, an der Hommel]

Maskendorps und Tyde Fuet(is) perd von [an der Hommel] 8 mar(k), und darczu tate Jo[han] Rou(er) eynen knecht[,] der reyt uff de(m) perde vor 1 wepener 397 Johanes von Ruden per se 1 heng(est) von 15 marc(en) [Brückstr.] syns bruder Henr(ich) wepener 1 heng(est) von [Heilig-Geist-Str.] 15 marc(en), der [Benigna] Lichtenowsschen wepener [Fischerstr.] 1 perd von 8 marc(en) 398 Hartwich Bedeke per se uf eyme heng(es)te, meister Godf(ri)dus [Bedeke] 1 heng(est) und 1 wepener Arnd Bedeke 1 heng(est) und 1 wepener [an der Hommel] 399 Herw) Gerd von Thorun 3 heng(este)[,] iclich [gegenüber demBrücktor] von 15 marc(en)[,] und 3 wepener 400 Her Henr(ich) Mon(i)ch 1 perd von 10 mark und [am Heumarkt] 1 wepener 401 Johanes Kosfelt, Nickel Arndesdorp, Petir Vryestat, Andreus Bryg(er) 1 perd von [Bude am Fischertor] 8 marc(en) und 1 wepener 402 Herman Grolle, Claus Kyles wedewe, und Claus Visschowen sone, 1 perd von [Heilig-Geist-Str.] 10 mar(k) und 1 wepener 403 Gerke Heilsberg 1 perd von 10 marc(en) [Haus der alten Münze am Brotmarkt]

und 1 wepener 404 Johanes Colner und syn vrowe [Tilleke] 1 heng(est) [am Brotmarkt] von 12 marc(en) und 1 wepener 405 Junge Lutow, alde Lutow, und Lutowen stif- [obere Heilig-Geist-Str.] kynder, Johanes Glotz, Claus Monsterberg, [Claus] Scho- [Bude in der Schmiedestr.]

neke, 1 perd von 10 marc(en) und 1 wepener [Bude am Wasser]

126

Text der Edition

[S. 46] 406 Johanes Donre, die Tho(ma)s Lossossche und [obere Heilig-Geist-Str.] Marqward Stange 1 perd von 10 marc(en) und 1 wepener 407 Johanes Crvczeborg 1 heng(est) von 15 marc(en) [Eckhaus gegenüber dem Heilig-Geist-Tor]

und 1 wepener 408 Wulf Kistemaker, Johan von Praga, Johanes von der Eke, Pet(ir) Wulf, Stenbek(ens) [Eckhaus an der Gasse der Tobiasstr.] kynd(er)e, Bernd Gerlagesson 1 heng(est) von 14 marc(en) und 1 wepener 409 Johan von Epe, dy Koldessche, Bartholomeus [am Wasser] Rouer, Rymansson, Tyde von Monster 1 perd von 10 marc(en) und 1 wepener, Oldenselle 1 perd von 8 marc(en) [Heilig-Geist-Str.] Johanes Huge und Kop Pales 410 den spilluten [ Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.]

kynder 1 perd von 8 marc(en) 411 Tymme Goltsmit 1 perd von 12x) [gegenüber dem Brotmarkt] marc(en) und 1 wepener [S.] 47 [1390 Jan. 19 – Febr. 11] Reise, die ging us in dem jar(e) uns(er)s h(er)r(en) negentich sequentey) die Prisce virg(inis). Und waren us drye wochen z)und czwene tagez). Houbtmanne 412 Her Jo[han] Heruord(e) per se alleyne mit syme [Brückstr.] lybe, her [Herman] Broseken wep(ener), her Jo[han] Raw [am Wasser, Böttcherstr.] wep(ener), Johan Rud(en) a)heng(est), her Bro- [Brückstr.] seken heng(est), Johan Vbeken perd, [Brückstr.]

Text der Edition



127

413 Her Henr(ich) Mon(i)ch per se mit eyme heng(est) [Heilig-Geist-Str.] und eyme perd(e), Gerke Heilsperg(es) wepener, [Haus der alten Münze am Brotmarkt]

Johanes Kolners wepener, her [Albert] Oltmans heng(est) [am Brotmarkt, ­Fischerstr.]

414 Arnd Bauenhusen per se, Lambert von der [Heilig-Geist-Str.] Lynden wepener [Heilig-Geist-Str.] 415 Hartwich Bedeke per se mit czwen [Bude am Wasser] wep(ener) von synen bruderen [Godfridus und Niclaus] 416 Eyn hufsmit vor eynen wepener Die vleischir eynen wepener Henr(ich) Nogard(en) wepener Henr(ich) Nogard(en)1 schutze Han(e)ke[,] des stades knecht[,] her Ruloffs [von Mellen] heng(est) [bei den Brotbänken] Des stades kok der Gerd Ro- [am Brotmarkt] uerschen perd Johanes Huge Wagenknecht [Johanes] Hinckelman

[Heilig-Geist-Str.]

417 spillute perd [an der Hommel bei der Mühle]

418 Die hove dry gewapent 419 Vicke Rike 1 perd czum zome. 420 Item 6 stormtartzen [S. 48] Dy andir maye 421 Johanes Goswin silb ander gewapent, Claus Schonewold(es) wepener [an der Hommel] 422 Johanes Crvtzeborch per se[,] Marquard [Eckhaus gegenüber dem HeiligGeist-Tor]

Cannengit(er)s wepener, [Turmstr.]

128

Text der Edition

423 Claus Zidel per se, Johanes Donr(es) wepener. [untere Heilig-Geist-Str., obere Heilig-Geist-Str.]

424 Her Gerd von Thorun 2 wepener [gegenüber dem Brücktor] 425 Claus Damrowen wepener [Böttcherstraße] 426 Her Henr(ich) Damrowen schutze [Tobiasstr. oder Brückstr.] Werner Drogehorns schucze [Tobiasstr.] Niclaus Schufen schutze. Johanis von Dulmen schucze [Fleischerstr.] Johan Rouer antiquus schutze b)fuit wepenerb) [Fleischerstr.] Wulf Kistemakers schucze Claus Groten schuczen [bei der Waage, Schmiedestr.] 427 Oldenselle 1 perd dem c)kok(e)c) [Heilig-Geist-Str.] 428 Item 1 czymmerman, der buteler d)perdd). 429 Des stades perd Valkenborch czum zome [S.] 49 Dy dritte maye 430 Tydeman Glambeke per se, Jutte von [Fischerstr.] Mellen wepener, der [Gese] Westfalischen wepener [am Heumarkt] 431 Tydeman Wergmeister per se, syns [obere Schmiedestr.] bruder [Hermann] perd, Peter Osteroden wepener 432 Henr(ich) von Ruden, syns bruder Wil- [Heilig-Geist-Str.] lams wepener, [an der Hommel] 433 Claus Hanen wepener, [Bude am Rathaus] Gotschalk Grot(es) wepener, [Turmstr.] Her [Albert] Oltmans wepener [Fischerstr.] Petir Mekelborchs wepener [Schmiedestr.]

Text der Edition



129

434 Hoker 1 schuczen cannengiter 1 schuczen visschir 1 schuczen Johanes Glotz 1 schuczen [Bude in der Schmiedestr.] Wilke Crvse 1 schutzen e)et fuit wepenere) [obere Heilig-Geist-Str.] Claus Lamehand 1 schuczen 435 Her Johan Drogehorn 1 perd dem kok(e) [obere Heilig-Geist-Str.] Item 1 czymmerman Arnd Biland(es) perd [vor dem Markttor?] Des stades perd Pet(er) Tylo czum zome 436 Item die kromer 2 schutzen schrotir 1 schutzen schomechir 1 schutzen becker 1 schuczen vleischir 1 schuczen Diese sex schuczen reysten eynen andren f)wegf). [S. 50; 1390 Aug. 13 – Sept. 26] Reise, und dy gink us in dem jar(e) unsirs her(ren) etc. XCo an vinsir vrowen abynde assumpcionis, czu der Wille, und was us X wochen und II taghe Houbtlwteg)

g)

437 Her Johan Drughehorn, ok mit syns [obere Heilig-Geist-Str.] selbis lybe, her Claus Dirgard(en) hen- [Fischerstr.] gest, h)her Werneri) Dulmens perd, Lyndeczwi- [am Markt, Bude am Kirchhof] ges perd, Heyneke Mekelborg(es) wepener lutteke Michiels wepener, 438 Her Johan Cornegil[,] der reyt mit [Brückstr.] syns selbis lybe und mit syme hengest(e) vor her [Herman] Broseken, her Ruloffs [von Mellen] wepener [am Wasser] Andreus kind(er)e von Lub(ic) [Hartwich und Gryle] wepener, her Heinr(ich) Damerowen heng(est), der bu- [Brückstr.] teler perd, Claus Visschowen kyndre [Heilig-Geist-Str.] wepener

130

Text der Edition

439 Johanes von Ruden per se mit eyme perde, [Brückstr.] der Lichtenowschen wepener, Gerd von [Fischerstr.] Reys wepener, Gotschalk Groten heng(est) [Turmstr.] 440 Heinr(ich) P(rv)uer per se, Grithe Cannengit(er)s [Turmstr., Brückstr.] cum sociis wepener 441 Dy fleischir 2 man gewapent Otto Friling cum sociis 1 wepener 442 Dy smyde 1 hufsmit vor 1 wepener Dy begker 1 wepener Nickel Arnsdorf cum sociis 1 wepener Heinr(ich) BrGn• cum sociis 1 wepener Hincze von den Stegen cum sociis 1 wepener [Turmstr.] [Claus] Werdelow 1 wepener [am Brotmarkt] [S.] 51 443 Johan van Epe cum sociis 1 wepener [am Wasser] Johanes Czitterpennig Werner Drugehorns perd [am Schmiedetor, Tobiasstr.] Der koch Lorentz Melsakes perd [Fischerstr.] Marqward Canengit(er)s [Turmstr.] 444 spillute perde Gerd Alemans Jacob Valsche [bei den Brotbänken] 445 perde in des stades wagen Herman von Lub(ic) [Heilig-Geist-Str.] Dy ander maye 446 Tymme Goltsmit mit syns selbis lybe [gegenüber dem Brotmarkt] Herman Stoteken wepener. 447 Johanes Rouer der junge. Gerke Rouers son [enge Gasse zur Böttcherstr., am Brotmarkt]

mit syns selbis lybe 448 Jacob Hughe cum sociis 1 wepener [Fleischerstr.] Her Gerd van Thorun 1 wepener [Gerberstr.?] Rykenow; Gerd Langerak(en) cum sociis 1 wepener [Gerberstr.]



Text der Edition

131

449 Dy kremer 2 wepener Dy schroter 1 wepener Dy schomecher 1 wepener Dy goltsmyde 1 wepener 450 Johanes Werner cum sociis 1 wepener [am Brotmarkt] Herman Goswyns per se [am Schmiedetor] Mathis Mertensdorff 1 wepener cum sociis [Bude am Wasser] 451 [Claus] Birsmyt cum sociis 1 wepener [Fischerstr.] Johanes Witte cum fratre 1 wepener Johanes Brandenhoff cum sociis 1 wepener [Böttcherstr.] [S. 52] 452 Gerd Aleman cum sociis 1 wepener Arnd van Mynden cum sociis 1 wepener Knoke 1 perd und 1 wepener Johanes Lumpe 1 perd und 1 wepener [Schmiedestr.] Johanes Geelhar cumj) sociis 1 wepener [untere Böttcherstr.] Dy [Anna] Huxersche 1 wepener [Schmiedestr.] Herman van Lub(ic) 1 wepener [Heilig-Geist-Str.] Der koch Willam van Rude(ns) perd [Fischerstr.] [S.] 53 [1390 Nov. 19–26] Landwe(re) k)czu der Swetzek) in dem jar(e) XCo an dem sunnabynde nach Briccii[.] Und was VIII taghe us Der herr(en) maye[,] l)houbtlGtel) 453 Her Johan Cornegel des stades hengest und [Brückstr.] syn selbis hengest, [Johanes] Erenfrides hengest [Tobiasstr.] • Dy vrowe [Gele] von Ruden 2 wepener, her Ja- [Schmiedestr.] cob Volmerstens wepener, her Johan von Her- [Böttchergasse] uorden wepener [Brückstr.] • 454 Her Claus Dirgard(en) mit syns selbis [Fischerstr.] dren perd(en), Euerd Medrix wepener, [Fischerstr. gegenüber den Schuhbuden] • Vrowyn Kniggen wepener, Johanes Krules [am Wasser, Heilig-Geist-Str.] wepener

132

Text der Edition

• 455 Jacob Glogow per se, Marquart Bast(es) [Heilig-Geist-Str., am Heumarkt] wepener • • 456 Bernd Damerow per se, her Jo[han] Stolten wepener [Bude am Wasser, Heilig-Geist-Str.]

• 457 Willam Byland per se, Johanes Volmerstens wepener [gegenüber der

Schule, Böttcherstr.]

• 458 Joha(n) Willams per se, [Johanes] Lammeshoft(es) wepener [Wollweberstr.] • 459 Henr(ich) Colner per se, Tyde Resen wepener [Böttcherstr., Gerberstr.] • 460 Johan Grote cum sociis 1 wepener [Tobiasstr.?] 461 Michil Tesschener cum sociis 1 wepener [Böttcherstr.] • 462 Jacob von den Stegen, [Dietrich] Prangow wepener [am Brotmarkt?, Ger-

berstr.]

• 463 Herman von Lyngen, Johanes Wisen wepener [am Markttor] • 464 Her Johan Wulf 2 wepener, der eyne [gegenüber der Schule] was [Johanes] Gronzide • 465 Vritze Wulf per se, Jacob Boye per se [bei den Beginen, obere Heilig-Geist-Str.?] 466 Dy schomechir 1 wepener • 467 Eghard Barenwolt 1 wepener [am Heumarkt] • 468 [Tyde] Grollenson cum sociis 1 wepener • 469 Dy [Margaretha] Bilwerdersche 1 wepener [Tobiasstr.] • 470 Reyneke Zost cum sociis 1 wepener • 471 Barba(re) Rode 1 wepener 472 Czitterpennig, Herman Swartzen perd [am Schmiedetor] 473 Werner koch, Jo[han] Thor(uns) heng(est). [Brückstr.] Her Jo[han] von Heruord(en) [Brückstr.] 474 2 perde in des stades wagen Gerke BFser [S. 54] Dy ander maye, houbtlGte

• 475 Arnd Flars, Lorentz Melsaks wepener [Fischerstr.] • • 476 Gerke Damrow, Wulf Ank(er)smyds wepener [Brotmarkt, Gerberstr.] • 477 Johanes Drulshagen, Borchfeldes wepener [Böttcherstr.] • 478 Gerke Wat(er), Jo[han] Thor(uns) wepener 479 Johanes Rybe Herman von dem Vene wepener [bei der Apotheke] 480 Claus Houyng Heyne Koweide wepener [Mönchstr.] 481 Knoke, Slepinges wepener • 482 Willam C(rv)dener, Herman Pors wepener 483 Johanes Witte, Tyd(e) Hugen wepener [Böttcherstr.?] 484 Hincze Wise, [Hinrich] Salefeldes wepener [beim Markttor, vor dem Markttor] 485 Marqwart Brun, Andreus Stobay wepener [Turmstr.]

Text der Edition



133

486 Meybom, Michil Kreftesdorps wepener [Tobiasstr.] 487 Arnd Bedeke, syns bruder Albrecht(es) wepener [Tobiasstr., Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr.]

488 Claus Swertsliper, Jo[han] Zedeken wepener [Tobiasstr. gegenüber dem Tor] 489 Henr(ich) Swartze, der Sukouschen wepener [Tobiasstr. oder Böttcherstr., Tobiasgasse]

490 Berthram Bedeke 1 wepener [Böttcherstr.] 491 Lifhart von Heruorden 1 wepener [Eckhaus am Kohlenmarkt] 492 Dy Sunnenbornessche 1 wepener [untere Böttcherstr.?] 493 Dy hoker eynen wepener 494 Dy visscher eynen wepener 495 Dy schomochir 1 wepener 496 Herman Lange cum sociis wepener[,] der [Bude im Brücktor] Stutemundissche wepener [am Markttor?] 497 Dy vorwerk

Jurge von Bremen Werner Witte Euerd und Nickel [ Hofgutsbesitzer zu Stagnitten, Hofguts­ besitzer zu Fürstenau]

[S. 55: leer; S. 56; 1391 Aug. 8 – Sept. 28] Reyse[,] dy usgink m)ken der Willem) anno domini XCIo in vigilia vigilie Laurencii[.] Und was us VII wochen und II tage, n)terminus vigilia Michaelisn). HoubtlTteo)

o)

498 Her Tydeman Werkmeister; ok mit syns [obere Schmiedestr.] selbis liebe, p)Johan Zedek(en) cum sociis wepenerp), Euerd Medrix cum sociis wepener, Barbara [Fischerstr. gegenüber den Schuh­ buden]

Medenow perd; [Willam] Byland(es) perd, Claus [gegenüber der Schule] Blomenow und Gerke Buser cum sociis perd [Böttcherstr.] 499 Johanes Rode mit syns selbis perden, unde [Böttcherstr.] Johanis von Thorun perd 500 Arnd Flars; der Zukousschen cum [Tobiasgasse] fratre wepener 501 [Johanes] Drulleshagen, her Jacob Volmerstens wepener [Böttcherstr., Böttchergasse]

134

Text der Edition

502 Johanes Witte, Willam Crvdeners cum sociis wepener [Tobiasstr. beim Kloster]

Johanis Hirseueld(is) cum sociis wepener 503 Dy fleischer 2 man gewapent Dy kremer 2 schuczen Dy becker 1 schutzen Dy schomecher 1 schutzen Der armborstirer der gorteler et bu[teler] perd 504 Dy kynder von Ruden 2 perd und 2 wepener Eghard Barenwolt cum sociis 1 perd und 1 wepener [am Heumarkt] Johan Sloping cum sociis 1 perd und 1 wepener Gotze Vrowendorp 1 perd und 1 wepener [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] Der hufsmit vor 1 wepener 505 Claus Voysan Clauke Zostis cum sociis perd Und der rat hat in des wepeners derlossen dorch des perds wille. Werner der kok. Heynr(ich) Peynen perd. 506 Dy stat 2 perde in den wayn Stagnite dorff 507 2 perd(e) in den wayn Menczel [Nechlin] und Meybon [!] der hoker Spillute 508 perd Wynekens kyndre von Krossen [Claus und Anna] [Tobiasstr.] 509 Item her Johann Wulff cum sociis 1 perd [gegenüber der Schule] [S.] 57 Dye ander mayeq)

q)

510 Jacob Glogow, der Sunnenbornisschen [Heilig-Geist-Str.] cum sociis wepener [untere Böttcherstr.?] 511 Mathis Witte, Tyde Hugen wepener [Heilig-Geist-Str., Gasse gegenüber dem Artushof?]

Text der Edition



135

512 Arnd Bedeke, Johanes Kroftis wepener [an der Hommel, bei den Brotbänken] 513 Cord Hoppe, der Watirsschen wepener [Heilig-Geist-Str.] 514 Dy vorwerk

Jurge Bremen Werner Witte 4or man gewap(net) Nickel und Euerd [ Hofgutsbesitzer zu Fürstenau, Hofgutsbesitzer zu Stagnitten]

515 Dy goltsmyde 1 schutzen Dy visscher 1 schutzen Peter Perd 1 schutzen [Tobiasstr.] Dy Studemundissche 1 schuczen [am Markttor] Dy schroter 1 schuczen. 516 Her Johan Wulff cum sociis 1 perd und 1 wepener [gegenüber der Schule] Tyde Grollenson cum sociis 1 perd und 1 wepener Johan [d. J.] Rouer, [Johanes] Drogemunt cum sociis 1 perd und 1 wepener [enge Gasse zur Böttcherstr.]

Clauke Huge cum sociis 1 perd und 1 wepener Johanes von Thorun 1 perd und 1 wepener Berthram Bedeke 1 perd und 1 wepener [Böttcherstr.] [Dietrich] Prangow 1 perd und 1 wepener [Gerberstr.] Gerke Damrow 1 perd und 1 wepener [am Brotmarkt] Albrecht Bedeke 1 perd und 1 wepener [Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr.] Jacob Boye, [Claus] Eylrich cum sociis 1 perd und 1 wepener 517 Eyn kok, lange Vlrichs perd [am Heumarkt] 518 Dy stat 2 perde 519 Item 2 murer, und 1 badir [S. 58; 1391 Sept. 6–17] Landw(er)e in dem jar(e) uns(ir)s herr(en) etc. XCI. Dy ging us an der mittewoche vor nati(vita)tis Marie ken Grudentz und was us 11 tage

136

Text der Edition

her Jacob Volmersteyn alleyne mit syns selbis lybe, her Henr(ich) Nougarden 1 wepener, der [Anna] Huxer- [Schmiedestr.] schens wepener, Cruczeborgis wepener, her Henr(ich) Monches hengest, Johan [d. Ä.] [am Heumarkt] Rouers hengest und was vor [Fleischerstr.] syn gancze dinst, der Sunnen520 houbtlGte bornischen wepener [untere Böttcherstr.?]

her Johan von Ruden mit 2 perd(en) [Brückstr.] [Claus] Werdelowen heng(est) und was vor [am Brotmarkt] syn gancze dinst[,] her Rulofs [bei den Brotbänken] von Mellen wepener

521 Johanes Vbek per se, her Henr(ich) Mon(i)chs wepener [Heilig-Geist-Str.?, Heilig-Geist-Str.]

522 Johanes W(er)ner per se Johanis Goswys 2 wepener [am Brotmarkt] 523 Willam von Ruden per se Mar[quart] Cannengiter wepener [an der Hommel, Turmstr.]

524 Claus Schonewolt per se, Andreus kindere [Fleischerstr.] von Lubek [Hartwich und Gryle] wepener 525 Jurge Bedeke per se, syns bruder Niclaus [d. Ä. Bedeke] wepener [an der Hommel]

526 Johanes Dulmen per se, Gerke Heilspergis [Heilig-Geist-Str.?, Haus der alten Münze am Brotmarkt]

wepener, her Werners [Dulmen] syns brud(ers) perd 527 Gerke Rouer per se, Katke Visschowen wepener [Fleischerstr.] Arnd Bauenhusen wepener [Heilig-Geist-Str.] 528 Johanes Donre per se, Han(e)ke Hugen wepener [obere Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.]

529 Schufe per se, Hermans von Lub(ic) wepener [Heilig-Geist-Str.] [S.] 59 530 Gerke Tonneke per se [obere Heilig-Geist-Str.] Schulte per se. Rykenow per se Andreus Brig(er) per se [Bude am Fischertor] Henr(ich) RFbe per se [Albrecht] Vrydach per se Otto Fryling per se Tyde FFt per se [an der Hommel] Junge Lu(t)ow per se [Heilig-Geist-Str.?]



Text der Edition

531 Heyneke Zidel 1 perd und 1 wepener Her Jåhan Stolte 1 perd und 1 wepener [Heilig-Geist-Str.] Lambert von der Lynde 1 perd und 1 wepener [Heilig-Geist-Str.] Henr(ich) Brun cum sociis 1 perd und 1 wepener Peter Osterode cum sociis 1 perd und 1 wepener Johanes Wunnenberch cum sociis 1 perd und 1 wepener Her Gerd von Thorun 2 perd und 2 wepener [gegenüber dem Brücktor] Johanis Lichtenowsche 1 perd und 2 wepener [Fischerstr.] Jacob Huge cum sociis 1 perd und 1 wepener [Fleischerstr.] Her Henr(ich) Damrow 1 perd und 1 wepener [Brückstr.] Hincze Russche cum sociis 1 perd und 1 wepener [Heilig-Geist-Str.] Claus Hane cum sociis 1 perd und 1 wepener [Bude am Rathaus] K(the Westfalen r)cum sociisr) 1 perd und 1 wepener [am Heumarkt] 532 Oldenzelle 1 perd eyme koke [Heilig-Geist-Str.] Arnd Byland [vor dem Markttor?] 533 spillute perde Herman von Lub(ic) [Heilig-Geist-Str.] [S. 60; 1393 Jan. 9 – Febr. 11] Ryse ken Garten. Dy ging us in dem jar(e) Christi etc. XCIIIo an dem dunrestage bynnen der octa(ve)n epy(phani)e und was us V wochen minus II taghe. HoubtlFte 534 Her Johan Volmersten mit eyme syns [Böttcherst.] selbys perde, der [Margaretha] Bilwerdirschen [Böttcherst.] wepener. Her Jacob Volmerstens wepener, [Böttchergasse] Gysenoy. Herman Pors witwe [Geseke] cum sociis wepener, der stat 2 perde, Gotze Vrowendorps heng(e)st [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 535 Her Johan von Dulmen syns selbis [Fleischerstr.] perd, Vrowin Kniggen wepener, her [am Wasser] Johan von Heruorden wepener, Bertram Be- [Brückstr., Böttcherstr.] deken wepener, Pawel Wichardis perd, und mit dem perde wart her vry, das her zelbir in dy reyse solde haben gerythen

137

138

Text der Edition

536 Lifhard von Heruorde silb ander ge- [Haus am Eck zum Kohlenmarkt] wapent. Und eynen wepener ane perd[,] und der reyt Joh(ans) von Thorun perd [Brückstraße] Vritze WGlfes und der Buresschen [bei den Beginen in der Tobiasstr.] wepener 537 Michil Kreftisdorp per se Tyde Rezen wepener [Tobiasstr., Gerberstr.] der stat swarcze heng(e)st czur bannyr Pawel Richardis und Gerke Pawels [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten] perd 538 Dy fleyschir 2 man gewapent Henzel Wildenberg s)per ses) Hinr(ich) Wilden cum sociis wep[ener] [Wollweberstr.?]

Claus Stenbeke per se Jacob Gisen cum sociis wepener [Tobiasstr., Böttcherstr.] eynen hufsmyt vor eynen wepener [Claus] Voysan. [Johan] Bonen cum sociis perd [Gerberstr.] der koch Merten Glottow perd cum sociis [obere Gerberstr.] eyn czymmerman. [Johanes] Erenfrids perd cum socio [Tobiasstr.] dy schomechir 2 schutzen. 539 Spillute

her Hildebrand Colners [Böttcherstr. am Markt] der goltsmyde perde der buteler[,] gorteler

540 In den wagen

der stat rote perd und Valkenborch her Johan von Heruorden perd [Brückstr.] der korsener t)cum sociist) per[d]

[S.] 61 Dy ander maye 541 Gerd Kalis per se. Her Werner Wesse- [Böttcherstr., Tobiasstr.] lingis wepener 542 Herman Lange per se pro suis sociis, Wulff [Bude im Brücktor] Angkersmedis cum sociis wepener 543 Claus Hofing per se pro suis sociis, Kersten [Mönchstr., Tobiasstr.?] KnFtis cum sociis wepener

Text der Edition

e

139

544 Hı n(rich) Plate per se pro suis sociis Johan Groten [Tobiasstr., Tobiasstr.?] cum suis wepener 545 Jacob von den Stegen per se pro suis sociis Got- [am Brotmarkt] cze Vrowendorpes wepener [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 546 Johanes[,] Claus Wrzen son[,] per se et prou) matre Jurgen Bedeken wepener. [Brückstr.] 547 Han(e)ke Willams per se, pro suis sociis Borch- [Wollweberstr.] feldis cum sociis wepener 548 Dy schrot(er) 2 schutzen Dy becker 1 schutzen Dy visscher 1 schutzen Dy hoker 1 schutzen Dy kremer 2 schutzen Dy gropengiser[,] cannengiser 1 schuczen Hincze Wrze cum socio 1 schutzen [am Hospitaleck beim Markttor] 549 Eyn koch, Merten Glottowen perd. [obere Gerberstr.] Und das perd tate her in dy reyse wente her zelbir solde han mit syme lybe gerytte, und do myte wart her vry, [S. 62; 1394 Jan. 5 – Febr. 12] Reyse kegen Nougarten[.] Und dy ging us vigilia epy[phani]e. Und was us V wochen und dry taghe Remanente ken Garten 550 H=ftlude

Hinr(ich) Troye mit syns selbis [am Kohlenmarkt] perde, her Arnd Rouvers heng(est)[.] [Fischerstr.] Und den tete her von syner mut(er) wegenv) vor eynen wepener von eyme remanente ken Garten und her Johan Huxers wepener [Schmiedestr.?] ouch von dem remanente ken Garten



Marqward Donre per se; Johanes [Heilig-Geist-Str.]

140

Text der Edition

Donre, Peter Reberch. Und dy [obere Heilig-Geist-Str., Gerberstr.]

Losessche, syne kompanie Schu fen hengest 551 Claus Swertsliper per se; Brun Munter [Tobiasstr. gegenüber dem Tor] Herman Rauen. Johanes van Bremen syne kom- [Bude am Elbing] panye, und was eyn remanente van Garten Johanes Zedeken und Gerd van Bisels wepener [Bude zw. dem Heilig-Geist- und dem Brücktor]

und was ouch eyn remanent van Garten 552 Johanes Bernefelt per se, Otto von Santz Bernd [an der Hommel] Karow, Hinr(ich) Wulff, Johan Ryman, syne kom- [Tobiasstr.] panye, Andreus kynder von Lub(ic) [Hartwich und Gryle] wepener 553 Johan von Staden[,] dy Clingenbergissche Hinr(ich) Brun, Peter Meye, Euerd Kantessche [an der Hommel] cum pueris [Euerd, Bartholomeus, Iohannes, Lucia, Dorothea und Katherina], dy Nackessche Jacob Lange [an der Hommel?, an der Hommel] eq[uu]m 10 marc(is) cum ar(miger)o. 554 Dy smyde eynen hufsmit vor 1 wepener Diterich Logendorff 1 wepener Werner Witte 1 wepener 555 dy hove Euerd und Hans kinde(re) 1 wepener [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten]



Nickels witwe 1 wepener [Hofgutsbesitzerin zu Fürstenau]

556 Eyn czymmerman vor eynen wepener Schufen perd. Und dis perd und den hengest[,] den Marqward Donre hatte, dy hat Schu- [Heilig-Geist-Str.] fe getan czu der reyse umme das sijns selbis lyp her heym bleyp, und sal geliche wol reysen wen ez im geboret[.] Und Gotze Vrowendorff sal disen czymmer- [Heilig-Geist-Str.] manne lonen vor den lozen wepener ane perd, den her schuldic was von eyme remanente ken Garten

Text der Edition



141

[S. 63] 557 Eyn koch. Tydeman VGtis, [Johannes] Hinckelmans [an der Hommel bei der Mühle]

Kersten Colbergis und Peter Maskendorps [an der Hommel] perd[.] Und dem koche sal lone her Johan Wulff w)cum sociisw) vor den lozen wepener ane [gegenüber der Schule] perd, den sy schuldic weren von eyme remanente ken Garten 558 Dy kremer 2 schutzen Dy becker 1 schuczen Dy schomechir 2 schuczen Dy fleischer 2 schuczen Dy kannengiter[,] gropengiter 1 schutzen Dy schroter 2 schutzen Dy visscher 1 schutzen Dy goltsmyde 1 schutzen Lambert von der Lynde und syn [Heilig-Geist-Str.] swoger Lorentz [Grosse] 1 schuczen Claus Schonewolt cumx) privignis [an der Hommel] Hans Hirseuelt und Tydeman Rudinger 1 schutzen [Claus] Werdelow 1 schutzen [am Brotmarkt] [S. 64; 1394 Aug. 9 – Okt. 6] 559 Reyse ken der Wille[.] Do unser here[,] der homeister[,] czog anno XCIIIIo Und dy ging us am suntaghe vory) Laurencii[.] Und Laurencium hatte wir an deme montaghe[.] Und was us VIII wochen et II taghe Her Johan von Ruden 1 perd [Brückstr.] und 1 hengest, Willam von [Fischerstr.] Ruden wepener, Arnd Bylandis [vor dem Markttor?] und Be(nin)gnan [Lichtenows] wepener und [Fischerstr.] 560 Hoftlude Lifhardis [von Heruorde] hengest[,] und was [am Kohlenmarkt]



von eyme remanente



Her Berthram Bedeke nicht von [Böttcherstr.] gebornisse der czechunge, sunder

142

Text der Edition

von der ordina(n)tion des ratis, und hat gantz synen taxum ge tan alse zilb ander gewapent und 1 hengest, Hartwich Bede ken wepener. Und herz) Heinr(ich) Mon(i)chs [Heilig-Geist-Str.] heng(est) 561 Herman von Lub(ic) per se und 1 heng(est) [Heilig-Geist-Str.] Jacob Glogowen wepenera) [Heilig-Geist-Str.] 562 Contze von Lub(ic) per se 1 perd und 1 heng(est) [Heilig-Geist-Str.] b) her [Herman] Broseken wepenerb) [am Wasser] 563 Jurge Bedeke per se Tyme Goltsmed(es) wepener [Brückstr., gegenüber dem a)

Brotmarkt]

564 Werner Drogehorn per se mit synen 2 wepen(ern) [Tobiasstr.] 565 Bernd Damerow per se[, Heinrich] Olichman[,] Claus [Bude am Wasser, an der Hommel]

Zidel[,] dy Zidelsche 1 perd von 10 mar(ken) [Heilig-Geist-Str.] und dy Oldenzellische, Johan Cruczeborg(is) wepener [Eckhaus gegenüber dem Heilig-Geist-Tor] 566 [Claus] Pekewitte per se, Mathis Langerake, Ja- [am Wasser, Fleischerstr.] cob HFge, Pet(er) BlGmenowen kynde(re) [Fleischerstr.] c) Gerke Oldehoff Mewes DrachgGn [Fleischerstr., Turmstr.] Herman Gelhar, Claus Vriensten Hinr(ich) Cleuelt 1 perd von 10 mar(ken) [untere Heilig-Geist-Str.] her Hinr(ich) Mon(i)chs wepener [Heilig-Geist-Str.] [S. 65] 567 Michil von Ruden per se, nicht von [Fischerstr.?] czechGnge, sunder von syns selbis willen, Heinr(ich) von Ruden wepener [Böttcherstr.?] 568 Sander Sprenger vor 1 wepener und [Tobiasstr.?] Claus Damerow, 1 perd von 10 mark(en) [Böttcherstr.] Johanes Rouers, Peter Zassen, Claus [enge Gasse zur Böttcherstr.] Gelhars swog(er) [Peter Zasse] wepener 569 Dy fleischer 2 man gewapent Dy smyde 1 hFfsm[i]t vor 1 wepener Dy kremer 3 schutzen Dy schroter 2 schutzen



Text der Edition

143

[Claus] Voysan vor 1 wepener, Hincze von den Stegen, [Hans] Mushundis unde [Turmstr., Heilig-Geist-Str.] Ditliffs perd 570 Dy kok; her Werner Dulmens und syner swester [Gertrud Anclem] perd 571 Dry piper

her [Herman] Broseken [am Wasser] eyn gemytet perd Herman Swartzen [Tobiasstr.] und was remanent.

[S. 66] Dy ander maye Johanes Werner per se, her Johan [am Brotmarkt] Goswyns wepener eyn, Johanes Kolners, syner vrowen [Tilleke], unde [am Brotmarkt] Hinr(ich) von Vreden wepener 572 Maye heren Lambert Langerake per se, her Gerdis von Thorun wepener eyn, [gegenüber dem Brücktor] Johanes Aneholtis. [Claus] Visschowen søne [gegenüber den Fleischbänken, Heilig-Geist-Str.]



Herman Grollen und Claus Monsterbergis wepener

573 Broseke von Mellen per se und 2 perde Marqwart Cannengiters wepener [Turmstr.] 574 Mathis von Mellen per se. Tydeman Busdorp vond) 10 ma(rk) 1 perd [Brückstr.] Bernd van Ahusen, Johanes Bran- [Brückstr., Böttcherstr.] denhoffse), Gryte Kannengiters, Johan [Brückstr.] Zost adir Westfale, Heyne Dops [Tobiasstr.; Tobiasstr.] wepener 575 Heinr(ich) Oltman per se, her Gerdis [Heilig-Geist-Str. oder am Burgtor] von Thoron wepener eyn [gegenüber dem Brücktor] 576 Heinr(ich) Kornhus per se und Peter Osterode, Arnd Bauenhusen mit synen stifsonen [Heilig-Geist-Str.] und Claus Snornken wepener [am Wasser]

144

Text der Edition

577 Wagenknecht per se Hincze SchGlte [Gerberstr.] Tho(ma)s Grunow, Herman Stobay, Ty- [Heilig-Geist-Str., am alten Markt] le Lerebas, Ludeke Drulshagen und Johan von Eken 1 perd von 8 mark(en), [Eckhaus an der Gasse der Tobiasstr.] der [Anna] Huxerschen wepener [Schmiedestr.] 578 Tyle Rykenowe per se Wilke Visscher und syn stifson Claus Cleneuelt Bernd Dortmunde, Hans Plate, Han(e)ke VnrG[,] Johan von Peyne, [Johan] Was- [Bude in der Fleischerstr.] mudes kinde(re) [Petir und Katherina], Han(e)ke Stobaye[,] dy [Tobiasstr.] Trugescherersche cum viro 1 perd von 10 marken Gerke Heilsbergis wepener [Haus der alten Münze am Brotmarkt] 579 Gerke Hirseuelt per se, syne stifkynde(re) [Tobiasstr.] Boys cum filiis, dy Ryken=wsche, GrGnow[,] Jacob von der Nisze. Claus Stouen- [Turmstr.] berch 1 perd von 10 mark(en), Gerd Warn her Johan Stolzen wepener [Heilig-Geist-Str.] [S.] 67 580 Jacob Russche vor 1 wepener. Syn vrowe, [Heilig-Geist-Str.?] Willam Cruse[,] Hinr(ich) vom Drusen 1 perd [obere Heilig-Geist-Str.] von 12 mark(en) 581 Andreus Brig(er)[,] Johan Koesfelt[,] Pet(ir) Vrienstat[,] [Bude am Fischertor] Nickel Arnsdorp[,] Nicolaus Gleser[,] Jurghe Storm, Claus Melsak[,] Hans Bodeker[,] [Fischerstr., am Markttor?] Han(n)ke Pantelitz 1 perd von 8 mar(ken) und 1 wepener 582 Meister Heinr[ich,] arczte[,] vor 1 wepener Dy schomechir 2 schutzen Dy becker 1 schutze Dy can[nengiter,] grop(engiter) 1 schutze Dy goltsmyde 1 schutzen. MFrer 2 Eynen kok Vicke Ryke[,] Hinr(ich) van der [am Kohlenmarkt] Lynde, Hinr(ich) RFue, Gerdf) Reys 1 perd

Text der Edition



[S. 68; 1396 Jan. 31 – Febr. 18] Landwereg)[.] Und ging us h)anno domini XCVIo h) an dem mantage nach dem suntage i)circumdederunt in septuagesima[.] Und was bFsen von dem mantaghe bys an den sonnabynt in der dritten wochen[.] Et sunt XX dies. Houbtlutej)

j)

583 Her Johan von Thor(on) zilb ander [Brückstr.] gewapent, und geborte im dG nicht, sunder von der ordinancie des ratis, her Arnd Rouvers enen wepener, unde [Fischerstr.] her Arndis heng(est) vor perd und wepener, der [Katharina] Altmanschen perd; Jacop von der Mewe und syner gesellen wepener 584 Her Johan Goswin zilb ander gewapent, das eyne was her schuldik von remanente, und das ander ez im nG dy stat schuldik edder hat ez vor im[,] k)quod idem estk), Arnd Blusmans und syner gesellen perd [Bude am Rathaus] der stat heng(est), her Johan Raw wepener [Böttcherstr.] und Johan Rouers und syner gesellen wepener [enge Gasse zur Böttcherstr.] 585 Claus Cornegil per se[,] Herman Stoteken wepener und der stat ban(n)yrheng(est) 586 Gotschalk Grote per se mit syme gan- [Turmstr.] czen taxe, Peter Mekelborgis und syner kompay[ni]e wepener 587 Heinr(ich) Barenwolt per se[,] her Claus [Fischerstr.] WGlfs wepener [Brückstr.] 588 Han(e)ke HFghe per se, her Tydeman [Heilig-Geist-Str.] Wergmeist(er)s wepener [obere Schmiedestr.] 589 Claus Bedeke per se, synes bruder[,] [Bude am Wasser] her Gotfridis[,] wepener

145

146

Text der Edition

[S.] 69 590 Her Heinr(ich) Damerow 1 perd [Brückstr.] und 1 wepener 591 Her Gerdis von Thor(on) wybis wepener [gegenüber dem Brücktor] 592 Dy fleyscher 2 wepener 593 Dy smyde eynen hGffsmyt vor eynen wepener und 1 perd 594 Claus Zust(er)mFde der stat perd Werner kok der stat perd 595 [Pawel] Wichardis gantze hoff 1 perd und 1 wepener Nickels hoff Dye hoff by dem zee Werner Witte

[Hofgutsbesitzer zu Fürstenau]

596 2 perd(e) und 2 wepener

596 l)Non fuitl)[.] Her Dyterich Logendorp 1 perd und 1 wepener 597 Dy schomech(er) 2 perd(e) und 2 schutzen Dy schrot(er) 1 perd und 1 schutzen Dy becker 1 perd und 1 schutzen Stoltze Johan[,] becker[,] 1 perd und 1 schutzen [am Markttor] Dy visscher 1 perd und 1 schutzen Dy hoker 1 perd und 1 schutzen Dy kremer 2 perd(e) und 2 schuczen Wulff Kistenmech(er) 1 perd und 1 schuczen 598 Pyper

Her Henr(ich) Damerow [Tobiasstr.] Stolcze Johan becker perde [Schmiedestr.] Peter Rogow und Wil- [Böttcherstr.] ke Lange cum sociis

599 Der stat dry perde vor der he(re)n wayn Precedens reysa constetit 100 et 88 marcis



Text der Edition

147

[S. 70; um 1397 Jan. 19–27] Landw(er)e. Und logen czu Allensten und gingn) us voro) Fabiani und Sebastiani in dem jar(e) XCVIIo[.] Und waren us in den IXden tag

m)

Houptman 600 Her Johan Volmersten per se mit 1 perde [Böttcherstr.] und der stat heng(est) 601 Claus Wickero per se, p)Arnd von Mynden Peter Kolerp) Marq(ua)rt Bast[,] dy Baren- [Turmstr., Heumarkt] woldische cum sociis 1 perd von 10 mar(k) 602 Johanes Schepel per se, Arnd von Mynden [bei den Schuhbuden] Pet(er) Koler cum sociis 1 perd von 10 mar(k) 603 Hincze Knoke per se, Claus Muncov [am Heumarkt] et Matt(is) P(rv)se 1 perd van 10 mar(ken) 604 Herman Stobaye per se, Johanes Gelhar [am alten Markt] et Han(e)ke Stobaye 1 perd van 10 mar(k) [Tobiasstr.] 605 Heyne Gronow per se[,] Herman Goswyns et [Schmiedestr., am Schmiedetor]

Lub(er)t Giselbrecht 1 perd von 9 mar(k). [obere Turmstr. oder beim Schmiedetor] 606 Herman BrGn per se, Johanes Hirseuelt [Fischerstr.] Claus Prvfer cum sociis 1 perd von 8 mar(k) [obere Gerberstr.] 607 Gerke Wilde per se vor Claus Volmersten [Böttcherstr., am Heumarkt] Hinr(ich) Wilde[,] Johanes Rupkow cum sociis 1 perd von 10 mar(k) 608 Johanes Rybe per se, syn swog(er) Johan Rouer [Fischerstr., enge Gasse zur Böttcherstr.]

und Michil Tesschener 1 perd von 9 mar(k) [Böttcherstr.] 609 Clauke HFge per se[,] Hans Kemerer [Schmiedestr.] Euerd Gerlagesson 1 perd von 9 mar(k)

148

Text der Edition

[S.] 71 610 Bertolt Baggendal per se, Claus Storm [Fischerstr.] cum sociis 1 perd von 9 mar(k) 611 Claus ZustermFde der stat perd Werner kok Petir Perdis perd Petir Perdis perd [Tobiasstr.] Dy piper der stat perd 612 Dy Stucenmundissche 1 perd von 8 [am Markttor] mar(k) und 1 wepener 613 Willam Byland 1 perd von 12 mar(k) [gegenüber der Schule] und 1 wepener 614 Claus Lyndentwich cum fratre [Johanes d. J.,] Peter Appe- [Bude am Kirchhof] low cum sociis 1 perd von 8 mar(k) cum ar(miger)o 615 Heyneke Mekelborg[,] lange Vlrich cum [am Heumarkt] sociis 1 perd von 8 mar(k) und 1 wepener 616 Claus Dortmunde[,] Gerke Volprecht [am Heumarkt] cum sociis 1 perd von 8 mar(k) und 1 wepener 617 Her Johan Lumpe 1 perd von 10 mar(k) cum ar(miger)o [Schmiedestr.] 618 Hinr(ich) von der Lippe[,] Colberg(is) kinde(re) [Clauco, Dorothea, Hanneman und Tydeman] cum sociis equum cum ar(miger)o 619 Hinr(ich) Prvfer[,] Han(e)ke Aleman cum sociis [Turmstr., Turmstr.] 1 perd von 10 mar(k) cum ar(miger)o 620 Her Johan Rode 2 perd(e)q)[,] 2 wepener [Böttcherst.] 621 Michil von Ruden 1 heng(est) cum ar(miger)o [Fischerstr.] 622 Albrecht Bedeke 1 perd und 1 wepener [Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr.]

623 Henr(ich) Colner[,] Cord Hoppe 1 perd [Böttcherstr., Heilig-Geist-Str.] und 1 wepener



Text der Edition

624 Johanes Borchfelt[,] Pet(er) Glottow cum sociis [Gerberstr.] 1 perd von 10 mar(k) und 1 wepener 625 Lyfhard von Heruorde 2 perde und [Eckhaus am Kohlenmarkt] 2 wepener 626 Her Johan von Heruorde 2 perde und [Brückstr.] 2 wepener [S. 72] 627 Jacob Gise cum sociis 1 perd und [Böttcherst.] 1 wepener 628 Vrowin Knigge 1 perd und 1 [am Wasser] wepener 629 Her Jocop Volmerst(en) 2 perd [Böttchergasse] 2 wepener 630 Her Johan Huxer 1 perd cum ar(miger)o [Tobiasstr.?] 631 Her Berthram Bedeke 2 perde [Böttcherstr.] und 2 wepener 632 Dy Watirssche 1 perd und wepener 633 Dy schrot(er) 1 perd und 1 wepener Dy schomech(ir) equum cum ar(miger)o Dy becker equum cum ar(miger)o Dy fleisch(er) equum cum ar(miger)o Dy smyde equum cum ar(miger)o Dy hoker equum cum ar(miger)o Dy vissch(er) equum cum ar(miger)o Dy krem(er) 2 equos cum 2 armigeris Dy cannengit(er) equum cum ar(miger)o Dy goltsmydi [!] equum cum ar(miger)o Herman Volqwin Johan Volqwins søne 634 2 perde et Michel Pawels 2 wepener [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde]

149

150

Text der Edition

[S. 73: leer; S. 74; 1397 Herbst] Herbistreyse mit frideschiffen Anno domini XCVIIo czu wasser In dem holke Matt(is) Mertensdorp [Bude am Wasser] 635 houptlute Johan Ropelhorst 636 Jacop von den Stegen [am Brotmarkt] Claus Zost Hans Mushunt [Heilig-Geist-Str.] Johan Ryman [Tobiasstr.] Herman Blomenow [an der Hommel] Claus Zidel [untere Heilig-Geist-Str.] Heyne GrGnow [Schmiedestr.] [Claus] Hofing [Mönchstr.] Han(e)ke Donre [obere Heilig-Geist-Str.] Roland Smit Gerd Alff [Tobiasstr.] Claus Steynbeke [Tobiasstr. oder Heilig-Geist-Str.] Tyme Goltsmit [gegenüber dem Brotmarkt] Han(e)ke Witte Claus Krosse [Tobiasstr. oder Böttcherstr.] Hinr(ich) Frede Hinr(ich) Colner [Böttcherstr.] Hinr(ich) Prufer [Turmstr.] 637 Peter Rogow cum sociis 1 schutzen [Böttcherstr.] Heyne Mekelborg(e) cum sociis 1 schuczen Johan Snuver cum sociis 1 schutzen Jacob Clingkebyl cum sociis 1 schutzen Herman Swarte cum sociis 1 schutzen [Tobiasstr.] Borchfelt cum sociis 1 schutzen Lynckenow cum sociis 1 schulczen [!] [S.] 75 Diese waren in der bardzen Johan Crymo Schipherr(e) Claus Goltsmit

638 houptlute.



Text der Edition

151

639 Hinr(ich) Mekelborg [Gerberstr.] Jacop SnFrre Bernd Zomer [Gerberstr.] Kersten Wegge [Tobiasstr.] Claus Weze [gegenüber dem Markttor oder Tobiasstr.] Steynort Pet(er) Schepel [Turmstr.] Claus Ricwin 640 Claus Volmersten cum sociis 1 schuczen [am Heumarkt] Dy [Margaretha] Peynessche cum sociis 1 schutzen Her Johan von Ruden cum sociis 1 schutzen [Böttcherstr.?] Tydeman Houemeist(er) cum sociis 1 schuczen Diese waren in der snicke Han(e)ke Ryke 641 houptlute Lyneczow 642 Lodewich Grote 1 wepen(er) Lange Pet(er) 1 wepener [beim Markttor] Merten Glottow 1 wepener [obere Gerberstraße] 643 Johan von Eke cum sociis 1 schuczen [Eckhaus an der Gasse der Tobiasstr.] [Henrich] Monst(er)berg cum sociis 1 schutzen Han(e)ke HFge cum sociis 1 schutzen [Heilig-Geist-Str.] Hinr(ich) Wulff cum sociis 1 schutzen [S. 76; 1398 Febr. 15 – April 25] Reyse czu frideschiffen in dem jare XCVIII uns(ir)s heren[.] Und uff den fritag vor vastelabinde czoghen us von dem Elbinge schipmans und b=smans kegen Dantzk in dy schiffe; uff den sun(n)abint vor invocavit czoghen us von dem Elbinge wepenere und schutzen; und uff den sun(n)tag invocavit vorg(enant) czoghen us von dem Elbinge der houptman her Johan von Thor(un) mit eczlichen und her Lyffhard van Heruorde uff den montag nest dornoch mit

152

Text der Edition

eczlichen[.] Dy vorburg(er)e mit ihres zelbis lybe zolden reysen Diese reyse quam wider an dy Wyssel(le) uff den donrestag, als wir sente Marcus tag hatten vor jubilate[,] das ez der dritte sun(n)tag nach dem ostertaghe, ane eyn teyl dises volkis[,] das noch in der zee bleyp. Dovon stet gesch(ri)ben in dem ende dieser reyse. 644 Houptman Her Johan von Thor(un) zilb ander gewapent[,] r)und wass) von des rat(is) ordi[nan]cier) Her Lyffart von von Heruorde zilb ander gewapent[,] t)und geborte em do nichtt) Claus SnFrre per se [am Wasser] [Heinrich] Bolhagen per se Johan Vbeke per se [Fleischerstr.] Ludeke Huxer per se [Schmiedstr.] Michil Tesschener per se [Böttcherstr.] Euerd Gerlagisson per se Gerke Water per se Tydeman Houemeyst(er) per se Ludeke Schulte per se Tyde Cruse vor sich und Jacop von den Stegen [am Brotmarkt] Koneke Peyne vor sich und Claus Dorptmunden [Tobiasstr., Heumarkt] [S.] 77 645 Diese haben wepener usgehat in den frideschiffen vorg(enant) Gotschalk Grote 3 wepenere [Turmstr.] Hinr(ich) Barenwolt 1 wepener [Fischerstr.] Her Arnd Rouer 1 wepener [Fischerstr.] Her Johan Rawen kinde(re) 1 wepener [Böttcherstr.] Her Claus Wulff 1 wepener [Böttcherstr.] Her Tyde Wergmeist(er) 1 wepener [obere Schmiedestr.] Wulff Kistemaker 1 wepener Euerd Medrik 1 wepener [Fischerstr. gegenüber den Schuhbuden] Dy Stutemundissche 1 wepener [am Markttor?] Michil Wulff 1 wepener



Text der Edition

Claus Lyndentwich 1 wepener Her Johan Lumpe 1 wepener [am Artushof] Herman Stobaye cum sociis 1 wepener [am alten Markt] Albrecht Bedeke 1 wepener [Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr.] Jacob Gize cum sociis 1 wepener [Böttcherstr.] Vrowin Knigge 1 wepener [am Wasser] Her Johan Huxer 1 wepener [Tobiasstr.?] 646 Dise nochgeschr(iben) haben schutzen usgehat in den frideschiffn [!] vorgeschr(iben) Han(e)ke HFghe u)cum sociisu) 1 schutzen [Heilig-Geist-Str.] Dy [Katharina] Altmanssche 1 schutzen Jacop de Mewa cum sociis 1 schutzen Johan Rouer cum sociis 1 schuczen [enge Gasse zur Böttcherstr.] Herman Stoteke 1 schutzen Her Godfrid Bedeke 1 schutzen Her [Herman] Broseken wyff 1 schutzen [Bude am Wasser] Dy kremer 3 schutzen Dy schomechir 1 schutzen. Dy schroter 1 schutzen Dy becker 1 schutzen Stolte Johan 1 schutzen [Schmiedestr.?] Dy visscher 1 schutzen Dy hoker 1 schutzen Matt(is) Mertensdorp cum sociis 1 schutzen [Bude am Wasser] [S. 78] 647 Lodewich Grote 1 schutzen Johanes Engelke cum sociis 1 schutzen [Claus] Birsmit cum sociis 1 schutzen [Fischerstr. Her Claus Dirgarde 1 schutzen [Fischerstr.] Dy cannengit(er) cum sociis 1 schutzen Dy goltsmede 1 schutzen Arnd von Mynden cum sociis 1 schutzen Lange Vlrich cum socio 1 schutzen [am Heumarkt] Hincze Knoke cum sociis 1 schutzen [am Heumarkt] Herman Goswyns cum sociis 1 schutzen [am Schmiedetor] Han(e)ke Aleman cum socio 1 schutzen [Turmstr.] Johanes Hirseuelt cum sociis 1 schutzen Claus Volmersten cum sociis 1 schutzen [am Heumarkt] Andreus Dirgarde cum sociis den buxenschuczen

153

154

Text der Edition

Her Johan Volmersten 1 buxenschutzen [Böttcherstr.] Gotze Vrowendorp 1 schutzen [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 648 Diese nochgeschr(iben) haben us gehat sturman[,] schipman(n) und b=sman(en) in den frideschiffen vorgeschr(iben) Marquard Bast cum sociis den sturman [am Heumarkt] Mentzel Nechelyn 1 schipman[,] item de aliis. Hinr(ich) von Belen cum sociis 1 Jacop Boye cum sociis 1 Johan Crul cum sociis 1 [Heilig-Geist-Str.?] Herman Swarte 1 [Tobiasstr.] Claus Swertsliper 1 cum sociis [Tobiasstr. gegenüber dem Tor] Dy [Margaretha] Billewerdirssche 2 [Tobiasstr.] Claus Starke cum sociis 1 Claus Hofing cum sociis 1 [Mönchstr.] Han(e)ke Bone cum sociis 1 [Gerberstr.] Claus Krofft cum sociis 1 649 Peter Perd 1. [Tobiasstr.] [Dietrich] Prangow cum socio 1 [Gerberstr.] Hans Nidinger cum sociis 1 Merten Glottow cum sociis 1 [obere Gerberstr.] Her Tyde Reze 1 [Gerberstr.] [S.] 79 Wulff Angkersmit cum sociis 1 [Gerberstr.] Claus Steynbeke cum sociis 1 [Tobiasstr.] Vritze Wulff cum sociis 1 [bei den Beginen] Hinr(ich) Swarte cum sociis 1 [Tobiasstr. oder Böttcherstr.] Her Werner Wesseling1 [Tobiasstr.] Johanes Krefft 2 [bei den Mönchen] Claus Thomas cum sociis 1 Han(e)ke Willans [!] cum sociis 1 [Wollweberstr.] Hinr(ich) Zalefelt cum sociis 1 [vor dem Markttor] Claus Blomenow cum sociis 1 [Böttcherstr.] 650 Item 6 bosmans gewunnen czu Dantczk



Text der Edition

155

[S. 80; 1399 Febr. 4–22] Reyse uff dy Samayten anno domini XCIXo[.] Und ging vigilia Agathe us und quamen wider uff den XIXden dach Houbtman 651 Her Johan Rode zilb ander gewapent von [Böttcherstr.] der ordinancien wegen des rat(is) mit syne(m) lybe, und was geliche wol 1 remanent = 652 Han(e)ke Bonen wepener cum sociis als dy Re- [Gerberstr., obere Gerberstr.] bergische. Borchstedische cum filia; [Gerd] PFttelkow und Hazeke[,] syn wiff[,] cum puero Des schultzen hengest von Lutkendorff 653 Herman von Ruden per se; Han(e)ke Ryken [Heilig-Geist-Str.] wepener cum sociis als [Johanes] Bernefelt[,] Hinr(ich) Wulff[,] [an der Hommel]

Johan Ryman[,] Hans Gork; [Tobiasstr.] und Hinr(ich) von Belen perd cum sociis als Engelke Smyt[,] Eghard Frize[,] Herman Colk, Claus und Gerke Voysan et Pet(er) Bulow 654 Johanes von Heruorde zilb dritte gewapent [Brückstr.?] und 1 los perd, = 655 Claus Starken wepener cum sociis als dy KTweydische, Haneke Vicke, Hinr(ich) Plate[,] Ja- [obere Gerberstr., Tobiasstr.] cop Mederik et Han(e)ke von Lub(ic) [Gasse zur Böttcherstr.] = 656 Claus Schonecken perd cum sociis als dy [Bude am Wasser] Misonersche[,] Claus Melsak und dy Swert- [Schmiedestr., Fischerstr.] slipersche und BrGn Muntzer [Tobiasstr. gegenüber dem Tor] 657 Johanes Wunnenbergh per se v)et pro sociis suisv) Hinr(ich) vom DrGsen wepener cum sociis als Danhuser, Hincze [obere Heilig-Geist-Str.] Russche et Jacob(us) [Russche,] syn eydem. [Heilig-Geist-Str.] = 658 Des scholzen heng(est) von grosse Musdorff 659 Johanes Aneholt per se, Johanes Donres heng(est) [gegenüber den Fleischbänken, obere Heilig-Geist-Str.]

Und den haben im getan syne gezellen, alse Johanes Donre, Marquart Donre und Peter [Heilig-Geist-Str.] Rebergh und nicht meer [Gerberstr.]

156

Text der Edition

Claus Schonewoldis wepener cum sociis alse [an der Hommel oder Fleischerstr.] Han(n)us Hirseuelt und Tyde Rudinger [S.] 81 660 Wicbold Rand per se et pro soc(io) als Jurgen Langerake [gegenüber den Brotbänken, Gasse bei den Brotbänken]

Claus Hofing(es) wepener cum sociis als Jekel Re- [Mönchstr., Mönchstr.] depennig, Herman Poleman, Han(e)ke Nyeman [am Markttor] cum aliis[.] Des schulzen heng(est) von der VGrstenow 661 Tydeman Busdorp per se et pro soc(io) als Matt(is) [Brückstr.?] von Mellen. Herman Blomenowen wepener [an der Hommel] cum sociis als dy Nackessche[,] dy Clingenbergische[,] [an der Hommel?] Hinr(ich) BrGn[,] Peter Meye. Der stat grawe [an der Hommel] heng(est) 662 Dy fleyscher eynen wepener Dy smyde eynen huffsmit vor 1 wepener Claus ZFstermFde vor 1 wepener der stat perd Werner kok des schultzen perd tor Lupushorst 663 Gerke Damerow 1 schutzen [am Brotmarkt] Dy Czigelerssche 1 schutzen Dy kremer 2 schutzen Dy schomechir 1 schutzen. Dy schroter 1 schutzen Dy becker 1 schutzen Dy hoker 1 schutzen Dy visschir 1 schutzen Dy goltsmyde 1 schutzen 664 Buteler[,] gorteler[,] wullenwebir 1 sleden mit 2 perd(en) 665 Gropengis(er)[,] cannengiser[,] bodeker[,] korsener 1 sleden mit 2 perd(en) 666 Dy stat 1 sleden mit 2 perd(en) Dorff Damerow 1 sleden mit 2 perd(en) Stang[nit]e mit den hoven 1 sleden mit 2 perd(en). Schonewold 1 sleden mit 2 perd(en)

Text der Edition



Herman Hans

157

Volqwin 1 sleden mit 2 perd(en)

Han(e)ke Bone 1 perd[,] umme dat hee [Gerberstr.] zFlven nicht en ret 667 den pypren Michil Pawels 1 perd [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde] [S. 82; 1399 Juni 18 – Juli 7] Reyse kegen dy S(mayten[.] Und ging us uff dy mittewoche nest noch, Viti et Modesti in dem jar XCIXo des heren[,] und qwam wider in dem XIXden taghe HoFplute 668 Her Johan Lumpe zilb ander gewapent. Und [am Artushof] was von der ordinancie des rat(es) der Peyneschen perd, Clauss Werdelowen [am Brotmarkt] wepener. Der [Margaretha] Billewerdirschen heng(est)[.] Und [Tobiasstr.] dovor sal man ir derlossen, wen ez tonestw) gebort pferd und wepener 669 Her Anthonius [Volmersten] zilb ander gewapentx) [Böttcherstr.] Und was och von der ordinancie des rat(es). Her Johan Cruczeborgis [am Eck gegenüber dem Heilig-Geist-Tor]

wepener[,] her Werner Dulmens perd, her Heinr(ich) Mon(i)ches heng(est)[.] Und domyte und [Heilig-Geist-Str.] das her vor getan hat ez syn gantczer taxus beczalet 670 Gerke Damerow per se. Und wen ez im nesty) [am Brotmarkt] gebort so sal her’s derlossen syn, her Johan [Heilig-Geist-Str.] Stolte wepener, her Johan Goswyns hengest czFr bannyer, Hans Volqwyns, Cord Hoppen, unde [Hans] MushGndis perd [Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.] 671 Tyde von der Wyde per se. Arnd Bauenhusen [Heilig-Geist-Str., HeiligGeist-Str.]

wepener her Johan Volmersteyns heng(est) [Böttcherstr.] und wen ez nest an en kumpt[,] so ez em derlossen pferd und wepener

158

Text der Edition

672 Michil von Ruden zilb ander gewapent[.] z)Et est totus eius taxusz) [Fischerstr.]

Albrecht Bedeken wepener Kersten Col- [Eckhaus an der Gasse zur Böttcherstr.] berg(es) und syner gesellen perd [an der Hommel] 673 Symon Stoltenberg zilb ander gewapent[.] a)Et est taxus eiusa) [Bude in der Fischerstr.]

Hincze Schulten, Kersten Pal und erer ge- [Gerberstr.] sellen pferd und wepener, her Ruloffs von [bei den Brotbänken] Mellen perd. 674 Jacop Calle zilb ander gewapent. Uff den [Brückstr. oder Schmiedestr.] wepener will der radb) sprechen und gedengken, Her Ruloffs [von Mellen] perdc), dis perd und das hir vor [bei den Brotbänken] geschr(iben) ez vor synen gantzen taxum genomen d) her Johan Goswyns wepenerd) [S.] 83 675 Dy smyde eynen wepener Claus Zustermude 1 wepener der stat perd Werner kok 1 wepener, Arnd Bauenhusen perd [Heilig-Geist-Str.] Nickels hoff  676 den ez czu gellde gelossen [Hofgutsbesitzer zu Fürstenau]

und der by me tyche Werner Witte 677 Her Ditherich Logendorff 1 schFtczen Her Jocop Glogow 1 schutczen [Heilig-Geist-Str.] Han(e)ke HFge mit synen gesellen 1 schFtczen [Heilig-Geist-Str.] Gerke Tvn(n)eke mit synen gesellen 1 schutczen [obere Heilig-Geist-Str.] Andreus Brig(er) mit synen gesellen 1 schutczen [Bude am Fischertor] Peter Perd 1 schutczen [Tobiasstr.] JFrge von Lub(ic) 1 schutczen [Heilig-Geist-Str.] 678 Dy kremer 3 schutczen Dy sch[r]oter 1 schutczen Dy schomechir 1 schutczen Dy becker 1 schutczen Dy hoker 1 schutczen Dy visscher 1 schutczen Dy goltsmyde 1 schFtczen

Text der Edition



159

Dy fleyscher 2 schutczen Hintze von den Stegen cum sociis [Turmstr.] dedit pecunias 679 Piper Buteler Gorteler Wullenweber Cannengiser Gropengiser Bodeker Korsener

Johanes Rouers cum sociis perd [enge Gasse zur Böttcherstr.] Gerke Oldeholff cum sociis perd. [Fleischerstr.] 680 2 ruesman(e)

681 2 ruesman(e)

[S. 84; 1400 Jan. 23 – Febr. 24] Reyse uff dy Samayten[.] Und ging us an dem frytage vor conversionis Pauli und dy was am sGntage in dem jar(e) des heren etc. CCCCo[.] Und qwam wider in an sendte Mathias obende Houptman 682 Her Tydeman Naze syn zelbis perd[,] und [am alten Markt] was syn gebornisse van des rat(es) wegen und ouch syn rechter taxus cum sociis suis, der stat grawe heng(est)[,] Jacop von der Mewen heng(est)[,] her Heinr(ich) Damerowen wepener[Brückstr.] her Johan Dulmes wepener [Fleischerstr.] 683 Claus Krosse zilb ander gewapent[.] Und [Böttcherstr.] was vor Heinr(ich) Altmanne[,] der zelbir zol- [Heilig-Geist-Str. oder am Burgtor] de gereyset haben, und tat’s vor em, her Johanis Huxers heng(est) czur bannyer und was vor perd und wepener 684 Bernd Damerow iunior per se syns [Heilig-Geist-Str.] zelbis und her Johan Werners perd, [am Brotmarkt] Werner Drogehorns heng(est)[,] Gocze Vor- [Tobiasstr.] wendorps wepener[,] und was remanent [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe]

160

Text der Edition

685 Contze von Lub(ic) zilb ander gewapent [Tobiasstr.?] Heinr(ich) von Ruden hengest[,] und ez vor [Böttcherstr. oder Heilig-Geist-Str.] synen gantzen taxus 686 Heinr(ich) Frede per se mit syns zelbise) und syner muter [Tilleke Kolner] perd[,] her Heinrich [am Brotmarkt] Damerowen heng(est)[,] Willam von Ruden [Brückstr., an der Hommel] wepener 687 Heinr(ich) Colner mit czwen perden und die [Böttcherstr.] weren Johan Brandenhoffs[.] Und vor [Böttcherstr.] den reyt her, wante Brandenhoff zolde zelbin gereyset haben, Bernd von Ahusen und syner gesellen perd, [Brückstr.] her Johan von Ruden wepener [Brückstr.?] 688 Heinr(ich) Cornhus perd und wepener Gotze Vrowendorp perd und wepener [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] und was remanent 689 dy smyde perd und wepener [S.] 85 Dy fleischer 2 schutzen Dy goltsmyde 1f) schutzen Dy schroter 1 schutzen Dy schomechir 1 schutzen Dy becker 1 schutzen Dy hoker 1 schutzen Dy visscher 1 schutzen Dyg) kromer 3 schutzen Werner Drogehorn 1 schutzen [Tobiasstr.] Wilke Visscher cum sociis 1 schutzen Dy Marq(ua)rd Cannengitersche [Katharina] mit eren czweyg(er)leyen kind(er)n 1 schutzen Dy Brosekyn(n)e 1 schutzen 690 Claus PGsilge[,] der stat dyner[,] vor eyn(en) wepener, Wulff Kistemakers und syner gesellen perd,



Text der Edition

161

691 Vogel[,] der koch[,] vor eynen wepener Hans Lubekemans und syner gesellen [Fleischerstr.] perd. her Johan Cornegils cum fratre [Claus] [Brückstr.] 692 Piper perde her Tyd(e) von der Hallen [S. 86; 1402 Juli 24 – Sept. 10] Reyse uff Wytawten[.] Und ging us anno domini Mo CCCCIIo uff sendte Jacobs obend. Und voren VII wochen us minus I tag Houbtman 693 Her Johan Crvczeburg zilb ander gewapent [Böttcherstr.] der stat swartze hengest her Johan von Ruden perd, und Willam Byland(is) perd[.] [Böttcherstr., gegenüber der Schule]

Und was us van der ordinancie des rat(is) und anders nicht 694 Claus Volmerst(en)h) per se und vor syne kompanye [am Heumarkt] Hinr(ich) Wilde und Andreus Stobaye, und hat gefurt hirczu perd und wepener und das sal man em abeslon suo tempore Godert Bylandis und Pet(er) Dops wepener [Bude am Kirchhof, Bude am Wasser] Somer beckers perd, und was von Swartzen wegen von Thor(un) 695 Claus Bedeke per se und vor synen brud(er) [Bude am Wasser] Hartwich von gebornisse, des stades vale und grawe hengest(e), [Jacobs d. J.] Stublowen wepener, Hans Teggel, Henr(ich) Monsterberg Michil Willams, Gerke Warn, Han(e)ke L=de[,] Han(e)ke Stobaye[,] Borchard, und [Tobiasstr.] Merten Gerkons, perd von 10 mark(en) 696 Peter Rogow per se und vor syne kompa- [Böttcherst.] nye Johan Swangke, Peter Blusman Hans Smoldow, und Johan Dreg(er), Her- [Bude zw. Tobias- und Böttchertor] man Stoteken, und syn(er) kompanye wepener als Michil Holland[,] Tymme Goltsmedis [gegenüber dem Brotmarkt]

162

Text der Edition

kynd, Herman Schepils wedwe, unde Hantels perd [Hofgut zu Schönwalde] 697 Dy vyr schulczen von dem Werder iclicher eyne glevenye und 3 perd(e) [S.] 87 698 Andreus von den Stegen per se und vor [Heilig-Geist-Straße] syne kompanye Claus Wickerow [Fleischerstr.] • und syn zon, Marq(ua)rd Bast und syne [am Heumarkt] vrowe und Hans in Symon Melsacks [untere Fischerstr., untere Fischerstr.] huse Her Arnd Rouer 2 perd(e) und 2 wepene(r) [Fischerstr.] Her Tyde(e) Wergmeist(er) 1 perd und wepener [obere Schmiedestr.] Her Claus Wulff 1 perd und 1 wepener [Brückstr.] Gotschalk Grot(es) kynde(r) 1 perd und wepener [Turmstr.] eyn huffsmyt vor 1 wepener 699 = Dy [Katharina] Altmansche 1 perd und 1 schutzen 700 = Matt(is) Clingeler, syn vrowe, Peter Rysbeke, Hinr(ich) Zedeke, 1 perd und 1 schutzen 701 Dy fleischer 2 schutzen Dy kromer 4 schutzen Dy schomechir 2 schutzen Dy schroter 2 schutzen Dy goltsmyde 1 schutzen Dy visscher 1 schutzen Dy becker 1 schutzen Dy hoker 1 schutzen Dy gordeler[,] budeler 1 [schutzen] Dy cannengiter[,] gropengiter1 [schutzen] Pawel Wicher und 1 schutzen [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde] Michil Pawels Herman Volqwyn und 1 schutzen [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde] Volqwin Vogel koch, Peter Kolers perd cum sociis

Text der Edition



163

Herman Schonsee[,] Herman PFt telkow[,] Thomas Herendorp, Mer- [an der Hommel] ten Hudekop(er)[,] Stolte Andreus Pyper perde. Her Johan Vbeke, Johan Rouer, Peter [Brückstr.?, enge Gasse zur Böttcherstr.]



Rouer[,] Herman van E(n)ctpen kind(er)

702 Vicke Ryke cum sociis 1 perd, und das dyente in das gemeyne, wo der houbtman wolde; [S. 88; 1403 Jan. 12] 703 Reyse; houbtman her Lyffard [Eckhaus am Kohlenmarkt] von Heruorde[.] Und was us von der ordinancie des ratis, und der rad schaffte em pferde und wepener, usgenomen 1 pferd[.] Und das hatte her bye em zelbir, und ging us uff den vrytag noch epy[phani]e anno domini Mo CCCCIIIo 704 Her Lyffard[,] vorg(enant)[,] des stades hen- [Eckhaus am Kohlenmarkt] gest [Peter] Rogow, und eynen jungen grawen [Böttcherstr.] hengest Diterichs von Bremen pferd Herman Stobayen cum sociis wepener [am alten Markt] und syns zelbis pferd[,] vorg(enant) 705 Johanes von Heruorde zilb ander gewa- [Brückstr.?] pent, und syns zelbis loze pferd, Claus Murers. Der Stutemundisschen [am Markttor?] mit erer geselschaft 1 perd, und Beygirs kynd(er)e czur bannyr 706 Heinr(ich) Rouer per se, syns vat(ers)[,] her [Fischerstr.] Arnd Rouers wepener[,] und was rema- [Fischerstr.] nent[.] Andreus Schoneberg(is) perd und domyte hat her syns zelbis lyb von der reyse gefrijet 707 Heinr(ich) Palborn per se i)et pro societatei), des stades [Brückstr.] alde grawe hengest her Claus Dir- [Fischerstr.] garden wepener

164

Text der Edition

708 Johan Drulleshagen per se und vor [Böttcherstr.] syne geselschaft, der stad swazte [!] hengest, der visschir wepener 709 Claus Prufer per se, et pro societate, [obere Gerberstr.] Herman Stobayen perd, und domyte [am alten Markt] hat her syns zelbis lyb von der reyse gefrijet, von den ammechten eynen schutzen vor eynen wepener 710 Jacob Kannengiter per se, et pro societate, [Gerberstr.] Werner Wat(ir)s perd, und domyte hat her syns zelbis lyb von der reyse gefrijet[,] Andreus Schonenberg(is) und Knoken wepener [S.] 89 711 Albrecht Heket per se, et pro societate [Turmstr.] her Johan Roden wepener, der stat [Böttcherstr.] vale hengest 712 Dy fleyscher 1 perd und wepener Dy smyde 1 huffsmyt vor 1 wepener Her Dyterich Logendorff 1 perd und wepener [Mattis] Puschwalt 1 wepener, der gorteler[,] buteler cannengit(er)[,] g(ro)pengit(er)[,] korsener bodeker[,] wullenwebir perde eyn Werner kok vor 1 wepener, Peter Glottowen perd und syner gesellschafft [Gerberstr.] 713 Dy kromer 4 schutzen czu perde Dy schomechir 1 schutzen Dy schrot(er) 1 schutzen Dy goltsmyde 1 schutzen Becker 1 schutzen Hoker 1 schutzen Piper

der gorteler cum sociis perde eyn Beyg(er)s kind(er)e perde eyn und 1 fFrperd, bys czu Resel Und do sal man gropen perd vortan nemen.



Text der Edition

165

714 Damerow, Berndishagen 3 sleden Stangnite und dy hove czu Stang[ni]te 2 sleden Dorff Schonewolt 1 sleden 715 Vurstenow 3 sleden, Musdorff 3 sleden Lupushorst 2 sleden, LFtkendorff 1 sleden 716 Wygloyes 1 slede [!], der hoff by dem dyke j)1 sledenj). Summa 17 sleden Iclich slede sal geben vor syn reyse 1 ½ mar(k). Summa des geldes 26 mar(k) [S. 90; 1403 Jan. 20–27] Als diese neste vorgeschr(iben) reyse was achtage lang us gewest[,] do santhe man uff den nesten sonnabynd dornoch 10 schutzen us van bethe wegen uns(er)s heren[,] des homeisters, und dy solden syn by dem voyte vom Leske [Herman Gans], und dy rytten ken Kong(sberg) und synt[,] dy hyr volgen: 717 Werner Wat(ir) und syn styffkynd(er)e eynen schutzen czu pferde [Claus] Birsmit[,] Wendele Rote 1 schutzen [Fischerstr.] czu pferde Euerd Medrik, syn stiffkynd(er)e [Clauco, Dorothea, Hanneman und Tydeman Colberg], Hans [Fischerstr. gegenüber den Schuhbuden] von Mergenwerdir, Lorentz Melsac- [Bude am Wasser] kes kynde(re) [Mattis, Merten und Symon] eynen schutzen czu pferde [Fischerstr.] Lange Vlrich mit synen z=nen [Matheus und Hannko], Hey- [am Heumarkt, Heilig-Geist-Str.]

neke Mekelborg eynen schutzen czu pferde. Schipher Sweder, mit Claus Dort- [am Heumarkt] munden gute, Koneke Peyne und [Tobiasstr.] syn stiffkinde(re)[,] Gerke Volprecht 1 schutzen czu pferde. Heyne G(rv)now, Herman Schupen- [Schmiedestr., Bude am Schmiedetor] howir 1 schutzen czu pferde Hans Schultze cum fratribus[,] Colbergis

166

Text der Edition

z=ne[,] Heinr(ich) von der Lippe, Peter Beygir 1 schuczen czu pferde [Bude am Kirchhof] Heinr(ich) PrFfer[,] Han(e)ke Aleman [Turmstr., Turmstr.] und Volmer Aleman 1 schutzen czu pferde Her Johan Rote 1 schutzen czu pferde [Böttcherstr.] Peter Glottow, Borchfeldissche mit [Gerberstr.] eren zoenen, Engelke Nyemans kynd(er)e [Katke, Lucia, Barbara und Dorothea], [obere Gerberstr.] Tyd(e) Prange, Andreus Dirgardische [Katherina] [Gerberstr.] 1 schuczen czu pferde Diese 10 vorg(eschriben) sullen mit disem dinste eyn(er) landwe(re) syn derlossen[,] wen is an sy kumpt. [S.] 91 [1403 Mai 16–24] Landwe(re). n dem jar(e) des heren Mo CCCCIIIo und ging us achtage vor ascensionis domini und qwam wider uff den vorg(enanten) tag ascensionis[.] Und logen czu Frydelande 718 Houbtman Her Johan van Dulmen 1 perd von 10 marken [Fleischerstr.] 719 Mentzel Nechelin per se, Meybom[,] syn kompan 1 perd von 9 marken 720 Heinr(ich) Troye[,] Hans Kemerer[,] dy Pilgerymsche [am Kohlenmarkt, Schmiedestr., Fleischerstr.]

und ir kynde(re) 1 perd und wepener 721 Hans Frentzel per se, Johan Pragow[,] syn kompan[,] 1 perd von 8 marken 722 Jacob Boyge per se und syn stiffkynde(re) Kersten Ruding(er), Albrecht Heket[,] Claus Slo- [Heilig-Geist-Str., Turmstr.] chow, dy Eylrichssche cum pueris 1 perd [Turmstr.?] von 10 marken 723 Merten Glottow solde han geritten, und [obere Gerberstr.] sandte vor en Peter Glottow[,] synen vetter [Gerberstr.]



Text der Edition

167

Johan Lammeshofft und Lange Peter[,] syne [beim Markttor] kompane[,] 1 perd von 8 marken 724 Her Tydeman Rese und Jacob Kannengit(er) [Gerberstr., Gerberstr.] 1 perd von 8 marken und 1 wepener 725 Bernd Stendel per se, Wulff Angkersm[i]t [obere Gerberstr., Gerberstr.] Claus Wigenholtz, und Gerborch Mekelborgh 1 perd von 10 marken [Gerberstr.] 726 Claus Steynbeke per se, Herman Langirben[,] [Tobiasstr.] Herman von Lyngen 1 perd von 10 marken 727 Kersten Ruding(er)[,] Johan Krul[,] Claus Nyeman[,] [Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.]

Wilke Rubekow, das hus by dem konvente [Turmstr., Tobiasstr.] Jacob Rykenow 1 perd von 10 marken unde 1 wepener 728 Vritze Wulff per se Hans Schermer, dy [bei den Beginen, Tobiasstr.] vrowe von BFren 1 perd von 12 marken 729 Heinr(ich) von Kirpeyn per se, Heinr(ich) Swarte [Tobiasstr., Tobiasstr. oder Böttcherstr.]

Gerd Alff 1 perd von 9 marken [Tobiasstr.] [S.] 92 730 Claus Melsak per se, BrGn Munter, [Fischerstr.] Claus Schonegke, dy Myessonersche [Bude am Wasser, Schmiedestr.] 1 perd von von 8 marken 731 Her Werner Wesseling 1 perd von 12 [Tobiasstr.] marken und 1 wepener 732 Dy [Margaretha] Byllewerdirssche 1 perd und 1 wepener [Tobiasstr.] und ir zon Herman 733 Johan Kreft cum pueris 1 perd und wepener [bei den Mönchen] 734 Claus Thomas cum socio Johan Ryman [Tobiasstr.] 1 perd und wepener

168

Text der Edition

735 Heinr(ich) Plate[,] Jacob Medrik[,] Claus Starg-[Tobiasstr., Gasse zur Böttcherstr.]

ke[,] dy Koweydissche[,] Haneke Vicke [obere Gerberstr.] 1 perd und 1 wepener 736 Claus Hofing per se, dy Gutbirssche, [Mönchstr.] Johan Misener[,] Cord Huxer[,] Johan von [Mönchstr.] der Vechte[,] Herman Poleman, Tyde J=de [Eckhaus am Markttor?] Jekel Redepennig 1 perd von 10 marken [Mönchstr.] 737 Claus Schulte per se. Johan Bodeker [an der Hommel?, am Markttor] 1 perd von 8 marken 738 Haneke Willams[,] Claus Mo(m)melkenhoft [Wollweberstr., vor dem Markttor] cum pueris 1 perd und wepener. 739 Heinr(ich) Saleuelt[,] Claus Wise 1 perd [vor dem Markttor, gegenüber dem Markttor]

und wepener 740 Han(e)ke Bone per se, dy Rebergissche[,] dy [Gerberstr., obere Gerberstr.] Borchstedissche[,] Gerd Puttelkow und syn styffkynt 1 perd von 9 marken 741 Jacob von den Stegen[,] Nickel Jodyn[,] [am Brotmarkt, untere Böttcherstr.] der [Hase] Crusesschen zone 1 perd unde [Wollweberstr.] wepener 742 Herman Blomenow per se[,] Heinr(ich) Brun [an der Hommel] et cetera 1 perd von 10 marken [S.] 93 743 Hans Gork per se, Han(e)ke Bernefelt [an der Hommel] Han(e)ke Ryke, cum sociis 1 perd von 10 mark(en) 744 Johanes Donre, Marquard Stange[,] Peter [obere Heilig-Geist-Str.] Reberch etc. 1 perd und 1 wepener [Gerberstr.] 745 Dy Czigelerssche 1 perd und wepener 746 Claus Schonewalt und syn stiffkynd [an der Hommel] Hans Hirseuelt[,] Tyde Ruding(er) 1 perd [Turmstr.] und 1 wepener



Claus Zustermude und Werner kok

Text der Edition

169

747 der stad pferde

748 Hin(rich) von Belen[,] Engelke Smit cum sociis Han(e)ke Wize[,] Han(e)ke von Mynden cum sociis [Bude zw. Heilig-Geist- und Brücktor, Bude in der Mönchstr.]

Claus Blomenow[,] Gerke Buser cum sociis[,] [Böttcherstr.] Tydeman VFt[,] Kersten Colberg cum sociis. [an der Hommel, an der Hommel] Drye pferde von disen hatten dy pfyfer, und das vyrde was in dem hFffen in and(er)m dinste [S. 94: leer; S.] 95 [1404 März 2 – Juli 12] Reyse In dem jar(e) des hern Mo CCCCIIIIo uff oculi do ging eyn reyse us ken Godlande[.] Und hatten vitalie tzu 8 wochen und we(re)n 19 weken ute Houbtman 749 Her Jacob Glogaw von ordinancie des rat(es) [Heilig-Geist-Str.] Des houbtmans kompan. 750 Claus Swarte 2 perde[,] Gerd Alff [Tobiasstr., Tobiasstr.] und Heinr(ich) von Kirpeyn [Tobiasstr.] 751 Dy Slikessche und ir docht(er) Kerstien [Slike,] Herman von dem Vene[,] dy [Tale] Zassessche 1 wepener 752 Lucas Rybe[,] Johan Ryben zon, dy Knyggesche [Fischerstr. bei der Apotheke]

und Johanes Swartze[,] ir man[,] perd und wepener [Bude in der Turmstr.] 753 Han(e)ko Vrowendorf perd und wepener [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] 754 Her Johan HFxer perd und wepener [Tobiasstr.?] 755 Her Bertram [Beteke] 1 wepener [Böttcherstr.] 756 Dy Watersche perd und wepener

170

Text der Edition

757 Mentzel Nechelyn per se 758 Hans Steynort per se [Gerberstr.] 759 Hildebrand Wittenborch per se und 1 perd Heinr(ich) Troye[,] Hans Kemer(er)[,] dy Pilgery- [am Kohlenmarkt, Schmiedestr.]

messche und ir z=ne [Fleischerstr.] 760 Gerke Tvn(n)eke per se und 1 perd [obere Heilig-Geist-Str.] Herman Lammeshofft[,] syn kompan [Bude am Heilig-Geist-Tor] 761 Eghard Frese 1 wepener pro se, Engelke Smit[,] Heinr(ich) von Belen[,] Peter Bulow 762 Merten Glottow 1 wepener [obere Gerberstr.] 763 Lange Peter perd und wepener [beim Markttor] 764 Bernd Stendel per se und 1 perd [obere Gerberstr.] Wulff Angkersmit [Gerberstr.] 765 Han(e)ko Prangow[,] Johan von Truden wedewe und ir man 1 wepener [S. 96] 766 Claus Steynbeke[,] Herman von Lyngen [Heilig-Geist-Str.] Herman Langirbeyn perd und wepener 767 Claus Nyeman per se und 1 perd Wilke Rubekow[,] Johan Krul[,] Jacob [Turmstr., Heilig-Geist-Str.] Rykenow, Kersten Rudinger [Heilig-Geist-Str.] 768 Fritze Wulff per se und 1 perd[,] Hannus [bei den Beginen, obere HeiligGeist-Str.?]

Schirmer und dy vrowe von BFren 769 Claus Melsak perd und wepener [Fischerstr.] 770 Diterich Aneholt cum uxore[,] BrGn MFntersche[,] Claus Schonecke 1 wepener [Bude am Wasser]



Text der Edition

771 Her Werner Wesseling perd und wepener [Tobiasstr.] 772 [Claus] Krosse[n], und Bertolds z=ne von [Tobiasstr.] Grymme perd und wepener 773 Herman Goldbachsche, Johan Wizen [Tobiasstr., am Markttor] wedewe, Gerke Stisman perd und wepener [Brückstr.] 774 Herman Billewerdir zulff[,] derde gewapent und 2 perde 775 Johan Krefft perd und wepener [bei den Mönchen] 776 Johan Ryman 1 wepener pro se und 1 perd [Tobiasstr.] Claus Thomas cum sociis syne kompan(e) 777 Nicol(aus) Stargke per se und 1 perd[,] dy KGweydische[,] Han(e)ke Vicke[,] Heinr(ich) [obere Gerberstr.] Plate[,] Jacob Medrik [Gasse zur Böttcherstr.] 778 Claus Hofing[,] dy Gutbirsche[,] Joh(an) [Mönchstr.] Misoner[,] Cord HFxer[, Peter?] Schopel[,] Her- [Mönchstr., Turmstr.?] man Poleman[,] Ickel Redepennig [Mönchstr.] perd und wepener 779 Andreus Detlyffs per se 780 Han(e)ke Bone 1 wepener [Gerberstr.] 781 Gerd Puttelkow per se[,] dy Borchstedische Claus Wesen docht(er)[,] Herman Houeman [Tobiasstr.] 782 Dy smede 1 wepener[.] Und dy sal syn eyn huffsmyt 782 Der kok vor 1 wepener [S.] 97 Hijr volgen die schutten 783 Albertus Richenbach 1 schutten

171

172

Text der Edition

784 Tyde Houemeister 1 schutten 785 Michil Tesschener[,] Michil Wulffs kinde(re) [Böttcherstr.] und Han(e)ke Flogel 1 schutten 786 Claus Steynbeke cum sociis 1 schutten [Tobiasstr.] 787 Johan Krefft 1 schutten [bei den Mönchen] 788 Claus Hofing cum sociis 1 schutten [Mönchstr.] 789 Claus Pawels[,] Peter Bullyt[,] Hintze Mus [Hofgutsbesitzer zu Stagnitten, Gerberstr.]

cum matre[,] Han(e)ke Grunt[,] Gerke Buser 1 schutten 790 Der stad dyner vor 1 schutten 791 Dy fleyscher 3 schutten Dy kromer 6 schutten Dy schomecher 2 schutten Dy schroter 2 schutten Dy goltsmede 2 schutten Dy visscher 2 schutten Dy becker 2 schutten Dy hoker 2 schutten Dy gordeler[,] budeler 2 schutten Dy gropengiter[,] cannengiter 1 schutten Dy smede 1 schutten Dy korsner[,] bodeker 1 schutten Der armborstirer 1 schutten Der bFssenschFtte [S. 98] [792] Diese nochgeschr(iben) haben schiffmans gelonen Claus Schulte und Johan Bodeker 1 man [an der Hommel?, am Markttor] Haneke Willams[, Claus] Mummelkenhoft 1 man [Wollweberstr., am Markttor] Hans von der Krusle, Lorentz Hofing 1 man [am Markttor] Hans Blomenow 1 man Dy Reb(e)rgissche 1 man [obere Gerberstr.] Jacob von den Stegen 2 man [am Brotmarkt]

Text der Edition



173

Nickel Jodyn[,] der Esesschen z=ne 2 man [untere Böttcherstr., Böttcherstr.] Hans von der Halbenstad 1 mar(k) Dy wiselverer 1 man Merten Glottow 2 man [obere Gerberstr.] Dy schupenbruwer 1 man Han(e)ke Nyeman 1 man [am Markttor] Herman Schonsee Vritze Borchfeld Johan Dregher

1 man [beim Zimmerhof]

Item dy[,] dy 10 schutzen utmakeden in der reyse[,] do her Lyffard [von Heruorde] hofftman was [Eckhaus am Kohlenmarkt] dy sullen nG 15 manen lonen Und das haben sy getan Pawel Wicher Michil Pawels Volqwyn und Herman Volqwyn

4 mannen [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde]

[Johan] Bone 1 man [Gerberstr.] Werner Witte was schuldik 1 ½ mar(k) von eyner reyse[.] Und dy hat em der rath derlossen [S. 99 f.: leer; S.] 101 [1404 April 23-Juli 16] Reyse, dy ander weyde in desem vorg(enanten) jar(e) uff sendte Jurgens tag usging kegen Godlande Und weren ute 12 weken 793 Her Johan Vbeke hofftman 1 perd von [Heilig-Geist-Str.] der stad. Und 1 perd von Claus Cleynevelde, und wart domyte eyns wepeners derlossen 794 Euerd Kant per se, Herman Blomenow [an der Hommel, an der Hommel] und her Johanes Kant, syne gehulffen tzu pferde und czu harnasch

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Text der Edition

795 Hans Gork per se, Han(e)ke Ryke und dy Heinr(ich) Wulfesche, syne gehulffen tzu pferde und tzu harnasch 796 Herman Puttelkow per se, Marquard Donre [an der Hommel, Heilig-Geist-Str.] Hans Bomgarde[,] Claus Pape, syne [Heilig-Geist-Str.] gehulffen tzu pferde und tzu harnasch 797 Hans Volqwin per se, Johanes Drogehorn sal em helffen tzu pferde und tzu harnasch 798 Claus Bruggeman per se, dy Brandenhofvessche und dy Steynordissche, syne ge- [obere Heilig-Geist-Str.] hulffen czu pferde und tzu harnasch 799 JFrghe Donre per se, syn vat(er) Johanes [Donre] [obere Heilig-Geist-Str.] und Gerd von Warn, syne gehulffen czu pferde und tzu harnasch 800 Claus Mushunt per se und ez vor synen [Heilig-Geist-Str.] Vat(er) [Hans Mushunt], Kersten Colberg sal em helffen tzu [Heilig-Geist-Str., an der Hommel]

pferde und czu harnasch 801 Hans Wesener per se, Han(e)ke Huge hat [Heilig-Geist-Str.] em getan pferd und harnasch und dartzu 3 mar(k), umme das em zelben dy reyse wart derlossen 802 Wicherd Rosewolt per se, dy Tzigelersche [untere Heilig-Geist-Str.] cum filio, haben em getan pferd unde harnasch und dartzu 2 mar(k) der stat umme das dem zone dy reyse wert derlossen [S. 102] 803 Claus Stouenbergh per se, und syn ge- [Turmstr. oder Brückstr.] hulffe Jacob [Stouenbergh,] syn bruder[,] tzu pferd und czu harnasch Arnd von der Lynde per se und perd und harnasch 804 Conr(ad) Hoppe 1 wepener [Heilig-Geist-Straße]



Text der Edition

Heinr(ich) Anesorge und [Heinrich] Ølichman [an der Hommel] 1 wepener Tyde VFt 1 wepener [an der Hommel] Peter Zasse[,] Hinr(ich) Zasse, Han(e)ke Bernefelt[,] Niclaus Mildehofft [an der Hommel] und Pawel Bladye 1 wepener [am alten Markt] Matt(is) Melsak 1 wepener Albrecht Frydach und syne styffkynde(re), dy Clingenbergissche und her Bernd Nacke 1 wepener Claus Werdelow 1 wepener. [am Brotmarkt] Dytliff Damerow 1 wepener [Heilig-Geist-Str.] Vicke Lyntbeke und Claus [Heilig-Geist-Str.] Witte in Jacobs huse von den [am Brotmarkt] Stegen 1 wepener Jurge von Lub(ic) 2 wepene(r) und [Heilig-Geist-Str.] 1 schipman tzu lonen k) Gryle von Lub(ic) 1 schipman tzu lonenk) [S. 103: leer; S. 10; 1405 Jan. 10] Reyse in dem jar(e) Christi [M]CCCCVo. Unde ging uff den sunnabynd noch epy[phani]e uff dy Samayten 805 Houbtman Her Werner Drogehorn; und was [Tobiasstr.] von der ordinancie des rat(is), und zilb ander gewapent, und umme des wepener(es) wille[,] so tete em dy stad 1 perd l)und was Berndis Ahusenl). Und hatte syns zelbis [Brückstr.] hengest, [Johanes] Wunnenberg(es) und Hans von Mellenm) wepener, und her Heinrich Monches hengest, n)Bernd von Schu- [Heilig-Geist-Str.] fon perdn)

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Text der Edition

806 Bernd Damerow per se, her Johan [Bude am Wasser, Heilig-Geist-Str.] Werners wepener, der stad banner- [am Brotmarkt] hengest, her Heinr(ich) Damrowen hengest 807 Claus Steynbeke per se, der korsen(er) [Heilig-Geist-Str.] und bodeker perd[,] Gerke Dame- [am Brotmarkt] rowen hengest, Heinr(ich) Altmans wepener [Heilig-Geist-Str. oder am Burgtor] 808 Hans Schengkendorff per se, kannen- [am Heumarkt] git(er) [,] g(ro)pengit(er) perd, her Johan Dul- [Heilig-Geist-Str.] mens und [Johannes] Huntemans wepener, Engelke Smedis hengest, Wilke Vischer Steffen Loberg, Wilke Crusen kynd, [obere Heilig-Geist-Str.] und Claus Vryensteen, sullen em helffen czu perde und harnasch 809 Merten Krummedijk sande vor em und vor syne vrowe[,] dy Peynesche, Han(e)ke Wisen; mit allir usreytun- [Bude zw. dem Heilig-Geist- und dem Brücktor] ge, [Heinrich] Bolhagens und [Johanes] KGrowen [Brückstr.] wepener 810 Claus Schonewolt sandte vor [an der Hommel oder Fleischerstr.] en synen neuen hernest, der Stolteschen wepener, der stad witte [Heilig-Geist-Str.] hengest [S.] 105 811 Johanes Rauensberg per se, dy Cannengi- [Brückstr. bei den Brotbänken] tersche mit iren kynd(er)en und Burov [Heilig-Geist-Str.?] 1 perd, her Tyde von der Hallen wepener Jurge Langerake hengest [Gasse bei den Brotbänken] 812 Cord Snelling per se, der stad [Fleischerstr. oder Fischerstr.] swarte hengest[,] Claus Snurreno) [am Wasser] wedewen und ir kynde(re) sullen em helffen tzu perd(e) und harnasch, der [Tilleke] Colnersche cum pueris wepener, [am Brotmarkt] der goltsmede perd



Text der Edition

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813 Heinr(ich) Thewess(on) per se, [Tydeman] Busdorffs [Brückstr.] und syns neven Niclos wepener, Hinr(ich) [Fischerstr.] Altmans hengest [Heilig-Geist-Str. oder am Burgtor] 814 Matt(is) von Mellen per se mit Claus Kornegils hulffe[,] [Tydeman] Busdorff(es) und [Brückstr.] syns neven Nic(los) hengest[,] Werdelowen [Fischerstr., am Brotmarkt] wepener

815 Her Heinr(ich) Mon(i)chs perd und wepener [am Heumarkt] her Tyde Nasen perd und wepener [am alten Markt] Ludeke Lutow[,] Jacob Rusche und [obere Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.] syn vrowe, Magdalene(n) Hokersche, und Hinr(ich) Wessel perd und wepener [Bude am Gewandhaus] Claus Wickerow, dy Langesche, [Fleischerstr.] Lorentz, Gerke Aldehoff perd [Fleischerstr.] und wepener Claus Dam und Peter Wize perd [Fleischerstr.] und wepener Jacob von der Mewe perd und wepener Dy fleyschir perd und wepener Dy smyde perd und wepener vor eynen huffsmyt Herman Stobaye und Hinr(ich) vom [am alten Markt] Drusen perd und wepener [obere Heilig-Geist-Str.] [S. 106] SchFtten 816 Heinr(ich) Clouelt[,] Nic(los) Grefor [untere Heilig-Geist-Str., an der Hommel] Peter Koler[,] Wicbolt Rant [gegenüber den Brotbänken] perd und 1 schutten 817 Peter Dop cum pueris perd [Bude am Wasser] und 1 schFtten 818 [Mattis] Puschwalt vor 1 schutten her Tyde von der Hallen perd 819 Dy kromer 1 schutten Dy schomechir 1 schutten Dy schrot(er) 1 schutten

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Text der Edition

Dy visscher 1 schutten Dy hoker 2 schutten Beck(er) kok Butteler[,] gor[teler] 820 perde piper piper Johan Peyne Nic(los) Glesir Seufe und Nic(los) Sund

[Bude in der Fleischerstr.]

[S.] 107 821 Jo vor den sleden 1 ½ mar(k) 822 Werner Witte 1 sleden

p)

Volqwyn und Gerung

823 1 ½ sleden

Pawel Wicher Michil Pawels

824 1 ½ sledenp) [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde]

Damerow Berndishagen

825 2 sleden

Stagnite und dy hove

826 2 sleden

827 Dorff Schonewolt 1 sleden Wiglogius 1 sleden Dy hoff by dem dyke 1 ½ sleden 828 Vurstenow 5 sleden 829 Musdorff 5 sleden 830 Lupushorst 2 sleden 831 Lutkendorff 2 sleden

Text der Edition





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Und das frije sal Hirczu ton gelich dem andern

[S. 108: leer; S.] 109 [1405 Juli 19 – Aug. 23] Reyse uff dy Samayten[.] Und ging us am sontage vor Marie Magda[le]ne anno domini MCCCCVo. Und w(er)en ute vyff weken. Houfftman 832 Her Jacob Glogaw per se und 1 perd [Heilig-Geist-Str.] und war ute[,] umme dat heeq) vormales 12 mark(en) van der stad hadde untfangehen, und des geklikes sullen ok ande(re) ut dem rade don[,] dy geld untfanghen hebben, edder sullen dem rade ere geld wedder keren 833 Her Hinr(ich) Monkes kind(er)e [Johann, Bertolt und Georg] wepener [Heilig-Geist-Str.]

von der Vurstenow des schulten neve mit 1 perde vor 1 wepener, der stad twe hengeste[,] graw und swart 834 Hinr(ich) Crutzeburg per se[,] her Tyde van [Tobiasstr.] der Wyden wepener, der stad bannyr hengest [Heilig-Geist-Str.] der Berndishegener perd 835 Matheus Vlrichs per se, der Vurstenow(er) [Heilig-Geist-Str.] wepener, der stad witte hengest, der becker perd 836 Wulff Kistemaker synen swoger [Gregor] mit allir stoffe vor en, Hans Molners und Claus [Fischerstr.] G(rv)nowen wepener, Pet(er) Schepels und Borchar- [Turmstr.] dis hengest, der stad griselechte grawe perd

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Text der Edition

837 Gerd Alff per se, Gerke Herseueldis unde [Brückstr.?, Tobiasstr.] der [Tylke] Stubkynnen wepener, Jacob Kallen, Caspar [Heilig-Geist-Str., Brückstr. oder Schmiedestr.]

Qwast(es)[,] Hans Campers und Tydemannes 2 perde 838 Hin(rich) von Biden[,] enen ut Lifflande met allir stoffe vor en, her Johan van Ruden [Brückstr.] wepener, Peter G(rv)welsberg(es) und Hyldebrand [am alten Markt] Hemmelrikes wepener, des dorps Damerowen perd [S. 110] 839 Hantel per se, der g(ro)te Musdorper [Hofgut zu Schönwalde] wepener und g(ro)te Musdorper hengest 840 Herman Rouer per se, her Johan Huxers [Schmiedestr.?] wepener van syns bruder wegen, her Heinr(ich) Damerowen hengest vor perd und wepener [Brückstr.] und was remanente 841 [Hans] Lubekeman per se, der Lupushorster [Fleischerstr.] wepener, Michil Hollandes[,] Barthus Kelreknechtis und [Hans] Denewergkes hengest [Tobiasstr.] 842 3 de fleischer perd und wepener 4 de schroter perd und wepener 3 de smede perd und wepener der stad dyner Gabriel 1 wepener und der stat brun perd Lupushorst perd und wepener Volqwin und Gerung perd und wepener Pawel Wicher perd und wepener [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde] Michil Pawels De kok Vogel der Lutkendorper perd



Text der Edition

843 Her Johan Goswin 1 [am Brotmarkt] 4 schomechir 1 4 hoker 1 2 visscher 1 3 kromer 2 gorteler 3 1 schutten buteler 3 goltsmede 1 botcher 4 1 korsener wullenwebir cannengiter 3 1 gropengiter [S.] 111 844 2 Nue Schonewolt 1 perd 2 Olde Schonewolt 1 perd den pypren • Stangnite 1 perd 2 845 Item Stangnite 1 perd[.] Und dat endeden sy nicht, und werden dem rade schuldich van des perdes wegen jo vor dy weke ½ mar(k) [S. 112–117: leer; S. 118; 1409 Aug. 11 – Sept. 7] Reyse anno domini XIIIIc IXno. Dy gyng =ber dy gantze stat, angehoben an her Tideman Werk- [obere Schmiedestr.] meistere, unde karthe widder an her Tideman Werkmeistere, unde gyng us am suntaghe nehest vor assumptionis Marie uff dy Polen, uff D=beryn, unde woren usse IIII wochen ane einen tag, unde dis was dy erste maije

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Text der Edition

H=uptlFthe in das erste 846 Her Johan Rothe per se, her Heinr(ich) [Böttcherstr.] M=nchs, vale hengest[,] her Tyde- [am Heumarkt?] man Werkmeisters pfert[, Claus] Birsmydes wepener, und Jurge [Heilig-Geist-Str.] Langeraken wepener [Gasse bei den Brotbänken] H=uptman 847 Her Johan Werner per se cum pue- [am Brotmarkt] ris suis [Tideman, Bernd und Hans], [Claus] Birsmydis hengest [Heilig-GeistStr., Heilig-Geist-Str.]

Symon Stoltzenberg(is) hengest [Bude in der Fischerstr.] H=uptman 848 Her Tydeman van der Wijde [Heilig-Geist-Str.] per se, her Heinrich M=n(i)chs grawe [Heilig-Geist-Str.] hengest[,] Craybors hengest unde her Johan van Thoruns wepenere [Brückstr.] alle drye, [S.] 119 849 Thomas Kemerers kind[,] Hanke van Gesseken wittwe mit iren czwen zeønen[,] Herman unde Hannus[,] einen wepener mit eime pferde van 8 marken 850 Jocob Lichtenow[,] Kerstan Heylsberg Marqwart Bast[,] Kracowen wittwe [am Heumarkt] Hannus H(bing s)unde Heinr(ich) Wildes) ein pferd unde wepener 851 Peter Rybe, lange Velrich und [Fleischerstr., am Heumarkt] Peter Ryben stiffkinder einen wepener mit eime pferde van 12 marken. 852 t)Jurge Langerake(s) wepener [am Heumarkt?] eime pferde von 8 markent)



Text der Edition

853 Sweders wittwe mit [Claus] DortmFndes [am Heumarkt] kindere ein [!] Heinr(ich) M=nster einen wepener mit eime pferde von 8 marken 854 Heinr(ich) Knoke einen wepener mit eime [am Heumarkt] pferde van 8 marken [855] Bertolt Bare, Claus Muntaw unde Peter Krijt einen wepener mit eime pferde van 8 marken 856 Hinric Schulte unde Hans Schulte[,] [Gerberstr.] syn bruder[,] ein pfert unde wepener 857 Per se Jocob Gronow per se[,] hulffer Heine Gro- [Turmstr.] nouwen wittwe [Gele] mit irer styfftochter Katherinen 858 Per se Hannike Lumpe per se[,] hFlffer [Schmiedestr.] Wicke Ryke [S. 120] 859 Peter Lumpen kinder [Niclos und Michil] einen [Schmiedestr.] wepener mit eime pferde van 8 marken, 860 Herman Schupenhower einen [Bude am Schmiedetor] wepener mit eime pferde van 8 marken 861 • Claus Hovyng mit sinen stiffkindern [Mönchstr.] einen wepener mit eyme pferde van 8 marken, 862 Hannus Melsak unde Tideman [Turmstr.] Blusman unde Colbergessche einen wepener mit eime pferde van 8 marken

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Text der Edition

863 Per se Peter Struk per se[,] der Wicke- [Turmstr.] rouwesschen man mit iren kind(er)en[,] Thomas Aleman hulffer Johanes PFttelkouwen pfert [am Heumarkt] 864 Per se Symon Melsak per se, hulffer [untere Fischerstr.] Arnd van der Lynde[,] Claus [Turmstr.] Stabay unde Hans Hersefelt [Bude in der Turmstr., Turmstr.] der [Gertrud] Mommelkenhouptisschen [vor dem Marktor] pfert[,] Claus Melsaks wepener [Fischerstr.] [S.] 121 865 Per se Steffan Sprenger per se[,] hFlffer Claus Klynkebil unde der bruwer, der in Steffans huse wonet, Peter Rogouwen pfert un(de) her Johan van [Böttcherstr.] Ruden wepener [Böttcherstr.] 866 Per se Claus Boryn per se, hulffer syn husgenos unde Claus B=ys, 867 u)Her Johan Cr(uce)borg einen wepener [Böttcherstr.] mit (ei)me perdeu), 868 Gysenoy wittwe [Grytte] mit iren kinderen [Jacob und Alice] ein pfert un(de) wepener 869 Johanes Volmersteijns kindere [Anthonius, Jörg, Tomas und Bartholomeus] einen wepener mit eyme pferdev) van 8 marken [Böttcherstr.] 870 Hannus Stabay[,] Hannus [Tobiasstr.] Swarte einen wepener mit [Buden in der Turmstr.] pferde van 8 marken



Text der Edition

185

871 Albertus Richenbach mit syns wibes bruder einen wepener mit eime pferde, 872 Tijdeman Ergant einen wepener [Böttcherstr.] mit eime pferde van 8 marken [S. 122] 873 Symon Somer[,] Boye[,] Claus Wegener Heinr(ich) Husman unde Heyne Dops [zw. Böttchertor und Fetter Waage] wittwe [Katherina] einen wepener mit eime perde [Bude zw. Böttchertor und Fetter Waage]

874 Per se Hinric Schulte per se, Claus Rese [Gerberstr., Gerberstr.] hulfferw) 875 Claus Murer unde Gelhars kynder einen wepen(er) mit eime perde van 8 marken 876 Heinr(ich) Palborn ein pfert un(de) wepener. [am Muggenberg?] 877 Her Berthram Betheke ein pfert [Böttcherstr.] unde wepener 878 Per se Hildebrant Wittenborch per se hulff(er) Hanke Tymme[,] Mentzel [Bude am Fischertor] Mechlin unde Heinr(ich) Troge mit [am Kohlenmarkt] eime pferde van 12 marken Peter Stheffles unde sin wibs bruder unde Thewesx) Dra- [Turmstr.] fvns wepener. Claus Stouenberg [Turmstr.] Claus Rothen, Willam van Rynes [Brückstr.] wyttwe unde Claus Ryken wittwen pfert 879 Steynort[:] Arnd van Mynden [Hofgutsbesitzer zu Steinort] Claus van Thorun[,] Lange Hyn- [Hofgutsbesitzer zu Steinort] ric einen wepener mit eime [Hofgutsbesitzer zu Steinort] pferde van 8 marken

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Text der Edition

[S.] 123 880 Hinric van der Lynde, Hans Molner [am Kohlenmarkt, Fischerstr.] Arnd Dukers wittwe [Aleyd] einen wepener [am Kohlenmarkt] mit eine(m) pferde van 8 marken 881 Per se Hans Wildenstein per se, hulffer [Turmstr.] Albrecht Hecht [Turmstr.] 882 Willam Bub(e)kow, Claus Engelke einen wepener mit eime [Turmstr.] pferde van 8 marken 883 Hans Aleman unde Hannus [Turmstr.] Gotschalk ein pferd unde [Turmstr.] wepener 884 Per se Hartwicus van den Stegen per se. Hulffer sine stiffkindere Hanke Wicke[,] Merten B=ys [obere Gerberstr., obere Fleischerstr.] Jocob van den Stegen[,] das [am Brotmarkt?] pferd van Stangnithe[,] Jocob van den Stegen wepener. 885 Merten Glottow[,] Claus [obere Gerberstr.] Prange einen wepener mit eime [Turmstr.] pferde van 8 marken 886 Peter Reberch[,] Claus Rese [Gerberstr., Gerberstr.] unde Peter Appellow, einen weppener [!] mit eime pferde van 8 marken. [S.] 124 887 Per se Claus Glottow per se[,] hulffer [Wollweberstr.] Hinric Schulte[,] Peter Bulle [Gerberstr., Gerberstr.] Bernd Stengel; [obere Gerberstr.]



Text der Edition

888 Arnd Wilde[,] Claus Starke[,] Hinric Vrede[,] Kerstan Knvtesson unde [Tobiasstr.?] Johan Witten wittwe einen wepener [Tobiasstr. beim Kloster?] mit eime pferde van 8 marken 889 Per se Kerstan Kerpin per se[,] hulffer der [Tobiasstr.] in Claus Stormes huse wonet unde Johan Crymow. [Tobiasstr.] 890 Per se Hinric Kerpyn per se[,] hulffer Cuneke [Tobiasstr.] Peyne[,] Willam der tzygeler und Claus Tzigelers kinder. 891 Her Werner Wessling(es) wittwe [Barbara] [Tobiasstr.] einen wepener s)mit eimes) pferde van 8 marken 892 Per se Helmich per se[,] hulffer dy Baltessche Gerke Hersefelt unde Brun [Tobiasstr.] Munters wittwe 893 Claus Pekewitte[,] Claus Wijse [am Wasser, Tobiasstr.] Depenhouwer; Merten Komeling Arnd Pantlitz unde Hince Nyeman einen wepener mit eijme pferde van 8 marken [S.] 125 894 Per se Herman Bylwerder per se her [Tobiasstr.] Johan Rawen pfert, Claus [Böttcherstr.] Kustraten wepener 895 Per se Hanke Teggel per se[,] hulffer Jocob Schirmer [Tobiasstr.]

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Text der Edition

896 G=tze Vrouwendorffs son [Johanes] [Tobiasstr. in Kohlenmarktnähe] einen wepener mit eime pferde von 8 marken 897 Hinric Plote[,] Jacob Houwenbusch [Tobiasstr.] einen wepener mit eime pferde van 8 marken 898 Wijsschouwen kynder[,] Dytleff [Tobiasstr.] Schoneflyt[,] Lorencze GrFndel [vor dem Markttor] eine wepener mit eime pferde van 8 marken 899 Per se Herman Lange per se[,] hulffer Arnd [Bude im Brücktor] Haselow[,] Heyne Hyndes[, Johan] Kroll. [Heilig-Geist-Str.] Unde [Haneke] Willams wittwe mit iren kynderen. Einen wepener mit eyme pferde van 8 marken 900 Stolte Andrewes[,] Lorencze van Krasule einen wepener mit eime pferde van 8 marken 901 Hyncze Mvs, Hannus Hvuenerz) [Gerberstr.] unde Cunekea) Oldchaff, ein pfert unde wepener. [S. 126] 902 Hans Rese[,] Gotschalk in Resen huse unde dy [Margritte] Bonissche mit iren kindern [Kerstine, Jacob, Niclos und Barbara] und ire husgenossen ein pfert unde wepener 903 Per se Hufenhorn per se[,] hulffer Lorence Appllow unde der in Peter Schef- [Turmstr.] fels huse wonet[,] GMnter[,] derb) furman[,] meister Matt(is)[,] der tzymmerman



Text der Edition

904 Jocob Ry(n)kenow[,] Michel Melsak Hans Felix[,] Arnd Bylant[,] Hanke [vor dem Markttor?] Schrotere unde Lorence Gerwer einen wepener mit eime pferde van 8 marken 905 Per se Lorence Hoving per sec)[,] hulffer [am Markttor] Jocob Redepenning[,] Andrewes [Mönchstr.] van den Stegen, [Heilig-Geist-Str.] 906 Per se Claus Langepeter per se[,] hulfferd) [am Markttor] Herman Pulman [am Markttor] 907 Peter Schulte[,] Hanke Nyeman [am Markttor, am Markttor] Claus Schulte ein pfert unde [an der Hommel] wepener, Dy ampt [S.] 127 908 Primo dy fleysscher 3 manne Heinr(ich) Hollande[,] Maternen unde Philippum; 909 Item dy visscher 1 schFtcen unde 2 wepener uff dy wegene 910 Item dy g=rteler etc. 1 schutcen unde 2 manne uff dy wegene 911 Item die goltsmede 2 schFtcen unde 2 wepener uff die wegene 912 Item die botger[,] korsner etc. 1 schutcen unde 2 wepenere uff dy wegene 913 Item dy kannengisser[,] gropengisser etc. 1 schutcen unde 2 wepenere uff die wegene

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Text der Edition

914 Item dy becker 2 schutcen unde 4 wepener uff dy wegene 915 Item Stolte Johans schFtcey) [am Markttor] 916 Dy houe Werner Witten wepener wepener Jocobs Kerpyn Volqwins wepener [S. 128] 917 Des schulczen wepener van der Vorstenowe 918 Des schulczen wepener van Kleynemusdorff unde van der Horst 919 Meyster Gerart per se 920 Item dy 4 tzymmerluthe mit erem getz=ye[,] gerechent vor 4 wepener 921 Hir volget dij ander maye derselbigen reysen[,] hir vorg(eschriven) Czum ersten dy h=uptluthe Maije Houptman 922 Her Heinrich Crvceburg per se[,] Claus [Tobiasstr.] Volmersteyns hengest unde der [am Heumarkt] stat grawe hengest[,] her Claus [Fischerstr.] Dirgarthen und her Claus Wulffsf) [Brückstr.] wepenere unde her Johan Crvce- [Eckhaus gegenüber Heilig-Geist-Tor] burg(is) wepener; und syns swoger Sydels wepener [Heilig-Geist-Str.?]



