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German Pages 380 [384] Year 2002
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Übungsbuch zum Kompendium der Betriebswirtschaftslehre Von
Prof. Dr. Uwe Bestmann und
Prof. Dr. Peter Preißler (Herausgeber) sowie Prof. Dr. Günter Ebert Prof. Dr. Helgo Grimm-Curtius Prof. Dr. Rolf Pfeiffer Dipl.-Exportwirt Peter Miez-Mangold Prof. Dr. Eckardt Wanner Prof. Dr. Georg Wenzel Prof. Dr. Otto Wiese
Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage
R. Oldenbourg Verlag München Wien
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Kompendium der Betriebswirtschaftslehre / von Uwe Bestmann (Hrsg.). Günter Ebert.... - München ; Wien : Oldenbourg Übungsbuch. / Von Uwe Bestmann und Peter Preißler (Hrsg.) sowie Günter Ebert.... - 3., Überarb. und erw. Aufl.. - 2002 ISBN 3-486-25632-7
© 2002 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089) 45051-0 www.oldenbourg-verlag.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Satz: Falkner GmbH, Inning/A. Druck: R. Oldenbourg Graphische Betriebe Druckerei GmbH ISBN 3-486-25632-7
Inhaltsverzeichnis Vorwort
VII
Erster Teil: Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre, betrieblicher Gesamtprozeß und konstitutiver Rahmen I. a) Tests und Fragen b) Aufgaben und Fallstudien II. a) Lösungen zu Tests und Fragen b) Lösungen zu den Fallstudien
1 3 21 25 58
Zweiter Teil: Unternehmensführung I. Tests und Fragen II. Lösungen
63 65 82
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung I. Fragen, Aufgaben, Übungen II. Lösungen
109 111 119
Vierter Teil: Marketing I. a) Fragen b) Fallstudien II. a) Lösungen zu den Fragen b) Lösungen zu den Fallstudien
143 145 150 155 160
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung I. a) Tests und Fragen b) Aufgaben und Fallstudien II. a) Lösungen zu Tests und Fragen b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
167 169 174 183 195
Sechster Teil: Personalwesen I. Fragen II. Lösungen
209 211 216
Siebter Teil: Rechnungswesen Erster Abschnitt: Kostenrechnung I. a) Tests b) Aufgaben und Fallbeispiele II. a) Lösungen zu Tests b) Lösungen zu Aufgaben und Fallbeispielen
239 241 241 254 264 277
Zweiter Abschnitt: Controlling I. a) Tests b) Aufgaben und Fallbeispiele
286 286 287
VI
Inhaltsverzeichnis
II. a) Lösungen zu Tests b) Lösungen zu den Fallbeispielen
289 290
Dritter Abschnitt: Bilanzen I. a) Fragen und Aufgaben b) Fallstudien II. a) Lösungen zu Fragen und Aufgaben b) Lösungen zu den Fallstudien
292 292 302 317 355
Vorwort Mit der nunmehr dritten Auflage des Aufgabenbuchs zum Kompendium der Betriebswirtschaftslehre wird eine überarbeitete und geringfügig erweiterte Fassung vorgelegt. Die inhaltliche Überarbeitung des Buches wurde insbesondere durch die Einführung des Euro sowie durch die Änderungen der handels- und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich. Sie konzentrierte sich insbesondere auf die Teile Materialwirtschaft und Fertigung, Marketing, Investition und Finanzierung sowie Rechnungswesen (Kostenrechnung und Bilanzen). Die Fragen und Antworten des bisherigen Abschnittes „Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre" wurde in den bisherigen Teil „Betriebswirtschaftlicher Gesamtprozeß und konstitutiver Rahmen" integriert. Dieser Teil wurde entsprechend umtituliert. Neu eingefügt wurde der Abschnitt Controlling. Die Verschiedenen Teil des Buches wurden durch folgende Verfasser bearbeitet: Erster Teil: Zweiter Teil: Dritter Teil: Vierter Teil: Fünfter Teil: Sechster Teil: Siebter Teil:
Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre, betrieblicher Gesamtprozeß und konstitutiver Rahmen Unternehmensführung Materialwirtschaft und Fertigung Marketing Investition und Finanzierung Personalwesen Rechnungswesen 1. Abschnitt: Kostenrechnung 2. Abschnitt: Controlling 3. Abschnitt: Bilanzen
Helgo Grimm-Curtius Günter Ebert Rolf Pfeiffer unter Mitarbeit von Peter Miez-Mangold Eckhardt Wanner Uwe Bestmann Georg Wenzel Peter Preißler Peter Preißler Otto Wiese
Wir danken allen, die an der Überarbeitung dieses Buches mitgewirkt haben, sehr herzlich. Aachen / Berg
Uwe Bestmann
Peter Preißler
Erster Teil: Der Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre, betrieblicher Gesamtprozeß und konstitutiver Rahmen
3
I. a) Tests und Fragen
I. a) Tests und fragen 1) Welche Aufgabe hat das ökonomische Prinzip und was versteht man unter diesem Begriff?
2) Welche Funktion hat das Identitätsprinzip in der Betriebswirtschaftslehre? Nennen Sie mindestens zwei typische Ausprägungen des Auswahlprinzips.
3) Wann wird eine Betriebswirtschaft als Unternehmung bezeichnet?
4) Welche Aufgabe hat die Typisierung in Wissenschaft und Praxis?
5) Unterscheiden Sie Betriebswirtschaften nach dem dominierenden Produktionsfaktor.
6) Nennen Sie typische Bereiche, in denen Fragestellungen auftreten, die sowohl Gegenstand der Volkswirtschaftslehre als auch der Betriebswirtschaftslehre sein können.
7) Nennen Sie typische Beispiele für (a) Funktionslehren und (b) Institutionslehren innerhalb der Betriebswirtschaftslehre.
8) Im Zusammenhang mit dem Grundmodell der Unternehmung gilt: A) Das „erwerbswirtschaftliche Prinzip" stellt einen systemindifferenten Tatbestand dar B) Betriebswirtschaften werden auch als Wirtschaftseinheiten zur Fremdbedarfsdeckung bezeichnet C) Die Unternehmung stellt ein soziales System dar (MenschMensch-System) D) Der Output des Systems Unternehmung besteht aus Waren-, Geld- und Informationsströmen E) Die „Logistik" einer Unternehmimg stellt das Teilsystem zur Informationsverarbeitung dar
ja nein I I I I
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
9) Im Zusammenhang mit dem Gesamtprozeß der Unternehmung gilt:
ja nein
A) Der Gesamtprozeß stellt die relativ dauerhafte Struktur des Systems Unternehmung dar B) Der Unternehmungsprozeß und seine Gliederung wurde insbesondere von Kosiol in den Vordergrund gestellt (Arbeitsprozeß)
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C) Der Transformationsprozeß tritt in der Input-Phase der Realgüterprozesse auf D) Im Rahmen der Nominalgüterprozesse werden Geldwerte aufgenommen, gespeichert und ausgegeben E) Gegenüber der natürlichen Umwelt (ökologisches System) treten Inputbeziehungen und Outputbeziehungen auf
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10) Im Zusammenhang mit der Nutzenmaximierung gilt:
ja nein
A) Der Nutzen von Altenativen kann nur aufgrund von betriebsindividuellen Wertvorstellungen ermittelt werden
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B) Bei der Optimierung mehrerer Ziele ist eine Zielgewichtung im Hinblick auf den Nutzen erforderlich
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C) Im Falle der Nutzenmaximierung mit mehreren Zielen liegt ein beschränkt-rationales Verhalten vor
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D) Die subjektive Bedeutung des Rationalprinzips erstreckt sich auf routinemäßige Entscheidungen des Entscheidungsträgers
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E) Unter der objektiven Bedeutung des Rationalprinzips versteht man eine verstandesbetonte Alternativenauswahl
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11) Im Zusammenhang m. d. finanzw. Gleichgewicht (Gutenberg) gilt: A) Das finanzw. Gleichgewicht stellt eine vom Wirtschaftssystem unabhängige Zielsetzung dar B) Das finanzw. Gleichgewicht stellt eine „Nebenbedingung" für alle Entscheidungen dar C) Dieses Prinzip erfordert, daß die Summe der Ausgaben je Periode kleiner/gleich der Summe der Einnahmen ist D) Die dynam. Liquidität bedeutet die Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Größen der Beständebilanz E) Die statische Liquidität bedeutet die Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Größen eines Perioden-Finanzplanes
5
I. a) Tests und Fragen
12) Im Zusammenhang mit Gewinnbegriffen gilt: A) Das Rentabilitätsstreben erstreckt sich auf verschiedene absolute Gewinnbegriffe B) Der „pagatorische Gewinn" bedeutet den Gewinn aus den Größen der Finanzbuchhaltung abgeleitet C) Der Kapitalgewinn umfaßt auch Fremdkapitalzinsen D) Der kalkulator. Gewinn umfaßt auch die Verzinsung des notwendigen Eigenkapitals E ) Beim kalkulator. Gewinn ist der „Unternehmerlohn" als Kostenkomponente zu betrachten
13) Im Zusammenhang mit Risiko-Entscheidungen gilt: A) Die Verlustgefahren einer Betriebsw. werden eingeteilt in allgem. Unternehmerwagnis und kalkulierbare Risiken
ja nein
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B) Verlustgefahren beruhen vor allem auf der unvollständigen Information über Entscheidungskonsequenzen
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C) Bei Risikoentscheidungen liegen objektive Wahrscheinlichkeitsfunktionen für mehrdeutige Erwartungen vor
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D) Risiko-Entscheidungen stellen Entscheidungen unter Unsicherheit dar
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E ) Eine Alternative A kann gegenüber Alternative B einen höheren Erwartungswert, jedoch eine höhere Verlustwahrscheinlichkeit aufweisen
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14) Im Zusammenhang m.d. Wertschöpfungsprozeß der Unternehmung gilt:
ja
nein
A) Der Wertschöpfungsprozeß beruht ausschließlich auf dem realgüterbezogenen Produktionsprozeß
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B) Beim Wertschöpfungsprozeß werden aus Gütern höherer Ordnung (Inputgüter) Güter niedriger Ordnung (Outputgüter) hergestellt
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C) Die Wertschöpfung ist eine interessenunabhängige Kennziffer für den Erfolg einer Unternehmung
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D) Die zu verteilende Wertschöpfung umfaßt auch die Ertragssteuern
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E ) Die zu verteilende Wertschöpfung umfaßt auch Fremdkapitalzinsen
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
15) Im Zusammenhang m. d. systemtheoretischen Ableitung der
Unternehmungsziele gilt:
ja nein
A) Das ökonomische Prinzip verlangt, mit maximalem Aufwand einen maximalen Ertrag zu erwirtschaften
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B ) Die Produktivität stellt eine Quotienten-Maximierung dar
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C) Das Gewinnziel stellt eine Differenzen-Maximierung dar
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D) Die Kostenwirtschaftlichkeit stellt eine vom Wirtschaftssystem unabhängige Zielsetzung dar
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E ) die „Unternehmensskulptur" stellt ein Ergebnis der präskriptiven Zielforschung dar
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16) Im Zusammenhang mit betriebswirtschaftl. Zielbeziehungen gilt:
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A) Bei Zielkonflikten liegt eine negative Zielelastizität vor
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B ) Bei indifferenten Zielen liegt eine Zielelastizität von 0 vor C) Bei komplementären Zielen hegt die Zielelastizität zwischen 0 und 1
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D) Die Einteilung in Haupt- und Nebenziele ist Entscheidungsfeldabhängig
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E ) Die Einteilung in Ober- und Unterziele ist auch Entscheidungsträger-abhängig
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I. a) Tests und Fragen
17) Im Zusammenhang mit den abgebildeten Zielfunktionen (Gewinn, Umsatz, Kostenwirtschaftlichkeit) gilt: Zielsystem: E => Max., G => Max., k => Min.
ja nein
A) Zwischen Gewinn und Umsatz liegt eine komplementäre Zielbeziehung vor B) Zwischen Gewinn und Umsatz liegt ein partieller Zielkonflikt vor C) Zwischen Wirtschaftlichkeit (Stückkosten) und Gewinn liegt eine komplementäre Zielbeziehung vor D) Bei der Gewinnschwelle (Break even point) sind Umsatz und Kosten gleich hoch E) Nahe der Kapazitätsgrenze hegen sinkende Stückkosten vor 18) Die sogenannten Metaentscheidungen ... A) werden durch unternehmerische Entscheidungen beeinflußt B) beeinflussen die unternehmerischen Entscheidungen C) gehören zu den betrieblichen Entscheidungsobjekten D) treten auf in der Suchphase betriebl. Entscheidungen E) werden nach Unternehmungsprozessen gegliedert (z.B. BeSchaffung, Fertigung, Absatz) 19) Erläutern Sie die Abgrenzimg von Teilsystemen der Unternehmung nach den wichtigsten Kriterien!
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
20) Erläutern Sie die wichtigsten gesellschaftlichen Umweltbereiche der Unternehmung und die dabei auftretenden Input-Output-Beziehungen! 21) Welche Arten von Prozessen ergeben sich, wenn der Gesamtprozeß der Unternehmung nach Aktionsobjekten gegliedert wird? 22) Erläutern Sie die beiden Hauptbedeutungen des Rationalprinzips! 23) Erläutern Sie die wichtigsten Ursachen für das „beschränktrationale Verhalten" von Entscheidungsträgern! 24) Erklären Sie das Liquiditätsstreben als Zielsetzung der Unternehmnung! 25) Erläutern Sie das „Finanzwirtschaftliche Gleichgewicht" als grundsätzliches Ziel aller Betriebswirtschaften! 26) Erläutern Sie die wichtigsten Ausprägungen des Gewinnbegriffs! 27) Erläutern Sie die wichtigsten nicht-monetären Zielsetzungen der Unternehmung! 28) Erläutern Sie die Produktivitätsbedingungen der Elementarfaktoren nach Gutenberg! 29) Erläutern Sie die wichtigsten Prinzipien einer rationellen Energieverwendung im Betrieb! 30) Erklären Sie den Unterschied zwischen den originären und derivativen dispositiven Faktoren nach Gutenberg! 31) Erläutern Sie die wichtigsten Arten von Führungsinstitutionen in einer Unternehmung (Beispiel: Aktiengesellschaft)!
I. a) Tests und Fragen
32) Zeigen Sie die sogenannten „Entscheidungsdeterminanten" in den Phasen eines betrieblichen Entscheidungsprozesses!
33) Erläutern Sie die wichtigsten Entscheidungstatbestände im Rahmen der Fertigungsfunktion eines Industriebetriebes!
34) Erläutern Sie die wichtigsten Entscheidungstatbestände innerhalb der „Umsatzphase der Unternehmung"!
35) Im Zusammenhang mit den Einzelunternehmen als Rechtsform gilt: A) Die Rechtsform des Einzelkaufmanns ist in der Gewerbeordnung (GewO) geregelt B) Die Firma eines Einzelkaufmanns kann eine Personenfirma oder Sachfirma sein C) Die Firma eines Einzelkaufmanns kann nur bei Vollkaufleuten in das Handelsregister eingetragen werden D) Ein Einzelkaufmann (natürl. Person) haftet für Geschäftsverbindlichkeiten mit seinem Betriebsvermögen und Privatvermögen E) Zur Gründung eines Betriebes als Einzelkaufmann ist die notarielle Beurkundung vorgeschrieben
36) Im Zusammenhang mit der BGB-Gesellschaft als Rechtsform gilt: A) Die Rechtsform der BGB-Gesellschaft ist im Handelsgesetzbuch geregelt B) Für eine BGB-Gesellschaft wird keine Firma im Handelsregister eingetragen C) Für die BGB-Gesellschaft ist kein Mindestkapital vorgeschrieben D) Die Leistungsbefugnis steht grundsätzlich allen Gesellschaftern zu E) Die Gesellschafter haften für die Gesellschaftsschulden nur mit ihrem Kapitalanteil
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
37) Im Zusammenhang m. d. stillen Gesellschaft als Rechtsform gilt:
A) Die Rechtsform der stillen Gesellschaft ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt B) Die Kapitaleinlage eines stillen Gesellschafters geht in das Vermögen des Geschäftsinhabers über C) Das Rechtsverhältnis einer stillen Gesellschaft tritt nach außen hin nicht in Erscheinung D) Bei der atypischen stillen Gesellschaft ist auch eine Beteiiigung des stillen Gesellschafters an den stillen Reserven vereinbart E) Die stille Gesellschaft hat keine eigene Rechtspersönlichkeit
38) Im Zusammenhang mit der Kommanditgesellschaft gilt: A) Die Rechtsform der KG ist im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt B) Die gesetzlichen Vorschriften über die Gewinnverteilung können durch den Gesellschaftsvertrag abgeändert werden C) Die Geschäftsführungsbefugnis steht grundsätzlich jedem einzelnen Gesellschafter zu D) Die Firma muß den Namen eines Gesellschafters (Vollhafter oder Teilhafter) enthalten E) Die Komplementäre haften für die Gesellschaftsschulden auch mit ihrem Privatvermögen
39) Im Zusammenhang mit der GmbH als Rechtsform gilt: A) Für die Gründung der GmbH ist kein Mindestkapital vorgeschrieben B) Das gezeichnete Kapital der GmbH muß bei der Gründung vollständig einbezahlt werden C) Die GmbH stellt keine eigene Rechtspersönlichkeit dar D) Die mittelgroßen und großen GmbH haben strenge Vorschriften zur Bilanzprüfung und Offenlegung zu beachten E) Bei allen GmbH ab einer bestimmten Betriebsgröße (Anzahl der Arbeitnehmer) ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben
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I. a) Tests und Fragen
40) Im Zusammenhang mit der Genossenschaft als Rechtsform gilt:
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A) Die Genossenschaft stellt eine Gesellschaft mit nicht-geschlossener Mitgliedzahl dar
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B ) Grundzweck der Gesellschaft ist die Förderung der Mitglieder durch gemeinsamen Geschäftsbetrieb
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C) Die Genossenschaft stellt keine eigene Rechtspersönlichkeit dar
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D) Die Geschäftsführung der Genossenschaft erfolgt durch die Generalversammlung
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E ) Im Geschäftsleben wird der Rechtsform-Zusatz mit „eG" abgekürzt
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41) Im Zusammenhang mit den Rechtsformen der Unternehmen gilt:
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A) Die GmbH & Co. KG stellt eine Kapitalgesellschaft dar
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B ) Eine GmbH kann von einer einzigen Person gegründet werden
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C) Bei Bauherren-Modellen (BGB-Gesellschaft) wird häufig Bruchteilseigentum vereinbart
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D) Bei der BGB-Gesellschaft haften alle Gesellschafter persönlieh und unbeschränkt
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E ) Eine Unterbeteiligung erstreckt sich in der Regel auch auf den Liquidationserlös der Hauptbeteiligung
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42) Im Zusammenhang mit der Mitbestimmung als Rechtsformkriterium gilt:
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A) Die Montanmitbestimmung stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
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B ) Die Mitbestimmung bei Großunternehmen (MitbestG) stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
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C) Die Mitbestimmung nach dem Betriebsverfassungsgesetz stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
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D ) Der Arbeitsdirektor bei der Mitbestimmung für Großunternehmen stellt ein gleichberecht. Mitglied des Vorstands dar
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E ) Die Mitbestimmung für Großunternehmen gilt für Unternehmen aller Rechtsformen bei Erreichen bestimmter Größenkriterien
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
43) Im Zusammenhang mit der Besteuerung als Rechtsform-Kriterium gilt: A) Die Vergütung für Geschäftsführung stellt beim Komplementär Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit dar (Gehalt) B) Der Gewinnanteil eines GmbH-Gesellschafters muß von ihm als Einkünfte aus Gewerbebetrieb versteuert werden C) Eine KG kann unter ihrem Namen Grundstücke erwerben und muß hierfür Grundsteuer bezahlen D) Die bei ausgeschütteten Gewinnen von der AG bezahlte Körperschaftssteuer können die Aktionäre auf ihre Einkommensteuer anrechnen 44) Erläutern Sie die charakteristischen Merkmale der Rechtsform „Einzelkaufmann"! 45) Welche Möglichkeiten gibt es zur Gründung einer Einmanngesellschaft? 46) Stellen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede dar zwischen den Rechtsformen OHG und KG! 47) Erläutern Sie die wichtigsten Rechtsmerkmale der BGBGesellschaft! 48) Erläutern Sie die wichtigsten in der Praxis bedeutsamen atypischen Formen der BGB-Gesellschaft! 49) Erklären Sie die typischen Rechtsmerkmale der GmbH! 50) Erklären Sie die typischen Rechtsmerkmale der AG! 51) Erläutern Sie die wichtigsten Arten von Aktien und deren Bedeutung in der Wirtschaftspraxis! 52) Erläutern Sie die gesetzlich vorgeschriebenen Organe der Aktiengesellschaft! 53) Erläutern Sie die. wesentlichen Rechtsmerkmale der KGaA!
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I. a) Tests und Fragen
54) Welches sind die wichtigsten Rechtsvorschriften zur Sicherung des Gläubigerschutzes bzw. Aktionärsschutzes bei der AG? 55) Erklären Sie die wesentlichen Rechtsmerkmale der Genossenschaft! 56) Erläutern Sie die wichtigsten Vorteile und Nachteile der Rechtsform „GmbH & Co. KG"! 57) Erklären Sie die Grundformen der Betriebsaufspaltung!
58) Erläutern Sie die wichtigsten außersteuerlichen Auswahlkriterien für eine Rechtsform-Entscheidung!
59) Stellen Sie die Belastung der einzelnen Gesellschaftsformen bei den wichtigsten Betriebssteuern dar!
60) Stellen Sie die laufende Steuerbelastung der Gesellschafter bei den einzelnen Gesellschaftsformen gegenüber!
61) Vergleichen Sie die laufende Steuerbelastung bei den Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften!
62) Im Zusammenhang mit den verschiedenen Standortmodellen gilt:
A) Das Steiner-Weber-Modell stellt eine räumlich diskrete Standort-Optimierung dar B) Nach dem Steiner-Weber-Modell sind insbes. die Transportkosten für industrielle Standorte von Bedeutung C) Die Standortoptimierung nach Transportkostenalgorithmen (lineare Programmierung) stellt ein Partialmodell dar D) „Risikoprofile" für Standortalternativen stellen deterministisehe Standortmodelle dar E) Das Steiner-Weber-Modell stellt eine stochastische StandortOptimierung dar
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
63) Im Zusammenhang m. d. Transportmodell d. lin. Optim. gilt: A) Das Transportmodell ermöglicht die simultane Optimierung mehrerer Standorte B) Das Transportmodell stellt ein gewinnorientiertes Standortmodell dar C) Das Transportmodell wurde ursprünglich zur Transportoptimierung bei gegebenen Standorten entwickelt D) Das Transportmodell der linearen Programmierung stellt eine räumlich-kontinuierliche Standortoptimierung dar E) Zu den Erweiterungen des Transportmodells gehören mehrstufige Produktions- und Transportprozesse
64) Im Zusammenhang mit dem Standortmodell nach Hansmann gilt: A) Das Standortmodell nach Hansmann stellt ein kostenorientiertes Modell dar (Zielfunktion) B) Das Grundmodell von Hansmann umfaßt mehrere Standorte und Mehrprodukt-Unternehmen C) Das Standortmodell nach Hansmann enthält Binärvariable (Werte 0 oder 1) D) Im Standortmodell nach Hansmann sind Absatz-Höchstmengen auf den Teilmärkten vorgesehen E) Zu den Erweiterungen des Grundmodells gehören auch unterschiedliche Steuerbedingungen (Hebesätze) der Gemeinden
65) Erläutern Sie die zwei „Ebenen" des Standort-Begriffes!
66) Erklären Sie die wichtigsten gütereinsatzbedingten Standortfaktoren nach Behrens!
67) Erläutern Sie die wichtigsten absatzbedingten Standortfaktoren mit selbstgewählten Beispielen!
68) Erklären Sie die wichtigsten Verfahren zur Bewertung von Standort-Alternativen in der Wirtschaftspraxis!
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I. a) Tests und Fragen
69) Welche Typen von Standortmodellen ergeben sich nach den wichtigsten Einteilungskriterien?
70) Erläutern Sie das Grundmodell sowie praxisrelevante Erweiterungen bei der kontinuierlichen Standortoptimierung (Transportkosten-Minimierung)!
71) Erläutern Sie das Grundmodell sowie bedeutsame Erweiterungen bei der Standortoptimierung (Transportkosten-Minimierung) mit Hilfe der linearen Programmierung!
72) Erläutern Sie die wichtigsten Nebenbedingungen (Ungleichungen) beim Modell der Standortoptimierung nach Hansmann!
73) Im Zusammenhang mit den verschiedenen Zusammenschlußformen gilt: A) Konzentrationsformen bedeuten den Verlust der rechtlichen und wirtschaftlichen Selbständigkeit der Zusammenschlußparteien B) Konzentrationsformen werden im Kartellrecht als Zusammenschlüsse bezeichnet C) Die Kooperation stellt die stärkste Form konzentrativer Zusammenschlüsse dar D) Zusammenschlüsse bedeuten die vollständige Integration von Unternehmensprozessen durch zuvor selbständige Unternehmen E) Konglomerate Zusammenschlüsse erstrecken sich auf Unternehmen verschiedenster Wirtschaftszweige
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
74) Im Zusammenhang mit den wettbewerbsrechtl. Einschränkungen gilt: A) Das Kartellverbot gem. § 1 GWB erfaßt alle vertikalen Verträge oder Beschlüsse zum Zwecke der Wettbewerbsbeschränkung B) Kartelle stellen vertragliche Abmachungen zwischen Unternehmen verschied. Wirtschaftszweige zur Wettbewerbsbeschränkung dar C) Als Ausnahmen vom allgemeinen Kartellverbot sind bestimmte Freistellungsverfahren vorgesehen D) Preis- und Konditionenbindungen der 2. Hand sind nur in Ausnahmefällen zugelassen (z.B. Verlagserzeugnisse) E) Nach dem EWG-Vertrag gilt für grenzüberschreitende Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Kartelle) das Verbotsprinzip 75) Im Zusammenhang mit den Konzentrationsformen gilt: A) Konzentrative Zusammenschlüsse werden als Folge des „externen Wachstums" von Unternehmen bezeichnet B) Zur Messung der volkswirtschaftl. Konzentration in bestimmten Wirtschaftszweigen werden statistische Kennziffern verwendet C) Konzentrative Zusammenschlüsse bedeuten, daß die zusammengeschlossenen Firmen zu einer Gesellschaft vereinigt werden D) Konzentrative Zusammenschlüsse erfordern, daß die Mitglieder ein vertraglich gesichertes Kündigungsrecht besitzen E) Durch konzentrative Zusammenschlüsse werden die Eigentumsverhältnisse der Zusammenschlußpartner meist verändert 76) Im Zusammenhang mit dem Konzernbegriff gilt: A) Der Konzernbegriff erfordert insbesondere die einheitliche Leitung mehrerer Unternehmen B) Konzerne können auch durch Personengleichheit in den Führungsorganen mehrerer Unternehmen entstehen C) Konzerngesellschaften, welche die Produktionsstätten des Konzerns enthalten, werden als „Holdings" bezeichnet D) Gleichordnungskonzerne sind nicht zur Konzern-Rechnungslegung, -Offenlegung und -Prüfung verpflichtet E) Faktische Konzerne entstehen durch organschaftliche Unternehmensverträge (z.B. Gewinnabführungsvertrag)
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I. a) Tests und Fragen
77) Im Zusammenhang mit den Kooperationsformen gilt: A) Die Kooperation wird von manchen Autoren als „Gegenkonzentration" bezeichnet B) Der Begriff des Gemeinschaftsunternehmens bedeutet, daß an einer Konzern-Tochtergesellschaft mehrere Mutterunternehmen beteiligt sind C) Durch das Konsortium (z.B. Emissionskonsortium) soll d. Fusion zweier o. mehrerer Aktiengesellschaften vorbereitet werden D) Gewinngemeinschaften (z.B. für den Export) stellen eine Kooperation rechtlich und wirtschaftlich selbständig bleibender Unternehmer dar
78) Im Zusammenhang mit den Wirtschaftsverbänden gilt: A) Wirtschaftsverbände stellen Zusammenschlüsse von Unternehmen zur mittelbaren Förderung ihrer Betriebe dar B) Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ist die Spitzenorganisation der industriellen Wirtschafts-Fachverbände C) Die „Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels" stellt die Spitzenorganisation aller Arbeitgeber dieses Wirtschaftszweiges dar D) Die Industrie- u. Handelskammern stellen öffentlich-rechtliehe Körperschaften füf eine bestimmte Wirtschaftsregion dar E) Die Handwerker-Innungen stellen Zusammenschlüsse aller Arbeitgeber eines bestimmten Handwerkes dar
79) Im Zusammenhang mit den verbundenen Unternehmen gem. AktG gilt: A) Im Falle einer Mehrheitsbeteiligung besteht eine widerlegbare Vermutung für ein Abhängigkeitsverhältnis B) Im Falle eines Abhängigkeitsverhältnisses besteht die unwiderlegbare Fiktion des Unterordnungskonzerns C) Im Falle von zwei wechselseitigen Mehrheitsbeteiligungen heben sich die beherrschenden Einflüsse auf D) Im Falle von zwei wechselseitigen Mehrheitsbeteiligungen bestehen zwei Abhängigkeitsverhältnisse E) Im Falle eines Beherrschungsvertrages besteht ein Unterordungskonzern
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
80) Im Zusammenhang mit Verschmelzungen (Fusionen) gilt: A) Im Falle der Verschmelzung erfolgt eine Vermögensübertragung durch Gesamtrechtsnachfolge B) Im Falle einer formwechselnden Umwandlung erfolgt keine Vermögensübertragung C) Im Falle einer übertragenden Umwandlung ist eine Gesamtrechtsnachfolge möglich D) Bei der Verschmelzung durch Aufnahme erlischt die rechtliehe Selbständigkeit der beiden Zusammenschlußpartner E) Bei der Verschmelzung durch Neubildung erhalten die Zusammenschlußpartner Anteile des neuen Unternehmens
81) Im Zusammenhang mit den Kartellregelungen des GWB gilt: A) Strukturkrisenkartelle sind bei nachhaltiger Änderung der Nachfrage in einem Wirtschaftszweig zulässig, aber anmeldepflichtig B) Zur Förderung des Gemeinwohls können Kartelle v. Bundeskartellamt genehmigt werden (z.B. Selbstbeschränkungsabkommen) C) Preiskartelle (z.B. Mindestpreiskartelle) sind unzulässig und können auch nicht vom Bundeskartellamt erlaubt werden D) Normenkartelle (z.B. Papierformate) sind nicht erlaubnispflichtig, jedoch anmeldepflichtig E) Arbeitsgemeinschaften zur Abwicklung von Großaufträgen im Bauwesen stellen verbotene Kartelle dar (Submissionskartelle)
82) Welche Entscheidungstatbestände sind bei der Bildung eines Zusammenschlusses zu gestalten?
83) Nennen Sie die wichtigsten Zusammenschlußvorteile bei den Teilprozessen der Unternehmung!
84) Welche Arten von Unternehmenszusammenschlüssen ergeben sich nach den wichtigsten Einteilungskriterien?
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I. a) Tests und Fragen
85) Welche wettbewerbsrechtlichen Einschränkungen sind bei konzentrativen bzw. kooperativen Zusammenschlüssen zu beachten?
86) Erläutern Sie die wichtigsten Begriffsmerkmale der konzentrativen Zusammenschlußformen!
87) Erläutern Sie anhand des Aktiengesetzes die wichtigsten Beziehungen zwischen den Formen Verbundener Unternehmen!
88) Erläutern Sie die wichtigsten Beteiligungsstufen (prozentualer Anteil) bei der Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft (AG)!
89) Welche Rechtsvorschriften des Aktiengesetzes dienen dem Schutz der Minderheitenaktionäre bei abhängigen Unternehmen?
90) Erläutern Sie die wichtigsten Arten von Konzernen bzw. Konzerngesellschaften!
91) Erläutern Sie die im Aktiengesetz vorgesehenen Formen der Verschmelzung (Fusion) im engeren Sinne!
92) Erläutern Sie den Unterschied zwischen echten und unechten Fusionen!
93) Erläutern Sie die Hauptmerkmale des betriebswirtschaftlichen Kooperationsbegriffs!
94) Inwiefern haben sich die kooperativen Zusammenschlüsse als „Gegenkonzentration" bewährt?
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
95) Erläutern Sie die wichtigsten Grundformen der Kooperation!
96) Erläutern Sie die Kartellformen, die nach dem GWB anmeldepflichtig sind!
97) Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Erfolg konzentrativer Zusammenschlüsse rechnerisch zu ermitteln?
98) Erläutern Sie überblicksmäßig die wichtigsten Wirtschaftsverbände in der Bundesrepublik!
I. b) Aufgaben und Fallstudien
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I. b) Aufgaben und Fallstudien 1) Für einen Fertigungsauftrag (Herstellung von Gartenschlauch aus Kunststoff-Granulat) gelten folgende Ausgangsdaten: • Für 1000 m Schlauch (Ausbringung) sind 600 kg Granulat (Faktoreinsatz) erforderlich • Einstandspreis des Granulats: 1,- € je kg • Wert (Verkaufspreis) des Schlauches: 2,- € je Meter a) Die Materialproduktivität soll um 10% verbessert werden, wieviel kg Granulat dürfen dann höchstens für die genannte Ausbringung eingesetzt werden? b) Die Kosten-Wirtschaftlichkeit (stückbezogen) soll um 10% verbessert werden, zu welchem Einstandspreis muß das Granulat dann beschafft werden (Produktivität wie in der Ausgangslage)?
2) Für ein Industrieunternehmen liegen die lage) vor: Bilanz: T€ Anlagevermögen 21 400 Umlaufvermögen 30 600 Gesamtvermögen 52 000 Eigenkapital 15 600 Fremdkapital 36 400 Gesamt Kapital 52 000
folgenden Kenngrößen (AusgangsErfolgsrechnung Umsatzerlöse Fremdkapitalzins Sonstige Kosten Gewinn
T€ 70 000 2 500 66 000 1 500
• Formel für Return on Investment (ROI): ROI = Umsatzrentabilität x Kapitalumschlag (%) Für eine geplante Rationalisierungsinvestition ergeben sich folgende Veränderungen: (a) Erhöhung des Anlagevermögens sowie des Fremdkapitals um 1500 T € (b) Erhöhung des Umsatzes um 5000 T € (c) Erhöhung der Fremdkapitalzinsen um 100 T€ a) Welcher Wert des Return-On-Investment (ROI) wird durch die Rationalisierungsmaßnahme erreicht? b) Welcher Wert der Gesamtkapitalrentabilität wird durch die Rationalisierungsmaßnahme erreicht?
22
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
3) Für die Entscheidungssituation eines Industrieunternehmens gilt die nachstehende Entscheidungstabelle: Konj.progn. Wahrsch. Ziele:
Optimist. Gleichbleib. Pessimist. 30% 50% 20% ZI Z2 ZI Z2 ZI Z2 (U.R.) (M.A.) (U.R. (M.A.) (U.R.) (M.A.) O/ Alternat.: /o % % % % % AI 8,2 5 7,2 5 6,2 5 A2 6,3 7 5,3 7 4,3 7 8 A3 3,8 2,8 8 8 1,8 U.R. = Umsatzrentabilität M.A. = Marktanteil Für den expansiven Unternehmer verhält sich der Nutzen von Z1:Z2 wie 1:2 a) Welcher Marktanteil kann höchstens erreicht werden bei der nutzenmaximalen Alternative (einfache stochastische Entscheidungsregel)? b) Welche Umsatzrentabilität kann höchstens bei der nutzenmaximierenden Alternative erreicht werden (einfache stochastische Entscheidungsregel)?
4) Für eine Kommanditgesellschaft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Gewinn von 270000,- € ergeben. Die Kapitalbeteiligung der beiden Gesellschafter A und B ist in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Kapitalanteil Haft. Privatvermögen
A (Vollhafter) 300 000-
B (Teilhafter) 1 500 000,-
800 000,-
_
Gesamt 1 800 000800 000,-
Errechnen Sie den Gewinnanteil für A und B bei den folgenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages: (1) Geschäftsführergehalt für A (Vorab): 60000,- € (2) Eigenkapitalverzinsung: 7% auf Kapitalanteil (3) Verteilung des Restgewinns nach Risikokapital (Kapitalanteil + Haftung Privatvermögen) a) Wie hoch ist der Gewinnanteil von A? b) Wie hoch ist der Gewinnanteil von B?
I. b) Aufgaben und Fallstudien
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5) Zwei Gesellschafter möchten in einer Modellrechnung feststellen, ob die Rechtsform der OHG oder GmbH günstiger ist im Hinblick auf eine möglichst niedrige Belastung mit gewinnabhängigen Steuern. Zu berücksichtigen ist die Gewerbeertragsteuer, die Körperschaftsteuer sowie die Einkommensteuer (Annahme 40%) der Anteilseigner. • Jahresgewinn: 250000,- € (Vollausschüttung) • Bei der Ermittlung des genannten Jahresgewinns ist die Gewerbeertragsteuer des Jahres (20000,- € ) bereits als Betriebsausgabe abgezogen worden. • Körperschaftsteuer für ausgeschüttete Gewinne: 25% • Kapitalertragsteuer: 20% der Bruttodividende • Keine besonderen Gesellschaftervergütungen a) Errechnen Sie den verfügbaren Gewinn der Gesellschafter (= Gewinn nach Abzug aller gewinnabhängigen Steuern) - im Falle einer OHG! b) Errechnen Sie den verfügbaren Gewinn der Gesellschafter (= Gewinn nach Abzug aller gewinnabhängigen Steuern) - im Falle einer GmbH!
6) Es ist zu prüfen, welche Gesetze zur Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei den folgenden beiden Unternehmen zur Anwendung kommen (Mitbestimmung im Aufsichtsrat) Unternehmen X • Rechtsform: GmbH • Anzahl der Arbeitnehmer: 900 • Stahlproduzent • Gezeichnetes Kapital: 10 Mio € Unternehmen Y • Rechtsform: AG • Anzahl der Arbeitnehmer: 2100 • PKW-Produzent • Gezeichnetes Kapital: 25 Mio € a) Welche Rechtsnorm zur Mitbestimmung im Aufsichtsrat ist bei Unternehmen X anzuwenden? b) Welche Rechtsnorm zur Mitbestimmung im Aufsichtsrat ist bei Unternehmen Y anzuwenden?
24
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
7) Ein Unternehmen hat 6 Auslieferungslager mit den nachstehenden Koordinaten (kontinuierliche Standortoptimierung): xö) 100 450 850 575 300 225
AI A2 A3 A4 A5 A6
yO) 900 950 675 475 200 425
m(j) 25 15 20 30 50 10
• A I , A2, A3 usw.= Auslieferungs-Standorte, (j) = Index Standorte, x(j) = XKoordinate, y(j) = Y-Koordinate, m(j)= Transportmenge, P = Produktionsort mit den Koordinaten x(O) bzw. z(O), SU = Summenzeichen • Formeln: SU x(j) m(j) SU m(j)
SUyQ) m(j) SU m(j)
a) Errechnen Sie die X-Koordinaten des optimalen Produktions-Standortes! b) Errechnen Sie die Y-Koordinaten des optimalen Produktions-Standortes!
8) Für zwei Aktiengesellschaften A und B gelten die nachstehenden, vereinfachten Bilanzangaben. Die Unternehmen wollen fusionieren durch Aufnahme (B = aufnehmende Gesellschaft) Beträge in T €
A (Untergeh. Gesellschaft)
B (Aufnehm. Gesellschaft)
Anlagevermögen Umlaufvermögen Summe Aktiva
800 200 1000
7 000 3000 10 000
Gez. Kapital (Aktienkapital) Rücklagen und Gewinn Fremdkapital Summe Passiva
300 100 600 1 000
4 000 1000 5000 10 000
Börsenwert des Aktienkapitals
1 500
60 000
a) Errechnen Sie das Umtauschverhältnis von A:B - Aktien aufgrund vom „Börsenkurs des Aktienkapitals" b) Errechnen sie, um welchen Betrag das gezeichnete Kapital bei B erhöht werden muß!
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
25
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen 1) Das ökonomische Prinzip bildet die Richtschnur wirtschaftlichen Handelns. In seiner Verfolgung wird die Erwirtschaftung eines definierten Ertrags mit einem geringstmöglichen Aufwand an Produktionsfaktoren angestrebt oder mit einem bestimmten Einsatz von Einsatzfaktoren die Erwirtschaftung des höchstmöglichen Ertrags verfolgt. 2) Das Identitätsprinzip erfüllt die Aufgabe, aus dem umfassenden Erfahrungsobjekt das Erkenntnisobjekt herauszuschälen. Typische Ausprägungen dieses Prinzips sind z.B. das Prinzip der Wirtschaftlichkeit oder das der Rentabilität. 3) Eine Betriebswirtschaft wird dann als Unternehmung bezeichnet, wenn sie • autonom von staatlichen Eingriffen ist und zugleich das Risiko ihres Handelns bei gleichzeitiger Gewinnchance trägt; • das erwerbswirtschaftliche Prinzip im Sinne eines maximalen Rentabilitätsstrebens verfolgt und • das Prinzip der Alleinbestimmung durch Unternehmenseigner und/oder deren beauftragte Personen realisiert ist. 4) Die Typisierung dient in Wissenschaft und Praxis der Strukturierung und Analyse zum Zweck der bestmöglichen Aufgabenbewältigung.
5) Nach dem vorherrschenden Produktionsfaktor lassen sich Betriebswirtschaften in: • arbeits- oder lohnintensive Betriebe, • anlagenintensive Betriebe und • materialintensive Betriebe unterscheiden. 6) Typische Fragestellungen beider Teildisziplinen ergeben sich z.B. in den Bereichen Produktions- und Kostentheorie oder Investitionsrechnung. 7) Innerhalb der Betriebswirtschaftslehre sind (a) typische Funktionslehren: z.B. Unternehmensführung, Finanzierung, Marketing; (b) typische Institutionslehren: z.B. Industriebetriebslehre, Handelsbetriebslehre, Bankbetriebslehre.
26
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
8) Im Zusammenhang mit dem Grundmodell der Unternehmung gilt:
A) Das „erwerbswirtschaftliche Prinzip" stellt einen systemindifferenten Tatbestand dar B) Betriebswirtschaften werden auch als Wirtschaftseinheiten zur Fremdbedarfsdeckung bezeichnet C) Die Unternehmung stellt ein soziales System dar (MenschMensch-System) D) Der Output des Systems Unternehmung besteht aus Waren-, Geld- und Informationsströmen E) Die „Logistik" einer Unternehmung stellt das Teilsystem zur Informationsverarbeitung dar
9) Im Zusammenhang mit dem Gesamtprozeß der Unternehmung gilt: A) Der Gesamtprozeß stellt die relativ dauerhafte Struktur des Systems Unternehmung dar B) Der Unternehmungsprozeß und seine Gliederung wurde insbesondere von Kosiol in den Vordergrund gestellt (Arbeitsprozeß) C) Der Transformationsprozeß tritt in der Input-Phase der Realgüterprozesse auf D) Im Rahmen der Nominalgüterprozesse werden Geldwerte aufgenommen, gespeichert und ausgegeben E) Gegenüber der natürlichen Umwelt (ökologisches System) treten Inputbeziehungen und Outputbeziehungen auf
10) Im Zusammenhang mit der Nutzenmaximierung gilt: A) Der Nutzen von Alternativen kann nur aufgrund von betriebsindividuellen Wertvorstellungen ermittelt werden B) Bei der Optimierung mehrerer Ziele ist eine Zielgewichtung im Hinblick auf den Nutzen erforderlich C) Im Falle der Nutzenmaximierung mit mehreren Zielen liegt ein beschränkt-rationales Verhalten vor D) Die subjektive Bedeutung des Rationalprinzips erstreckt sich auf routinemäßige Entscheidungen des Entscheidungsträgers E) Unter der objektiven Bedeutung des Rationalprinzips versteht man eine verstandesbetonte Alternativenauswahl
ja nein
I
I I
Ix I I I
I I
1 I
x
I I I 1
ja nein
I
I I
Ix I I I
I I
Ix I 1 Ix I 1
ja nein
Ix I I
I
I I
I
I I
1 I 1
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen 11) Im Zusammenhang m. d. finanzw. Gleichgewicht (Gutenberg) gilt:
27
ja
nein
A) Das finanzw. Gleichgewicht stellt eine vom Wirtschaftssystem unabhängige Zielsetzung dar
I
x
I I
B) Das finanzw. Gleichgewicht stellt eine „Nebenbedingung" für alle Entscheidungen dar
1
x
I I
C) Dieses Prinzip erfordert, daß die Summe der Ausgaben je Periode kleiner/gleich der Summe der Einnahmen ist
I
x
I I
D) Die dynam. Liquidität bedeutet die Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Größen der Beständebilanz
I
I I
E) Die statische Liquidität bedeutet die Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Größen eines Perioden-Finanzplanes
12) Im Zusammenhang mit Gewinnbegriffen gilt:
ja
nein
A) Das Rentabilitätsstreben erstreckt sich auf verschiedene absolute Gewinnbegriffe
I
B) Der „pagatorische Gewinn" bedeutet den Gewinn aus den Größen der Finanzbuchhaltung abgeleitet
1
C) Der Kapitalgewinn umfaßt auch Fremdkapitalzinsen
1
x
I I
D) Der kalkulator. Gewinn umfaßt auch die Verzinsung des notwendigen Eigenkapitals
I
x
I I
E) Beim kalkulator. Gewinn ist der „Unternehmerlohn" als Kostenkomponente zu betrachten
I
x
I I
13) Im Zusammenhang mit Risiko-Entscheidungen gilt: A) Die Verlustgefahren einer Betriebsw. werden eingeteilt in allgem. Unternehmerwagnis und kalkulierbare Risiken B) Verlustgefahren beruhen vor allem auf der unvollständigen Information über Entscheidungskonsequenzen C) Bei Risikoentscheidungen hegen objektive Wahrscheinlichkeitsfunktionen für mehrdeutige Erwartungen vor D) Risiko-Entscheidungen stellen Entscheidungen unter Unsicherheit dar E) Eine Alternative A kann gegenüber Alternative B einen höheren Erwartungswert, jedoch eine höhere Verlustwahrscheinlichkeit aufweisen
I I x
1 1
28
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
14) Zusammenhang m. d. Wertschöpfungsprozeß der Unternehmung gilt: A) Der Wertschöpfungsprozeß beruht ausschließlich auf dem realgüterbezogenen Produktionsprozeß B) Beim Wertschöpfungsprozeß werden aus Gütern höherer Ordnung (Inputgüter) Güter niedriger Ordnung (Outputgüter) hergestellt C) Die Wertschöpfung ist eine interessenunabhängige Kennziffer für den Erfolg einer Unternehmung D) Die zu verteilende Wertschöpfung umfaßt auch die Ertragssteuern E) Die zu verteilende Wertschöpfung umfaßt auch Fremdkapitalzinsen
15) Im Zusammenhang m. d. systemtheoretischen Ableitung der Unternehmungsziele gilt: A) Das ökonomische Prinzip verlangt, mit maximalem Aufwand einen maximalen Ertrag zu erwirtschaften B) Die Produktivität stellt eine Quotienten-Maximierung dar C) Das Gewinnziel stellt eine Differenzen-Maximierung dar D) Die Kostenwirtschaftlichkeit stellt eine vom Wirtschaftssystem unabhängige Zielsetzung dar E) die „Unternehmenskultur" stellt ein Ergebnis der präskriptiven Zielforschung dar
16) Im Zusammenhang mit betriebswirtschaftl. Zielbeziehungen gilt: A) Bei Zielkonflikten liegt eine negative Zielelastizität vor B) Bei indifferenten Zielen liegt eine Zielelastizität von 0 vor C) Bei komplementären Zielen liegt die Zielelastizität zwischen 0 und 1 D) Die Einteilung in Haupt- und Nebenziele ist Entscheidungsfeldabhängig E) Die Einteilung in Ober- und Unterziele ist auch Entscheidungsträger-abhängig
ja nein
I
I I
I
I I
Ix I I Ix I I Ix I I
ja nein
I
I 1
1x I 1 I I I Ix I 1 Ix I 1
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
17) Im Zusammenhang mit den abgebildeten Zielfunktionen (Gewinn, Umsatz, Kostenwirtschaftlichkeit) gilt: Zielsystem: E => Max., G => Max., k => Min.
A) Zwischen Gewinn und Umsatz liegt eine komplementäre Zielbeziehung vor B) Zwischen Gewinn und Umsatz liegt ein partieller Zielkonflikt vor C) Zwischen Wirtschaftlichkeit (Stückkosten) und Gewinn hegt eine komplementäre Zielbeziehung vor D) Bei der Gewinnschwelle (Break even point) sind Umsatz und Kosten gleich hoch E) Nahe der Kapazitätsgrenze hegen sinkende Stückkosten vor
18) Die sogenannten Metaentscheidungen ... A) werden durch unternehmerische Entscheidungen beeinflußt B) beeinflussen die unternehmerischen Entscheidungen C) gehören zu den betrieblichen Entscheidungsobjekten D) treten auf in der Suchphase betriebl. Entscheidungen E) werden nach Unternehmungsprozessen gegliedert (z.B. Beschaffung, Fertigung, Absatz)
30
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
19) Nach den wichtigsten Kriterien können die nachstehenden Teilsysteme der Unternehmung abgegrenzt werden: (1) Nach der Ziel-Mittel-Bedeutung: • Zielsystem, d.h. Gesamtheit aller in der Unternehmung verfolgten Ziele • Aktionssystem, d.h. Gesamtheit aller Maßnahmen zur Zielerreichung (2) Nach der Relation der Elemente: • Hierarchisches System, d.h. die Über-AJnterordnungs-Beziehungen in der Unternehmung • Kommunikationssystem, d.h. die Informationsbeziehungen zwischen den Abteilungen der Unternehmnung (3) Nach bestimmten Aktionsobjekten: • Logistisches System, d.h. alle Einrichtungen zur Lagerung und Verteilung der Realgüter • Informationssystem, d.h. alle Einrichtungen zur Erfassung, Speicherung und Verarbeitung von Information
20) Die wichtigsten gesellschaftlichen Umweltbereiche der Unternehmung und die dabei auftretenden Input-Output-Beziehungen sind: (1) Kapitalgeber: • Input:Geld, Betriebsgegenstände, Grundstücke • Output:Rückzahlung von Krediten, Zinsen, Gewinne (2) Personalmarkt: • Input:Arbeitskraft • Output:Arbeitsentgelt (3) Beschaffungsmarkt: • Input:Waren • Output:Geld (4) Absatzmarkt: • Input:Geld • Output: Waren, Dienstleistungen (5) Öffentlichkeit: • Input:Information (Marktbedingungen) • Output:Information (Veröffentlichungspflicht der Bilanz)
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
21) Wenn der Gesamtprozeß der Unternehmung nach Aktionsobjekten gegliedert wird, ergeben sich drei Arten von Prozessen: (1) Realgüterprozeß: Beschaffung der Produktionsfaktoren und Transformation zu Endprodukten (2) Nominalgüterprozeß: Geldwirtschaftliche Prozesse (3) Informationsprozeß: Informationen sind die benötigten Daten für die Prozesse (1) und (2)
22) Die Hauptbedeutungen des Rationalprinzips bestehen darin, daß ein Entscheidungssubjekt seine Handlungen nur aufgrund einer verstandesbetonten Alternativenauswahl vornimmt (subjektive Bedeutung) und daß die Handlungen das logisch nachweisbar bestmögliche Verhalten des Subjekts im Hinblick auf seine verfolgten Ziele darstellen (objektive Bedeutung).
23) Die wichtigsten Ursachen für beschränkt-rationales Verhalten von Entscheidungsträgern sind: • routinemäßiges Verhalten • unvollständige Information • irrational bedingtes Verhalten • gesellschaftlich bedingtes Verhalten
24) Ohne ausreichende flüssige Mittel kann es zu Verzögerungen oder Unterbrechung der Realgüterprozesse kommen. Daher ist die Aufrechterhaltung der Liquidität eine Zielsetzung (Nebenbedingung), die bei allen anderen Zielsetzungen beachtet werden muß.
