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German Pages 108 [115] Year 2010
Brüchstucke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus
Classics in the History of Early Christian Literature 27
Classics in the History of Early Christian Literature brings back into print book-length standard texts and research monographs on the earliest literature of Christianity. Classic editions of the works of the Fathers of the Church, translations into modern languages, critical monographs on individual texts, and surveys of the ancient literature have all been done; they are often referred to; but many of them are difficult for a modern reader to access, as they moulder in the pages of periodicals of limited circulation or availability.
Brüchstucke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus
Adolf Harnack
1 gorgias press 2010
Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in 1893 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010
1
ISBN 978-1-61719-288-3 Reprinted from the 1893 Leipzig edition.
Printed in the United States of America
Vorrede z u r ersten Auflage. Der vorläufigen Heraasgabe der Petrusfragmente in den Sitzungsberichten der K. Pr. Akademie der Wissenschaften (3. 11. 10. Nov. d. J.) lasse ich hier eine neue folgen, die zugleich einen ausführlichen Coinmentar enthält. Wenn der Text nun in wesentlich verbesserter Gestalt erscheint, so verdankt der Leser das den gütigen Mittheilungen, die mir brieflich theils direct theils indirect — ausser von den HH. D i e l s , v. G e b h a r d t und P r e u s c h e n — von den HH. B o n w e t s c h , B l a s s , B o r m a n n , M. F r a n k e l , H ä r t e l , K l e i n e r t , L o d s , M e n e g o z , S c h e n k l , U s e n e r zugegangen sind. Ausserdem konnte ich noch während der Correctur die Ausgabe von -T. A. R o b i n s o n und M. R. J a m e s (The Gospel according t,o Peter, and the Revelation of Peter. Two Lectures. London 1892) benutzen, die werthvolle Verbesserungen, nicht nur der Herausgeber, sondern auch von B u r k i t t und R e n d e l H a r r i s enthält, sowie die Anzeige meiner vorläufigen Mittheilung durch v. G e b h a r d t (Deutsche Literatnrzeitung, 10. Dec. 1892). Nicht wenige der schlagendsten Verbesserungen sind von mehreren Gelehrten fast gleichzeitig gemacht worden: namentlich sind B l a s s , v o n G e b h a r d t , die W i e n e r Gelehrten und die E n g l ä n d e r an mehreren Stellen zusammengetroffen. Ich habe das in den Anmerkungen nicht immer bemerken können, da die Correctur schon zu weit vorgeschritten war. Das Zusammentreffen bürgt jedenfalls für die Richtigkeit der Vorschläge. In nicht wenigen Fällen ist übrigens zu vermuthen, dass eine sorgfältigere Lesung der Handschrift die „Conjecturen" bestätigen wird. Für den Coinmentar verdanke ich dem Bischof von D u r h a m , ferner den HH. D e i s s m a n n , N e s t l e , W e l l b a u s e n und den englischen Herausgebern einige Winke. Meine Nachweisniigei'
IV
Vorrede.
über die Benutzung des Petrusevangeliums (bei Justin, in der Didascalia, im Syrus Curefc. und in den Codd. Sangerm. und Bobb.) waren schon gesetzt, als ich die Nr. 49 der Zeitschrift „Le Temoignage" vom 3. Dec. empfing, in der L o d s die Benutzung des Evangeliums bei Justin, etc. signalisirt hat. Ebenso sind meine Hinweise auf Schriften, die mit der Petrusapok. verwandt sind, unabhängig von den Ausführungen von J a m e s , soweit das Giegentheil nicht ausdrücklich bemerkt ist. Ausser den bisher angeführten gedruckten Arbeiten zu den Petrusfragmenten ist mir noch eine deutsche Ubersetzung von B o r m a n n (Deutsche Zeitung. Wien Nr. 7516, 30. Nov.), eine englische von C r o o k (Review of the Churches Vol. III, Nr. 15, 15. Dec. p. 162 ff.), eine französische des Fragments des Petrusev. von M e n e g o z (in der Zeitschrift „Le Temoignage" Nr. 45. 46, 5. und 12. Nov.) und eine Anzeige von S c h ü r e r (in der Theol. Lit. Zeitung, Nr. 25, 10. Dec.) bekannt geworden. Nicht gesehen habe ich eine Textausgabe, die nach C r o o k bei M a c m i l l a n erschienen ist. Die folgenden Blätter werden lehren, dass der neue Fund für die Geschichte des Kanons, für die Geschichte der altchrisfclichen Litteratur und für die evangelische Geschichte werthvoller ist, als man bei flüchtiger Einsicht angenommen hat. W i r kennen jetzt, wenn nicht alles t r ü g t , die vierte (oder fünfte) Schrift, welche Justin unter seinen „Denkwürdigkeiten der Apostel" besessen und benutzt hat — daher lassen sich nun eine Reihe von „Agrapha" bei ihm und anderen alten Schriftstellern identificiren —, und wir vermögen nun jene Litteraturgattung, die in D a n t e ' s ,,Hölle' ; ihre klassische Ausgestaltung empfangen hat, hinaufzuführen bis zu dem Anfang des 2. Jahrhunderts und dürfen als Vorgänger „Vergil's" und Dante's den „Apostel Petrus'" bezeichnen. B e r l i n , den 15. Dec. 1892.
Vorrede zur zweiten Auflage. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind mir folgende. Arbeiten zu den Petrusfragmenten zugekommen: eine Ausgabe von L o d s (Paris 1893), eine Abhandlung von S a l o m o n R e i n a c h ,,L'Apocalypse de St. Pierre" (Paris 1893), eine deutsche Über-
IV
Vorrede.
über die Benutzung des Petrusevangeliums (bei Justin, in der Didascalia, im Syrus Curefc. und in den Codd. Sangerm. und Bobb.) waren schon gesetzt, als ich die Nr. 49 der Zeitschrift „Le Temoignage" vom 3. Dec. empfing, in der L o d s die Benutzung des Evangeliums bei Justin, etc. signalisirt hat. Ebenso sind meine Hinweise auf Schriften, die mit der Petrusapok. verwandt sind, unabhängig von den Ausführungen von J a m e s , soweit das Giegentheil nicht ausdrücklich bemerkt ist. Ausser den bisher angeführten gedruckten Arbeiten zu den Petrusfragmenten ist mir noch eine deutsche Ubersetzung von B o r m a n n (Deutsche Zeitung. Wien Nr. 7516, 30. Nov.), eine englische von C r o o k (Review of the Churches Vol. III, Nr. 15, 15. Dec. p. 162 ff.), eine französische des Fragments des Petrusev. von M e n e g o z (in der Zeitschrift „Le Temoignage" Nr. 45. 46, 5. und 12. Nov.) und eine Anzeige von S c h ü r e r (in der Theol. Lit. Zeitung, Nr. 25, 10. Dec.) bekannt geworden. Nicht gesehen habe ich eine Textausgabe, die nach C r o o k bei M a c m i l l a n erschienen ist. Die folgenden Blätter werden lehren, dass der neue Fund für die Geschichte des Kanons, für die Geschichte der altchrisfclichen Litteratur und für die evangelische Geschichte werthvoller ist, als man bei flüchtiger Einsicht angenommen hat. W i r kennen jetzt, wenn nicht alles t r ü g t , die vierte (oder fünfte) Schrift, welche Justin unter seinen „Denkwürdigkeiten der Apostel" besessen und benutzt hat — daher lassen sich nun eine Reihe von „Agrapha" bei ihm und anderen alten Schriftstellern identificiren —, und wir vermögen nun jene Litteraturgattung, die in D a n t e ' s ,,Hölle' ; ihre klassische Ausgestaltung empfangen hat, hinaufzuführen bis zu dem Anfang des 2. Jahrhunderts und dürfen als Vorgänger „Vergil's" und Dante's den „Apostel Petrus'" bezeichnen. B e r l i n , den 15. Dec. 1892.
Vorrede zur zweiten Auflage. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind mir folgende. Arbeiten zu den Petrusfragmenten zugekommen: eine Ausgabe von L o d s (Paris 1893), eine Abhandlung von S a l o m o n R e i n a c h ,,L'Apocalypse de St. Pierre" (Paris 1893), eine deutsche Über-
Vorrede.
V
Setzung der Stücke mit kurzer Einleitung von v. S c h u b e r t '„Christi. Welt" 1893, 5. u. 12. Jan.), eine deutsche Übersetzung des Fragments des Evangeliums von V e t t e r (Schweizerische Rundschau 1893 II S. 167ff.), ferner Untersuchungen einzelner Punkte von H e a d l a m („The Guardian" 189*2, 7. u. 14. Dec.), B e r n a r d („Academy" 1892, 24. Dec.: Petrus-Ev. u. Cyrill von Jerus.), M u r r a y („Expositor" 1893 Jan.: Petrus-Ev. u. Origenes), ein Aufsatz in „The Methodist Times" 1893, 12. Jan. und eine Anzeige von S c h ü r e r (Theol. Lit. Ztg. 1893 Nr. 2). Für briefliche Mittheilungen bin ich den HH. D u h m , H o f f m a n n (Berlin) und N e s t l e zu Dank verpflichtet. Ich selbst habe meine Studien über die Fragmente fortgesetzt und Manches berichtigen. Manches erweitern und einiges Neue hinzufügen können. In letzterer Hinsicht verweise ich besonders auf die Untersuchung über die Penkope von der Ehebrecherin und auf die Erweiterung der Wortregister. An der Form, die ich der ersten Ausarbeitung gegeben habe, habe ich nicht ändern wollen Mir lag es vor Allem daran, das Material zur Erklärung der Fragmente, soweit meine Kenntniss der altchristliclien Literaturgeschichte reicht, herbeizuziehen und den Leser in den Stand zu setzen, selbst zu prüfen und zu urtlieilen. Eine genaue Untersuchung des wichtigsten Problems — des Verhältnisses des Petrusevangeliums zu den kanonischen Evangelien — wollte ich nicht unternehmen, so lange noch Hoffnung vorhanden ist, das Material selbst zu vermehren. Ich habe daher auch die theilweise conträren Beobachtungen und Eindrücke, die mir bei dem Studium des Evangelien Fragmentes geworden sind, wiedergegeben, ohne sie bereits überall auszugleichen. B e r l i n , den 1. Febr. 1893.
Nachschrift. Während des Drucks sind uiir noch folgende Arbeiten zu den Fragmenten bekannt geworden: M a n c h o t , Die neuen PetrusFragmente, i. d. Protest. Kirchenzeitung 1893, 8. u. 15. Febr.; die erste Hälfte einer Abhandlung von Z a h n über das I'etrusev.
Vorrede.
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Setzung der Stücke mit kurzer Einleitung von v. S c h u b e r t '„Christi. Welt" 1893, 5. u. 12. Jan.), eine deutsche Übersetzung des Fragments des Evangeliums von V e t t e r (Schweizerische Rundschau 1893 II S. 167ff.), ferner Untersuchungen einzelner Punkte von H e a d l a m („The Guardian" 189*2, 7. u. 14. Dec.), B e r n a r d („Academy" 1892, 24. Dec.: Petrus-Ev. u. Cyrill von Jerus.), M u r r a y („Expositor" 1893 Jan.: Petrus-Ev. u. Origenes), ein Aufsatz in „The Methodist Times" 1893, 12. Jan. und eine Anzeige von S c h ü r e r (Theol. Lit. Ztg. 1893 Nr. 2). Für briefliche Mittheilungen bin ich den HH. D u h m , H o f f m a n n (Berlin) und N e s t l e zu Dank verpflichtet. Ich selbst habe meine Studien über die Fragmente fortgesetzt und Manches berichtigen. Manches erweitern und einiges Neue hinzufügen können. In letzterer Hinsicht verweise ich besonders auf die Untersuchung über die Penkope von der Ehebrecherin und auf die Erweiterung der Wortregister. An der Form, die ich der ersten Ausarbeitung gegeben habe, habe ich nicht ändern wollen Mir lag es vor Allem daran, das Material zur Erklärung der Fragmente, soweit meine Kenntniss der altchristliclien Literaturgeschichte reicht, herbeizuziehen und den Leser in den Stand zu setzen, selbst zu prüfen und zu urtlieilen. Eine genaue Untersuchung des wichtigsten Problems — des Verhältnisses des Petrusevangeliums zu den kanonischen Evangelien — wollte ich nicht unternehmen, so lange noch Hoffnung vorhanden ist, das Material selbst zu vermehren. Ich habe daher auch die theilweise conträren Beobachtungen und Eindrücke, die mir bei dem Studium des Evangelien Fragmentes geworden sind, wiedergegeben, ohne sie bereits überall auszugleichen. B e r l i n , den 1. Febr. 1893.