Text der Edition

923 Houptman Her Heinr(ich) Altman per se[,] siner [Heilig-Geist-Str. oder am Burgtor] Mutter [Katharina] pfert[,] Heinr(ich) Thewessons pfert, unde herg) Arndes Roubersh) wepenere [Fischerstr. oder an der Hommel] beyde, [S.] 129 Houptman 924 Her Johan van Heruorden per se[,] [Brückstr.?] Gerke Damerowen hengest [am Brotmarkt] Brandenhoffs wepener unde ouch [Böttcherstr.] sin pfert, 925 Per se Hans Buk per se[,] hulffer Pauwel [außen vor dem Markttor] Bladee[,] Niclos Schulcze[,] Jocob [am alten Markt, an der Hommel?] Stouenberg unde Hans Hombt 926 Kerstan Colberg unde sine [an der Hommel] husgenose[,] Tydeman Fus unde Salefelt ein pfert unde wepener [an der Hommel] 927 Per se Peter Koningsberg per se[,] hulffer [an der Hommel] Herman Blumenow mit synen [an der Hommel] stiffkindern unde sin husgenos. 928 Per se Peter Gruwelsberg per se[,] hulffer [am alten Markt] her Bernd Nacke unde J=rk 929 Hans van Staden[,] dy Klyngenbergessche[,] Eckert[,] Johan Ryke unde Ywan ein pfert unde wepener

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Text der Edition

930 Per se Peter BFkeman per se[,] hulffer Johan Bernefelt[,] Peter [an der Hommel] Zasse unde Heinrich Gemelich. [S. 130] 931 Per se Michel Hollant per se[,] hulffer Merten Melsak unde Bone [an der Hommel]. 932 Per se Marqwart Donr per se[,] hulffer [Heilig-Geist-Str.] Claus Pape unde Marqwart [Heilig-Geist-Str.] Dvnrs husgenos in synen [Heilig-Geist-Str.] beyden huseren[,] i)Michel Stabay pferti) j) Heinr(ich) Stabay[,] Michel Tessche- [Böttcherstr.] ners kindere unde Stabay(en) swoger unde Hans Baggendorff ein pfertj) [am Tobiastor] 933 Per se Johannes Drugehorn per se, hFlffer Herman PFttelkow[,] Johan [an der Hommel] Volqwin[,] Albrecht Frytag, Bernd Damerouwen eine [Heilig-Geist-Str.] pfert[,] Jurge Donrs wepener 934 Per se Claus Bruggeman per se[,] hulffer Hans LF(m)bbrecht[,] her Nijclos Ryeman, das pfert van der Damerow unde Engelke Smydes wepener. 935 Czander Glottow mit synen stiffkind(er)n unde Cunrat Hoppe [Heilig-Geist-Str.] einen wepener mit eime pferde van 8 marken



Text der Edition

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936 Per se Gerke T=nnike per se, der Tyr- [obere Heilig-Geist-Str.] gardesschen pfert, unde Hinric [Gerberstr.] Schulten[,] Jacob Witten[,] Hans Stey- [Gerberstr., beim Markttor, Gerberstr.] nort(es)[,] Peter Resen wepener, [Heilig-Geist-Gasse] [S.] 131 937 Andrewes Houpt[,] her Jocob Glogouwen son Jocob unde [Heilig-Geist-Str.; am Buschmarkt] Jocobs van den Stegen husgenos ein pfert unde wepener. 938 Vicke Lyndebeke[,] Heinr(ich) Tzy- [Heilig-Geist-Str.] geler unde sin mutter ein pfert unde wepener 939 Hantel ein pfert unde wepener [Hofgut zu Schönwalde] 940 Per se Jurge van Lub(ic) per se[,] syns heren[,] [Heilig-Geist-Str.] Jocob B=gen[,] wepener unde Ny- [an der Hommel?] colay Betheken pfert [Bude am Wasser] 941 Per se [Hans] Wesener per se[,] hulffer [Niclos] Greber unde [an der Hommel] der do melcz in Grebers huse unde Gerke Volqwink) [Bude am Tobiastor] 942 Per se Herman R=uber per se[,] hulffer [Hans] Lubekeman[,] Thomas Lose unde [Fleischerstr., am Wasser] [Herman] Lammesh=upt [Bude beim Heilig-Geist-Tor] 943 Per se Steffan Loberch per se[,] hulffer dy [untere Heilig-Geist-Str.] Rauenbergessche[,] ir swoger B(u)row[,] ir son Anthomius [!] [Heilig-Geist-Str.?] unde ir son Claus 944 Hanke Hugel)[,] Heinr(ich) Clefelt [Heilig-Geist-Str., untere Heilig-Geist-Str.] ein pfert unde wepener

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Text der Edition

[S. 132] 945 Wichart per se[,] hulfferm) her Johan Stolczen wittwe [Margareta] [Heilig-Geist-Str.] 946 Per se Claus Brummern) per se[,] hulffer Hanke [Heilig-Geist-Str.] Grunt unde Gerke van Gesken 947 Nickel Joden son[,] syns wibes [untere Böttcherstr.] mutter, Cruse Johans wittwe [Hase] [Wollweberstr.] unde Johan Donr[,] Tyle Rykenow [obere Heilig-Geist-Str.] e [Hı nrich] Plate mit Tideman Rudinger tzu [Tobiasstr.] husse[,] Merten Pattynenmaker ein pfert unde wepener 948 Hans Krol[,] Jacob Stobbelow [Heilig-Geist-Str.] unde Bertolt Frentzel ein pfert unde wepener 949 Kerstan Rudinger[,] Claus Steinbeke [Heilig-Geist-Str., Heilig-Geist-Str.] ein pfert unde wepener, 950 Johanes Monsterbergo) mit siner frouwen ein pfert unde wepener. 951 Heinrich Vrede mit siner swest(er) Barbaran [!] einen wepener mit eime pferde van 10 marken 952 Claus Werdelow einen wepener [am Brotmarkt] mit eime pferde van 10 marken 953 Per se Jocob Russche per se[,] hulffer Claus [Heilig-Geist-Str.] Witte, der metetzapper T=nike [obere Heilig-Geist-Str.] Hinric Wesssel[,] Hanke Smoldow [Bude zw. Tobias- und Böttchertor] Frijtcze unde syns wibes mutter



Text der Edition

[S.] 133 954 Per se Claus Wickerow per se[,] hulffer [Fleischerstr.] dy Langessche unde ir swoger Herman Stabay. [am alten Markt] 955 Her Johan van Dulmen [Fleischerstr.] 2 perde den pijperen 956 Merten Krumdik unde p)syne vrouwe[,] dy [Margaretha] Peijnissche ein pfert unde wepener, und das syn ein schutcze 957 Johannes Rauensberg[,] Peter [Brückstr. bei den Brotbänken] Wijse unde Gerke Oldehoff [Fleischerstr.] ein pfert unde wepener 958 Claus Schonewoltq) ein [Fleischerstr.] pfert unde wepener 959 Heinr(ich) Bolhagen ein pfert unde wepener 960 Claus Cvrow[, Gerke] Stitzmanr) [Brückstr.] unnde [!] Tideman Houemeister ein pfert unde wepener. 961 Heinr(ich) van Ruden ein [Heilig-Geist-Str.] pfert unde wepener, 962 Per se Johanes Damerow per se[,] hulffer [Brückstr.] sin bruder Godekes) ein pfert [an der Hommel] unde wepener unde dortzu ein lose pfert van 10 marken,

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Text der Edition

[S. 134] 963 Dy Bussdorffsche mit eren kindern [Tideman, Peter, Michel, Iutte, Katke, Matthias und Barbara]

ein pfert unde wepener Hulffer [Wulf] Kystenmaker mit syme swoger Gregor ein pferd unde wepener, 9 64 Per se Hans Denewerk per se[,] hulffert) Ni- [Tobiasstr.] clos Blok[,] Niclos Kleynefelt Cuncze Gleser, Nickel Gleser, Peyne Gleser[,] Radeke Flemyng Claus Beyer[,] Peter Blusmans wib. Unde Hans, der dy Willams hat 965 Per se Andrewes Schulte per se, hulffer Gerart Alffs wittwe mit iren [Brückstr.] husgenossen unde her Gerart Rouber, [Fleischerstr.] 966 Per se Claus Grunow per se[,] hulffer der bruwer in [Hans] Lubekemans [Fleischerstr.] husse unde Borgart[,] meister Johans son 967 Herman Engelke 1 pfert [Tobiasstr.] unde wepener[,] hulffer Peter Mekelborg(es) wib. Unde ere [Schmiedestr.] tochter unde dy Thomekynneu) unde Hanke Scheffel [bei den Schuhbuden] 968 Her Tideman Werkmeister [obere Schmiedestr.] ein pfert unde wepener, unde dortzu ein lose pfert, [S.] 135 969 Stolte Johan ein pfer[t] unde wepener [Schmiedestr.] unde das sal sin ein schutcze.



Text der Edition

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970 Per se Heinr(ich) Rouber per se einen man [Fischerstr.] gewapent unde ein lose pfert unde syns bruder Arndes wepener der [Kethen] Ouerhagensschen pfert unde [Tobiasstr. am Markt] [Heinrich] Wichert(es) unde mit sime stifsone Claus Houwenbusch unde Peter Beyers wittwen wepener [Bude am Kirchhof] 971 Per se Nicolaus Crossin per se, hulffer [Tobiasstr. oder Böttcherstr.] sin tochter, Michel van Ru- [Fischerstr.] den pfert, unde dortzu sinen wepener 972 Per se Gotschalk Grothe per se, her [Turmstr.] Tydeman Resen pfert [Gerberstr.] 973 Per se Bertolt M=nch per se mit eime hengeste van 15 marken, Johannes Barenwoldes wepener [Heilig-Geist-Str.] her Heinr(ich) M=nchs brune pfert [Heilig-Geist-Str.] 974 Wolter Bylant[,] Wicbolt Ouerha- [Bude zw. dem Fischer- und dem Böttchertor] gen[,] Arnd Water unde Kuneke Ryman[,] ein pfert unde wepener [Heilig-Geist-Str.] 975 Per se Cuneke[,] Heinke Mekelborg(es) swoger[,] per se[,] hulffer Merten Dirgarte mit synen stiffkindern Andrewes Breger[,] Hanke Pant- [Bude am Fischertor] litzen wib mit eren kindern [S. 136] 976 Nicolaus Parkantin[,] Heinr(ich) R=der[,] Bertolt Regensberg vorn mijthe unde Heyne B=- [Bude am Wasser] seperdes tochter[,] dy [Haneke] Stabay(en) [Tobiasstr.] hat[,] ein pfert unde wepener

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Text der Edition

977 Hincze van der Lyppe unde Czanchouwen kindere unde schipp(er) [Johan] Ryman unde Claus [Tobiasstr.] Schoneckev) ein pfert unde [Bude am Wasser] wepener 978 Per se Bartholomeus R=uber per se mit syns wybs mutter[,] der [Benigna] Lichtenouwesschen[,] pfert, [Fischerstr.] unde Johan Crefftes wittwe [Katke] [Fischerstr.] wepener. 979 Per se LFdeke Schulte per se, unde sine stiffkindere sullen usrichten einen hengest van 15 marken[,] G=dert Bylandes wepener. [Bude am Kirchhof] 980 Per se Johan Monsterberg kegen [Fischerstr.] der schulen per se; hulffer sin bruder Jocob Monsterberg unde Tideman HFge mit sinen [Gasse gegenüber dem Artushof] kindern. Unde dy sullen usrichten einen losen hengest, Herman Krampen wepener, Hartwich Betheken pfert, [S. 137] 981 Dy ampt Item 3 man dy fleysscher alze Hecht Merten Eler Sulczen wepener, van disse dryn ein sul schutcze 982 Item dy schroter 2 schutcen unde 4 wepener uff dy wegene, 983 Item dy schFmeycher 2 schFtcen unde 4 wepener uff dy wegene



Text der Edition

984 Item dy smede 1 schFtcen unde 2 wepener uff dy wegene unde ein huffsmyd. 985 Item dy h=ker 2 schutczen unde 4 wepener uff dy wegen 986 Item dy kremer 2 schFtcen unde 4 wepener uff dy wegen 987 Dy høeue Pauwel Wichert(es) wepener [Hofgutsbesitzer zu Schönwalde] Her Johan Wulffs wittwen [Hofgutsbesitzerin zu Wogenap] wepener Volqwin van der Steynbeken wepener, [Hofgutsbesitzer zu Steinbeck] [S.] 138 988 Item der scholczen wepener van Grossemussdorff Also is disse vorgeschr(iebene) reyse =ber dy gantze stad geordynyrt, unde gefFget Wissentlich si, das noch dem willen des rathis; her Johan Rothe unde her Johan [Böttcherstr.] Werner vorg(enant) in disser [am Brotmarkt] reijse als houptluthew) dorime das si disse vorg(enante) reyse gethan habin, sullen sie qwyt unde los sin, der lantwere, dy si volgende gethan sulden habin,z) [S.] 139 [f.: leer]

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Text der Edition

a)-a) Die Buchstabenergänzung sowie die unsicheren Lesungen sind auf abgegriffene Stellen zurückzuführen. b)-b) Mittig darüber die Signatur F 160. c)-c) Altershand A von 1404 oder danach mit aus q emendiertem c bei communium. d) Hand A bis S. 111 der Vorlage, Hand B bis zum Ende des Vorlagentextes. e) Davor Stempeldruck mit dem El­ binger Stadtwappen und der Umschrift STADT-ARCHIV ELBING. Aus Br(c)seken korr. f) Es folgt gestr. sine equo. g) Über der Zeile. h) i) Dahinter rad. Stelle. j) Die wie ein Zeigefinger gestaltete Schlinge des kapitalen D stößt auf I(ncipit). k) Dahinter verwischter Tintenfleck. Über u Verunreinigung im Bel) schreibstoff. m) Es folgt rad. -s. n) Oltmant oder Oltmani in Vorl. o) cczeborg(is) mit übergeschr. v in Vorl. Über gestr. C(rv)czeborch. p) Davor gestr. sechczi(k). q) r)-r) Gestr. s)-s) Kanz. t) Über der Zeile. u)-u) Aufgrund der kleineren Buchenstabengestalt als Nachtrag zu werten. Aus Hartwigus korr. v) w)-w) Aufgrund der kleineren Buchenstabengestalt als Nachtrag zu werten. x)-x) Gestr. y)-y) Zwischen der darüber und der darunter liegenden Zeile. z)-z) Gestr. a)-a) Über der Zeile nachgetr. b)-b) Gestr. c) Es folgt gestr. cum sociis d)-d) Am Ende der Zeile darunter. e)-e) Eingerahmt und gestr. Gestr. (cum) utroque in der Zeif) le darunter. g) Es folgt gestr. an. h) Eingerahmt. i) Es folgt gestr. Claus. j) Es folgt gestr. und unterpunktetes we[pener]. k) Vor dem Eintrag mit blassem Beschreibstoff nachgetr. l)-l) Über der Zeile.

m) Unter dem Zeilenende eingerahmt. n) Vor dem Eintrag mit blasser Tinte nachgetr. o)-o) Gestr. p) Es folgt gestr. 1 w[epener]. q) Gestr. und unterpunktet. r) Es folgt gestr. von. s) Über gestr. mit. t)-t) In kleinerer Schrift. u)-u) Zw. den Zeilen eingerahmt. v)-v) Gestr. w)-w) Eingerahmt. Über gestr. geschreye. x) Dahinter gestr. da[r]. y) z)-z) Eingerahmt. a)-a) Unter der Zeile eingerahmt. Dahinter gestr. wepener. b) c)-c) Kanz. Wuf mit übergreschr. -l- in Vorl. d) e)-e) Kanz. f)-f) Am Ende der folgenden Zeile eingerahmt. g) -d- aus nicht erkennbarem Zeichen korr. h)-h) Eingerahmt. i) -t hochgestellt und mittels Einfügungszeichen markiert. j) Über der Zeile. k)-k) In der Zeile darüber gestr. Die schomechir equum cum sagittario. l)-l) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. m)-m) Kanz. n) Es folgt verwischte Stelle. o) -wagen unter der Zeile eingerahmt. Über gestr. 8. p) q)-q) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. r) -n- aus nicht erkennbarem Zeichen korr. s) Über der Zeile. t) Es folgt gestr. M[odesti]. u) Es folgt gestr., unterpunktetes und. v) Davor gestr. von. w) Aus herd korr. x) Aus 14 korr. y) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. z)-z) Unter dem Zeilenende eingerahmt. Davor gestr. wep(ener). a) b)-b) In verkleinerter Schrift nachgetr. c)-c) Eingerahmt.



Text der Edition

d)-d) Unter dem Zeilenende eingerahmt. e)-e) In verkleinerter Schrift nachgetr. f)-f) Unter dem Zeilenende eingerahmt. g)-g) Eingerahmt. h) Vor der Zeile in verkleinerter Schrift nachgetr. i) Über gestr. Joh[an]. j) c- aus nicht erkennbarem Zeichen korr. k)-k) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. l)-l) Eingerahmt. m)-m) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. n)-n) Eingerahmt. o)-o) Eingerahmt. p)-p) Gestr. q)-q) Eingerahmt. r)-r) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. s)-s) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. t)-t) Unter der Zeile, mittels Linie angebunden. Dahinter gestr. fratre. u) Dahinter gestr. wegen. v) w)-w) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. x) Dahinter gestr. vitricis. y) Über gestr. noch. mit Bleistift 9 Aug. am rechten Zeilenrand. z) Unter der Zeile eingekringelt. a)-a) Zw. den Zeilen in verkleinerter Schrift. b)-b) Zw. den Zeilen in verkleinerter Schrift. c) G- durch Fleck davor teilweise verdeckt. Über der Zeile und mittels Einfüd) gungszeichen markiert. e) Eingefügtes Schluss-s mittels Einfügungszeichen markiert. Über der Zeile und mittels Einfüf) gungszeichen markiert. g) Über gestr. Reyse. h)-h) Über der Zeile und mittels Einfügungszeichen markiert. i) Davor verwischte Stelle mit nicht erkennbarem Zeichenbestand. j)-j) Eingerahmt. k)-k) Über der Zeile in verkleinerter Schrift. l)-l) Am linken Rand nachgetr.

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m) Darüber kanz. Reg[ister] Landw(er)e vor Her Johan Volmersten houpman mit syns zulves ly[be] n) gind in Vorl. o) Über der Zeile. p)-p) Gestr. Dahinter gestr. cum. q) r)-r) Über der Zeile nachgetr. und mittels Verbindungslinie angefügt. s) Über dem Nachtrag mittels Ein­­­ fügungszeichen markiert. t)-t) Unter der der Zeile nachgetr. und mittels Verbindungslinie angefügt. u)-u) Über der Zeile mittels Einfügungszeichen markiert. v)-v) Über der Zeile mittels Einfügungszeichen markiert. w) Über der Zeile mittels Einfügungszeichen markiert. x) Dahinter gestr. Her CrFczeborgis wepener. c y) Über gestr. mest. z)-z) Über der Zeile nachgetr. und mittels Verbindungslinie angefügt. a)-a) Über der Zeile nachgetr. und mittels Verbindungslinie angefügt. Aus ras korr. b) c) Über der Zeile mittels Einfügungszeichen markiert. d)-d) Mit größeren Schriftzeichen in der Art eines Nachtrages. e) Dahinter gestr. und. f) Aus 2 korr. g) Dahinter gestr. g(o). Über der Zeile mittels Einfügungsh) zeichen markiert. i)-i) Über der Zeile mittels Einfügungszeichen markiert. j)-j) Unter dem Zeilenende eingerahmt. k)-k) Gestr. l)-l) Am rechten Zeilenrand mittels Einfügungszeichen markiert. m) Es folgt gestr. h[er]. n)-n) Gestr. o) Es folgt gestr. wep[ener]. p)-p) Kanz. q) Es folgt gestr. mit. Rad. Klammer zw. goldsmede und r) korsener. s)-s) Unter der Zeile. t)-t) Unter Rasur.

202

Text der Edition

u)-u) Unter Rasur. v) perferde in Vorl. w) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. x) Es folgt gestr. Da. y)y) In verkleinerter Schrift. z) Über v zwei schräg übereinander stehende Punkte. a) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. b) Es folgt rad. tzymmerman. Es folgt rad. l. c) d) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. e) Aus schFcce korr. f) Dahinter o-artiger Kringel. Es folgt gestr. Heinr(ich). g) h) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. i)-i) Gestr. j)-j) In verkleinerter Schrift. k) Über o zwei schräg übereinander stehende Punkte. l) Über u hakenartiges Zeichen.

m) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. h) Über u punktartiges Zeichen. Über anlautendem o zwei schräg n) übereinander stehende Punkte. Über o zwei schräg übereinander o) stehende Punkte. p) Darüber gestr. Zeichen. Über anlautendem o zwei schräg q) übereinander stehende Punkte. Es folgt rad. Tide[man]. r) Über o zwei schräg übereinander s) stehende Punkte. t) Über u zwei schräg übereinander stehende Punkte. Über o zwei schräg übereinander u) stehende Punkte. v) Über o zwei schräg übereinander stehende Punkte. w) Über o zwei schräg übereinander stehende Punkte. z) Darunter Stempeldruck: STADTARCHIV ELBING.

Prosopographisches Verzeichnis Die Aufnahme einer Person geschah in der Schreibweise ihres Erstbelegs, auf ­Normierungen insbesondere der Vornamen wurde weitgehend verzichtet. Die ­gängigen Namensvarianten verweisen. Die Ziffer oder Ziffern am Ende eines Artikels beziehen sich auf die kursiv gesetzten Nummern im Text der Edition. Cz s. unter Z. – Ahusen, Bernd von (vor 1383 – † 1405 oder bald danach), gehörte i. J. 1394 zu den Zeugen eines Vergleichs zwischen Lambert von der Lynden und dessen Schwager Lorenz Grosse (Stadtbuch 2, Nr. 1700). Bernds Frau war eine Tante von Arnt von der Lynden (Schuldbücher 1, Nr. 1194). Bernd besaß ein Haus in der Brückstraße, das er i. J. 1401 zu Gunsten Arnds d. M. Rover belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1945). Dem Haus war ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen (APG 369,1/129, S. 81). Im selben Jahr nahm Bernd Godeke von der Pforten, einen Diener des Königsberger Großschäffers, in Kost und vermietete dem Großschäffer den Gewandkeller unter seinem Haus (Schuldbücher 1, Nr. 1144); 34, 110, 175, 574, 687 und 805. – Aldehoff, Gerke († 1417/1418 oder danach?), ist zu 1401 als Besitzer eines Hauses beim Ratmann Johann Dulmen in der Fleischerstraße nachgewiesen, zu dem ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 66). Das Haus war zuerst zu Gunsten der domina Gele Pilgerinnes und danach zu Gunsten von Jurian, einem Sohn des Ratmannes Heinrich Mönch, belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1911). Gerd war wohl Fleischer, denn er hatte die Stadt i. J. 1410 mit Speck beliefert (Nowa Księga, Nr. 1112). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist ein Oldehoff unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 566, 679, 815 und 957. – Aleman, Gerd (vor 1383 – † 1390 oder danach), war laut Kriegsbuch ein Bruder von Volmer Aleman. Sonst ist er nur noch als Besitzer eines auf dem Haus des Johann Crokow am Heumarkt lastenden Zinses (Stadtbuch 2, Nr. 1451) fassbar. Bei dem Vermieter eines Pferdeschlittens (Nowa Księga, Nr. 84) für die Win­ terreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.), könnte es sich auch um Gerds Bruder Volmer (s. unter Aleman, Volmer), um Haneke Aleman (s. unter Aleman, Haneke) oder um Thomas Aleman (s. unter Aleman, Thomas) gehandelt haben; 1, 33, 57, 115, 129, 192, 281, 368, 444 und 452. – Aleman, Haneke († zw. 1409 und 1411), belastete i. J. 1365 sein Haus in der Turmstraße zu Gunsten des Ratmannes Jakob Volmersten (Stadtbuch 2, Nr. 226). Zu dem Haus gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 65). Laut Kriegsbuch zählte i. J. 1388 Heinrich Prvuer (s. unter Pruver, Hinze) zu Hanekes Gesellen. Da die Kämmerei Han-

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Prosopographisches Verzeichnis

ekes Witwe i. J. 1411 für eine Lieferung Bier bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1211), dürfte Haneke Bierbrauer- oder händler gewesen sein; 92, 211, 370, 619, 647, 717 und 883. Aleman, Thomas († 1409 oder danach); 863. Aleman, Volmer († 1403 oder bald danach), war dem Kriegsbuch zufolge ein Bruder von Gerd Aleman (s. unter Aleman, Gerd). Er besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 75). Volmer war für die Ende Aug. 1388 abgeblasene Reise nach Wisna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 153) persönlich aufgeboten; 192, 281, 368 und 717. Alff, Gerd (vor 1341? – † zw. 1405 und 1409), war vielleicht personengleich mit Gerko Alf, der zu 1345 als Besitzer eines Haus bei Walther Wogenap am Markttor nachweisbar ist (vgl. Stadtbuch 1, Nrrn. 532 und 810, mit ebd., Nr. 1321). Gerd ist zu 1396 als Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1741). Dem Haus war ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen (APG 369,1/129, S. 81). Wohl i. J. 1402 oder bald danach erwarb er das Haus Willams von Ruden in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1809 und 2175). Ein Eintrag im Rechnungsbuch zu 1404 legt die Annahme nahe, dass Gerd im Frachtgewerbe tätig war (Nowa Księga, Nr. 44). Im Herbst 1397 diente Gerd auf dem Holk, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Gerd gehörte auch zum Elbinger Aufgebot, das an der Sommerreise 1405 nach Samaiten teilnahm (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f., und Benninghoven: Kriegsdienste, S. 213–216). Da seine Witwe für das Aufgebot von 1409 beisteuerte, muss Gerd zwischen 1405 und 1409 gestorben sein. Vielleicht gehörte er zu sogar zu den Opfern der Sommerreise von 1405; 636, 729, 750, 837 und 965. Altman, s. auch Oltman. Altmansche, [die] († 1409 oder bald danach), war personengleich mit Katharina, der Frau des Ratmannes Albert Oltman in zweiter Ehe. Mit ihr hatte Albert (s. auch unter Oltman, Albert) den Sohn Heinrich (s. unter Oltman, Heinrich) und die Töchter Reyneke, Katke, Reynborg und Margaretha. Sie bezog Einkünfte aus den Erben von Nikolaus Krossen in der Böttcherstraße, in der oberen Gerberstraße und von zwei Buden am Markt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1738 und 1955); 583, 646, 699 und 923. Anesorge, Heinrich († 1404 oder danach); 804. Angkersmit, s. Ankersmit. Ankersmit, Wulf († 1404 oder danach), war der Vorbesitzer des Haus von Heinrich Schulte in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1874). Zu dem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Wulf i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). An dem Anwesen, mit dem Wulf zusammen mit Johan Lyndenow im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85). Wulf ist im Zinsbuch zu 1385 als Inhaber einer Bude in der oberen Gerberstraße belegt (APG 369,1/1376, Bl. 6v); 45, 79, 249, 305, 476, 542, 649 und 764.



Prosopographisches Verzeichnis

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– Anclem, Gertrud (vor 1369 – † 1394 oder danach), war eine Tochter des Ratmannes Peter von Dulmen und Schwester von Johann d. J. und Werner d. Ä. von Dulmen (s. dort). Sie war schon i. J. 1369 verwitwet, denn sie und die Kinder ihres Mannes Johann Anclem († 1368 oder 1369, s. Stadtbuch 2, Nr. 483) besaßen gemeinsam Zinseinkünfte vom Haus von Gereke Reper (Stadtbuch 2, Nr. 534). Außerdem hatte sie die Einkünfte vom Haus des Zimmermannes Nycholaus an der Hommel, die vorher dem Schreiber Hinrich gehörten (Stadtbuch 2, Nr. 1097), und bezog Einkünfte vom Anwesen von ­Hinrich Muse, Sohn von Kunne Wyse, in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1309). I. J. 1381 schichtete sie sich mit ihrem väterlichen und mütterlichen Erbteil von ihren beiden Brüdern ab (Stadtbuch 2, Nr. 1117); 196 und 570. – Aneholt, Diterich († 1404 oder danach), war verheiratet mit einer Frau unbekannten Namens. Das Neue Rechnungsbuch belegt zu 1410 ohne Nennung des Vornamens den Schiffer Anhold (Nowa Księga, Nr. 1075). Bei diesen könnte es sich auch um Johanes Aneholt oder gar um einen weiteren Namensträger gehandelt haben (s. unter Aneholt, Johanes); 770. – Aneholt, Johanes († 1410 oder bald danach), war Inhaber eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 84). Johanes unterhielt i. J. 1400 eine Handelsgesellschaft mit Herman Schonsee (s. unter Schonsee, Herman). Johanes ist zu 1402 als Besitzer eines Hauses gegenüber den Fleischbänken belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1984). Die Frage, ob er oder Diterich Aneholt (s. unter Aneholt, Diterich) oder gar ein Dritter mit dem im Rechnungsbuch zu 1410 nachgewiesenen Schiffsbesitzer (Nowa Księga, Nr. 1075) personengleich war, ist offen. Johanes war Wirt des Königsberger Großschäffers in Elbing. Von dort belieferte er im Namen des Großschäffers auch den Königsberger Konvent und einen Kunden in Schippenbeil. Johanes handelte v. a. mit flandrischen Tuchwaren (Schuldbücher 1, Nrrn. 1064 f., 1071, 1080, 1082–1085, 1092 f., 1108, 1112, 1117, 1157, 1159 f., 1289, 1319 und 1940). Er diente im Aufgebot für die Winterreise von 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) persönlich; 572 und 659. – Anklem, s. auch Anclem. – Anklem, Marquart († 1384 oder danach), gehörte möglicherweise zu den zu 1374 und zu 1375 erwähnten Kindern von Johannes Anclem (Stadtbuch 2, Nrrn. 709, 750 und 763); 129. – Appelow, Peter († 1424 oder danach), war Bierhändler oder -brauer, denn die Kämmerei bezahlte ihn und Tydeman Rudinger (s. auch unter Rudinger, Tydeman) i. J. 1407 für eine Bierlieferung (Nowa Księga, Nr. 512). I. J. 1423 hatten Peter und sein Bruder Lorich den Vormünderrn der Kinder von Claus Schepel eine Summe Geldes überantwortet (APG 369,1/117, S. 31). Im Jahr darauf wurde Peter Witwer (APG 369,1/117, S. 40). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Appelow unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 614 und 886.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Appllow, Lorence († 1423 oder danach), war ein Bruder von Peter Appelow (s. unter Appelow, Peter). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Appelow unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 903. – Arndesdorp, Nickel († 1394 oder danach); 401, 442 und 581. – Arnsdorf, s. Arndesdorp. – Baggendal, Bertolt († 1397 oder danach), gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte; 610. – Baggendorff, Hans († 1409 oder danach), wohnte am Tobiastor (APG 369,1/124, S. 7). Er ist im Hofstättenbuch zusammen mit Niclaus Thomas und Tydeman Cassle als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 70); 932. – Baltessche, [die] († 1409 oder danach); 892. – Bare, Bertolt († 1409 oder danach); 855. – Barenwold, s. auch Barenwolt. Als Gestellungspflichtige zu 1383 und 1384 kommen entweder Heinrich Barenwold (s. Barenwolt, Heinrich), sein Sohn Johannes (Stadtbuch 1, Nrrn. 1655 und 1663) oder der zu 1388 nachweisbare Eghard (s. Barenwolt, Eghard) in Frage; 27, 121 und 143. – Barenwold, Johannes (vor 1360 – † 1417/1418 oder danach), Sohn von Heinrich (s. unter Barenwolt, Heinrich), ist als Inhaber eines Zinses, der auf der Bude des Messerschmiedes Beyer am Eck zum Heilig-Geist-Spital lag (Stadtbuch 1, Nr. 1655), belegt. Den Zinsanspruch hat er von seinem Vater ererbt. I. J. 1403 erwarb Hannko zudem einen Zins, der auf dem Haus des Johann Zomer in der Fischerstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1991). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Panzer, einem Eisenhut, einem Paar Handschuhen und einem Pferd verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 973. – Barenwoldische, dy († 1397 oder bald danach), war wohl die Witwe von Eghard Barenwolt (s. unter Barenwolt, Eghard). Dafür spricht zumindest die Nachbarschaft zu Marquart Bast; 601. – Barenwolt, s. auch Barenwold. – Barenwolt, Eghard († 1391 oder danach), besaß ein Haus am Heumarkt, das i. J. 1382 zu Gunsten der Stadt belastet ist (APG 369,1/1377, Bl. 10v; s. auch Stadtbuch 2, Nrrn. 1232 und 1294); 194, 286, 369, 467 und 504. – Barenwolt, Heinrich († 1398 oder bald danach), war der Vater von Johannes Barenwolt (s. unter Barenwolt, Johannes). Er besaß ein Haus in der Fischerstraße, zu dem ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie gehörte, das Heinrich i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 13). Für ein weiteres Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie ist er zusammen mit Mathis Mertinsdorp (s. unter Mertinsdorp, Mathis) im Hofstättenbuch eingetragen (APG 369,1/129, S. 31). Zu Heinrichs Bude, mit der er zusammen mit Johannes von Bremen (s. unter Bremen, Johanes van) im Hofstättenbuch steht, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 55). Mit einem der dortigen Lose ist er auch zusammen mit seinen Gesellen im Hofstättenbuch eingetragen









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(APG 369,1/­129, S. 83). Heinrichs Sohn Iacob ist zu 1410 als Besitzer eines ­Zinses vom Anwesen von Iohann Schenkendorff beim Pfeifenbrunnen am Heumarkt nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2167). Heinrich selber ist um 1360 als ­Inhaber eines Zinses von der Bude des Messerschmiedes Beyer am Eck an der Heilig-Geist-Kirche belegt (Stadtbuch 1, Nr. 1663). Heinrich diente im Aufgebot für die Landwehr vom Winter 1396 persönlich; 587 und 645. Bartheke (vor 1369 – † 1386 oder bald danach), ist als Besitzer eines Hofes mit Hufen zu Steinbeke, die nacheinander zu Gunsten von Tidemann Rover, von Hinrich Nougarden, von Johann von Hervord, von Hermann Broseke, von Hartwich Betke und von Henrich Lybenhannus belastet waren (Stadtbuch 2, Nrrn. 523, 684, 904, 1333 f., 1358, 1379 und 1427), belegt; 124. Bast, Marquart (vor 1390 – † 1409 oder danach), war Schiffer. Er besaß eine Schute von sechs Last, die er i. J. 1398 zusammen mit einer Ladung Heringe verpfundete (Pfundzollregister, Nr. 7). Marquart war verheiratet mit einer namentlich unbekannten Person. Er war Inhaber eines Hauses am Heumarkt, das i. J. 1400 zu Gunsten von Nicolaus Mommelkenhofft belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1871); 455, 601, 648, 698 und 850. Bauenhusen, Arnt († 1404 oder bald danach), besaß ein Haus in der HeiligGeist-Straße, das i. J. 1389 zu Gunsten des Meisters Godfrid Bedeke (s. unter Bedeke, Godfridus M. A.) belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1532). Zu dem Haus gegenüber der Apotheke gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Arnd i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 55). Laut Kriegsbuch hatte Arnt Stiefsöhne, mit denen er für die Sommerreise 1394 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) gestellungspflichtig wurde. Arnt handelte mit flandischem Tuch und stand deswegen i. J. 1404 in Geschäftbeziehung zum Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, OF 154, Nr. 358). Arnt diente persönlich im Elbinger Kontingent des Ordensheeres für den Winterfeldzug nach Litauen von 1390 (s. dazu SSrerPrus 3 S. 162 f.); 182, 414, 527, 576, 671 und 675. Bedeke, s. auch Betheke und Beteke. Bedeke, Albrecht († 1411 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes und Bürgermeisters Hartwich d. Ä. Beteke (s. unter Beteke, Hartwich) und somit ein Bruder von Niclaus d. Ä., Berthram, Arnd und Jurge sowie einer Anzahl unbekannter Schwestern. Er besaß ein Eckhaus an der engen Gasse zur Böttcherstraße hin, das i. J. 1389 zu Gunsten von Heinrich Mönch und i. J. 1398 zu Gunsten von Margaretha Billewerder und ihres Sohnes Hermann belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1537 und 1819). I. J. 1411 hatte die Kämmerei Ansprüche Albrechts und seines Bruder Jurge aus der Hufe von Otte (vgl. mit ihm Otto, Klaus) geregelt (Nowa Księga, Nr. 1235). Albrecht war für die zu 1387 Juni 3 anberaumte Landwehr als Reiter aufgeboten; 166, 487, 516, 622, 645 und 672. Bedeke, Godfridus M. A., (vor 1379 -† 1398 oder danach), war ein Bruder von Hartwich d. J. und Niclaus (s. Bedeke, Hartwich d. J., und Bedeke, Niclaus d. J.). Godfridus hatte sich im Dez. 1382 an der Universität Prag eingeschrieben, von der er als Lizenziat Ende Dez. 1387 abging (Perlbach: Prussia scholastica, S. 13 f.). Zu 1389 ist er im Stadtbuch als „Meister“ und Inhaber eines Zinses

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­ elegt, der auf dem Haus des Arnold Bauenhusen in der Heilig-Geist-Straße b lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1532). Unter Bezugnahme auf das Elbinger Kriegsbuch weist ihn Töppen zu 1398 irrtümlich als Ratmann aus (Elbinger Antiquitäten, S. 289), denn Godfridus ist bereits zu 1395 als Magister Artium und Domherr zu Frauenburg nachgewiesen (Stachnik, S. 528). Zusammen mit seinem Bruder Hartwich besaß er Zinseinkünfte von einer Hufe in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 959a), vom Haus von Gereke Vureman an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1007), von einer Hufe zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1077, 1241, 1972 und 1997), vom Krug und der Hufe von Tideke Molner zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 1085), vom Krug in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn., 1743 und 1927), vom Häuschen von Johan Lyncolle in der oberen Turmstraße beim Anwesen von Schotte (Stadtbuch 2, Nr. 1420), von der Hufe von Wise Claus in Fürstenau (Stadtbuch Nr. 2, Nr. 1847), vom Haus von Iohannes Baggendorf am Pferdemarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1243), vom Haus ihres Vaters in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1895) und von einer Hufe zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1928); 398, 415, 589 und 646. – Bedeke, Hartwich d. J. (vor 1379 – † 1427 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Berthram Beteke (s. unter Beteke, Bethram) und damit Bruder von Godfridus, Elisabeth und Claus (s. unter Bedeke, Niclaus d. J.). Hartwich war in Fürstenau, in Klein Mausdorf und auf den Speichern begütert, denn i. J. 1413 erging eine Aufforderung des Elbinger Rates an den Danziger Rat, ihren Mitbürger Hartwich Betheke anzuhalten, die wüst gefallenen Hufen wieder zu besetzen (Pelech: Quellen, Nrrn. 19 und 31). Demnach muss Hartwich i. J. 1413 oder davor das Danziger Bürgerrecht erworben haben. I. J. 1414 übergab Hartwich der Kämmerei Geld für den Bau der Stadtmauer (Nowa Księga, Nrrn. 1419 und 1421). I. J. 1427 ist er zusammen mit dem Ratmann Tidemann Nase (s. unter Naze, Tydeman) als Vormund von Andris, Sohn von Jacob Stobbelaw (s. unter Stublow, Jacob d. J.), nachweisbar. Bei dieser Gelegenheit wird er mit ,Herr‘ ­betitelt (APG 369,1/117, S. 22). Hartwich war Inhaber von Zinsen vom Haus von Iohannes Bodeker beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1490) sowie von zwei Schulzenhufen zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1776). Zusammen mit ­seinem Bruder Gottfried besaß Hartwich Zinseinkünfte von einer Hufe in ­Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 959a), vom Haus von Gereke Vureman an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1007), von einer Hufe zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1077, 1241, 1972 und 1997), vom Krug und der Hufe von Tideke Molner zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 1085), vom Krug in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn., 1743 und 1927), vom Häuschen von Johan Lyncolle in der oberen Turmstraße beim Haus von Schotte (Stadtbuch 2, Nr. 1420), von der Hufe des Wise Claus in Fürstenau (Stadtbuch Nr. 2, Nr. 1847), vom Haus von Iohannes Baggendorf am Pferdemarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1243), vom Haus ihres Vaters in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1895) und von einer Hufe zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1928). Hartwich diente beim Alarm, der im Juni 1389 nach Mohrungen ausgerufen wurde. Danach nahm er an der Winterreise von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3 S. 162 f.) teil. Hartwichs Dienstver-













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pflichtung für den Sommerfeldzug des Ordens von 1402, den der Großkomtur gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. dazu SSrerPrus 4, S. 258– 260), erfüllte sein Bruder Niclaus; 398, 415, 560, 695 und 980. Bedeke, Jurge († 1411 oder danach), war ein Sohn von Hartwich d. Ä. (s. unter Beteke, Hartwich d. Ä.) und ein Bruder von Niclaus d. Ä., Berthram, Arnd und Albrecht sowie einer Anzahl unbekannter Schwestern. Jurge war Besitzer des halben Wohnhauses seines Vaters in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1649). Zu seinem Haus an der Hommel gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das er i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 33). Jurge erwarb i. J. 1394 einen Zins von der Hufe von Gerke Schonenwolt in Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1696, vgl. damit Nowa Księga, Nr. 1235). Er gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging. I. J. 1394 diente Jurge während der Sommerreise des Ordens nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196); 525, 546 und 563. Bedeke, Niclaus d. Ä. († 1391 oder danach), war laut Kriegsbuch ein Bruder von Jurge Bedeke (s. unter Bedeke, Jurge) und damit auch ein Bruder von Berthram, Arnd und Albrecht und einer Anzahl unbekannter Schwestern. Sein Vater war der Ratmann Hartwich d. Ä. (s. unter Beteke, Hartwich d. Ä.). Im Zinsbuch ist Nicolaus oder aber sein Namensvetter (s. Bedeke, Niclaus d. J.) zu 1385 als ­Inhaber einer Bude vor dem Tobiastor kegen der Wenygenpforte belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Zu 1388 ist Niclaus als Besitzer eines Zinses nachweisbar, der auf dem Hofgut von Iohannes Glogow lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1505); 525. Bedeke, Niclaus d. J. († 1416 oder danach), war ein Sohn von Berthram Beteke (s. unter Beteke, Bethram) und damit Bruder von Godfridus, Elisabeth und Hartwich d. J. Niclaus war Inhaber einer Bude am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1902). Er erwarb i. J. 1388 einen Zins, der auf dem Haus des Johann Glogow lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1505). I. J. 1391 übernahm Niclaus einen Zins, der auf dem Haus von Hermann de Lubec in der Heilig-Geist-Straße, auf dessen Allod in Stagnitten sowie auf zwei Buden bei den Mönchen stand (Stadtbuch 2, Nr. 1597). I. J. 1411 kaufte Niclaus eine Rente auf einer Hufe zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 2196). Ein weiterer Hufenzins zu Fürstenau ging vor 1416 von seinem Vater in seinen Besitz über (Stadtbuch 2, Nr. 2369). Niclaus war für die Landwehr vom Winter 1396 persönlich aufgeboten. Danach diente er für sich und seinen Bruder Hartwich im Elbinger Kontingent für den Sommerfeldzug des Ordens von 1402, den der Großkomtur gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 258–260); 415, 589, 695 und 940. Bekemannesche, [die] († 1383 oder bald danach). Bei ihr handelte es sich sicherlich nicht um die Witwe der Ratmannen Heinrich († 1358, s. Czaja: Urzędnicy, S. 45) oder Johannes Bekeman († 1339, s. Czaja: Urzędnicy, S. 33), sondern eher um die von Johannes Bekemann († 1353), eines Hofgutsbesitzers zu Fürstenau (Stadtbuch 1, Nrrn. 1094, 1381 und 1406); 125. Belen, Hinrich von († 1404 oder danach); 648, 653, 748 und 761.

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– Berndishegener. Hiermit sind die Bewohner des nö von Elbing gelegenen Stadtdorfes Behrendshagen gemeint; 834. – Bernefelt, Johanes († zw. 1409 und 1414), wohnte an der Hommel. An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 71). I. J. 1414 war er bereits tot, denn sein Haus befand sich damals im Besitz von Hans Schof (Stadtbuch 2, Nr. 2319). I. J. 1405 zahlte Johanes dem Kämmerer einen Geldbetrag (Nowa Księga, Nr. 200). Johanes erwarb i. J. 1409 einen Hufenzins zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 2128). Er nahm an der Winterreise 1394 nach Nowogrodek (s. dazu SSrerPrus. 3, S. 191 f.) teil; 552, 653, 743, 804 und 930. – Beteke, s. auch Bedeke, Betheke. – Beteke, Berthram (vor 1359 – † 1410), war ein Sohn des Ratmannes Hartwich d. Ä. Beteke (HR 6, Nrrn. 132 § 16 und 372 § 7). Berthram wohnte in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1895) und war verheiratet mit einer Frau namens Katke (Stadtbuch 2, Nr. 2183). An seinem Wohnhaus haftete ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das er i. J. 1408 von der Stadt erwarb, und ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 45 und 73). Vielleicht ist damit sein Haus in der Turmstraße gemeint, an dem ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 82). An seinem Haus an der Hommel, mit dem er zusammen mit Godeke Reber im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein anderes Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 66). Zu seiner Bude, mit der er zusammen mit Hanneke Willams im Hofstättenbuch steht, gehörte ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). Von Berthrams Kindern sind Hartwich d. J., Gottfried und Elisabeth (Stadtbuch 1, Nr. 544; Stadtbuch 2, Nrrn. 1007, 1077, 1241, 1972, 1997, 1085, 1743, 1927, 1420, 1847, 1367, 1964, 2106, 1714, 1929, 2337, 1723 und 1779 f.) und Niclaus (s. unter Bedeke, Niclaus d. J.) namentlich bekannt. Berthram ist erstmals zu 1394 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 72). Im Rat versah er häufig das Amt des Außenkämmerers (Nowa Księga, Nr. 2, 4, 19, 31 f., 41, 42 Anm. 2, 78, 87, 200–203, 235, 247, 251–253, 262, 332 343 f., 346, 412 und 652) und das des Schäffers für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrrn. 550, 718, 992 f., 998, 1002, 1109 und 1155). Auch für andere Wasserbauten war er zuweilen zuständig (Nowa Księga, Nrrn. 669 und 1116). I. J. 1399 überwachte er ein Dreiecksgeschäft zw. Willam Crudener, dem Königsberger Großschäffer und seinen wohl noch nicht voneinander abgeschichteten Geschwistern (Schuldbücher 1, Nrrn. 1041 und 1088). Das Schulzenamt übte Berthram i. d. J. 1404 und 1410 aus (Czaja: Urzędnicy, S. 81 und 88). Schon alleine seine Ratsämter brachten es mit sich, dass er auch in geschäftlichen Beziehungen zum Hochmeister und zu anderen Amtsträgern des Ordens (Nowa Księga, Nrrn. 44–46, 359 und 443, sowie Schuldbücher 3, ZM 11,60) stand. Vor Ausbruch des Krieges mit Polen zog er zusammen mit Liefhard von Hervord nach Marienburg, um die zum 17. März 1409 anberaumte Städteversammlung vorzubereiten (Nowa Księga, Nr. 595). Bertram bezog Zinseinkünfte von den Buden von Nikolaus mit der wetewen



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und von Johann carnifex am Wasser jenseits des Tobiastores (Stadtbuch 1, Nr. 1877, und Stadtbuch 2, Nr.1167) sowie von den Häusern von Johann Baggendorf beim Bognerischen Haus am Pferdemarkt (Stadtbuch 2, Nrrn. 784 und 1243), von Tidemann van der Tuye über dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1068), von Tidemann Lange in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1170 f.), von Clawes Nacke an der Hommel vor dem Burgtor (Stadtbuch 2, Nr. 1262), von Gereke Heilsberg in der Alten Münze (Stadtbuch 2, Nr., 1312) sowie von Peter Pert (Stadtbuch 2, Nr. 1316) und von Nikolaus Helmsmed in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1361). Berthram war Besitzer von Hof- und Hufenzinsen in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 960 und 1088), in Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 1538, 1543, 1759 und 1962), in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1961), in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1455 und 1832), und in Behrendshagen (Stadtbuch 2, Nr. 1963). An den Sommerreisen des Ordens nahm er in den Jahren 1385 und 1394 persönlich teil. Im Jahre 1388 befehligte Berthram das zweite Elbinger Alarmaufgebot. Ein Jahr später führte er die dritte Maye oder Abteilung des Elbinger Kontingentes an, um an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des dort festgehaltenen Herzogs von Geldern, der als Kriegsgast des Ordens angereist war, teilzunehmen (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Auf Anordnung des Rates befehligte Berthram zusammen mit Johan d. M. von Ruden das Aufgebot, das an der Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna teilnam (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Als Kriegshauptmann trat er wiederum zu 1409 anlässlich eines Alarmes und einer Landwehr in Erscheinung (Nowa Księga, Nrrn. 780 und 988). I. J. 1410 führtet er sogar eine der drei Mayen des Elbinger Aufgebotes an, das an der Schlacht bei Tannenberg teilnahm (Nowa Księga, Nrrn. 1121 und 1128). Da bereits zu 1411 von seiner Witwe die Rede ist (Stadtbuch 2, Nr. 2183), liegt die Vermutung nahe, dass Bertram bei Tannenberg gefallen ist. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist seine Witwe unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 3, 37, 75, 199, 357, 490, 516, 535, 560, 631, 755 und 877. – Beteke, Hartwich d. Ä. (vor 1345 – † 1388), ist zu 1353 erstmals als Ratmann­ und zu 1371 erstmals als Bürgermeister nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 42 und 67). Clauco Betke war ein Bruder von ihm (Stadtbuch 2, Nr. 303). Hartwich hatte wenigstens fünf Söhne mit Namen Berthram (s. unter Bedeke, Berthram), Nikolaus d. Ä. (Stadtbuch 2, Nr. 1505), Jürgen (s. unter Bedeke, Jurge), Arnd und Albrecht. Die Namen seiner Töchter sind unbekannt. Mit Willam Crudener und dem Königsberger Großschäffer waren sie i. J. 1399 an einem Dreiecksgeschäft beteiligt (Schuldbücher 1, Nrrn. 1041 und 1088). Hartwich wohnte in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1649). Sein Eckhaus in der Böttcherstraße erwarb er i. J. 1378 oder davor von Claus Medenow (APG 369,1/124, S. 1). Dem Hofstättenbuch nach besaß er auch ein Haus an der Hommel, zu dem vier Lose gehörten, die bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lagen (APG 369,1/129, S. 65, 68, 75 und 86). An seinem Haus bei Knut (vgl. mit Knut, Kerstian) haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129,

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S. 85b). Als Gläubiger westeuropäischer Preußenfahrer ist Hartwich schon zu 1345 in den Quellen belegt (Paravicini: Preussenreisen 2, S. 233). Zum 19. November 1367 erscheint er erstmals in seiner Eigenschaft als Ratsendeboten in hansischen Angelegenheiten (s. dazu Carstenn, S. 133–141). Damals ging es um ein Bündnis der wendischen, preußischen und holländischen Seestädte gegen Dänemark und Norwegen (HR 1, Nr. 413). Er war auch im Landesinteresse unterwegs. So handelte er im Auftrag des Hochmeisters im Jahre 1375 mit dem französischen König Karl VI. die ungehinderte Schifffahrt entlang der französischen Küste aus (HR 3, Nr. 67). I. J. 1386 hielt sich Hartwich zu Verhandlungen in England auf. Es ging dabei um die Schäden, die preußische Kaufleute durch englische Kaperfahrer im Swin i. J. 1385 erlitten hatten (HR, Nr. 201 § 4). In innerstädtischen Angelegenheiten half er, i. J. 1370 schiedsrichterlich einen Vermögensstreit zu schlichten (Stadtbuch 2, Nr. 540). Als Bürgermeister befürwortete er i. J. 1371 den von der Schusterinnung angeregten Bau eines Gerberhauses (Stadtbuch 2, Nr. 614). I. J. 1375 bezeugte er vor dem Rat die Erbschichtung zwischen der Witwe des Ratmannes Liefhard von Hervord und ihrer Kinder (Stadtbuch 2, Nr. 735). Im selben Jahr entließ er zusammen mit dem Ratmann Heinrich Wessel die Brüder Peter und Paul Medenow aus der Vormundschaft (Stadtbuch 2, Nr. 737). Er war einer der Vormünder von Johann Slepehengist (Stadtbuch 2, Nr. 1390). Für seine treuen Dienste verlieh ihm (dagegen s. Carstenn, S. 134) Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein am 11. Okt. 1383 11 Hufen und 9 Morgen Land in Hansdorf zu kulmischem Recht (CDW, Nr. 157, und Handfesten, Nr. 23). Hartwich hatte zudem Einkünfte vom Steinhaus von Johann Hasenberg (Stadtbuch 2, Nr. 20), vom Hof von Haneco Glagow (Stadtbuch 2, Nrrn. 75, 699, 1345 und 1399), vom Haus von Eberhard Pay (Stadtbuch 2, Nr. 145 f), vom Allod von Heyno Smurre (Stadtbuch 2, Nrrn. 153, 158 und 213), von der Wurt von Johann Gyrmagen an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 197), von dem von Mathias Zitterpfenning bewohnten Erbe (Stadtbuch 2, Nr. 252), vom Haus von Henzco Musdorp beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 253), vom Erbe von Rubco Striprok (Stadtbuch 2, Nrrn. 270, 397, 457), vom Haus von Reimar von Campenow (Stadtbuch 2, Nr. 336), vom Steinhaus von Johann Hazenberg am Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 372), vom Erbe von Theoderich Colon in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 391), vom Erbe von Johann Golnow (Stadtbuch 2, Nr. 827), vom Wohnhaus von Clauco Bogener (Stadtbuch 2, Nr. 553), vom Haus von Johann Bornholm über dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 608), vom Haus von Johann Erenfrit (Stadtbuch 2, Nr. 662), vom Haus von Heinrich Parkentyn über dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 681), vom Haus des Fleischers Pilgerin an den Fleischbänken beim Ratmann Peter van Dulmen (Stadtbuch 2, Nr. 847), vom Steinhaus von Wikbold Overhagen am Kirchhof (Stadtbuch 2, Nrrn. 998, 1047, 1250 und 1251), vom Haus von Heinrich Musdorf in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1110), vom Grundstück von Johann Kreft bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 1270), vom Hof und Hufen von Hinrich van den Steynbeke (Stadtbuch 2, Nr. 830), vom ehemaligen Bekemann’schen Hof des Lange Peter (Stadtbuch 2, Nr. 1376), von



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Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 88, 133, 209, 329, 572, 585, 596, 603, 643, 648, 858, 865, 867, 956, 976, 1077, 1606, 1922 f. und 2368), von Hufen zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 193 und 999 ), von Hufen zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 749, 751) von einem Hof und Hufen zu Steinbeke (Stadtbuch 2, Nrrn. 743 und 1379), von Hufen zu Schönwalde (Stadtbuch 2, 1379 und 1696), von der Hufe von Clawus Cruse (Stadtbuch 2, Nr. 208), von Hufen zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 960), von Hufen zu Damerau (Stadtbuch 2, Nr. 1218) und vom Hofgut von Heinrich Slaendufel (Stadtbuch 2, Nrrn. 1235, 1288 und 1379). Hartwich bezog Zinse aus den Buden von Johann von Buren am Eck (Stadtbuch 2, Nr. 3), von Nikolaus Senkephil (Stadtbuch 2, Nr. 6), von Nikolaus Kolberch am Eck bei den Schulen (Stadtbuch 2, Nr. 13), von Johann Mönch (Stadtbuch 2, Nr. 81), des Schusters Borchard jenseits der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 110 f.), der Frau Bogener und ihres Sohnes Clauco in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 127 und 506), von Johann Smuldow am Friedhof (Stadtbuch 2, Nr. 395 f.), des Meisters Dietrich (Stadtbuch 2, Nr. 616), von Hermann van Atendorn gegenüber der Heilig-Geist-Brücke (Stadtbuch 2, Nr. 652), von Tilleke van Vorden beim Kirchhof an der Waage (Stadtbuch 2, Nr. 731), von Johann Schenkedorp hinter dem Chor (Stadtbuch 2, Nr. 828), von Johann Langerake in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1095), des Fleischers Johann am Elbing (Stadtbuch 2, Nrrn. 1125 und 1203) und von Johann Ec­ brechtssohn (Stadtbuch 2, Nr. 1206); 3, 36, 126, 134, 172, 184, 193, 283 und 381. – Betheke, s. auch Bedeke und Beteke. – Betheke, Arnt († 1397 oder kurz davor), war ein Sohn des Ratmannes und Bürgermeisters Hartwich d. Ä. Beteke und damit Bruder von Albrecht, Berthram, Jürgen und Nikolaus Beteke sowie einer unbekannten Anzahl von Schwestern (s. Beteke, Hartwich d. Ä.). Arnt besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das nach seinem Ableben an seine Geschwister fiel (Stadtbuch 2, Nr. 1783). Ein weiteres Haus lag an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1839). Arnt war zudem in Fürstenau begütert (Stadtbuch 2, Nr. 1781 f.). I. J. 1400 hatte Arnt noch eine Geldschuld beim Königsberger Großschäffer offen, für deren Rückzahlung eine seiner Schwestern verantwortlich war (Schuldbücher 1, Nr. 1088). Einnahmen bezog Arnt vom Haus von Johannes Bodeker beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1489). Arnt diente im Alarmaufgebot vom Juni 1386 und bei der Landwehr von 1387 Juni 3. Ende November 1390 war er Teilnehmer des Aufgebotes für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging. Im Sommer 1391 gehörte er zum Elbinger Kontingent, das an der Kriegsreise des Ordens nach Wilna teilnahm (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174); 107, 153, 172, 381, 398, 487 und 512. – Beyer, Claus († 1417/1418 oder danach), könnte mit dem Lieferanten personengleich gewesen sein, der i. J. 1413 die Stadt mit gotländischem Stein versorgte (Nowa Księga, Nr 1327). Zu seinem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 25). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 964.

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– Beygir. Im Stadtbuch sind der zu 1355 – um 1360 eingetragene Hufenbesitzer in Klein Mausdorf Nycholai Beyer (Stadtbuch 1, Nrrn. 1551, 1593, 1595–1597) und der zw. 1353 und 1356 nachweisbare Hofgutsbesitzer Iohannes Beyer belegt (Stadtbuch 1, Nrrn 1424 und 1646 f.). Daneben weist das Stadtbuch den Messerschmied gleichen Namens aus. Dieser besaß ein Haus an der Hommel (Stadtbuch 2, Nrrn. 124, 143, 623 und 1030) und unterhielt eine Bude am Eck zum Heilig-Geist-Hospital (Stadtbuch 1, Nrrn. 1655 und 1663). Da der Messerschmied bereits zw. 1363 und 1372 verstorben war, kommt er für die Identifizierung zwar nicht mehr in Betracht, wohl aber ein Nachkomme; 705 und 713. – Beygir, Peter († zw. 1406 und 1409), war wohl personengleich mit dem Englandfahrer Peter Beyer, der im Auftrag des Marienburger Großschäffers i. J. 1406 eine Sendung Falken nach England überantwortete (Schuldbücher 3, ZM 11, 179). Da seine Witwe im Kriegsbuch zu 1409 belegt ist, muss Peter in der Zwischenzeit gestorben sein. Zu 1403 ist Peter als Inhaber einer Bude am Kirchhof beim Pfarrer belegt (APG 369,1/1377, Bl. 2r). Peters Witwe wird zu 1417 mit ihrem Sohn Hans als Besitzerin einer Bude am Rathaus genannt (Semrau: Markt, S. 45). Der im Schuldbuch des Königsberger Großschäffers zw. 1400 und 1402 belegte gleichnamige Gewandscherer aus der Neustadt Elbing war wohl nicht identisch mit ihm (Schuldbücher 1, Nrrn. 1067, 1079, 1132 und 1166); 717 und 970. – Bicolle war wohl schon i. J. 1387 tot, sonst wären nicht seine ungenannten Kinder gestellungspflichtig geworden. Jacob Bicolne ist zu 1378 als Bewohner der Schmiedestraße belegt (APG 369,1/124, S. 3); 184. – Biden, Hinrich von († 1405 oder danach), war für die Sommerreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f.) aufgeboten. An seiner Statt zog ein namentlich unbekannter Livländer mit; 838. – Biland, Arnt († zw. 1409 und 1421), war verheiratet mit einer gewissen Girtrud. Mit ihr hatte Arnt den Sohn Jacob. In zweiter Ehe war Girtrud mit Lorich Girke verheiratet. Zu 1421 wird sie als tot bezeichnet (APG 369,1/117, S. 21). Arnt besaß ein Erbe vor dem Markttor, das zu Gunsten der Kinder von Andreas de Lubec belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1156 und 1346). Von seinem Haus bei der Sankt-Marien-Kirche/Dominikanerkirche bezog Johann von Thorun Einkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 2046). Vielleicht war Arnt personengleich mit dem Bilande, dem die Kämmerei i. J. 1410 eine Lieferung Bauholz für die Verstärkung des Bollwerkes bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1150); 60, 435, 533, 560 und 904. – Biland, Johanes († 1396 oder danach), ist als Ratmann erstmals zu 1384 belegt (Elbinger Antiquitäten, S. 288). Er besaß zusammen mit Rulof von Mellen (s. unter Mellen, Rulof von) eine Bude bei den Mönchen, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das beide i. J. 1396 von der Stadt erwarben (APG 369,1/129, S. 65); 24 und 175. – Biland, Godert († zw. 1409 und 1411), war ein Enkel (nepos) des alten (antiquus) Willam Biland. Er war Inhaber eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Godert i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 64). Er besaß zudem eine Verkaufsbude in der Nach-







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barschaft von Lyndentwich (s. auch Lyndentwich, Johanes d. J.), die zu Gunsten seines Großvaters belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1344). Godert hatte zwei Töchter mit Namen Margareta und Katherina, die Zinseinkünfte vom Haus von Gerhart Rover in der Fleischerstraße und von der Bude von Hanke Smoldouw bezogen (Stadtbuch 2, Nrrn. 2198 und 2261). Godert selber hatte Zinseinkünfte von der Bude der Witwe des Fleischers Marquard hinter dem Eckgrundstück des Goldschmieds Rutcher (Stadtbuch 2, Nr. 1703); 60, 694 und 979. Biland, Willam († nach 1402 Juli 24), war ein Bruder von Reynart Biland (Stadtbuch 2, Nr. 564). Zur Mitgift von Willams Ehefrau gehörte ein Zins, der auf dem Haus der Gebrüder Hermann und Hinczmann Raw am Eck zur engen Gasse lastete (Stadtbuch 2, Nr. 631). Willam besaß ein Haus gegenüber der Schule bei Nikolaus Wytte, das zu Gunsten von Hartwich und Geleke von Lubec belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1481). Er unterhielt zwei Eckbuden am Heumarkt (APG 369,1/124, S. 3). Willam hatte Einkünfte vom Haus von Godeko Boys, vom Haus des Schmiedes Heinrich Blumentrit in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 301 und 937 f.), von der Bude seines Enkels Godart Biland bei Lyndentwich und von der von Tydemann Sengebeer beim Pfeifenbrunnen, die zuvor ihm selber gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1344 und 1536). Willam war für den nach Königsberg aufgebotenen Alarm von Anfang Okt. 1384 (vgl. damit SSrerPrus 3, S. 135) persönlich aufgeboten. Während der Sommerreise von 1385 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) diente er mit einem Pferd. Willam gehörte zu Kontingent für den den Alarm von Ende Juli 1388 und nahm an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg im Spätwinter 1389 teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Schließlich diente Willam im Elbinger Aufgebot für die Landwehr, die Ende November 1390 bei Schwetz in Stellung ging; 24, 60, 119, 187, 270, 345, 457, 498, 613 und 693. Billewerdir, Arnt († zwischen 1385 und 1388), war verheiratet mit einer gewissen Margaretha (s. unter Bilwerdirsche), die nach seinem Ableben im Stadtbuch als Bilwerdirssche oder relicta Bilwerdirs bezeichnet wird (Heckmann: Wäppner, S. 78). Dies gestattet ihn, den im Kriegsbuch ohne Vornamen verbuchten Billewerdir-Einträgen zuzuordnen. Mit ihr hatte Arnt den Sohn Hermann (Stadtbuch 2, Nr. 1507 und 2226). Zu 1366 war ein Haus von Arnold Billenwerder zu Gunsten des Ratmannes Henrich Wessel belastet (Stadtbuch 2, Nr. 403). Das Haus einer gewissen Berthe in der Tobiasstraße lag zwischen den Häusern von Arnt Billenwerder und von Oberhagen (Stadtbuch 2, Nrrn. 674 und 704). Das halbe Haus von Käthe Overhagen lag jedenfalls in der Tobiasstraße in Marktnähe (s. unter Ouerhagen, Kethe); 18, 47 und 72. Billewerdirsche, s. Bilwerdirsche. Bilwerdir, s. Billewerdir. Bilwerdir, Herman († 1410?), war ein Sohn von Arnt Billewerdir (s. unter Billewerdir, Arnt) und seiner Frau Margaretha (s. unter Bilwerdirsche). Herman war verheiratet mit einer gewissen Elsebete (Heckmann: Wäppner, S. 80 f.). Als

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Witwe bezog sie Einkünfte vom Hofgut von Johann Kreft (Stadtbuch 2, Nr. 1616), vom Haus von Nicolaus Swarte in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2007) sowie vom Hofgut von Godeke Damerouw (Stadtbuch 2, Nr. 2192). Zusammen mit seiner Mutter hatte Herman Einkünfte vom Haus von Henrich Colner in der Böttcherstraße in der Nachbarschaft von Hildebrand Colner und von Gerhard Seland bzw. von Johann Rode (Stadtbuch 2, Nrrn. 1507, 1583, 1592, 1721, 1772, 1802). Mutter und Sohn waren auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 1513). Herman und seine Mutter besaßen zudem Zinse vom Haus von Gerike Heilsberg am Brotmarkt, wo früher die Münze stand (Stadtbuch 2, Nr. 1236), vom Eckgrundstück von Johann Kreft bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1524 und 1545), vom Haus von Johann Lumpe in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1525), vom Haus von Everhard Mederik in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1554), vom großen Haus des Goldschmiedes Tymmo am Buschbäckermarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1571), vom Haus von Iacob Valsche bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1653), vom Haus von Heinrich Swarcze in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1690), vom Haus von Katke Striprock in der Böttcherstraße unmittelbar bei dem Haus des Ratmannes Johann Volmersten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1701, 1866 und 1892), vom Haus von Johann Cornegil in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1709), von der Bude von Johan Ryman am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1814), vom Haus von Albert Bedeke in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1819), vom Haus von Hermann Puleman beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1897), vom Haus von Arnold Duker am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1908 und 1953) und vom Haus von Claus Volmersten in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2119). Herman alleine hatte Einnahmen vom Hofgut von Heinrich Damerow (Stadtbuch 2, Nr. 1919). An den militärischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Herman bei der Rückeroberung Gotlands im Jahr 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) mit drei Wäppnern und zwei Pferden. Schließlich diente Herman im Aufgebot für den Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). Zu seiner Einheit gehörten ein Pferd und ein Wäppner. Herman gehört vermutlich zu den Opfern der Schlacht bei Tannenberg von 15. Juli 1410; 225, 235, 732, 774 und 894. – Bilwerdirsche, [die], ist personengleich mit Margaretha († 1409 oder bald danach), der Witwe von Arnt Billewerdir (s. unter Billewerdir, Arnt) aus der Tobiasstraße (Heckmann: Wäppner, S. 78 f.). An ihrem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 73). Da sie i. J. 1398 vom Schiffer Klaus Snurre Waren verfrachten ließ, für die sie Pfundgeld zahlte, ist ihre Beteiligung am hansischen Fernhandel belegt (Pfundzollregister, Nr. 26c). Zusammen mit ihrem Sohn Herman war sie Inhaberin eines Zinses, der auf dem Haus von Henrich Colner in der Böttcherstraße in der Nachbarschaft von Hildebrand Colner und von Gerhard Seland bzw. von Johann Rode (Stadtbuch 2, Nrrn. 1507, 1583, 1592, 1721, 1772 und 1802) lastete. Mutter und Sohn waren auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 1513). Margaretha und Herman hatten auch Einkünfte vom Haus von Gerike Heilsberg am Brotmarkt, wo früher



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die Münze stand (Stadtbuch 2, Nr. 1236), vom Eckgrundstück des Johann Kreft bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1524, 1545), vom Haus von Johann Lumpe in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1525), vom Haus von Everhard Mederik in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1554), vom großen Haus des Goldschmiedes Tymmo am Buschbäckermarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1571), vom Haus von Iacob Valsche bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1653), vom Haus von Heinrich Swarcze in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1690), vom Haus von Katke Striprock in der Böttcherstraße unmittelbar bei dem Haus des Ratmannes Johann Volmersten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1701, 1866 und 1892), vom Haus von Johann Cornegil in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1709), von der Bude von Johan Ryman am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1814), vom Haus von Albert Bedeke in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1819), vom Haus von Hermann Puleman beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1897), vom Haus von Arnold Duker am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1908 und 1953) sowie vom Haus von Claus Volmersten in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2119). Außerdem besaß Margaretha für sich alleine Hufenzinse zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1777, 1992 und 2120); 225, 235, 292, 469, 534, 648, 668 und 732. – Birsmed, s. Birsmit. – Birsmit, ist vermutlich mit dem zu 1411 erstmals als Ratmann nachgewiesenen (Nowa Księga, Nr. 1210, s. dagegen Elbinger Antiquitäten, S. 289) Claus Birsmit (vor 1360 – † 1426, Czaja: Urzędnicy, S. 102) personengleich und nicht mit dem zu 1399 erstmals belegten Schreiber Johannes Birsmid (vgl. KämmereiRechnungen, S. 376, mit Tandecki: Stadtschreiber, S. 124 und Anm. 47). Claus war wohl ein Sohn des zu 1360 belegten Nicolaus Birsmyt und seiner Frau, der domina Katke Rauensberg, sodass er ggf. ein Bruder von Proseke und Gele Birsmit war. Für diese Annahme spricht, dass Nicolaus Birsmyt Zinseinnahmen vom Haus des Ratmannes Peter Dulmen (Stadtbuch 1, Nr. 1413), des Vaters von Johanes d. J. von Dulmen, hatte. Von dem Haus in der Fischerstraße bezog noch Claus Einnahmen (Stadtbuch 2, Nrrn. 2234 und 2260). Er selbst bewohnte ein Haus mit zweigeteiltem Giebel in der Heilig-Geist-Str. (Hauke/Stobbe, S. 91). Zu dem Haus gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt kaufte. Es gehörte später seinem Sohn Niclos (APG 369,1/129, S. 5). Claus war verheiratet mit der Witwe von Arndt Wilde, denn i. J. 1425 ist er als Vormund für seine Stieftochter Margarethe nachweisbar (APG 369,1/117, S. 47). I. J. 1399 überbrachte Claus den Hauptleuten des Elbinger Aufgebotes für die Sommerreise des Ordens gegen Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228), Johann Lumpe und Anthonius Volmersten, eine Summe Geldes (Kämmerei-Rechnungen, S. 375) in Königsberg. Seit 1404 scheint Claus für einige Jahre das Amt des Pflegers des St. Georgskirche/Heilig-Leichnam-Kirche versehen zu haben, denn er nahm für die Kirche Zahlungen in Empfang (Nowa Księga, Nrrn. 6, 42 und 1403). Birsmid gehörte neben Hannke Kamper, Hinrich Thewesson und Bernd Damerow zu den Gläubigern, bei denen der Hauptmann des Elbinger Aufgebotes während der Winterreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) Geld aufnahm (Nowa Księga, Nr. 84). Zu 1411 ist

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Birsmits Schreiber Jürgen (Nowa Księga, Nr. 1210) belegt. Auf Geheiß der Bürgermeister zahlte Claus i. J. 1412 eine Summe Geldes vom Testament Henrich Damerows an die Kämmerei (Nowa Księga, Nr. 1260). Im selben Jahr erhielt Claus Geld von der Stadt für einen Reisekessel (Nowa Księga, Nr. 1265). Da Claus i. d. J. 1409 und 1413 mit der Kämmerei Holz- und Getreidegeschäfte machte, dürfte er Kaufmann gewesen sein (Nowa Księga, Nrrn. 913 und 1324). Zu 1421 und 1422 ist Claus in der vormundschaftlichen Verwaltung von Peter Rymers Sohn Peter und von Johannes Stregener nachweisbar (APG 369,1/117, S. 20 und 25). Claus besaß Zinseinkünfte vom Haus von Claus Tirgart in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2230), von der Bude von Tydeman Warnouw bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 2235), von der Stadt für ein Dahrlehen (Stadtbuch 2, Nr. 2277), das im Zusammenhang mit einer Anleihe des Hochmeisters stand (Nowa Księga, Nrrn. 1329 und 1465), von der Stadt für ein Darlehen, das er zusammen mit Casaria, der Tochter des Apothekers Johannes, gewährte (APG 369,1/116, S. 3), sowie von der Stadt für eine i. J. 1423 geliehene Summe Geldes, hälftig zu Gunsten von Arndt Wildes Tochter (APG 369,1/116, S. 10), vom Haus von Herman Hulskam und seiner Stiefkinder Haus in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2310) und vom Haus von Johannes Rauesberg bei den Brotbänken in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2336). Zu 1416 Febr. 18 ist Claus unter den Zeugen eines Notariatsinstrumentes (Schiebl. XXIII, Nr. 6) nachweisbar. Claus war für den Alarm von Ende Juli 1388 persönlich aufgeboten. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit drei Harnischen und mit einem Pferd verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 192, 280, 347, 451, 647, 717 und 846 f. Bisel, Gerd van (1394), ist zu 1391 als Inhaber einer Verkaufsbude zwischen dem Heilig-Geist- und dem Brücktor belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1596); 551. Bladee, s. Bladye. Bladye, Pawel († 1417 oder danach), war Bierbrauer oder –händler, denn die Kämmerei hatte ihn i. J. 1412 für eine Lieferung Bier bezahlt (Nowa Księga, Nr. 1295). Er ist zu 1417 zusammen mit Claus Pape (s. unter Pape, Claus) als Vormund von Hans, Orthye und Katherine, der Kinder von Hans Hane, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 5). Paul Bladow, der wohl mit Pawel personengleich war, ist als Bewohner eines Hauses am alten Markt belegt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265). Pawel gehörte zum Aufgebot von 1409 für den Kriegszug nach Dobrin (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 804 und 925. Blok, Niclos († 1409 oder danach); 964. Blomenow, s. auch Blumenow und BlGmenow. Blomenow, Hans († 1404 oder danach); 792. Blomenow, Herman († 1405 oder danach), trat i. J. 1399 als Bürge für die Bezahlung eines Tuchgeschäfts von Nyclos Schriber zu Sommerau mit dem Königsberger Großschäffer auf (Schuldbücher 1, Nr. 1086). Zu 1402 ist Herman als Inhaber eines Hauses an der Hommel nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1979). An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg



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(APG 369,1/129, S. 70). Laut Kriegsbuch bewohnte er i. J. 1409 das Haus mit seinen Stiefkindern und einem als Hausgenossen bezeichneten Mieter. Da ihn die Stadt im Jahr 1405 nach Balga verordnete, um dort die Ausschiffung verbotener Waren zu überwachen (Nowa Księga, Nr. 225), dürfte er Seeschiffer gewesen sein. Herman gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). I. J. 1403 diente Herman im Aufgebot für die Landwehr, die bei Preußisch Friedland in Stellung ging; 636, 661, 742, 794 und 927. – Blume, Herman († zw. 1387 und 1398), war Besitzer einer Bude. Seine Nachfolger waren Andreas Dirgarden und Heinrich Schulte (Stadtbuch 2, Nr. 1797); 181. – Blumenow, Claus († 1398 oder danach), besaß ein Haus in der Böttcherstraße, das i. J. 1388 zu Gunsten von Gryte, der Witwe von Claus Dortmund, und ihres Sohnes Esken belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1499 und 1504). Zu dem Haus gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 11). I. J. 1395 wurde das Haus zu Gunsten von Hans und Gele, der Kinder des Ratmannes Heinrich Kreuzburg beschwert (Stadtbuch 2, Nr. 1729); 234, 265, 498, 649 und 748. – BlGmenow, Peter († 1385 oder davor), hatte eine Tochter namens Elizabeth, die i. J. 1385 Einkünfte vom Haus ihres Stiefvater Iacob Huge erhielt (s. unter Huge, Jacob). Die weiteren Nachkommen Peters sind namentlich nicht bekannt; 566. – Blusman, Arnd d. Ä. († zw. 1396 und 1401), ist zu 1385 als Inhaber einer Bude am Rathaus nachgewiesen. Bei dem dort zu 1403 belegten Namensträger, handelt es sich vermutlich um seinen gleichnamigen Sohn (Semrau: Markt, S. 21). Arnd besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 79). Er war verheiratet mit einer gewissen Gertrud. Als Witwe war sie i. J. 1401 Inhaberin eines Zinses, der auf dem Haus von Gese Colberg in der Turmstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1940). I. J. 1413 besaß sie Zinseinkünfte vom Haus von Girdrud, der Witwe von Marquart Brun, das ebenfalls in der Turmstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2283); 584. – Blusman, Peter († zw. 1402 und 1409). Seine namentlich unbekannte Witwe ­gehörte zu den Gestellungspflichtigen von 1409; 696 und 964. – Blusman, Tideman († 1417/1418 oder danach). Zu 1378 ist eine gleichnamige Person als Inhaberin eines Zinses vom Haus von Hanco Werner am Heumarkt nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 905). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Blusman unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 862. – Bodeker, Johannes († 1411 oder bald danach), besaß ein Haus am Markttor, das zu Gunsten von Hartwich Betke belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1489 f. und 1691). Das Haus lag neben dem von Hinrich Woltersdorp (Stadtbuch 1, Nr. 2097). An Johannes’ Wohnhaus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 74). Johannes war Inhaber eines weiteren Hauses, das bei dem Temenitze genannten Diebesturm stand (Stadtbuch 2,

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Nrrn. 1510 und 1673). An dem Haus hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 68). An seinem Haus, mit dem er zusammen mit Johannes Kneffelt im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie (APG 369,1/129, S. 39). Johannes unterhielt eine Bude beim Heilig-Geist-Tor (APG 369,1/124, S. 5). Er war Hauptmann des Elbinger Aufgebotes für das Heer des Ordensmarschalls, das im Herbst 1388 die litauische Burg Wilkenberg bei Kulwa an der unteren Wilia verbrannte (SSrerPrus 3, S. 153). I. J. 1397 gehörte er zur Elbinger Mannschaft, die im Namen der preußischen Städte Stockholm besetzt hielten (Pelech: Pfundzoll, Nr. 63, und Kämmerei-Rechnungen, S. 374). Bei diesem Einsatz wurde er verwundet, wie es seine Ausgaben für ärztliche Hilfen belegen (HR 4, Nr. 520 § 13). Sein Testament datiert von 1411 Jan. 2 (Oliński, S. 389 Nr. 4). Namensgleichheit besteht mit dem 1367 genannten Krüger zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 447); 36, 143, 234, 290, 581, 737 und 792. – B=gen, Jocob († 1409 oder danach). Zu 1372 ist im Stadtbuch ein Hermannus B=gen als Inhaber eines Hauses an der Hommel nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 611). Wegen des Wohnplatzes könnte es sich bei ihm um einen Vorfahr des im Stadtbuch nicht belegten Jocob gehandelt haben. I. J. 1409 stand Jurge van Lubic (s. unter Lubic, JFrge von) in einem nicht näher bezeichneten Dienstverhältnis zu Jocob; 940. – B=seperd, Heyne († 1409 oder danach), ist zu 1373 als Besitzer einer Bude am Wasser belegt (Stadtbuch 2, Nr. 664). Im Hofstättenbuch ist er zusammen mit Claus von Schonecke (s. unter Schoneke, Claus) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete. Das Los kauften sie i. J. 1396 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 76). I. J. 1400 war er Inhaber eines Zinses geworden, der auf dem Haus seines Schwiegersohnes Hannus Stobay in der Tobiasstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 1887). I. J. 1409 erhielt Boseperd von der Kämmerei die Bezahlung für eine Lieferung Dielen (Nowa Księga, Nr. 761); 976. – Bolhagen, Heinrich († 1421 oder kurz davor), war Schiffer. Er war verheiratet mit Hille, einer Tochter des Ratmannes Johann Ubeke. Nach dem Tode Heinrichs übernahmen i. J. 1421 Ubeke und Hilles Schwager Johann Wyse ihre Vormundschaft. Von dieser vormundschaftlichen Verwaltung waren Hilles Tochter Taleke, die mit Engilke Boryne verheiratet war, und ihr bereits mündiger Sohn Marcus befreit (APG 369,1/117, S. 22). Namensgleichheit bestand mit dem in den Kämmereirechnungen zu d. J. 1410 und 1414 belegten Zimmermann Bolhagen (Nowa Księga, Nrrn. 1044, 1113, 1481, 1483, 1512 und 1514). Heinrich dürfte mit dem Schiffer, der i. J. 1398 Pfundzoll für sein Schiff und für die Ladungen von vier Befrachtern entrichtete (Pfundzollregister, Nr. 12), personengleich gewesen sein. Wohl derselbe hatte Beziehungen zu England, denn die im Haag eingetroffenen englischen Unterhändler verlangten in ihrer Antwort von 1407 Juni 28 auf die eingereichten preußischen Klageartikel eine Sühneleistung von dem Elbinger Bolhagen (HR 5, Nr. 440 § 3). Im Frühjahr 1398 zog Heinrich mit der Elbinger Kriegsmannschaft nach Danzig zu den Friedeschiffen, die





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sich dort für den Angriff auf die von den Vitalienbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) sammelten; 644, 809 und 959. Bomgarde, Hans († 1425 oder danach). Im Neuen Rechnungsbuch ist zu 1410 ein Bomgarde als Büchsengießer nachweisbar (Nowa Księga, Nr. 1049). Personengleichheit ist demnach möglich. Hans war verheiratet mit einer gewissen Elisabeth, die wohl bis zu seiner Eheschließung mit ihr i. J. 1418 unter der Vormundschaft des Ratmannes Johan Munsterberg (s. unter Monsterberg, Johanes) stand (APG 369,1/117, S. 10). Er selbst trat i. d. J. 1418, 1424 und 1425 in die vormundschaftliche Verwaltung für Gerke Bomgartes Kinder, für Jurge Wolfs Tochter Girtrudt und für Goswyn Gises Tochter Elzebet ein (APG 369,1/117, S. 10, 39 und 43). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hannus Bowmgardt unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers ohne Waffenbesitz verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 796. Bomgardissche, [die]; 24, 89 und 117. Bone († 1409 oder danach). Wegen des mutmaßlichen Wohnortes an der Hommel dürfte eine Identifizierung mit Johan Bone (s. unter Bone, Johan) nicht in Frage kommen. Für die Gleichsetzung mit einem der Söhne Johan Bones reichen die zu ihnen gewonnenen Angaben nicht aus; 931. Bone, Barbara († 1409 oder danach), war eine Tochter von Johan Bone und seiner Frau Margritte (s. Bone, Johan); 902. Bone, Jacob († 1409 oder danach), war ein Sohn von Johan Bone und seiner Frau Margritte (s. Bone, Johan); 902. Bone, Johan († zw. 1403 und 1409), besaß ein Wohnhaus in der Gerberstraße, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 85b). Sein Haus war zu Gunsten von Katherina, einer Tochter von Tidemann Bomgarden, und des Ratmannes Tidemann Rese belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1614 und 1784). Namensähnlichkeit besteht mit dem zu 1407 als Englandfahrer nachgewiesenen Johann Bonne (Jenks: England, S. 864). Johan stellte für die Winterreise 1399 ein Pferd, um die persönliche Teilnahme abzugelten. I. J. 1403 diente er im Aufgebot für die Landwehr, die bei Preußisch Friedland in Stellung ging. Seine Witwe Margritte und ihre Kinder Kerstine, Jacob, Niclos und Barbara erwarben i. J. 1409 Einnahmen vom Haus von Jacob Hobwenpussches in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2071); 45, 538, 648, 652, 667, 740, 780 und 792. Bone, Kerstine († 1409 oder danach), war eine Tochter von Johan Bone und seiner Frau Margritte (s. Bone, Johan); 902. Bone, Niclos († 1409 oder danach), war ein Sohn von Johan Bone und seiner Frau Margritte (s. Bone, Johan); 902. Bonische, [die] († 1421 oder danach), dürfte mit Margritte, der Frau von Johan Bone (s. unter Bone, Johan), personengleich gewesen sein. Im Wiesenbuch von 1421 ist Griethe Bonesche mit ihren Kindern belegt (APG 369,1/126, S. 61); 902. Borchfeld, s. auch Borchfelt. Er handelte mit Fisch, denn er gehörte zu den Pfundzollpflichtigen von 1398 (s. Pfundzollregister, Nr. 18h). Vielleicht ist mit ihm Johanes Borchfelt gemeint, der für das Landwehraufgebot von Ende Januar

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1397 zusammen mit Peter Glottow ein gutes Pferd und einen Wäppner zu stellen hatte. Dazu fügt sich ein, dass zu 1403 die Borchfeldissche mit ihren Söhnen zusammen mit Peter Glottow veranlagt wurde; 373, 477, 547, 624 und 637. Borchfeld, Vritze († 1407 oder danach), wohnte i. J. 1407 in der Nähe des Zimmerhofes (Nowa Księga, Nr. 511); 792. Borchfeldissche, [die], war wahrscheinlich mit der Witwe des Johanes Borchfelt personengleich (s. unter Borchfeld). Borchfelt, s. auch Borchfeld. Borchfelt, Johanes († zw. 1397 und 1403), war möglicherweise personengleich mit dem im Kriegsbuch zu 1389 erstmals belegten Borchfeld (s. unter Borchfeld). Borchard († zw. 1409 und 1412). Von den vielen Namensträgern kommt wegen der zeitlichen Nähe am ehesten der zu 1412 im Stadtbuch belegte Sohn des Meisters Iohan für eine Identifizierung in Frage. Im gegebenen Falle wäre Borchard der Vater von Margarete, Hans, Niclas und Barbara gewesen, die i. J. 1412 gemeinsam einen Zins vom Haus von Peter Scholky in der oberen Fleischerstraße erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 2224). Dies deutet darauf hin, dass Borchard damals bereits tot war. Borchards Witwe Katerina war i. J. 1421 mit Peter Schoke verheiratet (APG 369,1/117, S. 21). Er könnte mit Peter Scholky personengleich gewesen sein; 695, 836 und 966. Borchstedische, [die] († 1404 oder danach), wurde zu 1399 mit ihrer unbekannten Tochter veranlagt; 652, 740 und 781. Borchstedissche, s. Borchstedische. Borchman († 1383 oder bald danach), ist im Stadtbuch zu 1382 als Besitzer eines Hofgutes zu Schönwalde nachweisbar (Stadtbuch 2, Nrrn. 1230, 1260 und 1272); 125. Borenberch, Henrich († 1389 oder bald danach); 260 und 329. Borgart, s. Borchard. Boryn, Claus († 1427 oder danach), ist zu 1411 und 1412 als Hofherr des SanktGeorgs- oder Heilig-Leichnams-Hospitals belegt (Nowa Księga, Nrrn. 1164, 1166, 1168 f. und 1261). Zu seinem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 35). Claus war Bierbrauer oder -händler, denn die Kämmerei bezahlte ihn mehrmals für Bierlieferungen (Nowa Księga, Nrrn. 1211 und 1294). I. J. 1419 wurde eine Angelegenheit von Claus, über die sich Haneke Huge (s. unter Huge, Haneke) und Baldewyn Radike entzweiten, vor dem Rat geschlichtet (APG 369,1/117, S. 12). Zu 1423 bis 1427 ist Claus als Vormund für Margarethe, Schwester des verstorbenen Michil Veerst, für Syman Mirke, für Elzebet, Tochter von Jacob Hartwig, und für Peter, Sohn von Herman Engilke, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 30, 38, 43 und 54). Claus diente im Aufgebot von 1409 für den Kriegszug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Boryn unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 866.



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– Boye, s. auch Boyge und Buye. – Boye († 1413 oder danach?). Ein Boye zählte i. J. 1409 zu den Gestellungspflichtigen. Vielleicht war er mit dem zu 1413 erwähnten gleichnamigen Hausbesitzer (Nowa Księga, Nr. 1355) personengleich; 873. – Boye, Herman († 1389 oder danach), besaß Grundstücke an der Hommel (APG 369,1/124, S. 3 und 7); 391. – Boyge, s. Buye. – B=ys, Claus († 1409 oder danach), ist zusammen mit Claus Boys (s. unter B=ys, Claus) im Hofstättenbuch für ein Haus eingetragen, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 83). Claus war der Vater von Mertin und Claus, die i. J. 1419 vor dem Stadtrat ihre Vormünder aus ihrer Verantwortung entließen (APG 369,1/117, S. 11); 866. – B=ys, Merten († 1417/1418 oder danach?), ist zu 1410 als Besitzer eines Hauses in der oberen Fleischerstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2155). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Boys, bei dem es sich um Merten gehandelt haben könnte, als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 884. – Boys († 1394 oder danach), wurde i. J. 1394 zusammen mit seinem Kindern veranlagt; 395 und 579. – Brandenhof, Haneke († 1417 oder danach), leistete vermittels von Heinrich Colner und zweier Pferde Ersatz für seine persönliche Teilnahme an der Winterreise 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235–237). Haneke war Besitzer eines Steinhauses in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 948). Ein weiteres Haus, das in der Gerberstraße lag, war zu Gunsten von Orthie, der Witwe von Ludeke Schulte, belastet (Stadtbuch 2, Nr. 2253). Zu einem der Häuser gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Hans i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 3), sowie ein weiteres Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 71). Haneke war verheiratet mit einer gewissen Margarethe, die sich nach seinem Tode mit Johann Dumkote verehelichte. Von Hanekes Kinder sind Lorich, Jurge und Margarethe deswegen bekannt, weil sie i. J. 1424 der Vormundschaft entlassen wurden (APG 369,1/117, S. 42). Zu 1401 ist Haneke zusammen mit Claus Schonebruck und Lucas, dem Sohn der Schwester des Johann Rybe, als Vormund von Caspar und Baltezar, der Kinder der Witwe des Johann Rybe, belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1959; s. dazu auch APG 369,1/117, S. 39). Vom Königsberger Großschäffer bezog der als Gewandscherer bezeugte Haneke flämische Tuchwaren (Schuldbücher 1, Nrrn. 1053, 1059 f., 1101, 1134, 1158 und 1177). Mit Lucas Rybe führte Haneke mindestens zw. 1402 und 1404 eine Handelsgesellschaft, die beim Königsberger Großschäffer Tuchwaren bezog (Handelsrechnungen, S. 219,27 und 222,3). Zu 1414 ist Haneke als Gläubiger für eine Kalklieferung belegt (Nowa Księga, Nr. 1456). In der Liste der Heerschau von 1417 ist Brandenhoff unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer von eineinhalb Harnischen und von einem Pferd verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 65, 175, 451, 574, 687 und 924.

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– Brandenhoff, s. Brandenhof. – Brandenhofvessche, dy († 1404 oder danach). Zu 1394 ist die ehrbare Frau gen. die Brandenhouesche als Besitzerin eines Hauses in der oberen Heilig-GeistStraße neben dem Ratmann Johann Drugehorn belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1674). Zu dem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 58). Sie ist vermutlich mit der Witwe von Thomas Lose und Ehefrau von Conrad Brandenhof (APG 369,1/124, S. 2) gleich zu setzen; 798. – Breger, s. Briger. – Bremen, Diterich von († 1403 oder danach), war ein Sohn Jurges von Bremen (s. unter Bremen, Jurge von). Er besaß Zinseinkünfte von den Buden von Iohannes van Epe (Stadtbuch 2, Nr. 846) und von Nicolaus Bedeke am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1902) sowie vom Hofgut von Iacob Glogow (Stadtbuch 2, Nr. 1879) und vom Haus des Ratmannes Berthram Beteke in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1895); 704. – Bremen, Johanes van († 1394 oder bald danach), ist im Stadtbuch zu 1380 als Besitzer einer Bude am Elbing belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1053), was eine Identifizierung mit Johannes, dem Sohn des Bürgermeisters Gotko von Bremen († 1334, Czaja: Urzędnicy, S. 30) erleichtert, denn Johanes, sein Bruder Gotko und ihre Mutter sind zu 1351 als Inhaber von Budenzinsen belegt (Stadtbuch 1, Nrrn. 440, 604, 989). Die Gebrüder sind zusammen mit ihrer Mutter auch als Zinsbesitzer von Hufen in Fürstenau (Stadtbuch 1, Nrrn. 15, 22, 898–900, 913 f.), Wogenap (Stadtbuch 1, Nr. 941) und Schönwalde (Stadtbuch 1, Nr. 982) nachweisbar. Zu Johanes Bude, mit der er zusammen mit Heinrich Barenwolt (s. unter Barenwolt, Heinrich) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 55); 551. – Bremen, Jurge von († 1391?), der im Stadtbuch in der Regel mit der Vornamensvariante Jurian geführt ist, hatte einen Sohn namens Diterich (Stadtbuch 2, Nr. 846). Jurge lebte auf einem städtischen Vorwerk, wo er einen Hof besaß. Dieser wurde i. J. 1380 zu Gunsten der Kinder von Hermann Wernczink, die er mit Lutgard von Bremen hatte, belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1044 und 1375). Eine abermalige Belastung erfuhr der Hof zu Gunsten von Hermann Wernczink (Stadtbuch 2, Nr. 1300) und von Johann von Thorun (Stadtbuch 2, Nr. 1587). Persönlich nahm Jurge an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg im Spätwinter 1389 teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Jurge war Ende November 1390 Teilnehmer des Aufgebotes für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging. Im Jahr darauf nahm er an der Sommerreise des Ordens nach Wilna teil (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174), von der er wohl nicht mehr lebend zurückgekehrt ist, denn sein Hofgut befand sich bereits 1394 im Besitz des Ritters Dietrich von Logendorff (s. unter Logendorff, Ditrich); 124, 346, 497 und 514. – Briger, Andreus († zw. 1399 und 1411), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 71). Er hatte einen Bruder namens Heinrich († 1396 oder davor). Dessen Sohn war



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Peter Bryger (Stadtbuch 2, Nr. 1757). Andreus’ Witwe Hille ist zu 1411 als Inhaberin einer Bude vor dem Fischertor belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2213). Andreus war persönlich für die Landwehr aufgeboten, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 174, 401, 530, 581, 677 und 975. – Broseke, Herman d. J. († zw. 1394 und 1396), erscheint im Stadtbuch auch unter dem Namen Ambrosius (s. dagegen Czaja: Urzędnicy, S. 67 Nr. 190). Er ist zu 1384 erstmals als Ratmann (Elbinger Antiquitäten, S. 288) nachweisbar. Wegen der Namensgleichheit mit Hermann d. Ä. lassen sich beide Personen nicht in allen Fällen eindeutig voneinander trennen. Herman d. J. Frau Katharina († 1377 oder kurz zuvor) war eine Schwester von Elysabeth und Hille, die mit Tydemann Grote und Laurentius Melsac (s. unter Melsagk, Lorentz) verheiratet waren (Stadtbuch 2, Nr. 871). Hermans zweite Frau ist zu 1398 und zu 1400 im Kriegsbuch ohne Namen erwähnt. Herman wohnte am Wasser hinter der Bude von Peter Dop (Stadtbuch 2, Nr. 1466). Dort besaß er selbst eine Bude, die er der Kopeweggeschen gegen Zinszahlungen verkaufe (Stadtbuch, 2, Nr. 931). An Hermans Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das seine Witwe i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 85). Von der vom Haus unweit entfernten Bude von Bernhard Damerow, die am Wasser beim Böttcherturm stand, hatte Hermann ebenfalls Zinseinkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 1534). Herman besaß Zinse von einer Hufe von Hanco Steffans in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 1103), vom Hof und den Hufen von Hannus Everdis beim Mühlenteich (Stadtbuch 2, Nr. 1343) und von Hufen zu Steinbeke (Stadtbuch 2, Nrrn. 1358 und 1422). I. J. 1379 wurde er, Johann vam Engern und Bertold van Grymmen von der Witwe von Johann HFc testamentarisch bedacht (Stadtbuch, 2, Nr. 1036). Weiterhin hatte Herman Zinsansprüche vom Haus von Sander Sprenger in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1626). Einnahmen flossen ihm und Johann d. Ä. von Hervord überdies von den Häusern von Johann Bodeker bei der Temenitze, von Katherina Nuemester in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1510 und 1512), von Michael Kreftisdorf und dessen Frau in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1565), vom Haus des Maurermeisters Johann Witte in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1574) und dem von Johann Groten (Stadtbuch 2, Nr. 1622) zu. Ebenfalls zusammen mit Johann d. Ä. von Hervord hatte Hermann Einnahmen von der Bude von Mathias Mertinsdorp am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1561). Herman bezog entweder mit Johann d. Ä. oder mit Johann d. J. von Hervord Einkünfte von einer Hufe zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nr. 1824). Gemeinsam mit Johann d. Ä. von Hervord vereinnahmte Herman Zinse vom großen und vom kleinen Hof von Michael Kreftisdorp (Stadtbuch 2, Nrrn. 1264, 1296 und 1335) und von den Hufen des langen Volquins und dessen Sohnes Hermann (Stadtbuch 2, Nrrn. 1445, 1605 und 1641). Zusammen mit Johann d. Ä. von Hervord war Herman außerdem Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1514, 1589 und 1661). Herman sollte als Hauptmann im Elbinger Aufgebot für die Winterreise 1390 nach Litauen (s. dazu SSrer Prus 3 S. 162 f.) dienen. Dieser Verpflichtung konnte er wohl deshalb nicht nachkommen, weil er zusammen mit dem Ratmann Lutke Schwartz (s. unter

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Swarte, Ludeke) Pfundherr zu Balga geworden war (Himmelreich, S. 30), sodass seine Aufgabe Johan Cornegel (s. unter Cornegel, Johan d. J.) übernahm; 2, 33, 57, 127, 137, 166, 185, 412, 438, 562, 570 und 646. – Brosekynne († 1400 oder danach). Mit ihr ist die Witwe Hermans d. J. Broseke (s. unter Broseke, Herman d. J.) gemeint; 646 und 689. – Bruggeman, Claus († zw. 1413 und 1417), ist erstmals im Zusammenhang einer Holzverlosung i. J. 1413 als Ratmann nachgewiesen (Nowa Księga, Nr. 1400). Claus stand wohl in besonderem Vertrauensverhältnis zu Hochmeister Heinrich von Plauen (Nowa Księga, Nr. 1262), was seine Aufnahme in den Rat befördert haben dürfte. Nach Plauens Absetzung scheint Claus wieder aus dem Rat ausgeschieden zu sein. In den Quellen fehlt nämlich danach seine Betitelung mit ,Herr‘ (Nowa Księga, Nr. 1423, und Stadtbuch 2, Nr. 2387). Claus war möglicherweise personengleich mit dem zw. 1381 und 1385 als Englandfahrer nachgewiesenen Nikolaus Bruggeman (Jenks: England, S. 871). Im Winter 1384 wurde Nikolaus im Hafen von Plymouth zu einer Geldzahlung gezwungen (HR 3, Nr. 202 § 13). I. J. 1385 wurde sein Koggen von Engländern im Swin aufgebracht (HR 3, Nr. 200 § 7, Nr. 201 § 3, Nr. 203 § 4). Claus war Vater der Töchter Margaretha und Katherina, die i. J. 1417 Zinseinnahmen von den beiden Häusern von Bartholomeus Stiper in der Heilig-Geist-Straße und in der Böttcherstraße erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 2387). Da Claus zw. 1410 und 1412 zu unterschiedlichen Anlässen von der Kämmerei für Bierlieferungen bezahlt wurde, dürfte er auch das Brauer oder Bierhändlergewerbe ausgeübt haben (Nowa Księga, Nrrn. 1064, 1112, 1114, 1211 und 1294). Belegt ist Claus auch als Vormund, denn Caspar Rybe entließ i. J. 1424 Claus und den Ratmann Lucas Rybe (s. unter Rybe, Lucas) aus ihrer Vormundschaft (APG 369,1/117, S. 39). Claus diente im Aufgebot, das sich am zweiten Feldzug zur Rückeroberung von Gotland i. J. 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) beteiligte. Er war auch für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) aufgeboten; 798 und 934. – Brummer, Claus d. Ä. († 1422 oder 1423), ist zu 1409 als Besitzer eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2124). Da Claus i. d. J. 1411 und 1412 von der Kämmerei Geld für Bierlieferungen erhielt, dürfte er Bierbrauer oder –händler gewesen sein (Nowa Księga, Nrrn. 1211 und 1295). I. d. J. 1419, 1421 und 1422 bestätigte der Stadtrat die Vormundschaft von Claus über die Söhne von Thomas Lose (s. unter Lose, Thomas), über die Kinder von Hans Krebts (vgl. mit Kreft, Johanes), Hannus und Barbara, sowie über die Kinder von Niclos Meyner (APG 369,1/117, S. 14, 22 und 26). Claus diente im Aufgebot, das im Spätsommer 1409 am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm. Er muss bald danach gestorben sein, denn die Vormundschaft für seine Tochter Margarethe übernahm i. J. 1423 u. a. sein mutmaßlicher Sohn Claus d. J. Bei der Gelegenheit werden auch die Namen von Claus’ Witwe Girdrudt und der ihres neuen Ehemannes Jacob Vynke genannt (APG 369,1/117, S. 29). Für die Heerschau von 1417/1418 hat Claus den Besitz eines Harnischs und eines Pferdes angegeben. Damals zählte er zu den



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Gestellungspflichtigen der zur Pfarrkirche führenden Heilig-Geist-Gasse (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 946. – Brun, s. auch BrGn. – Brun, Marqwart († zw. 1390 und 1396), war verheiratet mit einer gewissen Girtrud. Als Witwe belastete sie i. J. 1413 ihr Haus in der Turmstraße zu Gunsten von Gerdrut, der Witwe von Arnd Blusman (Stadtbuch 2, Nr. 2283). An Girtruds Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg. Das Los erwarb sie i. J. 1396 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 74). Marqwart gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 Schwetz deckte; 485. – BrGn, Henrich († 1403 oder danach); 391, 442, 531, 553, 661 und 742. – BrGn, Herman († 1397 oder danach), besaß ein Haus in der Fischerstraße, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 71). Herman gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte; 606. – Bryger, s. Briger. – Bubekow, Willam († 1409 oder danach); 882. – Buk, Hans († 1409 oder danach), ist zw. 1405 und 1408 als städtischer Feldwart belegt. Er wohnte außerhalb der Stadt vor dem Markttor (Nowa Księga, Nrrn. 248, 249 und 694). Hans gehörte zum Aufgebot, das sich am Sommerfeldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 925. – BFkeman, Peter († 1409 oder danach), diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 930. – Bulle, s. Bullyt. – Bullyt, Peter († 1404 oder danach), war personengleich mit Peter Bulle. Zu 1401 ist Peter als Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1942). Seine Kinder Hans und Katherine sind zu 1412 als Besitzer eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Anthonius Rue in der Gerberstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2243); 789. – Bulow, Peter († 1404 oder danach); 653 und 761. – BFren, Frau von († 1404 oder danach), vgl. unten mit Buressche; 728 und 768. – Buressche, [die] († 1396? oder bald danach). Vielleicht handelte es sich bei ihr um die Witwe des Ratmannes Gobelin d. Ä. de BGren († zw. 1351 und 1356), die sich i. J. 1356 von ihren Söhnen Gobel und Arnold sowie von ihrer namentlich nicht genannten Tochter abgeschichtet hat (Stadtbuch 1, Nrrn. 1284 und 1614). Gertrut von Buren ist im Hofstättenbuch zu 1396 als Inhaberin einer Bude beim Brücktor belegt, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 64). Geze von BFren war Besitzerin eines Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 78); 109 und 536. – Burov († 1418 oder danach). Ein Heinrich Burow steht auf der Namensrasur eines Stadtbucheintrags zu 1386 als Inhaber eines Zinses, der auf dem Hofgut von Werner Witte stand (Stadtbuch 2, Nr. 1429). Heinrich war Besitzer des späteren Hauses Nr. 7 in der Brückstraße (Hauke/Stobbe, S. 91 Nr. 12). Zu diesem

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Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Heynrich i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 54). Burov war wohl personengleich mit dem im Kriegsbuch zu 1409 belegten Burow, Schwager der Witwe von Johanes d. Ä. Rauensberg (s. unter Rauensbergessche). Als einer der Erbnehmer von Claus Kornegil (s. unter Cornegel, Claus) verkaufte der Schiffer Hinrich Burouw i. J. 1418 eine Rente aus dem Vermögen, das Claus aus seiner Erbschaft von Gertrud, der Witwe Johanns d. J. von Thorun, erworben hat. Bei der Gelegenheit ist auch Hinrichs Frau Ghele erwähnt (APG 369,1/117, S. 7). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist der Schiffer Burow unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit zwei Harnischen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 811 und 943. Burow, s. Burov. Busdorp, s. auch Busdorff und Bussdorff. Busdorp, Tydeman d. Ä. († zw. 1405 und 1408), ist zu 1405 als Stadtvogt belegt (Nowa Księga, Nr. 200). An seinem Wohnhaus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 69). Zu seinem Haus in der Brückstraße gehörte ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76). Tydeman war Salzhändler, denn er zahlte i. J. 1398 Pfundzoll für eine Ladung Salz, die er von Klaus Snurre (s. unter Snornke) verfrachten ließ (Pfundzollregister, Nr. 26 d). Tydemann besaß zusammen mit dem Ratmann Berthram Bedeke (s. unter Beteke, Berthram) eine Bude am Muckenberg, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 56). Sicherlich ist mit der Busdorpschen, die im Jahre 1408 der Stadt zwei Last groben Kalkstein verkaufte (Nowa Księga, Nr. 582), seine Witwe gemeint. Gemäß eines Eintrags im Kriegsbuch zu 1405 war Niclos (s. unter Busdorff, Niclos) ein Neffe von Tydeman. Tydeman hatte Einkünfte von Hufen des Schulzen zu Damerau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1891 und 1893). Zu 1411 sind Tydemanns Kinder Tideman d. J., Peter, Michel, Iutte, Katke, Matthias und Barbara als gemeinsame Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Bernd Damerouw in der Heilig-Geist-Straße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2185). Tydemans Kinder waren zu gesamter Hand ebenfalls Inhaber von Zinseinkünften vom Haus von Girdrud, der Witwe des Ratmannes Johan Rote, und ihrer Kinder vor dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2194). Die sieben Kinder Tydemans besaßen noch i. J. 1415 gemeinsame Zinseinkünfte vom Haus von Lorentz Houing oben beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2355). Tydemans Sohn Peter besaß ein Haus, zu dem ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie gehörte, das er i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 7). Tydeman diente im ­Aufgebot, das an der Winterreise von 1399 nach Samaiten teilnahm (s. dazu ­SSrerPrus 3, S. 225 f.); 574, 661 und 813 f. Busdorff, Niclos († 1422), ist erstmals zu 1411 als Ratmann belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2212). Niclos war ein Neffe von Tydeman d. Ä. Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.). Claus besaß ein Haus in der Fischerstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 56). Zu 1409 und 1410 ist ein Clays Busthorpe als Englandfahrer belegt (Jenks: England,



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S. 874), der mit Niclos personengleich gewesen sein könnte. Im Stadtbuch ist Niclos zu 1411 mit zwei Mark Zins für einen städtischen Rentenkauf eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2212). Da ihn die Kämmerei i. J. 1414 für eine Lieferung Kalk bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1456), dürfte Niclos auch im Baustoffhandel tätig gewesen sein. I. d. J. 1421 und 1422 war Niclos Bürgermeister (Czaja: Urzędnicy, S. 98). Im Rat übte er von 1412 bis 1413 das Amt des Außenkämmers aus (Nowa Księga, Nrrn. 1300, 1320, 1324, 1335, 1364, 1407, 1418 und 1495). Auf Veranlassung des Fischmeisters versuchte Niclos I. J. 1412 zusammen mit Iacob Glogow, dem anderen Außenkämmerer, die Einstellung des Tuchhandels in den Stadtdörfern Zeyer und Stofe durchzusetzen (Nowa Księga, Nr. 1303). Zudem unternahm er Fahrten auf das Werder zur Visitation oder zur Einsetzung der Deichgeschworenen (Nowa Księga, Nr. 1311), die er auch im Folgejahr fortsetzte (Nowa Księga, Nr. 1404). Zu 1414 ist Niclos zusammen mit dem Ratmann Peter Dornebeke als Ältester für das fünfte städtische Quartier zuständig (Nowa Księga, Nr. 1440). Im selben Jahr verhandelten er und Nicola Lange mit dem Hochmeister zu Thorn eine Angelegenheit von Heinrich Rouber (Nowa Księga, Nr. 1473), in der es vermutlich um Heinrichs Geschäfte ging. Im Gegensatz zu dem Elbinger Bürgermeister Heinrich Rover scheint Niclos in keinem besonderen Vertrauensverhältnis zu Hochmeister Michael Küchmeister gestanden zu haben (HR 7, Nr. 292). Zu 1418 ist der Ratsherr Claus Busdorff als einer der Vormünder von Katke Bussdorff (s. unter Bussdorff, Katke) nachweisbar (APG 369,1/117, S. 117, S. 7). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus als Hauptmann des vierten Quartiers und unter unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit vier Harnischen und mit zwei Pferden verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270 und 272); 813 f. – Buser, s. BFser. – BFser, Gerke († 1404 oder danach). Ein BFser wohnte in einem Haus des Ratmannes Johann Rode (s. unter Rode, Johan d. M.), zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte, das Johan i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 25); 474, 498, 748 und 789. – Bussdorff, Barbara († 1409 oder danach), war eine Tochter von Tydeman Busdorp (s. unter Tydeman d. Ä. Busdorp); 963. – Bussdorff, Iutte († 1409 oder danach), war eine Tochter von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.); 963. – Bussdorff, Katke († 1418 oder danach), war eine Tochter von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.). Zu 1418 sind der Ratmann Claus Busdorff (s. unter Busdorff, Niclos) sowie Mattis von Mellen (s. unter Mellen, Mathis van) als Katkes Vormünder nachweisbar (APG 369,1/117, S. 117, S. 7); 963. – Bussdorff, Matthias († 1409 oder danach), war ein Sohn von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.); 963. – Bussdorff, Michel († 1409 oder danach), war ein Sohn von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.); 963. – Bussdorff, Peter († 1418 oder danach), war ein Sohn von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.). Er ist zu 1418 im städtischen Erbschich-

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tungsbuch zusammen mit seiner Schwester Katke (s. unter Bussdorff, Katke) nachweisbar (APG 369,1/117, S. 117, S. 7). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 sind Peter und sein Bruder Tydeman unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer von fünf Harnischen und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 963. Bussdorff, Tideman d. J. († 1442 oder danach), war ein Sohn von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.). Zu 1442 ist er als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 114 Nr. 279). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 sind Tydeman und sein Bruder Peter unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer von fünf Harnischen und zweier Pferde aufgeführt. (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 963. Bussdorffsche, dy († zw. 1409 und 1411), war sicherlich personengleich mit der Witwe von Tydeman Busdorp (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.); 963. Buye, Jacob († 1403 oder danach), besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 83). Jacob war laut Kriegsbuch mit einer Witwe verheiratete, denn er wurde zu 1403 zusammen mit seinen Stiefkindern veranlagt. Jacob wird für das Alarmaufgebot von Ende Juli 1388 als einer der Gesellen von Kerstian Rudinger (s. unter Rudinger, Kerstian) geführt. Zusammen hatten sie ein Pferd mit Wäppner zu stellen. Den Reiterdienst versah Jacob. Danach diente Jacob sowohl in der Landwehr, die im Nov. 1390 bei Schwetz in Stellung ging, als auch in der, die im Mai 1403 Preußisch Friedland deckte; 209, 465, 516, 648 und 722. Byland, Bylant, s. auch Biland. Bylant, Wolter († 1413 oder danach), ist zu 1409 und 1413 als Besitzer einer Bude zw. dem Fischer- und dem Böttchertor nachweisbar (Stadtbuch 2, Nrrn. 2094 und 2284); 974. Byllewerdirssche, s. unter Bilwerdirsche. Bylwerder, s. Bilwerdir. Kalis, s. Kalys. Calle, Jacop († 1417/1418), ist zu 1410 erstmals als Stadtvogt (Nowa Księga, Nr. 992) und zu 1415 erstmals als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 94 f.). Zu seinem Haus in der Brückstraße gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Jacop i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/­ 129, S. 54). Zu 1408 und zu 1410 ist er als Besitzer eines Hauses in der Brückstraße belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 2054 und 2139). Jacob ließ i. J. 1399 über den Schiffer Klaus Snurre (s. unter Snornke, Claus) Salz einführen (Pfundzollregister, Nr. 26e). Über den Königsberger Großschäffer bezog Jacop Getreide und flandrische Tuchwaren (Handelsrechnungen, S. 217,30, 219,36 und 223,7). Da ihm die Kämmerei i. d. J. 1410 und 1411 Geld für Salpeter, Pulver und Mühlsteine zahlte, lässt sich davon auszugehen, dass Jacob auch eine Pulvermühle betrieb (Nowa Księga, 1068, 1070, 1169 und 1254). I. J. 1414 bezahlte ihn die Kämmerei für eine Lieferung Holz für Latten und Stopfen (Nowa Księga, Nr. 1505). I. J. 1412 erstattete ihm die Kämmerei seine Auslagen für die Tagfahrt, die er zusammen mit den Ratmannen Johann Werner und Tidemann













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Werkmeister nach Marienburg unternommen hat (Nowa Księga, Nr. 1262). Jacop diente im Elbinger Aufgebot, das sich an der Sommerreise von 1399 nach Samaiten beteiligte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228). Zusammen mit Claus Busdorp befehligte Jacop als Hauptmann das Alarmaufgebot von 1409 (Nowa Księga, Nr. 778). Beim ersten Landwehraufgebot im selben Jahr war Jacop ebenfalls als Hauptmann eingesetzt (Nowa Księga, Nr. 973). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit zwei Harnischen verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 674 und 837. Kalys, Gerd († 1396 oder bald danach), war ein Sohn von Dietrich Kalys († 1382 oder davor) und seiner Frau Iutte. Von ihr schichtete sich Gerico i. J. 1382 mit seinem väterlichen Erbteil ab (Stadtbuch 2, Nr. 1208). Gerhard wohnte in der Böttcherstraße. Sein Wohnhaus wurde i. J. 1396 zu Gunsten des Sankt-GeorgHospitals belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1754); Gerd gehörte zu den für die Schiffsreise aufgebotenen Elbinger, die im Frühsommer 1384 beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129– 134) eingesetzt waren. I. J. 1393 diente er im Aufgebot für die Winterreise des Ordens nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185); 129, 255 und 541. Camper, Hans († 1409 oder danach), handelte mit Tuchwaren. Er stand deswegen in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer (Handelsrechnungen, S. 220,1). I. J. 1409 belieferte er die Stadt mit Leinwand (Nowa Księga, Nr. 989). Den Kämmereirechnungen nach gehörte er neben Birsmid, Hinrich Thewesson und Bernd Damerow zu den Gläubigern, von denen der Hauptmann des Elbinger Aufgebotes während der Winterreise zu Beginn des Jahres 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) Geld lieh (Nowa Księga, Nr. 84). Im Kriegsbuch fehlt allerdings sein Name unter den Teilnehmern der Winterreise von 1405; 837. Cannengiter, Grithe († 1395 oder danach), ist zu 1395 zusammen mit ihrem Sohn Johannes als Besitzerin eines Hauses in der Brückstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1719); 440 und 574. Kannengiter, Jacob d. J. († 1410 oder danach), war wohl ein Sohn von Marquart Cannengiter (s. unter Cannengiter, Marquard). Jacob ist zu 1402 als Nachbesitzer des Hauses von Iohannes Kneffelt in der Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1976). Jacob handelte mit Fisch, denn er verproviantierte i. J. 1410 das städtische Aufgebot mit Dorsch (Nowa Księga, Nr. 1115). Jacob gehörte zu den Elbingern Bewaffneten für die Winterreise des Ordens von 1403 nach Grodno (vgl. mit SSrerPrus 3, S. 264 f.); 710 und 724. Cannengiter, Marquart (vor 1376 – † vor 1396), ist in der Ordnung des Schießgartens von 1376 als Regent belegt (CDW I,3, Nr. 1). I. J. 1378 besaß er zwei Lose beim Brücktor (APG 369,1/124, S. 6). Zu 1387 ist Marquart als Kirchenstiefvater von St. Nikolai nachgewiesen (Schmid: Inschriften, Nr. 121). I. J. 1380 schichtete er sich mit seinen beiden Schwestern vom mütterlichen Erbteil ab, wobei ihm zwei Drittel und seinen Schwestern ein Drittel zufielen (Stadtbuch 2, Nr. 1070). Marquarts Kinder aus erster Ehe sind im Hofstättenbuch zusammen mit Albert Altmann (s. unter Oltman, Albert) als Besitzer einer

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Bude eingetragen, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Albert und Marquarts Kinder i. J. 1396 von der Stadt erwarben (APG 369,1/129, S. 53). Ihrem Haus in der Turmstraße war ein Los zugeordnet, das ebenfalls bei den Ziegelscheunen lag (APG 369,1/129, S. 65). Marquart war verheiratet mit einer gewissen Katharina. Sie und ihre gemeinsamen Kinder besaßen Zinse von den Häusern von Johann Lange und von Nicolaus Schonewald in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1868 f.). I. J. 1402 erwarb Nicolaus Crossin einen Zins vom Haus von Nikolaus Engelke in der Turmstraße, der zuvor den Söhnen Marquards gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1967). Falls dieser mit dem zu 1398 als Heringsimporteur belegten Marquart personengleich war (Pfundzollregister, Nr. 25i), wäre er im Fischhandel tätig gewesen. Im gegebenen Falle wäre der im Kämmereibuch zu 1410 als Dorschhändler belegte Iacob Kannengiter (Nowa Księga, Nr. 1115) Marquarts Sohn gewesen; 93, 116, 175, 422, 444, 523 und 573. Cannengitersche, die Marquard († 1405 oder bald danach), ist personengleich mit Katharina, der Frau von Marquard Cannengiter (s. unter Cannengiter, Marquart). Mit ihm war sie in zweiter Ehe verheiratet. Laut Kriegsbuch hatte sie Kinder aus der ersten und aus der zweiten Verbindung. Mit ihren Kindern aus zweiter Ehe besaß sie Zinse von den Häusern von Johann Lange und von Nicolaus Schonewald in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1868 f.). Von ihren Nachkommen ist nur der im Kämmereibuch zu 1410 als Dorschhändler belegte Iacob Kannengiter (Nowa Księga, Nr. 1115) namentlich bekannt; 689 und 811. Kant, Bartholomeus († 1401 oder danach), war ein Sohn von Euert d. Ä. und dessen Frau Kirstyna und damit Bruder von Euert d. J., Johanes, Lucia, Dorothea und Katherina sowie Stiefbruder von Hanco und Margarethe Steynort (s. unter Kant, Euert d. Ä.). I. J. 1401 erwarb Bartholomeus zusammen mit seinem Bruder Johanes einen Zins, der auf dem halben Hofgut von Iacob und Cristian gen. by dem Dyke stand (Stadtbuch 2, Nr. 1906); 553. Kant, Dorothea († 1394 oder danach), war eine Tochter von Euerd Kant (s. unter Kant, Euert d. Ä.) und seiner Frau Kirstyna und damit Schwester von Euert d. J., Bartholomeus Johanes, Lucia und Katherina sowie Stiefschwester von Hanco und Margarethe Steynort; 553. Kant, Euert d. Ä. († zw. 1389 und 1390), besaß ein Haus an der Hommel, das er i. J. 1380 als Sicherheit für eine Anleihe vom väterlichen Erbe seiner Stiefkinder Hanco und Margarethe Steynort belastete (Stadtbuch 2, Nr. 99 und 1009). Er hinterließ seine Frau Kirstyna mit den Söhnen Euerhard, Bartholomeus und ­Johanes und den Töchtern Lucia, Dorothea und Katherina (Stadtbuch 2, Nr. 1578 f.); 158, 174 und 391. Kant, Euerd d. J. († 1419 oder danach), war ein Sohn von Everd Kant (s. unter Kant, Euert d. Ä.) und seiner Frau Kirstyna und damit Bruder von Bartholomeus, Johanes, Lucia, Dorothea und Katherina sowie Stiefbruder von Hanco und Margarethe Steynort. I. J. 1419 gehörte Euerd zu den Vormündern Heinrichs d. J. Kerpyn (s. unter Kirpeyn, Heinrich d. Ä. von), der sich zu der Zeit von seinem Vater Heinrich d. Ä. abschichtete (APG 369,1/117, S. 12). Euerhard









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war Teilnehmer des zweiten Aufgebotes, das sich im Jahre 1404 an der Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. Für die Heerschau von 1417/1418 hat Everd den Besitz eines Harnischs angegeben. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen der Straße an der Hommel (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 553 und 794. Kant, Johanes († 1404 oder danach), war ein Sohn von Euert d. Ä. und dessen Frau Kirstyna und damit Bruder von Euert d. J., Bartholomeus, Lucia, Dorothea und Katherina sowie Stiefbruder von Hanco und Margarethe Steynort (s. unter Kant, Euert d. Ä.). I. J. 1401 erwarb Johanes zusammen mit seinem Bruder Bartholomeus einen Zins, der auf dem halben Hofgut von Iacob und Cristian gen. by dem Dyke stand (Stadtbuch 2, Nr. 1906). Zu 1404 betitelt das Kriegsbuch Johanes mit ,Herr‘; 553 und 794. Kant, Katherina († 1394 oder danach), war eine Tochter von Euerd Kant (s. unter Kant, Euert d. Ä.) und seiner Frau Kirstyna und damit Schwester von Euert d. J., Bartholomeus, Johanes, Lucia und Dorothea sowie Stiefschwester von Hanco und Margarethe Steynort; 553. Kant, Lucia († 1394 oder danach), war eine Tochter von Euerd Kant (s. unter Kant, Euert d. Ä.) und seiner Frau Kirstyna und damit Schwester von Euert d. J., Bartholomeus Johanes, Katherina und Dorothea sowie Stiefschwester von Hanco und Margarethe Steynort; 553. Kantessche, die Euerd († 1394 oder bald danach), war sicherlich mit Kirstyna, der Witwe Euerd Kants (s. unter Kant, Euert d. Ä.), identisch; 553. Karow, Bernd († 1394 oder danach); 391 und 552. Kelreknecht, Barthus († 1410 oder danach), war Metbrauer oder -händler, denn er beliefete die Stadt i. J. 1410 mit Honigwein (Nowa Księga, Nr. 1114); 841. Kemerer, Hannus († 1408 oder bald danach), handelte mit Baiensalz und stand deswegen in Geschäftsbeziehungen zum Königsbergrer Großschäffer (Schuldbücher 1, Nr. 1087). Er besaß ein Haus in der Schmiedestraße, das i. J. 1400 im Besitz von Nicolaus Kruger war (Stadtbuch 2, Nr. 1894). Ein Johann Kemerer war i. J. 1375 Inhaber eines Zinses von der Bude von Albert van deme Berge am Friedhof in Marktnähe (Stadtbuch 2, Nr. 742). Hannes beanspruchte i. J. 1408 Zinseinnahmen vom Haus des Ratmannes Johann Ubeke in der Heilig-GeistStraße sowie vom dritten Teil von Ubekes Haus in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2048); 194, 287, 385, 609, 720 und 759. Kemerer, Thomas († zw. 1404 und 1409), handelte mit Getreide und Spezereien, denn er und sein Mitgesellschafter Albertus Rechinbach (s. unter Richenbach, Albertus) schuldeten laut Rechnungsbuch von 1402 bis 1404 dem Königsberger Großschäffer Roggen- und Pfefferlieferungen (Handelsrechnungen, S. 217,32 und 224,4). Thomas war Vater eines namentlich unbekannten Kindes, das zu 1409 gestellungspflichtig war; 849. Kerpin, s. auch Kerpyn und Kirpeyn. Kerpin, Kerstan († 1417 oder danach), ist zu 1408 als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2061). Er ist noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/126, S. 69). Kerstan war wohl identisch mit dem gleichnamigen Sohn

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von Iohannes de Kerpyn. Kerstan und sein Bruder Iacob belasteten i. J. 1398 ihr gemeinsames Hofgut zu Gunsten des Ratmannes Arnold Rouer (Stadtbuch 2, Nr. 1801). Kerstan diente im Aufgebot, das sich am Sommerfeldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 889. Kerpyn, Jocob († 1409 oder danach), war ein Bruder von Kerstan Kerpyn (s. unter Kerpyn, Kerstan). Das Hofgut, das i. J. 1398 noch im gemeinsamen Besitz beider Brüder war, gehörte danach Jocob alleine; 916. Kersmed, Wulffang († 1393 oder danach); 542. Kirpeyn, Heinrich d. Ä. von († 1419 oder danach), ist zu 1391 als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1595). Das Haus belastete er i. J. 1409 zu Gunsten von Elsebet, Tochter des Ratmannes Bertram Betheke (Stadtbuch 2, Nr. 2106). Heinrich war auch Inhaber eines Hofgutes, das i. J. 1396 im Besitz des Barteke von der Velow war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1744). Heinrich hatte einen gleichnamigen Sohn, der sich i. J. 1419 mit Hilfe seiner Vormünder Everdt Kant (s. unter Kant Euerd d. J.) und Jacob Folkwyn von seinem Vater abschichtete (APG 369,1/117, S. 12). Heinrich gehörte zum Elbinger Aufgebot für die Landwehr, die im Mai 1403 Preußisch Friedland deckte. Im Sommer 1409 diente er im Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Heinrich unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 729, 750 und 890. Kistemaker, Wulf († 1409 oder bald danach), besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 72). Wulf war am hansischen Überseehandel beteiligt (Pfundzollregister, Nr. 11b). Er gehörte zwar zum Aufgebot für die Sommerreise von 1405 gegen die Samaiten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 277 f., und Benninghoven: Kriegsdienste, S. 213–216). An seiner Statt diente aber sein Schwager Gregor; 44, 66, 170, 408, 426, 597, 645, 690, 836 und 963. Clausson, s. KlGsson. Cleneuelt, Claus († 1409 oder danach), war ein Stiefsohn von Wilke Visscher (s. unter Visscher, Wilke). Vielleicht war Claus personengleich mit dem Clenefelt, dessen Haus eine gemeinsame Brandmauer mit dem Rathaus hatte (Nowa Księga, Nr. 875); 578, 793 und 964. Clefelt, s. Cleuelt. Cleuelt, Heinrich (1394–1405), war Besitzer eines Hauses in der unteren HeiligGeist-Straße, das i. J. 1397 zu Gunsten von Johann von Thorun belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1786). Zu dem Haus gehörten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 41 und 70); 566, 816 und 944. Kleynefelt, Cleynevelde, s. Cleneuelt. Clingenbergische, [die] († 1417 oder bald danach), besaß ein Haus zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 67). I. J. 1385 befand sich die Clingenbergische im Besitz einer städtischen Mietbude an der Mündung der Hommel in den Elbing (APG 369,1/1376, Bl. 4r). Sie ist noch 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/126, S. 74); 391, 553, 661, 804 und 929.