25) Das finanzwirtschaftliche Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben ist für jede Betriebswirtschaft in jedem Wirtschaftssystem zu beachten. Die Aufrechterhaltung der Liquidität stellt eine entsprechende Zielsetzung der Unternehmung dar eine Nebenbedingung, die bei jeder Entscheidung zu berücksichtigen ist. Zur konkreten Beurteilung der Liquidität werden folgende Maßstäbe angewendet: • statische Liquidität: Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Bestandsgrößen der Bilanz • dynamische Liquidität: Zahlungsfähigkeit abgeleitet aus den Strömungsgrößen der Finanzplanung
31
32
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
26) Folgende verschiedene Ausprägungen des Gewinnbegriffs werden unterschieden: (1) pagatorischer Gewinn: abgeleitet aus Zahlungsvorgängen (2) Kapitalgewinn: Ertrag des gesamten in der Unternehmung investierten Kapitals (3) kalkulatorischer Gewinn: Gewinn aus Sicht der Kostenrechnung
27) Die wichtigsten nicht-monetären Zielsetzungen der Unternehmung sind: • Soziale, ethische Wertvorstellungen • Machtstreben • Streben nach Ansehen und Prestige • Unabhängigkeits- bzw. Vereinigungsstreben • Verbesserungen im Sinne einer humanen Arbeitswelt und besserer Lebensqualität am Arbeitsplatz • Effizienz der Unternehmung für das Gemeinwesen
28) Die Produktivitätsbedingungen zu den drei Elementarfaktoren nach Gutenberg sind: (1) Elementarfaktor Arbeit: • Objektive Bedingungen: Günstige Gestaltung der Arbeitsplätze, Werkhallen und Büros • Subjektive Bedingungen: z.B. Motivation der Mitarbeiter • Entlohnung: Leistungsfördernde Entlohnungsverfahren aufgrund von Verfahren der Arbeits- und Leistungsbewertung (2) Elementarfaktor Betriebsmittel: • Maschinen: Grad der technischen Modernität, der Abnutzungsgrad, die Betriebsfähigkeit (Wartungszustand), zeitliche Auslastung (3) Elementarfaktor Werkstoffe: • möglichst geringe Materialverluste • möglichst viel vereinheitlichtes Material • rationale Energieverwendung
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
29) Die wichtigsten Prinzipien einer rationellen Energieverwendung im Betrieb sind: (1) Verminderung des Nutzenergiebedarfs, z.B. durch energiesparende Gebäudeformen und bessere Wärmedämmung (2) Erhöhung des Wirkungsgrads der Aggregate (3) Energierückgewinnung, z.B. durch Abwärme (4) Nutzung regenerativer Energiequellen, z.B. der Sonnenwärme. 30) Der originäre dispositive Faktor besteht nach Gutenberg aus der Geschäfts- und Betriebsleitung auf den verschiedenen Ebenen des hierarchischen Systems der Unternehmung. Derivative dispositive Faktoren nach Gutenberg sind bestimmte Instrumente, deren sich Führungspersonen bedienen, um Führungsaufgaben zu erfüllen. Zu diesen Instrumenten gehören • Organisation: Generelle Regelung für Aufbau und Abläufe • Planung: Vorausdenkender Entwurf einer betrieblichen Ordnung. 31) Folgende Führungsinstitutionen einer Publikums-AG lassen sich unterscheiden: (1) Interne Führungsinstitution: Vorstand, als oberste interne Führungsinstitution (2) Externe Führungsinstitutionen: Aufsichtsrat und Hauptversammlung 32) Als Entscheidungsdeterminanten gelten in allen vier Phasen des Entscheidungsprozesses nach Heinen, also der Anregungsphase, der Suchphase, der Auswahlphase und der Durchsetzungsphase, das Zielsystem, das Informationssystem und das Sozialsystem. 33) Im Rahmen der Fertigung lassen sich als wichtigste Entscheidungstatbestände folgende finden: • Erzeugnisprogramm: die fertigungsbezogene Zusammensetzung des Produktprogramms, die Entscheidung über Massen-, Sorten-, Serien- oder Auftragsfertigung • Ausstattung mit Potentialfaktoren: Entscheidungen über Art und Menge der eingesetzten Arbeitskräfte und Maschinen • Organisationstypen der Fertigung: Entscheidungen über die Anordnung der Arbeitsplätze im Arbeitsablauf • Optimale Losgröße bei den einzelnen Fertigungsaufträgen • Durchlaufterminierung (Maschinenbelegung).
33
34
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
34) Die wichtigsten Entscheidungstatbestände der Unternehmung während der Umsatzphase sind: • Reorganisationen: grundlegende Neugestaltung der Metaentscheidungen (Zielsystem, Informationssystem, Sozialsystem) • grundsätzliche Änderungsentscheidungen für das Produktprogramm, z.B. Diversifizierung oder Spezialisierung • grundsätzliche Änderungen der Aufbauentscheidungen, z.B. die Rechtsform, die Satzung oder Zusammenschlüsse betreffend.
35) Im Zusammenhang mit den Einzelunternehmen als Rechtsform gilt: A) Die Rechtsform des Einzelkaufmanns ist in der Gewerbeordnung (GewO) geregelt B) Die Firma eines Einzelkaufmanns kann eine Personenfirma oder Sachfirma sein C) Die Firma eines Einzelkaufmanns kann nur bei Vollkaufleuten in das Handelsregister eingetragen werden D) Ein Einzelkaufmann (natürl. Person) haftet für Geschäftsverbindlichkeiten mit seinem Betriebsvermögen und Privatvermögen E) Zur Gründung eines Betriebes als Einzelkaufmann ist die notarielle Beurkundung vorgeschrieben
36) Im Zusammenhang mit der BGB-Gesellschaft als Rechtsform gilt: A) Die Rechtsform der BGB-Gesellschaft ist im Handelsgesetzbuch geregelt B) Für eine BGB-Gesellschaft wird keine Firma im Handelsregister eingetragen C) Für die BGB-Gesellschaft ist kein Mindestkapital vorgeschrieben D) Die Leistungsbefugnis steht grundsätzlich allen Gesellschaftern zu E) Die Gesellschafter haften für die Gesellschaftsschulden nur mit ihrem Kapitalanteil
ja nein
I
I I
I
I I
Ix 1 I Ix I I I
I I
ja nein
1 I I Ix I I Ix I I Ix I I I I I
35
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
37) Im Zusammenhang m. d. stillen Gesellschaft als Rechtsform gilt: A) Die Rechtsform der stillen Gesellschaft ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt B) Die Kapitaleinlage eines stillen Gesellschafters geht in das Vermögen des Geschäftsinhabers über C) Das Rechtsverhältnis einer stillen Gesellschaft tritt nach außen hin nicht in Erscheinung D) Bei der atypischen stillen Gesellschaft ist auch eine Beteiiigung des stillen Gesellschafters an den stillen Reserven vereinbart E) Die stille Gesellschaft hat keine eigene Rechtspersönlichkeit
38) Im Zusammenhang mit der Kommanditgesellschaft gilt: A) Die Rechtsform der KG ist im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt B) Die gesetzlichen Vorschriften über die Gewinnverteilung können durch den Gesellschaftsvertrag abgeändert werden C) Die Geschäftsführungsbefugnis steht grundsätzlich jedem einzelnen Gesellschafter zu D) Die Firma muß den Namen eines Gesellschafters (Vollhafter oder Teilhafter) enthalten E) Die Komplementäre haften für die Gesellschaftsschulden auch mit ihrem Privatvermögen
39) Im Zusammenhang mit der GmbH als Rechtsform gilt: A) Für die Gründung der GmbH ist kein Mindestkapital vorgeschrieben B) Das gezeichnete Kapital der GmbH muß bei der Gründung vollständig einbezahlt werden C) Die GmbH stellt keine eigene Rechtspersönlichkeit dar D) Die mittelgroßen und großen GmbH haben strenge Vorschriften zur Bilanzprüfung und Offenlegung zu beachten E) Bei allen GmbH ab einer bestimmten Betriebsgröße (Anzahl der Arbeitnehmer) ist ein Aufsichtsrat vorgeschrieben
ja
nein
1 I 1 1
x
I I
1
x
I I
Ix I I Ix I I
ja
nein
Ix I I 1
x
I
I I I I
1 I I Ix 1 I
ja
nein
I
I 1
I
I 1
I I 1 Ix I 1 1
x
I 1
36
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
40) Im Zusammenhang mit der Genossenschaft als Rechtsform
gilt:
ja nein
A ) Die Genossenschaft stellt eine Gesellschaft mit nicht-geschlossener Mitgliedzahl dar B) Grundzweck der Gesellschaft ist die Förderung der Mitglieder durch gemeinsamen Geschäftsbetrieb
Ix I 1
C) Die Genossenschaft stellt keine eigene Rechtspersönlichkeit dar D) Die Geschäftsführung der Genossenschaft erfolgt durch die Generalversammlung
I
I I
I
I I
E ) Im Geschäftsleben wird der Rechtsform-Zusatz mit „eG" abgekürzt
Ix I I
Ix I I
41) Im Zusammenhang mit den Rechtsformen der Unternehmen gilt:
ja nein
A ) Die GmbH & Co. K G stellt eine Kapitalgesellschaft dar
1 I I
B) Eine GmbH kann von einer einzigen Person gegründet werden
Ix I 1
C) Bei Bauherren-Modellen (BGB-Gesellschaft) wird häufig Bruchteilseigentum vereinbart D) Bei der BGB-Gesellschaft haften alle Gesellschafter Personlieh und unbeschränkt
Ix I I
E ) Eine Unterbeteiligung erstreckt sich in der Regel auch auf den Liquidationserlös der Hauptbeteiligung
Ix I I Ix I I
42) Im Zusammenhang mit der Mitbestimmung als Rechtsformkriterium gilt:
ja nein
A ) Die Montanmitbestimmung stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
Ix I 1
B ) Die Mitbestimmung bei Großunternehmen (MitbestG) stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
1
C) Die Mitbestimmung nach dem Betriebsverfassungsgesetz stellt eine sog. paritätische Mitbestimmung dar
I
D) Der Arbeitsdirektor bei der Mitbestimmung für Großunternehmen stellt ein gleichberecht. Mitglied des Vorstands dar
Ix I 1
E ) Die Mitbestimmung für Großunternehmen gilt für Unternehmen aller Rechtsformen bei Erreichen bestimmter Größenkriterien
I
x
I 1 I 1
I 1
37
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
43) Im Zusammenhang mit der Besteuerung als Rechtsform-Kriterium gilt: A) Die Vergütung für Geschäftsführung stellt beim Komplementär Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit dar (Gehalt) B) Der Gewinnanteil eines GmbH-Gesellschafters muß von ihm als Einkünfte aus Gewerbebetrieb versteuert werden C) Eine KG kann unter ihrem Namen Grundstücke erwerben und muß hierfür Grundsteuer bezahlen D) Die bei ausgeschütteten Gewinnen von der AG bezahlte Körperschaftssteuer können die Aktionäre auf ihre Einkommensteuer anrechnen
44) Zu den charakteristischen Merkmalen der Rechtsform Einzelkaufmann gehören: • Gründung ist formlos möglich • Firma ist Personenfirma • Eintragung ins Handelsregister (bei Vollkaufleuten) • unbeschränkte Haftung des Einzelkaufmanns für Verbindlichkeiten der Firma.
45) Für eine Einmanngesellschaft kommen folgende Möglichkeiten in Betracht: (1) Einmann-GmbH (2) Einmann-AG (3) Einmann-GmbH & Co. KG. zu (1) Nach § 1 des neuen GmbHG kann eine GmbH von vornherein durch eine einzelne Person gegründet werden. zu (2) Eine AG kann nach geltendem Recht nicht von einer Person gegründet werden. Diese Rechtsform ist nur möglich durch Gründung mit der vorgeschriebenen Anzahl von Gesellschaftern und durch spätere Vereinigung aller Anteile in einer Hand.
ja
nein
I
1 1
I
I I
I* I I Ix I I
38
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
46) Gemeinsamkeiten von OHG und KG: • Personengesellschaft • Träger sind mindestens zwei Personen • keine eigene Rechtspersönlichkeit • Eigenfinanzierung durch Privateinlagen / Selbstfinanzierung • Fremdfinanzierung entsprechend der Kreditwürdigkeit • Rechnungslegung: Handelsbücher nach HGB, Publizitätspflicht bei Großunternehmen nach PublG • Betriebssteuern: Gewerbesteuer, Grundsteuer • Privatsteuern der Anteilseigner: Einkommensteuer, Vermögenssteuer. Unterschiede zwischen OHG und KG: • Träger unterteilen sich bei der KG in Vollhafter und Teilhafter • Geschäftsführung: bei OHG grundsätzlich Einzelgeschäftsführung aller Gesellschafter, bei der KG nur bei Vollhaftern • Haftung: bei OHG unbeschränkte gesamtschuldnerische Haftung aller Gesellschafter, bei KG unbeschränkte Haftung der Vollhafter und Haftung der Teilhafter in Höhe der Einlagen • Gewinnverteilung: bei OHG 4% Einlagenverzinsung und Restverteilung nach Köpfen, bei der KG 4% Einlagenverzinsung und der Rest in einem angemessenem Verhältnis.
47) Die wichtigsten Rechtsmerkmale der BGB-Gesellschaft sind: • Gegenseitige Verpflichtung mehrerer Personen, die Erreichung eines gemeinsamen Zwecks zu fördern • keine Firma, daher auch keine Eintragung ins Handelsregister • persönliche und unbeschränkte Haftung der Gesellschafter • Geschäftsführungsbefugnis und Vertretungsmacht stehen allen Gesellschaftern zu.
48) Die in der Praxis wichtigsten atypischen Formen der BGBGesellschaft sind: • Außengesellschaft ohne Gesamthandsvermögen (Bruchteilseigentum wie z.B. bei Bauherrenmodellen) • Reine Innengesellschaften (der für die Gesellschaft Handelnde tritt nach außen im eigenen Namen auf, handelt jedoch im Innenverhältnis auf Rechnung der Gesellschaft) • Unterbeteiligung: Der Unterbeteiligte beteiligt sich nicht direkt an einer Gesellschaft, sondern nur an der Beteiligung eines vorhandenen Gesellschafters.
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
49) Die typischen Rechtsmerkmale der GmbH sind: • eigene Rechtspersönlichkeit zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck • Haftung der Gesellschaft nur mit dem Gesellschaftsvermögen, Haftung der Gesellschafter nur mit den Stammeinlagen • Mindeststammkapital 25000 € , davon mindestens 25% einbezahlt • Organe: Gesellschafterversammlung, Geschäftsführer • Errichtung einer Einmann-GmbH durch einen einzigen Gründer möglich • strenge Vorschriften des HGB bei Rechnungslegung, ebenso Prüfungs- und Publizitätspflicht • Obligatorischer Aufsichtsrat bei mehr als 500 Arbeitnehmern gemäß BetrVG und bei mehr als 2000 gemäß MitbestG bzw. bei GmbH im Montanbereich gem. MontanMitbestG. 50) Die typischen Rechtsmerkmale der AG sind: • Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit • Haftung gegenüber den Gläubigern nur mit dem Gesellschaftsvermögen • Festes Grundkapital, in Aktien zerlegt • Umfangreiche Gründungsvorschriften • Organe: Hauptversammlung, Aufsichtsrat und Vorstand. 51) Die wichtigsten Arten von Aktien und deren Bedeutung in der Praxis sind: • Inhaberaktien / Namensaktien • Nennwertaktien / Quotenaktien • Stammaktien / Junge Aktien (Stammaktionäre besitzen Bezugsrecht) • Gratisaktien (entstehen durch Umwandlung von offenen Rücklagen in Grundkapital) • Vorzugsaktien (häufig stimmrechtslos, dafür finanzielle Anreize). 52) Die Organe der AG sind: • Hauptversammlung: Beschlußfassung im allgemeinen mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen • Aufsichtsrat: Zusammensetzung und Willensbildung ist in den verschiedenen Mitbestimmungsgesetzen geregelt • Vorstand: Ein Mitglied oder mehrere Mitglieder. Zusammensetzung und Willensbildung ist in den Mitbestimmungsgesetzen geregelt.
40
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
53) Die wesentlichen Rechtsmerkmale der KGaA sind: • Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit • mindestens ein persönlich haftender Gesellschafter • die übrigen Gesellschafter sind an dem in Aktien zerlegten Grundkapital beteiligt ohne persönliche Haftung für die Gesellschaftsschulden.
54) Die wichtigsten Rechtsvorschriften zur Sicherung des Gläubiger- bzw. Aktionärsschutzes bei der AG sind: • bei Aktienausgabe Prospektpflicht und -haftung der emittierenden AG sowie des Emissionskonsortiums • Börsenzulassung nur nach streng geregeltem Zulassungsverfahren • gesetzliche Pflicht zur Bildung von Rücklagen • umfangreiche Vorschriften über Rechnungslegung, Prüfung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer sowie Veröffentlichung des geprüften Jahresabschlusses • Kapitalveränderungen nur nach gesetzlich geregelten Verfahren • Durchgriffshaftung der echten Gläubiger auf den Alleingesellschafter bei einer Einmann-AG.
55) Die wesentlichen Rechtsmerkmale der Genossenschaft sind: • Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit und mit nicht geschlossener Mitgliederzahl • Förderungsauftrag: Förderung der Mitglieder durch gemeinsamen Geschäftsbetrieb • Namentlich genannte Genossenschaftszwecke in § 1 GenG • Organe: Generalversammlung, Aufsichtsrat, Vorstand • Umfangreiche Gläubigerschutzvorschriften.
56) Vorteile der Rechtsform GmbH & Co. KG: • Risikobeschränkung • Erleichterung von Nachfolgeproblemen • Möglichkeiten zur Beeinflussung der Gewinnbesteuerung. Nachteile der Rechtsform GmbH & Co. KG: • strenge Rechnungslegungsvorschriften • erhöhter Gründungsaufwand, da zwei Gesellschaftsverträge nötig.
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
57) Die Grundformen der Betriebsaufspaltung sind: (1) Besitzpersonengesellschaft - Betriebskapitalgesellschaft: Das Anlagevermögen verbleibt im Eigentum der Personengesellschaft, die mit der Betriebskapitalgesellschaft einen Pachtvertrag abschließt. Die Funktion von Produktion und Vertrieb wird von der Betriebskapitalgesellschaft übernommen. (2) Produktionspersonengesellschaft - Vertriebskapitalgesellschaft: Alle Funktionen der Anlagenverwaltung und Produktion werden von der Personengesellschaft übernommen, welche die Produkte zu Verrechnungspreisen an die Vertriebskapitalgesellschaft verkauft. Die Vertriebsfunktion wird von der Kapitalgesellschaft übernommen. (3) Mehrfache Betriebsaufspaltung: Der Betrieb wird in drei oder mehrere Funktionen mit jeweils eigener Rechtsform aufgespalten. (4) Umgekehrte Betriebsaufspaltung: Aus einer bestehenden Kapitalgesellschaft werden Funktionen auf eine neu zu gründende Personengesellschaft übertragen. (5) Unechte Betriebsaufspaltung: Zwei zunächst selbständige Unternehmen werden durch spätere Funktionsteilung in eine Betriebsaufspaltung überführt. (6) Mitunternehmerische Betriebsaufspaltung: Betriebsaufspaltung in zwei oder mehrere Personengesellschaften.
58) Für eine Rechtsform-Entscheidung sind die wichtigsten außersteuerlichen Auswahlkriterien: (1) Gründungserfordernisse / Firmierung (2) Führungsmacht (3) Haftung der Gesellschafter (4) Eigen- und Fremdfinanzierung (5) Gewinn- und Verlustbeteiligung, Entnahmerecht (6) Publizitätsvorschriften (7) Persönliche Unternehmermotive • Unternehmenskontinuität / Nachfolgeregelung • Familienversorgung / Fehlen von Nachfolgern • Realisation ideeller Unternehmermotive / Mitarbeiterbeteiligung
42
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
59) Die Steuerbelastung der einzelnen Gesellschaftsformen bei den wichtigsten Betriebssteuern ist wie folgt: (1) Gewerbeertragssteuer Steuerbemessungsfaktor: Gewerbeertrag (= Gewinn aus Gewerbebetrieb + Hinzurechnungen 4- Kürzungen) • Personengesellschaften: zum Gewinn aus Gewerbebetrieb gehören der Steuerbilanzgewinn und sämtliche Sondervergütungen der Gesellschaft an die Gesellschafter (dadurch höhere Steuerbelastung trotz Freibetrages für Personengesellschaften als Kapitalgesellschaften) • Kapitalgesellschaften: bei Gewinnermittlung können Gehälter, Pensionsrückstellungen für Gesellschafter, Darlehenszinsen und Mietzahlungen steuermindernd abgesetzt werden (2) Körperschaftsteuer • Personengesellschaften: keine Körperschaftsteuerpflicht • Kapitalgesellschaften: einheitlich 25% auf thesaurierte und ausgeschüttete Gewinne; „Halbeinkünfteverfahren" bei der ESt der Anteilseigner für ausgeschüttete Gewinne. (3) Kapitalertragssteuer Für die an die Gesellschafter auszuschüttenden Gewinne hat die Kapitalgesellschaft die KapESt einzubehalten und abzuführen. Die Gesellschafter können die KapESt bei der ESt in Anrechnung bringen.
60) Die laufende Steuerbelastung der Gesellschafter bei den einzelnen Gesellschaftsformen verhält sich wie folgt: (1) Einkommensteuer • Personengesellschaften, atypische Stille Gesellschaft: Einheitsprinzip (Einheit zwischen Gesellschaft und Gesellschafter), daraus folgt, daß alle Sondervergütungen zwischen Gesellschaft und Gesellschafter als Entnahmen betrachtet werden; Feststellungsprinzip (Gewinne sind dann zu versteuern, wenn sie als realisiert angesehen werden) • Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, typische stille Gesellschaft: Trennungsprinzip (Trennung zwischen Gesellschaft und Gesellschafter), also keine Betrachtung der Sondervergütungen als Entnahmen (Besteuerung als jeweilige Einkommensart); Zuflußprinzip (Einkünfte sind dann zu versteuern, wenn sie zugeflossen sind); Einschränkungen: Uberhöhte Sondervergütungen können als verdeckte Gewinnausschüttung betrachtet werden; kein Verlustausgleich mit anderen positiven Einkünften.
43
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
61) Die wichtigsten Gesichtspunkte der laufenden Steuerbelastung im Vergleich von Personen- und Kapitalgesellschaften sind: (1) Personengesellschaften: • bei nicht ausgeschütteten Gewinnen zumeist höherer Steuersatz bei der ESt als bei der KSt • möglicher Verlustausgleich der Gesellschafter mit anderen Einkunftsarten • Freibetrag bei der Gewerbesteuer (2) Kapitalgesellschaften: • Besteuerung der Gewinne beim Gesellschafter erst bei Zufluß • Sondervergütungen als verschiedene Einkunftsarten
62) Im Zusammenhang mit den verschiedenen Standortmodellen gilt: A) Das Steiner-Weber-Modell stellt eine räumlich diskrete Standort-Optimierimg dar B) Nach dem Steiner-Weber-Modell sind insbes. die Transportkosten für industrielle Standorte von Bedeutung C) Die Standortoptimierung nach Transportkostenalgorithmen (lineare Programmierung) stellt ein Partialmodell dar D) „Risikoprofile" für Standortalternativen stellen deterministisehe Standortmodelle dar E) Das Steiner-Weber-Modell stellt eine stochastische StandortOptimierung dar
ja
nein
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
63) Im Zusammenhang m. d. Transportmodell d. lin. Optim. gilt: A) Das Transportmodell ermöglicht die simultane Optimierung mehrerer Standorte B) Das Transportmodell stellt ein gewinnorientiertes Standortmodell dar C) Das Transportmodell wurde ursprünglich zur Transportoptimierung bei gegebenen Standorten entwickelt D) Das Transportmodell der linearen Programmierung stellt eine räumlich-kontinuierliche Standortoptimierung dar E) Zu den Erweiterungen des Transportmodells gehören mehrstufige Produktions- und Transportprozesse
64) Im Zusammenhang mit dem Standortmodell nach Hansmann gilt: A) Das Standortmodell nach Hansmann stellt ein kostenorientiertes Modell dar (Zielfunktion) B) Das Grundmodell von Hansmann umfaßt mehrere Standorte und Mehrprodukt-Unternehmen C) Das Standortmodell nach Hansmann enthält Binärvariable (Werte 0 oder 1) D) Im Standortmodell nach Hansmann sind Absatz-Höchstmengen auf den Teilmärkten vorgesehen E) Zu den Erweiterungen des Grundmodells gehören auch unterschiedliche Steuerbedingungen (Hebesätze) der Gemeinden
65) Die zwei Ebenen des Standort-Begriffes sind: (1) Standort für Betriebe im Ganzen • nationaler Standort • regionaler Standort • kommunaler Standort • lokaler Standort (2) Innerbetrieblicher Standort • Standort einzelner Gebäude und Anlagen innerhalb des Betriebskomplexes • Standort einzelner Arbeitsplätze und Einrichtungen innerhalb eines Gebäudes.
ja nein
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ja nein
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II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
66) Die wichtigsten gütereinsatzbedingten Standortfaktoren nach Behrens sind: (1) Beschaffungskontakte Wirtschaftsbehörden, Arbeitsvermittlung, Ausstellungen usw. (2 Betriebsraum Quantität der verfügbaren unbebauten bzw. bebauten Grundstücke, die Erwerbs- und Erschließungskosten dieser Grundstücke sowie die Bebaubarkeit für betriebliche Zwecke (3) Anlagegüter (4) Arbeitskräftepotential (5) Fremddienste (6) Material, Werkstoffe (7) Finanzierungsmöglichkeiten (8) Leistungen der Gebietskörperschaft Infrastruktur, Wirtschaftförderungsmaßnahmen, kommunale Steuerbedingungen (9) Transformationsbedingte Standortfaktoren geologische und klimatische Verhältnisse des Standorts.
67) Die wichtigsten absatzbedingten Standortfaktoren sind: (1) Absatzpotential Bedarf, Kaufkraft, Konkurrenz, Absatzhilfen (2) Absatzkontakte Absatzfördernde Einrichtungen wie Messen, Börsen usw.
68) Folgende Verfahren zur Bewertung von Standort- Alternativen sind für die Praxis wichtig: (1) Punktbewertung (REFA-System) Rangreihen- oder Stufenwertzahl-Verfahren (2) Polaritätsprofile diejenige Alternative mit dem größten Ähnlichkeitsindex zwischen Anforderungsprofil und Bedingungsprofil ist am günstigsten (3) Standortkalkulation Vergleich der standortabhängigen Kosten (4) ROI-Methode Retura-On-Investment der Alternativen wird verglichen (5) Standortanalyse und -prognose Standort-Datenbanken, Checklisten (Bewertungskarten)
46
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
69) Nach den wichtigsten Einteilungskriterien ergeben sich folgende Typen von Standortmodellen: (1) Nach der zugrundegelegten Zielfunktion • Kostenorientierte Standortmodelle • Gewinnorientierte Standortmodelle (2) Nach der Flächenhomogenität • Kontinuierliche Standortmodelle • Räumlich-diskrete Modelle (3) Nach dem betrieblichen Funktionsbereich • Modelle für Verarbeitungszentren • Modelle für Lagerhaussysteme • Modelle für Verkaufsstellennetze (4) Nach dem Sicherheitssgrad der Informationen • Deterministische Standortmodelle • Stochastische Standortmodelle • Spieltheoretische Modelle (5) Nach dem Optimierungsumfang • Partialmodelle • Totalmodelle.
70) Das Grundmodell der kontinuierlichen Standortoptimierung beinhaltet folgendes: In einem Koordinatennetz sind die m Punkte Aj (xj/yj) als Abnehmer-Standort bzw. Bezugsquellenorte mit ihren jeweiligen Koordinaten Xj und yj und mit der jeweiligen nach Aj bzw. von Aj zu transportierenden Gütermenge mj eingetragen. Gesucht ist der Produktionsstandort P0 (xo/yo), bei welchem die Transportkosten in diesem Netz minimal sind. Aus realistischen Gründen ist es erforderlich, in Standortmodellen nicht die Luftlinienentfernungen zu berücksichtigen, sondern die effektiven Entfernungen aufgrund des Verkehrsnetzes. Hierzu müssen alle Knoten des Verkehrsnetzes in das Modell aufgenommen werden.
47
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
71) Diese Modelle dienen dazu, den kostenminimalen Transportplan zwischen den n Produktionsstandorten P; und den m Abnehmerstandorten Aj zu ermitteln, wobei die Kapazitäten aj der Produktionsstätten sowie die Abnahmemengen bj der Abnehmer vorgegeben sind, ebenso wie die Einheits-Transportkosten Cy. Nachfolgende Modellerweiterungen wurden entwickelt: • unterschiedliche Produkte • Gesamtkapazität der Produktionsstätten < > Gesamtbedarf der Abnehmerstandorte • Mehrstufige Produktionsprozesse • Mehrstufige Transportprozesse • Zusätzliche Kostenarten: Arbeitskosten, Materialkosten, Energiekosten, Kostensteuern
72) Die wichtigsten Nebenbedingungen beim Modell der Standortoptimierung nach Hansmann sind: (1) (2 (3) (4) (5) (6)
Absatzbedingungen Kapazitätsbedingungen Materialbeschaffungsbedingungen Arbeitskräfte-Beschaffungsbedingungen Finanzierungsbedingungen Beziehungen zwischen Produktions- und Absatzbereich
73) Im Zusammenhang mit den verschiedenen Zusammenschlußformen gilt:
ja
nein
A) Konzentrationsformen bedeuten den Verlust der rechtlichen und wirtschaftlichen Selbständigkeit der Zusammenschlußparteien
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B) Konzentrationsformen werden im Kartellrecht als Zusammenschlüsse bezeichnet
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C) Die Kooperation stellt die stärkste Form konzentrativer Zusammenschlüsse dar
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D) Zusammenschlüsse bedeuten die vollständige Integration von Unternehmensprozessen durch zuvor selbständige Unternehmen
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E) Konglomerate Zusammenschlüsse erstrecken sich auf Unternehmen verschiedenster Wirtschaftszweige
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48
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
74) Im Zusammenhang mit den wettbewerbsrechtl. Einschränkungen gilt: A) Das Kartellverbot gem. § 1 GWB erfaßt alle vertikalen Verträge oder Beschlüsse zum Zwecke der Wettbewerbsbeschränkung B) Kartelle stellen vertragliche Abmachungen zwischen Unternehmen verschied. Wirtschaftszweige zur Wettbewerbsbeschränkung dar C) Als Ausnahmen vom allgemeinen Kartellverbot sind bestimmte Freistellungsverfahren vorgesehen D) Preis- und Konditionenbindungen der 2. Hand sind nur in Ausnahmefällen zugelassen (z.B. Verlagserzeugnisse) E) Nach dem EWG-Vertrag gilt für grenzüberschreitende Wettbewerbsbeschränkungen (z.B. Kartelle) das Verbotsprinzip 75) Im Zusammenhang mit den Konzentrationsformen gilt: A) Konzentrative Zusammenschlüsse werden als Folge des „externen Wachstums" von Unternehmen bezeichnet B) Zur Messung der volkswirtschaftl. Konzentration in bestimmten Wirtschaftszweigen werden statistische Kennziffern verwendet C) Konzentrative Zusammenschlüsse bedeuten, daß die zusammengeschlossenen Firmen zu einer Gesellschaft vereinigt werden D) Konzentrative Zusammenschlüsse erfordern, daß die Mitglieder ein vertraglich gesichertes Kündigungsrecht besitzen E) Durch konzentrative Zusammenschlüsse werden die Eigentumsverhältnisse der Zusammenschlußpartner meist verändert 76) Im Zusammenhang mit dem Konzernbegriff gilt: A) Der Konzernbegriff erfordert insbesondere die einheitliche Leitung mehrerer Unternehmen B) Konzerne können auch durch Personengleichheit in den Führungsorganen mehrerer Unternehmen entstehen C) Konzerngesellschaften, welche die Produktionsstätten des Konzerns enthalten, werden als „Holdings" bezeichnet D) Gleichordnungskonzerne sind nicht zur Konzern-Rechnungslegung, -Offenlegung und -Prüfung verpflichtet E) Faktische Konzerne entstehen durch organschaftliche Unternehmensverträge (z.B. Gewinnabführungsvertrag)
49
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
77) Im Zusammenhang mit den Kooperationsformen gilt: A) Die Kooperation wird von manchen Autoren als „Gegenkonzentration" bezeichnet B) Der Begriff des Gemeinschaftsunternehmens bedeutet, daß an einer Konzern-Tochtergesellschaft mehrere Mutterunternehmen beteiligt sind C) Durch das Konsortium (z.B. Emissionskonsortium) soll d. Fusion zweier o. mehrerer Aktiengesellschaften vorbereitet werden D) Gewinngemeinschaften (z.B. für den Export) stellen eine Kooperation rechtlich und wirtschaftlich selbständig bleibender Unternehmer dar
78) Im Zusammenhang mit den Wirtschaftsverbänden gilt: A) Wirtschaftsverbände stellen Zusammenschlüsse von Unternehmen zur mittelbaren Förderung ihrer Betriebe dar B) Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ist die Spitzenorganisation der industriellen Wirtschafts-Fachverbände C) Die „Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels" stellt die Spitzenorganisation aller Arbeitgeber dieses Wirtschaftszweiges dar D) Die Industrie- u. Handelskammern stellen öffentlich-rechtliehe Körperschaften für eine bestimmte Wirtschaftsregion dar E) Die Handwerker-Innungen stellen Zusammenschlüsse aller Arbeitgeber eines bestimmten Handwerkes dar
79) Im Zusammenhang mit den verbundenen Unternehmen gem. AktG gilt: A) Im Falle einer Mehrheitsbeteiligung besteht eine widerlegbare Vermutung für ein Abhängigkeitsverhältnis B) Im Falle eines Abhängigkeitsverhältnisses besteht die unwiderlegbare Fiktion des Unterordnungskonzerns C) Im Falle von zwei wechselseitigen Mehrheitsbeteiligungen heben sich die beherrschenden Einflüsse auf D) Im Falle von zwei wechselseitigen Mehrheitsbeteiligungen bestehen zwei Abhängigkeitsverhältnisse E) Im Falle eines Beherrschungsvertrages besteht ein Unterordungskonzern
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Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
80) Im Zusammenhang mit Verschmelzungen (Fusionen) gilt: A) Im Falle der Verschmelzung erfolgt eine Vermögensübertragung durch Gesamtrechtsnachfolge B) Im Falle einer formwechselnden Umwandlung erfolgt keine Vermögensübertragung C) Im Falle einer übertragenden Umwandlung ist eine Gesamtrechtsnachfolge möglich D) Bei der Verschmelzung durch Aufnahme erlischt die rechtliehe Selbständigkeit der beiden Zusammenschlußpartner E) Bei der Verschmelzung durch Neubildung erhalten die Zusammenschlußpartner Anteile des neuen Unternehmens
81) Im Zusammenhang mit den Kartellregelungen des GWB gilt: A) Strukturkrisenkartelle sind bei nachhaltiger Änderung der Nachfrage in einem Wirtschaftszweig zulässig, aber anmeldepflichtig B) Zur Förderung des Gemeinwohls können Kartelle v. Bundeskartellamt genehmigt werden (z.B. Selbstbeschränkungsabkommen) C) Preiskartelle (z.B. Mindestpreiskartelle) sind unzulässig und können auch nicht vom Bundeskartellamt erlaubt werden D) Normenkartelle (z.B. Papierformate) sind nicht erlaubnispflichtig, jedoch anmeldepflichtig E) Arbeitsgemeinschaften zur Abwicklung von Großaufträgen im Bauwesen stellen verbotene Kartelle dar (Submissionskartelle)
82) Folgende Entscheidungstatbestände sind bei der Bildung eines Zusammenschlusses zu gestalten: (1 Zusammenschluß an sich (2) Zusammenschlußform • Kooperation • Konzentration (3) Wahl der Zusammenschlußpartner (4) Vertragsgestaltung (5) Neu-Organisation
ja nein
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II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
83) Die wichtigsten Zusammenschlußvorteile bei Teilprozessen der Unternehmung sind: (1) Beschaffung • Gemeinschaftseinkauf • Gemeinsame Lagerhaltung • Gemeinsame Materialprüfung, Qualitätskontrolle • Gemeinsame Beschaffungsmarktforschung • Gemeinschaftsimport (2) Fertigung • Gemeinsame Forschung und Entwicklung • Gemeinsame Nutzung v. Produktionsanlagen (Kostendegression) • Mechanisierung, Automation • Normung, Typung • Spezialisierung (3) Absatz • Gemeinsame Verkaufsorganisation • Gemeinsame Werbung, Handelsmarken • Güte- und Warenzeichengemeinschaft • Gemeinsame Preispolitik • Allgemeine Verbesserung der Marktstellung • Franchise-Systeme • Gemeinsame Marktanalyse und -beobachtung • Gemeinsamer Export (4) Finanzierung • Stärkung der Eigenkapitalbasis • Verbesserte Möglichkeiten der Fremdkapitalaufnahme (5) Investition • Kapazitätserweiterung • Kapitalanlage, Risikostreuung (6) Führungs- und Informationsprozeß • Verbreiterung des Führungspotentials • Effizientes Management • Erweiterter Einflußbereich • Rationalisierung im Rechnungswesen • EDV-Anwendung von Management-Informations-Systemen • Verbesserte Informationsgewinnung, Erfahrungsaustausch.
51
52
Erster Teil: Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre
84) Nach den wichtigsten Einteilungskriterien ergeben sich folgende Arten von Unternehmenszusammenschlüssen: (1) Horizontale Zusammenschlüsse (2) Vertikale Zusammenschlüsse • Rückwärtsintegration • Vorwärtsintegration (3) Diagonale Zusammenschlüsse • Konglomerate Zusammenschlüsse • Diversifizierende Zusammenschlüsse
85) Bei konzentrativen und kooperativen Zusammenschlüssen sind folgende wettbewerbsrechtliche Einschränkungen zu beachten: (1) Hauptprinzipien • Anzeigepflicht • Anmeldepflicht • Untersagung / Zwangsentflechtung (2) Kartellverbot • Anmeldepflichtige Kartelle • Erlaubnispflichtige Kartelle (3)Verbot vertikaler Wettbewerbsbeschränkungen • Preis- und Konditionenbindungen • Weitere Drittbindungen gemäß § 18 GWB • Wettbewerbsbeschränkende Abreden in Verträgen über gewerbliche Schutzrechte oder ähnliche Leistungen (4) Abstimmungsverbot gemäß § 25 GWB (5) Verbot bestimmter einseitiger Maßnahmen gemäß § 25 GWB (6) Empfehlungsverbot gemäß § 38 GWB
86 Die Merkmale der konzentrativen Zusammenschlußform sind: (1) Entstehung einer einheitlich gelenkten Wirtschaftseinheit (2) Verlust der wirtschaftlichen Selbständigkeit bei den der einheitlichen Lenkung unterworfenen Unternehmen (3) Verlust der rechtlichen Selbständigkeit • kein Verlust bei Verbundenen Unternehmen • Verlust bei einem Teil der Zusammenschlußpartner (Fusion) • Verlust bei allen Zusammenschlußpartnern (Fusion durch Neubildung)
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
87) Die wichtigsten Beziehungen zwischen den Formen Verbundener Unternehmen anhand des Aktiengesetzes sind: (1) Mehrheitsbeteiligung, Mehrheitsbesitz • durch Anteile • durch Stimmrecht (2) Abhängige herrschende Unternehmen • wegen Mehrheitsbeteiligung • ohne Mehrheitsbeteiligung (z.B. Personengleichheit) (3) Konzernunternehmen • Unterordnungskonzern (Eingegliederte Unternehmen) • Gleichordnungskonzern (z.B. Leitung d. natürliche Person) (4) Wechselseitig beteiligte Unternehmen • Einfache Beteiligung • Mehrheitsbeteiligung bei einem Unternehmen • Mehrheitsbeteiligung bei beiden Unternehmen (wechselseitig) (5) Vertragsteile eines Unternehmensvertrages • Organschaftliche Unternehmensverträge • Beherrschungsvertrag • Gewinnabführungsvertrag • Geschäftsführungsvertrag • Schuldrechtliche Unternehmensverträge • Gewinngemeinschaft • Teilgewinnabführungsvertrag • Betriebsüberlassungsvertrag. 88) Die wichtigsten Beteiligungsstufen im Hinblick auf Abstimmungen sind: • Anteil
Cinderellas Problemprodukte fr ©
niedrig
Starprodukte
O Cashprodukte
-o
Schrott niedrig
A: B: C: D: E: F:
hoch
Relativer Marktanteil
Wachstumsstrategie, Offensive Haltestrategie, Investition Schrumpfungsstrategie, Desinvestition Haltestrategie, Abschöpfung Haltestrategie, Investition Haltestrategie, Investition
111) Die Faktoren Marktattraktivität bzw. Wettbewerbsvorteile werden jeweils durch ein Bündel von Erfolgspotentialen bestimmt und stellen damit mehrdimensionale Größen dar. Die beiden Achsen erfahren eine feinere Untergliederung. Damit ist eine differenziertere Zuordnung der SGE mit spezifischerer Entwicklung von Strategien möglich. 112) Verrichtungsprinzip, Objektprinzip, Einlinienprinzip, Mehrlinienprinzip.
104
Zweiter Teil: Unternehmensführung
113) a) Funktionalorganisation, Spartenorganisation, Matrixorganisation b)
Stab (s)
F3
Funktionen (F)
Funktionalorganisation mit Einfachunterstellung
Zentralabteilungen (Z)
Sparten (S)
Spartenorganisation mit Einfachunterstellung
(Fl Funktion
F3
(0) Objekte
- 01
o—
- 02
Q— £
u
03
?—r-T" fuiktionsorientiert
Matrixorganisation
II. Lösungen
105
^ x U m f a n g der KostenVerrechnung Inhalt der Kosten
115)
Vollkostenrechnung VKR
Teilkostenrechnung TKR
Istkosten IK
V K R mit IK
T K R mit IK
Normalkosten NK
V K R mit NK
T K R mit NK
Plankosten PK
V K R mit PK
T K R mit PK
K K X IBG BPG
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JBG
BRCnmhpJ nuiRiLi»
- Kosten - Beschäftigung - Istbeschäftigung - Basisplanbeschäftigungsgrad VPK - V e r r e c h n e t e Plankosten SK - S o l l k o s t e n BPK " Basisplankosten I R „ ietkosten KIK - Kontrollfähige Istkosten GAW - Gesamtabweichung VAW - Verbrauchsabweichung BAU - B e s c h ä f t i g u n g s a b weichung PAW - Preisabweichung MAW - Mengenabweichung
BPG
Kostenverhältnisse bei einer flexiblen Vollplankostenrechnung
106
Zweiter Teil: Unternehmensführung
116) a) Die Vereinbarung der Ziele durch Beteiligung der Mitarbeiter, die für die Zielerreichung verantwortlich sind, wirkt motivierend auf die Leistungsbereitschaft und das Verantwortungsbewußtsein und führt zu einer stärkeren Identifikation mit den Unternehmenszielen.
Zielsystem
107
II. Lösungen
117) Führungsstile beschreiben die Art und Weise der Ausübung der Führungsfunktionen und werden durch das Verhalten der Führungskräfte zum Ausdruck gebracht. 118) Als wesentliche Gestaltungsfelder eines Führungsstils gelten der Führungsinhalt, der Führungsumfang und die Führungsorganisation.
119) Aufgabenorientierte Führung
Führungsinhalt
Führungsumfang
X
Formale Führung
X
Kooperative Führung
X
Informale Führung Personenorientierte Führung Autoritäte Führung
Führungsorganisation
X X X
120) Die traditionellen Führungsstile sind durch eine imperative, d.h. befehlende Willensdurchsetzung gekennzeichnet, die auf der Grundlage einer einseitigen Willensbildung und Willenssicherung durch die Führungskraft erfolgt. Es handelt sich generell um singulare Führungsformen, d.h. die Führung wird durch eine Person gegenüber mehreren Geführten wahrgenommen. Die modernen Führungsstile zeichnen sich durch eine konsultative, d.h. beratende Willensdurchsetzung auf der Grundlage einer mehrseitigen Willensbildung und Willenssicherung zwischen Führungskraft und Geführten aus. Durch die Einbeziehung mehrerer Personen erfährt die Führung eine Pluralisierung.
108
Zweiter Teil: Unternehmensführung
121) a) Patriarchischer Führungsstil, Charismatischer Führungsstil, Autokratischer Führungsstil, Bürokratischer Führungsstil, Kooperativer Führungsstil, Team-Führungsstil; b) 1. Diktator-Untertan: Autokratischer Führungsstil 2. Vater-Kinder: Patriarchischer Führungsstil 3. Berater-Mitarbeiter: Kooperativer Führungsstil 4. Führer-Gefolgsleute: Charismatischer Führungsstil 5. Erster unter Gleichen: Team-Führungsstil 6. Bürokrat-Verwaltete: Bürokratischer Führungsstil 122) Vergleiche Literaturverzeichnis auf S. 154f.
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
I. Fragen, Aufgaben, Übungen
111
I. Fragen, Aufgaben, Übungen 1) Charakterisieren Sie die betrieblichen Grundfunktionen. Welcher messen Sie besondere Bedeutung zu? Kurze Begründung erforderlich. 2) Welche Teilgebiete gehören zur Materialwirtschaft? Welche Problemstellungen sind zu lösen? 3) Welche Teilprobleme sind zur Lösung des Gesamtproblems „materialwirtschaftliches Optimum" in Angriff zu nehmen? 4) Welche grundsätzlichen Materialbereitstellungsprinzipien sind zu unterscheiden? Nach welchen Kriterien können diese ausgewählt werden, um ein materialwirtschaftliches Optimum zu erreichen? 5) Sie führen eine Materialverbrauchsanalyse durch. Insgesamt wurden ca. 3000 verschiedene Materialien verwendet. Wie wird das Ergebnis der Analyse aussehen? Welche Bedeutung haben die Preise, Mengen und Verbrauchswerte der einzelnen Materialien? 6) Welche Aufgaben hat die Materialbedarfsermittlung im Rahmen der Materialwirtschaft? Wie sehen Sie deren Verbindung zu den sonstigen Aufgaben der Materialwirtschaft? 7) Was versteht man unter auftragsgesteuerter und verbrauchsgesteuerter Materialdisposition? Nennen Sie Beispiele. 8) Beschreiben Sie kurz die wichtigsten Bausteine, Hilfsmittel und Verfahren einer Bedarfsauflösung (Erzeugungsprogramm als Grundlage des Bedarfs).
112
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
9) Die Erzeugnisstruktur des Erzeugnisses 4711 der Firma Backenfutter GmbH sieht folgendermaßen aus:
Stellen Sie hierzu die Stückliste des Erzeugnisses und die Baugruppenstücklisten dar. Welcher Bedarf an Teil 21 ergibt sich, wenn das Erzeugnis 4711 mit einer Stückzahl von 120 hergestellt werden soll? 10) Erläutern Sie anhand jeweils eines Beispiels, wie man - mit welchen Hilfsmitteln - den Materialbedarf nach dem analytischen und dem synthetischen Verfahren feststellen kann. 11) Welches sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Anwendbarkeit einer Bedarfsvorhersage (Materialverbrauch als Grundlage des Bedarfs) und welche Bedarfsverläufe erfüllen diese Voraussetzungen? 12) Nennen und charakterisieren Sie die wichtigsten Vorhersageverfahren der verbrauchsgebundenen Bedarfsplanung. 13) Der Verbrauch an Schrauben M8 x 50 der Fa. Schraubfix GmbH zeigt in den Quartalen der Jahre 1997 bis 2000 folgenden Verlauf (in Tausend Stück): Quartal I II III IV
1997 16 19 26 25
1998 22 24 33 29
1999 28 29 37 35
2000 32 34 42 41
Welches Verlaufsmuster liegt hier vor? Diskutieren Sie die Anwendbarkeit der verschiedenen Prognoseverfahren. Für welches Verfahren würden Sie sich entscheiden? Was prognostizieren Sie für die Quartale III und IV 2001? Wie beurteilen Sie das Ergebnis? Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten r und das Bestimmtheitsmaß r2. Tu„ Losungshilfe: r -
nEiVi-Zi-IV; ^-(Zi^-nZVi-iZVi)2
I. Fragen, Aufgaben, Übungen
113
14) Der Disponent der Fa. Packfix GmbH disponiert den Bedarf an Schrauben M16 x 100 mit Hilfe der exponentiellen Glättung erster Ordnung. Auf Befragung verrät er seinen verwendeten Glättungsfaktor nicht, da er damit in der letzten Periode wieder ein sehr gutes Prognoseergebnis erzielt hat. Die entsprechenden Werte waren für den vorhergesagten Wert 2000, tatsächlich wurden 2100 verbraucht. Für die nächste Periode prognostiziert er nun einen Bedarf von 2 040. Welchen Glättungsfaktor verwendet er? Ist der verwendete Glättungsfaktor noch gleich, wenn der tatsächliche Wert in der nächsten Periode nochmals 2100 ist und er für die übernächste Periode einen Bedarf von 2060 prognostiziert. Wenn nicht, um wieviel Prozent hat er den Glättungsfaktor verändert? Lösungshilfe:
V n + 1 = V / + a (V n - V n ")
15) Der Verbrauch an Schrauben M8 x 40 der Fa. Schraubfix GmbH lautete in den letzten Monaten: Monat
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Stückzahl
480
502
522
490
498
515
Welchen Prognosewert erhält man für Juli bei Verwendung der exponentiellen Glättung erster Ordnung mit a = 0,25? Für wie gut halten Sie den ermittelten Prognosewert und welchen Wert würden Sie bei eigener Wahl des Prognoseverfahrens prognostizieren? Begründung! Lösungshilfe:
V n + 1 = V n v + a (V n - V n v )
16) Für eine optimale Lagerversorgung ist eine angepaßte Bestandsplanung und Bestandsstrategie notwendig. Erläutern Sie die Begriffe „Bestandsplanung" und „Bestandsstrategie". Welche Überlegungen sind in diesem Zusammenhang ausschlaggebend? 17) Bei der Fa. E X A K T GmbH werden die Betriebsstoffe nach dem Bestellrhythmusverfahren alle 4 Wochen disponiert. Die durchschnittliche Wiederbeschaffungszeit für Bohröl beträgt 6 Wochen, der durchschnittliche Verbrauch je Woche 100 1. Der Bestellbestand wird vom Disponenten mit 1500 1 festgesetzt. Wie hoch ist dabei der Sicherheitsbestand? Welche Risiken soll er abdecken? 18) Bitte charakterisieren Sie das bei der Lagerergänzung verwendete Bestellrhythmus- und Bestellpunktverfahren. Was sind die Unterschiede? Welches Verfahren scheint Ihnen wann sinnvoll zu sein? 19) Welche wichtigsten Einflußgrößen sind bei der Ermittlung der optimalen Bestellmenge zu berücksichtigen? Welche theoretischen und praktischen Begrenzungen sehen Sie in der Verwendung des Modells zur Errechnung der optimalen Bestellmenge?
114
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
20) Bei der Ermittlung der optimalen Bestellmenge sind a. Beschaffungskosten b. Bestellkosten c. Lagerhaltungskosten zu berücksichtigen. Welche Kostenarten sind einzurechnen? Sehen Sie darin besondere Probleme in der Praxis? 21) Das Modell der optimalen Bestellmenge: qo =
I
QKB-200 Pz
Wobei
q0= opt. Bestellmenge; Q = Jahresbedarf K b = Kosten je Beschaffung; P = Preis; z = Lagersatz Erläutern Sie den Einfluß von Q, KB, P und z auf die Bestellmenge. Gegeben sind zwei Situationen: a) Die Kosten je Beschaffung steigen von € 14,- auf € 17,b) Der Lagersatz steigt von 12% auf 16%
Wie ändert sich in beiden Fällen die opt. Bestellmenge? (Rechnen Sie mit Q = 1 000 und P = € 8,-) 22) Der Einkäufer der Firma Backenfutter GmbH behauptet, daß eine jeweilige Beschaffungsmenge von 500 Liter Bohröl während des Jahres 2000 optimal (kostenminimal) sei, wenn der Jahresbedarf 2000 Liter ist, lt. Nachkalkulation der Lagerkostensatz bei 16% und die Kosten je Beschaffung bei 20,- liegen. Unter welchen Bedingungen hat er recht? Welche Anlieferungszeitpunkte schlagen Sie vor?
23) Sind Lager notwendig und warum? Erläutern Sie die Hauptfunktionen des Lagers. 24) Welche Problemstellungen sind im Rahmen der Fertigungswirtschaft zu lösen? 25) Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Entwicklungsprogramm, Fertigungsprogramm und Absatzprogramm eines Unternehmens. Welche Rolle spielen bei diesen Überlegungen Prognosen? 26) Welche Aufgaben im Bereich der Fertigungswirtschaft kann die sog. Wertanalyse übernehmen? Nennen Sie die wesentlichen Merkmale der Wertanalyse.
