Aeneas Silvius de Piccolomini: Historia Austrialis: Österreichische Geschichte 3534141482, 9783534141487

Aeneas Silvius de' Piccolomini war einer der bedeutendsten Humanisten. Bevor er als Pius II. den päpstlichen Thron

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German, Latin Pages [553] Year 2005

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Titel
Impressum
Inhalt
Einleitung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Liber Primus Incipit
Liber Secundus Incipit
Liber Tertius Incipit
Liber Quartus Incipit
Liber Quintus Incipit
Liber Sextus Incipit
Orts- und Personenregister
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Aeneas Silvius de Piccolomini: Historia Austrialis: Österreichische Geschichte
 3534141482, 9783534141487

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Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe M I T T E L A LT E R

AENEAS SILVIUS DE PICCOLOMINI: HISTORIA AUSTRIALIS – ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTE Herausgegeben von Jürgen Sarnowsky

AUSGEWÄHLTE QUEL LEN ZUR DEUTSCHEN GESCHICHTE DES MITTEL ALTERS FREIHERR-VOM-STEIN-GEDÄCHTNISAUSGABE

Begründet von Rudolf Buchner und fortgeführt von Franz-Josef Schmale und Hans-Werner Goetz

Band44

AENEAS SILVIUS DE PICCOLOMINI: HISTORIA AUSTRIALlS

e codice Vaticani edidit et sequente translatione Theodori Illgen curaverit Jürgen SARNOWSKY

WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT

AENEAS SILVIUS DE PICCOLOMINI: ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTE

aus dem vatikanischen Manuskript herausgegeben und auf der Grundlage der Übertragung Theodor Illgens übersetzt von Jürgen SARNOWSKY

WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT

Einbandgestaltung: Neil McBeath, Stuttgart

Redaktion: Daphne Schadewaldt, Wiesbaden

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

© 2005 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany

Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-darmstadt.de

ISBN 3-534- 14148-2 Elektronisch ist folgende Ausgabe erhältlich: eBook (PDF): ISBN 978-3-534-70042-4

INHALT Einleitung . . . . . . . . . . . . . Quellen- und Literaturverzeichnis

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LIBER PRIMUS INCIPIT LIBER SECUNDUS INCIPIT LIBER TERTIUS INCIPIT . LIBER QuARTUS INCIPIT LIBER QUINTUS INCIPIT . LIBER SEXTUS INCIPIT . .

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Orts- und Personenregister

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EINLEITUNG Aeneas Silvius de Piccolomini, der spätere Papst Pius II. (1 405 -1464), ist zweifellos eine der interessantesten Gestalten des 1 5 . Jahrhunderts. Sein Le­ bensweg führte ihn vom Autor von Liebesdichtungen zum Anführer eines Kreuzzugs gegen die Osmanen und vom Anhänger des Basler Konzils zum Papst, der die Appellation an ein Konzil verbot. Er hat ein reichhaltiges lite­ rarisches Werk hinterlassen, das zwar immer wieder Aufmerksamkeit gefun­ den hat, aber bis heute nur teilweise hinreichend erschlossen ist und ediert wurde. Dazu zählen historiographische Schriften, die neue Wege gingen, wie die aus seiner Tätigkeit am Hof Friedrichs 111. erwachsene " Österreichische Geschichte" . Auch wenn sich Aeneas ab dem zweiten Buch auf die Ereignis­ se in der Zeit der Kaiserkrönung Friedrichs (1452) konzentriert und zuvor die Staufer in den Mittelpunkt stellt, ist das Werk doch wesentlich der Ver­ such einer kritischen Landesgeschichte, die "Fakten" von Ursprungssagen trennen und ein "realistisches Bild" von der betreffenden Region vermitteln will. Die Ausgabe Die vorliegende Ausgabe möchte folglich einen grundlegenden Text der spätmittelalterlichen Historiographie einem breiteren Publikum zugänglich machen. Allerdings erforderten die Vorgaben des Verlags erhebliche Be­ schränkungen in der Wiedergabe und Kommentierung des Textes. Sinnvoll erschien die Präsentation des Textes der wohl noch einmal von Aeneas selbst durchgearbeiteten vatikanischen Handschrift Chigi I VIII 248, mit Ausnahme zweier Kapitel des siebenten Buchs, die als Fragmente nicht auf­ genommen wurden. Damit können zwar weder die zwischen Buch 1 und 2 vermittelnden Teile zur Geschichte von der Stauferzeit bis zur Krönung Friedrichs 111. noch weitere Ergänzungen der Wiener Handschriften vor­ gelegt werden, die die späteren Entwicklungen beschreiben. Es entsteht trotzdem ein Gesamtbild, das den von Aeneas vor allem in der vorliegenden Fassung betonten Titel Historia austrialis rechtfertigt und das Werk nicht nur - wie auch in der älteren Forschung häufig geschehen - auf eine Histo­ ria Friderici Tertii beschränkt. Die Einteilung in Bücher und Kapitel folgt - soweit möglich - der vatika­ nischen Handschrift. Dort, wo wie im ersten Buch die Initialen der Kapitel