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Clingenbergissche, s. Clingenbergische. Clingkebyl, s. auch Clynkebyl und Klynkebil. Clingkebyl, Jacob († 1397 oder danach); 637. Clingeler, Mattis († 1402 oder danach); 700. Clipping, Johan († 1385 oder danach), ließ zu Beginn des Jahres 1384 das Hausgerät, das er gemeinsam mit seinem Bruder Claus hatte, abschichten (Stadtbuch 2, Nr. 899); 70. – Clouelt, s. Cleuelt. – KlGsson. Ein Simon Clausson gehörte i. J. 1398 zu den Elbinger Pfundzollpflichtigen (Pfundzollregister, Nr. 18g). KlGsson nahm Ende Mai 1384 persönlich an der Schiffsreise nach Litauen teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen; 128. – Klyngenbergessche, s. Clingenbergische. – Klynkebil, s. auch Clingkebyl und Clynkebyl. – Klynkebil, Claus († 1409 oder danach); 865. – Clynkebyl. Zu 1374 und zu 1376 ist ein Johannes Clinkebiel als Inhaber des zu Gunsten von Wilhelm Grote belasteten Hauses in der Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 701 und 787). Zu 1397 und zu 1409 sind im Kriegsbuch außerdem Jacob Clinkebyl und Claus Klynkebil nachweisbar. Clynkebyl gehörte zum Aufgebot für den nach Mohrungen anberaumten Alarm von 1388; 190 und 277. – Knigge, Vrowin († 1399 oder bald danach), besaß in der Nachbarschaft zum Ratmann Johann Raw am Wasser ein Haus, das i. J. 1399 zu Gunsten von Margaritha, der Witwe des Ratmannes Johann d. J. von Hervord, belastet wurde (Stadtbuch 1, Nr. 2096, und Stadtbuch 2, Nr. 1856). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 77). Vrowin ist im Zinsbuch zu 1385 als Inhaber einer Bude zw. dem Böttcher- und dem Tobiastor belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v); 264, 374, 454, 535, 628 und 645. – Knoke. Im Stadtbuch sind unter dem Namen zu 1360 die fünf ungenannten Kinder von Godeko (Stadtbuch 1, Nr. 1906) und zu 1412 Bernd (Stadtbuch 2, Nr. 2232) belegt. Für die Identifizierung auszuschließen ist Hildebrand, der wegen der Nennung seiner Witwe zu 1346 bereits als verstorben gelten muss (Stadtbuch 1, Nr. 885). In Frage käme dagegen der im Kriegsbuch erstmals zu 1397 belegte Hincze (s. unter Knoke, Hincze). Knoke diente Ende 1388 im Alarmaufgebot, das der Elbinger Hauskomtur für seine Heerschau nutzte. Überdies gehörte er zum Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 Schwetz deckte; 120, 232, 242, 299, 322, 452, 481 und 710. – Knoke, Hincze († 1409 oder danach), wohnte am Heumarkt (APG 369,1/124, S. 3). Er gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Januar 1397 bei Allenstein in Stellung ging; 603, 647 und 854. – Knut, Kerstian († 1388 oder bald danach), war einem gestrichenen Zinsbuch­eintrag zu 1376 nach Inhaber einer Bude am Rathaus (APG 369,1/ 1376, Bl. 2r). Kerstian besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen

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hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 80). Kerstian war wohl der Vater oder wenigstens ein naher Verwandter des zu 1403 als Bewohner der Tobiasstraße nachweisbaren Heinricus KnGt (Stadtbuch 2, Nr. 2001); 251 und 543. – KnFt, s. Knut. – Knvtesson, Kerstan († 1409 oder danach), war sicherlich ein Sohn von Kerstian Knut (s. unter Knut, Kerstian); 888. – Knyggesche, die († 1412 oder danach), war wohl die Witwe von Vrowin Knigge (s. unter Knigge). In einer weiteren Ehe war sie mit Johan Swartze (s. unter Swartze, Johan) verbunden; 752. – Colberg. Mit ihm ist wohl der Schuster Nikolaus Colberg († 1377 oder kurz davor) gemeint, der am Eck bei der Schule bzw. beim Friedhof eine Verkaufsbude besaß (Stadtbuch 1, Nr. 1873, und Stadtbuch 2, Nrrn. 13, 207 und 266). Seine Witwe war die Schwester von Claus Huge (s. unter Huge, Clauke). Sie heiratete vor 1377 den in der Fischerstraße wohnenden Euerd Mederik (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 857, mit ebd., Nr. 970). Nikolaus besaß in der oberen Turmstraße ein Haus (Stadtbuch 2, Nr. 602, 1067, 1144, 1161, 1185 und 2283). Von seinen Kindern sind Clauco/Clauman, Tydeman, Dorothea und Hanneman/ Hanko namentlich bekannt (Stadtbuch 2, Nr. 857, 1286, 1423 und 1768); 194, 285 und 348. – Colberg, Clauco/Clauman (vor 1377 – † zw. 1404 und 1409), war ein Sohn des Nikolaus Colberg (s. unter Colberg) und ein Stiefsohn von Everd Medrik (s. unter Mederik, Euerd). Er war mit einer gewissen Gertrud (s. unter Colbergessche) verheiratet. I. J. 1377 schichtete er sich mit seinem väterlichen Erbteil von seiner Mutter und seinem Stiefvater ab (Stadtbuch 2, Nr. 857). Zu 1382 ist er mit seinen Geschwistern Tydeman/Dietrich, Dorothea und Hanneman/ Hanko als Inhaber eines Zinses nachweisbar, der auf einem Garten und zweier Häuser des Herman Reuber stand (Stadtbuch 2, Nr. 1276). Zu 1383 ist er mit seinen drei Geschwistern im Besitz eines Zinses belegt, der auf dem Anwesen von Johannes Lyndentwig am Markt lastete (s. unter Lyndentwich, Johanes d. J.). Die Geschwister sind im Besitz eines Schiffes nachweisbar, das für die Stadt im Jahr 1404 11 Last Steine beförderte (Nowa Księga, Nr. 165); 194, 285, 348, 618 und 717. – Colberg, Kerstan († 1412 oder danach), besaß ein Haus an der Hommel, das zu Gunsten von Willam de Ruden belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1629). Zu diesem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Kerstan i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). Tydeman Fus und Salefelt (s unter FFth, Tyde, und Salefelt) waren Kerstans Hausgenossen. Beim Erwerb eines Zinses auf dem Haus von Johann Rybes in der Fischerstraße bei der Apotheke durch Claus Melsak übte Kerstan mit Johan Krefft i. J. 1401 die Vormundschaft über Elzebet, die Witwe von Iohann Rybe (s. unter Rybe, Johan), aus (Stadtbuch 2, Nr. 1959). Mit Resenberg hinterlegte Kerstan beim Rat eine Summe Geldes, das die Kämmerei i. J. 1412 Hans Schulte auszahlte (Nowa Księga, Nr. 1261); 396, 557, 672, 748, 800 und 926.



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– Colberg, Dorothea (vor 1377 – † 1422 oder danach), war eine Tochter von Nikolaus Colberg (s. unter Colberg) und eine Stieftochter von Everd Medrik (s. unter Mederik, Euerd). Zu 1382 ist sie mit ihren Brüdern Clauco/Clauman, Hanneman/Hanko und Tydeman/Dietrich als Inhaber eines Zinses nachweisbar, der auf einem Garten und zweier Häuser des Herman Reuber lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1276). Zu 1383 ist sie mit ihren Geschwistern im Besitz eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Johannes Lyndentwig am Markt stand (s. unter Lyndentwich, Johanes d. J.). Die Colbergischen Geschwister sind im Besitz eines Schiffes nachweisbar, das im Auftrag der Stadt i. J. 1404 11 Last Steine beförderte (Nowa Księga, Nr. 165). Dorothea ist noch 1422 im Zusammenhang eines Rechtgeschäfts von Gertrud, der Witwe ihres verstorbenen Bruders Claus (s. unter Colbergessche), als lebend nachweisbar (APG 369,1/117, S. 26); 194, 285, 348, 618 und 717. – Colberg, Hanneman/Hanko (vor 1377 – † 1422 oder danach), war ein Sohn von Nikolaus Colberg (s. unter Colberg) und ein Stiefsohn von Everd Medrik (s. unter Mederik, Euerd). Zu 1382 ist Hanneman mit seinen Geschwistern Clauco/Clauman, Dorothea und Tydeman/Dietrich als Inhaber eines Zinses nachweisbar, der auf einem Garten und zweier Häuser von Herman Reuber lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1276). Zu 1383 ist Hanneman mit seinen drei Geschwistern im Besitz eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Johannes Lyndentwig am Markt stand (s. unter Lyndentwich, Johanes d. J.). I. J. 1397 erwarb Hanko einen Zins, der auf dem Haus des verstorbenen Johann Lyndentwig ruhte (Stadtbuch 2, Nr. 1768). Die Geschwister sind im Besitz eines Schiffes nachweisbar, das im städtischen Auftrag i. J. 1404 11 Last Steine beförderte (Nowa Księga, Nr. 165). Namensgleichheit besteht mit dem Königsberger Bürger Johann Kolberg, der zu 1418 im hansischen Fernhandel tätig war (HR 6, Nr. 610). Hans ist noch 1422 im Zusammenhang eines Rechtsgeschäfts von Gertrud, der Witwe seines verstorbenen Bruders Claus (s. unter Colbergessche), als lebend nachweisbar (APG 369,1/117, S. 26); 194, 285, 348, 618 und 717. – Colberg, Tydeman/Dietrich (vor 1377 – † 1404 oder danach), war ein Sohn von Nikolaus Colberg (s. unter Colberg) und ein Stiefsohn von Everd Medrik (s. unter Mederik, Euerd). Zu 1382 ist er mit seinen Geschwistern Clauco/Clauman, Dorothea und Hanneman/Hanko als Inhaber eines Zinses nachweisbar, der auf einem Garten und zweier Häuser von Herman Reuber lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1276). Zu 1383 ist er mit seinen drei Geschwistern im Besitz eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Johannes Lyndentwig am Markt stand (s. unter Lyndentwich, Johanes d. J.). I. J. 1386 lasteten auf dem Haus 60 Mark Pfennige, für die Tydeman Zinseinnahmen beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 1423). Die Geschwister sind im Besitz eines Schiffes nachweisbar, das im Auftrag der Stadt i. J. 1404 11 Last Steine beförderte (Nowa Księga, Nr. 165); 194, 285, 348, 618 und 717. – Colbergessche, [Gertrud] († 1422 oder danach), war die Witwe von Claus Colberg (s. unter Colberg, Clauko/Clauman). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Kolberch unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quar-

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tiers als Besitzerin eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273). Zu 1422 ist Gertrud zusammen mit ihren Vormündern Jacob Schermer und Bartholomeus Volmersten, Claus Mederich und Hans Snurreche in Zusammenhang mit einem Rechtsgeschäft belegt. In dem Zusammenhang sind auch Ortye und Hans Colberg, die Gewister ihres verstorbenen Mannes, erwähnt (APG 369,1/117, S. 26); 862. Colbergis z=ne, s. unter Colberg, Clauco, Hanneman und Tydeman. Koldessche, [die] († 1389 oder danach). Zu 1375 ist ein Hermann Kolden als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Ludeko Rabodendorf in der Brückstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 748). Ein Iohannes Kolden ist zu 1356 als Besitzer eines Zinses nachweisbar, der auf dem Haus des Peter Vischow am Eck bei Ponentyn lastete (Stadtbuch 1, Nr. 1671 f.); 409. Koler, Peter († 1405 oder danach); 601, 602, 701 und 816. Colk, Hermann († 1399 oder bald danach), und seinen Frau Katharina besaßen ein Haus, das davor dem Ratmann Timme Voisan († 1384 oder davor) gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1388); 34, 90, 339 und 653. Kolner, Albert d. Ä. († 1375 oder kurz davor), hatte einen Sohn aus erster Ehe namens Hanco/Johannes. Mit ihm verglich er sich i. J. 1373 wegen des Erbes (Stadtbuch 1, Nr. 1669, und Stadtbuch 2, Nr. 659). Alberts erster Ehe entstammten wohl auch der Sohn Hermann und die Tochter Talike. Hermann ließ sich i. J. 1376 von seinen Vormündern eine Summe Geldes vom väterlichen Erbteil ausbezahlen, um damit einen Handel aufzubauen. Im selben Jahr nahm auch Talike, die mit Conrad Steynbrucker verheiratet war, ihr väterliches Erbteil in Anspruch (Stadtbuch 2, Nr. 813 f.). In zweiter Ehe war Albert mit einer gewissen Hille verbunden. I. J. 1375 schichtete sie sich von ihren Kindern ab (Stadtbuch 2, Nr. 778). Dieser Verbindung entstammten die Söhne Albert, Henrich und Tydemann sowie die Töchter Gelike/Gerdrut und Elysabeth, die i. J. 1380 zusammen einen Zins vom halben Haus ihres Stiefvaters Tydemann Grote erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 1090). I. J. 1381 schichtete sich auch Hermann ab (Stadtbuch 2, Nr. 1124). I. J. 1385 besaßen Alberts Kinder Heinrich und Gerdrut zusammen ein Haus in der Böttcherstraße, das zu Gunsten von Martin Krummediik belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1368). Das Haus lag neben dem des Ratmannes Hildebrand Colner (Stadtbuch 2, Nr. 1507). Albert besaß zu Schönwalde ein Hofgut, das später in den Besitz von Tideman Volprecht überging (Stadtbuch 2, Nrrn. 1075 und 1169). In der Stadt besaß Albert ein Haus in der engen Gasse, das später im Besitz von Johannes Rover war (Stadtbuch 2, Nr. 1529). Albert hatte Zinseinkünfte vom Haus von Heyneco Schoneman gegenüber dem Kloster (Stadtbuch 2, Nr. 49), vom kleinen Haus von Godeco Rabbrecht und dessen Nachfolgers Haneco de Kyl (Stadtbuch 2, Nr. 101 und 166), von den beiden Erben des Hermann de Plastewich (Stadtbuch 2, Nr. 167), vom Erbe von Ludeco Schumer (Stadtbuch 2, Nr. 215) und von den Buden von Johann Vlyer und von Hermann Widenbrugge am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn. 430 und 438); 118. Colner, Henrich († 1400 oder danach), war ein Sohn von Albert d. Ä. Colner und dessen zweiter Frau Hille und damit Vollbruder von Albert d. J., Tyde-



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mann, Gelike und Elysabeth. Mit seinen Geschwistern erwarb Henrich i. J. 1380 einen Zins vom Haus seines Stiefvaters Tydemann Grote sowie das Haus neben Hildebrant Colner in der Böttcherstraße (s. unter Kolner, Albert d. Ä.). Das Haus gehörte später Henrich alleine, denn er belastete es i. J. 1388 zu Gunsten der Bilwerdirschen und ihres Sohnes Hermann (Stadtbuch 2, Nrrn. 1507 und 1583, vgl. damit auch ebd. Nrrn. 1580, 1592, 1721, 1772 und 1802). Henrich diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 vor Schwetz in Stellung ging. Im Herbst 1397 gehörte er zur Besatzung des Holks, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Während des Winterfeldzuges von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 235 f.) diente Henrich mit zwei Pferden; 459, 623, 636 und 687. – Colner, Hildebrant d. J. († 1405), ist erstmals zu 1371 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 54 und 83). Hildebrant war in erster Ehe mit einer Katherina verheiratet. Mit ihr hatte er die Tochter Gertrud, die mit her Leslow verheiratet war, und den Sohn Johannes. Beide Kinder schichtete er wohl i. J. 1372 ab, während die Töchter Katherine und Metze sowie der jüngere Sohn Hildebrant damals noch unmündig waren (Stadtbuch 2, Nr. 613). In zweiter Ehe war Hildebrant mit der Mutter von Heinrich von Ruden (s. unter Ruden, Hinrich von) verheiratet (Stadtbuch 2, Nr. 1486 f.). Hildebrant war Inhaber einer Verkaufsbude am Eck gegenüber dem Brücktor (Stadtbuch 2, Nr. 575). Ihm gehörte auch ein Hofgut, das zu Gunsten von Georg und von Anthonius Volmersten belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1501 und 1654). Beim Grundstück Liefhards d. Ä. von Hervord besaß Hildebrant einen Garten, von dem Johann von Ruden Zinseinnahmen hatte (Stadtbuch 2, Nr. 679). Hildebrants Wohnhaus hatte eine gemeinsame Brandmauer mit der Wohnung von Ludwik van der Yla. Das vorher im Besitz von Johann Lymborg gewesene Haus am Markt war mit zwei rückwärts gelegenen Buden ausgestattet (Stadtbuch 1, Nrrn. 1244 und 1320). Bei diesem Haus handelte es sich wohl um dasselbe Wohnhaus, das in einem anderen Stadtbucheintrag als in der Böttcherstraße gelegen bezeichnet wird (Stadtbuch 2, Nr. 911). Daneben in der Böttcherstraße stand das Haus von Henrich Colner (s. unter Colner, Henrich), Sohn von Albert Colner (Stadtbuch 2, Nrrn. 1507 und 1583). I. J. 1383 kauften Hildebrant und sein Sohn J­ ohannes eine Rente vom Vermögen des unmündigen Hildebrant Wittenborch (Stadtbuch 2, Nr. 1214). Hildebrant Colner beanspruchte Zinseinkünfte von der Bude des Fuhrmannes Willeko in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 1, Nr. 942), von der Bude des Schwertfegers Michahel am Markt (Stadtbuch 1, Nr. 1326), vom Haus von Hildebrand Bodeker in der Tobiasstraße (Stadtbuch 1, Nr. 1507, und Stadtbuch 2, Nr. 176), vom Haus von Nicolaus Vischow in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 1, Nr. 1556), von der Bude von Petrus Aldemarkt in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 1, Nr. 1640) und von der Bude von Rybe in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 341); 127, 217, 266, 379 und 539. – Kolner, Johanes († zw. 1394 und 1404), war Nachbar von Gerke Heilsperg am Brotmarkt (s. unter Heilsperg, Gerke). Sein Haus, an dem ein Los bei den Zie-

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gelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 70), stand am Brotmarkt neben dem von Gereke Rouber. Das Haus wurde i. J. 1376 zu Gunsten des Ratmannes Albert Oltman und i. J. 1381 zu Gunsten der Kinder von Peter Rogow belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 796 und 1130). Damit lässt sich Johanes als Sohn des Ratmannes Hildebrant Colner (s. unter Colner, Hildebrant) aus erster Ehe und Bruder von Gertrud, der Frau des ,Herrn‘ Leslow, sowie Stiefbruder von Katherine, Metze und Hildebrant d. J. identifizieren. I. J. 1381 sicherten Johanes und sein Vater Hildebrand außerdem eine Summe Geldes, die sie von Hildebrant, Sohn von Borchard Wittenborch, empfingen, mit ihrem gesamten Vermögen ab (Stadtbuch 2, Nr. 1214). Johanes war verheiratet mit Tilleke, der Witwe Bernts van Vorden (Stadtbuch 2, Nr. 661). Mit ihr hatte er Kinder, deren Namen unbekannt sind. I. J. 1404 empfing die Känmmerei einen Zins von Johanes’ Garten (Nowa Księga, Nr. 38). Fraglich ist, ob Johanes mit dem zu 1364 belegten gleichnamigen Budenbesitzer am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn. 244 und 247) personengleich war. Johanes war für die zu 1387 Juni 3 anberaumte Landwehr persönlich aufgeboten; 169, 404, 41 und 572. Kolner, Tilleke († 1405 oder bald danach), war in erster Ehe mit Bernt van Vorden († 1373 oder davor) verheiratet. Mit ihm hatte sie die Tochter Barbara und den Sohn Heinrich (s. unter Vreden, Hinrich von). Von ihnen schichtete sie sich nach ihrer Verehelichung mit Johanes Kolner (s. unter Kolner, Johanes) i. J. 1373 teilweise ab (Stadtbuch 2, Nr. 661). Zu 1375 ist sie noch unter dem Namen ihres ersten Mannes als Besitzerin einer Bude am Kirchhof in Richtung Waage belegt (Stadtbuch 2, Nr. 731). I. J. 1405 war sie zum zweiten Mal Witwe, falls die für das Aufgebot für die Winterreise von 1405 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) mit ihren Kindern veranlagte Colnersche mit ihr personengleich war; 572, 686 und 812. Colnersche, s. unter Kolner, Tilleke. Komeling, Nicolaus († 1384 oder danach), besaß i. J. 1385 eine Bude am Wasser, die zu Gunsten von Hermann Stodeke belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1380). Ende Mai 1384 nahm Nicolaus persönlich an der Schiffsreise nach Litauen teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen; 76 und 128. Komeling, Merten († 1409 oder danach); 893. Komthowsche, die († 1388 oder danach), besaß ein Eckhaus in der oberen Tobiasstraße, das i. J. 1380 zu Gunsten von Haseke, der Witwe Gotschalk d. J. Grose, und um 1415 zu Gunsten des Ratmannes Liefhard d. M. Hervord belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1042 und 2362); 238 und 295. Komtowsche, s. Komthowsche. Koningsberg, Peter († 1410?), ist zu 1408 als Besitzer einer Bude am Wasser nachweisbar, von der Grytte Gysenoy und ihre Kinder Zinseinnahmen beanspruchten (Stadtbuch 2, Nr. 2050). Zu 1410 ist Peter als Besitzer eines Hauses an der Hommel belegt, das zu Gunsten des Ratmannes Johann von Thorun belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 2148). Peter diente im Aufgebot, das sich am Kriegszug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) be-







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teiligte. Möglicherweise gehört er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg von 1410 Juli 15; 927. Cornegel, Claus († 1420 oder danach), besaß Hufenzinse zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 2154, 2364 und 2367 f.). Von seinen Erbnehmern kaufte Claus i. J. 1418 eine Rente aus dem Vermögen, das er aus seiner Erbschaft von Gertrud, der Witwe Johanns d. J. von Thorun, erworben hatte (APG 369,1/117, S. 7). I. J. 1420 quittierte Claus seine Vormundschaft für Katharina, der Frau von Werner Rowbir und Tochter von Tydemann Busdorf (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.). I. J. 1385 beteiligte sich Claus am Alarmaufgebot und an der Sommerreise des Ordens nach Kauen und Oszmiana (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137 f.). Als Freiwilliger begleitete er im Febr./März 1389 das Elbinger Aufgebot, das sich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg beteiligte, um dort den gefangen gehaltenen Kriegsgast des Ordens, den Herzog von Geldern, zu befreien (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Danach diente Claus im Aufgebot für die Landwehr, die im Winter 1396 20 Tage im Einsatz war. I. J. 1410 begleitete er die Ratmannen Johann von Ruden und Tidemann Nase auf ihrer Mission zum Vogt von Leske (Nowa Księga, Nr. 1107); 9, 35, 93, 378, 692 und 814. Cornegel, Johan d. J. († 1400 oder bald danach), ist erstmals zu 1374 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 56). Im Rat übte er i. J. 1380 das Amt des Wettherrn und i. J. 1384 das des Außenkämmerers aus (Czaja: Urzędnicy, S. 60 und 63). Im Kriegsbuch ist Johan zu 1400 zusammen mit seinem namentlich ungenannten Bruder letztmals belegt, was zur Annahme berechtigt, in diesem Claus Cornegel (s. unter Cornegel, Claus) zu sehen. Die Frage, ob oder inwieweit Johan d. J. Nachfahre oder Verwandter Johanns d. Ä. Cornegel war, ist offen. Johan besaß ein Haus in der Brückstraße, das er 1392 zu Gunsten von Heinrich Cruczeburg und 1395 zu Gunsten von Margaretha Bilwerder und ihres Sohnes Hermann belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1632 und 1709). Johan war in Lupushorst begütert (Stadtbuch 2, Nr. 988), wo er auch mehere Hufenzinse besaß (Stadtbuch 2, Nrrn. 1072 und 1265). Zudem hatte er Zinseinkünfte von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 1553 und 1655). Johan diente als Hauptmann im Elbinger Aufgebot für die Winterreise 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3 S. 162 f.) an Stelle von Herman Broseke. Auch an der Sommerreise von 1390 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 165–167) nahm er persönlich teil. Im November desselben Jahres befehligte er als einer der Hauptleute das Elbinger Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging; 113, 175, 438, 453 und 692. Cornegil, s. Cornegel. Kornhus, Heinrich († 1404 oder bald danach), war Gewandscherer. Er arbeitete eng mit dem Königsberger Großschäffer zusammen, von dem er unterschiedliche Lakensorten bezog (Schuldbücher 1, Nr. 1191, 1063, 1065, 1076, 1084, 1096 und 1178; Handelsrechnungen, S. 218,10,29). Zu Heinrichs Lieferanten gehörte auch der Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, OF 154; Nr. 350 f.). Heinrich nahm Ende Mai 1384 persönlich an der Reise nach Litauen zu Schiff teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwer-

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der (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. Danach diente er im Aufgebot für die Sommerreise 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196); 128, 576 und 688. Koesfelt, s. Kosfelt. Kosfelt, Johanes (vor 1361 – † 1389 oder bald danach), war Inhaber eines Hauses, das er i. J. 1361 zu Gunsten von Heyno Werner und zwei Jahre später zu Gunsten von Hermann Negeler belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 26, 34–36 und 136). Zu dem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Johanes i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 57). Johanes wohnte unmittelbar neben Arnold Boye, der auf eigene Kosten eine Trennmauer zwischen den Häusern der beiden errichten ließ (Stadtbuch 2, Nr. 444); 401 und 581. Koweyde, s. Kwweide Koweydissche, s. unter KTweydische. Krakow. Damit könnte die zu 1353 und zu 1357 als Inhaberin eines Hofgutes zu Fürstenau belegte Person gemeint sein (Stadtbuch 1, Nrrn. 1364, 1396 und 1732). Dieselbe oder eine gleichnamige Person ist zu 1374 und zu 1387 Besitzerin eines Hause am Heumarkt nachweisbar (Stadtbuch 2, Nrrn. 690 und 1451). Am Haus von Johan Krakaw haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). Außerdem ist ein Tydeman Krakow zu 1374 als Inhaber eines Hauses bei Brun Horn gegenüber den Fleischbuden belegt (Stadtbuch 2, Nr. 709). Krakows Witwe gehörte zu den Gestellungspflichtigen für das Aufgebot von 1409. Krakow nahm Ende Mai 1384 persönlich an der Reise nach Litauen zu Schiff teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen; 128 und 850. Krampe, Herman († 1426 oder danach), ist als Inhaber eines Zinses belegt, der zu 1402 zu Lasten des Hauses von Iacob Medrik in der Böttcherstraße eingetragen wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1966 und 2091). Zu 1420 ist Herman als Vormund für die Kinder von Tydemann Sachse nachweisbar (APG 369,1/117, S. 16). I. J. 1426 hatte Merten Krummedijk (s. unter Krummdedijk, Merten) Herman sowie Claus Boryn (s. unter Boryn, Claus) zu seinen Testamentsvollstreckern eingesetzt (APG 369,1/117, S. 52). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Herman unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer zweier Harnische aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 980. Krasule, Lorencze van († 1409 oder danach); 900. Craybor († 1411 oder danach), ist als Tuchhändler im Rechnungsbuch des Königsberger Großschäffers von 1411 belegt (OF 147, S. 344); 848. Krebisdorf, s. Kreftisdorp. Kreft, Johanes (vor 1382 – † zw. 1404 und 1409), war ein Halbbruder von Jakob, Sohn des Ratmannes Heinrich von Lynden (Stadtbuch 2, Nr. 808). Johanes war verheiratet mit Katke, der Witwe des Ratmannes Godeke von Alen. Mit ihr hatte er die Tochter Katke, die mit dem Ordensprokurator Peter von Wormditt verwandt war (Generalprokuratoren 2, Nr. 301 Anm. 3). Verheiratet war Katke



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d. J. mit Johanes d. J. von Hervord (s. unter Heruorde, Johanes d. J. von). Johanes war der Stiefvater von Peter, Andreas und Godeke, den Söhnen des Ratmannes Godeke von Alen († 1379 oder davor, Stadtbuch 2, Nr. 1015). Johanes hatte beim Königsberger Großschäffer Geldschulden, die bis Anfang 1403 zu begleichen waren (Schuldbücher 1, Nr. 1187). Er besaß ein Grundstück bei dem Mönchen, das zu Gunsten des Ratmannes Hartwich d. Ä. Betke belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1270 und 1524). Dort unterhielt er auch eine Bude (Stadtbuch 2, Nr. 1460). An Johanes’ Haus bei den Mönchen hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). An seinem Haus in der ­Wollweberstraße haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 83). Ein anderes Grundstück, das zu Gunsten des Jurian von Lubec belastet war, lag bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1795). Zu diesem gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Johan i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 56). Johanes war Inhaber eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße bei Jakob Glogow (Stadtbuch 2, Nrrn. 1545 und 1828). Ein anderes Haus, von dem der Ratmann Johann von Hervord ­Zinseinnahmen hatte, lag gegenüber dem Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1577). An diesem Haus hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). Ein drittes Haus, das zu Gunsten der Witwe von J­ ohann von Hervord belastet war, stand in der Fischerstraße am Eck zur engen Gasse (Stadtbuch 2, Nrrn. 1669 und 2126). Johanes besaß überdies ein Haus mit ­Garten auf dem Grubenhagen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1586, 1862 und 1881). Zu einem der Häuser gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das ­Lorentz Crebys i. J. 1397 von der Stadt kaufte. Es war später im Besitz von Johanes (APG 369,1/129, S. 3). Zinseinnahmen hatte er von der Bude von Nikolaus ­Poltermann auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1426). Johanes kaufte 1395 Aug. 4 von der Stadt 22 ½ Hufen in der Nähe von Lupushorst mit der Maßgabe, darauf nicht mehr als 3 Höfe anzulegen (CDW 3, Nr. 304). Er übte mit Kerstan Colberg i. J. 1401 die Vormundschaft über Elzebet, die Witwe von Iohann Rybe, aus, als Claus Melsak einen Zins erwarb, der auf dem Haus Rybes in der ­Fischerstraße bei der Apotheke stand (Stadtbuch 2, Nr. 1959). Die Stadt erhielt vom Hof und den Hufen von Johannes Kreft czu den czwen husen beim Dorf Lupushorst Zinseinkünfte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1438, 1616, 1745, 1812, 2006 und 2286, sowie Nowa Księga, Nrrn. 1164 und 1166). Die Entwäs­ serung dieser Güter gab Anlass sowohl zu Streitereien mit den Dorfbewohnern (Nowa Księga, Nrrn. 45, 53, 59 und 360) als auch zu Wasserbaumaßnahmen von Seiten der Stadt (Nowa Księga, Nrrn. 652, 659, 943 und 1082). Johanes beteiligte sich an den Alarmaufgeboten von 1383 und 1384. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist seine Witwe Katke unter den Gestellungspflich­ tigen des zweiten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs verzeichnet. (El­ binger Kriegsbuch, S. 268); 17, 38, 69, 117, 237, 294, 512, 649, 733, 775, 787 und 978. – Krefft, s. Kreft. – Kreftesdorp, s. Kreftisdorp.

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– Kreftisdorp, Michil († 1393) besaß zusammen mit seiner Frau Zinseinkünfte vom Allod seines Vaters Eler in Steinbeke (Stadtbuch 2, Nr. 1362). Er besaß zwei Höfe, von denen er den größeren bewohnte (Stadtbuch 2, Nr. 1264, 1296, 1335 und 1422). Michil war Inhaber eines Erbes in der Tobiasstraße, das zu Gunsten der Tochter des Ratmannes Gottschalk Grote belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1175). In der Fischerstraße gehörte ihm ein Haus, das vorher im Besitz des Ratmannes Gottschalk Grote war (Stadtbuch 2, Nr. 1565). I. J. 1392 oder davor verkaufte Michil einen Hof mit Hufen an Wicbold von dem Elende (Stadtbuch 2, Nr. 1633). Michil war für den Alarm von 1384 aufgeboten. Im Juni 1386 gehörte er zum Aufgebot für die Landwehr. Im Frühjahr 1389 nahm er an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Michil nahm an der Winterreise des Ordens nach Grodno i. J. 1393 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) persönlich teil. Von dort kam offensichtlich nicht mehr lebend zurück, denn danach brechen die Nachrichten über ihn ab; 18, 115, 134, 236, 293, 354, 486 und 536. – Krijt, Peter († 1409 oder danach); 855. – Kroft, s. Kreft. – Krofft, Claus († 1398 oder danach); 648. – Krol, Kroll, s. Krull. – Krossen, Anna von (vor 1383 – † 1422 oder danach), war eine Tochter von Wynekin von Krossen (s. unter Krossen, Wynekin von), die er mit Taleke Aspelan hatte. Ihr Bruder Claus stieg in den Rat auf (s. unter Krossen, Claus von). Von ihm war sie i. J. 1389 noch nicht abgeschichtet, denn beide Geschwister waren damals Inhaber eines Zinses, der auf dem Haus der erbaren Witwe Widenbrug in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1562) lastete. Zu 1422 ist sie unter dem Namen Anna von der Brundenberge als Witwe von Herrn Heinrich Fluegke und Schwester des verstorbenen Claus von Crossen belegt (APG 369,1/117, S. 117, S. 27); 307 und 508. – Krossen, Claus von (vor 1383 – † zw. 1418 und 1422), ist erstmals zu 1410 als Ratmann (Elbinger Antiquitäten, S. 275 Anm. 6) und zw. 1412 und 1418 als Bürgermeister nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 90 und 96). Claus war ein Sohn von Wynekin von Krossen (s. unter Krossen, Wynekin von), den er mit Taleke Aspelan hatte. Zu 1418 ist seine Ehefrau Beata namentlich belegt (APG 369,1/117, S. 117, S. 7). Im Erbschichtungsbuch erscheint sie zu 1422 als seine Witwe (APG 369,1/117, S. 117, S. 27). Claus war Vater einer Tochter, die i. J. 1409 zusammen mit ihm gestellungspflichtig wurde. Er besaß ein Haus in der Tobiasstraße und eines gegenüber dem des Ratsherrn Anthonius Volmersten in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1831). Zu einem der Häuser gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 37). Zusammen mit seiner Schwester Anna (s. unter Krossen, Anna von) erwarb Claus i. J. 1383, wohl bald nach dem Tode ihres Vaters, einen Zins vom Haus von Hinrich Schrodir in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1292; vgl. ebd. Nrrn. 1400 und 1444). Zu seinem Haus in der Ger-



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berstraße gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das wohl Claus i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 57). Im selben Jahr traten die Geschwister auch in den Besitz eines Zinses vom Garten von Cuneke Plothen in der breythen strasse ein (Stadtbuch 2, Nr. 1313). Clauko und Anna erwarben i. J. 1389 auch einen Zins vom Haus der erbaren Witwe Widenbrug in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1562). Seine Nähe zum Rat ist schon seit 1408 nachweisbar, denn damals zahlte Claus im Auftrag der Stadt Mattis Proliten eine Leibrente aus (Nowa Księga, Nr. 554). I. J. 1409 beglich die Kämmerei Kosten für Löscharbeiten an Clausens Scheune, die beim Brand der Hameide genannte Barbakane vor dem Schmiedetor Feuer gefangen hatte (Nowa Księga, Nr. 786, und Elbinger Antiquitäten, S. 26 f.). Kurz nach der Niederlage bei Tannenberg überbrachte Claus dem Rat ein Darlehen des ermländischen Bischofs (Nowa Księga, Nr. 999), dessen erste Rate Claus im städtischen Auftrag i. J. 1411 zurückzahlte (Nowa Księga, Nr. 1169), und nahm anschließend zusammen mit Johan von Thorun an Verhandlungen mit dem polnischen König und dem litauischen Großfürsten Witold teil (Nowa Księga, Nr. 1014). Claus gehörte ferner zu der städtischen Abordnung, die sich anlässlich der Wahl Heinrichs von Plauen zum neuen Hochmeister in Marienburg aufhielt (Nowa Księga, Nr. 1015). Claus war überdies einer der verantwortlichen Leiter für die Arbeiten an der Stadtbefestigung (Nowa Księga, Nrrn. 1026 und 1113). Ende 1410 nahm Claus auch an den beginnenden Friedensverhandlungen mit Polen und Litauen in Thorn teil (Nowa Księga, Nr. 1137). I. J. 1411 übte Claus das Amt des Stadtvogtes aus (Nowa Księga, Nr. 1164), was ihn weder daran hinderte, mit anderen Ratsmitgliedern im selben Jahr zweimal zum Hochmeister nach Graudenz und Stargard zu ziehen (Nowa Księga, Nr. 1194), noch Baumaßnahmen zu beaufsichtigen (Nowa Księga, Nrrn. 1197 und 1243). Ende März 1412 waren Claus und Johann Werner mit den Vertretern der anderen preußischen Städte auf einer Tagfahrt in Hohenstein u. a. zwecks Besendung von Städtetagen (ASP 1, Nr. 154). Den Städtetag zu Marienburg von 1412 Juli 11 besuchte Claus zusammen mit Tydeman Nase (HR 6, Nr. 97). Die Elbinger Kämmerei zahlte i. J. 1413 Auslagen für eine Reise, die Claus zusammen mit dem Ratmann ­Johann Monsterberg nach Balga und von dort nach Marienburg unternommen hatte (Nowa Księga, Nr. 1331). I. J. 1414 fanden Verhandlungen zwischen Vertretern der Altstadt und der Neustadt Elbing im Haus von Claus statt (Nowa Księga, Nr. 1428). Im Jahr darauf war er bei den Verhandlungen zwischen dem Hochmeister und dem polnischen König in Grabia und Racianz zugegen (Nowa Księga, Nrrn. 1473 und 1476), zog zum Hochmeister nach Danzig, um das von den Danzigern und Königsbergern zurückgehaltene Getreide frei zu bekommen (Nowa Księga, Nr. 1474), begab sich mit Arnd Rover nach Marienburg in Sachen eines Schreibens des polnischen Königs (Nowa Księga, Nr. 1475) und half schließlich, den Waffenstillstand von Racianz von 1414 Nov. 19 auszuhandeln. Claus übte bis 1418 die vormundschaftliche Verwaltung von Bernd Werner (s. unter Werner, Bernd) aus (APG 369,1/117, S. 117, S. 8). Claus gehörte sodann zu den i. J. 1419 entlassenen Vormündern von Werner, Sohn von Arnd

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d. M. Rover (APG 369,1/­117, S. 14). Dass Claus auch zu den Vormündern von Herman Rover (s. unter Rouer, Herman d. J.) gehörte, ist erst zu 1423 belegt (APG 369,1/117, S. 17). An den kriegerischen Unternehmen der Stadt beteiligte sich Claus bei der Seeräuberbekämpfung im Herbst 1397 (s. dazu Heckmann: Wäppner, S. 86 f.), denn er gehörte zur Besatzung des unter Mathis Mertinsdorp segelnden Holks. Die Winterreise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235 f.) machte Claus an Stelle von Heinrich Altmann (s. unter Oltman, Heinrich) mit. Ihn vertrat er aus persönlichen Gründen – Und tat’s vor em – wies es im Kriegsbuch heißt. Danach nahm Claus am Feldzug nach Dobrin von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teil. Im Jahr darauf war er als Befehlshaber für das Elbinger Landwehraufgebot verantwortlich, das Thorn deckte (Nowa Księga, Nrrn. 1005 und 1109). Nach der Schlacht bei Tannenberg wurde er Kriegsschäffer (Czaja: Urzędnicy, S. 89), vermutlich an Stelle des bei Tannenberg gefallenen Heinrich Altmann. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit vier Harnischen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 307, 508, 636, 683, 772 und 971. – Krossen, Wynekin von (vor 1375 – † 1383 oder kurz davor), ist zu 1378 als Besitzer einers Grundstücks in der Böttcherstraße belegt (APG 369,1/124, S. 1). Er war verheiratet mit einer Erbin Conrads von Hervord, von dem diese i. J. 1375 das dritte Teil des Wohnhauses seiner Witwe übernahm (Stadtbuch 2, Nr. 780). Wynekin hatte mit Taleke, der Tochter von Aspelan, nachweislich die Kinder Clauko, Aspelan und Anna, welche i. J. 1383 einen Zins vom Haus von Hinrich Schrodir in der Gerberstraße erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 1292; vgl. ebd. Nrrn. 1400 und 1444). Im selben Jahr traten die beiden auch in den Besitz eines Zinses vom Garten des Cuneke Plothen in der breythen strasse ein (Stadtbuch 2, Nr. 1313). Clauko und Anna erwarben i. J. 1389 auch einen Zins vom Haus der erbaren Witwe Widenbrug in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1562). Im Stadtbuch sind Clauko und Anna zunächst unter dem Familiennamen ihrer Mutter eingetragen. Dies ist möglicherweise ein Hinweis auf die im Vergleich zu Wynekin höhere gesellschaftliche Stellung Talekes. Bei Wynekins Kinder, die unabhänig von Clauko und Anna im Kriegsbuch zu 1388 und danach zu 1391 veranlagt sind, könnte es sich um die Nachkommen aus einer früheren Verbindung Wynekins handeln; 290. – Krul, s. Krull. – Krull, Johanes († 1421 oder danach). Um d. J. 1338 ist ein Iohannes dictus Cruel als Inhaber eines Zinses vom Haus des Böttchers Henricus Magnus nachweisbar (Stadtbuch 1, Nr. 434). Derselbe oder ein anderer Johannes ist zu d. J. 1356, 1358 und 1363 als Besitzer einer Bude am Wasser belegt (Stadtbuch 1, Nrrn. 1677 und 1778, sowie Stadtbuch 2, Nr. 144). Zu 1378 ist Johannes Kruel auch als Inhaber einer vorher Kerstian Negiler gehörenden Bude bei den Dominikanern erwähnt (Stadtbuch 2, Nr. 946). I. d. J. 1401 und 1412 belastete Johannes Kruel/ Hans Krol sein Haus in der Heilig-Geist-Straße zuerst Gunsten von Nicolaus Hosang und dann zu Gunsten von Orthie, Tochter von Matthias Ryman (Stadtbuch 2, Nrrn. 1933 und 2255). Zu dem Haus gehörte ein Los bei den Ziegel-



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scheunen hinter St. Georg, das Johanes 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/­ 129, S. 59). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans Krul als Harnischträger verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 266). Er ist noch zu 1421 als lebend bezeugt (APG 369,1/126, S. 24); 19, 120, 454, 648, 727, 767 und 899. Krumdik, s. Krummedijk. Krummedijk, Merten († um 1426), besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 81). Merten war Schiffer und Inhaber einer Gewandschererbude, an der ein Los am Sankt-GeorgsDamm haftete (APG 369,1/129, S. 88). In Danzig hatte er i. J. 1409 Pfundzoll für zwei Schuten, die eine von 14 und die andere von 10 Last, entrichtet (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 773, 914 und 1140). Laut Kriegsbuch war er verheiratet mit der „Peynischen“, der mutmaßlichen Witwe von Heynrich d. J. Peyne (s. Peyne, Heynrich d. J.). Im gegebenen Falle ließe sie sich mit der Inhaberin seiner Nachbarbude hinter dem Chor identifizieren (Semrau: Markt, S. 28). Im Kriegsbuch wird sie mit ,Frau‘ betitelt. Merten ist zu 1392 als einer der Vormünder Wicbolts von dem Elende belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1633). Merten war Inhaber von Zinsen vom Eckhaus von Hinrich und Gertrut Colner in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1368), vom Haus von Hermann Colk und seiner Frau Katherine, das davor dem Ratmann Tymme Voysan gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1388), vom Haus von Conrad Huxer in der Mönchstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1778), vom Haus von Iohannes StFfengleser gegenüber dem Buschbäckermarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1791), von den Gütern von Iohannes Kreft in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 1812 und 2006), von der Bude von Iohannes de Mergenwerdir am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1824), vom Haus Conrads de Lubec gegenüber der Apotheke (Stadtbuch 2, Nr. 1830), von Haus und Garten von Cord Hoppe in der Heilig-Geist-Straße rechts neben der Mühle (Stadtbuch 2, Nr. 1840), vom Haus von Nicolaus Polen in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1875 und 1956), vom Eckhaus von Iohannes von der Eyke in der Tobiasgasse in Richtung Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2003), von der Bude von Claus Kleynsmyd in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2081), von der Bude von Wolter Byland zw. dem Fischer- und dem Böttchertor (Stadtbuch 2, Nr. 2094), vom Haus von Claus Stouenberg in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2168) sowie vom Haus Eliers von Drulshagen und seiner Stiefkinder in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 2249 und 2269). Merten muss um 1426 gestorben sein, denn er hatte in dem Jahr Claus Boryn und Herman Krampe zu seinen Testamentsvollstreckern eingesetzt (APG 369,1/117, S. 52); 809 und 956. Cruse, Willam († zw. 1394 und 1405), besaß ein Haus in der oberen HeiligGeist-Straße, das er i. J. 1396 zu Gunsten des Heilig-Leichnamsspitals belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1756). An seinem Haus, mit dem er zusammen mit Heyne Karschau im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 66). Da sein kynd zu den Gestellungspflichtigen von 1405 gehörte, dürfte Willam damals schon tot gewesen sein; 29, 42, 394, 434, 580 und 808. Krusle, Hans von der († 1404 oder danach); 792.

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– Crutzeburg, Hinrich d. J. († 1426), ist erstmals zu 1408 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 86 und 102). Damals war er als Schäffer zuständig für die Aufrechterhaltung des Balgaer Tiefs (Nowa Księga, Nr. 723). Hinrich war möglicherweise ein Sohn der im Stadtbuch zu 1374 belegten Grita Cruczeburg (Stadtbuch 2, Nr. 673) und Enkel Hinrichs d. Ä. (Stadtbuch 1, Nr. 1777). Nachweislich hatte Hinrich die Kinder Hans und Geleke (Stadtbuch 2, Nrrn. 1729 und 2002). Zu Hinrichs Haus in der Tobiasstraße gehörten zwei Lose über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 32, 39 und 73). Hinrich war im Handel mit Wald­ waren tätig, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1408 für eine Lieferung Fichtenholz (Nowa Księga, Nr. 687). Ein Schreiben, das Hinrich dem Rat i. J. 1408 überbringen ließ (Nowa Księga, Nr. 724), gehört vielleicht in diesen Zusammenhang. I. J. 1410 zahlte Hinrich der Kämmerei das vermutliche Pfründenkapital der „Alffesschen“ (Nowa Księga, Nr. 998) aus. Damals erhielt er auch die Bezahlung für Baumaterialien (Nowa Księga, Nr. 1040). Im selben Jahr ließen er und Heinrich Mönch vom Hochmeister geliehenes Geld in die Stadtkasse legen (Nowa Księga, Nr. 999). I. J. 1410 übte Hinrich zusammen mit Tydemann van der Wyde das Amt des Kriegsschäffers aus (Nowa Księga, Nrrn. 1003, 1109 und 1164). Die Kämmereirechnungen weisen aus, dass Hinrich i. J. 1410 sowohl Geld in die Stadtkasse einzahlte (Nowa Księga, Nr. 1110) als auch welches von ihr erhielt, um Proviant zu bezahlen (Nowa Księga, Nr. 1112). Hinrich gehörte zur Elbinger Delegation, die sich bei der Kür Heinrichs von Plauen von 1410 Nov. 9 zu Marienburg aufhielt (Nowa Księga, Nr. 1015). I. J. 1411 war Hinrich Innenkämmerer (Nowa Księga, Nr. 1167 und 1205) und zugleich Schäffer für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrrn. 1198, 1241 und 1257). Wohl in seiner ­Eigenschaft als Kämmerer verausgabte er Geld u. a. für das Brennholz des Rates, das im Wald Johanns von Thorn geschlagen wurde (Nowa Księga, Nrrn. 1169 und 1174). I. J. 1411 nahm Hinrich von der Kämmerei Zinszahlungen zu Gunsten der Kinder des bei Tannenberg gefallenen Ratmannes Heinrich Oltman und zu Gunsten der Witwe von Hinze Schulte entgegen (Nowa Księga, Nr. 1180, s. auch ebd., Nr. 1261). Außerdem überwies er Geld an die Stadtkasse, das vom Testament Herman Rodes herrührte (Nowa Księga, Nr. 1235). Zahlungen für Oltmans Kinder nahm Hinrich noch 1414 entgegen (Nowa Księga, Nr. 1465). In Begleitung der Ratmannen Claus Wulff, Tidemann Werkmeister und Tidemann Monster begab er sich 1411 zum Hochmeister nach Marienburg, um dessen Wünsche entgegen zu nehmen (Nowa Księga, Nr. 1194). I. J. 1413 versah Hinrich das Ratsamt des Schulzen (Nowa Księga, Nr. 1319). Ein Jahr später war er mitverantwortlich für die Befestigungsarbeiten am Stadtwall und war mit Johann Monsterberg zuständig für das dritte Quartier (Nowa Księga, Nr. 1440). Während des Hungerkrieges von 1414 gehörte Hinrich zu den Ratmannen, die den mit einer Botschaft ins Heerlager des polnischen Königs ziehenden Ratmann Claus Wulff bis nach Neukirch begleiteten. Wohl bald darauf begaben sich Hinrich und Tidemann Werkmeister zum Hochmeister auf die Marienburg, um ihn zu bitten, auf die Stellung der angeforderten Wäppner zu verzichten



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(Nowa Księga, Nr. 1475). Unmittelbar vor dem Abzug des polnischen Heeres aus Preußen im Sept. 1414 fertigte der Elbinger Rat eine Gesandtschaft an den polnischen König nach Graudenz ab. Zu ihr zählte auch Hinrich (Nowa Księga, Nr. 1476). Schließlich reiste Hinrich im Auftrag des Rates nach Preußisch Holland, um mit dem dortigen Rat über eine die Stadt Dollstädt betreffende Angelegenheit zu sprechen (Nowa Księga, Nr. 1477). I. J. 1417 wurden der Bürgermeister Claus Wulf und der Ratmann Henrich Palborn als Vormünder für Hinrichs Kinder Herman und Geleke bestellt (APG 369,1/117, S. 3). Hinrich erzielte Zinseinkünfte vom Krug des Johann Bodeker zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 447). Er diente im Aufgebot für die Sommerreise von 1405 gegen die Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f., und Benninghoven: Kriegsdienste, S. 213–216). Für den Feldzuges nach Dobrin von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) bestellte ihn der Rat sogar zu einem der sechs Hauptleute für das ­Elbinger Aufgebot (Nowa Księga, Nr. 778). Der Elbinger Haufen, der unter dem Befehl von Hinrich und Heinrich Oltman stand, ging damals bei Osterode in Stellung (Nowa Księga, Nr. 779). Im Herbst 1409 befehligte Hinrich zudem ein Elbinger Landwehraufgebot (Nowa Księga, Nr. 985). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hinrich unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer zweier Harnische und eines Pferdes verzeichnet. (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 834 und 922. – Crvczeborg. Dem Namensgut des Kriegsbuches nach zu urteilen, könnte mit den beiden Belegstellen entweder Johan Crvczeborg oder Hinrich Crutzeburg gemeint sein; 134 und 520. – Crvczeborg, Johan († 1409 oder 1410), ist zum ersten Mal zu 1385 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 65). Mit seinen Brüdem Nycholaus und Rudolf entstammte Johan der ersten Verbindung seines Vaters Rudolf († 1374 oder kurz davor). I. J. 1374 schichtete er sich sowohl von seiner Stiefmutter Abele und ihren Kindern als auch von seinen beiden Brüdern ab (Stadtbuch 2, Nr. 718 f.). Johan musste auch wenigstens eine Schwester gehabt haben, denn mit Sydel hatte er laut Kriegsbuch einen Schwager. Johan handelte mit flämischen Tuchwaren und pflegte deswegen Geschäftsbeziehungen mit dem Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nrrn. 1081, 1146 f. 1198). I. J. 1411 stand noch eine Schuld offenen, die der neue Großschäffer Gerhard Voysan von seinem Vorgänger Hennyng Demeker übernahm (OF 147, Bl. 337). Johan war Inhaber eines Eckhauses gegenüber dem Heilig-Geist-Tor. Das Haus war i. J. 1382 zu Gunsten von Iutte, Witwe des Ratmannes Andrea de Lubic, und ihrer Kinder, 1384 zu Gunsten von Johans Schwester Elisabeth und 1385­ zu Gunsten der Vormünder von Tydemann Rouer belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1225, 1324, 1363 und 1365). Ein weiteres Haus, von dem Herman Stolkes Tochter Barbara Zineinkünfte hatte, stand in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2136). Das Haus gehörte i. J. 1410 Johans Witwe Iutte (s. auch Stadtbuch Nrrn. 2271 und 2313), wurde aber zu Gunsten ihrer und Johans Tochter Sophia, die im Kulmer Nonnenkloster lebte, belastet (Stadtbuch 2, Nr. 2165). Vermutlich an diesem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter

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St. Georg, das Johan i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 87). Zu Johans Haus am Burgtoreck gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 56). Zudem besaß Johan ein Haus mit Garten im Grubenhagen (Stadtbuch 2, Nr. 1586), einen Garten bei der Mühle und Hufen beim Galgen (Stadtbuch 2, Nr. 1751; s. auch ebd., Nr. 2136). Dort ließ die Stadt i. J. 1409 Grabenarbeiten ausführen (Nowa Księga, Nr. 910 f.). Johan hatte am Eck beim Tobiastor eine zu Gunsten von Iacob Volmersteyn belastete Verkaufsbude (Stadtbuch 2, Nr. 1177). Mit den Kindern des Ratmannes Al­ brecht Stryprock war er auch Inhaber einer wohl benachbarten Bude bei der Fetten Waage, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 57). Im Zinsbuch ist Johan zu 1385 außerdem als Inhaber einer Bude zw. dem Böttcher- und dem Tobiastor belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Johans Wohnhaus war mit fünf Buden ausgestattet. Hierzu gehörte auch ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 58). I. J. 1404 zog Johan dem Hochmeister in die Wildnis nach, um einen zwischen dem Elbinger Hauskomtur einerseits und der Stadt und Steneke Derschot andererseits entstandenen Streit zu schlichten. Im selben Jahr ließ sich Johan in einer nicht näher bezeichneten Angelegenheit in Heilsberg durch den Ratmann Hinrich Damerow vertreten (Nowa Księga, Nr. 19). Als Teilnehmer der Elbinger Ratsgesandtschaft während der Tagfahrt der hansischen Seestädte beim Hochmeister zu Marienburg wirkte Johan am Zustandekommen des Rezesses von 1404 Okt. 16 mit (HR 5, Nr. 209). Im selben Jahr tätigte Johan für den Rat Holzgeschäfte (Nowa Księga, Nr. 44). I. J. 1405 übte er das Amt des Baumherren und i. d. J. 1407 und 1408 das des Außenkämmerers aus (Elbinger Antiquitäten, S. 289, und Nowa Księga, Nrrn. 543 und 546). Wohl im Zusammenhang mit seiner Bauherrentätigkeit besichtigte Johan i. J. 1405 Arbeiten am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 332). I. J. 1406 hatte sich Johan in Angelegenheiten des Pfarreres nach Marienburg begeben (Nowa Księga, Nr. 359). Im Jahr darauf entsandte ihn der Rat wohl zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland und nach Einsiedel, um den Bürgern der Neustadt Elbing den Ankauf von Pfeilen verbieten zu lassen (Nowa Księga, Nr. 443). Sicherlich in seiner Eigenschaft als Außenkämmerer visitierte Johan i. J. 1407 die Arbeiten am Balgaer Tief, zur Entwässerung und beim Holzschlag der Bürger (Nowa Księga, Nrrn. 457, 500, 509 und 513). Im selben Jahr erhielt er von den Bürgermeistern Geld für die Ausbesserung eines Weges, der durch eines seiner Felder führte (Nowa Księga, Nr. 491). I. J. 1408 visitierte er in Wasserbauangelegenheiten das Werder (Nowa Księga, Nr. 659) und inspizierte zusammen mit dem Ordenstressler, dem Ratmann Johan Rote, dem Deichgrafen und den Landgeschworenen Deichdurchbrüche (Nowa Księga, Nr. 595). Ende 1408 bereitete er die Einführung des neuen Deichgrafen für die Weiße Lache vor und beaufsichtigte dort die in Gang gesetzten Baumaßnahmen (Nowa Księga, Nrrn. 667 und 711). Außerdem erhielt Johan die Kostenerstattung für ein Pferd und für Reisen zur Schlichtung von Streitereien in den Werderdörfern (Nowa Księga, Nrrn. 707 und 712). Eine von Johans Baumaßnahmen scheint auf Widerstand gestoßen zu sein, weswegen





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i. J. 1408 die Ratsleute Heinrich Mönch und Tidemann Werkmeister zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland reisen mussten (Nowa Księga, Nr. 596). Schließlich erhielt er i. J. 1409 von der Kämmerei Geld für die Ausrüstung von Kähnen, die für das an der Weichsel gelegenen Falkenau bestimmt waren (Nowa Księga, Nr. 960). Johan hatte Zinseinkünfte vom Haus des Zimmermanns Wulf in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 914), vom Haus von Steffan Schramme hinter dem Chor der Dominikanerkirche (Stadtbuch 2, Nr. 997), vom Haus von Hannus Becker jenseits der Hommel (Stadtbuch 2, Nrrn. 1411 und 1436), vom Haus von Johann Cornegel in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1632) und von der Eckbude Hermann Goltbachs in engster Nachbarschaft zu den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 1648). An den kriegerischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Johan an der Winterreise 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3 S. 162 f.). Auf Geheiß des Stadtrates befehligte er als Hauptmann das Aufgebot für die Sommerreise des Ordens von 1402, das der Großkomtur gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. dazu SSrerPrus 4, S. 258– 260); 407, 422, 693, 867 und 922. Crvdener, Willam († 1411 oder danach), ist mit einer Bude zusammen mit Herman von Lyngen (s. unter Lyngen, Herman von) für ein Los eingetragen, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 85b). Mit dem Königsberger Großschäffer und den Kindern von Hartwich d. Ä. Beteke war er i. J. 1399 an einem Dreiecksgeschäft beteiligt (Schuldbücher 1, Nr. 1041). Zusammen mit seinem nicht bekannten Schwager nutzte Willam i. J. 1411 einen Teil des Speichers, den der Königsberger Großschäffer in Elbing besaß (OF 147, Bl. 335). Willam diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 bei Schwetz in Stellung ging; 180, 332, 386, 482 und 502. Crvse, s. auch Cruse. Crvse, Tyde († 1409 oder danach), war der Vater einer Tochter namens Katke, die i. J. 1410 vom Haus und der Bude des Hantel Kannefurer am Eck in der oberen Wollweberstraße einen Zins erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 2134). Tyde erhielt i. J. 1409 den Auftrag, die Laken für die Ratsbänke mit neuen Ösen zu versehen (Nowa Księga, Nr. 785). Im Frühjahr 1398 gehörte er zum Elbinger Aufgebot, das sich an der Eroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) beteiligte; 241, 298 und 644. Crvsesche, die († zw. 1409 und 1413), dürfte personengleich mit Hase Lange, der Witwe von Hans Kruse in der Wollweberstraße († 1385 oder davor), gewesen sein (Stadtbuch 2, Nrrn. 181, 1663 und 2267). Ihr und ihrer Kinder Haus belastete sie i. J. 1394 zu Gunsten Johanns d. M. von Thorun (Stadtbuch 2, Nr. 1672). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 69). Ihre Kinder, unter denen der im Kriegsbuch erstmals zu 1385 belegte Sohn unbekannten Namens gehörte, erwarben wohl nach ihrem Ableben i. J. 1413 einen Zins, der auf dem Haus und der kleinen Bude des Kranführers Hantel in der oberen Wollweberstraße stand; 100, 741 und 947. Crymo, Johan (vor 1387 – † 1417/1418 oder bald danach), war Schiffer. In den Hanserezessen ist er erstmals zu 1391 als Brecher der gegen Flandern verhäng-

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ten Handelsblockade belegt (HR 4, Nrrn. 175 und 179, sowie Carstenn, S. 146). In Flandern ließ er i. J. 1393 eine Ladung Öl an Bord nehmen (Schuldbücher 3, ZM 26,3). I. J. 1398 zahlte Johan für sein Schiff und für unbestimmte Waren Pfundgeld (Pfundzollregister, Nr. 22). Zu 1387 ist er als Inhaber einer Verkaufsbude bei den Mönchen nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1452). I. J. 1409 belastete Johan sein Haus in der Tobiasstraße zu Gunsten der Witwe von Iohan Gasse (wohl Zasse, Anm. Bearb.) und der Kinder von Peter Glottow (Stadtbuch 2, Nrrn. 2084 und 2114). Als einer der Vormünder der Witwe von Johan Zasse hinterlegte Johan i. d. J. 1404 und 1405 einen Geldbetrag zu Gunstens seines Mündels beim Rat (Nowa Księga, Nr. 2). Das Geld ließ sich Johan im Jahr darauf wieder auszahlen (Nowa Księga, Nr. 223). Für die zweite Gotlandexpedition von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) mietete die Stadt Johans Schiff von 90 Last für 12 Wochen und nahm ihn selbst für dieselbe Zeit unter Sold (Nowa Księga, Nr. 69 und 72). I. J. 1411 entlohnte ihn die Kämmerei für eine umfangreiche Lieferung an Kalk (Nowa Księga, Nr. 1197). Johan stand auch in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer (OF 147, S. 351). I. J. 1414 zahlte ihm die Kämmerei Lohn- und Verpflegungskosten für die Schiffsgesellen in seiner Nassute (Nowa Księga, Nr. 1438). Sie wurde wohl im Rahmen der Verteidigungsmaßnahmen des sog. Hungerkrieges eingesetzt (s. dazu Nöbel, S. 80–85). Johan befehligte als einer der Hauptleute die Besatzung der Barse, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte. Die Barse gehörte zum Geschwader von Mathis Mertinsdorp (s. Heckmann: Wäppner, S. 86). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Krymo unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer zweier Harnische aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 638 und 889. – KGrow, Johanes († 1417/1418 oder danach?), ist erstmals zu 1401 als Besitzer eines Hauses in der Brückstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1932 und 2045). An dem Haus von Kurow haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 77). Zu 1415 ist ein Hans Curouw als Inhaber einer Bude am Eck bei den Mönchen belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2338). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist wohl derselbe unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 809. – Cuneke († 1409 oder danach), ist über das Kriegsbuch als Schwager von Heinke Mekelborg (s. unter Mekelborg, Heyne) nachweisbar. Cuneke diente im Aufgebot für das Ordensheer, das im Sommer 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) einfiel; 975. – Kustrate, Claus († 1414, Czaja: Urzędnicy, S. 93), ist seit 1410 als Ratmann im Zusammenhang mit der Verproviantierung des Elbinger Aufgebotes u. a. mit Pökelfisch für den Krieg gegen Polen von 1410 (Nowa Księga, Nrrn. 1002, 1113 und 1117) sowie als Schäffer für die in demselben Jahr angefallene Arbeiten an der Stadtbefestigung nachweisbar (Nowa Księga, Nrrn. 1004 und 1143). I. J. 1405 belieferte Claus die Stadt mit Garn (Nowa Księga, Nr. 227). Zu 1409 ist er zusammen mit Hinric Thewesson als Ältermann der mit dem Bürger-



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schießgarten eng verbundenen Blasiusbruderschaft belegt (Nowa Księga, Nr. 902). Zusammen mit dem Ratmann Arnd Rover erwarb Claus i. J. 1409 einen Zins, der auf dem Haus des Heinrich Swarte in der Böttcherstraße lastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 2070 und 2140). Unmittelbar nach der Schlacht bei Tannenberg gelang es ihm und Heinrich Mönch, die Elbinger Kriegskasse vor feindlichem Zugriff zu sichern (Nowa Księga, Nr. 999). Claus gehörte zu den Gläubigern der Stadt, von der sich Hochmeister Heinrich von Plauen Geld für die Bezahlung König Sigismunds von Ungarn lieh. Von dem von Claus zur Verfügung gestellten Kapital zahlte ihm die Kämmerei i. d. J. 1413 und 1414 Zinsen. Die Zinszahlung von 1414 nahm Iurgen Volmerstin stellvertretend entgegen (Nowa Księga, Nrrn. 1329 und 1465), was vielleicht auf eine Krankheit, unter der Claus damals litt, deutet. I. J. 1413 bezahlte die Stadt ihm seine Auslagen für eine Reise, die Claus zusammen mit dem Ratmann Iohan Monsterberg von Balga nach Marienburg unternommen hatte (Nowa Księga, Nr. 1331). Im selben Jahr beaufsichtige Claus Wasserbauarbeiten auf dem Pfeil genannten Werder im ­Elbing (Nowa Księga, Nr. 1389); 894. – KGweydische, s. KTweydische. – Cvrow, Claus († 1417/1418 oder danach?). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Curow unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffenbesitz verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 960. – Kvweide, s. Kwweide. – Kwweide, Heyne († 1390 oder danach), ist im Zinsbuch zu 1385 als Inhaber einer Bude in der oberen Gerberstraße belegt (APG 369,1/1376, Bl. 6r); 81, 239, 296 und 480. – KTweydische, die († 1404 oder danach), war wohl die Witwe von Heyne ­Kwweide (s. unter Kwweide, Heyne); 655, 735 und 777. – Kyl, Claus d. M. († zw. 1382 und 1387), war ein Sohn von Ludeko Kiel und damit Enkelsohn des Ratmannes Nikolaus von Kiel (vor 1353 – † 1375 oder bald danach, s. Elbinger Antiquitäten, S. 285 und Anm. 3). Zu Gunsten seines Enkels hatte Nikolaus i. J. 1372 sein Wohnhaus in der Böttcherstraße belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 607 und 1578). Claus nahm Zinse von den Hofgüter Iacobs und Hermanns de Trumpe (Stadtbuch 2, Nrrn. 688, 720 und 728). Zudem beanspruchte Claus Einkünfte von dem an zwei Straßen stehenden Haus von Hinrich Wyse vor dem Marktor (Stadtbuch 2, Nr. 1238); 183 und 402. – Kynderman. Zu 1350 sind Hinricus Kindirman als Besitzer eines Gartens bei den städtischen Gärten (Stadtbuch 1, Nr. 1165) und zu 1402 Iacobus Kyndermann, der Vater einer Margaretha, nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1973); 80. – Dam, Claus († 1405 oder danach), ist zusammen mit seiner Frau Anne und seinen Kindern Anne, Nicolaus, Vernonica und Mathias zu 1398 als Inhaber eines Hauses in der Fleischerstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1817). Das Haus gehörte wohl vorher Johanes Engelke (Stadtbuch 2, Nr. 1965). Zu dem Haus, mit dem Claus zusammen mit Claus Boys (s. unter B=ys, Claus) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 83); 815.

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– Damerow, Bernd d. J. († 1413 oder danach), besaß ein Haus in der Heilig-GeistStraße, das er i. J. 1411 zu Gunsten der Kinder von Tydeman Bussdorp belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2185). Im Hofstättenbuch ist Bernd zusammen mit der Poltermansschen als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 76). Zu 1413 ist Bernd als Inhaber eines Hofgutes belegt, das vorher dem Ratmann Jacob d. M. Glogow gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 2291 und 2321). Bei diesem zu den Vorwerken zählenden Gut handelt es sich wahrscheinlich um das, das Bernd dem Liber villarum nach bereits zu 1403 innehatte (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Bernd diente in den Aufgeboten für die Winterreisen von 1400 (s. dazu SSrer Prus 3, S. 235 f.) und von 1405 (s. dazu SSrer Prus 3, S. 276 f.) nach Samaiten. Bernd gehörte neben Birsmid, Hannke Kamper und Hinrich Thewesson zu den Gläubigern, bei denen Werner Drogehorn als Hauptmann des Elbinger Aufgebotes während der Winterreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) Geld aufnahm (Nowa Księga, Nr. 84); 684, 806 und 933. – Damerow, Bernd d. M. († zw. 1400 und 1405), wurde für die Landwehr von 1387 Juni 3 als Reiter aufgeboten. Im Nov. 1390 diente er im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging, und nahm an Sommerreise von 1394 nach Wilna teil (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Er kann deswegen schwerlich mit dem zu 1332 erstmals im Stadtbuch erwähnten Bernt de Damerow (Stadtbuch 1, Nr. 116) identisch sein. Da im Kriegsbuch für den Winterfeldzug von 1400 Bernd Damerow junior und für den Winterfeldzug von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) Bernd Damerow ohne Namenszusatz aufgeführt ist, dürfte Bernd d. M. zwischen 1400 und 1405 gestorben sein. Mit dem zu 1389 nachweisbaren Besitzer einer Verkaufsbude am Wasser beim Böttcherturm ist höchstwahrscheinlich Bernd d. M. gemeint (Stadtbuch 2, Nr. 1534). Daneben ist er im Zinsbuch zu 1385 als Inhaber einer Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor und einer Bude im Fischertor belegt (APG 369,1/­ 1376, Bl. 4v). Zu Bernds Haus bey Cruczeburge gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 57). Über die Schiffer Gysenoye und Klaus Weze ließ er i. J. 1398 Waren unbestimmter Art einführen, für die er Pfundzoll entrichtete (Pfundzollregister, Nrrn. 8b und 11a). Bernd hatte beim Königsberger Großschäffer Geldschulden, die gemäß dem Rechnungsbuch von 1402 bis 1404 offen standen (Handelsrechnungen 219,21). Zweideutig ist der zu 1369 belegte Inhaber von Zinseinnahmen vom Haus des Petrus de Armborch (Stadtbuch 2, Nr. 532). Und hinter dem zu 1339 und 1340 nachweisbaren Besitzer eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße, das eine gemeinsame Brandmauer mit dem Haus des Johann Libeknecht hatte, ist wohl Bernd d. Ä. zu vermuten (Stadtbuch 1, Nrrn. 473 und 503); 167, 390, 456, 565 und 806. – Damerow, Claus d. J. († zw. 1396 und 1403), wohnte neben dem Ratmann Nicolaus de Kyl im ererbten Haus seiner Eltern in der Böttcherstraße, das er i. J. 1390 zu Gunsten der Witwe von Evert Kant und ihrer Kinder belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1578). Von seinem Eckgrundstück beim Brücktor erwarb Anthonius ­Volmersten i. J. 1393 einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 1667). Die darauf errichtete



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Bude belastete Johann Lange, der Mann von Claus’ Witwe (Handelsrechnungen, S. 217,24), i. J. 1403 zu Gunsten von Tidemann Naze (Stadtbuch 2, Nr. 1999). Zu dem Eckgrundstück gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag. Claus kaufte es i. J. 1396 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 65). Claus war für die Sommerreise 1385 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) als Reiter aufgeboten. Möglicherweise war Claus personengleich mit jenem Söldner, der nicht nur in der Flandernflotte von 1398 diente, sondern sich auch eine Zeitlang in Flandern aufhielt (Pelech: Pfundzoll, Nr. 159); 90, 175, 425 und 568. – Damerow, Dytliff († 1404 oder danach), ist zu 1375 als Bewohner eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße belegt, dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen war (APG 369,1/129, S. 63). Das Haus gehörte vorher seinem mutmaßlichen Vater, dem Ratmann Henrich d. Ä. Damerow (Stadtbuch 2, Nr. 773). Dieser starb wohl i. J. 1374 (Czaja: Urzędnicy, S. 55); 804. – Damerow, Gerke (vor 1386 – † 1417/1418 oder danach), ist erstmals zu 1408 als Stadtvogt (Nowa Księga, Nr. 541) und erstmals zu 1413 als Ratmann (Czaja: Urzędnicy, S. 92) nachweisbar. Er war vermutlich ein Sohn des Ratmannes Henrich d. J. Damerow (s. unter Damerow, Henrich d. J.). Gerke war Inhaber eines Hauses am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nrrn. 2164 und 2166), an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 80). Dem Liber villarum nach war er i. J. 1403 Besitzer eines zu den Vorwerken zählenden Hofgutes (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Vom Hofgut hatten Bertram Betheke, dessen Tochter Elisabeth und andere Zinseinnahmen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1726, 1779 f. und 1968 f.). I. d. J. 1411 und 1413 überwies Gerke der Stadt das ihr aus dem Testament Henrich Damerows vermachte Geld (Nowa Księga, Nrrn. 1168 und 1325). I. J. 1412 begab sich Gerke zusammen mit anderen Ratsgliedern in Geldangelegenheiten zum Hochmeister nach Marienburg (Nowa Księga, Nr. 1262). Gerke sorgte sich auch um das Elbinger Aufgebot für die Landwehr i. J. 1413, die Hochmeister Heinrich von Plauen vermutlich im Zuge seines geplanten Präventivkrieges gegen Polen-Litauen aufstellte (Nowa Księga, Nr. 1327). Für eine Fahrt, die Gerke im selben Jahr im Auftrag des Rates nach Marienburg unternahm, erstattete ihm die Stadt die Auslagen (Nowa Księga, Nr. 1331). Auch für Inspektionsfahrten in die Stadtmark, die Gerke i. J. 1413 durchführte, zahlte die Kämmerei die Spesen (Nowa Księga, Nrrn. 1400 und 1404). Gerke wurde für den Alarm im Sommer 1388 aufgeboten. Von 1389 Febr. 4 bis März 7 diente er mit einem Streithengst bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Im Nov. 1390 war Gerke als Hauptmann des Elbinger Aufgebotes für die Landwehr eingesetzt, die bei Schwetz in Stellung ging (Elbinger Kriegsbuch, S. 101). I. J. 1399 gehörte er zu den Elbingern, die an der Sommerreise des Ordens nach Samaiten teilnahmen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228). I. J. 1410 war er zuständig für das Aufgebot, das Thorn deckte (Nowa Księga, Nr. 1005). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des

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ersten Quartiers mit einem Harnisch verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 134, 208, 359, 476, 516, 663, 670, 807 und 924. – Damerow, Godeke († zw. 1411 und 1413?), war vermutlich ein Sohn des Ratmannes Henrich d. J. (s. unter Damerow, Henrich d. J.). Das Kriegsbuch belegt ihn jedenfalls als ein Bruder von Johanes d. J. Damerow. Godeke war Inhaber eines Hauses an der Hommel, zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte, das er i. J. 1397 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 39). Zu 1411 ist er als Besitzer eines Hofgutes im Stadtbuch belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 219 und 2215 f.). Godeke hatte Zinseinnahmen von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrr. 591 und 1552). An seinen wüst gefallenen und wohl in Stadtbesitz übergegangenen Hufen zu Klein Mausdorf ließ die Stadt i. J. 1413 Meliorationsarbeiten ausführen (Nowa Księga, Nr. 1402); 962. – Damerow, Henrich d. J. (* um 1340 – † 1408 April 15), war ein Sohn des Ratmannes Heinrich d. Ä. (vgl. Stadtbuch 1, Nr. 856, mit Stadtbuch 2, Nr. 591). Henrich besaß ein Haus in der Brückstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte. Seinem Haus in der Tobiasstraße war ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen zugewiesen (APG 369,1/129, S. 62). Ein weiteres Haus mit einem Los bei den Ziegelscheunen lag bei Olichmanne (APG 369,1/129, S. 63). Mit ihm ist wohl Heinrich Olichman gemeint, der ein Haus an der Hommel besaß (s. unter Olichman, Heinrich). Das Wiesenbuch von 1378 weist Henrich zudem als Besitzer von mindestens zwei Häusern in der Heilig-Geist-Straße aus (APG 369,1/124, S. 2,7 und 11). Daneben war er Inhaber eines Hofgutes, von dem Hermann Billewerder Zinseinnahmen beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 1919, vgl. mit ebd. Nr. 1920). Henrich ist erstmals zu 1372 als Ratmann (Stadtbuch 2, Nrrn. 610 und 625) und 1376 erstmals als Schäffer für das Balgaer Tief nachweisbar. Als Bürgermeister ist er erstmals zu 1389 (Czaja: Urzędnicy, S. 68 Nr. 16) belegt. I. J. 1378 war er Außenkämmerer (Stadtbuch 1, Nr. 2025) und 1381 Innenkämmerer (Stadtbuch 1, Nr. 2028). I. d. J. 1374 und von 1399 bis 1405 gehörte Henrich zu den Ratsleuten, die sowohl dem Fischmeister als auch dem Hochmeister, dem Elbinger Komtur und dem Obersten Tressler Geld für gewährte Darlehen zurückzahlten (Stadtbuch 1, Nr, 2029, und Stadtbuch 2, Nrrn. 2359 und 2361; Tresslerbuch, S. 42, 92, 135, 208, 282 und 331). Henrich vertrat als Ratsendebote die Interessen der preußischen Hansestädte im Juli 1394 zu Rostock gegenüber Herzog Johann von Mecklenburg und danach in Angelegenheit verschiedener Schiffbrüche zu Helsingborg gegenüber der dänischen Königin. Im Frühjahr 1395 wurden Henrich und die ihn zu Verhandlungen im dänischen Alholm begleitenden Sendeboten des Hochmeisters von Herzog Wratislaw von Stolpe vorübergehend gefangen gesetzt. Henrich war aber bei den Vorverhandlungen wegen der Pfandschaft Stockholms, die im November 1395 zu Falsterbo und Skanör stattfanden, wiederum anwesend (Carstenn, S. 153; s. auch HR 5, Nrrn. 235 f., 256, 261–263, 275, 277, 399 § 8, 516 § 13, 537 § 13 und 539 § 1). I. J. 1400 vertrat er Elbing bei Verhandlungen über die Sühneleistung preußischer und Lübecker Schiffer wegen der Kaperung Kalmarer Friedeschiffe und des Überbordwerfens von Besatzungs-



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mitgliedern (APB, S. 124). Von 1403 bis 1406 ist Henrichs Teilnahme am Hansetag zu Lübeck und besonders bei den Tagfahrten nach Marienburg bezeugt (Pelech: Pfundzoll, Nr. 172; HR 5, Nrrn. 128, 132, 166, 170, 175, 209, 245, 260 und 311; Nowa Księga, Nr. 18). I. J. 1404 begab sich Henrich nach Königsberg zum Hochmeister wegen der Ächtung von Bürgern (Nowa Księga, Nr. 19). Im Jahr darauf inspizierte Henrich mit anderen Ratsleuten Arbeiten am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 332). Im Frühjahr 1406 besuchte er den preußischen Städtetag in Danzig (Nowa Księga, Nr. 359, und HR 5, Nr. 308). Seine im Landesinteresse unternommenen Tagfahrten zahlte ganz oder wenigstens teilweise der Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, ZM 31,9). Henrich verstarb i. J. 1408 während seiner Amtszeit als Bürgermeister im sitzenden Rat (Nowa Księga, Nr. 540, und APB, S. 124). In seinem Testament scheint Henrich auch die Stadt bedacht zu haben, denn seine mutmaßlichen Söhne Gerke/Gert und Johan sowie Hinrich Molner zahlten bis 1413 Geld an die Kämmerei aus (Nowa Księga, Nr. 1168, 1258, 1260 und 1325). Henrich selber war Inhaber von Zinsen vom Haus von Hanes Bulow beim Burgtor (Stadtbuch 2, Nr. 59), vom Haus Burchards mit der Sole in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 625 und 726), vom Haus des Fischers Iacob bei Erenfrid in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 676), vom Haus von Ditlif Damerow in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 773), vom Haus des Goldschmiedes Iohannes am Eck (Stadtbuch 2, Nr. 829), vom Haus von Ebirhard Rike in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 891) und vom Haus von Iohannes Vbeke bei der Temenitze (Stadtbuch 2, Nr. 1299). Außerdem beanspruchte Henrich Hufenzinse in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 610, 1151), in Steinbeke (Stadtbuch 2, Nrrn. 638, 798, und 894) und in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 591, 919, 921, 1105 und 1880); 134, 173, 175, 187, 426, 438, 531, 590, 598, 682, 686 und 840. – Damerow, Johanes d. J. († 1416 oder danach), war vermutlich ein Sohn des Ratmannes Henrich d. J. (s. unter Damerow, Henrich d. J.). Das Kriegsbuch belegt ihn jedenfalls als ein Bruder von Godeke Damerow. Johanes ist im Stadtbuch zu 1411 als Besitzer eines Hauses in der Brückstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2188; s. auch ebd. Nr. 2289). Zu 1414 ist Johanes als Inhaber eines Grundstücks an der Hommel am Eck zur Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2256). Zu einem der Häuser gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Johanes i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 35). Zu 1401 ist er im Stadtbuch als Inhaber eines Hufenzines zu Klein Mausdorf eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 1934). I. J. 1415 erwarb er einen Zins, der auf dem Haus von Michel Vorsten in der Brückstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2329). Zu 1415 und 1416 ist Johanes auch als Gläubiger der Stadt eingetragen (vgl. Stadtbuch 2, Nrrn. 2332 und 2376, mit Nowa Księga, Nr. 1426). Johanes diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f); 962. – Damrow, s. Damerow. – Danhuser († 1399 oder danach), gehörte zu den Gesellen Hinrichs vom Drusen (s. unter Drusen, Hinrich vom); 657.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Dedorp, Hildebrand († 1389 oder danach), besaß i. J. 1383 ein Haus in der Nachbarschaft des Ratmannes Gert Selant in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1308; s. auch ebd., Nr. 1048). Zu ihm gehörten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Hildebrand oder seine Kinder i. J. 1397 von der Stadt kauften (APG 369,1/129, S. 23), sowie ein im Besitz der Kinder befindliches Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 82). Dass Hildebrand am Flandernhandel beteiligt war, belegt u. a. seine Eidesleistung für den Schaden, den der Elbinger Schiffer Albert Dodorp durch englische Kaperfahrer im Swin i. J. 1385 erlitt (HR 3, Nr. 200 §§ 9 und 18); 215 und 384. – Denewergk, Hans († 1409 oder 1410), besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das i. J. 1410 seine Witwe und danach seine Tochter Katherina i. J. 1413 zu Gunsten von Symon Lubkemann belasteten (Stadtbuch 2, Nrrn. 2141 und 2290). Zu seiner steinernen Bude, mit der er zusammen mit Ludeke Swartze (s. unter Swarte, Ludeke) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). Hans diente im Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte. Da Hans i. J. 1410 tot war, könnte er während dieses Feldzuges oder in der Schlacht bei Tannenberg im Jahr darauf gefallen sein; 841 und 964. – Depenhouwer († 1417/1418 oder danach). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans Depenhauwer unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Eisenhutes und einer Brünne verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 893. – Detlyffs, Andreus († 1414 oder danach), gehörte zum Aufgebot, das sich i. J. 1404 an der Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. I. J. 1414 kaufte er einen Zins vom Haus der Kinder von Ditleff Schonefliter vor dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2312); 779. – Dirgarde, Andreus († zw. 1398 und 1402), war Besitzer eines Hauses, zu dem ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 68). Andreus war verheiratet mit einer gewissen Katherina, mit der er vier namentlich unbekannte Kinder hatte. Als Witwe erwarb sie mit ihren vier Kindern i. J. 1402 einen Zins vom Haus von Iacob Cannengiter in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1976). Andreus ist zu 1398 zusammen mit Heinrich Schulte als Besitzer einer Bude, die vorher Hermann Blome (s. unter Blume, Herman) gehörte, im Stadtbuch belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1797); 647 und 717. – Dirgarde, Claus d. J. († 1417/1418 oder bald danach), ist zu 1386 erstmalig als Ratmann nachgewiesen, und zwar in der Eigenschaft als Schäffer für das Balgaer Tief (Czaja: Urzędnicy, S. 65). Claus war ein Bruder des Marienburger Großschäffers Johann Tiergart (Schuldbücher 1, Nr. 1049). Claus handelte mit Bauholz, das er u. a. von der Marienburger Großschäfferei bezog (Schuldbücher 3, OF 155 Nr. 675). Er war Besitzer eines Hauses an der Apotheke; dasselbe oder ein anderes in der Fischerstraße war zu Gunsten des Ratmanns Claus Birsmid belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1830 und 2230). Zu seinem Haus in der Tobiasstraße, mit dem er zusammen mit Cuncze von Lubic im Hofstättenbuch einge-







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tragen ist, gehörten zwei Lose, die bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lagen (APG 369,1/129, S. 68 und 72). Zusammen mit seiner Stieftochter Katke Grote bezog Claus Einnahmen vom Haus von Lemke Tydemansson in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1518 f., vgl. damit ebd. Nr. 1443). Vom Haus von Gerke Alff in der Tobiasstraße beanspruchte Claus ebenfalls Zinseinnahmen (Stadtbuch 2, Nr. 1741). Von 1405 an ist er mehrmals als Überbringer einer Leibrente belegt, die dem Danziger Kaufmann Engelbert Nachtegal und dem Wisbyer Bürgermeister Johann Flemmyng zustanden (Hansekaufleute, Nr. 239.1). Als städtischer Außenkämmerer nahm er i. J. 1407 zusammen mit Arnd Rover, Johann von Thorun und Heinrich Mönch an einer Unterredung mit dem Hochmeister teil (Nowa Księga, Nr. 444) und beteiligte sich an verschiedenen Zusammenkünften mit Bewohnern des Elbinger Werders (Nowa Księga, Nrrn. 556 und 513). Zu 1411 ist er als Binnenkämmerer belegt (Nowa Księga, Nr. 1165). An den kriegerischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Claus als Hauptmann für das Alarmaufgebot im Juni 1386 und für das Landwehraufgebot von 1387 Juni 3. Im Spätwinter 1389 führte er die zweite Maye oder Abteilung des Elbinger Kontingentes an, um an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des dort festgehaltenen Herzogs von Geldern, der als Kriegsgast des Ordens angereist war (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253), teilzunehmen. Im November 1390 diente Claus im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit zwei Harnischen verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 22, 133, 137, 177, 257, 342, 437, 454, 647, 707 und 922. Dirgardische († 1417/1418 oder danach). Damit ist Katherina, die Witwe von Andreus Dirgarde gemeint (s. unter Dirgarde, Andreus). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist sie unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffenbesitz aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 717. Dirgarte, Merten († 1410 oder danach), war mit einer namentlich unbekannten Witwe verheiratet, denn er wurde i. J. 1409 mit seinen Stiefkindern gestellungspflichtig. Da ihn die Kämmerei im Jahr darauf für eine Lieferung Fisch bezahlte, dürfte Merten im Fischhandel tätig gewesen sein (Nowa Księga, Nr. 1115); 975. Ditlif, Ditliff, s. Ditlyf. Ditlyf. Zu 1359 ist der Böttcher Dietrich Dithleyf im Stadtbuch belegt (Stadtbuch 1, Nr. 1833). Da der zu 1360 belegte Thidemann Dytleyb damals noch unmündig war (Stadtbuch 1, Nr. 1904), könnte es sich bei dem im Kriegsbuch zu 1387, 1389 und 1394 genannten um Dietrich d. J. gehandelt haben. Zu 1389 gehörte er mit Mushunt zu den Gesellen Hinzes von den Stegen. Im Neuen Rechnungsbuch ist zwischen 1404 und 1410 mehrmals ein Fuhrmann gleichen Namens eingetragen (Nowa Księga, Nrrn. 6 f., 43 f., 1004 und 1104, vgl. damit auch ebd. Nrrn. 1244 und 1294); 174, 392 und 569. Dodorp, s. Dedorp. Donr, s. Donre. Donre, Arnt († 1387 oder bald danach); 123 und 175.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Donre, Johanes († 1409 oder bald danach), war dem Kriegsbuch nach der Vater von JFrghe Donre (s. unter Donre, JFrghe). Johanes besaß ein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße, das er 1381 zu Gunsten der Söhne des Johann Dortmunde und ein Jahr später zu Gunsten des Ratmannes Tidemann Naze belastete (Stadtbuch 2, Nrn. 1140 und 1229). Vermutlich war er Bierbrauer oder -händler, denn die Kämmerei zahlte ihm i. J. 1411 Geld für eine Bierlieferung (Nowa Księga, Nr. 1211). Bei Hans Donner, der zusammen mit Loris Duker i. J. 1418 als Vormund für Margarethe Donner nachweisbar ist (APG 369,1/117, S. 8), könnte es sich um einen Sohn oder Enkel von Johanes gehandelt haben. Für die Landwehr, die Mitte Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging, war Johanes persönlich aufgeboten. Im Herbst 1397 gehörte er zur Besatzung des Holks, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 96, 174, 406, 423, 528, 550, 636, 659, 744, 799 und 947. – Donre, JFrghe († 1409 oder danach), war laut Kriegsbuch ein Sohn von Johanes Donre (s. unter Donre, Johanes). Er gehörte zum Elbinger Aufgebot, das sich am zweiten Feldzug zur Rückeroberung von Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) beteiligte; 799 und 933. – Donre, Marqward († 1418 oder danach), war wohl Bierhändler oder Brauer, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1410 für eine Lieferung Bier (Nowa Księga, Nr. 1017). Von 1412 bis 1414 erhielt Marqward von der Kämmerei Geldbeträge zu Gunsten des Sankt-Georg-Hospitals, was ihn als damaligen Pfleger des Spitals ausweist (Nowa Księga, Nrrn. 1261, 1327 und 1428). I. J. 1412 gehörte er zu einer städtischen Gesandtschaft, die unter der Führung des Bürgermeisters Johanes Werner zum Hochmeister zog (Nowa Księga, Nr. 1262). Im Jahr darauf war Marq­ward abermals Mitglied einer städtischen Gesandtschaft. Sie stand unter der Führung der beiden Bürgermeister und reiste zum Hochmeister nach Marienburg, um dort höchstwahrscheinlich wegen des Darlehens zu verhandeln, das die Stadt dem Hochmeister am 2. April des Jahres zu Gunsten des römischen Königs Sigismund gewähren sollte (Nowa Księga, Nr. 1331). I. J. 1418 wurde Marqward Vormund von Alheyt, der Witwe von Loris von Danczke, und von Peter, Sohn von Peter Vrienstad (APG 369,1/117, S. 8). Laut Kriegsbuch war Marqward i. J. 1409 im Besitz zweier Häuser, in denen Hausgenossen genannte Mieter wohnten. Marqward diente während der Winterreise von 1394 nach Nowogrodek (s. dazu SSrerPrus. 3, S. 191 f.) im Elbinger Aufgebot. Danach gehörte er zum Aufgebot, das am Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 550, 556, 659, 796 und 932. – Dop, Heyne d. Ä. (vor 1388 – † zw. 1400 und 1409), war Schiffer. Zu 1388 ist Heyne als Besitzer einer Verkaufsbude am Wasser nachgewiesen, die vorher Hanke mit der Kw gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1473). Es handelt sich wohl um dieselbe Bude zw. dem Böttchertor und der Fetten Waage, die Heynes Witwe Katherina und ihre Tochter Hille noch i. J. 1416 betrieben (Stadtbuch 2,







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Nr. 2370). Der Bude am Wasser, mit der Heyne zusammen mit Johans Raws Kinder (s. Raw, Johan d. J.) im Hofstättenbuch eingetragen ist, war ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen (APG 369,1/129, S. 63). Peter Dop war sicherlich ein Sohn von Heyne. Dafür spricht nicht nur der gemeinsame Nachname und der gleiche Beruf, sondern auch der Umstand, dass Peter (s. unter Dop, Peter) einen Sohn namens Heinrich hatte, dessen Verkaufbude ebenfalls am Wasser stand (Stadtbuch 2, Nr. 2075). I. J. 1389 musste sich Heyne wegen der Kaperung des Schiffes von Henrick Lembeke verantworten (HR 3, Nr. 440). Heyne war i. J. 1395 Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1715). Zu 1394/95 ist Heyne als Englandfahrer nachgewiesen (Jenks: England, S. 880). Heyne besaß einen Holk, den der Ratmann Johann von Thorn i. J. 1399 mit Nachschub für die Besatzungstruppen auf Gotland befrachten ließ. Für diese Annahme spricht der Umstand, dass er Heyne mit Einnahmen aus dem Pfundzoll bezahlte (Pelech: Pfundzoll, Nr. 97). Für die im Jahr darauf zusammengezogene Flandernflotte wurde Heyne auf der Tagfahrt der preußischen Seestädte zu Danzig als einer der vier Hauptleute gekoren (HR 4, Nr, 607 § 1, und Carsten, S. 154); 574 und 873. Dop, Peter († 1405 oder danach), war Schiffer. In den Quellen ist er erstmals zu 1391 als Brecher der gegen Flandern verhängten hansischen Handelsblockade belegt (HR 4, Nr. 179, und Carstenn, S. 146). Peter ist zu 1392 und 1393 auch als Englandfahrer nachgewiesen (Jenks: England, S. 880). Peter Dop war sicherlich ein Sohn von Heyne Dop (s. unter Dop, Heyne d. Ä.). Dafür spricht nicht nur der gemeinsame Nachname und der gleiche Beruf, sondern auch der Umstand, dass Peter einen Sohn namens Heinrich hatte, der ebenso wie Heyne am Wasser eine Verkaufbude betrieb (Stadtbuch 2, Nr. 2075). Zu ihr gehörte ein Los am ­Elbing jenseits der Teerlastadie, das Peter i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 9). Zu Peters Bude, mit der er zusammen mit seinen Kindern und Wolter von Lochym im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 55); 694 und 817. Dop, Katherina († 1417 oder danach), war die Witwe von Heyne d. Ä. Dop. I. J. 1416 betrieb sie zusammen mit ihrer Tochter Hille eine Verkaufsbude am Wasser (s. unter Dop, Heyne d. Ä.). Sie lebte noch 1417 (APG 369,1/126, S. 33 und 55); 873. Dorptmunde, s. Dortmunde. Dortmunde, Bernd († 1394 oder danach); 578. Dortmunde, Claus d. Ä. († zw. 1403 und 1409), hatte einen Bruder namens Hannes, mit dem er zusammen ein halbes Haus am Heumarkt besaß. Das Haus belasteten Hannes und Clausens Kinder i. J. 1413 zu Gunsten der Kinder des Ratmannes Tidemann Werkmeister (Stadtbuch 2, Nr. 2258). An Claus’ Haus haftete sowohl ein Los jenseits der Teerlastadie am Elbing als auch eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 15 und 88). Laut Kriegsbuch muss Claus auch im Besitz eines Gutes gewesen sein. I. J. 1424 ist Heyncze Pren wegen der Entführung der Frau von Claus Durtmunde d. J. (?) zum Tode am Galgen verurteilt worden (APG 369,1/131, S. 63); 616, 644, 717 und 853.

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Prosopographisches Verzeichnis

– DortmFnde, s. Dortmunde. – DrachgGn, Mewes († 1421 oder danach), im Stadtbuch und im Neuen Rechnungsbuch auch unter dem Namen Thewes Drasun belegt, war Inhaber eines Hauses in der Turmstraße, das i. J. 1401 zu Gunsten der Vorbesitzerin Hille, der Witwe von Eylricus, belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1918). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 82). I. J. 1411 diente das Haus als Sicherheit zu Gunsten dreier unterschiedlicher Zinsempfänger (Stadtbuch 2, Nrrn. 2176–2178). Da Mewes i. J. 1407 von der Kämmerei Geld für eine Bierlieferung erhielt (Nowa Księga, Nr. 511), dürfte er Bierbrauer oder -händler gewesen sein. Zu 1421 ist Tewes Drafun als einer der Vormünder für Gritchen Baysen nachweisbar (APG 369,1/117, S. 21). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Tewes Drasün unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 566 und 878. – Drafvn, s. DrachgGn. – Dreger, Johan († 1404 oder danach); 696 und 792. – Drogehorn, Johan d. M. († um 1394), ist erstmals zu 1381 als Ratmann und erstmals zu 1393 als Bürgermeister nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 61, und S. 71). Er hatte eine Schwester namens Margaretha (Stadtbuch 2, Nr. 1113). Johans Erbe in der oberen Heilig-Geist-Straße bei der Brandenhoveschen war zu einem Teil zu Gunsten von Heinrich Mönch belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1471 und 1674). Falls dieses Haus identisch war mit dem Wohnhaus Johanns d. Ä. Drogehorn bei der Heilig-Geist-Mühle (Stadtbuch 1, Nr. 426), dürfte Johan ein Sohn von Johann d. Ä. gewesen sein. Von einem weiteren Teil des Hauses sowie von Johans großem Garten am Anger bei der Mühle bezog Werner Droghehorn Einkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 1506). An Johans’ Haus hafteten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75 und 80). Johan diente im Elbinger Aufgebot für die Winterreise 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 162 f.) als Hauptmann; 33, 57, 127, 167, 390, 435 und 437. – Drogehorn, Johanes d. J. († 1426 oder danach), hatte wohl anlässlich seiner Eheschließung mit seiner Frau Ortye Michil Brugkeman und Curd Brandenhof aus ihrer Vormundschaft entlassen (APG 369,1/117, S. 41). Er selbst ist zu 1426 als einer der Vormünder für Kyrstyne, Witwe von Jordan Glottouw, belegt (APG 369,1/117, S. 52). Johanes diente im Aufgebot, das am Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm; 797 und 933. – Drogehorn, Werner d. M. (vor 1366 – † 1410 oder 1411), ist erstmals zu 1403 als Ratmann nachgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 289). In seinen jungen Jahren erscheint er im Stadtbuch als puer, iuvenis oder mit dem Namensdiminutiv Werneco, was ihn von seinem gleichnamigen Vater unterscheidet. Im Stadtbuch sind für die Zeit zwischen 1366 und 1382 auffallend viele Einträge für den Erwerb von Hufenzinse in Fürstenau durch Werneco eingetragen (Stadtbuch 2, Nrrn. 485, 697, 755, 895, 982 und 1201; vgl. Nr. 1302). Dieses Engagement setzte Werner in späteren Jahren nicht nur fort (Stadtbuch 2, Nrrn. 1935, 1983,



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2000, 2072 und 2112), sondern dehnte es auch auf Groß Mausdorf aus (Stadtbuch 2, Nr. 1520 und 1904). Werner d. M. war verheiratet mit einer gewissen Elisabeth, mit der er die Kinder Katherina und Werner d. J. hatte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1723, 1779 f., 1969, 2217, 2296, 2301 und 2378). Er besaß ein Haus in der Tobiasstraße, zu dem zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg sowie ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörten (APG 369,1/129, S. 33, 54 und 72). I. J. 1405 begutachtete er mit den Bürgermeistern und anderen Ratsgliedern das im alten Hof gelagerte Holz (Nowa Księga, Nr. 253). Im Jahr darauf reiste Werner zusammen mit Johann von Dulmen in Sachen Hofing nach Haselau bei Tolkemit (Nowa Księga, Nr. 359). I. J. 1407 versah Werner das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nr. 457). Nach der Schlacht bei Tannenberg hatte Werner sich im Auftrag der Stadt nach Danzig begeben und musste von dort mit Mietpferden zurückgeholt werden (Nowa Księga, Nr. 1013). I. J. 1410 war Werner zusammen mit Tydemann Nase Außenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 1074 und 1129). Werner bezog Einnahmen vom Haus des Henric Zcytterphenning (Stadtbuch 2, Nr. 334), vom Erbe von Iohannes Houemans (Stadtbuch 2, Nr. 363), vom Erbe von Mathias Witte (Stadtbuch 2, Nr. 432), vom Erbe des Fischers Brunn vor dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 803), vom Haus von Claus Wickerow in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 969, 1219, 1581 und 1676), vom Haus von Hinric Wyse vor dem Markttor unweit des Eckgrundstücks der Spitalherren am Übergang zweier Straßen (Stadtbuch 2, Nr. 1240), vom Haus von Iohannes Wilde am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1403), von der Bude von Henric Sweryn an der Schule beim Ziegelbau des Marquart Mekelborg (Stadtbuch 2, Nr. 1495), vom Haus des Ratmannes Johann Drogehorn bei der Heilig-Geist-Kirche und von dessem Garten am Anger bei der Heilig-Geist-Mühle (Stadtbuch 2, Nr. 1506), vom Haus des Claus Storm in der Fischerstraße gegenüber den Schuhbuden (Stadtbuch 2, Nr. 1594), vom Haus von Iohannes Tycher auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1876), vom Eckhaus des Ratmannes Rudolf von Mellen am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1896), von der Bude der domina Voysamsche auf dem Markt gegenüber der Waage (Stadtbuch 2, Nrrn. 1980 und 1987), von der Bude von Peter Warnauw hinter Iacob Gruwel beim Pfarrkirchhof (Stadtbuch 2, Nr. 2096) und von allen Liegenschaften Conrad Bylands (Stadtbuch 2, Nr. 2095). Während der Sommerreise von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) diente Werner mit zwei Wäppern. Der Rat bestimmte ihn zum Hauptmann des Elbinger Aufgebotest (s. auch Nowa Księga, Nrrn. 77 und 84) für die Winterreise des Ordens von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.). Die Kämmerei hatte ihm im selben Jahr den während des Feldzuges erlittenen Verlust seines braunen Pferdes ersetzt (Nowa Księga, Nr. 221). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Trugehornsche unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 173, 175, 186, 426, 443, 564, 684, 689 und 805. – Drogemunt, Johanes († 1391 oder bald danach); 201 und 516. – Drugehorn, Drughehorn, s. Drogehorn.

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– Drulshagen, s. auch Drulleshagen. – Drulshagen, Ludeke († 1394 oder danach), war möglicherweise ein Sohn von Johanes Drulleshagen (s. unter Drulleshagen, Johanes); 577. – Drulleshagen, Johanes († 1409 oder danach), besaß ein Haus in der Böttcherstraße, das zu Gunsten des Priesters Gottfried Paye und seines Bruders Jurian belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1948). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). Bis zu dem Haus, in dem 1418 auch ein Hans Scholcze wohnte (Elbinger Kriegsbuch, S. 272), reichte das dritte Quartier der Altstadt Elbing (Elbinger Antiquitäten, S. 31). Johanes war ein erfahrener Flandernfahrer, was seine Kür zum Admiral der Flandernflotte von 1404 nahelegt (Pelech: Pfundzoll, Nr. 178). Er lief wiederholt auch englische Häfen an (Jenks: England, S. 882, und Nowa Księga, Nr. 596). Johanes verfrachtete und handelte u. a. mit Wein, Getreide, Pferden und Tuchwaren (Nowa Księga, Nr. 1361, Sarnowsky: Wirtschaftsführung, S. 774 f., Czaja: Miasta, S. 173, Tresslerbuch, S. 561, und HR 5, Nr. 308 § 8). Johanes scheute nicht davor zurück, Handelsverbote zu unterlaufen. So löschte er i. J. 1405 im seeländischen Middelburg Stör und Pferde und lud für die Rückfracht englisches Tuch (HR 5, Nr. 274). Über den Königsberger Großschäffer bezog er Pfeffer, der i. J. 1404 noch nicht bezahlt war (OF 144, S. 120). Im Zusammenhang mit seiner Schifffahrts- und Handelstätigkeit könnte auch ein Totschlag stehen, an dem Johanes beteiligt war (vgl. Nowa Księga, Nr 1280, mit ebd. Nr. 1479). Mit ihm ist sicherlich auch der Schiffer gemeint, der i. J. 1409 in Danzig Pfundzoll für ein 100 Last großes Schiff zahlte (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 1436). Von Johanes Kindern ist Taleke deswegen bekannt, weil sie i. J. 1424 wohl wegen ihrer Eheschließung mit Lorentz Scholcze von Rubyt aus der Vormundschaft der Ratsleute Jacob Schermer (s. unter Schirmer, Jocob) und Curdt Ryman (s. unter Ryman, Kuneke) entlassen wurde (APG 369,1/117, S. 39). Im Juni 1386 war Johanes für die Landwehr aufgeboten. Im Nov. 1390 diente er ebenfalls im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung gegangen war. Im Jahr darauf nahm er an der Kriegsreise des Ordens nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) teil. Zu Beginn des Jahres 1403 schließlich gehörte er zum Elbinger Aufgebot für die Winterreise nach Grodno (vgl. mit SSrerPrus 3, S. 264 f.; s. auch Heckmann: Wäppner, S. 81–85); 26, 142, 210, 477 und 708. – Drusen, Herman vom († 1396 oder bald danach), erwarb sein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße i. J. 1378 oder davor von Borchart mit der Sole (APG 369,1/124, S. 11). Am Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 65). Herman ließ zu 1365 im Stadtbuch eine Geldschuld zu Gunsten des Sohnes von Johannes Grote eintragen (Stadtbuch 2, Nr. 327). Er selbst war Gläubiger von Cuneco Piserman in der Heilig-GeistStraße. An Hermans Stelle trat i. J. 1378 der Ratmann Dietrich von Melle (Stadtbuch 2, Nr. 943); 129 und 394. – Drusen, Hinrich vom († 1418 oder danach), besaß i. J. 1401 ein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1954 und 2247). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Henrich Drusen ohne Waffenbesitz aufgeführt. Er



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gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 580, 657 und 815. – DrGsen, s. Drusen. – Duker, Aleyd († 1409 oder danach), war die Witwe von Arnd Duker (s. unter Duker, Arnd). I. J. 1409 erwarb sie einen Zins vom Haus des Heinrich Lange (s. unter Lange, Hynric d. J.) am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2077). Möglicherweise verkaufte sie das Haus ihres verstorbenen Mannes am Kohlenmarkt Heinrich Lange gegen eine Geldrente; 880. – Duker, Arnd († zw. 1403 und 1409), war verheiratet mit einer gewissen Aleyd (Stadtbuch 2, Nr. 2077). Arnd war Englandfahrer (Jenks: England, S. 882). I. J. 1385 wurde sein Koggen von Engländern im Swin aufgebracht (HR 3, Nr. 200 §§ 1, 3 und 21 und Nr. 203 § 1 f.). 1393 erlitt er vor Bornholm Schiffbruch (HR 4, Nr. 173). Sein vom dortigen Vogt beschlagnahmtes Gut wurde erst i. J. 1403 ersetzt (Schuldbücher 3, ZM 29,1). Zu Arnds Befrachtern zählten zw. 1391 und 1399 der Königsberger Großschäffer (Handelsrechnungen, S. 327,38, 328,6, 330,31, 334,30, 337,22, 339,37, 344,22, 354,8, 355,1, 367,8, 368,2, 371,10, 373,27, 382,8, 411,17 und 24, 414,20, 427,30, 428,19, 434,22, 435,8 und 436,38) und Sievert Veckinchusen (Lesnikov, S. 7,3). Arnd war Inhaber eines Hauses am Kohlenmarkt, das er i. J. 1401 zu Gunsten der Billewerderschen und ihres Sohnes Hermann belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1908 und 1953); 880. – Dulmen, Gertrud, s. Anclem, Gertrud. – Dulmen, Johanes d. J. von († 1417), ist erstmals zu 1391 als Ratmann belegt (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1593, mit Elbinger Antiquitäten, S. 288, und Nowa Księga, Nr. 1158). Er ist noch 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/126, S. 20). Johanes war ein Sohn des Ratmannes Peter von Dulmen († 1380 oder bald danach) und Bruder von Wernher und Gertrud, der Witwe von Johann Anclem (Stadtbuch 2, Nrrn. 1097 und 1117). Namentlich bekannt ist auch Margarethe, die Schwester seines Vaters (Stadtbuch 2, Nrrn. 527 und 536). Johanes handelte mit Spezereien, denn er bezog i. J. 1411 vom Königsberger Großschäffer Pfeffer (OF 147, Bl. 341). Johanes erbte das väterliche Haus in der Fleischerstraße in der Nachbarschaft von Jacob Lange und von Gerke Aldehoff (Stadtbuch 2, Nrrn. 854, 1381 f., 1911, 2017 und 2135). Hinter dem Grundstück lag ein Haus, das i. J. 1373 Hinrich Blaseholt gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 637). Bei Dulmens Haus stand das Steinhaus des Fleischers Pilgrim, das mit einer Seite den Markt begrenzte (Stadtbuch 1, Nr. 1405). Sein Wohnhaus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 83), belastete Johanes i. J. 1401 zu Gunsten der altstädtischen Pfarrkirche (Stadtbuch 2, Nr. 2053). An Johanes’ Haus in der Heilig-Geist-Straße hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 86). Johanes war verheiratet mit Elysabeth, einer Tochter des Ratmannes Gerhard Scheven. In ihrem Namen schichtet er sie i. J. 1378 von ihren Geschwistern und der Witwe ihres Vaters ab (Stadtbuch 2, Nr. 952). Von Johanes’ Kindern sind Gert, Peter, Werner und Niclas namentlich bekannt (Stadtbuch 2, Nrrn. 2186 f., 2214, 2234 und 2260). Der Name seines vermutlich ältesten Sohnes könnte auf Gerco oder Gerhard de Dulme verweisen, der im ältesten Elbinger Zinsbuch zu 1295–1299

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ausgewiesen ist (Zinsbuch, S. 14). Johanes handelte mit Tuchwaren (Nowa Księga, Nr. 1158). Er stand auch mit dem Königsberger Großschäffer in Geschäftsbeziehungen (Schuldbücher 1, Nr. 1116). Einer der Söhne von Johanes handelte dagegen mit Fisch (Nowa Księga, Nr. 1115). An den Buden, mit denen er zusammen mit Wicbolt Rauch im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 82). I. J. 1395 übte Johanes das Amt des Kirchenstiefvaters für St. Nikolai aus (Czaja: Urzędnicy, S. 73). I. J. 1399 war Johanes zusammen mit dem Ratmann Johann Rote für Wasserbaumaßnahmen an dem Weiße Lache genannten Nogatarm zuständig (KämmereiRechnungen, S. 374 f.). Sein Sachverstand in Wasserbauangelegenheiten war auch i. d. J. 1405 und 1407 gefragt (Nowa Księga, Nrrn. 252, 500 und 513). I. J. 1406 reiste er wohl in seiner Eigenschaft als Wettherr nach Haselow (Nowa Księga, Nr. 359). Dieses Amt übte er auch 1409 aus (Czaja: Urzędnicy, S. 87). I. J. 1407 entsandte ihn der Rat nach Heilsberg (Nowa Księga, Nr. 444). Im Jahr darauf begab er sich zu Bischof Johann Mönch nach Riesenburg, um in Angelegenheiten des Hofes der Kinder von Johanns Bruder Heinrich zu verhandeln (Nowa Księga, Nr. 595). Von 1408 bis 1409 war Johanes als einer der Schäffer verantwortlich für die Aufrechterhaltung des Schifffahrtsweges durch das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrrn. 727, 766, 905, 956, 975 und 993). Von 1409 bis 1410 übte er daneben die Schäfferei für die Elbinger Aufgebote aus, die an den militärischen Unternehmungen des Ordens teilnahmen (Nowa Księga, Nrrn. 777, 976, 989 und 1049 f.). I. d. J. 1409 und 1410 visitierte er auf Geheiß des Rates Dammbauten und teilte neue Bewirtschaftungsflächen zu (Nowa Księga, Nrrn. 942, 944 und 1082). Johanes besaß Einkünfte vom Grundstück des Schreibers Henrich in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1001), vom Erbe des Kupferschmiedes Bela beim Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1196) und vom Haus von Hinrich Muse, Sohn von Kunne Wyse, in der Gerberstraße. Diesen Zins übernahm Johanes von seiner Schwester Gertrud. Johanes diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging. Während der Winterreise des Ordensheeres nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) von 1393 gehörte Johanes wiederum zum Elbinger Aufgebot; 113, 175, 426, 526, 535, 682, 718, 808 und 955. – Dulmen, Werner d. Ä. († 1399 oder bald danach), ist dank des Kriegsbuches erstmals zu 1388 als Ratmann nachweisbar (s. dagegen Elbinger Antiquitäten, S. 288). Werner war ein Sohn des Ratmannes Peter van Dulmen († 1380 oder bald danach) und damit ein Bruder von Gertrud, Witwe von Johann Anclem, und von Johanes d. J. von Dulmen (s. unter Dulmen, Johanes d. J.). Werner hatte Zinseinnahmen vom Haus des Kupferschmiedes Bela am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr., 1254); 196, 437, 526, 570 und 669. – Dvnr, s. Donre. – Eckert († 1409 oder danach), könnte mit dem Viktualienhändler Hinrich Eckerd, den die Kämmerei i. J. 1410 für eine Lieferung Butter und Käse bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1116), personengleich gewesen sein. Außerdem ist zu 1416 Niclos Eckerd als Hufenbesitzer zu Klein Mausdorf belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2367); 929.