115
I. Fragen, Aufgaben, Übungen
27) Charakterisieren Sie die Grundtypen (Organisationstypen) der Fertigungsverfahren und stellen Sie dabei deren Vor- und Nachteile gegenüber. Welche Konkretisierungsformen kennen Sie? 28) Die Firma P R Ü F T E X GmbH stellt fest, daß eine Textilprüfmaschine aus ihrem Sortiment seit langen Monaten steigende Absatzzahlen erreicht. Zur Zeit liegen die Stückzahlen bei 30 pro Monat. Herr Tuchfühler, der Inhaber der P R Ü F T E X , fragt Sie nun um Rat, ob er seine Fertigung von Werkstattfertigung auf eine Fließfertigung umstellen soll und was er dabei zu beachten habe. Was würden Sie ihm antworten? 29) Nennen Sie die Fertigungstypen und geben Sie einige Beispiele dazu. 30) Welche Probleme sind im Rahmen der Fertigungsvorbereitung zu lösen? Welche Rolle spielen dabei die Fertigungsplanung und die Fertigungssteuerung? 31) Im Rahmen der Fertigungssteuerung ist die Durchlaufterminierung und Belastungssteuerung besonders wichtig. Welche Aufgaben und Ziele haben beide? 32) Übung I zur Netzplantechnik Ein Schlossermeister mit 10 Beschäftigten hat so schnell wie möglich einen Gartenzaun mit 2 Toren um eine Villa zu erstellen. Dazu hat er in einer Struktur- und Zeitanalyse folgende Vorgangsliste erstellt: Vorgang A: Herstellung von 20 Stahlpfosten, 4 Torpfosten und 38 Querstreben (Material ist vorrätig) B: Beschaffung der Torschlösser C: Herstellung der Torrahmen mit Beschlägen und Torschlössern D: Grundieren und Lackieren der Pfosten und Streben E : Grundieren und Lackieren der Torrahmen F: Beschaffung der Zaunlatten G: Ausheben der Löcher für die Pfosten H: Einzementieren der Pfosten I: Montage der Rahmen und Streben K: Anbringen der Zaunlatten
Ausführungs- davorliegender dauer in Tagen Arbeitsgang 5 1 5
B
1
A
1 3 4 3 3 2
C
a) Wie sieht der Netzplan für diese Zaunherstellung aus? b) Welche kürzeste Herstellungszeit ergibt sich? c) Wie lautet der kritische Pfad?
D, G H,E F, I
116
Dritter Teil : Materialwirtschaft und Fertigung
33) Übung II zur Netzplantechnik Ein Mitarbeiter der „Zündboy GmbH" hat eine neue, erfolgsversprechende Produktidee für einen Gasanzünder. Die Planungsabteilung hat den Innovationsprozeß von der Entwicklung bis zum Abschluß der Markteinführung zu planen. Dazu hat sie alle Abhängigkeiten und Ausführungszeiten für den Innovationsprozeß in folgender Vorgangsliste ermittelt: Vorgang A Beurteilung der neuen Produktidee und Genehmigung des Projekts B Erstellung der Detailkonstruktionen und -Zeichnungen bX> C C Verteilung der Marketing-Planungs3 aufgaben e cd D Erste Entwürfe zur Verpackung und S T3 Abschätzung der möglichen Kondi3 tionen t/5 E Planung der Distribution und Einfüh0) H rungsmaßnahmen, Festlegung des oB Werbebudgets e o F Erstellung von Musterprodukten o G Produktionsplanung •4-» H Produkttest im Unternehmen und im c Feld W I Zusammenfassende Beurteilung des Produkts J Kalkulation K Freigabe der Serie
Vorgänger
Ausführungsdauer in Tagen 5
A
20
A
3
C
10
D
8
B F F
5 13 12
G,H
3
I, E J
3 2
L Erstellung der Werbekonzeption M Endgültige Festlegung von Verpackung, Konditionen und Distribution ÛÛ c N Information und Schulung der Vertriebsorganisation "u c« O Beschaffung von Betriebsausstattung '53 und Material u P Personalschulung und Aufstellung der m neuen Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeuge Q Probeläufe und Start der Herstellung
I I,E
15 5
R 6Û S c 3H W ig T
S, N
30
'S -4-» t-< ca S
R,T Q u,v
5 7 2
Aufbau von Lagerbeständen Verabschiedung der Werbekonzeption und Bekanntmachung beim Handel Werbekampagne und Besuche der Vertriebsbeauftragen U Auslieferung V Markteinführungskontrolle W Abschließende Beurteilung der Markteinführungsphase
M
4
K
32
O
10
P
3
Q L
5 5
117
I. Fragen, Aufgaben, Übungen
a) Wie sieht der Netzplan für diesen Innovationsprozeß aus? b) Wie lautet der kritische Pfad? c) Durch den Umbau einer Produktionsmaschine kann der Vorgang „Beschaffung von Betriebsausstattung und Material" (Vorgang 0) um 10 Tage verkürzt werden. Um wieviel Tage verkürzt sich dann der Innovationsprozeß? 34) Übung zur Linearen Planungsrechnung Anhand eines Problems von Müller-Merbach1 aus der Fertigungsvorbereitung soll die Technik der linearen Planungsrechnung (auch: lineare Optimierung, lineare Programmierung) dargestellt und verdeutlicht werden. Ein Betrieb fertigt die Produkte 1 und 2. Jedes Produkt erbringt unterschiedliche Erlöse und verursacht unterschiedliche direkte Kosten. Damit sind auch die sich als Differenz von Erlösen und direkten Kosten ergebenden Deckungsbeiträge unterschiedlich hoch. Sie betragen € 300,- pro Stück bei Produkt 1 und € 5 0 0 - pro Stück bei Produkt 2. Mit ihrer Summe sind die fixen Kosten von € 36000,- zu decken. Der Überschuß ist der Gewinn, der maximiert werden soll. Die Mengen der Produkte sind durch die Kapazitäten der Fertigungsmaschinen begrenzt. Es stehen die Maschinen A, B und C zur Verfügung. Das Produkt 1 durchläuft die Maschinen A und B, die es je eine Stunde je Mengeneinheit belegt. Für die Fertigung des Produktes 2 werden je Mengeneinheit zwei Stunden auf A, eine Stunde auf B und drei Stunden auf C benötigt. Die Kapazität der Maschinen ergibt sich aus der monatlichen einschichtigen Arbeitszeit abzüglich der zu erwartenden Zeiten für Reparatur, Instandhaltung und Wartung. Diese maximale Kapazität der Maschinen beträgt für A: 170 Stunden, B: 150 Stunden und C: 180 Stunden. Gefragt ist nach denjenigen monatlich zu erzeugenden Mengen der Produkte 1 und 2, für die sich unter Einhaltung der Kapazitätsgrenzen ein maximaler Gewinn ergibt. Die direkten Kosten und die Erlöse je Mengeneinheit sind mengenunabhängig. Absatzgrenzen sollen nicht berücksichtigt werden. 35) Die Beobachtung einer Werkzeugausgabe in einer Werkzeugmacherei mit einer Bedienungsperson ergab über einen 8-Std.-Tag 960 Ankünfte von Facharbeitern. Die Abfertigungszeiten je Abfertigung zeigten folgende Häufigkeitsverteilung:
1
Abfertigungszeit in Sekunden
Relative Häufigkeit
0 bis unter 10 10 bis unter 20 20 bis unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 und darüber
0,40 0,30 0,15 0,09 0,05 0,01
Vgl. Müller-Merbach, H., Operations Research. Methoden und Modelle der Optimalplanung. München 1971
118
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
a) Wie groß ist die durchschnittliche Ankunftsrate pro Minute? b) Wie lange dauert die Abfertigung im Durchschnitt? c) Wieviel Werkzeugmacher können im Durchschnitt pro Minute abgefertigt werden? d) Zu wieviel % ihrer Zeit ist die Bedienungsperson am Schalter ausgelastet? e) Wie lange muß ein Werkzeugmacher durchschnittlich warten, bis er bedient wird? f) Wieviel Werkzeugmacher stehen im Durchschnitt vor dem Schalter? g) Wie lange muß ein Werkzeugmacher im Durchschnitt insgesamt warten, bis er sein Werkzeug ausgehändigt erhält? h) Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die vorstehenden Fragen mit vernünftigem Aufwand gelöst werden können? 36) Welche Problembereiche decken die Arbeitsstudien im Unternehmen ab und welche sehen Sie als besonders wichtig an? Begründung! 37) Welche Fragen sind bei der Arbeitszeitregelung und der Arbeitsplatzgestaltung zu lösen und welche Ziele werden dabei im Unternehmen angestrebt? 38) Welche Lohnformen kennen Sie? Unter welchen Bedingungen im Unternehmen sind welche Lohnformen sinnvoll? 39) Bitte charakterisieren Sie kurz das System der Vorgabezeiten nach REFA! Wie werden diese Vorgabezeiten ermittelt? 40) Welche Ansatzpunkte zur Erhöhung der Leistung eines Mitarbeiters hat ein Unternehmen? Welche Maßnahmen sind nach Ihrer Meinung besonders zu empfehlen? Bitte begründen Sie Ihre Antwort. 41) Welche Methoden der Qualitätssicherung kennen Sie? Bitte charakterisieren Sie diese kurz! Auf welche Qualitätskosten ist besonders zu achten?
II. Lösungen
119
II. Lösungen 1) Der betriebliche Leistungsprozeß wird üblicherweise unterteilt in den Prozeß der Leistungserstellung und den Prozeß der Leistungsverwertung. Dabei wird die Leistungsverwertung nicht nur im Sinne des Absatzes eines Produkts verstanden. Vielmehr wird entsprechend den modernen Überlegungen des Marketings davon ausgegangen, daß sich ein Unternehmen insgesamt und mit allen Unternehmensfunktionen an der nachhaltigen Befriedigung der Nachfragerwünsche zu orientieren hat. Damit muß auch für den Prozeß der Leistungserstellung der Markt als Ausgangspunkt betrachtet werden. In einer Zeit dominierender Käufermärkte ist dies durchaus sinnvoll, denn der Engpaßsektor in einem Unternehmen determiniert die weiteren Planungen und Überlegungen in den anderen Bereichen. Entsprechend den Wünschen des Marktes und damit des Bereiches Marketing im Unternehmen hat die Leistungserstellung die Güter und Dienste im Betrieb bereitzustellen. Diese Bereitstellung von Gütern und Diensten (in Anlehnung an Gutenberg wird auch der Begriff „Produktion" verwendet) beinhaltet Beschaffung, Transport, Lagerhaltung und Fertigung im Betrieb. Diese betrieblichen Grundfunktionen werden allerdings in der Regel weiter aufgegliedert, um die einzelnen Problembereiche adäquat diskutieren und lösen zu können. Vgl. dazu die Ausführungen im 1. Kapitel.
2) Die Materialwirtschaft umfaßt alle Vorgänge der Bewirtschaftung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen (RHB). • Rohstoffe bzw. Erzeugnishauptstoffe sind - gemessen an den Kosten - wichtige Bestandteile des Produktes. • Hilfsstoffe bzw. Erzeugnishilfsstoffe sind ergänzende in das Produkt eingehende Stoffe • Betriebsstoffe gehen nicht in das Produkt ein, sondern dienen der Aufrechterhaltung des Betriebsprozesses Materialwirtschaft i.S. der Bewirtschaftung von RHB kann also verstanden werden als • • • • • •
Bedarfsermittlung von RHB Beschaffung von RHB Qualitätsprüfung Lagerung Transport Abfallverwertung
Beschaffung ist einerseits also ein enger gefaßter Begriff als Materialwirtschaft, andererseits geht Beschaffung von Anlagen, Personal und Kapital aber über den Problembereich der Materialwirtschaft hinaus.
120 3) • • • • • •
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
Mengenproblem Sortimentsproblem Raumüberbrückungsproblem Zeitproblem Kapitalproblem Kostenproblem
Vgl. Ausführungen 2. Kapitel, A. II. 2.
4) Bereitstellungsprinzipien sind • Vorratshaltung • Einzelbeschaffung im Bedarfsfall • Einsatzsynchrone Anlieferung Kriterien für die Wahl der Bereitstellungsmaßnahme können sein • ABC-Analyse • Verbrauchsstruktur Vgl. Ausführungen 2. Kapitel, A. II. 3.
5) Eine Materialverbrauchsanalyse liefert Kriterien für die Wahl von Bereitstellungsmaßnahmen . Bei der ABC-Analyse ordnet man die einzelnen Materialien nach ihren Verbrauchswerten in einer Periode und stellt den Verbrauchswerten den jeweiligen Mengenanteil gegenüber. Vgl. 2. Kapitel, A. II. 3., Abb. 4. In der Regel zeigt sich, daß einerseits wenige Materialarten einen großen Teil des Werteverzehrs bewirken (A-Teile), andererseits verursachen die Materialarten mit einem großen Mengenanteil nur einen rel. geringen Werteverzehr (C-Teile). Das Ergebnis einer ABC-Analyse wird benötigt als Entscheidungskriterium bei der Wahl des Bereitstellungsverfahrens: bei A-Teilen empfiehlt sich ein detailliertes, aufwendiges Verfahren wie etwa eine einsatzsynchrone Anlieferung (just-in-time-Verfahren). Bei C-Teilen hingegen kann ein einfaches Verfahren der Vorratshaltung Verwendung finden.
6) Materialwirtschaft umfaßt alle Vorgänge der Bewirtschaftung von RHB (vgl. Aufgabe 2): • • • • • •
Bedarfsermittlung von RHB Beschaffung von RHB Qualitätsprüfung Lagerung Transport Abfallverwertung
Aufgabe der Materialbedarfsermittlung ist es, daß zum Zeitpunkt des Bedarfs die benötigten Materialmengen für einen störungsfreien Ablauf des Produktionsprozesses zur Verfügung stehen.
II. Lösungen
121
Schnittstellen der Bedarfsermittlung zu anderen Aufgabenbereichen der Materialwirtschaft: • bei der Bedarfsermittlung müssen vorhandene Lagerbestände berücksichtigt werden, • dann muß der ermittelte Bedarf durch Beschaffungsmaßnahmen gedeckt werden, • die beschafften Materialien müssen auf Qualität geprüft, transportiert und gelagert werden usw. 7) Die Wahl der Verfahren zur Ermittlung des Materialbedarfs hängt von der Art der zur Verfügung stehenden Daten ab. Ist das zukünftige Erzeugungsprogramm nach Art und Menge für die einzelnen Teilperioden fixiert, so spricht man von einer auftragsgesteuerten (oder auch programmgebundenen) Bedarfsplanung. Sind Angaben über zukünftige Verbrauchsmengen nicht möglich, dann dient der Materialverbrauch als Grundlage der Bedarfsplanung (= verbrauchsgesteuerte Disposition) a) auftragsgesteuerte Materialdisposition Bei der auftragsgesteuerten Materialdisposition wird der Materialbedarf auf dem Absatzplan abgeleitet (deterministisches Verfahren). Dies ist nur möglich, wenn der künftige Materialverbrauch bestimmt ist (dies ist in der Praxis häufig nicht der Fall) oder zumindest nach Art, Menge und Termine als bekannt vorausgesetzt wird. Beispiel : Motorenlieferung in PKW-Montagewerk Betonlieferung auf eine Baustelle b) verbrauchsgesteuerte Materialdisposition Bei der verbrauchsgesteuerten Materialdispositon (stochastisches Verfahren) wird der Materialbedarf durch eine Bedarfsvorhersage festgestellt. Dies ist häufig bei Klein- und Standardmaterialien der Fall, wenn eine genaue Disposition sich nicht lohnt. Eine Bedarfsvorhersage wird notwendig, wenn der künftige Verbrauch nicht eindeutig festlegbar ist, wenn also eine deterministische Bedarfsauflösung nicht möglich ist, weil Stücklisten fehlen oder der tatsächliche Bedarf nicht vorhersehbar ist.
122
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
Beispiel: Büromaterial Schmieröl in einer Maschinenfabrik etc.
Art der zur Verfügung stehenden Daten
auftragsgesteuerte Materialdisposition
verbrauchsgesteuerte Materialdisposition
Absatzplan, in dem Art, Menge und Termine für die Fertigerzeugnisse angegeben sind
Verbrauchsstatistik, aus der eine ausreichende Anzahl von Vergangenheitswerten zu entnehmen sind
Verfahren zur Ermitt- Bedarfsauflösung lung der Bedarfsmenge Art des Verfahrens
deterministisch (Stücklisten, Rezepte etc.)
Bedarfsvorhersage
stochastisch (math.-statistische Vorhersageverfahren)
8) Vgl. 2. Kapitel, B.I. Die programmgebundene Bedarfsplanung leitet den Materialbedarf aus dem zukünftigen Absatzprogramm ab. Mit Hilfe des Absatzprogrammes wird - unter Berücksichtigung der frei verfügbaren Lagerbestände des jeweiligen Materials das Fertigungsprogramm erstellt. Hilfsmittel der programmgebundenen Bedarfsplanung: Stücklisten (Verzeichnisse über die Zusammensetzung eines Erzeugnisses bzw. einer Baugruppe), Rezepte und Terminpläne drei Grundformen von Stücklisten: • Strukturstückliste: zeigt sämtliche Teile und Baugruppen, die ein Fertigerzeugnis enthält, in ihrem fertigungstechnischen Zusammenhang (Fertigungsstufe) auf. Die Mengenangaben beinhalten die Mengen, mit denen ein Teil bzw. eine Baugruppe direkt in eine Einheit einer übergeordneten Baugruppe eingeht. • Mengenübersichts-Stückliste: Ebenso wie die Strukturstückliste stellt die Mengenübersichts-Stückliste ein Verzeichnis aller in einem Fertigerzeugnis vorkommenden Teile und Baugruppen dar. Die Mengenangaben beziehen sich hier aber auf eine Einheit des Fertigerzeugnisses (und nicht auf die jeweils direkt übergeordnete Baugruppe). Eine genaue strukturelle Zusammensetzung des Produktes wird nicht erkennbar. • Baugruppen-Stückliste: führt nur Teile bzw. Baugruppen auf, die direkt in eine übergeordnete Baugruppe eingehen; die Mengenangaben beziehen sich auf die jeweils übergeordnete Baugruppe.
II. Lösungen
123
9) Strukturstückliste für Fertigerzeugnis 4711 Fertigungsstufe
Sach-Nr.
Menge
333 21 22 22 334 11 4 21 12 21
2 3 2 1 3 3 2 2 1 2
.1 ..2 ..2 .1 .1 ..2 ...3 ...3 ..2 ..2
Mengenübersichts-Stückliste für Fertigerzeugnis 4711 Sach-Nr.
Menge
333 22 334 21 11 12 4
2 5 3 30 9 3 18
Baugruppenstückliste für Baugruppe 333 Sach-Nr.
Menge
21 22
3 2
Baugruppenstückliste für Baugruppe 334 Sach-Nr.
Menge
11 12 21
3 1 2
Baugruppenstückliste für Baugruppe 11 Sach-Nr.
Menge
4 21
2 2
Bedarf an Teil 21 bei 120 Stück des Fertigerzeugnisses 4711:3600 Stück • für die Baugruppe 333: • für die Baugruppe 11: • für die Baugruppe 334:
2-3 = 6 3 • 3 • 2 = 18 3-2 = 6
124
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
10) Bei der analytischen Methode dienen die Stückliste und das einzelne Fertigerzeugnis als Grundlage. Das Fertigerzeugnis wird dabei gedanklich in seine Einzelteile zerlegt, wobei stufenweise vom Bedarf an Fertigerzeugnissen über die Baugruppen bis zu den Einzelteilen vorgegangen wird. Die synthetische Methode geht vom einzelnen Teil aus. Hilfsmittel sind dann die Teileverwendungsnachweise. Je nach Verwendungsnachweis mit Fertigungs- oder Dispositionsstufen wird geprüft, ob das betrachtete Teil direkt im Erzeugnis oder in Baugruppen vorkommt. Dies, für alle Stufen durchgeführt und addiert, jeweils multipliziert mit der Zahl an Fertigerzeugnissen, ergibt den Teilebedarf (Bruttobedarf). Das Ergebnis muß gleich dem der analytischen Methode sein (vgl. 2. Kapitel, B.I.I.). 11) Voraussetzungen für die (auf Vergangenheitswerten aufbauende) Bedarfsvorhersage ist: • das Vorliegen von Vergangenheitswerten (Materialrechnung, Materialbewegungsstatistik). • ausreichende Anzahl von Vergangenheitswerten. • kontinuierlicher Verlauf der Vergangenheitswerte • Gültigkeit der Zeitstabilitätshypothese: die den Verbrauch in der Vergangenheit bestimmenden Einflußgrößen bleiben in Zukunft gleich. Verbrauchsverläufe /Zeitreihen (vgl. 2. Kapitel, B.I.2.) 1. gleichbleibender konstanter Bedarfsverlauf 2. trendförmiger Bedarfsverlauf 3. saisonabhängiger Bedarfsverlauf 4. sporadischer Bedarfsverlauf 5. unregelmäßiger Bedarfsverlauf Bei den beiden letztgenannten Verbrauchsverläufen ist die Anwendung von Vorhersagemethoden nicht möglich, weil kein kontinuierlicher Verlauf der Vergangenheitswerte vorliegt, keine Gesetzmäßigkeiten zu erkennen sind. 12) Methoden der Verbrauchsvorhersage a) Mittelwert-Methode • arithmetisches Mittel Hier werden alle Vergangenheitsdaten gleich gewichtet, d.h. die Eignung dieser Methode nimmt regelmäßig ab, je größer die Anzahl der berücksichtigten Perioden ist! Daher ist diese Methode nur geeignet bei konstantem Bedarfsverlauf • gleitendes Mittel Ermittlung des Vorhersagewertes mit Hilfe der letzten x Periodenwerte, (x = const.) Bei dieser Methode werden ältere Vergangenheitszahlen systematisch ausgeschlossen. Sie ist zur Verbrauchsvorhersage bei trendförmigem Bedarfsverlauf geeignet. Auch saisonaler Bedarfsverlauf kann prognostiziert werden, wenn die Vergangenheitswerte der entsprechenden Saisonlage verwendet werden.
II. Lösungen
125
• gewogener gleitender Mittelwert den jüngeren Vergangenheitsdaten kann mit dieser Methode ein stärkeres Gewicht gegeben werden. b) Exponentielle Glättung Hier erfolgt eine Gewichtung der Vergangenheitsdaten mit Hilfe des Glättungsfaktors. Je kleiner der Glättungsfaktor gewählt wird, desto weniger erfolgt eine Anpassung an Verbrauchsänderungen. Glättungsfaktor a = 0: keine Anpassung Glättungsfaktor a = 1: völlige Anpassung an die jüngste Bedarfsentwicklung Grundsätzlich kann zwischen exponentieller Glättung erster und höherer Ordnung unterschieden werden. Die exponentielle Glättung erster Ordnung ist ein gewichtetes arithmetisches Mittel mit exponentiell in die Vergangenheit abnehmenden Gewichten. Diese Methode ist nur bei konstantem Bedarfsverlauf einsetzbar. Bei trendmäßigem Bedarfsverlauf muß die exponentielle Glättung höherer Ordnung, i.d.R. zweiter Ordnung eingesetzt werden. c) Regressionsanalyse Der Vorteil dieses Verfahrens ist, daß es grundsätzlich für die Bedarfsvorhersage aller Arten von Bedarfsverläufen verwendet werden kann. Bei der linearen Regressionsanalyse wird ein linearer Funktionsverlauf unterstellt, bei der nichtlinearen Regressionsanalyse entsprechend ein beliebiger nicht-linearer Funktionsverlauf. Zur formalen Umsetzung aller Vorhersageverfahren vgl. 2. Kapitel, B.I.2 13) Das vorliegende Verbrauchsmuster entspricht einem saisonabhängigen Bedarfsverlauf. Bei der Bedarfs vorhersage müssen deshalb in jedem Fall die Vergangenheitswerte der entsprechenden Saisonlage verwendet werden. Mögliche anwendbare Verfahren sind: • gleitender Mittelwert bzw. gewogener gleitender Mittelwert • exponentielle Glättung höherer Ordnung • lineare oder nichtlineare Regressionsanalyse Lösung mit Hilfe der linearen Regressionsanalyse: Lösungshilfe: Ziel ist es, das Absolutglied a und das Steigungsmaß b der Regressionsgerade zu bestimmen. = 3
SPSVj-Si-Si-Vi n 2 i2 — ( 2 i) 2 nSi-Vj-Si-SVi nZi2-(2i)2
i = Anzahl der Perioden Vi = Verbrauch in der Periode i Formale Ableitung Vgl. 2. Kapitel, B.I.2.
126
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
Arbeitstabellen: a) Quartal 3/2Ö01 i'-Vi
i2
1
Vi 26
26
1
2
33
66
4 9
i
Summe
3
37
111
4
42
168
16
10
138
371
30
a = 21,5 b = 5,2 Mit den so ermittelten Werten errechnet man den Prognosewert für das Quartal 3/2001: Vn+1 = a + b • in+1 V3/2001 = 21,5 + 5,2 • 5 = 47,5 b) Quartal 4/2001
Summe
i
V;
i'Vi 25
i2
1
25
2
1
29
58
4
3
35
105
9
4
41
164
16
10
130
352
30
a = 19 b = 5,4 Mit den so ermittelten Werten errechnet man den Prognosewert für das Quartal 4/2001: Vn+1 = a + b • in+1 V4/2001 =
19 + 5,4 • 5 =
46
Korrelationsanalyse: Die Güte der berechneten Funktion und damit die Verläßlichkeit der Schätzung ist abhängig von Bestimmtheitsmaß bzw. von der Stärke des Zusammenhangs zwischen den Variablen (hier: Verbrauch V; und Zeit i). Die Messung der Stärke des Zusammenhanges zwischen zwei Variablen obliegt derZusammenhang. Korrelationsanalyse. Korrelationsund Regressionsanalyse stehen in engem Der grundsätzliche Unterschied liegt darin, daß bei der • Regressionsanalyse eine eindeutige Richtung des Zusammenhangs der Variablen, der nicht umkehrbar ist, unterstellt wird (Dependenzanalyse) • Korrelationsanalyse alle Größen als Zufallsvariablen betrachtet werden und damit nicht die Messung von Abhängigkeiten, sondern die Messung des Zu-
II. Lösungen
127
sammenhangs zwischen Variablen im Vordergrund steht (Interdependenzanalyse). Das Maß, das Stärke und Richtung eines Zusammenhangs wiedergibt, ist der KorrelationskoefBzieiit. Er ist normiert und kann nur Größen zwischen +1 und - 1 annehmen. Durch die Größe des Wertes wird die Stärke, durch das Vorzeichen die Richtung des Zusammenhanges angezeigt.
14) V n + 1 = V n v + a (V n - V„v) a: V n+1 : Vn: Vnv: a
Glättungsfaktor gesuchter Vorhersagewert für die Periode n+1 Vorhersagewert für die Periode n tatsächlicher Verbrauch in der Periode n
_ V n +i-V„ v Vn-Vnv
=
2040-2000 2100 - 2000
= Q 4
Für die darauffolgende Periode gilt: a =
2060 - 2040
= 0,333
2100 - 2040 _ r _
n Z i • Vi - Z i • Z V; n - Z i2 - (Z i) 2 • n Z V ; - (Z V ; ) 2
Lösung wieder mit Hilfe einer Arbeitstabelle. Ergebnis: r3/2ooi = 99,35% i"4/2ooi = 99,59% Die Berechnung des Bestimmtheitsmaßes r2 ermöglicht schließlich eine Aussage darüber, welchen Einfluß andere Faktoren (als die Zeit) auf die Verbrauchsentwicklung genommen haben. 3flooi2 = 98,70%
r
4/200i2 = 99,18% Das Bestimmtheitsmaß läßt sich z.B. für das Quartal 3/2001 so interpretieren, daß 98,70% der Einflüsse auf die abhängige Variable Verbrauch (Vi) von der unabhängigen Variablen Zeit (i) stammen, 1,30% von anderen Faktoren. r
Hier: Lösung mit Hilfe der linearen Regressionsanalyse. Ziel ist es, das Absolutglied a und das Steigungsmaß b der Regressionsgerade zu bestimmen. Formale Ableitung vgl. 2. Kapitel, B.I.2.
128
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
Arbeitstabelle: a) Quartal 3/2001
Summe
i
Vi
i-V,
i2
1
26
26
1
2
33
66
4
3
37
111
9
4
42
168
16
10
138
371
30
i = Anzahl der Perioden Vi = Verbrauch in der Periode i a = 21,5; b = 5,2 => Verbrauch3/2ooi = 47,5 b) Quartal 4/2001
Summe
i
Vi
i-V,
i2
1
25
25
1
2
29
58
4
3
35
105
9
4
41
164
16
10
130
352
30
i = Anzahl der Perioden V ; = Verbrauch in der Periode i a = 19; b = 5,4 => Verbrauchf/2001 = 46
15) V n+1 = Vnv + a (V n - V n v ) a: V n+1 : Vn: Vnv:
Glättungsfaktor gesuchter Vorhersagewert für die Periode n+1 Vorhersagewert für die Periode n tatsächlicher Verbrauch in der Periode n
129
II. Lösungen
Arbeitstabelle für a = 0,25: vn Startwert
v Y V n
V _ V Y v v n
n
a
(v„ — Vnv)
vn+1
480
Jan.
480
480
0
Febr.
502
480
22
März
522
485,5
9,125
494,625
April
490
494,625
- 4,625
- 1,156
493,469
Mai
498
493,469
4,531
1,133
494,602
Juni
515
494,602
20,398
5,100
499,720
36,5
0
480
5,5
485,5
499,720
Juli
Der Vorhersagewert für den Monat Juli beträgt 499,720 (aufgerundet: 500) Stück Vgl. Kapitel2, B.I. 16) Unter Bestandsplanung versteht man die Festlegung der Bestandsstrategien für jede Materialart zur Sicherstellung einer optimalen Lagerversorgung. Unter Bestandsstrategie versteht man die Summe der Maßnahmen der Lagerhaltung und Lagerergänzung. Vgl. 2. Kapitel, C.I.3. Dieser Begriff wird durch 5 Größen charakterisiert: 1. Zeitintervalle T, in denen der Bestand überprüft / disponiert wird. 2. Bestellbestand BP, zu dem eine Beschaffung ausgelöst wird. 3. opt. Bestellmenge q 0 . 4. Lagergrundbestand S (= Höchstbestand H), auf den aufgefüllt wird. 5. Liefertermin L, um das Material rechtzeitig zu erhalten. Bei diesen Überlegungen spielt die Lieferbereitschaft eine wichtige Rolle. Der Lieferbereitschaftsgrad (angegeben in %) entspricht dem Verhältnis der Anzahl der voll gedeckten Bedarfsanforderungen zur Anzahl der gesamten Bedarfsanforderungen. In der Regel ist der Lieferbereitschaftsgrad kleiner als 100%, dann entstehen Fehlmengenkosten. Es gilt abzuwägen zwischen diesen Fehlmengenkosten und den Kosten der Lagerhaltung für den Sicherheitsbestand. Vgl. 2. Kapitel, C.I.3. 17)
1500 Liter — 400 Liter - 600 Liter
Bestellbestand max. Verbrauch in der Dispositionszeitspanne Verbrauch in der Beschaffungszeit
= 500 Liter
Sicherheitsbestand
Durch den Sicherheitsbestand werden Fehlmengen vermieden, wenn unerwarteter Bedarf oder Bedarfsschwankungen auftreten. 18) Bestellpunkt- versus Bestellrhythmusverfahren sind Verfahren der verbrauchsgesteuerten Lagerergänzung und Bestelldisposition. Diese Verfahren
130
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
finden Anwendung insbesondere bei Materialien mit regelmäßigem Verbrauch und bei relativ geringwertigen Materialien. Vgl. 2. Kapitel, C.III. a) Bestellpunktverfahren Beim Bestellpunktverfahren löst das Erreichen des Bestellpunktes bzw. das Unterschreiten des Bestellbestandes die Bestellung aus. Der Bestellbestand muß festgelegt werden in Abhängigkeit vom • Bedarf (Verbrauch pro Zeiteinheit) und von der • Wiederbeschaffungszeit Bei jeder Entnahme muß geprüft werden, ob der Bestellbestand erreicht ist. b) Bestellrhythmusverfahren Beim Bestellrhythmusverfahren werden zu bestimmten Terminen ausgewählte (oder alle) Materialgruppen bezüglich einer Nachbestellung geprüft. Vorteile des Bestellrhythmusverfahrens sind darin zu sehen, daß Möglichkeit von Sammelbestellungen und das Ausnutzen von Mengenrabatten eher gegeben ist als beim Bestellpunktverfahren. Da das Überwachungsintervall festgesetzt ist, entfällt die Prüfung des Lagerbestandes bei jeder Entnahme. Nachteilig ist aber, daß der Verbrauch zwischen zwei Dispositionsterminen zusätzlich zum Verbrauch während der Wiederbeschaffungszeit berücksichtigt werden muß. Der Lagerbestand ist tendenziell größer als beim Bestellpunktverfah-
19) Wichtige Einflußgrößen bei der Ermittlung der optimalen Bestellmenge: • Beschaffungskosten • Bestellkosten • Lagerhaltungskosten Theoretische Annahmen des Modells: • gleichmäßiger, stetiger Lagerabgang • Anlieferungszeitpunkt frei wählbar (Lieferzeit gleich Null) • keine mengenmäßigen Restriktionen, nicht nach oben oder unten (keine Lager-, keine Finanzrestriktionen) • Bestellmenge = Anlieferungsmenge • Stückpreis ist unabh. von der Beschaffungsmenge und vom Zeitpunkt der Beschaffung (Rabattstaffelung, Transportkostenstaffelung, Sonderangebote, Preiserhöhungen etc.) • Der gesamte Periodenbedarf ist bekannt und konstant • Die Lagerhaltungskosten sind proportional abh. von dem Lagerwert und der Lagerdauer • Die Beschaffungskosten sind prop. zur Beschaffungsmenge • Die Bestellkosten sind prop. zur Beschaffungshäufigkeit Empfehlungen für die Praxis: —» „sinnvolle" Bestellmenge wählen —» Abweichungen bis ca. 20% von der errechneten opt. Bestellmenge wirken sich bezüglich der Gesamtkosten kaum aus, weil die Stückkostenkurve im Bereich des Minimums flach verläuft.
II. Lösungen
131
20) a) Beschaffungskosten ergeben sich generell aus Beschaffungsmenge mal Beschaffungspreis pro Einheit, vermindert um Rabatte u.ä., erhöht um Mindermengenaufpreise, Transportkosten und sonstige wertabhängige Beschaffungskosten. b) Bestellkosten sind unabhängig von der Beschaffungsmenge, sie sind nur durch die Anzahl der Bestellungen bestimmt (v.a. Sach- und Personalkosten). c) Lagerhaltungskosten beinhalten v.a. Kapitalbindungskosten (durchschnittlicher Wert der Materialvorräte), Lagerraumkosten und Löhne für die Tätigkeiten zur Lagerhaltung. Problem in der Praxis ist z.B., daß die einer Bestellung zuzurechnenden Kosten konstant sind. So lassen sich manche Bestellkosten bei verringerter Bestellzahl nicht abbauen. 21) a) Ausgangssituation b) KB = € 1 7 c) z = 16%
KB = € 14,-; z = 12% => xopt = 171 => xopt = 188 => x t = 148
Der Einkäufer hat nur dann recht, wenn 1. der Preis für einen Liter Bohröl € 2,- beträgt und 2. die theoretischen Annahmen des Modells als richtig unterstellt werden. Unter der Annahme eines relativ gleichmäßigen Verbrauchsverlaufs kann z.B. jeweils zu Quartalsbeginn, d.h. in Vierteljahres-Abständen angeliefert werden. 23) Wichtigste Funktion ist die Pufferfunktion zur Sicherstellung einer reibungslosen Produktion und Auslieferung. Dies ist aufgrund von Unregelmäßigkeiten, ungenauer Planung und zum Ausgleich der zyklischen Beschaffung und des zyklischen Absatzes notwendig. Ferner übernimmt das Lager Produktionsaufgaben, z.B. in einer Winzerei oder beim Klavierbau. Schließlich hat das Lager auch eine abwicklungstechnische Funktion (z.B. Materialannahme mit Prüfung der Identität, Menge, Qualität, zweckmäßige Lagerung etc.). 24) und 25) Ziel der Erzeugung ist die Herstellung von Sachgütern oder die Bereitstellung von Dienstleistungen. Letzteres (Handelsbetriebe, Verkehrsbetriebe, Beratungsunternehmen u.a.) ist in seinen Problemen und Bestimmungsfaktoren bei der Erzeugung so verschieden von der Erzeugung von Sachgütern, daß deren Darstellung in gesonderten speziellen Betriebswirtschaftslehren erfolgen muß. Daher wird die Erzeugimg (Herstellung, Bereitstellung) im Sinne von „Fertigen" (Fertigung) verwendet, also für die
132
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
• Gewinnung von Rohstoffen in Gewinnungsbetrieben, • Herstellung von Erzeugnissen in Fertigungsbetrieben, • Bearbeitung von Rohstoffen und Fabrikaten in Veredelungsbetrieben. Fertigen heißt also den wirtschaftlichen Einsatz und die optimale Kombination der elementaren Produktionsfaktoren „menschliche Arbeitsleistung", „Betriebsmittel" und „Werkstoffe" zur Hervorbringung von verwertbaren Leistungen. Ausgangspunkt sind also die verwertbaren Leistungen (Absatzprogramm), die in das „Fertigungsprogramm" umgesetzt werden müssen. Im einzelnen bedeutet dies, daß die Fertigung und die Materialwirtschaft in Abstimmung mit dem Marketing bestimmte Ziele (Absatz und Produktion) und die entsprechenden Mittel und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele aufzustellen haben. Dies geschieht am besten in langfristigen (Eckdaten) und kurzfristigen (Detail-)Plänen. Wesentlicher Ausgangspunkt dieser Pläne sind also Prognosen, insbesondere über Stückzahlen, Produktvarianten und deren Qualität sowie Preise. Daraus werden dann die entsprechenden Fertigungszahlen mit den dazu notwendigen Einsatzfaktoren (Menschen, Werkstoffe, Betriebsmittel) und den Budgets (auch Kapitalerfordernis für Investitionen) abgeleitet. Vgl. die weiteren Ausführungen im 3. Kapitel, A. 26) Die sog. Wertanalyse zählt zum Teilgebiet der Erzeugnisvorbereitung. Dabei unterscheidet man: • Produkt-Wertanalyse (Value Analysis). Diese bekannteste Wertanalyse soll die Bewertung der Produktfunktionen und -eigenschaften durch den Käufer mit den am Gewinn orientierten Wertvorstellungen des Unternehmens in Einklang bringen. Dies bedeutet insbesondere eine systematische Weiterentwicklung von Produkten in der laufenden Fertigung. • Konzept-Wertanalyse (Value Engineering). Hier sollen bereits im Planungsund Entwicklungsstadium andere mögliche Alternativen berücksichtigt und schneller durchgeführt werden, um kostspielige Änderungen zu vermeiden. Das Value Engineering wird also insbesondere für die systematische Neuentwicklung verwendet. • Wertanalyse von Verwaltungstätigkeiten (Value Administration). Sie befaßt sich mit der kosten- und funktionsorientierten Optimierung von Verwaltungstätigkeiten. Typisch für die Wertanalyse ist: • Teamarbeit mit Mitgliedern aus verschiedenen Funktionsbereichen. • Vorgehen orientiert an den Funktionen ( = Aufgaben) des Produkts, eines Fertigungsverfahrens oder einer Organisation. Diese Betrachtungsweise ist breiter als die an einer gegebenen Konstruktion orientierte Rationalisierung. Die dabei verwendeten Hilfsmittel sind Funktionsstammbau mit Haupt- und Nebenfunktionen (marktkonform, Gebrauchs- und Geltungsfunktionen) und Funktionsbewertungsmatrix. • Kostenorientiertes Vorgehen, um eine Kostensenkung bei einem vorhandenen Produkt bzw. die kostengünstigste Gestaltung zu erreichen. Die bevorzugten Hilfsmittel sind ABC-Analyse, Kalkulation im Vergleich, insbesondere mit variablen Kosten, Wirtschaftlichkeitsrechnung und Dekkungsbeitragsrechnung.
II. Lösungen
133
• Systematisches Vorgehen. Diese eigentlich selbstverständliche Forderung hat sich in einer VDI-Richtlinie 2801 „Arbeitsplan der Wertanalyse" niedergeschlagen. Das grundsätzliche Vorgehen erfolgt dabei über die Erfassung des Ist-Zustandes, die Erarbeitung von Lösungen, deren Einbringung als Vorschlag und Einführung im Unternehmen. Dabei ist auch an den Terminplan und die Kontrolle zu denken. Vgl. 3. Kapitel, B. 27) Grundsätzlich gibt es zwei Organisationstypen der Fertigung: Bei der Werkstattfertigung werden gleichartige Tätigkeiten • räumlich • kostenmäßig und • verantwortungsmäßig zusammengefaßt und abgegrenzt. Die Bearbeitungsobjekte müssen zur Bearbeitung von Werkstatt zu Werkstatt befördert werden, d.h. die Nebenbedingung niedriger Materialflußkosten ist zu beachten. Vorteile der Werkstattfertigung: • elastische Reaktion möglich, z.B. bei Programmänderungen, bei Nachbesserungen, bei kleinen Stückzahlen, bei Ausfall von Betriebsmitteln bzw. Arbeitskräften, oder wenn kurzfristige Änderungen im Absatzprogramm auftreten • Nacharbeiten leicht möglich • sukzessive Investitionen möglich • Ausbildung von Spezialisten gut möglich Nachteile: • höhere Vorräte an Material • Rationalisierung schwieriger • gleichmäßige Nutzung der Betriebsmittel schwieriger • hoher Bedarf an Spezialisten • aufwendige Kostenrechnungssysteme • hohe Anforderungen an die Ablauforganisation Bei der Fließfertigung werden alle für eine Erzeugnis notwendigen Bearbeitungsgänge aneinandergereiht. Vorteile: • Rationalisierung leichter • Arbeitsproduktivität höher (Lernerfolge!) • übersichtliche Fertigung • Materialplanung leichter, kleinere Läger notwendig, geringere Kapitalbindung • durch Lernerfolge hohe Arbeitsproduktivität Nachteile: • Monotonie • geringe Flexibilität • hohe Investitionen, die häufig auf einmal zu erbringen sind • Gefahr der Produktionsunterbrechung
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Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
28) Vgl. Aufgabe 27 und Kapitel 3, C.II. 29) Einzelfertigung: Jedes Erzeugnis stellt eine Individualität vor (1... 5 Stück), z.B. Großanlagen, Schiffsbau, Brückenbau. Serienfertigung: Hier werden einheitliche Erzeugnisse in größerer Stückzahl hintereinander oder gleichzeitig gefertigt (20 ... 100 Stück). Die Fertigungseinrichtungen müssen nach jedem Erzeugniswechsel umgerüstet werden; daraus entsteht das Problem der optimalen Losgröße. Sortenfertigung: Hier können die verschiedenen Sorten noch auf der gleichen Produktionsanlage gefertigt werden (Zwischenstufe zur echten Massenfertigung, z.B. Textilien). Massenfertigung: Hier werden gleichartige Erzeugnisse in großen Mengen (über 100 Stück) über eine relativ lange Zeit gefertigt. Dazu ist die Fließband- bzw. vollautomatische Fertigung geeignet. 30) Aufgaben der Fertigungsvorbereitung: Planung, Steuerung und Überwachung der Fertigung. Vgl. 3. Kapitel, D.I. Übersicht über die Fertigungsvorbereitung und dabei auftretende Probleme: auftretende Probleme Fertigungssteuerung I konkretes Eingreifen I Probleme bei der Fertigungsdurchführung
Fertigungsplanung I längerfristiges Eingreifen I Probleme vor der Fertigung
„Bedarf" I Aufträge Personal Anlagen Material
statisch
„Prozeß" I (Vollzug, Ablauf) • Arbeitsgänge • Arbeitsfolge • Durchlaufzeit • Transport I dynamisch
„Bereitstellung"
„Koordination"
Bereitstellung von Material und Werkstattvorbereitung
Durchlaufzeiten und Kapazitätsauslastung
kurze Erläuterung zu den einzelnen Begriffen: 1. Auftragsumwandlung: Kundenaufträge, Bestellungen werden via Stücklistenauflösung in Fertigungsaufträge umgewandelt 2. Bedarfsplanung 3. Vollzugsplanung mittels Arbeitsplan: Art der zu benutzenden Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeuge, Kostenstellen, Vorgabezeiten für Bearbeiten und Umrüsten etc.
II. Lösungen
135
4. Bereitstellung der Arbeits- und Fertigungsunterlagen (Fertigungsauftrag, opt. Losgröße, Interdependenzen zwischen verschiedenen Aufträgen, Fertigstellungstermin) 5. Materialbereitstellung 6. Werkstattvorbereitung (Werkstatt wird in einen leistungsbereiten Zustand versetzt, insbesondere Betriebsmittel, qual. Arbeitskräfte) 7. Durchlaufterminierung (Anfangs-, Endtermin, Pufferzeiten, kritischer Pfad) 8. Belastungssteuerung (verfügbare Kapazität, Kapazitätsbedarf) 31) In der Regel laufen eine Vielzahl von Aufträgen mit einer Vielzahl von Arbeitsgängen durch die Fertigung. Zur Koordination der Fertigungsdurchführung sind zwei Aufgaben zu erfüllen: 1. die Arbeitsträgerbelastungssteuerung mit der Zielsetzung, den vorhandenen Produktionsapparat gleichmäßig hoch auszulasten (kostenminimale Fertigung) und 2. die Terminbearbeitung (Durchlaufterminierung) zur Einhaltung der Vorgabetermine und generell kurzer Durchlaufzeiten. Zwischen beiden Problembereichen bestehen Interdependenzen; die korrekte Terminbearbeitung ist als zwingende Nebenbedingung zur Zielsetzung der optimalen Kapazitätsauslastung zu sehen. Vgl. Kapitel 3, D.III.
136
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
c) 5 Tage
II. Lösungen
137
34) Die Lösung dieses Optimierungsproblems kann man in vier Stufen untergliedern, wobei eine Lösung durch „Probieren" nicht mitgezählt ist: (1) (2) (3) (4)
Ansatz der linearen Optimierung Grafische Lösung Rechnerische Lösung Lösungsinterpretation
(1) Zunächst werden die Daten des Problems erfaßt. Gegeben sind: • Fixkosten • Deckungsbeiträge • Kapazitätsbegrenzungen Optimierungsziel: Gewinnmaximierung! Zielfunktion: Gewinn = DB-Fixkosten = 300X1 + 500 X2 - 36000 Nebenbedingungen (Restriktionen) sind die beschränkten Kapazitäten der Fertigungsmaschinen : Maschine A: 1X1 + 2X2 < 170 h Maschine B: 1XI + 1X2 < 150 h Maschine C: 3X20 Die Nichtnegativitätsbedingung ist auf die Schlupfvariablen ausgedehnt worden, da die Nutzungszeit der Anlage nicht größer als ihre Kapazität sein kann. Eine negative Leerlaufzeit würde aber bedeuten, daß die Nutzungszeit die Kapazität überschreitet. Die verschiedenen Simplex-Iterationen über die zu wählenden Pivot-Zeilen und Pivot-Spalten sollen hier aus Platzgründen nicht dargestellt werden. Das „Endtableau" nach 3 Iterationen ergibt:
139
II. Lösungen
Gmax XI Yc X2
Yb 100 2 3 1
Ya 200 -1 -3 1
Randspalte 13 000 130 120 20
Tabelle: Simplex-Endtableau
Diese Tabelle zeigt in der Randspalte die Lösung, nämlich daß das Gewinnmaximum bei 13 000 € liegt, wenn von XI 130 Stück und von X2 20 Stück produziert werden. Dabei hat die Maschine C noch 120 Stunden freie Kapazität (= Schlupf), während die Maschinen A und B voll ausgelastet sind. 35) Z u a ) . Ankünfte 960 Ankünfte „., ^ X= — = = 2 Monteure pro Mmute : Zeit 480 Minuten Zub) Verwendet man die jeweilige Klassenmitte der Bedienungszeiten und gewichtet diese mit der relativen Häufigkeit, so erhält man: tß = 5 • 0,4 + 15 • 0,3 + 25 • 0,15 + 35 • 0,09 + 45 • 0,05 + 55 • 0,01 = 16,2 Sek. pro Abfertigung = 0,27 Min. pro Abfertigung Zuc) u = —L- = —— = 3,7 Monteure pro Minute t„ 0,27 Wichtig: X < jj., denn nur so kann das System einen stationären Zustand erreichen -»siehe unter h. Zud) Durchschnittliche Auslastung
X
2
p = — = y y = 0,55
Die Bedienungsperson ist also zu 55% ihrer Zeit mit der Bedienung beschäftigt (im Durchschnitt) Zue) Die durchschnittliche Wartezeit beträgt t = p-
1 H-X
X
^(n - X) 2 2 3,7 (3,7 - 2) 3,7 • 1,7 6,29 = 0,32 Minuten Dies bedeutet, so lange steht er in der Warteschlange, bis er bedient wird.
140
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
Zuf) Im Durchschnitt stehen vor dem Schalter (incl. demjenigen, der gerade bedient wird): v
X =
X ii —X = Q- ^ H—A [i 2 = 3,7-2
2 = 1,2 Werkzeugmacher 1,7
Zug) Die durchschnittliche Wartezeit insgesamt entspricht der Verweilzeit im Wartesystem tw =
* , ^ - = 0 , 5 9 Min. (i —X 3,7 — 2 1,7 Diese Zeit ergibt sich auch aus der durchschnittlichen Verweilzeit in der Schlange (unter c : t = 0,32 Min.) plus der durchschnittlichen Bedienungsdauer t B = 0,27 (unter b). Zuh)
• Zufällige Ankünfte (Poisson-Verteilung) u n a b h ä n i von Zeit und • Zufällige Abfertigung (exponentiell verteilte f „ , , ... I SchiRnpcnlänffc Abfertigungszeiten —> Poisson-Verteilung) ) & & • Bedienung der Reihe nach an einem Kanal => insgesamt also ein M
/
M
/
1
:
oo
/
FIFO
Markov Abgang Kanal unbegrenzter Reihenfolge Zugang Warteraum der Abfertigung 36) Das Arbeitsstudium liefert die Grundlage zur Verbesserung der Arbeitssysteme und Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes unter Beachtung der Leistungsfähigkeit und der Bedürfnisse des Menschen. Die Schwerpunkte der Arbeitsstudien liegen in den Bereichen: • Rationelle Gestaltung der Arbeit (Arbeitsablaufstudien; Arbeitsgestaltungsstudien, insbesondere Gestaltung des Arbeitsplatzes) • Ermittlung der Leistungsvorgaben mit Hilfe der Arbeitszeitstudien • Arbeitsbewertung mit Hilfe von Arbeitswertstudien. Damit werden auch die Grundlagen gelegt für die günstige Gestaltung der Arbeitszeit und für eine gerechte Entlohnung. In die Arbeitsstudien gehen Forschungsergebnisse der Arbeitswissenschaft, insbesondere der Ergonomie (Arbeitspsychologie, Arbeitsphysiologie), aber auch aus Bereichen der Betriebswirtschaftslehre (Kostenrechnung, Vor- und Nachkalkulation), der Statistik, der Sozial- und Rechtswissenschaften und der technologischen Verfahren ein, wobei die Kenntnis der Methoden zur Untersuchung (Analyse) und Gestaltung (Synthese) von Arbeitssystemen wichtig ist. Dabei kann ein Arbeitssystem mit Hilfe der Systembegriffe Arbeitsaufgabe, Arbeitsablauf, Eingabe, Ausgabe, Mensch (M), Betriebsmittel (B) und Umwelteinflüsse beschrieben werden.