Nachschrift. Während des Drucks sind uiir noch folgende Arbeiten zu den Fragmenten bekannt geworden: M a n c h o t , Die neuen PetrusFragmente, i. d. Protest. Kirchenzeitung 1893, 8. u. 15. Febr.; die erste Hälfte einer Abhandlung von Z a h n über das I'etrusev.
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Nachschrift,
i. d. Neuen Kirchl. Zeitschrift 1893, Febr.; H i l g e n f e l d , das Petrus-Ev. über Leiden und Auferstehung Jesu, i. d. Ztschr. f. wissensch. Theol. XXXVI (1893), Heft 4; dazu eine Anzeige von K r ü g e r im Liter. Centralbl. 1893 Nr. 6. Letztere macht darauf aufmerksam — was mir entgangen war —, dass in den Act. Thomae (p. 39—11 ed. H o n n e t ) die Höllenschilderung der Petrus -Apok. frei copirt ist. Unter allen bisher beigebrachten Parallelen ist diese die wichtigste. Ich bedauere, dass ich die oben genannten Abhandlungen nicht mehr benutzen konnte. M a n e h o t hat mich in meinen Zweifeln, ob Petrusev. v. (iff. Soldaten zu verstehen sind, bestärkt, W a s er aber über die Soldaten und die Altesten am Grabe und vor Pilatus ausgeführt hat, hat mich bisher nicht überzeugt, ebensowenig seine Conjecturen und seine Hypothese, dass zwei Erzähler im Evangelium zu unterscheiden seien. Z a h n hat in seiner werthvollen Abhandlung gleichsam die Rolle eines advocatus diaboli gegenüber dem Fragmente des Petrus-Ev. übernommen, wie das zu erwarten war. "Wir können nur dankbar sein, dass in dem Processverfahren, in dem wohl auch ein Vertheidiger nicht fehlen wird, jener Sachwalter uns bereits sicher ist. So wird die Wahrheit am besten ans Licht gestellt werden — falls sie nicht vorher rettungslos in die Klüfte der synoptischen Frage oder in die Schluchten der Kanonsgeschichte geräth und dort versinkt, — — Soeben geht mir die zweite Ausgabe des Textes des Evangelienfragments von H. B. S. ( H e n r y B a r c l a y S w e t e ) , London, Macmillan 1893 (Vorrede v. 1. Febr.) zu. Für dieselbe konnte der Herausgeber durch die Freundlichkeit B e n s l y ' s ..a nnmber of corrections obtained t'rom the Ms. itself' benutzen, „which to some extent enable nie to anticipate the verdiet of the expected pliotograph". Zähle ich richtig, so sind es 35 Stellen, an denen B e n s l y die Lesung B o u r i a n t ' s verbessert hat. An 15 Stellen steht in der Handschrift wirklich, was die Conjectur bereits ermittelt hat, nämlich m e i n e Ausgabe p. 8, 4 sq. txeXsvaa, 9, 7 0VQ0)!J£V, 9, 14 Ti/n/tuo/iEv (so war schon corrigirt worden), 9, 16 loioma w ; , 9. 17 ote s'mQihooav (das zweite 6 ist Dittographie), 9, 2f> fjiOy/xßyia, 9, 26 lOoQvßovi'TO, 9, 26 -rjyvjvimv. 9, 26 b'öv, 9. 30 jtEQi7jQ-/0VT0, 10, 6 ¡öeiofh], 10, 18 iv?]OT£voi/er, 10, 20 ovvayßtvTic, 11, 11 xai avroi, 11, IS vjtaxotj, die Bestätigung des ov(>co/jtv und des huojjia wq ist besonders wichtig.
VI!
Nachschrift.
An 12 Stellen hat B o u r i a n t unterlassen, kleiue F e h l e r des Ms. anzugeben, nämlich p. 9, 6 avtcov. 9, 17 öxavQtov, 9, 21 OVXCOQ, 9, 27 n£(pv£v{itvc0. p. 10, S tvi ( = iva). 10. 10 oivöoviv, 10, 11 sq. oi£Qütc, 10, 30 oxgaxicotov (supra xov scriptum est ®), 11, 14 cacoXoftovvTa, 11, 28 xevxvQimv, 12, 2 xcov xtvrvQicav. 12, 1-1 oioch bemerkenswerther aber ist Folgendes: nachdem der E r z ä h l e r von den Schlägen, Stüssen und Geisselungen berichtet hatte, fährt er f o r t v. 10: xai /¿nyxov övo xcixovyyovg xai soxavJ
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Qcooav ai'a ¡tiuov avxo>v xor xvoiov. avxoc ot torcojra arg (toitojtaoaq Cod." ¡¿¡¡dlv jiorov tycov. Diese W o r t e brauchen zwar nicht doketisch verstanden zu w e r d e n , können aber so g e d e u t e t werden. Ferner ist n u r e i n W o r t Jesu vom Kreuz wiedergegeben,
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
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(das „Mich d ü r s t e t " f e h l t vielleicht n i c h t zufällig), a b e r es l a u t e t in diesem E v a n g e l i u m v. 19: r¡ óvvatúz ¡iov. ?¡ óvvaftíg (¡lov) xartXeixpág ,us, u n d d a n n heisst es s o f o r t : xal slotiov c:vsX>jq)9t¡. Dieses , c h ' í b ' ¡ c p { ) / f k a n n doketisch v e r s t a n d e n w e r d e n (doch s. Luc. 23, 43), u n d die seltsame D e u t u n g des ..7IXtí, r¡kti' als óvvaftíg fiov" zeigt wahrscheinlich, dass dieser E v a n g e l i s t a n dem A u s d r u c k der G o t t v e r l a s s e n h e i t J e s u A n s t o s s g e n o m m e n h a t u n d d a h e r n u r von einem E r l ö s c h e n seiner K r ä f t e e t w a s wissen wollte (oder d a c h t e sich der Verf. den avo> X{Mzóg als die K r a f t ? ) . W i r h a b e n also in u n s e r e m S t ü c k ein F r a g m e n t einer E v a n g e l i e n s c h r i f t zu e r k e n n e n , die sich 1. als von P e t r u s verfasst giebt. 2. m i t den k a n o n i s c h e n E v a n g e l i e n s e h r v e r w a n d t war. a b e r sich in E i n z e l h e i t e n , n a m e n t l i c h in der g e n a u e n S c h i l d e r u n g des A u f e r s t e h u n g s v o r g a n g e s , v o n i h n e n (zu U n g u n s t e n ) m e r k l i e h u n t e r schied, 3. E l e m e n t e enthielt, die ans D o k e t i s c h e streiften, -1. w a h r scheinlich d e m 2. J a h r h u n d e r t a n g e h ö r t e — denn es finden sich in d e m F r a g m e n t k e i n e S p u r e n einer späteren Zeit, u n d ausserd e m s p r i c h t die V e r b i n d u n g mit der P e t r u s - A p o k a l y p s e 's. unten'' u n d dem H e n o c h - B u e h e f ü r ein h o h e s A l t e r . V o n einem alten P e t r u s - E v a n g e l i u m wissen w i r aus der K i r c h e n g e s c h i c h t e n i c h t viel, a b e r doch einiges. Ob J u s t i n u. A. es g e k a n n t h a b e n , d a r ü b e r s. unten. Orígenes b e k u n d e t (in M a t t h . T. X , 17), dass er es gelesen hat. U b e r den W e r t h des B u c h e s s a g t er n i c h t s (zo-vg ói áótP.ffovq l/joov r/c.oi rii't¿ etvac. éx JtccQaóootrug OQftoífisvoi roí- ¿jiiyíyc>aft/i¡'rov xc.za UézQov tvayyeXíov >¡ zye ßißXnv faxojßov. vlovg ho tiQtj/xtva dicc xivaq tv xT; xaxh ^Pioaaov napoixia TCQOfpnati zijq ttQtjUtvijq yQatpfjq slq ixtooSo^ovq äiöaoxaXiag ¿TioxtiXavxag. a
yevofitvoq nay i\utr inti'oovv xovq nävxaq o(>0-% nlaxti TzpootptQtafrai, xal ¡xrj (/xi/v'i) c)ttXikhv xn ht' avx&v 7ZQ0ipt(t0[J.tv0i> ovo/uazi lJizoov tvayyeXtov ILNOV oxi tl xovzo tan (xovov zo doxovf viiiv TtaQty_T.iv ¡JUXQOi p v y i a v , Hvayivüio/.iciihi). vvv St fia&vw, ozi aujtoti Zivi o vovq AVRWV £V£(fwXtViV. !:X XÜJV Xt'/ß-tVXlUV IJ.OL, anovdaaw naXiv ytvto&ai TlQOq i)/J.äq, üaxt, clöthpol, rtyooSoxäxt ;tt iv XÄYTR {¡(TETG (RUTIC'?) de, USS).,v a'iQtatotq o MaQxiavog, xal (wq xal'i) iavxoi i/rc:rxioixo (III voiüv S tXälti, ßad-TJIJTA&s tS mv vuTv tyuipij. tih vißhjutv yä(I IIAQ &XXo>v tjq öiSaoxuXiaq — %QRR au(itvoi 7i«i>' ttvztüv. Ait/MZv xal eipHv xc: /xlv n/.n'ova [seil, des Petrusev.] xov O(i&OV Xoyor xov ocjzij(toq, zive: dt 7C(>oaiii£(jxaXutva a xal vritxä^a/xtv i(tii>. Das P e t r u s e v . w a r also bei der Secte der Doketen u m 200 im Geb r a u c h , gleichzeitig mindestens in e i n e r Gemeinde, des a n t i o c h e n i s c h e n
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
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hält es übrigens niclit i'iir jung — stimmt ganz vortrefflich zu dem, was wir aus unserem Fragment über die Beschaffenheit des Petrus-Evangeliums, aus dem es stammt, ermitteln konnten. E s ist demnach schwerlich zu bezweifeln, dass wir in dem Fragment von Aklimim wirklich ein Bruchstück des alten PetrusEvangeliums erhalten haben (von einem anderen alten PetrusEvangelium wissen wir überhaupt nichts"). YV o es entstanden ist, ist nicht zu ermitteln — vielleicht in Syrien, wo es zuerst auftaucht. Dass es im Anfang des 3. Jahrhunderts nach Ägypten gekommen ist, lasst sich vielleicht aus der Kenntnis* des Origenes folgern: doch kann er es in Syrien kennen gelernt haben. Immerhin bleibt es höchst merkwürdig, ja räthselhaft. dass es dort noch in der späten Zeit, aus der unsere Handschrift stammt, gelesen, mit der Apokalypse Petri und dem Henoch-Bucli vereinigt und einem Mönch (so sagt B o u r i a n t ! mit ins Grab gegeben worden ist: denn zwischen Eusebius und der Zeit unserer Handschrift fehlt uns jede selbständige Kunde von der Existenz des Evangeliums. Wie viel Alterthümliches hat doch die griechisch-koptische Kirche, bez. das Mönchthum in dieser Kirche, bewahrt! II. Die Vermutlumg B o t i r i a n t ' s , die namenlose Apokalypse, die in der Handschrift dem Petrus-Evangelium folgt, sei eben desshalb vielleicht eine Petrus-Apokalypse, lässt sich nicht nur erweisen, sondern es kann auch gezeigt werden, dass sie d i e Petrus-Apokalypse ist, d. h. jene uralte Schrift, die am Scliluss des 2. Jahrhunderts neben der Johannes-Apokalypse in Born und in Alexandrien gestanden hat, die Eusebius, h. e. III, 25 unter den 'ävzilsyöftEva-rö'Ja anführt (Acta Pauli, Pastor, Apoc. Petri, Barnab. epist., Didachai, event. Apoc. Joh.!, die der etwas ältere Catalog. Claromont. in ähnlicher Gesellschaft anführt (Barnab. ep., Apoc. Job.. Act. Apost., Pastor. Acta Pauli. Apoc. Petri), die noch um d. ,1. 140 nach dem Zeuguiss des SozoSprengels, wurde aber aus dieser von Serapion entfernt, nachdem es dort schon Anstoss gegeben hatte und nachdem er es genau gelesen hatte — so genau, dass er eine Liste anstössiger Stellen aus demselben ausgezogen und seinem Briefe beigegeben hatte ( m t t d S a ^ i v ) . Z a h n (a. a. 0 . II S. 749f.) nimmt an, dass die Enkratiten, speciell Julius Cassianus dieses Evangelium benutzt haben, und ist geneigt, die bekannte apokryphe Stelle, das Gespräch Jesu mit Salome, das gewöhn lieh auf das Agvpterev. zurückgeführt wird, dem Vetrusev. zu vindiciren.