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– Eke, Johanes von der († 1404 oder danach), besaß ein Eckhaus an der engen Gasse der Tobiasstraße, auf dem i. J. 1403 ein Zins zu Gunsten des Martin Krummediik stand (Stadtbuch 2, Nr. 2003). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75). Johanes war selber Inhaber eines Zinses, der auf der Bude von Hanko Marquad [!] am Muckenberg lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1971). Da ihm die Kämmerei i. J. 1404 Geld für Bausteine zahlte, die von der Reede zum Bollwerk gefahren wurden, dürfte Johanes im Frachtschiffsgewerbe tätig gewesen sein (Nowa Księga, Nr. 165). Dies rückt ihn in die Nähe des gleichnamigen Kaufmanns, der zu 1409 im Danziger Pfundzollbuch für den Nowgorod- und Flandernhandel belegt ist (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 685); 408, 577 und 643. – Eken, s. Eke. – Elric, Henrich d. J. (vor 1354 – † 1384 oder bald danach), war verheiratet mit einer gewissen Hille, die als Witwe i. J. 1401 einen Zins vom Haus des Thewes DragGen/Mewes DragFn in der Turmstraße erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 1918). Dieses Haus gehörte früher der Witwe des Ratmannes Elric und ihrer Kinder (vgl. Stadtbuch 2, Nrrn. 1685 und 1720, mit Stadtbuch 2, Nr. 1886). Von daher war Henrich sicherlich ein Sohn Henrichs d. Ä. (vgl. Stadtbuch 1, Nr. 348 mit Nrrn. 1492 und 1712). Henrich d. J. hatte einen Bruder namens Johannes und eine Schwester, die im Nonnenkloster zu Thorn lebte (Stadtbuch 1, Nr. 1608); 130. – Elrich, Claus († 1398 oder danach), war vielleicht ein Sohn oder ein Verwandter von Henrich d. J. Elric (s. unter Elric, Henrich d. J.). Claus diente als Reiter im Frühjahr 1389 bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 355 und 516. – Enctpen, Herman von († 1402 oder davor); 701. – Engelke Claus d. M. († zw. 1409 und 1420), besaß i. J. 1402 das halbe Haus in der Turmstraße, das vorher Marquard Cannengiter gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1967). Er hatte einen gleichnamigen Sohn, der i. J. 1420 unter Vormundschaft stand (APG 369,1/117, S. 17). Offensichtlich diente ein Knecht von Claus im Gotlandkrieg von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458–473), im Verlauf dessen er und Bernd Stendels Knecht verwundet wurden (Nowa Księga, Nr. 75). Namensgleichheit besteht mit dem zu 1384 als Vorbesitzer der Hufe von Iohannes Runge in Klein Mausdorf belegten Claus Engilke (Stadtbuch 2, Nr. 1339) sowie zu dem zu 1352 erstmals als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße nachweisbaren Nicolaus Engilkin (Stadtbuch 1, Nrrn. 1345 und 1788); 882. – Engelke, Herman († 1410 oder bald danach), ist zu 1409 als Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2122). Herman war auch Besitzer einer Bude hinter dem Mönchschor (Stadtbuch 2, Nr. 2143). Da er i. J. 1410 die Stadt mit Speck vermutlich zur Verproviantierung des Elbinger Aufgebotes belieferte (Nowa Księga, Nr. 1112), dürfte er mit Fleischwaren gehandelt haben. Zu 1427 ist Claus Boryn (s. unter Boryn, Claus) als gewesener

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Vormund für Peter, den bereits mündigen Sohn Hermans, nachgewiesen (APG 369,1/117, S. 54); 967. Engelke, Johanes († 1398 oder bald danach), war Schiffer. Auf Geheiß des Erzbischofs von Lund erstattete der Hauptmann von Bornholm ihm und anderen Geschädigten am 11. Jan. 1394 Tuchwaren, Öl und Pfeffer zurück (HR 4, Nr. 186, §§ 14 und 18, vgl. damit ebd., Nr. 204 § 6). I. J. 1398 zahlte Johanes als Schiffer und als Befrachter Pfundzoll für zwei Schuten von vier Last sowie für Heringe (Pfundzollregister, Nrrn. 18b und 21). Wegen seiner Tuchgeschäfte stand Johanes auch in Geschäftsbeziehungen zu den Großschäffern (Handelsrechnungen, S. 25,28, und OF 143, S. 222). I. J. 1402 wurde das Haus von Nicolaus Dam, das vorher im Besitz von Johanes war, zu Gunsten von Anthonius Volmerstin belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1965). Es war wohl identisch mit Dams Haus in der Fleischerstraße, von dem vom Jahr 1398 an Heinrich Rouber Zinseinnahmen erhielt (Stadtbuch 2, Nr. 1817). Zu dem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Johanes i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 57); 647. Epe, Johan von († 1390 oder danach), besaß ein Grundstück am Wasser (APG 369,1/124, S. 6 f.). Mit Hincze van Munster (s. unter M=nster, Heinrich) ist er zu 1378 als Inhaber zweier weiterer Buden am Wasser nachweisbar (APG 369,1/124, S. 1). Im Hofstättenbuch ist Johan zusammen mit Johan von Sempil als Besitzer einer Bude eingetragen, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 63); 70, 174, 409 und 443. Ergant, Tijdeman († 1417 oder danach), ist im Stadtbuch und im Neuen Rechnungsbuch unter dem Namen Ergang nachgewiesen. Die Kämmereirechnungen belegen ihn zwischen 1409 und 1414 meist im Zusammenhang mit Lieferungen von Kalk und von Bauholz (Nowa Księga, Nrrn. 763, 1197, 1388, 1392 und 1479). Tijdeman besaß ein Haus in der Böttcherstraße, das er i. J. 1417 zu Gunsten von Heinrich Palborn und von Heinrich Rouber belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2385 f.); 872. Erenfrit, Johanes († 1393 oder bald danach), schichtete sich i. J. 1367 von seinem Bruder Deynhart von ihren elterlichen Erbteilen ab (Stadtbuch 2, Nr. 469). I. d. J. 1373 und 1374 erwarben der Ratmann Hartwich Betke und Hinrich Damerow Zinse von Johans Haus in der Tobiasstraße beim Fischer Jacob und bei Hermann Swerte (Stadtbuch 2, Nrrn. 662 und 676, s. auch 1440, 1475, 1659, 2039 und 2287). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 69). Der Grundbesitz in Lupushorst dürfte jedoch Johans Bruder gehört haben (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1204, mit Stadtbuch 2, Nrrn. 1440 und 1591). Johanes war während der Sommerreise von 1385 Hauptmann der Elbinger Schiffsbesatzung. Diese u. a. waren in ihren Flussschiffen dem Hochmeister zu Hilfe geeilt, als ihn die Litauern in der Nähe von Kauen hart bedrängten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140); 103, 115, 234, 453 und 538. Esessche, [die] († 1404 oder danach). Bei ihr dürfte es sich u. a. um die Mutter von Goswin Eyse, der zu 1416 als Hausbesitzer in der Böttcherstraße belegt ist (Stadtbuch 2, Nr. 2375), gehandelt haben; 792.



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– Esschingesche, die († 1389 oder bald danach), war vielleicht die Witwe von Nycholaus Esschinc beim Tobiastor (APG 369,1/124, S. 6), der zu 1381 als Pfleger des Georgshofes (Stadtbuch 1, Nr. 2028) belegt ist. Eine Identifizierung mit Engelin, der Witwe von Dietrich Eschink, die i. J. 1353 zusammen mit ihrer gleichnamigen Tochter Zinseinnahmen vom Haus des Nicolaus Bogener in der Tobiasstraße erwarb (Stadtbuch 1, Nr. 1332), ist trotz des großen zeitlichen Abstandes ebenfalls möglich; 223, 259 und 376. – Euerd († 1393 oder bald danach). Bei ihm dürfte es sich um den Inhaber eines früher Liefhard d. Ä. von Hervord gehörenden Hofes zu Stagnitten gehandelt haben (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 713, mit ebd., Nr. 1618). Ende Mai 1384 nahm Euerd persönlich an der Schiffsreise nach Litauen teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. Er diente im Elbinger Aufgebot des Ordensheeres von 1389 Febr. und März, das gegen die neumärkische Falkenburg zog, um dort den gefangen gehaltenen Kriegsgast des Ordens, den Herzog von Geldern, zu befreien (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Im Jahr darauf gehörte Euerd zum Aufgebot für die bei Schwetz aufgestellte Landwehr. Schließlich war er im Sommer 1391 für das Elbinger Kontingent aufgeboten, das an der Kriegsreise des Ordens nach Wilna teilnahm (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174); 125, 128, 377, 497, 514 und 555. – Euerd, [der] lutke († 1389 oder danach); 332. – Everd, s. Euerd. – Eylrich, s. Elric und Elrich. – Eylrichssche, dy († 1403 oder danach), ist zu 1394 zusammen mit ihren Kindern als Besitzerin eines Hauses in der Turmstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1685). I. J. darauf wurde das Haus der honeste domine dicte Elrigesche in der Turmstraße zu Gunsten von Gotschalk Grote belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1720). Zu 1401 ist belegt, dass das Haus des Mewys DragFn in der Turmstraße vorher Hille, Witwe des Eylricus, gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1918); 722. – Valkenborch († 1393), scheint Fuhrmann gewesen zu sein, denn für die Winterreisen des Ordens von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 162 f.) und von 1393 nach Grodno (s. dazu SSrer Prus 3, S. 185) lenkte er den Elbinger Trosswagen. Da sich danach seine Spuren in den Quellen verlieren, könnte Valkenborch während des Feldzuges von 1393 gefallen sein; 429 und 540. – Valsche, Jacob († 1390 oder danach), war Besitzer eines Hauses bei den Brotbänken, das i. J. 1393 zu Gunsten der Witwe von Arnd Billewerdir und ihres Sohnes Herman (s. unter Bilwerdirsche und Bilwerdir, Herman) belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1653); 13, 71, 178, 378 und 445. – Vechte, Johan von der († 1403 oder danach); 736. – Felix, Hans († 1412 oder danach). Ein Hans Velich führte i. J. 1412 im städtischen Auftrag Scharwerksarbeiten am Vsdamesschen Haus auf dem Muckenberg aus (Nowa Księga, Nr. 1275); 904. – Vene, Herman von dem († 1404 oder danach); 479 und 751. – Verdelow, s. Werdelow.

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– Vicke, Haneke († 1412 oder danach), besaß ein Haus mit einem Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 70). Das Haus in der Gerberstraße wurde erstmals i. J. 1403 zu Gunsten von Tydemann Naze belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 2005, 2028 und 2111). Haneke selbst erwarb i. J. 1412 einen Zins, der auf dem Haus von Hans Steinord in der Gerberstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2239). Haneke gehörte zu den Vormündern der Kinder von Gereco Huge, die sich i. J. 1380 von ihrer Mutter Gerdrud abschichteten (Stadtbuch 2, Nr. 1056). I. J. 1394 belastete Haneke seine Bude in der oberen Gerberstraße zu Gunsten von Tydeman Rese (Stadtbuch 2, Nr. 1688); 655, 735 und 884. – Vischer, s. Visscher. – Vischo, s. Vischow. – Vischow, s. auch Vischow. – Vischow, Claus d. J. († zw. 1389 und 1409), erwarb i. J. 1359 mit der Abschichtung von seiner Mutter († 1388 oder davor) vom väterlichen Erbe ein Haus in der Heilig-Geist-Straße und eine Bude am Wasser (Stadtbuch 1, Nr. 1808; vgl. damit Stadtbuch 2, Nr. 1472). Dieses oder ein anderes Haus belastete er i. J. 1364 zu Gunsten des Ratmannes Liefhard von Hervord (Stadtbuch 2, Nr. 203). Claus war auch Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 68). Claus war Vater von Söhnen, deren Namen jedoch nicht bekannt sind; 108, 130, 402, 438, 572 und 898. – Visscher, Wilke († 1405 oder danach), war der Stiefvater von Claus Cleneuelt (s. Cleneuelt, Claus); 578, 689 und 808. – Visschow, s. auch Vischow. – Visschow, Katke († 1392 oder danach), war die Witwe des Ratmannes Nicolaus de Kyl († um 1375, Stadtbuch 2, Nrrn. 727 und 1639). Möglicherweise blieb sie im Hause ihres verstorbenen Mannes in der Böttcherstraße neben Nicolaus Damerow (Stadtbuch 2, Nr. 1578) wohnen; 527. – Flars, s. Flarse. – Flarse, Arnd († 1391?), war für die Landwehr, die im November 1390 bei Schwetz in Stellung ging, als Hauptmann aufgeboten (Elbinger Kriegsbuch, S. 101). Im Jahr darauf nahm er an der Kriegsreise des Ordens nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) teil. Während dieses Unternehmens könnte er gefallen sein, denn die Nachrichten über ihn brechen danach ab; 181, 343, 475 und 500. – Flemyng, Radeke († 1409 oder danach); 964. – Flogel, Haneke († 1404 oder danach); 785. – Vlogel, Ludeke († 1399 oder davor), hatte eine Tochter namens Katke. Sie besaß Zinseinkünfte von der Bude von Niclaus Greber beim Heilig-Geist-Tor. Ihr Name zu dem Eintrag von 1399 ist im Stadtbuch zu Gunsten von Hermann Goswyn gestrichen (Stadtbuch 2, Nr. 1825); 184. – Vogel, der Koch († 1410), stand in städtischem Dienst. Er ist von dem gleichnamigen Zimmermann (Nowa Księga, Nrrn. 760, 761 und 803) zu unterscheiden. Wie der Stadtkoch Werner (s. unter Werner, der Koch) hatte Vogel einen eigenen









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Knecht zur Verfügung (Nowa Księga, Nrrn. 520 und 726). Spätestens seit 1409 arbeitete neben Vogel auch ein Niclos als Stadtkoch (Nowa Księga, Nr. 969). Vogel diente im städtischen Aufgebot während der Winterreise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 235 f.), sein Gestellungswert war der eines Wäppners. Danach beteiligte er sich am Sommerfeldzug von 1402, den der Orden gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. SSrerPrus 3, S. 258 f.), sowie an der Sommerreise von 1405 nach Samaiten (s. SSrerPrus 3, S. 277 f.; vgl. dagegen Nowa Księga, Nr. 556, wo von 1404 die Rede ist). Laut Kämmereibuch musste Vogel auch zu den Teilnehmern des Feldzugs von 1409 (s. dazu s. SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehört haben (Nowa Księga, Nr. 969). Letztmalig ist er zu 1410 nachweisbar, was sein Tod in der Schlacht bei Tannenberg wahrscheinlich macht (Nowa Księga, Nrrn. 1157, 1159 und 1162); 691, 701 und 842. Voisanesche, [die], s. auch Voysan. Hierbei handelte es sich wohl um die Witwe († 1402 oder bald danach) des Ratmannes Timme Voisan († 1384 oder davor). Ihr Haus wurde 1398 zu Gunsten des Ratmannes Tidemann Rese belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1796). Sie besaß eine Verkaufsbude an der Waage auf dem Markt (Stadtbuch 2, Nr. 1980); 9. Volkquyn, [der] alde († 1383 oder bald danach). Bei ihm könnte es sich um Henzco/Heinrich, den Sohn des Volcwin, handeln, der zu 1363 als Besitzer eines Hofgutes zu Steinbeke belegt ist (Stadtbuch 2, Nr. 199; s. auch Stadtbuch 2, Nrrn. 551 und 555). Heinrich, Sohn des Volcwin, hieß auch Hinricus de Steynbeke (s. unter Trumpe, Jekel von der); 125. Volkquyn, Haneke d. Ä. († zw. 1391 und 1392), war Besitzer eines Hofgutes, das er erstmals i. J. 1389 zu Gunsten von Andreas von Lubec belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1544 und 1603). Da seine Witwe und ihre Söhne zu 1392 als Besitzer des Gutes genannt sind (Stadtbuch 2, Nrrn. 1630, 1644 und 1845), muss Haneke damals schon tot gewesen sein; 125 und 634. Volmersteijn, s. auch Volmersten. Volmersteijn, Bartholomeus († 1431), war ein Sohn des Ratmannes Johannes d. J. (s. unter Volmersten, Johanes d. J.) und Bruder von Anthonius d. J. und Tomas Volmersten (s. auch dort). Zu 1419 ist Hannus Oldehof als Stiefsohn von Bartholomeus erwähnt (APG 369,1/117, S. 11). Bartholomeus erwarb zusammen mit seinen Brüdern Jörg und Anthonius i. J. 1411 Zinseinnahmen vom Hofgut des Godeke Damerouw (Stadtbuch 2, Nr. 2215). I. J. 1421 gehörte ­Bartholomeus zu den Vormündern seines Neffen Mattis, Sohn von Anthomius Volmersten (s. unter Volmersten, Anthonius d. J.), die ihr Mündel vor dem Stadtrat vertraten (APG 369,1/117, S. 12). Zu 1422 ist der Ratmann Bartholomeus als einer der Vormünder von Gertrud, Witwe von Claus Colberg, belegt (APG 369,1/117, S. 26). Als Ratmann ist Bartholomeus noch 1431 nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 105). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 869. Volmersteijn, Jörg († 1414 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johannes d. J. (s. unter Volmersten, Johanes d. J.) und Bruder von Anthonius d. J., Tomas

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und Bartholomeus Volmersten (s. auch dort). Jörg bezog Zinse von der Eckbude von Laurencius Willer am Brücktor (Stadtbuch 2, Nr. 1913). Zusammen mit seinem Bruder Anthonius war Jörg Besitzer eines Zinses vom Hofgut Hildebrand Colners (Stadtbuch 2, Nrrn. 1501 und 1654) und Inhaber von Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1923, 1988 und 2248). Mit seinen Brüdern Anthonius und Bartholomeus besaß Jörg Einnahmen vom Haus von Iohannes Damerouw in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2188). Außerdem nahm er mit seinen Brüdern Tomas und Bartholomeus einen Zins vom Hofgut Godeke Damerouws ein (Stadtbuch 2, Nr. 2215). Von der Kämmerei empfing Jörg i. J. 1414 eine Summe Geldes zu Gunsten des Ratmannes Claus Kustrate (Nowa Księga, Nr. 1465); 869. – Volmersteijn, Tomas († 1414 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johannes d. J. (s. unter Volmersten, Johanes d. J.) und Bruder von Anthonius d. J. und Bartholomeus Volmersten (s. auch dort). Tomas ist im Kämmereibuch zu 1410 mit ‚Herr‘ betitelt, was zumindest seine Ratsnähe anzeigt (Nowa Księga, Nr. 1107). Im Hofstättenbuch ist her Thomas Volmersteyn zusammen mit Johann Egbrechts Sohn als Inhaber einer Bude eingetragen, zu der ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 67). Tomas hatte zusammen mit seinen Brüdern Jörg und Bartholomeus i. J. 1411 Zinseinnahmen vom Hofgut Godeke Damerouws erworben (Stadtbuch 2, Nr. 2215); 869. – Volmersten, Anthoneus d. M. (vor 1365 – † nach 1415), war ein Sohn des Ratmannes Jacob Volmersten (s. unter Volmersten, Jacob). Die meisten Nachrichten über ihn lassen sich nur mit Mühe von denen über Anthonius d. J. (s. unter Volmersten, Anthonius d. J.) trennen. Anthoneus hat sich 1411 in Leipzig und 1415 in Wien immatrikuliert (Perlbach: Prussia scholastica, S. 76 und 25). An den militärischen Unternehmen der Stadt beteiligte sich Anthoneus beim Alarm von Mitte Juni 1385, beim Landwehraufgebot im Jahr darauf sowie beim Alarm von Ende Juli 1388. Im Frühjahr 1389 nahm er mit zwei Wäppnern an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Dass bei diesen Unternehmen nicht der spätere Ratsherr Anthonius gemeint ist, ergibt sich daraus, dass Anthoneus und sein Vater Jacob häufig zusammen mit Götz Vrowendorp zu Kriegsleistungen veranlagt wurden. Anthoneus bezog Zinseinnahmen von Hufen in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 323), von der Bude Petir Hanouers am Eck auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1252) und vom Haus von Matheus Zandir und von Claus Koseler in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1384 f.). Dieser Zins gehörte noch i. J. 1390 Anthoneus’ Vater Jacob (Stadtbuch 2, Nr. Nr. 1576); 39, 134 und 202. – Volmersten, Anthonius d. J. († 1416), ist erstmals zu 1399 und letztmals zu 1416 als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 77 und 94). Er war ein Sohn des Ratmannes Johannes d. J. (s. unter Volmersten, Johanes d. J.) und Bruder von Jörg, Tomas und Bartholomeus Volmersten (s. auch dort). Anthonius hatte nachweis-



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lich den Sohn Mattis, der sich 1421 von seinem Onkel Bartholomeus und den anderen Vormündern vor dem Stadtrat vertreten ließ (s. unter Volmersteijn, Bartholomeus). Anthonius bewohnte ein Haus in der Böttcherstraße gegenüber von Nicolaus Krossen (Stadtbuch 2, Nr. 1831), dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen war (APG 369,1/129, S. 62). Zu seiner Bude gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 54). Mit dieser ist vielleicht seine Bude zw. dem Böttcherund dem Tobiastor gemeint (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Auch an den Buden, mit denen er zusammen mit Stabaye und Michil Teschener (s. unter Tesschener, ­Michil) im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 80). Auf Weisung des Rates führte ­Anthonius zusammen mit dem Ratmann Johann Lumpe i. J. 1399 das Elbinger Kontingent an, das sich an der Sommerreise des Ordens nach Samaiten (s. dazu ­SSrerPrus 3, S. 228) beteiligte (Kämmerei-Rechnungen, S. 374). Im selben Jahr war er zuständig für Wasserbaumaßnahmen in der Weißen Lache, das Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein der Stadt im Jahre 1385 verlieh (Kämmerei-Rechnungen, S. 374 f.). Zu 1404 und wohl auch zu 1410 ist Anthonius als Bauherr und als Schäffer für das Balgaer Tief nachweisbar (Nowa Księga, Nrrn. 9 f., 86, 166, 185, 1015 und 1017). I. d. J. 1406 und 1407 war er Außenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 345, 347, 367, 372 f., 379, 394, 415, 417, 425, 480 und 513) und 1409 Stadtschulze (Nowa Księga, Nr. 742, 774 und 999). I. J. 1411 übte er mit Johann van Ruden das Amt des Kirchenvaters (Nowa Księga, Nrrn. 1164, 1166, 1168) und mit Jacob Glogow wiederum das des Außenkämmerers aus (Nowa Księga, Nrrn. 1178, 1213, 1236 f., 1257). Von 1412 bis 1414 war er Innenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 1259, 1261, 1283, 1321 f., 1331, 1360, 1405 und 1418). Dieser Funktion ist es wohl zu verdanken, dass er sich i. J. 1412 zu Gesprächen mit dem Hochmeister in der Marienburg einfand (Nowa Księga, Nr. 1262). I. J. 1414 war Anthonius zusammen mit Jacob Glogow verantwortlich für die Instandsetzung und Bewachung des dem zweiten Quartier auferlegten Teiles der Stadtbefestigung (Nowa Księga, Nr. 1440). Im selben Jahr fielen für ihn Arztkosten an, die die Stadt bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1458). 1414 nahm er auch an der Tagfahrt der preußischen Städte in Marienburg teil (Nowa Księga, Nr. 1477). I. J. 1416 übte Anthonius die Ämter des Schulzen und des Wettherrn aus (Czaja: Urzędnicy, S. 94). Einnahmen hatte er von Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1234 und 1885). Mit seinen Brüdern Jörg und Bartholomeus teilte sich Anthonius die Zinseinkünfte vom Haus Johann Damerouws in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2188). Anthonius besaß daneben Einkünfte vom Eckgrundstück Nikolaus Damerows beim Burgtor (Stadtbuch 2, Nr. 1667), von den Häusern von Wichard Rosewolt in der unteren Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1914), von Bernhard Stendel in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1925), von Johann Kurow in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1932, 2045), von Nikolaus Dam (Stadtbuch 2, Nr. 1965), von Symon Grunouw am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 2055), von Hannes Melsak in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2103), von Andreuw van den

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Stegen in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr., 2172), von Willam Radekouw in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2220) und von Claus Barenwold in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2342 ) sowie von den Buden von Johannes de Sempel am Wasser und von Arnold Hoppe am Brücktor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1746 und 2016). Zusammen mit seinem Bruder Georg bezog Anthonius Zinse vom Hof und den Hufen des Ratmannes Hildebrand Colner, von einer halben Hufe zu Fürstenau sowie von einer dort gelegenen Hufe (Stadtbuch 2, Nrrn. 1501, 1654, 1923, 1988, 2248 und 2289). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Anthonius’ Witwe unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 39, 134, 358, 669 und 869. – Volmersten, Claus d. J. († zw. 1424 und 1425), ist erstmals zu 1404 als Vogt (Nowa Księga, Nr. 2) und erstmals zu 1410 als Ratmann nachgewiesen (Nowa Księga, Nr. 1004). Er war wohl ein Sohn von Claus d. Ä. († zw. 1356 und 1363), worauf zumindest die Zinseinnahmen vom Schulte’schen Hof zu Schönwalde deuten (vgl. Stadtbuch 1, Nr. 1617, mit Stadtbuch 2, Nr. 2320). I. d. J. 1411 und 1412 war Claus Schäffer für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrrn. 1245 und 1262). Dass er zusammen mit dem Ratmann Johan Werner zu 1411 Dez. 5 während der Tagfahrt zu Wormditt nachweisbar ist, dürfte seine Zuständigkeit für den Nachschub und die Verproviantierung von Kriegsleuten belegen (ASP 1, Nr. 151). Zu 1413 und 1414 ist er als Außenkämmerer ausgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 289). Vermutlich führte er in dieser Eigenschaft Verhandlungen in Marienburg (Nowa Księga, Nrrn. 1331 und 1516), besichtigte Bauarbeiten (Nowa Księga, Nr. 1383), bereiste wegen fälliger Zinse die Stadtdörfer (Nowa Księga, Nrrn. 1404, 1407 und 1418), nahm die Pfundgeldeinnahmen entgegen (Nowa Księga, Nrrn. 1425 und 1474) und verhandelte mit dem Hochmeister wegen der von Danzig und Königsberg verhängten Ausfuhrsperre für Getreide, wegen der Elbinger Befestigungsmaßnahmen und wegen wegen eines Zwistes mit Dollstädt (Nowa Księga, Nr. 1473, 1475–1477). Wohl in seiner Eigenschaft als Stadtschulze (Czaja: Urzędnicy, S. 99) vertrat Claus Elbing auf dem Ständetag zu Marienburg von 1422 März 9, wo Paul von Rusdorf zum neuer Hochmeister gekürt wurde (ASP 1, Nr. 302). Auch auf dem Tag der preußischen Hansestädte in Elbing vom 22. Juni desselben Jahres gehörte Claus zu den Vertretern seiner Stadt (ASP, Nr. 309). Danach besuchte er zusammen mit dem Ratmann Nikolaus Mederik den preußischen Städtetag vom 25. März 1423 in Kreuzburg (ASP 1, Nr. 322) und den Tag zu Elbing vom 20. April 1423, wo die preußischen Städte mit dem Hochmeister über Handels- und Erbangelegenheiten berieten (ASP 1, Nr. 324). Zu 1423 sind Claus und der Ratmann Curdt Ryman (s. unter Ryman, Kuneke) als Vormünder für Michil Roenechen nachweisbar (APG 369,1/117, S. 31). Schließlich wirkte Claus während der Tagfahrt der preußischen Städte zu Elbing an dem Rezess von 1423 Okt. 26 und an der Verabschiedung einer Landesordnung mit (ASP 1, 326 f.). Im Jahr darauf gehörte er zu den Vormündern von Katherina, Witwe Hans von Vormenyten, und ihrer Tochter Marta, die ihre Mündel vor dem Stadtrat vertraten (APG 369,1/117,



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S. 38). Als 1425 der Danziger Predigermönch Thomas Rotermundt vor dem Stadtrat Claus und seine anderen Vormünder aus ihrer Verpflichtung entließ, war Claus bereits tot (APG 369,1/117, S. 48). Claus handelte mit Eisen, Tuchund Waldwaren sowie mit Getreide und Kalk und pflegte deswegen enge Geschäftverbindungen zum Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nrrn. 854, 1099, 1102, 1113, 1119, 1172 und 1219). Zu seinen Kunden zählte auch die Stadt Elbing, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. d. J. 1409, 1410 und 1414 für Holz- und Kalklieferungen (Nowa Księga, Nrrn. 760, 895, 913, 938, 1040, 1052, 1456, 1481). Als Ratmann war Claus i. d. J. 1410 und 1411 zuständig für Baumaßnahmen am Graben und an der Brücke beim Ordenshaus (Nowa Księga, Nrrn. 1005, 1087 und 1234). Wegen eines Holzeinschlages war i. J. 1411 eine Vereinbarung mit dem Vogt von Leske nötig, weswegen sich Claus und der Ratmann Anthonius Volmersten zu ihm begaben (Nowa Księga, Nr. 1237). I. J. 1410 zahlte die Kämmerei Claus Geld für Proviant aus (Nowa Księga, Nrrn. 1113 und 1115), mit dem er vermutlich das Elbinger Aufgebot, das an der Tannenberg-Schlacht teilgenommen hat, versorgte. In diesen Zusammenhang gehört wohl auch ein undatiertes Schreiben von Claus an den Hochmeisterkaplan Gerhard wegen der Kosten für die Beschaffung und die Verschiffung eines neuen Wagens (OBA 28440). Claus besaß i. J. 1403 ein Haus in der Wollweberstraße, ein weiteres Haus stand am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2008). Für ­dieses oder für ein drittes Haus in der Böttcherstraße ist er als Besitzer erstmals zu 1409 nachweisbar (Stadtbuch 2, Nrrn. 2119, 2226, 2327 und 2390). An einem der Häuser haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/­ 129, S. 80). Im Stadtbuch ist Claus zu 1412 auch als Besitzer eines Eckhauses an der Mönchstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2254). Er verfügte über Hufenzinse zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrr. 2062, 2097) sowie über Einkünfte aus einem Hofgut zu Schönwalde (Stadtbuch 2, Nr. 2320) und aus einem Gut zu Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 2334). Zinseinkünfte flossen ihm zu vom Haus von Claus Pekewitte am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 2104), vom Haus von Hannes Molner in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2108) und von der Stadt, deren Gläubiger er i. J. 1410 wurde (Stadtbuch 2, Nr. 2205). Claus diente im Aufgebot für das Ordensheer, das der Großkomtur im Sommer 1402 gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. dazu SSrerPrus 4, S. 258–260). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer zweier Harnische und zweier Pferde aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 607, 640, 647, 694 und 922. – Volmersten, Jacob (vor 1356- † 1397 oder bald danach), ist erstmals zu 1364 als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 49). Jacob war ein Sohn (Stadtbuch 2, Nr. 323) des Ratmannes und Bürgermeisters Anthonius d. Ä. Volmersten († 1336, Czaja: Urzędnicy, S. 31). Er besaß ein Grundstück in der Böttchergasse (APG 369,1/124, S. 7). Jacobs Sohn Anthoneus ist leicht zu verwechseln mit dem zu 1399 erstmals als Ratmann belegten Anthonius d. J. Volmersten (s. Volmersten, Anthonius d. J.). Jacob gehörte zu den Zeugen des Vertrages zwischen Hochmeister Konrad Zöllner von Rothenstein und Johann von Wedel über die

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Abtretung von Stadt und Land Schivelbein an den Deutschen Orden von 1384 April 14 (Riedel, Bd. 18, S. 236 f., und Gersdorf, S. 88). Jacob bezog Einkünfte von den Häusern von Johann Vurman, von Bernhard Broy und des Woike bei den Dominikanern (Stadtbuch 1, Nr. 1297, und Stadtbuch 2, Nrrn. 103, 1016), vom Haus des Schmiedes Willem außerhalb des Markttores am rechten Graben (Stadtbuch 1, Nr. 1483), vom Haus von Hanco Aleman in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 226), vom Erbe von Nycolaus Rusen (Stadtbuch 2, Nrrn. 230 und 288), vom Haus Ricwins von Brandenhof (Stadtbuch 2, Nr. 292), vom Erbe von Radeco Wendis in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 309), vom Steinhaus und vom Erbe Clauco Bogners (Stadtbuch 2, Nrrn. 310, 401, 429, 446, 455 und 502), vom Erbe und vom Haus von Haneco Hauern (Stadtbuch 2, Nrrn. 337 und 637), vom Erbe Borchards mit der Sale (Stadtbuch 2, Nrrn. 351 und 457), vom Erbe Heinrich Zitterpfennigs in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 491), vom Haus von Heinrich van der Steenbeke in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 990), vom Haus von Johann Wilde vor dem Marktor rechts in Richtung des Sankt-Georg-Spitals (Stadtbuch 2, Nr. 1101), vom Haus Johann Panczikows über der Lastadie bei Rotechen (Stadtbuch 2, Nr. 1108), vom Steinhaus von Koneke Soest in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1315), vom Haus von Fritze Wulf in der Tobiasstraße beim Beginenhaus (Stadtbuch 2, Nr. 1354), vom Haus des Priesters Johann Swarte in der Böttcherstraße auf der engen Gasse rechts in Richtung zu den Dominikanern (Stadtbuch 2, Nrrn. 1435 und 1464), vom Haus von Heinrich Kirpeyn in der Tobiasstraße bei Hermann Swarcze (Stadtbuch 2, Nrrn. 1442 und 1595), vom Haus von Claus Steynbeke in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1496 und 1508), von Matheus Sander und von Nikolaus Koseler in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1576), von den Buden von Marcus Wreker/Wraker am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn. 352 und 687), von Johann Bulle auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 365), von Clawus Bordken (Stadtbuch 2, Nr. 459), von Hinzco Vrosch (Stadtbuch 2, Nr. 490), von Peter Sydenbant auf dem Muckenberg am Eck bei den Dominikanern (Stadtbuch 2, Nr. 797), von Peter Hanouer am Eck auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1252), von Johann Vlugge beim Heilig-Geist-Turm (Stadtbuch 2, Nr. 801), von Hannke myt der Ku am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn. 1263 und 1473) und von Johann Berlyn bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1488). Einkünfte bezog er auch von Hufen in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 323, 940 f., 1234, 1267 und 1314). Zusammen mit Radeco Vrowendorf übte er die vormundschaftliche Verwaltung über die Kinder des Ratmannes Johann von Ruden aus erster Ehe aus (Stadtbuch 2, Nrrn. 1057 und 1224). Jacob gehörte zu den großen Elbinger Geldverleihern. Dies zeigt sich auch daran, dass er Gläubiger der Stadt Landsberg war (Stadtbuch 2, Nr. 1497). An den militärischen Unternehmen Elbings beteiligte sich Jacob mit seinem Sohn Anthoneus am Alarmaufgebot von Ende Juli 1388 und an der Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 7, 91, 105, 127, 202, 453, 501, 520, 534 und 629. – Volmersten, Johanes d. J. († 1406), ist erstmals zu 1386 und zu 1406 letztmals als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 65 und 84). Da er und der Bürgermeister



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Johann d. Ä. († 1378, s. Czaja: Urzędnicy, S. 59) vom Hofgut des Werner Witte (Stadtbuch 2, Nr. 1428, 1454 und 1760) Zinseinnahmen beanspruchten, dürfte Johanes d. J. ein Sohn von Johann d. Ä. gewesen sein. Johanes’ Wohnhaus in der Böttcherstraße war an das der Katke Striprock (Stadtbuch 2, Nr. 1701) angebaut. An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 82). Johanes hatte vier Söhne mit Namen Anthonius, Jörg, Thomas und Bartholomeus (Stadtbuch 2, Nrrn. 1746, 1931, 1965, 2188, 2215, 2289 und 2297). Er bezog Einkünfte vom Wohnhaus Jürgen Betkes (Stadtbuch 2, Nr. 1649), vom Haus der Brandenhovschen in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1674), vom Wohnhaus von Johann Mekelborg in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1728, 1816), vom kleinen Haus Johann Mekelborgs neben dessen Wohnhaus (Stadtbuch 2, Nr. 1815), von einer halben Hufe zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1922) und von Hufen zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 2020). Johannes pflegte die Geschäftspartnerschaft mit dem Elbinger Ratmann Johanes Werner. Beide standen in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer, von dem sie Tuch bezogen (Schuldbücher 1, Nr. 1050, 1072, 1091, 1164 f., 1174, 1184 und 1193). Von daher dürfte Johannes d. J. und Johanes Werner das Geschäft von Tuchhändlern oder Gewandscherern ausgeübt haben. Zum Ordenstressler unterhielt Johanes Geschäftsverbindungen in Münzangelegenheiten (Tresslerbuch, S. 319 f. und 368), und vom Hochmeister kaufte er ein Haus, das dieser i. J. 1403 vom Elbinger Ratmann Johann Goswyn erworben hatte (Tresslerbuch, S. 272, 330 und 372). Für den Alarm im Okt. 1384 war ­Johanes persönlich aufgeboten. Zusammen mit Bertram Bedeke befehligte er i. J. 1388 das zweite Elbinger Alarmaufgebot. Von 1389 Febr. 4 bis März 7 diente er mit einem Streithengst bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Während der Winterreise des Ordens nach Grodno von 1393 (s. dazu SSrer Prus 3, S. 185) befehligte Johanes als Hauptmann das Elbinger Kontingent. Ende Jan. 1397 war er Befehlshaber des Elbinger Landwehraufgebotes, das bei Allenstein in Stellung ging; 7, 199, 373, 457, 600, 647, 671 und 869. Volprecht, Gerke († 1403 oder danach); 616 und 717. Volqwin, s. auch Volkquyn. Volqwin. Der erstmals im Kriegsbuch zu 1402 belegte Namensträger könnte mit Hans d. J. (s. unter Volqwin, Hans d. J.) oder mit dem zu 1409 genannten Volqwin van der Steynbeke personengleich gewesen sein. Trifft Letzteres zu, wäre er ein Nachkomme von dem alten Volkquyn gewesen (s. unter Volkquyn, der alde); 701, 792, 823, 842 und 916. Volqwin, Gerke († 1417/1418 oder danach), ist im Liber villarum von 1403 als Inhaber eines Vorwerks nachgewiesen (Töppen: Elbinger Antiquitäten, S. 41). Im Stadtbuch ist derselbe Namensträger zu 1413 als Besitzer einer Bude an der Fetten Waage beim Tobiastor belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2271). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Gerke unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines halben Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 941.

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– Volqwin, Hans d. J. († 1410 oder danach), war Besitzer eines Hofgutes neben dem des Ratmannes Heinrich Mönch (Elbinger Antiquitäten, S. 41; s. auch unter Monch, Hinrich), das er i. J. 1410 zu Gunsten von Barbara von Thorun und von Johann von Ruden belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2162 f.). Da der Ratmann Johann von Ruden bereits eine Sicherungshypothek auf dem Hofgut der Witwe Johanns d. Ä. Volkquyn und ihrer Kinder hatte (Stadtbuch 2, Nr. 1644 und 1845), liegt die Vermutung nahe, dass Hans d. J. ein Sohn von Johann d. Ä. (s. unter Volkquyn, Haneke d. Ä.) war. Nach der Winterreise von 1399 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) erhielten Hans d. J., Cord Hoppe und Mushund von der Kämmerei die Ausgleichszahlung für den Verlust eines für den Feldzug gestellten Schlittenpferdes (Kämmerei-Rechnungen, S. 375). Hans gehörte zum Elbinger Aufgebot für den zweiten Gotlandfeldzug von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473); 666, 670, 701, 797 und 933. – Volqwin, Herman († 1404 oder bald danach), war ein Sohn des Hofgutsbesitzers Longus Volkquinus (Stadtbuch 2, Nrrn. 1445, 1605, 1641 und 1946). Nach Hermans Tod blieben seine Witwe und ihre Kinder im Besitz des Gutes zu Schönwalde (Elbinger Antiquitäten, S. 41); 634, 666, 701 und 792. – Volquin, s. Volkquyn. – Vox, Schützenmeister. Im Stadtbuch sind Johannes Vos zu 1353 (Stadtbuch 1, Nr. 1383), der alte Johannes Vos zu d. J. 1384 (Stadtbuch 2, Nrrn. 1328 und 1340) und Nikolaus Vos zu d. J. 1375, 1382 und 1383 (Stadtbuch 2, Nr. 755, 1268, 1302) – alle drei Hufenbesitzer zu Fürstenau – sowie zu 1359 Gerd Vos aus der Gerberstraße (Stadtbuch 1, Nr. 1857) und zu 1365 Heinrich Vos (Stadtbuch 2, Nr. 263) belegt. Zu 1385 ist Hannus Vos als Inhaber einer Bude im Fischertor nachweisbar (APG 369,1/1376, Bl. 4v). Zur Bude von Michel Vochs gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Michel i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 17). Für die Heerschau von 1417/1418 hatte Meister Vochs den Besitz eines Harnischs angegeben. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen der Straße an der Hommel (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 161. – Voysan, Claus († 1399 oder danach), war wohl ein Bruder des Königsberger Großschäffers Gerhart Veuzan (s. unter Voysan, Gerke), worauf im Kriegsbuch die gemeinsame Veranlagung zu 1399 deutet. Claus nahm an der Sommerreise 1391 nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) teil. Er diente danach im Elbinger Aufgebot, das sich an der Winterreise des Ordens nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) beteiligte; 505, 538, 569 und 653. – Voysan, Gerke (vor 1399 – † 1416 oder danach), war wohl ein Bruder von Claus Voysan (s. unter Voysan, Claus). Gerke stand i. J. 1401 in Diensten des Königsberger Großschäffers (Schuldbücher 1, Nrrn 2091 und 2357). Gerke musste spätestens i. J. 1403 als Bruder in den Deutschen Orden aufgenommen worden sein (Schuldbücher 1, Nr. 1700). Er war Lieger des Großschäffers in Danzig (Schuldbücher 1, Nrrn. 630 und 959) und in Brügge (Handelsrechnungen, S. 297,5). Von 1411 bis 1416 übte er selber das Amt des Königsberger Großschäffers aus (Handelsrechnungen, S. 281–300). Ende 1412 schickte ihn der Orden in diplo-



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matischer Mission zum französischen König und zum Herzog von Burgund, um auf die wirtschaftliche Belastung durch den Krieg mit Polen und Litauen aufmerksam zu machen und um für die Haltung des Ordens zu werben (Sarnowsky: Wirtschaftsführung, S. 114); 653. Frede, s. Vreden. Vrede, Barbara († 1409 oder danach), war eine Schwester von Hinrich von Vreden (s. dort); 951. Vreden, Hinrich von († 1414 oder danach), ist mit seiner Schwester Barbara im Kriegsbuch zu 1409 belegt. Da er für die Sommerreise 1394 zusammen mit Johanes Kolner und seiner Frau Tilleke (s. unter Kolner, Tilleke) veranlagt wurde, liegt die Vermutung nahe, dass Hinrich und seine Schwester Kinder Tillekes aus ihrer Ehe mit Bernt van Vorden waren, was auch die Ähnlichkeit des Familiennamens stützt. Hinrich ist zu 1400 und zu 1402 als Schuldner des Königsberger Großschäffers in dessen Rechnungsbuch mit den Rückzahlungsterminen an Ostern 1402 und an Weihnachten 1404 eingetragen (Schuldbücher 1, Nr. 1137, und Handelsrechnungen, S. 219,3). I. J. 1414 zahlte die Kämmerei Heinrich Benefelt und Heinrich Freden eine Summe Geldes für eine halbe Hufe Wiesen (Nowa Księga, Nr. 1428). Hinrich diente im Herbst 1397 auf dem Holk, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee geschickt hatte (Heckmann: Wäppner, S. 86). Hinrich gehörte zum Aufgebot, das sich am Winterfeldzug des Ordens von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235–237) beteiligte; 572, 636, 686, 888 und 951. Frentzel, Bertolt († 1409 oder danach); 948. Frentzel, Hans († 1411 oder danach), war Krämer. Der Königsberger Großschäffer belieferte ihn nämlich i. J. 1411 mit Ingwer (OF 147, S. 338). Hans gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Mai 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung ging; 721. Frese, s. Frize. Frijtcze († 1409 oder danach) wurde i. J. 1409 zusammen mit seiner Schwiegermutter gestellungspflichtig; 953. Vrydach, Albrecht († 1409 oder danach), hatte dem Kriegsbuch zufolge Stiefkinder. Er gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging. Albrecht erhielt i. J. 1404 von der Kämmerei eine Beihilfe für die Ausbesserung seines Harnischs (Nowa Księga, Nr. 75); 530, 804 und 933. Frytag, s. Vrydach. Vrienstat, s. Vryestat. Vriensteyn, Claus († 1394 oder danach); 338, 566 und 808. Friling, s. Fryling. Frize, Eghard († 1404 oder bald danach), ist im Elbinger Pfundzollregister von 1398 als Schiffer unter dem Namen Egbrecht Frise nachgewiesen (Pfundzollregister, Nr. 5); 653 und 761. Vryensteen, s. Vriensteyn.

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– Vryestat, Petir d. Ä. († 1418?). I. J. 1418 wurde Marqward Donre (s. unter Donre, Marqward) Vormund von Peter, Sohn von Peter Vrienstad (APG 369,1/­ 117, S. 8 f.); 401 und 581. – Fryling, Otto († 1391 oder danach), diente an Stelle von Brun Horn bei dem nach Mohrungen anberaumten Alarm von Mitte Juni 1389. Außerdem war er Teilnehmer des Aufgebotes für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 391, 441 und 530. – Vrouwendorff, s. Vrowendorp und Vrowendorf. – Vrowendorp, Gotze († zw. 1400 Jan. 23 und 1401, vgl. mit Stadtbuch 2, Nr. 1857), war wohl ein Sohn des Ratmannes Radeke Vrowendorp († 1381) und seiner Frau Giseltrud (Hansekaufleute, Nr. 367.1), was der Besitz des Hauses mit den Antlitzen zu 1379 (Hauke/Stobbe, S. 91 Nr. 20) nahelegt. Zu dem Haus gehörten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 38, 56 und 63). An seinem Haus gegenüber Henrich (?) Troye haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (vgl. APG 369,1/129, S. 71, mit Stadtbuch 2, Nr. 1697). Zu seinem Eckhaus in der Gerberstraße mit den drei Buden gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 76). Gotze war auch Besitzer eines Eckhauses mit den dazu gehörenden Buden und Häusern in der Heilig-GeistStraße, das zu Gunsten des Ratmannes Johann von Hervord belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1598). Damit ist sicherlich das Haus von dem orte bey Ryncken ­gemeint, zu dem ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie gehörte, das Gotze i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 21). Auch seinem Haus an der engen Gasse war ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen (APG 369,1/129, S. 64). I. J. 1391 erwarb der Ratmann Heinrich Mönch einen Zins auf Gotzes Haus in der Nachbarschaft von Peter Perd (Stadtbuch 2, Nr. 1602). Gotze war Inhaber von Buden am Eck [der Tobiasstraße] zum Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1668). Zu den Buden, für die er im Hofstättenbuch zusammen mit Jeremias von Tolkemyte eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 54). Gotze handelte mit Tuchen, was aus einem Eintrag im Schuldbuch des Königsberger Großschäffers von 1398 bis 1402 ersichtlich ist (Schuldbücher 1, Nr. 1095). Wohl unmittelbar nach seinem Tode belasteten Gotzes Witwe Katharina und ihr Sohn Johannes ihr Haus mit den Antlitzen in der Tobiasstraße. I. J. 1401 erwarben die Witwe des Ratmannes Johannes von Hervord und ihre Kinder von Katharina und ihrem Sohn Zinseinkünfte vom kleinen Haus bei dem Haus mit den Antlitzen (Stadtbuch 2, Nr. 1950). Das Haus mit den Antlitzen selbst wurde zunächst zu Gunsten von Hermann Qwast (Stadtbuch 2, Nr. 1857) und i. J. 1415 zu Gunsten des Sankt-Georg-Hospitals belastet (Stadtbuch 2, Nr. 2341; Hauke/Stobbe, S. 85 und 103 f.); 91, 107, 203, 263, 336, 358, 504, 534, 545, 556, 647, 684, 688 und 896. – Vrowendorf, Haneko († 1421 oder danach), war ein Sohn von Gotze Vrowendorp (s. unter Vrowendorp, Gotze) und seiner Frau Katherina. Als Witwe belasteten sie und Haneko i. J. 1399 ihr gemeinsames Haus mit den Antlitzen in der



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Tobiasstraße zu Gunsten des Hermann Qwast (Stadtbuch 2, Nr. 1857; Hauke/ Stobbe, S. 85 und 103 f.). Mit seiner Mutter war Haneko zudem im Besitz eines kleineren Hauses bei dem Haus mit den Antlitzen (Stadtbuch 2, Nr. 1867). ­Haneko hatte i. J. 1413 sein Haus in der Tobiasstraße zu Gunsten des Ratmannes Tidemann Nase belastet (Stadtbuch 2, Nr. 2272). I. J. 1414 hatten die Kinder des Ratmannes Tidemann Werkmeister Zinseinkünfte vom Haus Hanekos und seinem ganzen Komplex am Eck zum Kohlenmarkt erworben (Stadtbuch 2, Nr. 2306). Zu 1421 ist Johanes wegen eines erbes ym andern teile Keten­born­ str(ase) im Wiesenbuch von 1421 eingetragen (APG 369,1/126, Bl. 37r). Namens­­gleichheit besteht mit dem zu 1371 als unmittelbarer Nachbar zum Ratmann Johann von Ruden belegten Iohannes Vrowendorf (Stadtbuch 2, Nr. 580); 753 und 896. – Vurstenower, [die]. Hiermit sind die Bewohner des w von Elbing gelegenen Stadtdorfes Fürstenau gemeint; 835. – Fus, s. FFth. – FFth, Tyde († 1409 oder danach), war verheiratet mit einer gewissen Katherina, die i. J. 1418 als Tydes Witwe unter Vormundschaft von Jacob Schonow stand (APG 369,1/117, S. 8). Tyde wohnte in einem Haus an der Hommel, das zu Gunsten Willams von Ruden belastet war (Schuldbücher 1, Nr. 1207). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 83). Tyde oder eine gleichnamige Person gehörte zu den Hausgenossen von Kerstan Colberg (s. unter Colberg, Kerstan). Er war Teilnehmer des Landwehraufgebotes von 1387 Juni 3. Im Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging, diente Tyde persönlich. Er ist auch zu 1402 als Inhaber eines Zinses, der auf dem Krug von Michiel Elers zu Lupushorst lastete, belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1982); 56, 176, 396, 530, 557, 748, 804 und 926. – Vut, VFt, VGt, s. FFth. – Gabriel († 1414 oder danach), ist zu 1408 als oberster Stadtdiener (Nowa Księga, Nr. 553) nachgewiesen. Er muss zwischen 1399 und 1404 in den städtischen Dienst getreten sein, denn die Kämmereirechnungen von 1399 (s. KämmereiRechnungen) belegen ihn noch nicht. Gabriel wohnte im Keller des Rathauses (Nowa Księga, Nrrn. 122 und 275). Sein Lohn betrug 9 ½ Mark im Jahr (Nowa Księga, Nrrn. 12, 211, 358, 426, 772, 1042 und 1190). Der Elbinger Rat setzte ihn im Botendienst (Nowa Księga, Nrrn. 8, 19, 214, 360 und 636), für die Fahndung eines aus seinem Gefängnis auf Gotland entwichenen Knechtes (Nowa Księga, Nr. 18), für das Abholen der Pferde des polnischen Königs vom Elbingwerder Pfeil (Nowa Księga, Nr. 1105) sowie für weitere, nicht näher bezeichneten Sonderleistungen (Nowa Księga, Nrrn. 29, 233, 254, 428 und 1140) ein. Gabriel erhielt zu seinem gewöhnlichen Jahreslohn Opfergeld (Nowa Księga, Nrrn. 13, 611, 775) sowie die Erstattung seiner Auslagen für einen Sattel (Nowa Księga, Nr. 206), für den Einkauf von Lebensmitteln (Nowa Księga, Nr. 225) und Tuch (Nowa Księga, Nr. 1120), Zahlungen für die Beaufsichtigung von Kärrner- und Ladearbeiten (Nowa Księga, Nr. 1065), für Stiefeln und Sporne (Nowa Księga, Nr. 1121), für seine Bewaffnung (Nowa Księga, Nr. 1122) sowie

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für das Federn und Schäften von Pfeilen (Nowa Księga, Nrrn. 1341 und 1434); 842. Gäste: Werner Wesselings Gast; 47. Gans, Hermann, Vogt von Leske (1396–1404); zw. 716 und 717. Geelhar, s. Gelhar Gelhar († zw. 1398 und 1409). Der im Kriegsbuch zu 1385 mit einem Streithengst aufgebotene Namensträger dürfte kaum mit dem zu 1359 als Hausbesitzer in dem östlichen Vorort Ketzerhagen belegten Petrus Gelhar (Stadtbuch 1, Nr. 1854) personengleich gewesen sein; dagegen spricht nämlich die Höhe der Aufgebotsleistung. Von daher käme der erstmals zu 1388 mit dem Vornamen Johan genannte Namensträger für die Identifizierung in Frage. Johan ist als Besitzer eines Haus in der unteren Böttcherstraße bei Nickel Godyn, das zu Gunsten von Arnt Rover belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1725, 1764, 1767 und 1792), belegt. Zu dem Haus gehörte eine Hofstätte bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 61). Johan nahm Ende Mai 1384 persönlich an der Schiffsreise nach Litauen teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder zu helfen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129 f.). Während der Sommerreise 1385 nach Kauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134 und 137–140) diente er mit einem Hengst; 77, 120, 129, 187, 271, 375, 452, 604 und 875. Gelhar, Claus (†1394 oder danach), war mit Peter Zasse verschwägert (s. unter Zasse, Peter); 568. Gelhar, Herman († 1394 oder danach); 566. Gelhar, Johanes, s. Gelhar. Gerart, Meister († 1409 oder danach), war sicherlich mit dem zwischen 1400 und 1405 nachweisbaren Stadtarzt Gerd personengleich (Nowa Księga, Nr. 358). Im Tresslerbuch ist er zu 1400 als Wundarzt Gerke belegt (Tresslerbuch, S. 72). I. J. 1408 zahlte die Kämmerei Meister Gert ein Honorar für die Behandlung von Wunden (Nowa Księga, Nr. 553). Zu 1414 belegen die Kämmereiaufzeichnungen ein Pfründenkapital zu Gunsten von Ursula, seinem Tochterkind (Nowa Księga, Nr. 1423). Meister Gerart diente im Aufgebot für den Sommerfeldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu ­SSrerPrus 3, S. 301 f.). Möglicherweise gehört er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg vom 15. Juli 1410; 919. Gerke Rouers son, Johan, s. Rouer, Johan d. J. Gerkon, Borchard († 1402 oder danach); 695. Gerkon, Merten († 1402 oder danach); 695. Gerlageson, Euerd († 1398 oder danach), diente als Reiter bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des dort festgehaltenen Herzogs von Geldern, der als Kriegsgast des Ordens angereist war, im Elbinger Kontingent des Ordensheeres (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Im Frühjahr 1398 gehörte Euerd zum Elbinger Aufgebot, das sich an der Eroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) beteiligte; 385, 609 und 644.



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Gerlagesson, s. Gerlageson. Gerlagesson, Bernd (1389); 408. Gerlagisson, s. Gerlageson. Gemelich, Heinrich († 1417/1418 oder danach), war wohl personengleich mit dem Bäcker Gemelich, den die Kämmerei i. J. 1410 für die Verproviantierung des Aufgebotes bezahle, das in die Schlacht bei Tannenberg zog (Nowa Księga, Nr. 1127). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Gemelich ohne Waffenbesitz aufgeführt. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 930. Gerung († 1405 oder danach) war gemäß seiner Gestellungsleistung Besitzer eines Hofgutes in der Stadtmark; 823 und 842. Gerwer, Lorence († 1409 oder danach); 904. Gesken, Gerke van († 1409 oder danach); 946. Gesseke, Hanke d. Ä. van († 1409 oder davor). Zu 1409 war seine namentlich unbekannte Witwe zusammen mit ihren Söhnen Herman und Hannus gestellungspflichtig. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Johan Gesekesche unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 849. Gesseke, Hannus d. J. van († zw. 1409 und 1418?), war zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Herman für das Aufgebot von 1409 gestellungspflichtig (s. auch Gesseke, Hanke van). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johanes unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 849. Gesseke, Herman van († 1409 oder danach), war zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Hannus für das Aufgebot von 1409 gestellungspflichtig (s. auch Gesseke, Hanke van); 849. Gise, Jacob († 1398 oder danach), wohnte in der Böttcherstraße bei Johann von Hervord (Stadtbuch 2, Nr. 1453). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 80). Zu 1399 ist sein Sohn Goswin als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus von Metze Ryners beim Markttor lastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1834 und 1851); 538, 627 und 645. Giselbrecht, Lubbert († 1397 oder bald danach), besaß i. J. 1382 ein Haus in der oberen Turmstraße, das vorher Tydeke Widenbruge gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1242 und 1319). An dem Haus, mit dem er zusammen mit Drulsshagen (vgl. damit Drulleshagen, Johanes) im Hofstättenbuch eingetragen war, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85a). Dasselbe oder ein weiteres Haus Lubberts stand beim Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1433 und 1567); 179, 230, 344 und 605. Gize, s. Gise. Glambeke, Tyde († 1390), war wohl personengleich mit dem sonst als Tydeman Glabeke oder Gladebeke belegten Elbinger Bürger. Tyde ist zu 1376 im Zusammenhang mit seiner Verordnung als Ältermann für den Schießgarten nachweisbar (CDW I,3, Nr. 1). Er hatte eine Schwester namens Elisabeth (Stadtbuch 2,

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Nr. 1124a) und wohnte in der Fischerstraße in der Nähe des Ratmannes Arnd d. M. Rover (Stadtbuch 2, Nr. 1469). Tyde hatte Zinseinkünfte vom Haus des Polen Stefan Schramm hinter der Dominikanerkirche (Stadtbuch 2, Nr. 1405). I. d. J. 1386 und 1387 gehörte er zu den Elbinger Aufgeboten für die Landwehr und nahm 1390 an der Winterreise des Ordens nach Litauen teil (s. dazu ­SSrerPrus 3 S. 162 f.). Von dort scheint er nicht mehr lebend zurückgekehrt zu sein; 50, 134, 178 und 430. Gleser, Cuncze († 1414 oder danach), war Fuhrmann, denn die Kämmerei entlohnte ihn und seinen Knecht zw. 1409 und 1414 für unterschiedliche Fuhrdienste (Nowa Księga, Nr. 800, 1119 und 1527); 964. Gleser, Nicolaus († 1409 oder danach); 581, 820 und 964. Gleser, Peyne. Hier hat der Schreiber wohl irrtümlich Johann von Peyne (s. unter Peyne, Johan von) gemeint; 964. Glesir, s. Gleser. Glogaw, s. Glogow. Glogouw, Jocob d. J. († zw. 1409 und 1413), war ein Sohn des Ratmannes Jocob d. M. Glogow (s. unter Glogow, Jocob d. M.). Jocob ist zu 1409 als Inhaber eines Hauses am Buschmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2110) belegt. Da das Haus i. J. 1413 im Besitz seines Vaters war (Stadtbuch 2, Nr. 2282), könnte Jocob d. J. damals schon tot gewesen sein. Möglichwerweise gehörte er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg von 1410; 937. Glogow, Jacob d. M. († 1423), ist erstmals zu 1399 als Ratmann nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 77 und 99). Er hatte einen gleichnamigen Sohn (Stadtbuch 2, Nr. 2110), der i. J. 1378 im Besitz eines der beiden Grundstücke Jacobs gegenüber der Schule war (APG 369,1/124, S. 3). Laut Kriegsbuch hatte Jacob d. M. auch Stiefkinder. Jacob wohnte in der Heilig-Geist-Straße in der Nachbarschaft von Johann Kreft (Stadtbuch 2, Nr. 1545). Das Haus dürfte wohl mit dem am Buschmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2282) identisch gewesen sein. An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). Außerdem besaß Jacob einen Hof mit Hufen, die er von 1389 an nach und nach zu Gunsten von Heinrich Mönch, von Dietrich von Bremen, von Tidemann Naze, von Heinrich Rover und des Priesters Gotfryd Paye belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1548, 1879, 1912, 1998 und 2073). Dieses oder ein anderes Gut gehörte spätestens i. J. 1413 Bernd d. J. Damerouw (Stadtbuch 2, Nrrn. 2291 und 2321). Jacob erwarb i. J. 1384 einen Zins auf dem Haus von Lubert Gyselberth, der später an Arnd Stagnithe überging (Stadtbuch 2, Nr. 1319). I. J. 1384 war Jacob zusammen mit Arnd und Gerd Rover in einer vormundschaftlichen Verwaltung tätig (Stadtbuch 2, Nr., 1322 f.). I. J. 1385 ist Jacob neben Arnd Rover und Johann Raw als Vormund des Ratmannes Tydeman Rover beim Erwerb eines Zinses, der auf dem Haus des Johann Cruzeborg lastete, tätig geworden (Stadtbuch 2, Nr. 1363). Jacob wurde zu den Landwehren vom Juni 1386 und von Ende Nov. 1390 aufgeboten. Im Alarmaufgebot, das im Juni 1389 nach Mohrungen zog, diente er mit einem Hengst. Jacob nahm auch an der Sommerreise 1391 nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) teil. Der Rat scheint



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Jacobs Kriegstüchtigkeit geschätzt zu haben, denn er bestellte ihn i. J. 1399 zum Schäffer für die Sommerreise (Kämmerei-Rechnungen, S. 374 f.) und im Frühjahr 1404 zum Kompan des Hauptmann des Elbinger Kontingents des Ordensheeres, des Ratmannes Johann Ubeke, um die auf Gotland gelandeten Dänen zu vertreiben (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458). Den Elbinger Rechnungen nach ließ Jacob während seines Einsatzes nicht nur nach einem aus seinem gotländischen Gefängnis entwichenen Knecht fahnden (Nowa Księga, Nr. 18 f.), sondern verbrauchte auf Gotland noch weitere Geldmittel, für die die Stadt aufkam (Nowa Księga, Nr. 71). Im selben Jahr ließ der Elbinger Rat die Gasse bei Jacobs Haus erneuern (Nowa Księga, Nr. 135). I. J. 1405 war Jacob wiederum als Hauptmann während der fünfwöchigen Sommerreise nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f.) im Einsatz (Nowa Księga, Nrrn. 203, 222 und 256), diesmal zur Ablösung eines beim Rat aufgenommenen Darlehens. I. d. J. 1405 und 1406 übte Jacob das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief aus (Nowa Księga, Nrrn. 248, 351 und 366), 1406, 1407 und 1409 war er zuständig für Baumaßnahmen, die am Rathaus, an der Stadtbefestigung und am Marstall ausgeführt wurden (Nowa Księga, Nrrn. 399, 434 und 749), sowie für Ausgaben im Zusammenhang mit Kriegsdiensten (Nowa Księga, Nr. 982). Kurze Zeit nach der Schlacht bei Tannenberg ist Jacob als Sendebote zum polnischen König, zu dem in Frauenburg anberaumten preußischen Städtetag, zu den Komturen von Schwetz und Goldingen und zum Hochmeister belegt (Nowa Księga, Nr. 1014 f.). I. d. J. 1411 übte Jacob zusammen mit Anthonius Volmersten das Amt des Außenkämmerers aus (Nowa Księga, Nrrn. 1178, 1213, 1236 f. und 1257), und ein Jahr später war er zusammen mit Nicolaus Busdorffer Außenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 1260, 1300, 1303, 1320, 1323, 1397, 1401, 1403 f. und 1418, vgl. damit auch Nr. 1425). I. J. 1414 war Jacob zusammen mit Anthonius Glogow verantwortlich für die Instandsetzung und Bewachung des dem zweiten Quartier auferlegten Teiles der Stadtbefestigung (Nowa Księga, Nr. 1440). Zum selben Jahr sind Ausgaben für ihn im Zusammenhang mit Schadensbesichtigungen im Werder verbucht (Nowa Księga, Nr. 1516). Schließlich übte Jacob i. J. 1423 das Ratsamt des Wettherrn aus (Czaja: Urzędnicy, S. 99). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Jacob unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer von vier Harnischen und zweier Pferde aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 108, 152, 174, 393, 455, 510, 561, 677, 749, 832 und 937. – Glogow, Johanes († 1388), besaß ein Hofgut, das er wiederholt, zuletzt i. J. 1388 zu Gunsten von Hartwich Beteke belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1345, 1399 und 1505). Von demselben oder von einem anderen Gut beanspruchten auch An­ dreas von Lubec (Stadtbuch 2, Nrrn. 1351, 1476) und Heinrich Monch Zinseinnahmen (Stadtbuch 2, Nr. 1548). Da Johanes’ Witwe und ihre Kinder das Hofgut nochmals i. J. 1388 belasteten (Stadtbuch 2, Nr. 1509), dürfte Johanes im selben Jahr gestorben sein. I. J. 1385 war er als einer der Vormünder des Ratmannes Tydemann Rover beim Kauf eines Zinses tätig (Stadtbuch 2, Nr. 1363). Der zu 1390 als Inhaber eines Stadthauses in der Gerberstraße nachweisbare

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Johannes Glogow (Stadtbuch 2, Nr. 1569) könnte einer seiner Söhne gewesen sein. Ob oder inwieweit Johanes mit dem vor 1356 verstorbenen Ratmann Johannes Glogow († vor 1354, s. Stadtbuch 1, Nr. 1479) verwandt war, sei dahingestellt; 125. Glottow, Claus († 1427 oder danach), besaß ein Haus in der Wollweberstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Claus i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 54). Claus ist im Stadtbuch zu 1413 als Inhaber eines Hufenzinses zu Groß Mausdorf eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2285). Zu 1417 ist Claus unter den Vormündern der Kinder des Claus Zalfeld (APG 369,1/117, S. 3) und zu 1427 unter den der Kinder von Claus Rodeheyne belegt (APG 369,1/117, S. 53). Claus diente im Aufgebot von 1409 für den Kriegszug des Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 887. Glottow, Czander († 1409 oder danach), war mit einer sonst unbekannten Witwe verheiratet, denn er wurde zu 1409 mit seinen Stiefkindern veranlagt; 935. Glottow, Mertyn († 1409 oder danach), besaß ein Haus in der oberen Gerberstraße, das zu Gunsten von Jakob Volmersten belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1165). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85b). Mertyn war Inhaber von Zinseinkünften vom Haus Jocob Grymmes in der Tobiasstraße sowie von einem halben Hof zu Stagnitten (Stadtbuch 2, Nrrn. 2047 und 2085). Er war für die Winterreise von 1393 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) persönlich aufgeboten. Da Mertyn aber aus unbekannten Gründen seinen Dienst nicht versehen konnte, löste er sich mit einem Pferd aus. Mertyn war auch als Reiter für die Landwehr, die i. J. 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung ging, aufgeboten. Damals vertrat ihn sein Vetter Peter Glottow (s. unter Glottow, Peter d. Ä.); 56, 77, 538, 549, 649, 723, 762, 792 und 885. Glottow, Peter d. Ä. († 1417 oder danach), war Schiffer und ein Vetter von Mertyn Glottow (s. unter Glottow, Mertyn). Im Auftrag des Marienburger Großschäffers verkaufte Peter in England einen i. J. 1407 vom Stapel gelaufenen ­Kreier von 90 Last, für den Peter verbodmert wurde (Schuldbücher 3, OF 155, 9, und ebd., OF 153b, 40). I. J. 1409 hatte er beim Einlaufen in Danzig sein Schiff von 60 Last mit einer Fracht aus Salz und Tuchwaren verpfundet. Beim Auslaufen im Herbst 1409 bestand Peters Fracht aus Weizen und Waldwaren, für die er ebenfalls Pfundzoll entrichtete (Jenks: Pfundzollbuch Nrrn. 705 und 2378). Peter ist zu 1392 als Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße nachgewiesen. Das Haus gehörte zuvor dem Ratmann Johann Ruden, der vom Haus noch Zins­einkünfte hatte (Stadtbuch 2, Nr. 1638). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). I. J. 1399 erwarb Peter Einkünfte vom Haus des Petrus Reberch in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1860). Die Einkünfte gingen später an Peters Tochter Aleit und





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wohl auch an seinen Sohn Peter d. J. über. Zu 1409 sind die beiden Geschwister gemeinsam als Besitzer von Zinsen eingetragen, die auf dem Haus von Iohan Crymow in der Tobiasstraße standen (Stadtbuch 2, Nr. 2114). Zu 1417 ist Peter unter den Vormündern der Kinder des Claus Zalfeld nachweisbar (APG 369,1/117, S. 3); 624, 712, 717 und 723. Glotz, Johanes d. Ä. († 1401 oder bald danach), war Inhaber einer Bude in der Schmiedestraße, die i. J. 1399 zu Gunsten des Heinrich Rover belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1848). Die Bude hatten i. J. 1417 seine Witwe und ihr Sohn Johannes inne (Semrau: Markt, S. 46). Johanes d. Ä. dürfte identisch sein mit dem Krämer Glotsch, der dem Königsberger Großschäffer i. J. 1401 Geld für eine Lieferung Ingwer schuldete (Schuldbücher 1, Nr. 1202); 405 und 434. Goldbachsche, Herman († 1404 oder bald danach), war die Witwe von Herman Goltbach (s. unter Goltbach, Herman); 773. Goltbach, Herman († zw. 1395 und 1404), ist zu 1379 als Hufenbesitzer zu Groß Mausdorf nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1027). Zu 1390 ist er als Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1582), zu dem zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörten (APG 369,1/129, S. 56 und 85b). An den Buden, mit denen er zusammen mit Lorenz Willer im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 86). Herman war einem Zinsbucheintrag zufolge Besitzer einer Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor (APG 369,1/1376, Bl. 4v). I. J. 1392 erwarb Herman einen Zins vom Hofgut von Hermann Westfalen in Behrendshagen (Stadtbuch 2, Nr. 1634). Seine Eckbude bei den Mönchen belastet er i. J. 1393 zu Gunsten von Johann Cruczeburg (Stadtbuch 2, Nr. 1648, s. auch ebd. Nr. 1716). Herman gehörte Ende des Jahres 1388 zum Aufgebot für die vom Elbinger Hauskomtur abgehaltene Heerschau. Da Hermans Witwe für den Gotlandfeldzug im Frühjahr 1404 veranlagt wurde, muss Hermann zu dieser Zeit bereits tot gewesen sein; 308. Goltsmede, Tymme (vor 1370 – † zw. 1394 Aug. 16 und 1395), gehörte zum Aufgebot, das sich an der Reise des Ordens nach Wilna im Sommer 1390 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 164–167) beteiligte. Im Herbst 1397 diente Tymme auf dem Holk, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Tymme war Inhaber eines Häusleins bei der Vischouesche gegenüber dem Brotmarkt, das zu Gunsten des Peter Rover belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1472). Von seiner Verkaufsbude in der Nachbarschaft seines Wohnhauses beanspruchte Katke Visschow, die Witwe von Nicolaus de Kyl, einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 1639). Tymme besaß Zinseinkünfte vom Steinhaus des Heler von Krebisdorf in der Fischerstraße gegenüber dem Kirchhof (Stadtbuch 2, Nr. 955). Zusammen mit Arnd Rover, Gert Rover und Haneke Rover war er in eine nicht näher bezeichnete vormundschaftliche Verwaltung eingebunden (Stadtbuch 2, Nr. 1321). Seine Witwe und ihre Kinder Tymme, Gryte und Jurian besaßen i. J. 1395 ein Haus, das früher dem Höker Slochow gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1706, und Schmid: Urkundliches, S. 142); 58, 171, 411, 446, 563, 636 und 696.

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– Goltsmit, Claus d. J. (vor 1389 – † 1413 oder danach), war vermutlich ein Sohn von Iurge Goltsmed und damit ein Bruder von Heinricus (Stadtbuch 2, Nr. 1854). Ein Claus Goltsmit ist zu 1378 als Besitzer eines Grundstücks am Buschmarkt nachweisbar (APG 369,1/124, S. 2 und 6). Zw. 1389 und 1398 ist Claus als England- und Skandinavienfahrer belegt (Jenks: England, S. 896). I. J. 1398 entrichtete Claus Pfundgeld für sein Schiff und die mitgeführten Waren (Pfundzollregister, Nr. 13). Claus war der Schiffer der Barse, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). I. J. 1413 gehörte Claus einer städtischen Gesandtschaft an. Sie stand unter der Führung der beiden Bürgermeister und zog zum Hochmeister nach Marienburg, um dort höchstwahrscheinlich wegen des Darlehens zu verhandeln, das die Stadt dem Hochmeister am 2. April des Jahres zu Gunsten des römischen Königs Sigismund gewährte (Nowa Księga, Nr. 1331); 638. – Gork, Hans († 1403 oder danach), diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Mai 1403 Preußisch Friedland deckte. Im Jahr darauf nahm er am zweiten Gotlandfeldzug (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) teil; 653, 743 und 795. – Goswin, s. Goswyn. – Goswyn, Herman (vor 1382 – † 1413 oder bald danach), ist zu 1409 und 1411 als Hofherr von St. Georg belegt (Nowa Księga, Nrrn. 746 Anm. 1, 993, 1164, 1166 und 1168). Zu 1413 ist er als städtischer Vogt nachweisbar (Nowa Księga, Nr. 1319). Herman war verheiratet mit einer gewissen Elsebethe. Als Witwe bezog sie Zinseinkünfte von der Bude von Niclos Koseler beim Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nr. 2157), vom Haus von Hans Mergefeld in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 2288 und 2299) und vom Haus von Niclos Lumpe in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 2384). Herman bezog Einkünfte von der Hofstatt Rulof Schupeheuwers am Eck vor dem Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nr. 1271 und 1355). Sie lag unmittelbar neben seinem Wohnhaus. Von dem Haus bezogen vrowe Alheit Schupenhowir und ihre Tochter Tale Einkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 1412 f.). Herman war Inhaber von Zinsen von der Bude des Niclaus Greber am Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nr. 1825), vom Haus von Cristian Rudinger in in der Heilig-Geist-Gasse (Stadtbuch 2, Nr. 2009), vom Haus von Frederich Mederikke in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2065), vom Haus von Claus H=ger in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2147) und vom Haus von Merten Boy in der oberen Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2155). An der Sommerreise 1390 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 165– 167) beteiligte sich Herman persönlich; 450, 605 und 647. – Goswyn, Johan († 1407 oder bald danach), ist zu 1394 erstmals als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 72). Er dürfte schon 1408 tot gewesen sein, denn die Kämmerei bezog in den Jahren 1408 und 1409 Renteneinkünfte (Nowa Księga, Nrrn. 652 und 893, s. dagegen Czaja: Urzędnicy, S. 86) von seinem Vorwerksgut, das er dem Liber Villarum nach schon i. J. 1403 innehatte (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Wenn es sich bei Johan um den gleichnamigen Sohn der domina Goswinsche handelte, wäre er ein Bruder von Echard Goswin gewesen.



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Im gegebenen Falle hätten sich beide Brüder i. J. 1380 von ihrer Mutter abgeschichtet (Stadtbuch 2, Nr. 1087). Johan besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete, das er i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 84). I. J. 1403 übermittelte Johan im Auftrag des Ordenstresslers dem Elbinger Hauskomtur eine Summe Geldes für den Kauf eines Hauses in Elbing (Tresslerbuch, S. 272 und 372). Das Haus veräußerte der Orden bald darauf dem Elbinger Ratmann Johann Volmersten (s. unter Volmersten, Johanes d. J.). Im folgenden Jahr war Johan Außenkämmerer und Kriegsschäffer und 1407 Schäffer für das Balgaer Tief (Elbinger Antiquitäten, S. 288, und Nowa Księga, Nr. 556). I. J. 1405 reiste er im Auftrag des Rates zusammen mit Johann Rode nach Frauenburg (Stadtbuch 2, Nr. 214). Im selben Jahr besichtigte er mit den Bürgermeistern und anderen Mitgliedern des Rates das städtische Holz im alten Hof (Stadtbuch 2, Nr. 253) und beglich Forde­ rungen des Kochs Vogel für die i. J. 1405 stattgefundene Reise nach Wilna (s. SSrerPrus 3, S. 277 f.; vgl. dagegen Nowa Księga, Nr. 556, wo von 1404 die Rede ist). Johan und Johann Rode gehörten zu den preußischen Ratsendeboten, die im Frühjahr 1406 in Danzig mit englischen Gesandten einen Ausgleich für gegenseitig weggenommenes Handelsgut zu erzielen suchten (Nowa Księga, Nrrn. 214 und 359, und HR 5, Nrrn. 302 und 308). Wohl in dem Zusammenhang vereinnahmte die Kämmerei Geld, das die beiden aus Danzig mitbrachten (Stadtbuch 2, Nr. 348). Hinter dem Chor der Pfarrkirche besaß Johan eine Verkaufsbude, die er i. J. 1386 für sechs Mark Zins Johann Schramm überließ (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1417/1418, mit Semrau: Markt, S. 28). Von seiner halben Bude zwischen dem Heilig-Geist-Tor und der Hohen Brücke zahlte ihm Tydemann Steen von 1387 an zwei Mark Zins (Stadtbuch 2, Nr. 1456). I. J. 1379 erwarb Johan einen Zins von Hufen zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 989). An den militärischen Unternehmungen beteiligte sich Johan am Landwehraufgebot von 1387 Juni 3. Während der Winterreise des Ordens nach Litauen von 1390 (s. dazu SSrerPrus 3 S. 162 f.) diente Johan in der zweiten Elbinger Maye oder Abteilung. Zuletzt war er für die Landwehr im Winter 1396 persönlich aufgeboten; 147, 168, 188, 389, 421, 522, 572, 584, 670, 674 und 843. Gotschalk († 1409 oder danach), war Bewohner des Hauses von Hans Rese; 902. Gotschalk, Hannus († 1410 oder danach), ist zu 1410 als Inhaber eines halben Hauses in der Turmstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2131); 883. Greber, s. Grefor. Grefor, Niclos († 1417/1418 oder danach), ist unter den Namen Niclas Greber und Niclas Grefer zu 1399 und 1414 als Besitzer einer Bude am Heilig-GeistTor belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1825 und 2307). Laut Kriegsbuch muss er auch ein Haus besessen haben, in dem ein Mälzer seinem Handwerk nachging. I. J. 1412 bezahlte ihn die Kämmerei für eine Lieferung Bier (Nowa Księga, Nr. 1294). Für die Heerschau von 1417/1418 gab N. Grebir den Besitz eines Harnischs an. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen der Straße an der Hommel (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 816 und 941.

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– Gregor († 1409 oder danach), war ein Schwager von Wulf Kistemaker (s. unter Kistemaker, Wulf); 836 und 963. – Grolle, Herman († 1412 oder bald danach), war Wraker und hatte zudem die Aufsicht über die Waage (Nowa Księga, Nrrn. 272, 534 und 1275). I. J. 1379 erwarb er zusammen mit dem Goldschmied Thomas einen Zins vom Haus von Hensil Becherer (Stadtbuch 2, Nr. 987); 402 und 572. – Grolle, Tyde († 1384 oder danach), war verheiratet mit Margaretha, Tochter des Ratmannes Gerhard Scheven († 1376 Czaja: Urzędnicy, S. 57) und Schwester von Alheit, der Frau von Johanes Grunsyde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1031 und 1033). Tyde besaß ein Erbe in der oberen Schmiedestraße (APG 369,1/124, S. 2 und 4). Unter demselben Namen ist im Stadtbuch zu 1397 und 1398 außerdem der Priester Tydemann Grolle als Inhaber von Zinsen aus drei Buden belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1785 und 1788). Zu einer der Buden, mit der der Priester zusammen mit Johann von Ruden (s. unter Ruden, Johan d. M.) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 72). Zudem hafteten an den beiden Buden des Priesters am Muckenberg Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 80). Der Priester Tydemann war vermutlich schon zu 1380 als Mitverwalter des Barvermögens des noch unmündigen Predigermönches Johann Saluelt tätig (Stadtbuch 2, Nr. 1089); 130. – Grollenson, Tyde († 1391 oder danach), war wohl ein Sohn von Tyde Grolle (s. unter Grolle, Tyde); 230, 468 und 516. – Gronouw, Gele († 1415 oder danach), war die Witwe von Heine Gronouw (s. unter Grvnow, Heyne). Mit ihrer Stieftochter Katherine war sie für das Aufgebot, das i. J. 1409 am Feldzug des Ordens nach Dobrin (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm, gestellungspflichtig. Mit ihren eigenen Kindern Lenard, Gerdrud und Barbara erwarb Gele i. J. 1415 einen Zins, der auf der Bude des Hans Curow bei den Mönchen lag (Stadtbuch 2, Nr. 2338); 857. – Gronouw, Katherine († 1409 oder danach), war eine Tochter von Heine Gronouw (s. unter Grvnow, Heyne) und eine Stieftochter von Gele Gronouw (s. unter Gronouw, Gele). Laut Kriegsbuch war sie i. J. 1409 mit ihrer Stiefmutter aufgebotspflichtig; 857. – Gronow, s. auch Gronouw und Grvnow. Unter den vielen Namensträgern im Stadtbuch kommen Heyne und Jakob zeitlich am ehesten in Frage. Heyne kann hier allerdings nicht gemeint sein, da seine Witwe zusammen mit ihrer Stieftochter Katherina neben Gronow für das städtische Aufgebot von 1409 eigens veranlagt worden war. Insofern könnte es sich bei dem erstmals zu 1387 belegten Namensträger um Jakob (s. unter Gronow, Jacob) gehandelt haben; 174, 185, 395 und 579. – Gronow, Jacob († 1409 oder danach), bewohnte i. J. 1399 ein Haus in der Turmstraße, das früher einem gewissen Schotte gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1854). Jakob Grunau gehörte zu den geschädigten Kaufleuten einer zw. 1375 und 1385 stattgefunden englischen Kaper (Castenn: Elbing, S. 141). Jocob diente im Aufgebot, das sich i. J. 1409 am Feldzug des Ordens nach Dobrin (s. dazu SSrer Prus 3, S. 301 f.) beteiligte; 857.



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– Grosse, Lorentz († 1394 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Lorentz i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 55). Lorentz war ein Schwager von Lambert von der Lynde (s. unter Lynde, Lambert von der). Am 19. Juli 1394 überließ Lambert seinem Schwager gegen eine Zinszahlung seine sämtlichen Güter außerhalb und innerhalb Elbings mit Ausnahme eines Zinses, der auf dem Haus des Ölschlägers am Kirchhof von St. Jakob lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1700). Da bei diesem Geschäft der Ratmann Johann Grosse von Wormditt, sein mutmaßlicher Bruder, und dessen Sohn Johannes als Zeugen anwesend waren, ist zu vermuten, dass Lorentz aus Wormditt stammte; 394 und 558. – Grote, s. auch Grothe. – Grote, Claus (vor 1348 – † 1390 oder bald danach), ist als Hufenbesitzer zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 1, Nr. 962, und Stadtbuch 2, Nrrn. 903, 916, 1013 und 1086) und zu Fürstenau belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 643 und 648). Claus wohnte in einem Haus bei der Stadtwaage. Dabei handelte sich wohl um das ehemalige Haus des Gert Kruger in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 504 f., 543 und 930). Claus gehörten vier Buden gegenüber von Sankt Jakob vor dem Schmiedetor (Stadtbuch 1, Nr. 2065). Eine andere Bude stand am Rathaus (Semrau: Markt, S. 21). I. J. 1376 war Claus verwitwet, denn er hatte das mütterliche Erbteil seiner Tochter beliehen, für das er mit seinem Erbe in der Schmiedestraße einstand (Stadtbuch 2, Nr. 794); 179 und 426. – Grote, Gottschalk d. J. († 1409 oder danach), war ein Sohn von Willam Grote († 1380 oder davor). Er besaß ein Haus in der Turmstraße, zu dem sowohl ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie als auch eines gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 6 und 66). An seinem Haus bei Symon Stolczenberg (s. unter Stolcenberg, Symon) haftete ein Los, das ebenfalls bei den Ziegelscheunen lag (APG 369,1/129, S. 66). Gottschalk war verheiratet mit einer Frau namens Haseke. Laut Kriegsbuch hatte Gottschalk Kinder, denn sie waren für den den Sommerfeldzug von 1402 gestellungspflichtig. Gemäß einem fortgeschriebenen Stadtbucheintrag (Stadtbuch 2, Nr. 1852) bezog Haseke als Witwe Einkünfte von einer Hufe in Klein Mausdorf. Gottschalk besaß zusammen mit seiner Mutter Hufenzinse in Schönwalde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1134, 1141 und 1143). Von dort bezog er auch eigene Hof- und Hufenzinse (Stadtbuch 2, Nrrn. 1331 und 1410). Gottschalk und seine Mutter hatten außerdem Zinseinkünfte von dem Haus von Henrich Saluelt vor dem Markttor, das vorher Heinrich Wyse gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1247), und von dem Haus von Hanko/Johann Wize vor dem Markttor in der Mönchstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1248 und1289). Gottschalk alleine bezog Einkünfte von den beiden Erben Heinrich Wizes beim Markttor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1609 und 1612), vom Eckhaus Heinrich Wizes beim Markttor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1666 und 1790), vom Haus der Witwe des langen Volkwin/Longi Volqwyni bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 1681), vom Haus der Witwe Elrichschen in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1685 und 1720) und von der Bude der Frau von Woltir Palisch am Wasser zwischen dem Fischer- und dem Tobiasstor (Stadt-

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buch 2, Nrrn. 1570). Während der Sommerreise 1385 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) diente Gottschalk mit einem Pferd. Danach war Gottschalk für die Landwehr, die im Winter 1396 20 Tage lang im Einsatz war, persönlich aufgeboten. Schließlich diente er im Aufgebot, das am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm; 48, 91, 183, 195, 433, 439, 586, 645, 698 und 972. – Grote, Jacob († 1389 oder danach), gehörte vermutlich zu den Gestellungspflichtigen der Böttcherstraße; 210 und 376. – Grote, Lodewich († 1398 oder danach), ist zu 1378 zusammen mit Symon Stoltenberg (s. unter Stolcenberg, Symon) als Besitzer eines Zinses belegt, der auf dem Hofgut des Henric Slaendufel lastete (Stadtbuch 2, Nr. 908). Dieselben sind zu 1389 auch als Mitinhaber eines Hofgutes zu Wopenap belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1558); 642 und 647. – Grothe, Johan (vor 1354 – † vor 1405). Der Weber Johann Grote besaß ein Haus in der Wollweberstraße (Stadtbuch 1, Nrrn. 998 und 1504; Stadtbuch 2, Nr. 326). In derselben Straße unterhielt er auch eine Verkaufsbude (Stadtbuch 1, Nr. 1249). Im Zinsbuch zu 1385 ist Johan auch als Inhaber einer Bude in der oberen Gerberstraße belegt (APG 369,1/1376, Bl. 6r). Johan war der Stiefvater Hermans von Lingen (Stadtbuch 2, Nr. 615; s. unter Lyngen, Herman von). Er war möglicherweise personengleich mit dem Inhaber von Zinseinkünften von den Buden Nicolaus Lamberts (Stadtbuch 1, Nr. 1140) und des Thideke Kukenbeckers am Markt (Stadtbuch 1, Nr. 1499 f.) und bei der Ecke an der Fischerbrücke (Stadtbuch 2, Nr. 222). Mit dem Pfarrer von Allenstein, Jakob Jordan, geriet Johan wegen eines Gartens in Streit, der i. J. 1366 vertraglich beigelegt wurde (Stadtbuch 2, Nr. 346 f.). Im Jahr darauf schichtete sich Johan von seinen seinen Brüdern Frowin und Henrich mit seinem elterlichen Erbteil ab (Stadtbuch 2, Nr. 450). Johans Erbe in der Tobiasstraße hatte eine gemeinsame Mauer mit dem Erbe des Matheus Visscher und des Claus Ruese (Stadtbuch 2, Nrrn. 705, 707 und 1622). Johan besaß zudem ein weiteres Haus bei den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1708). Möglicherweise war Johan auch identisch mit dem vor 1405 verstorbenen Hufenbesitzer zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 1707 und 2021). Im Herbst 1384 diente Johan im Alarmaufgebot; 19, 460 und 544. – Gronzide, s. Grunsyde. – GrFndel, Lorencze († 1409 oder danach); 898. – GrGnow, s. Gronow und Grvnow. – Grunow, Thomas († 1412 oder danach), ist zu 1412 als Inhaber eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2231). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76); 577. – Grunsyde, Johanes († 1387 oder danach), war verheiratet mit Alheit, einer Tochter des Ratmannes Gerhard Scheven († zw. 1376 und 1378, Stadtbuch 2, Nrrn. 805 und 952). In ihrem Namen schichte sich Johanes i. J. 1379 von den Vormündern seiner Schwiegermutter Alheit, seiner Schwägerin Margaretha, die mit Tidemann Grolle (s. unter Grolle, Tyde) verheiratet war, und den andern Schwestern seiner Frau ab (Stadtbuch 2, Nrrn. 1031 und 1033). Im Jahr davor



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ließ sich bereits Schevens Tochter Elysabeth, die mit Johann von Dulmen (s. unter Dulmen, Johanes d. J. von) verheiratet war, abschichten (Stadtbuch 2, Nr. 952). Johanes Gunzide war zu 1378 Inhaber eines Zinses, der auf dem Hofgut von Heinrich Slaenduvel lastete (Stadtbuch 2, Nr. 907). Johanes war persönlich für die Ende Mai 1384 anberaumte Schiffsreise des Ordens aufgeboten, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder zu ­helfen. Während der Sommerreise des Ordens von 1385 nach Kauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134 und 137–140) diente Johanes mit einem Hengst. Mitte Juni 1387 war er im Landwehreinsatz. Für die Landwehr, die im Nov. 1390 bei Schwetz in Stellung ging, scheint er jedoch als besoldeter Wäppner gedient zu haben; 89, 129, 182 und 464. Grunt, Haneke († 1409 oder danach); 789 und 946. Grunzide, s. Grunsyde. Gruwelsberg, s. Grvwelsberg. Grvnow, s. auch Gronow. Grvnow, Claus († 1421 oder danach), ist zu 1421 als Witwer einer gewissen Katherina nachweisbar. Ihre Tochter Elzebeth war damals mit Willam Pauls und ihre Tochter Katherina mit Johan Postelyn verheiratet (APG 369,1/117, S. 23). Claus wurde i. J. 1412 von der Kämmerei für eine Lieferung Bier bezahlt (Nowa Księga, Nr. 1294). Von daher dürfte er Bierbrauer oder -händler gewesen sein. Claus diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 836 und 966. Grvnow, Heyne († zw. 1403 und 1409), war zu 1391 Inhaber eines Hauses in der Schmiedestraße, das zu Gunsten von Nicolaus Werdelow belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1613). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 82). Ein Eintrag im Rechnungsbuch zu 1404 (Nowa Księga, Nr. 44) legt die Annahme nahe, dass Heyne sich im Transportgewerbe betätigte. Laut Kriegsbuch war er i. J. 1409 bereits tot, denn seine Witwe und ihre Stieftochter Katherine waren aufgebotspflichtig. Heynes Witwe Gele erwarb mit ihren Kindern Lenard, Gerdrud und Barbara i. J. 1415 einen Zins, der auf der Bude des Hans Curow bei den Mönchen lag (Stadtbuch 2, Nr. 2338). Heyne diente bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des dort festgehaltenen Herzogs von Geldern, der als Kriegsgast des Ordens angereist war, im Elbinger Kontingent des Ordensheeres (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Heyne gehörte danach zum Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte. Im Herbst 1397 diente er auf dem Holk, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 365, 605, 636 und 717. Grvwelsberg, Peter († zw. 1417/1418 und 1420), war Vater von Katherina, Michil und Peter, die i. J. 1420 unter Vormundschaft standen (APG 369,1/117, S. 18 f.). Eine Grewelsberger erhielt von der Kämmerei i. J. 1410 Geld für den Verkauf von Speck (Nowa Księga, Nr. 1112). Peter diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.).

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In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des ersten Quartiers als Bewohner eines Hauses am alten Markt mit einem Harnisch und einem Pferd aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 838 und 928. – Grymme, Bertold von (vor 1356 – † zw. 1379 und 1388), war Inhaber eines Zinses von der Bude des Schustermeisters Everhard am Wasser (Stadtbuch 1, Nr. 1939). I. J. 1379 gehörte Bertold zu den Testamentsvollstreckern der Witwe von Johannes HFc (Stadtbuch 2, Nr. 1036). Bertold war Vater von Söhnen, deren jedoch Namen unbekannt sind; 255. – Grymme, Bertolds z=ne von, waren die Söhne Bertolds von Grymme (s. unter Grymme, Bertold von). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist ein Grymme unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffenbesitz verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 255 und 772. – Gutbirssche, die († 1404 oder danach); 240, 297, 736 und 778. – GMnter († 1409 oder danach), war Fuhrmann. Er diente im Aufgebot, das sich am Feldzug ins Dobriner Land von 1409 beteiligte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 903. – Gysenoy (vor 1385 – † 1408 oder davor), war Schiffer. In den Quellen ist er erstmals zu 1391 als Brecher der gegen Flandern verhängten hansischen Handelsblockade belegt (HR 4, Nr. 179, und Carstenn, S. 146). I. J. 1398 verpfundete er ein Schiff mit 150 Mark sowie 400 Tonnen Salz (Pfundzollregister, Nr. 8). Gysenoy besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 85a). Zu seiner Bude, für die er im Hofstättenbuch zusammen mit der Roterschen eingetragen ist, gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 54). Mit seiner Frau Bertha erwarb Gysenoy i. J. 1394 Zinseinkünfte vom Haus von Kerstan Wegge in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1689). Vermutlich desselben Gysenoys Witwe Grytte und ihre Kinder Jacob und Alice erwarben i. J. 1408 Zinseinkünfte von der Bude von Peter Koninggisberg am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 2050); 70 und 534. – Gysenoy, Alice († 1409 oder danach), war eine Schwester von Jacob Gysenoy (s. unter Gysenoy, Jacob); 868. – Gysenoy, Grytte († 1409 oder danach), war die Witwe des Schiffers Gysenoy (s. unter Gysenoy) und Mutter von Jacob und Alice Gysenoy (Stadtbuch 2, Nr. 2050); 868. – Gysenoy, Jacob († 1409 oder danach), war ein Sohn des Schiffers Gysenoy und seiner Frau Grytte und Bruder von Alice Gysenoy (s. unter Gysenoy). Die Frage, ob auch Kirstine, Katke, Nicolaus und Barbara Gysenoy (Stadtbuch 2, Nr. 2055, Fußn.) seine Vollgeschwister waren, ist nicht eindeutig zu beantworten. Zu 1408 ist Jacob zusammen mit dem Ratmann Anthonius Volmersten als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Hause von Symon Grunouw am Wasser lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2055). Im Jahr darauf erwarben Jacob und Anthonius Volmersten einen Zins vom Haus des Hannes Melsak in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2103); 868.



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– H(bing, Hannus († 1409 oder danach); 850. – Halbenstad, Hans von der (†1404 oder danach); 792. – Halle, s. auch Helle. – Halle, Tyde von der († 1405 oder danach), ist dank des Kriegsbuchs erstmals zu 1400 als Ratmann belegt (s. dagegen Elbinger Antiquitäten, S. 291); 692, 811 und 818. – Hallen, s. Halle. – Hane. Im Stadtbuch sind zu 1349 Gerko und sein Sohn Nicolaus (Stadtbuch 1, Nr. 1086) und zu 1384 resp. zu 1389 die in Groß Mausdorf begüterten Korcze und Hannus (Stadtbuch 2, Nrrn. 1336 und 1539) als Namensträger nachgewiesen. Da im Kriegsbuch zu 1390 erstmals Claus Hane vorkommt, liegt die Annahme nahe, dass der dort zu 1387 nur mit Nachnamen verzeichnete Namensträger mit Claus identisch war. Claus ist zu 1376 und zu 1385 als Inhaber einer Bude am Rathaus belegt (Semrau: Markt, S. 21); 175, 433 und 531. – Haneke († 1399 oder danach?), war Elbinger Stadtknecht. Da die Kämmerei zu 1399 einen Hanneke Steubrugger für die Reinigung der städtischen Brunnen zu Ostern und zu Michaelis entlohnt hatte (Kämmerei-Rechnungen, S. 376), ist eine Identifizierung mit Haneke möglich. Dieser diente in dem Alarmaufgebot von 1389, das nach Mohrungen anberaumt wurde. Wenig später nahm Haneke an der Winterreise von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 162 f.) teil; 388 und 416. – Hans († vor 1394) war Gutsbesitzer in einem der städtischen Vorwerke. Da seine Kinder zu 1394 gestellungspflichtig waren, muss er damals schon tot gewesen sein; 555. – Hans († 1402 oder danach) ist im Kriegsbuch zu 1402 als Bewohner des Hauses von Symon Melsack in der unteren Fischerstraße belegt (s. unter Melsack, Symon); 698. – Hans († 1409 oder danach) scheint die Witwe von Haneke oder von Michil Willams (s. unter Willam, Haneke d. Ä., und Willam, Michil) geheiratet zu haben. Im gegebenen Falle waren sie für das Aufgebot von 1409 getrennt gestellungspflichtig; 964. – Hantel († 1409 oder danach). Zu 1377 und zu 1382 ist der Besitzer eines Hofgutes zu Schönwalde namens Hantil nachweisbar (Stadtbuch 2, Nrrn. 840 und 1222). Hantel gehörte zum Aufgebot, das an der Sommerreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f.) teilnahm; 696, 839 und 939. – Haselow, Arnd († zw. 1409 und 1417/1418?). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Haselouwische unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 899. – Hecht, s. auch Heket. – Hecht († 1409 oder danach) wurde von den Fleischern für den Feldzug ins ­Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) aufgeboten; 981. – Heidenrykessche, die († 1385 oder bald danach), ist zu 1385 im Zinsbuch als Inhaberin einer Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor belegt (APG 369,1/­ 1376, Bl. 4v); 54.

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– Heilsperg, s. auch Heylsberg. – Heilsperg, Claus († 1426 oder bald danach), ist zu 1423 als einer der Vormünder der Kinder von Mattis Lubbeke (APG 369,1/117, S. 36) und zu 1426 als zweiter Vormund von Hannus, des bereits mündigen Sohnes Willams von Staden (APG 369,1/117, S. 51), nachgewiesen. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer einer unvollständigen Kriegsausrüstung verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 269). Das Wohnviertel lässt Zweifel an der Identität mit dem im Kriegsbuch genannten Namensträger aufkommen; 174 und 391. – Heilsperg, Gerke († 1394 oder bald danach), hatte Peter, Sohn von Johannes mit dem Pferde, zum Stiefsohn. Für den Nießnutz des väterlichen und brüderlichen Erbe Peters verpfändete Geriko i. J. 1372 seinem Stiefsohn seine gesamten Güter (Stadtbuch 2, Nr. 594). Gerike besaß am Brotmarkt das Haus der alten Münze (Stadtbuch 2, Nrrn. 1236 f. und 1312), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 87); 134, 169, 403, 413, 526 und 578. – Heinrich, Meister († 1394 oder danach), war Arzt; 582. – Heket, Albrecht (vor 1391 – † zw. 1414 und 1417), ist zw. 1391 und 1393 als Schiffer und Englandfahrer (Jenks: England, S. 904) nachgewiesen. Seine Witwe Margaretha ist zu 1417 bezeugt (APG 369,1/118, S. 286). J. J. 1405 war Albrecht in Dordrecht offenbar als Lieger im Dienste des Königsberger Großschäffers tätig (HR 5, Nr. 274). Als Schiffer arbeitete er bereits einige Jahre davor mit dem Großschäffer zusammen (Handelsrechnungen, S. 414, 39, und Schuldbücher 1, Nr. 116). Albrecht war Besitzer eines Hauses in der Turmstraße, das er i. J. 1410 zu Gunsten von Nicolaus Crossin belastet hatte (Stadtbuch 2, Nr. 2152). Albrecht diente im Aufgebot, das sich an der Winterreise des Ordens von 1403 nach Grodno (vgl. mit SSrerPrus 3, S. 264 f.) beteiligte. Während des sog. Hungerkrieges von 1414 (s. dazu Nöbel, S. 80–85) gehörte Albrecht zu den Schiffsführern und Hofleuten der Weichselflotte (Nowa Księga, Nr. 1529 f.) des Ordens, die die ufernahen Gebiete Kujawiens verheerten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 344); 711, 722 und 881. – Heket, Egebrecht, dürfte trotz des ähnlich lautenden Vornamens nicht personengleich mit Albrecht Heket (s. unter Heket, Albrecht) gewesen sein. Ein Schiffer Heket gehörte zu den Unterzeichnern eines Beschwerdeschreibens aus d. J. 1381 wegen Unterstützung von Seeräubern durch den dänischen Hauptmann zu Helsingborg (HR 3, Nr. 141). I. J. 1389 erlitt Egebrecht Schiffbruch im Kattegat unweit der dänischen Insel Anholt (HR 4, Nr. 154 § 7, und Nr. 236 IV § 4). Er ist wohl auch identisch mit dem Schiffer Heket, dessen Seefahrzeug i. J. 1393 von Leuten Herzog Johanns von Mecklenburg genommen und nach Wismar geführt wurde (HR 4, Nr. 160); 176. – Helle, s. auch Halle. – Helle, Michil d. J. von der († 1407 oder bald danach), war ein Neffe Michels d. Ä. (Stadtbuch 1, Nrrn. 1450 und 1739). Michil d. J. stand spätestens seit 1399 im städtischen Dienst. Als Jahreslohn erhielt er sechs Mark zu Ostern und sechs





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Mark an Michaeli (Kämmerei-Rechnungen, S. 376, und Nowa Księga, Nrrn. 12, 211 und 426). Hinzu kamen Sonderzahlungen für Opfergeld (Nowa Księga, Nr. 13), für Einkäufe von Lebensmitteln (Nowa Księga, Nrrn. 29 und 233) und für Waschleistungen (Nowa Księga, Nr. 210). Er besaß Zinseinkünfte vom Erbe von Nicolaus Rakvndal (Stadtbuch 2, Nr. 498). Zu 1385 ist er Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße belegt, das früher Gese, der Witwe des Ratmannes Arnold von Buren, gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1372). I. J. 1386 erwarb Michel einen Zins vom Haus Johann Stubkes in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1408). Michel gehörte zum Aufgebot, das Ende Mai 1384 mit Schiffen nach Litauen zog, um gegenüber von Kauen die Burg Marienwerder zu errichten ­(SSrerPrus 3, S. 129); 89 und 128. Helmich († 1411 oder danach) dürfte Bierbrauer oder Händler gewesen sein, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. d. J. 1407 und 1411 für Bierlieferungen (Nowa Księga, Nrrn. 511 und 1211). Ob oder inwieweit er mit Hans Helmich, dem die Kämmerei i. J. 1404 eine Beihilfe für die Versetzung eines Hauses am Deichgraben der Weißen Lache gewährte, personengleich war (Nowa Księga, Nr. 6; s. auch ebd. Nr. 1172), ist fraglich; 892. Hemmelrik, Hyldebrand (†1405 oder danach); 838. Herendorp, Thomas († 1402 oder danach); 701. Hersefelt, s. auch Hirsuelt. Hersefelt, Hans († zw. 1409 und 1417), ist zw. 1403 und 1405 als Besitzer eines Hauses in der Turmstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2012). Zu 1417 sind seine Witwe und ihr Sohn Gregor belegt (APG 369,1/118, S. 295). Das Rechnungsbuch des Königsberger Großschäffers der Jahre 1398 bis 1402 weist ihn als Krämer aus, der dem Großschäffer eine Lieferung Ingwer schuldete (Schuldbücher 1, Nr. 1203). Gegen die naheliegende Annahme, die in den Rechnungen des Großschäffers von 1404 als Schuldnerin für Feigen- und Ingwerlieferungen belegte junge Herszeveldynne (Handelsrechnungen, S. 220,33 und 221,11) mit seiner Frau zu identifizieren, spricht jedoch das Namenssuffix -ynne, das ihren Witwenstand anzeigt (s. dazu Steinke, in: http://www.nwn.de/reinswalde.nieder lausitz/Familien.htm, S. 1–2, Zugriff vom 3.11.2010); 864. Heruorde, Johan d. Ä. von (vor 1350 – † 1398), ist erstmals zu 1373 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 55). Johan war verheiratet mit einer Margarethe. Mit ihr hatte er die Söhne Johannes (s. unter Heruorde, Johanes d. J.) und Hartwig sowie die Töchter Orthe, Mette und Gryte/Margarethe (Stadtbuch 2, Nrrn. 1839, 1856, 1970, 2001, 2057, 2110 und 2216 Fußn. p). Johan wohnte in der Brück- und späteren Spieringstraße im Haus Nr. 4 (Hauke/ Stobbe, S. 92 Nr. 55), an dem wohl ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 86). Zu seinem Haus an der Hommel gehörten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 27 und 74). Johan d. Ä. gehörten zudem mehrere Grundstücke in der Böttcherstraße (APG 369,1/124, S. 2, 8 und 11). Im Hofstättenbuch ist Johan zusammen mit Bartholomeus Rover (s. unter Rouer, Bartholomeus) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ebenfalls ein Los bei

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den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 69). Als Bürgermeister ist Johan erstmals zu 1383 belegt (Elbinger Antiquitäten, S. 287, und Stadtbuch 1, Nr. 2040). Im Auftrag der Stadt empfing er i. J. 1377 und 1382 Darlehen des Elbinger Komturs (Stadtbuch 1, Nrrn. 2027 und 2032). In seiner Eigenschaft als Bürgermeister gehörte Johann u. a. zusammen mit dem anderen Bürgermeister Johan Stolte als Zeuge der Übergabe der Herrschaft Schivelbein durch Hans von Wedel an Hochmeister Konrad Zöllner von Rothenstein von 1384 April 14 (Riedel, Bd. 18, S. 236 f.; Gersdorf, S. 88). Offensichtlich war Johan auch für die ordnungsgemäße Rückzahlung der Raten der ihm ausgehändigten Darlehen verantwortlich, wie z. B. die Rate zu 1378 (Stadtbuch 1, Nr. 2030). Johan gehörte zu den preußischen Ratsendeboten, die zu Marienburg den Rezess von 1389 Jan. 1 beschlossen, um vom englischen König Ersatz für den preußischen Schiffern und Kaufleuten auf dem Swin von 1385 Mai 12 zugefügten Schaden zu verlangen (HR, 3, Nr. 410). I. J. 1394 vertrat er Elbing auf dem Hansetag zu Lübeck (HR 4, Nr. 192). Johan gehörte zu den bedeutendsten Geldverleihern der Stadt. Er hatte Zinseinkünfte vom Eckhaus des Schreibers Ludeco (Stadtbuch 1, Nr. 1235), vom Haus von Cropphol bei den Brüdern (Stadtbuch 1, Nr. 1324), vom Haus von Conrad Tripsmolner (Stadtbuch 1, Nr. 1552), vom Haus des Bäckers Peter am Tobiastor (Stadtbuch 1, Nrrn. 1485 und 1704), vom Haus von Mathias Witte in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 650 und 838), vom Haus von Cuneco Piserman in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 817), vom Haus von Nycholaus Rymenhower in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 901), vom Haus von Peter Kroning und seiner Frau Hille Rymenhower in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1631), vom Haus von Bertold Sump in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 979), vom Haus von Claus Schonemoer in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 980 und 1035), vom Haus von Johann Lindenow in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 993), vom Haus von Petrus Segiler an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1066), vom Erbe von Claus Colberch in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1144, 1161 und 1185), vom Steinhaus Johans van Engern und seines Nachbesitzers Johann Gise in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1195, 1285 und 1453), vom Haus Lubbert Giselbrechts in der oberen Turmstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1242 und 1249), vom Eckhaus Johann Wyses beim Tobiastor (Stadtbuch 2, Nr. 1280), vom Haus von Gerborch, Tochter des verstorbenen Marquart Mekilborch, beim Ratmann Johann Mekilborch in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1320), vom Haus des Schmiedes Vasold bei der Heilig-GeistMühle in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1369, 1397 und 1402), vom Haus von Johann Reberch in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1370), vom Haus von Koneke Zost in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1430, 1448, 1465 und 1500), vom Haus von Johann Gruwelsberch gegenüber dem Chor der Marienkirche (Stadtbuch 2, Nr. 1462), vom Haus Hildebrand Colners und dessen Stiefsohnes Heinrich Ruden in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1486 f.), vom Haus von Nikolaus Frangkenhagen in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1573), von den Häusern Johann Krefts gegenüber



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dem Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1577) und in der Fischerstaße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1669 und 2126), vom Haus von Heinrich Colner in der Böttcherstraße gegenüber dem Haus des Wicher Waterschen (Stadtbuch 2, Nr. 1580), vom Haus, der Bude und anderem Zubehör von Gotfried Frowendorf in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1598), vom Haus Heinrich Rudens in der Brückstraße, (Stadtbuch 2, Nr. 1604), vom Haus von Coneko Peyne in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1652), vom Haus von Mathias Langerake in der Fleischerstraße bei der Temenitze gegenüber den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nrrn. 1762 und 1806), vom Haus der Brüder und Schwestern des verstorbenen Arnd Betke in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1783), von den Buden von Godko bei Lemmekin Rogginbruch (Stadtbuch 1, Nr. 1245), von Evert Stormer am Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1061), von Michil Ponte am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1283), von Hanneke Damerow (Stadtbuch 2, Nrrn. 1350, 1409, 1432 und 1765) und von der Bude Rothers von Hervord am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn., 1279, 1607 und 1645), vom Hof und den Hufen, die früher dem Ratmann Nikolaus von Kiel gehörten (Stadtbuch 2, Nrrn. 653, 710, 733, 882, 1226 und 1228), vom Hof und den Hufen Hermanns van der Trumpe (Stadtbuch 2, Nrrn. 774, 913, 1038), von Hufen in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 760), vom Hof und den Hufen Tideman Volprechts zu Schönwalde (Stadtbuch 2, Nr. 1075, 1169), vom Hof und den Hufen des Ratmannes Heinrich d. J. Damerow (Stadtbuch 2, Nr. 1226), von dem von Michael Kreftisdorp bewohnten Hof (Stadtbuch 2, Nrrn. 1264 und 1296), vom kleineren Hof Michael Kreftisdorps (Stadtbuch 2, Nrrn. 1335 und 1422), von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nrrn. 920 und 1824–1826, sowie Stadtbuch 2, Nrrn. 1079, 1550, 1553 und 1655) und in Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 1618), vom Krug von Cuneco Lysak zu Sure/Zeyer (Stadtbuch 2, Nrrn. 1012, 1041), von Hufen in Steinbeke (Stadtbuch 2, Nr. 1358) und von Hufen in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 1610, 1642, 1671, 1692 und 1707), vom Hofgut Everhard Kirpeyns am Mühlenteich (Stadtbuch 2, Nr, 1624) sowie von Hufen in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1781 f.). Zusammen mit Hermann Broseke hatte er Zinseinkünfte vom Haus Johann Bodekers bei der Temenitze (Stadtbuch 2, Nr. 1510), vom Haus von Katharina Nuemester in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1512), vom Haus des Maurermeisters Johann Witte in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1574), vom Haus von Michael Kreftisdorf und seiner Frau in der Fischerstraße, das früher dem Ratmann Gottschalk Grote gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1565), von den Häusern von Johann Grote in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1547 und 1622) und gegenüber den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1708) sowie von den Buden von Peter Dop am Wasser hinter dem Wohnhaus des Ratmannes Hermann Broseke (Stadtbuch 2, Nr. 1466) und von Mathias Mertinsdorp am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1561), von einer Hufe in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1211) und von den Hufen des langen Volquins und seines Sohnes Hermann (Stadtbuch 2, Nrrn. 1445, 1605 und 1641). Mit Hermann Broseke war Johan auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1514, 1589 und 1661). Auf dem Winterfeldzug des Ordens gegen Litauen Anfang 1390 (s. dazu SSrer Prus 3, S. 161–163) befehligte

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Johan als einer der Hauptleute das Elbinger Aufgebot; 78, 119, 127, 151 f. 222, 324, 340, 362, 412, 453, 474 und 626. – Heruorde, Johanes d. J. von († 1410), ist zu 1409 erstmals als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 87). Laut Rechnungsbuch übte Johanes i. J. 1406 das Amt des Stadtvogtes aus, denn damals zahlte er Geld an die Kämmerei für die Hochzeitsfeierlichkeiten seiner Tochter (Nowa Księga, Nr. 343). Er war ein Sohn von Johanes d. Ä. und seiner Frau Margarethe (s. unter Heruorde, Johanes d. Ä.), wenn die Streichung im Stadtbuch 2, Nr. 2126, entsprechend zu deuten ist. Johanes d. J. war verheiratet mit Katke (Stadtbuch 2, Nr. 2331), einer Tochter von Johanes Krebs (s. unter Kreft, Johanes). Johanes’ Tochter Margaretha war Insassin des Königsberger Nonnenklosters. Sie bezog seit 1413 eine jährliche Rente über die Kämmerei (Nowa Księga, Nrrn. 1329 und 1465; Stadtbuch 2, Nr. 2314), die sie im Jahr davor von der Stadt kaufte (APG 369,1/116, S. 12). Von seinem Vater übernahm Johanes vermutlich das Haus in der Brückstraße, auf jeden Fall aber Zinseinkünfte von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nr. 920). Zu seinem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Johanes i. J. 1397 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 33). Zu 1403 ist Johanes als Inhaber eines halben Vorwerks belegt, während die andere Hälfte des Gutes im Besitz seiner Mutter und seines Bruders Hartwig war (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Johanes handelte mit Waldwaren und stand deswegen mit dem Königsberger Großschäffer in Geschäftsbeziehungen (Schuldbücher 1, Nrrn. 1145, 1183 und 1215). In Begleitung von Arnd Rover nahm Johanes an einer Tagfahrt zu Marienburg teil (Nowa Księga, Nr. 769), wo der Rezess von 1409 April 21 verabschiedet wurde, der u. a. eine Gesandtschaft nach England unter Führung von Dietrich von Logendorff (s. unter Logendorff, Ditrich) festhält (HR 5, Nr. 579). I. J. 1409 zahlte die Kämmerei die Kosten für die Bergung und Wiederherstellung eines bei Johannes für die Kriegsreise von 1409 angemieteten Kahnes (Nowa Księga, Nrrn. 936, 959 und 1002) sowie für Baumaterial (Nowa Księga, Nr. 787). Im Jahr darauf erhielt Johanes über die Kämmerei eine weitere, ihm zustehende Geldzahlung (Nowa Księga, Nr. 998). Johannes beteiligte sich an der Winterreise von 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) und an der Winterreise von 1403 nach Oberlitauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 264 f.). Während des Kriegszuges des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörte er zu den fünf Hauptleuten des Elbinger Aufgebotes (Nowa Księga, Nr. 778). Johanes nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil (vgl. Nowa Księga, Nrrn. 1116 und 1129 mit dem korr. Eintrag Nr. 2133 im Stadtbuch 2 zu 1410), in der er geblieben ist. I. d. J. 1412 und 1413 zahlte die Kämmerei bei der Stadt hinterlegtes Geld an seine Erben aus (Nowa Księga, Nrrn. 1258 und 1260); 654, 705 und 924. – Heruorde, Lyfhard d. M. von († 1421), ist erstmals zu 1398 als Ratmann (Elbinger Antiquitäten, S. 288) und erstmals zu 1406 als Bürgermeister nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 76, 84 und 98). Er und seine Schwester Gertrut waren Nachkommen des Ratmannes Liefhard d. Ä. von Hervord († 1374 oder kurz davor) und wohl auch von dessen Frau Jutte (Stadtbuch 2, Nr. 735). Lyfhard



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d. M. war verheiratet mit der Witwe von Claus Sumreke. Über seine Stiefsöhne, Johannes und Paulus, legte Lyfhard i. J. 1418 die Vormundschaft nieder (APG 369,1/117, S. 10). Seine Stieftochter Metze war damals wohl schon verheiratet. Seine eigenen Kinder hießen Hazeke, Liffard d. J., Nicolaus und Tydemann (Stadtbuch 2, Nr. 1877). Lyfhard bewohnte das Haus am Eck zum Kohlenmarkt, später Alter Markt 14, zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte, das Lyfhard i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 33). Als Ratmann verwaltete er i. J. 1399 zusammen mit Jacob d. M. Glogow die Schäfferei für die Sommerreise (Kämmerei-Rechnungen, S. 374 f.), i. J. 1404 zusammen mit Johann Werner die gotländische (Nowa Księga, Nrrn. 11, 61, 75) und 1405 mit demselben die samaitische Schäfferei (Nowa Księga, Nrrn. 77 und 200). Im selben Jahr war er auch für die Schäfferei des Balgaer Tiefs zuständig (Nowa Księga, Nrrn. 225). In Angelegenheiten des preußisch-englischen Handels reiste Lyfhard zusammen mit Johann Rote und Johann Goswyn Anfang April 1406 zu einem Städtetag nach Danzig (Nowa Księga, Nr. 359 f.; Schuldbücher 3, ZM 31,1). Mit Dietrich von Logendorf (s. unter Logendorff, Ditrich) und dem Danziger Stadtschreiber Johann Krolau gehörte Lyfhard sodann zu den Unterhändlern, die mit den Beauftragten des englischen Königs in London den preußisch-englischen Handelsvertrag von 1409 Dez. 4 aushandelten (Staatsverträge 1, Nr. 60; Nowa Księga, Nrrn. 766, 769 f., 783 und 1002; HR 5, Nr. 655 § 20; Jenks: England, S. 539–549). Möglicherweise war die Unzufriedenheit mit dem ausgehandelten Vertrag der eigentliche Grund, weshalb Lyfhard 1410 sein Bürgermeisteramt niederlegte (Nowa Księga, Nrrn. 741, 743 f., und 746). I. J. 1414 folgte er und Arnd Rover der Entbietung des Hochmeister nach Marienburg, um dort mit den Vertretern der Stände über den drohenden polnischen Einfall zu beratschlagen (Nowa Księga, Nr. 1473). Sein Sachverstand in englischen Angelegenheiten war anscheinend auch noch 1414 gefragt, als ihn der Hochmeister nach Marienburg rief (Nowa Księga, Nr. 1477; Carstenn, S. 157 f.). In Deichangelegenheiten inspizierte Lyfhard zusammen mit Johann von Thorun, Anthonius Volmersten und Johann Raw i. J. 1406 das Fischauische Werder (Nowa Księga, Nr. 373), empfing im Rathaus Danziger Bürger (Nowa Księga, Nr. 430) und scheint sich Ende des Jahres auf eine sonst nicht bekannte Gesandtschaftsreise nach Wilna begeben zu haben (Nowa Księga, Nrrn. 348 und 352). I. d. J. 1407 und 1408 folgten Inspektionen in die Stadtmark in Wasserbauangelegenheiten (Nowa Księga, Nr. 500, 513), Reisen nach Frauenburg, nach Marienburg und nach Parschau zu preußischen Städtetagen (Nowa Księga, Nr. 595 f.) und nach Preußisch Holland zum Elbinger Komtur der Kornausfuhr wegen (Nowa Księga, Nr. 597). I. d. J. 1413 und 1414 übte Lyfhard das Amt des Binnenkämmerers aus (Nowa Księga, Nrrn. 1321 f., 1327, 1359, 1397, 1418– 1420 und 1519). Wohl in unmittelbarem Zusammenhang damit steht ein Verkauf von Gold, den Lyfhard i. J. 1414 in Danzig tätigte (Nowa Księga, Nr. 1476). Zu 1417 (SSrerPrus 3, S. 400) und zu 1419 ist Lyfhard wieder als Bürgermeister nachweisbar. Er nahm deshalb 1419 an Verhandlungen zw. dem Orden und Polen in Gniewkowo teil (Schiebl. 65, Nr. 38). Lyfhard und seine Schwester hat-

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ten i. J. 1374 gemeinsame Zinseinkünfte vom Gut der Brüder Ebirhard und Johannes beim Mühlenteich, das vorher Liefhard d. Ä. gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 696, 706, 713, 754, 1342). Lyfhard d. M. selbst hatte Zinserträge vom Haus von Peter Segiler in der Turmstraße beim neuen Turm (Stadtbuch 2, Nrrn. 1010 und 1395 f.), vom Haus von Gerhard Rover beim Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1611), vom Haus von Mathias Langerake in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1687), vom Haus von Hans Lubkemann in der Fleischerstraße bei Jacop Hughe (Stadtbuch 2, Nr. 1853), vom Haus von Hannus Froemechin in der unteren Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2013), vom Haus Iocob Kalles in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2139), vom Haus Bernd Damerows, das vorher Iacob Glogow gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 2291), und vom Haus von Nicolaus Lange in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2353). Von seinem Haus am Eck zum Kohlenmarkt, das 1409 seinen Söhnen Liefard, Nicolaus und ­Tydemann gehörte, bezog Lyfhard d. M. Zinseinkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 2074, Nowa Księga, Nr. 291, und Hauke/Stobbe, S. 92 Nr. 39). Im selben Jahr erwarben Orthie, die Witwe von Claus Storm, und ihr Sohn Niclos von der Hälfte des Hauses einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 2089). I. J. 1415 kaufte Lyfhard von der Stadt eine Leibrente. Die Hälfte davon bestimmte er nach seinem Tod für die im Kulmer Frauenkloster sitzende Tochter von Johann Cruceburg, Sophia (Stadtbuch 2, Nr. 2351).Wohl ebenfalls i. J. 1415 erwarb Lyfhard vom Ratmann Johannes de Loe, dem Ehemann seiner Tochter Hazeke, einen Zins, der auf dem Eckhaus der Kumptowischen in der oberen Tobiasstraße stand. Diesen Zins vermachte Lyfhard für die Zeit nach seinem Tode seinem Schwiegersohn und dessen rechtmäßigen Erben (Stadtbuch 2, Nr. 2362). I. J. 1418 verschrieb Lyfhard seinem Sohn Nicolaus eine Leibrente, in deren Genuss Nicolaus nach ­Lyfhards Ableben kommen sollte (Stadtbuch 2, Nr. 2392). Außerdem besaß Lyfhard d. M. Zinserträge von Hufen in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 1032 und 1065). Lyfhard gehörte zu den i. J. 1419 entlassenen Vormündern von Werner, Sohn von Arnd d. M. Rover (APG 369,1/117, S. 14). Zu 1420 ist er auch als Vormund für Barbara, der Witwe Johanns d. M. von Thorun, und ihrer Kinder sowie für Barbara und Werner, Kinder des Ratmannes Werner Wesseling, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 16 f.). Dass Lyfhard auch zu den Vormündern von Herman Rover (s. unter Rouer, Herman d. J.) gehörte, ist erst zu 1423 belegt (APG 369,1/117, S. 17). An den militärischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Lyfhard persönlich bei zwei Alarmaufgeboten im Sommer 1388. Von 1389 Febr. 4 bis März 7 diente er bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg mit einem Streithengst, einem Wäppner und einem weiteren Pferd, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten worden war (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Auf die Winterreise des Ordens nach Grodno i. J. 1393 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) zog Lyfhard mit zwei Wäppnern und dem Wäppnerpferd Johanns von Thorun mit. Mit Johann führte Lyfhard im Frühjahr 1398 die Elbinger Kriegsmannschaft nach Danzig zu den Friedeschiffen, die sich dort für den Angriff auf die von den Vitalierbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeld-



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züge, S. 444–447) sammelten. Den vom Elbinger Rat als Feldhauptmann eingesetzten Johann von Thorun begleitete Lyfhard mit einem Wäppner als Freiwilliger. Der Rat übertrug Lyfhard den Befehl über das Elbinger Aufgebot, das an der Winterreise des Ordens von 1403 nach Grodno und Merecz teilnahm (s. dazu SSrerPrus 3, S. 264–266). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Lyfhard zusammen mit dem Ratmann Johan vom Lohe unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer von fünf Harnischen und zwei Pferden aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 108, 220, 265, 326, 491, 536, 560, 625, 703 f. und 792. Hervord, s. auch Heruord und Heruorde. Heylsberg, s. auch Heilsperg. Heylsberg, Kerstan († 1409 oder danach); 850. Hinckelman († 1397? oder danach). Ein Johannes Hinkelmann war Inhaber eines Erbes an der Hommel bei der Mühle (Stadtbuch 2, Nrrn. 944 und 1275), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Hans Hynkelman i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). An dem Haus haftete ebenfalls ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Hans i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 35); 396, 417 und 557. Hirseuelt, s. auch Hirsuelt. Hirseuelt, Gerke († 1409 oder danach), besaß i. J. 1408 ein Haus in der Tobiasstraße, das zu Gunsten von Symon St=ltzenberg und von Heinrich Mönch belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 2037 und 2040). Gerke diente in dem Mitte Juni 1389 nach Mohrungen beorderten Alarmaufgebot an Stelle von Claus Lamehant (s. unter Lamehant, Claus). Gerke gehörte auch zum Aufgebot für die Sommerreise von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196); 395, 579, 837 und 892. Hirseuelt, Hans d. J. († zw. 1403 und 1404). Der Königsberger Großschäffer unterscheidet in seinen Schuldbücher von 1398 bis 1404 den junghe[n] Hannus e Hı rzevelt, der mit Wachs handelte (Schuldbücher 1, Nr. 1155 und 1190; Handelsrechnungen, S. 216,9), von dem gleichnamigen Krämer (Schuldbücher 1, Nr. 1203). Im Kriegsbuch ist Hans seit dem Bezugsjahr 1394 zusammen mit Tyde Rudinger (s. unter Rudinger, Tydeman) veranlagt, was Anlass zur Vermutung gibt, dass der ebenfalls im Kriegsbuch belegte Johan Hirsuelt mit Johan d. Ä. (s. unter Hirsuelt, Johan d. Ä.) personengleich gewesen sein könnte; 558, 659 und 746. Hirsuelt, Johan d. Ä. (vor 1359 – † 1398 oder bald danach), ist im Kriegsbuch stets mit Johan oder Johanes und nie mit der Kurzform des Vornamens belegt, was ihn von Hans d. J. (s. unter Hirseuelt, Hans d. J.) unterscheidet. Zu dem Haus von Johannes Hyrsefelt gehörten ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 12 und 86). An seiner Bude, mit der er zusammen mit Johannes Schyvelbeyn im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 66). Die Bude ist vielleicht mit der zw. dem Brück- und dem Fischertor gleich zu setzen, für die Johan i. J. 1385 der Stadt zinste (APG 369,1/­

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1376, Bl. 4v). Johan ist zu 1359 als Inhaber von Zinsen belegt, die auf den Hufen des Ratmannes Johann Radekin lasteten (Stadtbuch 1, Nr. 1820). Johan war wohl personengleich mit dem Überbringer der Darlehenssumme, die der Ratmann Albert Oltmann von dem bereits 1376 verstorbenen Stralsunder Schiffer Heyno de Dartze erhielt (Liber memorialis, Nr. 568). Johan war Aufgebotspflichtiger für die Landwehr von 1386 Juni; 157, 366, 502, 606 und 647. Hofing, s. auch Houyng. Hofing, Lorentz († 1409 oder danach), ein Sohn von Claus Hofing (s. unter Houyng), besaß ein Haus am Markttor, das er zw. 1403 und 1405 zu Gunsten seines Vaters belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2015). Von dem an der späteren Mauerstraße gelegenen Haus erwarben die Kinder von Tydeman Busdorp i. J. 1415 einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 2355). Lorentz diente im Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 792 und 905. Hokersche, Magdalene († 1405 oder danach), ist nicht zu identifizieren mit der Witwe des Stadtmaurers Johann Hoker, weil dieser noch in den Kämmereirechnungen zu 1411 als lebend ausgewiesen ist (Nowa Księga, Nr. 1202); 815. Holland, Heinrich († 1423 oder danach), ist zu 1423 als einer der Vormünder von Niclos, Sohn von Herman Hirsberg, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 29). Heinrich gehörte zu den Teilnehmern, die das Fleischeramt für das Aufgebot von 1409 stellte; 908. Holland, Michil († 1409 oder danach), diente im Aufgebot, das am Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm; 696, 841 und 931. Hollant, s. Holland. Hombt, Hans († 1409 oder danach); 925. Hoppe, Cord († 1409 oder danach), besaß ein Haus in der Heilig-Geist-Straße und einen Garten oberhalb Byland, rechts gegen die Mühle. Zu seinem Haus gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Conrad i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 15). Beide Liegenschaften belastete Cord i. J. 1399 zu Gunsten von Merten Krumediik als Sicherheit für ein Darlehen von 150 Mark (Stadtbuch 2, Nr. 1840). Ein Großteil des Geldes verwandte Cunrad Hoppe zur Begleichung seiner beim Königsberger Großschäffer angehäuften Schulden (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1841, mit Schuldbücher 1, Nr. 1038). Dabei handelte es sich um die Schulden des Vorfahren von Cord. Cord hatte noch 1404 eine Rechnung beim Großschäffer für flandrische Tuchwaren offen (Handelsrechnungen, S. 37,20). Cord gehörte zum Elbinger Kontingent, das an der Kriegsreise des Ordens im Sommer 1391 nach Wilna teilnahm (s. dagegen ­SSrerPrus 3, S. 171–174). Für den Verlust eines der Schlittenpferde, die er zusammen mit Mushund und Hans d. J. Volqwin für die Winterreise 1399 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) stellte, erstattete ihm die Kämmerei im selben Jahr den Gegenwert (Kämmerei-Rechnungen, S. 375). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hoppe unter den Bewohnern des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt. Ob es sich bei diesem Bewohner um Cord gehan-





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delt hat, ist fraglich (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 218, 378, 513, 623, 670, 804 und 935. Horn, Brun († 1387 oder davor), bewohnte ein Steinhaus bei den Fleischbänken in der Nachbarschaft von Tydeman Krakow (Stadtbuch, 2, Nr. 709). Er ist zu 1368 als Inhaber eines Zinses vom Haus von Iohannes Leo nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 489). Aufgrund der Erwähnung seiner Witwe im Stadtbuch (Stadtbuch 2, Nrrn 1441 und 1457) müsste er schon 1387 oder davor gestorben sein; 391. Houeman, Herman († 1404 oder danach); 781. Houemeister, Tydeman († 1409 oder danach), diente in der Ordensflotte, die sich in Danzig für den Angriff auf die von den Vitalierbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) sammelte. In der Liste der Heerschau von 1418 ist die Hovemeistersche, bei der es sich um Tydemans Witwe gehandelt haben könnte, zwar ohne Waffenbesitz, aber mit zwei Pferden verzeichnet. Sie gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 640, 644, 784 und 960. Houpt, Andrewes († 1418 oder danach), erhielt i. J. 1404 Zehrgeld von der Stadt für einen Aufenthalt zu Weichselmünde (Nowa Księga, Nr. 6). I. J. 1410 zahlte ihm die Kämmerei Geld für eine Lieferung Speck (Nowa Księga, Nr. 1112), die wohl im Zusammenhang mit der Verproviantierung des Elbinger Aufgebotes stand. Von daher dürfte Andrewes mit Fleischwaren gehandelt haben. Er diente im Aufgebot, das sich i. J. 1409 am Feldzug des Ordens in das Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 er unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers ohne Waffenbesitz verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 937. Houwenbusch, Claus († zw. 1409 und 1415), war der Vater von Marta, Niclos und Grete, die i. J. 1415 zusammen Zinseinkünfte vom Haus von Hans Ossenvire und von Lorentz M=nsterberg beim Markttor erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 2354); 970. Houwenbusch, Jacob († 1409 oder danach); 897. Houyng, Claus († zw. 1409 und 1412), war mit einer gewissen Girdrut verheiratet (Stadtbuch 2, Nr. 2052), die eigene Kinder in die Ehe mitgebrachte. Laut Kriegsbuch ist nämlich Claus i. J. 1409 zusammen mit seinen Stiefkindern veranlagt worden. Als Witwe bezog Girdrut i. J. 1412 vom Haus Arnd Stangnithes in der oberen Turmstraße einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 2242). Claus bewohnte ein Haus in der Mönchstraße vor Conrad Huxer (Stadtbuch 2, Nr. 1778). Dieses oder ein anderes Haus in der Nähe des Markttores besaß i. J. 1403 Claus’ Sohn Laurentius (Stadtbuch 2, Nr. 2015). Zu dem Haus gehörten sowohl ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie als auch eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 35 und 55). Sein Haus in der Turmstraße war i. J. 1410 zu Gunsten von Iurge van Lubec belastet (Stadtbuch 2, Nr. 2138). Claus war Besitzer eines Zinses vom Haus der domina dicte Crusessche und ihrer Kinder in der Wollweberstraße. Das Haus war wohl identisch mit dem, das 1401 im Besitz des Hannus Cruse war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1663 und 1947).