II. Lösungen
141
Vgl. auch die Ausführungen Kapitel 3, E.IV.3. 37) Heute ist die Arbeltszeit in eine Vielzahl von Gesetzen bzw. von Verordnungen eingebunden, wie in der Arbeitszeitordnung, Gewerbeordnung, Bundesurlaubsgesetz, Unfallverhütungsvorschriften u.a. Grundsätzlich ist bei der Festlegung der Arbeitszeit ein Kompromiß zu finden zwischen der notwendigen Ordnung eines Betriebes und der physiologischen Belastbarkeit des Menschen sowie dessen individuellen Interessen. Dabei kommt es vor allem auf die Länge und Häufigkeit der Arbeitspausen und auf Arbeitsbeginn und Arbeitsende (gleitende Arbeitszeit) an. Bei der Festlegung ist an die Einteilung der Arbeit in Übungsabschnitte, an die biologische Ermüdung, Arbeitsermüdung und Antriebsermüdung, an die Tagesrhythmik und das Lebensalter, an die Verkehrslage u.ä. zu denken. Schließlich ist auch noch der Wunsch der arbeitenden Menschen nach Arbeitszeitverkürzung (z.B. 35-Stunden-Woche) zu beachten, der das Problem der Freizeitgestaltung für die Mitarbeiter in den Vordergrund rückt, ebenso wie die Bemühungen um eine Erhöhung der Ergiebigkeit einer Arbeitskraft. Bei der Arbeitsplatzgestaltung sind folgende Schwerpunkte zu beachten: • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung • Gestaltung des Bewegungsablaufs • Technologische Gestaltung und Mechanisierung • Verbesserung der Betriebsmittelnutzung Vgl. die weiteren Ausführungen Kapitel 3, E.IV.3. 38) Die in der Praxis verwendeten Hauptlohnformen sind • Zeitlohn • Akkordlohn • Prämienlohn. Vgl. die weiteren Ausführungen Kapital 3, E.IV.4. 39) Im Arbeitsstudium spricht man von Vorgabezeiten, wenn Soll-Zeiten für die wesentlichen Ablaufabschnitte einer Arbeitsaufgabe und für nicht genau vorausbestimmbare Ablaufabschnitte festgelegt werden. Nach REFA sind damit Vorgabezeiten Soll-Zeiten für die von Menschen und Betriebsmitteln ausgeführten Arbeitsabläufe. Vgl. die weiteren Ausführungen Kapitel 3, E.IV.4. 40) Drei besonders wichtige Bereiche für die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen sind • die Arbeitszeitregelung • die Arbeitsplatzgestaltung und • das Betriebsklima. Vgl. die weiteren Ausführungen Kapitel 3, E.IV.4.
142
Dritter Teil: Materialwirtschaft und Fertigung
41) Wird eine Vollkontrolle, d.h. Messung bzw. Feststellung von Merkmalen an jedem einzelnen Gut (Ist) und Vergleich mit dem jeweiligen Soll, unwirtschaftlich, so ist eine Zufallsstichprobe sinnvoll. Dann wird die Qualitätssicherung aber zu einem statistischen Problem. Dies bedeutet, daß Teilmengen einer Gesamtheit in ihrer Qualität für die Gesamtheit herangezogen werden. Inwieweit dies möglich ist, mit welcher Sicherheit solche Aussagen unter welchen Voraussetzungen gemacht werden können und wie die entsprechenden Methoden möglichst wirtschaftlich im Unternehmen eingesetzt werden können, dies versucht die statistische Qualitätskontrolle zu lösen. Vgl. Kapitel 3, F.II.
Vierter Teil: Marketing
I. a) Fragen
145
I. a) Fragen 1) In welche Teilfunktionen läßt sich der betriebliche Leistungsprozeß untergliedern? 2) Nennen Sie die wichtigsten Teilleistungen der betrieblichen Absatzfunktion. 3) Welche gesamtwirtschaftliche Entwicklung hat die Entstehung des Marketing begünstigt? 4) Worin besteht der Unterschied zwischen Absatz und Marketing? 5) Welches war die ursprüngliche Bedeutung des in der US-Amerikanischen Literatur geprägten Wortes „marketing"? 6) Angenommen, Sie sind selbständiger Schmied in einer ländlichen Gegend. Welche Entwicklung könnte Sie veranlassen, über Marketing nachzudenken? 7) Wie erklären Sie die Tatsache, daß es so viele Marketingdefinitionen gibt? 8) Welches ist die Hauptaufgabe der Unternehmensführung? 9) Worin sehen Sie den Hauptunterschied zwischen der „Führung von innen" und „Führung von außen"? 10) Welche Zusammenhänge bestehen ihrer Meinung nach zwischen Führungsprinzip und der Aufbauorganisation? 11) Welche Probleme bestehen bei der „Führung von außen" und der Stab-Linien-Organisation? 12) Welche grundsätzlichen Möglichkeiten kennen Sie, die Aufbauorganisation eines Unternehmens den Marketingbedürfnissen anzupassen? 13) Welches ist das Grundproblem des Produkt-Managementes?
146
Vierter Teil: Marketing
14) Wodurch unterscheidet sich die Division-Organisation von der herkömmlichen Stab-Linien-Organisation? 15) Was verstehen Sie unter einem Profit-Center? 16) Welche grundlegenden Besonderheiten weist die Matrix-Organisation auf? 17) Welche Bedeutung haben Informationen für Marketingentscheidungen? 18) Welche Aufgabe hat die Marktforschung? 19) In welche Gruppen lassen sich die Vielzahl der Marktdaten einteilen? 20) Was verstehen Sie unter einem „Image" ? 21) Worin besteht der Unterschied zwischen „field research" und „desk research"? 22) Welche Verfahren umfaßt die Primärmarktforschung? 23) Was verstehen Sie unter Kreuztabulierung? Wie funktioniert sie? 24) Welche wesentlichen Unterschiede bestehen zwischen einer strategischen und taktischen Mareketingplanung? 25) Für welche Art der Planung ist die gap-Planung geeignet? 26) Welche Planungstechniken sind Ihnen für eine taktische Marketing-Planung bekannt? 27) Wodurch unterscheiden sich Entscheidungssituationen unter Risiko und Ungewißheit? 28) Welchen Zweck verfolgen Entscheidungsrechnungen?
I. a) Fragen
147
29) Welche Rechenverfahren sind in der Situation „Entscheidung unter Risiko" anwendbar? 30) Erklären Sie die Minimax-Regel. In welcher Entscheidungssituation ist sie anwendbar? 31) Welche Funktion haben Marketing-Instrumente? 32) In welche Gruppen lassen sich die Marketing-Instrumente einteilen? 33) Worin besteht der Unterschied zwischen Vertriebswegen und MarketingLogistik? 34) Welche Grundprobleme sind beim Aufbau einer Außendienstorganisation zu lösen? 35) Welche Bedeutung hat der Produktlebenszyklus für die Produktpolitik? 36) Durch welche Größen werden die produktpolitischen Basisstrategien bestimmt? 37) Was verstehen Sie unter Segmentierung? Welche Kriterien eignen sich für eine Segmentierung? Welcher produktpolitischen Grundstrastegie ist die Segmentierung zuzuordnen. 38) Was verstehen Sie unter Produktvariation? Welcher Grundstrategie ist sie zuzuordnen? 39) Worin besteht der Unterschied zwischen Diversifikationsformen und -methoden? 40) Welche Bedeutung besitzt der Innovationsprozess für das Marketing? 41) Was verstsehen Sie unter Morphologie und brainstorming? Wozu werden sie gebraucht? Erklären Sie die Verfahren.
148
Vierter Teil: Marketing
42) Welche Kriterien sind für die Gestaltung der Programm- (Sortiments-) politik wichtig? 43) Nach welchen Kriterien kann die Feinabstimmung des Sortimentes erfolgen? 44) Welche Einflußgrößen sind für die Preispolitik von Bedeutung? 45) An welche Ansätzen kann sich die Preispolitik grundsätzlich orientieren? 46) Nennen Sie die Grundstrategien, die sich aus der Nachfrageorientierung ableiten lassen. 47) Welche Anwendungsfälle der Penetrationsstrategie kennen Sie? 48) Welche(s) Ziel(e) verfolgt die Preisdifferenzierung? 49) An welche Voraussetzungen ist die Preisdifferenzierung gebunden? 50) Welche Aufgabe hat die Kommunikationspolitik? 51) Welche Subinstrumente umfaßt die Kommunikationspolitik? 52) Auf welche Personengruppe(n) zielt die Verkaufsförderung ab? 53) Welchem Subinstrument der Verkaufsförderung sind Gewinnspiele zuzuordnen? 54) Welche Aufgabe erfüllt das Merchandising? Wie erfüllt es diese Aufgabe? 55) Welche Zielsetzung hat Public Relations (PR) im Rahmen des Marketing zu erbringen? 56) Erklären Sie den Begriff Corporate Idendity ? (CI). 57) Welche Ziele werden der Werbung in der Literatur zugeordnet?
I. a) Fragen
149
58) Welche Grundfragen muß die Werbestrategie klären? 59) Welche Möglichkeiten kennen Sie, die Zielgruppen zu beschreiben, die durch die Werbung ereicht werden sollen? 60) Welche unterschiedlichen Argumentationsebenen für die Werbebotschaft kennen Sie? 61) Was verstehen Sie unter Reichweite? Erklären Sie die Unterschiede zwischen der quantitativen und qualitativen Reichweite. 62) Was sind „Streuverluste"? 63) Wie kann der ökonomische Werbeerfolg bestimmt werden? 64) Welcher Art der Erfolgskontrolle ist der Erinnerungserfolg zuzuordnen? Wie wird er ermittelt? 65) Was wird üblicherweise unter dem Begriff des Marketing-Mix in der Literaturverstanden? 66) Warum ist diese Auffassung (Frage 65) problematisch?
150
Vierter Teil: Marketing
I. b) Fallstudien 1) Die MAC-AG ist ein Hersteller von Kleinmetallwaren. Das Sortiment ist sehr weit gefächert. Als Kunden kommen daher fast alle metallverarbeitenden Unternehmen in Frage. Das Unternehmen möchte seine Verkaufsbezirke in der Bundesrepublik neu aufteilen. Die neu zu schaffenden Bezirke sollen von der Größe her so dimensioniert sein, daß neben der Betreuung der bisherigen Kunden genügend Zeit bleibt, um potentielle Kunden regelmäßig bearbeiten zu können. Zu diesem Zweck hat die MAC-AG die tatsächlichen und potentiellen Kunden in vier nach dem Jahresumsatz gegliederte Kategorien eingeteilt. Dabei ergaben sich folgende Gruppen: Kategorie A: 500 Kunden mit einem Umsatz von > 4,0 Mio € . Diese sollen monatlich besucht werden. Kategorie B: 3 000 Kunden mit einem Umsatz von 2 bis 4 Mio € Umsatz. Besuchsfrequenz: 9 Besuche jährlich. Kategorie C: 4000 Unternehmen mit einem Umsatz von 0,5 Mio bis 2 Mio € . Besuchsfrequenz: 6 Besuche jährüch. Kategorie D: 7000 Unternehmen mit einem Umsatz von < 0,5 Mio € . Geplante Besuchsfrequenz: zwei Besuche jährlich. Eine Auswertung der Besuchsberichte ergab, daß ein Mitarbeiter durchschnittlich 8 Besuche pro Arbeitstag absolvieren kann. Bei der Ermittlung der effektiven Arbeitstage (Kalendertage = 360) ist zu berücksichtigen, daß 46 Arbeitstage für Urlaub, Schulung, Konferenzen und Krankheit zu berücksichtigen sind. Für je 10 angefangene Bezirke soll ein Bezirksleiter verantwortlich sein. Außerdem wird eine Reserve von 10% der Außendienstmitarbeiter (ohne Bezirksleiter) für nötig gehalten. 1.1 Wie viele Verkaufsbezirke ergeben sich für das Unternehmen? 1.2 Wie viel Mitarbeiter werden insgesamt dafür benötigt? 1.3 Nach welchem Kriterium wurden die Verkaufsbezirke gebildet? Nennen Sie weitere Einteilungsmöglichkeiten. 1.4 Welche grundsätzliche Möglichkeiten hat die MAC-AG, für den Aufbau der Organisation?
2) Die NEWFOOD-AG Die NEWFOOD AG plant die Einführung eines neuen Produktes auf Erdnußbasis. Bei der Jahrestagung der Reisenden wird das fertig entwickelte Produkt vorgestellt, und die Mitarbeiter um eine Absatzprognose gegeben. Für die vorgegebenen Absatzmengen (in Mio Kartons) ergaben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:
I. b) Fallstudien
Absatz in Mio Kartons 0,75 1,25 1,75 2,25 2,75
151
Wahrscheinlichkeit 0,10 0,20 0,25 0,25 0,10
Für die Absatzplanung der kommenden Periode will der Produktmanager die Summe der Erwartungswerte aus dieser Schätzung zugrundelegen. Erfahrungsgemäß sind die Produkte der NEWFOOD kurzlebige Produkte mit einem Lebenszyklus von durchschnittlich drei Jahren.Die Werte des zweiten und dritten Jahres werden maßgeblich von der Wiederkaufsrate bestimmt, die bei 80% des jeweiligen Vorjahreswertes liegen soll. Es ist vorgesehen, das Produkt für € 6 je Karton an den Handel abzugeben. Der Einzelhandelsrabatt beträgt 30%. Die variablen Produktionskosten liegen bei € 1,20/Karton. Die Fixkosten der Produktion betragen 1 Mio €, die des Marketing 3 Mio € . Außerdem sind Entwicklungskosten in Höhe von € 500000 zu berücksichtigen, die nach Möglichkeit aus den Erlösen des ersten Jahres gedeckt werden sollen. 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5
Welche Absatzplangröße ermitteln Sie für die drei Jahre? Stellen Sie den Lebenszyklus grafisch dar Welche Plannettoerlöse ergeben sich für die drei Jahre? Würden Sie die Einführung des Produktes empfehlen? Warum? Welche(s) Problem(e) sind im dritten Jahr zu erkennen? Wie könnten diese nach Ihrer Meinung vermieden werden?
3) Die Allchemie AG Die Allchemie AG ist Produzent von Kunststofferzeugnissen sowohl für industrielle Weiterverarbeitung wie auch für Endverwender. Sie plant die Einführung eines neuen Produktes. Da es sich dabei um eine echte Neuheit handelt, kann bei der Ermittlung des Verkaufspreises nicht von Marktpreisen ausgegangen werden. Entscheidend werden vielmehr die Reaktionen der Mitwettbewerber sein. Falls die Konkurrenz auf das neue Produkt nicht reagieren kann, wofür allerdings nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% spricht, könnte das Unternehmen einen zusätzlichen Umsatz von € 10 Mio erzielen. Es muß jedoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% gerechnet werden, daß die Konkurrenz einen ähnlichen Forschungsstand besitzt und in der Lage sein wird, ein Produkt mit ähnlichen Eigenschaften auf den Markt zu bringen. In diesem Falle hängt die Größe des zusätzlich möglichen Umsatzes von der Preispolitik der Wettbewerber ab. Aufgrund der Marktverhältnisse kann mit folgenden Möglichkeiten gerechnet werden:
152
Vierter Teil: Marketing
Erlös- bzw. Umsatzschätzung Eigener Preis hoch: durchschnittl.: nieder:
Konkurrenzpreis hoch durchschnittlich nieder hoch durchschnittlich nieder hoch durchschnittlich nieder
Wahrsch. 0,4 0,5 0,1 0,1 0,6 0,3 0,1 0,2 0,7
Ums. in Mio € 5,0 3,0 1,0 5,5 4,0 2,5 5,0 4,0 3,0
Um das Produkt marktreif zu machen, sind noch Entwicklungskosten in Höhe von € 3,5 Mio zu veranschlagen. Der Vorstand entscheidet, daß das Produkt nur dann einzuführen ist, wenn die Gesamterwartungswerte größer sind als die Entwicklungskosten. 3.1 Nach welcher Methode lösen Sie das Problem? Warum? 3.2 Welche Preispolitik würden Sie der Allchemie AG empfehlen? 3.3 Welchem preispolitischen Ansatz wäre diese Politik zuzuordnen? 3.4 Sollte das Produkt eingeführt werden? 4) Ein Unternehmen bietet sein Hauptprodukt derzeit zu einem Preis von € 30 an und hat bei diesem Preis 1130 Einheiten verkauft. Das Unternehmen will dieses Produkt neu positionieren und stützt sich dabei auf die folgenden PreisMengen-Schätzungen: €20 €50 €80
1400 E 860 E 400 E
€30 €60 €90
1130 E 830 E 100 E
€40 €70
900 E 800 E
4.1 Was verstehen Sie unter Positionierung? Mit welchem Instrument wird sie durchgeführt? 4.2 Erstellen Sie die Preis-Absatz-Kurve. Erläutern sie die Ursachen für ihren typischen Verlauf. 4.3 Welche Betriebsergebnisse wären bei den einzelnen Prognosen zu erwarten? Die variablen Kosten betragen € 20 und die Fixkosten € 15 000 pro Periode. Unterschreitet die Verkaufs- und damit auch die Fertigungsmenge 850 Einheiten, steigen die Fixkosten um weitere € 10000 an. 4.4 Angenommen, das Unternehmen hätte bislang einen Preis von € 50 verlangt und wollte eine Penetrationsstrategie einführen. Erklären Sie diese anhand der Preisabsatzkurve (Aufgabe 4.2).In welchen Situationen ist sie anwendbar? 4.5 Wäre die gleiche Strategie anwendbar, wenn die Fertigungskapazität 750 E maximal betragen würde?
Fi 8 t- t-
2 681 8 720
D gesamt:
100,0 100,0
18,0 100,0 20,0
22,0
22:20
18:20
i
A+B+C+D durchschn. MA
2 230 1 737 664 280
C gesamt: D: Düsseldorf Köln Aachen
24,0
16,0 24:20
Sollumsatz in €
in % vom Gesamt
Absatzkennzif. (4-7)
Gewichtungsfaktor
Bezirksmarktanteil vo CS
70,87 90,97 101,96
in % vom Gesamt 8 •• ii oo o" V Ol i—
C: Münster Detmold Arnsberg
72,12 127,07
Konsumkraft-KZ (1-3) t-
2103 235 2 338 628 488 1 116
65,28 163,89
o
1471
Kaufkraft-KZ 00
B: Nieders. Bremen B gesamt:
Spalte A: Schl.-Hol. Hamburg A: gesamt:
in % vom Gesamt o\
6'0
Zahl der Haushalte in Tsd.
oT-H
O'OOI
^i—'.«»
VertreterBezirk
I. b) Fallstudien 153
a VO 0\ t"r-„ oo_ c | iTt -H r i f i T—1Tt 00 1
154
Vierter Teil: Marketing
6) Die COMPAC Das Unternehmen COMPAC, ein Software-Haus, hat ein Softwarepaket entwickelt; mit dessen Hilfe eine sehr gute Überwachung von Fertigungsprozessen und damit eine Optimierung der Qualitätskosten möglich ist. In diesem Segment bietet COMPAC das technisch beste Produkt an. Als Anwender kommen praktisch alle Betriebe der Metallverarbeitung mit mehr als 300 Beschäftigen in Frage, die das Paket ie einmal benötigen würden. Nach dem „Wer gehört zu Wem" sind das in Deutschland etwa 28 500 Unternehmen, die als Käufer in Frage kommen. Das Programm wurde auf der CEBIT erstmals vorgestellt und konnte an 570 Unternehmen verkauft werden. Es wird damit gerechnet, daß das Produkt etwa vier Jahre genutzt werden kann, bevor eine Weiterentwicklung nötig würde, 6.1 Was verstehen Sie unter dem Begriff Absatzpotential? Wie groß ist es im • vorliegenden Fall? 6.2 Was verstehen Sie unter Marktsättigung und wie groß ist sie im Beispiel? 6.3 Wie müßte COMPAC vorgehen, wenn es seinen Marktanteil ermitteln wollte? 6.4 Was verstehen Sie unter einem „Lebenszyklus"? Welche Zeitdauer hätte er im Beispiel? 6.5 Was bedeutet relativer Marktanteil und was sagt eine Zahl >1 aus? 7) Die ASTRA AG produziert und vertreibt Satelliten-Navigationsgeräte. Die Systeme werden vor allem von der Marine sowie von zivilen Fluglinien und militärisch genutzte Zivilmaschinen verwendet. Der Absatz stagniert bei 3.000 Einheiten, obgleich dem Produkt bei einem Preis von € 7.000 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt wird. Da die variablen Stückkosten € 4.000/St. ausmachen, ist der Deckungsbeitrag, den die Produktlinie zum Betriebsergebnis beisteuert, gerade noch zufriedenstellend Die Firmenleitung sucht nach neuen Einsatzfeldern für ihr Produkt. Eine Aufgliederung der Absatzzahlen des zurückliegenden Jahres zeigt folgendes Bild: Marine 1.600 Einheiten zivile/militärische Fluglinien 900 Einheiten hochseetaugliche Yachten 500 Einheiten Während bei den beiden traditionellen Segmenten die Qualität das entscheidende Kaufmerkmal darstellt, sind die Segler eher preisbewußt. Die Geschäftsleitung plant folgende Strategie: Preiserhöhung von € 7.000 auf € 8.000. Dabei wird mit einem Absatzrückgang von 600 Einheiten, vor allem bedingt durch die Etatkürzungen bei der Bundeswehr gerechnet. Gleichzeitig soll eine „abgemagerte" Produktlinie speziell für die Bedürfnisse der Segler für € 5.000 (bei vorerst gleichen variablen Kosten) angeboten werden. Die Geschäftsleitung erwartet in diesem Segment eine Verdopplung von 500 auf 1.000 Einheiten mit steigender Tendenz für die weitere Zukunft. 7.1 Was verstehen Sie unter der Strategie der Preisdifferenzierung? 7.2 Welche Ziele verfolgt diese Strategie?
II. a) Lösungen zu den Fragen
155
7.3 Welche Deckungsbeiträge wurden im letzten Jahr erwirtschaftet. Falls die neue Strategie sich realisieren läßt, kann mit welchen Deckungsbeiträgen gerechnet werden? 7.4 Welche Voraussetzungen müssen für die Strategie der Preisdifferenzierung gegeben sein? 7.5 Welche Formen dieser Strategie sind Ihnen bekannt? 8) Das Unternehmen Schrapp ist Hersteller von Nahrungs- und Genußspezialitäten. Im Vorjahr war ein Schokoriegel „Schrapp-Schrapp" als neue Spezialität auf den Markt gebracht worden. Nach anfänglichen Erfolgen stagniert der Absatz auch deshalb, weil das Produkt bislang nur in 4000 (von 20.000 möglichen) Verkaufsstellen gelistet ist. Um das Produkt neu zu pushen, soll eine Sonderaktion durchgeführt werden. Im Rahmen einer Testmarktaktion soll geprüft werden, welche Abverkaufssteigerung möglich ist, wenn der derzeitige Endverkaufspreis von € 1,79 auf € 1,60 je Packung als Aktionspreis gesenkt wird. Ausgewählt wurden 5 Testgeschäfte in Berlin, in denen die geplante Aktion durchgeführt wurde und 5 Kontrollgeschäfte in Frankfurt. Am Tage vor dem Test wurden in den Testgeschäften 422 Packungen, während des Tests (10 Tage) durchschnittlich 517 Einheiten/Tag und Geschäft abgesetzt. Der Absatz in den Kontrollgeschäften betrug durchschnittlich 433 und 448 Packungen je Tag und Geschäft. Falls die geplante Aktion durchgeführt wird, soll sie ebenfalls 10 Tage dauern. 8.1 Wie groß ist der Mehrabsatz je Tag ermittelt nach a) EBA-Test, b) EA-CA-Test, c) EBA-CBA-Test: 8.2 Für die weiteren Planungen soll vom mittleren der drei Werte ausgegangen werden. Wie groß wäre der Mehrabsatz während der geplanten Aktionsdauer von 10 Tagen? Welcher zusätzliche Deckungsbeitrag würde erwirtschaftet werden, wenn die Materialeinsatzkosten € 1,40 betragen würden und für die Aktionswerbimg ein Betrag von € 300.000 veranschlagt werden müßte. Würden Sie die Aktion empfehlen? 8.3 Welche grundsätzlichen Einwendungen gibt es für diese Ermittlung des Werbeerfolges?
II. a) Lösungen zu den fragen 1) Beschaffung, Produktion, Absatz und Finanzierung 2) Raum- und Zeitüberwindimg, Qualitäts- und Quantitätsfunktion. 3) Die Entwicklung vom Verkäufer- zum Käufermarkt. Die Fertigungskapazitäten wurden größer als die Nachfrage.
156
Vierter Teil: Marketing
4) Absatz und Marketing haben grundsätzlich die gleichen Teilfunktionen zu erbringen (s. Frage 3), sie unterscheiden sich jedoch in den Marktbedingungen, unter denen sie die Leistung zu erbringen haben: Absatz: Bedingung = Verkäufermarkt Marketing: Bedingung = Käufermarkt 5 ) Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, daß die Produzenten sich verstärkt um die Kunden bemühen mußten, die ihrerseits die Wahl zwischen einer steigenden Zahl von Anbietern hatten. 6) Schrumpfen des bisherigen Marktes „Landwirtschaft", Suche nach neuen zukunftsträchtigen Märkten. 7) Im Laufe der letzten dreißig Jahre hat sich das, was unter Marketing verstanden wurde, ständig erweitert. 8 ) Den Hauptengpaß eines Unternehmens zu beseitigen oder zu erweitern. 9) Führung von innen: der Hauptengpaß hegt innerhalb des Unternehmens, z.B. in der Fertigung. Führung von außen: der Markt wird zum Hauptengpaß des Unternehmens. 10) Jeder Engpaß bedarf zu seiner Beseitigung einer speziell darauf ausgerichteten Aufbauorganisation. 11) Führung von außen bedeutet, daß der Hauptengpaß außerhalb des Unternehmens liegt. Die Stab-Linien-Organisation ist aber auf einen Engpaß innerhalb des Unternehmens ausgerichtet. 12) Stab-Linien-Organisation durch eine Produkt-/ Marktverantwortung zu erweitern (Produkt-Management) oder anstelle einer Gliederung nach Funktionen eine solche nach Produkten und/oder Märkten zu setzen (Divisons). 13) Die Produktverantwortung kann nur als Stabstelle in die das Organisationsgefüge eingebaut werden. Das Produkmanagement hat keine Weisungsbefugnis gegenüber den Linieninstanzen. 14) Gliederung des Unternehmens nach Marktsegmenten. Aus einem Mehrproduktunternehmen werden gewissermaßen mehrere Einproduktunternehmen. 15) Die Divison als eine am Markt selbstständig operierende Einheit trägt dem Gesamtunternehmen gegenüber die Verantwortung für eine vorgegebene Gewinngröße. 16) Das Einliniensystem der Kompetenzen wird aufgespalten in zwei Kompetenzstränge. Was beispielsweise gefertigt wird entscheidet der Produktverantwortliche, wie und wann gefertigt wird, der Fertigungsleiter.
II. a) Lösungen zu den Fragen
157
17) Sie sind für die Qualität der Entscheidung ausschlaggebend. Da über den Markt in der Regel kaum Informationen vorliegen (Entscheidung unter Ungewißheit), soll durch zusätzliche Informationen die Entscheidungssituation verbesert werden (Entscheidung unter Risiko). 18) Informationen über Absatzmärkte und deren Einflußfaktoren zu beschaf19) objektive (quantitative) Daten: es geht um die Fragen „wie groß", „wieviel", „wer". subjektive (qualitative) Daten: es geht um die Frage „Warum". 20) Abbild, das sich jemand von einem Produkt/Unternehmen macht, ob es für die Lösung eines anstehenden Problems geeignet ist. Dieses Bild kommt in der Regel auf nichtwissenschaftlicher Grundlage zustande. 21) „desk-research" oder Sekundärforschung leitet die gesuchten Informationen aus bereits bestehenden Datensammlungen ab. „field-research" oder Primärforschung erhebt die notwendigen Informationen unmittelbar im Markt. 22) Befragung (mündlich, schriftlich, telefonisch), Beobachtung, Experiment und Simulation. 23) Es handelt sich um eine bivariate Auswertungsform von Befragungen. Bei der Auswertung werden die Antworten auf zwei getrennte Fragen gleichzeitig ausgezählt und die Ergebnisse in Matrixform dargestellt. 24) a) Gegenstand der Planung: bei der strategischen Planung sind sowohl die Ziele als auch die Methoden Gegenstand der Planung, bei der taktischen lediglich die Methoden. b) die Zeit: taktische Planung ist mehrjährig (entsprechend des jeweiligen ökonomischen Horizontes), die taktische in der Regel eine Jahresplanung. 25) Für die Strategische Planung. 26) „Planung von oben" (Top down) und „Planung von unten" (Bottom up). 27) Durch die verfügbaren Informationen. Bei einer Risikosituation sind zumindest so viele Informationen verfügbar, daß die möglichen Ergebnisse und deren Eintrittswahrscheinlichkeit vorhergesagt werden können. Bei Entscheidung unter Ungewißheit ist der Informationsstand so, daß lediglich die möglichen Ergebnisse aber keine Eintrittswahrscheinlichkeiten angegeben werden können. 28) Scheinbar gleichwertige Lösungen miteinander zu vergleichen und die bestgeeignete zu finden. 29) Nutzwertanalyse und Entscheidungsbaumverfahren
158
Vierter Teil: Marketing
30) Anwendbar bei Entscheidungen unter Ungewißheit. Die Regel kann wie folgt umschrieben werden: gehe von der schlechtesten Situation aus und wähle die Alternative mit dem besten Ergebnis. 31) Sie sind Werkzeuge, mit deren Hilfe der Absatzmarkt entsprechend der Zielsetzung bearbeitet werden kann. 32) Produkt-, Preis-, Distributions-, Kommunikationspolitik 33) Gegenstand der Vertriebswege ist die Festlegung der Stationen, auf denen die Produkte vom Hersteller zum Verwender fließen. Gegenstand der Logistik sind die Probleme der physischen Warenbewegung und -Verteilung. 34) a) Vertrieb zentral oder dezentral organisiert (Vertriebssystem) b) eigener oder fremder Außendienst (Absatzform) 35) Die Verkürzung der Produktlebensdauer zwingt zur Neuentwicklung von Produkten in immer kürzeren Zeitabständen. Sie wird zur strategischen Aufgabe der Produktpolitik. 36) Markt (alt - neu) und Leistungen (alt - neu) 37) Zerlegung eines Marktes in Teilmärkte, wobei die einem Segment zugehörigen Käufer größere Gemeinsamkeiten aufweisen als zu den Mitgliedern benachbarter Segmente. Als Kriterien eigenen sich demografische und psychografische Merkmale. Die Segmentierung ist der Marktintensivierung zuzuordnen. 38) Produktvariation bedeutet, daß ein Basisprodukt in mehreren Varianten angeboten wird, um das Produkt für verschiedene Abnehmergruppen (= Segmente) anbieten zu können. Sie ist die Hauptmethode der Marktentwicklung. 39) Die Diversifikationsformen geben die Entwicklungsrichtungen an (horizontal, vertikal, lateral), in die der Prozess verläuft. Diversifikationsmethoden sind die Instrumente der Diversifikation. Sie beantworten die Frage des „wie". 40) Durch die strukturelle Verkürzung der Lebenszyklen müssen in immer kürzerer Zeitfolge neue Produkte gefunden werden. Das Auffinden solcher Ideen wird durch bewußt gesteuerte Innovationsprozesse gefördert und nicht mehr dem Zufall überlassen. 41) Zwei Verfahren der aktiven Ideensuche. Morphologie ist Hauptmethode der systematisch-logischen Verfahren, brain- storming gehört zu den intuitiven Verfahren. Morpholologie: Gesamtproblem wird in Teilprobleme aufgelöst. Zu jedem Teilproblem werden die bekannten Lösungen aufgelistet. Aus der Zusammenführung Gesamtproblem und Teillösungen ergeben sich neue Problemlösungsansätze. Brain-storming: In einer Gruppe werden alle Gedanken aufgelistet, die den Teilnehmer gerade durch den Kopf gehen. In einer darauf folgenden Gesprächsrunde wird geprüft, inwieweit der einzelne Gedanke ein Beitrag zur Problemlösung beinhaltet.
II. a) Lösungen zu den Fragen
159
42) Programmbreite = Anzal der angebotenen Produktlinien Programmtiefe = Anzahl der angebotenen Varianten einer Produktlinie 43) Produkttreue, Problemtreue, Wissenstreue 44) Preiselastizität der Güter und Wettbewerbsverhältnisse auf dem jeweiligen Markt. 45) Kostenorientierung, Nachfrageorientierung, Konkurrenzorientierung 46) Promotions-, Pénétrations-, Abschöpfungs- und Prämienpreispolitik 47) kurzfristig: schnelle Distribution langfristig: Wettbewerber den Markteintritt zu erschweren. 48) Abschöpfung der Konsumentenrente, Auslastung der Fertigungskapazitäten. 49) Marktspaltung, kein Güteraustausch zwischen den Segmenten, Preis = Aktionsparameter. 50) Die potentiellen Kunden mit Informationen über Produkt und/oder Unternehmen zu versorgen. 51) Absatzwerbung, Verkaufsförderung und Public Relations 52) a) eigenen Außendienst (staff promotion), b) Handel (merchandising), c) potentieller Kunde im Verkaufsraum (consumer's promotion) 53) Consumer's promotion 54) Unterstützung des Handels beim Hinausverkauf vor allem durch Regalpflege, Warenpräsentation durch den Hersteller sowie die Anbringung von Displays 55) Information für die interessierte Umwelt über das Unternehmen als Ganzes. Ziel ist Aufbau eines Firmenimages. 56) CI = Weiterentwicklung von PR. Es geht darum, das Unternehmen als quasi lebende Person darzustellen und die Grundsätze des PR auf alle Unternehmensbereiche auszudehnen. 57) In der Literatur wird zwischen ökonomischen und außerökonomischen Zielen unterschieden, wobei das ökonomische Ziel in der Regel definiert wird als der Mehrumsatz, der durch die Werbung erzielt wird. Als außerökonomisches Ziel gilt die Verbesserung des Informationsstandes der umworbenen Zielgruppe. 58) a) Fixierung des Werbeziels und b) Bestimmung der Zielgruppe, die erreicht werden soll.
160
Vierter Teil: Marketing
59) a) demografische Beschreibung = Beschreibung anhand statistisch erfaßbarer Merkmale wie Besitz, Einkommen, Bildung. b) Sozio-demografische Beschreibung beispielsweise durch die Bildung von Verbrauchertypen c) durch Verwendung von Adressenkollektionen des Direkt-Marketing 60) funktionale Ansprache, ökonomische Ansprache, psychologischen Ansprache. 61) Reichweite = Fähigkeit eines Mediums, Mitglieder einer Zielgruppe zu erreichen. quantitative Reichweite: Fähigkeit, Personen oder Personengruppen in einem geografisch abgegrenzten Gebiet zu erreichen, qualitative Reichweite: Fähigkeit, die Mitglieder einer abgegrenzten Zielgruppe (s. Frage 59) zu erreichen. 62) Der Anteil an den Werbekosten, die für Kontakte mit Personen außerhalb der Zielgruppe anfallen (Überstreuung) oder die Kosten die bei Einschaltung mehrer Medien zu mehrfachen Kontakten bei den gleichen Personen führen. 63) Einmal durch das Bubawe-Verfahren (= Bestellung unter Bezugnahme auf ein Werbemittel), zum anderen durch den Aufbau von Test- und Kontrollmärkten, wobei die Differenz zwischen den Ergebnissen beider Märkte als Werbeerfolg definiert wird. 64) Der Messung des außerökonomischen Werbeerfolgs, in diesem Falle durch Dispersionszahlen. Es werden dabei gegenübergestellt die Zielgruppe („Werbegemeinten") und die, die sich an eine Werbeaktion (gestützt oder ungestützt) erinnern. 65) Gleichbedeutend mit Marketing-Strategie 66) Weil die Zahl der sich theoretisch ergebenden Strategiekombinationen so groß ist, daß eine rationale Entscheidung nicht möglich erscheint. Da die Praxis dieses Problem jedoch löst, kann daraus geschlossen werden, daß Mareting Mix nicht mit Marketing-Strategie gleichgesetzt werden kann.
II. b) Lösungen zu den Fallstudien 1) Lösung MAC-AG 1.1 Besuchsberechnung 500 X 12 = 6 000 3 000 X 9 = 27 000 4 000 X 6 = 24 000 7 000 X 2 = 14 000 71 000 Gesamtbesuche
II. b) Lösungen zu den Fallstudien Kalendertage Wochenende (Sa/So)
= 360 104 (52 x 2) 256 46
Ausfall
210
Arbeitstage
1.2 210 x 8 = 1 680 Besuche je Mann und Jahr 71 000 : 1 680 = 42,26 Bezirksleiter 5 x 1 10% Einsatzreserve a. 43
= 43 = 5 = 5
Gesamtzahl d. Mitarbeiter
= 53
AD-Mitarbeiter
1.3 Regionales Kriterium. Andere Kriterien: Branchen, kundenspezifisch (Kundengrößenklassen) 1.4 Reisende = Festangestellte Mitarbeiter Vertreter = Selbständige Kaufleute
2) Lösung New-Food AG 2.1 0,75 1,25 1,75 2,25 2,75 3,25
x x x x x x
0,1 0,2 0,25 0,25 0,10 0,10
= = = = = =
0,0750 0,2500 0,4375 0,5625 0,2750 0,3250 1,925
1. Jahr = 1 925 000 2. Jahr = 1 540 000 3. Jahr = 1 232 000 2.2 St 2 Mio
161
162
Vierter Teil: Marketing
Absatz Brutto-VK € Netto-VK € Umsatz € - VAR-Kosten € = DB Fixk. Produktion Fixk. Mark Fixk. Entw. Planerfolg
1 1 925 000 6,4,20 8 085 000 2 310 000 5 775 000 1000 000 3 000 000 500 000 1 275 000
2 1540 000 64,20 6 468 000 1 848 000 4 620 000 1000 000 3 000 000
3 1232 000 64,20 5 174 400 1478 400 3 696 000 1000 000 3 000 000
620 000
-304 000
2.4 Ja, da Gesamterfolg = 1,591 Mio. € 2.5 Verlust, eventuell Marketingfixkosten abbauen, da Lebenszyklus ohnehin am Ende 3) 3.1 Entscheidungsbaumverfahren Entscheidung unter Risiko 3.2 Durchschnittliche Preispolitik, (s. Entscheidungsbaum)
E.P. hoch
u
EW
500' 300' 100'
200' 150' 10' 360
550' 400' 250'
55' 240' 75' 370'
E.P. nitder
500' 400' 300'
340
370x0,8 = + 1000x0,2
1 000'
3.3 Konkurrenzorientierung 3.4 Ja, da Erwartungswerte > Kosten.
50' 80' 210'
163
II. b) Lösungen zu den Fallstudien
l 4.1 Produktpositionierung bedeutet, das Produkt vorzugsweise den Kunden anzubieten, deren Nutzenerwartung mit dem Nutzenangebot des Produktes übereinstimmt. Damit baut die Positionierung auf der Marktsegmentierung auf. 4.2 s. Abbildung. Die Besonderheit zeigt sich in einem doppelt geknickten Verlaut Die Ursache dafür ist das akquisitorische Potential, das in bestimmten Preisbereichen (zwischen € 40 und 70) die Negativwirkung einer Preisänderung teilweise unwirksam macht. Preis
€
20 30 40 50 60 70 80 90 ??
Absatzmenge 1 400 1 130 900 860 830 800 400 100 750
Nettoerlöse 28 000 33 900 36 000 43 000 49 800 56 000 32 000 9 000 53 250
Var. Kosten 28 000 22 600 18 000 17 200 16 600 16 000 8000 2000 15 000
DB + 11 300 + 18 000 + 25 800 + 33 200 + 40 000 + 24 000 + 7 000 38 250
Fixe Kosten 15 000 15 000 15 000 15 000 25 000 25 000 25 000 25 000 15 000
Erfolg - 1 5 000 - 3 700 + 3 000 + 10 800 + 8 200 + 15 000 - 1000 - 1 8 000 23 250
4.4 s. Tabelle. Bei etwa gleichbleibendem akquisitorischem Potential müßte der Preis unter € 40 gesenkt werden, sodaß ein besonders preisgünstiges Preis-Leistungsverhältnis entsteht. Sie kann in zwei Situationen angewandt werden: a) kurzfristig, um ein neues Produkt schnell im Markt zu penetrieren. b) langfristig, um Wettbewerber am Markteintritt zu hindern 4.5 In diesem Falle liegt die Produktions- und Absatzmenge jenseits des oberen Knickpunktes. Es bietet sich in diesem Falle die Möglichkeit einer Prämienpreisstrategie an.
3 3 913 587
246 237 94 879 23 344 3c*E i
30,7
141,76 142,89 83,37
22,0
18,0
24,0
19,9
39,9 100,0
16,0
18,0
22:20
29 400
72 000
14,7
S 24,7
36,4 100,0
Soll Umsatz in €
in % vom frflRamt
Absatzkennzif. (4-7)
i
es C rHO 00 TH CS CS 3CO S
c g
c g
20,0
24:20
oCS •• i 00
2 681 8 720
1 737 664 ion
668 861 529 365 393 787 545
16:20
Gewichtungsfnlrtnr
l
durchschn. MA
oo oo H so N 00 SO ^ i-H
D: Düsseldorf Köln Aachen D gesamt: A+B+C+D
25,6
151 29 181 44 44 113 202
165 053
Bezirksmarktanteil
CS
2 230
70,87 90,97 101,96
72,12 127,07
TT
26,8
w
16,9
1471
in % vom Gesamt SO oo o*
2103 235 2 338
T-H Sr- 8r-
A: gesamt: B: Nieders. Bremen B gesamt: C: Münster Detmold Arnsberg C gesamt:
i
Schulden
Rückanspruch in Höhe der Gläubigerforderung
steuerliche Belastung
Gewinn voll belastet durch ESt; KörperSt.; GewSt
Zinsen als Aufwand steuerlich absetzbar Einschränkung: GewSt.
184
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
2) Finanzierungsersatzmaßnahmen dienen dem Zweck der Reduzierung eines gegebenen Kapitalbedarfs um hierdurch Finanzierungsmaßnahmen teilweise oder vollständig zu substituieren. 3) (a) Senkung des Eigenkapitalanteils am Gesamtkapital (Verkleinerung der Eigenkapitalbasis), (b) Erhöhung der Kapitalumschlaggeschwindigkeit. 4) (a) natürliche Liquidität kennzeichnet den Zeitraum, innerhalb dessen innerhalb eines normalen Unternehmensprozesses die Freisetzung der in einem Vermögensgut gebundenen Kapitalien erfolgt; (b) die künstliche Liquidität ergibt sich aus der Abkürzung der natürlichen Liquidität (mit oder ohne Disagio); (c) die Liquidität eines Wirtschaftssubjekts ist gegeben, wenn dieses in der Lage ist, jederzeit seinen ordnungsgemäßen Zahlungsverpflichtungen im vollen Umfang entsprechen zu können. 5) Bei konstantem Geschäftsvolumen bewirkt eine Erhöhung der Prozeßgeschwindigkeit im leistungswirtschaftlichen Bereich eine Verkürzung der Kapitalbindungsdauer und damit eine Verminderung des Kapitalbedarfs. 6) Mit der Kapitalbedarfsermittlung auf der Basis allgemeiner Verfahren (Schätzverfahren) sind u.U. erhebliche Risiken verbunden, weil die Kapitalbedarfsermittlung auf Basis von Durchschnittsgrößen (Zeit- und Mengenkomponente) beruht und zudem unterstellt wird, daß sich diese Größen im Zeitablauf nicht verändern. 7) Grundschema des kurzfristigen Finanzplans: Pi P2 P 3 1. Anfangsbestand an Zahlungsmitteln (= Endbestand an Zahlungsmitteln aus der Vorperiode) 2. -r voraussichtliche Auszahlungen (aufgefächert nach verschiedenen Kriterien) 3. + voraussichtliche Einzahlungen (aufgefächert nach verschiedenen Kriterien) 4. Unterdeckung/Überdeckung 5. Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen (unter Berücksichtigung von 6.) (a) Ausgleichsmaßnahmen (b) Anpassungsmaßnahmen 6. Endbestand an Zahlungsmitteln
8) Bei Praktizierung der kurzfristigen Finanzplanung sind die Grundsätze der Vollständigkeit, Zeitpunktgenauigkeit sowie Beitragsgenauigkeit der Planansätze einzuhalten.
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
185
9) Verweilzeitverteilungen zeigen die Verweildauer von Einheiten in einem definierten Zustand an. 10) (a) zeitlicher Anfall der Investitionen im genetischen Unternehmensprozeß: Gründungs- oder Erstinvestitionen sowie Folgeinvestitionen; (b) vorherrschendes Investitionsmotiv: Ersatz-, Ratiönalisierungs-, Erweiterungs-, Sicherungsinvestitionen. 11) Nicht-quantifizierbare Faktoren: technischer-, wirtschaftlicher und sonstiger Art. 12) Die statischen Investitionsrechenverfahren berücksichtigen - im Gegensatz zu den dynamischen Verfahren - nicht den zeitlichen Anfall von Zahlungen während der Nutzungsdauer von Investititionsprojekten. 13) Der Vorteil der statischen Rentabilitätsvergleichsmethode im Vergleich zur Gewinnvergleichsrechnung beruht darin, daß durch sie der durchschnittliche Gewinn je Zeiteinheit auf das durchschnittlich gebundene Kapital bezogen wird. Hierdurch können Investitionsprojekte mit divergierendem Kapitaleinsatz besser miteinander verglichen werden. 14) Die Amortisationsrechnung ermittelt den Zeitraum, innerhalb dessen die durch eine Investition erfolgte Kapitalbindung durch entsprechende Rückflüsse vollständig freigesetzt ist. 15) Das Vorteilhaftigkeitskriterium lautet bei der Kapitalwertmethode: eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn bei einem gegebenen Kalkulationszins ihr Kapitalwert nicht negativ ist. 16) Das Vorteilhaftigkeitskriterium der Internen Zinsfußmethode lautet: eine Investition ist dann vorteilhaft, wenn der ermittelte Interne Zinssatz über dem Kapitalmarktsatz liegt. 17) Der Kalkulationszins hat bei den Zeitausgleichsfunktion.
finanzmathematischen
Verfahren die
18) Der Terminus „Steuerparadoxon" umschreibt die Umkehrung von Vorteilhaftigkeitstatbeständen in der Investitionsentscheidung durch die Einbeziehung von Steuern in den Investitionskalkül. 19) Der Effekt wird bewirkt durch steuerrechtlich induzierte Änderungen der Zahlungsreihe sowie die Senkung des Kalkulationszinsfußes. 2 0 ) Die wesentliche Schwäche der klassischen finanzmathematischen Verfahren hat ihre Ursache in der isolierten Betrachtung einzelner Investitionsvorhaben, wodurch bestehende Interdependenzen zwischen einzelnen Funktionsbereichen nicht oder nur unvollkommen berücksichtigt werden. Die Lösung wird mit Hilfe von Programmentscheidungen gesucht.
186
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
21) Beispiele unternehmensinterner Gründe der Außenfinanzierung mit Eigenkapital sind: • besonders risikoreiche oder und großvolumige Investitionen, die vorwiegend oder ausschließlich mit Eigenkapital zu finanzieren sind; • der Wunsch nach Umgestaltung von Kapitalstrukturen; • die Notwendigkeit einer Erweiterung der Haftungsbasis. 22) Die erhebliche Schwäche der Märkte für Beteiligungskapital nicht-emissionsfähiger Unternehmen beruht auf der nicht vorhandenen Homogenität und Fungibilität der Güter (Beteiligungsrechte), der Existenz von Präferenzen sowie der nicht gegebenen Markttransparenz. 23) Nennbetragsaktien (Nennwert-, Summenaktien) lauten auf einen festen Nennbetrag. Ihr Mindestnennbetrag beträgt gem. § 8(2) AktG einen Euro. Höhere Aktiennennbeträge müssen gem. § 8(2) AktG auf volle Euro lauten. Stückaktien lauten gem. § 8(3) AktG auf keinen Nennbetrag. Sie sind am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Dabei darf gem. § 8(3) AktG der auf die einzelne Aktie anteilige Anteil am Grundkapital einen Euro nicht unterschreiten. 24) Für einen geringeren Betrag als den Nennbetrag oder den auf die einzelnen Stückaktie anteiligen Betrag des Grundkapitals dürfen gem. § 9 AktG Aktien nicht emittiert werden (geringster Ausgabeertrag). Höhere Emissionsbeträge sind zulässig. 25) Grundsätzlich gewährt jede Aktie das Stimmrecht, welches bei Nennbetragsaktien (Nennwert-, Summenaktien) nach Aktiennennbeträgen, bei Stückaktien nach deren Zahl ausgeübt wird (§ 134 Abs. 1 AktG). Dies bedeutet, daß Aktien mit einem mehrfachen Nennbetrag ein dem kleinsten Nennbetrag entsprechend mehrfaches Stimmrecht haben. Dieses Prinzip kann durch die (a) Stimmrechtserweiterung bei Mehrstimmrechtsaktien bzw. Stimmrechtsvorzugsaktien, (b) Stimmrechtsbegrenzung durch die statuarische Verankerung eines Höchststimmrechts und/oder (c) Stimmrechtsaufhebung bei stimmrechtslosen Vorzugsaktien durchbrochen werden. Die Stimmrechtsausübung erfolgt im Rahmen der Hauptversammlung durch den Aktionär oder einen gem. § 134 (3) AktG schriftlich legitimierten Bevollmächtigten. Im Falle einer Sicherungsübereignung kann das Stimmrecht durch den Sicherungseigentümer oder einen Treuhänder ausgeübt werden. Die Stimmrechtsausübung durch Kreditinstitute und geschäftsmäßig Handelnde regelt sich nach § 135 AktG. 26) Vorzugsaktien mit prioritätischem Gewinnanspruch werden bei der Gewinnausschüttung vorab mit einem definierten Dividendensatz bedient. Der Rest wird auf die Stammaktien verteilt. Vorzugsaktien mit Überdividende werden ebenfalls mit einem festen Dividendensatz bedient. Sie haben - im Gegensatz zu den Vorzugsaktien mit prioritätischen Gewinnanspruch - zusätzlich einen Anspruch auf Dividendenzahlung aus dem verbleibenden Reingewinn.
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
1 8 7
27) Inhabern stimmrechtsloser Vorzugsaktien wird das Stimmrecht zuerkannt soweit in einem Jahr die Dividendenzahlung (Vorzugsbetrag) ganz oder teilweise ausgefallen ist und im folgenden Geschäftsjahr eine Nachzahlung einschließlich des dann zu zahlenden Vorzugsbetrags nicht erfolgt ist. Das Stimmrecht erlischt erst nach Zahlung aller rückständigen Vorzugsbeträge. 28) Generell ist die Emission von Stimmrechtsvorzugsaktien in Deutschland nicht zulässig [gem. § 12(2) AktG]. 29) Im Zuge der Durchführung führen folgende Kapitalerhöhungsarten bei der Aktiengesellschaft zu einem Beteiligungsfinanzierungseffekt: Ordentliche Kapitalerhöhung gem. §§ 182-291 AktG AktG Bedingte Kapitalerhöhung gem. §§ Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln durch Ausgabe von Berichtigungsaktien gem. §§ 207-21B AktG 1 9 2 - 2 0 1
ja
nein
x
I j I x j I j
30) Das Recht zum Bezug neuer Aktien dient dem Schutz der Altaktionäre vor Stimmrechts- und Vermögensverschiebungen zu ihren Lasten. 31) Der rechnerische Wert des Bezugsrechts wird durch die Komponenten Bezugsverhältnis, Bezugskurs, Börsenkurs der alten Aktien sowie die Dividendenberechtigung der jungen (neuen) Aktien im laufenden Geschäftsjahr beeinflußt. 32) Die bedingte Kapitalerhöhung gem. §§ 192-201 AktG darf lediglich zu folgenden Zwecken erfolgen: • Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten an Gläubigervon Wandelschuldverschreibungen, • Vorbereitung des Zusammenschlusses mehrerer Unternehmen, • Gewährung von Bezugsrechten an Arbeitnehmer der Gesellschaft. 33) Die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln hat einen Effekt auf die Höhe des Eigenkapitals Struktur des Eigenkapitals Börsenkurs der Aktien Bilanzkurs
ja
nein
I Ix 1 Ix I I Ix I I 1x I I
188
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
34) Die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln gem. §§ 202206 AktG erfolgt zu den Zwecken: • Verbesserung der Handelbarkeit von Aktien bei zu hohen Börsenkursen dieser Papiere; • Ausschüttung des bisherigen hohen Dividendenvolumens bei gleichzeitiger Senkung der Dividendensätze, um so Begehrlichkeiten Externer zu vermeiden. 35) Kredite werden dem Verwendungszweck entsprechend unterteilt in:
ja
nein
Betriebsmittelkredit Umsatzmittelkredit
E E
Hypothekarkredit Lieferantenkredit
EET
36) Die Prüfung auf die wirtschaftliche Kreditfähigkeit dient der Klärung der Frage, ob der Kreditnehmer zukünftig in der Lage sein wird, die Nutzungsentgelte und Tilgungsraten termingerecht zu leisten. 37) Die Kosten des Kontokorrentkredits setzen sich aus folgenden Teilpreisen zusammen: Sollzins, Kredit- oder Bereitstellungsprovision, Überziehungsprovision, Umsatzprovision, Kontoführungsgebühren den Wertstellungsusancen sowie ggf. Barauslagen. Lieferantenkredit
Kontokorrentkredit
Kosten
Kosten i.d.R. sehr hoch und über denen des Kontokorrentkredits
Kosten i.d.R. unten denen des Lieferantenkredits
Souveränität
wird u.U. gegenüber der Bank erweitert, dem Lieferanten eingeschränkt
wird u.U. gegenüber der Bank eingeschränkt, gegenüber dem Lieferanten erweitert
39) Als Handelswechsel definiert die Bundesbank alle Wechsel, die auf Warenlieferungen oder Dienstleistungsgeschäften basieren. Handelswechsel müssen zudem mindestens zwei Unterschriften tragen. Davon muß eine die eines Nichtbank-Unternehmens oder wirtschaftlich Selbstständigen mit Sitz in Deutschland sein, wobei der Bezogene die Bonitätskriterien der Deutschen Bundesbank erfüllen muss. 40) Die Deutsche Bundesbank erkennt Wechsel als notenbankfähig an, wenn sie die Eigenschaft eines Handelswechsels (muß auf Warenlieferungen oder Dienstleistungsgeschäften basieren) erfüllen. Der Wechsel muß weiterhin mindestens zwei Unterschriften tragen, wobei der Bezogene die Bonitätskriterien der
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
189
Bundesbank erfüllen muß. Bei einem Wechsel mit drei Unterschriften kann die verlangten Voraussetzungen aber auch der Indossant oder Aussteller erfüllen. Allerdings sind weitere Voraussetzungen hinsichtlich Laufzeit, Denomination und Sitz des Bezogenen zu erbringen (siehe unten nachstehendes Tableau). Handelswechsel Mindestlaufzeit Maximale Resttaufzeit Mindestbetrag Währung Sitz des Schuldners Bonitätsbeurteilung des Unternehmens Bewertung Bewertungsabschlag Weitere Bedingungen
41) Mindesitlaufzeit Maximale Restlaufzeit Mindestbetrag Währung Sitz des Schuldners Bonitätsbeurteilung des Unternehmens
Bewertimg Bewertungsabschlag Weitere Bedingungen
1 Monat 6 Monate nicht erforderlich auf Euro lautend Deutschland Mindestens ein Wechselmitverbundener muß von der Deutschen Bundesbank als notenbankfähig eingestuft sein. Abzinsung mit dem 3-Monats Euribor-Satz 2% Wechselinkasso durch die Deutsche Bundesbank
Handelswechsel
Kreditforderungen an Handel und Industrie:
1 Monat 6 Monate nicht erforderlich Auf Euro oder nationale Währung lautend Deutschland Mindestens ein Wechselmitverbundener muß von der Deutschen Bundesbank als notenbankfähig eingestuft sein Abzinsung mit dem 3-Monats-Euribor-Satz 2% Wechselinkasso erfolgt durch die Deutsche Bundesbank
1 Monat 2 Jahre 10 000 Euro Auf Euro oder nationale Währung lautend Deutschland Schuldner der Kreditforderung muß von der Deutschen Bundesbank als notenbankfähig eingestuft worden sein. Nennwert 2% Gewährung nach deutschem Recht, keine Kontokorrentkredite
4 2 ) Im Gegensatz zum Rembourskredit verpflichtet sich die Bank des Exporteurs beim Negoziationskredit einen auf den Importeur gezogenen Wechsel zu diskontieren, bevor dieser von ihm (dem Importeur) oder seiner Bank akzeptiert worden ist.