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B r u c h s t ü c k e des Evangeliums u n d der Apokalypse des Petrus.
menos in einigen Gemeinden Palästina's jährlich einmal w ä h r e n d der Vorfeier des Osterfestes vorgelesen worden ist u n d deren Geschichte in der Kirche wir mindestens bis zur Zeit u m d. J . 500 verfolgen können. U b e r diese Apokalypse, die zuerst Clemens Alex, und das Muratorische F r a g m e n t e r w ä h n e n und zwar als heili ge Schrift (Jener h a t sie in seinen H y p o t y p o s e n neben den katholischen Briefen ausgelegt; dieses rechnet sie zum N e u e n T e s t a m e n t , vermerkt aber den W i d e r s p r a c h E i n i g e r ! , sind wir ziemlich gut unterrichtet. W i r wissen auch, dass sie 270 (Catalog. Claroiuont.) bez. 300 (Nicephorus) Stichen umf'asst h a t ; aber weder im Original, noch in einer Ü b e r s e t z u n g ist sie bisher aufg e t a u c h t . N u r ein paar kleine F r a g m e n t e waren u n s e r h a l t e n ; doch ist nicht alles, was als F r a g m e n t bezeichnet worden ist, sicher. Z a h n (Gesch. des IS'Tlicli. Kanons I I S. SIS f.), der die genaueste U n t e r s u c h u n g ü b e r dieses B u c h angestellt hat, aber die E r w ä h n u n g im M u r a t o r i s c h e n F r a g m e n t durch Conjectur beseitigt, hat n u r fünf (drei bei Clemens Alex, u n d zwei bei M a c a r m s Magnes) gelten lassen. Die drei bei Clemens erhaltenen, unzweifelhaften B r u c h s t ü c k e zeigen, dass die A p o k a l y p s e in einem noch p h a n t a s t i s c h e r e n Geiste geschrieben war als die J o h a n n e s - A p o k a l y p s e . Sie lauten: I. Td ßgirpy ¿¿apßXcoÜivxa zrjg ajxdvovoq toöuerc. mir>ag (lies [toiQCcg, oder noch besser m i t D i e i s ojceioag). 11. Kai UOXQAJIT} JIVQOS mjdojoa AXO x cor ßQ£v. III. To öb yi'.Xa xtöv yvvatxojv, (itor a.no XVJV uaoxrnv xal jzif/i'Vfitroi'. ykvvrfiu •OtjQia Xiiixa oaQxocpäya xal araxQtyovxa de avxag xarto&iti. In der Apokalypse waren m i t h i n ausgesuchte fürchterliche Strafen geschildert, die gewisse Klassen sündigender W e i b e r in der Hölle treffen. Das ist das Sicherste, was wir bisher über den I n h a l t dieses Buches wussten. U n s e r F r a g m e n t , dem der A n f a n g u n d Schluss f e h l t , u m fasst etwa 131 Stichen (nach meiner B e r e c h n u n g ; der Stichos zu 36 Buchstaben). Init.: lloXXol i g avxior loovxai iptvdoxQOfpr/rai xal oöovc xal Söyftaxa jcoixiXol (1. XOIX'L/M) xyg turtoXtiag diöaBoiOiv, expl.: ovxoi 6h ijoav oi a.ff&avxtg x))v oÖov xov 9-tov. E s ist minder g u t e r h a l t e n , als das F r a g m e n t aus dem P e t r u s Evangelium. M e h r e r e Zeilen sind theilweise unleserlich; auch h a t es ziemlich viele Schreibfehler. E s ist jetzt n a m e n l o s ; a b e r dass es von P e t r u s h e r r ü h r e n will, m a c h t der Satz v. 5 sehr
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
wahrscheinlich. Dort heisst es: ajieyyöfiti'oi (ajttQyöjitvoc. cod.) 6s ¡ibx avxov ijftslg 01 dwöexa ¡lafhjxai iöeythjfJtv oncoc, 6ei§>i ijfttv tva xcöv aöeXfpmv tjfiaiv 6ixaicov xcvv t^eXd-ovxcov axo xov XOGIIOV. Also waren die zwölf Jünger in der ersten Person eingeführt (cf. v. 8. 11: '¿xDaiißoi ytyova/jsv. v. 13. Iii. 20). In diesem Falle (s. das Petrus-Evangelium and das Kerygma Petri) ist aber gewöhnlich Petrus als der Sprechende und als der Schriftsteller gedacht; in der That spricht auch in unserem Fragment v. 9 Einer im Singular: axXmc ov dvvaftai i§ijytjoaod-ai xxX.. vergl. v. 12. 13. 14. 15 etc. Er, d. h. Petrus, ist der eigentliche Seher. Allein nicht nur eine Petrus-Apokalypse ist es, die wir vor uns haben, sondern d i e Petrus-Apokalypse; denn v. 24ff. werden dem Apokalvptiker in der Hölle verschiedene Klassen von Weibern, die entsetzlich gesündigt haben, gezeigt, wie sie von ausgesuchten Strafleiden gepeinigt werden. V. 20 — die Stelle ist zum Teil unleserlich — heisst es: xaxtl ¿xalhjvxo yvvalxsi; lyovoai xov tyjZga ¡tiyQi XVJV xQayjjXwp xai ¿VXIXQV* avxmv jcoXXoi xatöeq o . . . . OA . OQOI Lxixxovxo xalh'jitevoi IxXaiov xai jiQOt/oyovxo t§ av jivQog xal reuyvvalxag 's jtXrjOoov xaxcc xmv cxpdaXfiwv. avxai dt• ijoar itQCi vöai xai ¿xxyojOauai. Dass dies die Stelle ist, aus der Clemens Alex, sein zweites Citat geschöpft hat (s. oben), ist offenbar. Die anderen Citate lassen sich allerdings nicht nachweisen; aber unser Fragment umfasst noch nicht ganz die Hälfte der vollständigen Schrift (131: 270 bez. 3(10); übrigens passen jene Citate vortrefflich zu dem Geist und Inhalt des Fragments. In dem Codex von Akhmim ist uns also ein grosser Tbeil der uralten Petrus-Apokalypse wieder geschenkt. Ihre Anlage ist nun wesentlich deutlich geworden. Sie enthielt u. A. Offenbarungen (bez. Schauungen) über den Zustand der Gerechten und der Sünder nach dem Tode, die der Herr selbst seinen zwölf Jüngern bez. dem Petrus „auf dem Berge" angeblich gezeigt (mitten in einer Rede Jesu beginnt unser Bruchstück) und die Petrus angeblich niedergeschrieben hat. Die Strafen, die der Seher in der Hölle schaut, sind raffinirt erdacht — eine merkwürdige Anticipation der „Hölle" D a n t e ' s , zwölf Jahrhunderte vor D a n t e . Aber schon in den älteren jüdischen Apokalypsen war Ähnliches erzählt, Hervorgehoben sei, wie kräftig der urchristliche Standpunkt in Bezug auf die Unzuchtsünden. den Reichtum sowie auf
§
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
das Zinsnehmen hervortritt (V. 30f.: xal iv txtQcp rivl xojcm yäXixec ifiav ¿¿VTI-QOI ¿irpciv xal JICCVTOQ oßtXJaxov neavQ(0(/tvoi xal yvvalxtq xal arÖQtg (läxrj (tvxaQa ivötövjitvoi exvUovxo SJC avxcuv xoXaCöfui'or ovxoi r?g xal f / y tXtrjoavxsq oQCfarovq xal yj'lQac aXÜ afttXtjoavreq x?jg tvroPJjq rov Veov. iv 6e IxtQa Xituv>j ntyuXr\ xal jTijt?jjQ(Of/trj] scvov (jtoiov cod.) xal aiiiaxoq xal ßoQßoQov uvaCtovxoq lozijxeioav avöyeg xal yvraixeq ¡utZQi yovctxcov ovxoi ¿S ¡¡oav o'i öaveit^ovzsq xal ajraixovvrsq xoxovg xoxmv). Sehr lehrreich ist es auch, dass nach einer Schilderung des Paradieses fortgefahren wird (v. 20): Xiyu i]yXv o xvQiog• ovxöc toxiv o xöjcoq xiov aQ'/UQhcov (agytiimv cod.) vtuo5v xo5v dixaimv ¿virQcojtor. Dieses ..aoyitQttov" weist auf eine sehr alte Zeit (vergl. Didache 13, 3). Direkte geschichtliche Aufschlüsse über die Verhältnisse der ältesten Christenheit gewährt die Schrift nicht; aber sie ist sehr lehrreich, denn sie lässt unzweideutig erkennen, von welcher Kost sich die ältesten Christen auch genährt und welch' seltsame aber ernsthafte Phantasieen sie für „Offenbarungen Christi" ausgegeben und heilig gehalten haben. Im Folgenden gebe ich eine Recension der Texte. B o u r i a n t hat sich begnügt, die Handschrift abzudrucken und eine französische Übersetzung beizugeben, in der jedoch einige Fehler der Handschrift bereits corrigirt sind. Die Verseintheilnng stammt von mir.
Das Bruchstück des Evangeliums des Petrus. (fol. l v ) T\mv\ de 'lovöaiwv ovötlq sviipaxo xag yelQag ovös 'IlQ03Öi]g ovd' eiq ZMV XQIXCÖV avxov• xal [«/}] ßovXrjt)tvxo3V viipaad-ai avtßxrj Ihiläxoq, 2 xal xoze xeXevet IlQmörjg o ßaoiXevq JiaQ\aX>ni\(pdypai xov XVQLOV HJCCOV avzolq, ort ooa sxt5 Xsvoa v[iiv utoutoai avxm jioirjöaze. 3 'qxu de Ixel 'iwßtjrp o cpiXoq JleiXaxov xal xov xvglov xal slörog oxi oxavgiöxetv avxov titXXovOiv i/Xihv JtQog xov IHÜMXOV xal yxrjOe xo 6(ä[ta xov 2 ovöil; — 2 xal [nur] ßovl. v!w. livioztj C, corr. G e b h a r d t , Rob i n s o n , ego ,«// recepi cum M u r r a y 4 T'zeXfvi/öct -- 0 OTCCVQWOCI Hlass.
(cf. Origenem) — 3 IleÜMTr^ —
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Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
das Zinsnehmen hervortritt (V. 30f.: xal iv txtQcp rivl xojcm yäXixec ifiav ¿¿VTI-QOI ¿irpciv xal JICCVTOQ oßtXJaxov neavQ(0(/tvoi xal yvvalxtq xal arÖQtg (läxrj (tvxaQa ivötövjitvoi exvUovxo SJC avxcuv xoXaCöfui'or ovxoi r?g xal f / y tXtrjoavxsq oQCfarovq xal yj'lQac aXÜ afttXtjoavreq x?jg tvroPJjq rov Veov. iv 6e IxtQa Xituv>j ntyuXr\ xal jTijt?jjQ(Of/trj] scvov (jtoiov cod.) xal aiiiaxoq xal ßoQßoQov uvaCtovxoq lozijxeioav avöyeg xal yvraixeq ¡utZQi yovctxcov ovxoi ¿S ¡¡oav o'i öaveit^ovzsq xal ajraixovvrsq xoxovg xoxmv). Sehr lehrreich ist es auch, dass nach einer Schilderung des Paradieses fortgefahren wird (v. 20): Xiyu i]yXv o xvQiog• ovxöc toxiv o xöjcoq xiov aQ'/UQhcov (agytiimv cod.) vtuo5v xo5v dixaimv ¿virQcojtor. Dieses ..aoyitQttov" weist auf eine sehr alte Zeit (vergl. Didache 13, 3). Direkte geschichtliche Aufschlüsse über die Verhältnisse der ältesten Christenheit gewährt die Schrift nicht; aber sie ist sehr lehrreich, denn sie lässt unzweideutig erkennen, von welcher Kost sich die ältesten Christen auch genährt und welch' seltsame aber ernsthafte Phantasieen sie für „Offenbarungen Christi" ausgegeben und heilig gehalten haben. Im Folgenden gebe ich eine Recension der Texte. B o u r i a n t hat sich begnügt, die Handschrift abzudrucken und eine französische Übersetzung beizugeben, in der jedoch einige Fehler der Handschrift bereits corrigirt sind. Die Verseintheilnng stammt von mir.
