Die Zenten des Hochstifts Würzburg: Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts: Band 1, Abteilung 2 Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten, Abteilung II. [Reprint 2020 ed.] 9783112378809, 9783112378793


161 54 151MB

German Pages 695 [708] Year 1907

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Inhalt
Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten (Fortsetzung):
Zent Königsberg (1598)
Zent Königshofen (ende des 16. jh.)
Zent Lauda (1594)
Halsgericht Mainberg (1543)
Zent Marktsteinach (ende d. 15. jh.)
Zent Maßbach (1601)
Zent Medlitz (1578)
Zent Meiningen
Zenit Mellrichstadt (1547 bezw. 1670)
Zent Michelrieth (16. jh.)
Zent Mittelsinn (1600)
Zent Münnerstadt (1595)
Zent Neustadt (vor 1593)
Zent Oberschwarzach. (1583)
Zent Ochsenfurt (ca. 1615)
Zent Prosselsheim (1575)
Zent Remlingen (1655)
Zent Retzbach (1589)
Zent Röttingen (ca. 1578)
Zent Rothenfels (ende des 16. jh.)
Zent Schlüsselfeld (ende des 16. jh.)
Zent Schopfenlohe (um 1500)
Zent Seßlach (um 1597)
Zent Stadtschwarzach (1589)
Zent Ullstadt (1576)
Halsgericht Volkach (1575)
Zent Werneck (1585)
Zent Wettringen (um 1600)
Zent Wildberg (Sal) (1589)
Zent Wipfeld (1575)
Zent Würzburg (Brücken- u. Stadtgericht)
Gerichte ohne Ordnung und Beziehungen des Hochstifts zu fremden Zenten und Halsgerichten
Die Halsgerichtsformulare
Gemaine Zent-Costens-Ordnung
Die Zentfragen
Recommend Papers

Die Zenten des Hochstifts Würzburg: Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts: Band 1, Abteilung 2 Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten, Abteilung II. [Reprint 2020 ed.]
 9783112378809, 9783112378793

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

& «s^ife

•^•m^j-äJpBBk m » j ^ q p r ^ M F «¿¿'iL'

«w

i1*»..

-

n

fj

Ubersicht über die

Knapp, Würzburger Zerrt. Bd. I,

Repr. Dr. C . Wolf &. S o h n , München.

Die Zenten des

Hochstifts Würzburg. Ein Beitrag zur Geschichte des süddeutschen Gerichtswesens und Strafrechts. Mit U n t e r s t ü t z u n g der S a v i g n y s t i f t u n g herausgegeben von

Dr. Hermann Enapp. I. Band. Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten. II. Abteilung. Mit e i n e r A b b i l d u n g .

Berlin 1907. J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.

Inhalt. Die Weistümer und Ordnungen der Würzburger Zenten (Fortsetzung): Seite

Zent Königsberg Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 0. v. 1598 Zent Königshofen Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 0. v.*Ende d. 16. Jh Zent Lauda 0. y. 1594 Halsgericht Mainberg . . . . 0. v. 1543 Zent Marktsteinach 0 . v. Ende d. 15. Jh Zent Maßbach Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 Verz. v. 1591 0 . v. 1601 Zent Medlitz 0. v. Anf. d. 16. Jh 0. v. 1578 Zent Meiningen 0. v. Anf. d. 16. Jh Zentber. v. 1586 Zent Mellrichstadt Zentweistum v. 1523 0 . v. 1670, bezw. 1547 . . . . Zent Michelrieth 0 . v. ca. 1480 0 . a. d. 16. Jh Zent Mittelsinn 0. v. 1600 Zent Münnerstadt Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 0 . v. 1595

709 713 713 729 730 732 765 766 788 789 793 794 798 799 800 800 812 813 814 826 827 834 836 837 840 868 870 870 877 878 897 899 899

Seite

Zent N e u s t a d t 0. v. ca. 1590 Zent O b e r s c h w a r z a c h . . . . 0. v. 1583 Zent Ochsenfurt 0. v. 1412 0. v. ca. 1650 Zentreformation v. 1572 . . . . 0. v. ca. 1615 Zent Prosselsheim 0. aus Jul. Zentb. v. 1 5 7 5 . . . Zent Remlingen Zentweistum v. 1409 0. v. ca. 1480 0. v. 1655 Zent Retzbach 0. v. 1589 Zent Röttingen 0. v. ca. 1578 Zent Rothenfels 0. v. Ende d. 16. Jh Zent S c h l ü s s e l f e l d 0. v. Ende d. 16. Jh Zent Schopfenlohe 0. aus Fries Zentb., n. 1532 . Zent Seßlach 0. v. ca. 1597 Zent S t a d t s c h w a r z a c h . . . . Achtordnung v. 1539 0. v. 1589 Zent Ullstadt 0 . aus Jul. Zentb. v. 1576 . . Halsgericht Volkach 0. v. 1576 Zent Werneck Zentweistum, um 1500 0. v. 1585

917 918 934 935 943 944 946 953 974 980 981 998 1000 1002 1003 1012 1012 1031 1032 1042 1043 1071 1072 1087 1089 1094 1095 1116 1118 1119 1156 1157 1170 1171 1180 1181 1184

IV

Inhalt. Seite

Zent W e t t r i n g e n Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 0. aus Jul. Zeit Zent W i l d b e r g ( S a l ) Verz. a. d. Henneb. Urbar, um 1340 Zentweistum v. 1508 0. v. 1689 Zent W i p f e l d Zentweistum v. 1494 0. v. 1575 Zent Würzburg 0. des Brückengerichts v. 1447 (1478) 0. des Stadtgerichts v. 1447 (1478) 0. des Bitzing v. 1447 Mordacht-0. v. 1530 (bzw. 1447) Reformation des Stadtgerichts v. 1582/83 Register hierzu Gerichte ohne Ordnungen und Beziehungen des Hochstifts zu fremden Zenten nnd Halsgerichten Baunach, Ballenberg Bartenstein, Beckstein, Boxberg Braunsbach, Büchold Burgebrach Castell, Euerheim, Freudenberg Gaibach, Grafenrheinfeld, Großeißlingen, Großlangheim . . . Eissingen, Königshofen a. d. T., Komburg Eünzelsau, Markelsheim . . . . Möckmühl, Neipperg

1212 1213 1214 1227 1228 4228 1234 1248 1249 1250 1263 1267 1274 1280 1283 1290 1321

1324 1324 1325 1326 1327 1328 1330 1331 1332 1333

Seite

Randersacker, Rattelsdorf, Rieneck Ripperg, Römhild Rosenberg, Rothenburg,Schlüchtern Schwaigern, Herrschaft Schwarzenberg: Marktbreit Obernbreit, Nordheim (Seehaus), Ostheim,Scheinfeld,Seinsheim Schwebheim, Schweinfurt . . . Schweinshaupten Traustadt, Weikersheim, Wertheim Westheim, Wiesentheid, Willanzheim Die Halsgerichtsformnlare. . . Übersicht Arnstein Bischofsheim Boxberg Büchold Donnersdorf Fladungen Gemünden Haßfurt Hilters Iphofen Kitzingen Michelrieth Neustadt Rothenfels Würzburg Gemeine Zentkosten-Ordnung. Die Zentfragen Schema des M. Lorenz Fries . Schema des Bischofs Julius . . Schema Johann Philipps von Schönborn

1334 1335 1336 1337 1338 1339 1340 1341 1342 1344 1344 1349 1353 1354 1356 1360 1361 1363 1367 1370 1373 1376 1378" 1379 1381 1384 1391 1401 1401 1402 1405