4 3 ) Der Lieferant geht bei der Praktizierung des Scheck-Wechsel-Tauschverfahrens das Risiko des Wechselausstellers mit der Haftung in H ö h e der Wechselsumme ein.
190
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
44) Die Unterpariemission ist zulässig bei: Aktien Anleihen Die Unterpariemission bei Aktien ist aufgrund § 9 (1) AktG unzulässig.
ja nein
I Ix I Ix I I
45) Unterschiedliche Methoden der Tilgung von Festzinsanleihen sind: 1. Tilgung im Annuitätenverfahren, 2. Tilgung in gleich hohen Raten p.a., 3. Tilgung der gesamten Schuld am Ende der Laufdauer, 4. Tilgung durch Rückkauf über die Börse(neben 1-3), 5. vorfristige Kündigung und Tilgung (a) mit einem ex ante festgelegten Kursaufschlag, (b) im Konversionsverfahren. 46) Typische Referenzzinssätze sind: Diskontsatz der Deutschen Bundesbank London Interbank Offered Rate 47) Indexierte Anleihen sind: Zinssammei-Anleihen Rechnungseinheiten-Anleihen Floating-Rate Notes Bezugsrechtsobligationen 48) Neben den allgemein üblichen Komponenten, wie Laufzeit, Nominalzinssatz, Disagio, Zinszahlungstermine: • das Wandlungsverhältnis, • der früheste Umtauschtermin, zu welchem vom Umtauschrecht Gebrauch gemacht werden kann, • die Umtauschfrist, • eventuelle Zuzahlungen durch die Obligationäre bei einem Umtausch. 49) Zur Durchsetzung ihrer Wandlungsstrategie bieten sich der Unternehmung die strategiekonforme Gestaltung der Komponenten: • Wandlungsverhältnis, • frühestmöglicher/spätestmöglicher Umtauschtermin sowie lange/kurze Umtauschfrist, • Höhe und Staffelung von Zuzahlungen.
ja nein
1 Ix 1 1x I I ja nein
T3
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
Schuldner
Gläubiger Volumen Laufdauer
Schuldscheindarlehen nur hochbonitäre Unternehmen mit überragender Branchenposition; nicht an bestimmte Rechtsform gebunden, aber i.d.R. AG's, seltener GmbH's Institutionelle Kapitalanleger 100000 € bis 100 Mio. € i.d.R. in Grenzen individuell festlegbar - max. 15 Jahre -
Fungibilität nicht gegeben, u.U. mit Genehmigung des Schuldners abtretbar Besicherung Briefgrundschulden mit Vollstreckungsklausel Kosten Zinsen: ca. 1% Punkt über dem herrschenden Marktzins für Bundesanleihen plus Vermittlungskosten plus Treuhandgebühren (jew. individuell vereinbart plus 0,4-0,5 Besicherungskosten (entspr. Anleihe); insgesamt kostengünstiger als Anleihe
191
Festverzinsliche Anleihe nur emissionsfähige Unternehmen
Institutionelle Kapitalanleger sowie Privatanleger 10 Mio. € mehrere 100 Mio. € den jew. herrschenden Marktbedingungen entsprechend schwankend 10 bis 35 Jahre fungibel Buch- oder Briefgrundschulden ohne Vollstreckungsklausel Zinsen: ca. 0,5% Punkte über dem herrschenden Marktzins für Bundesanleihen plus jew. i.v.H. des Nennwerts: 3-4 Kosten der Vorbereitung u. Auflegung, 0,4-0,5 Besicherungskosten, 0,6-0,7 Börseneinführungskosten
51)
ja
nein
Bei Wandelanleihen geht das Fremdkapital mit der Wandelung unter Bei Optionsanleihen wird das Fremdkapital mit der Optionsausübung vollständig durch Eigenkapital substituiert
I
Ix I
Wandelschuldverschreibungen sind Bezugsrechtsobligationen
I
Ix 1
52) Für die Unternehmung sind bei einer Finanzierung mit Hilfe eines indirekten revolvierenden Schuldscheindarlehens das Transformations- sowie das Zinssatzänderungsrisiko verbunden. Ausnahme: die Risikoübernahme erfolgt gegen Entgelt durch eine Bank. 53) Die Finanzierimg über eine RUF bietet der Unternehmung im Vergleich zu anderen Finanzierungsinstrumenten die Vorteile niedrigerer Finanzierungskosten sowie der größeren Flexibilität bei der qualitativen und quantitativen Abstimmung zwischen Kapitalbedarf und Finanzierungsvolumen. 54) Im Gegensatz zur NIF, verpflichten sich bei Ruf die Underwriter bis zu einem vertraglich festgelegten Höchstvolumen (back up line) revolvierend emittierte Geldmarktpapiere in ihre eigenen Bestände zu nehmen, wenn die Plazierung nicht gelingt.
192
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
55) Gemeinsamkeiten zwischen der Revolving Underwritten Facility und dem Schuldscheindarlehen sind in der Konstruktion der revolvierenden Refinanzierungs- sowie Zinsanpassungsprozesse zu sehen. 56) Die Vorteile einer Finanzierung via RUF gegenüber dem Schuldscheindarlehen liegen auf den Ebenen: • höhere Flexibilität in der Anpassung der Finanzierung an den jeweils aktuellen Kapitalbedarf, • niedrigere Kosten, • größere Markttiefe bei der Refinanzierung. 57) a) Ein Commercial Paper ist eine kurzfristige Schuldverschreibung (Geldmarktpapier), welches als Inhaberpapier ausgestattet ist. Es verbrieft Forderungsrechte gegenüber dem Schuldner und ist mit den Certificates of Deposit (CD's) vergleichbar. b) Die Laufzeiten der CP's sind nicht standardisiert. Das Laufzeitenspektrum bewegt sich im Regelfall zwischen 7 Tagen und 2 Jahren minus einem Tag (in den USA zwischen 3 Tagen und 270 Tagen). c) Commercial Paper werden diskontiert emittiert und zu pari getilgt. 58) Die Vorteile einer Finanzierung via Zinsswap-Konstruktion liegen im Vergleich zur traditionellen Finanzierung in den geringeren Kosten. 59) Stille Selbstfinanzierung wird durch die legale Ausnutzung handels- und steuerrechtlicher Bewertungsspielräume praktiziert, um so einen unversteuerten, nicht ausgewiesenen Gewinnanteil einzubehalten. Die Problematik der Anwendung liegt im Risiko einer plötzlich erforderlichen unfreiwilligen Auflösung von gebildeten stillen Reserven, da dann u.U. durch die fällig werdenden Steuerzahlungen Liquiditätsprobleme auftreten können. 60) Nein, die Passivierungspflicht gilt nur für Pensionszusagen, die nach dem 1.1.1987 erfolgten. Für Pensionszusagen, die bis zum 31.12.1986 gegeben wurden, gilt - mit Ausnahme späterer Erhöhungszusagen - Passivierungswahlrecht. 61) Der positive Effekt einer Innenfinanzierung via Bildung von Pensionsrückstellungen kann sich umkehren, wenn • sich die Altersstruktur so ungünstig verschiebt, daß außerplanmäßig verstärkt Mitarbeiter/-innen Leistungen durch die betriebliche Altersversorgung beanspruchen, • eine hohe Belastung durch verstärkt auftretende Todesfälle auftritt, • wegen schlechter Ertragslage die Pensions- und Hinterbliebenenzahlungen nicht mehr aus dem laufenden Versorgungsaufwand gezahlt werden können. 62) a) Leverage-Effekt b) Solange GKR > FKR 63) Der Leverage-Effekt ist in der Realität nicht uneingeschränkt realisierbar, da jede Unternehmung in einem bestimmten Umfang Eigenkapital zur Erfüllung der Haftungsfunktion benötigt. Insofern kann Eigenkapital - auch wenn es
II. a) Lösungen zu Tests und Fragen
193
das Management wollte - durch Fremdkapital nur in einem begrenzten Umfang substituiert werden. Hinzu kommt, daß Fremdkapitalgeber nur zur Hingabe von Krediten bereit sind, wenn die Eigenkapitalquote ein bestimmtes Limit nicht unterschreitet. 64) Die Einhaltung der Liquidität 2. und 3. Grades sichert grundsätzlich nicht die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Begründung: die errechneten Größen beruhen auf Basismaterial, das sich auf einen zurückliegenden Stichtag bezieht. Zudem können sich einerseits innerhalb der Aktiva Strukturverschiebungen ergeben haben und/oder andererseits eine Absenkung der Liquiditätsgrade einzelner Aktiva eingetreten sein. 65) Der Kapazitätserweiterungseffekt besitzt in der Realität keine uneingeschränkte Gültigkeit, da die Grundvoraussetzung (revolvierende Reininvestition und Erweiterungsinvestition der freigesetzten Mittel immer in den gleichen Anlagentyp) im Regelfall nicht realisiert wird. Darüberhinaus bleiben (a) die Maschinen realiter weder auf gleichem technischen Niveau, ist (b) eine Konstanz der Preise bzw. der Wiederbeschaffungskosten über einen längeren Zeitraum nicht gegeben, sind (c) die Märkte im Regelfall nicht unbegrenzt aufnahmefähig und unterliegen zudem konjunkturellen Schwankungen,wodurch die erhöhte Periodenkapazität teilweise nicht realisiert werden kann. Dies vermindert aber eine geplante Kapitalfreisetzung und läßt damit eine Erweiterung der Periodenkapazität im gewünschten Umfang nicht zu. 66) Factoring kann für eine folgende Vorteile haben: • Erhöhung der Kapitalumlaufgeschwindigkeit, • Verbesserung der Liquidität, • Aufhebung des Ausfallrisikos bei vereinbarter Delkrederefunktion durch den Faktor, • Ausgliederung der Inkassofunktion, Debitorenbuchführung, des Mahnwesens bei vereinbarter Servicefunktion durch den Factor. 67) Die steuerüche Zurechnung des Leasing-Objekts bei einem Leasing-Vertrag mit Kaufoptions-Recht erfolgt gem. Erlaß des BdF vom 19.4.1971: bei dem Leasing-Geber, wenn die Grundmietzeit mindestens 40% und höchstens 90% der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Leasing-Gegenstandes beträgt und der Kaufpreis bei der Option mindestens dem Buchwert des Leasing-Gegenstandes entspricht. Ansonsten erfolgt die steuerliche Zurechnung bei dem Leasing-Nehmer. 68) Bezugsrechte auf Aktien sind gegeben im Zusammenhang mit (a) Kapitalerhöhungen gegen Einlagen gem. § 186(1) AktG sowie gem. § 203(1) AktG (genehmigtes Kapital) und/oder (b) durch Emission von Wandel- oder/und Optionsschuldverschreibungen, bei denen den Gläubigern ein Bezugsrecht auf Aktien eingeräumt wird. Mit der Einräumung des Bezugsrechts soll den Aktionären grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet werden, ihren relativen Anteil am Grundkapital zu halten und zugleich Machtstrukturverschiebungen zum eigenen Nachteil vorzubeugen.
194
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung Merkmal Kosten
Wechseldiskontkredit - Zinsen (Diskont) - Diskontspesen (Provision, Gebühren)
Laufzeit
i.d.R. 1-6 Monate
Voraussetzungen
Gesetzliche Bestandteile; kaufmännische Bestandteile
Schuldner
Bezogener
Gläubiger Rechtliche Grundlage
Bank / Wechselberechtigter HGB / Wechselgesetz Zahlungsverpflichtung ist abstrakt (losgelöst vom zugrunde liegenden Rechtsgeschäft) Schuldrechtliches Wertpapier
Besicherung Sicherheit durch Wechselstrenge (strafrechtliche Folgen); Anspruch auch gegenüber Firmen/Personen aus der Indossamentenkette
Kontokorrentkredit - Zinsen (Kreditzinsen) - Überziehungsprovision - Kreditprovision - Bereitstellungsprovision - Umsatzprovision i.d.R. Zusage für ein Jahr, dann Prolongation Kreditantrag - Kreditwürdigkeitsu. Kreditfähigkeitsprüfung Kreditlinie. Mindestens einer derPartner muß - i.S. des HGB - Kaufmann sein Privatperson, Unternehmen sowie Selbständige i.d.R. Bank Es handelt sich um ein Darlehen (§ 607 BGB)
häufig blanko, ansonsten Grundschulden, Sicherungsübereignung, Sicherungsabtretung (von Forderungen), Bürgschaften, Verpfändung
70) a) Ein Diskontkredit entsteht, indem eine Bank bei ihrem Kunden in Wechselform verbriefte Forderungen vor deren Ablauf - unter gleichzeitigem Abzug von Zinsen für die Resttaufzeit - ankauft. Der Vorgang der Diskontkreditgewährung verläuft in der Form, dass die Bank ihrem Kunden eine Diskontkreditlinie einräumt. Innerhalb dieses Rahmens ist sie bereit diskontfähiges Wechselmaterial anzukaufen und den diskontierten Wechselbetrag sofort zu vergüten, b) Banken sind in erster Linie an notenbankfähigem Wechselmaterial interessiert, da sie dieses Material der Deutschen Bundesbank als Kategorie-2-Sicherheit anbieten können.
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
195
n . b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
Prozeßzeitraum 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
b) Prozeßzeitraum 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Prozeß nummer 2
1 +
45 70 65 180
+
45 70 65 180
3
4
- 45 - 70 - 65 -180
-45
3
4
Prozeßnummer 1 - 45 - 70 - 65 + 180
2
- 45 - 70 - 65 + 180
2) 1. Anfangsbestand an Zahlungsmitteln 2. -r voraussichtliche Auszahlungen
- 45 - 70 - 65
-45
Kapitalbedarf i. Tsd. 45 115 180 45 115 180 45 115 180 45
Kapitalbedarf i. Tsd. 45 115 180 225 115 180 225 115 180 225
Monat 1 7 000
Monat 2 9 000
Monat 3 8 500
9 950
8 296
3. + voraussichtliche Einzahlungen
9 600
6840
8 900 13 462
4. Unterdeckung/Überdeckung 5. Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen unter Berücksichtigung von 6.
6 650
7 544
13 062
2 350
956
9 000
8 500
(a) Kreditaufnahme (b) Anlage 6. Endbestand an Zahlungsmitteln
4 062 9 000
196
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
3) Die durchschnittlichen Zahlungsmittelzuflüsse für die Dudelsack Handelsgesellschaften werden unter den prognostizierten Annahmen des Kundenverhaltens wie folgt darstellen: Juni Juli August September Oktober
4) a) I.
105.515,00 118.812,50 113.015,00 105.082,50 113.880,00
€ € € € €
Kapitalbedarf für Umlaufvermögen: 11000 € x 30 Tage = 330000,- € 13 500 € x 29 Tage = 391000,- € 2000 € x 40 Tage = 80000,- € Summe
=801000,-€
II. Kapitalbedarf für Anlagevermögen: Gebäude Maschinen
1250 0 0 0 , - € 2 800 000,- €
Summe
4 050 0 0 0 , - €
I. Kapitalbedarf für Anlagevermögen II. Kapitalbedarf für Umlaufvermögen
4 050 0 0 0 , - € 801000,- €
III. Gesamtkapitalbedarf
4851000-€
b) I. Kapitalbedarf für Anlagevermögen II. Kapitalbedarf für Umlaufvermögen III. Gesamtkapitalbedarf
4 050 0 0 0 , - € 1278 0 0 0 , - € 5 328 0 0 0 , - €
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
197
5) Kurzfristiger Finanzplan der S P R U D E L L O G M B H für die Monate Oktober/November/Dezember 200X 1. Anfangsbestand an liquiden Mitteln 1.1 Kassenbestand 1.2 Bankguthaben 1.3 Summe Anfangsbestand 2. Auszahlungen 2.1 Auszahlungen lfd. Geschäft 2.1.1 Gehälter, Löhne 2.1.2 Energie 2.1.3 Rohstoffe 2.1.4 Hilfsstoffe 2.1.5 Betriebsstoffe 2.1.6 Versicherungen 2.1.7 Mieten, Pachten 2.1.8 Materialeinkauf 2.2 Auszahlungen für Investitionen 2.2.1 Sachinvestitionen 2.2.2 Finanzinvestitionen 2.3 Auszahlungen im Rahmen d. Finanzverkehrs 2.3.1 Kredittilgung 2.3.2 Akzepteinlösung 2.3.3 Zinszahlungen 2.3.4 Eigenkapitalherabsetzung 2. Summe Auszahlungen 3. Zwischensumme
Oktober
November
Dezember
10 000 — 35 000 — 45 000 —
18 000,—
25 000 —
18 000 —
25 000,—
78 400 — 2 700 — 29 800— 3 850— 8 750,— 1 800 — 7 900 — 75 500,—
146 400,— 2 700,— 29 800,— 3 850,— 8 750,— 1 800 — 7 900 — 91 950,—
78 400,— 2 700,— 29 800,— 3 850,— 8 750,— 1 800,— 7 900,— 130 350,—
180 500,—
90 000 —
140 000,—
7 920 —
7 920,—
3 950,—
3 950,—
7 920,— 43 350,— 13 469,45
401 070 —
395 020 —
468 289,45
-356 070,—
-377 020—
-443 280,45
198
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
4. Einzahlungen 4.1 Einzahlungen aus ordentlichen Umsätzen 4.1.1 Barverkäufe 4.1.2 Begleichungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.2 Einzahlungen aus geplanten Desinvestitionen 4.2.1 Anlagenverkäufe 4.2.2 Auflösung von Finanzanlagen 4.3 Einzahlungen aus Finanzerträgen 4.3.1 Zinserträge 4.3.2 Beteiligungserträge 4.4 Eigenkapitalerhöhung 4.5 Summe der Einzahlungen 5. Unterdeckung/Überdeckung 6. Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen 6.1 bei Unterdeckung 6.1.1 Kreditaufnahme 6.1.2 Eigenkapitalerhöhung 6.2 bei Überdeckung 6.2.1 Kreditrückführung 6.2.2 Anlage in liquiden Mitteln 7. Zahlungesmittelbestand am Ende der Planperiode
Oktober
November
Dezember
115 640 — 109 700 —
120 050 — 118 820 —
139 650 — 123 960 —
30 000 —
49 900 — 240 000 —
210 000 — 478 870 — +101 850 —
553 510 — +110 220,55
35 000 — 260 340— - 96 530,—
113 730 —
18 000 —
76 850 —
36 880,— 40 000 —
25 000 —
33 340,55
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
Alternative Kosten I. Fixe Kosten 1. Abschreibungen €/Jahr 2. Zinsen (11,25% auf 1/2 Anschaffungskosten €/Jahr 3. sonstige fixe Kosten €/Jahr 4. Summe der fixen Kosten €/Jahr II. Variable Kosten 1. Personalkosten €/Jahr 2. Materialkosten €/Jahr 3. Energie u. sonst, var. Kosten €/Jahr 4. Summe der variablen Kosten €/Jahr III. Geamtkosten €/Jahr IV. Stückkosten 1. Fixe Kosten/LE (€) 2. variable Kosten/LE (€) 3. Kosten je LE (€) insgesamt
199
A
B
18 500 —
16 533,33
9 365,63 2 120 — 29 985,63
8 370 — 2 120,— 27 023,33
25 920,— 7 200,— 1 500,— 33 990 — 63 975,63
34 700,— 7 200,— 1 650 — 43 550 — 70 573,33
2 2,27 4,28
1,80 2,91 4,71
Unter Kostenvergleichsgesichtspunkten sollte sich die Unternehmensleitung für die Alternative A entscheiden, da die Stückkosten A (4,28 € ) < B (4,71 € ) . .. b) Mkr -
29 985,63 - 27 023,33 — 2,91 - 2,27
Die kritische Menge liegt bei 4 628 LE. c) (1) Gewinnvergleich Gewinn A = (14 950 x 5,63) - 63 957,63 = 20 192,87 € Gewinn B = (14 950 x 6,29) - 70 573,33 = 23 462,17 € Unter dem Gewinnvergleichsgesichtspunkt sollte sich die Unternehmung für Alternative B entscheiden. (2) Rentabilitätsvergleich Re A =
2
4 ^ x l 0 0 83 250
R e A = 24,26% R e B
_ "
23 462,17 ~~744ÖÖ~
R e B = 31,54%
200
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
Beide Alternativen erfüllen das Kriterium der geforderten Mindestrentabilität (20%). Da Re B > Re A , sollte die Alternative B gewält werden. d) Amortisationsdauer Alternative A: * 166 500 A a = (20 196,87+ 18 500)= 4 3 J a h r C 148 100 AD = 3,7 Jahre B = (23 462,17 + 16 533,33) Die Amortisationszeit der Alternative B liegt unter derjenigen der Alternative B. Zudem erfüllt lediglich die Alternative B das Kriterium des Unterschreitens der geforderten Höchstamortisationsdauer. Damit ist unter dem Kriterium der Amortisationsdauer die Alternative B zu wählen.
7) Projekt
Kapitalwert bei i = 0,15
Interner Zinsfuß
A
141 304,35
0,8000
B
2 028 260,87
0,4327
Beide Projekte sind nach den Kriterien der Kapitalwertmethode und der Internen-Zinssatzmethode vorteilhaft. Obwohl r A > rB, sollte sich die Unternehmensleitung für Projekt B entscheiden. Andernfalls könnte sie zwar einen ungleich höheren Internen Zinsfuß erwirtschaften, würde aber bei Vernachlässigung des Kapitalwertkriteriums damit auf 1886956,52 € (2028260,87 - 141304,35) verzichten.
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
Ende Periode
Kapitalbindung
to
- 10 000,00 €
ti
t2
h
-
9 392,38 €
-
6 639,39 €
-
3 227,78
u
0
201
Zahlungen + 3 000,00 € - 2 392,00 € - 602,00 €
Rückflüsse Zinszahlungen Tilgungsleistungen
+ 5 000,00 € - 2 247,01 € - 2 752,99 €
Rückflüsse Zinszahlungen Tilgungsleistungen
+ 5 000,00 € - 1 588,39 € - 3 411,61 €
Rückflüsse Zinszahlungen Tügung
+ 4 000,00 € - 772,22 € - 3 227,78 €
Rückflüsse Zins Tügung
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß das jeweils gebundene Kapital - ausgewiesen in der 2. Spalte - zum internen Zinssatz von i = 0,239238 verzinst wurde.
9)
a)
Jahr
Rückflüsse (Zeitwert) in € 96 500,00 94 500,00 95 000,00 100 000,00 101100,00 101100,00 104 000,00 3 055 000,00
Summe der Barwerte der jährlichen Rückflüsse Anschaffungsauszahlung Ig Kapitalwert Q
€ € €
Barwerte der jährlichen Rückflüsse in € 89 80 74 72 68 63 59 1 626
186,69 719,28 996,64 961,03 173,38 006,82 902,16 271,79
2 135 217,79 - 2 111 700,00 23 517,81
Die Investition ist bei dem Kalkulationszins i = 0,082 vorteilhaft, da sich aufgrund der Planungsdaten ein positiver Kapitalwert von 23517,81 ergeben würde.
202
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
b) Im Fall der vollständigen Fremdfinanzierung (geforderter Effektivzins der Bank: 9,5%) sollte die Trucker GmbH höchstens einen Kaufpreis von 1964906,57 € zahlen (Lösung: Kapitalwert Q, bei i = 0,095. Es ergibt sich: CQ = - 146793,43 € . Um diesen Betrag ist der ursprüngliche Angebotspreis von € 2111700,00 zu bereinigen). c) Die Trucker GmbH könnte gerade noch den Effektivzins in Höhe von 8,34% akzeptieren um dem ursprünglichen Angebot folgen zu können. (Lösung: Errechnung des Internen Zinssatzes).
10) (aa) Oberle sollte die einmalige Zahlung von € 40000,- akzeptieren, da die alternativ angebotene Rente lediglich einem Kapitalwert von 38055,82 € entspricht. Lösimg: Kapitalisierung unter Anwendung des Rentenbarwertfaktors. (bb) Der Versicherer kalkuliert mit 7,40% Lösung: Anwendung der Internen Zinssatzmethode. (cc) Die Forderung des Rechtsanwalts entspricht einem Kapitalwert von 58129,66 € .
11) Q = - 150 000 + 44 500
1 075 - 1 ' 0,07 (1,07)5
Q = 32 458,79 € d.h., daß die Investition vorteilhaft ist, da Q > 0.
12) a) Statische Amortisationszeit unter Anwendung des Kummulationsverfahrens: Kapitaleinsatz (€): 92 000,Rückflüsse €/Jahr 1. Jahr 27 200,2. Jahr 28 9003. Jahr 30 600,4. Jahr 30 600,Amortisation im 4. Jahr/Monat 3 5. Jahr 32 300Statische Amortisationszeit: 3 Jahre und 3 Monate b) Interner Zinsfuß: r = 0,1815
203
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
c) Die Geschäftsleitung sollte sich für die Durchführung der Investition entscheiden. Begründung: Obwohl das Vorhaben den geforderten Minimumstandard der (stat.) Amortisationzeit (3 Jahre) nicht erfüllt, liegt der errechnete interne Zinsfuß oberhalb der Mindestverzinsung von i = 0,15. Das Ergebnis der (stat.) Amortisationszeit kann unberücksichtigt bleiben, da die Betrachtung hier nur auf den Wiedergewinnungszeitraum (Partialbetrachtung), nicht aber auf die Wirtschaftlichkeit abgestellt wird. Hinzu kommt, daß die geforderte Obergrenze für die Amortisationszeit nur geringfügig überschritten wird.
13) Die Erben sollten sich für Alternative A entscheiden. Begründung: D i e Kapitalwerte Q der Alternativen B ( Q ^ = 1 7 4 4 3 669,60) und
C (CQC = 17603314,19) liegen unter dem Angebot der Alternative A.
14) Projekt
Kapitalwert Q, bei i = 0,125
Interner Zinssatz r
Alternative A
4 927,51
0,2503
Alternative B
3 991,35
0,2539
Widersprüche ergeben sich insofern, als nach der • Kapitalwertmethode Alternative A, • Internen Zinssatzmethode Alternative B präferiert würde. Die Ursache hierfür liegt in der unterschiedlichen Struktur der Rückflüsse.
15) Lieferantenkredit: —1—(30-15)
x 360 = 24%
damit ist der Kontokorrentkredit mit 12,25% günstiger. Andere Möglichkeit der Darstellung: Lieferantenkredit: 1% von 120000 € für 15 Tage = 1200,- € Nutzungsentgelt; Kontokorrentkredit= 612,50 € Zinsen für 15 Tage.
204
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
16) 1. Gesamtzufluß des Eigenkapitals aus der Kapitalerhöhung in € :
15 000 0 0 0 -
2. Erhöhung des Grundkapitals in € :
1 500 000,-
3. Veränderung der Rücklagendotierung in Mio € :
13 500 000,-
4. Bezugsverhältnis:
10:1
5. Rechnerischer Wert des Bezugsrechts:
€27,27
6. Zahl der insgesamt umlaufenden Aktien nach der Kapitalerhöhung:
330 000 Stck.
7. Künftig auszuschüttende Dividende nach der Kapitalerhöhung (ohne Berücksichtigung steuerlicher Gesichtspunkte) in € :
1 650 000,- €
8. Börsenkurs nach der Kapitalerhöhung in € :
772,73 €
9. Bilanzkurs (a) vor der Kapitalerhöhung: (b) nach der Kapitalerhöhung:
153% 230%
17) a) rechn. Wert des Bezugsrechts =
^
rechn. Wert des Bezugsrechts = 25,- € b) Börsenkurs der Aktie nach Bezugsrechtsausübung: € 245,-
18) a) Die Bilanz der Ebner AG wird sich nach der Kapitalerhöhung und Finanzierung mit Fremdkapital wie folgt darstellen: Aktiva
50 Mio €
Grundkapital Rücklagen Verbindlichkeiten
50 Mio €
50 Mio €
b) 90 c) 260 c) Bilanzkurs: vor der Kapitalerhöhung: nach der Kapitalerhöhung:
10 Mio € 5 Mio € 35 Mio €
166,67% 150,00%
19) EKR = GKR + (GKR - FKZ) —— EK EKR vor der Erhöhung des Fremdkapitalanteils: 19% EKR nach der Erhöhung des Fremdkapitalanteils: 29% Die Eigenkapitalrentabilität erhöht sich um 10 Prozentpunkte.
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
205
20) a) tabellarische Demonstration über 10 Jahre: Ende Jahr Aggregat Masch. 1 Masch. 2 Masch. 3 Masch. 4 Masch. 5EW Masch. 6EW Summe der Abschreib, p.a. Kummul. Abschreibungen Erweiterungsinvestitionen Ersatzinvestitionen Kapitalfreisetzung
1 25 -
2 25 25 -
3 25 25 25
-
4 25 25 25 25 25
5 25 e r 25 25 25 25
6 25 25 e r 25 25 25 25
7 25 25 25 e r 25 25 25
8 25 25 25 25 e r 25 e r 25
9 25 e r 25 25 25 25 25
10 25 25 e r 25 25 25 25 e r
-
-
-
-
-
-
-
-
-
25
50
75
125
125
150
150
150
150
150
25
75
150
175
200
150
200
150
200
150
-
-
100
-
-
-
-
-
-
-
-
-
200
75
50
100 50
200
25
100 50
100 50
100 75
100 100 -
-
-
b) Der Kapazitätserweiterungseffekt errechnet sich nach der Formel wie folgt: KEP =
2 ^ )
KEF = 1,6 Da die Zahl der ursprünglich geplanten Anlagen lediglich vier beträgt und eine Teilbarkeit der einzelnen Anlagen unmöglich ist, wird der Kapazitätseffekt auf max. 1,5 begrenzt.
21) Das Unternehmen erwirtschaftet durch den Verkauf der Lautsprecherboxen einen Jahresumsatz von 27500000,- € (55000 x 500). Situation vor der Maßnahme: Lagerumschlag1): 9 Lagerdauer: 40 Tage durchschnittl. Lagerbestand2): 3 055 555,56 € Situation nach der Maßnahme: Lagerumschlag: 12 Lagerdauer: 30 Tage durchschnittl. Lagerbestand: 2 291166,67 €
2
Lagerumschlag = 360 :40 ) durchschn. Lagerbestand = Umsatz : Lagerumschlag
206
Fünfter Teil: Investition und Finanzierung
Somit: 3 055 555,56 € 4-2 291666,67 € 763 888,89 € Die Unternehmung könnte damit eine Kapitalfreisetzung in Höhe von 763888,89 € erreichen.
22) Jahresumsatz: 75 000 000,-€ 4- Sperrbetrag von 15,5% 11 625 000,- € 63 375 000,- € Durchschnittlich zu finanzierende Debitoren: 360 63 375 000 : — = 5 281 250,- € 30 Kosten: Zinsen1): Dienstleistungen2): Gesamtkosten:
409 296,88 € 937 500,00 € 1 346 796,88 €
Die Leistungen des Factors wären für die Unternehmung unvorteilhaft, da die entstehenden Kosten 1,8% des Umsatzes ausmachen würden.
23) a) 13,15 %
b) Einsparungen müßten so hoch sein, daß sie den Zinssatz von 13,15% unter das Niveau eines Bankkredits drücken. Bsp.: Die an den Factor abzuführende Summe beträgt 1.210.000 € jährlich; würden Einsparungen in Höhe von 60.000 € entstehen, so wäre die Kapitalfreisetzung von 900.000 € nur mit ca. 6,8% belastet. Dieses würde aber einen Prozentsatz darstellen, der im Regelfall unter dem üblichen Bankzins liegen würde. Im konkreten Fall ist dies aber eingehend anhand des derzeit üblichen Marktzinses zu überprüfen.
>) 7,75% von 5 281 2 5 0 - = 409 296,88 ) 1,25% von 75 000 0 0 0 - = 937 500,-
2
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallstudien
207
Stückzinsen = 6,67 € Wandlungsaufwand = 121,37 € Agio = 13,43 % Der Erwerb der Aktie über Kauf an der Börse wäre im Vergleich zum Erwerb über Kauf der Wandelanleihe und anschließende Wandlung unter Zuzahlung um 13,55 % günstiger.
25) a) Innerer Wert: 64 € b) Aufgeld: 56 € c) Hebel: 1,33
26) a) d/p Inkasso = Zug um Zug Geschäft d/a credit = Zielgewährung durch den Exporteur bei gleichzeitiger Refinanzierungsmöglichkeit des Exporteurs durch Diskontierung des Wechsels. b) Kosten bei d/p Inkasso: 20.000 € Kosten bei d/a credit: 17.500 € .
Sechster Teil: Personalwesen
I. Fragen
211
I. Fragen 1) Das Personalwesen hat in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen. a) Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsordnung und dieser Entwicklung? b) Gibt es gesellschaftspolitische Vorgänge, die dabei mitgewirkt haben? c) Welche betriebswirtschaftlichen Gründe lassen sich hierfür angeben? 2) Jedes Unternehmen stellt ein wirtschaftliches und ein soziales Gebilde dar. a) Begründen Sie die These vom wirtschaftlichen Gebilde. b) Begründen Sie die These vom sozialen Gebilde. c) Welche Konsequenzen ergeben sich für den Mitarbeiter aus der Tatsache, daß das Unternehmen ein wirtschaftliches Gebilde darstellt? d) Welche Konsequenzen ergeben sich für den Vorgesetzten aus der Tatsache, daß das Unternehmen ein soziales Gebilde darstellt? 3) Die organisatorische Einordnung des betrieblichen Personalwesens wird in den Betrieben unterschiedlich vorgenommen. Welche Gründe sprechen dafür, das Personalwesen möglichst oben, also in der Geschäftsleitung zu etablieren? 4) Sind Sie der Auffassung, daß die Bildung informeller Gruppen im Betrieb untersagt werden sollte? (Begründung!) 5) Nennen Sie alle Faktoren, die auf das Betriebsklima Einfluß haben. 6) Ist es richtig zu behaupten: alles was mit Personalwesen zu tun hat, spielt sich in der Personalabteilung ab? (Begründung!) 7) In einem Unternehmen müssen viele komplexe Aufgaben durchgeführt werden. a) Welche Fehler können bei der Organisation der Aufgabenteilung gemacht werden? b) Erläutern Sie diesbezüglich die Frage der personellen Überschaubarkeit. c) Nehmen Sie zur Frage Stellung, ob mit der Delegation einer Aufgabe auch die Verantwortung vom Vorgesetzten genommen ist. 8) Erklären Sie die Forderung der Einheit der Auftragserteilung.
212
Sechster Teil: Personalwesen
9) Die Flexibilisierung der Arbeitszeit wird heute viel diskutiert. Erklären Sie die verschiedenen Möglichkeiten, die es auf diesem Gebiete in der Praxis bereits gibt. 10) Erläutern Sie, in welcher Weise die Personalabteilung für andere Abteilungen eine unterstützende Funktion übernehmen kann. 11) Erklären Sie die Ziele der Betriebsvereinbarung und nennen Sie zehn Beispiele dafür, was in der Betriebsvereinbarung geregelt wird. 12) Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung hat sich in den meisten Unternehmen in der Bundesrepublik glänzend bewährt. a) Erklären Sie die rechtliche Grundlage für die Einrichtung eines Betriebsrats. b) Erläutern Sie die Rechte des Betriebsrats auf Mitbestimmung und Mitwirkung anhand von jeweils drei Beispielen. c) Erläutern Sie in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Wirtschaftsausschusses. 13) Nennen Sie Möglichkeiten der Flexibilisierung der Arbeitszeit. 14) Unter job-sharing versteht man: a) Der Vorgesetzte delegiert an seine Mitarbeiter bestimmte Teilaufgaben. b) Zwei Mitarbeiter arbeiten zur Bewältigung einer schwierigen Aufgabe ständig zusammen. c) Ein Vollzeitarbeitsplatz und dessen Aufgabenerledigung wird auf zwei Arbeitnehmer verteilt. d) Ein Mitarbeiter, der mit seinen Aufgaben gelegentlich nicht ausgelastet ist, hilft an einem anderen Arbeitsplatz aus. 15) Jedes Unternehmen stellt ein wirtschaftliches und ein soziales Gebilde dar. a) Erläutern Sie diese Tatsache aus der Sicht des Mitarbeiters hinsichtlich seiner Bedürfnisse und Erwartungen. b) Erläutern Sie diese Aussage aus der Sicht des Unternehmens. 16) Etwa 80% der Betriebe arbeiten heute mit Stellenbeschreibungen. a) Was ist Inhalt einer Stellenbeschreibung? b) Welche Ziele verfolgt die Stellenbeschreibung? c) Auf welche Weise wird die Stellenbeschreibung erstellt?
I. Fragen
213
17) Erklären Sie den Unterschied zwischen summarischer und analytischer Arbeitsbewertung. 18) Die Festlegung des Entgelts für seine Arbeit ist für den Mitarbeiter nach wie vor von zentraler Bedeutung. a) Erklären Sie, welche Bedeutung dabei dem Ecklohn zukommt. b) Erläutern Sie die Problematik der Beurteilung der Mehrleistung. 19) a) Erklären Sie den Unterschied zwischen Geldakkord und Zeitakkord. b) Nehmen Sie zur Frage Stellung, ob es besser ist, den Arbeiter nach Stücklohn oder nach Zeitlohn zu entlohnen. c) Erklären Sie den Prämienlohn.
20) Die Erfolgsbeteiligung tritt in der letzten Zeit auch bei Tarifverhandlungen stärker hervor. a) Welche Ziele werden aus betrieblicher Sicht dabei verfolgt? b) Stellen Sie den Unterschied zwischen der Wertschöpfungsbeteiligung und der Umsatzbeteiligung dar. c) Stellen Sie den Unterschied zwischen der Dividendensummenbeteiligung und der Stubstanzgewinnbeteiligung dar. d) Nehmen Sie zur Frage Stellung, wie der berechtigte Personenkreis abgegrenzt werden sollte. 21) Würden Sie Aufwendungen des Betriebes für ein zinsgünstiges Darlehen des Mitarbeiters zum Sozialaufwand oder zum Arbeitsaufwand rechnen? 22) Wo würden Sie unter diesem Gesichtspunkt Aufwendungen des Betriebes für eine betriebliche Altersversorgung einordnen? (Begründung!) 23) Erläutern Sie, auf welche Weise die Vorgabezeit für eine bestimmte Tätigkeit festgestellt wird. 24) In vielen Bereichen der Wirtschaft zeigen sich heute erhebliche Personalengpässe. Umso wichtiger wird eine systematische Personalplanung. a) Nach welchem Schema kann man zur Ermittlung des Personalbedarfs im allgemeinen vorgehen? b) Nennen Sie die Daten, die auf die Personalplanung entscheidend einwirken. c) Erläutern Sie die organisatorischen Hilfsmittel für eine fundierte Personalplanung.
214
Sechster Teil: Personalwesen
25) Für die Personalbesohaffung gibt es zwei Wege: Besetzung der Stelle über den innerbetrieblichen Arbeitsmarkt oder Anwerbung neuer Mitarbeiter von außen. a) Erläutern Sie die Vor- und Nachteile dieser beiden Möglichkeiten. b) Nennen Sie die Punkte, die eine Stellenanzeige beinhalten sollte. c) Beurteilen Sie die Einschaltung eines Personalberaters oder eines assessmentcenters. 26) Die häufigste Auswahlmethode ist das Vorstellungsgespräch. a) Wie bereiten Sie sich als Interviewer auf das Vorstellungsgespräch vor? b) Entwerfen Sie beispielhaft das Anforderungsprofil eines Gruppenleiters in der Abteilung Logistik eines Industriebetriebs. c) Wie werden Sie das Vorstellungsgespräch dann thematisch aufbauen? Erläutern Sie die Mitwirkung des Betriebsrates beim Zustandekommen eines Arbeitsvertrages. 27) Erläutern Sie die Mitwirkung des Betriebsrates beim Zustandekommen eines Arbeitsvertrages. 28) a) Definieren Sie den Begriff „Fehlzeiten". b) Nennen Sie die Faktoren, die auf die Fehlzeiten Einfluß haben. c) Was kann der Vorgesetzte unternehmen, um die Fehlzeiten zu reduzieren. 29) Stellen Sie den Zusammenhang zwischen dem Betrieblichen Vorschlagswesen und der Führungsqualität des Vorgesetzten her. 30) Nehmen Sie zur Auffassung Stellung, daß Kontrolle heute eine überholte Führungstechnik sei. 31) Um eine Gruppe gut führen zu können, muß der Vorgesetzte die Beziehungen innerhalb seiner Gruppe gut kennen. a) Unterscheiden Sie zwischen formellen und informellen Beziehungen. b) Auf welche Weise wird jemand zum informellen Führer? c) Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit zwischem dem Vorgesetzten und dem informellen Führer vor?
I. Fragen
215
32) Die Unternehmen gehen heute wesentlich mehr auf die Bedürfnisse des Mitarbeiters ein als das früher der Fall war. Erklären Sie diesbezüglich den Unterschied zwischen dem autoritären und dem kooperativen Führungsstil hinsichtlich folgender Bedürfnisse des Mitarbeiters: a) b) c) d)
Selbständigkeit und Selbstentfaltung Zufriedenheit und Geborgenheit Anerkennung Kontakt
33) Mitarbeiterbeurteilungen werden heute in fast allen größeren Unternehmen durchgeführt. a) Welche Bedeutung haben die Beurteilungen aus der Sicht des Mitarbeiters? b) Welche Bedeutung haben die Beurteilungen aus der Sicht des Vorgesetzten? c) Welche Bedeutung messen Sie dem Beurteilungsgespräch zu? 34) a) Welche Bezeichnung hat der Führungsstil, bei dem die Rangunterschiede zwischen dem Vorgesetzten und den unterstellten Mitarbeitern institutionalisiert sind? b) Wie sieht es mit den Rangunterschieden hingegen beim kooperativen Führungsstil aus? 35) Die Personalstatistiken sind insbesondere für die Personalplanung von Bedeutung. a) Nennen Sie Beispiele für Daten zur Personalstruktur. b) Nennen Sie Beispiele für Daten zu Personalbewegungen. 36) Erklären Sie die Kennziffern Fluktuationsquote, Ausfallquote durch Krankheit und durchschnittlicher Sozialaufwand. 37) Durch welche Merkmale ist die Gruppe gekennzeichnet? Bitte verdeutlichen Sie die Merkmale jeweils durch Beispiele aus der Betriebswirtschaft. 38) Die unternehmerische Personalpolitik ist nicht isoliert von den anderen betriebswirtschaftlichen Funktionen. a) Stellen Sie die Beziehung her zu den unternehmenspolitischen Zielen, indem Sie dies an zwei Beispielen aufzeigen. b) Inwiefern sind die gegenwärtigen und zukünftigen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt für die Personalpolitik von Bedeutung? Erläutern Sie dies, indem Sie besonders auf die aktuelle Situation eingehen und auf Maßnahmen, die gegebenenfalls zu empfehlen wären.
216
Sechster Teil: Personalwesen
39) Erläutern Sie, ob die Arbeit in der Gesellschaft als eine Norm betrachtet wird. 40) Damit das Leistungsmotiv gewährleistet wird, muß der Mitarbeiter sich für das Ergebnis seiner Arbeit, für Erfolg oder Mißerfolg, verantwortlich fühlen. a) Nennen Sie die Maßnahmen des Vorgesetzten bzw. der Geschäftsleitung, die dazu führen, daß der Mitarbeiter sich für Erfolg oder Mißerfolg verantwortlichfühlt. b) Läßt sich aus den von Ihnen genannten Maßnahmen ein bestimmter Führungsstil ableiten? Welcher? c) Wie würden Sie diese Maßnahmen in Form von Führungsanweisungen für die Vorgesetzten des Unternehmens formulieren (Text)?
II. Lösungen 1) a) Ein solcher Zusammenhang ist zu bejahen. In einer zentralgeleiteten Planwirtschaft geht es um die Planerfüllung der einzelnen Betriebe. Dabei ist die Effizienz der Arbeit des Personals ohne Zweifel von großer Bedeutung. Es wird aber vom System her die Neigung bestehen, mehr durch Kontrolle und Soll-Ist-Vergleiche das Ziel der Planerfüllung zu erreichen. In einer marktwirtschaftlichen Ordnung dagegen kommt der Druck vom Markt. Die Konkurrenz zwischen den Unternehmen führt dazu, daß jedes Unternehmen bemüht sein muß, sowohl bei der Qualität wie bei den Preisen seiner Produkte eine Leistung zu bringen, die den Umsatz und die Beschäftigung im Unternehmen sichert. Entsprechend muß die Leistung der Mitarbeiter im Unternehmen ausfallen. Wichtigste Aufgabe der Personalführung im Unternehmen ist es deshalb, die Mitarbeiter so zu motivieren, daß sie ihre ganze Kraft für das Unternehmen einsetzen. Die marktwirtschaftliche Orientierung unserer Wirtschaft hat dazu geführt, daß die Bedeutung der Motivation der Mitarbeiter immer besser erkannt wurde und somit naturgemäß die Bedeutung des Fachgebietes Personalwesen, in dessen Rahmen wir uns ja mit Mitarbeiterführung und -motivation beschäftigen. b) In den Staaten mit demokratischer Gesellschaftsordnung ergab sich durch freie Wahlen und die Mitwirkung des Bürgers in den verschiedenen Institutionen des öffentlichen Lebens, daß die Erwartungen gegenüber dem Betrieb auf eine Demokratisierung ebenfalls stiegen. Diese Erwartungen richten sich kongret auf mehr Selbständigkeit bei der Arbeit, Zunahme der Selbstkontrolle gegenüber der Fremdkontrolle, Mitspracherecht bei Entscheidungen, die die eigene Arbeit betreffen. Der Betrieb kann diese veränderte Einstellung der Mitarbeiter nicht ignorieren. Die Wichtigkeit des Personalwesens ist also gestiegen, denn seine Aufgabe ist es ja, die Vorgesetzten auf diese neue Situation einzustellen.
I. Fragen
217
c) Man kann hierzu wohl den Satz sagen: „Ein Unternehmen ist so gut wie seine Mitarbeiter". Der harte Konkurrenzkampf zwingt die Unternehmen, die Mitarbeiter so zu führen, daß diese ihre ganze Kraft für das Unternehmen einsetzen. Die Mitarbeiter sind für die meisten Unternehmen ein erheblicher Kostenfaktor. Das Unternehmen kann es sich deshalb nicht leisten, dieses Potential nicht so gut wie möglich zu nutzen. Eine mehr kooperative Führung der Mitarbeiter hat in der Praxis, dort wo sie angewandt wurde, immer zu einer Verbesserung der Leistung und einer Reduzierung der Fehlzeiten wegen Krankheit geführt. Gleichzeitig wird durch diesen Führungsstil die Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessert. Somit wird die Einführung eines mehr kooperativen Führungsstils beiden Seiten gerecht. Dieser weniger autoritäre Umgang mit dem Mitarbeiter setzt ein verändertes Führungsverhalten voraus. Die Anforderungen an die Führungskräfte sind höher als zuvor. Die Auswahl der Führungskräfte ist somit schwieriger geworden. Da dies eine der Aufgaben des Personalwesens ist, ebenso wie die Karriereplanung und Hinführung von Mitarbeitern zu solchen Führungsfunktionen durch planmäßige Weiterbildung, hat damit das Personalwesen in seiner Bedeutung für das Unternehmen eine Aufwertung erfahren.