Das Bruchstück des Evangeliums des Petrus. (fol. l v ) T\mv\ de 'lovöaiwv ovötlq sviipaxo xag yelQag ovös 'IlQ03Öi]g ovd' eiq ZMV XQIXCÖV avxov• xal [«/}] ßovXrjt)tvxo3V viipaad-ai avtßxrj Ihiläxoq, 2 xal xoze xeXevet IlQmörjg o ßaoiXevq JiaQ\aX>ni\(pdypai xov XVQLOV HJCCOV avzolq, ort ooa sxt5 Xsvoa v[iiv utoutoai avxm jioirjöaze. 3 'qxu de Ixel 'iwßtjrp o cpiXoq JleiXaxov xal xov xvglov xal slörog oxi oxavgiöxetv avxov titXXovOiv i/Xihv JtQog xov IHÜMXOV xal yxrjOe xo 6(ä[ta xov 2 ovöil; — 2 xal [nur] ßovl. v!w. livioztj C, corr. G e b h a r d t , Rob i n s o n , ego ,«// recepi cum M u r r a y 4 T'zeXfvi/öct -- 0 OTCCVQWOCI Hlass.
(cf. Origenem) — 3 IleÜMTr^ —
Das Bruchstück des Kvangeliuins des Petrus.
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Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
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20
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
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Radinger.
Das Bruchstück der Apokalypse des Petrus.
21
ihnen, weil sie plötzlich erschienen waren. 12 Und ich trat zum Herrn hin und sprach: „Wer sind diese? 1 13 Er spricht zu mir: „Das sind eure Brüder, die Gerechten, deren Gestalt ihr sehen wolltet." 14 Und ich sprach zu ihm: „Und wo sind alle die Gerechten und welches ist der Aon, in dem sie sich, solche Herrlichkeit besitzend, befinden?" 15 Und der Herr zeigte mir einen weiten Raum ausserhalb dieser Welt, überfluthet von Licht, und die Luft dort von den Strahlen der Sonne durchleuchtet, und die Erde selbst blühend von unverwelklichen Blumen und angefüllt mit Wohlgerüchen und mit herrlich blühenden und unvergänglichen und gesegnete Frucht tragenden Gewächsen. 16 So gross aber war die Blumenfülle, dass der Wohlgernch von dort sogar bis zu uns drang. 17 Die Bewohner jenes Raums aber waren angethan mit dem Gewand lichtglänzender Engel, und ähnlich war ihr Gewand ihrem Gefilde. 18 Engel aber umschwebten sie dort. 19 Gleich war die Herrlichkeit aller, die dort wohnen, und mit e i n e r Stimme sangen sie in Freude wechselseitig Loblieder auf den Herrn Gott an jenem Ort. "20 Es spricht der Herr zu uns: .,Das ist der Ort eurer Hohenpriester, der gerechten Menschen." 21 Ich sah aber auch einen anderen Ort gegenüber jenem, rauh (zerklüftet), und es war der Strafort, und die, die dort gestraft werden, und die strafenden Engel hatten ihre Gewänder dunkel, wie die Luftfarbe des Orts. 22 Und Einige waren daselbst an den Zungen aufgehängt; das aber waren die, welche den Weg der Gerechtigkeit verlästern, und unter ihnen brannte ein lichtes und sie strafendes Feuer. 23 Und ein Pfuhl war da, gross und angefüllt mit brennendem Koth, in welchem einige Menschen steckten, die die Gerechtigkeit verkehren, und es bedrängten sie Engel als Peiniger. 24 E s waren aber auch Andere dort, Weiber an ihren Flechten über jenem aufsiedenden Koth aufgehängt; das waren die, welche sich zum Ehebruch geschmückt hatten; die aber, die sich mit dem Miasma des Ehebruchs jener Weiber befleckt hatten, waren an den Füssen aufgehängt und hatten die Köpfe in jenem Koth; und ich sprach: ..Ich hätte nicht geglaubt, einzugehen an diesen Ort." 25 Und ich sah die Mörder und ihre Mitwisser geworfen an einen engen und mit bösem Gewürm angefüllten Ort und (sah sie) gepeinigt von jenen Thieren und sich daselbst windend unter dieser Strafe; W ü r m e r aber wie dunkle
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Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
Wolken bedrängten sie; die Seelen der Gemordeten aber standen dabei und schauten die Strafe jener ihrer Mörder und sprachen: , 0 Gott, gerecht ist dein Gericht." 26 Nahe aber von jenem Ort sah ich einen anderen Ort der Bedrängniss, in dem das Blut und der Gestank der Gestraften herabfloss und wie ein Pfuhl dort wurde, und daselbst sassen Weiber, denen das Blut bis zum Halse ging, und ihnen gegenüber sassen viele Kinder, die als unzeitige Früchte von ihnen zur Welt gebracht waren, und weinten, und es sprangen Feuerstrahlen aus ihnen (den Kindern) hervor und schlugen die Augen der Weiber: diese aber waren die Verfluchten, welche empfangen und die Frucht sich abgetrieben hatten. 27 Und andere Männer und Frauen standen in Flammen bis zum halben Leib und waren an einen dunklen Ort geworfen und wurden von bösen Geistern gegeisselt und aufgezehrt an ihrem Eingeweide von Würmern, die nicht sterben; das waren die, welche die Gerechten verfolgt und sie ausgeliefert hatten. 28 Und nahe von jenen waren wiederum Weiber und Männer, die ihre Lippen zerbissen, und sie wurden gestraft und nahmen (träufelten) glühendes Eisen auf ihre Augen; das waren die, welche den W e g der Gerechtigkeit verlästert und verleumdet hatten. 29 Und ihnen gegenüber waren wiederum andere Männer und Weiber, die ihre Zungen zerbissen und ein brennendes Feuer in ihrem Munde hatten; das waren die falschen Zeugen. 30 Und an einem anderen Ort waren Kiesel, schärfer als Schwerter und alle Spiesse, glühend gemacht, und Weiber und Männer in schmutzigen Lumpen wälzten sich auf ihnen in Strafpein; das waren die Reichen und die, welche auf ihren Reichthum vertraut und sich der Waisen und Wittwen nicht erbarmt, sondern das Gebot Gottes missachtet- hatten. 31 In einem anderen grossen und von Eiter und Blut und aufsprudelndem Koth angefüllten Pfuhl aber standen Männer und Weiber bis zu den Knieen; das waren die, welche Zins nehmen und Zinseszins fordern. 32 Andere Männer und Weiber wurden von einem hohen Abhang herabgestürzt und kamen nach Unten und wurden von den Bedrängern wiederum angetrieben den Abhang hinaufzusteigen und wurden von dort wieder herabgestürzt und hatten keine Ruhe vor dieser Pein; da» waren die, die ihre Leiber befleckt hatten, wie Weiber U m g a n g pflegend; die Weiber aber, die mit ihnen waren, waren die, die bei einander geschlafen hatten, wie der Mann beim Weibe. 33 Und
Bemerkungen zum Fragment des Petrus-Evangeliums.
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rieben jenem A b h a n g war ein Ort, der mit vielem Feuer ganz angefüllt war, und dort standen die Männer, die sich mit eigenen Händen Schnitzwerke gemacht hatten statt Gottes, und bei ihnen standen andere Männer und Weiber, die hatten R u t h e n und schlugen einander und liessen nie ab von dieser Züchtigung. 34 Und wiederum andere W e i b e r und Männer standen nahe von jenen, brennend und sich windend und bratend, das waren die, welche den W e g Gottes verlassend
Bemerkungen zum Fragment des PetrusEvangeliums. Zu Vers 1] Die hier vorausgesetzte Situation ist eine ganz andere als in den kanonischen Evangelien. Sie scheint auf Grund einer Combination von Matth. 27, 24 \l6mv ös o IliiXäzog ozi ovöev co(fsXel aXXa ¡iiiXXov doQvßog yivtzai Xaßcov VÖOJQ ajxtvixpazo zag x£lQa? xaxivavxi rov o/Xov Xiymv ad-Sog elfu ana rov aifiazog zovzov) und Luc. 23, 6—12 (s. auch Acta 4, 27! frei erfunden zu sein. Die Richter neben Pilatus und Herodes sind das ,Presbyterion des Volks" (Luc. 22, 66); der Verfasser schreibt, wie wenn sich Joh. 18, 31 verwirklicht hätte. Pilatus h e b t die Sitzung auf, da die Juden starr bleiben. Von „den J u d e n " spricht der Verfasser ähnlich wie der vierte Evangelist. Das Jüdische wird als ein fernstehendes behandelt, s. v. (> rijq ioQzrjg avzwv, v. 15 avzoig, v. 20 vaog x)\g %QoiXfaXt}tu, v. 23. 25. 51). 52 oi Iovöaloi, v. 48 o X.aog zSv 'lovöaicov, v. 15 jtctßav z>)v 'Iovdaiav (für yrtv). — 2] Die Situation ist hier nicht ganz durchsichtig; Herodes erscheint als der verurtlieilende Richter. Zu xsXsvsi s. v. 14. 47. 49 und Matth. 27, 58. 64 (in den E w . kommt das W o r t achtmal bei Matth, vor, einmal bei Lucas, sonst nicht: auch ZÖTS ist dem Matth, besonders geläufig: er hat es 91 mal, Marc. 6 mal, Luc. 14 mal, J o h . 9 oder 10 mal; unser Verf. bietet ZOTE noch v. 21. 22. 25. 57). Zu xaQaXr/JIIF-lhjjvai s. Matth. 27, 27: TOT« ot özQazimzai zov tjysfiovo^ jictQcüaßövztg zov 'bjoovr. — avzoig, seil, den Soldaten (Joh. 19,2), sie sind auch v. 6 gemeint (oder die Juden?). — 3] Joseph v. Arim. wird in den vier Evangelien erwähnt
Bemerkungen zum Fragment des Petrus-Evangeliums.