Zent Königsberg (1598). (Um 1 3 4 0 besteht die Henneberg-Cob. zent Königsberg aus: Erbrechtshausen, Haßfurt (später bei H.), Holzhausen, Junkersdorf, Königsberg, Lendershausen, Mechenried, Wülflingen (sp. b. Haßfurt.) Bezirk. O r t e ( 1 5 9 8 ) : Altenbramberg, Altershausen, Eichelsdorf, Erlsdorf, Fitzendorf, Friesenhausen, Goßmannsdorf, Großhausen w., Hellingen, Hofheim, Hohenhausen, Holzhausen, Tbind, Junkersdorf, Kleinmünster, Kößlau, Lendershausen, Manau, Mechenried, Oberhohenried, Ostheim, Prappach, Reckertshausen, Reimershofen w., Römershofen, Rügheim, Sechsthal, Stöckach, Sulzbach, Sylbach, Uchenhofen, Üschersdorf, Unfinden, Unterhohenried, Walchenfeld. 1 7 3 1 besteht die zent noch aus: Altershausen, Erlsdorf, Friesenhausen, Hellingen, Holzhausen, Junkersdorf, Königsberg?, Kößlau, Lendershausen, Mechenried, Oberhohenried, Reinhausen, Römershofen, Rügheim, Sylbach, Uchenhofen, Unterhohenried. 1 )' G a u e : Grabfeld u. Haßgau. W . - Ä m t e r : Bramberg, Haßfurt, Rottenstein. B e z . - Ä . : Haßfurt, Hofheim; S.-Coburg. I n h a b e r : Würzburg u. Sachsen, (der anfangs nur beisitzende schösser des letztern bildet sich mit der zeit zum selbständigen zenthalter aus.) S c h ö p f e n : 14. G . - O . : zwei hohe gerichte, daneben monatlich gemeine gerichte. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle. R a t h o l e n u. A p p e l l : am hoflager des Vorsitzenden fürsten. O r d n . : admin. 1 5 5 3 2 , 6 9 1 . G e s c h i c h t e : Königsberg, Bambergisches lehen der herzöge v. Meran, kommt nach deren aussterben ( 1 2 4 8 ) an Henneberg; 1 3 2 3 reichslehen. 1 3 4 3 fällt es an den burggrafen zu Nürnberg. 2 ) !) s. b. der zent Wettringen (1731). 2) s. Schultes, Gesch. d. H. Henneb. 108, 113, 142, 146, 162, 164, ferner Standb. 590 sub K.

710

Zent Königsberg.

1394 von Swantibor v. Pommern (gemahl der burggräfin Anna) an W., M. B. 44, 344, Fries Chron. 1, 5 4 3 . (bald jedoch wieder an diesen verpfändet.) 1 4 0 0 kaufen Wilhelm u. Georg v. Thüringen von bischof Gerhart v. W. die veste, Stadt u. herrschaft K. um 1 9 6 0 0 fl. mit allem zubehör: doch behalten wir uns u. u. stift alle geistliche u. werntliche gerichte u. lehen u. auch unsere zendt daselbst (vor), W. U. 9, 35. 1 4 0 6 vertrag mit W. u. G. v. Thüringen wegen der zent K. (richter der W. zentgraf, neben ihm der thür. vogt usw. s. a. b. 1579) ibid. 1423 rezeß mit Sachsen von der von Hofheim u. Alden Bramberg wegen: als ein voit von K. meint, was hals u. hant antreffe, das sollen die von Hofheim hinnyn gein K. uf das gerichte antworten u. das die von Alden Bramberg alle Sachen uf demselben gerichte rügen sollen, das rugbar sie, u. das Stogkich, der hof, einen dybstock gein K. machen solle, darumb denn derselbe hof gerichtsfry, sie, also scheiden wir, das dieselbe von Hofheim hinnyn gein K. uf das gerichte antworten sollen, waz hals u. hant antrifft, des sie anders mechtig werden u. yngewinnen an geverde. u. wy es dann umb die rage zu Alden Br. u. mit dem dybstogke zu St. gein K. von alter herkommen ist, daby sol es blieben, ibid. 1454 vertrag mit 'Sachsen: wegen der büßen, fälle u. des urtheilholens bleibt es bei dem früheren sprach, ob die schöpfen bei dem Stadtgericht zu K. rath holen sollen: sprechen wir, was ein merer teil der schepfen zu recht spricht, dabie sal es blieben, ibid. 1 4 6 9 entscheid wegen irrungen mit Sachsen: die von Hofheim sollen wissenliche diebe nach K. liefern. Phil. v. Bibra soll einen zentgrafen haben, dem W. den bann leiht u. der von Bramberg nach K. u. zurück geleit, friede u. Sicherheit haben soll, die von Rügheim sind nicht pflichtig, frevel zu rügen, item von leumuts wegen haben wir abgeret: wu einer von im selbs ungefordert u. freilich für die zent queme u. sagt, das ein leumut uf in gynge u. könnt doch des ansagers oder, von wem der ausgangen wer, nit gewissen, sol man in mit seinem rechten dafür kommen lassen, ob er wil. item von gleits wegen zum gericht u. vom gericht. das ein yder der von gerichts wegen gein K. komet, sol von beder herrn wegen Sicherheit u. gleit haben von haus aus zum gericht u. wider davon an sein gewarsam on geverde, ausgenomen was recht u. urteil geben

Zent Königsberg.

711

würde, dofur sol ir keiner gleit haben, item zu einem jeden gerichte, so es gehegt wirdet, sol der zentgreff den schöpfen öffentlich ein vermanunge tun, das sie wollen recht sprechen etc., 1. div. 11, 1 3 8 . 1 5 7 9 vertrag mit Sachsen; sofern sich einer wegen gewöhnlicher inzichten ohne bestimmten autor purgieren will, soll dies der landgerichtsform nach zu W. ausgeführt werden, daß die ganze zent in der Stadt K. allein dem herzog zu Sachsen zugehören soll, was außerhalb der Stadt steht nach dem Lichtensteinschen vertr. v. 1 4 0 6 . 14 schöpfen, darunter zwei K. sch. aus dem Stadtrat, richter der W. zentgraf u. neben ihm der S. vogt oder schösser zu K., aber das Vorsitzen alternative beschehen, anfangs W. in malefizsachen gem. Karolina u. die urteil in der schöpfen namen publizirt; wenn nicht einig, wechselsweise (jähr f. jähr) bei W. u. S. bei exekution u. in peinlichen fragen mit den Scharfrichtern umgewechselt, sonst alles gemeinsam, in der zent entleibte körper nicht durch ganze gemeinde, sondern nur durch etliche an zent geliefert, sonst tote körper, deren entleibung man nicht weiß, sollen nach gen. leibzeichen begraben werden, gestohlene waren wieder an den eigenthiimer. entfallene waffen beiden zentherren. zum halsgericht alle zentverwante, außer denen, so zur bewachung der flecken daheim bleiben müssen; bei den andern gemeinen zentgerichten nur schöpfen, rüger, partheien. strafen, büßen, frevel gemeinsam. Hofheim, Altenbramberg u. Prappach nur in drei hohen fällen an zent, sonst an die gemeinde, Reichsrittersch. 4 6 , Standb. 5 9 0 . libell 1 8 9 . 1 5 8 8 deklaration zwischen W. u. Sachsen: Stadt K. zent Sachsen, hiebei auch der ganze flur. hiegegen Kößlein u. Erlsdorf an gemeine zent, ebenso die hohen zentfälle, die leib u. lebensstrafe anlangen vom Roßberg bis an den Bramberger wald u. Altersheuser flur. sodann bestimmungen über den Wechsel beim vorsitz. damit in geringen fällen Unkosten gespart werden, so soll bei ihnen bürgschaft genügen, daß die Verbrecher auf das nechst gericht sicher gestellt werden u., nachdem in vogteilichen Sachen die zent angeschrien würd, so sollen die zentverwandten hinfort auf solches anschreien, die beede theil, als der anschreier u. über welchen geschrihen worden an die zent zu antworten, nicht aber doch der anschreiher solchen zentschrei zu antworten u. der anschreiher solchen zentschrei zu verbüßen nicht schuldig sein. Goßmannsdorf, Ostheim u. Vitzendorf müssen alle geringen zentfälle rügen, in den dörfern, do kein schöpfen vorhanden,

712

Zent Königsberg. sollen rüger verordnet oder uf verweigern für sich selbsten insgemein zu rügen schuldig sein u., do solches überschritten, die ganze gemeine vor zent gefordert u. gestraft werden, die gerichtsbücher u. akten sollen in ein gemeine truhen verwahrt u. mit zweien schlossern, damit keiner ohne den andern öffne, verschlossen auf dem rathaus verwahrt werden, neuerbaute häuser sind zentpflichtig. es solle gem. Schweinfurter vertrag die angießung u. besichtigung der ein, maß u. gewicht im beisein des schossers u. zentgrafen im jähr zweimal erfolgen, so unrecht befunden, bestraft u. die maß zum landknecht gen E. getragen u. wieder um die gebühr abgeholt werden, gerichtschreiber angenommen, neben gerichtsgebühren 10 fl. zur besoldung, 1. div. Jul. 170.