2) a) Das Unternehmen ist in erster Linie darauf ausgerichtet, Rentabilität zu erwirtschaften. Es stellt dem Markt Produkte und Leistungen zur Verfügung, die für Konsum- oder Investitionszwecke Verwendung finden. Die dabei entstehenden Kosten müssen über die Preise der Produkte und Leistungen wieder erwirtschaftet werden. Die Mitarbeiter wollen gut verdienen und die Lohn- und Lohnnebenkosten stellen für das Unternehmen einen wesentlichen Anteil innerhalb der Gesamtkosten dar. Dabei ist das Unternehmen darauf ausgerichtet, nicht nur die Kosten wieder zu erwirtschaften, sondern außerdem auch noch einen Gewinn. Denn nur ein Unternehmen, das Gewinne erwirtschaftet kann auf die Dauer bestehen bleiben und seine Arbeitsplätze erhalten oder sogar ausbauen. b) Das Unternehmen stellt ein soziales Gebilde dar, weil die in ihm arbeitenden Menschen durch vielfältige Beziehungen miteinander in Verbindung stehen. Sie arbeiten in Arbeitsgruppen zusammen, bilden aber auch außerdem informelle Gruppen, die in der Zusammensetzung oft über die Arbeitsgruppen hinausgehen. Gemeinsame Interessen im Betrieb, gemeinsame Freizeitinteressen, persönliche Sympathie, Informationsbedürfnisse und dgl. lassen solche informelle Gruppen entstehen. Das betriebliche Personalwesen muß diese Mitarbeiterstrukturen erkennen. Deshalb muß sich das Personalwesen nicht nur mit der Verbesserung der materiellen Verhältnisse auseinandersetzen, sondern auch mit Problemen, die sich auf immaterielle Bedürfnisse des Mitarbeiters beziehen, wie z.B. auf Möglichkeiten zur Kreativität, auf Anerkennung, auf Kontakt, auf Sicherheit des Arbeitsplatzes. c) Für den Mitarbeiter ergibt sich die Notwendigkeit der Einsicht, daß eine positive Entwicklung des Unternehmens ein kostenbewußtes Denken der Mitarbeiter erfordert. Die dabei entstehenden Zwänge sind keine Willkür der Unternehmensleitung, sondern ergeben sich aus dem Konkurrenz-
218
Sechster Teil: Personalwesen kämpf auf den Absatzmärkten des Unternehmens. Diese konkurrenzwirtschaftliche Ordnung kommt schließlich auch dem Mitarbeiter wieder zugute, weil er als Verbraucher eine entsprechende Position hat und vom Wettbewerb unter den Anbietern profitiert. Er profitiert auch vom Wettbewerb der Unternehmen als Nachfrager von qualifizierten Mitarbeitern. Ohne diesen Wettbewerb hätten die Mitarbeiter eine Einkommensentwicklung, wie wir sie in der Bundesrepublik Deutschland haben, nicht erreicht.
d) Der Vorgesetzte muß sich über die Struktur der für ihn relevanten Gruppen informieren, um dies bei seiner Führungsarbeit berücksichtigen zu können. Er muß sich außerdem Gedanken darüber machen, welche Bedürfnisse bei den einzelnen Mitarbeitern im Hinblick auf ihre Arbeit von Bedeutung sind; z.B. Anerkennung oder Machtstreben oder Arbeitsfreude oder Prestige usw. Auch dies ist für seine Führungsarbeit eine wichtige Grundlage. Außerdem gibt es soziale Bedürfnisse, die einer generellen Regelung bedürfen. Dies gilt z.B. für ein günstiges Essensangebot durch die Kantine, Sorge um günstige räumliche Bedingungen, gute Lichtverhältnisse, saubere Luft, Abbau von Lärm und Vermeidung von Monotonie. Dies sind alles Fragen, mit denen sich die Unternehmensspitze zu befassen hat. 3) Die Unternehmen sollten der Tatsache Rechnung tragen, daß die Leistung im Unternehmen auf die Menschen, die dort tätig sind, zurückzuführen ist und ihre sinnvolle Eingliederung in die Aufgabenkomplexe des Unternehmens, ihre anlagengerechte Förderung und eine mitarbeiterbezogene Motivation wichtige Aufgaben im Rahmen der gesamten Unternehmenspolitik darstellen. 4) Nein. Das Streben nach Kontakt und Zugehörigkeit ist ein natürliches Bedürfnis des Menschen, das auch im Betrieb eine Rolle spielt und in den formellen Gruppen allein nicht ausreichend realisiert wird. Eine Unterdrückung informeller Beziehungen wäre eine unverhältnismäßige Maßnahme, die die Konfliktentstehung fördern würde und somit das Betriebsergebnis negativ beeinflussen würde. 5) Mitarbeiter, Vorgesetzte, Betriebsorganisation, Arbeitsbedingungen, zwischenmenschliche Beziehungen. 6) Nein. Fragen des Personalwesens spielen sich in allen Abteilungen ab. Z.B. betreffen sie das Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern, die Personalbeurteilung, die mitarbeiterbezogene Verteilung der Aufgaben, die Mitarbeiterförderung, das Erstellen von Zeugnissen. Wenn erforderlich, wird die Personalabteilung in diesen Fällen beratend und unterstützend tätig werden.
I. Fragen
219
7) a) Bei der Organisation der Aufgabenteilung kann er zu folgenden Fehlern kommen: Arbeiten werden überhaupt niemandem zugeteilt, Arbeiten werden mehreren Mitarbeitern zugleich zugeteilt, einem Mitarbeiter werden zu viele Arbeiten, einem anderen zu wenige zugeteilt, einem Mitarbeiter werden zu schwierige Arbeiten zugeteilt (Überforderung), einem anderen hingegen Arbeiten, die unterhalb seiner Qualifikation liegen (Unterforderung). b) Mit der personellen Überschaubarkeit ist die Zahl der unmittelbar unterstellten Mitarbeiter gemeint. Auch hier gibt es Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit. Wieviele Mitarbeitereinem Vorgesetzten unmittelbar unterstellt werden sollen, läßt sich nicht für alle Bereiche ganz einheitlich festlegen. Zweckmäßig ist es, in der mittleren und erst recht der oberen Ebene die Zahl von zehn direkt unterstellten Mitarbeitern nicht zu übersteigen. Auf der unteren Führungsebene trifft man in der Praxis oft Zahlen an, die eine personelle Überschaubarkeit nicht mehr ermöglichen. Oft unterstehen einem Meister 80 und mehr Mitarbeiter. Auf dieser Ebene wäre eine Obergrenze von 20 zu empfehlen, damit der Meister in der Lage ist, seiner Führungsaufgabe gerecht zu werden und dem einzelnen Mitarbeiter wenn erforderlich die notwendige Zeit zu widmen. c) Es ist zwischen Handlungsverantwortung und Führungsverantwortung zu unterscheiden. Die Handlungsverantwortung für bestimmte Aufgaben wird an den Mitarbeiter einschließlich der erforderlichen Kompetenzen übertragen. Davon zu unterscheiden ist die Führungsverantwortung, die beim Vorgesetzten bleibt. Gemäß der Führungsverantwortung kann der Vorgesetzte dann zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihm in folgenden Punkten ein Versagen vorzuwerfen ist: • Auswahl des Mitarbeiters (Über- oder Unterforderung) • Ungenügende Einarbeitung und Einweisung • falsche Arbeitsaufteilung, d.h. Überlastung von Mitarbeitern und zu geringe Belastung anderer • unzureichende Information • falsche Kontrolle; falsch wäre es, den Mitarbeiter ständig zu kontrollieren und ihm damit jede Selbständigkeit zu nehmen oder andererseits ihn zu wenig oder überhaupt nicht mehr zu kontrollieren, weil sich in der Praxis erwiesen hat, daß auf gelegentliches Kontrollieren (Stichproben) nicht verzichtet werden kann.
8) Jeder Mitarbeiter im Betrieb soll fachlich nur einen Vorgesetzten haben, von welchem er direkte Anordnungen erhält. Auf diese Weise ist die Einheit der Auftragserteilung gegeben. In der Praxis kommt es immer wieder vor, daß jemand von zwei oder gar drei Vorgesetzten fachliche Anordnungen erhält. Die Auslastung des Mitarbeiters kann dann nicht mehr kontrolliert werden, bei nicht termingerechter Erledigung von Aufgaben kann er die Vorgesetzten gegeneinander ausspielen, seine Beurteilung durch die Vorgesetzten wird häufig widersprüchlich sein. Daraus resultiert die Forderung nach der Einheit der Auftragserteilung.
220
Sechster Teil: Personalwesen
9) Der erste Anstoß zu einer flexibleren Gestaltung der Arbeitszeit waren die starken Verkehrsballungen, die durch die recht einheitlichen Anfangs- und Schlußzeiten der Betriebe hervorgerufen wurden. So begann man zunächst mit der Einführung der gleitenden Arbeitszeit. Dabei wird eine Blockarbeitszeit festgelegt, während der alle Mitarbeiter anwesend sein müssen. Sie beginnt z.B. am Morgen um 9.00 Uhr und endet am Nachmittag um 15.00 Uhr. Durch Zeitsummenzähler und Steckkarten wird die Arbeitszeit des Mitarbeiters kontrolliert. Eine weitere Möglichkeit der Flexibilisierung der Arbeitszeit ist die Teilzeitarbeit. Solche Arbeitsplätze werden hauptsächlich von Frauen angestrebt, die nur einen halben Tag, meist den Vormittag, arbeiten möchten, um die andere Tageshälfte für die Kinder zur Verfügung zu haben. Hier erweist es sich allerdings als immer schwieriger, eine der Nachfrage entsprechende Zahl an Teilzeitarbeitsplätzen bereitzustellen. Eine besondere Form der Teilzeitarbeit stellt das sog. Job-Sharing dar. Hierbei wird ein Vollzeitarbeitsplatz und dessen Aufgabenerledigung auf zwei Arbeitnehmer verteilt. Insgesamt kommt die Flexibilisierung der Arbeitszeit dem zunehmenden Wunsch der Arbeitnehmer entgegen, bei der zeitlichen Verteilung der Arbeit selbständiger, den eigenen Vorstellungen gemäßer verfahren zu können. 10) Die Personalabteilung hat sowohl Linienfunktionen wie Stabsfunktionen. Zu den Stabsfunktionen gehört die Unterstützung anderer Abteilungen. Diese bezieht sich in erster Linie auf Schwierigkeiten der Vorgesetzten bei der Mitarbeiterführung. So können z.B. bei der Mitarbeiterbeurteilung Schwierigkeiten auftreten. Die richtige Bewertung der Leistungen und Fähigkeiten der Mitarbeiter durch den Vorgesetzten, die konsequente und systematische Führung des anschließenden Beurteilungsgesprächs bedürfen häufig einer Unterstützung des Vorgesetzten durch entsprechend geschulte Mitarbeiter der Personalabteilung. Auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter, bei der Einarbeitung, Fragen der Aufgabendelegation, sowie der Formulierung von Zeugnissen ist es für die Vorgesetzten oft ratsam, Spezialisten der Personalabteilung heranzuziehen. 11) In der Betriebsvereinbarung, auch Arbeitsordnung genannt, werden Einzelheiten des Arbeitsverhältnisses geregelt, die in den Tarifverträgen nicht enthalten sind. Die Rechtsgrundlage der Betriebsvereinbarung ist durch die §§ 56 und 57 des Betriebsverfassungsgesetzes gegeben. Die Betriebsvereinbarung bedarf der Zustimmung des Betriebsrates. Beispiele für Regelungen in der Betriebsvereinbarung: Prämiengewährung im Falle von Verbesserungsvorschlägen, Beginn und Ende der Arbeitszeit, Betriebsurlaub, Lohnabtretung, Betriebsbuße, Krankmeldung, Leistungszulagen, Beurteilungswesen, Pausen, Telefonbenutzung.
II. Lösungen
221
12) a) Die Vorschriften für die Einrichtung eines Betriebsrates finden sich im Betriebsverfassungsgesetz von 1972. Ein Betriebsrat ist zu wählen, wenn der Betrieb mehr als 20 Arbeitnehmer beschäftigt. Bei mindestens fünf Arbeitnehmern kann ein Betriebsobmann gewählt werden. Die Mitglieder des Betriebsrates werden von der gesamten Belegschaft mit Ausnahme der Jugendlichen gewählt. Der Betriebsrat wählt dann aus seiner Mitte den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. b) Beispiele für Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates: Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit, Regelung von Akkordsätzen, Einführung eines Prämienlohnsystems. Beispiele für Mitwirkungsrechte des Betriebsrates: Neueinstellungen, Versetzungen, für die Beschäftigung wichtige Rationalisierungsmaßnahmen . c) Die Bestellung eines Wirtschaftsausschusses wird vom Betriebsverfassungsgesetz für Betriebe mit mehr als 100 Arbeitnehmern vorgesehen. Die Hälfte der Mitglieder wird vom Betriebsrat, die andere Hälfte von der Unternehmensleitung bestellt. Die Hauptaufgabe des Wirtschaftsausschusses ist es, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung zu fördern sowie eine gleichzeitige Unterrichtung in wirtschaftlichen Angelegenheiten sicherzustellen. Der Wirtschaftsausschuß sollte einmal im Monat zusammenkommen. Durch den Wirtschaftsausschuß können unterschiedliche Positionen zu wirtschaftlichen Fragen zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat in positiver Weise behandelt werden und gemeinsame Handlungsgrundlagen gefunden werden. Der Wirtschaftsausschuß eröffnet somit die Möglichkeit, in sachbezogener Weise Probleme vorzubehandeln und einer Lösung näherzubringen, bevor sie dann z.B. in Fällen der Mitbestimmung endgültig zur Behandlung anstehen. 13) • Gleitende Arbeitszeit • Teilzeitarbeit • Job-sharing 14) Richtig ist c. 15) a) Die Bedürfnisse des Menschen sind zunächst Grundbedürfnisse und Sicherheitsbedürfnisse. Die Grundbedürfnisse beziehen sich auf Nahrung, Kleidung, Wohnung. Die Sicherheitsbedürfnisse auf Schutz im Falle von Krankheit und Invalidität. Sowohl die Grundbedürfnisse wie die Sicherheitsbedürfnisse sind finanziell abdeckbar. Deshalb ist der Mitarbeiter bestrebt, über ein gutes Einkommen eine möglichst optimale Befriedigung dieser Bedürfnisse zu erreichen. Darüberhinaus gibt es auch außermaterielle Bedürfnisse. Diese zielen auf Kontakt, Anerkennung, Selbständigkeit, Selbstentfaltung. Das bedeutet, daß der Mitarbeiter eine Arbeit sucht, die diesen Bedürfnissen entgegenkommt. Die Arbeit hat für ihn nicht mehr alleine den Zweck, Geld zu verdienen, sondern er strebt eine Tätigkeit an, die ihm letztenendes Spaß bereitet. Dazu gehört auch der
222
Sechster Teil: Personalwesen
entsprechende Vorgesetzte, der nicht einen großen Abstand zum Mitarbeiter hält, sondern dessen erstes Bestreben es ist, seine Mitarbeiter in den Betrieb zu integrieren und ihre Motivation durch möglichst viel Selbständigkeit zu fördern. b) Für das Unternehmen bedeuten die wirtschaftlichen Erwartungen des Mitarbeiters zuerst einmal Kosten. Die Bundesrepublik Deutschland steht hinsichtlich der Lohn- u. Lohnnebenkosten an der Spitze der wichtigen Industrieländer. Jedes Unternehmen ist deshalb gezwungen, auf eine entsprechend hohe Produktivität der Arbeit zu achten. Dies wird einmal durch eine hohe Ausstattung des Mitarbeiters mit Kapital erreicht, so daß im Durchschnitt in der Bundesrepublik für einen Arbeitsplatz Investitionen in der Höhe von etwa 200 000, - DM erforderlich sind, andererseits ist auch ein hoher Stand der Bildung der Mitarbeiter notwendig, der den Einsatz dieser hochwertigen Technik erst ermöglicht. Infolgedessen müssen die Unternehmen bereit sein, für die Weiterbildung der Mitarbeiter hohe Aufwendungen zu machen. Insbesondere aber hat sich das duale Ausbildungssystem, das es nur in der Bundesrepublik Deutschland gibt, hervorragend bewährt.
16) a) Inhalt der Stellenbeschreibung: Bezeichnung der Stelle, gegebenenfalls Titel, Ziele der Stelle, Aufgaben im einzelnen, Kompetenzen, aktive und passive Stellvertretung. b) Ziele der Stellenbeschreibung: Klarheit der Aufgabenverteilung, exakte Kompetenzabgrenzung, Verdeutlichung der Verantwortlichkeiten, Klärung der Stellvertretung. c) Erstellung der Stellenbeschreibung: Es wird ein Sollzustand der Organisation erarbeitet, d.h. eine Verteilung der Aufgaben, wie sie in optimaler Weise geordnet sein sollte. Diesem Sollzustand wird der Istzustand gegenübergestellt. Dies geschieht mit Hilfe eines Fragebogens, der von den Mitarbeitern auszufüllen ist. Hierin geben sie an, welche Aufgaben sie zu bearbeiten haben, welche Kompetenzen sie besitzen und wie die Stellvertretung geregelt ist. Des weiteren muß dann versucht werden, den Istzustand möglichst an den Sollzustand heranzubringen. Das bedeutet vor allem, daß die Stellenbeschreibung nicht personenbezogen sein sollte, d.h. die Aufgaben einer Stelle sollten nicht auf eine bestimmte Person zugeschnitten sein. Der Wechsel des Inhabers der Stelle darf nicht bedeuten, daß nun neue Stellenbeschreibungen zu erarbeiten sind. Wichtig ist auch, daß die Stellenbeschreibungen aktuell sind, d.h. sie müssen etwa in einem zweijährigen Rhythmus überarbeitet werden.
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17) Bei der summarischen Arbeitsbewertung werden alle Tätigkeiten in einer Rangfolge bewertet. Es wird also eine Liste erstellt, an deren Anfang jene Tätigkeit steht, die als die schwierigste eingestuft wird, und an deren Ende dann die einfachste Tätigkeit steht. Grundlage sind die Tätigkeitsbeschreibungen. Alle Anforderungen an eine Tätigkeit werden bei dieser Methode zu einer summarischen Bewertung zusammengefaßt. Bei der analytischen Arbeitsbewertung dagegen wird jede Tätigkeit in ihre einzelnen Anforderungen aufgegliedert. Für jede Anforderungsart wird eine Wertzahl festgelegt. Zur Bewertung werden dann die Wertzahlen aller Anforderungen addiert.
18) a) Wenn man den Punkten, die aufgrund der Arbeitsbewertung für die einzelnen Tätigkeiten errechnet wurden, Geldeinheiten zuordnet, so hat man das Entgelt, daß der Normalleistung der Arbeit des Mitarbeiters entspricht. Gemäß den verschiedenen Tätigkeitsarten ergibt sich somit eine Staffel, die mit der einfachsten Tätigkeit und damit dem niedrigsten Entgelt beginnt und mit der schwierigsten Tätigkeit und dem höchsten Entgelt endet. Auf diese Weise entstanden die in den Tarifverträgen vorgesehenen Lohngruppen einer Branche. Je nach Tarifvertrag kann es sich um drei bis zu neun Lohngruppen handeln. Dabei wird ein Ecklohn vorgesehen, der einer etwa in der Mitte liegenden Tarifgruppe entspricht. Dies wäre z.B. bei acht Lohngruppen die Lohngruppe vier oder fünf. Die Bildung des Ecklohns hat den Vorteil, daß bei späteren Tarifverhandlungen nur noch der neue Ecklohn auszuhandeln ist und dann durch prozentuale Zu- bzw. Abschläge auf den Ecklohn das Entgelt der übrigen Lohngruppen errechnet werden kann. b) Bei besonders guter Arbeit eines Mitarbeiters soll ihm durch eine Zulage ein über die tarifliche Lohngruppe hinausgehendes Entgelt zugestanden werden. Dabei ist von der Normalleistung auszugehen. Die Normalleistung wird mit 100% angesetzt und es ist nun zu überlegen, um wieviel Prozent die Leistung des Mitarbeiters über der Normalleistung liegt. Die Schwierigkeiten, die bei der Messung der Normalleistung auftreten, ergeben sich auch bei der Ermittlung der Mehrleistung. Dort wo die Normalleistung einfach festzustellen ist,weil das Ergebnis der Produktion in Kilogramm, Stück, Liter, Meter usw. bestimmbar ist, läßt sich auch die Mehrleistung problemlos ermitteln. Bei komplexen Tätigkeiten dagegen wird man ein vergleichendes Abschätzen, das letzten Endes auf der Beurteilung durch den direkten Vorgesetzten beruht, nicht vermeiden können. Außerdem ist zu entscheiden, ob die Mehrleistung progressiv, proportional oder degressiv abgegolten werden soll. Eine progressive Regelung würde wohl den Leistungsanreiz übertreiben, eine degressive Vorgehensweise eher demotivieren. Deshalb dürfte sich eine proportionale Abgeltung der Mehrleistung empfehlen.
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Sechster Teil: Personalwesen
19) a) Sowohl beim Geldakkord wie beim Zeitakkord ist nicht die Arbeitszeit die Grundlage für die Bezahlung, sondern die produzierte Menge. Der Unterschied liegt in der Vorgehensweise bei der Berechnung des Lohnes. Beim Geldakkord wird ein Geldbetrag pro Leistungseinheit, der Akkordsatz, vorgegeben. Der Lohn errechnet sich dann durch Multiplikation der hergestellten Stückzahl mit dem Akkordsatz. Beim Zeitakkord wird dagegen von Vorgabeminuten ausgegangen, die dem Arbeiter für jedes produzierte Stück gutgeschrieben werden. Dadurch ergibt sich für die Berechnung folgende Formel: Produzierte Stückzahl x Vorgabezeit pro Stück x Minutenfaktor = Entlohnung Dabei ergibt sich der Minutenfaktor, indem man den Akkordrichtsatz durch 60 dividiert. Der Akkordrichtsatz wiederum wird gebildet aus dem Stundenlohn plus einem Akkordzuschlag, der zwischen 10 und 20% liegt. b) Vom menschlichen Standpunkt her ist der Zeitlohn sicher vorzuziehen. Die Akkordarbeit bringt den Menschen in die Nähe einer Maschine. Andererseits gibt es viele Arbeiter, die im Akkord arbeiten möchten, weil sie dabei mehr verdienen können. Für das Unternehmen stellt sich die Frage nach der Qualität. Bei Akkordarbeit besteht immer die Gefahr, daß die Qualität darunter leidet. Deshalb wird man sehr sorgfältig prüfen müssen, welche Arbeiten im Akkord vergeben werden können. Wenn der Wunsch der Mitarbeiter groß ist, im Akkord zu arbeiten, wird man dort, wo die Qualität der Produkte gesichert ist, die Akkordarbeit auch einsetzen. Dennoch wäre zu überlegen, ob nicht ein Prämiensystem vorzuziehen wäre. Auch ist zu erwarten, daß der Einsatz von Robotern die Akkordarbeit weiter zurückdrängen wird. c) Beim Prämienlohn wird neben dem vereinbarten Grundlohn ein zusätzliches Entgelt für Mehrleistungen des Arbeitnehmers bezahlt. Es wird von einer bestimmten Menge ab eine Prämie pro Stück ausgeworfen, die zum Zeitlohn hinzuaddiert wird. Der Prämienlohn ersetzt in diesem Falle den Akkordlohn. Es gibt aber auch den Prämienlohn innerhalb eines Akkordsystems. Man gibt dann außer dem Akkordlohn noch Prämien für den Fall, daß der Ausschuß eine bestimmte Menge unterschreitet. Außerdem kann man Prämien bei Einhaltung bestimmter Termine, Sparsamkeit im Umgang mit Werkzeugen und Material oder bei verringerten Unfallzahlen ausgeben.
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20) a) Die Erfolgsbeteiligung der Arbeitnehmer bringt nicht nur eine breitere Streuung des Eigentums an den Produktionsmitteln mit sich, es werden auch betriebliche Ziele dabei verfolgt wie: • Förderung der Identifikation der Mitarbeiter mit dem Betrieb • festere Bindung der Mitarbeiter an den Betrieb und damit geringere Fluktuation • Stärkung der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter, weil die Verbindung zwischen Unternehmenserfolg und eigenem Erfolg besser hergestellt ist • Förderung der Einsicht und des Verständnisses der Mitarbeiter für betriebliche Notwendigkeiten • Vorteile bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter b) Die Summe aller Wertschöpfungen in einer Volkswirtschaft ergibt das Sozialprodukt. Die Wertschöpfung eines Betriebes wird ermittelt, indem vom Umsatz des Betriebs die Vorleistungen anderer Betriebe abgezogen werden. Davon wird dann prozentual die Wertschöpfungsbeteiligung errechnet. Bei dieser Form der Erfolgsbeteiligung wird die Leistung des Unternehmens auf dem Markt gebührend berücksichtigt, es wird also nicht nur die produzierte Menge herangezogen. Diese Methode erfaßt vielmehr die Produktionsleistung im Unternehmen und gleichzeitig auch den Absatzerfolg. Die Umsatzbeteiligung stellt dagegen nur auf den Verkaufserfolg ab. Sie eignet sich deshalb besonders für Unternehmen, wo die Vorleistungen anderer Betriebe eine untergeordnete Rolle spielen. Dies gilt z.B. für Banken und Versicherungen und andere Dienstleistungsunternehmen. Bei der Berechnung wird in der Regel eine Sollzahl festgelegt. Wird dieses Soll, z.B. ein Umsatz von 50 Millionen um 10%, also 5 Millionen überschritten, so wird aus den 5 Millionen eine prozentuale Erfolgsbeteiligung an die Belegschaft ausgeschüttet. c) Bei der Dividendensummen-Beteiligung wird die Erfolgsbeteiligung der Arbeitnehmer aus der Dividende berechnet, die an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Beteiligung der Mitarbeiter beträgt einen bestimmten Prozentsatz der gesamten an die Aktionäre ausgeschütteten Dividende. Die Erfolgsbeteiligung der Belegschaft steigt damit proportional mit dem Grundkapital und der Dividende. Sie ist somit unabhängig von der Höhe der Lohn- und Gehaltssumme. Das bedeutet, daß der Anteil des einzelnen Mitarbeiters um so geringer ausfällt, je größer die Belegschaft ist. Dadurch entsteht ein gewisser Anreiz, die Belegschaftsgröße möglichst niedrig zu halten. Der Substanzgewinnbeteiligung liegt die Überlegung zugrunde, die Arbeitnehmer im Betrieb zu Mitunternehmern zu machen. Bemessungsgrundlage ist hier neben dem ausgewiesenen Bilanzgewinn die Substanzveränderung des Eigenkapitals im Vergleich zum Vorjahr. Der Arbeitnehmer sammelt auf diese Weise Vermögen im Betrieb an. Auf das angesammelte Vermögen erhält er jedes Jahr eine Dividende. Bei seinem Ausscheiden aus dem Betrieb kann er über das Vermögen sogleich verfügen.
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d) Bei der Abgrenzung des berechtigten Personenkreises muß darauf geachtet werden, daß die Mitarbeiter das Gefühl haben, gerecht behandelt zu werden. Die Erfolgsbeteiligung soll ja die Indentifikation des Mitarbeiters mit dem Unternehmen stärken. Deshalb darf es nicht dahin kommen, daß es im Zusammenhang mit der Erfolgsbeteiligung zu Differenzen zwischen Mitarbeitern oder Gruppen von Mitarbeitern kommt. Eine Abgrenzung wird dadurch vorgenommen werden, daß man gewissermaßen die Treue zum Betrieb heranzieht, also die Teilnahmeberechtigung erst nach einer bestimmten Betriebszugehörigkeit einräumt. Eine solche Vorgehensweise wird ohne weiteres auf das Verständnis der Mitarbeiter stoßen. Schwierig ist die Frage, ob man bei der Aufteilung der nach einem bestimmten Verfahren ermittelten Summe der Erfolgsbeteiligung eine unterschiedliche oder eine gleiche Aufteilung nach Köpfen vornehmen soll. So könnte man z.B. zwischen Arbeitern und Angestellten unterscheiden, oder nach der Position im Unternehmen, nach dem Alter, der Höhe des Entgelts, der Betriebszugehörigkeit. Unter dem Gesichtspunkt der Vermeidung von Differenzen wäre eine Verteilung nach Köpfen vorzuziehen. Bei jeder anderen Aufteilung entstehen Gruppen, die sich benachteiligt fühlen und Argumente ins Feld führen, die für eine starke Beteiligung der eigenen Gruppe sprechen. Akzeptabel wäre noch eine weitere Differenzierung nach der Betriebszugehörigkeit, weil das Treueargument am ehesten auf Verständnis stoßen wird. 21) Zum Sozialaufwand. 22) Sowohl zum Arbeitsaufwand wie zum Sozialaufwand. Soweit die vom Betrieb abgeführten Beiträge leistungsbezogen sind, gehören sie zum Arbeitsaufwand. Der Beitragsanteil jedoch, der unabhängig von der Leistung erbracht wird, ist zum Sozialaufwand zu rechnen. 23) Die Vorgabezeit orientiert sich an der Normalleistung. Dies ist die Leistung, die bei ausreichender Eignung für eine Tätigkeit und nach der notwendigen Einarbeitung und Übung bei normalem Kräfteeinsatz ohne Gesundheitsschädigung erzielt wird. Die Normalleistung muß nach diesen Kriterien vom Zeitstudienmann von Fall zu Fall geschätzt werden. Aufgrund der Normalleistung wird dann die Vorgabezeit für eine bestimmte Tätigkeit festgestellt. Gemäß der Unterschreitung der Vorgabezeit erhöht sich die Entlohnung.
24) a) Die besondere Schwierigkeit der Personalplanung liegt darin, daß sie mit den übrigen betrieblichen Planungsbereichen wie der Absatzplanung, der Produktionsplanung und der Investitionsplanung abgestimmt werden muß. Daraus ergibt sich dann ein zusätzlicher Bedarf oder ein notwendiger Rückgang an Personal, so daß folgendes Schema zur Ermittlung des Bedarfs dienen kann:
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gegenwärtiger Personalbestand X Abgänge + Zugänge durch bereits feststehende Neueintritte = Personalbestand zu einem bestimmten Zeitpunkt Es muß nun der genannte zusätzliche Bedarf oder evtl. eine geplante Personaleinsparung berücksichtigt werden, um den Personalbedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erhalten. b) Für die Personalplanung müssen insbesonders folgende Daten berücksichtigt werden: Absatz-, Produktions- und Investitionsplanung, geplante Rationalisierungsmaßnahmen, Altersstruktur der Belegschaft, Statistiken zu Fehlzeiten und Fluktuation, voraussichtliche Regelung der Arbeitszeit, Arbeitsmarktentwicklungen . c) Die Personalplanung kann ohne wichtige Hilfsmittel nicht auskommen. Dabei handelt es sich um Stellenpläne, Stellenbesetzungspläne, Stellenbeschreibungen, Nachfolge- und Laufbahnpläne. Im Stellenplan werden alle Arbeitsplätze einer jeden Abteilung nach ihrer Bezeichnung festgehalten. Der Stellenbesetzungsplan zeigt auf, ob und von welchen Mitarbeitern die einzelnen Stellen besetzt sind. Dabei werden neben dem Namen auch in Kurzform Vollmachten angegeben sowie das Geburts- und Eintrittsjahrund die Tarifgruppe. Die Stellenbeschreibung definiert die Ziele einer Stelle, nennt die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der Stelle, führt die Aufgaben im einzelnen auf und verweist auf die Beziehungen zu anderen Stellen. Aus der Stellenbeschreibung gehen die Anforderungen hervor, die bei der Neubesetzung der Stelle an den Bewerber zu richten sind. Durch die Nachfolge- und Laufbahnpläne soll rechtzeitig dafür gesorgt werden, daß es bezüglich der Führungspositionen im Unternehmen nicht zu Engpässen kommt. Es wird dafür gesorgt, daß entsprechend qualifizierte Mitarbeiter für höhere Aufgaben vorbereitet werden.
25) a) Vorteile der innerbetrieblichen Besetzung einer Stelle sind: Es werden Kosten gespart; die Mitarbeiter werden zur Leistung motiviert, weil sie sehen, daß sie auch im eigenen Betrieb vorwärts kommen können; die Bewerber für die zu besetzende Stelle sind aufgrund ihrer Tätigkeit im Betrieb gut bekannt, d.h. man hat ein besseres Bild über ihre Fähigkeiten, als dies bei externen Bewerbern der Fall ist; die innerbetrieblichen Bewerber kennen ihrerseits den Betrieb besser als ein Bewerber von außen. Nachteile der internen Besetzung: Mißgunst anderer Mitarbeiter, die sich ebenfalls Chancen ausgerechnet haben. Zurückliegende Fehler des Bewerbers sind anderen bekannt und werden ihm nach wie vor nachgetragen; wenn Positionen nur aus den eigenen Reihen besetzt werden, kommt es leicht zu einer Art Beamtenmentalität, also der Einstellung, daß man mit einem guten Sitzfleisch schon weiter kommen kann.
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Sechster Teil: Personalwesen Vorteile der externen Besetzung: Der Bewerber bringt Erfahrungen aus einem anderen Betrieb in das Unternehmen ein; er ist den anderen Mitarbeitern nicht bekannt und damit unbelastet. Nachteile der Besetzung von außen: Hohe Kosten der Bewerbersuche und -auswahl; der Bewerber kennt die besonderen Umstände im Unternehmen noch nicht und benötigt deshalb eine längere Einarbeitungszeit; die eigenen Mitarbeiter sagen, daß man den Betrieb verlassen muß, wenn man etwas werden will, wenn zu oft Bewerber von außen für Führungsaufgaben eingestellt werden. b) Eine Stellenanzeige sollte folgende Punkte beinhalten: • notwendige Informationen über das Unternehmen, z.B. Branche, Standort, Größe, Mitarbeiterzahl • Angaben über die zu besetzende Stelle, z.B. Gründe für die Stellenvakanz, Aufgabenbereich, Kompetenzen, Status • Entwicklungsmöglichkeiten für den Bewerber, z . B . die in absehbarer Zeit erreichbare höhere Position, die auf längere Sicht mögliche Karriere • Angaben zu den Anforderungen, die vom Unternehmen in fachlicher und persönlicher Hinsicht an den Bewerber gestellt werden • Leistungen des Unternehmens hinsichtlich Gehalt, Erfolgsbeteiligung, Altersversorgung • Eintrittstermin und erforderliche Bewerbungsunterlagen c) Der Personalberater annonciert unter seinem Namen und nimmt die Bewerberauswahl vor. E r stellt schließlich der Firma zwei oder drei Bewerber vor, die nach seiner Meinung am besten geeignet wären, so daß die Firma eine Endauswahl treffen kann. Vorteile der Einschaltung eines Personalberaters: • erhebliche Einsparung an Zeitaufwand führender Mitarbeiter und damit an Kosten • der Personalberater ist gewissermaßen ein Profi auf dem Gebiet der Mitarbeiterauswahl • der Personalberater verfügt bereits über Verbindungen zu Interessenten, die eine Veränderung anstreben Nachteile der Einschaltung eines Personalberaters: • Es entstehen Kosten in Höhe der Provision für den Berater, in der Regel das Zwei- bis Zweieinhalbfache der Monatsbezüge des neuen Mitarbeiters • der Personalberater kennt den Betrieb nicht so gut wie Führungskräfte des Unternehmens, die ansonsten die Einstellungsgespräche führen würden • der Personalberater könnte bestrebt sein, möglichst schnell an seine Provision zu kommen und somit die Bewerberauswahl nicht sorgfältig genug führen. Eine andere Möglichkeit der Mitarbeiterauswahl, die heute häufig bei der Neubesetzung von qualifizierten Positionen beschritten wird, ist das assessment-center. In diesem Falle werden aus den vorliegenden Bewer-
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bungsunterlagen bzw. nach kurzen Vorstellungsgesprächen etwa acht Bewerber ausgesucht, die dann einen Tag lang von etwa gleich vielen leitenden Mitarbeitern der Firma bei der Erfüllung verschiedener Aufgaben beurteilt werden. Diese Veranstaltung findet meist nicht in der Firma sondern in einem Hotel mit geeigneten Räumlichkeiten statt. Die Bewerber müssen z.B. einen Postkorb bearbeiten, ein Kurzreferat vorbereiten und halten, eine Besprechung leiten, Kunden- und Mitarbeitergespräche führen, telefonische Anfragen erledigen, zu fachlichen Problemen Stellung nehmen. Die Aufgaben sind auf die zu besetzende Stelle ausgerichtet. Der wesentliche Vorteil des assessment-centers ist die sehr gute Beurteilungsmöglichkeit der Bewerber. Bei keiner anderen Methode ist dies in dieser Weise gegeben. Als Nachteil muß man natürlich den hohen Arbeitsaufwand von führenden Mitarbeitern betrachten. Deshalb wird das assessment-center nur für entsprechend qualifizierte Positionen in Frage kommen. 26) a) Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen sind bereits dahingehend durchgesehen, ob Bewerber irgendwelchen Mußanforderungen nicht genügen, worauf nur die übrigen Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Dennoch müssen vor dem Gespräch die Unterlagen der jeweiligen Bewerber nochmals durchgesehen werden. Insbesondere bei unvollständigen Bewerbungsunterlagen müssen diese Lücken dann im Vorstellungsgespräch geklärt werden. Außerdem wird sich der Interviewer das Anforderungsprofil der zu besetzenden Stelle, das aus der Stellenbeschreibung gewonnen wurde, genau ansehen. Auch die Stellenbeschreibung selbst wird er durchgehen, weil er daraus eine umfassende Information über die Ziele der Stelle, ihre Aufgaben im einzelnen und die mit der Stelle verbundenen Kompetenzen erhält. Er wird sich zur Vorbereitung aufgrund des Studiums der genannten Unterlagen mehrere Fragen notieren, die er dem Bewerber zu stellen beabsichtigt. Die Notiz dieser Fragen ist sehr empfehlenswert, weil man sonst im Gespräch leicht etwas Wichtiges vergißt. Auch ist der Besprechungsraum vorzubereiten und dafür zu sorgen, daß während des Gesprächs keine Anrufe oder andere Störungen erfolgen dürfen. b) Für das Anforderungsprofil werden Muß- und Sollanforderungen aufgestellt. Wer eine der Mußanforderungen nicht erfüllt, scheidet aus dem Kreis der Bewerber aus. Dies läßt sich in der Regel bereits bei der Durchsicht der Bewerbungsunterlagen entscheiden, so daß diese Bewerber nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Das Anforderungsprofil für einen Gruppenleiter in der Logistik eines Industriebetriebs könnte wie folgt aussehen: Mußanforderungen: • Abgeschlossene Ausbildung als Industriekaufmann • mindestens fünfjährige Berufserfahrung in der Logistik eines Industriebetriebes • Alter zwischen 25 und 40
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• Gehaltsanforderungen maximal 55 000,Sollanforderungen: • genaue Kenntnisse des Produktionsprozesses • EDV-Kenntnisse • betriebswirtschaftliche Kenntnisse • gute organisatorische Fähigkeiten • Fähigkeiten zur Motivation von Mitarbeitern • sicheres Auftreten • sprachliche Gewandtheit • Englischkenntnisse Die Sollanforderungen werden nach ihrer Bedeutung für die Stelle gewichtet. c) Das Vorstellungsgespräch beginnt mit der Begrüßung und gegenseitigen Vorstellung. Dann geht der Interviewer auf die persönliche Situation des Bewerbers ein, seine Familie, landsmannschaftliche Herkunft, Wohnort. In der dritten Phase des Gesprächs wird die Ausbildung des Bewerbers angesprochen. Die vierte Phase bezieht sich auf die berufliche Entwicklung des Bewerbers, also den erlernten Beruf, die bisherigen Positionen und die Berufspläne. Im nächsten Abschnitt des Gesprächs gibt der Interviewer dem Bewerber eine Übersicht über das Unternehmen insgesamt sowie die Abteilung, in die er eintreten soll und die Aufgaben, die auf ihn zukommen würden. Die sechste Phase des Gesprächs betrifft die eigentlichen Vertragsverhandlungen, also Gehalt, Erfolgsbeteiligung, betriebliche Altersversorgung, evtl. vertraglich abzusichernde Laufbahnplanung. Das Gespräch wird mit der Verabschiedung abgeschlossen und der Information an den Bewerber, wann er über das Ergebnis unterrichtet wird. 27) Vor dem Abschluß eines Arbeitsvertrages muß der Betriebsrat unterrichtet werden. Die Unterrichtung sollte schriftlich vorgenommen werden. Sie muß so rechtzeitig erfolgen, daß der Betriebsrat genügend Zeit hat, eine Stellungnahme abzugeben. Da der Betriebsrat nach dem Betriebsverfassungsgesetz ein Mitbestimmungsrecht bei der Eingruppierung hat, muß die Lohn- oder Gehaltsgruppe genannt werden, in die der Bewerber eingestuft werden soll. Der Betriebsrat hat dann innerhalb einer Woche nach der Mitteilung Gelegenheit, gegen die geplante Einstellung Bedenken zu äußern. Er muß dies schriftlich und mit Angabe von Gründen tun. Erhebt der Betriebsrat innerhalb der Wochenfrist Bedenken, so muß sich die Personalleitung mit dem Betriebsrat zusammensetzen, um den Fall zu verhandeln. Kommt es dabei nicht zu einer Einigung, so kann der Betrieb den Bewerber trotzdem einstellen, allerdings ist der Arbeitsvertrag dann nur schwebend wirksam. Der Arbeitgeber muß in diesem Fall innerhalb von drei Tagen beim Arbeitsgericht die Ersetzung der Zustimmung des Betriebsrats und die Feststellung beantragen, daß die Maßnahme aus sachlichen Gründen dringend erforderlich war.
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28) a) Unter Fehlzeiten versteht man den Absentismus infolge Krankheit. b) Betriebsklima, Führungsstil des Vorgesetzten, Motivation durch die Arbeit selbst, Beispiel der anderen. c) Mitarbeiterbezogen führen, Aufgaben anders verteilen, delegieren, Ziele definieren, Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. 29) Über das betriebliche Vorschlagswesen soll erreicht werden, daß der Mitarbeiter Ideen produziert. Der Betrieb braucht kreative Mitarbeiter, weil er nur auf diese Weise die nötigen Innovationen erhält. Für den Mitarbeiter bedeutet es eine Selbstbestätigung, wenn von ihm ein Vorschlag realisiert wird. Der Erfolg des Vorschlagswesens in einem Betrieb hängt ganz entscheidend mit den Führungsqualitäten der Vorgesetzten zusammen. Ein Vorgesetzter, der seinen Mitarbeitern wenig Spielraum zur selbständigen Arbeit läßt, fördert auch nicht das Vorschlagswesen. Mitarbeiter dagegen, die selbständiges Arbeiten gewöhnt sind, werden mehr Vorschläge einreichen. Oft hemmt der Vorgesetzte sogar das Vorschlagswesen, weil er glaubt, alles am Besten zu wissen und in seiner Abteilung bereits alles geregelt zu haben, so daß hier gar keine Verbesserungen mehr möglich seien. Ein aufgeschlossener Vorgesetzter dagegen wird seine Mitarbeiter zum kritischen Mitdenken auffordern, indem er ihnen klarmacht, daß alles verbesserungsfähig ist und sie auf diese Weise dazu motivieren, neue Ideen zu entwickeln. Wenn viele Vorschläge aus einer Abteilung kommen, so spricht das also nur für die Führungsqualitäten des Vorgesetzten. 30) Wir unterscheiden zwischen Selbstkontrolle und Fremdkontrolle. Mit einer immer stärkeren Beachtung der kooperativen Führung nimmt auch die Selbstkontrolle zu, d.h. der Mitarbeiter stellt selbst fest, ob das Ergebnis seiner Arbeit mit dem anfangs gesetzten Soll übereinstimmt. Es hat sich aber gezeigt, daß der Mitarbeiter im Falle eines Abweichens von Soll und Ist in der Weise, daß das Ist hinter dem Soll zurückbleibt, sehr häufig nach Begründungen sucht, die nicht mit den Tatsachen übereinstimmen, z.B. indem er behauptet, nicht ausreichend informiert worden zu sein oder notwendige Arbeiten anderer Mitarbeiter nicht rechtzeitig erhalten zu haben oder ein zu hohes Soll gesetzt bekommen zu haben. Deshalb ist die Fremdkontrolle, d.h. die Kontrolle von Seiten des Vorgesetzten nach wie vor erforderlich. Allerdings sollte man der Selbstkontrolle einen möglichst großen Spielraum lassen. Die Kontrolle durch den Vorgesetzten sollte stichprobenweise vorgenommen werden. Der Mitarbeiter erhält Anerkennung für gute Arbeit, was für ihn eine Bestätigung seiner Erfolge bedeutet. Er bekommt auch kritische Anmerkungen, so daß er Ansätze für eine Veränderung seines Verhaltens besser erkennt, als wenn er sich nur selbst kontrollieren würde.
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31) a) Die formellen Beziehungen zwischen Mitarbeitern in einem Unternehmen und besonders innerhalb einer Arbeitsgruppe ergeben sich aus den dienstlichen Aufgaben. Die informellen Beziehungen hingegen betreffen die außerdienstlichen Kontakte. Die Mitarbeiter haben das Bedürfnis, sich bei freudigen oder auch belastenden Stimmungen anderen mitzuteilen. Da sie selbst einen wesentlichen Teil des Tages im Betrieb verbringen, ergibt sich automatisch ein engerer Kontakt zu Personen, die ihnen mehr liegen als andere. So entstehen aufgrund von Sympathie, ähnlichen Interessen, gleichgelagerten Schicksalen in jedem Unternehmen neben den formellen auch informelle Beziehungen, die von den Vorgesetzten nicht unterdrückt werden sollten, lediglich so zu steuern sind, daß die Aufgabenerfüllung nicht darunter leidet. b) Jede Gruppe hat das Bedürfnis, dem formellen Führer, also dem Vorgesetzten einen von der Gruppe selbst ausgewählten Führer gegenüberzustellen. Dies ist ein ganz natürliches Bedürfnis und nicht gegen den Vorgesetzten gerichtet. Der informelle Führer kann daran erkannt werden, daß er die Interessen der Gruppe dem Vorgesetzten gegenüber vertritt. Bestimmte Eigenschaften, insbesondere charakterlicher Art führen dazu, daß jemand zum informellen Führer wird: Zuverlässigkeit, Gerechtigkeitsempfinden, angenehme persönliche Ausstrahlung, Standhaftigkeit, Wahrheitsliebe, aber auch berufliches Können. c) Für den Vorgesetzten ist es wichtig, daß er den informellen Führer nicht als Gegner, sondern als einen besonders wichtigen Mitarbeiter betrachtet. Wenn z.B. eine Neuerung einzuführen ist, z.B. Rationalisierungsmaßnahmen, Umorganisationen, Übernahme oder Abgabe von Aufgaben für die Gruppe, so sollte der Vorgesetzte, bevor er die Änderung der Gruppe mitteilt, zunächst mit dem informellen Führer sprechen. Denn wenn er seine Zustimmung erreichen kann, wird es viel leichter sein, die Gruppe von der Notwendigkeit der Änderung zu überzeugen. Deshalb ist es für den Vorgesetzten wesentlich leichter, eine gute Zusammenarbeit in der Gruppe zu realisieren, wenn er den informellen Führer in einem offenen Verhältnis der gegenseitigen Achtung in die Führungsarbeit integrieren kann.
32) a) Beim kooperativen Führungsstil wird die ausschließliche Entscheidungskompetenz des Vorgesetzten ersetzt durch ein Mitwirkungs- bzw. Mitbestimmungsrecht der unterstellten Mitarbeiter. Der Mitarbeiter hat schon bei der Zielfestlegung eine Mitentscheidung. Über den Einsatz der notwendigen Mittel entscheidet er selbst. Seinem Bedürfnis nach Selbständigkeit und Selbstentfaltung wird deshalb bei der Anwendung des kooperativen Führungsstils in hohem Maße Rechnung getragen. Ganz anders stellt sich die Situation beim autoritären Führungsstil dar. Zielfestlegungen und Entscheidungen über den Mitteleinsatz liegen hier ganz beim Vorgesetzten. Der Mitarbeiter muß sich mit der Ausführung
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begnügen. Der Vorgesetzte delegiert nur Routinearbeiten, behält sich aber alle Entscheidungen selbst vor. Kreativität und Selbstentfaltung des Mitarbeiters werden unterdrückt. Seinem Bedürfnis nach Selbständigkeit bei der Arbeit wird nicht nachgekommen. b) Bei Meinungsumfragen zeigt sich immer, daß die Mitarbeiter heute größten Wert auf eine selbständige Arbeit legen. Davon hängt ihre Zufriedenheit mit dem Beruf und dem Arbeitsplatz entscheidend ab. Die Konzeption des kooperativen Führungsstils zielt in diese Richtung. Somit wird die Zufriedenheit des Mitarbeiters durch die Anwendung dieses Führungsstils gesteigert und damit gleichzeitig das Betriebsklima verbessert. Auf diese Weise kommt man auch dem Bedürfnis des Menschen nach Geborgenheit näher. Solche Möglichkeiten sind beim autoritären Führungsstil nicht gegeben. Der Mitarbeiter hat keinen Entscheidungsspielraum. Er fühlt sich gegängelt und versucht die Zeit im Betrieb herunterzuspulen. Zufriedenheit kann auf diese Weise nicht erreicht werden. Dies wirkt sich auch auf die Zusammenarbeit mit den anderen Kolleginnen und Kollegen aus. Das Betriebsklima ist schlecht. Von einem Gefühl der Geborgenheit kann keine Rede sein. c) Das Bedürfnis nach Anerkennung wird von den Vorgesetzten häufig nicht gesehen, weil die Mitarbeiter es verbergen. Dennoch ist jeder Mitarbeiter auf Anerkennung angewiesen, wenn sie nicht aufdringlich erfolgt. Der Vorgesetzte sollte deshalb anerkennenswerte Arbeit loben, damit sich der Mitarbeiter in seiner Arbeit bestätigt fühlt und Sicherheit darüber empfinden kann, daß er seine Aufgaben richtig ausgeführt hat. Dies ist im Falle eines kooperativen Führungsstils noch wichtiger als bei einem autoritären, weil ja beim kooperativen Führungsstil die Selbständigkeit des Mitarbeiters größer ist und somit leichter Unsicherheit aufkommen könnte. d) Der Austausch von Informationen ist beim kooperativen Führungsstil von viel größerer Bedeutung als beim autoritären. Wenn der Mitarbeiter in die Lage versetzt werden soll, selbständig Entscheidungen zu treffen, muß er ausreichend informiert sein, weil mangelnde Informationen sehr leicht zu Fehlentscheidungen führen können. Informationen setzen eine entsprechende Kommunikation unter den Mitarbeitern und zwischen dem Vorgesetzten und den Mitarbeitern voraus. Interaktionen zwischen Mitarbeitern sowie Mitarbeitern und Vorgesetzten sind deshalb viel häufiger als beim autoritären Führungsstil. Dem natürlichen Bedürfnis nach Kontakt wird somit beim kooperativen Führungsstil ganz automatisch besser entsprochen.
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33) a) Da die Beurteilung vom Vorgesetzten durchgeführt wird, kann der Mitarbeiter aus der Beurteilung erkennen, wie er vom Vorgesetzten gesehen wird. Die Beurteilung stellt für ihn eine Orientierung dar, wo sein Vorgesetzter bei ihm Stärken und Schwächen wahrnimmt. Durch die positiven Punkte der Beurteilung wird er dazu motiviert, in dieser Richtung weiter zu machen. Durch die negative Kritik wird er dazu angeregt, darüber nachzudenken, ob er in diesen Punkten seine Arbeitsweise nicht ändern sollte. Der gute Mitarbeiter wird das Beurteilungswesen befürworten, weil er auf diese Weise eine schriftliche Fixierung seiner Leistungen erhält und sich dies, wenn Beförderungen anstehen, für ihn günstig auswirken wird. b) Der Vorgesetzte ist aufgrund der systematischen Fragen des Beurteilungsbogens wenigstens ein Mal ihm Jahr gezwungen, sich mit jedem seiner Mitarbeiter genau zu beschäftigen. Die Auseinandersetzung mit dem Fragebogen zwingt ihn zu einer analytischen Beobachtung jedes Mitarbeiters und zeigt ihm Wege auf, wie er seine Mitarbeiter z. B. durch Delegation oder Weiterbildungsmaßnahmen fördern könnte. Aus Anlaß der Beurteilung hat er die Gelegenheit zu einem eingehenden Gespräch mit seinen Mitarbeitern. c) Die Kommunikation zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter ist die Grundlage einer erfolgreichen Mitarbeiterführung. Das Beurteilungsgespräch bietet die Gelegenheit, sich über positive und auch kritische Punkte der Zusammenarbeit ausführlich zu unterhalten. Wenn das Beurteilungsgespräch unterbleibt, dann verfehlt die Beurteilung weitgehend ihren Zweck. Der Mitarbeiter hat dann keine Gelegenheit, in offener Weise dem Vorgesetzten gegenüber zu den kritischen Punkten Stellung zu nehmen. Er unterschreibt dann lediglich, die Beurteilung zur Kenntnis genommen zu haben. Er fühlt sich auf diese Weise als Gegenstand von Beobachtung und Kritik, ohne Möglichkeit der Gegenwehr und der Rechtfertigung. Das Beurteilungsverfahren erfüllt dann nicht seinen wichtigsten Zweck, nämlich den der Motivation. 34) a) Autoritärer Führungsstil. b) Der kooperative Führungsstil führt zu einer Verringerung des hierarchischen Gefälles. Es entsteht eine geringere Distanz zwischen Führern und Geführten. 35) a) Die Personalstruktur bringt die Zusammensetzung der Belegschaft nach bestimmten Merkmalen zum Ausdruck. Dies geschieht durch die Erfassung folgender Daten: Anzahl der Angestellten und Arbeiter im Unternehmen; Unterscheidung der Arbeiter nach gelernten, angelernten und ungelernten Kräften; Zusammensetzung nach männlichen und weiblichen Mitarbeitern sowohl bei den Angestellten wie bei den Arbeitern; Altersstruktur; Familienstand; Dauer der Betriebszugehörigkeit;
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b) Die Personalbewegungen betreffen die Zu- und Abgänge des Personals. Die Zugänge ergeben sich aus den Neueinstellungen, die Abgänge resultieren aus Pensionierungen, Invalidität, Todesfällen, Entlassungen, Wechsel zu einem anderen Unternehmen.