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rieben jenem A b h a n g war ein Ort, der mit vielem Feuer ganz angefüllt war, und dort standen die Männer, die sich mit eigenen Händen Schnitzwerke gemacht hatten statt Gottes, und bei ihnen standen andere Männer und Weiber, die hatten R u t h e n und schlugen einander und liessen nie ab von dieser Züchtigung. 34 Und wiederum andere W e i b e r und Männer standen nahe von jenen, brennend und sich windend und bratend, das waren die, welche den W e g Gottes verlassend
Bemerkungen zum Fragment des PetrusEvangeliums. Zu Vers 1] Die hier vorausgesetzte Situation ist eine ganz andere als in den kanonischen Evangelien. Sie scheint auf Grund einer Combination von Matth. 27, 24 \l6mv ös o IliiXäzog ozi ovöev co(fsXel aXXa ¡iiiXXov doQvßog yivtzai Xaßcov VÖOJQ ajxtvixpazo zag x£lQa? xaxivavxi rov o/Xov Xiymv ad-Sog elfu ana rov aifiazog zovzov) und Luc. 23, 6—12 (s. auch Acta 4, 27! frei erfunden zu sein. Die Richter neben Pilatus und Herodes sind das ,Presbyterion des Volks" (Luc. 22, 66); der Verfasser schreibt, wie wenn sich Joh. 18, 31 verwirklicht hätte. Pilatus h e b t die Sitzung auf, da die Juden starr bleiben. Von „den J u d e n " spricht der Verfasser ähnlich wie der vierte Evangelist. Das Jüdische wird als ein fernstehendes behandelt, s. v. (> rijq ioQzrjg avzwv, v. 15 avzoig, v. 20 vaog x)\g %QoiXfaXt}tu, v. 23. 25. 51). 52 oi Iovöaloi, v. 48 o X.aog zSv 'lovöaicov, v. 15 jtctßav z>)v 'Iovdaiav (für yrtv). — 2] Die Situation ist hier nicht ganz durchsichtig; Herodes erscheint als der verurtlieilende Richter. Zu xsXsvsi s. v. 14. 47. 49 und Matth. 27, 58. 64 (in den E w . kommt das W o r t achtmal bei Matth, vor, einmal bei Lucas, sonst nicht: auch ZÖTS ist dem Matth, besonders geläufig: er hat es 91 mal, Marc. 6 mal, Luc. 14 mal, J o h . 9 oder 10 mal; unser Verf. bietet ZOTE noch v. 21. 22. 25. 57). Zu xaQaXr/JIIF-lhjjvai s. Matth. 27, 27: TOT« ot özQazimzai zov tjysfiovo^ jictQcüaßövztg zov 'bjoovr. — avzoig, seil, den Soldaten (Joh. 19,2), sie sind auch v. 6 gemeint (oder die Juden?). — 3] Joseph v. Arim. wird in den vier Evangelien erwähnt
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B r u c h s t ü c k e des E v a n g e l i u m s und der A p o k a l y p s e des I'etrus,
(Matth. 27, 57f., Marc. 15, 43f-, Luc. 23, 50f., Joli. 19, 3Sf.); aber nur hier t r ä g t er (ajio 'Aciifiadaiag fehlt; ist er als ein Bekannter eingeführt?) seine Bitte v o r der Kreuzigung vor, in den kanonischen Evangelien erfolgt sie nach der Kreuzigung. Als Schüler Jesu ist er auch in ihnen bezeichnet (Matth.: og xai avxog Efiad-t/XEV&rj reo 'JtjOov, Marc.: og xai avxog ijv jiQOOÖv/ßitsvog xt)v ßaöildav xov &£ov. ähnlich Lucas, J o h . : mv ¡laihjxijg xov : J?jöov), aber nirgendwo wie hier als Freund des Pilatus (tpilog fehlt bei Marc, und findet sich auch bei Matth, nur zweimal; dagegen bei Luc. 15 mal und bei J o h . (5 mal; J o h . 19, 12: ovx ti (pilog rov KaioaQoe). Die F o r m oravQioxtiv kommt im N . T. nicht vor und ist mir auch sonst nicht begegnet; ¡¡xrjOsv (s. v. 4. 5), die drei Synoptiker bieten übereinstimmend (Matth. 27, 58, Marc. 15, 43, Luc. 23, 52): ¿¡rrjcaro r6 omfia rov 'ITJGOV. Das W o r t xacpr) findet sich im N. T. nur Matth. 27, 7. — 4f.] Auch hier erscheint Herodes als der eigentliche Gewalthaber und Richter über Jesus; Pilatus e r b i t t e t sich bei ihm f ü r seinen Freund Joseph den Leichnam Jesu. — 5] Zu a d e ^ t s. Luc. 23, 12: kyivovro TI> öagxi ('s. auch 1, 1). Die Nagelung scheint nach Martyr. Polyc. 14, 1 die Regel gewesen zu sein (ov xaih'jloioccv, jtQoöt&rfiav óh avzóv) Aristides, Apol. 2: „von den Juden wurde er mit Nägeln durchb o h r t 1 . Melito. fragra. XV ( O t t o ) : „qui davts in cunie ßxtts est'-1. Justin., Dial 97. Hippol., Philos. IX. 10 ( N o e t ) : zòv \)loig xazauiaytvza. Das vt yrj jtäda iöeio&t] nach Matth. 27, 51 (ohne jeäaa); aber dass die Erde erbebte in dem Momente, als der Leichnam Jesu auf sie niedergelegt wurde, ist dem Evangelium eigenthümlich; cpößoc fttyag, cf. v. 25, 28, Ahnliches steht nur Luc. 23, 48. — 22] Anschaulicher erzählt als in den kanonischen Evangelien, aber sachlich dasselbe. — 23' bfaQrfiav seil, darüber, dass die Sonne wieder schien: zrß lojo?)(p xzL, liier ist summarisch erzählt, weil die Bitte schon v. 3 f. mitgetheilt worden war (Matth. 27, 57 f.; Marc, 15, 42 f.; Luc. 23, 50 f.); tjceió)} Utaocif/svog xzl., dieser Zug fehlt in den kanonischen Evangelien. — 24; laßo'jv wie Matth. 27, 59; bXovOe fehlt in den kanonischen Evangelien; slX)/as [ßvdXrjOk) wie Marc. 15, 4(5: èvsiXqoe (Matth. 27, 59 und Luc, 23, 53: ¿vervXi^sv, Joh. 19, 40: edrjCap'i; oivóóvi
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
nach den Synoptikern; xal sio>j~/ayBV sig löiov zaqiov, diese Ausdrucksweise ist unserem Verfasser e i g e n t ü m l i c h , die vier kanonischen Evangelien haben eOrjxev (xaxiürjxtv) und ¡ivt]i/£iov(zc«po^ findet sich nur bei Matth, viermal); xaXovntvov xijjiov 'jcoorjcp. ähnlich nur Joli. 19, 41: ijv 6h iv zm zöytco öjtov iözavocoß-rj xijjtog xal iv zcZ xr'jjto) ¡U'/jUtlov. aber das xaXovfitvov ist an sich und neben zdcpov auffallend; war der xrjjioq 'lcoöti
o>),ia(>of ytyi-Avtjx« Ol) und über die Feuererscheinung bei der Taufe, aber ausserdem noch manches Andere; s. B e s c h , Z a h n , B o u s s e t . 2) Besass Justin unter seinen Evangelien unser Petrusev., so erklärt sich erst — was unter der Voraussetzung, er habe nur die kanonischen E w . besessen, schwer zu erklären ist —, dass er seine Evangelien a u s d r ü c k l i c h als „'Anoptviiftovev/xena" der A p o s t e l und Apostelschüler bezeichnet hat. Das Petrusev., welches er für echt gehalten haben muss, giebt sich selbst als AXOTIVIUIOVEV/TCCZA MXQOV, j a strenggenommen, giebt sich unter allen Evangelien, die wir kennen, nur dieses so. Es ist also wahrscheinlich, dass dieser Titel für die E w . überhaupt von dem Petrusev. herrührt.
Bemerkungen zum Fragment des Petrus-Evangeliums,
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a m M i t t w o c h sei J e s u s im l i o h e n p r i e s t e r l i c h e n Gefängnis* g e blieben, a m D o n n e r s t a g sei er zu P i l a t u s g e f ü h r t u n d den g a n z e n T a g i m G e w a h r s a m desselben g e h a l t e n w o r d e n ; in der i s a c h t w u r d e er v e r k l a g t u n d a m F r e i t a g g e k r e u z i g t ) , w ä h r e n d doch a u s d e m C o n t e x t deutlich h e r v o r g e h t , dass der Verf. das Mittw o c h s f a s t e n der K i r c h e a u s der L e i d e n s w o c h e b e g r ü n d e n wollte, also m i n d e s t e n s a u c h m i t eigener F e d e r hier g e a r b e i t e t h a t . U n t e r den vielen „ a p o k r y p h e n " E r z ä h l u n g e n der e v a n g e l i s c h e n Geschichte in dieser Didascalia e r r e g t n u n vor allem e i n e u n s e r e A u f m e r k s a m k e i t ; es heisst V, 19 ( B u n s e n , A n a l . A n t e n i c . Ii p. 320): o fiev aXXo]c avxov• xal r/ZOev 'lovdag ovv xoig yga/j/xaxsvOi xal ovv xoig leQsvßi xov Xaov xal xgoeömxe xov xvgtov 'hpovv. xavxa de eyivsxo xy xsxägxy xcöv öaßßäxcov. iö&iovxtg yag xo jiäoyaxglxy xcöv oaßßcixcov [kann nicht aus unserem E v . stammen] tojctQag i&/Xfro,usv dg xo ogog xcöv hXaimv. xal xy vvxxl Ixgäxyoav xov xvgiov Vyöovv. xal xy y^dga xsxagxy xmv ßaßßaxoiv ?,utivsv er tpvXaxy iv xy olxia Kaiapa xov agyitgtcog.
Bemerkungen zum Fragment des Petrus-Evangelium».
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xal zavz»/ t>j »¡(tigei ovv>]yß ?/oe:p oi aQ'/ovttq tov Zaov xal ouvtßovlevoapzo jtegl ccvzov. xcä t / J xtfixTij zcov oaßßäzwv emayovOiv avzop jzgog 11L?MZOP tjyejiöpcc xal ijttLVb jiäXep kv gpuXaxf/ jraga JJiläzov [diese doppelte eintägige H a f t bei Kaiphas und Pilatus k a n n sehr wolil aus unserem Ev. stammen|. ztj f/sxü z?]v jii[ijizr[v ZCÜV oaßßcczeov vvxzl jtagaoxsvTjg ovor/g xaztjyogovoiv ccvzov ¿VQJJIIOV Ilüäzov JIOXPM, xal ovöuv IÖ%vor a/jjdig Intöi-l^ai. alla hfiagtvQovv EX avzop fmgzvgia iptvö/j xal >]z) MaydaXrjvij &ea>Qt]oai top täepov, xal oscofiog iyiptto fttyag' äyysXog yäg xvgiov xazaßag txvXiOt ZOP XLOov [der Verf. hat die Auferstehuna'sgeschiclite nicht nach dem Petrusev. erzählen wollen], xal JICC/UP r) i/fitga tov oaßßazov xal tjieita tgtlg cugai tijg vvxxog [/ezcc zo oaßßazov, aig txec&tvdtp o xvgiog' xal txXtjQtod-r] txtlpa a %Xeye, ozi öst top vlov tov UV'J-QO'JJIOV jtoitjOai tv rfi xagöia ttjy xal Magia tov laxojßov xal ¡ietä tovto nylv tolg fiaihjtalg avtov (nicht nach dem Petrusev.). Die Didascalia führt uns hinüber zu einem Stück des N. T.'s, dessen U r s p r u n g bisher dunkel war — die Perikope von der E h e brecherin. W e s t c o t t und H o r t haben in ihrer Ausgabe des N. T. (II App. p. 82—SS) eine vorzügliche Ubersicht über die Überlieferung gegeben. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
(p. 85 sq.) lauten: „The section is absent from all extant Greek Mss containing any considerable Pre-Syrian element of any kind except the Western „D", and from all extant Grreek Mss earlier than Cent. VIII with the same exception. Jn the whole range of Greek -patristic literature before Cent. (Xor) XII there is but one trace of any knowledge of its existence, the reference to it in the Apostolic Constitutions as an authority for the reception of penitents (associated with the cases of St. Matthew, St. Peter, St. Paid, and the ¿¡iaQTColoq yvvrj of Luc. VI], 37), without however any indication of the book from which, it was quoted. This silence is shared by seven out of the eight Greek Commentators whose text at this place is in any way known; while the eighth introduces the Section in language disparaging to its authority. In all the Oriental versions except the Ethiopic (where it may or may not have had a place from the first), including all the Syriac versions except that of the Palestinian Christians in communion with Constantinople, it is found only in inferior Mss. In Latin on the other hand it had comparatively early currency. Its absence from the earliest Latin texts is indeed attested by the emphatic silence of Tertullian and Cyprian, and by the continuity of Joh. VII, 52 with VIII, 12 rhe (the non-vulgate element of which is mainly African) and a; nor is it found in the „Italian" Mss fq\ the obliteration in b is of too uncertain origin to be cited, for it begins in v. 44. But the Section was doubtless widely read in the Latin Gospels of Cent. IV, being present even in e, as also in be, f f j vg and the Latin Mss. referred to by Ambrosius, Augustin and Hieronymus. Thus the first seven centuries supply no tangible evidence for it, except in D, Greek Mss. known to Hieronymus, and Gonst.it. Apost— in e, the European and Vulgate Latin, and Ambros. August. Hieronym. and later Latin Fathers-, — and in the Aethiopic, if its known texts may be trusted. It follows that during this period, or at least its first four centuries, the Section was, as far as our information goes, confined to Western texts, except in a single late reference in Const. Apost., wrhich is almost wholly Syrian in its quotations. The Section cannot have been adopted in the Syrian text, as it is wanting not only in the later Syriac versions proper but in the Antiochian Fathers and the older part of the Constantinopolitan lection-system, as well as in seventy or more
Bemerkungen zum Fragment des Petrus-Evangeliums.