1663 vertr. zwischen den ganerben in der zent K. gegen Sachsen: die bauermeister u. ortsrüger sollen die rugzettel bei bestimmten amtleuten revidiren lassen, welche nicht an die zent geh. Sachen ausstreichen sollen, 1. div. 41, 28. abstellung der vielen zentu. beigerichte. annehmung der beiden, zenthalter nicht ohne einwilligung des andern, 1. div. 41, 6. 1695 vertr. m. Sachsen-Hildburgh.: beide herrschaften gebot u. verbot auf ihren Untertanen, bei feststellung der dorfsordnungen W. den vorrang, in haltung der hoch- u. dorfgerichte abwechslung des direktoriums, wie bei der zent. rugzettel der vogtei vorgelegt, wenn diese aber zentbare fälle ausstreicht, soll zentgraf mit strafen wegen verschwiegener rüge vorgehen, zentkosten aus inquisiten vermögen, rest von zentherrschaft. die Untertanen der adeligen zur bewachung der delinqnenten verpflichtet, da dies teil der zentfolge. bereitung der zentgrenzen alle fünf jähre, kirchweihschutz: verbrechen mit leib- u. lebensstrafe an zent. attentirte verbrechen u. casus fortuiti an zent. rügen sofort bei nächstem zentgericht einzureichen, sonst strafe, zitationen unmittelbar mit angabe der Ursache, die zentjurisdiktion erstreckt sich auf alle, welche auf zentbarem boden delinquiren, also auch auf adelige, das gut Stöckach hat den stock zur zent zu liefern, zur zent: aufsieht über mühlen u. wasserfluß. fornikation vogtei, ehebruch zent. kosten bei Selbstmord aus des sm. vermögen, sonst zent, wo begangen, ebenso bei casu fortuito umkommenden personen. pfarrer u. schullehrer von ihrer herrschaft zu bestrafen. Stellung der zeugen u. delinquenten auf einfache requisition in civilibus, in strafsachen nur, wenn del. in flüchten begriffen, 1. div. 48, 101. 1696 vertrag mit Sachsen-Hildb.: S. gibt an W. die sächsische halbscheid der zent zu Unterhörith u. Mechenried, W. an S. den

Zent Königsberg.

713

schütz u. die zent zu Nassach, 1. div. 48, 213. der ort Friesenhausen (halb W.) kommt zur zent Wettringen, 1. div. 48, 312. 1704 verkauft Sachsen-Hildb. die halbscheid der zent auf Ostheim, Goßmannsdorf, Fitzendorf, Preppach, Sechstal, Reckertshausen, Grosenhausen, Stöckach, Kleinmünster, Walchenfeld, Manau, Uschersdorf, Ober u. Unter Sulzbach, Eichelsdorf, Ibind, Hohnhausen, Altenbramberg an W., 1. div. 51, 345. 1749 fällt das an W. verpfändete amt K. an Sachsen-Hildb. zurück, admin. 8510, 421. 1768 kais. mandat, wonach Bibra die volle gerichtsbarkeit zu Aubstadt, abgesehen von den vier rügen (z. K.) zusteht, Adel 869, BS.1) D i t z ist die zeihende c e n t e (aus dem Henneberg,

Kunegesberg.

urbar von

1340.)

Kunegesberg, Junkerdorf, Lentricheshusen, Eckenb r e c h t e s h u s e n , Hasefñrt, Wfilvelingen, M e c h r i e t , Holzhusen. Zent Königsberg. {1598. admin. 15532,

691.)

1. A n k u n f t , s c h ü t z , bann und r i c h t e r der zent Konigsperg. Welcher maßen die zent Konigsperg an unser bischof Juliusen stift Wurzburg und das haus Sachßen gerathen und komen, das wurd an seinem ort gefunden, es hat aber über berurte unsere zent und derselben angehorigen rechten und gerechtigkeiten niemand einichen versprach noch schütz, sondern seien wir obberurte fursten und zentherrn allein verspruchs und schutzherrn, doch ist der blutban von alters craft des erbbuchs und kaiserlichen privilegien und freihaiten von unser bischof Juliusen vorfaren christseliger gedechtnus einem zentgraven als richtern, wie auch von uns allein geliehen worden und es also nochmaln bei solchem herkomen, wie auch ein schosser den peinlichen und bürgerlichen zentgerichten craft aufgerichter vertrage beizusitzen gelassen worden und sich bede theil, zentgraf und schosser, angeregter Verträgen gemeß erweisen und verhalten und solcher gestalt auch das Vorsitzen und vornemen gebrauchen sollen. !) L.: Solger, Gesch. d. stadt u. d. amtes K., 1894.

714

Zent Königsberg. 2.

E i n g e h o r i g e z e n t d o r f e r , weiler, höve, mülen, Wüstungen und mit was feilen und r ü g e n iedes besonders daran gehörig. Obwol von alters die statt Konigsperg auch in unser gemaine zent gehörig gewesen, so ist doch anno 1583 diese vergleichung beschehen, das berurte statt und derselben markung, inmaßen die gegen allen anstoßenden verraint und versteint, darvon ausgeschlossen und mit den hohen und nidern zentfeilen, so sich in berurter statt und derselben markung begeben und zutragen, uns dem herzogen von Sachßen allein angehorig sein sollen. M e c h r i e t h , mit der vogteilichen obrigkeit in das amt Hasfurt, aber in allen hohen und nidern zentfellen an die zent Konigsperg dergestalt gehörig, da sich geringe zentfell, so nicht leib und leben betreffen, daselbsten, als-schlegereien, Verwundungen, schmehesachen, begeben und zutragen, das sie solche und dergleichen Sachen an dem dorf oder malgericht zu rügen, zu richten und zu vergleichen hergebracht; doch, do abtrag von eim oder dem andern ervolge, das er sich alsdann mit dem zentherren nach ausweisung erbbuchs auch abzufinden, do aber die sachen ohne abtrag aufgehoben oder am dorfgericht nit gerügt, ist oder seind die partheien alsdann der zent auch nichts zu erstatten; wo aber die gleichen sachen und geringe zentfell, wie gemelt, nicht verglichen oder, ob es gleich vertragen und ein theil hernacher daran nicht gesettigt sein wolt, alsdann seien die gemeind durch ire schöpfen solches an der zent rügen zu lassen schuldig, L e n t e r ß h a u s e n , ein ganerbendorf, aber mit allen hohen und nidern zentfellen, wie die namen haben mögen, zentbar und haben die ganerben allein in schuld und lehen und die gemaind in gemainen dorfsainigungssachen zu verhelfen, doch ieder auf seinen lehen und weiters nicht; do aber nicht verholfen, des alsdann die hilf an der zent zu suchen herkomen. H e l l i n g e n , ein gemain ganerbendorf, in allen feilen, wie Lenterßhausen, zentbar. U n f i n d e n , auch ein ganerbendorf, mit allen hohen und nidern zentfellen, wie Lenderßhausen, zentbar haben aber ire steinsezer selbst zu kuren und zu verordnen.