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Einleitung

nicht deutlich erkennbar sind (hier finden sich keine Großbuchstaben, son­ dern nur vor die Reihe gezogene Anfänge), wurden die Kapitelanfänge teil­ weise nach Sinneinheiten verschoben. Der Übersetzung liegt die Übertragung von Theodor Illgen zugrunde. Der Text wurde jedoch erheblich modernisiert und dort, wo es die neue Textgrundlage erforderte, dieser angepasst. So wurden unmoderne Verbfor­ men und Begriffe durch heute angemessene ersetzt, Probleme der Überset­ zung korrigiert und stilistische Übertreibungen beseitigt. Wie im Fall des la­ teinischen Texts ging es vor allem darum, im Rahmen der Vorgaben einen lesbaren, allgemein verständlichen Text vorzulegen. Auch die Annotierung ist aufgrund der Vorgaben bewusst knapp gehal­ ten. Sie sollte allerdings auch nicht einer künftigen Edition vorgreifen und eher einen breiten Interessentenkreis ansprechen. Bei den stark reduzierten textkritischen Anmerkungen wurde auf eine Übersetzung verzichtet, da sie selten wesentliche inhaltliche Änderungen bieten und sich längere abwei­ chende Passagen ohnehin nur am Anfang des ersten Buchs finden. In den in­ haltlichen Anmerkungen werden Personen und Begriffe ohne Literaturhin­ weise identifiziert, wenn einschlägige Artikel in den angeführten Lexika und Nachschlagewerken vorliegen. Für die weitere- vor allem mit Überblicks­ werken zitierte - Literatur sind jeweils nur die Autoren und gegebenenfalls zur Identifizierung notwendige Kurztitel genannt. Text und Überlieferung Grundlage des Textes ist die Fassung "letzter Hand" in der ältesten Hand­ schrift der Biblioteca Apostolica Vaticana, im Ms. Chigi I VIII 248 (C). Sie ist in einer sauberen humanistischen Kursive geschrieben und wurde offen­ bar noch einmal durchgearbeitet und gegenüber den früheren Fassungen leicht verbessert. Die Edition Adam Kollars (K), die sich auf die Wiener Ma­ nuskripte und damit auf die früheren Redaktionen stützt, wurde mit diesem Text verglichen. Ihr Textbestand ist nur in Ausnahmefällen vorgezogen, und zwar an jenen Stellen, an denen die vatikanische Überlieferung unklar oder problematisch erscheint. Die Differenzen zwischen diesen beiden Fassungen sind in der Regel nur dort angemerkt, wo sich inhaltliche Nuancen ergeben. Die Schreibweise folgt immer der vatikanischen Handschrift, sofern dies nicht ausdrücklich anders vermerkt ist. Insbesondere sind folgende kleinere Abweichungen nicht in den Apparat aufgenommen: 1 . kleinere Abweichungen in der Schreibweise, insbesondere der Gebrauch von ti/ci oder n/m in der Wortmitte (z. B. in quan[/m]quam, nun[/ m]quid) bzw. i/y im vokalischen und i/j im konsonantischen Gebrauch,