36) Fluktuationsquote =
Personalabgänge x 100 durchschnittlicher Personalstand im Berichtszeitraum
. „ , , „ ,, . Ausfallstunden wegen Krankheit x 100 Ausfallquote durch Krankheit = monatliche Arbeitsstunden t^ . * , Sozialaufwand o • , , , = -gesamter Sozialaufwand Durchschnittlicher Gesamtbelegschaft 37) Die Gruppe ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: a) Es bestehen gemeinsame Ziele. Im Betrieb sind diese Ziele durch die Aufgabenverteilung auf die einzelnen Abteilungen gegeben. Die Ziele, die von der Abteilung insgesamt erreicht werden sollen, werden dann wieder auf die einzelnen Mitarbeiter aufgeteilt. Dadurch kommt es zu einem Zusammenwirken in der Gruppe und zu einem Gruppenbewußtsein. b) In der Gruppe bildet sich ein System gemeinsamer Normen zur Regelung der zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe und der Beziehungen zur sozialen Umwelt. Die Einhaltung der Normen wird kontrolliert. Z.B. bildet sich bei der Erfüllung vergleichbarer Leistungsstandards in einer Arbeitsgruppe eine bestimmte Norm. Keiner soll die Norm unterschreiten, aber auch nicht überschreiten. Andernfalls werden Sanktionen verhängt. Dadurch werden Handlungen und Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder durch eine gruppenspezifische Regelmäßigkeit und Gleichförmigkeit geprägt. c) In der Gruppe ergibt sich eine Gruppenrangfolge oder Gruppenhierarchie. Sie dient dem Differenzierungsbedürfnis der Gruppenmitglieder. Z.B. wird in der Arbeitsgruppe neben der offiziellen Hierarchie eine inoffizielle entstehen. Es gibt also neben dem offiziellen Vorgesetzten einen informellen Gruppenführer, außerdem einen Stellvertreter, Mittelpositionen, Außenseiter und sogar einen Isolierten. d) Gefühlsmäßige Wechselbeziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern. In der betrieblichen Gruppe sind z.B. wegen der Aufgabenverteilung ständige Interaktionen zwischen den Gruppenmitgliedern erforderlich, d.h. es findet eine regelmäßige Kommunikation zum Zwecke des Informationsaustausches statt. Dabei wird es Personen geben, mit denen man lieber in Kontakt tritt, weil sie einem sympatisch sind und andere wieder, wo der Kontakt auf das Notwendigste beschränkt wird. Bei diesen wird es nur formelle Beziehungen geben, während bei den anderen daneben informelle Beziehungen gepflegt werden.
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38) a) Beispiel 1: Festigung bzw. Ausbau unserer Marktposition durch Erweiterung der Angebotspalette um zwei weitere Produkte. Dies bedeutet personalpolitisch in der Regel, daß neue Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden müssen. Bei der Planung der Einführung der neuen Produkte muß deshalb schon geprüft werden, ob die zusätzlich notwendigen Mitarbeiter in der entsprechenden Quantität und Qualität auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen sind. Gleichzeitig muß geprüft werden, ob durch Rationalisierungsmaßnahmen Mitarbeiter für neue Aufgaben freizubekommen sind und es müssen die notwendigen Weiterbildungsmaßnahmen geplant werden, damit die freigestellten Mitarbeiter für die neuen Produkte eingesetzt werden können. Beispiel 2: Verstärkung unserer Position im italienischen Markt durch Errichtung einer Niederlassung in Mailand. Durch ein solches Vorhaben ergeben sich eine Reihe von personalpolitischen Maßnahmen. Die Marktforschungsaufgaben werden am zweckmäßigsten einer italienischen Firma übertragen, berühren also unsere Personalpolitik noch nicht. Die Niederlassung in Mailand werden wir sowohl mit Deutschen wie mit Italienern besetzen. Dabei bedienen wir uns bei der Suche nach geeigneten italienischen Mitarbeitern am besten einer italienischen Personalberatung. Was die deutschen Mitararbeiter anbetrifft, so können wir unter Umständen auf diejenigen zukommen, die bereits mit Italien arbeiten. Wir vertreiben ja im Augenblick unsere Produkte über italienische Vertreter, die wir direkt von Deutschland aus betreuen. Es ergeben sich insgesamt eine Reihe von personalpolitischen Problemen: • Wie stark soll die personelle Besetzung der Zweigniederlassung werden? • Soll die Leitung der Zweigniederlassung durch einen Deutschen oder Italiener besetzt werden? • Auf welche Weise sollen die italienischen Mitarbeiter gefunden werden (Personalberater) ? • Wieviele deutsche Mitarbeiter sollen in der Zweigniederlassung tätig sein und wie sollen sie gefunden werden? b) Die gegenwärtige Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich so, daß Facharbeiter schwer zu bekommen sind. Wenn wir von einem Produktionsbetrieb ausgehen, so muß die Planung in diesem Falle darauf abgestellt werden, daß sich diese Verhältnisse in den nächsten Jahren kaum ändern werden. Wir müssen deshalb eine entsprechend hohe Einstellung von Auszubildenden einplanen, damit wir später die erforderlichen Fachkräfte zur Verfügung haben. Auch im kaufmännischen Bereich wird es schwierig bleiben, die erforderlichen Spezialisten bei der Neubesetzung von Stellen z.B. infolge von Pensionierungen zu bekommen. Deshalb empfiehlt sich eine präzise Karriereplanung in Verbindung mit der Durchführung der notwendigen Weiterbildungsmaßnahmen.
II. Lösungen
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Ein Verlaß auf den Arbeitsmarkt dürfte sowohl hinsichtlich der gewerblichen Fachkräfte wie auch der kaufmännischen Spezialisten ein zu hohes Risiko sein, auf das man sich in Anbetracht der Konkurrenzsituation nicht einlassen kann. 39) Von einer Norm können wir dann sprechen, wenn die Erfüllung bestimmter Aufgaben in einer Gruppe oder in der Gesellschaft von jedem Gruppenmitglied oder jedem Mitglied der Gesellschaft verlangt wird. Wer diesen Anforderungen nicht gerecht wird muß mit Sanktionen rechnen. In diesem Sinne kann man die Arbeit sicher als eine gesellschaftliche Norm bezeichnen. Die Gesellschaft in einem Staat geht davon aus, daß jeder seinen Beitrag für die Aufgaben der Gemeinschaft zu leisten hat. Der Staat hat vielfältige Aufgaben übernommen: Gerichte, Schulen, Verteidigung, Polizei, soziale Aufgaben, Krankenhäuser, Straßenbau usw. Jeder sieht diese Aufgaben und zahlt in Form der Steuern einen nicht geringeren Teil seines Einkommens an den Staat zur Erfüllung dieser Aufgaben. Er hat deshalb kein Verständnis dafür, wenn andere diese Leistung nicht bringen und so muß der Betroffene mit Sanktionen rechnen. Diese äußern sich z.B. in weniger Freundlichkeit, Entzug der Sympathie, negative Äußerungen anderen gegenüber bis hin zu persönlichen Anfeindungen. Dies alles gilt nur für jemanden, bei dem man davon ausgeht, daß er gesundheitlich in der Lage wäre zu arbeiten. Die Tatsache, daß er mit Sanktionen bedacht wird, ist ein sicherer Hinweis darauf, daß die Arbeit als gesellschaftliche Norm gesehen wird. 40) a) Es muß eine klare Delegation von Aufgaben und Kompetenzen an den Mitarbeiter erfolgen. Die Ausnahmen sollen eindeutig definiert sein, also jene Fälle, für deren endgültige Entscheidung der Vorgesetzte die Kompetenz behalten will. Der Mitarbeiter muß die Ziele seiner Arbeit genau kennen. Nur so ist er in der Lage, eine Ziel-Ergebnis-Analyse durchzuführen. Der Mitarbeiter sollte deshalb bei der Zielbestimmung mitwirken . Er wird sich dann mit den Zielen besser identifizieren. b) Die hier genannte Konzeption der Führung geht in Richtung auf den kooperativen Führungsstil. c) Führungsanweisungen für die Vorgesetzten: • Die Mitarbeiter sollen zu kreativer und selbständiger Arbeit hingeführt werden. • Dabei kontrollieren sie die Ergebnisse ihrer Arbeit nach Möglichkeit selbst. Der Vorgesetzte führt stichprobenartig Kontrollen durch. • Die Delegation von Aufgaben und Kompetenzen ist ein wichtiges Mittel der Führung und Förderung der Mitarbeiter; Ausnahmen der Delegation sollen genau definiert sein. • Eine umfassende Information ist eine wesentliche Aufgabe für das selbständige Arbeiten der Mitarbeiter. Alle Informationswege sollen deshalb benützt werden. • Die Kommunikation zwischen den Vorgesetzten und den Mitarbeitern sollte dem Gesichtspunkt der Integration der Mitarbeiter in die Gruppe dienen.
Siebter Teil: Rechnungswesen Erster Abschnitt: Kostenrechnung Zweiter Abschnitt: Controlling Dritter Abschnitt: Bilanzen
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
241
Erster Abschnitt: Kostenrechnung I. a) Tests 1) Die Kosten-und Leistungsrechnung: •
ist Bestandteil des Rechnungswesens
•
ist gemäß den Vorschriften des Handels- und Steuerrechts durchzuführen
•
kann als internes Rechnungswesen bezeichnet werden
•
besteht aus u.a. Betriebsabrechnung und Kalkulation
ja nein
2) Führen Sie die vier Grundfunktionen der Kostenrechnung hier auf:
3) Der betriebliche Güter- und Werteumlauf •
soll durch Kosten- und Leistungsinformationen optimiert werden
•
besteht aus einem leistungswirtschaftlichen und einem gegenläufigen finanzwirtschaftlichen Strom
•
ist ein selbststeuernder Prozeß
•
ist im Zeitablauf Veränderungen unterworfen
•
wird allein durch die Finanzierungsfunktion gelenkt
4) Die Kosten- und Leistungsrechnung •
umfaßt Kostenarten-, -stellen und Kostenträgerrechnung
•
ist Teil der Geschäftsbuchhaltung
•
erfolgt aufgrund der Vorschriften des Handels- und Steuerrechts
•
ist im Dienstleistungsbereich überflüssig
ja nein
ja nein
242
Siebenter Teil: Rechnungswesen
5) Die Objektivität der Kosten •
bedeutet die Ausschaltung betriebsspezifischer Einflußgrößen
•
führt zur Ausrichtung am Branchenüblichen
•
gleicht periodenfremde Schwankungen im Wertverzehr aus
•
konkurriert immer mit der Aktualität
•
dient der Verbesserung der Qualität betrieblicher Entscheidüngen
ja
|
6) Wie werden Kosten bezeichnet, denen kein Aufwand gegenübersteht? •
Sonderkosten
•
neutrale Kosten
•
Zusatzkosten
•
Hilfskosten
•
kalk. Kosten
nein
|
ja nein
^
7) Gibt es gesetzliche Vorschriften bei der Ermittlung der Kosten durch die Kostenrechnung? 8) Kalkulatorische Kosten •
dienen der Objektivierung der Kostenrechnung
•
sind Zusatzkosten
•
entsprechen dem Zweckaufwand
•
sind Kostenarten
•
mindern den steuerpflichtigen Gewinn
•
erfassen z.B. den Zinsaufwand
9) Das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode •
ist die Differenz zwischen Kosten und Leistung dieser Periode
•
ergibt zusammen mit dem neutralen Ergebnis das Gesamtergebnis
•
wird in die Bilanz übernommen
ja nein
|
|
|
|
|
ja nein
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
243
10) Eine Unternehmung zahlt am 31. Dez. 1990 die Gebühren für eine Produktionslizens für die Zeit vom 1.1. bis 30.6.1991. In der Erfolgsrechnung für das Jahr 1991 kann dieser Vorgang wie folgt berücksichtigt werden: •
Die Gebühr wird als außerordentlicher Aufwand verrechnet
•
Die Gebührenzahlung wird als zeitraumfremder Aufwand verrechnet
•
Die Gebührenzahlung wird als „Aufwand, zugleich der Kosten der Periode" behandelt
ja nein
11) Die Verrechnung kalkualtorischer Eigenkapitalzinsen •
hat in der Kostenrechnung zu unterbleiben, weil Eigenkapital nichts kostet
•
wird nur für betriebsnotwendiges Eigenkapital vorgenommen
•
vermindert das kalkulatorische Betriebsergebnis
ja nein
12) Die Gesamtkosten einer Abrechnungsperiode können unterteilt werden nach den Kriterien: 1. „Abhängigkeit von der Beschäftigung" in: 2. „Zurechenbarkeit auf die Kostenträger" in: 3. „Beziehung zum Aufwand" in: 13) Was ist an folgendem Satz falsch? „Die variablen Kosten ändern sich nur, wenn der Beschäftigungsgrad kleiner wird". 14) Direkt zurechenbare Kosten •
werden immer als Einzelkosten verrechnet
•
können nur variable Kosten sein
•
gibt es auch bei der Handelskalkulation
•
sind z.B. das Fertigungsmaterial
•
sind immer primäre Kosten
ja nein |
|
^ ] [
244
Siebter Teil: Rechnungswesen
15) Stimmen folgende Aussagen? • Einzelkosten können fixe Kosten sein • Zusatzkosten sind immer Gemeinkosten • Proportionale Kosten sind variable Kosten • Auch proportionale Kosten können Gemeinkosten sein • Alle Einzelkosten sind direkte Kosten
16) Ein Unternehmen hat eine Maschine für € 140000,- angeschafft. Die Nutzungsdauer wird auf 10 Jahre geschätzt. Als kalkulatorische Abschreibung werden im 3. Jahr 10% vom Wiederbeschaffungswert (= € 190000,-) also € 19000,- verrechnet. Würde sich die kalkulatorische Abschreibung ändern, wenn • der Anschaffungswert € 120000,- betragen hätte • die steuerrechtlich zulässige Abschreibungsdauer von 8 auf 6 Jahre verkürzt würde • der landesübliche Zinsfuß von 10% auf 7% sinkt • der Wiederbeschaffungswert auf € 100000,- sinken würde • die Betriebskosten der Maschine um 50% ansteigen würden • der Restwert der Maschine sich stark erhöhen würde
17) Zu den kalkulatorischen Kosten gehören? • kalkulatorischer Gewinn • kalkulatorische Abschreibungen • alle Zusatzkosten • kalkulatorische Miete • Zusatzleistungen
18) Der kalk. Unternehmerlohn entspricht: • den Privatentnahmen • dem Jahresgewinn • der Verzinsung des investierten Kapitals • dem Gehalt eines vergleichbaren Angestellten • dem durchschnittlichen Deckungsbeitrag
ja nein
I I I I I
I I I I I
I I I I I
ja nein
I I
I I I I
I I
I I I I
ja nein
1 I I I 1
I I I I I
I I I I 1
ja nein
I I 1 I I
I I I I I
I I I I I
Erster Abschnitt: Kostenrechnung 19) Die Bildung von Kostenstellen
•
kann unter räumlichen Aspekten erfolgen
•
ist in Einproduktbetrieben überflüssig
•
ist Voraussetzung für die Erstellung von Betriebsabrechnungsbögen
•
ist auch in den meisten Kleinbetrieben anzutreffen
•
kann nach Einführung der Plankostenrechnung aufgegeben werden
•
ist bei der einfachen Zuschlagskalkulation auf Hilfskostensteilen beschränkt
•
erfolgt auch im Handel (nach Produkten oder Produktgruppen)
•
führt zum Entstehen von Verantwortungsbereichen
•
wird mit Einführung einer Deckungsbeitragsrechnung (Einzelkostenrechnung) überflüssig
20) Die Einzelkosten einer Abrechnungsperiode
•
werden im B A B ausgewiesen
•
sind Basis für die Verrechnung der Gemeinkosten
•
können kalkulatorische Kosten enthalten
•
werden geschlüsselt den Hilfskostenstellen zugerechnet
•
werden auch in der Aufwands- und Ertragsrechnung ermittelt
21) Die Aufgliederung eines Betriebes in Kostenstellen
•
ist auf Industriebetriebe beschränkt
•
ist Voraussetzung für die Erstellung von Betriebsabrechnungsbögen
•
wird durch eine Kostenplatzbildung verfeinert
•
kann nach Verrichtungen erfolgen
245 ja
nein
ja
nein
ja
nein
246
Siebenter Teil: Rechnungswesen
22) Nach welchen Gesichtspunkten kann eine Kostenstellenbildung erfolgen? Nach •
Umschlageschlüsseln
•
Kostenarten
•
Räumlichen Gesichtspunkten
•
Grundfunktionen
•
Gesetzlichen Vorschriften
•
Gleichen Verrichtungen
•
Kontenrahmen
•
Produktgruppen
•
Personellen Gesichtspunkten
•
Verantwortungsbereiche
23) Welche der folgenden Schlüssel sind zur Verteilung der Stromkosten auf Fertigungsstellen geeignet? •
Anzahl der Beschäftigten je Kostenstelle
•
Anschlußwerte
•
Raumgröße
•
gebundenes Kapital in den einzelnen Abteilungen
•
installierte Kilowatt
24) Herstellkosten •
sind in der Zuschlagskalkulation die Basis des Gewinnzuschlages
•
enthalten sekundäre und kalkulatorische Kosten
•
sind die Bezugsgröße bei Errechnung des Soll-Gemeinkostenzuschlagsatzes für die Kostenstelle Verwaltung
•
setzen sich aus Material-, Fertigungs- und Verwaltungskosten zusammen
•
entsprechen bei der kurzfristigen Erfolgsrechnung den Gesamtkosten
Erster Abschnitt: Kostenrechnung 25) Gemeinkostenzuschlagsätze •
werden im Betriebsabrechnungsbogen nur zwecks Kostenkontrolle ermittelt
•
basieren auf der Annahme proportionalen Verhaltens von Kostenträgergemeinkosten zu Kostenträgereinzelkosten
•
sind zur Durchführung der Vorkalkulation erforderlich
•
ermöglichen eine direkte Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger werden ausschließlich auf der Basis von Einzelkosten ermittelt
•
26) Die kurzfristige Erfolgsrechnung •
dient der Ermittlung von Angebotspreisen
•
wird auch Kostenträgerzeitrechnung genannt
•
vergleicht immer die in einer Periode entstandenen Selbstkosten mit den Erlösen
•
ermittelt, bezogen auf ein Jahr, das gleiche Ergebnis wie die Gewinn- und Verlust-Rechnung
•
bezieht zur Ermittlung des Betriebsergebnisses Kosten und Leistungen ein
27) Ein BAB hat folgende Aufgaben: •
Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
•
Errechnung der Rentabilität
•
Umlage von Hilfskostenstellen
•
Umlage der Hauptkostenstelle Material
•
Ermittlung von Zuschlagsätzen
•
Ermittlung des Periodenaufwandes
28) Haupt- und Hilfskostenstellen unterscheiden sich dadurch, daß •
nur Hilfskostenstellen mit Gemeinkosten belastet werden
•
nur Hauptkostenstellen mit kalk. Kosten belastet werden
•
nur für die Hauptkostenstellen ein Zuschlagssatz für die Kostenträger ermittelt wird
•
in Hilfskostenstellen anteilige Fertigungslöhne erfaßt werden
•
nur die Materialhauptstellen auf die anderen Kostenstellen umgelegt wird
247 ja nein
ja nein
1 1
ja nein
ja nein
248
Siebenter Teil: Rechnungswesen
29) Eine Hilfskostenstelle •
wird von den Kostenträgern durchlaufen
•
ist z.B. die „allg. Kostenstelle"
•
wird im B AB immer umgelegt auf alle anderen Kostenstellen
•
ist z. B. die „Fertigungshilfsstelle"
•
sind z.B. Stromkosten
•
entspricht einem „Kostenplatz"
•
ist z.B. der „Vertrieb"
30) Um bei Zusschlagskalkulation einen Angebotspreis zu ermitteln • müssen Ist-Gemeinkosten bekannt sein •
müssen Soll-Einzelkosten festgestellt werden
•
können Maschinenstundensätze verwendet werden
•
müssen mögliche Sondereinzelkosten bekannt sein
•
wird auf B asis der Herstellkosten der Gewinnzuschlag errechnet
31) Bitte ergänzen Sie folgende Angaben: 1. Fertigungsstoffe 2 3 4 5 6. Fertigungskosten 7 8 9. Verwaltungsgemeinkosten 10 11
12 13 14. Barverkaufspreis 15 16. Zielverkaufspreis 17 18. Verkaufspreis
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
32) Worin liegt der Unterschied zwischen Herstellkosten und Selbstkosten?
33) Die Kostenträgerzeitrechnung nung) hat die Aufgabe
(kurzfristige Erfolgsrech-
•
einzelne Aufträge zu kalkulieren
•
den Periodenaufwand für Kostenträger und Kostenträgergruppen zu ermitteln
•
Zuschlagssätze für Material- und Lohngemeinkosten festzustellen
•
das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode zu ermitteln
•
den Erlösen die Kosten der verkauften Erzeugnisse gegenüberzustellen
34) Stoffgemeinkosten (Materialgemeinkosten) enthalten: •
Roh-, Hilfs- und Betriebsstofflagerkosten
•
Fertigwarenlagerkosten
•
Kosten der Versandverpackung
•
Fertigungslöhne
•
Fertigungsstoffe
•
Materialprüfungskosten
•
Kosten der Materialausgabe
•
Fertigungshilfslöhne
•
Gehälter
•
Sondereinzelkosten
•
Herstellkosten
35) Die Anwendungsmöglichkeiten der einfach Divisionskalkulation sind beschränkt auf •
Einproduktunternehmen
•
Mehrproduktunternehmen
•
Handwerksbetriebe
250
Siebenter Teil: Rechnungswesen
36) Eine Kostenträgerrechnung •
ist eine Zeit- oder eine Stückrechnung
•
ist z. B. die Divisionskalkulation
•
kann auf dem Verursachungsprinzip basieren
•
ist auch ohne Kostenstellenrechnung möglich
•
wird nur für Hauptkostenträger durchgeführt
ja nein
37) Das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode •
ist die Differenz zwischen Kosten und Leistungen dieser Periode
•
ergibt zusammen mit dem neutralen Ergebnis das Gesamtergebnis
•
läßt sich dem Betriebsabrechnungsbogen entnehmen
•
wird auch in Handelsbetrieben ermittelt
•
wird in die Bilanz übernommen
38) Bei der Zuschlagskalkulation in der Industrie •
setzen sich die Herstellungskosten aus den Fertigungskosten und des Vertriebes zusammen
•
wird der Gewinnzuschlag auf die Selbstkosten bezogen
•
ergibt die Summe aller Fertigungslöhne in den einzelnen Kostenstellen die Fertigungskosten
•
werden die Sondereinzelkosten des Vertriebes wahlweise entweder nach den Herstellkosten oder nach den Selbstkosten hinzugerechnet
39) Kennzeichnen Sie bitte in unterstehendem Diagramm die Abszisse und die Ordinate mit der entsprechenden Dimension und zeichnen Sie in einem beliebigen Punkt die Höhe der fixen und der variablen Kosten durch geschwungene Klammern ein!
ja nein
|
|
ja nein
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
251
40) Die Deckungsbeitragsrechnung als Grenzkostenrechnung eignet sich besonders •
zur Entscheidung über die Annahme eines Auftrages
•
zur Ermittlung der Selbstkosten je Einheit bei Unterbeschäftigung
•
zur Kalkulation der Preisuntergrenze unter Konkurrenzgesichtspunkten
•
zur Entscheidung über eine Programmbereinigung
•
zur Auswahl von Halbfabrikaten, die fremd bezogen werden sollen, wenn die Kapazitäten voll ausgelastet sind
ja nein
41) Ist es richtig, daß •
immer das Produkt am meisten gefertigt werden soll, das den höchsten Deckungsbeitrag je Einheit hat?
•
das Produktionsprogramm optimal ist, wenn die Summe aller Deckungsbeiträge und aller fixen Kosten maximal ist?
•
beim optimalen Produktionsprogramm alle Kapazitäten voll ausgelastet sein müssen
•
Produkte, die keine Kapazitäten beanspruchen, für das Produktionsoptimum ohne Bedeutung sind?
42) Welche Zahl gibt bei Überbeschäftigung Auskunft über das gewinngünstige Produktionsprogramm? •
ja nein
|
|
ja nein
Deckungsbeitrag je Stück
•
Stückgewinn
•
Deckungsbeitrag mal umgesetzte Menge
•
Stückgewinn mal umgesetzte Menge
•
Deckungsbeitrag je Engpaßeinheit
43) Ein positiver Deckfungsbeitrag bedeutet bei der Grenzkostenrechnung, daß •
Gewinne erzielt wurden
•
die fixen Kosten voll abgedeckt werden
•
der Erlös die variablen Kosten übersteigt
•
die Maschinenkapazität voll abgedeckt ist
•
die proportionalen Gemeinkosten gedeckt sind
ja n e i n
252
Siebenter Teil: Rechnungswesen
44) Die Kennzahl „Deckungsbeitrag/Engpaßstunde" • •
erläutert, welchen DB/Stück der Kostenträger liefert
•
zielt bei Vollbeschäftigung auf Maximierung der Deckungsbeiträge ab
•
zielt bei Unterbeschäftigung auf Maximierung der Deckungsbeiträge ab
45) Der Deckungsbeitrag einer Leistung ist •
der Brutto-Gewinn
•
die Differenz zwischen Verkaufserlös und variablen Kosten
•
derNetto-Gewinn
•
die Differenz zwischen fixen und variablen Kosten
46) Kosten, die auf die Einheit bezogen gleichbleiben, aber in der Gesamthöhe mit dem Volumen der produzierten Menge ansteigen heißen •
fixe Kosten
•
indirekte Kosten
•
Standardkosten
•
variable Kosten
47) Fixe Kosten sind •
immer Kostenträgereinzelkosten
•
immer Kostenträgergemeinkosten
•
vom Beschäftigungsgrad unabhängige Kosten
•
im B AB enthalten
•
dem Deckungsbeitrag gleichzusetzen
•
in ihrer Höhe langfristig exakt bestimmbar
48) Welche Sätze stimmen? •
ja nein
zeigt, welcher Kostenträger den Engpaß am schnellsten durchläuft
Variable Kosten sind immer proportional
•
Proportionale Kosten sind immer variabel
•
Einzelkosten sind immer direkte Kosten
•
Gemeinkosten sind immer fixe Kosten
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
49) Das folgende Schema einer Einzelkostenrechnung (Zeitrechnung) enthält 5 Fehler. Kennzeichnen Sie diese Fehler bitte eindeutig (z.B. durch einen Kreis an der entsprechenden Stelle). Kostenträger
A
B
C
Gesamtkosten X Kostenträgereinzelkosten
a d
b e
c
Deckungsbeitrag I
g
h
i
1
m
i
X Kostenträgergruppeneinzelkosten Fixkosten X Variable Kostenträgereinzelkosten
n 0
Periodenergebnis
P
254
Siebter Teil: Rechnungswesen
I. b) Aufgaben und Fallbeispiele 1) Zuschlagskalkulation Die Maschinenfabrik „Manuelle Robotertechnik" soll ein Angebot zur Lieferung einer Spezialmaschine abgeben. Dazu wurden folgende Informationen aus der Kostenstellenrechnung ermittelt: Fertigungsmaterial Fertigungslöhne Kostenstelle 4711 Fertigungslöhne Kostenstelle 4712 Es gelten folgende Gemeinkostenzuschläge Materialgemeinkosten Fertigungsgemeinkosten Kostenstelle 4711 Fertigungsgemeinkosten Kostenstelle 4712 Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Gewinn Rabatt Wie hoch ist der Verkaufspreis anzusetzen?
€ 5 000,€8000€ 70006% 110% 180% 33V3% 12,5% 20%
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
255
2) Zuschlagskalkulation/Maschinenstundensätze Die folgende Abbildung zeigt eine Fertigungskostenstelle in der neben sehr teuren Maschinen auch billigere Maschinen und Handarbeitsplätze sind.
Fragestellung: Kann hier mit der Zuschlagskalkulation gearbeitet werden? Begründen Sie bitte Ihre Antwort.
256
Siebter Teil: Rechnungswesen
3) (Maschinenstundensatzrechnung) In der Kostenstelle 4711 eines Industriebetriebes ist der Maschinenstundensatz für eine Drehbank neu zu berechnen. Dazu liegen die folgenden Informationen vor: Anschaffungswert 1990 € 55000Wiederbeschaffungswert jetzt ca. 20% höher Nutzungsdauer 12 Jahre Kalkulatorischer Zinssatz 11% p.a. Instandhaltungskosten pro Jahr €4800,Laufende Wartungskosten € 10,- pro Stunde Lastlaufzeit Werkzeugkosten € 15,- pro Stunde Lastlaufzeit Energiekosten € 20,- pro Stunde Lastlaufzeit Raumkosten € 80,- pro qm im Jahr Raumbedarf 18 qm Löhne € 30,- pro Stunde Laufzeit Gesamtlaufzeit 2000 Stunden im Jahr davon Lastlaufzeit 1500 Stunden im Jahr
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
257
4) Einstellung Außendienstmitarbeiter Es soll ein zusätzlicher Außendienst-Mitarbeiter eingestellt werden. Die Kosten hierfür würden € 125 000,- p.a. betragen. DBU beträgt voraussichtlich 25%. Wäre diese Einstellung vom kostenrechnerischen Standpunkt vertretbar, wenn der Jahresumsatz mindestens € 600000,- beträgt?
5) Zusatzauftrag Einem Unternehmen werden zwei Zusatzaufträge A und B angeboten, es kann jedoch nur ein Auftrag ausgeführt werden. Die Kalkulationsabteilung nennt folgende Kosten: B A € 100,Einzelkosten €200,variable Kosten € 80€ 150Der Gemeinkostenzuschlagssatz im Unternehmen beträgt 200%; der Erlös beläuft sich für A auf € 300- und für B auf € 400,-. Fragestellung: 1. Welcher Auftrag müßte nach der Vollkostenrechnung vorgezogen werden? 2. Welcher Auftrag wäre nach der Deckungsbeitragsrechnung vorzuziehen? 3. Welche Alternativen der Deckungsbeitragsrechnung gibt es hier?
258
Siebter Teil: Rechnungswesen
6) Produkteinfuhrung Würden Sie das folgende Produkt empfehlen einzuführen, wenn folgende Zahlen vorliegen: Dem Produkt direkt zuordenbare Fixkosten € 100000,-, Deckungsbeitrag pro Stück € 5,-, geplante Menge lt. Verkaufsplan 10000 Stück; bzw. welche Menge müßte Ihrer Meinung nach mindestens abgesetzt werden?
7) Werbebudget Eine Werbeagentur sagt bei einem zusätzlichen Werbebudget von € 100000,eine Umsatzsteigerung von € 250000,- bei einer speziellen Produktgruppe zu. Diese Produktgruppe hat einen DBU von 20%. Würden Sie dieses zusätzliche Werbebudget befürworten?
259
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
8) Break-Even-Point Ermitteln Sie bitte 1. den Out-Of-Pocket-Point 2. den Break-Even-Point der Substanzerhaltung 3. den Break-Even-Point der Plangewinnerzielung, wenn der Plangewinn € 500000- beträgt, unter Berücksichtigung folgender Kostenstrukturen des Unternehmens: • • • •
fixe Kosten insgesamt € 1500000,davon ausgabenwirksame Kosten € 1200000,nicht ausgabenwirksame Kosten € 300000,Deckungsbeitrag in % vom Umsatz 40%
Umsätze/Erlöse Deckungsziel
BREAK-EVEN-POINT Kosten/ Erlöst
Gesamtkosten (incl. Kalk. Konen) Ausgabenwirksame Gesamt kosten
Ausgabenwirksame proportionale Kotten
Plangewinn vor Steuer
Ausgabenwirksame fixt Kosten
Kalk. Kosten
>t/St. Out-of-Pocket-Point
Substanz «Haltung (Break-EvenPoint)
Gewinnziel
Beschäftigungsgrad/ Leistung
260
Siebter Teil: Rechnungswesen
Ausgabenwirksame fixe Kosten x 100 Mindestumsatz Deckungsbeitrag in % des Umsatzes (out-of-pocket-point) Fixe Kosten x 100 Mindestumsatz (Break-Even-Point der SubstanzerDeckungsbeitrag in % des Umsatzes haltung) Mindestumsatz der _ (Fixe Kosten + Plangewinn) x 100 Plangewinnerzielung Deckungsbeitrag in % des Umsatzes
9) Produkteinführung Der Stückerlös für ein Produkt beträgt € 20,-. Bei welcher Stückzahl wird die Gewinnschwelle erreicht, wenn die gesamten Fixkosten € 3 000,- und die variablen Stückkosten € 14,- betragen?
10) Wegekosten Die zusätzlichen Werbekosten für eine Verkaufsförderungsaktion betragen € 60000,-. Der DBU beträgt 30%. Bisher war der Break-even-Point erreicht. Welcher Zusatzumsatz ist erforderlich, um wieder den Break-even-Point zu erreichen?
261
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
11) AD-Mitarbeiter Die Kosten eines AD-Mitarbeiters betragen € 120000,-. Der DBU beträgt 30%. Ab welchem Punkt werden die zusätzlichen Kosten für den AD-Mitarbeiter hereingespielt?
Fallbeispiele: 1) Export Die Geschäftsleitung eines Unternehmens überlegt zu exportieren. Entscheiden Sie, ob man in das Exportgeschäft eintreten sollte oder nicht? Der Kostenrechner (Vollkostenrechnungssystem) legt dazu folgende Zahlen vor: in 1000 Umsatzerlöse Fertigungslöhne Materialien Betriebsgemeinkosten Verwaltungskosten Exportfracht/Zölle/Verpackung Marketing/sonst. Vertriebskosten Gewinn
bisher
mit Export
1 000 200 300 400 80 -
1 200 250 360 450 100 100 80
20
-140
-
Der Kostenrechner prophezeit einen Gewinnrückgang und rät dem Export ab. Hat er damit recht?
262
Siebter Teil: Rechnungswesen
2) Produktprogrammgestaltung Würden sie empfehlen, alle Produkte zu fertigen? Produkt 1
Produkt 2
Produkt 3
Verkaufte Menge im Stück
40 000
50 000
10 000
100 000
Nettoumsatz in €
40 000
60 000
20 000
120 000
-r Einstandskosten
20 000
40 000
8 000
8 000
10 000
4 000
4 000
12 000
5 000
= Deckungsbeitrag I r- direkte Vertriebskosten
Gesamt
= Deckungsbeitrag II € in % o Werbung/Verkaufsförderung € Deckungsbeitrag III Fixkosten € des Sortiments
4 000
Gesamtergebnis
3) Sortimentsbereinigung Dem Chef eines Unternehmens werden sechs Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres folgende Zahlen als voraussichtliches Ergebnis vorgelegt:
Produkt A Produkt B Produkt C
Erlöse 150000,280000,200000,-
Vollkosten 140000,250000,210000,-
Der Leiter der Kostenrechnung schlägt vor, Produkt C in der nächsten Periode nicht mehr herzustellen. Der Leiter des Verkaufes wendet sich gegen diesen Vorschlag, weil im kommenden Jahr mit folgenden Umsatzerhöhungen (Erhöhung der Verkaufsmengen) bei gleichen Preisen zu rechnen ist, die ohne Kapazitätserhöhung erreicht werden können:
Produkt A Produkt B Produkt C
Umsatzsteigerung 25% 20% 30%
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
263
Der Verkaufsleiter weist außerdem noch auf die durch den Mehrumsatz entstehende Fixkostendegression hin. Auf Vorschlag des Direktionsassistenten wird eine Kostenanalyse für die abgelaufende Periode durchgeführt, die nach 3 Tagen folgendes Ergebnis bringt: proportionale Kosten ProduktA Produkt B ProduktC
spez. Fixkosten
110000,210000,190000,-
allg. Fixkosten
10000,51000,29000'—
Von den spezifischen Fixkosten fallen 50% weg, wenn die Produktion der betreffenden Produkte eingestellt wird. Welche Entscheidung bringt in der folgenden Periode den höheren Gewinn und wie hoch ist dieser nach Deckungsbeitragsrechnung? 4) Spezifischer Deckungsbeitrag Welche Produktgruppen würden Sie als Unternehmer für kurzfristig förderungswürdig erachten unter folgenden unterschiedlichen Entscheidungsprämissen: 1. In allen Unternehmensbereichen sind ausreichende Kapazitäten frei und ausreichende finanzielle Mittel vorhanden. 2. Das Unternehmen ist zwar noch nicht voll ausgelastet hinsichtlich seiner Kapazität, es bestehen jedoch Vorfinanzierungsprobleme, die nicht sofort beseitigt werden können. 3. Es besteht in der Druckerei ein Engpaß in der Maschinenkapazität. Erstellen Sie bitte zu diesen Punkten jeweils eine Reihenfolge der Förderungswürdigkeit der einzelnen Produktgruppen auf!
Umsätze Mengenprop. Kosten davon Materialkosten incl. Fremdbezug und Fremdleistungen Zurechenbare Stellen-FixeKosten Beanspruchung der Druckerei Extruderei in Mann-Stunden Durchschnittl. Lagerdauer
Tragbeutel
Industriesäcke
Schwergutsäcke
45 Mio. 25
70 Mio. 40
35 Mio. 10
35
8
18 2,5
3
0,5
500 Std. 30000 30 Tage
1000 Std. 30000 60 Tage
900 Std. 20000 45 Tage
264
Siebenter Teil: Rechnungswesen
II. a) Lösungen zu Tests 1) Die Kosten-und Leistungsrechnung:
ja nein x
•
ist Bestandteil des Rechnungswesens
•
ist gemäß den Vorschriften des Handels- und Steuerrechts durchzuführen
•
kann als internes Rechnungswesen bezeichnet werden
x_
•
besteht aus u.a. Betriebsabrechnung und Kalkulation
~x
x
2) Führen Sie die vier Grundfunktionen der Kostenrechnung hier auf: Ermittlungs- und Dokumentationsfunktion Planungs- und Prognosefunktion Vorgabefunktion Kontrollfunktion
3) Der betriebliche Güter-und Werteumlauf
ja nein
•
X
soll durch Kosten- und Leistungsinformationen optimiert werden
•
besteht aus einem leistungswirtschaftlichen und einem gegen-
•
ist ein selbststeuernder Prozeß
•
ist im Zeitablauf Veränderungen unterworfen
•
wird allein durch die Finanzierungsfunktion gelenkt
X
läufigen finanzwirtschaftlichen Strom X X X
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
265
4) Die Kosten- und Leistungsrechnung
ja nein
•
umfaßt Kostenarten-, -stellen und Kostenträgerrechnung
X
•
ist Teil der Geschäftsbuchhaltung
X
•
erfolgt aufgrund der Vorschriften des Handels- und Steuerrechts
X
•
ist im Dienstleistungsbereich überflüssig
X
5) Die Objektivität der Kosten •
bedeutet die Ausschaltung betriebsspezifischer Einflußgrößen
•
führt zur Ausrichtung am Branchenüblichen
•
gleicht periodenfremde Schwankungen im Wertverzehr aus
•
konkurriert immer mit der Aktualität
•
dient der Verbesserung der Qualität betrieblicher Entscheidungen
6) Wie werden Kosten bezeichnet, denen kein Aufwand gegenübersteht?
ja nein X
X X X X
ja nein
•
Sonderkosten
X
•
neutrale Kosten
X
•
Zusatzkosten
•
Hilfskosten
•
Kalk. Kosten
7) Gibt es gesetzliche Vorschriften bei der Ermittlung der Kosten durch die Kostenrechnung?
X X X
ja nein X
8) Kalkulatorische Kosten
ja nein
•
dienen der Objektivierung der Kostenrechnung
X
•
sind Zusatzkosten
X
•
entsprechen dem Zweckaufwand
•
sind Kostenarten
•
mindern den steuerpflichtigen Gewinn
X
•
erfassen z. B. den Zinsaufwand
X
X X
266
Siebenter Teil: Rechnungswesen
9) Das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode
ja nein
•
ist die Differenz zwischen Kosten und Leistung dieser Periode
•
ergibt zusammen mit dem neutralen Ergebnis das Gesamtergebnis
•
wird in die Bilanz übernommen
x fx"
10) Eine Unternehmung zahlt am 31. Dez. 1990 die Gebühren für eine Produktionslizens für die Zeit vom 1.1. bis 30.6.1991. In der Erfolgsrechnung für das Jahr 1991 kann dieser Vorgang wie folgt berücksichtigt werden: •
Die Gebühr wird als außerordentlicher Aufwand verrechnet
•
Die Gebührenzahlung wird als zeitraumfremder Aufwand verrechnet
•
Die Gebührenzahlung wird als „Aufwand, zugleich der Kosten der Periode" behandelt
ja nein x_
11) Die Verrechnung kalkulatorischer Eigenkapitalzinsen
x |
| x
ja nein
•
hat in der Kostenrechnung zu unterbleiben, weil Eigenkapital nichts kostet
•
wird nur für betriebsnotwendiges Eigenkapital vorgenommen
•
vermindert das kalkulatorische Betriebsergebnis
12) Die Gesamtkosten einer Abrechnungsperiode können unterteilt werden nach den Kriterien: 1. „Abhängigkeit von der Beschäftigung" in:
Variable Kosten und
2. „Zurechenbarkeit auf die Kostenträger" in:
Einzel-kosten
3. „Beziehungzum Aufwand" in:
Gesamt-kosten und
Fixkosten
und Gemein-kosten Zusatz-kosten
13) Was ist an folgendem Satz falsch? „Die variablen Kosten ändern sich nur, wenn der Beschäftigungsgrad kleiner wird". „nur"
267
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
14) Direkt zurechenbare Kosten • werden immer als Einzelkosten verrechnet • können nur variable Kosten sein • gibt es auch bei der Handelskalkulation • sind z.B. das Fertigungsmaterial • sind immer primäre Kosten
15) Stimmen folgende Aussagen • Einzelkosten können Fixe Kosten sein • Zusatzkosten sind immer Gemeinkosten • Proportionale Kosten sind variable Kosten • Auch proportionale Kosten können Gemeinkosten sein • Alle Einzelkosten sind direkte Kosten
16) Ein Unternehmen hat eine Maschine für € 140000,- angeschafft. Die Nutzungsdauer wird auf 10 Jahre geschätzt. Als kalkulatorische Abschreibung werden im 3. Jahr 10% vom Wiederbeschaffungswert (= € 190000,-) also € 19000,- verrechnet. Würde sich die kalkulatorische Abschreibung ändern, wenn • der Anschaffungswert € 120000,- betragen hätte • die steuerrechtlich zulässige Abschreibungsdauer von 8 auf 6 Jahre verkürzt würde • der landesübliche Zinsfuß von 10% auf 7% sinkt • der Wiederbeschaffungswert auf € 100000,- sinken würde • die Betriebskosten der Maschine um 50% ansteigen würden • der Restwert der Maschine sich stark erhöhen würde
17) Zu den kalkulatorischen Kosten gehören • kalkulatorischer Gewinn • kalkulatorische Abschreibungen • alle Zusatzkosten • kalkulatorische Miete • Zusatzleistungen
ja x
nein
ja
nein
I I I I Ix I 1x I I Ix I 1 I Ix I
x
I 1 1 I Ix I 1x I I Ix I 1 Ix I 1
ja
nein
1 jx1 I Ix I 1 Ix 1 Ix I 1 I Ix I 1x I 1
ja
nein
I Ix Ix Ix I
Ix 1 I 1 I I I 1 Ix 1
268
Siebenter Teil: Rechnungswesen
18) D e r kalk. Unternehmerlohn entspricht:
ja nein
•
den Privatentnahmen
X
•
dem Jahresgewinn
X
•
der Verzinsung des investierten Kapitals
X
•
dem Gehalt eines vergleichbaren Angestellten
•
dem durchschnittlichen Deckungsbeitrag
X X
19) Die Bildung von Kostenstellen
ja nein
•
kann unter räumlichen Aspekten erfolgen
X
•
ist in Einproduktbetrieben überflüssig
•
ist Voraussetzung für die Erstellung von Betriebsabrechnungsbögen
•
ist auch in den meisten Kleinbetrieben anzutreffen
X
•
kann nach Einführung der Plankostenrechnung aufgegeben werden
X
•
ist bei der einfachen Zuschlagskalkulation auf Hilfskostenstellen beschränkt
X
•
erfolgt auch im Handel (nach Produkten oder Produktgruppen)
X
•
führt zum Entstehen von Verantwortungsbereichen
X
•
wird mit Einführung einer Deckungsbeitragsrechnung (Einzelkostenrechnung) überflüssig
X X
X
20) Die Einzelkosten einer Abrechnungsperiode
ja nein
•
werden im B A B ausgewiesen
X
•
sind Basis für die Verrechnung der Gemeinkosten
X
•
können kalkulatorische Kosten enthalten
X
•
werden geschlüsselt den Hilfskostenstellen zugerechnet
X
•
werden auch in der Aufwands- und Ertragsrechnung ermittelt
X
21) Die Aufgliederung eines Betriebes in Kostenstellen
ja
•
ist auf Industriebetriebe beschränkt
•
ist Voraussetzung für die Erstellung von Betriebsabrechnungsbögen
X
•
wird durch eine Kostenplatzbildung verfeinert
X
•
kann nach Verrichtungen erfolgen
X
nein
X
269
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
22) Nach welchen Gesichtspunkten kann eine Kostenstellenbildung erfolgen? Nach • Umschlageschlüsseln
ja nein X
•
Kostenarten
•
Räumlichen Gesichtspunkten
X
•
Grundfunktionen
X
•
Gesetzlichen Vorschriften
•
Gleichen Verrichtungen
•
Kontenrahmen
X
X X X
•
Produktgruppen
X
•
Personellen Gesichtspunkten
X
•
Verantwortungsbereiche
X
23) Welche der folgenden Schlüssel sind zur Verteilung der Stromkosten auf Fertigungsstellen geeignet? •
Anzahl der Beschäftigten je Kostenstelle
•
Anschlußwerte
ja nein X X
•
Raumgröße
X
•
gebundenes Kapital in den einzelnen Abteilungen
X
•
installierte Kilowatt
X
24) Herstellungskosten • sind in der Zuschlagskalkulation die Basis des Gewinnzuschlages
ja nein
•
enthalten sekundäre und kalkulatorische Kosten
X
•
sind die Bezugsgröße bei Errechnung des Soll-Gemeinkostenzuschlagsatzes für die Kostenstelle Verwaltung
X
•
setzen sich aus Material-, Fertigungs- und Verwaltungskosten zusammen
X
•
entsprechen bei der kurzfristigen Erfolgsrechnung den Gesamtkosten
X
270
Siebenter Teil: Rechnungswesen
25) Gemeinkostenzuschlagsätze
ja nein
•
werden im Betriebsabrechnungsbogen nur zwecks Kostenkontrolle ermittelt
•
basieren auf der Annahme proportionalen Verhaltens von Kostenträgergemeinkosten zu Kostenträgereinzelkosten
x
•
sind zur Durchführung der Vorkalkulation erforderlich
X
•
ermöglichen eine direkte Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger
X_
•
werden ausschließlich auf der Basis von Einzelkosten ermittelt
x_
26) Die kurzfristige Erfolgsrechnung
x_
•
dient der Ermittlung von Angebotspreisen
ja nein x
•
wird auch Kostenträgerzeitrechnung genannt
x
•
vergleicht immer die in einer Periode entstandenen Selbstkosten mit den Erlösen
X
•
ermittelt, bezogen auf ein Jahr, das gleiche Ergebnis wie die Gewinn- und Verlust-Rechnung
X
•
bezieht zur Ermittlung des Betriebsergebnisses Kosten und Leistungen ein
27) Ein B A B hat folgende Aufgaben: •
Verteilung der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
•
Errechnung der Rentabilität
•
Umlage von Hilfskostenstellen
•
Umlage der Hauptkostenstelle Material
•
Ermittlung von Zuschlagsätzen
•
Ermittlung des Periodenaufwandes
28) Haupt- und Hilfskostenstellen unterscheiden sich dadurch, daß
X
ja nein X X X X X X
ja nein
•
nur Hilfskostenstellen mit Gemeinkosten belastet werden
X
•
nur Hauptkostenstellen mit kalk. Kosten belastet werden
X
•
nur für die Hauptkostenstellen ein Zuschlagssatz für die Kostenträger ermittelt wird
•
in Hilfskostenstellen anteilige Fertigungslöhne erfaßt werden
X
•
nur die Materialhauptstellen auf die anderen Kostenstellen umgelegt wird
X
X
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
29) Eine Hilfskostenstelle
271 ja nein
•
wird von den Kostenträgern durchlaufen
• •
ist z.B. die „allg. Kostenstelle" wird im B AB immer umgelegt auf alle anderen Kostenstellen
X |
•
ist z. B. die „Fertigungshilfsstelle"
X |
•
sind z. B. Stromkosten
|X
• •
entspricht einem „Kostenplatz" ist z. B. der „Vertrieb"
|X
30) Um bei Zuschlagskalkulation einen Angebotspreis zu ermitteln
| X | X
X
ja nein
•
müssen Ist-Gemeinkosten bekannt sein
•
müssen Soll-Einzelkosten festgestellt werden
X |
•
können Maschinenstundensätze verwendet werden
X |
• •
müssen mögliche Sondereinzelkosten bekannt sein wird auf Basis der Herstellkosten der Gewinnzuschlag errechnet
X |
31) Bitte ergänzen Sie folgende Angaben: 1. Fertigungsstoffe 2. MGK 3. Materialkosten 4. Fertigungslöhne 5. FGK 6. Fertigungskosten 7. Sondereinzelkosten der Fertigung 8. 9. 10. 11.
Herstellkosten Verwaltungsgemeinkosten Vertriebsgemeinkosten Sondereinzelkosten des Vertriebs . .
12. Selbstkosten 13. Gewinn 14. Barverkaufspreis 15. Skonto 16. Zielverkaufspreis 17. Rabatte 18. Verkaufspreis
| X
ZH
272
Siebenter Teil: Rechnungswesen
32) Worin liegt der Unterschied zwischen Herstellkosten und Selbstkosten? HK plus Verwaltungs- und Vertriebskosten ergeben SK
33) Die Kostenträgerzeitrechnung (kurzfristige Erfolgsrechnung) hat die Aufgabe •
einzelne Aufträge zu kalkulieren
•
den Periodenaufwand für Kostenträger und Kostenträgergruppen zu ermitteln
•
Zuschlagssätze für Material- und Lohngemeinkosten festzustellen
•
das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode zu ermitteln
•
den Erlösen die Kosten der verkauften Erzeugnisse gegenüberzustellen
ja nein
34) Stoffgemeinkosten (Materialgemeinkosten) enthalten:
ja nein
•
Roh-, Hilfs- und Betriebsstofflagerkosten
X
•
Fertigwarenlagerkosten
X
•
Kosten der Versandverpackung
X
•
Fertigungslöhne
X
•
Fertigungsstoffe
X
•
Materialprüfungskosten
•
Kosten der Materialausgabe
X
•
Fertigungshilfslöhne
X
•
Gehälter
X
•
Sondereinzelkosten
X
•
Herstellkosten
X
X
35) Die Anwendungsmöglichkeiten der einfach Divisionskalkulation sind beschränkt auf
ja nein
•
Einproduktunternehmen
X
•
Mehrproduktunternehmen
X
•
Handwerksbetriebe
X
Erster Abschnitt: Kostenrechnung 36) Eine Kostenträgerrechnung
273
j a nein
•
ist eine Zeit- oder eine Stückrechnung
•
ist z.B. die Divisionskalkulation
X
X
•
kann auf dem Verursachungsprinzip basieren
X
•
ist auch ohne Kostenstellenrechnung möglich
X
•
wird nur für Hauptkostenträger durchgeführt
37) Das Betriebsergebnis einer Abrechnungsperiode
X
j a nein
•
ist die Differenz zwischen Kosten und Leistungen dieser Periode
X
•
ergibt zusammen mit dem neutralen Ergebnis das Gesamtergebnis
X
•
läßt sich dem Betriebsabrechnungsbogen entnehmen
•
wird auch in Handelsbetrieben ermittelt
•
wird in die Bilanz übernommen
38) Bei der Zuschlagskalkulation in der Industrie
X X X
ja nein
•
setzen sich die Herstellungskosten aus den Fertigungskosten und den Sondereinzelkosten der Fertigung und des Vertriebes zusammen
•
wird der Gewinnzuschlag auf die Selbstkosten bezogen
•
ergibt die Summe aller Fertigungslöhne in den einzelnen Kostenstellen die Fertigungskosten
X
•
werden die Sondereinzelkosten des Vertriebes wahlweise entweder nach den Herstellkosten oder nach den Selbstkosten hinzugerechnet
X
39) Kennzeichnen Sie bitte in unterstehendem Diagramm die Abszisse und die Ordinate mit der entsprechenden Dimension und zeichnen Sie in einem beliebigen Punkt die Höhe der fixen und der variablen Kosten durch geschwungene Klammern ein!
X
X
274
Siebenter Teil: Rechnungswesen
40) Die Deckungsbeitragsrechnung als Grenzkostenrechnung eignet sich besonders
ja nein
•
zur Entscheidung über die Annahme eines Auftrages
•
zur Ermittlung der Selbstkosten je Einheit bei Unterbeschäftigung
•
zur Kalkulation der Preisuntergrenze unter Konkurrenzgesichtspunkten
x
•
zur Entscheidung über eine Programmbereinigung
x
•
zur Auswahl von Halbfabrikaten, die fremd bezogen werden sollen, wenn die Kapazitäten voll ausgelastet sind
41) Ist es richtig, daß
x
ja nein
•
immer das Produkt am meisten gefertigt werden soll, das den höchsten Deckungsbeitrag je Einheit hat?