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Claus besaß auch Zinseinkünfte vom Haus von Iohannes de Dulmen in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2017). Zu 1408 ist Claus als Pfleger des SanktGeorg-Hospitals belegt (Nowa Księga, Nr. 546, vgl. damit ebd. Nr. 746). I. J. 1393 nahm Claus an der Winterreise des Ordens nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) teil. Er gehörte zudem zur Besatzung des unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst stehenden Holks, den die Stadt im Herbst 1397 auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier entsandte (s. auch Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Im Mai 1403 diente Claus im Aufgebot für die Landwehr, die bei Preußisch Friedland in Stellung ging; 480, 543, 636, 648, 660, 736, 778, 788 und 861. Hoving, Lorence, s. unter Hofing, Lorentz. Hudekoper, Merten († 1402 oder danach); 701. Hufenhorn († 1409 oder danach), war vermutlich personengleich mit Hans, dem Vater von Heinrich und Michel Hufenhorn, die i. J. 1416 einen Zins vom Haus von Gosswin Eysen in der Böttcherstraße erwarben (Stadtbuch 2, Nr. 2375). Hufenhorn diente im Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte. Möglicherweise gehört er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg vom 15. Juli 1410; 903. Huge. Zu 1364 ist ein Huge als Nachbar von Clawus Cruse belegt (Stadtbuch 2, Nr. 208). Derselbe oder ein anderer Huge ist zu 1359 als Inhaber eines Zinses vom Haus des Schneiders Kunko in der engen Gerberstraße nachweisbar (Stadtbuch 1, Nr. 1818). Ein dritter Namensträger, der zu 1353 belegt ist, war ein Sohn des Arnold zu Fürstenau (Stadtbuch 1, Nr. 1390 und 1410); 113. Huge, Clauke (vor 1380 – † 1391 oder bald danach), war ein Bruder von Nikolaus Colbergs Witwe (s. unter Colberg), die in zweiter Ehe den Schiffer Everd Mederik heiratete (s. unter Mederik, Euerd). I. J. 1380 schichtete Clauke mit den anderen Vormündern der Kinder von Gereco Huge Gerecos Witwe, die honesta domina Gerdrudis, von ihren Kindern ab (Stadtbuch 2, Nr. 1056). Clauke diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte; 516 und 609. Huge, Han(e)ke († 1419 oder danach), ließ i. d. J. 1409 und 1411 über Danzig Weizen und Holz aus- und Tuche und Salz einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 158, 219, 608 und 2813). Im Rechnungsbuch des Königsberger Großschäffers zu 1411 ist er als als Bürge für Schulden von Jocob Kretczmar zu Fischau und von Jocob Scholtis zu Fischau für Salzlieferungen eingetragen (OF 147, Bl. 345). Hanekes Haus in der Heilig-Geist-Straße wurde i. J. 1389 zu Gunsten von Benedicta Brunessche belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1533). Am Haus hafteten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 70 und 73). Im Zusammenhang mit der 1419 stattgehabten Schlichtung eines Streites zw. Haneke und Baldewyn Radike in einer Angelegenheit von Claus Boryn (s. unter Boryn, Claus) ist auch Hanekes Sohn Hans belegt (APG 369,1/117, S. 12). Haneke diente im Landwehraufgebot vom Winter 1396 persönlich. Auch für den Gotlandfeldzug von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) war er persönlich aufgeboten. Der Rat erließ ihm jedoch die Teilnahme



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für eine Ersatzleistung in Form von Pferd, Harnisch und einer Summe Geldes. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans Hugo unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 176, 410, 417, 528, 588, 643, 646, 677, 801 und 944. – Huge, Jacob (vor 1356 – † 1394 oder bald danach), war verheiratet mit der Witwe von Peter Blumenow. Jacob belastete i. J. 1356 sein Erbe in der Fleischerstraße bei Johann Rouer zu Gunsten seiner Stieftochter Elizabet (Stadtbuch 2, Nr. 1356). Jacobs Haus lag bei den Fleischbuden zwischen den Häusern von Mathis Langerake und von Hans Lubekemann (Stadtbuch 2, Nrrn. 1568, 1775 und 1853). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85); 134, 448, 531 und 566. – Huge, Tyde d. J. († zw. 1415 und 1417), war ein Sohn Tidemanns d. Ä. († 1369 oder davor). Er war verheiratet mit Gertrud, der Schwester von Hartwich und Jurian Medenow, und verschwägert mit Margaretha, der Frau Hermanns von Lubic (Stadtbuch 2, Nr. 826). In zweiter Ehe war Tyde mit einer Margarethe verheiratet, die i. J. 1417 verwitwet war (APG 369,1/118, S. 182). Bei ihr könnte es sich um die Schwester von Tydes erster Frau Gertrud gehandelt haben. Laut Kriegsbuch hatte Tyde Kinder, die aber namentlich unbekannt sind. Zu 1379 gehörte er zu den Vormündern der Kinder von Claus Colberch (Stadtbuch 2, Nr. 970). Als einer der Vormünder der Kinder Gereko Huges bezeugte er ein Jahr später die Abschichtung mit ihrer Mutter (Stadtbuch 2, Nr. 1056). Tyde besaß ein Eckhaus in der engen Gasse gegenüber dem Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1359, und APG 369,1/124, S. 5) und eines in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2357). Zu dem Haus gegenüber der Schule gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 68). Er bezog Einkünfte von den Häusern Gereke Repers bei Heyne Blanke (Stadtbuch 2, Nr. 535), des Stadtschreibers Bernhard (Stadtbuch 2, Nr. 556) und Jakob Redepennigs in der Mönchstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2218 f.). Ende Juni 1388 gehörte Tyde zum Alarmaufgebot der Stadt. Im Frühjahr 1389 nahm er persönlich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 20, 73, 186, 353, 483, 511 und 980. – HFge, Hughe, s. Huge. – Hunteman († 1409 oder danach). Johannes Huntemann ist zu 1391 zusammen mit seiner Mutter Gerdrud als Inhaber eines Zinses nachgewiesen, der auf dem Haus der Witwe Mus in der Gerberstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 1585). An dem Haus von Johannes Hunteman mit zwei Buden am Eck haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85b). Der Magister Iohannes Huntemann erwarb i. J. 1409 Zinse von zwei Buden von Johannes Swartze in der Turmstraße und auf dem Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2125). Vielleicht war dieser personengleich mit dem zu 1399 belegten Stadtarzt Johannes (Kämmerei-Rechnungen, S. 376); 808.

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– Husman, Heinrich († 1410 oder danach), war Schiffer. Die Stadt mietete sein Schiff von 100 Last (Nowa Księga, Nr. 72) wohl für die Bedürfnisse des zweiten Gotlandfeldzuges von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461– 473) an. Zu 1409 ist Heinrich als Besitzer eines Neubaus zw. dem Böttchertor und der Fetten Waage belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2116). Bemerkenswert ist, dass die Stadt während der kurzzeitigen polnischen-litauischen Herrschaft zw. 1410 Juli 15 und Sept. 19 über Heinrich den Kontakt zu dem sich in Balga aufhaltenden Führer der Ordenssöldner, Heinrich d. Ä. von Plauen, suchte (Nowa Księga, Nr. 1016, und Soldbuch 2, Nr. 451); 873. – HFxer, s. unter Huxer. – Huxer, Anna († 1394 oder danach), war die Frau Johanns d. Ä. Huxer († 1381 oder kurz davor) und damit Schwiegertochter des Ratmannes Ratmannes Albrecht Huxer († 1371 oder bald danach, Stadtbuch 2, Nr. 741) und Schwägerin von Arnold und Heyso Huxer (Stadtbuch 1, Nr. 217). Nach dem Tode ihres Mannes schichtete sie sich von ihren Kindern in der Weise ab, dass Johans Steinhaus in der Schmiedestraße (Stadtbuch 1, Nr. 1028, und Stadtbuch 2, Nrrn. 27, 39, 72 und 771) bei ihr verblieb (Stadtbuch 2, Nr. 1145), während ihre gemeinsamen Kinder das Haus in der Wollweberstraße erhielten (Stadtbuch 2, Nr. 1261). Von ihren Kindern ist Johan d. J. (s. unter Huxer, Johan d. J.) namentlich bekannt; 258, 324, 452, 520 und 577. – Huxer, Cord († 1403 oder bald danach), ist zu 1397 als Inhaber eines Hauses in der Mönchstraße hinter Nicolaus Hofing belegt. An dem Haus, das vorher ­Johannes Witte gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1778), haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 77); 736 und 778. – Huxer, Johan d. J. († 1405), ist erstmals zu 1388 und letztmals zu 1405 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 67 und 83). Ende März 1394 scheint er sich in städtischen Angelegenheiten in Danzig aufgehalten zu haben, denn er nahm vom dortigen Rat Schreiben, die Aufschlüsse über das Verhältnis zu Mecklenburg geben, zur Kenntnis (HR 4, Nr. 174). Zusammen mit dem Ratmann Heinrich Mönch zahlte Johan am 2. Mai 1399 dem Marienburger Tressler ein Darlehen zurück, das die Stadt im Jahr davor vom Elbinger Komtur gegen einen Zins erhielt (Tresslerbuch, S. 3, und Stadtbuch 2, Nr. 1789). I. J. 1404 leistete ihm die Elbinger Kämmerei Entschädigung für den Verlust eines Pferdes (Nowa Księga, Nr. 75). Johan d. J. erwarb i. J. 1388 Zinseinkünfte von der Bude von Henrich Misoner am Wasser, die zuvor Johann d. Ä. Huxer gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1483). Von daher liegt die Vermutung nahe, dass Johan d. J. ein Sohn Johanns d. Ä. und seiner Frau Anna (Stadtbuch 2, Nr. 1145) sowie ein Enkelsohn des Ratmannes Albrecht Huxer († 1371 oder bald danach, Stadtbuch 2, Nr. 741) war. Vom Hofgut der Witwe Johann Glogows beanspruchte Johan d. J. ebenfalls Zinseinnahmen (Stadtbuch 2, Nr. 1509). Johan war Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete, das Johan i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 75). Johan besaß zusammen mit seinen Geschwistern das väterliche Haus in der Wollweberstraße. Während es ihnen nach der Abschichtung von ihrer Mutter Anna





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i. J. 1380 zufiel (Stadtbuch 2, Nrrn 1145 und 1261), erhielt Anna das Steinhaus in der Schmiedestraße (Stadtbuch 1, Nr. 1028, und Stadtbuch 2, Nrrn. 27, 39, 72, 771). Außdem waren Johan und die ‚Frau‘ Gese Rouber im Besitz eines Grundstücks in der Böttcherstraße (APG 369,1/124, S. 4). Da Johan i. J. 1398 Pfundzoll für fünf Last Salz entrichtete, ist seine Beteiligung am hansischen Fernhandel belegt (Pfundzollregister, Nr. 26b). Außer mit Salz handelte Johan mit Tuch, was seine Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer (Schuld­ bücher 1, Nr. 1180) und zum Lübecker Kaufmann und Ratmann Albert tor Brugge (Schiebl. 87 Nr. 3) belegen. Im Rechnungsbuch des Königsberger Großschäffers zu 1411 steht sein Name für unbezahlte, aber später ausgelöste Tuchwaren (OF 147, Bl. 339). Für das Alarmaufgebot von Ende Juli 1388 war Johan als Hauptmann eingesetzt. Im Februar und März 1389 nahm er mit zwei Pferden und dem Wäppner seiner Mutter an der Belagerung der neumärkischen ­Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 185, 324, 550, 630, 645, 754 und 840. Huxer, Ludeke († 1398 oder danach), besaß ein Haus in der Schmiedestraße, zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte, das Ludeke i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 29). Er zog im Frühjahr 1398 mit der Elbinger Kriegsmannschaft nach Danzig zu den Friedeschiffen, die sich dort für den Angriff auf die von den Vitalienbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) sammelten; 644. Huxirssche, die, s. unter Huxer Anna. Hvuener, Hannus († 1409 oder danach); 901. Hyndes, Heyne († 1409 oder danach); 899. Jode, J=de, s. auch Jodyn. Jode, Tyde d. J. († 1403 oder danach), war vermutlich ein Sohn des gleichnamigen Besitzers des Eckhauses beim Markttor (Stadtbuch 2, Nrrn. 617 und 1189). Zu seinem Wohnhaus gehörten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, die Tydeman i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 58 und 86). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Jodische unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 100 und 736. Jodyn, s. auch Jode. Jodyn, Nickel († zw. 1404 und 1409), ist zu 1398 als Inhaber eines Hauses in der unteren Böttcherstraße neben Johannes Gelhar belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1792). Zu diesem Haus oder zu einem anderen am Wasser gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 56). Letztmals ist Nickel im Kriegsbuch zu 1404 belegt. Da sein namentlich unbekannter Sohn zusammen mit Nickels Schwiegermutter erstmals zu 1409 gestellungspflichtig waren, musste Nickel zwischenzeitlich gestorben sein; 741, 792 und 947. Jodyn, Nickels Sohn († 1417/1418 oder danach?), diente im Aufgebot, das am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land teilnahm. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Lor[enz] Yode unter den Gestellungspflichtigen des dritten

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Quartiers ohne Waffenbesitz aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271). I. J. 1424 vertraten Claus Pape und Claus Pomerening als Vormünder von Margarethe, Katherina und Lorich, der Kinder von Lorenz Yode, ihre Mündel vor dem Stadtrat. Bei der Gelegenheit wird auch Lorenz’ Witwe Anna, die damals mit Niclos Wyse verheiratet war, erwähnt (APG 369,1/117, S.117, S. 41); 947. – Johan diente als Wäppner im Landwehraufgebot von 1387 Juni 3 an der Stelle von Wulf Kistemaker; 170. – Johanes († 1389 oder danach) war vermutlich der Ehemann von Elisabeth, Tochter von Gerke Rover (s. unter Rouver, Gerd d. M.), und Schwager von Johann d. J. Rover (s. unter Rouer, Johan d. J.). Johanes diente bei der Belagerung der neumärkischen Falkenburg im Frühjahr 1389, um den dort gefangen gehaltenen Herzog von Geldern zu befreien, der als Kriegsgast des Ordens angereist war (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 361. – J=rk († 1409 oder danach), 928. – Lamehant, Claus († 1390 oder danach), war für den nach Mitte Juni 1389 nach Mohrungen ausgerufenen Alarm aufgeboten, diente aber nicht, sondern stellte mit Gerke Hirseuelt (s. unter Hirseuelt, Gerke) Ersatz; 395 und 434. – Lammeshofft, s. auch Lammeshoubt. – Lammeshofft, Herman († 1417/1418 oder danach?), war Besitzer eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 56). Herman ist zu 1408 und zu 1410 als Inhaber einer Bude beim HeiligGeist-Tor in Richtung Brücktor nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nrrn. 2063 und 2144). Er handelte mit Fisch (Nowa Księga, Nr. 1115). I. J. 1411 erhielten er und Hans Schepel von der Kämmerei eine Summe Geldes wegen des Mönches Klingebil (Nowa Księga, Nr. 1169). Herman begleitete Gerke Tonneke als dessen Kompan im ersten Aufgebot des Jahres 1404 für die Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Lammeshovet unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit einer Teilausrüstung verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 760 und 942. – Lammeshoubt, Johanes († 1403 oder danach), ist wohl personengleich mit dem alde(n) Lammesh=ubt, der i. J. 1399 zusammen mit Arnd von Mynden vom Königsberger Großschäffer Warsteinische Laken bezog (Schuldbücher 1, Nr. 1066); 247, 303, 458 und 723. – Lammesh=upt, s. Lammeshofft. – Lange. Er war ein Bruder von Ulrich Lange (s. unter Lange, Vlrich). Für die Aufgebote von 1388 waren beide Brüder zusammen veranlagt; 189 und 275. – Lange, Herman d. J. († 1417/1418 oder danach), war vielleicht ein Nachfahr von Hermann Longus († 1345 oder davor) und seiner 1351 oder danach verstorbenen Frau Hanna (Stadtbuch 1, Nrrn. 783 f.). Ein Herman Lang besaß i. J. 1378 ein Grundstück beim Markttor (APG 369,1/124, S. 6). Zu den Jahren 1408 bis 1415 weisen die Kämmereirechnungen einen gleichnamigen Fuhrmann, Boten, Stadtwäger und Budenbesitzer im Brücktor aus (Nowa Księga, Nrrn. 662, 770, 979, 982 f., 1005, 1261, 1265, 1356, und 1510). Herman diente im Aufgebot, das











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an der Winterreise von 1393 nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) teilnahm. Außerdem diente er im Elbinger Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins ­Dobriner Land im Sommer 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Herman unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 496, 542 und 899. Lange, Hynric d. J. († 1410), war wohl identisch mit dem gleichnamigen Fuhrmann, den die Kämmerei zw. 1409 und 1410 häufig für den Transport von Baumaterialien (Nowa Księga, Nrrn. 837, 1019, 1021, 1037, 1039 und 1119) und für die Unratbeseitigung (Nowa Księga, Nr. 1061) entlohnte. Sein Geschäft betrieb er wohl zeitweilig zusammen mit seinem Bruder Claus (Nowa Księga, Nr. 1036). Da ihn die Kämmerei auch für die Ausstattung des Trosses des Elbinger Aufgebotes für den Krieg von 1410 bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1139), ist es nicht ausgeschlossen, dass Hynric an der Schlacht bei Tannenberg teilnahm und demnach zu ihren Opfern zählt. Jedenfalls fehlt danach sein Name in den Quellen. Hynric war möglicherweise auch personengleich mit dem gleichnamigen Besitzer eines Hauses am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2077). Im Kriegsbuch ist Hynric zu 1409 unter den Grundbesitzern von Steinort verzeichnet, die für den Feldzug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gestellungspflichtig waren; 879. Lange, Jacob d. J. († 1413), war Kuchenbäcker. Er besaß ein Haus jenseits der Hommel, das er i. J. 1391 zu Gunsten des Iohannes Czitterpfennig belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1617). Er ist nicht zu verwechseln mit Jacob d. Ä. († 1385 oder kurz davor), dessen Witwe Haze erstmals i. J. 1400 ihr Haus in der Fleischerstraße zu Gunsten von Henric Rouber (Stadtbuch 2, Nrrn 1884 und 2135, vgl. damit ebd., Nr. 689) belastete. I. J. 1413 wurden Hannos Trunz und seine Frau Talke wegen Todschlags an Jacob Lange geächtet (APG 369,1/131, S. 62); 553. Lange, Peter († 1410 oder davor), ist zu 1385 als Nachbesitzer des Bekemannischen Hofes [zu Fürstenau?] nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1376). Eine gleichnamige Person ist zu 1391 als Inhaberin eines Hauses beim Marktor belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1601). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85). Die Witwe dieses Peters und seine Söhne Niclos (s. auch unter Langepeter) und Hannes sind zu 1410 als gemeinsame Inhaber des Hauses im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2158). Da Niclos im Neuen Rechnungsbuch zu 1412 als Bierbrauer oder –händler nachweisbar ist (Nowa Księga, Nr. 1295), könnte schon auch sein Vater Peter dieses Gewerbe ausgeübt haben. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Lange Peters Witwe unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 642, 723 und 763. Lange, Vlrich († 1409 oder danach), besaß ein Haus am Heumarkt (Stadtbuch, Nr. 1901), das er i. J. 1402 zu Gunsten seiner Söhne Matheus (s. unter Vlrichs, Matheus) und Hannko belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1985). Zu diesem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Vlrich i. J. 1396 von

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der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 54). Vlrich wurde sowohl für den nach Mohrungen anberaumten Alarm von 1388 als auch für die abgeblasene Sommerreise nach Wisna am Narew von Ende Aug. 1388 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 153) aufgeboten. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Ulrichsche unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische und eines Pferdes belegt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 150, 189, 275, 331, 517, 615, 647, 717 und 851. Lange, Wilke († 1419 oder danach), ist erstmals zu 1407 im städtischen Dienst nachweisbar. Namensgleichheit besteht mit Wylko Lange (s. unter Lange Willam), dem zu 1384 belegten Besitzer einer Eckbude bei der Waage am Markt (Stadtbuch 2, Nr. 1318). Willams Jahreslohn in Höhe von 12 Mark entsprach dem des Stadtschreibers (Nowa Księga, Nrrn. 426 f., 553, 772, 1042, 1338, 1458, 1190 und 1266). Er besaß die Schlüsselgewalt über vier Rathauskisten (Nowa Księga, Nr. 789). Willam hatte eine Wohnung im oder am Rathaus, was die Zahlungen für seinen Ofen oder die für einen Handgriff an seiner Treppe nahelegen (Nowa Księga, Nrrn. 784, 1178, 1196, 1275). Er besaß ein Gut in der Nähe vom Schmiedetor (Nowa Księga, Nrrn. 1193, 1197). Zusätzlich zum Jahreslohn erhielt er von der Kämmerei Geld für Bier und Wein (Nowa Księga, Nrrn. 1362, 1208, 1211 und 1494), für das Weihnachtsopfer (Nowa Księga, Nrrn. 358, 611, 775, 1339), für Boten- (Nowa Księga, Nrrn. 214, 360) und Fuhrdienste (Nowa Księga, Nrrn. 470, 1175, 1199), für Visitationen in der Stadtmark (Nowa Księga, Nr. 249) sowie für die Besorgung von Lebensmitteln (Nowa Księga, Nrrn. 648, 889, 1046, 116 und 1298), Kerzen (Nowa Księga, Nr. 783) und Baustoffen (Nowa Księga, Nr. 1270). Zu 1419 ist Willam als Vormund für Jacob Krues nachweisbar (APG 369,1/117, S. 12); 598. Lange, Willam († 1419 oder danach), war wohl personengleich mit Wylko Lange (s. unter Lange, Wilke), dem zu 1384 belegten Besitzer einer Eckbude bei der Waage am Markt (Stadtbuch 2, Nr. 1318). Willam diente im Elbinger Aufgebot, das im Frühsommer 1384 an der Schiffsreise zur Errichtung der gegenüber von Kauen gelegenen Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) teilgenommen hatte. Da danach die Nachrichten über ihn versiegen, könnte er zu den Gefallenen des Kriegszuges von 1384 gehört haben; 129. Langepeter, Claus († 1417), war personengleich mit dem Bierbrauer oder -händler Niclos, einem Sohn von Peter Lange am Markttor (s. unter Lange, Peter). Er muss 1417 gestorben sein (APG 369,1/118, S. 225), denn zu 1417 sind Claus’ Kinder Peter, Grete und Niclos sowie ihre Mutter Margarethe mit ihren Vormündern Hans Bruen und Claus Rutenberg belegt (APG 369,1/117, S. 4). Claus diente im Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 906. Langerake, Claus († 1384?), war persönlich für die Ende Mai 1384 anberaumte Schiffsreise des Ordens aufgeboten, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. Danach wird er in den Quellen nicht mehr genannt, sodass die Vermutung nahe liegt, Claus könnte während dieses Kriegszuges gefallen sein; 129.



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– Langerake, Gerd (vor 1357 – † 1407 oder bald danach), gehörte zu den Elbinger Gläubigern des französischen Preußenfahrers Johann von Blois, denn i. J. 1369 empfingen die Thorner Jakob von der Kemnate und Heinrich Hoet in Brügge die Rückzahlung von Krediten zu Gunsten Gerds und der anderen Elbinger Gläubiger des Preußenfahrers (Hansekaufleute, Nrrn. 86.1 und 187.1). Zu 1378 ist Gerd als Bewohner der Gerberstraße nachweisbar (APG 369,1/124, S. 2). I. J. 1393 überantwortete er dem Stadtrat das zuvor dem verstorbenen Gerard de Goyen de ZFruelt gehörende Gold und Geld (Stadtbuch 1, Nr. 2041). Da Gerd zu 1406 und 1407 als Englandfahrer nachweisbar ist (Jenks: England, S. 928), liegt die Annahme nahe, dass Gerd der Elbinger Wirt Gerards de Goyen war. Gerd besaß Zinseinkünfte vom Haus Hanneke Stendals an der Hommel, von Hufen in Lupushorst und vom Haus Ottos van Sancze an der Hommel (Stadtbuch 2, Nrrn. 633, 961, 1046, 1065, 1098 und 1419). Gerd ist in der Ordnung des Schießgartens von 1376 als Regent belegt (CDW I,3, Nr. 1). Er hatte eine Tochter namens Metze (Stadtbuch 2, Nrrn. 1555, 1564 und 1568) und besaß ein Haus, das zu Gunsten der Kinder von Albert Drogehorn belastet war (Stadtbuch 1, Nr. 1728). Vom selben oder von einem weiteren Haus Gerds hatte Nicolaus de Kyl Zinseinkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 17 und 79). Zusammen mit Peter Osterode und Hermann Kollic war Gerd Vormund der Witwe und der Kinder des zw. 1376 und 1378 verstorbenen Ratmannes Gerhard Scheue (Stadtbuch 2, Nrrn. 952 und 1031; Czaja: Urzędnicy, S. 57); 1, 51, 59, 119, 129 und 448. – Langerake, Johanes († 1388 oder bald danach), war ein Schwiegersohn des Ratmannes Nikolaus Bogener († 1353, Czaja: Urzędnicy, S. 42). Von ihm hatte er einen Erbzins erworben, der auf dem Haus der Kumtowischen in der oberen Tobiasstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1042). Jutte, die Witwe des Ratmannes Andreas von Lubic, und nach ihr der Ratmann Hartwich Bedeke bezogen Zinseinkünfte von zwei Buden in der Tobiasstraße, die Johanes gehörten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1093 und 1095); 219. – Langerake, Jurgen († 1412 oder danach), war ein Sohn von Lambert Langerake (s. unter Langerake, Lambert). Zu 1399 führt ihn das Kriegsbuch als Gesellen von Wicbold Rand auf (s. unter Rand, Wicbold). Jurgen besaß ein Haus am Heumarkt, das er i. J. 1399 zu Gunsten des Heinrich Rouer belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1859). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 84). Zu 1412 ist er als Besitzer eines Hauses in der engen Gassen bei den Brotbänken belegt, von dem Heinrich Rouer ebenfalls einen Zins beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 2237); 660, 811, 846 und 852. – Langerake, Lambert (vor 1369 – † 1394), hatte einen Sohn namens Iurian (s. unter Langerake, Jurgen), der zu 1399 als Hausbesitzer am Heumarkt belegt ist (Stadtbuch 2, Nr. 1859). Lambert war Inhaber eines Hufenzinses zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 524). Er diente im Aufgebot für die Sommerreise von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Danach versiegen die Quellen über ihn, was Lamberts Kriegstot möglich werden lässt; 572. – Langerake, Mathis († zw. 1396 und 1398), besaß ein Haus in der Fleischerstraße, das zwischen (infra) den Häusern von Johann Ubeke und von Jakob Huge lag

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(Stadtbuch 2, Nr. 1568). Seine Witwe bewohnte i. J. 1398 ein Haus in der Fleischerstraße unweit des Temenitze genannten Diebesturms (Stadtbuch 2, Nr. 1806). Von der Hälfte des Langerakischen Hauses in der Fleischerstraße, das vorher Frangkenhagen gehörte, bezog Thomas, Sohn von Johann Kamerer, ­Einkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 1637). Dasselbe oder ein weiteres Haus lag gegenüber den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nrrn., 1687, 1762 und 1806). Noch 1399 hatte Mathis beim Königsberger Großschäffer für knapp 2 ½ Last Flämisches Salz eine Rechnung offen (Schuldbücher 1, Nr. 1042; vgl. damit auch Handelsrechnungen, S. 215,15). Die große Menge an Salz diente wohl zum Pökeln. Von daher dürfte Mathis das Fleischerhandwerk ausgeübt haben; 3, 175 und 566. Langerake, Metcze (vor 1388 – † 1390 oder danach), war eine Tochter von Gerd Langerake (s. unter Langerake, Gerd). Sie bezog Einkünfte aus den Häusern von Heinrich Saluelt beim Markttor, von Mathis Stubke in der Heilig-GeistStraße und von Matthias Langerake in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1555, 1566 und 1568); 221. Langesche, dy († 1409 oder danach), war verschwägert mit Herman Stobay (s. unter Stobay, Herman); 815 und 954. Langirben, Herman († nach 1404 März 2), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 78). Herman bezog Zinseinkünfte vom Haus von Tydeco Ioede, vom Haus des Maurers Hanneco Witte in der Tobiasstraße in der Nähe der Dominikaner und von der in der Burgstraße gegenüber der Heilig-Geist-Kirche gelegenen Bude Stefan Guldenstens (Stadtbuch 2, Nr. 617, 756 und 1461); 17, 112, 726 und 766. Langirbeyn, s. Langirben. Lerebas, Tyle († 1394 oder danach); 577. Lichtenow, Jocob († 1409 oder danach); 850. Lichtenow, Johanes d. Ä. († zw. 1387 und 1389), ist vermutlich mit dem zu 1360 belegten Böttcher gleichen Namens (Stadtbuch 1, Nr. 1931) identisch. Johanes war Teilnehmer des Landwehraufgebotes von 1387 Juni 3; 116 und 171. Lichtenowsche, s. Lichtenowssche. Lichtenowssche, die († 1413 oder bald danach), war mit Benigna, der Witwe des Böttchers Johan d. Ä. Lichtenow (s. unter Lichtenow, Johanes d. Ä.) peronengleich. Sie war Inhaberin eines zu Gunsten der Kinder von Tidemann Werkmeister belasteten Hauses in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 2236 und 2259). Mit ihrem Sohn Johannes ist sie zu 1378 als Besitzerin von Buden beim Kirchhof nachweisbar (APG 369,1/124, S. 4). Benigna selbst besaß einen Zins, der auf dem Haus des Iohannes Beddemakers an der Hommel stand (Stadtbuch 2, Nr. 1627). Ihre Tochter war laut Kriegsbuch mit Bartholomeus Rover verheiratet (s. unter Rouer, Bartholomeus); 397, 439, 531, 560 und 978. Lindentwich, s. Lyndentwich. Lippe, Hinrich von der († 1417 oder danach), stand wegen einer Schuldforderung aus dem Flandernhandel von 1410 in nicht näher bekannten Geschäftbeziehungen zum Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, OF 155, Nr. 251).



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Ein Henne von der Lyppe ist noch zu 1417 bezeugt (APG 369,1/118, S. 185); 618, 717 und 977. – Livländer; 843. – Loberch, s. Loberg. – Loberg, Steffen († 1421 oder danach), ist zu 1403 als Besitzer eines Hauses in der unteren Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2002). Er lebte noch i. J. 1421 (APG 369,1/126, S. 24). Steffen war Zimmermann, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1410 für eine Lieferung Dielen (Nowa Księga, Nr. 1052). Steffen diente im Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land im Spätsommer 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 808 und 943. – L=de, Haneke († zw. 1402 und 1423). Da seine Tochter Margarethe sich i. J. 1423 vor dem Stadtrat durch ihre Vormünder vertreten ließ (APG 369,1/117, S. 34), dürfte Haneke damals bereits tot gewesen sein; 695. – Logendorff, Ditrich (* um 1360 – † 1425 oder bald danach), entstammte wohl der kulmerländischen Adelsfamilie Maulen mit dem Stammsitz zu Logendorf in der Komturei Rehden (ASP 1, S. 10, und Kneschke 5, S. 440 f.). Er führte das später als Gräflich-Lehndorffsche bekannte Stammwappen mit dem mehrfach geasteten Korallenzweig zwischen zwei Adlerflügeln (3. Siegel von Schiebl. 65, Nr. 7). Urkundlich ist Ditrich erstmals zu 1392 Juni 12 nachweisbar, und zwar als Zeuge einer Einigung zwischen Bischof Otto von Kurland und Hochmeister Konrad von Wallenrode über die Aufteilung des Gebietes um Memel (LivUB 3, Nr. 1316). Ditrich war zudem bei einer Unterredung vom selben Tag zw. dem Hochmeister und dem Bischof über den beiderseitigen Anteil an der Stadt Memel sowie über deren Befestigung zugegen (LivUB 3, Nr. 1317). Im Kriegsbuch erscheint Ditrich noch zu 1394 ohne den Titel ,Herr‘. Den Ritterschlag erhielt er im selben Jahr während der Litauenreise des Ordens nach Ritterswerder und Wilna (APB, S. 405). Im Tresslerbuch ist Ditrich erstmals zu 1398 als hochmeisterlicher Gesandter zum litauischen Großfürsten Witold belegt (Tresslerbuch, S. 7, 22 und 26). I. d. J. 1400 und 1408 gewährte ihm der Tressler Beihilfen für ein Pferd und für Futter (Tresslerbuch, S. 64 und 482). Im Jahr darauf begleitete Ditrich den Danziger Komtur auf eine Gesandtschaftsreise (Tresslerbuch, S. 119). Zw. 1402 und 1403 übermittelte Ditrich in mehreren Raten Subsidien des Ordens an Herzog Swidrigal von Podolien, um ihn im Kampf gegen den litauischen Großfürsten Witold zu unterstützen (Tresslerbuch, S. 145–147, 154, 190, 221 f.; APB, S. 405), und überbrachte dem polnischen König Botschaft (Tresslerbuch, S. 164). I. J. 1403 hielt Ditrich eine Gesandtschaft des Königs mit den vom Tressler erhaltenen Zehrgeldern frei (Tresslerbuch, S. 259, 277). Sonst ist Ditrich als Empfänger oder Übermittler auch von unbestimmten Geldzahlungen mehrfach belegt (Tresslerbuch, S. 181, 207, 369, 440, 498 und 536). Am 7. Sept. 1408 bezeugte er zu Arnswalde den Verkauf von Haus und Stadt Driesen durch Ulrich von der Ost an Hochmeister Ulrich von Jungingen (Riedel, Bd. 18, S. 330–332). Den Hochmeister begleitete Ditrich auf seiner Tagfahrt nach Kauen von 1408 Jan. 6, wobei zwei Streithengste Ditrichs ertranken (Tresslerbuch, S. 466; SSrerPrus 3, S. 289). Ditrichs Einfluss auf die Ordensleitung ist

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es zu verdanken, dass er sich erfolgreich für eine Dirschauer Bittstellerin einsetzen (Tresslerbuch, S. 467) sowie die Auszahlung eines Botenlohns aus der Tresslerkasse veranlassen konnte (Tresslerbuch S. 471). Mit Lyfhard von Hervord (s. unter Heruorde, Lyfhard d. M. von) und dem Danziger Stadtschreiber Johann Krolau gehörte Ditrich zu den Unterhändlern, die mit den Beauftragten des englichen Königs den preußisch-englichen Handelsvertrag von 1409 Dez. 4 abschließen konnten (Staatsverträge 1, Nrrn. 60–62; HR 5, Nr. 655 § 12 f. und 15 f.; ASP 1, Nr. 133; Jenks: England, S. 539–549). Zu Ditrichs Begleitung gehörte damals ein junger Diener namens Ywan (Tresslerbuch, S. 541). Wohl im Zusammenhang mit dem Handelsvertrag ließ der englische König durch seinen Schatzmeister auch Entschädigungsgelder für preußische Untertanen an Ditrich auszahlen (Schiebl. 83, Nr. 44, und Schiebl. 83, Nr. 42). Danach musste Ditrich nach Preußen zurückgekehrt sein, denn er verkaufte am 30. April 1409 einem der nach den Deutschen Landen abgefertigten Visitatoren ein Pferd (Visitationen 1, Nr. 60). I. J. 1410 befand sich Ditrich wiederum in England, denn von London aus unterrichtete er den Hochmeister von polnischen Umtrieben gegen den Orden an fremden Höfen (HR 5, Nr. 639; zur Einordnung s. Reitemeier, S. 19 f.). Wohl auf der Rückreise gaben ihm die Älterleute des Brügger Hansekontors Botschaften für den Grafen von Holland und für Hochmeister Ulrich von Jungingen mit (HR 5, Nr. 641). Einige von Ditrichs Dienern weilten aber noch 1411 in England (HR 5, Nr. 137 § 20). Am Gerichtsverfahren gegen den Rehdener Komtur Georg von Wirsberg i. J. 1411 und seiner kulmerländischen Helfer (s. dazu Graske, S. 91–104, und Sommerfeldt, S. 53–71) nahm Ditrich als Mitglied des ritterbürdigen Umstandes teil (ASP 1, Nr. 145). Dietrich zählte zu den Zeugen für das von Hochmeister Heinrich von Plauen Anfang Juli 1411 beim Ermländischen Domkantor Johannes von Essen aufgenommene Darlehen (CDW I,3, Nr. 464, und Schiebl. LIV, Nr. 13). Am 8. Mai 1412 bezeugte Ditrich die Vidimierung des Vergleichs zwischen dem Bischof von Leslau und dem Hochmeister über die bischöflichen Besitzungen und Einkünfte in Pommerellen von 1330 Aug. 24 (Schiebl. LIII, Nr. 21). Wenige Tage später entsandte ihn Heinrich von Plauen zu König Sigismund nach Ungarn (ASP 1, Nr. 157 f.), wo die preußische Gesandtschaft einen Schiedsspruch Sigismunds im Streit mit Polen und Litauen zustandegebracht hat (Staatsverträge, Nr. 94; zur Einordnung s. Jähnig, S. 74–78). Ditrich war Zeuge der Bevollmächtigung des obersten Marschalls und anderer Ordensangehörige durch den Hochmeister von 1412 Nov. 26, um in dessen Auftrag vor dem Gesandten König Sigismund, Benedikt von Makra, mit den Vertretern des polnischen Königs zu verhandeln (Lites 2,2, Nr. 22). Bei der Beglaubigung von Plauens Protestschreiben von 1413 Jan. 1 wegen Erstattungsforderungen des Bischofs von Leslau war Ditrich als Zeuge ebenso anwesend (Schiebl. LIII, Nr. 22 und Nr. 23) wie bei der urkundlich festgehaltenen Weigerung Plauens von 1413 Febr. 24, den Anfall Samaitens nach dem Tode des polnischen Königs und des litauischen Großfürsten anzunehmen (Schiebl. 64, Nr. 23). Ditrich blieb auch in der hochmeisterlichen Umgebung unter Plauens Nachfolger Michael Küchmeister, wie es die Zeugenlisten von



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Urkunden belegen, die zwischen dem 24. März und dem 2. April 1414 ausgefertigt worden sind (Schiebl. 53, Nr. 10, Schiebl. 46, Nr. 7, Schiebl. 50, Nr. 75b, Schiebl. 60, Nr. 45 und Schiebl. 51, Nr. 8). Im Sommer 1415 verwandte Küchmeister Ditrich für eine Gesandtschaft zum dänischen König (HR 6, Nr. 209). Für den Transport von Ditrichs Gepäck von Marienburg nach Danzig und zurück zahlte der Marienburger Hauskomtur den Fuhrlohn (Ausgabenbuch, S. 188 f.). Nach seiner Rückkehr bezeugte Ditrich die Bestallung der hochmeisterlichen Prokuratoren von 1415 Okt. 28 in einer Streitsache mit dem Bischof von Leslau (Schiebl. LIII, Nr. 24). Ditrich gehörte zu den Vertretern der Stände, die den Beifrieden des Ordens mit Polen von 1416 Mai 25 ausgehandelten und verbürgt haben (Staatsverträge, Nr. 115 f.). Am 6. Juli 1416 hielt sich Ditrich in Elbing auf, denn er war als Zeuge anwesend, als Bischof Johann von Pomesanien eine Urkunde König Sigismunds von 1416 April 28 vidimierte (Schiebl. 66, Nr. 21). Ditrich war einer der preußischen Unterhändler, die am 25. Juli 1417 zu Schulitz/Solec an der Weichsel mit Vertretern des polnischen Königs Verhandlungen führten (ASP 1, Nr. 247). Ditrich bezeugte auch die Beilegung des Konfliktes zwischen dem Hochmeister und dem Bischof von Leslau von 1417 Dez. 24 (Staatsverträge, Nr. 124). Die zu Brest in Kujawien vereinbarte Verlängerung des Waffenstillstands von Strasburg von 1418 April 18 trug Ditrich ebenfalls mit (Schiebl. 65, Nr. 17, und Staatsverträge Nr. 129). Aus den Einnahmen des Danziger Pfundzolls erhielt Ditrich i. J. 1418 Geld für eine Tagfahrt nach Lübeck, die er in Pfundgeld-Angelegenheiten unternahm (ASP 1, S. 372, und HR 6, Nr. 556 A, §§ 19, 23–27 und 35, sowie Nr. 611). Für die Kosten der Hin und Rückfahrt von Marienburg nach Danzig, wo sich Ditrich Anfang Juni ein- und um den 19. August ausschiffte, kam der Marienburger Hauskomtur auf (Ausgabebuch, S. 313 und 315 f.). Ditrich stützte den Hochmeister bei dem Anfang 1419 wiederaufgeflammten Streit mit dem Bischof von Leslau (Schiebl. LIII, Nrrn. 36, 38 und 42). Im Sept. 1420 wohnte Ditrich einer Tagfahrt in Elbing bei (Ausgabenbuch, S. 360). Beim Abschluss des Vertrages vom Melnosee zwischen dem Orden und Polen und Litauen von 1422 Sept. 27 war Ditrich in seiner Eigenschaft als Bannerträger des Kulmerlandes zugegen (Staatsverträge, Nr. 154). Den Frieden von Welun von 1423 Mai 18 besiegelte Ditrich ebenfalls als Zeuge mit, diesmal aber als einer der Richter des Gebietes Osterode (ASP 1, Nr. 325, und Staatsverträge, Nr. 155). Fünf Tage später bevollmächtigte Hochmeister Paul von Rusdorf ihn und Hannus von Orseschaw, die in Welun ausgehandelte Grenzziehung zwischen Dobrin und dem Kulmerland zu überwachen (OBA 4144). Zw. 1391 und 1394 erwarb Ditrich das in der Elbinger Stadtmark gelegene Hofgut Jurges von Bremen (s. unter Bremen, Jurge von), wie es der Vergleich der Einträge Nr. 514 und Nr. 555 des Kriegsbuches nahelegt. Das Gut musste er noch i. J. 1403 veräußert haben, denn im Liber villarum von 1403 ist Ditrich nicht mehr aufgeführt (vgl. APB, S. 405, mit Elbinger Antiquitäten, S. 41). Eine Altschuld, die Ditrich im selben Jahr beglich (Konventsbuch, S. 113), mag aus diesem Besitz rühren. Hinter den i. J. 1400 an den Gartenmeister geleisteten Zahlungen Ditrichs (Tresslerbuch, S. 46), dürften jedoch die für

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Gärten fälligen Erbezinse stehen. In Marienburg besaß Ditrich seit der Amtszeit des Hochmeisters Konrad von Jungingen ein Gehöft am Mühlgraben, das er von Peter, dem Falkner des Hochmeisters, erwarb. Das Gehöft stiftete er den acht Vikarien der St. Lorenz- und der St. Annenkapelle. Bei dieser Gelegenheit ist auch Ditrichs Sohn Christoph erwähnt. Der Hof ging während der polnischen Belagerung des Schlosses i. J. 1410 in Flammen auf. Der Hochmeister entschädigte ihn mit einer Hofstätte am Stadtgraben, den Ditrich ebenfalls den Vikarien vermachte (APB, S. 405, und OF 95 Bl. 105v–108r). Später lebte Ditrich in einem Wohnturm auf dem Südparcham des Marienburger Hochschlosses neben der Stadtpforte. Für die Baumaßnahmen an seinem Gemach und am Turm sowie an seinem Stall kam der Marienburger Hauskomtur auf (APB, S. 405, und Ausgabenbuch, S. 117, 134–140 und 146). In Marienburg verfügte Ditrich auch über einen Teich (Ausgabenbuch S. 31 und 285), den vermutlich das Wasser des Stadtgrabens speiste. In seinem Testament von 1423 Aug. 14 (OF 95, Bl. 105v–108r) stiftete Ditrich eine Hofstätte zu Marienburg den Vikarien von St. Lorenz und St. Annen. I. J. 1425 verlieh Hochmeister Paul von Rusdorf Ditrich die Handfeste über das Gut Dietrichswalde auf der Danziger Höhe (OF 95, Bl. 123r–124v; ebd., Bl. 58v–59r sowie ebd., Bl. 60v–61r kassierte Varianten von 1418). Im selben Jahr oder bald danach muss Ditrich aus dem Leben geschieden sein. Auf seiner Grabplatte vor dem Eingang der St. Lorenzkapelle in der Marienburger Vorburg fehlen nach der 1420-Zählung die Einer, was darauf schließen lässt, dass Ditrich die Platte bereits zu seinen Lebzeiten anfertigen ließ (Schmid: Inschriften, Nr. 196); 555, 596, 677 und 712. Lorencz/Lorentz, s. Vrichs son. Lose, Thomas († 1417/1418), war vermutlich ein Sohn des zu 1367 im Stadtbuch belegten Wygel, eines Sohnes von Thoma Loze (Stadtbuch 2, Nr. 410; s. auch unter Losessche). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Thomas’ Witwe unter den Gestellungspflichtigen der Wasserstraße aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 266). I. J. 1419 hatte der Stadtrat die Vormundschaft von Claus Brummer (s. unter Brummer, Claus) und Niclos Meerswyn über Niclos und Michil, die Söhne von Thomas, bestätigt. Bei der Gelegenheit werden auch ihre Mutter Orthy und ihr Stiefvater Andris Hofeman genannt (APG 369,1/117, S. 14); 942. Losessche, [die] († 1394 oder danach). Das Stadtbuch belegt zu 1367 Wygel als Sohn von Thoma Loze und Inhaber des vierten Teils vom Erbe Euerhard Westuals (Stadtbuch 2, Nr. 410). Vielleicht handelte es sich hierbei um Wygels Witwe; 13 und 550. Lowe, Johan († zw. 1385 und 1388), war i. J. 1360 Besitzer eines Hauses, das zu Gunsten des Ratmannes Arnt Rover und Hinrich Wessels belastet war (Stadtbuch 1, Nrrn. 1924 und 1940). Zwischen dem Haus und dem von Peter de Hollandia lag eine Mauer, von der Johan Zinseinkünfte bezog (Stadtbuch 2, Nr. 1). In der Nachbarschaft Haneco Leos lag das Erbe von Heyno van der Heyde (Stadtbuch 2, Nrrn. 338 und 349). I. J. 1367 schichtete sich Haneco Leo von seinem Bruder Hinzco ab (Stadtbuch 2, Nr. 461). Zu 1368 ließ Johannes Leo sein Erbe zu Gunsten von BrGn Horn belasten (Stadtbuch 2, Nr. 489). Nachbesitzer



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des Hauses von Johan Lewe in der Tobiasstraße war Claus Steynbeke, der es i. J. 1388 zu Gunsten des Ratmannes Jakob Volmersten belastet hatte (Stadtbuch 2, Nr. 1508); 72. Lubek, s. Lubic. Lubekeman, Hans († 1421 oder danach?), ist wohl personengleich mit Hans, einem Sohn von Peter Lubekman. Unter der Annahme war er ein Bruder von Vrone, Orthie, Gregor und Niclos, die zusammen Zinseinkünfte vom Erbe des Heinrich van der Lynden am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2101), von der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 2264, und Nowa Księga, Nr. 1465), vom Haus des Iohannes Puttelkouw am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2344) und vom Eckgrundstück Peter Benefelds in der Schmiedestraße gegenüber Heinrich Kethe (Stadtbuch 2, Nr. 2371) besaßen. Zu 1399 ist Hans als Inhaber eines Hauses in der Fleischerstraße neben Iacop Hughe nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1853). An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76). Laut Kriegsbuch wohnte in Lubkemans Haus ein namentlich unbekannter Brauer. Hans handelte mit Kupfer, das die Stadt i. J. 1410 zu Rüstungszwecken von ihm beschaffte (Nowa Księga, Nrrn. 1049 und 1050). I. J. 1421 entließ er oder eine gleichnamige Person vor dem Rat seine Vormünder Syman Lubekeman, Mattis Horne und Andris Schonenberge aus ihrer Verantwortung (APG 369,1/117, S. 23). Hans diente im Aufgebot für die Sommerreise des Ordens von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 277 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Lubkeman unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 691, 841, 942 und 966. Lubic, Andreus de (vor 1341 – † 1378), Sohn von Iohannes de Lubek († 1348 oder davor), verglich sich i. J. 1348 mit seinem ungenannten Stiefvater wegen des Besitzes eines gemeinsam innegehabten Steinhauses (Stadtbuch 1, Nr. 1348). Er gehörte zu den Vormündern von Hermann, Wessel und Elysabeth Wernczinke, die sich i. J. 1378 voneinander abschichteten (Stadtbuch 2, Nr. 936). Andreus war verheiratet mit einer gewissen Iutte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1093, 1149 und 1225). Zwei seiner Kinder, Hartwich und Geleke/Gryle, sind namentlich bekannt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1378, 1441, 1457, 1476, 1481, 1532, 1582, 1630 und 1644, s. auch Nrrn. 860, 1156, 1225, 1346, 1351 und 1352). Andreus besaß ein Haus, das i. J. 1341 zu Gunsten der Zarnowitzer Nonne und Tochter des Krämers Iohannes Longus, Gesa, belastet war (Stadtbuch 1, Nr. 569). Andreus hatte Zinseinnahmen vom Allod von Henricus, Sohn von Westval (Stadtbuch 1, Nr. 379), von der Bude von Petrus Cocus am Eck (Stadtbuch 1, Nr. 568) und vom Erbe von Godeco Boys (Stadtbuch 2, Nr. 300 f.); 175, 438, 524 und 552. Lubic, Contze von († zw. 1407 und 1412), war ein Sohn Hermans von Lubic und ein Bruder von JFrge von Lubic (s. unter Lubic, Herman von, und JFrge von). I. J. 1398 mahnte er in Paris Schulden flandrischer oder französicher Preußenfahrer ein (Paravicini: Preussenreisen 2, Nr. 183). Contze und JFrge waren i. J. 1399 im Besitz des väterlichen Hauses in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1829 und 2304). Contze ist in einem gestrichen Eintrag zu 1412

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im Zusammenhang mit Zinserträgen vom Haus seines Bruders JFrge in der Heilig-Geist-Straße mit ‚Herr‘ betitelt (Stadtbuch 2, Nr. 2227). Zu seinem Haus in der Tobiasstraße, mit dem er zusammen mit Claus Thyrgarte (s. unter Dirgarde, Claus d. J.) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 68). Zu 1391 und 1392 sind Zahlungen des Schiffers Konrad van Lubeke an den Zoll von Newcastle belegt (Jenks: England, S. 931). Cuntz von Lubic bezog i. J. 1411 vom Königsberger Großschäffer Pfeffer (OF 147, Bl. 340). Contze besaß i. J. 1396 Zinseinkünfte vom Haus der Witwe von Kort Tydeke und vom Haus von Gerke Alff in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1740 f.). Zwei Jahre später erwarb er Einkünfte vom Eckgrundstück der Witwe von Arnold de Buren beim Haus Ludeke Swartes (Stadtbuch 2, Nr. 1798). Vom Elbinger Komtur erhielt Kuncze ein Darlehen, das er dem Ordenstressler i. J. 1403 während des Aufenthaltes des Hochmeisters in Elbing zurückzahlte (Tresslerbuch, S. 207). I. J. 1404 erstattete die Kämmerei den Ratmannen Claus Wulff und Tydemann Werkmeister ihre Auslagen für eine Fahrt nach Heilsberg in einer nicht näher bezeichneten Angelegenheit zw. dem Ratmann Heinrich Damerow und Contze (Nowa Księga, Nr. 19). Zum selben Jahr ist auch eine Geschäftsverbindung Contzes mit dem Marienburger Großschäffer belegt (Schuldbücher 3, OF 154, Nr. 352). Die Ausgaben für Kontzen up des stades toge zu 1404 (Nowa Księga, Nr. 49) ist Contze nicht eindeutig zuzuweisen. I. J. 1407 unternahmen wiederum die Ratmannen Claus Wulff und Tydemann Werkmeister wegen Kuncze Lubeg eine Fahrt, diesmal nach Leske (Nowa Księga, Nr. 444). Contze gehörte zum Aufgebot für die Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Zudem diente er mit einem Wäppner während der Winterreise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235–237); 562 und 685. – Lubic, Gryle de († 1404 oder bald danach), war eine Tochter von Andreus de Lubic und Schwester von Hartwich de Lubic, mit dem sie eine Reihe gemein­ samer Zinseinkünfte hatte (s. unter Lubic, Andreus de, und Hartwich de). Für die Rückeroberung Gotlands im Frühjahr 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) sollte sie für die Entlohnung eines Schiffsmannes aufkommen. Ihr Name wurde aber in der entsprechenden Aufgebotsliste gestrichen; 175, 438, 524, 552 und 804. – Lubic, Haneke von (1430 oder danach?). Ein Schiffer Johann Lubike ist zw. 1426 und 1430 in den englischen Zollakten nachgewiesen (Jenks: England, S. 931). Zu 1419 ist Hans Lubbeke als Stiefvater von Katherina, der Frau von Paul Mysner, belegt (APG 369,1/117, S. 10). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans Lubbeke unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 655. – Lubic, Hartwich de (vor 1385 – † 1393 oder danach), war ein Sohn von Andreus de Lubic und damit Bruder von Geleke (s. unter Lubic, Andreus de, und Lubic, Gryle de). Mit seiner Schwester war er Inhaber eines Zinses, der auf der Bude des Hermann Wernczinke bei der Waage lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1378). Die ­Geschwister besaßen zudem Zinse vom Steinhaus des Brun Horn in der Flei-



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scherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1441), vom Hofgut Johann Glogows (Stadtbuch 2, Nr. 1476), vom Haus Willams d. Ä. Byland gegenüber der Schule bei Nycolaus Wytte (Stadtbuch 2, Nr. 1481), vom Haus Arnold Bauenhusens in der HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1532), vom Hofgut Johann Volkwins (Stadtbuch 2, Nrrn. 1544, 1603, 1630 und 1644) und vom Querhaus vor und hinter Hermann Goltbach in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1582); 175, 438, 524 und 552. – Lubic, Herman von (vor 1373 – † zw. 1394 Aug. 9 und Okt. 6), ist in der Ordnung des Schießgartens von 1376 als Regent belegt (CDW I,3, Nr. 1). Zu 1387 ist er als Kirchenstiefvater von St. Nikolai nachgewiesen (Schmid: Inschriften, Nr. 121). Er war verheiratet mit Margaretha, der Schwester von Hartwig und Jurian Medenow sowie von Gertrud, der Frau von Tydemann d. J. Huge (Stadtbuch 2, Nr. 826). Herman hatte wenigstens zwei Kinder, nämlich Jürgen (s. unter Lubic, JFrge von) und Conrad (s. unter Lubic, Contze von), die zu 1399 im gemeinsamen Besitz des väterlichen Hauses in der Heilig-Geist-Straße nachgewiesen sind (Stadtbuch 2, Nr. 1829). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 81). Zu 1378 ist Herman als Besitzer eines Grundstücks in der Böttcherstraße nachweisbar (APG 369,1/124, S. 11). Herman gehörte auch ein Allod in Stagnitten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1477 und 1597). Er besaß Zinseinkünfte vom Haus von Johann Prippirnow in der Heilig-Geist-Straße, von der Bude von Nicolaus Clingenberch über dem Muckenberg und vom Grundstuck von Johann Kreft bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nrrn. 898, 1657 und 1795) sowie vom Haus von Claus Witte in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1635). Da Herman i. J. 1373 einen Teil des Geldes entgegengenommen hatte, das die Stadt dem Großkomtur schuldete (Stadtbuch 1, Nr. 2018), scheint er in Geschäftsbeziehungen zum diesem gestanden zu haben. Seine Beteiligung im Flandernhandel belegen hansische Klageartikel wegen des englischen Überfalls von 1385 Mai 12 auf preußische Schiffe im Swin (HR 3, Nr. 200 § 8, und Nr. 203 § 5). Herman gehörte zu den Gläubigern flandrischer oder französicher Preußenfahrer (Paravicini: Preussenreisen 2, Nr. 181 f.). I. J. 1378 stimmt Herman als einer der Vormünder von Hermann, Wessel und Elysabeth Wernczinke der Erbschichtung der drei Geschwister zu (Stadtbuch 2, Nr. 936). Herman diente bei der Sommerreise 1385 nach Kauen und Oszmiana (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) mit zwei Pferden. Für die zu 1387 Juni 10 aufgebotene Landwehr konnte Herman wegen einer Auslandsabwesenheit den geforderten Wäppner nicht stellen, was er jedoch im Jahr darauf nachgeholte. I. J. 1389 diente Herman persönlich in dem Alarmaufgebot, das nach Mohrungen zog. An der Sommerreise nach Wilna von 1394 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196), von der er offensichtlich nicht mehr ­lebend zurückkehrte, beteiligte sich Herman mit einem Ritterpferd; 73, 174, 183, 233, 349, 445, 452, 529, 533 und 561. – Lubic, JFrge von († 1414 oder danach), war ein Sohn von Herman von Lubic (s. Lubic Herman von) und ein Bruder von Conrad von Lubic. Die Brüder waren i. J. 1399 im Besitz des väterlichen Hauses in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1829 und 2304). Zu 1412 ist JFrge auch als Inhaber des

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Hauses in der Heilig-Geist-Straße nachgewiesen, das vorher Hans Musshund gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 2227). I. J. 1413 belastete JFrge beide Häuser zu Gunsten von Niclos Storm (Stadtbuch 2, Nr. 2293; vgl. damit auch ebd., Nr. 2309). I. J. 1410 beherbergte JFrge den exilierten Lübecker Bürgermeister Jordan Pleskow (Nowa Księga, Nr. 1005) sowie den polnischen Söldnerführer Cunrad Frankensten (Nowa Księga, Nr. 1009). Im selben Jahr zahlte ihm die Kämmerei Geld für Rüstungsausgaben (Nowa Księga, Nr. 1049). I. J. 1414 zahlte ihm die Kämmerei Geld für Bauholz (Nowa Księga, Nrrn. 1305 und 1501) und die Auslagen von Gästen aus Danzig (Nowa Księga, Nr. 1527). JFrge beanspruchte Zins­einkünfte vom Haus von Iohannes Prippirnow in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 898), vom Haus des Schmiedes Nyclaus Morgenstern in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 935), von der Bude Nicolaus Clingenberchs am Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1657), von zwei beieinander stehenden Häusern Hannus Mushunts in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1699), von den Hufen Johann Krefts in der Stadtfreiheit bei Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 1745, 1812, 2286), von der Hofstätte Johann Krefts in der engen Gasse gegenüber den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1795), vom Haus Gerke Tvnnekes in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1828) und vom Haus von Claus Hofing in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2138). JFrge diente im Elbinger Aufgebot, das sich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land (s. auch Nowa Księga, Nr. 778) von 1409 beteiligte, in einer Einheit, zu der auch der Wäppner seines ‚Herren‘ Jocob B=gen gehörte; 677, 804 und 940. – LFmbbrecht, Hans († 1409 oder danach); 934. – Lumpe, Hannike († 1409 oder danach), diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens nach Dobrin von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 858. – Lumpe, Johanes d. Ä. († 1401 oder davor), ist erstmals zu 1395 und letztmals zu 1401 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 73 und 79). Er war ein Neffe des Englandfahrers Peter Lumpe (s. unter Lumpe, Peter). Johanes handelte mit Tuch, was seine Geschäftsbeziehung zum Königsberger Großschäffer belegt (Schuldbücher 1, Nr. 1130). Er war Inhaber eines Hauses in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1525), das i. J. 1397 im Besitz von Iohannes Schyuelbeen war (Stadtbuch 2, Nr. 1774). Johanes belastete i. J. 1401 sein Haus gegenüber dem Artushof zu Gunsten von Arnd Rover (Stadtbuch 2, Nr. 1900). Zu dem Haus gehörten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 24, 56 und 62). Seiner Bude war ebenfalls ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie zugewiesen, für das er zusammen mit Ludeke Schulte (s. unter Schulte, Ludeke) und seinen Brüdern im Hofstättenbuch eingetragen ist (APG 369,1/129, S. 27). Außerdem hing an den Buden, mit denen er zusammen mit Jannus Sleping eingetragen ist, ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 84). I. J. 1399 war Johanes für Wasserbaumaßnahmen zuständig (Kämmerei-Rechnungen, S. 374). I. J. 1414 empfing die Kämmerei von Claus Wulff Geld, das Johanes der Stadt testamentarisch vermacht hat (Nowa Księga, Nr. 1425). I. J. 1418 sprach der Stadtrat seinen Vettern Michil und Nic-



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los einen silbernen Kelch zu, den Johanes dem nicht mehr auffindbaren Priester Johannes testamentarisch hinterlassen hat (APG 369,1/117, S. 9). Im Frühjahr 1389 nahm Johanes persönlich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245– 253). I. J. 1399 verpflichtete der Rat Johanes, zusammen mit Anthonis Volmerstein als Hauptmann des Elbinger Aufgebotes an der Sommerreise des Ordens nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228) teilzunehmen. Ihre dabei entstandenen Auslagen ersetzte die Kämmerei (Kämmerei-Rechnungen, S. 374 f.); 193, 284, 325, 452, 617, 645 und 668. Lumpe, Michil († 1418 oder danach), war ein Sohn von Peter und ein Bruder von Niclos Lumpe (s. unter Lumpe, Peter, und Niclos); 859. Lumpe, Niclos († 1418 oder danach), war ein Sohn von Peter und ein Bruder von Michil Lumpe (s. unter Lumpe, Peter, und Michil). Niclos übernahm wohl das väterliche Haus in der Schmiedestraße, denn er belastete es i. J. 1417 zu Gunsten von Elsebethe, der Witwe Herman Goswyns (Stadtbuch 2, Nr. 2384); 859. Lumpe, Peter († zw. 1407 und 1409), war Englandfahrer (Jenks: England, S. 932, und HR 5, Nr. 436). Er war ein Onkel des Ratsherrn Johann Lumpe (s. unter Lumpe, Johanes d. Ä.). I. J. 1418 sprach der Stadtrat Peters Söhnen Michil und Niclos einen silbernen Kelch aus dem Nachlass ihres Vetters zu (APG 369,1/117, S. 9); 859. Lumpe, Tyde († 1396 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Tyde i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 68); 46 und 76. Lupushorster, Bewohner des Stadtdorfes Lupushorst; 841. Luthow, [Ludeko] († 1405 oder danach), ist wohl personengleich mit dem ‚alten Lutow‘. Er besaß ein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1522 und 1523), an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 86). Ludekos Bude in der Heilig-Geist-Straße stand zwischen seinem Wohnhaus und Nickel KFnen (Stadtbuch 2, Nr. 1952). Im Landwehraufgebot von 1386 diente er als Reiter; 129, 405 und 815. Lutow, [der] junge († 1391 oder danach), diente in den Landwehraufgeboten vom Juni 1386 und vom Sept. 1391; 134, 174, 405 und 530. Lutke Mycheleke, s. Mycheleke. Lutow, s. Luthow. Lyncolle, Johanes († 1389 oder danach). Da der Name Ähnlichkeiten mit der mittelenglischen Stadt und Grafschaft Lincoln aufweist, könnte Johanes oder einer seiner Vorfahren von dort eingewandert sein. Diese Vermutung wird durch den Umstand erhärtet, dass Johanes Besitzer eines Häusleins in der oberen Turmstraße war, das neben dem Steinhaus von Johann Schotte lag (Stadtbuch 2, Nr. 1420, vgl. mit Stadtbuch 2, Nr. 942); 194, 288 und 343. Lynde, Arnd van der († 1409 oder danach), besaß ein Erbe in der Turmstraße, das i. J. 1408 zu Gunsten der Stadt belastete war (Nowa Księga, Nr. 550). Arnd handelte mit Getreide und unterhielt deswegen Geschäftsverbindungen mit

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dem Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nr. 1218). Arnd diente auf Gotland während des zweiten Feldzugs von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473); 803 und 864. Lynde, Hinrich d. J. van der († 1410 oder danach), hatte eine Tochter namens Agnete, die i. J. 1420 mit Mertin Rykenow verheiratet war (APG 369,1/117, S. 17). Hinrich besaß ein Erbe am Kohlenmarkt, das i. J. 1410 zu Gunsten der Kinder des Peter Lubkemann belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 2101). Zu seinem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85a). Hinrich verhandelte Hopfen nach Livland und bildete deswegen mit dem Livlandfahrer Heynrich von dem Tale eine Gesellschaft, denen der Komtur von Christburg bis Michaeli 1405 die Bezahlung stundete (Pfennigschuldbuch, Nr. 7b). I. J. 1410 erhielt Hinrich von der Kämmerei die Bezahlung für eine Lieferung Butter (Nowa Księga, Nr. 1116); 582 und 880. Lynde, Lambert von der († 1389 oder danach), besaß zu 1344 ein Haus beim Tobiastor (Stadtbuch 1, Nr. 732). Derselbe oder ein anderer Lambert von der Lynde war Besitzer eines Erbes in der Heilig-Geist-Straße. Es gehörte zu den Immobilien, die Lambert seinem Schwager Lorenz Grosse i. J. 1394 gegen eine Zinszahlung mit der Ausnahme eines Zinses überließ, der auf dem Haus des Ölschlägers am Kirchhof von St. Jakob lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1700). Ende Mai 1384 beteiligte sich Lambert persönlich an der Schiffsreise des Ordens nach Litauen, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. I. J. 1387 befehligte er zusammen mit Lorenz Melsack die Elbinger Schützen, die die Baumaßnahmen des Ordens in Labiau zu sichern hatten. Im Juni 1389 gehörte Lambert zum Elbinger Alarmaufgebot, das nach Mohrungen anberaumt war; 20, 68, 128, 160, 394, 414, 531 und 558. Lyndentwich, Claus (vor 1375 – † 1398 oder bald danach), war der Bruder von Johanes d. J. (s. unter Lyndentwich, Johanes d. J.). I. J. 1375 schichteten sich beide Brüder mit ihren elterlichen Erbteilen voneinander ab (Stadtbuch 2, Nr. 783); 614 und 645. Lyndentwich, Johanes d. J. († 1397 oder bald danach), schichtete sich i. J. 1375 von seinem Bruder Nicolaus vom elterlichen Erbteil ab (Stadtbuch 2, Nr. 783). Johanes hat dabei die väterliche Bude am Kirchhof übernommen, die er i. J. 1377 zu Gunsten des Heinrich Mönch belastete (Stadtbuch 2, Nr. 853, vgl. damit Stadtbuch 1, Nrrn. 655 und 1557). I. J. 1383 oder kurz davor erwarb Johannes das Haus von Reymer Byland am Markt, auf dem eine Grundschuld zu Gunsten der Kinder des Claus Colberg stand (Stadtbuch 2, Nrrn. 1286, 1423 und 1768). Für die Alarme von 1384 Oktober und 1388 war Johanes persönlich aufgeboten. Außerdem diente er im Aufgebot vom Februar/März 1389, das gegen die neumärkische Falkenburg zur Befreiung des als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereisten Herzogs von Geldern, ausgezogen war (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 27, 105, 188, 272, 350, 437 und 614. Lyngen, Herman von (vor 1372 – † 1404 oder danach), war ein Sohn Jacobs von Lingen und ein Stiefsohn Johan Grothes (s. unter Grothe, Johan). Herman





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ist zusammen mit Willam Crudener (s. unter Crvdener, Willam) mit einer Bude ­für ein Los eingetragen, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/­129, S. 85b); 463, 726 und 766. Lynckenow († 1397 oder danach), war vielleicht personengleich mit Michel oder mit dessen unbekanntem Bruder (s. unter Lynkenow, Michel). Michil Lynkenow war Besitzer eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte. Das Los kaufte Michil i. J. 1397 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 84); 637. Lyndebeke, s. Lyntbeke. Lyneczow. Im Stadtbuch sind zu 1393 Peter und sein Sohn Claus Lyueczow (!) als Besitzer eines Zinses eingetragen, der auf dem Haus des Nicolaus Bomgarten in der Gerberstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 1650). Vermutlich war es Claus, der zusammen mit Haneke Ryke die Schnicke befehligte, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 641. Lynkenow, Michel († 1385 oder danach), diente während der Sommerreise 1385 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) mit dem Pferd seines Bruders; 90. Lyntbeke, Vicke († 1411 oder danach), war Vater einer Tochter namens Girdrud. Sie ist zu 1417 im Erbebuch belegt (APG 369,1/118, S. 297 f.). Vicke ist zu 1411 als Besitzer eines Hauses und einer dahinter stehenden Bude in der HeiligGeist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2189); 804 und 938. Lyppe, s. Lippe. Mälzer, [der], in Grefors Haus (s. unter Greffor, Niclos); 941. Masesche, die († 1385 oder bald danach). Vermutlich handelt es sich bei ihr um die Witwe des zw. 1380 und 1385 verstorbenen Schneiders Mas (Stadtbuch 2, Nr. 1091); 95. Maskendorp, Petir († 1393 oder danach), wohnte an der Hommel. Zu 1410 ist ein Maskendorpp belegt, dem die Kämmerei Geld für die Befüllung eines Kahnes mit Brennholz zum Abbrennen eines vor der Ordensburg stehenden Häusleins zahlte (Nowa Księga, Nr. 1064); 396 und 557. Matern († 1417/1418 oder danach?), gehörte laut Kriegsbuch zum Fleischeramt. Namensgleichheit besteht zu einem zw. 1410 und 1413 nachweisbaren Stadtdiener (s. Nowa Księga, Nrrn. 1042, 1044, 1106, 1136–1139, 1185, 1190, 1235, 1266, 1310 f. und 1338). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Materne unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 908. Matt(is), der Zimmermann († 1413 oder danach). Meister Mattis ist zwischen 1404 und 140 häufig belegt für Bauarbeiten an Brücken (Nowa Księga, Nrrn. 96, 147, 154, 277, 297, 304 und 382), an der Schule (Nowa Księga, Nr. 114), an Lorenz Zedelers Haus über der Hommel (Nowa Księga, Nr. 117), am Heringshaus (Nowa Księga, Nr. 128), am Markttor (Nowa Księga, Nrrn. 133, 308), an der Gasse bei dem Ratmann Iacob Glogaw (Nowa Księga, Nr. 135), an Wasserleitungen (Nowa Księga, Nrrn. 136 und 178), an der Gasse beim Brücktor (Nowa Księga, Nr. 138), an der Schleuse an der Hundebeke (Nowa Księga, Nr. 150),

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am Speicher bei der Teerlastadie (Nowa Księga, Nr. 155), am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 166, 192, 303 und 338), an den Schlagbäumen bei der Ziegelscheune (Nowa Księga, Nr. 170), an Verkaufsbuden (Nowa Księga, Nr. 270), am Haus des Stadtschreibers (Nowa Księga, Nr. 274), am Hauptbrunnen bei der HeiligGeist-Mühle (Nowa Księga, Nr. 276), am Heilig-Geist-Tor (Nowa Księga, Nr. 283), an der Gasse beim Tobiastor (Nowa Księga, Nr. 287 f.), an der Gasse zum Komptowschen Eck (Nowa Księga, Nr. 290), an der Gasse bei Herrn Lyffarde (Nowa Księga, Nr. 291), an der Gasse beim alten Pfeifenbrunnen am Markt (Nowa Księga, Nr. 292), an der Gasse in der Brückstraße in Marktnähe (Nowa Księga, Nr. 293), an der Wasserleitung bei der Temenitze (Nowa Księga, Nr. 294), an der Schleuse bei dem Sankt-Georg-Häuschen an der Lastadie (Nowa Księga, Nr. 312), am Haus auf der Heilig-Geist-Brücke (Nowa Księga, Nr. 317), am Haus auf dem Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 337) und am Pfeifenbrunnen (Nowa Księga, Nr. 395 f.). I. J. 1405 ersetzte ihm die Kämmerei seine Auslagen für die Besichtigung eines neuen Krans in Danzig (Nowa Księga, Nr. 263). In der vierten Woche des Jahres 1413 leitete er die umfangreichen ­Befestigungsarbeiten am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 1374). Mattis diente im Aufgebot, das sich am Feldzug ins Dobriner Land von 1409 beteiligte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 903. Mechilke, lutke (1388); 277. Mechlin, s. Nechelin. Medebruwer, Lemke († zw. 1379 und 1383), besaß i. J. 1349 ein Haus in der Gerberberstraße, das vorher Hermann Pagentop gehörte (Stadtbuch 1, Nr. 825, und Stadtbuch 2, Nr. 559). Das Haus lag bei dem von Dietrich Prangow (Stadtbuch 2, Nr. 1274; s. auch unter Prangow). I. J. 1369 schichtete sich Lemke von seinen Kindern aus erster Ehe, nämlich Wendel, Dorothie und Hanneke, ab (Stadtbuch 2, Nr. 539). Die Abschichtung von seiner Tochter Margarethe fand i. J. 1379 statt (Stadtbuch 2, Nr. 985). Lemkes Wohnhaus in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1974; s. auch unter Vrowendorpe, Gotze, und unter Perd, Petir) befand sich i. J. 1383 im Besitz von Peter Perd (Stadtbuch 2, Nr. 1316). Möglicherweise besaß Lemke auch ein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1989, mit ebd., Nr. 1828); 212 und 366. geb. Medebruwer, Margarethe (vor 1349 – † 1389 oder bald danach), hatte als Stiefgeschwister Wendel, Dorothie und Hanneke (Stadtbuch 2, Nr. 539). Sie war i. J. 1349 verheiratet mit einem gewissen Kunko (Stadtbuch 1, Nr. 826). I. J. 1369 schichtete sie sich mit ihrem mütterlichen Erbteil von ihrem Vater ab, wobei sie das halbe Haus in der Gerberstraße, Schmuck und sonstige Gegenstände sowie eine Rente erhielt, die auf dem Wohnhaus ihres Vaters in der Tobiasstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 985; s. auch unter Medebruwer, Lemke); 212 und 366. Medebrvwir, s. Medebruwer Medenow, Barbara († 1391 oder bald danach), war eine Tochter des Ratmannes Hartwich Medenow († 1385 oder davor), die er mit Gele Zeland hatte. Mutter und Tochter erwarben i. J. 1385 einen Zins, der auf dem Haus von Henric Konigisberg in der Gerberstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1398). Barbara war eine









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Nichte von Margaretha, der Frau Hermanns von Lubic (s. unter Lubic, Herman von), und Gertrud, der Frau von Tydemann Huge (s. unter Huge, Tyde d. J.), sowie von Jurian und Hartwich d. J. Medenow, von denen sich Hartwich i. J. 1376 trotz der Abwesenheit seines Bruders abschichtete (Stadtbuch 2, Nr. 826). Zu 1391 ist Barbara als Inhaberin eines Zinses belegt, der auf dem Hofgut von Peter Tymmerman in Groß Mausdorf stand (Stadtbuch 2, Nr. 1607); 383 und 498. Mederik, Euerd († 1412 oder davor), war Schiffer und Englandfahrer (HR 4, Nr. 179, und Jenks: England, S. 934). In den Quellen ist er erstmals zu 1391 als Brecher der gegen Flandern verhängten hansischen Handelsblockade belegt (HR 4, Nr. 179, und Carstenn, S. 146). I. J. 1393 wurde Euerds Schiff von Leuten Herzog Johanns von Mecklenburg gekapert und nach Wismar geführt (HR 4, Nr. 160). Wohl i. J. 1379 verheiratete Euerd sich mit der Schwester von Claus Huge und Witwe von Claus Colberg. Den Vormündern seiner Stiefkinder verzinste er bis 1383 ihr väterliches Erbteil (Stadtbuch 2, Nr. 970 f.). Von seinen eigenen Kindern sind Niclas, Iacob, Werner und Arnd namentlich bekannt (Stadtbuch 2, Nr. 2251). Euerd wohnte in einem Haus in der Fischerstraße gegenüber den Schuhbuden, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 57). Das Haus wurde zu seinen Lebzeiten mehrmals belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1347 f., 1554 und 1590). Euerds aktiven Kriegsdienste beschränkten sich auf das Elbinger Aufgebot vom Februar/März 1389, das gegen die neumärkische Falkenburg gezogen war, um den dort gefangen gehaltenen Kriegsgast des Ordens, den Herzog von Geldern, zu befreien (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253); 129, 139, 189, 276, 348, 454, 498, 645 und 717. Mederik, Jacop († 1412 oder danach), war Schiffer. Er war ein Sohn von Euerd Mederik und damit ein Bruder von Niclas, Werner und Arnd Mederik (s. unter Mederik, Euerd). I. J. 1411 verpfundete Jacop zu Danzig sein Schiff von 100 Last sowie eine aus Holz und Teer bestehende Ladung. Von dem Holk hatte der Königsberger Großschäffer ¼ Schiffsanteil (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 3182, und Handelsrechnungen, S. 294,4). Jacop verschiffte im Auftrag von Hildebrand Veckinchusen flandrische Tuchwaren (Lesnikov, S. 173,11). Jacop besaß in der engen Gasse zur Böttcherstraße ein Haus (Stadtbuch 2, Nrrn. 1865, 1966, 2091). Zusammen mit seinen Brüdern hatte Jacop noch i. J. 1412 das elterliche Haus in der Fischerstraße inne (Stadtbuch 2, Nr. 2251); 655, 735 und 777. Meijbom/Meybom, Hannes (vor 1353 – † nach 1390 Nov. 19), besaß neben einem Garten eine Verkaufsbude bei der Schule (Stadtbuch 1, Nrrn. 1462 und 1835). Er gehörte als Reiter zum Alarmaufgebot von 1385 Juni. Ob er mit dem zu 1391 und zu 1403 als Kompan von Mentzel Nechlin genannten Meybom personengleich war, ist fraglich; 55. Mekelborch, s. auch Mekelborg. Mekelborch, Claus († 1385 oder danach); 80. Mekelborg, Henrich d. Ä. († 1398 oder danach), ist nicht zu verwechseln mit Heyne Mekelborg (s. unter Mekelborg, Heyne). Henrichs bekannten Söhne hießen Johannes (Stadtbuch 2, Nr. 1191) und Heinrich. Letzterer war vielleicht

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personengleich mit dem Namensträger, der sich i. J. 1419 in Leipzig immatrikulierte (Perlbach: Prussia scholastica, S. 78). Hans von der Heyde war ein Schwiegersohn von Henrich d. Ä. (Stadtbuch 2, Nr. 2347). Claus Rutger ist zu 1420 als Witwer von Gertrud, einer anderen Tochter Henrichs, belegt (APG 369,1/117, S. 17). Henrich besaß ein Haus in der Gerberstraße, das zu Gunsten von Heinrich Mönch (s. unter Monch, Hinrich) belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1450). Henrich war Heringshändler, denn er zahlte im Herbst 1398 Pfundzoll für eine Fracht Heringe, die er von Hans Treptow verschiffen ließ (Pfundzollregister, Nr. 18 f). Zu seiner Bude am Muckenberg, mit der er zusammen mit Albert Achenborner im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 59). Er war für die im Juni 1386 ausgerufene Landwehr aufgeboten. I. J. 1397 gehörte Henrich zur Besatzung einer Elbinger Barse, die die Stadt zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Henrichs Sohn Johannes unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 146, 371 und 639. Mekelborg, Heyne (vor 1378 – † 1403 oder danach), ist zu 1378 erstmals belegt, und zwar als Eideshelfer für seinen Stiefsohn Steffan (Stadtbuch 2, Nr. 885). Laut Kriegsbuch hatte er einen namentlich unbekannten Sohn, mit dem er zu 1388 gestellungspflichrtig war. Das Kriegsbuch unterscheidet zwischen Heyne/ Heyneke/Heinke und Henrich/Hinrich Mekelborg; ein Verwandtschaftsverhältnis beider zueinander ist unklar. Heyne hatte einen Schwager namens Cuneke. An Heynes Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). Heyne war für den zweiten Alarm Ende Juli 1388 persönlich mit dem Pferd seines Sohnes aufgeboten; 35, 200, 342, 437, 615, 637, 717 und 975. Mekelborg, Petir († vor 1409 Aug. 11), bewohnte ein Haus in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1374 und 2343), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 63). Seine unbekannte Frau war die Mutter einer Tochter; 38, 130, 155, 433, 586 und 967. Mekelborgh, Gerborch (vor 1384 – † 1403 oder danach), ist zu 1384 als Tochter des verstorbenen Schusters Marquart Mekelburg und als Besitzerin eines Hauses in der Gerberstraße belegt, das in der Nähe zum Haus von Iohannes Meleburg stand (Stadtbuch 2, Nr. 1320). Die Schuhbude ihres Vaters stand bei der Schule (APG 369,1/1376, Bl. 3v); 725. Mellen, Brosoke von (vor 1389 – † 1394), war ein Sohn von Rulof von Mellen (s. unter Mellen, Rulof von) und Vater von Hermann und Caspar von Mellen (Stadtbuch 2, Nr. 2174). Brosoke war zusammen mit seinem Vater für den Alarm aufgeboten, der Mitte Juni für Mohrungen ausgerufen wurde. Danach gehörte er zu den Teilnehmern der Litauenreise des Ordens im Sommer 1394 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Von dieser Reise scheint Brosoke nicht mehr lebend zurückgekehrt zu sein, denn seine Spuren verlieren sich danach; 388 und 573.



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– Mellen, Frau von. Bei ihr handelt es sich vermutlich um die Witwe des Ratmannes Dietrich von Mellen († 1385). Sie bezog Einkünfte von der Bude von Arnt PrFsche am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 922), vom Haus von Nyckel Pawenczagil an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 724), vom Steinhaus von Heinrich Mushunt in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 928 und Nr. 1045) und von dem halben Haus von Johann Vlugge in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 953); 109. – Mellen, Hans von († 1405 oder danach), war verheiratet mit einer gewissen Barbara, die zu 1418 als Witwe belegt ist. Sie war eine Verwandte, möglicherweise sogar eine Schwester von Heinrich Rovers (s. unter Rouer, Heinrich d. J.) Gattin und nachmaligen Ehefrau von Peter Zukow (APG 369,1/117, S. 9); 805. – Mellen, Jutte von († 1396 oder danach), war Inhaberin eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete, das sie i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 85). Sie ist wohl wegen des fehlenden Titels ‚Frau‘ nicht mit der ‚Frau von Mellen‘ (s. unter Mellen, Frau von) gleichzusetzen; 430. – Mellen, Mathis van († 1418 oder danach), ist zu 1414 als Stadtvogt nachweisbar (Nowa Księga, Nr. 1418). Seine Beteiligung am hansischen Seehandel belegt das Elbinger Pfundzollregister von 1398. Danach zahlte er für unbestimmte Waren, die er vom Schiffer Johann Berndissen verfrachten ließ, Pfundzoll (Pfundzollregister, Nr. 10b). Zu 1418 ist Mathis unter den Erbnehmern des Vermögens von Claus Cornegil (s. unter Cornegel, Claus) aufgeführt, das dieser aus seiner Erbschaft von Gertrud, der Frau von Johann von Thorun, erworben hat (APG 369,1/117, S. 7). I. J. 1386 wurde Mathis zum Alarm aufgeboten. Im Jahr darauf diente er bei der Landwehr, 1394 nahm er an der Sommerreise des ­Ordens nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) teil und gehörte schließ­lich zum Elbinger Aufgebot, das sich an der Winterreise Anfang 1405 nach ­Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) beteiligte. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Mattis unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 139, 173, 574, 661 und 814. – Mellen, Rulof von (vor 1349 – † 1405 oder danach), ist erstmalig zu 1376 als Ratmann im Zusammenhang mit seiner Verordnung für den Schießgarten (Czaja: Urzędnicy, S. 57, und CDW I,3, Nr. 1) erwähnt. Er wohnte bei den Brotbänken in der Fleischerstraße neben Johann Ravensberg (vgl. Stadtbuch 2, Nrrn. 984 und 1916, mit ebd. Nr. 2336). Zu dem Haus gehörten zwei Lose jenseits der Teerlastadie, die Rulof i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 11 und 36), und wohl auch ein drittes Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 64). An Rulofs Haus bei der Temenitze haftete zudem ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 85). Der Bude bei den Mönchen, mit der er zusammen mit Johan Byland (s. unter Biland, Johanes) im Hofstättenbuch eingetragen ist, war ein Los zugewiesen, das ebenfalls bei den Ziegelscheunen lag (APG 369,1/129, S. 65). Zu 1378 ist Rulof als Besitzer von Eckbuden in der Brückstraße nachweisbar (APG 369,1/124, S. 1). Im Zins-

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buch ist Rulof zu 1385 als Inhaber einer Bude vor dem Tobiastor kegen der Wenygenpforte belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Von seinen Kindern ist nur Brosoke namentlich bekannt (s. unter Mellen, Brosoke von). Wegen des Vorkommens des Vornamens Hermann in direkter Linie könnte Rulof unmittelbarer Nachfahre des erstmals zu 1371 belegten Ratmannes Hermann von Mellen gewesen sein. Rulof bezog Einkünfte von den Häusern von Johann Zost (Stadtbuch 1, Nr. 845), des Fleischers Johanes am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 890), von Nicolaus Stouenberch bei [Nikolaus] Wickerow in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1424 und Nr. 1498) und vom Steinhaus Tydeman Ryners bei dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 856). Rulof vereinnahmte Zinsen vom Erbe des Gewölbegießers Nikolaus KnGt, vom beim Arbeitshaus gelegenen Erbe eines Hinzke (Stadtbuch 2, Nr. 380 f.) und von einer Bude in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1277). Einkünfte flossen ihm auch aus Hufen in Lupushorst und in Mausdorf zu (Stadtbuch 2, Nr. 1387, 1447 und 1449, sowie Stadtbuch 2, Nr. 1480 und 1904). Rulof war erster Hauptmann des Elbinger Aufgebotes vom Frühjahr 1384, das an der Schiffsreise des Ordens nach nach Litauen teilnahm, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. Mit seinem Sohn Brosoke gehörte er zu den Teilnehmern des Alarmaufgebotes, das für den 1389 Juni nach Mohrungen anberaumt war; 1, 33, 93, 107, 126, 139, 173, 177, 388, 416, 438, 520 und 673 f. Melsack s. auch unter Melsak und Melsagk. Melsak, Mattis († 1404 oder danach), war ein Sohn von Lorentz (s. unter Melsagk, Lorentz) und ein Bruder von Merten und Symon Melsack (s. unter Melsak, Merten, und Melsack, Symon). Matthis erwarb i. d. J. 1400 und 1401 zusammen mit seinem Bruder Mertin Zinseinnahmen vom Hausteil ihres Bruders in der unteren Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1872, 1890 und 1941); 717 und 804. Melsak, Michel († 1409 oder danach); 904. Melsack, Merten († 1417/1418 oder danach), war ein Sohn von Lorentz Melsagk (s. unter Melsagk, Lorentz) und ein Bruder von Symon und Mattis Melsack (s. unter Melsak, Symon, und Melsack, Mattis). Merten erwarb i. d. J. 1400 und 1401 zusammen mit seinem Bruder Mattis Zinseinnahmen vom Hausteil ihres Bruders in der unteren Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1872, 1890 und 1941). Zu 1401 ist Merten im Besitz von Zinsen vom Haus Nicolaus Melsacks in der Fischerstraße, das vorher Mertens Vater gehörte, nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1929). Zu 1413 ist Merten als Inhaber eines Hauses an der Hommel belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2270). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Merten unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 717 und 931. Melsack, Symon († 1409 oder danach), war ein Sohn von Lorentz Melsagk (s. unter Melsagk, Lorentz) und ein Bruder von Merten und Mattis Melsack (s. unter Melsak, Merten, und Melsack, Mattis). Symon ist als Inhaber eines Hauses in der unteren Fischerstraße belegt, das er erstmals i. J. 1400 zu Gunsten



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seiner Brüder belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1872, 1890 und 1941). Symon war Bierbrauer oder –händler (Nowa Księga, Nr. 961). Er diente im Aufgebot für das Ordensheer, das im Sommer 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) eingefallen war. Da die Nachrichten über ihn danach abbbrechen, könnte er damals oder im Jahr darauf bei Tannenberg gefallen sein; 698, 717 und 864. – Melsagk, Lorentz († zw. 1390 und 1394), war Inhaber eines Steinhauses in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 693, 1163 und 1929). Das Haus ging nach seinem Tod in den Besitz seines mutmaßlichen Bruders Claus über (s. Melsak, Claus). Zu seinem Haus bey Troppowe gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 60). An Lorenz’ Haus an der Hommel haftete ein Los, das ebenfalls bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 65). Auch an der dortigen Bude, mit der er zusammen mit Hans Beddemaker im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 72). Lorentz war verheiratet mit seinem ehemaligen Mündel Elysabeth, der Schwägerin von Tidemann Grote und von Hermann Ambrosius/Broseke (Stadtbuch 2, Nr. 871). Die domina Elysabeth war in ihrem Alter Pfründnerin des Sankt-Georgs-/Heilig-Leichnams-Spitals, was ihr Grabstein mit dem Todesdatum 1394 April 22 vom dortigen Kirchhof nahelegt (Schmid: Inschriften, Nr. 175). Lorentz’ Söhne hießen Matthias, Martin und Simon (Stadtbuch 2, Nrrn. 1872, 1890 und 1941). Im Jahre 1387 befehligte Lo­ rentz zusammen mit Lambert von der Lynden die Elbinger Schützen, die Baumaßnahmen bei Labiau sicherten; 9, 134, 160, 188, 273, 339, 443, 475 und 717. – Melsak, s. auch unter Melsagk. – Melsak, Claus († 1425 oder bald danach), ist zu 1401 als Vater von Veronica, Hanko und Werner belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1915). Sein Testament mit einer Messstiftung datiert von 1425 April 2 (Oliński, S. 389 Nr. 5). Namens- und wohl auch Personengleichheit besteht mit dem Schiffer einer Schute von acht Last, der im Danziger Pfundzollbuch zu 1409 nachgewiesen ist (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 1277). I. J. 1411 erhielt Claus von der Kämmerei Geld für eine Lieferung Bier (Nowa Księga, Nr. 1211), was ihn mittelbar als Bierbrauer oder -händler ausweist. Er besaß ein Haus in der Fischerstraße, das vorher seinem mutmaßlichen Bruder Lorentz gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1929). An Clausens Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 78). Zu 1417 ist Claus als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße, des nachmaligen Hauses Nr. 2 in der Wilhelmstraße, nachgewiesen (Schmid: Inschriften, Nr. 175). Zu dem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das er i. J. 1397 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 37). Claus beanspruchte einen Zins, der auf dem Haus des Iohann Rybe bei der Apotheke in der Fischerstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr., 1959). Er gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Mai 1404 bei Preußisch Friedland in Stellung ging. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit einem Harnisch verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 181, 289, 581, 656, 730, 769 und 864.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Melsak, Hannus († 1425 oder danach), war sicherlich personengleich mit Hanko, einem Sohn von Claus Melsak (s. unter Melsak, Claus). Hannes ist zu 1409 als Besitzer eines Hauses in der Turmstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2103). I. J. 1425 war er verheiratet mit Elzebet, der Mutter von Berude und Claus Schonefeld (APG 369,1/117, S. 46); 862. – Mergenwerdir, Hans von († 1403 oder danach), ist im Stadtbuch zu 1399 als Besitzer einer Bude am Wasser eingetragen, die vorher Johann von Bremen gehört hatte (Stadtbuch 2, Nr. 1824); 717. – Merten († 1409 oder danach). Hans Mertyn war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 74). Merten wurde von den Fleischern für den Feldzug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) aufgeboten; 981. – Mertensdorff, s. Mertinsdorp. – Mertensdorp, s. Mertinsdorp. – Mertinsdorp, Mathis (vor 1381 – † 1404 oder danach), war Schiffer. Für ein zu seinem Haus gehörendes Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie ist er zusammen mit Heinrich Barenwolt (s. unter Barenwolt, Heinrich) im Hofstättenbuch eingetragen (APG 369,1/129, S. 31). Darin ist er auch zusammen mit Niclos Schonensee (s. unter Heruorde, Johan d. Ä.) als Besitzer einer Bude vermerkt, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 73). Mathis gehörte zu den Unterzeichnern eines Beschwerdeschreibens aus d. J. 1381 wegen Unterstützung von Seeräubern durch den dänischen Hauptmann zu Helsingborg (HR 3, Nr. 141). Niclas war ein Sohn von ihm (Stadtbuch 2, Nrrn. 2250 und 2298). Mathis besaß eine Bude am Wasser, die er i. J. 1389 zu Gunsten von Johann von Hervord und Ambrosius belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1561). Die Bude, die neben der des Hanneke Telgite stand, gehörte früher Roter von Hervord (Stadtbuch 2, Nr. 1645, vgl. mit ebd., Nr. 818). Mathis stand in Geschäftsbeziehungen zum Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, OF 154, Nr. 347). Zusammen mit Johann Ropelhorst (s. unter Ropelhorst, Johan) war er Hauptmann auf dem Holk, der zu dem Geschwader gehörte, das die Elbinger im Herbst 1397 auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86); 367, 450, 635 und 646. – Metze († 1389 oder danach), war eine Tochter von Claus Sumreke und Stieftochter von Liefhard d. M. Hervord (s. unter Heruorde, Lyfhard d. M.). Für das Aufgebot zur Befreiung des als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereisten Herzogs von Geldern, der auf der neumärkischen Falkenburg gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253), steuerte Metze einen Wäppner bei; 326. – Mewa, s. Mewe. – Mewe, Jacop von der († 1417/1418 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das er i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 64). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Jacop unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 583, 646, 682 und 815.



Prosopographisches Verzeichnis

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– Meybom († 1403 oder danach), gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 Schwetz deckte. Für die Landwehr, die im Mai 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung ging, war Meybom der Kompan von Menczel Nechelin (s. Nechelyn, Menczel); 486, 507 und 719. – Meybon, s. Meybom. – Meye, Peter († 1425 oder danach), ließ i. J. 1409 über Danzig Salz und Tuch einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 189). Peter besaß an der Hommel ein Haus, das i. J. 1376 zu Gunsten von Peter Rogow belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 807). Das Hausgrundstück war i. J. 1412 wüst (Nowa Księga, Nrrn. 1276 und 1357; vgl. damit auch ebd., Nr. 794). Zu 1425 ist Peter als sog. ‚Beisorge‘ für Hinrich Stotemburg belegt (APG 369,1/117, S. 45). Für die Heerschau von 1417/1418 hatte Peter den Besitz einer Plate und eines Eisenhutes angegeben. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen der Straße an der Hommel (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 391, 553 und 661. – Michiel, s. Mycheleke. – Mildehofft, Niclaus († 1404 oder danach); 804. – Misener, Johan († 1417/1418 oder danach), war i. J. 1385 Besitzer einer Bude ­czwisschen beyden thoren (APG 369,1/1376, Bl. 7r). Er ist in der Liste der Heerschau von 1417/1418 unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 736 und 778. – Misoner, s. auch Misener. – Misonersche, dy († 1422 oder danach), war wohl die Witwe von Henric Misoner, der der Stadt i. J. 1385 für eine Bude zw. dem Brück- und dem Fischertor zinste (APG 369,1/1376, Bl. 4v) und der i. J. 1388 im Besitz der ehemaligen Bude des Ratmannes Johannes Huxer am Wasser belegt ist (Stadtbuch 2, Nr. 1483). Sie bezog vom Königsberger Großschäffer flandrische Tuchwaren (Schuldbücher 1, Nrrn. 1077, 1098 und 1123). Ihr Haus in der Schmiedestraße war zu Gunsten von Herman Quast belastet, der den Zins nach seinem Ableben für eine i. J. 1422 wirksam gewordene Messstiftung in der Thomaskapelle im Turm an der Nordseite verfügte (APG 369,1/116, S. 52); 656 und 730. – Molner, Hans († 1412 oder danach), ist zu 1409 als Inhaber eines Hauses in der Fischerstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2108), zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte, das Hannus i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 25). Zu Hansens Haus beim Rathaus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Hans i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). Er dürfte mit dem Inhaber einer Bude im Fischertor, deren Keller die Stadt i. J. 1408 wölben ließ (Nowa Księga, Nr. 586), personengleich gewesen sein. Da die Kämmerei ihn i. J. 1412 für eine Lieferung Bier bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1295), war Hans wohl Bierbrauer oder -händler. Namensgleichheit besteht mit dem Hauptmann des Elbinger Aufgebotes für die i. J. 1410 bei Thorn in Stellung gegangene Landwehr (Nowa Księga, Nrrn. 1005 und 1169); 836. – Mommelkenhofd, Claus († vor 1409 Aug. 11), hatte ein Haus vor dem Markttor, zu dem ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag

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(APG 369,1/129, S. 65). Das Haus belasteten i. J. 1415 seine Witwe Gertrud und ihr Sohn Nikolai zu Gunsten von Hans und Vrone, der Kinder Hans Richenbachgers (Stadtbuch 2, Nr. 2335). Girdrud und ihr Sohn Claus sind zu 1417 bezeugt (APG 369,1/118, S. 350). Sie selbst bezog Zinseinkünfte von der Wurt von Klaus Holtzsten in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2137). Claus beanspruchte Zinseinkünfte von den Häusern Markward Basts beim Heumarkt und Heinrich Rutenbergs in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1871 und 1936); 11, 101, 129, 140, 246, 302, 738 und 792. – Mommelkenhoft, s. Mommelkenhofd. – Mommelkenhouptissche, Gertrud († 1415 oder danach), war die Witwe von Claus Mommelkenhofd, (s. unter Mommelkenhofd, Claus); 864. – M=nch, s. auch Monch. – M=nch, Bertolt d. J. († 1410), war ein Sohn des Ratmannes Heinrich Mönch (s. unter Monch, Hinrich). Bertolt war verheiratet mit Aleyd Beyer. Ihre gemeinsame Tochter Aleyd ist zu 1412 als Inhaberin eines Zinses belegt, der auf dem Haus ihrer Mutter in der Fischerstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2240). Im fortgeschriebenen Liber villarum von 1403 ist sie als Mitbesitzerin des Hofgutes ihres Großvaters Heinrich ausgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Zu 1409 ist Bertolt erstmals als Besitzer eines Hofguts tzu dem Lewenberge belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2127, s. auch ebd., Nr. 2228). Bertolt diente im Elbinger ­Aufgebot, das am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm. Der Zinserwerb seiner Tochter von 1412 erhärtet den Verdacht, dass Bertolt zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg gehört; 833 und 973. – Monch, Georg († 1405 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Heinrich Mönch (s. unter Monch, Hinrich); 833. – Monch, Hinrich (* vor 1359 – † 1420), ist erstmals zu 1383 und letztmals zu 1420 als Ratmann nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 63 und 97). Hinrich war ein Sohn von Berthold d. Ä. Mönch († 1359 oder davor) und seiner Frau Hilgund († 1382 Sept. 28) und ein Bruder des 1409 verstorbenen Domherrn und nachmaligen pomesanischen Bischofs Johann Mönch (Schmid: Inschriften, Nr. 166, Glauert, S. 471–476, und Stadtbuch 1, Nr. 1847). Er war ein Stiefsohn von Johann Ubeke, denn dieser wurde mitgegeschädigt, als Engländer Hinrichs Holk zw. 1375 und 1385 kaperten (Carstenn, S. 141, und HR 2, Nr. 199 § 4). Zw. 1378 und 1406 ist Hinrich als Englandfahrer nachgewiesen (Jenks: England, S. 938). Hinrich hatte nachweislich die Söhne Johann (s. unter Monch, Johann), Georg/Jürgen/Jurian (Stadtbuch 2, Nrrn. 1911, 2008, 2127 und 2205, und Nowa Księga, Nrrn. 1180 und 1262) und Bertold (Stadtbuch 2, Nr. 2127 und 2228). Seine Tochter Gertrud war i. J. 1420 mit Wycboldt Ulrichs verheiratet (APG 369,1/117, S. 18). I. J. 1398 nahm er zusammen mit dem Ratmann Johann von Thorun für die Stadt ein unverzinsliches Darlehen vom Komtur, dem Grafen Konrad von Kyburg, entgegen (Stadtbuch 2, Nr. 1789). Hinrich und Johann Huxer zahlten das Darlehen am 2. Mai 1399 dem Marienburger Tressler zurück (Tresslerbuch, S. 3). Hinrich übte i. d. J. 1403 f., 1407 und 1410 f. das Amt des



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Innenkämmerers aus (Elbinger Antiquitäten, S. 287, Nowa Księga, Nrrn. 1071, 1156, 1164–1167, 1206, 1214, 1242, 1257 und 1260 f.). Hinrich war Inhaber des Hofgutes neben dem von Hans Volqin (Elbinger Antiquitäten, S. 41; s. auch unter Volqwin, Hans d. J.), eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1619) oder am Brotmarkt, an dem zwei Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hafteten (APG 369,1/129, S. 78 und 81), und eines Hauses am Heumarkt. Zu diesem gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 54). Zu seinem Eckhaus an der Tobiasgasse (APG 369,1/124, S. 1) gehörten drei Buden, denen ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen war (APG 369,1/129, S. 62). Auch an seinem Haus hinter dem Eckhaus hing ein dortiges Los (APG 369,1/129, S. 85a). Hinrich beanspruchte Zinse vom Erbe Klaus Schonewalts (Stadtbuch 2, Nr. 1071), vom Haus von Merten Melsakk in der Hommelstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2270), vom Haus von Iacob Buechwalt, das vorher dem Ratmann Arnold Querhagen gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1100), vom Haus von Gerke Herzeveld in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2040), vom Haus und den dazu gehörenden Buden von Heinrich Wichert und seiner Frau Kethe Querhagen in der Tobiasstraße in Marktnähe (Stadtbuch 2, Nr. 2142), vom Haus Tidemann Huges in der engen Gasse gegenüber dem Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1359), vom Haus von Magdalene Czitterphenning (Stadtbuch 2, Nr. 1421), vom Haus der Kinder von Peter Rogouw in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2300), vom Haus Johann Mekelborgs in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1439 und 1450), vom Erbe des Ratmannes Johann Drogehorn in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1471), vom Haus von Ludeko Lutow in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1522), vom Haus von Mathewes Vlrich in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2064), vom Haus Iurgens van Lubec in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nr. 2304), vom Haus der Witwe von Gerke Connike in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2245), vom Haus Albert Bedekes in der engen Gasse (Stadtbuch 2, Nr. 1537), von Hofgut von Johanes Glogow (Stadtbuch 2, Nrrn. 1548 und1704), vom Haus von Nicolaus Frangkenhagen (Stadtbuch 2, Nr. 1572), vom Haus von Iacobus HGge bei den Fleischbänken in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1775), vom Querhaus vor und hinter Hermann Goltbach in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1582), vom Haus Gottfried Vrowendorps in der Nachbarschaft von Peter Perd (Stadtbuch 2, Nr. 1602), vom Haus von Johann Wise am Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1861), vom Haus Heinrich Vredes beim Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2190), vom Haus der Witwe des Ratmannes Iohan Rote beim Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2381) und vom Haus von Johann von Thorun in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2252). Dazu empfing Hinrich Budenzinse von Johann Lyndentwig beim Kirchhof an der Schule (Stadtbuch 2 Nr. 853), von Johann Repelhorst (Stadtbuch 2 Nr. 1732), von Heinrich Nodorp zw. Brücktor und Heilig-Geist-Brücke (Stadtbuch 2 Nr. 1739), von Steffen Pilgerym in der oberen Fleischerstraße (Stadtbuch 2 Nr. 2004), von Heinrich Rouber zwischen dem Brücktor und dem Heilig-GeistTor (Stadtbuch 2 Nr. 2082), von den Kindern des Ratmannes Johann von Dul-

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men hinder der kirchen thore (Stadtbuch 2 Nr. 2187) und von Bertolt Monsterberg beim Kirchhof zwischen den Schuhbuden (Stadtbuch 2 Nr. 2330). Außerhalb der Stadt pflegte Hinrich, Zinse von einer Hufe des Schulzen zu Fürstenau und von einer Hufe tzu dem Lewenberge (Stadtbuch 2, Nr. 1793, 2127 und 2228) einzunehmen. Außerdem war er zw. 1406 und 1410 (APG 369,1/116, S. 5) und wiederum i. J. 1413 Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 2274, und Nowa Księga, Nr. 1329). I. J. 1403 schickte ihn Hochmeister Konrad von Jungingen zusammen mit dem Danziger Johann Godeke nach England, um ein Handelsabkommen mit den Räten König Heinrichs IV. auszuhandeln. Im Juli 1404 begab sich Hinrich zusammen mit dem Ratmann Johan Rode nach Danzig, um dort die Bemannung einer Flandernflotte mit Söldnern zu beratschlagen (Nowa Księga, Nr. 19, und HR 5 Nr. 203). Ende September 1405 war Hinrich mit anderen hansischen Vertretern beim Empfang einer englischen Gesandtschaft durch den Hochmeister auf der Marienburg zugegen (Staatsverträge 1, Nr. 19, und Pelech: Pfundzoll, Nrrn. 145 und 175). J. J. 1407 sandte ihn die Stadt zusammen mit Claus Wulf zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland, wo er mit anderen städtischen Sendeboten an einer Unterredung in Sachen der Scheltworte Johanns von Thorun teilnahm (Nowa Księga, Nr. 443). Die Angelegenheit wurde während der Tagfahrten zu Marienburg im Sommer 1407 vor dem Hochmeister verhandelt, wobei Hinrich, Claus Wulf und Johann Rode Elbing vertraten (Nowa Księga, Nr. 444; HR 5, Nrrn. 427, 462 und 472). Aus nicht geklärter Ursache geriet Hinrich in einen Gegensatz zu den preußischen Städten, bei dem ihm zeitweilig sogar der Verlust des Bürgerrechts drohte (OBA 28396). 1410 und in den drei Folgejahren ist Hinrich häufig als Ratsendeboten bei Ordensgebietigern (Nowa Księga, Nrrn. 1012 f. und 1015), dem polnischen König (Nowa Księga, Nr. 1014) und in sonstigen Missionen (Nowa Księga, Nrrn. 1127 f., 1194, 1474 und 1476) belegt. Der Stadt verkaufte er i. J. 1411 ein Pferd und 1414 eine Last Kalk (Nowa Księga, Nrrn. 1175 und 1456). Hinrich befehligte er als einer der städtischen Hauptleute das Elbinger Aufgebot während der Kriegszüge des Ordens gegen Litauen und Polen in den Jahren 1383, 1384, 1386 und 1388. Auch i. J. 1410 gehörte er zu den Hauptleuten des Elbinger Aufgebotes und nahm somit an der Schlacht bei Tannenberg teil. Ihm gelang damals das Kunststück, einen Teil der Elbinger Kriegskasse vor dem feindlichen Zugriff zu retten (Nowa Księga, Nrrn. 999, 1002 und 1003). Zu 1414 ist Hinrich zusammen mit dem Ratmann Tidemann Nase als Ältermann des ersten Quartiers erwähnt (Nowa Księga, Nr. 1440). Für die Heerschau von 1417/1418 hat Hinrich den Besitz zweier Harnische angegeben (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 2, 105, 126, 133, 177, 257, 400, 413, 520 f., 560, 566, 669, 805, 815, 833, 846, 848 und 973. – Monch, Johann († 1417/1418 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Heinrich Mönch (s. unter Monch, Hinrich). Johann ist zu 1408 als Bürger (Księgi Młodego, Nr. 842) und zu 1410 als Bürgermeister der Jungstadt Danzig nach­ gewiesen (Glauert, S. 476). Dem fortgeschriebenen Liber villarum von 1403 nach war Johann Besitzer von einem Drittel des väterlichen Hofgutes (Elbinger



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Antiquitäten, S. 41). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers ohne Waffenbesitz aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 833. Monnch, s. Monch. Monster, s. Monstir. Monsterberg, Claus († 1389 oder danach); 405 und 572. Monsterberg, Henrich (vor 1385 – † 1411 oder danach), ist möglicherweise identisch mit dem zu 1411 belegten Gürtler gleichen Namens (Nowa Księga, Nr. 1249); 87, 643 und 695. Monsterberg, Jocob († 1409 oder danach), war dem Kriegsbuch nach ein Bruder von Johan Monsterberg (s. unter Monsterberg, Johan); 980. Monsterberg, Johan († zw. 1417 und 1418), wohnte laut Kriegsbuch gegenüber der Schule und ist deswegen von dem nachmaligen Ratmann gleichen Namens zu unterscheiden (s. unter Monsterberg, Johanes). Johan ist noch i. J. 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 201). Dem Kriegsbuch nach war Johan ein Bruder von Jocob (s. unter Monsterberg, Jocob). I. J. 1418 quittierte Barbara, Tochter von Hans Munsterberg, mit Hilfe ihrer Vormünder Cuneke Ryman (s. unter Ryman, Kuneke) und Gregor Herendorf die Vormundschaft von Peter Dornebeke. Bei der Gelegenheit finden auch ihre Mutter Katharina und ihr Stiefvater Eggerd Landtgreve Erwähnung (APG 369,1/117, S. 9 f.). Johan diente im Aufgebot, das sich im Sommer 1409 am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte; 980. Monsterberg, Johanes († 1435), ist erstmals zu 1413 und letztmals zu 1435 als Ratmann nachgewiesen, (Czaja: Urzędnicy, S. 92 und 109). Trotzdem wird im Kriegsbuch seine namentlich unbekannte Gattin schon zu 1409 mit ‚Frau‘ betitelt. Zu 1356 ist ein Iohannes Munsterberch als Inhaber einer Hufe belegt, die er zu Gunsten von Johann d. M. von Thorun belastete (Stadtbuch 1, Nr. 1914). Ein Iohannes Munsterberch ist zu 1376 als Besitzer eines Hauses an der Hommel nachweisbar, von dem Iohannes Wachsmut Einkünfte hatte (Stadtbuch 2, Nr. 811 f.). Derselbe Hausbesitzer ist zu 1378 als Stiefvater von Hinric, Sohn des Laurentius, im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 951). I. J. 1413 übte Johanes mit Claus Crossin das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief aus (Nowa Księga, Nr. 1331). Im Jahr darauf suchte er den Elbinger Komtur zu Liebstadt auf, um mit ihm wegen der Warenniederlage zu Dollstädt zu verhandeln (Nowa Księga, Nr. 1473), überwachte wegen des Ausfuhrverbots von Getreide bei Balga die auslaufenden Schiffe (Nowa Księga, Nr. 1474), inspizierte mit Engelke Smyd das Balgaer Tief und begab sich mit Claus Volmersten zum Hochmeister, um mit ihm über das Tief und über die Dollstädter Niederlage zu beraten (Nowa Księga, Nr. 1476). Johanes scheint Handelsbeziehungen zu Schweden unterhalten zu haben, denn er verkaufte i. J. 1411 dem Elbinger Rat ein schwedisches Pferd (Nowa Księga, Nr. 1174). I. J. 1418 hat er seine Vormundschaft für eine Elisabeth wohl deswegen niedergelegt, weil sie sich damals mit Hans Bomgard (s. unter Bomgarde, Hans) verheiratete (APG 369,1/117, S. 10). Zu 1423 ist Johanes als Vormund von Katherina, der Witwe von Junge Jacob, und von Bar-

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bara, Stieftochter von Herman Stobaye (s. unter Stobay, Herman), nachweisbar (APG 369,1/117, S. 32 und 34). Johanes besaß Zinseinkünfte vom Haus des Polen Clement hinter dem Mönchschor (Stadtbuch 2, Nr. 56) und vom Haus von Iacob Redepennig in der Mönchstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2219). Einkünfte bezog Johanes auch über eine Geldrente in Höhe von 50 Mark, die er von Czilge, der Mutter des Frauenburger Domherren Johan Reges und von Ydes, der Frau des Rößeler Bürgers Hannus Medyn, gekauft hat. Yde tilgte spätestens i. J. 1427 den Kredit (APG 369,1/117, S. 55). I. J. 1414 befehligte Johanes mit Tideman Nase das Elbinger Aufgebot für die Landwehr (Nowa Księga, Nrrn. 1436 und 1525). Damals war er mit Heinrich Cruceburg als Ältester auch für die Befestigungsarbeiten im Bereich des dritten Quartier zuständig (Nowa Księga, Nr. 1440). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johanes unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet. Für das dritte Quartier war er zu der Zeit als Hauptmann eingeteilt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270 f.); 950. – M=nster, Heinrich († 1417 oder danach), ist zu 1378 mit Johan van Epe (s. unter Epe, Johan von) als Inhaber zweier Buden am Wasser nachweisbar (APG 369,1/124, S. 7). Heinrich ist noch 1417 als lebend belegt (APG 369,1/118, S. 317 und 331); 853. – Monstir, Tyde von († 1414), war mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem zw. 1398 und 1402 nachgewiesenen Schreiber des Königsberger Großschäffers Tydemann M=nster (vgl. Schuldbücher 1, Nr. 110, 124, 280, 498 und 932 mit OBA 1837) und danach bis 1410 Elbinger Wirt des Komturs von Brandenburg (Sarnowsky: Wirtschaftsführung, S. 774 f.) personengleich. Im gegebenen Falle hätte er seinen gesellschaftlichen Aufstieg dem Orden zu verdanken, der ihn 1411 als Vertrauten im Rat durchsetzte. Im Auftrag des Rates reiste Tyde zusammen mit dem Ratmann Johann Werner i. J. 1411 nach Preußisch Holland zu Unterredungen mit dem Elbinger Komtur (Nowa Księga, Nr. 1194). I. J. 1412 gehörte Tyde zu den preußischen Sendeboten, die vom ungarischen König Sigismund zu Friedensverhandlungen mit Polen nach Ofen eingeladen wurden (Nowa Księga, Nr. 1260). Tyde nahm als einer der Elbinger Sendeboten an der Zusammenkunft mit Hochmeister Heinrich von Plauen in Thorn vom 4. bis 7. Sept. 1412 teil (Nowa Księga, Nr. 1262). Im Auftrag des Rates ließ Tyde dem Elbinger Hauskomtur wohl Ende 1412 ein Weingeschenk übermitteln (Nowa Księga, Nr. 1290). Im darauffolgenden Jahr gehörte Tyde zu den städtischen Sendboten, die zweimal nach Marienburg zogen, einmal zu einer Tagfahrt wegen schottischer Übergriffe auf Preußen und andermal anlässlich der Absetzung Heinrichs von Plauen als Hochmeister (Nowa Księga, Nr. 1331). Am 22. April 1414 war Tyde zusammen mit dem Elbinger Ratmann Claus Wulff erneut in Thorn, wo der neue Hochmeister Michael Küchmeister mit dem polnischen König Verhandlungen führte (Nowa Księga, Nr 1473; Staatsverträge, S. 106 Nr. 104). Neben seinen Geschäften als Elbinger Sendebote war Tyde von 1411 bis 1412 zusammen mit Heinrich Kreuzburg als Schäffer zuständig für die Befahrbarkeit des Balgaer Tiefs (Nowa Księga, Nr. 1198, 1241 und 1257). Tydes letztes



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Lebens­zeichen ist in Gestalt eines Rechnungseintrages für Ausgaben anlässlich einer 1414 unternommenen Reise zur Inspektion der Entwässerungsgräben bei Schönwalde überliefert (Nowa Księga, Nr. 1516, s. auch Czaja: Urzędnicy, S. 93). Während seiner Tätigkeit als Schreiber des Großschäffers tat sich Tyde mit Hermann Huxer, dem Thorner Lieger des Großschäffers, zusammen, um vornehmlich mit flandrischen Tuchwaren, Gewürzen und Konfekt zu handeln. Zu seinen Abnehmern gehörte der Komtur von Balga (Schuldbücher, 1, Nr. 280, 498 und 932; OBA 1837). Tyde war verheiratet mit einer Grete. Sie und ihr Kind Orthie hatten Zinseinkünfte vom Haus von Lorenz Wytte in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nr. 2372). Tyde besaß Zinseinkünfte vom Haus des Ankerschmieds Heinrich Wulf in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2076). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Munstersche unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 70 und 409. – Monther, Brun († zw. 1403 und 1404), besaß ein Haus, zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 35 und 80). Brun nahm Ende Mai 1384 persönlich an der Reise nach Litauen zu Schiff teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129– 134) zu helfen. Da seine Witwe (s. unter MFntersche) für den Gotlandfeldzug von 1404 veranlagt worden war, muss Brun damals schon tot gewesen sein; 92, 128, 289, 551, 656 und 730. – Montow, war wohl identisch mit Claus Muntov (s. unter Muncov, Claus). – Muntaw, s. unter Muncov. – Munter, Munthir, s. unter Monther. – MFntersche, BrGn († 1404 oder danach), war die Witwe von Brun Monther (s. unter Monther); 770 und 892. – Muncov, Claus († 1410 oder danach). Claus Muntow war Fuhrmann, denn die Kämmerei zahlte ihm i. d. J. 1409 und 1410 die Auslagen für seine entsprechenden Dienste (Nowa Księga, Nrrn. 983, 988 und 1119); 242, 299, 603 und 855. – Muntow, s. unter Muncov. – Muntzer, s. Monther. – Murer, Claus († 1409 oder danach); 705 und 875. – Mus, Hintze († 1417 oder danach), war Sohn von Kunne Mus (s. unter Muse). Er ist noch i. J. 1417 zusammen mit seinen Kindern belegt (APG 369,1/118, S. 355). Hintze besaß ein Haus in der Gerberstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das er i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 60); 789 und 901. – Muse, Kunne († zw. 1388 und 1391), war Besitzer eines Hauses in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1593), das nach seinem Tod an die ‚ehrbare Frau‘ Mus und ihren Sohn Hintze überging (Stadtbuch 2, Nr. 1585); 234. – Mushunt, Claus d. J. († 1409 oder danach). Der Wohnplatz in der Heilig-GeistStraße spricht dafür, dass es sich bei Claus um einen Sohn von Hans Mushunt (s. unter Mushunt, Hans d. J.) gehandelt hatte. Dies unterscheidet ihn auch von

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Nikolaus Mushunt, der Besitzer eines Eckhauses am Marktor in Richtung St. Georg war (Stadtbuch 2, Nr. 1183); 800. Mushunt, Hans d. J. († 1404 oder bald danach). Ein Johannes Mushunt war Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße, das zu 1353 zu Gunsten Liefhards d. Ä. von Hervord belastet war (Stadtbuch 1, Nrrn. 1461 und 1464). Das Haus gehörte i. J. 1384 dem Zimmermann Wulf (Stadtbuch 2, Nrrn. 914 und 1178). Anne, Nichte von Johannes’ Schwester, stand zu 1353 unter seiner und seines Schwagers Arnold Vormundschaft (Stadtbuch 1, Nr. 1471). Dieser Johannes oder wohl eher Johannes d. J. war zu 1394 Besitzer eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße, das vorher dem Schmied Nicolaus Morgenstern gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1693, 1699 und 2227). Das Haus war zu 1395 zu Gunsten des Ratmannes Johann d. M. von Thorun und dessen Frau Barbara belastet (Stadtbuch 2, Nr. 834). Zu dem dabeistehenden Gebäude gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Hans i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 33). Da sein Haus in der Heilig-Geist-Straße in der Nähe der Hommel lag, dürfte der zu 1400 nachweisbare Brauer Mushunt (Tresslerbuch, S. 55) mit Johannes d. J. personengleich gewesen sein. Zu 1389 gehörte Mushunt neben Ditlyf zu den Gesellen Hinzes von den Stegen. An Hans’ Haus bei Dytliue (s. unter Ditlyf) und an seinem Haus bei Werdelow (s. unter Werdelow, Claus) hafteten je ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 80 und 85b). Hans Mushunt gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Für den Verlust eines der Schlittenpferde, die Hans zusammen mit Cord Hoppe und Hans d. J. Volqwin für die Winterreise 1399 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) stellte, erstattete die Kämmerei im selben Jahr den Gegenwert (Kämmerei-Rechnungen, S. 375); 111, 392, 569, 636, 670 und 800. Mvs, s. Mus. Mycheleke, [der] lutke († 1390 oder danach); 190, 351 und 437. Mychilke, s. Mycheleke. Mynden, Arnd von († 1410 oder bald danach), besaß laut Pfundzollregister von 1398 eine Schute von zwei Last (Pfundzollregister, Nr. 19). Er handelte mit Fisch (Pfundzollregister, Nr. 18e, und Nowa Księga, Nr. 1115) und Tuch, weswegen er und Johanes Lammeshoupt (s. unter Lammeshoupt, Johanes) in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer standen (Schuldbücher 1, Nrrn. 1066 und 1195; Handelsrechnungen, S. 219,18). Über Danzig ließ Arnd i. J. 1409 Seehundstran und Butter verfrachten (Pfundzollbuch, Nr. 410). Im Kriegsbuch ist er zu 1409 unter den Gutsbesitzern von Steinort aufgeführt, die für den Feldzug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gestellungspflichtig waren; 191, 279, 334, 452, 601, 602, 647 und 879. Mynden, Haneke von († 1403 oder danach), ist zusammen mit Herman und Michil van Ruden (s. unter Ruden, Herman von, und Ruden, Michil von) im Hofstättenbuch als Besitzer einer Bude in der Mönchstraße eingetragen, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 73); 748.