Einleitung

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aber auch der Wechsel von e zu a im Wort (z. B. delphinus/dalphinus; Alemania/Alamania) sowie insbesondere Abweichungen im Gebrauch von Namen (z. B. Federicus/Fridericus; Austriales/Australes; Ayzinger/ Eizinger); 2. unterschiedliche Wiedergabe der grammatisch erforderlichen doppelten Vokale, insbesondere von aeh:.l,.le und oe/re/e (die zudem nicht immer klar getrennt sind); 3. Verdopplung von Konsonanten (z. B. in op(p)idum, mil(l)ium, quat(t)uor, suc(c)os); 4. Fehlen oder Ergänzung von h am Silbenanfang bzw. in Kombinationen mit c (z. B. ab(h)ominantes, Turc(h)is); 5. Einschub von Konsonanten und Vokalen ohne Änderungen der gramma­ tischen Form oder Bedeutung (z. B. dext(e)ris, sum(p)sisset); 6. unterschiedliche Schreibweisen derselben grammatischen Form (z. B. compluribus/quampluribus, auch et/ac); 7. kleinere Umstellungen von Wörtern in einem Satz, unerhebliche Ände­ rungen in den Zeiten sowie Ergänzung oder Fehlen eines et oder -que; 8. Korrekturen in der Handschrift C, sofern sie keine inhaltliche Relevanz haben, sowie offensichtliche kleinere Versehen. Längere Abkürzungen der Handschrift sind in eckigen Klammern aufge­ löst, da hier die Schreibweise aus dem Zusammenhang erschlossen werden musste. Die Zusammen- und Getrenntschreibung folgt der Handschrift, und die Interpunktion lehnt sich, wo möglich und sinnvoll, an die der Handschrift an, ist aber - um das Lesen des Textes zu erleichtern - moder­ nen Formen angenähert. Schrägstriche "/" im lateinischen Text markieren Seitenwechsel in der Vorlage, es folgt die Spaltenzählung bei Kollar bzw. die Folioangabe zur Handschrift Chigi I VIII 248. Mein besonderer Dank gilt meinem Hamburger Kollegen Hans-Werner Goetz für die Entscheidung, ein Geschichtswerk des Spätmittelalters in die Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe aufzunehmen, sowie für die gründ­ liche Durchsicht des Textes, an der auch SteHen Patzold beteiligt war. Eben­ so danke ich meiner ehemaligen Sekretärin Margot Abshagen für die Hilfe bei der Digitalisierung der Übersetzung Illgens und meiner Mitarbeiterin Corddia Heß für die Bereitschaft, die erste Annotierung des Textes zu über­ nehmen und das Register anzufertigen. Dem Verlag danke ich für die Über­ nahme des finanziellen Risikos und für die sorgfältige Betreuung dieser Aus­ gabe, für die Daniel Zimmermann verantwortlich war.