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cursives. At some later time it was evidently introduced into the text and liturgical use of Constantinople. As a Western reading, — and that of comparatively restricted range, being attested by D e lat. eur. aeth. but not (lat. afr.) syr. vt or anv Greek Ante-Nicene writer, — owing its diffusion in Greek in the Middle Age to an admission which must have taken place after the rise of the eclectic texts of Cent. IV, it has no claim to acceptance on Documentary grounds." Dieser Befund ist klar und leicht zu deuten — m i t A u s n a h m e d e s C i t a t s in den A p o s t o l i s c h e n C o n s t i t u t i o n e n . Dass sich die Perikope in D findet, macht keine Schwierigkeit; denn dieser gräco - lateinische Codex gehört dem Abendland an. Dort ist, und zwar in Rom (nicht in Afrika), die den vier Evangelien fremde Perikope vielleicht schon im 2. Jahrhundert um ihres tröstlichen Inhalts willen in eine Handschrift des Evangeliums aufgenommen worden. Seit der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts — in der Zeit des Kampfs gegen den Novatianisinus — hat sie sich in den a b e n d l ä n d i s c h e n (lateinischen und griechischen) Bibeln allmählich einen festen Platz erkämpft und ist von dort, aber erst geraume Zeit später, in die konstantinopolitanischen Bibeln gekommen. Jedoch dauerte es bis zum 10. Jahrhundert, bis sie sich wirklich im Orient einbürgerte. Aber wie paradox ist bei diesem Thatbestande das einsame Citat in den Apostolischen Constitutionen!') Wie ist es in eine orientalische Schrift des 4. Jahrhunderts gekommen? Hat der 1) Das Citat steht II, 24 in folgendem Zusammenhang: Tovxov (xov &sov Xöyov) 7CaQ0QyLC,0vaLV ol ftrj 7iQoadi%tO(ivztQOL xal tijtovoyg ort ov, ttpr] utQoq avzrjv vjtaye, ovöi iyoj ot xazaxQivw zovzov zuv ocozrjga xzX. Dass der Verfasser der Didascalia die Erzählung aus dem Johannesevaiigelium geschöpft hat, ist dessbalb ganz unwahrscheinlich, weil er 1) dieses Evangelium, obgleich er sehr viele evangelische Sprüche und Geschichten anführt, n i e m a l s benutzt hat, und weil 2) die Perikope von der Ehebrecherin in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts nur in sehr wenigen Exemplaren des J o hannesevangeliums und wahrscheinlich in keinem einzigen orientalischen gestanden hat. Aber woher schöpfte die Didascalia jene Perikope, wenn
1' „in evangelio secundum Ioaimem in multis et Graecis et Latinis codicibus invenitur de adultera muliere, quae accusata est apud dominum •' Die Art, wie Hieron. sich ausgedrückt h a t , lehrt, dass das Fehlen der Perikope in den Bibeln die Begel gewesen ist.
Tk-merklingen zum F r a g m e n t des P e t r u s - E v a n g e l i u m s .
4y
nicht aus dem J o h a n n e s e v a n g e l i u m ? Die näehtsliegende A n t w o r t .scheint zu sein — aus dem Hebräerevangelium: denn Eusebius berichtet (h. e. III, 39, 16), Papias habe in seine ...ioyiwv xvQiaxwv LÜIFP'IOEIQ" eine ,,IÖXOQIU JCBQI yvraixoc tjci Jiollala aiiciQxíaic óiafilr/í)dcrjc im xov XVQÍOV a u f g e n o m m e n , und diese fände sich auch im Hebräerevangelium \>¡v x xax' 'EßQaíovg svayytXiov jttQÜyji). Dass jene .,ÍOXOQÍC." die Perikope von der E h e b r e c h e r i n gewesen ist, ist m e h r als wahrscheinlich, und dass sie wirklich im Hebräerevangelium gestandeil hat, dürfen wir dem Eusebius getrost glauben. Aber dass Papias sie von dorther genommen h a t , sagt Eusebius nicht. Die Perikope k a n n auch in einem zweiten E v a n g e l i u m gestanden haben u n d von dort dem Papias b e k a n n t geworden sein, oder er m a g sie „Ix ^ojörjg cßtovtjg" geschöpft haben. Dass er sie dem Hebräerevangelium verdankt, ist n i c h t einmal sehr wahrscheinlich; sollte das hebräisch geschriebene Evangelium sclion damals aus Palästina n a c h P h r y g i e n g e k o m m e n sein? W i e es sich aber auch mit der Quelle des Papias verhalten m a g — die A n n a h m e , dass die Didascalia die P e r i k o p e dem Hebräerevangelium entlehnt hat, verbietet sich aus zwei G r ü n d e n : 1) nämlich wird das Hebräerevangelium sonst nirgends in der Didascalia benutzt, j a es lässt sich auch nicht einmal die leiseste S p u r seines Gebrauchs nachweisen, 2) d i e D i d a s c a l i a h a t , wie ich oben nachgewiesen halte, d a s P e t r u s e v a n g e l i u m als eine Q u e l l e s e i n e r e v a n g e l i s c h e n C i t a t e a u s g i e b i g b e n u t z t . Hieraus ergiebt sieb ohne Weiteres die W a h r s c h e i n lichkeit, dass auch die Perikope von der Ehebrecherin, die j a im J o h a n n e s e v a n g e l i u m zweifellos ein f r e m d e s , aus einem unbekannten E v a n g e l i u m stammendes Stück ist, aus dem P e t r u s evangelium h e r r ü h r t und von dort in die Didascalia gekommen ist. An dieser W a h r s c h e i n l i c h k e i t wäre festzuhalten, auch wenn die V e r g l e i c h u u g des im Codex von Akhmim erhaltenen F r a g ments des Petrasevangeliums mit der Perikope von der Ehebrecherin n u r ein neutrales Ergebnis« liefern würde. E s ist j a von vornherein nicht zu erwarten, dass diese Perikope u n d der uns erhaltene Abschnitt des Petrusev. (Leidens- und Aufersteiumgsgeschichte) eine bemerkenswerthe V bereinstimmung im Stil oder im W o r t s c h a t z aufweisen, weil sie sachlich so verschieden sind. U m so werthvoller wäre es, wenn sieh solcVit \TV>evráiTexte u. Untersuchungen IX, 2. 1. Anli.
.)
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B r u c h s t ü c k e des E v a n g e l i u m s und der A p o k a l y p s e des Petrus,
Stimmungen trotzdem nachweisen liesseil, i m Folgenden hoffe ich. zeigen zu können, dass der V e r s u c h kein vergeblicher ist. Die P e r i k o p e von der Ehebrecherin liegt aber bekanntlich in zwei ziemlich verschiedenen ßecensionen vor; denn der älteste Zeuge D bietet einen T e x t , der von dem aller übrigen Zeugen au vielen Stellen abweicht. E s ist daher nothwendig, beide T e x t e nebeneinander zu stellen. In der ersten Columne gebe ich den T e x t von D (mit orthographischen Correcturen), in der zweiten eine Recension des T e x t e s der übrigen Zeugen ohne R ü c k s i c h t auf D (mit den wichtigsten L A A ) . 7 , 5 3 KaisxoQEvlhjOav
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XUT: OL (fs laßbvzig TOP XVQIOV. 9) in c. 8. 4 — damit kommen wir zu einer schlagenden Parallele — heisst es, n a c h d e m u n m i t t e l b a r v o r h e r d i e jQamiaz eig xal (paQioaloi g e n a n n t w a r e n : Xtyovoiv avzm ...01 legeig. „ P r i e s t e r " in V e r b i n d u n g m i t S c l i r i f t g e l e h r t e n u n d P h a r i s ä e r n f e h l e n a b e r in d e n S y n o p t i k e r n v o l l s t ä n d i g (Luc. 20, 1 ist aQyjtQtlg zu lesen). Dagegen finden sie sich im Petrusev. v. 25: oi '¡ovöaioi xal oi JtQSGßvzeQoi xal oi iBQEig (gleich darauf folgen v. 28 yyafifiazeic xal pagioaioi), und in Folge dessen auch in der Didascalia (s. oben S. 41: oi j[Q£0ßvztQ0i xal oi IEQSTC, resp. oi ygafi/tazsig xal oi itQetq zov laov). D i e v i e r A u s d r ü c k e , d i e das P e t r u s e v . - P r a g m e n t im Codex von A k h m i m f ü r die j ü d i s c h e n L e i t e r b r a u c h t ( S c l i r i f t g e l e h r t e n , Pharisäer, Älteste, Priester), finden sich s o m i t s ä m m t l i c h in d e r P e r i k o p e v o n d e r E h e b r e c h e r i n , und n u r hier. 10) In c. 8, 5 steht das Wort extZevdev. Bei Marc, fehlt es, bei Luc. findet es sich nur einmal, bei Matth, achtmal. Im Petrusev.-Fragment kommt es viermal vor (v. 2. 47. 49 mit dem Inf. wie hier, v. 14 mit iva). 11) In c. 8, 5 findet sich das Wort h&a^uv. Dieses Wort fehlt bei den Synoptikern vollständig (sie brauchen dafür XidoßoXslv, s. Matth. 21, 35; 23, 37; Marc. 12, 4; Luc. 13, 34). Im Petrusev. dagegen finden wir es v. 48: kfijieöelv da ysiQaq zov laov zmv Iovöaicov xal /uß-aödijvai. 12) Die nun folgende Begebenheit ist so einzigartig und wird so drastisch geschildert, dass eine Verwandtschaft mit einem so völlig andersartigen Stoff, wie die Leidens- und Auferstehungs-
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Bruchstücke des E v a n g e l i u m s und der Apokalypse des Petrus.
geschichte ihn bietet, nicht zu Tage treten kann. Dennoch findet sich auch hier eine schlagende Parallele. C. S : 9 heisst es: sxaßxog de TCOV 'lovöaimv ¿¡-/¡Qxexo. Dieser Gebrauch von „ol lovöaioi ist bei den Synoptikern bekanntlich ganz unerhört. D a g e g e n bildet er eine der hervorstehendsten Eigenthümlichkeiteu des Petrusev.; s. v. 1: xiZv öh lovöaimv ovötig Ivirpaxo xccg ytiyag, v. 23: lyaQijOav de oi 'lovöaioi, v. 2,">: roxt ot 'lovöaioi . . . löovxsg. v. 4S: o laug xmv iovöauov. v. 50: (poßovjjivrj öic: xovg 'lovöcdovc. v. ,12: //?} 'I'ÖOJOIV avzag ol :'lovöaioi, s. auch v. G. ir>. 2 0 .
1:0 Es ist oben bemerkt worden, dass die Perikope von der Ehebrecherin synoptisches Gepräge trage. Daneben finden sich aber doch einige tiefer liegende Züge, die sie mit dem JolianneseV. gemeinsam hat, nämlich a) das eben besprochene „ol lovöaioi1', b ) das W o r t ..y.axtj'/OQia'1 v. 4 (fehlt bei den Synoptikern, s. aber J o h . 18. 29). c) die „igptfe" v. 4 (s. Joh. 1, 19: axioxeilav nqög avxov oi 'lovöaioi . . . i£Qtig y.al Asvsirag iva tQ(oxi]GoiGiv avxov, auch in der Perikope sind die Priester die F r a g e n d e n ; igojxäv = fragen findet sich in der Perikope v. 7; in dieser Bedeutung ist es bekanntlich bei J o h . sehr häufig (16 mal), während es sich so bei Marc, nur einmal, bei Matth, dreimal und bei Luc. viermal findet ), d) das W o r t „h&a&iv" (s. Joh. 8. 5: 10, 31. 32. 33; 11, S), ei zu ,)fimv zmv öh 'lovöaUov ovötlc xxX. Die Situationen, die nun folgen, sind nur dann nicht undurchsichtig und verworren, wenn man annimmt, dass das aviozr] lhilazog bedeutet: „er erhob sich und ging fort" (also wie Marc. 10, 1: avaözag iQytzai) oder: „die Anderen gingen fort." Man hat dann anzunehmen, dass nach v. 1 Pilatus, Herodes und ,die Richter* zusammen waren, nach v. 2 gehen sie auseinander, desshalb s c h i c k t Pilatus v. 4 sein Gesuch an Herodes. Dass Pilatus entlastet und alle Schuld auf Herodes resp. die Juden geschoben werden soll, ist offenbar. Diese Erzählung ist tendenziös und secundär. 3) V. 5 und v. 581 Die Worte: ¿¡fislg avzov tDajtzofisv JT.QO inäg zcöv aL,vficov, liessen sich nur dann mit der synoptischen Berechnung vereinigen, wenn man übersetzen dürfte: „vor Ablauf des ersten Tags der süssen ßrode." Dass dies unmöglich ist, leuchtet ein. Aber auch dann bliebe noch eine Differenz mit den Synoptikern im Sprachgebrauch. Diese bezeichnen nämlich den ganzen Tag, an dessen Abend das Passah gegessen wurde, ungenau bereits als jiQoizr/ zmv aCvtimv (s. Matth. 26. 17 u.