Zent Königsberg.

715

J u n c k e r ß d o r f , auch ein ganerbendorf. und seind alle hohe und nidere zentfell an der zent zu rügen schuldig und hat ein ieder ganerb auf den seinen umb schuld und schaden zu verhelfen und aufm fall der nichtverhelfung an der zent recht zu suchen inmaßen herkomen. R u g h e i m , ganerbendorf, rügen an der zent alle hohe und nidere feile, außer was rein und stein belangt. O ß t h e i m , G o ß m a n ß d o r f und V i t z e n d o r f , mit vogteilicher obrigkeit ins amt Bramberg, aber mit den hohen zentfellen, so leib und leben betreffent, und dann nachfolgenden geringen zentfellen, blutrust, schmachwort, uberrainen, ubersteinen, zentgeschrei und was hals und hand betrifft an die zent craft anno 1583 ufgerichten Vertrags gehörig, und werden schuld und Scheden am dorf oder malgericht oder, wie auch andere feil, durch die vogteiobrigkeit gerichtet. Oßtheim haben 7 steinsezer, darunter 4 an der zent und die andern 3 am malgericht angenomen werden. G o ß m a n ß d o r f haben ire steinsezer selbst zu verordnen, aber an der zent angenommen. H o l z h a u s e n , ein ganerbendorf, mit allen hohen und nidern zentfellen, wie Mechrieth, zentbar. B r a p p a c h , mit der vogtei ins ambt Hasfurt und allein mit den dreien hohen feilen, als ein wissentlichen mord, dieb und notzucht craft verträg und erbbuchs an die zent gehörig und werden sonsten alle andere feil von vogteilicher obrigkeit wegen gestrafft. R e y m e r ß h o v e n , ein wustung, dem closter Theres zustendig und ist ebenermaßen allein mit den nechstgedachten dreien feilen, wie Breppach, vermög erbbuchs der zent Konigsperg verwandt und zugethan. S e x s t a l , ein ganerbendorf, mit allen hohen und nidern zentfellen laut erbbuchs zentbar. S i l b a c h , auch ein ganerbendorf und mit allen hohen und nidern zentfellen der zent Konigsperg angehorig und zugethan. U n t e r n - und O b e r n h ö h r i t t , mit allen hohen und nidern zentfellen zentbar, doch rügt Unterhohritt von rein und stein nichts. R e m e r ß h o v e n , ein ganerbendorf und in allen hohen und nidern zentfellen zentbar. U c h e n h o v e n , ein ganerbendorf, gleicher gestalt in allen hohen und nidern feilen zentbar.

716

Zent Königsberg.

M u n s t e r , ganerbendorf, rügen alle hohe und nidere zentfelle, vermög erbbuchs. R e c k e r ß h a u s e n , ganerbendorf, der zent Konigsperg auch mit allen hohen und nidern zentfellen angehorig. E i g e l ß d o r f , mit allen hohen und nidern feilen und stucken zentbar, haben ire aigene steinsezer, so dem vogtherrn gelobt. G r o ß e n h a u s e n , ein wustung, durchaus zentbar. S t o c k a c h , zentbar, besucht aber kein gericht, sondern ist den stock zu schaffen schuldig inhalts erbbuchs. B a l c h e n f e l t , in allen hohen und nidern feilen zentbar außer des schlosses. Erlßdorf und Kößlein, mit allen hohen und nidern zentfellen laut anno 1583 aufgerichten Vertrags zentbar. M a n d a u , mit allen stucken zentpflichtig. U s c h e r ß d o r f , ein ganerbendorf, mit allen hohen und nidern zentfellen zentbar. O b e r n - und U n d e r n - S u l z b a c h , mit allen hohen und nidern feilen der zent angehorig und verwandt vermög erbbuchs. I b i n d t , mit allen hohen und nidern feilen und stucken zentbar. H o n h a u s e n , mit allen stucken zentbar. A l t e n b r a m b e r g , die vogtei, Wirzburgisch, in das amt Bramberg, aber mit dreien feilen, als ein wissentlichen mord, dieb und notzucht, an die zent Konigsperg gehörig und werden alle andere feil durch den vogtherrn gerichtet inhalt Vertrags und erbbuchs. F r i e s e n h a u s e n , ebenermaßen mit den nechst gesezten dreien feilen, als ein wissentlichen mord, dieb und notzucht, zentbar und besuchen sonsten keine gericht, haben auch ire aigene steinsezer. A l l e r ß h a u s e n , ein ganerbendorf, gleicher gestalt der zent allein mit berurten dreien feilen, als ein wissentlichen mord, dieb und notzucht, verwandt und zugethan und hat sonsten ieder ganerb auf den seinen in allen feilen zu gebieten und zu verbieten und haben sechs steinsezer, die von inen an irem malgericht angenomen und bestettigt werden. H o f f h e i m , in das amt Rottenstein mit der vogtei, aber mit dreien feilen allein, als ein wissentlichen dieb, den der cleger am strick hat, notzucht und wissentlichen mord, der zent Konigsperg inhalts verträg und erbbuchs angehorig und gehören sonsten alle andere feile vor den vogtherrn.

Zent Königsberg.

717

3. W a s in o b g e d a c h t e n z e n t d o r f e r n der z e n t g e f r e i e t und w a s g e s t a l t . Obwol in obgesagten zentdorfen vil adenliche heuser begriffen und gelegen, so seind doch dieselben (außer das schloß B a l c h e n f e l t und F r i e s e n h a u s e n , so im sehe gelegen) anders nicht gefreiet, dann daö die besitzere und inhabere an den gewonlichen hohen und andern zentgerichten nicht zu erscheinen, do sich aber in solchen heusern endleibungen oder andere hohe zentfelle und mißhandelnden begeben solten oder sich sonsten mißtheter darinnen aufhalten \*olen, daß die inhabere oder besitzer solcher adenlichen heuser, solche sobalden heraußer auf die gassen und zentbarn boden den beambten von der zent wegen zu liefern schuldig, wo nicht, das die zentherrn solchen theter selbsten aus den heusern zu nemen und abholn zu lassen recht, fug und macht. Ebenermaßen und anders nicht ist der Schlei er hof zu Rugheim. Der H a c k d o r ß h o v e und die darzu gehörige drei seidenguter zu F r i e s e n h a u s e n und dann der S t e i n e r s h o f zu Allerßhausen der zent gefreiet. Item W i n d b e r g e r h o f vermög erbbuchs, wie auch der B r a m b e r g e r wald zent und gerichtsfrei. Sonsten seien alle underthanen und inwohnere iedes orts, weme sie gleich mit der vogtei zustendig, auf begebende und zutragende feil unserer zent Konigsperg verwandt und zugethan, daselbsten, doch in feilen und stucken, wie ein iedes dorf, inmaßen obsteet, zentbar, recht zu geben und zu nemen, auch derselben, soweit das gericht und zent gehet (außer Hoffheim und Altenbramberg volgen allein, soweit ir markung sich erstreckt) zu volgen und mit iren besten wehren zu beschutzung der gericht auf erfordern zu erscheinen schuldig. 4. Von den g e m a i n e n z e n t v e r w a n d t e n . Damit auch die bösen thaten und handlungen nicht verdutscht, verschwiegen und ungestrafft bleiben, so sollen alle junge zentverwandten, damit das ubel desto mehr gestrafft und der from vor dem bösen geschützt, iedes zentbarn dorfs zu irer ankunft durch die 6chultheßen, schöpfen oder ruger auf das nechste zentgericht dem zentrichter und gericht vorgestelt, dergestalt das sie mit handgeben-

Zent Königsberg.