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– Myessonersche, s. unter Misonersche. – Nacke, Bernd († 1409 oder danach), ist im Kriegsbuch zu 1404 erstmals mit ‚Herr‘ betitelt. Als Ratmann ist er sonst nicht belegt. Gegen Bernds geistlichen Stand spricht der Umstand, dass die Schreiber des Kriegsbuches Geistliche üblicherweise als solche gekennzeichnet haben; 804 und 928. – Nacke, Claus († zw. 1389 Juni 15 und 1393 Jan. 5), besaß ein Haus an der Hommel, das zu Gunsten von Bertram Betke belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1262). Zu 1386 ist Hannus Becker als Besitzer des Hauses belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1411 und 1436); 56 und 391. – Nackessche, die († 1399 oder bald danach), war sicherlich die Witwe von Claus Nacke (s. unter Nacke, Claus). Sie war Besitzerin eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das sie i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 70); 553 und 661. – Naugard, s. Nougard. – Naze, Tydeman (vor 1399 – † 1432), ist erstmals zu 1399 als Ratmann und erstmals zu 1423 als Bürgermeister nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 77, 100 und 106). Er bewohnte ein Haus am alten Markt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 61). I. J. 1399 erstattete ihm die Kämmerei Auslagen für die Schafferei des dort wohl im Vorjahr für den Gotlandfeldzug ausgerüsteten Friedeschiffes der Elbinger (Kämmerei-Rechnungen, S. 374; Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 434). I. J. 1404 mussten Johann von Thorun und Heinrich Mönch zu Marienburg Tydeman in einem Streit mit Danziger Bürgern wegen Gerste verantworten (Nowa Księga, Nr. 18). Dass Tydeman hauptsächlich im Getreidehandel tätig war, belegen auch die für die Jahre 1421 und 1422 erteilten Ausfuhrlizenzen (OBA 4033). Zu 1404 ist Tydeman als Kirchenstiefvater nachgewiesen (Nowa Księga, Nr. 43). I. J. 1405 hielt er sich mit den Bürgermeistern und anderen Ratsgliedern im Werder auf, um Abwasserangelegenheiten der Petershagener und die Weihe des Friedhofes des Kirchspiels von Groß Mausdorf zu bereden (Nowa Księga, Nr. 252), übte mit Johan Raw das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief aus (Nowa Księga, Nrrn. 216, 256) und besichtigte zusammen mit anderen Ratsgliedern das Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 332). Zu 1406 ist Tydeman neben Tyde von der Wyde als Baumeister belegt (Nowa Księga, Nr. 351 und 380). I. J. 1407 beglich die Kämmerei Ausgaben für Tydemans Besichtigung der Arbeiten an verstopften Wasserrohren (Nowa Księga, Nr. 394) und für eine Fahrt nach Danzig, die er im städtischen Auftrag zur Vorbereitung des Besuchs von Hochmeister Konrad von Jungingen unternahm (Nowa Księga, Nrrn. 462 und 500; Carstenn, S. 90). Zum selben Jahr ist auch Tydemans erneute Zuständigkeit für das Balgaer Tief belegt (Nowa Księga, Nr. 522). I. J. 1408 übermittelte Tydeman der Kämmerei die Ausgleichszahlung von Heinrich Mönch für dessen ,remanent‘ genanntes Dienstversäumnis (Nowa Księga, Nr. 546) und verhandelte mit dem Hochmeister zu Putzig wegen der Getreideausfuhr (Nowa Księga, Nr. 597). I. d. J. 1409 und 1410 war Tydeman verantwortlich für die Außenkämmerei (Nowa Księga, Nrrn. 892, 1004 und 1074). In dieser Eigenschaft

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empfing er i. J. 1410 verschiedene Zinse (Nowa Księga, Nr. 998). Auf Geheiß der Bürgermeister unternahm er auch unterschiedliche Fahrten ins Werder, um Wasserbauarbeiten zu besichtigen und Neubruchangelegenheiten zu regeln (Nowa Księga, Nrrn. 942 f. und 1082). I. J. 1410 empfing Tydeman Geld für Arbeiten am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 1083) und unternahm wegen eines beabsichtigen Holzverkaufes eine Fahrt zum Vogt von Leske (Nowa Księga, Nr. 1107). Im folgenden Jahr legte er vor den Außenkämmerern Rechnung u. a. für Einnahmen von den Lastadien (Nowa Księga, Nr. 1164). I. J. 1411 begaben sich Tydeman und Anthonius Volmerstein nach Stargard zu einer Unterredung mit dem sich dort aufhaltenden Hochmeister (Nowa Księga, Nr. 1194). Im selben Jahr zahlte die Kämmerei dem Feldwart Buke eine von Tyde zugesagte Summe Geldes aus (Nowa Księga, Nr. 1234). Tydeman selbst entschädigte die Kämmerei für eine Fahrt in das Werder wegen der Registrierung des Holzeinschlages (Nowa Księga, Nr. 1236). I. J. 1412 bekleidete Tydeman wiederum das Amt des Außenkämmerers (Nowa Księga, Nrrn. 1257 und 1261). Wohl im Zusammenhang mit seiner Funktion als preußischer Vogt in Schonen, die er nachweislich i. J. 1412 bekleidete (Perlbach: Vögte, S. 167), stehen wohl auch seine damaligen Besuche beim Großkomtur und beim Ordenstressler (Nowa Księga, Nr. 1261 f.). Den Städtetag zu Marienburg von 1412 Juli 11 besuchte er zusammen mit Claus von Krossen (HR 6, Nr. 97). Dem Hauskomtur zahlte Tydeman i. J. 1413 den Anteil des Ordens an der Hinterlassenschaft von Barthus, dem verstorbenen Diener des Elbinger Komturs, aus. Die andere Hälfte überwies er an die Kämmerei (Nowa Księga, Nr. 1325). Die Kämmerei verbuchte im selben Jahr Ausgaben zur Besserung von Tydemans erster Reise nach Schonen (Nowa Księga, Nr. 1327), die Tydeman im Sommer 1412 in seiner Eigenschaft als Vogt der preußischen Vitte zu Falsterbo wegen der Besetzung der Vitte durch dänische Fischer unternahm (HR 6, Nr. 97 f.), und für eine Fahrt zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland (Nowa Księga, Nr. 1331). Zu 1414 ist Tydeman im städtischen Schulzenamt belegt (Nowa Księga, Nr. 1418). Zu seinen Amtspflichten gehörte die Einsetzung der Geschworenen und der Kirchenväter in den Stadtdörfern, die er zusammen mit dem Ratsherrn Claus Volmersten im selben Jahr vollzog (Nowa Księga, Nr. 1516). Kurz vor Ausbruch des sog. Hungerkrieges begab sich Tydeman in Begleitung mehrerer Ratsleute nach Preußisch Mark (Nowa Księga, Nr. 1474), um dort die Botschaft von den gescheiteten Bemühungen des Hochmeisters entgegenzunehmen, den drohenden Krieg mit Polen abzuwenden (s. dazu Nöbel, S. 79). Nach dem polnischen Einfall begleitete u. a. Tydeman den Ratsherrn Claus Wulff, der mit einer Botschaft ins Heerlager zum polnischen König zog, bis nach Neukirch auf der Elbinger Höhe (Nowa Księga, Nr. 1475). Schließlich vertrat Tydeman auf zahlreichen Städteund Ständetage zw. 1416 und 1432 die Belange seiner Stadt (ASP 1, Nrrn. 207, 218 f., 287, 289 f., 294, 306, 309, 318, 320, 324, 326, 330, 332, 335–338, 340, 350, 352, 355, 357, 360, 362, 378, 380, 383–387, 390, 392, 394, 396f., 403, 408, 422 und 424) und trug somit auch Mitverantwortung für die letztlich verhängnisvolle Entscheidung der Städte, das Angebot des Hochmeisters von 1432 Nov. 12, den



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neu gebildeten Landesrat mit eigenen Vetretern zu besenden (ASP 1, Nr. 430), auszuschlagen. Zu 1426 trat er mit Girke Grymme als Vormund von Hannus, Sohn von Goetke Flesschener, auf (APG 369,1/117, S. 51). Im Jahr darauf ist er zusammen mit Hartwig d. J. Betke (s. unter Bedeke, Hartwich d. J.) als Vormund von Andris, Sohn von Jacob Stobbelaw (s. unter Stublow, Jacob d. J.), nachweisbar (APG 369,1/117, S. 22). Tydeman erwarb von den Erben des bei Tannenberg gefallenen Ratmannes Johann d. J. von Hervord die Hälfte seines städtischen Vorwerks (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Tydeman hatte Zinseinkünfte von Hufen zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nr. 921 f.), von Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 694, 1152, 1159, 1211), vom Hofgut Marquard Groses (Stadtbuch 2, Nr. 868), vom Hofgut von Euerhard in Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 1516, 1563, 1618), vom Hofgut des Ratmannes Iacob Glogaw (Stadtbuch 2, Nrrn. 1912, 1998), vom Hofgut Lodewic Kreftisdorfs und seiner Stiefkinder (Stadtbuch 2, Nr. 1917), vom Hofgut Hermann Volqwins (Stadtbuch 2, Nr. 1946), von Hufen zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 978, 988, 1017, 1080, 1158, 1204, 1446, ), vom alten Krug zu Dammerau (Stadtbuch 2, Nr. 1081), vom Haus von Hincze von Monstir bei der alten Badstube am Wasser (Stadtbuch 1, Nr. 724) vom Haus von Iohannes Donre in der oberen HeiligGeist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1229), vom Haus von Jorgen Dorn in der HeiligGeist-Str. (Stadtbuch 2, Nr. 2033), vom Haus der Kinder von Ritze Wulff in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2210), vom Haus von Katherine Nuemeistir an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1467), vom Haus Peter Bulls in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1942), vom Haus von Iohannes Vicke in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2005, 2028 und 2111), vom Haus von Iohannes Herseueld in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2012), vom Haus von Conrad Snell in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2056), vom Haus von Hannes LMtouw in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2079, 2090), vom Haus von Peter Schulte vor dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2107), vom Haus der Witwe des Langen Peter und ihrer Kinder vor dem Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2158), vom Erbe Konke Peynes in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2233), vom Haus von Iohannes Vrowendorff in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2272), von der Bude des Flaschenschmiedes Gerko de Lunen am Heilig-Geist-Friedhof (Stadtbuch 2, Nr. 1694), von der Bude Ludeko Lutows in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1952), von der Eckbude Iohann Langes beim Brücktor (Stadtbuch 2, Nr. 1999), von der Bude der Kinder des Ratmannes Johan van Dulmen beim Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nr. 2186) und von der spitzen Bude von Andrews Allenstein an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 2348). I. J. 1413 wurde Tydeman auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 2275) für das städtische Darlehen an den Hochmeister (Nowa Księga, Nrrn. 1329 und 1465). Während der Wintereise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235 f.) befehligte Tydeman als Hauptmann das Elbinger Aufgebot. Für das Aufgebot, das an der Sommerreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f.) teilnahm, waren Tydeman und Johann Raw als Kriegsschäffer zuständig (Nowa Księga, Nr. 256). Wohl wegen seines Amtes als Außenkämmerer konnte Tydeman wäh-

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rend des Krieges von 1410 nicht persönlich teilnehmen. Deswegen zahlte er im Jahr darauf die Ablösesumme von 16 Mark und 2 Skot (Nowa Księga, Nrrn. 1164, 1166 und 1168). I. J. 1414 scheint er das Elbinger Aufgebot nicht nur für die Landwehr (Nowa Księga, Nr. 1436), sondern auch für einen Feldeinsatz im sog. Hungerkrieg (s. dazu Nöbel, S. 80–85) befehligt zu haben (Nowa Księga, Nr. 1521–1523). Dieser steht vermutlich im Zusammenhang mit dem Streifzug einer marodierenden polnisch-litauischen Rotte, die Ende August 1414 bis vor das Schmiedetor kam und dort die Jakobikirche entweihte (Himmelreich, S. 36). Im selben Jahr ist Tydeman mit Heinrich Mönch als Ältester für das Firmariequartier (Nowa Księga, Nr. 1440), das wohl mit dem ersten städtischen Quartier identisch war (zu den Quartieren s. Elbinger Antiquitäten, S. 31–34), belegt. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er als einer der Hauptleute des ersten Quartiers mit zwei Harnischen und zwei Pferden verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 682 und 815. Nechelyn, Menczel († zw. 1417/1418 und 1419), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 84). Menczel hatte aus erster Ehe den Sohn Johannes. Dieser bekundete i. J. 1419 vor dem Stadtrat, von seiner Stiefmutter Gertrud, der Ehefrau von Lorentz Gerkens, den ihm zustehende Vermögensanteil erhalten zu haben (APG 369,1/117, S. 9). Hannus, Sohn von Tydeman Rodinger (s. unter Rudinger, Tydeman), war sein Mündel (APG 369,1/117, S. 55). Menczel erwarb zusammen mit Marquart Mechelyn i. J. 1408 Zinseinkünfte vom Haus und der Bude von Hannes Steynord in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2066). Menczel diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Nov. 1390 Preußisch Friedland deckte. Damals war Meybom (s. unter Meybom) sein Kompan. Bei der Rückeroberung Gotlands im Frühjahr 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) nahm Menczel ebenfalls teil. Er war wohl mit dem in der Liste der Heerschau von 1417/1418 als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichneten Menczel des dritten Quartiers personengleich (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 205, 360, 507, 648, 719, 757 und 878. Nickel, s. Nyckel. Nidinger, Hans († 1398 oder danach); 649. Nisze, Jacob von der († 1394 oder danach); 579. Nogarde, s. Nougarde. Nougarde, Hinrich d. J. († nach 1391 Sept. 6), ist in der Ordnung des Schießgartens von 1376 als Regent belegt (CDW I,3, Nr. 1). Er war ein Sohn des Ratmannes Johann Naugard (Stadtbuch 2, Nr. 686). Er selbst ist erst zu 1391 als Ratmann nachweisbar (Elbinger Antiquitäten, S. 288). Hinrich gehörte zu den Teilnehmern des nach Königsberg aufgebotenen Alarmes von 1384 Okt. Während der Kriegsreise im Sommer 1385 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) diente er mit zwei Pferden. Hinrich bezog Einkünfte vom Hofgut von Johann Stenbeke (Stadtbuch 2, Nr. 686), vom Steinhaus Jakob Schadewolts in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nr. 1006), vom Haus von Johann Ubeke bei der Temenitze in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1146), vom Haus von Laurenz Melsak in





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der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1163), von Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 695 und 711) und von Hufen zu Steinbeke (Stadtbuch 2, Nr. 1333 f.). Heinrich war auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 708); 5, 39, 59, 106, 175, 184, 416 und 520. Nyckel (vor 1346 – † zw. 1391 und 1393), war Besitzer eines Hofgutes und wohl personengleich mit Nicolaus, dem erstmals im Stadtbuch zu 1346 eingetragenen Sohn des Schulzen Thideko von Fürstenau (Stadtbuch 1, Nrrn. 848, 853, 1100 und 1622). Im Frühjahr 1389 nahm er persönlich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Im Nov. 1390 diente Nyckel im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging. Danach zählte er zu den vier Wäppnern, die die städtischen Höfe für die Sommerreise 1391 nach Wilna ausrüsteten. Da seine Witwe für die Winterreise 1393 zu gestellen hatte, musste Nyckel zwischenzeitlich gestorben sein. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass Nyckel während der Sommerreise von 1391 gefallen ist; 125, 364, 497, 514, 555, 595 und 676. Nyeman, Barbara († 1403 oder danach), war Tochter von Engelke Nyeman (s. Nyeman, Engelke); 717. Nyeman, Claus († 1404 oder danach), diente im Elbinger Aufgebot für den den ersten Gotlandfeldzug des Jahres 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 456–461); 727 und 767. Nyeman, Dorothea († 1415 oder danach), war eine Tochter von Engelke Nyeman (s. Nyeman, Engelke). I. J. 1415 erwarb sie einen Zins vom Haus von Peter Schepel in der Gerberstraße am Gerberturm (Stadtbuch 2, Nr. 2326); 717. Nyeman, Engelke († 1402 oder davor), ist zu 1393 als Besitzer eines Hauses und einer Bude in der oberen Gerberstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1664). Zu dem Haus gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 68). Einem korrigierten Stadtbucheintrag von 1402 zufolge war Engelke Vater der Töchter Katke, Lucia, Barbara und Dorothea (Stadtbuch 2, Nr. 1975); 717. Nyeman, Haneke d. J. († 1409 oder danach), besaß i. J. 1381 ein Haus am Markttor, das vorher Tydemann Iode gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1189). Haneke war auch in Groß Mausdorf begütert. Sein dortiger Grundbesitz belastete er letztmalig i. J. 1409 (Stadtbuch 2, Nrrn. 1520, 1904, 1735 und 2121). Hans Nueeman war verheiratet mit Margarethe, der Witwe von Tydeman Schonenwolde. Zu 1424 ist er in einer Vormundssache seines Stiefsohnes Tydemann beiläufig erwähnt (APG 369,1/117, S. 42); 660, 792 und 907. Nyeman, Hince d. J. († 1409 oder danach), war möglicherweise identisch mit dem zu 1376 belegten Sohn Hinrics d. Ä. und Inhabers eines Zinses vom Haus des Engilco in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 825); 893. Nyeman, Katke († 1403 oder danach), war eine Tochter von Engelke Nyeman (s. Nyeman, Engelke); 717. Nyeman, Lucia († 1403 oder danach), war eine Tochter von Engelke Nyeman (s. Nyeman, Engelke); 717.

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– Oldehaff, Cuneke († 1417 oder danach), ist noch 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 355); 901. – Oldehoff, s. unter Aldehoff. – Oldenselle († zw. 1391 und 1394), könnte mit dem zu 1365 belegten Albert Oldense oder mit dessen namentlich unbekannten Sohn personengleich gewesen sein (Stadtbuch 2, Nr. 232). Albert war Hausbesitzer in der Heilig-Geist-Straße (APG 369,1/1376, Bl. 6r). An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 86). Eine Identifizierung mit dem zu 1409 im im Danziger Pfundzollbuch als Englandfahrer nachweisbaren Heinrich Aldenselle (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 81, 284 und 1310) ist wegen des davor eingetretenen Todes von Oldenselle ausgeschlossen. Bertolt von Oldenselle war Besitzer eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das er i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 72); 166, 410, 427 und 532. – Oldenzellische, dy († 1404 oder danach), war die Witwe von Oldenselle (s. unter Oldenselle). Sie ist zu 1404 als Pfründnerin von St. Georg belegt (Nowa Księga, Nr. 2); 565. – Olichman, Heinrich († 1411 oder bald danach), ist zu 1406 als Besitzer eines Hauses an der Hommel belegt, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 73). Das Haus war von dem des Lange Kyrstan lediglich durch eine Mauer getrennt (Stadtbuch 2, Nr. 2030). Im Schuldbuch des Königsberger Großschäffers von 1404 ist Heinrich für eine Geldschuld eingetragen, die er mit seinem Haus an der Hommel und seinem Garten auf dem Mühldamm absicherte (Handelsrechnungen, S. 218,34). Da Heinrich beim Königsberger Großschäffer noch zu 1411 eine nichtbeglichene Lieferung an Roggen offen hatte (OF 147, Bl. 339), könnte er in demselben Jahr oder bald danach gestorben sein; 565 und 804. – Ølichman, s. Olichman. – Oltman, s. auch Altman. – Oltman, Albert (vor 1356 † zw. 1390 und 1396) ist zu 1376 erstmals als Ratmann im Zusammenhang mit seiner Verordnung für den Schießgarten nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 57, und CDW I,3, Nr. 1). Aus demselben Jahr stammt auch die Nachricht über die Vergabe eines Darlehens an Albert durch den damals bereits verstorbenen Schiffer Heyno de Dartze (Liber memorialis, Nr. 568). An seinem Haus in der Fischerstraße haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Albert i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 71). Die Kinder aus erster Ehe, Germann/Gereco und Gele/Gertrud, bezogen Zinseinkünfte aus der Bude von Johann Wasmut bei Berthold von Mude (Stadtbuch 2, Nr. 547). Die beiden schichtete Albert i. J. 1379 ab (Stadtbuch 2, Nr. 966). Zu Alberts Bude, für die er im Hofstättenbuch zusammen mit den Kindern von Marqwart Cannengysser aus erster Ehe eingetragen war, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Albert i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). Albert hatte mit seiner zweiten Frau Katharina (s. unter Altmansche) den Sohn Heinrich und die Töchter Reyneke, Katke, Reynborg und Margaretha (Stadtbuch 2, Nrrn. 1738 und 1955). Albert



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bezog Einkünfte vom Haus von Johannes Kolner am Brotmarkt neben Gereke Rouber (Stadtbuch 2, Nr. 796), vom Haus von Lubert Gyselbrecht beim Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1433 und 1567), vom Haus von Nickel Kone in der oberen ­Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1484) und von der Bude von Ludeko Beyenvliet am Wasser (Stadtbuch 1, Nr. 1670); 22, 47, 127, 134, 183, 193, 413 und 433. – Oltman, Heinrich († 1410), war ein Sohn des Ratmannes Albert Oltman mit seiner Frau Katharina (s. unter Oltman, Albert). Heinrich besaß ein Haus am Burgtor, zu dem zwei Lose am Elbing jenseits der Teerlastadie gehörten, die er i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 7 und 21). An dem Haus haftete ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 86). Weiterhin gehörten zu seinem Haus in der Heilig-Geist-Straße ein Los jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 9 und 85a). An Heinrichs Wohnhaus haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen, das er i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 54). Als Ratmann ist er erstmals zu 1408 belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 87). Da seine Witwe i. J. 1411 für Bierlieferungen bezahlt wurde (Nowa Księga, Nr. 1211), scheint Heinrich das Braugewerbe ausgeübt zu haben. Aufgrund seiner Pfundzoll­ abgabe im Jahre 1398 für eine Salzeinfuhr (Pfundzollregister, Nr. 26a) wird ersichtlich, dass Heinrich auch in den hansischen Fernhandel eingebunden war. Heinrich hatte Zinseinkünfte vom Haus des Goldschmiedes Rutcher am Eck (Stadtbuch 1, Nr. 1981), von den Häusern Johanns von Giissen und des Fleischers Nickel KFnen in der Heilig-Geist-Straße sowie vom Neubau Heinrich Husmans zwischen dem Böttchertor und der Fleischwaage (Stadtbuch 2, Nrrn. 2058 und 2115 f.). Heinrich besaß Hufenzinse zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1889). An den kriegerischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Heinrich erstmals beim Aufgebot für die Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Heinrichs Aufgebotsverpflichtung für die Winterreise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235 f.) erfüllte Claus von Krossen (s. unter Krossen, Claus von). Als Hauptmann des Landwehraufgebotes und als Schäffer tritt Heinrich zu 1409 in Erscheinung (Nowa Księga, Nrrn. 986 und 989). Für den Landwehrdienst musste ihn eigens ein Bote aus Braunsberg zurückrufen (Nowa Księga, Nr. 770). Laut Kriegsbuch befehligte er zusammen mit Hinrich Crutzeburg und Johann von Herford (s. unter s. unter Crutzeburg, Hinrich, und Heruorde, Johanes d. J.) im selben Jahr eine ‚Maje‘ genannte Einheit des Elbinger Aufgebotes für den Feldzug nach Dobrin (s. auch Nowa Księga, Nr. 778). Im Verlauf dieses Krieges ging die Maje bei Osterode in Stellung (Nowa Księga, Nr. 779). Im Frühjahr 1410 nahm er in seiner Eigenschaft als Schäffer eine Summe Geldes ein (Nowa Księga, Nr. 1003). Sein wohl letztes Lebenszeichen ist in Gestalt eines Rentenkaufs bei der Stadt i. J. 1410 zur Finanzierung des Feldzugs nach Polen überliefert (Stadtbuch 2, Nr. 2159, und Nowa Księga, Nr. 746). Die jeweils am Ostertermin fälligen Zinsen empfing danach der Ratmann Hinrich Crutzeburg zu Gunsten der Kinder Heinrichs (Nowa Księga, Nrrn. 1180, 1261 und 1465). Damit dürfte sicher sein,

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dass Heinrich untern den Opfern der Schlacht bei Tannenberg von 1410 zu zählen ist; 575, 683, 807, 813 und 923. Osterode, Peter († 1396 oder bald danach), besaß ein Haus, an dem ein Los hing, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 67). Im Hofstättenbuch ist Peter zusammen mit Claus SnFrre (s. unter Snornke, Claus) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete. Das Los kauften sie i. J. 1396 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 75). Die Bude ist vielleicht mit der zw. dem Brück- und dem Fischertor gleich zu setzen, für die Peter i. J. 1385 der Stadt zinste (APG 369,1/1376, Bl. 4v). Peter gehörte zu den Vormündern der Witwe und der Kinder des Ratmannes Gehard Scheven. Als solcher war er sowohl 1378 bei der Abschichtung von Schevens Tocher Elysabeth, der Gattin von Iohannes de ­Dulmen (s. unter Dulmen, Johanes d. J.), als auch bei der Abschichtung von Schevens Tocher Alheit, der Frau von Johannes Grunsyde (s. unter Grunsyde, Johanes), im Jahr darauf anwesend (Stadtbuch 2, Nrrn. 952 und 1031); 91, 112, 178, 431, 531 und 576. Otto, Klaus († 1398 oder danach), war Schiffer. Er zahlte i. J. 1398 für eine Schute von sechs Last sowie für eine Fracht Heringe Pfundzoll (Pfundzollregister, Nr. 4); 154. Ouerhagen, Kethe († 1410 oder danach), ist zu 1410 mit ihrem Mann Heinrich Wichert als Inhaberin eines halben Hauses und der dazu gehörenden Buden in der Tobiasstraße am Markt belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2142). Sie war Mutter eines namentlich unbekannten Sohnes, der zu 1409 zusammen mit ihr und seinem Stiefvater gestellungspflichtig war; 970. Ouerhagen, Wicbolt d. J. († 1415 oder danach), war wohl Getreidehändler, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1410 für eine Lieferung Hafer (Nowa Księga, Nr. 1118). I. J. 1413 hatte er einen Zins vom Grundstück von Niclos Held an der Hommel erworben (Stadtbuch 2, Nr. 2265). Vermutlich handelte es sich um dieselbe Liegenschaft, die i. J. 1415 Hans Dikkebeyn zu Gunsten von Wicbolt eintragen ließ (Stadtbuch 2, Nr. 2328); 974. Pal, Kersten († 1399 oder danach), ist zu 1399 als Besitzer eines Hauses in der unteren Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1838), was ihn als Sohn von Kop Pal wahrscheinlich macht (s. unter Pal, Kop); 673. Pal, Kop († zw. 1381 und 1389), war verheiratet mit einer Elysabeth. Nach dem Ableben ihrer Mutter Cicilie, der Frau des Ecbrecht Speceter, hatte sie sich i. J. 1381 von ihm in der Weise abgeschichtet, dass Elysabeth und Ecbrecht je zur Hälfte das Steinhaus in der Heilig-Geist-Straße und eine Hofstätte über dem Elbing übernahmen (Stadtbuch 2, Nr. 1120). Da Kops Kinder i. J. 1389 für das Alarmaufgebot gestellungspflichtig waren, muss Kop zu dem Zeitpunkt bereits tot gewesen sein; 410. Palborn, Heinrich († 1435), ist erstmals zu 1411 als Ratmann und erstmals zu 1425 als Bürgermeister belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 90, 100 und 109). Er besaß in der Brückstraße ein Haus, zu dem zwei Lose jenseits der Teerlastadie gehörten, die Heinrich i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 11 und 23).



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Sowohl zu seinem Haus auf dem Muckenberg als auch zu dem in der Böttcherstraße gehörten ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 55 und 59). An einem der Häuser haftete auch ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 85a). I. J. 1409 ließ er über den Danziger Hafen u. a. Kramwaren einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 210 und 251). Heinrich belieferte i. J. 1410 die Stadt mit Ehrengeschenken für den polnischen König (Nowa Księga, Nr. 1006). Zusammen mit Johann Werner (s. unter Werner, Johanes d. Ä.) unterhielt Heinrich zw. 1410 und 1412 eine Handelsgesellschaft, die mit dem Komtur von Christburg Geschäfte machte (Pfennigschuldbuch, S. 54). I. d. J. 1412 und 1413 verkaufte Heinrich der Stadt Oster- und Rheinwein für den Verzehr auf dem Rathaus (Nowa Księga, Nrrn. 1292 und 1361). Zu 1411 ist Heinrich gleich zweimal im Zusammenhang mit Pferdekäufen belegt, die er im städtischen Auftrag tätigte (Nowa Księga, Nrrn. 1175 und 1194). I. J. 1412 zog Heinrich zu dem sich in Balga aufhaltenden Hochmeister, um ihn zu einem Gastmahl einzuladen (Nowa Księga, Nr. 1262). I. J. 1414 nahm er von einem Klingenberg Silber entgegen, das er der Kämmerei überantwortete (Nowa Księga, Nr. 1428), und empfahl dem Hochmeister Peter Benefelt, den die Stadt nach England entsenden wollte (Nowa Księga, Nr. 1477). Von 1411 bis 1435 gehörte Heinrich wiederholt zu den städtischen Sendeboten auf preußischen Städte- und Ständetage und auf Hansetagen, um über Landes- und Handelsangelegenheiten zu beraten (HR 6, Nr. 44; HR 7, Nrrn 467, 487, 559 § 7, 562, 566, 578, 578 § 2, 587, 595, 629, 646, 646 § 11, 687, 713 § 9, 746, 770, 790, 821, 826 und 873; HR 8, Nrrn. 32, 47, 48, 125, 126, 182 § 8, 188, 190, 199, 237, 295, 697, 701 und 773; HR II,1, S. 3, 31 und 111; Czaja: Urzędnicy, S. 105–109). Zu 1417 ist er als Vormund von Herman und Geleke, der Kinder des Ratmannes Hinrich Crutzburg (APG 369,1/117, S. 3; s. unter Crutzeburg, Hinrich d. J.), und zu 1419 und 1425 als Vormund von Hedwig, der Tochter des Ratmannes Johann Werner (s. unter Werner, Johanes d. Ä.), belegt (APG 369,1/117, S. 10 und 46). Ein weiteres Mündel war Elzebethe, Tochter von Hartwich Strubin und seiner Frau Margarete, die i. J. 1419 bereits mit Jurge Blozebalg verheiratet war (APG 369,1/117, S. 12). I. J. 1422 trat Heinrich zusammen mit dem Ratmann Heinrich Rowbir (s. unter Rouer, Heinrich d. J.) als Vormund der Witwe von Johann Rode, Girdrud, und ihres Sohnes, Gerhardus Rote (s. unter Rode, Johan d. M.) auf (APG 369,1/117, S. 26). Heinrich besaß Zinseinkünfte vom Haus von Tylleke, der Witwe von Mathias Stubbeke, und ihrer Töchter Barbara und Iutte in der Heilig-Geist-Straße, die er i. J. 1406 oder 1407 von Andreas Schoneberg erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 2031), von einer Hufe zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 2170), vom Haus Arnds van der Linden in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2382) und vom Haus von Tydeman Ergang in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2385). Heinrich gehörte zum Elbinger Aufgebot für die Winterreise des Ordens von 1403 nach Grodno (vgl. mit SSrerPrus 3, S. 264 f.). Für die Heerschau von 1417/1418 war Heinrich als einer der Hauptleute des zweiten Quartiers eingesetzt. Damals hat er den Besitz von vier Harnischen und von zwei Pferden angegeben (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 707 und 876.

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– Pantelitz, Haneke († zw. 1394 und 1409). Seine Frau gehörte mit ihren Kindern zu den Aufgebotspflichtigen von 1409. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Pantelitzsche unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 581 und 975. – Pantlitz, s. auch Pantelitz. – Pantlitz, Arnd († 1425 oder danach), war möglicherweise personengleich mit dem zu 1414 belegten Fuhrmann Pantlitcz (Nowa Księga, Nr. 1445). I. J. 1425 vertraten Arnd, der Ratmann Conrad Ryman (s. unter Ryman, Kuneke) und Claws Engilbrecht als Vormünder von Lorich Stregener ihren Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 44). Zum selben Jahr ist Arnd auch als Vormund für den bereits mündigen Hans Ruge belegt (APG 369,1/117, S. 48). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Arnd unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 893. – Pape, Claus († 1424 oder danach), war Bierhändler oder –brauer. Die Kämmerei bezahlte ihn i. d. J. 1407, 1409 und 1411 für verschiedene Bierlieferungen, die die Stadt als Geschenke an den Vogt von Leske und an den Hochmeister versandte (Nowa Księga, Nrrn. 511, 886 und 1211). Der Zaun von Claus’ Garten grenzte an den Zimmerhof (Nowa Księga, Nr. 761). Claus ist zu 1417 zusammen mit Pawel Bladi (s. unter Bladye, Pawel) als Vormund von Hans, Orthye und Katherine, Kinder von Hans Hane, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 5). I. J. 1424 vertrat Claus zusammen mit Claus Pomerening als Vormund von Margarethe, Katherina und Lorich Yode ihre Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S.117, S. 41). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 796 und 932. – Papenhagen, Godeke († nach 1385 Aug. 19); 76. – Parkantin, Nicolaus († 1409 oder danach), ist zu 1389 als Hufenbesitzer zu Klein Mausdorf belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1550); 976. – Pattynenmaker, Merten († 1409 oder danach); 947. – Pawels, Claus († 1404 oder danach), besaß ein Haus, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 85a). Zu 1383 oder davor ist Claus Pawels als Vorbesitzer des Hofgutes von Mathis Stoltenberg zu Stagnitten belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1295 und 1332); 789. – Pawels, Gerke (vor 1353 – † 1393 oder bald danach), der nicht zu verwechseln ist mit dem Hofbesitzer Gerke Pawel zu Wogenap (Stadtbuch 2, Nrrn. 1078, 1325 und 1827), war Inhaber eines Hofgutes in Stagnitten (Stadtbuch 1, Nr. 1359 und 1395, sowie Stadtbuch 2, Nr. 1482, 1521, 1530 und 1651); 125 und 537. – Pawels, Michel († 1411 oder danach), war ein Sohn des Hofgutsbesitzers zu Wogenap, Gerke Pawels, und Bruder von Paul und Wilhelm Pawels (Stadtbuch 2, Nr. 1827). Mattis Iudendorff, der zu 1427 nachweisbare Stiefvater seiner Kinder, war mit Michels Witwe Girdrudt verheiratet (APG 369,1/117, S. 53). Girtrudt war eine Schwester von Claws Rodeheyn gen. Stofemberg (s. unter Stouenberch, Claus d. J.). Michel selbst ist zu 1411 als Hofgutsbesitzer zu Schönewalde nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2195). Dies Vorwerksgut ist später in













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den Besitz des Ratmannes Symon Stoltenberg gekommen (Elbinger Antiquitäten, S. 41); 634, 667, 701, 792 und 824. Pekewitte, Claus († 1423 oder danach), besaß ein Haus am Wasser, das er i. J. 1409 zu Gunsten von Claus Volmersten belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2104). Zu dem Haus, das im Mitbesitz von Claus SnFrre (s. unter Snornke, Claus) war, gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das die beiden i. J. 1397 von der Stadt kauften (APG 369,1/129, S. 33). Pekewitte diente im Elbinger Aufgebot für die Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Zu 1423 ist Claus als einer der Vormünder für Margarethe, Schwester des verstorbenen Michil Veerst, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 30). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 566 und 893. Perd, Petir († zw. 1399 und 1402), war Inhaber eines Hauses, das vorher Lemeke Medebruwer gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1316). Dieses oder ein anderes Haus lag bei seinem Stiefvater Gerke Heylsberg (s. unter Heilsperg, Gerke) in der HeiligGeist-Straße in Brotmarktnähe. Zu diesem wohl bey Reyneken gelegenen Haus gehörten ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie und ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 13 und 54). Petir wohnte in der Nachbarschaft von Gottfried Vrowendorp (Stadtbuch 2, Nr. 1602) in der Tobiasstraße. Dieses Haus, das unmittelbar neben dem Eckhaus des verstorbenen Radeke Vrowendorp lag, belastete Petirs Witwe Katke zum größten Teil zu Gunsten von Jakob von den Stegen (Stadtbuch 2, Nr. 1974). Von Petirs Anwesen neben seinem Wohnhaus beanspruchte Jakob Grymme einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 1628). Dem Alarmaufgebot vom Oktober 1384 folgte Petir persönlich; 21, 41, 134, 515, 611, 649 und 677. Peyne, Heynrich d. J. († zw. 1391 und 1397), war verheiratet mit einer gewissen Margaretha. Als Witwe war sie zu 1399 Inhaberin eines Zinses, der auf der Eckbude gegenüber der Waage von Jocob Gruwel stand (Stadtbuch 2, Nr. 1822). Heynrich besaß eine Bude hinter dem Chor der Pfarrkirche (Semrau: Markt, S. 28); 505. Peyne, Johan von († 1417/1418 oder danach), betrieb i. J. 1408 eine Bude in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2038). I. J. 1425 vetraten der Gläser Hannus Peyne und Petir Frankenhayn als Vormünder von Hannus und Elzebeth, Kinder von Hans Czygeler, ihre Mündel vor dem Stadtrat. Bei der Gelegenheit wird auch Czygelers Witwe Katherina, die damals mit Niclos Hoppe verheiratet war, erwähnt (APG 369,1/117, S. 43). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johan ohne Waffenbesitz verzeichnet. Er gehörte damals zu den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 578 und 820. Peyne, Koneke († 1417 oder danach), ist noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 115). Er war mit einer unbekannten Witwe verheiratet, denn laut Kriegsbuch wurde er für das Aufgebot von Ende Januar 1403 zusammen mit seinen Stiefkindern veranlagt. Koneke war Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße, das i. J. 1412 zu Gunsten des Ratmannes Tidemann Nase belastet wurde

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(Stadtbuch 2, Nrrn. 1652 und 2233). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 84). Im Frühjahr 1398 gehörte Koneke zum Elbinger Aufgebot, das sich an der Eroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) beteiligte; 644, 717 und 890. Peynesche, s. Peynessche. Peynessche, die († 1405 oder danach), war vermutlich mit Margaretha, der Witwe Heynrichs d. J. Peyne (s. Peyne, Heynrich d. J.), personengleich. I. J. 1403 führte sie die Bude ihres verstorbenen Mannes hinter dem Chor der Pfarrkirche weiter (Semrau: Markt, S. 28). An der Bude haftete ein Los am Sankt-GeorgsDamm (APG 369,1/129, S. 88). Zu ihrem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie (APG 369,1/129, S. 36). Laut Kriegsbuch war die Peynesche i. J. 1405 mit Merten Krummedijk (s. unter Krummedijk, Merten) verheiratet; 640 und 668. Philippus († 1417/1418 oder danach), wurde i. J. 1414 von der Kämmerei für die Lieferung von Speck zur Verproviantierung des Elbinger Feldaufgebotes (s. dazu Nöbel, S. 80–85) unter Tidemann Nase bezahlt. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Phylipp unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit zwei Pferden aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 908. Pilgerymessche, s. Pilgerymsche. Pilgerymsche, dy († 1403 oder danach), war wahrscheinlich identisch mit der domina Gele Pilgerinnes, die i. J. 1401 einen Zins vom Haus Gerke Aldehoffs beim Ratmann Johan van Dulmen in der Fleischerstraße erworben und den später Jurian Mönch übernahm (Stadtbuch 2, Nr. 1911). Sie hatte einen Sohn, der wegen seines Wohnplatzes in der Fleischerstraße vermutlich mit dem um 1404 belegte Steffen Pilgerym (Stadtbuch 2, Nr. 2004) identisch war. Ihre anderen Kinder sind namentlich unbekannt; 720 und 759. e Plate, Hı nrich († 1414 oder bald danach), ist zu 1401 als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1915). Da ihm die Kämmerei i. d. J. 1409 und 1414 Geld für eine Bierlieferungen zahlte (Nowa Księga, Nrrn. 961 und 1441), dürfte Hinrich Bierhändler oder Brauer gewesen sein. Hinrich diente im Aufgebot, das an der Winterreise des Ordens von 1393 nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) teilnahm; 544, 655, 735, 777, 897 und 947. Plote, s. Plate. Poleman, Herman († 1404 oder bald danach), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 72). Herman erwarb i. J. 1401 Zinseinnahmen aus dem Hof und den Hufen von Wyglogin Strufe, die vordem Nickel von Kirpeyn gehörten (Stadtbuch 2, Nr. 1944); 100, 660, 736 und 778. Polen, Angehörige und Untertanen der Krone Polens; zw. 845 und 846. Pors, Herman (vor 1353 – † zw. 1390 Nov. 26 und 1393 Jan. 9), war verheiratet mit Geseke, einem Mündel von Werner Witte (s. unter Witte, Werner). Mit ihm schloss Herman i. J. 1353 einen Vergleich wegen der Ansprüche seiner Frau (Stadtbuch 1, Nr. 1470). Herman bezog Einkünfte von der Bude von Albert Messerschmied gegenüber dem Heilig-Geist-Hospital (Stadtbuch, 1, Nr. 1648,



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und Stadtbuch 2, Nr. 874). Seine Brüder hießen Gerwich und Reymar (Stadtbuch 2, Nr. 1039); 74, 184, 342, 482 und 534. Praga, Johan von († 1389 oder danach); 408. Pragow, Johan († 1403 oder danach), vgl. oben mit Praga, Johan von, und unten mit Prangow; 721. Prange, Claus d. J. († zw. 1417 und 1421), ist im Stadtbuch und im Neuen Rechnungsbuch auch unter dem Namen Claus Prangow u. ä. belegt. Er lebte noch i. J. 1417. Seine Witwe ist zu 1421 bezeugt (APG 369,1/118, S. 305, und APG 369,1/126, S. 81). Claus ist zu 1410 als Besitzer eines Hauses in der Turmstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2146). Gleichnamigkeit besteht mit dem zu 1409 als Einwohner der Neustadt belegten Namensträger (Nowa Księga, Nr. 837). Weitere Namensträger waren der im Stadtbuch zw. 1333 und 1362 belegte Hofbesitzer Nicolaus Prangow (Stadtbuch 1, Nr. 1951, sowie Stadtbuch 2, Nrrn. 90 und 113) und ein altstädtischer Bürger, dessen Witwe im Wiesenbuch zu 1421 wegen eines Erbes in der Kettenbrunnen-/Tobiasstraße eingetragen ist (APG 369,1/126, Bl. 37r); 885. Prange, Tyde, s. unter Prangow. Prangow. Im Stadtbuch sind Dietrich/Tydemann und Johannes Prangow als unmittelbare Zeitgenossen belegt. Bei Nikolaus könnte es sich um einen älteren und um einen jüngeren handeln, die zwei Generationen auseinander gelebt haben. Da im Kriegsbuch Johannes/Haneko eigens mit Vornamen aufgeführt ist, dürfte mit dem zuerst belegten Namensträger Dietrich Prangow († 1402 oder bald danach) gemeint sein. Zu 1402 ist Tydemann als Besitzer eines Hauses in der Gerberstraße belegt, das zu Gunsten von Jakob Grymme belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1975). Die Nachbarschaft zu Martin Glottow (s. unter Glottow, Mertyn) und zu Lemke Medebruwer (s. unter Medebruwer, Lemke), die ebenfalls Hausbesitzer in der Gerberstraße waren (s. Stadtbuch 2, Nrrn. 1165 und 1274), stützt diese Annahme. Dietrich war auch Hofgutsbesitzer zu Schönwalde. Sein dortiges Gut belastete er i. J. 1383 zu Gunsten von Gotschalc Grosyn (Stadtbuch 2, Nrrn. 1284 und 1291); 37, 77, 207, 360, 462, 516, 649 und 717. Prangow, Haneko († 1404 oder danach), war ein Sohn von Johannes d. Ä. Prangow, was Hanekos Zinsberechtigung vom Haus der Witwe des Ratmannes Arnold von Buren in der Tobiasstraße erweist (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1485, mit ebd., Nr. 1958); 765. Prufer, PrFfer, s. Pruver. Pruver, Hinze (vor 1380 – † 1411 oder danach), war Salzhändler, denn er bezog i. J. 1411 vom Königsberger Großschäffer Travesalz (Handelsrechnungen, S. 288,34). Namensgleichheit besteht mit demjenigen Prufer, den die Stadt i. J. 1399 für das Ausräumen eines Grabens am Grubenhagen entlohnte (Kämmerei-Rechnungen, S. 375). Hinze besaß zusammen mit seiner Mutter und seinen Brüdern ein Haus in der Turmstraße, das sie i. J. 1380 zu Gunsten des Ratmannes Johann Wulf belasten (Stadtbuch 2, Nr. 1092, dort unter dem Namen Pruser). Hinze wurde für den Alarm Ende Juli 1388 als einer der Gesellen Haneke Alemans (s. unter Aleman, Haneke) nicht nur mitveranlagt, sondern diente

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dabei auch als berittener Wäppner. Er nahm am Sommerfeldzuges 1390 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 165–167) persönlich teil. Im Herbst 1397 diente er auf dem Holk, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 34, 111, 211, 440, 619, 636 und 717. – Prvfer, Claus († 1403 oder danach), besaß i. J. 1395 ein Haus in der oberen Gerberstraße bei dem Haus des Ratmannes Tidemann Rese (Stadtbuch 2, Nrrn. 1722 und 1773). An dem Haus, mit dem Claus zusammen mit Gryte Lenike eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85b). Claus diente im Elbinger Aufgebot für die Winterreise des Ordens von 1403 nach Grodno (vgl. mit SSrerPrus 3, S. 264 f.); 606, 709. – Prvse, Mattis († 1421? oder danach). Ein Mattias Preusse ist noch zu 1421 belegt (APG 369,1/126, S. 64); 603. – Pulman, Herman († 1409 oder danach), ist als Inhaber eines Hauses beim Markttor belegt, das er i. J. 1400 zu Gunsten der Billewerderschen und ihres Sohnes Hermann belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1897); 906. – Puschwalt, Mattis (vor 1403 – † 1417/1418 oder danach?). Er stand im städtischen Dienst und war zumeist als Läufer oder Bote im Einsatz. Zu seinem zu Ostern und zu Martini ausgezahlten Jahreslohn (Nowa Księga, Nrrn. 211, 772 und 1042) erhielt er unterschiedliche Aufwandsentschädigungen (Nowa Księga, Nrrn.  7 f., 12, 81, 248, 250, 302, 358–360, 372, 427, 455, 462, 511, 553, 598, 611, 636, 657, 697, 714, 770, 775, 930, 944, 951, 967, 981, 1014, 1082, 1121, 1129, 1139, 1185, 1196, 1236, 1265 und 1276). Ein weiterer Erwerbszweig bestand im Verkauf von Bier, denn die Kämmerei bezahlte ihn nachweislich zwei Mal für je zwei Tonnen des Getränks (Nowa Księga, Nr. 1211 und 1294). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Puswalt unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 712 und 818. – PGsilge, Claus († 1400 oder danach), ist im Kriegsbuch zu 1400 als Stadtdiener belegt. Möglicherweise war er mit dem zu 1399 nachgewiesenen Stadtwächter Claus (Kämmerei-Rechnungen, S. 376) personengleich. Er diente während der Winterreise von 1400 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 235 f.) als Wäppner im städtischen Aufgebot; 690. – Puttelkow, s. PFttelkow. – PFttelkow, Gerd († 1404 oder danach), war verheiratet mit einer gewissen Hazeke. Bei dem im Kriegsbuch zu 1399 erwähnten Kind, handelte es sich wohl um Gerds Stiefkind (s. auch unter PFttelkow, Hazeke). Gerd gehörte zum Aufgebot, das sich i. J. 1404 an der Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligt hat; 652, 740 und 781. – PFttelkow, Hazeke († zw. 1399 und 1403), war mit Gerd PFttelkow (s. unter PFttelkow, Gerd) verheiratet. Zum Zeitpunkt des Frühjahrsaufgebotes von 1403 muss sie bereits tot gewesen sein, denn Gerd mit seinem Stiefkind wurden dafür veranlagt; 652. – PFttelkow, Herman († 1410 oder danach), ist zu 1410 als Inhaber eines Hauses an der Hommel belegt, das er zu Gunsten von Thomas d. J. Rotermund belastete



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(Stadtbuch 2, Nr. 2132). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76). Er war Bierbrauer oder -händler (Nowa Księga, Nr. 1114). Herman diente auf Gotland während des zweiten Feldzugs von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473); 701, 796 und 933. – PFttelkouw, Johanes († 1417/1418 oder danach), ist zu 1415 als Besitzer eines Hauses am Heumarkt belegt, das zu Gunsten von Symon Lubkeman und von Peter Lubkemans Kinder belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 2344). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johanes unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer zweier Harnische und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 863. – Quast, Claus († 1388 oder bald danach), gehörte zu den Elbinger Befrachtern des Koggen von Albert Dodrop, den Engländer im Mai 1385 im Swin kaperten (HR 3, Nrrn. 200 § 16, 203 § 2 und 413 §7). I. J. 1388 belastete Claus sein Haus in der Brückstraße zu Gunsten von Heinrich Rover (Stadtbuch 2, Nr. 1470). I. J. 1410 bezog die Kämmerei eine Lieferung Schwefel von der Quastesschen (Nowa Księga, Nr. 1051), bei der es sich um die Witwe von Claus gehandelt haben könnte. Claus war Teilnehmer des Elbinger Landwehraufgebotes von 1387 Juni 3.; 102 und 170. – Qwast, Caspar († 1405 oder danach); 837. – Radeke († nach 1388 Juli 27). Er ist sicherlich nicht mit dem zw. 1332 und 1353 nachgewiesenen Ratmann Johann Radeke (Czaja: Urzędnicy, S. 42) zu identifizieren. Eher käme sein Sohn Tidemann, der im Stadtbuch letztmalig zu 1363 belegt ist (Stadtbuch 2, Nrrn. 40, 95 und 163), in Betracht. Ein Namensträger war auch der zu 1347 in Groß Mausdorf begüterte Zimmermann Radeke (Stadtbuch 1, Nr. 951). Zu 1419 ist ein Jacob Radike als Vater von Baldwin nachweisbar (APG 369,1/117, S. 12); 10, 62, 109, 130, 136 und 194. – Rand, Wicbold († 1417 oder danach), ist noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 71). Wicbold ist erstmals zu 1393 als Brecher der gegen Flandern verhängten Handelsblockade belegt, denn er ließ aus Flandern eine verbotene Ladung Öl verschiffen (Schuldbücher 3, ZM 26,3, und HR 4, Nrrn. 176 § 2). I. J. 1409 gehörte Wicbold zu den Befrachtern von Flandernfahrern, über die er Reis und Salz einführen ließ (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 1806 und 2680). Wicbold besaß ein Haus gegenüber den Brotbänken, zu dem ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 65). Außerdem war er Besitzer von Hufen in Klein Mausdorf und im Grubenhagen, die i. J. 1413 wüst lagen (Pelech: Quellen, Nr. 19). Wicbold gehörte zum Aufgebot, das sich an der Winterreise von 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) beteiligte; 660 und 816. – Rant, s. Rand. – Rauen, Herman († 1394 oder danach), ist nicht zu verwechseln mit dem zu 1373 letztmalig im Stadtbuch nachweisbaren Hermann Raw; 551. – Rauenberg, Claus († 1409 oder danach), war ein Sohn der Rauensbergischen (s. unter Rauenbergessche) und damit ein Bruder von Johanes d. J. und Anthonius Rauensberg (s. unter Rauensberg, Johanes d. J., und Rauenberg, Anthonius); 943.

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– Rauenberg, Anthonius († 1418 oder danach), war ein Bruder von Johanes d. J. Rauensberg (s. Rauensberg, Johanes d. J.). Anthonius war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 78). Er u. a. verkauften i. J. 1418 eine Rente aus dem Vermögen, das Claus Cornegel (s. unter Cornegel, Claus) aus seiner Erbschaft von Gertrud von Thorun erwarb. In dem Zusammenhang ist Anthonius als einer der Vormünder von Gertrud, Nichte von Claus Cornegel, genannt (APG 369,1/117, S. 7); 943. – Rauenbergessche, die († 1409 oder danach), war laut Kriegsbuch die Mutter von Anthonius und Claus. Da Anthonius als Bruder von Haneman Rauensberg und als Sohn von Johanes d. Ä. Rauensberg belegt ist, waren zumindest er und Johanes d. J. Rauensberg (s. unter Rauensberg, Johanes d. J.) Vollbrüder. Sie war mit dem Schiffer Burow (s. unter Burov) verschwägert; 943. – Rauensberg, Johanes d. J. († 1432 oder danach), ist zu 1412 als Stadtvogt und erstmals zu 1421 als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 180, 98 und 106). Zu 1391 ist er als Sohn von Johanes d. Ä. († zw. 1391 und 1409) und Bruder von Anthonius Rauensberg (s. unter Rauenberg, Anthonius) nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1608). I. J. 1409 ist seine namentlich unbekannte Mutter als Witwe gemeinsam mit ihrem Schwager Burow (s. unter Burov) und ihren Söhnen Anthonius und Claus aufgebotspflichtig geworden. Johanes d. J. bewohnte ein Haus, das eine mit dem Anwesen des Ratmannes Rulof van Mellen gemeinsame, hofwärts führende Mauer hatte. Das Haus lag in der Brückstraße bei den Brotbänken (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 984, mit ebd., Nr. 2336). Zum Gebäude gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Johanes i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53). Johanes hatte Zinseinkünfte vom Hofgut Werner Wittes (Stadtbuch 2, Nr. 1755). Mit Hartwich von dem Stegen (s. unter Stegen, Hartwicus d. Ä.) hatte Johanes einen Stiefsohn, der bereits i. J. 1409 verstorben war. Zusammen mit Hartwichs Witwe Margaretha und ihrem Sohn Hartwich d. J. von dem Stegen erwarb Johanes i. J. 1409 Zinseinkünfte vom Haus von Claus BrFmer in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2124). Johanes handelte mit Fisch, was seine Lieferung Dorsch i. J. 1410 an die Stadt (Nowa Księga, Nr. 1115) nahelegt. I. J. 1411 bezahlte ihn die Kämmerei u. a. für ein Weingeschenk, das die Stadt auf das Ordenshaus bringen ließ (Nowa Księga, Nr. 1210). Im selben Jahr war Johanes zuständig für die Aufrechterhaltung des Balgaer Tiefs, denn die Rechnungen belegen Ausgaben für Teer, den er für das Tief verwenden ließ (Nowa Księga, Nr. 1245). I. J. 1418 gehörte er zu den Verkäufern einer Rente aus dem Vermögen, das Claus Cornegel (s. unter Cornegel, Claus) aus seiner Erbschaft von Gertrud von Thorun erworben hatte (APG 369,1/117, S. 7). Zu 1423 ist Johanes als Fischmeister, zu 1424 und 1430 als Wettherr, zu 1426 als Außenkämmerer und als Kirchenvater von St. Nikolai und zu 1432 als Schulze und Ältester für das zweite Quartier nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 99 f. und 105 f.). Zu 1423 ist Johanes als Vormund für Ortye, die Witwe des verstorbenen Michil Veerst, und zu 1425 als Vormund für Berude, der Stieftochter von Hannus Melsag (s. unter Melsak, Hannus), belegt (APG 369,1/117, S. 30 und 46). Johanes diente im Aufgebot für die Winterreise



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von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.). Während des Anmarsches musste Johanes’ Pferd in Königsberg verarztet werden (Nowa Księga, Nr. 84). I. J. 1409 schickte ihn der Stadtrat nach Danzig der Pfeifer wegen (Nowa Księga, Nr. 982). Sie sollten wohl das Elbinger Aufgebot für den Kriegszug nach Dobrin begleiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). Im Jahr darauf zog Johanes erneut im Auftrage des Rates nach Danzig, diesmal um Büchsen gießen zu lassen (Nowa Księga, Nr. 1016). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Ravensborg unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer dreier Harnische und zweier Pferde verzeichnet. (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 811 und 957. – Rauensperg, Herman († 1387 oder danach); 180. – Raw, Johan d. J. († 1410), ist erstmals zu 1384 in seiner Eigenschaft als Kriegsschäffer und damit als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 64). Namens­ ähnlichkeit besteht mit dem preußischen Englandfahrer Johann van Ravene (Jenks: England, S. 944). Johan war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. Raw († 1365, s. Czaja: Urzędnicy, S. 33 und 50) und Bruder von Herman Raw, mit dem zusammen er i. J. 1369 das väterliche Eckhaus innehatte (Stadtbuch 2, Nrrn. 513 und 631). Im Kriegsbuch sind zu 1398 Johans namentlich nicht ­genannten Kinder bezeugt. An ihrem gemeinsamen Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75). Ein weiteres Los an der gleichen Stelle ist im Hofstättenbuch Johans Haus zugewiesen (APG 369,1/129, S. 84). Johan hatte ein Anwesen in der Nachbarschaft von ­Johann Lindenow († 1380 oder davor, Stadtbuch 2, Nr. 1059) in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 18 und 993). Dasselbe Haus oder ein anderes bei Vrowyn Knygge am Wasser war i. J. 1386 zu Gunsten des Heilig-LeichnamsSpitals belastet (Stadtbuch 1, Nr. 2096). Der Bude am Wasser, mit der Johans Kinder zusammen mit Heyne Dop (s. unter Dop, Heyne d. Ä.) im Hofstättenbuch eingetragen sind, war ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen (APG 369,1/129, S. 63). Im Zinsbuch ist Johan zu 1385 als Inhaber einer Bude zw. dem Böttcher- und dem Tobiastor belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Claus Swarte (s. unter Swarte, Claus) war ein Schwiegersohn von ihm. Mit Arnd und Gerd Rover sowie mit Jakob Glogow war Johan d. J. in der vormundschaftlichen Verwaltung des Vermögens von Tidemann Rover tätig (Stadtbuch 2, Nrrn. 1323 und 1363). Zu 1393 ist er auch als einer der Vormünder von Conrad Hirseveld nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1633). Im Auftrag des Rates war er i. d. J. 1385, 1405 und 1408–1409 für die Sicherung des Balgaer Tiefs zuständig (Czaja: Urzędnicy, S. 65; Nowa Księga, Nrrn. 216, 550, 718, 766, 1002 und 1261). 1399 Febr. 6 entrichtete Johan in Danzig den Elbinger Anteil der Pfundzolleinnahmen (Pelech: Pfundzoll, Nr. 68). Ihnen gingen vermutlich die Verhandlungen voraus, die Johan im Jahr zuvor mit dem Danziger Rat wegen der Ausrüstung der Friedeschiffe führte (Pelech: Pfundzoll, Nr. 159). I. J. 1406 entsandte der Elbinger Rat Johan zu Verhandlungen mit den Vögten von Leske und von Dirschau (Nowa Księga, Nr. 359). Außerdem gehörte Johan zu den Abgesandten des Rates, die im selben Jahr an der Kirchweihe zu Groß Maus-

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dorf teilnahmen (Nowa Księga, Nr. 372) und Wasserbauarbeiten visitierten (Nowa Księga, Nr. 373). Er bezog Einkünfte von Grebers Haus bei den Dominikanern (Stadtbuch 1, Nr. 1050) und von der Bude Johann Vlyers am Elbing (Stadtbuch 2, Nr. 994). Johan führte während der Herbstreise im Jahre 1384 sowie in der folgenden Sommerreise als einer der beiden Hauptleute das Elbinger Kontingent des Ordensheeres an. I. d. J. 1405 und 1409 war er Kriegsschäffer (Nowa Księga, Nrrn. 256, 774 und 777). Im Sommer 1410 befehligte er zusammen mit Heinrich Mönch und Bertram Betke das Elbinger Aufgebot, das an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat (Nowa Księga, Nr. 1128). Johan gehört höchstwahrscheinlich zu den Gefallenen, denn nach der Schlacht brechen die Nachrichten über ihn ab. Da Johan und Heinrich Mönch noch vor der Schlacht Geld zu Hohenstein borgten (Nowa Księga, Nr. 1127), dürfte das Elbinger Aufgebot zu der Einheit gehört haben, die im Juni 1410 unter dem Osteroder Komtur Konrad von Pinzenau die Grenze zu Masowien zu sichern hatte (Kwiatkowski: Wyprawa, S. 320 f.); 2, 32, 33, 58, 127, 184, 412, 584, 645 und 894. Reberch, Peter († 1417/1418 oder danach?), bewohnte ein Haus in der Gerberstraße, das er i. d. J. 1399 und 1400 belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1860 und 1870). An dem Haus hafteten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75 und 83). Peter war wohl Bierbrauer oder-händler, denn die Kämmerei zahlte ihm i. d. J. 1407 und 1411 Geld für Bierlieferungen (Nowa Księga, Nrrn. 473, 511und 1211). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Reberg unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und zweier Pferde verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 550, 659, 744 und 886. Rebergh, s. Reberch. Rebergische, dy († 1399 oder danach), dürfte die Witwe von Hannus Reborch (s. unter Reborch) gewesen sein; 652, 740 und 792. Reborch, Hannus († zw. 1388 und 1399), ist im Stadtbuch zu 1385 als Nachbesitzer des Hauses von Bertold Somp (s. unten unter Sompesche) in der oberen Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1370). Die zu 1399 im Kriegsbuch belegte Rebergische (s. unter Rebergische) war wohl seine Witwe; 244. Redepennig, Jekel († 1411 oder danach), war Inhaber eines Hauses in der Mönchstraße, das er i. J. 1411 zu Gunsten des Tideman Huge belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2218 f.); 660, 736, 778 und 905. Redepenning, s. Redepennig. Regensberg, Bertolt († 1414 oder danach), ist zu 1414 unter dem Namen Reinsberge im neuen Rechnungsbuch für Ausgaben belegt, die er für die Zuführung junger Gesellen zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland und für Reiterdienste beim Ordensmarschall hatte (Nowa Księga, Nr. 1437). Dies rückt ihn in die Nähe des im Soldbuch des Deutschen Ordens von 1410/1411 erfassten gleichnamigen Ordenssöldners (Ekdahl: Soldbuch 2, Nr. 516). Für den Sommerfeldzug des Ordens von 1409 nach Dobrin (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) steuerte Berthold eine Mietleistung bei. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Reynsberg unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers















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als Besitzer dreier Harnische und zweier Pferde aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 976. Rekelinchusen, Bertolt (vor 1364 – † 1387 oder danach). Zu 1364 ist Bertold als Inhaber eines Gartenzinses zu Groß Mausdorf belegt (Stadtbuch 2, Nr. 221). Er bewohnte ein Haus in der Heilig-Geist-Straße, das 1372 zu Gunsten von Hinric Wessil belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 589). Bei der für Mitte Juni 1387 aufgebotenen Landwehr diente Bertolt an Stelle von Arnd Flarse (s. unter Flarse, Arnd); 181. Rese, Claus († 1409 oder danach), ist im Stadtbuch als Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße eingetragen, das er i. J. 1409 zu Gunsten des Ratmannes Tydeman Rese (s. unter Rese, Tyde d. Ä.) belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2093); 874 und 886. Rese, Hans († zw. 1410 und 1417), dürfte Fleischhändler gewesen sein, denn er verproviantierte i. J. 1410 die städtischen Kriegsschäffer mit Speck (Nowa Księga, Nr. 1112). Er war i. J. 1417 bereits tot, da seine Kinder Gryete und Tydeman im Erbebuch belgt sind (APG 369,1/118, S. 356). Tydeman d. J., Sohn von Hans Reze, trat i. J. 1425 im Beisein seines ehemaligen Vormunds Peter Reze vor dem Stadtrat auf (APG 369,1/117, S. 45); 902. Rese, Peter († 1425), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 70). Zu 1425 ist Peter als ehemaliger Vormund von Tydeman, Sohn von Hans Reze (s. unter Rese, Hans), nachweisbar (APG 369,1/117, S. 45). Peter hat für die Heerschau von 1417/1418 den Besitz eines Harnischs und eines Pferdes angegeben. Er zählte damals zu den Gestellungspflichtigen der zur Pfarrkirche führenden Heilig-Geist-Gasse (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 936. Rese, Tyde d. Ä. († 1409), ist als Ratmann erstmals zu 1397 (Czaja: Urzędnicy, S. 75 und 87) nachweisbar. Tyde wohnte in der Gerberstraße bei Nikolaus Prufer (Stadtbuch 2, Nr. 1773). Zum Haus gehörten zwei Lose jenseits der Teerlastadie und drei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 5, 39, 74, 77 und 85a). Tyde besaß Einkünfte vom Haus von Hinrich Renne in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 876 und1293), vom Haus und der Bude von Engelke Nyeman in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1664), vom Haus und der Bude Johann Vickes in der oberen Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1688), vom Haus von Hannke Bone in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1784), vom Haus der Witwe Voisan (Stadtbuch 2, Nr. 1796), vom Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1813), vom Erbe Johann Kreffts auf dem Werder im Elbing (Stadtbuch 2, Nr. 1862), vom Haus von Nicolaus Kruger in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1894), vom Haus von Hannes Steynord in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2067) und von dem von Claus Rese in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2093) sowie vom Bürgerschießgarten (Semrau: Schiessgärten, S. 31); 46, 63, 123, 248, 304, 459, 537, 649, 724 und 972. Reys, Gerd von († 1394 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 74). Gerd war für die Landwehr um Pfingsten 1386 und für den wenige Tage später ausgerufenen Alarm persönlich aufgeboten. Danach gehörte er zum Landwehraufgebot von

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1387 Juni 3. In der Aufgebotsliste von 1387 Juni 10–20 wurde sein Name wohl deshalb gestrichen; 134, 141, 175, 182, 439 und 582. Reze, s. Rese. Richardi, Pawel († 1393 oder danach); 537. Richenbach, Albertus († 1411 oder danach), stammte aus Fürstenau. Zw. 1402 und 1404 tat er sich mit Thomas Kammerer (s. unter Kemerer, Thomas) zu einer Handelsgesellschaft zusammen. Diese verkaufte vornehmlich Getreide, Tuchwaren und Spezereien und stand deswegen mit dem Königsberger Großschäffer in Geschäftsverbindungen (Handelsrechnungen, S. 207,32, 217,32, 223,18 und 224,4). In Elbing vertrat Albertus dessen Geschäfte (Handelsrechnungen, S. 218,7 und 289,12). Im Zusammenhang mit einer Schuldverbuchung zu d. J. 1405 und 1406 für eine Lieferung Bauholz bezeichnete ihn der Großschäffer sogar als seinen Lieger zu Elbing (Handelsrechnungen, S. 277,56). I. J. 1407 ­erhielt Albertus von der Elbinger Kämmerei Zahlungen für eine Lieferung Schiffsbauholz (Nowa Księga, Nrrn. 497 und 508). Als Elbinger Lieger für den Königsberger Großschäffer war Albertus noch i. J. 1411 tätig (OF 147, S. 336). Für den Kriegszug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) wurde er zusammen mit seinem namentlich unbekannten Schwager veranlagt; 783 und 871. Ricke/Rike, s. Ryke. Ricwin, Claus († 1412 oder danach), war Schiffer, denn er entrichtete i. J. 1398 für sein Schiff Pfundzoll (Pfundzollregister, Nr. 14). I. J. 1410 wurde er von der Kämmerei für die Überführung von Nassuten genannten Stromkähnen zum polnischen Lager vor Marienburg entlohnt (Nowa Księga, Nr. 1105). Im selben Jahr hat er auch Geld von der Stadt für eine Lieferung Grütze erhalten (Nowa Księga, Nr. 1117). Zu 1412 belegt das Neue Rechnungsbuch, dass die Hofstätte neben der seinen wüst war (Nowa Księga, Nr. 1276). Claus gehörte zur Besatzung der Barse, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 639. Rode, Barbara († 1406 Dez. 7), war Stieftochter des Ratmannes Johan d. M. Rode (s. unter Rode, Johan d. M.). Vermutlich war Girdrud, die Johan in zweiter Ehe geheiratet hatte, ihre Mutter. In der Gestellungsliste für das Landwehraufgebot von Ende Nov. 1390 erscheint Barbara unter dem Namen Rode, was die Annahme nahelegt, dass sie den Namen ihres Stiefvaters angenommen hatte. Ihr Epitaph mit dem Todestag befand sich in der Elbinger Nikolaikirche (Schmid: Inschriften, Nr. 183); 216 und 471. Rode, Johan d. M. (vor 1373 – † zw. 1410 Sept. 19 und Nov. 9), ist erstmals zu 1394 als Ratmann (Stadtbuch 2, Nr. 1675; s. dagegen Elbinger Antiquitäten, S. 288) und erstmals zu 1408 (Elbinger Antiquitäten, S. 288, und Nowa Księga, Nrrn. 418, 423, 540, 542 f., 545 f., 651) als Bürgermeister nachweisbar. Im Rat übte er i. d. J. 1404 das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief aus (Nowa Księga, Nr. 18). Falls er mit Johannes, dem Sohn des Ratmannes Johann Rode, personengleich war, hatte er einen Bruder namens Gerko. Beide Brüder waren i. J. 1378 Inhaber eines Zinses, der auf dem Erbe des Johann Hinkelmann an der



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Hommel bei der Mühle lastete (Stadtbuch 2, Nr. 944). Die beiden sind wohl auch identisch mit den Kindern des Johann Rode, die Zinseinkünfte vom Haus von Mathias Witte in der Heilig-Geist-Straße besaßen, welche der Ratmann Johann von Hervord i. J. 1373 erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 650). Johan d. M. wohnte in der Böttcherstraße in der Nachbarschaft von Heinrich Kolner (Stadtbuch 2, Nrrn. 1721, 1772 und 1802) in einem Querhaus, später Spieringstraße 12–13 (Hauke/Stobbe, S. 90). Möglicherweise handelt es sich um das Haus, zu dem zwei Lose über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörten, die Johan i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 25 und 33). Daran hing zudem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85b). An seinen Buden in der Wollweberstraße haftete ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 69). Auch zu seiner Bude in der Mönchstraße, mit der er zusammen mit Herman Horn im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 73). Johan war verheiratete mit einer gewissen Girdrud. Einem Eintrags im Elbinger Wiesenbuch zufolge lebte sie noch i. J. 1421 (APG 369,1/126, Bl. 57r). Als Witwe besaßen sie und ihre Kinder ein Haus vor dem Markttor, das i. J. 1411 zu Gunsten der Kinder von Tydemann Bussdorp belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 2194; s. auch ebd. Nrrn. 1398 und 2381). Girdrud war wohl auch die Mutter von Johans Stieftochter Barbara, die sich unter dieser Bezeichnung im Kriegsbuch für das Alarmaufgebot von Ende Juli 1388 veranlagen ließ. Von Johans eigenen Kindern sind Johannes d. J. und Gerard bekannt, denn sie besaßen zusammen mit ihrem Vater Einkünfte von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1882) und in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1981, vgl. damit Stadtbuch 2, Nr. 1675). Johan war Schiffseigner und vornehmlich im Handel mit Getreide tätig, das er wenigstens teilweise über den Elbinger Komtur bezog (Handelsrechnungen, S. 352,18, und Tresslerbuch, S. 207). Zudem stand er in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer, von dem er i. J. 1403 eine Summe Geldes geliehen hat (Schuldbücher 1, Nr. 1222). Zu Johans frühen Ratstätigkeiten gehörte die Sorge um Wasserbaumaßnahmen, wie die i. J. 1399 in der Weißen Lache (Kämmerei-Rechnungen, S. 374 f.). I. J. 1404 übte er das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief aus (Nowa Księga, Nr. 18). Im Juli 1404 begab sich Johan zusammen mit dem Ratmann Heinrich Mönch nach Danzig, um dort die Bemannung einer Flandernflotte mit Söldnern zu beratschlagen (Nowa Księga, Nr. 19, und HR 5 Nr. 203). Im selben Jahr empfing Johan eine Summe Geldes, um das vom Ratmann Jakob Glogow auf Gotland aufgenommene Darlehen zurück zu zahlen (Nowa Księga, Nr. 71). I. J. 1405 reiste er im Auftrag des Rates zusammen mit Johan Goswin nach Frauenburg (Stadtbuch 2, Nr. 214). In diesem Jahr war er Außenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 235, 247, 251, 253 und 262). Johan wirkte bei dem zu Marienburg verabschiedeten Rezess von 1406 April 16 mit, der Entschädigungsleistungen aus beschlagnahmtem englischem Handelsgut regelte (HR 5, Nr. 311). Noch im Frühjahr desselben Jahres hielt sich Johan wiederum in Danzig auf, diesmal mit dem Ratmann Johan Goswin, um dort mit englischen Gesandten einen Ausgleich für das gegenseitig weggenommene Han-

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delsgut zu erzielen (Nowa Księga, Nrrn. 214, 348 und 359, und HR 5, Nrrn. 302 und 308). Johan gehörte zu den Elbinger Vertretern der preußischen Städte, die im Sommer 1407 mit dem Hochmeister zu Marienburg u. a. wegen des Pfundgeldes, der Sühneleistung des Elbinger Ratmannes Johan von Thorn für seine Beschimpfung der Städte und wegen der holländischen Privilegien verhandelten (Nowa Księga, Nr. 443 f.; HR 5, Nrrn. 427, 462 und 472). Im selben Jahr machte Johan auch Ausgaben in Angelegenheiten der Wasserbaumaßnahmen im Werder geltend (Nowa Księga, Nr. 513). I. J. 1408 erstattete die Kämmerei Johans Kosten für Reisen innerhalb Preußens, die zumeist in Städte-, Hanse- und Wasserbauangelegenheiten stattfanden (Nowa Księga, Nrrn. 595–597). Es folgte eine Inspektion der Arbeiten am Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 710). I. J. 1409 suchte Johan den Elbinger Komtur auf, der sich in Neuhof und danach in Preußisch Holland aufhielt, und begab sich mehrmals nach Marienburg, um dort mit dem Hochmeister wegen des Aufgebotes an Wäppnern und mit dem sich beim Hochmeister aufhaltenden Herzog Wartislaw von Wolgast in Sachen des Hans Busdorpp zu verhandeln, der der Stadt entsagt hatte (Nowa Księga, Nr. 769). I. J. 1410 empfing Johan zu Marienburg ein Darlehen des Elbinger Komturs, das die Stadt vermutlich für Rüstungszwecke einsetzte (Nowa Księga, Nr. 998). Johan kümmerte sich i. d. J. 1409 und 1410 zudem um Neubruchangelegenheiten der Dörfer auf dem Werder (Nowa Księga, Nrr. 944 und 1082). Laut Rechnungsbuch müsste vor der Schlacht von Tannenberg von 1410 Juli 15 zu Thorn eine Tagfahrt des Hochmeisters mit polnischen Unterhändlern stattgefunden haben, denn die Kämmerei erstattete Johan und Arnd Rover die Auslagen für ihre Teilnahme (vgl. Nowa Księga, Nr. 1002, mit Weise, Nr. 82). Wenig später, aber noch vor der Schlacht, belegen die Kämmerei-Aufzeichnungen Aufenthalte Johans und Johans von Thoruns beim Elbinger Komtur zu Preußisch Holland, beim Hochmeister und beim Tressler (Nowa Księga, Nr. 1012 f.). Vermutlich ging es dabei um die Kriegsvorbereitungen. Nach der verlorenen Schlacht verhandelten Johan zusammen mit dem Bürgermeister Johan von Thorun auf dem Städtetag vor Marienburg von 1410 Aug. 10 die Ausfertigung der vom polnischen König der Stadt gewährten Privilegien (Nowa Księga, Nrrn. 1004 und 1013 f.; ASP 1, Nr. 109). Johans Auftreten während des Preußischen Städtetages, den der polnische König zw. dem 20. und 30. Aug. 1410 im pommerellischen Neuenburg anberaumte (Nowa Księga, Nrrn. 1004 und 1013 f.; s. auch ebd. Nr. 1083), scheint sein Ansehen sehr beschädigt zu haben (Kwiatkowski: Wyprawa, S. 547). Zusammen mit Johan von Thorun war er wohl bald danach Opfer einer Gewalttat geworden, denn die Stadt richtete eine gemeinsame Totenfeier für die Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg mit der Beisetzung von Johan und von Johan von Thorun aus (Nowa Księga, Nr. 1047). Einem Ausgabeposten der Kämmerei zu Gunsten der Rodesschen zu 1413 nach soll nämlich Johan auf einer Fahrt nach Neuenburg van den Polan Schaden genommen haben (Nowa Księga, Nr. 1327). Die Tat dürfte nach dem Abbruch der polnischen Belagerung der Marienburg von Sept. 19., auf jeden Fall aber vor der Kür Heinrichs von Plauen zum Hochmeister von 1410 Nov. 9 verübt worden sein, denn



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Johan von Thorun und Claus Wulff führten die Elbinger Gesandtschaft an, die Plauen noch in seiner Eigenschaft als Komtur von Schwetz in der Marienburg Ehrengeschenke überreichte (Nowa Księga, Nr. 1015). Johan diente während der Sommerreise des Ordens von 1391 nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) mit seinen Reittieren und einem Pferd Johans von Thorun. Für die Winterreise 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) bestallte ihn der Rat sogar zum Hauptmann für das Elbinger Aufgebot. Johan gehörte zudem zu den Hauptleuten des Elbinger Kontingentes, das sich i. J. 1409 beim Einfall des Ordensheeres in das Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) beteiligte (s. auch Nowa Księga, Nr. 778); 216, 261, 353, 499, 651, 711, 717, 846 und 988. – R=der, Heinrich († 1412? oder danach). Zu 1412 ist im Kämmereibuch ein Roder als Pfründner des Sankt-Georg-Hospitals belegt (Nowa Księga, Nr. 1260); 976. – Rogow, Peter († zw. 1409 und 1413). Zu 1344 ist im Stadtbuch ein Petrus Rogow als Inhaber eines erblichen Zinses vom Haus von Hincze von Monstir eingetragen (Stadtbuch 1, Nr. 725). Derselbe oder ein Gleichnamiger besaß Zinseinkünfte vom Haus von Peter Meyen an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 807) und vom Haus Johann Kolners am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1130). Peter war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 74). Peters ungenannte Kinder besaßen zusammen ein Haus in der Böttcherstraße, das sie i. J. 1413 zu Gunsten von Heinrich Mönch belasteten (Stadtbuch 2, Nr. 2300). Peter gehörte zum Elbinger Auf­gebot für die Sommerreise des Ordens von 1402 gegen den litauischen Groß­fürsten Witold ­ interreise (s. SSrer(s. SSrerPrus 3, S. 257–259). Während der darauffolgenden W Prus 3, S. 264 f.) war Peter Angehöriger der Gleve des Haupt­mannes des Elbinger Hauptmannes Lifhard von Hervord; 598, 637, 696, 704 und 865. – Ropelhorst, Johan († 1398 oder danach), war wohl personengleich mit dem zw. 1381 und 1393 belegten Schiffer und Englandfahrer Johann Repinhorst (Jenks: England, S. 946). I. J. 1393 kaperten Seeleute des Herzogs Johann von Mecklenburg sein Schiff und führten es nach Wismar. Von der Maßnahme waren auch die Elbinger Schiffer Johann Ryman, Bulhagen, Steven Yk, Everd Mederik und Heked betroffen (HR 4, Nr. 160). I. J. 1398 verpfundete Johan sein Schiff und eine Ladung Heringe von über 36 Last (Pfundzollregister, Nr. 15). An den Buden, mit denen er zusammen mit Johan von Ruden (s. unter Ruden, Johan d. M. von) im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 84). Johan war der zweite Befehlshaber des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter Mathis Mertinsdorp auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 635. – Rosewolt, Wicherd († 1417/1418 oder danach), war der Nachbesitzer des Hauses von Heinrich Ruden in der unteren Heilig-Geist-Straße. Wicherd belastete es i. J. 1401 zu Gunsten des Ratmannes Anthonius Volmersten (Stadtbuch 2, Nr. 1914). I. J. 1416 erwarb Wicherd einen Zins von der Bude von Sweryns Witwe Hille hinter der Schule (Stadtbuch 2, Nrrn. 2377 und 2388). Im Jahr darauf erwarb er einen Zins von der Bude von Hans Wulff, die ebenfalls hinter der

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Schule stand (Stadtbuch 2, Nr. 2389). Wicherd diente im Elbinger Aufgebot, das am zweiten Feldzug zur Rückeroberung von Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) beteiligt war. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 802. Rote, Rothe, s. auch Rode. Rote, Wendele († 1403 oder danach); 717. Rothe, Claus († 1412 oder danach), dürfte Bierbrauer oder –händler gewesen sein, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1412 für eine Bierlieferung (Nowa Księga, Nr. 1295). Namensgleichheit besteht mit dem zu 1370 und zu 1378 nachweisbaren Gewandscherer, der am Eck zum Kirchhof saß (Stadtbuch 2, Nrrn. 549 und 924); 878. Rouber, R=uber, s. auch Rouer. Rouber, Arnd d. J. († 1409 oder danach), war ein Sohn von Arnd d. M. (s. unter Rouer, Arnd d. M.). Arnd d. J. hatte Zinseinnahmen vom Eckgrundstück des Ratmannes Johann Cruczeborg gegenüber dem Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nr. 1365), vom Haus von Nicolai Schonewolt in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1742) und von Hufen der Kinder von Gerke Schonewold zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1837); 970. Rouer, Arnd d. M. (vor 1360 – † 1416), gehörte seit 1379 dem Rat an (Czaja: Urzędnicy, S. 60). Zu 1393 ist er erstmals als Bürgermeister nachgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 287; zu seinem Todesjahr s. SSrerPrus 3, S. 401). Er war wohl ein Sohn des Ratmannes Arnd d. Ä. (vgl. Stadtbuch 1, Nr. 1924, mit Schmid: Inschriften, Nr. 168). Arnds namentlich unbekannte Mutter lebte noch i. J. 1394 (s. unter Rouer, N. N.). Einem jüngeren Nachtrag im Stadtbuch zufolge war Arnd verheiratet mit einer Elsebethe, mit der er die Kinder Werner, Hermann und Jürgen hatte (Stadtbuch 1, Nr. 1982). Arnd d. J. (s. unter Rouber, Arnd d. J.), Elzebeth (Stadtbuch 2, Nr. 1691) und Heinrich (s. unter Rouer, Heinrich d. J.) waren ebenfalls Kinder von ihm. Bei Werner muss es sich um einen jüngeren Sohn gehandelt haben, denn er entließ erst i. J. 1419 seine Vormünder aus ihrer Verpflichtung (APG 369,1/117, S. 14). Arnds Tochter war 1419 mit dem Danziger Schöffen und Ratsherrn Wedige Moyser verheiratet (APG 369,1/117, S. 13 f.; Zdrenka: Danzig, S. 94–100). Jürgen Grote war ein Stiefsohn von Arnd (Nowa Księga, Nr. 425). Arnd d. M. wohnte in der Fischerstraße neben Tidemann Glambeke, dessen Haus zu seinen Gunsten belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1469). Zu Arnds Wohnhaus gehörten ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 9 und 64). An seinem Haus in der Heilig-Geist-Straße haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 82). Er besaß zudem ein Anwesen an der Hommel, dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen war (APG 369,1/129, S. 36 und 85). Ein weiteres Haus stand am Muckenberg (APG 369,1/124, S. 11). An seiner dortigen Bude, mit der er zusammen mit Hanneke Pruße im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegel-



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scheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 66). Arnd gehörte zu den Gläubigern flandrischer oder französischer Preußenfahrer (Paravicini: Preussenreisen 2, S. 233 Nr. 184). Zu Beginn des Jahres 1394 gehörte er zu den hansischen Empfängern beschlagnahmter Handelswaren, die der Hauptmann von Bornholm im Namen des Erzbischofs von Lund rückerstattete (HR 4, Nr. 186 § 16), was Arnds Beteiligung am hansischen Fernhandel belegt. Für seine Geschäfte unterhielt Arnd d. M. einen Kaplan namens Peter, der von 1404 bis 1410 nachweisbar ist (Nowa Księga, Nr. 6, 212, 353, 456 und 1002). Als Ratmann und Bürgermeister vertrat Arnd die Stadt bei zahlreichen Angelegenheiten, so i. J. 1398 als Sendbote in Lübeck (Pelech: Pfundzoll Nr. 73; HR 4, Nr. 441, 9 und Nr. 656, 12) oder i. J. 1400 als Sendbote in Schönberg a. d. Weichsel, um mit den preußischen Städten wegen der Weigerung Thorns zu verhandeln, nicht mehr für gemeinsame Gesandtschaftskosten aufzukommen (Pelech: Pfundzoll Nr. 166). Im Auftrag der Stadt zahlte er in den Jahren 1400 und 1410 dem Orden Geld zurück, das die Stadt von diesem geliehen hatte (Stadtbuch 2, Nrrn. 2359 und 2200). I. J. 1406 nahm er bei der Stadt einen Kredit in Höhe von 132 Mark zu rund 6 % jährlicher Verzinsung auf (APG 369,1/116, S. 5). Arnd war Besitzer von Hof- und Hufenzinsen in Damerau (Stadtbuch 2, Nr. 981), in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 810, 964 und 1155), in Schönwalde (Stadtbuch 2, Nrrn. 465, 736, 793, 840, 1222, 1287, 1330 und 2195), in Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 863 f., 903, 916, 1008, 1013, 1059, 1026, 1028, 1084, 1193, 1394, 1482, 1491, 1713, 1735, 1818, 1820, 1835 f., 1910, 2109, 2121 und 2171), in Wogenap (Stadtbuch 2, Nrrn. 1325 und 1827), in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 1425 und 2021 f.) und in Stagnitten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1295, 1332, 1521, 1530, 1651 und 1996). In der Stadt nahm er Zins vom Erbe von Tyle Ziegenkop in der Nähe des Ratmannes Liefhard von Hervord (Stadtbuch 2, Nr. 383), vom Haus Johann Brandenhofs in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 948), vom Haus Gereco Dunres und Hincze Ruesches in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1154), vom Haus der Witwe des Ratmannes Arnold von Buren in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1373), vom Haus von Heinrich Burgermeister in der Tobiasstraße bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 1458), vom Haus des Schmiedes Heinrich Blumentritt in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 937), vom Haus Heinrich Swartes in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 2070 und 2140), vom Haus Johanns von Aneholt gegenüber den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1984), vom Haus von Johann Schepel gegenüber den Schumacherbuden (Stadtbuch 2, Nr. 1949), vom Haus Bernhards von Ahusen in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1945), vom Haus von Nikolaus von Kozele in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1943), vom Haus von Hans Wildensteyn in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1921), von Hannus Kanenvuerer in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1905), von Nikolaus Snurre in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nr. 1898), von Michael von Ruden in der Heilig-GeistStraße (Stadtbuch 2, Nr. 1844), von Johann Gelhaer in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1725 und 1764), von Johann Rode in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1733), vom Haus des Kistenmachers Johann Wulff in der

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Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1712), vom Hof des Ratmannes Johann Lumpe gegenüber dem Artushof (Stadtbuch 2, Nr. 1900), vom Garten bei der Mühle und den Hufen beim Galgen Johann Cruczeburgs (Stadtbuch 2, Nr. 1751) sowie von der Bude Johannes Sedekes beim Fischerturm (Stadtbuch 2, Nr. 1531). Arnd d. M. ist außerdem als Gläubiger der Stadt – zuletzt im Jahre 1410 – nachgewiesen. Sein Kapital ließ er mit 5–6% jährlich verzinsen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1977, 2027 und 2160). Im Frühjahr 1389 nahm er persönlich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, wo der als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereiste Herzog von Geldern gefangen gehalten wurde (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 sind seine Kinder mit Ausnahme von Heinrich unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit drei Harnischen veranlagt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 2, 33, 74, 127, 144, 177, 185, 323, 550, 583, 645, 698, 706 und 923. Rouer, Bartholomeus († 1417/1418 oder danach), war verheiratet mit einer Tochter von Benigna Lichtenow (s. unter Lichtenowssche). Im Hofstättenbuch ist er zusammen mit dem Ratsherrn Johann von Hervord (s. unter Heruorde, Johan d. Ä.) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 69). Bartholomeus gehörte zum Elbinger Kontingent des Ordensheeres, das im Sommer 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) einfiel. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Bartholomeus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 409 und 978. Rouer, Gerke († 1411), ist erstmals zu 1409 und letztmals zu 1411 als Ratmann nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 88 und 90). Er war wohl ein Sohn von Gerd d. M. (s. unter Rouver, Gerd d. M.). Vermutlich war mit dem gleichnamigen ­Elbinger Studenten identisch, der sich am 11. Sept. 1400 in Prag immatrikuliert hat (Perlbach: Prussia scholastica, S. 17). Gerke war Besitzer eines Hauses in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 2118 und 2198). Er diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 527 und 965. Rouer, Haneke (vor 1365 – † 1385 oder bald danach), Sohn von Kuneke Rover, besaß zusammen mit seinem Vater eine Verkaufsbude am Wasser (Stadtbuch 2, Nrrn. 295 und 475, und Stadtbuch 1, Nr. 802). Im Zinsbuch zu 1385 ist Haneke als Inhaber einer Bude zw. dem Böttcher- und dem Tobiastor genannt (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Er war wohl personengleich mit dem in der Fleischerstraße ansässigen Johan Rouer, zu dessen Haus sowohl ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie als auch eines gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 31 und 72). Zu 1384 ist Haneke zusammen mit Arnd und Gerd Rover sowie mit Timme Goltsmed und Jakob Glogow als Verleiher von Mündelgeld belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1321 und 1323); 6. Rouer, Herman d. M. (vor 1382 – † 1409 oder danach). Namensträger waren der zu 1346 nachweisbare Empfänger eines Zinses vom Haus von Thidemann Kusveld (Stadtbuch 1, Nr. 862) und ein Sohn von Arnd d. M. Rover (s. unter Rouer, Arnd d. M.). Herman d. M. ist zu 1382 als Inhaber eines Gartens und zweier



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Häuser in der vorstädtischen Kabeldreherstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1276). Zu 1409 ist er als Besitzer einer Bude zwischen dem Brück- und dem Heilig-Geist-Tor belegt, von der Heinrich Mönch Zinseinnahmen beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 2082). Da i. J. 1423 der bereits mündige Herman seine Vormünder, die Ratsleute Lyfhard von Hervord (Heruorde, Lyfhard d. M.), Claus von Krossen (s. unter Krossen, Claus von) und Hinrich Rowbir (s. unter Rouer, Heinrich d. J.) sowie Werner Rowbir und Tydeman Scholcze, aus ihrer Verpflichtung entließ (APG 369,1/117, S. 30), könnte es sich bei dieser Person um Herman d. J. gehandelt haben. Herman d. M. diente im Aufgebot, das sich an der Sommerreise des Ordens von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f.) beteiligte. I. J. 1409 gehörte er zum Aufgebot für den Feldzug des ­Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 840 und 942. – Rouer, Heinrich d. J. († 1426), war ein Sohn von Arnd d. M. (s. Rouer, Arnd d. M.). Zu 1409 ist er erstmals als Stadtvogt (Nowa Księga, Nr. 742) und erstmals zu 1417 als Ratmann (SSrerPrus 3, S. 401) nachweisbar. Das Bürgermeisteramt übte er von 1420 bis 1426 aus (Czaja: Urzędnicy, S. 97–102). Der gleichnamige Pfarrer zu Groß Mausdorf (Schmid: Inschriften, Nr. 171) war wohl ein Elbinger Namensvetter. Heinrich war mit einer gewissen Elzebethe verheiratet. Sie war eine Verwandte, möglicherweise sogar eine Schwester, von Johann von Melles Frau Barbara (s. unter Mellen, Hans von) sowie von der Ehefrau von Peter Zukow (APG 369,1/117, S. 9). I. J. 1418 gehörte Elzebethe zu den Verkäufern einer Rente aus dem Vermögen, das Claus Cornegel aus seiner Erbschaft von Gertrud von Thorun erworben hatte (APG 369,1/117, S. 7). Herman Quast war vermutlich mit einer Schwester von Heinrich verheiratet (APG 369,1/116, S. 9). Zu 1446 sind Heinrichs Söhne Georg und Hans zusammen mit ihrer Mutter Elzebethe als Erben und Verkäufer des Vermögens belegt, mit dem das Misonersche Haus (s. unter Misonersche) in der Schmiedestraße zu Gunsten von Herman Quast belastet war (APG 369,1/116, S. 55). I. J. 1425 ist Heinrich zusammen mit dem Ratmann Claws Folmersteyn (s. unter Volmersten, Claus d. J.) als Vormund für seinen Neffen Thomas Quast nachweisbar (APG 369,1/116, S. 45). Heinrich besaß ein Erbe beim Artushof in der Fischerstraße (Semrau: Markt, S. 47), an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 71). Dem Liber villarum nach war Heinrich zusammen mit seinem Bruder Arnd i. J. 1403 Inhaber eines zu den städtischen Vorwerken zählenden Hofgutes (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Heinrich handelte mit Holzwaren und Wein (Nowa Księga, Nrrn. 761 und 1361). Seine Geschäfte scheinen häufig mit Schwierigkeiten verbunden gewesen zu sein, was mitunter das Eingreifen der Stadt oder sogar das des Hochmeisters erforderlich machte (Nowa Księga, Nrrn. 596, 1473 und 1479). Im Herbst 1410 begleitete er den Ratsherrn Jakob Glogow nach Preußisch Holland zu einer Unterredung mit dem Komtur von Goldingen (Nowa Księga, Nr. 1015) und zahlte an die Kämmerei Geld für Übertuch (Nowa Księga, Nr. 1144). Heinrich gehörte einer städtischen Abordnung an, die am 8. Dezember 1412 mit dem Hochmeister in Graudenz zusammentraf (Nowa Księga, Nr. 1262). Anfang Februar 1413 begleitete er die Rats-

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herren Claus Wulff und Johan Werner und weitere Bürger nach Marienburg zum Hochmeister (Nowa Księga, Nr. 1331), um mit ihm über ein städtisches Darlehen zu verhandeln. Ihm selbst versetzte die Stadt im selben Jahr ihre Haffwiesen bei Wogenap für sechs Jahre (APG 369,1/116, S. 7). I. J. 1414 gehörte Heinrich zu den Verantwortlichen für Baumaßnahmen am städtischen Wall. Hierfür und für die Anlage eines Weges durch den Stadtwald musste die Genehmigung des Hochmeisters eingeholt werden (Nowa Księga, Nrrn. 1440 und 1475). Heinrich gehörte zu den i. J. 1419 entlassenen Vormündern seines Bruders Werner (APG 369,1/117, S. 14). I. J. 1422 trat Heinrich zusammen mit dem Ratmann Heinrich Palborn (s. unter Palborn, Heinrich) als Vormund der Witwe von Johann Rode, Girdrud, und von ihrem Sohn, Gerhardus Rote (s. unter Rode, Johan d. M.) auf (APG 369,1/117, S. 26). Im selben Jahr gewährte er der Stadt ein Darlehen in Höhe von 50 Mark Silbers, das sie ihm zu 5,5% verzinste (APG 369,1/116, S. 52). Zu 1423 ist Heinrichs Vormundschaft für seinen Bruder Herman nachweisbar (APG 369,1/117, S. 30). Von 1419 bis 1425 gehörte Heinrich wiederholt zu den städtischen Sendeboten auf den preußischen Städte- und Ständetage, um über Landes- und Hanseangelegenheiten zu beraten (HR 7, Nrrn. 50, 277, 509, 566, 629, 687, 713, 746, 790 und 826). Im Gegensatz zu dem Elbinger Bürgermeister Claus Busdorf scheint Heinrich in einem besonderen Vetrauensverhältnis zu Hochmeister Michael Küchmeister gestanden zu haben (HR 7, Nr. 292). Heinrich hatte Zinseinkünfte vom Haus von Peter Mekelborch in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1374), vom Haus von Claus Quast in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1470), von der Hofstätte des Schmiedes Nicolaus Morgenstern (Stadtbuch 2, Nr. 1710), von der Bude des Krämers Iohannes Schramm hinter dem Mönchschor (Stadtbuch 2, Nr. 1717), vom Haus und den beiden Buden Hanko Wilmanns in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1727, 1805), vom Haus von Nicolaus Stolpman in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1749), vom Haus Iohannes Schyuelbeens in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1774), vom Haus von Nickel Iodyn neben Iohannes Gelhar in der unteren Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr.1792), vom Haus von Nicolaus Dam in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1817), vom Haus von Nicolaus Krossen gegenüber dem Haus des Ratmannes Anthonius Volmersten in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1831), vom Wohnhaus des Ratmannes Iohannes Ruden in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1833), von der Bude von Iohannes Glotz in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1848), vom Haus Iurian Langerakes am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1859), vom Haus von Iohannes Vrowendorf in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1867), vom Haus von Haze, der Witwe von Iacob Lange, in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1884, 2135), vom Haus des Ratmannes Rulof von Mellen gegenüber den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 1916), vom Haus von Nicolaus Polkewitz an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 2010), vom Hofgut des Ratmannes Iacob Glogauw (Stadtbuch 2, Nr. 2073), von der Bude von Herman Werner zw. dem Brück- und dem Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nr. 2080), vom Haus Gerke Damerouws am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2164), vom Haus von Iurge von Lubec in der Hei-



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lig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2227), vom Haus Bernd Knokes am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 2232), vom Haus von Iurge Langerake an der engen Gasse bei den Brotbänken (Stadtbuch 2, Nr. 2237), vom Haus von Hans Cygeler in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2238), von städtischen Wiesen zu Wogenap (Stadtbuch 2, Nr. 2281, vgl. damit Nowa Księga, Nr. 1423 und APG 369,1/116, S. 7) und vom Haus von Tideman Ergang in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2386). Heinrich diente im Aufgebot für die Winterreise von 1403 nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 264 f.) und nahm auch persönlich am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teil. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Heinrich unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit fünf Harnischen und mit fünf Pferden aufgeführt. Für das dritte Quartier war er damals als zweiter Hauptmann eingeteilt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270 f.); 706 und 970. – Rouer, Johanes d. Ä. (vor 1356 – † zw. 1395 und 1396). Zu 1387 unterscheidet das Kriegsbuch zwischen Johan Rouer der alte und Johan, Gerd Rouerson. Nach dem Tode Gerds d. M. Rover erwähnt das Buch zu 1390 Johan Rouer antiquus und Johanes Rouer der junge, Gerke Rouersson. Obschon diese Unterscheidung im Stadtbuch fehlt, gestatten es Hinweise, Johann d. Ä. von Johann d. J. zu trennen: Da einer von beiden eine Bude beim Marienbildnis an der Hohen Brücke besaß, die i. J. 1395 zu Gunsten des Ratmannes Johann von Thorun belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1646 und 1718) und dieselbe Bude sich ein Jahr später im Besitz des Johann Wilde befand (Stadtbuch 2, Nr. 1750), dürfte es sich bei jenem Budenbesitzer um Johann d. Ä. handeln. Er wäre demnach zw. 1395 und 1396 verstorben. Ob mit Johanes d. Ä. bereits der zu 1330 als Empfänger eines Budenzinses genannten Iohannes Ruiber gemeint ist (Stadtbuch 1, Nr. 57), ist fraglich. Zu dem Budenbesitz passt die Nachricht, dass Johanes Schiffer war. Diese ist einem preußischen Klageartikel von 1389 zu entnehmen, wonach i. J. 1378 Johann Rovers Fahrzeug vor dem flandrischen Sluis beschlagnahmt wurde (HR 3, Nr. 448 § 21). Johanes d. Ä. wohnte in der Fleischerstraße bei Jakob Huge (Stadtbuch 2, Nrrn. 1356 und 1560). Er hatte Zinseinkünfte von der Bude von Johann Tupadel bei den Dominikanern (Stadtbuch 2, Nr. 1162), von der Bude Jakob Hasenberchs zw. dem Heilig-Geist-Tor und der Brücke (Stadtbuch 2, Nr. 1560) und vom Haus von Ricwin Brandenhoff in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1371). Johanes war sowohl Teilnehmer des Landwehraufgebotes von um Pfingsten 1386 als auch des Alarms, der Mitte Juni 1389 nach Mohrungen ausgerufen wurde; 110, 134, 175, 396, 426 und 520. – Rouer, Johan d. J. († 1402 oder danach), auch Johan, Gerke Rouers son, genannt, war ein Sohn von Gerd d. M. Rover (s. unter Rouver, Gerd d. M.) und damit ein Bruder von Petrus und Elisabeth, die mit Johan Rybe verheiratet war (s. unter Rybe, Johan). Johan d. J. war Wachshändler. Zu seinen Kunden zählte der Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nrrn. 1069 und 2207). Johan d. J. ist zu 1389 als Inhaber des ehemaligen Hauses von Albert Colner in der engen Gasse zur Böttcherstraße belegt. Dafür spricht, dass das Haus zuerst zu Gunsten von Johans Bruder Peter und danach erst zu Gunsten von Hermann Quast

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belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1529). Auch hinter dem Zinsempfänger vom Grundstück der Witwe von Tymmo Goltsmyt, das vorher dem Höker Slochow gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1706), ist Johan d. J. zu vermuten, weil der vormalige Zinsempfänger Johans Bruder Peter war (Stadtbuch 2, Nr. 1472). Johan war für die Landwehr von Anfang Juni 1386 als Reiter des Pferdes, das Johann d. Ä. Rover zu stellen hatte, aufgeboten. Mit seinem eigenen Pferd diente Johan beim Alarmaufgebot, das im Juni 1389 nach Mohrungen einbestellt wurde. Persönlich beteiligte er sich auch an der Sommerreise 1390 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 164–167); 134, 174, 201, 361, 447, 516, 568, 584, 608, 646, 679 und 701. – Rouer, Peter († 1407 oder danach), ein Sohn Gerds d. M. Rover (s. unter Rouver, Gerd d. M.), ist zw. 1398 und 1407 als Englandfahrer nachgewiesen (Jenks: England, S. 950, und HR 5, Nr. 440 § 5). Er besaß Hof- und Hufenzinse zu Stagnitten (Stadtbuch 2, Nrrn. 1119 und 1212). Einkünfte flossen ihm auch aus dem kleinen Haus von Timo Goltsmit beim Visschouischen Haus gegenüber dem Brotmarkt zu (Stadtbuch 2, Nr. 1472). Ein Namensvetter ist zu 1408 als Priester belegt (Nowa Księga, Nr. 554); 177 und 701. – Rouer, N. N. († 1394 oder danach), war die Mutter des Ratmannes Arnd d. M. Rover (s. unter Rouer, Arnd d. M.); 323 und 550. – Rouver, s. auch Rouver. – Rouver, Gerd d. M. (vor 1348 – † zw. 1385 und 1387), und sein Bruder Willam stammten aus der ersten Ehe des Ratmannes Tidemann Rover (Stadtbuch 2, Nr. 1184). Dem Stadtbuch nach hatte Gerd den Sohn Petrus (s. unter Rouer, Peter) und die Tochter Elisabeth (Stadtbuch 2, Nrrn. 1212, 1472 und 1528). Im Kriegsbuch wird auch Johan d. J. (s. unter Rouer, Johan d. J.) als ein Sohn von Gerd genannt. Dem Vornamen nach zu urteilen, wäre zudem der zw. 1409 und 1411 belegte Ratmann Gerd d. J. (s. unter Rouer, Gerke) ein Sohn von Gerd d. M. gewesen. Gerd d. M. war Inhaber des Hauses am Brotmarkt neben Johannes Kolner (Stadtbuch 2, Nrrn. 796 und 1611). I. J. 1382 kaufte Gerd eine Rente von der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 1231). Gerd bezog Einnahmen von dem Hofgut des Bartiko in Steinbeke (Stadtbuch 2, Nr. 684), vom Hofgut von Mathias, dem Schwager von Stovenberg, bei Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 799 und 1297), vom Hofgut von Gerco Paul zu Wogenap (Stadtbuch 2, Nr. 1078), vom Allod von Henrich Slaenduuel (Stadtbuch 2, Nr. 1258, 1301 und 1311) und von einer Hufe zu Damerau (Stadtbuch 2, Nr. 1139). Das Stadtbuch belegt auch Gerds Tätigkeit in der vormundschaftlichen Verwaltung (Stadtbuch 2, Nrrn. 1321–1323); 20, 43, 75 und 108. – Rover, s. auch Rouer. – Rouersche, die Gerke († 1390 oder bald danach), war die Witwe von Gerd d. M. Rover (s. unter Rouver, Gerd d. M.); 177 und 416. – Rubekow, Wilke († 1414 oder danach), ist zu 1414 als Inhaber eines Hauses in der Turmstraße belegt, das er zu Gunsten des Ratmannes Anthonius Volmerstein belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2220); 727 und 767. – RFbe, Henrich († 1394 oder danach), diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 530 und 582.