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS Gedruckte Quellen Aeneae Silvii Episcopi Senensis, qui postea Pius papa II fuit, Historia rerum Frideri­ ci III. imperatoris, in: Analeeta monumentorum omnis aevi Vindobonensia, hg. v. Adam Kollar, Wien 1 762, ND Westmead, Farnborough, Hant., 1 970, Sp. 1 - 475 . Aeneas Silvius: Geschichte Kaiser Friedrichs III., übers. v. Theodor Illgen, 2 Bde., Leipzig 1 889-1 899. Gaius Iulius Caesar: De Bello Gallico. Lateinisch-deutsch hg. v. Otto Schönberger, Düsseldorf-Zürich 1 999. Der Briefwechsel des Aeneas Silvius de Piccolomini, hg. v. Rudolf Wolkan, 3. Abtei­ lung Bd. 1, Wien 1 9 1 8 . Lukan: Der Bürgerkrieg. Lateinisch und deutsch hg. v. Georg Luck, Berlin 1 985. Materialien zur Österreichischen Geschichte. Aus Archiven und Bibliotheken, hg. v. Joseph Chmel, 2 Bde, Wien 1 83 7- 38, ND Graz 1 97 1 . Matthaeus Parisiensis: Chronica Majora, 7 Bde., hg. v. Henry R. Luard, London 1 872 -1883. Otto Bischof von Freising: Chronik oder die Geschichte der zwei Staaten. Chronica sive historia de duabus civitatibus, übers. v. Adolf Schmidt, hg. v. Walther Lam­ mers, Darmstadt 1 960. Otto von Freising und Rahewin: Die Taten Friedrichs oder richtiger Cronica. Gesta Frederici seu rectius cronica, übers. v. Adolf Schmidt, hg. v. Franz-Josef Schmale, Darmstadt 1 965. Quintus Horatius Flaccus: Oden und Epoden, übers. u. hg. v. Gerhard Fink, Düssel­ dorf-Zürich 2002. Regesta chronologico-diplomatica Friderici IV. Romanorum Regis (Imperatoris III.). Auszug aus den im k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archive zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchern vom Jahre 1 440 -1493 nebst Auszügen aus Original-Urkunden, Manuskripten und Büchern, bearb. v. Joseph Chmel, Wien 1 838, ND Hildesheim 1 962. Thomae Ebendorffer de Haselbach: Chronicon Austriacum Libris V comprehensum, in: Scriptores rerum Austriacarum, hg. v. Hieronymus Pez, Bd. II, Leipzig 1 725. Vergil: Aeneis. Lateinisch-deutsch, hg. u. übers. v. Johannes Götte, München 1 955.

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Quellen- und Literaturverzeichnis

Lexika Allgemeine Deutsche Biographie, hg. v. der Historischen Commission bei der König­ lichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 1- 45, sowie Nachträge Bd. 46 - 55, Bd. 56 Generalregister, Berlin 1 875 - 1912. Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike, auf der Grundlage von Pauly's Realencyclopä­ die der classischen Altertumswissenschaft, bearb. und hg. v. Konrad Ziegler, 5 Bde., München 1 979. Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1 1 98 bis 1 448. Ein biographisches Lexikon, hg. v. Erwin Gatz, Berlin 200 1 . Die großen Familien Italiens, hg. v. Volker Reinhardt, Stuttgart 1 992. Dizionario biografico degli Italiani, Roma 1 960 ff. Gams, Pius Bonifacius: Series episcoporum ecclesiae catholicae quotquot innotuerunt a beato Petro apostolo, Regensburg 1873. Genealogien zur Papstgeschichte, bearb. v. Christoph Weber, Teil t- 6, Stuttgart 200 1 . Graesse, Johann Georg Theodor; Benedict, Friedrich; Plechl, Helmut: Orbis Latinus. Lexikon lateinischer geographischer Namen des Mittelalters und der Neuzeit, 3 Bde., Braunschweig 1 972. Hierarchia catholica medii aevi sive summorum pontificicum, S. R. E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series [ . . . ], vol. 2: ab anno 1431 usque ad annum 1 503 per­ ducta, hg. v. Conrad Eubel, Regensburg 1 9 1 9. Indice Biografico de Espafla, Portugal e Iberoamerica. 3. edicion corregida y amplia­ da, hg. v. Victor Herrero Mediavilla, München 2000. Indice biografico Italiano, 2. edizione correta et ampliada, bearb. v. Tommaso Nappo, 7 Bde. München 1 997. Lexikon der antiken Gestalten in den deutschen Texten des Mittelalters, hg. v. Man­ fred Kern, Alfred Ebenhauer, Darmstadt 2003 . Lexikon des Mittelalters, 9 Bde., München-Zürich 1 980 -1 998, 1 Registerbd., Stutt­ gart-Weimar 1 999. Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auf!. hg. v. Walter Kasper u. a., 11 Bde., Frei­ burg-Basel-Rom-Wien 1 993 - 2001 . Neue Deutsche Biographie, hg. v. der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, bislang erschienen Bd. 1-19 (Art. Page!), Berlin 1 953-1 999. Ostschlesische Porträts. Biographisch-bibliographisches Lexikon von Österreich­ Ostschlesien, Bd. 1, Berlin 1 99 1 . Prochazka, Roman: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herren­ standsfamilien, 2 Bde., München 1 990. Seiht, Ferdinand; Lemberg, Hans; Slapnicka, Helmut (Hg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, bisher 3 Bde., München 1 979 ff.