718

den treuen alles, das sie an hohen und nidern zentfellen, inmaßen bei iedem dorf, wie es zentbar gesezt, sehen, hören und erfahren, dem schultheßen, schöpfen oder rugern solches mit treuem vleiß zu vermelden und anzuzaigen, der oder die es dann furter, wie sichs geburt, zu rügen

anhalten und das auch dieselben

sobalden dem

zentbuch einverleibt und nachgesezten aid erstatten sollen. (folgt der eid: zent besuchen, alle fälle, hoch und nieder rügen u. nichts verschweigen, ein Wahrheit für ein Wahrheit, leumund f. 1., hörensagen f. h., damit dem zentgericht nichts abbruchig geschehe.) 5. V o m z e n t g r a v e n a m b t und p f l i c h t . Wie vornen unterm ersten titul der ankunft dieser zent gedacht, wird der blutban von iedem regierenden fursten und bischofen zu Wirzburg einem ieden zentgraven geliehen und also derselbig doselbsten mit pflichten und aiden, inmaßen herkoraen, beladen. 6. W i e v i l s c h ö p f e n und z u s e t z e an d e r zent sitzen, woher die sein, wie die

erkiest

und g e s t e l l t w e r d e n s o l l e n und w a s ir b e l o h n u n g . Weil bei unserer zent von alters herkomen, das dieselben mit 14 schöpfen und keinen zusetzen besetzt und von der statt Konigsperg zwen und von iedem nachvolgendem zentdorf, als Mechrieth, Lenterßhausen

(doch wird mit den erstgedachten vieren gleichwie

mit den beambten umgewechselt), Hellingen, Junckerßdorf, Rugheim, Oßtheim,

Goßmanßdorf,

Vitzendorf,

Holzhausen

und

Brappach,

einer geordnet, welche schöpfen von iedem zentbarn ort durch die gemeind erkoren und dann an das erst hohe oder zentgericht, so jerlichen mitwochen nach Walpurgis gehalten, durch schultheß, dorfs oder bauermeister gebracht mit anzeig bei iren pflichten, daß derselbig frum, erbar, unverleimt, ehrlich geboren und also tuglich zu einem schöpfen sei, dem richter und gericht vorgestelt. 7. V o n den r u g e r n . Weil an unserer zent keine zusetze wie anderer orten gebraucht, aber hergegen von alters nachvolgende dorfere rugere an die zent

719

Zent Königsberg.

und iedes besonders einen zu verordnen und zu stellen, die gleich den schöpfen die hohe und nidere zentfell iedes dorfs herkomen nach zu rügen und anzubringen schuldig, nemlichen Sestal, Silbach, Unternhorieth, Obernhoheritt, Remerßhoven, Uchenhoven, Munster, Reckerßhausen, Eigelßdorf, Grosenhausen, wustung, der innen hat, Balchenfelt, Erbßdorf, Mandau, Uscherßdorf, Obernsultzbach, Unternsultzbach, Ibindt, Honhausen, Altenbramberg, Friesenhausen und Alterßhausen, als wird es craft des erbbuchs beim alten herkomen und aufgerichten Vertrags gelassen und solle mit erwehlung, kührung und Stellung solcher ruger gleichwie mit den verordneten schöpfen gehalten, allein das sie irer gemainen zentpflicht erinnert und darbei sollen gelassen, denselben auch von ieder gemeind ergezlichkeit gleich den schöpfen gethan werden. (folgt der schöpfen-, zentschreibers- und landknechts-eid.)*) 8. W i e v i l h o h e und g e m e i n e z e n t g e r i c h t im j a r und zu was Zeiten gehalten, auch von kauf und g a s t gerichten. In dieser unserer zent ist von alters herkommen, das jerlichen zwai hohe gericht, als das erst mitwochen nach Epiphanie domini oder obersten, das ander mitwochen nach Walburgis zu Konigsperg in der statt unterm rathaus gehalten werden, an welchen beden hohe gerichte alle zentverwanten mit iren besten wehren bei straff 10 tt., wie auch aufm fall, do peinliche gerichtstäg angestelt, sovil erfordert, zu erscheinen schuldig, sonsten werden von monaten zu monaten craft und inhalts anno 1583 aufgerichten Vertrags die gemeine zentgericht an obbesagten ort angestelt, aber keine gastgericht herkomen nach gehalten werden; also wird es darbei gelassen. Schöpfeneid:

auf alles, so am gericht vorgebracht würde,

ein vleißigs

aufmerken, alle hohe und nidere zentfälle nach meinem vermögen u. verstendnus anbringen, will ich kaiser Karls gerichtsordnung getreulich geleben, auch alle heimblicheit

diß

gerichts

bis in

mein gruben verschweigen,

schreibereid.

zentgraf u. schosser gehorsam sein, niemand ohne ihren geheiß abschrift geben, keine ungebührliche tax fordern usw.

720

Zent Königsberg.

9. W i e die s c h ö p f e n und r u g e r , a u c h g e m a i n e z e n t v e r w a n d t e n zu den p e i n l i c h e n und gemeinen zentgerichten erfordert werden sollen und w e l c h e r g e s t a l t die zu e r s c h e i n e n s c h u l d i g . Wann peinliche gerichtstäg zu halten angestelt, ist von alters herkomen, das solche von beder zentherrn wegen durch den landknecht nicht allein den zentschopfen, sondern auch den andern zentverwandten bevorderst aber iedes orts schultheßen, die solches furters den andern anzumelden, dergestalt angekündigt wurd, das erstlichen den tag zuvor die schöpfen zum Vorgericht, dan uf den volgenden tag die andern erfordert mit iren besten wehren (wiewol alle zentverwandten zu erscheinen schuldig, doch etliche zu bewahrung der dörfer zu haus gelassen werden) erscheinen, die schöpfen das gericht besitzen und uf anclagen und vorbringen urtheil sprechen und die andern anwesenden zentverwandten, was geurtheilt, das es sicherlichen volzogen, das gericht schuzen helfen sollen; wer aber erfordert und ohne erlaubnus außenbleibt und nicht rechtmeßige Ursachen einzuwenden, der soll iedesmals um 10 tt, gestrafft und verbuest werden. In gemainen zentgerichten aber ist herkomen, da die gehalten, werden dieselben alwegen lezlich, wann sie wider sein und angestelt werden sollen, durch den landknecht ausgerufen mit diesen Worten: Hort ir schöpfen und ir landleut, heut über vier wochen wird wider zentgericht gehalten, das gebeut ich euch schöpfen und ruger bei der bueß zu besuchen, darneben wer sonsten daran zu schaffen und zu clagen, das er daselbsten erscheinen und sein clag und notturft vorbringen lassen möge, wie es auch die schöpfen und rnger iedes dorf zu haus die zeit und angestelt gericht zu vermelden, und ist außer der schöpfen und ruger, cleger und beclagten sonsten niemand an solchen gemeinen zentgerichten, er wolle es dann für sich selbsten thun, zu erscheinen schuldig; do aber ein schöpf oder ruger oder andere, so gerichtlich erfordert, ungehorsamlich außenbleibt, derselbig ist ebenermaßen 10 . 20 d., volgents iedem schöpfen 20 ., dem zentgraven sechs pfund zwainzig pfenning und dem cleger auch sechs pfund zwainzig pfenning. do nun iemand auch solchem, sowol der straff als dem urtheil nit nachkommen, so ruft das gericht die beambten Umb schütz und hülf an, welche dann mit gefengnussen und anderm die ungehorsamben zum schuldigen gehorsam bringen und das gericht bei ihrem gesprochenen urtheil handhaben sollen. Knapp, Würzburger Zent. I.

59

930

Zent Neustadt.