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– Ruden, Gele von († zw. 1390 Nov. 19 und 1391 Aug. 8), war die Witwe des Ratmannes Johann d. Ä. von Ruden († zw. 1370 und 1375) in zweiter Ehe. Sie besaß ein Haus in der Schmiedestraße, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 85a). Mit ihren beiden Kindern Michael und Hermann (Stadtbuch 2, Nr. 1415) hatte sie Zinseinkünfte von den Buden von Heinrich Wagenknecht, die früher Slochow gehörten (Stadtbuch 2, Nrrn. 236 und 280), von der Bude von Arnold Pruze, die ihr von ihrem Stiefsohn Johann überlassen wurde (Stadtbuch 2, Nr. 402), von der Bude Herbord Ouerhagens am Ausgang des Brücktors (Stadtbuch 2, Nrrn. 1037 und 1118), vom Erbe von Nikel Cleynsmit bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 286), vom Haus Heinrich Attendorns bei Tymme Smoldow (Stadtbuch 2, Nr. 683), vom Wohnhaus von Hildebrand Kolner in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 911), vom Haus von Nicolaus Stalbovm bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 1188), vom Haus von Johann Stubbeke in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1353), vom Wohnhaus Hermanns von Munster jenseits der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1200), vom Haus der Witwe von Jakob Schonow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1415 und 1417), vom Haus des Bäckers Claus Stolpman in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1431) und vom Haus der Witwe Zitterpfennig am Pfeifenbrunnen (Stadtbuch 2, Nr. 1557); 77, 114, 243, 300, 365 und 453. – Ruden, Herman von († 1414 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. von Ruden und seiner Frau Gele (s. Ruden, Gele von) und damit Vollbruder von Michil von Ruden (s. unter Ruden, Michil von). Zu seiner Bude in der Mönchstraße, mit der er zusammen mit seinem Bruder Michil und mit Johannes von Mynden (s. unter Mynden, Haneke von) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 73). Mit seiner Mutter und seinem Bruder Michil besaß Herman Zinseinkünfte vom Haus der Witwe von Jakob Schonow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1415 und 1417), vom Haus des Bäckers Claus Stolpman in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1431) und vom Haus der Witwe Zitterpfennig am Pfeifenbrunnen (Stadtbuch 2, Nr. 1557). Er und Michil besaßen gemeinsame Einkünfte vom Haus von Nicolaus Witte in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1599) und vom Wohnhaus von Reyneke Zost und dessen Bude am Eck zum Kohlenmarkt bei Gotze Vrowendorff (Stadtbuch 2, Nr. 1668). Herman bewohnte ein Haus in der Heilig-Geist-Straße, das i. J. 1399 im Besitz seines Bruders Michil war (Stadtbuch 2, Nr. 1844). Das Haus war wohl das gemeinsam ererbte Wohnhaus ihres Vaters (s. dazu Stadtbuch 1, Nr. 1559). Der Verkauf seines Erbanteils am Haus an seinen Bruder Michil steht vermutlich im Zusammenhang mit Hermanns Engagement in der Seeschifffahrt, denn Hermann Ruden ist zw. 1407 und 1414 in den Bostoner Zollakten nachgewiesen (Jenks: England, S. 951). Herman diente im Aufgebot, das an der Winterreise des Ordens von 1399 nach Samaiten teilnahm (s. dazu SSrerPrus 3, S. 226); 653. – Ruden, Hinrich von (vor 1360 – † 1414 oder bald danach), war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. von Ruden († zw. 1370 und 1375) und Bruder von Wil-

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Prosopographisches Verzeichnis

lam und Johann d. M. von Ruden sowie eines unbekannten Sohnes Johanns d. Ä. aus erster Ehe (Stadtbuch 2, Nrrn. 1074 und 1224). Beim Ableben des Vaters waren Hinrich und sein unbekannter Bruder noch minderjährig. Sie verblieben deswegen noch unter der Vormundschaft der beiden Ratmänner Radeco Vrowendorf und Jacob Volmersteyn (Stadtbuch, Nrrn. 1057 und 1224). Hinrich war verheiratet mit einer Tochter des Ratmannes Hildebrant Colner. Sie war zugleich eine Stieftochter seiner Mutter (s. unter Colner, Hildebrant d. J.). Ihr gemeinsames Haus in der Böttcherstraße war zu Gunsten des Ratmannes Johann von Hervord belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1486 f.). Hinrich besaß zudem ein Haus in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1604) und eines in der unteren Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1914) sowie zusammen mit seiner Frau einen Vorwerkshof, den er bereits i. J. 1403 innehatte (Elbinger Antiquitäten, S. 41; Stadtbuch 2, Nr. 1748). Das Haus in der unteren Heilig-Geist-Straße, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 81), ging spätestens i. J. 1401 in den Besitz von Wicherd Rosewolt über (s. unter Rosewolt, Wicherd). Der zu 1370 und 1374 als Ältermann für das westfälisch-preußische Drittel am Hansekontor zu Brügge nachweisbare Namensträger (Hansekaufleute, Nr. 291.1), dürfte mit ihm personengleich gewesen sein. Zu 1417 ist Johannes, Sohn Heynrichs von Ruden, als Besitzer einer Bude in der Fischerstraße in Richtung Wasser nachgewiesen (Semrau: Markt, S. 46). Im Stadtbuch sind Hinrichs Kinder Hannus und Elisabet bereits zu 1373 nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 646). Hinrich hatte Zinseinkünfte von der Bude des Goldschmiedes Nikolaus gen. Kune in der Mönchstraße gegenüber der Bude von Johannes Kreuit (Stadtbuch 1, Nr. 1457, und Stadtbuch 2, Nr. 1460). Hinrich war auch Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 1327). Anfang Juni 1387 beteiligte er sich persönlich am Aufgebot für die Landwehr. I. J. 1410 verkaufte er der Stadt einen polnischen Beutepanzer und empfing im selben Jahr von ihr eine Ladung Hafer (Nowa Księga, Nrrn. 1044 und 1118). Sein letztes Lebenszeichen datiert aus dem Jahr 1414 in Gestalt eines Stadtbucheintrages für die Lieferung einer Ladung Kalk (Nowa Księga, Nr. 1456); 28, 92, 114, 134, 170, 397, 432, 567, 685 und 961. – Ruden, Johan d. M. von († 1426), ist erstmals zu 1391 und letztmals zu 1426 als Ratmann nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 70 und 102). Mit seinen Brüdern Willam, Heinrich und einem weiteren Bruder enstammte er der ersten Ehe des Ratmannes Johann d. Ä. (Stadtbuch 2, Nr. 1224). Die vier Brüder erbten das ­väterliche Haus in der Gerberstraße (APG 369,1/124, S. 1). Johan d. M. ließ i. J. 1409 über den Danziger Hafen Tuchwaren und Öl einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nrr. 399 und 1729). Er war Inhaber eines Hauses in der Böttcherstraße, das 1396 zu Gunsten von Arnd Rover belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1733). I. J. 1399 bewohnte Johan ein Haus in der Brückstraße, von dem sein Bruder Heinrich Zinseinnahmen hatte (Stadtbuch 2, Nr. 1833). Vor dem Erwerb durch Johan d. Ä. gehörte das Haus zum Besitz von Petir Volkir (APG 369,1/124, S. 3). An Johans d. M. Wohnhaus hingen zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, die Johan i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 53 und 61). Auch zu seinem Haus gegenüber dem Heilig-Geist-Hospital gehörte



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ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 63). An seiner Bude, mit der er zusammen mit dem Priester Tydemann Grolle (s. unter Grolle, Tyde) im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein anderes Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 72). Den Buden, mit denen er zusammen mit Johan Ropelhorst (s. unter Ropelhorst, Johan) im Hofstättenbuch eingetragen ist, war ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen zugeordnet (APG 369,1/129, S. 84). Die Bude an der Stelle der Badstube an der Hommel hatte Johan bereits i. J. 1385 inne (APG 369,1/1376, Bl. 3v). Im Rat übte Johan i. d. J. 1404 und 1410 das Amt des Außenkämmerers (Nowa Księga, Nrrn. 44, 1013, 1104, 1082, 1107, 1127) aus. I. d. J. 1406 und 1409 war er als Schäffer zuständig für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrrn. 351, 366, 905 und 997), i. d. J. 1407 und 1414 war Johan Innenkämmerer ( Nowa Księga, Nrrn. 423, 425, 1419 f., 1425 und 1493), 1410 und 1411 Kirchenvater (Nowa Księga, Nrrn. 1164, 1166 und 1168) und 1412 und 1421 Schulze (Czaja: Urzędnicy, S. 91 und 98). Dem zu 1410 Febr. 1 zu Marienburg anberaumten Tag der Städte Danzig, Elbing und Thorn wohnte Johan zusammen mit Johann Rothe als Elbinger Ratsendebote bei (HR 5, Nr. 656; Nowa Księga, Nr. 769). I. d. J. 1405 und 1413 reiste er im Auftrag des Rates nach Frauenburg und nach Preußisch Holland (Nowa Księga, Nrrn. 214 und 1331). Zusammen mit seinem Sohn Austin besaß Johan d. M. einen Hufenzins zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 1951). Johan nahm Zins vom Haus von Peter Glottow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1638) und vom Haus von Heinrich Troye am Kohlenmarkt ein (Stadtbuch 2, Nr. 1697). Er hatte zudem Einkünfte von einem Hof und von Hufen zu Neu Schönwalde (Stadtbuch 2, Nr. 1492) und vom Hofgut der Witwe von Johann Volqwyn (Stadtbuch 2, Nrrn. 1845 und 2163). Johan ist zu 1420 als Vormund von Agnete, Frau von Mertin Rykenow und Tochter von Heinrich von der Lynde (s. Lynde, Hinrich d. J. von der), nachweisbar (APG 369,1/117, S. 17). I. J. 1423 vertraten Johann und der Ratmann Jacob Schermer (s. unter Schirmer, Jocob) als Vormünder von Clara, der Witwe von Mertin Wygel, ihr Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/­ 117, S. 34). An den militärischen Unternehmungen beteiligte sich Johan persönlich an der Sommerreise von 1383 nach Tracken und Wilna, am Landwehraufgebot von Anfang Juni 1386 und an dem nach Mohrungen anberaumten Alarmaufgebot von 1389 Juni. I. J. 1390 nahm er an der Sommerreise nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 164–167) teil und war ein Jahr später als einer der beiden Hauptleute zuständig für die bei Graudenz aufgestellte Landwehr. Er und Berthram Betheke befehligten danach das Aufgebot, das an der Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna teilnahm (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Mit Tidemann Werkmeister fungierte Johan als Hauptmann über die Elbinger Mannschaften für die Landwehr, die im Aug. 1409 bei Schwetz die Operationen der Komture von Tuchel und Schlochau in Kujawien deckte (Nowa Księga, Nrrn. 778 und 980). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johan unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 114, 134, 170, 185, 397, 412, 439, 520, 560, 640, 687, 693, 838 und 865.

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– Ruden, Michil von († zw. 1408 und 1413), ist zu 1407 als Stadtvogt nachweisbar (Nowa Księga, Nr. 415). Michil war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. mit seiner zweiten Frau Gele und damit Vollbruder von Hermann (s. Ruden, Herman von). Mit beiden war Michil Inhaber von Zinseinkünften (s. unter Ruden, Gele von). Michil bewohnte ein Anwesen in der Fischerstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Michil i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 63). An seiner Bude in der Mönchstraße, mit der er zusammen mit seinem Bruder Herman und mit Johannes von Mynden (s. unter Mynden, Haneke von) im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 73). Michil hatte einen Sohn namens Johann, der sein Haus in der Fischerstraße i. J. 1413 zu Gunsten von Barthomomeus Volmersten belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2297). I. J. 1408 reiste Michil im Auftrag des Rates nach Heilsberg, um dort dem bischöflichen Offizial einen sich als Geistlicher ausgegebenen Dieb zu überantworten (Nowa Księga, Nr. 595). I. J. 1399 war Michil im Besitz des Hauses in der Heilig-GeistStraße, das vorher seinem Bruder Hermann gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1844). Er und Hermann besaßen gemeinsame Einkünfte vom Haus von Nicolaus Witte in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1599) und vom Wohnhaus Reyneke Zosts und dessen Bude am Eck zum Kohlenmarkt bei Gotze Vrowendorff (Stadtbuch 2, Nr. 1668). Michil alleine hatte Einkünfte von den Erben von Hermann Hoppin (Stadtbuch 2, Nr. 168) und von Thoma van deme Hagen an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 592), vom Haus des Gewandscherers Arnt Treptow in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 757), von einer Hufe Michil Glockes zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1842) und vom Hofgut Hanko Wittes zu Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 1994). Michil diente im Elbinger Aufgebot, das an der Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna teilnahm (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196). Außerdem gehörte er zu den Teilnehmern der Sommerreise von 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228); 567, 621, 672 und 971. – Ruden, Kinder von. Damit sind sicherlich Geles von Ruden Kinder, Michil und Herman, gemeint (s. unter Ruden, Gele von); 504. – Ruden, Willam von (vor 1353 – † 1411 oder bald danach), Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. von Ruden (Elbinger Antiquitäten, S. 286) und Bruder Johanns d. M. (s. unter Ruden Johan d. M. von) und Heinrichs von Ruden (s. unter Ruden, Hinrich von) sowie eines unbekannten Sohnes Johanns d. Ä. aus erster Ehe (Stadtbuch 2, Nr. 1224). Willam wohnte in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1809). In Paris hatte Willam am 2. Aug. 1386 Zahlungen französicher Preußenfahrer quittiert (Paravicini: Preussenreisen 2, Nr. 191). Er besaß ein Haus an der Hommel, das später Johann Beddemaker gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1627). Willam bezog Einkünfte von den Häusern von Kerstian Colberch, von Hermann Kassow und von Tydemann Vus an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1629, und Schuldbücher 1, Nr. 1207). Willam handelte mit Wachs. Zu seinen Kunden gehörte der Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nr. 1070). Der Großschäffer ließ Willams Namen noch zu 1411 für eine später beglichene Geldschuld eintragen (OF 147, Bl. 335). Willam war für die Alarme von 1384 und







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Prosopographisches Verzeichnis

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1385 aufgeboten und beteiligte sich an der Sommerreise 1385 gegen Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140). Außerdem gehörte er zum Aufgebot der Landwehr, die im September 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 28, 34, 92, 114, 175, 432, 452, 523, 560 und 686. Rudinger, Kerstian († 1416 oder bald danach), war ein Sohn von Johann/Hanniko und Bruder von Heinrich Rudinger, die gemeinsam Zinseinkünfte vom Haus von Borchard, Sohn von Meister Johann, in der oberen Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2011) und von der Bude von Heyne Baseperd zwischen dem Böttcher- und dem Fischertor (Stadtbuch 2, Nr. 2100) besaßen. Von Kerstians Kinder sind Niclos, Wibeke, Gele und Grete namentlich bekannt (Stadtbuch 2, Nr. 2365). Kerstian ist deswegen als Bayenfahrerfahrer bekannt, weil in den hansischen Klageartikeln von 1387 sein Brügger Befrachter Heinrich vom Symon den Verlust einer Ladung Wachs durch Normannen beziffern ließ (Hansekaufleute, Nr. 321.1). Schiffer Kerstian stand in Geschäftsbeziehungen zum Marienburger Großschäffer des Deutschen Ordens (Schuldbücher 3, OF 154, Nr. 267). Kerstian ist zu 1403 Inhaber eines Hauses mit Nebengebäude in der Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2009). An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 70). Bei dem im Neuen Rechnungsbuch zu 1404 und zu 1407 belegten Rutinge oder Rudinger handelt es sich vermutlich um Kerstians Sohn Niclos (vgl. Nowa Księga, Nrrn. 194 und 512, mit ebd. Nr. 511); 209, 355, 722, 727, 767 und 949. Rudinger, Tydeman († 1412 oder danach), war Besitzer eines Hauses, zu dem zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörten, die er i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 64 und 85b). Tydeman hatte die Söhne Merten und Hans, die zu 1412 als Inhaber eines Zinses belegt sind, der auf dem Haus von Aleyd Beyer in der Fischerstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2241). Tydeman war Bier- und Fischhändler, denn die Kämmerei bezahlte ihn i.d. J. 1407 und 1410 für entsprechende Lieferungen (Nowa Księga, Nrrn. 512 und 1114 f.); 558, 659 und 746. Rupkow, Johanes († 1410 oder danach), war vermutlich mit Rubekouw personengleich, der i. J. 1410 die Stadt mit Speck verproviantierte; 607. Rusche, Hincze († 1399 oder danach), war zu 1381 mit Gereco Dunre Inhaber eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße, das zu Gunsten von Arnd Rover belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1154). Der mit ihm im Kriegsbuch genannte Jacobus war sein Schwiegersohn, der wohl seinen Namen angenommen hat (s. unter Russche, Jacob); 67, 174, 394, 531 und 657. Russche, s. auch Rusche. Russche, Jacob († 1409 oder danach), war Schwiegersohn von Hincze Rusche (s. unter Rusche, Hincze). Er führte dessen Familienname. Jacob wohnte vermutlich im Haus seines Schwiegereltern. Eine Schuldverbuchung im Christburger Pfenningschuldbuch belegt, dass Jacob in Geschäftsbeziehungen zum dortigen Komtur stand (Pfennigschuldbuch, S. 54). Jacob gehörte zum Elbinger Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land i. J. 1409 (s. dazu ­SSrerPrus 3, S. 301 f.); 580, 657 und 953.

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– RFue, s. RFbe. – Rybe, Johan († 1401), war verheiratet mit Elzebet, Tochter von Gerd d. M. Rover (s. unter Rouver, Gerd d. M.). Ihre Kinder Caspar und Baltezar waren noch unmündig, als Johan starb, denn Johans Schwestersohn Lucas gehörte zu den Vormündern der Witwe und ihrer Söhne. Johan besaß ein Haus in der Fischerstraße bei der Apotheke, das zu Gunsten von Claus Melsack belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1959). Zu dem Haus gehörten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Johan i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 56 und 78). Mit Johan ist sicherlich jener Hanneco gemeint, der i. J. 1371 Zinseinnahmen vom Haus von Hanneke Saxo in der Gerberstraße erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 565). Johan war Gewandscherer und pflegte enge Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer (Schuldbücher 1, Nrrn. 1052, 1057 f., 1090, 1100, 1115, 1122 und 1129); 201, 361, 479, 608 und 752. – Rybe, Lucas († 1432 oder danach), ist zu 1417 erstmals als Ratmann nachweisbar (Elbinger Antiquitäten, S. 290). Er war ein Neffe von Johan Rybe (s. unter Rybe, Johan). Lucas führte offensichtlich die Geschäfte seines Onkels zusammen mit Johans eigenem Sohn Caspar weiter, für den er mit Johan Brandenhof (s. unter Brandenhof, Haneke) und Claus Bruggemann (s. unter Bruggeman, Claus) bis 1424 als Vormund handelte. Lucas bezog u. a. vom Marienburger Großschäffer Waren (Handelsrechnungen, S. 37,5–14; Schuldbücher 3, OF 154 Nr. 344–346; APG 369,1/117, S. 39). Mit Brandenhof unterhielt Lucas mindestens zw. 1402 und 1404 eine Handelsgesellschaft, die vom Königsberger Großschäffer Tuchwaren bezog (Handelsrechnungen, S. 219, 27 und 222,3). Zu seinem Haus gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 68). I. J. 1432 hatte Lucas nach Ausweis der entsprechenden Rechnung die Aufgabe eines Liegers für den Königsberger Großschäffer in Flandern wahrgenommen, wozu auch eine Reise nach England gehörte (Handelsrechnungen, S. 513,24). Für die Heerschau von 1417/1418 war Lucas als einer der Hauptleute des zweiten Quartiers eingesetzt. Er hatte für den Zweck den Besitz von drei Harnischen und sechs Pferden angegeben (Elbinger Kriegsbuch, S. 268 und 270); 752. – Rybe, Peter († 1420 oder danach), war laut Kriegsbuch verheiratet mit einer Witwe. Ihr Name sowie der von Peters Stiefkindern sind jedoch unbekannt. Peter gehörte zu einer städtischen Abordnung, die i. J. 1413 unter Führung des Ratmannes Claus Wulff nach Marienburg zog (Nowa Księga, Nr. 1331). Da im selben Jahr die Kämmerei Peter für eine Lieferung Bier bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1354), war Peter vermutlich Bierbrauer oder -händler. Peter ist zu 1415 als Inhaber eines Zinses nachweisbar, der auf dem Haus von Hans Tymme am Heumarkt lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2346). Bei Peters Haus in der neuzeitlichen Fleischerstr. 8 begann das zweite städtische Quartier (Elbinger Antiquitäten, S. 31). Zu seinem Anwesen gehörte auch ein Los über dem Damm jenseits der ­Teerlastadie. Für das Los ist er zusammen mit Claus Zydel (s. Zidel, Claus) im Hofstättenbuch eingetragen (APG 369,1/129, S. 27). Für die Heerschau von 1417/1418 hat Peter den Besitz eines Harnischs angegeben (Elbinger Kriegsbuch, S. 268); 851.



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– Ryke, Claus († 1409 oder davor). Da seine Witwe zu den Gesellungspflichtigen für den Feldzug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörte, muss Claus damals schon tot gewesen sein; 878. – Ryke, Haneke († 1409 oder danach) war Schiffer. Er verpfundete nämlich i. J. 1398 sein Seefahrzeug nebst einer Ladung Heringe sowie die Waren von 15 Befrachtern (Pfundzollregister, Nr. 25). I. J. 1404 bezahlte ihn die Kämmerei für eine Fracht Steine, die er von Johan van der Ekens Schiff auf der Reede übernommen hatte (Nowa Księga, Nr. 165). Im Danziger Pfundzollbuch ist Haneke zu 1409 sowohl als Befrachter für Hopfen, Bier, Speck, Eisen- und Tuchwaren als auch als Schiffer einer Schute von vier Last eingetragen (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 164, 683, 810, 927 und 929). Haneke war einer der Hauptleute der Schnicke, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. dazu Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 641, 653, 743, 795 und 929. – Ryke, Vicke († zw. 1417 und 1421), ist noch zu 1417 als lebend bezeugt. Da seine Witwe zu 1421 belegt ist, muss er in der Zwischenzeit gestorben sein (APG 369,1/118, S. 74, und APG 369,1/126, S. 75). Vicke besaß i. J. 1378 ­zusammen mit Gereman Altman eine Bude beim Heilig-Geist-Tor (APG 369,1/­ 124, S. 6). Vicke ist im Hofstättenbuch zusammen mit Johannes Wyze (s. unter Wise, Johanes d. Ä.) als Inhaber einer Bude beim Brücktor belegt, zu der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 63); 74, 175, 388, 419, 582, 702 und 858. – Rykenow († 1391 oder danach). Die Identifizierung mit Peter von Richenow, der zu 1363 und 1364 im Stadtbuch als Hufenbesitzer in Fürstenau belegt ist (Stadtbuch 2, Nrrn. 134 und 209), scheint wegen des Zeitabstandes zum Kriegsbuch fraglich. Bei Jacob Rykenow (s. unter Rykenow, Jacob) dürfte es sich wegen des mit eingetragenen Vornamens um eine andere Person gehandelt haben. Rykenow diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging; 111, 448 und 530. – Rykenow, Jacob († 1409 oder danach); 727, 767 und 904. – Rykenowe, Tyle († 1409 oder danach), hatte eine Tochter, die zu 1417 zusammen mit Claus Brandt als Inhaberin einer Bude in der Fischerstraße in Richtung Wasser nachgewiesen ist (Semrau: Markt, S. 47). Tyle diente im Aufgebot, das an der Sommerreise von 1394 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) teilnahm; 578 und 947. – Rykenowssche, die († 1389 oder bald danach); 395 und 579. – Ryken=wsche, s. Rykenowssche. – Rynkenow, Jocob, s. unter Rykenow. – Ryeman, Nijclos († 1417 oder danach), oder ein gleichnamiger Vorfahr ist zu 1363 als Inhaber einer Bude am Fischertor belegt. Als Priester erwarb Nicolaus i. J. 1394 Zinseinkünfte von der Bude Hanke Tymmes am Fischertor (Stadtbuch 2, Nr. 1695, und APG 369,1/1376, Bl. 4v). Nijclos könnte mit dem zu 1417 als Pfarrer zu Garnsee belegten Namensträger (Glauert, S. 484) personengleich gewesen sein, denn der gleichnamige pomesanische Domherr und doctor decre-

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torum wurde bereits am 8. März 1409 als Nachfolger von Johann Mönch zum Bischof von Pomesanien gewählt (Glauert, S. 483); 934. – Ryman, Johan d. J. († 1423? oder danach), war wohl ein Sohn (vgl. mit Rymansson) Johans d. Ä. († zw. 1365 und 1383?). Das Rechnungsbuch des Königsberger Großschäffers von 1411 belegt die Gebrüder Hannus und Matthis Ryeman als Diener des Hochmeisters (OF 147, S. 339). Als weitere Geschwister sind der Ratmann Kuneke (s. unter Ryman, Kuneke) und eine unbekannte Schwester belegt. Johan d. J. war Schiffer. I. J. 1393 wurde sein Seefahrzeug von Leuten Herzog Johanns von Mecklenburg gekapert und nach Wismar geführt (HR 4, Nr. 160). Zwischen 1398 und 1402 ist Johan als Englandfahrer nachgewiesen. Er pflegte den Hafen von Scarborough anzulaufen (Jenks: England, S. 946). I. J. 1398 verpfundete Johan ein Schiff für 159 Mark (Pfundzollregister, Nr. 16). Laut einer Danziger Pfundzolleintragung führte Johann i. J. 1411 ein Schiff von 30 Last und verfachtete damit Holz und Teer (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 2643). Zu 1396 ist Johan als Inhaber eines Hauses und einer Bude in der Tobiasstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1752), zu dem ein Los gehörte, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 65). Das Haus befand sich i. J. 1398 im Besitz von Iacob Schermer (Stadtbuch 2, Nr. 1800). Im selben Jahr erwarben zudem Gryte Billewerder und ihr Sohn Hermann einen Zins, der auf Johans Bude am Wasser stand (Stadtbuch 2, Nr. 1814). Zu 1423 sind die Ratsleute Curdt Ryman (s. unter Ryman, Kuneke) und Claus Folmersten (s. unter Volmersten, Claus d. J.) als Vormünder für Michil Roenechen nachweisbar. Bei der Gelegenheit werden auch Michels Mutter Margarethe und sein Stiefvater Hans Ryman erwähnt (APG 369,1/117, S. 31). Johan gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier entsandten (Heckmann: Wäppner, S. 86); 552, 636, 653, 734, 776 und 977. – Ryman, Kuneke († 1435), ist erstmals zu 1421 als Ratmann nachweisbar. Anlässlich der Erbteilung mit seinem Bruder Hans i. J. 1418 ist belegt, dass sie noch eine Schwester und einen weiteren Bruder (Matthis?) hatten, mit denen sie sich wegen der zu Tolkemit vereinbarten Abmachung hinsichtlich der Rymannsmühle geeinigt haben (APG 369,1/117, S. 9). An seinem Haus am Eck zur Heilig-Geist-Straße hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 66). Zu 1425 ist Kuneke als Kirchenvater von St. Nicolai belegt, 1427 war er Wettherr und Schulze, 1430 Außenkämmerer und 1432 wiederum Wettherr (Czaja: Urzędnicy, S. 98–109). I. J. 1417 vertrat Kuneke als einer der Vormünder von Johannes, Sohn des Stadtkochs Werner (s. unter Werner, der Koch), seinen Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 5). Im Jahr darauf trat er als Vormund für Barbara, Tochter von Hans Munsterberg (s. unter Monsterberg, Johan), in Erscheinung (APG 369,1/117, S. 9 f.). I. J. 1419 vertraten Kuneke und Kuneke Oldehof als Vormünder von Hannus Oldehof ihr Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 11). I. J. 1421 übte Kuneke u. a. die Vormundschaft für Katherina, Tochter von Claus Steynbeke, aus (APG 369,1/­ 117, S. 22). Zu 1423 sind Kuneke und der Ratmann Claus Folmersten (s. unter



Prosopographisches Verzeichnis

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Volmersten, Claus d. J.) als Vormünder für Michil Roenechen nachweisbar. Bei der Gelegenheit werden auch Michels Mutter Margarethe und sein Stiefvater Hans Ryman erwähnt (APG 369,1/117, S. 31). I. J. 1424 legte Curdt seine Vormundschaft für Taleke, Tochter von Johanes Drulleshagen (s. unter Drulleshagen, Johanes), wohl wegen ihrer Eheschließung mit Lorentz Scholcze von Rubyt nieder (APG 369,1/117, S. 39). I. J. 1425 vertraten Kuneke, Arndt Pantelitze (s. unter Pantlitz, Arnd) und Claws Engilbrecht als Vormünder von Lorich Stregener ihr Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 44); 974. – Rymansson († 1389 oder danach); 409. – Rynes, Willam van († zw. 1404 und 1409), war Goldschmied. Er führte auch Auftragsarbeiten für den Orden aus (Tresslerbuch, S. 16 f., sowie Schmid: Urkundliches, S. 142 f., und ebd., S. 74 f.). Willam besaß zwei Verkaufsbuden hinter dem Eckhaus des Ratmannes Nicolaus Wulff (Stadtbuch 2, Nr. 1698). Die von ihm bewohnte Bude neben der der Goldbacherschen belastete Willam i. J. 1401 zu Gunsten des Ratmannes Werner Wesseling (Stadtbuch 2, Nr. 1957). An seinem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/­ 129, S. 69). Da seine Witwe zu den Gestellungspflichtigen für den Feldzug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörte, muss Willam damals schon tot gewesen sein. Anlässlich der Entlassung ihrer Vormünder aus ihrer Verantwortung i. J. 1413 sind Willams Sohn Bernd und seine Mutter Margaretha namentlich bekannt (APG 369,1/117, S. 13). Willams Witwe und ihre Kinder sind noch zu 1417 als Besitzer eines Erbes in der Brückstraße, des späteren Grundstücks Brückstraße 32, belegt (Schmid: Urkundliches, S. 142 f.); 878. – Rysbeke, Peter († 1402 oder danach), ist zusammen mit seiner Frau Katke im Stadtbuch zu 1401 als Besitzer eines Zinses nachgewiesen, der auf dem Haus des langen Ulrich (s. unter Lange, Vlrich) am Heumarkt lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1901); 700. – Salefeld, s. Saleuelt. – Salefelt († 1409 oder danach), gehörte zu den Hausgenossen Kerstan Colbergs an der Hommel (s. unter Colberg, Kerstan); 926. – Saleuelt, Hinrich († 1417/1418 oder danach), bewohnte ein Anwesen vor dem Markttor, das zuvor dem verstorbenen Heinrich Wyse gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1247 und 1555). An dem Haus hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75). Möglicherweise war er mit dem zu 1410 belegten Brauer oder Bierhändler Zalefelde (Nowa Księga, Nrrn 1114 und 1160) personengleich. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Salevelt unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 52, 129, 159, 245, 301, 341, 484, 649 und 739. – Salueld, Saluelt, s. Saleuelt. – Samayten. Samaiten, niederlitauischer Stamm; zw. 650 und 651, zw. 667 und 668, zw. 681 und 682, zw. 804 und 805. – S(mayten, s. Samayten.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Santz, Otto von († 1417 oder danach), ist noch i. J. 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 35). Er wohnte in einem Haus jenseits der Hommel, das i. J. 1386 zu Gunsten von Gerhard Langerake belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1419); 552. – Scheffel, s. Schepel. – Schengkendorff, Hans d. J. († 1410 oder danach), war Sohn des zu 1376 als Besitzer einer Bude hinter dem Chor am Eck zu den Erben belegten Krämers Iohannes Schenkedorp und dessen Frau Haze (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 828, mit ebd., Nr. 1855, und Semrau: Markt, S. 28). Zu 1410 ist Hans als Besitzer eines Hauses am Heumarkt beim Pfeifenbrunnen nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2167). An seiner Bude haftete ein Los am Sankt-Georgs-Damm (APG 369,1/129, S. 88). Die zu 1407 und 1408 als Empfängerin einer Leibrente belegte Metzce Schenkendorff (Nowa Księga, Nrrn. 473 und 554) war möglicherweise seine Mutter. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Schenkendorpsche unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffenbesitz aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269). Hans diente im Aufgebot für die Winterreise des Ordens von 1405 nach Samaiten; 808. – Schepel, Johanes († zw. 1416 und 1417), ist erstmals zu 1413 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 92). Da seine Witwe zu 1417 bezeugt ist, muss er in der Zwischenzeit gestorben sein (APG 369,1/118, S. 206 und 288). Damals und i. J. darauf waren er und der Ratmann Peter Dornebeke als Schäffer zuständig für die Reisen und Landwehren der Stadt (Nowa Księga, Nrrn. 1406 und 1436). Außerdem waren zu 1414 Johanes und der Ratmann Claus Busdorp für die Bewachung und Instandsetzung der Befestigung des fünften Quartiers verantwortlich (Nowa Księga, Nr. 1440). I. J. 1416 gehörte Johanes zu den Zeugen für die Beglaubigung zweier Urkundenabschriften (Schiebl. XXIII, Nr. 6, und Schiebl. XXIII, Nr. 8). Johanes war Inhaber eines Hauses bei den Schuhbuden (Stadtbuch 2, Nr. 1949). Zu dem Anwesen gehörte ein Los den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85). Mit Engilke Smyd (s. unter Smyt, Engelke) war Johanes als Vormund für Claus, Sohn von Claus Engelke (s. unter Engelke Claus d. M.), eingesetzt (APG 369,1/117, S. 17). Johanes besaß Zinseinkünfte vom Haus Herman Engelkes in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2122) und vom Erbe Peter Schepels in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2315). I. J. 1411 nahmen Johanes und Lammeshoupte von der Kämmerei Zahlungen für den Mönch Klinkebil entgegen (Nowa Księga, Nr. 1169). Johanes war für die Landwehr, die im Januar 1397 bei Allenstein in Stellung gegangen war, persönlich aufgeboten. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist seine Witwe unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 602 und 967. – Schepel, Peter († 1423 oder danach), zahlte i. J. 1398 Pfundzoll für eine Fracht Heringe, die er von Haneke Ryke einführen ließ (Pfundzollregister, Nr. 25f). Peter ist zu 1410 erstmals als Besitzer eines Hauses in der Turmstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nrrn. 2145 und 2315). Zu 1415 ist er als Inhaber eines Hauses am Gerberturm in der Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2326).



Prosopographisches Verzeichnis

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I. J. 1421 entließ Peter wohl bald nach seiner Heirat mit Margarethe, Tochter von Borchard (s. unter Borchard), seine Frau aus der Vormundschaft von Claus Witte und Hans Pruse (APG 369,1/117, S. 21). Mit Claus Wytte war Peter i. J. 1423 Vollstrecker des Testamentes von Petir, dem Bruder des Schulzen von Berndshagen Hans Schoke (APG 369,1/117, S. 34). Peter gehörte zur Besatzung der Barse, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee entsandte (s. dazu Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Für die Heerschau von 1417/1418 hat Peter den Besitz eines Panzers und eines Eisenhutes angegeben. Damals zählte er zu den Gestellungspflichtigen der zur Pfarrkirche führenden Heilig-Geist-Gasse (Elbinger Kriegsbuch, S. 267); 639, 778, 836 und 903. – Schermer, Hans († 1411? oder danach). Ein Johannes Schermer ist zu 1377 als Hufenbesitzer zu Groß Mausdorf belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 869 und 1193). Er besaß zudem ein Haus in der Heilig-Geist-Straße, das er i. J. 1378 zu Gunsten des Radeco Vrowendorf belastete (Stadtbuch 2, Nr. 923). Im selben Jahr wechselte das Haus in den Besitz von Dithericus van dem Oldenfelde (Stadtbuch 2, Nr. 927). Hanus kaufte i. J. 1397 von der Stadt ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie (APG 369,1/129, S. 3). I. J. 1379 erwarb Iohannes einen Hufenzins zu Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 973; s. dazu ebd. Nr. 989). Außerdem ist zu 1411 im Danziger Pfundzollbuch ein Hannes Schirmer nachweisbar, der Zoll für ein 20 Last großes Schiff und für eine Ladung Fisch gezahlt hat (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 2777); 728 und 768. – Schirmer, s. auch Schermer. – Schirmer, Jocob d. Ä. († 1448), ist erstmals zu 1416 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 95). Sein gleichnamiger Sohn ist zu 1422 als schon mündig nachweisbar (APG 369,1/117, S. 27). Jocob d. Ä. stand mit dem Königsberger Großschäffer in Geschäftsverbindungen, in dessen Schuldbuch er zu den Jahren 1399 bis 1402 eingetragen ist (Schuldbücher 1, Nr. 1220). Jocob ist zu 1409 als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2088). An der dabeistehenden Bude, mit der er zusammen mit Heyne Kuweyde im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 72). I. J. 1413 leitete Jocob in der dritten Woche die über neun Wochen sich erstreckenden Arbeiten an der Verstärkung des städtischen Bollwerks (Nowa Księga, Nr. 1373). Zw. 1420 und 1430 übte Jocob häufig das Ratsamt des Innenkämmerers aus (Czaja: Urzędnicy, S. 97–105). I. J. 1422 sicherte er an Stelle des Innenkämmerers Grundstücke mittels eines bei Bartke Seypper aufgenommenen Darlehens ab (APG 369,1/116, S. 1a). An den Tagfahrten nahm Jocob im städtischen Auftrag noch i. J. 1436 teil (Czaja: Urzędnicy, S. 110). I. J. 1420 vertrat Jocob als einer der Vormünder für die Kinder von Hans Landouw seine Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 19). Zu 1422 ist er als Wettherr, als Kirchenvater von St. Nikolai (Czaja: Urzędnicy, S. 99), als Abgeordneter bei den preußischen Tagfahrten (Czaja: Urzędnicy, S. 99) und als einer der Vormünder von Gertrud, der Witwe von Claus Colberg, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 26). I. J. 1423 vertraten Jocob und der Ratmann Johan von Ruden (s. unter Ruden, Johan d. M. von) als Vormünder von Clara, der Witwe

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Prosopographisches Verzeichnis

von Mertin Wygel, ihr Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 34). I. J. 1424 legte Jocob seine Vormundschaft für Taleke, Tochter von Johanes Drulleshagen (s. unter Drulleshagen, Johanes), wohl wegen ihrer Eheschließung mit Lorentz Scholcze von Rubyt nieder (APG 369,1/117, S. 39). Zu 1425 ist Jocob mit Arndt Pantelitcz (s. unter Pantlitz, Arnd) und Hans Telgte als Vormund für den bereits mündigen Hans Ruge nachweisbar (APG 369,1/117, S. 48). Im selben Jahr vertrat Jocob auch sein Mündel Niclos Pomerening vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 46). I. J. 1443 hinterlegte er im Auftrag der Frau des Schiffers Bitqwÿnd eine Summe Geldes beim Rat (APG 369,1/116, S. 54). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs, eines Panzers und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 895. Schirenbeke, Bernd († 1389 oder danach); 338. Schoneflyt, Dytleff († zw. 1409 und 1414), scheint bereits i. J. 1414 verstorben gewesen zu sein, denn seine Kinder belasteten in diesem Jahr ihr Haus vor dem Markttor zu Gunsten von Andrews Dytleffs (Stadtbuch 2, Nr. 2312); 898. Schonegke, s. unter Schoneke. Schoneke, Claus († 1410), ist als Inhaber einer Bude am Wasser zw. dem Böttcher- und dem Fischertor nachweisbar, die vorher Hanneko Damerow gehörte. Davon bezogen der Ratmann Johann von Hervord und seine Witwe Katke einen Zins (Stadtbuch 2, Nrrn. 1765 und 2098 und 2133). Im Hofstättenbuch ist Claus zusammen mit Heyne Bozepfert (s. unter B=seperd, Heyne) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete. Das Los kauften sie i. J. 1396 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 76). Während des Feldzugs von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) war Claus als Fuhrmann für den Harnischwagen eingesetzt, wofür ihn die Kämmerei auf Geheiß der Bürgermeister über Gebühr entlohnte (Nowa Księga, Nrrn. 983 und 987); denn seiner Aufgebotspflicht genügte er bereits mittels Beteiligung an der Gestellung eines Pferdes und Wäppners. Da er nach 1410 nicht mehr belegt ist, zählt er vermutlich zu den Gefallenen der Tannenberg-Schlacht; 405, 656, 730, 770 und 977. Schonewold, Schonewolt, s. Schonenwolt. Schonenberg, Andreus (vor 1397 – † 1421 oder danach), erwarb i. J. 1397 Zinseinkünfte vom Haus von Tylke, der Witwe Mathias Stubkes, und ihrer Töchter Barbara und IFtte in der Heilig-Geist-Straße, die er 1406 oder 1407 an Heinrich Palborn verkaufte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1770 f. und 2031). Andreus besaß zudem Einkünfte von der gemeinsamen Bude von Andreas Dirgarden und Heinrich Schulte (Stadtbuch 2, Nr. 1797), vom Haus Kirstan Kerpyns in der Tobiasstraße beim Konvent (Stadtbuch 2, Nr. 2061) und von der Bude von Casper Ryman zw. dem Fischer- und dem Böttchertor (Stadtbuch 2, Nr. 2325). I. J. 1421 entließ ihn Hans Lubekeman (s. unter Lubekeman, Hans) aus seiner Vormundschaft (APG 369,1/117, S. 23). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Andreus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 710.



Prosopographisches Verzeichnis

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– Schonenwolt, Claus († 1417 oder bald danach), ist im Erbebuch noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 351). Er besaß ein Haus an der Hommel (Stadtbuch 2, Nrrn. 926, 1071). Zu dem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, für das er zusammen mit den Kindern Steffens von der Helle im Hofstättenbuch eingetragen ist (APG 369,1/129, S. 31). An dem Haus, mit dem er zusammen mit Barbara von der Helle im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein weiteres Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). Ein weiteres Haus stand in der Fleischerstaße gegenüber den Fleischbänken (Stadtbuch 2, Nrrn. 1579, 1742 und 1869). Zu diesem Haus gehörte ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 53). Claus war mit einer unbekannten Witwe verheiratet, denn zu 1389 wurde er zusammen mit seinen Stiefkindern veranlagt. I. J. 1398 ließ er über den Schiffer Egbrecht Frise unbestimmte Waren verfrachten, für die er Pfundgeld entrichtete (Pfundzollregister, Nr. 5a). Für die zu 1387 Juni 10 aufgebotene Landwehr war Claus mit seinen Gesellen für die Stellung eines Wäppners verpflichtet, befand sich aber zu der Zeit im Ausland. Claus war als Teilnehmer des Landwehraufgebotes, das i. J. 1391 bei Graudenz in Stellung ging, persönlich aufgeboten. Für die Winterreise Anfang 1405 stellte er seinen neuen Harnisch zur Verfügung, den ihm die Stadt nach der Rückkehr des Aufgebotes ersetzte (Nowa Księga, Nr. 221, dort aber „Hengst“ statt „Harnisch“). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Schonwaldesche zusammen mit der Stoltesche unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit zwei Harnischen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 183, 393, 421, 524, 558, 659, 746, 810 und 958. – Schonsee, Herman († 1407 oder danach), war Holzhändler. Seine Ware bezog er wenigstens teilweise vom Königsberger Großschäffer. Mit Johannes Anholt (s. unter Aneholt, Johanes), dem Elbinger Wirt des Großschäffers, unterhielt Herman i. J. 1400 eine Handelsgesellschaft (Schuldbücher 1, Nrrn. 1074 und 1108). Zu Hermans Kunden zählte auch die Stadt, denn die Kämmerei bezahlte ihn i. J. 1407 für eine Lieferung Holz (Nowa Księga, Nr. 525). I. J. 1404 unternahm Herman im städtischen Auftrage eine Fahrt nach Thorn (Nowa Księga, Nr. 88); 701 und 792. – Schopel, s. unter Schepel. – Schrotere, Hanke († 1409 oder danach), erwarb i. J. 1409 einen Zins von der Bude von Lorentz IFrgens am Eck bei den Mönchen (Stadtbuch 2, Nr. 2092); 904. – Schuf, Niclaus († 1390 oder danach), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 74); 426. – Schufe († 1394 oder danach). Zu 1390 belegt das Kriegsbuch einen Niclaus Schuf (s. unter Schuf, Niclaus). Im Stadtbuch ist zu 1414 Hans Schof als Besitzer eines Hauses an der Hommel eingetragen, das vorher Hans Bernefelde (s. unter Bernefelt, Johanes) gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 2319). Schufe gehörte zum Landwehraufgebot, das 1391 bei Graudenz in Stellung ging. Für den Winterfeldzug von 1394 war Schufe persönlich aufgeboten. Dafür, dass er zu Hause bleiben konnte, stellte er ein Pferd und einen Streithengst; 174, 392, 529, 550 und 556.

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Schufon, Bernd von († 1405 oder danach); 805. Schulcze, Niclos, s. unter Schulte, Claus Schulte, s. auch SchGlte. Schulte, N. N. Von den vielen Namensträger im Stadtbuch hat das Kriegsbuch Ludeke, Hincze, Claus, Hinric, Hans, Peter und Andrews erfasst; 530. – Schulte, Andrewes († 1417/1418 oder danach), gehörte zum Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Andreas Scholcze unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch und einem Pferd aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 965. – Schulte, Claus († 1417/1418 oder danach?), ist zu 1380 als Hufenbesitzer zu Lupushorst belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1072 f.). Derselbe oder ein anderer Namensträger ist zu 1411 als Inhaber eines Hauses an der Hommel nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 2221). Claus belieferte i. J. 1410 die Stadt mit Speck, den diese bei ihm auf dem Markt wohl zur Verproviantierung ihrer Kriegsmannschaft gekauft hatte (Nowa Księga, Nr. 1112). Außerdem verkaufte er i. J. 1412 der Stadt Bier (Nowa Księga, Nr. 1294). Claus diente im Aufgebot für die Landwehr, die i. J. 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung ging. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist ein Claus Schulte unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 737, 792, 907 und 925. – Schulte, Ludeke († 1410), war Englandfahrer (Jenks: England, S. 958, s. n. Scult, Ludekyn). I. J. 1398 gehörte er zu den Befrachtern des Schiffers Hannke Ryke (Pfundzollregister, Nr. 25a). Ludeke ist zusammen mit dem Ratsherrn Johann Lumpe (s. unter Lumpe, Johanes d. Ä.) und dessen Brüdern im Hofstättenbuch für ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie eingetragen, das zu seiner Bude gehörte (APG 369,1/129, S. 27). Wenn Ludeke mit dem gleichnamigen Ehemann einer gewissen Dorothea identisch war, dann müssten die folgenden Stadtbucheinträge nachträglich eingefügt worden sein: Dorothea war als Witwe im Besitz eines Zinses, der auf der Bude des Schusters Hinric Cok, der ehemaligen Bude des Arnold de Slus, lastete. Dieser Eintrag zu 1398 steht über einem radierten Namen (Stadtbuch 2, Nr. 1803). Zu 1408 ist Dorothea im Stadtbuch als Inhaberin eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Iacob Kalle in der Brückstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2054). Zu 1415 ist sie als Besitzerin eines Zinses nachweisbar, der auf dem Haus des Iohan Brandenhoue in der Brückstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2253). Im Frühjahr 1398 gehörte Ludeke zur Elbinger Mannschaft, die sich an der Eroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) beteiligte. Ludeke diente zudem im Aufgebot für den Sommerfeldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrer Prus 3, S. 301 f.). Seine Stiefkinder mussten dafür einen Streithengst stellen. I. J. 1410 kaufte Ludeke für das Elbinger Aufgebot, das bei der Schlacht von Tannenberg mitfochte, zu Osterode Hafer (Nowa Księga, Nr. 1002). Dem Sohn seiner Schwester erstattete die Kämmerei ebenfalls i. J. 1410 seine Auslagen für den Kauf von Speckseiten (Nowa Księga, Nr. 1112). Da nach 1410 die Nach-



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richten über Ludeke verstummen, ist wohl davon auzugehen, dass er zu den Opfern der Schlacht bei Tannenberg gehörte; 644 und 979. – Schulte, Peter († 1417 oder danach), ist noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 388). Er besaß ein Haus am Markttor, das er i. J. 1409 zu Gunsten von Tydeman Nase belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2107). Namensgleichheit besteht mit dem zuletzt zu 1381 erwähnten Hofgutsbesitzer Petrus Schulte zu Fürstenau (Stadtbuch 2, Nr. 810, 974 und 1155); 907. – SchGlte, Hincze d. Ä. († 1410), ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gutsbesitzer zu Schönwalde, der noch zu 1414 nachweisbar ist (Stadtbuch 2, Nrrn. 2057 und 2320). Ein Heinricus besaß i. J. 1398 zusammen mit Andreas Dirgarden eine Bude, die vorher Hermann Blome innehatte (Stadtbuch 2, Nr. 1797, s. auch unter Blume, Herman). Heinrich war Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße, das zuvor im Besitz von Wulff Angkersmed war (Stadtbuch 2, Nr. 1874, s. auch unter Ankersmit, Wulf). Zu 1403 ist Heyne als Besitzer eines Hofgutes zu Stagnitten (Stadtbuch 2, Nr. 1996) belegt. Hinrichs Witwe Elsebethe und ihre Kinder Iurge, Katke und Henricus waren i. J. 1410 Gläubiger der Stadt (Stadtbuch 2, Nr. 2204, s. auch Nowa Księga, Nrrn. 1261 und 1328). I. J. 1411 sind sie im Besitz eines Zinses nachweisbar, der auf dem Haus des Gerk Alf in der Brückstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2175). Hinric diente im Aufgebot für den Kriegszug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). Da seine Frau im Jahr darauf verwitwet war, dürfte er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg von 1410 Juli 15 zählen; 577, 673, 856, 874, 887 und 936. – Schultze, Hans († zw. 1409 und 1411). Hans Schulte ist i. J. 1409 auf Betreiben der Stadt von drei Ärzten auf Aussatz untersucht worden (Nowa Księga, Nr. 766). Die Arztkosten beglich i. J. darauf sein Bruder Hinrich (Nowa Księga, Nr. 998; s. unter SchGlte, Hincze d. Ä.). Derselbe Hans oder ein dritter Namensträger vermachte der Stadt testamentarisch eine Summe Geldes für die Stadtmauer (Nowa Księga, Nrrn. 1164, 1166 und 1325). Der zu 1413 als Gläubiger der Stadt nachgewiese Hans (Stadtbuch 2, Nr. 2278, und Nowa Księga, Nrrn. 1327 und 1329) oder ein weiterer Namensträger ist zu 1410 als Bewohner von Groß Mausdorf belegt (Nowa Księga, Nr. 1106); 717 und 856. – Schupenhower, s. Schupenhowir. – Schupenhowir, Herman († zw. 1410 und 1414), ist zw. 1408 und 1410 als Hofherr des Sankt-Georg-Hospitals belegt (Nowa Księga, Nrrn. 640, 746 und 998). Zu seinem Haus gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das Herman i. J. 1397 von der Stadt kaufte. Heinrich Palborn (s. unter Palborn, Heinrich) besaß die Hälfte dieses Grundstücks (APG 369,1/129, S. 21). Zu Hermans Haus gehörte zudem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 56). Herman war verheiratet mit einer gewissen Elsebethe, die i. J. 1414 als Witwe einen Zins von der Bude von Niclas Grefe beim HeiligGeist-Tor und vom Haus von Matthias Marwitz in der Fischerstraße kaufte (Stadtbuch 2, Nr. 2307 f.). Herman selbst ist zu 1408 zusammen mit Gertrud, der Witwe von Claus Hofyng, als Inhaber eines Zinses vom Haus von Claus

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Witte in der Heilig-Geist-Straße im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2052). Sicherlich war Herman personengleich mit dem zu 1403 und zu 1408 belegten Besitzer einer Bude am Schmiedetor (Semrau: Markt, S. 38, und Nowa Księga, Nr. 577). Hannus, Sohn von Tydeman Rodinger (s. unter Rudinger, Tydeman), war sein Mündel (APG 369,1/117, S. 55); 717 und 860. Sedeke, s. Zedeke. Seufe († 1405 oder danach); 820. Slaendufel, [Heinrich] († 1383). Zu 1360 ist ein Henricus Slayntuuel als Besitzer eines Hofes, den vorher Gyze innehatte, nachweisbar (Stadtbuch 1, Nr. 1891). I. J. 1379 waren der Hof von Henricus und die dazu gehörenden Hufen zu Gunsten von Johann Grunsyde, von Symon Stoltenberg und von Lodewic Grote belastet (Stadtbuch 2, Nr. 907 f.). Derselbe oder ein anderer Henricus besaß ein früher der Bekemanschen gehörendes Hofgut, das i. J. 1382 nacheinander zu Gunsten von Hartwich Betke und Gerhard Rover belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 1235, 1258). Da das Gut der Söhne Heinrichs in Steinbeke i. J. 1383 zu Gunsten von Gerhard Rover beschwert wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1301 und 1311), ist davon auszugehen, dass Heinrich zwischen dem 5. Aug. 1383, dem Beginn der Sommerreise, und dem Jahresende gestorben ist; 124. Sleping († 1390 oder danach). Zu 1367 ist ein Iohannes Slepinc belegt, von dessen Haus Petrus de Dulmen einen Zins beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 767). An den Buden, mit denen Jannus Sleping zusammen mit Johan Lumpe (s. unter Lumpe, Johanes d. Ä.) im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 84); 481 und 504. Slike, Kerstien († 1404 oder danach), war die Tochter der Slikischen (s. unter Slikissche). ‚Frau‘ Kerstien war Gewandschererin, denn sie bezog i. J. 1411 vom Königsberger Großschäffer Tuchwaren (OF 147, S. 350); 751. Slikessche, die († 1404 oder danach), war vielleicht die Witwe des zu 1353 letztmalig belegten Hermann Slike (Stadtbuch 1, Nr. 1384); 751. Slochow, Claus d. J. († 1403 oder danach). Da Hannos Busow wegen Totschlags an Nyclus Slochaw zw. 1379 und 1384 flüchtig war (APG 369,1/131, S. 59), kann es sich bei Claus nur um Claus d. J. handeln. Dem Hofstättenbuch nach war Claus Inhaber eines Eckgrundstücks bei Niclaus Strygener (APG 369,1/129, S. 55); 722. Sloping, s. Sleping. Smed, s. Smyt. Smit, s. auch Smyt. Smit, Roland († 1397 oder danach), gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 636. Smoldow, Hans d. J. († 1417/1418 oder danach), ist von dem zu 1366 als Inhaber einer Bude beim Friedhof belegten Namensträger (Stadtbuch 2, Nr. 395 f.) deswegen zu unterscheiden, weil dessen Töchter Katherina, Margareta und Sophia zu 1396 gemeinsam als Erwerberinnen eines Zins von der Hofstätte des Goldschmie-





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des Rutcher beim Brotmarkt eingetragen sind (Stadtbuch 2, Nr. 1734). Insofern könnte Hans d. J. ein von den drei Schwestern abgeschichteter Bruder gewesen sein. Hans d. J. ist zu 1413 als Inhaber einer Bude zwischen dem Tobias- und dem Böttchertor nachweisbar (Stadtbuch, 2261). I. J. 1410 bezog die Stadt von Hans eine Lieferung Butter (Nowa Księga, Nr. 1116). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 696 und 953. Smoldowssche, die († 1385 oder bald danach), war Witwe von Cuneko Smoldow († zw. 1381 und 1384), der zw. 1379 und 1381 als Pfleger des Sankt-Georg-Hospitals nachweisbar ist (CDW I,3, Nr. 115). Cuneko besaß zusammen mit dem Ratmann Timme Voisan († 1384 oder davor) ein Haus am Kohlenmarkt, das nach dem Ableben von Cunekos Witwe ganz in den Besitz der domina Voisan (s. unter Voisanesche) geriet (APG 369,1/124, S. 2, und Stadtbuch 2, Nrrn. 536 und 1796); 22, 55, 73 und 118. Smyd, s. Smyt. Smyt, Engelke († zw. 1417 und 1420), handelte laut Kämmereirechnung von 1411 mit Pökelfleich und Butter (Nowa Księga, Nr. 1244). I. J. 1410 kaufte er einen Zins von der Bude Herman Lammeshoupts zw. dem Brück- und dem Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nr. 2144). Engelkes Tochter Katke erwarb im selben Jahr einen Zins von Peter Schepels Haus in der Turmstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2145). Mit ihr ist er noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 71 und 184). I. J. 1414 begleitete Engelke den Ratmann Johann Monsterberg nach Balga zur Besichtigung des dortigen Tiefs (Nowa Księga, Nr. 1476). Engelke gehörte zu den Vormündern von Claus, Sohn von Claus d. M. Engelke (s. unter Engelke, Claus d. M.), war aber bereits i. J. 1420 tot (APG 369,1/117, S. 17); 653, 748, 761, 808 und 934. Snelling, Cord († 1405 oder danach). Ein Conrad Snelle ist zu 1408 als Bewohner eines Hauses in der Fleischerstraße, verbessert in Fischerstraße, nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2056). Cord gehörte zum Aufgebot für die Winterreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.). Danach versiegen die Nachrichten über ihn; 812. Snornke, Claus († zw. 1396 und 1405), war Schiffer. In den Quellen ist Claus erstmals zu 1391 als Brecher der gegen Flandern verhängten hansischen Handelsblockade belegt (HR 4, Nr. 179, und Carstenn, S. 146). Zu seinem Haus am Wasser, das im Mitbesitz von Pollewitte (s. unter Pekewitte, Claus) war, gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das die beiden i. J. 1397 von der Stadt kauften (APG 369,1/129, S. 33). Am Haus von Claus SnFrre haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85). Im Hofstättenbuch ist Claus zusammen mit Peter Osterode (s. unter Osterode, Peter) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hing (APG 369,1/129, S. 75). I. J. 1398 zahlte Claus Pfundzoll für sein Schiff, das mit Salz beladen war (Pfundzollregister, Nr. 26). Seine Söhne Hannes und Paul sind zu 1409 als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus der Kinder des Ratmannes Liefhart von Hervord am Kohlenmarkt stand (Stadt-

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buch 2, Nr. 2078). Claus zog im Frühjahr 1398 mit der Elbinger Kriegsmannschaft nach Danzig zu den Friedeschiffen, die sich dort für den Angriff auf die von den Vitalienbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) sammelten. Claus war bereits für die Gestellung zur Winterreise von 1405 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) tot, denn seine Witwe mit ihren Kindern sind dafür veranlagt worden; 576, 644 und 812. – Snurre, s. SnFrre. – SnFrre, Claus, s. unter Snornke. – SnFrre, Jacop († 1397 oder danach), gehörte zur Besatzung der Barse, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte; 639. – Snuver, Johan († 1400 oder danach), scheint Bootsbauer gewesen zu sein, denn er bezog zw. 1399 und 1400 vom Königsberger Großschäffer eine Anzahl großer und kleiner Riemen (Schuldbücher 1, Nr. 1047). An den Buden, mit denen er zusammen mit Johan Schonecke im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 81); 637. – Somer, s. auch Zomer. – Somer, der Bäcker, ist im Neuen Rechnungsbuch zw. d. J. 1409 und 1413 belegt (Nowa Księga, Nrrn. 961, 989, 1106, 1111, 1158 und 1414). Ein Iohannes Zomer ist zu 1403 als Besitzer eines Hauses in der Fischerstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1991), zu dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie gehörte (APG 369,1/129, S. 34). I. J. 1417 gehörte Hans Zomer zu den Vormündern der Witwe des Tydeman Huge (s. unter Huge, Tyde d. J.), Margarethe (APG 369,1/117, S. 6). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hans Somer unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt. In derselben Liste ist ebenfalls für das dritte Quartier Hannus Somer als Besitzer eines Harnisch belegt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 694. – Somer, Symon († 1410 oder danach), war wohl Fischhändler, denn er belieferte die Stadt i. J. 1410 mit Aal (Nowa Księga, Nr. 1115); 873. – Sompesche, die († 1384 oder 1385), ist sicherlich eher mit der Witwe des zu 1371 belegten Vertreters des Schuhmachergewerks Bertold Sump (Stadtbuch 2, Nr. 614) als mit der des vor 1369 verstorbenen Hufenbesitzers zu Schönwalde, Peter Sump (Stadtbuch 2, Nrrn. 47 und 531), zu identifizieren. Bertold Sump besaß ein Haus in der Gerberstraße, das i. J. 1379 zu Gunsten des Ratmannes Johannes von Hervord (Stadtbuch, Nr. 979) belastet wurde. Da die Belege für die Sompesche im Kriegsbuch nach 1384 fehlen und das Haus von Bertold Sump sich bereits i. J. 1385 im Besitz von Johann Reberch (Stadtbuch Nr. 1370) befand, muss die Sompesche entweder 1384 oder im Jahr darauf verstorben sein; 26. – Sprenger, Sander († 1407 oder danach), war Schiffer. Ende 1371 besorgte er sich zusammen mit Johanes Ubeke und dem Thorner Schiffer Heyno de Halle ein Darlehen, das die Stralsunder Gläubiger Hinric Buscow und Werner Ghildehus in Preußen einfordern ließen (Liber memorialis, Nr. 496). Sander besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das er i. J. 1392 zu Gunsten von Herman Broseke belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1626). Das Haus befand sich i. J. 1394 im Besitz von





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Kerstan Wegge (Stadtbuch 2, Nr. 1689). Sander handelte mit Wein (Nowa Księga, Nr. 473); 568. Sprenger, Steffan († 1409 oder danach), belieferte den Städtischen Marstall i. d. J. 1409 und 1410 mit Hafer (Nowa Księga, Nrrn. 749 und 1118). Von daher liegt die Annahme nahe, dass Steffan mit Futtermitteln und Getreide handelte. Dass Steffan Verbindungen zu den örtlichen Bierbrauern pflegte, macht die Beherbergung eines Brauers in seinem Haus wahrscheinlich. Steffan gehörte zum Aufgebot von 1409 für den Kriegszug des Ordens ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). Da die Nachrichten über ihn danach versiegen, könnte Steffan zu den Gefallenen des Feldzugs von 1409 oder zu den Opfern der Schlacht bei Tannenberg von 1410 Juli 15 zählen; 865. Stabay, s. auch Stobay und Stobaye. Stabay, Claus († 1425 oder danach), ist zu 1403 als Besitzer einer Bude in der Turmstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1973). Für ein zu seinem Haus gehörendes Los am Elbing jenseits der Teerlastadie ist er zusammen mit Jacob Hazelow im Hofstättenbuch eingetragen (APG 369,1/129, S. 50). Zu 1425 ist Claus als einer der Vormünder belegt, die der Danziger Predigermönch Thomas Rotermundt vor dem Stadtrat aus ihrer Verpflichtung entließ (APG 369,1/117, S. 48); 864. Stabay, Heinrich († 1409 oder danach), war verheiratet, denn für den Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) wurde er zusammen mit seinem Schwager veranlagt; 932. Stade, Johan von († 1417/1418 oder danach), war vermutlich personengleich mit Hanco, dem Sohn Bertolds. Das von ihm erhaltene Darlehen sicherte i. J. 1380 Claus Colberch mit seinem Haus in der Turmstraße ab (Stadtbuch 2, Nr. 1067). Johan handelte mit Fisch, denn er zahlte i. J. 1398 Pfundzoll für eine Lieferung Heringe (Pfundzollregister, Nr. 9a). I. J. 1410 belieferte Johan die Stadt mit Speck und Heringe (Nowa Księga, Nrrn. 1112 und 1115). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Johan unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 553 und 929. Staden, s. Stade. Stal, Gerd (1387); 174. Stange, Marqward († 1403 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Marqward i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 57). An seinem Haus bey der mole hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 82); 406 und 744. Stargke, s. unter Starke. Starke, Claus († 1411 oder danach), ist zu 1409 als Befrachter im Englandhandel nachgewiesen (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 1290). Er diente im ersten Aufgebot, das sich i. J. 1404 an der Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. Claus gehörte i. J. 1411 zu den acht Vormündern der Schwester von Hans Schulte und ihrer Kinder (Nowa Księga, Nr. 1164); 648, 655, 735, 777 und 888. Steenbeke, s. Stenbeke.

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– Stegen, Andreus von den († 1417/1418 oder danach), ist zu 1411 als Inhaber eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2172). Andreus war Bierbrauer oder -händler (Nowa Księga, Nr. 1211). Er diente im Aufgebot für das Ordensheer, das der Großkomtur im Sommer 1402 gegen den litauischen Großfürsten Witold führte (s. dazu SSrerPrus 4, S. 258–260). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Andreus unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch und einem Pferd aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 698 und 905. – Stegen, Hartwicus d. Ä. van den († 1414 oder danach), war ein Stiefsohn von Johanes d. J. Rauensberg. Johanes d. J. (s. unter Rauensberg, Johanes d. J.), Hartwics Witwe Margaretha und ihr Sohn Hartwich besaßen Zinseinnahmen vom Haus von Claus BrFmer in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2124). Hannus, Sohn von Tydeman Rodinger (s. unter Rudinger, Tydeman), war wohl ein Mündel von Hartwig (APG 369,1/117, S. 55). I. J. 1413 ersetzte ihm die Kämmerei ein wohl im städtischen Dienst verloren gegangenes Pferd (Nowa Księga, Nr. 1327). Hartwicus diente im Aufgebot von 1409 für den Kriegszug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 884. – Stegen, Hinrich von den († nach 1399 Juni 18), war ein Bruder von Jacob von den Stegen (s. unter Stegen, Jacob von den). Hinrich besaß ein Haus in der Turmstraße, an dem zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hafteten (APG 369,1/129, S. 77 und 82). Er gehörte im Juni 1389 zu dem Elbinger Alarmaufgebot, das nach Mohrungen zog. Er nahm auch an der Sommerreise nach Wilna im Jahre 1394 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) teil, falls der entsprechende Eintrag im Kriegsbuch dahingehend zu deuten ist. Hinrich hatte Zinseinnahmen vom Haus von Hermann Bulle in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1995); 53, 121, 148, 392, 442, 569 und 678. – Stegen, Jacob von den († zw. 1409 und 1412), war ein Bruder Hinrichs von den Stegen (s. unter Stegen, Hinrich von den). Laut Kriegsbuch besaß er ein Haus, in dem auch Claus Witte (s. unter Witte, Claus d. J.) wohnte. Zu dem Haus am Brotmarkt gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Jacob i. J. 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 58). Jacob gehörte i. J. 1390 zum Aufgebot für die bei Schwetz aufgestellte Landwehr. I. J. 1393 nahm er persönlich an der Winterreise des Ordens nach Grodno teil (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185). Jacob gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Jacob besaß Zinse vom Haus von Heinrich Drusen in der oberen Heilig-GeistStraße und vom Haus von Katke, Witwe von Peter Perd, beim Eckgrundstück des verstorbenen Ratmannes Radeke Vrowendorp, wo Lemke Medebruwer wohnte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1954, 1974, 1989 und 2247); 53, 58, 121, 148, 462, 545, 636, 644, 741, 792, 804 und 884. – Sten, Tydeman († 1389 oder danach), war verheiratet mit der Witwe von Claus Hert. I. J. 1378 nahm er eine Anleihe vom väterlichen Erbe seines Stiefsohnes Clauco auf und verpfändete dafür zur Sicherheit seinen Anteil an der Verkaufs-









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bude seiner Frau sowie seine restlichen Güter (Stadtbuch 2, Nr. 912). Mit seinen Stiefkindern ist Tydeman ebenfalls i. J. 1378 im Besitz einer Bude am Wasser bei der Heilig-Geist-Brücke belegt (APG 369,1/124, S. 3); 174 und 395. Stenbeke, s. auch Steynbeke. Im Stadtbuch sind außer Nikolaus von Stenbeke (s. unter Stenbeke, Claus) die Hofgutsbesitzer Johannes von (Stadtbuch 2, Nr. 686) und Heinrich van den Stenbeke (Stadtbuch 2, Nrrn. 727 f. und 830) belegt; 408. Stenbeke, Claus († 1413 oder danach), ist zu 1413 als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 92). Er dürfte personengleich mit demjenigen gewesen sein, der als Nachfolger von Gerdrut Penissche den Zins erwarb, welcher spätestens seit 1360 auf der Bude von Haneco Frize beim Eck lastete (Stadtbuch 1, Nr. 1969). Hoppe identifiziert ihn mit dem Gutsbesitzer Nicolaus de Steynbeke, dem Sohn von Hinricus und Enkelsohn von Volkwinus de Steynbeke (Stadtbuch 1, Nr. 1082). In den englischen Zollakten ist zw. 1379 und 1393 Nikolaus Stenebek als Besucher des Hafens von Yarmouth nachgewiesen (Jenks: England, S. 965). Ein anderer Namensträger ist zu 1417 und zu 1423 als Besitzer zweier kleiner Buden, einer in der Fischerstraße in Richtung Wasser und einer bei der Schule hinter den Schuhbuden, in den Quellen greifbar (Semrau: Markt; S. 47 und S. 45). Zu 1388 ist Claus als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße belegt, das vorher Johan Lewe gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1496 und 1508). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76). Claus besaß außerdem ein Haus in der Heilig-Geist-Straße, an dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und ein weiteres hing, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 31 und 87). I. J. 1399 erwarb Claus einen Zins, der auf der Eckbude Iacob Gruwels gegenüber der Waage stand (Stadtbuch 2, Nr. 1822). Claus nahm i. J. 1393 an der Winterreise des Ordens nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) teil. Er gehörte zur Besatzung des Holks, den die Elbinger im Herbst 1397 unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier schickten (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Claus diente im Aufgebot für die Landwehr, die im Frühjahr 1403 Preußisch Friedland deckte. Danach beteiligte er sich persönlich an der Winterreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrer Prus 3, S. 276 f.); 250, 306, 538, 636, 649, 726, 766, 786, 807 und 949. Stendel, Bernd († 1417 oder danach), ist zu 1401 als Besitzer eines Hauses in der oberen Gerberstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1925). Er ist noch zu 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 302). Bernd war für die Landwehr aufgeboten, die im Mai 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung ging. I. J. darauf diente er während des Gotlandfeldzuges (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 456–473), wobei sein Knecht verwundet wurde (Nowa Księga, Nr. 75). 725, 764 und 887. Stengel, s. Stendel. Steynbeke, s. auch Stenbeke, Claus. Steynbeke, Volqwin van der († 1409 oder danach), war Besitzer eines Hofgutes in dem Namen gebenden Steinbeck (Elbinger Antiquitäten, S. 40); 987. Steynordissche, dy († 1404 oder danach); 798.

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Prosopographisches Verzeichnis

– Steynort. Wegen der Zusammenarbeit mit Johan Crymo (s. Crymo, Johan) i. J. 1414 (Nowa Księga, Nr. 1438) könnte mit dem im Kriegsbuch zu 1397 erstmals belegten Namensträger der Schiffer Lorencz Steinort gemeint sein. Im gegebenen Falle hätte Lorencz zur Besatzung der Barse gehört, die die Stadt im Herbst 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. dazu Heckmann: Wäppner, S. 86). Auch eine Identifizierung mit Hans Steynort (s. unter Steynort, Hans) ist nich auszuschließen. Mathis Stenort ist im Zinsbuch zu 1385 als Inhaber einer Bude gegenüber der anderen Mönchsmauer eingetragen (APG 369,1/1376, Bl. 6r); 639. – Steynort, Hans († 1417 oder danach), ist zu 1408 erstmals als Besitzer eines Hauses und einer Bude nachgewiesen. Das Haus lag in der Gerberstraße in Marktnähe (Stadtbuch 2, Nrrn. 2066 f., 2239 und 2324). Für die Identifizierung scheiden der bereits i. J. 1383 als verstorben belegte Schwertfeger Hannus ­Steynort und sein Sohn Johannes, der damals schon Priester war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1883 und 1888), aus. Hans ist noch zu 1417 als lebend belegt (APG 369,1/­ 118, S. 184). Vermutlich war Hans der Stiefbruder von Everd d. J. Kant und der anderen Kinder aus erster Ehe seiner Mutter (s. dazu Kant, Euerd d. J.). Hans diente im ersten Aufgebot, das sich an der Rückeroberung Gotlands i. J. 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. Bei den Kämpfen kam sein Harnisch zu Schaden, sodass die Kämmerei ihn ausbessern ließ (Nowa Księga, Nr. 75); 758 und 936. – Stheffle, Peter († 1409 oder danach), 878. – Stisman, Gerke († 1418 oder danach), besaß ein Haus in der Brückstraße, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 58). Als Vormund der Kinder von Herman Roub vertrat er mit Herman Stobay i. J. 1417 seine Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 5). Gerke ist zu 1418 als einer der Vormünder von Margarethe, der Witwe von Tydeman Huge (s. unter Huge, Tyde d. J.), im Erbschichtungsbuch eingetragen (APG 369,1/117, S. 6); 773 und 960. – Stitzman, s. Stisman. – Stobay, s. auch Stabay und Stobaye. – Stobay, Andreus († 1402 oder danach); 485 und 694. – Stobaye. Da im Kriegsbuch nacheinander Andreus, Herman, Haneke und Claus belegt sind, ist beim Eintrag zu 1384 eine genaue Zuweisung unmöglich. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers ohne Waffenbesitz aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 129. – Stobaye, Haneke († 1426 oder danach), pflegte mit dem Königsberger Großschäffer Geschäftsbeziehungen. So stand noch i. J. 1411 eine Schuld offen, die der Großschäffer Gerhard Voysan von seinem Vorgänger Hennyng Demeker übernahm (Schuldbücher 1, Nr. 1206, und OF 147, S. 337). Haneke besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das i. J. 1400 einmal zu Gunsten seines Schwiegervaters Heyne Bozeperd und andermal zu Gunsten der Witwe des Schwerfegers Iohannes Steynort und ihrer Kinder belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 1887 f.).





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Hans Stabaye ist zu 1426 als Vater von Elzebeth, der Frau von Girman Drewes, belegt (APG 369,1/117, S. 50); 578, 604, 695, 870 und 976. Stobay, Herman († 1423 oder danach), besaß ein Haus, zu dem ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie gehörte, das er 1422 oder 1423 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 49). Herman war mit Katherina von der Kazele verheiratet, denn er gehörte i. J. 1423 zu den Vormündern von Barbara, Tochter seiner verstorbenen Frau (APG 369,1/117, S. 34). Laut Kriegsbuch war Herman verschwägert mit der Langesche (s. Langesche). Herman ließ über den Schiffer Hannke Ryke unbestimmte Waren einführen, die er i. J. 1398 verpfundete (Pfundzollregister, Nr. 25n). Zu 1404 ist Herman neben dem Schiffer Crymo als Vormund der Witwe von Iohan Zasse im Neuen Rechnungsbuch eingetragen (Nowa Księga, Nr. 2). Mit Gerke Stytzman vertrat Herman i. J. 1417 als Vormund der Kinder von Herman Roub seine Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 5). Herman gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte. In der Liste der Heerschau zw. 1417 und 1418 ist er unter den Gestellungspflichtigen des ersten Quartiers als Bewohner eines Hauses am alten Markt mit einem Harnisch und einem Pferd aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 577, 604, 645, 704, 709, 815 und 954. Stobbelow, s. Stublow. Stolcenberg, Symon († 1417/1418 oder bald danach), ist erstmals zu 1413 im Rat in seiner Funktion als Bau- und als Wettherr nachgewiesen (Nowa Księga, Nrrn. 1325 und 1456; Czaja: Urzędnicy, S. 92). Zu seinem Haus gehörten sowohl ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg als auch eines über dem Damm jenseits der Teerlastadie (APG 369,1/129, S. 34 und 68). I. J. 1412 gehörte Symon zu einer städtischen Abordnung, die den Hochmeister in Mühlhausen aufsuchte (Nowa Księga, Nr. 1262). Im Jahr danach erstattete ihm die Kämmerei seine ­Auslagen für zwei Fahrten nach Marienburg (Nowa Księga, Nr. 1331). Zu 1417 ist Symon als Inhaber einer Bude in der Fischerstraße in Richtung Wasser in den Quellen fassbar (Semrau: Markt, S. 46). Symon war i. J. 1378 zusammen mit ­Lodewic Grote Inhaber eines Zinses, der auf dem Hofgut des Henric Slaendufel lastete (Stadtbuch 2, Nr. 908). Beide waren i. J. 1389 Besitzer eines halben Hof­ gutes zu Wogenap, das vorher dem Ratmann Johann Wulf gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1558). Dem fortgeschriebenen Liber villarum von 1403 zufolge besaß Symon das Vorwerksgut zu Schönwalde, das vor ihm Michel Pawels (s. unter Pawels, Michel) innehatte (Elbinger Antiquitäten, S. 41). I. J. 1408 erwarb Symon einen ­ obiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2037). Zins vom Haus von Gerke Herzeveld in der T I. J. 1399 zählte er zu den Elbingern, die an der Sommerreise des Ordens nach Samaiten teilnahmen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 228). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Symon unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers eingetragen (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 347, 673 und 847. Stolte, s. auch Stoltze. Stolte, Andreus († 1417/1418 oder danach), ist in der Liste der Heerschau von 1417/1418 unter den Bewohnern der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch und einem Pferd eingetragen (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 701 und 900.

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– Stolte, Johan, s. unter Stoltze. – Stolte, Johan d. J. (vor 1369 – † 1400), ist zu 1371 erstmals als Ratmann und erstmals zu 1378 als Bürgermeister nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 59). Seine Mutter ist als Lucia Troskeris belegt (Stadtbuch 2, Nr. 576). Johan war verheiratet mit einer Margareta (Stadtbuch 2, Nrrn. 1736, 1748, 1920, 2139, und 2356; s. auch unter Stoltesche). Er wohnte in der Heilig-Geist-Straße bei einem Haus, das Hinrich Brokenwagen i. J. 1376 dem Ratmann Gerhard Scheve aufließ (Stadtbuch 2, Nr. 804). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 85b). Zu Johans Eckhaus gegenüber dem Tobiastor gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Johan i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/124, S. 1, und APG 369,1/129, S. 29). Zu 1369 ist Johan als Gläubiger flandrischer oder französicher Preußenfahrer zu Brügge nachgewiesen (Paravicini: Preussenreisen 2, Nr. 193, und Hansekaufleute, Nr. 343.1). Da Johan mehrere größere Schiffsparten besaß, wie z. B. an dem von Engländern im Swin 1385 gekaperten Koggen Klaus Bruggemanns, ist seine Beteiligung am hansischen Fernhandel belegt (Carstenn, S. 144, und Czarciński, S. 153). Nachweislich stand Johan auch in Geschäftsbeziehungen zum Schäffer von Christburg (Schuldbücher 3, ZM 26,14). In seiner Eigenschaft als Bürgermeister bezeugte Johan u. a. zusammen mit dem anderen Bürgermeister Johann von Hervord die Übergabe der Herrschaft Schivelbein durch Hans von Wedel an Hochmeister Konrad Zöllner von Rothenstein, worüber Hans von Wedel in Elbing die Urkunde von 1384 April 14 ausstellte (Riedel, Bd. 18, S. 236 f., und Gersdorf, S. 88). Als Ratmann und Bürgermeister war Johan häufig auch im Auftrag des Ordens als Sendebote eingesetzt, wie z. B. i. J. 1389 zu König Richard II. nach England (HR 3, S. 446) oder zu Verhandlungen im Zusammenhang mit dem dänischen-mecklenburgischen Streit um den schwedischen Thron (HR, 4 Nr. 1, 7 und 12). I. J. 1377 nahm Johan im Namen der Stadt nicht nur die Rate eines Darlehens des Elbinger Komturs entgegen, sondern gab auch einen Teil des geliehenen Geldes zurück (Stadtbuch 1, Nrrn. 2027 und 2029). In gleicher Angelegenheit zahlte Johan i. d. J. 1385, 1386 und 1400 dem Ordenstressler, dem Elbinger Komtur und dem Hochmeister Raten zurück (Stadtbuch 1, Nr. 2040, und Stadtbuch 2, Nrrn. 2359 und 2361). Johan bezog Einkünfte von den Häusern des Ziegelbrenners Unrow und des Schusters Heinrich in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 746 und 816, vgl. mit Nr. 848), vom Eckhaus des verstorbenen Claus Mushunt vor dem Marktor in Richtung auf St. Georg und von dem „ehemals Judenort“ genannten Eckhaus in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1183), von den Häusern von Johann Nyeman beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 1189) und vom Haus Heinrich Attendorns am Kohlenmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1245). Einkünfte flossen ihm auch aus der Bude Heinrich Wagenknechts in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 900) zu. Johann hatte außerdem Zinseinkünfte von Hufen zu Fürstenau (Stadtbuch 1, Nrrn. 839, 1077 und 1913; Stadtbuch 2, Nrrn. 622, 918, 996 und 1268), zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1029) und zu Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nrrn. 852 und 860). Als einer der Vormünder von Hermann Wernczinke und





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dessen Geschwistern Wessel und Elysabeth war Johann i. J. 1378 bei der Erbschichtung zwischen den Geschwistern zugegen (Stadtbuch 2, Nr. 936); 7, 90, 127, 156, 168, 456, 531, 579 und 670. Stoltesche, die († 1417/1418 oder danach). Sie ist sicherlich mit Margareta, der Witwe des Ratmannes Johan d. J. Stolte (s. unter Stolte, Johan d. J.), zu identifizieren, denn sie wurde zusammen mit den Hausbesitzern der Heilig-GeistStraße oder an der Hommel veranlagt. I. J. 1409 verpachtete die Stolssche der Stadt ihre Wiesen (Nowa Księga, Nr. 943). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Stoltesche zusammen mit der Schonwaldeschen unter den Bewohnern der Heilig-Geist-Straße mit zwei Harnischen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 810 und 945. Stoltenberg, s. Stolcenberg. Stoltze, Johan († 1417 oder danach), war Bäcker. Er besaß ein Haus beim Markttor, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Johan 1396 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 56). Er ist noch i. J. 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 81 und 327). An seinem Haus in der Schmiedestraße hafteten ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 31 und 85a). I. J. 1403 war Johan Inhaber einer Bude am Rathauseck in Richtung Schmiedetor (Semrau: Markt, S. 21). Johan besaß Zinseinnahmen vom Haus von Iohannes Glogow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1569), vom Haus mit Garten Iohann Cruczeborgs in Grubenhagen (Stadtbuch 2, Nr. 1586), vom Haus von Gryte Kannengiter und ihres Sohnes Iohannes in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1719) und vom Haus Iocob Bruns beim Markttor (Stadtbuch 2, Nr. 2043). Das Landwehraufgebot von 1409 bediente Johan mit einer Geldzahlung (Nowa Księga, Nr. 977); 597 f., 646, 915 und 969. Storm, Claus d. Ä. († zw. 1397 und 1410), war verheiratet mit einer gewissen Orthie. Als Witwe war sie i. J. 1410 Inhaberin eines Zinses, der auf dem Haus Iohan Denewerks in der Tobiasstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2141). Dort müsste Claus laut Kriegsbuch auch ein Anwesen besessen haben, in dem i. J. 1409 ein Unbekannter wohnte. An Clausens Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 77). Claus ist zu 1378 als Hufenbesitzer zu Fürstenau belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 940 und 1606). Er besaß i. J. 1391 ein Haus in der Fischerstraße gegenüber den Schuhbuden (Stadtbuch 2, Nr. 1594). Zu ihm gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, das Claus i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 23). Sein Sohn Niclas ist zu 1400 als Besitzer eines Zinses nachgewiesen, der auf dem Haus von Iohannes Krefft in der engen Gasse gegenüber dem Artushof lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1881). Zusammen mit seinen Geschwistern Peter und Ortye war Niclas i. J. 1409 Inhaber eines Zinses, der auf dem Haus von Fredrich Medrich in der Fischerstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2086). Die Geschwister sind zu 1413 auch als Gläubiger der Stadt eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2280, s. dazu auch Nowa Księga, Nr. 1327 und 1329); 610 und 889. Storm, Jurghe († 1394 oder danach); 581.

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– Stoteke, s. Stotereke. – Stotereke, Herman († nach 1402 Juli 24), ist im Stadtbuch zu 1385 als Inhaber eines Zinses eingetragen, der auf der Bude von Nicolaus Komeling am Wasser stand (Stadtbuch 2, Nr. 1380); 37, 134, 186, 269, 359, 446, 585, 646 und 696. – Stouenberch, Claus d. J. († 1427 oder danach), besaß zusammen mit seinem ­Bruder Hannus i. J. 1388 das Haus ihres Vaters, Claus d. Ä., in der Turmstraße, das zu Gunsten des Ratmannes Rulof von Mellen belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1498, s. auch Nr. 1424). Derselbe Claus oder eine gleichnamige Person ist zusammen mit seinem Bruder Peter zu 1389 als Hofgutsbesitzer in Stagnitten nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 1521). Einem Eintrag im Erbschichtungsbuch von 1427 zufolge waren Claws und seine Brüder Caspar, Petir und Hinrich, gen. Stofemberg, sowie ihre Schwester Girtrudt Kinder von Claws Rodeheyn (APG 369,1/117, S. 53). Claus hatte laut Kriegsbuch einen Bruder namens Jacob, der ebenfalls Hofgutsbesitzer zu Stagnitten war (Stadtbuch 2, Nr. 1651). Jacob Stovenburge gehörte i. J. 1425 neben dem bereits verstorbenen Ratmann Claus Volmersteyn (s. unter Volmersten, Claus d. J.), Peter Meye (s. unter Meye, Peter) und Hannus Scholczen zu den Vormündern von Hinrich Stofemburg, dem Sohn seines Neffen Claus d. J. (APG 369,1/117, S. 45). Unklar ist, ob lediglich Claus d. Ä. zu Lupushorst begütert war (vgl. Stadtbuch 2, Nrrn. 1446 f. und 1449, mit ebd., Nrrn. 1642 und 1671). Zu 1410 ist Claus Stouenberg als Inhaber eines Hauses mit zweigeteiltem Giebel in der Brückstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2168, und Hauke/Stobbe, S. 91). Vermutlich war es er, den die Stadt i. J. 1412 für Scharwerksdienste an dem wüsten Haus bei Lorencz van Danczike bezahlte (Nowa Księga, Nr. 1276). Claus diente auf Gotland während des zweiten Feldzugs von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473); 579, 803 und 878. – Stouenbergh, s. auch Stouenberch. – Stouenbergh, Jacob († 1409 oder danach), war ein Bruder von Claus d. J. Stouenberch (s. unter Stouenberch, Claus d. J.). Jacob ist zu 1393 als Hufner zu Stagnitten im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 1651). Zu 1425 ist ein Jacob Stovenburge als sog. ‚Beisorge‘ für Hinrich Stotemburg belegt (APG 369,1/117, S. 45); 803 und 925. – Striprock, Katke († zw. 1394 und 1400), war Inhaberin eines Eckgrundstücks in der Brückstraße, das sich i. J. 1394 im Besitz des Ratmannes Nicolaus Wulff befand (Stadtbuch 2, Nr. 1698). Zudem besaß sie i. J. 1394 ein Haus in der Böttcherstraße Wand an Wand mit dem Anwesen des Ratmannes Johann Volmersten (Stadtbuch 2, Nr. 1701). Das Haus war i. J. 1400 im Besitz von Nicolaus Stripederok (Stadtbuch 2, Nrrn. 1866 und 1892), bei dem es sich wohl um einen Sohn Katkes handelte. Zu seinem Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 72); 338. – Struk, Peter († 1423? oder danach), war Schiffer. Er führte laut Danziger Pfundzollbuch i. J. 1409 ein Schiff von acht Last (Jenks: Pfundzollbuch Nr. 2671). Peter besaß i. J. 1411 ein halbes Haus in der Turmstraße, von dem Herman und Casper van Melle Zinseinkünfte beanspruchten (Stadtbuch 2, Nr. 2174). Der











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Königsberger Großschäffer führt Peter oder einem Gleichnamigen in seinen Rechnungen zu 1423 als Bürgen für die Abgeltung von zwei Last Salz auf, die Nicclos Radike zu Lesewitz dem Großschäffer schuldete (Handelsrechnungen, S. 311, 32). Peter gehörte zum Aufgebot von 1409 für den Kriegszug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 863. Stubbeke, Johanes († 1386 oder bald danach). I. J. 1369 erwarb Margaretha, Schwester des Ratmannes Peter van Dulmen, einen Zins von Johanes’ Haus (Stadtbuch 2, Nr. 537). Johanes’ Haus in der Heilig-Geist-Straße war zu 1375 zu Gunsten von Heilewich, der Witwe von Johann Stovenberg, und ihrer Kinder, zu 1384 zu Gunsten der Frau Gele von Ruden und ihrer Kinder sowie zu 1386 zu Gunsten von Claus Goltsmit und von Michael von der Helle belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 759, 1353 und 1407 f.). Im selben Jahr setzte Johanes sein gesamtes Vermögen für ein Leibgeding bei der Elenden Bruderschaft zum Pfand aus (Stadtbuch 2, Nr. 1406). Bei Mathis Stubeke dürfte es sich wegen des gemeinsamen Wohnplatzes um Johanes’ Sohn gehandelt haben (s. unter Stubeke, Mathis); 110. Stubeke, Mathis († zw. 1389 und 1397), war zu 1389 Inhaber eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1564). Zum Anwesen von Mattis Stubkynne gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 57). Wegen desselben Wohnplatzes dürfte Mathis ein Sohn von Johanes Stubbeke (s. unter Stubbeke, Johanes) gewesen sein. Das Haus belasteten i. J. 1397 Mathis’ Witwe Tylke und ihre Töchter Barbara und Jutte zu Gunsten von An­ dreas Schonenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1770 f., s. auch ebd., Nr. 2031). Mathis diente im Juni 1389 im Aufgebot, das nach Mohrungen alarmiert wurde; 390. Stubkynne, Tylke († 1406 oder danach), war die Witwe von Matthias Stubke (s. unter Stubeke, Mathis). Tylke und ihre Töchter Barbara und Jutte besaßen ein Haus in der Heilig-Geist-Str., das sie i. J. 1397 zu Gunsten von Andreas Schonenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1770 f.) und i. J. 1406 zu Gunsten von Heinrich Palborn belasteten (Stadtbuch 2, Nr. 2031); 837. Stublow, Jacob d. J. († zw. 1409 und 1411?). Der im Kriegsbuch zu 1402 erstmalig genannte Namensträger war vermutlich mit Jakob d. J., Sohn von Jakob d. Ä. Stubbelow und Enkelsohn des Schulzen von Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 1014), personengleich. Jakobs d. J. Mutter hieß Haseke. Als Witwe besaß sie zusammen mit ihren Kindern Gertrud und Andreas Einkünfte vom Haus von Hanneke Prusse an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1615) und von zwei Buden des Ratmannes Tydemann Grolle auf dem Muckenberg (Stadtbuch 2, Nr. 1785). Mit ihren Kindern Gertrude, Andreas und Jakob erwarb sie i. J. 1401 Zinse von Hufen zu Groß Mausdorf (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1924). Jacobs Sohn Andris stand i. J. 1427 unter der Vormundschaft der Ratmannen Hartwich d. J. Bedeke und Tydeman Naze (APG 369,1/117, S. 22). Jacobs Tochter Girdrudt war i. J. 1427 verheiratet mit dem Danziger Bürger Claws Hassendorff (APG 369,1/117, S. 56). Da der Erwerb weiterer Hufenzinse zu Groß Mausdorf i. J. 1411 (Stadtbuch 2, Nr. 2191) ohne Beiteiligung Jakobs d. J. geschah, liegt die Annahme nahe, dass Jakob d. J. damals bereits tot war; 695 und 948.

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– Stucemundissche, s. Stutemundissche. – Stutemund, Bernd († zw. 1386 und 1388); 112, 130 und 142. – Stutemundissche, die († 1403 oder bald danach), war die Witwe von Bernd ­Stutemund († 1385 oder davor). Sie war Besitzerin eines Hauses bei Johan Zedeke (s. unter Zedeke, Johanes), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 55). An ihrem Anwesen beim Markttor haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 69). Zu 1385 ist sie im Zinsbuch als Inhaberin der Bude ihres Mannes Bernd zw. dem Brück- und dem Fischertor belegt (APG 369,1/1376, Bl. 4v); 190, 352, 496, 515, 612, 645 und 705. – Suarcze, s. Swarte. – Suko, Willam († zw. 1389 und 1390), wohnte in der Tobiasgasse (APG 369,1/124, S. 3). Er war verheiratet mit Gese, der Tochter von Iohannes de Dortmunde (Stadtbuch 2, Nr. 717); 387. – Sukousche, die († 1390 oder bald danach), war vermutlich personengleich mit der Witwe von Willam Suko (s. unter Suko, Willam); 489 und 500. – Sulcze, Eler († 1409 oder danach), wurde von den Fleischern für den Feldzug ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) aufgeboten; 981. – Sumreke, s. Metze. – Sund, Niclos († 1405 oder danach); 820. – Sunnenborn, Bertolt († zw. 1389 und 1390), wohnte in der unteren Böttcherstraße (APG 369,1/124, S. 1). Bertolt war i. J. 1359 zusammen mit Hinczkin Rybistal Inhaber eines Zinses, der auf dem Haus von Johann Meydeburk an der Hommel lastete (Stadtbuch 1, Nr. 972). Da die Sunnenbornessche für die Landwehr im Nov. 1390 für einen Wäppner aufkam, handelt es sich bei ihr sicherlich um Bertolds Witwe. Er musste demnach vor 1390 Nov. gestorben sein; 224 und 323. – Sunnenbornessche, die († 1391 oder bald danach), war wohl die Witwe von Bertolt Sunnenborn (s. unter Sunnenborn, Bertolt); 492, 510 und 520. – Swangke, Johan († 1402 oder danach), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 74); 696. – Swarcze/Swartze, s. auch Swarte – Swarcze, Henrich d. J. († 1425 oder bald danach), war ein Neffe von Herman Swarte (s. dort) und als Schiffsbauer und Fernhändler tätig. Zu 1425 ist Hinrich Swarcze mit Niclas Myrke, dem Ehemann seiner Tochter Elzebeth, im Erbschichtungsbuch eingetragen (APG 369,1/117, S. 48). Henrich war Geschäftspartner des Königsberger Großschäffer und des Komturs von Thorn im Tuchund Bierhandel (Schuldbücher 1, Nrrn. 1040, 1068 und 1104). Über Danzig ließ Henrich i. J. 1409 Salz, Hopfen, Laken, Hanf und Hecht verfrachten (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 1429 und 2887). Henrich hatte einen Sohn namens ­Haneco (Stadtbuch 2, Nr. 752), der nicht zu verwechseln ist mit dem zu 1364 als verstorben bezeichneten älteren Haneco (Stadtbuch, 2, Nr. 238). Weitere ­Namensträger sind der zu 1295–1299 und zu 1333 als Besitzer einer Scheune und als Bewohner eines Hauses circa murum genannte Henricus Niger/Heinrich Swarte (Zinsbuch, Bl. 17a, Stadtbuch 1, Nr. 150, und Stadtbuch 2, Nr. 752)



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und der von 1410 bis 1414 belegte Zimmermann Heinrich Swarte (Nowa Księga, Nrrn. 1086, 1105, 1184 und 1500). Henrich d. J. besaß ein Haus in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1690 zu 1394) und eines in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2070 und Nr. 2140). Zu einem der beiden Anwesen gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 62). Der Priester Johannes Swarte wird zu 1386 und 1387 als Besitzer eines Hauses in der Böttcherstraße uf der engen gassen a dextris sicut itur ad fratres predicatores erwähnt, das zu Gunsten von Jakob Volmersten belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 1435 und 1464). Henrich diente bei der Landwehr, die Ende November 1390 bei Schwetz in Stellung ging. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er unter den Bewohnern des dritten Quartiers mit einem Harnisch und einem Pferd eingetragen (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 254, 489, 649 und 729. – Swarte, Claus († 1408 oder danach), war ein Schwiegersohn von Johan Raw (s. unter Raw, Johan d. J.). Er war Schuldner des Königsberger Großschäffers für eine Summe Geldes (Schuldbuch 1, Nr. 1211, Handels­rechnungen, S. 217,6 und OF 146, S. 55). Namensgleichheit besteht mit dem Zimmermann Claus Swarte, der zu 1404, 1407 und 1408 belegt ist (Nowa Księga, Nrrn. 101, 520 und 638). Claus besaß im Jahre 1403 ein Haus in der Tobiasstraße, das zu Gunsten von Elisabeth, der Witwe von Hermann Billewerder, belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 2007). I. J. 1404 beteiligte sich Claus als stellvertretender Hauptmann des ersten Elbinger Aufgebotes bei der Rückeroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458); 750. – Swarte, Herman (vor 1364 – † zw. 1398 und 1404), ist zu den Jahren 1377–1398 als Schiffer und Englandfahrer nachweisbar (Pfundzoll­register, Nr. 9, und Jenks: England, S. 970). Er bewohnte ein Haus in der Tobiasstraße in der Nachbarschaft von Heinrich Kerpyn (Stadtbuch 2, Nrrn. 1478 und 1595). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 69). Henrich d. J. Swarcze war ein Neffe von ihm. I. J. 1364 wurde Herman zum Vormund für die Kinder des verstorbenen Haneco d. Ä. Swarte, eines Sohnes von Heinrich d. Ä. Swarte, bestellt (Stadtbuch 2, Nr. 238); 5, 88, 253 f., 571, 637 und 648. – Swarte, Ludeke (vor 1366 – † 1390), ist erstmals zu 1376 als Ratmann im Zusammenhang mit seiner Verordnung für den Schießgarten nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 433, Czaja: Urzędnicy, S. 57 und 69, sowie CDW I,3, Nr. 1). Mit Heyne Wulff wurde er i. J. 1371 zum Vormund Hermanns von Lingen bestellt (Stadtbuch 2, Nr. 615). 1380 war er mit Tidemann und Clauco Huge und Henco Vicke bei der Aufteilung des Erbes zwischen der Frau Gertrud, der Witwe von Gereco HGge, und dessen Söhnen zugegen (Stadtbuch 2, Nr. 1056). Von 1376 bis 1379 amtierte Ludeke als Pfleger des Sankt-Georg-Hospitals (Stadtbuch 1, Nr. 2024). Er bewohnte das Haus in der Tobiasstraße, das neben dem des Ratmannes Arnold von Buren († 1384 oder davor) lag (Stadtbuch 2, Nr. 1798 f., 1958 und 2047). Zu dem Anwesen gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg, das Ludeke i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 55). Außerdem besaß er eine steinerne Bude, mit der er zusammen mit Hans Denewerg (s. unter Denewergk, Hans) im Hofstättenbuch deshalb eingetragen ist, weil an ihr ein Los bei den Zie-

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gelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 67). Im Jahre 1385 übte er mit dem Ratmann Johann Raw das Amt des Kriegsschäffers aus. Ludeke war für das Alarmaufgebot von Anfang Oktober 1384 als Hauptmann aufgeboten. Mit Johann Raw war er als Schäffer für die zum 13. Mai 1385 anberaumte Schiffsreise zuständig und wurde wiederum als Hauptmann für den zum 15. Juni 1385 ausgerufenen Alarm aufgeboten. Während der anschließenden Sommerreise nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140) befehligte er als einer der beiden Hauptleute das Elbinger Aufgebot. Mit Hermann Brosecke (s. unter Broseke, Herman d. J.) amtierte er i. J. 1390 als Pfundherr zu Balga (Himmelreich, S. 30); 1, 32 f., 58 und 387. Swartze, Johan († 1417 oder danach), war laut Kriegsbuch verheiratet mit der Knyggesche, der mutmaßlichen Witwe Vrowin Knigges (s. unter Knigge). Johan war wohl personengleich mit dem zu 1409 nachweisbaren Besitzer zweier Buden in der Turmstraße zum Kohlenmarkt hin (Stadtbuch 2, Nr. 2125). Er ist noch i. J. 1417 als lebend bezeugt (APG 369,1/118, S. 285). I. J. 1412 kaufte er sich mit seiner Frau als Pfründner des Georgsspitals ein (Nowa Księga, Nr. 1260). Der zu 1386 als Hausbesitzer in der engen Gasse der Böttcherstraße zu den Dominikanern hin belegte Iohannes Swarte (Stadtbuch 2, Nr. 1435) war wohl nicht identisch mit ihm; 752 und 870. Sweder († zw. 1403 und 1409 Aug. 11), war Schiffer. Eine Identifizierung mit dem zu 1367 als Empfänger eines Gartenzinses belegten Nicolaus Sweder (Stadtbuch 2, Nr. 417) ist nicht auszuschließen. Da Sweders Witwe zum Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) zu gestellen hatte, musste Sweder bereits vor 1409 Aug. 11 tot gewesen sein. Demnach war der im Danziger Pfundzoll zu 1411 belegte gleichnamige Schiffer (Jenks: Pfundzollbuch, Nrrn. 2917 und 2948) mit ihm nicht personengleich. I. J. 1414 hatte die Kämmerei Sweder eine Summe Geldes ausgezahlt (Nowa Księga, Nr. 1465). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Swedirsche unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 717 und 853. Swertsliper, Claus († zw. 1398 und 1399), war wohl personengleich mit dem zu 1341 als Besitzer eines Eckhauses in der Tobiasstraße gegenüber dem Tor belegten Namensträger (Stadtbuch 1, Nr. 544, mit verlesenem Namen). Claus war Besitzer eines Hauses, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 73). Claus nahm an der Winterreise 1394 nach Nowogrodek (s. dazu SSrerPrus. 3, S. 191 f.) teil. Damit holte er seine Aufgebotsverpflichtung für die Winterreise von 1393 nach. I. J. 1399 war er bereits tot, denn für die Winterreise 1399 war seine Witwe (s. unter Swertslipersche) gestellungspflichtig; 488, 551 und 648. Swertslipersche, dy († 1399 oder bald danach), war die Witwe von Claus Swertsliper (s. unter Swertsliper, Claus), worauf die gemeinsame Veranlagung mit Brun Munter deutet; 656. Sydel, s. auch Zidel. Sydel († 1409 oder danach), war ein Schwager des Ratmannes Johan Crutzeburg (s. unter Crvczeborg, Johan); 922.



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– Syneke, Symon († 1389 oder danach); 372. – Teggel, Hans († zw. 1409 und 1412), diente im Aufgebot für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). Da seine Tochter Gele i. J. 1412 Zinserträge vom Eckhaus des Ratmannes Claus Volmersten bei den Mönchen erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 2254), liegt die Vermutung nahe, dass Hans damals bereits tot war. Möglicherweise gehört er zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg von 1410 Juli 15; 695 und 895. – Tesschener, Michil († 1409 oder davor), besaß ein Haus in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1556), wozu sowohl ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie als auch eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörten (APG 369,1/­ 129, S. 4 und 73). An den Buden, mit denen er zusammen mit Stabaye und dem Ratmann Thonies Volmersteyn (s. unter Volmersten, Anthonius d. J.) im Hofstättenbuch eingetragen ist, haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 80). Michil war Vater eines Sohnes namens Tidemann (Stadtbuch 2, Nr. 2284). Michil diente im Elbinger Aufgebot von 1389 Febr. und März, das gegen die neumärkische Falkenburg zog, um dort den gefangen gehaltenen Kriegsgast des Ordens, den Herzog von Geldern, zu befreien (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Michil leistete diesen Kriegsdienst an Stelle der Verpflichung der Esschingesche (s. unter Esschingesche). Im Frühjahr 1398 gehörte er zum Elbinger Aufgebot, das sich an der Eroberung Gotlands (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) beteiligte. Da seine ­Kinder zu den Aufgebotspflichtigen für den Feldzug des Ordens von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörten, dürfte Michil damals bereits tot gewesen sein; 376, 461, 608, 644, 785 und 932. – Thewesson, Heinrich († 1409 oder danach), ist zu 1409 neben Claus Kustrate als Ältermann der mit dem Bürgerschießgarten verbundenen Blasiusbruderschaft belegt (Nowa Księga, Nr. 902). Heinrich war Teilnehmer des Aufgebotes für die Winterreise des Ordens von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.). Er gehörte mit Birsmid, Hannke Kamper und Bernd Damerow zu den Gläubigern, die dem Hauptmann des Elbinger Aufgebotes während des Kriegszuges ein Darlehen gewährten (Nowa Księga, Nr. 84); 813 und 923. – Thomas, städtischer Diener († 1388 oder danach), war für die Landwehr von 1387 Juni 3 als Reiter aufgeboten. Er diente im Alarmaufgebot von 1388 an Stelle von Radeke (s. unter Radeke); 175 und 194. – Thomas, Claus († 1409 oder danach). Für die Identifizierung mit dem Schiffer Thomas spricht die gemeinsame Veranlagung mit dem Schiffer Johan Ryman für das Landwehraufgebot von 1403. Im gegebenen Falle hätte er zu den Versorgern der hansischen Besatzer von Stockholm von 1397 gehört (Pelech: Pfundzoll, Nr. 74). Dazu passt, dass der Schiffer Thomas i. J. 1409 Pfundzoll für sein Schiff von 15 Last und die aus Lebensmitteln bestehende Ladung entrichtete (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 734). Claus ist zusammen mit Johannes Bagkendorff und Tydeman Cassle als Inhaber einer Bude, zu der in Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, im Hofstättenbuch ausgewiesen (APG 369,1/129, S. 70). An den Buden, mit denen Claus zusammen mit Thydeman von Cassle

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(s. unter Ruden, Johan d. M. von) eingetragen ist, haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 84); 649, 734 und 776. – Thomekynne († 1409 oder danach), war die Witwe eines sonst unbekannten Thomas; 967. – Thorun, Claus van († 1417/1418 oder danach), ist im Neuen Rechnungsbuch zw. 1408 und 1414 als Fuhrmann für Baumaterial belegt (Nowa Księga, Nrrn. 593, 613, 760, 806, 810, 812 f., 815, 822, 832, 834, 837, 850, 859, 864, 1019, 1140, 1148, 1151, 1158, 1382, 1394, 1514 und 1524). Darin ist er seit 1409 gelegentlich mit ‚Jungherr‘ betitelt (Nowa Księga, Nrrn. 972, 983, 988 und 1119). Im Kriegsbuch ist Claus zu 1409 unter den Grundbesitzern von Steinort verzeichnet, die für den Feldzug ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gestellungspflichtig waren. Claus nahm als Angehöriger des Elbinger Aufgebotes an der Belagerung der von Polen besetzten kulmerländischen Burg Rehden von 1410 Nov. teil (Nowa Księga, Nr. 1136, und Pelech: Teilnahme, S. 59 f.). I. J. 1423 lässt Mattis Schonewalt aus der Neustadt Königsberg Hans Pruese und den bereits verstorbenen Herrn Niclos Thorun aus ihrer Verpflichtung ihm gegenüber freisprechen (APG 369,1/117, S. 33). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und dreier Pferde aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 879. – Thorun, Gerd von (vor 1361 – † zw. 1394 und 1395), gehörte spätestens seit 1374 dem Rat an. Als Elbinger Bürgermeister ist er erstmals zu 1385 belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 64). Gerd war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. von Thorun (1347 -† 1365) und Bruder Johanns d. M. von Thorun (Stadtbuch 2, Nr. 790). Gerds namentlich unbekannte Witwe gehörte zu den Gestellungspflichtigen von 1396. Er bewohnte einen Ziegelbau gegenüber dem Brücktor (Stadtbuch 2, Nr. 1118). Mit Gerd Selant und Tideman Rode war Gerd i. J. 1378 im Besitz eines Eckgrundstücks in der Gerberstraße (APG 369,1/124, S. 5). Gerd gehörte zu den Elbinger Ratsendeboten, die während der Versammlung der großen preußischen Städte von 1377 Mai 24 in Danzig einen Rezess in verschiedenen gemeinsamen Handelsangelegenheiten (HR 2, Nr. 147) beschloss. Als Bürgermeister sicherte Gerd zusammen mit dem Ratmann Werner Wesseling dem von Engländern geschädigten Elbinger Bürger Pilgrim von Telgite Rechtshilfe zu (HR 3, Nr. 200 § 4). I. J. 1387 war er in Lübeck und in Dordrecht auf Gesandtschaftsreise in Hanseangelegenheiten (HR 2, Nr. 342, und HR 3, Nr. 211 f.). 1389 Jan. 1 verabschiedete Gerd als einer der Elbinger Ratsendeboten zu Marienburg einen Rezess der preußischen Seestädte wegen Wiedergutmachung der von Engländern im Frühjahr 1385 im Swin preußischen Schiffern und Kaufleuten zugefügten Schäden (HR 3, Nr. 410). Gerd hatte Zinseinkünfte von Hufen in Klein Mausdorf (Stadtbuch 1, Nr. 1597, und Stadtbuch 2, Nrrn. 1538 f. und 1930) sowie vom Garten und der Hütte über Hensel Steynbrucker beim Garten und der Hütte Bilands rechter Hand in Richtung Mühle (Stadtbuch 2, Nr. 1216). Er bezog Zinse vom Haus des Johann Lindenow beim Ratmann Johann d. J. Raw (Stadtbuch 2, Nr. 18), vom Haus von Ricwin Bran-



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denhof in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 698a und 789), vom Anwesen des Schmiedes Bartusch in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 831), vom Steinhaus von Talike Zitterpfennig beim Ratmann Gerd Selant in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 837 und 1048), vom Haus des Bäckers Albert Huxser an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1018), vom Haus von Hermann Swarte in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1478), von der Bude von Johann Wulf am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 1306) sowie von den Buden von Johann Wulf und von Gereke Klus innerhalb des Brück- und des Heilig-Geist-Tores (Stadtbuch 2, Nr. 1329). Während der Sommerreise 1383 befehligte Gerd als einer der beiden städtischen Hauptleute das Elbinger Kontingent des Ordensheeres, das der Hochmeister gegen Tracken und Wilna führte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 127); 35, 74, 105, 145, 184, 193, 282, 382, 399, 424, 448, 531, 572, 575 und 591. – Thorun, Johanes d. M. von (vor 1363 – † zw. 1410 Sept. 19 und Nov. 9), ist erstmals zu 1395 als Ratmann und zu 1403 erstmals als Bürgermeister nachgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 288; Nowa Księga, Nr. 1047; Semrau: Johann, S. 41). Er war ein Sohn des Ratmannes Johann d. Ä. von Thorun († 1365) und Bruder von Gert (s. unter Thorun, Gerd von), dessen Platz er nach Gerts Tod († zw. 1394 und 1395) im Stadtrat einnahm (Carstenn, S. 158), und von dem sonst nicht bekannten Gotfrid (Stadtbuch 2, Nr. 1679). Johanes war verheiratet mit einer gewissen Barbara (Stadtbuch 2, Nrrn. 834, 1682, 1698, 1724, 1786, 2151 und 2162). Er hatte drei Söhne mit Namen Johann, Balthasar und Jürgen sowie die Töchter Barbara, Margarethe und Elisabeth (Carstenn, S. 161). Seine Tochter Elisabeth, die im Königsberger Nonnenkloster lebte, versorgte Johann mit Einkünften aus seinem halben Vorwerkshof beim Mühlenteich (Elbinger Antiquitäten, S. 41; Stadtbuch 2, Nr. 2156). I. J. 1406 verheiratete Johann eine seiner beiden anderen Töchter (Nowa Księga, Nr. 348). Jedenfalls war Johanns Tochter Barbara i. J. 1420 mit Ulrich Ulrichs verheiratet (APG 369,1/117, S. 16). Johann wohnte vermutlich neben Hartwig d. Ä. Betke im ehemaligen Hause seines Vaters in der Brückstraße, das er wiederum seinem Sohn Johann d. J. weiter vererbte (vgl. Stadtbuch 1, Nr. 1757, mit Stadtbuch 2, Nrrn. 1649 und 2252). Er war auch Besitzer eines Anwesens in der Wollweberstraße, dem ein oder zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg zugewiesen waren (APG 369,1/129, S. 63 und 83), sowie dreier Grundstücke in der Böttcherstraße (APG 369,1/124, S. 3 f. und 7). Johanes gehörte zu den großen Elbinger Kaufleuten, denn er konnte sich wie Arnd d. M. Rover einen eigenen Kaplan für seine Geschäfte leisten. Zu diesen gehörten auch Geldgeschäfte wie die mit dem Christburger Komtur aus d. J. 1408 (Pfennigschuldbuch, S. 54). Seinem Warenangebot nach zu urteilen scheint sich Johann auf den Handel mit kriegswichtigen Gütern, wie z. B. Salpeter, Eisen, Schwefel und Öl, spezialisiert zu haben, was ihn an den Orden band (Semrau: Johann, S. 39; Pelech: Pfundzoll, S. 164 f. Nr. 97; Schuldbücher 3, ZM 14,19 und ZM 29,4). Johanes betrieb zudem eine Brauerei, wozu er von der Stadt Hopfen bezog (vgl. Nowa Księga, Nr. 2, mit Semrau: Johann, S. 39; Tresslerbuch, S. 103, 456). Auch sonst stand er häufig in wirtschaftlichen Beziehungen zur Stadt Elbing (Nowa Księga, Nrrn. 381, 529, 961 und 1174). Spätestens seit 1393 gehörte

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Johanes zu den Familiaren/Dienern des pomesanischen Bischof Johannes, des Bruders des Elbinger Ratmannes Heinrich Mönch (s. unten Mönch, Hinrich). Als solcher wird nämlich Johanes in einem schiedsrichterlichen Entscheid des Bischofs von 1393 Jan. 13, der einen Streit zwischen dem pomesanischen Domkapitel und der Stadt Marienwerder beilegte, unter den Zeugen bezeichnet (Pomes. UB, Nr. LXXXXVIII). Auch zu 1394 Nov. 4 findet sich Johann unter den Zeugen einer bischöflichen Urkunde (Schiebl. XXII, Nr. 27). Als Ratmann und Bürgermeister (Nowa Księga, Nr. 342, 344–346, 414, 416 f., 421, 481, 540, 1002 und 1012–1014) hatte Johanes wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Stadt- und Landespolitik. Reisen zu Verhandlungen nach Marienburg, zum Hochmeister, zu anderen Ordensgebietigern oder wegen allgemeiner Landessachen (Nowa Księga, Nr. 18 f., 214, 359 f., 597 und 769) belegen dies. I. J. 1397 weilte er als Sendebote in Kalmar (Stadtbuch 2, Nr. 2032). Im Jahr darauf reiste er nach Kopenhagen (Pelech: Pfundzoll, S. 164 f. Nr. 79 und S. 185 Nr. 159), um mit der dänischen Königin Margarete wegen der Übergabe Stockholms, das sich im gemeinsamen Pfandbesitz von Lübeck, Stralsund, Greifswald, Thorn, Elbing, Danzig und Reval befand, zu verhandeln. Es folgten 1399 Verhandlungen in ­Lübeck und Nykjöbing, an denen er teilnahm (Kämmerei-Rechnungen, S. 376; Pelech: Pfundzoll, S. 169 Nr. 102 und S. 186 Nr. 162). Für den Rat empfing Johanes zusammen mit Heinrich Mönch ein Darlehen, das der Elbinger Komtur i. J. 1398 gewährte (Stadtbuch 2, Nr. 1789). Für die Rückzahlung der dritten Rate des ein Jahr später vom Hochmeister gewährten Darlehens waren Johanes und der Ratmann Claus Wulff verantwortlich (Stadtbuch 2, Nr. 2361). Hintergrund für die Geldanleihen dürften die kostspieligen Gesandtschaftsreisen gewesen sein. Mit Tidemann Huxer und mit dem Thorner Johann von der Mersche weilte Johanes i. J. 1402 und 1403 als Sendebote zu Verhandlungen in Lübeck und Kalmar (Pelech: Pfundzoll, S. 178 Nr. 136–138, S. 181 Nr. 146, S. 187 Nr. 172, S. 188 Nr. 175). Um die Kosten für die Besetzung Stockholms und die Unterhaltung der Friedeschiffe, die zur Bekämpfung der vom Widersacher der Königin, Albrecht von Mecklenburg, angeworbenen Vitalienbrüder, aufzubringen, erhoben die preußischen Seestädte von 1395 bis 1404 einen Pfundzoll. Da der Orden 1403 Juni 15 einen Anteil am Zoll erwerben konnte, scheint sich der seit 1400 als Pfundmeister (Nowa Księga, Nr. 422) eingesetzte hochmeisterliche Rat Johanes von Thorun wohl nicht zu Unrecht dem Verdacht ausgesetzt zu haben, die Städte zu Gunsten des Ordens übervorteilt zu haben (Biskup: Kaufleute, S. 104). Auf jeden Fall führten Schmähworte zu einem zeitweiligen Ausschluss aus dem Rat der preußischen Städte (Semrau: Johann, S. 38; Carstenn, S. 159; APB, S. 731; Nowa Księga, Nr. 443 f.). Zur Versorgung der von Balgaer Komtur Ulrich von Jungingen geführten zweiten Flotte, die am 23. April 1404 die preußischen Häfen zur Bekämpfung der auf Gotland gelandeten Dänen in Richtung auf die Insel verließen, richtete der Hochmeister in Danzig und in Elbing Leitstellen ein. Die Elbinger Stelle übertrug er Johanes von Thorun (Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 466), der sich wohl gerade damals in Wormditt aufhielt, von wo ihn ein städtischer Reiter zurückrief (Nowa Księga, Nr. 7). Hier fügt sich ein wohl



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auf 1404 Juli 29 zu datierendes Schreiben Johans an den Hochmeister ein, in dem Johan den Hochmeister von der Bereitstellung von Schiffen für die beiden nach Danzig befohlenen Komture benachrichtigt (OBA 27977). Im März 1405 hielt sich Johanes in Lübeck bei der Zusammenkunft der wendischen und preußischen Hansestädte auf, um v. a. die gemeinsame Politik gegenüber Dänemark und das Vorgehen gegen die englische Kaper abzustimmen (Pelech: Pfundzoll, S. 189 Nr. 179; HR 5, Nr. 225). Ende 1405 oder im Mai 1406 weilte Johanes in Dordrecht, um mit anderen Sendeboten wegen Maßnahmen gegen die Vitalienbrüder zu verhandeln (Nowa Księga, Nr. 351; HR 5, S. 207). I. d. J. 1406 und 1407 war Johanes sitzender Bürgermeister, und nach der Resignation von Liefhard von Hervord i. J. 1410 war er sogar alleiniger Bürgermeister (Nowa Księga, Nrrn. 741 und 997). Im Sommer 1407 reiste Johanes zu Verhandlungen nach Kalmar wegen der Übergabe der von Ordenstruppen besetzten Insel Gotland an Dänemark (vgl. Nowa Księga, Nr. 541, 546 und 550, mit HR 5, Nr. 426). Eine erneute Auseinandersetzung zwischen den preußischen Städten und Johanes wegen des Pfundgeldes entschied der Hochmeister am 17. Aug. 1407 zu Gunsten des Pfundmeisters (HR 5, Nr. 472).Vor der Schlacht bei Tannenberg belegen die Kämmerei-Aufzeichnungen Aufenthalte Johans und Johan Rodes beim Elbinger Komtur zu Preußisch Holland, beim Hochmeister und beim Tressler (Nowa Księga, Nr. 1012 f.). Vermutlich ging es dabei um die Kriegsvorbereitungen. Nach der verlorenen Schlacht verhandelten Johanes zusammen mit dem Ratmann Johan Rode auf dem Städtetag vor Marienburg von 1410 Aug. 10 die Ausfertigung der vom polnischen König der Stadt gewährten Privilegien (Nowa Księga, Nrrn. 1004 und 1013 f.; ASP 1, Nr. 109). Danach wurden er und Johanes Werner vom polnischen König, der sich beim Belagerungsheer vor der Marienburg aufhielt, befohlen, sich zu Unterredungen einzufinden (Nowa Księga, Nrrn. 1013 und 1083). Mit Johan Rode scheint er Opfer einer Gewalttat geworden zu sein, denn die Stadt richtete eine gemeinsame Totenfeier für die Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg mit der Beisetzung von Johan und von Johan Rode aus (Nowa Księga, Nr. 1047). Einem Ausgabeposten der Kämmerei zu Gunsten der Rodesschen zu 1413 nach soll zumindest Johan Rode auf einer Fahrt nach Neuenburg an der Weichsel van den Polan Schaden genommen haben (Nowa Księga, Nr. 1327). Die Tat dürfte nach dem Abbruch der polnischen Belagerung der Marienburg am 19. Sept., auf jeden Fall aber vor der Kür Heinrichs von Plauen zum Hochmeister vom 9. Nov. 1410 verübt worden sein. Johanes von Thorun und Claus Wulff führten nämlich die Elbinger Gesandtschaft an, die Plauen noch in seiner Eigenschaft als Komtur von Schwetz in der Marienburg Ehrengeschenke überreichte (Nowa Księga, Nr. 1015). Während seiner Ratszugehörigkeit kümmerte sich Johanes überdies um Wasserbauangelegenheiten und sonstige Meliorationen (Nowa Księga, Nrrn. 44, 58, 373, 513, 595 f. und 1082). Zu 1411 weisen die Kämmereirechnungen einen Ausgabeposten für das Feuerholz der Ratstube aus, das in Johanes’ Wald geschlagen wurde (Nowa Księga, Nr. 1174). Johanns Zinseinkünfte aus Liegenschaften waren beträchtlich. Er bezog Gelder von der Bude von Nicolaus Ryman (Stadtbuch 2, Nr. 130), von der

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Bude von Johann Rover und seines Nachfolgers Johann Wilde am Marienbildnis bei der Hohen Brücke (Stadtbuch 2, Nrrn. 1646, 1718 und 1750), von den beiden Buden seines Bruders Gotfrid gegenüber der Kirche und am Friedhof bei den Schuhmachern (Stadtbuch 2, Nr. 1679), von der Bude von Johann Wyse zwischen den Brück-Toren und der Heilig-Geist-Brücke (Stadtbuch 2, Nr. 1758), von einer Hufe des Iohannes Munsterberch (Stadtbuch 1, Nr. 1914), von Hufen in Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nrrn. 148, 1527, 1776 und 2014), in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1926) und v. a. in Fürstenau (Stadtbuch 2, Nrrn. 264 f., 463, 691, 753, 915, 1096, 1153, 1328, 1781 f., 1804, 1909, 2024–2026), von dem Hofgut Everhard Kerpyns am Mühlenteich (Stadtbuch 2, Nrrn. 1342, 1463, 1474, 1624, 2041 und 2083), vom Hof Iurgens de Bremen (Stadtbuch 2, Nr. 1587), vom Erbe Haneco Blasholts (Stadtbuch 2, Nr. 362), vom Haus von Mathias und Haneco Czitterphenning in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 790 und 819), vom Haus von Hanus Mushunt (Stadtbuch 2, Nr. 834), von den Häusern von Hanus und Claus Plegel in der Kabeldreherstraße/Töpferstraße bei dem Hundebeke (Stadtbuch 2, Nr. 1122), vom Anwesen Nicolaus Wises am Markttor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1658 und 1731), vom Haus der Crusesche und ihrer Kinder in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1672), vom Haus des Schmiedes Vasold in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1677), vom Haus von Nicolaus Bomgarten am Eck zum Eingang in die Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1680), vom Haus von Nicolaus Witte in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1702), vom Haus und der Bude von Johann Ryman in der hinteren Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1752), vom Anwesen des Zimmermeisters Matthias in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1993), vom Haus von Arnd Biland bei der Sankt-Marien-Kirche (Stadtbuch 2, Nr. 2046) und vom Haus von Peter Konigsberg an der Hommel in Richtung auf die Ordensburg (Stadtbuch 2, Nr. 2148). Johanes nahm an der Sommerreise von 1385 teil (s. dazu SSrerPrus 3, S. 137–140). Als Hauptmann befehligte er die im Winter 1396 aufgebotene Landwehr. Bei der Eroberung und Befriedung von Gotland im Frühjahr 1398 durch ein Ordensheer (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444– 447) war Johanes als Hauptmann des Elbinger Kontingentes im Feldeinsatz. Ausgaben für nach Gotland verschiffte Ersatzpferde belegen dort seine aktive Rolle (Kämmerei-Rechnungen, S. 376, Pelech: Pfundzoll, S. 187 Nr. 169). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die alte Thornesche unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzerin zweier Harnische und zweier Pferde aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 74, 204, 344 f., 473, 478, 499, 516, 536, 583, 644 und 848. Thorun, Swartze von († 1402 oder danach). Hier handelt es sich vermutlich um einen ehemaligen Thorner Bürger namens Swartze (s. dazu Księgi szosu, S. 256 s. n. Swarcze); 694. Tiergart, s. Dirgarde. Tiralt, Walther von, als Hauskomtur von Elbing zu 1387 nachgewiesen (Mülverstedt, S. 30 und 30); 322. T=nike († 1409 oder danach), war laut Kriegbuch im Ausschank von Met tätig; 953.