Excurse.
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zu lesen ist. 2'' L. e. § 140: „Jesus orant jmtre.m et exand/lutt est, et statim ut elamavit. ad patrem i-eceptus esf", vgl. das aveXtjipfr-f/ Pet.-Ev. 19. 3) Spricht an derselben Stelle Origenes so, dass er v. 14 unsres Ev.'s gekannt zu haben scheint. Die übrigen Parallelen, die M u r r a y angeführt hat (zu v. lö. Ifi. 21 etc.), scheinen mir minder schlagend.
Excurse. 1) Durch die starke Interpunktion nach XQIZCÖV avzov und die Einschiebung eines (tt) vor ¡¿ovXrjdsvzcov (der Codex liisst für dieses ,«?} Raum und Origenes bezeugt es) ist Vers 1 befriedigend hergestellt. Pilatus wünscht und erwartet, dass die Juden sich auch die Hände waschen; allein sie tlmn es nicht, und da hebt er die Sitzung auf. 2) Zu v. 1—5j Vor diesen Worten muss das gestanden haben, was die Didascalia 's. oben S. 41) bietet: fc» per aXXoipvXoq y.Qixrjc vitpäftevog zag yßQctc t i j c e v cct)rjo6g h/JI axo zov ai~ fiazog zov öixaiov zovzov. v f i t l g oipeo&e- o 6h '1OQCH)X intßof]ö£- T6 aifia avzov hp '/¡[tag xal uü zcc zixva >)fimv zmv öh 'lovöaUov ovötlc xxX. Die Situationen, die nun folgen, sind nur dann nicht undurchsichtig und verworren, wenn man annimmt, dass das aviozr] lhilazog bedeutet: „er erhob sich und ging fort" (also wie Marc. 10, 1: avaözag iQytzai) oder: „die Anderen gingen fort." Man hat dann anzunehmen, dass nach v. 1 Pilatus, Herodes und ,die Richter* zusammen waren, nach v. 2 gehen sie auseinander, desshalb s c h i c k t Pilatus v. 4 sein Gesuch an Herodes. Dass Pilatus entlastet und alle Schuld auf Herodes resp. die Juden geschoben werden soll, ist offenbar. Diese Erzählung ist tendenziös und secundär. 3) V. 5 und v. 581 Die Worte: ¿¡fislg avzov tDajtzofisv JT.QO inäg zcöv aL,vficov, liessen sich nur dann mit der synoptischen Berechnung vereinigen, wenn man übersetzen dürfte: „vor Ablauf des ersten Tags der süssen ßrode." Dass dies unmöglich ist, leuchtet ein. Aber auch dann bliebe noch eine Differenz mit den Synoptikern im Sprachgebrauch. Diese bezeichnen nämlich den ganzen Tag, an dessen Abend das Passah gegessen wurde, ungenau bereits als jiQoizr/ zmv aCvtimv (s. Matth. 26. 17 u.
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Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
Marc. 14, 12, auch Luc, 22, 7, H o l t z m a n n , Synoptiker S. 272. 275). Nähme man an, dass das Petrusev. diesem Sprachgebrauch folgt, so -wäre Jesus nach ihm sogar schon am 13. Nisan gekreuzigt worden. Allein diese Annahme ist keineswegs gefordert; vielmehr muss man voraussetzen, dass der Verf. dem älteren Sprachgebrauch folgt, nach dem nur die Tage vorn 15. bis 21. Nisan zum Fest der c:^v/ja gehören. Die Verurtheilung und Kreuzigung Jesu hat nach ihm also, wie nach Johannes, am 14. N i s a n
s t a t t g e f u n d e n . — D i e rtluvraía
r¡¡i¿Qa rtöv
áyvjjuav
(v. 58) ist also der 21. Nisan. B i s d a h i n h a t n a c h d e m V e r f . eine C h r i s t o p h a n i e ü b e r h a u p t n o c h n i c h t s t a t t g e f u n den. D a s i s t von h ö c h s t e r W i c h t i g k e i t ; e r k e n n t k e i n e C h r i s t u s e r s c h e i n u n g am O s t e r s o n n t a g , s o n d e r n b e r i c h tet n u r über das l e e r e G r a b und die E n g e l e r s c h e i n u n g . Auch Paulus sagt bekanntlich nicht, dass Jesus dem Petrus am Ostersonntag erschienen sei. S o m i t h a b e n w i r a n d i e s e m w i c h t i g e n P u n k t in dem P e t r u s e v . eine Ü b e r l i e f e r u n g O z u e r k e n n e n , die ä l t e r i s t a l s M a t t h . , M a r c u s , L u c a s u n d J o h a n n e s ; es i s t n e b e n P a u l u s u n s e r e b e s t e Q u e l l e . Wann der Herr dem Petrus erschienen ist, ist nicht gesagt; aber jedenfalls nicht schon am 21. Nisan; denn au diesem Tage kehrten die Jünger erst nach Galiläa zurück. Dem gegenüber hat L o d s in seiner Ausgabe (p. 24) die scharfsinnige Hypothese aufgestellt, der Verf. des Petrusev. habe, jüdischer Gebräuche völlig unkundig, sich das jüdische Fest der Ungesäuerten nach dem christlichen Osterfest, also als ein Fest von d r e i Tagen gedacht, die Tklf.vxo.ia ?'¡fi¿Qa (v. 58) sei der v. 57 vorausgesetzte Tag, also der Ostertag selbst. Für diese Hypothese spricht, 1) dass v. 58 so an v. 57 angeschlossen ist, dass die Annahme, es handle sich um denselben T a g , in der That nahe liegt, 2,i dass die Erscheinungen Jesu dann am Ostertag selbst begonnen haben können, 3) dass das hvr¡6xbv0}.iív v. 27 dann einen prägnanten Sinn erhält (der Verf. dachte an das Ostersonnabendsfasten der Christen und übertrug es auf die .Jünger). Allein die Hypothese scheint mir doch abgelehnt werden zu müssen: denn 1) setzt sie eine unglaubliche Ignoranz des Verf. des Evangeliums voraus, 2) braucht v. 58 nicht nothwendig denselben Tag zu bezeichnen wie v. 57, 3) stimmt die Rechnung nicht; denn der Ostersonntag wäre nach dem Verf.
Excurse.
gar nicht der dritte T a g der Ungesäuerten, sondern der zweite T a g (die ¡-da xaiv aQvf/ojv ist nach v. 5 fraglos der Freitag Abend um 6 U h r beginnende T a g ; er hätte also nur zwei Festtage angenommen), 4) eine E r s c h e i n u n g Jesu vor seinen J ü n g e r n am Ostersonntag ist auf diesem W e g e doch nicht zu erreichen; denn der Verf. würde nur sagen, dass die J ü n g e r am Ostersonnt a g in ihre Heimath, Galiläa, gegangen sind. Sie können doch nicht noch an demselben Tage dort angelangt und zum See Genezareth gegangen sein. Die monströse Unkenntniss aber, er habe sich die E n t f e r n u n g Galiläa's und jenes Sees von J e r u salem als einen Spaziergang vorgestellt, darf man ihm ohne N o t h nicht aufbürden. 4) V. 0. 7] Ich habe oben gezeigt, dass die Verse 6 und 7 (bes. nach der Correctur: oi'iQcofiev) eine so schlagende Parallele bei Justin besitzen, dass die Benutzung unseres Ev. durch J u s t i n sehr wahrscheinlich ist. Ich glaube noch einen Schritt weiter gehen und ovqco[(£v in übertragenem Sinn • diaövQcofiEV (welches Justin 1. e. braucht) fassen zu müssen. Allerdings weiss ich kein Beispiel dieses Gebrauchs von OVQBIV, und auch meine philologischen H e r r n Collegen konnten mir nicht helfen. Allein der Zusammenhang und Justin's Zeugniss scheinen mir diese Bedeutung zu fordern. Denn nur wenn OVQELV hier = „zerren", „verhöhnen" ist, wird der Zusammenhang von v. 6 u. vv. 7—9 b e f r i e d i g e n d . — W e s t c o t t hat mich freundlichst darauf aufmerksam gemacht, dass eine Stelle im Johannesev. (19. 13, s. übrigens bereits H o l t z m a n n z. d. St.) durch v. 7 Licht empfängt. Die meisten Ausleger haben in den W o r t e n : o ovv HuXätog axovoag xiov Xöymv XOVXOJV ijyaysv '¿Sco TOP '¡¡¡OOVV xal ¿xälHaev ijcl ßi'juaxog slg xöjtov leyofisvov AIÜQOOXQOJXOV , 'EßQcüOTi ÖE Faßßada . . . xal Xtysi xolc, 'lovöaioig• "lös 6 ßaßiXevc v/icör. das ..ßxadiOEV" intransitiv verstanden. Allein vergleicht man Justin, Apol. I, 35: ÖW.OVQOVTEC avxov txa&iöav EJTL ßi'jiiaxog xxl.. sowie unsere Stelle: mdovv avxov XQiyovxsg . . . Ix cid 10 av avxoi> hucl xa&-id{>av xQtösujq. bedenkt man ferner, dass das johanneisclie: "IÖE O ßaoiXtig v,ua>vt erst sein Acumen erhält, wenn Jesus auf dem Richtstuhl sitzend ausgestellt wurde, erwägt man endlich, dass nach Johann, noch zweimal etwas, was die Kriegsknechte (die Juden?) nach dem Petrusev. tliun [— um den Pilatus zu entlasten —1. dem Pilatus selbst beige-
(;4
Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus.
legt wird (Petrusev. v. 9: xai zivtg avzòv èftaozi^ov, vgl. Job. 19. 1: l/.aßn> o üuXazog zòv Irjoovi> xai tfiaßziycoOii'. Petrusev. v. 11: tjiéfQaxpav, òzi ohzóg tozw ò ¡jaoilsvc zov ÌOQCC)]X, vgl. Joli. 19, 19: EjQaxptv cTs xai zizlov o Iìtilàxog xxl) — so wird man schwerlich daran zweifeln können, dass Johannes ..ixàB-LOsv" transitiv verstanden wissen wollte. 5) Zu v. 10] Von v. G e b h a r d t wurde ich (auch Andere haben dieselbe Conjectur gemacht) darauf hingewiesen, dass in dem handschriftlichen ('/> ìaicojtaoag ..ioicóxa ojga steckt. Die Annahme ist m. E. evident: es heisst dann: ..avzòg ós ißimjca tag ¡irjésv (vielleicht ist p]öiva zu lesen, doch ist f.irfitv erträglich) jióvov ì~i in i)ycovioyv (nicht in ip/mviaGav) zu corrigiren ist: ettogvßovvzo xai tp/oivicov. öl Zu v. 17] Ich beziehe avzmv auf xtfpalijg und nicht auf xà ¿¡laQTì'ifiaza. Unter .,x£cpah)" ist natürlich nicht Christus gemeint, sondern es ist die bekannte Redensart; ,,x£fpa?.copi' war nicht notliwendig. Zur ¡Sache s. Joh. 19, 28f. — D u h m wirft in einem Briefe die Frage auf, ob nicht 15 b —17 ein späterer Einsatz ist. Allerdings stören die Verse den Zusammenhang. Doch wage ich auf diese Beobachtung hin nicht, die Verse auszumerzen. 7 Zu v. 18 j Die Form IjteOavzo ist allerdings ungewöhnlich; D i e l s hat sie ans Polyaen belegen wollen, aber B l a s s beanstandet die Lesung dort. Die Sache wird durch Pseudocvpr., de montibus Sina et. Sion 8 bestätigt. Ebendesshalb möchte ich die G e b h a r d t ' s c h e Conjectur ,,ejtaioav" nicht gutheissen. Sie empfiehlt sich auch darum nicht, weil nach dem Eintritt der Finsterniss der Erzähler schwerlich mehr vom Spotten der Juden berichtet haben wird, und weil das tjitoavzo trefflich zu dem ji£Qu'iQ~/ovzo fitzcc Ivyycov passt. Ist die Form unhaltbar (Blass), so ist ixsöav za oder jitoovvzat (v. vofdyovrsg abhängig) zu lesen. 8'. Zu v. 19j Zu diesem Verse haben mir W e l l h a u s e n , N e s t l e und D e i s s m a n n geschrieben. Der Letztere bemerkt:
Exeurse.