X
•
das Produktionsprogramm optimal ist, wenn die Summe aller Deckungsbeiträge und aller fixen Kosten maximal ist?
X
•
beim optimalen Produktionsprogramm alle Kapazitäten voll ausgelastet sein müssen
X
•
Produkte, die keine Kapazitäten beanspruchen, für das Produktsoptimum ohne Bedeutung sind?
X
42) Welche Zahl gibt bei Überbeschäftigung Auskunft über das gewinngünstige Produktionsprogramm?
ja nein
•
Deckungsbeitrag je Stück
X
•
Stückgewinn
X
•
Deckungsbeitrag mal umgesetzte Menge
X
•
Stückgewinn mal umgesetzte Menge
•
Deckungsbeitrag je Engpaßeinheit
43) Ein positiver Deckungsbeitrag bedeutet bei der Grenzkostenrechnung, daß •
X X
ja nein
Gewinne erzielt wurden
X
•
die fixen Kosten voll abgedeckt werden
•
der Erlös die variablen Kosten übersteigt
•
die Maschinenkapazität voll abgedeckt ist
X
•
die proportionalen Gemeinkosten gedeckt sind
X
X X
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
44) Die Kennzahl „Deckungsbeitrag/Engpaßstunde"
275
j a nein
•
zeigt, welcher Kostenträger den Engpaß am schnellsten durchläuft
X
•
erläutert, welchen DB/Stück der Kostenträger liefert
X
•
zielt bei Vollbeschäftigung auf Maximierung der Deckungsbeiträge ab
•
zielt bei Unterbeschäftigung auf Maximierung der Deckungsbeiträge ab
45) Der Deckungsbeitrag einer Leistung ist
X
X
j a nein
•
der Brutto-Gewinn
•
die Differenz zwischen Verkaufserlös und variablen Kosten
•
derNetto-Gewinn
X
•
die Differenz zwischen fixen und variablen Kosten
X
46) Kosten, die auf die Einheit bezogen gleichbleiben, aber in der Gesamthöhe mit dem Volumen der produzierten Menge ansteigen heißen
X X
j a nein
•
fixe Kosten
X
•
indirekte Kosten
X
•
Standardkosten
•
variable Kosten
47) Fixe Kosten sind •
X X
ja nein
immer Kostenträgereinzelkosten
X
•
immer Kostenträgergemeinkosten
•
vom Beschäftigungsgrad unabhängige Kosten
X
•
im BAB enthalten
X
•
dem Deckungsbeitrag gleichzusetzen
X
•
in ihrer Höhe langfristig exakt bestimmbar
X
48) Welche Sätze stimmen?
X
j a nein
•
Variable Kosten sind immer proportional
•
Proportionale Kosten sind immer variabel
X
•
Einzelkosten sind immer direkte Kosten
X
•
Gemeinkosten sind immer fixe Kosten
X
X
276
Siebenter Teil: Rechnungswesen
49) Das folgende Schema einer Einzelkostenrechnung (Zeitrechnung) enthält 5 Fehler. Kennzeichnen Sie diese Fehler bitte eindeutig (z.B. durch einen Kreis an der entsprechenden Stelle). Kostenträger
A
B
C
Gesamtkosten X Kostenträgereinzelkosten
a d
b e
c
Deckungsbeitrag I
g
h
i
1
m
i
X Kostenträgergruppeneinzelkosten Fixkosten X Variable Kostenträgereinzelkosten
n 0
Periodenergebnis
P
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
277
n. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallbeispielen 1) Zuschlagskalkulation Die Maschinenfabrik „Manuelle Robotertechnik" soll ein Angebot zur Lieferung einer Spezialmaschine abgeben. Dazu wurden folgende Informationen aus der Kostenstellenrechnung ermittelt: Fertigungsmaterial Fertigungslöhne Kostenstelle 4711 Fertigungslöhne Kostenstelle 4712 Es gelten folgende Gemeinkostenzuschläge Materialgemeinkosten Fertigungsgemeinkosten Kostenstelle 4711 Fertigungsgemeinkosten Kostenstelle 4712 Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Gewinn Rabatt Wie hoch ist der Verkaufspreis anzusetzen?
€ 5 000,€ 8000,€ 7000,6% 110% 180% 33 V3% 12,5% 20%
1. Fertigungsmaterialien 2. MGK
5000,300,5 300,-
3. Materialkosten 4. Fertigungslöhne V 5. Fert.gemeinkosten V
8 000,8 800,-
6. Fertigungskosten V 7. Fertigungslöhne Di 8. Fert.gemeinkosten D i
7 000,12 600,-
9. Fertigungskosten IX
16 800,-
19 600,-
10. Summe Fertigungskosten 11. Herstellkosten 12. Verw. u. Vertriebsgem. Kosten
36 400,41 700,13 9 0 0 -
13. Selbstkosten 14. Gewinn
55 600,6 950,-
15. Barverkaufspreis 16. Rabatt
62 550,15 637,50
17. Verkaufspreis
78 187,50
278
Siebenter Teil: Rechnungswesen
2) Zuschtagskalkulation/Maschinenstundensätze Die folgende Abbildung zeigt»eine Fertigungskostenstelle in der neben sehr teuren Maschinen auch billigere Maschinen und Handarbeitsplätze sind.
Fragestellung: Kann hier mit der Zuschlagskalkulation gearbeitet werden? Begründen Sie bitte Ihre Antwort.
Nein, weil die Produkte unterschiedlich teure Maschinen durchlaufen. Das Kostenverursachungsprinzip würde sonst verletzt.
279
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
3) (Maschinenstundensatzrechnung) In der Kostenstelle 4711 eines Industriebetriebes ist der Maschinenstundensatz für eine Drehbank neu zu berechnen. Dazu liegen die folgenden Informationen vor: Anschaffungswert 1990 € 55 000Wiederbeschaffungswert jetzt ca. 20% höher Nutzungsdauer 12 Jahre Kalkulatorischer Zinssatz 11% p.a. Instandhaltungskosten pro Jahr € 4 800,Laufende Wartungskosten € 10,- pro Stunde Lastlaufzeit Werkzeugkosten € 15,- pro Stunde Lastlaufzeit Energiekosten € 20,- pro Stunde Lastlaufzeit Raumkosten € 80,- pro qm im Jahr Raumbedarf 18 qm Löhne € 30,- pro Stunde Laufzeit Gesamtlaufzeit 2 000 Stunden im Jahr davon Lastlaufzeit 1 500 Stunden im Jahr
1. kalk. Abschreibung V12 von 66 000 € Wiederbeschaffungswert 2. Kalk. Zinsen 11% vom halben Wiederbeschaffungswert 3. Instandhaltung 4. Laufende Wartung 10,- € Werkzeugkosten 15,- € Energiekosten 20,- € Summe 45,- € (x 1 500 Lastlaufstunden p.a.) 5. Raumkosten (80 x 18) 6. Löhne (30 x 2 000) 7. Jahreskosten 8. Jahreskosten je Maschinenstunde (Laufstunde)
€ 5 500,3 630,4 800,-
67 500,1 440,60 000,142 870,71,435
280
Siebter Teil: Rechnungswesen
4) Einstellung Außendienstmitarbeiter Es soll ein zusätzlicher Außendienst-Mitarbeiter eingestellt werden. Die Kosten hierfür würden € 125 000,- p.a. betragen. DBU beträgt voraussichtlich 25%. Wäre diese Einstellung vom kostenrechnerischen Standpunkt vertretbar, wenn der Jahresumsatz mindestens € 600000,- beträgt? 125000
• 1 0 0 = 500000 25 Der kritische Umsatz wäre 500000,- € , d.h. es könnte ein zusätzlicher ADM eingestellt werden.
5) Zusatzauftrag Einem Unternehmen werden zwei Zusatzaufträge A und B angeboten, es kann jedoch nur ein Auftrag ausgeführt werden. Die Kalkulationsabteilung nennt folgende Kosten: A B Einzelkosten € 100,€ 200,variable Kosten € 80,€ 150,Der Gemeinkostenzuschlagssatz im Unternehmen beträgt 200%; der Erlös beläuft sich für A auf € 300,- und für B auf € 400,-. Fragestellung: 1. Welcher Auftrag müßte nach der Vollkostenrechnung vorgezogen werden? 2. Welcher Auftrag wäre nach der Deckungsbeitragsrechnung vorzuziehen? 3. Welche Alternativen der Deckungsbeitragsrechnung gibt es hier? A B 100 200 200 400 Vollkosten 300 600 Erlöse 300 400 Ergebnis 0 -200 Kein Auftrag wäre nach der VKR anzunehmen. 1) GK
A B 300 400 80 150 DB 220 250 Beide Aufträge könnten angenommen werden. 2)
Var. Kosten
3) Einzelkostenrechnung oder wie in 2) angenommen, die Grenzkostenrechnung
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
281
6) Produkteinfuhrung Würden Sie das folgende Produkt empfehlen einzuführen, wenn folgende Zahlen vorliegen: Dem Produkt direkt zuordenbare Fixkosten € 100000,-, Deckungsbeitrag pro Stück € 5,-, geplante Menge lt. Verkaufsplan 10000 Stück; bzw. welche Menge müßte Ihrer Meinung nach mindestens abgesetzt werden? 100000
= 20000
5 Nein, weil 20000 St nötig wären
7) Werbebudget Eine Werbeagentur sagt bei einem zusätzlichen Werbebudget von € 100000,eine Umsatzsteigerung von € 250000,- bei einer speziellen Produktgruppe zu. Diese Produktgruppe hat einen DBU von 20%. Würden Sie dieses zusätzliche Werbebudget befürworten? 100000 -100 ,500000 20 Nein, es wären 500000,- Umsatz nötig.
8) Break-Even-Point Ermitteln Sie bitte 1. den Out-Of-Pocket-Point 2. den Break-Even-Point der Substanzerhaltung 3. den Break-Even-Point der Plangewinnerzielung, wenn der Plangewinn € 500000,- beträgt, unter Berücksichtigung folgender Kostenstrukturen des Unternehmens: • fixe Kosten insgesamt € 1500000• davon ausgabenwirksame Kosten € 1200000,• nicht ausgabenwirksame Kosten € 300000,• Deckungsbeitrag in % vom Umsatz 40%
282
Siebter Teil: Rechnungswesen
9) Produkteinführung Der Stückerlös für ein Produkt beträgt € 20,-. Bei welcher Stückzahl wird die Gewinnschwelle erreicht, wenn die gesamten Fixkosten € 3000,- und die variablen Stückkosten € 14,- betragen? I M
=500 St.
10) Werfoekosten Die zusätzlichen Werbekosten für eine Verkaufsförderungsaktion betragen € 60000,-. Der DBU beträgt 30%. Bisher war der Break-even-Point erreicht. Welcher Zusatzumsatz ist erforderlich, um wieder den Break-even-Point zu erreichen? 6 0 0 0 0
• 1 0 0 = 200000
30
11) AD-Mitarbeiter Die Kosten eines AD-Mitarbeiters betragen € 120000,-. Der DBU beträgt 30%. Ab welchem Punkt werden die zusätzlichen Kosten für den AD-Mitarbeiter hereingespielt? 120000
30
• 1 0 0 = 400000
Fallbeispiele: 1) Export Die Geschäftsleitung eines Unternehmens überlegt zu exportieren. Entscheiden Sie, ob man in das Exportgeschäft eintreten sollte oder nicht? Der Kostenrechner (Vollkostenrechnungssystem) legt dazu folgende Zahlen vor:
Umsatzerlöse Fertigungslöhne Materialien B etr iebsgemeinkosten Verwaltungskosten Exportfracht/Zölle/Verpackung Marketing/sonst. Vertriebskosten Gewinn
bisher 1 000 200 300 400 80 -
20
in 1000 mit Export 1 200 250 360 450 100 100 80 -140
283
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
Der Kostenrechner prophezeit einen Gewinnrückgang und rät dem Export ab. Hat er damit recht? mit Export
1200 -r 250 -=-360 100 -r
ohne Export
-r HDB
1000 200 300 500
80
410 DB Ja, er hat recht, aber nur nach DB-Überlegungen hätte er diese Entscheidung absichern können.
2) Produktprogrammgestaltung Würden sie empfehlen, alle Produkte zu fertigen?
Verkaufte Menge im Stück Nettoumsatz in € -r Einstandskosten = Deckungsbeitrag I -r direkte Vertriebskosten = Deckungsbeitrag II € in % •f Werbung/Verkaufsförderung € Deckungsbeitrag III Fixkosten € des Sortiments Gesamtergebnis
Produkt 1 Produkt 2 Produkt 3 40 000 50 000 10 000 40 000 60 000 20 000 20 000 40 000 8 000 20 000 20 000 12 000 8 000 10 000 4 000
Gesamt 100 000 120 000 68 000 52 000 22 000
12 000 30%
10 000 16,7%
8 000 40%
30 000 25%
4 000 8 000
12 000 -2 000
5000 3 000
21 000 9 000
_
4 000 5 000
284
Siebenter Teil: Rechnungswesen
3) Sortimentsbereinigung Dem Chef eines Unternehmens werden sechs Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres folgende Zahlen als voraussichtliches Ergebnis vorgelegt:
ProduktA Produkt B Produkte
Erlöse
Vollkosten
150000,280000,200000,-
140000,250000,210000,-
Der Leiter der Kostenrechnung schlägt vor, Produkt C in der nächsten Periode nicht mehr herzustellen. Der Leiter des Verkaufes wendet sich gegen diesen Vorschlag, weil im kommenden Jahr mit folgenden Umsatzerhöhungen (Erhöhung der Verkaufsmengen) bei gleichen Preisen zu rechnen ist, die ohne Kapazitätserhöhung erreicht werden können: Umsatzsteigerung ProduktA ProduktB Produkte
25% 20% 30%
Der Verkaufsleiter weist außerdem noch auf die durch den Mehrumsatz entstehende Fixkostendegression hin. Auf Vorschlag des Direktionsassistenten wird eine Kostenanalyse für die abgelaufende Periode durchgeführt, die nach 3 Tagen folgendes Ergebnis bringt: proportionale Kosten ProduktA Produkt B ProduktC
spez. Fixkosten
110000,210000,190000,-
allg. Fixkosten
10000,51000,29000
Von den spezifischen Fixkosten fallen 50% weg, wenn die Produktion der betreffenden Produkte eingestellt wird. Welche Entscheidung bringt in der folgenden Periode den höheren Gewinn und wie hoch ist dieser nach Deckungsbeitragsrechnung? Erlöse prop. Kosten DB1 spe.Fixk. DB2 Allg. Fixkosten ohneC
A
B
C
187500 137500 50000 10000 40000
336000 252000 184000
260000 247000 13000 29000 -16000
-
184000 51000 157000+1500=158500
157000
285
Erster Abschnitt: Kostenrechnung
4) Spezifischer Deckungsbeitrag Welche Produktgruppen würden Sie als Unternehmer für kurzfristig förderungswürdig erachten unter folgenden unterschiedlichen Entscheidungsprämissen: 1. In allen Unternehmensbereichen sind ausreichende Kapazitäten frei und ausreichende finanzielle Mittel vorhanden. 2. Das Unternehmen ist zwar noch nicht voll ausgelastet hinsichtlich seiner Kapazität, es bestehen jedoch Vorfinanzierungsprobleme, die nicht sofort beseitigt werden können. 3. Es besteht in der Druckerei ein Engpaß in der Maschinenkapazität. Erstellen Sie bitte zu diesen Punkten jeweils eine Reihenfolge der Förderungswürdigkeit der einzelnen Produktgruppen auf!
Umsätze Mengenprop. Kosten davon Materialkosten incl. Fremdbezug und Fremdleistungen Zurechenbare Stellen-FixeKosten Beanspruchung der Druckerei Extruderei in Mann-Stunden Durchschnittl. Lagerdauer 1)
2) Rangfolge 1
Schwergutsäcke
70 Mio. 40
35 Mio. 10
35
8
18 2,5
3
0,5
500 Std. 30000 30 Tage
1000 Std. 30000 60 Tage
900 Std. 20000 45 Tage
45 25
70 40
35 10
DB1 X
20 2,5
30 3,0
25 0,5
DB2
17,5
27,0
24,5
3
1
2
= 0,97
1
27,0 35,0
=0,77
= 0,035
24 5
8
'
= 3,1
1
3
2 17,5 500
4) Rangfolge 3
Industriesäcke
45 Mio. 25
X
17,5 18 3) Rangfolge 2
Tragbeutel
27,0 1000 3
-0,027
24 5 900 2
= 0,02722
286
Siebter Teil: Rechnungswesen
Zweiter Abschnitt: Controlling I. a )
Tests
1) Stimmen folgende Aussagen: Schlechte Betriebsergebnisse sind die Voraussetzung für die Einführung von Controlling Controlling ist eine völlig neue Erkenntnis der betriebswirtschaftlichen Lehre Funktionierendes Controlling bedeutet gleichsam institutionalisiertes Kostensenken Das Wort ,Contorlling' ist mit Kontrolle gleichzusetzen Der Controller hat eine beratende Funktion bei der Festlegung von Unternehmenszielen Der Controller ist immer ein Fachmann auf dem Gebiet der EDV Er ist verantwortlich für die Zielerreichung Er muß Mitarbeiter motivieren können 2) Welche der im folgenden aufgeführten Aussagen über den Controller scheinen Ihnen richtig? Der Controller ist ein überragender Fachmann auf seinem Gebiet Er sollte aus aufgetauchten Fehlern und Irrtümern lernen Er sollte sich keinesfalls eine Blöße geben und auch bei offensichtlichen Fehlern diese als sekundär einstufen Er muß objektiv und fair in seinen Aussagen sein Er muß ein ausgesprochener Fachmann auf all den Gebieten sein, die er jeweils untersucht Er muß einen hohen Informationsgrad haben und die Fähigkeit besitzen, diesen Informationsgrad auch weiter zu geben Er muß in Einzelfällen kompromißbereit sein Er muß Mitarbeiter motivieren können Er muß versuchen, durch Überredung die Controllingziele zu erreichen Er gibt Alternativen und läßt die Betroffenen selbst entscheiden Er geht von der Zielsetzung aus und orientiert sich ausschließlich an diesen Zielen Er muß den Mut haben, unpopuläre Entscheidungen mitzutragen Er darf sich von dem eingeschlagenen Weg nicht ständig abbringen lassen
Zweiter Abschnitt: Controlling
287
I. b) Aufgaben und Fallbeispiele 1) Worin liegen die Hauptunterschiede zwischen Kontrolle und Controlling? Ergänzen Sie bitte die folgende Zeichnung
2) Ergänzen Sie bitte: Unterscheidungsmerkmal
Operatives Controlling
Strategisches Controlling
3) Stellen Sie Controlling als zielorientiertes Führungskonzept dar. Ergänzen Sie bitte:
288
Siebter Teil: Rechnungswesen
4) Geben Sie bitte fünf Hauptgesichtspunkte an, die bei der Unternehmenszielsetzung im Controlling besonders zu beachten sind: 1. 2.
3. 4. 5.
5) Versuchen Sie, ein Anforderungsprofil in persönlicher und fachlicher Hinsicht für einen Controller zu zeichnen. Ergänzen Sie bitte Methodisch-fachliche Fähigkeiten
Verhaltensanforderungen
1. 2. 3. 4. 5.
1. 2. 3. 4. 5.
6) Der vom Controller aufzubauende, laufende Soll-Ist-Vergleich wird im allgemeinen nach folgendem Grundschema ablaufen:
Zweiter Abschnitt: Controlling
289
IL a) Lösungen zu Tests 1) Stimmen folgende Aussagen: Schlechte Betriebsergebnisse sind die Voraussetzung für die Einführung von Controlling Controlling ist eine völlig neue Erkenntnis der betriebswirtschaftlichen Lehre Funktionierendes Controlling bedeutet gleichsam institutionalisiertes Kostensenken Das Wort .Controlling' ist mit Kontrolle gleichzusetzen
ja
Der Controller hat eine beratende Funktion bei der Festlegung von Unternehmenszielen Der Controller ist immer ein Fachmann auf dem Gebiet der EDV Er ist verantwortlich für die Zielerreichung Er muß Mitarbeiter motivieren können 2) Welche der im folgenden aufgeführten Aussagen über den Controller scheinen Ihnen richtig? Der Controller ist ein überragender Fachmann auf seinem Gebiet Er sollte aus aufgetauchten Fehlern und Irrtümern lernen Er sollte sich keinesfalls eine Blöße geben und auch bei offensichtlichen Fehlern diese als sekundär einstufen Er muß objektiv und fair in seinen Aussagen sein Er muß ein ausgesprochener Fachmann auf all den Gebieten sein, die er jeweils untersucht Er muß einen hohen Informationsgrad haben und die Fähigkeit besitzen, diesen Informationsgrad auch weiter zu geben Er muß in Einzelfällen kompromißbereit sein Er muß Mitarbeiter motivieren können Er muß versuchen, durch Überredung die Controllingziele zu erreichen Er gibt Alternativen und läßt die Betroffenen selbst entscheiden Er geht von der Zielsetzung aus und orientiert sich ausschließlich an diesen Zielen Er muß den Mut haben, unpopuläre Entscheidungen mitzutragen Er darf sich von dem eingeschlagenen Weg nicht ständig abbringen lassen
x X
nein
290
Siebter Teil: Rechnungswesen
II. b) Lösungen zu Aufgaben und Fallbeispielen 1) Worin liegen die Hauptunterschiede zwischen Kontrolle und Controlling? Ergänzen Sie bitte die folgende Zeichnung Gegenwart Kontrolle
Controlling
Vergangenheit
Zukunft
2) Ergänzen Sie bitte: Unterscheidungsmerkmal
Operatives Controlling
Strategisches Controlling
Zeitpunkt und Betrachtungszeitraum
Geenwartsorientierung
Zukunftsorientierung
Außenbeziehungen
Interne Orientierung
Externe Orientierung
Orientierung allgemein
Sicherung d. Zielsetzung
Sicherung der Existenz
3) Stellen Sie Controlling als zielorientiertes Führungskonzept dar. Ergänzen Sie bitte:
Zweiter Abschnitt: Controlling
291
4) Geben Sie bitte fünf Hauptgesichtspunkte an, die bei der Unternehmenszielsetzung im Controlling besonders zu beachten sind: 1. Controlling verlangt von der Unternehmensleitung eine klare, verbindliche, realistische, am besten schriftlichen Zielformulierung. 2. Diese Ziele müssen erreichbar und motivierend sein. 3. Die Ziele müssen operational, meßbar und an Kosten und Terminen gebunden werden. 4. Der Controller hat eine Beratungsfunktion und eine Realisationsfunktion; aber erstellt die Ziele nicht selbst auf. 5. Die Globalzielsetzung der Unternehmung sind vom Controller auf die einzelnen Bereiche des Unternehmens zu übertragen und zu koordinieren.
5) Versuchen Sie, ein Anforderungsprofil in persönlicher und fachlicher Hinsicht für einen Controller zu zeichnen. Ergänzen Sie bitte Methodisch-fachliche Fähigkeiten 1. Kosten- und Leistungsrechnung 2. Planungsmethoden/U nternehmungsplanung 3. Betriebliches Rechnungswesen 4. Informatik/ORG.DV 5. Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung
Verhaltensanforderungen 1. Analytisches Denken 2. Kooperationsfähigkeit mit Durchsetzungsvermögen 3. Objektivität 4. Artikulations- und Motivationsfähigkeiten 5. Zielkonsequenz
6) Der vom Controller aufzubauende, laufende Soll-Ist-Vergleich wird im allgemeinen nach folgendem Grundschema ablaufen:
292
Siebter Teil: Rechnungswesen
Dritter Abschnitt: Bilanzen I. a) Fragen und Aufgaben 1) Welche Grundstruktur und Hauptmerkmale weist jede Bilanz auf? 2) Welche Aufgaben haben die Grundbereiche des Rechnungswesens zu erfüllen? 3) Nennen Sie die Personen(-kreise), die an einer Bilanz interessiert sind. 4) Welche allgemeinen Aufgaben und welche Einzelaufgaben hat eine Bilanz? Geben Sie die Einteilung von Le Coutre wieder. 5) Man unterscheidet zwischen externen und internen Bilanzen. Nennen Sie die Unterschiede mit Angabe von Beispielen. 6) Sind die Jahresabschlüsse von Personenunternehmen und Kapitalgesellschaften sowie bestimmten Personenhandelsgesellschaften identisch? Nennen Sie ggf die wesentlichen Unterschiede. 7) Der Periodengewinn wird üblicherweise in der Erfolgsrechnung errechnet. Wie kann er mit Hilfe von Bilanzen ermittelt werden? Wie sind dabei insbesondere Einlagen und Entnahmen nach § 4 Abs. 1 EStG zu behandeln und warum ist eine Korrektur erforderlich? 8) § 4 Abs. 1,1. Halbsatz EStG spricht anstatt vom Eigenkapital vom Betriebsvermögen. Was ist damit gemeint und warum verwendet der Gesetzgeber diesen Begriff? 9) Wie wirken sich Über- und Unterbewertungen in einzelnen Jahresabschlüssen auf den Totalgewinn aus? Begründen Sie die Antwort. 10) Erläutern Sie den Begriff der Bilanzidentität. 11) Skizzieren Sie den Unterschied zwischen der monistischen und der dualistischen Bilanzauffassung.
Dritter Abschnitt: Bilanzen
293
12) Stellen Sie die Grundzüge der älteren statischen Bilanzauffassung dar. 13) Nennen Sie Bewertungsvorschriften, die das Prinzip des Gläubigerschutzes der statischen Bilanzauffassung auch noch in heutigen handelsrechtlichen Vorschriften belegen. 14) Nennen und erklären Sie die von Le Coutre gebildeten Kapitalbegriffe. 15) Erörtern Sie den Hauptgedanken der dynamischen Bilanztheorie. 16) Warum sieht Schmalenbach die Bilanz als „Kräftespeicher" der Unternehmung? 17) Was bedeutet das Tageswertprinzip und die Erhaltung der Unternehmenssubstanz in der organischen Bilanztheorie? 18) Welche EU-Rechtsnormen hegen dem Bilanzrichtliniengesetz (BiRiLiG) zugrunde? 19) Das BiRiLiG ist ein sogenanntes Artikelgesetz. Erklären Sie den Begriff und nennen Sie mindestens fünf Gesetze, die vom BiRiLiG betroffen sind. 20) Kennzeichnen Sie die Systematik des Aufbaus der Vorschriften für den Jahresabschluß unter besonderer Beachtung der Abgrenzung allgemeiner Vorschriften von den Vorschriften für publizitätspflichtige Gesellschaften. 21) § 238 HGB regelt die allgemeine Buchführungspflicht und spricht von einem „sachverständigen Dritten". Wer ist damit gemeint? Nennen Sie ergänzend praktische Beispiele zum Aufbau eines Belegsystems, das den in § 238 HGB genannten Anforderungen genügt. 22) Welcher Grundsatz ist im § 264 Abs. 2 HGB verankert und inwieweit gilt er für alle Kaufleute? 23) Nennen Sie die Hauptinhalte des ersten Abschnitts des dritten Buchs des HGB. 24) Wer fällt unter die steuerrechtliche Buchführungspflicht?
294
Siebter Teil: Rechnungswesen
25) Es gibt das sogenannte Prinzip der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz. Was besagt dieses Prinzip und wo ist es gesetzlich verankert? 26) Die Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz läßt mehrere Varianten zu. Schildern Sie diese unter der Angabe von Beispielen. 27) Was bedeutet die sogenannte „umgekehrte Maßgeblichkeit"? Nennen Sie einige Beispiele. 28) Was versteht man unter den GoB und aus welchen Quellen sind sie entstanden? 29) Was beinhaltet der Grundsatz der Richtigkeit und Willkürfreiheit? 30) Warum spricht man auch von einer relativen Bilanzwahrheit? 31) Welcher Grundsatz der Bilanzaufstellung ist als Postulat in § 243 HGB festgehalten? 32) Nennen Sie die wichtigsten Grundsätze einer ordnungsmäßigen Buchführung. 33) Was besagt der Grundsatz der Vollständigkeit und wo ist er gesetzlich verankert? 34) Welche Gegenstände werden in das Anlagevermögen aufgenommen? Grenzen Sie das Anlagevermögen vom Umlaufvermögen ab und nennen Sie gesetzliche Vorschriften, die die Abgrenzung definieren. 35) Für die Bilanz und Erfolgsrechnung gilt ein sog. Verrechnungsverbot. Wo ist es geregelt und was sagt es im einzelnen aus? Nennen Sie Beispiele. 36) Wie werden immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bilanziell generell behandelt? 37) Wie wird der Geschäfts- oder Firmenwert ermittelt?
Dritter Abschnitt: Bilanzen
295
38) Geben Sie die steuerrechtliche Behandlung des Geschäfts- oder Firmenwertes an. 39) Erklären Sie die grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem Finanzierungs- und dem Operating-Leasing unter Nennung der steuerrechtlichen Grundlagen. 40) Welche Buchungen sind vorzunehmen, wenn ein Gegenstand beim Leasing-Nehmer aktiviert werden muß? 41) Unterscheiden Sie zwischen Wertpapieren des Anlagevermögens und Beteiligungen. 42) Was versteht man unter Umlaufvermögen und wie ist das Umlaufvermögen untergliedert? 43) Erläutern Sie die Gruppen der Vermögensgegenstände, die unter den Vorräten erfaßt werden. 44) Wie werden Besitzwechsel bilanziert? 45) Was versteht man unter stillen Reserven und wie wirken sie sich in der Bilanz aus? Geben Sie an, wo sich stille Reserven in der Bilanz üblicherweise bilden und nennen Sie Beispiele. 46) Definieren Sie das sog. rechnerische und effektive Eigenkapital und nennen Sie vor allem die Unterschiede zwischen Personenunternehmen und publizitätspflichtigen Gesellschaften. 47) Definieren Sie die sog. Sonderposten mit Rücklageanteil und nennen Sie Beispiele. 48) Erläutern Sie den Begriff „Rückstellungen" und die Gründe, weshalb sie gebildet werden. 49) Nennen Sie Rückstellungsarten und ihre handels- und steuerrechtliche Behandlung.
296
Siebter Teil: Rechnungswesen
50) Warum werden Rechnungsabgrenzungsposten gebildet und wo sind sie handels- und steuerrechtlich geregelt? 51) Unterscheiden Sie zwischen transitorischen und antizipativen Posten und nennen Sie die unterschiedliche bilanzielle Behandlung mit der Angabe von Beispielen. 52) Bilanzieren Sie ein Disagjo nach Handels- und Steuerrecht. 53) Der BFH hat zur Aktivierungspflicht und zum Aktivierungswahlrecht Grundsätze entwickelt. Nennen Sie diese Grundsätze unter Angabe von Beispielen. Nennen und erläutern Sie auch Ausnahmen. 54) Nennen Sie die Bilanzierungsverbote und mindestens fünf Bilanzierungswahlrechte des HGB. 55) Erklären Sie Begriff und Inhalt des notwendigen Betriebsvermögens, des Privatvermögens und des gewillkürten Betriebsvermögens. 56) Gelten die Bewertungsgrundsätze des § 252 Abs. 1 HGB auch für die Steuerbilanz? Begründen Sie die Antwort. 57) Nehmen Sie Stellung zur formellen Bilanzkontinuität für Personengesellschaften und publizitätspflichtige Gesellschaften. 58) Was bedeutet das Going-Concern-Prinzip? 59) Erläutern Sie Stichtags- und Einzelbewertungsprinzip. 60) Was versteht man unter wertaufhellenden und wertbeeinflussenden Tatsachen? 61) Nennen und erklären Sie die Einzelprinzipien des allgemeinen Vorsichtsprinzips. 62) Welchen Grundsatz der statischen Bilanztheorie findet man im Vorsichtsprinzip wieder?
Dritter Abschnitt: Bilanzen
297
63) Wie wirkt sich eine unterschiedliche Periodisierung von Einnahmen oder Ausgaben (Abgrenzungsprinzip) auf den Gewinn der Totalperiode aus? 64) Erläutern Sie das Prinzip der Bewertungsstetigkeit und nennen Sie Ausnahmen. 65) Aus welchen Bestandteilen setzen sich die zu aktivierenden Anschaffungskosten zusammen? 66) Von welchem Zeitpunkt ab ist ein Anlagegut abzuschreiben? 67) Wie sind öffentliche oder private Zuschüsse bei den Anschaffungskosten zu bilanzieren und welcher Steuereffekt kann daraus resultieren? 68) Skizzieren Sie die Unterschiede zwischen dem bilanziellen Kostenbegriff und dem der Kostenrechnung. 69) Was sind Leerkosten und wie sind sie bei der Ermittlung der Herstellungskosten zu behandeln? 70) Aus welchen Positionen des Kalkulationsschemas setzt sich der niedrigstmögliche und der höchstmögliche Bilanzansatz der Herstellungskosten in der Handels- und Steuerbilanz zusammen? 71) Kann ein Unternehmen die bilanzpolitischen Möglichkeiten unterschiedlicher Wertansätze der Herstellungskosten nach § 255 Abs. 2 HGB nutzen, um den Gewinnausweis je nach Geschäftslage zu beeinflussen? 72) Erörtern Sie die Begriffe Teilwert und Teilwertvermutungen. 73) Warum gibt es sog. Bewertungsvereinfachungsverfahren und welche sind in der Handelsbilanz und der Steuerbilanz erlaubt? 74) Nennen Sie die Voraussetzungen für die Anwendung des Festwertverfahrens. 75) Welche Gruppen von Vermögensgegenständen können in die Gruppenbewertung einbezogen werden? Nennen Sie Beispiele.
298
Siebter Teil: Rechnungswesen
76) Wozu dient das Durchschnittsverfahren und welche Äxten gibt es? 77) Nennen und erläutern Sie die wichtigsten Verbrauchsfolgeverfahren und prüfen Sie die handels- und steuerrechtliche Zulässigkeit. 78) In welche Bewertungsgruppen wird das Anlagevermögen nach HGB und EStG unterteilt? 79) Warum werden planmäßige Abschreibungen bei Anlagegütern vorgenommen? 80) Welche Bewertungsprobleme entstehen bei Abschreibungen von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in Zeiten steigender (Wieder-)Beschaffungspreise? 81) Nennen Sie die gesetzlichen Grundlagen, in denen die Nutzungsdauer von Anlagen bestimmt wird und geben Sie die Faktoren an, die diese beeinflussen. 82) Was versteht man unter linearer und degressiver Abschreibung und wie sind diese Abschreibungen steuerlich geregelt? 83) Nennen Sie die Vor- und Nachteile der degressiven gegenüber der linearen Abschreibung. 84) Erörtern Sie wirtschaftlich und rechtlich den Wechsel von der degressiven zur linearen Abschreibung. 85) Beschreiben Sie die leistungsbedingte Abschreibung und erläutern Sie ihre Bedeutung in der Bilanzierungspraxis. 86) Wann beginnt die Abschreibungsfrist? Erläutern Sie den Grundsatz und nennen Sie ggf. Ausnahmen. 87) Die handelsrechtliche Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes nach § 255 Abs. 4 HGB gilt als sog. Willkürabschreibung. Erörtern Sie diese Aussage.
Dritter Abschnitt: Bilanzen
299
88) Wie gelangt man zu einem gleichen Bilanzansatz für den Geschäfts- und Firmenwert in der Handels- und Steuerbilanz? 89) Wie ist ein am 01.12. eines Jahres fertiggestelltes Gebäude unter der Maßgabe eines möglichst niedrigen Bilanzansatzes nach steuerrechtlichen Vorschriften abzuschreiben? 90) Nennen Sie Gründe für Abschreibungen auf den sog. beizulegenden Wert. 91) Erörtern Sie die Möglichkeiten der außerplanmäßigen Abschreibung bei dauernder und vorübergehender Wertminderung unter Einbeziehung der Regelung für die publizitätspflichtigen Gesellschaften; beachten Sie dabei auch die steuerlichen Vorschriften. 92) Was sind Ermessensabschreibungen und welche Unternehmen dürfen sie vornehmen? 93) Nehmen Sie zu der Aussage Stellung: „Steuerrechtliche Sonderabschreibungen und erhöhte Absetzungen geben den periodengerechten Werteverzehr nicht exakt wieder". 94) Untersuchen Sie die Beziehung zwischen dem Ansatz steuerlicher Sonderabschreibungen und erhöhter Absetzungen in der Steuerbilanz einerseits und dem Ansatz dieser Abschreibung in der Handelsbilanz andererseits. Beachten Sie dabei auch die Möglichkeit der Erfassung dieser Posten in einem Sonderposten mit Rücklageanteil. 95) Dürfen bei einer Zuschreibung auch Zwischenwerte angesetzt werden oder ist eine volle Zuschreibung auf den aktuellen Wert erforderlich? 96) Nennen Sie die Voraussetzungen für die Sofortabschreibung eines sog. GWGs. 97) Wie ist eine „Zuschreibung" oder „Wertaufholung" in der Handels- und Steuerbilanz geregelt? 98) Was besagt das strenge Niederstwertprinzip? 99) Erörtern sie Inhalt und Bedeutung des sog. Wertschwankungswerts.
300
Siebter Teil: Rechnungswesen
100) Wie sind uneinbringliche und zweifelhafte Forderungen zu behandeln? 101) Was versteht man unter Einzel- und Pauschalwertberichtigungen? 102) Wie werden Abschreibungen auf Forderungen im Jahresabschluß ausgewiesen? 103) Nennen Sie die Voraussetzungen für die Bildung von Pensionsrückstellungen in der Steuerbilanz. 104) Wie werden Verbindlichkeiten bilanziert? 105) Welche und wieviele Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine publizitätspflichtige Gesellschaft als große Gesellschaft eingestuft wird? 106) Welche publizitätspflichtige Gesellschaften müssen geprüft werden und wer darf die Prüfung durchführen? 107) Welchen Umfang hat eine Prüfung? 108) Die Offenlegungspflicht ist für die verschiedenen Größenkategorien der publizitätspflichtigen Gesellschaften unterschiedlich geregelt. Nennen sie die wichtigsten Erleichterungen für kleine publizitätspflichtige Gesellschaften. 109) Was beinhaltet das Prinzip des true-and-fair-view? 110) In § 265 HGB sind allgemeine Gliederungsgrundsätze für die Aufstellung des Jahresabschlusses festgelegt. Erörtern Sie in diesem Zusammenhang § 265 Abs. 3 Satz 1 HGB und nennen Sie Beispiele. 111) Wie sind erhaltene Anzahlungen zu bilanzieren? Schildern Sie die gesetzliche Regelung und erörtern Sie in diesem Zusammenhang das Saldierungsverbot nach § 246 Abs. 2 HGB. 112) Welchen Inhalt und Zweck hat ein Anlagespiegel? 113) Skizzieren Sie das Gesamtkosten- und das Umsatzkostenverfahren.
Dritter Abschnitt: Bilanzen
301
114) Was versteht man unter der Position „andere aktivierte Eigenleistungen"? 115) Erläutern Sie den Begriff „sonstige betriebliche Erträge" und nennen Sie Beispiele. 116) Durch die Zulassung steuerlicher Sonderabschreibungen und ähnlicher Wahlrechte (umgekehrte Maßgeblichkeit) wird der betriebswirtschaftlich richtige Gewinnausweis u.U. erheblich verfälscht. Gibt es Regelungen, die diese Verfälschung korrigieren? 117) Erläutern Sie die Begriffe „außerordentliche Aufwendungen und Erträge" mit Nennung von Beispielen. 118) Beschreiben Sie den Inhalt des Lageberichts. 119) Was sind Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebes und wie sind sie bilanziell zu behandeln? 120) Erklären Sie die Ausschüttungssperre des § 269 Abs. 2 HGB. 121) Erläutern Sie die Begriffe „gezeichnetes Kapital", „Kapitalrücklage", „Gewinnrücklage" und erörtern Sie auch die Behandlung des nicht eingezahlten Eigenkapitals. 122) Unterscheiden Sie aktivisch und passivisch latente Steuern. 123) Erörtern Sie das Wertaufholungsgebot des § 280 HGB.
302
Siebter Teil: Rechnungswesen
I. b) Fallstudien Fallstudie 1: Asper Die Asper AG bereitet die Aufstellung des Jahresabschlusses zum 31.12.03 vor. Dafür sind noch einige Bilanzierungs- und Bewertungsfragen zu klären, die nachfolgend dargelegt sind. Nehmen Sie skizzenhaft zum Sachverhalt Stellung und geben Sie die richtigen Wertansätze an, ggf. unter Angabe der notwendigen Abschlußbuchungen. Die Gesellschaft möchte, sofern rechtlich möglich, grundsätzlich gleiche Werte in der Handels- und Steuerbilanz ansetzen. Die Buchung der Umsatzsteuer kann vernachlässigt werden. 1) Die Asper AG hat zum 01.01.03 von der Y-AG eine Maschine gemietet. Anschaffungskosten bei der Y-AG: Tsd. € 120 Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer: 6 Jahre Jährliche Leasing-Rate: Tsd. € 30 Zinssatz: 9% p.a. Aufgrund der Vertragsgestaltung ist die Maschine dem Leasingnehmer zuzurechnen. In Ihrer Stellungnahme sollen der Vollständigkeit halber sowohl die laufenden Buchungen als auch die Abschlußbuchungen dargelegt werden. 2) Die Gesellschaft möchte ein Grundstück mit seinem Marktwert von Tsd. € 80 zum 31.12.03 bilanzieren. Die AG bezieht bei der Aufstellung des Jahresabschlusses auf die GoB, insbesondere den Grundsatz der Bilanzwahrheit. Das Grundstück war im Jahr 01 für Tsd. € 40 erworben worden. 3) Die Gesellschaft weist in ihrem Anlagevermögen eine Drehbank aus, die am 02.01.01 zu Tsd. € 500 netto angeschafft wurde, Nutzungsdauer 5 Jahre, lineare Abschreibung. Nach Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibung würde sich der Restwert am 31.12.03 auf Tsd. € 200 belaufen. Im Dezember 03 erhöht die Herstellerfirma die Listenpreise für derartige Drehbänke um 10%. Die Asper AG möchte daraufhin handels- und steuerrechtlich eine Zuschreibung vornehmen. 4) Die Gesellschaft benutzt eine 50%ige Unterbeschäftigung im Mai 03 für die Herstellung einer Spezialmaschine, die in der eigenen Produktion verwendet werden soll. Bei der Herstellung der Maschine sind unmittelbar folgende Kosten angefallen: Material: Löhne: Sonderkosten:
Tsd. € 80 Tsd. € 80 Tsd. € 40
303
Dritter Abschnitt: Bilanzen
Der BAB für Mai 03 hat folgendes Aussehen (Auszug): Ist-Zuschlagsätze Normal-Zuschlagsätze
Material 60% 30%
Fertigung 350% 200%
Verwaltung 11% 5%
Vertrieb 10% 5%
Zur Vereinfachung kann davon ausgegangen werden, daß im BAB nur aufwandsgleiche Kosten verrechnet werden. Die Nutzungsdauer der Maschine wird auf 10 Jahre veranschlagt. Mit welchem Wert ist die Maschine zu bilanzieren, wenn ein möglichst niedriger Wertansatz angestrebt wird?
Fallstudie 2: Leising Der Einzelunternehmer Leising besitzt einen kleineren Produktionsbetrieb zur Herstellung von Spezialwerkzeugen für die Kunststoffindustrie. Bei einer steuerlichen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 01 bis 03 stellt der Prüfer u.a. die nachfolgend dargestellten Sachverhalte fest. Beurteilen sie diese in einer kurzen Stellungnahme und stellen Sie ggf. die richtigen Werte und ihre Auswirkungen auf den Gewinn des Unternehmens dar. Gewinnerhöhungen sollten dabei verständlicherweise so niedrig wie möglich angesetzt werden. 1) Die Firma erwarb im Juli 01 ein 2200 m 2 großes Grundstück für € 20 je m 2 zur Erweiterung der Produktionskapazität. Das Grundstück war im Bebauungsplan als Industriegebiet ausgewiesen. Nach dem Kaufvertrag sollte es zur Errichtung eines Gewerbebetriebs verwendet werden. Leising behandelte seinerzeit den Kauf des Grundstücks als privaten Erwerbsvorgang. Im Oktober 03 verkaufte er das Grundstück für € 40 je m2, da er zwischenzeitlich das Unternehmen eines Mitbewerbers gekauft hatte, in dem er die geplante Produktionserweiterung realisieren konnte. Den Veräußerungsgewinn von € 20 erfaßte Leising ebenfalls nicht in der Buchführung seines Betriebs, da nach seiner Ansicht das Grundstück niemals dem Betrieb gedient habe und von ihm keine Absicht vorlag, auf dem Grundstück einen Gewerbebetrieb zu errichten. 2) Von dem Werkzeugtyp A gab es Ende 03 einen relativ großen Inventurbestand von 110 Stück. Die Inventurwerte werden darum im einzelnen überprüft. Die Werkzeuge sind mit € 2.100 je Stück bewertet worden. Für das Jahr 03 ergaben sich folgende Werte aus dem BAB: Fertigungslöhne Fertigungsmaterial Gehälter des kaufmännischen Bereichs Hilfslöhne (Betrieb) Gehälter für Reisende Zinsen (kalk.)
Tsd. € 1.800 Tsd. € 1.440 Tsd. € 120 Tsd. € 45 Tsd. € 90 Tsd. € 60
304
Siebter Teil: Rechnungswesen
Kosten der Materialhilfsstellen Tsd. € 120 Übrige Gemeinkosten der Fertigung Tsd. € 450 Übrige Vertriebsgemeinkosten Tsd. € 120 Übrige Verwaltungsgemeinkosten Tsd. € 60 Für die Herstellung des Werkzeugtyps A wurden folgende Verbrauche je Stück festgestellt: Fertigungsmaterial Tsd. € 900 Fertigungslöhne Tsd. € 1.200 3) Während des Wirtschaftsjahres 01 wurden für Tsd. € 400 bestimmte Vorprodukte aus den USA bezogen. Die dabei angefallenen Zölle (20% der Einkaufspreise) in Höhe von Tsd. € 80 hat das Unternehmen sofort bezahlt und als Betriebsausgaben geltend gemacht. Von diesem Rohstoff befinden sich zum Bilanzstichtag 31.12.01 lt. Inventur noch die Hälfte auf Lager. Der Bestand ist bei den Vorräten unter dem Posten Rohstoffe mit Tsd. € 200 bewertet worden. 4) In 02 ist eine Maschine angeschafft worden, die unter der Position „Technische Anlagen und Maschinen" bilanziert worden ist und bei der die Anschaffungs- und Montagekosten in der Anlagenbuchhaltung zu einem Posten zusammengefaßt wurden. Beide Werte sind auch einheitlich degressiv abgeschrieben. Der Bilanz- und Wertansatz basiert auf folgenden Daten: • • • • •
Anschaffungskosten der Maschine Tsd. € 240 Montagekosten mit Fundament Tsd. € 40 betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer 12 Jahre Datum der Anschaffung 15.06.02 Beendigung der Montagearbeiten mit gleichzeitiger Herstellung der Betriebsbereitschaft 31.08.02 • Datum der Inbetriebnahme 01.10.02 Der Wertansatz beträgt unter Anwendung der degressiven Abschreibung von 20% in der Bilanz 02 Tsd. € 224,0 und in der Bilanz 03 Tsd. € 179,2.
Fallstudie 3: Sandig Die Sandig GmbH hat einen vorläufigen Abschluß zum 31.12.01 erstellt. Für die Erstellung der endgültigen Fassung sind noch einige Bilanzierungs- und Bewertungsfragen zu klären. Der vorläufige Abschluß ist in einer groben, internen Aufstellung zusammengefaßt. Die Wertansätze sollen den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften entsprechen. Wahlrechte sind so auszuüben, daß sich ein möglichst niedriger Gewinn ergibt. Die endgültigen Wertansätze sind aus den nachfolgend dargestellten Sachverhalten zu entwickeln und mit kurzer Begründung unter Hinweis auf die gesetzlichen Vorschriften darzustellen. Im beigefügten Tableau sind die Umbuchungen vorzunehmen und die endgültigen Zahlen zu errechnen.
Dritter Abschnitt: Bilanzen
305
1) Bilanzposten „Anlagen im Bau": Darunter befindet sich ein kleines Lagergebäude, das im November 01 fertiggestellt worden ist, dessen betriebliche Nutzung jedoch erst im Januar 02 beginnt. In der vorläufigen Bilanz sind nur die Aufwendungen für Bauleistungen fremder Unternehmer mit Tsd. € 142 aktiviert; noch nicht geklärt ist, ob und in welchem Umfang die folgenden Aufwendungen für den Neubau aktiviert werden müssen: • Bruttolöhne d. eingesetzten eigenen Arb.kräfte Tsd. € 30 • Baumaterial und Hilfsstoffe Tsd. € 10 • Material- und Fertigungsgemeinkosten Tsd. € 18 • Verwaltungsgemeinkosten Tsd. € 60 2) Bilanzposten „Technische Anlagen und Maschinen": Im Wertansatz ist eine Maschine mit einer auf 10 Jahre geschätzten Nutzungsdauer enthalten, dessen Buchwert sich wie folgt entwickelt hat: Zugang Januar 00, Anschaffungskosten Abschreibung/AfA 01 Wertansatz Handels- und Steuerbilanz 01 Abschreibung/AfA 01
Tsd. € 240 Tsd. € 24 Tsd. € 216 Tsd. € 24
Wertansatz vorl. Bilanz 01
Tsd. € 192
Im Jahr 01 wird aufgrund eines neuen Patents von der Herstellerfirma eine völlig neu konstruierte Maschine unter Nutzung einer elektronischen Steuerung auf den Markt gebracht, die zwar den gleichen Preis, deren Leistung sich jedoch verdoppelt hat. Bei Anschaffung der Maschine war die Entwicklung in keiner Weise absehbar. 3) Bilanzposten „gewerbliche Schutzrechte"/Erfolgsposten „sonstige betriebliche Aufwendungen": Im eigenen Forschungslabor ist in 01 die Entwicklung eines auf absehbare Zeit konkurrenzlosen Produkts gelungen, so daß ab 02 mit erheblicher Ertragsteigerung gerechnet werden kann; die Patentanmeldung ist bereits erfolgt. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind mit Tsd. € 200 in der Gewinn- und Verlustrechnung des vorläufigen Abschlusses enthalten. Der Buchhalter ist der Auffassung, daß dieser Betrag als Bilanzposten „Gewerbliche Schutzrechte" aktiviert und durch Abschreibungen auf die Nutzungsdauer des Patents verteilt werden müsse. Zusätzlich wurden als „sonstige betriebliche Aufwendungen" Tsd. € 60 gebucht, die den Anschaffungkosten eines im April von einem freien Erfinder gekauften Patents entsprechen. Die Nutzungsdauer des Patents beträgt voraussichtlich mindestens 5 Jahre.
306
Siebter Teil: Rechnungswesen
4) Bilanzposten „Wertpapiere des Anlagevermögens": Es handelt sich um Aktien mit einem Nennwert von Tsd. € 100, die im März 01 zum Kurswert von Tsd. € 200 angeschafft wurden und dazu bestimmt sind, „dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen". Nachdem der Börsenkurs bis zum 31.12.01 auf 210% gestiegen war, ist er bis zur Erstellung des vorläufigen Abschlusses auf 182% gesunken. Gebucht wurde deshalb zum 31.12.01: Abschreibungen (auf Finanzanlagen)
an
Wertpapiere (des Anlagevermögens)
Tsd. € 18
Sandig AG Bilanz Bezeichnung der Posten
Vorläufiger Jahresabschluß zum 31.12.01 Aktiva Passiva
Immaterielle Verm'ggst.
< > H
Sonderposten mit Rücklageanteil
on c/a
Rückstellungen
< OH
87
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
1 891
Sonst. Verbindlichkeiten
68
Gewinn Bilanzsumme
795 6 552
6 552
Umbuchungen
Soll
Haben
Tsd. € 18 Endgültiger Jahresabschluß
Aktiva Passiva
307
Dritter Abschnitt: Bilanzen
Sandig AG GuV
Vorläufiger Jahresabschluß zum 31.12.01
Bezeichnung der Posten W C/i O •J 05 w
Aufwand
Umsatzerlöse
Haben
Aufwand
Ertrag
And. aktivierte Eigenleistungen 7 758
Löhne, Gehälter, Sozialaufw.
3 008
£
Abschreibungen
1 212
Sonstige Aufwendungen
1 300