Prosopographisches Verzeichnis

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– T=nnike, s. Tonneke. – Tonneke, Gerke († 1410?), ist zu 1399 im Besitz eines Hauses in der oberen Heilig-Geist-Straße belegt, das vorher Johannes Krefft (s. unter Kreft, Johanes) gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1828). Es ist vermutlich identisch mit dem Anwesen, das früher im Besitz von Lemko Medebruwer (s. unter Medebruwer, Lemke) war (Stadtbuch 2, Nr. 1989). Zu Gerkes Haus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 72). Laut Wiesenbuch lebte Gerkes Witwe noch i. J. 1421 (APG 369,1/126, Bl. 57r). Im Rechnungsbuch ist Gerke im Zusammenhang mit der Auslösung von Söldnern in einer Herberge eingetragen (Nowa Księga, Nr. 1009). Gerke handelte mit Essig und Bier (Nowa Księga, Nrrn. 1114 und 1160). Da i. J. 1411 die Kämmerei der Tonniken Geld für eine Bierlieferung zahlte, war Gerke zu dem Zeitpunkt wohl bereits tot (Nowa Księga, Nr. 1211). Zu d. J. 1446 bis 1449 ist im Rechnungsbuch des Tresslers oder Großschäffers ein Toneke für eine nicht bezahlte Lieferung Gerste verzeichnet (Schuldbücher 3, ZM 10,140). Gerke war für die Landwehr aufgeboten, die im Sept. 1391 bei Graudenz in Stellung ging. Danach diente er im ersten Aufgebot, das sich an der Rückeroberung Gotlands i. J. 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. Schließlich gehörte Gerke zum Aufgebot, das am Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) teilnahm. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist die Tunnnekesche [!] unter den Bewohnern des zweiten Quartiers als Besitzerin eines Harnischs aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269). Möglicherweise gehörte Gerke zu den Gefallenen der Schlacht bei Tannenberg von 1410 Juli 15; 395, 530, 677, 760 und 936. – Troge, s. Troye. – Troye, Henrich († zw. 1414 und 1417), wohnte in einem Haus am Kohlenmarkt, einem Teilstück des Alten Marktes (Stadtbuch 2, Nr. 1697). Die andere Hälfte des Hauses gehörte i. J. 1383 Hanneke Mekelborg (Stadtbuch 2, Nr 1304 f.). An Henrichs Anwesen in der Turmstraße hafteten zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 73 und 83). Seine Witwe ist zu 1417 belegt (APG 369,1/118, S. 289). I. J. 1414 erstatte die Kämmerei Hinrich Truge u. a. Auslagen für die Kost für 24 Mann (Nowa Księga, Nr. 1528). Da Henrich i. J. 1398 Pfundzoll für zwei Last Heringe entrichtete (Pfundzollregister, Nr. 25d), dürfte er vornehmlich im Fischhandel tätig gewesen sein. Henrich war als Reiter für die Landwehr von 1387 Juni 3 aufgeboten. Im Frühjahr 1389 nahm er persönlich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg teil, um dort den als Kriegsgast des Ordens angereisten Herzog von Geldern aus seiner Gefangernschaft zu befreien (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Henrich war für die Winterreise nach Grodno von 1393 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) zurückgestellt. Dafür befehligte er als einer der beiden Hauptleute das Elbinger Aufgebot, das an der Winterreise von 1394 nach Nowogrodek (s.dazu SSrerPrus 3, S. 191 f.) teilnahm; 159, 360, 550, 720, 759 und 878. – Truden, Johann von († 1403), ließ i. J. 1398 unbestimmte Waren durch Egbrecht Frise verschiffen (Pfundzollregister, Nr. 5b). Vom Königsberger Großschäffer,

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in dessen Dienst er stand, borgte er i. J. 1400 eine Summe Geldes, die er bis 1403 Febr. 27 zurückzuzahlen hatte (Schuldbücher 1, Nrrn. 1148 und 1182). Das Darlehen stand wohl im Zusammenhang mit einem i. J. 1400 durch Wismarer auf Bornholm erlittenen Verlust Johanns (Handelsrechnungen, S. 268,13). Da seine Witwe und ihr Mann zu den Gestellungspflichtigen des Gotlandfelszuges von 1404 gehörten, musste Johann damals schon tot gewesen sein; 765. Trugescherersche, dy († 1394 oder danach); 578. Trumpe, Jekel von der († 1383 oder bald danach), ist im Stadtbuch zu 1370 als Inhaber eines Hofgutes genannt, das zuvor Hinrich, Sohn von Volcwin, gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 551). Zu 1373 und 1374 sind Iacobus und Hermannus de Trumpe als Besitzer des Gutes im Stadtbuch eingetragen, das zu Gunsten des Nycholaus Kiel belastet war (Stadtbuch 2, Nrrn. 655 und 688). Zu 1375 ist Jekel als Besitzer nachweisbar, der das von Hinrich de Steynbeke erworbene Gut zu Gunsten von Clauco, Sohn von Ludeco de Kyel, beschwert hatte (Stadtbuch 2, Nr. 728). Damit dürfte übrigens sicher sein, dass Hinrich de Steynbeke mit Hinrich, Sohn von Volcwin, personengleich war. Iacobus Trumpe belastete i. J. 1382 sein Gut erneut, diesmal zu Gunsten von Gerhard Seland (Stadtbuch 2, Nr. 1194); 125. Tvn(n)eke, s. Tonneke. Tyche, der by me († 1399 oder danach). Im Liber villarum zu 1403 ist ein Jacob Ewerdis uff dem tiche belegt (Elbinger Antiquitäten, S. 41; vgl. oben mit Euerd, [der] lutke); 676. Tydeke, [der] korte († 1379 oder davor), besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das später Claus Schoneberg innehatte (Stadtbuch 2, Nr. 1004). Ein weiteres Haus, das später der Hopperschen gehörte, lag an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1281); 59. Tydemann. Der zu 1405 belegte Gestellungspflichtige war vielleicht mit Tydeman Busdorp personengleich (s. unter Busdorp, Tydeman d. Ä.); 837. Tylo, Peter († 1390 oder danach), war während der Winterreise von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 162 f.) für das als Saumtier mitgeführte städtische Pferd zuständig; 435. Tymme, Hanke († zw. 1417/1418 und 1420), hatte einen Sohn namens Tewes, den seine Vormünder i. J. 1420 vor dem Stadtrat vertraten. Dabei wird auch Tewes’ Stiefvater Egbrecht Lubeke erwähnt (APG 369,1/117, S. 25). Hanke war Bierbrauer oder -händler, was seine Bierlieferungen an die Stadt i. d. J. 1409 und 1410 (Nowa Księga, Nrrn. 961 und 1114) nahelegen. Hanke ist zu 1394 als Inhaber einer Bude am Fischertor belegt, von der der Priester Nicolaus Ryman (s. unter Ryeman, Nijclos) Zinseinnahmen beanspruchte (Stadtbuch 2, Nr. 1695). Hanke war außerdem der Nachbesitzer der Bude Rymans zw. dem Brück- und dem Fischertor (APG 369,1/1376, Bl. 4v). Zu Hankes Bude, mit der er zusammen mit dem Bäcker Hans Horn im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 71). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Hanke unter den Gestellungspflichtigen des dritten Quartiers als Besitzer eines alten und schlechten Harnischs eingetragen (Elbinger Kriegsbuch, S. 271); 878.



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– Tyrgardessche, die († 1409 oder danach), war vermutlich mit Katherina, der Frau von Andreus Dirgarde (s. Dirgarde Andreus) personengleich; 936. – Tzigeler, s. auch Czygeler. – Tzigeler, Claus († zw. 1404 und 1409), erlitt einen durch Nyczhe Korner verursachten Beinbruch, wofür Nyczhe i. J. 1379 geächtet wurde (APG 369,1/131, S. 58). Claus zahlte i. J. für 1404 der Kämmerei Zins für Dach- und Mauersteine (Nowa Księga, Nr. 87), was ihn als Pächter der städtischen Ziegelscheune ausweist. Er dürfte aber schon i. J. 1409 tot gewesen sein, denn damals waren seine Kinder aufgebotspflichtig. Von ihnen ist nur Orthie deswegen namentlich bekannt, weil sie i. J. 1410 einen Zins vom Haus von Gerke Damerouw am Brotmarkt erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 2166); 890. – Tzigelersche, s. Czigelerssche. – Tzygeler, Heinrich († 1409 oder danach), begleitete i. J. 1404 mit drei Mietpferden den Ratmann Berthram Betke zum Hochmeister (Nowa Księga, Nr. 44). Er war mit seiner namentlich nicht genannten Mutter für das Aufgebot von 1409 gestellungspflichtig; 938. – VnrG, Haneke (1378), ist möglicherweise in Verbindung zu bringen mit dem Ziegelbrenner Vnrow, der i. d. J. 1376 und 1377 als Besitzer eines Hauses in der Gerberstraße belegt ist (Stadtbuch 2, Nrrn. 746, 816 und 875); 578. – Vbec, Johanes d. J. (vor 1359 – † 1421 oder bald danach), ist erstmals zu 1399 als Ratmann nachgewiesen, denn er empfing damals in Danzig den der Stadt Elbing zugewiesene Anteil am preußischen Pfundzoll (Elbinger Antiquitäten, S. 289, und Kämmerei-Rechnungen, S. 375). Johanes besaß ein Haus in der oberen Brückstraße/Fleischerstraße bei der Temenitze, das er 1381 zu Gunsten von Hinric Nougarde belastete (Stadtbuch 2, Nrrn. 1146 und 1299). Das Anwesen war dem von Mathis Langerake unmittelbar benachbart (Stadtbuch 2, Nr. 1568). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 76). Johanes besaß in der Heilig-Geist-Straße ein weiteres Haus, das er i. J. 1410 zu Gunsten von Hannes Kemerer belastete (Stadtbuch 2, Nr. 2048). An diesem Haus haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 80). I. J. 1359 schichte sich Johanes wohl nach dem Tod seiner ersten Frau von seinen Kindern in der Weise ab, als dass den Kindern das Erbe bei der Temenitze zufiel (Stadtbuch 1, Nr. 1789). I. J. 1365 schichte sich Diderik, den Johanes mit seiner ersten Frau hatte, mit seinen elterlichen Erbteilen ab (Stadtbuch 2, Nr. 325). Von Johanes’ Töchtern ist Hille, die mit Heinrich Bolhagen verheiratet war, namentlich bekannt. Eine andere Tochter war mit Johann Wyse verheiratet (s. unter Bolhagen Heinrich). In zweiter Ehe war Johanes mit Hilgund, der Witwe des Ratmannes Berthold Mönch († 1359 oder davor) verehelicht (Castenn: Elbing, S. 141). Zu 1378 ist Johanes als Inhaber einer Bude beim Wasser nachweisbar (APG 369,1/124, S. 1). Mit seinen Stiefkindern unterhielt Johanes i. J. 1385 eine Bude bei der Pfarre (Semrau: Markt, S. 29). Zw. 1363 und 1369 ist seine Beteiligung an der Finanzierung flandrischer oder französischer Preußenfahrer nachgewiesen (Paravicini: Preussenreisen 2, Nrrn. 193–199). Ende 1371 besorgten sich Johanes, Sander Sprengger und der

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Thorner Schiffer Heyno de Halle ein Darlehen, das die Stralsunder Gläubiger Hinric Buscow und Werner Ghildehus in Preußen einfordern ließen (Liber memorialis, Nr. 496). Johanes war zudem im hansischen Englandhandel tätig, denn Engländer kaperten zw. 1375 und 1385 den Holk seines Stiefsohnes Heinrich Mönch und nahmen dabei auch Waren mit, die Johanes gehörten (HR 3, Nr. 199 § 4). Johanes ließ auch Handelswaren von Schonenfahrern verfrachten (Pfundzollregister, Nr. 12b) und war außerdem im Getreidehandel tätig, wie es seine Geschäftsverbindung zum Königsberger Großschäffer belegt (Schuldbücher 1, Nr. 1093). I. J. 1409 ließ Johanes englisches Tuch, Gewürze, Rosinen und Mandeln über den Danziger Hafen einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 1033 und 1399). Johanes stand in Geschäftsbeziehungen zum Marienburger Großschäffer (Schuldbücher 3, OF 154 Nr. 361). Im Rat bekleidete Johanes i. d. J. 1404, 1405, 1408, 1409 und 1411 das Amt des Schäffers für das Balgaer Tief (Nowa Księga, Nrr. 6 f., 9, 185, 189, 225, 727, 733, 975, 1106, 1248 und 1261). Der Rat entsandte Johanes i. J. 1405 mit einem Verhandlungsauftrag zu seinem Stiefsohn Johann Mönch, der damals Bischof von Pomesanien war (Nowa Księga, Nr. 214; zu Johann Mönch s. Glauert, S. 471–476). Im Neuen Rechnungsbuch sind für 1406 Ausgaben für eine Fahrt von Johanes nach Fürstenau eingetragen (Nowa Księga, Nr. 374). I. d. J. 1407 und 1408 scheint Johanes für Baumaßnahmen an einem Kran zuständig gewesen sein (Nowa Księga, Nrrn. 425, 435, 526 und 550). 1408 verwaltete er als Kirchenstiefvater (Nowa Księga, Nrrn. 545 und 711) Vermögenswerte, die wohl mit der Pfarrkirche und der ihr angeschlossenen Schule zusammenhingen (s. dazu Elbinger Antiquitäten, S. 231). I. J. 1409 war Johanes neben Johann von Dulmen als Kriegsschäffer für die Elbinger Aufgebote verantwortlich (Nowa Księga, Nrrn. 777 und 976). Zu dieser Aufgabe zählte wohl auch die Beschaffung neuer Büchsen i. J. 1410 (Nowa Księga, Nrrn. 1005 und 1171). I. J. 1413 empfing Johanes Geld vom Testament Tidemann Rovers (Nowa Księga, Nr. 1403). Johanes besaß Zinseinkünfte vom Haus von Nicolaus Zenkepil (Stadtbuch 2, Nr. 89) und von der Bude der Kinder Stephans an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 118). An den militärischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Johanes persönlich bei der Landwehr, die im September 1391 bei Graudenz in Stellung ging. Im Frühjahr 1398 diente er in der vom Orden zur Eroberung und Befriedung der Insel Gotland zusammengezogenen Flotte (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447). Im Jahr darauf war Johanes Befehlshaber der zu Handelszwecken gebildeten Flandernflotte (Pelech: Pfundzoll, Nr. 162). I. J. 1404 bestallte ihn der Rat zum Hauptmann des Elbinger Aufgebotes, das sich am zweiten Feldzug zur Rückeroberung von Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) beteiligte (Nowa Księga, Nrrn. 11, 61, 71); 175, 412, 521, 644, 701 und 793. Vbek, Vbeke, s. Vbec. Verbannte; 183. Verdelow, s. Werdelow. Vicke, Haneke († 1412 oder danach), gehörte i. J. 1380 zu den Vormündern der Kinder der domina Gerdrudis, der Witwe von Gereco Huge, und ihrer Kinder





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(Stadtbuch 2, Nr. 1056). Iohann Vicke ist zu 1394 als Inhaber eines Hauses nebst Bude in der oberen Gerberstraße im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1688, 2005, 2111 und 2028). I. J. 1412 erwarb er Zinseinkünfte vom Haus von Hans Steinord in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2239); 655, 735, 777 und 884. Vlrichs, Matheus († 1418 oder danach), war ein Sohn des langen Ulrich (s. unter Lange, Vlrich). Matheus handelte mit Salz und hatte deswegen Geschäftsbeziehungen mit dem Königsberger Großschäffer (OF 147, S. 342). Zu 1408 ist Matheus als Besitzer eines Hauses in der Heilig-Geist-Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2064). Er lebte noch 1418, was ein damals unter seiner Beteiligung vor dem Rat geschlossenes Rechtsgeschäft in Erbschaftangelegenheiten belegt (APG 369,1/117, S. 6). Matheus diente im Aufgebot für die Sommerreise von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 277 f., und Benninghoven: Kriegsdienste, S. 213–216). Hierfür erhielt er von der Kämmerei eine Geldbeihilfe (Nowa Księga, Nr. 221). 717 und 835. Vlrichs son, Lorencz († 1389 oder danach); 222, 361 und 815. Wagenknecht. Er nahm an der Sommerreise 1394 nach Wilna (s. dazu SSrer Prus 3, S. 193–196) teil, von der er wohl nicht mehr lebend zurückkam. Im Stadtbuch ist Heinrich (vor 1365–1378 oder danach) und im Rechnungsbuch Claus nachweisbar. Heinrich ist als Budenbesitzer am Ecke in der Wollweberstraße in der Nachfolge von Slochow belegt (Stadtbuch 2, Nrrn. 280, 779 und 900). I. J. 1366 schichte er sich von den fünf Kindern Ludeke Brunswigs ab (Stadtbuch 2, Nr. 358). Claus dagegen war ein städtischer Wagenknecht (s. Nowa Księga, Nr. 723, vgl. mit ebd. Nrrn. 428, 726, 772, 988 und 1127); 176, 417 und 577. Warn, Gerd († 1404 oder danach); 579, 695 und 799. Wasmud, Johan († 1382), unterhielt i. J. 1370 eine Bude bei Bertold de Mude (Stadtbuch 2, Nr. 547). I. J. 1378 schichte sich Johan mit seinem elterlichen Erbteil von dem seiner ungenannten Schwester ab (Stadtbuch 2, Nr. 892). Zu 1378 ist Wachsmuet als Bewohner eines Hauses gegenüber den Brotbänken belegt (APG 369,1/124, S. 2). Johan bezog einen Zins vom Anwesen Iohannes Munsterberchs an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 811 f.). Da Johan i. J. 1382 einen Zins vom Haus von Claus Schoneberg in der Turmstraße erwarb, den im selben Jahr seine Witwe Gese und ihre Kinder Petir und Katherina im Stadtbuch eintragen ließen (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 1192, mit ebd. Nr. 811), muss Johan i. J. 1382 gestorben sein; 578. Wasmud, Katherina († 1394 oder danach), war eine Tochter von Johan Wasmud und seiner Frau Gese (s. unter Wasmud, Johan); 578. Wasmud, Petir († 1394 oder danach), war ein Sohn von Johan Wasmud und seiner Frau Gese (s. unter Wasmud, Johan); 578. Water, Arnd († 1409 oder danach), wurde i. J. 1408 von der Kämmerei für das Aufziehen des Segels über einer Schiffskombüse entlohnt (Nowa Księga, Nr. 723); 974. Water, Gerke († 1398 oder danach), hatte zwei Töchter mit Namen Elisabeth und Gertrud, denen Erträge vom Haus von Evert Eckensee beim Markttor zuflossen (Stadtbuch 2, Nr. 2102). Die beiden Töchter bezogen zudem Einkünfte

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vom Haus von Katke, der Witwe von Bertram Betke, und ihrer Tochter Elisabeth in der Böttcherstraße (Stadtbuch 2, Nr. 2183). Im Nov. 1390 diente Gerke im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging. Gerke zog im Frühjahr 1398 mit der Elbinger Kriegsmannschaft nach Danzig zu den Friedeschiffen, die sich dort für den Angriff auf die von den Vitalienbrüdern besetzte Insel Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 444–447) sammelten. Da sich danach seine Spuren in den Quellen verlieren, lässt sich vermuten, dass Gerke zu den Gefallenen des Gotlandfeldzuges von 1398 gehört; 478 und 644. Watersche, s. unter Watirsche. Watir, Werner († 1403 oder bald danach), war mit einer unbekannten Witwe verheiratet, denn für das Ende Januar 1403 nach Königsberg gezogene Aufgebot wurde er zusammen mit seinen Stiefkindern veranlagt. Werner und seine Frau sind zu 1403 als Inhaber einer Bude am Eck bei der Schule belegt (Semarau; Markt, S. 25); 710 und 717. Watirssche, die († 1404 oder bald danach), war vermutlich die Witwe von Kalle Water († 1374). Sie besaß Zinseinkünfte vom Haus von Johannes Ecbrechtesson am Wasser (Stadtbuch 2, Nr. 716). Bei dem zu 1382 als Budenbesitzer am Wasser genannten Kalle Water († 1382 oder 1383) könnte es sich um den gleichnamigen Sohn gehandelt haben (Stadtbuch 2, Nr. 1206). Im Hofstättenbuch ist sie zusammen mit Claus Wegener (s. unter Wegener, Claus) als Besitzerin einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing (APG 369,1/129, S. 70). Sowohl an ihrem Wohnhaus als auch an ihrem Haus daneben hafteten ebenfalls Lose bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 76 und 78). Die Witwe von Wicher Watir ist zu 1385 im Zinsbuch als Inhaberin einer Bude zw. dem Bötcher- und dem Tobiasttor belegt (APG 369,1/1376, Bl. 5v); 10, 105, 134, 262, 323, 330, 513, 632 und 756. Wegener, Claus († 1417/1418 oder danach?), ist zu 1414 als Gläubiger der Stadt im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2316). Namensgleichheit besteht mit dem mit ‚Herr‘ betitelten Namensträger, der Verbindungen mit dem aus Mülhausen stammenden Pfründner Peter Gerlach hatte (vgl. Nowa Księga, Nrrn. 1423 und 1465 mit ebd., Nr. 1164). Im Hofstättenbuch ist Claus zusammen mit der Waterschen (s. unter Watirssche) als Besitzer einer Bude eingetragen, an der ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 70). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Wegener unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Eisenhutes, einer Brünne und eines Paares Handschuhen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 272); 873. Wegge, Kersten (†1397 oder danach), war i. J. 1394 Inhaber eines Hauses in der Tobiasstraße, das vorher im Besitz von Sander Sprenger war (Stadtbuch 2, Nr. 1689). Kersten gehörte zur Besatzung der Elbinger Barse, die die Stadt i. J. 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 639. Werdelow, Claus (vor 1372 – † 1420 oder danach), war verheiratet mit der Witwe von Rudolf Brokenwagen, denn er schuldete seiner Stieftochter Elysabeth eine Summe Geldes aus dem väterlichen Erbteil (Stadtbuch 2, Nr. 609). Zu



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1391 ist Claus als Pfleger oder Hofherr für das Aussätzigenspital oder für die dazu gehörende St. Georgskirche belegt (Stadtbuch 1, Nr. 2037). Claus handelte mit Met (Nowa Księga, Nrrn. 525, 1114, 1158 und 1354). Zu 1420 ist Claus als einer der Vormünder für Barbara, Tochter von Gerke Grymme, nachweisbar (APG 369,1/117, S. 18). Claus war Besitzer eines Anwesens am Brotmarkt, zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 80). Er besaß Zinse vom Haus der Witwe des Fleischers Nycolaus Marquard am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1502), vom Haus von Heyne Grunow in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nr. 1613) und vom Haus und der dahinter stehenden Bude von Vitke Lyndenbeke in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 2189). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Bewohnern der Heilig-Geist-Straße mit zwei Harnischen eingetragen (Elbinger Kriegsbuch, S. 266). Dies lässt ihn als Verwandten von Hans Werdelow aus der Heilig-Geist-Straße, zu dessen Haus ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 61), wahrscheinlich werden; 118, 137, 167, 390, 442, 520, 558, 668, 804, 814 und 952. – Wergmeister, s. auch Werkmeister. – Wergmeister, Hermann (vor 1381 – † 1400 oder danach), ist im Stadtbuch zu 1381 im Zusammenhang mit der Abschichtung von seinem Bruder Tyde (s. unter Werkmeister, Tyde d. J.) belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1179). Um 1400 war er geschäftlich für Tyde und den Königsberger Großschäffer in Lübeck tätig (Schuldbücher 1, Nr. 1089); 431. – Werkmeister, Tyde d. Ä. († 1414 Juni 3), ist erstmals zu 1391 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 70 und 93). In diesem Jahr zahlte er eine Rate für ein beim Ordenstressler aufgenommenes städtisches Darlehen zurück (Stadtbuch 1, Nr. 2040). Tyde war Vater von Hinricus, Tideman, Elysabet, Hedwig und Kunnegunde Werkmeister (Stadtbuch 2, Nrrn. 16, 1367, 2105, 2184, 2236, 2258 f., 2294, 2306, 2311, 2313 und 2321). Sie waren i. J. 1421 noch nicht voneinander abgeschichtet, denn sie gehörten damals zu den Zinspflichtigen einer Wiese, die am väterlichen Erbe im ersten Teil der Schmiedestraße haftete (APG 369,1/126, Bl. 57r). Zu Tydes Haus gehörte zudem ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 65). Von seinem Bruder Hermann schichtete sich Tyde i. J. 1381 ab (Stadtbuch 2, Nr. 1179; vgl. mit Schuldbücher 1, Nr. 1089). I. J. 1391 zahlte Tyde im Auftrag des Rates dem Ordenstressler die jährliche Rate für das 1385 geliehene Geld aus (Stadtbuch 1, Nr. 2040). Zu 1394 ist Tyde als Kirchenvater der Elbinger Nikolaikirche nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 72). Tydes Ratszugehörigkeit brachte es mit sich, dass er 1404 schlichtend in die Wasserstreitigkeiten zwischen Johann Kreft und den Lupushorstern eingriff (Nowa Księga, Nr. 45) sowie den Holzhandel der Stadt abwickelte (Nowa Księga, Nr. 200, 203, 415, 541 und 545). Als Innenkämmerer ist er zu d. J. 1405–1407 und zu 1409–1412 belegt (Nowa Księga, Nrrn. 202, 226, 230, 262, 343 f., 347 f., 351, 362, 381, 513, 743, 745 f., 766, 883 f., 994–996, 1001, 1072, 1075, 1110, 1156, 1164, 1252, 1249, 1257–1259, 1284, 1313 f., 1327 und 1355). I. J. 1407 entsandte ihn der Rat zusammen mit dem Rat-

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mann Claus Wulff nach Leske, um wegen einer Angelegenheit von Kuncze Lubeg zu verhandeln (s. unter Lubic, Contze von). I. J. 1408 reiste Tyde nach Wernersdorf an der oberen Nogat, um sich mit dem dortigen Deichgrafen zu bereden. In der gleichen Angelegenheit verhandelt er 1409 mit demselben und mit dem Vogt von Leske (Nowa Księga, Nrrn. 595 und 769). Im gleichen Jahr geriet er in Streit mit dem ungarischen Sendeboten Styrer wegen des ungarischen Wunsches nach einer Straßenverbindung (Nowa Księga, Nr. 596; HR 5, Nr. 571 § 6 und Nr. 576 § 8). Am 27 und 28. März 1410 gehörte Tyde zu den Sendboten der großen preußischen Städte, die zusammen mit dem Hochmeister über hansische Angelegenheiten berieten und den Städten die Erfassung der Kriegspflichtigen und ihrer Ausrüstung auferlegten (HR 5, Nrrn. 674 und 698 sowie ASP 1, Nr. 85). I. J. 1410 war Tyde auch zuständig für die Sicherung des Balgaer Tiefs (Nowa Księga, Nrrn. 1158 f. und 1162). Bald nach der Wahl Heinrichs von Plauen zum Hochmeister von 1410 Nov. 9 gehörte Tyde zu den Elbingern, die der Stadtrat zum Hochmeister nach Thorn entsandte (Nowa Księga, Nr. 1015). Tyde stand in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer des Ordens, der ihn mit flämischen Tuchwaren versorgte und mit ihm Geldgeschäfte abwickelte (Schuldbücher 1, Nrrn 1056, 1061, 1089, 1124 und 2093). Zu Tydes Kunden gehörte auch die Stadt, die er mit Kalk, Erbsen und Tuchwaren belieferte (Nowa Księga, Nrrn. 1021, 1117, 1120 und 1456). I. d. J. 1411 war Tyde Mitglied der städtischen Abordnung, die mit dem Hochmeister zu Marienburg Verhandlungen u. a. über das Pfundgeld führte (Nowa Księga, Nrrn. 1194 und 1262). I. J. 1413 reiste Tyde zu einer Unterredung mit dem Elbinger Komtur nach Preußisch Holland (Nowa Księga, Nr. 1331). Zum letzten Mal ist Tyde zu 1414 belegt, als er zusammen mit Heinrich Kreuzburg den Hochmeister in der Marienburg aufsuchte, um von ihm den Verzicht auf die Stellung von Wäppnern zu erwirken (Nowa Księga, Nr. 1475). I. J. 1385 führte Tyde als einer der städtischen Hauptleute das Elbinger Kontingent an, das an der Sommerreise des Ordens nach Wilna teilnahm. Tyde beteiligte sich auch an der Winterreise des Ordens von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 162 f.). I. J. 1409 befehligte er als einer der beiden Hauptleute das Elbinger Landwehraufgebot, das in Kujawien in Stellung ging (Nowa Księga, Nrrn. 778 und 980). Zusammen mit dem Ratmann Johann Schepel war Tyde i. J. 1414 verantwortlich für die Instandsetzung und Bewachung des dem vierten Quartier auferlegten Teiles der Stadtbefestigung (Nowa Księga, Nr. 1440). Da in der Pfarrkirche am Sonntag Trinitatis sowie an drei weiteren Tagen des Jahres für Tyde eine Seelenmesse gelesen zu werden pflegte (CDW I,3, Nr. 281), dürfte Tyde am 3. Juni 1414 aus dem Leben geschieden sein. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 sind Tydes Kinder unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit drei Harnischen und drei Pferden aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 269); 57, 147, 179, 431, 498, 588, 645, 698, zw. 845 und 846 und 968. – Wernczinke, Herman d. J. († 1385), ist erstmals zu 1380 und letztmals zu 1385 als Ratmann belegt (Czaja: Urzędnicy, S. 60 und 64). I. J. 1378 schichte sich Herman mit seinem Bruder Wessel und seiner Schwester Elysabeth vom elterlichen Erbeil



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ab (Stadtbuch 2, Nr. 936). In erster Ehe war Herman mit Lutgart von Bremen († 1375) und in zweiter Ehe mit einer Margarete verheiratet. Herman hatte zwei Töchter namens Katherina und Elizabeth (Stadtbuch 2, Nr. 1526). Seine Kinder aus erster Ehe hatten Einkünfte vom Hof Iurians von Bremen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1044 und 1375) und vom väterlichen Haus in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nr. 1393). Herman und seine erste Frau bezogen Einkünfte von den Häusern Cuneco Brandenhoves (Stadtbuch 2, Nr. 568) und Clauco/Claus Grymmes in der Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 680 und 715) sowie von den Buden von Jacob Lange beim Kirchhof (vgl. Stadtbuch 2, Nr. 775, mit Nr. 777) und des Schneiders Albert gegenüber dem Rathaus in der Fleischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 861 f.). Herman erwarb i. J. 1380 einen Zins vom Haus seines Bruders Wessel in der Brückstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1082 f.). Außerdem hatte er Einkünfte vom Anwesen von Mychael Ponentes hinter dem Eckhaus bei Ludike Swarte (Stadtbuch 2, Nr. 1233), vom Haus Hinczes von Monstir bei der alten Badstube am Wasser (Stadtbuch 1, Nr. 723 f.), vom Allod Iurians van Bremen (Stadtbuch 2, Nr. 1300), vom Haus von Katherine Nuemeistir in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1377) und vom Haus von Katke van Dulmen in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1391). Herman belastete i. J. 1385 seine Bude gegenüber der Waage, die vorher Jacob Lange gehört hatte, zu Gunsten von Andreas von Lubec (Stadtbuch 2, Nrrn. 1352 und 1378). Im selben Jahr sicherte Herman den Brautschatz seiner zweiten Frau Margarete mit seinem Haus in der Heilig-Geist-Straße ab (Stadtbuch 2, Nrrn. 1390 und 1392 f.). Zusammen mit dem Ratmann Gerd von Thorun be­fehligte Herman das Elbinger Aufgebot des Ordensheeres, das der Hochmeister im Sommer 1383 nach Tracken und Wilna führte (s. dazu SSrerPrus 3, S. 127); 106. – Werner, der Koch (vor 1389 – † zw. 1414 und 1417), hatte einen Sohn namens Johannes, den i. J. 1417 seine Vormünder Claus Witte (s. unter Witte, Claus d. J.), Kuneke Ryman und Peter Schonenberg trotz seiner Mündigkeit vor dem Stadtrat vertraten (APG 369,1/117, S. 5). Werner stand in städtischem Dienst, zu dem zahlreiche Botentätigkeiten gehörten (Nowa Księga, Nrrn. 19, 443, 550, 598, 1262, 1428 und Pelech: Pfundzoll, Nr. 146). Dem Stadtkoch standen sowohl ein eigener Keller (Nowa Księga, Nr. 123) als auch ein eigener Knecht (Nowa Księga, Nrrn. 1121 und 1140) zur Verfügung. Mit den Wächtern und den anderen städtischen Bediensteten erhielt Werner seinen Lohn an Ostern und an Michaelis (Nowa Księga, Nrrn. 254, 772, 1266, 1338, 1458 und 1479). Daneben zahlte die Stadt für ihn auch Opfer- (Nowa Księga, Nrrn. 13, 358, 611, 1339 und 1459) und Zehrgelder (Nowa Księga, Nrrn. 1414 und 1480). Die Kämmerei erstattet ihm seine Ausgaben für gesonderte Gerichte und Mahlzeiten (Nowa Księga, Nrrn. 58, 428, 666, 1112, 1127, 1130, 1162, 1172, 1211 und 1298). Laut Kriegsbuch gehörte Werner zu den Aufgeboten von 1389 Febr.März, 1390 Nov., 1391 Aug.- Sept., 1396 Jan.-Febr., 1397 Jan., 1399 Febr., 1403 Jan. und 1403 Mai; 336, 473, 505, 594, 611, 662, 675, 712 und 747. – Werner, Johanes d. Ä. († zw. 1414 und 1415), ist erstmalig zu 1395 als Ratmann und zu 1410 sowie zw. 1412 und 1414 als Bürgermeister erwähnt (Czaja:

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Urzędnicy, S.73, 89 und 92). Neben Heinrich Rover gehörte Johanes seit 1414 zu den geschworenen Räten des Hochmeisters (OF 281, Bl. 74v). Von seiner Schwester Barbara schichtete er sich i. J. 1380 ab (Stadtbuch 2, Nr. 1060). Seine erste Frau muss zwischen 1411 und 1415 verstorben sein, da Johanes’ Kinder Tideman, Bernd und Hans Johanes’ Haus in der Heilig-Geist-Straße damals eigenständig zu Gunsten von Margaretha, der Witwe des Ratmannes Johan Stolte, belasteten (Nowa Księga, Nr. 1193, und Stadtbuch 2, Nr. 2356). Johanes’ Tochter Hedwig stand i. d. J. 1419 und 1425 unter der Vormundschaft des Ratmannes Heinrich Palborn (s. unter Palborn, Heinrich) und von Gotisheym Kozeler. Ihr Stiefvater war Brand Brandenhoff (APG 369,1/117, S. 10). Zu 1425 ist sie als Ehefrau von Paul Legenitz erwähnt (APG 369,1/117, S. 46). Das Haus in dem Johanes wohnte, lag in der Heilig-Geist-Gasse in Richtung Pfarrkirche. Zu Johanes’ Wohnhaus gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 62). Das Anwesen gegenüber dem Brotmarkt war i. J. 1385 zu Gunsten von Werner Wesseling belastet (Stadtbuch 2, Nr. 1389). Davon bezog Hannus Hasenberch einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 1479, und Nowa Księga, Nr. 281). Johanes war überdies in Lupushorst begütert (Stadtbuch 2, Nrrn. 2020, 2021). Dort hatte er auch einen Zins vom Krug Tydeke Molners (Stadtbuch 2, Nr. 1121). Johanes pflegte die Geschäftspartnerschaft mit dem Elbinger Ratmann Johann d. J. Volmersten. Beide standen in Geschäftsbeziehungen zum Königsberger Großschäffer, von dem sie Tuch bezogen (Schuldbücher 1, Nr. 1050, 1072, 1091, 1164 f., 1174, 1184 und 1193). Johanes war auch im Getreidehandel tätig, wie der Ankauf von Weizen beim Christburger Komtur aus d. J. 1405–1412 belegt (Pfenningschuldbuch, S. 54). Außerdem scheint er mit Baustoffen und kriegswichtigen Gütern Geschäfte gemacht zu haben (Nowa Księga, Nrrn. 1020 und 1050). I. J. 1404 übte Johanes zusammen mit Liefhard von Herford das Amt des Kriegsschäffers für die Elbinger Aufgebote aus (Nowa Księga, Nrrn. 11, 61, 63 und 77). Zum selben Jahr und zu 1405 ist Johanes als Bauherr belegt (Nowa Księga, Nrrn. 8, 10, 86, 166, 200, 203, 253, 261 und 332). I. J. 1406 war Johanes Stadtschulze und reiste wohl in dieser Eigenschaft in Begleitung der Ratmänner Johann von Thorun und Liefhard von Herford nach Marienburg (Nowa Księga, Nrrn. 359 und 415). I. d. J. 1407 und 1408 übte Johanes im Rat das Amt des Innenkämmerers aus (Nowa Księga, Nrrn. 343, 416, 420, 425, 468, 474, 479, 526, 529, 539, 541 f., 544 f., 550, 642, 644, 716 und 719). I. J. 1408 war Johanes zudem mit Missionen zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland und zum Hochmeister (Nowa Księga, Nrrn. 595–597) betraut. Nach der verlorenen Schlacht bei Tannenberg schickte ihn die Stadt zusammen mit dem Bürgermeister Johann von Thorun zu vom polnischen König erzwungenen Huldigungsverhandlungen (Nowa Księga, Nr. 1013). Bei der Kür Heinrichs von Plauen zum neuen Hochmeister am 9. Nov. 1410 befand sich Johanes auf der Marienburg (Nowa Księga, Nr. 1015). Im Jahr darauf reiste er zum Hochmeister nach Braunsberg, Mewe und Thorn, zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland, nach Balga und ins Werder in Angelegenheiten der dortigen Dörfer (Nowa Księga, Nr. 1194 und 1236 f.). Dass er zusammen mit dem Ratmann Claus Volmersten auf der Tagfahrt











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nach Wormditt am 5. Dez. 1411 war, dürfte seine Zuständigkeit für den Nachschub und die Verproviantierung von Kriegsleuten belegen (ASP 1, Nr. 151). Ende März 1412 waren Johanes und Claus von Krossen mit den Vertretern der anderen preußischen Städte auf einer Tagfahrt in Hohenstein, u. a. zwecks Besendung von Städtetagen (ASP 1, Nr. 154). Dem Tag in Hohenstein musste bald eine Versammlung zu Marienwerder erfolgt sein, auf der sich die preußischen Städte mit dem Hochmeister abstimmten (Nowa Księga, Nr. 1262), denn Anfang April 1412 wohnte Johanes bereits dem Hansetag in Lüneburg bei (HR 6, Nr. 68, und Nowa Księga, Nr. 1280). Die Stadt stellte Johanes wohl für die Fahrt nach Lüneburg wenigstens teilweise die Reiseausstattung (Nowa Księga, Nr. 1264 f.). In Handels- und Landesangelegenheiten zog Johanes im Jahr darauf gleich mehrmals nach Marienburg zum Hochmeister sowie zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland (Nowa Księga, Nr. 1331). I. J. 1414 sorgte sich Johanes um die Befestigungsarbeiten Elbings (Nowa Księga, Nrrn. 1440 und 1456), reiste nach Preußisch Mark und zu dem in Preußen eingefallenen polnischen Heer (Nowa Księga, Nr. 1474). Nach dem Abzug der Polen begab er sich nach Marienburg, um dort wegen des verhängten Getreideausfuhrverbots zu verhandeln und um an dem dorthin anberaumten preußischen Städtetag teilzunehmen (Nowa Księga, Nr. 1476 f.). Außerdem unternahm er zusammen mit anderen Ratsleuten eine Besichtigungsfahrt nach Schönwalde in Wasserbausachen (Nowa Księga, Nr. 1516). Persönlich nahm Johanes an der Sommerreise des Ordens von 1394 nach Wilna teil (s. dazu SSrerPrus 3, S. 193–196) und befehligte i. J. 1409 als einer der Hauptleute das Elbinger Kontingent auf dem Feldzug ins Dobriner Land (Nowa Księga, Nrrn. 778, 961 und 966). Den Elbinger Rechnungen zufolge gehörte Johanes zum städtischen Aufgebot (Nowa Księga, Nr. 1521), das während des sog. Hungerkrieges von 1414 die in Preußen eingefallenen Polen bekämpfte (s. dazu Nöbel, S. 80–85). Da Johanes’ Kinder i. J. 1415 sein Wohnhaus belasteten (Stadtbuch 2, Nr. 2356), war Johanes damals schon sicherlich nicht mehr am Leben. Sein Tod im Krieg ist von daher naheliegend; 120, 174, 450, 522, 572, 684, 806, 847 und 988. Werner, Bernd († 1418 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johanes Werner (s. unter Werner, Johanes d. Ä.). Gemeinsam mit seinen Brüdern Tideman und Hans ist er zu 1415 als Besitzer des väterlichen Hauses in der Heilig-GeistStraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2356). Bernd stand bis 1418 unter Vormundschaft des Ratmannes Claus Krossen (APG 369,1/117, S. 117, S. 8); 847. Werner, Hans d. J. († 1415 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johanes Werner (s. unter Werner, Johanes d. Ä.). Gemeinsam mit seinen Brüdern Bernd und Tideman ist er zu 1415 als Besitzer des väterlichen Hauses in der HeiligGeist-Straße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2356); 847. Werner, Tideman († 1415 oder danach), war ein Sohn des Ratmannes Johanes Werner (s. unter Werner, Johanes d. Ä.). Gemeinsam mit seinen Brüdern Bernd und Hans ist er zu 1415 als Besitzer des väterlichen Anwesens in der HeiligGeist-Straße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 2356); 847. Wese, s. Wise.

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– Wesener, Hans d. Ä. († 1417), diente im Elbinger Aufgebotes, das sich am zweiten Feldzug zur Rückeroberung von Gotland (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) beteiligte. Hans gehörte auch zu den Teilnehmern des Feldzuges des Ordens nach Dobrin im Spätsommer 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.). I. J. 1417 kamen Hans Weseners Kinder unter die Vormundschaft von Hans Steynhayn (APG 369,1/117, S. 4), nachdem Hans im selben Jahr gestorben war (APG 369,1/118, S. 60). Da in der Liste der Heerschau von 1417/1418 ein Hans Wesener unter den Gestellungspflichtigen der Heilig-Geist-Straße mit einem Harnisch und zwei Pferden aufgeführt ist, handelte es sich bei diesem Namensträger vermutlich um den gleichnamigen Sohn Hans d. Ä. (Elbinger Kriegsbuch, S. 266); 801 und 941. – Wessel, Hinrich († zw. 1405 und 1417), ist nicht zu verwechseln mit dem schon zu 1375 als verstorben bezeichneten Ratmann gleichen Namens (Stadtbuch 2, Nr. 735). I. J. 1417 waren Hinrichs Kinder Hinrich, Niclos, Iohan und Katherina Inhaber einer Bude am Gewandhaus (Stadtbuch 2, Nr. 2295); 815 und 953. – Wesseling, Barbara († 1413 oder danach), war die Witwe des Ratmannes Werner Wesseling (s. unter Wesseling, Werner). I. J. 1413 war sie in weiterer Ehe mit Austin Klingenberg verheiratet (Stadtbuch 2, Nr. 2287). Zusammen mit ihren Kindern Werner und Barbara aus ihrer Verbindung mit Werner hatte sie ­Zinseinnahmen vom Eckhaus der Witwe von Henric Czitterphennyg und ihres Sohnes Iohannes am Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1051 und 1434), von Iekil Schonow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1054), vom Hofgut von Nicolai Grelle in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nr. 1591) und von der Bude Wilhelms vom Ryne bei der Bude der Goldbachschen hinter dem von Wilhelm bewohnten Eckgrundstück (Stadtbuch 2, Nr. 1957). I. J. 1408 erwarb Barbara noch als Witwe Werners zusammen mit ihren Kindern German, Elsebethe, Barbara und Iohannes einen Zins, der auf dem Haus von Iocob Grymme in der Tobiasstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2039); 891. – Wesseling, Werner († bald nach 1405 Juni 18), ist zu 1380 erstmals als Ratmann und zu 1403 erstmals als Bürgermeister bezeugt (Czaja: Urzędnicy, S. 60 und 80). Mit dem Priester Gerhard Wessling († 1395 April 18) hatte Werner eine gemeinsame Grabplatte im Chor der Elbinger Marienkirche (Schmid: Inschriften, Nr. 176). Werner war mit einer gewissen Barbara verehelicht. Sie verheiratetete sich nach seinem Tod mit Austin Klingenberg (Stadtbuch 2, Nr. 2287). Namentlich bekannt sind Werners Kinder Barbara, Werner d. J., Elsebethe, German und ­Iohannes (Stadtbuch 2, Nrrn. 1434, 2039, 2298 und 2311). Werner bewohnte höchstwahrscheinlich ein Haus in der Tobiasstraße, denn seine Kinder Barbara und Werner sind zu 1414 als Inhaber eines halben Hauses in der dortigen Straße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2311). An seinem Anwesen mit den beiden im Hofstättenbuch eingetragenen Buden hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 66). Die i. J. 1420 belegten Vormünder von Barbara und Werner d. J. waren Gotyscheym Kozeler, als Ehemann ihrer Schwester Elzebeth, und die Ratsleute Lyfhard d. M. von Hervord und Johann vom Lohe (APG 369,1/117, S. 17). I. J. 1385 sicherte Werner zusammen mit dem Bürgermeister Gerd von Thorn dem von Engländern geschädigten Elbinger Bürger Pilgrim von Telgite



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Rechtshilfe zu (HR 3, Nr. 220 § 4). Dies steht im Zusammenhang mit englischen Überfällen auf Elbinger und andere Schiffe preußischer Seestädte im Swin, wo u. a. Werners Handelsgut gekapert wurde (HR 3, Nr. 203 §§ 1, 2, 5). Als Sendebote fungierte er auch i. J. 1400 bei Verhandlungen der preußischen Städte mit Dänemark zu Kalmar (HR 4, Nr. 618; Pelech: Pfundzoll, Nr. 165) in Schönberg an der Weichsel, um mit den preußischen Städten wegen der Weigerung Thorns zu verhandeln, nicht mehr für gemeinsame Gesandtschaftskosten aufzukommen (Pelech: Pfundzoll Nr. 166). I. d. J. 1399 und 1404 amtierte er wohl als Außenkämmerer (Kämmerei-Rechnungen, S. 374; Nowa Księga, Nrrn. 6, 8, 18), was ihn u. a. zu Missionen nach Marienburg und Danzig, wo er sich eine Zeitlang krankheitshalber aufhielt, veranlasste (Nowa Księga, Nrrn. 19 und 71). Besonderen Einsatz zeigte Werner bei Wasserbau- und Meliorationsmaßnahmen für den ‚Weiße Lache‘ bezeichneten westlichen Teil des städtischen Territoriums, den die Stadt i. J. 1385 von Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein verliehen bekam (KämmereiRechnungen, S. 373–375). Werner bezog Einkünfte vom Haus der Witwe von Henric Czitterphennyg am Schmiedetor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1051 und 1434), vom Haus von Iekil Schonow in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1054), vom Anwesen Hanco Wernhers am Brotmarkt (Stadtbuch 2, Nrrn. 1058 und 1389) und vom Haus der Witwe Johann Erenfryts in der Tobiasstraße bei Hermann Swerte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1475, 1551 und 1659). Werner besaß zudem Zinse von der Bude von Johann Stenbrugger hinter dem Chor der Dominikanerkirche (Stadtbuch 2, Nr. 1850 und 1863), von der Bude von Katharina Karschow bei der Schule (Stadtbuch 2, Nr., 1907) und von der Bude Wilhelms vom Ryne bei der Bude der Goldbachschen hinter dem von Wilhelm bewohnten Eckgrundstück (Stadtbuch 2, Nr. 1957). Schließlich beanspruchte Werner einen Zins, der auf dem Hofgut von Nicolai Grelle in Lupushorst lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1591). Zusammen mit dem Ratmann Johann Raw und Mertin Krummedik handelte Werner als Vormund der Kinder von Conrad Hirseveld (Stadtbuch 2, Nr. 1633). An den militärischen Unternehmungen Elbings beteiligte sich Werner sowohl als Hauptmann über das Alarmaufgebot von 1385 Juni 15 als auch über das Aufgebot, das er zusammen mit Johann Raw während der im anschließenden Aug. begonnenen Sommerreise des Ordens nach Kauen (s. auch SSrerPrus 3, S. 137–140) befehligte; 33, 47, 57, 226, 541, 649, 731 und 771. – Westfalesche, die († 1390 oder bald danach), wird im Stadtbuch als ‚domina‘ ­tituliert. Von daher könnte sie die Witwe des Ratmannes Heinrich Westfal († 1359 oder bald danach) gewesen sein. Die domina Gese Westual und ihr Kind sind zu 1369 als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus der Gebrüder Herman und Hinczeman Raw lastete (Stadtbuch 2, Nr. 513). Die Westfalesche hatte eine Tochter namens Katherine, von der sie sich i. J. 1379 abschichtete (Stadtbuch 2, Nr. 1002). I. J. 1378 war die Westfalesche im Besitz von einem der beiden Grundstücke Jacob Glogows (s. unter Glogow, Jacob d. M.) gegenüber der Schule (APG 369,1/124, S. 3). Um das Jahr 1381 ließ sie zu Gunsten ihrer Tochter und ihres Schwagers Mertin van Mynden das Steinhaus am Heumarkt gegen einen jährlichen, von den Mietern zu fordernden Zins auf (Stadtbuch 2,

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Nr. 1172, vgl. damit ebd. Nr. 1166). Die Westfalesche hatte Erträge vom Haus Lemmeco Metebruwers in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 559), von einer Hufe in Klein Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 983) und von einer Hufe in Für­ stenau (Stadtbuch 2, Nr. 1234) sowie vom Haus Euerd Mederiks in der Fischerstraße bei den Schuhbuden (Stadtbuch 2, Nrrn. 1347 und 1348); 184 und 430. Westfalen, K(the (1391), war vermutlich personengleich mit Katherine, Tochter der Westfaleschen (s. unter Westfalesche, die); 531. Weze, s. Wise. Wicbold, Claus († 1385 oder bald danach), war Besitzer eines Eckhauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 79). Claus hatte Zinseinkünfte vom Haus Lamberts von der Lynden beim Tobiastor (Stadtbuch 1, Nr. 732) und von Hufen in Stagnitten (Stadtbuch 1, Nr. 1719); 26, 60 und 106. Wichard, Pawel († zw. 1396 und 1401), war Inhaber eines Hofgutes. Nach einem wohl nachgetragenen Stadtbucheintrag zu 1401 belasteten seine mit Ludewic Kreftisdorff verheiratete Witwe Elzebeth und ihre Kinder mit Pawel, nämlich Nicolaus, Heyneman, Matthias, Wicher [!] und Ermegard, ihr Hofgut zu Gunsten von Tydemann Naze (Stadtbuch 2, Nr. 1917). Elzebeth ist wohl auch identisch mit der Witwe Pawel Wichards, die mit ihren Kindern im fortgeschriebenen Liber villarum von 1403 als Besitzerin eines halben Hofes verzeichnet ist (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Pawel war für die Winterreise von 1393 persönlich aufgeboten, konnte sich aber mit der Stellung eines Pferdes auslösen; 535 und 595. Wichardische, die († 1383 oder bald danach). Bei ihr handelt es sich vermutlich um die zweite Frau von Heino Wichart/Wicher, der das von Thomas von Glagow übernommene Hofgut i. J. 1360 zu Gunsten seiner Kinder aus erster Ehe belastete (Stadtbuch 1, Nr. 1888). Vom Hof Heinos erwarb i. J. 1364 Thidemann Wycher einen Zins (Stadtbuch 2, Nr. 239). Der Hofbesitzer Pawel Wichard (s. unter Wichard, Pawel) war vermutlich ein Sohn von ihr; 124. Wichart, [Pawel d. J.?] († 1409 oder danach), könnte mit Pawel Wicher (s. unter Wicher, Pawel) personengleich gewesen sein. Er diente im Aufgebot für den Feldzug des Orden von 1409 ins Dobriner Land (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.); 945. Wicher, Pawel († 1409 oder danach), war wohl Besitzer eines Hofgutes zu Schönwalde. Er könnte mit Pawel Wichart (s. unter Wichart, Pawel d. J.) personengleich gewesen sein; 701, 792, 824, 842 und 987. Wicher, Petir († 1389 oder bald danach). Für das Aufgebot von Ende Juli 1388 wird ein Petir Wichir genannt, der mit seinen Gesellen für einen Wäppner aufzukommen hatte. Der Wert entspricht ungefähr dem eines Pferdes, das der für die Sommerreise von 1385 genannte Namensträger alleine, also ohne Gesellen, stellen musste. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, den zu 1385 verzeichneten Namensträger mit Petir Wichir gleich zu setzen; 78, 189, 274 und 325. Wichert, Heinrich († 1410 oder danach), war verheiratet mit Kethe Ouerhagen (s. unter Ouerhagen, Kethe); 970. Wicher, s. auch Wichard. Wichir, s. Wicher.



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– Wicke, s. Vicke. – Wickero, s. Wickerow. – Wickerouwessche, die († 1409 oder danach), war eine Witwe, die wohl ihren Namen aus erster Ehe beibehielt. Vermutlich wohnte sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Turmstraße; 863. – Wickerow, Claus (vor 1369 – † 1417 oder danach), besaß ein Haus in der Turmstraße, das i. d. J. 1379 und 1382 zu Gunsten von Werner Drogehorn belastet wurde (Stadtbuch 2, Nrrn. 969, 1219 und 2301). An diesem Haus hing vermutlich ein Los, das bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg lag (APG 369,1/129, S. 67). Claus lebte noch i. J. 1417 (APG 369,1/118, S. 106). Er ist zu 1409 auch als Hausbesitzer in der Fleischerstraße belegt (Stadtbuch 2, Nr. 2123). Er gehörte zu der für die Schiffsreise aufgebotene Elbinger Mannschaft, die im Frühsommer 1384 beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) eingesetzt war. Im Jan. 1397 wurde Claus für die Landwehr aufgeboten, die Allenstein deckte. Die Frage, ob er und sein namentlich nicht genannter Sohn an der Sommerreise 1402 gegen den litauischen Großfürsten persönlich teilnahmen oder nur zu den Gestellungen beitrugen, ist nicht eindeutig zu beantworten. Dagegen ist es sicher, dass Claus zu den Teilnehmern des Feldzuges ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) zählte; 117, 129, 213, 601, 698, 815 und 954. – Widenbrugische, die († 1389 oder bald danach), könnte die Witwe von Herman Widenbrugge gewesen sein, weil er zu 1366 als Budenbesitzer am Wasser belegt ist (Stadtbuch 2, Nr. 438); 374. – Wigenholtz, Claus († 1403 oder danach). Ein Nicolaus Wogenholcz war Besitzer des ehemaligen Hauses von Haneco Goldener, von dem Henric Wessel seit 1365 Zinseinnahmen bezog (Stadtbuch 1, Nr. 1928, und Stadtbuch 2, Nrrn. 324 und 331). Vermutlich derselbe Nicolaus hatte einen Sohn namens Hanneco, der Einnahmen vom Haus von Hinrich Rennen in der Gerberstraße hatte. Diese waren später im Besitz des Ratmannes Tydemann Rese (Stadtbuch 2, Nr. 876); 725. – Wiglogius († 1414 oder danach), vermittelte laut Neuem Rechnungsbuch i. J. 1414 unter dem Namen Wiclloys zusammen mit einem Herrn Heinrich ­Fluecke im Hause des Ratmannes Claus Crossen (s. unter Krossen, Claus von) in einer Angelegenheit zwischen der Alt- und der Neustadt Elbing (Nowa Księga, Nr. 1428). Im selben Jahr verehrte der Rat Wigeloys, der sich in der Gefolgschaft des Hochmeisters befand, ein Biergeschenk (Nowa Księga, Nr. 1480); 827. – Wijde, s. unter Wyde. – Wijsschow, dürfte mit Claus d. J. Vischow personengleich gewesen sein (s. unter Vischow, Claus d. J.). – Wilde, Arnd († 1409 oder danach). Seine Tochter Margarethe ist als Nutznießerin der Hälfte der Zinserträge von einem Darlehen belegt, das ihr Stiefvater, der Bürgermeister Claus Birsmit (s. unter Birsmit), der Stadt i. J. 1423 gewährte (APG 369,1/116, S. 10 und 47); 888. – Wilde, Gerke († 1397 oder danach), gehörte zum Aufgebot für die Landwehr, die im Jan. 1397 Allenstein deckte; 607.

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– Wilde, Hinrich († zw. 1409 und 1411), war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 75). An seinem Anwesen, mit dem er zusammen mit Hans Dorner im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen (APG 369,1/129, S. 81). Hinrich gehörte zu den Elbinger Befrachtern des Koggen von Albert Dodorp, der von Engländern 1385 im Swin gekapert wurde (HR 3, Nrrn. 200 § 16 und 203 § 2). Er selbst besaß ein Schiff von 11 Last, das er i. J. 1398 mit einer Ladung Heringe verpfundete (Pfundzollregister, Nr. 6). Hinrich war verheiratet mit einer gewissen Elsebethe. Mit ihren Kindern Iurgen, Katherine und Hinrich erwarb sie i. J. 1411 einen Zins, der auf dem Haus von Gerk Alf in der Brückstraße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 2177). Im selben Jahr trat sie mit ihren Kindern Ieronius, Bertold, Katherine und Margaretha in den Besitz eines Zinses ein, der auf dem Haus von Thewes Drasune (s. unter DrachgGn, Mewes) in der Turmstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 2178 f.); 538, 607, 69 und, 850. – Wilde, Johanes († 1396 oder danach), besaß ein Haus außerhalb der Stadt, rechts in Richtung auf St. Georg (Stadtbuch 2, Nr. 1101). Ein weiteres Haus lag am Heumarkt (Stadtbuch 2, Nr. 1403). Eine seiner Buden stand beim Marienbildnis an der Hohen Brücke (Stadtbuch 2, Nr. 1750). An seinen Buden, mit denen er zusammen mit Rutcher Goltsmyt im Hofstättenbuch eingetragen ist, hing ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 68). Die Frage, ob er und der gleichnamige Maler (Nowa Księga, Nrrn. 964, 971, 1124 und 1460) ein und dieselbe Person waren, lässt sich nach gegenwärtigem Quellenstand nicht beantworten. Johanes war für den Alarm von Ende Juli 1388 persönlich aufgeboten. Im Frühjahr 1389 nahm er auch an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des dort gefangen gehaltenen Herzog von Geldern, der als Kriegsgast des Ordens angereist war, teil (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist ein Meister Wilde unter den Bewohnern des ersten Quartiers mit zwei Harnischen aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 214 und 379. – Wildenberg, Henzel († 1393 oder danach). Zu 1365 belegt das Stadtbuch einen Iohannes Wildenberch als Inhaber eines Erbes in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 268). Henzel diente im Aufgebot für die Winterreise des Ordens von 1393 nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185); 538. – Wildenstein, Hans († 1425 oder danach), ist zu 1379 als Besitzer eines Eckhauses in der Rossmarktstraße nachweisbar (Stadtbuch 2, Nr. 986), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte, das Hannus i. J. 1396 von der Stadt erwarb (APG 369,1/129, S. 55). Eine gleichnamige Person ist nach Emendationen zu 1396 als Inhaber eines Zinses belegt, der auf dem Haus des Schmiedes Hannus Unvorsucht in der Böttcherstraße stand (Stadtbuch 2, Nr. 1753). Dieser Hans Schmied war i. J. 1401 Besitzer eines Anwesens in der Turmstraße, das zu Gunsten von Arnold Rouer belastet war (Stadtbuch 2, N. 1921). I. J. 1425 vertrat Hannus Wildensteyn als einer der Vormünder von Heinrich Ruland sein Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 45). Hans war für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) persönlich aufgeboten; 881.



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– Willam, der Ziegler († 1414 oder danach), war Pächter einer städtischen Ziegelscheune. Zusätzlich zu seiner Pacht belieferte er die Stadt i. d. J. 1407 und 1408 mit Steinen v. a. für Bauarbeiten am Bürgerturm und für Unterkellerungen von städtischen Zinsbuden (Nowa Księga, Nrrn. 434, 549, 583, 586, 587, 616, 699 und 1037), i. J. 1412 für die Schule und für Groners Keller (Nowa Księga, Nr. 1270) sowie i. J. 1414 für das Steinhaus zu Fürstenau (Nowa Księga, Nr. 1505); 890. – Willam, Haneke d. Ä. († zw. 1404 und 1409), besaß ein Grundstück in der Wollweberstraße, das zu Gunsten von Hermann Rover belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1805). Zu seiner Bude, mit der er zusammen mit Bertram Bedeke (s. unter Beteke, Berthram) im Hofstättenbuch eingetragen ist, gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 67). Von Haneke zu unterscheiden ist der jüngere Haneke Willam, der zu Lupushorst begütert war (Stadtbuch 2, Nr. 1692). Er ist zu 1431 als Englandfahrer nachgewiesen (Jenks: England, S. 977). Haneke d. Ä. gehörte zum Landwehraufgebot, das im Nov. 1390 bei Schwetz in Stellung ging. Anfang 1393 nahm er persönlich an der Winterreise des Ordens nach Grodno teil (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185). Da er für das Aufgebot von 1404 noch beisteuerte und seine Witwe und ihre Kinder dies zum Aufgebot für den Feldzug ins Dobriner Land vom Aug. 1409 taten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.), musste er in der Zwischenzeit verstorben sein. 60, 458, 547, 649, 738, 792 und 899. – Willams, Michil (1402); 695. – Wijse, s. auch Wise. – Wijse, Peter († 1409 oder danach); 957. – Wise, Claus († 1424 oder danach), war Schiffer, denn er verpfundete i. J. 1398 sein Seefahrzeug mit den Waren dreier Befrachter (Pfundzollregister, Nr. 11). Claus besaß ein Haus in der Tobiasstraße, das 1348 zu Gunsten von Claus Vigincorp belastet war (Stadtbuch 1, Nr. 1053). Ein weiteres Anwesen, von dem die Kinder von Andreas von Lubec und danach Johann d. M. von Thorun Zinserträge hatten, besaß Claus zusammen mit seinem Sohn Johannes. Es stand gegenüber dem Markttor (Stadtbuch 2, Nrrn. 860, 1658 und 1731). Zu einem der Häuser gehörte ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 61). Claus und seine Frau Margarethe überlebten ihren Sohn. Dessen Witwe Margarethe stand i. J. 1423 unter der Vormundschaft von Mattis Kystembuche und Willam Pauls (APG 369,1/117, S. 29). Da Claus auch Besitzer von Hufen in Fürstenau war (Stadtbuch 2, Nrrn. 643, 956 und 1847), könnte er ein Sohn von Johann d. Ä. Wise gewesen sein (Stadtbuch 1, Nrrn. 913 und 924). Claus gehörte zur Besatzung der Elbinger Barse, die die Stadt i. J. 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Da seine Tochter zu den Gestellungspflichtigen für den Gotlandfeldzug von 1404 gehörte (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458), dürfte Claus damals auf See gewesen sein. Zu 1424 ist Niclos Wyse als Stiefvater der Kinder von Lorich Yode nachweisbar (s. unter Jodyn, Nickels Sohn); 82, 129, 245, 301, 639, 739, 781 und 893. – Wise, Hincze d. J. († zw. 1393 und 1398), und seine Schwester Tilleke waren Kinder von Hinrich d. Ä. Wise. Zusammen hatten sie Zinseinkünfte vom Eck-

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haus von Nicolaus Cracht (Stadtbuch 1, Nr. 1448). Zu 1427 ist belegt, dass Barbara, Tochter von Hencze Wise und Stieftochter von Henning Pribbernaw, mit Niclos Marquart verheiratet war (APG 369,1/117, S. 56). Hincze besaß ein Haus beim Markttor unweit des Eckgrundstücks der Spitalherren am Übergang zweier Straßen. Zu dem Anwesen gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 32 und 80). Von diesem Haus hatten Clauco Kiel, Iohannes de Czanse und Werner Drogehorn Zinseinkünfte (Stadtbuch 2, Nr. 1238–1240). Hincze besaß auch ein Haus vor dem Marktor, das später im Besitz von Henrich Salvelt war (Stadtbuch 2, Nr. 1247). Die beiden Häuser Hinczes beim Markttor, die früher Kynbard gehörten, waren zu Gunsten von Riczkowes Tochter, die er mit der Tochter des Schulzen von Katznase hatte, und danach zu Gunsten von Gottschalk Grote belastet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1383, 1609, 1612 und 1666). Eines davon bewohnte i. J. 1398 Wises Witwe mit ihren Kindern (Stadtbuch 2, Nr. 1790). Hincze gehörte als Begleiter des Elbinger Hauptmannes Johann Bodeker zum Aufgebot für den vorgesehenen, aber abgeblasenen Feldzug nach Wisna am Narew von Ende Aug. 1388 (s dazu SSrerPrus 3, S. 153). Ende 1388 diente er im Alarmaufgebot, das der Elbinger Hauskomtur für seine Heerschau nutzte. Ende November 1390 war Hincze für die Landwehr aufgeboten, die bei Schwetz in Stellung ging; 82, 131, 234, 268, 290, 320 und 484. – Wise, Haneke († 1421 oder danach), ist nicht zu verwechseln mit Johanes Wise (s. unter Wise, Johanes d. Ä.). Haneke war vielleicht personengleich mit dem zu 1396 als Inhaber einer Verkaufsbude zw. dem Heilig-Geist- und dem Brücktor belegten Iohannes Wyse (Stadtbuch 2, Nr. 1758). Im Zinsbuch ist Haneke zu 1385 als Inhaber einer Bude vor dem Tobiastor kegen der Wenygenpforte eingetragen (APG 369,1/1376, Bl. 5v). Namensgleichheit besteht auch mit dem zw. 1411 und 1414 nachweisbaren Stadtdiener (Nowa Księga, Nrrn. 1185, 1307, 1339, 1458, 1479 und 1520). Haneke war mit einer namentlich unbekannten Tochter des Ratmannes Johanes Ubeke (s. unter Vbec, Johanes d. J.) verheiratet. Mit ihm übernahm er im Jahre 1421 die Vormundschaft über seine verwitwete Schwägerin Hille Bolhagen (s. unter Bolhagen, Heinrich). Haneke nahm am Winterfeldzug von 1405 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 276 f.) an Stelle von Merten Krummedijk teil; 748 und 809. – Wise, Johanes d. Ä. († 1404 oder davor). Ein Namensträger ist zu 1347 als Hufenbesitzer zu Fürstenau im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 1, Nrrn. 913 und 924). Derselbe oder ein Gleichnamiger ist zu 1371 erstmals Inhaber eines Eckhauses beim Markttor, das früher Heyneke Swarte gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 566, 573, 712, 1289 und 1861), nachgewiesen. Johanes war i. J. 1383 Besitzer eines Eckhauses beim Tobiastor (Stadtbuch 2, Nr. 1280), zu dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörte (APG 369,1/129, S. 58). Er ist im Hofstättenbuch zusammen mit Vicke Ryke (s. unter Ryke, Vicke) als Inhaber einer Bude beim Brücktor verzeichnet, an dem ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hing (APG 369,1/129, S. 63). Zusammen mit seinem Vater Nicolaus (s. auch unter Wise, Claus) ist Johanes zu 1393 als Besitzer eines Hauses am



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Markttor belegt (Stadtbuch 2, Nr. 1658). Seine Witwe gehörte zu den Gestellungspflichtigen für den Gotlandfeldzug von 1404; 268, 387, 463 und 773. – Witte, Claus d. Ä. († zw. 1377 und 1385 Aug. 15), dürfte schon vor der Bekanntgabe des Aufgebotes vom 15. Aug. 1385 verstorben sein, sonst wären nicht seine Kinder dazu veranlagt worden. Claus d. Ä. hatte zu 1359 Einkünfte vom Haus des verstorbenen Albertus de Halle (Stadtbuch 1, Nr. 1876). Claus wohnte in der Nähe von Willam d. Ä. Byland gegenüber der Schule (Stadtbuch 2, Nr. 1481). Claus’ Söhne Tydemann, Hanco und Clauco bezogen i. J. 1377 Einkünfte vom Steinhaus des Schmiedes Claus in der Heilig-Geist-Straße, das vorher Peter Houemann gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 841); 89. – Witte, Claus d. J. († 1427 oder danach), ist erstmalig zu 1417 als Ratmann nachgewiesen (Elbinger Antiquitäten, S. 290). Im Erbschichtungsbuch ist seine Tochter Girdrud († zw. 1421 und 1426) als Ehefrau von Claus Karsschow zu 1421 eingetragen (APG 369,1/117, S. 20 und 50). Claus war sicherlich mit Clauco, einem der Söhne Claus d. Ä. (s. unter Witte, Claus d. Ä.), personengleich. Die Pfundzollrechnungen weisen denselben zu 1409 als Importeur von Tuch aus (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 234). Claus besaß spätestens seit 1399 ein Haus in der oberen Heilig-Geist-Straße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1599, 1635 und 2052), was seine Identifizierung mit der im Kriegsbuch zu 1404 als Bewohner des Hauses von Jacob von den Stegen in der Heilig-Geist-Straße belegten Person erschwert. Claus d. J. gehörte ein weiteres Haus in der Wollweberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1702). I. J. 1417 vertrat Claus als einer der Vormünder von Johannes, Sohn des Stadtkochs Werner (s. unter Werner, der Koch), sein Mündel vor dem Stadtrat (APG 369,1/117, S. 5). Zum selben Jahr ist er auch als einer der Vormünder der Kinder von Claus Zalfeld verzeichnet (APG 369,1/117, S. 3). I. J. 1421 hatte Peter Schepel wohl anlässlich seiner Heirat (s. unter Schepel, Peter) seine Frau Margarethe Claus und seine anderen Vormünder aus iher Verpflichtung entlassen (APG 369,1/117, S. 21). Mit Peter Schepel (s. unter Schepel, Peter) war Claus i. J. 1423 Vollstrecker des Testaments von Petir, Bruder des Schulzen von Berndshagen, Hans Schoke (APG 369,1/117, S. 34). Auch Lorentz Monstir und Hannus, Sohn von Tydeman Rodinger (s. unter Rudinger, Tydeman), waren Mündel von Claus (APG 369,1/117, S. 26 und 55). Claus diente im Landwehraufgebot von 1386 und war persönlich für das Alarmaufgebot von 1388 und für die Ende Aug. 1388 abgebrochene Sommerreise aufgeboten. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist er als einer der Hauptleute des ersten Quartiers mit einem Harnisch und einem Pferd aufgeführt (Elbinger Kriegsbuch, S. 265); 134, 191, 278, 350 und 804. – Witte, Jacob († 1417/1418 oder danach), ließ i. J. 1409 Tuch über den Danziger Hafen einführen (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 373). Er ist zu 1411 als Besitzer eines Hauses beim Markttor belegt, das zu Gunsten der Kinder des Ratmannes Tideman Werkmeister belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 2184). In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Jacob unter den Gestellungspflichtigen des vierten Quartiers als Besitzer eines Harnischs und eines Pferdes verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 273); 936.

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– Witte, Johanes († 1409 oder davor). Zu 1375, 1390 und 1392 ist der Maurermeister Johannes Witte als Besitzer eines Hauses in der Tobiasstraße beim Dominikanerkloster und in der Turmstraße im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nrrn. 756, 1574 und 1636). Zu seinem Wohnhaus gehörten ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie und ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 6 und 56). Das Anwesen bei den Mönchen gehörte i. J. 1397 Conrad Huxer (Stadtbuch 2, Nr. 1778). Zw. d. J. 1404 und 1406 entlohnte die Kämmerei den Maurer Iohan Witte für geleistete Arbeiten (Nowa Księga, Nrrn. 12, 129, 213, 298, 311 und 358). Weitere Namensträger sind Haneco Witte, der Zinseinkünfte vom Eckhaus Johann Tyfenows beim neuen Turm und vom Haus von Gereco Bruwer in der Wollweberstraße bezog (Stadtbuch 2, Nrrn. 55 und 186), der Hufenbesitzer zu Damerau Hannus (Stadtbuch 2, Nr. 1139), der zu 1403 belegte Hofgutsbesitzer zu Stagnitten Hanko (Stadtbuch 2, Nr. 1994) sowie Hanco, Sohn von Claus d. Ä. Witte (Stadtbuch 2, Nr. 841; s. auch unter Witte, Claus d. Ä.). Johanes diente im Landwehraufgebot, das im Nov. 1390 bei Schwetz in Stellung ging. Im Jahr darauf nahm er an der Sommerreise nach Wilna (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174) teil. Schließlich gehörte er zur Besatzung des unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst stehenden Holks, den die Stadt im Herbst 1397 auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier entsandte (s. auch Heckmann: Wäppner, S. 86 f.). Da seine namentlich unbekannte Witwe zu den Gestellungspflichtigen für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörte, muss Johanes damals schon tot gewesen sein; 451, 483, 502, 636 und 888. – Witte, Mathis (vor 1355 – † 1391?). Ein Namensträger ist im Stadtbuch erstmals zu 1355 als Besitzer eines Erbes in der Heilig-Geist-Straße, das vormals dem Ratmann Heyn Molle gehörte (Stadtbuch 1, Nr. 1544), eingetragen. Mathias war mit der Hermannischen verheiratet (Stadtbuch 1, Nr. 1946). Derselbe besaß ein Erbe, das i. J. 1367 zu Gunsten von Werneco Trugehorn belastet wurde (Stadtbuch 2, Nr. 432). I. d. J. 1373 und 1377 ließ Mathias sein Haus in der Heilig-Geist-Straße zu Gunsten des Ratmannes Johann von Hervord belasten (Stadtbuch 2, Nrrn. 650 und 838). Mathis gehörte zum Elbinger Kontingent, das an der Kriegsreise des Ordens im Sommer 1391 nach Wilna teilnahm (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174). Da sich seine Spuren danach in den Quellen verlieren, ist es leicht vorstellbar, dass er während dieses Feldzuges gefallen ist; 511. – Witte, Werner († 1410 oder danch). Werner ist erstmals zu 1386 als Inhaber eines zu Gunsten von Johann Volmersten belasteten Allodialgutes verzeichnet (Stadtbuch 2, Nrrn. 1428 f., 1454, 1494 und 1760). I. J. 1396 erwarb Johannes Ravensberg einen Zins von Werners Hofgut (Stadtbuch 2, Nr. 1755). Das zum städtischen Vorwerk gehörende Gut wurde i. J. 1410 erneut beschwert, diesmal zu Gunsten von Barbara, der Witwe Johanns d. M. von Thorun (Stadtbuch 2, Nr. 2151). Werner beteiligte sich an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg im Spätwinter 1389 zur Befreiung des als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereisten Herzogs von Geldern (s. dazu Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Ende November 1390 gehörte Werner zum Aufgebot für die Land-





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wehr, die bei Schwetz in Stellung ging. Im Jahr darauf nahm er an der Sommerreise des Ordens nach Wilna teil (s. dagegen SSrerPrus 3, S. 171–174); 124, 328, 497, 514, 555, 595, 676, 792, 822 und 916. Wittenborch, Hildebrand (* um 1368 – † 1409 oder danach), war ein Sohn von Borchard Wittenborch. Noch als Minderjähriger ererbte er i. J. 1382 von seinem Vater Zinseinnahmen von den liegenden und fahrenden Güter des Ratmannes Hildebrand Kolner und dessen Sohnes Johannes (Stadtbuch 2, Nr, 1214) sowie von den liegenden und fahrenden Güter von Hermann Horn und von Albert Dodorp (Stadtbuch 2, Nr. 1215). Hildebrand diente im ersten Aufgebot, das sich an der Rückeroberung Gotlands i. J. 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 458) beteiligte. Er war auch für den Feldzug des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) persönlich aufgeboten. Da sich danach seine Spuren in den Quellen verlieren, könnte er während des Feldzuges nach Dobrin oder während der Tannenberg-Schlacht von 1410 Juli 15 gefallen sein; 759 und 878. Wize, s. auch Wise. Wize, Peter (†1405 oder danach); 815. Wrze, Claus († vor 1393), war der Vater von Johanes Wrze (s. unter Wrze, Johanes). Da Johanes für das Aufgebot zur Winterreise von 1393 seinen und seiner Mutter Verpflichtungen nachkam, muss Claus damals bereits tot gewesen sein; 546. Wrze, Hincze († 1393 oder danach), besaß zusammen mit seinen Kindern Henricus und Margarethe ein Steinhaus am Hospitaleck beim Markttor, das er i. J. 1389 zu Gunsten von Margaretha, Tochter Tydemann Warnows, belastete (Stadtbuch 2, Nr. 1549). Für die Winterreise von 1393 stellte Hincze mit seinem Gesellen einen Schützen; 548. Wrze, Johanes (1393), war Sohn von Claus Wrze (s. unter Wrze, Claus). Johanes gehörte zum Aufgebot, das an der Winterreise des Ordens von 1393 nach Grodno (s. dazu SSrerPrus 3, S. 185) teilnahm; 546. Wulf, Claus d. J. († 1421), ist erstmals zu 1386 als Ratmann, zu 1411 erstmals als Bürgermeister erwähnt (Czaja: Urzędnicy, S. 65 und 89). Im Wiesenbuch ist er noch zu 1421 als lebend bezeugt (APG 369,1/126, S. 69). Claus hatte eine Tochter namens Elysabeth (Stadtbuch 2, Nr. 2373). I. J. 1397 war Claus für die Verwaltung des Elbinger Pfundzolls zuständig (Pelech: Pfundzoll, Nrrn. 55 und 61). Von 1396 bis 1398 amtierte er als Vogt der preußischen Vitte auf Schonen (Perlbach: Vögte, S. 166). I. J. 1399 zahlte Claus dem Hochmeister die dritte Rate für eine zinslose Anleihe der Stadt zurück (Stadtbuch 2, Nr. 2361). Im Rat übte er i. d. 1404, 1405, 1408 und 1409 das Amt des Innenkämmerers und i. J. 1408 zusätzlich das des Stadtschulzen aus (Czaja: Urzędnicy, S. 201). 1404 zog er mit Berthram Betheke nach Marienburg, um dort wegen des Stapels zu verhandeln (Nowa Księga, Nr. 19), und vermittelte im Streit zwischen Johann Kreft und den Lupushorstern um Entwässerungen (Nowa Księga, Nr. 45). Als Elbinger Ratsendebote wirkte Claus bei dem zu Marienburg verabschiedeten Rezess in Sachen einer einer Pech- und Teerladung des Marienburger Großschäffers von 1405 Mai 17 mit (Schuldbücher ZM 30,1). Dazu passt der Umstand, dass er selbst mit Waldwaren handelte (Jenks: Pfundzollbuch, Nr. 449).

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Claus scheint auch mit Bier und Wein Geschäfte gemacht zu haben (Nowa Księga, Nr. 550). Im selben Jahr gehörte er zu den Beschauern des städtischen Holzschlages (Nowa Księga, Nr. 253). Mit Johann von Thorun und Liefhart von Hervord empfing Claus i. J. 1406 eine Reisekostenvergütung für Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Pfundzolls (Nowa Księga, Nr. 359) und war in Wasserbausachen unterwegs (Nowa Księga, Nr. 394). J. J. 1407 sandte ihn die Stadt zusammen mit Heinrich Mönch zum Elbinger Komtur nach Preußisch Holland, wo er mit anderen städtischen Sendeboten an einer Unterredung in Sachen der Scheltworte Johanns von Thorun teilnahm (Nowa Księga, Nr. 443). Die Angelegenheit wurde während den Tagfahrten zu Marienburg im Sommer 1407 sogar vor den Hochmeister gebracht, wobei Claus, Heinrich Mönch und Johann Rode Elbing vertraten (Nowa Księga, Nr. 444; HR 5, Nrrn. 427, 462 und 472). Die Kämmerei zahlte Claus im selben Jahr auch seine Auslagen für die Besichtigung von Wasserbaumaßnahmen (Nowa Księga, Nr. 500). I. J. 1408 empfing er vom Elbinger Komtur den Elbinger Anteil vom Pfundzoll, verkaufte und kaufte zu Marienburg im Auftrag der Stadt Pferde (Nowa Księga, Nr. 595) und visitierte Wasserbauten (Nowa Księga, Nrrn. 596, 673 und 711). Wegen der Kornausfuhr schickte ihn die Stadt zusammen mit Liefhard von Hervord wohl im Herbst 1408 nach Preußisch Holland zu Verhandlungen mit dem Elbinger Komtur (Nowa Księga, Nr. 597). Im Jahr darauf borgten der Bürgermeister Arnd Rover und Claus Geld beim Ordenstressler, um das städtische Aufgebot für den Sommerfeldzug des Ordens gegen Polen (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) zu finanzieren (Nowa Księga, Nrrn. 746 und 769, vgl. damit Nr. 1169). I. J. 1410 nahm Claus für die Stadt ein zinsloses Darlehen des Hochmeisters entgegen (Stadtbuch 2, Nr. 2200). Claus gehörte zu den städtischen Abgeordneten von 1410 Mai 17, die den Dörfern neue Ackerflächen zuwiesen (Nowa Księga, Nr. 1082). Wohl im August 1410 begab sich Claus nach Preußisch Holland (Nowa Księga, Nr. 1014), um sich vermutlich mit dem litauischen Großfürsten Witold zu bereden. Im selben Jahr leitete er Baumaßnahmen an der Stadtmauer (Nowa Księga, Nr. 1020). Vor der Kür Heinrichs von Plauen zum Hochmeister von 1410 Nov. 9 führten Claus und Johan von Thorun die Elbinger Gesandtschaft an, die Plauen noch in seiner Eigenschaft als Komtur von Schwetz in der Marienburg Ehrengeschenke überreichte (Nowa Księga, Nr. 1015). Claus gehörte neben Johann Werner zu den Elbinger Ratssendeboten, die den Rezess der preußischen Städte zu Osterrode von 1411 Febr. 22 in Sachen der englischen Entschädigungsgelder verabschiedeten (HR 6, Nr. 2). Am 14. April 1411 nahm Claus an der Tagfahrt zu Braunsberg teil, wo sich die preußischen Ständevertreter mit dem Hochmeister besprachen (Nowa Księga, Nr. 1194). Ende Aug. desselben Jahres nahm Claus zusammen mit Heinrich Palborn an einer Versammlung zu Marienburg teil, wo es um die Verabschiedung einer nach Lübeck geschickten Gesandtschaft ging (HR 6, Nr. 44). Inspektionsreisen führten ihn im selben Jahr ins Werder (Nowa Księga, Nr. 1236) und zum Bollwerk (Nowa Księga, Nr. 1237). I. J. 1412 hielt sich Claus wiederum in Marienburg auf, wo die Boten von Kulm, Thorn, Elbing und Danzig am 8. Juni



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einen Rezess in Darlehensangelegenheiten verabschiedeten (HR 6, Nr. 96, vgl. mit Nowa Księga, Nr. 1262). Zu Marienburg trafen sich am 5. April 1413 die Sendeboten von Thorn, Elbing und Danzig, um Maßnahmen im Handel mit schottischer Wollware zu ergreifen. Damals vertraten Claus und Johann Werner Elbing (HR 6, Nr. 118, vgl. mit Nowa Księga, Nr. 1331). Den Kämmereiausgaben zufolge unternahm Claus i. J. 1413 auch eine Fahrt ins litauische Tracken (Nowa Księga, Nr. 1327), die vielleicht mit der Absetzung des Hochmeisters Heinrich von Plauen im Zusammenhang stand. Claus und Tidemann Münster gehörten zur preußischen Delegation, die mit den Abgesandten des polnischen Königs Ende April 1414 in der Nähe von Thorn Verhandlungen führten (Nowa Księga, Nr. 1473; Staatsverträge, S. 106 Nr. 104). Nach dem polnischen Einfall ins Preußenland von 1414 (s. dazu Nöbel, S. 82–85) wurde Claus mit Botschaften betraut, die er dem polnischen König in dessen Heerlager überbrachte (Nowa Księga, Nr. 1474 f.). Im selben Jahr überantwortete Claus der Kämmerei eine Summe Geldes, das aus dem Nachlass des Ratmannes Johann Lumpe herrührte (Nowa Księga, Nr. 1425). Claus wirkte ferner beim Rezess von 1415 Aug. 31 über ein Handelsverbot mit schottischen Waren mit, den die Ratsendeboten der großen preußischen Städte in Elbing verabschiedeten (HR 6, Nr. 208). Schließlich trug Claus den in Elbing verabschiedeten Rezess der preußischen Städte von 1418 Jan. 1 wegen der Einführung der neuen Währung mit (HR 6, Nr. 510). Zu 1417 ist er als Vormund von Herman und Geleke, der Kinder des Ratmannes Hinrich Crutzburg, belegt (APG 369,1/117, S. 3). Sein Eckhaus in der Brückstraße erwarb Claus von Katke Strifrock (Stadtbuch 2, Nrrn. 1698). Zu dem Anwesen gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 10 und 85). In der Böttcherstraße besaß Claus möglicherweise ein weiteres Haus, das i. J. 1388 im Besitz von Claus Blomenaw war (Stadtbuch 2, Nr. 1504). Claus hatte Zinseinkünfte vom Haus von Katherine Nuemeistir in der Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 1493, 1511 und 1512) und von einem der Stadt zur Ver­fügung gestellten Darlehen (Nowa Księga, Nr. 1465). Claus stand auch mit dem Königsberger Großschäffer in geschäftlichen Beziehungen. Die Art seiner ­Geschäfte mit dem Großschäffer ist jedoch unbekannt (Schuldbücher 1, Nrrn. 1072, 1138 und 1167). I. J. 1387 war Claus als Hauptmann des Aufgebotes für die Landwehr von Juni 3 aufgeboten. Auch während des Alarmaufgebotes von Ende Juli 1388 war er als Hauptmann eingesetzt. In der Liste der Heerschau von 1417/1418 ist Claus unter den Gestellungspflichtigen des zweiten Quartiers mit zwei Harnischen verzeichnet (Elbinger Kriegsbuch, S. 270); 121, 133, 166, 185, 343, 587, 645, 698 und 922. – Wulf, Vritze († zw. 1404 und 1411?), bewohnte i. J. 1384 ein Haus bei den Beginen in der Tobiasstraße, das zu Gunsten von Jakob Volmersten belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 1354). An dem Haus haftete ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 75). Vritzes Töchter Elsebeth und Lucia waren Inhaberinnen eines halben Hauses in der oberen Heilig-Geist-Straße, das zu Gunsten des Ratmannes Tidemann Nase belastet war (Stadtbuch 2, Nr. 2210). Im Winter 1389 beteiligte sich Vritze an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg

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zur Befreiung des als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereisten Herzogs von Geldern (Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Vritze gehörte zu den Elbinger Landwehraufgeboten, die Ende Nov. 1390 bei Schwetz und im Mai 1403 bei Preußisch Friedland in Stellung gingen. Im Frühjahr 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 456–468) diente Vritze während des ersten Feldzuges zur Rückgewinnung der Insel Gotland; 80, 252, 301, 343, 465, 536, 649, 728 und 768. Wulf, Heyne († nach 1385 Aug. 19), und Ludeke Swarcze verkauften i. J. 1372 als Vormünder von Hermann, Sohn von Jacob de Lingen, Jacobs Stiefsohn Johann Grote die Hälfte seines Erbes für 70 Mark Pfennige. Als Gegenleistung verpflichtet sich Johann, den Stiefbruder bei sich aufzunehmen und ihm beim Erreichen der Volljährigkeit die 70 Mark zurückzuzahlen (Stadtbuch 2, Nr. 615). I. J. 1377 bezeugte Heyne eine dem Schiffer Reymar ausgehändigte Kaution (Stadtbuch 2, Nr. 849); 94. Wulf, Johan d. J. († 1393), ist erstmals zu 1369 als Ratmann nachgewiesen (Czaja: Urzędnicy, S. 52 und 71). Er war Besitzer eines Hauses gegenüber der Schule, zu dem zwei Lose bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg gehörten (APG 369,1/129, S. 64 und 82). Seine Witwe lebte noch 1409. Johan besaß ein Hofgut bei Gerke Pawel in Wogenap (vgl. Stadtbuch 2, Nrrn. 1530 und 1558 mit Nr. 1078). Dem Liber villarum nach war Johans Witwe i. J. 1403 Inhaberin eines zu den Vorwerken zählenden Hofgutes (Elbinger Antiquitäten, S. 41). Die Wulffschen Hufen in Lupushorst (Stadtbuch 2, Nrrn. 973 und 989) sind ihm jedoch nicht eindeutig zuzuordnen. Johan war Besitzer einer Bude zwischen dem Brück- und dem Heilig-Geist-Tor (Stadtbuch 2, Nrrn. 1306 und 1329). Er hatte Zinseinkünfte vom Steinhaus von Kindelmann (Stadtbuch Nr. 32), vom Hof von Reymar Gorow von Lenzen (Stadtbuch Nrrn. 340 und 598), vom Haus des Maurers Albert und dessen Nachfolgers, Heiler von Kreuisdorf/Heler Czigeler, in der Fischerstraße (Stadtbuch Nrrn. 474, 520, 528 und 802), vom Hofgut von Johann Koler in Schönwalde (Stadtbuch Nrrn. 587 und 675), von Hufen Martins in Schönewalde (Stadtbuch Nr. 1074), vom Anwesen Hinrich Prusers, und seiner Mutter und Brüder in der Turmstraße (Stadtbuch Nr. 1092), vom Hofgut Hanneco Reymars (Stadtbuch Nr. 1102) und von den Hufen von Johann Westual in Schönwalde (Stadtbuch 2, Nr. 1142 ); 49, 127, 133, 182, 464, 509, 516, 557 und 987. Wulf, Petir (1389); 408. Wulfesche, dy Heinrich († 1404 oder danach), war vielleicht personengleich mit der unbekannten Ehefrau von Henrich WGlf (s. unter WGlf, Henrich); 795. Wulff, WGlf, s. auch Wulf. Wulff, Michil († zw. 1398 und 1404), war einem emendierten Stadtbucheintrag von 1388 zufolge der Vater von Paulus Wulff, der mit dieser Maßnahme seine Zinseinkünfte von der Bude von Heyne Dop festhalten ließ (Stadtbuch 2, Nr. 1473). Zu Michils Wohnhaus gehörte ein Los am Elbing jenseits der Teerlastadie, das er i. J. 1397 von der Stadt kaufte (APG 369,1/129, S. 9). Da für den Gotlandfeldzug von 1404 Michils Kinder gestellungspflichtig waren, könnte er zu der Zeit bereits tot gewesen sein; 645 und 785.



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– WGlf, Henrich († 1397 oder danach), dürfte wegen seiner Gestellungsleistung weder identisch sein mit Heyne Wulf (s. unter Wulf, Heyne) noch mit Wulf Ankersmit (s. unter Ankersmit, Wulf). Fraglich ist auch eine Gleichsetzung mit dem Ankerschmied Heinrich Wulf, der ein Haus in der Böttcherstraße bewohnte, das vorher Iohannes Lyndenow gehörte (Stadtbuch 2, Nrrn. 1738 und 2076). Ein Heinrich Wulf war Inhaber von Zinsen vom Haus von Nicolaus Pruser in der Gerberstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1773) und vom Haus von Symon Melsak in der unteren Fischerstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1872). Vielleicht besaß derselbe auch die Zinseinkünfte von Hufen in Damerau (Stadtbuch 2, Nr. 909) und die vom Haus Iacob Schermers in der Tobiasstraße (Stadtbuch 2, Nr. 1800). Im Wiesenbuch von 1378 ist Hinrich Wulf als Inhaber einer Bude ausgewiesen (APG 369,1/124, S. 6); 391, 552, 643 und 653. – Wunnenberch, Johanes d. J. († 1409 oder danach), war ein Sohn von Johannes d. Ä. († vor 1381) und Bruder von Matthias Wunnenberch. Die Brüder erwarben i. J. 1399 gemeinsam einen Hufenzins zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr., 1843). Im selben Jahr erhielt einer der Brüder Geld für einen Schimmel für den Bedarf Johanns von Thorun in Gotland (Kämmerei-Rechnungen, S. 376). I. J. 1409 zahlte die Kämmerei einem Wunenberge, der wohl mit Johanes gleichzusetzen ist, Geld für eine Lieferung Knarrholzes (Nowa Księga, Nr. 755). ­Johanes nahm an der Winterreise des Ordens nach Samaiten i. J. 1399 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) teil; 531, 657 und 805. – Wunnenberg, s. Wunnenberch. – Wyde, Tyde von der († 1410), ist erstmals zu 1403 als Ratmann nachweisbar (Czaja: Urzędnicy, S. 81). Er wohnte in der Heilig-Geist-Straße. Zu seinem Wohnhaus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129, S. 27 und 82). Zw. 1390 und 1392 ist Tyde als Englandfahrer belegt (Jenks: England, S. 974). I. J. 1398 ließen Tyde und Heinrich Pors vom Schiffer Johann Berndissen Waren im Wert von 15 Mark einführen (Pfundzollregister, Nr. 10e). Im Sommer 1404 befehligte Tyde die preußische Flandernflotte (Pelech: Pfundzoll, Nrrn. 152 und 178), die vor ihrem Eintreffen in den Niederlanden zwei Schiffe an Engländer verlor. Vier weitere Seefahrzeuge verschlug ein Sturm vor die norwegische Küste. Tydes Aufenthalt in Brügge ist zw. 1405 Febr. 22 bis März 25 belegt (Hansekaufleute, Nr. 389.1). 1399 erstattete die Kämmerei Tyde Ausgaben für ein graues Pferd (Kämmerei-Rechnungen, S. 376). I. J. 1406 übte Tyde zusammen mit Tidemann Nase das Ratsamt des Baumeisters aus (Nowa Księga, Nrrn. 351, 380, und 381). Zusammen mit Johann Krutzeburg amtierte Tyde i. J. 1408 (Nowa Księga, Nrrn. 543, 546, und 650) und mit Tidemann Nase im Jahr darauf als Außenkämmerer (Nowa Księga, Nrrn. 742, 744, 892, 993). Während des Kriegszuges des Ordens ins Dobriner Land von 1409 (s. dazu SSrerPrus 3, S. 301 f.) gehörte Tyde zu den fünf Hauptleuten des Elbinger Aufgebotes (Nowa Księga, Nrrn. 778 und 892). Für die Zusammenstellung des Aufgebotes unternahmen er und der Ratmann Johann van Dulmen Fahrten zu den Stadtdörfern ins Werder (Nowa Księga, Nr. 942 und 944). Im Mai 1410 beteiligte sich Tyde bei der Zuteilung neuer Ackerflächen zu Gunsten

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der Elbinger Werderdörfer (Nowa Księga, Nr. 1082). I. J. 1410 übte Tyde zusammen mit Hinrich Oltman das Amt des Kriegsschäffers aus (Nowa Księga, Nr. 1003). Tyde nahm an der Schlacht bei Tannenberg teil (Nowa Księga, Nr. 1110 und 1129), in der er gefallen gefallen sein dürfte, denn die Nachrichten über ihn brechen danach ab (Pelech: Teilnahme, S. 51); 671, 834 und 848. Wytawt, Großfürst Vytautas/Witold von Litauen (* 1350 – † 1430 Okt. 27); zw. 692 und 693. Ywan († zw. 1409 und 1412), war wohl der aus Königsberg eingewanderte Ehemann der Margarete Ywan, die zu 1412 und 1413 als Pfründnerin von St. Georg im Neuen Rechnungsbuch eingetragen ist (Nowa Księga, Nrrn. 1260 und 1325); 929. Zalefelt, s. Saleuelt. Czanchouw († 1409 oder davor) dürfte 1409 oder davor gestorben sein, sonst wäre er zusammen mit seinen Kindern veranlagt worden; 977. Zasse, Hinrich († 1404 oder danach). Zu 1368 ist erstmals ein Hinricus Saxo als Besitzer eines Hauses belegt, das vorher einem gewissen Vinger gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 492 f., und 621). Er kann nicht personengleich mit dem Bäcker Hinricus Saxo gewesen sein, denn dieser war schon 1349 tot (Stadtbuch 1, Nr. 1118); 804. Zasse, Peter (†1409 oder danach), war laut Kriegsbuch ein Schwager von Claus Gelhar (s. unter Gelhar, Claus); 568, 804, 930. Zassessche, dy († 1409 oder danach). Mit ihr ist höchstwahrscheinlich Tale, die Witwe von Iohan Zasse, gemeint. I. J. 1404 hinterlegten Johan Crymo und Herman Stobay als Vormünder der Witwe von Iohan Zasse zu Gunsten ihres Mündels beim Rat eine Summe Geldes (Nowa Księga, Nr. 2). Das Geld ließ sich Crymo im Jahr darauf wieder auszahlen (Nowa Księga, Nr. 223). I. J. 1409 belastete Johan Crymo sein Haus in der Tobiasstraße zu Gunsten von Tale, der Witwe von Johan Zasse (Stadtbuch 2, Nr. 2084); 751. Zedeke, Hinrich († 1410 oder danach), ist zu 1410 als Gläubiger des Rates im Stadtbuch eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 2130); 700. Zedeke, Johanes (vor 1332? – † 1398 oder danach), war möglicherweise identisch mit dem zu 1332 belegten Hausbesitzer Johannes Setge (Stadtbuch 1, Nrrn. 118 f. und 124). In diesem Falle wäre er ein Bruder von Conrad Setge gewesen (Stadtbuch 1, Nr. 126). Johanes Sedeke ist zu 1389 als Besitzer einer Bude beim Fischertor nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 1531). I. J. 1398 ließ Hans ­Zedeke vom Schiffer Haneke Ryke Waren im Wert von 20 Mark einführen, bei denen es sich vermutlich um Spezereien handelte (Pfundzollregister, Nr. 25j); 72, 181, 380, 488, 498 und 551. Zedoke, s. Zedeke. Zedeke/Czedeke, Jurgen; 13, 39, 93, 123 und 141. Zidel, Claus († zw. 1397 und 1403?), besaß in der unteren Heilig-Geist-Straße ein Haus, das i. J. 1403 im Besitz von Hannus Fr=mechin war (Stadtbuch 2, Nr. 2013). Zu seinem Haus gehörte ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie, für das er zusammen mit Peter Rybe (s. unter Rybe, Peter) im Hofstättenbuch eingetragen ist (APG 369,1/129, S. 27). An Clausens Haus haftete ebenfalls ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg (APG 369,1/129,





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Prosopographisches Verzeichnis

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S. 87). Claus nahm an der Winterreise von 1390 nach Litauen (s. dazu SSrer Prus 3 S. 162 f.) teil. Im Herbst 1397 gehörte er zur Besatzung des Holks, den die Stadt unter dem Befehl von Mathis Mertinsdorp und Johann Ropelhorst zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 423, 565 und 636. Zidel, Heyneke († zw. 1391 und 1394), war 1388 Inhaber eines Zinses, der 1388 auf dem Haus von Hermann Lubec in der Heilig-Geist-Straße lastete (Stadtbuch 2, Nr. 1477); 174, 389 und 531. Zidelsche, dy († 1394 oder bald danach), ist wegen des Wohnplatzes sicherlich mit der Witwe von Heyneke Zidel (s. unter Zidel, Heyneke) zu identifizieren; 565. Czitterpennig, [der] junge. Mit dem jungen Czitterpennig ist sicherlich Johan († zw. 1390 und 1396), Sohn von Henrich Czitterpennig (vor 1344 – † 1377 oder kurz davor), gemeint. Er ist nicht zu verwechseln mit Hanneco, Sohn von ­Mathias Czitterphening, in der Schmiedestraße (Stadtbuch 2, Nrrn. 740, 788, 790 und 819). Johan besaß ein Eckhaus am Schmiedetor gegenüber dem Pfeifenbrunnen (Stadtbuch 2, Nrrn. 1051, 1434, 1557 und 1625), an dem ein Los über dem Damm jenseits der Teerlastadie und eines den Ziegelscheunen hinter St. Georg hing. Beide Lose kaufte Johans Witwe i. J. 1396 und 1397 von der Stadt (APG 369,1/129, S. 33 und 66). Johan bezog Zinse vom Haus des Kuchenbäckers Iacob Lange an der Hommel (Stadtbuch 2, Nr. 1617). Ende Mai 1384 nahm Johan persönlich an der Schiffsreise nach Litauen teil, um beim Bau der gegenüber von Kauen errichteten Steinburg Marienwerder (s. dazu SSrerPrus 3, S. 129–134) zu helfen. I. J. 1388 diente er im Alarmaufgebot, das nach Mohrungen zog. Im Jahr darauf befand er sich als Reiter im Elbinger Aufgebot, das an der Belagerung der neumärkischen Falkenburg zur Befreiung des als Kriegsgast des Deutschen Ordens angereisten Herzogs von Geldern teilnahm (s. dazu ­Paravicini: Preussenreisen 1, S. 245–253). Johan war auch berittener Teilnehmer der Sommerreise von 1390 nach Wilna (s. dazu SSrerPrus 3 S. 164–167). Im ­November desselben Jahres diente er im Aufgebot für die Landwehr, die bei Schwetz in Stellung ging; 128, 140, 268, 337, 443 und 472. Czitterphennig, Jo[han], s. Czitterpennig. Czigelerssche, die († 1404 oder danach), war wohl die Witwe von Johanes d. Ä. Czygeler (s. unter Czygeler, Johanes d. Ä.). Laut Kriegsbuch hatte sie einen Sohn, dessen Dienstverpflichtung sie für das Aufgebot zum zweiten Gotlandfeldzug von 1404 (s. dazu Benninghoven: Gotlandfeldzüge, S. 461–473) ablöste; 663, 745 und 802. Czygeler, s. auch Tzigeler. Czygeler, Johanes d. Ä. († zw. 1385 und 1399), besaß seine Ziegelscheune bei der Sankt-Georgs-/Heilig-Leichnams-Kirche (Stadtbuch 2, Nrrn. 1737 und 1747). Er diente während der Sommerreise 1385 nach Kauen und Oszmiana (SSrerPrus 3, S. 137–140) als Wäppner. Danach verlieren sich seine Spuren; 96. Zomer, Bernd († 1397 oder danach), ist zu 1372 als Inhaber eines Hauses in der Gerberstraße nachgewiesen (Stadtbuch 2, Nr. 597). Derselbe belastete i. J. 1381 drei Viertel seines Hauses zu Gunsten Radico Vrowendorfs (Stadtbuch 2,

434

Prosopographisches Verzeichnis

Nr. 1181). Der vierte Teil des Hauses war später im Besitz von Bernds Kindern (Stadtbuch 2, Nr. 1181 f.). Bernd gehörte zur Besatzung der Elbinger Barse, die Stadt i. J. 1397 zur Bekämpfung der Vitalier auf die Ostsee schickte (s. Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 639. – Zost, Clauke († 1397 oder danach), war vielleicht ein Sohn von Claus d. Ä. (s. unter Zost, Claus d. Ä.). Clauke war Besitzer eines Hauses, an dem ein Los bei den Ziegelscheunen hinter St. Georg haftete (APG 369,1/129, S. 78). Er gehörte zur Besatzung des unter dem Befehl von Matthis Mertinsdorp und Johan Ropelhorst stehenden Holks, den die Stadt im Herbst 1397 auf die Ostsee zur Bekämpfung der Vitalier entsandte (s. auch Heckmann: Wäppner, S. 86 f.); 505 und 636. – Zost, Claus d. Ä. († 1385 zw. Juni 15 und Aug. 19), wohnte in einem Haus in der Tobiasstraße, das i. J. 1391 Henrich Kerpyn gehörte (Stadtbuch 2, Nr. 1595). Claus wurde noch zum Alarm von 1385 Juni 15 persönlich aufgeboten; 43 und 81. – Zost, Reyneke (vor 1377 – † 1393 oder bald danach), besaß Einkünfte vom Haus von Czeske van der Tuye bei den Dominikanern, die i. J. 1377 oder danach der Ratmann Gerhard Selant (vor 1366 – † 1382 oder bald danach) erwarb (Stadtbuch 2, Nr. 880). I. J. 1393 belastete Reyneke sein Wohnhaus zu Gunsten der Gebrüder Michael und Hermann gen. Ruden (Stadtbuch 2, Nr. 1668); 206, 335 und 470. – Zost adir Westfale, Johan (vor 1365 – † 1404/1410 oder danach), war wohl identisch mit Johannes Westval, dessen Frau Elisabeth in Marienwerder am 24. Juni 1404 als Zeugin im Kanonisationsprozess der Dorothea von Montau aussagte (Stachnik, t 1). Johan könnte ein Sohn der domina Sostissche gewesen sein, die i. J. 1374 Johan ihr Wohnhaus in der Tobiasstraße übertrug (Stadtbuch2, Nr. 721). Johan Westfal war in Schönwalde begütert (Stadtbuch 2, Nr. 1141 f.). Johan Zost besaß einen Zins vom Erbe des Böttchers Hildebrand jenseits der Mauer (Stadtbuch 2, Nr. 319). Johan hatte auch Einkünfte vom Haus von Heinricus Kirpeyn in der Tobiasstraße, die i. J. 1387 im Besitz von Iacob Volmersten waren (Stadtbuch 2, Nr. 1442). Namensgleichheit besteht mit Iohannes Westfale, Sohn eines Hofgutsbesitzers zu Groß Mausdorf (Stadtbuch 2, Nr. 1903). Von welchem der beiden die Kämmerei i. J. 1410 ein Pferd mietete (Nowa Księga, Nr. 1126), ist unklar; 574. – Zukoussche, s. Sukousche. – Zustermude, s. ZustermFde. – ZustermFde, Claus († 1403 oder danach), ist bereits zu 1399 als Ratsdiener belegt. Mit den anderen Stadtdienern erhielt er seinen Lohn jährlich an Ostern und an Michaelis (Kämmerei-Rechnungen, S. 376). Mit einem der Stadtpferde war Claus für die Landwehren vom Winter 1396, vom Winter 1397 und vom Mai 1403 aufgeboten. Claus diente außerdem im Elbinger Aufgebot, das an der Winterreise von 1399 nach Samaiten (s. dazu SSrerPrus 3, S. 225 f.) teilnahm; 594, 611, 662, 675 und 747. – ZFstermFde, s. ZustermFde. – Zutfenische, die. Zu 1350 sind im Stadtbuch Margarete, die Witwe von Lamberet Zutfen (Stadtbuch 1, Nr. 1240), und zu 1379 Alheit Zutphenn eingetragen (Stadtbuch 2, Nr. 986); 123.

Topographisches Verzeichnis Die Ziffer oder Ziffern am Ende einer topographischen Bezeichnung beziehen sich auf die kursiv gesetzten Nummern im Text der Edition. Die Seitenangabe bezieht sich auf die bezifferte Seite des Textes der Edition. Allensten, s. Allenstein. Allenstein/Olsztyn; zw. 599 und 600. Alt Schönwalde/(Stary) Krasny Las, ehemals Teil des Gutsbezirks Schönwalde, heute teilweise zu Elbing; 844. Berndishagen, s. Behrendshagen. Behrendshagen/Jagodnik, nö Elbing; 714 und 825. Cleyne Musdorf, s. Klein Mausdorf. Damerau/Dąbrow, ehemals Dorf nö Elbing, heute zu Elbing; 666, 714, 825, 838 und 934. Damerow, s. Damerau. Dantczk, Dantzk, s. Danzig. Danzig/Gdańsk; zw. 643 und 644 und 650. Dobrin/Dobrzyń, Teil und gleichnamiger Hauptort des polnischen Herzogtums Kujawien zw. dem Ostufer der Weichsel und der unteren Drewenz; zw. 845 und 846. D=beryn, s. Dobrin. Dörfer von der Elbinger Höhe; 162. dorffir van der hoe, s. Dörfer von der Elbinger Höhe. Falkenburg/Złocieniec, s Köslin; zw. 322 und 323. Frydelande, s. Preußisch Friedland. Fürstenau/Księżno, Dorf w Elbing; 104, 163, 660, 715, 828, 833 und 917. Garten, s. Grodno. Godlande, s. Gotland Gotland, Ostseeinsel; zw. 748 und 749, zw. 792 und 793. Graudenz/Grudziądz, Stadt und Komturei an der unteren Weichsel; zw. 519 und 520. Grodno/Hradna, Stadt am Oberlauf der Memel; zw. 533 und 534, 550 f. und 556 f. Grossemussdorff, s. Groß Mausdorf. Groß Mausdorf/Myszewo, ehemals Dorf w Elbing, heute zur Altstadt ­Elbing; 104, 163, 658, 715, 829, 839 und 988. Grudentz, s. Graudenz. Horst, die, s. Lupushorst. Kleynemusdorff, s. Klein Mausdorf. Klein Mausdorf/Myszewko, ehemals Dorf w Elbing, heute zur Altstadt E ­ lbing; 104, 164, 652, 715, 831, 842 und 918. Königsberg/Kaliningrad; S. 1; zw. 716 und 717. Kong(sberg), Konigsberg, s. Königsberg.

436

Topographisches Verzeichnis

Labiau/Polessk, vor der Mündung der Deime ins Kurische Haff gelegen; zw. 159 und 160. Labiow, s. Labiau. Lifflande, s. Livland. Livland; 838. Lupushorst/Lubstowo, ehemals Dorf w Elbing, heute zur Altstadt Elbing; 104, 163, 164, 662, 715, 830, 842 und 918. Luttekendorp, s. Klein Mausdorf. Lutkendorff, LFtkendorff, s. Klein Mausdorf. Morunge, s. Mohrungen. Mohrungen/Morąg, zw. Elbing und Allenstein; zw. 256 und 257. Musdorff, Musdorp, s. Groß Mausdorf. Neu Schönwalde/(Nowy) Krasny Las, ehemals Teil des Gutsbezirks Schönwalde, heute teilweise zu Elbing; 844. Nougarten, s. Nowogrodek. Nowogrodek/Nowogródek/Nawahradek, in Schwarz Russland; zw. 549 und 550. Nue Schonewolt, s. Neu Schönwalde. Olde Schonewolt, s. Alt Schönwalde. Preußisch Friedland/Debrzno, sw Schlochau; zw. 717 und 718. Resel, s. Rößel. Rößel/Reszel, zw. Allenstein und Rastenburg; 713. Schonewold/Schonewolt, s. Schönwalde. Schönwalde/Krasny Las, ehemals Dorf und Gutsbezirk nö Elbing, heute zu ­Elbing; 666, 714 und 827. Stagnitten/Stagnity, ehemals Dorf und Gutsbezirk ö Elbing, heute Elbinger Stadtteil Stagniewo; 507, 666, 714, 826, 844 f. und 884. Stangnite, Stangnithe, s. Stagnitten. Steinort/Kamionek, Dorf n Elbing; 879. Steynort, s. Steinort. Swetze, s. Schwetz. Schwetz/Świecie, Weichselort gegenüber Kulm; zw. 452 und 453. Tyche, der [Hof] by me, s. Zee, dye hoff by dem. Valkenborch, s. Falkenburg. Vorstenowe, s. Fürstenau. Vurstenow, s. Fürstenau. Weichsel/Wisła (Fl.), zw. 643 und 644. Werder, Elbinger Werder/Żuławy Elbląskie, zw. dem Elbing und der Nogat; 697. Werder-Dörfer, s. Fürstenau, Groß und Klein Mausdorf sowie Lupushorst. Wille, s. Wilna. Wilna/Vilnius; zw. 436 und 437; zw. 497 und 498 sowie 559. Wisna/Wizna am Narew; zw. 233 und 234; zw. 288 und 289. Wyse, s. Wisna. Wysselle, s. Weichsel. Zee, dye hoff by dem; 595 und 676.

Veröffent­l ichungen aus den Archiven Preussischer ­K ulturbesitz Herausgegeben von Jürgen Kloosterhuis und Dieter Heckmann

Eine Auswahl

Bd. 52,4  |  Generalstabsoffizier zwischen Krise und ­R eform ­

Bd. 51  |  Das Kontenführungsbuch

(PreuSSen 1804–1807)

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Bd. 52  | Gerhard von ­Scharnhorst

Bd. 52,5  |  Leiter der

Private und dienstliche ­S chriften

­M ilitär­r eorganisation ­ (PreuSSen 1808–1809)

Bd. 52,1  |  Schüler, Lehrer, Kriegs-

Hg. v. Johannes Kunisch in Verb. mit

teilnehmer ­(Kurhannover bis 1795)

Michael Sikora. Bearb. v. Tilman

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2002. XL, 864 S. 1 Frontispiz. Gb. mit SU.  | ISBN 978-3-412-14700-6

Bd. 52,6  |  Geschäftsführender

SE399

Kriegsminister und Ratgeber im Bd. 52,2  |  Stabschef und Reformer ­

Hintergrund (PreuSSen 1809–1811)

(Kurhannover 1795–1801)

Hg. v. Johannes Kunisch in Verb. mit

Hg. von Johannes Kunisch. Bearb.

Michael Sikora. Bearb. v. Tilman

von Michael Sikora und Tilman

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2012. XXIV, 892 S. Mit 6 s/w-Abb.

2003. XXI, 858 S. 1 Frontispiz. Gb.

1 Frontispiz. Gb. mit SU.

mit SU.  | ISBN 978-3-412-16800-1

ISBN 978-3-412-20799-1

Bd. 52,3  |  Lehrer, Artillerist, Weg-

Bd. 53,1  | Theodor von Schön

bereiter (PreuSSen 1801–1804)

Persönliche Schriften

Hg. von Johannes Kunisch in Verb.

Bd. 1  | Die autobiogra­p hischen

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Veröffent­l ichungen aus den Archiven Preussischer ­K ulturbesitz Bd. 54  |  Herzog Albrecht von Preu-

Bd. 58  |  Die Berichte der

SSen und Livland (1540–1551)

­G eneralprokuratoren des Deut-

Regesten aus dem Herzog­l ichen

schen Ordens an der Kurie

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SSen und Livland (1557–1560)

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Bd. 57  |  Herzog Albrecht von Preu-

Bd. 23  |  Das Soldbuch des

SSen und Livland (1551–1557)

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Regesten aus dem Herzog­l ichen

Teil I: Die Abrechnungen für die

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Veröffent­l ichungen aus den Archiven Preussischer ­K ulturbesitz

Bd. 61  |  Herzog Albrecht von ­

Bd. 65  |  Auf kritischer Wallfahrt

PreuSSen und Livland (1560–1564)

­z wischen Rhein und Weser

Regesten aus dem Herzog­l ichen

Justus Gruners Schriften in den

Briefarchiv und den OstpreuSSi­

­Umbruchsjahren 1801–1803

schen F ­ olianten

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Bd. 62, 1–4  |  Schuldbücher und ­R echnungen der Grossschäffer

Bd. 66  |  Hermann von Boyen und

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Denkschriften von 1794 bis 1846 Bearb. von Hans Rothe 2010. X, 584. Gb. ISBN 978-3-412-20553-9 Bd. 67  |  Chronik der Marienkirche in Danzig

Bd. 3  | ­GroSSschäfferei

Das Historische Kirchen-Register

­Marienburg

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Hg. von Christina Link und Jürgen

Transkription und Auswertung

Sarnowsky. 2008. X, 440 S. Gb.

hg. von Christofer Herrmann,

ISBN 978-3-412-20135-7

­Edmund Kizik, Jürgen Kloosterhuis

Bände 2 und 4 sind in Vorbereitung.

2013. Ca. 648 S. Ca. 50 s/w-Abb. Gb. ISBN 978-3-412-20868-4

Bd. 63  |  Herzog Albrecht von ­ PreuSSen und Livland (1565–1570)

Bd. 68  |  Das Elbinger Kriegsbuch

Regesten aus dem Herzog­l ichen

(1383–1409)

Briefarchiv

Rechnungen für städtische

Bearb. v. Stefan Hartmann.

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Bearb. von Dieter Heckmann unter

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Bd. 64  | Andrzej Groth

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