Quellen- und Literaturverzeichnis

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EDITION

'AENEAE SILVII PICOLOMINEI SENENSIS SANCTAE SABINAE CARDINALIS AUSTRIALlS HISTORIAE LIBER PRIMUS INCIPIT' [1] (1r/6) Austriah, non, ut plerique arbitrantur, idcirco' dicta est, quia Bo­ hemis atque Moravis in daustrum protenta videaturd, sed ducitur ex verboe Teutonico nomen, 1id est "Ostereych"1, quod gregnum orientaleg significat. Nam cum Franci e Scythia digressih Germaniam subegissent iatque aspirante fortuna conterminam illii Galliam occupassent, 1unum illis et quidem latissi­ mum fuit regnum, quod a montibus Pyreneis in Pannoniam usque protende­ batur. Verum aucta Franeorum gente, cum alii Galliam, alii Franciam tene­ rent1, duplicem Franciam a sese dixerunt, alteram orientalem, occidentalem alteram, jparique modo duo regna constituerunt, quaej Rheni flumine dister­ minabant. kQui vero in Germania remansere rursus multiplicati, alii quae sunt Germaniae provincias retinuerunt, alii transmisso Danubio Rhetiam, Vindelicam N oricumque coluerunt, eorumque temporibus locorum nomina aut prorsus innovata sunt, aut ex loco in locum translata. Nam qui Rheti pri­ us Vindelici Noricique vocabant, Suevi demum Baioarii Austrialesque nomi­ nati sunt, atque ideo Austria nomen sortita est, quoniam I (1 v) Suevis atque Baioariis ad orientem vergere videretur. Austriam autem nonnulli partem Norici fuisse affirmant orientalem, alii Pannoni� portionem occidentalem. Priori sententia: sermo gentis Theutonicus et regionis alludit vocabulum, al­ teram opinionem mos patrius astruit, qui Pannonibus conformis est. Limes deinde inter Pannones et Austriales parum notus, quando nec flumine insig­ ni nec montibus admodum altis neque silvis memorabilibus provinti� diri­ muntur. At si Ptholomeo1 credimus, palam est eam Austri� portionem, qua: ' Aeneae Silvii episcopi Senensis, qui postea Pius I/. papa fuit, historia rerum Friderici II/. imperatoris K. h Nach Vorrede in K. ideo K. d australi parte sita existat K. vocabulo K. 1 Fehlt K. g orientalem regionem K. h progessi K. ; deinde K. i duplexque regnum constituere, quod K. k Et orientale quidem a Rheno in Pannoniam usque protensum est. Occidentale '