Appellation. Die appellation an disem zentgericht geschieht bisweiln an seiner fürstlichen gnaden ambtman zu Neustatt und von dem solche zu zeiten uf die Wirtzburgische canzlei und etwan an das bruckengericht gewisen werden, wann von der urtheil, am zentgericht ergangen, appellirt, die sachen von den beambten nach Wirtzburg gewisen, muß von iedem plat ein zwölfer dem zentschreiber geben werden. Von solchen gerichtsacten geburt dem gericht ein gülden und dem zentgraven sein geburlich sigelgelt, \ thaler. Von den u b e l t h e t i g e n p e r s o n e n , wie die g e g r i f f e n und g e l i f e r t w e r d e n sollen. Da einer schadbar gefunden, wird er von den unterthanen desselbigen ort angegriffen und also der obrigkait Überantwort oder uf begehrn durch den landknecht abgeholt, durch den zentgraven werden keine ubelthetige personen abgeholt, es geschehe dann durch bevelch; bisweiln aber begibt es sich, daß eine schadhaftige person der obrigkait angezeigt wird, welche alsdann der landknecht desselben orts gefenglich annimbt, davon ihme ein gülden zu fanggelt geburt. und müssen ihme die nachbarn iedes orts und dorfs, do solche begriffen, darzu behulflich sein. Und wann ein schadbarer mann betreten und kundbar wurd, sollen und müssen die zentverwanten dörfer denselben unverzüglich antworten. Und seind alle zentbare dörfer durchaus schuldig, die ubelthetige personen uf die zent zu fuhrn und der obrigkait Neustatt zue uberantworten. Von der g e s t o l e n e n h a a b . Der gemein bericht vermelt, daß bishero dem zentgraven von den gestolenen hab und gutern nichts zugestelt oder gegeben, sonder deme, dessen sie gewesen, uf sein bitt mit vorwissen furgesetzter obrigkait wiederumb behendigt und eingeraumbt worden. Item do sie ein dieb bekommen und gestolene war bei ihme finden, lifern sie denselben sambt mit dem gestolenen gut an die zent und was für costen uf solche liferung gehet, den bezalt die dorfschaft, bei denen soliche person einkombt.

Zent Neustadt.

931

Vom c o s t e n , so uf die u b e l t h e t e r g e h e t , ehe sie an die zent gelifert werden. Ein iede dorfschaft muß in bürden und costen, ehe und dann der gefangen uf die zent gelifert wurd, tragen. Vom a n f a l l und a n g r i f f . Der gemein bericht vermelt, das darfür wurd gehalten, daß sein fürstliche gnaden in dero zentbarn flecken und orten die ubelthetige personen, wo sie vorgehalten werden, abzuholen und zu greifen befuegt sein. Von der volg und n a c h e i l . Die zentpflichtige erkennen sich in furfallenden malefiz und zentsachen, so weit es vonnöten, nachzuvolgen und, wieferrn man ihr bedürftig, sich gebrauchen zu lassen. Es hat auch bishero mit dergleichen gegrieffenen personen des beglaitens oder nachvolgens wegen kein anzal gehabt, sonder ist uf anrufen des zentgrafen, landknechts oder Schultheißen iederman oder, wiviel man haben will, zu volgen schuldig. Es ist uf solche unfriedenszeit nichts gemessens beim ambt, sondern seien die underthanen uf iren costen zu raisen und zu volgen schuldig. Ieder ist uf seinen costen zu raisen schuldig, wann es in gemein durchaus gehet; do aber iedes orts nur etliche sollen genommen werden, wurde der uncost nit nur uf die reisenden, sonder die ganz gemein geben. Vom z e n t g e s c h r e i . Iderman ist einen vergewaltigen, angeruft oder auch unangeruft, wann ers sieht und darzu kommen kann, zu reden und den gewaltthetigen oder freveler zu handvesten schuldig; und wer solches underlest, wird durch die beamten arbitrari6 nach gelegenheit der Sachen gestrafft. Zu den examinibus gehörn ordinarie der zentgraf, als richter, zwen schöpfen, die man am nechsten haben kann, und der zentschreiber. es seien aber gemeinlich die beambten auch darbei, wie dann die fürstliche bevelch mehrertheils an die beambte in solchen fällen allein ergehen. Mit dem uncosten wird der zentordnung nachgegangen. 69*

932

Zent Neustadt.

Von selbstableibung. Do sich dergleichen selbstableibungen begeben, mußte die gemein, da solches geschehen, den uncosten tragen. Wann die selbstabgeleibte person in vermögen nit sovil verlassen, mußte die gemein solches und, was von nöten were, schaffen. Wurd niemand aus den zentverwanten, noch auch sonsten iemand zu solcher execution erfordert, sondern wurd solches durch den schöpfrichter oder die seinigen allein verrichtet. Der uncosten ist in solchen fällen ungewiß, die notturft an holz muß kauft werden, so muß man sich mit dem scharpfrichter seines gefallens vergleichen, seien die freundschaft vermöglich, so fordert er viel, seien sie aber arm oder verlegt es ein gemein, muß er sich mit einem geringen, 6, 7 oder 8 fl., wie man mit ihme eins werden kan, abweisen lassen. Von inventirn und arrestirn. Wann sich bishero endleibung und dergleichen an anderer herrschaft vogtbarn orten zugetragen, ist wohl das verbot, nichts dem abtringenden volgen zu lassen, geschehen, aber die inventirung nit gebraucht worden; an orten aber, so mit der vogtei auch Wirtzburgisch, wird die inventirung gebraucht. Ist das inventarium groß, so muß man dem zentschreiber mehr geben; ist es aber gering, muß er sich mit 1 desgleichen der zentgraf, schöpfen und landknecht ieder mit 15 d. abweisen lassen. (Von der mortacht.) Ordnung des peinl. rechtstags. (übersiebnen. urteil mit ächtung, s. bei den halsgerichtsformularen.) Vom galgenbau. Es müssen vermög des gemeinen berichts die von Niderlauer, so mit den vier ruegen zentpflichtig, den galgen, so oft und dick es noth, machen ohn einiges zuthun der andern zentverwanten. Stock und pranger seind über menschengedenken gemacht worden; do solche ein mangel hetten, wissen sie nit, wer solchen zu machen schuldig.

Zent Neustadt.

933

Und zaigt der gemein bericht an, das verschiener zeit ein keller, Langenhausen genant, ein stock in die alte kellerei zur Neustatt, wie sie von ihrn Voreltern gehört, machen lassen. Die zentschrannen werden von einem Zimmermann umb die belohnung, wie man mit ihme zufriden werden kan, gemacht uf costen der zent. Branger ist am rathhaus in der statt, wurd von gemeiner statt wegen handhabt. Den galgen aber hauen, bauen und richten auf die ganze gemein des dorfs Niderlauer, niemand ausgenommen; mußen alle darzu hellen und geschieht ul ihren eigenen uncosten, haben bei solicher ufrichtung trummel und pfeuflen.

Zent Oberschwarzach. (1583). B e z i r k . O r t e : Birkenroth w., Bruderkreuz w., Ebersbrunn, Gereuth (mühle), Handthal, Huerb w., Kaltenklingen (Faltenklingen) w., Kammerforst, Kleingressingen, Kreuzbuchen w., Mutzenroth w., Neuses a. S., O b e r s c h w a r z a c h , Schmerb, Schönaich, Wiebelsberg, Wildfest w., Wüstenrohrbach w., Zollhütte w. 1731 außerdem: Bimbach, Breitbach (Preppach), Buch, Burgwindheim, Düttingsfeld, Füttersee, Großbirkach, Großgressingen, Herrnsdorf, Hof, Kappel, Kleinbirkach, Kötsch, Manndorf, Mittelsteinbach, Neudorf, Neuhof, Oberschwappach, Obersteinbach, Oberweiler, Siegendorf, Untersambach, Unterschwappach, Untersteinbach, Unterweiler, Winkelhof, Wolfsbach. 1 ) G a u : Volkfeld. W . - A m t : Gerolzhofen, S t o l b e r g , Zabelstein. Bez.-Ä.: Bamberg II u. Gerolzhofen. I n h a b e r : W. S c h ö p f e n : 12. G.-O.: zwei hochgerichte; außerdem alle vierzehn tage. Z u s t ä n d i g k . : für alle fälle. R a t h o l e n u. A p p e l l : bei fürstl. kanzlei. O r d n . : Salb. 1 6 5 a ( 1 5 8 3 ) ; Ger.Gerolzh.203, 7 (1583); Misz.6120 (1697). G e s c h i c h t e : 1237 von Stolberg an W., M.B. 37, 271. 1328 wird die zent mit dem amt an Hohenlohe verschrieben, Hohenlohe 2, 294. 1340 wird das zentrecht zu 0 . an kl. Ebrach verkauft, M. B. 40, 354. 1591 abrede wegen der Wüstung Gereuth: deren zehn erben haben ie ein jähr lang einen schöpfen zum zentgericht 0 . zu stellen, W. U. 14, 180. x

) Bimbach s. a. bei zent Gerolzhofen. Füttersee im 16. jh. bei zent Haßlach; Neuses u. Siegendorf s. bei zent Stadtschwarzach, Obersteinbach s. bei zent Dampsdorf. Ober- und Unterschwappach waren vordem bei zent Haßfurt.