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Nach F. F i e ] d II, 117 lautet Psalm 22, 2 bei Aquila: JtíyvQt ¡lov, loyvQÉ fiov • . .", wozu Fiele! bemerkt: „Sie Mss. et Euseb., Demonstr. p. 494, qui addit: r o d' axgißsc koxiv ÌGyvq / / O Í ; . t'ßyvc uov." Neliem. 5, 5 geben unsere LXXHdschr. das Wort bx durch óvvct[¿tg wieder. Die Nehemiastelle zeigt, dass man auch sonst bx durch óvvafiis wiedergab, bx heisst ja auch „der Starke" „der Held", und in einer bestimmten Redensart wohl auch „Stärke", „Gewalt'1. Daher wird von den LXX Genes. 31, 29 die hebräische Vorlage durch ioyvti ?¡ yÚQ uov und Deut. 28, 32 durch ovx ioyvösi r¡ ydq Oov wiedergegeben. An der Stelle Mich. 2, 1 dagegen haben die LXX d i e s e Bedeutung des bx nicht erkannt, vielmehr, das Wort mit bx Gott verwechselnd, übersetzt: ovx ijguv jrgòg xòv fttòv yügaq avxäv. Die Ubersetzung des Aquila ip 22, 2 ist durch die umgekehrte Verwechselung entstanden: er übersetzte bs? statt mit „Gott" mit „Stärke". Nach alledem geben sich für die Fassung des Herrnworts im Ev. Petri folgende Möglichkeiten: E n t w e d e r der Evangelist citierte das Psalmwort frei nach Aquila ¡??¡ oder er übersetzte, unabhängig von einem Vorgänger, das tfiei durch óvvatuig [iov, was, wie die beigebrachten LXX Stellen zeigen, ebenfalls sehr nahe lag. Im letzteren Fall k a n n er das óvvafiic ganz unbefangen gesetzt haben, oder er hat, um das Odium der Gottverlassenheit Jesu zu tilgen, das tfiei mit Bewusstsein missverstanden. " Das Letztere war immer meine Meinung. Dass der Verf. u n b e f a n g e n „övva¡úc ¡.lov' eingesetzt habe, ist ganz, unwahrscheinlich. — W e l l h a u s e n macht darauf aufmerksam, dass Aquila z. B. auch Isa. 9, 5 btí durch löyvQoc, wiedergegeben hat. N e s t l e verweist auf L a g a r d e , Übersicht über die . . . Bildung der Nomina (Abh. d. K. Gesellsch. d. Wissenscb. 35. Bd. 1889) S. 165, wo die Bemerkung des Epiphanius über >jX¡-cu: ,,óicc rò r¡X ¡scrii). t)X\ xaXelod-ai övva[iiv' besprochen ist. „Ebendort citirt L a g a r d e Theodoret IV p. 392 rò J[ITVOJV dg YFJV XA>NAXOA, xal xarißrj JCQOC, avxovg TVAY/TL ioaßtiaiavxolg xo omx ¡¡QIOV avxov. Eben diese Stelle citirt Irenaus fünfmal u. zwar III, 20, 4 als jesajaniscli, IV, 22, 1 als jeremianisch, s. IV, 33, 1. 12 u. V, 31, 1. — b) Hermas schreibt Sim. IX, 10: Ovxoi oi aotooxo2.oi xal oi dcSäaxa/.oi oi x7i(>v$avxtc xo ovof/a xov viov xov &£ov, xoi-HTjUivxta tv övväftu xal jiioxsi xov viov xov ihov, ¿xt'iQvgav xal xolg jtgoxexo i,urjfttvoig, xal m'xol töioxav avxolg xi)v öfpQaylda xov x?jQvy[iaxog. — c; Nach Marcion stieg Jesus zum H e i l e in die Unterwelt (s. Iren, 1, 27. 3). — d) Hippolyt de antichr. 45 schreibt von Johannes dem Täufer: II(tot(p9-aöiz xal xolg tv udov evayyelioao&ai, avaipefrslg vjco Hgcoöov jcQoögofiog ytvofitvog ¿xsl, 6t/[iaivtiv ¡liXlmv xaxsiOe xaxslEvöeöftai xov ocoxijQa 2.vx{)övntvov xag ayicov ipvyag ix ysigog fraväxov. — Das Zusammentreffen des 1 Petrusbriefs und des Petrus-Ev. in Bezug auf die „Höllen-
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Bruchstücke des Evangeliums und der Apokatypse des Petrus.
f a h r t " ist i m m e r h i n m e r k w ü r d i g , w e n n auch im B r i e f der Z w e c k d e r s e l b e n vielleicht a n d e r s vorgestellt ist. H i e r m a g m a n sich e r i n n e r n , dass in der Didascalia das W o r t : „ayäni] xalvjcxsi xlfjfroQ «,(lagrimv" als H e r r n w o r t e i n g e f ü h r t ist. Es findet sich a b e r auch i m I P e t r u s b r i e f (4, 8). D a m i t ist eine zweite B e z i e h u n g zwischen Brief u n d E v a n g e l i u m g e f u n d e n ; d e n n die Didascalia b e n u t z t e das P e t r u s e v . — S e h r a u f f a l l e n d ist in v. 42, dass die A n t w o r t .,ajio rov öxavfjov" u n d n i c h t von d e m verk l ä r t e n G e k r e u z i g t e n selbst e r f o l g t , u n d ebenso a u f f a l l e n d sind (v. 39°) die W o r t e : xal aravoop axoZo&ovvza auzoh. Duhm, ein h e b r ä i s c h e s O r i g i n a l a n n e h m e n d , v e r m u t h e t , dass der Ü b e r setzer a i b s , das s o w o h l „ K r e u z " wie „ G e k r e u z i g t e r k b e d e u t e n k a n n , falsch v e r s t a n d e n h a t , u n d dass zu ü b e r s e t z e n ist v. 39: „sie s a h e n , wie d r e i M ä n n e r aus d e m G r a b e h e r v o r k a m e n , u n d die zwei den einen a u f r i c h t e t e n u n d d e r G e k r e u z i g t e i h n e n f o l g t e " u n d v. 42: „ u n d A n t w o r t w u r d e g e h ö r t v o n d e m G e k r e u z i g t e n : J a " (dazu die B e m e r k u n g D u h m s : „Ich h a b e a l l e r d i n g s das erste M a l zu dem 's den A r t i k e l h i n z u g e f ü g t , den der G r i e c h e v e r m u t h l i c h desswegen wegliess, weil er 'S als GTQa ist auffallend; doch s. v. 21. — 20) rv aQyjspscov vfitöv, weil sie für euch beten, s. Didache 1.3, 3: . . . . xölq viQoeprjzaiq' avzol yaQ sioiv oi ¿Qyi£Q£iq vfimv. Aber im N.T. und im I. Clemensbriel wird nur Christus selbst als Hoherpriester bezeichnet. Für die Kenntnis« der Vorstellung der ältesten Gemeinden von der „oberen"' und der „kosmischen" Kirche ist es wichtig zu wissen, dass die Propheten und die vollendeten Gerechten zu demselben Stande der „Hohenpriester" gehörten. Ihre G e b e t s k r a f t giebt ihnen den gleichen Rang. Übrigens liegt in diesem Ausdruck „Hohepriester" nicht die einzige Berührung zwischen unserer Apokalypse und
g(¡
Bruchstücke des E v a n g e l i u m s und der Apokalypse des Petrus.
der Didache. Jene erscheint vielmehr wie eine Glosse zu dem Lasterkatalog dieser (Didach. e. 2 u. bes. c. 5). — 21 ff.] Es folgt nun die „Hölle" (der Ursprung dieser Phantasien ist nicht jüdisch, sondern griechisch-orphisch, s. auch Plato, Polit. 614 B sqq., Gorgias 523 sq., Aristophanes, Frösche v. 145 etc. [auf diese Stellen hat mich mein College D i e l s freundlichst aufmerksam gemacht]; jüdisch, bez. christlich ist der strenge sittliche Sinn, der in sie hineingetragen wird); aber abzubilden haben die ältesten Christen diese Strafen nicht gewagt, während sie das Paradies und die Seligen schon f r ü h abgebildet haben. In unserem Fragment sind 13 (bez. 12, da I und 7 fast identisch sind) Classen von groben Sündern unterschieden; aber die Zahl war damit noch nicht erschöpft, wie die Fragmente bei Clemens Alex, beweisen. — 22] ol ßXaögnj/iovvzsg z?)v oóov zr¡g óizaioOvvr¡g d. h. die frivolen Verächter oder wahrscheinlicher die, welche vor der Obrigkeit verleugnet hatten (daher sind sie an der Zunge aufgehängt); eben von denen, die vor der Obrigkeit verleugnet haben, heisst es in der Epist. Lugd. bei Euseb., h. e. V, 1, 48: cita xf¡g avaoxgorj(iovvx£g xr¡v oöcv, xovxiöxiv ol v'iol xr¡g «jtaXtiag-, zum letzteren Ausdruck s. in unserem Fragment v. 1 u. 2. — 23] ol axoöTQtcpovTEQ xr¡v ötxaioovvtjv (s. Tit. 1, 14: (CJTOOGZQF: FP O I (TV OJT zr/v aXy&eiav) d. h. die, welche die Gerechtigkeit (die Religion) verkehren. — 24] al JIQOQ noiydav Y.(,AWR¡d-síOai xal ol úv;i¡uavih'vTíc avxaig, die Ehebrecherin wird vor dem Ehebrecher als die Schuldigere genannt; wichtig ist das ,.xoßtU7j\hloar': christliche Frauen sollen sich überhaupt nicht putzen; denn Putz verführt zur Sünde; zu ¡iiáouaxi s. II. Pet. 2, 20: TU ¡uúouaxu xov xo6tuov. Diese Stelle ist von Clemens Alex. Eclog. 38 sq. benutzt: tinouiv tag xoXáosig slol ßkaoiptjuicöi'y (plvaQÍag. ¿xoXáoxmp (n]náxow, Xrr/co Y.O'/.ACOIIÉVUYV xal jcaidwo^ívow. hpaoxtv óh xal óid xág x{ú%ag xoXá&O&ai xal xov xóo/iov xag yvvaixag ¿jto dvváfiEOjg xF¡g sjrl xovxoig zszay[iévi¡g, r¡ xal xñ2a{ixpwv óvva¡III' xaQetye xalg &QI§LV, i¡xigxoXttCít, xag iha xónuoc xQiyñv ixl jroQvsíav 0Q¡u')6ag. Trotz v. 25° ist llejov auf Petrus zu beziehen, daher Iniöxtvov nicht in ijiiavzolg, ] Oy rov 'lanaij). litravo7¡aai. Auch im Ev. wird ..JöQaij?." gebraucht, wo man ..'fovóaloi" erwartet.
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Bruchstücke des Evangeliums unci der Apokalypse des Petrus.
(!) Stammt der 2. Petrusbrief aus Aegypten, wofür sich Manches anführen lässt, so ist wohl auch die Apokalypse dorthin zu setzen; ihre Haltung (Verwandtschaft mit den Sibyllen) bestärkt diese Annahme. Aber auch das Kerygma weist auf .Aegypten.
Dem Petrusev. ist nach unseren Ausführungen zu vindiciren: I) Das Akhmimer Fragment. 2) Die Angabe des Origenes über die Brüder .Jesu. ,3) Die Perikope von der Ehebrecherin. 4) Die Erzählung von der Taufe Jesu, wie sie die Didascalia und Jnstin cum parall. bieten. 5) Mehrere Herrnsprüche in der Didascalia, der Didache, bei Justin und vielleicht auch bei Clemens Alex. 6) Vielleicht das Stück in Cod. 1) von dem am Sabbath arbeitenden Mann.
Wortregister zum Petrusevangeliiim. uyaS-d,
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