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ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTE VON AENEAS SILVIUS DE PICCOLOMINI AUS SIENA, KARDINAL VON STA. SABINA - ANFANG DES ERSTEN BUCHS [1] Österreich ist nicht, wie die meisten meinen, deshalb so benannt, weil es für die Böhmen und Mähren nach Süden ausgedehnt scheint, vielmehr lei­ tet sich der Name von einem deutschen Wort ab, das heißt von "Ostereych", das östliches Reich bezeichnet. Denn nachdem die Franken aus Skythien fortgezogen waren, Germanien unterworfen und sie, vom Glück begünstigt, das benachbarte Gallien in Besitz genommen hatten, bildeten sie ein einziges und gewiss überaus großes Königreich, das sich vom Gebirge der Pyrenäen bis nach Pannonien erstreckte. Als sich aber das Volk der Franken vermehrt hatte und die einen Gallien, die anderen Franzien hielten, haben sie zwei Franzien nach sich benannt, das eine als das östliche, das andere als das west­ liche, und haben auf die gleiche Weise zwei Reiche errichtet, die sie durch den Rheinstrom abgrenzten. Jene aber, die in Germanien zurückblieben, vervielfältigten sich wiederum, die einen behielten, was die Provinzen Ger­ maniens sind, die anderen überschritten die Donau und besiedelten Rätien, Vindelizien und das Noricum, und zu ihrer Zeit wurden die Namen der Orte entweder völlig erneuert oder von Ort zu Ort übertragen. Denn die zuerst Räter waren, hießen nachher Vindeliker und Noriker, Schwaben wur­ den dann Bayern und Österreicher genannt. Und deshalb wurde der Name Österreich gewählt, da es ja scheint, dass sich Schwaben und Bayern nach Osten wandten. Einige aber versichern, Österreich sei der östliche Teil des Noricum, andere, es sei der westliche Teil Pannoniens gewesen. Der ersten Ansicht kommen die deutsche Sprache des Volks und der Name der Region entgegen, die zweite Meinung stützt der regionale Brauch, der dem der Pan­ nonier ähnelt. Ferner ist die Grenze zwischen Pannoniern und Österrei­ chern nicht genug bekannt, denn die Gebiete werden weder durch einen be­ deutenden Fluss noch durch sehr hohe Berge oder bemerkenswerte Wälder getrennt. Aber wenn wir Ptolemäus1 glauben, ist es offenkundig, dass sich

1 Claudius Ptolemaeus ( ca. 80/1 00 - ca. 1 58/1 78), alexandrinischer Gelehrter, Astro­ nom und Autor der "Geographia", einer Sammlung von Karten der antiken Welt.

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Austrialis historiae liber primus

citra Danubium iacet, Norici loco successisse. Norici enim limites, ut illi pla­ cet, ab occasu Enus fluvius a septentrione Danubius claudit, meridiem Pan­ noniae pars occupat, orientem Mons Cetius2 excipit. Atque hic mons est, qui Pannonia: ab occidenti opponitur. Verum inter Enum et Pannoniam, quam Hungariam nunc vocitant, certurn est Austriales considere, quamvis eorum magna pars trans Danubium sedes habeant. At quem Ptholomeus Montem Cecium esse velit, nobis non liquet verisimile, tarnen videatur eum esse, in quo nunc silva Viennensis habetur et nobile monasterium Cartusieorum, quod Maurbacense appellant. Nam hic multo altior est atque nemorosior eo, qui nostra I (2r) aetate Hungariam ab Austria disiungit. Quod si ita sit, cons­ tat Wiennam Austrie capitalem urbem atque ipsam Novam Civitatem, quam Federicus caesar inhabitat, in Pannonico solo sitas esse. Provinciarum tarnen difficillima est descriptio, cum fines s�penumero pro dominantium potentia vel extendantur vel coartentur. Et nos quidem Ratisponiam in Norico sitam apud autores invenimus, et Norimberga usque ad hodie Mons Noricorum vocatur, ex quo fit, ut qua: nunc Baioaria dicitur, olim Norica fuerit regio. Qua: res, quantum Ptholomei sententia: adversetur, facile est animadvertere. Verum de hac rek, I (7) ut cuique libitum fuerit, ita sentiat. Austria �ero nos­ tro1 tempore ab orienti solef habet Hungariam, ab occidenti Baioariam, ad septentrionem Bohemia: Moravieque coniungitur, in austro finem ei montes Stiria: faciunt, qui longo tractu ab Alpibus ltalia:f derivanturm. Latitudo eius itinere trium dierum nexpedito patetn, longitudo duplo maior0• Terra nobilis, aquis irrigua, consita vitibus, Pordei, tritici, leguminarum omnis ferme gene­ ris ferax, piscationi venationique commodissima, salubri aere, ventis exposi­ ta septentrionalibusP, argenti qvenas aliquot, auri nullasq habet. Sale partim proprio, partim utitur importato'. Oleum, ficum, amigdalum, passum, I vero ab eodem flumine ad montes Pyreneos, et a Rhodano in Oceanum continuabatur. Verum cum Franci in plures familias dividerentur, et alii Galliam, alii Germaniam possiderent, qui Theotoniam tenuerunt, in Suevia Baioariaque considentes, terram, qu