Zent Oberschwarzach.

935

1688 vertrag mit Bamberg, die von B. vorbehaltene zentprätension auf des klosters Theres dörfer Obertheres, Buch und Seilershausen, 1. div. 45, 237. 1715 bericht über das zentgefängnis, admin. 7498, 389. (1399 wird das amt an Zollner verschrieben, 1. div. 1,186, 1411 an Brunn, 7, 306, 1415 an Fuchs, 7, 16; 1481 fällt es von Bebenburg zurück an W., 17, 36; 1525 wird das schloß im aufruhr verbrannt, Swinf. 511.; über das dorfger., Misz. 2517 (1610). L.: Arch. 3, 1, 67, 84, 96; Höfling, 0., 1836.) Zent

Oberschwartzach. (1583. Salb. 165a.)

Zu Oberschwartzach in dem ambt Stolberg hat der stift Wirtzburg ein besondere zent, deren alte gepreuch und herkommen, recht und gerechtigkeiten underschiedlich hernach volgen, nemblichen: Ist solche zent unter aines regierenden bischofen zu Wirtzburg und herzogen zu Francken versprach, schütz und schirm. Würt iedesmals zu Oberschwartzach in ainem Wirtshaus, so richter und schöpfen darzu gefellig und gelegen, und durch ainen zentgraven, als richter gehegt und gehalten. (Hegung.) W i e oft z e n t g e r i c h t g e h a l t e n . Wann nötige gescheit vorhanden, muß man alle vierzehen tag zentgericht halten, wann aber nit sachen vorhanden, werden sie verschoben, man helt zentgericht allwegen uf den dinstag, unter den sind zwai hochgericht, aines dinstag nach ostern, das ander dinstag nach trium regum und müssen alle hernachgemelte dörfer alle streffliche feil, hohe und nider an der zent rügen und verbüßen, allein Oberschwartzach und Neuses ufm Sand ausgenommen, die rügen nichts. Bei den hochgerichten sein alle zentverwante bei der straff fünf und vierzig pfenning (dem richter gehörig) zu erscheinen schuldig. Y o l g e n die f l e c k e n , d ö r f e r , ort und W ü s t u n g e n , so g e i n O b e r s c h w a r t z a c h z e n t b a r , in w a s f e i l e n und w e m d i e s e l b e n s o n s t e n m i t der v o g t e i a n g e h ö r i g . Und erstlichen die, in welchen der stift Wirtzburg sampt der zentbarn auch vogteiliche obrigkeit hat.

936

Zent Oberschwarzach.

Oberschwartzach. Wibelsberg. Mutzenrod. Handthal. Cammerforst. Schönaich. Gereuth. In den n a c h v o l g e n d e n h a t der stift Wirtzburg a l l e i n die h o h e z e n t b a r l i c h e o b r i g k e i t und landgerichtszwang, als: Neuses ufm Sand, gehöret sonsten mit der vogtei den Füchßen zu Binbach zu. E b e r t s b r u n , ist gemengter herrschaft, Fuchßen zu Binbach, spital zu Brichßenstatt und closter Ebrach. K l a i n - G r e s e n , ist mit der nidern obrigkeit Ebrachisch, sind diser zeit nur drei mann aldo. S c h m e r b , gehört mit der nidern obrigkeit dem closter Ebrach, denen von Schaumberg zu Traustatt und sonsten mit aller hohen und nidern gerichtbarkeit an die zent Oberschwartzach. Wüstungen, aldo man sowol, als o b g e m e l t e n dörfern und w e i l e r n die zent b e s c h r e i e t , a u c h gein O b e r s c h w a r t z a c h z e n t b a r e r grund und boden sind. Wildfeßt, B i r c k e n r o t h , W ü s t e n r o r b a c h , F a l t t e n k l i n g e n , H u e r b , Z o l l h u e t t e n , B r u d e r c r e u t z , C r e u t z b u c h e n ufm Creutzberg. Von schöpfen. Dise zent Oberschwartzach ist von alters allwegen mit zwölf schöpfen bestelt und besetzt gewesen und gibt nemblichen Wibelßberg 1 Mutzenrod 1 Handthal 1 Cammerforst 1 S c h ö n a i c h von vier gütern aldo 1 und 1 beischöpfen; solchen beischöpfen gibt die gemaind. Gereuth 1 Neuseß 1 Ebertsbrun 2

Zent Oberschwarzach.

937

1 Klain-Gresen Schmerb 1 Die wustung W i l d f e ß t e n soll den zwölften schöpfen geben, welche wustung unser gnediger fürst und herr von Wirtzburg innen und würt jetziger zeit kein schöpf derwegen geben. (Schöpfenaid.) Item wann ein schöpf sein zeit ausgesessen oder vor der zeit abging oder sonsten zu sitzen untüchtig würde, alsdann, welches dorf derselbig schöpf ist, das muß uf ermanen ein andern stellen; wann aber sonsten ein schöpf umb ursach willen ufgetrieben würt, dieselbige bank muß das dorf Schonaych mit ihrem beischöpfen, den sie alzeit bei der zent haben, erfüllen. Es hat kein schöpf von der zent außer nachvolgender büßen ainige besoldung, weder was etwan die dorfschalten inen geben. B u ß e n , so den s c h ö p f e n g e b ü r e n . Item welcher ainem in die rüg, ainem kundschaftman in sein kundschaft, ainem schöpfen in sein urthel und aid red oder ainen vor gericht frevenlich lügenstrafft, der würt in die schöpfenbuß erkant, das ist ain und zwainzig pfund neu gelt, daran haben die schöpfen 18 tt. und der richter 3 tt Item wann uf schulden rechtlich geclagt würt, gebürt den schöpfen ie von zehen pfening ainer, es betreffe wenig oder vil, und das muß der verlüstigt thail erlegen, stehet beim schöpfen, etwas nachzulassen oder nit. Item wann von ainer urthel appellirt, gebürt von dem geld, darumben die acta redimirt, dem gericht 1 goldgülden und 1 d. Yon rugen. Alle obgemelte zentpflichtige dörfer, wem die gleich sonsten mit der vogtei zustendig, müssen vermög alter gerechtigkeit on underschied alle streffliche feil, hoch und nider, an der zent rügen und verbüßen, allein Oberschwartzach und Neuses ufm Sand ausgenommen, die rügen nichts, und geschehen solche rügen nur uf den zwai hohen zentgerichten. Und welcher also gerügt und gebüßet würt, ist schuldig, in vierzehen tagen hernach die büß gein Oberschwartzach zu erlegen

938

Zent Oberschwarzach.

und welcher sich widersetzen wölt, den ist man von der zent wegen, wo er zu betreten, darzu anzuhalten befugt. Von büßen in g e m a i n und w e m e dieselben zustendig. Item die höchste büß ist zehen gülden oder vier wochen mit wasser und brod im thurn vermög fürstlichen mandats und ist meinem gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg zugehörig. Die frevelbuß ist fünf und vierzig pfenning, gebürt dem richter. Item was fließende wunden, wurf, rain und stain anbelangt, ist zehen pfund und auch unsers gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburgs. Item welcher ein messer auszeucht und doch kein verwundet, ist fünf und vierzig pfening, dem zentgraven. Item welcher on redliche und erhebliche Ursachen von ainem hochgericht außenpleibt, ist auch fünf und vierzig pfening, dem zentgraven. Item so ainer nit vor gericht, sondern anderswo haist frevenlich liegen, ist 15 d., dem zentgraven. Seumbuß. So oft ein schöpf ein zentgericht nit besucht, es hindere ine dann gottesgewalt oder andere erhebliche Ursachen, der gibt allwegen 15 d. dem zentgraven zu handhabung des gerichts, zu den hochgerichten aber ist es 45 d. Item welcher beclagt würt und nit antwort zum ersten und zum andern gericht, ist ein iedes 15 d. saumbuß; wo er aber zum dritten auch nit antwort, hat der cieger seinen zusprach erstanden und soll im der richter helfen. Von der t a x in b ü r g e r l i c h e n sachen. Item das claggelt ist in schuldsachen ie von zehen pfening ainer, gehört den schöpfen und zentgraven, wie hievornen von der schöpfenbuß gemeldet. 2 d. von ainer ladung oder fürgebot dem landknecht von ainer person im ambt. 6 d. von ainem fürgebot außer des ambts.

Zent Oberschwarzach.

939

2 d. ainem wortredner, es sei von clag oder antwort, und belonet, ieder thail die seinen. 1 d. dem zent oder gerichtschreiber von clag and antwort zu schreiben. Von f ü r s p r e c h e n . Die schöpfen müssen fürsprechen sein, ist aines lohn, wie nechst gemelt, 2 d., muß cleger und antworter ieder thail dem seinen lohnen. Von m i ß t h e t i g e n p e r s o n e n und e r s t l i c h von deren liferung. Item welches dorf ein schadbare oder mißthetige person betritt, das thut es dem zentgrafen zu wissen, darauf verordnet der zentgraf, denselben gein Oberschwartzach zu bringen und stehet bei des zentgraven gelegenheit, den übelthäter selbsten zu holen oder durch abgefertigte abholen zu lassen, hat kein gewise zeit, wann die betretenen übelthäter dem zentgraven anzumelden, sondern soll alsbalden von iedem zentbarn ort geschehen, es ist auch iedes dorf schuldig, seine übelthäter bis gein Oberschwartzach in des zentgraven gewalt, do es begert würt, zu lifern, außerhalb des abts zu Ebrach, der lifert seine übelthäter bei der marter zwischen Cammerforst und Braitbach. ' Wann nun also ainer eingezogen, sollen zentgraf und etwan zwen schöpfen ine alsbalden mit allen umbstenden guetlich examinirn, solches beschreiben und umb weitern beschaid unverzüglich zur canzlei gelangen lassen. Die gestolene und geraubte war würt dem rechten herrn wider und der dieb ins zentgraven gewalt geben. Von dem a t z s , so auf die v e r h a f f t e n ü b e l t h e t e r gehet. So ein zentbarer underthan, an welchem ort er gleich wohnet, das gein Oberschwartzach zentbar ist, ainen einziehen lesset, sein die zentunderthanen in und außerhalb des ambts insgemain schuldig, allen uncosten, so vor und nach der liferung uf atz, zehrung, boten und nachrichters lohn gehet, sofern der verhaft änderst am leben gestrafft und hingerichtet würt, auszurichten schuldig one underschied, als vil mund, sovil pfund. wann er aber bei leben und ausgelassen,

940

Zent Oberschwarzach.

wie er gleich sonsten gestrafft würt, richtet unser gnediger fürst und herr von Wirtzburg den uncosten aus oder ist nach gestalt und gelegenheit von dem verhaften, ob er den vermöchte und man von ime zu erfordern ursach hette, einzubringen. Da aber ainer one ein cleger ex officio eingezogen und gerechtfertigt würt, gehet aller uncosten über unsern gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg. Von peinlichen r e c h t s t ä g e n , was der proceß. Item wann ainer vor peinlich recht soll gestelt werden, würt solches in allen zentbarn dörfern und Wüstungen, die dann hieoben

gemeld, drei tag zuvor uf die mainung beschrihen: Unser gnediger fürst und herr von Wirtzburg würt uf N ein blutgericht halten, sollen alle, die daran gehören und zentbar sind, daran erscheinen und sein. Es w$rd auch am dritten tag zuvor dem armen der peinlich rechtstag angekündet, hernach lest man in confitirn und mit dem heiligen hochwirdigen sacrament versehen und den pfarrherr, der in tröstet, bei im ab und zugehen. Uf solchem peinlichen rechtstag sein alle zentverwanten mit iren besten weren zum schütz zu erscheinen schuldig, allein Neuseß ausgenommen. Wann nun der rechtstag herbeikompt, stellet man den gefangnen in stock. Sitzen die schöpfen zu gericht und fragt der lichter: Ob es an der tagzeit sei, daß man unserm gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg sein peinlich halsgericht hegen und halten könne, wie vor alters herkommen. Darauf antwort der schöpf: Ja, es sei wohl an der pillichen tagzeit. Der zentgraf fragt weiter: Ob der gerichtsstul zu solchem peinlichen hals oder zentgericht (als recht ist) genugsamb besetzt sei. Antwort der schöpf, ja, der gerichtsstul sei zum halsgericht recht und wol besetzt. Nota: alle urthel, so gefragt werden, sollen durch alle schöpfen ergehen.

Zent Oberschwarzach.

941

Prozeß uf peinl. r e c h t s t ä g e n . (urgicht durch zwei schöpfen bestätigt (wie in der einleitung zu Friesens u. Julius E. zentbuch). urteile, die gefragt werden, sollen durch alle schöpfen ergehen, Misz. 6120.) (Achterclerung.) Von gütern, darauf das zentsitzen stehet. Es sein in diser zent an keinem ort sonderbare güeter, darauf das zentsitzen stehet, ausgenommen Schönaich, da stehet das zentsitzen uf vier güetern, die andern nachbaurn daselbsten schicken den beischöpfen, aber alle oberkeit, hoch und nider gehört meinem gnedigen herrn von Wirtzburg zu. Vom z e n t b u c h , Schreiber und sigel. In dieser zent hat es ein besonder gerichtsbuch, ein schulmaister zu Oberschwartzach schreibt daran, haben kein aigen sigel, prauchen sich gemainiglich des richters sigels, doch allein in zentsachen; dann das dorfgericht zu Oberschwartzach ein aigen sigel hat, damit sie die geburtsbrief in diesem ambt siglen mögen, und hat ein zentgraf solches nit macht. B e s o l d u n g des z e n t g r a v e n , l a n d k n e c h t s und schreibers. Zentgraven und landknecht belohnt mein gnediger herr von Wirtzburg, nemblich hat der zentgraf jerlichen(?) Der Schreiber hat nur sein schreibgelt, so er verdienet, würt nach große oder wenig der mühe gerechnet, müssen die partheien bezalen. Appellationes. In Sachen, die hab, gut, ehr und leumuth etc. betreffen, würt an mein gnedigen fürsten und herrn von Wirtzburg und ihrer fürstlichen gnaden ehrlöbliche rethe oder, wohin die Sachen von denselben gewisen, appellirt. Wann auch Sachen furfallen, darin die schöpfen zweifelich oder spaltig, uberschicken sie alle furgeloffene und einkommene acta und handlungen mit Vermeidung ihres bedenkens, was sie für ein urthel

942

Zent Oberschwarzach.

zu geben bedacht, zur fürstlichen Wirtzburgischen canzlei und erholen sich raths und beschaids. und was für uncosten darauf gehet, muß der verlustigt thail bezalen.